Sumerische Untersuchungen I, II [Reprint 2022 ed.] 9783112685884


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German Pages 54 [60] Year 1928

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Sumerische Untersuchungen
Sumerische Untersuchungen II.
Sumerische Untersuchungen III.
Abkürzungen.
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Sumerische Untersuchungen I, II [Reprint 2022 ed.]
 9783112685884

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SUMERISCHE UNTERSUCHUNGEN I. Ii VON

A. P Ö E B E L

Y JCL 192; W A L T E R DE GRUYTER & Co. vormals C. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp.

BERLIN und LEIPZIG

Sonderdruck aus « Z e i t s c h r i f t f ü r A s s y r i o l o g i e u. verwandte Gebiete» Neue Folge, Band 2 (36) und 3 (37)

Sonderdruck

aus « Z e i t s c h r i f t f ü r A s s y r i o l o g i e u. verwandte Gebiete» Neue Folge, Band 2 (36) und 3 (37)

Druck von A u g u s t P r i e s in Leipzig.

Sumerische Untersuchungen. I. W a s b e d e u t e t a - b a d u - g a - n a , a - b a s â r - r a - n a in der I n s c h r i f t d e r G e i e r s t e l e ? Die W o r t e a - b a d u - g a - n a , a - b a s a r - r a - n a kommen bekanntlich in der Inschrift der Geierstele in den Partien vor, die von den Schwüren berichten,

mit denen der

zwischen

Eannatum v o n L a g a s undEnakalli von U m m a geschlossene Grenzvertrag beschworen wird, u. zw. finden sie sich stets am A n f a n g des zweiten Schwures, der sich auf etwaige Zuwiderhandlungen der Ummäer gegen die Vertragsbestimmungen bezieht, welche in dem vorangehenden ersten Schwur beschworen sind.

So

lautet z. B. die zweite Partie der Schwüre bei dem Sonnengott Utu, Rs. 2, 1 ff.: d u t u - [ l u g a l - m ] u - [ r a ] a - b a [ d ï ï ] - g a - n a a - b a Sâr-ra-na lù-um[makl-a] ï(nim)-da g u r - r a - d a - ä m û-a-du ka-an-gâl

û-da

ï(nim)-ba

su-l-bal-e

lugal-NI-sl-ga-ka-nam-e-ta-tar-râ äus]1.

Sasu§-gal-dutu-

ummak'-a

[an-ta&e-

Thureau-Dangin in seiner letzten Bearbeitung der In-

schrift in R M S V 2 übersetzt dies a u f S . 59: «À l'égard de Babbar, de mon roi, qui par sa parole, qui par sa puissance parmi les gens d'Oumma

(osera) revenir sur (cette) convention et

dans un jour à venir réclamer?

Si un jour cette convention

ils altèrent, que le grand filet de B a b b a r , du roi nimbé de flammes, s'abatte!» 3

par

lequel

ils ont fait un serment,

sur

Oumma

D e m g e g e n ü b e r schlage ich folgende Ubersetzung

vor: «Solange ein T a g entsteht und solange (von Menschen) Ergänzt nach den Parallelstellen der Inschrift. Heuzey et Thureau-Dangin, Restitution matérielle de la stèle des vautours, 1909. 1

2

3 Ähnlich S A K S. 1 7 f . : «Was anbetrifft Babbar, meinen Herrn, wer durch sein Wort, wer durch sein . . . . unter den Leuten von Giä-HU wird rütteln an dem (gegebenen) Worte und künftig es bestreiten ? Wenn dereinst sie dieses

Wort ändern, dann soll das große Netz des B a b b a r , des K ö n i g s , der ein brennendes Licht, bei dem sie geschworen haben, Giä-Hu niederschlagen».

2

A . Poebel

geredet wird, wenn die Ummäer diesen Schwur brechen, auf wessen Befehl oder auf wessen Bitten auch immer sie gegen meinen Herrn Utu wortbrüchig werden sollten, dann möge das Susgalnetz des Utu, des Herrn des . . . . , bei welchem sie geschworen haben, vom Himmel auf Umma niedergeworfen werden». Das Pronomen a b a «wer» leitet hier also nicht, wie man bisher angenommen hat, einen selbständigen Fragesatz ein, sondern ist gemäß meinen «Grundzügen der sumerischen Grammatik» (1923) 1 §258 als satzeinleitendes verallgemeinerndes Fürwort gebraucht. Der Fall ist besonders interessant dadurch, daß das den verallgemeinernden Satz einleitende Pronomen im Genetiv steht; denn a b a ist nicht mit ThureauDangin als Subjekt zu der Verbalform g u r r - a d - a m «er wird umkehren» zu fassen, sondern es ist zu konstruieren aba(-k) dug-a-n(i)-a, aba(-k) särr-a-n(i)-a «auf wessen Befehl auch immer oder auf wessen Bitten auch immer», wobei der Genetiv aba(-k) «wessen» seinem Beziehungswort d u g - a «Befehl», bzw. ä a r r - a «Bitte», vorangestellt und deshalb gemäß GSG § 161 durch das dem Beziehungswort angefügte Possessivpronomen-(a)ni «sein» wieder aufgenommen ist. Das Subjekt zu dem identifizierenden Ausdruck g u r r - a d - a m , wörtlich «ist ein umkehren werdender», dagegen ist l ü - U m m a (-k) «der Mann von Umma» (koll.), «die Ummäer»; dieses letztere zu übersetzen «unter den Leuten von Umma» ist grammatisch unmöglich, denn «wer unter den Leuten von Umma» müßte heißen: a b a - l ü - U m m a k i - k - e n e ( - k ) «wer der Männer von Umma». d u g - a und i a r r - a sind nach G S G § 695fT. die Infinitivformen von d u g «befehlen» und §är «bitten». Zur Bedeutung des letzteren vgl. CT 11, 2gff. I 74: ( s ä - ä r | s ä r | du-ü-gu) | sü-te-mu-qu «flehen»; C T 19, 46 K 2058 Rs. III 7: §är(a)-ä-a | te-is-bi-tu2 «Bitte», «Fürbitte», «Gebet»; R A XII 74f. Z. 31 f.: s ä r ( a ) - ä - ä - b i % — te-is-pi-su «seineBitte» ( = «eine Bitte für ihn»). 1

Im folgenden abgekürzt als G S G zitiert.

2

Infinitivsubstantiv

zu sufpn

«bitten»,

«anflehen»;

von

Delitzsch

H W B 559 a irrtümlich unter saba «wünschen» a u f g e f ü h r t . 3

Hinter s d r f o l g t noch das Zeichen u d ( ? ) , w o h l nur aus Versehen.

in

Sumerische Untersuchungen.

[3]

Die Spezifizierung

3

«auf wessen Befehl oder auf wessen

Bitte auch immer» (im Deutschen besser in umgekehrter Reihenfolge: auf wessen Bitte oder auf wessen Befehl auch immer» r j will offenbar die beiden Fälle vorsehen, Umma

entweder

als

daß der Fürst von

selbständiger Isakku

auf Bitten

eines

anderen Herrschers als dessen freiwilliger Bundesgenosse das lagasäische Gebiet angreift oder aber als ein von einem anderen Herrscher abhängiger R e g e n t auf den Befehl jenes Herrschers handelt.

A l s ein solcher Herrscher würde natürlich in erster

Linie der die Suprematie über Babylonien beanspruchende K ö n i g in Betracht k o m m e n ; wir haben hier demnach eine A n d e u t u n g , daß auch zu Eannatums Zeit ein babylonisches Großkönigtum bestand

oder doch

wenigstens ein (natürlich im N o r d e n zu

suchendes) Königreich die Suprematie über Babylonien in A n spruch nahm oder in A n s p r u c h nehmen konnte.

W i e ich in

meiner demnächst erscheinenden A r b e i t «Der Konflikt zwischen L a g a s und U m m a zur Zeit Eannatums I und Entemenas» näher ausgeführt habe, erhebt diesen A n s p r u c h allem A n s c h e i n nach das K ö n i g t u m v o n Upi, bzw. Kis. Der A u s d r u c k ü ( d ) - a ( - n ) - d ü (Var. ü ( d ) - a - n - d ü

(geschr.

ü - a n - d ü ) , Geierstele. V s . 15, 15; R T C 16 V 8) stellt zwar der F o r m nach einen selbständigen Behauptungssatz «ein T a g ist g e m a c h t worden» dar, ist aber im Sinne v o n «solange auch immer ein T a g entsteht», d. h. «in alle Zukunft», zu verstehen. W i e es zur V e r w e n d u n g des Behauptungssatzes in dieser Bedeutung

g e k o m m e n ist (vielleicht infolge einer Verkürzung?);

läßt sich gegenwärtig noch nicht feststellen; doch beachte man dazu, daß nach G S G § 420ff. das Sumerische auch das durch unser

«wenn» ausgedrückte

temporal-konditionale

Verhältnis

in der R e g e l durch Nebeneinanderstellung von Behauptungssätzen ausdrückt 2 . 1 Zu der im Deutschen und Sumerischen verschiedenen s. G S G § 100 und Anm. 1; § 127 (Beispiele); § 255, usw.

Reihenfolge

2 Dagegen wird in den mit dem Verbalnomen gebildeten Ausdrücken für «bis in alle Zukunft» ü - d ü - a - r a f s i c ? ) = ka-la-n-me, S B H 55 Rs. 20f., und ü - u l - d ü - a - ä u (IV R 13, 24a), bzw. u - u l - d ü - a - a - n i - s i i (K 4874, 1 = Del.,

1*

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ü ( d ) - a - n - d í í gleichgebildet und dem allgemeinen Sinne nach mit ihm gleichbedeutend ist offenbar auch das ihm unmittelbar folgende und formelhaft mit ihm verbundene k a - a - n - g á l «solange ein Mund gesetzt (zum Sprechen geöffnet) wird» = «solange Menschen reden werden», k a — g á l «den Mund setzen» hat also hier so wenig wie in R T C 16 V 8 die juristische Bedeutung «klagen», «die Vindikationsklage erheben» l , sondern ist in der primäreren allgemeineren Bedeutung «reden» gebraucht; man beachte, daß hier wie in R T C l 6 V 7ff. der Fall der Zuwiderhandlung gegen den Vertrag erst in dem auf ü ( d ) - a - n - d ü , k a - a - n - g á l folgenden u d - a ( = «wenn»¡-Satz behandelt wird. Zur Verbindung k a — g á l vergleiche man die akkad. Redensarten pä Uten ulaiikin «er ließ einerlei R e d e führen» und itti X päiu iakänu «mit jemandem sich verschwören», wie auch pasu epeiu «seinen Mund (zum Sprechen) auftun», Del. H W B 523. Die Worte S a ä u s g a l - d u t u : l u g a l - N l - s l - g a - k a übersetzt Thureau-Dangin, wie oben bereits erwähnt, mit «le grand filet de Babbar, du roi nimbé de flammes»; er sieht also in dem ersten Teil von - s i - g a - k a das Part. Pass, (GSG § 7loff.) s i g - a = «nimbé» und bezieht dieses auf l u g a l , die Apposition von d Utu. Das ist indessen nicht möglich, da «das Netz des Utu, des von Flammen umstrahlten Königs» eine einfache Genetivverbindung darstellen würde und deshalb bei jener Bedeutung der Stelle hinter s i g - a nur das einfache Genetivelement (-k), nicht aber das doppelte Genetivelement -k-a(k) folgen könnte. Wegen dieses doppelten Genetivelementes muß vielmehr n i - ' s i g (oder N i - s i g - a f ) ein substantivischer Ausdruck sein, der im Genetivverhältnis zu l u g a l steht, so daß also «das Netz des Utu, des Herrn des Ni-sig» zu übersetzen und s u s g a l d U t u , - l u g a l - N i . s i g - a k , -a(k) zu analysieren ist. W a s mit Nls i g (oder N l - s i g - a f ) gemeint ist, ist jedoch noch nicht mit Sicherheit festzustellen. Liegt vielleicht das sumerische Wort n i s i g , das Prototyp zu dem akkadischen, aus dem Sumerischen überH W B 239) das dimensional-temporale Verhältnis mittels einer Postposition ausgedrückt. 1 Thureau-Dangin, S A K 19 Z. 2: «bestreiten»; R M S V 59 Z. 8: «réclamer».

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nommenen Lehnwort nisiggu vor, welch letzteres nach der Stelle der Tiglathpilesarinschrift I R g f f V I 8 2 — 8 4 : bu-ul d G l R gi-mir-ta u issur iame-e mut-tap-ri-M e-im ni-sig-gi?l-ia lu-ü at-ta-ad-di «alles (mögliche) Getier des Steppengottes (bzw. des Feldes) und die beschwingten Vögel des Himmels fällte ich in meinen nisiggen ein Jagdmittel darstellt. Das e-im deutet doch wohl daraufhin, daß Alenisigge von Tiglatpilesar an einem festen Ort angebracht waren. Sollte es sich deshalb etwa um Schlingen handeln, mit denen das Wild und die Vögel gefangen wurden, und Samaä demnach von Eannatum als «Herr der Schlinge» bezeichnet werden? 1 Oder bezeichnet N i - s i g (bzw. Ni-sig-a) eine mythische Örtlichkeit, bzw. einen kosmischen Dämon, ähnlich wie abzu in s a s u s g a l - d E n k i ( k ) , - l u g a l A b z u - k , - a ( k ) . Geierstele Vs. 19, 3f.? Hierbei wäre natürlich auch eine Bedeutung «Strahlenglanz», «Flamme» usw. nicht ausgeschlossen; indessen scheint mir eine lautliche Wiedergabe von Nl mit zal (so Thureau-Dangin) nicht recht wahrscheinlich, da zal an sicher deutbaren Stellen bis jetzt wenigstens nur in der verbalen Bedeutung «erstrahlen» u, ä. nachweisbar ist. II. Die Präfixverbindung eri- in der Inschrift der Geierstele. In Kol. 7, 6—s der Vorderseite der Geierstele finden sich die Worte ä - z i - d a - z a d utu eri-e, s a g - k i - z a N E - D U - G I - U S e r i - k e s (oder eri-EZEN-j-x?). Sie sind, wie das Pronomen - z u «dein» in ä-zid-a-z(u-)a und sagki-z(u-)a zeigt, an eine zweite Person gerichtet und gehören, wie der Zusammenhang ergibt, zu der in direkter Rede berichteten, dem Eannatum durch eine Gottheit gegebenen Deutung des Traumes, welcher ihm nach Kol. 6, 22 fr. in einem Heiligtum zuteil geworden war. Es ist deshalb klar, daß wir eri-e und e r i - k e s , in deren erstem Bestandteil man bisher das Substantivum uru «Stadt» gesehen hat, als Verbalformen, die das Dativinfix der 2. Person Singu1

W e g e n des e-im ist wohl k a u m an eine Bedeutun g «Pfeile»

zudenken,

w a s sonst sachlich zu der Stelle der Tiglathpilesarinschrift wie auch als Benennung der Sonnenstrahlen (?) gut passen würde.

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laris - e - r i - ( < - e - r a - ) «dir» enthalten, zu fassen und demgemäß zu übersetzen haben: «Zu deiner rechten Hand stieg dir (der Sonnengott) Utu auf und vor dir band er dir einen (oder: und vor dir war dir ein gebunden)». Der Inhalt des ersten dieser beiden Sätze berührt sich sehr eng mit dem bekannten Zug des Traumes Gudeas, den Gudea Zyl. A 4, 19 mit den Worten utu k i - s ä r - r a m a - t a - e «die Sonne ging mir am Horizont auf» berichtet und welcher in der Deutung dieses Traumes durch die Göttin Ninä mit den Worten utu k i - s ä r - r a m a - r a - t a - e - a «die Sonne, welche (bzw. daß die Sonne) dir am Horizont aufging», Zyl. A 5, i9> rekapituliert wird; auch hier ist der den Aufgang der Sonne berichtenden Verbalform das Dativinfix der 2. Sing, inkorporiert. Orthographisch sind die Formen e r i - e und e r i - k e s dadurch bemerkenswert, daß die Präfixverbindung e r i - ( < i - e - r a = Präfix i- -)- Infix - e - r a - «dir») mit dem Zeichen e r i - (== uru «Stadt») geschrieben ist, wofür sich in späteren Texten, soweit sich gegenwärtig unsere Kenntnis erstreckt, kein Beispiel findet. Aber sie sind auch in sprachlicher Hinsicht sehr beachtenswert, weil in dem uns aus den späteren Inschriften (beispielsweise der Zeit Gudeas) bekannten Sumerisch das Präfix e-, i-, wenn ihm das Dativinfix der X. und 2. Sing, folgt und ihm nicht eine Partikel oder ein Fragewort vorausgeht, durch das Präfix m u - ersetzt wird (s. G S G § 546—548), hier in der Inschrift der Geierstele dagegen die unmittelbar mit dem Präfix anlautende Form trotz des diesem folgenden Dativinfixes der 2. Sing, noch im Gebrauch ist. Allerdings muß es vorläufig noch fraglich bleiben, ob zur Zeit Eannatums diese Formen auch wirklich noch allgemein im Gebrauch waren, oder ob nicht in dem Deutungsspruch der Gottheit ein altertümliches Sumerisch oder eine besondere, für solche Sprüche charakteristische Mundart angewendet wurde; das zu entscheiden erlaubt der Mangel an Untersuchungsmaterial noch nicht. Zur Umwandlung von - r a in - r i nach e - , das aus i - e - ( = Präfix i—|—e- «du») entstanden ist, s. G S G § 508; wie unsere Stelle zeigt, hat diese sonst (wenigstens bis jetzt) nur in Inschriften

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der nachsumerischen Zeit belegbare Umwandlung ihr Vorbild schon im ältesten Sumerisch. Beachtenswert ist ferner auch, daß in dieser alten Zeit das Verb um è «herausgehen» noch nicht, wie das in der späteren Zeit (z. B. der Zeit Gudeas) üblich geworden ist, mit dem beziehungslosen, also erstarrten Infix -(n-)ta oder -(b-)ta «aus ihm» versehen wird; vergleiche zu dem Gebrauch der späteren Zeit beispielsweise die oben angeführten Formen m(u- , -)a-(n-)ta-è «sie ging mir heraus», Gudea, Zyl. A 4 19, und m a r a t a è a (< m u - e - r a - n - t a - è - a ) «welche dir herausging», ebenda 5, 19.

III. Zur sogenannten Unterschrift der Geierstele. Der erste Teil der sogenannten Unterschrift der Geierstele (Rs. Kol. lo) lautet: n a - r ü - a ( - k ) m u - b i ( - m ) — lù-a(k) nu(-(i-) m(e)), m u - b i igi-e(-m(e)) — : d N i n g i r s u ( k ) , - e n - m e n L u m m a ( - k ) , - n a m - t i ( l ) - I d U g - e d i n n - a ( k ) ( - k ) . Diese Worte, die, soweit die beiden eingeschalteten Sätze in Betracht kommen, bisher ungedeutet geblieben sind 1 , sind zu übersetzen: «Der Statue Name — es handelt sich nicht um (den Namen) eines Menschen, (sondern) auch sie (die Statue) hat einen Namen — ist: «Ningirsu, Herr und Tiara(?) Lummas, Leben des Kanals Ug-edinna>». lù-a(k) ist der Genetiv von lù «Mensch», gebildet durch Anfügung des Genetivelementes - a k , dessen k im Auslaut nach G S G § 350 schwindet. Die allgemeine Regel für die Form des Genetivelementes, soweit dessen a betroffen wird, ist nach G S G § 349, daß die volle F o r m - a k , -a(k) nur nach konsonantisch auslautenden Wörtern antritt, daß dagegen nach vokalisch auslautenden Wörtern das Element in der Regel nur - k , bzw. (-k) lautet. Zu bestimmten Ausnahmen s. G S G § 349a (unter den Nachträgen auf S. 324). Daß in unserem 1

V g l . die Übersetzung Thureau-Dangins, S A K 19: Denkstele, dçren Namen, den niemand ist: «Ningirsu, Herr der Krone (mache) leben den K a n a l Ug-edin» usw., und R M S V S. 63 : (Cette) stèle, dont le nom — personne ne doit son nom — est: «Ningirsu, le seigneur de la tiare est la vie du canal Oug-edin», usw.

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Fall das a nach lü erhalten ist, hat offenbar seinen Grund darin, daß der Genetiv hier absolut, d. h. ohne sein Regens steht und deshalb, wenn außer dem k auch das a schwände, als Genetiv nicht zu erkennen sein würde. Der gleiche Fall liegt auch vor bei den vorangestellten Genetiven, die durch ein vokalisch endigendes Nomen agentis, welchem ein Objekt ,vorangeht, modifiziert sind, wie z. B. in U r u k a g i n a ( k ) , d l u - E - n i n n u - d ü , -a(k) d i n g i r r - a n i , - N i n ä u b u r k , - e «Urkaginas, des Mannes, der E-ninnu erbaut (hat), Gott Ninsubur », Urukagina, Steintafel 4, 5—5, 1; ähnlich Enannatum II, Türstein 16—21; Entemena, Türstein A B , C, D, F 42—42, usw. Zu den abgeschliffenen Verbalformen -nu(-m)