Sefer Shimmush Tehillim - Buch vom magischen Gebrauch der Psalmen: Edition, Übersetzung und Kommentar. Dissertationsschrift 9783161497742, 3161497740

Der Sefer Shimmush Tehillim (das "Buch vom magischen Gebrauch der Psalmen") ist ein im Judentum teilweise bis

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German Pages 359 [487] Year 2010

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Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen
1. Einleitung
1.1 Der magische Gebrauch von Psalmen im Judentum
1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim
1.2.1 Einleitungsfragen
1.2.2 Literarische Struktur des Sefer Shimmush Tehillim
a) Zitation des Psalms
b) Zweckangabe
c) Handlungsanweisung
d) Namensnennung und -ableitung
e) Magisch-liturgischer Text
1.2.3 Ritualisierung im Sefer Shimmush Tehillim
1.2.4 Rezeptionsgeschichte
1.2.5 Übersetzungen
1.3 Christliche Handbücher zum magischen Gebrauch der Psalmen
1.4 Aufriß dieser Arbeit
2. Forschungsgeschichte
2.1 Alttestamentliche Erforschung der magischen Verwendung von Psalmen
2.2 Forschungen zum Sefer Shimmush Tehillim
3. Beschreibung der Textzeugen
3.1 Vorbemerkung
3.2 Siglen der Textzeugen
3.3 Handschriften
1. Ms Ancona, Comunità Israelitica 4
2. Ms Bologna, Biblioteca Comunale dell’Archiginnasio, Cod. A. 1281
3. Ms Budapest, Hungarian Academy of Sciences Library, Kaufmann A239
4. Ms Budapest, Hungarian Academy of Sciences Library, Kaufmann A241
5. Ms Budapest, Hungarian Academy of Sciences Library, Kaufmann A244
6. Ms Budapest, Jewish Theological Seminary, Kaufmann K77
7. Ms Cambridge, University Library, Add. 3127
8. Ms Cincinnati, Hebrew Union College 2015
9. Ms Frankfurt/M., Stadt- und Universitätsbibliothek, hebr. 8° 256
10. Ms Jerusalem, Ben-Zvi Institute 928
11. Ms Jerusalem, Ben-Zvi Institute 2436
12. Ms Jerusalem, Hekhal Shelomo, Sammlung Golinsky 591
13. Ms Jerusalem, Mosad ha-Rav Kook (Rabbi Kook Institue), 130
14. Ms Jerusalem, Mosad ha-Rav Kook (Rabbi Kook Institute), 1208
15. Ms Kairo, Jewish Communities 72
16. Ms Kiriat Arba, Sammlung Yiśśaśkar Yacobson 6
17. Ms London, British Library, Or. 10788 (Gaster 1094)
18. Ms London, British Library, Add. 27,141 (Nr. 845)
19. Ms London, Montefiore Collection, 350 (Halberstam No. 47)
20. Ms London, Valmadonna Trust 45
21. Ms London, Wellcome Institute for the History of Medicine, hebr. No. A34
22. Ms Montreal, Sammlung Elberg 75
23. Ms Moskau, Russian State Library, Guenzburg 248
24. Ms Nahariya, Sammlung Menahem und Se'ida Ya'aqov 271
25. Ms New York, Columbia Universität X 893.16 K 11
26. Ms New York, Jewish Theological Seminary of America Library, Lutzki 445 (ENA 1545)
27. Ms New York, Jewish Theological Seminary of America Library, 1720 (ENA 2370)
28. Ms New York Jewish Theological Seminary of America Library, 1802 (EMC 865)
29. Ms New York Jewish Theological Seminary of America Library, 1878
30. Ms Ottawa, National Library of Canada, Rare Books Division, Saul Hayes Collection 144
31. Ms Oxford, Bodleian Library, 1465 (Opp. 625)
32. Ms Oxford, Bodleian Library, 1531 (Michael 9)
33. Ms Oxford, Bodleian Library, 2142 (Laud. Or. 113)
34. Ms Paris, Alliance Israélite Universelle H 430 A
35. Ms Paris, Bibliothèque Nationale, cod. 799
36. Ms Paris, Bibliothèque Nationale, cod. 806
37. Ms Parma, Biblioteca Palatina, Cod. Parm. 3503 (Stern 110, Perreau 1)
38. Ms Ramat Gan, Bar Ilan University, 460
39. Ms Ramat Gan, Bar Ilan University, 589
40. Ms Ramat Gan, Bar Ilan University, 590
41. Ms Rom, Biblioteca Casanatense 3158
42. Ms Sassoon 56
43. Ms Sassoon 564
44. Ms Sassoon 669
45. Ms Strasbourg, Bibliothèque Nationale et Universitaire, 3972
46. Ms Tel Aviv, Sammlung Bill Gross 339
47. Ms Turin, Archivio Terracini 1516
48. Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Cod. Ebr. 239
49. Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Cod. Ebr. 243
50. Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Cod. Ebr. 245
51. Ms Zürich, Zentralbibliothek, Heidenheim 27
3.4 Ausgewählte Drucke
1. Sabbioneta 1551
2. Krakau 1648
3. Amsterdam 1658
4. Ashdod 1998
4. Redaktionsgeschichte
4.1 Redaktionsstadium A: Die früheste Fassung des Sefer Shimmush Tehillim
4.2 Redaktionsstadium B: Die ashkenazische Redaktion
4.3 Redaktionsstadium C: Die orientalischen Geniza-Fragmente des Sefer Shimmush Tehillim mit Namensbildung
4.4 Redaktionsstadium D: Die Entwicklung zum textus receptus
4.5 Redaktionsstadium E: Die sefardische Rezension
4.6 Edition
5. Übersetzung
Zweites Buch
Drittes Buch
Viertes Buch
Fünftes Buch
6. Kommentar
Vorbemerkungen
Literaturverzeichnis
Stellenregister
1. Bibel
2. Pseudepigrapha und Apokryphen
3. Neues Testament
4. Rabbinische Literatur
5. Mystisch-Magische Literatur
6. Geniza-Fragmente
7. Griechische Papyri
Autorenregister
Personen- und Sachregister
Register der nomina barbara
Edition
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Sefer Shimmush Tehillim - Buch vom magischen Gebrauch der Psalmen: Edition, Übersetzung und Kommentar. Dissertationsschrift
 9783161497742, 3161497740

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Texts and Studies in Ancient Judaism Texte und Studien zum Antiken Judentum Edited by Peter Schäfer (Princeton, NJ) Annette Y. Reed (Philadelphia, PA) Seth Schwartz (New York, NY) Azzan Yadin (New Brunswick, NJ)

137

Sefer Shimmush Tehillim Buch vom magischen Gebrauch der Psalmen Edition, Übersetzung und Kommentar herausgegeben von

Bill Rebiger

Mohr Siebeck

Bill Rebiger, geboren 1964; Studium der Judaistik und Philosophie in Berlin und Jerusalem; 2004 Promotion; wiss. Mitarbeiter am Institut für Judaistik an der Freien Universität Berlin.

e-ISBN PDF 978-3-16-151470-8 ISBN 978-3-16-149774-2 ISSN 0721-8753 (Texts and Studies in Ancient Judaism) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2010 Mohr Siebeck Tübingen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Das Buch wurde von Gottfried Reeg in Berlin mit dem Textverarbeitungsprogramm TUSTEP gesetzt, von Gulde-Druck in Tübingen auf alterungsbeständiges Werkdruckpapier gedruckt und von der Großbuchbinderei Spinner in Ottersweier gebunden.

Vorwort Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um eine überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die im Herbst 2004 vom Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin angenommen wurde. Daß sie erst jetzt veröffentlicht wird, liegt einerseits an Verzögerungen durch editions- und satztechnische Probleme und andererseits an beruflichen Verpflichtungen, zu denen sich zusätzlich die äußerst langwierige Fertigstellung der beiden Sefer ha-Razim-Bände gesellte. Dieser Verzug konnte aber immerhin dafür genutzt werden, die judaistische Forschungsliteratur der letzten Jahre einzuarbeiten. Meinem verehrten Lehrer Professor Dr. Peter Schäfer möchte ich dafür danken, daß er mir zunächst den Anstoß zu dieser Arbeit gab und diese dann mit Lob und Kritik begleitete und förderte. Ebenso gilt mein Dank Professorin Dr. Tal Ilan, die als Zweitgutachterin zur Verfügung stand und mir nicht zuletzt als hebräische Muttersprachlerin bei Übersetzungsproblemen half. Von Herzen danke ich meiner langjährigen Kollegin Evelyn Burkhardt, die stets und geduldig mit Rat und Tat zur Seite stand. Meiner Kollegin Saskia Dönitz gebührt ebenso mein Dank für das Korrekturlesen einiger Übersetzungen. Michael Kohs hat die Mühe auf sich genommen, das komplette Manuskript zu korrigieren, wofür ich ihm danken möchte. Vieles, wenn nicht alles verdanke ich zwei Projekten zur jüdischen Magie unter der Leitung von Peter Schäfer, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert wurden und in denen ich zunächst als studentischer und anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter in die „Geheimnisse der Zauberei“ eingeführt wurde. Besonders seien an dieser Stelle meine früheren KollegInnen Irina Wandrey, Reimund Leicht und Giuseppe Veltri genannt, von denen ich unschätzbar vieles gelernt habe. Für sein anhaltendes Interesse an meiner Arbeit und für Hinweise auf Handschriften danke ich Gideon Bohak (Tel Aviv). Die umfangreichen Recherchen nach handschriftlichen Textzeugen wären ohne das Institute of Microfilmed Hebrew Manuscripts der Hebräischen Universität Jerusalem nicht möglich gewesen. Hier sei vor allem Abraham David für seine hilfreiche Unterstützung gedankt. Gottfried Reeg hat dankenswerterweise mithilfe des Textverarbeitungsprogramms TUSTEP diesen Band in bewährter Qualität gesetzt. Den Bibliotheken des Jewish Theological Seminary New York, der Bodleian Library Oxford und des Wellcome Institut London danke ich für die V

Vorwort

Erlaubnis, aus den in ihrem Besitz befindlichen Handschriften Texte zu edieren, sowie für die Unterstützung bei der Überprüfung der Transkriptionen an den Originalhandschriften. Den Herausgebern der Reihe »Text and Studies in Ancient Judaism« bin ich zu Dank verpflichtet. Ebenso gilt mein Dank dem Verlag Mohr Siebeck und dort vor allem Georg Siebeck und Henning Ziebritzki. Die Einsicht, daß der Zauber der Psalmen weniger in ihrem magischen Gebrauch als in ihrer teils berührenden, teils sogar bestürzenden Religiosität sowie ihrer kunst- wie klangvollen Poesie liegt, verdanke ich Katrin Rebiger, der ich diesen Band in Liebe widmen möchte. Berlin, Februar 2010

VI

Bill Rebiger

Inhaltsverzeichnis Vorwort

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

V

Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

X

1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1

1.1 Der magische Gebrauch von Psalmen im Judentum

. . . .

1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim . . . . . . . . . . . 1.2.1 Einleitungsfragen . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2 Literarische Struktur des Sefer Shimmush Tehillim 1.2.3 Ritualisierung im Sefer Shimmush Tehillim . . . 1.2.4 Rezeptionsgeschichte . . . . . . . . . . . . 1.2.5 Übersetzungen . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . .

. . . . . .

2 10 10 15 23 28 31

1.3 Christliche Handbücher zum magischen Gebrauch der Psalmen

33

1.4 Aufriß dieser Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . .

35

2. Forschungsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . .

36

2.1 Alttestamentliche Erforschung der magischen Verwendung von Psalmen . . . . . . . . . . . . . . .

36

2.2 Forschungen zum Sefer Shimmush Tehillim . . . . . . . .

38

3. Beschreibung der Textzeugen . . . . . . . . . . . . . .

44

3.1 Vorbemerkung

. . . . . . . . . . . . . . . . . . .

44

3.2 Siglen der Textzeugen . . . . . . . . . . . . . . . .

44

3.3 Handschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

46

3.4 Ausgewählte Drucke . . . . . . . . . . . . . . . . .

67

4. Redaktionsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . .

69

4.1 Redaktionsstadium A: Die früheste Fassung des Sefer Shimmush Tehillim . . . . . . . . . . . . . . .

69

4.2 Redaktionsstadium B: Die ashkenazische Redaktion . . . .

70

4.3 Redaktionsstadium C: Die orientalischen Geniza-Fragmente des Sefer Shimmush Tehillim mit Namensbildung . . . . .

71 VII

Inhaltsverzeichnis

4.4 Redaktionsstadium D: Die Entwicklung zum textus receptus . 4.5 Redaktionsstadium E: Die sefardische Rezension . . . . . 4.6 Edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

72 74 76

5. Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

79

6. Kommentar

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

205 205

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

307

Stellenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

327 327 337 337 337 339 340 344

Autorenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

345

Personen- und Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . .

349

Register der nomina barbara . . . . . . . . . . . . . . .

356

Edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

2*

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

VIII

Bibel . . . . . . . . . . . . Pseudepigrapha und Apokryphen Neues Testament . . . . . . . Rabbinische Literatur . . . . . Mystisch-Magische Literatur . . Geniza-Fragmente . . . . . . Griechische Papyri . . . . . .

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Abkürzungen Die Abkürzungen der Zeitschriften, Serien und Enzyklopädien sowie der biblischen Bücher, Apokryphen und Pseudepigraphen folgen S. Schwertner, Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete, Berlin/ New York 21992. Die Abkürzungen der rabbinischen Schriften wie auch die Umschrift des Hebräischen folgen in der Regel den Vorschlägen von FJB 2, 1974, S. 64–73, die auch von Schwertner übernommen wurden. Weitere Abkürzungen: ABdRA AS

Ar. CUL DDD

ENA

HdRA JTSL

Misc. MTKG NS

Or. PGM PWCJS SHL SHR

T.-S. ZAC

Alfa-Beta de-Rabbi Aqiva T.-S., Additional Series T.-S., Arabic Boxes Cambridge University Library K. van der Toorn; B. Becking; P. W. van der Horst (Hg.), Dictionary of Deities and Demons in the Bible, Leiden/Boston/Köln 21999 E. N. Adler, Catalogue Havdala de-Rabbi Aqiva (ed. G. Scholem) Jewish Theological Seminary Library T.-S., Miscellaneous Boxes Magische Texte aus der Kairoer Geniza (ed. P. Schäfer; Sh. Shaked) T.-S., New Series T.-S., Oriental Boxes Papyri Graecae Magicae Proceedings of the World Congress of Jewish Studies Synopse zur Hekhalot-Literatur (ed. P. Schäfer) Sefer ha-Razim (ed. B. Rebiger; P. Schäfer) Taylor-Schechter Collection, Cambridge University Library Zeitschrift für Antikes Christentum

IX

1. Einleitung Heilige Schriften genießen per definitionem eine exklusive Bedeutung und Wertschätzung. Diese gehen aber nicht selten über die durch religiöse Autoritäten legitimierte Verwendung in Kult, Liturgie und Lehre hinaus. Das gilt vor allem in den Buchreligionen Judentum, Christentum und Islam, in deren Zentren jeweils Heilige Schriften stehen. So werden diese Schriften bereits in ihrer materiellen Verkörperung, beispielsweise als Rolle oder Kodex, wie Reliquien verehrt und magisch verwendet.1 Einzelne Blätter der Bibel oder des Qur ans können gefaltet als Amulette getragen oder den Toten mit ins Grab gelegt werden. Oder die Schriften werden als Orakel- und Losbücher benutzt, indem sie wahllos aufgeschlagen werden und der ins Auge fallende Vers mantisch bzw. prognostisch interpretiert wird. Für den gleichen Zweck ist es auch möglich, einen Kodex oder einen Druck mit einer Nadel zu durchstechen, um auf diese Weise den Vers zu finden, der die erwünschte Deutungsqualität aufweist. Die Heiligen Schriften können auch für ein Ordal zur Wahrheitsfindung verwendet werden, um über Schuld und Unschuld zu entscheiden.2 Ein Beispiel für ein iudicium in psalterio aus der christlichen Kirche des 12. Jh. mag diese Praxis illustrieren: Ein Psalter wird bei dem Vers Gerecht bist du, Herr, und richtig sind deine Urteile (Ps 119,137) aufgeschlagen. Hier wird ein Holz, das oben mit einem Knauf versehen ist, so eingelegt, daß der letztere über das Buch hinausragt. Der Psalter wird nun fest geschlossen, und der Knauf in die Öffnung eines zweiten Holzes eingehenkt, daß das Buch hängen bleibt, sich aber bewegen kann. Das mit dem Knauf versehene Holz bildet mit dem Holz, in dessen

1

Vgl. dazu die zahllosen Beispiele in: P. Ganz (Hrsg.), Das Buch als magisches und als Repräsentationsobjekt, Wiesbaden 1992; ferner Sh. Sabar, “Torah and Magic: The Torah Scroll and its Accessories in Jewish Culture in Europe and in Muslim Countries” (hebr.), in: Pe amim 85, 2000, S. 149–179; H. Abramovitch; Sh. Epstein, “Driving Amulets in Jerusalem”, in: MKQ 29, 1988, S. 163; M. D. Swartz, Scholastic Magic. Ritual and Revelation in Early Jewish Mysticism, Princeton 1996, S. 200f. 2 Zu Belegen für die angeführten Praktiken vgl. J. Drobinsky, »Die Bibel im Dienste von Magie und Hexenglauben«, in: Afike Jehuda. FS, Prag 1929/30, S. 1–24; Ch. HabigerTuczay, Magie und Magier im Mittelalter, München 1992, S. 83–87; K. Schreiner, »Volkstümliche Bibelmagie und volkssprachliche Bibellektüre«, in: Volksreligion im hohen und späten Mittelalter, hrsg. von P. Dinzelbacher und D. R. Bauer, Paderborn 1990, S. 335– 349.

1

1. Einleitung Öffnung der Knauf steckt, einen rechten Winkel, dessen Schenkel auf beiden Seiten über das Buch hinausragen und von je einem Manne gehalten werden; vor diesen Männern steht der Verdächtige. Der eine von ihnen sprich dreimal: »Dieser hat die (gestohlene) Sache«, worauf der andere erwidert: »Er hat sie nicht«. Darauf sagt der Priester: »Das möge uns der offenbaren, durch dessen Entscheidung Himmel und Erde regiert werden«, und beginnt die Gebete. Unter Anrufung der Heiligen bittet er Gott, daß das Psalterium sich dem Sonnenlauf entsprechend, d. i. von Osten nach Westen, bewege, wenn der Verdächtige unschuldig sei, oder, falls er schuldig, von Westen nach Osten zurückgehe.3

Die magische Wirksamkeit von Heiligen Schriften kann mit deren Autorität, Offenbarungscharakter, göttlichem Ursprung, Alter, Authentizität oder – tautologisch – mit deren Heiligkeit begründet werden. Die Geschichte der magischen Literatur in Judentum und Christentum weist bei der Verwendung der Bibel eine Fokussierung auf ausgewählte, in irgendeiner Weise herausgehobene Verse oder Abschnitte auf.4 In der spätantiken magischen Literatur des Judentums sind besonders häufig die Verse Gen 49,18; der Priestersegen Num 6,24–26; der Anfang des shema Dtn 6,4; Sach 3,2 und Ps 91 belegt.5

1.1 Der magische Gebrauch von Psalmen im Judentum Die biblischen Psalmen sind im Judentum breitesten Volksschichten vertraut, nicht zuletzt durch ihren liturgischen Gebrauch.6 Zahlreiche Psalmen werden z. B. jeden Tag im Rahmen des Morgengebetes (hrmzd iqusp) gebetet. Der 3

A. Franz, Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter, Bd. 2, Freiburg i.Br. 1909, S. 362f.; vgl. Schreiner, in: Volksreligion im hohen und späten Mittelalter, S. 342f. Zu Belegen für jüdische Adaptionen dieses Ordals vgl. G. Bohak, “Catching a Thief: The Jewish Trials of a Christian Ordeal”, in: JSQ 13, 2006, S. 344–362, bes. S. 351 mit Anm. 22. 4 Vgl. E. A. Judge, “The Magical Use of Scripture in the Papyri”, in: Perspectives on Language and Text. Essays and Poems in Honour of F. I. Andersen, hrsg. von E. W. Conrad und E. G. Newing, Winona Lake 1987, S. 339–349; J. Trachtenberg, Jewish Magic and Superstition. A Study in Folk Religion, New York 1939, S. 104–108; E. E. Urbach, The Sages. Their Concepts and Beliefs, Cambridge 1987, S. 97f. 5 Vgl. zur Verwendung von Bibelversen in der jüdischen Magie vor allem die Dissertation von D. Salzer, Die Magie der Anspielung. Form und Funktion der biblischen Anspielungen in den magischen Texten der Kairoer Geniza, Tübingen 2010 (im Druck); aus der älteren Sekundärliteratur vgl. auch L. Blau, Das altjüdische Zauberwesen, Budapest 1898, S. 68–71, 94; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 104–113; K. E. Grözinger, Musik und Gesang in der Theologie der frühen jüdischen Literatur: Talmud, Midrasch, Mystik, Tübingen 1982, S. 166–170; L. H. Schiffman; M. D. Swartz (Hrsg.), Hebrew and Aramaic Incantation Texts from the Cairo Genizah. Selected Texts from Taylor-Schechter Box K1, Sheffield 1992, S. 37–40; J. Naveh; Sh. Shaked (Hrsg.), Magic Spells and Formulae, Aramaic Incantations of Late Antiquity, Jerusalem 1993, S. 22–31. 6 Vgl. I. Elbogen, Der jüdische Gottesdienst in seiner geschichtlichen Entwicklung, Frankfurt a. M. 1931, S. 81–87; J. Maier, »Zur Verwendung der Psalmen in der synagogalen

2

1.1 Der magische Gebrauch von Psalmen im Judentum

inhaltliche Charakter der Psalmen, der Not und Klage genauso zum Ausdruck bringt wie Dank oder auch Fluch, spricht den Betenden in einer entsprechenden Situation unmittelbar persönlich an. Viele Psalmen sind darüber hinaus als individuelle Gebete komponiert, bei denen es dem Betenden leicht fällt, sich mit ihren Aussagen zu identifizieren. Wenngleich einzelne Psalmen, hier sei besonders an das Hallel (Pss 113–118) gedacht, schon relativ früh kultisch verwendet wurden, konnten sie sich erst durch den Einfluß der Volksfrömmigkeit in der synagogalen Liturgie durchsetzen. Es scheint, als hätten sich die Rabbinen gegen diese Entwicklung hartnäckig gewehrt. Eine wesentliche Begründung für deren Ablehnung bzw. Reserviertheit könnte der magische Gebrauch von Psalmen liefern.7 Es kann daher zunächst von einer individuellen Lesekultur der Psalmen im nachbiblischen Judentum gesprochen werden, die erst in der geschichtlichen Entwicklung ihren Sitz im Leben innerhalb synagogaler Liturgie und privater Gebetspraxis fand. Begleitet wurde diese Entwicklung durch die Verwendung von Psalmen in der rabbinischen Predigt, sei es als Proömiumsverse oder auch als eigentlicher Auslegungstext. So existieren eigenständige Psalmenhomilien z. B. in Pesiqta Rabbati oder vergleichbare Kompositionen in Midrash Tehillim. Aber auch unzählige Separathandschriften und -drucke zeugen von der Verbreitung und Beliebtheit des Psalters. Der biblische David gilt bereits einigen Rabbinen nicht nur als Autor zahlreicher einzelner Psalmen – aufgrund der entsprechenden pseudepigraphischen Zuschreibungen in den Psalmen selbst –,8 sondern des gesamten Psalters überhaupt.9 In I Sam 16,14–23 wird eine Geschichte erzählt, in der vielleicht zum ersten Mal die Verwendung von Psalmen zum Zwecke der Heilung belegt ist.10 In dieser Perikope wirkt der Musikant David als Exorzist, als ein böser Geist über Saul kommt und dieser um Hilfe ruft. In I Sam 16,23 heißt es:

Liturgie (Wochentag und Sabbat)«, in: Liturgie und Dichtung. Ein interdisziplinäres Kompendium. I. Historische Präsentation, hrsg. von H. Becker und R. Kaszynski, St. Ottilien 1983, S. 55–90. 7 Vgl. G. Stemberger, »Psalmen in Liturgie und Predigt in der rabbinischen Zeit«, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br./Basel/Wien 1998, S. 211. 8 Der hebräische Psalter nennt in 73 Psalmen David als Verfasser; vgl. jeweils den ersten Vers in den Pss 3–9; 11–32; 34–41; 51–65; 68–70; 86; 101; 103; 108–110; 122; 124; 133; 138–145. Die griechische Übersetzung der Septuaginta zählt sogar 82 Psalmen, die David zugeschrieben werden. 9 Vgl. bPes 117a; bBB 14b–15a; MTeh zu Ps 1,2; G. Bodendorfer, »Zur Historisierung des Psalters in der rabbinischen Literatur«, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br./Basel/Wien 1998, S. 221–224. 10 Vgl. auch I Sam 18,10.

3

1. Einleitung Wenn der Geist von Gott über Saul kam, nahm David die Zither und spielte (darauf) mit seiner Hand. Und Saul fand Erleichterung, und es ging ihm besser, und der böse Geist wich von ihm.

Es ist hier zwar explizit nur von Davids Spiel auf der Zither die Rede, aber in der vielfältigen Auslegungstradition zu dieser Perikope wurde immer wieder vermutet, daß David zu dieser Begleitung die von ihm verfaßten Psalmen vorgetragen hat.11 Die Frage, welchen Psalm David Saul vorgesungen hat, wird beispielsweise in Ps-Philo, Kap. 60, zu beantworten versucht. Dort wird ein apokrypher Psalm überliefert, den David gespielt haben soll, um Saul von seiner Besessenheit zu befreien.12 In einem bilingualen, griechisch-aramäischen Silberamulett, das wahrscheinlich aus Tell el-Amarna stammt, wird auch auf Davids Vorspiel vor Saul verwiesen und Ps 18,3 zitiert.13 Die babylonische Zauberschale M117 spielt im Kontext eines Beschwörungstextes gegen böse Geister, Fieber und den bösen Blick ebenfalls auf diese Episode von David und Saul an.14 In einer weiteren Zauberschale heißt es innerhalb eines antidämonischen Beschwörungstextes: »Ich kniete nieder und betete an vor dem Haus Gottes. Ich lobpreiste und sang die Psalmen Davids.«15 Die Handschriftenfunde von Qumran sind auch für die Psalmenforschung von überragender Bedeutung. Es wurden nicht nur Textzeugen von biblischen Psalmen, sondern auch von apokryphen Psalmen entdeckt. Der Text der biblischen Psalmen aus Qumran bezeugt einen protomasoretischen Text, der auch im Vergleich mit der Septuaginta Varianten aufweist. Die spezifische Zusammenstellung der Psalmen in Qumran könnte zugleich Rückschlüsse auf einen proto- bzw. paramasoretischen Psalter erlauben, der in seiner Struktur z. T. stark vom masoretischen Text bzw. dem der Septuaginta abweicht.16 Die Spezifik der Psalmenkompilationen von Qumran ist sicherlich durch ihre Funktion zu begründen, bei der allerdings oft unklar bleibt, ob sie kultischliturgisch und bzw. oder apotropäisch-exorzistischer Natur ist.

11 Vgl. z. B. Flavius Josephus, Antiquitates Iudaicae 6.166–168; dazu G. Bohak, Ancient Jewish Magic. A History, Cambridge 2008, S. 99f. 12 Vgl. D. J. Harrington, »Pseudo-Philo«, in: The Old Testament Pseudepigrapha, hrsg. von J. H. Charlesworth, Bd. 2, Garden City 1985, S. 373. 13 Vgl. R. Kotansky; J. Naveh; Sh. Shaked, “A Greek-Aramaic Silver Amulet from Egypt in the Ashmolean Museum”, in: Muse´on 105, 1992, S. 8, Zeile 15f., vgl. auch S. 9, Zeile 21f. 14 Vgl. D. Levene, A Corpus of Magic Bowls. Incantation Texts in Jewish Aramaic from Late Antiquity, London 2003, S. 77. 15 Levene, Corpus of Magic Bowls, S. 101 (M145, Zeile 13). 16 Vgl. H.-J. Fabry, »Der Psalter in Qumran«, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br./Basel/Wien 1998, S. 137–163. Zu einem möglichen Zusammenhang mit der Struktur des Sefer Shimmush Tehillim in seinem frühesten Textstadium siehe unten Kapitel 1.2.1.

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1.1 Der magische Gebrauch von Psalmen im Judentum

Bei den beiden Qumran-Fragmenten 4Q510 und 4Q511 handelt es sich um eine Sammlung von hymnenartigen Gebeten in Hebräisch, in die Beschwörungen und Verfluchungen von Dämonen eingebettet sind. Die beiden stark zerstörten Lederrollen lassen sich paläographisch in das letzte Viertel des 1. Jh. v. u. Z. datieren. Der Text ist in Sprache und Inhalt den biblischen Psalmen sehr ähnlich und verwendet teilweise dieselben termini wie z. B. Õilht, likwm und riw. In 4Q510 Frg. 1, Zeile 4–6, heißt es beispielsweise: Und ich als maskil künde die Majestät Seiner Hoheit, um in Schrecken und Furcht zu ver[setzen] alle Geister von Schadensengeln und Geister von Gestirnen (oder: Bastarden), Schakalen-Dämon, Lilit, Eulen und [. . .], die einen plötzlichen Schlag ausführen, um einen Geist von Einsicht irrezuführen und um ihr Herz zu verstören.17

Die biblische Sangesbezeichnung maskil bezieht sich in Qumran offenbar auf eine institutionalisierte Form religiöser Autorität.18 Deutlich ist in diesem Text der apotropäische Charakter, der sich in der Abwehr einer Reihe schadenbringender transzendenter Mächte zeigt. Zugleich ist es offensichtlich der Bezug auf Gott, den der maskil preist, der diesen Schutz versprechen kann. Obwohl sich diese magische Auseinandersetzung in den ausführlich geschilderten eschatologischen Kampf zwischen den »Söhnen des Lichts«, als die sich die Qumran-Gemeinde verstand, und den »Söhnen der Finsternis« kontextualisieren läßt, bleibt doch der »Sitz im Leben« solcher apotropäischen Hymnen unklar. In welchem (kultischen?) Rahmen und zu welchen Zeiten und Anlässen der maskil diese Texte sprach, ist leider nicht eindeutig dokumentiert. Möglicherweise sprach der maskil diesen apotropäischen Text öffentlich vor der Gemeinde, worauf das »Amen« am Ende verweisen könnte.19 Der herodianische Qumrantext 11Q11 = 11QApPsa, der sehr fragmentarisch erhaltene Reste einer Rolle mit nichtbiblischen Psalmen sowie Ps 91 enthält, diente offensichtlich ebenfalls liturgisch-apotropäischen Zwecken.20 Mehrfach

17

Deutsche Übersetzung in: J. Maier, Die Qumran-Essener. Die Texte vom Toten Meer, Bd. 2, München/Basel 1995, S. 642; vgl. B. Nitzan, “Hymns from Qumran – 4Q510– 4Q511”, in: The Dead Sea Scrolls. Forty Years, hrsg. von D. Dimant und U. Rappaport, Leiden 1992, S. 53–63; Ph.S. Alexander, “Wrestling against Wickedness in High Places’: Magic in the Worldview of the Qumran Community”, in: The Scrolls and the Scriptures. Qumran Fifty Years After, hrsg. von S. E. Porter und C. A. Evans, Sheffield 1997, S. 319– 324; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 107f. 18 Vgl. B. Nitzan, Qumran Prayer and Religious Poetry, Leiden/New York/Köln 1994, S. 237, Anm. 45. 19 So Alexander, in: The Scrolls and the Scriptures, S. 321. 20 So Maier, Die Qumran-Essener, Bd. 1, S. 357; vgl. H. Lichtenberger, »Ps 91 und die Exorzismen in 11QPsApa«, in: Die Dämonen. Die Dämonologie der israelitisch-jüdischen und frühchristlichen Literatur im Kontext ihrer Umwelt, hrsg. von A. Lange, H. Lichtenberger und K. F. D. Römheld, Tübingen 2003, S. 416–421; J. P. M. van der Ploeg, «Un petit rouleau de psaumes apocryphes (11QPsAPa)», in: Tradition und Glaube. Das frühe Christentum

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1. Einleitung

werden in den erhaltenen Textstücken Geister und Dämonen erwähnt, darunter möglicherweise auch namentlich Bel[ial]. Der apotropäische und eventuell exorzistische Charakter des fragmentarischen Textes wird durch Begriffe und Formulierungen wie z. B. »Heilung«, »beschwörend alle«, »zu töten eine Menschenseele«, »verfolgt einer von euch«, »Schwu[r]«, »es schlage dich YHWH mit«, »um dich zu verderben«, »mit dem Fluch des Ver[derbens]« oder »besess[en]« nahegelegt.21 Die Schriftrolle endet mit Ps 91,1–14, wobei einige interessante Abweichungen vom masoretischen Text festzustellen sind.22 In 11Q05 = 11QPsa 27,9f. werden im Kontext der Aufzählung der Psalmen, die David verfaßt haben soll, auch vier »Lieder zum Spielen über die Õiyugp« erwähnt. Da Ps 91 seit der rabbinischen Literatur als ñiygp lw riw bezeichnet wird, scheint es möglich, die Psalmen in 11Q11 mit diesen vier Liedern zu identifizieren.23 Allerdings legt der Kontext von 11Q05 eher einen Bezug zum Festkalenderzyklus nahe.24 Im rabbinischen Schrifttum finden sich nur vereinzelt Belege für den magischen Gebrauch von Psalmen. So heißt es in bPes 112a: Die Rabbanan lehrten: In den Nächten von Mittwoch und Schabbat darf man kein Wasser trinken, wegen der Gefahr. Hat man getrunken, so kommt sein Blut über sein eigenes Haupt. – Wegen welcher Gefahr? – Eines bösen Geistes. – Was mache man, wenn man Durst hat? – Man spreche die sieben Stimmen, die David über das Wasser gesprochen hat, und trinke nachher. Denn es heißt: Die Stimme des Herrn ist über den Wassern, der Gott der Herrlichkeit donnert, der Herr über großen Wassern. Die Stimme des Herrn ist gewaltig, die Stimme des Herrn ist erhaben. Die Stimme des Herrn zerbricht die Zedern des Libanon. Die Stimme des Herrn sprüht Feuerflammen, die Stimme des Herrn erschüttert die Wüste, der Herr erschüttert die Wüste Kades. Die Stimme des Herrn macht Hirschkühe kreißen und läßt Zicklein vorzeitig gebären. Und in seinem Tempel ruft alles Herrlichkeit. (Ps 29,3–5.7–9)

Die Rabbinen empfehlen die Zitation von Ps 29 gegen einen bösen Geist, der in zwei Nächten der Woche das Wassertrinken zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden läßt. Offensichtlich scheint dieser Psalm vor allem wegen der »sieben Stimmen, die David über das Wasser gesprochen« haben soll, für diesen Zweck geeignet zu sein. Diese Formulierung bezieht sich einerseits auf den Vers Ps 29,3 (Die Stimme des Herrn ist über den Wassern) und andererseits auf die Wendung Stimme des Herrn, die in Ps 29 insgesamt siebenmal

in seiner Umwelt. FS K. G. Kuhn, hrsg. von G. Jeremias, H.-W. Kuhn und H. Stegemann, Göttingen 1971, S. 128–139; E. Puech, «Les deux derniers Psaumes davidiques du rituel d’exorcisme, 11QPsApa IV4-V14», in: The Dead Sea Scrolls, hrsg. von D. Dimant und U. Rappaport, Leiden 1992, S. 64–89; Nitzan, Qumran Prayer, S. 232–238; Alexander, in: The Scrolls and the Scriptures, S. 325–329; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 108–111. 21 Vgl. die Übersetzung von Maier, Die Qumran-Essener, Bd. 1, S. 357–359. 22 Vgl. dazu besonders Lichtenberger, in: Die Dämonen, S. 418f. 23 Vgl. Ploeg, in: Tradition und Glaube, S. 129; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 110. 24 So Maier, Die Qumran-Essener, Bd. 1, S. 341, Anm. 720.

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1.1 Der magische Gebrauch von Psalmen im Judentum

vorkommt. Aus diesem Grund sollen auch nur die Verse für den magischen Gebrauch gesprochen werden, die diese Wendung enthalten. Eine zweite wichtige rabbinische Belegstelle für den magischen Gebrauch von Psalmen wird in bShevu 15b überliefert:25 Und (auch das) »Lied gegen Plagegeister« (Õiygp lw riw)26 oder, wie manche sagen, »Lied gegen Plagen« (Õiygn lw riw). Manche sagen »(Lied gegen) Plagen«, denn es heißt: Es wird keine Plage (ygn) deinem Zelt nahen. (Ps 91,10) Und manche sagen »(Lied gegen) Plagegeister«, denn es heißt: Es fallen tausend an deiner Seite. (Ps 91,7)27 Man liest Wer im Schutz des Höchsten wohnt, bleibt im Schatten des Allmächtigen (Ps 91,1) bis denn du, Herr, bist meine Zuflucht, du hast den Höchsten zu deiner Wohnung gesetzt. (Ps 91,9) Ferner liest man Ein Psalm Davids, als er vor seinem Sohne Absalom floh (Ps 3,1) bis Bei dem Herrn ist die Hilfe; über dein Volk komme dein Segen. Sela. (Ps 3,9)

Hier wird – neben Ps 3 – der Psalm herangezogen, dessen magischer Gebrauch überhaupt am häufigsten belegt ist: Ps 91, der an dieser Stelle als »Lied gegen Plagegeister« bzw. »Lied gegen Plagen« bezeichnet wird.28 Wie in der unmittelbaren Fortsetzung impliziert wird,29 soll dieser Psalm dem Schlafenden als Apotropäum vor bösen Geistern dienen.30 Aber nicht der ganze Psalm soll magisch verwendet werden, sondern nur die ersten neun Verse, ohne daß diese Beschränkung begründet wird. Wie in bShevu 15b wird Rabbi Yehoshua ben Lewi auch an einer anderen Stelle über den Zusammenhang von Schlaf und Psalmenrezitation genannt. So sagt er in dem Midrasch BerR 68,11 über den Patriarchen Jakob, daß dieser, als er bei Laban war,31 zwanzig Jahre nicht geschlafen und zu diesem Zweck die fünfzehn Stufenlieder (Pss 120–134) rezitiert hat. Rabbi Shemu el bar Nahman behauptet dagegen, daß Jakob den ganzen Psalter rezitiert hat.32 ˙ Ungesagt bleibt allerdings, ob die Rezitation der Psalmen den Schlaf vertrieben und Jakob wach gehalten oder ob sie ihn vor den Schadegeistern und Dämonen der Nacht geschützt hat. 25

Vgl. auch yShab 6,2/16 (8b) und die Parallele in yEr 10,10/3 (26c): Pss 3 und 91 dürfen am Schabbat als Schutz über eine Wunde gesprochen werden, solange man noch nicht (von Dämonen) geplagt worden ist. In bShab 67a wird dagegen auch die Heilung erlaubt. 26 Siehe Rashi zur Stelle: »Schadegeister (ñiqizm), die die Menschen schlagen (Õiygup).«; vgl. M. Jastrow, A Dictionary of the Targumim, the Talmud Babli and Yerushalmi, and the Midrashic Literature, Nachdruck Jerusalem o. J., S. 1135 s. v. Õiygp: »evil spirits«. 27 Für die tausend Gefallenen werden implizit die Plagegeister verantwortlich gemacht. 28 Vgl. Elbogen, Der jüdische Gottesdienst, S. 121f.; Grözinger, Musik und Gesang, S. 168, Anm. 6. 29 »Rabbi Yehoshua ben Lewi las diese Schriftverse (als Schutz gegen Dämonen) und schlief darauf ein.«; vgl. auch yBer 1,1/35 (2d). 30 In gleicher Weise soll in bBer 5a nach Meinung von Rabbi Yishaq die Rezitation des shema vor dem Einschlafen die Schadegeister (ñiqizm) fernhalten. ˙ ˙ 31 Siehe Gen 28–31. 32 Vgl. die Parallelen in BerR 74,11; Yalq wayese 119 und 130. ˙

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1. Einleitung

Die apotropäische Funktion von Ps 91 wird auch im Midrasch BamR 12,3 thematisiert: Dieses »Lied gegen Plagegeister« (Õiygp lw hz riw) sprach Mose, als er auf den Berg (Sinai) stieg, denn er fürchtete sich vor den Schadegeistern (ñiqizm).33

Im Anschluß werden die einzelnen Verse dieses Psalms auf diese Funktion exegetisch zurückgeführt.34 Daß den Psalmen eine lebenserhaltende Wirkung zugesprochen wird, verdeutlicht beispielsweise eine aggadische Überlieferung in WaR 16,2 (ed. Margoliot, S. 349f.). Diese handelt von einem Hausierer, der in Sepphoris einen Psalter als Lebenselixier (Õiix Õs) anpreist. Diese Bezeichnung verweist einerseits auf ein Frömmigkeitsideal, das in Lektüre, Studium und Gebet der Psalmen besteht. Sie ist aber andererseits auch nicht weit von einem Verständnis der Psalmen als Vademecum für medizinisch-magische Zwecke entfernt. Wie auch andere biblische Texte wurden und werden einzelne Psalmen separat in kunstvoller Kalligraphie geschrieben, graviert oder auch gedruckt, um sie als Amulett zu verwenden.35 Die ästhetische Qualität soll hierbei die magische Potenz unterstreichen oder gar verstärken. Einzelne Verse aus Psalmen sind auch in babylonischen Zauberschalen belegt. In einer Schale, die aus dem Iran stammt und gegen alle Arten von Leiden, Krankheiten, böse Zaubersprüche und Verfluchungen schützen soll, werden die beiden Verse Dtn 6,4 (Anfang des shema ) und Ps 91,1 (»Lied gegen Plagegeister«) ineinander wortweise verzahnt verwendet.36 In einer weiteren Zauberschale, die bemerkenswert ist, weil sie ausschließlich der Verfluchung einer bestimmten Person dient, wird neben zahlreichen biblischen Versen auch Ps 69,24.26 zitiert.37 In einem Bronzeamulett, das in der Apsis einer Synagoge im Negev gefunden wurde und wahrscheinlich aus dem 6. Jh. stammt, ist Ps 94,1 belegt.38 Er wird im Kontext eines Beschwörungstextes, der Schutz gegen jeden bösen Geist bewirken soll, zitiert. Der wichtigste Handschriftenfund für das mediterrane Judentum vom frühen Mittelalter bis in die frühe Neuzeit stammt aus der Kairoer Geniza.39 In

33

Vgl. die Parallelen in TanB naso 27 (20a); Tan naso 23 (59a), MTeh 91,1 (396). Teilweise stimmen diese Exegesen mit denen der alttestamentlichen Forschung überein; vgl. unten Kapitel 2.1. 35 Vgl. I. Shachar, Jewish Tradition in Art. The Feuchtwanger Collection of Judaica, Jerusalem 1981, z. B. die Abbildungen S. 22 (Nr. 5), S. 245 (Nr. 781), S. 247 (Nr. 783), S. 271 (Nr. 874), S. 273 (Nr. 875–877); vgl. auch M. D. Swartz, “The Aesthetics of Blessing and Cursing: Literary and Iconographic Dimensions of Hebrew and Aramaic Blessing and Curse Texts”, in: Journal of Ancient Near Eastern Religions 5, 2005, S. 197. 36 »Bowl 11«, Zeile 6f., in: J. Naveh; Sh. Shaked (Hrsg.), Amulets and Magic Bowls. Aramaic Incantations of Late Antiquity, Jerusalem/Leiden 1985, S. 184. 37 »Bowl 9«, Zeile 6, in: ibid., S. 176. 38 »Amulet 12«, Zeile 17f., in: ibid., S. 94. 34

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1.1 Der magische Gebrauch von Psalmen im Judentum

den letzten Jahren wurden zahlreiche magische Fragmente aus diesem gigantischen Konvolut40 ediert, übersetzt und kommentiert.41 In vielen Sammlungen von magischen Anweisungen (segullot)42 finden sich Beispiele für den magischen Gebrauch von Psalmen.43 So heißt es in einem Geniza-Fragment aus dem 11. Jh. innerhalb eines Beschwörungstextes zur Abwendung von Bedrängnissen der Gemeinde: Sobald eine [bedrückende] Heimsuchung die Gemeinde befallen hat, sprich: Wer im Schutz des Höchsten wohnt (Ps 91,1) ganz.44

Ps 91 wird auch in dem hebräischen Beschwörungstext CUL T.-S. K 1.18, fol. 1a/20–25, herangezogen.45 Allerdings wird der Psalm auf eine spezifische Weise verwendet, die folgendermaßen beschrieben wird: »mit der Macht der heiligen Kombination« (wudqh úurich xukb).46 Entsprechend dieser »Kombination« werden die Initialen aller Wörter von Ps 91,1–9a genannt.47 Die 39 Vgl. den Überblick über die Geschichte der Entdeckung und den Bestand der Sammlung in Cambridge S. C. Reif, A Jewish Archive from Old Cairo. The History of Cambridge University’s Genizah Collection, Richmond 2000; bis heute grundlegend ist die systematische Darstellung der Lebenswirklichkeit hinter den Geniza-Fragmenten von S. D. Goitein, A Mediterranean Society. The Jewish Communities in the Arab World as Portrayed in the Documents of the Cairo Genizah, 5 Bde., Berkeley/Los Angeles 1967–1988; zur Berücksichtigung jüdischer Magie durch Goitein vgl. M. R. Cohen, “Goitein, Magic, and the Geniza”, in: JSQ 13, 2006, S. 294–304. 40 Vgl. S. M. Wasserstrom, “The Magical Texts in the Cairo Genizah”, in: Genizah Research After Ninety Years. The Case of Judaeo-Arabic, hrsg. von J. Blau und S. C. Reif, Cambridge 1992, S. 160–166; id., “The Unwritten Chapter: Notes towards a Social and Religious History of Geniza Magic”, in: Officina Magica. Essays on the Practice of Magic in Antiquity, hrsg. von Sh. Shaked, Leiden/Boston 2005, S. 269–293; G. Bohak, “Greek, Coptic, and Jewish Magic in the Cairo Genizah”, in: BASPap 36, 1999, S. 27–44. 41 Naveh/Shaked, Amulets; id., Magic Spells; Schiffman/Swartz, Incantation Texts; P. Schäfer; Sh. Shaked (Hrsg.), Magische Texte aus der Kairoer Geniza, 3 Bde., Tübingen 1994–1999. Im folgenden abgekürzt als MTKG I–III. Ein vierter Band ist in Vorbereitung. 42 Der Terminus segulla bezeichnet hier als Gattungsbegriff eine Anweisung für eine magische Praktik oder ein magisches Rezept. Der Begriff bedeutet wörtlich »(gute) Eigenschaft« oder übertragen »erprobtes Mittel« und bezieht sich auf die (magische) Qualität einer Pflanze, eines Gebets, eines nomen barbarum usw.; vgl. MTKG I, S. 5–9; G. Veltri, Magie und Halakha. Ansätze zu einem empirischen Wissenschaftsbegriff im spätantiken und frühmittelalterlichen Judentum, Tübingen 1997, S. 229; I. Löw, Die Flora der Juden, Nachdruck Hildesheim 1967, Bd. 4, S. 344–347. 43 Vgl. Salzer, Magie der Anspielung, S. 109–129. 44 CUL T.-S. NS 153.162, fol. 1b/16f. (Nr. 36, MTKG II, S. 199). 45 Dieses Fragment wurde zweimal ediert: Schiffman/Swartz, Incantation Texts, S. 71; Naveh/Shaked, Amulets, S. 152 (= »Geniza 10«). 46 Vgl. den Kommentar zur Stelle in: Schiffman/Swartz, Incantation Texts, S. 78. 47 Die Beschränkung auf die ersten neun Verse von Ps 91 entspricht bShevu 15b; siehe oben.

9

1. Einleitung

Initialen werden zu Gruppen von zwei bis vier Buchstaben zusammengefaßt und ergeben auf diese Weise kryptische nomina barbara, deren Bildungsprinzip nicht sofort decodiert werden kann. Die gleiche Technik wird z. B. auch in einem Amulett, das vor Lebensgefahr schützen soll, eingesetzt. Die Initialen des gesamten Ps 91, der hier – wie in älteren Textzeugen häufig – schon mit Ps 90,17 beginnt, formen hier aber nicht nomina barbara, sondern kalligraphisch eine menora.48 Die Pss 55; 18 und 90 werden in dem Geniza-Fragment CUL T.-S. K 1.25*, fol. 1b/11–2a/25 (Nr. 34, MTKG II, S. 177f.), im Anschluß an Gebete mit und ohne Beschwörungscharakter fast vollständig zitiert. Eine arabische Übersetzung von Ps 79,1–3 wird in dem mehrsprachigen Fragment CUL T.-S. K 1.56, fol. 2b/4–7 (Nr. 2, MTKG I, S. 33), im Kontext eines Schadenzaubers verwendet.

1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim 1.2.1 Einleitungsfragen Die bisher aufgeführten Beispiele können als shimmushe tehillim (»magische Verwendungen von Psalmen« oder »magische Gebrauchsanweisungen von Psalmen«) bezeichnet werden.49 Das Proprium von shimmushe tehillim liegt nun darin, daß der Text der Psalmen selbst als wesentliche (und häufig auch einzige) materia magica verwendet wird.50 Die Aktualisierung des Textes der Psalmen in der magischen Handlung erfolgt entweder mündlich oder schriftlich. Relativ eigenständige Sammlungen von shimmushe tehillim lassen sich bereits unter den Geniza-Fragmenten nachweisen.51 Diese Sammlungen sind nach Zweckangaben geordnet und folgen nicht der numerischen Abfolge der Psalmen im Psalter. Sie sind mitunter unmittelbar in ähnlich strukturierte Sammlungen von weiteren segullot, die keine Psalmen heranziehen, eingearbeitet.52

48 Vgl. E. Davis; D. A. Frenkel, The Hebrew Amulet (hebr.), Jerusalem 1995, S. 19–21. Zur Darstellung von Ps 67 in Form einer menora siehe den Kommentar zu § 73. 49 Zur magisch-theurgischen Bedeutung der Wurzel wmw siehe unten den Kommentar zu § 1. 50 Vgl. den Begriff materia magica linguistica von D. Salzer, »Biblische Anspielungen als Konstitutionsmerkmal jüdischer magischer Texte aus der Kairoer Geniza«, in: Was ist ein Text? Alttestamentliche, ägyptologische und altorientalische Perspektiven, hrsg. von L. Morenz und S. Schorch, Berlin/New York 2007, S. 342. 51 Vgl. CUL T.-S. K 1.28, fol. 3a–b (Nr. 10, MTKG I, S. 138f.); CUL T.-S. NS 324.92 (Nr. 83, MTKG III, S. 358–360); CUL T.-S. K 1.96 (Nr. 84, MTKG III, S. 367–369). 52 Vgl. CUL T.-S. K 1.28, fol. 1a–2b (Nr. 10, MTKG I, S. 135–138).

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1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

Von den shimmushe tehillim-Sammlungen ist ein regelrechtes Handbuch zu unterscheiden, das sich ausschließlich dem magischen Gebrauch der Psalmen widmet und den Titel Sefer Shimmush Tehillim (»Buch zum magischen Gebrauch der Psalmen«) trägt. Dieses systematisch aufgebaute Werk orientiert sich an der numerischen Anordnung der Psalmen im Psalter und weist ihnen jeweils bestimmte Zweckangaben zu, die durch bestimmte magische Praktiken erreicht werden sollen. Das Handbuch hat eine komplexe Entwicklungs- und Redaktionsgeschichte durchlaufen, die erst um 1500 zum Abschluß kam.53 Die ältesten Textzeugen stammen aus der Kairoer Geniza und können ins 11. Jh. datiert werden.54 Zwar werden in dieser frühesten Fassung des Sefer Shimmush Tehillim zahlreichen Psalmen entsprechend ihrer numerischen Folge im Psalter Zweckangaben und Anweisungen für Praktiken zugeordnet, aber längst nicht allen Psalmen. Auffällig ist, daß zahlreichen Psalmen, besonders im letzten Drittel des Psalters, kein magischer Gebrauch zugeordnet ist. Diese Beschränkung der Auswahl wird an keiner Stelle begründet und hinsichtlich möglicher Kriterien können nur Vermutungen angestellt werden. Im folgenden sollen überblicksartig einige Aspekte der Text-, Redaktions- und Rezeptionsgeschichte des Psalters rekapituliert werden, um mögliche Gründe für die spezifische Struktur der ältesten Textzeugen des Sefer Shimmush Tehillim zu eruieren. Die Psalmen im Psalter lassen sich in verschiedener Weise in Gruppen zusammenfassen. Zunächst einmal ist der Psalter, analog zum Pentateuch, in fünf Bücher unterteilt. Weitere Gruppierungen können nach den musikalischen Bezeichnungen der Psalmenüberschriften (rumzm, riw, likwm usw.), nach den Verfasserangaben (David, Asaf, Korach usw.), nach Gattungen (Hymnen, Thronbesteigungslieder, Klagelieder usw.), Gottesbezeichnungen (Tetragramm, elohim, Epitheta) sowie weiteren textlichen Kriterien vorgenommen werden.55 Aber alle genannten Unterteilungen und Gruppierungen decken sich in keiner Weise mit der Psalmenauswahl der frühesten Fassung des Sefer Shimmush Tehillim. Hier kann vielleicht die Redaktionsgeschichte des Psalters Aufschluß geben. Umfang, Zusammensetzung, Unterteilung und Reihenfolge der Psalmen im Psalter waren bis zur Kanonisierung – im masoretischen Text, in der Septuaginta bzw. in der Vulgata – fluktuierend bzw. variierend. Aus Qumran sind eine ganze Reihe von protomasoretischen Psalmenkompilationen bekannt.56 Auffällig sind z. B. die Sprünge in der Zählung der Psal-

53

Siehe unten Kapitel 4 zur Redaktionsgeschichte. Siehe die Erstedition in: Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 202–284 (Nr. 78–80). 55 Vgl. K. Seybold, Die Psalmen. Eine Einführung, Stuttgart 1991, S. 94–107; M. Millard, »Zum Problem des elohistischen Psalters. Überlegungen zum Gebrauch von huÄhi und ÕihÇl ´ a Ë im Psalter«, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br./Basel/Wien 1998, S. 75–100. 56 Vgl. Fabry, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, S. 137–163. 54

11

1. Einleitung

men, d. h. Auslassungen von Psalmen bzw. eine andere numerische Abfolge als im masoretischen Psalter. Die Anzahl der Sprünge sowie die Implementierung apokrypher Texte ist im vierten und besonders im fünften Psalmenbuch am größten. Das weist darauf hin, daß der letzte Teil des Psalters auch zuletzt fixiert wurde.57 Von den in keiner Psalmenhandschrift aus Qumran bezeugten Psalmen fehlen die Pss 32; 58; 73–75; 87; 90; 106; 110; 111 und 117 auch im Sefer Shimmush Tehillim in seinem frühesten Textstadium. Wenngleich hier keine vollständige Kongruenz bei den fehlenden Psalmen vorliegt, wird doch mit dem Qumranbefund eine proto- bzw. paramasoretische Psalmenkompilation mit spezifischen Auslassungen, die dem Sefer Shimmush Tehillim ursprünglich vorgelegen haben könnte, zumindest vorstellbar. Eine Konzentration auf die ersten Bücher des Psalters weist auch der Midrash Tehillim, der in die späte gaonäische Zeit datiert werden kann, auf. Die handschriftliche Bezeugung dieses Textes umfaßt nur die Pss 1–119. Der zweite Teil mit den Pss 119–150 wurde erst viel später, zu Anfang des 16. Jh., gedruckt und entstammt größtenteils dem Yalqut Shim oni.58 Dieser Befund zur Redaktion dieses Midrasch könnte die Annahme stützen, daß die früheste Fassung des Sefer Shimmush Tehillim auf einer Vorlage basiert, die den letzten Teil des Psalters unberücksichtigt läßt. Dennoch besteht ein wesentlicher Unterschied darin, daß Midrash Tehillim alle Psalmen von Pss 1–119 aufweist und im Gegensatz zur frühesten Fassung des Sefer Shimmush Tehillim keine Auslassung von Psalmen kennt. Im 13. Jh. wurde die früheste Fassung des Sefer Shimmush Tehillim redaktionell bearbeitet, indem zwei neue literarische Bausteine ergänzt werden. Erstens wurden zahlreichen, aber nicht allen Psalmen magische Namen zugeordnet, die jeweils aus bestimmten Buchstaben des Psalms abgeleitet werden.59 Zweitens wurde ein magisch-liturgischer Text60 einigen wenigen Psalmen und deren magischen Anweisungen hinzugefügt. Diese redaktionellen Bearbeitungen sind mit großer Wahrscheinlichkeit in den Kreisen der Haside ˙ den Ashkenaz vorgenommen worden. Der älteste europäische Textzeuge für Sefer Shimmush Tehillim, die ashkenazische Handschrift Oxford, Bodl. Library 1531 (hier: O1531), die auf den Anfang des 14. Jh. datiert werden kann, ist der wichtigste Beleg für diese Einschätzung.61 Es liegt damit nahe, daß auch die weitere orientalische Überlieferung und Textgestalt durch den von O1531 bezeugten Textbestand beeinflußt wurde.62

57

Vgl. ibid., S. 147–151 und 159. Vgl. G. Stemberger, Einleitung in Talmud und Midrasch, München 1992, S. 315f. 59 Siehe unten Kapitel 1.2.2 d) Namensnennung und -ableitung. 60 Siehe unten Kapitel 1.2.2 e). 61 Vgl. die Handschriftenbeschreibung unten Kapitel 3. 62 Zur möglichen Beeinflussung der orientalischen Überlieferung magischer Texte durch die redaktionellen Bearbeitungen der Haside Ashkenaz vgl. R. Leicht, “Some Observations ˙ 58

12

1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

In den folgenden Jahrhunderten der Überlieferungsgeschichte dieses Textes läßt sich anhand der handschriftlichen Textzeugen die Tendenz, systematisch alle Psalmen mit magischen Anweisungen zu versehen, beobachten. Diese Entwicklung war spätestens in der Mitte des 16. Jh. mit dem Erstdruck abgeschlossen. Mit der editio princeps (hier: S1551), die in der norditalienischen Stadt Sabbioneta im Jahre 1551 gedruckt wurde,63 setzte sich ein textus receptus durch, der bis heute weitgehend unverändert nachgedruckt wird. Folgende Drucke seien hier aus dem Katalog der Jerusalemer Nationalbibliothek in chronologischer Reihenfolge aufgelistet: Krakau 1648 (hier: K1648) Amsterdam 1658 (hier: AM1658) Livorno 1797 Livorno 1856 Rödelheim ca. 1870 Livorno 1875 Livorno 1886 Lodz 1931 Jerusalem 1934 Jerusalem 1974 Jerusalem 1986 New York 1988 Jerusalem 1990er Bene Baraq 1996 Ashdod 1998 (hier: AS1998) Monroe (New York) 1999 Jerusalem ca. 2003. So weist noch die im Jahre 1998 in der israelischen Stadt Ashdod gedruckte Edition des Sefer Shimmush Tehillim (hier: AS1998) weitgehend die gleiche Textgestalt wie der Erstdruck auf.64 Des weiteren existiert eine klar vom textus receptus zu unterscheidende sefardische Rezension, die ausschließlich handschriftlich bezeugt wird.65 on the Diffusion of Jewish Magical Texts from Late Antiquity and the Early Middle Ages in Manuscripts from the Cairo Genizah and Ashkenaz”, in: Officina Magica. Essays on the Practice of Magic in Antiquity, hrsg. von Sh. Shaked, Leiden/Boston 2005, S. 213–231. 63 Zu diesem Druckort vgl. D. Amram, The Makers of Hebrew Books in Italy. Being Chapters in the History of the Hebrew Printing Press, London 1963, S. 288–295 und 303f. (unvollständige Liste der in Sabbioneta gedruckten Bücher, ohne Shimmush Tehillim). 64 Sefer Tehillim . . . Sefer Shimmush Tehillim (hebr.), Ashdod 1998. 65 Ron Barkai hat als Erster auf die sefardische Rezension hingewiesen; siehe unten Kapitel 2.2 Forschungen zum Sefer Shimmush Tehillim und Kapitel 4.5 der Redaktionsgeschichte.

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1. Einleitung

Die sefardische Rezension läßt sich erst mit dem 15. Jh. bezeugen und dürfte auch nicht wesentlich früher entstanden sein. Wie die Bezeichnung dieser Rezension bereits anzeigt, ist sie im sefardischen Kulturkreis, und zwar im christlichen Spanien, entstanden.66 Diese Provenienz stimmt mit der handschriftlichen Textbezeugung überein67 und stützt sich auch auf einzelne Formulierungen im Text.68 Die sefardische Rezension zeichnet sich dadurch aus, daß fast allen Psalmen entsprechend ihrer numerischen Abfolge im Psalter mindestens eine magische Anweisung zugeordnet wird. Ein zweites Proprium der sefardischen Rezension besteht in dem überaus großen Anteil magischliturgischer Texte, die fast allen Psalmen und ihren Anweisungen hinzugefügt sind. Diese magisch-liturgischen Texte sind vor allem auf das Bekenntnis der Sünden und das Versprechen der Buße fokussiert.69 Beide Rezensionen, der textus receptus bzw. seine Vorstufen und die sefardische Rezension, stehen miteinander in z. T. sehr enger redaktionsgeschichtlicher Beziehung.70 Die Sprache der Vorläufer des textus receptus ist in den ältesten Textzeugen bis auf die hebräischen Psalmenzitate palästinisches Aramäisch bzw. eine aramäisch-hebräische Mischform. Letztere Sprachform wird in frühmittelalterlichen magischen Texten aus dem palästinisch-ägyptischen Raum häufig bezeugt.71 Die wenigen griechischen Fremd- und Lehnwörter in den frühesten Textzeugen müssen nicht zwangsläufig auf eine Entstehung in einem griechischsprachigen Umfeld hindeuten, weil diese auch dauerhaft Eingang in den hebräischen Sprachgebrauch gefunden haben können. Im weiteren Verlauf der Textgeschichte wurden die griechischen und aramäischen Wörter zum überwiegenden Teil ins Hebräische übersetzt. Weder in der rabbinischen Literatur noch in den zeitlich nachfolgenden gaonäischen Schriften72 und den karäischen Polemiken73 findet sich ein Hin-

66 Vgl. R. Barkai, «L’Us dels Salms en la Ma`gia jueva de L’Edat Mitjana i el Renaixement: El Llibre Shimush Tehillim» in: La Ca`bala, hrsg. von R. Barkai, E. Gutwirth, M. Idel u. a., Barcelona 1989, S. 26. 67 Siehe unten Kapitel 4.5 der Redaktionsgeschichte. 68 Vgl. §§ 58, 124 und 180; siehe jeweils den Kommentar. 69 Siehe unten Kapitel 1.2.2 e). 70 Siehe unten Kapitel 4.5. 71 Vgl. z. B. »Amulet 4«, in: Naveh/Shaked, Amulets, S. 54–60; JTSL ENA 2871, fol. 7a–8b (Nr. 28, MTKG II, S. 126–131); CUL T.-S. K 12.29 (Nr. 38, MTKG II, S. 217–226); CUL T.-S. AS 142.31 (Nr. 39, MTKG II, S. 227–231); JTSL ENA 1177, fol. 16a (Nr. 41, MTKG II, S. 240–245); CUL T.-S. K 1.163 (Nr. 42, MTKG II, S. 246–257). 72 Vgl. K. Herrmann, “Jewish Mysticism in the Geonic Period: The Prayer of Rav Hamnuna Sava”, in: Officina Magica. Essays on the Practice of Magic in Antiquity, hrsg. von Sh. Shaked, Leiden/Boston 2005, S. 171–212. 73 Der Negativbefund in den karäischen Polemiken wider die Magie ist angesichts der Nennung zahlreicher prominenter Werke der jüdischen Magie (u. a. Sefer ha-Razim, Sefer

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1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

weis auf ein Sefer Shimmush Tehillim. Sowohl sprachlich als auch inhaltlich kann daher die Entstehung der frühesten Fassung dieses Handbuchs eher gegen Ende der gaonäischen Epoche in Palästina oder angrenzenden Gebieten vermutet werden. Die spätere traditionelle pseudepigraphische Zuschreibung teilt diese Datierung, wenn sie Hai Gaon als Verfasser nennt.74 1.2.2 Literarische Struktur des Sefer Shimmush Tehillim Der Sefer Shimmush Tehillim ist in beiden Rezensionen, sowohl der sefardischen Rezension als auch dem textus receptus in seinem literarischen Aufbau klar strukturiert. Folgende literarische Bausteine können unterschieden werden:75 a) Zitation des Psalms b) Zweckangabe c) Handlungsanweisung d) Namensnennung und -ableitung e) Magisch-liturgischer Text. Die Reihenfolge dieser Bausteine kann dabei genauso variieren wie ihre Anzahl. Einzelne Bausteine können wiederholt werden, andere fehlen dagegen mitunter. a) Zitation des Psalms Häufig wird der Zitation des Psalms die Abkürzung für rumzm (»Psalm«) oder für qusp bzw. aqsip (»Vers« bzw. »Abschnitt«) vorangestellt. Dieser Angabe wird mitunter auch die Numerierung des Psalms im Psalter hinzugefügt oder diese sogar als Randglosse hervorgehoben.76 Der erste Vers des jeweiligen Psalms oder auch der zweite Vers werden pars pro toto zitiert bzw. anzitiert. Der zweite Vers wird häufig dann genannt, wenn der erste Vers, die sogenannte Überschrift des Psalms, Angaben über Verfasser, situative Verortung des Kompositionsaktes sowie über die Art des Vortrages enthält. Daß der Psalm abgekürzt zitiert wird, verweist auf Zweierlei: Einerseits ermöglicht dies dem Benutzer des Handbuchs die schnelle Orientierung anhand der inci-

Adam, Sefer ha-Yashar) besonders bemerkenswert; siehe dazu auch Y. Harari, “Leadership, Authority, and the ‘Other’ in the Debate over Magic from the Karaites to Maimonides”, in: The Journal for the Study of Sephardic and Mizrahi Jewry 2, 2007, S. 84–87. 74 Vgl. z. B. das Titelblatt des Druckes AS1998. 75 Vgl. die Überlegungen zu literarischen Komponenten und Strukturelementen magischer Texte in MTKG I, S. 5f.; Veltri, Magie und Halakha, S. 249–260. 76 Die Numerierung weist in den meisten Textzeugen zahlreiche Fehler auf und ist daher nur bedingt vertrauenswürdig.

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1. Einleitung

pits und andererseits kann man daraus schließen, daß der ideale Benutzer den anzitierten Psalm für die Aktualisierung der Handlungsanweisung in toto memorieren kann oder zumindest jederzeit einen Psalter zur Hand hat. Spätere Druckausgaben des Sefer Shimmush Tehillim enthalten zugleich den biblischen Psalter.77 In dieser Zeit konnte offensichtlich für ein stark assimiliertes italienisches und deutsches Judentum die intime Kenntnis oder sogar das Auswendigkönnen der Psalmen nicht mehr ohne weiteres vorausgesetzt werden. Der bereits erwähnte israelische Druck AS1998 enthält den biblischen Psalter, eine modern-hebräische Übersetzung desselben, den Sefer Shimmush Tehillim sowie einen alphabetischen Index der Zweckangaben. Diese Zusammenstellung ist offensichtlich für einen Benutzer gedacht, der nicht nur nicht den Psalter auswendig kennt, sondern auch das biblische Hebräisch nicht mehr ausreichend beherrscht. Mitunter werden im textus receptus bzw. seinen Vorläufern auch mehrere Psalmen für eine Zweckangabe zusammengefaßt. Zumeist handelt es sich in diesen Fällen um aufeinanderfolgende Psalmen.78 Eine besondere Behandlung erfährt der längste Psalm des Psalters: Ps 119. Dieser Psalm ist ein alphabetisches Akrostichon. Jede Stanze von je acht Versen, die mit dem gleichen Buchstaben beginnen, wird mit zumeist einer Zweckangabe und einer dazugehörigen Anweisung versehen.79 b) Zweckangabe Die Angabe eines Zweckes erfolgt oft mit der Formel »für bzw. gegen X« oder aber als Konditionalsatz »wenn du willst, daß . . .« u. ä. Besonders zahlreich sind Angaben zur Heilung. Als Beispiele seien genannt: Fehlgeburt, Wochenbett- und Kindbettod, Kopf-, Schulter-, Leib- und Gliederschmerzen, Augenleiden, verschiedene Fieberarten sowie Trunkenheit. Weitere Zweckangaben betreffen: Schutz vor bösen Geistern, Tieren, Zauberworten oder Menschen; Exorzismen; Schutz auf Reisen; Rettung aus Gefangenschaft oder Bedrängnis; Erfolg in Handel und sonstigen Geschäften; Bitten um mantische Träume; Feststellen von Dieben oder auch Tora-Lernen ohne Vergessen.80

77 Z. B. Livorno 1797, Livorno 1856, Rödelheim ca. 1870, Livorno 1875 und Livorno 1886. 78 Eine Ausnahme bildet die Zusammenstellung von sechs Psalmen (Pss 92; 94; 100; 22; 23 und 24) für eine Zweckangabe in § 101 (S1551). 79 Vgl. §§ 129–151. 80 Ein Index der Zweckangaben im Sefer Shimmush Tehillim entsprechend der edierten Geniza-Fragmente findet sich in: Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 15–17. Im Druck AS1998 wird im Anschluß an den Sefer Shimmush Tehillim ein Index wiedergegeben; vgl. auch R. Brauner, Synopsis of Sefer Shimush Tehillim Containing Protections Against Numerous Calamities Attributed to Rav Hai Gaon, Raanana 42001.

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1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

Es stellt sich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen der Zweckangabe und dem Inhalt des jeweiligen Psalms gibt. In relativ vielen Fällen scheint tatsächlich implizit ein bestimmter Vers des Psalms für die benannte Zweckangabe verantwortlich zu sein. So wird z. B. Ps 1 in § 4 (S1551) offensichtlich deshalb gegen eine Fehlgeburt verwendet, weil es in Ps 1,3 heißt: der seine Frucht bringt zu seiner Zeit. Oder Ps 18 soll in § 22 (beide Rezensionen) wohl vor einem Überfall von Räubern auf einer Reise schützen, da es in Ps 18,49 heißt: Von dem Mann der Gewalttat hast du mich befreit. Die Zweckangaben könnten somit inhaltlich auf einzelne Verse oder auch nur einzelne Wörter des Psalms bezogen sein, wobei häufig nicht einfach wortwörtliche Entsprechungen, sondern eher freiere Assoziationen vorliegen. Dennoch ist bei nicht wenigen Zweckangaben eine inhaltliche Beziehung zum jeweiligen Psalm gar nicht erkennbar. c) Handlungsanweisung Die eigentlichen Handlungsanweisungen beginnen häufig mit äußerst knappen Aufforderungen, die folgendem literarischen Schema entsprechen: »Sprich/ flüstere/bete/schreibe ihn/den Psalm/die Verse!« Die Verben werden aber nicht nur als Imperative, sondern auch als Imperfekte der 2. bzw. 3. Pers. sing. verwendet: »Du sollst/er soll sprechen/flüstern/beten schreiben«. Überhaupt lassen sich große Uneinheitlichkeiten bezüglich der grammatikalischen Person beobachten. Sehr oft findet ein Wechsel sogar innerhalb eines Satzes statt. Wenn der Psalm aufgeschrieben wird, handelt es sich zumeist um ein zu fertigendes Amulett, das entweder umgehängt oder an einem bestimmten Ort hinterlegt werden soll. Die Schreibmaterialien können z. B. Papier, Tierhaut oder eine Tonscherbe sein. Mitunter wird auch die Tinte spezifiziert, z. B. ist manchmal die Verwendung von Blut vorgeschrieben. Auch die bekannte Praktik, einen Text zwecks Erhöhung der magischen Potenz oder zur Lösung von einem Zauber rückwärts zu schreiben, findet sich in diesem Handbuch.81 Durch die verschiedenen Weisen der Aktualisierung des Textes der Psalmen wird der Text selbst zur charakteristischen und eigentlichen materia magica in den shimmushe tehillim. Ebenfalls wesentlich für magische Handlungen sind weitere materiae magicae bzw. materiae medicae, bei denen es sich zumeist um Wasser, Öl, Wein oder Salz handelt, sehr viel seltener auch um Wolle, Myrte, Lorbeer, Balsam, Weihrauch, Senf, Minze oder Möhren. Auch können Spezifikationen erfolgen, wie z. B. »Wasser, das nicht die Sonne erblickte«, d. h. Brunnen- oder Quellwasser. Mitunter soll sich der Klient mit den Flüssigkeiten einsalben oder die zu heilende Körperstelle auswaschen bzw. benetzen. Das Trinken der mit einem Psalm besprochenen Flüssigkeit ist genauso belegt wie das Ausgießen derselben z. B. vor Feinden. Weiterhin können 81

Vgl. §§ 100 (S1551); 115 und 117 (beide L34).

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1. Einleitung

Angaben über die Häufigkeit der auszuübenden Handlung und den rechten Zeitpunkt folgen. Weitere benötigte Utensilien sind z. B. ein Gefäß (Becher, Schale), Sand von einer Wegkreuzung oder das Haar einer Frau. Sehr häufig wird betont, daß der herangezogene Gegenstand neu sein soll. Bestimmte einzuhaltende Vorschriften, wie z. B. Fasten, Reinigung oder Enthaltung, kommen relativ selten vor. Ein letztes, häufig belegtes Element ist das Versprechen des Erfolges der Handlung. Die typische Formel für diese Erfolgsgarantie lautet: xilct (»du wirst Erfolg haben«). Häufig wird anschließend noch die konkrete Zweckangabe wiederholt. d) Namensnennung und -ableitung Ab dem 13. Jh. läßt sich in der Textgeschichte des Sefer Shimmush Tehillim eine redaktionelle Erweiterung beobachten. Hierbei wird der ältere Textbestand weitgehend unverändert übernommen und zugleich werden einzelnen Psalmen magische Namen und ihre Ableitung aus bestimmten Wörtern des Psalms zugeordnet. Zu diesen Namen zählen das Tetragramm und davon abgeleitete Permutationen sowie einige Gottesbezeichnungen bzw. Epitheta. Die nicht explizit genannte Prämisse zur Namensbildung scheint darin zu bestehen, daß entweder der erste oder der letzte Buchstabe des ersten oder des letzten Verses des Psalms herangezogen wird, wenn der Psalm ohne die Überschrift eine gerade Anzahl von Versen aufweist. Bei ungerader Anzahl wird der erste bzw. der letzte Buchstabe des mittleren Verses für den magischen Namen verwendet. Von dieser vermuteten Regel gibt es zahlreiche Ausnahmen, die zumeist auf überlieferungsgeschichtliche Fehler zurückzuführen sind. In der ashkenazischen Handschrift Ms Oxford, Bodl. Library 1531 (O1531), fol. 124b/17–27, wird ein kurzer theoretischer Text bezeugt, der zwar etwas korrupt überliefert wurde, aber dennoch die Technik der Bildung eines magischen Namens aus einem Psalm nachvollziehbar beschreibt: (Merk)zeichen: Der Anfang des Anfangs und das Ende des Endes sowie das Ende des Anfangs und der Anfang des Endes. Wie (ist das zu verstehen)? Der Buchstabe, der am Anfang [des Verses] ist, der am Anfang des Psalms ist. [Und der Buchstabe, der am Ende des Verses ist, der am Ende des Psalms ist.] Und der Buchstabe, der am Ende des Verses ist, der am Anfang des Psalms ist. Und der Buchstabe, der am Anfang des Verses ist, der am Ende dieses Psalms ist. Wie die gerade Anzahl, bei der du sein Paar verdoppeln kannst. Und (bei) dem Psalm, dessen Anzahl (der Verse) nicht gerade ist, der seine Paare nicht verdoppelt hat, wie fünf, sieben, neun und elf (Verse): Entferne fünf (Verse) von oben und fünf von unten, und der Vers, der in der Mitte des Psalms ist und kein Paar [hat], von dem nimm den Buchstaben, der an seinem Anfang und der an seinem Ende ist, oder sein Ende und seinen Anfang. Es kommt vor, daß die zwei Buchstaben allein nur als Name dienen. Und es kommt vor, daß sie [mit] den Buchstaben gemischt werden, die am Anfang und die

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1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim am Ende sind, wie der Fall, der oben beschrieben wurde, gemäß ihres Hervorgehens aus (den) gematriot. Und dies sind die gematriot, die aus ihnen [hervorgehen]: Alef Bet, Taw Shin, Alef Lamed, Alef Taw, Alef Het Samekh.82 ˙

Als zusätzliche Möglichkeit der Buchstabenmanipulation sind fünf verschiedene Austauschmethoden angegeben.83 I. Alef Bet bezeichnet den Austausch eines Buchstabens mit dem ihm im hebräischen Alphabet nachfolgenden Buchstaben. II. Taw Shin ist der Austausch eines Buchstabens mit dem ihm im hebräischen Alphabet vorangehenden Buchstaben. III. Alef Lamed bezeichnet den Austausch zweier Buchstaben nach der albam-Methode. IV. Alef Taw bezeichnet den Austausch zweier Buchstaben nach der atbashMethode. V. Alef Het Samekh bezeichnet den Austausch dreier Buchstaben einer Spalte eines˙ Schemas, das aus den 21 Buchstaben von Alef bis Shin84 besteht, die in drei Reihen untereinander angeordnet werden. Von den im Sefer Shimmush Tehillim vorkommenden Austauschmethoden fehlt nur das mit den Buchstaben Alef Yud Quf bezeichnete Schema, bei dem die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets sowie die fünf Finalbuchstaben in drei Reihen untereinander geschrieben werden. Die Standard-Formulierung der Namensableitung im Sefer Shimmush Tehillim läßt sich am folgenden Beispiel illustrieren:85 Und sein Name ist HY. He von hasˇsˇamayim (Ps 19,2). Yud von go ali (Ps 19,15).

Ps 19 zählt insgesamt 15 Verse, wobei der erste Vers die Überschrift bildet. Die Anzahl der verbleibenden 14 Verse ist gerade. Entsprechend dem Merkzeichen »der Anfang des Anfangs und das Ende des Endes« wird der Name hier aus dem ersten Buchstaben von Ps 19,2 und aus dem letzten Buchstaben des Psalms gebildet. Wenn der Name nicht direkt gebildet werden kann, werden die ausgewählten Buchstaben entsprechend einer Austauschmethode manipuliert:

82 Vgl. zur Edition, Übersetzung, Emendation und Kommentierung dieses Textes B. Rebiger, »Bildung magischer Namen im Sefer Shimmush Tehillim«, in: FJB 26, 1999, S. 11–14. 83 Vgl. zu den folgenden Austauschmethoden Trachtenberg, Jewish Magic, S. 263f., Schemata 6.a-f. 84 Das Taw bleibt unberücksichtigt. 85 § 23 (S1551).

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1. Einleitung . . . mit seinem Namen, der DM ist. Dalet von Mem (in) parim (Ps 51,21) durch (den Austausch der) Buchstaben Mem Dalet. Und Mem von Bet (in) bevo (Ps 51,2) durch (den Austausch von) Alef Lamed Bet Mem.86

Unklar bleibt die Funktion der magischen Namen und ihrer mitunter umständlichen Ableitung. Der Name wird in den wenigsten Fällen explizit mit der Handlung oder einem magischen Gebet verknüpft. Vermutlich soll der sekundär eingeführte Name die magische Potenz des Psalms erst begründen. In keinem Fall soll der Name aber als Substitut des Psalms denselben ersetzen. Sicherlich hatte das Vorkommen von magischen Namen in diesem Handbuch aber auch einen Effekt, der ursprünglich nicht unbedingt beabsichtigt war. Von ihnen ging zweifellos eine faszinierende Aura des Geheimnisvollen aus, die nicht unwesentlich zum Erfolg des textus receptus des Sefer Shimmush Tehillim beigetragen haben mag. In der sefardischen Rezension werden ebenfalls häufig magische Namen, Gottes- und Engelnamen genannt. Aber diese weichen in den meisten Fällen völlig von der Überlieferung des textus receptus und seinen früheren Fassungen ab. Der Komplex der Namensableitung fehlt gänzlich. Sehr oft heißt es zwar, daß ein Psalm »mit seinem Namen« gesprochen werden soll, aber dieser wird nicht explizit genannt. e) Magisch-liturgischer Text In der jüdischen Magie existieren zahlreiche Belege für liturgische Texte, die magisch instrumentalisiert werden.87 Generell muß betont werden, daß ein fließender Übergang zwischen einer liturgischen und einer magischen Verwendung eines Gebetes besteht.88 Beten impliziert zugleich häufig ein Bitten, Flehen oder Beschwören. Beten ist in diesen Fällen zweckorientiert, eigennützig und erwartungsvoll. Es überrascht daher nicht, daß entweder Standardgebete, wie z. B. das shema oder das Achtzehnbittengebet, oder aber auch gebetsähnliche Texte, die mitunter eigens aus liturgischen Versatzstücken kompiliert wurden, ganz bewußt magisch verwendet wurden. Nicht zuletzt sind die in den shimmushe tehillim verwendeten Psalmen Gebete. Ein magisch-liturgischer Text, der mit der Formel Óinplm ñucr ihi (»Es möge wohlgefällig vor dir sein«) eingeleitet wird, wurde im Zusammenhang mit der redaktionellen Erweiterung des Sefer Shimmush Tehillim um den Kom-

86

§ 56 (S1551). Vgl. P. Schäfer, “Jewish Magic Literature in Late Antiquity and Early Middle Ages”, in: JJS 41, 1990, S. 76–79; id., “Jewish Liturgy and Magic”, in: Geschichte – Tradition – Reflexion. FS M. Hengel, hrsg. von H. Cancik u. a., Bd. 1: Judentum, hrsg. von P. Schäfer, Tübingen 1996, S. 541–556; Schäfer/Shaked, MTKG II, S. 1–17; Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 22–31; J. Bergmann, »Gebet und Zauberspruch«, in: MGWJ 74, 1930, S. 457–463. 88 Vgl. Schäfer, in: Geschichte – Tradition – Reflexion, Bd. 1, S. 544–553. 87

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1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

plex der magischen Namen zunächst an nur wenigen Stellen an die Handlungsanweisung angefügt. Erst im weiteren Verlauf der Textgeschichte wurde dieser Textbaustein auch in weiteren Abschnitten, besonders zu den ersten zwanzig Psalmen, eingearbeitet. Die sefardische Rezension wird vor allem durch die stark formelhaften, magisch-liturgischen Texte charakterisiert, die nicht immer mit der ñucr ihi Óinplm-Wendung beginnen. Der magische Name des Psalms oder auch Gottes- bzw. Engelnamen folgen häufig direkt auf diese Einleitungsformel. Stets werden Gott bzw. seine Engel und nicht etwa andere Mächte, wie z. B. Dämonen oder Geister, in liturgischer Sprache angerufen. In stereotyper Weise wird in diesen magischen Gebeten das Bekenntnis der eigenen Vergehen und das Versprechen der Buße betont. Damit werden die Einhaltung der Halakha und das eigene ethisch-moralische Verhalten für die Notlage des Klienten verantwortlich gemacht und nicht transzendente Mächte, denen man schutzlos ausgeliefert wäre. Dies ist ein fundamentaler Unterschied zur früheren Entwicklung der jüdischen Magie von der Antike bis zu den mittelalterlichen Zeugnissen der Kairoer Geniza, die vor allem Dämonen als Ursachen zu erkennen glaubt. Aber bereits in den magischen Fragmenten aus der Kairoer Geniza, die magisch-liturgische Passagen enthalten, tauchen die Themen Sünde und Buße auf.89 Die Sprache dieser magischen Gebete verwendet zahllose Bibelverse, Biblizismen und entsprechende Allusionen. Die Formulierungen orientieren sich stark am Stil der Sündenbekenntnisse (selihot und ˙ literawidduy), die vor allem aus der Yom-Kippur-Liturgie bekannt sind.90 In rischen exempla, die relativ häufig eingefügt wurden, werden Kenntnisse biblischer und rabbinischer Geschichten und Sentenzen vorausgesetzt.91 Auffällig sind auch die häufigen Anleihen an die Angelologie der rabbinischen und der Hekhalot-Literatur. Daher wird durch die Einfügung magisch-liturgischer Textbausteine in der sefardischen Rezension gewissermaßen eine »ReRabbinisierung« des Sefer Shimmush Tehillim erreicht. Generell handelt es sich beim Sefer Shimmush Tehillim auch in den ältesten Textzeugen nicht um dämonologische Magie. Durch die Hinzufügung magisch-liturgischer Texte, die an Gott gerichtet sind, wird das schöpfungsund heilstheologische Monopol des monotheistischen Gottes für die Wirksamkeit magischer Handlungen bekräftigt. Der Wirksamkeit der Psalmen allein wurde anscheinend nicht von allen Tradenten vertraut. Obwohl die magisch-

89 Vgl. CUL T.-S. K 1.144*, fol. 2b/7–3a/1 (Nr. 22, MTKG II, S. 32); CUL T.-S. K 1.35*, fol. 1a/1–10 (Nr. 26, MTKG II, S. 103); CUL T.-S. K 1.25*, fol. 1b/5–9 (Nr. 34, MTKG II, S. 177); CUL T.-S. AS 142.214, fol. 1b/5–14 (Nr. 35, MTKG II, S. 192); ferner Schäfer/ Shaked, MTKG II, S. 11–14. 90 Vgl. Elbogen, Gottesdienst, S. 149f. 91 Zur Verwendung literarischer exempla in der Magie vgl. Veltri, Magie und Halakha, S. 255–258.

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1. Einleitung

liturgischen Texte, vor allem in der sefardischen Rezension, stark theurgisch formuliert sind, vermeiden sie doch auffällig den Sprechaktcharakter und die Terminologie von Beschwörungstexten und -formularen.92 Der angerufene Gott oder Engel soll zugleich die Wirksamkeit der Handlungsanweisung garantieren. Die gleiche Funktion weisen die literarischen exempla biblischer Gestalten auf, die antizipierend die Erfüllung der angestrebten Zweckangabe nach dem Simile-Prinzip auch für den Klienten versprechen. Es handelt sich beim Sefer Shimmush Tehillim mit seiner klaren literarischen Struktur um ein magisches Handbuch.93 Aus der Literaturgeschichte der jüdische Magie sind weitere Makroformen bekannt, die ebenfalls den Charakter eines Handbuchs aufweisen. Dazu zählen beispielsweise Traumbücher (Pitron Halomot),94 Losbücher (Goralot)95 sowie z. T. auch das »Buch der ˙ Geheimnisse« (Sefer ha-Razim, im folgenden SHR I)96. Wir haben es beim Sefer Shimmush Tehillim im wortwörtlichen Sinne mit Gebrauchsliteratur zu tun. Das Buch enthält zahlreiche praktische Handlungsanweisungen, die ausgeführt werden sollen. Dieses Handbuch richtet sich durchgängig an den einzelnen Benutzer, erfordert also eine private Durchführung der empfohlenen Handlungen für die Erzielung vorrangig privater Interessen. Der Gebrauchscharakter dieses Handbuchs erweist sich bereits an folgenden Äußerlichkeiten: 1. Das Buch weist eine systematische Struktur auf, die sich an der numerischen Abfolge der Psalmen im Psalter orientiert.

92 Ausnahmen sind in den §§ 28, 33, 50 und 86 der sefardischen Rezension in L34 zu finden; siehe den Kommentar zu § 28. 93 Vgl. Schäfer/Shaked, MTKG I, S. 5f.; Veltri, Magie und Halakha, S. 193–195 und 227f.; I. Gruenwald, Apocalyptic and Merkavah Mysticism, Leiden/Köln 1980, S. 228; H. Biedermann, Art. »Grimoire«, in: id., Lexikon der magischen Künste. Die Welt der Magie seit der Spätantike, München 1991, S. 193f.; Davies, O., Grimoires. A History of Magic Books, Oxford 2009, S. 1–43. 94 Vgl. Ph.S. Alexander, “Bavli Berakhot 55a–57b: The Talmudic Dreambook in Context”, in: JSJ 46, 1995, S. 230–248; A. Kuyt, “A ‘Traumdeutung’ before the Traumdeutung. Shlomoh Almoli’s Pitron Halomot”, in: FJB 23, 1996, S. 55–73; ead., “With One Foot in the Renaissance. Shlomoh Almoli and his Dream Interpretation”, in: JSQ 6, 1999, S. 205–217; M. Niehoff, “A Dream which is not Interpreted is like a Letter which is not Read”, in: JJS 43, 1992, S. 58–84. 95 Vgl. E. Burkhardt, »Hebräische Losbuchhandschriften: zur Typologie einer jüdischen Divinationsmethode«, in: Jewish Studies Between the Disciplines. FS P. Schäfer, hrsg. von K. Herrmann, M. Schlüter und G. Veltri, Leiden/Boston 2003, S. 95–148; M. Meerson, “Book is a Territory: A Hebrew Book of Fortune in Context”, in: JSQ 13, 2006, S. 388–411. 96 Vgl. B. Rebiger; P. Schäfer (Hrsg.), Sefer ha-Razim I und II – Das Buch der Geheimnisse I und II, Bd. 1: Edition, Bd. 2: Einleitung, Übersetzung und Kommentar, Tübingen 2009.

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1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

2. Zumeist wird das Zahlzeichen des betreffenden Psalms und/oder ein Stichwort für die Zweckangabe am jeweiligen Außenrand einer Seite angegeben oder im Fließtext durch eine Markierung hervorgehoben. Diese beiden Gestaltungsmerkmale ermöglichen dem Benutzer, der das Handbuch ja nicht kursorisch lesen, sondern je nach Bedarf punktuell nutzen möchte, den schnellen, unkomplizierten Zugriff. 3. Zahlreiche Handschriften, die vom jeweiligen Schreiber offenbar nicht für den eigenen Gebrauch gefertigt wurden, verwenden eine Semikursive oder sogar eine Halbquadratschrift. Diese Handschriften konnten somit leichter von verschiedenen Benutzern verwendet werden. 4. Die gedruckten Ausgaben sind vornehmlich im Oktavformat erschienen. Da sie zugleich nur relativ wenige Seiten umfassen, besaßen die Drucke ein handliches Taschenbuchformat. Sie wurden in vergleichsweise hohen Auflagen wiederholt gedruckt. Der aus diesen Faktoren resultierende verhältnismäßig geringe Verkaufspreis erlaubte die weite Verbreitung des Handbuches. 5. Darüber hinaus weisen zahlreiche Handschriften und Druckausgaben sekundäre Glossen, Notizen, Hervorhebungen, Empfehlungen sowie weitere Gebrauchsspuren auf. 1.2.3 Ritualisierung im Sefer Shimmush Tehillim Der Terminus »Magie« ist in den letzten Jahren von verschiedenen Seiten, z. T. heftig und mit eifernder political correctness, kritisiert worden.97 Die Einwände werden mit der Tatsache begründet, daß das aus dem Griechischen stammende Wort mageiÂa in der Religions- und Kulturgeschichte als polemischer Kampfbegriff gegen Praktiken und Vorstellungen, die den jeweils »eigenen« widersprechen, verwendet wurde. Die »Magie« der jeweils »Anderen« wurde als »Häresie« zur »eigenen Orthodoxie« bzw. »Orthopraxie« denunziert. Für das »Eigene« wurde die Kategorie der »wahren Religion« reklamiert. Das Wahrheitsmonopol einer vermeintlich »höherstehenden Ordnung und Kultur« wurde gegen das »Fremde« mit aller Autorität und Macht durchgesetzt. Eine äußerst erfolgreiche und zugleich folgenreiche Strategie, die »Anderen« zu bekämpfen, war (und ist) der Vorwurf der »Magie«.98 Vom

97

Vgl. z. B. M. Meyer; R. Smith (Hrsg.), Ancient Christian Magic. Coptic Texts of Ritual Power, San Francisco 1994, S. 1–6; R. Lesses, Ritual Practices to Gain Power. Angels, Incantations, and Revelations in Early Jewish Mysticism, Harrisburg 1998, S. 55–61; N. Janowitz, Magic in the Roman World. Pagans, Jews and Christians, London/New York 2001; ead., Icons of Power. Ritual Practices in Late Antiquity, University Park (Pennsylvania) 2002. 98 Vgl. das antike Paradebeispiel der Anklage wegen Magie gegen den Platoniker Apuleius aus Madaurus; siehe Apuleius, De magia. Über die Magie (lat./dt.), eingel., übers. und mit interpretierenden Essays versehen von J. Hammerstaedt, P. Habermehl, F. Lamberti u. a.,

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1. Einleitung

Höhenkamm eigener religiöser und kultureller Gipfelleistungen konnte »Magie« als Praxis zwar vornehmlich »ungebildeter« aber dennoch »gefährlicher« Individuen oder gar »Sekten« abqualifiziert werden. Auch in der Forschungsgeschichte führte die (ab)wertende Klassifizierung »Magie« lange zu einer Ignorierung oder Marginalisierung dieser Phänomene.99 Hinter dem sich auf diese Weise dichotomisch ausschließenden Begriffspaar »Religion« vs. »Magie«100 steckt letztlich kaum verhüllt der schematische Dualismus einer hermeneutischen Reduktion von Komplexität erfahrener Welt- und Lebenswirklichkeit.101 Als Alternative zu »Magie« wird von den Kritikern dieses Begriffs der Terminus »Ritual« eingeführt. Z. B. verwenden Marvin Meyer und Richard Smith die Begriffe »rituals«, »ritual power«, »ritual texts« u. ä. Sie definieren »rituelle Texte« folgendermaßen: “They direct the user to engage in activities that are marked off from normal activity by framing behavior through rules, repetitions, and other formalities.”102 Eine derart definierte Kategorie »ritual texts« bietet aber nur scheinbar eine Alternative zum inkriminierten Begriff »Magie«, da auch die Praktiken der Nutzer »ritueller Texte« von »normalen« Praktiken unterschieden werden, wobei über das »Normale« offenbar und unhinterfragt immer schon ein Konsens vorausgesetzt wird. Darmstadt 2002; M.Th. Fögen, Die Enteignung der Wahrsager. Studien zum kaiserlichen Wissensmonopol in der Spätantike, Frankfurt a. M. 1997. 99 Vgl. die Vorrede zum ersten Band der Papyri Graecae Magicae, in der der Herausgeber Karl Preisendanz über die ersten Lehrveranstaltungen von Albrecht Dieterich im Jahre 1905 in Heidelberg zu den griechischen Zauberpapyri, die noch unter dem Decknamen »ausgewählte Stücke aus griechischen Papyri« stattfanden, berichtet: »Denn es empfahl sich damals noch nicht für den zünftigen Philologen, sich öffentlich zur Beschäftigung mit so tiefstehenden Erzeugnissen ungebildeter Volksschichten zu bekennen, Erzeugnissen krassen Aberglaubens, denen der Name ›Literatur‹ nicht zukam.«; zit.n. K. Preisendanz (Hrsg.), Papyri Graecae Magicae. Die griechischen Zauberpapyri, hrsg. von A. Henrichs, Bd. 1, Stuttgart 1973, S. V. 100 Die klassische religionsgeschichtliche Dichotomie von »Religion« und »Magie« setzte sich mit Frazer durch; siehe J. Frazer, The Golden Bough. A Study in Magic and Religion. Abridged Edition, London 1922 (besonders 4. Kapitel, S. 48–60); vgl. H. G. Kippenberg, Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München 1997, S. 133–135. Zur Diskussion um die Relevanz dieses Begriffspaares in der jüngeren Forschungsgeschichte vgl. H. S. Versnel, “Some Reflections on the Relationship MagicReligion”, in: Numen 38, 1991, S. 177–197; P. Schäfer, “Magic and Religion in Ancient Judaism”, in: Envisioning Magic, hrsg. von P. Schäfer und H. G. Kippenberg, Leiden 1997, S. 19–43; Y. Harari, »What is a Magical Text? Methodological Reflections Aimed at Redefining Early Jewish Magic«, in: Officina Magica. Essays on the Practice of Magic in Antiquity, hrsg. von Sh. Shaked, Leiden/Boston 2005, S. 91–124. 101 Vgl. zu dieser der Systemtheorie entliehenen Charakterisierung z. B. N. Luhmann, Funktion der Religion, Frankfurt a. M. 1982, S. 13–20. 102 Meyer/Smith, Ancient Christian Magic, S. 4. Die Inkonsequenz der Verwendung von »Magic« im Titel ist zu beachten!

24

1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

Von einer Ritualisierung kann aber erst dann gesprochen werden, wenn eine Handlung so vollzogen wird, daß sie zu einem Ritual wird. Das heißt, daß der Ritualcharakter einer Handlung erst erwiesen werden muß, um ein Ritual von einer einfachen Handlung unterscheiden zu können. Eine einzelne Handlung allein ist noch kein Ritual. Ebenso ist nicht jede magische Handlung zugleich eine rituelle Handlung. Die Umkehrung, daß jede rituelle Handlung eine magische Handlung ist, gilt natürlich erst recht nicht. Sicherlich gibt es magische Handlungen, die sinnvoll als rituelle Handlung charakterisiert werden können.103 Aber erst eine genau vorgegebene und genau zu befolgende Sequenz von Handlungen, die mehr oder weniger durch Formalität, Stereotypie, Verdichtung und Redundanz charakterisiert wird, kann als Ritual bezeichnet werden.104 Ritualtheorien rekurrieren vor allem auf den performativen Charakter von Ritualen. Die performance einer rituellen Handlung benötigt sowohl Akteur(e) als auch Publikum. Durch die Betonung der zeremoniellen und sozialen Aspekte einer rituellen Inszenierung wird die gemeinschaftsstiftende und identitätsbildende Funktion eines Rituals herausgestellt. Entscheidend für die Performativität ist die pragmatische Funktion der Sprache. Nicht die kognitive, sondern die pragmatische Dimension der Sprache rückte in den Mittelpunkt der Ritualforschung. Für die Theoriebildung konnte hier besonders die Sprechakttheorie von John Austin105 und John Searle106 fruchtbar gemacht werden.107 Unter den vielfältigen Gattungen magischer Texte eignen sich besonders Beschwörungstexte, Verfluchungen, Binde- und Lösezauber für die Heranziehung der Sprechakttheorie. Z. B. wird mit dem Aussprechen der Standardformulierung yibwm ina (»ich beschwöre«) die Beschwörung zugleich vollzogen.108

103 Vgl. z. B. die magische Aktualisierung eines biblischen Rituals zur Feststellung der Untreue einer Ehefrau (Num 5,11–31) in JTSL ENA 3635.17 (Nr. 1, MTKG I, S. 17–28) und der Parallele in CUL T.-S. K 1.56, fol. 1b/3–23 (Nr. 2, MTKG I, S. 32). Zur Diskussion dieses Rituals vgl. G. Veltri, » Inyan Sota: Halakhische Voraussetzungen für einen magi˙ schen Akt nach einer theoretischen Abhandlung aus der Kairoer Geniza«, in: FJB 20, 1993, S. 23–48; Schäfer, in: Geschichte – Tradition – Reflexion, Bd. 1, S. 542–544. 104 Diese Charakterisierung von »Ritual« ist nur eine von zahlreichen, sich z. T. auch widersprechenden, Definitionen und orientiert sich an S. J. Tambiah, »Eine performative Theorie des Rituals«, in: Ritualtheorien, hrsg. von A. Belliger und D. J. Krieger, Opladen/ Wiesbaden 1998, S. 230. 105 J. L. Austin, How To Do Things with Words, Oxford 1962 (dt. Übers.: Zur Theorie der Sprechakte, Stuttgart 1972). 106 J. Searle, Sprechakte, Frankfurt a. M. 1971. 107 Vgl. z. B. R. A. Rappaport, »Ritual und performative Sprache«, in: Ritualtheorien, hrsg. von A. Belliger und D. J. Krieger, Opladen/Wiesbaden 1998, S. 191–211. 108 Der Sprechaktcharakter einer Beschwörung bleibt in der Analyse von J.-H. Nigge-

25

1. Einleitung

Anders als in der ethnologischen Feldforschung109 liegen für die Erforschung magischer Texte des Judentums in der Regel keine Beobachtungen, Beschreibungen oder wenigstens Bezeugungen einer tatsächlichen Aktualisierung von Handlungsanweisungen vor.110 Daher kann eine rituelle Praxis bestenfalls rekonstruiert werden. Als Evidenz für eine magische Praxis überhaupt können vor allem magische Zauberschalen und Amulette dienen, besonders wenn sie konkrete Namen von Klienten bzw. Adressaten bezeugen.111 Sofern diese Zauberschalen und Amulette Parallelen zu Handbüchern aufweisen, kann auf eine tatsächliche Aktualisierung ansonsten theoretisch bleibender Anweisungen bzw. Formulare geschlossen werden. Als weiteres Indiz können auch die Rahmenformeln gelten, die entweder den Erfolg einer Anweisung versprechen (z. B. hwyn oder xilcn) oder deren Wirksamkeit durch den Hinweis auf ihr Erprobtsein unterstreichen (z. B. qidb, ñuxb oder hsunm).112 In einigen Abschnitten des Sefer Shimmush Tehillim ist der Ritualcharakter der Handlungsanweisungen überaus deutlich. Auffällig ist allerdings das generelle Fehlen performativer Sprechakte. Sehr häufig begnügen sich die Handlungsanweisungen mit der knapp formulierten Aufforderung, den Psalm für einen bestimmten Zweck zu sprechen. Mitunter fehlt eine Anweisung auch völlig und es werden nur der Psalm und seine Zweckangabe genannt. Ob in diesen Fällen schon sinnvollerweise von Ritualen gesprochen werden sollte, darf bezweifelt werden, auch wenn generell eine rituelle Einstellung des Benutzers dieses Handbuches vorausgesetzt werden kann.113 Die von Meyer/ Smith u. a. vorgeschlagene Ersetzung des Begriffes »Magie« durch »ritual meyer, Beschwörungsformeln aus dem »Buch der Geheimnisse« (Sefär ha-razıˆm). Zur Topologie der magischen Rede, Hildesheim 1975, gänzlich unberücksichtigt. Dagegen wird die Sprechakttheorie von Austin für die Analyse jüdischer Beschwörungstexte fruchtbar gemacht von R. Lesses, “The Adjuration of the Prince of the Presence: Performative Utterance in a Jewish Ritual”, in: Ancient Magic and Ritual Power, hrsg. von M. Meyer und P. Mirecki, Leiden/New York/Köln 1995, S. 185–206. 109 Vgl. die Klassiker dieser Disziplin E. E. Evans-Pritchard, Hexerei, Orakel und Magie bei den Zande, Frankfurt a. M. 1978; C. Le´vi-Strauss, Traurige Tropen, Frankfurt a. M. 1978; B. Malinowski, Korallengärten und ihre Magie. Bodenbestellung und bäuerliche Riten auf den Trobriand-Inseln, Frankfurt a. M. 1981. 110 Vgl. M. D. Swartz, “Understanding Ritual in Jewish Magic: Perspectives from the Genizah and Related Sources”, in: Officina Magica. Essays on the Practice of Magic in Antiquity, hrsg. von Sh. Shaked, Leiden/Boston 2005, S. 236f.; id., “Ritual Procedures in Magical Texts from the Cairo Genizah”, in: JSQ 13, 2006, S. 308f.; Lesses, Ritual Practices, S. 371. 111 Vgl. Schiffman/Swartz, Incantation Texts, S. 21. 112 Vgl. MTKG I, S. 6f.; Veltri, Magie und Halakha, S. 259f. 113 Zur Formulierung »rituelle Einstellung« vgl. C. Humphrey; J. Laidlaw, »Die rituelle Einstellung«, in: Ritualtheorien, hrsg. von A. Belliger und D. J. Krieger, Opladen/Wiesbaden 1998, S. 135–155. Anders als die Autoren meinen, ist die rituelle Einstellung m. E. nur eine notwendige, aber nicht eine hinreichende Bedingung von Ritualen.

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1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

text« scheint wenig hilfreich zu sein,114 wenn der Ritualcharakter einer magischen Handlung nicht immer schon offensichtlich ist, sondern erst nachgewiesen werden muß. Nicht jede magische Handlung ist automatisch zugleich ein Ritual, selbst wenn sie einzelne rituelle Elemente aufweisen sollte. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß der Ritualisierungsgrad im Sefer Shimmush Tehillim relativ niedrig ist. Auf Beschwörungen von Engeln oder Dämonen wird gänzlich verzichtet.115 Ein theurgischer Dämonen- oder gar Götterzwang wird an keiner Stelle ausgeübt. Gottes Einzigartigkeit und uneingeschränkte Autorität wird nicht angetastet. In der Regel erfordern die Handlungsanweisungen, soweit diese überhaupt vorkommen, keine komplizierten Prozeduren oder ungewöhnliche Ingredienzen. Die formulierten Zweckangaben betreffen private Interessen, kleine, bescheidene Wünsche. Die Handlungen sollen von Einzelnen ausgeführt werden. Von kollektiven Ritualen, die für eine Gemeinde oder Gruppe sinnstiftende Funktion besitzen, kann somit nicht gesprochen werden. Daß der jüdische Benutzer dieses Handbuchs gegen die Halakha verstößt, ist nicht die Meinung aller Autoritäten.116 Im Zentrum stehen immer die Psalmen, die geschrieben, geflüstert, gesprochen oder gebetet werden sollen. Angesichts der daraus resultierenden, z. T. bis heute anhaltenden Popularität und weitgehenden Akzeptanz des Sefer Shimmush Tehillim könnte man von Alltagsmagie oder auch »magic light« sprechen.117 Daß in dieser Arbeit die Begriffe »Magie« bzw. »magisch« Verwendung finden, geschieht einzig und allein aus heuristischen Gründen, ohne damit über die Legitimität oder Qualität der so bezeichneten Texte bzw. Objekte urteilen zu wollen.118

114

So auch Schäfer, in: Envisioning Magic, S. 25. Das Fehlen von Beschwörungen im Sefer Shimmush Tehillim würde nach der Definition von Harari, in: Officina Magica, S. 120f., implizieren, daß wir es hier am wenigsten mit genuin jüdischer Magie zu tun haben. Gegen die Überbetonung von Beschwörungen als zentrales und notwendiges Element jüdischer Magie, wie sie Hararis Definition aufweist, ließe sich aber der empirische Befund der anhaltenden Popularität des (unumstritten) magischen Gebrauchs der Psalmen im Judentum vorbringen. 116 Vgl. hier die Einleitung in § 2 (S1551) sowie zur Problematik Veltri, Magie und Halakha, und Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 351–425. 117 Vgl. bereits B. Rebiger, »Die magische Verwendung von Psalmen im Judentum«, in: Ritual und Poesie. Formen und Orte religiöser Dichtung im Alten Orient, im Judentum und im Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br. 2003, S. 278f. In ähnlicher Weise charakterisiert Shaul Shaked Shimmush Tehillim als »soft magic«; siehe Sh. Shaked, “Dramatis Personae in the Jewish Magic Texts: Some Differences Between Incantation Bowls and Geniza Magic”, in: JSQ 13, 2006, S. 367. 118 Vgl. dazu ausführlich Harari, in: Officina Magica, S. 91–124; Rebiger/Schäfer, Sefer ha-Razim, Bd. 2, S. 2, Anm. 5; ferner Swartz, Scholastic Magic, S. 20. 115

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1. Einleitung

1.2.4 Rezeptionsgeschichte Eine umfassende Rezeptionsgeschichte des Sefer Shimmush Tehillim ist bislang ein Forschungsdesiderat. An dieser Stelle sollen zumindest einige Beispiele für die Rezeption dieses Handbuches in einem skizzenhaften Überblick vorgestellt werden. Daß der magische Gebrauch von Tora-Versen halakhisch als bedenklich, hingegen von Psalmen als durchaus zulässig betrachtet werden konnte, bezeugt der mittelalterliche Gesetzeslehrer und Religionsphilosoph Moshe ben Maimon (Maimonides; 1135–1204). Dieser verleiht zwar wiederholt seiner scharfen und verächtlichen Ablehnung von jeglicher Magie, Zauberei und Aberglauben Ausdruck, macht aber dennoch mitunter kleinere Zugeständnisse an überkommene Bräuche. So heißt es in seinem halakhischen Kompendium Mishne Tora: Wer über einer Wunde flüstert119 und einen Vers aus der Tora zitiert und (ihn) über einen Säugling zitiert, damit er sich nicht ängstigt, wer eine Tora oder Tefillin über ein kleines (Kind) legt, damit es schläft, der gehört nicht nur zu den Zauberern (Õirbx) und Beschwörern (Õiwxnm), sondern zu den Leugnern der Tora, da sie die Worte der Tora für die Heilung des Körpers benutzen, obwohl sie Heilung für die Seelen ist, wie es heißt: Sie sollen für deine Seele leben. (Prov 3,22) Aber ein Gesunder, der Verse oder einen Psalm aus dem Psalter (Õilhtm rumzm) zitiert, damit er aufgrund deren Zitation geschützt bleibt und aus Notlagen und vor Verletzungen gerettet wird, siehe, das ist erlaubt.120

Maimonides bezieht sich hier auf einen rabbinischen Diskurs, in dem divergierende Halakhot formuliert wurden. So heißt es in mSan 10,1: Und das sind die, die keinen Anteil an der zukünftigen Welt haben: . . . wer über einer Wunde flüstert und sagt: Jede Krankheit, die ich über Ägypten gebracht habe, werde ich nicht über dich bringen, denn ich, der Herr, bin dein Arzt. (Ex 15,26)121

Dieses rigorose Verbot des (magischen) Flüsterns wird von ihm nicht akzeptiert. Ebenso lehnt er implizit die Erlaubnis des Flüsterns, wenn es der Heilung dient, wie sie in bShab 67a gegeben wird, ab. Seine differenzierte Entscheidung, das Flüstern einzig für apotropäische Zwecke zuzulassen, stützt sich, wie die Übereinstimmung im Wortlaut zeigt, auf yShab 6,2/16 (8b) und die Parallele in yEr 10,10/3 (26c), wobei er die Spezialanwendung auf den Schabbat und das Flüstern der Pss 3 und 91 in beiden Yerushalmi-Stellen verallgemeinert.

119

Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. Maimonides, Mishneh Tora. Sefer ha-Madda . The Book of Knowledge (hebr./engl.), hrsg. von M. Hyamson, Jerusalem 1981, fol. 79b (hilkhot avoda zara 11,12). 121 Siehe auch § 3 (S1551) und den Kommentar zur Stelle. Vgl. die Erweiterung dieses Verbots auf das Spucken in tSan 12,10, ySan 10,1/34 (28b), bSan 101a; siehe Veltri, Magie und Halakha, S. 164; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 106ff. 120

28

1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

In den Schriften von Moshe ben Nahman (Nachmanides; 1194–1270) wird der Sefer Shimmush Tehillim an keiner˙ Stelle explizit erwähnt. Aber er kennt zumindest den magischen Gebrauch der Tora und die Bildung von magischen Namen aus ihr, wie in seiner Predigt Torat ha-Shem Temima deutlich wird. In dieser Predigt spricht er davon, daß die ganze Tora aus den Namen Gottes besteht.122 Er fügt dem hinzu: Es gibt diesbezüglich ein Buch, das Shimmush Tora heißt, das den (magischen) Gebrauch (wumw) jeder einzelnen Parasha erklärt, und den Namen, der von ihr ausgeht, und wie er aus ihr ausgeht und wie man ihn (magisch) gebraucht (ñiwmtwm).123

Der Sefer Shimmush Tora ist gewissermaßen das Pendant zum Sefer Shimmush Tehillim. Jeder Parasha werden Zweckangaben und magische Namen, die aus bestimmten Wörtern der jeweiligen Parasha abgeleitet werden, zugeordnet. Bislang ist kein einziger Textzeuge aus der Kairoer Geniza bekannt geworden, so daß ein orientalischer Ursprung dieses Textes sehr fraglich ist. Die älteste Handschrift, die diesen Text bezeugt, ist Ms Oxford, Bodleian Library 1531 (O1531), fol. 168b–171a. Der Text liegt überhaupt nur handschriftlich vor, was sicherlich Rückschlüsse auf die Heiligkeit der Tora einerseits und eine Ablehnung ihres magischen Gebrauchs andererseits erlaubt. Eine wissenschaftliche Edition ist bislang ein Desiderat. Die wohl früheste Erwähnung eines Sefer Shimmush Tehillim findet sich erst bei Abraham Abulafia. In einem seiner Kommentare zum Sefer Yesira, ˙ den er unter dem Titel Osar Eden Ganuz im Jahre 1286 auf Sizilien verfaßt ˙ hat, heißt es: Und zwar habe ich all dies in dieser Schrift geschrieben, um (den) Mund zu verschließen, der den Arten der Buchstabenpermutation und ihren Gegenständen widerspricht und (der) über alles, was dar(in) vorkommt, spottet, (das heißt), in Otiyyot de-Rabbi Aqiva, im Sefer haBahir und in den Sifre ha-Shimmush, die Shimmush Tora und Shimmush Tehillim heißen.124

122 Diesen Gedanken äußert Nachmanides auch in der Einleitung zu seinem Pentateuchkommentar; siehe Nachmanides, Perush al ha-Tora (hebr.), hrsg. von H. D. Chavel, Bd. 1, Jerusalem 1959, S. 6; vgl. auch G. Scholem, Zur Kabbala und ihrer Symbolik, Zürich 1960, S. 57f.; id., »Der Name Gottes und die Sprachtheorie der Kabbala«, in: id., Judaica 3. Studien zur jüdischen Mystik, Frankfurt a. M. 1987, S. 28–31. 123 Nachmanides, Kitve RaMBaN (hebr.), hrsg. von H. D. Chavel, Bd. 1, Jerusalem 1963, S. 167f. 124 A. Abulafia, Osar Eden Ganuz (hebr.), hrsg. von A. Gross, Jerusalem 2000, S. 98; vgl. auch ibid., S. 331:˙ »In diesen Zeiten wurden (einige) Leute weise in der Kabbala, und wir sahen viele Bücher, auch jene, die die Weisen der Wörter (tulmh imkx) verfaßt hatten, wie den Sefer ha-Yihud, Sefer ha-Kavod, Sefer ha-Nefesh, Sefer ha-Tora, Sefer ha-Merkava, ˙ viele (andere) wie diese, und viele Kommentare über die Worte der Sefer ha-Binyan und Tora, der Propheten und der Schriften sowie Shimmush Tehillim.«

29

1. Einleitung

Abulafia nimmt hier affirmativ entsprechend seiner Obsession für Namenspekulationen und Buchstabenpermutationen Bezug auf die Namenableitung im Sefer Shimmush Tehillim. Der anonyme Autor eines Sefer ha-Shem schreibt um 1350 in der Einleitung über die Meister der »Lehre vom (magischen) Gebrauch«: Sie sind die Meister der Tätigkeiten, Kräfte und Namen der Reinheit und Heiligkeit, die Experten im (magischen) Gebrauch der Tora und dem (magischen) Gebrauch der Psalmen (Õilit iwumw) und dem großen und kleinen (magischen) Gebrauch.125

Im Streit zwischen Jakob Emden und Jonathan Eybeschütz um die sabbatianische Herkunft der Amulette von Eybeschütz spielte die im Sefer Shimmush Tehillim überlieferte Namenstradition eine gewichtige Rolle.126 Der deutsche Orientalist Johann Jacob Schudt verfaßte ein Kompendium über die Geschichte, Verbreitung und Bräuche der Juden in Frankfurt a. M. Im zweiten Band des vierbändigen Werkes heißt es im sechsten Buch, 31. Kapitel »Von der Franckfurter und anderer Juden Cabbalistischen Händeln«: . . . dahin gehöret die bekandte erschreckliche Mißbrauchung des Namen Gottes, so sie Õw Schem Hammephorasch den außgelegten Namen Gottes nennen, und das abergläubische Büchlein Õilit wumw Schimmusch Tillim, darin der gantze Psalter Davids zu lauter aberglaubischen Dingen verdrehet wird.127 wrupmh

Den Inhalt dieses »abergläubischen Büchleins« faßt er folgendermaßen zusammen: Aus ihrem Schimmusch Tillim siehet man den erschrecklichen Cabbalistischen Mißbrauch der Psalmen Davids, den ersten Psalmen schreiben sie auf ein Pergament von Hirschhaut, hencken es einer schwangern Frauen an den Halß, daß sie desto leichter gebähren soll; vermittelst anderer Psalmen wollen sie sich unsichtbar machen, oder bey grossen Leuten in Gunst und Ansehen setzen, oder sich tüchtig machen, schwere Sachen begreiffen, andere brauchen sie für böse Augen, für das Fieber zu vertreiben, Diebe durch dieselbige zu offenbahren, und was des Gaukel-Spiels mehr ist.128

Die Rezeption des Sefer Shimmush Tehillim zeigt sich besonders eindrücklich in Psalmenhandschriften bzw. -drucken, die in den Marginalien oder auch im Anschluß mit magischen Zweckangaben – oft erst sekundär – ergänzt wurden.129 Diese z. T. sehr knappen Zweckangaben gehen weitgehend parallel mit 125

Übersetzt nach der Edition des hebräischen Textes von G. Scholem, 'ru bqyi 'r tulbq in: Madda e ha-Yahadut 2, 1926/27, S. 190. 126 Vgl. G. Scholem, Researches in Sabbateanism (hebr.), hrsg. von Y. Liebes, Tel Aviv 1991, S. 728f. 127 J. J. Schudt, Jüdische Merckwürdigkeiten, Frankfurt a. M. 1714–18, Bd. 2, S. 191f. 128 Ibid., S. 193. 129 Zur Praktik, magische Texte sekundär auf den Rändern oder freien Seiten von Handschriften, die normative Texte bezeugen, zu schreiben, vgl. CUL T.-S. AS 143.340 (Nr. 67, MTKG III, S. 127–133, das auf fol. 1a–b mYom 5,3–5 bezeugt und auf fol. 2a–b magische ñhkh bqyi inb qxci,

30

1.2 Der Sefer Shimmush Tehillim

denen des textus receptus des Sefer Shimmush Tehillim. Einige dieser Belege seien an dieser Stelle beispielhaft genannt: Ms Jerusalem, Sammlung Michael Krupp 3525 Ms Parma, Biblioteca Palatina, Cod. Parm. 1741 Ms Parma, Biblioteca Palatina, Cod. Parm. 1876 Ms Tel Aviv, Sammlung Albert Ovadya Aboab130 Ms Ottawa, Sammlung Andre Elbaz 3 (Psalmendruck mit handschriftlichen Zweckangaben aus dem Sefer Shimmush Tehillim [textus receptus]). Einige, seit dem 17. Jh. entstandene Handschriften enthalten nicht nur den biblischen Psalter, sondern auch den vollständigen Sefer Shimmush Tehillim, entweder zusammen mit dem entsprechenden Psalm jeweils am Außenrand oder aber als geschlossenes Handbuch im Anschluß an den Psalter: Ms Ms Ms Ms

Montreal, Sammlung Elberg 75 (hier Siglum: ME75) New York, JTSL, Lutzki 445 (N445) Paris, Alliance Israelite Universelle H 430A (P430) Turin, Archivio Terracini 1516 (T1516).131

1.2.5 Übersetzungen Eine jüdisch-arabische Übersetzung des aramäischen Sefer Shimmush Tehillim wird durch einige Geniza-Fragmente bezeugt, von denen erst zwei ediert wurden.132 Alle diese Fragmente bezeugen ausschließlich das früheste Textstadium, das noch nicht den Komplex der magischen Namen und ihrer Ableitung aufweist. Sie gehen bis in das 11. Jh. zurück und bestätigen die Beobachtung, daß in diesem Zeitraum die Kenntnis des Aramäischen in der Kairoer Gemeinde abnimmt und durch Hebräisch und Jüdisch-Arabisch zunehmend ersetzt wird.133 Eine deutsche Übersetzung des hebräischen textus receptus hat Gottfried Selig (1722–1795) bereits gegen Ende des 18. Jh. veröffentlicht.134 Selig war Texte; vgl. ferner G. Veltri, “‘Watermarks’ in the Ms ‘Munich, hebr. 95’: Magical Recipes in Historical Context”, in: Jewish Studies Between the Disciplines. FS P. Schäfer, hrsg. von K. Herrmann, M. Schlüter und G. Veltri, Leiden/Boston 2003, S. 243–256. 130 Jerusalem-Sign.: F 34752. 131 Diese vier Handschriften werden unten im Kapitel 3.3 beschrieben. 132 Es handelt sich bei den edierten Fragmenten um CUL T.-S. Ar. 1c.36, in: Naveh/ Shaked, Magic Spells, S. 214–215 (»Geniza 21«); sowie CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 1a (Nr. 78, MTKG III, S. 203–204); zu weiteren Fragmenten vgl. Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 7, Anm. 36. 133 Vgl. Goitein, A Mediterranean Society, Bd. 1, S. 15 u.ö. 134 G. Selig, Õiliht wumw rps. Sepher Schimmusch Tehillim. Oder: Gebrauch der Psalme zum leiblichen Wohl der Menschen. Ein Fragment aus der praktischen Kabbala. Nebst einem Auszug aus einigen andern kabbalistischen Schriften, Berlin 1788.

31

1. Einleitung

als Jude geboren worden und konvertierte als Erwachsener zum Christentum.135 Er arbeitete als Lektor für rabbinische Sprache an der Universität Leipzig, gab die Wochenschrift »Der Jude« (Leipzig 1768–1772) heraus und verfaßte Grammatiken und Lehrbücher des Hebräischen und Jiddischen.136 In den Lehrbüchern befaßte er sich auch ausführlich mit der jüdischen Onomastik und erstellte hierzu Namenregister.137 Wegen finanzieller Not plante Selig die Übersetzung einer Reihe von kabbalistischen Büchern, die er mit dem Sepher Schimmusch Tehillim begann.138 Die Fortsetzung dieser begonnenen Reihe sollte sich nach dem Erfolg des Verkaufs des ersten Bandes entscheiden. Nach Seligs eigenen Worten war er »bemüht, einen Beytrag zur Geschichte der Kabbala damit zu liefern«.139 Mit einem gewissen aufklärerischen Impetus wollte er durch die Veröffentlichung esoterischer Schriften zugleich erreichen, daß diese ihre geheimnisvolle Aura verlieren. Seligs Buch stellt eine gut lesbare, barock ausschmückende und weitgehend adäquate Übersetzung140 einer nicht näher benannten hebräischen Vorlage, die aber mit dem textus receptus übereinstimmt, dar. Knappe Erläuterungen sowie mitunter auch der hebräische Text sind der Übersetzung beigegeben. Zusätzlich finden sich auf den verbleibenden Seiten seiner Veröffentlichung141 Amulette, Namenstraditionen und verschiedene magische Anweisungen (u.a. Nachmanides und Isaak Luria zugeschrieben). In einem Anhang sind fünf Kupferstiche mit Wortamuletten, darunter eines gegen Feuersbrunst in Form einer menora aus den Initialen von Ps 91, abgedruckt. Eine englische Übersetzung von Seligs Buch stammt von L. Weber.142

135 In seiner Autobiographie hat Selig ausführlich die Geschichte seiner Konversion dargestellt; G. Selig, Geschichte des Lebens und der Bekehrung . . ., 3 Bde., Leipzig 1775–1779; vgl. auch die neue Teiledition von Seligs Autobiographie und vor allem die Einleitung in: J. Graf (Hrsg.), Judaeus conversus. Christlich-jüdische Konvertitenautobiographien des 18. Jahrhunderts, Frankfurt a. M. 1997. 136 Zu seiner Biographie vgl. F. C. G. Hirsching, Historisch-Literarisches Handbuch berühmter und denkwürdiger Personen, Bd. 12, Leipzig 1809, S. 203f. 137 Vgl. M. Simon, »Zunz als Begründer der Onomastik im Rahmen der Wissenschaft des Judentums«, in: Wissenschaft des Judentums. Anfänge der Judaistik in Europa, hrsg. von J. Carlebach, Darmstadt 1992, S. 169–171. 138 Vgl. Selig, Sepher Schimmusch Tehillim, S. 4f. 139 Ibid., S. 13. 140 Ibid., S. 26–120. 141 Ibid., S. 120–152. 142 G. Selig, Use of the Psalms, London ca. 1880 (Nachdruck Boston 1943); vgl. G. Scholem, Briefe, Bd. 2: 1948–1970, hrsg. von Th. Sparr, München 1995, S. 9 (Brief 4).

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1.3 Christliche Handbücher zum magischen Gebrauch der Psalmen

1.3 Christliche Handbücher zum magischen Gebrauch der Psalmen Der magische Gebrauch der Psalmen ist ein Phänomen, das nicht nur im Judentum, sondern auch im Christentum belegt ist. Auch hier haben die Psalmen einen ähnlich hohen Stellenwert in Liturgie und Volksfrömmigkeit wie im Judentum.143 Es sind im Christentum arabische, äthiopische, syrische, griechische und lateinische Handbücher zum magischen Gebrauch der Psalmen bekannt.144 Die lateinischen Versionen des Handbuches wurden im Jahre 1755 ebenso auf den index librorum prohibitorum der Katholischen Kirche gesetzt wie Drucke des hebräischen Sefer Shimmush Tehillim.145 Erste Vergleiche dieser verschiedenen Versionen mit dem Sefer Shimmush Tehillim haben trotz aller bestehenden und gewichtigen Unterschiede erstaunliche Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Zweckangaben einzelner Psalmen ergeben.146 Des weiteren wird im Christentum auch die astromagische Verwendung der Psalmen bezeugt.147 In diesen Texten korrespondieren die einzelnen Psalmen mit den sieben Planeten, den zwölf Tierkreiszeichen und den 28 Mondstationen. Um die magische Aura zu verstärken, wurden die zitierten Psalmenanfänge in hebräischer Umschrift transliteriert. Ein inhaltlicher oder assoziativer 143 Vgl. z. B. B. Janowski, »Die ›Kleine Biblia‹. Zur Bedeutung der Psalmen für eine Theologie des Alten Testaments«, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br./Basel/Wien 1998, S. 381–420 (mit umfangreichen weiterführenden Literaturangaben). 144 Vgl. N. H. Henein; Th. Bianquis, La magie par les psaumes. E´dition et traduction d’un manuscrit Arabe Chre´tien d’E´gypte, Kairo 1975; C. Kayser, »Gebrauch von Psalmen zur Zauberei«, in: ZDMG 42, 1888, S. 456–462; A. Khater, «L’emploi des psaumes en the´rapie avec formules en caracte`res cryptographiques», in: BSAC 19, 1967/68, S. 123–176; E. Legrand, Bibliothe`que grecque vulgaire, Bd. 2, Paris 1881, S. 20–24; S. G. Richter, »Verwendung von Psalmen im koptischen Christentum«, in: Ritual und Poesie. Formen und Orte religiöser Dichtung im Alten Orient, im Judentum und im Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br. 2003, S. 283–292; S. Strelcyn, «Les Myste`res des Psaumes, traite´ e´thiopien sur l’emploi des psaumes (amharique ancien)», in: BSOAS 44, 1981, S. 54–84; G. Viaud, Les 151 Psaumes de David dans la magie copte avec la clef, Paris 1977; id., Magie et coutumes populaires chez les Coptes d’Egypte, Sisteron 1978; P. Collart, «Psaumes et amulettes», in: Aeg. 14, 1934, S. 463–467. 145 Vgl. F. H. Reusch, Der Index der verbotenen Bücher. Ein Beitrag zur Kirchen- und Literaturgeschichte, Bd. 1, Bonn 1883, S. 150; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 109. 146 Vgl. Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 10–13; A. Fodor, “The Use of Psalms in Jewish and Christian Arabic Magic”, in: Jubilee Volume of the Oriental Collection 1951–1976, hrsg. von E´. Apor, Budapest 1978, S. 67–71; D. Simonsen, »Ein Nachtrag zu der Abhandlung über ›Gebrauch von Psalmen zur Zauberei‹«, in: ZDMG 42, 1888, S. 693–694. 147 Vgl. W. Hübner, »Der Tierkreis in der Psalmenmagie«, in: Ritual und Poesie. Formen und Orte religiöser Dichtung im Alten Orient, im Judentum und im Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br. 2003, S. 293–319.

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1. Einleitung

Bezug zwischen dem Psalm und dem Charakter des zugeordneten Tierkreiszeichens besteht nur in den wenigsten Fällen. Seit dem 12. Jh. sind lateinische und volkssprachliche Psalterien, die mit volkssprachlichen Gebetsanweisungen und Zweckangaben versehen sind, bekannt.148 Wie ähnlich die hier bezeugten Zweckangaben zu denen des Sefer Shimmush Tehillim sind, möge die folgende Zusammenstellung illustrieren: Für den König (Ps 20), für die Klostergemeinschaft und Gebetsbruderschaften (Pss 121; 132), für Freunde (Pss 8; 53; 58; 84; 120), für Reisende (Pss 77; 90), für Schiffsreisende (Pss 45; 68; 76), für Gefangene (Pss 22; 52), für Ungläubige, Zauberer und Huren (Pss 48; 57; 78; 124; 136), für Büßer (Pss 34; 128), für Arme (Ps 88 und Canticum Annae), für Kranke (Pss 40; 41), für Schwangere um eine leichte Geburt (Pss 126; 127), für ein stummes Kind (Pss 118; 129ff.), um die Ehre (Ps 142), um ein gottgefälliges Leben (Ps 51), um Todsünden zu umgehen (Ps 30), gegen den Teufel (Pss 26; 27; 108; 123), um nicht für Adams Sünde büßen zu müssen (Ps 104), um ein gutes Ende (Pss 9; 12; 17; 85; 134), gegen ungerechte Richter (Pss 36; 81; 93), um Verlorenes wiederzufinden (Ps 92), gegen Diebe (Pss 2; 3; 61), gegen Feinde (Pss 53; 55; 56; 63; 82; 107; 109), in Bedrängnis (Pss 16; 39; 54; 59; 74; 80; 101; 106; 110; 111; 130; 142), in Kriegszeiten (Pss 13; 143), für krankes Vieh (Ps 35), um Speise (Pss 77; 135; 146), für die Feldfrüchte (Ps 84), um schönes Wetter (Pss 28; 68), bei Donner und Blitz (Ps 103), bei Neumond (Ps 4).149

In der Slawisch-Orthodoxen Kirche ist besonders der sogenannte Divinatorische Psalter, der für Orakel herangezogen wurde, in Handschriften seit dem 11. Jh. bezeugt.150 Diese wenigen Beispiele mögen genügen, um das weite Feld des magischen Gebrauchs der Psalmen im Christentum anzudeuten. Eine Aufgabe der zukünftigen Forschung wird es sein, in einer komparatistischen Untersuchung die unterschiedlichen Bezeugungen dieser magischen Praktik sowohl im Judentum als auch im Christentum miteinander zu vergleichen, um mögliche Beziehungen zwischen ihnen aufzudecken.

148 Vgl. H. Engelhart, »Gebetsanweisungen in lateinischen Psalterhandschriften«, in: VerLex 2 (21980), Sp. 1129–1130; E. Hellgardt, »Deutsche Gebetsanweisungen zum Psalter in lateinischen und deutschen Drucken des 12.–16. Jahrhunderts. Bemerkungen zu Tradition, Überlieferung, Funktion und Text«, in: Deutsche Bibelübersetzungen des Mittelalters (VB 9/10), hrsg. von H. Reinitzer, Bern 1991, S. 400–413; Th. Lentes, »Text des Kanons und Heiliger Text. Der Psalter im Mittelalter«, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br./Basel/Wien 1998, S. 323–354. 149 Zit.n. Lentes, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, S. 340. 150 Vgl. R. Mathiesen, “Magic in Slavia Orthodoxa. The Written Tradition”, in: Byzantine Magic, hrsg. von H. Maguire, Washington 1995, S. 165.

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1.4 Aufriß dieser Arbeit

1.4 Aufriß dieser Arbeit Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt vornehmlich in einer synoptischen Edition der vier wesentlichen Fassungen bzw. Rezensionen des Sefer Shimmush Tehillim, der Übersetzung von zwei Rezensionen und der Kommentierung. Zuvor wird im 2. Kapitel die bisherige Forschungsgeschichte zu diesem Handbuch kritisch gewürdigt. Eine Beschreibung der Textzeugen (Kapitel 3) und eine Redaktionsgeschichte (Kapitel 4) folgen. Ausdrücklich hingewiesen werden soll an dieser Stelle auf die Edition, Übersetzung und Kommentierung der Geniza-Fragmente, die Shimmush Tehillim bezeugen und die hier durchgehend zum Vergleich herangezogen werden.151 In einer zweispaltigen Synopse werden S1551 und L34 in deutscher Übersetzung (Kapitel 5) dargeboten. Die Konventionen der Übersetzung orientieren sich an den genannten Editionsbänden der magischen Geniza-Fragmente.152 Die anschließende Kommentierung der einzelnen Paragraphen (Kapitel 6) konzentriert sich vor allem auf die mit Magie verknüpften Themenkomplexe Ritual, Liturgie und Medizin. Die Edition in Form einer vierspaltigen Synopse ist am Ende des Bandes zu finden; sie folgt der rechtsbündigen Leserichtung hebräischer Bücher.

151 152

Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 202–375. Vgl. Schäfer/Shaked, MTKG I, S. 15f.

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2. Forschungsgeschichte 2.1 Alttestamentliche Erforschung der magischen Verwendung von Psalmen Hinsichtlich der ursprünglichen Verwendung einzelner Psalmen liefert besonders die gattungs- und formgeschichtliche Fragestellung nach dem Sitz im Leben interessante Ergebnisse. Der norwegische Alttestamentler Sigmund Mowinckel untersuchte in seinen Psalmenstudien u. a. mögliche magische Elemente vor allem der individuellen Klage- und Fluchpsalmen.153 Die darin häufig belegten termini ñua und Õiywr, denen er die spezielle Bedeutung »durch Zauber gestiftetes Unheil« bzw. »Zauberer/Magier« zuwies, ließen ihn schlußfolgern, daß diese Psalmen sich gegen Zauberer als Feinde richteten und kultisch verwendet wurden. Unter den Arbeiten, in denen dieser Ansatz aufgriffen wurde, verdient die Monographie »Spuren magischer Formeln in den Psalmen« des weißrussischen Alttestamentlers Nicolaj Nicolsky, die im Jahre 1927 in deutscher Sprache erschien, besondere Erwähnung. Anders als Mowinckel geht Nicolsky nicht von einer allgemeinen Bedeutung einzelner termini aus, sondern analysiert einzelne Psalmen, darunter Ps 91 und Ps 109, um magische Konnotationen ausgesuchter Wörter festzustellen, die diese erst im Kontext des jeweiligen Psalms erhalten. Demnach ist »deren Ursprung ganz oder teilweise in Erzeugnissen der magischen Literatur, oder genauer gesagt, in verschiedenen Besprechungs- und Beschwörungsformeln zu suchen«.154 Anders als Mowinckel will Nicolsky durch Vergleich mit babylonischer Zauberliteratur noch hinter den überlieferten, masoretischen Text der Psalmen gehen, um magische Spuren in denselben freizulegen. Diese sollen dann entweder für den offiziellen Kult umgearbeitet oder in Anlehnung an ihre ursprüngliche Verwendung neu geschaffen worden sein.155

153

S. Mowinckel, Psalmenstudien, Bde. 1 und 5, Kristiana/Oslo 1921–24; vgl. zu Mowinckel die Zusammenfassung seiner Position in: E. Zenger, »Der Psalter als Buch. Beobachtungen zu seiner Entstehung, Komposition und Funktion«, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, hrsg. von E. Zenger, Freiburg i.Br./Basel/Wien 1998, S. 3–5. 154 N. Nicolsky, Spuren magischer Formeln in den Psalmen, Gießen 1927, S. 4. 155 Ibid., S. 13.

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2.1 Alttestamentliche Erforschung der magischen Verwendung von Psalmen

In neuerer Zeit hat Ann Jeffers in dem den Psalmen gewidmeten zweiten Kapitel ihrer Monographie “Magic and Divination in Ancient Palestine and Syria” diese Vorarbeiten aufgegriffen und methodisch reflektierter und kritischer reformuliert.156 So untersucht auch sie den Begriff Õiywr, modifiziert aber die These Mowinckels, indem sie schreibt: “Sorcerers are reˇsˇa¯ ˆım, but reˇsˇa¯ ˆım are not necessarily sorcerers.”157 Ihre Konklusion lautet: “the individual prayers for deliverance from a personal enemy (as opposed to a national enemy) applied to sorcerers.”158 Um die Ergebnisse dieser Forschungen besonders eindrucksvoll und anschaulich zu illustrieren, kann exemplarisch Ps 91 herangezogen werden.159 Zu der Formulierung wuqi xp (»Schlinge des Vogelstellers«) in Vers 3 heißt es bei Jeffers: “A Symbol of unexpected danger and reminds us of the imagery used for the implements belonging to magicians or sorcerers”.160 Das hapax legomenon hrxus (»Schild« oder »Schutzwehr«) in Vers 4 kann auf den Kreis als magischer Schutz vor Dämonen zurückgeführt werden.161 Die Wendung hlil dxp (»Schrecken der Nacht«) in Vers 5 bekräftigt die magische Konnotation, da die Nacht als die Zeit der Dämonen und Gefahren gilt.162 Die Wendung rbdm (»vor der Pest«) in Vers 6 war in der Vorlage der Septuaginta offenbar nicht segoliert und wurde als aÆpoÁ praÂgmatow (»von der Tat [des Verderbers]«) übersetzt.163 Anstelle des hebräischen Õirhc duwi (»verwüstet am Mittag«) im gleichen Vers las die Vorlage der Septuaginta wahrscheinlich Õirhc dwu, das sie entsprechend als kaiÁ daimoniÂoy meshmbrinoy (»und dem Mittagsdämon«) übersetzt.164 Die Õiywr in Vers 8 übersetzt Jeffers in der 156

A. Jeffers, Magic and Divination in Ancient Palestine and Syria, Leiden 1996, S. 118–

121. 157

Ibid., S. 118. Ibid., S. 121. 159 Vgl. ibid., S. 120: “which I believe is a prayer against demons or magical attack.” 160 Ibid., S. 120. 161 Vgl. A. A. McIntosh, “Psalm XCI 4 and the Root rxs”, in: VT 23, 1973, S. 56–62, der diesem Wort die Bedeutung »supernatural protection« zuschreibt und die Wurzel auf »going around« zurückführt. 162 Vgl. Jeffers, Magic and Divination, S. 121: “the night is the normal setting of those Psalms”; S. Krauss, »Der richtige Sinn von ›Schrecken in der Nacht‹ HL III,8«, in: Occident and Orient. Being Studies in Semitic Philology and Literature, Jewish History and Philosophy and Folklore in the Widest Sense in Honour of Haham Dr. M. Gaster’s 80th Birthday, hrsg. von B. Schindler, London 1936, S. 323–330. 163 Vgl. den kritischen Apparat der BHS zur Stelle. Möglich wäre auch die Übersetzung von rbdm mit »vor dem (Zauber)wort (des Verderbers)«. 164 Vgl. den kritischen Apparat der BHS, der auch auf die sklavisch wörtliche griechische Übersetzung von Aquila und die des Symmachus verweist, die ebenso lesen. Zur Auslegung des »Mittagsdämons« im Frühchristentum vgl. R. Arbesmann, “The ‘Daemonium Meridianum’ and Greek and Latin Patristic Exegesis”, in: Tr. 14, 1958, S. 17–31. Auf Parallelen aus benachbarten Kulturen des Orients verweisen S. Landersdorfer, »Das daemonium 158

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2. Forschungsgeschichte

speziellen Bedeutung, die Mowinckel dem terminus gab, mit »wicked magicians«.165 Zusammenfassend läßt sich sagen, daß zumindest einige Psalmen immer schon magisch konnotiert waren oder sogar schon ursprünglich, d. h. vor ihrer Aufnahme in den Psalter, magisch verwendet wurden. Das bedeutet zugleich, daß es immer schon Praxis gewesen ist, diese Psalmen als Schutzzauber oder Verfluchungen zu verstehen und entsprechend zu gebrauchen.

2.2 Forschungen zum Sefer Shimmush Tehillim Obwohl die Existenz und Bedeutung des Sefer Shimmush Tehillim nicht selten in der wissenschaftlichen Literatur erwähnt wird,166 sind die Beiträge zur Erforschung dieses Textes weder sehr zahlreich noch besonders ergiebig.167 Max Grunwald hat in zwei Artikeln168 außer knappen Ausführungen zum magischen Gebrauch biblischer Texte überhaupt und zahlreichen, etwas wahllos ausgewählten Beispielen aus der jüdischen Tradition eine nützliche Auflistung von Psalmen mit ihren magischen Verwendungszwecken gemäß verschiedener Textzeugen des Sefer Shimmush Tehillim geboten. Diese Arbeiten sind aber eher als kompilativ denn kritisch zu charakterisieren. Die für shimmushe tehillim verwendeten übergeordneten Begriffe »Bibliomantie« bzw. »Psalmomantie«169 sind irreführend, da es sich bei shimmushe tehillim in der Regel nicht um mantische Techniken wie Prognostika bzw. Divination handelt. Samuel Daiches zitiert, übersetzt und kommentiert in seiner Abhandlung über die vermeintlich babylonischen Ursprünge jüdischer Magie170 auszugs-

meridianum (Ps 91 [90],6)«, in: BZ 18, 1929, S. 294–300, und W. H. Worrell, “The Demon of Noonday and Some Related Ideas”, in: JAOS 38, 1918, S. 160–166. 165 Jeffers, Magic and Divination, S. 121. 166 Siehe z. B. G. Scholem, Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen, Zürich 1957, S. 84; Ph.S. Alexander, “Incantations and Books of Magic”, in: E. Schürer, The History of the Jewish People in the Age of Jesus Christ, Neuausgabe hrsg. von G. Vermes u. a., Bd. 3.1, Edinburgh 1986, S. 139; M. Idel, Art. Õiliht iwumw, in: Ensiqlopedya ha ivrit, ˙ Bd. 32, Sp. 536; J. R. Davila, Descenders to the Chariot. The People behind the Hekhalot Literature, Leiden/Boston/Köln 2001, S. 35 und 237; Habiger-Tuczay, Magie und Magier im Mittelalter, S. 139. 167 Anschaulich wird die bis heute fortgesetzte Anwendung der Psalmen zu magischmedizinischen Zwecken bei E. Davis, “The Psalms in Hebrew Medical Amulets”, in: VT 42, 1992, S. 173–178. Der Autor präsentiert einen eher allgemeinen Überblick des magischen Gebrauchs der Psalmen, deren heilende Anwendung er aus eigener Praxis (!) bestätigen kann. 168 M. Grunwald, »Bibliomantie und Gesundbeten«, in: MGJV 10, 1902, S. 81–98; M. Grunwald; K. Kohler, Art. »Bibliomancy«, in: JE, Bd. 3, New York 1902, S. 202–205. 169 Vgl. auch L. Blau, Art. »Psalmomancy«, in: JE, Bd. 10, New York 1905, S. 240f.

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2.2 Forschungen zum Sefer Shimmush Tehillim

weise einige, zumeist sehr späte Handschriften der Sammlung Gaster. Bei dem Text Nr. 11 handelt es sich um einen sehr kurzen Abschnitt aus einem Sefer Shimmush Tehillim zu Ps 10, der mit dem textus receptus parallel geht.171 Dieser Text, der aus dem späten 18. Jh. stammt,172 wird von Daiches – symptomatisch für seine fehlende Methodik – ohne eine historisch-kritische Reflexion mit babylonischen Zaubertexten, die ca. 2500 Jahre älter sind, verglichen und auf diese zurückgeführt.173 Der Grund für Daiches Behauptung liegt letztlich in einer für diese Epoche der Wissenschaft vom Judentum typischen Apologetik, die das Judentum von allen als »irrational« qualifizierten und nicht dem Geiste der Aufklärung entsprechenden Traditionen möglichst freihalten möchte, indem letztere als »fremde« Beeinflussung durch die nichtjüdische Umgebung betrachtet werden. Der wohl beste Kenner mittelalterlicher jüdischer Magie, Joshua Trachtenberg, hat in seinem 1939 erstmals erschienenen Standardwerk »Jewish Magic and Superstition« im Kapitel “The Bible in Magic” auch den Sefer Shimmush Tehillim behandelt.174 Er charakterisiert dieses Buch als “the most popular work on this subject”. Da sehr ähnliche Traditionen im Sefer Gematri ot, das aus den Kreisen der Haside Ashkenaz stammt, zu finden sind, hält Trachten˙ berg den Sefer Shimmush Tehillim für eine mittelalterliche Kompilation. Wie vor ihm bereits Grunwald führt auch Trachtenberg zahlreiche Beispiele aus der jüdischen Tradition zum magischen Gebrauch der Psalmen, besonders von Ps 91, an. Gershom Scholem, der Begründer der wissenschaftlichen Erforschung der jüdischen Kabbala, hat auch einige wichtige Beiträge zur jüdischen Magie und Editionen von magischen Texten vorgelegt.175 Ohne dem Sefer Shimmush Tehillim eine eigene Abhandlung zu widmen, trifft Scholem doch an verschiedenen Stellen seines umfangreichen Œuvres gewichtige Aussagen über dieses Buch. Zusammen mit dem Sefer Shimmushe Tora wird es von Scholem

170

S. Daiches, Babylonian Oil Magic in the Talmud and in the Later Jewish Literature, London 1913. 171 Ibid., S. 27. 172 Ms Gaster 443, Nr. 83, fol. 25a (Tunis 1775); siehe ibid., S. 13f. 173 Vgl. ibid., S. 42: “the use of psalms and hymns for magical purposes was an old Babylonian practice which the Jews no doubt took over from the Babylonians together with the rest of the magic.” 174 Trachtenberg, Jewish Magic, S. 109–113. 175 Die wesentlichen Artikel Scholems zu diesem Thema sind kompiliert in: Devils, Demons and Souls. Essays on Demonology by Gershom Scholem, hrsg. von E. Liebes, Jerusalem 2004. Vgl. zur kritischen Würdigung der Arbeiten Scholems zur jüdischen Magie P. Schäfer, “Merkavah Mysticism and Magic”, in: Gershom Scholem’s Major Trends in Jewish Mysticism. 50 Years After, Proceedings of the Sixth International Conference on the History of Jewish Mysticism, hrsg. von P. Schäfer und J. Dan, Tübingen 1993, S. 59ff.; sowie Veltri, Magie und Halakha, S. 13ff.

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2. Forschungsgeschichte

in die »spät- und nachtalmudische Zeit«176 oder in die gaonäische Zeit177 datiert. Er lokalisiert die Komposition dieser Bücher in Kreisen, die in Palästina auch einen anderen systematisch strukturierten magischen Text, den Sefer ha-Razim (SHR I), zusammenstellten und von ihm in die Nähe der Hekhalot-Literatur gestellt werden.178 Der magische Gebrauch von Tora und Psalmen basiert nach Scholem auf der Annahme, daß diese Bücher aus den geheimen Namen Gottes und seiner Engel bestehen. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die Einleitung zum Sefer Shimmushe Tora, in der diese Idee zuerst formuliert worden sein soll.179 Darin heißt es: Sofort rief der Heilige, gepriesen sei er, nach YPYPYH, dem Fürsten der Tora, und übergab ihm (Mose) die Tora, wohlgeordnet in allem und bewahrt (II Sam 23,5), und alle Dienstengel wurden seine Liebhaber, und jeder einzelne übergab ihm ein Heilmittel (haupr rbd) und das Geheimnis der Namen (tumw dus), die aus jeder einzelnen Parasha hervorgehen, (sowie) alle ihre (magischen) Anwendungen (ñhiwumw lk). . . . Dies ist die herrliche (magische) Anwendung (dbknh wumwh), die ihm die Engel durch YPYPYH, den Fürsten der Tora, und durch Metatron, den Fürsten des Angesichts, übergaben.180 ˙˙

Die These Scholems ist, so zutreffend sie sicherlich die kabbalistische Sprachund Namentheorie ab dem 13. Jh. beschreibt, für den Sefer Shimmush Tehillim unzutreffend. Zunächst einmal ist der Verweis auf die Einleitung zum Sefer Shimmushe Tora nicht zwingend, da diese Einleitung unter dem Titel »Quelle der Weisheit« (hmkx ñiym) häufig auch als separate Abhandlung überliefert wurde und nicht unbedingt die originäre theoretische Begründung für den magischen Gebrauch der Tora (und der Psalmen) liefern muß.181 Zugleich ist es ein häufiges Phänomen, daß Einleitungen sekundär verfaßt werden und nicht immer in einem besonders engen überlieferungsgeschichtlichen Verhältnis zum nachfolgenden Haupttext stehen.182 In einem kürzeren, 1978 erschienenen Artikel vergleicht der ungarische Arabist und Bibelwissenschaftler Alexander Fodor eine späte jemenitische Handschrift, die den Sefer Shimmush Tehillim bezeugt, mit einer christlicharabischen Version.183

176

So in Scholem, Zur Kabbala und ihrer Symbolik, S. 56; id., in: Judaica 3, S. 27. Später formuliert in: G. Scholem, Art. »Lilith«, in: EJ, Bd. 11, Sp. 245f. 178 Vgl. G. Scholem, Kabbalah, Jerusalem 1988, S. 20. 179 Vgl. ibid.; und id., Zur Kabbala und ihrer Symbolik, S. 56f., id., in: Judaica 3, S. 27. 180 Zur Übersetzung vgl. A. Wünsche, Aus Israels Lehrhallen, Bd. 1, Leipzig 1907, S. 132; der hebräische Text ist ediert in: A. Jellinek (Hrsg.), Bet ha-Midrasch, Bd. 1, Leipzig 1853, S. 61. Vgl. zur Bedeutung dieses Textes für den Baal Shem Tov, den Begründer des osteuropäischen Hasidismus: M. Idel, Hasidism. Between Ecstasy and Magic, Albany 1995, ˙ S. 79f. 181 Vgl. ibid., S. XVIII. Der meines Wissens älteste Textzeuge für den Sefer Shimmushe Tora – Ms Oxford 1531, fol. 168b–171a – weist überhaupt keine Einleitung auf. 182 Vgl. z. B. die Einleitung in SHR I §§ 1–14. 177

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2.2 Forschungen zum Sefer Shimmush Tehillim

Bereits ein knappes Jahrhundert früher als Fodor hat C. Kayser auf eine syrisch-christliche Handschrift zum magischen Gebrauch der Psalmen hingewiesen.184 Erst ein Nachtrag zu Kaysers Artikel von David Simonsen verweist auf die vermeintliche jüdische »Quelle« des syrischen Textes, den Sefer Shimmush Tehillim, der ihm im Druck AM1658 vorlag.185 Aber erst Fodors Vergleich zeigt, daß die beiden Versionen zwar nicht in einem direkten Textzusammenhang, z. B. einer Übersetzung, stehen, aber dennoch aufgrund partieller inhaltlicher Übereinstimmung miteinander in Beziehung stehen müssen. Die wenigen Zitate und Paraphrasen aus Ms Kaufmann A241 lassen keinen Zweifel, daß es sich um einen Textzeugen für den textus receptus des Sefer Shimmush Tehillim, wie er mit dem Erstdruck S1551 vorliegt, handelt. Der wesentliche Einwand gegen Fodors Artikel lautet, daß ein Vergleich des jüdischen Sefer Shimmush Tehillim mit der arabischen Version erst dann fruchtbar wäre, wenn die Textbasis erheblich erweitert werden würde. Denn erst frühere Textzeugen als Ms Kaufmann A241 erlauben eine präzisere Bestimmung des Verhältnisses beider Versionen zueinander. Fodor stellt desweiteren die häufig zu beobachtende Beziehung zwischen dem magischen Zweck eines Psalms und seinem Inhalt heraus. Zugleich vermutet er, daß die magischen Namen erst eine sekundäre Hinzufügung darstellen.186 Dem israelischen Historiker Ron Barkai, der sich besonders auf mittelalterliche Medizingeschichte spezialisiert hat, kommt das Verdienst zu, als erster einen detaillierten Artikel allein zum Sefer Shimmush Tehillim vorgelegt zu haben.187 Seiner Meinung nach ist der Ursprung dieses Textes möglicherweise am Ende des 13. Jh. im christlichen Spanien zu suchen.188 Barkai unterscheidet drei Hauptzweige der Textgeschichte: Der älteste Zweig sei der provenc¸alische, der auf die Quelle (ruqm) zurückgehen soll. Von diesem gingen zwei weitere Zweige ab: der italienische, auf dem die Drucke189 basieren, und der sefardische.190 Die einzige Handschrift, auf die Barkai näher eingeht und die für ihn die vollständigste und interessanteste darstellt, ist Ms London, Well-

183 Fodor, in: Jubilee Volume of the Oriental Collection, S. 67–71. Es handelt sich bei der jemenitischen Handschrift um Ms Budapest, Kaufmann A241; vgl. unten Kapitel 3.3 Handschriftenbeschreibung. Die arabischsprachige Version wurde ediert in: Henein/Bianquis, La magie par les psaumes. 184 Vgl. Kayser, in: ZDMG 42, 1888, S. 456–462. 185 Vgl. Simonsen, in: ZDMG 42, 1888, S. 693–694. 186 Vgl. Fodor, in: Jubilee Volume of the Oriental Collection, S. 70: “supplemented with a more sophisticated system of magical operations”. 187 Barkai, in: La Ca`bala, S. 17–57; vgl. auch id., Science, Magic and Mythology in the Middle Ages (hebr.), Jerusalem 1987, S. 71–77. 188 Vgl. id., in: La Ca`bala, S. 26: «e´s ben possible que l’origen del llibre sigui alguna de les comunitats de l’Espanya cristiana». 189 Entspricht dem textus receptus. 190 Vgl. id., Science, Magic and Mythology, S. 71.

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2. Forschungsgeschichte

come Institute for the History of Medicine, No. 34 (L34).191 Diese Handschrift bezeugt die sefardische Rezension, die überhaupt erst durch Barkai in ihrer Bedeutung erkannt und gewürdigt wurde. Zahlreiche angeführte Beispiele aus L34 illustrieren eindrucksvoll das breite Spektrum des magischen Gebrauchs der Psalmen. Eine kritische Edition des Sefer Shimmush Tehillim – offenbar auf Grundlage von L34 –, die Barkai vor Jahren angekündigt hat, ist bis heute nicht erschienen.192 Barkai dokumentiert darüberhinaus ausführlich die mittelalterliche und frühneuzeitliche Diskussion über den magischen Gebrauch der Bibel und verweist nicht nur auf andere Texte der jüdischen Magie, sondern benennt auch Zeugen für die christliche Rezeptionsgeschichte. Der älteste Textzeuge europäischer Provenienz, die ashkenazische Handschrift Ms Oxford 1531, wird dagegen nicht erwähnt.193 Da Barkai auch keine Geniza-Fragmente herangezogen hat, wird von ihm ein orientalischer Ursprung des Sefer Shimmush Tehillim gar nicht erst in Betracht gezogen. Einen Meilenstein der Forschungsgeschichte zu diesem Handbuch stellt sicherlich die Erstedition orientalischer Fragmente für den magischen Gebrauch der Psalmen aus der Kairoer Geniza dar, die von Peter Schäfer und Shaul Shaked herausgegeben wurde.194 Damit rückten die frühesten Textzeugen, die bis ins 11. Jh. zurückgehen, erstmals in das Zentrum der Erforschung des Sefer Shimmush Tehillim. Denn bis zu diesem Zeitpunkt stützte sich die Forschung allein auf spätere Handschriften europäischer Provenienz bzw. auf Drucke. Die These Scholems, daß dem magischen Gebrauch der Psalmen Namensspekulationen zugrunde liegen, konnte durch die frühesten GenizaFragmente, die noch nicht den redaktionellen Komplex der Namen und ihrer Herleitung aus dem jeweiligen Psalm aufweisen, eindeutig widerlegt werden.195 Erst die jüngeren Geniza-Fragmente aus dem 13. Jh. bezeugen das nächste Stadium der Redaktionsgeschichte, in dem dieser Namenskomplex eingearbeitet wurde.196 Zugleich wurden magisch-liturgische Texte, die jeweils formelartig mit den Worten Óinplm ñucr ihi (»es möge wohlgefällig vor dir sein«) eingeleitet werden, vereinzelt magischen Verwendungen der Psalmen hinzugefügt. Griechische Lehnwörter, die im weiteren Verlauf der Redakti191

Vgl. id, Science, Magic and Mythology, S. 71, und leider sehr fehlerhaft transkribierte Zitate aus L34, ibid., S. 74f. und id., in: La Ca`bala, S. 37. 192 Vgl. id., Science, Magic and Mythology, S. 71. 193 Daß Barkai in der Tat diese überaus wichtige Handschrift nicht untersucht hat, wird u. a. dadurch bestätigt, daß er behauptet, den ältesten Beleg für den magischen Gebrauch von Ps 119 in einer italienischen Handschrift aus dem 15. Jh. (Ms Parma 671, fol. 88r; von Barkai – wahrscheinlich ein Druckfehler – fälschlicherweise ins 10. Jh. datiert) gefunden zu haben; vgl. id., «L’Us dels Salms», S. 36 und 55, Anm. 80. 194 Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 202–375 (Nr. 78–84). 195 Es handelt sich um die Fragmente Nr. 78–80 in MTKG III, S. 202–284. 196 Vgl. CUL T.-S. NS 216.23* und CUL T.-S. NS 322.59* (Nr. 81–82, MTKG III, S. 285– 356).

42

2.2 Forschungen zum Sefer Shimmush Tehillim

onsgeschichte durch hebräische und aramäische termini ersetzt wurden, lassen Vermutungen über das Alter und die Provenienz zu.197 Durch diese neue Textevidenz wurden erstens der orientalische Ursprung des Sefer Shimmush Tehillim erwiesen und zweitens die komplexen redaktionellen Bearbeitungen dieses Textes dokumentiert. Zum Namenskomplex, der erst sekundär in den Sefer Shimmush Tehillim eingearbeitet wurde, hat der Verfasser der vorliegenden Arbeit einen Text ediert, in dem das Bildungsprinzip magischer Namen erläutert wird und der ashkenazischer Provenienz ist.198 Dadurch konnte die Bedeutung der Haside ˙ Ashkenaz für die Redaktionsgeschichte des Sefer Shimmush Tehillim herausgearbeitet werden.199

197

Vgl. Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 7. Rebiger, in: FJB 26, 1999, S. 7–24; siehe oben Kapitel 1.2.2 d). 199 Siehe unten Kapitel 4.2 der Redaktionsgeschichte. 198

43

3. Beschreibung der Textzeugen 3.1 Vorbemerkung Im folgenden werden alle Handschriften, die den hebräisch-aramäischen Sefer Shimmush Tehillim bezeugen und im Katalog des Institute of Microfilmed Hebrew Manuscripts der Jewish National and University Library in Jerusalem verzeichnet sind, beschrieben. Davon ausgenommen sind die bislang bekannten edierten und unedierten Geniza-Fragmente, da sie bereits ausführlich beschrieben wurden.200 Ebenfalls unberücksichtigt bleiben die jüdisch-arabischen Geniza-Fragmente.201 Neben den handschriftlichen Textzeugen werden auch einige ausgewählte Drucke beschrieben, zu denen die frühesten drei Drucke – die editio princeps S1551, K1648 und AM1658 – als auch ein zeitgenössischer Druck aus Israel gehören. Die Anordnung der Textzeugen erfolgt alphabetisch nach Bibliotheksorten bzw. Wohnorten von Privatsammlern. Wenn sich an einem Ort mehrere Bibliotheken bzw. Sammlungen befinden, wird in analoger Weise entsprechend den Namen der Bibliotheken bzw. der Sammler verfahren. Wenn mehrere Textzeugen aus einer Bibliothek stammen, folgt die Anordnung gemäß der Signatur. Bei allen Handschriften wurden unter der Rubrik »Katalog« die Signaturen der Mikrofilme aus dem Jerusalemer Institute of Microfilmed Hebrew Manuscripts angegeben (»Jerusalem-Sign.«).

3.2 Siglen der Textzeugen A4 AM1658 AS1998 BO1281

200

Ms Ancona, Comunita` Israelitica 4 Druck Amsterdam 1658 Druck Ashdod 1998 Ms Bologna, Biblioteca Comunale dell’Archiginnasio, Cod. A. 1281

Vgl. zur Beschreibung der edierten Textzeugen Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 202– 375, und zu den unedierten ibid., S. 14. 201 Vgl. die Auflistung dieser Textzeugen in: ibid., S. 7, Anm. 36.

44

3.2 Siglen der Textzeugen

B239 B241 B244 B77 C3127 CI2015 F256 J928 J2436 J591 J130 J1208 K72 KA6 K1648 L10788 L27141 L350 L45 L34 ME75 M248 NA271 N893 N445 N1720 N1802 N1878 OT144 O1465 O1531 O2142 P430 P799 P806

Ms Budapest, Hungarian Academy of Sciences Library, Kaufmann A239 Ms Budapest, Hungarian Academy of Sciences Library, Kaufmann A241 Ms Budapest, Hungarian Academy of Sciences Library, Kaufmann A244 Ms Budapest, Jewish Theological Seminary, Kaufmann K77 Ms Cambridge, University Library, Add. 3127 Ms Cincinnati, Hebrew Union College 2015 Ms Frankfurt/M., Stadt- und Universitätsbibliothek, hebr. 8° 256 Ms Jerusalem, Ben-Zvi Institute 928 Ms Jerusalem, Ben-Zvi Institute 2436 Ms Jerusalem, Hekhal Shelomo, Sammlung Golinsky 591 Ms Jerusalem, Mosad ha-Rav Kook (Rabbi Kook Institue), 130 Ms Jerusalem, Mosad ha-Rav Kook (Rabbi Kook Institute), 1208 Ms Kairo, Jewish Communities 72 Ms Kiriat Arba, Sammlung Yis´s´as´kar Yacobson 6 Druck Krakau 1648 Ms London, British Library, Or. 10788 (Gaster 1094) Ms London, British Library, Add. 27,141 (Nr. 845) Ms London, Montefiore Collection, 350 (Halberstam No. 47) Ms London, Valmadonna Trust 45 Ms London, Wellcome Institute for the History of Medicine, hebr. No. A34 Ms Montreal, Sammlung Elberg 75 Ms Moskau, Russian State Library, Guenzburg 248 Ms Nahariya, Sammlung Menahem und Se ida Ya aqov 271 ˙ Ms New York, Columbia Universität X 893.16 K 11 Ms New York, Jewish Theological Seminary of America Library, Lutzki 445 (ENA 1545) Ms New York, Jewish Theological Seminary of America Library, 1720 (ENA 2370) Ms New York, Jewish Theological Seminary of America Library, 1802 (EMC 865) Ms New York, Jewish Theological Seminary of America Library, 1878 Ms Ottawa, National Library of Canada, Rare Books Division, Saul Hayes Collection 144 Ms Oxford, Bodleian Library, 1465 (Opp. 625) Ms Oxford, Bodleian Library, 1531 (Michael 9) Ms Oxford, Bodleian Library, 2142 (Laud. Or. 113) Ms Paris, Alliance Israe´lite Universelle H 430 A Ms Paris, Bibliothe`que Nationale, cod. 799 Ms Paris, Bibliothe`que Nationale, cod. 806 45

3. Beschreibung der Textzeugen

PM3503 RG460 RG589 RG590 R3158 S1551 S56 S564 S669 SB3972 TA339 T1516 V239 V243 V245 Z27

Ms Parma, Biblioteca Palatina, Cod. Parm. 3503 (Stern 110, Perreau 1) Ms Ramat Gan, Bar Ilan University, 460 Ms Ramat Gan, Bar Ilan University, 589 Ms Ramat Gan, Bar Ilan University, 590 Ms Rom, Biblioteca Casanatense 3158 Druck Sabbioneta 1551 Ms Sassoon 56 Ms Sassoon 564 Ms Sassoon 669 Ms Strasbourg, Bibliothe`que Nationale et Universitaire, 3972 Ms Tel Aviv, Sammlung Bill Gross 339 Ms Turin, Archivio Terracini 1516 Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Cod. Ebr. 239 Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Cod. Ebr. 243 Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Cod. Ebr. 245 Ms Zürich, Zentralbibliothek, Heidenheim 27

3.3 Handschriften 1. Ms Ancona, Comunita` Israelitica 4 Siglum: A4. Katalog: I. Sonne, Relazione sui tesori bibliografici della comunita` israelitiche d’Italia [1935–1937] (Typoscript), darin: Relazione sulla Biblioteca della Comunita` Israelitica d’Ancona [1937], S. 8 (hier: Cod. XI mit abweichender Paginierung); Jerusalem-Sign.: F 2529. Bemerkungen: Magische Sammelhandschrift (285 Folios); verschiedene Schreiber und Paginierungen. Schrifttyp und Datierung: italienisch; 18.–19. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 81a/9: Sefer ha-Hesheq. ˙ und Praktische Kabbala. Fol. 131b–100b: Magie Fol. 101a–117a/14: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). Folgt: Fol. 117a/15: segullot. Fol. 167a: Shimmush shel Tora, mit Vorwort hmkx ñiym.

46

3.3 Handschriften

2. Ms Bologna, Biblioteca Comunale dell’Archiginnasio, Cod. A. 1281 Siglum: BO1281. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 137. Bemerkungen: Sammelhandschrift (128 Folios) mit liturgischen, magischen, halakhischen, midraschischen Texten. Schrifttyp und Datierung: italienisch; 1553. Aufriß: Vorangeht: Fol. 64a–65a: Gebete. Fol. 65b–71b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). Folgt: Fol. 72a–75b: hqidb tuklh. Fol. 76a–82b: Sefer Goralot. Fol. 122a–128b: Sefer Shimmush Tehillim (nicht auf microfilm!). 3. Ms Budapest, Hungarian Academy of Sciences Library, Kaufmann A239 Siglum: B239. Katalog: M. Weisz, Katalog der hebräischen Handschriften und Bücher in der Bibliothek des Prof. Dr. David Kaufmann, Frankfurt a. M. 1906, S. 91; Jerusalem-Sign.: microfiche 019. Bemerkungen: Sammelhandschrift (77 Seiten) mit vielen leeren Seiten. Schrifttyp und Datierung: italienisch; 17. Jh. Aufriß: Vorangeht: S. 1–28: Sefer Segullot. S. 30–40: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). S. 30: Überschrift als Kolumnentitel: Õirumzmh tnuuk. 4. Ms Budapest, Hungarian Academy of Sciences Library, Kaufmann A241 Siglum: B241. Katalog: Weisz, Katalog der hebräischen Handschriften, S. 92; JerusalemSign.: F 15786. Bemerkungen: Handschrift (44 Seiten). Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 17.–18. Jh. (Weisz: 1883). Aufriß: S. 2: § 3 beginnt: . . . unidib arqn iii Õw ik Õimyh lkl yudi. S. 4: Überschrift: Õirumzmh xul Õy Õilht wumw. 47

3. Beschreibung der Textzeugen

S. 4–44: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus) zu den Pss 1–136; dann Abbruch der Handschrift. 5. Ms Budapest, Hungarian Academy of Sciences Library, Kaufmann A244 Siglum: B244. Katalog: Weisz, Katalog der hebräischen Handschriften, S. 93; JerusalemSign.: microfiche 096. Bemerkungen: Sammelhandschrift (63 Seiten). Schrifttyp und Datierung: italienisch; 17. Jh. Aufriß: S. 1–18: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). Überschrift: Õilht wumiw. Zweckangabe zusätzlich am äußeren Rand. Folgt: S. 18–21: Õirumzmh tnuuk. S. 22–25: segullot. S. 26–32: hrwy hnumw tlptl tnuuk. S. 33–40: Massekhet Hekhalot.202 S. 41–63: SHR I.203 6. Ms Budapest, Jewish Theological Seminary, Kaufmann K77 Siglum: B77. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 47073. Bemerkungen: Sammelhandschrift (192 Folios) von verschiedenen Schreibern mit Tora-Kommentaren, Grammatik, magischen Texten. Zensor auf fol. 147a: Gio(vanni) Domi(ni)co Carretto 1618. Schrifttyp und Datierung: italienisch; 16.–17. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 163a–179a: hqidbu hjixw tuklh. Fol. 179b: leere Seite. Fol. 180a–191b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne § 3; keine Zitation der Psalmen, sondern nur Randnumerierung; keine Überschrift, aber Kolumnentitel auf jeder Seite: Õiliht wumw).

202

Vgl. K. Herrmann, Massekhet Hekhalot. Traktat von den himmlischen Palästen. Edition, Übersetzung und Kommentar, Tübingen 1994, S. 28f. und S. 76–91. 203 Vgl. Rebiger/Schäfer, Sefer ha-Razim, Bd. 1, S. 17.

48

3.3 Handschriften

7. Ms Cambridge, University Library, Add. 3127 Siglum: C3127. Katalog: S. C. Reif, Hebrew Manuscripts at Cambridge University Library, Cambridge 1997, S. 221; Jerusalem-Sign.: F 17556. Bemerkungen: Sammelhandschrift (341 Folios). Schrifttyp und Datierung: ashkenazisch; 14.–15. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 323a–326a: Shimmushe Tora. Fol. 324a: disxh hduhi tauuc. Fol. 326a (nur die linke von zwei Kolumnen): Sefer Shimmush Tehillim, nur zu den Pss 98–114 (mit Namensbildung). Folgt: Fol. 326b: tunxt Õhb Õirmua ñiaw Õimih. 8. Ms Cincinnati, Hebrew Union College 2015 Siglum: CI2015. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 41678. Bemerkungen: Jüdisch-arabische und hebräische Sammelhandschrift mit Piyyutim, Gebeten, Kabbala und Magie. Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 18.–19. Jh. Aufriß: Vorangeht: Jüdisch-arabische Kabbala. Fol. 34a–46b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne § 3, aber einschließlich § 184). 9. Ms Frankfurt/M., Stadt- und Universitätsbibliothek, hebr. 8° 256 Siglum: F256. Katalog: E. Roth; L. Prijs, Hebräische Handschriften (Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland, VI, 1b), Stuttgart 1990, S. 175–182; Jerusalem-Sign.: F 26495. Bemerkungen: Sammelhandschrift in 6 Teilen (78 Folios). Schrifttyp und Datierung: ashkenazisch; Teil 1 von 1553. Aufriß: Fol. 3a–20a: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). Folgt: Fol. 20b: disxh hduhi ibr tauuc. Kolophon: q`pl g`iw zumt j`k 'g Õui utmlwh ihtu (fol. 23a). 49

3. Beschreibung der Textzeugen

10. Ms Jerusalem, Ben-Zvi Institute 928 Siglum: J928. Katalog: A. Netzer, Manuscripts of the Jews of Persia in the Ben Zvi Institute (hebr.), Jerusalem 1985, S. 82f.; Jerusalem-Sign.: F 26804. Bemerkungen: Jüdisch-persische und hebräische Sammelhandschrift (89 Folios) mit Ma as´iyyot und Magie. Schrifttyp und Datierung: persisch; 18. Jh. Aufriß: Vorangeht: ma as´iyyot. Fol. 84b–87b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus zu Pss 1–89 [ohne § 3]; dann Ausfall der folgenden Seiten; vgl. Kustode). 11. Ms Jerusalem, Ben-Zvi Institute 2436 Siglum: J2436 Katalog: Jerusalem-Sign.: F 36106. Bemerkungen: Magische Sammelhandschrift in zwei Teilen (459 und 41 Folios) von verschiedenen Schreibern. Schrifttyp und Datierung: orientalisch; 1869–1933. Aufriß: Vorangeht: goralot, segullot, refu ot. Fol. 441b–444b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus zu Pss 1–41 [einschließlich § 3]; dann Abbruch und Schreiberwechsel). Folgt: goralot, Amulette, segullot, refu ot. 12. Ms Jerusalem, Hekhal Shelomo, Sammlung Golinsky 591 Siglum: J591. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 38447. Bemerkungen: Magische Sammelhandschrift (11 Folios). Schrifttyp und Datierung: orientalisch; 19. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 1a–6b: goralot. Fol. 7a–7b/2: Anfang Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne § 3, zu den Pss 1; 3; 4; 6–8; Rest der Seite ist leergelassen). Folgt: Fol. 8a–b: leere Seiten. 9a–11b: goralot und segullot. 50

3.3 Handschriften

13. Ms Jerusalem, Mosad ha-Rav Kook (Rabbi Kook Institue), 130 Siglum: J130. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 20051. Bemerkungen: Haftarot nach jemenitischem Ritus für das ganze Jahr mit Kommentar am Rand, davorgebunden einige Seiten Notizen und Shimmush Tehillim in anderer Schrift; 129 Folios. Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 17. Jh. Aufriß: Fol. 1a/15–3b: Fragmentarischer Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus) in falscher Reihenfolge. 14. Ms Jerusalem, Mosad ha-Rav Kook (Rabbi Kook Institute), 1208 Siglum: J1208. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 22322. Bemerkungen: Liniertes Schreibheft (27 Folios) mit je 15 Linien, an die die Buchstaben angehängt sind. Schrifttyp und Datierung: italienisch; 1818 (auf dem Titel). Aufriß: Fol. 1a–26a: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne § 3, aber einschließlich § 184). Titel: utbwb tbw idm ula Õirumzm rmul Õluy inuag ipm hlbq .Õilht wumw hrut rps tacuh tywb. 15. Ms Kairo, Jewish Communities 72 Siglum: K72. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 42853. Bemerkungen: Magische Sammelhandschrift; 20 Folios. Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 18.–19. Jh. (?). Aufriß: Vorangeht: Fol. 1a–10b: SHR I unter der Überschrift und Kustode Sefer ha-Razot.204 Fol. 11a/1–4: segulla für Gnade und Gunst. Fol. 11a/5–17b/24: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne § 3, mit einigen zusätzlichen shimmushe tehillim zu Ps 119). Folgt: Fol. 17b/25–18b/22: Namenmagie, auch zu Psalmen. Fol. 18b/23–19a/16: HdRA (Exzerpt). Fol. 19a/16–20b: segullot. 204

Vgl. Rebiger/Schäfer, Sefer ha-Razim, Bd. 1, S. 27.

51

3. Beschreibung der Textzeugen

16. Ms Kiriat Arba, Sammlung Yis´s´as´kar Yacobson 6 Siglum: KA6. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 73280. Bemerkungen: Sammelhandschrift (135 Folios). Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 19.–20. Jh. Aufriß: Vorangeht: Maimonides Mishne Tora. Fol. 27a–34b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne § 3, aber einschließlich § 184). 17. Ms London, British Library, Or. 10788 (Gaster 1094) Siglum: L10788. Katalog: J. Leveen; J. Rosenwasser; D. Goldstein, Catalogue of Hebrew Manuscripts in the Gaster Collection. The British Library London, reproduced from the manuscript and typescript blue-slips, London 1996, siehe unter “Missing Cards”; Jerusalem-Sign.: F 8103. Bemerkungen: Kabbalistisch-Magische Sammelhandschrift (105 Folios) von verschiedenen Schreibern. Schrifttyp und Datierung: westlich; 18. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 88b: Shimmush Alfa Beta. Fol. 89a–95a/3: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne §§ 3 und 184). Überschrift: Õimurm ñikuw trzyb Õilht wumw butkl lixta. Folgt: Fol. 95a/4: Amulette. Fol. 95b–97a: Õiix tuxrua rps. 18. Ms London, British Library, Add. 27,141 (Nr. 845) Siglum: L27141. Katalog: G. Margoliouth, Catalogue of the Hebrew and Samaritan Manuscripts in the British Museum, Bd. 3, London 1965, S. 141f.; Jerusalem-Sign.: F 5812. Bemerkungen: Kabbalistisch-magische Sammelhandschrift (114 Folios). Schrifttyp und Datierung: italienisch; 18. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 27a–99a: Praktische Kabbala. Fol. 99b: leere Seite. 52

3.3 Handschriften

Fol. 100a–114a: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). 19. Ms London, Montefiore Collection, 350 (Halberstam No. 47) Siglum: L350. Katalog: H. Hirschfeld, Descriptive Catalogue of the Hebrew Manuscripts of the Montefiore Library, London 1904, S. 104; Jerusalem-Sign.: F 5294. Bemerkungen: Sammelhandschrift (27 Folios). Schrifttyp und Datierung: sefardisch; 17.–18. Jh. Aufriß: Bibliothekstitel: Libro Schimmusc Thehillim. Usus Psalmorum. Fol. 1a–23a: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). Folgt: Fol. 23b–27a: Namen, segullot, magische Diagramme. 20. Ms London, Valmadonna Trust 45 Siglum: L45. Katalog: B. Richler, The Hebrew Manuscripts in the Valmadonna Trust Library, Tel Aviv 1998, S. 145, Nr. 281; Jerusalem-Sign.: F 45791. Bemerkungen: Magische Sammelhandschrift (44 Folios). Kopie von PM3503; zur Beschreibung siehe dort. Fol. 20–44 in anderer Schrift. Schrifttyp und Datierung: italienisch; 18. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 2a–19a: Sefer ha-Goralot, Abraham ibn Ezra zugeschrieben. Fol. 20a–43a: Sefer Shimmush Tehillim (sefardische Rezension). Anfang der Handschrift: launmy 'mk biwxhl lucirp Õhrba i`y Õilht wumw hrarip hp b`mr tbw zumt xi . . . icrunm lapr xn 'rb u`ci. Folgt: Fol. 43a–43b: 7 Planetenengel. Fol. 43b–44b: Horoskope. 21. Ms London, Wellcome Institute for the History of Medicine, hebr. No. A34 Siglum: L34. Katalog: N. Allan, “Catalogue of Hebrew Manuscripts in the Wellcome Institute, London”, in: JSS 27, 1982, S. 214. Jerusalem-Sign.: F 43120. Bemerkungen: Magische Sammelhandschrift (Papier) mit 48 Folios. 53

3. Beschreibung der Textzeugen

Schrifttyp und Datierung: sefardisch; 15.–16. Jh. Aufriß: Fol. 1b–44b: Sefer Shimmush Tehillim (sefardische Rezension). Überschrift: Õilht wumw Õluy la iii Õwb. Fol. 7a/15: Sekundäre Randglosse mit shimmush tehillim zu Ps 22 aus textus receptus; wird nicht ediert. Folgt: Fol. 45a: Exzerpt aus einem Sefer Shoshan Sodot. Fol. 45b: segullot. 22. Ms Montreal, Sammlung Elberg 75 Siglum: ME75. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 40662. Bemerkungen: Psalmenhandschrift mit Sefer Shimmush Tehillim (130 Folios). Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 17. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 1b–87b/6: Psalter. Fol. 87b/7–105a/7: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne § 3, aber einschließlich § 184). Folgt: Fol. 105/8–130b: Kalendarische Tafeln mit Angabe der Lesungen (Abbruch der Handschrift). 23. Ms Moskau, Russian State Library, Guenzburg 248 Siglum: M248. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 47644. Bemerkungen: Magisch-esoterische Sammelhandschrift (302 Folios) von vier verschiedenen Schreibern. Schrifttyp und Datierung: sefardisch; 16. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 192b/1: SHR I (Kurzversion).205 Fol. 198a/1: Seder Rabba di-Bereshit. Fol. 206b/11: Beschwörungsgebet. Fol. 207a/16: Shi ur Qoma. Fol. 230a/1–252a: Sefer ha-Malbush, »Gebet des Adam« und astro-magischer

205

54

Vgl. Rebiger/Schäfer, Sefer ha-Razim, Bd. 1, S. 20f.

3.3 Handschriften

Text der Tequfot. Fol. 252b: leere Seite. Fol. 253a: Kaddish. Fol. 253a/12: wublmh trut tazu. Fol. 255a/1: Anfang von Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus) zu den Pss 1–4. Folgt: Fol. 256b/1: Sefer Yesira und Kommentar. ˙ Hekhalot. Fol. 273a/1: Massekhet Fol. 281a/1–302a/18: SHR I (Standardversion).206 24. Ms Nahariya, Sammlung Menahem und Se ida Ya aqov 271 ˙ Siglum: NA271. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 73442. Bemerkungen: Unvollständige magische Sammelhandschrift. Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 19. Jh. Aufriß: Fol.: 34a–53b: Fragmentarischer Sefer Shimmush Tehillim (sefardische Rezension) zu Pss 87 (Ende) bis 148 (Anfang). 25. Ms New York, Columbia Universität X 893.16 K 11 Siglum: N893. Katalog: I. Mendelsohn, Descriptive Catalogue of Semitic Manuscripts (Mostly Hebrew) in the Libraries of Columbia University (Typoscript), No. 869; Jerusalem-Sign.: F 16582. Bemerkungen: Fragmentarische Handschrift (nur vier Folios!) mit Teilen des Sefer Shimmush Tehillim. Schrifttyp und Datierung: sefardisch; 15.–16. Jh. Aufriß: Fol. 1a: Überschrift: inw rps (Anfang fehlt). Fol. 1a–4b: Sefer Shimmush Tehillim (sefardische Rezension) zu den Pss 43– 49 (2 Folios) sowie Pss 105–114 (2 Folios). 26. Ms New York, Jewish Theological Seminary of America Library, Lutzki 445 (ENA 1545) Siglum: N445.

206

Vgl. Rebiger/Schäfer, Sefer ha-Razim, Bd. 1, S. 20f.

55

3. Beschreibung der Textzeugen

Katalog: E. N. Adler, Catalogue of Hebrew Manuscripts in the Collection of Elkan Nathan Adler, Cambridge 1921, S. 5; A Reel Guide to Biblical Manuscripts. Reels 1–76 from the Library of the Jewish Theological Seminary of America, Ann Arbor (Mich.) 1977, S. 25 (Reel 30); Jerusalem-Sign.: F 23722. Bemerkungen: Psalmenhandschrift mit Sefer Shimmush Tehillim am Außenrand (142 Folios). Schrifttyp und Datierung: italienisch; 17. Jh. Aufriß: Fol. 1a–101b: Psalter mit Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne §§ 3 und 184) am Außenrand. 27. Ms New York, Jewish Theological Seminary of America Library, 1720 (ENA 2370) Siglum: N1720. Katalog: A Reel Guide to the Kaballah and Mysticism Collection, S. 17; Jerusalem-Sign.: F 10818. Bemerkungen: Kabbalistisch-liturgische Sammelhandschrift (360 Folios). Schrifttyp und Datierung: italienisch; 18. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 1a, 2b und 3b: leere Seiten. Fol. 1b–2a: Kabbalistische Gebete. Fol. 3a: Amulett in Form einer menora. Fol. 4a–19a: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich § 3, aber ohne § 184). Folgt: Fol. 19b: Kabbalistische Piyyutim. ˙ 28. Ms New York Jewish Theological Seminary of America Library, 1802 (EMC 865) Siglum: N1802. Katalog: A Reel Guide to the Kaballah and Mysticism Collection, S. 24; Jerusalem-Sign.: F 10900. Bemerkungen: Magisch-medizinische Sammelhandschrift (107 Folios). Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 19. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 1b–76b: diverse magische Texte, darunter ein Sefer Refu ot, Exzerpte aus Sefer Razi el, Anfang von Shimmush Tora, Exzerpt aus Shimmush Shir haShirim, segullot und Amulette. 56

3.3 Handschriften

Fol. 77a–93b: Sefer Shimmush Tehillim (sefardische Rezension). Überschrift: hbitkm imlwri di tbitkb acmn auh wdx hz har .Õilht wumw Õluy la 'iii Õwb .k`but wdqh Ñra. Ende: Õluy arub lal hlht Õlwnu Õt. Folgt: Fol. 93b: segullot. Fol. 96a: jüdisch-arabische Übersetzung von Shimmush Tehillim (unvollständig). 29. Ms New York Jewish Theological Seminary of America Library, 1878 Siglum: N1878. Katalog: A Reel Guide to the Kaballah and Mysticism Collection, S. 30; Jerusalem-Sign.: F 10976. Bemerkungen: Kabbalistisch-magische Sammelhandschrift mit 147 Folios. Schrifttyp und Datierung: provenc¸alisch; 14. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 69b–78a: lauwh ryw von Azri el von Gerona. Fol. 78b–86a: Sefer Shimmush Tehillim mit Namensbildung zu den Pss 1–119 (mit Auslassungen), anschließend Zitation und vereinzelt auch shimmushe tehillim der Pss 120–138. Fol. 78b/2–21: Beginn mit versweiser Verknüpfung von Ps 91 mit Namen (§ 2). Fol. 86a unten rechts: Endet mit Schreiberglosse (qitymb duy itacm al). Folgt: Fol. 86b: Kabbalistische Traktate zu den Gottesnamen. 30. Ms Ottawa, National Library of Canada, Rare Books Division, Saul Hayes Collection 144 Siglum: OT144. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 37540. Bemerkungen: Unvollständige jüdisch-arabische und hebräische Sammelhandschrift. Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 19. Jh. (?). Aufriß: Vorangeht: Jüdisch-arabische segullot. Fol. 7a–10b: Fragmentarischer Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich § 3) zu den Pss 1–59, dann Abbruch der Handschrift. 57

3. Beschreibung der Textzeugen

31. Ms Oxford, Bodleian Library, 1465 (Opp. 625) Siglum: O1465. Katalog: A. Neubauer, Catalogue of the Hebrew Manuscripts in the Bodleian Library, Bd. 1, Oxford 1886, Sp. 518f., Nr. 1465; M. Beit-Arie´; R. A. May, Catalogue of the Hebrew Manuscripts in the Bodleian Library, Bd. 2: Supplement of Addenda and Corrigenda to Vol. 1 (A. Neubauer’s Catalogue), Oxford 1994, Sp. 244, Nr. 1465; Jerusalem-Sign.: F 16384. Bemerkungen: Sammelhandschrift (287 Folios); stellenweise zerstört. Schrifttyp und Datierung: ashkenazisch; 13. Jh.; fol. 274a–287b: Papier- und Schreiberwechsel; frühes 16. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 265a–273b: Hiob-Kommentar. Fol. 274a–286a: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne §§ 3 und 184; wie O1531 zu großen Teilen in Aramäisch). Folgt: Fol. 286b–287b: Musar-Traktat. 32. Ms Oxford, Bodleian Library, 1531 (Michael 9) Siglum: O1531; unterteilt in O1531a (fol. 172a/1–177a/6) und O1531b (fol. 131a/4–132a/11). Katalog: Neubauer, Catalogue of the Hebrew Manuscripts, Bd. 1, Sp. 537f., Nr. 1531; Beit-Arie´/May, Catalogue of the Hebrew Manuscripts, Sp. 255f., Nr. 1531; Jerusalem-Sign.: F 16899. Bemerkungen: Sammelhandschrift mit Hekhalot-Texten, Sefer Yesira, Sefer ˙ Shimmushe Tora, Sefer Shimmush Tehillim ohne Namen und verschiedene shimmushe tehillim. Schrifttyp und Datierung: ashkenazisch; um 1300. Aufriß: Vorangeht: Fol. 122a/1–124b/11: Magische Hekhalot-Texte.207 Fol. 124b/12–28: Theoretischer Text zur Bildung magischer Namen für Psalmen.208 Fol. 125a/1–125b/19. shimmushe tehillim zu den Pss 59; 62; 94+100 und 15. Fol. 125b/20–127a/16: Anfang eines Sefer Shimmush Tehillim mit Namens-

207 Ediert in: K. Herrmann; C. Rohrbacher-Sticker, »Magische Traditionen der Oxforder Hekhalot-Handschrift Michael 9 in ihrem Verhältnis zu MS New York JTS 8128«, in: FJB 19, 1991/92, S. 178–181. 208 Ediert in: Rebiger, in: FJB 26, 1999, S. 11f.

58

3.3 Handschriften

bildung zu den Pss 1–10 und 15. Fol. 127a/16–129b/12: shimmushe tehillim zu Ps 119.209 Endet mit wumw uhz imimt irwa lw. Fol. 129b/12–15: 72elementiger Name aus Ex 14,19–21. Fol. 129b/16–131a/3: Namenstraditionen zu den Pss 1–10 und 15–19. Beginnt mit awumiwd tumw ñidh.210 Fol. 131a/4–131b/12: shimmushe tehillim zu Ps 119. Beginnt mit der gestrichenen Überschrift: rxa [w]umiw. Fol. 131b/14–132a/11: Sefer Shimmush Tehillim zu den Pss 120–130. Endet mit Õilitd iwumiw uqils (§ 185). Fol. 168b–171a: Sefer Shimmush Tora. Fol. 171b: Magische Namen und Zeichen. Fol. 172a/1–177a/19: Sefer Shimmush Tehillim ohne Namensbildung zu den Pss 1–114; 122 und 148+149, gefolgt von weiteren einzelnen shimmushe tehillim.211 Beginnt mit arumzmu arumzm lkd awumiw auh ñidh. Folgt: Fol. 177bff.: segullot. 33. Ms Oxford, Bodleian Library, 2142 (Laud. Or. 113) Siglum: O2142. Katalog: Neubauer, Catalogue of the Hebrew Manuscripts, Bd. 1, Sp. 740– 742, Nr. 2142; Jerusalem-Sign.: F 19956. Bemerkungen: Medizinisch und Kabbalistisch-magische Sammelhandschrift (416 Folios).212 Schrifttyp und Datierung: provenc¸alisch; 16. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 407b–408a: tunjqu tuludg tuitua imyj. Fol. 408b–416b: Sefer Shimmush Tehillim zu Pss 1–107 und 119 (textus receptus ohne § 3, mit zahlreichen Auslassungen und Textausfällen). Kolophon: uwublb rudh tnwb Õlwuri wia hlwxmd wupnub laumw idi ly Õlwn tbj wdxl a'k (fol. 416b).

209

Ediert im Partiturtext (Siglum: »Mich9«) in: MTKG III, S. 342f. Ediert in: Rebiger, in: FJB 26, 1999, S. 16–18. 211 Ediert im Partiturtext (Siglum »Mich9«) zu Sefer Shimmush Tehillim in MTKG III, S. 207–233. 212 Vgl. zu den astrologischen Texten in dieser Handschrift R. Leicht, Astrologumena Judaica. Untersuchungen zur Geschichte der astrologischen Literatur der Juden, Tübingen 2006, S. 165–167. 210

59

3. Beschreibung der Textzeugen

34. Ms Paris, Alliance Israe´lite Universelle H 430 A Siglum: P430. Katalog: Ms fehlt bei M. Schwab, «Les manuscrits et incunables he´breux de la Bibliothe`que de l’Alliance Israe´lite», in: REJ 49, 1904, S. 74–88, 270–296; Jerusalem-Sign.: F 3331. Bemerkungen: Psalmenhandschrift mit Sefer Shimmush Tehillim (117 Folios). Schrifttyp und Datierung: orientalisch; 17.–18. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 1a–103b: Psalter. Fol. 104a–111a: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). Folgt: Fol. 111b–117b: Kabbala. 35. Ms Paris, Bibliothe`que Nationale, cod. 799 Siglum: P799. Katalog: H. Zotenberg, Catalogues des manuscrits he´breux et samaritains de la Bibliothe`que Impe´riale, Paris 1866, S. 134, Nr. 799; Jerusalem-Sign.: F 12631. Bemerkungen: Der Sefer Shimmush Tehillim fehlt auf Microfilm und im Original! Stattdessen ein Blatt aus einem Druck von atklm tbw ñuqit. Schrifttyp und Datierung: ashkenazisch-italienisch; 15. Jh. Aufriß: Fol. 10a–20b: Sefer Shimmush Tehillim (laut Katalog von Zotenberg). 36. Ms Paris, Bibliothe`que Nationale, cod. 806 Siglum: P806. Katalog: Zotenberg, Catalogues des manuscrits he´breux et samaritains, S. 136f., Nr. 806; Jerusalem-Sign.: F 12831. Bemerkungen: Kabbalistische Sammelhandschrift (329 Folios). Schrifttyp und Datierung: sefardisch/provenc¸alisch; 1437. Aufriß: Vorangeht: Fol. 133b–139b: lauwh ryw von Azri el von Gerona. Fol. 140a–b: Kabbalistische Textsammlung. Fol. 141a–142b: Unvollständiger Sefer Shimmush Tehillim (sefardische Rezension) zu Pss 98–128 mit vielen Auslassungen. Fol. 141a/6 (Überschrift): Õilt iwumiw. 60

3.3 Handschriften

Fol. 142b/25 (letzte Zeile): Õilit iwumw umlwn. Folgt auf gleicher Zeile: Õilg Õil ñtunh lal xbw. Folgt u. a.: Kabbala, Hekhalot Rabbati. Fol. 229a–240a: Sefer Shimmush Tora. 37. Ms Parma, Biblioteca Palatina, Cod. Parm. 3503 (Stern 110, Perreau 1) Siglum: PM3503. Katalog: P. Perreau, Catalogo dei codici ebraici della Biblioteca di Parma, non descritti dal De-Rossi, Florenz 1880, S. 153, Nr. 1; B. Richler, Hebrew Manuscripts in the Biblioteca Palatina in Parma, Jerusalem 2001, S. 74, Nr. 365; Jerusalem-Sign.: F 14011. Bemerkungen: Bibelhandschrift (261 Folios) mit Sefer Shimmush Tehillim. Ort: Ferrara. Schreiber: Abraham Farissol.213 Schrifttyp und Datierung: italienisch und sefardisch; 1502. Aufriß: Vorangeht: Fol. 1b–208b: vokalisierter Psalter, Hiob, Proverbia, Hohelied, Prediger u. a. Fol. 209b–261b: Sefer Shimmush Tehillim (sefardische Rezension) zu den Pss 1–149. Kolophon: launmy r`mk buwxh la Ñ`i lucirp Õhrba i`y Õilt iwumw Õlwn 'rarip hp q`pl b`sr zumt xi y`n icrunm lapr xn 'rb u`ci (fol. 261b). 38. Ms Ramat Gan, Bar Ilan University, 460 Siglum: RG460. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 36924. Bemerkungen: Sammelhandschrift (312 Folios) mit Bibelauslegungen, Goralot, magischen Texten. Schrifttyp und Datierung: orientalisch; 19.–20. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 277a–281a: Õyrlu dyrl ñmis. Fol. 281b–311b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne §§ 3 und 184).

213 Vgl. D. Ruderman, The World of a Renaissance Jew. The Life and Thought of Abraham ben Mordecai Farissol, Cincinnati 1981, S. 17.

61

3. Beschreibung der Textzeugen

39. Ms Ramat Gan, Bar Ilan University, 589 Siglum: RG589. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 37084. Bemerkungen: Fragmentarische Handschrift (zehn Folios mit fehlerhafter alter Paginierung). Schrifttyp und Datierung: ashkenazisch; 1721. Aufriß: Anfang fehlt; beginnt mit Sefer Shimmush Tehillim zu Ps 9. Fol. 3a–12a (jetzt: 1a–9a): Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich § 184). Folgt: Fol. 12b (9b): Gebet. Fol. 13b (10b): tuucmh imyj rpsm Õinmis. 40. Ms Ramat Gan, Bar Ilan University, 590 Siglum: RG590. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 37080. Bemerkungen: Handschrift (9 Folios). Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 19. Jh. Aufriß: Fol. 1a–9a: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). Fol. 1a: Überschrift: Õirumzmh xul Õy Õilht wumw. Folgt: Fol. 9b: tibry tlpt Õduq hnwh war lill (1 Seite). 41. Ms Rom, Biblioteca Casanatense 3158 Siglum: R3158. Katalog: G. Sacerdote, «Catalogo dei codici ebraici della Biblioteca Casanatense», in: Cataloghi dei codici Orientali di alcune Biblioteche d’Italia, Florenz 1897, S. 587, Nr. 174; Jerusalem-Sign.: F 98. Bemerkungen: Sammelhandschrift (173 Folios) mit PRE, Sefer Zerubavel, kabbalistischen und magischen Texten, unvollständiger Sefer Shimmush Tehillim zu den Pss 1–10; 15–128 und 148 mit Textausfällen und Umstellungen am Ende. Fehlerhafte handschriftliche Paginierung durch gestempelte der Bibliothek korrigiert. Schrifttyp und Datierung: italienisch; 15.–16. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 148a–153b: Kabbalistischer Kommentar. Fol. 154a–b: leere Seiten. 62

3.3 Handschriften

Fol. 155a–173a: Sefer Shimmush Tehillim (Vorläufer des textus receptus ohne §§ 3 und 184). 42. Ms Sassoon 56 Siglum: S56. Katalog: D. S. Sassoon, Ohel Dawid. Descriptive Catalogue of the Hebrew and Samaritan Manuscripts in the Sassoon Library, London 1932, S. 424f.; Jerusalem-Sign.: F 9347. Bemerkungen: Kabbalistische Sammelhandschrift (258 Seiten, nur die beschrifteten Seiten sind paginiert); inzwischen an einen Privatsammler verkauft. Schrifttyp und Datierung: orientalisch; 1464–68. Aufriß: S. 58–59: Sefer Shimmush Tehillim (sefardische Rezension) von Pss 1–9 unter der falschen Überschrift Sefer ha-Razim. Vorangeht: S. 203–210: Gebet, dem Payyetan Josef ibn Abitur zugeschrieben.214 ˙ S. 211–248: Sefer Shimmush Tehillim (sefardische Rezension). Folgt: S. 248: Exzerpt aus Sefer Razi el mit Amuletten. 43. Ms Sassoon 564 Siglum: S564. Katalog: Sassoon, Ohel Dawid, S. 522f.; Jerusalem-Sign.: F 9075. Bemerkungen: Sammelhandschrift (354 Seiten) mit Midraschim, kabbalistischen und magischen Texten. Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 18. Jh. Aufriß: Vorangeht: S. 282–283: rpuw tyiqt dus. S. 341–354: Unvollständiger Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus); nur zu Pss 6–56 und 79–91. 44. Ms Sassoon 669 Siglum: S669. Katalog: Sassoon, Ohel Dawid, S. 1046f.; Jerusalem-Sign.: F 9397.

214

Vgl. Rebiger/Schäfer, Sefer ha-Razim, Bd. 2, S. 117.

63

3. Beschreibung der Textzeugen

Bemerkungen: Sammelhandschrift (144 Seiten). Schrifttyp und Datierung: orientalisch; 19. Jh. Aufriß: Vorangeht: S. 45–55: Bibel-Auslegungen und Erklärungen. S. 56–65: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne § 3, aber einschließlich § 184). Texteinschub ab S. 62f.; S. 64 ist Fortsetzung von S. 61. Folgt: S. 66–67: Gebete von Nachmanides. 45. Ms Strasbourg, Bibliothe`que Nationale et Universitaire, 3972 Siglum: SB3972. Katalog: S. Landauer, Katalog der hebräischen, arabischen, persischen und türkischen Handschriften der Kaiserlichen Universitäts- und Landesbibliothek zu Straßburg, Straßburg 1881, S. 66f., Nr. 46; Jerusalem-Sign.: F 2866. Bemerkungen: Kabbalistisch-magische Sammelhandschrift (144 Folios). Schrifttyp und Datierung: ashkenazisch; 17.–18. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 1a–74b: Verschiedene kabbalistische und magische Texte. Fol. 75a–81b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus ohne §§ 3 und 184). Folgt: Fol. 81b–82b: magisch-angelologische Texte. Fol. 83a–88b: leere Seiten. Fol. 89a–95b: Sefer ha-Malbush aus Sefer Razi el ha-Mal akh. 46. Ms Tel Aviv, Sammlung Bill Gross 339 Siglum: TA339. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 71900. Bemerkungen: Magische Sammelhandschrift (24 Folios). Schrifttyp und Datierung: jemenitisch; 19. Jh. Aufriß: Fol. 1b–16b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich §§ 3 und 184). Folgt: Fol. 17a–24b: Traumbitte, segullot, Amulette.

64

3.3 Handschriften

47. Ms Turin, Archivio Terracini 1516 Siglum: T1516. Katalog: Jerusalem-Sign.: F 42447. Bemerkungen: Sammelhandschrift (374 Seiten) mit Psalter und Sefer Shimmush Tehillim. Schrifttyp und Datierung: italienisch; 18. Jh. Aufriß: Vorangeht: S. 182–254: Unvollständiger Psalter (Pss 1–103). S. 255–266: Buchstabenspekulationen. S. 267–281: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus einschließlich § 3, aber ohne § 184). S. 282–285: Index der Zweckangaben, numerisch nach Psalmen geordnet. S. 286: Ps 91 mit Engelnamen, die versweise zugeordnet sind. Folgt: S. 287–374: Esoterisch-kabbalistische Texte. 48. Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Cod. Ebr. 239 Siglum: V239. Katalog: S. E. Assemanus; J. S. Assemanus, Bibliothecae Apostolicae Vaticanae codicum manuscriptorum catalogus, Bd. 1: Codices ebraicos et samaritanos, Rom 1756, S. 201f.; N. Allony; D. S. Loewinger, List of Photocopies in the Institute, Part III: Hebrew Manuscripts in the Vatican (hebr.), Jerusalem 1968, S. 37; Jerusalem-Sign.: F 293. Bemerkungen: Sammelhandschrift (11 Folios), die mit Sefer Shimmush Tehillim beginnt. Dessen Textgestalt stellt einen Vorläufer des textus receptus dar. Schrifttyp und Datierung: sefardisch; 15. Jh. Aufriß: Fol. 1a–7a: Sefer Shimmush Tehillim. Fol. 1a: beginnt mit Õiliht iwumiw als Kolumnentitel. Fol. 7a: Endet mit Ps 128 und Schlußformel ('iii Óurb Õiliht iwumiw umt Õihla). Folgt: Fol. 7b: segullot. Fol. 8a: tumw hlau twrpb arzy ñb Õhrba 'r 'ipm Õijuqil. 49. Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Cod. Ebr. 243 Siglum: V243. Katalog: Assemanus/Assemanus, Bibliothecae Apostolicae Vaticanae codicum manuscriptorum catalogus, Bd. 1, S. 203f.; Allony/Loewinger, List of Photocopies in the Institute, Part III, S. 37; Jerusalem-Sign.: F 296. 65

3. Beschreibung der Textzeugen

Bemerkungen: Magische Sammelhandschrift. Diese Version bietet nur Namen zu Psalmen, zu denen es auch segullot gibt; ebenfalls Vorläufer für den textus receptus. Schrifttyp und Datierung: italienisch; 16. Jh. Aufriß: Vorausgeht: Fol. 1a–49a: Magische segullot; praktische Kabbala. Fol. 49b–55b: Sefer Shimmush Tehillim mit Namensbildung. Überschrift: Õilt iwumw. Fol. 55a/2f.: hxlch inmis. Fol. 55a: shimmushe tehillim zu Ps 119, die auf fol. 55b/17 mit dem Buchstaben y (= Ps 119,121–128) unvermittelt abbrechen. Folgt: Fol. 56a: weitere segullot. 50. Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Cod. Ebr. 245 Siglum: V245. Katalog: Assemanus/Assemanus, Bibliothecae Apostolicae Vaticanae codicum manuscriptorum catalogus, Bd. 1, S. 205; Allony/Loewinger, List of Photocopies in the Institute, Part III, S. 37; Jerusalem-Sign.: F 312. Bemerkungen: Sammelhandschrift (125 Folios), die einen Vorläufer des textus receptus bezeugt. Schrifttyp und Datierung: sefardisch; 15. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 110a: tuxurh hcibq rps. Fol. 112a–125b: Sefer Shimmush Tehillim. Nach den shimmushe tehillim zu Ps 119 auf fol. 122b folgen weitere zu einzelnen Versen desselben Psalm (vgl. O1531). 51. Ms Zürich, Zentralbibliothek, Heidenheim 27 Siglum: Z27. Katalog: N. Allony; E. F. Kupfer, List of Photocopies in the Institute, Part II: Hebrew Manuscripts in the Libraries of Belgium, Denmark, The Netherlands, Spain and Switzerland, Jerusalem 1964, S. 120f., Nr. 1454; JerusalemSign.: F 2515. Bemerkungen: Sammelhandschrift (230 Folios). Jede Rauhseite der Pergamenthandschrift ist stark nachgedunkelt. Die Lesbarkeit wird auch durch zahlreiche Flecken und Löcher stark beeinträchtigt. 66

3.4 Ausgewählte Drucke

Schrifttyp und Datierung: italienisch; 14. Jh. Aufriß: Vorangeht: Fol. 174a–176a: Sefer Yesira-Kommentar von Nachmanides; ˙ kabbalistischer Texte. fol. 176a–177b: Sammlung Fol. 178a–183b: Sefer Shimmush Tehillim mit Namen zu den Pss 1–119 und 128; mit Randzählung. Fol. 178a/1: Überschrift Õiliht iwumiw. Fol. 183b/11f. (der Rest der Seite ist leer): Õihla 'iii Óurb Õiliht wumiw. Folgt: Fol. 184a: tumw hlau hwrpb arzy ñb Õhrba 'r ipm Õijuqil.

3.4 Ausgewählte Drucke 1. Sabbioneta 1551 Siglum: S1551. Bemerkungen: Dieser Druck ist die editio princeps des Sefer Shimmush Tehillim und wurde zum textus receptus für die nachfolgenden Drucke und viele Abschriften. Oktavformat, unpaginiert, Kolumnentitel, Numerierung der Psalmen am Rand (teilweise fehlerhaft). Aufriß: Fol. 1a: Titel Õiliht wumw. Fol. 1b: § 3 (hmdqh). Fol. 2a–13b/18: Sefer Shimmush Tehillim. Fol. 6a/3–8: Fehlerhafte Vertauschung der Ps 38 und 39; in der vorliegenden Edition korrigiert (§§ 42 und 43). Fol. 11b/21: Textausfall in den §§ 145–146. Folgt: Fol. 13b/19–16a: l`z disx adui ibr tauc.215 2. Krakau 1648 Siglum: K1648. Bemerkungen: Unveränderter Nachdruck des Sefer Shimmush Tehillim von S1551 im Quartformat; unpaginiert, mit Kolumnentitel; in Rashi-Schrift gesetzt, mit vielen Abkürzungen; nur Numerierung (teilweise fehlerhaft) der Psalmen in hebräischen Buchstaben, keine Zitation. Der Fehler der Vertauschung der Ps 38 und 39 in S1551 ist korrigiert; der Textausfall in den 215

Ediert in: Sefer Hasidim (hebr.), hrsg. von R. Margaliot, Jerusalem 1957, S. 10–34. ˙

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3. Beschreibung der Textzeugen

§§ 145–146 bleibt. Auch in Sammlung Wagenseil (VK 201/2). Die Datierung im Katalog der Jerusalemer Nationalbibliothek (ca. 1610) ist falsch! Aufriß: Titel: Õiliht wumw. Fol. 1a–4a: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus). 3. Amsterdam 1658 Siglum: AM1658. Bemerkungen: Unveränderter Nachdruck des Sefer Shimmush Tehillim von S1551 im Oktavformat; paginiert, mit Kolumnentitel; in Rashi-Schrift gesetzt; Numerierung (teilweise fehlerhaft) der Psalmen in hebräischen Buchstaben und Anzitation. Der Fehler der Vertauschung der Ps 38 und 39 in S1551 ist korrigiert; der Textausfall in den §§ 145–146 bleibt. Aufriß: Titel: Õilht wumw rps. Fol. 1a–8b: Sefer Shimmush Tehillim (textus receptus). 4. Ashdod 1998 Siglum: AS1998. Bemerkungen: Psalmen mit modernhebräischer Übersetzung; Nachdruck des textus receptus des Sefer Shimmush Tehillim mit Varianten (offenbar aus Mss) in eckigen Klammern (neupaginiert). Der Textausfall in den §§ 145–146 bleibt. Aufriß: Titel: wumiw rps .jwph i`py wdx ruaib Õy hix wpn wrupmh Õilht rps xtpm Õy ñuwar supd i`py hgum ñuag iah brm lbuqm Õirumzmh tlugs .Õilht hwqb gus lk tulqb aucml jrupm.

S. 1–231: Psalter mit modernhebräischer Übersetzung. S. 232–255: Gebete. Titelblatt Sefer Shimmush Tehillim. S. 1–23 (neupaginiert): Sefer Shimmush Tehillim. S. 24–27 (unpaginiert): Stichwortverzeichnis zu den Verwendungszwecken mit Angabe der entsprechenden Psalmen (Õilht wumiw rpsl xtpm) in zwei Kolumnen.

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4. Redaktionsgeschichte 4.1 Redaktionsstadium A: Die früheste Fassung des Sefer Shimmush Tehillim Die früheste Fassung des Sefer Shimmush Tehillim wird durch die GenizaFragmente CUL T.-S. Ar. 36.122* (Nr. 78, MTKG III, S. 203–207); CUL T.-S. NS 291.57* (Nr. 79, MTKG III, S. 247–251); CUL T.-S. K 1.149, fol. 1a–b (Nr. 80, MTKG III, S. 263–265), bezeugt. Es handelt sich bei dem hier genannten Redaktionsstadium A ausschließlich um orientalische Handschriften, die ins 10.–11. Jh. datiert werden können. Die Sprache ist ein relativ gut verständliches Palästinisch-Aramäisch mit einigen griechischen Lehn- bzw. Fremdwörtern und typisch für die spätantike und frühbyzantinische Zeit. Eine Beeinflussung durch das Arabische ist an keiner Stelle zu erkennen. Das heißt aber nicht automatisch, daß der Text in vorislamischer Zeit entstanden sein muß. Das Redaktionsstadium A läßt sich dadurch charakterisieren, daß es zwar der numerischen Abfolge der Psalmen weitgehend folgt, aber nicht alle Psalmen heranzieht. Das Redaktionsstadium A weist shimmushe tehillim zu folgenden Psalmen auf, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Quellenlage fragmentarisch ist:216 Pss 1–3; 22–23; 25–26; 28–29; 30+31+36+45; 31; 33; 33+34; 34; 35+36; 37; 38+39; 41+42+43; 42–45; 48+49; 50–51; 54–55; 57; 59; 61–63; 64+65+66+67; 66; 68–70; 72; 76; 78+79+80; 82–85; 88+89; 91; 92+94+100+20+23+24; 94+100; 109; 114; 122; 148+149. Diese Auswahl, die sich vor allem auf die ersten zwei Drittel des Psalters konzentriert, wird an keiner Stelle begründet und erschließt sich auch nicht nach entsprechender Untersuchung möglicher Kriterien.217 Es lassen sich keine früheren Traditionen nachweisen, die als Vorlage für das Redaktionsstadium A des Sefer Shimmush Tehillim gedient haben mögen. Daher ist es durchaus möglich, hier die gezielte Kompilation eines Redaktors anzunehmen. Bekanntlich ist es ein Wesensmerkmal der Gattung magischer Texte, daß sie 216 Ein »–« bedeutet, daß aufeinanderfolgende Psalmen jeweils einzeln magisch verwendet werden; ein »+« zeigt die Kombination der angegebenen Psalmen für einen magischen Gebrauch an. 217 Vgl. zu Vermutungen über mögliche Kriterien oben das Kapitel 1.2.1 Einleitungsfragen.

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4. Redaktionsgeschichte

gemeinhin nicht von einem Autor verfaßt sind und daß ihnen daher kein Urtext zugrunde liegt. Aber der systematische Aufbau eines Handbuchs, die innere Struktur des Textes wie auch stereotype Wendungen in den Zweckangaben und segullot lassen sich in der Tat als eine redaktionelle Bearbeitung verstehen. Damit soll aber nicht ausgeschlossen werden, daß ein solcher Redaktor einzelne Versatzstücke älterer Traditionen in seine Kompilation eingeschlossen haben könnte.

4.2 Redaktionsstadium B: Die ashkenazische Redaktion Die ashkenazische Handschrift O1531 bezeugt zwei Abschnitte, die für die Redaktionsgeschichte des Sefer Shimmush Tehillim überaus interessant sind: fol. 124b/12–132a/11 und fol. 172a/1–177a/19 (hier: O1531a)218. Der erste Abschnitt bezeugt eine ganze Reihe von Einzeltraditionen, die weiter unten behandelt werden. O1531a entspricht trotz einer Reihe von Änderungen weitgehend dem Redaktionsstadium A der orientalischen Textzeugen. Diese Handschrift unterstreicht eindrucksvoll die Kenntnis orientalischer Traditionen in den Kreisen der Haside Ashkenaz. Die Unterschiede zwischen den frühen ˙ und O1531a betreffen einige interessante Korrekturen und Geniza-Fragmenten 219 Ergänzungen. Einige nicht mehr verstandene griechische Fremd- und Lehnwörter sowie wenige aramäische Formen und Wendungen wurden ins Hebräische übersetzt.220 Des weiteren fehlen in O1531a einige wenige segullot, die in diesen Geniza-Fragmenten bezeugt werden.221 Die Handschrift O1531 bezeugt aber nicht nur mit O1531a ein Textstadium des Sefer Shimmush Tehillim, das eine große Nähe zur frühesten Fassung der Geniza-Fragmente aufweist, sondern auch auf fol. 131a/4–132a/11 (hier: O1531b) eine Tradition, die diesen Textbestand um shimmushe tehillim zu den Pss 119–130 erweitert. Diese Erweiterungen stehen am Anfang einer Tendenz, im Verlauf der Redaktionsgeschichte den Sefer Shimmush Tehillim so zu komplettieren, daß möglichst zu jedem Psalm shimmushe tehillim angegeben werden. Weitere Belege für eine durchgreifende Redaktion des Sefer Shimmush Tehillim finden sich unmittelbar vor dem hier edierten Abschnitt O1531b auf fol. 124b/12–131a/3. Hier finden sich verschiedene Einzeltraditionen zu shimmushe tehillim, zu denen auch zwei literarische Bausteine gehören, die in der anschließenden Redaktionsgeschichte zusätzlich eingearbeitet wurden.

218

Die Edition von O1531a endet schon mit fol. 177a/6. Vgl. Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 9, Anm. 47. 220 Vgl. ibid., Anm. 48. 221 Vgl. die segullot zu den Pss 1 und 37. 219

70

4.2 Redaktionsstadium B: Die ashkenazische Redaktion

Erstens werden die Psalmen mit einer Tradition verknüpft, die ihnen magische Namen zuordnet und diese aus bestimmten Buchstaben des Psalms ableitet.222 Die Annahme, daß es sich in der Tat um eine bereits gesondert vorliegende Namentradition gehandelt haben könnte, wird durch die Beobachtung verstärkt, daß auf fol. 125b/20–127a/16 nicht nur die Psalmen, die in der frühesten Fassung mit einer segulla versehen wurden, sondern auch einige weitere Psalmen diese Namen aufweisen: Anfang eines Sefer Shimmush Tehillim mit Namensbildung zu den Pss 1–10 und 15. Ein weiterer Hinweis in diese Richtung ist ein Text auf fol. 129b/16–131a/3, in dem unter der Überschrift Õilitd awumiwd tumw ñidh Namen aus bestimmten Versen der Pss 1–10 und 15–18 gebildet werden, ohne daß diese Psalmen zugleich segullot aufweisen.223 Zweitens werden einige wenige segullot, und zwar nur die mit Namen versehenen, um Gebete ergänzt, die mit der liturgischen Formel ñucr ihi Óinplm beginnen.224 Diese Erweiterung, die die Pss 1; 3; 4; 6; 7; 9; 15; 59; 62 und 94+100 betrifft, ist in O1531, fol. 125a/1–127a/16, belegt. Dieser Pool verschiedener Einzeltraditionen zum Sefer Shimmush Tehillim, aus dem die spätere Redaktionsgeschichte schöpft, sei hier Redaktionsstadium B genannt.

4.3 Redaktionsstadium C: Die orientalischen Geniza-Fragmente des Sefer Shimmush Tehillim mit Namensbildung Das Redaktionsstadium B wurde wiederum im Orient rezipiert. Die GenizaFragmente CUL T.-S. NS 216.23* (Nr. 81, MTKG III, S. 288–299); CUL T.-S. NS 322.59* (Nr. 82, MTKG III, S. 337–341), und CUL T.-S. 10J14.15 (bisher unediert) bezeugen dieses, von der ashkenazischen Redaktion beeinflußte Textstadium. Der Partiturtext in MTKG III ermöglicht den Vergleich der Textzeugen der Redaktionsstadien A, B und C und verleiht der hier rekonstruierten Entwicklung Evidenz.225 Zahlreiche Erweiterungen und Einzeltraditionen, die in O1531 noch separat vorliegen, sind nunmehr in den Textzeugen vom Redaktionsstadium C in den Sefer Shimmush Tehillim eingearbeitet. Dazu gehören vor allem die zwei genannten literarischen Bausteine: der Komplex der Namensbildung und das mit Óinplm ñucr ihi eingeleitete Gebet. Während in O1531 diese beiden Bausteine noch als redaktionelle Intention in Form von verstreuten Einzeltraditionen angelegt sind, werden sie im Redaktionsstadium C systematisch ausgebaut und in das Handbuch integriert. Zu folgenden Psal222

Siehe oben Kapitel 1.2.2 d). Vgl. Rebiger, in: FJB 26, 1999, S. 16–18. 224 Siehe oben Kapitel 1.2.2 e). 225 Vgl. Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 207–233; siehe auch dort die Einleitung, ibid., S. 9f.; ferner Leicht, in: Officina Magica, S. 221f. 223

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4. Redaktionsgeschichte

men sind in den Redaktionsstadien B und C shimmushe tehillim zu finden, wobei auch hier zu berücksichtigen ist, daß die Quellenlage fragmentarisch ist: Pss 1–11; 15–26; 28–29; 30+31+36+45; 31; 33; 33+34; 34; 35+36; 37; 38+39; 41+42+43; 42–46; 46+47+48; 49–51; 53–64; 61+65+66+67; 66; 68– 89; 91; 92+94+100+20+23+24; 94+100; 109; 114; 122; 148+149. Namen und ihre Ableitungen werden zu folgenden Psalmen bezeugt: Pss 10; 15–25; 37–42; 44–49; 51; 53; 55; 57–64; 67–76; 78–92; 94–99; 101–103; 106–110. Die Gebetserweiterungen finden sich in den shimmushe tehillim zu den Pss 59; 62 und 94+100.

4.4 Redaktionsstadium D: Die Entwicklung zum textus receptus Vom Redaktionsstadium C ist die weitere Redaktionsgeschichte des Sefer Shimmush Tehillim abhängig, das heißt, daß alle Sammelhandschriften (außer O1531) letztlich auf die orientalischen Textzeugen vom Redaktionsstadium C zurückgeführt werden können. Die weitere Redaktionsgeschichte sollte sich im Verlauf des 15. Jh. in zwei Stränge, an deren Ende der textus receptus und die sefardische Rezension stehen, aufteilen. Aufgrund der hohen Anzahl von handschriftlichen Textzeugen war es leider nicht möglich, alle Varianten festzustellen und textkritisch auszuwerten, um schließlich die stemmatologischen Beziehungen und Abhängigkeiten zu bestimmen. Aber die Textzeugen ließen sich relativ einfach hinsichtlich ihrer literarischen Struktur gruppieren, so daß die redaktionsgeschichtliche Entwicklung des Sefer Shimmush Tehillim in ihren wesentlichen Schritten nachgezeichnet werden kann. Leitmotiv dieser Entwicklung scheint ein möglichst lückenloser magischer Gebrauch aller Psalmen des Psalters zu sein. Dies zeigt sich besonders im letzten Drittel des Psalters, wo noch in den Textzeugen vom Redaktionsstadium C zahlreiche Psalmen gar nicht vorkommen. Entsprechend weisen am Ende dieser Redaktionsgeschichte (fast) alle Psalmen wenigstens eine Zweckangabe und eine Handlungsanweisung auf. Zu den Textzeugen, die den Beginn dieser Entwicklung belegen, gehören N1878; O1465; R3158; V239; V243; V245 und Z27. Die im Redaktionsstadium C auftretenden Unregelmäßigkeiten in der numerischen Abfolge der Psalmen werden behoben und der Textbestand zu einem geschlossenen Handbuch zusammengefaßt. Der älteste Textzeuge O1465 (13.–14. Jh.) ist leider nur sehr fragmentarisch erhalten und geht kaum über das Redaktionsstadium C hinaus. Der älteste vollständig erhaltene Textzeuge für dieses Textstadium ist N1878 aus dem 14. Jh. In N1878 wird ein Sefer Shimmush Tehillim zu den Pss 1–119 überliefert. Anschließend werden nur die Pss 120–138 anzitiert, ohne daß sie mit einer Zweckangabe oder einer Anweisung verknüpft werden. Hier zeigt sich die Tendenz der Vervollständigung sehr deutlich. Parallel zu N1878 gehen 72

4.4 Redaktionsstadium D: Die Entwicklung zum textus receptus

V239; V243; V245 und Z27. V243 und V245 brechen ebenfalls nach Ps 119 ab, wobei V245 im Anschluß noch weitere Einzeltraditionen mit shimmushe tehillim zu Ps 119 bezeugt. Auch Z27 bezeugt den Sefer Shimmush Tehillim bis Ps 119 und ergänzt noch einen Abschnitt zu Ps 128. Der Sefer Shimmush Tehillim in V239 umfaßt schließlich die Pss 1–128. V243 weist einige Besonderheiten auf, die näher untersucht werden sollen. Zwar kennt V243 ebenso wie das Redaktionsstadium C den Komplex der Namen und ihrer Ableitung, allerdings nur zu den Psalmen, die auch mit einer segulla verknüpft sind. Die zunächst naheliegende Möglichkeit, daß diese Handschrift gewissermaßen eine Stufe zwischen den Redaktionsstadien B und C darstellt, kann aber aufgrund einer Reihe von Beobachtungen ausgeschlossen werden. So bezeugt V243, fol. 51b/8–13, einen Abschnitt zu Ps 19 mit den Namen TNT MM S NPLY, der noch nicht in CUL T.-S. NS 216.23* aber ˙ ˙ in O1531, fol. 130b/19–131a/3, und in N1878, fol. 80b/24–27, vorkommt. In V243, fol. 54b/11–15, werden die Pss 92; 94; 100; 106 und 23 für eine segulla zusammengefaßt. Dagegen werden in den Geniza-Fragmenten (Redaktionsstadium C); O1531a und S1551 die Pss 92; 94; 100; 20; 23 und 24 miteinander verbunden. Die shimmushe tehillim zu Ps 119 sind denen in O1531b und denen des textus receptus ähnlich. Die Verknüpfung von Ps 119,9–16 mit den drei Versen Ez 3,2; Dtn 33,4 und Jos 1,8 in V243 findet sich weder im Redaktionsstadium B noch in C, aber in N1878 und im textus receptus. Ein weiterer Beleg findet sich in den oben genannten Ergänzungen bestimmter segullot mit magischen Gebeten. Hier geht V243 mit N1878 parallel. Wahrscheinlich hat V243 eine Vorlage aus dem Redaktionsstadium C benutzt, aber die Psalmen, die nur mit einem Namen und nicht mit einer segulla verknüpft sind, weggelassen. Der textus receptus setzte sich mit dem Erstdruck S1551 durch. Seither sind im Wesentlichen keine Änderungen an der Textgestalt vorgenommen worden. Aufgrund der vorliegenden Quellenlage kann nicht eindeutig entschieden werden, ob die Textgestalt des textus receptus tatsächlich erst mit dem Erstdruck geschaffen wurde oder vielleicht doch schon einige Jahrzehnte früher. In der ashkenazischen Handschrift C3127 aus dem 14.–15. Jh. ist der Sefer Shimmush Tehillim leider zu fragmentarisch (nur zu den Pss 98–114), um eindeutig zu erkennen, daß der Textbestand des textus receptus noch vor S1551 datiert werden könnte. Der Textbestand des textus receptus ist im Vergleich zu dem seiner Vorläufer einerseits erweitert, insofern zuvor noch fehlenden Psalmen shimmushe tehillim zugeordnet werden, aber andererseits auch gestrafft und gekürzt, da noch in den Vorläufern belegte shimmushe tehillim und eine ganze Reihe von Namen wegfallen. So finden sich einerseits im textus receptus shimmushe tehillim zu den Pss 11–14 und 131–150, wogegen die älteren Textzeugen nur Ps 148 aufweisen. Andererseits fehlen im textus receptus die Namen der Pss 2; 3; 5; 8; 24; 27; 41; 44; 45; 47; 58; 59; 64; 66; 69–71; 73; 74; 76; 78–83; 86–89; 92; 94; 101 und 104, die aber in den älteren Parallelen noch bezeugt 73

4. Redaktionsgeschichte

werden. Ebenso werden an wenigen Stellen, an denen die Vorläufer noch mehrere shimmushe tehillim zu einzelnen Psalmen bezeugen, nur noch ein Zweck und eine Handlungsanweisung angegeben.226 Zu den Textausfällen des textus receptus gehören auch die §§ 47 und 96. Die bereits im Redaktionsstadium B einsetzende Tendenz, aramäische Wendungen durch hebräische zu ersetzen, wird auch im textus receptus fortgesetzt. Auch wenn nunmehr der Text zum größten Teil Hebräisch ist, finden sich doch durchgehend einzelne aramäische Wörter, wie z. B. hiti, ñam, tia und iyb. Aramäisch wird teilweise auch bei den Personalsuffixen, Determinationen und Relativpartikeln verwendet. Der textus receptus wird von folgenden Textzeugen belegt: Die Handschriften A4; BO1281; B239; B241; B244; B77; C3127; CI2015; F256; J928; J2436; J591; J130; J1208; K72; KA6; L10788; L27141; L350; ME75; M248; N445; N1720; OT144; O2142; P430; RG460; RG589; RG590; S564; S669; SB3972; TA339 und T1516 sowie alle Drucke, von denen hier repräsentativ S1551; K1648; AM1658 und AS1998 berücksichtigt wurden. Bei zahlreichen der handschriftlichen Textzeugen handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Abschriften von Drucken. Bei einigen ist dies durch die Wiedergabe des Titelblattes des Druckes bzw. der dem Erstdruck beigegebenen Schrift disxh hduhi tauuc evident.227 Der textus receptus bietet shimmushe tehillim zu allen Psalmen. Mit dem sekundär hinzugefügten Vorwort (§ 3) wurde versucht, den Sefer Shimmush Tehillim zu legitimieren. Ein Schlußkapitel mit fünf Bibelversen (§ 184) beendet das Handbuch.

4.5 Redaktionsstadium E: Die sefardische Rezension Die acht Handschriften228 L45; L34; NA271; N893; N1802; P806; PM3503 und S56 bezeugen eine eigenständige Rezension, die sich stark vom textus receptus und seinen Vorläufern unterscheidet. Diese Rezension wird hier aufgrund der Provenienz der Textzeugen sefardische Rezension genannt. In der sefardischen Rezension werden shimmushe tehillim zu fast allen Psalmen angegeben. Es fehlen nur die zu Pss 22; 93; 117 und 125. Der Aufriß orientiert sich wie im textus recptus an der numerischen Abfolge der Psalmen im Psalter. Eine Zusammenfassung von mehreren Psalmen für einen Zweck findet sich in der sefardischen Rezension nur einmal.229 226

Vgl. z. B. §§ 5, 8 und 31. Vgl. F256 und RG590. 228 Das sefardische Geniza-Fragment New York, JTSL ENA 1 (= RAB 1727) aus dem 16. Jh., das auf fol. 1a–4b den Anfang der sefardischen Rezension des Sefer Shimmush Tehillim zu den Pss 1–16 bezeugt, wurde nicht in diese Untersuchung einbezogen; vgl. Schäfer/ Shaked, MTKG III, S. 14, und siehe oben Kapitel 3.1. 229 Vgl. L34 § 164 zu den Pss 131 und 111. 227

74

4.5 Redaktionsstadium E: Die sefardische Rezension

Die Fünfteilung des Psalters ist in der sefardischen Rezension durch Zwischenüberschriften gekennzeichnet. Der § 86 markiert die Mitte des Psalters. Wie im textus receptus auch findet sich ein gesonderter § 128. Da dieser mit der gleichen Zweckangabe wie im textus receptus versehen ist, kann eine Abhängigkeit von diesem vermutet werden. Der akrostische Ps 119 wird ähnlich wie im textus receptus entsprechend der alphabetischen Stanzen zu je acht Versen aufgeteilt. Die sefardische Rezension geht in den Abschnitten zu diesem Psalm aber (zumindest teilweise) parallel mit O1531, fol. 127a/17–128a/8.230 Der § 151, der in S1551 belegt wird, ist in der sefardischen Rezension nicht vorhanden. Ps 136 erfährt in § 169 eine besondere Behandlung. Wie Ps 91 in N1878 (§ 2) wird auch dieser Psalm versweise mit theophoren Engelnamen verknüpft. Die §§ 3 und 184, die in vielen Textzeugen des textus receptus bezeugt werden, fehlen in der sefardischen Rezension. Die traditionelle Schlußformel wird nur am Ende der sefardischen Rezension verwendet (§ 185). Die Abhängigkeit von den unmittelbaren Vorläufern des textus receptus läßt sich trotz gravierender Unterschiede in der sefardischen Rezension nachweisen. So sind die magischen Namen zu den Pss 1; 6; 9; 19; 26; 28; 37; 42; 46; 49; 72 und 94 identisch oder zumindest teilweise gleich. Weitere Namen sind immerhin ähnlich.231 Die meisten Namen sind aber entweder um weitere Namen bzw. Namenselemente ergänzt oder weichen gänzlich vom textus receptus ab. Der für den textus receptus und seinen Vorläufern so charakteristische Komplex der Namensableitung fehlt in der sefardischen Rezension gänzlich. Ein weiteres Indiz für die enge traditionsgeschichtliche Beziehung der sefardischen Rezension zum textus receptus bzw. seinen Vorläufern sind die Übereinstimmungen in den Verwendungszwecken. Diese zeigen sich besonders deutlich zu den Pss 2; 3; 5–11; 15–19; 23; 26; 28–29; 32–33; 36–37; 41–42; 45–46; 51–52; 56; 58; 60; 63; 72; 74; 81–82; 86–87; 91; 94–95; 97; 99; 105–107; 109–113; 115; 118–119,9–16; 119,97–104; 132–135; 137–144; 146–150. Gerade bei den kongruenten Zweckangaben zu den knapp 20 Psalmen ab Ps 132 ist angesichts der Quellenlage auch nicht auszuschließen, daß der endgültige textus receptus teilweise auch von der sefardischen Rezension, deren Textzeugen schließlich etwas älter als die Endfassung des textus receptus sind, abhängig sein kann. Insgesamt ist zu beobachten, daß die Übereinstimmungen in den Zweckangaben häufig nicht wörtlicher, sondern inhaltlicher Natur sind. Mitunter bestehen die Beziehungen zwischen den jeweiligen Zweckangaben auch eher in assoziativer oder gar invertierender Weise.

230 231

Vgl. den Partiturtext (Siglum »Mich9«) in Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 342f. Z. B. zu den Pss 16; 17; 18; 20; 33; 51 und 65.

75

4. Redaktionsgeschichte

Trotz der deutlichen Abhängigkeit der sefardischen Rezension von den Vorläufern des textus receptus überwiegen doch die Unterschiede. Auffällig ist zunächst die Textquantität der sefardischen Rezension, die gegenüber dem textus receptus deutlich größer ist. Besonders fallen aber die Besonderheiten dieser Rezension hinsichtlich ihrer sprachlichen und inhaltlichen Eigenschaften auf. Bei der verwendeten Sprache handelt es sich um ein Hebräisch, das stark durch Bibelkenntnis geprägt ist. Die kunstvolle Verflechtung der Prosa mit Bibelversen, Biblizismen und Allusionen ist vor allem aus dem Schrifttum des sefardischen Judentums bekannt. Die gleiche Vertrautheit mit der jüdischen Tradition zeigt sich in den zahlreichen exempla, die nicht nur der biblischen, sondern auch der rabbinischen Literatur entnommen sind. Inhaltlich dominiert das Thema Sündenbekenntnis und Bußversprechen, das in stereotyp-redundanter Weise in den magischen Gebeten, die in den meisten Anweisungen enthalten sind, ausgebreitet wird. Die Gebete werden stereotyp mit der Formel Óinplm ñucr ihi eingeleitet und setzen damit einen literarischen Baustein, der bereits im Redaktionsstadium B greifbar ist, nicht nur fort, sondern erweitern ihn stark. Die älteste Handschrift (P806), die die sefardische Rezension belegt, ist leider sehr fragmentarisch. Der Textzeuge L34 ist im Gegensatz zu den meisten anderen Textzeugen vom Redaktionsstadium E erstens vollständig, und zweitens von diesen wiederum der älteste (15.–16. Jh.). Mitunter bietet die Parallelhandschrift S56 zwar einen besseren Text; sie weist aber einige signifikante Auslassungen auf, die auf Schreiberfehler (homoioarkton) zurückzuführen sind. Ein weiterer Vorzug von L34 ist der gegenüber S56 wesentlich besser erhaltene Zustand und eine lesbarere Schrift.232

4.6 Edition Bei der Edition handelt es sich um eine vierspaltige Synopse, in der vier Textzeugen ediert werden, die einerseits die redaktionsgeschichtliche Entwicklung des textus receptus bis zu ihrem Abschluß nachvollziehen lassen (O1531, N1878 und S1551) und andererseits zum Vergleich die sefardische Rezension bezeugen (L34). Die Transkription der drei hier edierten Handschriften erfolgte jeweils am Mikrofilm und wurde am Original überprüft. Aus der Handschrift O1531 werden zwei getrennte Abschnitte ediert (O1531a und O1531b),233 die zusammengenommen den frühesten europäischen Textbestand des Sefer Shimmush Tehillim ergeben. Für text- und redaktionskritische Fragestellungen muß unbedingt der Zeilenpartiturtext der Geniza-Fragmente hin232

S56 befindet sich zudem in Privatbesitz und die Rechte zur Veröffentlichung sind eingeschränkt. 233 Vgl. oben Kapitel 3.3 die entsprechende Handschriftenbeschreibung.

76

4.6 Edition

zugezogen werden.234 Erleichtert wird ein Vergleich der hier vorliegenden Spaltensynopse mit dem Zeilenpartiturtext der Geniza-Fragmente dadurch, daß in beiden Editionen O1531 vorliegt. Zur Zitation kann entweder die durchgehende Paragraphenzählung oder aber die Nennung des jeweiligen Psalms bzw. der jeweiligen Psalmen benutzt werden. Die Zeilen- und Foliozählung einer edierten Handschrift ist jeweils an der linken Seite der Spalte verzeichnet. Die Zeilenumbrüche sind durch einen senkrechten Strich und die Seitenumbrüche durch zwei senkrechte Striche gekennzeichnet. Bei einem Wechsel der edierten Textzeugen werden die Spaltenüberschriften neu eingefügt. Paragraphen, die zum synoptischen Vergleich zu einer Parallelstelle verschoben wurden, sind an einer kleineren Schriftgröße zu erkennen. An ihrer ursprünglichen Stelle verweist ein Pfeil am Ende des jeweiligen Paragraphen auf diesen Parallelparagraphen. Wird ein Paragraph innerhalb einer Handschrift doppelt bezeugt, wird zusätzlich zur Paragraphenzählung die jeweils andere Belegstelle in runden Klammern angegeben. Die Konventionen bei der Edition folgen weitgehend denen der »Synopse zur Hekhalot-Literatur«, der »Geniza-Fragmente zur Hekhalot-Literatur« sowie der »Magischen Texte aus der Kairoer Geniza«,235 die hier kurz zusammengefaßt werden: Kennzeichnungen, mit denen in einigen Handschriften Gottes- und Engelnamen sowie nomina barbara hervorgehoben sind, werden bei der Transkription nicht wiedergegeben. Zeichen über Buchstaben, deren Bedeutung nicht klar ist, werden in der Edition nicht berücksichtigt. Abkürzungszeichen werden unabhängig von Form und Anzahl einheitlich wiedergegeben: 'a. Buchstaben und Wörter, die interlinear hinzugefügt wurden, erscheinen in einfachen runden Klammern: (aaa). Randglossen erscheinen in halben eckigen Klammern: laaan. Die Zuordnung von Zufügungen und Glossen zum laufenden Text erfolgt nach Markierungszeichen (sofern vorhanden) bzw. nach dem Kontext. Gestrichene Buchstaben und Wörter werden in geschweifte Klammern gesetzt: {aaa}.

234

Siehe Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 207–233. P. Schäfer (Hrsg.), Synopse zur Hekhalot-Literatur, Tübingen 1981; id. (Hrsg.), GenizaFragmente zur Hekhalot-Literatur, Tübingen 1984; P. Schäfer; Sh. Shaked (Hrsg.), Magische Texte aus der Kairoer Geniza, 3 Bde., Tübingen 1994–1999; zu einer kritischen Würdigung dieser Editionen sowie einer Darstellung der Editionsprinzipien des Sefer haRazim-Projektes vgl. B. Rebiger, »Zwischen Transkription und Konstituierung des Textes – Editionen am Institut für Judaistik der FU Berlin«, in: Edieren in der elektronischen Ära, hrsg. von G. Reeg und M. J. Schubert, Berlin 2004, S. 69–85. 235

77

4. Redaktionsgeschichte

Fragliche Lesungen werden durch einen Kreis über dem Buchstaben gekennzeichnet: aë. Für einen nicht lesbaren Buchstaben wird ein Fragezeichen gesetzt: ?aa. Drei Fragezeichen bezeichnen unabhängig von der Anzahl der Buchstaben ein nicht lesbares Wort: ???. Ein Schrägstrich vor Buchstaben oder einer Buchstabengruppe am Zeilenende indiziert einen Zeilenfüller: aaa /. Kustoden werden durch zwei Schrägstriche eingeleitet: aaa //. Zeilenfüllende Ornamente werden durch û / gekennzeichnet. Magische Zeichen werden ihrer Anzahl entsprechend mit folgendem Zeichen wiedergegeben: ❖. Vokalisationen werden bei der Textwiedergabe berücksichtigt. Textausfall durch Beschädigung des Textzeugen wird durch leere eckige Klammern gekennzeichnet, wobei versucht wird, die Breite der Beschädigung annähernd wiederzugeben: [ ]. Leerzeilen zwischen einzelnen Textabschnitten werden in der Edition nicht berücksichtigt. Bibelzitate werden gesperrt gedruckt und im Anschluß in einfachen runden Klammern verifiziert. Interpunktionszeichen werden einheitlich als Punkte entsprechend ihrer Anzahl wiedergegeben. Doppelpunkte in den Textzeugen werden als solche ediert. Folgende Textzeugen werden in der Spaltensynopse ediert: O1531 N1878 L34 S1551

78

Ms Oxford, Bodleian Library, hebr. 1531 Ms New York, JTSL, 1878 Ms London, Wellcome Institute, No. A34 Erstdruck Sabbioneta 1551

5. Übersetzung

S1551 §1 Magischer Gebrauch der Psalmen.

L34 § 1 Mit dem Namen des Herrn, ewiger Gott. Magischer Gebrauch der Psalmen.

§3 Vorwort. Es ist allen Völkern bekannt, daß der Name des Herrn über uns genannt ist. Von der Höhe seiner Heiligkeit erhob er uns, Tora der Wahrheit (Mal 2,6) gab er uns. Und die gesamte Tora besteht aus den Namen des Heiligen, er sei gepriesen. Und die (Tora) ist es, die vor (bösen) Vorfällen rettet und schützt, indem es heißt: Wenn du [ruhst] 1, wird sie dich behüten (Prov 6,22) usw. Auch (die) fünf Bücher der Psalmen, die mit den fünf Fünfteln (der) Tora korrespondieren: Zahlreiche furchtbare und wunderbare Geheimnisse sind in ihnen, um den Menschen vor seinem Unheil zu schützen und zu retten. In den ersten Generationen beschäftigten sie sich (schon) mit (dem) magischen Gebrauch (der) Psalmen. Wie es explizit bewiesen ist in der Gemara von dem »Lied der Plagegeister« usw.2

1

Ótklb

– »wenn du gehst«. Emendiert mit MT zu:

Óbkwb.

79

§3

5. Übersetzung S1551

L34

Und es stimmten damit bereits alle Großen (der) Welt überein, und siehe, was ein großer Mann darüber bezeugt, der RaShB a3, seligen Gedenkens, in seinen Teshuvot, Paragraph 413.4 Und so schrieb auch RaYa Z5 im Kapitel Heleq6 hinsichtlich desjenigen, ˙ die Wunde flüstert,7 und dies der über ist seine (wörtliche) Ausdrucksweise: »Wenn er Fieber hat, ist es erlaubt, über ihn zu flüstern, und mit Worten (der) Tora zu »heilen« usw.8 Weiterhin:9 Wie in der Gemara, Kapitel »Womit darf eine Frau (am Schabbat) hinausgehen«, erklärt ist; siehe dort.10 Und so schrieb TaShBeS11: Daß in ˙ (dem Psalm) Es sei die Freundlichkeit 12 (des Herrn) (Ps 90,17) kein Zayin 2

Ps 91 wird bereits in der rabbinischen Literatur »Lied der Plagegeister« genannt; vgl. bShevu 15b; yShab 6,2/16 (8b); yEr 10,10/3 (26c). Mit »Gemara« ist hier die Bavli-Stelle gemeint. 3 RaShB a ist das Akronym von Rabbi Shelomo ben Avraham Adret (ca. 1235 – ca. 1310). 4 Dort heißt es in Teil 1, § 413, eher beiläufig im Kontext von bShab 57b: »Shimmush Tehillim, mit dem die Großen Israels übereinstimmen«. 5 RaYa Z ist das Akronym von Rabbi Yishaq ben Moshe von Wien (ca. 1180 – ca. 1250), ˙ ˙ Rabbi Yishaq Or Zaru a genannt wird. der auch nach seinem halakhischen Hauptwerk ˙˙ 6 »Anteil«. Da das Werk Or Zaru a (in den Handschriften) der Systematik der Mischna folgt, ist entsprechend das zehnte Kapitel im Mischna-Traktat Sanhedrin, das qlx betitelt wird, gemeint. 7 mSan 10,1: »Und das sind die, die keinen Anteil an der zukünftigen Welt haben: [. . .] wer über einer Wunde flüstert und sagt: Jede Krankheit, die ich über Ägypten gebracht habe, werde ich nicht über dich bringen, denn ich, der Herr, bin dein Arzt (Ex 15,26).« 8 Dieses Zitat findet sich nicht in den gedruckten Ausgaben von Or Zaru a; vgl. aber Rabbi Eliezer Judah Waldenburg (geb. 1917), 'd h`d l ñmis zi qlx ,rzyila Ñic t`uw (nach CD-ROM »Responsa Project«, Bar-Ilan-University). 9 dy. Defektivschreibung für duy. 10 Vgl. bShab 57b über das Tragen eines erprobten Amulettes. 11 TaShBeS ist das Akronym für xmc ñb ñuymw tubuwt, die Responsen von Shim on ben ˙ (1361–1444). Semah (Duran) ˙ 12 Der ˙ letzte Vers von Ps 90 steht hier pars pro toto für Ps 91, der in älteren Quellen bereits mit diesem Vers begonnen wird.

80

§ 3–§ 4

5. Übersetzung S1551

L34

vorkommt, sagt dir, daß jeder, der den (Psalm) spricht, von allen Waffen errettet wird.13 Und siehe, wie gut und wie lieblich ist es (Ps 133,1): Damit mit dem (Psalm) die vielen (Menschen) würdig sind (für die göttliche Huld), denn der (Psalm) ist nicht neu, sondern schon immer ein Sprichwort in den Mündern der gerechten und aufrechten Menschen, die vor uns waren, gewesen. § 4 Glücklich der Mann (Ps 1,1) usw.14 Schreibe den (Psalm) auf Gazellenpergament15 bis: alles, was er tut, wird ihm gelingen. (Ps 1,3) Und sein Name ist LHD. Wie (wird dieser Name gebildet)? ˙Alef von asˇre (Ps 1,1). Lamed von lo khen (Ps 1,4). Het von yasliah (Ps 1,3). Dalet von ˙derekh resˇa ˙im (Ps ˙ 1,6). Und schreibe: Es möge wohlgefällig vor dir sein, LHD, daß du für die Frau ˙ N. N.,17 bewirkst, daß N. N., Tochter der sie nicht (ihr Kind) verliert. Du sollst sie vollständig heilen, von jetzt und bis immer. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Dann hänge ihr (das Amulett) um.

§ 4 Glücklich der Mann. (Ps 1,1) (Dieser Psalm) ist gut, um das Blut zu stillen. Er soll den Psalm schreiben und ihn um den Hals des Kranken hängen. Und danach soll er sprechen: Höre meine Stimme und mein Weinen. Es möge wohlgefällig vor dir sein, L HD,16 daß du das Blut von N. N., Sohn ˙ von N. N., stillst, das aus einem Körperteil von N. N., Sohn von N. N., fließt. Amen. Amen. Amen. Ewig. Ewig. Ewig. Sela. Sela. Sela. Der Name des Psalms ist L HD. ˙

13 Das Homonym Zayin bezeichnet den siebenten Buchstaben des hebräischen Alphabets und bedeutet zugleich »Waffe«. 14 O1531a ergänzt: »Für eine Frau, deren Gebärmutter nicht niederkommt.« Ähnlich N1878. 15 ibc úlq. Das Lexem ibc wird häufig (fälschlicherweise) mit »Hirsch« übersetzt; es bedeutet aber ursprünglich »Gazelle«. O1531a liest: »Sprich (den Psalm) über Papier, und schreibe«. N1878 liest: »Schreibe (den Psalm) auf Pergament«. 16 Die nomina barbara sind in L34 fast durchgehend in Quadratschrift geschrieben und bzw. oder mit einem supralinearen Balken gekennzeichnet. Nur in diesen Fällen werden sie hier transliteriert und gegebenenfalls in der Fußnote übersetzt. 17 N1878 ergänzt: »ein Wunder«.

81

§ 5–§ 6

5. Übersetzung S1551

L34

§ 5 Warum toben die Völker. (Ps 2,1) Um (jemanden) aus dem Seesturm zu erretten, sprich den (Psalm), und schreibe ihn auf eine Scherbe. Wirf sie in das Meer, und das Meer wird sich beruhigen von seinem Toben.

§ 5 Warum toben die Völker. (Ps 2,1)

Wenn einem sein Kopf schmerzt, schreibe den (Psalm) bis (der Vers) kommt: Zerschmettere sie mit einem eisernen Stab. (Ps 2,9) Und hänge [ihm]18 (den Psalm) um.

(Dieser Psalm) ist gut gegen Kopfschmerzen. Er soll den Psalm schreiben und (ihn) um seinen Hals hängen. Und er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, barmherziger König, Barmherziger und Gnadenvoller, Herr, daß du dich erbarmst und gnädig bist über N. N., Sohn von N. N., und daß du seine Krankheit milderst. Er soll geheilt werden mit dem Namen YLH. Es werde19 vollständige Heilung für N. N., Sohn von N. N., sein. Amen. Sela. Sela. Sela. Der Name des Psalms ist YLH.

§ 6 Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger. (Ps 3,2)

§ 6 Ein Psalm von David. (Ps 3,1) Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger. (Ps 3,2) (Dieser Psalm) ist gut gegen Schmerzen des Kopfes und der Schultern. Er soll den Psalm schreiben und (ihn) um seinen Hals hängen. Und er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, HGD WDWQ WHB YH, der du Himmel und Erde erbaut hast, daß du zu N. N., Sohn von N. N., zurückkehrst. Mildere ihm seine Krankheit. Und er soll geheilt werden mit dem Namen HGD WDWQ WHB

Für jemanden, dessen Schulter und dessen Kopf schmerzen. Sprich (den Psalm) über Olivenöl, gib Salz hinzu, und salbe (den Kranken) ein.20

18

hly.

19

hihi.

Emendiert zu: uily. Fälschlicherweise als nomen barbarum gekennzeichnet. 20 N1878 liest: »Flüstere ihn über Olivenöl und Salz dreimal, und er wird (sich) erholen.«

82

§ 6–§ 7

5. Übersetzung S1551

L34

YH. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Der Name des Psalms ist HGD WDWQ WHB YH.

§ 7 Wenn ich rufe, antworte mir. (Ps 4,2) Bete den (Psalm) jeden Morgen, und gehe an jeden [Ort]21, an den du willst,22 und du hast Erfolg. Sprich ihn dreimal, bevor die Sonne untergeht, mit seinem Namen YHYH. Und (der Name) geht vom Ende (der) Verse aus. Yud von tefillati (Ps 4,2). He von wedommu selah (Ps 4,5). Yud von lavetah tosˇiveni (Ps 4,9). He von uvithu ˙ ˙ ˙˙ el YHWH (Ps 4,6).24 25 Und sprich jedesmal : Es möge wohlgefällig vor dir sein, YHYH, der große, heldenhafte und furchtbare26 Name, daß du meine Wege gelingen läßt, meine Reisen bereicherst, meine Bitten zum Guten erfüllst und mir 27 mein Begehr an diesem Tag bereitest. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 7 Wenn ich rufe, antworte mir, Gott meiner Gerechtigkeit. (Ps 4,2) Wenn du aufstehst, um aus der Stadt herauszugehen, soll er, nachdem er den Psalm gesprochen hat, sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, YH YH HGDW HG WHN23, der furchtbare, mächtige, kühne und starke Name, daß du meine Pfade begradigst und meine Pfade und meinen Weg, auf dem meine Seele zu gehen begehrt, zum Guten gelingen läßt. Mir, N. N., Sohn von N. N., auf daß du mein Begehr erfüllst mit dem Namen YH YH HGD HG WHN.

Weiterhin: Wenn du etwas von einem Menschen erbitten willst. Bete den (Psalm) und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, YHYH, der große Name usw., daß du uns28 gibst

21

Ergänzt mit O1531a. O1531a ergänzt: »und kaufe, was dir gut tut«. 23 Die letzten drei Namen sind wahrscheinlich als Abkürzung von – »der große, kräftige und furchtbare« – aufzulösen; vgl. N1878. 24 Das Tetragramm wurde vom Drucker mit dudi wiedergegeben. 25 N1878 liest: »nachdem du den Psalm beendet hast«. 26 N1878 ergänzt: »kräftige, kühne, mächtige und starke«. 27 N1878 ergänzt: »all«. 28 N1878 ergänzt: »heute«. 22

arunhu rubgh ludgh

83

§ 7–§ 8

5. Übersetzung S1551

L34

Gnade, Gunst und Erbarmen29 in den Augen von N. N., Sohn von N. N. Und er soll meine Bitten an diesem Tag erfüllen.30 Auch: Wenn du von einer Herrschaft etwas erbitten sollst. Sprich (den Psalm) ebenso siebenmal mit seinem Namen, und du wirst Erfolg haben. § 8 Meine Worte erhöre. (Ps 5,2)

§ 8 Meine Worte erhöre, Herr, merke auf mein Seufzen! (Ps 5,2)

Wenn ein böser Geist kommt, dich zu empfangen, bete31 den (Psalm) immer mit kawwana bis (der Vers) kommt: denn du segnest den Gerechten (Ps 5,13), und er wird dich verlassen. Um Gunst zu finden, wenn du einen Dienst für eine Herrschaft verrichten sollst. Nimm Olivenöl, und sprich32 den (Psalm) dreimal beim Aufgang und beim Untergang der Sonne.33 Dann salbe dein Gesicht, deine Hände und deine Füße.

29

(Dieser Psalm) ist gut für jemanden, der vor einem weltlichen oder religiösen Richter, einem Fürsten oder König, oder wer es auch sei, richten muß. Er soll reines Olivenöl nehmen und darüber den Psalm siebenmal an sieben Tagen flüstern. Und er soll jedesmal sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, daß du mir Gnade, Gunst und Erbarmen in den Augen von N. N., Sohn von N. N., gibst. Mit dem Namen LWH aller Geschöpfe wird das (Zau-

N1878 ergänzt: »in deinen Augen und«. N1878 ergänzt: »(an diesem Tag,) der so und so ist, in der Jahreszeit N. N., im Tierkreiszeichen, das an diesem Tag und in dieser Stunde dient, (erfüllen). Und es befiehlt der Herr der Welt von oben, der an diesem Tag zuständig ist, daß er mir so und so bereitet. Amen. Amen. Dieses Gebet sollst du vor dem Aufgang der Sonne räuchern (?).« 31 O1531a liest: »sprich«. 32 N1878 liest: »flüstere«. 33 N1878 liest: »zur Erfrischung des Tages«. 30

84

§ 8–§ 9

5. Übersetzung S1551

L34

ber)wort34 für N. N., Sohn von N. N., sein, das sein Herz, seinen Willen und seine Meinung umkehren wird. Es wird meinen Willen und mein Begehren erfüllen. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Und salbe sein Gesicht an jedem Tag mit diesem Öl ein. Der Name des Psalms ist LWH. § 9 [Herr] 35, (strafe mich) nicht in deinem Zorn. (Ps 6,2)

§ 9 Herr, (strafe mich) nicht in deinem Zorn. (Ps 6,2) Und auch der, der in Not ist, soll diesen Psalm Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn (Ps 6,2) beten, siebenmal am Morgen und siebenmal am Abend. Und er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr36, mein Retter, Erretter, rettender Gott, daß du mich errettest und rettest.

Gegen Augenkrankheiten. Flüstere den (Psalm) siebenmal am Tag, drei Tage lang, und der (Kranke) wird geheilt werden.37 Sein Name ist YSˇ Y. Wie (wird dieser Name gebildet)? Yud von YHWH al be appekha tokhiheni (Ps 6,2).38 Shin von sˇuva YHWH ˙hallesa nafsˇi (Ps 6,5). ˙ ˙as eyni (Ps 6,8). Ayin von asˇesˇa mika Yud von yevosˇu weyibbahalu me od

Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn. (Ps 6,2) Er soll diesen Psalm siebenmal an jedem Tag flüstern, bis zu vier Tage. Und jedesmal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig und Erbarmen vor dir sein, Herr, mein Gott, SWR YSˇ Y39, daß du mir gnädig bist und˙ daß du jede Augenkrankheit, die ich habe, heilst, denn du bist ein lebendiger Gott und

34

rbd – »Wort/Sache«. Hier und im folgenden als terminus technicus für »Zauberwort/Zauberspruch« aufgefaßt; vgl. Gruenwald, Apocalyptic and Merkavah Mysticism, S. 185, Anm. 14. 35 Ergänzt mit MT. 36 Õwh. Wörtlich: »der Name«, hier: Substitut für das Tetragramm. 37 O1531a liest: »Bete den (Psalm) an jedem Tag für Augen, die miteinander schmerzen, dreimal am Tag, drei Tage lang. Und der (Kranke) wird (sich) erholen.« 38 Das Tetragramm wurde vom Drucker mit dudi wiedergegeben. 39 Übersetzt: »Fels, mein Retter«.

85

§ 9–§ 10

5. Übersetzung S1551

L34

(Ps 6,11) usw.40 Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, der große, starke und furchtbare [Name]41, der aus diesem Psalm hervorgeht, der YSˇ Y lautet, Retter, daß du mich errettest von allem Leid und allen Krankheiten, die ich habe, und (von dem) Leiden, das ich an meinen Augen habe,42 denn du hast die Errettung und das Können.

ein ewiger König. Errette (mich) mit dem Namen SWR YSˇ Y. Es soll das ˙ mich sein, mich N. N., (Zauber)wort für Sohn von N. N. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

Weiterhin: Für jemanden, der in Not ist, ob auf dem Meer oder auf dem Festland. Sprich43 den (Psalm) siebenmal44 am Abend, wenn es nötig ist. Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, YSˇ Y, Retter, daß du mich errettest und befreist aus jeder Notlage, denn du hast die Errettung und das Können. § 10 Ein Schiggajon von David (Ps 7,1) usw. Der (Psalm) ist gut, damit die Menschen dir nicht schaden können, und um deinen Hasser, der hinter dir herkommt, in die Flucht zu schlagen. Nimm Staub von der Erde45, und sprich über ihn diesen Psalm46. Dann verstreue (ihn) vor deinen Hassern, die hinter dir herkommen, und sie werden nicht

§ 10 Ein Schiggajon von David. (Ps 7,1) Wenn Hasser hinter dir her sind, nimm Staub vom Weg, und flüstere darüber diesen Psalm siebenmal. Dann wirf den Staub über den Weg, von dem du befürchtest, daß sie vielleicht von dort kommen werden. Danach soll er sprechen: Du bist ein ewiger König, von dessen Zorn die

40 N1878 ergänzt: »Und wenn du diesen Psalm sprichst, sollst du (ihn) zum Auge flüstern. Du sollst nicht sprechen und ihn ängstigen, sondern bis er (es) nimmt (?).« 41 Ergänzt zu: Õwh. 42 N1878 ergänzt: »von jetzt bis immerdar«. 43 N1878 liest: »Bete«. 44 N1878 ergänzt: »am Morgen und siebenmal«. 45 N1878 liest: »vom Weg«. 46 N1878 ergänzt: »siebenmal«.

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§ 10

5. Übersetzung S1551

L34

zurückkehren. Und sein Name ist L LYWN47.48 Alef von asˇer sˇar (Ps 7,1). Lamed von odeh (Ps 7,18) durch den Austausch von Alef Lamed Bet Mem. Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, L LYWN, daß du das Herz meines Hassers umwendest, wie du (das Herz) der Hasser von Abraham, unseres Vaters, umgewendet hast, als er diesen Namen49 nannte.50

Erde beben wird und von dessen Schelte (die) Säulen des Himmels schwanken werden. Es möge wohlgefällig vor dir sein, rettender Gott, daß du meine Feinde erniedrigst und auf diese Feinde, die mich verfolgen, deinen Schrecken und deine Furcht fallen läßt. Dann werden sie wie ein Stein erstarren (Ex 15,16) und sich vor mir fürchten. Und sie werden zurückkehren auf ihren Wegen. Sie sollen umkehren wegen ihrer Schande (Ps 70,4), und es wird sie Schande und Schmach bedekken. Und ich N. N., Sohn von N. N., werde aus ihrer Hand entkommen mit dem Namen des rettenden Gottes. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Und wenn du Staub nimmst und (ihn) hinlegst an der Tür der Feinde, an ihrem Tor, dann sollst du sprechen: Du bist ein heldenhafter und furchtbarer Gott. Ich bin gekommen, um (mein) Flehen vor dich zu werfen, auf daß du meine Feinde und deine bösen Feinde erniedrigst und unterwirfst. Vernichte ihren Körper, ihr Fleisch, ihren Besitz und alles, was sie haben, und befreie jede Gemeinde Israels aus ihren bösen Handlungen. Mit dem Namen Gottes wird das (Zauber)wort sein. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

Weiterhin: Wenn du einen Hasser hast. Nimm ein neues Gefäß, und fülle es aus einer Wasserquelle. Sprich viermal51

47

Übersetzt: »Höchster Gott«. Der Name, der anschließend abgeleitet wird, lautet aber nur L; vgl. N1878. 49 N1878 ergänzt: »über seine Feinde«. 50 Vgl. Gen 14,19f. 51 O1531a und N1878 lesen: »siebenmal«. 48

87

§ 10–§ 11

5. Übersetzung S1551

L34

von stehe auf, Herr, in deinem Zorn (Ps 7,7) bis zum Ende des Psalms. Dann gieße das (Wasser) am (Wohn)ort deines Hassers52 aus, und du überwindest ihn. Und sprich jedesmal: Es möge wohlgefällig vor dir sein, L LYWN, daß du N. N., Sohn von N. N., meinen Feind und meinen Gegner, vor mir stürzst und unterwirfst. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Weiterhin: Für jemanden, der ein Gericht(sverfahren) hat. Sprich den (Psalm) vor Gericht, und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, L LYWN, daß du mich zu Recht herausholst und zu (meinen) Gunsten richtest. § 11 Herr, unser Herr. (Ps 8,2)

Um Gunst zu finden, nimm Olivenöl, und sprich53 (den Psalm) darüber am Ausgang54 des Tages siebenmal, drei Tage lang. Dann salbe dein Gesicht, deine Hände und deine Füße ein.

§ 11 Herr, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde. (Ps 8,2) (Dieser Psalm) ist gut für Gnade und Gunst in den Augen aller Geschöpfe. Flüstere siebenmal diesen Psalm über Öl. Dann salbe sein Gesicht, seine Hände und seine Füße. Und er soll sprechen: Du bist der Gott der Geschöpfe, Herr (des) Alls. Erbarme dich über mich, behüte mich und gib mir Gnade, Huld und Erbarmen in den Augen aller deiner Geschöpfe, die du geschaffen hast auf dieser Welt. Mit dem Namen ZH55 wird das (Zau-

52 O1531a liest: »über seiner Tür«. N1878 liest und ergänzt: »hinter deinem Hasser drei Tage (lang)«. 53 N1878 liest: »flüstere«. 54 O1531a und N1878 (korrupt) lesen: »Aufgang«. 55 Übersetzt: »dieser«.

88

§ 11–§ 12

5. Übersetzung S1551

L34

ber)wort von mir, N. N., Sohn von N. N., sein. Der Name des Psalms ist ZH. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Der (Psalm) ist ebenfalls gut für einen Knaben, der weint. § 12 Dem Chorleiter. Almuth (Ps 9,1) usw. Ich will (dich) preisen, Herr (Ps 9,2) usw. Für einen kranken Knaben.56 Schreibe den (Psalm) ganz, hänge ihn ihm um, und sprich ihn. Und sein Name ist HYH. Alef von odeh (Ps 9,2). He von ha oyev (Ps 9,7). Yud von nilkeda raglam (Ps 9,16) durch den Austausch des Mem durch (das Schema) Alef Taw Bet Shin. He von seinem Ende und das ist selah (Ps 9,21). Und schreibe: Es möge wohlgefällig vor dir sein, HYH SˇR HYH57, der große, starke und furchtbare Name, daß du von ihm dieses Weinen entfernst und ihn ohne Schwäche heilst, und (daß du) entfernst von ihm (die) Ursache von jedem Satan, Dämon und Schadegeist, jeden Schmerz und jede Krankheit, für jetzt und immerdar. Weiterhin: Wenn Hasser gegen dich (auf)stehen, sprich den (Psalm), und du wirst vor ihnen errettet. Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, HYH SˇR HYH58, daß du mich errettest vor meinen Feinden und

§ 12 Ich will (dich) preisen, Herr, mit meinem ganzen Herzen. (Ps 9,2) Für einen Knaben, der zuviel weint. Schreibe den Psalm, und hänge (ihn) um seinen Hals. Und er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, HYH, Herr (des) Alls. Höre meine Stimme und erbarme dich über diesen Knaben (mit) Schlummer, Schlaf und tiefem Schlaf. Mit dem Namen HYH wird es für N. N., Sohn von N. N., Schlaf geben. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

Und wenn dich ein Feind bedrängt. Du sollst den Psalm schreiben. Dann hänge ihn dir um. Mit dem Namen (des) lebendigen, barmherzigen und gnädigen Gottes trage ich dieses (Amulett), auf daß du erniedrigst, unterwirfst,

56

O1531a liest: »Für einen jungen Mann.« Ex 3,14: Ich werde sein, der ich sein werde. Der Drucker hat den Gottesnamen jeweils mit hida wiedergegeben. 58 Ex 3,14: Ich werde sein, der ich sein werde. 57

hiha

89

§ 12–§ 13

5. Übersetzung S1551

L34

meinen Verfolgern, die sich über mich erheben, wie du den errettet hast, der vor dir dieses Lied gebetet hat.59

wegwirfst, vernichtest und zur Erde fallen läßt N. N., Sohn von N. N., meinen Feind, auf daß er mir nichts Böses (mehr) antun kann, mir N. N., Sohn von N. N. Mit dem Namen HYH wird das (Zauber)wort über mich sein. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Und wenn du willst, daß dein Feind mit dir Frieden schließt. [Du sollst] an einen strömenden Fluß [gehen]60, ohne zu reden. Dann sollst du [Wasser]61 mit einem Tongefäß schöpfen und es62 in deine linke Hand geben. Sprich über (das Wasser) den Psalm dreimal. Und jedesmal soll er sprechen: Es wird ein (Zauber)wort sein für mich, N. N., Sohn von N. N., damit N. N., Sohn von N. N., mein Hasser, mir nichts Böses antun kann und nicht mehr gegen mich sprechen wird. Er soll kommen und mit mir Frieden schließen. Er soll nicht essen, trinken, ruhen noch ruhig sein, bis er mit mir Frieden geschlossen hat. Mit dem Namen HYH wird das (Zauber)wort mir zum Guten und für mein Wohlergehen sein. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 13 Warum, Herr, stehst du (fern)? (Ps 10,1) Für jemanden, der einen Dämon hat.63 Nimm ein neues Gefäß, fülle es (mit)

59

§ 13 Warum, Herr, stehst du fern? (Ps 10,1) Für einen Mann, dem ein böser Geist im Bauch (steckt).

David; vgl. Ps 9,1. hlt – »Du sollst anhängen«; emendiert mit S56 zu: Ólt. 61 Das Wort Õim fehlt zwar in den Textzeugen, wird hier aber entsprechend dem Kontext ergänzt. 62 Õmiwt. Das Personalsuffix verweist auf das ausgefallene Wort Õim. 63 O1531a liest: »Wenn sich gegen dich seine Hasser erheben.« 60

90

§ 13–§ 15

5. Übersetzung S1551

L34

geschöpftem Wasser, gib Olivenöl hinein, und flüstere diesen Psalm neunmal darüber. Dann wasche seinen ganzen Körper mit diesem Wasser. Und sein Name ist LMS. Alef von alah pihu (Ps 10,7). Lamed˙ von lamah (Ps 10,1). Mem von anayim (Ps 10,12). Sade von enosˇ min ha ares (Ps 10,18). ˙Und sprich: Es möge wohlgefällig ˙ vor dir sein, LMS, daß du jede Krankheit ˙ und jeden Dämon aus dem Körper von N. N. entfernst, von jetzt bis immerdar.

Nimm geschöpftes Wasser in eine neue Schüssel. Dann sollst du darin Olivenöl mit dem Wasser mischen und darüber diesen Psalm flüstern. Und du sollst sprechen: Herr, Gott Israels, Herr, du sollst N. N., Sohn von N. N., Heilung geben. Mit dem Namen LYMH soll dieses (Zauber)wort sein und N. N., Sohn von N. N., geheilt werden. Es soll aus ihm der böse Geist, der in ihn eingedrungen ist, herausgehen. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 14 Bei dir, Herr. (Ps 11,1)

§ 14 Bei dir, Herr, habe ich mich geborgen. (Ps 11,1) Wenn du dich vor den Frevlern fürchtest, damit sie dich nicht schuldig machen, sollst du diesen Psalm siebenmal sprechen. Und danach sollst du sprechen: Herr, Gott des Himmels, Schöpfer von Himmel und Erde, du hast mich geschaffen und du hast mich gebildet. Es ist offenbar und bekannt vor dir, daß ich das, was in deinen Augen böse ist, etliche Male getan habe. Und nun ist meine Seele einverstanden und giert (danach), gerettet zu sein. Ich werde nicht mehr sündigen vor dir mit diesen Frevlern, die mit allen ihren Taten vor dir lästern und (dich) erzürnen. Mit dem Namen WH YH wird das (Zauber)wort zu mir, N. N., Sohn von N. N., sein. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

Dieser Psalm ist gut gegen böse Geister, böse Menschen und Gefahren.

§ 15 Rette, Herr, denn der Fromme ist dahin. (Ps 12,2) Es ist gut, den (Psalm) zu sprechen, damit ein Mensch nicht sündigt und damit er von bösen Plänen errettet wird.

§ 15 Rette, Herr, denn der Fromme ist dahin. (Ps 12,2) Wenn du Erbarmen über eine Sache erbitten mußt, sollst du diesen Psalm neunmal in der Synagoge sprechen. Und jedes einzelne Mal sollst du sprechen: König voller Erbarmen, der vol-

91

§ 15–§ 16

5. Übersetzung S1551

L34

ler Erbarmen ist, Gott, du sollst mir meine Tat und mein Herz gebeugt machen (?), denn du bist Gott, ein barmherziger und gnädiger König. Höre auf die Stimme, (den) Hilfeschrei und (das) Schreien. Daher habe ich mich gestützt auf die Größe deines Erbarmens und deiner Huld. Ich habe auf sie vertraut, denn sie werden mir helfen, mich stützen und mich beleben. Ich werde nicht durch die Vielzahl meiner Vergehen sterben, sondern ich werde leben und in vollständiger Reue umkehren. Es möge wohlgefällig vor dir sein, MH MH, daß du meine Vergehen unterdrückst und sie in den Tiefen des Meeres versenkst, damit sie vergessen werden, (mich) nicht heimsuchen und sich auch nicht wider mich erheben, um die Sache zunichte zu machen, die ich will. Mit dem Namen H soll das (Zauber)wort bei mir sein, mir, N. N., Sohn von N. N. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 16 Bis wann, Herr? Willst du mich ewig vergessen? (Ps 13,2) Es ist gut, den (Psalm) zu sprechen, um von unnatürlichem Tod oder weiteren Unglücksfällen errettet zu werden.

64

92

§ 16 Bis wann, Herr? Willst du mich ewig vergessen? (Ps 13,2) Für eine Traumbitte. Er soll diesen Psalm zur Zeit (des) Hinlegens achtmal sprechen. Und danach soll er jedesmal sprechen: Der über den Keruvim thront64 und König der Ewigkeiten, ich kam vor dich mit Weinen und mit Tränen, auf daß du wegen dem Unheil von deinen Völkern zurückkehrst und tröstest. Meine Vergehen und die Vergehen meiner Väter sollen nicht kommen, um

I Sam 4,4; II Sam 6,2; II Reg 19,15; Jes 37,16; Ps 80,2; I Chr 13,6.

§ 16–§ 17

5. Übersetzung S1551

L34

mich vor dir anzuklagen, auf daß ich nicht wissen werde, was meine Seele über diese Sache zu wissen erbat, wie sie für diese Gemeinde sein wird. Was über ihnen sein wird, ob Frieden, ob Streit oder über andere Dinge. Wenn er ein Bedürfnis hat, aber nicht mehr als eine Bitte zu stellen (wagt), mit dem Namen HYH SˇR HYH65 und mit dem Namen SNH NSH SHN. Die ˙ ˙bekannt ˙ ˙ ˙ gemacht ˙ Sache soll mir klar werden, meine Bitte im Traum dieser Nacht betreffend, in meiner ersten Bitte mit den wahren und gegenwärtigen Worten. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Der Name des Psalms ist SNH. ˙

˙

Er ist ebenfalls gut bei einer Krankheit der Augen mit einem Kraut, das WQYY RH 66 heißt, und während seines Erntens sprich diesen Psalm. § 17 Der Tor spricht in seinem Herzen. (Ps 14,1) Es ist gut, den (Psalm) dann zu sprechen, wenn er befürchtet, daß sie über ihn Verleumdung(en) reden, und wenn sie seinen Worten nicht glauben.

65 66

§ 17 Der Tor spricht in seinem Herzen. (Ps 14,1) Gegen die Hasser, so daß sie dir nichts Böses antun können. Gehe zu einem Fluß ohne zu reden oder zu einer reinen Quelle. Bringe von dem Wasser in einem neuen Gefäß, und sprich über dieses Wasser diesen Psalm siebenmal. Spritze das Wasser in das Haus der Hasser. Nach jedem Mal soll er sprechen: Zerstreut euch, (ihr) Wolken, vor dir. Ich kam, um dich zu erinnern, daß ich mittellos, arm und elend bin. Ich habe ihm nichts Böses angetan, wie er mir antut, obwohl keine Gewalt-

Ex 3,14: Ich werde sein, der ich sein werde. h`raiiqua. Dieser Pflanzenname ist unbekannt; siehe den Kommentar.

93

§ 17–§ 18

5. Übersetzung S1551

L34

tat an meinen Händen (klebt) (Hi 16,17), wie mir dies N. N., Sohn von N. N., der mich verfolgt, getan hat, und wie du David aus der Hand Sauls und dem Griff all seiner Feinde errettet hast. Es sei wohlgefällig und barmherzig vor dir, daß du mich errettest und alle meine Feinde, meine Hasser und die Zerstörer von N. N., Sohn von N. N., erniedrigst. Du sollst ihm seine Tat auf seinen Kopf zurückbringen.67 Du sollst seinen Plan in seinen Kopf und seine Gedanken, die er über mich denkt, zurückgeben. Mit dem großen Namen L SˇDY68 wird das (Zauber)wort sein, zu mir, N. N., Sohn von N. N. Amen. Sela. § 18 Herr, wer darf in deinem Zelt weilen? (Ps 15,1) (Der Psalm) ist gut, um in den Augen der Geschöpfe beliebt zu sein.

§ 18 Herr, wer darf in deinem Zelt weilen? (Ps 15,1)

Dieser Psalm ist auch gut, um den Dämon in die Flucht zu schlagen. Sprich den (Psalm) über ein neues Gefäß, gefüllt (mit) geschöpftem Wasser,69 und wasche denjenigen, in dem ein Geist oder Dämon ist. Und sein Name ist YLY. Yud von yagur (Ps 15,1). Lamed von [ragal]70. Yud von [Mem (in)]71 le olam (Ps 15,5) am Ende des Psalms durch das Alphabet von

Für jemanden, der einen Dämon in seinem Bauch hat. Er soll zum Quellwasser gehen und davon mit einem gläsernen Gefäß ohne zu reden nehmen. Er soll in sein Haus kommen und diesen Psalm elfmal sprechen. Dann soll er dem Kranken zu trinken geben. Und jedesmal soll er sprechen: Höchster über der ganzen Erde, höre meine Stimme, und emp-

67

Vgl. Joel 4,4; 4,7. Übersetzt: »Gott, Shadday«. 69 O1531a liest: »Sprich (ihn) über ein Gefäß mit Wasser und Öl.« N1878 liest: »Sprich ihn mit geschöpftem Wasser zehnmal.« 70 Õilgr. Emendiert mit Ps 15,3. 71 Ergänzt mit N1878. 68

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§ 18–§ 19

5. Übersetzung S1551

L34

Alef Taw Bet Shin. Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, der große Name YLY, daß du jeden Dämon und Schadegeist aus dem Körper von N. N., Sohn der N. N., entfernst. Er soll von dem Wasser trinken, und mit ihm sein Gesicht, seine Hände und seine Füße waschen, [und der (Geist) wird fliehen]73.

fange mein Gebet. Erbarme dich über alle deine Taten und (das) Werk deiner Hände. Tröste wegen des Bösen, das N. N., Sohn von N. N. getan hat. Heile ihn und ziehe den bösen Geist, der in ihm ist, aus seinen 248 Gliedern heraus. Mit dem Namen des Gottes, des erhabenen und erhobenen Königs, LY72, (der) auf dem Thron (der) Höhe sitzt. Es sei dieses (Zauber)wort für N. N., Sohn von N. N. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 19 Bewahre mich, Gott, denn ich berge mich bei dir. (Ps 16,1) Dieser Psalm ist gut, um den Dieb bekanntzumachen. Nimm Schlamm vom Ufer des Flusses74 und Sand vom Meer, vermische und knete sie.75 Dann schreibe alle Verdächtigen auf,76 nimm einen77 Tonbecher, und fülle ihn (mit) geschöpftem Wasser. Tue alle Namen der Verdächtigen78 in den Becher, einen nach dem anderen, und sprich darüber diesen Psalm zehnmal.79 Und sein Name ist HY. Het von havalim (Ps 16,6). Yud ˙ von ˙ nahalat ˙sˇafrah alay (Ps 16,6). ˙ Und jedesmal sprich: Es möge wohl-

§ 19 Bewahre mich, Gott, denn ich berge mich bei dir. (Ps 16,1) Um zu wissen, wer gestohlen hat, nimm Staub (von) jungfräulicher Erde, die noch nie betreten wurde, wie Lehm von Töpfern oder Lehm, der inmitten des Hauses gefunden wird, denn diese Erde wurde noch nie verarbeitet. Er soll zum Quellwasser gehen, und davon (etwas) in einem neuen Gefäß in sein Haus bringen. Er soll die Namen der Verdächtigen, jeden einzelnen für sich, aufschreiben und daraus einen Fladen mit Lehm fertigen. Dann soll er dies zusammen in dem großen Gefäß, das (mit) Wasser gefüllt ist, nehmen und er soll (darüber) diesen Psalm zwölfmal

72

Übersetzt: »meines Gottes«. xrbi auhu. Diese Wendung scheint im Druck vor dieser Anweisung deplaziert und wurde hierher umgestellt. 74 O1531a liest: »Nimm Lehm von der Hand eines Töpfers«. N1878 liest: »Nimm Schlamm von der Hand eines Töpfers«. 75 O1531a ergänzt: »Nimm Papier!«. 76 O1531a ergänzt: »forme den Lehm wie Schädel, tue die Zettel in die Fackeln (?).« 77 O1531a ergänzt: »neuen«. 78 O1531a liest: »die Fackeln (?)«. 79 O1531a und N1878 lesen: »elfmal«. O1531a ergänzt: »und der, der (es) gestohlen hat, wird an die Wasseroberfläche kommen.« Ähnlich auch N1878. 73

95

§ 19–§ 21

5. Übersetzung S1551

L34

gefällig vor dir sein, HY, daß du mich ˙ das gestohlen wissen läßt, wer das und hat. Und dem, der gestohlen hat, wird sein Schlamm geringer werden, und sein Zettel wird nach oben aufsteigen.

sprechen. Nach jedem Mal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, LHYM HY80, (der) in der Höhe ˙ sitzt, in den Wolken wohnt, auf daß dieser Mensch, der mir etwas gestohlen hat, hinausgeht mit dem, was auf diesen Fladen geschrieben ist, und er soll auf der Oberfläche des Wassers schwimmen. Und ich werde denjenigen kennen, der mir (etwas) gestohlen hat, und nicht die Unschuldigen, die in der Sache nichts verbrochen haben, verdächtigen. Mit dem Namen L HY, der in den Wolken wohnt, wird ˙ dieses (Zauber)wort sein. Amen. Amen. Sela. Sela.

Er ist gut für »Öffnung des Herzens«, (um) Frieden zwischen Feinden zu schließen sowie einen Menschen aus einer Notlage mit einem Geist, der sich an ihn gewöhnt hat, herauszuführen. § 21 Höre, Herr, die gerechte Sache, horche. (Ps 17,1) (Der Psalm) ist gut für jemanden, der eine Reise machen will. Bete ihn, und du wirst Erfolg haben. Und sein Name ist YH. Yud von sˇadduni (Ps 17,9). He von mirmah (Ps 17,1). Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, [YH]81, der große, starke und furchtbare Name,82 daß du meine Wege gelingen läßt und (meine) Pfade begra-

80

§ 21 Ein Gebet von David. Höre, Herr, die gerechte Sache. (Ps 17,1) Um Erfolg auf dem Weg, den du gehst, zu haben, sprich den (Psalm) viermal. Jedesmal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, WH, der in den vier Wolken wohnt, in der höchsten Höhe, auf daß du mich furchtlos in meine Länder führst und mich in Frieden vorwärts bringst, mich vor jedem Feind und Wegelagerer unterwegs behütest und meine Wege, Handlungen

Übersetzt: »lebendiger Gott«. Ergänzt mit N1878. 82 N1878 ergänzt: »mit dem du Himmel und Erde geschaffen hast, daß du mich aus der Hand des Feindes unterwegs errettest; unterdrücke und plage meinen Feind und meinen Verfolger auf den Reisen«. 81

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§ 21–§ 22

5. Übersetzung S1551

L34

digst. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

und Gedanken zum Guten gelingen läßt. Es soll sich gegen mich kein Geschöpf erheben, um meine Gedanken auszulöschen. Sondern ich werde ausgezeichnet sein mit dem Namen WH. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 22 Dem Chorleiter. Von dem Knecht (des Herrn). (Ps 18,1) Wenn du Räuber auf dich zukommen siehst, sprich den (Psalm), und sie werden vor dir fliehen.83 Und sein Name ist LYH. Alef von asˇer dibber (Ps 18,1). Lamed von sˇa ul (Ps 18,1). Yud von Mem (in) [tittammam (Ps 18,26)]85 durch [die Gematria]86 Alef Taw Bet Shin. He von ha el hannoten (Ps 18,48)87. Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, LYH, daß du mich vor allen meinen Feinden, vor allen meinen Hassern und von jedem bösen Unheil rettest.

§ 22 Dem Chorleiter. Von dem Knecht des Herrn. (Ps 18,1) Gegen Räuber, wenn sie dich unterwegs angreifen. Sprich diesen Psalm sechsmal. Jedesmal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, LHY84, daß du mich errettest vor diesen Räubern, die mich angreifen und vor denen ich mich fürchte, daß sie mich nicht ermorden. Ich vertraue deiner Gnade, daß du von deinem (göttlichen) Zorn umkehrst, und daß du mich nicht an meine Vergehen erinnerst, mich in vollständiger Buße zu dir umkehren läßt und mich nicht meiner Vergehen wegen anklagst. Antworte mir in dieser (Angelegenheit), denn du bist der Herr, Gott, barmherzig und gnädig (Ex 34,6)88, langmütig und gnadenvoll, und läßt sich das Unheil gereuen (Joel 2,13), wie geschrieben steht: Da gereute den Herrn das Unheil, von dem er gesagt hatte, er werde es seinem Volk antun.

83

O1531a und N1878 lesen: »und du wirst befreit werden.« Übersetzt: »mein Gott«. 85 Õimdd. Da sich dieses Wort nicht in Ps 18 findet, wurde mit N1878 emendiert. 86 Ergänzt mit N1878. 87 N1878 liest: »He von Ayin von im hasid (Ps 18,26) durch die Gematria von Alef ˙ Lamed Bet Mem.« 88 Die Fortsetzung dieses Verses entspricht dem nachfolgenden Vers aus Joel 2,13, der aber anders endet. 84

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§ 22–§ 23

5. Übersetzung S1551

L34

(Ex 32,14) Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Weiterhin: Sprich den (Psalm) über Wasser und Öl, salbe den Kranken ein, und er wird genesen.89 § 23 Die Himmel erzählen. (Ps 19,2)

§ 23 Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes. (Ps 19,2)

Dieser Psalm ist gut für jemanden, der einen bösen Geist hat. Sprich ihn siebenmal, und er wird fliehen. Und sein Name ist HY. He von hasˇamayim (Ps 19,2). Yud von go ali (Ps 19,15). Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, HY, der große Name usw., daß du von diesem N. N. einen bösen Geist in die Flucht schlägst. Weiterhin:90 Schreibe und hänge ihm91 den (Psalm) um. Weiterhin: Bei Schwierigkeiten zu gebären. Nimm [eine Tonscherbe]92 von einer Wegkreuzung, und schreibe darauf (den Psalm) bis: und die (Sonne), wie ein Bräutigam (aus seinem Gemach) tritt sie hervor (Ps 19,6)93. Lege (die Scherbe) auf die Gebärmutter. Wenn die (Frau) niederkommt, entferne diese (Scherbe) sofort. Sprich den (Psalm) siebenmal.

Für die »Öffnung des Herzens«. Nimm eine kleine Schüssel, gefüllt (mit) Honig, und gib ihn in einen großen Becher, gefüllt (mit) Wein. Du sollst darüber diesen Psalm dreizehnmal sprechen. Zwischen jedem Mal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, HY, Schöpfer von Himmel und Erde, daß du mir mein Herz und meine Nieren öffnest, damit ich die Worte dei-

89 O1531a liest: »und er wird (sich) erholen.« N1878 liest: »Weiterhin: Gegen Fieber. Schreibe (den Psalm), und hänge (ihn) dir um.« 90 O1531a und N1878 ergänzen den Zweck: »gegen Fieber«. 91 N1878 liest: »dir«. 92 rpy – »Staub«. Emendiert mit O1531a und N1878, da es sinnvoller erscheint, den Psalm auf eine Tonscherbe zu schreiben. 93 O1531a und N1878 ergänzen: »siebenmal«.

98

§ 23

5. Übersetzung S1551

L34

ner Tora erforschen kann sowie deine Gebote einhalten, bewahren und lernen werde. Auch andere werde ich lehren. Mit deinem barmherzigen und gnädigen Namen wird mir (diese) Sache geschehen, mir, N. N., Sohn von N. N. Er wird mein Herz und meine Nieren öffnen, damit (ich) das Einfache, das Schwere und alle Geheimnisse der Tora lerne. Entferne von mir ein dummes Herz, und gib in mein Inneres ein offenes Herz mit dem Namen HY. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Weiterhin: Für »Öffnung des Herzens«. Reinige dich, nimm einen Becher Wein mit Honig, sprich über den (Becher) siebenmal (den Psalm) mit seinem Namen, und gib ihm zu trinken. Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, YH94, daß du mein Herz oder das Herz von N. N. öffnest für deine Tora und die ganze Weisheit, damit er niemals vergißt, was er lernen wird. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

94

Wenn du den (Psalm) auf eine neue Tonscherbe, die du an einer Wegkreuzung findest, schreibst, sollst du die (Tonscherbe) danach in sauberem, fließendem, sprudelndem oder geschöpftem Wasser reinigen. Du sollst darauf schreiben: Und die (Sonne), wie ein Bräutigam aus seinem Gemach tritt sie hervor; sie freut sich wie ein Held, die Bahn zu durchlaufen. Vom Ende des Himmels geht sie aus und läuft um (bis an sein Ende). (Ps 19,6f.) Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, der den Himmel ausspannt wie einen Schleier (Jes 40,22) über N. N., Tochter der N. N., die niederkommt. Du sollst ihre Wehen auslösen. Sie soll schnell und in Kürze niederkommen. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Du sollst die Tonscherbe auf ihren Bauch legen und sie ((nachdem sie niedergekommen ist)) sofort entfernen, damit nicht (noch) ihre Eingeweide herauskommen.

Der obengenannte Name lautet aber HY.

99

§ 24–§ 25

5. Übersetzung S1551

L34

§ 24 Der Herr erhöre dich am Tag der Not. (Ps 20,2) Dieser Psalm ist gut für das Gericht.95 Flüstere ihn über Rosenöl, Wasser und Salz siebenmal, und salbe dein Gesicht und deine Hände96. Wirf (es) in deine Kleider, und du wirst aus jeder Notlage errettet. Und sein Name ist YHW.97 Yud von ya ankha (Ps 20,2). He von selah (Ps 20,4). Waw von qor enu (Ps 20,10).

§ 24 Der Herr erhöre dich am Tag der Not. (Ps 20,2) Er soll Olivenöl nehmen und darüber vierzehnmal diesen Psalm sprechen. Jedesmal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, meinem Gott, WHY YHY, daß er diese Krankheit von N. N., Sohn von N. N., erleichtert, die Krankheit von ihm entfernt und ihn schnell heilt mit dem Namen WHY YHY, der heilen wird. Er soll die Brüste mit diesem Öl dreimal am Tag oder öfter einreiben.

§ 25 [Herr] 98, über deine Kraft freut sich (der) König. (Ps 21,2) Wenn du zu einem Herrn99 oder einer Herrschaft gehen willst, sprich diesen Psalm mit seinem Namen sechsmal100 mit101 Olivenöl, und salbe dein Gesicht.

§ 25 Herr, über deine Kraft freut sich (der) König. (Ps 21,2) Für jemanden, der Buße und gute Taten tun muß. Es möge wohlgefällig vor dir sein, daß du mir (die) Tore der Buße öffnest, um Erbarmen für meine Sünde, die ich getan habe, zu erbitten. Ich werde mich beugen können und mich zu ihm alle Tage meines Lebens mit dem Namen des Herrn bekennen. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

Weiterhin: Gegen einen Seesturm. Flüstere ihn über Rosenöl, Wasser und Salz sechsmal, und das Meer wird von seinem Toben (still)stehen (Jon 1,15). Und sein Name ist YHK.102 Yud von

95

N1878 liest: »Zu sprechen, wenn man leidet/in Not ist.« O1531a liest: »deinen Fuß«. 97 N8178 liest: »YHYH«. 98 Ergänzt mit MT. 99 Auch: »Meister«. N1878 liest: »Fürsten«. 100 N1878 liest: »siebenmal«. 101 N1878 liest und ergänzt: »über gekochtem (Olivenöl)«. 102 N1878 liest: »YH«. 96

100

§ 25–§ 27

5. Übersetzung S1551

L34

YHWH be ozkha (Ps 21,2).103 He von [r]umah (Ps 21,14)104. Kaf von ki tesˇitemo (Ps 21,13). Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, der große, starke und furchtbare Name, der aus diesem Psalm hervorgeht, daß du das Meer in seinem Toben beruhigst. Denn du beherrschst die Flut; das Getöse seiner Wellen wirst du zerbrechen. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 26 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Ps 22,2) (Der Psalm) ist gut, um einen Fluß105 zu überqueren. Sprich den (Psalm), und du brauchst dich nicht zu fürchten. Auch vor bösen Tieren (ist der Psalm gut). Und sein Name ist H. Alef von eli (Ps 22,2). He von as´ah (Ps 22,32) am Ende des Psalms. Weiterhin: Wenn du auf deinen Hasser gestoßen bist. Sprich den (Psalm), und du brauchst dich nicht zu fürchten. Weiterhin: Sprich den (Psalm) siebenmal am Tag, und reinige dich von allem Unreinen. Dies ist gut zur »Öffnung des Herzens«. § 27 Der Herr ist mein Hirte. (Ps 23,1)

§ 27 Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Er lagert mich) auf grünen Auen. (Ps 23,1f.)

103

Das Tetragramm wurde vom Drucker mit dudi wiedergegeben. hmud. Emendiert mit MT. 105 O1531a ergänzt: »oder einen Hafen«. N1878 ergänzt: »oder eine Schlange«. 104

101

§ 27–§ 28

5. Übersetzung S1551

L34

(Der Psalm) ist gut für eine Traumbitte. Reinige dich und faste106, sprich den (Psalm) siebenmal, und (lege dich dann) schlafen. Sprich jedesmal: Den Wunsch der Sanftmütigen hast du gehört (Ps 10,17) usw. Und sein Name ist YH. Yud von YHWH ro i (Ps 23,1). He von Nun von nafsˇi (Ps 23,3)108 durch (den Austausch der) Buchstaben He Nun Kaf.

Wenn du eine Traumbitte machen willst, faste drei Tage, und in der vierten Nacht sprich diesen Psalm vor deinem Bett mit der Nennung von L SˇDY107. Die ganze Zeit (er)setze YHWH L SˇDY durch die ganzen Namen, die in dem (Psalm?) sind (?). Du sollst sprechen: YHWH L SˇDY. Danach soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott und Gott meiner Väter, WHW, der große, lautere und reine Name, daß du mich die Sache, die ich von dir erfrage, wissen läßt. Du sollst mir meine Frage diese Nacht im Traum erklären mit süßen, angenehmen und zubereiteten Worten über ihre Zusammengehörigkeit. Mit dem Namen, Herr, Gott Israels. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 28 Des Herrn ist die Erde. (Ps 24,1)

§ 28 Des Herrn ist die Erde und ihre Fülle, die Welt und die darauf wohnen. (Ps 24,1) Für Erfolg und für Gnade für jede Sache. [Du sollst den Psalm und die Beschwörung achtzehnmal sprechen.]110 Er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, MS MS111, der lautere, feine ˙ ˙ daß ich in dieser und reine Name, Sache Erfolg habe mit dem Namen Herr, Gott Israels und mit dem lauteren und feinen Namen MS MS. Amen. ˙ Amen. Amen. Sela. Sela.˙ Sela.

Es ist gut, (den Psalm) an jedem Tag nach seinem (Achtzehnbitten)gebet zu beten.109

106

O1531a und N1878 ergänzen: »einen Tag«. Übersetzt: »Gott, Shadday«. 108 hiwpn. Emendiert mit MT. 109 O1531a und N1878 ergänzen: »Bete ihn, und dein Schöpfer wird dir antworten.« 110 Dieser Satz findet sich in den Textzeugen der sefardischen Rezension deplaziert zu Beginn dieses Abschnittes vor dem Psalmzitat und wurde daher umgestellt. 111 Ñm. Entspricht hi nach der atbash-Methode. 107

102

§ 28–§ 30

5. Übersetzung S1551

L34

(Er) ist (auch) gut, um aus einem Wasserstrudel gerettet zu werden. § 29 Von David. Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. (Ps 25,1) Sprich den (Psalm) an jedem Morgen, zu jeder Zeit, da du Kummer hast, und (du) wirst errettet. [Und sein Name ist LY.]112 Alef von elekha (Ps 25,1). Lamed von lema an sˇimkha (Ps 25,11). Yud von [Mem (in)]114 mi zeh (Ps 25,12) [durch die Gematria von Alef Taw Bet Shin]115.

§ 29 Von David. Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. (Ps 25,1) Um Erfolg beim Lernen oder bei einer Miswa zu haben, soll er den Psalm ˙ sprechen, und er soll sprechen: Du bist der Herr, mein Gott, Gott, mein Gott und Gott meiner Väter, L HY113. Es ˙ möge wohlgefällig vor dir sein, mein König und mein Gott, Y YH. Amen. Sela.

§ 30 Hilf mir zum Recht! (Ps 26,1)

§ 30 Von David. Hilf mir zum Recht, Herr! (Ps 26,1) Für jede Notlage auf dem Meer oder auf dem Festland. Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Du bist mein Gott, Gott, mein Gott und Gott meiner Väter, L HY116. Vor dich kam ich mit Weinen und ˙ Tränen, auf daß du mich aus dieser mit Notlage errettest. Mache mir bitte meine Handlungen nicht zunichte. Meine Vergehen sollen nicht gegen mich stehen, um mich zu erniedrigen. Mit dem Namen L HY. Amen. Amen. ˙ Amen. Sela. Sela. Sela.

Für jemanden, der (in) Not ist, ob auf dem Meer oder auf dem Festland, oder für jemanden, der, Gott behüte!, in Gefangenschaft ist. Sprich den (Psalm) mit seinem Namen, und er wird gerettet werden. [Sein Name ist LHY.]117 Alef von asˇer bidehem (Ps 26,10). Lamed von lasˇm[i] a (Ps 26,7)118. He von [Lamed (in)]119 lo yasˇavti (Ps 26,4) usw. [durch die Gematria He Lamed Quf ]120. Yud von [Kaf (in) ki hasdekha durch die Gematria Taw Shin˙Resh Quf ]121. Und es sind zwölf Verse (in Ps 26).

112

Ergänzt mit N1878. Übersetzt: »lebendiger Gott«. 114 Ergänzt mit N1878. 115 Ergänzt mit N1878. 116 Übersetzt: »lebendiger Gott«. 117 Ergänzt mit N1878. 118 yumwl. Emendiert mit MT. 119 Ergänzt mit N1878. 120 Ergänzt mit N1878. 121 Õiajx (Ps 26,9). Die Ableitung ist offenbar korrupt und wurde mit N1878 emendiert. 113

103

§ 31–§ 33

5. Übersetzung S1551

L34

§ 31 Der Herr ist mein Licht. (Ps 27,1)

§ 31 Von David. Der Herr ist mein Licht und meine Erlösung, vor wem sollte ich mich fürchten. (Ps 27,1) Gegen (den, der) mich verzaubern will (?).123 Er soll den (Psalm) sprechen, und er soll sprechen: König voller Erbarmen, erlöse und errette mich von dem bösen Geschöpf, damit es mir nichts Böses antun und keines der 248 Glieder, die in mir sind, schädigen kann, und ich werde keine Angst (mehr) vor ihm haben. Mit dem Namen MH LY. Amen. Amen. Sela.

Wenn du ein (störrisches) Rindvieh bezwingen willst,122 sprich diese Verse unterwegs,124 und es wird bezwungen sein.

§ 32 Zu dir, Herr, rufe ich. (Ps 28,1) Gegen einen Hasser, damit er mit dir Frieden schließen wird.125 Sprich den (Psalm) mit seinem Namen. Und der ist HY. He von Lamed (in) ledavid (Ps 28,1) durch den Austausch (der beiden) Buchstaben. Yud von (dem) Mem am Ende des Psalms [ ad ha olam (Ps 28,9)]126 durch Alef Taw Bet Shin.

§ 32 Von David. Zu dir, Herr, rufe ich, mein Fels. (Ps 28,1) Gegen Feinde. Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Der das Schreien der Verfolgten erhört, erhöre und errette mich doch (auch) aus der Hand dieser bösen Feinde. Verringere ihnen die Macht, die über mich, N. N., Sohn von N. N., angewachsen ist. N. N. soll sich nicht daran erfreuen, daß er sich von mir Vergebung und Sühne erbittet, für das, was er an mir gesündigt hat. Mit dem Namen HY H .

§ 33 Gebt dem Herrn, ihr Göttersöhne! (Ps 29,1)

§ 33 Gebt dem Herrn, ihr Göttersöhne! (Ps 29,1)

122 ariyb wbkml. Möglicherweise kann auch übersetzt werden: »Wenn du eine Stadt unterwerfen willst«; siehe den Kommentar. 123 ipwkml wqbml. Die Stelle ist offensichtlich korrupt und wurde hier sinngemäß übersetzt. 124 axruab »auf dem Weg«. N1878 liest: ahnduab – »in die Ohren«. 125 O1531a und N1878 lesen: »Um einen Mann, der dich haßt, zu empfangen.« 126 Ergänzt mit N1878.

104

§ 33–§ 34

5. Übersetzung S1551

L34

Gegen einen bösen Geist. Nimm Wasser, das nicht die Sonne gesehen hat, nimm sieben Ruten der Bachweide und sieben Blätter einer Palme, die keine Frucht bildet, und gib sie in ein127 Gefäß mit Wasser. Dann flüstere darüber zehnmal128 am Abend (den Psalm), stelle das Gefäß unter die Sterne auf die Erde, und gieße (es) über dem Haustor am Ausgang des Tages aus. Und sein Name ist [ H].129 Alef von Yud von YHWH oz (Ps 29,11) durch den Austausch (von) Alef Yud Quf. He von havu (Ps 29,1).

Gegen einen Geist, der (in einem Besessenen) wohnt. Nimm Wasser, das noch nie die Sonne gesehen hat, wie zum Beispiel (aus) einem tiefen Brunnen. Nimm vier Weidenblätter und drei Blätter von einer Palme, die keine Frucht bildet, und gib alles in einen Topf oder ein neues Tongefäß. Sprich darüber diesen Psalm. Danach sollst du sprechen: Mein König und mein Gott, in dir habe ich Zuflucht gesucht, denn du wirst mir helfen und mich heilen. Du sollst den Geist, der auf mir lagert, entfernen. Mit dem Namen YH YHW. So sollst du den Psalm und die Beschwörung dreimal am Morgen und in der Nacht sprechen. Du sollst an einem Ort ruhen, an dem man die Sterne sieht. Am zweiten Morgen sollst du (den Psalm) noch dreimal sprechen. Dann gib dem (Besessenen) zu trinken.

§ 34 Ein Psalm. Ein Lied zur Einweihung. (Ps 30,1)

§ 34 Ein Psalm. Ein Lied zur Einweihung des Hauses. 130 Von David. (Ps 30,1) Um sich aus Alpträumen zu retten, soll er diesen Psalm am Morgen, wenn er aus seinem Bett aufsteht, mit Fasten (vor dem) Traum (?), einundzwanzigmal sprechen, (zusammen) mit: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Hörer (der) Gebete, daß er mein Gebet und mein Schreien erhört und sich über mich erbarmt, mich von einem Alptraum erlöst und errettet.

Der (Psalm) ist gut gegen jedes böse (Zauber)wort. Und sein Name ist L. Alef von aromimkha (Ps 30,2). Lamed von lema an yezammerkha (Ps 30,13).

127

N1878 ergänzt: »neues«. O1531a und N1878 lesen: »dreimal«. 129 Ergänzt entsprechend der nachfolgenden Namensableitung und mit N1878. 130 D. h. des Tempels. 128

105

§ 34–§ 35

5. Übersetzung S1551

L34

Und wenn es ein guter (Traum) ist, bestärke und bestätige ihn, wie du die Träume von Josef, Sohn von Jakob, bestätigt hast.131 Und wenn man Heilung benötigt, heile und stärke sie. Wie du Hiskija, den König von Juda, von seiner Krankheit geheilt und gestärkt hast132, so heile sie mit dem großen Namen MHSˇ. § 35 Bei dir, Herr, habe ich mich geborgen. (Ps 31,2) Gegen den bösen Blick. Flüstere den (Psalm) über Olivenöl. Sein Name ist YH. Yud von besqatkha ˙ alim falleteni (Ps 31,2). He von hamyah ˙ ˙ laYHWH (Ps 31,25).

131

§ 35 Bei dir, Herr, habe ich mich geborgen; laß mich niemals zuschanden werden. (Ps 31,2) Um aus schlimmer Haft errettet zu werden und aus ihr zu entkommen, wenn er ergriffen wurde, soll er den (Psalm) an jedem Morgen mit seinem Namen sprechen. So soll er nach dem Psalm sprechen: Fels, ewiger Gott, ich habe mich bei dir geborgen133. Aus der Hand aller meiner Feinde errette mich und von allem Bösen sollst du mich bewahren. Dein Erbarmen und deine Huld werden mich immer bewahren, umgeben und behüten vor jeder schlimmen Haft und vor allen bösen Dingen. Wenn ich mit meinen Vergehen straucheln und verabscheut werde in der Hand des Grausamen, werden mich dein Erbarmen und deine Huld während der Not behüten. Du wirst mich herausführen aus der Dunkelheit zum

Vgl. bBer 55b: úsui lw uitumulxk Õcmau Õqzx Õh Õibuj Õa; siehe Sefer Shimmush Tehillim § 159. 132 Vgl. bBer 55b: uilxm uhiqzxk . . . Õapr haupr Õikirc Õau; die biblischen Belege der Heilung Hiskijas finden sich in: II Reg 20,1–7; II Chr 32,24 und Jes 38,1–22; vgl. auch Sefer Shimmush Tehillim § 96. 133 Vgl. Pss 7,2; 11,1; 31,2; 71,1.

106

§ 35–§ 36

5. Übersetzung S1551

L34

Licht und aus der Not zum Wohlstand. Du sollst mich mit allen Gefangenen Israels mit dem reinen und heiligen Namen YDWY züchtigen. § 36 Glücklich der, dem Übertretung vergeben. (Ps 32,1) (Der Psalm) ist gut, um Erbarmen zu erbitten. Sprich den (Psalm) an jedem Tag nach deinem (Achtzehnbitten)gebet.

§ 36 Glücklich der, dem Übertretung vergeben, dem Sünde zugedeckt ist. (Ps 32,1) Für eine Bitte um Erbarmen vom Namen Gottes. Es ist gut, den (Psalm) viermal mit seinem Namen WHW LM zu sprechen. Er soll jedesmal nach dem Psalm sprechen: König von kühner Stärke und großen Taten, du sollst doch meine Handlungen nicht zur Schlechtigkeit wenden und dich nicht meiner Sünde zuwenden, nicht um mein Vergehen bitten und mich nicht nach meinen (eigenen) Gesetzen handeln lassen, mich nicht nach meinen Handlungen richten, sondern mich in Huld und Erbarmen richten. Auf dem Thron des Erbarmens wirst du sitzen, wenn ich zum Gericht komme. Ich bin mit Flehen vor dich gekommen, um vor dir Vergebung wegen meiner Bedürfnisse mit deinem geehrten und furchtbaren Namen LM zu erbitten. Es wird für mich dieses (Zauber)wort mit dem geehrten Namen, Gott Israels, sein. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Für eine Frau, damit sie nicht (ihre Leibesfrucht) verliert. Er soll diesen Psalm mit seinem Namen schreiben, und ihn ihr um [ihren]134 Hals hängen. Es möge wohlgefällig vor dir sein,

134

uraucb.

Emendiert zu:

hraucb.

107

§ 36–§ 37

5. Übersetzung S1551

L34

lebendiger Gott, daß du dich erbarmst und dein Auge auf mir ruhen läßt. Du sollst mich erhören und dieses Geschöpf N. N., Tochter von N. N., behüten, damit ihr nichts Böses geschieht. Keine Dämonen und Lilits sollen das Kind, das in ihrem Bauch ist, schlagen. Es soll aus ihrem Körper nicht herauskommen bis zu dem Zeitpunkt, der gut für das Gebären ist. Sie soll (ihre Leibesfrucht) während ihrer Schwangerschaft nicht verlieren. Mit dem Namen des Schöpfers LM. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 37 Jubelt, (ihr) Gerechten. (Ps 33,1) Für eine Frau, deren Kinder sterben. Sprich den (Psalm) mit seinem Namen über Olivenöl, und salbe die (Frau) ein.

135

108

Übersetzt: »lebendiger Gott«.

§ 37 Jubelt, ihr Gerechten, über den Herrn. (Ps 33,1) Für eine Frau, deren Kinder sterben. Du sollst Olivenöl nehmen, und flüstere darüber neunmal den Psalm mit seinem Namen. Fels, mein König, dieser Frau entschwinden, vergehen, sterben und werden bestraft ihre Säuglinge wegen der Vielzahl unserer Vergehen und wegen der Vielzahl unserer Frevel. Erbarme dich ihrer und heile sie. Erhöre die Stimme ihres Weinens und Flehens. Behüte ihre Schwangerschaft und (ihre) Kinder, die sie gebären wird, ohne daß (sie) Verlassene sind und (daß sie) nicht sterben. Mit dem Namen L HY135 YHWH, auf daß dieses (Zau˙ ber)wort sein wird. Amen. Sela. Danach soll er das Öl nehmen und (es) ihr geben, (zusammen) mit ihrem Essen und Trinken alle Tage ihrer Schwangerschaft. Auch ist es sehr gut, das Kind (mit dem Öl) nach der Geburt einzusalben. Und dem Kind davon zu essen und

§ 37–§ 38

5. Übersetzung S1551

L34

zu trinken zu geben ist sehr gut. Der Name des Psalms ist L HY YHWH. ˙

Weiterhin: Für einen Ort, an dem es, Gott behüte!, Bedrängnis gibt. Die Bewohner dieses Ortes sollen diesen Psalm sprechen. Sein Name ist YHWH.136 Yud von baYHWH (Ps 33,1). He von hodu (Ps 33,2). Waw von asat (Ps 33,11) durch ˙ den Austausch (von) Waw Ayin. He von hayyoser (Ps 33,15). ˙ Weiterhin137: Für eine Frau, deren Kinder sterben. Sprich den (Psalm) mit seinem Namen über Olivensalbe, und reibe die (Frau) ein, und ihre Kinder werden leben. § 38 Von David. Als er sich wahnsinnig stellte. (Ps 34,1) Wenn du vor einen Fürsten oder eine Herrschaft treten sollst, sprich den (Psalm) mit seinem Namen, und du wirst Gunst finden. Und sein Name ist PL 138. Pe von pode YHWH (Ps 34,23). Lamed von lekhu vanim (Ps 34,12). Alef von besˇannoto et ta mo (Ps 34,1) usw. ˙

§ 38 Von David. Als er sich vor Abimelech wahnsinnig stellte. (Ps 34,1) Um aus jeder Bedrängnis seiner Verfolger errettet zu werden, soll er den Psalm schreiben und (ihn) mit seinem Namen, er ist L PLH Y S GBWR, ˙ umhängen. Mit dem Namen Herr, barmherziger und gnädiger Gott Israels, fertige ich diese Schrift für N. N., Sohn von N. N., lebendiger Gott und ewiger König. Er soll sich über mich erbarmen und mich aus der Hand aller meiner Verfolger herausführen, und sie ganz nach unten erniedrigen, aber mich ganz nach oben erheben. Mit dem Namen L PLH YW S GBWR. Amen. Amen. Amen. Sela.˙ Sela. Sela.

136

Das Tetragramm wurde vom Drucker mit dudi wiedergegeben. Der nachfolgende Abschnitt stellt eine fast wörtliche Wiederholung der ersten segulla dieses Abschnittes dar und könnte daher als Satzfehler des Druckers aufgefaßt werden. In den älteren Parallelen wird diese Wiederholung entsprechend nicht bezeugt. 138 Übersetzt: »Wunder«. 137

109

§ 38–§ 40

5. Übersetzung S1551

L34

Weiterhin: Für unterwegs. Sprich den (Psalm) mit seinem Namen, und du wirst Erfolg haben. Er ist (auch) gut, um zu predigen. § 39 Streite, Herr, mit denen, die gegen mich streiten. (Ps 35,1) Wenn Streithähne über dich aufstehen, sprich (den Psalm) an jedem Morgen drei Tage (lang), und du besiegst sie. Und sein Name ist YH. Yud von leham et lohamay (Ps 35,1). He von hah˙azeq ˙ wesinna (Ps 35,2). ˙ magen ˙

§ 40 Dem Chorleiter. Vom Knecht des Herrn. (Ps 36,1) Der (Psalm) ist gut gegen jeden bösen Ausspruch. Sein Name ist MT140.

139

Übersetzt: »Gott, König«. Übersetzt: »Wahrheit«. 141 Übersetzt: »Fels, ewiger Gott«. 140

110

§ 39 Von David. Streite, Herr, mit denen, die gegen mich streiten. (Ps 35,1) Er soll diesen Psalm mit seinem Namen zweiundachtzigmal über einen Becher Wasser sprechen. Dann soll er das Wasser vor (dem) Tor seiner Feinde ausgießen. Dies ist, was er nach dem Psalm sprechen soll: Es möge wohlgefällig vor dir sein, König voller Erbarmen, daß du dich erbarmst über mich und meine Rache an N. N., Sohn von N. N., ausübst. Du sollst mich aus seiner Hand erlösen und erretten, ihn erniedrigen und von seiner Größe herabsetzen. Er soll seine ganze Art und seinen ganzen Besitz verlieren. Mit dem Namen L MLK139 YH. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 40 Ausspruch der Übertretung zum Frevler im Innern (seines Herzens) (Ps 36,2) usw. (Dieser Psalm) ist gut, um den Mund des Frevlers und den Mund von bösen Tieren zu verschließen. Er soll den Psalm mit seinem Namen sprechen. Dies ist der Name: SWR LHY WLM141. Du sollst dich nicht˙ vor meinem Schreien verschließen, sondern erhöre mein Schreien und mein Gebet.

§ 40–§ 42

5. Übersetzung S1551

L34

Errette mich vor den bösen Tieren mit dem Namen LD KW. Er soll (den Psalm) die ganze Zeit am Morgen sprechen, wenn er die Tiere sieht. Oder er soll (den Psalm) jeden Morgen sprechen und er wird vor jedem bösen Tier errettet werden. § 41 Entrüste dich nicht. (Ps 37,1)

Für einen Betrunkenen. Nimm einen Becher, und gib Wasser142 hinein. Sprich143 darüber diesen Psalm mit seinem Namen.144 Tue (es) auf sein Haupt und sein Gesicht. Laß ihn trinken, und sein Wein verschwindet sofort und er wacht auf. Und sein Name ist [ H]145. Alef von al tithar (Ps 37,1). He von Waw von ˙ zrem (Ps 37,40) durch die Gemawaya tria He [Waw]147.

§ 42 Herr, (strafe mich) nicht in deinem Zorn! (Ps 38,2)

§ 41 Von David. Entrüste dich nicht über die Übeltäter; beneide nicht die, welche Böses tun. (Ps 37,1) Für einen Betrunkenen. Er soll Wasser und Salz nehmen, darüber diesen Psalm mit seinem Namen flüstern und dem Betrunkenen zu trinken geben. Er soll (etwas) von dem Wasser auf sein Gesicht und seine Wangen geben, und seine Trunkenheit wird aus ihm herausgehen. Danach soll er sprechen: Barmherziger, gnädiger, langmütiger Gott146, erbarme dich über diesen Menschen, N. N., Sohn von N.N. Gib ihm seinen besonnenen Verstand wie vor (der Trunkenheit) zurück. Er soll kein Betrunkener mehr sein, sondern aus dieser Trunkenheit herauskommen, als ob er nicht getrunken hätte. Mit dem Namen L LYWN148, H soll dieses (Zauber)wort sein. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 42 Ein Psalm von David zum Gedächtnis. Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn! (Ps 38,1f.)

142

N1878 ergänzt: »und Salz«. N1878 liest: »Flüstere«. 144 N1878 ergänzt: »Und laß ihn ein wenig trinken.« 145 Ergänzt entsprechend der nachfolgenden Namensableitung und mit N1878. 146 Ex 34,6; Ps 86,15. 147 Emendiert mit N1878. 148 Übersetzt: »Höchster Gott«. 143

111

§ 42–§ 43

5. Übersetzung S1551

L34

Um von Verleumdung, die über ihn erzählt wird, errettet zu werden.

(Dieser Psalm) ist gut, um seine Sünden zuzugeben. Er soll ihn mit seinem Namen viermal an jedem Tag, wenn er aufsteht, sprechen. Danach soll er sprechen: YYY YYY L RHWM WHNWN149 usw., vor ˙ mit Weinen ˙ dich kam ich und Flehen, um meine Sünden, Übertretungen, Bosheiten und Irrtümer zuzugeben. Mit dem Namen YHWH YHWH L RHWM ˙ WHNWN150 usw. Amen. Amen. Amen. ˙ Sela. Sela. Sela.

Und wenn ein böser König (etwas) über dich plant. Stehe am Morgen auf, gehe hinaus ins Freie und bete den (Psalm). Und sein Name ist H. § 43 Ich sprach: Ich will auf meine Wege achthaben. (Ps 39,2)

Stehe im Morgengrauen auf, (gehe hinaus) ins Freie, und sprich (den Psalm) siebenmal mit dem Namen, und dir wird geantwortet werden. Und sein Name ist HY. He von hasˇa mimmenni (Ps 39,14). Yud von amarti (Ps 39,2).

149 150

112

§ 43 Dem Chorleiter. Für Jedutun. Ein Psalm von David. Ich sprach: Ich will auf meine Wege achthaben, daß ich nicht sündige mit meiner Zunge. (Ps 39,1f.) (Dieser Psalm) ist gut für eine Traumbitte. Er soll fasten und (den Psalm) in der Nacht, wenn er sich hinlegt, fünfzehnmal sprechen. Er soll jedesmal sprechen: Um anzuflehen und zu beten bin ich diese Nacht vor den ewigen Gott gekommen. Ich habe (mein) Herz vor ihm wie Wasser ausgegossen. Ich habe mich erklärt gegenüber Gott im Himmel, der mich mit seinem Erbarmen und seiner Huld erhören und mir sein Ohr zuneigen wird, um mein Schreien zu hören. Der

Ex 34,6: Herr, Herr, barmherziger und gnädiger Gott. Ex 34,6: Herr, Herr, barmherziger und gnädiger Gott.

§ 43–§ 44

5. Übersetzung S1551

L34

Herr des Traumes wird diese Nacht zu mir kommen. Er wird meine Frage beantworten, die ich stelle, um (von) dieser Sache zu wissen, ob sie so oder so sein wird. Er soll meine Frage ausreichend erklären. Mit dem Namen HMLK HNWR WHQDWSˇ151 soll mir diese Sache, die ich erfrage, diese Nacht in meinem ersten Schlaf bekannt werden. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Und er soll allein in weißen Laken liegen. § 44 Beharrlich habe ich (auf den Herrn) geharrt. (Ps 40,2) (Der Psalm) ist gut, um vor bösen Geistern errettet zu werden. Sein Name ist YH. Yud von sˇaw ati (Ps 40,2). He von le ezrati husˇah (Ps ˙ 40,14).

151

§ 44 Beharrlich habe ich auf den Herrn geharrt, und er hat sich zu mir geneigt und mein Schreien gehört. (Ps 40,2) Um aus der Hand eines Fürsten, Richters oder Königs erlöst zu werden, soll er den (Psalm) am Morgen mit seinem Namen sprechen. So soll er sprechen: Hoher und erhabener König über alle Erhabenen und erhöht über alle Hohen, vor dich bin ich gekommen mit Tränen, Weinen und bitterer Stimme, auf daß du mich erhörst sowie mein Begehr und meinen Willen erfüllst. Errette mich aus der Hand dieses Fürsten, der zu mir mit frevelhaften Handlungen gekommen ist, um mich zu stürzen, straucheln zu lassen und meinen Besitz von mir zu rauben, obwohl keine Gewalttat an meinen Händen (klebt) (Hi 16,17) und (auch) kein Gerichtsverfahren oder Urteil. Deshalb wird mich mein Gott entkommen lassen, retten und mich aus seiner Hand erlösen. Du sollst mich erhören, denn du erhörst das Schreien der Armen und

Übersetzt: »der furchtbare und heilige König«.

113

§ 44–§ 46

5. Übersetzung S1551

L34

Elenden. Mit dem Namen HMSLH SYT ˙ LM wird das (Zauber)wort sein. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 45 Glücklich, wer achthat auf den Geringen. (Ps 41,2) Wie eine Hirschkuh lechzt. (Ps 42,2) Schaffe mir Recht, Gott.152 (Ps 43,1) Dies sind die drei Psalmen, (die du sprechen sollst), wenn man dich aus deinem Handwerk entläßt und einen anderen an deiner Stelle ernennt. Sprich diese (Psalmen) dreimal am Tag, und du wirst große Wunder sehen.

§ 45 Glücklich, wer achthat. (Ps 41,2)

Damit du bei deiner [Arbeit]153 nicht müßig gehst. Du sollst diesen Psalm mit seinem Namen dreimal an jedem Tag sprechen. Und nach dem Psalm soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, L HY SˇWKN SˇHQ154, daß ich vor dem ˙ ˙ Müßiggang bewahrt werde, denn Müßiggang führt zu Dummheit, wie unsere Rabbinen, seligen Angedenkens, im Traktat Ketubbot sagten.155 Daher kam ich vor dich, lebendiger Gott, (der in) einer Wolke wohnt, damit du mich vor dem Müßiggang bewahrst. Denn ich habe befürchtet, daß ich vielleicht nicht (genug) verdienen werde mit meiner Arbeit, damit ich meine Wünsche und meine Nahrung finanzieren kann. Daher sollst du mich erhören, und errette mich von diesem Übel. Amen. Ewig. Sela.

Zweites Buch § 46 Weiterhin: Wie eine Hirschkuh lechzt. (Ps 42,2) 152

Das Wort »Gott« (Õihla) wurde hier Õidla wiedergegeben. 153 Ótklmm. Emendiert zu: Ótkalmm.

§ 46 Wie eine Hirschkuh lechzt nach Wasserbächen. (Ps 42,2)

und in den folgenden Bibelstellen vom Drucker

mit

154 155

114

Übersetzt: »lebendiger Gott, (der in) einer Wolke wohnt«. Vgl. mKet 5,5.

§ 46

5. Übersetzung S1551

L34

Erprobt ist der (Psalm) für eine Traumbitte. Faste156, sprich den (Psalm) siebenmal157, und du wirst schlafen.158 Und sein Name ist SB 159. Sade von Kaf ˙ Bet ˙von Mem (in) (in) ke ayal (Ps 42,2). mah tisˇtohahi (Ps 42,12). Alef von ˙ 160 elohay (Ps˙ 42,7).

(Dieser Psalm) ist gut für eine Traumbitte. Du sollst den (Psalm), wenn du dich hinlegst, siebenmal sprechen. Nach jedem Mal sollst du sprechen: Gott, König, (der) auf einem Thron des Erbarmens sitzt, du sollst in dieser Stunde auf dem Thron des Erbarmens sitzen, denn meine Seele begehrt, vor dir zu erfragen, daß du mir antwortest und mich in dieser Nacht die Sache N.N. wissen läßt, die ich mit wahren, richtigen, im Herzen erwünschten und ausdrücklichen Worten, in denen keinerlei Zweifel enthalten ist, erfrage. Mit dem Namen MLK S´R SB 161. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. ˙Sela. Und (der Psalm) ist ebenso gut für die Erhörung des Gebetes. Sprich diesen Psalm dreimal und bei jedem Mal (die) drei Namen SˇMW L, Metatron, YHW L (und) mit dem Namen˙ ˙Y HHWHYH. Und dir wird sofort geantwortet werden. Und der (Psalm) ist gut, um aus jeder Not errettet zu werden. Bitte, Herr, höre mein Gebet und errette mich aus jeder Not, Bedrängnis und von allem Bösen.

156

O1531a ergänzt: »den ganzen Tag, stehe zur Zeit deines täglichen Mahles auf«. N1878 liest: »dreimal«. O1531a ergänzt: »(während) du mit keinem Menschen sprichst«. 158 O1531a und (ähnlich) N1878 ergänzen: »Sprich/bete ihn am Abend weiterhin dreimal und, nachdem (du dich) schlafen gelegt hast, einmal.« 159 Übersetzt: »Heer«. 160 Das Wort ihla wurde hier und in den folgenden Bibelstellen vom Drucker mit idla wiedergegeben. 161 Übersetzt: »König, Fürst des Heeres«. 157

115

§ 47–§ 48

5. Übersetzung S1551

L34

§ 47 Schaffe mir Recht, Herr 162, und führe meinen Rechtsstreit mit der Nation. (Ps 43,1) (Dieser Psalm) ist gut, um ihn vor einem Richter mit seinem Namen S´R SB 163 zu sprechen. Gott164 möge mir ˙ von seinem heiligen Berg165 antworten. Er soll mein Recht bewahren, es nicht (durch die) Frevler des Landes beugen und überrumpeln lassen. Mit dem Namen ((S´R)) SB . Amen. Amen. Amen. ˙ Sela. Sela. Sela. § 48 Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört. (Ps 44,2) Für Sünder.166 Sprich den (Psalm) mit seinem Namen.167

162

Der MT liest: Õihla – »Gott«. Übersetzt: »Fürst des Heeres«. 164 Õihla. Fälschlicherweise als nomen barbarum gekennzeichnet. 165 Vgl. Ps 2,5. 166 O1531a liest: »Wenn du eine Sünde oder einen nächtlichen Samenerguß hast.« N1878 liest: »Wenn du Schulden oder einen nächtlichen Samenerguß hast.« 167 N1878 ergänzt: »Und der Name ist HY. Het von He (in) qumah (Ps 44,27) durch die ˙ ˙ (Ps 44,2) durch die Gematria (von) Alef Gematria (von) He Het. Yud von Alef (in) elohim ˙ Yud Quf. 168 Übersetzt: »ewiger Gott«. 163

116

'iii.

§ 48 Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Maskil. Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört. (Ps 44,1f.) Für jemanden, dem sein Herz schmerzt. Er soll (den Psalm) elfmal sprechen. Nach jedem Mal soll er sprechen: Gott der Geister, Herr, der du mich vollständig heilen wirst, wie geschrieben ist: Heile mich, Herr, so werde ich geheilt! Rette mich, so werde ich gerettet! Denn du bist mein Ruhm. (Jer 17,14) Entferne von mir diese schlimme Krankheit und diesen Schmerz, denn er läßt mich keine Miswa und nichts anderes sonst ˙ erfüllen. Daher soll sich dein Erbarmen auf mich legen, LHY WLM168. Und heile mich vollständig, schnell, plötzlich und bald. Amen. Amen. Sela. Sela.

§ 48–§ 49

5. Übersetzung S1551

L34

Und er ist gut, um vor Feinden errettet zu werden. § 49 Es wallt mein Herz. (Ps 45,2)

Für jemanden, der eine böse Frau hat. Sprich den (Psalm) über Olivenöl, und salbe deinen Körper169 (damit).

§ 49 Dem Chorleiter. Nach »Shoshannim«. Von den Söhnen Korachs. Ein Maskil. Ein Liebeslied. (Ps 45,1) Gegen eine böse Frau. Nimm Olivenöl in einem neuen gläsernen Gefäß und sprich darüber diesen Psalm zwanzigmal. Bei jedem Mal sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, LHY MN170, daß du dich über mich erbarmst, denn ich weiß, daß du ein barmherziger und gnädiger Gott bist. Daher besänftige ich dein Angesicht, damit du von mir dieses Unheil entfernst und das Herz meiner Frau nach mir, N. N., Sohn von N. N., geneigt machst, damit sie mich liebt und all mein Begehr erfüllt, die Angelegenheit, daß sie nicht mit mir schläft, zum Guten wendet, sich nicht mehr gegen mich stellt und kein Wort gegen meine Worte spricht. Denn offenbar und bekannt ist vor dir, König, Erbarmer, daß sie mich von einigen Miswot fernge˙ halten hat, denn ich bin (einer) von den drei Menschen, über die die Weisen, seligen Angedenkens, gesagt haben, daß ihre Leben kein Leben waren.171 Daher, LHY MN, sollst du ihre Liebe zu meiner Liebe zurückführen und mir all mein Begehr bald erfüllen. Amen. Amen. Sela. Sela.

169

O1531a und N1878 lesen: »dein Gesicht«. Jes 65,16: Gott der Treue. 171 Vgl. bBes 32b: »Die Rabbanan lehrten: Drei sind es, deren Leben kein Leben ist, und diese sind es: Derjenige, der vom Tisch seines Gefährten abhängig ist; derjenige, über den seine Frau herrscht; und derjenige, dessen Körper von Schmerzen beherrscht wird.« Vgl. auch bPes 113b: »Die Rabbanan lehrten: Drei sind es, deren Leben kein Leben ist: die Mitleidigen, die Jähzornigen und die Empfindlichen.« 170

117

§ 50–§ 52

5. Übersetzung S1551

§ 50 Gott ist uns Zuflucht. (Ps 46,2)

Wenn ein Mann seine Frau haßt, nimm vom Haar [ihres]172 Hauptes, und lege (es) unter die Türangeln seines Hauses. Sprich den (Psalm) mit seinem Namen über Olivenöl173, salbe mit ihm die Frau.175 Und sein Name ist DYH.176 Alef von elohim lanu (Ps 46,2). Dalet177 von nimsa me od (Ps 46,2) durch die Ge˙ matria Dalet He. Yud von YHWH seva ot (Ps 46,12). He von ya aqov ˙selah (Ps 46,12).

§ 52 Ihr Völker alle, klatscht in die Hände! (Ps 47,2)

L34

§ 50 Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Nach » Alamot«. Ein Lied. Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Beistand in Nöten reichlich zu finden. (Ps 46,1f.) Für einen Menschen, der seine Frau haßt. Er soll eines von seinen Haaren nehmen und es unter das Zeichen seiner Blöße174 legen. Er soll den (Psalm) mit seinem Namen sprechen und das Haar in Rosenöl legen. Die Frau soll ihr Gesicht mit diesem Öl einsalben. Es wird durch dieses Öl Liebe zwischen ihnen sein. Und die Beschwörung sei: Es möge wohlgefällig vor dir sein, HYH SˇR HYH178, daß du Liebe und Brüderlichkeit, Frieden und Freundschaft zwischen N. N., Sohn von N. N., und N. N., Tochter von N. N., gibst. Mit dem Namen HYH SˇR HYH, barmherziger, gnädiger, langmütiger Gott, groß an Gnade und Wahrheit.179 Es wird dieses (Zauber)wort für große Liebe von N. N., Sohn von N. N., zu N. N., Tochter von N. N., sein. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 52 Es ist gut, diesen Psalm zu beten, wenn Feinde eine Stadt belagern und bekämpfen.

172 uwar – »seines Hauptes«. Emendiert mit der sinnvolleren Variante hiwir in O1531a und N1878. 173 O1531a und N1878 lesen: »Rosenöl«. 174 uryry ñmis. Wohl euphemistisch für das männliche Glied. S1551 liest: utib ryw ric – »(unter) die Türangeln seines Hauses«. 175 O1531a und N1878 lesen: »das Gesicht der Frau«. 176 N1878 liest: » HYH«. 177 N1878 liest: »He von Dalet«. 178 Ex 3,14: Ich werde sein, der ich sein werde. 179 Ex 34,6; Ps 86,15.

118

§ 52–§ 53

5. Übersetzung S1551

L34

Sprich diesen Psalm siebenmal am Tag, und die Geschöpfe werden dich freundlich empfangen.

Ihr Völker alle, klatscht in die Hände! (Ps 47,2) Um seine Truppen zu verstärken, soll er diesen Psalm sprechen, und danach soll er sprechen: Barmherziger, der im Himmel ist, Kraft, erbarme, erlöse und rette mich vor jedem Menschen und alle meine Truppen. Ich werde mich stärken und kräftigen, damit sie, bitte, nicht im Krieg geschwächt und erschlagen werden. Auch alles, was sie verletzen und stürzen, (die) zur Erde geworfenen Erschlagenen. (?) Er soll den Psalm neunzehnmal sprechen und (die Truppen) an jedem Tag mit dem Öl einsalben. Mit dem Namen, Herr, es soll dieses (Zauber)wort sein. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 53 Groß ist der Herr und (sehr) zu loben. (Ps 48,2)

Um zu erreichen, daß deine Hasser sich vor dir ängstigen, sollst du den (Psalm wie) üblich mit seinem Namen sprechen. Und sein Name ist ZK. Zayin von re adah ahazatam (Ps 48,7). Kaf von ki ˙ zeh (Ps 48,15).

180

§ 53 Ein Lied. Ein Psalm von den Söhnen Korachs. Groß ist der Herr und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes. Sein heiliger Berg. (Ps 48,1f.) Um eine Stadt zu erobern, soll er den (Psalm) am Morgen sprechen, wenn er vor der belagerten Stadt ruht. Sprich ihn achtzehnmal. Bei jedem Mal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, L MLK N MN YHYD180, Großer ˙ Kriegen, daß (im) Streiten, Sieger (in) du mich stützt und mir hilfst, diese Stadt zu unterwerfen. Gib uns diese Stadt nach unserem Willen, und wir werden mit ihr (nach) unserem Belieben verfahren. Wir werden Beute machen, so wie du uns das Land Kanaan gegeben hast, deinem Volk Israel, so sollst du uns diese Stadt geben. Mit

Übersetzt: »Gott, treuer und einziger König«.

119

§ 53–§ 55

5. Übersetzung S1551

L34

dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, Gott, treuer und einziger König. § 54 Von den Söhnen Korachs ein Psalm. (Ps 49,1) Gegen Fieber. Schreibe den (Psalm) mit seinem Namen, und hänge ihn ihm um. Und sein Name ist SˇDY181. Shin von sˇim u (Ps 49,2). Dalet von adam (Ps 49,21) [durch die Gematria Alef Yud Quf Bet Kaf Resh]183. Yud von Quf (in) [qirbam (Ps 49,12)]184 durch (den Austausch von) Alef Yud Quf. Und es ist gut, ebenfalls mit ihm zu schreiben: Ein Psalm von Asaf (Ps 50,1), der nach ihm kommt, bis: Er selbst. Sela. (Ps 50,6)

§ 55 Gott, Gott, der Herr, hat geredet. (Ps 50,1)

181

§ 54 Hört dies, ihr Völker alle; nehmt es zu Ohren alle Bewohner der Welt! (Ps 49,2) Um in der Nacht allein zu gehen, soll er diesen Psalm viele Male sprechen, und nach jedem Mal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, SˇDY182, voller Erbarmen und Huld. Wegen deines Erbarmens und deiner Huld und wegen deines großen und furchtbaren Namens sollst du mich beruhigen, führen und aus der Hand jedes Feindes und Wegelagerers retten. Um deines Namens willen, Herr, vergib mir mein Vergehen, denn es ist groß. (Ps 25,11) Gott, Gott, bei dir habe ich mich geborgen (Ps 7,2). Meine Feinde sollen nicht über mich frohlocken (Ps 25,2c), laß mich nicht zuschanden werden (Ps 25,2b). Du sollst mich in Frieden vorwärtsbringen und mich auf einem friedlichen Weg zum Ort meines Begehrs führen. Mit dem heiligen Namen L SˇDY185. § 55 Ein Psalm von Asaf. Gott, Gott, der Herr, hat geredet und die Erde gerufen. (Ps 50,1)

D. i. »Shadday«. Übersetzt: »Shadday«. 183 Ergänzt mit N1878. 184 Das Psalmwort, aus dem das Yud abgeleitet werden soll, fehlt sowohl hier als auch in N1878. Es müsste sich aber um das erste Wort von Ps 49,12 handeln, da es das einzige Wort an einem Versanfang ist, das mit dem notwendigen Quf beginnt. Ein theoretisch ebenso mögliches Quf am Ende eines Verses findet sich dagegen in diesem Psalm nicht. 185 Übersetzt: »Gott Shadday«. 182

120

§ 55–§ 56

5. Übersetzung S1551

L34

Sein Name ist HY. ˙ Um vor den Feinden und vor den Räubern errettet zu werden. Und es ist gut, (den Psalm) bei Gefahr zu tragen.

Es ist gut, (den Psalm) mit seinem Namen zu tragen. Du sollst (zusammen) mit dem Psalm schreiben: Es möge wohlgefällig vor dir sein, mutiger König, der erhabene und geehrte Hohe, der sich zu allem (?) zum Haupte (?) erhebt. Bei dir, Herr, habe ich mich geborgen186 und im Schatten deiner Flügel werde ich Schutz suchen. (Ps 57,2) Du sollst mich verstecken, und bei dir ist meine Zuflucht, auf daß du mich über ruhige Gewässer führst und von mir alle Seufzer, alle Geister und Schadegeister, die auf der Welt sind, entfernst, damit sie mich nicht straucheln lassen und meine 248 Körperglieder nicht verletzen. Mit dem Namen RHWM RHWM SBY SBY ˙ Amen. ˙ YYY SB WT187˙. Amen.˙ Amen. ˙ Sela. Sela. Sela.

§ 56 Als der Prophet Nathan zu ihm kam. (Ps 51,2) Wenn du eine Sünde (der) Hurerei hast, sprich den (Psalm) über Sesamöl188 mit seinem Namen, der DM189 ist. Dalet von Mem (in) parim (Ps 51,21) durch (den Austausch der) Buchstaben Mem Dalet. Und Mem von Bet (in) bevo (Ps 51,2) durch (den Austausch von) Alef Lamed Bet Mem. Sprich den (Psalm) dreimal: morgens, abends und mittags. Und salbe deinen Körper mit diesem Öl.

§ 56 Als der Prophet Nathan zu ihm kam. (Ps 51,2) Für einen Menschen, der seine Sünden, eine Übertretung, die er getan hat, oder Hurerei beichtet. [Reinige deinen Körper zweimal am Tag, und sprich den (Psalm) dreimal]190 (zum) Morgen-, Nachmittags- und Abendgebet. Nimm Olivenöl und sprich diesen Psalm darüber. Und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Hoher über allen Hohen, Erhobener über allen Erhobenen, offenbar

186

Pss 31,2; 71,1. Übersetzt: »Barmherziger, Barmherziger, Zierde, Zierde, Herr der Heerscharen«. 188 O1531a und N1878 ergänzen: »und reinige dich, bete ihn siebenmal am Morgen, sieben(mal) zu Mittag, sieben(mal) am Nachmittag, und sieben(mal) am Abend. Bestreiche deinen ganzen Körper mit dem (Sesam)öl.« 189 Übersetzt: »Blut«. 190 Die beiden Anweisungen wurden umgestellt. 187

121

§ 56

5. Übersetzung S1551

L34

und bekannt ist vor dir, daß du den bösen Trieb in uns gelegt hast, und es ist wahr, daß du (dies) zum Guten und für den Bedarf dieser Welt gemacht hast. Und nun, was soll ich machen, da über mich der böse Trieb gesiegt hat? Nun, Herr, schreiten Huld und Wahrheit vor deinem Antlitz her (Ps 89,15), deshalb bin ich gekommen, um um Sühne und Vergebung vor dir zu bitten. Du sollst von deinem göttlichem Zorn zurückkehren und entschuldigen und vergeben alle meine Vergehen, Frevel und Bosheiten, die ich so und so getan habe. Nun, Herr, mein Gott, soll dein Erbarmen deinen Zorn beherrschen, und dein Erbarmen soll sich auf mich wälzen. Empfange mein Fasten, das ich vor dir halte, und vergib mir dieses große Vergehen, das ich begangen habe. Wie du dem Gesalbten deiner Gerechtigkeit das Vergehen an Batseba verziehen hast,191 so sollst du mir vergeben. Du sollst mich nicht von der Welt vertilgen wegen meiner vielen Vergehen und bösen Handlungen, wie gesagt ist: Er aber war barmherzig, er vergab das Vergehen und vertilgte nicht; und oft wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm. (Ps 78,38) Und danach soll er das Öl nehmen und seinen ganzen Körper einsalben. Er soll den Psalm dreißigmal mit seinem Namen RM192 sprechen. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Der Name des Psalms ist RM.

191

uqdc xiwm. Gemeint ist David, der in II Sam 11,1–5 Batseba verführt. Die Überschrift in Ps 51,1f. verweist auf diese Geschichte. 192 Übersetzt: »Hoher«.

122

§ 57–§ 58

5. Übersetzung S1551

§ 57 Als Doe¨g kam. (Ps 52,2)

Um den zu hindern, der es gewohnt ist, Verleumdung(en) zu reden, schreibe den (Psalm), und hänge ihn ihm um.

§ 58 Der Tor spricht in seinem Herzen. (Ps 53,2) Um deinen Hassern Angst einzuflößen, sprich den (Psalm) mit seinem Namen, der Y ist. Alef von amar (Ps 53,2). Yud von yis´mah (Ps 53,7), dem Ende des Psalms. ˙ Sprich den (Psalm) jeden Tag.

L34

§ 57 Dem Chorleiter. Ein Maskil von David. Als Doe¨g, der Edomiter, kam und dem Saul berichtete. (Ps 52,1f.) Damit sie über dich keine Lügen sprechen, sprich diesen Psalm an jedem Tag, und danach sprich: Gepriesen seiest du, Herr, unser Gott und Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Vor dich bin ich gekommen, damit du mich behütest vor dem Verleumder. Vor dem Gewalttäter sollst du mich retten, von dem Ehrabschneider erlöse mich. Es möge wohlgefällig vor dir sein, lebendiger Gott, daß du mich heute und an jedem Tag vor Verleumdung bewahrst, daß ich über niemanden ein schädigendes Wort oder eine Lüge sage, und Andere nicht über mich Worte, die sich weder heute noch in Ewigkeit, noch an den restlichen Tagen geziemen, sagen. Mit dem Namen des lebendigen Gottes. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 58 Dem Chorleiter. Al-Mahalat. Ein Maskil von David. Der Tor ˙spricht in seinem Herzen. (Ps 53,1f.) Es ist für denjenigen gut, (den Psalm) zu sprechen, der unter Nichtjuden gefangen wurde. Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Kraft (des) Erbarmens vom Herrn, seid mit mir, N. N., Sohn von N. N., der unter Nichtjuden mit ihrem Glauben an den Leichnam193 gefangen wurde. Es soll mich behüten LHY RK PYM194, damit ich nicht sün-

193 ñnm rb – aramäisch, entspricht hebräisch: unmm Ñux, hier als Umschreibung für einen Toten/Leichnam/Verstorbenen. Gemeint ist hier Jesus als Gekreuzigter und polemisch als Nicht-Auferstandener. 194 Übersetzt: »der langmütige Gott«.

123

§ 58–§ 60

5. Übersetzung S1551

L34

dige und nicht ihre Handlungen lerne. Es möge jemand aus meiner Verwandtschaft kommen und mich loskaufen und mich aufrecht zu meinem Heimatort führen. Und ich werde nicht mehr Raubgut und Beute sein. Mit dem Namen des langmütigen Gottes. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 59 Als die Sifiter kamen und zu Saul sprachen. (Ps 54,2)

Sprich den (Psalm), und du bist gerettet und wirst Rache an deinen Feinden sehen. Und sein Name ist YH. Yud vom Ende des Psalms ra atah eyni (Ps 54,9). He von Waw (in) mistater imanu (Ps 54,2) [durch die Gematria von He Waw]195.

§ 60 Nimm zu Ohren, Gott, mein Gebet. (Ps 55,2) Um Vergeltung an deinen Feinden zu üben. Und sein Name ist WH. Waw von we atah (Ps 55,24). He von ha azinah (Ps 55,2).

§ 59 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Maskil von David. Als die Sifiter kamen und zu Saul sprachen. (Ps 54,1f.) Für jemanden, der sich in einem Versteck verbirgt, aus Angst vor Feinden oder Räubern, damit sie ihn nicht finden. Er soll diesen Psalm fünfzehnmal sprechen, und nach jedem Mal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, König, RB H YSH196, daß du mich ˙ verbirgst und entkommen läßt. Ich soll dieses Mal entkommen, damit mich mein Feind und mein Hasser nicht findet. Mit dem Namen RB H YSH und dem großen Namen LM GL .˙ Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 60 Nimm zu Ohren, Gott, mein Gebet. (Ps 55,2) Für jemanden, dessen Gegner vor Gericht sein Urteil beschließen wollen. Er soll den Psalm dreizehnmal sprechen, und jedesmal soll er sprechen: Du, der du mit einem Rechtsspruch die Erde richtest, du sollst mich in mein

195 Die Wendung 'migb ist in S1551 deplaziert und wurde in Analogie zu den anderen Ableitungen umgestellt. Das Schema des Buchstabenaustausches wurde nach Kontext und mit N1878 ergänzt. 196 Übersetzt: »groß an Rat«.

124

§ 60–§ 61

5. Übersetzung S1551

L34

Recht setzen und mich erretten, damit diese Menschen nicht mein Urteil beschließen und mich nach (ihrem) Recht verurteilen. Und sie sollen mich nicht beugen und in meinem Rechtsfall nichts sagen, was nicht Recht ist. Mit dem Namen »König des Rechts«. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 61 Dem Chorleiter. Nach: »Die Taube der fernen Inseln«. (Ps 56,1)

Für (jemanden), der in Eisenketten gefesselt ist, und um vom bösen Trieb errettet zu werden.

§ 61 Dem Chorleiter. Nach: »Die Taube der fernen Inseln«. Von David. Ein Miktam. Als die Philister ihn in Gat ergriffen. (Ps 56,1) Für jemanden, der in Eisen gefesselt wurde. Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: HY WQYYM197, mein ˙ Gott und Gott meiner Väter, höre und erhöre mich, hole mich heraus und befreie mich schnell aus dieser Bedrängnis. Es sollen mich meine Vergehen nicht in dieser Haft hinhalten. Ich werde nicht straucheln wegen meiner bösen Taten, sondern meine Vergehen sollen in die Tiefen des Meeres (weg)geworfen werden, an einen Ort, den man nicht mehr finden, an den man sich nicht erinnern, den man nicht aufsuchen und der für immer nicht in den Sinn aufsteigen wird. Denn du bist der Herr, der die Gefangenen befreit. (Ps 146,7) Laß vor dich hinfallen198 (das) Seufzen des Gefangenen, nach der Größe deines Armes [laß übrigbleiben] 199 die Sterblichen (Ps 79,11), bitte. Mit dem Namen dessen, der in den Wolken wohnt, die Erde über

197

Übersetzt: »Lebendiger und Beständiger«. Das nachfolgende Psalmzitat liest im MT sinnvoller aubt – »laß kommen«. 199 Das hier sinnlose Verb lth – »verspottete« – wurde entsprechend MT konjiziert. 198

lupt.

125

§ 61–§ 63

5. Übersetzung S1551

L34

(dem) Nichts aufhängt, HY WQYYM ˙ MRWM WQDWSˇ200. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 62 Von David. Ein Miktam. Als er (vor Saul) floh. (Ps 57,1)

Für Erfolg.201 Bete den (Psalm) in der Synagoge202 mit seinem Namen, der HY ist.203 Het von ˙ von elohim ˙ hanneni (Ps 57,2). Yud al ˙[kol] ha ares kevodekha (Ps 57,12).204 ˙

§ 63 Redet ihr wirklich Gerechtigkeit, Götter? (Ps 58,2) Gegen einen bösen Hund, damit er (einen) nicht (mehr) verletzt.205

200

§ 62 Dem Chorleiter. (Nach:) »Verdirb nicht!« Von David. Ein Miktam. Als er vor Saul in die Höhle floh. Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! Denn bei dir birgt sich meine Seele. (Ps 57,1f.) Es ist für denjenigen gut, den (Psalm) zu sprechen, der von Ort zu Ort wegen (der) Bedrängnis seiner Feinde oder wegen einer anderen Sache flieht. Er soll diesen Psalm unterwegs beten. Er soll sprechen: Der den Himmel ausspannt wie einen Schleier (Jes 40,22), dir bekenne und gestehe ich meine Vergehen, Sünden und Freveltaten, auf daß du mich errettest, damit ich nicht zum Entsetzen werde, auf dieser Flucht nicht strauchle und die Feinde, die mir Böses wünschen, mich nicht verfolgen. Mit dem Namen YH YYH YHWY. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 63 Redet ihr wirklich Gerechtigkeit, Götter? (Ps 58,2) Gegen einen bösen Hund, damit er ihn nicht beißt. Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Auf dich, Herr, bin ich

Übersetzt: »Lebendiger und Beständiger, Höhe und Heiliges«. O1531a liest: »Wenn jemand ein Handelsgut (braucht) oder um ein Geschäft zu machen.« N1878 liest nur: »Wenn du ein Geschäft machen (willst).« 202 O1531a und N1878 ergänzen: »im Geheimen«. 203 O1531a und N1878 ergänzen: »Und du wirst Erfolg haben.« 204 Diese Namensableitung ist offensichtlich korrupt. N1878 liest: »Yud von Resh (in) rumah (Ps 57,12) vom Ende des Psalms durch die Gematria Resh Yud.« 205 N1878 ergänzt: »Sein Name ist WH. He von ha umnam (Ps 58,2). Waw vom Ende des Psalms weyo mar adam (Ps 58,2).« 201

126

§ 63–§ 64

5. Übersetzung S1551

L34

geworfen206, schicke mich nicht mit leeren Händen vor dir zurück und erlöse mich von diesem Hund, damit er mich nicht beißt und mich nicht verletzt. Mit dem Namen L HY GBWR KH207. ˙ Sela. ˙ Amen. Amen. Amen. § 64 Als Saul sandte und sie (das Haus) bewachten. (Ps 59,1) (Der Psalm) ist gut gegen den bösen Trieb.208 Sprich den (Psalm) drei Tage (lang), an jedem Tag dreimal. Beginne zu beten von Rette mich (Ps 59,2) bis zu seinem Ende. Nachdem du den Psalm beendet hast, sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, der große und heilige Name, der aus diesem Psalm hervorgeht, daß du mich errettest vom bösen Trieb, von jedem bösen (Zauber)wort210 und vom bösen Gedanken, wie du den errettet hast, der vor dir diesen Psalm gebetet hat.211 Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 64 Als Saul sandte und sie das Haus bewachten, um ihn zu töten. (Ps 59,1) Gegen Mörder, die ins Haus kommen, um ihn zu ermorden. Er soll diesen Psalm elfmal sprechen, und nach jedem Mal soll er sprechen: König, König der Könige, vor dich werfe ich mein Flehen, und ich kniee und werfe mich nieder, damit du mein Schreien hörst und erhörst. Du sollst mich erretten vor diesen Feinden, die meine Seele zu nehmen wünschen, obwohl keine Gewalttat aus meinen Händen (kommt)209. Es möge wohlgefällig vor dir sein, daß sie mich nicht töten und mir nicht schaden können. Und wende all ihr Unheil und ihren Willen, damit sie mir nichts Böses antun können aus der Fülle ihrer Liebe zu mir, denn mit deinem großen Namen war ich sicher, YHWH YHWH YHWH. Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen212. Behüte mich wie einen Augapfel, birg mich im Schatten deiner Flügel. (Ps 17,8) Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

206

Vgl. Ps 22,11. Übersetzt: »Lebendiger Gott, kraftvoller Held«. 208 O1531a ergänzt: »und jedes böse (Zauber)wort«. 209 Vgl. Hi 16,17. 210 N1878 ergänzt: »vom bösen Nachdenken«. 211 David; vgl. Ps 59,1 und I Sam 19,11. 212 Vgl. Pss 7,2; 11,1; 31,2; 71,1. 207

127

§ 65

5. Übersetzung S1551

L34

§ 65 Ein Miktam von David. Zum Lehren. (Ps 60,1) Und sein Name ist WH. Waw von sareynu (Ps 60,14). He von Dalet (in) ˙lelammed (Ps 60,1) durch den Austausch (von) [Dalet He]213. Sprich den (Psalm) siebenmal, bevor du in den Krieg ziehst, und du wirst siegen.

§ 65 Als er stritt mit den Syrern von Mesopotamien. (Ps 60,2) Für die Menschen einer Stadt, die sich fürchten und ängstigen vor den Truppen, die kommen, um zu kämpfen und Beute zu machen. Er soll diesen Psalm dreißigmal sprechen, und nach jedem Mal soll er sprechen: Ach, Herr, hilf doch (Ps 118,25), unser Gott und Gott unserer Väter. Bei dir, Herr, haben wir uns geborgen214, laß uns nicht zuschanden werden215 und nicht vor dir ehrlos zurückkehren. Erlöse uns, Gott unserer Erlösung, um deines Namens willen, Herr, sei uns gnädig, du sollst uns retten und erretten vor dieser Armee, die über uns gekommen ist, um uns zu erniedrigen, zu vernichten und zu unterwerfen. Du bist der Herr der Heerscharen, heldenhafter und furchtbarer Gott, Herr der Kriege, kämpfe mit ihnen für uns, wie du mit dem Pharao, dem König von Ägypten, gekämpft hast. Wie das Wort, das gesagt ist: Der Herr wird für euch kämpfen, ihr aber werdet still sein (Ex 14,14), so kämpfte er für uns mit dieser Armee. Du sollst (sie) mit Zorn verfolgen und sie unter dem Himmel des Herrn vernichten. Bringe ihr Tun auf ihren Kopf zurück216 und führe sie von uns fort in Schmach und Schande. Sie sollen niemals mehr (zurück)kommen. Mit dem Namen MHSˇ LLH PH, hilf uns mit dem Namen des Herrn, der den Himmel und die Erde macht. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

213

'a'h. Emendiert mit N1878. Vgl. Pss 7,2; 11,1; 31,2; 71,1. 215 Vgl. Pss 31,2; 71,1. 216 Vgl. Joel 4,4; 4,7. 214

128

§ 66

5. Übersetzung S1551

L34

§ 66 [Höre, Gott, (mein Schreien). (Ps 61,2)]217

§ 66 Dem Chorleiter. Auf Saitenspiel. Von David. Höre, Gott, mein Schreien, horche auf mein Gebet. (Ps 61,1f.) Um lange zu leben, soll er diesen Psalm siebenmal beten. Und bei jedem Mal soll er sprechen: DYR MYS WHZQ218. ˙ ˙ (Ps Bei dir habe ich mich geborgen 7,2), und in deinen Namen habe ich mein Hoffen, meine Hoffnung, meine Zuflucht und meinen Ausweg gelegt. Du sollst mich, bitte, nicht mit leeren Händen von dir abweisen und mich nicht töten wegen der Vielzahl meiner Vergehen und meiner Sünden. Sondern durch die Vielzahl deiner Huld und deines Erbarmens belebe mich, wie es heißt: Deiner Erbarmungen sind viele, Herr. Belebe mich nach deinen Bestimmungen. (Ps 119,156) Du sollst meine Tage und meine Jahre verlängern, während ich deine Gebote tue und einhalte. Und ich werde deine Tora lernen, wie gesagt ist: Länge des Lebens ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. (Prov 3,16) Und wie gesagt wird: Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden mehren sie dir. (Prov 3,2) Und es heißt: Denn wer mich findet, hat Leben gefunden, Gefallen erlangt von dem Herrn. (Prov 8,35) Und es heißt: Ein Baum des Lebens ist sie für (alle), die sie ergreifen, und wer an ihr festhält, ist glücklich zu preisen. (Prov 3,18) Und (wie) gesagt wird: Denn durch mich werden zahlreich deine Tage, und es mehren sich dir die Jahre des Lebens. (Prov 9,11) Und

Wenn du in einem Haus wohnst und dich fürchtest, sprich den (Psalm), wenn du in das Haus eintrittst, und du wirst Erfolg haben. Und sein Name ist SˇDY219. Shin von sˇim ah (Ps 61,2). Dalet von ken azammerah (Ps 61,9) durch (den Austausch der) Buchstaben Dalet Kaf Sade. Yud ˙ von Mem, das am Ende des Psalms ist, durch (den Austausch der) Buchstaben Yud Mem.

217

Ergänzt mit N1878. Übersetzt: »Mächtiger, Mutiger und Starker«. 219 D. i. »Shadday«. 218

129

§ 66

5. Übersetzung S1551

L34

(wie) gesagt wird: Ihr aber, die ihr dem Herrn, eurem Gott, anhinget, ihr seid heute alle am Leben. (Dtn 4,4) Daher, Herr, mein Gott, sollst du mich nicht in der Hälfte meiner Tage hinwegnehmen wegen der Vielzahl meines Frevels. Du sollst mich nicht zerstören und mich nicht verschwinden lassen von der Welt. Vielmehr soll dein Erbarmen deinem Ärger zuvorkommen. Du sollst dich über mich erbarmen und meine Tage und Jahre zum Guten verlängern. Ich werde in vollständiger Buße umkehren zu dir, wie unsere Rabbinen, seligen Angedenkens, gesagt haben: »Kehre um einen Tag vor deinem Tod!«220 Denn meine Seele wirst du nicht dem She ol überlassen; du wirst nicht zugeben, daß dein Frommer (die) Grube sieht. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens. Eine Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar. (Ps 16,10f.) Denn der Herr, dein Gott, ist ein König, (der) Gefallen hat am Leben. Und du hast durch deinen Propheten gesagt: Denn ich werde nicht Gefallen haben am Tod des Gottlosen, sondern vielmehr daran, daß der Gottlose von seinem Weg umkehrt und lebt. (Ez 33,11) 221 Und es ist gesagt: Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, Haus Israel? (Ez 33,11) Du hast Gefallen an der Umkehr, wie gesagt ist: Kehre um, Israel, zum Herrn, deinem Gott! Denn du bist gestrauchelt durch dein Vergehen. Nehmt Worte mit euch und kehrt

220 221

130

mAv 2,10; vgl. auch bShab 153a. Die Glosse ist als Korrektur des fehlerhaft zitierten Bibelverses übersetzt worden.

§ 66–§ 68

5. Übersetzung S1551

L34

zum Herrn um! (Hos 14,2f.) Unsere Rabbinen, seligen Angedenkens, sagten an einigen Stellen: »(Die) Kraft der Buße steigt bis zum Thron der Herrlichkeit auf.«222 So soll auch meine Buße und mein Gebet bis zum Thron deiner Herrlichkeit aufsteigen. Du sollst mich in vollständiger Buße vor dir annehmen. Mit dem Namen DYR MYS WHZQ. ˙ Amen. Amen. Amen. Sela. ˙ § 68 Nur auf Gott vertraut still meine Seele. (Ps 62,2) Sprich diesen Psalm in der Nacht zum Sonntag nach dem Abendgebet und nach dem Nachmittagsgebet am Montag.224 Und sein Name ist YT W.225 Alef von ˙ akh el elohim (Ps 62,2). Yud von yesˇu ati (Ps 62,2). Tet von lo emot (Ps ˙ 62,3.7). Ayin von ˙oz lelohim (Ps 62,8). Waw von kema as´ehu (Ps 62,13). Nachdem du diesen Psalm beendet hast, sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, einziger Gott, daß du meine Vergehen227 vergibst, verzeihst und sühnst, wie du dem verziehen, vergeben und gesühnt hast, der vor dir diesen Psalm gebetet hat.229

§ 68 Nur auf Gott vertraut still meine Seele. (Ps 62,2) Für jemanden, den böse Menschen (mit) Unrecht und Gewalttat aufhetzen.223 Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, DGWL MRBBH226. Ich bin vor dich gekommen mit Weinen und Flehen, damit du dich über mich erbarmst. Erlöse mich und errette mich vor diesen Menschen, die mich aufhetzen, obwohl keine Gewalttat an meinen Händen (klebt) (Hi 16,17). Daher, Herr, mein Gott, errette mich mit deinem Erbarmen aus ihrer Hand und bringe ihr Tun auf ihren Kopf zurück.228 Zerbrich ihre Pläne mit deinem heiligen Namen DGWL MRBBH.

222 Vgl. bYom 86a: dubkh ask dy tygmw hbuwt hludg; im Anschluß wird ebenfalls Hos 14,2 zitiert. 223 Õirgtm. Kann auch mit »bekämpfen« übersetzt werden. 224 N1878 ergänzt: »Und ebenso am Donnerstag.« 225 Dieser Satz ist in S1551 am Ende des Abschnitts deplaziert und wurde hierher umgestellt. 226 Übersetzt: »hervorragend unter Zehntausenden«; vgl. Cant 5,10. 227 N1878 ergänzt: »und meine Sünden«. 228 Vgl. Joel 4,4; 4,7. 229 David; vgl. Ps 62,1.

131

§ 69–§ 70

5. Übersetzung S1551

L34

§ 69 [Gott, mein Gott bist du. (Ps 63,2)]230 Wenn du (Geschäfts)partner mit Anderen bist und du (den Gewinn) teilen willst, sprich diesen Psalm, und der gute Anteil wird dir gehören. Und ebenso für Erfolg im Handel. Und sein Name ist WH. Waw von wehammelekh yis´mah be lohim (Ps ˙ 63,12). He von bemidbar yehudah (Ps 63,1).

§ 69 Gott, mein Gott bist du; nach dir suche ich. (Ps 63,2) Wer seinem Gefährten ein Partner im Geschäft sein möchte, soll diesen Psalm sprechen. Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott und Gott meiner Väter, daß meine Partnerschaft mit N. N., Sohn von N. N., unter einem guten Planeten (steht) und wir heute und an jedem Tag mit unserer Partnerschaft Erfolg haben. Der Herr soll mir in seinem Erbarmen Wohlstand, Erfolg, vollständigen Segen, Leben und Frieden bei allen unseren Unternehmungen und allen Taten unserer Hände schicken. Mit dem Namen YH YH YH WHY. Wir werden in Frieden und in Behagen sein. Es wird weder Unrecht noch Betrug in unseren Händen geben. Mit dem Namen Gottes, des Herrn, des ewigen und immerwährenden Königs. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela.

§ 70 Höre, Gott, meine Stimme in meiner Klage. (Ps 64,2) Wenn du einen Wasserlauf durchqueren willst, sprich den (Psalm), und du bist gerettet.

§ 70 Höre, Gott, meine Stimme in meiner Klage. (Ps 64,2) Damit deine Feinde dich nicht wegen einer Sünde belügen. Sprich231 diesen Psalm und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, WH WH WH WHW, ewiger Gott. Errette mich von der Sünde, damit nicht diese meine Feinde mich zur Sünde verführen, mich, N. N., Sohn von N. N. Mit deinem reinen und lauteren Namen WH WH WH WHW. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

230 231

setzt.

132

Ergänzt mit N1878. (ruma) rmai. Die Glosse ist als Korrektur aufgefasst worden und entsprechend über-

§ 71–§ 73

5. Übersetzung S1551

L34

§ 71 Dir (gilt) Stille, Lobgesang. (Ps 65,2)232 Wenn du etwas von einem Menschen erbitten willst, sprich diesen Psalm mit seinem Namen, und du wirst Erfolg haben. Und sein Name ist YH. Yud von yasˇiru (Ps 65,14) vom Ende (des Psalms). He von dumiyyah (Ps 65,2). Und er ist gut, um Erfolg zu haben.

§ 71 Dir (gilt) Stille, Lobgesang, Gott, in Zion. (Ps 65,2) Für die Erhörung des Gebetes desjenigen, der in Buße umkehren wird. Und auch bei einem Seesturm. Und sein Name ist YYH. Es möge wohlgefällig vor dir, dem großen Namen, sein, daß du mein Gebet erhörst und mich mit der vollständigen Buße annimmst. Du sollst mich erlösen vom Lärm der Tage und dich über mich erbarmen. Gesegnet seist du, Herr, Erhörer des Gebets.

§ 72 Jauchzet zu Gott! (Ps 66,1)

§ 72 Dem Chorleiter. Ein Lied. Ein Psalm. Jauchzet zu Gott, die ganze Erde! (Ps 66,1) Falls du deine Gelübde nicht erfüllen kannst. Du sollst diesen Psalm am Morgen in der Synagoge sprechen. Und du sollst sprechen: Höre, Herr, meine Stimme, lausche meinen Worten. Und gib mir (das) Vermögen, meine Gelübde zu erfüllen, wie geschrieben steht: Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen, ja, (vor) seinem ganzen Volk. (Ps 116,18) Der Name von diesem Psalm ist SBY ˙ SBY SBY233. Amen. Sela.

Für jemanden, über den ein (böser) Geist (gekommen) ist. Schreibe den (Psalm) und hänge (ihn) ihm um, und flüstere über den (Besessenen): Rette mich, Gott, denn Wasser sind bis an die Seele gekommen. (Ps 69,2)

˙

§ 73 Gott sei uns gnädig. (Ps 67,2)

Und sein Name ist YH. Yud von yehan˙ nenu (Ps 67,2). He von selah (Ps 67,2) am Ende des Psalms.

232 233

˙

§ 73 Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse sein Angesicht leuchten über uns. Sela. (Ps 67,2) Es ist gut, diesen Psalm an jedem der 49 Tage, an allen Tagen der ( omer)Zählung zu beten.

In N1878 werden die drei Pss 65; 66 und 67 zusammengefaßt. Übersetzt: »Zier, Zier, Zier«.

133

§ 73–§ 75

5. Übersetzung S1551

L34

Und er ist gut gegen langanhaltende[s]234 Fieber und für einen Menschen, der verhaftet wurde.235 Und er ist für Gnade und Gunst und um von jedem bösen (Zauber)wort errettet zu werden. Und derjenige, der ihn in jeder Nacht betet, wird vor den Dieben errettet, wenn er ihn mit seinem Namen betet. Und er soll sprechen: Barmherziger vom Himmel, erbarme dich über mich und erlöse mich von jedem Feind und Wegelagerer in dieser Nacht und in jeder (anderen) Nacht. Und es soll kein Dieb in mein Haus eintreten können und mein Eigentum nehmen, von dem ich mich, meine Kinder und mein Haus ernähre. Mit dem Namen SB SB RM RM236 über ˙ dieses ˙ alle Hohen. Es soll (Zauber)wort für mich sein. Auf deine Erlösung hoffe ich, Herr. (Gen 49,18) Amen. Sela. § 75 Gott wird sich erheben, es werden sich zerstreuen seine Feinde. (Ps 68,2)

Gegen einen bösen Geist. Nimm eine Mine237 voll Wasser, das die Sonne nicht erblickt hat, und flüstere den (Psalm darüber). Und sein Name geht hervor aus238 Yud 234

§ 75 Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. Ein Lied. Gott wird sich erheben, es werden sich zerstreuen seine Feinde. (Ps 68,1f.) Es soll diesen Psalm derjenige in Reinheit sprechen, der im Gefängnis in Ketten gefangen ist, dreimal an jedem Tag. Und sein Name ist Y Y HDYH WN Y HYYH.

idimt txdq. Emendiert zu: tidimt txdq. O1531a faßt Pss 61 und 67 zusammen und liest: »Wenn du etwas von einem Menschen erbitten willst, sprich die (Psalmen), während du gehst, und (du) hast Erfolg.« 236 Übersetzt: »Heer, Heer, Hoher, Hoher«. 237 Eine Maßeinheit; vgl. Jastrow, Dictionary, S. 797. 238 N1878 liest: »(sein Name) ist YH.« 235

134

§ 75–§ 76

5. Übersetzung S1551

L34

(von) yaqum (Ps 68,2). He von Nun (in) nora (Ps 68,36) durch (den Austausch der) Buchstaben He Nun Kaf.

Bitte, Herr, mein Gott, errette mich vor allen meinen Hassern und meinen Feinden. Du sollst mich aus dieser Gefangenschaft führen, wie du dein Volk Israel aus Ägypten geführt und an ihnen Wunder und Heldentaten getan hast. So verfahre (auch) mit mir, erlöse mich und errette mich vor allen meinen Feinden und vor allen meinen Verfolgern. Und sei zu meiner Hilfe, wie geschrieben steht: Der Herr zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er den Eifer. Er erhebt einen Schlachtruf, ein gellendes Feldgeschrei, er beweist sich als Held gegen seine Feinde. (Jes 42,13) Der Herr befreit die Gefangenen (Ps 146,7) usw. Amen. Amen. Sela. Sela.

§ 76 Rette [mich] 239, Gott, denn (Wasser sind bis an die Seele) gekommen. (Ps 69,2)

§ 76 Dem Chorleiter. Nach »Shoshannim«. Von David. Rette mich, Gott, denn Wasser sind bis an die Seele gekommen. (Ps 69,1f.) Er soll diesen Psalm sprechen, um aus jeder Bedrängnis gerettet zu werden, dreimal an jedem Tag. Und um aus einer Wasserflut, aus einem Fluß und aus jeder Wasseransammlung gerettet zu werden, soll er sprechen: Gott der Geister, für alles Fleisch bist du (da). Zu dir bin ich gekommen mit Weinen und Flehen, damit du mich davor errettest, verdorben im Wasser zu sein und in ihm zu versinken. Und in keinem Wasser auf der Welt, sei es ein Meer, ein Fluß, eine Wasseransammlung oder ein Brunnen, aus allem errette mich. Ich möge nicht straucheln wegen meiner Vergehen. Du

Wenn du ein Lüstling, ein Hurenbock oder ein Sünder bist, sprich den (Psalm) über Wasser und trinke es.

239

Emendiert mit MT.

135

§ 76

5. Übersetzung S1551

L34

sollst mir nicht vergelten nach meinen bösen Taten. Erbarme dich über mich. Du sollst (mit) Erbarmen dem Zorn zuvorkommen um deines großen und heiligen Namens HY HY YHWH SB WT240 willen. So ˙lautet˙ mein (Zau˙ ber)wort, das aus meinem Mund herausgeht. (Jes 55,11)241 Und auch (für) denjenigen, der gesündigt hat und um Erbarmen bitten möchte. Er soll früh in die Synagoge zum Morgengebet (gehen), 30 Tag(e lang). Und an jedem Tag soll er (den Psalm) zweimal sprechen. Nach jedem Mal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott und Gott meiner Väter, daß du aus deinem Zorn zurückkehrst. Du sollst dich über mich erbarmen und meine Vergehen, die ich so und so gemacht habe, vergeben. Du sollst die Qual meiner Seele wohlgefällig annehmen. Sie sei vor dir wie Schlachtopfer, Brandopfer und Dankopfer. Du sollst mein Vergehen entschuldigen und sühnen um deines lauteren und reinen Namens H WH MS HY242 willen. Sühne, bitte, und vergib˙ ˙ meine Vergehen, Freveltaten und Bosheiten. Sie sollen nicht mehr erinnert werden. Denn bei dir ist der Quell des Lebens, in deinem Licht sehen wir das Licht. (Ps 36,10) Denn bei dir ist die Vergebung, damit du gefürchtet wirst. (Ps 130,4)

240

Übersetzt: »Lebendiger, Lebendiger, Herr der Heerscharen«. irbd ñk. Der MT liest: irbd hihi ñk – »So wird mein Wort sein«. 242 Ñm. Entspricht hi nach der atbash-Methode. ix – übersetzt: »Lebendiger«. 241

136

§ 76

5. Übersetzung S1551

L34

Und auch für eine schwangere Frau, die ihre Kinder verliert oder deren Kinder sterben. Er soll diesen Psalm schreiben und (ihn) ihr umhängen. Und er soll mit dem Psalm schreiben: Gott, bitte, heile sie doch, diese Frau N. N., Tochter der N. N. Höre die Stimme ihres Flehens, damit sie nicht die Frucht ihres Leibes verliert. Um deines großen und heiligen Namens willen sollst du ihre Kinder, (ihr) Leben und ihr Gedenken zum Guten bewahren. Und so (auch) für eine Frau, (bei) der eine lange Zeit vergangen ist, ohne daß sie schwanger geworden ist. Du sollst diesen Psalm schreiben, und sie soll (ihn) tragen. Bitte, Herr, auf daß du ihre Gebärmutter öffnest. Du sollst (sie) nicht mehr vom Niederkommen zurückhalten und dich ihrer annehmen, wie du dich Sara243, Rebekka244, Rachel245 und Hanna246 angenommen hast, derer du dich angenommen hast, und sie wurden schwanger und haben Söhne geboren nach einigen Jahren, so sollst du dich dieser Frau N. N., Tochter von N. N., annehmen, ihrer gedenken und dein Volk (?) zählen. Mit dem Namen H WH MS HY YH, sehr bald ˙ ˙ und in Kürze. Und so ist es (auch) für denjenigen empfehlenswert, diesen Psalm zu sprechen, dem man wegen deines Namens Gewalt antut. 243

Vgl. Vgl. 245 Vgl. 246 Vgl. 244

Gen 21,1f. Gen 25,21. Gen 30,22f. I Sam 1,2.20.

137

§ 76

5. Übersetzung S1551

L34

Er soll ihn sprechen mit seinem Namen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, SˇDY SˇDY SˇDY247, daß du mich von diesem großen Unheil errettest. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Auch für eine Frau, die ihre Kinder verliert. Er soll auf Katzenhaut schreiben: Barmherziger und gnädiger König, erbarme dich über diese Frau (und) bringe sie in Sicherheit, damit sie nicht ihre Schwangerschaft verliert, wenn sie schwanger ist. Halte fern von ihr alle Geister, Dämonen und Lilits, die kommen werden, um das Kind, das in ihrem Bauch ist, zu schlagen, zu töten, zu zerstören und (es sie) verlieren zu lassen. Mit dem Namen HY HY YHWH ˙ N., ˙Tochter von WLM248 sei dies für N. N. N., damit das Kind nicht vor der rechten Zeit herauskommt. Mit dem Namen des Herrn, des ewigen Gottes. Und so (auch) um einen nichtjüdischen Hasser zu töten. Er soll starken Essig nehmen, und darüber diesen Psalm fünfzehnmal sprechen. Er soll den Essig vor dem Tor des Hassers ausgießen. Und dies ist, was er nach dem Psalm sprechen soll: König, gegürtet mit Stärke und Glanz, mit Pracht, Großer in Streitfällen, Sieger von Kriegen, zu dir werde ich in der Bedrängnis rufen, auf daß du mich erhöhst und mich vor diesen (mich)

247

Übersetzt: »Shadday, Shadday, Shadday«. Das letzte Wort ist nicht als nomen barbarum gekennzeichnet. Übersetzt: »Lebendiger, Lebendiger, ewiger Herr«. 248

138

§ 76–§ 77

5. Übersetzung S1551

L34

bedrängenden Feinden errettest. Du, Herr, unterwirf sie, erniedrige sie und wirf sie zur Erde. Brich ihre Pläne und ihre Gedanken, wie du den Plan von Haman, dem Frevler, seinen Gedanken gebrochen und ihn verdorben hast.249 Bringe ihr Tun auf ihren Kopf zurück.250 Führe sie hinab zum Schacht des Grabes251 von ihrer Größe und von ihrem Besitz. Führe sie hinab zum Schacht des Grabes.252 Und nun, Herr, mein Gott, räche mich an meinen Feinden und meinen Hassern, die über mir größer werden, um dieses deines großen und heiligen Namens WHW WHW WHW YHW YHW YHW HW HW HW, der großen und der lauteren (Na-

men), willen. Du sollst ihnen ihr Tun auf ihren Kopf zurückbringen253, zerstöre sie und rotte sie aus, jedes Gedenken an sie. Vertilge sie von der Erdoberfläche, damit ihrer niemals mehr erinnert und gedacht wird. Sie und ihr ganzes Geschlecht sollen aus dem Buch des Lebens getilgt werden (Ps 69,29). So wie du das Gedenken (an) Amalek getilgt hast, so soll ihr Gedenken für immer getilgt werden.254 Mit dem Namen WHW WHW YHW YHW HW, sehr bald und in Kürze. Amen. Sela. § 77 (Eile,) Gott, mich zu retten! (Ps 70,2)

§ 77 Dem Chorleiter. Von David. Zum Gedächtnis. Eile, Gott, mich zu retten, Herr, zu meiner Hilfe! (Ps 70,1f.)

249

Vgl. die biblische Esthergeschichte. Vgl. Joel 4,4; 4,7. 251 Vgl. Ps 55,24. 252 Die unmittelbare Wiederholung ist wahrscheinlich eine Dittographie. 253 Vgl. Joel 4,4; 4,7. 254 Vgl. Ex 17,14; Dtn 25,19. 250

139

§ 77–§ 78

5. Übersetzung S1551

L34

Sprich den (Psalm) im Kampf, um deinen Hasser zu empfangen, und du siegst.

Während einer Bedrängnis. Du sollst diesen Psalm sprechen, und du sollst sprechen: Mein Fels, mein König, ewiger Gott, erhöre meinen Schrei, und höre mein Gebet. Erlöse mich und errette mich aus dieser großen Bedrängnis, errette mich und befreie mich aus ihr. Ich möge nicht verstrickt werden in der Vielzahl meiner Vergehen und meiner Freveltaten, sondern birg mich im Schatten deiner Flügel (Ps 17,8), du wirst mich retten und es mögen mir in dieser Stunde deine Erbarmungen und deine Huldreichungen beistehen, denn sie sind groß und zahlreich. Mit dem Namen YHWH WHW WHW WHW YH YH YH HY YHWH ˙ wie geSB WT255, König der Welten, ˙schrieben steht: Denn ich bin der Herr,

dein Gott, der deine Rechte ergreift, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht! Ich helfe dir! (Jes 41,13) § 78 Bei dir, Herr, habe ich mich geborgen. (Ps 71,1) Um aus der Haft errettet zu werden, sprich den (Psalm) jeden Tag siebenmal, abends, morgens und mittags.

255

140

§ 78 Bei dir, Herr, habe ich mich geborgen. Laß mich niemals zuschanden werden! (Ps 71,1) Es ist gut, diesen Psalm zu beten, wenn er in irgendeiner Bedrängnis ist, (sei es) eine Bedrängnis durch einen Feind oder Not an Nahrung, (sei es) wenn er am Ende seiner Tage im hohen Alter sein wird. Er soll den (Psalm) an jedem Tag beten, am Morgen und am Abend. Er wird (den Psalm) mit dem Namen, der oben geschrieben ist, ausrichten.

Die letzten drei nomina lauten übersetzt: »Lebendiger, Herr der Heerscharen«.

§ 79–§ 80

5. Übersetzung S1551

L34

§ 79 Von Salomo. Gott, deine Rechtssprüche. (Ps 72,1) Schreibe den (Psalm)256, und hänge (ihn) dir um. Und du wirst Gnade und Gunst finden in den Augen der Geschöpfe. Und sein Name ist H. Alef von elohim (Ps 72,1). He von ye asˇsˇeruhu (Ps 72,17).

§ 79 Von Salomo. Gott, gib dem König deine Rechtssprüche. (Ps 72,1) Für Gnade, Gunst und Erbarmen vor einem König. Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Gott, Herr, König der Welten, voller Erbarmen und Gnaden, Herr über alle Taten, gesegnet im Munde aller Seelen, dir will ich danken, dich preisen und vor dir beten, auf daß du mir heute und an jedem Tag antwortest, auf daß du mich der Gnade, Huld und dem Erbarmen anheimgibst in deinen Augen, in den Augen aller, die mich sehen, und in den Augen von N. N., Sohn von N. N., des Königs oder dieses Fürsten über dieses Geschäft, das ich brauche. Mit dem Namen H H H HW HW. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Wenn du diesen Psalm schreiben wirst, und es wird für [dich]257 sein, wirst du Gnade in den Augen jedes Menschen haben.

Und er ist gut, damit er nicht seinen Besitz verliert.

Drittes Buch § 80 Fürwahr, (Gott) ist Israel gut. (Ps 73,1) Um von einer Zwangstaufe errettet zu werden, sprich den (Psalm) siebenmal

256 257

§ 80 Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind. (Ps 73,1) Für jemanden, dem böse Menschen Unrecht und Gewalttat vorwerfen.

O1531a ergänzt: »auf Pergament«. hily. Emendiert zu: Óily.

141

§ 80–§ 83

5. Übersetzung S1551

L34

an jedem Tag.

Er soll diesen Psalm beten, und er soll sprechen: DGWL MRBBH258, vor dich bin ich gekommen mit Weinen und Flehen, auf daß du dich meiner erbarmst und mich erlöst. Errette mich vor diesen Menschen, die mir (etwas) vorwerfen, obwohl keine Gewalttat an meinen Händen (klebt) (Hi 16,17). Daher errette mich vor ihnen, bringe ihnen ihr Tun auf ihren Kopf zurück259 und zerbrich ihre Pläne und ihre Gedanken. Mit deinem heiligen Namen DGWL MRBBH. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 81 Gott, warum hast du verworfen für immer? (Ps 74,1)

§ 81 Ein Maskil von Asaf. Gott, warum hast du verworfen für immer, (warum) raucht dein Zorn? (Ps 74,1) Gegen Feinde und Bedränger, die sich gegen die Gemeinde erheben, um sie zu zerstören. Er soll diesen Psalm morgens und abends mit Fasten sprechen.

Wenn du Feinde oder Geister hast, die dich bedrücken, sprich den (Psalm), und du siehst viele Wunder.

§ 82 Wir preisen dich, Gott. (Ps 75,2) Zum Verzeihen eines Vergehens. Und sein Name ist HD.260 He 261 von Quf von sadiq (Ps 75,11) vom Ende des ˙ durch die Kombination (von) Psalms He Quf. Dalet von262 hodinu (Ps 75,2). § 83 Bekannt ist Gott in Juda. (Ps 76,2)

258

§ 82 Ein Psalm von Asaf. Ein Lied. Wir preisen dich, Gott. (Ps 75,1f.) Er soll den (Psalm) sprechen, um die Gottvergessenen, Frevler und Verräter zu unterwerfen und zu vernichten.

§ 83 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Psalm von Asaf. Ein Lied. Bekannt ist Gott in Juda, in Israel. (Ps 76,1f.)

Übersetzt: »hervorragend unter Zehntausenden«; vgl. Cant 5,10. Vgl. Joel 4,4; 4,7. 260 N1878 liest: »HD«. ˙ 261 N1878 liest: »Het«. 262 N1878 ergänzt:˙ »He (in)«. 259

142

§ 83–§ 84

5. Übersetzung S1551

L34

Um aus Feuer und Wasser gerettet zu werden.263

Für einen Richter, (bevor) er beginnt, zu Gericht zu sitzen. Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Mit dem Namen »Herr der Welt und Bildner des Alls«, ich, N. N., Sohn von N. N., trete ein in das Gericht. Es möge wohlgefällig vor dir sein. So wie ich unschuldig in das Gericht eintrete, so soll ich unschuldig hinausgehen aus dem Gericht, auf daß sie mich nicht korrumpieren mögen im Gericht und auf daß keine Straftat an mir sein wird. Aber ich werde nach dem Gesetz und nach der rechten Ordnung urteilen, damit ich nicht einen Weg der Krümmungen gehe und kein Unrecht an mir hängen wird. Mit dem Namen »Bildner (des) Alls«. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 84 Meine Stimme (ruft) zu Gott. (Ps 77,2)

§ 84 Dem Chorleiter. Nach »Jedutun«. Von Asaf. Ein Psalm. Meine Stimme (ruft) zu Gott, und ich will schreien. Meine Stimme (ruft) zu Gott, daß er mir Gehör schenke. (Ps 77,1f.) (Dieser Psalm) ist gut, um [erhört]264 zu werden, und (damit) seine Worte in den [Ohren]266 jedes Menschen gehört werden. Er soll sprechen: Zu dir werde ich rufen, Herr, erhöre mich, antworte mir und sei mir gnädig. Gib mir Gnade in

(Der Psalm) ist gut, um ihn dahin zu führen, daß er in keinerlei Bedrängnis fallen wird.265

263 O1531a liest: »Für ein Kleines; um der Mutter eines Säuglings (einen Geist) auszutreiben. Schreibe (den Psalm), und hänge (ihn) ihr um.« Vgl. auch den (korrupten) Text in N1878. 264 ywun – »erlöst«. Konjiziert entsprechend dem Kontext zu: ymwn. 265 N1878 zitiert diesen Psalm an und verknüpft ihn ungeschickt mit den folgenden drei Psalmen. 266 iniyb. Konjiziert zu: inzab.

143

§ 84–§ 85

5. Übersetzung S1551

L34

den Augen aller Geschöpfe, damit sie meine Stimme erhören werden. Meine Worte sollen beliebt sein und erhört werden in den Ohren jedes Menschen, sei er groß oder klein. Ich möge in den Augen keines einzigen Menschen verachtet und verabscheut werden. Mit dem Namen YHWH SˇDY267. Amen. Amen. Sela. Sela. § 85 Ein Maskil von Asaf. Höre! (Ps 78,1) (Der Psalm) ist gut, um Gnade und Gunst vor der Regierung zu (finden).268

267

§ 85 Ein Maskil von Asaf. Höre, mein Volk, meine Tora! (Ps 78,1) (Für den), der möchte, daß ihm Wunder geschehen und ihn der Herr von einem bösen (Zauber)wort errettet und daß seine Speisen überströmen. Er soll diesen Psalm vierundzwanzigmal sprechen, und bei jedem Mal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, YYY LHYM HYYM RHWM ˙ ist, die ˙ ihn WHNWN269, der allen nahe ˙ rufen. Ich habe dich aus der Bedrängnis angerufen. Bringe mich heraus, errette mich von diesem bösen (Zauber)wort und bereite mir Wundertaten und Wunder. Wie du für Israel in Ägypten270 und für Mordechai und Esther in der Burg Susa271 Wunder und Wundertaten bereitet hast, so bereite mir Wunder und Wundertaten in dieser Zeit. Mit dem Namen YHWH LHYM HYYM RHWM WHNWN272. Amen. ˙ ˙ Amen. Sela.˙

Übersetzt: »Herr, Shadday«. O1531a und N1878 fassen Pss 78; 79 und 80 zusammen: O1531a liest (ähnlich N1878): »Wenn Hasser dich auf der Reise bedrängen (und) dich schütteln. Sprich diese drei Psalmen, und du wirst große Wunder sehen.« 269 Das erste nomen ist nicht gekennzeichnet. Übersetzt: »Herr, lebendiger, barmherziger und gnädiger Gott«. 270 Vgl. Ex 3,20; 4,21 u.ö. 271 Vgl. die biblische Esthergeschichte. 272 Übersetzt: »Herr, lebendiger, barmherziger und gnädiger Gott«. 268

144

§ 86

5. Übersetzung S1551

L34

Hälfte des Buches § 86 Er war barmherzig. (Ps 78,38) Gegen eintägiges Fieber. Er soll den (Psalmabschnitt) mit der Beschwörung schreiben und (ihn) um den Hals des Kranken hängen. Und so soll er nach dem Psalm273 schreiben: Heilmittel vom Himmel. Es soll für N. N., Sohn von N. N., vollständige Heilung sein. Es soll von ihm der Geist, der in ihn eingetreten ist, gehen und er soll nicht mehr bei ihm bleiben, ihm nicht schaden können, ihn nicht mehr und (auch) nicht seine 248 Glieder niederstrecken können. Mit dem Namen YHW YHW YHW YHWH. Es soll dieses (Zauber)wort sein, sehr schnell und in Kürze. Auch für einen Epileptiker. Du sollst so schreiben: Du sollst von ihm alle Dämonen, alle bösen Geister und Lilits, alle bösen Dinge, die den Menschen Böses antun, alle Arten von Katastrophen, die die Welt erschüttern, (wie) Feuer, Wasser, Feindschaft, Seuche, Pest, Dürre, Hunger, und alle Feinde, die mein Unheil wünschen, entfernen. Es sollen ihre Glieder abgezogen, abgerissen, gebrochen, abgeschnitten, ausgegossen und zur Erde geworfen werden. Alle Könige der oberen Heerscharen sollen herauskommen und den Geist wegstoßen, der über ihm gedient hat. Sie sollen ihn schlagen in der Angelegenheit, auf daß der (Kranke)

273

rumzmh rxa.

Hier eigentlich: »nach dem Abschnitt Ps 78,38–72«.

145

§ 86–§ 87

5. Übersetzung S1551

L34

lebendig und gesund zurückbleibt, wie er zuvor gewesen ist. Mit dem Namen YHW YHW YHW YHWH. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Und auch für einen gefangenen Menschen. Er soll nach dem Psalm274 schreiben: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, daß du mich aus dieser Gefangenschaft, in die ich übergeben wurde, errettest. Führe mich als Freien von ihr heraus, zu Frieden und Leben, wie es mein Begehr und mein Wille ist, sehr schnell und in Kürze. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 87 Gott, Nationen sind gekommen. (Ps 79,1) Es ist gut, den (Psalm) zu sprechen, um Hasser zu töten.

§ 87 Gott, Nationen sind in dein Erbteil gekommen. (Ps 79,1) Damit du kein Sünder wirst, sollst du diesen Psalm sprechen, und danach sollst du sprechen: L N HWSˇY H N SLH N KPR N 275, verzeihe meine Ver˙ gehen, meine Schuld und meine Sünden. Rette mich davor, daß ich an dir sündige, sei es heute, noch irgendwann. Und das, was ich gesündigt habe vor dir, wische mit deinem großen Erbarmen weg, aber nicht durch Qualen. Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig sein (Ps 19,15) usw. Und auch für eine Frau, deren Schwangerschaft verlorengeht. Er soll diesen ganzen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Es möge wohl-

274 275

146

Hier eigentlich: »nach dem Psalmabschnitt«. Übersetzt: »Gott, bitte, erlöse, bitte, vergib, bitte, sühne, bitte«.

§ 87–§ 88

5. Übersetzung S1551

L34

gefällig vor dir sein, Herr, mein Gott und Gott meiner Väter, Gott Abrahams, Gott Isaaks und Gott Jakobs, daß du dich über diese Frau in ihrer Schwangerschaft erbarmst. Du sollst ihre Gebärmutter öffnen und sie soll schwanger werden, einen Sohn gebären und nicht (mehr) aufhören zu gebären. Mit dem Namen L N 276. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 88 Hirte Israels. (Ps 80,2)

Es ist gut, den (Psalm) zu sprechen, damit du nicht Götzendienst betreibst.

§ 88 Dem Chorleiter. Nach »Shoshannim«. Ein Zeugnis. Von Asaf. Ein Psalm. Hirte Israels, höre! (Ps 80,1f.) Für einen Menschen, der aus seinem Land, aus seinem Haus, von seinem Erbe und von seiner Frau vertrieben wird, durch einen König, Fürsten oder Richter, der ihn vertrieben hat und wollte, daß er um Erbarmen bitten wird. Er soll früh in die Synagoge zum Morgengebet (gehen), 30 Tag(e lang), und diesen Psalm zweimal am Tag beten. Bei jedem Mal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott und Gott meiner Väter, daß du von deiner Wut zurückkehrst. Du sollst dich über mich erbarmen, mein Vergehen und meine Sünde vergeben. Nimm meine Buße an, so wie du die Buße von Manasse Ben Hiskija, König von Juda, angenommen hast.277 Und so wie man [ihn]278 in sein Königtum zurückkehren ließ wie zuvor, so möge es wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, daß du mich an meinen Ort, zu

276

Übersetzt: »Gott, bitte«. Vgl. II Chr 33,12f. 278 utubiwhw. Emendiert zu: 277

uhubiwhw.

147

§ 88–§ 89

5. Übersetzung S1551

L34

meinem Haus, meiner Frau und meinen Kindern zurückkehren läßt. Ich werde mich mit ihnen ((an ihnen)) freuen und sie werden sich mit mir ((an mir)) freuen. Mit deinem lauteren und reinen Namen H H MS HY HY279. Bringe uns zurück, ˙ ˙daß wir umkehren! ErHerr, zu˙ dir, neuere unsere Tage, (daß sie werden) wie früher! (Thr 5,21) Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 89 Jubelt zu Gott! (Ps 81,2)

(Der Psalm) ist ebenfalls gut, damit du nicht Götzendienst betreibst.280

279

§ 89 Dem Chorleiter. Auf der Gittit. Von Asaf. Jubelt zu Gott, unserer Stärke! (Ps 81,1f.) Damit du keinen Götzendienst betreibst, sollst du diesen Psalm an jedem Tag sprechen, und du sollst sprechen: Bitte, Herr der Heerscharen, höre mich und errette mich von dem Geist der Unreinheit und vom Götzendienst, in dem keine Stärke, keine Lebenskraft und überhaupt keine Wirklichkeit ist, denn Nichtigkeit sind sie, ein Werk zum Gespött (Jer 10,15; 51,18), Weil sie nichtig sind (I Sam 12,21b), die nichts nützen und nicht erretten können (I Sam 12,21a). Daher, bitte, Gott, treuer König, entferne von mir den bösen Trieb. Versenke ihn in den Tiefen des Meeres und entferne ihn aus den 248 Gliedern, die in mir sind, ohne daß er mein Herz dazu neigen können wird, dieses große Übel zu tun. Herr, Gott der Heerscharen, wahrhaftiger Gott, erniedrige, unterwirf und entferne ihn, und mache ihn vor mir zunichte, auf

Entspricht hi nach der atbash-Methode. ix – übersetzt: »Lebendiger«. N1878 liest etwas korrupt: »[Er soll] diesen Psalm mit seinem Namen [sprechen], und er wird Erfolg haben.« 280

148

Ñm

§ 89–§ 90

5. Übersetzung S1551

L34

daß er mich nicht zur Sünde verführen kann bei einer Miswa oder bei dem ˙ Willen meines Schöpfers, weder bei einer kleinen Sache, noch bei einer großen Sache. Offenbar und bekannt ist vor dir, daß eine kleine Übertretung eine große Übertretung nach sich zieht, und eine kleine Miswa eine große ˙ Miswa, wie unsere Rabbinen, seligen ˙ Angedenkens, an einigen Stellen sagten: Sei ebenso achtsam auf eine leichte Miswa wie auf eine schwere Miswa.281 ˙ zu Ich˙ möge berechtigt sein zu lernen, lehren, zu bewahren, zu erfüllen und aufrechtzuerhalten alle Worte deines Tora-Studiums in meinem Munde und alle Gesetze deines Willens. Mit dem furchtbaren und heiligen Namen, der L MLK N MN282 genannt wird. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 90 Gott steht fest. (Ps 82,1)

Wenn man dich auf eine Mission schickt, sprich (den Psalm) unterwegs, dann kehrst du schnell zurück und wirst auf deiner Mission Erfolg haben.

281 282

§ 90 Ein Psalm von Asaf. Gott steht fest in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er. (Ps 82,1) Wer möchte, daß er ohne (jegliche) Anstrengung geht, soll diesen Psalm auf Gazellenpergament mit seinem Namen schreiben. Er soll (dieses Amulett) an seinen rechten Fuß hängen, und er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott und Gott meiner Väter, daß du N. N., Sohn von N. N., Kraft und Stärke gibst, wie geschrieben steht: Er gibt dem Müden Kraft und dem Ohnmächtigen mehrt er die Stärke. (Jes 40,29) Du sollst seine Füße den Hirschkühen gleich machen und ihn schnell und mit Leichtigkeit

Vgl. mAv 2,1. Übersetzt: »Gott, treuer König«.

149

§ 90–§ 91

5. Übersetzung S1551

L34

führen, damit er nicht um seine Füße besorgt sein (muß), und nicht vom Gehen zerbrochen und straucheln wird. Mit dem Namen SB RM WNSˇ 283 soll ˙ das (Zauber)wort sein, auf daß er gehe, nicht besorgt sei und nicht zerbrochen werde. Und er wird schreiten und fahren über die Höhen der Welt, über jeden Berg, (jede) Anhöhe und Niederung, (jedes) Tal und Feld und (jede) Stadt. Er soll sich nicht fürchten und nicht zerbrochen werden. Es soll ihm kein böser Vorfall und kein böses Unheil geschehen, (wie) geschrieben steht: Der Herr, der Herr, ist meine Kraft. Er soll meine Füße den Hirschkühen gleich machen, und über meine Höhen soll er mich schreiten lassen. Dem Chorleiter, mit meinem Saitenspiel. (Hab 3,19) § 91 Gott, laß dir keine Ruhe! (Ps 83,2) Für den Krieg.284 Schreibe den (Psalm), und hänge (ihn) dir um, und sie werden dich nicht besiegen. Und wenn sie dich besiegen, werden sie dir nicht Böses antun.

283

§ 91 Gott, laß dir keine Ruhe! (Ps 83,2) Um einen bösen Feind, einen Hasser Israels, zu stürzen, soll er eine Tonscherbe nehmen und auf sie diesen Psalm mit seinem Namen ((schreiben))285. Er soll (sie) in das Haus des Feindes werfen. Nach dem Psalm soll er den Namen L NWR HW WSˇMW NWR 286 nennen. Seine Diener sind Feuer, seine Engel sind loderndes Feuer und seine ganze Umgebung ist loderndes Feuer. Ein Feuerstrom floß und ging von ihm aus.

Das letzte nomen ist nicht gekennzeichnet. Übersetzt: »Hohes und erhabenes Heer«. O1531a liest: »Für einen Kampf.« N1878 faßt die Pss 82 und 83 zusammen und liest: »Wenn du in eine Stadt gehen willst.« 285 (butkiu) rmaiu. Die Glosse ist als Korrektur aufgefaßt und entsprechend übersetzt worden. 286 Übersetzt: »Ein furchtbarer Gott ist er und sein Name ist furchtbar«. 284

150

§ 91–§ 93

5. Übersetzung S1551

L34

Tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm. (Dan 7,10) Es möge wohlgefällig sein vor dem Thron seiner Herrlichkeit, daß für N. N., Sohn von N. N., den bösen Feind, den Hasser Israels, Pest, Dürre, Hunger, Leid und Plage sein wird, daß N. N., Sohn von N. N., dieser Hasser, hingestreckt, getötet und von der Welt ausgerottet wird. Mit dem Namen »eifernder und rächender Gott, Herr, er wird sein, er wird sein.« Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 92 Wie lieblich sind deine Wohnungen. (Ps 84,2) Für jemanden, dessen Körper wegen seiner starken Krankheiten abmagert.287 Sprich den (Psalm) über einen neuen Topf, gefüllt mit Wasser, das die Sonne nicht erblickt hat. Gieße (das Wasser) über den (Kranken) aus, und es wird nutzen mit Gottes Hilfe. Und sein Name ist B.288 Alef von289 seva ot (Ps 84,2)290. Bet 291 von bakh (Ps ˙84,13).

§ 92 Wie lieblich sind deine Wohnungen. (Ps 84,2) Derjenige, der reichlich Tora lernen will, soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Von (dir), Herr, habe ich gebeten und gefragt, auf daß du mir Kraft, Stärke und Vermögen gibst, reichlich Tora und Aggadot zu lernen. Niemals (mehr) werde ich mich vom Lernen der Tora und einer Miswa ent˙ fernen. Mit dem Namen HW HHW HHW ˙ ˙ Ewig. HHW YYY SB WT292. Amen. ˙ ˙ Sela.

§ 93 Herr, du hast Gefallen gefunden an deinem Land. (Ps 85,2)

§ 93 Dem Chorleiter. Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. Herr, du hast Gefallen gefunden an deinem Land,

287

O1531a und N1878 lesen: »Für einen Menschen, der krank ist.« N1878 liest: » L«. 289 N1878 ergänzt: »Taw (in)«. 290 N1878 ergänzt: »durch die Gematria Alef Taw Bet Shin. 291 N1878 liest: »Lamed von Bet«. 292 Die letzten beiden nomina lauten übersetzt: »Herr der Heerscharen«. 288

151

§ 93–§ 94

5. Übersetzung S1551

Um deinen Gefährten zu beschwichtigen,293 gehe ins Freie, wende dein Gesicht zum Himmel nach Süden, sprich siebenmal294 diesen Psalm,295 und er empfängt dich (wohlwollend). Und sein Name ist [WH]296. Waw von weyesˇ akha titten lanu (Ps 85,8). He von har eynu YHWH hasdekha (Ps ˙ 85,8).

L34

hast die Gefangenschaft Jakobs gewendet. (Ps 85,1f.) Für die »Öffnung des Herzens«. Er soll Honig, Mehl und Ziegenmilch in einem sauberen Gefäß nehmen. Er soll (darüber) diesen Psalm mit seinem Namen sprechen. Danach soll er alles kneten und mischen und daraus einen Kuchen machen. Er soll auf den (Kuchen) den Namen des Psalms mit Olivenöl schreiben und ihn backen. Dann soll er ihn essen. Der Name des Psalms ist L RHWM ˙ dir SˇMK297. Bei uns wird gesagt: Bei habe ich mich geborgen, laß mich nicht zuschanden werden,298 denn ich bitte, daß du mein Herz öffnest, um deine Tora zu lernen. Du sollst von mir jede Dummheit, Unsinnigkeit, Torheit und (jedes) Vergessen entfernen. Ich werde verstehen, begreifen und weise werden im Leuchten deiner heiligen Tora, in dem Buch, in den Büchern (?) sowie in jeder Weisheit und Wissenschaft. Mit dem Namen PTHY L Rafa el N L YH YHW TRPY L ˙ZKRY L NSHY L ˙ Ewig. Sela. ˙ ˙ MLKY L. Amen.

§ 94 Ein Gebet von David. Neige, (Herr, dein Ohr). (Ps 86,1) Der (Psalm) ist gut, um den (Besessenen dazu) zu bringen, daß er von einem bösen Geist errettet wird.

293

§ 94 Ein Gebet von David. Neige, Herr, dein Ohr, antworte mir! (Ps 86,1) Für jemanden, der um Erbarmen bittet, um aus jeder Bedrängnis und von einem bösen Geist errettet zu werden. (Dafür) ist es gut, den (Psalm) zu beten.

O1531a und N1878 lesen: »Wenn ein Mann zornig (N1878: über dich) ist.« N1878 liest: »fünfmal«. 295 O1531a und N1878 ergänzen: »gehe (dann) zu ihm hin«. 296 Ergänzt entsprechend nachfolgender Namensableitung und mit N1878. 297 Übersetzt: »Barmherziger Gott ist dein Name«. 298 Vgl. Pss 31,2; 71,1. 294

152

§ 94–§ 95

5. Übersetzung S1551

L34

Er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, daß du mich von einem bösen Geist, aus einer Bedrängnis, vom bösen Trieb, vor einem Widersacher und Hasser errettest, damit sie mir nichts Böses antun und mir niemals irgendeinen Schaden zufügen können. Sie sollen mich nicht ängstigen und nicht die 248 Glieder, die in mir sind, niederstrecken. Mit dem heiligen Namen L RK PYM299. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. § 95 Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. Ein Lied. Seine Gründung (Ps 87,1) und Psalm 88. Es ist gut, (diese Psalmen zu sprechen), um die Stadt oder die Gemeinde zu erretten.

299

§ 95 Von den Söhnen Korachs. Ein Psalm. Ein Lied. Seine Gründung ist auf den heiligen Bergen. Der Herr liebt die Tore Zions. (Ps 87,1f.) Um eine Stadt zu erlösen von den Feinden, die über sie kommen, um sie gefangen zu nehmen, soll er diesen Psalm dreiundzwanzigmal sprechen. Nach jedem Mal soll er sprechen: Bitte, ewiger Gott, der (über) den Keruvim thront, ich bin gekommen, um mein Flehen vor dich zu werfen. Du sollst dich nicht vor meinem Flehen und meinem Gebet verbergen. Du sollst diese gute Stadt und die guten Menschen, die in ihr sind, erlösen und retten. (Sie sind) Menschen der Gnade und des Rechts und geben den Armen ein Almosen und den Elenden ein Lager und bewahren die Miswot nach ihrem ganzen Vermögen. Sie˙folgen nicht den Gelüsten ihres Herzens. Daher, Herr, mein Gott, sollst du dich über sie erbarmen und sie retten aus der Hand ihrer Feinde, die sie bedrängen, um sie von

Übersetzt: »Langmütiger Gott«.

153

§ 95–§ 96

5. Übersetzung S1551

L34

der Welt auszurotten. Und ihr Tun sollst du auf ihren Kopf zurückbringen300, und sie sollen wegen ihrem Vergehen sterben. Bitte, YHWH YH HY SˇDY301, auf ˙ daß du mich behütest und von jedem Unheil errettest. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 96 Ein Lied. Ein Psalm von den Söhnen Korachs. Dem Chorleiter. Nach »Mahalat« zu singen. Ein Maskil. Von ˙ dem Esrachiter. (Ps 88,1) Heman, Es ist (für) denjenigen gut, den (Psalm) zu beten, der von bösen Krankheiten betroffen ist. Er soll diesen Psalm achtzehnmal302 sprechen mit: Und der Herr ging vor seinem Angesicht vorüber. (Ex 34,6) Er soll sprechen: Heile mich, Herr, so werde ich geheilt! Erlöse mich, so werde ich erlöst! Denn du bist mein Ruhm. (Jer 17,14) Herr, mein Gott, heile mich von dieser Krankheit, wie du Hiskija, den König von Juda,303 Mirjam die Prophetin304 und Naaman von seinem Aussatz305 geheilt hast. So möge wohlgefällig vor dir sein, daß du mich heilst und mich mit völliger Gesundheit stärkst. Mache mich stark, rechtfertige mich und sühne meine Vergehen. Laß mich, deinen Knecht, von ganzem Herzen in Wahrheit, in völliger

300

Vgl. Joel 4,4; 4,7. Übersetzt: »Herr, YH Lebendiger, Shadday«. 302 'imyp 'i'x. Die Zahl 18 wird normalerweise 'x'i geschrieben, aber auf die invertierte Weise bedeutet sie zugleich »Lebendig(er)«. 303 Vgl. II Reg 20,1–7; II Chr 32,24; Jes 38,1–22; siehe auch Sefer Shimmush Tehillim § 34 (L34). 304 Vgl. Num 12,10–15. 305 Vgl. II Reg 5,1–14. 301

154

§ 96–§ 99

5. Übersetzung S1551

L34

Buße zurückkehren. Gepriesen seist du, Herr, Heiler der Kranken. § 97 Die Gnadenerweise des Herrn (will ich) ewig (besingen). (Ps 89,2) Für einen Menschen, dessen Glieder und Knochen von Krankheiten gebrochen sind. Sprich den (Psalm) über Olivenöl, nimm Wolle306 von einem geschorenen Widder307. Gib dieses Öl auf die Wolle, und räuchere sie über dem (Kranken).308

§ 97 Ein Maskil. Von Etan, dem Esrachiter. (Ps 89,1) Um Almosen zu geben, soll er diesen Psalm an jedem Tag sprechen, und er soll sprechen: Gott, ewiger Gott, behüte mich, stärke mich, mache mich stark, rechtfertige mich, gedenke meiner und gib mir (das) Vermögen, ein Almosen den Armen zu geben. Mit dem großen und heiligen Namen MLK PL GBWR309. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Beendet und abgeschlossen.

Wenn du einen Menschen aus der Haft herausführen willst, gehe hinaus unter den freien Himmel, sprich den (Psalm), und deine Augen (seien dabei) zum Himmel (gerichtet).

Viertes Buch § 99 Ein Gebet von Mose. (Ps 90,1) Sein Name ist SˇDY310. Shin von Taw (in) tefilah (Ps 90,1) durch (den Austausch der) Buchstaben Shin Taw. Dalet von311

306

§ 99 Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes. (Ps 90,1) Gegen Geister, Dämonen und Lilits. Er soll diesen Psalm schreiben und (ihn) dem (Besessenen) umhängen. Er

rmc.

O1531a und N1878 lesen das Synonym rmy. O1531a und N1878 lesen: »Schaf«. 308 O1531a und N1878 lesen: »und mache einen Verband daraus, und binde ihn ihm um.« Das Verb rjq ist ein Homonym und kann sowohl »binden« als auch »räuchern« bedeuten. In der letzteren Bedeutung hat S1551 das Verb verstanden und durch das Synonym ñwy ersetzt. 309 Übersetzt: »König, Wunder, Held«. 310 D. i. »Shadday«. 311 N1878 ergänzt: »Mem von«. 307

155

§ 99–§ 100

5. Übersetzung S1551

L34

ma on (Ps 90,1) durch (den Austausch der) Buchstaben Dalet Mem Taw. Yud von Alef von attah (Ps 90,1) durch312 Alef Yud Quf.

soll nach dem Psalm schreiben: Mikha el, Gavri el, Rafa el, helft mir, stützt und befreit mich aus der Hand jedes Geistes und Dämons und aus der Hand aller bösen Geister, die in der Welt (umher)fliegen. Mit dem Namen des Herrn, des ewigen Gottes. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 100 Sprich den (Ps 90) mit (dem) Psalm (Wer im Schutz des Höchsten) wohnt (Ps 91,2) gegen einen Löwen oder einen bösen Geist, und sie werden fliehen. Wer im Schutz des Höchsten wohnt. (Ps 91,2) Und sein Name ist L. Nachdem du diese zwei Psalmen314 gesprochen hast, sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Gott, Shadday, der große, mächtige und furchtbare [Name]315, daß du einen bösen Geist von N. N. fortstößt, ihm bald vollständige Heilung schickst, und ihn zu seiner Gesundheit zurückkehren läßt. Du sollst mir antworten, wie du Mose, deinem Knecht316, geantwortet hast, [als er] dieses Lied [vor dir gebetet hat]317. Laß sein Gebet vor dir aufsteigen, wie der Duft von Räucherwerk zu dir vom Altar aufgestiegen ist. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 100 Die Freundlichkeit (des Herrn). (Ps 90,17)313 Wer im Schutz des Höchsten wohnt. (Ps 91,1) Um die Schadegeister zu vertreiben, soll er den (Psalm) sprechen, schreiben und (ihn) dem (Besessenen) umhängen. Er soll nach dem Psalm sprechen: BRKY L, SˇMSˇY L, YWBB L, Shadday, errette mich vor den Schadegeistern, vor den Dämonen, von jedem bösen Vorfall und von jedem bösen Schaden.

312

N1878 ergänzt: »die Gematria«. Ps 91 fängt in vielen Textzeugen bereits mit diesem Vers an. 314 Pss 90 und 91. 315 Ergänzt mit N1878. 316 N1878 liest: »den Frommen«. 317 Ergänzt mit N1878. 313

156

§ 100–§ 101

5. Übersetzung S1551

L34

Weiterhin: Schreibe diesen ganzen Psalm318 rückwärts, lege ihn hinter die Tür des Hauses, und du wirst von jedem bösen (Zauber)wort errettet werden. Und sein Name ist L. [Alef ]319 geht hervor aus Yud (in) yesˇu ati (Ps 91,16) [durch die Gematria Alef Yud Quf ]320. [Lamed]321 von Alef von orekh yamim (Ps 91,16) durch [die Gematria Alef Lamed Bet Mem]322.

Wenn derjenige ihn siebenmal spricht, der auf den Weg hinausgeht, und (seine Gedanken) auf diesen Namen YWHK richtet, wie es heißt: denn er bietet seine Engel für dich auf (Ps 91,11), wird er vor den Räubern errettet werden und in Frieden gehen. Amen. Ewig. Sela.

§ 101 Ein Psalm. Ein Lied für den Tag des Schabbat. (Ps 92,1) Gott der Rache. (Ps 94,1) Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Ps 23,1) Der Herr erhöre dich am Tag der Not. (Ps 20,2) Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt (Ps 24,1) und Ein Psalm. Zum Dankopfer. (Ps 100,1) Diese Psalmen sind gut, um in ein hohes Amt aufzusteigen.323 Nimm ein neues Gefäß, und fülle es mit Wasser. Gib Myrte325 und Weinreben326 hinein, sprich darüber diese Psalmen dreimal327, und wasche dich mit diesem Wasser.328 Danach salbe mit diesem Wasser329 deinen Körper und dein Ge-

§ 101 Ein Psalm. Ein Lied für den Tag des Schabbat. Es ist gut, den Herrn zu preisen. (Ps 92,1f.)

Um im Krieg zu siegen, soll er diesen Psalm achtundzwanzigmal324 am Tag sprechen, und er soll sprechen: SˇDY L, RGY L, MRGY L, NRGY L, ZRYRWN.

318

Ps 91; vgl. N1878. O1531a liest: »schreibe die (Pss 90 und 91)«. Ergänzt nach Kontext und mit N1878. 320 Ergänzt mit N1878. 321 Ergänzt nach Kontext und mit N1878. 322 Emendiert mit N1878. 323 O1531a liest: »Wenn du zu einem Herrn oder einem Machthaber willst.« N1878 liest: »Wenn du einen Herrn oder einen Machthaber besiegen willst.« 324 Õimyp 'x'k. Die Zahlbuchstaben bedeuten zugleich: »Kraft«. 325 sdh. N1878 liest das Synonym asa. 326 O1531a liest: »und gib Feuer«. 327 O1531a liest: »sechsmal in einer Nacht«. 328 O1531a und N1878 lesen: »und trinke (O1531a: von dem Wasser) dreimal in der Nacht.« 329 O1531a und N1878 lesen: »mit dem Balsam«. 319

157

§ 101–§ 103

5. Übersetzung S1551

L34

sicht, bete zum Herrn nach Norden, und du wirst große Wunder sehen. § 102 Der Herr ist König. Er hat sich bekleidet mit Hoheit. (Ps 93,1) Es ist gut, den (Psalm) zu sprechen, um seinen Gegner vor Gericht zu besiegen. § 103 Gott der Rache (Ps 94,1), diesen Psalm und den Psalm: Es ist gut, den Herrn zu preisen. (Ps 92,2) Wenn dein Hasser dich bedrängt, reinige dich, und gehe hinaus ins Freie beim Morgengrauen. Nimm in deinen Mund330 Weihrauch am Montag, es sei dein Gesicht nach Nordosten332 (gewendet), bete [die (Psalmen)]333 siebenmal am Tag, so wirst du große Wunder sehen. Und der Name dieser Psalmen ist L QNW TWB334. ˙ du diese Psalmen beendet Nachdem hast, sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, L QNW TWB, daß du N. N., ˙ Sohn von N. N., meinen Feind, erniedrigst und unterwirfst. Dann zeige mir Wunder, wie du unterworfen und erniedrigt hast die Feinde von Mose, unserem Meister, Friede sei über ihm,336 der vor dir diese Lieder gebetet hat. Und es steige mein Gebet337 auf wie der Duft des Weihrauchs vom Altar.

330

§ 103 Gott der Rache, Herr, Gott der Rache, strahle hervor! (Ps 94,1) Um sich an seinen Hassern zu rächen, soll er diesen Psalm zweiunddreißigmal sprechen, und er soll nach dem Psalm sprechen: L QNW TWB NQMY L331, ˙ ihr heiligen Namen, rächt euch an diesem Hasser, der das Böse in den Augen des Herrn alle Tage seines Lebens getan und mir so und so Böses angetan hat, obwohl keine Gewalttat an meinen Händen (klebt). (Hi 16,17) Daher sollt ihr euch an ihm mit der Rache des Herrn rächen. Wie Pinhas, Sohn von Eleasar, der den Zorn des Herrn über die Söhne Israels abgewendet hat335, getan hat, so tut an diesem N. N., dem Hasser, mit dem Namen des Schöpfers der Welt. Amen. Sela.

O1531a liest: »Lege an deine Schulter«. N1878 liest: »Nimm in deinen Namen«. Die ersten drei nomina lauten übersetzt: »Eifernder (und) guter Gott«. 332 O1531a liest: »nach Norden«. 333 Emendiert mit N1878. 334 Übersetzt: »Eifernder (und) guter Gott«. 335 Vgl. Num 25,11. 336 N1878 liest: »die Feinde von dem, der . . .«. 337 N1878 liest: »der Duft meines Gebetes vor dir«. 331

158

§ 104–§ 106

5. Übersetzung S1551

L34

§ 104 Kommt, laßt uns jubeln. (Ps 95,1)

§ 104 Kommt, laßt uns dem Herrn zujubeln, laßt uns zujauchzen dem Fels unserer Erlösung! Laßt uns vor sein Angesicht treten mit Dank! (Ps 95,1f.) Damit nicht die Menschen seiner Stadt auf dem Weg der Unreinheit umherirren, soll er diesen Psalm sechsundzwanzigmal sprechen, und nach jedem Mal soll er sprechen: THRY L, ˙ der SDQY L, errettet diese Menschen ˙Stadt von der Sünde gegen den Herrn, gepriesen sei er, damit sie sich nicht in dieser Sache der Unreinheit irren. Ich sehe, daß andere irren, daher sollst du sie davor bewahren, sich zu irren mit (den) anderen. Mit dem Namen eures geehrten und furchtbaren Schöpfers, gepriesen sei sein Name für immer und ewig, stets und immerdar.

Damit sich nicht die Menschen seiner Stadt zur Unreinheit verführen lassen. Und sein Name ist L.338

§ 105 Singt dem Herrn ein neues Lied. (Ps 96,1) Um die Angehörigen seiner Familie zu erfreuen. Und sein Name ist YH.339

§ 105 Singt dem Herrn ein neues Lied, singe dem Herrn, ganze Erde. (Ps 96,1) Es ist gut, diesen Psalm am Tag von Rosh ha-Shana zu beten. Und es ist ebenso gut, ihn bei einem Seesturm und in den Tagen einer Seuche dreimal am Tag zu sprechen. Und er soll ihn über Bedrängnisse sprechen, die sich erneuern, (dafür) ist er gut.

§ 106 Der Herr ist König. Es frohlocke die Erde! (Ps 97,1) (Dieser Psalm) ist ebenfalls gut, um die Angehörigen seiner Familie zu erfreuen.

§ 106 Der Herr ist König. Es frohlocke die Erde! (Ps 97,1) Um die Angehörigen seiner Familie zu erfreuen, soll er den Psalm sprechen, und er soll sprechen: BRKY L,

338 N1878 ergänzt: »Alef von asˇer nisˇba ti (Ps 95,11). Lamed von lekhu nerannenah (Ps 95,1).« 339 N1878 ergänzt: »Yud von Shin (in) sˇiru (Ps 96,1). He von Waw (am) Ende (von) emunato (Ps 96,13) (durch den Austausch von) He Waw Zayin.«

159

§ 106–§ 108

5. Übersetzung S1551

Und sein Name ist YH.340

L34

S´MHY L, RHMY L, behütet die Ange˙ ˙ Familie davor, besorgt hörigen meiner

und traurig zu sein, wie Gott das schickt, was er begehrt, in seiner Welt zu machen. Und sie mögen mit Freude und Liebe Qualen des Herrn empfangen. Mit dem Namen des Schöpfers der Welt und der Wolken. § 107 Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er hat Wunder (getan)! (Ps 98,1)

Um Frieden zwischen einem Menschen und seinem Gefährten zu stiften. Und sein Name ist YH.342

§ 108 Der Herr ist König. Es zittern (die Völker). (Ps 99,1) Um ein Frommer zu sein.

340

§ 107 Ein Psalm. Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er hat Wunder getan! Ihm half seine Rechte und sein kräftiger 341 Arm. (Ps 98,1) Um die Menschen seiner Stadt von einer Seuche zu erleichtern, die dabei ist, sie wegen der Vielzahl ihrer Vergehen in unseren Tagen krank zu machen, soll er diesen Psalm sprechen, und er soll nach dem Psalm sprechen: HSDY L, YS´RY L, HYY L, erleichtert ˙ Menschen dieser˙ Stadt die Seuche, den die dabei ist, sie krank zu machen. Und tadelt den Satan, der sie verseucht hat. Mit dem Namen des mutigen Königs, groß an Kraft. § 108 Der Herr ist König. Es zittern die Völker. Er thront (auf) den Keruvim. Es wankt die Erde. (Ps 99,1) Um ein Frommer zu sein, soll er diesen Psalm zwölfmal sprechen an jedem Tag, und nach jedem Mal soll er sprechen: DRSˇY L, BQSˇY L, gebt mir ein Herz, um zu predigen, Gott zu bitten

N1878 ergänzt: »Yud von YHWH malakh (Ps 97,1). He von Ayin (in) edotekha durch die Gematria He Ayin.« Die letzte Ableitung ist offenbar korrupt, da sich das Wort edotekha nicht in Ps 97 findet. 341 uzuy – wörtlich: »seiner Kraft«. Der MT liest: uwdq – »seiner Heiligkeit«. 342 N1878 liest: »Sein Name ist WH. Waw vom Ende (von) eloheynu (Ps 98,3). He von hariy u laYHWH (Ps 98,4).«

160

§ 108–§ 109

5. Übersetzung S1551

L34

und an ihn und an seine Tora zu glauben. Mit dem Namen des Reiters der Wüsten343. Ich werde über die (Tora) nachsinnen bei Tag und bei Nacht.344 Amen. Ewig. Sela. § 109 Ein Psalm zum Dankopfer. (Ps 100,1) Um deinen Feind zu besiegen. Und sein Name ist WH.345 Sprich den (Psalm) siebenmal.

§ 109 Ein Psalm zum Dankopfer. Jauchzt dem Herrn, die ganze Erde! (Ps 100,1) Der (Psalm) ist gut, um seine Sünde zu bekennen. Er soll ihn im Fasten achtzehnmal346 sprechen, und nach jedem Mal soll er sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, ich bin vor dich gekommen, Herr, mein Gott, um meine Sünde zu bekennen. Ich habe gesündigt vor dir, Herr, mein Gott, dieses und jenes habe ich getan. Und jetzt haben wir keinen Altar und keinen Tempel, um vor dir Opfer und unsere Pflicht darzubringen. Daher faste ich vor dir, damit du verzeihst, vergibst und sühnst für alle meine Vergehen. Und nimm mich mit (meiner) vollständigen Umkehr an, (die) von dir erwünscht ist, wie gesagt ist: Ich, ich bin es, der deine Freveltaten auslöscht um meinetwillen. (Jes 43,25) Und deine Rechte ist ausgestreckt, um die Umkehrer zu empfangen. Daher, Herr, mein Gott, empfange mich in vollständiger Umkehr. Du

343

tubry – in der jüdischen Kosmologie auch Name des siebenten Himmels. Vgl. Ps 1,2. 345 N1878 liest: »Sein Name ist YH. Yud von [Kaf ] (in) ki tov (Ps 100,5) (durch den ˙ (Ps 100,2) durch die Austausch von) Yud Kaf Lamed. He von Ayin (in) ivdu et YHWH Gematria He Ayin.« 346 'imyp 'i'x. Die Zahl 18 wird normalerweise 'x'i geschrieben, aber auf die invertierte Weise bedeutet sie zugleich: »Lebendig(er)«. 344

161

§ 109–§ 111

5. Übersetzung S1551

L34

sollst meine Vergehen und meine Freveltaten sühnen, und empfange mit Erbarmen und Wohlwollen mein Fasten und meine Qualen zur Ehre deines großen, starken und furchtbaren Namens YHW YH YHWY YHWH. Dein Name ˙ sei gepriesen für immer und ewig, und er sei geheiligt. Amen. Sela. § 110 Von Gnade und Recht (will ich singen). (Ps 101,1) Es ist gut, den (Psalm zusammen) mit dem Psalm: Gott wird sich erheben (Ps 68,2) auf Pergament zu schreiben. Und er ist gut gegen einen bösen Geist.

§ 111 Gebet eines Elenden. (Ps 102,1) Um Erbarmen vom Herrn, gepriesen sei er, zu erbitten, auf daß er ihm Gnade in der Schwangerschaft einer kinderlosen Frau gewährt. Und sein Name ist YH.347

347

§ 110 Von David. Ein Psalm. Von Gnade und Recht will ich singen; dir, Herr, will ich spielen. (Ps 101,1) Errette mich vor den Verleumdern und von übler Nachrede. Er soll diesen Psalm fünfmal an jedem Tag sprechen, und bei jedem Mal soll er sprechen: ZR L, DKRY L, SBRY L, SˇTQY L, (ihr) Namen von heiligen Engeln, bewahrt mich vor jedem Verleumder, damit er mich nicht verleumden und über mich keinerlei üble Nachrede verbreiten kann. Mit dem Namen »Shadday«, der in den Wolken wohnt. Amen. Ewig. Sela. § 111 Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist. (Ps 102,1) Um Barmherzigkeit für seine Seele und für seine Bedrängnis zu erbitten, soll er am Tag des Fastens (zusammen) mit diesem Psalm sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, LHYM HY348, ewiger König, daß du meine˙ Anfrage erfüllst. Du sollst meine Seele zu dir zurückkommen lassen in meiner Anfrage, auf meinem Pfad und in meiner Bitte. Errette mich von der Dürre, vom

N1878 ergänzt: »Yud vom Ende (von) (YHWH) sˇim ah tefillati (Ps 102,2). He von Nun (am) Ende des Psalms yikkon (Ps 102,29) durch die Gematria (von) He Nun Kaf.« 348 Übersetzt: »Lebendiger Gott«.

162

§ 111–§ 113

5. Übersetzung S1551

L34

Hunger, von der Pest, vom Kummer, vom Seufzer, vom Vergehen, vom Satan, vom Zerstörer, vor jedem Feind und Wegelagerer sowie von allen Arten von kommenden Katastrophen, die sich auf der Welt erneuern und ausbrechen. Mit dem furchtbaren und schrecklichen Namen YH YH YH YH YH YH YH, zweimal. Amen. Ewig. Sela. § 112 Von David. Preise (den Herrn). (Ps 103,1) (Dieser Psalm) ist ebenfalls gut, um Erbarmen für eine Frau zu erbitten, die kinderlos ist. Und sein Name ist H.

§ 112 Von David. Preise den Herrn, meine Seele, und all mein Inneres den Namen seiner Heiligkeit. (Ps 103,1) Wer von seinem Schöpfer eine Sache erbitten möchte, soll den (Psalm) mit seinem Namen YHW YHW YHW YHW YHW YHW YHW L HY WNWR ˙ WQDWSˇ349 sprechen.

Es möge wohlgefällig vor dir sein, daß du mir mit der Fülle deines Erbarmens und deiner Gnade antwortest. Erfülle mir, was meine Seele von dir erbittet und begehrt, auf daß du mir diese Sache schnell erfüllst, und in Kürze sollst du die Sache erfüllen. Amen. Ewig. Sela. § 113 Preise (den Herrn), meine Seele. (Ps 104,1)

Dieser Psalm ist gut, um den Schadegeist zu töten.

§ 113 Preise den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr groß, mit Majestät und Pracht bist du bekleidet. (Ps 104,1) Wer wünscht, einen Nichtjuden zu töten, soll den (Psalm) mit seinem Namen einhundertundachtzigmal sprechen. HY HY HY HY HY HY HY YH YH YH ˙ YH ˙ ˙YH ˙YH350 ˙ , Herr ˙ ˙ der HeerschaYH

ren, töte und vernichte diesen Nichtju-

349 350

Die letzten vier nomina lauten übersetzt: »Lebendiger, furchtbarer und heiliger Gott«. ix – übersetzt: »Lebendiger«.

163

§ 113–§ 115

5. Übersetzung S1551

L34

den N. N., Sohn von N. N., der verabscheut wird. Und rotte ihn von der Welt aus und vernichte ihn, damit er deinen geheiligten Namen nicht mehr erwähnt, denn er tat das in deinen Augen Böse. Daher soll er wegen der Fülle seiner Vergehen, seiner Freveltaten, seiner Bosheiten und seiner Sünden straucheln und nicht mehr leben. Mit diesem deinem geheiligten und reinen Namen WHW YLY LM usw., den ich (bereits) oben an einer anderen Stelle mit anderen Namen geschrieben habe (?). Und das ist der Name von Preist den Herrn, ruft an seinen Namen (Ps 105,1) von 72 Name(n) (?). Und er geht nicht aus dem Psalm hervor. Auch ist er gut, dies zu sagen (?).351 § 114 Preist den Herrn, ruft an (seinen Namen). (Ps 105,1) (Dieser Psalm) ist gut, um ihn gegen Viertagefieber zu sprechen.

§ 114 Preist den Herrn, ruft an seinen Namen. (Ps 105,1) Gegen Viertagefieber. Er soll den (Psalm) schreiben und ihn um den Hals des Kranken hängen. Und er soll nach dem Psalm schreiben: YHWH YHWH YHWH YHWH YHWH YHWH YHWH352, höre, Gott, deinen

Knecht, und heile, stärke und kräftige ihn. Wende von mir diese ganze Krankheit ab und entferne sie von mir. Versenke sie in den Tiefen des Meeres, damit sie nicht mehr über mich aufsteigen möge. Amen. Amen. Amen. Ewig. Sela. § 115 Wer wird die Machttaten (des Herrn) erzählen. (Ps 106,2)

351 352

164

§ 115 Halleluja! Preist den Herrn, denn er ist gut. Denn seine Gnade (währt) ewig. Wer wird die Machttaten des

Die letzten Sätze scheinen korrupt zu sein. Das Tetragramm ist jeweils mit Vokalpermutationen versehen.

§ 115–§ 116

5. Übersetzung S1551

(Dieser Psalm) ist gut gegen Dreitagefieber. Und sein Name ist WH.353

L34

Herrn erzählen, hören lassen all seinen Ruhm? (Ps 106,1f.) Es ist gut, den (Psalm) gegen Dreitagefieber zu schreiben. Er soll diesen Psalm nach (seiner) Ordnung schreiben und (danach) umgekehrt mit seinem Namen YH KTRY L. Heile bitte diesen N. N., Sohn von N. N., und wende von ihm dieses Dreitagefieber ab. Es soll ihn nicht mehr niederstrecken können und kein einziges der 248 Glieder, die in ihm sind. Mit dem Namen »Der den Himmel ausspannt wie eine Zeltdecke.« (Ps 104,2) Und er soll (ihn) um seinen linken Arm hängen, schön und passend. Amen. Ewig. Sela.

Fünftes Buch § 116 Es sollen die Erlösten des Herrn sagen. (Ps 107,2) Dieser Psalm ist sehr gut, um ihn gegen langanhaltendes Fieber zu sprechen. Und sein Name ist YH.354

§ 116 Es sollen die Erlösten des Herrn sagen, die er aus der Hand des Bedrängers erlöst hat. (Ps 107,2) Er soll diesen Psalm auf Gazellenhaut schreiben, und er soll nach dem Psalm schreiben: SˇDY SˇDY SˇDY SˇDY SˇDY SˇDY SˇDY355. Schicke bitte Heilung zu diesem N. N., Sohn von N. N., vollständige Heilung in Kürze. Er ist gut gegen Zweitagefieber. Er soll (ihn) um seinen rechten Arm hängen. Amen. Ewig. Sela.

353 N1878 ergänzt: »Waw vom Ende (von) hodu (Ps 106,1). He vom Ende des Psalms haleluyah (Ps 106,48).« 354 N1878 ergänzt: »Yud von yo mru (Ps 107,2). He vom Ende des Psalms hasdey YHWH ˙ (Ps 107,43).« 355 Übersetzt: siebenmal »Shadday«.

165

§ 117–§ 119

5. Übersetzung S1551

L34

§ 117 Gefestigt ist mein Herz, Gott. (Ps 108,2)

§ 117 Ein Lied. Ein Psalm von David. Gefestigt ist mein Herz, Gott. (Ps 108,1f.) Er soll den (Psalm) nach (seiner) Ordnung schreiben und (danach) umgekehrt mit der Nennung von L SˇDY356, mit den Namen, die in ihm sind: RGY MRGY RGY MRGY. Errette N. N., Sohn von N. N., den Kranken, und hilf ihm, stütze und rette ihn, plötzlich und in Kürze. Amen. Ewig. Sela. Und er soll (ihn) um den Hals des Kranken hängen.

Schreibe den (Psalm), verberge ihn hinter der Tür des Hauses, und du wirst Erfolg haben. Und sein Name ist [WH]357. Waw von sareynu (Ps 108,14) am Ende des ˙Psalms. [He von]358 Nun von [nakhon (Ps 108,2)]359 durch (den Austausch) der Buchstaben He Nun Kaf.

§ 118 Gott meines Lobes, schweige nicht! (Ps 109,1) Wenn dich dein Hasser bedrängt, nimm Senf, nimm ein neues Gefäß, fülle es (mit) Quellwasser, und sprich darüber (den Psalm) drei Tage (lang). Gieße (das Wasser) vor dem Tor deines Hassers aus. Achte darauf, daß kein Tropfen auf dich spritzt. Und sein Name ist L. [Alef ]362 von elohey (Ps 109,1). [Lamed von]363 Kaf (in) ki ya amod (Ps 109,31) durch (den Austausch der) Buchstaben Kaf Lamed. § 119 Spruch des Herrn für meinen Herrn. (Ps 110,1)

356

§ 118 Dem Chorleiter. Von David. Ein Psalm. Gott meines Lobes, schweige nicht! (Ps 109,1) Wenn dich ein Hasser bedrängt, bete [diesen]360 Psalm in der Synagoge mit seinem Namen zwölfmal. SB SB SB ˙ mich ˙ ˙ SB S´R SB M LH361, errette aus ˙der Hand ˙ dieses Feindes, der mich bedrängt. Mit dem Namen (dessen, der in den) Wolken wohnt. Amen. Amen. Amen.

§ 119 Du sollst fünf Tage fasten, und am sechsten Fasten(tag) sollst du spre-

Übersetzt: »Gott, Shadday«. Ergänzt mit N1878. 358 Ergänzt mit N1878. 359 ñuag. Da sich dieses Wort nicht in Ps 108 findet, wurde mit N1878 emendiert. 360 hzb. Emendiert zu: hz. 361 Übersetzt: »Heer, Heer, Heer, Heer, Fürst des Heeres der Höhe«. Das letzte nomen ist nicht gekennzeichnet. 362 Ergänzt nach Kontext und mit N1878. 363 Ergänzt nach Kontext mit N1878. 357

166

§ 119–§ 120

5. Übersetzung S1551

L34

Damit deine Hasser mit dir Frieden schließen. Sein Name ist YH.365

chen:364 Spruch des Herrn für meinen Herrn (Ps 110,1), auf daß deine Hasser Frieden schließen mit dir. Du sollst vier Tage fasten, und am fünften Tag sollst du diesen Psalm zwanzigmal sprechen, und du sollst sprechen: (Der in den) Wolken wohnt, antworte mir aus der Wohnung deiner Heiligkeit. Laß meinen Feind mit mir Frieden schließen, wie du Frieden schließt. Sprich am Ende diesen Vers: Wenn der Herr an den Wegen eines Mannes Wohlgefallen hat, läßt er selbst seine Feinde mit ihm Frieden schließen. (Prov 16,7) So, Herr, unser Gott, Gott der Heerscharen, sollst du an meinen Wegen Wohlgefallen haben und mir alle meine Taten gelingen lassen. Laß meinen Feind mit mir Frieden schließen, schnell und in Kürze. Amen. Amen. Amen. Ewig. Sela.

§ 120 Halleluja! Preisen will ich den Herrn. (Ps 111,1) Damit sich dir Freunde vermehren.

§ 120 Halleluja! Preisen will ich den Herrn von ganzem Herzen. (Ps 111,1) Wenn du willst, daß sich dir Freunde vermehren, sollst du diesen Psalm an jedem Tag achtmal sprechen, und nach jedem Mal sollst du sprechen: »Furchtbarer und Mächtiger, Mutiger, Kraft«, auf daß du mir Gunst, Huld, Erbarmen und Freundschaft gibst in deinen Augen und in den Augen aller, die mich sehen, in der Angelegenheit, auf daß sich ((mir))366 Freunde ohne Zahl

364

Diese Anweisung ist offenbar deplaziert und widerspricht mit der Anzahl der Fastentage der auf das Psalmzitat folgenden Anweisung. 365 N1878 ergänzt: »Yud von Mem (in) minahal baderekh (Ps 110,7) durch die Gematria ˙ (Ps 110,1) durch die Gematria He Nun Yud Mem. He von Nun (in) ne um YHWH la doni Kaf.« 366 (il) ib. Die Glosse ist als Korrektur aufgefaßt und entsprechend übersetzt worden.

167

§ 120–§ 122

5. Übersetzung S1551

L34

vermehren, auf daß mich alle, die mich sehen, glücklich preisen und ich Gunst und Huld vor ihnen genieße. Amen. Ewig. Sela. § 121 Halleluja! Glücklich der Mann. (Ps 112,1) Um (jemanden) mit deinen (eigenen) Kräften zu überwinden.

§ 121 Halleluja! Glücklich der Mann, der den Herrn fürchtet. (Ps 112,1) Wenn du willst, daß du stärker wirst und daß du (noch mehr) Stärke zu deiner Stärke hinzufügst, sollst du diesen Psalm neunundzwanzigmal sprechen, und nach jedem Mal sollst du sprechen: SWR SWR SWR367, ewiger Gott, du bist ˙ ˙ ˙ und stark, und dein ist gewaltig, groß die Größe und die Stärke368, und alles ist in deiner Hand. Du aber bist derselbe und deine Jahre enden nicht. (Ps 102,28) Und du bist derselbe, denn über dich heißt es: Der Herr ist ein Mann des Krieges; YHWH ist sein Name (Ex 15,3), der große, gewaltige und furchtbare Gott (Neh 9,32). Es soll ein (Zauber)wort vor dir ausgehen, auf daß ich stärker in meiner Stärke werde und erstarke in der Stärke meines Körpers, denn du bist gegürtet mit Stärke, Mut und Kraft. Um deines Namens willen stärke und ermutige mich in meiner Kraft und in meiner Stärke um deines großen, gewaltigen, geehrten und furchtbaren Namens SWR SWR SWR SWR willen. ˙ ˙ ˙ ˙ Amen. Ewig. Sela.

§ 122 Halleluja! Lobt, Knechte des Herrn! (Ps 113,1)

§ 122 Halleluja! Lobt, Knechte des Herrn, lobt den Namen des Herrn! (Ps 113,1)

367 368

168

Übersetzt: »Fels, Fels, Fels«. Vgl. I Chr 29,11.

§ 122–§ 124

5. Übersetzung S1551

L34

Der (Psalm) ist gut, um Götzendienst zu vernichten.

Um Götzendienst zu vernichten, soll er drei Tage fasten, und am dritten Tag soll er diesen Psalm dreimal rufen, und bei jedem Mal soll er sprechen: Mein König und mein Gott, höre meinen Schrei, erhöre mein Schreien und horche auf mein Gebet. Sieh auf die Bitternis meiner Seele und auf das Bittere meines Geistes. Erniedrige, unterwirf und rotte (den) Götzendienst aus. Mit dem Namen YH YH L SˇDY369, der Mose, unserem Meister, Friede sei mit ihm, im Feuer des Dornbuschs erschien370, soll dieses (Zauber)wort sein, in Kürze und bald, plötzlich und in kurzer Zeit. Amen. Ewig. Sela.

§ 123 Als Israel (aus Ägypten) zog. (Ps 114,1) Für jemanden, der kauft und verkauft. Schreibe (den Psalm) an den Laden. Und sein Name ist H.371

§ 123 Als Israel aus Ägypten zog. (Ps 114,1) Wer aus der Stadt hinausziehen will, soll diesen Psalm dreimal sprechen, und nach jedem Mal soll er sprechen: SˇDY SˇDY SˇDY L LHYM372, errette mich, bitte, und führe mich aus dieser Stadt hinaus, in Frieden, zum Leben, zum Guten, zum Segen und zum Erfolg, und beruhige (mich) und (führe mich in) Geborgenheit. Mit dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ewiger Gott, begradige meine Wege. Amen. Ewig. Sela.

§ 124 Nicht uns. (Ps 115,1)

§ 124 Nicht uns, Herr, nicht uns. (Ps 115,1)

369

Die letzten beiden nomina lauten übersetzt: »Gott, Shadday«. Vgl. Ex 3,2–15. Der hier angegebene Name wird dort aber nicht genannt. 371 N1878 liest: »Sein Name ist WH. Waw von bese t yis´ra el (Ps 114,1). He von hayetah ˙ ist aber offenbar korrupt. yehudah leqodsˇo (Ps 114,2).« Die Ableitung des Waw 372 Übersetzt: »Shadday, Shadday, Shadday, Gott, Gott«. 370

169

§ 124–§ 125

5. Übersetzung S1551

L34

Dieser Psalm ist gut, wenn du kommst, um im Glauben gegen die Minim zu disputieren.

Wenn du kommst, um mit Priestern zusammenzutreffen, sprich den (Psalm) mit seinem Namen sechzigmal, und setze (?) ihn heute mit Fasten, und sprich: MWN MWN ((SL)) MWN SL SL SWR373, ewiger Gott, hilf mir, mit ˙ Priestern N. N. und N. N. zusamdiesen menzutreffen. Und vergilt ihnen ihre Tat in ihrem Kopf wegen des Bösen, das sie (mir) viele Male angetan haben. Und störe ihre Gedanken, damit sie nicht mit mir zusammentreffen können. Mit dem Namen des Herrn, des Gottes Israels. Amen. Ewig. Sela.

§ 125 Ich liebe (den Herrn), denn er hörte. (Ps 116,1) Wer den (Psalm) häufig spricht, wird nicht eines unnatürlichen Todes sterben und nicht eines plötzlichen Todes.

§ 125 Ich liebe den Herrn, denn er hörte meine Stimme. (Ps 116,1) Wer Umkehr tun will, soll diesen Psalm nach einem Fasten von fünf Tagen sprechen, und am sechsten Tag soll er sprechen: Weh mir, denn ich bin vor dir umhergeirrt.374 Verwüstung ist über mir, denn ich bin von dir abgefallen.375 Und meine Vergehen haben mich vertrieben vom Anschluß an das Erbteil des Herrn (I Sam 26,19). Es haben mich viel Unheil und schwere Bedrängnisse erreicht, und ich habe dich wegen all diesem nicht gebeten. Nun erreichen mich meine Schande und meine Schuld. Mühsal ist gestoßen auf meine schwarzen Tage, nachdem sich graues Haar bei mir eingeschlichen hat376. Auch ich wurde getröstet, denn Gerechtigkeit wird man mir raten und ist mein Gedanke. Laß mich doch in die Hand des

373

– »Treue«; Vgl. Jes 6,5. 375 Vgl. Hos 7,13. 376 Vgl. Hos 7,9. 374

170

ñuma

ruc

– »Fels«.

§ 125–§ 127

5. Übersetzung S1551

L34

Herrn fallen (I Chr 21,13), denn du bist nahe allen deinen Rufern und läßt dich suchen von allen, die nach dir suchen. Laß dir die Umkehr der Umkehrenden gefallen und heile die Umkehr der Abtrünnigen, auf daß ich vor dir bestehen können werde. Ziehe mein Herz zu deinem Willen und nähere mich dem Bund und dem Gesetz, und ich werde mich nicht niederwerfen aus der Ferne. Diesen widduy habe ich gefunden, den der Prophet Elia, seligen Angedenkens, ((gesagt hat))377. § 126 Lobt den Herrn, alle Nationen! (Ps 117,1) (Dieser Psalm) ist gut für den, der verleumdet wird, aber nichts getan hat. § 127 Preist den Herrn, denn er ist gut. (Ps 118,1) Für die Umkehr eines Epikuräers.

§ 127 Aus der Bedrängnis rief ich zu YH. Es antwortete mir in der Weite YH. (Ps 118,5)378 Wenn du kommst, um einen Epikuräer zur Umkehr zu bewegen, soll er diesen Psalm sprechen, und er soll nach ihm sprechen: RHWM RHWM RHWM379, ˙ Stärke,˙um diegib mir Herz,˙ Seele und sen Frevler umkehren zu lassen nach dem Gesetz. Ich soll nicht straucheln, und er soll auf meine Worte nichts erwidern können. Amen. Amen. Amen. Ewig. Sela.

377 (urmaw) uawyw. Die Glosse ist als Korrektur aufgefaßt und entsprechend übersetzt worden. 378 Eigentlich wäre hier Ps 118,1 oder der folgende Vers zu erwarten. Aber in vielen Textzeugen beginnt Ps 118 erst mit dem Vers Ps 118,5; siehe den Apparat der BHS zur Stelle. 379 Übersetzt: »Barmherziger, Barmherziger, Barmherziger«.

171

§ 128–§ 129

5. Übersetzung S1551

L34

§ 128 Gesegnet sei, der kommt. (Ps 118,26) Dieser Psalm ist gut, um vor einen Richter zu treten.

§ 128 Gesegnet sei, der kommt im Namen des Herrn. (Ps 118,26) Wer vor den Richter oder den Fürsten kommen möchte. Es sei mit ihm einer von seinen Gefährten bereit am Versammlungshaus, der, wenn er dorthin kommt, diesen Psalm und seinen Namen HNWN HNWN YHWH380, der war, ist ˙und für ˙immer und ewig sein wird, sprechen soll. Von dir gehe ein Wort aus, daß du [mich]381 erhören sollst. Und du sollst N. N., Sohn von N. N., meinem Gefährten, Gnade, Gunst und Erbarmen geben in den Augen von allen, die ihn sehen, und in den Augen der Fürsten und Richter, damit sie nicht von seinen Worten rechts und links abweichen können. Amen. Amen. Ewig. Sela.

§ 129 Glücklich sind die, deren Weg untadelig ist. (Ps 119,1) Gegen Zittern des Körpers. Flüstere (den Abschnitt) über ihn zweimal.382

§ 129 Glücklich sind die, deren Weg untadelig ist. (Ps 119,1)

Und für jemanden, der eine Miswa ˙ erfüllen möchte, die sich durch seine Hand verwirklichen soll.

Wer eine Miswa erfüllen möchte, soll diesen Psalm,˙ das sind acht Verse, sprechen.383 Er soll diese acht Verse mit seinem384 Namen sprechen und der ist: Es möge wohlgefällig vor dir sein, mein Fels, ewiger Gott, daß du mir (das) Vermögen gibst, eine Miswa N. N. zu ˙ der Miswa erfüllen. Er soll den Namen ˙

380

Übersetzt: »Gnädiger, Gnädiger, Herr«. ila. Emendiert zu: itua. 382 O1531b liest: »sechsmal«. 383 Gemeint ist hier die erste Stanze von acht Versen (Ps 119,1–8), die alle jeweils mit dem hebräischen Buchstaben Alef beginnen. 384 Bezieht sich hier und im folgenden auf den entsprechenden Psalmabschnitt. 381

172

§ 129–§ 130

5. Übersetzung S1551

L34

genau bezeichnen. Es soll mich keinerlei (Zauber)wort (daran) hindern und mich nicht stören. Amen. Ewig. Sela. § 130 Wodurch hält ein Jüngling (seinen Pfad) rein? (Ps 119,9) Gegen Vergessen.

§ 130 Wodurch hält ein Jüngling seinen Pfad rein? (Ps 119,9) Gegen Vergessen. Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, HW, König der Welten, daß du von mir und von meinem Herzen alles Vergessen abwendest. Ich möge nicht mehr meine Studien vergessen mit deinem großen, mächtigen und furchtbaren Namen. Er soll den (Psalm) dreimal an jedem Tag sprechen, und du wirst angenommen werden. Amen. Ewig. Sela.

Weiterhin: Zur »Öffnung des Herzens«. Nimm ein Ei und koche es, pelle es und schreibe darauf: Wodurch hält ein Jüngling rein (Ps 119,9) bis Ich vergesse nicht deine Worte (Ps 119,16) und Eine Tora hat uns Mose geboten, einen Besitz (Dtn 33,4) usw. (und) Es soll das Buch der Tora nicht weichen (Jos 1,8) usw. Und sein Name ist HPNY L, ˙ SˇWBNY L, SWPY L.385 Öffne mein Herz für deine Weisungen, und alles, was ich lerne, werde ich erinnern. Mache dies (zur) Zeit des Nachmittagsgebetes im Fasten (am) Donnerstag. Und das Ei soll mit einem Mal gegessen werden.

385

N1878 liest: »Und diese sind die Namen: HPNY L, TWBY L, TWBY L, TKNY L,

TKN L.« ˙

˙

˙

˙

˙

173

§ 130–§ 132

5. Übersetzung S1551

L34

Weiterhin: Sprich sofort Wodurch hält ein Jüngling rein (Ps 119,9) bis Lehre mich deine Gesetze (Ps 119,12) dreimal.386 § 131 Tue (Gutes). (Ps 119,17) Gegen ein Leiden des rechten387 Auges. Flüstere (den Abschnitt) darüber siebenmal.388

§ 131 Tue Gutes an deinem Knecht, so werde ich leben. (Ps 119,17) Jeder, der (seine Sünden) bekennen und (öffentlich darüber) reden möchte, [sprich]389 zehnmal (die) acht (Verse, die mit dem Buchstaben) Gimel (beginnen). Und ebenso, wenn du willst, daß in dein Herz ein guter Plan fallen soll. Sprich ihn siebenmal, und es wird ein guter Plan in dein Herz fallen. Und auch, um Frevler zu verfluchen. Wenn du (das) willst, sprich ihn an jedem Tag und sage: Barmherziger, lebendiger Gott, sei deinem Volk gnädig, räche dich, töte, rotte aus und vernichte diese unreinen Frevler N. N., Söhne von N. N., und vernichte sie vom Angesicht der Erde, plötzlich und in Kürze. Amen. Amen. Amen. Ewig. Sela.

§ 132 (Am Staub) klebt (meine Seele). (Ps 119,25)

§ 132 [Am Staub] 390 klebt meine Seele. (Ps 119,25)

386 N1878 liest: »Weiterhin: Wodurch hält ein Jüngling rein (Ps 119,9). Wenn du willst, daß du nichts vergißt, sprich den (Abschnitt) an jedem Tag drei- oder viermal. Und weiterhin: Wodurch hält ein Jüngling rein (Ps 119,9) bis Lehre mich deine Gesetze (Ps 119,12) und es führen mich deine Gnadenerweisungen (Ps 119,41). Wenn du wünschst, (vor) einen Fürsten oder König zu treten, sprich den (Abschnitt) und der Heilige, gepriesen sei er, wird dir Gnade und Gunst vor ihm gewähren.« 387 O1531b liest: »linken«. 388 O1531b liest: »fünfmal«. 389 Ergänzt nach Kontext: ruma. 390 Ergänzt nach MT.

174

§ 132–§ 133

5. Übersetzung S1551

Gegen ein Auges.392

Leiden

L34

des

linken391

Damit du nicht aus deiner Arbeit entlassen wirst und um bei jedem Geschäft beschäftigt zu werden, sprich diesen Psalm neunmal, und sprich: BRKY L M SˇY L und NTNY L, helft mir, diese meine Arbeit zu machen, und die Menschen sollen mich nicht entlassen. Mit dem Namen (dessen, der die) Welt mit dem Maß des Erbarmens erschafft. Amen. Ewig. Sela.

Und wenn dir ein Ratschluß schwerfällt. Sprich den (Abschnitt) siebenmal.393 Und gut, um vor Vielen zu predigen. [Sprich den (Abschnitt)]394 zehnmal. § 133 Lehre mich! (Ps 119,33) Um vor einer Sünde bewahrt zu werden,395 schreibe (den Abschnitt) auf Gazellenhaut, und hänge (ihn) ihm um.396

§ 133 Lehre mich, Herr, den Weg deiner Gesetze! (Ps 119,33) Für die »Öffnung des Herzens«. Schreibe diesen Psalm auf Blätter von einem Dornbusch, lösche (ihn) mit Honig aus und trinke (den Honig). Und auch, um den bösen Trieb von ihm zunichte zu machen. Sprich ihn achtzehnmal, und nachdem du die Namen in Honig getrunken hast, sprich: PTHY L, Rafa el, N L, YH YHW, TRPY˙ L, auf daß ihr mein Herz ˙ und meine Nieren öffnet. YHWH

391

O1531b liest: »rechten«. O1531b ergänzt: »(Flüstere den Abschnitt) fünfmal«. 393 Der gleiche Zweck und die gleiche Anweisung findet sich in N1878 im vorherigen Abschnitt zu Ps 119,17. 394 Ergänzt mit N1878. 395 O1531b liest: »Gegen einen Epikuräer.« N1878 liest: »Wenn zu dir unreine Vorstellungen kommen.« 396 N1878 liest: »Sprich ihn fünfzehn- oder einundzwanzigmal.« 392

175

§ 133–§ 135

5. Übersetzung S1551

L34

YHWH YHWH YHWH YHWH YHWH YHWH, es möge wohlgefällig vor dir

sein, daß du mein Herz und meine Nieren öffnest, jede Weisheit, jede Tora und (jede) Sache der Halakha zu lernen. Amen. § 134 Laß über mich kommen. (Ps 119,41) Um einen Herrscher über einen Menschen zu erzürnen,397 sprich (den Abschnitt) über Wasser, und er soll (es) trinken.398

§ 134 Laß über mich kommen deine Gnaden, Herr. (Ps 119,41) Für Gnade und um errettet zu werden aus jeder Bedrängnis. Schreibe den (Abschnitt) auf koscheres Pergament, und schreibe nach dem Psalm(abschnitt): HY HY MWN SLH ˙ YHW ˙ YHW YHW SLH SLH SLH SLH YHW YHW YHW YHW LYSˇ W T KQW YTY YYY W SˇB HNH MYNY YHWH399, der Gerechte, ˙auf˙ daß du

mich aus jeder Bedrängnis errettest. Schreibe mit ihm: WHW YLY SYT, ˙ und umkreise alles mit Wachs auf der Haut, und es bringt Nutzen. Amen. § 135 Gedenke des Wortes! (Ps 119,49) Für die Milz. Schreibe (den Abschnitt) auf die Stelle der Milz, und schreibe auch Rafa el. Wenn dich ein schlechter Plan verführen sollte, sprich den (Abschnitt) achtzehnmal.401

397

§ 135 Gedenke des Wortes an deinen Knecht! (Ps 119,49) Damit er sich vor keinem Menschen fürchten wird, sprich den (Abschnitt) achtzehnmal.400 Und weiterhin: Gegen eine Krankheit der Zähne und Augen. Nimm Weißwein und etwas Olivenöl. Du sollst darüber diesen Psalm(abschnitt) sprechen, und nach ihm sollst

N1878 liest: »Um vor einen König oder eine Herrschaft zu treten.« N1878 liest: »Sprich (den Abschnitt) einundzwanzigmal.« 399 Die ersten vier nomina lauten übersetzt: »Lebendiger, Lebendiger, Treue, Sela«. 400 Õimyp 'i'x. Die Zahl 18 wird normalerweise 'x'i geschrieben, aber auf die invertierte Weise bedeutet sie zugleich: »Lebendig(er)«. 401 N1878 liest: »achtundzwanzigmal und du wirst siegen.« 398

176

§ 135–§ 137

5. Übersetzung S1551

L34

du sprechen: YHYH YHYH YHYH YHYH YHYH YHYH YHYH WRY L

Rafa el WRPNY L L HY402, ewiger ˙ König, es möge wohlgefällig vor dir sein, daß diese Krankheit von mir erleichtert wird, damit sie nicht noch schwerer wird. Mit dem Namen (dessen), der den Himmel ausspannt wie einen Schleier (Jes 40,22). Amen. Ewig. Sela. § 136 Mein Teil. (Ps 119,57) Für den403 Magen404. Er soll (den Abschnitt) siebenmal über Wein sprechen, und (ihn) trinken.

§ 137 Du hast Gutes getan. (Ps 119,65) Gegen ein Leiden der linken und rechten Niere. Sprich (den Abschnitt) darüber siebenmal.

§ 136 Mein Teil ist der Herr, habe ich gesagt. (Ps 119,57) Um seine Gelübde einzuhalten, um Tora zu lernen und sie in seinem Inneren [zu behalten]405, soll er diesen Psalm(abschnitt) und den Namen HYH HYH YYY SB WT406 achtmal sprechen. Höre mich, ˙und gib mir ein reines und weises Herz, um deine Tora zu lernen, und gib mir gute Vorbereitungen, um meine Gelübde einzulösen, die ich gelobe und zu denen ich mich vor dir verpflichtet habe. Mit dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, des Gottes der Heerscharen, gesegnet und erhoben sei er. Amen. Ewig. Sela. § 137 Du hast Gutes getan an deinem Knecht. (Ps 119,65) Jeder, der möchte, daß sein Gebet angenommen wird, soll den (Abschnitt) im Fasten siebzehnmal mit seinem Namen sprechen. So sollst du sprechen: YHW YHW L SˇDY HY MWN407, Mutiger, ˙

402

Die letzten beiden nomina lauten übersetzt: »lebendiger Gott«. O1531b ergänzt: »schmerzenden«. 404 ñuilyh srk – »oberer Bauch/Magen«. 405 rmwt. Emendiert zu: rmwl. 406 Übersetzt: »Ich werde sein, ich werde sein. (Ex 3,14) Herr der Heerscharen«. 407 Die letzten vier nomina lauten übersetzt: »Gott, Shadday, Lebendiger, Treue«. 403

177

§ 137–§ 140

5. Übersetzung S1551

L34

höre die Stimme meines Gebetes, und erfülle meine Bitte, beantworte mein Bittgesuch und antworte mir mit deinem großen Erbarmen. Amen. Ewig. Sela. § 138 Deine Hände haben mich gemacht. (Ps 119,73) Für Gunst. Bete den (Abschnitt) nach deinem (Achtzehnbitten)gebet im Morgengebet.

§ 138 Deine Hände haben mich gemacht und bereitet. (Ps 119,73) Jeder, der der Tora würdig sein oder von seiner Krankheit geheilt werden möchte, soll diesen Psalm(abschnitt) sechsundzwanzigmal sprechen, und er soll (ihn) an jedem Tag mit seinem Namen sprechen: Rafa el, SDQY L, ˙ Engel, HZQY L, HKMY L, ihr heiligen ˙ ˙ gebt mir einen guten Anteil an der Tora und an den Miswot. Gebt (mir) Heilung ˙ für meine Krankheit und für meinen Schmerz, wie geschrieben ist: Heile mich, Herr, so werde ich geheilt (Jer 17,14) usw. Amen. Ewig. Sela.

§ 139 (Meine Seele) verzehrt sich. (Ps 119,81) Um das rechte Nasenloch durchzublasen, flüstere (den Abschnitt) zehnmal darüber.

§ 139 Meine Seele verzehrt sich nach deiner Rettung. (Ps 119,81) Um zu erfüllen, was du erhoffst, oder um böse Pläne von dir abzuwenden, soll er diesen Psalm(abschnitt) mit seinem Namen achtmal sprechen. BRQY L, ZRY L, HPSY L, erhört und ˙ hört mein Gebet. Ihr˙ sollt mich würdig machen, um diese Sache zu erfüllen. Er soll seine Bitte zurücknehmen und ebenso die bösen Pläne über mir, wie geschrieben ist: Schmiedet einen Plan, (und) er geht in die Brüche! (Jes 8,10) usw. Mit dem Namen des Herrn, des Gottes Israels. Amen. Amen. Amen. Ewig. Sela.

§ 140 In Ewigkeit, Herr. (Ps 119,89)

§ 140 In Ewigkeit, Herr, steht dein Wort fest in den Himmeln. (Ps 119,89)

178

§ 140–§ 141

5. Übersetzung S1551

L34

Vor Gericht. Bete (den Abschnitt) nach deinem (Achtzehnbitten)gebet im Nachmittagsgebet, und du wirst freigesprochen.

Wenn du die Worte deines Mundes einhalten und bei Gericht siegen möchtest, sprich den (Abschnitt) zwanzigmal. Herr, mein Gott, mache mich würdig, die Reden meines Mundes einzuhalten. Ich möge den Namen nicht verleugnen, und aus meinem Mund möge keine Lüge hinausgehen. Amen. Sprich mich frei in meinem Gericht(sverfahren) vor dir. Amen. Ewig. Sela.

§ 141 Wie liebe ich (deine Tora). (Ps 119,97)

§ 141 Wie liebe ich deine Tora, den ganzen Tag ist sie mein Nachdenken. (Ps 119,97) Der, der viel Tora lernen möchte, soll diesen Psalm(abschnitt) mit seinem Namen dreimal sprechen. PTHY L, ˙ ron, TWMNY L, TRY L, HTY L, Metat ˙ 409 reinen Namen, helft mir ˙und [ihr] behütet mich, Tora und (die) Weisheit des Wortes zu lernen. Mit dem Namen des Herrn, des Schöpfers aller Geschöpfe. Ich möge das Vermögen, mich mit der Tora zu beschäftigen und ihre Miswot zu tun ((einzuhalten)), haben. ˙

Gegen ein Leiden der rechten Hand. Flüstere (den Abschnitt) darüber siebenmal408 an drei Tagen.

((Wer eine Sache tun möchte))410, soll die Verse auf ein gebratenes411 Ei schreiben. Er soll es mit einem Mal essen am Morgen, bevor er eine (andere) Sache essen wird. Er soll darüber vierzigmal diese acht Verse sprechen.

408

O1531b liest: »zehnmal«. Emendiert zu: Õta. 410 Õau – »Und wenn«. Die Glosse ersetzt den Anfang der Zweckangabe, da der nachfolgende Text ausgefallen ist. 411 hiulc hcib. Da dieses Ei beschrieben und mit einem Mal gegessen werden soll, ist es wahrscheinlicher, daß das Ei gekocht werden soll. 409

Õtua.

179

§ 142–§ 144

5. Übersetzung S1551

L34

§ 142 Eine Leuchte für meinen Fuß. (Ps 119,105) Bete (den Abschnitt), wenn du dich auf den Weg machst, und du bist aus jeder Notlage gerettet.

§ 142 Eine Leuchte für meinen Fuß ist dein Wort. (Ps 119,105) Der, der möchte, daß er nicht das, was er studiert hat, vergißt und nicht beim Lernen der Tora unterbrochen wird, soll diesen Psalm(abschnitt) sechsmal mit412 seinem Namen sprechen: NWRY L, DLRY L, ihr heiligen Namen, errettet mich, damit ich nicht unterbrochen werde beim Lernen der Tora. Mit dem Namen des Hüters Israels, gepriesen sei der Hüter seines Volkes Israel für immer. Amen. Amen. Amen. Ewig. Sela.

§ 143 Die Gemeinen (hasse ich). (Ps 119,113) Wenn du eine Bitte hast, bete diesen (Abschnitt) und danach erbitte (das, was du möchtest).

§ 143 Die Gemeinen hasse ich, aber deine Tora liebe ich. (Ps 119,113) Um von dem bösen Blick errettet zu werden und um andere Tora zu lehren, soll er den (Abschnitt) mit seinem Namen siebenmal sprechen. YH, König, König der Könige, der Heilige, gepriesen sei er, es möge wohlgefällig vor dir sein, daß ich würdig sein werde, andere Tora zu lehren mit dem Namen »Felsen, ewiger König«. Und errette mich von dem bösen Blick und von Verleumdung. Du sollst mich im Schutz deines Angesichtes vor den Verschwörungen der Menschen verbergen; du sollst mich bergen in einer Hütte vor dem Gezänk der Zungen. (Ps 31,21)413 Amen. Amen. Amen. Ewig. Sela.

§ 144 Ich habe (Recht und Gerechtigkeit) geübt. (Ps 119,121)

412 413

180

§ 144 Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt. (Ps 119,121)

Õy Õy. Schreiberfehler durch Dittographie. Adaption des Psalms mit Personalsuffixen 1. Person Singular.

§ 144–§ 146

5. Übersetzung S1551

L34

Gegen ein Leiden der linken Hand. Flüstere (den Abschnitt) darüber siebenmal414 an drei Tagen.

Um vor einem Menschen, der über ihn kommt, um ihm Gewalt anzutun, errettet zu werden, oder um ein wahrhaftiges Urteil zu fällen, soll er diesen Psalm(abschnitt) neunmal sprechen, und er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, lebendiger König der Welten. Errette mich vor diesem Mann, der mir Gewalt antut. Führe meinen Rechtsfall zum Licht, und laß mich darin unschuldig nach meinem Willen sein, und laß mich ebenso unschuldig sein, (das) Recht der Gerechtigkeit zu erfüllen.

§ 145 Wunderbar (sind deine Zeugnisse). (Ps 119,129) Um das linke Nasenloch durchzublasen, [flüstere (den Abschnitt) zehnmal darüber.

§ 145 Wunderbar sind deine Zeugnisse. (Ps 119,129) Um Buße und gute Taten zu tun, und um alle Redner seines Unheils zum Schweigen zu bringen, soll er diesen Psalm(abschnitt) neunmal mit seinem Namen sprechen.

§ 146 Gerecht (bist du, Herr). (Ps 119,137) Gegen ein Leiden des rechten Fußes.]415 Flüstere (den Abschnitt) über Öl, und salbe ihn ein.

§ 146 Gerecht bist du, Herr. (Ps 119,137) Um das Urteil anzunehmen und um ein Urteil zu seiner Wahrheit zu führen, soll er diesen Psalm(abschnitt) vierundzwanzigmal sprechen, und er soll sprechen: Gott, gepriesen und gesegnet im Munde alles Lebendigen, vor dich bin ich gekommen, damit du mich (das Urteil) annehmen läßt mit deiner Gerechtigkeit, denn alle Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade und Erbarmen 416 gehen vor dei-

414

O1531b liest: »zehnmal«. Die gesamte Passage ist in S1551 (und den anderen Textzeugen des textus receptus) durch ein homoioarkton ausgefallen. Ergänzt mit O1531b. 416 Õimxru. Der MT liest: tmau – »und Treue«. 415

181

§ 146–§ 148

5. Übersetzung S1551

L34

nem Angesicht her. (Ps 89,15) Amen. Ewig. Sela. § 147 (Von ganzem Herzen) habe ich gerufen. (Ps 119,145) Leiden des linken Fußes. Flüstere (den Abschnitt) über Rosenöl, und salbe ihn ein.

§ 148 Sieh mein Elend an! (Ps 119,153) Gegen ein Leiden des rechten Ohrs. Sprich den (Abschnitt über) Zwiebelwasser417, und träufle einen Tropfen (darauf).

417 418

182

O1531b liest: »eine zerdrückte Zwiebel«. Ergänzt mit MT.

§ 147 Von ganzem Herzen habe ich gerufen: Erhöre mich, Herr! (Ps 119,145) Um von Stadt zu Stadt zu gehen, und ebenso damit sein Fasten angenommen wird, soll er diesen Psalm(abschnitt) und seinen Namen zwölfmal sprechen. RM RM RM RM SˇM Y L, N L, HY, höre mein Gebet und errette mich ˙aus jeder Bedrängnis und (jedem) Kummer. Wenn (es darum geht), von Stadt zu Stadt zu gehen: Bitte, Herr, Gott, Gott der Heerscharen, führe mich aus dieser Stadt zu Freude, Frieden, Wohlstand, Erfolg, Segen, Leben und zum Frieden mit deinem geehrten und furchtbaren Namen. Amen. Amen. Amen. Ewig. Sela. § 148 Sieh mein Elend an und errette mich! (Ps 119,153) Der (Abschnitt) ist gut für einen Mann, damit er kein Wort aus seiner Tora vergißt. Und er ist auch gut, um alle seine Verfolger und seine Hasser zu vertreiben. Er soll diesen Psalm(abschnitt) dreißigmal sprechen: MHWS HWS HWS, ˙ ˙ Gott, der in der Höhe wohnt, gib˙ mir ein gutes Herz, damit ich gar nichts von meinen Studien vergessen werde. Du sollst alle meine Feinde und meine Hasser vertreiben, und streite, [Herr,] 418 mit denen, die gegen mich streiten, kämpfe mit denen, die mich

§ 148–§ 151

5. Übersetzung S1551

L34

bekämpfen (Ps 35,1), und unterwirf sie, erniedrige sie und tue an ihnen Recht. § 149 Fürsten (haben mich verfolgt). (Ps 119,161) Gegen ein Leiden des Kopfes. Sprich den (Abschnitt) über Olivenöl419, und gib (es) an die Stelle (des Leidens).

§ 149 Fürsten haben mich verfolgt ohne Ursache. (Ps 119,161) Um Frieden zwischen den sich Bekämpfenden zu stiften oder weil dich deine Verfolger schlagen werden, sprich diesen Psalm(abschnitt) siebenmal, und bei jedem Mal sollst du sprechen: Höre mein Gebet und behüte mich vor meinen Verfolgern, damit sie mich nicht auf diesem Weg schlagen werden. Amen. Amen. Amen. Ewig. Sela.

§ 150 Laß (mein Schreien) nahe (vor dich) kommen! (Ps 119,169) Gegen ein Leiden des linken Ohrs. Flüstere (den Abschnitt über) Zwiebelwasser, und träufle einen Tropfen (darauf).

§ 150 Laß mein Schreien nahe vor dich kommen, Herr! (Ps 119,169) Um von jedem (Zauber)wort errettet zu werden, soll er diesen Psalm(abschnitt) mit seinem Namen neunmal sprechen. H YH PS YHW L SˇDY420, auf daß du ˙ mich segnest, mir hilfst und Segen schickst bei allem Tun meiner Hände, (wie) geschrieben ist: Denn der Herr, dein Gott, hat dich in allem Tun deiner Hand gesegnet. Er gab acht auf deine Wanderung durch diese große Wüste: Diese vierzig Jahre ist der Herr, dein Gott, mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt. (Dtn 2,7) Hilf uns mit dem Namen des Herrn, [der]421 (den) Himmel und (die) Erde macht. Es sei deine Gnade, Herr, über uns, wie wir dich erwarten. Amen. Ewig. Sela.

§ 151 Der, dessen Arme, eine Seite, Fußsohlen wie PRLSY H422 schmerzen.

419

O1531b ergänzt: »sechsmal«. Die letzten beiden nomina lauten übersetzt: »Gott, Shadday«. 421 hwuy. Ergänzt zu: hwuyh. 420

183

§ 151–§ 152

5. Übersetzung S1551

L34

Sprich: Wohl (Ps 119,1), Es nähere sich (Ps 119,169), Wodurch (Ps 119,9), Fürsten (Ps 119,161), Tue Gutes (Ps 119,17), Sieh (Ps 119,153), Es hängt (Ps 119,25), Ich rief (Ps 119,145), Lehre mich (Ps 119,33), Gerecht (Ps 119,137), Laß über mich kommen (Ps 119,41), Wunderbar (Ps 119,129), Gedenke (Ps 119,49), Ich habe geübt (Ps 119,121), Mein Teil (Ps 119,57), Schwankende (Ps 119,113), Eine Leuchte (Ps 119,105), Deine Hände (Ps 119,73), Wie (Ps 119,97), Es verzehrt sich (Ps 119,81), Für immer (Ps 119,89). Und es ist geprüft und erprobt.423 Wem seine Lenden beim Wasser(lassen) schmerzen424, dem fertige Knoten. Adam, Set, Enosch, Kenan, Mahalalel, Jered, Henoch, Metuschalah, Lamech, Noach. Sem. § 152 Ein Wallfahrtslied. Zum Herrn (rief ich) in meiner Not. (Ps 120,1) Wenn du eine Schlange oder einen Skorpion siehst, bete das Lied siebenmal.425

422

§ 152 Ein Wallfahrtslied. Zum Herrn (rief ich) in meiner Not. (Ps 120,1) Um aus Bedrängnis errettet zu werden und um Erbarmen und Verzeihung wegen seiner Vergehen zu erbitten, soll er den (Psalm) mit seinem Namen sprechen. Y Y HDYN WN Y HYYH N WRYRWN N WRYRWN, bitte, Herr, errette mich aus der Bedrängnis, in der ich mich befinde. Verzeih mir meine Vergehen, meine Freveltaten, die ich

haislrp. O1531b liest: haisil dp. Möglicherweise ist dieses Wort auf das Lehnwort »paralysis« zurückzuführen; siehe den Kommentar. 423 O1531b ergänzt: »und anerkannt. Und in ihnen ist ein großer Name von (den) Unaussprechlichen.« 424 O1531b liest: »Wem seine erkrankten Lenden schmerzen«. 425 O1531b ergänzt: »Und du wirst gerettet.«

184

§ 152

5. Übersetzung S1551

L34

gesündigt und gefrevelt habe vor dir, um der Herrlichkeit deines Namens willen. Der große, mächtige und furchtbare Gott (Neh 9,32), laß dich von uns während der Bedrängnis finden. Und der Herr ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der Herr (Ex 34,6) usw. Er soll dieses Gebet sprechen, das der Prophet Elia, seligen Angedenkens, gemacht hat. Mit dem Namen des Herrn [der Heerscharen] 426, des Gottes ((der Schlachtreihen)) Israels (I Sam 17,45), gepriesen sei sein Name. Gepriesen sei der Name der Herrlichkeit seines Königtums für immer und ewig. Gesegnet ist dein Name und dein Königtum für immer, und erhaben über allen Preis und Ruhm (Neh 9,5), denn427 in dir ist dein Name, und so ist dein Name vor dir, alles ist dein Name, und dein Name besteht. Von deinem Namen erbeben die Wellen des Meeres und das Prasseln des Feuers. Sie fürchten sich vor deinem Namen. Vor deinem Namen wird das Meer hinter alle seine Brandungen weichen. Seine Wellen lassen deinen Namen und die Erde gewaltig sein, wenn du deinen Palast428 und die Säulen des Himmels gut machst, aus Furcht vor deinem Namen. Alle Bewohner der Höhe, die in jedem Ma on429 sind, erbeben und fürchten sich vor deinem Schrecken. (Die) Erde und die Bewohner von siyya und salmawet430 schwan˙ ˙ 426

Ergänzt nach MT. Hier beginnt eine in großen Teilen übereinstimmende Parallele zu SHL §§ 972f. (Shi ur Qoma). 428 Ólkihb. Emendiert zu: Ólkih. 429 ñuym – wörtlich: »Wohnung«; hier: Himmelsbezeichnung. 427

185

§ 152

5. Übersetzung S1551

L34

ken um deines Namens willen. Der Garten Eden und alle seine Frommen jubeln um deines Namens willen. Jeder, in dessen Nase ein Hauch von Lebensodem ist (Gen 7,22), wird mit dem Atmen seiner Sprache deinem Namen Ehre [erweisen]431. Auch ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd (Ps 116,16), Staub und Asche,432 ein Wurm und Gewürm,433 ein vergänglicher Schatten,434 eine verwelkende Blume.435 Ich bin gekommen, um mein Flehen vor dich zu werfen und um Erbarmen vor dem Thron deiner Herrlichkeit zu erbitten, auf daß du mir antwortest und gnädig bist, mich lebendig machst, mich aufrichtest und mich einschreibst in das Buch des Lebens (zusammen) mit den Gerechten und Frommen im Garten Eden und für die kommende Welt. Gib mir von deinen Segnungen und von deinen Belebungen. Du sollst gut machen, segnen und gelingen lassen alles Tun meiner Hände und alle meine Wege. Öffne mir die Tore des Lichts, die Tore des Unterhalts mit Erbarmen, die Tore des Erhalts, die Tore der Sühne, die Tore des Vergebens und des Verzeihens, der Gnade, der Gunst und des Erbarmens vor dir. Gib mir ein gutes Leben,436 ein gutes Herz und einen guten Gefährten. Du sollst

430 tumlcu hic – wörtlich: »Trockenheit und Finsternis«; hier: Bezeichnungen von Unterwelten; vgl. SHL §§ 750f., 753ff., 758, 761, 765ff. (Seder Rabba di-Bereshit). 431 umiwi. Emendiert zu: miwi. 432 Vgl. Gen 18,27; Hi 30,19; 42,6. 433 Vgl. Jes 14,11; Hi 25,6. 434 Vgl. Ps 144,4. 435 Vgl. Jes 28,1. 436 Hier endet die Parallele zu SHL §§ 972f. (Shi ur Qoma).

186

§ 152–§ 154

5. Übersetzung S1551

L34

mich aufrecht in mein Land auf direktem Wege führen. Du sollst uns ein gutes Leben hinzufügen. Spanne, Gott, über mir Gnade, Gunst und Erbarmen in deinen Augen und in den Augen aller, die mich sehen. Tue mir einen guten Gefallen, denn du bist der Herr, nahe allen seinen Rufern und (leicht) zu finden für alle, die ihn suchen. Ich habe dich gerufen, Herr, Gott der Wahrheit und wie mein ganzes Herz mit dir ist, eile, Herr, antworte mir und erlöse mich und vor Königen will ich reden von deinen Zeugnissen und mich nicht schämen. (Ps 119,46) Erhöre mein Gebet, denn du erhörst die Gebete derer, die dich mit ganzem Herzen und mit wollender Seele rufen. Gepriesen bist du, Herr, der das Gebet erhört. § 153 Ein Wallfahrtslied. Ich hebe meine Augen auf. (Ps 121,1) Wenn du allein in der Nacht hinausgehst, sprich den (Psalm) siebenmal.

§ 153 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. (Ps 121,1) Es ist gut, den (Psalm) siebenmal unterwegs zu sprechen, und auch bei jeder Bedrängnis.

§ 154 Ein Wallfahrtslied. Ich freute mich. (Ps 122,1) Wenn du neben einem großen Mann gehst, sprich den (Psalm) dreizehnmal, und er wird dich mit Freundlichkeit empfangen.

§ 154 Ich freute mich, als sie zu mir sagten. (Ps 122,1) Für den, der dabei ist, Tora zu lernen. Oder für den, der Gnade und Gunst in den Augen eines Königs oder Fürsten finden möchte. Oder wer in die Synagoge hineingehen wird, oder wenn er in eine Stadt hineingehen wird. Er soll diesen Psalm siebenmal mit seinem Namen sprechen: HNH, HNY L,

˙ L, WRY ˙ L, RHMY L, HBY L, SDQY ˙ ˙ BRKY L, BW L, WPNY L. Es möge

wohlgefällig vor euch sein, (ihr) heiligen Namen, daß ihr mich gebt zur Gnade, Gunst und Erbarmen. Es möge

187

§ 154–§ 157

5. Übersetzung S1551

L34

wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, daß du mir Erfolg gibst und mich segnest. Du sollst meine Wege begradigen, und du sollst allem Tun meiner Hände Segen erteilen. Amen. Ewig. Sela. § 155 Weiterhin: Bete den (Psalm) in der Synagoge, und du wirst gesegnet sein. § 156 Ein Wallfahrtslied. Zu dir hebe ich (meine Augen) auf. (Ps 123,1) Für einen Sklaven, der geflohen ist. Schreibe auf ein Bleiplättchen den Namen des Herrn und den Namen des Sklaven, und er wird zurückkehren.

§ 157 Ein Wallfahrtslied. [Von David.] 437 Wenn nicht der Herr. (Ps 124,1) Wenn du einen Fluß überqueren oder auf einem Schiff (übersetzen) willst, bete dieses Lied, und danach wirst du (den Fluß) überqueren.

437

188

Ergänzt mit MT.

§ 156 Zu dir hebe ich meine Augen auf, der du in den Himmeln thronst. (Ps 123,1) Für den Vorbeter, der dabei ist zu beten. Er soll den (Psalm) mit seinem Namen sprechen: YHW YHW YHW YHW, barmherziger und gnädiger Gott, habe Mitleid und erbarme dich über mich. Gib mir (das) Vermögen, vor dir zu beten, ohne jegliche Verzögerung. Ich werde dich verherrlichen in deiner Pracht, die du den Propheten gegeben hast, wie gesagt ist: Verherrliche den Herrn mit deinem Besitz. (Prov 3,9) Mit dem Namen Fels, Herr, ewiger und immerwährender König. Es sei dieses (Zauber)wort für mich, N. N., Sohn von N. N. Amen. Ewig. Sela. § 157 Wenn nicht der Herr für uns gewesen wäre. (Ps 124,1) Für eine angenehme Stimme. Er soll den (Psalm) mit seinem Namen sprechen, und er soll sprechen: Meine Taube in den Schlupfwinkeln der Felsen, im Versteck an den Felsstufen, laß mich deine Gestalt sehen, laß

§ 157–§ 159

5. Übersetzung S1551

L34

mich deine Stimme hören! Denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig. (Cant 2,14) Zehnmal. Bitte, Gott, bitte, hilf mir und gib mir eine angenehme und schöne Stimme, damit meine Kehle nicht heiser wird und meine Stimme nicht aufhört, vor dir zu singen und zu musizieren. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 158 Ein Wallfahrtslied. Die (auf den Herrn) vertrauen. (Ps 125,1) Wenn du dich auf den Weg machen willst und Feinde sich gegen dich erheben, nimm Salz in deine Hände, und sprich dieses Lied438 siebenmal.439 § 159 Ein Wallfahrtslied. Als der Herr zurückführte. (Ps 126,1) (Dieser Psalm) ist gut für eine Frau, deren Kinder sterben. Schreibe auf ein Amulett dieses Lied, schreibe auch SNWY, SNSNWY, SMNGLP in der letzten Zeile, und lege es in die vier Ecken des Hauses.440

§ 159 Als der Herr die Heimkehrenden Zions zurückführte. (Ps 126,1) Für jemanden, der einen bösen Traum geträumt hat. Er soll diesen Psalm sprechen, und er soll sprechen: HHW HHY HHW HHW, ˙ Gott, Shadday, ˙ich bin˙ dein,˙ und meine Träume sind dein. Es möge wohlgefällig vor dir sein, daß du mich von jedem bösen Traum errettest. Überdenke das Unheil, von dem du gedacht hast, es an deinem Knecht, dem Sohn deiner Magd (Ps 116,16), auszuführen. Errette mich von den bösen Träumen und wandle sie aus einem Fluch in einen Segen um. Wie du den Fluch von Bileam, dem Frevler, in einen Segen über Israel, dein Volk, umgewandelt hast,441 so wandle diesen Traum um, wenn er böse ist, in

438

O1531b ergänzt: »über das Salz«. O1531b ergänzt: »Und wirf (es) vor den (Feinden) hin.« 440 O1531b liest: »und hänge es ins Haus«. 441 Vgl. Num 23–24. 439

189

§ 159–§ 161

5. Übersetzung S1551

L34

einen Segen und zum Guten.442 Und wenn der (Traum) gut ist, bestärke und bestätige ihn, wie die Träume von Josef, dem Gerechten.443 Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. § 160 Ein Wallfahrtslied. Von Salomo. (Ps 127,1) Schreibe den (Psalm), und hänge ihn einem Knaben um, wenn er geboren wird, und er ist gut für den Schutz.

§ 160 Wenn der Herr das Haus nicht baut. (Ps 127,1) Um Lügenworte, die über dich gesagt werden, herabzusetzen, sollst du diesen Psalm auf koscheres Pergament schreiben. Du sollst ihn bedecken, wie es üblich ist bei Amuletten, und (ihn) um deinen linken Arm hängen. Schreibe nach dem Psalm: MTY L, WWRY L, ihr heiligen Namen, erfüllt mir meine Bitte und verschließt den Mund derer, über mich so und so Lügen reden, wie die Schrift sagt: Denn der Mund der Lügenredner wird verstopft werden. (Ps 63,12) Mit dem Namen meines Schöpfers, eures Herrn. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 161 Glücklich ein jeder, der den Herrn fürchtet! (Ps 128,1)

§ 161 Glücklich ein jeder, der den Herrn fürchtet, der auf seinen Wegen geht! (Ps 128,1) Wer wegen einer Miswa gehen möchte, soll diesen Psalm mit˙ diesem Gebet (in) Jerusalemer (Weise) (?)444 beten. Mit dem Namen des Herrn, des Gottes Israels. Henoch und Elia waren starke Helden Gottes, sie kosteten nicht den Geschmack des Todes,445 sie gingen am

Schreibe (den Psalm) auf koscheres Pergament, und hänge (ihn) einer Frau um, wenn sie schwanger ist.

442

Vgl. bBer 55b: hbujl ily itumulx lk Óuph ñk hkrbl ywrh Õylb tllq tkphw Õwku. Vgl. Gen 37,5–11; bBer 55b; siehe Sefer Shimmush Tehillim § 34. 444 imlwuri uz hlipth. Unklare Formulierung, denn als Attribut zu hlipt müßte es timlwuri heißen. Ich danke Tal Ilan für den Hinweis, daß wahrscheinlich »dieses Gebet (im) Jerusalemer« (Dialekt) zu beten sei; vgl. Sefer Shimmush Tehillim § 163. 445 Henoch und Elia sind nicht gestorben, sondern in den Himmel aufgefahren; vgl. Gen 5,24 und II Reg 2,11. 443

190

§ 161–§ 163

5. Übersetzung S1551

L34

Tag und in der Nacht, sowohl auf dem Meer als auch auf dem Festland, und sie wurden nicht festgehalten. Es möge wohlgefällig vor dir sein, Gott des Himmels, (daß) so wie sie gegangen sind und nicht festgehalten wurden, so auch ich gehen und nicht geschädigt werden möge, nicht heute und nicht irgendwann. Mit dem Namen: RGY MRGY NRGY SRGY. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 162 Oft haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an. (Ps 129,1) (Dieser Psalm) ist gut, um ihn an jedem Tag für eine Miswa zu sprechen.446 ˙ § 163 Ein Wallfahrtslied. Aus den Tiefen (rufe ich). (Ps 130,1) Wenn Wächter in der Stadt umhergehen und du an ihnen vorübergehen willst, sie dich (aber) nicht sehen sollen,447 flüstere den (Psalm) in die vier Himmelsrichtungen der Welt, und es überfällt sie ein tiefer Schlaf und sie werden nicht wachen.449

446

§ 162 Oft haben sie mich bedrängt von meiner Jugend an. So soll Israel sagen. (Ps 129,1) Es ist gut, den (Psalm) gegen Frevler zu beten. § 163 Aus den Tiefen rufe ich zu dir, Herr. (Ps 130,1) Der (Psalm) ist gut für denjenigen, der in eine unterirdische Grube steigt. Er soll diesen Psalm mit seinem Namen und mit diesem Gebet (in) Jerusalemer (Weise) (?)448 sprechen. Mein König, mein Gott, einzig ist dein Name auf deiner Welt. Deinen Palast baue, heile deinen Altar, löse dein Volk aus, erfreue deine Gemeinde, sammle ihre Zerstreuung, nähere das Kommen deines Messias. Herr, um deines Namens willen, um deiner Rechten willen, Herr, handle um deinetwillen, nicht um meinetwillen, damit ich gerettet werde, ich, N. N., Sohn von N. N., [dein Gelieb-

O1531b liest: »Sprich (den Psalm) über den Pflug dreimal, und er wird zerbrochen

sein.« 447

O1531b liest: »sie dich (aber) nicht zurückhalten sollen.« Siehe Sefer Shimmush Tehillim § 161. 449 O1531b liest: »und sie stellen sich nicht gegen dich.« 448

191

§ 163–§ 166

5. Übersetzung S1551

L34

ter]450, rette durch deine Rechte und erhöre mich!451 § 164 Herr, mein Herz will nicht hoch hinaus. (Ps 131,1) Für jemanden, der sich zuviel brüstet, damit (er) zu einem mittleren, ehrlichen Maß gelangt. Es soll dieser Psalm regelmäßig an jedem Tag dreimal gesprochen werden.

§ 164 Herr, mein Herz will nicht hoch hinaus. (Ps 131,1) Er soll diesen Psalm an jedem Tag mit (dem) Psalm: Preisen will ich den Herrn von ganzem Herzen im Kreis der Aufrichtigen und der Gemeinde (Ps 111,1) sprechen.

§ 165 Gedenke, Herr, dem David! (Ps 132,1)

§ 165 Gedenke, Herr, dem David alle seine Mühsal! Der dem Herrn schwor, ein Gelübde (ablegte). (Ps 132,1f.) Um deinen Schwur einzuhalten, sprich diesen Psalm fünfundzwanzigmal, und sprich bei jedem Mal: QYYMY L, SˇB TY L, ihr heiligen Engel, erfüllt meinen Willen und meine Bitte. Mit dem Namen Gottes, König, ewiger Gott, gebt mir Kraft und Stärke, um diesen meinen Schwur einzuhalten, plötzlich und in Kürze. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

Für jemanden, der einen Schwur gebrochen hat. Um seinen Schwur zu halten, soll der (Psalm) regelmäßig an jedem Tag gesprochen werden.

§ 166 Siehe, wie gut. (Ps 133,1) Um die Liebe von Liebenden zu erhalten und sich mit den Gefährten anzufreunden, sei dieser Psalm ein Sprichwort in den Mündern (der Menschen).

§ 166 Siehe, wie gut und wie lieblich ist es. (Ps 133,1) Wenn du dich mit deinem Gefährten zusammentust, sprich diesen Psalm dreimal, und sprich: L L YH YH452, der große, mächtige, furchtbare, starke, mutige, kräftige und machtvolle Name ((Gott)), auf daß du meine Wege mit N. N., meinem Gefährten, gelingen läßt. Du sollst meine Wege begradigen. Du sollst meine Wünsche erfüllen und

450 Órd di. Emendiert zu: Ódidi. Diese Passage ist eine Adaption des ersten Halbverses des nachfolgend zitierten Bibelzitats. 451 Ps 60,7; 108,7. 452 la – übersetzt: »Gott«.

192

§ 166–§ 168

5. Übersetzung S1551

L34

mein Begehr ausführen, an diesem Tag, von jetzt bis in Ewigkeit. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 167 Siehe, preist den Herrn! (Ps 134,1)

Es ist gut, den (Psalm) vor seinem (Tora-)Studium zu sprechen.

§ 168 Lobt den Namen des Herrn! (Ps 135,1) Um in vollständiger Umkehr zum Herrn zurückzukehren, soll er den (Psalm) an jedem Tag nach seinem (Achtzehnbitten)gebet im Morgen-, Nachmittags- und Abendgebet sprechen. Und ein rechter Geist wird sein Innerstes erneuern.

453

§ 167 Siehe, preist den Herrn, alle Knechte des Herrn, die im Haus des Herrn in den Nächten stehen! (Ps 134,1) Wenn du in der Nacht lernst, sprich diesen Psalm, und sprich: Es möge wohlgefällig vor dir sein, »Herr, mein Gott, der große, mächtige, furchtbare und heilige Gott« ist dein Name, daß du die Taten meiner Hände segnest. Du sollst mir gelingen lassen, in dieser Nacht und in allen übrigen Nächten zu lernen. Ich werde die Worte deiner Tora nicht vernachlässigen. Laß meine letzten (Tage) und mein Ende gut sein, und mit deinen Segnungen wird das Haus deines Knechtes gesegnet sein für ewig (II Sam 7,29), denn auf dich sind meine Augen (gerichtet) (Ps 32,8) und bei dir habe ich mich geborgen (Ps 7,2). Ich werde nicht vor dir mit leeren Händen umkehren, von jetzt bis in Ewigkeit. Amen. Ewig. Sela. § 168 Halleluja! Lobt den Namen des Herrn! (Ps 135,1) Die im Haus des Herrn stehen. (Ps 135,2) Es ist gut, den (Psalm) in den Tagen der Buße an jedem Tag mit seinem Namen zu beten: PTHY L, SˇM Y L, QSˇWBYH, ˙ DWNY L, YWPY L, YHW L, ihr heiligen Engel, bringt mein Flehen zu Gehör vor dem Schöpfer, denn ich beuge mich wegen meiner Vergehen vor dem Herrn, sein Name sei gepriesen, auf daß er mich in vollständiger Umkehr vor sich annimmt. Er453 soll

D. h. Gott.

193

§ 168–§ 169

5. Übersetzung S1551

L34

mein Fasten und meine Gebete wohlwollend annehmen, und sie454 sollen sich vor dem Thron seiner Herrlichkeit versammeln. Amen. Sela. § 169 Preist den Herrn, denn (er) ist gut. (Ps 136,1) Es ist gut, den (Psalm) zu sprechen, um die Böswilligkeit zuzugeben.

454

§ 169 [HWDW L.]455 Preist den Herrn, denn er ist gut, denn seine Gnade (währt) ewig. (Ps 136,1) Y HDWNHY456. Preist den Gott der Götter! (Ps 136,2) DWNY457. Preist den Herrn der Herren! (Ps 136,3) Y HDWNH. Den, der große Wunder tut, (er) allein. (Ps 136,4) LHYM458. Den, der die Himmel gemacht hat mit Einsicht. (Ps 136,5) L YH. Den, der die Erde ausgebreitet hat über den Wassern. (Ps 136,6) WHW. Den, der große Lichter gemacht hat. (Ps 136,7) SˇMSˇY L459. Die Sonne zur Herrschaft am Tage. (Ps 136,8) SB WT460. ˙ Den Mond und die Sterne zur Herrschaft in der Nacht. (Ps 136,9) N WRYRWN461.

D. h. die Engel. Dieser Name findet sich in den Textzeugen der sefardischen Rezension deplaziert am Ende von § 168, gehört aber offensichtlich zu § 169 und wurde daher umgestellt. 456 Die beiden Gottesnamen huhi und inda wurden miteinander verschränkt. 457 Übersetzt: »mein Herr«. 458 Übersetzt: »Gott«. 459 Von wmw – »Sonne«. 460 Übersetzt: »Heerscharen«. 461 Von ryn – »Knabe«. 455

194

§ 169

5. Übersetzung S1551

L34

Den, der Ägypten schlug an seinen Erstgeborenen. (Ps 136,10) Mikha el. Der Israel herausführte aus ihrer Mitte. (Ps 136,11) Gavri el. Mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm. (Ps 136,12) WRY L. Den, der das Schilfmeer in Teile zerteilte. (Ps 136,13) Rafa el. Und Israel mitten hindurchführte. (Ps 136,14) NWRY L. Und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer abschüttelte. (Ps 136,15) L SˇDY462. Den, der sein Volk durch die Wüste führte. (Ps 136,16) HYH463. Den, der große Könige schlug. (Ps 136,17) NY464. Und mächtige Könige tötete. (Ps 136,18) QSPY L465. ˙ Sihon, den König der Amoriter. (Ps 136,19) Sama el. Und Og, den König von Basan. (Ps 136,20) HPSY L466. ˙ ˙ ihr Land zum Erbe gab. (Ps Und 136,21)

462

Übersetzt: »Gott, Shadday«. Ex 3,14: Ich werde sein. 464 Übersetzt: »Ich«. 465 Von úcq – »zürnen«. 466 Von Ñpx – »begehren«. 463

195

§ 169

5. Übersetzung S1551

L34

NHLY L467. ˙ Erbe Israels, seinem Knecht. (Ps Zum

136,22) ZKRY L468.

Der unser gedachte in unserer Niedrigkeit. (Ps 136,23) H LY L. ˙ Und uns unseren Bedrängern entriß. (Ps 136,24) SDQY L469. ˙ Der Nahrung gibt allem Fleisch. (Ps 136,25) PRNSY L470. Preist den Gott des Himmels, denn seine Gnade (währt) ewig! (Ps 136,26) HSDY L471. ˙

Mikha el, der große Fürst, der über die großen Fürsten gesetzt ist. Gavri el, (der) über die Fürsten der Völker (gesetzt ist). HSDY L, der über die Fürsten der ˙ Gnade gesetzt ist. N L, der über die Täler (?) und über die Schreienden gesetzt ist. RMWNY L, der über den Menschen und über die Seelen gesetzt ist. SWRY L, der über die Bildung des Kin˙ gesetzt ist. des MPTHY L, der über den Schlüssel des ˙ Erbarmens gesetzt ist. BRKY L, der über das Tun der Menschen gesetzt ist. SWDY L, der gesetzt ist, daß er mit ihm die Geheimnisse der Menschen weiß.

467

lxn

468

rkz

Von Von 469 Von 470 Von 471 Von

196

– »erben«. – »erinnern«. qdc – »gerecht sein«. snrp – »versorgen/ernähren«. dsx – »Gnade«.

§ 169–§ 171

5. Übersetzung S1551

L34

SPSPY L, der unter dem Thron der ˙ ˙ Herrlichkeit sitzt und Lied und Gesang in den Mund der Engel, die gegenüber dem Thron der Herrlichkeit dienen, legt, wie das Wort, das gesagt ist: Seraphim stehen über ihm (Jes 6,2). Alle diese Namen werden mich behüten, wenn ich hinausgehe und wenn ich ins Haus und nach draußen komme, wenn ich gehe und wenn ich ruhe, wenn ich liege und wenn ich aufstehe, mich und all mein Haus, und alles, was ich habe, von jetzt bis immerdar. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 170 An den Strömen Babels. (Ps 137,1) Es ist gut, den (Psalm) zu sprechen, um den Haß zu überwinden.

§ 170 An den Strömen Babels. (Ps 137,1) Für einen Hasser. ((Um einander zu hassen.)) Er soll (das) Herz einer schwarzen Katze nehmen, und er soll darüber diesen Psalm mit seinem Namen achtundfünfzigmal sprechen. Danach soll er (es) denen, die einander lieben, geben, und er soll sprechen: Fels, höchster König, erfülle meine Bitte und lege verborgenen Haß zwischen diese Liebenden N. N. und N. N., auf daß sie einander nicht (mehr) sehen können aus lauter Haß, (mit dem) sie einander hassen. Amen. Sela.

§ 171 Von David. Preisen will ich dich. (Ps 138,1)

§ 171 Von David. Preisen will ich dich mit meinem ganzen Herzen, ich will dir spielen vor den Göttern. (Ps 138,1) Für Liebe. Er soll (die) Haut eines Schafes nehmen, und er soll (das) Blut einer Taube nehmen. Dann soll er diesen Psalm mit seinem Namen schreiben und (ihn) in Wein auslöschen. Er soll demjenigen zu trinken geben, von dem er möchte,

Es ist gut, den (Psalm) für Liebe zu sprechen.

197

§ 171–§ 174

5. Übersetzung S1551

L34

daß er ihn liebt. HBY L, YDYDY L, HBYB L, ihr heiligen Engel, erfüllt ˙ meinen Willen und (die) Wünsche meines Herzens, und legt eine starke Liebe zwischen mich und N. N. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 172 (Herr,) du hast mich erforscht und erkannt. (Ps 139,1) (Dieser Psalm) ist gut, um Liebe zwischen einem Mann und seiner Frau zu stiften.

§ 172 Herr, du hast mich erforscht und erkannt. (Ps 139,1) (Für Liebe) zwischen einem Mann und seiner Frau. Nimm Haut eines Kalbes, und schreibe diesen Psalm mit Blut einer weißen Taube oder eines weißen Huhns mit seinem Namen und lösche (ihn) in reinem Wasser aus. Dann gib ihnen zu trinken. DRWRY L, HBWSˇY L, ihr heiligen Namen, erfüllt ˙diese meine Bitte für N. N. und (macht), daß Liebe zwischen (dem) Mann N. N. und seiner Frau N. N. sein wird. Amen. Sela.

§ 173 Errette mich, Herr vom (bösen) Menschen. (Ps 140,2) Für Haß zwischen einem Mann und seiner Frau, und um ihn zu überwinden.

§ 173 Errette mich, Herr, vom bösen Menschen. (Ps 140,2) Für Haß zwischen einem Mann und seiner Frau. Er soll Blut eines lebenden Huhns nehmen, und er soll diesen Psalm auf (die) Haut eines Hundes mit seinem Namen schreiben. Er soll (ihn) in trübem Wasser auslöschen, und er soll dem Mann und der Frau (von diesem Wasser) zu trinken geben. Und der Name des Psalms ist so: ZWRY L, ZWRY L. Helft mir und legt Haß zwischen N. N. und N. N., Tochter der N. N. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela.

§ 174 Herr, dich habe ich gerufen. (Ps 141,1)

§ 174 Herr, dich habe ich gerufen, eile zu mir! (Ps 141,1)

198

§ 174–§ 176

5. Übersetzung S1551

L34

Es ist gut, den (Psalm) gegen Herzschmerzen zu sprechen.

Gegen eine Krankheit des Herzens. Er soll den Psalm auf koscheres Pergament schreiben, und er soll (ihn) um den linken Arm hängen. BRQWTY L, TWPNY L, ihr sollt (das) Herz N.N. ˙ zurückkehren lassen (zur Gesundheit), und ihr sollt es heilen. Mit dem Namen des Herrn der Heerscharen. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 175 Ein Maskil von David. (Ps 142,1)

§ 175 Ein Maskil von David. Als er in der Höhle war. Ein Gebet. (Ps 142,1) Es ist gut, den (Psalm) bei jeder Bedrängnis abends und morgens zu beten. Er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, daß du mich aus dieser Bedrängnis errettest, wie du David errettet hast, der vor dir in der Höhle wegen Saul gebetet hat.472 Mit dem Namen ZBWNH, TWRKWSYH.

Es ist gut, den (Psalm) gegen Krankheiten der Beine zu sprechen.

Und auch gegen eine Krankheit der Beine. Er soll den (Psalm) auf Katzenhaut mit seinem Namen schreiben, und er soll ihn um seinen linken Fuß hängen. BHRQY L, THNY L, heilt N. N., Sohn ˙ seiner Krankheit. Es soll von N. N., von ihm die Krankheit seiner Beine leichter werden, plötzlich und in Kürze. Amen. Amen. Sela.

§ 176 Herr, höre (mein Gebet)! (Ps 143,1)

§ 176 Ein Psalm von David. Herr, höre mein Gebet, nimm zu Ohren mein Flehen! (Ps 143,1) (Dieser Psalm) ist gut zur Erhörung des Gebetes, um aus einer Bedrängnis er-

Es ist gut, den (Psalm) gegen Krankheiten der Arme zu sprechen.

472

Vgl. hier Ps 142 und I Sam 24,4–23.

199

§ 176–§ 178

5. Übersetzung S1551

L34

rettet zu werden und gegen eine Krankheit der Arme. Er soll (den Psalm) auf Pergament eines Kalbes schreiben, und er soll ihn mit seinem Namen schreiben. Er soll (ihn) um seinen rechten Arm hängen. Und sein Name ist HRQY L und HW L. Ihr heiligen Engel, schickt vollständige Heilung für N. N., Sohn von N. N., und heilt die Krankheit seiner Arme, plötzlich und in Kürze. Amen. Sela. § 177 Von David. Gepriesen sei der Herr, mein Fels. (Ps 144,1)

§ 177 Von David. Gepriesen sei der Herr, mein Fels. (Ps 144,1) Um im Krieg zu siegen und um seine Feinde zu überwinden, soll er ((den)) (Psalm), wenn er die Mutter von Simson, Selelponit, und ihre Schwester Nashiq473˙ bekämpfen will, viele Male sprechen. Und [die Mutter]474 von David ist Nisevet, Tochter Ada els.475 ˙

Bei einer Fraktur der Hand. Und der (Psalm) ist gut für den Schutz vor Schadegeistern und Dämonen.

Und es ist auch gut, diesen Psalm bei einer Fraktur der Hand mit seinem Namen zu schreiben. Er soll schreiben: SˇBRYRY L, NGPY L, ihr reinen Namen, macht N. N., Sohn von N. N., seine Krankheit leicht. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela.

§ 178 Glücklich sind, die in deinem Haus wohnen. (Ps 84,5)476

§ 178 Ein Lobgesang von David. Ich will dich erheben, mein Gott, der König. (Ps 145,1) Es ist gut, den (Psalm) zweimal am Tag zu beten, und es werden ihm Tore des Erbarmens geöffnet.

(Dieser Psalm) ist gut für den, der Angst bekommt. Er soll den (Psalm) dreimal sprechen,

473

Vgl. zu diesen Namen bBB 91a. – wörtlich: »und er soll sprechen«. Emendiert zu: umau. 475 Vgl. bBB 91a. 476 An dieser Stelle müßte eigentlich Ps 145 stehen; so im Druck AS1998. 474

200

rmaiu

§ 178–§ 180

5. Übersetzung S1551

L34

und danach soll er Wer (im Schutz des Höchsten) wohnt (Ps 91,1) siebenmal sprechen.

Wenn er ihn auf (die) Haut eines Elefanten oder auf seinen Knochen schreibt, ist er gut bei einer Fraktur des Fußes, wenn er ihn um seinen Fuß hängt. Und sein Name ist RPWPY L, BRWKY L. Bereitet Heilung und errettet N. N., Sohn von N. N., und macht ihm diese seine Krankheit leicht. Amen. Amen. Sela. Sela.

§ 179 Lobe, meine Seele. (Ps 146,1)

§ 179 Halleluja! Lobe, meine Seele, den Herrn. Loben will ich den Herrn mein Leben lang. (Ps 146,1f.) Bei jeglichem Vertrauen auf jedes Wort über den Heiligen, gepriesen sei er, wie es heißt: Wer aber auf den Herrn vertraut, den umgibt er mit Gnade. (Ps 32,10) Wirf auf den Herrn deine Last, und er wird dich erhalten. (Ps 55,23) Er soll sprechen: Es möge wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Gott, daß du mir antwortest und dich meiner erbarmst, denn keiner wird sich über mich erbarmen, außer dir. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

Dieser Psalm ist gut bei Schwertschlag zu sprechen.

Auch bei einer Schwertverwundung ist es gut, diesen Psalm mit dem Blut der Verwundung auf koscheres Pergament mit seinem Namen zu schreiben und (ihn) um den Hals des Kranken zu hängen. Er soll schreiben: BRQWTY L,

einem

TWPNY L, NDRY L, DRY L, RY L, ˙ L, L, L, ihr Buchstaben des Heiligen, Y

macht N. N., Sohn von N. N., seine Krankheit leicht, damit sie nicht mehr schwer für ihn sein wird. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. § 180 Halleluja! Denn es ist gut. (Ps 147,1)

§ 180 Halleluja! Denn es ist gut, unserem Gott zu spielen. (Ps 147,1)

201

§ 180–§ 182

5. Übersetzung S1551

L34

Es ist für denjenigen gut, den (Psalm) zu sprechen, den eine Schlange gebissen hat.

(Dieser Psalm) ist gut gegen einen Schlangenbiß. Er soll Milch von vier Frauen und Feinmehl aus vier Mühlen, die Mehl aus Weizen machen, nehmen. Er soll vier Eier, die am Donnerstag gelegt wurden, nehmen. Dann soll er alles nehmen, (es) zusammenlegen und einen Kuchen zubereiten. Er soll darauf mit dem Blut des Gebissenen diesen Psalm mit seinem Namen und mit dem unaussprechlichen Namen von 72 Buchstaben schreiben. Und der Name des Psalms ist TMNYYH, Y SˇYYH, DRYH. Barmherziger und gnädiger Gott, schicke vollständige Heilung diesem Mann N. N., Sohn von N. N. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela.

§ 181 Lobt [den] 477 Herrn! (Ps 148,1)

§ 181 Lobt den Herrn vom Himmel her! (Ps 148,1) (Dieser Psalm) ist gut gegen Fieberbrand. Er soll diesen Psalm mit seinem Namen schreiben, und er soll (ihn) um den Hals des Kranken hängen. Und sein Name ist dieser: LYY LH L HY478, erhebe diesen N. N., Sohn von ˙ N. So sollt ihr die Krankheit und den N. Brand des Fiebers im Körperteil von N. N., Sohn von N. N., zerstören. Er soll schnell geheilt werden. Amen. Amen. Amen. Sela.

Es ist gut, den (Psalm) bei einem Fieberbrand zu sprechen, damit er (den Kranken) nicht vernichtet.

§ 182 Halleluja! Singt (dem Herrn)! (Ps 149,1)

477 478

202

§ 182 Halleluja! Singt dem Herrn ein neues Lied! (Ps 149,1)

Ergänzt mit MT. Die letzten beiden nomina lauten übersetzt: »Lebendiger Gott«.

§ 182–§ 183

5. Übersetzung S1551

L34

Es ist gut, auch d(ies)en (Psalm) bei einem Fieberbrand, der sich nicht ausbreiten soll, zu sprechen.

(Dieser Psalm) ist gut gegen den Brand des Gehinnoms, damit er sich nicht weiter ausbreitet. Er soll auf koscheres Pergament diesen Psalm schreiben, und er soll nach dem Psalm schreiben: NWRY L, SˇRPY L, Rafa el, YSˇ Y L, ihr heiligen Engel, schickt zu diesem schnell (Heilung). Errettet ihn, damit seine Krankheit nicht über ihm schwerer wird vom Brand des Fiebers des Gehinnoms, das über ihn vom Herrn, meinem Gott, gekommen ist. Es soll nicht über ihm noch schwerer werden und sich über ihm der Brand nicht vermehren, wie geschrieben ist: Und Mose betete zum Herrn, da legte sich das Feuer/Fieber. (Num 11,2)479 Und geschrieben ist: Ein Schuldopfer ist es; er ist auf jeden Fall am Herrn schuldig geworden. (Lev 5,19) Am Herrn ist schuldig geworden auf jeden Fall er, er ist schuldig geworden.480 Mit dem Namen »Arzt481 der Wahrheit«, es soll vollständige Heilung für N. N., Sohn von N. N., sein von diesem brennenden ((Fieber))482. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. Gepriesen ist der Herr auf ewig. Amen und Amen.

§ 183 Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum! (Ps 150,1)

§ 183 Halluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum! Lobt ihn in der Feste seiner Macht. Lobt ihn wegen seiner Machttaten! (Ps 150,1f.) usw.

479

wa kann sowohl »Feuer« als auch »Fieber« bedeuten. Lev 5,19 invertiert. 481 Vgl. Ex 15,26; Ps 103,3. 482 (txdqm) tarqm. Die Glosse wird als Korrektur des vorangehenden Wortes interpretiert. 480

203

§ 183–§ 185

5. Übersetzung S1551

L34

Um den Heiligen, gepriesen sei er, bei all seinen Verrichtungen zu loben.

(Dieser Psalm) ist gut zur Erhörung des Gebetes vor seinem Schöpfer, dem Heiligen, gepriesen sei er. Und um ihn zu loben wegen der Fülle seiner Wundertaten und seiner Machttaten, die er an jedem Tag macht. Sprich: Lobt Gott in seinem Heiligtum! (Ps 150,1) Und sein Name ist so: HPNY L,

SˇWNY L, TWPY L, TWRNY L,˙ YH YH ˙ Y483. Für˙dich faste und bete YH SˇM L H ich wegen ˙all dem Guten, den Wunder-

taten und der Wunder, die du mir bereitet hast. Daher sei dein Name für immer und ewig gepriesen. Amen. Amen. Amen. Sela. Sela. Sela. § 184 Dies sind die fünf Verse, die geeignet und gut für einen Menschen sind, sich an sie zu gewöhnen: Meine Hilfe (kommt) vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. (Ps 121,2) Wirf auf den Herrn deine Last, und er wird dich erhalten. (Ps 55,23) Achte auf den Rechtschaffenden und sieh auf den Redlichen; denn die Zukunft für einen (solchen) ist Frieden. (Ps 37,37) Vertraue auf den Herrn und tue Gutes; wohne im Land und hüte Treue. (Ps 37,3) Siehe, Gott ist meine Rettung. Ich bin (voller) Vertrauen und fürchte mich nicht, denn meine Stärke und mein Loblied ist YH, der Herr, und er ist mir zur Rettung geworden. (Jes 12,2) § 185 Beendet und vollendet. Lobpreis dem ewigen Gott!

483

204

Die letzten drei nomina lauten übersetzt: »Name, lebendiger Gott«.

6. Kommentar Vorbemerkungen Um den Umfang zu begrenzen, werden vor allem die magischen Handlungsanweisungen der beiden Textzeugen S1551 (textus receptus) und L34 (sefardische Rezension) kommentiert, die auch die Grundlage der Übersetzung bilden. Darüber hinaus finden natürlich auch die älteren edierten Textzeugen (Geniza-Fragmente, N1878 und O1531) immer dann Beachtung, wenn sie zum Verständnis von S1551 und L34 und deren Textgeschichte beitragen. Der Fokus liegt im folgenden besonders auf der inneren Logik und dem magieund ritualtheoretischen Hintergrund. Auf Parallelstellen der magischen Literatur – nicht nur des Judentums – wurde vor allem dann verwiesen, wenn sie tatsächlich inhaltlich zum Thema des magischen Gebrauchs der Psalmen in Beziehung stehen oder die Funktionsweise und Praktiken der kommentierten magischen Handlungen erhellen. Angesichts der häufigen Wiederholungen von Zweckangaben, einzelnen Elementen der Handlungsanweisungen, verwendeter materiae magicae usw. wurde in der Regel nur das erstmalige Vorkommen im Sefer Shimmush Tehillim ausführlich kommentiert. An den weiteren Stellen finden sich aber Verweise auf diese Abschnitte. Für das Textstadium der ältesten Textzeugen aus der Kairoer Geniza wird ausdrücklich auf die Kommentierung in MTKG III verwiesen.1 Auf die anderen Themen, wie text- und traditionsgeschichtliche Relevanz des Sefer Shimmush Tehillim für die Psalmenforschung oder die liturgiegeschichtliche Kontextualisierung der magisch-liturgischen Passagen, konnte dagegen in diesem Kommentar leider nicht näher eingegangen werden. Ebenso muß die vergleichende Einbeziehung der christlichen Versionen dieses Handbuchs einer späteren Untersuchung vorbehalten bleiben. § 1 Õilht wumw: Der Titel Shimmush Tehillim wird sowohl in S1551 als auch in L34 bezeugt.2 Diese Überschrift wird in der Schreibung ñilt wumw bereits in dem ältesten erhaltenen Textzeugen, dem Geniza-Fragment CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 1a/14 (Nr. 78, MTKG III, S. 204), aus dem 11. Jh., verwen1 2

Siehe Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 202–375 (Nr. 78–84). In N1878 findet sich dieser Titel im Plural: Õilht iwumw.

205

§ 1–§ 3

6. Kommentar

det. In O1531a fehlt dieser Titel; aber im Einleitungssatz wird ebenfalls das Wort awumiw (hier Aramäisch) gebraucht.3 In den späteren Drucken des textus receptus setzt sich dann der Buchtitel Sefer Shimmush Tehillim durch.4 Die Bedeutung der Wurzel wmw im pi el oder hitpa el als terminus technicus für »magischer« bzw. »theurgischer Gebrauch« ist in der jüdischen Tradition seit der rabbinischen Literatur bekannt.5 Die Nominalbildung wumiw in dieser Bedeutung ist neben dem Sefer Shimmush Tehillim auch in weiteren Texten als Titelbestandteil überliefert. Am bekanntesten ist wahrscheinlich der Sefer Shimmush Tora, der gewissermaßen ein Pendant zum Sefer Shimmush Tehillim darstellt.6 Unter den magischen Geniza-Fragmenten findet sich auch ein magisch-liturgischer Text mit dem Titel »Magischer Gebrauch der achtzehn (Bitten) des Elia« (uhilal 'x'i wumiw).7 Ein ähnlicher Text ist in Ms Sassoon 290 unter dem Titel tukrb 'x'i wumiw belegt.8 Auch in einem pseudepigraphischen Text, der vorgibt, im Namen gaonäischer Autoritäten verfaßt worden zu sein, aber tatsächlich aus den frühkabbalistischen Kreisen Südfrankreichs um 1200 stammt, und der sich auf die Angelologie der Hekhalot-Literatur bezieht, wird die aramäisierte Form awumiw im Titel (irds abr awumwd irds tulkih) verwendet.9 § 3 Ein10 Vorwort wurde dem Sefer Shimmush Tehillim erst sekundär vorangestellt. Das Phänomen der sekundären Einfügung von Vorworten ist in der magischen Literatur des Judentums häufig zu beobachten.11 Da das Vorwort nur in den Textzeugen des textus receptus vorkommt, kann man davon ausgehen, daß es erst in der Mitte des 16. Jh. – wahrscheinlich vom Drucker der editio princeps S1551 – verfaßt und eingearbeitet wurde. Der ashkenazischnorditalienische Kulturraum kann angesichts der Provenienz der Textzeugen als Ort dieser redaktionellen Bearbeitung angenommen werden. In den älteren orientalischen und europäischen Vorläufern des textus receptus fehlt ein Vorwort genauso wie in allen Textzeugen der sefardischen Rezension. 3

arumzmu arumzm lkd awumiw auh ñidh. Vgl. z. B. die Druckausgaben AM1658 oder AS1998; siehe oben Kapitel 3.2. 5 Vgl. z. B. bShab 88a; bEr 18b; bYom 9b; SHL §§ 288, 319, 563 und 624; SHR I §§ 13, 221 und 229; ferner Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 102 mit Anm. 2; G. Scholem, Jewish Gnosticism, Merkabah Mysticism, and Talmudic Tradition, New York 21965, S. 54 mit Anm. 36; P. Schäfer, Hekhalot-Studien, Tübingen 1988, S. 260. 6 Vgl. oben Kapitel 1.2.4. 7 Siehe CUL T.-S. NS 322.50, fol. 1b/10–17 (Nr. 29, MTKG II, S. 133f.). 8 Vgl. M. Benayahu, Õuwrit úsui ibrl Õluyh dusi ñwuw rps, in: Temirin. Text and Studies in Kabbala and Hasidism, Bd. 1, hrsg. von I. Weinstock, Jerusalem 1972, S. 204. 9 Vgl. die Edition dieses Textes von G. Scholem, abr awumwd irds, in: Tarb. 16, 1945, S. 197–203. 10 Zu § 2, der nur in N1878 belegt ist, siehe den Kommentar zu § 100. 11 Besonders deutlich z. B. im Sefer Shimmushe Tora, im SHR I und im Sefer Razi el ha-Mal akh. 4

206

6. Kommentar

§3

Die Funktion dieses Vorwortes liegt offenbar in der Notwendigkeit, ein Handbuch zum magischen Gebrauch der Psalmen zu legitimieren. Einige mittelalterliche halakhische Autoritäten werden zu diesem Zweck herangezogen. Aber auch Belege aus der rabbinischen Literatur werden zitiert, um das Alter des magischen Gebrauchs der Psalmen zu belegen. Der Verweis auf die traditionelle Ausübung dieser Praktik ist äußerst bedeutsam, denn nicht selten behauptet sich ein minhag gegenüber halakhischen Geboten der schriftlichen und mündlichen Tora.12 Zwei Strategien der Legitimation greifen auf diese Weise ineinander: Autorisierung durch anerkannte halakhische Autoritäten einerseits und Alter, d. h. Altehrwürdigkeit, sowie minhag-Qualität einer Praxis andererseits. Eine wirkliche Argumentation, etwa halakhischer oder philosophischer Art, findet nicht einmal in Ansätzen statt. Denkbarer rationalistischer Kritik setzt sich dieses Vorwort gar nicht erst aus. Das Vorwort erhebt nicht den Anspruch, diskursfähig zu sein. Es wendet sich a priori, im stillen Vertrauen auf einen Konsens im magischen Weltbild, ausschließlich an die potentiellen Benutzer dieses Handbuchs. tma trut: Mit der Mal 2,6 entlehnten Formulierung »Tora der Wahrheit« wird auch die Kabbala von einigen ihrer Anhänger bezeichnet.13 Da sich auch in der Fortsetzung des Vorwortes Verweise auf kabbalistische Vorstellungen bzw. Autoritäten finden, kann man vermuten, daß für den Verfasser des Vorwortes der magische Gebrauch der Psalmen in diesen Kontext gehört. So ist auch die Bezeichnung »Praktische Kabbala« (tiwym hlbq) für die jüdische Magie, vor allem für die mittelalterliche und neuzeitliche, weit verbreitet.14 Dennoch muß betont werden, daß im eigentlichen Sefer Shimmush Tehillim in beiden Rezensionen keinerlei kabbalistischer Einfluß festzustellen ist. 'h'b'qh lw uitumw hluk hruthu: Die kabbalistische Vorstellung, daß die ganze Tora aus den Namen Gottes besteht, läßt sich zuerst bei Nachmanides nachweisen.15 Im Kontext des Sefer Shimmush Tehillim ist dieser Verweis insofern von Bedeutung, da hier ebenfalls Namen, die aus den Psalmen gebildet werden, eine große Rolle spielen. Möglicherweise wird hier die Formulierung »ganze Tora« (hluk hrut) auch auf den Psalter bezogen.16 Damit würde 12

Vgl. Elbogen, Der jüdische Gottesdienst, S. 355–358; A. Lehnardt, »Minhag in der jüdischen Tradition. Überlegungen zur Stellung des Brauches in der rabbinischen Halacha anhand des Talmud-Traktates Pesachim«, in: Jud. 60, 2004, S. 37–52. 13 Vgl. z. B. Sefer ha-Bahir § 94 (ed. Abrams); dazu G. Scholem, Ursprung und Anfänge der Kabbala, Berlin 1962, S. 128. 14 So auch im vollständigen Titel der deutschen Übersetzung des Sefer Shimmush Tehillim von Gottfried Selig; siehe oben Kapitel 1.2.5. Vgl. zur »Praktischen Kabbala« Scholem, Kabbalah, S. 183; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 18. 15 Siehe Nachmanides, Perush al ha-Tora, Bd. 1, S. 6; id., Kitve RaMBaN, Bd. 1, S. 167; vgl. Scholem, Zur Kabbala und ihrer Symbolik, S. 57f. 16 Diese Aussage wird gleich im Anschluß des Vorwortes relativiert, wenn es heißt, daß das Fünfbuch des Psalters mit dem Fünfbuch der Tora korrespondiert.

207

§ 3–§ 4

6. Kommentar

es sich bei den Namen, die aus den Psalmen gebildet werden, auch um Gottesnamen handeln. In der Tat bestehen sehr viele dieser Namen aus dem Tetragramm und seinen Permutationen oder auch verschiedenen Gottesbezeichnungen, die vor allem aus Bibel und Liturgie bekannt sind. Allerdings läßt sich der Komplex der magischen Namen und ihrer Herleitung im Sefer Shimmush Tehillim nicht auf kabbalistischen Einfluß, sondern auf die Haside ˙ Ashkenaz zurückführen.17 tngmhu tlcmh: Hiermit wird der apotropäische Charakter der Tora betont. Impliziert wird damit der magische Gebrauch von Bibelversen für Schutzzauber. Bezeichnend für die letztlich apologetische Tendenz des Vorwortes ist, daß Schadenzauber, der im Sefer Shimmush Tehillim gut belegt ist, gar nicht thematisiert wird. hkmh ly wxul: Das Flüstern als magische Praktik ist im Sefer Shimmush Tehillim häufig belegt.18 Neben apotropäischer Magie wird hiermit auch Heilungszauber (haupr) legitimiert.19 txdq: Zu dieser Fieberart siehe den Kommentar zu § 54. ñiiz: In Ps 91, der in älteren Quellen mit dem letzten Vers von Ps 90 (Ps 90,17: Õyun ihiu) begonnen wird,20 kommt der Buchstabe Zayin nicht vor. Das Homonym Zayin bezeichnet den siebenten Buchstaben des hebräischen Alphabets und bedeutet zugleich »Waffe«.21 Einmal mehr wird hier der apotropäische Charakter des magischen Gebrauchs der Psalmen betont. uhiimupb algrm: Diese Formulierung wird in S1551 § 166, ebenfalls zu Ps 133, wiederholt. § 4 lipt alw: Die Zweckbestimmung von Ps 1 erschließt sich in S1551 erst aus der mit Óinplm ñucr ihi (»Es möge wohlgefällig vor dir sein«) eingeleiteten magisch-liturgischen Formulierung, in der es heißt: »für eine Frau N. N., Tochter der N. N., daß sie nicht (ihre Leibesfrucht) verliert.« Der hif il von lpn ist hier terminus technicus für eine Fehlgeburt; für eine normale Geburt wird dagegen immer dli – »gebären/niederkommen« – benutzt.22 Die knappe Anweisung dient demnach der Vermeidung einer Fehlgeburt. Im Sefer Shimmush Tehillim dienen auch die Pss 32; 69 und 79 (alle L34) diesem Zweck. In der Hebräischen Bibel wird eine weitere magische Praktik gegen Fehlgeburten überliefert, in der Wasser und Salz Verwendung finden.23 17

Siehe oben Kapitel 1.2.2 d) und 4.2 Siehe den Kommentar zu § 9. 19 Zu Heilungszauber siehe den Kommentar zu § 4. 20 Vgl. hier L34 § 100; ferner Elbogen, Der jüdische Gottesdienst, S. 121. 21 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 113. 22 Der halakhische Terminus lpÃnÈ, z. B. in bShab 135b, bezeichnet nicht nur die Fehlgeburt, sondern auch den Säugling, der noch vor seinem 30. Lebenstag stirbt; vgl. zu dieser Terminologie J. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin. Beiträge zur Geschichte der Heilkunde und der Kultur überhaupt, Berlin 1911, S. 481f. 18

208

6. Kommentar

§4

ibc úlqb hiti butk: Zunächst sollen die ersten drei Verse des Psalms auf Gazellenpergament24 geschrieben werden. Wie aus der abschließenden Anweisung hly iltu hervorgeht, soll das beschriebene Pergament als Amulett der Gebärenden umgehängt werden.25 Diese Amulettformular genannten Anweisungen zur Fertigung eines Amulettes finden sich sehr häufig in magischen Sammelhandschriften.26 In der rabbinischen Literatur werden Amulette, wenn sie eine apotropäische, exorzistische oder heilende Funktion haben, als halakhisch unbedenklich betrachtet, wenn ihre Wirkung mindestens dreimal von einem Experten (Amuletthersteller oder Arzt) bestätigt wird.27 Amulette sollen im Sefer Shimmush Tehillim in zahlreichen Abschnitten beschrieben werden.28 Der dritte Vers, mit dem die Zitation von Ps 1 enden soll,29 enthält die für die Zweckangabe der Vermeidung einer Fehlgeburt wohl ausschlaggebende Formulierung: der seine Frucht bringt zu seiner Zeit (Ps 1,3). Hier zeigt sich bereits ein im folgenden sehr häufig zu beobachtender Zusammenhang zwischen dem Inhalt des Psalms bzw. einzelner Verse und der Zweckangabe seines magischen Gebrauchs. dxla: Der Name des Psalms ist in beiden Rezensionen identisch. Ob er ebenfalls auf das Amulett geschrieben werden soll, bleibt unklar, da nähere Angaben hierzu fehlen. Dieser Name, der sich mit »einziger Gott« übersetzen läßt und der als ein Gottesname aufzufassen ist, ist dem Psalm gleichsam eingeprägt.30 23

II Reg 2,19–22; vgl. Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 21; R. Schmitt, Magie im Alten Testament, Münster 2004, S. 262. 24 Einfaches Pergament ist auch in N1878 bezeugt. In CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 1b/1 (Nr. 78, MTKG III, S. 204), und O1531a wird dagegen Papier als Schreibgrundlage verwendet. 25 Zu Amuletten auf Gazellenpergament vgl. M. Bar-Ilan, ,ñilipt ,hrut irps tbitk Õdb ibc ruy ly tuyimqu tuzuzm, in: BetM 30, 1984/85, S. 375–381; Swartz, in: JSQ 13, 2006, S. 310f. Zu Editionen von jüdischen Amuletten siehe die Sammlungen in: Naveh/ Shaked, Amulets; id., Magic Spells and Formulae; T. Schrire, Hebrew Amulets. Their Decipherment and Interpretation, London 1966; Shachar, Jewish Tradition in Art, S. 237–317; Davis/Frenkel, The Hebrew Amulet. Des weiteren vgl. Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 86–96; Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 167–171; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 132–152. 26 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.56, fol. 1a/1–1b/3 (Nr. 2, MTKG I, S. 31f.); CUL T.-S. NS 175.58 (Nr. 71, MTKG III, S. 161–163); CUL T.-S. K 1.80, fol. 1a/14–17 (Nr. 73, MTKG III, S. 175). 27 Siehe mShab 6,2; yShab 6,2/13 (8b); tShab 4,9; bShab 61b–62a; vgl. M. Becker, Wunder und Wundertäter im frührabbinischen Judentum. Studien zum Phänomen und seiner Überlieferung im Horizont von Magie und Dämonismus, Tübingen 2002, S. 178f.; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 86–96; Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 144–150; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 370f.; Schrire, Hebrew Amulets, S. 12–16. 28 Vgl. §§ 5, 12, 23, 54, 57, 72, 79, 83, 91, 133, 160 und 161. 29 Mit diesem Vers endet auch die Beschreibung des Gottesfürchtigen. Ab Vers 4 wird der Frevler behandelt.

209

§ 4–§ 5

6. Kommentar

Óinplm ñucr ihi: Außer den Psalmversen soll auch noch eine magischliturgische Formulierung, die mit den Worten »es möge wohlgefällig vor dir sein« eingeleitet wird, auf das Amulett geschrieben werden. Diese Formulierung ist an den aus dem Psalm gebildeten Namen adressiert, dessen magische Potenz offensichtlich die Erfüllung der Zweckbestimmung ermöglicht. Die Verwendung von liturgischen Texten ist in der Magie überaus gut belegt.31 Neben Standardgebeten wie dem shema und dem Achtzehnbittengebet werden auch gebetsähnliche Texte, die sich zwar nicht in Siddurim finden lassen, aber eine vergleichbare liturgische Sprache verwenden, magisch gebraucht. Ps 1,3 wird auch in CUL T.-S. NS 322.10, fol. 1a/11 und 1a/29f. (Nr. 7, MTKG I, S. 85f.), bei Geburtsschwierigkeiten herangezogen. Im Sefer Shimmush Tehillim wird bei Geburtsschwierigkeiten auch der Ps 19 verwendet; siehe den Kommentar zur Stelle. Õdh rucyl buj: L34 gibt dagegen als Zweck für Ps 1 das Stillen von Blut an. Daß dieser Zweck auf die älteste Bezeugung zurückgeführt werden kann, ist vor allem aus der Parallele in N1878, aber auch durch das Geniza-Fragment CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 1b/2f. (Nr. 78, MTKG III, S. 204), evident. In dem Geniza-Fragment folgt unmittelbar im Anschluß an die segulla gegen eine Fehlgeburt die inhaltlich passende Zweckangabe »Für eine Frau, die unter (Blut)fluß leidet«, ohne daß eine eigene Handlungsanweisung gegeben wird. Auch in N1878 geht es darum, bei einer Frau das Menstruationsblut zu stillen. Dagegen soll hier in L34 die blutende Wunde eines Mannes ('lp ñb inulp) gestillt werden. Heilung (refu a) gehört zu den häufigsten Zweckangaben überhaupt im Bereich der Magie. Magisch-medizinische Texte sind auch im Judentum zahlreich bezeugt.32 Medizin und Magie lassen sich in diesen Texten kaum voneinander abgrenzen, sondern bilden ein weites Feld fließender Übergänge. raucb utua hltiu: Wie in der Anweisung von S1551 zu Ps 1 soll auch hier ein Amulett, das der Kranke um seinen Hals tragen soll, mit diesem Psalm beschrieben werden. Zusätzlich soll anschließend ein Gebet gesprochen werden, das die Formel Óinplm ñucr ihi einschließt.

§ 5 Õih trysm lcnhl: Die erste Anweisung in S1551 soll der Rettung in einem Seesturm dienen.33 Die Rettung soll erreicht werden, indem eine mit

30

Siehe oben Kapitel 1.2.2d). Vgl. z. B. MTKG II (Nr. 22–39, S. 27–231); zur Thematik vgl. ibid., S. 1–14; Schäfer, in: Geschichte – Tradition – Reflexion, Bd. 1, S. 541–556; F. Pradel, Griechische und süditalienische Gebete, Beschwörungen und Rezepte des Mittelalters, Gießen 1907, passim. 32 Vgl. Veltri, Magie und Halakha, S. 221–282; Schäfer, in: Envisioning Magic, S. 34– 36; Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 31–39; Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 170f.; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 55; Becker, Wunder und Wundertäter, S. 385– 388. 31

210

6. Kommentar

§5

Ps 2 beschriebene Scherbe ins Meer geworfen wird, das sich daraufhin beruhigen soll.34 Die magische Verwendung von Tonscherben (Ostraka) ist besonders im hellenistischen Ägypten eine weitverbreitete und gutbezeugte Praxis.35 Scherben wurden als preiswerte Schreibgrundlage nicht nur für magische Zwecke, sondern z. B. auch für Schulaufgaben verwendet. Einzigartig ist der Fund eines jüdischen Amulettes mit einem Liebeszauber in Aramäisch, das aus fünf Fragmenten einer Tonscherbe besteht. Es wurde bei einer archäologischen Ausgrabung in Horvat Rimmon in der Nähe einer Synagoge gefunden ˙ 36 und in das 5.–6. Jh. datiert. Ebenfalls zur Beruhigung eines Seesturms dient die gleiche Anweisung, eine beschriebene Tonscherbe ins Meer zu werfen, in CUL T.-S. K 1.117, fol. 1a/8–11.37 Allerdings soll die Scherbe hier nicht mit einem Psalm, sondern mit nomina barbara beschrieben werden.38 In bBB 73a werden Gottesnamen auf einen Stab geschrieben, um ein Schiff vor dem Sinken zu bewahren: Rabba sagte: Die Seefahrer erzählten mir folgendes. Die Woge, die das Schiff zum Sinken bringt, erscheint an der Spitze wie ein weißer Feuerstrahl, und wenn wir darauf mit einem Stab schlagen, auf dem geschrieben steht: » HYH SˇR HYH.39 YH, der Herr der Heerscharen. Amen. Amen. Sela.«, so wird sie ruhig.

In Harba de-Moshe werden die als »Schwert« bezeichneten nomina barbara40 ˙ einen Seesturm folgendermaßen verwendet: gegen 33

Ähnlich auch O1531a. Zur möglichen Genese dieser Zweckangabe vgl. den Kommentar zu CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 1b/9ff. (Nr. 78, MTKG III, S. 241). 34 Zu Belegen dieser Praktik in der jüdischen Tradition vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 123f.; ferner Goitein, Mediterranean Society, Bd. 1, S. 323f.; Swartz, in: JSQ 13, 2006, S. 311; H. Schwarzbaum, “Magical Means for Calming the Sea in Jewish and Arabic Folklore” (hebr.), in: id., Roots and Landscapes, hrsg. von E. Yassif, Jerusalem 1993, S. 150–160. 35 Vgl. G. Luck, Magie und andere Geheimlehren in der Antike, Stuttgart 1990, S. 64f. 36 Siehe Naveh/Shaked, Amulets, S. 84–89 (»Amulet 10«); vgl. dazu den parallelen Text in CUL T.-S. Misc. 27.4.11, fol. 1a/8–19 (Naveh/Shaked, Magic Spells, »Geniza 22«, S. 216–219), und die Korrekturen zu »Amulet 10«. 37 Siehe Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 176 (= »Geniza 16«, S. 5/8–11). Vgl. auch das fragmentarisch erhaltene Ende einer segulla in CUL T.-S. K 1.19, fol. 1a/1–6, in: ibid., S. 158 (= »Geniza 11«, S. 1/1–6). Hier soll eine Tonschale mit nomina barbara beschrieben, anschließend zerbrochen und die Scherben weggeworfen werden. Trotz fehlender expliziter Zweckangabe scheint die unklare Formulierung Õib btkin ñila – »diese (Wörter) sollen auf dem Meer geschrieben werden« – ebenfalls darauf hinzudeuten, daß es um die Beruhigung eines Seesturms geht. 38 Vgl. auch die Anweisung, gegen einen Sturmwind eine Sentenz von nomina barbara siebenmal zu sprechen, in: Veltri, in: Jewish Studies Between the Disciplines, S. 246 (Ms München, hebr. 95, fol. 1a/1–3). 39 Ex 3,14: Ich werde sein, der ich sein werde. 40 Vgl. Y. Harari, “Moses, the Sword, and The Sword of Moses: Between Rabbinical and Magical Traditions”, in: JSQ 12, 2005, S. 293–329.

211

§5

6. Kommentar

Wenn du auf dem Meer bist und sich ein Sturm über dir erhebt, (so) steh auf gegen die Wellen und sprich das Schwert, und sie lassen nach. (Dann) schreib (das Schwert) auf ein Plättchen, Ton oder ein (Stück) Holz und häng es vor das Schiff, und es wird nicht sinken.41

Zur Beruhigung eines Sturmes auf hoher See existieren zahlreiche Texte, in denen ein magisches Opferritual beschrieben wird. Ein Opfer, das möglichst wertvoll sein sollte, wird dem stürmischen Meer dargeboten, in der Hoffnung, daß das Meer das Opfer annimmt und sich besänftigen läßt. So findet sich die Praxis, nicht nur die Schiffsladung, sondern sogar einzelne Personen zu opfern.42 Einen möglichen Ersatz für das letztgenannte grausame Opfer eines Menschen stellt das pars pro toto-Opfer dar, bei dem »nur« ein Körperteil, z. B. ein Finger, geopfert wird.43 Ein Reflex auf die biblische Jona-Geschichte zeigt sich in der vorliegenden segulla in der Formulierung upyzm Õih – »das Meer (wird sich beruhigen) von seinem Toben«, die in diesem Wortlaut in der Hebräischen Bibel nur in Jon 1,15 belegt ist.44 Aber in dieser segulla haben wir es nicht mit einem Opferritual zu tun, sondern mit einer magischen Bannung. Die magische Potenz des auf eine Scherbe geschriebenen und dem Meer zugeworfenen Psalms vermag den Sturm zu besänftigen. Diese segulla erinnert eher an die talmudische Aggada von David, der den unaussprechlichen Namen ebenfalls auf eine Tonscherbe (apsx) schreibt und sie in die Urflut wirft, um deren Wasser zu versiegeln.45 Weitere Anweisungen gegen einen Seesturm finden sich im Sefer Shimmush Tehillim zu Ps 21 (S1551), Pss 65 und 96 (beide L34). Auffällig ist, daß gerade Ps 107, der in den Versen 23–30 explizit die göttliche Rettung aus einem Seesturm thematisiert, nicht zu diesem Zweck verwendet wird. warh bak / hiwir wx: In beiden Rezensionen soll Ps 2 auf ein Amulett geschrieben werden, das dem Kranken umgehängt wird und so gegen Kopfschmerzen wirken soll. Aber nur in L34 werden hierzu zusätzlich ein magisch-liturgischer Text und ein magischer Name angegeben.46 Der Vers 41

SHL § 619; Übersetzung in: P. Schäfer (Hrsg.), Übersetzung der Hekhalot-Literatur (ÜdHL), Bd. 4 (§§ 598–985), Tübingen 1991, S. 16. 42 Die biblische Jona-Geschichte (Jon 1,4–16) ist sicherlich für den abendländischen Kulturkreis das populärste, aber bei weitem nicht das einzige Beispiel; vgl. die umfassende Darstellung entsprechender Belege von L. Röhrich, »Die Volksballade von ›Herrn Peters Seefahrt‹ und die Menschenopfer-Sagen«, in: Märchen, Mythos, Dichtung. FS F. von der Leyen, hrsg. von H. Kuhn und K. Schier, München 1963, S. 177–212. 43 Vgl. W. Burkert, Kulte des Altertums. Biologische Grundlagen der Religion, München 1998, S. 50–73. 44 Zur mythologischen Vorstellung des Meeres als feindlicher Macht vgl. F. Stolz, Art. “Sea”, in: DDD, S. 737–742. 45 bSuk 53a–b; ähnlich auch ySan 10,2/47 (29a); vgl. zu weiteren Parallelen D. Sperber, “On Sealing the Abysses”, in: id., Magic and Folklore in Rabbinic Literature, Ramat Gan 1994, S. 47–54. 46 In einem Amulett gegen Kopfschmerzen werden ebenfalls die Formel Óinplm ñucr ihi

212

6. Kommentar

§ 5–§ 7

Ps 2,9, bis zu dem der Psalm laut S1551 geschrieben werden soll, deutet den Zusammenhang zwischen dem Psalm und der Zweckangabe seines magischen Gebrauchs an: Zerschmettere sie mit einem eisernen Stab. Zur Heilung von Kopfschmerzen werden im Sefer Shimmush Tehillim auch die Pss 3 (beide Rezensionen) und 119,161–168 (S1551) verwendet. Weitere Beispiele von magisch-medizinischen Texten gegen Kopfschmerzen finden sich zu Beginn des Iatrosophion in bGit 68b–70b, in einigen Geniza-Fragmenten47 sowie in SHR I § 176.48 § 6 Õiptkhu warh bak / hiwiru hiptk wx: Beide Rezensionen lesen dieselbe Zweckangabe: Gegen Schmerzen des Kopfes und der Schultern.49 S1551 gibt äußerst knapp eine magisch-medizinische Anweisung zur Herstellung einer einfachen Mixtur aus Olivenöl und Salz zum Einsalben der betreffenden Körperstellen an.50 Das Einsalben mit sehr einfacher materia magica wird im Sefer Shimmush Tehillim auch in den §§ 22 und 24 (beide S1551), 37, 50 und 52 (alle L34), 56 (beide Rezensionen), 101 und 149 (beide S1551) empfohlen. Öl ist eine materia magica, die überaus häufig belegt ist.51 Im Gegensatz zu S1551 impliziert L34 nicht die Fertigung einer Salbe, sondern eines Amulettes, das der Kranke um den Hals tragen soll. § 7 xlcm tau: In S1551 dient Ps 4 dem Erfolg zukünftiger Handlungen. Für Erfolg allgemein werden im Sefer Shimmush Tehillim auch die Pss 24 (L34); 57; 65 und 108 (alle S1551) verwendet. Õimyp 'g: Ps 4 soll für diesen Zweck dreimal, bevor die Sonne untergeht, mit seinem Namen gesprochen werden. Die Wiederholung von einzelnen Handlungen ist ein typisches Merkmal von magisch-rituellen Anweisungen.52 Durch diese Wiederholung werden Handlungen aus ihrem alltäglichen bzw. profanen Gebrauch herausgehoben. Besonders verbreitet sind außer dreimaligen Wiederholungen auch siebenmalige.53

und verschiedene nomina barbara verwendet; vgl. CUL T.-S. K 1.94 in: Schiffman/ Swartz, Incantation Texts, S. 99–102. 47 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.117, fol. 1b (= »Geniza 16«, p. 6, Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 176); CUL T.-S. K 1.60, fol. 1a/3–9 (Nr. 43, MTKG II, S. 259), und CUL T.-S. K 1.162, fol. 1d/14–17 (Nr. 61, MTKG III, S. 71). 48 Vgl. auch Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 348f. 49 Zu Kopfschmerzen und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 5. 50 Vgl. tShab 12,11; yMSh 2,1/9 (53b); Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 349. 51 Zur Verwendung von Öl als materia magica vgl. Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 72; Daiches, Babylonian Oil Magic, passim. 52 Vgl. Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 86; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 119f. 53 In bShab 66b heißt es, daß die Zahl Sieben gegen Zauberei hilft; vgl. auch bShab 65b. Vgl. ferner Z. Giora, “The Magical Number Seven”, in: Occident and Orient. A Tribute to

213

§ 7–§ 8

6. Kommentar

Õulk lawml tiyb ia: S1551 gibt als weiteren Zweck an, daß eine Bitte an einen Menschen oder eine Herrschaft erfüllt sowie Gnade, Gunst und Erbarmen gefunden werden soll. Entsprechend heißt es in Ps 4,2: Sei mir gnädig und höre mein Gebet! Die Zweckangabe, Gnade und Gunst vor Machthabern zu finden, ist relativ häufig im Sefer Shimmush Tehillim54 und in anderen Texten der jüdischen Magie belegt.55 riyl Ñux tkll Ómuqb: In L34 geht es um das Verlassen der Stadt, um eine Reise zu unternehmen und gelingen zu lassen.56 Für den Erfolg einer Reise werden im Sefer Shimmush Tehillim auch die Pss 17 (beide Rezensionen); 82 (S1551) und 114 (L34) verwendet.

§ 8 yr xur: Nur in S1551 wird Ps 5 gegen einen bösen Geist verwendet.57 hnukb: Es wird ausdrücklich geboten, den Psalm mit kawwana, d. h. mit Intention, zu beten.58 Aber nicht der ganze Psalm soll gebetet werden, sondern nur Ps 5,1–13. Der Exorzismus eines bösen Geistes ist eines der häufigsten Ziele magischer Texte und Praktiken überhaupt.59

the Memory of A. Scheiber, hrsg. von R. Da´n, Budapest/Leiden 1988, S. 171–178; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 44f.; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 117–120. 54 Vgl. §§ 8 (S1551, L34), 19, 31, 73, 87 (alle S1551) und 117 (S1551, L34). 55 Vgl. z. B. CUL Or. 1080.5.4, fol. 1a/32–1b/2 (Nr. 11, MTKG I, S. 154); CUL T.-S. K 1.163, fol. 1a/19–24.29–32 (Nr. 42, MTKG II, S. 248); CUL T.-S. K 1.80, fol. 1b/8–10 (Nr. 73, MTKG III, S. 175); ferner Trachtenberg, Jewish Magic, S. 110: “To win favor”: Gen 46,17; Num 26,46; Cant 6,4–9; ibid., S. 134. 56 Vgl. Goitein, Mediterranean Society, Bd. 1, S. 346. 57 Zur Vorstellungswelt böser Geister und Dämonen im spätantiken und mittelalterlichen Judentum vgl. Becker, Wunder und Wundertäter, S. 76–84, 141–183; Ph.S. Alexander, “Contextualizing the Demonology of the Testament of Solomon”, in: Die Dämonen. Die Dämonologie der israelitisch-jüdischen und frühchristlichen Literatur im Kontext ihrer Umwelt, hrsg. von A. Lange, H. Lichtenberger und K. F. D. Römheld, Tübingen 2003, S. 613– 635; G. Stemberger, »Samael und Uzza. Zur Rolle der Dämonen im späten Midrasch«, in: ibid., S. 636–661; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 25–43; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 13f. 58 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 18. 59 Vgl. M. Bar-Ilan, “Exorcism by Rabbis. Talmudic Sages and Magic” (hebr.), in: Daat 34, 1995, S. 17–31 und VI; Becker, Wunder und Wundertäter, S. 181; R. Leicht, “Mashbia Ani Alekha: Types and Patterns of Ancient Jewish and Christian Exorcism Formulae”, in: JSQ 13, 2006, S. 319–343; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 56f.; C. H. Gordon, “An Aramaic Exorcism”, in: ArOr 6, 1934, S. 466–474; W. L. Knox, “Jewish Liturgical Exorcism”, in: HThR 31, 1938, S. 191–203; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 49–51. Aus dem Korpus der Geniza-Fragmente vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.144*, fol. 3a/11–6a/19 (Nr. 22, MTKG II, S. 33–36); CUL T.-S. NS 322.21* (Nr. 23, MTKG II, S. 81f.); CUL T.-S. K 1.60 (Nr. 43, MTKG II, S. 259f.); CUL T.-S. K 1.78 (Nr. 65, MTKG III, S. 115).

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6. Kommentar

§ 8–§ 10

ñx: In beiden Rezensionen geht es trotz unterschiedlicher Formulierungen jeweils auch um die Gewinnung von Gunst vor einer machtvollen Autorität. Auch die segullot stimmen darin überein, daß der Psalm mehrmals über Olivenöl gesprochen und mit dem Öl der Klient eingesalbt werden soll.60 Der assoziative Bezugspunkt für die Gewinnung von Gunst liegt wohl in Ps 5,8: Ich aber darf dank der Fülle deiner Gnade eingehen in dein Haus.

§ 9 Õiniyh iluxl: In beiden Rezensionen geht es um die Heilung einer Augenkrankheit. Daß Ps 6 geflüstert werden soll, unterstreicht den rituellen Charakter der Handlungsanweisung. Das hebräische Verb wxl ist terminus technicus für das magische Besprechen bzw. Beschwören.61 Das magische Flüstern wird in der rabbinischen Literatur unter bestimmten Voraussetzungen halakhisch verboten. So sagt Rabbi Aqiva in mSan 10,1, daß derjenige keinen Anteil an der zukünftigen Welt hat, der »über eine Wunde flüstert und sagt: Jede Krankheit, die ich über Ägypten gebracht habe, werde ich nicht über dich bringen, denn ich, der Herr, bin dein Arzt (Ex 15,26).«62 Da es sich bei der Augenkrankheit nicht explizit um eine Wunde handelt und nicht Ex 15,26, sondern ein Psalm geflüstert werden soll, kann diese Praktik für die Rabbinen als halakhisch unbedenklich gelten. Der Bezugspunkt, diesen Psalm bei einer Augenkrankheit zu verwenden, liegt wohl in Ps 6,8, wo es heißt: Geschwächt von Gram ist mein Auge. Zur Heilung von Augenkrankheiten werden im Sefer Shimmush Tehillim auch die Pss 13 (S1551) und 119,49–56 (L34) verwendet.63 hrc: Eine weitere Zweckangabe in beiden Rezensionen gilt der Rettung aus einer Notlage. Eine ähnliche Zusammenstellung von Zweckangaben findet sich in dem Geniza-Fragment CUL T.-S. K 1.70, fol. 1a/7–2a/1, in dem ein Amulettformular für Heilung sowie Schutz vor Nichtjuden zu finden ist, das ebenfalls Ps 6,2f. verwendet.64 Der Name ist in beiden Rezensionen identisch. § 10 (Õi)anuw: In beiden Rezensionen wird Ps 7 zur Abwehr von Hassern verwendet. Angesichts der Fülle entsprechender magischer Texte gewinnt man schnell den Eindruck, daß Hasser und Feinde jeglicher Art die Lebenswelt 60 Zur Salbung mit Öl vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 429f.; siehe auch den Kommentar zu § 6. 61 Vgl. den Kommentar zu CUL T.-S. AS 143.408, fol. 1a/4, in: MTKG III, S. 199f.; Veltri, Magie und Halakha, S. 162–164; Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 164– 166; Jastrow, Dictionary, S. 704; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 71; A. Jirku, Die Dämonen und ihre Abwehr im Alten Testament, Leipzig 1912, S. 52f.; H. Haas, »Lautes und leises Beten«, in: AR 13, 1910, S. 619–621. 62 Vgl. tSan 12,10; ySan 10,1/34 (28b); bSan 101a. 63 Zu Augenkrankheiten vgl. auch Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 310–312. 64 Vgl. Naveh/Shaked, Amulets, S. 226 (= »Geniza 5«, S. 1/7–3/1).

215

§ 10

6. Kommentar

eines Klienten dominieren.65 In einem Geniza-Fragment heißt es dazu treffend: »Du weißt, mein Gott, das jemand nur eine hat, die ihn liebt, aber zehn, die ihn hassen und schädigen.«66 Die Zweckangabe gegen Hasser bzw. Feinde ist im Sefer Shimmush Tehillim überaus häufig belegt; vgl. §§ 12 (beide Rezensionen), 17 (L34), 26 (S1551), 32 (beide Rezensionen), 39 (L34), 48 (S1551) u. ö. Diese Zweckangabe entspricht auch dem Inhalt des Psalms; vgl. Ps 7,2: rette mich vor allen meinen Verfolgern und befreie mich! rpy: Die Handlungsanweisungen sind ebenfalls in beiden Rezensionen fast identisch: Staub von der Erde bzw. vom Weg soll mit dem Psalm besprochen werden. Staub als materia magica ist sowohl im biblischen inyan sota-Ritual ˙ (vgl. Num 5,17), als auch in dessen mittelalterlichen magischen Adaptionen 67 belegt. Wie hier wird auch in Harba de-Moshe Nr. 104 und 110 (ed. Harari, S. XXII, Zeile 12–14 und 23f.)˙ Staub in Kämpfen mit Feinden eingesetzt.68 Der Staub dient möglicherweise der Übertragung der magischen Potenz des Psalms auf die Zielperson(en). Demnach würde es sich um Kontaktmagie handeln, die hier durch Besprechung und Berührung erreicht werden soll. Denkbar ist aber auch ein Analogiezauber: So wie der Staub beim Werfen zerstiebt, sollen auch die Hasser sich in alle Winde zerstreuen.69 L34 verstärkt den Ritualcharakter der Anweisung, indem der Psalm siebenmal geflüstert werden soll. Der magisch aufgeladene70 Staub wird über den Weg, auf dem die Hasser erwartet werden, oder aber am Wohnort der Hasser ausgestreut.71 Eine sehr ähnliche Anweisung ist in den älteren Textzeugen zum Sefer Shimmush Tehillim zu Ps 17 enthalten: Wenn du in Not gerätst, weil dich (Menschen) angreifen unterwegs, nimm deine Hand voll Staub. Sprich darüber diesen Psalm, und streue (den Staub) in das Gesicht deines Feindes, der hinter dir herkommt, und du wirst aus seiner Hand gerettet werden.72 ñbak umdiu:

In L34 heißt es innerhalb der Óinplm ñucr ihi-Formel, daß die Feinde »wie ein Stein erstarren werden«. Diese aus dem Danklied nach dem

65

Vgl. Goitein, Mediterranean Society, Bd. 5, S. 297–307. Zit.n. Goitein, Mediterranean Society, Bd. 5, S. 297. 67 Vgl. Veltri, in: FJB 20, 1993, S. 23–48; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 28–30, 293–295. 68 Vgl. auch Veltri, Magie und Halakha, S. 38. 69 So I. Scheftelowitz, Alt-Palästinensischer Bauernglaube in religionsvergleichender Beleuchtung, Hannover 1925, S. 102. 70 Dieser Begriffswahl liegt das Bild des Akkumulators zugrunde, einer Batterie, die wieder aufgeladen werden kann; vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 123: “magically charged”. 71 Zur eventuell zugrundeliegenden Praktik, den Dämonen Opfer zuzuwerfen (proesthai), vgl. Burkert, Kulte des Altertums, S. 61. 72 CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 1a/18–20 (Nr. 81, MTKG III, S. 288); O1531a und N1878 (§ 21). In S1551 und L34 ist dieser Passus ausgefallen. 66

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6. Kommentar

§ 10

wunderbaren Durchzug der Israeliten durch das Schilfmeer (Ex 15,1–21) stammende Wendung ist auch in einem magischen Geniza-Fragment belegt, das in jüdisch-arabischer und hebräischer Mischsprache ebenfalls dem Schutz auf einer Reise gewidmet ist: Im Namen des Barmherzigen. Wenn ein Mann eine Reise unternehmen will, sei es nah oder fern, soll er sieben Steine nehmen, die nach den sieben Propheten Adam, Noach, Abraham, Isaak, Jakob, Mose und Aaron, Friede sei mit ihnen, benannt sind. Dann soll er sagen: Schrecken und Furcht überfiel sie, vor der Macht deines Arms werden sie wie ein Stein erstarren, bis dein Volk, Herr, (hindurch)zog, bis dieses Volk, das du erschufst, (hindurch)zog. (Ex 15,16) Sie sollen fallen, bis ich, dein Knecht, N. N., Sohn von N. N., Sohn deiner Magd, (vorüber)zog und alle, die mit mir sind. Amen, Amen, Amen, Sela, Sela, Sela. Dann sollst du einen Stein hinter dich werfen, einen Stein vor dich, einen Stein zu deiner Linken und einen Stein zu deiner Rechten. Und bezüglich der drei (anderen Steine) – du sollst sie fest am Kopftuch eines deiner Turbane auf deinem Kopf binden. Und Frieden.73

In dem magischen Gebet in S1551 wird in einem literarischen exemplum auf den biblischen Abraham74 verwiesen. Ein solches exemplum wird natürlich nur in einem Rezeptionskontext akzeptiert, in dem biblische Texte a priori einen entsprechenden kanonischen bzw. heiligen Charakter besitzen. Das literarische exemplum impliziert dann die Kenntnis desselben beim Leser bzw. Klienten und garantiert auf diese Weise den Erfolg der Praktik. Das Simile-Prinzip dieses exemplum gründet in der Gleichheit oder Ähnlichkeit zweier Handlungen bzw. Geschehnisse. Der Bezug auf eine biblische Person und ihre Geschichte soll durch einen Analogiezauber die gleiche Wirkung für den Klienten erzwingen. Das klassische Formular für die Verwendung literarischer exempla nach dem Simile-Prinzip lautet: »So wie es an XY geschehen ist, so soll es auch an N. N. geschehen!«75 hwdx hrdq: S1551 liest für dieselbe Zweckangabe eine zweite Anweisung, in der ein neues Gefäß mit Wasser gefüllt werden soll. Daß neue Gegenstände verwendet werden, ist ein Charakteristikum magischer Praktiken.76 Die Verse von Ps 7,7–18 sollen viermal über das Wasser gesprochen werden. Das Wasser wird dann ebenfalls am Wohnort der Hasser ausgegossen. Flüssigkeiten dienen in der Magie dazu, magische Potenz zu übertragen.77 Zu diesem Zweck werden die Flüssigkeiten – hier z. B. mit einem Psalm – besprochen. Eine andere Technik besteht darin, ein mit Namen, Bibelversen, Formularen usw. beschriftetes Gefäß mit der Flüssigkeit auszuwaschen. Die auf diese Weisen

Õhrba:

73 CUL T.-S. Ar. 43.185, fol. 1a/1–9; vgl. die Edition und englische Übersetzung von Cohen, in: JSQ 13, 2006, S. 299. 74 Angesichts der in der Überschrift genannten Verfasserschaft Davids überrascht das exemplum Abraham. 75 Vgl. Veltri, Magie und Halakha, S. 256–258. 76 Vgl. II Reg 2,20; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 121f. 77 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 123.

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§ 10

6. Kommentar

mit magischer Potenz aufgeladenen Flüssigkeiten werden entweder getrunken, oder man salbt bzw. wäscht sich mit ihnen. Vor allem Wasser und Öl werden für diese Praktik verwendet.78 Beiden Flüssigkeiten kommt bereits in kultischer Verwendung eine dominierende Rolle zu. Wasser dient vor allem der kultischen bzw. rituellen Reinheit.79 Tauchbäder und andere Waschungen sind biblisch gut belegte Praktiken,80 denen auch in der rabbinisch-halakhischen Literatur breiter Raum gewidmet wird. Verunreinigungen können z. B. durch das Berühren von Toten oder einigen Tieren81 hervorgerufen werden. Frauen sind während ihrer Menstruation und nach der Geburt unrein.82 Sexueller Verkehr wie auch nächtlicher Samenerguß machen unrein.83 Nicht nur nichtkoschere Speisen verunreinigen, sondern in bestimmten Reinheitsvorschriften magischer Texte kann auch die Enthaltung von koscheren Lebensmitteln verlangt werden. Diätetische und sexuelle Enthaltsamkeit betreffende Vorschriften erreichen mitunter asketische Dimension.84 Der Katalog magischer Reinheitsvorschriften ist sehr häufig umfangreicher als der aus kultischen Ritualen. Óupw: Das Ausgießen einer Flüssigkeit am Ort der magischen Zielperson(en) ist im Sefer Shimmush Tehillim mehrfach belegt.85 Diese magische Praktik läßt sich religionsgeschichtlich einerseits auf das Trank- bzw. Gußopfer (Libation) zurückführen.86 Andererseits ist das Bespritzen mit Wasser auch zur kultisch-rituellen Reinigung87 und die Libation von Wasser oder Öl als Ehrerweisung88 gut belegt. In den Papyri Graecae Magicae89 ist das Ausgießen von Flüssigkeiten ebenso zu finden wie in der frühen jüdischen Magie.90 78

Vgl. Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 158f.; I. Goldziher, »Wasser als Dämonen abwehrendes Mittel«, in: ARW 13, 1910, S. 20–46; Jirku, Die Dämonen, S. 63–71; Scheftelowitz, Alt-Palästinensischer Bauernglaube, S. 71–74; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 123. 79 Vgl. I. Scheftelowitz, »Die Sündentilgung durch Wasser«, in: AR 17, 1914, S. 353– 412; I. Wandrey, »Das Buch des Gewandes« und »Das Buch des Aufrechten«. Dokumente eines magischen spätantiken Rituals, ediert, kommentiert und übersetzt, Tübingen 2004, S. 56–59. 80 Vgl. z. B. Lev 15. 81 Vgl. Lev 11,24–45. 82 Vgl. Lev 12 und 15,19–30. 83 Vgl. Lev 15,16–18. 84 Vgl. Swartz, Scholastic Magic, S. 158–165; Lesses, Ritual Practices, S. 119–155. 85 Vgl. die §§ 17 (L34), 33 (S1551), 39 (L34), 92 (S1551), 76 (L34) und 118 (S1551). 86 Vgl. zu den biblischen Belegen dieser Opferart vor allem Gen 28,18 (Öl); 35,14 (Öl und Wein); I Sam 7,6 und II Sam 23,13–17 (Wasser); vgl. auch D. Feuchtwang, »Das Wasseropfer und die damit verbundenen Zeremonien«, in: MGWJ 54, 1910, S. 535–552, 712–729, MGWJ 55, 1911, S. 43–63. 87 Vgl. Num 19,13 und 19,18–21. 88 Vgl. A. Büchler, »Das Ausgießen von Wein und Öl als Ehrung bei den Juden«, in: MGWJ 49, 1905, S. 12–40. 89 Vgl. PGM I/287; IV/2191; IV/3149; XII/214; XIII/1015.

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6. Kommentar

§ 10–§ 12

anid: Außerdem wird in S1551 als weiterer Zweck ein Gerichtsverfahren angegeben. Dieses soll zu Gunsten des Klienten ausgehen, wenn er den Psalm und die knappe magisch-liturgische Formulierung spricht. Auch das Thema Gericht ist durch den Psalm vorgegeben. So heißt es in Ps 7,7: Gericht hast du befohlen. Und in Ps 7,9: Der Herr richtet die Völker. Richte mich, Herr, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Lauterkeit, die auf mir ist. Weitere Belege im Sefer Shimmush Tehillim für die Zweckangabe »Erfolg im Gerichtsverfahren« finden sich in den §§ 24 (S1551), 47, 60 und 83 (alle L34), 102 (S1551), 128 und 140 (beide Rezensionen), 144 (L34).91

§ 11 ñx: Sowohl die Zweckangabe – das Finden von Gunst – als auch die Anweisung stimmen in beiden Rezensionen weitgehend überein. hkubh rynl: S1551 gibt als zusätzlichen Zweck die Beruhigung eines weinenden Knaben an. Vgl. das orientalische Amulett CUL T.-S. NS 91.41 (Nr. 44, MTKG II, S. 265) aus dem 11. Jh., das aber anstelle eines Psalms den Gottesnamen aus Ex 3,14 sowie Jes 30,19 heranzieht. Der allgemeine Bezugspunkt hier liegt wohl in Ps 8,5: Was ist . . . des Menschen Sohn, daß du dich um ihn kümmerst? Kinder und Säuglinge werden zudem in Ps 8,3 erwähnt. Allerdings kommt im gesamten Ps 8 das Signalwort ryn – »Knabe« – nicht vor. § 12 ikbd / hlux rynl: In beiden Rezensionen geht es um einen weinenden Knaben.92 Der assoziative Bezugspunkt liegt wohl in der musikalischen Anweisung in Ps 9,1: »Almut Labben«, was wörtlich mit »über den Tod des Sohnes« übersetzt werden könnte. Aber nur S1551 erwähnt den eigentlichen Grund für das Weinen, der in einer Krankheit liegt. Die Ursache für diese Krankheit wird in dem magischen Gebet explizit benannt: »Satan, Dämon und Schadegeist«. Für Krankheiten werden in vormoderner Vorstellung vor allem transzendente Mächte oder feindliche Zauberei verantwortlich gemacht.93 Aus diesem Erklärungsmuster resultiert ein ganzes Spektrum magischer Heilungsstrategien:

90 Vgl. CUL T.-S. Ar. 44.26, fol. 1a/3f. (Nr. 56, MTKG III, S. 32); Harba de-Moshe, ˙ Nr. 87 (ed. Harari, S. XXI, Zeile 11f.). 91 Vgl. auch ein Geniza-Fragment mit einer segulla für ein Gerichtsverfahren in: CUL T.-S. K 1.3, fol. 3a/10–13 (Nr. 62, MTKG III, S. 93). 92 Vgl. in S1551 die Formulierung hikbh taz unmm ristw innerhalb des ñucr ihi Óinplm-Gebetes. 93 Vgl. F. Lenormant, Die Magie und Wahrsagekunst der Chaldäer, Berlin 21920, S. 37; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 22; Jirku, Die Dämonen, S. 44–50; Preuss, Biblischtalmudische Medizin, S. 158f.; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 197–199; S. S. Kottek, “Concepts of Disease in the Talmud”, in: Koroth 9, 1985, S. 12–15.

219

§ 12

6. Kommentar

1. Ein Exorzismus soll die Austreibung des Dämons bzw. bösen Geistes bewirken; 2. Ein Apotropäum soll Dämonen, Geister und Schadenzauber abwehren; 3. Ein Gegenzauber soll den Schadenzauber annullieren; 4. Eine Beschwörung soll die transzendenten Mächte in die Gewalt des Klienten zwingen (Theurgie); 5. Ein Bindezauber bzw. eine Bannung soll die Aktivitäten der transzendenten Mächte lähmen; 6. Ein Gebet soll göttlichen Beistand bei der Bekämpfung der feindlichen Mächte und bei der Heilung erwirken; 7. Medizinisch-magische Rezepturen und Praktiken sollen Heilung verschaffen. In beiden Rezensionen soll der Psalm auf ein Amulett geschrieben werden, um durch seine apotropäische Funktion die bösen Geister zu vertreiben und dadurch die Heilung des Knaben zu bewirken. Im Sefer Shimmush Tehillim finden sich auch in den §§ 23 (S1551), 55 (L34), 72 (S1551), 99, 100 (beide L34) und 110 (S1551) Anweisungen für die Fertigung von Schutzamuletten gegen böse Geister. Mit diesen Erklärungsmustern konkurrieren ethisch-anthropologische Konzepte, die individuelles oder kollektives Verhalten, ob nun gottgefälliges oder sündhaftes Tun, für Krankheiten, aber auch sonstiges Unheil, verantwortlich machen. Daß aber gerade auch die Buße sündiger Handlungen magisch ritualisiert werden kann, zeigt besonders eindrücklich der Sefer Shimmush Tehillim in seiner sefardischen Rezension. Die stereotyp formulierten magischen Gebete fokussieren einerseits das Thema menschlicher Schuld und erzwingen andererseits auf magisch-theurgische Weise göttliches Erbarmen. biua / Õianuw: Außerdem verwenden beide Rezensionen Ps 9 gegen Feinde, von denen der Klient bedrängt wird.94 Der Bezugspunkt für diese Zweckangabe liegt in Ps 9,4: während meine Feinde zurückweichen, stürzen und umkommen vor deinem Angesicht; vgl. auch Ps 9,7. Õilwiw hcrt Õau: L34 nennt noch einen weiteren Zweck, der an die vorherige anknüpft, indem mit dem Feind Frieden geschlossen werden soll. Weitere Anweisungen für einen Friedensschluß sind im Sefer Shimmush Tehillim in den §§ 19, 32, 107 (alle S1551), 119 (beide Rezensionen) und 149 (L34) zu finden. Dazu soll der Psalm über geschöpftem Wasser dreimal gesprochen werden. rubid ilb: Die Anweisung, bei der Durchführung der magischen Praktik zu schweigen, findet sich auch in den §§ 17 und 18 (beide L34).95

94 95

220

Siehe den Kommentar zu § 10. Vgl. auch z. B. SHR II § 374.

6. Kommentar

§ 13–§ 15

§ 13 hyr xur / dw: Die Anweisungen beider Rezensionen, die weitgehend identisch sind, sollen gegen einen Dämon bzw. bösen Geist wirken. Ein neues Gefäß soll mit Wasser gefüllt werden. Dieses wird anschließend mit Olivenöl gemischt und dann soll Ps 10 darüber geflüstert werden. Daß der Psalm geflüstert werden soll, hebt diese Handlung vom alltäglichen Beten ab und verdeutlicht ihren magischen Charakter.96 Õimb Ñuxriu: Nur in S1551 soll der Körper mit dem Wasser gewaschen werden. Wasser ist als materia magica in Exorzismen gut belegt. Von den im Sefer Shimmush Tehillim belegten Exorzismen wird in den §§ 18 (beide Rezensionen), 75 (S1551) und 33 (beide Rezensionen) Wasser verwendet.97 Auch in Taufritualen ist die apotropäische Funktion des Wassers offensichtlich. Besonders im Christentum der Alten Kirche und im Mittelalter wurde die Taufe mit ausführlichen Exorzismusritualen vorbereitet bzw. begleitet. So wird im Katholizismus dieses Sakrament bis heute von einem Exorzismusgebet begleitet.98 § 14 tunksu . . . tuxur: S1551 wendet sich gegen böse Geister, Menschen und Gefahren, ohne aber eine entsprechende Anweisung für eine magische Handlung anzugeben. Õiywrm trugi Õa: Der magische Gebrauch von Ps 11 richtet sich in L34 gegen die Verführung zu sündigen Taten durch Frevler. Das siebenmalige Sprechen des Psalms unterstreicht den magisch-rituellen Charakter der Handlungsanweisung.99 § 15 ajxi alw: In beiden Rezensionen geht es um sündige Handlungen. In S1551 soll Ps 12 gut zur Vermeidung einer Sünde und zur Errettung vor bösen Ratschlüssen sein. L34 nennt als Zweckangabe die Bitte um Erbarmen und spezifiziert erst in der magisch-liturgischen Passage, daß persönliche Vergehen bereut werden sollen. In S1551 wird außer der allgemeinen Zweckangabe, daß es gut sei, den Psalm zu sprechen, keine spezifizierte Anweisung formuliert. Das Thema von Ps 12 ist die Rettung der Frommen angesichts der Anfechtungen der Frevler. Eine Beziehung zwischen dem Inhalt des Psalms und der Zweckangabe seines magischen Gebrauchs ist daher gegeben. In L34 heißt es, daß der Psalm neunmal in der Synagoge gesprochen werden soll. Das neunmalige Sprechen des Psalms unterstreicht den magischrituellen Charakter der Handlungsanweisung, die sich vom gewöhnlichen liturgischen Rezitieren von Psalmen in der Synagoge deutlich unterscheidet.

96

Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. Vgl. Goldziher, in: ARW 13, 1910, S. 20–46; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 159. 98 Vgl. F. J. Dölger, Der Exorzismus im altchristlichen Taufritual, eine religionsgeschichtliche Studie, Paderborn 1909; Wandrey, Buch des Gewandes, S. 53–56. 99 Siehe den Kommentar zu § 7. 97

221

§ 15–§ 16

6. Kommentar

tsnkh tibb: Die Synagoge wird auch in weiteren Abschnitten des Sefer Shimmush Tehillim als Ort der magischen Handlung angegeben: §§ 62 (S1551), 72, 76 und 118 (alle L34), 154 (beide Rezensionen). Auch außerhalb dieses Handbuches finden sich in der antiken und mittelalterlichen jüdischen Magie einige Textbelege für magische Praktiken in Synagogen.100 So soll z. B. in einer Anweisung gegen das Vergessen der Tora ein mit nomina barbara beschriftetes Pergament unter dem Tora-Schrein der Synagoge vergraben werden.101 Tatsächlich existieren archäologische Belege für Amulette, die in Synagogen gefunden wurden.102 In einem weiteren Geniza-Fragment heißt es innerhalb einer segulla, daß die aufgeführten nomina barbara vor dem ToraSchrein, d. h. in der Synagoge, gebetet werden sollen.103 Auch in Sefer haYashar § VI/86–88 wird die Synagoge als Ort, an dem ein magisches Ritual durchgeführt werden soll, impliziert:

Und dies ist das Gebet (dessen), der mit dem großen Namen umgehen will. Er bete (es) vor dem (Tora)schrein zu der Zeit, in der er sich im Wasser wäscht, zum Zeitpunkt der aufsteigenden Morgenröte, vor dem Sonnenaufgang.104

Am Beginn des Sefer ha-Shem von El azar von Worms wird ein zweiteiliges Ritual beschrieben, das der Übergabe des geheimen Gottesnamens vom Lehrer an den Schüler dient. Während der erste Teil des Rituals in einem fließenden Gewässer vollzogen wird, findet der zweite Teil in einer Synagoge oder einem Lehrhaus (Bet ha-Midrash) statt.105 § 16 htimm lcnhl: In S1551 wird als erste Zweckangabe der Schutz vor einem unnatürlichen Tod und Rettung aus weiteren Unglücksfällen genannt. Das Thema von Ps 13 ist das Flehen des Beters um die Zuwendung Gottes, damit dieser ihn vor den Feinden und, wie es in Vers 4 heißt: daß ich nicht zum Tod entschlafe, vor dem Tod errettet. 100

Vgl. Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 314–322. Siehe CUL T.-S. K 1.162, fol. 1b/40–45 (Nr. 61, MTKG III, S. 69); vgl. auch Harba ˙ de-Moshe Nr. 105 (ed. Harari, S. XXII, Zeile 14f.). 102 Siehe z. B. Naveh/Shaked, Amulets, S. 90–101 (»Amulets 11–13«); id., Magic Spells, S. 43–50 (»Amulet 16«). 103 Siehe CUL T.-S. NS 92.20, fol. 1a/9–1b/3 (Nr. 76, MTKG III, S. 192f.). 104 Siehe Wandrey, Buch des Gewandes, S. 203 (hebr. Text), S. 238 (Übersetzung) und S. 267f. (Kommentar). 105 Siehe El azar von Worms, xqurh lyb aziimrgm a`rh irps, hrsg. vom Makhon Sode Razayya, Bd. 1, Jerusalem 2004, Õwh rps, S. 1, Sp. 2; vgl. J. Dan, Torat ha-Sod shel Hasidut Ashkenaz (hebr.), Jerusalem 1968, S. 74ff.; id., “The Book of the Divine Name by˙ Rabbi Eleasar of Worms”, in: FJB 22, 1995, S. 27–60; Scholem, Zur Kabbala und ihrer Symbolik, S. 181ff.; I. G. Marcus, Piety and Society. The Jewish Pietists of Medieval Germany, Leiden 1981, S. 85f.; Lesses, Ritual Practices, S. 216–219; E. R. Wolfson, Through a Speculum that Shines. Vision and Imagination in Medieval Jewish Mysticism, Princeton 1994, S. 234– 247; Wandrey, Buch des Gewandes, S. 61–69. 101

222

6. Kommentar

§ 16

Õiniyh iluxl: Als zweiter Zweck wird die Heilung einer Augenkrankheit angegeben.106 Einen Bezugspunkt für diese Zweckangabe bietet Ps 13,4, in dem es heißt: Mach hell meine Augen! Das Kraut bzw. Gras (bwy) wird zwar spezifiziert, wobei es sich möglicherweise um ein (romanisches?) Fremdwort (h`raiiqua) handelt, aber es bleibt unklar, welche Pflanze gemeint ist. Eventuell ist der schilfartige Kalmus (acorus calamus)107 gemeint, aus dessen Wurzel ätherische Öle gewonnen werden können, die einerseits zu Heilzwecken verwendet werden, aber auch Halluzinationen hervorrufen können. Ob das Kraut bzw. Gras die Augenkrankheit verursacht oder diese heilen soll, ist aufgrund der Satzkonstruktion (bwy Õy Õiniyh iluxl) nicht ganz klar. Für beide Zweckangaben soll der Psalm nur gesprochen werden, ohne daß weitere Anweisungen formuliert sind. Õulx tlawl: In L34 geht es dagegen um die Bitte für einen mantischen Traum, in dem die Zukunft der Gemeinde kundgetan werden soll. Die Traumbitte108 ist nur eine von verschiedenen divinatorischen Techniken, um prognostische Aussagen zu erzielen (»Oneiromantie«). Es geht hierbei um die gezielte Herbeirufung eines Traums, in dem die gewünschten Auskünfte mitgeteilt werden. Diese Praxis ist bereits in der griechisch-römischen Magie, siehe hier besonders den »Tempelschlaf« (»Inkubation«), sehr gut belegt.109 Davon zu unterscheiden ist die Traumdeutung (Õulx ñurtp). Für die Traumbitte in L34 soll der Psalm achtmal zur Zeit des Hinlegens gesprochen werden. Auch hier liegt der Bezugspunkt in Vers 4: Schau her, antworte mir, Herr, mein Gott! Mach hell meine Augen! Die Antwort Gottes und das Hellwerden der Augen wird auf den mantischen Traum bezogen. Weitere Traumbitten finden sich im Sefer Shimmush Tehillim in den §§ 27 und 46 (beide Rezensionen) sowie 39 (L34). Die Traumbitte gehört zu den relativ gut belegten Zweckangaben in der jüdischen Magie.110 In der rabbinischen Literatur111 werden Traumbitten zu den Amoriterbräuchen (ikrd

106

Zu Augenkrankheiten siehe den Kommentar zu § 9. Vgl. Löw, Flora, Bd. 1, S. 696f. 108 Õulx tliaw kann auch mit »Traumanfrage« übersetzt werden. 109 Vgl. zu Traumbitten z. B. PGM VII/223–254; VII/359–369; VII/478–504; VII/665–686; VII/740–846; vgl. ferner zur Thematik S. Eitrem, “Dreams and Divination in Magical Ritual”, in: Magika Hiera. Ancient Greek Magic and Religion, hrsg. von Ch. Faraone und D. Obbink, Oxford 1991, S. 175–187; Luck, Magie und andere Geheimlehren, S. 292–302; P. C. Miller, Dreams in Late Antiquity. Studies in the Imagination of a Culture, Princeton 1998. 110 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.28, fol. 1a/11–1b/16 (Nr. 10, MTKG I, S. 136); SHR I §§ 108– 111; SHL § 502 (N8128), § 613 (Harba de-Moshe). Zur Diskussion von Traumbitten in ˙ Practices, S. 66–68, 230–254, 329–336, 395–411; jüdischer Magie vgl. Lesses, Ritual Trachtenberg, Jewish Magic, S. 241–243. 111 Vgl. Alexander, in: JJS 46, 1995, S. 230–248; R. Kalmin, “Dreams and Dream Interpreters”, in: id., Sages, Stories, Authors, and Editors in Rabbinic Babylonia, Atlanta 1994, 107

223

§ 16–§ 18

6. Kommentar

gezählt112 und mantische Träume gelten als von Dämonen verursacht. Träumen kommt für die Rabbinen zumeist keine Bedeutung bei halakhischen Entscheidungen zu.114

irumah) 113

§ 17 Obwohl Ps 14 bis auf kleinere Varianten identisch mit Ps 53 ist, finden sich keine direkten Übereinstimmungen im magischen Gebrauch beider Psalmen. Lediglich das allgemeine Thema »Hasser« stimmt sowohl in L34 zu Ps 14 als auch in S1551 zu Ps 53 überein. In den ältesten Textzeugen zum Sefer Shimmush Tehillim aus der Kairoer Geniza finden sich keine Belege für diese beiden Psalmen. Erst im Redaktionsstadium C mit der redaktionellen Erweiterung der Namensbildung wird Ps 53 ein Name zugeordnet, ohne daß ein magischer Gebrauch angegeben wird.115 yrh ñuwl: In S1551 soll der Psalm als Schutz vor Verleumdungen und bei fehlender Glaubwürdigkeit gesprochen werden, ohne daß weitere Anweisungen erfolgen. Die Zweckangabe gegen Verleumdungen findet sich im Sefer Shimmush Tehillim auch in den §§ 42 (S1551), 57 (beide Rezensionen), 80, 110 (beide L34), 126 (S1551), 145 und 160 (beide L34). Õianuwl: In L34 wird der Psalm als Schutz vor bösen Taten von Hassern verwendet.116 Die mehrteilige Anweisung trägt einen deutlich magisch-rituellen Charakter. Aus einem Fluß oder einer Quelle soll mit einem neuen Gefäß Wasser geholt werden. Der Psalm soll dann über das Wasser siebenmal gesprochen werden.117 Anschließend wird das Wasser in das Haus der Hasser gespritzt.118 Der Verweis auf David, der aus der Hand Sauls errettet wurde, ist ein typisches literarisches exemplum in der Form von Simile-Magie.119 § 18 tuirbh iniyb lbuqm: S1551 gibt als ersten Zweck das Erreichen von Beliebtheit an, ohne allerdings eine Anweisung für eine Praktik zu nennen. In beiden Rezensionen wird Ps 15 verwendet, um einen Dämon auszutreiben. Auch die beiden Anweisungen stimmen weitgehend überein. Der Psalm soll über ein Gefäß, das mit Wasser gefüllt wird, gesprochen werden. Anschließend soll sich der Besessene mit dem Wasser waschen und davon trinken. Auf diese Weise findet eine magische Reinigung sowohl außen als auch innen statt. Die Verwendung von Wasser als materia magica ist in Exorzismen typisch. S. 61–80; Niehoff, in: JJS 43, 1992, S. 58–84; B. Stemberger, »Der Traum in der rabbinischen Literatur«, in: Kairos 18, 1976, S. 1–42. 112 Vgl. tShab 6,7. 113 Vgl. bBer 55b. 114 Vgl. tMSh 5,9; bGit 52a; BerR 68,12 u.ö. 115 Siehe CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 2b/24–3a/1 (Nr. 81, MTKG III, S. 292). 116 Zu Anweisungen gegen Hasser siehe den Kommentar zu § 10. 117 Siehe den Kommentar zu § 7. 118 Zur magischen Praktik des Ausgießens von Flüssigkeiten siehe den Kommentar zu § 10. 119 Siehe den Kommentar zu § 10.

224

6. Kommentar

§ 19

§ 19 bng: In beiden Rezensionen geht es darum, einen Dieb aus einer Anzahl von Verdächtigen herauszufinden. Die Namen der Verdächtigen werden jeweils aufgeschrieben. Es handelt sich bei dieser segulla um Hydromantie.120 Eine fast identische segulla zur Identifizierung eines Diebes findet sich in CUL T.-S. K 1.28, fol. 1b/16–2a/15 (Nr. 10, MTKG I, S. 136f.). Allerdings soll hier Ps 78 vollständig gesprochen werden.121 Sehr ähnlich ist auch eine magische Handlungsanweisung in SHR I §§ 224 und 226, in der es aber um die Weissagung des eigenen Sterbedatums geht. Eine ganz andere Handlungsanweisung zur Identifizierung eines Diebs in jüdischen Quellen ist offenbar christlicher Provenienz. Während der jeweils verwendete Psalm in den verschiedenen Belegen variabel ist (Pss 16; 51 oder 119,137), bleibt das beschriebene Ritual in seinen Grundzügen konstant: Ein Psalter wird, meist an der Stelle des jeweiligen Psalms, an einer Spindel aufgehängt und bei gleichzeitiger Rezitation des jeweiligen Psalms und eines (lateinischen) Gebetes in Drehung gebracht, um schließlich aus einer bestimmten Anzahl von Verdächtigen den Schuldigen anzuzeigen.122 Der jüdische Beleg für dieses Ordal, in dem Ps 16 verwendet wird, findet sich in Ms JTS Rabb. 1077, fol. 13b, als Marginalie eines ansonsten halakhischen Textes (Sefer ha-Teruma von Rabbi Barukh ben Yishaq).123 ˙ blh txitp: ˙S1551 zählt zusätzlich noch »Öffnung des Herzens«, Friedensschluß und einen weiteren Exorzismus als Zweckangaben auf. »Öffnung des Herzens« ist der terminus technicus für magische Anweisungen zur Verbesserung und Erleichterung der Auffassungsgabe beim Tora-Studium.124 Die traditionelle Vorstellung betrachtet das Herz als Sitz der kognitiven Fähigkeiten bzw. der Psyche.125 Sinnvoller wäre daher die Übersetzung »Öffnung des Verstandes«.126 So bezeugen einige Geniza-Fragmente127 ebenfalls segullot für die 120

Vgl. Jeffers, Magic and Divination, S. 160–166; Luck, Magie und andere Geheimlehren, S. 319–322. 121 Vgl. A. Marmorstein, »Beiträge zur Religionsgeschichte und Volkskunde II«, in: JJVK 27, 1925, S. 288; Swartz, in: JSQ 13, 2006, S. 312f. 122 Vgl. den Wortlaut des Textes oben Kapitel 1, S. 1f., sowie Anm. 3. 123 Vgl. dazu Bohak, in: JSQ 13, 2006, S. 349–351. 124 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 190–192; Swartz, Scholastic Magic, S. 43–47; Y. Harari, “Opening the Heart: Magical Practices for Knowledge, Understanding and Good Memory in Judaism of Late Antiquity and Early Middle Ages” (hebr.), in: Shefa Tal. Studies in Jewish Thought and Culture, hrsg. von Z. Gries, H. Kreisel und B. Huss, Beer Sheva 2004, S. 303–347; G. Bos, “Jewish Traditions on Strengthening Memory and Leone Modena’s Evaluation”, in: JSQ 2, 1995, S. 39–58. 125 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 118f. 126 Vgl. die entsprechende Übersetzung bei Trachtenberg, Jewish Magic, S. 123, über die Funktion der Gabe von Süßigkeiten an Tora-Schüler: “to open their minds”. 127 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.19, fol. 2b/7–18 (»Geniza 11«, in: Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 160); CUL T.-S. K 1.132, fol. 1a/1–8 und 1b/1–8 (»Geniza 17«, in: ibid., S. 181f.), und Westminster College Misc. 117, fol. 1a/8f. (Nr. 72, MTKG III, S. 169).

225

§ 19–§ 22

6. Kommentar

»Öffnung des Herzens«. Im Sefer Shimmush Tehillim findet sich diese Zweckangabe in den §§ 23 (beide Rezensionen), 26 (S1551), 93 (L34), 130 (S1551) und 133 (L34). § 21 Órdb / axruab: In beiden Rezensionen soll Ps 17 für den Erfolg einer Reise verwendet werden. In S1551 soll der Psalm zusammen mit einer magisch-liturgischen Wendung, die an den aus dem Psalm gebildeten magischen Namen adressiert wird, gebetet werden. In L34 soll der Psalm viermal zusammen mit einer magisch-liturgischen Wendung gesprochen werden. Die viermalige Wiederholung korrespondiert mit den »vier Wolken«, die in dem Gebet erwähnt werden, und zugleich mit den vier möglichen Himmelsrichtungen, in die eine Reise gehen kann. Die Gefahren einer solchen Reise werden ebenfalls in dem Gebet benannt: Feinde und Wegelagerer.128 § 22 Õijsl: In beiden Rezensionen soll Ps 18 gesprochen werden, um vor Räubern zu schützen. Dieser Zweck wird im Sefer Shimmush Tehillim auch in den §§ 55 (S1551) und 100 (L34) angegeben.129 Der Name ist in beiden Rezensionen fast identisch, nur die letzten beiden Buchstaben sind vertauscht. In L34 wird der Psalm zusammen mit einem Gebet, das an den magischen Namen adressiert ist, gesprochen. In ihm wird an die göttliche Gnade für die Vergehen des Klienten appelliert. aprtiu hluxl: In S1551 dient Ps 18 des weiteren der Heilung einer nicht näher spezifizierten Krankheit130, indem er zunächst über Wasser und Öl gesprochen wird. Anschließend soll der Kranke mit der Mixtur eingesalbt werden, um schließlich zu genesen. Das Einsalben mit oft primitivsten Mixturen, die aber magisch aufgeladen wurden, ist auch im Sefer Shimmush Tehillim eine gut bezeugte Praktik.131 Ps 18,2–50 wird zusammen mit Ps 55,2–9 und Ps 90,1–17 in CUL T.-S. K 1.25*, fol. 1b/11–2a/25 (Nr. 34, MTKG II, S. 177f.), zitiert. Die Zitate folgen hier einem Sündenbekenntnis und einer anschließenden Bitte um Schutz gegen Feinde. In einem bilingualen Silberamulett, das vor allem dem Exorzismus eines bösen Geistes dient, der für Fieber verantwortlich gemacht wird, wird Ps 18,3 – offenbar pars pro toto für den ganzen Ps 18 (= II Sam 22) – zitiert.132

128 Zu weiteren Belegen für die Zweckangabe »Schutz« bzw. »Erfolg auf einer Reise« im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 7. 129 Vgl. zu weiteren Belegen aus der jüdischen Magie CUL T.-S. K 1.35*, fol. 2b/2–7 (Nr. 26, MTKG II, S. 105); CUL T.-S. K 1.162, fol. 1c/2–7 (Nr. 61, MTKG III, S. 69). 130 Zu Krankheiten siehe den Kommentar zu § 12. 131 Siehe den Kommentar zu § 6. 132 Vgl. Kotansky/Naveh/Shaked, in: Muse´on 105, 1992, S. 8, Zeile 15.

226

6. Kommentar

§ 23

§ 23 hyr xur: In S1551 soll Ps 19 für einen Exorzismus siebenmal gesprochen werden.133 duyu: Als weitere Möglichkeit, einen Geist zu vertreiben, wird die Beschriftung eines Amulettes mit dem Psalm genannt.134 Im Gegensatz hierzu lesen O1531a und N1878 für die Verwendung des Amulettes den Zweck: »gegen Fieber«.135 dlil hwqml: In beiden Rezensionen wird Ps 19 auch bei Geburtsschwierigkeiten herangezogen.136 S1551 verwendet diesen terminus technicus – wörtlich: »für eine (Frau), die beim Gebären Schwierigkeiten hat«.137 Diese Schwierigkeiten werden traditionell – entsprechend der Etymologie von hwq (»hart sein«) – auf eine krampfhafte Verhärtung der Gebärmutter zurückgeführt. Dadurch entstehen Schmerzen und Blutungen, die die Entbindung erschweren und verlängern.138 Die Handlungsanweisung ist in beiden Rezensionen weitgehend identisch. Eine Tonscherbe von einer Wegkreuzung soll entweder nur mit Ps 19,6f. (S1551) oder mit den Versen Ps 19,2–6 (L34) beschrieben werden. Ps 19,6 ist nach dem Simile-Prinzip der entscheidende Vers für die genannte Zweckangabe. So wie ein Bräutigam aus seinem Gemach tritt, so soll auch das Kind aus der Gebärmutter kommen. Die beschriftete Scherbe soll auf den Bauch gelegt werden, um mittels Kontaktmagie zu wirken. Die magische Wirkung wird gleichsam garantiert, indem ausdrücklich die Warnung formuliert wird, die Scherbe sofort nach der Geburt zu entfernen, damit nicht auch noch die Eingeweide hinterherkommen. Eine ähnliche Praktik für dieselbe Zweckangabe liegt offensichtlich in einem Geniza-Fragment vor, in dem es heißt: Für [eine schwer Gebärende]. Geprüft, daß es kein (Amulett) wie dieses im ganzen Land gibt. . . . Schreibe diesen Namen auf die Haut eines ungeborenen Tieres oder auf (gewöhnliches) Pergament, [und lege] es auf den Bauch der Frau (oder) sogar auf ihr Gewand.139 ñmz burqb hrhm:

Im magischen Gebet von L34 heißt es mit Nachdruck, daß die Frau »schnell und in Kürze« gebären soll. Diese und ähnliche Formulierungen, die zur Eile antreiben, stellen in magischen Anweisungen einen gut

133

Zur Zahl Sieben siehe den Kommentar zu § 7 und zu Exorzismen den Kommentar zu

§ 8. 134 Zu Amuletten allgemein siehe den Kommentar zu § 4; zu Schutzamuletten gegen einen bösen Geist siehe den Kommentar zu § 12. 135 So auch schon CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 1b/2 (Nr. 81, MTKG III, S. 289). Zur Zweckangabe »gegen Fieber« siehe den Kommentar zu § 54. 136 So auch in CUL T.-S. NS 322.10, fol. 1a/11 (Nr. 7, MTKG I, S. 85). 137 Vgl. die biblische Formulierung HTÄd lÇB wqÅTÂuÅ in Gen 35,16; J. Levy, Neuhebräisches und Chaldäisches Wörterbuch über die Talmudim und Midraschim, Bd. 4, Leipzig 1889, S. 397 s. v. hwq (pi.). 138 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 488. 139 CUL T.-S. AS 143.171, fol. 2a/5–8 (Nr. 68, MTKG III, S. 137).

227

§ 23–§ 24

6. Kommentar

bezeugten Topos dar. In den Papyri Graecae Magicae lautet die typische Wendung: aÍge aÍge hÍde hÍde taxyÁ taxyÁ – »auf, auf, schnell, schnell, flink, flink«.140 Auch in den magischen Texten des Judentums finden sich zahlreiche entsprechende Belege für diese Wunschformel.141 Im Sefer Shimmush Tehillim wird die Aufforderung zur Eile in unterschiedlichen Formulierungen besonders häufig in der sefardischen Rezension verwendet.142 In CUL T.-S. NS 322.10, fol. 1a/11 (Nr. 7; MTKG I, S. 85), werden ebenfalls die Verse Ps 19,2.6 in einer Sammlung von segullot gegen Geburtsschwierigkeiten zitiert. blh txitpl: Des weiteren geben beide Rezensionen als Zweck »Öffnung des Herzens« an.143 In S1551 soll der Klient sich zuerst reinigen. Der Psalm soll in beiden Rezensionen über einen Becher mit Wein und Honig siebenmal (S1551) bzw. dreizehnmal (L34) gesprochen werden. Die Verwendung von Honig oder anderen süßen Speisen ist typisch in magischen Anweisungen für »Öffnung des Herzens« und wird auch im Sefer Shimmush Tehillim, §§ 93 und 133 (beide L34) bezeugt.144 L34 nennt außer dem Herz noch die Nieren als Sitz kognitiver Fähigkeiten.145 § 24 ñidl: In S1551 wird als Zweck ein Gerichtsverfahren angegeben. Die ältesten Textzeugen146 geben keinen expliziten Zweck an. Das Ende des anzitierten Halbverses Ps 20,2 (»am Tag der Not«) impliziert allerdings eine Situation, die auch hier, in S1551, am Schluß der Handlungsanweisung mit dem gleichen Wort (hrc) benannt wird: »du wirst aus jeder Notlage errettet.« Entsprechend liest auch N1878: »Zu sprechen, wenn man leidet/in Not ist.« Die Konkretisierung der Notlage durch die Zweckangabe »Gerichtsverfahren« scheint daher sekundär zu sein. In Ps 20 werden allgemein göttliche Hilfe, das Gelingen von Plänen, die Erfüllung von Bitten und der Sieg des Betenden thematisiert. Der Psalm soll über Rosenöl, Wasser und Salz siebenmal geflüstert werden.147 Sowohl die siebenmalige Wiederholung als auch das Flüstern

140

Vgl. z. B. PGM I/262, IV/973, VII/330. Vgl. z. B. CUL K 1.56, fol. 2b/11.21 (Nr. 2, MTKG I, S. 33); CUL T.-S. K 1.144*, fol. 3b/4.19 u. ö. (Nr. 22, MTKG II, S. 33f.); CUL Or. 1080.2.53, fol. 1b/6 (Nr. 53, MTKG II, S. 329); ferner Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 282f. 142 Vgl. z. B. §§ 24, 48, 49, 61, 76, 86 (alle L34) u.ö. 143 Zu »Öffnung des Herzens« und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 19. 144 Zum Gebrauch von Süßigkeiten beim Tora-Lernen, besonders von Kindern, vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 123; I. G. Marcus, Rituals of Childhood. Jewish Acculturation in Medieval Europe, New Haven/London 1996, S. 61ff. 145 Vgl. Pss 7,10; 26,2; 73,21; 139,13; Hi 38,36; Jer 11,20; bBer 61a; siehe auch Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 122. 146 CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 1b/8 (Nr. 81, MTKG III, S. 289), und O1531a. 147 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 141

228

6. Kommentar

§ 24–§ 25

verstärken den magisch-rituellen Charakter der Anweisung. Aus den drei Ingredienzen wird offensichtlich eine Salbe148 hergestellt, mit der das Gesicht und die Hände bestrichen werden sollen.149 Ps 20,2f. ist auch in einem magischen Gebet belegt, das mit der Hilfe verschiedener, namentlich genannter Engel u. a. auch Recht und Gerechtigkeit verschaffen soll.150 ilux: In L34 soll der Psalm gegen eine nicht näher spezifizierte Krankheit151 verwendet werden. Der Psalm soll zusammen mit einem Gebet über Olivenöl vierzehnmal gesprochen werden. Da anschließend die Brüste dreimal täglich mit dem Öl eingerieben werden sollen, könnte eine Lungenkrankheit vermutet werden. § 25 ñujlw ua br: In S1551 soll Ps 21 bei einem Gang zu einem Herrn oder einer Herrschaft152 zusammen mit seinem Namen sechsmal gesprochen und das Gesicht mit Olivenöl gesalbt werden.153 Ps 21 ist ein Krönungspsalm, in dem in assoziativer Entsprechung zur Zweckangabe ein »König« Erwähnung findet.154 Eine ähnliche segulla ist auch in SHL § 614 (Harba de-Moshe) ˙ belegt: Wenn es dein Verlangen ist, zu einem bedeutenden Mann zu kommen, (so) nimm Rosenöl. (Dann) sprich das Schwert über (das Öl und gib davon) auf dein Gesicht und deine Hände, und er wird dich anhören.155 Õih rysl:

Als weiterer Zweck wird die Beruhigung eines Seesturms genannt.156 Hierfür soll der Psalm über Rosenöl, Wasser und Salz157 sechsmal geflüstert werden.158 Die Anspielung auf die biblische Jona-Geschichte ist durch die wörtliche Formulierung upyzm Õih dumyiu – »und das Meer wird von seinem Toben (still)stehen« – deutlich.159 Õibuj Õiwymu hbuwt: In L34 dient der Psalm der Buße und der Verrichtung von guten Taten. In Sefer Shimmush Tehillim §§ 125, 145 (beide L34) und 168

148

Siehe den Kommentar zu § 6. Zu weiteren Belegen dieser Zweckangabe im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 10. 150 Vgl. CUL T.-S. AS 142.192*, fol. 1a/2–8 (Nr. 37, MTKG II, S. 207). 151 Zu Krankheiten siehe den Kommentar zu § 12. 152 Entsprechend ergänzen O1531a und N1878 folgende Zweckangabe: »für Gunst« bzw. »für Huld«. 153 Zu dieser Praktik siehe den Kommentar zu § 6. 154 Vgl. Ps 21,2.8. 155 Übersetzung in: Schäfer, ÜdHL, Bd. 4, S. 14. 156 Diese segulla ist in den früheren Textzeugen nicht belegt. 157 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 123f. 158 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 159 Vgl. die segulla zu Ps 2 und den Kommentar zur Stelle (§ 5). 149

229

§ 25–§ 26

6. Kommentar

(beide Rezensionen) wird ebenfalls Buße als Zweck angegeben. Das Bekenntnis der eigenen Vergehen und das Versprechen der Buße sind die zentralen Themen der magischen Gebete in der sefardischen Rezension des Sefer Shimmush Tehillim.160 Zu diesem Zweck wird auch in diesem Abschnitt ein Gebet, in dem Erbarmen für die begangenen Sünden erbeten wird, genannt.161 § 26 In S1551 werden mehrere Zweckangaben für Ps 22 aufgeführt. rhn rubyl: Das Sprechen des Psalms ist gut für die Überquerung eines Flusses. Die gleiche Zweckangabe findet sich im Sefer Shimmush Tehillim auch in § 157 (S1551); vgl. auch §§ 70 (S1551) und 76 (L34). Während es bei den Belegen im Sefer Shimmush Tehillim darum geht, ein Gewässer gefahrlos zu überqueren, wird in einem anderen magischen Text der Anspruch an diese Zweckangabe noch gesteigert. Dort heißt es: »Um jede Art von Wasser ohne eine Brücke und ohne ein Schiff zu überqueren, soll er sagen: Ich, N. N., Sohn von N. N., beschwöre dich« (es folgen nomina barbara, aber kein Psalm).162 tuyr tuix: Der gesprochene Psalm dient weiterhin dem Schutz vor bösen Tieren, ohne daß eine Anweisung für eine Handlung genannt wird. Diese Zweckangabe läßt sich wohl auf N1878 zurückführen, wo es heißt: »Wenn du einen Fluß oder eine Schlange überqueren/passieren willst.« Das Wort »Schlange« (aiux) ähnelt dem hier belegten Wort »Tiere« (tuix). Verschiedene »böse Tiere« wie Stiere, Büffel, Löwen und Hunde werden in Ps 22,13f.17 genannt. Daß mit »bösen Tieren« Dämonen gemeint sind, ist ebenso gut denkbar, da die Vorstellung, daß Dämonen die Gestalt von Tieren annehmen, auch in der jüdischen Magie gut belegt ist.163 Der Schutz vor »bösen Tieren« ist auch in Sefer Shimmush Tehillim § 40 (L34) sowie einigen Geniza-Fragmenten164 belegt. In SHR I § 155 werden ebenfalls böse Tiere zusammen mit Fluß und Meer in einer segulla genannt.

160

Vgl. die §§ 14, 15, 16, 22, 35, 42 u.ö. Zu Sündenbekenntnissen im Kontext jüdischer Magie vgl. Schäfer/Shaked, MTKG II, S. 11f.; CUL T.-S. K 1.35*, fol. 1a/1–10 (Nr. 26, MTKG II, S. 103), mit Kommentar zur Stelle; CUL T.-S. K 1.25*, fol. 1b/4–2a/25 (Nr. 34, MTKG II, S. 177f.), unter Verwendung von Pss 116,16; 35,4; 55,2–9; 18,2–50 und 90,1–17; CUL T. S. AS 142.214, fol. 1b/5–14 (Nr. 35, MTKG II, S. 192). 162 Siehe Veltri, in: Jewish Studies Between the Disciplines, S. 246 (Ms München, hebr. 95, fol. 1a/4–7); vgl. auch SHL § 609 (Harba de-Moshe): »Wenn du auf dem Meer laufen ˙ willst . . .«. 163 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.56, fol. 1a/20f. (Nr. 2, MTKG I, S. 31); CUL T.-S. K 1.147, fol. 1a/37f. (Nr. 20, MTKG I, S. 222); Jirku, Die Dämonen, S. 50–58; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 31. 164 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.35*, fol. 2b/5f. (Nr. 26, MTKG II, S. 105); CUL T.-S. K 1.74, fol. 1b/6–10 (Nr. 27, MTKG II, S. 120), und JTSL ENA 2672, fol. 20a/1–6 (Nr. 58, MTKG III, S. 47). 161

230

6. Kommentar

§ 26–§ 27

Óanuwb: Eine weitere Zweckangabe bezieht sich auf Begegnungen mit Hassern.165 Die Rettung aus einer feindlichen Umwelt ist Thema von Ps 22. In den shimmushe tehillim in CUL T.-S. K 1.28, fol. 3a/17–20 (Nr. 10, MTKG I, S. 138), dient Ps 22 entsprechend dem Schutz vor Räubern oder (anderen) bösen Menschen. blh txitpl: Eine letzte Zweckangabe nennt die »Öffnung des Herzens«.166 Bevor der Psalm siebenmal am Tag gesprochen werden soll, muß der Klient sich von allem Unreinen reinigen. Explizite Reinheitsvorschriften finden sich im Judentum als notwendige Voraussetzung in kultischen, halakhischen und magischen Zusammenhängen.167 In allen Textzeugen der sefardischen Rezension fehlt dieser Abschnitt; in L34 findet sich aber an dieser Stelle eine sekundäre Randglosse in anderer Schrift mit dem entsprechenden Abschnitt aus dem textus receptus.

§ 27 Õulx tlaw: In beiden Rezensionen wird Ps 23 für eine Traumbitte verwendet.168 Im Gegensatz zur Traumbitte in § 16 werden an dieser Stelle Fasten und Reinigung (nur in S1551) als erforderlich zur Vorbereitung genannt. Nur in L34 wird die Dauer des Fastens angegeben: drei Tage.169 Das Fasten für eine Traumbitte ist im Sefer Shimmush Tehillim auch in §§ 43 (L34) und 46 (S1551) eine notwendige Voraussetzung. Das Fasten wird in kultischen und magischen Ritualen häufig vorgeschrieben170 und dient nicht nur der inneren Reinigung, sondern auch der rituellen Einstellung.171 Das Fasten isoliert zunächst einmal von der Gemeinschaft der Speisenden. Gleichzeitig wird durch das Fasten nicht nur physisch ein aus der Normalität des Alltags herausgehobener Status erreicht. Mit diesem Status wird der für eine magische Handlung notwendige Kontakt zu einer transzendenten Sphäre ermöglicht. Der Fastende wird durch seine Enthaltsamkeit den Engeln bzw. Dämonen gleich, die ebenfalls keinerlei Nahrung aufnehmen.172

165

Zu Hassern siehe den Kommentar zu § 10. Zu dieser Praktik und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 19. 167 Vgl. zur Bedeutung der Reinheit in der Hekhalot-Literatur und jüdischer Magie Lesses, Ritual Practices, S. 117–160; Swartz, Scholastic Magic, S. 153–172. 168 Zu Traumbitten und zu weiteren Belegen aus dem Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 16. 169 Die Angabe ist in S1551 ausgefallen; O1531a und N1878 lesen: »einen Tag«. 170 Vgl. für den Bereich jüdischer Magie z. B. SHL § 501; JTSL ENA 2643, fol. 6b/6ff. (Nr. 5, MTKG I, S. 69); CUL T.-S. K 1.28, fol. 1b/5 (Nr. 10, MTKG I, S. 136); JTSL ENA 2871, fol. 7b/11 (Nr. 28, MTKG II, S. 127); CUL T.-S. K 1.115, fol. 1b/15 (Nr. 31, MTKG II, S. 155). Vgl. auch Trachtenberg, Jewish Magic, S. 114; Swartz, Scholastic Magic, S. 158–162; R. Loewe, “The Motivation of Fasting in Talmudic Literature”, in: JJS 11, 1958, S. 19–38. 171 Vgl. Humphrey/Laidlaw, in: Ritualtheorien, S. 135–155. 166

231

§ 27–§ 28

6. Kommentar

In der Sammlung verschiedener shimmushe tehillim in CUL T.-S. K 1.28, fol. 1b/8–16 (Nr. 10, MTKG I, S. 136), soll in einer Traumbitte ebenfalls siebenmal Ps 23 vollständig gesprochen werden.173 Ein ganz anderer magischer Gebrauch von Ps 23 ist in Ms München, hebr. 95, belegt.174 Dort soll zuerst dieser Psalm dreizehnmal und anschließend der Engelname LBBY L sechsunddreißigmal gegen einen Seesturm gesprochen werden.175 § 28 llpthl buj: In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, Ps 24 nach dem Gebet zu beten, ohne daß aber eine konkrete Zweckangabe formuliert wird. Der nicht genauer präzisierte Ausdruck »Gebet« (hlipt) bezieht sich zumeist auf das Achtzehnbittengebet. Für die magische Verwendung des Achtzehnbittengebetes finden sich einige Belege.176 Im Sefer Shimmush Tehillim soll ein Psalm auch in den §§ 36, 138, 140 und 168 (alle S1551) nach dem Achtzehnbittengebet gebetet werden. Õim újwm lcnhl: Weiterhin heißt es in gleicher Weise, daß Ps 24 auch gut für die Rettung aus einem Wasserstrudel sei. Ein assoziativer Bezug kann zwischen dieser Zweckangabe und Ps 24,2 hergestellt werden. In dem Vers heißt es: Denn er, er hat sie gegründet über Meeren, und über Strömen sie festgestellt. ñxlu hxlchl: In L34 dient der Psalm allgemein für Erfolg und Gnade, wenn er achtzehnmal gesprochen wird. hybwh: Daß der magisch-liturgische Text hier und an drei weiteren Stellen177 als »Beschwörung« bezeichnet wird, ist auffällig, da das für einen Beschwörungstext typische Element des performativen Sprechaktes (»ich beschwöre«)178 generell im Sefer Shimmush Tehillim fehlt. Dennoch ist der Beschwörungscharakter der magisch-liturgischen Texte, die häufig auch als »Gebet« bezeichnet werden, besonders anhand der Nennung und Anrufung von Gott, Engeln und nomina barbara deutlich.

172 Vgl. D. Goodman, “Do Angels Eat?”, in: JJS 37, 1986, S. 162–166; Lesses, Ritual Practices, S. 144–155, 200; M. D. Swartz, “‘Like the Ministering Angels’: Ritual and Purity in Early Jewish Mysticism and Magic”, in: AJS Review 19, 1994, S. 135–167. 173 Vgl. zur Verwendung von Ps 23 in einer Traumbitte auch JTSL ENA 1628, fol. 41b/5 (MTKG IV). 174 Vgl. Veltri, in: Jewish Studies Between the Disciplines, S. 246 (fol. 1a/27f.). 175 Der implizite Bezugspunkt liegt im zweiten Halbvers von Ps 23,2: Er führt mich zu stillen Wassern. 176 Vgl. CUL T.-S. K 1.144*, fol. 6b (Nr. 22, MTKG II, S. 37); CUL T.-S. NS 322.50, fol. 1b/10–17 (Nr. 29, MTKG II, S. 133f.); JTSL ENA 2397, fol. 6a–d (Nr. 30, MTKG II, S. 140– 142). 177 Vgl. §§ 33, 50 und 86 (alle L34). 178 Siehe oben Kapitel 1.2.2 e) und 1.2.3; vgl. zur Terminologie jüdischer Beschwörungstexte Leicht, in: JSQ 13, 2006, S. 319–343.

232

6. Kommentar

§ 29–§ 31

§ 29 aqy: In S1551 soll Ps 25 für die Rettung aus Kummer an jedem Morgen gesprochen werden. Rettung aus Beschämung durch Feinde, Elend und Nöten wird in Ps 25 thematisiert, ohne aber explizit »Kummer« zu erwähnen. dumll xilchl: In L34 soll Ps 25 zusammen mit einem Gebet gesprochen werden, um Erfolg beim Lernen und bei der Erfüllung einer Miswa zu haben. ˙ Um das Lernen allgemein bzw. der Tora geht es im Sefer Shimmush Tehillim auch in den §§ 92, 136, 141, 142 (alle L34), 154 (L34), 167 (beide Rezensionen) und 168 (L34). hucm rbdl: Die Erfüllung einer Miswa wird ebenfalls in Sefer Shimmush ˙ 162 (S1551) als Zweck angegeben. Tehillim §§ 129 (beide Rezensionen) und § 30 hwbib ñib Õib ñib hrc: In beiden Rezensionen dient Ps 26 der Rettung aus einer Notlage auf dem Meer oder auf dem Festland. Zu diesem Zweck soll der Psalm entweder mit seinem Namen (S1551) oder mit einem Gebet (L34) gesprochen werden. Diese Zweckangabe ist auch in N1878 belegt, aber nicht in den ältesten Textzeugen, in denen es heißt: »Wenn du festgehalten wirst, in Gefangenschaft gegeben wurdest oder bei jeder Art von Bedrängnis.«179 Das entspricht der Fortsetzung in S1551, in der zusätzlich noch Rettung aus der Gefangenschaft als Zweckangabe formuliert wird. Offensichtlich ist das Wort für »Gefangenschaft« (hibw) durch einen Lesefehler (Metathese) zu »Festland« (hwbi), mit entsprechender Ausformulierung einer neuen Zweckangabe, geworden. Die Unschuld des Betenden wird entsprechend in Ps 26,1.6.11 thematisiert. Rettung aus Gefangenschaft ist im Sefer Shimmush Tehillim ein überaus häufig angegebener Zweck; vgl. §§ 35 und 58 (beide L34), 61 (beide Rezensionen), 73 (S1551), 75 (L34), 78 (S1551), 86 (L34) und 97 (S1551). § 31 ariyb wbkml: In S1551 soll Ps 27 gesprochen werden, um ein (störrisches) Rindvieh zu bezwingen.180 Möglich ist aber auch eine andere Übersetzung, wenn man das Bet in ariyb fortläßt bzw. als fehlerhafte Präposition auffaßt: »Wenn du eine Stadt unterwerfen willst.«181 Hierfür ließe sich ein Vers zur inhaltlichen Anknüpfung finden; vgl. Ps 27,3: Wenn sich ein Heer gegen mich lagert, so fürchtet sich mein Herz nicht. Zur Zweckangabe »Belagerung einer Stadt« gibt es Belege sowohl im Sefer Shimmush Tehillim (§§ 52 179 Vgl. CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 1a/8–10 (Nr. 79, MTKG III, S. 248), und O1531a. N1878 liest dagegen: »Für jemanden, der auf dem Meer oder auf dem Festland ist oder bei jeder Art von Bedrängnis.« 180 So auch in N1878, wobei dort eine segulla für das Vieh, damit es riesig (?) (ñilipn) wird, unmittelbar vorangeht. Das homonyme Signalwort lpn (»fallen/stürzen«) ist auch in Ps 27,2, bis zu dem der Psalm aufgeschrieben werden soll, belegt. In den älteren Parallelen fehlt ein shimmush tehillim zu Ps 27. Im Index zum Druck AS1998 wird derselbe Zweck zu Ps 27 angegeben: hwbukl ± hmhb. 181 So auch Brauner, Synopsis of Sefer Shimush Tehillim, S. 3 zu Ps 27: “For help in capturing a city”.

233

§ 31–§ 32

6. Kommentar

und 53 in L34) als auch in weiteren Texten der jüdischen Magie. So heißt es in einem Geniza-Fragment in ähnlicher, aber ausführlicherer Formulierung: Gib den Namen des Landes (und) den Namen der Stadt an, in der du wohnst. Schreibe darauf den lauteren und reinen Namen, den Namen T ?TWB. Ich, N. N., Sohn von N. N., bitte, daß sich dieses Land und seine Einwohner – Männer wie Frauen, [Kleine] wie Große – mir, N. N., Sohn von N. N., unterwerfen (wbkti) mögen. Ich möge groß erscheinen in ihren [Augen]. Laß Liebe zu mir in ihren Herzen sein. Alle, die mich sehen, sollen sich ängstigen und sich vor mir fürchten.182

Deutlich ist hier, daß weniger an eine kriegerische Unternehmung als an die Gewinnung von Gunst gedacht wird. Eine dritte Übersetzungsmöglichkeit für ariyb wbkml soll noch erwähnt werden, wenngleich sie nicht durch die Quellen gestützt werden kann: »um ein Feuer zu unterdrücken«. Allerdings wären dann riyb oder aruyb die korrekten Formen für »Feuer«. ipwkml: In L34 soll der Psalm der Rettung aus einer Verzauberung dienen. Die termini technici úuwik, tupwkm, úwkm bzw. hpwkm bezeichnen – ausgehend von den biblischen Belegen (vor allem Dtn 18,10; auch Ex 7,11) – in der rabbinischen Literatur (vor allem mSan 7,4 und 7,11; ySan 7,19/1–9 [25d]; bSan 67a–68a) magische Praktiken und deren Handlungsträger.183 Ps 27 thematisiert die Bedrohung durch Übeltäter, Bedränger und Feinde (Ps 27,2.6.11.12) und die Rettung durch Gott. Die Angst vor Schadenzauber, magischen Bannungen, Bindezauber usw. generiert zwangsläufig die Strategie des Gegenzaubers. In der rabbinischen Literatur wird der Gegenzauber halakhisch erlaubt.184 In der jüdischen Magie lassen sich unzählige Beispiele für Gegen- bzw. Lösezauber finden.185 § 32 Õibiua / anuw: In beiden Rezensionen soll Ps 28 gegen Hasser (S1551) bzw. Feinde (L34) gesprochen werden.186 In S1551 geht es konkret um einen Friedensschluß mit den Hassern. In L34 soll der Klient aus der Hand der Feinde errettet werden. Ps 28 handelt von der Bitte um göttliche Gerechtigkeit, die die Gottlosen bestraft und sein Volk segnet.

182

CUL T.-S. K 1.74, fol. 2a/4–12 (Nr. 27, MTKG II, S. 120: Edition, S. 122: Übersetzung); vgl. auch CUL T.-S. K 1.163, fol. 1a/64–67 (Nr. 42, MTKG II, S. 249). 183 Vgl. Jeffers, Magic and Divination, S. 65–70; Veltri, Magie und Halakha, S. 26–92; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 13–19; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 19. 184 Vgl. tShab 6,12; Veltri, Magie und Halakha, S. 127 und 204. 185 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.144*, fol. 1a/1–1b/3 (Nr. 22, MTKG II, S. 30f.); CUL T.-S. AS 142.251, fol. 1a/12–24 (Nr. 32, MTKG II, S. 164); CUL T.-S. K 1.162, fol. 1d/18–27 (Nr. 61, MTKG III, S. 71); Trachtenberg, Jewish Magic, S. 110f. 186 Zu Anweisungen gegen Hasser und Feinde siehe den Kommentar zu § 10.

234

6. Kommentar

§ 33

§ 33 Ps 29 weist einige Besonderheiten auf, die ihn zusätzlich mit magischer Bedeutsamkeit aufladen. Das Tetragramm, das als Gottesname sehr häufig magische Verwendung findet, ist in diesem Psalm, der nur elf Verse zählt, insgesamt achtzehnmal belegt. Ebenso auffällig ist die siebenmalige Nennung der »Stimmes des Herrn«. Selbst das Wasser, das in der magischen Verwendung eine wichtige Rolle spielt, wird in diesem Psalm erwähnt.187 Der magische Gebrauch von Ps 29 gehört zu den wenigen Belegen in der rabbinischen Literatur für shimmushe tehillim.188 Ms London, British Library, Add. 26,934, fol. 8b, ist ein Beispiel dafür, daß der shimmush tehillim von Ps 29 auch als Einzeltradition überliefert wurde. Zu Beginn der HavdalaZeremonie in HdRA I/13 (ed. Scholem) soll Ps 29 ebenfalls vollständig gesprochen werden. yr xur: In beiden Rezensionen dient der Psalm dem Exorzismus eines bösen Geistes. Die Anweisungen sind in beiden Rezensionen weitgehend identisch. Unterschiede bestehen in der Anzahl der Ingredienzen, den magischen Namen und vor allem darin, daß im Gegensatz zu S1551 in L34 das Wasser am Ende der magischen Prozedur von dem Besessenen getrunken werden soll. Die mehrteilige Handlungsanweisung trägt einen deutlichen Ritualcharakter.189 Die im mediterranen Raum leicht zu beschaffenden Zutaten, die präzise Beschreibung und die festgelegte Reihenfolge der einzelnen Handlungen sowie der einfache Charakter des gesamten Rituals garantieren die jederzeitige Wiederholbarkeit. Die Annahme, daß ein böser Geist einen Menschen befallen hat und für dessen Unheil verantwortlich ist, verweist auf die für ein Ritual notwendige Grundvoraussetzung eines übernatürlichen, transzendenten Weltbildes. Dieser Bezug auf eine himmlische Sphäre wird auch durch die Sterne, unter die das Gefäß zu stellen ist, evoziert. So verweisen die Sterne auf die Nacht als die Zeit der Dämonen.190 Das Wasser, das nicht die Sonne erblickte, stammt ebenfalls aus dieser Sphäre. Die Zahlen Sieben, Drei und Zehn sind nicht nur im Judentum magisch konnotiert.191 lqdd ñily hybwu hbryd ñijibrw hybw: Die Siebenzahl der beiden Ingredienzen korrespondiert mit der siebenmaligen Nennung der Wendung »Stimme des Herrn« in Ps 29. Eine Häufung der Siebenzahl von materiae magicae ist z. B. in bShab 67a und SHR I § 43 belegt.

187

Vgl. Ps 29,3.10. Siehe bPes 112a; dazu siehe oben Kapitel 1.1. 189 Vgl. Rebiger, in: Ritual und Poesie, S. 277f. 190 Vgl. z. B. mShab 2,5; bShab 151b; bSan 44a; bMeg 3a; bAZ 12b; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 146; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 46. 191 Zu weiteren Exorzismen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 8 und zur Verwendung von Wasser in Exorzismen siehe den Kommentar zu § 13. 188

235

§ 34–§ 35

6. Kommentar

§ 34 In den ältesten Textzeugen192 werden an dieser Stelle noch vier Psalmen (Pss 30; 31; 36 und 45) für einen magischen Gebrauch zusammengefaßt. yr rbd lkl buj: In S1551 heißt es lediglich, daß Ps 30 gut gegen jede böse Sache sei,193 ohne daß außer der Nennung und Herleitung des Namens eine Anweisung für eine Handlung genannt wird. Ps 30 thematisiert die Rettung aus Todesgefahr, was hier in der Zweckangabe verallgemeinert wird. Õiyr tumulx: In L34 soll der Psalm morgens nach dem Aufstehen einundzwanzigmal gesprochen werden, um aus Alpträumen errettet zu werden. Dieser Zweck wird auch in Sefer Shimmush Tehillim § 159 (L34) angegeben. Ein Fasten, das häufig auch der Vorbereitung von Traumbitten dient194, wird nur in L34, allerdings in einem unklaren Kontext, erwähnt. Das literarische exemplum195 über Josef, dessen gute Träume bestätigt und bestärkt werden, stammt ebenso aus dem Traumbuch in bBer 55a–57b (hier bBer 55b) wie das anschließend erwähnte exemplum der Heilung von Hiskija.196 Um einen bösen Traum in einen guten zu wenden, sollen in bBer 55b aber neun andere Bibelverse gesprochen werden.197 § 35 yrh ñiy: In den ältesten aramäischen Textzeugen198 wird die Behandlung eines Augenleidens (a / hniiy) durch Auswaschen als Zweck angegeben. Daraus entwickelte sich in den jüdisch-arabischen Geniza-Fragmenten zum Sefer Shimmush Tehillim199 wie auch hier in S1551 die Zweckangabe gegen den bösen Blick.200 Die Vorstellung, daß bestimmte Menschen den bösen Blick 192 Vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 2a/1 (Nr. 78, MTKG III, S. 204); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 1a/19–1b/3 (Nr. 79, MTKG III, S. 248); O1531a und N1878. 193 Offensichtlich wurden die griechischen Lehnwörter, die in den ältesten Textzeugen den Zweck »Leib-« bzw. »Mundschmerzen« bezeichnen, nicht mehr verstanden; vgl. hierzu den Kommentar zur Stelle in: Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 241, s. v. ñuqijmwl. 194 Zur Bedeutung des Fastens in Traumbitten und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 27. 195 Siehe den Kommentar zu § 10. 196 Vgl. Alexander, in: JSJ 46, 1995, S. 230–248; G. Stemberger, Der Talmud. Einführung – Texte – Erläuterungen, München 1994, S. 242. 197 Vgl. Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 71. 198 Vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 2a/2f. (Nr. 78, MTKG III, S. 204); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 1b/4f. (Nr. 79, MTKG III, S. 248); O1531a und N1878. 199 Vgl. CUL T.-S. AS 142.85, fol. 1a/13, und Cambridge, Westminster College Ar. II.121, fol. 1a/4f. 200 Zu jüdischen Traditionen über den bösen Blick vgl. z. B. bBM 107b; yShab 14,3/5 (14c); bBB 18a; bBer 20a und 55b; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 50f. und 152–156; A. Löwinger, »Der böse Blick nach jüdischen Quellen«, in: Menora 4, 1926, S. 551–569; Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 160; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 54–56; Kottek, in: Koroth 9, 1985, S. 14–25; B. Kern-Ulmer; “The Power of the Evil Eye and the Good Eye in Midrashic Literature”, in: Jdm 40, 1991, S. 344–353; R. Ulmer, The Evil Eye in the Bible and in Rabbinic Literature, Hoboken (New Jersey) 1994; B. Ross, “Notes on

236

6. Kommentar

§ 35–§ 36

haben, ist weit verbreitet. Der böse Blick soll Unheil, Krankheiten und magische Bindung bzw. Bannung verursachen. Daher muß jeglicher Blickkontakt mit diesen »gefährlichen« Menschen vermieden werden oder man muß sich generell vor dem bösen Blick, z. B. durch ein Amulett, schützen. Hier soll Ps 31 zum Schutz vor dem bösen Blick über Olivenöl geflüstert werden.201 Das Signalwort »Auge« ist in Ps 31,10 belegt. Im Sefer Shimmush Tehillim werden auch die Verse Ps 119,113–120 in § 143 (L34) gegen den bösen Blick verwendet. hsiptm lcnhl: In L34 wird als Zweck Rettung aus einer Gefangenschaft angegeben. In Ps 31 wird allgemein die Rettung aus feindlicher Bedrängnis thematisiert. Dazu soll der Psalm jeden Morgen mit seinem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden.202 § 36 Õimxr: In beiden Rezensionen soll Ps 32 – in L34 viermal – gesprochen werden, um Erbarmen zu finden. In S1551 heißt es, daß das Sprechen täglich nach dem Achtzehnbittengebet erfolgen soll.203 In dem magischen Gebet von L34 werden stereotyp die eigenen Vergehen des Klienten thematisiert. Das korrespondiert mit dem Inhalt von Ps 32, in dem ebenfalls die Sünden und Übertretungen bekannt und die Vergebung derselben erbeten werden. lipt alw hwal: Als weiterer Zweck für diesen Psalm wird in L34 die Vermeidung einer Fehlgeburt genannt.204 Zu diesem Zweck soll der Psalm auf ein Amulett, das der Frau um den Hals gehängt wird, geschrieben werden. ñililu ñidw: Für die Gefahr einer Fehlgeburt werden im magischen Gebet Dämonen und Lilits verantwortlich gemacht. Die Dämonenklasse der Lilits205 geht auf die legendäre, verstoßene erste Frau Adams – Lilit – zurück.206 Die hohe Sterblichkeit Neugeborener und von Müttern im Wochenbett wurde im vormodernen Verständnis der jüdischen Tradition auf die Rache Lilits und der ihr assistierenden Dämonen, die das Blut der Säuglinge aussaugen, zurückgeführt.207 Während der einzige biblische Beleg in Jes 34,14 Lilit nur als

Some Jewish Amulets. ‘Ayin ha-ra ’ and the Priestly Blessing”, in: Journal of the Association in Near East Studies 2, 1991, S. 34–40; Schrire, Hebrew Amulets, S. 6–9. 201 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 202 Zur Rettung aus Gefangenschaft siehe den Kommentar zu § 30. 203 Zur Terminierung eines magischen Gebetes nach dem Achtzehnbittengebet im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 28. 204 Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 4. 205 Vgl. Naveh/Shaked, Amulets, S. 125 (»Bowl 1«, Zeile 3.6.11); S. 172 (»Bowl 8«, I/6); CUL T.-S. K 1.18, fol. 1a/9, in: Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 152 (»Geniza 10«); CUL T.-S. K 1.60, fol. 1a/5 (Nr. 43, MTKG II, S. 259). 206 Vgl. L. Ginzberg, The Legends of the Jews, Bd. 5, Philadelphia 1925, S. 166. 207 Zu Lilit vgl. M. Gaster, »Lilith und die drei Engel«, in: MGWJ 29, 1880, S. 553–565; id., “Two Thousand Years of a Charm Against the Child-Stealing Witch”, in: id., Studies and Texts in Folklore, Magic, Mediaeval Romance, Hebrew Apocrypha and Samaritan Archaeo-

237

§ 36–§ 37

6. Kommentar

Wüstendämon kennt, finden sich im Talmud208 Darstellungen Lilits als weiblicher Dämon. Im Sefer Shimmush Tehillim werden Lilits auch in § 76 (L34) für den Kindstod und in § 86 (L34) für Epilepsie verantwortlich gemacht.209 § 37 Õitm hinb: In beiden Rezensionen geht es um die Vermeidung einer Fehlgeburt. Die ältesten Textzeugen210 bezeugen vor dieser Zweckangabe zusätzlich noch die unklare Formulierung: ruygid adil – »dafür, um (Geister) auszutreiben.«211 N1878 liest stattdessen: hygid hdil – »schmerzvolle Geburt«. So ist zu erklären, daß L34 den befürchteten Kindstod auf die Zeit der Schwangerschaft und der Geburt bezieht. Ps 33 soll in beiden Rezensionen zusammen mit seinem Namen über Olivenöl gesprochen werden. Mit dem auf diese Weise magisch aufgeladenen Öl soll anschließend die (L34: schwangere) Frau eingesalbt werden.212 Stereotyp werden in dem magischen Gebet, das in L34 genannt wird, Vergehen und Freveltaten für die Gefahren verantwortlich gemacht. Ergänzend zu der Anweisung in S1551 wird in L34 empfohlen, auch das Neugeborene mit Öl einzusalben und es damit zu speisen. Einen assoziativen Bezugspunkt zur Vermeidung von Kindstod bieten die Verse Ps 33,13 (Der Herr blickt vom Himmel herab, er sieht alle Menschenkinder) und Ps 33,19 (Daß er ihre Seele vom Tod errette und sie am Leben erhalte). Am Ende von HdRA XIII/18f. (ed. Scholem) soll Ps 33 vollständig gesprochen werden. Zwei relativ späte persische Silberamulette (18.–19. Jh.)213 kombinieren in ihrer Inschrift die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter von Ps 33, den 22buchstabigen Gottesnamen und die Namen der drei Dämonen SNWY, SNSNWY und SMNGLP, die aus zahlreichen Wochenbettamuletten bekannt sind und daher auch hier den Schutz von Neugeborenen nahelegen.214 hrc ub wiw Õuqml: Einem weiteren Zweck dient der Psalm in S1551. Zur Überwindung der Bedrängnis eines Ortes soll er von den Bewohnern gespro-

logy, hrsg. von Th. Gaster, New York 1971, Bd. 2, S. 1005–1038; M. Hutter, Art. “Lilith”, in: DDD, S. 520–521; Naveh/Shaked, Amulets, S. 118f.; G. Scholem, “New Chapters in the Story of Ashmedai and Lilith” (hebr.), in: Tarb. 19, 1948, S. 160–175; id., Art. “Lilith”, in: EJ, Bd. 11, Sp. 245–249; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 36f.; Schrire, Hebrew Amulets, S. 114–117. 208 Vgl. bEr 100b; bNid 24b. 209 Vgl. auch die Zweckangabe »gegen Geister, Dämonen und Lilits« in Sefer Shimmush Tehillim § 99 (L34). 210 Vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 2a/6 (Nr. 78, MTKG III, S. 204: korrupt); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 1b/8 (Nr. 79, MTKG III, S. 248), und O1531a. 211 Vgl. den Kommentar zu CUL T.-S. K 1.149, fol. 1b/1f. (Nr. 80, MTKG III, S. 279). 212 Zur Praktik des Einsalbens siehe den Kommentar zu § 6. 213 Shachar, Jewish Tradition in Art, S. 262, Nr. 843 und 844. 214 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 101; und den Kommentar zu § 159.

238

6. Kommentar

§ 37–§ 39

chen werden. Auch hier bietet der Psalm einige Bezüge zur erhofften Rettung; vgl. Ps 33,18–20. § 38 ñx: In S1551 soll Ps 34 mit seinem Namen gesprochen werden, um vor einer Herrschaft Gunst zu finden.215 In den ältesten Textzeugen216 werden für diesen Zweck noch die beiden Pss 33 und 34 zusammengefaßt, aber bereits in N1878 wird nur noch Ps 34 verwendet. Órdl: Weiterhin wird der Erfolg einer Reise garantiert, wenn man ihn mit seinem Namen spricht.217 wurdl buj: Der Psalm soll auch gut sein, um zu predigen,218 ohne daß aber eine Anweisung für eine Handlung gegeben wird. Möglicherweise handelt es sich um einen Fall von Redeangst oder Lampenfieber. Das Signalwort wrd ist in Ps 34,5.11 belegt. Die ältesten Textzeugen219 lesen dagegen an dieser Stelle eine segulla gegen Fieber. uipdur trc lkm lcnhl: In L34 dient der Psalm der Rettung vor Verfolgern. Diese Zweckangabe korrespondiert mit dem Inhalt von Ps 34, der allgemein die Rettung des Gottesfürchtigen thematisiert. Zu diesem Zweck soll ein Amulett mit dem Psalm und seinem Namen beschrieben werden. § 39 Õibir ilyb: In S1551 soll Ps 35 an drei Tagen jeweils morgens gesprochen werden, um in einem Streit zu siegen. Das Signalwort »Streit« ist im zitierten Vers Ps 35,1 belegt. In den ältesten Textzeugen220 werden dagegen die Pss 35 und 36 für einen Zweck zusammengefaßt, bei dem unklar ist, ob er dem Schutz oder der Schädigung von Vieh dient. In N1878 ist trotz Textausfall deutlich, daß für diesen Zweck nur Ps 35 verwendet wird. uibiua ryw: In L34 wird der Psalm gegen Feinde221 verwendet, indem er über Wasser gesprochen und das Wasser vor dem Tor der Feinde ausgegossen

215

Siehe den Kommentar zu § 7. Vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 2a/8–11 (Nr. 78, MTKG III, S. 205); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 1b/12–14 (Nr. 79, MTKG III, S. 248f.), und O1531a. 217 Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 7. 218 wrd – hier: »reden/eine Rede halten« – meint im engeren Sinne, eine Schrifterklärung öffentlich vortragen, d. h. im neuzeitlichen Sprachgebrauch »predigen«; vgl. W. Bacher, Die exegetische Terminologie der jüdischen Traditionsliteratur, Nachdruck Hildesheim 1965, Teil 1, S. 26f., Teil 2, S. 41–43. Diese Zweckangabe findet sich auch in Sefer Shimmush Tehillim § 132 (S1551); vgl. auch die segulla in CUL T.-S. K 1.96, fol. 1a/10–12 (Nr. 84, MTKG III, S. 368). 219 Vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 2a/14–2b/2 (Nr. 78, MTKG III, S. 205); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 1b/17–19 (Nr. 79, MTKG III, S. 249), und O1531a. N1878 hat an dieser Stelle einen Textausfall. 220 Vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 2b/3–6 (Nr. 78, MTKG III, S. 205); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 1b/19–2a/2 (Nr. 79, MTKG III, S. 249), und O1531a. 221 Zu Feinden siehe den Kommentar zu § 10. 216

239

§ 39–§ 41

6. Kommentar

wird.222 Anschließend soll noch ein magisches Gebet gesprochen werden. Die Errettung vor Feinden und Räubern ist auch Thema von Ps 35. In den ältesten Textzeugen223 soll Ps 35 entsprechend gegen einen Mann, der einen bedrängt oder haßt, gebetet werden.224 § 40 awib amgtp: In S1551 wird lediglich ein Zweck angegeben, ohne daß sich eine Anweisung für eine Handlung findet. Die Formulierung »böser Ausspruch« korrespondiert mit »Ausspruch der Übertretung« (ywp Õuan) in Ps 36,2. tma: Der Name, der mit »Wahrheit« übersetzt werden kann, läßt auch die Deutung zu, daß die Zweckangabe gegen »Lügen« gerichtet ist. tuyr tumhb ipu ywr ip rikshl: In L34 ist ein ähnlicher Zweck belegt. Entsprechend heißt es in Ps 36,4: Lüge und Betrug sind die Worte seines Mundes. Allerdings droht von den Mündern böser Tiere eine andere Gefahr, die darin besteht, von ihnen angefallen zu werden. Von Tieren ist in Ps 36,7 zwar unter Verwendung des gleichen Lexems (hmhb) die Rede, aber in einem anderen Zusammenhang. Ein Rezept zur Heilung von giftigen Tierbissen ist in JTSL ENA 2672, fol. 20a/11–14 (Nr. 58, MTKG III, S. 47), belegt; vgl. dort den Kommentar, S. 51. Zur Deutung »böser Tiere« als Dämonen siehe den Kommentar zu § 26. § 41 rukw: In beiden Rezensionen wird Ps 37 zur Ausnüchterung eines Betrunkenen verwendet. In bEr 64a werden die beiden hebräischen Wörter für »Trunkenheit« (iutw und rukw) differenziert: iutw bedeutet, daß jemand wenig getrunken hat und »vor einem König sprechen kann«; rukw bedeutet dagegen, daß jemand so betrunken ist, daß »er nicht vor einem König sprechen kann«. In S1551 soll Wasser, über das der Psalm mit seinem Namen gesprochen wurde, dem Betrunkenen auf den Kopf und ins Gesicht gegeben werden. Anschließend soll der Betrunkene das Wasser trinken, um seine Trunkenheit sofort verschwinden zu lassen. In L34 findet sich fast die gleiche Anweisung, nur daß hier der Psalm zusätzlich über Salz, wie in N1878, gesprochen wird. Auch in bShab 66b findet sich eine Anweisung gegen Trunkenheit, in der u. a. Salz verwendet wird. Dort sollen Handfläche und Kniebeuge mit Öl und Salz eingerieben werden. Zur Erklärung der Wirksamkeit heißt es: »Denn so wie dieses Öl klar wird, so möge der Wein von N. N., Sohn von N. N., klar werden.«225

222

Zur magischen Praktik des Ausgießens von Wasser siehe den Kommentar zu § 10. Vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 2b/6–9 (Nr. 78, MTKG III, S. 205); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 2a/3–5 (Nr. 79, MTKG III, S. 249), und O1531a. 224 Vgl. auch die Verwendung von Ps 35,4 und weiterer Psalmverse am Ende einer magischen Bitte um Schutz gegen Feinde in CUL T.-S. K 1.25*, fol. 1b/10 (Nr. 34, MTKG II, S. 177). 223

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6. Kommentar

§ 42–§ 43

§ 42 yrh ñuwl: In S1551 wird als erster Zweck die Rettung vor Verleumdungen angegeben.226 yr Ólm Óily Ñyi: Wenn ein böser König Pläne gegen einen schmiedet, soll man morgens ins Freie gehen und Ps 38 beten. Einen möglichen Bezugspunkt für diese Zweckangabe bietet Ps 38,20f.: Die mich grundlos anfeinden sind stark, und zahlreich sind, die mich ohne Grund hassen; ja sie vergelten Gutes mit Bösem.; vgl. auch Ps 38,13. Daß der Psalm im Freien gebetet werden soll, ist auch in den §§ 43, 93, 97 und 103 (alle S1551) belegt. Auf diese Weise soll offensichtlich der direkte Kontakt zum Adressaten des Psalms – Gott – ermöglicht werden. In SHR I § 132 lautet die Anweisung zur Abwendung eines bösen Plans: Geh um Mitternacht bei Vollmond allein hinaus, reinige (dich) und hülle (dich) in ein neues Gewand, stelle dich unter den Mond und sage die Namen der Engel, die auf der dritten Stufe stehen.

In L34 soll der Psalm viermal täglich beim Aufstehen gesprochen werden, um eine Sünde zuzugeben. Entsprechend heißt es in Ps 38,5: Denn meine Sünden wachsen mir über den Kopf, wie eine schwere Last sind sie zu schwer für mich. Und Ps 38,19 lautet: Denn ich bekenne meine Schuld; ich bin bekümmert wegen meiner Verfehlung. § 43 In den ältesten Textzeugen227 werden die Pss 38 und 39 für einen Zweck zusammengefaßt. In N1878 wird die in den anderen Textzeugen allgemein formulierte Zweckangabe »wenn über dich (großes) Unheil kommt« spezifiziert, indem es heißt: »wenn du einen bösen König oder eine (böse) Herrschaft hast«. In S1551 wird nur Ps 39 für dieselbe segulla verwendet. Die Formulierung »dir wird geantwortet werden« (hnyttu) verweist wohl auf einen mantischen Zusammenhang. Õulx tlaw: Um die Beantwortung von Fragen, die die Zukunft betreffen, geht es auch in L34. Für eine Traumbitte soll der Psalm vor dem Hinlegen fünfzehnmal gesprochen werden.228 Der Vorbereitung dient das angewiesene Fasten.229 Abschließend wird noch die Anweisung genannt, daß der Klient allein in weißen Laken liegen soll. Weiße Stoffe symbolisieren Reinheit und werden häufig in kultischen und magischen Ritualen verwendet. In Sefer haYashar § IV/43f. heißt es z. B.: 225 Vgl. Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 72; ferner G. Weindling, “Alcohol and Drunkenness in the Bible and in the Talmud”, in: Koroth 9, 1985, S. 230–241. 226 Vgl. zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim den Kommentar zu § 17. 227 Vgl. CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 2a/10–14 (Nr. 79, MTKG III, S. 249); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 2a/5–10 (Nr. 81, MTKG III, S. 290); O1531a und N1878. 228 Zu Traumbitten und weiteren Belegen aus dem Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 16. 229 Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27.

241

§ 43–§ 46

6. Kommentar

Und es ist notwendig für jeden Mensch, dessen Wunsch es ist, diesen Namen anzuziehen, daß der (es) in Heiligkeit und in Reinheit tut. Er soll weiße Kleider anziehen und sauber sein von jeglicher Unreinheit.230

§ 44 tuyr tuxur: In S1551 wird für Ps 40 nur die Rettung vor bösen Geistern als Zweck, aber ohne eine Anweisung für eine Handlung, angegeben.231 Der entscheidende Vers für die Zweckangabe der Rettung ist Ps 40,14: Laß dir gefallen, Herr, mich zu erretten! Herr, eile zu meiner Hilfe!; vgl. auch Ps 40,18. Ps 40,6 wird in einem Beschwörungsgebet verwendet, mit dem – ähnlich der hier vorliegenden Zweckangabe – Macht über Geister, Dämonen und Schadegeister gewonnen werden soll.232 In L34 soll der Psalm mit seinem Namen morgens gesprochen werden, um Rettung aus der Hand eines Herrschers zu bewirken. § 45 Ótunuma ñm Ótua uljb Õa: In S1551 sollen die Pss 41; 42 und 43 im Falle einer Entlassung dreimal täglich gesprochen werden. Õialp: Die ältesten Textzeugen233 lesen das Synonym ñisn. Die Formulierung, daß der Erfolg einer magischen Handlung darin besteht, große Wunder zu sehen, findet sich im Sefer Shimmush Tehillim auch in den §§ 81 (S1551), 85 (L34), 101 und 103 (beide S1551). Ótk[a]lmm ljbt alw: In L34 soll allein Ps 41 gegen Müßiggang verwendet werden, indem er mit seinem Namen dreimal täglich gesprochen wird. Interessant ist die semantische Verschiebung der Wurzel ljb von »entlassen« in S1551 zu »müßiggehen/faulenzen« in L34. Die Begründung im magischen Gebet, daß Müßiggang zu Dummheit führt, wird auf eine rabbinische Sentenz in mKet 5,5 zurückgeführt. § 46 ñuxb: Der Hinweis auf das Erprobtsein in S1551234 ist eine typische Rahmenformel (nicht nur) in der jüdischen Magie, mit der die Wirksamkeit einer segulla bekräftigt wird.235 Eine synonyme Formulierung ist in Sefer Shimmush Tehillim § 151 belegt.

230

Vgl. Wandrey, Buch des Gewandes, S. 201 (hebr. Text) und S. 236 (Übersetzung). Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim gegen Geister siehe den Kommentar zu § 8. 232 Vgl. CUL T.-S. K 1.4, fol. 1b/8f. (Nr. 21, MTKG I, S. 237). 233 Vgl. CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 2b/2 (Nr. 79, MTKG III, S. 249); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 2a/14 (Nr. 81, MTKG III, S. 290); O1531a und N1878. 234 In den ältesten Textzeugen fehlt dieser Hinweis. 235 Vgl. MTKG I, S. 6f. und 146f.; Veltri, Magie und Halakha, S. 260; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 115; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 282. Zur Prüfung von Amuletten in der rabbinischen Literatur siehe den Kommentar zu § 4. 231

242

6. Kommentar

§ 46–§ 48

Õulx tlaw: In beiden Rezensionen soll Ps 42 für eine Traumbitte siebenmal gesprochen werden.236 In S1551 wird zusätzlich ein Fasten als notwendige Voraussetzung genannt.237 In L34 werden als weitere Zwecke Erhörung des Gebetes und sofortige Antwort auf dieses genannt. Dazu soll der Psalm dreimal zusammen mit drei Engelnamen und einem nomen barbarum, das aus den Buchstaben des Tetragramms und dem Gottesnamen aus Ex 3,14 (hiha) gebildet ist, gesprochen werden. lauhi ñurjjm: Der Engel Metatron ist aus der rabbinischen Literatur 238 und ˙ ˙ als höchster Engelfürst (»Fürst des Angevor allem in der Hekhalot-Literatur sichts«) und »Kleiner YHWH« bekannt.239 Besonders die Transfiguration Henochs in diesen Engel in der Makroform 3. Henoch unterstreicht diese Prominenz.240 Der Name Metatron, von dem es mit Ex 23,21 heißt, daß Gottes ˙ Name in ihm ist, wird seit ˙ Scholem von YHW L, der aus der gnostischen Literatur bekannt ist, hergeleitet.241 So ist YHW L in SHL § 76 (3. Henoch) der erste von 70 Namen Metatrons. Es ist daher nicht verwunderlich, daß hier in ˙˙ § 46 beide Namen hintereinander genannt werden. Im Sefer Shimmush Tehillim ist Metatron noch ein weiteres Mal belegt.242 ˙ Eine˙ letzte Zweckangabe gilt der Rettung aus jeder Notlage, ohne daß aber eine Anweisung für eine Handlung genannt wird.

§ 47 In S1551 fehlt dieser Abschnitt. Die parallelen Geniza-Fragmente243 sowie die hier edierten Handschriften O1531a und N1878 geben als Zweck die Heilung von erblindenden Augen (ñiihkd ñiiniyl) an. In L34 soll Ps 43 vor einem Richter gesprochen werden, um das Recht des Klienten zu wahren. Diese Zweckangabe entspricht dem zitierten Ps 43,1. § 48 Õiajxl: In S1551 soll Ps 44 mit seinem Namen von Sündern gesprochen werden.244

236 Zu Traumbitten und weiteren Belegen aus dem Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 16. 237 Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. 238 Vgl. z. B. bSan 38b; bHag 15a; bAZ 3b. 239 Vgl. z. B. SHL §§ 1–4, 9–13, 15–17, 19–21, 126, 277 u.ö. 240 SHL § 19; vgl. Schäfer, Hekhalot-Studien, S. 274f.; id., Der verborgene und offenbare Gott. Hauptthemen der frühen jüdischen Mystik, Tübingen 1991, S. 127–129. 241 Vgl. Scholem, Die jüdische Mystik, S. 73f.; id., Jewish Gnosticism, S. 41–51; ferner S. Lieberman, “Metatron, the Meaning of His Name and His Functions”, in: Gruenwald, Apocalyptic and Merkavah Mysticism, S. 235–241; A. A. Orlov, The Enoch-Metatron Tradition, Tübingen 2005, S. 92–96. 242 Vgl. § 141 (L34). 243 Siehe CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 2b/9 (Nr. 79, MTKG III, S. 250); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 2a/17 (Nr. 81, MTKG III, S. 290).

243

§ 48–§ 49

6. Kommentar

Õibiuah ñm lcnhl: Als zweiter Zweck wird angegeben, vor Feinden errettet zu werden.245 Dieser Zweckangabe entspricht Ps 44,8: Denn du rettest uns vor unseren Bedrängern, und unsere Hasser machst du zuschanden. ubl biaki ñml: In L34 soll das elfmalige Sprechen des Psalms Herzschmerzen heilen.246 Das Signalwort »Herz« ist zwar ein einziges Mal in Ps 44 belegt, aber es ist in Vers 22 nur die Rede von den »Geheimnissen des Herzens«. Häufig reicht im Sefer Shimmush Tehillim ein einzelnes Signalwort, um in assoziativer Weise eine Zweckangabe zu formulieren. Im Sefer Shimmush Tehillim wird in beiden Rezensionen auch der Ps 141 bei Herzschmerzen verwendet. ñmzbu algyb hrhmb: Die Wendung »schnell, plötzlich und bald« im magischen Gebet ist ein Topos in magischen Anweisungen.247

§ 49 hyr hwa: In beiden Rezensionen soll Ps 45 gegen eine böse (Ehe)frau wirken, indem er über Olivenöl gesprochen wird. In S1551 soll der Körper des Mannes mit diesem Öl eingesalbt werden.248 In den ältesten Textzeugen249 soll dagegen das Gesicht des Mannes eingesalbt werden. Interessant ist in beiden Fällen, daß die magische Manipulation nicht an der »bösen Frau« vollzogen wird, sondern am Mann. In L34 heißt es, daß das Öl in ein neues Gefäß gegeben und Ps 45 zwanzigmal darüber gesprochen werden soll. L34 verweist innerhalb des magischen Gebetes auf ein rabbinisches exemplum250, in dem von drei Menschen die Rede ist, deren Leben kein Leben ist.251 Der Klient, der eine böse Frau hat, identifiziert sich mit demjenigen, über den die eigene Frau herrscht. Die Bosheit der Frau liegt nach den Worten des magischen Gebetes darin, den Klienten von der Einhaltung einiger Miswot ferngehalten zu haben. Diese ˙ sein, um der stereotypen Betonung Begründung scheint aber vorgeschoben zu der eigenen Sünden und Vergehen Genüge zu tun. Das eigentliche Beziehungsproblem wird in dem formulierten Wunsch, daß »sie mich liebt und all mein Begehr erfüllt, die Angelegenheit, daß sie nicht mit mir schläft, zum Guten wendet, sich nicht mehr gegen mich stellt und kein Wort gegen meine Worte spricht«, deutlich. Der Zweckangabe der Wiedererweckung der Liebe entspricht die Überschrift in Ps 45,1: Ein Liebeslied. Im Sefer Shimmush 244 Zur Genese dieser Zweckangabe vgl. den Kommentar zu CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 2b/12f. (Nr. 79, MTKG III, S. 260). 245 Zu Anweisungen gegen Feinde siehe den Kommentar zu § 10. 246 Vgl. zu Herzschmerzen Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 204f. 247 Siehe den Kommentar zu § 23. 248 Zur Praktik des Einsalbens siehe den Kommentar zu § 6. 249 Vgl. CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 2a/25–2b/2 (Nr. 81, MTKG III, S. 291); O1531a und N1878. 250 Siehe den Kommentar zu § 10. 251 Siehe bBes 32b.

244

6. Kommentar

§ 49–§ 52

Tehillim finden sich überraschenderweise kaum Belege für den ansonsten zahlreich bezeugten Liebeszauber.252 Nur die Pss 46 (beide Rezensionen); 133 (S1551); 138 und 139 (beide Rezensionen) dienen in diesem Buch dazu, Liebe zu stiften. § 50 utwa anuww Õdal / utwal anuw Õda Õa: In beiden Rezensionen dient Ps 46 einem Mann, der seine Frau haßt und sie wieder lieben möchte. Die beiden Anweisungen sind weitgehend identisch. Nach O1531a und N1878 soll ein Haar der Frau unter die Haustür des Mannes gelegt werden. Das Haar symbolisiert in der sympathetischen Magie pars pro toto die Frau, über die der Mann auf diese Weise Macht zu gewinnen sucht, damit sie die Schwelle übertritt. Daß in S1551 stattdessen ein Haar des Mannes genommen wird, scheint kaum sinnvoll zu sein, und wurde entsprechend den Parallelen emendiert. Die Haustür symbolisiert in mehrdeutiger Weise den Eingang in die Welt des Mannes. Des weiteren wird der Psalm mit seinem Namen über Olivenöl gesprochen und die Frau wird anschließend mit dem auf diese Weise magisch aufgeladenen Öl gesalbt.253 Beide Handlungen sind nicht direkt miteinander verbunden, sondern zeigen nur die beiden Richtungen der Beziehung zwischen dem Mann und der Frau an. Die ältesten Textzeugen254 fassen in § 51 zusätzlich die Pss 46; 47 und 48 für den gegenteiligen Zweck (»wenn eine Frau ihren Mann haßt«) zusammen. In L34 soll der Psalm mit seinem Namen über ein Haar des Mannes255, das in Rosenöl gelegt wurde, gesprochen werden. Auch hier soll sich die Frau mit dem Öl einsalben. § 52 tupi Õinp rbsb tuirbh Óulbqiu: In S1551 soll Ps 47 siebenmal am Tag gesprochen werden, damit einem ein freundlicher Empfang durch die Mitmenschen bereitet wird. Für einen freundlichen Empfang werden im Sefer Shimmush Tehillim auch die Pss 85 und 122 (beide S1551) verwendet. riy ly Õimxlnu Õirc Õibiua: In L34 wird als Szenario die Belagerung einer Stadt durch Feinde genannt. Die Unterwerfung einer Stadt aus der umgekehr252

Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.37, fol. 2a–b (Nr. 4, MTKG I, S. 58f.); CUL T.-S. K 1.28, fol. 1a/2–11 (Nr. 10, MTKG I, S. 135f.); JTSL ENA 1177, fol. 20b/5–11 (Nr. 59, MTKG III, S. 57); ferner Y. Harari, “‘For a Woman to Follow You’: Love Charms in Ancient Jewish Magic” (hebr.), in: Kabbalah 5, 2000, S. 247–264; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 129f.; Ch. A. Faraone, Ancient Greek Love Magic, Cambridge (Mass.) 1999; F. Graf, Gottesnähe und Schadenzauber. Die Magie in der griechisch-römischen Antike, München 1996, S. 158– 183; Meyer/Smith, Ancient Christian Magic, S. 147–181. 253 Zur Praktik des Einsalbens siehe den Kommentar zu § 6. 254 Vgl. CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 2b/4–8 (Nr. 81, MTKG III, S. 291); O1531a und N1878. 255 Hier zeigt sich möglicherweise die redaktionsgeschichtliche Abhängigkeit der sefardischen Rezension (L34) vom textus receptus (S1551) bzw. seinen Vorläufern.

245

§ 52–§ 54

6. Kommentar

ten Perspektive des Unterwerfers wird möglicherweise auch in Sefer Shimmush Tehillim § 31 (S1551) als Zweck angegeben; siehe dort den Kommentar. Der Psalm soll neunzehnmal gesprochen werden, um die eigenen Truppen für den bevorstehenden Kampf zu verstärken. Aus der Anweisung, die Truppen täglich mit Öl zu salben,256 kann geschlossen werden, daß der Psalm zuvor über dieses Öl gesprochen werden soll. Ein assoziativer Bezug besteht zwischen der Zweckangabe und Ps 47,4: Er (der Herr) unterwarf uns die Völker und die Völkerschaften unter unsere Füße. § 53 udxpi Óanuww tuwyl: In S1551 soll Ps 48 mit seinem Namen gesprochen werden, um den Hassern Angst einzuflößen. Dem gleichen Zweck dient im Sefer Shimmush Tehillim auch der Ps 53 (S1551). Ein assoziativer Bezug besteht zwischen der Zweckangabe und Ps 48,6f.: Sie (die Könige) wurden bestürzt, (von Angst) fortgetrieben. Zittern ergriff sie dort, Wehen wie die Gebärende. riy dukll: In L34 soll der Psalm gesprochen werden, um eine Stadt zu erobern.257 Das magische Gebet enthält ein literarisches exemplum258, das auf die israelitische Landnahme Kanaans verweist, um durch einen Analogiezauber auch die belagerte Stadt einzunehmen. § 54 txdql: In S1551 soll Ps 49 allein oder zusammen mit Ps 50 auf ein Amulett geschrieben werden, um ein Fieber zu heilen. Die ältesten Textzeugen259 verwenden sowohl Ps 49 als auch anschließend Ps 48 jeweils gegen Fieber. CUL T.-S. K 1.149, fol. 1a/5f. (Nr. 80, MTKG III, S. 263), und N1878 empfehlen auch noch Ps 50 gegen Fieber, entweder nur diesen Psalm oder zusammen mit Ps 49.260 Die Fieberart txdq wird ausgehend von den biblischen Belegen mit »hohes Fieber/Hitze« übersetzt.261 Fieber wurde in der Antike nicht als Symptom, sondern als eigene Krankheit verstanden.262 Wie bei anderen Krankheiten auch wurden in vormoderner Vorstellung Dämonen oder Schadenzauber als Ursache für das Fieber verantwortlich gemacht.263 256

Zur Praktik des Einsalbens siehe den Kommentar zu § 6. Vgl. als Zweckangabe die Belagerung einer Stadt in Sefer Shimmush Tehillim § 52 (L34). 258 Siehe den Kommentar zu § 10. 259 Vgl. CUL T.-S. K 1.149, fol. 1a/3–5 (Nr. 80, MTKG III, S. 263); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 2b/12–14 (Nr. 81, MTKG III, S. 291); O1531a und N1878. 260 Der Text von O1531a ist an dieser Stelle etwas korrupt. 261 Vgl. Lev 26,16; Dtn 28,22. 262 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 182; I. Wandrey, “Fever and Malaria ‘for Real’ or as a Magical-Literary Topos?”, in: Jewish Studies Between the Disciplines. FS P. Schäfer, hrsg. von K. Herrmann, M. Schlüter und G. Veltri, Leiden/Boston 2003, S. 257–266. 263 Siehe den Kommentar zu § 12. 257

246

6. Kommentar

§ 54–§ 55

Bereits in den Papyri Graecae Magicae, die bis ins dritte nachchristliche Jahrhundert zurückgehen, finden sich viele Belege für magische Texte gegen Fieber.264 Die talmudische Literatur und die magischen Texte aus der Kairoer Geniza kennen ebenfalls medizinisch-magische Rezepte und Praktiken zur Heilung von verschiedenen Fieberarten.265 Auch im Sefer Shimmush Tehillim finden sich zahlreiche Zweckangaben zur Heilung von Fieber; vgl. §§ 73 (S1551), 86 (L34), 114, 115, 116, 181 und 182 (jeweils in beiden Rezensionen). Hier soll ein Amulett die Abwehr der das Fieber verursachenden transzendenten Mächte bewirken. Alle segullot gegen Fieber in der sefardischen Rezension empfehlen ebenfalls die Fertigung eines Amulettes.266 hlilb Óluhl: In L34 soll der Psalm viele Male gesprochen werden, um, wie es im ebenfalls zu sprechenden magischen Gebet heißt, vor Feinden und Wegelagerern geschützt zu sein, wenn man nachts allein unterwegs ist. In der Nacht lauern verschiedene Gefahren, besonders wenn das einen gewissen Schutz bietende Zuhause verlassen wird. Einerseits droht ein Überfall durch Feinde, Wegelagerer, Räuber usw.267, andererseits sind Dämonen, Schadegeister usw. in der Nacht aktiv.268 § 55 Õijslhmu Õibiuah ñm lcnhl: In S1551 soll Ps 50 zur Rettung vor Feinden und Räubern269 dienen, ohne daß weitere Angaben zur Verwendung gemacht werden. Als weiterer Zweck wird der Schutz vor (jeglicher) Gefahr erwähnt, wozu – impliziert durch das Verb »tragen« – die Beschriftung eines Amulettes mit dem Psalm vorgenommen werden soll. ñiqizmu ñixur: In L34 sollen Ps 50, sein Name und ein magisches Gebet auf ein Amulett270 geschrieben werden, um Geister und Schadegeister abzuwenden.271

264

Vgl. z. B. R. W. Daniel; F. Maltomini (Hrsg.), Supplementum Magicum, Bd. 1, Opladen 1990, S. 7–15 (Amulets 2–4), S. 24–32 (Amulets 9–11); PGM VII/194ff., 260–271; XIIIb und LXXXVII. 265 Vgl. z. B. bShab 66b–67a; bGit 67b; 69b; bSan 47b; sowie die Geniza-Fragmente CUL T.-S. K 1.146, fol. 1a/10f. (Nr. 9, MTKG I, S. 121); CUL T.-S. NS 153.162, fol. 2a/7–16 und 2b/14–16 (Nr. 36, MTKG II, S. 199f.); CUL T.-S. K 1.162, fol. 1b/1–12 (Nr. 61, MTKG III, S. 68). 266 Zu Amuletten siehe den Kommentar zu § 4. 267 Vgl. Sefer Shimmush Tehillim §§ 73 (L34) und 153 (S1551). 268 Vgl. Sefer Shimmush Tehillim § 33 und den Kommentar zur Stelle. 269 Zu Anweisungen gegen Feinde siehe den Kommentar zu § 10, gegen Räuber den Kommentar zu § 22. 270 Impliziert durch die Verben »tragen« und »schreiben«. 271 Zu Schutzamuletten gegen böse Geister im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 12.

247

§ 56–§ 58

6. Kommentar

§ 56 ajx: In beiden Rezensionen soll Ps 51 magisch verwendet werden, wenn man gesündigt hat, vor allem sexuell.272 In S1551 soll der Psalm mit seinem Namen über Sesamöl morgens, mittags und abends gesprochen werden. Anschließend soll man sich mit dem Öl einsalben.273 In L34 geht eine Reinigung, zweimal täglich, dem dreimaligen Sprechen des Psalms, jeweils zu den drei Gebetszeiten, voraus. Der Psalm soll mit einem magischen Gebet über Olivenöl gesprochen werden und mit dem Öl soll der ganze Körper eingesalbt werden. Dabei wird der Psalm dreißigmal mit seinem Namen gesprochen. Im magischen Gebet wird der böse Trieb für die eigenen Sünden verantwortlich gemacht.274 Auch ein Fasten wird in dem Gebet erwähnt, obwohl dies in den Anweisungen gar nicht vorkommt.275 Das Gebet enthält ein literarisches exemplum276, in dem auf David und Batseba verwiesen wird. Das exemplum korrespondiert mit der Überschrift in Ps 51,2: Als der Prophet Nathan zu ihm (David) kam, nachdem er zu Batseba eingegangen war. So wie das sexuelle Vergehen von David verziehen wurde, so soll dies auch dem Klienten geschehen. Im Sefer Shimmush Tehillim wird auch der Ps 69 (S1551) bei einer sexuellen Übertretung verwendet. § 57 Õirqw / yrh ñuwl: In beiden Rezensionen wird Ps 52 zur Verhinderung von Lügen bzw. Verleumdungen verwendet.277 In S1551 wird der Psalm zu diesem Zweck auf ein Amulett, das der Klient sich umhängen soll, geschrieben. In L34 soll der Psalm dagegen zusammen mit einem magischen Gebet täglich gesprochen werden. Der angegebene Zweck korrespondiert mit dem Inhalt des Psalms, vgl. Ps 52,4–6: Verderben plant deine Zunge, wie ein geschliffenes Schermesser, (du) Lügner. Du hast das Böse mehr geliebt als das Gute, die Lüge mehr als gerechtes Reden. Du hast alle Worte des Verderbens geliebt, (du) betrügerische Zunge! § 58 Óianuw dixphl: In S1551 soll Ps 53 zusammen mit seinem Namen täglich gesprochen werden, um seinen Hassern Angst einzuflößen.278 Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 53,6 über die Gottlosen: Da bekamen sie Angst (dxp udxp Õw).

272 Zur mittelalterlichen Sexualmoral anhand von Geniza-Fragmenten vgl. Goitein, Mediterranean Society, Bd. 5, S. 310–323. 273 Zur Praktik des Einsalbens siehe den Kommentar zu § 6. 274 Vgl. zur Vorstellung des bösen Triebes den Kommentar zu § 61. 275 Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. 276 Siehe den Kommentar zu § 10. 277 Siehe zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim den Kommentar zu § 17. 278 Der gleiche Zweck wird in S1551 auch zu Ps 48 angegeben.

248

6. Kommentar

§ 58–§ 61

Õiugh ñibl abwnw iml: In L34 soll Ps 53 mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um aus einer Gefangenschaft unter Nichtjuden befreit zu werden.279 Im Gebet heißt es, daß, offenbar durch kriegerische Aktionen, der Klient als Beute in Gefangenschaft geraten ist. Bei den Nichtjuden handelt es sich um Christen, die durch ihren »Glauben an den Leichnam« beschrieben werden. Dem Klienten droht durch die christliche Umgebung der Abfall von seinem Glauben, da es heißt: »damit ich nicht sündige und ihre Handlungen lerne.« Die Rettung wird durch Loskauf durch einen Verwandten erbeten.280 In Ps 53 werden allgemein die Gottlosen thematisiert und in Ps 53,7 heißt es passend zur Zweckangabe: Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen.

§ 59 lucn: In S1551 soll Ps 54 gesprochen werden, um gerettet zu werden und sich an den Feinden zu rächen.281 Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 54,7 über Gott: Er wird das Böse zurücklenken auf meine Feinde, und in Ps 54,9: Denn aus aller Not hat er mich errettet. aubxmb abxnw iml: In L34 soll Ps 54 fünfzehnmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um in einem Versteck nicht von Feinden gefunden zu werden. Die Überschrift in Ps 54,1f. verweist auf die Geschichte von Davids Flucht vor Saul in I Sam 23,19–28. In I Sam 23,23 wird ebenso das Versteck (aubxm) Davids erwähnt wie in der Zweckangabe. alga: Das nomen barbarum ist ein Akronym einer Wendung aus der zweiten Benediktion des Achtzehnbittengebets: inda Õluyl rubg hta.282 § 60 Óibiual lumg Õlwl: Der gleiche Zweck wie zum vorherigen Psalm wird in S1551 auch hier angegeben, ohne daß aber eine Anweisung für eine Handlung genannt wird. Ps 55 behandelt das Flehen um Errettung vor Feinden, denen der Tod gewünscht wird; vgl. Ps 55,16.24. In CUL T.-S. K 1.25*, fol. 1b/11–16 (Nr. 34, MTKG II, S. 177), wird Ps 55,2–9 nach einer Bitte um Schutz vor Feinden zitiert. unid tujhl: In L34 soll ein Angeklagter den Psalm dreizehnmal mit einem magischen Gebet sprechen, um in einem Gerichtsverfahren Recht zugesprochen zu bekommen. § 61 lzrb ilbkb rsan: In beiden Rezensionen dient Ps 56 der Befreiung aus einer Gefangenschaft in Eisenfesseln.283 In der Überschrift in Ps 56,1 heißt es 279

Zur Rettung aus Gefangenschaft siehe den Kommentar zu § 30. Vgl. C. Hezser, Jewish Slavery in Antiquity, Oxford 2005, S. 313f.; Goitein Mediterranean Society, Bd. 1, S. 329f., Bd. 2, S. 137f.; A. Cronbach, “Social Thinking in the Sefer Hasidim”, in: HUCA 22, 1949, S. 26. 281 ˙ Zu Feinden siehe den Kommentar zu § 10. 282 Vgl. Schrire, Amulets, S. 121; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 262. 283 Zur Rettung aus Gefangenschaft siehe den Kommentar zu § 30. 280

249

§ 61–§ 62

6. Kommentar

mit Bezug auf I Sam 21,10 über David: Als die Philister ihn zu Gat ergriffen. Der Psalm bittet um die Errettung vor Feinden. yrh rci: In S1551 wird als weiterer Zweck für diesen Psalm auch die Rettung vom bösen Trieb angegeben. Im Sefer Shimmush Tehillim werden auch die Pss 59 (S1551); 81 und 119,33–40 (beide L34) gegen den bösen Trieb verwendet. Die Vorstellung von einem bösen Trieb, dem wesentlich seltener auch ein guter Trieb gegenübergestellt wird, versucht die Realität des Bösen bei Menschen (Sünde, Krankheiten, Unheil) zu erklären.284 Dieses eher anthropologisch orientierte Konzept betont die Bedeutung ethischer Entscheidungen und Konflikte sowie persönlicher Verantwortlichkeit.285 Gewissermaßen konkurriert diese Vorstellung mit einer Dämonisierung des Bösen, bei der außermenschliche Mächte und Kräfte verantwortlich gemacht werden. Allerdings werden in den rabbinischen und magischen Texten nicht immer beide Konzepte strikt auseinandergehalten und der böse Trieb durchaus dämonisiert.286 Für beide Zwecke wird in S1551 keine Anweisung für eine Handlung gegeben. In L34 soll der Psalm mit einem magischen Gebet, das ein Sündenbekenntnis287 und zwei weitere Psalmverse über Gefangene enthält, gesprochen werden. § 62 hxlchl: In S1551 soll für Erfolg288 Ps 57 mit seinem Namen in der Synagoge gebetet werden.289 xrub auhw im: In L34 soll Ps 57 mit einem magischen Gebet, das ein Sündenbekenntnis290 enthält, unterwegs auf der Flucht vor Feinden gesprochen werden.291 Eine Flucht wird auch in der zitierten Überschrift des Psalms erwähnt: Als er (David) vor Saul in die Höhle floh. 284

Die Belege aus der rabbinischen Literatur sind zahllos; vgl. z. B. mBer 9,5; mAv 2,11. Vgl. auch G. H. Cohen Stuart, The Struggle in Man between Good and Evil. An Inquiry into the Origin of the Rabbinic Concept of Yeser Hara , Kampen 1984; H. L. Strack; P. Billerbeck, Kommentar zum Neuen Testament˙ aus Talmud und Midrasch, München 51969, Bd. 4.1, Exkurs 19: Der gute und der böse Trieb, S. 466–483; Urbach, The Sages, S. 471–483. 285 Vgl. Sefer Shimmush Tehillim § 56 (L34) über den bösen Trieb als Ursache persönlicher Vergehen. 286 Vgl. bBB 16a; bHag 16a: dazu kritisch Becker, Wunder und Wundertäter, S. 176f., besonders Anm. 142. 287 Siehe den Kommentar zu § 25. 288 Die ältesten Textzeugen spezifizieren diese Zweckangabe für das Geschäftsleben; vgl. CUL T.-S. K 1.149, fol. 1a/12f. (Nr. 80, MTKG III, S. 263); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 3a/9–11 (Nr. 81, MTKG III, S. 292); O1531a und N1878. 289 Zur Synagoge als Ort einer magischen Handlung und entsprechenden Belegen aus dem Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 15. 290 Siehe den Kommentar zu § 25. 291 Zu Feinden siehe den Kommentar zu § 10.

250

6. Kommentar

§ 63–§ 64

§ 63 yr blk: In beiden Rezensionen dient Ps 58 dem Schutz vor einem bösen Hund. Die Wendung qizi alw in S1551 kann auch als terminus technicus gedeutet werden, so daß es sich bei dem Hund um einen Schadegeist (qizm) bzw. Dämon in Tiergestalt handeln würde.292 So finden sich in einer Auflistung verschiedener Geisterarten innerhalb eines Beschwörungstextes auch Hundegeister; vgl. CUL T.-S. NS 322.29, fol. 1b/7 (Nr. 54, MTKG II, S. 335). Dagegen wird in L34 betont, daß der Hund beißt (Óuwni), d. h., daß hier vielleicht eher ein Tier gemeint ist.293 Zwar werden in Ps 58 keine Hunde erwähnt, aber in Ps 58,7 heißt es über Schlangen und Löwen: Zerschmettere, Gott, ihre Zähne in ihrem Maul, brich aus das Gebiß der Junglöwen, Herr! In einem aramäischen Papyrus-Fragment aus Oxyrhynchus (Oxford, Bodl. Lib., Ms Heb.d 83 (P) S.C.37016) wird ebenfalls als Zweck »gegen einen Hund, der jemanden beißt« ([in]ulpl tknd hblkl) angegeben.294 Es ist nicht klar, ob hier im Sefer Shimmush Tehillim mit »böser Hund« nur ein bissiger Hund oder sogar ein tollwütiger Hund (hjuw blk)295 gemeint ist. Die Tollwut wurde auf einen bösen Geist, der den Hund befallen hat, zurückgeführt.296 Hunde gelten halakhisch als unrein; vgl. mYom 8,6. Eine Anweisung zu einer Handlung fehlt in S1551. In L34 soll der Psalm zu diesem Zweck mit einem magischen Gebet gesprochen werden. § 64 yrh rci: In S1551 soll Ps 59 drei Tage lang dreimal täglich gesprochen werden, um vom bösen Trieb errettet zu werden.297 Einen möglichen Bezugspunkt bietet Ps 59,3: Befreie mich von denen, die Böses tun, und rette mich vor den Blutmenschen! In dem ebenfalls zu sprechenden magischen Gebet wird in einem literarischen exemplum298 implizit auf David, den in der Überschrift dieses Psalms genannten Verfasser, verwiesen, um mit dem gleichen Erfolg wie er errettet zu werden. 292 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 27 und 31. Dämonen in Hundegestalt scheinen in griechischen und hebräischen magisch-medizinischen Texten zur Behandlung von Gebärmuttervorfällen eine Rolle zu spielen; vgl. H. D. Betz, “Jewish Magic in the Greek Magical Papyri (PGM VII.260–71)”, in: Envisioning Magic. A Princeton Seminar and Symposium, hrsg. von P. Schäfer und H. G. Kippenberg, Leiden/New York/Köln 1997, S. 49, Anm. 24, S. 54, 57f., 60–62. Zur Vorstellung von Dämonen in Tiergestalt siehe auch den Kommentar zu § 26. 293 Zu »bösen Tieren« siehe den Kommentar zu § 26. 294 Vgl. M. J. Geller, “An Aramaic Incantation from Oxyrhynchos”, in: ZPE 58, 1985, S. 96, Zeile 7. 295 Vgl. bYom 84a: Biß durch einen tollwütigen Hund; dazu M. Bar-Ilan, “Between Magic and Religion: Sympathetic Magic in the World of the Sages of the Mishnah and Talmud”, in: Review of Rabbinic Judaism 5, 2002, S. 386–388. 296 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 224f. 297 Zum bösen Trieb und entsprechenden Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 61. 298 Siehe den Kommentar zu § 10.

251

§ 64–§ 68

6. Kommentar

Õixcrl: In L34 soll Ps 59 elfmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um vor Feinden, die ins Haus eindringen und morden wollen, errettet zu werden.299 Die Zweckangabe korrespondiert mit der zitierten Überschrift des Ps 59,1.

§ 65 Õxlhl / hmxlm: In beiden Rezensionen dient Ps 60 einem Sieg im Krieg. Bereits die zitierte Überschrift in Ps 60,2 erwähnt verschiedene Kriege Davids und auch die weiteren Verse korrespondieren mit der Zweckangabe. In S1551 soll der Psalm, noch bevor man in den Krieg zieht, siebenmal gesprochen werden. In L34 wird das Szenario präzisiert, indem es heißt, daß eine Stadt von feindlichen Truppen, die Beute machen wollen, angegriffen wird. Der Psalm soll dreißigmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden. Im Gebet wird ein literarisches exemplum300, das auf den Sieg Israels über den Pharao verweist, herangezogen. § 66 ariu: In S1551 dient das Sprechen von Ps 61 der Überwindung von Furcht im eigenen Wohnhaus. Diese Zweckangabe korrespondiert mit Ps 61,2f.: Höre, Gott, mein Schreien, horche auf mein Gebet! Vom Ende der Erde rufe ich zu dir, weil mein Herz verzagt. Der Grund für die Furcht wird zwar nicht explizit benannt, aber es kann vermutet werden, daß sie einem bösen Geist gilt. Aber auch die Furcht vor Mördern, die ins Haus eindringen, scheint möglich; vgl. die Zweckangabe in Sefer Shimmush Tehillim § 64 (L34). Õimi Óirahl: In L34 soll Ps 61 siebenmal gebetet werden, um ein langes Leben zu bewirken. Ein assoziativer Bezug besteht zwischen der Zweckangabe und Ps 61,7: Du wirst Tage zu den Tagen des Königs hinzufügen. Bei jedem Mal soll auch noch ein umfangreiches magisches Gebet, das ein Sündenbekenntnis301 enthält sowie einige die Verlängerung des Lebens betreffende Bibelverse zitiert, gesprochen werden. Im Gebet wird auf die rabbinischen Sentenzen »Kehre um einen Tag vor deinem Tod«302 sowie »Die Kraft der Buße steigt bis zum Thron der Herrlichkeit auf«303 verwiesen, um nach dem Simile-Prinzip Gleiches für den Klienten in Anspruch zu nehmen. In gleicher Weise werden eine ganze Reihe von Bibelversen, die die Lebensverlängerung des Frommen und die Umkehr des Sünders betreffen, zitiert. § 68 inuy: In S1551 soll Ps 62 mit einem magischen Gebet in der Nacht zum Sonntag nach dem Abendgebet und am Montag nach dem Nachmittagsgebet gesprochen werden, um Vergebung für Sünden zu erhalten. In einem literari-

299

Zu Feinden siehe den Kommentar zu § 10. Siehe den Kommentar zu § 10. 301 Siehe den Kommentar zu § 25. 302 Vgl. mAv 2,10; bShab 153a. 303 Vgl. bYom 86a. 300

252

6. Kommentar

§ 68–§ 71

schen exemplum304 wird auf den in der Überschrift dieses Psalms genannten Verfasser David verwiesen. Eine andere bzw. weitere Zweckangabe für Ps 62, die Rettung aus Not und Schuld, ist nur in den ältesten Textzeugen belegt.305 Õiyr Õiwna: In L34 soll Ps 62 mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um vor bösen Menschen errettet zu werden, die mit Unrecht und Gewalt aufhetzen bzw. kämpfen, und ihre Pläne zu zerstören. Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 62,4f.: Wie lange wollt ihr einen Mann bestürmen, morden ihr alle. . . . Sie planen nur, ihn von seiner Höhe zu stoßen; sie finden Gefallen an der Lüge. § 69 útuw: In beiden Rezensionen soll Ps 63 gesprochen werden, um eine Geschäftspartnerschaft, in S1551 vorteilhaft, gelingen zu lassen. Das GenizaFragment CUL T.-S. K 1.149, fol. 1a/17–19 (Nr. 80, MTKG III, S. 263), O1531a und auch N1878 sind parallel zu S1551. Das Geniza-Fragment CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 3b/16–18 (Nr. 81, MTKG III, S. 294), liest dagegen: »Wenn du (Geschäfts)partner mit einem Anderen bist, und du willst dich von ihm ohne Streit trennen (ucm alb hinim glpal).« L34 liest zusätzlich noch ein magisches Gebet. In S1551 wird zusätzlich als weiterer Zweck »Erfolg im Handel« angegeben. Auch in Sefer Shimmush Tehillim § 123 findet sich diese Zweckangabe; siehe dort den Kommentar. § 70 aiimd rhn trby ia: In S1551 dient der gesprochene Ps 64 der Rettung aus einem durchquerten Wasserlauf.306 ajxl Óibiua Ób uwxki lbl: In L34 soll Ps 64 mit einem magischen Gebet gesprochen werden, damit man nicht durch seine Feinde zu einer Sünde verführt wird. Verschwörungen, Bosheiten und Pläne der Feinde werden in Ps 64,3–7 thematisiert. § 71 wn rbm Õulk tiyb ia: Das Sprechen von Ps 65 und seines Namens dient in S1551 dem Gewähren einer Bitte. In den ältesten Textzeugen werden für diesen Zweck mehrere Psalmen zusammengefaßt.307 Des weiteren wird als Zweck ganz allgemein Erfolg angegeben. hbuwtb buwiw iml hlipt tymwhl: In L34 dient Ps 65 der Erhörung eines Bußgebetes. Entsprechend dazu heißt es in Ps 65,3f.: Hörer des Gebets, zu dir wird alles Fleisch kommen. Sündige Taten haben mich überwältigt; unsere Vergehen, du wirst sie vergeben. 304

Siehe den Kommentar zu § 10. Vgl. CUL T.-S. K 1.149, fol. 1a/16f. (Nr. 80, MTKG III, S. 263); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 3b/14f. (Nr. 81, MTKG III, S. 294); O1531a und N1878. 306 Siehe den Kommentar zu § 26. 307 Vgl. CUL T.-S. K 1.149, fol. 1a/19–22 (Nr. 80, MTKG III, S. 263f.): Pss 61 bzw. 64; 65; 66 und 67; CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 3b/21–23 (Nr. 81, MTKG III, S. 294): Pss 65; 66 und 67; O1531a: Pss 61 und 67; N1878: Pss 65; 66 und 67. 305

253

§ 71–§ 73

6. Kommentar

Õih rysl: Als weiteres Szenario, bei dem der Psalm magisch verwendet werden kann, wird ein Seesturm genannt.308 Auch diese Zweckangabe findet ihre Entsprechung im Psalmtext; vgl. Ps 65,8 über Gott: Der das Brausen der Meere besänftigt, das Brausen ihrer Wellen. Dennoch wirkt diese Zweckangabe deplaziert, vor allem, weil sie nicht im magischen Gebet aufgegriffen wird.

§ 72 xur hiulyd ñaml: In S1551 soll Ps 66 auf ein Amulett, das sich ein von einem bösen Geist Besessener umhängen soll, geschrieben werden.309 Zugleich soll der Vers Ps 69,2 allein bzw., wenn der anzitierte Vers pars pro toto verstanden wird, der gesamte Ps 69 geflüstert werden.310 Óirdn Õlwl: In L34 soll Ps 66 zusammen mit einem magischen Gebet morgens in der Synagoge311 gesprochen werden, um Gelübde erfüllen zu können. Anstelle des dieser Zweckangabe entsprechenden Verses Ps 66,13 (Ich will dir erfüllen meine Gelübde) wird der fast identische Vers Ps 116,18 innerhalb des Gebetes zitiert. Der Einhaltung von Gelübden dient in Sefer Shimmush Tehillim § 136 (L34) auch der Abschnitt Ps 119,57–64. § 73 Ohne die Überschrift besteht Ps 67 aus sieben Versen und 49 Wörtern. Der fünfte Vers besteht ebenfalls aus 49 Buchstaben, wenn man das dageshierte Mem doppelt zählt. Wegen dieser zahlensymbolischen Häufung der Zahl »Sieben« wird dieser Psalm auch am Ausgang des Schabbat (tbw iacum) und in den Tagen des omer-Zählens gelesen. Die 49 Wörter des Psalms entsprechen den 49 omer-Tagen: An jedem Tag wird das korrespondierende Wort des Psalms beim Beten laut hervorgehoben.312 Auf Amuletten wird etwa seit dem 15. Jh. relativ häufig der Text von Ps 67 kalligraphisch in Form einer menora dargestellt.313 Diese Art der Darstellung von Ps 67 findet sich beispielsweise auch in den folgenden Sammelhandschriften:

308 Zur magischen Beruhigung eines Seesturms und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 5. 309 Zu Exorzismen siehe den Kommentar zu § 8; zu Schutzamuletten gegen böse Geister siehe den Kommentar zu § 12. 310 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 311 Zur Synagoge als Ort einer magischen Handlung und zu weiteren Belegen aus dem Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 15. 312 Vgl. Elbogen, Der jüdische Gottesdienst, S. 388; Davis/Frenkel, The Hebrew Amulet, S. 21. 313 Siehe die Beispiele in: Schrire, Hebrew Amulets, S. 87ff.; Shachar, Jewish Tradition in Art, S. 238, 240; S. 244, Nr. 783; S. 246, Nr. 784; S. 248, Nr. 789, 790; S. 272, Nr. 874, 875, 876, 877, 878, 879; S. 274, Nr. 880, 881, 883; Ms New York, Yeshiva University, 1138, fol. 89a–b; Davis/Frenkel, The Hebrew Amulet, S. 21; vgl. dazu G. Scholem, »Das Davidschild. Geschichte eines Symbols«, in: id., Judaica 1, Frankfurt a. M. 1963, S. 97f.

254

6. Kommentar

§ 73–§ 75

Ms London, Montefiore Collection, 247 (Halberstam 317), fol. 76b. Ms New York, Yeshiva University, 1138, fol. 89a–b. Ms St. Petersburg, Institute of Oriental Studies of the Russian Academy, B394, fol. 1b–2a. idimt txdq:

In S1551 werden nur die Zwecke genannt, denen der Psalm dienen soll: Heilung von langanhaltendem Fieber ([t]idimt txdq)314 sowie (implizit) Rettung aus einer Gefangenschaft.315 Im rabbinischen Sprachgebrauch wird dieses Fieber als atqity awmiw (wörtlich »altes«, gemeint ist »chronisches« bzw. »langanhaltendes Fieber«) bezeichnet.316 Gegen dieses Fieber wird im Sefer Shimmush Tehillim auch Ps 107 (S1551) verwendet. Õui 'j'm lkb: In L34 wird der Psalm täglich während der 49 Tage des omer-Zählens gebetet, was der liturgischen Verwendung dieses Psalms, die mit seiner oben genannten Besonderheit begründet wird, entspricht. yr rbd lkm lcnhlu dsxlu ñxl: Des weiteren wird der Psalm verwendet, um Gnade und Gunst zu erhalten sowie um von jeder bösen Sache und vor Dieben errettet zu werden.317 Entsprechend der Zweckangabe zur Gnade heißt es in Ps 67,2: Gott sei uns gnädig. Nur zum letztgenannten Zweck wird eine Handlung angewiesen. Der Psalm soll in jeder Nacht mit seinem Namen und einem magischen Gebet gebetet werden. § 75 awib axurl: In S1551 soll Ps 68 über Quellwasser geflüstert werden,318 um von einem bösen Geist befreit zu werden. Was mit dem Wasser weiter geschehen soll, wird nicht angegeben.319 Õirusah tibb tualwlwb supt auhw im: In L34 wird Ps 68 verwendet, um jemanden aus einer Gefangenschaft in Ketten zu befreien.320 Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 68,7: Gott ist es, der . . . Gefangene hinausführt ins Glück.321 Der Psalm soll in Reinheit dreimal täglich gesprochen werden. Im ebenfalls zu sprechenden magischen Gebet wird in einem literarischen exemplum322 auf den Exodus aus Ägypten verwiesen, um in gleicher Weise Rettung zu erwirken. In Ps 68,8 (Gott, als du auszogst vor deinem Volk, als du einherschrittest durch die Wüste) wird ebenfalls auf den Exodus Bezug genommen.

314

Zu Fieber und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu

§ 54. 315

Zur Rettung aus Gefangenschaft siehe den Kommentar zu § 30. Vgl. bGit 67b; dazu Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 183. 317 Vgl. zum Gegenzauber den Kommentar zu § 31. 318 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 319 Zur Bedeutung von Wasser in Exorzismen siehe den Kommentar zu § 8. 320 Zur Rettung aus Gefangenschaft siehe den Kommentar zu § 30. 321 Vgl. auch Ps 68,19: Du hast Gefangene weggeführt. 322 Siehe den Kommentar zu § 10. 316

255

§ 76

6. Kommentar

§ 76 turiby lybu ianzu ñdmx: In S1551 soll Ps 69 über Wasser gesprochen und dieses anschließend getrunken werden, wenn man sexuell gesündigt hat.323 L34 listet eine ganze Reihe von Zwecken und entsprechenden Anweisungen auf. hrc: Um aus jeder Bedrängnis gerettet zu werden, soll Ps 69 dreimal täglich gesprochen werden. Õim huqm lkmu rhnmu Õibr Õim újwm: Um aus einer Notlage im Wasser gerettet zu werden, soll ein magisches Gebet, das auch die persönlichen Vergehen thematisiert, gesprochen werden. Õimxr wqbl hcru ajxw im: Jemand, der um Erbarmen wegen seiner Vergehen bitten möchte, soll diesen Psalm 30 Tage lang jeden Morgen in der Synagoge beten.324 Das nachfolgend genannte magische Gebet enthält ein Sündenbekenntnis325 und die Bitte um Erbarmen. hinb Õitmw ua hidli tlpmw hrh hwal: Zur Vermeidung einer Fehlgeburt oder von Kindstod soll Ps 69 zusammen mit einem magischen Gebet auf ein Amulett, das der Frau umgehängt wird, geschrieben werden. hidli tlpmw hwal: In einer weiteren Anweisung gegen eine Fehlgeburt soll ein magisches Gebet (der Psalm wird nicht erwähnt!) auf ein Amulett aus Katzenhaut geschrieben werden. Im Gebet werden Geister, Dämonen und Lilits326 für die Gefahr der Fehlgeburt verantwortlich gemacht.327 hrbytn alu br ñmz rbyw hwal: Weiterhin soll Ps 69 auf ein Amulett geschrieben werden, damit eine ältere, kinderlose Frau doch noch schwanger wird. Kinderlosigkeit bzw. Unfruchtbarkeit gelten in vielen Kulturen als Makel, besonders der Frau. Eine kinderlose Ehe hat ihren Zweck verfehlt und kann nach zehn Jahren geschieden werden.328 Im Sefer Shimmush Tehillim werden auch die Pss 102 und 103 (beide S1551, §§ 111 und 112) gegen Unfruchtbarkeit empfohlen. Literarische exempla329 verweisen auf die biblischen Frauen Sara, Rebekka, Rachel und Hanna, die auch nach vielen Jahren Kinderlosigkeit schwanger wurden. Auf die gleiche Weise soll nach dem Simile-Prinzip auch der Erfolg des Amulettes erwirkt werden. In bBB 120a heißt es, daß die himmlischen Dienstengel Ps 113,9 (Der die Unfruchtbare des Hauses wohnen läßt als eine fröhliche Mutter von Söhnen.) gesungen haben, damit Mirjam schwanger wird. 323 Im Sefer Shimmush Tehillim wird auch Ps 51 (in beiden Rezensionen) bei sexuellen Übertretungen empfohlen; siehe den Kommentar zur Stelle. 324 Zur Synagoge als Ort einer magischen Handlung und zu weiteren Belegen aus dem Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 15. 325 Siehe den Kommentar zu § 25. 326 Zur Dämonenklasse der Lilits, besonders im Zusammenhang mit Kindstod, siehe den Kommentar zu § 36. 327 Zu Schutzamuletten gegen böse Geister siehe den Kommentar zu § 12. 328 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 478. 329 Siehe den Kommentar zu § 10.

256

6. Kommentar

§ 76–§ 77

In CUL T.-S. NS 322.10, fol. 1a/14–24 (Nr. 7, MTKG I, S. 86), wird ebenfalls innerhalb einer Sammlung von segullot bei Geburtsschwierigkeiten auf die Geburtsgeschichten einiger biblischer Frauen, darunter auch Sara, Rebekka und Rachel, explizit Bezug genommen.330 Ómw ly utua ñisnuaw iml: Für die weitere Zweckangabe, aus einer Gewaltanwendung wegen der jüdischen Religionszugehörigkeit errettet zu werden, soll ebenfalls Ps 69 gesprochen werden. iug anuw timhl: Eine weitere Anweisung dient dem Zweck, einen nichtjüdischen Hasser331 zu töten. Die Tötung ist zwar sicherlich der extremste Fall von Schadenzauber, aber keineswegs selten belegt.332 Allein im Sefer Shimmush Tehillim finden sich dazu zwei weitere Beispiele: § 87 (S1551) und § 113 (L34). Auch in SHR I §§ 42–45 dient eine segulla, die eine Beschwörung einschließt, dem Tod eines Gegners. So heißt es im Beschwörungstext: Ich übergebe euch, Engel der Wut und des Zorns, N. N., Sohn der N. N., damit ihr ihn erdrosselt und seine Erscheinung zerstört, ihn auf (sein) Bett werft und sein Vermögen verringert, seinen Verstand und sein Herz ablenkt, seinen Verstand, sein Herz und seine Gedanken zerbrecht. Er soll immer mehr Mangel leiden, bis er zu seinem Tode kommt. qzx Ñmux:

Der Psalm soll über starken Essig fünfzehnmal gesprochen werden. Die Verwendung von Essig in einem Schadenzauber ist angesichts der ätzenden Eigenschaft dieser Säure nicht verwunderlich.333 Anschließend soll der Essig vor dem Tor des Hasser ausgegossen werden.334 Im magischen Gebet, das nach dem Psalm gesprochen werden soll, wird mittels literarischer exempla335 auf Haman und Amalek verwiesen, um nach dem Simile-Prinzip auf gleiche Weise die Vernichtung der Feinde des Klienten zu erwirken. In einer segulla für Liebe und Zuneigung in JTSL ENA 1177, fol. 20b/5–11 (Nr. 59, MTKG II, S. 57), soll Ps 69,2 (oder pars pro toto doch der ganze Psalm?) geschrieben werden. § 77 Óanw lbql abrqb: In S1551 soll Ps 70 im Kampf gegen einen Hasser gesprochen werden, um diesen zu besiegen.336 330 Vgl. auch die Erwähnung von Sara und Hanna in einer segulla für die Fruchtbarkeit einer Frau in CUL T.-S. K 1.157, fol. 1b/12f. (Nr. 8; MTKG I, S. 111). 331 Zu Anweisungen gegen Hasser siehe den Kommentar zu § 10. 332 Vgl. z. B. das Fluchformular CUL NS 160.18 (Nr. 47, MTKG II, S. 279f.), das Amulett CUL T.-S. NS 107.3 (Nr. 49, MTKG II, S. 299f.), oder Harba de-Moshe Nr. 68 (ed. Harari, ˙ to Kill a Person’: Harmful Magic S. XX, Zeile 4–8); siehe auch Y. Harari, “‘If You Wish and Protection from it in Early Jewish Magic” (hebr.), in: Jewish Studies 37, 1997, S. 111–142; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 54; Graf, Gottesnähe und Schadenzauber, S. 108–157. 333 Zur Verwendung von Essig als Heilmittel vgl. mShab 14,4; yShab 14,4/6 (14d). 334 Zur magischen Praktik des Ausgießens siehe den Kommentar zu § 10. 335 Siehe den Kommentar zu § 10. 336 Zu Anweisungen gegen Hasser siehe den Kommentar zu § 10.

257

§ 77–§ 80

6. Kommentar

hrc tyb: In L34 soll Ps 70 mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um Rettung aus einer Bedrängnis zu bewirken. Die göttliche Rettung vor denen, die nach meinem Leben trachten (Vers 3), ist Thema von Ps 70, ohne daß aber das Signalwort »Bedrängnis« explizit vorkommt. Im Gebet werden stereotyp die persönlichen Vergehen und Freveltaten für die Bedrängnis verantwortlich gemacht.

§ 78 hsiptm lcnhl: In S1551 dient Ps 71, wenn er dreimal täglich je siebenmal gesprochen wird, der Befreiung aus einer Gefangenschaft.337 Ein assoziativer Bezug zur Zweckangabe besteht in Ps 71,4: Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Gottlosen! tunuzm trcb ua biua trcb ua hrc Õuwb: In L34 soll Ps 71 gebetet werden, um aus einer Bedrängnis durch Feind oder Hunger errettet zu werden. Von der göttlichen Rettung aus Bedrängnis (hrc) ist auch in Ps 71,20 die Rede: Der du uns viele und unheilvolle Bedrängnisse hast sehen lassen, du wirst uns wieder beleben und uns aus den Tiefen der Erde wieder heraufführen. hnqzh ñmzb umui tirxab hihiw: In einem weiteren Szenario soll der Psalm täglich morgens und abends gebetet werden, wenn man im Sterben liegt oder sehr alt ist, ohne daß eine konkrete Zweckangabe explizit formuliert wird. Entsprechend dazu heißt es in Ps 71,9 an Gott gerichtet: Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlaß mich nicht!338 § 79 dsxu ñx: In beiden Rezensionen dient Ps 72 dem Gewinn von Gnade und Gunst vor allen (S1551) bzw. vor einem König (L34). Zwar werden die Wörter »Gnade« und »Gunst« in diesem Psalm nicht explizit genannt, aber das Thema ist ein göttliches Heilsversprechen. Könige werden in diesem Psalm mehrmals erwähnt; vgl. Ps 72,1.10.11. In S1551 wird der Psalm zu diesem Zweck auf ein Amulett, das man sich umhängen soll, geschrieben. In L34 soll der Psalm dagegen mit einem magischen Gebet gesprochen werden. uisknm dri alw: Eine weitere Zweckangabe in S1551 besagt, daß Ps 72 gut sei, vor Verlust des Besitzes zu schützen. Ein assoziativer Bezug zu diesem Zweck besteht in Ps 72,4.12.13 (Hilfe für die Armen); 72,15 (Gabe vom Gold Schebas) und 72,16 (Überfluß an Getreide im Land). § 80 dmwm lcnhl: In S1551 dient Ps 73, wenn er täglich siebenmal gesprochen wird, der Rettung vor der Zwangstaufe. In den ältesten Textzeugen ist keine Zweckangabe zu Ps 73 belegt, so daß entsprechend des christlichen Umfelds der Endfassung des textus receptus in S1551 die Übersetzung spezifiziert wurde. Das Lexem dmw bedeutet ursprünglich allgemein »zwangsweiser Aus-

337 338

Gott.

258

Zur Rettung aus Gefangenschaft siehe den Kommentar zu § 30. Vgl. auch Ps 71,18: Und auch bis zum Alter und bis zum Greisentum verlaß mich nicht,

6. Kommentar

§ 80–§ 83

tritt aus dem Judentum/Religionsverfolgung«339 und wird seit dem christlichen Mittelalter speziell für die »Zwangstaufe« verwendet. Letzteres ist eine viel bezeugte Praxis gegenüber gefangenen, überfallenen oder hierzu verurteilten Juden.340 Die drohende Gefahr des Abfalls vom Glauben wird in diesem Psalm thematisiert; vgl. Ps 73,2: Ich aber – fast wären meine Füße ausgeglitten, beinahe hätten gewankt meine Schritte. Ebenso wird die Treue zu Gott an verschiedenen Stellen zum Ausdruck gebracht; vgl. Ps 73,27: Du bringst zum Schweigen jeden, der von dir weg hurt. Õiyr Õiwna: In L34 soll Ps 73 mit einem magischen Gebet gegen Verleumdungen und falsche Anschuldigungen böser Menschen gesprochen werden.341 Über Verleumder heißt es in Ps 73,8: Sie höhnen und reden in Bosheit Bedrükkendes. § 81 Õibiua / ñians: In beiden Rezensionen soll Ps 74 gegen Feinde gesprochen werden;342 S1551 nennt als zusätzlichen Zweck die Abwehr von Geistern und L34 die Verhinderung der Zerstörung der Gemeinde. Feinde und Widersacher werden mehrfach in diesem Psalm genannt. So heißt es z. B. in Ps 74,3: Alles hat der Feind im Heiligtum verwüstet; vgl. auch Ps 74,4.10.18.23. Auch die Gemeinde und die Zerstörung ihrer Heiligtümer werden thematisiert; vgl. Ps 74,2.4.7.8. In L34 wird zu diesem Zweck ein morgendliches und abendliches Fasten angeordnet.343 § 82 ñuy txilsl: In S1551 wird nur der Zweck »Verzeihen eines Vergehens« und der Name von Ps 75 angegeben, ohne daß eine Handlung angewiesen wird. Õiniwlmhu Õiywrhu Õidzh: In L34 soll Ps 75 gesprochen werden, um Gottvergessene, Frevler und Verräter zu unterwerfen und zu vernichten. Das Tun der Gottlosen und ihre Bestrafung werden in diesem Psalm mehrfach erwähnt; vgl. Ps 75,3.5.8.9.11. § 83 Õimmu wam lcnhl: In S1551 wird nur der Zweck »Rettung aus Feuer und Wasser« angegeben, ohne daß eine Handlung angewiesen wird. Ein assoziativer Bezug besteht zwischen der Zweckangabe und Ps 76,4 (»Brände«) sowie Ps 76,10 (»Rettung«). In den ältesten Textzeugen344 wird dagegen ein völlig

339

Vgl. z. B. bHul 101b; bHag 77b. Vgl. z. B. F. Lotter, »Tod oder Taufe. Das Problem der Zwangstaufen während des ersten Kreuzzugs«, in: Juden und Christen zur Zeit der Kreuzzüge, hrsg. von A. Haverkamp, Sigmaringen 1999, S. 107–152. 341 Vgl. zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim den Kommentar zu § 17. 342 Zu Feinden siehe den Kommentar zu § 10. 343 Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. 344 Vgl. CUL T.-S. K 1.149, fol. 1b/1f. (Nr. 80, MTKG III, S. 264); CUL T.-S. NS 216.23*, 340

259

§ 83–§ 85

6. Kommentar

anderer Zweck angegeben, bei dem es um einen Exorzismus eines Geistes bei der Mutter eines Neugeborenen geht. Diese Zweckangabe ist im Verlauf der Textgeschichte – siehe den korrupten Text in N1878 – verlorengegangen. jpuwl: In L34 sollen Ps 76, sein Name und ein magisches Gebet von einem Richter gesprochen werden, damit er gerecht urteilt und nicht korrumpiert wird. Das Signalwort »Gericht« ist in Ps 76,9.10 belegt. § 84 hrc: In S1551 wird nur der Zweck Schutz vor Bedrängnis angegeben, ohne daß eine Handlung angewiesen wird. Entsprechend heißt es in Ps 77,3: Am Tag meiner Bedrängnis suchte ich den Herrn. Dagegen werden in den älteren Textzeugen345 die Pss 77; 78; 79 und 80 bei Bedrängnis (Ól ñiqiym) durch Hasser oder Geister zusammengefaßt, um große Wunder zu sehen. Daß auch Ps 77 verwendet wird, scheint sekundär zu sein, da nach der Aufzählung der Psalmen nur von »drei Psalmen« die Rede ist.346 [ymwn] tuihl: In L34 wird Ps 77 empfohlen, um von Gott erhört zu werden und um allgemeine Zustimmung und Ansehen zu gewinnen. Der Zweck, von Gott erhört zu werden, wird bereits im zitierten Psalmanfang ausgesprochen. § 85 tuklmh inpl dsxlu ñxl: In S1551 wird nur der Zweck »Gnade und Gunst vor dem Königtum« angegeben, ohne daß eine Handlung angewiesen wird. Dagegen werden in CUL T.-S. K 1.149, fol. 1b/2–5 (Nr. 80, MTKG III, S. 264), und O1531a die Pss 78; 79 und 80 bei Bedrängnis durch Hasser oder Geister zusammengefaßt, um große Wunder zu sehen. Diese Zusammenstellung von drei Psalmen scheint gegenüber den oben genannten Parallelen ursprünglicher zu sein.347 Õisn ul uwyiw: In L34 wird Ps 78 empfohlen, um Wunder348 zu erleben. Auch in den ältesten Textzeugen349 heißt es, allerdings bei anderer Zweckangabe, daß man Wunder sehen wird. Die Wundertaten Gottes werden in Ps 78,4.11.12.32.43 erwähnt, allerdings nicht als Õisn, sondern mit den Lexemen tualpn, tutua und tpum.

fol. 4a/16f. (Nr. 81, MTKG III, S. 295); CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 1a/17f. (Nr. 82, MTKG III, S. 338); O1531a und N1878 (korrupt). Nur in N1878 werden die Pss 73; 74; 75 und 76 für diesen Zweck zusammengefaßt. 345 Vgl. CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 4a/18–21 (Nr. 81, MTKG III, S. 295); CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 1a/19–23 (Nr. 82, MTKG III, S.338), und N1878. 346 Siehe den Kommentar zu §§ 85 und 87. 347 Siehe den Kommentar zu § 84. 348 Õisn. Vgl. zu diesem Begriff in der frührabbinischen Literatur Becker, Wunder und Wundertäter, S. 187–195; siehe zu Belegen im Sefer Shimmush Tehillim den Kommentar zu § 45. 349 Vgl. CUL T.-S. K 1.149, fol. 1b/5 (Nr. 80, MTKG III, S. 264); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 4a/21 (Nr. 81, MTKG III, S. 295); CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 1a/22f. (Nr. 82, MTKG III, S. 338); O1531a und N1878.

260

6. Kommentar

§ 85–§ 86

uitunuzm uyipwiwu: Ein assoziativer Bezug zur Zweckangabe des Nahrungsüberflusses besteht in Ps 78,25: Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. Im magischen Gebet wird mit literarischen exempla350 auf das Exodusgeschehen sowie die Esthergeschichte verwiesen, um in gleicher Weise nach dem Simile-Prinzip Wundertaten für den Klienten zu erwirken. Die Rettung Israels in Ägypten wird in diesem Psalm ausführlich behandelt; vgl. Ps 78,12.43.51.

§ 86 Dieser Abschnitt, der mit Ps 78,38 die Mitte des Psalters anzeigt, findet sich nur in L34.351 Offensichtlich sollen in diesem Abschnitt pars pro toto die Verse Ps 78,38–72 verwendet werden.352 dxa Õui txdql: Ein mit diesen Versen beschriebenes Amulett soll die Heilung von eintägigem Fieber (dxa Õui txdq) bewirken.353 Im talmudischen Sprachgebrauch wird dieses Fieber entweder als amui tb atwia354 oder als imui tb awmiw355 bezeichnet. Darunter ist nach Preuss und Jastrow das Wechselfieber, die quotidiana, zu verstehen.356 Wandrey vermutet, daß es sich bei diesem Fieber, wenn es zusammen mit Schüttelfrost genannt wird, um eine Malariaart handeln könnte, bei der der Lebenszyklus des Erregers die Frequenz der auftretenden Symptome bestimmt.357 Im nachfolgend genannten magischen Gebet heißt es, daß der Geist, der für das Fieber verantwortlich gemacht wird, den Kranken verlassen soll.358 Einen möglichen Bezugspunkt bietet Ps 78,63: Seine jungen Männer fraß das Feuer/Fieber.359 Die Verwendung von Bibelversen, in denen von Feuer die Rede ist, ist in einem Schadenzauber aus der Kairoer Geniza, der Fieber schicken soll, explizit belegt.360

350

Siehe den Kommentar zu § 10. Dagegen wird im MT Ps 78,36 als rpsh icx bezeichnet. 352 Zweimal heißt es explizit in § 86, daß »nach dem Psalm« (rumzmh rxa) das magische Gebet geschrieben werden soll. 353 Zu Fieber und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 54. 354 Vgl. bYev 71b; bShab 66b; bSan 47b. 355 Vgl. bGit 67b. 356 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 184; Jastrow, Dictionary, S. 126 und 1602. 357 Siehe Wandrey, in: Jewish Studies between the Disciplines, S. 262f. 358 Zu Exorzismen siehe den Kommentar zu § 8. 359 Das Wort wa hat im biblischen Sprachgebrauch die Bedeutung »Feuer« und nachbiblisch zusätzlich noch »Fieber«; vgl. Jastrow, Dictionary, S. 126. Diese Form von Wortspiel kann implizit in §§ 114, 115 und 181 für mögliche Assoziationen zu einzelnen Psalmversen vermutet werden und findet sich in § 182 auch explizit. 360 Vgl. CUL T.-S. K 1.120, fol. 1a/10–18 (Nr. 60, MTKG III, S. 61); dazu auch Salzer, Magie der Anspielung, S. 191f. 351

261

§ 86–§ 87

6. Kommentar

Ein weiteres Amulett soll mit einem magischen Gebet361 beschrieben werden, um einen Epileptiker durch Austreibung der Dämonen, Geister und Lilits362 zu heilen.363 Für Epilepsie (hpkn – wörtlich: der »Gekrümmte«) werden in der rabbinischen Literatur als abnorm qualifizierte sexuelle Praktiken, Besessenheit durch Dämonen oder Vererbungen verantwortlich gemacht.364 In tShab 4,9 wird ebenfalls ein Amulett zur Behandlung von Epilepsie bzw. zum Schutz vor dieser Krankheit genannt. In dem magischen Gebet wird eine ganze Reihe von möglichen Schicksalsschlägen und Katastrophen (»Feuer, Wasser, Feindschaft, Seuche, Pest, Dürre, Hunger, Feinde«) aufgelistet, die vor allem aus biblischen Verfluchungstexten bekannt sind.365 Fast identische Formulierungen finden sich im Sefer Shimmush Tehillim in den §§ 91 und 111 (beide L34). Die Nähe zu magischen Fluchformularen wird durch die beschworene Bestrafung der für die Krankheit verantwortlichen Dämonen und Geister deutlich: hpknl:

Es sollen ihre Glieder abgezogen, abgerissen, gebrochen, abgeschnitten, ausgegossen und zur Erde geworfen werden.366 supt Õdal: Zuletzt sollen diese Verse und ein magisches Gebet ebenfalls auf ein Amulett geschrieben werden, um einen Gefangenen zu befreien.367 Das Signalwort »Gefangenschaft« ist in Ps 78,61 belegt.

§ 87 Õianuw timhl: In S1551 soll Ps 79 gesprochen werden, um Hasser zu töten.368 Hasser sind auch in den ältesten Textzeugen, in denen aber die Pss 78; 79 und 80 zusammengefaßt werden, in der Zweckangabe belegt.369 Die Taten der Feinde Israels und die göttliche Rache an ihnen sind Thema dieses Psalms. ajux hihi lbl: In L34 wird das Sprechen von Ps 79 und eines magischen Gebetes empfohlen, um kein Sünder zu werden. Das magische Gebet thematisiert die persönlichen Vergehen und bittet um göttliches Erbarmen. Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist Ps 79,9: Rette uns und vergib unsere Sünden um deines Namens willen!

361

Das Schreiben des Psalmabschnitts wird nicht explizit genannt. Zur Dämonenklasse der Lilits siehe den Kommentar zu § 36. 363 Zu Exorzismen siehe den Kommentar zu § 8. 364 Vgl. bPes 112b; bGit 70a; bKet 60b; bBM 80a; bYev 64b; WaR 16,1; siehe auch Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 343f.; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 55. 365 Vgl. Lev 26,14–39; Dtn 28,15–68. 366 Vgl. z. B. ähnliche Formulierungen in: CUL T.-S. K 1.90 (Nr. 17, MTKG I, S. 200f.); CUL T.-S. NS 160.18 (Nr. 47, MTKG II, S. 279f.); CUL T.-S. NS 252.10 (Nr. 70, MTKG III, S. 154f.). 367 Zur Rettung aus Gefangenschaft siehe den Kommentar zu § 30. 368 Zur Tötung eines Feindes siehe den Kommentar zu § 76. 369 Siehe den Kommentar zu den §§ 84 und 85. 362

262

6. Kommentar

§ 87–§ 89

hnuirh dbaw hwal: Weiterhin soll der Psalm mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um eine Fehlgeburt zu verhindern.370 Ein assoziativer Bezug zu dieser Zweckangabe besteht in Ps 79,11: Laß übrigbleiben die Kinder des Todes!

§ 88 hrz hduby dubyt lbl: In S1551 soll Ps 80 gesprochen werden, um zu verhindern, daß man Götzendienst treibt. Diese Zweckangabe findet sich im Sefer Shimmush Tehillim auch in den §§ 89 und 122 (beide Rezensionen). Die Pointe dieser Zweckangabe liegt darin, daß der magische Gebrauch der Psalmen selbst nicht als Götzendienst angesehen wird. Zur halakhischen Frage der erlaubten und unerlaubten Magie vgl. vor allem die umfassende Studie von Veltri, Magie und Halakha.371 wrugm auhw Õdal: In L34 soll man 30 Tage lang in die Synagoge372 zum Morgengebet gehen und zweimal täglich Ps 80 mit einem magischen Gebet beten, um einen Vertriebenen zurückkehren zu lassen. Die persönlichen Vergehen werden stereotyp in dem Gebet für die Vertreibung verantwortlich gemacht. Das Gebet enthält ein literarisches exemplum373, das auf die Buße von Manasse Ben Hiskija verweist, um nach dem Simile-Prinzip auch die Buße des Klienten anzunehmen und seine Rückkehr zu erwirken. Der Name von Manasse wird in Ps 80,3 erwähnt und dürfte hier Anlaß gegeben haben, auf seine Buße, auf die auch jüdische und christliche literarische Traditionen Bezug nehmen, zu verweisen. In CUL T.-S. K 1.144*, fol. 2a/18–3a/2 (Nr. 22, MTKG II, S. 32), findet sich ein Bußgebet des Manasse, das zwar in einen längeren magisch-liturgischen Text eingebettet ist, selbst aber keine explizit magischen Elemente aufweist. Dieses Beispiel illustriert eindrücklich die fließenden Übergänge zwischen den vermeintlich klar voneinander zu unterscheidenden Phänomenen »Magie« und »Liturgie«.374 Das Bußgebet des Manasse weicht z. T. erheblich von der apokryphen Schrift »Gebet des Manasse« ab.375 § 89 hrz hduby dubyt lbl: In beiden Rezensionen wird Ps 81 zur Vermeidung von Götzendienst empfohlen. Vor Götzendienst wird auch in Ps 81,10 gewarnt: Es soll kein fremder Gott bei dir sein, und du sollst nicht anbeten 370 Zur Fehlgeburt und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 4. 371 Vgl. auch Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 356–386. 372 Zur Synagoge als Ort einer magischen Handlung und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 15. 373 Siehe den Kommentar zu § 10. 374 Vgl. Schäfer, in: Geschichte – Tradition – Reflexion, Bd. 1, S. 541–556; Schäfer/ Shaked, MTKG II, S. 1–17. 375 Vgl. R. Leicht, “A Newly Discovered Hebrew Version of the Apocryphal ‘Prayer of Manasseh’”, in: JSQ 3, 1996, S. 359–373.

263

§ 89–§ 91

6. Kommentar

einen Gott des Auslands. In L34 soll der Psalm mit einem magischen Gebet gesprochen werden. In diesem Gebet wird der böse Trieb für den »Geist der Unreinheit« und für den Götzendienst verantwortlich gemacht.376 Außer der stereotypen Betonung persönlicher Vergehen wird auch auf eine rabbinische Sentenz in mAv 2,1 über die Gleichwertigkeit einer leichten und einer schweren Miswa verwiesen. ˙ § 90 tuxilwb: In S1551 soll Ps 82 während einer Reise gesprochen werden, um eine schnelle Rückkehr und Erfolg zu erwirken.377 hyigi alb Óliw: In L34 soll Ps 82 mit seinem Namen auf ein Amulett aus Gazellenpergament, das um den rechten Fuß gehängt wird, geschrieben werden, um ohne jegliche Anstrengung gehen zu können. Auch hier geht es demnach wie in S1551 um den möglichst schnellen Vollzug einer Reise. In JTSL ENA 3832, fol. 12a, findet sich zur gleichen Zweckangabe eine ähnliche Anweisung: Wer eine lange Reise unternehmen will, ohne verletzt oder müde zu werden, schreibe folgendes auf Pergament . . . und binde es an den rechten Fuß. Selbst wenn du Monate lang gehst, wirst du nicht müde.378

Auch in in CUL T.-S. K 1.80, fol. 1a/14–17 (Nr. 73, MTKG III, S. 175)379, soll ein Amulett an den rechten Fuß gehängt werden.380 Geht es hier – wie bei dem Motiv der »Siebenmeilenstiefel« – darum, die Füße schneller und leichter zu machen, um eine Reise ohne Anstrengung zu bewältigen, ist aus der magischen Literatur des Judentums unter dem terminus technicus qefisat ha-derekh (Órdh tcipq – »Zusammenziehung des Weges«) ˙ eine weitere Praktik bekannt, bei der es um die extreme Verkürzung der Wegstrecke durch »Zusammenziehung« geht.381 § 91 hmxlml: In S1551 soll Ps 83 auf ein Amulett geschrieben werden, um im Krieg nicht besiegt zu werden bzw. bei einer Niederlage kein Unheil zu erfahren. Die Praktik, im Krieg Schutzamulette zu tragen, wird auch in 2 Mac 12,40 bezeugt: Da entdeckten sie, daß alle Toten unter ihren Kleidern Amulette der

376

Zum bösen Trieb siehe den Kommentar zu § 56. Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 7. 378 Ediert von A. Marmorstein, »Beiträge zur Religionsgeschichte und Volkskunde«, in: JJVK 25, 1923, S. 293. 379 Ebenfalls ediert in: Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 172 (»Geniza 15«). 380 Vgl. auch zur gleichen Zweckangabe CUL T.-S. NS 322.50, fol. 1b/11–13 (Nr. 29, MTKG II, S. 133f.). 381 Vgl. den Kommentar zu CUL T.-S. K 1.115, fol. 1b/6 (Nr. 31, MTKG II, S. 155), in: Schäfer/Shaked, MTKG II, S. 159f.; G. Nigal, Magic, Mysticism and Hasidism. The Supernatural in Jewish Thought, Northvale/London 1992, S. 33–49; M. Verman; S. H. Adler, “Path Jumping in the Jewish Magical Tradition”, in: JSQ 1, 1993/94, S. 131–148. 377

264

6. Kommentar

§ 91–§ 93

Götter von Jamnia trugen, obwohl das den Juden vom Gesetz her verboten ist. Das Verbot richtete sich aber nicht gegen das Tragen von Amuletten überhaupt, sondern gegen den Götzendienst im Tempel von Jamnia.382 In Ps 83 werden die kriegerischen Unternehmungen der Feinde Israels und deren Niederlage thematisiert. yr biua liphl: Auch in L34 wird Ps 83 – entsprechend seinem Inhalt – zum Sturz eines Feindes verwendet.383 Zu diesem Zweck soll der Psalm mit seinem Namen auf eine Tonscherbe geschrieben werden.384 Die Scherbe soll dann in das Haus des Feindes geworfen werden.385 Im nachfolgenden magischen Gebet werden die Dienstengel mit einer Feuermetaphorik beschrieben, die bereits biblisch386 und rabbinisch387, aber auch in der Hekhalot-Literatur388 und im Sefer ha-Razim389 bezeugt wird. Der beschworene Katalog der Strafmaßnahmen gegen die Feinde ähnelt den Aufzählungen von Fluchformularen.390 § 92 uilux burm upug hzrw iml: In S1551 soll Ps 84 bei einem Gewichtsverlust durch eine Krankheit helfen.391 Zu diesem Zweck wird in einer einfachen rituellen Handlung der Psalm über einem Topf Quellwasser gesprochen und das Wasser anschließend über dem Kranken ausgegossen. Die Struktur und die Elemente dieses Rituals sind in der jüdischen Magie vielfach belegt.392 hrut dumll: In L34 soll Ps 84 mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um reichlich Tora lernen zu können.393 § 93 Órbx ta tucrl: In S1551 soll Ps 85 im Freien394 mit nach Süden gewendetem Gesicht siebenmal gesprochen werden, um einen Gefährten zu beschwichtigen und von ihm wohlwollend empfangen zu werden.395 Einen möglichen Bezugspunkt bietet Ps 85,6: Willst du uns ewig zürnen? 382

Vgl. Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 87; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 119–

121. 383

Zu Feinden siehe den Kommentar zu § 10. Zur magischen Verwendung von Tonscherben siehe den Kommentar zu § 5. 385 Zu dieser magischen Praktik siehe den Kommentar zu § 10. 386 Vgl. Ps 104,4; Jdc 13,20; Dan 10,6. 387 Vgl. z. B. bHag 14a; BerR 78,1; ShemR 15,6; BamR 21,16; DevR 11,4; siehe auch P. Schäfer, Rivalität zwischen Engeln und Menschen. Untersuchungen zur rabbinischen Engelvorstellung, Berlin/New York 1975, S. 51. 388 Vgl. z. B. SHL §§ 19, 269, 356, 553 u. ö.; siehe auch Schäfer, Der verborgene Gott, S. 76. 389 Vgl. z. B. SHR I §§ 31, 183, 202, 230 und 242. 390 Siehe den Kommentar zu § 86. 391 Zu Krankheiten siehe den Kommentar zu § 12. 392 Siehe den Kommentar zu § 10. 393 Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 29. 394 Siehe den Kommentar zu § 42. 384

265

§ 93–§ 95

6. Kommentar

L34 verwendet Ps 85 zur »Öffnung des Herzens«.396 Dazu soll aus Honig, Mehl und Ziegenmilch ein Kuchen zubereitet werden, auf dem anschließend der Name des Psalms mit Olivenöl geschrieben wird. Bereits in gaonäischer Zeit hieß es, daß alle Gelehrten Israels und ihre Schüler so erfolgreich waren, weil sie gewöhnlich mit magischen Namen bzw. Bibelversen beschriebene Kuchen und Eier aßen.397 Auch der Verzehr von kleinen Kuchen, die mit dem Gottesnamen beschrieben wurden, soll die Aufnahmefähigkeit und Gedächtniskraft von Tora-Schülern stärken.398 Die Zubereitung solcher Kuchen wird auch in einigen Geniza-Fragmenten empfohlen.399 Von den abschließend genannten Namen werden die ersten sechs Namen in Sefer Shimmush Tehillim § 133 (L34) ebenfalls für »Öffnung des Herzens« herangezogen. Die Etymologie des Engelnamens PTHY L (xtp – »öffnen«) verweist auf den ˙ Verwendungszweck. blh txitpl:

§ 94 hyr xur: In beiden Rezensionen dient Ps 86 der Rettung vor einem bösen Geist.400 Die göttliche Rettung des um Hilfe rufenden Beters ist Thema des Psalms; vgl. Ps 86,2: Rette deinen Knecht, der auf dich vertraut! In S1551 wird keine Anweisung für eine Handlung gegeben. Õimxr wqbm: In L34 dient der Psalm auch der Bitte um Erbarmen. Der Psalm soll mit einem magischen Gebet, in dem auch die Rettung vom bösen Trieb, vor Feinden und aus Bedrängnis erbeten wird, gesprochen werden. § 95 lhqh ta ua riyh ta yiwuhl: In S1551 werden die beiden Psalmen Pss 87 und 88 zusammengefaßt. Sie sollen der Rettung der Stadt oder der Gemeinde dienen, ohne daß eine Anweisung für eine Handlung angegeben wird. Das für diese Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort »Stadt« findet sich in Ps 87,3. Õibiuam riy yiwuhl: In L34 wird allein Ps 87 verwendet, um eine Stadt vor den Feinden zu erretten, indem er dreiundzwanzigmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden soll.401 395 Für einen freundlichen Empfang werden im Sefer Shimmush Tehillim auch die Pss 47 und 122 (beide S1551) verwendet. 396 Zu dieser Praktik und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 19. 397 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 123. 398 Vgl. Marcus, Rituals of Childhood, S. 53ff. und 61ff. Zu segullot gegen Vergeßlichkeit siehe auch den Kommentar zu § 130. 399 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.132, fol. 1a/1–8 (»Geniza 17«, in: Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 181); CUL T.-S. Misc. 11.12, fol. 1a/1–8 (Nr. 63, MTKG III, S. 108), und Westminster College Misc. 117, fol. 1a/1–7 (Nr. 72, MTKG III, S. 168f.). 400 Zum Schutz bzw. zur Rettung vor bösen Geistern und Exorzismen sowie weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 8. 401 Zu Anweisungen gegen Feinde und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 10.

266

6. Kommentar

§ 96–§ 97

§ 96 Õiyr Õiilx: In L34 soll Ps 88 achtzehnmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um Krankheiten zu heilen.402 Dieser Psalm thematisiert den Hilferuf eines Todkranken und sein Flehen um göttlichen Beistand. In dem Gebet wird in literarischen exempla403 auf Hiskija404, Mirjam und Naaman, die von ihren Krankheiten geheilt wurden, verwiesen, um nach dem Simile-Prinzip das Gleiche für den Klienten zu erwirken. In einem Amulettformular gegen Fieber in CUL T.-S. K 1.162, fol. 1b/1–12 (Nr. 61, MTKG III, S. 68), wird ebenfalls auf die Heilung biblischer Personen, darunter auch Hiskija und Mirjam, Bezug genommen, um Gleiches für den Klienten zu erwirken. § 97 Õialuxh ñm uitumcyu uirba Õidbatmw Õdal: In S1551 dient Ps 89 der Heilung eines Menschen, dessen Glieder und Knochen von Krankheiten zerstört wurden.405 Nur in einem Geniza-Fragment406 werden für diesen Zweck die Pss 88 und 89 zusammengefaßt verwendet. Zu diesem Zweck soll der Psalm über Olivenöl gesprochen werden. Anschließend soll mit diesem Öl Wolle, die von einem Widder stammt, getränkt werden. Die Wolle soll wohl nach der Variante von S1551 (ñwy) entzündet und der entstehende Rauch über den Kranken gelenkt werden. Die älteren Textzeugen407 lesen dagegen an dieser Stelle sinnvoller rujq – »binden«, wonach aus der Wolle ein Verband (amgulm) gefertigt werden soll. Die Variante von S1551 kann dadurch erklärt werden, daß das Lexem rjq nicht nur »binden«, sondern auch »räuchern« bedeutet. hwiptm wia aicuhl: Außerdem soll Ps 89 im Freien mit zum Himmel gerichteten Augen gesprochen werden, um aus Gefangenschaft befreit zu werden.408 Auf diese Weise soll der Psalm offensichtlich direkt an Gott gerichtet werden.409 In den älteren Textzeugen werden entweder Ps 88 allein410 oder die Pss 88 und 89411 oder die Pss 86; 87 und 88412 für diesen Zweck verwendet. 402 Vgl. auch die Verwendung von Ps 88,10 in einem Heilungszauber in dem GenizaFragment CUL T.-S. K 1.143, fol. 9b/10f., in: Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 196 (= »Geniza 18«, S. 18/10f.). Zu Krankheiten siehe den Kommentar zu § 12. 403 Siehe den Kommentar zu § 10. 404 Siehe PRE 52: die Krankheit Hiskijas als Anlaß für sein bußfertiges Leben nach der Genesung; vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 163. 405 Zu Krankheiten siehe den Kommentar zu § 12. 406 Vgl. CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 4b/21–24 (Nr. 81, MTKG III, S. 296f.). 407 Vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 3a/8 (Nr. 78, MTKG III, S. 205); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 3a/2f. (Nr. 79, MTKG III, S. 250); CUL T.-S. K 1.149, fol. 1b/15f. (Nr. 80, MTKG III, S. 264); CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 1b/25 (Nr. 82, MTKG III, S. 339); O1531a und N1878. 408 Zur Rettung aus Gefangenschaft siehe den Kommentar zu § 30. 409 Siehe den Kommentar zu § 42. 410 Vgl. CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 4b/18–21 (Nr. 81, MTKG III, S. 296); CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 1b/19–22 (Nr. 82, MTKG III, S. 339).

267

§ 97–§ 100

6. Kommentar

tuqdc tuwyl: In L34 soll Ps 89 täglich mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um den Armen (Õiinyl) Almosen geben zu können.413 Das Signalwort hqdc ist in Ps 89,17 (Ótqdcbu) belegt, allerdings nicht in der Bedeutung »Almosen«, sondern als »Gerechtigkeit«. Eine ähnliche Zweckangabe ist in SHL § 646 (Harba de-Moshe) belegt: »Wenn du jemand sein willst, der Mildtätigkeit übt . .˙.« (dsx lumg aht tiyb Óa).

§ 99 ñililu ñidwu ñixurl: In L34 soll Ps 90 zusammen mit drei Engelnamen auf ein Amulett geschrieben werden, um Geister, Dämonen und Lilits414 zu vertreiben.415 Mikha el, Gavri el und Rafa el gehören zu den vier Erzengeln, die häufig als Schutzengel fungieren.416 In dieser Funktion finden sich diese Engel auch in einigen Geniza-Fragmenten.417 In Ps 90,1 wird die Autorschaft dieses Psalms explizit Mose zugeschrieben. In MTeh zu Ps 90 und 100 heißt es, daß Mose sogar die Pss 90–100 verfaßt hat. In PesK 32 wird seine Autorschaft auf die Pss 90–94 eingeschränkt. Daß Mose seine Wundertaten mit Hilfe des geheimen Gottesnamens vollbracht hat, wird in der rabbinischen Literatur an einigen Stellen vermutet.418 So wie der Duft von Räucherwerk vom Altar zu Gott aufsteigt, so soll in Analogie dieses magische Gebet aufsteigen. § 100 Ps 91 ist ohne Zweifel der klassische Psalm in der jüdischen und christlichen Magie. Die Belege für seinen magischen Gebrauch sind sowohl im Judentum419 als auch im Christentum420 äußerst zahlreich. Bereits die altte411 So in den ältesten Textzeugen; vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 3a/9–14 (Nr. 78, MTKG III, S. 206); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 3a/3–8 (Nr. 79, MTKG III, S. 250); CUL T.-S. K 1.149, fol. 1b/16–18 (Nr. 80, MTKG III, S. 264f.), und O1531a. 412

Vgl. N1878. Vgl. auch das magische Gebet in § 95 (L34): Õiinyl hqdc. 414 Zur Dämonenklasse der Lilits siehe den Kommentar zu § 36. 415 Zu Schutzamuletten gegen böse Geister siehe den Kommentar zu § 12. 416 Zu Schutzengeln vgl. Schäfer, Rivalität zwischen Engeln und Menschen, S. 27f. und 60–62. 417 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 12.29, fol. 2a/2f. (Nr. 38, MTKG II, S. 219); CUL T.-S. K 1.162, fol. 1a/28f. (Nr. 61, MTKG III, S. 68); CUL T.-S. K 1.80, fol. 1b/1f. (Nr. 73, MTKG III, S. 175). 418 Vgl. die Belege in Swartz, Scholastic Magic, S. 196. 419 Vgl. oben Kapitel 1.1 mit den entsprechenden Belegen aus Qumran, der rabbinischen Literatur, den babylonischen Zauberschalen und den magischen Geniza-Fragmenten; ferner Salzer, Magie der Anspielung, S. 117–119; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 112f. 420 Vgl. vor allem T. J. Kraus, »Septuaginta-Psalm 90 in apotropäischer Verwendung: Vorüberlegungen für eine kritische Edition und (bisheriges) Datenmaterial«, in: BN 125, 2005, S. 39–73, mit einer Liste papyrologischer und epigraphischer Belege sowie weiterführenden Literaturangaben; id., »Boyw, Bainxvvx und Septuaginta-Psalm 90? Überlegungen zu den sogenannten ›Bous‹-Amuletten und dem beliebtesten Bibeltext für apotropäische Zwecke«, in: ZAC 11, 2008, S. 479–491. 413

268

6. Kommentar

§ 100

stamentliche Forschung hat nach dem ursprünglichen »Sitz im Leben« dieses Psalms gefragt und den apotropäischen Charakter herausgearbeitet.421 Der Psalm dient daher, kaum überraschend, seit altersher der Abwehr feindlicher Mächte, wie böse Geister und Dämonen sowie der böse Blick. In der rabbinischen Literatur wird Ps 91 »Lied gegen Plagegeister« genannt.422 In der Havdala-Zeremonie am Ende des Schabbat wird ebenfalls Ps 91 rezitiert, um mit Beginn der neuen Woche böse Geister abzuwehren.423 Der magische Gebrauch dieses Psalms findet sich daher auch in dem magisch-liturgischen Text Havdala de-Rabbi Aqiva.424 Hier wird Ps 91 versweise mit nomina barbara verknüpft, eine Praxis, die auch im Sefer Shimmush Tehillim425 und auf Amuletten426 bezeugt wird. Diese Technik findet sich auch in Sefer Shimmush Tehillim § 169 (L34).427 hyr xurl ua hiral: In S1551 dienen die beiden Psalmen Pss 90 und 91,428 wenn sie gesprochen werden, der Vertreibung eines Löwen und eines bösen Geistes. Löwen werden auch in einigen magischen Geniza-Fragmenten429 und Zauberschalen430 als Bedrohung genannt. Zur möglichen Deutung des Löwen als Dämon in Tiergestalt siehe den Kommentar zu § 26.

421

Siehe oben die Forschungsgeschichte in Kapitel 2.1; vgl. auch R. J. Burelli, A Study of Psalm 91 With Special Reference to the Theory That It Was Intended As a Protection Against Demons and Magic (Diss.), Cambridge 1993 (Typescript); R. D. Aus, My Name is “Legion”. Palestinian Judaic Traditions in Mark 5:1–20 and Other Gospel Texts, Dallas/Lanham 2003, S. 6–18. 422 bShevu 15b; yShab 6,2/16 (8b); yEr 10,10/3 (26c); siehe oben Kapitel 1.1. 423 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 67; Elbogen, Der jüdische Gottesdienst, S. 121f. 424 Vgl. G. Scholem, “Havdala De-Rabbi Aqiva: A Source for the Tradition of Jewish Magic During the Geonic Period” (hebr.), in: Tarb. 50, 1980/81, S. 251 (HdRA I/17–27). 425 Vgl. § 2 (N1878); O1531, fol. 134a/10–21 (MTKG III, S. 344f. [Siglum: »Mich9«]); CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/10–23 (Nr. 82, MTKG III, S. 341). 426 Vgl. Shachar, Jewish Tradition in Art, S. 242ff., Nr. 781 gegen bösen Blick; Nr. 782 Schutzamulett. 427 Siehe dort den Kommentar; vgl. auch Schäfer/Shaked, MTKG II, S. 9. 428 So auch in N1878. Die ältesten Textzeugen verwenden dagegen nur den Ps 91; vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 3b/1–3 (Nr. 78, MTKG III, S. 206); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 3a/8f. (Nr. 79, MTKG III, S. 250); CUL T.-S. K 1.149, fol. 1b/18f. (Nr. 80, MTKG III, S. 265); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 5a/3f. (Nr. 81, MTKG III, S. 297); O1531a. 429 Vgl. z. B. CUL T.-S. K 1.35*, fol. 2b/6 (Nr. 26, MTKG II, S. 105); CUL T.-S. K 1.163, fol. 1a/50 (Nr. 42, MTKG II, S. 248); JTSL ENA 2672, fol. 20a/1–6 (Nr. 58, MTKG III, S. 47). 430 Vgl. C. H. Gordon, “Two Aramaic Incantations”, in: Biblical and Near Eastern Studies. FS W. S. LaSor, hrsg. von G. A. Tuttle, Grand Rapids (Mich.) 1978, S. 233 (ZRL Bowl 48, Zeile 5); Sh. Shaked, “‘Peace be Upon You, Exalted Angels’: On Hekhalot, Liturgy and Incantation Bowls”, in: JSQ 2, 1995, S. 207 (Sammlung Moussaieff, Bowl 1, Zeile 13f.); Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 118 (»Bowl 16«, Zeile 4).

269

§ 100

6. Kommentar

yrpml: In S1551 soll der Psalm rückwärts geschrieben und anschließend unter die Tür des Hauses gelegt werden, um vor bösen Zauberworten geschützt zu sein. Zumeist wurden die einzelnen Wörter in umgekehrter Reihenfolge geschrieben, seltener die einzelnen Buchstaben. Die Inversion symbolisiert nach dem Simile-Prinzip das Gegenmittel, das den Zauber umzukehren vermag.431 tibh xtp: Die Praktik, Amulette an der Öffnung (Tür, Tor oder Fenster) des Hauses, der Wohnung oder des Stalls zu vergraben, ist gut belegt.432 Eine allgemeinere Form dieser Praktik ist im Verstecken jeglicher materia magica am selben Ort zu sehen.433 Auch das Ausgießen von (manipulierten) Flüssigkeiten zu magischen Zwecken an Türen bzw. Toren ist damit verwandt.434 Phänomenologisch gleichartig ist auch das Anbringen der Mezuzot an den Türpfosten, deren apotropäischer Charakter selbst hinter theologischer Legitimierung deutlich hervorscheint.435 Eine ahnliche Praktik besteht im direkten Beschreiben von Gebäudeöffnungen mit Schriftversen oder Beschwörungstexten zu apotropäischen Zwecken. So existieren beispielsweise epigraphische Befunde an Türstürzen, die Ps 90 LXX (= Ps 91 MT) verwenden.436 In CUL T.-S. NS 153.162, fol. 1b/7–17 (Nr. 36, MTKG II, S. 199), soll der Ps 91 vollständig gesprochen werden, wenn eine bedrückende Heimsuchung die Gemeinde befallen hat. ñiqizmh xirbhl: In L34 soll der Psalm auf ein Amulett gegen Schadegeister, Dämonen und böse Geschehnisse geschrieben werden. Im Anschluß an die Fertigung des Amulettes soll ein magisches Gebet gesprochen werden, in dem die Zweckangabe formuliert wird. Eine weitere Anweisung zu diesem Psalm wird für den Schutz vor Räubern auf einer Reise empfohlen.437 Hier soll

431

Zur magischen Praktik des invertierten Schreibens, besonders von Bibelversen, vgl. z. B. CUL Or. 1080.5.4, fol. 1a/23 (Nr. 11, MTKG I, S. 153); CUL T.-S. AS 142.12, fol. 1a/64f. (Nr. 15, MTKG I, S. 186); Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 85f.; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 116. 432 Vgl. im Sefer Shimmush Tehillim § 117 (S1551); SHR I § 76; vgl. auch CUL Or. 1080.15.81, fol. 1a/9 (Nr. 12, MTKG I, S. 162), und den Kommentar zur Stelle, ibid., S. 169; CUL T.-S. K 1.80, fol. 1b/12f. (»Geniza 15«, Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 173); ferner Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 83. 433 Vgl. z. B. Sefer Shimmush Tehillim §§ 10 (L34: »Staub«) und 50 (S1551: »Haar«); SHR I § 50 mit Kommentar zur Stelle. 434 Siehe den Kommentar zu § 10. 435 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 145–152; V. Aptowitzer, «Les noms de Dieu et des anges dans la mezouza», in: REJ 60, 1910, S. 39–52, und REJ 65, 1913, S. 54–60; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 66f. und 368; vgl. auch CUL T.-S. K 1.80, fol. 1b/14f. (Nr. 73, MTKG III, S. 176), und den Kommentar zur Stelle, ibid., S. 178. 436 Vgl. Kraus, in: BN 125, 2005, S. 53 (Nr. 29, 30, 33, 35, 36 und 37) und S. 56 (Nr. 67). Zu samaritanischen Belegen für diese Praxis unter Verwendung anderer Schriftverse vgl. Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 30.

270

6. Kommentar

§ 100–§ 101

der Psalm zu Beginn der Reise siebenmal gesprochen werden. Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist Ps 91,11: Denn er bietet seine Engel für dich auf, dich zu bewahren auf allen deinen Wegen. Auf diesen Vers bezieht sich die Idee eines persönlichen Schutzengels.438 § 101 Die sechs Psalmen Pss 92; 94; 20; 23; 24 und 100 werden in S1551 zusammengefaßt.439 An keiner Stelle dieses Handbuchs werden mehr Psalmen miteinander für einen Zweck herangezogen. Der Grund für diese eigentümliche Zusammenstellung ist unklar. Drei dieser Psalmen (Pss 24; 92 und 94) werden zusammen mit den Pss 48; 81; 82 und 93 in mTam 7,4 erwähnt. In dieser Mischna werden die Psalmen aufgezählt, die die Leviten an den einzelnen Wochentagen zum täglichen Opfer rezitierten.440 hludgl tulyl: S1551 liest die Zweckangabe: Aufstieg in ein hohes Amt, womit wohl ein Karrierewunsch bezeichnet wird. Die ältesten Textzeugen441 lesen stattdessen: »Wenn du zu einem Herrn oder einem Machthaber hinaufgehen willst.«442 Der Wandel in der Zweckangabe liegt in der Über- bzw. Ersetzung von qsn durch hly sowie von br und ñujlw durch hludg begründet. Die Psalmen sollen über ein neues Gefäß, das mit Wasser, Myrte und Weinreben gefüllt wird, dreimal gesprochen werden. Anschließend soll man sich mit dem Wasser waschen und den Körper und das Gesicht einsalben.443 Mit nach Norden gerichteten Augen soll man beten, um Wunder zu sehen. hmxlmb xcnl: In L34 soll allein Ps 92 für einen Sieg im Krieg achtundzwanzigmal täglich gesprochen werden. Diese Anzahl ergibt sich, weil die hebräischen Buchstaben xk für das Zahlzeichen »28« auch mit der für einen Sieg im Krieg notwendigen »Kraft/Stärke« übersetzt werden können.444 Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers findet sich in Ps 92,10: Denn siehe, deine Feinde werden umkommen. Außer dem Psalm sollen auch fünf Engelnamen gesprochen werden.445

437 Zu weiteren Belegen zum Schutz vor Räubern im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 22. 438 Siehe den Kommentar zu § 99. 439 So auch schon in den ältesten Textzeugen; vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 3b/7–4a/11 (Nr. 78, MTKG III, S. 206); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 3a/13–3b/4 (Nr. 79, MTKG III, S. 250f.); CUL T.-S. K 1.149, fol. 1b/22–28 (Nr. 80, MTKG III, S. 265); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 5a/7–13 (Nr. 81, MTKG III, S. 297); O1531a. In N1878 ist der Text etwas korrupt und es werden nur die Pss 92; 94 und 23 genannt. 440 Vgl. Stemberger, in: Der Psalter in Judentum und Christentum, S. 200. 441 Siehe vorletzte Fußnote. 442 Zu dieser Zweckangabe siehe den Kommentar zu § 25. 443 Zur Praktik des Einsalbens siehe den Kommentar zu § 6. 444 Vgl. CUL T.-S. K 1.3, fol. 2a/6–8 (Nr. 62, MTKG III, S. 92). 445 Siehe dazu auch den Kommentar zu § 117.

271

§ 102–§ 104

6. Kommentar

§ 102 unid lyb xcnl: In S1551 soll Ps 93 gesprochen werden, um einen Gegner vor Gericht zu besiegen.446 In allen anderen Textzeugen findet sich zu diesem Psalm kein magischer Gebrauch. § 103 uianuw / Óans: Beide Rezensionen verwenden Ps 94 gegen Hasser.447 Dieser Psalm beginnt entsprechend mit: Gott der Rache. S1551 und N1878 verwenden für diesen Zweck die beiden Pss 94 und 92. Dagegen werden in den ältesten Textzeugen448 die Pss 94 und 100 zusammengefaßt. In S1551 soll man, nachdem man sich gereinigt hat, im Morgengrauen ins Freie gehen.449 Dann soll man am Montag Weihrauch in den Mund nehmen, das Gesicht nach Nordosten wenden und den Psalm siebenmal beten, um große Wunder zu sehen. Die kultische und magische Verwendung von Weihrauch ist gut bezeugt.450 Allerdings wird Weihrauch üblicherweise geräuchert und nicht in den Mund genommen.451 In einem literarischen exemplum452 wird auf Mose verwiesen, um nach dem Simile-Prinzip zu erwirken, daß das Gebet des Klienten genauso aufsteigt wie das von Mose. Die nachfolgende Formulierung verstärkt diese Intention: So wie der Duft des Weihrauchs vom Altar aufsteigt, so soll auch das magische Gebet aufsteigen. In L34 soll der Psalm mit einem magischen Gebet zweiunddreißigmal gesprochen werden, um Rache an seinen Hassern zu vollziehen. In einem literarischen exemplum wird auf Pinhas verwiesen, um auf gleiche Weise den göttlichen Zorn vom Klienten abzuwenden. § 104 hamuj: In beiden Rezensionen wird Ps 95 verwendet, um die Bewohner einer Stadt vor Unreinheit zu bewahren. Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers findet sich in Ps 95,10: Ein Volk irrenden Herzens sind sie. Während in S1551 keine Anweisung gegeben wird, soll in L34 der Psalm mit einem magischen Gebet sechsundzwanzigmal gesprochen werden. Das Gebet ist an zwei Engel adressiert. Die Etymologie ihrer Namen verweist auf den Verwendungszweck: THRY L von rhj – »reinigen« – und SDQY L von ˙ ˙ qdc – »gerecht sein«.

446

Vgl. zu dieser Zweckangabe auch § 60 (L34). Zu Anweisungen gegen Hasser siehe den Kommentar zu § 10. 448 Vgl. CUL T.-S. Ar. 36.122*, fol. 4a/11–4b/4 (Nr. 78, MTKG III, S. 206f.); CUL T.-S. NS 291.57*, fol. 3b/4–9 (Nr. 79, MTKG III, S. 251); CUL T.-S. NS 216.23*, fol. 5a/14–16 (Nr. 81, MTKG III, S. 297); O1531a. 449 Siehe den Kommentar zu § 42. 450 Vgl. W. Müller, »Weihrauch. Ein arabisches Produkt und seine Bedeutung in der Antike«, in: PRE.S 15, 1978, S. 700–777; Wandrey, Buch des Gewandes, S. 261f. 451 Vgl. z. B. SHR I §§ 38, 110 und 148; SHR II § 373; CUL T.-S. AS 142.15*, fol. 1a/5 (Nr. 66, MTKG III, S. 120). 452 Siehe den Kommentar zu § 10. 447

272

§ 105–§ 107

6. Kommentar

§ 105 utxpwm inb xmwl: In S1551 findet sich nur die Zweckangabe, die Familienangehörigen zu erfreuen. Das für diese Zweckangabe (xmwl) ausschlaggebende Signalwort »freuen« wird in Ps 96,11 (uxmwi) erwähnt. hnwh war: In L34 wird empfohlen, Ps 96 an Rosh ha-Shana zu beten, ohne eine konkrete Zweckangabe zu formulieren. Der Anknüpfungspunkt liegt offenbar in dem Signalwort wdx – »neu« – in dem anzitierten Vers Ps 96,1. hpgmh imibu Õih rysb: Weiterhin heißt es, daß Ps 96 dreimal täglich in einem Seesturm und während einer Seuche gesprochen werden soll. Die Verwendung in einem Seesturm kann durch die Wendung es brause das Meer in Ps 96,11 assoziiert werden.453 Die Seuche (hpgm) kann in den biblischen Belegen kaum von anderen Epidemien, wie rbd, úgn oder ygn, unterschieden werden.454 Im Sefer Shimmush Tehillim wird auch Ps 98 (L34) gegen eine Seuche verwendet. uwdxtnw turc: Als letzter Zweck werden wiederkehrende Bedrängnisse angegeben, bei denen der Psalm gesprochen werden soll. § 106 utxpwm inb xmwl: In beiden Rezensionen dient Ps 97 dazu, wie schon Ps 96 in § 105 (S1551), die Familienangehörigen zu erfreuen. Die für diese Zweckangabe ausschlaggebenden Wörter »Freude« und »freuen« finden sich mehrfach in diesem Psalm; vgl. Ps 97,1.8.11.12. Während in S1551 nur ein Name aber keine Anweisung für eine Handlung angegeben wird, soll in L34 der Psalm mit einem magischen Gebet gesprochen werden. Dieses Gebet ist an drei Engel adressiert, deren Namensetymologie auf die Zweckangabe verweist: BRKY L von Órb – »segnen«, S´MHY L von xmw – »erfreuen« – und ˙ RHMY L von Õxr – »erbarmen«. ˙

§ 107 uribxl Õda ñib Õulw: In S1551 finden sich nur die Zweckangabe, Frieden zwischen Gefährten zu stiften, sowie der Name von Ps 98, aber keine Handlungsanweisung. hpgm: In L34 soll Ps 98 mit einem magischen Gebet gegen eine Seuche in einer Stadt gesprochen werden.455 Dieses Gebet ist an drei Engel adressiert und gibt als Grund für die Seuche, die der Satan geschickt hat, die Vielzahl der Vergehen des Klienten an. Die Etymologie der Engelnamen verweist assoziativ auf den Verwendungszweck: HSDY L von dsx – »Gunst«, YS´RY L von ˙ »Israel« als Synonym für die Stadtbewohner, und HYY L von hix – »leben«. ˙

453 Zur magischen Beruhigung eines Seesturms und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 5. 454 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 172–175; N. Zilber; S. S. Kottek, “Pestilence in Bible and Talmud. Some Aspects Related to Public Health”, in: Koroth 9, 1985, S. 250. 455 Zum magischen Gebrauch eines Psalms gegen eine Seuche siehe den Kommentar zu § 105.

273

§ 107–§ 110

6. Kommentar

Der Satan hat hier die Aufgabe, als Verderberengel die Sünden der Menschen mit dem Prinzip der göttlichen Gerechtigkeit (ñidh tdim) zu strafen.456 § 108 disx tuihl: In beiden Rezensionen dient Ps 99 dazu, ein Frommer zu sein. In Ps 99,6 werden als mögliche Vorbilder für einen Frommen Mose, Aaron und Samuel namentlich genannt. Während in S1551 keine Handlungsanweisung gegeben wird, soll in L34 der Psalm mit einem magischen Gebet zwölfmal täglich gesprochen werden. Das Gebet ist an zwei Engel adressiert, deren Namensetymologie auf den Verwendungszweck verweist: DRSˇY L von ˇ Y L von wqb – »bitten«. Das wrd – »(nach Gott) suchen/forschen«, und BQS Tora-Studium wird im Gebet als wichtigste Tätigkeit eines Frommen benannt. § 109 Óbiua xcnl: In S1551 soll Ps 100 siebenmal gesprochen werden, um einen Feind zu besiegen.457 uajx ly tuduthl: In L34 soll Ps 100 achtzehnmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um eine Sünde zu bekennen. Das Gebet besteht aus einem ausformulierten Sündenbekenntnis458 und nennt Fasten als Buße, weil Opfer seit der Tempelzerstörung nicht mehr möglich seien.459 Die Begründung, daß Praktiken in magischen Texten geändert werden, weil der Tempel zerstört ist, findet sich auch in der mittelalterlichen Adaption des biblischen inyan sota-Rituals in Num 5,11–31.460 ˙ § 110 yr xurl: In S1551 wird Ps 101 zusammen mit Ps 68 auf ein Amulett aus Pergament geschrieben, um vor einem bösen Geist geschützt zu sein.461 yrh ñuwlmu Õiniwlmm inlich: In L34 soll Ps 101 mit einem magischen Gebet fünfmal täglich gesprochen werden, um vor Verleumdern errettet zu werden.462 Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 101,5: Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich stumm machen.463 Das Gebet ist an 456 Vgl. zu den rabbinischen Belegen Schäfer, Rivalität zwischen Engeln und Menschen, S. 65–67 und 220–222; G. Reeg, »Der Satan in der rabbinischen Literatur«, in: Jewish Studies in a New Europe. Proceedings of the Fifth Congress of Jewish Studies in Copenhagen 1994 . . . of the EAJS, hrsg. von U. Haxen, H. Trautner-Kromann und K. L. Goldschmidt-Salamon, Kopenhagen 1998, S. 621–632. 457 Zu Anweisungen gegen Feinde siehe den Kommentar zu § 10. 458 Siehe den Kommentar zu § 25. 459 Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. 460 Vgl. JTSL ENA 3635, fol. 17c/17–19 (Nr. 1, MTKG I, S. 20); Veltri, in: FJB 20, 1993, S. 23–48. 461 Zu Schutzamuletten gegen einen bösen Geist im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 12. 462 Zu weiteren Belegen dieser Zweckangabe im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 17. 463 Vgl. auch Ps 101,7: Im Innern meines Hauses soll nicht wohnen, wer Trug übt. Wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen.

274

6. Kommentar

§ 110–§ 113

vier Engel adressiert, deren Namensetymologie jeweils auf die Zweckangabe verweist: ZR L von rza – »gürten«, DKRY L von rkd – »erinnern/erwähnen«, SBRY L von rbs – »meinen«, und SˇTQY L von qtw – »schweigen«. § 111 hrqy hwa rubyb dsx: In S1551 findet sich nur die Zweckangabe, die Schwangerschaft einer bislang kinderlosen Frau zu bewirken.464 Ein assoziativer Bezug zu dieser Zweckangabe besteht durch die Erwähnung von »Söhnen« und »Nachkommen« in Ps 102,29. utrc lyu uwpn ly hnxt wqbl: In L34 soll Ps 102 mit einem magischen Gebet an einem Fastentag gesprochen werden, um Barmherzigkeit für die Seele des Klienten und Rettung aus dessen Bedrängnis zu erbitten. Dieser Psalm ist ein Klagepsalm, in dem ausführlich Bedrängnisse geschildert werden und zugleich göttlicher Beistand erfleht wird. Das Fasten dient der inneren Reinigung des Klienten und der Vorbereitung für die magische Handlung.465 Das Gebet listet eine ganze Reihe von Schicksalsschlägen und Feinden auf, die vor allem aus Fluchformularen bekannt sind.466 § 112 hrqy aihw hwa ly Õimxr: In S1551 dient Ps 103, wie schon sein Vorgänger, dem Zweck, einer bislang kinderlosen Frau zur Schwangerschaft zu verhelfen.467 Der für die Zweckangabe ausschlaggebende Vers findet sich in Ps 103,13: Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt. rbd uarub tam wqbl: In L34 soll Ps 103 mit seinem Namen und einem magischen Gebet bei einer Bitte an Gott gesprochen werden. Die beiden Schlüsselwörter »Erbarmen« und »Gnade« finden sich sowohl im magischen Gebet als auch in Ps 103,4.8.11.13.17. Zu der für magische Texte typischen gewünschten Eile siehe den Kommentar zu § 23. § 113 qizmh gurhl: In S1551 heißt es, daß Ps 104 gut ist, um einen Schadegeist zu töten, ohne daß eine Handlungsanweisung gegeben wird. iug gurhl: In L34 soll Ps 104 mit seinem Namen einhundertundachtzigmal gesprochen werden, um einen Nichtjuden zu töten.468 Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers findet sich in Ps 104,35: Die Sünder sollen verschwinden von der Erde und die Gottlosen nicht mehr sein. Õw 'b'y lw umwb: Bezieht sich wohl auf den 72elementigen Gottesnamen; vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 95–97.

464

Zur Heilung von Unfruchtbarkeit im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu

§ 76. 465

Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. Siehe den Kommentar zu § 86. 467 Zur Heilung von Unfruchtbarkeit im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 76. 468 Zur Tötung eines Feindes siehe den Kommentar zu § 76. 466

275

§ 114–§ 115

6. Kommentar

§ 114 tiyibr txdql: Ps 105 und die beiden folgenden werden gegen verschiedene Arten von Fieber empfohlen.469 Der magische Gebrauch von Ps 105 soll in beiden Rezensionen das Viertagefieber heilen. Es ist möglich, daß es sich bei diesem Fieber um die quartana handelt, einem Fieber, das vier Tage anhält.470 Wenn dieses Fieber zusammen mit Schüttelfrost genannt wird, vermutet Wandrey eine Malariaart, bei der der Lebenszyklus des Erregers die Frequenz der auftretenden Symptome bestimmt und das Fieber demnach alle vier Tage in Schüben auftritt.471 Das für diese Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort wa, das sowohl mit »Feuer« als auch mit »Fieber« übersetzt werden kann, findet sich in Ps 105,32: Er gab ihnen Hagel statt Regen, flammendes Feuer/Fieber in ihr Land.472 Während in S1551 der Psalm gesprochen werden soll, wird in L34 der Psalm auf ein Amulett geschrieben.473 § 115 tiwilw txdql: In beiden Rezensionen dient Ps 106 der Heilung von Dreitagefieber. Im talmudischen Sprachgebrauch wird dieses Fieber in Aramäisch als atwia bzw. imui atlt tb awmiw bezeichnet.474 Preuss identifiziert dieses Fieber mit der tertiana, ein Fieber, das drei Tage anhält.475 In dem Geniza-Fragment CUL T.-S. K 1.56, fol. 2a/1–6 (Nr. 2, MTKG I, S. 32), soll in einem Schadenzauber ein Dreitagefieber geschickt werden. Der hier belegte Terminus hijrj leitet sich vom griechischen triÂth ab.476 Dieser Begriff ist auch in einem Bronze-Amulett, das gegen verschiedene Fieberarten und ihre dämonischen Verursacher gerichtet ist, belegt.477 Wandrey vermutet, wenn dieses Fieber zusammen mit Schüttelfrost genannt wird, eine entsprechende Malariaart, deren Fieberschübe alle drei Tage auftreten.478 In S1551 werden nur der Zweck und der Name des Psalms angegeben, ohne daß eine Handlungsanweisung formuliert wird. Analog zu den §§ 114 und 116 (beide S1551) kann aber vermutet werden, daß auch hier der Psalm gesprochen werden soll. In L34 soll der Psalm auf ein Amulett, das an den linken Arm des Kranken gehängt wird, vorwärts und rückwärts geschrieben wer-

469

Zu Fieber und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu

§ 54. 470

Zu dieser Fieberart finden sich weder in der rabbinischen Literatur noch in der spätantiken jüdischen Magie Belege. 471 Siehe Wandrey, in: Jewish Studies Between the Disciplines, S. 262f. 472 Siehe zu diesem Wortspiel den Kommentar zu § 86. 473 Zu Amuletten siehe den Kommentar zu § 4. 474 Vgl. bGit 67b; bShab 66b–67a. 475 Siehe Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 184; Veltri, Magie und Halakha, S. 232. 476 Vgl. M. Sokoloff, A Dictionary of Jewish Palestinian Aramaic of the Byzantine Period, Ramat Gan 21992, S. 231. 477 Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 60 (»Amulet 19«, Zeile 2). 478 Siehe Wandrey, in: Jewish Studies Between the Disciplines, S. 262f.

276

6. Kommentar

§ 115–§ 118

den.479 Der für die Heilung von Fieber ausschlaggebende Vers findet sich in Ps 106,18: Ein Feuer/Fieber brannte unter ihrer Rotte, eine Flamme verzehrte die Gottlosen.480 lairtka hi: Der Engel KTRY L ist sowohl aus der rabbinischen481 als auch aus der Hekhalot-Literatur bekannt. In letzterer wird sein Name stets – wie auch hier – mit der Kurzform des Tetragramms YH verbunden.482 § 116 tidimt txdq: In S1551 soll Ps 107 gesprochen werden, um langanhaltendes Fieber zu heilen. Gegen dieses Fieber wird im Sefer Shimmush Tehillim auch Ps 67 (S1551) verwendet.483 Der für eine Heilung ausschlaggebende Vers ist Ps 107,20: Er sandte sein Wort und heilte sie, er rettete (sie) aus ihren Gruben. Õimi inw txdq: In L34 dient Ps 107 hingegen der Heilung von Zweitagefieber, wie es erst im magischen Gebet explizit heißt. Im rabbinischen Sprachgebrauch wird dieses Fieber als imui irt tb awmiw bezeichnet.484 Ein Amulett aus Gazellenhaut wird zu diesem Zweck mit dem Psalm beschrieben und anschließend dem Kranken um den rechten Arm gehängt.485 § 117 xilctu: In S1551 soll Ps 108 aufgeschrieben und unter der Tür des Hauses verborgen werden, um Erfolg zu haben.486 hluxh: In L34 dient Ps 108 der Heilung einer Krankheit487, indem er zusammen mit einem Gottesnamen und nomina barbara auf ein Amulett, das der Kranke um den Hals tragen soll, vorwärts und rückwärts geschrieben wird.488 Die nomina barbara RGY und MRGY finden sich auch in Sefer Shimmush Tehillim § 161 (L34) und mit einem theophoren Element als Engelnamen in § 101 (L34). Zu der für die Heilung gewünschten Eile siehe den Kommentar zu § 23. § 118 Ps 109 ist der klassische Fluchpsalm, der auch in der magischen Literatur entsprechend verwendet wird. Über den Gottlosen und Hasser heißt es in Ps 109,17: Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn! Ps 109 wird z. B. in einem Fluch- und Bannformular aus der Kairoer Geniza verwendet.489 Im 479

Zur Praktik des invertierten Schreibens siehe den Kommentar zu § 100. Siehe zu diesem Wortspiel den Kommentar zu § 86. 481 Vgl. bBer 7a. 482 Vgl. z. B. SHL §§ 130, 138, 151, 597; dazu Scholem, Jewish Gnosticism, S. 51–55. 483 Siehe den Kommentar zu § 73. 484 Vgl. bGit 67b. 485 Zu Amuletten siehe den Kommentar zu § 4. 486 Zu weiteren Belegen für die Zweckangabe »Erfolg« im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 7. 487 Zu Krankheiten siehe den Kommentar zu § 12. 488 Zur Praktik des invertierten Schreibens von Bibelversen siehe den Kommentar zu § 100. 489 Siehe JTSL ENA 3657, fol. 3b/12–15 (Nr. 48, MTKG II, S. 288). 480

277

§ 118–§ 120

6. Kommentar

mittelalterlichen Christentum ist die magische Praktik des sogenannten Totbetens belegt, die sich unter anderem dieses Psalms bedient.490 anuw Ól qiym Õa / Ól qiym Óans tuh ia: In beiden Rezensionen wird der Psalm gegen einen bedrängenden Hasser verwendet.491 In S1551 soll zu diesem Zweck Senf in ein neues, mit Quellwasser gefülltes Gefäß gegeben werden. Der Psalm wird an drei Tagen über dieses Gefäß gesprochen. Das auf diese Weise magisch aufgeladene Wasser soll vor dem Tor des Hassers ausgegossen werden.492 Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, daß der Klient nicht aus Versehen von dem Wasser bespritzt wird. Diese Warnung unterstreicht die Wirksamkeit dieses Wassers. In L34 soll der Psalm mit seinem Namen zwölfmal in der Synagoge gebetet werden.493 § 119 Óianuw (Ól) umilwiw: In beiden Rezensionen dient Ps 110 dem Friedensschluß mit Hassern.494 In Ps 110,1f. werden zwar Feinde erwähnt, aber kein Friedensschluß mit ihnen. Nur in L34 findet sich eine Handlungsanweisung, in der es heißt, daß man Ps 110 nach fünf- bzw. viertägigem Fasten zwanzigmal mit einem magischen Gebet sprechen soll.495 Erst in dem magischen Gebet wird ein Bibelvers (Prov 16,7) zitiert, in dem es explizit heißt, daß mit den Feinden Frieden geschlossen wird. § 120 Õibhua Ól ubriw: In beiden Rezensionen wird Ps 111 empfohlen, um Freunde zu gewinnen (S1551) bzw. zu vermehren (L34). Es ist nicht eindeutig zu bestimmen, ob unter Õibhua »Freunde«, »Anhänger« oder »Liebende« zu verstehen sind.496 Im Sefer Shimmush Tehillim wird auch Ps 133 für Freundschaft verwendet.497 Nur in L34 wird eine Handlung angegeben, nach der der Psalm täglich achtmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden soll. 490 Vgl. Schreiner, in: Volksreligion im hohen und späten Mittelalter, S. 344–346; P.M. Spangenberg, Maria ist immer und überall. Die Alltagswelten des spätmittelalterlichen Mirakels, Frankfurt a. M. 1987, S. 74. Der dort angegebene Ps 108 folgt der Zählung der Septuaginta und der Vulgata und entspricht Ps 109 der Hebräischen Bibel. 491 Zu Anweisungen gegen Hasser siehe den Kommentar zu § 10. 492 Zur magischen Praktik des Ausgießens von magisch aufgeladenen Flüssigkeiten siehe den Kommentar zu § 10. 493 Zur Synagoge als Ort einer magischen Handlung und zu weiteren Belegen aus dem Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 15. 494 Auch in Sefer Shimmush Tehillim § 32 (S1551) soll Frieden mit einem Hasser gestiftet werden. 495 Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. 496 Vgl. Goitein, Mediterranean Society, Bd. 5, S. 279: “In Hebrew the general word for friendship was ahava¯, love, the same as used for the love for one’s wife or God.” 497 Zu rabbinischen Konzepten der Freundschaft vgl. C. Hezser, “Rabbis and Other Friends: Friendship in the Talmud Yerushalmi and in Graeco-Roman Literature”, in: The Talmud Yerushalmi and Graeco-Roman Culture, Bd. 2, hrsg. von P. Schäfer und C. Hezser,

278

6. Kommentar

§ 121–§ 124

§ 121 Ótrubg ly hrubg úisutu rbgttw / Óiturubgb rbgthl: In beiden Rezensionen wird Ps 112 empfohlen, um an Stärke zu gewinnen. Das für diese Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort rubig findet sich in Ps 112,2. Nur in L34 wird eine Handlungsanweisung gegeben, nach der der Psalm mit einem magischen Gebet neunundzwanzigmal gesprochen werden soll. § 122 hrz hduby dimwhl: In beiden Rezensionen wird Ps 113 empfohlen, um Götzendienst zu vernichten. Nur in L34 wird eine Handlungsanweisung gegeben, nach der der Psalm nach einem dreitägigen Fasten dreimal mit einem magischen Gebet gesprochen werden soll.498 Das Gebet verweist in einem literarischen exemplum499 auf Mose und seine Kenntnis des hier herangezogenen Gottesnamens. § 123 ñbzmu ñibzd ñaml: In S1551 soll Ps 114 von einem Händler an den Laden geschrieben werden, offensichtlich damit das Geschäft wieder belebt wird. Das Geniza-Fragment CUL T.-S. K 1.96, fol. 1b/1–4 (Nr. 84, MTKG III, S. 368), bezeugt zu einer ähnlich formulierten Zweckangabe eine etwas ausführlichere segulla unter Verwendung eines anderen Psalmverses: Für einen, der im Handel nicht erfolgreich ist. Schreibe diesen Vers auf Pergament, und hänge ihn an den Türsturz und an die zwei Türpfosten: Dies werde ich erinnern, und ich werde meine Seele ausschütten (Ps 42,5). Und sprich (ihn) rückwärts mit dem Namen SLTY L. Amen. Amen. Sela. Sela.500

˙ riyhm tacl:

In L34 soll Ps 114 dreimal mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um eine Reise erfolgreich zu absolvieren.501 Der in der Zweckangabe erwähnte Auszug aus der Stadt korrespondiert mit dem zitierten Vers Ps 114,1, der vom Exodus des Volkes Israel aus Ägypten handelt. § 124 Õixlg Õy dyib / Õinimh dgn tdb xkuthl: In beiden Rezensionen wird Ps 115 im Falle von Religionsdisputationen empfohlen. Ein Bezug zu dieser Zweckangabe liegt in Ps 115,2: Warum sollen die Völker sagen: Wo ist denn ihr Gott? Die weiteren Verse dieses Psalms thematisieren den Götzendienst der anderen Völker und das göttliche Heilsversprechen für Israel. In S1551 werden die Disputationsgegner Õinim – »Häretiker« – und in L34 Õixlg – »Priester« – genannt. Der Kontext einer Disputation wie auch die Tatsache, daß diese Zweckangabe erst in dem im christlichen Umfeld redigierten textus Tübingen 1999, S. 189–254. Zu verschiedenen Arten von Freund- und Partnerschaften anhand der Geniza-Fragmente siehe Goitein, Mediterranean Society, Bd. 5, S. 272–297. 498 Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. 499 Siehe den Kommentar zu § 10. 500 Übersetzung nach Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 371; vgl. auch CUL T.-S. K 1.26, fol. 1a/1–6 (Nr. 45, MTKG II, S. 267). 501 Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 7.

279

§ 124–§ 125

6. Kommentar

receptus belegt ist, machen es klar, daß an dieser Stelle mit Õinim Christen gemeint sind.502 Es handelt sich bei der hier angesprochenen Disputation offensichtlich nicht um selbstbestimmte »Religionsgespräche« in einem »christlich-jüdischen Dialog«, sondern um die vor allem im Mittelalter wiederholt angesetzten Zwangsdisputationen.503 Der vorbestimmte Ausgang solcher Disputationen bestand in Missionierung, Zwangstaufen, Verbrennung von jüdischen Schriften, Pogromen, Verfolgung und Vertreibung. Die realpolitische und diskursive Aussichtslosigkeit angesichts dieser Gefahren wird in diesem Abschnitt reflektiert. Nur in L34 wird eine Handlungsanweisung gegeben, nach der der Psalm mit seinem Namen und einem magischen Gebet sechzigmal gesprochen werden soll. Zuvor wird ein Fasten erwähnt.504 § 125 timuatp htimm alu hnuwm htimm tumi al: In S1551 soll das häufige Sprechen von Ps 116 vor unnatürlichem505 oder plötzlichem Tod schützen. Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 116,8: Denn du hast meine Seele vom Tod errettet.506 Ein weiterer magischer Gebrauch von Ps 116 gegen vorzeitigen Tod ist außerhalb von Sefer Shimmush Tehillim belegt. So findet der Vers Ps 116,6 (Der Herr behütet die Einfältigen. Ich war schwach, doch er hat mich gerettet.) in einem Geniza-Fragment gegen eine Fehlgeburt Verwendung.507 Der früheste Beleg für diese Verwendung, der sich in einem spätantiken BronzeAmulett findet, bietet möglicherweise die Erklärung dafür. Denn hier wird das hebräische Wort Õiatp (»Einfältige«) mit dem phonetisch ähnlichen Wort Õixtp (»Öffnungen«) ausgetauscht, um den Vers für diesen Zweck applizierbar zu machen.508 Es ist möglich, daß die Bezeichnung timuatp htim hier in § 125 ebenfalls auf das Wort Õiatp in Ps 116,6 zurückzuführen ist.

502

Vgl. zu Õinim in der rabbinischen Literatur Becker, Wunder und Wundertäter, S. 120, Anm. 145–147 (mit weiterführenden Literaturangaben), und zu Õinim im magischen Kontext ibid., S. 127–132. 503 Vgl. z. B. zur gut dokumentierten Disputation mit Nachmanides R. Chazan, Barcelona and Beyond. The Disputation of 1263 and its Aftermath, Berkeley/Los Angeles/Oxford 1992 (mit weiterführenden Literaturangaben). 504 Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. 505 Zur Bezeichnung hnuwm htim vgl. bShab 156b. 506 Vgl. auch Ps 116,3: Es umfingen mich die Fesseln des Todes, die Ängste des She ols erreichten mich. 507 Siehe CUL T.-S. K 1.143, S. 17/8 und 19/2f. (= »Geniza 18«, in: Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 196). 508 Vgl. Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 101–105 (»Amulet 30«, Zeile 4) und den Kommentar zur Stelle: “The weakening of the gutturals caused Õixtp to be pronounced Õihtp, which made it identical in sound to Õiatp.”

280

6. Kommentar

§ 125–§ 127

In L34 soll Ps 116 nach einem fünftägigen Fasten509 mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um Umkehr, d. h. Buße, zu tun.510 Das magische Gebet wird hier zwar als widduy des Elia bezeichnet; es ist aber ansonsten nicht unter dieser Zuschreibung bekannt.511 Elia wird ein weiterer magisch-liturgischer Text mit dem Titel uhilad ybw (»Die sieben [Bitten oder Beschwörungen] des Elia«) zugeschrieben.512 Darüber hinaus sind unter seinem Namen (uhila tkrb bzw. uhilal 'x'i wumiw) auch segullot, die nach den berakhot des Achtzehn- bzw. Siebenbittengebetes strukturiert sind, bekannt.513 In Sefer Shimmush Tehillim § 152 (L34) wird ebenfalls Elia ein magisches Gebet zugeschrieben. hbuwt tuwyl:

§ 126 hwy alu uily uhuniwlhw: In S1551 dient Ps 117 dem Schutz vor grundlosen Verleumdungen514, ohne daß eine Anweisung für eine Handlung angegeben wird. Ein weiterer Beleg für den magischen Gebrauch von Ps 117 findet sich in einem Geniza-Fragment, in dem verschiedene segullot, darunter auch einzelne shimmushe tehillim, aufgeführt sind. Dort heißt es: Für Schutz und Gnade. Geprüft. Lobet den Herrn, alle Nationen, preiset ihn, alle Stämme (Ps 117,1) bis und die Wahrheit des Herrn für immer, Halleluja (Ps 117,2). Und man konzentriere (sein Denken) auf den ersten Namen YP L ??? ersten und auf den letzten Namen YP L. Und man soll saubere und schöne Kleider anziehen. Dann wird man erfolgreich sein mit der Bitte und allem, was man mit ihm erbitten wird. Beendet.515

In allen anderen Textzeugen ist kein magischer Gebrauch von Ps 117 belegt.516 § 127 suruqipal hbuwt biwhl: In beiden Rezensionen dient Ps 118 der Umkehr eines Epikuräers. Der Epikuräer gilt in der rabbinischen Literatur als Synonym für einen gottlosen und abtrünnigen Juden, der keinen Anteil an der kommenden Welt hat.517 Nur in L34 wird eine Handlungsanweisung gegeben, nach der der Psalm mit einem magischen Gebet gesprochen werden soll. 509

Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. Zur Buße siehe den Kommentar zu § 25. 511 Zum widduy in magischer Verwendung vgl. CUL T.-S. K 1.35*, fol. 1a/1–2a/26 (Nr. 26, MTKG II, S. 103f.), und den Kommentar zur Stelle, ibid., S. 110f. 512 Vgl. Schäfer, in: Geschichte – Tradition – Reflexion, Bd. 1, S. 549–552; Schäfer/ Shaked, MTKG II, S. 6–10; CUL T.-S. K 1.144*, fol. 3a/3–6a/19 (Nr. 22, MTKG III, S. 32– 36), und den Kommentar zur Stelle, ibid., S. 67–77. 513 Vgl. CUL T.-S. K 1.144*, fol. 6b (Nr. 22, MTKG II, S. 37); CUL T.-S. NS 322.50, fol. 1b/10–17 (Nr. 29, MTKG II, S. 133f.). 514 Vgl. zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim den Kommentar zu § 17. 515 CUL T.-S. K 1.96, fol. 1a/1–5 (Nr. 84, MTKG III, S. 367f.). 516 In N1878 wird nur der Psalm anzitiert. 517 Vgl. mSan 10,1; zu den rabbinischen Kenntnissen der Philosophie der Epikuräer vgl. H.-J. Becker, “‘Epikureer’ im Talmud Yerushalmi”, in: The Talmud Yerushalmi and GraecoRoman Culture, Bd. 1, hrsg. von P. Schäfer, Tübingen 1998, S. 397–422. 510

281

§ 128–§ 129

6. Kommentar

§ 128 jpuwh inpl abl: In beiden Rezensionen findet sich ein gesonderter Abschnitt für die Verse Ps 118,26–29. Der Grund liegt wohl darin, daß in einigen wenigen Textzeugen der Hebräischen Bibel mit Vers Ps 118,26 ein neuer Psalm beginnt.518 Diese werden für jemanden empfohlen, der vor einen Richter treten muß.519 Nur in L34 wird eine Handlungsanweisung gegeben, nach der der Psalm mit seinen Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden soll. § 129 Ps 119, der längste Psalm des Psalters, ist ein Akrostichon. Je eine Stanze aus jeweils acht Versen beginnt mit einem der insgesamt 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets von Alef bis Taw. Der magische Gebrauch von Ps 119 wird in dem Geniza-Fragment CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/1–2b/10 (Nr. 82, MTKG III, S. 340f.), und z. B. in den folgenden Sammelhandschriften separat als eigenständige Makroform wiedergegeben:520 Ms Jerusalem, Nationalbibliothek, Heb 4° 80, fol. 12b–13a. Ms London, British Library, Or. 6577 (736), fol. 54. Ms London, Montefiore Collection, 247 (Halberstam 317), fol. 62a–67a. Ms New York, JTS, Lutzki 510a, fol. 6a–13b. Ms Oxford, Bodleian Library, 1531, fol. 127a/16–129b/12521 und 131a/4– 131b/12 (hier: O1531b). Ms Paris, Bibliothe`que Nationale, Heb. 974, fol. 89b–90a. Ms Parma, Biblioteca Palatina, Cod. Parm. 1792 (de Rossi 671), fol. 88a–89b. Ms Vatikan, Biblioteca Apostolica, ebr. 171, fol. 207b. Der shimmush tehillim von Ps 119 geht einerseits in S1551 und O1531b und andererseits in CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/1–2b/10 (Nr. 82, MTKG III, S. 340f.), O1531, fol. 127a/16–129/12 (= MTKG III, Partiturtext S. 342f.: »Mich9«), N1878 und L34 weitgehend parallel. Zu Beginn ist auch noch zwischen S1551 und N1878 Parallelität zu beobachten.522 úugh ttrl: In S1551 soll die erste Stanze des Psalms (Ps 119,1–8) zweimal über einen Zitternden geflüstert werden.523 Es ist nicht klar, welche Krankheit mit úugh ttrl gemeint ist. Möglicherweise handelt es sich um das Alterszittern524 oder um das Gliederzittern525. Aber auch psychische Erregung, z. B. aus

518

Siehe den Apparat der BHS zur Stelle. Zu Gerichtsverfahren siehe den Kommentar zu § 10. 520 Mitunter unter dem Titel Õilhtm atib apla wumw. 521 Ediert im Partiturtext (Siglum »Mich9«) in Schäfer/Shaked, MTKG III, S. 342f. 522 Vgl. § 130, § 132 (S1551) und § 131 (N1878), § 133. 523 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 524 Vgl. bHul 24b; Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 350. 525 Vgl. tShab 7,21a; bGit 70a; Veltri, Magie und Halakha, S. 160f. 519

282

6. Kommentar

§ 129–§ 130

Angst, kann ein Zittern auslösen, gegen das z. B. ein Amulettformular in CUL T.-S. K 1.162, fol. 1d/5–13 (Nr. 61, MTKG III, S. 70f.), wirken soll. hucm tuwyl: In beiden Rezensionen dienen diese Verse (Ps 119,1–8) der Erfüllung einer Miswa.526 Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 119,6: ˙ beschämt werden, wenn ich beachte alle deine Miswot. Dann werde ich nicht ˙ Nur in L34 wird eine Handlungsanweisung gegeben, nach der dieser Psalmabschnitt mit seinem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden soll. § 130 hxkwl: In beiden Rezensionen wird der Abschnitt Ps 119,9–16 gegen Vergessen verwendet. Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 119,16: Dein Wort vergesse ich nicht. Nur in L34 wird eine Handlungsanweisung gegeben, nach der dieser Psalmabschnitt dreimal täglich mit einem magischen Gebet gesprochen werden soll. In dem Gebet wird die Zweckangabe hinsichtlich des Vergessens der (Tora-)Studien konkretisiert.527 Im Sefer Shimmush Tehillim wird dieser Zweck auch in den §§ 136, 142 und 148 (alle L34) angegeben. Weitere Belege finden sich beispielsweise sowohl in einigen GenizaFragmenten528 als auch in der Hekhalot-Literatur 529 blh txitpl: S1551 gibt »Öffnung des Herzens« als weiteren Zweck an.530 Ein Ei soll gekocht, gepellt, mit dem Psalmabschnitt beschrieben und dann gegessen werden. Die Praktik, für »Öffnung des Herzens« ein beschriftetes Ei zu essen, ist in der magischen Literatur gut bezeugt.531 Auch in § 141 wird ein Ei als materia magica verwendet.

526

Siehe den Kommentar zu § 29. Vgl. auch den Kommentar zur Zweckangabe »Öffnung des Herzens« in § 19. 528 Vgl. z. B. CUL T.-S. Ar. 44.44, fol. 1b/1–4 (»Geniza 23«, in: Naveh/Shaked, Magic Spells, S. 220); CUL T.-S. K 1.162, fol. 1b/37–45 (Nr. 61, MTKG III, S. 69); CUL T.-S. Misc. 11.12, fol. 1a/1–8 (Nr. 63, MTKG III, S. 108); CUL T.-S. AS 143.171, fol. 1b/1–6 (Nr. 68, MTKG III, S. 136). 529 Vgl. SHL §§ 575f. (Ma as´e Merkava). Vgl. zur Thematik auch I. Goldziher, »Muhammedanischer Aberglaube über Gedächtnisskraft und Vergesslichkeit; mit Parallelen aus der jüdischen Litteratur. Beitrag zur Volkskunde«, in: FS zum Siebzigsten Geburtstage A. Berliner’s, hrsg. von A. Freimann und M. Hildesheimer, Frankfurt a. M. 1903, S. 131–155; Bos, in: JSQ 2, 1995, S. 39–58; M. D. Swartz, “Magical Piety in Ancient and Medieval Judaism”, in: Ancient Magic and Ritual Power, hrsg. von M. Meyer und P. Mirecki, Leiden/New York/Köln 1995, S. 177–180; Schäfer, in: JJS 41, 1990, S. 90f. 530 So auch in N1878. Zu dieser Zweckangabe und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 19. 531 Vgl. z. B. das Geniza-Fragment Cambridge, Westminster College Misc. 117, fol. 1a/1–7 (Nr. 72, MTKG III, S. 168f.); siehe auch Trachtenberg, Jewish Magic, S. 122f.; Marcus, Rituals of Childhood, S. 66f. 527

283

§ 131–§ 133

6. Kommentar

§ 131 ñimi ñiy twiwxl: In S1551 sollen die Verse Ps 119,17–24 siebenmal über das erkrankte rechte Auge geflüstert werden,532 um es zu heilen. Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 119,18: Öffne meine Augen, damit ich schaue. wurdlu tuduthl: In L34 soll dieser Psalmabschnitt zehnmal gesprochen werden, um seine Sünden zu bekennen und öffentlich darüber zu reden. Diese Zweckangabe läßt sich wahrscheinlich auf das parallele Geniza-Fragment CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/5 (Nr. 82, MTKG III, S. 340), zurückführen, in dem es – allerdings zum nächsten Psalmabschnitt und bezeichnenderweise ohne jeglichen Bezug auf ein Sündenbekenntnis – heißt: hwrd 'mul hcrt Õau Õibr lhqb – »Wenn du eine Rede vor großer Öffentlichkeit halten willst.«533 hbuj hcy: Für einen guten Plan soll der Psalmabschnitt siebenmal gesprochen werden. Das für die Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort hcy findet sich auch in Ps 119,24. Õiywr llql: Um Frevler zu verfluchen, soll der Psalmabschnitt täglich mit einem magischen Gebet gesprochen werden. Das Gebet enthält die für magische Fluchformulare typischen Formulierungen.534 § 132 lamw ñiy twiwxl: In S1551 dienen die Verse Ps 119,25–32 der Heilung eines erkrankten linken Auges.535 hcy Ól hwqti: Des weiteren wird dieser Abschnitt gegen einen bedrükkenden Ratschluß empfohlen. Zu diesen beiden Zwecken soll dieser Abschnitt siebenmal gesprochen werden. Õibrb wurdl: Außerdem sollen diese Verse, wenn man sie zehnmal spricht, gut sein, um vor einer großen Zuhörerschaft zu predigen.536 Ótkalmm ljbt lbl: In L34 soll der Psalm neunmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um nicht aus der Arbeit entlassen zu werden.537 § 133 ajxm rmwhl: In S1551 soll Ps 119,33–40 auf ein Amulett aus Gazellenhaut, das vor Sünde bewahren soll, geschrieben werden. blh txitpl: In L34 wird dieser Psalmabschnitt für »Öffnung des Herzens« verwendet.538 Das für die Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort bl findet sich in Ps 119,34.36. Dazu sollen diese Verse zunächst auf Blätter von einem Dornbusch geschrieben und anschließend mit Honig ausgelöscht werden.539 Der auf diese Weise magisch aufgeladene Honig soll dann getrunken

532

Zu Augenkrankheiten und zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. Entsprechend auch in N1878 § 132. 534 Siehe den Kommentar zu § 86. 535 Zu Augenkrankheiten siehe den Kommentar zu § 9. 536 Siehe den Kommentar zu § 38. 537 Diese Zweckangabe ist auch für die Pss 41–43 (S1551) belegt. 538 Zu dieser Zweckangabe und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 19. 533

284

6. Kommentar

§ 133–§ 135

werden. Der Psalmabschnitt soll danach achtzehnmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden. Die im Gebet genannten sechs Namen finden sich identisch in Sefer Shimmush Tehillim § 93 (L34). yrh rci ljbl: Die eingeschobene Zweckangabe gegen den bösen Trieb scheint hier im Kontext deplaziert, läßt sich aber auf das parallele GenizaFragment CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/6–8 (Nr. 82, MTKG III, S. 340), zurückführen, das nur diese eine Zweckangabe bezeugt: Wenn dein Herz nach einer sündhaften Sache sinnt, sprich: Lehre mich (Ps 119,33) bis Belebe mich durch deine Gerechtigkeit (Ps 119,40) fünfzehnmal, und der böse Trieb (rci yrh) wird fliehen.540

§ 134 Õda ly lwum siykhl: In S1551 sollen die Verse Ps 119,41–48 über Wasser gesprochen und dieses anschließend – gemäß der Vorstellung von Kontaktmagie – von einem Herrscher getrunken werden, um ihn über jemanden zu erzürnen. rc lkm lcnhlu ñxl: In L34 dienen diese Verse der Gnade und Rettung aus jeder Bedrängnis. Auf ein Amulett aus koscherem Pergament sollen die Verse und diverse nomina barbara geschrieben werden. Das Geschriebene soll anschließend mit Wachs umkreist werden. Die Fertigung eines Amulettes aus koscherem Pergament dient der rituellen Akzeptanz und wird im Sefer Shimmush Tehillim auch in den §§ 160 (L34), 161 (S1551), 174, 179 und 182 (alle L34) angewiesen.541 § 135 luxjl: In S1551 sollen die Verse Ps 119,49–56 mit dem Engelnamen Rafa el auf die Stelle der Milz geschrieben werden, um diese zu heilen. Es handelt sich hier demnach um Kontaktmagie, deren Prinzip die Übertragung magischer Potenz durch direkten Kontakt ist. Der Engelname Rafa el wird aufgrund seiner Etymologie (apr – »heilen«) in Heilungszaubern verwendet.542 In bGit 69b werden einige magisch-medizinische Anweisungen gegen Krankheiten der Milz angeführt.543 hyr hcy: Wenn die Verse achtzehnmal gesprochen werden, helfen sie, wenn man durch einen schlechten Ratschlag verführt wurde. Õda Õuwm arii alw: In L34 sollen diese Verse ebenfalls achtzehnmal gesprochen werden, allerdings um keine Furcht mehr vor einem Menschen zu haben. 539

Zur Verwendung von Süßigkeiten für »Öffnung des Herzens« siehe den Kommentar zu

§ 23. 540

Entsprechend auch in N1878. Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 144. 542 Vgl. hier noch §§ 135, 138 und 182 (alle L34) sowie z. B. CUL T.-S. AS 142.192*, fol. 1b/8–11 (Nr. 37, MTKG II, S. 208). 543 Vgl. Veltri, Magie und Halakha, S. 246f.; Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 216f.; Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 84. 541

285

§ 135–§ 137

6. Kommentar

Õiniyu Õinw iluxl: Weiterhin wird empfohlen, die Verse und ein magisches Gebet zur Heilung einer Krankheit der Zähne544 oder Augen545 über Weißwein und Olivenöl zu sprechen. Es ist aber unklar, was mit den Flüssigkeiten geschehen soll. Üblich sind für Heilungen das Einreiben oder Trinken von Flüssigkeiten.546

§ 136 ñuilyh srkl: In S1551 sollen die Verse Ps 119,57–64 der Heilung des Magens dienen.547 Zu diesem Zweck werden sie siebenmal über Wein gesprochen und der Wein soll anschließend getrunken werden. Die heilende Wirkung von Wein bei Magenkrankheiten empfiehlt auch Paulus in seinem Brief an Timotheus; vgl. I Tim 5,23: Trinke nicht länger (nur) Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen.548 ubrqb rmwmu hrut dumllu uirdn Õiiql: In L34 sollen diese Verse achtmal mit einem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden, um Gelübde einzuhalten549, Tora zu lernen550 und um sie nicht wieder zu vergessen551. In dem parallelen Geniza-Fragment CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/12f. (Nr. 82, MTKG III, S. 340), findet sich nur die Zweckangabe: »wenn du Tora lernen willst«.552 Entsprechend den beiden letztgenannten Zweckangaben heißt es in Ps 119,61: Deine Tora habe ich nicht vergessen.553 § 137 tinmihu tilamw hiluk twiwxl: In S1551 sollen die Verse Ps 119,65–72 siebenmal gesprochen werden, um ein Nierenleiden zu heilen.554 utlpt lbqttw: In L34 sollen diese Verse siebzehnmal mit dem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden, um die Annahme des Gebetes zu bewirken.

544 Zu Zahnkrankheiten vgl. mShab 14,4; yShab 14,4/1 (14c–d); bAZ 28a; ferner Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 329f. 545 Zu Augenkrankheiten siehe den Kommentar zu § 9. 546 Zur Verwendung von mit Wein getränkten Umschlägen bei Augenkrankheiten vgl. bShab 108b; auch yShab 14,4/5 (14d); Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 321. 547 Vgl. zur Heilung von Krankheiten des Magens auch die Hausapotheke in: CUL T.-S. K 1.146, fol. 1a/1–6 (Nr. 9, MTKG I, S. 121), sowie das Amulett CUL T.-S. K 1.60, fol. 1a/9 (Nr. 43, MTKG II, S. 259); ferner Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 105–108. 548 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 676. 549 Vgl. Sefer Shimmush Tehillim § 72 (L34). 550 Zu Anweisungen für das Tora-Lernen siehe den Kommentar zu § 29. 551 Zu Anweisungen gegen das Vergessen siehe den Kommentar zu § 130. 552 Entsprechend auch N1878: »um etwas Weisheit (= Tora) zu lernen«. 553 Vgl. auch die Entsprechungen zur Zweckangabe Tora-Lernen und -Bewahren in Ps 119,57.60.63.64. 554 Die Zweckangabe entspricht O1531b. Vgl. zur Kenntnis der Paarigkeit der Nieren Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 121f.

286

6. Kommentar

§ 137–§ 139

tinyt: Zugleich wird ein Fasten empfohlen.555 Die Zweckangabe »Fasten« (tunythl) ist auch in CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/13–15 (Nr. 82,

MTKG III, S. 340); O1531, fol. 127b/8, und N1878 belegt.556

§ 138 adsxl: In S1551 sollen die Verse Ps 119,73–80 nach dem morgendlichen Achtzehnbittengebet gebetet werden, um Gunst zu erfahren.557 Das für die Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort dsx findet sich in Ps 119,76. aprthl ua hrutb tukzl: In L34 sollen diese Verse sechsundzwanzigmal täglich mit dem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden, um der Tora würdig zu sein und eine Krankheit zu heilen558. In den Parallelen559 wird nur der letztere Zweck angegeben. Der für die beiden Zweckangaben ausschlaggebende Vers ist Ps 119,77: Laß deine Erbarmungen über mich kommen, daß ich lebe, denn deine Tora ist meine Lust. Der Zusammenhang von Tora-Studium und Heilung ist bereits ein Topos in der rabbinischen Literatur.560 Die Namensetymologie von Rafa el verweist auf Heilung und die von HKMY L (Õkx – »weise sein/werden«) assoziativ auf die Tora. ˙

§ 139 inimih úah xupnl: In S1551 sollen die Verse Ps 119,81–88 zehnmal über das rechte, verstopfte Nasenloch geflüstert werden,561 um dieses wieder freizumachen.562 Die Zweckangabe und die Anweisung korrespondieren mit § 145. Óilym tuyr tucy rishl ua huqm hta rwa tuwyl: In L34 sollen diese Verse mit dem Namen und einem magischen Gebet achtmal gesprochen werden, um Hoffnungen zu erfüllen und böse Pläne abzuwenden. Entsprechend der Zweckangabe wird die Hoffnung in dem zitierten Vers thematisiert. Die Abwendung von bösen Plänen ist die einzige Zweckangabe in den Parallelen.563

555

Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. Der Vorschlag von Harari, die fragmentarische Lesung in CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/13, mit [rw]ythl – »um sich zu bereichern« – zu ergänzen, ist dagegen ohne Evidenz in den Parallelen; vgl. Y. Harari, “Power and Money: Economic Aspects of the Use of Magic by Jews in Ancient Times and the Early Middle Ages” (hebr.), in: Pe amim 85, 2000, S. 18, Anm. 21. 557 Zur Terminierung eines magischen Gebetes nach dem Achtzehnbittengebet im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 28. 558 Zu Krankheiten siehe den Kommentar zu § 12. 559 CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/15f. (Nr. 82, MTKG III, S. 340), und N1878. 560 Vgl. bEr 54a; BamR 12,3; SifDev eqev 45 (S. 103); dazu Trachtenberg, Jewish Magic, S. 153–157; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 368. 561 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 562 Zu Nasenkrankheiten vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 340f. 563 CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/16 (Nr. 82, MTKG III, S. 340), und ähnlich N1878: »wenn dir Menschen Böses tun«. 556

287

§ 140–§ 142

6. Kommentar

§ 140 ñidb xcnl / anidl: In beiden Rezensionen bewirken die Verse Ps 119,89– 96 einen Erfolg vor Gericht.564 In S1551 sollen sie nach dem nachmittäglichen Achtzehnbittengebet gebetet werden, um einen Freispruch zu erhalten.565 In L34 sollen diese Verse zwanzigmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden. § 141 ñimi di twiwxl: In S1551 sollen die Verse Ps 119,97–104 siebenmal an drei Tagen über der rechten, schmerzenden Hand geflüstert werden,566 um sie zu heilen. Verletzungen des Handrückens sind in der talmudischen Literatur sehr ernst genommen worden.567 hbrh hrut dumll: In L34 sollen diese Verse mit ihren Namen dreimal gesprochen werden, um entsprechend dem zitierten Vers viel Tora zu lernen. In CUL T.-S. AS 143.171, fol. 2b/7–10 (Nr. 68, MTKG III, S. 137), wird ebenfalls dieser Zweck angegeben, allerdings ohne shimmush tehillim und mit anderer Handlungsanweisung.568 Wie in den Anweisungen zur »Öffnung des Herzens«569 in Sefer Shimmush Tehillim §§ 93 und 133 wird auch hier der Engel PTHY L angerufen. ˙ yl: Für die zweite Handlungsanweisung wird nur in der Glosse ein rbd tuw Zweck angegeben, der sich ganz allgemein auf das Tun einer Sache bezieht. Die Anweisung ist offenbar korrupt und über den ursprünglichen Wortlaut können nur Vermutungen angestellt werden. Wahrscheinlich soll ein mit den Versen beschriebenes oder besprochenes Ei morgens auf nüchternen Magen mit einem Mal gegessen werden. Eier werden – wie auch in § 130 – als materia magica für »Öffnung des Herzens« verwendet. In den Parallelen sollen für diesen Zweck dagegen Apfel und Etrog mit dem Psalmabschnitt beschrieben und anschließend verspeist werden.570 § 142 Órdl actw tyb llpth: In S1551 sollen die Verse Ps 119,105–112 bei Antritt einer Reise gebetet werden,571 um eine Rettung aus jeder Notlage zu bewirken. Das Wort bitn – »Pfad« – am Ende des zitierten Verses Ps 119,105 korrespondiert mit dem Wort Órd – »Weg« – in der Zweckangabe.

564

Zu Gerichtsverfahren siehe den Kommentar zu § 10. Zur Terminierung eines magischen Gebetes nach dem Achtzehnbittengebet im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 28. 566 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 567 Vgl. bShab 109a; yShab 14,4/5 (14d); siehe auch Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 270–273. 568 Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 29. 569 Zu dieser Praktik und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 19. 570 CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2a/19f. (Nr. 82, MTKG III, S. 340), und N1878. 571 Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 7. 565

288

6. Kommentar

§ 142–§ 145

udumlt xkwi alw: In L34 sollen diese Verse mit dem Namen und einem magischen Gebet sechsmal gesprochen werden, damit das Tora-Studium nicht vergessen und unterbrochen wird.572 Das Thema dieser Verse ist das Einhalten der göttlichen Verordnungen und der ausschlaggebende Vers ist Ps 119,109: Deine Tora habe ich nicht vergessen. So findet sich auch nur die Zweckangabe »gegen Vergessen« in den Parallelen.573

§ 143 hwqb: In S1551 sollen die Verse Ps 119,113–120 vor einer Bitte gebetet werden. Õirxal hrut dmllu yrh ñiym lcnhl: L34 gibt als Zweck einerseits Rettung vom bösen Blick574 und andererseits das Unterweisen der Tora an. Das für die letztgenante Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort »Tora« wird in Ps 119,113 erwähnt. Für beide Zwecke soll dieser Psalmabschnitt siebenmal jeweils mit einem magischen Gebet gesprochen werden. yrh ñuwlmu: Im Gebet gegen den bösen Blick wird zusätzlich noch die Rettung vor Verleumdung genannt.575 Ein assoziativer Bezug zu dieser Zweckangabe besteht mit den Wörtern Übeltäter (Ps 119,115), Lüge (Ps 119,118), Frevler und der Wendung daß ich gerettet werde (Ps 119,117). In ähnlicher Weise lautet in den Parallelen die Zweckangabe: »um böse Pläne zu vereiteln«.576 § 144 lamw di twiwxl: In S1551 sollen die Verse Ps 119,121–128 über der linken, schmerzenden Hand siebenmal an drei Tagen geflüstert werden,577 um sie zu heilen. Diese Anweisung korrespondiert mit der Heilungsanweisung der rechten Hand in § 141. tma ñid tuwyl ua usmuxl uily abh Õdam lcnhl: In L34 sollen diese Verse neunmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um vor einem Gewalttäter errettet zu werden578 oder um ein Urteil zu fällen. § 145 ilamw úa xupnl: In S1551 und allen anderen Textzeugen des textus receptus ist die Anweisung zu diesem Abschnitt, der Vers der nachfolgenden Stanze und die dazugehörige Zweckangabe durch ein homoioarkton ausgefallen. Die Kommentierung wird hier und im folgenden Abschnitt entsprechend der Ergänzung durch O1531b vorgenommen. Die Verse Ps 119,129–136 sol-

572 Zu Anweisungen für das Tora-Studium siehe den Kommentar zu § 29 und gegen das Vergessen den Kommentar zu § 130. 573 CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/1 (Nr. 82, MTKG III, S. 340), und N1878. 574 Vgl. Sefer Shimmush Tehillim § 35 (S1551) und den Kommentar zur Stelle. 575 Zu Verleumdung siehe den Kommentar zu § 17. 576 CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/2 (Nr. 82, MTKG III, S. 340), und N1878. 577 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 578 So auch in CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/3 (Nr. 82, MTKG III, S. 341), und N1878.

289

§ 145–§ 147

6. Kommentar

len demnach zehnmal über das linke, verstopfte Nasenloch geflüstert werden,579 um es wieder freizumachen.580 utyr irbud lk qtwlu Õibuj Õiwymu hbuwt tuwyl: In L34 sollen diese Verse neunmal mit einem Namen gesprochen werden, um Buße581 und gute Taten zu tun sowie Unheilssprecher zum Schweigen zu bringen. Ein assoziativer Bezug zur letzten Zweckangabe besteht in Ps 119,133: Und gib keinem Unrecht Macht über mich! Diese Zweckangabe findet sich nicht in den älteren Parallelen, die an dieser Stelle – wie zum folgenden Psalmabschnitt – »Sieg vor Gericht« als Zweck angeben.582 Offensichtlich ist in L34 aufgrund des Textausfalls des Anzitats von Ps 119,129, wie er im Geniza-Fragment vorkommt, eine neue Zweckangabe formuliert worden. § 146 inmi lgr twiwxl: In S1551 und O1531b dienen die Verse Ps 119,137–144 der Heilung des rechten, schmerzenden Fußes.583 Das Wort lgr kann nicht nur den »Fuß«, sondern, besonders im palästinischen Aramäisch, auch das »Bein« bezeichnen.584 Zum Zweck der Heilung sollen diese Verse über Öl geflüstert werden.585 Mit dem magisch aufgeladenen Öl soll anschließend der Fuß eingesalbt werden.586 ñidh ta uily qidchl: In L34 sollen diese Verse vierundzwanzigmal mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um, entsprechend dem zitierten Vers, ein gerechtes Urteil zu erwirken.587 § 147 ilamw lgr twiwxl: In S1551 dienen die Verse Ps 119,145–152 der Heilung des linken, schmerzenden Fußes. Zu diesem Zweck sollen die Verse über Rosenöl geflüstert werden.588 Mit diesem Öl soll anschließend der Fuß eingesalbt werden. Diese Anweisung korrespondiert mit der Heilungsanweisung des rechten Fußes in § 146. utinyt lbqtt . . . riyl riym Óluhl: In L34 sollen diese Verse, der Name und ein magisches Gebet zwölfmal gesprochen werden, um einerseits von einer Stadt in eine andere umzuziehen, und andererseits ein Fasten von Gott annehmen zu lassen. Der Umzug scheint notwendig zu sein, um aus Bedräng579

Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. Vgl. zum rechten Nasenloch § 139 und den Kommentar zur Stelle. 581 Zur Buße siehe den Kommentar zu § 25. 582 N1878; CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/4 (Nr. 82, MTKG III, S. 341), und den Partiturtext zur Stelle. 583 Vgl. I Reg 15,23; bSot 10a; ferner Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 191f. 584 Vgl. bYev 103a; siehe auch Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 60. 585 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 586 Zur Praktik des Einsalbens siehe den Kommentar zu § 6. 587 Vgl. die Zweckangabe in CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/4f. (Nr. 82, MTKG III, S. 341), und N1878. 588 Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. 580

290

6. Kommentar

§ 147–§ 149

nis und von Kummer errettet zu werden und um Freude, Frieden, Wohlstand, Erfolg usw. zu erreichen, wie es im Gebet heißt. Die Bitte um Annahme eines Fastens verweist auf eine Buße wegen Vergehen.589 itlpt ymw: Die Wendung »höre mein Gebet« im Anschluß an die Namen läßt sich auf die ursprüngliche Zweckangabe, wie sie in den Parallelen bezeugt wird, zurückführen.590 § 148 tinmi ñzua twiwxl: In S1551 dienen die Verse Ps 119,153–160 der Heilung des rechten, schmerzenden Ohres. Zu diesem Zweck sollen sie über Zwiebelwasser gesprochen werden. Das Wasser soll anschließend auf das Ohr geträufelt werden. In dem Geniza-Fragment CUL T.-S. K 1.146, fol. 1a/14f. (Nr. 9, MTKG I, S. 122), wird in einer Anweisung gegen Ohrenschmerzen Aloe¨ in das Ohr geträufelt. In bAZ 28b heißt es dagegen, daß bei Ohrenschmerzen alle Flüssigkeiten schädlich sind, außer Urin.591 uianuwu uipdur lk xirbhl . . . utrutm rbd xkwi alw: In L34 sollen diese Verse mit einem magischen Gebet dreißigmal gesprochen werden, um nichts Gelerntes aus der Tora zu vergessen592 und Verfolger und Hasser 593 zu vertreiben. Der ausschlaggebende Vers gegen das Vergessen ist Ps 119,153: Denn deine Tora habe ich nicht vergessen; und gegen die Verfolger Ps 119,157: Zahlreich sind meine Verfolger und meine Bedränger. Die Rettung vor Verfolgern wird auch in den Parallelen als Zweck angegeben.594 § 149 warh twiwxl: In S1551 werden die Verse Ps 119,161–168 zur Heilung von Kopfschmerzen verwendet.595 Die schmerzende Stelle soll mit Olivenöl, über das diese Verse gesprochen wurden, eingerieben werden.596 Óipdur Óuwgpi ik ua Õimxlnh ñib Õulw Õiwl: In L34 sollen diese Verse mit einem magischen Gebet siebenmal gesprochen werden, um zwischen Kämpfenden Frieden zu stiften597 und Schutz vor Verfolgern zu finden. Das siebenmalige Sprechen korrespondiert mit Ps 119,164: Siebenmal am Tag lobe ich dich. Der »Frieden« wird in Ps 119,165 erwähnt. Über Verfolger heißt es in Ps 119,161: Oberste haben mich verfolgt ohne Ursache. 589

Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. Vgl. CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/6f. (Nr. 82, MTKG III, S. 341), und N1878. 591 Zu weiteren Rezepten vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 336. 592 Zu Anweisungen gegen Vergessen siehe den Kommentar zu § 130. 593 Zu Anweisungen gegen Hasser siehe den Kommentar zu § 10. 594 Vgl. CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/7 (Nr. 82, MTKG III, S. 341), und N1878. 595 Zu Kopfschmerzen und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 5. 596 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 349. 597 So auch in den Parallelen CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/8 (Nr. 82, MTKG III, S. 341), und N1878. Zu weiteren Belegen dieser Zweckangabe im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 12. 590

291

§ 150–§ 151

6. Kommentar

§ 150 tilamw ñza twiwxl: In S1551 dienen die Verse Ps 119,169–176 der Heilung des linken, schmerzenden Ohres. Zu diesem Zweck sollen sie über Zwiebelwasser geflüstert werden.598 Anschließend soll das Wasser in das Ohr geträufelt werden. Diese Anweisung korrespondiert mit der für das rechte Ohr in § 148. rbd lkm lcnhl: In L34 sollen diese Verse, der Name und ein magisches Gebet neunmal gesprochen werden, um von jedem Zauberwort gerettet zu werden. Der für die Rettung ausschlaggebende Vers ist Ps 119,170: Errette mich nach deiner Zusage! Das Wort rbd in der zweiten Bedeutung »Sache« ist in der ursprünglicheren Zweckangabe in N1878 belegt. Dort heißt es: »Wenn du einen Bedarf oder irgendeine Sache befriedigen möchtest.«599 § 151 uilgr tsrpu txah udcu uituyurz Õiwwuxw im: Dieser Abschnitt findet sich nur in S1551. Die Zweckangabe nennt Heilung von schmerzenden Armen, Seiten und Fußsohlen. haislrp: Ist wahrscheinlich auf das griechisch-lateinische Lehnwort »paralysis« – «Lähmung/Schlagfluß« – zurückzuführen. Möglicherweise handelt es sich hier um die Folgen eines Schlaganfalls, durch den eine halbseitige Lähmung verursacht wurde.600 Zu diesem Zweck sollen die erste und letzte, zweite und vorletzte, dritte und vorvorletzte Stanze usw. von Ps 119 gesprochen werden. aimb ihucrx wiwxd: Eine weitere Zweckangabe bezieht sich auf die Heilung der Lenden (ñicrx), die beim Wasser(lassen) schmerzen. Dazu sollen Knoten (ñirjq) gefertigt werden. In Dan 5,6 bezeichnen hcrx irjq »Hüftgelenke«. Es kann nicht zweifelsfrei entschieden werden, ob die Fertigung von Knoten zur Heilung von Lenden auf den Daniel-Beleg anspielt oder diese Stelle korrupt ist. In Dan 5,12.16 wird darüber hinaus das Lösen magischer Knoten (ñirjq) als eine der Fähigkeiten eines Zauberers benannt. Knoten werden häufiger in magischen Praktiken verwendet. So heißt es beispielsweise in bShab 66b, daß eine Schnur mit drei Knoten eine Krankheit stoppt, eine mit fünf heilt und eine mit sieben gegen Zauberei hilft. In dem Geniza-Fragment CUL T.-S. AS 142.13*, fol. 2b/18f. und 2a/1–3601 (Nr. 69, MTKG III, S. 146f.), lautet eine segulla, um Feuer zu löschen:

598

Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9. Vgl. auch CUL T.-S. NS 322.59*, fol. 2b/9 (Nr. 82, MTKG III, S. 341), und den Partiturtext zur Stelle. 600 Vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 351. 601 Diese Reihenfolge des Fragments muß folgendermaßen korrigiert werden: 2b zu 1a; 2a zu 1b; 1a zu 2a und 1b zu 2b; d. h. die Stelle ist auf fol. 1a/18–1b/3 neuer Zählung; vgl. G. Bohak, “Reconstructing Jewish Magical Recipe Books from the Cairo Genizah”, in: Ginzei Qedem 1, 2005, S. 16*. 599

292

6. Kommentar

§ 151–§ 152

Nimm drei Haare von einem weißen Pferd, knote sie (zusammen) und sprich über602 jeden einzelnen Knoten einmal und lege (sie) neben den Ofen. Sprich diese (nomina barbara) usw.603

Die Funktion der aufgezählten Namen der elf biblischen Generationen von Adam bis Sem ist allerdings unklar. Denkbar ist es, daß die elf Generationen der Anzahl der zu fertigenden Knoten entsprechen und hier als mnemotechnische Abzählhilfe verwendet werden. Die Genealogie von Adam bis Noach wird zu Beginn eines Jakob zugeschriebenen Gebetes in CUL T.-S. K 1.144*, fol. 2a/2 (Nr. 22, MTKG II, S. 31), herangezogen. Allerdings ist der unmittelbare Kontext liturgischer Natur und das Gebet Jakobs nennt am Ende eine Bitte für einen mantischen Traum als Verwendungszweck. Im Kontext jüdischer Magie sind Genealogien besonders prominent in SHR I § 2 (Noach bis Adam) und § 13 (Abraham bis Salomo) sowie in Sefer ha-Yashar § I (ed. Wandrey, S. 200: Adam bis Abraham). Sie dienen aber dort vor allem als Tradentenketten zur Legitimation der Überlieferung der jeweiligen magischen Offenbarung. § 152 brqy ua wxn: In S1551 soll Ps 120 siebenmal gebetet werden, um sich vor einer Schlange oder einem Skorpion zu schützen. Ein assoziativer Bezug zur Zweckangabe besteht wahrscheinlich durch die Wendungen falsche Zunge (Ps 120,2f.) und scharfe Pfeile (Ps 120,4). Der Biß einer giftigen Schlange und der Stich eines Skorpions hatten in vormoderner Zeit zumeist tödliche Folgen.604 In bSan 65a werden verschiedene Praktiken von Gotteslästerern, Götzendienern, Totenbeschwörern und Zauberern ablehnend benannt. An dieser Stelle werden magische Anweisungen gegen Schlangen und Skorpione als Bannungen (rbx rbux) bezeichnet: Die Rabbanan lehrten: Wer Bannungen vornimmt, einerlei ob von großen oder kleinen (Tieren) und selbst von Schlangen und Skorpionen. Abbaye sagte: Die Bannung einer Biene und eines Skorpions ist verboten, selbst in der Absicht, sie von Schädigung zurückzuhalten.605

In tShab 7,23a heißt es zwar über erlaubte Tätigkeiten am Schabbat zunächst: »Man darf über das Auge, über die Schlange und über den Skorpion flüstern.«606 Aber das abschließende Diktum von Rabbi Yose lehnt diese Praktik

602

Die fehlerhafte Lesung lg ist in ly zu verbessern. Zu weiteren Belegen von magischen Knoten vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 127. 604 Zu diesen Gefahren, die besonders in der Wüste lauern, vgl. Dtn 8,15; auch Num 21,6; zu rabbinischen Belegen vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 225–229. 605 Vgl. zur Übersetzung und Diskussion der hier zitierten Stellen Veltri, Magie und Halakha, S. 78 und 162f. 606 Vgl. yShab 14,3/5 (14c); bSan 101a. 603

293

§ 152–§ 153

6. Kommentar

mit dem Verweis des generellen Verbots magischen Flüsterns ab: »Auch am Arbeitstag darf man nicht mit einem Wort der Dämonen flüstern.« Die reservierte Haltung der Tosefta607 setzt sich aber in der Folge nicht durch, weil die Heilung auch mit magischen Mitteln letztlich als halakhisch unbedenklich gilt.608 Belege für die Heilung von Schlangenbissen und Skorpionstichen sind in der magischen Literatur des Judentums zahlreich zu finden. Im Sefer Shimmush Tehillim wird in beiden Rezensionen auch Ps 147 zur Heilung von Schlangenbissen verwendet. In dem magischen Geniza-Fragment der Gattung Hausapotheke CUL T.-S. K 1.146, fol. 1a/7–10 (Nr. 9, MTKG I, S. 121f.), wird bei Schlangenbissen und Skorpionstichen der Saft des Etrogs empfohlen. Auch in CUL T.-S. NS 153.162, fol. 2a/17–2b/4 (Nr. 36, MTKG II, S. 199), findet sich jeweils eine segulla gegen Schlangenbisse und Skorpionstiche. In der letzteren wird Olivenöl als materia magica verwendet, indem es mit nomina barbara besprochen und anschließend dem Gestochenen zu trinken und zum Einsalben der Stichstelle gegeben wird. Als ein Beispiel aus den griechischen Zauberpapyri sei PGM VII/194–197 genannt. Hier sollen elf magische Charaktere auf reines Papier geschrieben und dieses auf die Stichstelle gebunden werden, um einen Skorpionstich zu heilen. uitunuy ly hlixmu Õimxr wqblu hrcm lcnhl: In L34 soll Ps 120 mit seinem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden, um aus Bedrängnis errettet zu werden und wegen der Vergehen Vergebung zu erbitten. Für diese Zweckangabe ausschlaggebend ist der zitierte Vers Ps 120,1. Das magische Gebet wird dem Propheten Elia609 zugeschrieben und enthält eine in großen Teilen übereinstimmende Parallele zu SHL §§ 972f. (Shi ur Qoma) sowie zu dem Geniza-Fragment CUL T.-S. NS 153.162, fol. 1a/1–10 (Nr. 36, MTKG II, S. 198). Verschiedene himmlische Tore werden nicht nur in SHL § 973, sondern auch in SHL § 11 (3. Henoch) und in CUL T.-S. K 1.25*, fol. 2b/19f. (Nr. 34, MTKG II, S. 179), erwähnt. § 153 idixi hlilb Ótacb: In S1551 soll Ps 121 siebenmal gesprochen werden, um geschützt zu sein, wenn man in der Nacht allein hinausgeht. Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist Ps 121,3: Er wird nicht zulassen, daß dein Fuß wanke. Dein Hüter schlummert nicht. hrc lkl Õgu Órdb: L34 nennt in ähnlicher Weise eine Reise610 oder jede Art von Bedrängnis als Szenario für den magischen Gebrauch von Ps 121, der 607

Vgl. auch die Ablehnung der Heilung eines Schlangenbisses in tHul 2,22f. und die Diskussion dieser Stelle von Schäfer, in: Envisioning Magic, S. 35. 608 Vgl. Veltri, Magie und Halakha, S. 276–282; Bohak, Ancient Jewish Magic, S. 364f. 609 Zur Bedeutung von Elia in der magisch-liturgischen Literatur siehe den Kommentar zu § 125. 610 Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 7.

294

6. Kommentar

§ 153–§ 155

ebenfalls siebenmal gesprochen werden soll. Ein assoziativer Bezug besteht zu Ps 121,7, in dem es heißt: Der Herr wird dich behüten vor allem Bösen, er wird deine Seele behüten. Auf einem mit prächtigen Kupferstichen illustrierten Wochenbettamulett, das ca. 1705 in Amsterdam gedruckt wurde, wird Ps 121 vollständig zitiert.611 Diese Verwendung von Ps 121 scheint jüngeren Datums zu sein und ersetzt die ältere Verwendung von Ps 126 für dieselbe Zweckangabe.612 In einem orientalischen Amulett aus dem 11. Jh., das Dämonen und Krankheiten von einer gewissen Karam, Tochter des Josef und der Tamharu¯n, entfernen soll, wird Ps 121 fast vollständig zitiert.613 § 154 ludg Õda lca Óluh: In S1551 soll Ps 122 dreizehnmal gesprochen werden, damit man von einem bedeutenden oder mächtigen Mann freundlich empfangen wird.614 Einen assoziativen Bezugspunkt bietet Ps 122,1: Wir gehen zum Haus des Herrn. riyb . . . ua tsnkh tibb snkiw . . . rwu Ólm iniyb dsxu ñx . . . hrut dumll: In L34 soll Ps 122 siebenmal mit seinem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden, wenn man Tora lernt,615 Gnade und Gunst vor Herrschern finden sowie eine Synagoge oder eine Stadt betreten will. Ein assoziativer Bezug besteht zwischen König oder Fürsten und den Festungswerken und Palästen (Ps 122,7) sowie zwischen der Synagoge und dem Haus des Herrn (Ps 122,1.9). Eine geschlossene Stadt (Jerusalem) wird in Ps 122,3 erwähnt. Die Namensetymologie einiger Engel, an die das Gebet adressiert ist, verweist direkt oder assoziativ auf die genannten Zwecke: HNY L von ñx – »Gnade«, RHMY L von Õxr – »sich erbarmen«, HBY L von˙ bha – »lieben«, SDQY L ˙ qdc – »gerecht sein«, WRY L von rua – »Licht«, BRKY L von ˙ Órb von 616 617 – »segnen«. Die Engel BW L und W[R]PNY L sind in der magischen und angelologischen Literatur belegt.618 § 155 atwink ibb: In S1551 soll Ps 122 in der Synagoge gebetet werden, um gesegnet zu sein.619 Dieser Paragraph mußte aus editionstechnischen Gründen 611

Shachar, Jewish Tradition in Art, S. 20ff., Nr. 1. Vgl. weitere Wochenbettamulette mit Verwendung von Ps 121 ibid., S. 20, Nr. 2, 3, 4, 5; S. 246, Nr. 785; S. 248, Nr. 791; S. 276, Nr. 890; S. 282, Nr. 916. 612 Vgl. Scholem, in: EJ, Bd. 11, Sp. 248; siehe den Kommentar zu § 164. 613 Vgl. CUL T.-S. K 1.147, fol. 1e/19–30 (Nr. 20, MTKG I, S. 223f.). 614 Vgl. Sefer Shimmush Tehillim § 52 (S1551). 615 Zu Anweisungen für das Tora-Lernen siehe den Kommentar zu § 29. 616 Vgl. den Engelnamen boyhÂl/bohl, z. B. in PGM IV/972. 617 lainpua – von der Engelklasse der ofannim abgeleitet – kann wahrscheinlich aufgrund der Nennung hinter BW L emendiert werden zu: lainprua – »Licht (vom) Angesicht Gottes«. 618 Vgl. SHR I § 30; CUL T.-S. NS 160.18, fol. 1a/10 (Nr. 47, MTKG II, S. 279); Massekhet Hekhalot §§ 19 und 29.

295

§ 155–§ 157

6. Kommentar

eingeführt werden, da er anstelle von O1531b in O1531a überliefert wird. Er entspricht aber einer der Zweckangaben in § 154 (L34). § 156 xrbw dbyl: In S1551 dient Ps 123 der Rückholung eines geflohenen Sklaven. Entsprechend der Zweckangabe wird das ausschlaggebende Signalwort dby in Ps 123,2 erwähnt. Zu diesem Zweck sollen die Namen des Herrn und des Sklaven auf ein Bleiplättchen geschrieben werden. Mit der Fixierung des Namens einer Person (oder einer transzendenten Gestalt) wird nach magischem Verständnis Macht über den Benannten gewonnen. Dieser magische Zwang bewirkt an dieser Stelle den gewünschten Erfolg. Der Psalm wird dagegen überhaupt nicht explizit in die magische Handlung einbezogen. In SHR I §§ 104–106 soll der Name des Geflohenen auf vier Plättchen, allerdings aus Kupfer, geschrieben und diese nach einer Beschwörung in den vier Himmelsrichtungen versteckt werden. trpuy: Blei wird im Gegensatz zu den zahllosen Belegen der nichtjüdischen Magie der Spätantike620 in der jüdischen Magie äußerst selten als Trägermaterial für magische Texte verwendet bzw. erwähnt.621 ñzxl: In L34 soll Ps 123 mit seinem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden, damit ein Vorbeter beten kann. Die auf Gott gerichteten Augen in Ps 123,1f. korrespondieren mit der intendierten Richtung des Gebetes des Vorbeters. § 157 hnipsb ua rhnb rubyl: In S1551 soll Ps 124 gebetet werden, um einen Fluß zu überqueren622 bzw. mit einem Schiff überzusetzen. Die für die Zweckangabe ausschlaggebenden Verse sind Ps 124,4f.: Dann hätten uns die Wasser fortgeschwemmt; der Wildbach hätte unsere Seelen überströmt. Dann wären über unsere Seelen die tobenden Wasser gegangen. hmiyn luql: In L34 soll Ps 124 mit seinem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden, um eine angenehme Stimme für den Gottesdienst zu erwerben. Im Gebet wird Cant 2,14 zitiert, da dieser Vers im Gegensatz zu Ps 124 eine schöne Stimme thematisiert. In CUL T.-S. Misc. 11.12, fol. 1a/12– 619

Zur Synagoge als Ort einer magischen Handlung und zu weiteren Belegen aus dem Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 15. 620 Die defixiones, die in den Kontext Schadenzauber gehören, wurden vor allem aus Blei gefertigt; vgl. J. Gager, Curse Tablets and Binding Spells from the Ancient World, New York/Oxford 1992, S. 3f.; Graf, Gottesnähe und Schadenzauber, S. 120. 621 Siehe das einzige bislang publizierte Blei-Amulett (für einen Exorzismus im Krankheitsfall) in: Naveh/Shaked, Amulets, S. 82 (»Amulet 9«). Für die Verwendung von Blei in segullot siehe den jüdisch-arabischen (!) Beleg in: CUL T.-S. K 1.56, fol. 2a/6 (Nr. 2, MTKG I, S. 32), sowie SHL § 617 (Harba de-Moshe) und Harba de Moshe Nr. 105 (ed. ˙ Zum möglichen Beleg in Harari, S. XXII, Zeile 14f.); alle drei˙Belege sind Schadenzauber. SHR I § 137 siehe dort den Kommentar zur Stelle. 622 Die gleiche Zweckangabe findet sich im Sefer Shimmush Tehillim auch in § 26 (S1551).

296

6. Kommentar

§ 157–§ 159

17 (Nr. 63, MTKG III, S. 108), wird ebenfalls Cant 2,14 für den Erhalt einer schönen Stimme verwendet, ohne aber zugleich Ps 124 heranzuziehen. § 158 Órdb: In S1551 dient Ps 125 dem Schutz vor Feinden auf einer Reise.623 Die für die Zweckangabe ausschlaggebenden Wörter Weg und Übeltäter werden in Ps 125,5 erwähnt. Zu diesem Zweck soll man Salz in die Hände nehmen und den Psalm siebenmal624 sprechen. Ob das Salz anschließend über den Weg oder in Richtung der Feinde gestreut werden soll, wird zwar nicht gesagt, kann aber in Analogie zu vergleichbaren magischen Praktiken vermutet werden.625 Salz wird als materia magica mitunter zur Abwehr von Dämonen verwendet.626 In L34 und den anderen Textzeugen der sefardischen Rezension findet sich weder eine Zweckangabe noch eine Anweisung für Ps 125. § 159 hidli Õitmw hwal buj: In S1551 dient Ps 126 dem Schutz vor dem Tod Neugeborener. Zu diesem Zweck sollen dieser Psalm und die drei Namen SNWY, SNSNWY und SMNGLP auf ein Amulett geschrieben werden.627 Die drei Dämonen SNWY, SNSNWY und SMNGLP werden auf zahlreichen Wochenbettamuletten bezeugt628 und weisen eine lange christlich-jüdische Traditionsgeschichte auf.629 Die hier bezeugte Schreibweise der drei Dämonen findet sich in jüdischen Texten erst relativ spät im Mittelalter.630 Ein umfangreich beschriftetes Amulett (Irak oder Eres Israel, 19. Jh.) zitiert Ps 126 vollständig und nennt auch diese drei Namen.˙631 tibh tuxur 'db: Das Amulett soll in die vier Ecken das Hauses gelegt werden und auf diese Weise das ganze Haus und seine Bewohner schützen. In CUL T.-S. NS 252.10, fol. 2a/12–14 (Nr. 70, MTKG III, S. 155), heißt es ähnlich:

623 Zu weiteren Belegen für den Schutz auf einer Reise im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 7. Zu Anweisungen gegen Feinde siehe den Kommentar zu § 10. 624 O1531b ergänzt sinnvoll: »über das Salz«. 625 Vgl. den Kommentar zu § 10; ferner Trachtenberg, Jewish Magic, S. 123. 626 Vgl. Ez 16,4; A. Jirku, Materialien zur Volksreligion Israels, Leipzig 1914, S. 16f.; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 160f.; I. Löw, Fauna und Mineralien der Juden, hrsg. von A. Scheiber, Hildesheim 1969, S. 162–164; Scheftelowitz, Alt-Palästinensischer Bauernglaube, S. 78f. 627 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 139. 628 Vgl. Shachar, Jewish Tradition in Art, S. 20f., Nr. 1 und 2; S. 241, Nr. 775, 776; S. 246, Nr. 785, 787. 629 Vgl. den Appendix in: Naveh/Shaked, Amulets, S. 111–122. 630 Vgl. ibid., S. 118; Schrire, Hebrew Amulets, S. 118. 631 Shachar, Jewish Tradition in Art, S. 241f., Nr. 776.

297

§ 159–§ 161

6. Kommentar

Für eine Frau, deren Kinder sterben, (während sie noch) klein sind. Schreibe dies und lege es in die vier Ecken des Hauses.632

Die vier Hausecken symbolisieren die vier Himmelsrichtungen und damit die alles umfassende Wirkung der Praktik.633 yr Õulx Õlxw iml: In L34 soll Ps 126 mit einem magischen Gebet gesprochen werden, um aus einem bösen Traum errettet zu werden bzw. diesen in einen guten Traum umzuwandeln.634 Die für diese Zweckangabe ausschlaggebende Wendung findet sich in der Fortsetzung des zitierten Verses Ps 126,1: waren wir wie Träumende. Im Gebet wird in literarischen exempla635, die aus dem talmudischen Traumbuch bBer 55b stammen, auf Bileam und Josef verwiesen.636 § 160 dluiw tym ryn: In S1551 soll Ps 127 auf ein Amulett geschrieben werden, um einen neugeborenen Knaben zu schützen.637 Ein assoziativer Bezug zu dieser Zweckangabe besteht in Ps 127,3: Siehe, ein Erbe vom Herrn sind Söhne, eine Belohnung die Leibesfrucht. Õirqw Õirbd lipwhl: In L34 soll Ps 127 mit einem magischen Gebet auf ein Amulett aus koscherem Pergament638 geschrieben werden, um Verleumdungen zu unterbinden.639 Ein assoziativer Bezug zu dieser Zweckangabe besteht in Ps 127,5: Sie werden nicht beschämt werden, wenn sie mit Feinden reden im Tor. Das Amulett soll am linken Arm getragen werden. § 161 trbuym aihw tyb hwa: In S1551 soll Ps 128 auf ein Amulett aus koscherem Pergament640 geschrieben und einer schwangeren Frau umgehängt werden, um sie, ohne daß es explizit erwähnt wird, vor den Gefahren und Risiken einer Schwangerschaft und der Geburt zu schützen. Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist Ps 128,3: Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock im Innern deines Hauses. hucm rbdl tkll hcurw im: In L34 soll Ps 128 mit einem magischen Gebet zum Schutz auf einer Reise,641 die man wegen einer Miswa antritt, gebetet ˙ 632

Vgl. auch SHR I § 160. Vgl. den Kommentar zu SHR I § 42, in: Rebiger/Schäfer, Sefer ha-Razim, Bd. 2, S. 207. 634 Vgl. Sefer Shimmush Tehillim § 34. 635 Siehe den Kommentar zu § 10. 636 Zu weiteren exempla aus diesem Traumbuch im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 34. 637 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 139. 638 Siehe den Kommentar zu § 134. 639 Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 17. 640 Siehe den Kommentar zu § 134. 641 Zu weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 7. 633

298

6. Kommentar

§ 161–§ 165

werden. Das für diese Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort »gehen« wird auch in Ps 128,1 erwähnt. In dem Gebet wird in literarischen exempla642 auf Henoch und Elia643 verwiesen, um nach dem Simile-Prinzip ebenfalls eine gefahrlose Reise für den Klienten zu erwirken. Ps 128 wird in einem orientalischen Amulett vom Anfang des 16. Jh. für Ansehen und Respekt und gegen Neider und Feinde vollständig zitiert.644 § 162 hucm rbdl: In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, Ps 129 täglich für eine Miswa zu sprechen.645 ˙ h dgnk: In L34 heißt es lediglich, daß es gut sei, Ps 129 gegen Frevler Õiywr zu beten. Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist Ps 129,4: Er hat durchschnitten den Strick der Frevler. § 163 riyb Õibbus Õirmuw: In S1551 soll Ps 130 in die vier Himmelsrichtungen geflüstert werden,646 um Stadtwächter einschlafen zu lassen und dann unbemerkt an ihnen vorbeizukommen. Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist Ps 130,6: Meine Seele (harrt) auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen. Ein schlafbringender Zauber ist auch in CUL T.-S. K 1.28, fol. 2b/2–7 (Nr. 10, MTKG I, S. 137), belegt. tuitxt rubb Óluhw iml: In L34 soll Ps 130 mit seinem Namen und einem magischen Gebet gesprochen werden, wenn man in eine unterirdische Grube steigt. Ein assoziativer Bezug zu dieser Zweckangabe besteht in der Wendung aus den Tiefen rufe ich des zitierten Verses. § 164 rwih tiycmah hdmh la abl: In S1551 soll Ps 131 dreimal täglich gesprochen werden, um Bescheidenheit zu erlangen. Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist Ps 131,1: Mein Herz will nicht hoch hinaus, meine Augen sind nicht hochfahrend. Ich gehe nicht mit Dingen um, die zu groß und zu wunderbar für mich sind. In L34 heißt es lediglich, daß die Pss 131 und 111 täglich gesprochen werden sollen, ohne aber eine Zweckangabe zu formulieren. § 165 Ótyubw / utyubw Õiiql: In beiden Rezensionen soll Ps 132 gesprochen werden, um einen Schwur zu halten. Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist (außer dem zitierten) Ps 132,11: Der Herr hat David Treue geschworen, er wird nicht davon abweichen. In S1551 wird dafür das regelmäßige, tägliche Sprechen des Psalms empfohlen. 642 643

Siehe den Kommentar zu § 10. Zur Bedeutung von Elia in der magisch-liturgischen Literatur siehe den Kommentar zu

§ 125. 644

CUL T.-S. K 1.163, fol. 1a/60–64 (Nr. 42, MTKG II, S. 249).

645

Siehe den Kommentar zu § 29. Zum Flüstern siehe den Kommentar zu § 9.

646

299

§ 165–§ 169

6. Kommentar

In L34 wird hinzugefügt, daß Ps 132 fünfundzwanzigmal mit einem an die beiden Engel QYYMY L, SˇB TY L adressierten Gebet gesprochen werden soll. Die Etymologie der Engelnamen ist durch den angegebenen Zweck bestimmt: Õiiq – »(einen Schwur) erfüllen, halten«; hyubw – »Schwur«. § 166 Órbxthb / rbxthl: In beiden Rezensionen soll Ps 133 gesprochen werden, um Freundschaft (S1551) bzw. Partnerschaft (L34) zwischen Gefährten zu stiften.647 Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist Ps 133,1: Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen. S1551 ergänzt noch als Zweckangabe den Erhalt von Liebe648, und L34 fügt hinzu, daß dieser Psalm dreimal mit Gottesnamen und dem nachfolgend genannten magischen Gebet gesprochen werden soll. § 167 Ódmlb / udumlt: In beiden Rezensionen dient Ps 134 dem Lernen der Tora.649 In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, den Psalm vor dem ToraStudium zu sprechen. In L34 geht es um das nächtliche Lernen. Dazu besteht ein assoziativer Bezug in der Wendung in den Nächten im zitierten Vers Ps 134,1. § 168 hbuwth imib / hmlw hbuwtb buwl: In beiden Rezensionen dient Ps 135 der Buße und Umkehr zu gottgefälligem und halakhisch korrektem Tun.650 Zu diesem Zweck soll dieser Psalm in S1551 dreimal täglich, jeweils nach dem Achtzehnbittengebet, gesprochen werden.651 In L34 soll Ps 135 täglich während der Zeit der Buße zusammen mit dem nachfolgend genannten Gebet, das an verschiedene Engel adressiert ist, gebetet werden. In diesem Gebet wird auch ein Fasten als weitere Handlung zur Buße erwähnt.652 § 169 tunudzh ly tuduhl: In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, Ps 136 zu sprechen, um Böswilligkeit zuzugeben. In L34 wird jeder einzelne Vers, genauer gesagt jeweils der erste Halbvers, von Ps 136 mit einem Namen verknüpft. Auch in SHL § 427 (Sondergut M22) wird Ps 136 auf diese Weise mit Engelnamen, allerdings mit anderen als hier, verbunden. Die Technik der versweisen Verknüpfung von Bibelversen und Namen wird in der jüdischen magischen Literatur auch mit Ps 91,653 dem 647

Siehe den Kommentar zu § 120. Zu Liebe siehe den Kommentar zu § 49. 649 Zu Anweisungen für das Tora-Lernen siehe den Kommentar zu § 29. 650 Zur Buße siehe den Kommentar zu § 25. 651 Zur Terminierung eines magischen Gebetes nach dem Achtzehnbittengebet im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 28. 652 Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. 653 Vgl. den Kommentar zu § 100 mit weiteren Angaben zu Parallelen. 648

300

6. Kommentar

§ 169–§ 171

shema -Gebet in Dtn 6,4ff.654 oder dem Priestersegen Num 6,24–26655 bezeugt. Anschließend werden noch zehn nomina und ihre Aufgaben genannt. Eine ähnlich komponierte Auflistung von Namen und ihren Zuständigkeiten ist in SHL § 602 (Harba de-Moshe) belegt.656 Unter diesen Namen finden sich ˙ Gottes- und Engelnamen sowie göttliche Epitheta und Permutationen von Gottesnamen. itua urmwi tumwh hla lk: Als Zweck wird der umfassende Schutz bei allen Verrichtungen an allen Orten genannt. § 170 hanwh ribyhl: In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, Ps 137 zu sprechen, um Haß zu überwinden. Õibhuah ñib hnumj hanw Õiw: In L34 dient Ps 137, um Haß zwischen Liebenden zu säen. Da beide Platzhalter die maskulinen Formen aufweisen, kann vermutet werden, daß hier eine homosexuelle Liebe zerstört werden soll.657 Zu diesem Zweck soll über das Herz einer schwarzen Katze der Psalm mit seinem Namen achtundfünzigmal gesprochen werden. Das Herz soll anschließend den Liebenden gegeben werden. § 171 hbhal: In beiden Rezensionen dient Ps 138 der Liebe.658 In S1551 heißt es lediglich, daß es für diesen Zweck gut sei, diesen Psalm zu sprechen. Nur in L34 findet sich eine mehrteilige Handlungsanweisung. Der Psalm soll mit dem Blut einer Taube auf Schafshaut geschrieben werden. Die Verwendung von Vogelblut als Tinte ist auch in den §§ 172 und 173 (beide L34 und mit sehr ähnlichen Zweckangaben und Handlungsanweisungen) belegt.659 Das Ge-

654

Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 150f. Vgl. Schäfer/Shaked, MTKG II, S. 9 mit Anm. 43f.; CUL T.-S. NS 175.58, fol. 2a/1–6 (Nr. 71, MTKG III, S. 162). 656 Vgl. zu Engeln und ihren Aufgaben z. B. SHL § 18 (3. Henoch); SHR I §§ 184 und 220; ferner Trachtenberg, Jewish Magic, S. 69–73; Niggemeyer, Beschwörungsformeln, S. 88–90. 657 Zu Homosexualität vgl. Hezser, in: The Talmud Yerushalmi and Graeco-Roman Culture, Bd. 2, S. 238–247; Goitein, Mediterranean Society, Bd. 5, S. 320; Faraone, Ancient Greek Love Magic, S. 147–149. Vgl. auch die jüdischen Belege z. B. in JTSL ENA 2672, fol. 20b/13f. (Nr. 58, MTKG III, S. 48); JTSL ENA 3296.16/3319.3, fol. 3a/1–13 (ediert von O.-P. Saar, “Success, Protection and Grace: Three Fragments of a Personalized Magical Handbook”, in: Ginzei Qedem 3, 2007, S. 116*), und SHR I § 93 sowie die nichtjüdischen Belege z. B. in PGM XXXII und XXXIIa; Daniel/Maltomini, Supplementum Magicum, Bd. 1, Nr. 42, S. 132–153; Meyer/Smith, Ancient Christian Magic, Nr. 84, S. 177f.; Gager, Curse Tablets, Nr. 25, S. 92. 658 Zu Liebe siehe den Kommentar zu § 49. 659 Zur Verwendung von Vögeln als Opfertiere in Ritualen der jüdischen Magie vgl. SHR I § 91; SHR II § 373; vgl. auch das Kapparot-Ritual, bei dem am Vorabend des Versöhnungstages anstelle des biblischen Sündenbocks ein Hahn bzw. eine Henne geschlachtet wird; dazu 655

301

§ 171–§ 175

6. Kommentar

schriebene soll anschließend in Wein ausgelöscht werden. Derjenige, der geliebt werden will, soll den magisch aufgeladenen Wein trinken.660 Das Schreiben mit Tierblut und das anschließende Auslöschen der Schrift mit einer Flüssigkeit ist auch in SHR I § 65 belegt. § 172 utwal wia ñib hbha Õiwl: In beiden Rezensionen dient Ps 139 der Liebe von Eheleuten. In S1551 findet sich keine Anweisung für eine Praktik. Nur in L34 wird eine Handlungsanweisung genannt. Der Psalm soll mit dem Blut einer weißen Taube oder eines weißen Huhns auf Kalbshaut geschrieben und anschließend mit Wasser ausgelöscht werden. Sowohl der Mann als auch die Frau sollen von diesem Wasser trinken. § 173 utwal wia ñib hanwl: In beiden Rezensionen wird für Ps 140 Haß von Eheleuten als Zweck genannt. Nur in S1551 dient der Psalm zugleich als Gegenzauber auch dafür, den Haß wieder zu überwinden. Ps 140 thematisiert die Taten der Feinde und die Rettung vor ihnen. In L34 soll dieser Psalm mit dem Blut eines lebenden Huhns auf Hundehaut geschrieben werden. Anschließend soll das Geschriebene mit trübem Wasser661 gelöscht werden und Mann und Frau sollen das Wasser trinken. Das trübe Wasser korrespondiert mit dem sauberen Wasser in der gegenteiligen Handlungsanweisung in § 172 (L34). § 174 bl iluxl / blh bakl: In beiden Rezensionen soll Ps 141 bei Herzschmerzen verwendet werden.662 Der für diese Zweckangabe ausschlaggebende Vers ist Ps 141,4: Laß mein Herz sich nicht zur bösen Sache neigen. In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, diesen Psalm zu diesem Zweck zu sprechen. In L34 wird der Psalm auf ein Amulett aus koscherem Pergament, das um den linken Arm gehängt werden soll, geschrieben. Weiterhin wird ein Gebet, das an zwei Engel adressiert ist, genannt. § 175 Õiquwh iluxl: In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, Ps 142 zu sprechen, um Krankheiten der Beine zu heilen. Die gleiche Zweckangabe wird auch in L34 angegeben. Dazu wird dieser Psalm mit seinem Namen auf ein Amulett aus Katzenhaut, das an den linken Fuß gehängt werden soll, geschrieben. J. Z. Lauterbach, “The Ritual of the Kapparot-Ceremony”, in: Jewish Studies in the Memory of George A. Kohut, New York 1935, S. 413–422; id., “Tashlikh – A Study in Jewish Ceremonies”, in: HUCA 11, 1936, S. 207–340; Trachtenberg, Jewish Magic, S. 163–165; I. Scheftelowitz, Das stellvertretende Huhnopfer mit besonderer Berücksichtigung des jüdischen Volksglaubens, Gießen 1914. 660 Zur sexuellen Wirkung von Wein vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 677f. 661 Zur Vorstellung, daß schmutziges Wasser Zauber bewirkt, vgl. Blau, Altjüdisches Zauberwesen, S. 66. 662 Ein weiterer Beleg für die Heilung von Herzschmerzen findet sich in Sefer Shimmush Tehillim § 48 (L34); siehe dort den Kommentar.

302

6. Kommentar

§ 175–§ 177

hnubza: Dieses nomen barbarum ist wohl aufgrund der graphischen Ähnlichkeit der hebräischen Buchstaben Nun und Gimel auf den vor allem in der Hekhalot-Literatur prominenten Namen hgubza zurückzuführen.663 Die sechs Buchstaben des Namens lassen sich in drei Zweiergruppen unterteilen (Alef und Zayin, Bet und Waw, Gimel und He), deren gematrische Summe jeweils »Acht« ergibt. Während noch Scholem vermutete, daß es sich daher bei diesem Namen um die hebräische Entsprechung von Ogdoas, des achten Himmels in gnostischen Quellen, handeln könnte,664 sieht Dan dafür keinerlei ausreichenden Hinweis, sondern lediglich auch bei anderen nomina barbara zu beobachtende Bildungsprinzipien.665 hrc lkl: In L34 soll Ps 142 bei Bedrängnis abends und morgens gebetet werden, um aus dieser errettet zu werden. Das literarische exemplum666 nennt David, der gerettet wurde, als er sich vor Saul in einer Höhle versteckte667 und diesen Psalm betete.

§ 176 Õiyurz / yurzh iluxl: In beiden Rezensionen wird Ps 143 zur Heilung von Krankheiten der Arme verwendet. In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, diesen Psalm zu diesem Zweck zu sprechen. hrcm lcnhlu hlpt tymwhl: In L34 werden als weitere Zwecke die Erhörung des Gebetes sowie die Rettung aus Bedrängnis genannt. Offenbar gilt die folgende Anweisung aber nur der Heilung der Arme, denn der Psalm wird auf ein Amulett aus Kalbspergament, das an den rechten Arm gehängt werden soll, geschrieben. § 177 di tribwl: In beiden Rezensionen wird Ps 144 zur Heilung einer Fraktur der Hand verwendet.668 Das für diese Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort »Hand« wird in Ps 144,1.7.11 erwähnt. Õidwu Õiqizmh ñm hrimwl: In S1551 wird hinzugefügt, daß dieser Psalm gut sei, um Schutz vor Schadegeistern und Dämonen zu finden. In L34 soll der Psalm mit seinem Namen und einem an zwei Engel adressierten Gebet geschrieben werden. uibiua ly rbgthlu hmxlmb xcnl: Als weitere Zwecke werden der Sieg im Krieg und die Gewinnung von Stärke über seinen Feinden genannt.669 Dazu 663 Vgl. z. B. SHL §§ 27, 302, 318, 332, 364 u. ö. Die Schreibweise hnubza ist hier auch einmal belegt; siehe SHL § 415 (Ms München 22). 664 Vgl. Scholem, Jewish Gnosticism, S. 65–74. 665 Vgl. J. Dan, 'tuinimw lw Õw', in: Tribute to Sara. Studies in Jewish Philosophy and Kabbala. FS S. O. Heller Wilensky, hrsg. von M. Idel, D. Dimant und Sh. Rosenberg, Jerusalem 1994, S. 119–134. 666 Siehe den Kommentar zu § 10. 667 Vgl. die Überschrift dieses Psalms. 668 Zu Frakturen vgl. Preuss, Biblisch-talmudische Medizin, S. 221f. 669 Zu Anweisungen gegen Feinde siehe den Kommentar zu § 10.

303

§ 177–§ 180

6. Kommentar

soll der Psalm gesprochen werden. Ein rabbinisches exemplum670 verweist auf die Mütter von Simson und David. § 178 dxp: In S1551 soll Ps 145671 dreimal und anschließend Ps 91 siebenmal gesprochen werden, um Angst zu überwinden. Õimxr: In L34 soll Ps 145 zweimal täglich gebetet werden, um das Erbarmen Gottes zu finden. Entsprechend der Zweckangabe heißt es in Ps 145,9: Der Herr ist gut gegen alle, sein Erbarmen ist über alle seine Werke. lgrh tribwl: Bei einer Fraktur des Fußes soll ein Amulett aus Elefantenhaut oder -knochen mit diesem Psalm beschrieben und um den betreffenden Fuß gehängt werden. In bBer 4b heißt es: Jeder, der Ein Lobgesang von David (Ps 145,1) dreimal täglich rezitiert, dem ist sicher, daß er am Leben der kommenden Zeit teilhat.

Hier ist allerdings keinerlei Bezug zu einer magischen Praktik erkennbar, sondern nur eine Empfehlung für eine fromme Praxis. § 179 brx tyipcl / takhl: Beide Rezensionen stimmen in der Zweckangabe für Ps 146 – Verwundung durch ein Schwert – überein. In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, diesen Psalm zu diesem Zweck zu sprechen. In L34 soll der Psalm mit dem Blut der Verwundung auf koscherem Pergament geschrieben und dieses Amulett dem Kranken um den Hals gehängt werden. Zusätzlich sollen auf das Amulett drei Engelnamen geschrieben werden, wobei der letzte Name in einem Schwindeschema jeweils einen Buchstaben verliert. Die magische Praktik des Schwindeschemas soll als Analogiezauber bewirken, daß etwas genauso verschwindet wie der auf diese Weise aufgeschriebene Name.672 'h'b'q'h ly rbd lkl unuxjb: In L34 wird als weiterer Zweck für diesen Psalm das Vertrauen auf Gott und sein Erbarmen genannt. § 180 wxn tkiwnl / ukwnw iml: In beiden Rezensionen dient Ps 147 der Heilung eines Schlangenbisses.673 In S1551 heißt es lediglich, daß es gut sei, wenn der Gebissene diesen Psalm zu diesem Zweck spricht. 'dm: In L34 sollen dagegen Milch von vier Frauen, Weizenfeinmehl aus vier Mühlen und vier Eier, die am Donnerstag gelegt wurden, zu einem Kuchenteig vermischt werden. Da der Donnerstag (iwimx Õui – »fünfter Tag«) nur in christlicher Tageszählung der vierte Tag (nach Sonntag) in der Woche sein

670

Vgl. bBB 91a; siehe den Kommentar zu § 10. Entsprechend der Konjektur. 672 Vgl. Trachtenberg, Jewish Magic, S. 116f.; Schrire, Hebrew Amulets, S. 59ff. 673 Zu Schlangenbissen siehe den Kommentar zu § 152. 671

304

6. Kommentar

§ 180–§ 182

kann,674 könnte hier vermutet werden, daß das Rezept in dieser Form keinen jüdischen Ursprung besitzt. hguy: Auf den Kuchen soll anschließend mit dem Blut des Gebissenen der Psalm mit seinem Namen und dem 72elementigen Gottesnamen geschrieben werden. Der Verzehr des Kuchens durch den Gebissenen wird zwar nicht explizit genannt, darf aber in Analogie zu ähnlichen magischen Praktiken angenommen werden. Kuchen finden vor allem in segullot gegen Vergeßlichkeit und zur »Öffnung des Herzens« Verwendung,675 wesentlich seltener zu anderen Zwecken.676 Im apokryphen Zusatz zum Danielbuch »Bel und der Drache«, der ebenfalls nur christlich überliefert wurde, findet sich noch am ehesten eine literarische Parallele für diese Praktik. Dort wird in Vers 27 ein Kuchen aus Pech, Fett und Haaren in den Rachen des Drachen, auch ein schlangenähnliches Tier, geworfen. tuitua Õitwu Õiybw lw wrupmh Õw: Zum 72elementigen Gottesnamen siehe § 113 (L34) und den Kommentar zur Stelle. § 181 wa tpirwl: In beiden Rezensionen wird Ps 148, wie besonders aus L34 hervorgeht, gegen Fieber verwendet.677 Das für diese Zweckangabe ausschlaggebende Signalwort wa, das sowohl »Feuer« als auch »Fieber« bedeuten kann, wird in Ps 148,8 erwähnt.678 Während der Psalm in S1551 nur gesprochen werden soll, geht es in L34 um die Fertigung eines Amulettes, das dem Kranken umgehängt werden soll. In dem einzigen Paralleltext der ältesten Textzeugen in O1531a werden die Pss 148 und 149 zusammengefaßt, damit jemand gesegnet sein wird. § 182 Õnhig lw hprwl / wa tpirwl: Auch Ps 149 wird in beiden Rezensionen gegen Fieber verwendet.679 Auch hier soll der Psalm in S1551 nur gesprochen und in L34 auf ein Amulett aus koscherem Pergament geschrieben werden. Dieses Amulett soll neben dem Psalm auch noch mit einem Gebet, das an vier Engel adressiert ist und in dem u. a. ein invertierter Bibelvers (Lev 5,19) vorkommt, beschriftet werden.680 Die Verwendung von Num 11,2 basiert auf einem Wortspiel, denn das Wort wa kann sowohl mit »Feuer« als auch mit »Fieber« übersetzt werden.681 674

Zur Häufung der Vierzahl in dieser segulla vgl. den Kommentar zum analogen Phänomen der Siebenzahl in § 33. 675 Siehe den Kommentar zu § 93. 676 Vgl. z. B. SHR I §§ 92–97: Befragung und Beschwörung von Mond und Planeten; CUL T.-S. K 1.28, fol. 2a/17f. (Nr. 10, MTKG I, S. 137): Finden eines Diebes. 677 Zu Fieber und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 54. Zu hpirw (»Brand«) in der Bedeutung »Fieber« vgl. yShab 14,3/7 (14c). 678 Siehe zu diesem Wortspiel den Kommentar zu § 86. 679 Zu Fieber und weiteren Belegen im Sefer Shimmush Tehillim siehe den Kommentar zu § 54. 680 Zur Praktik des invertierten Schreibens siehe den Kommentar zu § 100.

305

§ 183–§ 185

6. Kommentar

§ 183 ullhlu /'h'b'qhl llhl: Ps 150, der letzte Psalm des Psalters, dient entsprechend seinem Inhalt in beiden Rezensionen dem Lobpreis Gottes. hlpt tymwhl: In L34 wird noch das Erhören des Gebetes als Zweck genannt. In dem nachfolgend genannten Gebet wird auch ein Fasten erwähnt.682 § 184 Õhb ligr tuihl: Am Schluß von S1551 werden fünf Bibelverse empfohlen, die man regelmäßig sprechen sollte. Gemeinsames Thema dieser Verse ist das Vertrauen auf göttliche Rettung, Hilfe und Beistand. Dieser Abschnitt fehlt sowohl in den älteren Textzeugen als auch in dem jüngsten Nachdruck des textus receptus AS1998. § 185 Õlwnu Õt: Nur in L34 findet sich die traditionelle Schlußformel für die Beendigung eines Traktates.683

681

Siehe den Kommentar zu § 86. Zur Bedeutung des Fastens und weiteren Belegen siehe den Kommentar zu § 27. 683 Ähnlich auch in O1531b. 682

306

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326

Stellenregister 1. Bibel Gen 5,24 7,22 14,19f. 18,27 21,1f. 25,21 28,18 28–31 30,22f. 35,16 37,5–11 46,17 49,18

190 186 87 186 137 137 218 7 137 227 190 214 2; 134

Ex 3,2–15 3,14 3,20 4,21 7,11 14,14 14,19–21 15,1–21 15,3 15,16 15,26 17,14 23,21 32,14 34,6

169 89; 93; 118; 177; 195; 211; 219; 243 144 144 234 128 59 217 168 87; 217 28; 80; 203; 215 139 243 98 97; 111f.; 118; 154; 185

Lev 5,19

203; 305

11,24–45 12 15 15,16–18 15,19–30 26,14–39 26,16 Num 5,11–31 5,17 6,24–26 11,2 12,10–15 19,13 19,18–21 21,6 23–24 25,11 26,46

218 218 218 218 218 262 246

25; 274 216 2; 301 203; 305 154 218 218 293 189 158 214

Dtn 2,7 4,4 6,4 6,4ff. 8,15 18,10 25,19 28,15–68 28,22 33,4

183 130 2; 8 301 293 234 139 262 246 73; 173

Jos 1,8 Jdc 13,20

73; 173

265

327

Stellenregister I Sam 1,2 1,20 4,4 7,6 12,21 16,14–23 16,23 17,45 18,10 19,11 21,10 23,19–28 23,23 24,4–23 26,19

137 137 92 218 148 3 3 185 3 127 250 249 249 199 170

II Sam 6,2 7,29 11,1–5 22 23,5 23,13–17

92 193 122 226 40 218

40,29 41,13 42,13 43,25 55,11 65,16 Jer 10,15 11,20 17,14 51,18

149 140 135 161 136 117

148 228 116; 154; 178 148

Ez 3,2 16,4 33,11

73 297 130

Hos 7,9 7,13 14,2 14,2f.

170 170 131 131

Joel I Reg 15,23

290

II Reg 2,11 2,19–22 2,20 5,1–14 19,15 20,1–7

190 209 217 154 92 106; 154

4,7

Jes 6,2 6,5 8,10 12,2 14,11 28,1 30,19 34,14 37,16 38,1–22 40,22

328

2,13 4,4

197 170 178 204 186 186 219 237 92 106; 154 99; 126; 177

97 94; 128; 131; 139; 142; 154 94; 128; 131; 139; 142; 154

Jon 1,4–16 1,15

212 100; 212

Hab 3,19

150

Sach 3,2

2

Mal 2,6

79; 207

1 1,1 1,2

17; 208–210 81 161

Ps

1. Bibel 1,3 1,4 1,6 2 2,1 2,5 2,9 3 3,1 3,2 3,9 4 4,2 4,5 4,6 4,9 5 5,1–13 5,2 5,8 5,13 6 6,2 6,2f. 6,5 6,8 6,11 7 7,1 7,2 7,7 7,7–18 7,9 7,18 8 8,2 8,3 8,5 9 9,1 9,2 9,4 9,7 9,16 9,21 10 10,1 10,7

17; 81; 209f. 81 81 211f.; 229 82 116 82; 213 7 7; 82 82 7 34; 213 83; 214 83 83 83 214 214 84 215 84 215 85 215 85 85; 215 86 215 86f. 120; 129; 193; 216 88; 219 217 219 87 219 88 219 219 62; 220 89f.; 219 89 220 89; 220 89 89 39; 221 90f. 91

10,12 10,17 10,18 11 11,1 12 12,2 13 13,2 13,4 14 14,1 15 15,1 15,3 15,5 16 16,1 16,6 16,10f. 17 17,1 17,8 17,9 18 18,1 18,2–50 18,3 18,26 18,48 18,49 19 19,2 19,2–6 19,6 19,6f. 19,15 20 20,2 20,2f. 20,4 20,10 21 21,2 21,8 21,13 21,14 22

91 102 91 221 91 221 91 222 92 223 224 93 224 94 94 94 225 95 95 130 216; 226 96 127; 140 96 17; 97; 226 97 226 4; 226 97 97 17 19; 73; 210; 227 19; 98; 228 227 98; 227f. 99; 227 19; 98; 146 34; 228 100; 157; 228 229 100 100 212; 229 100f.; 229 229 101 101 54; 230f.

329

Stellenregister 22,2 22,11 22,13f. 22,17 22,32 23 23,1 23,1f. 23,2 23,3 24 24,1 24,2 25 25,1 25,2 25,11 25,12 26 26,1 26,4 26,6 26,7 26,9 26,10 26,11 27 27,1 27,2 27,3 27,6 27,11 27,12 28 28,1 28,9 29 29,1 29,3 29,3–5 29,7–9 29,10 29,11 30 30,1 30,2 30,13 31

330

101 127 230 230 101 231f. 101f.; 157 101 232 102 232 102; 157 232 233 103 120 103; 120 103 103; 233 103; 233 103 233 103 103 103 233 233f. 104 233f. 233 234 234 234 234 104 104 6; 235 104f. 6; 235 6 6 235 105 34; 236 105 105 105 237

31,2 31,10 31,21 31,25 32 32,1 32,8 32,10 33 33,1 33,2 33,11 33,13 33,15 33,18–20 33,19 34 34,1 34,5 34,11 34,12 34,23 35 35,1 35,2 35,4 36,1 36,2 36,4 36,7 36,10 37 37,1 37,3 37,37 37,40 38 38,1f. 38,2 38,5 38,13 38,19 38,20f. 39 39,1f. 39,2 39,14 40

106 237 180 106 237 107 193 201 238 108f. 109 109 238 109 239 238 239 109 239 239 109 109 34; 239f. 110; 183; 239 110 240 110 110; 240 240 240 136 240 111 204 204 111 67f.; 241 111 111 241 241 241 241 67f.; 241 112 112 112 242

1. Bibel 40,2 40,6 40,14 40,18 41 41,2 42 42,2 42,5 42,7 42,12 43 43,1 44 44,1f. 44,2 44,8 44,27 45 45,1 45,2 46 46,1f. 46,2 46,12 47 47,2 47,4 48 48,1f. 48,2 48,6f. 48,7 48,15 49 49,1 49,2 49,12 49,21 50 50,1 50,6 51 51,1f. 51,2 51,21 52 52,1f.

113 242 113; 242 242 242 114 243 114f. 279 115 115 243 114; 116; 243 243f. 116 116 244 116 244 117; 244 117 245 118 118 118 245 118f. 246 246; 248 119 119 246 119 119 246 120 120 120 120 246f. 120 120 34; 248; 256 122 20; 121; 248 20; 121 248 123

52,2 52,4–6 53 53,1f. 53,2 53,6 53,7 54 54,1f. 54,2 54,7 54,9 55 55,2 55,2–9 55,16 55,23 55,24 56 56,1 57 57,1 57,1f. 57,2 57,12 58 58,2 58,7 59 59,1 59,2 59,3 60 60,1 60,2 60,7 60,14 61 61,1f. 61,2 61,2f. 61,7 61,9 62 62,1 62,2 62,3 62,4f.

123 248 224; 246; 248f. 123 123 248 123; 249 249 124; 249 124 249 124; 249 249 124 226; 249 249 201; 204 124; 139; 249 249 125; 249 250 126 126 121; 126 126 251 126 251 251f. 127; 252 127 251 252 128 128; 252 192 128 252 129 129 252 252 129 252f. 131 131 131 253

331

Stellenregister 62,7 62,8 62,13 63 63,1 63,2 63,12 64 64,2 64,3–7 65 65,2 65,3f. 65,8 65,14 66 66,1 66,13 67 67,2 68 68,1f. 68,2 68,7 68,8 68,19 68,36 69 69,1f. 69,2 69,24 69,26 69,29 70 70,1f. 70,2 70,4 71 71,1 71,4 71,9 71,18 71,20 72 72,1 72,4 72,10 72,11

332

131 131 131 253 132 132 132; 190 253 132 253 253 133 253 254 133 254 133 254 10; 254; 277 133; 255 255; 274 134 134f.; 162 255 255 255 135 248; 254; 256f. 135 133; 135; 254; 257 8 8 139 257f. 139 139 87 258 140 258 258 258 258 258 141; 258 258 258 258

72,12 72,13 72,17 73 73,1 73,2 73,8 73,27 74 74,1 74,2 74,3 74,4 74,7 74,8 74,10 74,18 74,23 75 75,1f. 75,2 75,3 75,5 75,8 75,9 75,11 76 76,1f. 76,2 76,4 76,9 76,10 77 77,1f. 77,2 77,3 78 78,1 78,4 78,11 78,12 78,25 78,32 78,36 78,38 78,38–72 78,43 78,51

258 258 141 258f. 141 259 259 259 259 142 259 259 259 259 259 259 259 259 259 142 142 259 259 259 259 142; 259 260 142 142 259 260 259f. 260 143 143 260 225; 260 144 260 260 260f. 261 260 261 122; 145; 261 145; 261 260f. 261

1. Bibel 78,61 78,63 79 79,1 79,1–3 79,9 79,11 80 80,1f. 80,2 80,3 81 81,1f. 81,2 81,10 82 82,1 83 83,2 84 84,2 84,5 84,13 85 85,1f. 85,2 85,6 85,8 86 86,1 86,2 86,15 87 87,1 87,1f. 87,3 88 88,1 88,10 89 89,1 89,2 89,15 89,17 90 90,1 90,1–17 90,17

262 261 262 146 10 262 125; 263 263 147 92; 147 263 263 148 148 263 264 149 264f. 150 34; 265 151 200 151 265f. 152 151 265 152 266 152 266 111; 118 266 153 153 266 34; 267 154 267 267f. 155 155 122; 182 268 80; 156; 208; 268; 270 155f.; 268 226 10; 80; 156; 208

91

91,1 91,1–9 91,1–14 91,2 91,7 91,9 91,10 91,11 91,16 92 92,1 92,1f. 92,2 92,10 93 93,1 94 94,1 95 95,1 95,1f. 95,10 95,11 96 96,1 96,11 96,13 97 97,1 97,8 97,11 97,12 98 98,1 98,3 98,4 99 99,1 99,6 100 100,1 100,2 100,5 101

2; 5–10; 32; 36–39; 57; 65; 75; 80; 156f.; 208; 268–270; 300; 304 7–9; 156; 201 9 6 156 7 7 7 157; 271 157 34; 271 157 157 158 271 272 158 272 8; 157f. 272 159 159 272 159 273 159; 273 273 159 160; 273 159f.; 273 273 273 273 273 160 160 160 274 160 274 274 157; 161 161 161 274

333

Stellenregister 101,1 101,5 101,7 102 102,1 102,2 102,28 102,29 103 103,1 103,3 103,4 103,8 103,11 103,13 103,17 104 104,1 104,2 104,4 104,35 105 105,1 105,32 106 106,1 106,1f. 106,2 106,18 106,48 107 107,2 107,20 107,43 108 108,1f. 108,2 108,7 108,14 109 109,1 109,17 109,31 110 110,1 110,1f. 110,7 111

334

162 274 274 275 162 162 168 162; 275 34; 275 163 203 275 275 275 275 275 34; 275 163 165 265 275 276 164 276 276 165 165 164 277 165 212; 255; 277 165 277 165 166; 277f. 166 166 192 166 36; 277f. 166 277 166 278 166f. 278 167 278

111,1 112 112,1 112,2 113 113,1 113,9 114 114,1 114,2 115 115,1 115,2 116 116,1 116,3 116,6 116,8 116,16 116,18 117 117,1 117,2 118 118,1 118,5 118,25 118,26 118,26–29 119 119,1 119,1–8 119,6 119,9 119,9–16 119,12 119,16 119,17 119,17–24 119,18 119,24 119,25 119,25–32 119,33 119,33–40 119,34 119,36

167; 192 279 168 279 279 168 256 279 169; 279 169 279 169 279 280f. 170 280 280 280 186; 189 133; 254 281 171; 281 281 171; 281 171 171 128 172; 282 282 16; 42; 51; 59; 66; 73; 75; 282; 292 172; 184 172; 282f. 283 173f.; 184 73; 283 174 173; 283 174f.; 184 284 284 284 174; 184 284 175; 184; 285 284 284 284

1. Bibel 119,40 119,41 119,41–48 119,46 119,49 119,49–56 119,57 119,57–64 119,60 119,61 119,63 119,64 119,65 119,65–72 119,73 119,73–80 119,76 119,77 119,81 119,81–88 119,89 119,89–96 119,97 119,97–104 119,105 119,105–112 119,109 119,113 119,113–120 119,115 119,117 119,118 119,121 119,121–128 119,129 119,129–136 119,133 119,137 119,137–144 119,145 119,145–152 119,153 119,153–160 119,156 119,157 119,161 119,161–168 119,164

285 174; 176; 184 285 187 176; 184 285 177; 184; 286 254; 286 286 286 286 286 177 286 178; 184 287 287 287 178; 184 287 178; 184 288 179; 184 288 180; 184; 288 288 289 180; 184; 289 237; 289 289 289 289 180; 184 66; 289 181; 184; 290 289 290 1; 181; 184 290 182; 184 290 182; 184; 291 291 129 291 183f.; 291 291 291

119,165 119,169 119,169–176 119,170 120 120,1 120,2f. 120,4 121 121,1 121,2 121,3 121,7 122 122,1 122,3 122,7 122,9 123 123,1 123,1f. 123,2 124 124,1 124,4f. 125 125,1 125,5 126 126,1 127 127,1 127,3 127,5 128 128,1 128,3 129 129,1 129,4 130 130,1 130,4 130,6 131 131,1 132 132,1

291 183f. 292 292 293f. 184; 294 293 293 294f. 187 204 294 295 295 187; 295 295 295 295 296 188 296 296 296f. 188 296 297 189 297 295; 297f. 189; 298 298 190 298 298 65; 73; 298f. 190; 299 298 299 191 299 299 191 136 299 299 192; 299 75; 299f. 192

335

Stellenregister 132,1f. 132,11 133 133,1 134 134,1 135 135,1 135,2 136 136,1 136,2 136,3 136,4 136,5 136,6 136,7 136,8 136,9 136,10 136,11 136,12 136,13 136,14 136,15 136,16 136,17 136,18 136,19 136,20 136,21 136,22 136,23 136,24 136,25 136,26 137 137,1 138 138,1 139 139,1 140 140,2 141 141,1 141,4 142

336

192 299 208; 278; 300 81; 192; 300 300 193; 300 300 193 193 75; 300 194 194 194 194 194 194 194 194 194 195 195 195 195 195 195 195 195 195 195 195 195 196 196 196 196 196 301 197 301 197 302 198 302 198 244; 302 198 302 34; 199; 302f.

142,1 143 143,1 144 144,1 144,4 144,7 144,11 145 145,1 145,9 146 146,1 146,1f. 146,7 147 147,1 148 148,1 148,8 149 149,1 150 150,1 150,1f. Prov 3,2 3,9 3,16 3,18 3,22 6,22 8,35 9,11 16,7

199 303 199 303 200; 303 186 303 303 200; 304 200; 304 304 304 201 201 125; 135 294; 304 201 73; 305 202 305 305 202 306 203f. 203

129 188 129 129 28 79 129 129 167; 278

Hi 16,17 25,6 30,19 38,36 42,6 Cant 2,14 5,10 6,4–9

94; 113; 127; 131; 142; 158 186 186 228 186

189; 296f. 131; 142 214

4. Rabbinische Literatur Thr 5,21

148

Dan 5,6 5,12 5,16 7,10 10,6

292 292 292 151 265

Neh 9,5 9,32

185 168; 185

I Chr 13,6 21,13 29,11

92 171 168

II Chr 32,24 33,12f.

106; 154 147

2. Pseudepigrapha und Apokryphen 2 Mac 12,40

264

Yom 5,3–5 8,6 Ket 5,5 San 7,4 7,11 10,1 Av 2,1 2,10 2,11 Tam 7,4

30 251 114; 242 234 234 28; 80; 215; 281 149; 264 130; 252 250 271

Tosefta MSh 5,9 Shab 4,9 6,7 6,12 7,21a 7,23a 12,11 San 12,10 Hul 2,22f.

224 209; 262 224 234 282 293 213 28; 215 294

Talmud Yerushalmi

3. Neues Testament I Tim 5,23

286

4. Rabbinische Literatur Mishna Ber 9,5 Shab 2,5 6,2 14,4

250 235 209 257; 286

Ber 1,1/35 (2d) MSh 2,1/9 (53b) Shab 6,2/13 (8b) 6,2/16 (8b) 14,3/5 (14c) 14,3/7 (14c) 14,4/1 (14c–d) 14,4/5 (14d) 14,4/6 (14d) Er 10,10/3 (26c)

7 213 209 7; 28; 80; 269 236; 293 305 286 286; 288 257 7; 28; 80; 269

337

Stellenregister San 7,19 (25d) 234 10,1/34 (28b) 28; 215 10,2/47 (29a) 212

Talmud Bavli Ber 4b 5a 7a 20a 55a–57b 55b 61a Shab 57b 61b–62a 65b 66b 66b–67a 67a 88a 108b 109a 135b 151b 153a 156b Er 18b 54a 64a 100b Pes 112a 112b 113b 117a Yom 9b 84a 86a Suk 53a–b Bes 32b

338

304 7 277 236 236 106; 190; 224; 236; 298 228 80 209 213 213; 240; 261; 292 247; 276 7; 28; 235 206 286 288 208 235 130; 252 280 206 287 240 238 6; 235 262 117 3 206 251 131; 252 212 117; 244

Meg 3a Hag 14a 15a 16a 77b Yev 64b 71b 103a Ket 60b Sot 10a Git 52a 67b 68b–70b 69b 70a BM 80a 107b BB 14b–15a 16a 18a 73a 91a 120a San 38b 44a 47b 65a 67a–68a 101a Shevu 15b AZ 3b 12b 28a 28b Hul 24b 101b

235 265 243 250 259 262 261 290 262 290 224 247; 255; 261; 276f. 213 247; 285 262; 282 262 236 3 250 236 211 200; 304 256 243 235 247; 261 293 234 28; 215; 293 7; 9; 80; 269 243 235 286 291 282 259

5. Mystisch-Magische Literatur Nid 24b

238

SifDev eqev 45

287

BerR 68,11 68,12 74,11 78,1

7 224 7 265

ShemR 15,6

265

WaR 16,1 16,2

262 8

BamR 12,3 21,16

8; 287 265

DevR 11,4

265

PesK 32

268

MTeh 1,2 90 91,1 100

3 268 8 268

PRE

52

267

5. Mystisch-Magische Literatur Harba de-Moshe ˙ 68 257 87 219 104 216

105 110 HdRA I/13 I/17–27 XIII/18f.

222; 296 216

235 269 238

Massekhet Hekhalot § 19 295 § 29 295 Sefer ha-Yashar §I § IV/43f. § VI/86–88

293 241 222

SHL

§ 1–4 § 9–13 § 11 § 15–17 § 18 § 19 § 19–21 § 27 § 76 § 126 § 130 § 138 § 151 § 269 § 277 § 288 § 302 § 318 § 319 § 332 § 356 § 364 § 415 § 427 § 501 § 502 § 553 § 563 § 575f. § 597

243 243 294 243 301 243; 265 243 303 243 243 277 277 277 265 243 206 303 303 206 303 265 303 303 300 231 223 265 206 283 277

339

Stellenregister § 602 § 609 § 614 § 617 § 619 § 624 § 646 § 972f. § 973

301 230 229 296 212 206 268 294 294

6. Geniza-Fragmente CUL Or. 1080.2.53 1b/6 1080.5.4 1a/23 1a/32–1b/2 1080.15.81 1a/9

228 270 214 270

SHR I

§2 § 13 § 30 § 31 § 38 § 42 § 42–45 § 43 § 50 § 65 § 76 § 91 § 92–97 § 93 § 104–106 § 108–111 § 110 § 132 § 137 § 148 § 155 § 160 § 176 § 183 § 184 § 202 § 220 § 221 § 224 § 226 § 229 § 230 § 242

293 206 295 265 272 298 257 235 270 302 270 301 305 301 296 223 272 241 296 272 230 298 213 265 301 265 301 206 225 225 206 265 265

SHR II

§ 373 § 374

340

272; 301 220

JTSL ENA 1 1177 16a 20b/5–11 1628 41b/5 2397 6a–d 2643 6b/6ff. 2672 20a/1–6 20a/11–14 20b/13f. 2871 7a–8b 7b/11 3296.16 3635 17c/17–19 3635.17 3657 3b/12–15 3832 12a

T.-S. AS 142.12 1a/64f. 142.13* 2b/18f. 142.15* 1a/5 142.31 142.85 1a/13

74 14 245; 257 232 232 231 230; 269 240 301 14 231 301 274 25 277 264

270 292 272 14 236

6. Geniza-Fragmente 142.192* 1a/2–8 1b/8–11 142.214 1b/5–14 142.251 1a/12–24 143.171 1b/1–6 2a/5–8 2b/7–10 143.340 143.408 1a/4 T.-S. NS 91.41 92.20 1a/9–1b/3 107.3 153.162 1a/1–10 1b/7–17 1b/16f. 2a/7–16 2a/17–2b/4 160.18 1a/10 175.58 2a/1–6 216.23* 1a/18–20 1b/2 1b/8 2a/5–10 2a/14 2a/17 2a/25–2b/2 2b/4–8 2b/12–14 2b/24–3a/1 3a/9–11 3b/14f. 3b/16–18 3b/21–23 4a/16f. 4a/18–21

229 285 21 234 283 227 288 30 215

219 222 257 294 270 9 247 294 262 295 209 301 42; 71; 73 216 227 228 241 242 243 244 245 246 224 250 253 253 253 259 260

4a/21 4b/18–21 4b/21–24 5a/3f. 5a/7–13 5a/14–16 252.10 2a/12–14 291.57* 1a/8–10 1a/19–1b/3 1b/4f. 1b/8 1b/12–14 1b/17–19 1b/19–2a/2 2a/3–5 2a/10–14 2b/2 2b/9 2b/12f. 3a/2f. 3a/3–8 3a/8f. 3a/13–3b/4 3b/4–9 322.10 1a/11 1a/14–24 322.21* 322.29 1b/7 322.50 1b/10–17 1b/11–13 322.59* 1a/17f. 1a/19–23 1a/22f. 1b/19–22 1b/25 2a/1–2b/10 2a/5 2a/6–8 2a/12f. 2a/13 2a/13–15

260 267 267 269 271 272 262 297 69 233 236 236 238 239 239 239 240 241 242 243 244 267 268 269 271 272 210; 227f. 257 214 251 206; 232; 281 264 42; 71 260 260 260 267 267 282 284 285 286 287 287

341

Stellenregister 2a/15f. 2a/16 2a/19f. 2b/1 2b/2 2b/3 2b/4 2b/4f. 2b/6f. 2b/7 2b/8 2b/9 2b/10–23 324.92 T.-S. Ar. 1c.36 36.122* 1a 1a/14 1b/1 1b/2f. 1b/9ff. 2a/1 2a/2f. 2a/6 2a/8–11 2a/14–2b/2 2b/3–6 2b/6–9 3a/8 3a/9–14 3b/1–3 3b/7–4a/11 4a/11–4b/4 43.185 1a/1–9 44.26 1a/3f. 44.44 1b/1–4 T.-S. K 1.3 2a/6–8 3a/10–13 1.4 1b/8f.

342

287 287 288 289 289 289 290 290 291 291 291 292 269 10

31 69 31 205 209 210 211 236 236 238 239 239 239 240 267 268 269 271 272 217 219 283

271 219 242

1.18 1a/9 1a/20–25 1.19 1a/1–6 2b/7–18 1.25* 1b/4–2a/25 1b/5–9 1b/10 1b/11–2a/25 1b/11–16 2b/19f. 1.26 1a/1–6 1.28 1a–2b 1a/2–11 1a/11–1b/16 1b/5 1b/8–16 1b/16–2a/15 2a/17f. 2b/2–7 3a–b 3a/17–20 1.35* 1a/1–2a/26 1a/1–10 2b/2–7 2b/5f. 2b/6 1.37 2a–b 1.56 1a/1–1b/3 1a/20f. 1b/3–23 2a/1–6 2a/6 2b/4–7 1.60 1a/3–9 1a/5 1a/9 1.70 1a/7–2a/1

237 9 211 225 230 21 240 10; 226 249 294 279 10 245 223 231 232 225 305 299 10 231 281 21; 230 226 230 269 245 209 230 25 276 296 10 214 213 237 286 215

6. Geniza-Fragmente 1.74 1b/6–10 2a/4–12 1.78 1.80 1a/14–17 1b/1f. 1b/8–10 1b/12f. 1b/14f. 1.90 1.94 1.96 1a/1–5 1a/10–12 1b/1–4 1.115 1b/6 1b/15 1.117 1a/8–11 1b 1.120 1a/10–18 1.132 1a/1–8 1.143 9b/10f. 1.144* 1a/1–1b/3 2a/2 2a/18–3a/2 2b/7–3a/1 3a/3–6a/19 3a/11–6a/19 3b/4.19 6b 1.146 1a/1–6 1a/7–10 1a/10f. 1a/14f. 1.147 1a/37f. 1e/19–30 1.149 1a–b 1a/3–5

230 234 214 209; 264 268 214 270 270 262 213 10 281 239 279 264 231 211 213 261 225; 266 280 267 234 293 263 21 281 214 228 232; 281 286 294 247 291 230 295 69 246

1a/5f. 246 1a/12f. 250 1a/16f. 253 1a/17–19 253 1a/19–22 253 1b/1f. 238; 259 1b/2–5 260 1b/5 260 1b/15f. 267 1b/16–18 268 1b/18f. 269 1b/22–28 271 1.157 1b/12f. 257 1.162 1a/28f. 268 1b/1–12 247; 267 1b/37–45 283 1b/40–45 222 1c/2–7 226 1d/5–13 283 1d/14–17 213 1d/18–27 234 1.163 14 1a/19–24.29–32214 1a/50 269 1a/60–64 299 1a/64–67 234 12.29 14 2a/2f. 268 T.-S. 10J14.15 T.-S. Misc. 11.12 1a/1–8 1a/12–17 27.4.11 1a/8–19

71

266; 283 296 211

Westminster College Ar. II.121 fol. 1a/4f. 236 Westminster College Misc. 117 1a/1–7 266; 283 1a/8f. 225

343

Stellenregister

7. Griechische Papyri PGM I/262 I/287 IV/972 IV/973 IV/2191 IV/3149 VII/194–197 VII/194ff. VII/223–254

344

228 218 295 228 218 218 294 247 223

VII/260–271 VII/330 VII/359–369 VII/478–504 VII/665–686 VII/740–846 XII/214 XIII/1015 XIIIb XXXII XXXIIa LXXXVII

247 228 223 223 223 223 218 218 247 301 301 247

Autorenregister Abramovitch, H.; Epstein, Sh. 1 Abulafia, A. 29 Adler, E.N. 56 Alexander, Ph.S. 5f.; 22; 38; 214; 223; 236 Allan, N. 53 Allony, N.; Kupfer, E.F. 66 Allony, N.; Loewinger, D.S. 65f. Amram, D. 13 Aptowitzer, V. 270 Apuleius 23 Arbesmann, R. 37 Assemanus, S. E.; Assemanus, J.S. 65f. Aus, R.D. 269 Austin, J.L. 25 Bacher, W. 239 Bar-Ilan, M. 209; 214; 251 Barkai, R. 14; 41 Becker, H.-J. 281 Becker, M. 209f.; 214; 250; 260; 280 Beit-Arie´, M.; May, R.A. 58 Benayahu, M. 206 Bergmann, J. 20 Betz, H.D. 251 Biedermann, H. 22 Blau, L. 2; 38; 206; 209f.; 213–215; 218f.; 235f.; 241; 257; 262; 265; 270; 285; 302 Bodendorfer, G. 3 Bohak, G. 2; 4–6; 9; 27; 209; 216; 222; 225; 228; 234; 242; 263; 265; 270; 287; 292; 294 Bos, G. 225; 283 Brauner, R. 16; 233 Büchler, A. 218 Burelli, R.J. 269

Burkert, W. 212; 216 Burkhardt, E. 22 Chazan, R. 280 Cohen, M.R. 9; 217 Cohen Stuart, G.H. 250 Collart, P. 33 Cronbach, A. 249 Daiches, S. 39; 213 Dan, J. 222; 303 Daniel, R. W.; Maltomini, F. 247; 301 Davies, O. 22 Davila, J.R. 38 Davis, E. 38 Davis, E.; Frenkel, D.A. 10; 209; 254 Dölger, F.J. 221 Drobinsky, J. 1 Eitrem, S. 223 El azar von Worms 222 Elbogen, I. 2; 7; 21; 207f.; 254; 269 Engelhart, H. 34 Evans-Pritchard, E.E. 26 Fabry, H.-J. 4; 11 Faraone, Ch.A. 245; 301 Feuchtwang, D. 218 Flavius Josephus 4 Fodor, A. 33; 41 Fögen, M.Th. 24 Franz, A. 2 Frazer, J. 24 Gager, J. 296; 301 Ganz, P. 1 Gaster, M. 237

345

Autorenregister Geller, M.J. 251 Ginzberg, L. 237 Giora, Z. 213 Goitein, S.D. 9; 31; 211; 214; 216; 248f.; 278f.; 301 Goldziher, I. 218; 221; 283 Goodman, D. 232 Gordon, C.H. 214; 269 Graf, F. 245; 257; 296 Graf, J. 32 Grözinger, K.E. 2; 7 Gruenwald, I. 22; 243 Grunwald, M. 38 Grunwald, M.; Kohler, K. 38 Haas, H. 215 Habiger-Tuczay, Ch. 1; 38 Harari, Y. 15; 24; 27; 211; 225; 245; 257; 287 Harrington, D.J. 4 Hellgardt, E. 34 Henein, N. H.; Bianquis, Th. 33; 41 Herrmann, K. 14; 48 Herrmann, K.; Rohrbacher-Stikker, C. 58 Hezser, C. 249; 278; 301 Hirschfeld, H. 53 Hirsching, F.C.G. 32 Hübner, W. 33 Humphrey, C.; Laidlaw, J. 26; 231 Hutter, M. 238 Idel, M.

38; 40

Janowitz, N. 23 Janowski, B. 33 Jastrow, M. 7; 215; 261 Jeffers, A. 37f.; 225; 234 Jellinek, A. 40 Jirku, A. 215; 218f.; 230; 297 Judge, E.A. 2 Kalmin, R. 223 Kayser, C. 33; 41 Kern-Ulmer, B. 236 Khater, A. 33 Kippenberg, H.G. 24 Knox, W.L. 214

346

Kotansky, R.; Naveh, J.; Shaked, Sh. 226 Kottek, S.S. 219; 236 Kraus, T.J. 268; 270 Krauss, S. 37 Kuyt, A. 22 Landauer, S. 64 Landersdorfer, S. 37 Lauterbach, J.Z. 302 Legrand, E. 33 Lehnardt, A. 207 Leicht, R. 12; 59; 71; 214; 232; 263 Lenormant, F. 219 Lentes, Th. 34 Lesses, R. 23; 26; 218; 222f.; 231f. Leveen, J.; Rosenwasser, J.; Goldstein, D. 52 Levene, D. 4 Le´vi-Strauss, C. 26 Levy, J. 227 Lichtenberger, H. 5f. Lieberman, S. 243 Loewe, R. 231 Lotter, F. 259 Löw, I. 9; 223; 297 Löwinger, A. 236 Luck, G. 211; 223; 225 Luhmann, N. 24 Maier, J. 2; 5f. Maimonides 28 Malinowski, B. 26 Marcus, I.G. 222; 228; 266; 283 Margoliouth, G. 52 Marmorstein, A. 225; 264 Mathiesen, R. 34 McIntosh, A.A. 37 Meerson, M. 22 Mendelsohn, I. 55 Meyer, M.; Smith, R. 23f.; 245; 301 Millard, M. 11 Miller, P.C. 223 Mowinckel, S. 36 Müller, W. 272 Nachmanides

29; 207

4;

Autorenregister Naveh, J.; Shaked, Sh. 2; 8f.; 14; 20; 31; 209–211; 213; 215; 222; 225; 237f.; 264; 266f.; 269f.; 276; 280; 283; 296f. Netzer, A. 50 Neubauer, A. 58f. Nicolsky, N. 36 Niehoff, M. 22; 224 Nigal, G. 264 Niggemeyer, J.-H. 25; 301 Nitzan, B. 5f. Orlov, A.A.

243

Perreau, P. 61 Ploeg, J. P. M. van der 5f. Pradel, F. 210 Preisendanz, K. 24 Preuss, J. 208–210; 213; 215; 219; 225; 227f.; 236; 244; 246; 251; 255f.; 261f.; 267; 273; 276; 282; 285–288; 290–293; 302f. Puech, E. 6 Rappaport, R.A. 25 Rebiger, B. 19; 27; 43; 58f.; 71; 77; 235 Rebiger, B.; Schäfer, P. 22; 27; 48; 51; 54f.; 63; 298 Reeg, G. 274 Reif, S.C. 9; 49 Reusch, F.H. 33 Richler, B. 53; 61 Richter, S.G. 33 Röhrich, L. 212 Ross, B. 236 Roth, E.; Prijs, L. 49 Ruderman, D. 61 Saar, O.-P. 301 Sabar, Sh. 1 Sacerdote, G. 62 Salzer, D. 2; 9f.; 261; 268 Sassoon, D.S. 63 Schäfer, P. 20; 24f.; 27; 39; 77; 206; 210; 212; 229; 243; 263; 265; 268; 274; 281; 283; 294 Schäfer, P.; Shaked, Sh. 9; 11; 16; 20– 22; 31; 33; 35; 42–44; 70f.; 74f.; 77;

205; 230; 236; 263f.; 269; 279; 281f.; 301 Scheftelowitz, I. 216; 218; 297; 302 Schiffman, L. H.; Swartz, M.D. 2; 9; 26; 213 Schmitt, R. 209 Scholem, G. 29f.; 32; 38; 40; 206f.; 222; 238; 243; 254; 269; 277; 295; 303 Schreiner, K. 1f.; 278 Schrire, T. 209; 237f.; 249; 254; 297; 304 Schudt, J.J. 30 Schürer, E. 38 Schwab, M. 60 Schwarzbaum, H. 211 Searle, J. 25 Selig, G. 31f. Seybold, K. 11 Shachar, I. 8; 209; 238; 254; 269; 295; 297 Shaked, Sh. 27; 269 Simon, M. 32 Simonsen, D. 33; 41 Sokoloff, M. 276 Sonne, I. 46 Spangenberg, P.-M. 278 Sperber, D. 212 Stemberger, B. 224 Stemberger, G. 3; 12; 214; 236; 271 Stolz, F. 212 Strack, H. L.; Billerbeck, P. 250 Strelcyn, S. 33 Swartz, M.D. 1; 8; 26f.; 209; 211; 218; 225; 231f.; 268; 283 Tambiah, S.J. 25 Trachtenberg, J. 2; 19; 28; 33; 39; 207–209; 211; 213f.; 216–219; 221; 223; 225; 228–231; 234–236; 238; 242; 245; 249; 251; 266; 268–270; 275; 283; 285; 287; 293; 297f.; 301f.; 304 Ulmer, R. 236 Urbach, E.E. 2; 250 Veltri, G. 9; 15; 21f.; 25–28; 31; 39; 210f.; 215–217; 230; 232; 234; 242; 263; 274; 276; 282; 285; 293f.

347

Autorenregister Verman, M.; Adler, S.H. Versnel, H.S. 24 Viaud, G. 33

264

Wandrey, I. 218; 221f.; 242; 246; 261; 272; 276 Wasserstrom, S.M. 9 Weindling, G. 241

348

Weisz, M. 47f. Wolfson, E.R. 222 Worrell, W.H. 38 Wünsche, A. 40 Zenger, E. 36 Zilber, N.; Kottek, S.S. Zotenberg, H. 60

273

Personen- und Sachregister Abendgebet 121; 131; 193 Abraham 87 Achtzehnbittengebet 20; 102; 107; 178f.; 193; 232; 249 Adam 184 Ägypten 128; 135; 144 Aktualisierung 10; 16f.; 26 Alltagsmagie 27 Almosen 153; 155 Alptraum 105 Altar 156; 158; 161; 191 Amalek 139 Amoriterbräuche 223 Amt 157 Amulett 1; 4; 8; 10; 17; 26; 30; 32; 189f.; 209; 264; 270; 285 Analogiezauber 216f.; 246; 304 Angelologie 21 Angst 104; 119; 123f.; 128; 153; 200; 234; 283 apotropäisch 5–8; 28; 208; 220f.; 269f. Apotropäum 220 Aramäisch 14; 31; 43; 69f.; 74; 206; 276; 290 Asaf 11 Ausspruch, böser 110 Bannung 212; 220; 237; 293 Barmherzigkeit 162 Batseba 122 Bedeutsamkeit, magische 235 Bedrängnis 109; 115; 125f.; 135; 138; 140; 142–144; 152f.; 159; 162; 170; 176; 182; 184; 187; 199 Belagerung 118f.; 233 Beliebtheit 94; 144 Beschwörung 5f.; 10; 20; 25; 27; 102; 105; 118; 145; 220; 232 Beschwörungstext 4; 8f.; 22; 25; 232

Besessenheit 4; 224; 235; 262 Besitz 141 Betrug 132 Bileam 189 Bindezauber 25; 220 Bitte 83f.; 93; 107; 133; 163; 178; 180 Blick, böser 4; 106; 180; 236 Blutung 81 Böswilligkeit 194 Buße 14; 21; 97; 100; 130f.; 133; 147; 155; 181; 193; 220; 230; 263 Christentum 1; 14; 33; 221; 225; 249; 258; 268; 278; 280; 304f. Dämon 5–7; 21; 27; 37; 89–91; 94f.; 108; 138; 145; 155f.; 200; 224; 230; 235 David 3f.; 6; 11; 30; 94; 199; 212 Dieb 95; 134; 225 Dienstengel 40 Divination 223 Dürre 145; 151; 162 editio princeps 13; 67 Eile 227 Einsalben 82; 84f.; 88; 98; 100; 108; 117–119; 121f.; 157; 181f.; 213 Elia 171; 185; 190; 281 Emden, Jakob 30 Empfang 119; 187 Engel 21f.; 27; 40; 150; 162; 178; 192f.; 197f.; 200; 203 – Gavri el 156; 195f.; 268 – Metatron 40; 115; 179; 243 ˙ ˙ el 156; 195f.; 268 – Mikha – Rafa el 152; 156; 175–178; 195; 203; 268; 285 – Sama el 195

349

Personen- und Sachregister Engelname 20f.; 162 Enosch 184 Enthaltsamkeit 218; 231 Entlassung 114; 175 Epikuräer 171; 281 Erbarmen 84; 88; 91; 100; 107; 109; 116; 136; 141; 152; 162f.; 167; 172; 184; 186f.; 200 Erfolg 18; 26; 96; 102f.; 126; 132f.; 166; 169; 182; 188 Esther 144 Etymologie 227; 266; 272–275; 285; 287; 295; 300 exempla 21f.; 76; 217 Exodus 255; 261; 279 Exorzismus 214; 220f.; 225; 227; 235; 260 Exorzist 3 exorzistisch 6 Eybeschütz, Jonathan 30 Familie 159 Fasten 102; 105; 112; 115; 122; 142; 161f.; 166; 169f.; 173; 177; 182; 194; 204; 231 Fehlgeburt 81; 108f.; 137f.; 189; 208; 237 Feind 87–90; 94; 96f.; 104; 106; 110; 117f.; 120f.; 124; 126f.; 132; 134f.; 139f.; 142; 145; 150; 153; 158; 161; 163; 166f.; 182; 189; 200 Fesseln 125 Festland 86; 103; 233 Feuer 143; 234; 261; 265 Fluch 189; 262; 277 Flucht 126 Fluß 90; 93; 95; 101; 135; 188 Flüstern 28; 80; 84–86; 88; 91; 100; 105f.; 108; 111; 133f.; 172; 174; 178f.; 181–183; 191; 215 Frau 118; 137; 147; 198; 202 – böse 117 – kinderlose 162f. – schwangere 81; 107–109; 137f.; 146; 189f. Freund 167; 192 Freundschaft 118; 167

350

Frevel 108; 113; 122; 126; 130; 136; 140; 162; 164; 184 Frevler 91; 110; 116; 142; 171; 174; 191 Frieden 90; 93; 96; 104; 118; 120; 132; 146; 157; 160; 167; 169; 182f. Frommer 160 Furcht 91; 97; 101; 128f.; 176 Fürst 84; 109; 113; 141; 147; 172; 174; 187; 196 Garten Eden 186 Gebärmutter 98; 137; 147; 227; 251 Gebet 3; 20f.; 95; 105; 115; 133; 177f.; 182f.; 185; 187; 190f.; 194; 199; 204; 210; 220; 232 Geburt 98f.; 108; 137; 208; 218; 227; 238 Gefahr 6; 37; 247 Gefangenschaft 103; 123; 134; 146; 153 Gegenzauber 104; 220; 234; 302 Gegner 88; 124; 158 Geist 5; 94; 96; 105; 133; 145; 148; 156; 193 – böser 3f.; 6–8; 84; 90f.; 95; 98; 105; 113; 134; 145; 152f.; 156; 162 Geister 5f.; 21; 116; 121; 135; 138; 142; 155 Gelübde 133; 177 Gemeinde 87; 93; 142; 153 Genealogie 293 Gericht 88; 100; 107; 113; 124; 143; 158; 179 Geschäft 132; 141; 175 Gewalt 131; 137; 141; 181 Gewalttäter 123 Gnade 84; 88; 97; 102; 134; 141; 143f.; 153; 162f.; 172; 174; 176; 183; 186f.; 196 Gott 5; 21f.; 27; 79; 83–85; 87f.; 91f.; 100; 102f.; 105–109; 112–117; 120; 122f.; 125; 127f.; 130–132; 135–141; 146–149; 151; 153–156; 160f.; 164; 167–169; 172; 174; 177f.; 181–183; 187–192; 199; 201–204 Gottesbezeichnungen 11; 18 Gottesname 20f.; 29f.; 40; 87; 89; 95; 107; 123f.; 132; 192; 207; 209; 211; 222

Personen- und Sachregister – 22buchstabiger 238 – 72elementiger 275; 305 Götzendienst 147f.; 169; 265 Griechisch 14; 42; 69f.; 276; 292 Grube 191 Gunst 84; 88; 109; 134; 141; 144; 167f.; 172; 174; 178; 186f. Haft 106; 125; 134; 140; 155 Hai Gaon 15 Halakha 21; 27f.; 176; 207; 209; 215; 224; 234; 251; 263; 294; 300 Hallel 3 Haman 139 Handbuch 11; 15; 22f.; 31; 70; 72 Handel 132; 169 Hanna 137 Haside Ashkenaz 12; 39; 43; 70; 208 ˙Hasser 86–90; 93f.; 97; 101; 104; 119; 123f.; 135; 138–140; 146; 150f.; 153; 158; 166f.; 182; 197 Haß 118; 197f. Haus 93–95; 127; 134; 147; 150; 197 Haustor 105 Hebräisch 14; 16; 31; 43; 70; 74; 76; 208 Heilung 3; 6f.; 16; 28; 80–82; 85; 89; 91; 95; 100; 105f.; 108; 116; 137; 145; 154; 156; 164f.; 178; 199–203; 210; 219f.; 287; 294 Heilungszauber 208; 285 Hekhalot-Literatur 21; 40; 243; 265; 277; 283; 303 Henoch 184; 190 Herrschaft 84; 100; 109 Herrscher 176 Himmelsrichtung 191; 298 Hiskija 106; 154 Homosexualität 301 Huld 88; 141; 167f. Hund 126; 251 Hunger 145; 151; 163 Hurerei 121; 135 Hydromantie 225 Inversion Jakob 7 Jered 184

270

Jona 212; 229 Josef 106; 190 Jüdisch-Arabisch

31

Kabbala 29; 31; 40; 207 Kairoer Geniza 8; 11; 21; 29; 42 Kampf 140 Karäer 14 kawwana 84; 214 Kenan 184 Kind 108; 138; 196 Klient 17; 21f.; 26; 216f. Knabe 89; 190 Knoten 184; 292 König 82; 84; 86; 91f.; 95; 104–110; 112f.; 115; 117; 120f.; 124; 127f.; 130; 132; 138; 140f.; 145; 147f.; 154; 160; 162; 169; 173f.; 177; 180f.; 187f.; 191f.; 197 Kontaktmagie 216; 227; 285 Korach 11 Kranker 81; 94; 98; 145; 164; 166; 201f. Krankheit 82; 86; 89; 91; 100; 106; 116; 151; 154; 164; 177f.; 199–203; 219f.; 246 – Arm 183; 199f. – Augen 85; 93; 174–176; 215 – Bein 199 – Brand des Gehinnoms 203 – Dreitagefieber 165; 276 – Epilepsie 145; 262 – Fieber 4; 30; 80; 120; 203; 246f. – Fieber, eintägiges 145; 261 – Fieber, langanhaltendes 134; 165; 255 – Fieberbrand 202f. – Fuß 181–183 – Fußfraktur 201 – gebrochene Glieder und Knochen 155 – Hand 179; 181 – Handfraktur 200 – Herz 199 – Herzschmerzen 116; 199 – Kopf 183 – Kopfschmerzen 82; 212 – Lähmung 292 – Lenden 184

351

Personen- und Sachregister – Lunge 229 – Magen 177 – Malaria 261; 276 – Milz 176 – Nase 178; 181 – Nieren 177 – Ohr 182f. – Pest 145; 151; 163 – Schlaganfall 292 – Schmerz beim Wasserlassen 184 – Schmerzen 89; 183 – Schulterschmerzen 82 – Schüttelfrost 261; 276 – Seuche 145; 159f.; 273 – Viertagefieber 164; 276 – Wunde 7; 28; 80 – Zähne 176 – Zittern 172 – Zweitagefieber 165; 277 Kreis 176 Krieg 119; 128; 150; 157; 200 Kummer 103; 163; 182 Laban 7 Laken, weiße 113 Lamech 184 Langlebigkeit 129 Lernen 99; 103; 129; 149; 151f.; 173; 176f.; 179f.; 187; 193 Libation 218 Liebe 117f.; 192; 197f. Liebeszauber 245 Lilit 5; 108; 138; 145; 155; 237 Liturgie 3; 21; 33 liturgisch 2; 5; 20f. Lösezauber 25 Loskauf 124 Löwe 156 Lüge 123; 132; 179; 190 Magie 23f.; 26–28 Magie, sympathetische 245 Mahalalel 184 Manasse 147; 263 Mann 80; 90; 118; 181f.; 187; 198 Mantik 241 materia magica 10; 17 – Aloe¨ 291

352

– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Apfel 288 Bachweide 105 Becher 95; 98f.; 110f. Bleiplättchen 188 Blut 201f. Dornbusch 175 Ei 173; 179; 202 Elefantenhaut 201 Elefantenknochen 201 Essig 138 Etrog 288; 294 Feinmehl 202 Fladen 95 Gazellenhaut 165; 175 Gazellenpergament 81; 149 Gefäß 87; 90; 93–95; 105; 117; 152; 157; 166 Haar 118 Honig 98f.; 152; 175 Hühnerblut 198 Hundehaut 198 Kalbshaut 198 Kalbspergament 200 Katzenhaut 138; 199 Katzenherz 197 Kuchen 152; 202 Lehm 95 Mehl 152 Milch 202 Myrte 157 Olivenöl 82; 84; 88; 91; 100; 106; 108; 117f.; 121; 152; 155; 176; 183 Olivensalbe 109 Öl 85; 88; 98; 100; 108; 118f.; 121f.; 155; 181 Palme 105 Pergament 162 Pergament, koscheres 176; 190; 199; 201; 203 Quellwasser 94f.; 166 Rosenöl 100; 118; 182 Salz 82; 100; 111; 189 Sand 95 Schafshaut 197 Scherbe 82 Schlamm 95f. Schüssel 91; 98 Senf 166

Personen- und Sachregister – – – – – – – – – –

Sesamöl 121 Staub 86f.; 95 Taubenblut 197f. Tonbecher 95 Tongefäß 90; 105 Tonscherbe 98f.; 150; 211 Topf 105; 151 Urin 291 Wachs 176 Wasser 87; 90f.; 93–95; 98–100; 105; 110f.; 134f.; 151; 157; 176; 198 – Weidenblätter 105 – Weihrauch 158; 272 – Wein 98f.; 177; 197 – Weinreben 157 – Weißwein 176 – Wolle 155 – Ziegenmilch 152 – Zwiebelwasser 182f. Meer 82; 86; 95; 101; 103; 135 menora 10; 32; 254 Menschen, böse 91; 131; 141 Messias 191 Metuschalah 184 Mezuzot 270 minhag 207 Minim 170; 279 Mirjam 154 Mission 149 Miswa 103; 116f.; 149; 151; 172; 190f. ˙ Mord 97; 127 Mordechai 144 Morgengebet 121; 136; 147; 178; 193 Mose 8; 156; 158; 169; 268 Müßiggang 114 Naaman 154 Nachmittagsgebet 121; 131; 173; 179; 193 Nacht 6f.; 37; 102; 105; 112f.; 115; 120; 131; 134; 161; 187; 193; 235; 247 Name 79; 81–116; 118–129; 131–134; 136–153; 155–170; 172f.; 175; 177–185; 187f.; 190–193; 197–204 Nashiq 200 Nichtjude 123; 138; 163; 215; 249 Nisevet 200 ˙ Noach 184

Norden 158 Nordosten 158 Not 85f.; 103; 115; 140 Notlage 86; 96; 100; 103; 180 Öffnung des Herzens 96; 98f.; 101; 152; 173; 175; 225 omer-Zählung 133 Oneiromantie 223 Opferritual 212 Orakel 1; 34 Ordal 1; 225 Palästina 15; 40 Performativität 25 Pharao 128 Pinhas 158 Plagegeister 7f.; 79; 269 Plan 91; 94; 112; 131; 139; 142; 174; 176; 178 Planet 132 Potenz, magische 210 Predigt 110; 160; 175 Priester 170 Psalter 1; 3f.; 7f.; 10–12; 16; 30f.; 34; 38; 75; 207; 225 qefisat ha-derekh 264 ˙ Quelle 93 Qumran 4f.; 11f. Rabbi Aqiva 215 Rabbi Yehoshua ben Lewi 7 Rabbi Yose 293 Rabbinen 3; 6; 114; 130f.; 149; 215; 224 Rache 110; 124; 139; 158; 174 Rachel 137 Rahmenformel 26; 242 Ratschluß 175 Raub 113 Räuber 97; 121; 124; 157 Räucherung 155 Rebekka 137 Regierung 144 Reinheit 218; 231; 241 Reinigung 99; 101f.; 121; 158; 218; 224

353

Personen- und Sachregister Reise 83; 96; 110; 180; 189 Rettung 79; 81f.; 85f.; 89; 91f.; 94; 96f.; 100; 103–106; 109–111; 113– 115; 117; 119–121; 123–125; 127f.; 131f.; 134f.; 138–144; 146; 148; 152f.; 156f.; 159; 162; 166; 169; 176; 180–184; 189; 199; 201; 203 Rezension, sefardische 13f.; 20f. Richter 84; 113; 116; 143; 147; 172 Rindvieh 104 Ritual 24–27; 222; 225; 235 Ritualcharakter 25f.; 215f.; 221; 224; 229; 235 Rosh ha-Shana 159 Sabbioneta 13 Sara 137 Satan 89; 160; 163; 274 Saul 3f.; 94; 199 Schabbat 6f.; 28; 254; 269; 293 Schadegeister 7f.; 89; 95; 121; 156; 163; 200; 251 Schaden 86 Schadensengel 5 Schadenzauber 10; 208; 246; 257; 296 Schiff 188 Schlaf 7; 89; 102; 113; 115; 191 Schlange 184; 202 Schutz 79; 190; 200 Schutzengel 268 Schutzzauber 38; 208 Schwangerschaft 108; 137f.; 146; 162; 190 Schwertschlag 201 Schwertverwundung 201 Schwindeschema 304 Schwur 192 Seesturm 82; 100; 133; 159; 210 Sefer Shimmushe Tora 29; 39f. Segen 132; 169; 182f.; 188–190 segullot 9f. Selelponit 200 ˙ Sem 184 Septuaginta 3f.; 11; 37 Set 184 shimmushe tehillim 10f.; 17; 38 Simile-Magie 224 Simile-Prinzip 217

354

Sklave 188 Skorpion 184 Sonne 84 Spanien 14; 41 Sprechakt 25f.; 232 Stadt 83; 118f.; 128; 150; 153; 159f.; 169; 182; 187; 191 Stimme, angenehme 188 Streit 93; 110 Stufenlieder 7 Süden 152 Sünde 14; 21; 91; 100; 107; 112; 116; 121; 123; 126; 129; 132; 135f.; 146f.; 149; 159; 161; 164; 175; 185 Sündenbekenntnis 21; 76; 226 Synagoge 8; 91; 126; 133; 136; 147; 166; 187f.; 211; 222 Taufe 221 Tempel 161; 265; 274 Tetragramm 18; 208; 235 textus receptus 13; 16; 20; 72–74 Thron 95; 107; 115 – der Herrlichkeit 131; 151; 186; 194; 197 Tiere, böse 101; 110; 230 Tod 92; 170 Tor 110; 138; 166 Tora 28–30; 40; 79f.; 99; 129; 151f.; 161; 176–180; 182; 187; 193; 207f. Tora-Studium 149; 193; 225; 287 Töten 127; 138; 146; 151; 163; 174; 257 Traum 93; 102; 105; 189 Traumbitte 92; 102; 112; 115; 223 Traumdeutung 223 Trieb, böser 122; 125; 127; 148; 153; 175; 250 Trinken 94f.; 99; 105; 109; 111; 135; 175–177; 197f. Trunkenheit 111 Truppenverstärkung 119 Tür 87; 157; 166 Türangeln 118 Übertragung 216f.; 285 Umkehr 130; 161; 170f.; 193 Unfruchtbarkeit 256

Personen- und Sachregister Unheil 79; 97; 117; 127; 138; 145; 150; 154; 170; 181; 189 Unrecht 131f.; 141; 143 Unreinheit 148; 159 Urteil 113; 124; 181 Verfluchung 5; 8; 25; 38; 174; 262 Verfolger 90; 96; 109; 135; 182f. Vergehen 21; 92; 97; 103; 106–108; 122; 125f.; 129; 131; 135f.; 140; 142; 146f.; 154; 160f.; 163f.; 170; 184; 193 Vergeltung 124 Vergessen 99; 152; 173f.; 180; 182 Verleumdung 93; 112; 123; 162; 171; 180 Versammlungshaus 172 Versteck 124 Vertreibung 147 Vorbeter 188 Vulgata 11

Waschen 91; 94f.; 157 Wasser 103; 132; 135; 143; 145 Wegelagerer 96; 120; 134; 163 Wegkreuzung 98f. widduy 171; 281 Wiederholung 213 Wunder 114; 142; 144; 158 Wunschformel 228 Zahlensymbolik 254 Zauberei 28; 219; 292 Zauberer 36; 292 Zauberschale 4; 8; 26 Zauberwort 84; 86–88; 90–92; 94–96; 105; 107f.; 111; 114; 118f.; 127; 134; 136; 144f.; 150; 157; 168f.; 173; 183; 188 Zorn 176 Zwangsdisputation 279 Zwangstaufe 141; 258

355

Register der nomina barbara ?TWB

234

B 151 GL 124 DWNY 194 DWNY L 193 DYH 118 DYR 129; 131 H 92; 101; 105; 111f.; 136f.; 141;

148; 163; 169; 183 HBY L 187; 198 HW 139; 141; 151; 173 HY 99 HYH 89f.; 93; 118; 177; 195; 211 WPNY L 187 WRY L 177; 187; 195; 295 WRPNY L 177 ZBWNH 199 ZWRY L 198 ZR L 162; 275 HWS 182 ˙ Y 103; 123 YT W 131 ˙ YLH 82 KTRY L 165; 277 L 81; 87f.; 94; 96; 102f.; 105; 108–

112; 114; 119f.; 127; 146f.; 149–153; 156–159; 166; 169; 177; 183; 192; 194f.; 201f.; 204 LD 111 LH 202 LHY 97; 103; 110; 116f.; 123 LHYM 96; 144; 169; 194 LWH 84f. LHD 81 ˙ LY 95; 103f. LYH 97

356

LYY 202 LYMH 91 LMS 91 ˙ MWN 170; 176f. MYS 129; 131 ˙ MN 117 MT 110 MTY L 190 NY 195 PH 128 PYM 123; 153 SNH 93 ˙ ˙ RGY 166; 191; 277 RGY L 157 RK 123; 153 RMWNY L 196 SˇR 89; 93; 118; 211 T 234 BHRQY L 199 BW L 187; 295 BQSˇY L 160; 274 BRWKY L 201 BRKY L 159; 175; 187; 196; 273 BRQWTY L 199; 201 BRQY L 178 GBWR

109; 127; 155

DGWL 131; 142 DKRY L 162 DLRY L 180 DM 20; 121 DRWRY L 198 DRY L 201 DRYH 202 DRSˇY L 160; 274

Register der nomina barbara H 104 HG 83 HGD 82f. HD 142 HDYH 134 HDYN 184 HW 150 HWDW L 194 HWSˇY H 146 HHW 151 ˙ HY 19; 98f.; 104; 112 HYYH 134; 184 HMLK 113 HMSLH 114 HNWR 113 H YSH 124 ˙ HRQY L 200 W 176 WDWQ 82f. WH 91; 97; 124; 126; 128; 132; 136f.;

152; 160f.; 165f.; 169 WHB 82f. WHW 102; 107; 132; 139f.; 164; 176;

194 WHY 100; 132 WHN 83 WHQDWSˇ 113 WWRY L 190 WHZQ 129; 131 ˙ WHNWN 112; 144 ˙ WN Y 134; 184 WNSˇ 150 W T 176 WQDWSˇ 126; 163 WQYYM 125f. WSˇMW 150 ZH 88f. ZK 119 ZKRY L 152; 196 H LY L 196 ˙ HBWSˇY L 198 ˙ HBYB L 198 ˙ HD 81; 142 ˙ HHW 151 ˙

HZQY L 178 ˙ HY 95f.; 103; 108f.; 114; 116; 121; ˙

125–127; 136–138; 140; 148; 154; 163; 176f.; 182; 202; 204 HYY L 160; 273 ˙ HYYM 144 ˙ HKMY L 178; 287 ˙ HNH 187 ˙ HNWN 172 ˙ HNH 176 ˙ ˙ HNY L 187; 295 ˙ HSDY L 160; 196; 273 ˙ HPNY L 173; 204 ˙ HPSY L 178; 195 ˙ ˙ THNY L 199 ˙ THRY L 159; 272 ˙ TWB 158 ˙ TWBY L 173 ˙ TWPY L 204 ˙ TWPNY L 199; 201 ˙ TWRNY L 204 ˙ TKN L 173 ˙ TKNY L 173 ˙ TRPY L 152; 175 ˙ Y 184 Y HDWNH 194 Y HDWNHY 194 Y HHWHYH 115 Y Y 134 Y L 201 YDWY 107 YDYDY L 198 YH 82f.; 91; 96; 99f.; 102f.; 105f.;

110; 113; 124; 126; 132–134; 137; 140; 152; 154; 159–163; 165; 167; 169; 180; 183; 192; 194; 204; 277 YHW 100; 105; 139; 145f.; 152; 162f.; 175–177; 183; 188 YHW L 115; 193; 243 YHWH 102; 109; 112; 127; 136; 138; 140; 144–146; 154; 162; 164; 172; 175f. YHWY 126; 162 YHY 100 YHYH 83; 100; 177

357

Register der nomina barbara YHK 100 YWHK 157 YW S 109 ˙ YWPY L 193 YH 162 ˙ YHYD 119 ˙ YYH 126; 133 YYY 112; 121; 144; 151; 176f. YLY 94f.; 164; 176 Y S 109 ˙ Y SˇYYH 202 YPYPYH 40 YP L 281 YS´RY L 160 YSˇ Y 85f. YSˇ Y L 203 YTY 176 KW 111 KH 127 ˙ KPR 146 KQW 176 L 201 LYSˇ 176 LLH

128

MH 92; 104 MHSˇ 106; 128 MHWS 182 ˙ MYNY 176 MLK 110; 115; 119; 149; 155 MLKY L 152 MM S 73 ˙ M LH 166 ˇ M SY L 175 MPTHY L 196 ˙ MS 102; 136f.; 148 ˙ MRBBH 131; 142 MRGY 166; 191 MRGY L 157 MRWM 126 N 146f. N MN 119; 149 NGPY L 200 NDRY L 201

358

NWR 150 NWRY L 180; 195; 203 NHLY L 196 ˙ N WRYRWN 184; 194 NPLY 73 NSH 93 ˙˙ NSHY L 152 ˙˙ NQMY L 158 NRGY 191 NRGY L 157 SBRY L 162; 275 SWDY L 196 SWPY L 173 SYT 114; 176 ˙ SL 170 SLH 176 SLH 146 ˙ SLTY L 279 ˙ SMNGLP 189 SNWY 189; 238; 297 SNSNWY 189; 238; 297 SRGY 191 HTY L 179 WLM 110; 116; 138 ZWRY L 198 ZRY L 178 ZRYRWN 157 LBBY L 232 LYWN 87f.; 111 LM 107f.; 114; 124; 164 N L 182; 196 TRY L 179 PL 109; 155 PLH 109 PS 183 ˙ PRLSY H 183 PRNSY L 196 PTHY L 152; 175; 179; 193; 266; 288 ˙ SB 115f.; 134; 150; 166 ˙ SB WT 121; 136; 140; 151; 177; 194 ˙ SBY 121; 133 ˙ SDQY L 159; 178; 187; 196 ˙ SWR 85f.; 110; 168; 170 ˙ SWRY L 196 ˙

Register der nomina barbara SHN 93 ˙˙ SPSPY L 197 ˙ ˙ QYYMY L 192; 300 QNW 158 QSPY L 195 ˙ QSˇWBYH 193 RB 124 RHWM 112; 121; 144; 152; 171 ˙ RHMY L 187; 273; 295 ˙ RY L 201 RM 122; 134; 150; 182 RPWPY L 201 S´R 115f.; 166 SˇB 176 SˇB TY L 192; 300 SˇBRYRY L 200

SˇDY

94; 102; 120; 129; 138; 144; 154f.; 165f.; 169; 177; 183; 195 SˇDY L 157 SˇWBNY L 173 SˇWKN 114 SˇWNY L 204 SˇHQ 114 ˙ SˇM 204 SˇMW L 115 SˇMK 152 SˇM Y L 182; 193 SˇMSˇY L 194 SˇRPY L 203 SˇTQY L 162 TWMNY L 179 TWRKWSYH 199 TMNYYH 202 TNT 73 ˙

359

§ 184–§ 185

Sefer Shimmush Tehillim S1551

15

L34

buju Õilgusm Õh Õiqusp hwmx ula § 184 ' i i Õ y m i r z y Õhb ligr tuihl Õdal Ó l w h ('b a`kq 'lht) . Ñ r a u Õ i m w h w u y (g`k h`n 'lht) . Ó l k l k i a u h u Ó b h i ' i i l y wial tirxa ik rwi haru Õt rmw b u j h w y u ' i i b x j b (z`l z`l 'lht) . Õ u l w ('g z`l 'lht) . h n u m a h y r u Ñ r a ñ u k w ik dxpa alu xjba ityuwi la hnh .hyuwil il ihiu 'ii hi trmzu izuy ('b b`i 'ywi) ..Õluy lal hlht Õlwnu Õt § 185

117*

§ 184–§ 185

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531b

.Õilitd iwumiw uqils § 185

116*

§ 180–§ 183

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

'p'b inulp wiah hzl hmilw haupr xlw 's's's 'a'a'a

S1551

urmual buj ('a

L34

x`mq 'lht)

. ' i i u l l h § 181 .lqlqt alw wa tpirwl

10

x`mq 'lht)

buj ('a j`mq 'lht) . u r i w h i u l l h § 182 .hbrt alw wa tpirwl Õg urmual

15

44b

5

10 n`q 'lht)

. u w d q b l a u l l h h i u l l h § 183 .uituluyp lk ly 'h'b'qhl llhl ('a

10

15

115*

Õ i m w h ñ m ' i i i t a u l l h § 181 Õy rumzmh hz butki wa tpirwl buj ('a hz ulw Õwhu hluxh raucb hltiu ulw Õwh ñk 'p'b inulp hz lyh ix la hlaÈ iiÅlÇaÈ auh 'p'b'p rbab wa lw utpirwu uilx ulqlqti .'s 'a'a'a hrhm apriu w d x r i w ' i i i l u r i w h i u l l h § 182 alw Õnhig lw hprwl buj ('a j`mq 'lht) rumzmh hz rwk úlq ly butki rtui hbrt laiprw lairun rumzmh rxa butkiu uxlw Õiwudq Õikalm Õta laiywi lapr uilx uily rimxi ñp utua ulichu hrhmb hzl Õwh tam uily ab rwa Õnhig wa tprwm uily hbrt lau rtui uily hwqi lau ihla ' i i i l a h w m l l p t i u 'utkk hpirw Õ w a butku ('b a`i rbdmb) w a h y q w t u 'iiil (j`i 'h arqiu) ' i i i l Õ w a Õ u w a a u h apur Õwb Õwa auh auh Õwa Õuwa Õwa 'p'b inulpl hmilw haupr hihi tmah ñma ñma ñma hz tpruw (txdqm) tarqm ñmau ñma Õluyl 'iii Óurb hls hls hls u w d q b l a u l l h h i u l l h § 183 uhullh uzuy yiqrb uhullh buj 'ugu (Óliau 'a n`q 'lht) u i t u r u b g b 'h'b'q'h uarub inpl hlpt tymwhl lkb hwuyw uiturubgu uialp bur ly ullhlu n`q 'lht) u w d q b l a u l l h ruma Õuiu Õui laipuj lainuw lainpx auh Ók ulw Õwhu ('a hnytm ina Ól ix la Õw hi hi hi lainruj Õisnëhëu tualpnh tubujh lk ly llptmu dyu Õluyl Ómw Órubi ñk lyu il tiwyw 's's's 'a'a'a

§ 180–§ 183

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531b

N1878

O1531a

5

.Õimwh ñ m ' i i i t a u l l h 'sp § 181 . w d x r i w ' i i i l u r i w 'spu ('a x`mq 'lht) ñtniu alqid Õupm rmx bs ('a j`mq 'lht) ñilia ñuhily rumau .aluqd Õupm xwm dxbë .Órbtm auhu armxb Óupwu airumzm

114*

§ 177–§ 180

Sefer Shimmush Tehillim S1551

20

('a d`mq 'lht) . i r u c ' i i Ó u r b d u d l § 177 Õiqizmh ñm hrimwl buj auhu .di tribwl .Õidwu

L34 15 'lht)

43b

13b

('h d`p 'lht) . Ó i t i b i b w u i i r w a § 178 'k'xau 'p'g utua rmai dxp lbqw iml buj .Õimyp 'z ('a a`c 'lht) b w u i rmai

rumzmh hz ('a u`mq 'lht) . i w p n i l l h § 179 .brx takhl urmual buj auh

5

10

15

44a

buj ('a 5

z`mq 'lht)

. b u j i k h i u l h § 180 .wxn ukwnw iml urmual 5

113*

.iruc ' i i i Ó u r b d u d l § 177 uibiua ly rbgthlu hmxlmb xcnl ('a d`mq ñuwmw lw uma Õxlhl hcurwk (utua) rmai 'imyp hbrh qiwn hitxau tinupllc buj ñku lady tb tbcn dud lw rmaiu ulw Õwh Õy di tribwl rumzmh hz butkl Õiiqn tumw Õta laipgn lairirbw butkiu 's's 'a'a'a uilx 'p'b inulp lym ulqh i h l a Ó m m u r a d u d l h l h t § 178 inw ub llpthl buj ('a h`mq 'lht) . Ó l m h Õau Õimxr iryw ul uxtpiu Õuib Õimyp buj ulw Õcy ly ua lip ruy ly utua butki ulgr ly utua hlti Õa lgrh tribwl auh haupr uwy laikurb laipupr ulw Õwhu hz uilx uilym uliqhu 'p'b inulp ulichu .'s's 'a'a 'iii ta i w p n i l l h h i u l l h § 179 (Óliau 'a u`mq 'lht) i i x b ' i i i h l l h a 'maw umk 'h'b'q'h ly rbd lkl unuxjb Õuwl ('i b`l 'lht) u n b b u s i d s x ' i i i b x j u b h u Óilklki auhu Óbhi 'iii ly Ólwh 'iii Óinplm ñucr ihi rmaiu (g`k h`n 'lht) Õxriw im ñia ik inimxrtu ininytw ihla tyipcl ñku 's's's 'a'a'a hta ala ily ly hyipch Õdm rumzmh hz butkl buj brx rauc ly tultlu ulw Õwh Õy rwk úlq lairdn lainpuj laituqrb butkiu hluxh wudqh tuitua ñuta l la lai lair laird uily dbki lbl uilux 'p'b inulp lym ulqh .'s's 'a'a'a duy

. u n i h l a h r m z b u j i k h i u l l h § 180 'dm blx xqi wxn tkiwnl buj ('a z`mq 'lht) hjxm xmq ñiwuyw Õixr itb 'dm tlusu Õiwn xqiu iwimx Õuib udlunw Õicib hybra xqiu uily butkiu hguy hwyiu dxi Õiwiu lkh Õw Õyu ulw Õwh Õy rumzmh hz Óuwnh Õdm Õwu tuitua Õitwu Õiybw lw wrupmh ñunxu Õuxr la hird hiiwyi hiinmt rumzmh

§ 177–§ 180

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531b

112*

§ 172–§ 176

Sefer Shimmush Tehillim S1551

buj ('a

('b 15

L34

j`lq 'lht)

. y d t u i n t r q x § 172 .utwal wia ñib hbha Õiwl

m`q 'lht) . Õ d a m ' i i i n c l x § 173 .hribyhl utwal wia ñib rwa hanwl

buj ('a

a`mq 'lht)

Ó i t a r q ' i i § 174 .blh bakl urmual

5

10 m`q 'lht)

yr Õ d a m ' i i i i n c l x § 173 tlugnrt Õd xqi utwal wia ñib hanwl ('b Õwh Õy blk ruy ly rumzmh hz butkiu hix tutwl ñtiu Õir(u)ky Õimb quxmiu ulw lairuza auh ñk rumzmh Õwu hwalu wial tinulpu inulp ñib hanw umiwu inurzy lairuzy .'s's 'a'a'a tinulp tb a`mq 'lht)

15 43a

buj ('a

b`mq 'lht)

. d u d l l i k w m § 175 .Õiquwh iluxl urmual 5

urmual buj ('a

111*

g`mq 'lht)

y m w ' i i § 176 .yurzh iluxl

('a j`lq 'lht) y d t u i n t r q x ' i i i § 172 hz butku lgy ruy xq .utwal wia ñib Õy hnbl tlugnrt ua hnbl hnui Õdb rumzmh tutwl Õhl ñtu Õiiqn Õimb quxmu ulw Õwh uwy Õiwudqh tumw Õta laiwubx lairurd wia ñib hbha hihtwu inulpl taz itwqb .'s'a .tinulp utwa ñibu inulp

10

. i l h w u x Ó i t a r q ' i i i § 174 rwk úlqb rumzmh butki bl iluxl ('a lainpuj laituqrb lamw yurzb hltiu tuabc 'iii Õwb uhuapru 'ulp bl ubiwt .'s's's 'a'a'a h r y m b u t u i h b d u d l l i k w m § 175 lkl ub llpthl buj ('a b`mq 'lht) . h l p t 'iii Óinplm ñucr ihi rmaiu rqbu bry hrc tlchw Õwk tazh hrch ñm inlictw ihla luaw inpm hrymb Óinpl llpthw dud ta Õiquwh iluxl ñku hisukrut hnubza Õwb hltiu ulw Õwh Õy lutx ruy ly unbtki lainhj laiqrhb tilamwh ulgrb utua uilx uilym lqiu uilxm 'p'b inulp uapr .'s 'a'a birq ñmzbu algyb uiquwm i t l p t y m w ' i i i d u d l r u m z m § 176 buj ('a g`mq 'lht) . i n u n x t la hnizah iluxlu hrcm lcnhlu hlpt tymwhl Õwh Õy unbtkiu lgy úlq ly butki Õiyurz laiqrh ulw Õwhu ñimi yurzb hltiu ulw haupr uxlw Õiwudq Õikalm Õta lauhu uituyurz lw ilux uapru 'p'b inulpl hmilw .'s'a birq ñmzbu algyb

§ 172–§ 176

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531b

110*

§ 169–§ 171

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

15

42a

5

buj ('a 10

buj ('a

z`lq 'lht)

. l b b t u r h n l y § 170 .hanwh ribyhl urmual

x`lq 'lht)

. Ó d u a d u d l § 171 .hbhal urmual

10

anuwl ('a z`lq 'lht) l b b t u r h n l y § 170 rmaiu ruxw lutx bl xqi (hz ta hz aunwl) 'imyp 'x'n ulw Õwh Õy rumzmh hz uily ruc rmaiu hz ta hz Õibhual ñti ñk rxau ñib hnumj hanw Õiwu itwqb hwy ñuily Ólm ulkui alw inulpu inulp hlah Õibhuah ta hz uanwiw hanw burm hz ta hz tuarl .'s'a hz

15

dgn ibl l k b Ó d u a d u d l § 171 hbhal ('a x`lq 'lht) . Ó i r m z a Õ i h l a rumzmh hz butkiu hnui Õd xqiu wbk ruy xqi iml tutwl ñtiu ñiib quxmiu ulw Õwh Õy labibx laididi laibha unbhaiw hcurw tulawmu inucr uwy Õiwudqh Õikalmh Õta 'a'a'a inulp ñibu inib hzy hbha umiwu ibl 's's's

42b

109*

(g`k u`lq 'lht) u n l r k z u n l p w b w lairkz (d`k u`lq 'lht) u n i r c m u n q r p i u lailax u`lq 'lht) r w b l k l Õ x l ñ t u n laiqdc i k Õ i m w h l a l u d u h laisnrp (h`k .laidsx (u`k u`lq 'lht) u d s x Õluyl Õirw ly hnummh ludgh rwh lakim laidsx tumuah irw ly lairbg .Õiludg ly hnummh lany .dsxh irw ly hnummh hnummh lainumra .Õiqyuch lyu Õilxnh ly hnummh lairuc .tuwpnh lyu Õdah ly xitpm ly hnummh laixtpm dluh trici .Õda inb hwym ly hnummh laikrb .Õimxr inb tumulyt ydui ubw hnummh laidus dubkh ask txt bwuih laipcpc .Õda Õitrwmh Õikalmh ipb hrmzu hriw ñtunu Õ i p r w 'manw rbdk dubkh ask dgnk hla lk ('b 'u 'ywi) u l l y m m Õ i d m u y tibb iaubbu itacb itua urmwi tumwh itua imuqbu ibkwb itbwbu itklb Ñuxbu Õluy dyu htym il wi rwa lku itib lk tau .'s's's 'a'a'a

§ 169–§ 171

Sefer Shimmush Tehillim N1878

('a

z`lq 'lht)

25 x`lq 'lht)

O1531b

t u r h n l y rumzm § 170

i b l l k b Ó d u a rumzm § 171 ('a

108*

§ 167–§ 169

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

i t i s x Ó b u ('x b`l 'lht) i n i y Ó i l y ik dyu htym Õqir Óinplm buwa lau ('b 'z 'lht) .'s'n'a Õluy

5

buwl ('a h`lq 'lht) . ' i i Õ w t a u l l h § 168 Õui lkb utua rmai 'ii inpl hmlw hbuwtb .tibrybu hxnmbu tirxwb utlipt rxa .ubrqb wdxti ñukn xuru

buj ('a u`lq 'lht) . b u j i k ' i i l u d u h § 169 .tunudzh ly tuduhl urmual

'lht)

10

15 41b

5

10

107*

' i i i Õ w t a u l l h h i u l l h § 168 ' i i i t i b b Õ i d m u y w ('a h`lq Õui lkb hbuwth imib ub llpthl buj ('b hibuwq laiymw laixtp ulw Õwh Õy Õiwudq Õikalm Õta lauhi laipui lainuda ly ñnxtm inaw arubh inpl itnxt uyimwh inlbqiw umw 'ti arubh inpl itunuy itinyt ñucrb lbqiu uinpl hmilw hbuwtb itulptu 's'a udubk ask inpl usnkiu .lauduh h`lq 'lht)

Õ l u y l i k b u j i k ' i i i l u d u h § 169 uduh ihnudhai ('a u`lq 'lht) . u d s x u d u h inuda ('b u`lq 'lht) Õ i h l a h i h l a l .hnudhai ('g u`lq 'lht) Õ i n u d a h i n u d a l u`lq 'lht) u d b l t u l u d g t u a l p n h w u y l 'lht) h n u b t b Õ i m w h h w u y l .Õihla ('d Õ i m h l y Ñ r a h y q u r l .hi la ('h u`lq Õ i l u d g Õ i r u a h w u y l uhu ('u u`lq 'lht) w m w h t a laiwmw ('z u`lq 'lht) t a tuabc ('x u`lq 'lht) Õ u i b t l w m m l hlilb tulwmml Õibkuku xrih Õ i r c m h k m l ñuriruyn ('j u`lq 'lht) a c u i u lakim ('i u`lq 'lht) Õ h i r u k b b d i b lairbg (a`i u`lq 'lht) Õ k u t m l a r w i (b`i u`lq 'lht) h i u j n y u r z b u h q z x u`lq 'lht) Õ i r z g l ú u s Õ i r z u g l lairua 'lht) u k u t b l a r w i r i b y h u lapr (g`i Õ i b u l i x u h y r p r y i n u lairun (d`i u`lq u m y Ó i l u m l idw la (u`j u`lq 'lht) ú u s h k m l hiha (z`j u`lq 'lht) r b d m b g u r h i u ina (z`i u`lq 'lht) Õ i l u d g Õ i k l m laipcq (x`i u`lq 'lht) Õ i r i d a Õ i k l m lams (j`i u`lq 'lht) i r u m a h Ó l m ñ u x i s l laicpx ('k u`lq 'lht) ñ w b h Ó l m g u y l u lailxn (a`k u`lq 'lht) h l x n l Õ c r a ñ t n u (b`k u`lq 'lht) u d b y l a r w i l h l x n

§ 167–§ 169

Sefer Shimmush Tehillim N1878

('b

h`lq 'lht)

Õ i d m u y w rumzm § 168

('a

u`lq 'lht)

' i i l u d u h rumzm § 169

O1531b

106*

§ 163–§ 167

Sefer Shimmush Tehillim S1551

l`q 'lht) 15

. Õ i q m y m m t u l y m h r i w § 163 rubyl hcrtu riyb Õibbus Õirmuw Õa ('a ybrab utua wuxl Óuari alu Õhinpl alu hmdrt Õhily tlpunu Õluyh tuxur .urmwi

L34 l`q 'lht)

40b

5

20

iml ('a a`lq 'lht) . i b l h b g a l ' i i § 164 hdmh la abl iadm rtui hagtmw rumzmh hzb ligr hihi hrwih tiycmah .Õimyp 'g Õui lkb urmal

('a a`lq 'lht) . i b l h b g a l ' i i i § 164 h d u a rumzm Õy Õui lkb rumzmh hz rmai .hdyu Õirwi dusb bbl lkb 'iii ('a a`iq 'lht)

iml ('a b`lq 'lht) . d u d l ' i i r u k z § 165 ligr ihi utyubw Õiiql hyubwb Ñurpw .Õui lkb urmual

u t u n y l k t a d u d l ' i i i r u k z § 165 .rdn 'iiil ybwn rwa 'h'k rumzmh hz ruma Ótyubw Õiiql (Óliau laimiiq Õypu Õyp lkb rumau 'imyp inucr uwy Õiwudq Õikalm Õta laitybw xk il unt Õluy ihla Ólm la Õwb itwqbu birq ñmzbu algyb uz ityubw Õiiql hrubgu .'s's's 'a'a'a 'a b`lq 'lht)

10

25

Õiiql ('a g`lq 'lht) . b u j h m h n h § 166 ahi .Õirbxh Õy rbxthlu Õibhuah tbha .rumzmh hz himupb algrm 15

41a

13a

' i i i Ó i t a r q Õ i q m y m m § 163 rmai tuitxt rubb Óluhw iml buj ('a uz hlipt Õy ulw Õwh Õy rumzmh hz Ómluyb Ómw dxi ihla iklm imlwuri xmw Ómy hdp Óxbzm apr Ólkih llkw 'iii Óxiwm taib brq Õtcupn Ñbq Ótdy al Ónyml hwy 'iii Óinimi ñyml Ómw ñyml Órd di 'p'b inulp ina Ñlxa ñyml inyml ('z x`q ;'z 's 'lht) . i n i n y u Ó n i m i h y i w u h

buj ('a

d`lq 'lht)

. ' i i u k r b h n h § 167 .udumlt Õduq utua rumal

'iii

i d b y l k ' i i i u k r b h n h § 167 .tulilb 'iii tibb Õidmuyh rumau rumzmh hz ruma hlilb Ódmlb ('a l u d g h l a h ihla 'iii Óinplm ñucr ihi Ómw wudqhu (b`l 'j himxn) a r u n h u r u b g h uzb dumll inxilctu idi iwym ta Órbtw irbdm ljba alu tulilh raw lkbu hlilh Ó i t u k r b m u ipusu itirxa bijtu Ótrut (j`k 'z 'b laumw) Õ l u y l Ó d b y t i b Ó r u b i d`lq 'lht)

5

105*

g`lq 'lht) . Õ i y n h m u b u j h m h n h § 166 'g rumzmh hz ruma Óribx Õy Órbxthb ('a ludgh (lah) Õwh hi hi la la rumau 'imyp ridah qzxh Ñimah zuzyh arunhu rubgh rwitu iribx inulp Õy ikrd xilctw Õuib icpx hwytu itulawm almtu ituxrua .'s's's 'a'a'a Õluy dyu htym hzh

§ 163–§ 167

Sefer Shimmush Tehillim N1878

('a

l`q 'lht)

O1531b

Õ i q m y m m rumzm § 163

l`q 'lht)

10

'lht)

('a

20

. ' i i i Ó i t a r q Õ i q y m m § 163 hcrtu riyb Õibbus Õirmuw wi Õa ('a w} hz wuxl .Óuryci alu Õhinpl rubyl Õhily tlpunu .Õluyh tuxur ybrab {bak .Óily Õidmuy Õniau hmdrt

i b l h b g a l ' i i rumzm § 164 ('a a`lq

b`lq 'lht)

('a

d u d l ' i i r u k z rumzm § 165

g`lq 'lht)

('a

b u j h m h n h rumzm § 166

d`lq 'lht)

u k r b h n h rumzm § 167

104*

§ 158–§ 162

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

.Õimyp

u`kq 'lht) 5

. ' i i b u w b t u l y m h r i w § 159 yimqb butk .hidli Õitmw hwal buj ('a úlgnms iunsns iuns ñk Õg butku hriwh taz tuxur 'db htua Õiwtu hnurxa hjiwb .tibh

u`kq 'lht)

10

15

('a z`kq 'lht) . h m l w l t u l y m h r i w § 160 auhu dluiw tym ryn ly uhltu utua butk .'rimwl buj

40a

5

10

('a x`kq 'lht) . ' i i a r i l k i r w a § 161 tyb hwa ly hltu rwk úlq ly butk .trbuym aihw

10

('a j`kq 'lht) . i r u y n m i n u r r c t b r § 162 .hucm rbdl Õui lkb urmual buj

103*

15

ñ u i c t b i w t a ' i i i b u w b § 159 rumzmh hz rmai yr Õulx Õlxw iml ('a Ólw ina idw la uhx uhx ihx uhx rmaiu inlictw Óinplm ñucr ihi Ólw itumulxu tbwx rwa hyrh ly Õxnhu yr Õulx lkm (z`j u`iq 'lht) Ó i t m a ñ b Ó d b y l tuwyl hllqm Õkphtu Õiyrh tumulxm inlichu ywrh Õylb tllq tkph rwak hkrbl hzh Õulxh Óuph ñk Ómy larwi ly hkrbl auh buj Õau .hbujlu hkrbl auh yr Õa qidch úsui tumulxk uhcmau uhiqzx .'s's 'a'a'a ('a z`kq 'lht) . t i b h n b i a l ' i i i Õ a § 160 Óily urmanw Õirqw Õirbd lipwhl utua hsktu rwk úlqb rumzmh hz butkt butku lamwh Óyurzb hltu Õiyimqh Órdk tumwh Õta laÈirÇuuÅ laÈitÈmÇaÅ rumzmh rxa rqw irbud ip umtsu itwqb il uwy Õiwudqh i p r k w i i k 'utkh 'ma rwak Óku Ók ily iarub Õwb (b`i g`s 'lht) r q w i r b u d .'s's's 'a'a'a Õkinuda Ó l u h h ' i i i a r i l k i r w a § 161 tkll hcurw im ('a x`kq 'lht) u i k r d b hlipth Õy rumzmh hzb llpti hucm rbdl Óunx larwi ihla 'iii Õwb imlwuri uz Õyj umyj alu uih Õiqzx la irubg uhilau hwbib Õg Õib Õg hlilbu Õuib uklh htim 'imwh ihla Óinplm ñucr ihi uqzux alu qzna alu Óla ina Ók uqzuh alu uklhw Õwk igrn igrm igra Õwb Õluyl alu Õuih al .'s's's 'a'a'a igrs a n r m a i i r u y n m i n u r r c t b r § 162 dgnk ub llpthl buj ('a j`kq 'lht) l a r w i .Õiywrh

§ 158–§ 162

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531b

Õëitm tëudlil hwa duyu .Õhinpl Óilwtu hjwb butku hriwh taz yimqb butk ..tibb uhltu úëlgnmsu iunsnsu iuns hnurxa ('a

10

u`kq 'lht)

' i i b u w b rumzm § 159

butk ('a z`kq 'lht) h n b i a l ' i i Õ a § 160 arii alu udluh tym rynh ly hltu ..Õiqizmm

x`kq 'lht)

15

' i i a r i l k i r w a rumzm § 161 hrbyth tym hwah ly utua hltu butk ('a úsk isj 'd xq htdl tybu lipt alu qrba tibh tuiuz db Õikalmh ula butku laimy laikrb lairzg lairgdm laiqrb launuk laigrm laiwdq lainnr lainl launj lailxm lamy laimw laisunm

('a

j`kq 'lht)

i n u r r c t b r rumzm § 162

.Õhinpl Ólwhu 'myp

132a ('a u`kq 'lht)

. t b i w t a ' i i i b u w b § 159 hriwh uz yimqb butk hidli Õitmw hwal hjiwb úlgnms iiunsns iiunss 'g butku .tibb htua hltu hnurxa

.tib hnbi al 'iii Õ a rumzmu § 160 tym rynh ly hltu butku ('a z`kq 'lht) dluiw

5 'lht)

. ' i i i i a r i l k i r w a rumzmu § 161 .trbuym aihw ty? hwah ly hltu ('a x`kq

('a j`kq 'lht) . i r u y n m u n u r r c t b r § 162 .trbwn aihu 'myp 'g hwirxmh ly 'ma

102*

§ 154–§ 158

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

Õinp rbsb Óulbqiu Õimyp hrwy wlw .tupi

snkiw im ua rwu Ólm iniyb dsxu ñx aucml hz rmai riyb snkiwk ua tsnkh tibb lainx hnx ulw Õwh Õy Õimyp 'z rumzmh laikrb lairua laiqdc laibha laimxr tumwh Õkinplm ñucr ihi lainpua laub .Õimxrlu dsxlu ñxl itua unttw Õiwudqh inkrbu inxilctw ihla 'iii Óinplm ñucr ihi idi hwym lkb hkrb ñttu ituxrua rwiitu .hls xcn ñma

10

S1551

L34

tau atwink ibb hiti ilc duyu § 155 .Órbtm

S1551

L34

20 'lht)

. i t a w n Ó i l a t u l y m h r i w § 156 trpuy lw sjb butk .xrbw dbyl ('a g`kq .buwi auhu dbyh Õwu ñudah Õw

15

39b

25

d`kq 'lht) . ' i i i l u l t u l y m h r i w § 157 .hnipsb ua rhnb rubyl hcrtwk ('a .rubyt Ók rxau tazh hriwh llpth 5

12b h`kq 'lht)

. Õ i x j u b h t u l y m h r i w § 158 .Õibiua Óily udmyiu Órdb Óltw tyb ('a 'z hriwh taz rumau Óidib xlm xq

101*

i b w u i h i n i y t a i t a w n Ó i l a § 156 llpthl Óluhh ñzxl ('a g`kq 'lht) . Õ i m w b la uhi uhi uhi uhi ulw Õwh Õy utua rmai tluki il ñtu ily Õxru hsux ñunxu Õuxr hdbkau buky Õuw alb Óinpl llpthl t a d b k rumak Õiaibnl ttn rwa Óduhm Ólm 'iii ruc Õwb ('j 'g ilwm) Ó i n u h m ' i i i inulp ina il hzh rbdh hihi dyu Õluy .hls xcn ñma 'p'b ('a d`kq 'lht) u n l h i h w ' i i i i l u l § 157 rmaiu ulw Õwh Õy utua rmai hmiyn luql hgrdmh rtsb ylsh iugxb itnui ta iniyimwh Óiarm ta iniarh w`hw) h u a n Ó a r m u b r y Ó l u q i k Ó l u q il ñtu an inrzy an la ana 'imyp 'i (d`i 'b quspi lblu inurg rxi lbl hpiu hmiyn luq .'s's's 'a'a'a Óinpl rmzlu rruwl iluq

§ 154–§ 158

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531b

.tupi Õinp rbsk Ólbqiu 'myp 'g'i

N1878

O1531a

. i l Õ i r m u a b i t x m w .'b'm'q 'sip § 155 tau atw(i)nk ibb hiti ilc ('a b`kq 'lht) .Órbtm

N1878 'lht)

5

i n i y t a i t a w n Ó i l a rumzm § 156 ('a g`kq

O1531b

20

('a g`kq 'lht) . i n i y t a i t a w n Ó i l a § 156 Õwu .trpuy lw sjb butk .xrbw dbyl .bw auhu dbyh Õwu ñudah

('a d`kq 'lht) h i h w ' i i i l u l rumzm § 157

('a d`kq 'lht) . u n l h i h w ' i i i i l u l § 157 llpth .hnipsb ua rhnb rubyl hcrtwk .rbyt Ókrxau

('a h`kq 'lht) Õ i x j u b h rumzm § 158 Ódib xlm xq Órdb Õibiua Óily udmyiwk Õimyp 'z xlmh ly tazh hriwh rumau

tyb ('a h`kq 'lht) ' i i i b Õ i x j u b h § 158 xq .Órdb Õibiua Óily udmyiu hzb Óltw 'z xlmh ly hriwh uz rumau Ódib xlm

25

100*

§ 152–§ 154

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

15

38b

5

10

15

39a

a`kq 'lht) 15

. i n i y a w a t u l y m h r i w § 153 'z htua ruma idixi hlilb Ótacb ('a .'imyp

('a b`kq 'lht) . i t x m w t u l y m h r i w § 154 utua ruma ludg Õda lca Óluh htaw tyb

99*

Óurb (h`m z`i 'a laumw) l a r w i ( t u k r y m ) Ótuklmu Ómw Órubmu .'u'l'm'k'w'b umw h l h t u h k r b l k l y Õ m u r m u Õluyl lk Óinplm Ómw ñku Ómw Ób ik ('h 'j himxn) inumhu Õi ilg uwyri Ómwmu Ómw ñuknu Ómw ruxal Õih suëni Ómwmu Ómwm Õidxpmu wa Ñrahëu Ómw ta Õirdam uilgu uirbwm lk Óimw tarim Õimw idumyu Ólkihb Óbijhb Ótmiam ñuym lkbw hily ird {yëdd} lku Ómwl tumlcu hic hirdu Ñra udxpiu uwyri l k u unnri Ómwl hidisx lku ñdy ñg uppuri 'z tiwarb) u i p a b Õ i i x x u r t m w n r w a Õg .Ómwl dubk umiwi unuwl tëmiwnb (b`k rpy (z`j u`iq 'lht) Ó i t m a ñ b Ó d b y i n a itab lbun Ñic rbuy lc hylutu hmr rpau ask inpl Õimxr wqblu Óinpl itnxt liphl inmiiqtu iniixtu innxtwu innytw Óidubk Õidisxhu Õiqidch Õy Õiix rpsb inbtku Óitukrbm il ñtu abh Õluylu ñdy ñgb hwym lk xilctu Órbtu bijtu Óituixmu irywu hrua iryw il xtpu ikrd lku idi irywu hlklk irywu Õimxr lw hsnrp dsxu ñxu hlixmu hxils irywu hrpk buj blu Õibuj Õiix il ñtu Óinplm Õimxru Órdb icral tuimmuq inkilutu buj rbxu ñx la ily hjhu Õibuj Õiix unl úisutu rwi inilmgu iaur lk iniybu Óiniyb Õimxru dsxu Óiaruq lkl burq 'iii hta ik Õibuj Õidsx tma la 'iii Óitarq Óiwrud lkl iucmu inyiwuhu 'iii inny rhm Ómy Õlw ibbl rwaku dgn Óitudyb hrbdau alu Õiklm hta ik itlpt ymwu (u`m j`iq 'lht) w u b a wpnbu Õlw bblb Óiaruq tlpt ymuw .hlpt ymuw 'i'a Óurb hcpx ('a a`kq 'lht) Õ i r h h l a i n i y a w a § 153 lkl Õgu Órdb Õimyp 'z utua rmul buj .hrc

5

('a b`kq 'lht) i l Õ i r m u a b i t x m w § 154 hcurw iml ua hrut dumll Óluhw iml

§ 152–§ 154

Sefer Shimmush Tehillim N1878

('a a`kq 'lht) . l a i n i y a w a rumzm § 153

ruma ('a b`kq 'lht) i t x m w rumzm § 154 ..uinpl dsxu ñx acmtu ludg Õda inpb utua

O1531b

Ótacb

('a

a`kq 'lht)

i n i y a w a § 153 .idixi hlilb

('a b`kq 'lht) . i l Õ i r m u a b i t x m w § 154 utua ruma ludg Õda lca Óluh htaw tyb

98*

§ 150–§ 152

Sefer Shimmush Tehillim S1551

ñza twiwxl (j`sq j`iq 'lht) b r q t § 150 .txa hpj újhu lcb imb wuxl .tilamw

L34 j`iq 'lht)

38a

5

5

10

' i i i Ó i n p l i t n r b r q t § 150 rumzmh hz rmai rbd lkm lcnhl (j`sq la uhi Ñp hi ha Õimyp 'j ulw Õwh Õy lkb hkrb xlwtu inrzytu inkrbtw idw Ó k r b Ó i h l a ' i i i i k 'itk idi hwym Ótkl ydi Óidi hwym lkb ta hnw Õiybra hz hzh ludgh rbdmh rbd trsx al Ómy Óihla 'iii Ñrau Õimw hwuyë[ ] 'iii Õwb unrzy ('z 'b Õirbd) .'s'n'a Ól unlxii rwak unily 'iii Ódsx ihi

txah udcu uituyurz 'iwwuxw im § 151 i r w a ruma .haislrp ñiyk uilgr tsrpu h m b (j`sq j`iq 'lht) b r q t ('a j`iq 'lht) l u m g (a`sq j`iq 'lht) Õ i r w ('j j`iq 'lht) h q b d (g`nq j`iq 'lht) h a r (z`i j`iq 'lht) (h`mq j`iq 'lht) i t a r q (h`k j`iq 'lht) (z`lq j`iq 'lht) q i d c (g`l j`iq 'lht) i n r u h j`iq 'lht) t u a l p (a`m j`iq 'lht) i n u a u b i u j`iq 'lht) i t i w y (j`m j`iq 'lht) r u k z (j`kq j`iq 'lht) Õ i p y s (z`n j`iq 'lht) i q l x (a`kq (g`y j`iq 'lht) Ó i d i (h`q j`iq 'lht) r n (g`iq (a`p j`iq 'lht) h t l k (z`c j`iq 'lht) h m ñm hsunmu qudb auhu (j`p j`iq 'lht) Õ l u y l Õda ñirjq ul hwy aimb ihucrx wiwxd xlwutm Óunx dri lallhm ñniq wuna tw .Õw xn Óml

. h t r c b ' i i l a t u l y m l r i w § 152 llpth brqy ua wxn Ótuarb ('a k`q 'lht) .Õimyp ybw hriwh 10

97*

i l t r c b ' i i i l a t u l y m h r i w § 152 Õimxr wqblu hrcm lcnhl ('a k`q 'lht) ulw Õwh Õy utua rmai uitunuy ly hlixmu ana ñuriruyn ñuriruyn hiih ianu ñidh ai ai il luxmu hb iurw inaw hrch ñm inlich 'iii Óinpl itywpwu itajxw iywpu itunuy r u b g h l u d g h l a h Ómw dubk rubyb hrc tyb unl acmh (b`l 'j himxn) a r u n h u 'iii arqiu Óinp ly 'iii rubyiu hwyw hlpth taz rmaiu 'ugu ('u d`l tumw) ihla 'iii Õwb 'l'z aibnh uhila

§ 150–§ 152

Sefer Shimmush Tehillim N1878

30

j`iq 'lht) Ó i n p l i t n r b r q t 't § 150 Õuw ua Óruc tuwyl hcrt Õa upus dy (j`sq lhwytwn {hcytw} Õduq utua ruma rbd 'h'a 'Ñ'm 'Ñ'p 'h'a ulw Õwhu xlëctu 'yp 'ak 'u'h 'Ñ'm

O1531b 5

10

86a 'lht)

i l h t r c b ' i i l a rumzm § 152 ('a k`q

15

ñza tuwiwxl (j`sq j`iq 'lht) b r q t § 150 .'a hpij újhu lcb imb wuxl tilamw .tlsëx

dxah udcu .ñituyurz ñiwëwuxw im § 151 uily ruma .haisil dp ñiyk uilgr tusrpu (j`sq j`iq 'lht) . b r q t ('a j`iq 'lht) . i r w a (a`sq j`iq 'lht) . Õ i r w ('j j`iq 'lht) . h m b (g`nq j`iq 'lht) . h a r (z`i j`iq 'lht) . l u m g j`iq 'lht) . i t a r q (h`k j`iq 'lht) . h q b d j`iq 'lht) . q i d c (g`l j`iq 'lht) . i n r u h (h`mq 'lht) . t u a l p (a`m j`iq 'lht) . i n a u b i u (z`lq . i t i w y (j`m j`iq 'lht) . r u k z (j`kq j`iq (z`n j`iq 'lht) . i q l x (a`kq j`iq 'lht) (h`s j`iq 'lht) . b u j (g`iq j`iq 'lht) . Õ i p y s h m (g`y j`iq 'lht) . Ó i d i (h`q j`iq 'lht) . r n j`iq 'lht) . h t l k (z`c j`iq 'lht) . i t b h a qidb auhu (j`p j`iq 'lht) . Õ l u y l (a`p .Õiwr(u)pm ñm ludg Õw Õbu hxmumu hsunmu .ñirjq ul uwy h(i)qël ihucrx wiwxd ñam Óunx .dri lallhm ñniq .wuna tw Õda .Õw xn Óml lxlwutmn xltuwm h t r c b ' i i i l a t u l y m h r i w § 152 brqy ua wxn Ótuarb ('a k`q 'lht) . i l .lucin htau 'myp 'z hriwh uz llpth

96*

§ 144–§ 149

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

inlich Õimluyh ix Ólm Óinplm ñucr ihi ijpwm rual aicuhu insmuxh wiah hzm jpwm tuwyl inikz ñk umku inucrk ub inikzu .qdc úa xupnl (j`kq

j`iq 'lht)

t u a l p § 145 ilamw

10

.uhxwmu ñmw ly wuxl § 146

20

15

lgr twiwxl (h`mq j`iq 'lht) i t a r q § 147 .uhxwmu dru ñmw ly wuxl .ilamw

twiwxl (g`nq j`iq 'lht) . i i n y h a r § 148 hpij újhu lcb imb utua ruma tinmi ñzua .txa 10

25

warh twiwxl (a`sq j`iq 'lht) Õ i r w § 149 Õuqmb Õiwu tiz ñmw ly utua ruma .bakh 15

95*

(z`lq j`iq 'lht) ' i i i h t a q i d c § 146 utmal ñid aicuhlu ñidh ta uily qidchl Óurb la rmaiu Õimyp 'd'k rumzmh hz rmai inqidctw itab Óinpl ix lk ipb Órubmu ñ u k m j p w m u q d c lk ik Óitqdcb 'lht) Ó i n p u m d q i Õ i m x r u d s x Ó i a s k .'s'n'a (u`j j`p j`iq 'lht)

37b

5

12a

(j`kq j`iq 'lht) Ó i t u d y t u a l p § 145 lk qtwlu Õibuj Õiwymu hbuwt tuwyl Õimyp hywt rumzmh hz rmai utyr irbud .ulw Õwh Õy

' i i i i n n y b l l k b i t a r q § 147 lbqtt ñk umku riyl riym Óluhl (h`mq 'b'i ulw Õwhu rumzmh hz rmai utinyt ymw ix lany laiymw Õr Õr Õr Õr Õimyp Ólhl Õau ñugiu hrc lkm inlichu itlpt tuabch ihla Õihla 'iii ana riyl riym xuru Õulwlu hxmwl tazh riyhm inaicuh dbknh Ómwb Õulwlu Õiixu hkrblu hxlchu 's'n 'a'a'a arunhu (g`nq j`iq 'lht) i n c l x u i i n y h a r § 148 auh ñku utrutm rbd xkwi alw Õdal buj hz rmai uianuwu uipdur lk xirbhl buj ñkuw la suxa suxa suxm 'imyp 'l rumzmh hmuam xkwa alw buj bl il ñt Õurm t a h b i r u ianuwu ibiua lk xirbtu idumlm ('a h`l 'lht) i m x u l ta Õxl ibiri .jpwm Õhb hwyu Õlipwhu Õyinkhu (a`sq j`iq 'lht) Õ n x i n u p d r Õ i r w § 149 Óuwgpi ik ua Õimxlnh ñib Õulw Õiwl Õyp lkbu Õimyp 'z rumzmh hz ruma Óipdur lbl ipdurm inrmwu itlpt ymw rmat .hls xcn 'a'a'a uz Órdb inuwgpi

§ 144–§ 149

Sefer Shimmush Tehillim N1878

20

Õa upus dy (j`kq j`iq 'lht) t u a l p 'p § 145 'imyp 'd'i utua ruma ñidb xcnl hcrt ..xcntu

úa lxupinln (j`kq

Õa upus dy (z`lq j`iq 'lht) q i d c 'c § 146 ñiidh inpb ñqutm rbd Óipm aciwë ticr xilciu ñidb bwëiwk Õimyp 'z'i utua ruma ..uinpl Óinid

lgr tuwiwxl (z`lq j`iq 'lht) . q i d c § 146 .uhxwmu ñmw ly wuxl tinmi

(h`mq j`iq 'lht) b l l k b i t a r q 'q § 147 Ótlpt Õwh ymwiw hcrt Õa upus dy ..Õimyp 'b'i utua ruma Ókrc lkb

25

O1531b

131b

j`iq 'lht) t u a l p § 145 .ñinmiz 'i uily wuxl lamw

t(u)wiwxl (h`mq j`iq 'lht) . i t a r q § 147 .uhxwmu druu ñmw ly wuxl ilamw lgr

(g`nq j`iq 'lht) i n c l x u i i n y h a r 'r § 148 hcrtu Õda inb Óupdri Õa upus dy ..Õimyp 'z utua ruma ruxal Õrizxhl

tuwiwxl (g`nq j`iq 'lht) . i i n u y h a r § 148 .'a hpij újhu lcb iqdmb ruma .tinmi ñza

'lht) Õ n x ë i n u p d r Õ i r w 'w § 149 ñib Õulw lijhl hcrt Õa upus dy (a`sq j`iq utua ruma {al Õrizxhl hcrtu} Õda inb ..Õimyp 'a'i

tuwiwxl (a`sq j`iq 'lht) Õ i r w § 149 .Õuqmb 'myp 'u tiz ñmw ly ruma .warh

94*

§ 140–§ 144

10

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

anidl (j`p j`iq 'lht) . ' i i Õ l u y l § 140 .ñidl ikz tau hxnmb Ótlipt rxa llpth

. Õ i m w b b c n Ó r b d ' i i i Õ l u y l § 140 Óip irma Õiiql hcrt Õa (j`p j`iq 'lht) 'iii Õimyp Õirwy utua ruma ñidb xcnlu Õwb rqwa lau ip irbd Õiiql inikz ihla inidb inikzu ñma rqw rbd ipm aci lau .hls xcn ñma Óinpl

15

twiwxl (z`c j`iq 'lht) . i t b h a h m § 141 .ñimui 'gb ñinmz 'z uily wuxl .ñimi di

36b

5

15

llpth (h`q j`iq 'lht) . i l g r l r n § 142 .hrc lkm lcun tau Órdl actw tyb

10

Ól wiw tyb (g`iq j`iq 'lht) Õ i p y s § 143 .wqb rxau hz llpth .hwqb Õulk

15

di twiwxl (a`kq j`iq 'lht) i t i w y § 144 hybw uily wuxl .lamw hwlwb ñinmz .Õimi

93*

Õuih lk Ó i t r u t i t b h a h m § 141 hcurw im (z`c j`iq 'lht) . i t x i w a i h Õimyp hwlw rmai hbrh hrut dumll lainmut laixtp ulw Õwh Õy rumzmh hz tumwh Õtua ñurjjm laithy lairty hrut dumll inurmwu inurzy Õiruhjh tuirbh lk arub 'iii Õwb rbdh hmkxu tuwylu hrutb qusyl tluki il hihiu (rbd tuwyl hcurhu) Õau hituucm (Õiiql) htua lkaiu hiulc hcib ly Õiqusph butki rmaiu rbd lkaiw Õduq rqubb txa tbb .Õiqusp hnumwh ula Õimyp Õiybra hily (h`q j`iq 'lht) Ó i r b d i l g r l r n § 142 ljbti alu udumlt xkwi alw hcurh Õimyp hww rumzmh hz rmai hrut dumllm tumw Õta lairld lairun ulw Õwh Õy Õy dumllm ljbta alw inulich Õiwudqh umy rmuw Óurb larwi rmuw Õwb hrut .'s'n 'a'a'a dyl larwi

37a

i t b h a Ó t r u t u i t a n w Õ i p y s § 143 dmllu yrh ñiym lcnhl (g`iq j`iq 'lht) hybw ulw Õwh Õy utua rmai Õirxal hrut ihi 'h'b'h Õiklmh iklm Ólm hi Õimyp Õirxal hrut dmll hkzaw Óinplm ñucr yrh ñiym inlichu Õluy Ólm ruc Õwb Óinp rtsb inritst yrh ñuwlmu birm hkusb ininipct wia iskurm .'s'n 'a'a'a (a`k a`l 'lht) t u n u w l

5

(a`kq j`iq 'lht) q d c u j p w m i t i w y § 144 tuwyl ua usmuxl uily abh Õdam lcnhl rmaiu Õimyp 'j rumzmh hz rmai tma ñid

§ 140–§ 144

Sefer Shimmush Tehillim

15

N1878

O1531b

upus dy (j`p j`iq 'lht) Õ l u y l 'l § 140 ..Õimyp 'b'i utua ruma ñidb xcnl

anidl (j`p j`iq 'lht) ' i i i Õ l u y l § 140 .ñidb ikz tau hxnmb Ótlipt rxa llpth

(z`c j`iq 'lht) Ó i t r u t i t b h a h m 'm § 141 Õimyp 'm utua ruma blh txitpl upus dy uhlkau xuptb ua gurtab Õimyp 'g uhbtktu ..Õimyp Õiybra uhrmat rxau

tuwiwxl (z`c j`iq 'lht) i t b h a h m § 141 .Õimi 'gb ñinmiz 'i uily wuxl ñimi di

upus dy (h`q

j`iq 'lht)

i l g r l r n 'n § 142 ..Õimyp 'z utua 'uma hxkwl

20

llpth (h`q j`iq 'lht) . i l g r l r n § 142 .hrc lkm lucin (h)tau Órdl actw tyb

upus dy (g`iq j`iq 'lht) Õ i p y s 's § 143 ..Õimyp 'a'i utua ruma tuyr tucy ljbl

tyb (g`iq j`iq 'lht) . i t a n w Õ i p y s § 143 .wqb rxau hz llpth Õulk hwqb Ól wiw

Õa upus dy (a`kq j`iq 'lht) i t i w y 'y § 144 ..'yp 'j utua ruma Ósmxl hcur wia Õuw

di tuwiwxl (a`kq j`iq 'lht) i t i w y § 144 .Õimi 'gb ñinmiz 'i hily wuxl ilamw

92*

§ 135–§ 139

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

35b

11b

.ñuilyh srkl (z`n j`iq 'lht) i q l x § 136 .htwiu ñii ly Õimyp ybw rmai

twiwxl (h`s j`iq 'lht) . t i w y b u j § 137 'z uily ruma tinmihu tilamw hiluk .Õimyp

5

.adsxl (g`y j`iq 'lht) i n u w y Ó i d i § 138 .tirxwb Ótlipt rxa utua llpth

úah xupnl (a`p j`iq 'lht) h t l k § 139 .Õimyp hrwy uily wuxl inimih

5

(z`n j`iq 'lht) i t r m a ' i i i i q l x § 136 ubrqb rmwtu hrut dumllu uirdn Õiiql hiha Õwhu Õimyp hnumw rumzmh hz rmai ruhj bl il ñtu inymw tuabc 'iii hiha tubuj tunmzh il ñtu Óitrut dumll Õkxu biix ina rwau rdun ina rwa irdn Õlwl tuabch ihla larwi ihla 'iii Õwb Óinpl 's'n ñma hlytiu Órbti

10 (h`s j`iq 'lht)

Ó d b y Õ y t i w y b u j § 137 utua rmai utlpt lbqttw hcurh lk rmat ñku ulw Õwh Õy Õimyp 'z'i tinytb luq ymw Ñima ñuma ix idw la uhi uhi innyu itrity hnyu itwqb hwyu itlpt 's'n ñma Õibrh Óimxrb

15 (g`y j`iq 'lht) 36a

i n u n n u k i u i n u w y Ó i d i § 138 aprthl ua hrutb tukzl hcurh lk Õimyp Õirwyu hww rumzmh hz rmai uilxm laiqdc lapr ulw Õwh Õy Õui lkb rmaiu Õiwudqh Õikalmh Õta laimkx laiqzx haupr untu tuucmbu hrutb buj qlx il unt a p r a u ' i i i i n a p r 'utkk ibuakmlu iilxl 's'n'a 'ugu (d`i z`i 'mri)

5 j`iq 'lht)

10

91*

rmat uirxau rumzmh hz uily rmatu jym hihi hihi hihi hihi hihi hihi hihi Õluy Ólm ix la lainprua lapr lairua lbl ilym hzh iluxh lqiw Óinplm ñucr ihi Õ i m w q u d k h j u n h Õwb rtui ily hwqi .hls xcn ñma (b`k 'm 'ywi)

i w p n Ó t y u w t l h t l k § 139 rishl ua huqm hta rwa tuwyl (a`p Õwh Õy rumzmh hz rmai Óilym tuyr tucy laicpx lairzy laiqrb Õimyp hnumw ulw hz rbd tuwyl inukztu itlpt uymwu unizah ilym tuyr tucy ñk umku utlaw wrpiu 'ugu ('i 'x 'ywi) r p u t u h c y u c u y 'utkk .'s'n 'a'a'a larwi ihla 'iii Õwb

§ 135–§ 139

Sefer Shimmush Tehillim

10

N1878

O1531b

upus dy (z`n j`iq 'lht) ' i i i q l x 'x § 136 Õimyp 'x utua ruma hmkx Õuw dumll

ñuilyh srkl (z`n j`iq 'lht) ' i i i i q l x § 136 .htwiu ñii ly 'myp 'z ruma iwwuxn

upus dy (h`s j`iq 'lht) t i w y b u j 'j § 137 lbqtiu rqbb 'yp 'zi hiti ruma tunythl Ótinyt

tuwiwxl (h`s j`iq 'lht) t i w y b u j § 137 utua ly ruma .tinmihu tilamwh ailuk .Õuqm

Õa upus dy (g`y j`iq 'lht) Ó d i 'i § 138 ruma siyk Õialxu ñirusi Ómm rishl hcrt 'yp 'zk

Õa upus dy (a`p j`iq 'lht) h t l k 'k § 139 Õimyp 'j ruma hëyr Õiwna Óily uwyë ..lcntu

15

.Õidsxl (g`y j`iq 'lht) . i n u w y Ó i d i § 138 .tirxwb Ótlipt rxa utua llpthl

úah xupinl (a`p j`iq 'lht) h t l k § 139 .ñinmiz 'i uily wuxl .inmih

90*

§ 131–§ 135

Sefer Shimmush Tehillim S1551

15

ñimi ñiy twiwxl (z`i j`iq 'lht) l u m g § 131 .Õimyp hybw uily wuxl

L34

5

10

ñiy twiwxl (h`k j`iq 'lht) h q b d § 132 'z utua ruma hcy Ól hwqti Õau .lamw .Õimyp rwy Õibrb wurdl buju .Õimyp 15

20

.ajxm rmwhl (g`l j`iq 'lht) i n r u h § 133 .uily hltu ibc ruyb butk

siykhl (a`m j`iq 'lht) i n u a u b i u § 134 .htwiu Õim ly ruma .Õda ly lwum 10

25

89*

lbl (h`k j`iq 'lht) i w p n h q b d § 132 ruma qsy lkb qsythlu Ótkalmm ljbt laikrb rumau rumzmh hz 'imyp hywt taz itkalm tuwyl inurzy laintnu laiwym tdmb Õluy arub Õwb Õiwna inuljbi lau .'s'n'a Õimxr j`iq 'lht)

35a

5

luxjl (j`m j`iq 'lht) . r b d r u k z § 135 Õau .lapr Õg butku .luxjh Õuqm ly butk .Õimyp 'x'i hiti ruma hyr hcy Ótisi

(z`i j`iq 'lht) . h i x a Ó d b y l y l u m g § 131 Õimyp hrwy wurdlu tuduthl hcurh lk Óblb lupiw hcrt Õa ñk umku ñilmg hnumw lupiu Õimyp hybw utua ruma hbuj hcy Õa Õiywr llql ñku .Óblb hbuj hcy Õihla ñunx rumau Õui lkb utua ruma hcrt dbau gurhu Ótmqn Õuqn Ómy ñux Õiix inulp Õhu hlah Õiamjh Õiywrh dimwhu ñmzbu algyb hmdah inp lym Õdimwhu 'p'b .'s'n 'a'a'a birq

15

Ó i q u x Ó r d ' i i i i n r u h § 133 ly rumzmh hz butk blh txitpl (g`l ljbl ñku .htwu wbdb quxmu hnslw Õily 'imyp rwy hnumw utua ruma unmm yrh rci laixtp ruma wbdb tumwh htwtw rxalu ibl uxtptw laiprj uhi hi lany lapr huhi huhi huhi huhi huhi huhi ituilku ituilku ibl xtptw Óinplm ñucr ihi huhi .hklh rbdu hrut lku hmkx lk dumll .ñma (a`m j`iq 'lht) ' i i i Ó i d s x i n a u b i u § 134 rwk úlq ly uhibtk rc lkm lcnhlu ñxl hls hls ñuma ix ix rumzmh rxa butku wil uhi uhi uhi uhi uhi uhi uhi hls hls hls huhi inim xnx bw yau 'iii iti uqk tyu uhu umy butku hrc lkm inlictw qidch liyuiu ruyb huywb lkh bbusu jis ili .ñma (j`m j`iq 'lht) Ó i d b y l r b d r u k z § 135 Õimyp 'i'x utua ruma Õda Õuwm arii alw tiz ñmwu ñbl ñii xq Õiniyu Õinw iluxl duyu

§ 131–§ 135

Sefer Shimmush Tehillim N1878

5

O1531b

dy (z`i j`iq 'lht) Ó d b y l y l u m g 'g § 131 'z utua ruma hcy Ól hwqi Õa upus ..Õimyp

(z`i

(h`k j`iq 'lht) i w p n r p y l h q b d 'd § 132 Õimyp 'i utua ruma Õibrb wurdl upus dy

(h`k

upus dy (g`l j`iq 'lht) ' i i i n r u h 'h § 133 'u'j utua ruma hriby ruhrh Ól abi Õa 'a'k ua Õimyp

'tk suqiwipial (g`l

upus dy (a`m j`iq 'lht) i n a u b i u 'u § 134 'a'k ruma ñujlw inpl ua Ólm inpl snkil Õimyp

upus dy (j`m j`iq 'lht) r b d r u k z 'z § 135 'x'k utua ruma hyr hcy Õda Ótish Õa lcntu 'myp

10

'lht) Ó d b y l y l u m g § 131 .ñinmiz 'h wuxl .lamw ñiy tuwiwxl

j`iq

j`iq

'lht)

. r p y l h q b d § 132 'yp 'h ñimi ñiy tuwiwxl

j`iq 'lht)

i n r u h § 133 .uily hltu ibc ruyb

lwum siykhl (a`m j`iq 'lht) i n a u b i u § 134 .htwiu Õim ly ruma Õda ly

.ñlxjl (j`m j`iq 'lht) . r b d r u k z § 135 .lapr ?u?ru .luxjh Õuqm ly butk

88*

§ 128–§ 130

11a

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

rumzmh hz (u`k x`iq 'lht) . a b h Ó u r b § 128 .jpuwh inpl abl buj auh

(u`k x`iq 'lht) . ' i i i Õ w b a b h Ó u r b § 128 ul hihi rwh ua jpuwh inpl aubl hcurh tyl rmaiw dyuuh tibl ñkum uirbxm dxa huhi ñunx ñunx ulw Õwhu rumzmh hz Õwl uaub Óinplm dyu Õluyl hihiu huuhu hih rwa irbx 'p'b inulp ñttu ila ymwtw rbd aci iniybu uiaur lk iniyb Õimxrlu dsxl ñxl uirbdm rusl ulkui alw Õijpuwhu Õirwh .'s'n 'a'a lamwu ñimi

5

S1551

5

10

('a j`iq 'lht) . Ó r d i m i m t i r w a § 129 uily wuxl .úugh ttrl imlu .Õiimyp .udib Õiiqttw hucm tuwyl hcriw

('j j`iq 'lht) . r y n h k z i h m b § 130 liwbu hyib bs .blh txitpl duy .hxkwl hkzi h m b uily butku hti úulqu hti . Ó i r b d x k w a a l dy ('j j`iq 'lht) r y n h w m u n l h u c h r u t u (z`j j`iq 'lht) r p s w u m i a l .'uku ('d g`l Õirbd) h w r u m .lainpx ulw Õwhu .'uku ('x 'a ywuhi) h r u t h lku Óitrutb ibl xtp .laipus .lainbuw tyw hz hwytu .rkuz hiha dmul inaw hm tbb hcibh lkaiu iwimx Õui tinytb hxnm 'lht) r y n h k z i h m b dim rmai duy .txa 'g (b`i j`iq 'lht) Ó i q u x i n d m l dy ('j j`iq .Õimyp

87*

L34 10

('a j`iq 'lht) Ó r d i m i m t i r w a § 129 auhu rumzmh hz rmai hucm tuwyl hcurh Õiqusip hnumwh ula rmai Õiqusip hnumw iruc Óinplm ñucr ihi auhu ulw Õwh Õy hucm tuwyl tluki il ñttw Õluy ihla alu inbkyi alu hucmh Õw wrpiu tinulp .'s'n'a rbd Õuw inljbi

15 j`iq 'lht) 34b

u x r a t a r y n h k z i h m b § 130 ihi rmaiu rumzmh hz rmai hxkwl ('j inmm ristw Õimluy Ólm uha Óinplm ñucr Ómwb iduml duy xkwa alu hxkw lk iblmu hwlw utua rmaiu arunhu rubgh ludgh .hls xcn ñma lbqttu Õui lkb Õimyp

§ 128–§ 130

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

N1878

O1531b

'lht)

Ó r d i m i m t i r w a rumzm 'a § 129 hiti ruma hucm dbyml iybt Õa ('a j`iq aplah lk rpsëmh hz llkbu adx anmz ..atib

'lht)

25

30 85b

u x r a t a r y n h k z i h m b 'b § 130 hti lwbu hcib xq bl txitpl ('j j`iq j`iq 'lht) h k z i h m b hly butku hti úlqu (z`j j`iq 'lht) Ó i r b d x k w a a l dy ('j i p t a x t p a u ula Õiqusp 'g duyu h u c h r u t ('b 'g 'zxi) h l g m h t a h l k u a u r p s w u m i a l ('d g`l Õirbd) . h w m u n l ulau ('x 'a ywuhi) . Ó i p m h z h h r u t h lainkj laibuj laibuj lainpx tumwh ymwaw hm lku Óitrutb ibl xtp lankj tywb hz hwyiu xkwa alu iblb Õura rbd lkaiw Õduq 'hë Õuib Õc auhwk hxnmh duy ..txa amgulb hcibh lkaiu rxa alw hcrt Õa ('j j`iq 'lht) r y n h k z i h m b 'd ua 'g Õui lkb utua ruma rbd xkwt ('j j`iq 'lht) r y n h k z i h m b duyu .Õimyp u n a u b i u (b`i j`iq 'lht) Ó i q x i n d m l dy rw snkl hcrt Õa (a`m j`iq 'lht) . Ó i d s x dsxu ñx 'h'b'h Ólmgiu utua ruma Ólm ua ..uinpl

131a 5

. Ó r d i m i m t i r w a {.rxa ?umuw} § 129 'myp 'u uily wuxl .úugh ttrl ('a j`iq 'lht)

{?wixl} ('j j`iq 'lht) . h k z i h m b § 130 .'myp 'g wuxl .utuuiyl ua hph tuwiwxl

86*

§ 123–§ 127

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

.ha auh 10

auh rumzmh hz ('a h`iq 'lht) u n l a l § 124 .Õinimh dgn tdb xkuthl Óaubb buj 15 33b

20

('a u`iq 'lht) . y m w i i k i t b h a § 125 alu hnuwm htimm tumi al ridt urmuah .'imuatp htimm

5

10

idw idw rmai Õypu Õyp lk rxau 'imyp 'g riyh ñm inaicuhu an inlich Õihla la idw hkrblu hbujlu Õiixlu Õulwl tazh ihla 'iii Õwb hxjbu jqwhu hxlchlu .'s'n'a ituxrua rwi Õluy ihla larwi ('a h`iq 'lht) . u n l a l ' i i i u n l a l § 124 Õwh Õy utua ruma Õixlg Õy dyib Óaubb tinytb Õuih utua bwu 'imyp Õiww ulw ruc ls ls ñuma (ls) ñuma ñuma rumau Õixlgh ula Õy dyil inrzy Õluy ihla ly Õwarb Õhl Õlumg bwhu 'ulpu 'ulp uwy rwa hyrh lqlqu tubr 'imyp ihla 'iii Õwb idgn dyil ulkui alu Õtubwxm .'s'n'a larwi i l u q t a ' i i i y m w i i k i t b h a § 125 rmai hbuwt tuwyl hcurh ('a u`iq 'lht) Õuibu Õimi hwmx utinyt rxa rumzmh hz ik il duw Ómm itddn ik il iua rmai iwiwh x p t s h m itunuy inuwrgu Ób itywp tuyr inugiwhu (j`i u`k 'a laumw) ' i i i t l x n b taz lkb Óitwqb alu tuwqu turcu tubr imil hygp halt itmwau itmlk ingiwt hty ik itmxin Õg ib hqrz hbiw rxa turxwh 'iii dib an h l p a inuiyr inucyi qdc Óiaruq lkl burq hta ik (g`i a`k 'a 'mih irbd) apru Õibw tbuwt hcr Óiwrud lkl wrdnu Óuwmu Óinpl dumyl lkuaw Õibbuw tbuwt lau quxlu tirbl inbrqu Óinucrl ibl uawyw itacm iudiuh hz .quxrm huxtwa .'l'z aibnh uhila (urmaw)

buj ('a z`iq 'lht) . Õ i u g l k ' i i u l l h § 126 .hwy alu uily uhuniwlhw iml ('a

x`iq 'lht)

. b u j i k ' i i l u d u h § 127 .suruqipal hbuwt biwhl

15

34a

85*

b x r m b i n n y h i i t a r q r c m h ñ m § 127 hbuwt biwhl Óaubb ('h x`iq 'lht) . h i uirxa rmaiu rumzmh hz rmai suruqipal hrubgu wpnu bl il ñt Õuxr Õuxr Õuxr alu lwka lau jpwmk ywrh hzl biwhl .'s'n 'a'a'a irbd rxa biwhl lkui

§ 123–§ 127

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

d`iq 'lht)

u w d q l h d u h i h t i h ñm 'h ('a ..atunxb butk ibzmu ñibzd ñaml buj ('b

'lht)

u n l a l ' i i u n l a l rumzm § 124 ('a h`iq

'lht)

' i i y m w i i k i t b h a rumzm § 125 ('a u`iq

20 'lht)

Õ i u g l k ' i i t a u l l h rumzm § 126 ('a z`iq

'lht)

b u j i k ' i i l u d u h rumzm § 127 ('a x`iq

84*

§ 119–§ 123

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

buriqbu hrhmb ibiua il Õilwhu iwym lkb 's'n 'a'a'a ñmz ('a

a`iq 'lht)

. ' i i h d u a h i u l l h § 120 .Õibhua Ól ubriw

15 32b

('a

b`iq 'lht)

. w i a i r w a h i u l l h § 121 .Óiturubgb rbgthl

5

10

g`iq 'lht)

. ' i i i d b y u l l h h i u l l h § 122 .hrz hduby dimwhl buj auh ('a

15 33a

5

15

ñaml ('a d`iq 'lht) . l a r w i t a c b § 123 ulw Õwhu .atunxb butk .ñbzmu ñibzd

83*

. b b l l k b ' i i i h d u a h i u l l h § 120 Õibhua Ól ubriw hcrt Õa ('a a`iq 'lht) Õimyp hnumw Õui lkb rumzmh hz rmat xk Ñima ridau arun rmat Õyp lk rxau Óiniyb hbhalu Õimxrlu dsxl ñxl innttw Õibhua (il) ib ubriw ñinyb iaur lk iniybu ñx awau inurwai iaur lkw rpsm ilbm .hls xcn ñma Õhinpl dsxu . ' i i i t a a r i w i a i r w a h i u l l h § 121 úisutu rbgttw hcrt Õa ('a b`iq 'lht) 'j'k rumzmh hz rmat Ótrubg ly hrubg ruc ruc ruc Õyp lk rxa rmatu Õimyp Ólu qzxu ludgu rubg auh hta Õluy ihla a u h h t a u Ódib lkhu hrubghu hludgh auh htau (x`k b`q 'lht) u m t i a l Ó i t u n w u u m w ' i i i h m x l m w i a ' i i i Óily 'manw a r u n h u r u b g h l u d g h l a h ('g u`j tumw) ly rbgtaw Óinplm rbd aci (b`l 'j himxn) ruza hta ik ipug qzux ly qzxtau itrubg .xk Ñimau hrubgb inqzx Ómw rubyb ludgh Ómw rubyb itubgbu ixkb incmau ruc ruc ruc ruc arunhu dbknh rubgh .'s'n'a u l l h ' i i i i d b y u l l h h i u l l h § 122 'z'y dimwhl ('a g`iq 'lht) . ' i i i Õ w t a rumzmh hz arqi iwilwh Õuibu Õimi 'g hnyti iklm rmai Õypu Õyp lkbu 'imyp hwlw ñizahu itqyz biwqhu ityuw ymw ihlau ixur rmbu iwpn turirmb haru itlpt idw la hi hi Õwb 'z'y dbau yinkhu lipwhu hihi hnsh wab 'h'y unibr hwml harnh ñmzbu algyb ñmz buriqbu hrhmb hzh rbdh .'s'n'a birq d`iq 'lht) . Õ i r c m m l a r w i t a c b § 123 rumzmh hz rmai riyhm tacl hcurh ('a

§ 119–§ 123

Sefer Shimmush Tehillim N1878

15

'lht)

. b b l l k b i n d a h d u a rumzm § 120 ('a a`iq

'lht)

. ' i i a r i w i a i r w a rumzm § 121 ('a b`iq

O1531a

. ' i i i d b y u l l h h i u l l h rumzm § 122 ('a g`iq 'lht)

('a

d`iq 'lht)

d`iq 'lht)

l a r w i t a c b rumzm § 123 l a r w i t a c b ñm 'u 'h'u ulw Õwh

177a ('a d`iq 'lht)

' r w i t a c b 'd'i'q 'sp § 123 .atunxb bhu 'tk ñibzmu Õibzd ñaml

82*

§ 115–§ 119

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

15

31b

10b

5

hz ('b z`q 'lht) . ' i i i l u a g u r m a i § 116 txdql urmual dam buj auh rumzmh .hi auh ulw Õwhu .tidimt

5

Õ l a g r w a ' i i i i l u a g u r m a i § 116 ruyb rumzmh hz butki ('b z`q 'lht) r c d i m idw idw idw idw rumzmh rxa butkiu ibc 'p'b inulp hzl haupr an xlw idw idw idw txdql buj auhu ñmz buriqb hmilw haupr .'s'n'a ñimih uyurzb hltiu Õimi inw

('b x`q 'lht) . Õ i d l a i b l ñ u k n § 117 tibh xtp rxa uhnmjtu utua butkt 'lht) u n i r c ñm uiu auh ulw Õwhu .xilctu tuituab ñuagd ñun .rumzmh úusbd (d`i x`q .'Ó'n'h

10

ibl ñukn d u d l r u m z m r i w § 117 rdsk unbtki (Óliau 'a x`q 'lht) . Õ i h l a igra ubw tumwh Õy idw la trkzhb Ópihlu hluxh 'p'b inulp lich igrm igra igrm birq ñmzbu algyb uhjlpu uhkmsu uhirzyu .hluxh raucb hltiu hls xcn ñma

j`q 'lht) . w r x t l a i t l h t i h l a § 118 bsu aldrx bs .Ól qiym Óans tuh ia ('a rmau yubmd ñiim hiti ilmu atdx hrdq hiyrt Õdq Óupwu atlt ñimui hiuly Õwhu .hpj Óly Óupwt ald rhziau Óansd i k úk ('a j`q 'lht) . i d l a ñm la auh ulw .'l'k tuituab (a`l j`q 'lht) d u m y i

('a 10

buj (Óliau 'a u`q 'lht) . u t l h t l k y i m w i hz butki tiwilw txdql utua butkl hi ulw Õwh Õy Óphlu rdësk rumzmh rshu 'p'b inulp hzl an apr lairtka duy lkut alu tazh tiwilwh txdqh unmm Õwb ubw Õirbia 'x'm'rm dxab alu ub tygl hltiu ('b d`q 'lht) h y i r i k Õ i m w h j u n .hls xcn ñma hanu hpi tilamwh uyurzb iwimx rps

32a

5

i`q 'lht) . i n u d a l ' i i Õ a n § 119 .hi auh ulw Õwh .Óianuw Ól umilwiw

10

81*

i h l a r u m z m d u d l x c n m l § 118 qicm Õa ('a j`q 'lht) . w r x t l a i t l h t tsnkh tibb rumzmh hzb llpth anuw Ól abc abc abc abc Õyp 'b'i ulw Õwh Õy hzh biuah di ñm inlich hlym abc rw 'a'a'a Õiqxw ñkuw Õwb itua rruc auh rwa

iww tinytbu Õimi hwmx hnyttu § 119 ('a i`q 'lht) i n d a l ' i i i Õ a n rmat Õuibu Õimi 'd hnyttu Ómy Óianuw umilwiw 'imyp Õirwy rumzmh hz rmat iwimxh Õilwhu Ówdq ñuymm inny Õiqxw ñkuw rmatu hz úusb ruma Õilwt rwaku idgnl ibiua Õ g w i a i k ( r ) d ' i i i t u c r b qusph 'iii ñk ('z z`j ilwm) . u t a Õ i l w i u i b i u a inxilchu ikrd hcrt tuabc ihla unihla

§ 115–§ 119

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

(x`m u`q 'lht) . . h i u l l h rumzmh úus ñm 'h

('b z`q 'lht) ' i i l u a g u r m a i rumzm § 116 'h ('b z`q 'lht) u r m a i ñm 'i 'h'i ulw Õwh (g`m z`q 'lht) . . h u h i i d s x rumzmh úusm

5

10

ulw Õwh ('b x`q 'lht) i b l ñ u k n rumzm § 117 x`q 'lht) u n i r c s u b i rumzmh úusm 'u 'h'u 'igb ('b x`q 'lht) i b l ñ u k n ñun ñm 'h (d`i ..'Ó'n'h

( l a ) i t l h t i h l a dudl rumzm § 118 bs Óanw Ól qiym ia ('a j`q 'lht) w r x t ñuhti Óupwu iuly hiti rumau ñipujx ñiim Óiptwt ald rhkë tau Óanwd ayrt Õdq 'lht) i h l a ñm 'a 'l'a ulw Õwhu .hpj Ómy (a`l j`q 'lht) d u m y i i k 'k ñm 'l ('a j`q ..'m'l'k rujmigb

la itliht ihla 'j'q 'sp § 118 Ól qiym Óans huh ia ('a j`q 'lht) . w r x t hiti ilmu .atdx hridqb bhu ldrx bs Õdq Óupwu atlt ñimui hily rumau .yubm Óiptwi ald rhdzau Óansd l?ipn ayrt .hpij Óly

('a i`q 'lht) i n d a l ' i i Õ a n rumzm § 119 Ó r d b l x n m Õm ñm 'i 'h'i auh ulw Õwh ' i i Õ a n ñun ñm 'h 'Õ'i rujmigb ('z i`q 'lht) ..'Ó'n'h rujmigb ('a i`q 'lht) i n d a l

80*

§ 111–§ 115

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

5

15

buj ñk Õg ('a g`q 'lht) . i k r b d u d l § 112 Õwhu .hrqy aihw hwa ly Õimxr wqbl .ha auh ulw

10

rumzmh hz ('a

d`q 'lht)

. i w p n i k r b § 113 .qizmh gurhl buj auh

15

5

h`q 'lht)

. u a r q ' i i l u d u h § 114 .tiyibr txdql urmual

10

20

buj ('b

79*

u`q 'lht)

. t u r u b g l l m i i m § 115 .hu ulw Õwhu tiwilw txdql

l k u ' i i i t a i w p n i k r b d u d l § 112 hcurh ('a g`q 'lht) . u w d q Õ w t a i b r q Õwh Õy utua rmai rbd uarub tam wqbl arunu ix la uhi uhi uhi uhi uhi uhi uhi ulw Óimxr burb ininytw Óinplm ñucr ihi wudqu huatmu tlauw iwpn rwa il hwyu Óidsxu ñmz burqbu hrhmb hz rbd hwytw Ómym .hls xcn ñma rbdh hwyt i h l a ' i i i ' i i i t a i w p n i k r b § 113 rdhu duh dam tldg Õwh Õy utua rmai iug gurhl wqbmh ('a hi hi hi ix ix ix ix ix ix ix 'imyp 'p'q ulw iugh ta dbau gurh tuabc 'iii hi hi hi hi Õluyh ñm uhdimwhu lygnh 'p'b inulp hzh yrh ik wdqnh Ómwb duy rkzi lbl uhdbau uiywpu uitunuy burb lwki ñk ly hwy Óiniyb wdqnh Ómwb duy hixi lau uitajxu uinudzu itbtk rwak 'uku Õly ili uhu hzh ruhjhu auhu Õirxa tumw Õy rxa Õuqmb hlyml h`q 'lht) u m w b u a r q ' i i i l u d u h lw Õw Óa rumzmh ñm acui uniau Õw 'b'y lw ('a .hz 'mul buj auh d`q 'lht) . i t w b l

31a

buj ('a

biua lkmu tixwmmu ñjwmu ñuymu hxnau tuabh tuinyrup inim lkmu Órdb bruau arunh Õwb Õluyb tuwgrtmhu tuwdxtmh ñma 'imyp inw hi hi hi hi hi hi hi Õuiahu .hls xcn

h`q 'lht) u m w b u a r q ' i i i l u d u h § 114 uraucb hltiu unbtki tiyibr txdql ('a huÄhÂiÈ hÅuhÅiÇ rumzmh rxa butkiu hluxlw Ódby la ymw huhi hÂuÅhÅiÇ hÄuÈhÈiÇ hÂuÄhÈiÇ huÄhÂià lk inmm rshu uhcmau uhqzxu uhapru uhlilchu inmm uhqixrhu hzh iluxh xcn 'a'a'a ily duy hlyi lbl Õi iqmymb hls

i k b u j i k ' i i i l u d u h h i u l l h § 115 'iii turubg llmi im .udsx Õluyl

§ 111–§ 115

Sefer Shimmush Tehillim N1878

('a

g`q 'lht)

O1531a

. i w p n i k r b d u d l § 112

Õwh ('a d`q 'lht) . i w p n i k r b rumzm § 113 'igb ('a d`q 'lht) i k r b 'b ñm 'a 'h'a ulw ñm (h`l d`q 'lht) h i u l l h hipus ñm 'h 'b'a ('a d`q 'lht) . . i k r b

30

. . u m w b u a r q ' i i l u d u h rumzm § 114 ('a h`q 'lht)

85a u`q 'lht)

' i i t u r u b g l l m i i m rumzm § 115 ('a u`q 'lht) u d u h úus ñm 'u 'h'u ulw Õwh ('b

78*

§ 108–§ 111

Sefer Shimmush Tehillim S1551

tuihl ('a

j`c 'lht)

L34

. u z g r i Ó l m ' i i § 108 .disx

10

5

xcnl ('a 'q 'lht) . h d u t l r u m z m § 109 ybw utua ruma .hu ulw Õwhu .Óbiua .Õimyp

15 30a

5

buj ('a a`q 'lht) . j p w m u d s x § 110 x`s 'lht) Õ i d l a Õ u q i rumzm Õy ubtukl .yr xurl buj auhu úlqb ('b 10

10

wqbl ('a b`q 'lht) . i n y l h l p t § 111 rubyb dsx ul hwyiw 'ti Õwh tam Õimxr .hi ulw Õwhu hrqy hwa

15

30b

77*

b w u i Õ i m y u z g r i Ó l m ' i i i § 108 ('a j`c 'lht) Ñ r a h j u n t Õiburkh 'imyp 'b'i rumzmh hz rmai disx tuihl laiwrd rmai Õypu Õyp lk rxau Õui lkb Õihla wqblu wurdl bl il unt laiwqb tubry bkur Õwb utrutbu ub ñimahlu 's'n'a hlilu Õmui hb hgha l k ' i i i l u y i r h h d u t l r u m z m § 109 uajx ly tuduthl buj ('a 'q 'lht) . Ñ r a h lk rxau 'imyp 'i'x tinytb utua rmai ihla 'iii Óinplm ñucr ihi rmai Õypu Õyp .iajx ly tuduthl ihla 'iii Óinpl itab itiwy tazku tazku ihla 'iii Óinpl itajx birqhl wdqm alu xbzm unl ñia htyu itinyth ñk ly unitbux tunbrq ta Óinpl itunuy lkl rpktu xlstu luxmtw Óinpl Óinpl hiucr hmilw hbuwtb inlbqtu Ó i y w p h x u m a u h i k n a i k n a rumak lbql hjuwp Ónimiu (h`k g`m 'ywi) i n y m l hmilw hbuwtb inlbq ihla 'iii ñk ly Õibw ñucru Õimxrb lbqu iywpu itunuy rpktu ludgh Ómw dubk rubyb iiunyu itinyt Órbti Ómw huhi iuhi xi uhi arunhu rubgh .hls ñma wdqtiu dyu Õluyl jpwmu dsx r u m z m d u d l § 110 ('a a`q 'lht) . h r m z a ' i i i Ó l h r i w a hz rmai .yrh ñuwlmu Õiniwlmm inlich Õypu Õyp lkbu Õui lkb Õimyp 'h rumzmh laiqtw lairbs lairkd larza rmai ñiwlm lkm inurmw Õiwudq Õikalm tumw Õuw ily rbdl alu itua ñiwlhl lkui lbu 's'n'a Õiqxw ñkuw idw Õwb yrh ñuwl ('a b`q 'lht) ú u j y i i k i n y l h l p t § 111 Õuib utrc lyu uwpn ly hnxt wqbl Óinplm ñucr ihi hzh rumzmh Õy rmai tinyt itlaw hwytw Õluy Ólm ix Õihla itbitnbu itlawb iwpn Óila biwtu ñugimu rbdmu byrmu brxm inlichu itwqbbu

§ 108–§ 111

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

ulw Õwh ('a 'q 'lht) h d u t l r u m z m § 109 ñm 'h .'l'k'i ('h 'q 'lht) b u j i k 'b ñm 'i 'h'i rujmigb ('b 'q 'lht) ' i i t a u d b y 'y ..'y'h

('a

a`q 'lht)

h r i w a ' i i d s x rumzm § 110 i b q b d i a l úus ñm 'i 'h'u ulw Õwhu a`q 'lht) w q y b b l 'l ñm 'h ('g a`q ..'Ó'l'h rujmigb

'lht)

('d

25

('a b`q 'lht) ú u j y i i k i n y l h l p t § 111 i t l i p t h y m w úus ñm 'i 'h'i ulw Õwh 'lht) ñ u k i rumzmh úus 'n ñm 'h ('b b`q 'lht) ..'Ó'n'h rujmigb (j`k b`q

76*

§ 103–§ 107

Sefer Shimmush Tehillim S1551

20

uyji lbl ('a h`c 'lht) . h n n r n u k l § 104 .la auh ulw Õwu hamujl uriy iwna

L34

15

5

('a

u`c 'lht)

. w d x r i w ' i i l u r i w § 105 .hi ulw Õwhu utxpwm inb xmwl

10

25

Õg ('a z`c 'lht) . Ñ r a h l g t Ó l m ' i i § 106 .hi ulw Õwhu utxpwm inb xmwl ñk

15

10a

. t u a l p n i k w d x r i w ' i i l u r i w § 107 .uribxl Õda ñib Õulw lijhl ('a x`c 'lht) .hi auh ulw Õwu

29b

5

75*

r u c l h y i r n ' i i i l h n n r n u k l § 104 .hdutb uinp hmdqn unywi hamuj rbdb uriy iwna uyti lbl (Óliau 'a Õyp lk rxau Õimyp 'u'k rumzmh hz rmai iwna ulich laiqdc lairhj rmai Õypu uyj(i){u} lbu 'ti Õwh dgn ajxm tazh riyh Õiyuj Õirxaw haur inau taz hamuj rbdb Õwb Õirxa Õy tuyjlm Õrmwët ñk ly dy idyl umw 'ti arunhu dbknh Õkarub .Õixcn xcnlu

29a h`c 'lht)

uriw w d x r i w ' i i i l u r i w § 105 llpthl buj ('a u`c 'lht) . Ñ r a h l k ' i i i l buj auh ñku hnwh war Õuib rumzmh hzb 'g hpgmh imibu Õih rysb utua rmul uwdxtnw turc ly utua rmaiu Õuib Õimyp .buj auh ('a z`c 'lht) Ñ r a h l g t Ó l m ' i i i § 106 rumzmh rmai utxpwm inb xmwl inb urmw laimxr laixmw laikrb rmaiu xlwi rwak Õibcyu Õigaud tuihlm itxpwm ulbqiu umluyb tuwyl Ñpxw hm Õihla arub Õwb Õwh irusi hbhabu hxmwb .Õiqxwu Õluy i k w d x r i w ' i i i l u r i w r u m z m § 107 yurzu unimi ul hyiwuh hwy tualpn uriy iwna ly lqhl ('a x`c 'lht) u z u y Õhitunuy burm Õhb aubl htlx rwa hpgmm rumzmh rxa rmaiu rumzmh hz rmai unimib iwna lym ulqih laiix lairwi laidsx Õhily aubl htlx rwa hpgmh tazh riyh bru Ñima Ólm Õwb Õtua úigmh ñjwb urygu .xk

§ 103–§ 107

Sefer Shimmush Tehillim N1878

15

O1531a

'Ó'n'h 'igb ('b b`c 'lht) . ñ u i l y úus lw l a m 'a 'h'a ('a d`c 'lht) t u m q n l a Õwu b w i u 'u ñm 'h ('a d`c 'lht) . t u m q n ..'u'h 'igb (g`k d`c 'lht) . . Õ h i l y ulw Õwhu ('a h`c 'lht) i l h n n r n u k l § 104 ñm 'l (a`i h`c 'lht) i t y b w n r w a m 'a .'l'a ('a h`c 'lht) . . h n n r n u k l

Õwhu ('a u`c 'lht) ' i i l u r i w rumzm § 105 'u ñm 'h ('a u`c 'lht) u r i w 'w ñm 'i 'h'i ulw i k rumzm} ..'z'u'h (g`i u`c 'lht) u t n u m a úus {'h'u ulw Õwh ('a x`c 'lht) h w y t u a l p n

ulw Õwh ('a z`c 'lht) Ó l m ' i i rumzm § 106 ñm 'h ('a z`c 'lht) Ó l m ' i i {Óihla} ñm 'i 'h'i ..'y'h 'igb Óitudy 'y

20

('a x`c 'lht) h w y t u a l p n i k rumzm § 107 ('g x`c 'lht) u n i h l a úus ñm 'u 'h'u ulw Õwh ('d x`c 'lht) . . ' i i l u y i r h ñm 'h

74*

§ 100–§ 103

20

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

utuairbl uhirizxtu burqb hmlw haupr hriwb Ódby hwml tinyw umk itua hnytu hluy hihw umk Óinpl utlipt hlytu .tazh 'a'a'a xbzmh ibg lym Óinpl trujq xir yrpml hzh rumzmh lk butk duyu .'s's's rbd lkm lcntu tibh xtp iruxa utua ñtu . i t y u w i dui ñm acui .la ulw Õwhu .yr 'lht) Õ i m i Ó r u a d úla ñmu (z`j a`c 'lht) .'q'i'ab (z`j a`c

rmuawk Óhui hzh Õwb ñukiu Órdl aciwm ñm lcni (a`i a`c 'lht) Ó l h u c i u i k a l m i k 's'n'a .Õulwl Óliu Õijslh

25 b`c 'lht) 9b

5

. t b w h Õ u i l r i w r u m z m § 101 i y u r ' i i ('a d`c 'lht) . t u m q n l a ('a Õ u i b ' i i Ó n y i ('a g`k 'lht) . r s x a a l . h a u l m u Ñ r a h ' i i l ('b 'k 'lht) . h r c ('a 'q 'lht) . h d u t l r u m z m u ('a d`k 'lht) xq .hludgl tulyl Õibuj Õirumzmh ula sdh hb ñtu Õim hiti almu hwdx hrdq hwlw Õirumzmh ula hily rumau .Õinpgu xwm Ók rxau .Õimh ñtuam Ñxrtu Õimyp dcl 'iil llpthu Óinpu Ópug Õimh ñtuam .Õiludg Õisn hart htau ñupc

5

buj tbwh Õuil r i w r u m z m § 101 xcnl (Óliau 'a b`c 'lht) . ' i i i l t u d u h l Õuib Õimyp 'x'k rumzmh hz rmai hmxlmb laigrn laigrm laigra laidw rmaiu .ñurirzy

buj ('a g`c 'lht) . w b l t u a g Ó l m ' i i § 102 .unid lyb xcnl urmual

10

15

.rumzmh hz ('a d`c 'lht) . t u m q n l a § 103 ia ('b b`c 'lht) . t u d u h l b u j rumzmu ariprpwb qupu Ómrg ikd Ól qiym Óans uihiu inw Õuib hnubl Ómupb bhu ariual ñinmz hybw hiti ilcu tinupc tixrzm Óinp ula lw Õwhu .ñibrbr ñisn imx tau Õuib ula rumgtw rxalu .buj aunq la Õirumzmh aunq la Óinplm ñucr ihi ruma Õirumzmh .ibiua inulp ñb inulp yinktu lipwtw buj ta tlpwhu tynkhw umk Õisn iniarh ñku llpthwk Õulwh uily unibr hwm ibiua xirk itlpt hlytu .turiwh ula Óinpl .xbzmh lym trujqh

73*

10

. y i p u h t u m q n l a ' i i i t u m q n l a § 103 hz rmai uianuwm Õqnhl ('a d`c 'lht) rxa rmaiu 'imyp Õiwlwu Õinw rumzmh tumw Õta laimqn buj aunq la rumzmh yrh rwa hzh anuwh ñm umqnh Õiwudqh Óku Ók yrh ilu uiix imi lk hwy 'iii iniyb ñk ly (z`i z`j buia) i p k b s m x a l l y ñb sxnip hwy rwak unmm Õwh tmqn umqnt inb lym Õwh tmx ta biwh rwa rzyla arub Õwb anuwh inulp hzl uwy ñk larwi .'s'a Õluy

§ 100–§ 103

Sefer Shimmush Tehillim N1878

30

84b

5

10

O1531a

'i'd'w 'l'a Óinplm ñucr ihi rmat Õirumzmh aprtu wibxtw arunhu rubgh ludgh Õwh hmlw haupr ul xlwtu atinulp rb inulp uquzxlu upqtlu utuairbl uhrizxtu burqb tinyw umk uz hywb itua hnytu ñuwarh uz hriwb Óinpl llpthwk disxh hwm xir hluy hihw umk itlpt Óinpl hlytu butk butu ..Óxbzm ibg lym Óinpl trjqh rumzmh lk ('a a`c 'lht) ñ u i l y r t s b b w u i atib liyl ua ayrt iruxa bhu yrpml ..wib lkm irujnl ('b b`c 'lht) . t u d u h l b u j rumzm § 101 rpxmu ('a d`c 'lht) t u m q n l a rumzmu ia ('a g`k 'lht) i y u r ' i i rumzmu ..jpwmu ilmu hrdq bs ñujlwl ua buërl xcnl tiyb lk hrdqh ly rumau asa hb bhu aim hiti wuju alilb ñinmz 'g htwu ñirumzmh ula unibiu aiix ahlal hiti ilcu ñumwlb Ómrg .ñidl

('a d`c 'lht) t u m q n l a rumzm butu § 103 Óanw ia ('b b`c 'lht) t u d u h l b u j rumzmu ariual qupu Ómrg ikd Ól ñiqiym Óinp uihiu inw Õuib Ómwb bhu arprpwb ñisn imx tau ñuhti ilcu tinupc tixrzml 'b'u'j 'a'u'n'q 'l'a Õirumzm Õwu .ñbrbr liptw aunq la 'm'r'i ruma rumgtw rxalu imq atinulp rb inulp ta yindtu lipwtu tlpwhu tynkhw umk Õisn ub inarhu turiwh ula Óinpl llpthw iml uibiua hluy hihw umk Óinpl itlpt xir hlytu b u j lw Õwu .Óxbzm ibg ly trujqh xir rumzmh úusm 'u 'h'u ('b b`c 'lht) t u d u h l 'nm 'h (z`j b`c 'lht) . u b h t l u y a l u i r u c

10

.'g 'sp ('b 'k 'lht) . ' i i i Ó n y i 'k 'sip § 101 'spu ('a d`k 'lht) . h a u l m u Ñ r a h ' i i i l b`c 'lht) . t b w h Õ u i l r i w r u m z m 'b'c ('a d`c 'lht) . ' i i i t u m q n l a 'g'c 'sp ('a tiyb ia ('a 'q 'lht) . h d u t l r u m z m .'q 'sp hridq bs .ñujlwl {jluwl} ua brl bsit arun bhu sdh hb bhu aim hiti ilmu atdx ailil dxb ñinmiz atiw ñirumzm ñilia amiau .aililb atlt inmiz atlt aim ñm htwiu .'a'g'al .ñumslb ñm Ópa wuj ñk rtbu

d`c 'lht)

15

. ' i i i t u m q n l a .'d'c 'sp § 103 ('a 'q 'lht) . h d u t l r u m z m 'q 'spu ('a ariual Ól qup Ól qiym Óans huh ia xndm Ópau hnubl Óptkb bhu arprpwb .Ómrg ikdu ñibrbr ñisin imx tau ñupcl

72*

§ 96–§ 100

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34 5

10

10

Õdal ('b j`p 'lht) . Õ l u y ' h i d s x § 97 Õialuxh ñm uitumcyu uirba Õidbatmw zuzg liad rmc xqu tiz ñmw ly utua ruma .uily utua ñwyu rmch ly ñmwh utua ñtu riual ac .hwiptm wia aicuhl hcrt Õau .Õimwl Óiniyu utua rumau Õimwh

ulw Õwh ('a 'c 'lht) . h w m l h l i p t § 99 tuituab ('a 'c 'lht) h l i p t uit ñm ñiw .idw tuituab ('a 'c 'lht) ñ u y m ñm tild .'t'w ('a 'c 'lht) h t a d úla ñm dui .'t'm'd .'q'i'ab

a`c 'lht)

15

b w u i rumzm Õy utua ruma § 100 .uxrbiu hyr xurl ua hiral ('a bwui .la ulw Õwh ('a a`c 'lht) . ñ u i l y r t s b ihi rmat .ullh Õirumzm inwh trmaw rxa arunhu rubgh ludgh idw la Óinplm ñucr ul xlwtu inulp lym hyr xur hxdtw

71*

15

28a

l y x c n m l x r q i n b l r u m z m r i w § 96 .ixrzah ñmihl likwm tunyl tlxm auhw im ub {tua} llpthl buj ('a x`p 'lht) 'i'x rumzmh hz rmai Õiyr Õiilxb ygunm d`l tumw) u i n p l y ' i i i r u b y i u Õy 'imyp i n y i w u h a p r a u ' i i i i n i a p r rmaiu ('u 'iii (d`i z`i 'mri) h t a i t l h t i k h y w u a u hiqzx htaprw umk hz ilxm iniapr ihla .utyrcm ñmynu haibnh Õirmu hduhi Ólm ñucr ihi ñk inqzxtu inaprtw Óinplm rpku inqdcu inicmau hmilw tuairbb bblb Ódbyl hmilw hbuwtb inbiwhu itunuy .Õilux apur 'i'a'b tmab Õlw ('a j`p 'lht) . i x r z a h ñ t i a l l i k w m § 97 Õui lkb rumzmh hz rmai tuqdc tuwyl incmau inqzxu inrmw Õluy ihla la rmaiu hqdc ttl tluki il ñtu inrkzu inqdcu rubg alp Ólm wudqhu ludgh Õwb Õiinyl iyibr rps .Õlwnu Õt .'s's's 'a'a'a

5 'lht)

. Õ i h l a h w i a h w m l h l p t § 99 rumzmh hz butki ñililu ñidwu ñixurl ('a 'c lakim rumzmh rxa butkiu uily hltiu dim inurjpu inukmsu inurzy lapr lairbg ñixrpd ñiwib ñixur lk dimu dwu xur lk 's's's 'a'a'a .Õluy ihla 'iii Õwb Õluyb

10

28b

r t s b b w i (z`i 'c 'lht) . Õ y u n i h i u § 100 ñiqizmh xirbhl ('a a`c 'lht) . ñ u i l y rxa rmaiu uily hltiu butkiu utua rmai idw labbui laiwmw laikrb rumzmh hrqm lkmu Õidwh ñmu ñiqizmh ñm inlich 'imyp 'z utua rmai Õau .yr ygp lkmu yr

§ 96–§ 100

Sefer Shimmush Tehillim N1878

10

15

O1531a

ulw Õwh ('a u`p 'lht) ' i i h j h rumzm § 96 'h ('a u`p 'lht) i n a ñuwar qusp úusm 'i 'h'i b h u a rumzm ('u u`p 'lht) . . h n i z a h warm ñm 'a 'l'a ulw Õwh ('b z`p 'lht) i r y w ' i i úus ('z z`p 'lht) Ó b 'b ñm 'l ('b z`p 'lht) b h a i h l a ' i i rumzm ..'b'l 'igb rumzm ' i i m 'i 'h'i ulw Õwh ('b x`p 'lht) i t y u w i war ñm 'h rumzmh warbw ('b x`p 'lht) iyb ia ula Õirumzm 'g rumzmh úusbw qusp aililb ariual qup wibxm wn rb quptd ñiiult Ópau Õhlw tumwh Õy ñuhti ilcu ..aiimw lbql

wn rbl ('b j`p 'lht) ' i i i d s x rumzm § 97 atiz xwm ly ruma iurbau iumrg ñurbtmd ly xwm ñm bhu sbukm al rmcë ñm rmy bsu ulw Õwhu hily rujqu amgulm dibyu rmy 'a ñm 'i ('b j`p 'lht) i d s x ñm 'x 'i'x qusp úusb ('b j`p 'lht) i p b Ó t n u m a ..'q'i'a 'igb ñuwar

.ityuwi ihla 'iii 'iii

tiyb ia

25

.'j'p

'spu

'x'p 'sip § 98 ('b

x`p

'lht)

('b j`p 'lht) h r i w a Õ l u y l

qupi ñirusiah tibm wn rb qu(p){p}itd aiimwl ñiilt Ópau ñuhti ilcu ariual .aililbë

j`p 'lht) . Õ l u y l

15

176b

20

idsx

' i i i i d s x .'j'p 'sip § 97 ruma ihuyrku Õirbia ñirbtd wna rbl ('b armia {???} ñm rmy bsu tizd xwm ly hidyu armia ly axwm ñm bhu zizgd .hiuliy rujqu amgulm

'lht) . i t y u w i i h l a ' i i i 'x'p 'sip § 98 Õ l u y l ' i i i i d s x .'j'p 'spu ('b x`p qu(p){p}itd tiyb ia ('b j`p 'lht) h r i w a ilcu ariual qupi ñirusiah tibm wn rb § 96  .aililbë aiimwl ñiilt Ópau ñuhti

Õwh ('a 'c 'lht) . h w m l h l i p t rumzm § 99 'igb ('a 'c 'lht) h l p t 't ñm 'w 'i'd'w ulw ('a 'c 'lht) ñ u y m d {ñuym} 'm ñm 'd 't'w ('a 'c 'lht) h t a d 'a ñm 'i 't'm'd rujmigb ..'q'i'a 'igb

r t s b b w u i rumzm Õy hiti ruma § 100 awib axurlu airal ('a a`c 'lht) ñ u i l y ('a a`c 'lht) b w u i lw ulw Õwhu .qiry auhu úusm (z`j a`c 'lht) i t y u w i 'i ñm 'a 'l'a Õ i m i Ó r u a d 'a ñm 'l .'q'i'a 'igb rumzm rmatw rxalu 'Õ'b'l'a 'igb (z`j a`c 'lht)

'lht)

5

ñ u i l y r t s b b w u i .'a'c 'sp § 100 auhu hiti ruma .axurlu ariual ('a a`c iruxal bhu yrpml ñuhti 'tk butu .liza rijn auhu (a){?}yrt ñm liyl ua hyrt .wib lk ñm ñiirëb rtab atib

70*

§ 93–§ 95

Sefer Shimmush Tehillim S1551

25 9a

tucrl ('b h`p 'lht) . Ó c r a ' h t i c r § 93 aiimwl Ópa hltu ariual qup Órbx ta auhu rumzmh hz Õimyp 'z rumau Õurd dcl ñtt Ó y w i u ñm 'u ulw Õwhu Ótua lbqm . Ó d s x ' h u n i a r h 'h ('x h`p 'lht) . u n l ('x h`p 'lht)

L34

15

27a

auh ('a

5

. h j h d u d l h l i p t § 94 .hyr xurm lcnhl uligrhl buj

u`p 'lht)

. u t d u s i r i w r u m z m x r q i n b l § 95 ta yiwuhl buj .'x'p rumzmu ('a z`p 'lht) .lhqh ta ua riyh

5

10

15

27b

69*

t i c r r u m z m x r q i n b l x c n m l § 93 .bqyi tibw tbw Ócra 'iii blxu xmqu wbd xqi blh txitpl (Óliau 'a ulw Õwh Õy rumzmh hz rmaiu iqn ilkb Õizy hguy hniwyiu lkh bryiu lubgi Ók rxau hpaiu tiz ñmwb rumzmh Õw hily butkiu Ómw Õuxr la rumzmh Õwu hnlkaiu htua wqbm ina ik hwubia la itisx Ób arqn unb inmm ristu Óitrut dumll ibl xtptw ñibau hxkwu tuliluhu tulksu tuwpjë lk hwudqh Ótrut ruamb Õkxau likwau Õwb ydmu hmkx lkbu irpsbu arpsb lairkz laiprj uhi hi lany lapr laixtp .'s'n ñma laiklm laixcn

10 h`p 'lht)

Ónza 'iii hjh d u d l h l p t § 94 Õimxr wqbmw iml ('a u`p 'lht) i n i n y ub llpthl buj hyr xurmu hrc lkm lcnhl hyr xurm inlictw Óinplm ñucr ihi rmaiu ulkui alw anuwu rcmu yrh rcimu hrcmu alu Õluyb qzn Õuw il tuwyl alu il yrhl Õwb ibw Õirbia 'x'm'rb uygi alu inudixpi .'s's 'a'a'a Õipa Óra la wudqh utdusi riw r u m z m x r q i n b l § 95 .ñuic iryw 'iii bhua wdq irrhb Õibiuam riy yiwuhl (Óliau 'a z`p 'lht) 'g'k rumzmh hz rmai hsëpëtl hily Õiabh ihla ana rmai Õypu Õyp lk rxau 'imyp itab Óinpl Õiburkh {tkëh} bwui Õluy itliptu itnxtm Õlytt lau itnxt liphl Õiwnahu hbujh riyh taz jlmtu yiwutu ñintunu jpwmu dsx iwna hb rwa Õibujh Õirmuwu Õinuibal tuntmu Õiinyl hqdc tuat rxa Õikluh alu Õtluki lkb tuucm Õjlptu Õhily Õxrt ihla 'iii ñk ly Õbl Õirch Õhibiua dim ñm Õdbal Õhily Õnuyb utumiu Õwarb Õlumg biwtu Õluyh lkm inlictu inrmwtw idw ix hi huhi ana 's's's 'a'a'a yr

§ 93–§ 95

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

ia ('b h`p 'lht) Ó c r a ' i i t i c r rumzm § 93 aimwl Ópa iltu ariual qup Óly siyk rbg hibgl lizu rumzmh ñinmz 'h rumaëu Õurdl ñ t t u ñm 'u 'h'u ulw Õwhu .Ól lbqm auhu . . Ó i d s x ' i i u n a r h ñm 'h ('x h`p 'lht) u n l ('x h`p 'lht)

h`p 'lht) . Ó c r a ' i i i t i c r 'h'p 'sip § 93 Ópa hltu ariual qup suyk rbg huh ia ('b ñinmiz 'z hiti rumau Õurdh dgnk aiimwl .Ólibqm auhu lizu

68*

§ 90–§ 92

Sefer Shimmush Tehillim S1551

15

Óxluw Õa ('a b`p 'lht) . b c n Õ i d l a § 90 ruzxt htau Órdb ruma tuxilwb wia .Ótuxilwb xilctu hrhm

L34 26a

5

('b g`p 'lht) . Ó l i m u d l a Õ i d l a § 91 Óuxcni alu Óily iltu utua butk hmxlml .hyr Ól uwyi al Óuxcni Õau

10

15

26b

20

('b d`p 'lht) . Ó i t u n k w m t u d i d i h m § 92 ly utua ruma uilux burm upug hzrw iml wmw uar alw Õim hëalm hwdx hrdq ba auh ulw Õwhu .'h'yb liyuiu uily Óupwu 'lht) . Ó b lw 'b ('b d`p 'lht) t u a b c ñm 'a (g`i d`p

67*

5

t d y b b c n Õ i h l a ú s a l r u m z m § 90 ('a b`p 'lht) j u p w i Õ i h l a b r q b l a rumzmh hz butki hyigi alb Óliw hcurh tinmih ulgrb hltiu ulw Õwh Õy ibc úlqb ihlau ihla 'iii 'inplm ñucr ihi rmaiu 'utkk 'p'b inulpl hrubgu xk ñttw ituba úyil ñtun hmcy Õinua ñialu xk tuliak uilgr Õiwtu (j`k 'm 'ywi) h b r i uilgrb gadi lbl tulqbu hrhm uhkilutu awnu Õr abc Õwb dymi alu tklm txi alu Óliu txi alu gadi alu Óliw rbdh hihi rëh lk ly Õluy itmb ly bkriu Óurdiu dxpi alu riyu hdwu hyqbu hlipwu hybgu yr ygp alu yr hrqm ul hrqi alu txi alu ilgr Õ w i u i l x Õ i h l a ' i i i 'itk xcnml inkirdi itumb lyu tuliak (j`i 'g 'qbx) . i t u n i g n b ('b g`p 'lht) Ó l i m d l a Õ i h l a § 91 srx xqi larwi anuw yr biua liphl ulw Õwh Õy rumzmh hz hily (butkiu) rmaiu Õwh rikzi rumzmh rxau biuah tibb qurziu uikalmu wa uitrwm arun umwu auh arun la r u n i d r h n jhul wa uibibs lku jhul wa ñipla úla ihumdq ñm qipnu dign ñumuqi ihumdq ñuubr ubru hinuwmwi hirqi isruk Õdq ñm auyr ahi ('i 'z laind) larwi anuwh yrh biuah 'p'b inulpl iuhtw 'ulp 'igriu úgniw úgnu ñugiu byru brxu rbd aunq la Õwb Õluyh ñm dbaiu anuwh hz 'p'b .'s's's 'a'a'a hihi hihi 'iii Õqunu ('b d`p 'lht) Ó i n u k w m t u d i d i h m § 92 hz rmai hbrh hrut dumll hcurw im itlawu itwqb 'iii Õym rmaiu rumzmh hrut dumll tlukiu hrubgu xk il ñtiw dumllm Õluyl ljbta alu tudghu hbrh 'iii uhx uxh uhx uha Õwb hucmu hrut 's'n'a tuabc

§ 90–§ 92

Sefer Shimmush Tehillim

30

84a

5

N1878

O1531a

'h ('a b`p 'lht) Õ i h l a ñm 'a 'h'a Õwhu § 90 ..'Ó'l'h 'igb ('a b`p 'lht) l a t d y b lw 'l ñm ('a b`p 'lht) . b c n Õ i h l a

ia ('a b`p 'lht) b c n Õ i h l a .'b'p 'sp § 90 Ólhmd ñam hiti ruma uxilwb txltwia .xlcmu hrhmb ita

g`p 'lht)

'lht)

. Ó l i m d l a Õ i h l a rumzmu § 91 iltu butk atrqëb lziml iyb ta dk ('b Õwhu wib Ól ñidby alu .Ól ñixcn alu Óly 'igb ('b g`p 'lht) Õ i h l a 'a ñm 'i 'h'i ulw 'igb ('g g`p 'lht) w a r u a w n 'n ñm 'h 'q'i'a (j`i g`p 'lht) Ñ r a h l y d 'c ñm ua .'Ó'n'h ..'Ñ'h 'igb rumzmh úusb

'lht) . Ó i t u n k w m t u d i d i h m rumzm § 92 iumd hrdq ly ruma wabd wn rbl ('b d`p 'l'a ulw Õwhu .uily Óupwu awmw imx ald qusp lw ('b d`p 'lht) t u a b c 't ñm 'a Ó b lw 'b ñm 'l 'w'b 't'a rujmigb ñuwar rum{u}zmh {qusp} úusbw (g`i d`p 'lht) ..'l'b rujmigb

10

. Ó l i m d l a Õ i h l a .'g'p 'sip § 91 ñidby alu .Ól ñixcn alu 'tk abrql ('b g`p .wib Õulk Ól

. Ó i t u n k w m t u d i d i h m .'d'p 'sip § 92 hridq ly ruma wiabd wnrbl ('b d`p 'lht) .hiuliy Óupwu awmiw ñimx ald aimd

66*

§ 88–§ 89

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

10

ñk Õg ('b

a`p 'lht)

. Õ i d l a l u n i n r h § 89 .hrz hduby dubyt lbl buj

25b

5

10

65*

ua rw ua Ólm inpm utwamu utlxnu utibmu jpuw Õimxr wqbiw hcru utua wrigw Õui Õiwlw tirxwb tsinkh tibl Õikwi Õyp lkbu Õuib Õimyp rumzmh hz llptiu ihla 'iii Óinplm ñucr ihi rmai Õypu ily Õxrtu Ótmxm buwtw ituba ihlau Õwk itbuwt lbqu itajxu inuyl xlstu Ólm uhiqzx ñb hwnm lw utbuwt tlbqw hnuwarbk utuklml utubiwhw Õwku hduhi inbiwtw ihla 'iii Óinplm ñucr ihi ñk Õhmy xmwau inbu itwalu itiblu imuqml iqnh Ómwb (ib) imy uxmwi Õhu (Õhb) ' i i i u n b i w h ix ix Ñm ha ha ruhjhu hkia) Õ d q k u n i m i w d x h b u w n u Óila .'s's's 'a'a'a (a`k 'h u n i n r h ú s a l t i t g h l y x c n m l § 89 lbl (Óliau 'a a`p 'lht) . u n i z y Õ i h l a l Õui lkb rumzmh hz rmat 'z'y dubyt xurm inlichu iniymw tuabc 'iii ana rmatu tuix alu xk hb ñia rwa 'z'ymu hamuj h w y m h m h l b h ik tuwmm Õuw alu u h t i k (x`i a`n ;u`j 'i 'mri) Õ i y u t y t u l i y u i a l r w a (a`k b`i 'a laumw) h m h la ana ñk ly (a`k b`i 'a laumw) u l i c i a l u uhlilchu yrh rci inmm qxrh ñman Ólm ibw Õirbia 'x'm'rm uhqixrhu Õi iqmymb hyrh tuwyl ibbl tujhl lkui itlbl tma la tuabc ihla 'iii tazh hludgh inplm uhiljb uhqixrh uhyinkhu uhlipwh ñucr lyu hucm rbd ly inajixhl lkui alw (ludg) {lubg} rbdb alu ñujq rbdb al iarub trrug hnjq hribyw Óinpl yudiu iulg hludg hucm trrug hnjq hucmu hludg hriby iuh tumuqm hmkb 'l'z 'itubr urmaw umk hkzau hrumx hucmk hlq hucmb rihz lk ta Õiiqlu tuwylu rumwl dmllu dumll Õwb Ónucr iqux lku ipb Ótrut dumlt irbd 'a'a'a ñman Ólm la arqnh wudqhu arunh 's's's

§ 88–§ 89

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

('b a`p 'lht) Õ i h l a l u n i n r h rumzm § 89 ulw Õwh Õy rumzmh hz 'h'i ulw Õwh xiëlciu

64*

§ 86–§ 88

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34 10

15

24b

5

buj ('a

j`y 'lht)

. Õ i u g u a b Õ i d l a § 87 .Õianuw timhl urmual

'lht)

10

15

25a

10

urmual buj ('b 'p 'lht) . l a r w i h y u r § 88 .hrz hduby dubyt lbl 5

63*

atusa rumzmh rxa butki ñku .hluxh Óltu hmilw haupr 'p'b'pl iuht aimwm duy lkut alu ub hsnkn rwa xurh ul duy ub ygil alu uqizhl alu uily rawil huÁhÁi uhi uhi uhi Õwb uirbia 'x'm'rb alu Õg .birq ñmzbu algyb hzh rbdh hihi ñidw lk unmm qixrtu ñk umk butkt hpknl Õiyr Õirbd lku ñililu ñiwib ñixur lku tunyrup inim lku Õda inbl ñiyirmw hpigmu hbiau Õimu wa Õluyb tuwgrtmh Õiwqbmh Õibiua lku byru brxu rbdu Õiyjuqmu Õiyurg Õhirbia uihi ityr hcra Õiklwumu Õiktnu Õiktxnu Õirbwnu xurh upxdiu uaicui hlym tuabc iklm lku rawiw ñinyb utua upgniu uily htrw rwa uhi uhi Õwb hnuwarb hih rwak airbu ix supt Õdal ñku 's's's 'a'a'a huÁhÁi uhi 'iii Óinplm ñucr ihi rumzmh rxa butki ina rwa tazh hsipth ñm inlictw ihla Õulwl hnmm iwpx inaicuhu hkutb rsmn birq ñmzbu algyb inucru icpxk Õiixu 's's's 'a'a'a . Ó i t l x n b Õ i u g u a b Õ i h l a § 87 rumzmh hz rmat ajux hiht lbl ('a j`y an xls an hyiwuh an la rmat Ók rxau itajxlu itumwalu itunuyl anaw an rpk Õluyl alu Õuih al Óila aujxm inlichu Õibrh Óimxrb qurm Óinpl itajxw hmu i r m a ñ u c r l u i h i ñirusi idi ly al lba hwal Õgu 'ugu (u`j j`i 'lht) i b l ñ u i g h u i p rmaiu hzh rumzmh lk rmai hnuirh dbaw ihla ituba ihlau ihla 'iii Óinplm ñucr ihi Õxrtw bqyi ihlau qxci ihla Õhrba hmxr xtptu hnuirh(b) tazh hwah ly (tdlui 'a'n) tdlm quspt alu ñb dltu rhtu 's's's 'a'a'a an la Õwb ú s a l t u d y Õ i n w u w l a x c n m l § 88 h n i z a h l a r w i ( i yÈ u´ r ) h yÈ u r r u m z m ucram wrugm auhw Õdal (Óliau 'a 'p 'lht)

§ 86–§ 88

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

62*

§ 82–§ 86

Sefer Shimmush Tehillim S1551

25

'du 'q'h úurcb rumzmh úusd (a`i h`y 'lht) ('b h`y 'lht) . u n i d u h ñm

8b

('b

u`y 'lht)

. Õ i d l a h d u h i b y d u n § 83 .Õimmu wam lcnhl

L34

Õiywrhu

23b

5

buj ('b

z`y 'lht)

. Õ i d l a l a i l u q § 84 .hrc Õuwb lupi alw uligrhl

10

5

('a

x`y 'lht)

. h n i z a h ú s a l l i k w m § 85 .tuklmh inpl dsxlu ñxl tuihl buj

15

24a

5

Õidzh

dimwhlu yinkhl .Õiniwlmhu

ú s a l r u m z m t u n i g n b x c n m l § 83 larwib Õihla hduhib ydun riw ñidb bwil lixtmw jpuwl (Óliau 'a u`y 'lht) rcuiu Õluy ñuda Õwb rmaiu rumzmh hz rmai ñucr ihi ñidb snkn 'p'b'ulp ina lkh aca Ók iqn ñidb snkn inaw Õwk Óinplm hihi alwu ñidb inutuyi alw ñidhm iqn Óla alw hruwku ñidk jpwa Óa ib wnuyh Õwb ib iult luy hihi alu tulqlqy Órd .'s's's 'a'a'a lk rcui r u m z m ú s a l ñ u t u d i l y x c n m l § 84 la iluq hqyzau Õihla la iluq (Óliau 'a z`y 'lht) i l a ñizahu Õihla lk iniyb uirbd Õiymwnu ywun tuihl buj ininyu iniymw 'iii arqa Óila rmai Õda uymwiw tuirbh lk iniyb ñx il ñtu ininxu lk inzab Õiymwnu Õilbuqm uihi irbdu iluq samnu hzëbn hiha alu ñjq ñib ludg ñib Õda 's's 'a'a .idw huhi Õwb Õda Õuw iniyb . i t r u t i m y h n i z a h ú s a l l i k w m § 85 unliciu Õisn ul uwyiw hcurh ('a x`y 'lht) rmai uitunuzm uyipwiwu yr rbdm Õwh Õypu Õyp lkbu Õimyp 'd'k hzh rumzmh Õiix Õihla 'iii Óinplm ñucr ihi rmai rcmm Óitarq uiaruq lkl birq ñunxu Õuxr il hwyu hzh yrh rbdh ñm inlichu inilyh Õircmb larwil tiwy rwak tualpnu Õisn .Õisnu alp hribh ñwuwb rtsau ikdrmlu huhi Õwb .hzh tyb Õisnu alp imy hwy ñk lrpsh icxn .'s 'a'a ñunxu Õuxr Õiix Õihla

Õui txdql (x`l x`y 'lht) Õ u x r a u h u § 86 raucb hltiu hybwhh Õy utua butki dxa

61*

§ 82–§ 86

Sefer Shimmush Tehillim N1878

l..n'h'd ('b

h`y 'lht)

O1531a

u n i d u h 'h ñm

Õwh ('b u`y 'lht) h d u h i b h d u n rumzm § 83 (g`i u`y 'lht) x u r r u c b i ñm 'i 'h'i ulw ('b u`y 'lht) h d u h i b h d u n 'n ñm 'h úusbw butk aqunimd hrb ruygid abll 'Ó'n'h 'igb ..hily iltu ula Õirumzm 'd

('b

z`y 'lht)

h d u h i b { Õ i h l a } y d u n .'u'y 'sip § 83 hib riygd ariyzl ('b u`y 'lht) . Õ i h l a .hily iltu 'tk aqinimd amia

Õ i h l a l a i l u q rumzm § 84

x`y 'lht)

20

25

. i t r u t i m y h n i z a h rumzmu § 85 rumzmu ('a j`y 'lht) Õ i u g u a b rumzmu ('a ñianw uuh ia ('b 'p 'lht) . . l a r w i h y u r ula ñirumzm 'g ruma ñimua ua Ól ñiqiym ('a x`y 'lht) h n i z a h lw Õwu .ñisin imx tau .'Õ'i 'igb ('a x`y 'lht) l i k w m 'm ñm 'i 'h'i u a b lw Õwu ('a x`y 'lht) h n ( i ) z a h ñm ah lw 'k ñm 'i 'h'i ('a j`y 'lht) Ó t l x n b Õ i u g ñm 'h 'b'a lw 'k'i 'igb (g`i j`y 'lht) Ó t l h t lw Õwu .'u'h 'igb (g`i j`y 'lht) u n x n a u 'u h y u r ñm 'h 'i'h ('b 'p 'lht) l a r w i h y u r ñm 'i ('b 'p 'lht) h y i p u hë úusmu ('b 'p 'lht) úusbw ('k 'p 'lht) t u a b c Õ i h l a ( ' i i ) ..rumzmh

'lht)

5

. i t r u t i m y h n i z a h .'x'y 'sip § 85 Õ i u g u a b Õ i h l a .'j'y 'sp ('a x`y ' r w i h y u r 'p 'sp ('a j`y 'lht) . Ó t l x n b ñiqiym ñians uuh ia ('b 'p 'lht) . h n i z a h imx tau ñuhti ruma .Ól ñiprjm axruab Ól .ñibrbr ñisin

60*

§ 77–§ 82

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

Ó i h l a ' i i i i n a i k 'utkk Õimluy Ólm ina arit la Ól rmuah Ónimi qizxm (g`i a`m 'ywi) . Ó i t r z y lcnhl ('a a`y 'lht) . i t i s x Õ w h Ó b § 78 bry Õimyp 'z Õui lkb utua ruma hsiptm .Õirhcu rqbu

15

b`y 'lht) . Ó i j p w m Õ i d l a h m l w l § 79 dsxu ñx acmtu Óily hltu utua butk ('a 'a ha auh ulw Õwhu tuirbh iniyb u h u r w a i ñm 'hu ('a b`y 'lht) . Õ i d l a m .uisknm dri alw buju (z`i b`y 'lht)

15 22b

5

10

23a

lcnhl ('a g`y 'lht) . l a r w i l b u j Ó a § 80 .Õui lkb 'imyp 'z utua ruma dmwm 5

20 d`y 'lht)

. x c n l t x n z Õ i d l a h m l § 81 ñiqiym ñixur ua ñiqiym ñians Ól tuh ia ('a .ñibrbr ñisn izx tau hiti ruma Ól

('b h`y 'lht) . Õ i d l a Ó l u n i d u h § 82 q i d c d 'q ñm ah .dh ulw Õwh .ñuy txilsl

59*

10

. Õ l u y l h w u b a l a i t i s x ' i i i Ó b § 78 rumzmh hz llpthl buj ('a a`y 'lht) ua biua trcb ua hrc Õuwb hihiwk ñmzb umui tirxab hihiw ua tunuzm trcb brybu rqbb Õui lkb utua llpti hnqzh .hlyml butkh Õwb ñukiu Ó l m l Ó i j p w m Õ i h l a h m l w l § 79 inpl Õimxrlu dsxl ñxl ('a b`y 'lht) . ñ t Ólm ñuda la rmaiu rumzmh hz rmai Ólm lk ly ñuda Õidsxu Õimxr alm Õimluy hdua Ól tumwnh lk ipb Órubm Õiwymh Õui lkbu Õuih ininytw Óinpl llptau xbwau Óiniyb Õimxrlu dsxl ñxl ininttw Õuiu rwh ua Ólmh 'p'b'p iniybu iaur lk iniybu ha ha ha Õwb Óirc inaw hz qsy ly hzh hz butkt Õau 's's's 'a'a'a uha uha lk iniyb ñx Ól hihi hily hihiu rumzmh iwilw rps .Õda i r b l Õ i h l a l a r w i l b u j Ó a § 80 Õiwna umy Õirgtmw iml ('a g`y 'lht) . b b l rmaiu rumzmh hz llpti smxu luy ly Õiyr Õinunxtbu ikbb itab Óinpl hbbrm lugd Õiwnah ñm inlichu inyiwutu inmxrtw s m x a l l y ib Õirgtm Õh rwa hlah bwhu Õhm inlich ñk ly (z`i z`j buia) i p k b Õtubwxmu Õtcy rphu Õwarb Õlumg Õhl .'s's's 'a'a'a hbbrm lugd wudqh Ómwb t x n z Õ i h l a h m l ú s a l l i k w m § 81 Õibiual ('a d`y 'lht) . Ó p a ñ w y i x c n l hz rmai Õtixwhl lhqh ly Õimqh Õircu .tinyt Õy bryu rqb rumzmh Ó l u n i d u h r i w ú s a l r u m z m § 82 utua rmai (Óliau 'a h`y 'lht) Õ i h l a

§ 77–§ 82

Sefer Shimmush Tehillim N1878

10

O1531a

Õwh ('a a`y 'lht) i t i s x ' i i Ó b rumzm § 78 'igb ('a a`y 'lht) h u h i 'i ñm 'pë 'a'l'p ulw warbw ('a a`y 'lht) Õ l u y l ñm 'l úig warbw ('a a`y 'lht) ' i i Ó b 'b ñm 'a .rumzmh ..'b'a 'igb rumzmh

176a

Ó i j p w m Õ i h l a h m l w l .'b'y 'sip § 79 úlqb 'tk adsxl ('a b`y 'lht) . ñ t Ó l m l .Óly iltu

('a g`y 'lht) l a r w i l b u j Ó a rumzm § 80 ñm 'm ('a g`y 'lht) Ó a ñm 'a 't'm'a ulw Õwh ñm 't 'm'l 'igb ('a g`y 'lht) b b l i r b l 'l ..'w'b't'a 'igb ('a g`y 'lht) Õ i h l a d 'a

uixtnz ('a d`y 'lht) Õ i h l a h m l rumzm § 81 ('b d`y 'lht) t l a g 'g ñm 'r 'Õ'r ulw Õwh 'lht) Õ i h l a d 'm ñm 'm 'r'g 'w'b't'a 'igb ..hamdq ('a d`y 15

('b h`y 'lht) Õ i h l a Ó l u n i d u h rumzm § 82 'd (a`i h`y 'lht) q i d c 'q ñm 'x 'd'x ulw Õwh

58*

§ 76–§ 77

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

15

21b

5

10

15

22a

10

hiti ruma ('b 'y 'lht) . i n l i c h l i d l a § 77 .xcn tau Óanw lbql abrqb

5

Õ i h l a r i k z h l d u d l x c n m l § 77 .hwux itrzyl 'iii inlichl rmatu rumzmh hz rmat hrc tyb (Óliau ymwu iyuw hbiwqh Õluy ihla iklm iruc hludgh hrchm inlichu inyiwuhu itlipt burb wqna lau hnmm inclxu inlichu tazh i n r i t s t Ó i p n k l c b lba iywpu itunuy tazh hywb il udmyiu injlptu ('x z`i 'lht) Õwb hmh Õibru Õiludg ik Óidsxu Óimxr tuabc huhi ix hi hi hi uhu uhu uhu huhi 'a 'y 'lht)

10

57*

'a'a ñma tazh hludgh hyrhm inlictw ly butki hidli tlpmw hwal Õg 's's hls hwah ly Õxr ñunxu Õuxr Ólm lutx ruy rwa hnuirh lipt lbl hjilp hmisë{wë} tazh ñililu ñidwu ñixur lk hnmm rshu hrh aih liphlu itixwhlu timhlu úugnl uaubi rwa Õluy huhi ix ix Õwb hiymb rwa dluh hywh dy dluh aci alw 'p'b'pl hz hihi timhl ñku .Õluy la 'iii Õwb tacl hiuarh rumzmh uily rmaiu qzx Ñmux xqi iug anuw anuwh rywb Ñmuxh Óupwiu 'imyp 'u'j hzh ruza Ólm rumzmh rxa rmai rwa hzu tumxlm xcun Õibir br duhb rdhu hrubgb ñm inlichu inlytw hrcb arqa Óila Õyinkh 'iii hta hlah Õirch Õibiuah Õlipwh Õtcy rphu hcra Õkilwhu ywrh ñmh tcy trpihw umk Õtubwxmu ly Õlumg bwhu utua tlqlqu utbwxmu Õtludgm txw rabl Õdiruhu Õwar h`n 'lht) t x w r a b l Õ d i r u t u Õnummmu ianuwu ibiuam inmqn ihla 'iii htyu (d`k wudqhu ludgh Ómw rubyb ily Õilidgmh uha uha uha uhi uhi uhi uhu uhu uhu hzh Õwarb Õlumg Õhl biwtu Õiiqnhu Õiludgh Õtixwhu uml rkz lk Õdibahu Õtixwhu duy udqpi alu urkzi lbl hmdah inp lym Õ i i x r p s m u x m i Õyrz lku Õh Õluyl ñk qlmy rkz ta htixm rwak (j`k j`s 'lht) uha uhi uhi uhu uhu Õwb Õluyl Õrkz hxmi hls ñma birq ñmzbu algyb

§ 76–§ 77

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

dk ('b 'y 'lht) i n l i c h l Õ i h l a rumzm § 77 'x 'i'x ulw Õwhu xcntu Óanw Õdq brq ta Õ i h l a qusp úusm ('b 'y 'lht) h w u x ñm úusbw ('u 'y 'lht) r x a t 't ñm 'i ('b 'y 'lht) ..'migb rumzmh

'iii inlichl Õ i h l a .'sip § 77 ua (a){a}brql ruma ('b 'y 'lht) . i t r z y l l.xcn taun Óans lbql

56*

§ 76

Sefer Shimmush Tehillim S1551

. u a b i k Õ i d l a u n i y i w u h § 76 rmat turiby lybu ianzu ñdmx hta Õa ('b .htwtu Õim ly utua

L34

j`s 'lht)

20b

5

10

15

21a

5

10

55*

i n y i w u h d u d l Õ i n w u w l y x c n m l § 76 .wpn dy Õim uab ik Õihla hrc lkm lcnhl rumzmh hz rmai (Óliau 'a Õibr Õim újwm lcnhlu Õui lkb 'imyp 'g tuxurh ihla rmai Õim huqm lkmu rhnmu Õinunxtbu ikbb itab Óila hta rwb lkl ybuj tuihmu Õimb txwn tuihm inlictw ua rhn ñh Õi ñh Õluyb Õim Õuwb alu Õhb an lau inlich Õlukm rub ua Õim huqm Õiyrh iwymk inlmgt an lau itunuyb lwka Ómw rubyb 'izgurl Õimxr Õidqtu ily Õxru i r b d ñ k tuabc huhi ix ix wudqhu ludgh ajxw im ñku (a`i h`n 'ywi) . i p m a c i r w a tsinkh tibl Õikwi Õimxr wqbl hcru rxau Õimyp rmai Õui lkbu .Õui 'l tirxwb 'iii Óinplm ñucr ihi rmai Õypu Õyp lk Õxërtu Ónurxm buwtw ituba ihlau ihla itiwy rwa itunuyl xlstu ily (Õxrtu) hihiu ñucrb iwpn iuniy lbqtu tazku tazk luxmtu Õimlwku tuluyu Õixbzk Óinpl hu ha ruhjhu iqnh Ómw rubyb inuyl rpktu inudzu iywplu itunuyl xlsu an rpk ix Ñm Õiix r u q m Ó m y i k duy urkzi alu Ó m y i k ('i u`l 'lht) r u a h a r n Ó r u a b Õgu ('d l`q 'lht) . a r u t ñ y m l h x i l s h hinb Õitmw ua hidli tlpmw hrh hwal Õy butkiu hily hltiu rumzmh hz butki tazh hwal hl an apr an la rumzmh lipt alw hinunxt luq ymw 'inulp tb 'inulp irp wudqhu ludgh Ómw rubyb hnjb ñku .hbujl hrkzu Õiixhu hidli rumwt hz butkt hrbytn alu br ñmz rbyw hwal hmxr xtptw Õwh ana hily awtu rumzmh tdqpw umk hdqptu tdlm duy rcyt alu tdqp rwa hnxu lxru hqbrlu hrwl Ók Õinw hmk rxal Õinb udliu urbytnu htua rukztu 'p'b'lp hwah taz duqpt algyb hi ix Ñm hu ha Õwb Óëhmy hnmtu iml rumzmh hz rmul iuar ñku .birq ñmzbu Õwh Õy utua rmai Ómw ly utua ñisnuaw idw idw idw ihla 'iii Óinplm ñucr ihi ulw

15 j`s 'lht)

§ 76

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a 'lht)

('b j`s 'lht) Õ i h l a i n y i w u h l rumzm § 74 ium ly hiti ruma tunzd ñibux Ól uuh ia 'lht) . u i d b y y r z m 'u 'h'u ulw Õwhu htwu

20

Õ i h l a u n y i w u h 'a'a 'j's 'sip § 76 aim ly hiti ruma .inz dimx tiuh ia ('b j`s .itwu

'h .rumzmh úusbw qusp war (z`l j`s ('b j`s 'lht) . . i n y i w u h m

54*

§ 72–§ 75

Sefer Shimmush Tehillim S1551

('b

j`s 'lht)

L34

.wpn dy 10

25 8a

ulw Õwh ('b z`s 'lht) . u n n x i Õ i d l a § 73 h l s ñm ah ('b z`s 'lht) . u n n x i ñm dui .hi buj auhu .rumzmh úusbw ('h.'b z`s 'lht) .wptnh Õdalu idimt txdql 15

20a

'lht)

5

. u i b i u a u c u p i Õ i d l a Õ u q i § 75 ald Õim alm anm bs awib axurl ('b x`s ñm acui ulw Õwhu utua wuxlu awmw imx 'lht) a r u n ñun ñm ah ('b x`s 'lht) . Õ u q i dui .'Ó'n'h tuituab (u`l x`s

5

10

53*

tksh iluq 'iii ymw rmatu tsnkh tibb i r d n 'utkk irdn Õlwl tluki il ñtu ilm 'lht) u m y l k l an hdgn Õlwa 'iiil ñma ibc ibc ibc rumzmh hzm Õwhu (x`i u`iq .hls u i n p r a i u n i k r b i u u n i n x i Õ i h l a § 73 hz llpthl buj ('b z`s 'lht) . h l s u n t a auhu hripsh imi lkb Õui 'j'm lkb rumzmh imu .yr rbd lkm lcnhlu dsxlu ñxl buj Õa Õibngh ñm lcni hlil lkb utua llptiw anmxr rmaiu ulw Õwh Õy utua llpti biua lkm inyiwuhu ily Õxr aimw ñm Õuw lkui alu hlil lkbu hzh hlilb bruau unmmw inumm lujil alu itibb snkil bng Õr abc abc Õwb itibu inbu ina snrpta ila hz rbd hihi Õimr lk ly Õr ñma (x`i j`m tiwarb) ' i i i i t i u q Ó t y u w i l .hls

Õ u q i r i w r u m z m d u d l x c n m l § 75 (Óliau 'a x`s 'lht) . u i b i u a u c u p i Õ i h l a supt auhw im hrhjb rumzmh hz rmai Õui lkb 'imyp 'g Õirusah tibb tualwlwb 'iii ana hiih ianu hidh aiai ulw Õwhu ñm inaicutu inlich ibiuau ianuw lkm ihla larwi Ómy ta tacuhw umk hzh rsamh hwy ñk turubgu Õisn Õhmy tiwyu Õircmm lkmu ibiua lkm inlichu inyiwuhu imy rubgk ' i i i 'utkk itrzyb hihu ipdur yiri hanq riyi tumxlm wiak aci b`m 'ywi) r b g t ë i uibiua ly xirci úa 'mugu ('z u`mq 'lht) Õ i r u s a r i t m ' i i i (g`i .'s's 'a'a

§ 72–§ 75

Sefer Shimmush Tehillim N1878

83b

('b j`s 'lht) Õ i h l a i n y i w u h l rumzm § 74 ium ly hiti ruma tunzd ñibux Ól uuh ia 'lht) . u i d b y y r z m 'u 'h'u ulw Õwhu htwu 'h .rumzmh úusbw qusp war (z`l j`s § 76  ('b j`s 'lht) . . i n y i w u h m x`s 'lht)

5

O1531a

. u c u p i u Õ i h l a Õ u q i rumzm § 75 wuxlu awmw uzx uzx ald ium bs axuurl ('b ('b x`s 'lht) . Õ u q i ñm 'i 'h'i ulw Õwh uily x`s 'lht) Ó w d q m m Õ i h l a a r u n ñun ñm 'h ..'Ó'n'h 'igb rumzmh úusbw (u`l

('b x`s 'lht) . Õ i h l a Õ u q i .'x's 'sp § 75 ñuhily (w){y}uxl awmiw ñ?mëx ald axurl .amui qsi ald dy hiuliy Óupwu

52*

§ 68–§ 72

Sefer Shimmush Tehillim S1551

15

hcur htau Õirxa Õy útuw hta Õa § 69 .bujh qlx Ól abiu rumzmh hz ruma qulxl ñm uiu .hu ulw Õwhu .hruxsb xilchl ñku ñm ah (b`i g`s 'lht) . ' h b x m w i Ó l m h u ('a g`s 'lht) . h d u h i r b d m b

L34

'lht)

5

10

d`s 'lht) i x i w b i l u q Õ i d l a y m w § 70 tau hiti ruma aiimd rhn trby ia ('b .biztwm

d`s 'lht)

15

20

ia ('b h`s 'lht) . h l h t h i m u d Ó l § 71 Õy rumzmh hz ruma wn rbm Õulk tiyb ñm dui .hi auh ulw Õwhu xilctu ulw Õwh h i m u d ñm ahu .úusbw (d`i h`s 'lht) u r i w i .xilchl buj auhu ('b h`s 'lht)

ñaml ('a u`s 'lht) . Õ i d l a l u y i r h § 72 wuxlu ihuly iltu hiti butk xur hiulyd Õim uab ik Õidla i n y i w u h ihuly

51*

. Ó i r x w a h t a i l a Õ i h l a § 69 uribx Õy útuw tuwyl hcurh ('b g`s Óinplm ñucr ihi rumzmh hz rmai hruxsb Õy ituptuw hihtw ituba ihlau ihla 'iii Õuiu Õui lkbu Õuih xilcnu buj lzmb 'p'b'p hxlchu xur uimxrb Õwh xlwiu unituptuwb uniqsy lkb Õulwu Õiixu hmilw hkrbu hihnu ihu hi hi hi Õwb unidi hwym lkbu Õuw alu luy Õuw hihi alu txnbu Õulwb dyu Õluy Ólm 'iii Õihla Õwb unidib hmrm 's's 'a'a'a

19b

5

. i x i w b i l u q Õ i h l a y m w § 70 rmai ajxl Óibiua Ób uwxki lbl ('b Óinplm ñucr ihi rumau rumzmh hz (ruma) lbu ajxm inlich Õluy ihla uhu hu hu hu ruhjh Ómwb 'p'b'p ina hla ibiua inuaijxi 's's's 'a'a'a uhu hu hu hu iqnhu . ñ u i c b Õ i h l a h l h t h i m u d Ó l § 71 buwiw iml hlipt tymwhl ('b h`s 'lht) ihi hii ulw Õwu .Õih rysl ñku .hbuwtb itlipt ymwtw ludgh Õwh Óinplm ñucr ñuawm inyiwutu hmilw hbuwtb inlbqtu .hlipt ymuw 'i'a'b ily Õxrtu Õimi

u y i r h r u m z m r i w x c n m l § 72 alwk ('a u`s 'lht) . Ñ r a h l k Õ i h l a l rqbb rumzmh hz rmat Óirdn Õlwl lkut

§ 68–§ 72

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

ñkw dxa ñinmb 'gi 'gi Õkilwh 'uc ñinml Õhm hwy 'h Ódib urawnu dxa ñinmb hluy ('b b`s 'lht) Õ i h l a l a Ó a but ..buj .ñqyu ñibux lkm biztwm tau hiti ruma 'h ('b b`s 'lht) i t y u w i ñm 'i 'h'i ulw Õwhu lúulixbn (g`i b`s 'lht) u h w y m k úusbw 'u ñm ..'u'h 20

25

30

('b g`s 'lht) h t a i l a Õ i h l a rumzm § 69 ruma glpml iyb tau Órbx Õy útuw iuh ia .br qlx Ól itau ulw Õwh Õy rumzmh hz ñurxah qusp warb 'u 'h'u ulw Õwhu úus ñëm 'h (b`i g`s 'lht) . x m w i Ó l m h u ('a g`s 'lht) . . h d u h i r b d m b

10

hta ila Õ i h l a .'g's 'sp § 69 Õy útuw hta Õa ('b g`s 'lht) . Ó r x w a hiti ruma .ñuhmiy gulpil tiyb tau ñrxua .Ól itii bj qluxu

i x i w b i l u q Õ i h l a y m w rumzm § 70 tau hiti ruma rhnb tiuh ia ('b d`s 'lht) d`s 'lht) y m w 'w ñm 'u 'm'u ulw Õwh .bzitwm (a`i d`s 'lht) x m w i 'i ñm 'm 'wë'u 'igb ('b ..'Õ'i 'igb

i x i w b i l u q Õ i h l a y m w 'd's 'sp § 70 ruma aimd arhn trby ia ('b d`s 'lht) .bzitwm tau hiti

('b h`s 'lht) . h l h t h i m u d Ó l rumzm § 71 Õ i h l a rumzmu ('a u`s 'lht) . u y i r h rumzmu wn rbm Õulk tiyb ia ('b z`s 'lht) u n n x i xilctu Õhlw Õwh Õy Õirumzmh ula ruma Õ i h l a lw Õwu ('a u`s 'lht) u y i r h lw Õwu z`s 'lht) u n k r b i ñm 'i 'h'i ('b z`s 'lht) u n n x i ('b z`s 'lht) . h l s ñm 'h rumzmh úusbw ('x ('a u`s 'lht) u y i r h lw Õwu rumzmh warbw 'h rumzmh úusbw ('k u`s 'lht) i t a m 'i 'h'i ..uwarbw ('a u`s 'lht) u y i r h ñm

a`s 'lht)

15

. i t n i r Õ i h l a h y m w 'sp § 71 . u n k r b i u u n n x i Õ i h l a .'z's 'sp ('b wnrbm Õulk lawim tiyb ia ('b z`s 'lht) .xlcm lzitd ñamlu ñuhti ruma

u y i r h .'u's 'sp § 72 lk Õihlal axur axur hilyd ñaml ('a u`s 'lht) . Ñ r a h .hiuliy wuxlu hiti butk awib

50*

§ 66–§ 68

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

15

18b

5

10

5 'lht)

10

. i w p n h i m u d Õ i d l a l a Ó a § 68 rxa 'a Õui lil rumzmh hz ruma ('b b`s úla .'b Õui lw hxnm rxalu tibry tlipt ñm dui ('b b`s 'lht) . Õ i d l a l a Ó a ñm . j u m a a l ñm tij ('b b`s 'lht) . i t y u w i (b`i b`s 'lht) . Õ i d l a l z y ñm ñiy ('z b`s 'lht) rxalu (g`i b`s 'lht) . u h w y m k ñm uiu Óinplm ñucr ihi rmat rumzmh hz rumgtw umk inuy rpktu xlstu luxmtw dxa la Óinpl llpthw iml trpku tlxmu txlsw .uyjia ulw Õwhu hzh rumzmh

49*

burb imi icxb inilyt la ihla 'iii ñk ly Õluyh ñm indbat lau intixwt lau iywp imi Óiratu inmxrtu Óizgr umdqi Óimxr Óa hmilw hbuwtb buwau hbujb itunwu dxa Õui buwu 'l'z 'itubr urma rwak Óinpl l u a w l i w p n b u z y t a l i k Óttim inpl inyidut txw tuarl Ódisx ñtt al Óinp ta tuxmw ybuw Õiix xrua ik (Óliau 'i z`j 'lht) x c n Ó n i m i b t u m i y n di ly trmau Õiixb Ñpx Ólm Óihla 'iii Õ a i k y w r h t u m b Ñ u p x a al ikn Óaibn ik (a`i g`l 'zxi) l . h i x u u k r d m y w r b u w b uikrdm ubuwb Õa ik itmh tumb Ñupxa al Õ k i k ( r ) d m u b u w u b u w 'manu .hixu 'zxi) l a r w i t i b utumt hmlu Õiyrh h b u w 'nw hbuwtb Ñpx htau (a`i g`l tlwk ik Óihla 'iii dy larwi la ubuwu Õirbd Õkmy uxq .Óinuyb 'l'z 'itubr urma (Óliau 'b d`i ywuh) . ' i i i ask dy hluy hbuwth xk tumuqm hmkb dy hlyt itlptu itbuwt ñk ly dubkh Óinpl hmilw hbuwtb inilbqtu Ódubk ask .'s 'a'a'a qzxu Ñimau rida Õwb

'lht)

15

19a

. i w p n h i m u d Õ i h l a l a Ó a § 68 ily Õiyr Õiwna ub Õirgëtmw iml ('b b`s ñucr ihi rmaiu rumzmh hz rmai smxu luy ikbb itab Óinpl hbbrm lugd Óinplm ñm inlichu inyiwuhu ily Õxrtw Õinunxtbu a l l y ib Õirgtm rwa hlah Õiwnah ihla 'iii ñk ly (z`i z`j buia) . i p k b s m x Õwarb Õlumg bwhu Õdim inlich Óimxrb ..hbbrm lugd wudqh Ómwb Õtcy rphu

§ 66–§ 68

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

rcil ('a j`n 'lht) . l u a w x l w b 'sp § 67 lkb 'g ñimui ruma awib alim lklu yrh § 64  .ñinmiz 'g Õui 10

15

('b b`s 'lht) . Õ i h l a l a Ó a rumzm § 68 lw birym tlpt rxa ñuwar Õui hiti ruma Õuib ñku inw Õui lw hxnm rxalu ñuwar Õui la 'm'rë'i ruma rumzmh hz rmatw rxau 'h itajxu inuy rpktu xlstu luxmtw buj dxa llpthw iml trpku txlsu tlxmw umk 'u'y'j'i'a ulw Õwhu .'s'a'a uz hriwb Óinpl 'lht) i t y u w i ñm 'i ('b b`s 'lht) . Ó a ñm 'a iwwh qusph úusm 'j qusp úus ('b b`s l y ñm 'y ('z b`s 'lht) j u m a a l i b g w m hwwl war auhw ('x b`s 'lht) i y w i Õ i h l a b`s 'lht) u h w y m k ñm 'u .Õinurxah Õiqusp Õiluyu 'u'y'j'i'a irh .rumzmh úus lw (g`i

h i m u d Õ i h l a l a Ó a .'b's 'sp § 68 bzitwm tau hiti ruma ('b b`s 'lht) . i w p n .aqy lk ñmu ñibux lk ñmu ñibux ilyb ñm

48*

§ 65–§ 66

Sefer Shimmush Tehillim S1551

25

Õwh ('a 's 'lht) . d m l l d u d l Õ t k m § 65 ñm ah (d`i 's 'lht) . u n i r c d uiu .hu auh ulw ruma 'a'h úulxb ('a 's 'lht) . d m l l tild htau Õimyp 'z hmxlml Óltw Õduq utua .xcnm

L34

5

10

15

7b

utua ruma ariu tibb rd hta Õa § 66 .idw auh ulw Õwhu .xilctu tibb snktwk ñ k ñm tild ('b a`s 'lht) . h y m w ñm ñiw ñm dui .'Ñ'k'd tuituab ('j a`s 'lht) h r m z a .'Õ'i tuituab rumzmh úusb auhw Õm

18a

h y m w d u d l t n i g n l y x c n m l § 66 itlpt hbiwqh itnr Õihla 'z rumzmh hz llpti Õimi Óirahl (Óliau 'a Ñimau rida rmai Õypu Õyp lkbu 'imyp itmw Ómwbu ('b 'z 'lht) i t i s x Ó b qzxu inbiwt an la isunmu ibgwmu ituqtu irbs Óinplm Õqir itunuy burb intimt lau iniix Óimxru Óidsx burb ñka iajxu Ó i j p w m k ' i i i Õ i b r Ó i m x r rumak itunwu imi Óiratu (u`nq j`iq 'lht) i n i i x Óitrut dumlau Óitucm Õiiqau hwya tyb h l a m w b h n i m i b Õ i m i Ó r u a rumak Ó r u a i k 'manu (z`j 'g ilwm) . d u b k u r w u y .Ól upisui Õulwu Õiix tunwu Õimi Õ i i x a c m i a c u m i k 'muau ('b 'g ilwm) Ñ y 'muau (h`l 'x ilwm) . ' i i m ñ u c r q p i u hikmutu hb Õiqizxml aih Õiix u b r i i b i k 'manu (x`i 'g ilwm) . r w u a m ilwm) . Õ i i x t u n w Ó l u p i s u i u Ó i m i Õ t a u 'manu (a`i 'j 'iiib Õiqbdh ('d 'd Õirbd) . Õ u i h Õ k l u k Õ i i x Õ k i h l a a`s 'lht)

5

10

47*

('b 's 'lht) . Õ i r h n Õ r a t a u t u c h b § 65 tulixm Õidxpmu Õiarih riy iwnal rumzmh hz rmai llw llwlu Õxlhl tuabh a n a Õypu Õyp lk rxa rmaiu 'imyp 'l unihla (h`k x`iq 'lht) a n h y i w u h ' i i i lau hwubn la unisx 'iii Ób unituba ihlau unywi ihla unyiwuh Óinplm Õiqir buwn unlictu unijlptu uninxh 'iii Ómw ñyml unlipwhl unily ab rwa hzh lixh ñm la tuabc 'iii htau unyinkhlu undimwhlu Õhmy Õxlh tumxlm lyb arunu rubg Ólm hyrp Õy tmxln rwak unirubyb Õ t a u Õ k l Õ x l i ' i i i 'nw rbdk Õircm unirubyb Õxlh ñk (d`i d`i tumw) ñ u w i r x t txtm Õdimwtu úab úudrt lixh hz Õy unilym Õkiluhu Õwarb Õlumg bwhu 'iii imw Õwb Õluyl duy uaubi lau hprxbu hwubb Õimw hwuy 'iii Õwb unirzy hpa hll whm .'s's's 'a'a'a Ñrau

§ 65–§ 66

Sefer Shimmush Tehillim N1878 5

O1531a

ulw Õwh ('b 's 'lht) u t u c h b rumzm § 65 lw 'd ñm 'hë (d`i 's 'lht) . u n i r c úusm 'u 'h'u ..'h'd 'igb ('a 's 'lht) d m l l

Õa ('b a`s 'lht) . Õ i h l a h y m w rumzm § 66 dk hiti ruma atibb lyiml turw {hëtirw} ulw Õwhu .xlctu Õwh Õy atibl lily ta ñm 'd ('b a`s 'lht) . h y m w ñm 'w 'i'd'w Õ u i 'm ñm 'i .'Ñ'k'd 'igb ('j a`s 'lht) h r m z a ..'m'i 'igb rumzmh úusbw ('j a`s 'lht)

5

.itnir Õihla hymw 'a's 'sp § 66 rumzm ruma atibb turw Õa ('b a`s 'lht) .xlcm tau atibl lyu

46*

§ 62–§ 64

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

('a z`n 'lht) . u x r b b d u d l Õ t k m § 62 Õwh Õy atwink ibb hiti ilc hxlchl dui ('b z`n 'lht) . i n n x ñm tix .ix auhw ulw ('u z`n 'lht) . Ó d u b k Ñ r a h l y Õ i d l a ñm

Õ t k m d u d l t x w t l a x c n m l § 62 ininx hrymb luaw inpm uxrbb 'lht) . i w p n h i s x Ób ik ininx Õihla xrub auhw im utua rmul buj (Óliau 'a z`n inpm ua uibiua trc inpm Õuqml Õuqmm rmaiu Órdb rumzmh hz llpti rxa rbd ina Ól (b`k 'm 'ywi) Õ i m w q u d k h j u n iywpu itaujxu itunuy ly hdutmu hdum lwka alu hmwl hiha lbl inlictw ityr iwqbm ibiua inupdri lblu uz hxirbb 's's's 'a'a'a iuhi hii hÇiÅ Õwb

15

17a

'lht) 15

20

. ñ u r b d t q d c Õ l a Õ n m a h § 63 .qizi alw yr blkl ('b x`n

('a j`n 'lht) . u r m w i u l u a w x u l w b § 64 lkb Õimi hwlw utua ruma .yrh rcil buj ñm llpthl lxthu Õimyp hwlw Õui rmatw 'xalu .upus dy ('b j`n 'lht) i n l i c h 'wh idla 'ii Óinplm ñucr ihi ruma rumzmh hzh rumzmh ñm acuih wudqhu ludgh hbwxmu yr rbd lkmu yr rcim inlictw hz Óinpl llpthw iml tlchw umk hyr .'s's's 'a'a'a rumzmh

x`n 'lht) 5

10

15 17b

45*

. ñ u r b d t q d c Õ l a Õ n m a h § 63 hz rmai utua Óuwni alw yr blkl ('b inbiwt la itklwh 'iii Óily rmaiu rumzmh lbl hzh blkh ñm inyiwuhu Óinplm Õqir xk rubg ix la Õwb inqizi lblu inkwi .'s 'a'a'a t i b h t a u r m w i u l u a w x u l w b § 64 la uab rwa Õixcrl ('a j`n 'lht) . u t i m h l 'imyp 'a'i rumzmh hz rmai ugrhl tib iklm Ólm rmai Õypu Õyp lk rxau yruku itnxt lipm ina Óinpl Õiklmh inlictu itqyc ta ñizatu ymwtw huxtwmu htxql iwpn Õiwqbmh ulah Õibiuah ñm alw Óinplm ñucr ihi ipkm smx al ly Õtyr lk Óuphu inqizhl alu intimhl ulkui burm hyr il tuwyl ulkui alw Õnucru hÄÁuhÁÁi itxjb ludgh Ómwb ik ib Õtbha i n r m w Ób itisx ik la inrmw hÅuÂhÅiÅ huÅhÂiÇ inritst Óipnk lcb ñiy tb ñuwiak .'s's's 'a'a'a ('x z`i 'lht)

§ 62–§ 64

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

. l u a w i n p m u x r b b rumzm § 62 ibb hiti ilc adbuy dbyml Ól huh ia ('a Õwhu .xilctu ulw Õwh Õy hyncb atwink 'i ('b z`n 'lht) . Õ i h l a i në n x ñm 'x .'i'x ulw rumzmh úusbw (b`i z`n 'lht) h m u r 'r ñm úusd (b`i z`n 'lht) Ó d u b k 'k ñm ua .'i'r 'igbë ..'i'k'l'm 'igb ñurxah qusp

h r y m b l u a w i n p m u x r b b 'u 'sp § 62 dibym ua hmqm Óirc tiuh ia ('a z`n 'lht) tau hyncb atwink ib hiti ilc dibiy .xlcm

z`n 'lht)

20

x`n 'lht)

. Õ l a { ? ? a } Õ n m a h rumzm § 63 ('b x`n 'lht) Õ n m a h ñm ('h) 'h'u ulw Õwh ('b x`n 'lht) . . Õ d a r m a i u rumzmh úusm 'u (b`i

25

30

83a

Õëui ('a j`n 'lht) . l u a w x u l w b rumzm § 64 'lht) i n l i c h ñm utua llpthl lixtt 'z rumzmh rumgtw rxau ..upus dy ('b j`n 'Õ'i'h'l'a 'h'u'h'i 'm'r'i Õyp lkb ruma tazh hriwhm acuih wudqhu ludgh Õwh yr ruhrhmu yr rbdmu yrh rcim inlictw im tlchw im tlchw umk hyr hbwxmmu ❖ ❖ 's's'a'a tazh hriwb Óinpl llpthw 'Õ'i'h'l'a 'h'u'h'i auhw ulw Õwhu ❖ ❖ ❖ ñm 'h ('z j`n 'lht) . b r y l u b u w i ñm 'i Ó z y r i w a i n a u ñm 'u ('b j`n 'lht) i n l i c h irh (x`i j`n 'lht) . i d s x duhm 'i (z`i j`n 'lht) 'i rawnu 'h ludgh Õwh ñm unl rsxu 'u'h'i Õlwhu 'h luj hrwy ñubwxl hluy duih tazu lw tuitua wmx auhu 'h rawn ludgh Õwh {Õwh} tyb llpth hlpth tazu 'Õ'i'h'l'a j`n 'lht) i b i u a m i n l i c h but .rxwh tuly (x`i j`n 'lht) i d s x ñm ñm 'i 'h'i ulw Õwh ('b . . i b ( i ) u a m i n l i c h ñm 'h rumzmh úusbw ('b j`n 'lht)

rcil ('a j`n 'lht) . l u a w x l w b 'sp § 67 lkb 'g ñimui ruma awib alim lklu

yrh

.ñinmiz 'g Õui

44*

§ 58–§ 61

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34 15 16a

5

'lht) . l u a w l u r m a i u Õ i p i z a b b § 59 hmqn hartu lucn htau utua ruma ('b d`n úus ñm dui .hi auh ulw Õwhu .Óibiuam 'migb ah ('j d`n 'lht) i n i y h t a r rumzmh ('b d`n 'lht) . u n m y r t t s m 'u ñm

('b h`n 'lht) . i t l p t Õ i d l a h n i z a h § 60 ñm uiu .hu auh ulw Õwh Óibiual lumg Õlwl 'lht) . h n i z a h ñm ah (d`k h`n 'lht) . h t a u ('b h`n

5

10

15

('a 10

u`n 'lht) . Õ l a t n u i l y x c n m l § 61 .yrh rcim lcnhlu lzrb ilbkb rsanl

16b

5

10

43*

wia abiu Õhiwym dumla lbu ajxa lbl imuqml tuimmuq inkiluiu indpiu iburqm Õwb hswmlu zbl duy hiha lau ñuwarh .'s's's 'a'a ñma Õipa Óra ihla dudl likwm tunignb x c n m l § 59 d`n 'lht) l u a w l urmaiu Õipizh aubb dxp rubyb aubxmb abxnw iml (Óliau 'a utua uacmi alw Õinlzg Õiwna ua Õibiua Õyp lk rxau 'imyp 'u'j rumzm utua rmai br Ólm Óinplm ñucr ihi rmai Õypu jlmau an inijlmtu an ininpctw hciyh Õwb ianuwu ibiua inuacmi lbl tazh Õyph 'a'a'a alga Õly ludgh Õwu hciyh br .'s's's ('b h`n 'lht) i t l p t Õ i h l a h n i z a h § 60 rmai unid tujhl unid ilyb Õicurw iml rwa ta rmai Õyp lkbu 'imyp 'g'i rumzmh ijpwm ly indimyt Ñra txkh jpwmb inunudiu inid Õiwnah hla uji lbl inlictu ijpwmb urmai lau inutuyi lau jpwmb 'a'a'a .jpwmh Ólm Õwb .jpwmb alw rbd 's's's Õ i q u x r Õ l a t n u i l y x c n m l § 61 Õitwlp utua zuxab Õtkm dudl ilkb (rsanw) rsmnw iml ('a u`n 'lht) . t g b ihla Õiiqu ix rmaiu rumzmh hz rmai lzrb inaicuhu ila hbiwqhu ymw ituba ihlau inubkyi an lau hzh rcmh ñm hrhm inrithu illymb lwka lau hsipth uzb itunuy Õuqmb Õi tulucmb uklwui itunuy Óa Õiyrh alu udqpi alu urkzi alu duy uacmi alw ritm ' i i i hta ik Õluyl bl ly ulyi tqna Óinpl lupt ('z u`mq 'lht) Õ i r u s a ana htumt inb lth Óyurz ldugk risa ix hmilb ly Ñra hlut Õiqxw ñkuw Õwb 's's's 'a'a'a wudqu Õurm Õiiqu

§ 58–§ 61

Sefer Shimmush Tehillim N1878

('b

d`n 'lht)

. Õ i p i z h a b b rumzmm § 59 i n i y h t a r úusm 'i 'h'i ulw Õwh 'lht) u n m y r t t s m d 'u ñm 'h ('j ..'u'h 'jmigb

d`n 'lht) 15

('b

d`n

. i t l i p t Õ i h l a h n i z a h rumzm § 60 h t a u ñm 'u 'h'u ulw Õwh ('b h`n 'lht) 'lht) h n i z a h ñm 'h (d`k h`n 'lht) . Õ i h l a 'g'h 'g'h ula ruma Óibiual lumg Õlwl ('b h`n ..lÕnhlw Õwh Õy Õirumzm

'lht)

O1531a

175b a`n 'lht)

. a i b n h ñ t n u i l a a b b 'n 'sp § 59 .Óib(i)ual lumg Õlwm ('b

t l i p t Õ i h l a h n i z a h 'h'n 'sp § 60 Óibiual butu ('b h`n 'lht)

. Õ i t w l p u t u a z u x a b rumzm § 61 ('a u`n

42*

§ 56–§ 58

20

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

.'Õ'b'l'ab ('b a`n 'lht) a u b b tib ñm .Õirhcu bryu rqb Õimyp 'g utua rumau .ñmw utuab Ópug xwmu

ihi rumau .uily rumzmh hz rumau tiz ñmw lk ly awn .Õimr lk ly Õr Óinplm ñucr uënb tmw yrh rci ik Óinpl yudiu iulg Õiawn Õluyh Óruclu tiwy hbujl ik rbdh tmau .yrh rci ily rbg ik hwya hm htyu .hzh 'lht) Ó i n p u m d q i t m a u d s x 'iii htyu hxilsu hrpk wqbl itab ñk ly (u`j j`p xlstu luxmtu Óipa ñurxm buwtu Óinplm tazk itiwy rwa inudzu iywpu itunuy lkl ta Óimxr uwbki ihla 'iii htyu tazëku itinyt lbqu ily Óimxr ullugëtiu Óisyk ludgh ñuyh il xlsu Óinpl hnytm ina rwa Óqdc xiwml txls rwak itiwy rwa hzh ñm intixwt lau .il luxmt ñk ybw tb ñuy rumak Õiyrh illymu itunuy burb Õluyh tixwi alu ñuy rpki Õuxr auhu biwhl hbrhu lk riyi alu upa ñmwh xqi Ók rxau (x`l x`y 'lht) . u t m x Õy 'imyp 'l rumzmh llptiu upug lk xwmiu Õr rumzmh Õw 's's's 'a'a'a Õr ulw Õwh {Õt}

5

10

15

rishl ('b b`n 'lht) . g a u d a u b b § 57 uhltu utua butk yrh ñuwl rbdlm lgrumh .uily

15b

5

25 7a

dixphl ('b g`n 'lht) . u b l b l b n r m a § 58 .ia auhw ulw Õwh Õy utua ruma Óianuw x m w i ñm dui ('b g`n 'lht) r m a ñm úla lkb utua ruma rumzmh úusd ('z g`n 'lht) .Õui

41*

10

g a u d a u b b d u d l l i k w m x c n m l § 57 (Óliau 'a b`n 'lht) . l u a w l d g i u i m u d a h rumzmh hz ruma Õirqw Óily urmai lbl ihlau unihla 'i'a'b ruma Ók rxau Õui lkb itab Óinpl Õluyh dyu Õluyh ñm larwi injlpt smx wiamu likr wiam inrmwtw Õihla Óinplm ñucr ihi inyiwut ñgrn wiamu ñuwlm Õuiu Õui lkbu Õuih inlictw Õiix ipud rbd Õda Õuw ly rm(u)a alw yrh alw Õirbd rmal ily Õirxa alu rqwu Õimi raw alu Õluyl alu Õuih al ñguhk .'s's's 'a'a'a Õiix Õihla Õwb d u d l l i k w m t l x m l y x c n m l § 58 buj (Óliau 'a g`n 'lht) . u b l b l b n rma hz rmai Õiugh ñibl abwnw iml rmul il uihi Õwh tam Õimxr xk rmaiu rumzmh Õiugh ñibl itibwn rwa 'p'b inulp ina Õipa Óra ihla inrmwiu ñnm rbl Õhitdb

§ 56–§ 58

Sefer Shimmush Tehillim

10

N1878

O1531a

wuju awmrb 'zu hxnmb 'zu arhijb 'zu arpcb 'm ñm 'r 'Õ'r ulw Õwhu Ópug lk axwmm 'igb rumzmh úusbw (a`k a`n 'lht) Õ i r p d 'migb ('b a`n 'lht) a b b 'b ñm 'm 'r'm'uë ..'m'b

xwm ñm wuju ñimui 'z diby Ók .'z awmrbu .Ópug lk ñimwmuwd

('b

b`n 'lht)

. g a u d a b b rumzm § 57

('b g`n 'lht) . u b l b l b n r m a rumzm § 58 ñm 'l ('b g`n 'lht) . r m a ñm 'a 'l'a ulw Õwh ..rumzmh úusd ('z g`n 'lht) l a r w i x m w i

40*

§ 53–§ 56

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

h d y r ñm ñiiz .Óz auh ulw Õwhu ulw Õwh 'lht) . h z i k ñm úk ('z x`m 'lht) . Õ t z x a (u`j x`m

rmai riy dukll (Óliau 'a x`m 'lht) u w d q ruma rucmb riyh inpl bwiw rqbb utua ihi rmai Õypu Õyp lkbu 'imyp 'x'i utua Õibir br dixi ñman Ólm la Óinplm ñucr wubkl inrzytu inkmstw tumxlm xcun uninucrk tazh riyh unl ñtu tazh riyh httn rwak hllw lulwnu unicpx hb hwynu unl ñtt ñk larwi Ómyl (ñynk) Ñra unl Ólm la larwi ihla 'iii Õwb tazh riyh .dixi ñman

10

10

('a j`m 'lht) . r u m z m x r q i n b l § 54 .uily uhltu ulw Õwh Õy utua butk txdql j`m 'lht) . u y m w ñm ñiw .idw auh ulw Õwhu 'q ñm dui (a`k j`m 'lht) . Õ d a ñm tild ('b r u m z m umy ñk Õg butkl buju .'q'i'ab a u h dy uirxa abh ('a 'n 'lht) ú s a l ('u 'n 'lht) . h l s

15 14b

5

15

ulw Õwh ('a 'n 'lht) . r b d Õ i d l a l a § 55 awil buju .Õijslhmu 'ibiuah ñm lcnhl .ix .hnksh tyb uily

10

('b a`n 'lht) . a i b n h ñ t n u i l a a b b § 56 ñmw ly utua rmai tunz ajx ul wi Õa ñm tild .Õd auhw ulw Õwh Õy ñimwmuw Õmu .'d'm tuituab (a`k a`n 'lht) Õ i r p d Õm

39*

15

15a

l k u n i z a h Õ i m y h l k t a z u y m w § 54 hlilb Óluhl ('b j`m 'lht) . d l x i b w u i lk rxau tubr Õimyp rumzmh hz rmai idixi alm idw Óinplm ñucr ihi rmai Õyp Óidsxu Óimxr ñyml .Õidsxu Õimxr inilhntu inixnt arunhu ludgh Ómw ñymlu ñ y m l Órdb bruau biua lk dim an inlichu auh br ik inuyl txlsu 'iii Ómw ('b 'z 'lht) i t i s x Ó b la la (a`i h`k 'lht) l a ('b h`k 'lht) i l i b i u a u c l y i l a Õulwl indiyctu ('b h`k 'lht) h w u b a Õwb icpx Õuqm la Õulw Órdb inkilutu .idw la wudqh r b d ' i i i Õ i h l a l a ú s a l r u m z m § 55 uily awil buj ('a 'n 'lht) . Ñ r a a r q i u ñucr ihi rumzmh Õy butktu ulw Õwh Õy dbknhu bgwnh Õrh Ñima Ólm Óinplm 'lht) i t i s x ' i i i Ó b warl lkl awntmh z`n 'lht) h s x a Ó i p n k l c b u ('a a`y ;'b a`l im ly inilhntw isxm Óilyu inritst ('b ñixur lku tuxna lk inmm ristu tuxunm uygi lblu inuliwki lbl Õluybw ñiqizmu 'iii ibc ibc Õuxr Õuxr Õwb irbia 'x'm'rb .'s's's 'a'a'a tuabc ('b a`n 'lht) a i b n h ñ t n u i l a a u b b § 56 hriby ly ua uiajx ly hdutmw Õdal Ópug rhju Õimi 'g utua ruma tunz ua hwyw xqu tibryu hxnmu tirxw Õuib Õimyp

§ 53–§ 56

Sefer Shimmush Tehillim N1878

82b

5

('b j`m 'lht) . Õ i m y h l k t a z rumzm § 54 úus but .Óily hltu Õwh Õy butk atmuxl atmuxl ('b x`m 'lht) ' i i l u d g d aqusp dyu hiwirm ulw Õwh Õy ñinmz 'd utua butk 'i'd'w ('b j`m 'lht) uë y m w lw Õwhu hipus r q i b Õ d a ñm 'id ('b j`m 'lht) u y m w ñm 'w ..'r'k'b 'q'i'a 'jmigb (a`k j`m 'lht)

O1531a

'lht)

. Õ i m y h l k t a z u y m w 'sp § 54 h l s ijmd dy 'tk atmuxl ('b j`m 'lht) ú u n h p i 'sp butu .hiuliy hltu (d`i hiwir ñm 'miz 'b atmuxl hiti ruma ('g x`m ('j x`m 'lht) . h l s ijmd dy j`m 'lht)

15

butk ('a 'n 'lht) ' i i Õ i h l a l a rumzm § 55 Õy ('u 'n 'lht) h l s dy ulw Õwh Õy utua ..'i'x Õwhu iuly hltu uinplw rumzmh

('a 'n 'lht) . r b d ' i i i Õ i h l a l a 'sp § 55 ijmd dy atiimq Õy hiuliy hltu 'tk ('u 'n 'lht) . h l s

ia ('b a`n 'lht) ñ t n u i l a a bë b rumzm § 56 ruma Óiirb Õdq {tdq} tnizd ñibux Ól tia ly hipus dyu hiwirm ulw Õwh Õy hiti ñinmz 'z hiti ilcu Ómrg ikdu ñiwmuw xwm

'lht)

20

. a i b n h ñ t n u i l a a b b 'n 'sp § 56 ruma Óiirb Õuq inid aqyb tiuh ia ('a a`n ilcu Ómrg ikdu ñimwmuwd xwm ly hiti .'z ywtbu 'z hrhjb rpcb 'miz 'z hiti

38*

§ 50–§ 53

Sefer Shimmush Tehillim S1551

25 6b

Õa ('b u`m 'lht) . h s x m u n l Õ i d l a § 50 utua ñttu uwar rywm xq utwal anuw Õda Õwh Õy utua 'umau .utib ryw ric txt Õwh .hwah unmm xwmtu tiz ñmw ly ulw ('b u`m 'lht) . u n l Õ i d l a ñm úla .hida ulw airjmigb ('b u`m 'lht) d a m a c m n ñm 'd ah (b`i.'x u`m 'lht) . t u a b c ' i i ñm dui .'h'd (b`i u`m 'lht) . h l s b q y i ñm

L34 13b

5

10

5

('b z`m 'lht) . ú k u y q t Õ i m y h l k § 52 Óulbqiu Õuib 'imyp 'z rumzmh hz rmat .tupi Õinp rbsb tuirbh 15 14a

tuwyl ('b x`m 'lht) . l l u h m u ' i i l u d g § 53 Õy urmual ligr hiht Ómm udxpi Óanuww

37*

5

r i w t u m l y l y x r q i n b l x c n m l § 50 turcb hrzy zuyu hsxm unl Õihla Õdal (Óliau 'a u`m 'lht) . d a m acmn himiwiu uiturywm txa xqi utwa anuww Õwh Õy utua rmaiu uryryd ñmis hitxt hwah xwmtu druu ñmwb hrywh Õiwiu ulw hbha ñmwh utuam hihiu ñmwh utuam hinp Óinplm ñucr ihi hybwihhu Õhinib hipë hbha ñttw (d`i 'g tumw) h i h a r w a h i h a Õwb 'p'b'pu 'p'b'lp ñib tuyru Õulw huxau Õ u x r l a (d`i 'g tumw) h i h a r w a h i h a tumw) t m a u d s x b r u Õ i p a Ó r a ñ u n x u hbhal hzh rbdh hihi (u`j u`p 'lht ;'u d`l .'s's's 'a'a'a 'p'b'pm 'p'b'pl hludg

uihiwk rumzmh hz llpthl buj § 52 Õ i m y h l k riy ly Õimxlnu Õirc Õibiua rmai .uitulix ribghl ('b z`m 'lht) ú k u y q t aimwbd anmxr rmai Ók rxau rumzmh hz wnia rb lkm iti biziwu qurpu Õxru ansux uihi lbl rbgtau qzxtau itulix lk tiu rwa lk úa hmxlmb Õigrhnu Õiwlxn an rmaiu hcra Õiklwum Õillx ulipi uygpi ñmwb Õui lkb xwmiu 'imyp 'j'i rumzmh .'s's's 'a'a'a rbdh hz hihi ñuda Õwb ' i i i l u d g x r q i n b l r u m z m r i w § 53 rh unihla riyb dam lluhmu

§ 50–§ 53

Sefer Shimmush Tehillim

20

25

30

N1878

O1531a

huh ia ('b u`m 'lht) u n l Õ i h l a rumzm § 50 abic itut bhu hiwirm ryw bs attal ins xwm ly ulw Õwh Õy hiti rumau ayrtd ulw Õwhu ahpa attia wujtu druu u`m 'lht) . h s x m u n l Õ i h l a ñm 'a 'h'i'h'a 'igb ('b u`m 'lht) . d a m a c m n d 'h ñm 'h ('b (b`i u`m 'lht) t u a b c l ' i i n ñm dui 'h'd'g'b'a (b`i u`m 'lht) . . h l s ñm 'h

. d y u h s x m u n l Õ i h l a .'bm 'sp § 50 bs hittial ins rbg huh ia ('b u`m 'lht) ayrtd iric tuxt bhu hiwir ñm ryw .attiad hpa wuju druu xwm ly wuxlu

('b u`m 'lht) u n l Õ i h l a rumzm but § 51 rumzmu ('b z`m 'lht) . Õ i m y h l k rumzmu ains attia huh ia ('b x`m 'lht) ' i i l u d g animi di ruciu arbg wuju ñimwlb bs hlybl ñimwlbb di xwmiwku aiyrtm aihu attad .Õhlw tumlwh Õy Õirumzmh ula rmai ñm 'i .'h'i ('b z`m 'lht) Õ i m y h l k rumzm Õwu ñm 'h .iklm 'igb ('b z`m 'lht) Õ i m y h l k 'k Õwu 'Ó'n'h 'igb ('i z`m 'lht) Õ i m y i b i r b 'n r h 'u ñm 'z 'Ó'z ('b x`m 'lht) ' i i l u d g rumzm ñm 'Ó 'd'g'b'a lw 'z'u 'igb ('b x`m 'lht) u w d q (u`j x`m 'lht) . . Õ i h l a h z i k

10

.ñid ('b u`m 'lht) u n l Õ i h l a butu § 51 ('b z`m 'lht) . ú k u y q t Õ i m y h l k 'spu x`m 'lht) . d a m l l u h m u ' i i i l u d g 'spu xwm bs hlybl ains attia tuh ia ('b wujiu ñirumzm ñilia hily rumau ñumslb attiad adi ruciu hinimid adi arbg .aiyrtm aihu animid

36*

§ 47–§ 49

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34 'lht)

10

20

('b d`m 'lht) u n y m w u n i n z a b Õ i d l a § 48 buj auhu ulw Õwh Õy utua ruma .Õiajxl .Õibiuah ñm lcnhl

15

13a

ul wiw iml ('b h`m 'lht) . i b l w x r § 49 xwmu tiz ñmw ly utua ruma hyr hwa .Ópug

5

10

15

35*

i u g m i b i r h b i r u ' i i i i n j p w § 47 Õwh Õy ñiid inpl utua rmul buj ('a g`m 'lht) u w d q r h m i n i n y Õihla abc rw ulw Ñra iywr uhuji lb ijpwm rumwiu ('h 'g .'s's's 'a'a'a abc (rw) Õwb uhutybi lbu

Õ i h l a l i k w m x r q i n b l x c n m l § 48 ñml (Óliau 'a d`m 'lht) u n y m w u n i n z a b rxau 'imyp rwy dxa rmai ubl biaki 'iii tuxurh ihla rmai Õypu Õyp lk i n i a p r 'utkk hmilw haupr iniaprtw ik hywuau inyiwuh aprau 'iii iluxh inmm rshu (d`i z`i 'mri) . h t a i t l h t tuwyl inxini al ik hzh bakhu hzh yrh urmki ñk ly rxa rbd Õuw alu hucm haupr iniapru Õluy ihla ily Óimxr 'a'a birq ñmzbu algyb hrhmb hmilw .'s's xrq inbl Õ i n w u w l y x c n m l § 49 hwal ('a h`m 'lht) t u d i d i r i w l i k w m rumau hwdx tikukz ilkb tiz ñmw xq hyr Õypu Õyp lkbu 'imyp 'k rumzmh hz uily ily Õxrtw ñma ihla inplm ñucr ihi ruma ina ñk ly ñunxu Õuxr la hta ik itydi ik hjtu tazh hyrh inmm ristw Óinp hlxm tuwylu itbhal 'p'b'lp ina irxa itwa bl il yidt alw ñiinyb ita bijhlu icpx lk dgnk rbd rmat alu idgnk duy Ólt alu hljbw ñmxr Ólm Óinpl yudiu iulg ik irbd Õda inb hwlwm ina ik tuucm hmkm itua ly Õiix Õnia Õhiixw Õhily 'l'z 'imkx 'maw hwytu itbhal htbha biwt ñma ihla ñk 's's 'a'a ñmz buriqb icpx lk il

§ 47–§ 49

Sefer Shimmush Tehillim N1878 10

('a g`m 'lht) Õ i h l a i n j p w butë § 47 sumluq ribyd tdx Ñy bs ñiihkd ñiniiyl ñinrqmb rujqu ñirlim ñirj imb butku ('b a`m 'lht) l i k w m i r w a lw Õwhu .Õwniu 'b ñm 'm ('b a`m 'lht) i r w a ñm 'a 'ñ'm'a . ñ u m a úus ñm ñun 'Õ'b (d`i a`m 'lht) Ó u r b 'lht) g u r y t l i a k lw Õwhu (d`i a`m 'lht) 'lht) g u r y t l i a k 'k ñm 'c 'a'b'c ('b b`m i x x u t w t h m 'm ñm 'b 'Ñë'k'h 'igb ('b b`m 'a .Õb 'jmigb ñurxah (b`i b`m 'lht) i w p n 'lht) l . . n x x u t w t i w p n i l y i h l a ñm ('z b`m

15

ia ('b d`m 'lht) u n n z a b Õ i h l a rumzm § 48 Õy hiti ruma hlil hrqm ua ñibux Óly huh d`m 'lht) h m u q 'h ñm 'x 'i'x auhw ulw Õwh ('b d`m 'lht) Õ i h l a 'a ñm 'i 'x'h 'igb (z`k ..qia 'igb

huh ia ('b h`m 'lht) . i b l w x r rumzm § 49 ulw Õwh Õy hiti ruma atwib attia Ól ñm 'r 'Õ'r ulw Õwhu .Ópa wuju atiz xwm ly 'lht) d y u 'd ñm 'l ('b h`m 'lht) . i b l w x r ..'t'm'd 'igb (x`i h`m

O1531a g`m 'lht)

. Õ i h l a i n j p w 'sp butu § 47 dibyu Õuq Ñy bs .ñiihkd ñiiniyl ('a rujqu ñjlim ñjrim ñib hib 'tku sumluq .Õwniu .Õinrq ijëdqmb

5

. u n y m w u n i n z a b Õ i h l a .'m 'sp § 48 hlil hrqm ua ajx Ól huh ia ('b d`m 'lht) .hiti ruma

ia ('b h`m 'lht) i b l w x r .'a'm 'sip § 49 tizd xwm ly ruma atwib attia Ól huh .Ópa wuju

34*

§ 44–§ 46

10

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

lcnhl buj ('b 'm 'lht) . i t i u q h u q § 44 . i t y u w im dui .h'i ulw Õwh .tuyr tuxurm 'm 'lht) . h w u x i t r z y l ñm ah ('b 'm 'lht) (d`i

y m w i u i l a j i u ' i i i i t i u q h u q § 44 ua rw dim ywun tuihl ('b 'm 'lht) i t y u w Õwh Õy rqbb utua rmai ñujlw ua jpuw Õiawn lk ly awnu Õr Ólm rmai ñku ulw tuymdb itab Óinpl Õimr lk ly Õru icpx hwytu ila ymwtw rm luqbu ikbbu ila ab rwa hzh rwh dim inlichu inucru .luzglu inliwklu inliphl ywr tulilyb (z`i z`j buia) i p k b s m x a l l y inumm inmm inijlp ihla ñk ly jpwmu ñid al lyu ik inymwtu udim inyiwuhu {udim} inlichu Õwb Õinuibahu Õiinyh tqyc ymuw hta Õly jis hlsëmh 'a'a'a rbdh hihi .'s's's

5

10

15

('b a`m 'lht) . l d l a l i k w m i r w a § 45 injpw ('b b`m 'lht) . g u r y t l i a k Õa Õirumzm 'gh ula ('a g`m 'lht) . Õ i d l a Ómuqmb 'xa udimyhu Ótunuma ñm Ótua uljb hart htau Õuib Õimyp 'g ñtua ruma .Õiludg Õialp

15 12a

5

ñuxb ('b b`m 'lht) . g u r y t l i a k duyu § 46 'z utua rumau hnyth Õulx tlawl auh úk ñm 'c .abc ulw Õwhu .ñwitu Õimyp tib ('b b`m 'lht) . l i i a k h m Õm ñm . i d l a ñm úla (b`i.'u b`m 'lht) . i x x u t w t (b`i.'z b`m 'lht)

10

12b

5

33*

ljbt alw ('b a`m 'lht) l i k w m i r w a § 45 ulw Õwh Õy hzh rumzmh rmat .Ótklmm 'm'r'i rumzmh rxa rmaiu Õui lkb Õimyp 'g ik hljbh ñm lcnaw qxw ñkuw ix la urma rwak Õumyw idil haibm hljbh itab ñk ly .tubutk tksmb 'l'z 'itubr hljbh ñm inlictw qxw ñkuw ix la Óinpl idk itkalmb xiura al amw itrugi ik ila ymwt ñk ly inuzmu inucr qiphl lkuaw inw rps 's'n'a ..tazh hyrh ñm inlichu . . Õ i m i q i p a l y g u r y t l i a k § 46 (utua) rmat .Õulx tlawl buj ('b b`m 'lht) Õypu Õyp lk rxau Õimyp 'z hbikw tyb bwt Õimxr ask ly bwui Ólm la 'mat iwpn htuua rwa Õimxr ask ly taz hywb hzh hlilb inyidutu ininytw Óinplm wqbl Õiitma Õirbdb lauw inaw inulp rbd qps ilb Õiwrupmu blh ly Õiiucru Õinuknu ..'s's's 'a'a'a abc rw Ólm Õwb llk Õhb hz ruma hlipt tymwhl buj ñk umku tumw 'g Õyp lkbu 'imyp 'g rumzmh hiÃhÂuÈ´hhÂaÈi Õwb lauhi ñurjjm layumw ana hrc lkm lcnhl buj auhu dim hnyttu hqucu hrc lkm inlichu itlipt ymw Õwh ..yr lkmu

§ 44–§ 46

Sefer Shimmush Tehillim N1878

('b

5

'm 'lht)

O1531a

. ' i i i t i u q h u q rumzm § 44

a`m 'lht) . l d l a l i k w m i r w a rumzm § 45 ('b b`m 'lht) . g u r y t l i a k rumzmu ('b uljb ia ('a g`m 'lht) Õ i h l a i n j p w rumzmu ruma Ótut ñrxua ñumquau Ótunmuam Óti Õy ñinmz 'g Õui lkb Õimi 'g Õirumzm 'g ula ..ñbrbr ñisn imx tau Õhlw Õwh

Õulx tliawl ('b b`m 'lht) l i a k but § 46 ñinmz 'g hiti rumau amuid himyjmb Õuq rumau wn rb Õy iytwt alu awmr dy ilcu ñmz rumau Ómrgl Óumdu ñinmz 'z awmrb hiti ..dx

a`m 'lht)

. l d l a l i k w m i r w a .'sp § 45 ('b b`m 'lht) . g r y t l i a k 'spu {spu} ('b ia ('a g`m 'lht) . Õ i h l a i n i j p w 'spu Óëruxa ñimiqmu Ótunmuam Óti ñilijb Õui lkb ñimui {ñinmiz} 'g ñuhti ruma .Ótuxt .ñibrbr ñisin imx tau .ñinmiz 'g

20

175a

('b b`m 'lht) g r y t l i a k 'sp butu § 46 himyjmb Õuqu amui lk Õuc Õulx tliawl iytwt alu ñinmiz 'z hiti rumau amuid awmrb hiënëq rumau .Ómrgl Óumdu wnrbl .'a ñinmiz Ól Óumdu ñinmiz 'g ñbut

32*

§ 41–§ 43

Sefer Shimmush Tehillim S1551

25 6a

('a z`l 'lht) . Õ i y r m b r x t t l a § 41 hz uily rumau Õim ub Õiwu suk xq rukwl ihupau hiwir ly bhu ulw Õwh Õy rumzmh Õwhu Ñiqmu unii qipm dimu hiti iqwau ah ('a z`l 'lht) . r x t t l a ñm úla .auh ulw .'a'h airjmgb ('m z`l 'lht) Õ r z y i u uiu ñm

L34

10

15

5

lcnhl ('b x`l 'lht) . Ó p c q b l a ' i i § 42 Óily Ñyi Õau .unmm rpusw yrh ñuwlm .hiti ilcu riual acu rxwb Õuq yr Ólm .ha ulw Õwhu

11a

5

('b j`l 'lht) . i k r d h r m w a i t r m a § 43 Õimyp 'z rmatu riual rxwh tulyb Õuq ñm ah .ih auh ulw Õwhu .hnyttu Õwh Õy . i t r m a ñm dui (d`i j`l 'lht) . i n m m y w h ('b j`l 'lht)

10

15 11b

31*

a n q t l a Õ i y r m b r x t t l a d u d l § 41 Õim xqi rukwl ('a z`l 'lht) . h l u y i w u y b ulw Õwh Õy rumzmh hz uily wuxliu xlmu lyu uinp ly Õimh ñm ñtiu .rukwh hqwiu l aÈ rmai Ók rxau .uturkw unmm aciu .uixl 'lht ;'u d`l tumw) Õ i p a Ó r a ñunxu Õuxr ul rizxhu 'p'b'p hzh wiah ly Õxr (u`j u`p duy ihi lau hnuwarbk uily tbwuim utyd .htw al uliak turkwh hzm aci Óa rukw 'a'a'a hzh rbdh hihi ha ñuily la Õwb 's's's l a ' i i i r i k z h l d u d l r u m z m § 42 buj (Óliau 'a x`l 'lht) i n x i k u t Ó p c q b ulw Õwh Õy utua rmai uiajx ly tuduhl rmai Ók rxau umuqb Õui lkb 'imyp 'd 'ugu ('u d`l tumw) ñ u n x u Õ u x r l a ' i i i ' i i i ly tuduhl Õinunxtbu ikbb itab Óinpl h u h i Õwb ituggwu itunudzu iywpu iajx 'ugu ('u d`l tumw) ñ u n x u Õ u x r l a h u h i 's's's 'a'a'a

. d u d l r u m z m ñ u t u d i l x c n m l § 43 .inuwlb ajxm ikrd hrmwa itrma hnyti Õulx tlawl buj (Óliau 'a j`l 'lht) rmaiu 'imyp 'u'j hbikw tyb hlilb rmaiu Õluy ihla inpl llpthlu ñnxthl Õyp lkb .Õimk uinpl bl itkpwu tazh hlilb itab uimxrb rwa Õimwb laÈ la ipk itwrp .itqyc yumwl ila unza hjiu inymwi uidsxu digiu .tazh hlilb Õulxh lyb ila aubiu Õa hz rbd tydl lauw inaw taz itlaw Óruch lkb itlaw wrpiu Ók ua Ók hihi hz ila ydui wudqhu arunh Ólmh Õwb itniwb lhlilhn {hlilb} lauw inaw rbdh idixi bkwiu 's's's 'a'a'a hnuwar taz .Õinbl Õinidsb

§ 41–§ 43

Sefer Shimmush Tehillim N1878 25

30

82a

O1531a

huh ia ('a z`l 'lht) r x t t l a rumzm § 41 Õy hz rumzm wuxlu axlmu aim bs rmx iur hiwur ly bhu .dëxbcëb iqwau ulw Õwh . r x t t l a 'a ñm 'a 'h'a ulw Õwhu ihupau ('m z`l 'lht) . Õ r z y i u 'u ñm 'h ('a z`l 'lht) ..'u'h 'ujmigb

('a

rumzmu ('b x`l 'lht) Ó p c q b l a rumzm § 42 tia ia ('b j`l 'lht) i k r d h r m w a i t r m a arprpwb qup ñujlw ua wëiëb Ólm Ól Ópau Õhlw Õwh Õy ñuhti ilcu ariual atiz xwm ly hiti ruma but .hnytu Õimwl h w u x ñm 'h 'i'h ulw Õwhu ..hiti l a ' i i ñm 'i (g`k x`l 'lht) . i t r z y l i t r m a lw Õwhu ('b x`l 'lht) Ó p c q b 'h'a ('b j`l 'lht) . i k r d h r m w a h r m w a y w h ñm 'h ('b j`l 'lht) i t r m a ñm 'a Ó p c q b l a Õw 'a'yë (d`i j`l 'lht) . i n m m 'i (g`k x`l 'lht) . h w u x ñm 'x 'i'x ('b x`l 'lht) ('b x`l 'lht) . . Ó p c q b l a ' i i ñm

. i n i x i k u t Ó p c q b l a ' i i i .'sp § 42 hrmwa i t r m a 'spu ('b x`l 'lht) ?h .wib Óly ata ia ('b j`l 'lht) . i i k r d .arprpwb hmxh Ñnh Õduq ariual {qup} tau aiimwl ñilt Óëpau ñirumzm 'b ilcu .Óluk wuju tizd xwm ly ruma butu .hnytm

15

z`l 'lht)

Õ i y i r m b r x t t l a 'sp § 41 .ihupa lau hiwir ly 'ma

30*

§ 37–§ 40

10

15

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

ub wiw Õuqml duy .htua xwmu tiz ñmw hz Õuqmh inb urmai Õulwu sx hrc g`l 'lht) . ' i i b ñm dui .dudi ulw Õwh .rumzmh t c y ñm uiu ('b g`l 'lht) . u d u h ñm ah ('a . r c u i h ñm ah .ñiy uiu úulxb (a`i g`l 'lht) ruma Õitm hinbw 'ttal duyu (u`j g`l 'lht) hti wuju atiz xwm ly ulw Õwh Õy utua .hinb uixiu

ruc ulw Õwh Õy rumzmh 'imyp 'j uily uniywp burbu uninuy burb hwah taz iklm Õiwnynu Õitmu Õikluhu Õijyum hilluy hinunxtu hikb luq ymwu hapru hily Õxr tuih ilbm dlt rwa tudluhu hnuirh rumwu hihiw huhi ix la Õwb Õitm alu ñimmuw hl ñtiu ñmwh xqi Ók rxau .'s'a hz rbd xuwml Õgu hnuirh imi lk hqwmu hlkamb lukal dlil ñtilu dam buj hdlh rxa dluh ix la rumzmh Õw .dam buj unmm tutwlu .huhi

('a d`l 'lht) . u m y j t a u t u n w b d u d l § 38 Õwh Õy utua ruma ñujlwu rw inpl Óltwk h d u p ñm ap .alp ulw Õwhu .ñx 'cmtu ulw 'lht) . Õ i n b u k l ñm dml (g`k d`l 'lht) . ' i i 'lht) u m y j t a u t u n w b ñm úla (b`i d`l Õwh Õy utua ruma Órdl duyu .'uku ('a d`l .wurdl buj auhu xilctu ulw

15 10a

5

10

20

Õa ('a h`l 'lht) . i b i r i t a ' i i h b i r § 39 'g rqb lkb ruma Õibir ilyb Óily umq ñm dui .hi ulw Õwhu .Õxcnm htau Õimi q z x h ñm ah ('a h`l 'lht) . i m x u l t a Õ x l ('b h`l 'lht) . h n c u ñ g m

h`l 'lht)

15

10b

auh ('a u`l 'lht) . ' i i d b y l x c n m l § 40 .tma auh ulw Õwh awib amgtp lkl buj

29*

i n p l u m y j t a u t u n w b d u d l § 38 trc lkm lcnhl ('a d`l 'lht) . Ó l m i b a ulw Õwh Õy hltiu rumzmh butki uipdur larwi ihla 'iii Õwb rubg Ñyi hlp la uhu Õihla 'p'b'pl btkh hz hwuy ina ñunxu Õuxr lk úkm inaicuiu ily Õxri Õluy Ólmu Õiix Õiri ituau hjml hjml Õtua lipwiu ipdur rubg Ñyui hlp la Õwb hlyml hlyml .'s's's 'a'a'a

5

. i b i r i t a ' i i i h b i r d u d l § 39 'b'p ulw Õwh Õy rumzmh hz rmai ('a ryw inpl Õimh Óupwiu Õim suk ly 'imyp ñucr ihi rumzmh rxa rmai rwa hzu uibiua ily Õxrtw Õimxr alm Ólm Óinplm udim inlictu inyiwutu 'p'b'pm itmqn Õuqntu auh dbaiu utludgm uhdirutu uhlipwtu hi Ólm la Õwb unumm lku lunugn {upug} lku .'s's's aaa ('b u`l 'lht) b r q b y w r l y w p Õ u a n § 40 tuyr tumhb ipu ywr ip rikshl buj 'ugu ruc Õwh auh hzu ulw Õwh Õy rumzmh rmai ymw Óa Õlytt la itqycm Õluy ihla Õwb tuyr tuixm inlichu itliptu itqyc hariwk rqbb ty lkb rmai uk dlÅaÈ hix lkm lcniu rqb lkb rmai ua .tuixh .hyr

§ 37–§ 40

Sefer Shimmush Tehillim

20

N1878

O1531a

wuju atiz xwm ly ulw Õwh Õy hiti ruma ('i g`l 'lht) ' i i ñm 'i 'h'u'h'i ulw Õwhu .hiti ñm 'u ('b g`l 'lht) . r u n k b ' i i l u d u h ñm 'h 'u ñm 'h 'y'u 'igb (a`i g`l 'lht) ' i i t c y 'y ñm 'u 'a'y (a`i g`l 'lht) . r u d u r u d l úusd ñm 'h 'u'h 'igb (u`j g`l 'lht) d x i r c u i h 'h (x`i g`l 'lht) . . u i a i r i l a ' i i ñ i y h n h

ly wuxlu hily iltu hiti 'tk aiqunimd .wuju tizd xwm

ruma ('a d`l 'lht) u t u n w b rumzm dudl § 38 ñinmz 'i hrunral lëiiy dk ulw Õwh Õy hiti Órbx abziwl tiyb ia but .'a'l'p ulw Õwhu hbr imq himiy lizu hiti ruma amluj ñm h d u p ñm 'p {alp ñm 'pë} 'a'l'p ulw Õwhu 'a (b`i d`l 'lht) u k l ñm 'l (g`k d`l 'lht) ' i i ..'b'a 'igb ('a d`l 'lht) u t u n w b 'b ñm

174b 'lht)

5

Õdq hiti rumju ulw Õwh Õy butk § 39 i m x u l ñm 'i 'h'i ulw Õwhu ariybd ayrt 'i'h 'igb ('a h`l 'lht) ' i i 'i ñm 'h ('a h`l 'lht) (x`k h`l 'lht) . h g h t i n u w l u 'h ñm ua 10

. u m y j t a u t u n w b d u d l 'sip § 38 Õdq liiyd ñam ñiqusp ñirt ñilia ('a d`l Õa butu .ñinmiz 'z ruma .ayrad ajilw amiluy ñm Ódsx bzwtd bzitwtd {wb} tiyb butu .akrudq bg himiy liziau hiti ruma atmuxl ('a d`l 'lht) u m y j t a u t u n w b .xuwml tizd xwm ly wuxl l???wn atmxëw

h`l 'lht) . i b i r i t a ' i i i h b i r .'sip § 39 ('b u`l 'lht) . y w r l y w p Õ a n .'spu ('a Õdq ñuhti rmju 'tk {??} ñirumzm 'b ñilia t a ' i i i h b i r butu .ariybd rqb ayrt ua Ól qiym rbg huh iëa ('a h`l 'lht) i b i r i .ñinmiz 'g Õui lkb ñimui 'g hiti ilc Ól ins

28*

§ 34–§ 37

Sefer Shimmush Tehillim S1551

25 5b

yrh ñiyl ('b a`l 'lht) . i t i s x ' i i b § 35 .hi auh ulw Õwh tiz ñmw ly utua wuxl ah ('b a`l 'lht) . i n j l p Ó t q d c b ñm dui (h`k a`l 'lht) . ' i i l Õ i l x i m h ñm

L34

9a

5

buj ('a b`l 'lht) . y w p i u w n i r w a § 36 rxa Õui lkb utua ruma Õimxr wqbl .Ótlpt

10

15 9b

5

5

hwal ('a g`l 'lht) . Õ i q i d c u n n r § 37 ly ulw Õwh Õy utua ruma Õitm hinbw

27*

10

. Õ l u y l h w u b a l a i t i s x ' i i i Ó b § 35 jlmhlu hyr hsiptm lcnhl ('b a`l 'lht) rqbu rqb lkb utua rmai spti Õa .hnmm ruc rumzmh rxa rmai ñku ulw Õwh Õy inlich ibiua lk dim Ób itisx Õluy ihla dimt Óidsxu Óimxru inrcnt yr lkmu hyr hsipt lkm inrmwtu inubbusi inurcni hihau lwka itunuyb Õau .Õiyr Õirbd lkmu inurmwi Óidsxu Óimxr rzka dib samn hrcmu hrual hlipam inaicutu hrc tyb irisa lk Õy linrsitun {inirutu} .hxurl ..iuÇdÄiÇ wudqhu ruhjh Õwb larwi .hajx iusk ywp i u w n i r w a § 36 ahla Õwh tam Õimxr twqbl ('a b`l 'lht) Õly uhu ulw Õwh Õy Õimyp 'd urmal buj Ñima Ólm rumzmh rxa Õyp lkb rmai ñku illym yurl ñpitë{?} la an hlily bru xk lau inuyl wqbt lau iajxl ñpit lau ñka illymk innidt lau ijpwmk inilypt Õimxr ask lyu innidt Õimxrbu dsxb Óinpl ñunxtb itabu jpwml iaubb bwt dbknh Ómwb ikrc ly hlixm Óinplm wqbl dbknh Õwb hzh rbdh il hihi ÕlÅyÇ arunhu alw hwal .'s's's 'a'a'a larwi ihla ulw Õwh Õy hzh rumzmh butki lipt Õxrtw Õiix Õihla 'm'r'i uraucb hltiu hirbh rumwtu ila ymwtu ily Óniy suxtu alu hyr Õuw hl yrai alw 'p'b'p tazh alu hiymb rwa dluh upgni alu ñililu ñidw alu tdll hiuarh hywh dy hpugm aci 'a'a'a ÕlÄyÇ arubh Õwb hz hnuirhm lipt 's's's ('a g`l 'lht) . ' i i i b Õ i q i d c u n n r § 37 wuxlu tiz ñmw xqt Õitm hinb rwa hwal

§ 34–§ 37

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

Õwhu .'q'r'w't 'igb (g`i u`l 'lht) u l p n Õ w w x r ñm 'r 'Õ'r ('b h`m 'lht) i b l w x r lëw (z`j h`m 'lht) d y u 'd ñm 'm ('b h`m 'lht) i b l .'t'm'd 'igb

15

('b a`l 'lht) . i t i s x ' i i Ó b butu § 35 Õau ulw Õwh Õy rumzmh wuxl gizwd aniyl xwm ly hiti wuxl aigs wiwt hipugë huh ..hiti wuju atiz

aim ly wuxl {???} .aiiniyl 'sip § 35 wuxl ñigs wwx hirgp huh iau .gizwu xwmu hiti wuju xwm ly

hdil ('a g`l 'lht) Õ i q i d c u n n r rumzm § 37 ñtëim ahnbd attialu aqunimd hbr hygid

adil ('a g`l 'lht) Õ i q i d c u n n r 'sip § 37 ñitim hinbd attialu .adil hb ruygid

26*

§ 31–§ 34

Sefer Shimmush Tehillim S1551

15

20

anuwl ('a x`k 'lht) . a r q a ' i i Ó i l a § 32 ulw Õwh Õy utua ruma Ómy Õilwiw ('a x`k 'lht) d u d l dml ñm ah .ih auhu rumzmh úusd Õm ñm dui .tuitua úulxb .'w'b't'ab

('a j`k 'lht) . Õ i l a i n b ' i i l u b h § 33 hybw xqu wmw uar alw Õim xq yr xurl alw lqdd ñily hybwu hbryd ñijibrw wuxlu Õim lw hrdqb Õtua ñtu irp hwy txt hrdqh dimytu bryb 'imyp 'i uily tibh ryw ly Óupwtu Ñrabu Õibkukh dui ñm úla auh ulw Õwhu .Õuih iacumb ñm ah .'q'i'a úulxb (a`i j`k 'lht) z u y ' i i d ('a j`k 'lht) . u b h

auh ('a 'l 'lht) . t k u n x r i w r u m z m § 34 ñm úla .la auh ulw Õwhu yr rbd lkl buj ñ y m l ñm dml ('b 'l 'lht) . Ó m m u r a (g`i 'l 'lht) . Ó r m z i

L34

'lht)

15

8b

5

10

15

25*

i r u c a r q a ' i i i Ó i l a d u d l § 32 rumzmh hz rmai Õibiua tarql ('a x`k an inlichu inymw Õipdrn tqyc ymuw rmaiu hludgm uhdiruhu ulah Õiyrh Õibiua dim wqbi rwa 'p xmwi lau 'p'b'p ily lidghw iÇhÅ Õwb il ajx rwa ly hrpku hxils inmm ahÄ

('a j`k 'lht) Õ i l a i n b ' i i i l u b h § 33 al rwa Õim xq (hxurl) abtid hxurl xqu qumy rub ñugk Õluym wmw lharn lqdm ñily hwlwu hbry lw ñily hybra wdx srx ua hrdqb lkh ñtu irp hwuy uniaw rmat Ók rxau .rumzmh hz uily rumau inaprtu inrzyt ik itisx Ób ihlau iklm ñk uhi hiÄ Õwb ily hnux rwa xurh rstu rqbb Õimyp 'g hybwhhu rumzmh rmat hari rwa Õuqmb (xintu) tinxu hlilbu ñtu 'imyp 'g duy rmat inwh rqbbu .Õibkukh .tutwl ul . d u d l t i b h t k u n x r i w r u m z m § 34 hz rmai Õiyr tumulxm jlmhl ('a 'l 'lht) tinytb utjmm Õuqiwk rqbb (r)umzmh Óinplm ñucr ihi Õy Õimyp 'a'k Õulx Õxriu itqycu itlpt ymwiw tulipt ymuw buj Õau 'yr Õulxm inliciu inyiwuiu ily ñb úsui tumulx tmiiq rwak uhmiiqu uhqzx rwak Õqzxu Õapr haupr ñikirc Õau .bqyi Õapr ñk uilxm hduhi Ólm uhiqzx tapr .whm ludgh Õwb

§ 31–§ 34

Sefer Shimmush Tehillim N1878

25

30 81b

5

O1531a

iqusp inh ruma ariyb wbkml tiyb ia 'x 'lht) Õ i p l a u h n c ñm ñinmz 'zu ahnduab z`k 'lht) i r u a ' i i butu twbktm aihu ('x Õwh Õy Órtb itadë aiuxl ua ablkl ('a ..ulw ('a x`k 'lht) a r q a ' i i Ó i l a rumzm § 32 .Ól insd a(r)bg lbql ulw Õwh Õy ruma 'igb ('a x`k 'lht) d u d l ñm 'h 'i'h ulw Õwhu . Õ l u y h d y rumzmh úusd 'm ñm 'i .'q'l'h 'h Õwh aci duyu .wbtad 'igb ('j x`k 'lht) 'm ñm 'i ('j x`k 'lht) . Ó m y t a h y i w u h ñm 'igb rumzm úusb ('j x`k 'lht) Õ l u y h d ..wbtad

('a

bs axurl ('a j`k 'lht) ' i i l u b h rumzm § 33 wau ryd ñiprj bsu awmw ñimx ald aim ñuhti bhu irip diby (a)ld lqdl ñipuj hz hily wuxlu aëlëimb atdx hrdqb dy awmrb Õimyp 'g ulw Õwh Õy rumzmh aibkuk tuxt hiti bhu awmw qsi ald qup al dy ñinmz 'g hily wuxl arpcbu z u y h u h i 'i ñm 'a 'h'a ulw Õwhu awmw ñm 'h 'q'i'a 'igb (a`i j`k 'lht) ñ t i u m y l ('a j`k 'lht) . . ' i i l u b h

('a j`k 'lht) . Õ i l a i n b i i i l u b h § 33 ñijuw bs awmiw imx ald aim bs .axurl lqdd ñipujwau .rzyuid arjux ua ñiynynd aimb hridqb ñuhti bhu ñirip dby ald (t)xt hÇtÄ´aÇ bÂhÅu awmrb 'miz 'g hily wuxlu Óupwu .'miz 'g hily wuxl rpcbu ai(i)bkuk amui ald dy hiuliy

Ó b rumzmu ('b 'l 'lht) . Ó m m u r a rumzm § 34 . y w p Õ a n rumzmu ('b a`l 'lht) . ' i i 'd ('b h`m 'lht) . i b l w x r ubh rumzmu ('b Õwhu .Õulgd ñuqijmsl {qmsl} ula Õirumzm lw ñm 'a 'l'a ('b 'l 'lht) Ó m m u r a . Ó r m z i ñ y m l ñm 'l ('b 'l 'lht) Ó m m u r a a`l 'lht) i t i s x Ó b lw Õwhu (g`i 'l 'lht) ('b a`l 'lht) i n j l p Ó t q d c b ñm 'i 'h'i ('b (h`k a`l 'lht) . ' i i l Õ i l x i m h l k ñm 'h ('b u`l 'lht) y w r l y w p Õ a n lw Õwhu ua Ób ña 'igb ('b u`l 'lht) Õ a n 'n ñm 'a 't'm'a 'Õ'b'l'a 'igb ('a u`l 'lht) ' i i d b y l 'l ñm ñm 't ('x u`l 'lht) . Ó d s x r q i h m 'm ñm 'm

10

a r q a i i i Ó i l a 'k 'sip § 32 .Ól insd rbg lbql

'lht)

u`l 'lht)

10

x`k 'lht)

15

. i n t i l d i k i i i Ó m m u r a 'sip § 34 ('b a`l 'lht) . i t i s x i i i Ó b 'sip ('b 'l w x r 'sip ('b u`l 'lht) . y w p Õ a n 'sip ñirumzm ybra ruma ('b h`m 'lht) . i b l .ñuqul blu ñuqijmujsl .ullh

24*

§ 27–§ 31

Sefer Shimmush Tehillim S1551

tlawl buj ('a g`k 'lht) . i y u r ' i i § 27 'z utua rumau hnythu Ómcy rhj .Õulx t u a t Õyp lkb rmatu ñwitu Õimyp auh ulw Õwh .'uku (z`i 'i 'lht) t y m w Õ i u n y 'n ñm ah ('a g`k 'lht) . i y u r ' i i ñm 'i .hi .'Ó'n'h tuituam ('g g`k 'lht) h i w p n d

L34

7b

5

25 5a

llpthl buj ('a d`k 'lht) . Ñ r a h ' i i l § 28 újwm lcnhl buju utlipt rxa Õui lkb .Õim 10

h`k 'lht)

. a w a i w p n ' i i Ó i l a d u d l § 29 hil tiad ñdy lkb rqb lkb utua rmai ('a ('a h`k 'lht) . Ó i l a ñm úla biztwmë aqy i m ñm dui (a`i h`k 'lht) . Ó m w ñ y m l ñm dml (b`i h`k 'lht) . h z 5

10

ñib hrc ul wiw iml ('a u`k 'lht) i n j p w § 30 sx hibwb wiw iml ua hwbib ñib Õib úla .lcniu ulw Õwh Õy utua rmai Õulwu ñm dml ('i u`k 'lht) . Õ h i d i b r w a ñm 'lht) i t b w i a l ñm ah ('z u`k 'lht) . y u m w l Õhu ('j u`k 'lht) . Õ i a j x ñm dui .'uk ('d u`k .Õiqusp 'b'i

Õimyp 'x'i hybwhhu rumzmh rmat § 28 hb ibwuiu lbt haulmu Ñrah 'iiil rmai rbd lkl ñxlu hxlchl ('a d`k 'lht) ruhjhu ((Ózhu iqnh)) Õwh Ñm Ñm 'm'r'i larwi ihla 'iii Õwb hz rbdb xilcaw .'s's's 'a'a'a Ñm Ñm Ózhu iqnh Õwbu 'lht)

15

. a w a i w p n ' i i i Ó i l a d u d l § 29 'mai hucm rbdl ua dumll xilchl ('a h`k ihla la ihla l'iii htan rmaiu rumzmh iklm Óinplm ñucr ihi ix la ituba ihlau ..'s'a hi ia ihlau

8a u`k 'lht)

5

wbkml tiyb ia ('a z`k 'lht) . i r u a ' i i § 31 aihu axruab Õiqusp inh ruma ariyb .twbktm 10

23*

. a w d t u a n b r s x a a l i y u r ' i i i § 27 tlaw ltuwyl hcrt Õan (Óliau 'a g`k 'lht) rumzmh hz ruma 'd lilbu Õimi 'g Õuc Õulx Õiw ty lkb idw la trkzhb Ótjm inpl huhi rmat ubw tumwh lkb idw la huhi Óinplm ñucr ihi 'mai Ók rxau idw la ludgh Õwh uhu ituba ihlau ihla 'iii lauw inaw rbdh inyidutw ruhjhu iqnhu tazh hlilh itlaw lwrptun {wrpmu} Ómm ly Õikuryu Õimynu Õibry Õirbdb Õulxb 'a'a'a larwi ihla 'iii Õwb Õtkrym 's's's

' i i i { Õ i h l a } i n j p w d u d l § 30 hz rmai hwbib ua Õib hrc lkl ('a ihlau ihla la ihla hta rmaiu rumzmh tuymdbu ikbb itab Óinpl ix la ituba yurk il hwyt an lau hrch tazm inlictw inlipwhl dgnm itunuy il udmyi lau illym .'s's's 'a'a'a ix la Õwb

imm iywiu i r u a ' i i i d u d l § 31 rmai ipwkml wqbml ('a z`k 'lht) . a r i a inyiwuh Õimxr alm Ólm rmaiu utua yrhl lkut alw hyrh hirbh ñm inlichu alu ibw Õirbia 'x'm'rm dxa qizhl alu il .'s 'a'a ila hmÅ Õwb hnmm dxpa

§ 27–§ 31

Sefer Shimmush Tehillim N1878

10

15

('a g`k 'lht) r s x a a l i y u r ' i i § 27 amui iluk Õucu Ómrg ikd Õulx tlawl Õy ñinmz 'z Óumdl tiyb dk hiti rumau 'h ('a g`k 'lht) i y u r ñm 'i 'h'i auhw ulw Õwh úusb ('u g`k 'lht) Õ i m i d 'i Õimw ñm i w p n d 'n ñm ua 'h txt 'i lw 'igb rumzmh ..'Ó'n'hd 'migb ('g g`k 'lht) b b u w i

g`k 'lht) r s x a 174a

a l u i y u r i i i .'g'p 'sp § 27 amui Õucu Ómrg ikd Õulx tliawl ('a ñmz hiti rumau awmrb lukit alu {alu} .ñinmiz 'z Óumd tiybd

ilc ('a d`k 'lht) Ñ r a h ' i i l rumzm § 28 ulw Õwhu Óitrzy Óiirbu ulw Õwh Õy hiti qrwt 'igb ('a d`k 'lht) ' i i l lw 'l ñm 'm 'z'm ('u d`k 'lht) . . u i w r u d r u d h z ñm 'z

. l b t h a u l m u Ñ r a h i i i .'d'k 'sip § 28 Ótiiny qidbu hiti ilc ('a d`k 'lht)

('a h`k 'lht) a w a i w p n Ó i l a rumzm § 29 xilctu ulw Õwh Õy rpc lkb hiti ilc 'l ('a h`k 'lht) Ó i l a ñm 'a 'i'l'a ulw Õwhu i m 'm ñm 'i (a`i h`k 'lht) ' i i Ó m w ñ y m l ñm ..'w'b't'ad 'igb (b`i h`k 'lht) w i a h h z

i w p n i i i Ó i l a d u d l 'h'k 'sip § 29 rpcu rpc lkb hiti ilc ('a h`k 'lht) . a w a .xlcm tau Õiiq tad

auhw iml ('a u`k 'lht) i i i n j p w rumzm § 30 hiti ruma aqy ilim lkb ua hwbib ua Õib 'a 'i'h'l'a ulw Õwhu bzitwtu ulw Õwh Õy ('i u`k 'lht) Õ h i d i b r w a ñm ñm 'l i t b w i a l 'l ñm 'h ('z u`k 'lht) . y i m w l Ó d s x i k 'k lñmn 'i 'q'l'h 'igb ('d u`k 'lht) ..Õiqusp 'bi auhu 'q'r'w't 'igb ('g u`k 'lht) 20

O1531a

5

('a u`k 'lht) i n j p w d u d l .'u'k 'sip § 30 lkb ua .aibwb bihi ua Õilj tuuh Õau .hituuk ruma .aqyd ilim

tiuh ia ('a z`k 'lht) i y w i u i r u a ' i i § 31 ua ñisdhd ñipërë{?}j bsu iunrq bs ariybd dy ulw Õwh Õy rumzmh hib butku hinqd ñuhti likahu ('b z`k 'lht) u l p n u u l w k l a 'a 'h'a ulw Õwhu .ñilipn ñuniau ariybl qusph war ñm 'h (b`i z`k 'lht) i n n t t butu (a`i z`k 'lht) . ' i i i n r u h auhw hlymlw

22*

§ 23–§ 26

Sefer Shimmush Tehillim S1551

4b

hi Óinplm ñucr ihi rumau tutwl ul hmkx lkbu Ótrutb 'ulp bl ua ibl xtptw 'a'a'a dumliw hm Õluyl xkwi alw .'s's's

L34 7a

5

5

10

15

20

hz ('b 'k 'lht) . h r c Õ u i b ' i i Ó n y i § 24 druu ñmwb utua wuxl .ñidl buj rumzmh qurzu Óidiu Óinp xwmu Õimyp 'z xlmu Õimu dui .uhi ulw Õwhu hrc lkm lcntu Óidgbb ('d 'k 'lht) . h l s ñm 'h ('b 'k 'lht) . Ó n y i ñm ('i 'k 'lht) . u n i a r q ñm 'u

ia ('b a`k 'lht) . Ó l m x m w i Ó z y b § 25 hz ruma ñujlw ua br inpl lziml tiyb xwmu tiz ñmw Õy 'p'u ulw 'wh Õy rumzmh dru ñmwb utua wuxl Õih rysl duy .Óinp hnui) . u p y z m Õ i h d u m y i u 'p'u xlmu Õimu . Ó z u y b d u d i ñm dui .Óhi ulw Õwh (u`j 'a ñm 'k (d`i a`k 'lht) . h m u d ñm 'h ('b a`k 'lht) ñucr ihi rmatu (g`i a`k 'lht) . u m t i w t i k hzm acuih arunhu rubgh ludgh Õwh Óinplm lwum hta ik upyzm Õih jiqwtw rumzmh 'a'a'a Õrbwt hta uilg ñuaw Õih tuagb .'s's's ('b b`k 'lht) . i n t b z y h m l i l a i l a § 26 Õgu arit alu utua ruma rhn rubyl buj ñm úla .ha auh ulw Õwhu tuyr tuix inpl (b`l b`k 'lht) h w y ñm ah ('b b`k 'lht) . i l a ruma Óanuwb tygp Õa duyu .rumzmh úusd 'z Õimyp 'z utua ruma duyu .arit alu utua uhzu hamuj lkm Ómcy rhju Õuib Õimyp .blh txitpl buj

21*

10

15

Ók rxau Õikrd twrpb acmt rwa ua Õiybun ua Õilzun Õiiqn Õimb uhiqnt a c u i ñ t x k a u h u uily butktu Õibuaw xrua Ñurl rubgk wiwi utpuxm 'lht) u t p u q t u u a c u m Õ i m w h hcqm Õ i m w q u d k h j u n h 'iii 'm'r'i (Óliau 'u j`i atinulp tb tinulp taz ly (b`k 'm 'ywi) .ñmz burqb hrhm dltu hilbx rittu tdluihë hnjb ly srxh Õiwtu .'s's's 'a'a ñma .hiym uaci ñp dim (dltw rxa) uhristu xqi ('b 'k 'lht) h r c Õ u i b ' i i i Ó n y i § 24 rumzmh hz 'myp 'd'i uily rmaiu tiz ñmw ihÇiÅ ihÇuÅ ihla 'm'r'i 'mai Õypu Õyp lkbu iluxh qxriu 'p'b'p lym hz ilux lqiiw apriw ihÇiÅ ihÇuÅ Õwb hrhm unmm apriu unmm ua Õuib Õimyp 'g ñmwh utuam ñiddh xwmiu .rtui ('b a`k 'lht) Ó l m x m w i Ó z y b ' i i i § 25 Õibuj Õiwymu hbuwt tuwyl Óircw iml Õimxr wqbl hbuwt iryw il xtptw 'm'r'i tunythl lkuau itiwy rwa iajx ly 'a'a'a 'iii Õwb iix imi lk uily tuduthlu .'s's's

§ 23–§ 26

Sefer Shimmush Tehillim N1878

25

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('x j`i 'lht) ' i i t r u t quspb wi ..hmkx ('i j`i 'lht) ' i i t a r i ('x j`i 'lht) ' i i t u d y lkb Õw ❖ ❖ ❖ ❖ ('i j`i 'lht) ' i i i j p w m Ñ?yÅmÂmÅ ajÅnÂtÅ 'iÂiÅ 'iÂiÅ Õwh uhzu tubith iwar ñiib quxmu liip ly butkl buj auhu ilÇpÂmÅ ..tinytbu tuiqnbu hrhjb htwu

dk amil ('b 'k 'lht) ' i i Ó n y i rumzm § 24 bhu xlmu Õimu druu xwmb wuxl aryjcm 'k 'lht) Ó n y i ñm 'i 'h'i 'h'i ulw Õwhu iuliy 'lht) a l m i ñm 'i ('d 'k 'lht) . h l s ñm 'h ('b 'h úulx ('i 'k 'lht) u n a r q lw 'u ñm 'h ('u 'k ..qërwt ñm uirxal 'u

Ó l m x m w i Ó z y b ' i i rumzm § 25 ñujlw ua rw imq lziml iëyb ta ia ñxl ('b atiz xwm ly ñinmz 'z ulw Õwh Õy hiti ruma ua ruma butu {autu} .Ópa wuju lwubm iltu ('h a`k 'lht) Õ i m i Ó r u a dy hiti butk ('b 'k 'lht) Ó n y i ñm 'i 'h'i ulw Õwhu .Óly ..rh 'igb (d`i a`k 'lht) h m u r ñm 'h

Õ u i b i i i Ó n y i .'k 'sip a??idl butu § 24 wuju druu xwmb 'a wuxl ('b 'k 'lht) . h r c aim ly wuxl awib aniyl butu .Ólgru Ópa .hiuliy bhu axlimu

81a a`k 'lht)

5

ia ('b b`k 'lht) i l a i l a rumzm {butk} § 26 Õy hiti ruma aiux ua arhn dbyml tiyb ñm 'a 'h'a ulw Õwhu .lëiëxdt alu ulw Õwh (b`l b`k 'lht) . h ? y ñm 'h ('b b`k 'lht) i l a

15

x m w i Ó z y b i i i 'a'k 'sip adsxl § 25 lziml tiyb ia 'g'i 'us'p ('b a`k 'lht) . Ó l m Ódi Ópa wuju tiz xwm ly ruma rbg ibgl . Õ i m i Ó r a ijm dy hiti 'tk butu .Ólgru butki al ('h a`k 'lht) Õ i m i ('h a`k 'lht) .Óly iltu

. i n t b z y h m l i l a i l a 'b'k 'sip § 26 ua arhn (r){d}byiml tiyb ia ('b b`k 'lht) tygp ia butu .lxdt alu hiti ruma azuxm ruma Óanwb

20*

§ 21–§ 23

10

15

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

('a z`i 'lht) . h b i w q h q d c ' h h y m w § 21 tau iti ilc .axruab lziml iybd ñaml buj . i n u d w ñm dui hi auh ulw Õwhu xlcm rumau ('a z`i 'lht) . h m r m ñm ah ('j z`i 'lht) arunhu rubgh ludgh Õwh Óinplm ñucr ihi tuxra rwiitu ikrd xilctw 'a'a'a .'s's's

'lht) . q d c ' i i i h y m w d u d l h l p t § 21 ruma Óluh hta rwa Órdb xilchl ('a z`i 'm'r'i rmai Õypu Õyp lkbu Õimyp 'd utua tuily Õurb Õiqxw hybra ñkuw hu Õulwl indiyctu icral tuimmuq inkilutw xilctu Órdb bruau biua lkm inrmwtu il dumyi lau hbujl itubwxmu illymu ikrd hiha Óa itubwxm ljbl hirb Õuw dgnm 's's's 'a'a'a hu Õwb hluym

tiar Õa ('a x`i 'lht) . d b y l x c n m l § 22 uxrbi Õhu utua ruma Ótarql Õiab 'ijsl r w a ñm 'a .hi la auh ulw Õwhu Óinplm x`i 'lht) . l u a w ñm dml ('a x`i 'lht) . r b d l a h ñm ah 'w'b 't'ab Õimdd 'm ñm dui ('a Óinplm ñucr ihi rumau (x`m x`i 'lht) . ñ t u n h ianuw lkmu ibiua lkm inilictw hi la ñmwu Õim ly utua ruma duyu yr ygp lkmu .aprtiu hluxl xwmu

10

15 6b

5

20

25

hz ('b j`i 'lht) . Õ i r p s m Õ i m w h § 23 hyr xur hib tiad ñaml buj auh rumzmh auh ulw Õwhu xrbi auhu 'p'z utua ruma . i l a u g ñm 'i ('b j`i 'lht) . Õ i m w h ñm 'h .ih ih Óinplm ñucr ihi rumau (u`j j`i 'lht) .hyr xur 'ulp hzm xirbtw .'uk ludgh Õwh xq dlil hwqml duyu .uily hltu butk duyu a u h u dy ub butku Õikrd twrpm rpy hsirk ly Õiwu ('u j`i 'lht) . a c u i ñ t x k .Õimyp 'z utua rumau dim uhrist dltwku ñii suk xqu Ómcy rhj blh txitpl duyu ñtu ulw Õwh Õy Õimyp 'z uily rumau wbdu

19*

10

15

('a x`i 'lht) ' i i i d b y l x c n m l § 22 hz rumzm ruma Órdb Óuygp Õa Õijsll ñucr ihëi 'mai Õypu Õyp lkbu Õimyp hww ñucr ihi 'a'nn inlictw ihla 'iii Óinplm ñm linlictu ily Õxrtw hu ila Óinplm Õhm ina aritmu inuygp rwa hlah Õijslh ñurxm buwtw Óidsxb xjub ina inugrhi ñp hbuwtb inbiwtu itunuy il rukzt lau Ópa inbiwhu itunuy inugrjqi lau Óinpl hmilw tumw) ñ u n x u Õ u x r l a ' i i i hta ik tazb l y Õ x i n u d s x b r u Õ i p a Ó r a ('u d`l l y ' i i i Õ x n i u butkk (g`i 'b laui) h y r h b`l tumw) u m y l t u w y l r b d r w a h y r h 's's hls ñma ñma ñma (d`i j`i 'lht) . l a È d u b k Õ i r p s m Õ i m w h § 23 wbd lw hnjq hryq xq blh txitpl ('b uily rmatu ñii alm ludg sukb hmiwëu haëilm 'mai Õypu Õyp lk ñibu 'myp 'g'i rumzmh hz ibl uxtptw Ñrau Õimw arub ih 'm'r'i Óitrut irbd ñixbhl lkuaw idk ituilku Õg .Óituucm dumlau rumwau Õiiqau rbdh hihi ñunxu Õuxr Ómwb dmla Õirxal idk ituilku ibl xtpiu 'p'b inulp ina ila riëshu .hrut irts lku rumxhu lqh dumll iha Õwb xutp bl ibrqb Õiwu wpj bl inmm hwdx srx ly unbtkt Õau 's's's 'a'a'a

§ 21–§ 23

Sefer Shimmush Tehillim

5

10

15

20

N1878

O1531a

iyb ia ('a z`i 'lht) ' i i h y m w rumzm § 21 Õwhu xlcm tau hiti ilc axrab lziml ( u z ) Õ i y w r i n p m qusp úus ñm 'i 'h'i ulw ('a z`i 'lht) h m r m ñm 'h ('j z`i 'lht) . i n u d w rumau ('a z`i 'lht) . q d c h y m w qusp úus tarb ubw arunhu ludgh Õwh 'h'i 'm'r'i bruau biua úkm inlëictëw Ñrau lÕnimw Õiruisëb ipduru ibiua ijy inyu Órdb Õa butu .'a'a ituxrua rwitu ikrd xilctu bs axrad Óanw ñm ariitm hta hcrt ipab rdbu ayra ñm arëpy ñm Ódi alm rumzmh hz rmatw rxal Órtb itad Óanw ..biztwm tau

i i i h y m w 'z'i 'sip .ñixruad aqyb § 21 Ól ñimiiqd aqyb tiuh ia ('a z`i 'lht) q d c ayra ñm .arpy ñm Ódi ilm bs axruab ñiitad ainw ipab qurzu hiuliy rumau .bzitwm tau Órtb

('a x`i 'lht) d u d l ' i i d b y l rumzm § 22 .biztwm tau uhipab ñijsil hiti ruma ' i i l r b d r w a m 'a 'h'i'l'a ulw Õwhu úusd ('a x`i 'lht) l u a w ñm 'l ('a x`i 'lht) 'igb (u`k x`i 'lht) Õ m t t 'm ñm 'i .qusp (u`k x`i 'lht) . d i s x Õ y d 'y ñm 'h .'w'b't'ad hila 'plm ñucr ihi rumau .'Õ'b'l'ad 'igb butu .yr ygp lkmu ibiua lkm inlictw .Óly iltu butk atmuxl

tia ia ('b j`i 'lht) Õ i r p s m Õ i m w h § 23 Õwhu qiry auhu hiti ruma .hyr xur Óly ñm 'i ('b j`i 'lht) Õ i m w h ñm 'h 'i'h {'h'i} ulw 'i'h 'm'r'i rumau (u`j j`i 'lht) i l a u g atmuxl butu .'a'a hyr xur inplm xirbtw dluml aiwqmd attal butu Óly iltu 'utk a u h u dy 'utku Õikrd twrpm atdx ús but ñinmz 'z ('u j`i 'lht) u t p u x m a c u i ñ t x k .dim hiti sirt dltwku dltu hsirk ly bhu rmxd sk bhu Ómrg ikd bl txitpl butu Õwh Õy ñinmz 'z 'mzmh hz uily rumau wbdu lkbu Ótrutb ibl xtptw 'm'r'i rumau 'i'h

173b

5

10

i i i d b y l x c n m l 'x'i 'sip .ñijsill § 22 ñdiyb hiti ruma ('a x`i 'lht) . d u d l ly hiti ruma butu .bzitwm tau Óly ñiitad .Õwni auhu wabd ñm w{?}uju xwmu aim

j`i 'lht) Õ i r p s m Õ i m w h .'j'i 'sip § 23 hiti ruma xur Ólbiql atia ia {?a ia} ('b iau .hily iltu 'tk atmixëlu .qiry auhu úsx bs dliml aiwqtm {???} attia tuuh dyu hiwirm hiti rumau Õikrd twrpm bhu ñinmiz 'z ('u j`i 'lht) ñ t x k a u h u ijmd butu .hiti Õira tdilid ñuiku hsirk ly rumau wbdu ñiid ask bs bl txitpl lkm Ómrg ikdu rumzmh hz miz 'z hiuliy .itwu ?iumij

18*

§ 17–§ 20

Sefer Shimmush Tehillim S1551

15

20

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4a

5

('a u`j 'lht) . Ó i l h a b r u g i i m ' i i § 18 rumzmh Õgu tuirbh iniyb lbuqm tuihl buj 'rdq ly utua 'uma dwh xirbhl buj hzh ub wiw iml Ñuxrtu 'ibuaw Õim 'alm 'wdx u`j 'lht) . r u g i ñm 'i .ili ulw Õwhu dw ua xur ('h u`j 'lht) . Õ l u y l ñm 'i .Õilgr ñm 'l ('a .'w'b 't'ad tib hplab rumzmh úusbd ili ludgh Õwh Óinplm ñucr ihi rmatu atinulp rb 'ulp úugm qizmu dw lk ristw uinp Õhb Ñxriu Õimh ñm htwiu xrbi auhu .uilgru uidi

('a z`j 'lht) Ó b i t i s x i k l a i n r m w § 19 ñm jij xq .bngh Õsrpl buj rumzmh hz lbgu Õtua bryu Õih ñm luxu rhnh tpw almu srx lps xqu Õidwxnh lk butku 'idwxnh tumwh lk 'iwu 'ibuaw 'im utua hz uily rumau umcyl dxau dxa lk lpsb ñm tix .ix auh ulw Õwhu Õimyp 'i rumzmh . i l y ' r p w h l x n ñm 'i ('u z`j 'lht) . ' i l b x 'mai Õyp lkbu ('u z`j 'lht) ix 'm'r'i jijh txpi bngw imu Óku Ók bng im inyidutw blh txitpl buju hlyml uqtp hlyiu ulw Õilwmu hrcm Õdah aicumu Õibiuah .ub ligrh hxurl

17*

L34 5b

'p'b'p il hwy tazku (z`i z`j buia) i p k b úku luaw dim dud tlch rwaku itua údurh inlictw Óinplm Õimxru ñucr ihi uibiua lk 'p'b'p injuwu ianuw lku ibiua lk lipwtu uwarb utcy biwtu uwarb ulumg ul biwtu idw la ludgh Õwb ily bwx rwa utbwxmu 's'a .'p'b'p ina ila rbdh hihi

5

('a u`j 'lht) Ó i l h a b r u g i i m ' i i i § 18 Õiybun Õim la Óli ñjbb dwÈ ul wiw iml la abiu rubid alb tikukz ilkb Õhm xqiu hqwiu Õimyp 'a'i rumzmh hz rmaiu utib lk ly ñuily 'mai Õypu Õyp lkbu hluxh lk ly Õxru itlpt lbqu iluqb ymw Ñrah rwa hyrh ly Õxnhu Óidi lypmu Óiwym xurh unmm acuhu ul an apru 'p'b'p hwy Õiybrau Õitamm ubrqb rwa hyrh Õrh Ólmh lah Õwb ulw Õirbia hnumwu hz rbd ihi Õurm ask ly bwui ila awnhu .'s's's 'a'a'a 'p'b'pl

10

15 6a

5

z`j 'lht) . Ó b i t i s x i k l a i n r m w § 19 rwa hlutb (Ñra) rpy xq bng im tydl ('a lw jij umk Õluym lhrëbynn {hdbytn} al tibh ycmab acmi rwa jij ua Õircui Õim la Óliu Õluym hdbytn al Ñra htuaw hwdx hryqb utib la Õhm aibiu Õiix hwyiu udbl dxa lk Õiduwxh tu´mwÈ butkiu ludgh ilkb dxi ñntun zau jij Õy lugy Õhm 'b'i rumzmh hz 'maiu Õim alm auh rwa 'm'r'i rmai Õypu Õyp lk rxau Õimyp utuaw Õiqxw ñkuw Õurm bwui ix Õihla butkh umy aci hbingh il bngw wiah unydau Õimh inp ly juwiu hlah Õilugyb rwa Õirwkh duwxa lau il bng rwa utua hihi Õiqxw ñkuw ix la Õwb rbdb uywp al 's's 'a'a hz rbd

§ 17–§ 20

Sefer Shimmush Tehillim N1878

25

30

80b

ruma ('a u`j 'lht) . r u g i i m ' i i rumzm § 18 'i 'i'lÅ'iÅ ulw Õwhu ñinmz 'i ñipuj(x) imb utua . l g r a l ñm 'l ('a u`j 'lht) r u g i i m ' i i ñm ('h u`j 'lht) Õ l u y l d 'm ñm 'i ('g u`j 'lht) Õyp lkbu .'w'b't'ad 'jëmigb rumzmh úusd dw lkm ristw ilÅiÅ Óinpl ñucr ihi r(u)ma ..'a'a atinulp rb inulp úugm

ubng Õa ('a z`j 'lht) l a i n r m w rumzm § 19 arxpd ihudi ñm jij bs rbd Õuw Õibng Ól Õiwnah Õw butku ñuhti bryu ami ñm luxu ihuduxl dxau dxa lk Õiwu dwux htaw ñipujx im hiti ilmu úsxd lps bsu jijb rumzmh hz rumau lpsb aiqtp ñlia lk bhu ñm qils uqtp bngd ñidu Õimyp 'a'i uily 'lht) u l p n Õ i l b x ñm 'x 'i'x ulw Õwh aim warm ('u z`j 'lht) i l y h r p w ñm 'i ('u z`j inpm 'i'x hzh Õwh hmlu .upus dy qusph 'lht) Õ i i x x r u a i n y i d u t ub butkw Õiiqu ix 'm'r'i ruma Õyp lkbu (a`i z`j ..bngw auh im inyidutw

O1531a

5

'lht)

Ó l h a b r u g i i m i i i 'u'j .axurl § 18 ixsau xwmu Õimd hridq ly ruma ('a u`j .xur ua diw hiuliyd ñaml

10

i t i s x i k l a i n r m w 'u'i 'sip abngl § 19 idim bng tia ia 'n'miz 'a'i ('a z`j 'lht) . Ó b arxëpxd ardqd ihudi ñm ñij bs .Ómqm lk 'tku .sëjrq bsu ñuhti bryu ami ñm luxu anij dibyu ñuhily diwx tad athmw {??} dxlku airyub ugl aiiqtip bhu ñidqum Óih bhu aim hiti ilmu atdx lps bsu himrgl ñiqusp ulia ñuhily rumau alpsb airyub .aim ipa ly qils hitbungd ñidu 'a'i ñinmiz

15

. i b l l k b i i i h d u a 'j 'sip .útuwl § 20 'miz 'z hiti ilc útuw Ól huh ia ('b 'j 'lht) .Ób arqwl liki alu

16*

§ 15–§ 17

Sefer Shimmush Tehillim S1551

5 b`i 'lht)

. d i s x r m g i k ' i i y i w u h § 15 lcniwu Õdah ajxi alw urmual buj ('b .tuyr tucym

L34 5 b`i 'lht)

10

g`i 'lht)

10

. x c n i n x k w t ' i i h n a d y § 16 ua hnuwm htimm lcnhl urmual buj ('b Õiniyh iluxl ñk Õg buj auhu tuinyrup raw htjiql tywbu h''raiiqua arqnh bwy Õy .rumzmh hz rmat

15 g`i 'lht) 5a

5

buj ('a d`i 'lht) . u b l b l b n r m a § 17 uily urbdi ñp dxpm auhw ñmzb urmual .uirbdl unimai alw ñmzbu yrh ñuwl

10

15

15*

. d i s x r m g i k ' i i i h y i w u h § 15 rmat rbd ly Õimxr wqbl Órjct Õa ('b lkbu tsnkh tibb Õimyp 'j rumzmh hz almh Õimxr alm Ólm rmat Õypu Õyp ibbl yurku illym yurk il lypt la Õimxr luqb ymuw ñunxu Õuxr Ólm laÈ hta ik Óimxr bur ly itkms ñk lyu hqycu hyuw inurzyi Õh rwa Õhb itxjbu Óidsxu Óa itunuy burb tuma lau inuixiu inukmsiu ñucr ihi hmilw hbuwtb buwau hixa Õlilctu itunuy wubktw hm hm Óinplm duyu udqpi alu urkzi al rwa Õi iqmymb hcur inaw rbd ljbl dgnm il udmyi al 'a'a'a 'p'b'p ina ila rbdh hihi ha Õwb 's's's

x c n i n x k w t ' i i i a n a d y § 16 tywb rumzmh hz rmai Õulx tlawl ('b Õyp lkb rmai Ók rxau Õimyp 'x hbikw itab Óinpl Õimluy Ólmu Õiburkh bwui hyrh ly Õxntu buwtw tuymdbu ikbb ituba tunuyu itunuy uaubi lau Óimyl hwqb rwa ta yda lbl Óinpl ib grjql {im} hihi Óia hz rbd ly tydl iwpn Õa Õulw Õa Õhily hihi hm hzh lhqh(l) Óruc ul wi Õa Õirxa Õirbdm ua tqulxm h i h a Õwb txa hlaw Õa ik lawi al Óa ñxc xcn xnca Õwbu (d`i 'g tumw) h i h a r w a Õulxb itlaw ly rurb rbdh ila ydui Õirbdb hnuwar itlawb hzh hlilh rumzmh Õw .'s's's 'a'a'a Õixuknu Õiitma ..xnca Õianuwl ('a d`i 'lht) u b l b l b n r m a § 17 rubid alb rhn la ÓlÈ .Ól yrhl ulkui alw hwdx hrdqb Õimh ñm abÈhu iqn ñiyml ua Õimyp 'z hz rumzm Õimh ñtua ly rumau Õyp lk rxau Õianuwh tibb Õimh qurzu itab Óinpl Õiqxw ucuhëp rmai Õypu itlyp alu ina ñuibau ldu iny ik Órikzhl s m x a l l y il auh lyupw umk hyr ul

§ 15–§ 17

Sefer Shimmush Tehillim N1878 'lht)

O1531a

. r m g i k ' i i h y i w u h rumzm § 15 ('b b`i

('b

('a

d`i 'lht)

g`i 'lht)

d y rumzm § 16

. . l b n r m a rumzm § 17

14*

§ 12–§ 14

Sefer Shimmush Tehillim S1551

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3b

. b i u a h ñm 'h ('b 'j 'lht) . h d u a ñm 'a .hida (z`j 'j 'lht) Õ l g r h d k l n ñm 'i ('z 'j 'lht) auhu upus ñm 'h .'w'b't'ab Õmh úulxb Óinplm ñucr ihi butku (a`k 'j 'lht) . h l s ludgh Õwh (d`i 'g tumw) h i d a r w a h i d a hikbh taz unmm ristw arunhu rubgh hbs unmm ristu tuwiwx ilbm uhaprtu dyu htym ilxu bak lku qizmu dw ñjs lkm rmat Ódgnk Õianuw Õidmuy Õa duyu .Õluy Óinplm ñucr ihi rumau .Õhm lcntu utua inlictw (d`i 'g tumw) h i d a r w a h i d a im tlchw umk ily Õimqh ipduru ibiuam .tazh hriwh Óinpl llpthw

ñaml ('a 'i 'lht) . d u m y t ' i i h m l § 13 htua almtu hwdx hrdq xq dw hib tiad uily wuxltu tiz ñmw hb ñttu Õibuaw Õim lk Õhh Õimb Ñuxriu Õimyp 'j rumzmh hz h l a ñm 'a .Ñm la auh ulw Õwhu .upug ñm 'm ('a 'i 'lht) . h m l ñm 'l ('z 'i 'lht) . u h i p ñ m w u n a ñm 'c (b`i 'i 'lht) . Õ i i n y Óinplm ñucr ihi rumau (x`i 'i 'lht) . Ñ r a h inulp úugm dw lku ilux lk ristw Ñm la .Õluy dyu htym dgn buj auh rumzmh hz ('a a`i 'lht) ' i i b § 14 .tunksu Õiyr Õiwnau tuyr tuxur

L34 10

15 4a

5

'i 'lht)

10

15

4b

13*

hniwu hmunm rynh hz ly Õxru iluq ymw lk hniw 'p'b inulpl hihi hiha Õwb hmdrtu butkt Ól qicm biua Õau .'s's's 'a'a'a Õiix Õihla Õwb Óily utua hltu rumzmh yinktu lipwtw ily hz awun ina ñunxu Õuxr ibiua 'p'b'pl hcra liptu rgmtu Óilwtu .'p'b inulp ina hyr il tuwyl lkui alw .'s's's 'a'a'a ily rbdh hihi hiha Õwb rhn la hlt Óbiua Ól Õilwiw hcrt Õau Õmiwtu srx ilkb xqtu rubid ilb újuw 'g rumzmh Õhily rumau tilamwh Ópkb ila rbd hihi rmai Õyp lkbu Õimyp il yrhl ianuw 'p'b'p lkui alw 'p'b'p ina alu imy Õilwiu aubiu idgnk duy rbdi alu dy juqwi alu xuni alu htwi alu lkai itbujl rbdh hihi hiha Õwb .ita umilwh .'s's's 'a'a'a itxurhlu . q u x r b d u m y t ' i i i h m l § 13 Õim xq ñjbb hyr xur ub wiw wial ('a Õy tiz ñmw ub bryiu hwdx hryqb Õipujx 'iii rmaiu rumzmh hz uily wuxliu Õimh Õwb haupr 'p'b'pl ñtt 'iii larwi ihla aciu 'p'b'p apriu hzh rbdh hihi hmÄilÇaÈ 'a'a ñma ub hsnkn rwa hyrh xur unmm .'s's's

Õa ('a a`i 'lht) . i t i s x ' i i i Ó b § 14 rumzmh rmat Óiyiwri ñp Õiywrm trugi ihla 'iii rmat Ók rxau Õimyp 'z hzh intarb hta Ñrau Õimw arub Õimwh Óiniyb yrh ik Óinpl yudiu iulg intrciu iwpn hqwxu htÄuÂaÇ htyu Õimyp hmk itiwy Õy Óinpl duy ajxa lau lcin tuihl Õicanm Õhiwym lkb rwa hlah Õiywrh ila rbdh hihi hi hu Õwb Óinpl Õisiykmu .'s's's 'a'a'a 'p'b'p ina

§ 12–§ 14

Sefer Shimmush Tehillim N1878

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O1531a

'h ('b 'j 'lht) h d u a ñm 'a 'h'i'h'a ulw Õwhu h d k l n 'm ñm 'i ('z 'j 'lht) . b i u a h ñm úus ñm 'h 'w'b't'ad 'igb (z`j 'j 'lht) Õ l g r Ólbql ñianw ñimiiq iau (a`k 'j 'lht) . h l s 'm'r'i rumau ñuhgm biztwtu hiti ilc inlqlql Õicpxw ibiuam inlictw 'h'i'h'a adh .'s'a'a yr Õuw il tuwyl ib ujlwi alu ikbd aqunilu .Ólbql ñimiiqd ianwl atulc rynh hz aprtw 'h'i'h'a 'm'r'i 'utk igs qizm Õuw tmxm hkbi alu ubw tuwiwx lkm tucrl hcrt Õa butu .aa Õluy dyu htym rumau Ópkb Õiwu rhn im xq Ólwiw anuw 'm'r'i ruma Õyp lkbu hz rumzm ñinmz 'g uily imqë atinulp rb inulp il Õilwtw 'h'i'h'a xtp ly Õimh Óupwu .'s'a'a inpl ibiuau lúisuin {úicui} alu Ól Õ(i)lwiu utib ..Óryëclë

.hiul(i)y

ñam ('a 'i 'lht) d u m y t i i h m l rumzm § 13 im hti ilmu atdx hrdq bs dw hib tiad .hiuliy wuxlu atiz xwm hb liiyu ñipujx . u h i p h l a ñm 'a .'Ñ'm 'l'a ulw Õwhu ('a 'i 'lht) d u m y t i i h m l ñm 'l ('z 'i 'lht) qusp úus ñm 'c (b`i 'i 'lht) . Õ i i n y ñm 'm (x`i 'i 'lht) Ñ r a h ñ m l w u n a n Ñ u r y l lk ristw .'Ñ'm 'l'a Óinpl ñucr ihi rumau htym atinulp rb inulp úugm dw lku ilux ..'a'a Õluy dyu

. q u x r b d m y t i i i h m l {?l} 'i 'sip § 13 hiti ruma uianuw Ól ñimiiq Õa ('a 'i 'lht) .bzitwm tau

('a

a`i 'lht)

. . i t i s x ' i i b rumzm § 14

.'a'i 'sip § 14

12*

§ 9–§ 12

Sefer Shimmush Tehillim S1551

15

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25 3a

5

hyuwih lyb iywi auhw rumzmh hzm acuih hwiwxu il wiw iluxu ryc lkm inyiwutw duyu .tlukihu hyuwih Ól ik iniyb il wiw ruma hwbib ñib Õib ñib rycb auhw iml .Óruch tyl bryb Õimyp hybw utua hyuwih lyb iywi Óinplm ñucr ihi rumau hyuwih Ól ik ryc lkm inlictu inyiwutw .tlukihu buj auh .'uku ('a 'z 'lht) d u d l ñ u i g w § 10 Óanuw xirbhlu Óqizhl Õda inb ulkui alw uily rmatu Ñrah ñm rpy xq Órtb itad Órtb itad Óianuw inpl rzpu rumzmh hz ñm 'a .ñuily la auh ulw Õwhu .Õirzux ñuniau (x`i 'z 'lht) h d u a ñmd 'l ('a 'z 'lht) . r w r w a Óinplm ñucr ihi rumau .'Õ'b 'l'ad úulxb tkphw umk ianw bl Óuphtw ñuily la duyu .Õwh hz urikzhb uniba Õhrba ianuw almtu hwdx hrdq xq anuw Ól wi Õa ñm Õimyp 'd rumau Õimh ruqmm htua rumzmh úus dy ('z 'z 'lht) Ó p a b ' i i h m u q rbgtm htau Óanuw Õuqmb utua Óupwu la Óinplm ñucr ihi Õyp lkb rumau .uily ibiua 'inulp ñb inulp yinktu liptw ñuily tiad ñaml duyu .'s's's 'a'a'a inpl imqu ihi rumau aiinid imq utua ruma anid hil tukzl inaicutw ñuily la Óinplm ñucr .tukz úkl innidtu xq .ñx aucml ('b 'x 'lht) . u n n u d a ' i i § 11 'g 'p'z Õuih iacumb uily rumau tiz ñmw ñk Õg buj auhu Óilgru Óidi Óinp xwmu Õimi .hkubh rynl

L34

15

3a

5

10

15

3b

5

10

h d u a .'uk ('a 'j 'lht) t u m l y x c n m l § 12 utua butk hlux rynl .'uk ('b 'j 'lht) ' i i ulw Õwhu .utua rumau hily uhltu uluk

11*

innxtw iywi ruc ihla 'iii Óinplm Õimxru hta ik il wiw Õiniy ilux lk aprtu ruc Õwb yiwumu Õluy Ólmu Õiix Õihla 'a'a'a 'p'b'p ina il rbdh hihi iywi .'s's's

Õianuw Õa ('a 'z 'lht) d u d l ñ u i g w § 10 hz uily wuxlu Órdh ñm rpy xq Óirxa Órdh rbyl rpyh rupu 'imyp 'z rumzmh rmai Ók rxa Õwm uaubi amw ari hta rwa luxt lux Ópcqm rwa Õluy Ólm hta 'm'r'i uppuri Õimw idumy Ótrygmu Ñrah Ótmia liptu ibiua lipwtw yiwumh lah irxa Õipdurh Õibiuah ula ly Ódxpu urzxiu inpm urugiu (z`j u`j tumw) ñ b a k u m d i u ('d 'y 'lht) Õ t w b b q y l y u b u w i Õkrdl Õdim jlma 'p'b'p inau hmlku hwub Õsktu Õau .'s's's 'a'a'a yiwumh lah Õwb rywb Õibiuah xtpb dumytu rpy xqt itab arunhu rubgh lah hta rmatu Õhlw ibiua yinktu lipwtw hnxt liphl Óinpl Õnummu Õrwbu Õpug dbau Õiyrh Óibiuau larwi tdy lk rujptu Õhl rwa lku rbdh hihi lah Õwb Õiyrh Õhillymm .'s's's 'a'a'a l k b Ó m w r i d a h m u n n u d a ' i i i § 11 lk iniyb dsxlu ñxl buj ('b 'x 'lht) . Ñ r a h ñmw ly hz rumzm 'imyp 'z wuxl tuirbh hula hta rmaiu uilgru uidi uinp xwmu innttu inrmwtu ily Õxrt lk ñuda tuirbh Óituirb lk iniyb Õimxrlu dsxl ñxl inmm rbdh hihi hz Õwb hzh Õluyb tarbw .'s's's 'a'a'a .hz rumzmh Õw .'p'b'p ('b 'j 'lht) . i b l l k b ' i i i h d u a § 12 hltu rumzmh butk iadm rtui ikbd rynl ñuda hiha Óinplm ñucr ihi rmaiu uraucb

§ 9–§ 12

Sefer Shimmush Tehillim N1878

20

25

30

80a

5

O1531a

inyiwutw yiwumh lah hyuwih lyb 'i'y'w'i iniyb il wiw tuwiwxu iluxu ryc lkm tlukihu hyuwih Ól ik Õluy dyu htym Õib ñib rycb htaw tywb hcrt Õa butu 'zu rqbb Õimyp 'z utua llptmh hwbib ñib lyb 'i'y'w'i 'm'r'i rumau bryb Õimyp inlictu inyiwutw yiwumh lah hyuwih ..tlukihu hyuwih Ól ik ryc lkm ñutii Õa ('a 'z 'lht) d u d l ñ u i g w rumzm § 10 uily rumau axra ñm larpyn bs Órtb ñianw atad Óanw ipab rdbu ñinmz 'z hz rumzm ñm 'a 'l'a ulw Õwhu .ñirzx ñun(i)au Órtb 'igb (x`i 'z 'lht) h d u a ñm 'l ('a 'z 'lht) r w a 'm'r'i ruma Õypu Õyp lkbu .'Õ'b'l'a ñm umk Õlk inpm ianuw Óphtw ñuily 'l'a urikzhb uinpm uniba Õhrba ianuw tkphw ñuhluk ruma butu .'a'a uibiua ly Õwh hz rumau aniid imq anid Ól tia ia 'iqusp 'x'i innidtu tukzl inaicutw ñuily 'l'a 'm'r ihi bs ha(n)w Ól tia ia butu .'a'a .tukz úkl ybw rumau yubm im ati ilmu atdx ardq ' i i h m u q ñm ñinmz dy ('z 'z 'lht) Ó p a b ñimui 'g Óanw uërtb hti Óupwu rumzmh úus 'm'r'i Õyp lkb rumau .uily rbgtm htau rb inulp {ibbl ta} yinktu liptw ñuily la ..'a'a inpl imqu ibiuau atinulp

15

bs ('b 'x 'lht) u n n u d a i n d a rumzm § 11 'z hiuly amid anqsmb wuxlu atiz xwm Ólgru Óidiu Ópab juwu ñimui tlt ñinmz ..'u'i'h Õwhu adsxl liyuiu

aqunil ('b 'j 'lht) ' i i h d u a rumzm § 12 h l s h m h Õëy hz rumzm butk aigs ikbd hitwu hily iltu rumzmh úus (a`k 'j 'lht)

. i t i s x { t x j b } Ó b i h l a 'z 'sip § 10 hiuliy rumau ayra ñm rpy bs ('b 'z 'lht) ñuniau Órtb ñiitad aiins ipab qurzu ia ('a 'z 'lht) . d u d l ñ u i g w 'x 'sip .ñirzux aniid himq hiti ruma ñrux Õy qsy Ól tia ilmu atdx skëidq bs anuw Ól tia ia butu i i i h m u q ñm .ñinmiz 'z rumau yubm im hiti ñimui hiyrt ly Óupwu ('z 'z 'lht) Ó p a b .atlt

bs ('b 'x 'lht) u n i n u d a i i i adsixl § 11 'z am(u){u}id hiqsimb hiuliy rumau xwm .Ólgru Ódi Ópa wuju 'g ñimui ñinmiz

173a

ñ b l t u m l y x c n m l 'j 'sip .ailjl § 12 x m w i Ó z y b i i i .'a'k qusp ('a 'j 'lht) hltu 'tk ikbd ailjl ('b a`k 'lht) . Ó l m

10*

§ 7–§ 9

20

25

2b

5

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

'd 'lht) . i n b i w u t x j b l ñm dui ('h 'd 'lht) ('u 'd 'lht) . d u d i l a u x j b u ñm ah ('j Õwh hihi Óinplm ñucr ihi Õyp lkb rumau ikrd ta xilctw arunhu rubgh ludgh hbujl itulawm almtu ituxra rwitu ia duyu .'s's's 'a'a'a hzh Õuih icpx hwytu rumau hiti ilc wn rbl Õulk lawml tiyb 'uk ludgh Õwh hihi Óinplm ñucr ihi ñb inulp iniyb Õimxrlu dsxlu ñxl innttw hta Õa Õg .hzh Õuih itulawm almiu inulp ñk Õg rmai Õulk ul luawl ñujlwm Óirc .xilctu ulw Õwh Õy Õimyp hybw

'p ñb inulp ina il bujl hb tkll iwpn nhu gh dgh hi hi Õwb icpx hwytw

xur iaq ia ('b 'h 'lht) . h n i z a h i r m a § 8 ijm dy hnukb dimt hiti ilc Ólbql yr aihu (g`i 'h 'lht) q i d c Ó r b t h t a i k ñujlw ibg hduby Ól wi Õa ñx aucmlu .hlza txirzb Õimyp 'g utua rumau tiz ñmw xq Óidi Óinp xwmtu wmwh taibbu wmwh .Ólgru

'lht)

2b

5

10

Õiniyh iluxl ('b 'u 'lht) . Ó p a b l a § 9 Õimi hwlw Õuib Õimyp hybw utua wuxl ñm 'i dcik .iywi auh ulw Õwh aprtiu 'w ('b 'u 'lht) . i n x i k u t Ó p a b l a d u d i ñm 'y ('h 'u 'lht) . i w p n h c l x ' i i h b u w ñm ñm 'i ('x 'u 'lht) . i n i y s y k m h w w y rumau .'uku (a`i 'u 'lht) d a m u l h b i u u w u b i arunhu rubgh ludgh 'ii Óinplm ñucr ihi

9*

10

.igigh hnib 'iii hnizah irma §8 ua jpuw inpl ñidl ul wiw iml buj ('b 'h ñmw xqi hihiw im ua Ólm ua aiwn ua ñiid 'zb 'imyp 'z rumzmh uily wuxliu Óz tiz ñucr ihi Õypu Õyp lk ly 'maiu Õimi Õimxrlu dsxl ñxl innttw ihla 'iii Óinplm hihi tuirbh lk hula Õwb 'p'b'p iniyb utydu unucru ubl Óuphiw 'p'b'pl rbdh uinp xwmiu 's's's 'a'a'a iqwxu inucr hwyiu hula rumzmh Õw .ñmwh utuam Õui lkb

auhw im ñku ('b 'u 'lht) Ó p a b l a ' i i i § 9 Ó p a b l a ' i i i rumzmh hz llpti hrcb 'imyp 'zu rqbb 'imyp 'z ('b 'u 'lht) i n x i k u t iywi Õwh Óinplm ñucr ihi rmaiu .bryb inyiwutw yiwumh lah hyuwih lyb 'u 'lht) i n x i k u t Ó p a b l a ' i i i inlictu dy Õui lkb 'imyp 'z rumzmh hz wuxli ('b ñucr ihi 'mai Õypu Õyp lkbu Õimi hybra

§ 7–§ 9

Sefer Shimmush Tehillim N1878

30 79b

5

10

15

O1531a

u x b z úus ñm 'h ('j 'd 'lht) i n b i w u t x j b l ixbz ('u 'd 'lht) . ' i i l a u x j b u q d c 'h'i 'h'i 'm'r'i rumzmhë rumgtw rxal rumau Ñimah zuzyh arunhu rubgh ludgh Õwh ta rwitu ikrd ta xilctw qzxhu ridahu icpx lk hwytu itulawm almtu ituxrua rbm Õëulk lawml iyb iau .'a'a hzh Õuib 'h'i 'h'i Óinplm ñucr ihi rumau hiti ilc wn Óiniyb Õimxrlu dsxlu ñxl Õuih innttw 'tinulp rb inulp iniybu iaur lk iniybu auhw auhh Õuib itlaw almiu icpx hwyw wmwm auhw lzmbu tinulp tpuqtb Óku Ók Õluy lw unubr hucu hywh tazbëu hz Õuib Óku Ók il hwyiw hz Õuib hnummh 'lml ..hnwyt wmwh txirz Õduq uz hlptë ..'a'a Õuw hcrt Õa ('b 'h 'lht) i r m a rumzm § 8 hz ruma lwum Õuwm ua ñujlwm rbd ia urmal buj Õgu .Õimyp 'z upus dy rumzmh {'h'i'h'a} ulw Õwhu ..hyr xur Ólbql iaq i r m a ñm 'a .Õiqusp iwarm acuiu 'h'u'l'a ñm 'u ('u 'h 'lht) . u b c i t i a l ñm 'l ('b 'h 'lht) (a`i 'h 'lht) . Õ m i w a h ñm 'h ('x 'h 'lht) . i n a u ñunxu Õuxr úqtu br 'h'u'l'a 'm'r'i rumau umk hyr xur inmmu inpm xirbtu ily Õxrtw uz hriwb Óinpl llpthw im ianuw txrbhw lian adsxl but 'a'a Õluy dyu htym 'uib wuxl ñujlw my ua wn rb Õëhb aqsy Ól tia ñinmz 'g amuid himyjmb atiz xwm ly hiti Õyp lkb rumau Ólgru Ódiu Ópa úuwu dsxlu ñxl innttw ñunxu Õuxr 'm'r 'hi Õypu ..'a'a ..atinulp rb inulp iniyb Õimxrlu iniiyl ('b 'u 'lht) Ó p a b l a ' i i rumzm § 9 dy amui lkb ñinmiz ybw hiti wuxl ñiwwxd l a h u h i ñm 'i .'i'y'w'i ulw Õwhu ñimui 'g ('h 'u 'lht) h b u w ñm 'w ('b 'u 'lht) . Ó p a b 'u 'lht) u w u b i ñm 'i ('x 'u 'lht) . h w w y ñm 'y lau ñiyl wuxlt rmamh hz rmatwku (a`i . x q i dy ala (a`i 'u 'lht) u l h b i u rmat 'm'r'i Õypu Õyp lkb rumau ('i 'u 'lht)

5

dy ('b 'h 'lht) h n i z a h ruma 'h 'sip {?} § 8 Õa (g`i 'h 'lht) . q i d c Ó r b t h t a i k ijm butu .liza auhu hiti ruma xur Ólbql Õq bs ñujlw ibg adbuy Ól tia Õa adsxl hxnm Õduq hiuliy rumau .tizd xwm 'g rpclu ñinmiz 'g .amui hiyjimb imudmid .Ólgru Ódi Ópa wuju ñimui ñinmiz

'u 'lht)

10

i n x i k u t Ó p a b l a i i i 'u 'sip § 9 wwxd ñiiniylu Õui lkb hiti ilc ('b .'g ñimui lamuibn amuib ñinmiz 'g ñuhilbiql .Õwniu

8*

§ 4–§ 7

Sefer Shimmush Tehillim S1551

10

lcnhl ('a 'b 'lht) . Õ i u g u w g r h m l § 5 srx ly utua 'utku utua ruma Õih trysm huh iau .upyzm Õih juqwiu Õil uhkilwtu ijm dy hiti butk hiwir wx wn rb iltu ('j 'b 'lht) l z r b j b w b Õ y u r t .hly

L34

10

2a

wxd ñaml ('b 'g 'lht) . i r c u b r h m ' i i § 6 xlm ñtu tiz ñmw ly ruma hiwiru hiptk .xwmiu 5

15

lkb hiti ilc ('b 'd 'lht) . i n n y i a r q b § 7 .xlcm tau Ól iybd ñam lkb lizu arpc Õy wmwh tac Õduq Õimyp 'g utua rumau ñm dui .Õiqusp úusm acuiu .hihi ulw Õwh . h l s u m u d u ñm ah ('b 'd 'lht) . i t l i p t

7*

10

bakl buj ('a 'b 'lht) . Õ i u g u w g r h m l § 5 rmaiu uraucb hltiu rumzmh 'utki .warh anmxr ñmxr Ólm 'iii Óinplm huyr ahi lqtu 'p'b'p ly ñnxtu Õxrtw 'iii annxu haupr hihi hlÄiaÇ Õwb apriu uilxm rumzmh Õw 's's's ñma 'p'b'pl hmilw hlÄiaÇ

' i i i ('a 'g 'lht) d u d l r u m z m {xcnml} § 6 warh bakl buj ('b 'g 'lht) . i r c u b r h m 'maiu uraucb hltiu 'mzmh 'utki .ÕiptÈkhu htnbw hi bhu qudu dgh Ómdq ñm huyr ahi uilym lqhu 'p'b'p ly buwtw Ñrau Õimw 'a'a'a hi bhu qudu dgh Õwb apriu uilx .hi bhu qudu dgh rumzmh Õw 's's's

('b 'd 'lht) . . i q d c i h l a i n n y i a r q b § 7 rumzmh urma rxa riyl Ñux tkll Ómuqb nhu gh udgh hi hi ihla 'iii 'm'u 'r'i 'mai rwitw qzxhu Ñimahu ridahu arunh Õwh huat rwa ikrdu ituxrua xilctu ituxrua

§ 4–§ 7

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

ñinyk hzh rumzmh butk hdn Õd rucyl rxau ñuwarh 'd'x'l'a 'm'i butk Ók ta aprtu 'inulp tb 'inulp lw hmd rucytw btkh hltu 's'a'a hmilw haupr hruqm rucylu ..Õd typuwl ñib tlëpml ñib hily wiad ua hwad abl ly hiti ruma .Õd llkn hbrë hricyl duyu .ayimq adh hly hltu ('g 'a 'lht) x i l c i dy 'utk ñiaigs ñimuik ..hly iltu 10

15

20

25

iaq ia ('a 'b 'lht) . u w g r h m l rumzm § 5 amlyd atiinz ly hiti ruma alhq Ólbql 'a .'h'l'a ulw Õwhu arpc Õdq ñm ariuab . u w g r h m l ñm 'l ('z 'b 'lht) . h r p s a ñm (b`i 'b 'lht) r b u q w n ñun ñm 'h ('a 'b 'lht) Ómm uyëbb ñk rumau 'Ó'n'h ñm 'q'i'ad 'igb wubktu ily Õxrtu ñixtw úiqtu br hla aht alu ituyb ñudbyiu imdq ñm alhq ñidh aqyu awibu qzn Õuw il dbyml atuwr ñuhl j b w b Õ y u r t dy hiti butk butu .'a'a hiwir bakd ñaml hltu ('j 'b 'lht) l z r b ñuxtw ainxu anmxr 'h'l'a 'm'r'i 'utku ilux lkm atinulp rb inulp hz ly Õxrtu ..Õluy dyu htym uwarb ul wiw tuwiwxu ..'a'a ñaml ('b 'g 'lht) i r c u b r h m ' i i rumzm § 6 xwm ly hiti wuxl hiptku hiwëir bakd 'i 'h'i ulw Õwhu Õwniu ñinmz 'g xlmu atiz . h l s ñm 'h ('b 'g 'lht) ' i i rumzmh warm 'h'i 'm'r ihi ruma Õypu Õyp lkbu ('j 'g 'lht) taëiëb ubw arunhu rubgh wudqhu ludgh Õwh útku war ttitk aprtu wibxtw Õluyh ta upqtl uhrizxhu 'tinulp {rb} rb inulp lw ..'a'a uquzxlu ñuwarh uitialu hiti ilc ('b 'd 'lht) i n n y i a r q b rumzm § 7 lziml ayb tad atkud lkb rpcu rpc lkb 'i Õiqusph úus ñm acuiu 'h'i 'h'i ulw Õwhu 'd 'lht) . h l s ñm 'h ('b 'd 'lht) . i t l p t ñm ñm 'i ('h 'd 'lht) . u a j x t l a u u z g r lw ('h

10

15

172b

('a 'b 'lht) Õ i u g u w g r h m l 'b a{h}qsip § 5 ly hiti ruma Ólbiql alhq Õiaq ia hgit ald dy ariuab amly ixur ybra libwb hiti ruma butu l.wmw 'pn awmiw atudxpl qurzu .ami ñm úsx ly luwxn ??? hiwir wiwx wn rb iuh Õau .birx aiuhu iltu ('j 'b 'lht) l z r b j b w b ijmd dy 'tk .hiptk ly

.Õibr irc ubr h m i i i 'g 'qsip § 6 ruma hiptku hiwir wiwxd ñaml ('b 'g 'lht) .wu(j)jiu himiy axlm bhu .tizd xwm ly ly bhu aim ly wuxl hiins huh Õa butu .hiwir

hiti ilc ('b 'd 'lht) i a r q b 'd 'qsip § 7 tau Ól inhad ñibzu tiybd Õuqm lkb lizu ruma wn rbm Õulk lawim tiyb Õau .xlcm tau wnrbd himw ly atwinkb ñinmiz 'z hiti .xlcm

6*

§ 2–§ 4

Sefer Shimmush Tehillim S1551

1b

5

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5

L34

arqn 'ii Õw ik Õimyh lkl yudi hmdqh § 3 t m a t r u t unlicah uwdq Õurmm unily lw uitumw hluk hruthu unl ñtn ('u 'b ikalm) Õirqmh ñm tngmhu tlcmh aihu 'h'b'qh (b`k 'u ilwm) Ó i l y r u m w t Ó t k l b urmab dgnk Õinuukmh Õiliht irps hwmx Õg 'uku 'arun 'udus hmku hmk hrut iwmux hwmx .utyrm Õdah lichlu ñghl Õhb Õialpnu wumwb Õiwmtwm uih Õinuwarh turudbu lw riwm armgb aidhl xkumdk .Õiliht Õluy iludg lk hzb umiksh rbku 'uku Õiygp 'a'b'w'rh hily dihsmq abr arbg ñam izxu 'z'a'i'r ñku .'g'i't ñmis uitubuwtb 'l'z hzu hkmh ly wxul ibg btk qlx qrpb uily wuxll rtum txdq uily wi Õa unuwl raubmk dy 'uku hrut irbdb tuaprthlu ñku .Õw ñiiy hacui hwa hmb qrp armgb (z`i 'c 'lht) Õ y u n i h i u b ik 'Ñ'b'w't btk lucn urmuah lkw Ól rmul ñiiz Õuw ub ñia Õ i y n h m u b u j h m h n h u .ñiiz ilk lkm al ik Õibrh ta ub tukzl ('a g`lq 'lht) algrm Õimluyl hih rbku auh wdx uih rwa Õimimtu Õirwi Õiwnad uhiimupb .uninplm hiti butk .'uk ('a 'a 'lht) w i a h i r w a § 4 x i l c i h w y i r w a l k dy ibc úlqb ñm úla dcik .dx la ulw Õwhu ('g 'a 'lht) 'a 'lht) . ñ k a l ñm dml ('a 'a 'lht) . i r w a Ó r d ñm tild ('g 'a 'lht) . x i l c i ñm tix ('d Óinplm ñucr ihi butku ('u 'a 'lht) . Õ i y w r tinulp tb tinulp hwal hwytw dx la htym hmilw haupr hnaprtu lipt alw .hly iltu 's's's 'a'a'a Õluy dyu

5*

5

rucyl buj ('a 'a 'lht) w i a h i r w a § 4 raucb utua hltiu rumzmh butki Õdh iikbu iluq ymw 'mai Ók rxau hluxlw 'lp ñb inulp ñm Õdh rucytw dx la 'm'r'i 's's's 'n'n'n ñma ñma ñma 'p'b'p rbam acuih ..dx la rumzmh Õw

§ 2–§ 4

Sefer Shimmush Tehillim N1878

O1531a

laÈitÇw ÕUxrÅ (u`j a`c 'lht) u h d b k a u u h y i b w a u Õ i m i Ó r a laÈirÇUkz i t y u w i b u h a r a u tinÇ u´qsÂpÅ xÅUr eu´nxÅ (z`j Õ y u n i h i u wumw Õt laÈpÅr (z`j a`c 'lht) unrcuil xbw (z`i 'c 'lht)

20 a`c 'lht)

79a

5

('a 'a 'lht) Ó l h a l r w a w i a h i r w a § 4 ('g 'a 'lht) . x i l c i h w y i r w a l k dy ñm 'a 'd'x'l'a ulw Õwhu lipt alw hwal 'x ('d 'a 'lht) . ñ k a l ñm 'l ('a 'a 'lht) i r w a d b a t Õ i y w r ñm 'd ('g 'a 'lht) . x i l c i ñm ('a 'a 'lht) i r w a m úlqb 'utku ('u 'a 'lht) 'l'r'i rmai Ók rxa ('g 'a 'lht) x i l c i dy sn atinulp tb taz hwal hwyw 'd'x'l'a htym hmilw haupr haprtu duy lipt alw duyu .hly iltu 'utku 's'a'a Õluy dyu

5

('a 'a 'lht) . w i a h { ? ? ? } i r w a § 4 riin ly ruma hsirk lipt ald attial 'lht) . x i l c i h w y i r w a l k dy butku ('g 'a

4*

§ 1–§ 2

Sefer Shimmush Tehillim S1551

L34

Õiliht wumw § 1

1a

3*

1b

Õilht wumw Õluy la 'iii Õwb § 1

§ 1–§ 2

Sefer Shimmush Tehillim N1878 78b

5

10

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O1531a

Õilht iwumw § 1

172a

.arumzmu arumzm lkd awumiw auh ñidh § 1 Õa btkl Õa ilcil ?a liza auh ñal hiwumiw auh Óihu hp ly rmatml rumzmd

hwymu unily unihla 'ii Õyun ihiu §2 unidi hwymu unily hnnuk unidi r t s b b w u i UaibÇ (z`i 'c 'lht) u h n n u k ('a a`c 'lht) ñ n u l të i d w l c b ñ u i l y {rsm icxm} 'iil rmua tu´abÅc laÈkimÇ ('b a`c 'lht) ië të ( d ) c m u i s x ( m ) i k laÈirÇbÂgÅ ('b a`c 'lht) u b x j b a i h l a ('g a`c 'lht) w u q i x p m Ó l i c i a u h (b) hÄuÂhiÈ ('g a`c 'lht) t u u h r b d m laÈijÇlÂmÅ laÈinÇiiÂyÅ ('d a`c 'lht) h s x t u i p n k t x t b u laÈimÇiaÇ ('d a`c 'lht) Ó l Ó s i u t r b a b (a) laÈikÇa ('d a`c 'lht) u t m a h r x u s u h n c ('h a`c 'lht) h l i l d x p m a r i t a l ('h a`c 'lht) Õ m u i ú u y i Ñ x m laÈinÇtÅn ('u a`c 'lht) Ó u l h i l p u a b r b d m laÈinÇuÅaÅ ('u a`c 'lht) Õ i r h c d u w i b j q m laÈu´hi ('z a`c 'lht) ú l a Ó d c m l u p i laÈirÇu´s laÈidÇnÂaÅ ('z a`c 'lht) Ó i n i m i m h b b r u laÈmÅsÅ ('z a`c 'lht) w g i a l Ó i l a laÈirÇUc laÈidÇgÅ ('x a`c 'lht) j i b t Ó i n i y b q r laÈimÇaÅ ('x a`c 'lht) h a r t Õ i y w r t m l w u Õihla ('j a`c 'lht) i s x m ' i i h t a i k ('j a`c 'lht) Ó i n u y m t m w ñ u i l y tuabc a`c 'lht) h y r Ó i l a h n u a t a l ht Å aÅ arÈiÅ 'lht) Ó i l h a b b r q i a l y g n u la È iyÇidÇc ('i 'lht) Ó l h u c i u i k a l m i k la È irÇUa ('i a`c Ó ( i ) k r d l k b Ó r m w l laÈirÇmÂu´w (a`i a`c Ó n u a w i Õ i p k l y laÈisÇlÂwÅ (a`i a`c 'lht) Ó l g r ñ b a b ú u g t ñ p laÈiqÇzÂxÅ ( b`i a`c 'lht) ñ t p u l x w l y laÈitÇrÂsÅ (b`i a`c 'lht) s u m r t laÈirÇidÇiaÇ (g`i a`c 'lht) Ó u r d t i b i k laiklm (g`i a`c 'lht) ñ i n t u r i p k t(aÅ)u´rkÂaÄ (d`i a`c 'lht) u h j l p a u q w x i k lairtka (d`i a`c 'lht) uë h b g w a iiÅ imÈw d`i a`c 'lht) u h n y a u i n a r q i i m w y d i i k n a u m y laÈihÇuÅ hiiÄtÂpÄ hiÅtÇpÅ hiÅ (Óliau u h c l x a ñu´rjÂjÅmÇ (u`j a`c 'lht) h r c b

2*

Õiliht wumw rps wuripu tinmrgl Õugrt ,tiydm hrudhm

tam

rgibr lib

Mohr Siebeck