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German Pages [120] Year 1984
R o l f Bergmann Prolegomena zu einem Rückläufigen Morphologischen W ö r t e r b u c h des Althochdeutschen
Studien zum Althochdeutschen Herausgegeben von der Kommission für das Althochdeutsche Wörterbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen Band 4
Vandenhoeck Sc Ruprecht in Göttingen
Rolf Bergmann
Prolegomena zu einem Rückläufigen Morphologischen Wörterbuch des Althochdeutschen M i t 4 4 Abbildungen
Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen
Gedruckt mit Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Universität Bamberg
CIP-Kurztitelaufnahme
der Deutschen
Bergmann,
Bibliothek
Rolf:
Prolegomena zu einem rückläufigen morphologischen Wörterbuch des Althochdeutschen / Rolf Bergmann. Göttingen Vandenhoeck und Ruprecht, 1 9 8 4 . (Studien zum Althochdeutschen ; Bd. 4) ISBN 3 - 5 2 5 - 2 0 3 1 8 - 7 NE: G T
© Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen 1 9 8 4 - Printed in Germany O h n e ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen. — Druck: Hubert & C o . , Göttingen
INHALT
Abkürzungen
7
Literatur
8
Abbildungen
15
A. Einleitung
17
B. Die Aufgaben des Rückläufigen Morphologischen Wörterbuchs des Althochdeutschen . I. Morphologische Aussagen im Althochdeutschen Wörterbuch von Rudolf Schützeichel . II. Phonologische Aussagen im Althochdeutschen Wörterbuch von Rudolf Schützeichel III. Bedürfnisse weiterer morphologischer Erschließung des althochdeutschen Wortschatzes IV Bedürfnisse weiterer phonologischer Erschließung des althochdeutschen Wortschatzes V Zur Zielsetzung des Rückläufigen Morphologischen Wörterbuchs des Althochdeutschen C. Die Vorbedingungen der Materialgrundlage I. Die allgemeinen Prinzipien des Althochdeutschen Wörterbuchs von Rudolf Schützeichel . II. Ansatzverfahren und Variantenbehandlung im Althochdeutschen Wörterbuch von Rudolf Schützeichel III. Alphabetische Einordnung und Verweistechnik im Althochdeutschen Wörterbuch von Rudolf Schützeichel D. Allgemeine Probleme der rückläufigen morphologischen Anordnung . . I. Die Anlage der rückläufigen morphologischen Anordnung . II. Grenzen der Darstellungsmöglichkeiten der rückläufigen morphologischen Anordnung
20 20 24 25 28 29 31 31 32 33
35 35 37
E. Besondere Probleme der rückläufigen morphologischen Anordnung von Suffixbildungen . I. Die Einordnung vokalisch anlautender Suffixe . 1. Die germanischen Verhältnisse und ihre althochdeutschen Entsprechungen ... 2. Die Problemfälle der -¿g-/-ag-Adjektive und der /Maskulina . . 4 3. Fragen der Einordnung und der Verweistechnik II. Das Problem der Fugenvokale bei konsonantisch anlautenden Suffixen III. Suffixerweiterungen und Weiterbildungen 1. Suffixerweiterungen 2. Weiterbildungen . . . . 3. Darstellungsmöglichkeiten IV Suffixvarianten F. Michael Schlaefer: Formen lexikographischer Darstellung morphologischer Zusammenhänge . I. Zum Begriff des morphologischen Wörterbuchs II. Morphologische Wörterbücher . 1. Entwicklungstendenzen des morphologischen Wörterbuchs . . . . . 2. Diachronische Wortfamilienwörterbücher a) Historische Beispiele .. b) Diachronische Wortfamilienwörterbücher für ältere deutsche Sprachstufen . c) Diachronische Wortfamilienwörterbücher für das Neuhochdeutsche . . . 3. Synchronische morphologische Wörterbücher für die deutsche Gegenwartssprache III. Morphologische Angaben in Bedeutungswörterbüchern IV Rückläufige Wörterbücher . 1. Begriff und Geschichte des rückläufigen Wörterbuches .. . . 2. Anlageprinzipien rückläufiger Wörterbücher a) Materialbasis b) Ausdrucksebene . . c) Lemmawörterbuch oder Belegformenwörterbuch . . d) Worteinheit V Zusammenfassung Rolf Bergmann: Nachwort
39 39 39 1 44 47 49 49 51 52 57 61 61 63 63 66 66 71 76 85 95 100 100 102 102 102 108 110 115 116
ABKÜRZUNGEN
A.
Auflage
BMZ.
Georg Friedrich Benecke sches Wörterbuch
GSp.
E[berhard] G[ottlieb] Graff, Althochdeutscher Sprachschatz
KFW.
Elisabeth Karg-Gasterstädt
KMSp.
Hans Krabe - Wolfgang Meid, Germanische Sprachwissenschaft
LH.
Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch
NF.
Neue Folge
SchW.
=
Rudolf Schützeichel,
- Wilhelm Müller - Friedrich Zamcke,
Mittelhochdeut-
- Theodor Frings, Althochdeutsches Wörterbuch
Althochdeutsches Wörterbuch
LITERATUR
A Johann Christoph Adelung s. Helmut Henne, Einführung und Bibliographie zu Johann Christoph Adelung Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der Oberdeutschen, I-IV, 2 A . Leipzig 17931801 M. L. Alinei, Dizionario Inverso Italiano con indici e liste di frequenza delle terminazioni. A Reverse Index of the Italian Language with Frequency Count and Frequency Lists of Terminations, Ricerche linguistiche e lessicografiche dell'istituto di lingua e letteratura Italiane dell'Università di Utrecht 1, The Hague 1962 Gerhard Äugst, Lexikon zur Wortbildung, I. Morpheminventar A - G; II. Morpheminventar H R; III. Morpheminventar S - Z, Forschungsberichte des Instituts für deutsche Sprache Mannheim. Band 24.1 - 24.3, Tübingen 1975 Überlegungen zu einer synchronen etymologischen Kompetenz, in: Gerhard Äugst, Untersuchungen zum Morpheminventar der deutschen Gegenwartssprache, Forschungsberichte des Instituts für deutsche Sprache Mannheim. Band 25, Tübingen 1975, S. 156-230
B Wolfgang Bacbofer - Walther von Hahn - Dieter Möhn, Rückläufiges Wörterbuch der Mittelhochdeutschen Sprache. Auf der Grundlage von Matthias Lexers Handwörterbuch und Taschenwörterbuch bearbeitet und herausgegeben, Stuttgart 1984 Franz H. Bäuml - Eva-Maria Fallone, A Concordance to the Nibelungenlied (Bartsch - de Boor Text). With a Structural Pattern Index, Frequency Ranking List, and Reverse Index, Compendia. Computer-Generated Aids to Literary and Linguistic Research VII, Leeds 1976 Georg Friedrich Benecke - Wilhelm Müller - Friedrich Zarncke, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, I-III, Leipzig 1854-1866 B. van den Berg, Retrograad woordenboek van het Middelnederlands, 's-Gravenhage 1972 Karl Bergmann, Deutsches Wörterbuch mit besonderer Berücksichtigung der Mundarten und Fremdwörter und des kulturgeschichtlichen Inhalts des Sprachschatzes, alphabetisch und nach Wortfamilien geordnet sowie mit zahlreichen Zusammenstellungen für den praktischen Gebrauch. Zugleich 3. Ausgabe des etymologischen Deutschen Wörterbuches von Paul Immanuel Fuchs, Leipzig 1923 Rolf Bergmann, Ankündigung eines Rückläufigen althochdeutschen Wörterbuches, Sprachwissenschaft 7 (1982) S. 4 4 6 f . Irmgard Böttcher s. Georg Philipp Harsdörffer
C Joachim Heinrich Campe s. Helmut Henne, Einführung und Bibliographie zu Joachim Heinrich Campe —, Wörterbuch der Deutschen Sprache, I-V, Braunschweig 1807-1811 Frans van Coetsem s. Felicien de Tollenaere - Randall L.Jones
Literatur
9
D Dic(ionar invers, Academia Republicii Populäre Romine, Institutul de linguisticä din Bucure;ti, Bucure§ti 1957 Georg Droege s. Rudolf Schützeichel, Aus der Werkstatt eines althochdeutschen Wörterbuches Günther Drosdowski s. Duden. Deutsches Universalwörterbuch Duden. Deutsches Universalwörterbuch. Herausgegeben und bearbeitet vom Wissenschaftlichen Rat und den Mitarbeitern der Dudenredaktion unter Leitung von Günther Drosdowski, Mannheim - Wien - Zürich 1983
E Johannes Erben, Deutsche Grammatik. Ein Abriß, 12 A . München 1980
F Eva-Maria Fallone s. Franz H. Bäuml - Eva-Maria Fallone Theodor Frings s. Althochdeutsches Wörterbuch Harald Fuchs s. Arno Ruoff Paul Immanuel Fuchs s. Karl Bergmann
G Dietrich Gerhardt, Nachtrag zum Nachtrag über rückläufige Wörterbücher, Die Welt der Slaven 26 NF. 5 (1981) S. 12-14 Wer hat das erste rückläufige Wörterbuch des Russischen verfaßt? Nachgedanken zu dem Aufsatz von Helmut Keipert (WS XXV, 1, S. 161-66), Die Welt der Slaven 25 NF. 4 (1980) S. 272-279 Bernhard Gersbach s. Arno Ruoff Rainer Graf s. Arno Ruoff E. G. Graff s. H. F.Massmann Althochdeutscher Sprachschatz oder Wörterbuch der althochdeutschen Sprache, I-VI, Berlin 1834-1842 Hermann Grassmann, Wörterbuch zum Rig-Veda, Leipzig 1873, 5 A. Wiesbaden 1976 R. Greve B. Kroesche, Russisches Rückläufiges Wörterbuch. Zusammengestellt unter Leitung von Max Vasmer, l-II, Veröffentlichungen der Abteilung für slavische Sprachen und Literaturen des Osteuropa-Institutes (Slavisches Seminar) an der Freien Universität Berlin. Band 13, Berlin. Wiesbaden 1957-1959
H Walther von Hahn s. Wolfgang Bachofer - Walther von Hahn • Dieter Möhn Clifton Hall s. R. A. Wisbey, A Complete Concordance t o the Rolandslied Georg Philipp Harsdörffer, Schutzschrift/ für Die Teutsche Spracharbeit/ und Derselben Beflissene, Frauenzimmer Gesprächspiele. I. Teil. [Nfirnberg 1644], Herausgegeben von Irmgard Böttcher, Deutsche Neudrucke. Reihe: Barock. Herausgegeben von Erich Trunz, 13, Tübingen 1968, S. 339-396 Franz Josef Hausmann, Einführung in die Benutzung der neufranzösischen Wörterbücher, Romanistische Arbeitshefte 19, Tübingen 1977 Wolfgang Hecht s. Justus Georg Schottelius Helmut Henne, Einführung und Bibliographie zu Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart 1793-1801, Deutsche Wörterbücher des 17.
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Literatur
und 18. Jahrhunderts. Einführung und Bibliographie. Herausgegeben von Helmut Henne, Hildesheim - New York 1975, S. 109-142 Helmut Henne, Einführung und Bibliographie zu Joachim Heinrich Campe, Wörterbuch der Deutschen Sprache 1802-1811, Deutsche Wörterbücher des 17. und 18. Jahrhunderts. Einführung und Bibliographie.Herausgegeben von Helmut Henne,Hildesheim - New York 1975, S. 143-168 Deutsche Lexikographie und Sprachnorm im 17. und 18. Jahrhundert, Deutsche Wörterbücher des 17.und 18. Jahrhunderts.Einführung und Bibliographie.Herausgegeben von Helmut Henne, Hildesheim - New York 1975, S. 1-37 — s. Deutsche Wörterbücher des 17. und 18. Jahrhunderts Heyne s. Bruno Liebich Robert Hinderling, Zur Didaktik im germanistischen Lehrbuch, Linguistik und Didaktik 3 (1972) S. 226-234 — s. Rückläufiges Estnisches Wörterbuch Ludwig Hitzenberger s. Rückläufiges Estnisches Wörterbuch I Gerhard Ising, Die Erfassung der deutschen Sprache des ausgehenden 17. Jahrhunderts in den Wörterbüchern Matthias Kramers und Kaspar Stielers, Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur 7, Berlin 1956 J Max Hermann Jellinek, Geschichte der neuhochdeutschen Grammatik von den Anfängen bis auf Adelung, l-II, Germanische Bibliothek. Zweite Abteilung: Untersuchungen und Texte 7, Heidelberg 1913-1914 Randall L.Jones s. Felicien de Tollenaere - Randall L.Jones Alphonse Juüland, Dictionnaire inverse de la langue Française, Janua Linguarum. Studia Memoriae Nicolai van Wijk dedicata, Series practica VII, London - The Hague - Paris 1965
K Elisabeth Karg-Gasterstädt s. Althochdeutsches Wörterbuch Helmut Keipert s. Dietrich Gerhardt, Die Welt der Slaven 25 NF. 4 (1980) S. 272-279 Wer hat das erste rückläufige Wörterbuch des Russischen verfaßt?, Die Welt der Slaven 25 NF. 4 (1980) S. 161-166 Howard H. Keller, German Root Lexicon,Miami Linguistics Series No. 11, University of Miami Press 1973 Ruth Klappenbach s. Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache Hans Krähe Wolfgang Meid, Germanische Sprachwissenschaft, III. Wortbildungslehre, Berlin 1967 Matthias Kram er s. Gerhard Ising B. Kroesche s. R. Greve Antonin Kucera s. Herbert Ernst Wiegand - Antonin Kucera Peter Kühn, Deutsche Wörterbücher. Eine systematische Bibliographie, Reihe Germanistische Linguistik 15, Tübingen 1978 H. Kunert s. Wolf Dieter Ortmann
Literatur
11
L Martin Lebnert, Rückläufiges Wörterbuch der englischen Gegenwartssprache. Reverse Dictionary of Present-Day English, Leipzig 1971 Manfred Lemmer, Deutscher Wortschatz. Bibliographie zur deutschen Lexikologie, 2.A. Halle 1968 Matthias Lexer s. Wolfgang Bachofer - Waither von Hahn - Dieter Möhn Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, I-III, Leipzig 1872-1878, Nachdruck Stuttgart 1974 Bruno Liebicb, Die Wortfamilien der lebenden hochdeutschen Sprache als Grundlage für ein System der Bedeutungslehre. Nach Heynes deutschem Wörterbuch bearbeitet, Breslau 1899, 2A. Breslau 1905
M H. F. Massmann, Vollständiger alphabetischer Index zu dem althochdeutschen Sprachschatz von E. G. Graff, Gedrängtes althochdeutsches Wörterbuch zu Graffs althochdeutschem Sprachschatz, Berlin 1846 Erich Mater, Herstellung eines rückläufigen Wörterbuchs, Forschung - Lehre - Praxis. Schriftenreihe der Gewerkschaft Wissenschaft 2, 1962, S. 122-125 Rückläufiges Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache, Leipzig 1967, 3.A. Leipzig 1970 Wolfgang Meid s. Hans Krähe Rene Micbea, Vocabulaire allemand progressif, 2 A . Paris-Bruxelles 1959 Dieter Möhn s. Wolfgang Bachofer - Walther von Hahn - Dieter Möhn Wilhelm Müller s. Georg Friedrich Benecke - Wilhelm Müller - Friedrich Zarncke Wolfgang Müller, Wortbildung und Lexikographie, Studien zur neuhochdeutschen Lexikographie II. Herausgegeben von Herbert Ernst Wiegand, Germanistische Linguistik 3 - 6/80, Hildesheim. New York 1982, S. 153-188
O Heinz Oehler, Grundwortschatz Deutsch, Stuttgart 1966 Wolf Dieter Ortmann, Wortbildung und Morphemstruktur eines deutschen Gebrauchswortschatzes. 4 6 0 0 Wortformen und 1877 deutsche Morpheme aus vier neueren Häufigkeitslisten rechnersortiert nach morpho-phonematischen Merkmalen. Programmierung und EDV "Arbeiten H. Kunert - M. Tettweiler herausgegeben vom Goethe-Institut, Arbeitsstelle für wissenschaftliche Didaktik, Projekt Phonothek, München 1983
P J. Alan Pfeffer, Grunddeutsch. Basic (Spoken) German Word List, Grundstufe, Englewood Cliffs 1964 A. Pinloche, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Dictionnaire étymologique illustré de la langue Allemande comprenant un atlas de 5700 figures avec légendes explicatives, un vocabulaire des noms propres et un abrégé grammatical, Paris 1922
R Anthony Rowley s. Rückläufiges Estnisches Wörterbuch Helmut Rücker s. Rudolf Schützeichel, Kontext und Wortinhalt Arno Ruoff, Häufigkeitswörterbuch gesprochener Sprache, gesondert nach Wortarten, alphabetisch, rückläufig alphabetisch und nach Häufigkeit geordnet, unter Mitarbeit von Harald
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Literatur
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Literatur
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T M. Tettweiler s. Wolf Dieter Ortmann Simone Thiers s. Arno Ruoff Felicien de Tollenaere Randall L.Jones in Cooperation with Frans van Coetsem - Philip H. Smith - Hon Tom Wong, Word-Indices and Word-Lists t o the Gothic Bible and Minor Fragments, Leiden 1976 Erich Trunz s. Georg Philipp Harsdorffer s. Justus Georg Scbottelius
V Max Vasmer s. R. Greve - B. Kroesche
W Hans Heinrich Wängler, Rangwörterbuch hochdeutscher Umgangssprache, Marburg 1963 Gerhard Wabrig, Deutsches Wörterbuch. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit zahlreichen Wissenschaftlern und anderen Fachleuten. Mit einem „Lexikon der deutschen Sprachlehre". Einmalige Sonderausgabe. - Ungekürzt -, Gütersloh 1968 Leon Wamant, dictionnaire des rimes orales et ecrites, Paris 1973 Herbert Ernst Wiegand Antonin Kucera, Brockhaus-Wahrig: Deutsches Wörterbuch auf dem Prüfstand der praktischen Lexikologie. II. Teil: 1. Band (A-BT); 2. Band (BU-FZ); 3. Band (G-JZ), Studien zur neuhochdeutschen Lexikographie II. Herausgegeben von Herbert Ernst Wiegand, Germanistische Linguistik 3-6/80, Hildesheim.New York 1982, S. 285-373 s. Wolfgang Müller — s. Elmar Seebold Roy Wisbey, Der Computer im Dienst der Literaturwissenschaft, Literatur und Datenverarbeitung. Bericht über die Tagung im Rahmen der 100-Jahr-Feier der Rheinisch-Westfälischen Technischen Universität Aachen. Herausgegeben von Helmut Schanze, Tübingen 1972, S. 825 A Complete Concordance t o the Rolandslied (Heidelberg Manuscript). With Word Indexes t o the Fragmentary Manuscripts by Clifton Hall, Compendia. Computer-Generated Aids to Literary and Linguistic Research 3, Leeds 1969 A Complete Concordance to the Vorau and Straßburg Alexander with a Reverse Index to the Graphic Forms, an Index of Rhymes and a Ranking List of Frequencies, Compendia. Computer-Generated Aids to Literary and Linguistic Research 1, Leeds 1968 Vollständige Verskonkordanz zur Wiener Genesis. Mit einem rückläufigen Wörterbuch zum Formenbestand, Berlin 1967 Althochdeutsches Wörterbuch. Auf Grund der von Elias von Steinmeyer hinterlassenen Sammlungen im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig bearbeitet und herausgegeben von Elisabeth Karg-Gasterstädt und Theodor Frings, Iff., Berlin 1968ff.
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Literatur
Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Herausgegeben von Ruth Klappenbach und Wolfgang Steinitz. Akademie der Wissenschaften der DDR. Zentralinstitut für Sprachwissenschaft I, 7.A. 1974; II, 4.A. 1977; III, 2A. 1973; IV-VI, 1975-1977 Rückläufiges Estnisches Wörterbuch. Eesti Keele Pöördsonaraamat (Sonalöpuline leksikon). Reverse Dictionary of the Estonian Language, in Zusammenarbeit mit Ludwig Hitzenberger herausgegeben von Robert Hinderling. Mit einer Bibliographie rückläufiger Wörterbücher von Anthony Rowley, Bayreuther Beiträge zur Sprachwissenschaft 2, Bayreuth 1979 Deutsche Wörterbücher des 17. und 18. Jahrhunderts. Einführung und Bibliographie. Herausgegeben von Helmut Henne, Hildesheim - New York 1975 Hon Tom Wong s. Felicien de Tollenaere - Randall L.Jones
Z Friedrich Zamcke s. Georg Friedrich Benecke - Wilhelm Müller - Friedrich Zamcke Matthias Zender s. Rudolf Schützeichel, Aus der Werkstatt eines althochdeutschen Wörterbuches
ABBILDUNGEN
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40.
Ableitungen zur Basis heil Präfixbildungen zum Verb queman Zusammensetzungen mit dem Bestimmungswort bant . Zusammensetzungen mit dem Grundwort tag Die Übertragung der Alphabetisierungsprinzipien auf die rückläufige Anordnung I Die Übertragung der Alphabetisierungsprinzipien auf die rückläufige Anordnung II Starke Maskulina mit -/-Suffix nach Basisauslaut -g . Nichtabgeleitete Adjektive mit Basisauslaut -g und die Varianten des -ig-Suffixes Suffixvariantenübersicht und rückläufige Anordnung der -ig-Adjektive mit Basisauslaut -« -fca/i-Adjektive ohne Fugenvokal . . -/fi-Adjektive mit Basisauslaut -b und -d mit und ohne Fugenvokal -baft- und -bafti-Adjektive -baft- und -Aa/ii-Adjektive mit Weiterbildungen I -baft- und -fca/fi-Adjektive mit Weiterbildungen II Das Nebeneinander von -ni'ssa-, -nissi- und -wi'ssi-Bildungen J. G. Schottelius, Ausführliche Arbeit Von der Teutschen HaubtSprache, II, S. 1353 . K. Stieler, Der Teutschen Sprache Stammbaum, I, Sp. 723 Ch. E. Steinbach, Vollständiges Deutsches Wörter-Buch, S. 658-661 Ch. E. Steinbach, Vollständiges Deutsches Wörter-Buch, S. 666 GSp. III, S. 735 GSp. IV, S. 710 . BMZ. I, S . 6 0 1 K. Bergmann, Deutsches Wörterbuch, S. 1 K. Bergmann, Deutsches Wörterbuch, S. 212 G. Stucke, Deutsche Wortsippen, S. l l f . A. Pinloche, Etymologisches Wörterbuch, S. 129 B. Liebich, Die Wortfamilien, S. 33f. H. H. Keller, German Root Lexicon, S. 55 G. Äugst, Lexikon zur Wortbildung, I, S. 254f. . W. D. Ortmann, Wortbildung und Morphemstruktur, S. 5 W. D. Ortmann, Wortbildung und Morphemstruktur, S. 174 W. D. Ortmann, Wortbildung und Morphemstruktur, S. 449 Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache, III, S. 1655 J. H. Campe, Wörterbuch der Deutschen Sprache, II, S. 4 9 9 f . E. Mater, Rückläufiges Wörterbuch, S. 244 A. Juilland, Dictionnaire inverse, S. 8 W. Steputat, Reimlexikon, S. 22 L. Warnant, dictionnaire des rimes, S. 5 Rückläufiges Estnisches Wörterbuch, S.XXVI1I F. de Tollenaere - R . L . Jones, Word-Indices, S. 2 4 7 , 2 8 4 , 2 8 8
21 23 23 27 36 37 42 44 45 47 49 51 52 55 58 64 67 69 71 73 74 75 77 77 78 80 82 86 88 91 93 94 97 98 103 105 106 107 109 110
16
41. 42. 43. 44.
Abbildungen
A. Ruoff, Häufigkeitswörterbuch, S. 2 1 0 Dicjionar invers, S. 11 . . . . H. Lehnert, Rückläufiges Wörterbuch, S . 225 A. Juilland, Dictionnaire inverse, S . 73
112 112 113 114
A. EINLEITUNG
Bei der lexikographischen Erschließung des althochdeutschen Wortschatzes bildet die alphabetische Darstellung in einem Bedeutungswörterbuch das erste und wichtigste Ziel. Alphabetische Wörterbücher dieser Art sind das grundlegende Hilfsmittel für alle weitere morphologische und semantische Auswertung, für Fragen der Etymologie und Wortgeschichte sowie für die philologische Analyse der überlieferten Texte. Gleichwohl bleiben bei der gewöhnlichen alphabetischen Anordnung verschiedene phonologische und morphologische Aspekte des Wortschatzes zwangsläufig unberücksichtigt. Phonologischen Fragen der Auslautgestaltung kann bei der vom Anlaut ausgehenden Alphabetisierung nicht gezielt nachgegangen werden. Ebensowenig erlaubt diese Anordnung einen morphologisch orientierten Zugriff auf Bildungen mit bestimmten Grundwörtern und Suffixen. Auch komplexere morphologische Zusammenhänge wie etwa der Aufbau einer Wortfamilie werden von einer alphabetischen Anordnung nicht systematisch dargestellt und können ihr also auch nicht entnommen werden. Zur Ergänzung der gewöhnlichen alphabetischen Darstellung des althochdeutschen Wortschatzes wird deshalb ein an den genannten morphologischen und phonologischen Fragestellungen orientiertes Wörterbuch vorbereitet, das den Wortschatz soweit erforderlich und sinnvoll in rückläufig-alphabetischer und morphologisch-systematischer Anordnung enthält. Die komplexe Zielsetzung wird mit dem Titel Rückläufiges Morphologisches Wörterbuch des Althochdeutschen zum Ausdruck gebracht. Das Rückläufige Morphologische Wörterbuch des Althochdeutschen ist Teil des von Rudolf Schützeichel in Münster geleiteten Forschungsunternehmens Althochdeutsches Wörterbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen 1 und wird am Lehrstuhl für deutsche Sprachwissenschaft und ältere deutsche Literatur der Universität Bamberg 2 bearbeitet. Die bisherigen Arbeiten beziehen sich auf das im Jahre 1981 in dritter, durchgesehener und verbesserter Auflage erschienene AlthochdeutMan vergleiche die Arbeitsberichte von R . Schützeichel, Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen für das Jahr 1981, S. 1 1 0 f „ Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen für das Jahr 1982, S. 123f. 2
R. Bergmann, Sprachwissenschaft 7 (1982) S. 4 4 6 f .
18
Einleitung
sehe Wörterbuch von Rudolf Schützeichel 3 (SchW.),das 'den Wortschatz der althochdeutschen literarischen Denkmäler vollständig umfaßt'. Der im Rahmen des Forschungsunternehmens noch in Bearbeitung befindliche Wortschatz der althochdeutschen Glossen und der in lateinischen Quellen auftretenden volkssprachigen Wörter 4 bleibt für die morphologisch-rückläufige Darstellung zunächst außer Betracht. Die Vorüberlegungen zu Zielsetzung und Anlage des Rückläufigen Morphologischen Wörterbuchs und die bisher vorgenommene Sortierung des Wortmaterials haben auf eine Reihe verschiedenartiger theoretischer und praktischer lexikographischer Probleme geführt, deren Darstellung und Diskussion Aufgabe der vorliegenden Prolegomena ist. Bei der vergleichenden Berücksichtigung anderer rückläufiger und morphologischer Wörterbücher konnte weder auf vollständige bibliographische Verzeichnisse noch auf eine umfassende lexikographische Darstellung zurückgegriffen werden. Als Vorarbeit für das Rückläufige Morphologische Wörterbuch des Althochdeutschen war deshalb zunächst eine kritische Darstellung der Anlageprinzipien entsprechender Wörterbücher erforderlich, die Michael Schlaefer erarbeitet hat. Das von ihm zu den vorliegenden Prolegomena beigesteuerte Kapitel F (Formen lexikographischer Darstellung morphologischer Zusammenhänge) hat die wichtige Funktion, den allgemeinen lexikographischen Befund darzustellen, auf den die Überlegungen zur Zielsetzung und Anlage des Rückläufigen Morphologischen Wörterbuchs des Althochdeutschen sich implizit oder explizit ständig beziehen. Den Ausgangspunkt dieser in Kapitel B dargestellten Überlegungen bilden die von dem alphabetischen Wörterbuch Rudolf Schützeichels bereits ermöglichten phonologischen und morphologischen Auswertungen. Aus den Prinzipien dieses als Materialgrundlage verwendeten Wörterbuchs ergeben sich weitreichende Konsequenzen, die im Kapitel C der Prolegomena dargestellt werden. Der Bericht über die bisher durchgeführten Umsortierungen des Wortmaterials im Kapitel D führt auf dabei auftretende verschiedenartige allgemeinere Probleme. Die besonders verwickelten und zahlreichen Probleme der Anordnung von Suffixbildungen werden im Kapitel E in etwas breiterer Form behandelt. Dabei werden anhand entsprechender Beispielfälle Verfahren vorgestellt und begründet, mit denen Varianten im Suffixvokal, Stammbildungsvarianten im Suffix, Erweiterungen von Suffixen und Fugenvokale vor konsonantisch anlautenden Suffixen berücksichtigt werden. Die Diskussion derartiger Probleme in einer selbständigen Publikation bietet eine willkommene Gelegenheit, verschiedene Verfahren zu erpro-
3
SchW. s . XIII.
4
SchW. S.VIII.
Einleitung
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ben und vorzustellen, und sie ermöglicht ausführlichere Begründungen, als das in der Einleitung zum Rückläufigen Morphologischen Wörterbuch des Althochdeutschen möglich sein wird. Über diese Überlegungen wurde erstmals am 14. Mai 1983 in Bamberg bei der Sitzung der Kommission für das Althochdeutsche Wörterbuch der Akademie der Wissenschaften in Göttingen berichtet. Die Kommission hat seinerzeit nachdrücklich empfohlen, diese Vorüberlegungen in der von der Kommission herausgegebenen Reihe Studien zum Althochdeutschen vorzulegen.
B. DIE AUFGABEN DES RÜCKLÄUFIGEN MORPHOLOGISCHEN WÖRTERBUCHS DES ALTHOCHDEUTSCHEN
Die Aufgaben eines Rückläufigen Morphologischen Wörterbuchs des Althochdeutschen ergeben sich aus den allgemeinen lexikographischen Zielsetzungen und Möglichkeiten derartiger Wörterbücher. Der Beitrag von Michael Schlaefer (Kapitel F) behandelt die Anlageprinzipien und Darstellungsformen von morphologischen und rückläufigen Wörterbüchern anhand entsprechender Artikelbeispiele ausführlich, worauf von hier aus ausdrücklich zu verweisen ist. Vor dem Hintergrund dieser Darstellung soll hier zunächst gefragt werden, für welche morphologischen und phonologischen Fragen das Althochdeutsche Wörterbuch von Rudolf Schützeichel bereits Aussagen macht, beziehungsweise, aufweiche Fragen es seiner Anlage nach Antworten ermöglicht. Im Vergleich mit den allgemeinen Zielen der Phonologie und der Morphologie und im Vergleich mit der von M. Schlaefer erläuterten Darstellung des Wortschatzes in anderen morphologischen und rückläufigen Wörterbüchern ergibt sich dann, welche Fragestellungen ein Rückläufiges Morphologisches Wörterbuch des Althochdeutschen in seiner Anlage berücksichtigen sollte.
I. Morphologische Aussagen im Althochdeutschen Wörterbuch von Rudolf Schützeichel Zunächst sind die morphologischen Aussagen hervorzuheben, die jeder Artikel des Wörterbuchs enthält. Jedes Lemma des Althochdeutschen Wörterbuchs ist nach seiner Wortart bestimmt. Verben werden der starken oder schwachen Flexion zugeordnet. Substantive erhalten eine Bestimmung nach Genus und Flexionsklasse. Soweit es sich um Wörter der flektierenden Wortarten handelt, werden also die grundlegenden flexionsmorphologischen Angaben gemacht. Aus der grammatischen Bestimmung ergeben sich in Verbindung mit der Gestalt des gewählten Ansatzes weitere Aufschlüsse über die Flexionsklasse im einzelnen und über die Bildungsweise eines Wortes. So sind beispielsweise die mit -en-beziehungsweise -öw-Suffix gebildeten schwachen Verben durch die entsprechenden Infinitivformen heilen beziehungswei-
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se heilagön5 erkennbar. Der Ansatz heilen (sw. V.) führt daher ebenso eindeutig auf ein -jan-Verb. Adjektivansätze auf -i wie herti sind gegenüber Ansätzen wie heil als -ja-/-jö-Bildungen erkennbar. Die Bildungsweise von Komposita und Ableitungen ist im übrigen der in diesem Sinne durchsichtigen Wortgestalt zumeist direkt anzusehen, wie beliebige Beispiele zeigen können: heilag, heilagön, heiligtuom, heiligunga (und so weiter); hantgrif, hantslac, hantstarch, hantwerch (und so weiter). Wo die überlieferte Wortform diese Durchsichtigkeit verloren hat, ist sie schon wegen der alphabetischen Einordnung durch konstruierte Hilfsformen in spitzen Klammern wieder hergestellt. So wird die mit Aphärese des h überlieferte Form gealtnissi durch die Hilfsform als Ableitung zu haltan erkennbar. Die überlieferte Form anscö ist durch die Hilfsform (hantscuoh> als Zusammensetzung bestimmt. Die konstruierten Hilfsformen erbringen eine morphologische Identifizierung des jeweiligen Wortes. Sie ermöglichen damit vor allem auch die richtige alphabetische Einordnung bei den entsprechenden Bildungen, in den genannten Beispielen also bei halt- beziehungsweise bei hant-. In der alphabetischen Anordnung der Stichwörter sind über den einzelnen Artikel hinausgehende umfangreiche morphologische Aussagen enthalten, die weit mehr als nur erste Ansätze zu einem Wortfamilienwörterbuch bieten. Soweit ein als Ableitungsbasis verwendetes Grundmorphem auch am Wortanfang steht und somit die alphabetische Einordnung der Ableitungen bestimmt, stehen alle derartigen Bildungen zu einem Grundmorphem an einer Stelle des Wörterbuchs zusammen: heil1 st. N. heiß Adj. heiß Interj. heilag Adj. heiligheit st. F. heiligi st. F. heilagnessi st. N. heilacnissa st. F. heilagön sw. V heiligtuom st. N. heiligunga st. F. heilant st. M. heilantii st. F. 5 Alle Zitate von Artikeln und Ansätzen beziehen sich auf R . Schützeichels Althochdeutsches Wörterbuch in der dritten Auflage (SchW.).
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beilanto sw. M. beiläri st. M. heilazen sw. V beilazunga st. F. heilen sw. V heilen sw. V . heilhafte Adj. heilhafti st. F. heilt st. F. heilida st. F. heil(e)sam Adj. heil(e)samo Adv. heilesöd st. M. heillih Adj. heilunga st. F. Abbildung lt Ableitungen zur Basis heil
Da bei den Präfixbildungen, abgesehen von in der Einleitung des Althochdeutschen Wörterbuchs 6 erklärten Ausnahmen, das Grundmorphem die Einordnung bestimmt, sind auch diese Bildungen bereits im morphologischen Zusammenhang ihres Grundmorphems dargestellt. In der Abfolge der ¿»«'/-Bildungen sind daher auch die folgenden Präfixbildungen mitenthalten: giheilagön intheiligön folieheilen gibeilen ferheilen Bei den besonders reich präfigierten starken Verben ist so bereits dieser Ausschnitt einer entsprechenden Wortfamilie an einer Stelle des alphabetischen Wörterbuchs erfaßbar:
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SchW. s. x x x v .
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queman abacbomen anaqueman azqubeman biqueman tbar(a)queman thuruhqueman fol(l)oquoman foraqueman framqueman furiqbweman heraqueman binachomen hinaüfchomen
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(b)intarqueman inqueman ingeginiqueman irqueman nähchomen nidharqubeman samenqueman ubarqbueman üfqueman üzqueman widere cbomen zisamanequeman zuaqhueman
Abbildung 2: Präfixbildungen zum Verb queman
Die alphabetische Anordnung bringt ferner auch alle Zusammensetzungen, in denen ein Grundmorphem Erstglied ist, an einer Stelle des alphabetischen Wörterbuchs zusammen. So ist innerhalb der schon aufgeführten Ableitungen zum Grundmorphem heil- an alphabetisch entsprechender Stelle auch eine Zusammensetzung mit dem Erstglied heileingeordnet: heilmänöth. Die schon genannte Bildung ansco findet durch die Hilfsform ihantscuoh) ihren Platz in der Reihe der Zusammensetzungen mit dem Erstglied bant-. bantgrif st. M. (bantscuoh) st. M. hantslac st. M. hantstarch Adj. ab/ baben/ $ »mm. 3