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German Pages 646 Year 1830
U Preußens
bewaffnete
Eine
Macht.
Darstellung
ihrer
äußern und innern Verfaſſung ,
403
1 J. D. F. ) Rumpf, Königlich ; Preußischem Hofrath
Zweite mit einem Nachtrage über das Duell und Injurien vermehrte Ausgabe.
537477 - B
Berlin, bei Friedrich Kecht. 1830.
1
F O H
1
"
1
V
wort.
or
Wie in der bürgerlichen
Verfaſſung des preußi
ſchen Staates , so in der des Heeres , dem
Jahre
1807.
eine
beginnt seit
merkwürdige
Zeitscheide.
In beiden hat der gesellschaftliche Zustand der Un terthanen einen folgereichen Umschwung genommen ; in beiden waltet ein Geist der Gerechtigkeit , Weis heit und Milde ,
der den festen Willen eines edlen
Königs beurkundet. Die Anordnungen der neuen Heeresverfassung find auf die moralische
Kraft
willigen Volkes gegründet ,
eines
gutgesinnten,
und haben sich bereits
Thron und Vaterland mit durch Anhänglichkeit an J spartanischem Muthe bewährt. dewand zwischen dem
Die schroffe Schei
Soldstreiter
gerwehrmann ist zusammen gefallen .
und
dem Bür
Jeder Bürger
Vorwort.
IV
ist Soldat und jeder Soldat Bürger, oder, wie einst man weiß bei uns nicht
Fürst Blücher sprach:
mehr, wo der Soldatenstand anfängt und der Bür Die allgemeine Kriegsverpflich
gerſtand aufhört. " tung hat im
allgemeinen
den Begriff der
Volke
Denn die Standesehre
Waffenehre hervor gerufen.
wird als etwas anerkannt, was auch das Beſißthum diese Begriffe
des gemeinen Soldaten sein muß ;
haben sich unglaublich schnell dem Heere mitgetheilt. Sonst war es
in den Augen Vieler
eine
Ehren
ſache, nicht zu dienen , weil es ein Zeichen der. Ar muth war, keinen Stellvertreter bezahlen zu können. Jeht steht in der
dem
Schuld
der seine
öffentlichen Achtung Waffendienſte
der zurück, nicht
abge
tragen hat. Das stehende Heer ist die große Waffenschule, durch
welche
jedermann gegangen sein muß ,
ehe
er sich festen bürgerlichen Verhältnissen widmen kann. Es ist eine Bildungsschule, Ordnung
und des
Gehorsams
Verhältnissen vorherrscht , Selbstständigkeit
des
worin der Geist der mehr als in andern
und worin zugleich
Charakters
entwickelt
Wo dem Talent eine neue Laufbahn
die .
wird.
eröffnet
ist,
da belebt sich von selbst jede Ader des Wetteifers. Für die
untern
Volksklassen
hauptsächlich wirken
Vorwort.
die Unterrichtsanstalten auf geistige und moralische Ausbildung, und dienen oft, den Mångeln der frü hern Erziehung nachzuhelfen .
Die Aufklärung, wel
che dadurch in den untern Stånden verbreitet wird, iſt nicht zu berechnen. Häufig als rohe, unwissende Jüng linge treten die Ergänzungsmannſchaften ein , meistens an Seele und Körper 1
veredelt ,
und
gehen sie
in ihre vorigen Verhältnisse zurück , und verpflanzen den empfangenen Bildungsstoff weiter um sich her. Die alten Mißbräuche und Gebrechen im Ver waltungs- und Wirthschaftssystem des Hee res sind verschwunden ; lehtere sind gänzlich von ſei nem Organismus getrennt. geweckten Stüße lung.
Ehrgefühl
gefunden ,
Die Zucht hat in dem
des
als
Soldaten
in
der
eine
frühern
festere
Behand
Die Vorgesehten sind die Führer und Lehrer
ihrer Untergebenen , nicht ihre Zuchtmeister.
Die
neuern Strafgeseße sind den Vergehen und Ver brechen
angemessen und
achten im
Soldaten den
Menschen. Unter diesen und
vielen
andern
wohlthätigen.
Einrichtungen ist das Heer zur möglichsten Kriegs 1. fertigkeit
fortgeschritten.
Die
neue Formation
der Truppen und ihre Uebungen sind auf den Krieg berechnet.
Die Eintheilung der
Streitkräfte nach
Vorwort.
VI
Corps und diese wieder nach Divisionen von allen Waffengattungen , Führung des
dient zur bessern
Leitung
und
Ganzen und zum zweckmäßigen Ein
greifen der einzelnen Theile , von welchen jeder eine bestimmte Aufgabe mit selbstständiger Beurtheilung zu lösen hat.
Die Bildung der geschlossenen und
zerstreuten Fechtordnung , 1
der Uebergang
aus einer
in die andere, und ihre Anwendung auf alle erdenk lichen Umstände und Terrains sind unter andern die Hauptübungen der Infanterie.
Die neuere Bear
beitung des Kavalleristen verspricht die günstig sten Erfolge.
Die
Artillerie hat sich in Hin
sicht ihrer wissenschaftlichen Ausbildung ,
ihrer ma
teriellen Verbesserungen, zu einem ehrenvollen Stand * punkte erhoben.
Ein neuer Zweig derselben ist aus
der Verbindung der Kavallerie und reitenden Artil lerie hervor gegangen. So ist die Umgestaltung des preußischen Hee res in dem lehten Jahrzehend zu einer hohen Voll kommenheit entwickelt.
Zwar
sind
dazu schon im Jahre 1808. geschaffen . Blick in
die
Zeitverhältnisse
die
Elemente
Mit tiefem
erkannte
der
edle
Scharnhorst, was Noth that , und gründete mit weiser Vorsicht das neue Gebäude. Das dankbare An denken aller Vaterlandsfreunde wird
ihm geweihet
Berwort.
bleiben ,
und sein Verdienst,
Jahrbüchern des preußischen
VII
sein - Ruhm, in den Kriegswesens
unver
gänglich glänzen. Um diesen Geist der neuen Gefeßgebung desto * treuer zu 9 bewahren und bei ihrer amtlichen An wendung
allen
Mißdeutungen
die wichtigsten organischen
vorzubeugen ,
find:
Geseze vollständig mit
getheilt ; bei allen übrigen habe ich mich ſtrenge an die eigenen Worte
des
Das gegenwärtige
Gesetzgebers gehalten. Werk
ist
ein
Seitenstück
zu der im vorigen Jahre von mir erschienenen Dar stellung der bürgerlichen Verfassung des preußischen Staates. *)
Der in diesem 1
enthaltene Abschnitt
über das Kriegswesen gab Veranlassung ,
daß ich
轍 von mehren Seiten zu einer vollständigeren Bear beitung desselben aufgefordert wurde.
Ich unterzog
mich derselben aus Anhänglichkeit für einen Stand, in welchem ich früher gedient hatte, und werde mich freuen,
wenn mir
einiger Beifall des militärischen
Publikums zu Theil wird.
Freundliche Belehrun
*) Der vollständige Titel dieses Werkes heißt : die Preußische Monarchie in Hinsicht ihrer Bewohner und ihres Nationalreich thums, ihrer Staatswirthschafts-, Gerichts-, Polizei-, Kirchen-, Schul , Finanz- , Kriegs , Post- und Ordensverfassung. Berlin, bei Boice, 1825. >
Vorwort.
VIII
gen fachkundiger Månner
werde
ich
dankbar em
pfangen . Da das veränderte
Verfahren
wegen Aushe
bung des Ersages erst während dieses Druckes zur df fentlichen Kenntniß gekommen ist, so mußte dasselbe als
Anhang
am Schlusse des Werkes seine Stelle
erhalten.
Oktober 1825.
Rumpf.
1.
•Pr
11-
Berlin, im
Inhalt.
Seite. I. Allgemeine Verpflichtung zum Kriegsdienfte nach
dem Gesek vom 3. Sept. 1814. •
• •
1
Das ſtehende Heer, die Landwehr und der Landfturm_3 Eintritt der Freiwilligen. 15
1. Als Kombattanten auf drei Jahre
≈
17
Auf ein Jahr .
18
Die Prüfungskommiſſionen 2. Als Nichtkombattanten . ·
29 30
Als Chirurgen, deren Prüfung . Als Kurschmiede oder Thierärzte; deren Prüfung
# 3. Auf Kosten des Staats gebildete Leute
•
II. Aushebung der Erſaßmannschaften :
49} 56
58
•
59
Aufnahme der Stammrollen .
63
Ausmittelung des Ersahbedarfes
69
Ersaßkommiſſion
71
Allgemeine Bestimmungen
Gestellung , Prüfung und Auswahl der Ersahmann schaften
·
79
Besondere Bestimmungen der Ersaßmannschaften nach 1 • · 104 deren Ueberweisung • •
Inhalt.
X
Seite. Verändertes Verfahren bei den Ersaßaushebungen. 1
Anhang
Aushebungslisten · ·
4
•
Berichtigung der Listen, Verloosung, Musterung und
Prüfung .
9
•
Vertheilung für die Waffengattungen , Aushebungen, • 29 • Absendung III. Die Landwehr
· 114
•
Instruction für die Inspecteure und Commandeure • • 135 der Landwehr . Aufsicht derselben außer der Uebungszeit
136
·
158
Ausarbeitung und Bildung der Landwehr • • Nebung der Landwehr-Artilleristen . •
• 170 • 175
IV. Die Gendarmerie ·
180
im Allgemeinen
·
188
Ihre militärische Disziplin
189
Instruction für dieselbe
Ihre Besoldung ·
192
Ihre Dienstpflichten
197
Ihr Verhältniß zu den Civilbehörden
·
Dienstleistung der Grenz - Gendarmerie
: 203 204
·
206
V. Organisation des Heeres • Divisions-Stabsorte , • • Stärke des Heeres
213
•
214
Deſſen Unterhaltungskosten und Vorzüge der gegen
wärtigen Verfassung
215
• •
Vergleichung der früheren unterhaltungskosten mit
den jetzigen Festungen VI. Die Uniformen fåmmtlicher Truppentheile Der Infanterie
221
222 223 • 224
XI
Inhalt.
Seite.
225
Der Garde, Jager, Schüßen
• • 226
Der Kürassiere, Dragoner, Husaren , Ulanen Der Artillerie ·
. 227
Des Ingenieurcorps, der Pionnier- und Garnison 228 } Compagnien • • • • • 229 Der Invaliden-Compagnien Der Landwehr-Infanterie · ·
· · 229
Der Kavallerie .
230
Der Armee- Gendarmerie •
230'
Der Land- und Grenz- Gendarmerie
231
·Generals-Uniform der Armee, des Kriegsministeriums,
232
der General- und Flügel-Adjutanten Des Generalstabes ·
233
Armee-Uniform
233
233
Kleidungskosten . Kosten einer Infanterie-Offiziermontirung Eines Infanteristen •
234
Eines Küraſſiers · ·
237
235
Vergleichung der frühern und gegenwärtigen Kosten 238 241. 272
VII. Verpflegung der Truppen auf Märschen .
· • 247
Fremder Truppen .
Inftruction über die Verpflegung, in den Garnisonen,
· · 248
auf Mårschen, bei Zusammenziehungen ic.
Verpflegung der Kriegsreservisten .
•
• • 276 • 279
Deren Marschrouten
• • 280
Der erkrankten Reservisten Der Arrestaten
281
VIII. Vorspann - Regulativ
252
Vergütung für Verpflegung und Vorspann
•
265
IX. Servis- und Einquartierungs - Regulativ mit ſeinen Ergänzungen . Nähere Bestimmungen wegen Serviszahlung :c.
• 281 • 300
XII
Inhalt.
Seite. X. Offizierfold, Feldzulagen , Mobilmachungsgelder und Servis für alle Truppengattungen und Chargen • • • 304 XI. Friedens - Rations - Etat, nebst dessen näheren Decla= rationen .. . 345
XII. Beförderung und Belohnung im Militårdienste
369
Beförderung zu Offizierstellen •
370
Die militärischen Orden
375
XIII. Urlaub .
·
•
Entlassung
• 383 •
388
Invalidität .
· 390
Gnadengelder der Invaliden . •
• 401
XIV. Versorgung der Militärperſonen •
403
XV. Pensionsäße für die Offiziere nebst nähern Beßtim
407
mungen XVI. Militär- Wittwenkasse .... • + ( XVII. Militär - Verwaltungsbehörden .
409
Das Kriegsministerium .
415
Geschäftsführung der vier Sectionen
416
Die Intendanturen
417
Ihre Instruction •
418
Ihr Verhältniß zum Kriegsministerium und zu den · 425 Truppen • · Die General - Kommando's
• 431 •
XVIII. Die Medizinal - Angelegenheiten ·
433
Bildungsanstalten für Militärärzte , die medizinisch
436
chirurgische Akademie
Mediziniſch-chirurgiſches Friedrich-Wilhelms-Institut 442 XIX. Gerichtsstand der Militärpersonen · · · 445 Der Landwehroffiziere und Wehrmänner
•
· 491
XX. Bürgerliche Rechtsverhältnisse der Militär personen · 448
1 1
1 Inhalt.
XIII Seite.
Civil-Execution gegen Militårs
• 450
Gehaltsabzüge
· 451
452
Personalarrest • Verfahren bei Sterbefällen
453
Heirathen der Militårpersonen
453
•
Schulden derselben
• 454
Ihre Dispositions- und Erwerbsfähigkeit • • •
456
Verbindlichkeit der Militärperſonen aus einer Schwån- .'
gerung
• •
458
·
XXI. Strafen bei Vergebungen und Verbrechen
460
der Militärpersonen . Bestrafung der Offiziere
• •
461
1.4
Strafarten der Unteroffiziere und gemeinen Soldaten 466
Arrest .
•
• 466
Festungsarbeit durch Einstellung bei einer Straffection 467 473 Entfernung aus der Landwehr . 474
Ausstoßung aus dem Soldatenstande . Verlust des Portepees und Degradation,
· 476
Bersekung in die zweite Klaſſe des Soldatenstandes 479 Das National =- Militärabzeichen , das Landwehrkreuz,
die Kriegsdenkmünze
480
•
Aufhebung der militärischen Strafverwand lungen, und das Strafverfahren gegen beurlaubte Landwehrmånner , zur Kriegsreserve Entlassene
XXII.
und
487
Trainsoldaten . Arreststrafen im Felde
498
Strafrecht der Offiziere
499
Die Militärgerichte. Das General - Auditoriat
•
· 501
Die Militär-Untergerichte .
·
501
Kriegsgerichte .
•
502
XIV
Inhalt. Geite. Die Standgerichte
•
Die Spruchkommiſſion.
• 508
Die Ehrengerichte
· 508
509
Bestätigung der Erkenntnisse . XXIII. Ausbildung
507
des Heeres in taktischer und • 512
wissenschaftlicher Hinsicht .
Das Exercieren im Einzelnen und Ganzen Das Lehr-Infanterie-Bataillon
•
Das Lehr-Garde-Landwehr -Bataillon
• •
512 • 515
515 · 516
Die Lehrſchwadron Die Militär-Studien-Kommiſſion .
517
Die allgemeine Kriegsschule • ·
• 517
Die Ingenieur- und Artillerieſchule
• 519
519
Die Divisionsschulen Das Kadettencorps
•
XXIV. Militär - Erziehungs - Anstalten
521 • 524
Das große Militär-Waisenhaus zu Potsdam ... 524 Das
Erziehungs- Institut für Soldatenkinder im 527 Schlosse Annaburg ·
Das Königliche militärische Kinderhaus zu Stralsund 529
1
1
Die allgemeine Verpflichtung zum Kriegsdienste.
Unsere heutige
vaterländische
Wehrverfaſſung
ward
schon seit dem Jahre 1808 allmählich vorbereitet, beson ders durch die Bestimmung des Königs vom 8. Septem 1 ber 1809, daß die Armee in Zukunft nur aus Inländern bestehen und alle Werbung im Auslande aufhören solle. Als es aber, nach dem glorreichen Kriege von 1813 und 1814, an der Zeit war , die neue Heereseinrichtung ins Leben treten zu lassen ,
da erschien den 3. Sept. 1814
das allgemeine organische Gefeß über die Verpflichtung zum Kriegsdienste.
Es enthält die Grundzüge zur Ver
edlung des Nationalheeres ,
und geht von dem einzig
wahren Gesichtspunkte aus : ,,daß in einer gesehmäßig geordneten Bewäffnung ,,der Nation die sicherste Bürgschaft für einen ,,dauernden Frieden liegt."
Das
Gesetz ,
über
die
Verpflichtung
zum
Kriegsdienste vom 3. September 1814, dieſen Grund faß durchführend , und das bisher über die Ergänzung der Armee Bestandene aufhebend , ordnet Folgendes. 1. Jeder Eingeborne, sobald er das zwanzigste Jahr vollendet hat, ist zur Vertheidigung des Vaterlandes ver pflichtet. *)
Um diese allgemeine Verpflichtung indeß,
*) a) Die jüdischen Einwohner , welche das Staatsbür gerrecht besißen , machen von der allgemeinen Militärpflichtigkeit 1
2
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
besonders im Frieden , auf eine solche Art auszuführen, daß dadurch die Fortschritte der Wissenschaften und Ge werbe nicht gestört werden ,
so sollen in Hinsicht der
Dienstleistungen und der Dienstzeit folgende Abstufungen Statt finden. 2. Die bewaffnete Macht soll bestehen : a) aus dem stehenden Heere, b) der Landwehr des ersten Aufgebots, c) der Landwehr des zweiten Aufgebots, d) aus dem Landsturm. 3. Die Stärke des stehenden Heeres und der Land wehr wird nach den jedesmaligen Staatsverhältnisſſen be ſtimmt.
keine Ausnahme ; in den Provinzen aber, wo ihnen das Staatsbür gerrecht nicht verliehen ist , werden fie nach der bisherigen Ver fassung behandelt. Minist. des Innern u. des Krieges, 8.April 1817. b) Wegen der Verpflichtung der Scharfrichtergehülfen zum Kriegsdienst hat der König dem Kriegsminister folgendes eröffnet: ,, wenn gleich der Aufnahme der Scharfrichtergehülfen in den Soldatenstand noch hier und da das alte Vorurtheil ent gegen stehen mag , dessen gänzliches Verschwinden erst mit der Zeit zu erwarten ist, so würde es doch zur Beförderung dieses nicht zu duldenden und mit dem Geißte der neuern Geſeßge bung unvereinbaren Vorurtheils beitragen , wenn jene Klaſſe der Unterthanen, ihres Gewerbes wegen, noch ferner vom Kriegesdienst ausgeschlossen werden sollte. Ich weise Sie daher in Beantwor tung ihres Berichts vom 16. October d. J. hierdurch an , darauf zu halten , daß dergleichen Exemtionen nicht weiter gestattet werden. Kabin. Ordre v. 4. Dec. 1819. c) Individuen, welche ihrer Militärpflichtigkeit noch nicht ge nügt haben, können, durch Verheirathung oder selbständiges Trei ben eines Gewerbes, keinen Anspruch auf Befreiung von der Ein ftellung, auch nicht auf unterstüßung für ihre Familien während der Dienstzeit erlangen; fie müssen vielmehr für deren Unterhal Circulare des Minist. des Inn. v. ' tung selbst Sorge tragen. 18. Juni 1817.
Gesetz vom 3. September 1814.
3
• 4. Die stehende Armee ist beständig bereit, ins Feld zu rücken, sie ist die Hauptbildungsschule der ganzen Na tion für den Krieg , und umfaßt alle wissenschaftliche Abtheilungen des Heeres. 5. Die stehende Armee besteht : . a) aus denjenigen , die sich , mit weiterer Beförderung, zum Dienste melden und den in dieser Hinsicht vor geschriebenen Prüfungen unterwerfen ; b) aus den Freiwilligen , widmen wollen , nen ; und
die sich
dem Kriegsdienste
aber keine Prüfung bestehen kön
c) aus einem Theile der jungen Mannschaft der Nation vom zwanzigsten bis zum fünf und zwanzigsten Jahre. 6. Die drei ersten Jahre befindet sich die Mann schaft des stehenden Heeres durchgängig bei ihren Fah nen , *) die beiden lehten Jahre wird sie in ihre Hei math entlassen ,
und dient im Falle eines entſtehenden
Krieges zum Ersaß des stehenden Heeres. 7. Junge Leute aus den gebildeten Stånden , die sich selbst kleiden und bewaffnen können ,
follen die Er
laubniß bekommen, sich in die Jäger- und Schüßencorps aufnehmen zu lassen. 1 Nach einer einjährigen Dienstzeit können sie, zur Förtfehung ihres Berufs , auf ihr Ver langen beurlaubt werden. **)
Nach den abgelaufenen.
drei Dienstjahren treten sie in die Landwehr des ersten Aufgebots, wo sie, nach Maaßgabe ihrer Fähigkeiten und Verhältnisse , die ersten Ansprüche auf Officierstellen ha ben sollen. *) Leute, die sich bei ihrem ersten Engagement zum Dienste auf långere als dreijährige Dienstzeit erbieten , können nach der Bestimmung des Königs unbedenklich dazu angenommen werden. Minist. des Inn. d . 13. Juni 1820. **) Die nåhern Bestimmungen über den Eintritt der Freiwil ligen find weiterhin S. 15 u. f. zusammengestellt. 1*
Verpflichtung zum Kriegsdienst. 8. Die Landwehr des ersten Aufgebots ist ,
bei
entstehendem Kriege, zur Unterſtüßung des ſtehenden Hee res bestimmt ; sie dient, gleich diesem, im In- und Aus lande ; im Frieden ist sie dagegen ,
die zur Bildung und
Uebung nöthige Zeit ausgenommen , in ihre Heimath ent Lassen. Sie wird ausgewählt a) aus allen jungen Männern vom zwanzigsten bis ། fünf und zwanzigsten Jahre , die nicht in der ſtehen den Armee dienen ; b) aus denjenigen, die in den Jäger- und Schüßenba taillons ausgebildet worden ; c) aus der Mannschaft vom sechs und zwanzigsten bis zum zurückgelegten zwei und dreißigsten Jahre. Die Uebungen der Landwehr des ersten Aufgebots sind zwiefach : a) zu gewiſſen Tagen , in kleinen Abtheilungen , in der
Heimath; b) einmal des Jahres ,
in größern Abtheilungen ,
in
Verbindung mit Theilen des stehenden Heeres, welche zu diesem Zwecke auf den Sammelplaß der Land wehr rücken. 9. Um im allgemeinen körperliche und wiſſenſchaft liche Ausbildung so wenig als möglich zu ſtdren, ist das vollendete zwanzigste Jahr zum Anfange des Kriegsdien stes festgestellt ; es bleibt aber jedem jungen Manne über laſſen , nach vollendetem siebzehnten Jahre, wenn er die *nöthige körperliche Stärke hat, sich zum Kriegsdienste zu melden, wodurch er dann um eben so viel Jahre früher wieder aus den verschiedenen Verpflichtungen heraustritt. 10. Die Landwehr des zweiten Aufgebots ist im Kriege entweder bestimmt , die Garnison oder Garnison Bataillone durch einzelne Theile zu verstärken ,
oder sie
wird nach dem augenblicklichen Bedürfniſſe auch im Gan
5
Gesetz vom 3. September 1814.
zen zu Besaßungen und Verstärkungen des Heeres ge= braucht.
Sie wird aus allen Männern, die sowohl aus
der stehenden Armee , als aus der Landwehr des ersten Aufgebots heraustreten und aus den Waffenfähigen bis zum zurückgelegten neun und dreißigsten Jahre ausgewählt. 11. Da die Landwehr des zweiten Aufgebots größs
tentheils aus gedienten Männern besteht , so wird sie in Friedenszeiten nur in kleinen Abtheilungen und an ein zelnen Tagen jederzeit in ihrer Heimath versammelt. Wenn an den Uebungen der Landwehr des zweiten Auf gebots Jünglinge vom siebzehnten bis zum zwanzigsten Jahre Theil nehmen wollen , so soll ihnen dieß gestattet werden, ohne daß sie dadurch in die Landwehr vor dem erreichten zwanzigsten Jahre eintreten. 12. Diejenigen Leute, welche in der Landwehr dienen, können, wenn ihre bürgerlichen Verhältniſſe es erfordern, nach vorhergegangener Anzeige an ihre Vorgeseßten, un gehindert ihren Wohnort verändern , und treten alsdann in die Landwehr des Ortes ,
wo sie ihren Aufenthalt
wählen . 13. Der Landsturm tritt nur in dem Augenblick, wenn ein feindlicher Anfall die Provinzen überzieht , auf Meinen Befehl zusammen ;
im Frieden ist er einer bes
fondern Bestimmung unterworfen, wie er von der Regie rung zur Unterstüßung der öffentlichen Ordnung in ein zelnen Fällen gebraucht werden kann. Er besteht aus allen Männern a) bis zum funfzigsten Jahre, die nicht in die stehenden Heere und in die Landwehr eingestellt sind, b) aus allen Månnern , die aus der Landwehr herauß getreten sind, c) aus
allen
Jahre an.
rüſtigen
Jünglingen
vom
fiebzehnten
6
Verpflichtung zum Kriegsdienst. 14. Der Landsturm theilt sich ein:
a) in die Bürgercompagnien in den großen Städten, b) in die Landcompagnien , welche , nach Maaßgabe der innern Kreiseintheilung ,
in den mittlern ,
kleinen
Städten und auf dem platten Lande gebildet werden. 15. Im Frieden bestimmen als Regel die in den obigen Gefeßen angegebenen Jahre den Ein- und Aus tritt in die verschiedenen Heeresabtheilungen ; im Kriege hingegen begründet sich dieß durch das Bedürfniß , alle zum Dienst aufgerufene
Abtheilungen
und
werden von
den Zurückgebliebenen und Herangewachsenen nach Ver hältniß des Abgangs ergänzt.. 16. Diejenigen , Heer treten ,
welche freiwillig in das
ſtehende
erhalten dafür die Begünstigung , ſich die
Waffengattung und das Regiment zu wählen ; da hinge gen die, welche von den dazu verordneten Behörden zum Kriegsdienste aufgerufen find , rium vertheilt werden.
durch das Kriegsministe
17. Wer in dem stehenden Heere nach dem Ablaufe feiner dreijährigen Dienstzeit långer fortdienen will , verź pflichtet sich dazu auf 6 Jahre, und bekommt dafür eine äußere Auszeichnung ; bei einer zweiten Verlängerung ſei ner Dienstzeit bekommt er eine Soldzulage und den . An spruch auf eine Versorgung, wenn er zum weitern Dienſt unfähig geworden. 18. Diejenigen , die nach der geseßlich zurückgeleg ten Dienstzeit im ersten oder zweiten Aufgebote der Land wehr aus eigenem Antriebe långer fortdienen wollen, er halten ebenfalls eine äußere Auszeichnung und die An ſprüche auf die , ihren Fähigkeiten angemessenen , Beför derungen in ihren Regimentern. 19. Um diese verschiedenen Eintheilungen der waf fenpflichtigen Mannschaft mit Ordnung und Gerechtig=
7
Instruction vom 19. Mai 1816. 譬 feit zu leiten ,
soll in einem jeden Kreise eine Behörde
gebildet werden , die aus einem Officier, dem Landrath und ländlichen und städtiſchen Gutsbesigern besteht.
Da dieses Gefeß in den Paragraphen 5, 7 und 16, die Annahme
von Freiwilligen bei dem stehenden
Heere, besonders junger Leute aus den gebildeten Stån den verordnet, und §. 9. festseßet, daß die Freiwilligen vor Erreichung des gefeßlich zum Eintritt in den Militär dienst vorgeschriebenen Alters von zwanzig Jahren ,
in
das stehende Heer eintreten können , so ist zur Ausfüh 1 rung und Erläuternng dieſer Bestimmungen unterm 19. Mai 1816 folgende Instruction erlaſſen worden. Der freiwillige Eintritt in das stehende Heer kann auf eine doppelte Weise erfolgen : entweder so, daß junge Leute sich selbst bekleiden und bewaffnen , oder daß sie in der gewöhnlichen Art ,
sei es zum Eintritt auf weitere
Beförderung ,´ oder um die ihnen obliegende dreijährige Dienstzeit zu erfüllen ,
sich bei einem Regiment melden,
und so wie alle andere Soldaten
die Bekleidung
und
Bewaffnung von dem betreffenden Truppentheil erhalten. Für beide Gattungen sind schon in dem erwähnten Ge ſeß selbst die mit dem freiwilligen Eintritt verbundenen Vorrechte und Begünstigungen festgesezt , und es bedarf - hier nur noch über das beim Eintritt zu beobachtende Verfahren der nachstehenden Bestimmungen : 1. Alle freiwillig eintretende junge Leute sind berech tigt, die Waffengattungen und die Abtheilung der Linien truppen zu wählen, bei der sie dienen wollen ; jedoch sind die Jäger- und Schüßenbataillone hauptsächlich für die jenigen Freiwilligen beſtimmt , bewaffnen können,
die sich selbst kleiden und
2. Bei den Garderegimentern felbst findet, nach dem Willen Sr. Majestät des Königs , keine eigene Annahme
8
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
von Freiwilligen Statt , vielmehr werden die sich zum Dienst bei den Garden meldenden Freiwilligen ausschließ lich an das Gardeſchüßen - Bataillon gewiesen. 3. Eigene Jäger - Detachements ,
wie solche in den
leßten Kriegen Statt fanden, werden bei keiner Truppen abtheilung gebildet, sondern die Freiwilligen treten wäh rend ihrer activen Dienstzeit in die Compagnien und Schwadronen derjenigen Truppenabtheilungen ein, welche fie gewählt haben. 4. Diejenigen Freiwilligen , welche sich selbst ausrů, sten ,
können solches auf eine zwiefache Weise bewirken :
entweder daß sie ihre Kleidung, Waffen und sämmtliche Ausrüstungsgegenstände mitbringen ,
oder der Truppen
abtheilung , bei der sie eintreten , eine nach dem Bedürf niß berechnete baare Geldsumme zahlen ,
wofür ihnen
alle Gegenſtånde vollſtändig und neu verabreicht werden. Die diesfallsigen Zahlungsfäße sind im weiterhin folgenden §. 7. dieſer Inſtruction, nach den verschiedenen Gattungen der Waffe und der Truppentheile genau fest geſeht, und bei'der Kavallerie ist darunter zugleich der Werth des Pferdes mitberechnet. 5. Wenn ein Freiwilliger seine Bekleidung, Waffen, Lederzeugstücke u. dgl. selbst mitbringt, oder durch eigene Besorgung bei den Truppen anschafft, so geschieht dieſes in so weit auf seine Gefahr, daß, wenn diese Gegenſtånde nicht vorschriftsmäßig angefertigt sein sollten ,
sie vom
Regimente nicht angenommen werden dürfen . 6. Ein Freiwilliger bei der Kavallerie, welchem ſeine Verhältnisse es wünschenswerth
machen ,
sein
eigenes
Pferd mitzubringen, muß solches der Beurtheilung unter werfen ,
ob es auch völlig dienstbrauchbar ist,
und die
nach der gewählten Gattung der Reiterei vorgeschriebene Größe hat, widrigenfalls dasselbe nicht angenommen wer den kann.
Instruction vom 19. Mai 1816.
7. Wenn ein Freiwilliger feine eigene Equipirung nicht durch Mitbringung der Gegenstände in natura, son dern durch Erlegung der baaren Anschaffungskosten bes wirkt,
so geschieht solches
nach folgenden bestimmten
Sågen. *) a) Bei dem Gardejåger-Batail lon wird gezahlt . 58 Rthlr. 14 Gr. 10 Pf.
b) Bei jedem der übrigen Jäger
t 6
፡
22
c) Beim Gardeschüßen-Bataillon 56
18
=
3 =
d) Bei jedem der übrigen Schüz 50 zen -Bataillone
7
2
7 a
e) Bei einem Musketier- Bas taillon · • 43
3 .
B
f) Bei einem Füsilier-Bataillon 42 g) Bei der Fuß- Artillerie . · 41
76
54
8. ፡ 121
Bataillone
3
7
= "1
6
x
17
፡
i) Bei einem Kürassfier - Regi ment · • • 214
?
h) Bei dem Pionier - Corps
=
3
=
1) Bei einem Husaren-Regiment 179
7
m)Bei einem Ulanen-Regiment 178 n) Bei der reitenden Artillerie 175
9
n
13
k) Bei einem Dragoner - Regi ment · • · 185
9 a
M
42
•
1 8
፡
18
2
=
4
=
5 2 4 =1
Bei diesen Zahlungssägen ist ein Küraffierpferd von nicht unter 5 Fuß 2 Zoll Größe zu 110 Rthlr ; ein Draz goner- und Ulanenpferd von 5 Fuß zu 100 Rthlr.,
so
wie ein Husarenpferd, welches nicht unter 4 Fuß 11 Zoll
*) Seit der Staat die Armatur an die Freiwilligen giebt und' fie nur die Bekleidung zu beschaffen haben, so find die Säße bet der Infanterie bedeutend herabgescht und betragen zwischen 28 und 33 Rthlr. in den verschiedenen Truppentheilen. Bei der Kavalle rie ist die Herabseßung weniger erheblich. S. Seite 22.
10
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
fein darf, zu 100 Rthlr. angenommen. Auch für die bei der reitenden Artillerie einzustellenden Pferde ist der Sag von 100 Rthlr. bestimmt. Unter dem bemerkten
Größenmaaß ,
welches
nach
rheinländischem Maaß angenommen ist , dürfen die ein zustellenden Pferde nicht sein.
Höhere als die hier resp. bestimmten Säße dürfen weder von den Freiwilligen gezahlt, noch von den Trup pen angenommen werden . 8. Sämmtliche Ausrüstungsgegenstände ,
mit
Ein
sie mögen
schluß des Dienstpferdes bei der Kavallerie , von dem Freiwilligen in natura mitgebracht ,
oder ihm bleiben ein
für die erlegte Geldsumme verabreicht sein ,
unbestreitbares Eigenthum des Freiwilligen, und derselbe kann, nach Beendigung seiner activen Dienstzeit, willkür lich darüber disponiren . Wenn während der Dienstzeit eines Freiwilligen, des sen Pferd in Folge des Gebrauchs im Dienst fällt ,
so
wird dafür ein anderes Dienstpferd zum Gebrauch gege ben , doch kann auf einen Erfah kein weiterer Anspruch gemacht werden. 9. Die Annahme
der Freiwilligen
Edikts vom 3. September 1814 ,
im Sinne
des
und die Bewilligung
der ihnen darin zugesicherten Vorrechte hat vorzüglich den Zweck: sich
jungen Leuten aus den gebildeten Stånden , die
den Wissenschaften
widmen,
und einer höhern
eine zweckmäßige
Vereinigung
Ausbildung
ihres weitern
Studiums mit ihrer zu lösenden Verpflichtung zum acti ven Militärdienst möglich zu machen. Die bloße Fähig keit, seine eigene Equipirung zu bewirken, ist daher in kei nem Falle zur Annahme eines sich selbst Freiwilligen ,
ausrüstenden
und zum Genuß der selbigem zustehenden
Vorrechte entscheidend , sondern er muß auch bereits ei nen solchen Grad von wiſſenſchaftlicher Bildung erwor=
Instruction vom 19. Mai 1816.
11
ben haben , der seine Fähigkeit zu einer höhern Ausbil dung bekundet ,
und die Erreichung des Zwecks sichert,
um dessentwillen der Staat ihm die Begünstigung anges deihen läßt. Unter dem hier bedingten Grad von Bildung wird eine solche wissenschaftliche Vorbereitung verſtänden , die einen jungen Mann zum Eintritt in die höheren Klassen 1 eines Gymnasiums eignet. "
Aus
eben der obigen Rücksicht ist auch denjenigen
Jünglingen ,
welche sich schon in einer der drei höhern
Klaſſen eines Gymnaſiums befinden , und die ihre Stu dien künftig auf der Univerſitåt fortseßen wollen, zu ih rem eigenen Wohl und zur Beförderung 4 einer gründliş chen Kultur der Wissenschaften überhaupt , anzurathen,, den Zeitpunkt zum Eintritt
als Freiwillige nur so zu
wählen , daß sie erst ihren Gymnasial - Curſus völlig ab solvirt haben , um dann nach Beendigung ihres activen Militärdienstes eine Univerſität zu beziehen. Da die Leistung des Dienstes in diesem Zeitraum für die künftigen Verhältnisse des sich den Wissenschaften wid menden jungen Mannes die nüßlichſte iſt, ſo wird ſåmmt lichen Behörden die möglichste Beachtung einer diesfallſi- ` gen Mitwirkung angelegentlichst empfohlen , um so mehr 1 als bei den meisten jungen Leuten die Beendigung ihres Gymnasial- Curſus zwischen dem siebzehnten und zwanzig ſten Altersjahr treffen wird , und viele von ihnen wäh rend ihres
Militärdienstes in einer Stadt , wo sich eine
Univerſitåt befindet, füglich die Gelegenheit benußen kön nen ,
nebenbei die wissenschaftlichen . Vorlesungen abzu
warten und dadurch großen Theils in einem ununterbro chenen Studium zu bleiben. 10. Diejenigen Jünglinge, welche ihren Unterricht auf einem Gymnaſium empfingen , müſſen zur Beglaubigung ihrer,
bis zu dem im vorhergehenden S. bezeichneten
12
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
Grad gewonnenen, wiſſenſchaftlichen Ausbildung die Zeug nisse der Schulanstalten ;
diejenigen jungen Leute aber,
welche ihre Unterweisung
auf einem andern Wege ge
wonnen ,
die Atteste ihrer Lehrer beibringen , oder sich,
nach den Umſtånden , unterwerfen.
der Prüfung eines Sachkundigen
11. Bei denjenigen Leuten , welche freiwillig bei den Kavallerie-Regimentern eintreten , kann in fo fern einige begünstigende Nachsicht in Ansehung ihrer wiſſenſchaftli chen Vorbereitung Statt finden , wenn der junge Mann sich durch bereits erworbene Fertigkeit im Reiten ,
oder
wenigstens durch eine hervorstechende Anlage, ſich in die ser Kunst zu vervollkommnen, auszeichnet. 12. Die Anmeldung zum freiwilligen Eintritt in den Dienst geschieht schriftlich oder persönlich bei dem Com mandeur des Regiments oder Bataillons ,
bei welchem
der Eintritt gewünſcht wird. Dieser Meldung müſſen beigefügt oder bei der per sönlichen Ansuchung überreicht werden : a) der Erlaubnißschein der Eltern oder Vormünder ; b) das Zeugniß des Gymnasiums oder der Lehrer über den wiſſenſchaftlichen Unterricht im Sinne des §. 10. und zugleich Bescheinigungen über den dabei bewies ſenen Fleiß´und die ſittliche Führung ; c) eine Erklärung , in welcher Art der Freiwillige, wenn er feine eigene Equipirung bewirkt, solche zu beschafs fen gedenkt.. d) Wenn eine schriftliche Meldung erfolgt, so ist zugleich ein Zeugniß eines Regiments -Chirurgus oder eines Stadt- und Kreisphyſikus beizufügen , daß nicht al lein der sich Meldende mit keinem körperlichen Ge brechen behaftet, sondern auch sonst von hinlänglich robustem Körperbau ist,
um die Beschwerden des
Militärdienstes ertragen zu können.
Wer sich pera
13
Instruction vom 19. Mat 1816.
sönlich gestellt, und mit den zu seiner Annahme er forderlichen Ausweisungen nicht versehen ist, hat es sich selbst beizumeſſen, wenn er die Reise vergebens gemacht hat, oder wenigstens der Beschluß über seine Annahme bis zur Beibringung der nöthigen Atteste ausgefeßt bleibt. 13. Sobald der Regiments- oder Bataillons-Com mandeur in die Annahme eines Freiwilligen einwilligt, so wird darüber eine schriftliche Verhandlung aufgenom " men, in welcher zugleich die Pflichten und Vorrechte des Freiwilligen , nebst dem Termine seiner Entlassung aus dem activen Militärdienst, bemerkt werden.
Das Origi
nal dieser von dem Freiwilligen eigenhåndig zu unter zeichnenden Verhandlung bleibt nebst den beigebrachten Attesten bei den Akten des Regiments oder Bataillons, eine vidimirte Abschrift davon aber wird dem Freiwillis gen eingehändigt. Entstehen über die Zulässigkeit der Annahme eines Freiwilligen Zweifel, so gehdren solche zur Entscheidung des kommandirenden Generals der Provinz, zu welcher sie sowohl durch den Commandeur , als auch durch den Freiwilligen selbst und dessen Angehörige gebracht werden können.
14. Wer kein Zeugniß seiner guten Führung beizuz bringen vermag, wenn er auch übrigens völlig nach der Vorschrift qualificirt wåre , oder wer wegen entehrender Verbrechen bereits Gefängnißstrafe
erlitten hat ,
darf
durchaus keine Annahme als Freiwilliger erwarten. Wenn Jemand ,
der sich als Freiwilliger meldet ,
verschweigt,
daß er ſchon in dieser Art Strafe ausgestanden hat, und durch solches Verschweigen seine Annahme betrüglicher Weise zu bewirken sucht , so wird derfelbe bei der hier nächstigen Entdeckung noch besonders zur Bestrafung das für dem Civilgerichte übergeben.
14
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
· 15. Da durch das Gesez vom 3. September 1814 der Eintritt als Freiwilliger vom siebzehnten bis zwan zigsten Altersjahre nachgegeben ist,
so bleibt die Wahl
des Jahres zum Eintritt innerhalb dieses Zeitraums jeż dem Freiwilligen beliebig überlassen, und besonders wird es denjenigen Freiwilligen ,
welche sich selbst equipiren,
und die daher nur ein Jahr in dem activen Militärdienst zubringen dürfen, von großem Vortheil für ihre Verhält niſſe ſein ,
vom siebzehnten bis zum zwanzigsten Jahre
das Jahr ihres activen Militärdienſtes wählen zu können. 16. Bei einer jeden Brigade werden Einrichtungen zu besonderem Unterricht für specielle Militårdienst-Kennt nisse getroffen, damit diejenigen Freiwilligen, welche einst in die Lage kommen könnten ,
dem Vaterlande bei der
Landwehr zu dienen , sich die zu einem. Officier erforder= lichen Kenntnisse zu erwerben vermögen. Ueberhaupt wird es den Regiments- und Bataillons Commandeurs hiermit zur Pflicht gemacht,
sämmtlichen
freiwillig zum activen Militärdienst eingetretenen jungen Leuten jeden möglichen Vorschub zur Fortseßung ihrer künftigen Berufsbildung zu leisten , und dergleichen jun gen Männern eine besonders vorsorgende Aufmerkſam keit zu widmen. 17. In der Regel kann die Aufnahme von Freiwil ligen bei den Linientruppen nur zu der Zeit geschehen, wo die Ersaßmannschaften gestellt werden ;
jedoch wird
den Brigadechefs nachgelaſſen , in besondern Fällen auch Ausnahmen hierunter Statt zu geben , besonders gegen wärtig, wo es darauf ankommt, die Sache in Gang zu bringen. Nach vorstehendem Gefeße vom 3. Sept. 1814 er= folgt die Ergänzung des Heeres auf eine zwiefache Art: durch den Eintritt von Freiwilligen , und durch die Aushebung der Ersagmanhschaften.
15 A.
Der Eintritt der Freiwilligen. Zur leichtern Uebersicht vorstehender Gefeße , so wie der neuern Bestimmungen über den Eintritt der Freiwil ligen, dient folgende Zusammenstellung. Der freiwillige Eintritt in das stehende Heer darf. im Allgemeinen als Kombattant und Kombattant erfolgen.
als Nicht
Im ersten Falle geschieht derselbe entweder zur Er füllung der verfassungsmäßigen dreijährigen Dienst zeit , oder zur Erfüllung der für besondere Fälle nachge Als Nicht- Koin gebenen einjährigen Dienstzeit. battanten ist den Chirurgen ,
den Kurschmieden und
Thierårzten, der freiwillige Eintritt in den Militårdienſt unter den weiterhin folgenden Bedingungen nachgegeben.
• I.
Freiwillige dreijährige Dienstzeit als Kombattant.
1) Fedem jungen Manne ,
der die körperlichen und
geistigen Erfordernisse zum Kriegsdienst besißt ,
und sich
ſittlich und tadellos aufgeführt hat, ſteht vom vollendeten siebzehnten bis zum zwanzigsten Lebensjahre das Recht zu,
freiwillig bei einem Truppentheile einzutreten,
und
sich die Waffengattung und die Abtheilung der Linien Truppen zu wählen, bei welcher er dienen will, in so fern er für
dieselbe
geeignet befunden
wird .
Gesetz vom
3. Sept. 1814. §. 5. 7. 16. 2) Jeder junge Mann , der von diesem Rechte Ges brauch zu machen wünscht, hat zuvdrderst dem • Königl. Kreis - Landrathe oder der mit den Militär genheiten seines Geburtsorts hörde
Angele=
beauftragten Civil - Be
c. davon Anzeige zu machen,
und sich von dem
selben eine Bescheinigung über diese . geschehene Anzeige zu erbitten. ર
16
Verpflichtung zum Kriegsdiens. 3) Ist dieß erfolgt, so meldet er sich schriftlich oder
persönlich bei dem Commandeur des Regiments oder Ba taillons , wünscht.
bei
welchem
er
als Freiwilliger einzutreten
4) Der schriftlichen Meldung soll beigefügt
oder
bei der persönlichen Nächſuchung überreicht werden : a) der Geburtsschein ; b) der Erlaubnißschein der Eltern oder Vormünder ; c) die vorgedachte Bescheinigung der landråthlichen Be hörde; und d) wenn die Meldung schriftlich geschieht , niß
eines Militärarztes
oder
eines
das Zeug
Kreisphyſikus
darüber, daß der sich Meldende frei von Gebrechen, gesund ,
und zur Ertragung der Beschwerden des
Militär - Dienstes hinlänglich stark sei ; e) ein Atteſt ſeiner Obrigkeit darüber , dentlich geführt ,
endlich
daß er sich or=
und nicht wegen eines Verbre
chens eine entehrende Strafe erlitten habe. 5) Sobald die Annahme von Seiten des Truppen theils Statt gefunden hat , landråthlichen
Behörde
soll der Freiwillige seiner
von der
erfolgten Einstellung
Nachricht einsenden, damit diese Behörde von dem wirk lich erfolgten Eintritte Ueberzeugung gewinnt , und dies serhalb der nöthige Vermerk in der Kreisrolle gemacht werden kann.
6) In der Periode vom 15. Juli bis Ende October ist den Truppen die Aufnahme von Freiwilligen auf drei jährige Dienstzeit untersagt. 7) Diejenigen Individuen , des
20sten Lebensjahres
welche nach Erreichung
geſeßlich
noch nicht eingestellt
´ſind , ohne daß sie selbst ihre Uebergehung veranlaßt ha ben ,
dürfen sich auch nach diesem Alter als Freiwillige
auf 3 Jahre melden.
II. Freiz
Einjähriger Dienst als Kombattant 17 II. Freiwillige einjährige Dienstzeit als Kombattant. 1) Die Annahme von Freiwilligen auf einjährige Dienstzeit ist für diejenigen jungen Leute nachgegeben, welche sich dem Studiren , dem geistlichen oder Schul fache , überhaupt einer wissenschaftlich höhern Ausbildung oder einer Kunst widmen, und sich darin einen Grad von Kenntniſſen erworben haben, welcher ihre Fähigkeit zu einer höhern Ausbildung und die Erreichung des Zwecks bekundet, um dessentwillen bereits
der Staat diese Begünstigung angedeihen läßt . Gefeß vom 3. Sept. 1814. §. 4. 9. 2) Diese Vergünstigung hat vorzüglich den Zweck, folchen jungen Leuten die Fortseßung ihrer Studien zu ihnen
erleichtern, und ihnen eine zweckmäßige Vereinigung der felben mit der Ableistung ihrer Militärpflicht möglich zu Instruction vom 16. Mai 1816. §. 9. fiehe machen. oben S. 10.
3) Auch ist diese Vergünstigung auf einzelne kunste gerechte oder mechanische Arbeiter jedoch nur in 1
dem Falle ausgedehnt ,
wenn sie zu ihrer Kunstfertigkeit
besonders zugezogen und ausgebildet werden , auch sich durch ein örtliches Gewerbeverhältniß zu einer besondern Berücksichtigung eignen, und wo es bei einzelnen Indivis duen ohne den größten Nachtheil für die zweckmäßige Erhaltung der Fabrikanstalten oder des Geschäftsbetrie bes nicht möglich ist,
die Stelle solcher Arbeiter durch
andere zu ersehen. Dergleichen
militärpflichtige
kunstgerechte
Arbeiter
haben ihr Gesuch um Zulassung zum einjährigen Dienst lediglich bei der Kreis - Erſah - Commiſſion anzubringen, welcher die Entscheidung darüber zusteht. In Ansehung der gedachten Arbeiter bedarf es, in den vorausgeseşten Fällen, keines Nachweiſes der wissens schaftlichen Ausbildung ,
da diese Individuen nicht ihrer 2.
18
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
Persönlichkeit wegen begünstigt werden, sondern lediglich zum Besten der Fabriken , und immer nur dann , solches wirklich erfordern.
in denen sie beschäftigt sind,
wenn die örtlichen Verhältnisse Die Departements- Prüfungs-"
Commiſſionen dürfen aber keinem kunstgerechten oder me chanischen
Arbeiter
Dienstes zugestehen ,
die Begünstigung
des einjährigen
bevor sie nicht das Gutachten der
Kreis-Ersaß-Commiſſion eingeholt haben.
Inſtr. d. Min.
des Inn . u . des Krieges v. 21. Jan. 1822 . 4. Die Begünstigung zum freiwilligen Eintritt ins ſte hende Heer soll auch auf die ausgebildeten Steuers leute und auf diejenigen Individuen , welche das See schifferwesen
auf den bestehenden Navigations
schulen wissenschaftlich erlernt haben , ausgedehnt wer den. Min. des Innern und des Kriegs 1818. In Ansehung der Zeit der Anmeldung und der Aufs nahme in das Regiment gelten die obigen Bestimmungen. 5. Zur Untersuchung der Ansprüche derjenigen june gen Männer ,
die ihre Militärdienstpflicht mit Einem
Dienstjahre lösen wollen, find an dem Size jeder Re gierung, für deren Bezirk, Prüfungs - Commissionen eingerichtet , die unter der Firma „ Departements Commission zur Prüfung der Freiwilligen zum Eine einjährigen Militärdienst, ihre Geschäfte führen. solche Commission ist besonders für Berlin eingerichtet. Von den Königl. Ministerien des Innern und des Krieges ist unterm 21. Januar 1822. eine besondere Instruction für diese Commission ergangen. mission ist,
Der Zweck dieser Com
den Bestimmungen des Gefeßes richtige An
wendung zu sichern, mithin auf der einen Seite die Chefs der oft entfernt stehenden Truppentheile durch ihr Attest über die gefeßlichen Ansprüche junger Leute und ihre An nahme zum einjährigen Dienst sicher zu stellen ; auf der an dern Seite das Interesse der übrigen Dienstpflichtigen
19
Einidhriger Dienst als Kombattant.
darin wahrzunehmen, daß nicht zu ihrem Nachtheil bei der Gestellung des jährlichen Erfaßes Leute zum einjährigen Dienste zugelassen werden ,
welche darauf keinen geſegli
chen Anspruch haben. Die Commission ist
aus Mitgliedern der Militär
Behörde, als Repräsentanten der Truppentheile, und aus Mitgliedern der Civilverwaltungs - Behörden, als Reprås sentanten der Verwaltung und der Verwalteten, gebildet. Von jeder Seite sollen zwei, also vier ordentliche und eben so viel außerordentliche ,
Mitglieder ernannt
werden, um die Kandidaten aus den verschiedenen Få chern der Wissenschaften, Künste und Gewerbe zu prüfen. Die ordentlichen Mitglieder bestehen aus
zwei
Stabsoffizieren und zwei Råthen des Regierungs - Col legiums , unter welchen sich ein Rath von der geistlichen und Schulverwaltung befinden soll. Zu
außerordentlichen Mitgliedern
werden er
nannt: fachkundige Männer aus den Ständen der Kauf Leute, der Fabrikanten, der Landwirthe, der Künstler und kunstgerechten Arbeiter.
Der Commiſſion iſt ein Militär
Oberarzt beigeordnet , welcher die körperliche Brauchbar keit der Freiwilligen untersucht, Atteste auszustellen hat.
und über den Befund
In Ermangelung eines solchen
foll der Regierungs – Medicinalrath oder der Kreisphyſi kus dessen Stelle vertreten. Die Ernennung der Mita glieder geht beziehungsweise von dem General-Commando und von der Provinzial- Regierung aus..... Die Commiſſion versammelt sich vierteljährlich an dem ein für alle Mal festgeseßten Tage, nåmlich, den ersten Montag in den Monaten Februar, Mårz, August und November *).
*) In Berlin versammelt sich die Commission in den Mona ten März, Juli, September, und werden die Termina in welchen 2
1
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
20
Die Commission hat die geseglichen Ansprüche der einjährigen Militärdienſt ſich meldenden
zum freiwillig
Jünglinge zu prüfen ,
und über deren Zulassung zu ents
fcheiden . Die Gegenstände der Prüfung sind theils wissens Zur persönlichen schaftlich, theils persönlich. Prüfung wird geschritten , wenn die wissenschaftliche Prüfung vorausgegangen , und zu Gunsten des Geprüften Die persönliche Prüfung erstreckt sich * auf die Untersuchung der persönlichen Verhältnisse der sich Meldenden , nach Vorschrift der §§. 9. 12. und 14. der
feststeht.
Instruction vom 19. Mai 1816. ,
und nach den dazu
unter §. 12. a. b. c. d. erforderlichen Attesten . Der Bewerbende soll nåmlich beibringen : a) den Geburtsschein ; b) den elterlichen oder vormundschaftlichen Erlaubniß
schein ; (Die
obige landråthliche Bescheinigung
ist nicht erforderlich. ) c) Im oben unter 4. c. bemerkten Falle das årzt= liche Gesundheitszeugniß . *) Die körperliche Dienſttauglichkeit muß darum geprüft
fich die jungen Leute spätestens melden müſſen, jedes Mal durch die öffentlichen Blätter bekannt gemacht. *) Civildrzten, welche nicht auf amtliche , sondern auf Privat aufforderung Zeugnisse über den Gesundheitszustand militärpflich tiger junger Leute ausstellen , wird empfohlen , sich darin auf die Angabe der etwa vorgefundenen Gebrechen und des ihnen befann» ten zeitigen Körperzustandes zu beschränken, das Urtheil aber über die Dienstuntauglichkeit den Militärärzten zu überlassen. Sollten indeß die Civilärzte vermeinen , ein Urtheil nicht umgehen zu kön nen, so muß solches nicht vorgreifend , sondern nur auf die Be schaffenheit des Gebrechens hinleitend, abgefaßt werden, Minister. der Medicinal - Angelegenheiten den 16. Nov. 1822. * ).
21
Einjähriger Dienst als Kombattant. werben ,
damit nicht Leute, welche außer Stande sind, 1 die Anstrengungen des Militärdienstes zu ertragen , den Ergibt sich, daß der
*
Truppentheilen zugewiesen werden.
junge Mann zum Dienste tauglich ist, so stellt der Arzt darüber ein Attest aus ; findet sich , daß derselbe für jest zum Dienste nicht brauchbar ist, so bleibt die Final - Bestimmung über seine Annahme vorbehalten.
Erklärt der
Arzt das betreffende Individuum für gänzlich unbrauch bar zum Militärdienst, so ist dasselbe der Departements Erſaß - Commiſſion zur definitiven Entscheidung über sein Militärverhältniß zu überweisen. d) Das Attest über die zeitherige sittliche Führung ; e) Der Nachweis der Mittel ,
wodurch der Freiwillige
feine Bekleidung und seinen Unterhalt, während seiz ner Dienstzeit, zu bestreiten gedenkt,
ist Sache des
Truppentheils , bei welchem er einzutreten gedenkt. Die Commission ist verpflichtet, die Glaubhaftigkeit dieser Atteste, wenn sie es nöthig findet, auf jedem Wege zu prüfen, und die Behörden sind schuldig, ihr darin bez hülflich zu sein. 6. Durch die Kabinetsordre vom 5. März 1820. ist be stimmt worden , daß die auf einjährige Dienstzeit eintre tenden Freiwilligen hinführo
nicht mehr gehalten sein
sollen , sich Waffen und Lederzeugstücke aus eignen Mit teln zu beschaffen , sondern daß ihnen dieselben aus den Vorråthen mit der Bedingung gegeben werden , sie nach vollendeter Dienstzeit in einem völlig brauchbaren Stande zurück zu liefern ; dagegen fallen die Freiwilligen bei der Geld- und Brotverpflegung aus , und erhalten fernerhin Um jedoch auf öffentliche Kosten nur freies Quartier. einem Studirenden oder anderweitig zum einjährigen . Dienst berechtigten jungen Manne die Ablösung seiner Dienstpflicht zu erleichtern, so ist nach gedachter Kabinets ordre gestattet, daß in einzelnen außerordentlichen Fällen
22
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
die Hülfsbedürftigsten in die Verpflegung aufgenommen werden ,
wenn sie ihre Bedürftigkeit dem Regiments
Commandeur durch glaubwürdige Atteste nachweisen, *) und sie von dem Brigade - Divisions - Commandeur und General genehmigt worden. lein vollständig verpflegt , versehen werden.
Diese sollen dann nicht als sondern auch mit Waffen zc.
Solche Freiwillige gehören zur etats
måßigen Stärke der Truppen , überzählig geführt.
alle übrigen werden als
Von diesen Freiwilligen ist daher
statt des Nachweises unter e) ein glaubwürdiges Attest über ihre gänzliche Mittellosigkeit beizufügen.
Diese Bestimmung findet jedoch bei den Garden und bei der Kavallerie keine Anwendung ; vielmehr sollen die bei diesen Waffen eintretenden Freiwilligen jederzeit aus der Verpflegung wegfallen, und als überzählig geführt werden . Die Qualification
in wissenschaftlicher Bezie
hung kann entweder durch Atteste , oder durch mündliche Prüfung , nachgewiesen werden.
Den Nachweis durch
Atteste können nur führen : a)
die
auf einer
fitåt mit
inländischen
oder fremden Univer
Erlaubniß, diesseitiger Behörden
renden Jünglinge ,
ſtudi
wenn sie mit dem Zeug
niß der Reife Nr. I. und II. versehen sind , wie
*) a) Landrathe, Magifiräte und sonstige Behörden müſſen dieſe Dürftigkeitszeugnisse nur nach szgfältiger Prüfung und fester Ueberzeugung ausßtellen , daß die Empfänger wirklich nicht im Stande find , die Equipirungskosten ganz oder theilweise zu be Breiten. Min. des Inn. den 21. Apr. 1818. b) Diese Vergünstigung soll nur bedingungsweise denjenigen zu= gestanden werden, welche bet vortheilhaften Zeugnissen zur Erwar tung berechtigen , vorzügliche Elementar - Schullehrer zu werden, wobei es diesen überlassen bleibt, bei Truppentheilen des stehenden Heeres oder bei Garnison- Bataillonen auf ein Jahr einzutreten. Minist. des Jun. 30. März 1819.
23
Einjähriger Dienst als Kombattant.
solches durch die Verfügung des Ministeriums der Unterrichts = Angelegenheiten vom 28. Sept. 1818. näher bestimmt ist. b) Die Schüler auf Königl. Gymnasien aus den drei
das
.einen
ein unum,
mit
ihnen
beweisen,
vorgenommenen
in allen Zweigen des Schul- Unterrichts
daß
den
wissenschaftlicher
Grad
solchen an
läßt ,
sie durch
der Schul - Direction
einer
nach
sie
Prüfung
tung
wenn
ersten Klassen ,
wundenes Zeugniß
Tag
gelegt haben ,
der
Vorbereis erwarten .
sie mit Nußen den Wissenschaften sich Hiernach muß der Schüler min
widmen werden.
destens in Groß- Tertia ſizen. Tertia vorhanden ist,
Da , wo nur eine
muß der Schüler wenigstens
ein halbes Jahr in dieser Klasse gesessen haben. c) Die Kandidaten des katholischen geistli chen Standes , welche von den Prüfungs - Com missionen bei den bischöflichen Seminarien ein At test ihrer Fähigkeit zur Aufnahme in das Priester Seminarium erhalten haben. d) Die Schulamts - Kandidaten , welche von 1 den zu ihrer Prüfung bestehenden Commissionen ein Zeugniß ihrer Fähigkeit zur Aufnahme in das Die Com Priester Seminarium erhalten haben, missionen müſſen diese Atteste einer genauen Prü fung unterwerfen , und es bleibt denselben über lassen ,
sich den Umständen nach von der Richtig
keit der Atteste durch eine mündliche Prüfung, der Freiwilligen näher zu überzeugen. Alle übrigen jungen Leute , die nicht zu den Kate gorien a) bis d) gehören ,
müssen
von der Commiſſion geprüft werden ,
unbedingt mündlich Von der pers
sönlichen Gestellung vor der Commission findet keine Bez freiung Statt.
Der Zweck der Prüfung ist auf die Er
24
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
mittelung des oben erwähnten bedingten Grades der wiss senschaftlichen
Bildung gerichtet ;
darunter wird
eine
solche wissenschaftliche Bildung verstanden , welche den sich dazu Meldenden , wenn er nicht bereits in einer der ersten •Klassen siht, rücksichtlich aller Zweige des Schul unterrichts, zum Eintritt in die erste Abtheilung der drit ten Klasse eines Gymnasiums fähig macht, Unter Gymnasien
werden solche höhere
Schulen
verstanden,
von welchen die jungen Leute aus der ersten Klaſſe mit dem vorschriftsmäßigen Zeugnisse der Reise nach der Uni versität abgehen.
Die Commissionen können jedoch nach den Umständen in einzelnen besonderen Fällen , z . B. bef Künstlern, Oekonomen, Kaufleuten ic. , die eine wirkliche . allgemeine höhere wissenschaftliche Ausbildung haben, von dem Nachweise der Kenntniß der lateinischen und griechischen Sprache entbinden, 7. Wer in dieser Prüfung wohl bestanden , oder als kunstgerechter Arbeiter erhebliche Gründe, zur Berücksichti gung seines Gesuchs um außerordentliche Zulaſſung als Freiwilliger, nachgewiesen hat, und zum Militärdienst kör perlich brauchbar ist ,
erhält ein nach einem beſondern
Schema auszufertigendes Attest , dahin : „ daß er so wohl nach persönlichen Verhältniſſen als in wissenschaftlicher Bildung und vorzüglich in den zu nen nenden Theilen
des Wissens
für
geeignet
befunden,
oder wegen der anzugebenden Ursachen die Zulässigkeit anerkannt worden ist , seine Militärpflicht in der Kö nigl. Preuß. Armee mit einem einjährigen Dienſt abld fen zu können . Dieses Attest wird von der ganzen Commission un terschrieben, besiegelt, und dem Geprüften zum Gebrauch behåndiget. Eine beglaubte Abschrift des ärztlichen Be fundes über die Dienstauglichkeit des Freiwilligen wird diesem Zeugniß beigefügt.
Die Freiwilligen behalten ihre
25 .
Einjähriger Dienst als Kombattant.
Zeugnisse , und melden nur ihren Eintritt bei der land räthlichen Behörde.
Die Kreis- Erfaß-Commiſſion erhålt
Nachricht mittelst Uebersendung der Prüfungs - Commis sions- Berichte. Wer in dieser Prüfung nicht bestanden hat, wird sogleich mündlich beschieden , in beiden Fällen aber wird noch im Termin eine Verhandlung über die Statt gehabte Prüfung
und das Ergebniß aufgenom» men , und von der Commission unterschrieben. 8.
Die Anmeldungen zum
einjährigen freiwilligen
Dienste müſſen in der Regel bei der Prüfungs - Commiſſion desjenigen Regierungs - Departements geschehen , in wel chem die Freiwilligen ihren gefeßlichen Wohnort haben. Halten sich indeß leßtere in andern Regierungs-De partements , z. B. auf der Universität,
einem Gymna
fium , oder in einer Fabrik oder Handlung auf, so kön nen sie sich ebenfalls, jedoch nur bei der Prüfungs- Com mission des Departements , in welchem ihr Aufenthalts ort liegt, zur Prüfung melden. 9, Uebrigens haben diese jungen Leute das Recht, ihren wirklichen Dienſlantritt, wenn ihre Verhältniſſe es ihnen wünschenswerth machen, bis vor Ablauf ihres 23 . Lebensjahres zu verschieben, mithin ſich das Diensjahr zwi schen ihrem vollendeten 17. und noch nicht verflossenen 23. Lebensjahre zu wählen, wodurch ihnen Hinsichts des Zeit raums, welcher ihnen für die Leiſtung des Dienstes in Ver einigung mit ihren Studien der zweckmäßigste zu sein scheint, ein wünschenswerther Spielraum geläſſen wird .
Minist.
des Inn. den 3. Dec. 1816. Hieraus darf jedoch nicht gefolgert werden , die An meldung und Erklärung wegen des Eintritts über das 20. Lebensjahr hinausschieben zu können . Mann dem
ſoll vielmehr
vor
erreichtem 20.
gesehmäßigen Termin für
die
Der junge Jahre ,
als
active Militärver
pflichtung , die bis dahin erlangte wissenschaftliche Reife,
Verpflichtung zum Kriegsdienst.
26
welche seinen Anspruch auf den einjährigen Dienst als Freiwilliger begründet, gehörig nachweisen, und nur un ter der Vorausſeßung, daß die Anmeldung und Aufzeich nung bei einem Regimente bis zu jenem Alter wirklich Statt gefunden habe, und der Kreis - Ersaß - Commiſſion hierüber das Attest vorgelegt ist,
wird leştere sich der
weitern Disposition über den Dienstpflichtigen einstweilen enthalten.
Entgegengeseßten Falles aber, und wer ohne
speciellen und zureichenden Entſchuldigungsgrund nicht } vor zurückgelegtem 23. Jahre den Militärdienst ans tritt,
hat es sich selbst beizumessen ,
wenn er zum Er
faß des stehenden Heeres' und zu den, in seinem Lebens jahre gebornen, Erſagmannschaften gezogen, und der Be günstigung des einjährigen Dienstes verlustig erklärt wird. Zu welcher Zeit aber auch der freiwillige Eintritt in dem Zeitraum vom 17. bis zum 23. Lebensjahre ers folgen möge,
so soll jeden Falls auch hierüber der bes
treffenden landråthlichen Behörde Nachricht ertheilt wer den, indem der Dienstpflichtige bis dahin fortwährend in
•
der Kreisrolle aufgeführt wird. 10. Die Freiwilligen werden nach Verlauf ihrer eins øder dreijährigen Dienstzeit zwei Jahre lang zur Kriegsrez serve beurlaubt, d. h., sie treten in ihre bürgerlichen Ver hältnisse , betrachtet ,
werden aber als zum stehenden Heere gehörig und bei einem innerhalb dieser zwei Jahre
ausbrechenden Kriege dazu wieder eingezogen.
Während
dieser Zeit können sie, so fern es zu ihrer wiſſenſchaftlis chen Ausbildung erforderlich sein sollte, von den größern Uebungen befreit bleiben.
Nach Ablauf dieser zwei Jahre
treten sie auf sieben Jahr in das erste Aufgebot der Landwehr ; hierauf folgt die Verpflichtung zùm zweiten Landwehr
Aufgebot , welche wieder sieben Jahre dauert.
In dem ersten Landwehr- Aufgebot werden die Landwehr månner ohne Unterschied zu den Uebungen ein Jahr um
4
Einjähriger Dienst als Kombattant. das andere eingezogen ,
wobei jedoch die Umstände und
persönlichen Verhältnisse werden.
27
nach Billigkeit Min. d. Inn. d. 8. Jun . 1819.
berücksichtiget
531 11. Junge Leute, welche sich dem Schulfache oder geists lichen Stande widmen , sollen , wenn sie ihre vorzügliche Qualification
dazu
und
ihre gute sittliche Aufführung
nachweisen,
bei den jährlichen Erfaßaushebungen in so weit zurück gestellt werden, als das betreffende Obers Präsidium die Nothwendigkeit dieser Zurückstellung mit Rücksicht auf das Bedürfniß des öffentlichen Unterrichts oder Kultus bescheiniget.
Die Zurückstellung erfolgt jez doch immer nur für einen Erfaßtermin , so daß sie zur *Haben nächsten Aushebung verwiesen werden . sich im dritten Jahre ihre Verhältnisse nicht geändert, ſo werden
sie sodann von den Kreis- Ersaß-Commiſſionen zur Land wehr ersten Aufgebots, bei beſondern dringenden Umstän den aber sogleich zum zweiten Aufgebote überwiesen , in welchem leztern Falle indeß die ausdrückliche Genehmis gung der Departements - Ersaß - Commission erforderlich Sollten aber dergleichen junge Männer ihrem Be
ist.
rufe keine Folge leisten ,
und
vor zurückgelegtem 32.
Jahre ſich entweder durch ein unangemeſſenes Betragen oder durch Nachlässigkeit in Fortseßung ihrer Studien, der ihnen zu Theil gewordenen Begünstigung unwürdig machen ,
oder zu einem andern Stande oder Gewerbe
übergehen,
so werden solche nachträglich zum dreijähri gen Dienst bei den Fahnen eingestellt , und bleiben dema nächst nicht bloß zwei Jahr in der Kriegsreserve , dern
ſpåterhin
fonz
auch noch sieben Jahre in dem ersten
Aufgebote der Landwehr ,
um ihrer ſpåtern Einstellung
ungeachtet ihre zwölfjährige Dienstzeit im stehenden Heer und in der Landwehr ersten Aufgebots vollständig abzu Leisten. 12. Den Freiwilligen auf einjährige Dienstzeit ist nache
28
Berpflichtung zum Kriegsbienst.
gelassen, zu einem andern Regimente überzutreten, wenn dasjenige,
bei welchem sie dienen,
vinz verlegt wird .
in eine andere Pro
Die Erlaubniß kann jedoch nicht auf
die Ersaßmannschaften ausgedehnt werden .
Min . des
Inn. u. des Krieges. 8. Apr. 1817. 13. Den in Berlin gebürtigen oder auf der dasigen Uni versitåt ſtudirenden jungen Leuten ist der Eintritt zuṁ einjährigen Dienst in das Garde- und Schüßen - Batail lon
ohne Einschränkung und 1 Etärke der Bataillone gestattet. 1817. Die Annahme
ohne Rücksicht auf die Kab. Ordre v, 12. Apr.
von Freiwilligen
bei dem Gardes
Schüßen- und Garde- Jåger - Bataillon, um ihre Dienst ist - hauptsächlich zu
pflicht im stehenden Heere zu lösen ,
Gunſten hiesiger Einwohner und ſolcher jungen Männer, welche sich den Studien auf der hiesigen Universität widz men, nachgegeben .
Auswärtige können daher nur dann
in diese Bataillons aufgenommen werden, wenn Stellen erledigt sind, weßhalb sie bei denselben, ehe ſie nach Berlin reisen, Erkundigung einziehen müſſen. Min . des Jnn. d. 16. Apr. 1817. 14. Diejenigen Freiwilligen , welche durch einjährigen Dienst bei dem Jäger- und Schüßen - Corps ihrer Ver pflichtung im stehenden Heere genügt haben, gehen wäh rend der auf ihren Austritt folgenden zweijährigen Be urlaubungszeit nicht zu
Kriegsreserve dieser
der
Corps, sondern zu der Reserve ihres Aufenthalts über, indem es für sie belästigend sein würde, einer entfernteren Kriegsreserve anzugehören.
Min. d . Jnn. 6. Aug. 1819.
15. Eben so sollen die zu einjähriger Dienstzeit bei den Jägerbataillonen freiwillig
als Hornisten und Handwerker
eintretenden Leute ,
die
nicht gelernte Jåger
find, bei ihrer Entlassung zur Kriegsreserve den Jäger bataillonen ,
bei dem nachherigen Uebergange zur Land
Einjähriger Dienst als Kombattant.
29
wehr jedoch der Provinzial - Landwehr thres Aufenthalts zufallen.
Min. des Inn . 17. Jun . 1821. 16. Ist ein junger Mensch rücksichtlich seiner Kenntniſſe und seiner übrigen Verhältnisse zum einjährigen Dienst geeignet, fehlt ihm aber hierzu die körperliche Tüchtigkeit, so ertheilt ihm die Prüfungs - Commiſſion ein hiernach abgefaßtes Zeugniß ,
welches ihn ohne Verlust der Bes
günstigung vor der Hand von dem Eintritte entbindet, mit welchem er aber vor Vollendung des 23. Jahres sich von Neuem vor der Departements - Ersaß- Commission zu stellen hat, um nach den Umständen zu dem wirklichen Eintritt auf die einjährige Dienstzeit angewiesen, oder bes dingt oder unbedingt entlassen zu werden. Ein geprüftes, Individuum kann sich daher künftig bei den Ersag-Com miſſionen damit nicht entschuldigen ,
daß es wegen för
perlicher Mångel bei dem Militår nicht angenommen sei. 17. Kandidaten der Theologie, welche bei einem Konst storium durch glaubwürdige Bescheinigungen nachweisen, daß sie sich bei der Kreis - Ersaß - Commission gehörig ges meldet, aber, wenn auch nur für jeßt, zum Militårdienſt untauglich befunden worden , sollen zu der Prüfung pro licentia concionandi eben fo zugelassen werden , als dies jenigen, welche ihren Militärdienst schon wirklich geleistet ; haben ; es ist aber auch dergleichen Kandidaten, wenn sie demnächst dennoch zum Militärdienst eingezogen worden, während der Zeit ihres activen
fo wie allen Studenten ,
Militärdienstes, das Predigen nicht zu verstatten. Min. der Geistlichen 2c. den 13. Juni 1823. B. Freiwilliger Eintritt als Nicht - Kombattant. Daß die Militär-Dienstpflicht von Nicht-Kombattan ten ,
nämlich durch freiwilligen Chirurgendienst bei
dem Heere, auf ein oder drei Jahre abgelöset werden
30
Berpflichtung zum Kriegsdienst.
könne, ist durch die Kabinetsordre v. 7. Aug. 1820., und' daß solches gleichmäßig durch freiwilligen Militärdienst als Kurschmid geschehen kann , ist durch die Kabi netsordre
vom 18.
März
1821.
nachgegeben worden.
Wie aber diese Ablösung solcher , nicht auf Kosten des Staates ausgebildeter, jungen Aerzte und Chirurgen er folgen soll, darüber enthalten nachfolgende Instructionen der betreffenden Ministerien die nähern Bestimmungen . a. Freiwillige Dienstleistung als Chirurgus.
}
** 1. Jeder zum Militärdienst verpflichtete junge Mann kann diese Verpflichtung
durch freiwilligen Dienst als
Compagnie oder Escadrons - Chirurgus bei dem Heere ablösen , wenn er die dazu unerläßlich erforderlichen Eis genschaften besißt , welche weiterhin bezeichnet werden. 2. Wie aller freiwillige Dienst bei dem Heere auf ein oder auf drei Jahre übernommen werden kann , so findet auch solches bei dem freiwilligen Chirurgendienſte Statt.
Aber eben so, wie bei jenem, tritt auch bei dies
sem der Unterschied ein , daß der nur zur einjährigen· Dienfzeit sich verpflichtende Chirurgus auf keine Befol dung Anspruch zu machen hat, wogegen dem sich zu drei- · jährigem Dienste verpflichtenden Chirurgus solche , sonstiger Verpflegung ,
nebst
so wie allen übrigen besoldeten
Chirurgen, zu Theil wird. 3. Da bei der Allerhöchst ausgesprochenen Begün = ftigung der Zweck vorwaltet, das Heer mit mehrern taug lichen Compagnie- und Escadrons - Chirurgen zu verse=" hen ,
als durch die vorhandenen diesfallsigen Bildungs
Institute geliefert werden können : selbst,
so ergiebt sich von
daß in Ansehung der chirurgischen Qualification
gleiche Anforderungen an fåmmtliche dergleichen Freiwil lige zu machen ſind ,
fie mögen auf ein Jahr oder auf*
drei Jahr eintreten ,
indem mit untauglichen oder nur
31
Freiwilliger Eintritt als Chirurgus. mittelmäßigen Chirurgen dem
Heere nicht
gedient iſt.
Sie haben sich daher wegen ihrer medizinischen und chis rurgischen Kenntniſſe auszuweisen. 4. Die zu einjährigem Dienst eintretenden chirurgi schen Freiwilligen müſſen aber außerdem noch alle diejes nigen Bedingungen erfüllen , welche überhaupt für den Eintritt als Freiwillige vorgeschrieben sind.
zu
einjährigem Militårdienſte
Sie haben daher , um hierzu ange
nommen werden zu können , zuvdrderst ihre wissenschafts liche Ausbildung im Allgemeinen nach den Bestimmungen der Instruction vom 19. Mai 1816. darzuthun .
Auf die
zu dreijährigem Dienst eintretenden chirurgischen Freiwil ligen hat dies jedoch keinen Bezug , und es ist für leg tere hinreichend, wenn sie sich über die erforderlichen mes diziniſch- chirurgischen Kenntniſſe genügend ausweiſen. 5. In Ansehung der zu erweisenden medizinisch - chi rurgischen Kenntniſſe ſind, durch eine von den Miniſterien zur diesfallsigen Berathung niedergeseßt gewesene, Com mission die folgenden Anforderungen festgestellt ,
welche
zeither auch schon an die sich zu Compagnie- und Esca drons : Chirurgenstellen meldenden Subjekte gemacht wor den sind, und wonach ihre Prüfung Statt gefunden hat. Dem zufolge muß künftig auch jeder junge Mann, welcher als freiwilliger Chirurgus eintreten will, A. feinen Lebenslauf in deutscher Sprache nach den Das tis, welche in dem hier beigefügten Schema enthalten find, eigenhändig unter Aufsicht, und ohne alle fremde Beihülfe , anfertigen.
in einer zusammenhängenden Darstellung 尊
Bei diesem Akt wird zugleich von einem Sachver= ständigen über die körperliche Qualification des Indis viduums zum militärärztlichen Dienste, da solche bei einem Militär- Chirurgus ,
wegen der ihn treffenden
Anstrengungen , nicht unbeachtet bleiben darf,
geur
32
Verpflichtung zum Kriegsdienst. theilt, und eine diesfallsige Bemerkung dem ausgear beiteten Curriculo vitae beigefügt.
B. Sodann hat jeder Examinandus mehrere Fragen aus dem Gebiete der Medizin und Chirurgie schriftlich zu beantworten, und zwar : a) aus der Anatomie das Wesentlichste, nämlich von der Osteologie dasjenige ,
was zur Erkenntniß
bei Verrenkungen und Knochenbrüchen nöthig ist ; von der Myologie das Allgemeine ; von der Splanchnologie die Lage und Kenntniß der Eingeweide im Allgemeinen ; von der Angiologie die Kenntniß
der
Puls- und
Blutadern, die Lage der großen Ståmme und der jenigen Gefäße , welche bei dem Aderlaß zu ken=> nen erforderlich ist.
b) Aus der Physiologie : den Kreislauf des Bluts ; die Verrichtung des Athemholens ; die Verdauung ;
die Urinabsonderung ; c) Aus der Pathologie : die Kennzeichen des Fiebers und deren Unterschiede ; die Kenntniß der Volkskrankheiten , der Ruhr , der Blattern und der Schußblattern ; die Kenntniß der Krankheitszustände , welche eine schleunige Hülfe erfordern und wo plögliche Le bensgefahr zu fürchten ist , als bei Erstickten , Er hängten, Ertrunkenen, Erfrornen, Vergifteten, und von tollen , mit der Hundswuth_befallenen Thie ren Gebissenen.
d) Aus der Therapie und Materia medica : dasjenige , was zur Hülfe in den vorgenannten Zu stånden erforderlich ist. Hier
Freiwilliger Eintritt als Chirurgus.
33
Hiernach muß der Kandidat Kenntniß von den Gif ten, ihren Wirkungen und deren Gegenmittel has ben, eben so von den Dosen der Arzneimittel, be= sonders der ſtark wirkenden, als Brech- und Pur giermittel. Auch muß er Kenntniß von dem Me dizinalgewichte haben. e) Aus der Chirurgie : Kenntniß derjenigen Krankheiten , die am häufigsten vorkommen und schleunige Hülfe erfordern ,
als :
von den Verwundungen, Verrenkungen, Verbren nungen , 1 Erfrierungen , von den Geschwüren und von den Bauchbrüchen. F) Von der operativen Chirurgie muß der Kandidat wissen und verrichten können : das Aderlassen , Schröpfen und die Application der Blutigel. Die schriftliche Beantwortung aller nach den vorste henden Specialien dem Kandidaten vorzulegenden Fra gen
muß gleichfalls
von demselben ohne fremde Bei
hülfe und in Gegenwart der dazu verordneten Kommiſſa rien abgefaßt werden . Mehr oder weniger aber darf von ihm nicht ver langt werden , um seine mediziniſch-chirurgische Qualifiz cation zu erweisen. 6. Behufs der Prüfung der Kandidaten in den mes dizinisch-chirurgischen Kenntnissen werden besondere Prů fungs - Kommiſſionen durch Vereinigung der Königl. Ge neral-Kommando's mit den Königl. Ober-Pråſidien ange ordnet. Eine jede derselben wird bestehen aus : einem obern Militärarzt , Regimentsarzt ,
oder
mithin entweder aus einem aus
einem Bataillonsarzt,
welcher den Staatsprüfungen genügt hat, und 3
34
Verpflichtung zum Kriegsdienste.
einem
Civilarzt ,
wozu
wenigstens
ein Kreis- oder
Stadtphysikus zu wählen ist. Nach der Lokalitåt und dem zur Zuſammenſeßung dieser Kommissionen vorhandenen Personale können da her in jedem Regierungs - Departement dergleichen gebil det werden. In den Rheinprovinzen und in Westphalen , wo be sondere schulwissenschaftliche Prüfungs-Kommiſſionen für die sich überhaupt zum einjährigen Militärdienste melden den Freiwilligen vorhanden sind , wird es übrigens dem näheren Ermessen der betreffenden Provinzial- Militär und Civilbehörden überlassen ,
entweder mit eben diesen
Kommissionen auch die Prüfung in medizinisch - chirurgi schen Kenntnissen
durch
Zuordnung
des
vorgedachten
årztlichen Personals zu verbinden , oder besondere Kom missionen wegen der leßtern Rücksicht an den nåmlichen Orten zu bestellen ,
wo schon die schulwiſſenſchaftlichen
Prüfungs-Kommissionen eingerichtet sind. 7. Die schulwiſſenſchaftliche Bildung , welche die zu einjährigem Dienst eintretenden chirurgischen Freiwilligen nach §. 4. noch besonders zu erweisen haben , kann eben so ,
wie bei den überhaupt auf Ein Jahr zum Militår
dienste eintretenden Freiwilligen, nicht bloß durch persön liche Prüfungen ,
sondern auch durch Uebergebung von
diesfallsigen erweisenden Zeugnissen bekundet werden, und es findet dabei gleichfalls dasjenige Statt, was in der Jn struction vom 19. Mai 1816. darüber bestimmt worden ift, nur mit dem Unterschiede, daß der chirurgische Frei willige sich desfalls nicht bei dem Commandeur eines be= stimmten Truppentheils, sondern bei dem General - Divi ſionsarzt des General-Kommando's, in deſſen Bereich sich der Freiwillige befindet , zu melden , gleich sämmtliche in eben
und demſelben zu
gedachter Inſtruction vorge
1 35
Freiwilliger Eintritt als Chirurgus. schriebene Zeugnisse und persönliche Ausweise
einzureis
chen hat. Diese Anmeldung kann persönlich oder schriftlich ge schehen.
In beiden Fållen vertritt der betreffende Gene
ral-Diviſionsarzt, Hinsichts der chirurgischen Freiwilligen, die Stelle des Truppentheils, bei dem sonst die Meldung zum freiwilligen Dienste geschehen würde. Er prüft daher die ihm eingereichten Zeugnisse, oder veranlaßt nach Um ſtånden die erforderliche nåhere ſchulwiſſenſchaftliche Prüs Ist in dieser Hinsicht bei den einjährigen chirur
fung.
gischen Freiwilligen nichts zu erinnern , ſo veranlaßt der General-Divisionsarzt sodann auch die medizinisch- chirur gische Prüfung. der zu
Leßtére veranlaßt derselbe auch Hinsichts
dreijährigem
Diens
eintretenden
chirurgischen
Freiwilligen, die sich deshalb bei ihm ebenfalls persönlich Zu allen Prüfungen oder schriftlich zu melden haben. gestellt sich der Freiwillige immer persönlich. 8. Einer wirklichen Prüfung
in der
Medizin und
Chirurgie , nach den §. 5. sub B. angegebenen Erforder nissen, bedarf es indessen dann nicht, wenn sich der Mel dende
entweder
eine
Approbation
als Wundarzt von der
obersten Landes -Medizinalbehörde, oder Dokumente über seine erlangte und landesgeseß lich gültige Promotion als Doctor der Medizin und Chirurgie beibringt. In beiden Fällen wird durch diese Dokumente die
erforderliche Qualification als erwiesen angenommen ; doch ist es unerläßlich, daß der Kandidat persönlich seine Zeugnisse der Kommission vorlege , damit zugleich seine körperliche Qualification beurtheilt werden kann. Eben so muß derselbe, wenn auch bei ihm das wirkliche Examen wegfällt, doch jedenfalls fein Curriculum vitae in der §.
5. sub A.
vorgeschriebenen Art anfertigen, 3*
36
Verpflichtung zum Kriegsdienste.
weil dadurch eine Uebersicht des ganzen bisherigen Vers hältnisses des Kandidaten gewonnen wird. In allen Fällen ,
wo die Qualification als Chirur
gus, ohne Examen , durch die vorhin erwähnte Beibrin gung einer Approbation oder des medizinisch- chirurgischen Doctordiploms erwiesen wird , ist der Kandidat auch der Prüfung in den Schulwiſſenſchaften oder der Einreichung diesfallsiger Zeugnisse überhoben, da dieſe ſeine Bildung schon bei jenen Dokumenten vorausgeseßt werden muß.-
9. Die Wahl der Orte für die nach §. 6. zusam menzusehenden chirurgisch- medizinischen Prüfungs- Kom missionen wird der Vereinigung der Provinzial- Milis. tår- und Civilbehörden gänzlich überlassen. Sobald eine diesfallsige Vereinigung
erfolgt
ist,
werden die Kommiſſarien , und zwar der Civilarzt von den Königl. Regierungen , der Militärarzt aber auf An ordnung der Königl. General-Kommando's von den Ge neral-Divisionsårzten ernannt, und die Namen der Kom missarien , so wie die Siße der Kommiſſionen , durch die Amtsblätter zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Die Kommissarien müssen sich diesem Geschäfte von Amts wegen und ohne alle Remuneration unterziehen, sind jedoch wegen unparteiischer und ganz gewissenhaf ter Ausführung ausdrücklich auf ihre Amtspflicht hinzu weisen. 10. Der gemeinschaftlichen Einigung der Provinzial- . Militär- und Civilbehörden bleibt es auch überlassen, nach der Lokalität und den Bedürfnissen einer jeden Pro vinz diejenigen Termine nebst ihrer Dauer näher zu be zeichnen ,
in welchen die mediziniſch - chirurgischen `Prů
fungs - Kommiſſionen zuſammentreten und die Prüfung der ihnen durch die General - Divisionsärzte zuzuweisen den, oder auf deren Veranlassung sich bei ihnen melden den, chirurgischen Freiwilligen vornehmen. Im Allgemei
4 37
Freiwilliger Eintritt als Chirurgus.
nen wird dies jährlich zweimal geschehen können , und zwar in der ersten Hälfte der Monate April und Octo ber, zu welcher Zeit die halbjährigen Lehrcurse der Uni versitäten in der Regel beendet sind .
Nachdem die Ter
mine festgestellt worden , werden sie gleichfalls durch die Amtsblätter bekannt gemacht; auch ist erforderlichen Falls eine kurze diesfallsige Benachrichtigung
vor dem
Eintritte der Prüfungsperiode in den öffentlichen Blåt tern von Seiten der Regierungen zu wiederholen . Wer für einen Termin zu spåt erscheint, hat es sich selbst beizumessen, daß er eine vergebliche Reise gemacht hat, und seine Prüfung erst in dem nåchstfolgenden Ter min bewirken kann, wiewohl es den Kommissarien über wenn ein Kandidat nur kurze Zeit nach
laffen bleibt,
dem geschlossenen Termin eintrifft, ob sie sich seinetwe # gen zu einer nachträglichen Prüfung vereinigen wollen. 11. Es steht jedem sich zum freiwilligen Chirurgen dienste bei dem Heere entſchließenden jungen Manne frei, zu feiner Prüfung diejenige der bestellten Kommiſſionen zu wählen, welche ihm , in Rücksicht der unerläßlichen per sönlichen Gestellung , die gelegenste ist;
dieß muß jedoch
ſtets in dem Armeecorps - Bezirk geschehen , der General - Divisionsarzt angestellt ist ,
für welchen
bei dem er sich
meldet, und zeigt er demselben bei der Meldung zugleich die Prüfungs-Kommiſſion an, der er überwiesen zu wer den wünscht. Dadurch wird jedoch, wenn er auch seine Prüfung mit dem besten Resultate überstanden hat , seine Anstel lung nicht in dem nämlichen Regierungs - Departement, øder in dem General - Kommando - Bereich ,
wo sich die
von ihm gewählte Prüfungs- Kommiſſion befindet , noth wendig
bedingt ,
wiewohl dabei
billige
und motivirte
Wünsche nach Möglichkeit berücksichtigt werden follen .
38
Verpflichtung zum Kriegsdienste. 12. Damit die Kommissionen für jeden Prüfungs
termin bei Zeiten übersehen können , wie viel Kandidaten sich zum Examen stellen werden , um danach das Ge ſchäft einrichten zu können, wird der betreffende General Divisionsarzt ihnen die nöthige Anzeige darüber zugehen lassen, auch die chirurgischen Freiwilligen mit bestimmter desfallsiger Anweisung versehen. 13. Von dem General- Divisionsarzte bekommt der chirurgische Freiwillige , nach erfolgter Meldung , die nd thige Bescheinigung darüber , um sich damit bei der nie dizinisch-chirurgischen Prüfungs-Kommiſſion auszuweisen. Diese enthält zugleich bei denen, die zu einjähriger Dienst zeit eintreten , in so fern eine Prüfung ihrer schulwissen schaftlichen Kenntnisse Statt gefunden hat, das hiernach Erforderliche ;
in so weit die schulwissenschaftliche Bil
dung der einjährigen Freiwilligen aber durch beigebrachte Zeugnisse erwiesen wurde ,
bekundet der General - Divi
ſionsarzt bloß die Anerkennung ihrer Richtigkeit unter diesen Zeugnissen selbst , zurückgiebt ,
die er sodann dem Kandidaten
und behält übrigens in jedem Falle einen
kurzen Vermerk zu seinen Akten zurück ,
um die etwa
weiter nöthige Auskunft geben zu können . Von Seiten der mediziniſch - chirurgischen Prüfungs Kommiſſion werden , wenn ein wirkliches Examen Statt gehabt hat , jedesmal besondere Verhandlungen darüber aufgenommen, worin auch das abzufassende Curriculum vitae ,
als der erste Theil des Examens ,
enthalten ist ;
ist aber die mediziniſch - chirurgische Qualification durch Approbationen oder Doctordiplome ( nach § . 8. ) erwiesen, so wird das
Resultat der Beurtheilung
dieser Dokus
mente unter dem jedenfalls von dem Kandidaten abzu fassenden Curriculo vitae regiſtrirt. Verhandlungen
mit
Das Original der
Einschluß des Original - Curriculi
vitae , oder das Original des leßtern allein ,
wenn kein
Freiwilliger Eintritt als Chirurgus.
39
Examen nöthig gewesen ist, wird von dem Militär -Kom missarius an den General-Divisionsarzt, zur weitern Ein reichung an den General -Stabsarzt der Armee , eine vidimirte Abschrift aber durch den Civil - Kommiſſarius an die betreffende Königl. Regierung zur Aſſervation ge Von letterer wird sodann die Kreis-Ersatz-Kom n miſſio von der Meldung des chirurgischen Freiwilligen
sandt.
und der Statt gehabten Prüfung desselben benachrichtiget. Der General = Divisionsarzt seht zugleich das Generals Kommando in Kenntniß . Zu ihrer * eigenen Nachweisung behält die Kommis ſion eine nachrichtliche Registratur über das Reſultat des Befundes zurück. 1 14. Unter jedem Examinations - Protokolle, oder, wo ein solches nicht Statt gehabt hat, unter dem Curriculo vitae verzeichnen und unterschreiben
die Kommiſſarien
ihr Gutachten über den Befund der Prüfung . Dadurch wird indessen die Zulaſſung zu einer frei willigen chirurgischen Anstellung noch nicht entscheidend
begründet, sondern diese hångt erst von der weitern Be urtheilung des General-Diviſionsarztes , in Folge der ihm zugegangenen Verhandlungen, ab. Die wirkliche Anstel lung geschieht sodann durch den General - Stabsarzt der Armee, welcher den betreffenden General - Diviſionsårzten das Nöthige darüber zugehen läßt. Lettere müſſen dem nach in steter Kenntniß von dem Aufenthalte der im Bereich des Armeecorps sich befindenden , zur chirurgi schen Anstellung genehmigten , Freiwilligen sein , zu wel chem Behuf der Kandidat bis zur erfolgten Anstellung verpflichtet ist, so oft er seinen Aufenthaltsort verändert, dem Ceneral-Divisionsarzte davon direkte Anzeige zu ma chen, welcher sonst den Säumigen , wenn er nicht aufzu finden ist , auf deſſen Kosten in den öffentlichen Blåttern aufzurufen befugt ist.
V 40
Verpflichtung zum Kriegsdienste. 15. Findet der General - Diviſionsarzt nach den ihm
zugekommenen Prüfungs- Verhandlungen einen Kandida ten nicht in der erforderlichen Art qualificirt, um dem Heere als Chirurgus zu dienen und die Begünstigung des freiwilligen Dienstes in diesem Fache, zur Ablösung . seis ner Militår - Dienstpflicht ,
in Anspruch zu nehmen , so
macht er solches dem Kandidaten sofort bekannt ,
und
meldet dies zugleich mit Beifügung eines aus dem Cur riculo vitae gezogenen Nationals dem General- Kommando, von welchem der Königl. Regierung und dem Brigade Commandeur der Landwehr Kenntniß gegeben wird , das mit die Ersaß - Kommiſſionen davon unterrichtet werden. So lange hiernächst ein solchergestalt zurückgewiese ner Kandidat nicht etwa als Freiwilliger zum Militär dienste eintritt, oder als gewöhnlicher Ersaß eingestellt ist, steht ihm noch frei, sich aufs Neue zur chirurgischen Prü fung zu melden ,
und die anderweite Entscheidung über
sich abzuwarten. 16. Dem chirurgischen Freiwilligen, er mag auf Ein oder auf Drei Jahr eintreten wollen , kann keine unbe dingt freie Wahl des Truppentheils oder der Garniſon, wo er zu dienen wünscht ,
gestattet werden,
weil sonst
keine zweckmäßige Vertheilung der Individuen unter die verschiedenen Truppentheile nach deren Bedürfniß Statt haben könnte , ſondern an manchen Orten ein Ueberfluß von Chirurgen und an andern ein Mangel daran ent stehen würde. Der General - Stabsarzt der Armee kann allein das vorhandene Bedürfniß richtig beurtheilen, und da dem zu Folge alle Chirurgen- Vakanzen von ihm beseßt werden, so bleibt auch von demselben die Bestimmung des Trup pentheils, wo der Freiwillige dienen soll, gänzlich abhån gig ,
und der Freiwillige muß ohne Widerrede sich dahin
begeben, wohin er berufen wird.
Fretwilliger Eintritt als Chirurgus.
41
Dem General - Stabsarzte wird indessen hiermit zur Pflicht gemacht , die Wünsche der Individuen , in Bezie hung auf ihre Anstellung, so viel als nur möglich zu bes rücksichtigen , und mit dem Hauptzweck , den freiwilligen Eintritt von Chirurgen bei dem Heere zu befördern , Vereinigung
in
zu bringen.
17. Da die auf Drei Jahre eintretenden chirurgi schen Freiwilligen das etatsmäßige Gehalt und die übliche Verpflegung beziehen , so können sie auch nur in solchen wirklichen Vakanzen angestellt werden , Gehalt vorhanden ist.
für welche das
Danach bedingt sich denn von
selbst die Zeit ihres Eintritts , doch erfolgt die Anstellung immer mit der Rücksicht, daß der chirurgische Freiwillige innerhalb
desjenigen Alters ,
in dem er gefeßlich zum
Dienste im stehenden Heere verpflichtet ist, auch dieſe ſeine Verpflichtung ldse. Die Anstellung der nur Ein Jahr dienenden chirur gischen Freiwilligen geschieht dagegen, da sie kein Gehalt beziehen ,
in der Regel als überzählig ,
und sie werden
immer sogleich nach Maßgabe , wie es für den Dienst Sie können aber auch in am nüßlichſten ist , vertheilt. etatsmäßigen Vakanzen ,
wenn zu deren Beseßung keine
auf drei Jahr eintretende Freiwillige vorhanden sind, immer jedoch ohne Gehalt , angestellt werden.
} 18. Nach beendigter activer Dienstzeit beim Heere von Einem oder Drei Jahren treten die chirurgischen Freiwilligen zuvörderst zur Kriegsreserve , in Anwendung der diesfalls geſeßlichen Bestimmungen , und ſodann in die Verpflichtung zu den beiden Landwehr - Aufgeboten, nach Maßgabe ihres Alters , über , und bleiben in allen diesen Verhältnissen verpflichtet, als Chirurgen oder Mi litårårzte bei den Truppen oder in den Militår - Laza rethen zu dienen. Die Brigade
Commandeurs
der Landwehr führen
42
Verpflichtung zum Kriegsdienste.
dann die weitere Controlle über sie in der Art, wie über alle Kriegsreserve und Landwehr - Mannschaften , geben jährlich eine namentliche Liste von ihnen , ihr Aufenthaltsort bemerkt ist,
und worin
dem betreffenden Genes
ral-Kommando ein , so wie sie solche auch dem General Stabsarzte der Armee mittheilen ,
damit sie bei entste
hendem Kriege in der Regel vom Genéral - Stabsarzte, øder, wenn keine Zeit zu verlieren ist, von dem General Kommando durch den General - Diviſionsarzt, nach ihren inmittelst gewonnenen
Verhältnissen
bei den Truppen
oder Militär- Lazarethen zum Dienste einberufen werden können . Die Verordnungen wegen des Aufenthalts Wechsels
und wegen der Urlaubs - Ertheilungen finden
für die in der Kriegsreserve und in dem Landwehren Verbande
begriffenen Chirurgen ganz in derselben Art
Anwendung, wie für die den Waffen angehörigen Kriegs reserve-Mannschaften und Landwehrmånner. 19. Damit der zur Anstellung gelangende freiwillige Chirurgus auch für die Beſtimmung, in ſeinem Krieges reserve- und Landwehr Verhältniß dem Heere als Chi rurgus zu dienen, feſt gehalten werde, muß derselbe sich dieser künftigen Dienste durch einen
zur Uebernahme
eigenhåndig´von ihm ausgestellten Revers noch besonders verpflichten.
Damit dieser Revers allgemein gleichlautend sei , ist in der Anlage ein Schema dazu gegeben. Der General lichen Anstellungs
Stabsarzt hat allemal bei der wirk Berufung
eines geprüften und für
qualificirt erachteten Kandidaten denselben zugleich auf jene für ihn
eintretende Verpflichtung
aufmerksam zu machen ,
noch besonders
damit er sich über dieses Ver
hältniß nicht mit Unkenntniß entschuldigen kann .
Der Revers selbst wird erst bei demjenigen Truppen theil ausgestellt, w zu welchem der freiwillige Chirurgus
Freiwilliger Eintritt als Chirurgus. vöm
General - Stabsarzte zur Dienstleistung
wird,
43 Beordert
und zwar geschieht die Ausstellung in Gegenwart
eines Offiziers und einer Juſtizperſon , beorderter Offiziere ,
oder zweier dazu
auch in beiden Fållen im Beisein
des Regiments- oder Bataillonsarztes , welche die eigen håndige Schrift und Unterschrift in der Art darunter bé scheinigen und besiegeln , tet ist.
wie in dem Schema angedeu }
1 Das Original des Reverses bleibt in der Registra tur des Truppentheils asservirt ;
eine vidimirte Abschrift
davon aber wird dem General - Stabsarzte zur Aufbe wahrung zugesandt. Verweigert der Kandidat die Ausstellung des Rea verses, so wird seine verfügte Anstellung sofort aufgeho ben,
und davon dem General - Stabsarzte Nachricht
gegeben. Der General-Divisionsarzt berichtet darüber zugleich dem General-Kommando, damit der Kandidat wieder den Erfah-Kommissionen überwiesen werde. Hat aber ein chirurgischer Freiwilliger den vorgeſchrie benen Revers einmal ausgestellt, so kann er auf gefeßli chem Wege zur Erfüllung der übernommenen Verpflich tung angehalten werden, wenn er als Kriegsreserve- oder Landwehrmann dieselbe bei entstehendem Kriege verweigert. Sollten bei eintretendem Kriege sich für einen in der Kriegsreserve oder
Landwehr stehenden freiwilligen ergeben , welche dringend
Chirurgus erwiesene Gründe
seine Berücksichtigung durch Zurücklassung von einer der maligen Anstellung bevorworteten , so bleibt für solche Fälle nur auf den Antrag der Königlichen Regierung die gemeinschaftlichen Erwägung und des General Kommando's des Königlichen General Stabsarztes vorbehalten.
Entscheidung
der
billigen
20. Damit die chirurgischen Freiwilligen der Ersag
44
Verpflichtung zum Kriegsdienste.
Controlle für die Militärpflichtigen nicht entzogen wers den, so sind jene verpflichtet ,
der betreffenden Ersaß
Kommission schriftliche Anzeige zu machen ,
daß sie den
freiwilligen Chirurgendienſt bei dem Heere beabsichtigen. Diese Anzeige müſſen ſie, wie jeder zum freiwilligen Waffendienste sich Meldende , vor ihrem erreichten -zwan zigjährigen Alter machen ,
wenn sie nicht demnächst als
gewöhnlicher Ersaß in Anspruch genommen werden wollen. Es bleibt ihnen aber auch eben so, wie den mit der Waffe dienenden einjährigen Freiwilligen, und unter Be obachtung derselben Modalitäten, nachgegeben, den wirk lichen Eintritt zum Dienste, bei gehörig früher Meldung, bis vor zurückgelegtem Drei und Zwanzigsten Lebensjahre zu verschieben. 21. Wiewohl es sich von selbst versteht, daß das mit den chirurgischen Freiwilligen von den Kommiſſionen_vor genommene mediziniſch- chirurgiſche Examen bei ihrën fol genden diesfallsigen Staats- Prüfungen von gar keinem Einfluß sein , oder deren Ermäßigung bewirken kann , so wird solches jedoch ,
um allen Mißverſtändniſſen vorzu
beugen , hier noch besonders erwähnt.
Ministerium des
Innern und der Medizinal - Angelegenheiten den 16. Juli 1822.
Data, nach welchen die sich zum freiwilligen Dienste als Com pagnie und Escadron - Chirurgen bei der Armee meldenden Indi viduen ihren Lebenslauf eigenhändig zu entwerfen, und in der Form einer Geſchichts - Erzählung abzufaſſen haben. 1. Vor- und Zunamen. 2. Tag , Monat und Jahr der Geburt. 3. Geburtsort , mit Angabe der Provinz , worin er liegt, und wenn der Geburtsort ein Dorf ist , mit Be nennung des Kreiſes ,
zu dem derselbe gehört , und der
Stadt, welche dem Geburtsorte am nächsten liegt.
Freiwilliger Eintritt als Chirurgus.
45
4. Welchem Religions - Bekenntniß der Kandidat ans gehört.
7,400,000 5,804,728 = 76,000.
1713 = 1740. 1740
1786. 21,000,000 -
200,000
1786
1797. 30,000,000
235,000
1797
1807. 36,000,000
250,000 42,000 =
20,000,000 =
122,100
23,000,000 =
1807 1813. 15,000,000 *= 1813 = 1825. 50,000,000 = Diese Entwickelung
wird
aber
13,000,000 = 17,000,000 P
8,000,000 -
auch zugleich den
Grundsag bestätigen , daß die Stärke eines Heeres nicht willkührlich vom Finanzgeseße abhängig gemacht werden darf,
wenn sie der Erhaltung des Vaterlandes als ge
nügend entsprechen soll.
Für jeden großen
Staat wird
die Beschaffenheit seines Gebiets seine ausgedehnte und abgerundete Grenze , die Streitkräfte seiner Nachbarstaa ten , sein eigener Lånderumfang, sein getrennter oder zu fammenhängender Befih , seine offene oder durch Natur und Kunst geschüßte Grenze , die Zahl seiner Einwohner, die Sitten und die moralische Kraft feines Volks, Grunds,
222
Die Festungen.
fåße und Regeln geben müssen, durch welche die Stärke und Zuſammenſehung seiner Streitkräfte nur allein be ftimmt werden kann, wenn seine Selbstständigkeit gesichert bleiben soll. Nicht selten werden bei einseitiger Beur theilung diese Rücksichten allzu wenig gewürdigt.
Es ist
leicht, Ersparungen vorzuschlagen , wenn man die Größe des Heeres und seine Kriegesbrauchbarkeit nicht berücks fichtiget.
Es ist eben so leicht , höhere militärische Bil
dung in Vorschlag zu bringen, wenn man die Kosten und die Unterhaltung der
Gewerbe unbeachtet
läßt.
Aber
jeder solcher Vorschlag trägt mehr oder weniger das Ge pråge einer theoretischen Täuschung ,
wenn er nicht alle
jene Verhältnisse kennt, berücksichtiget , und sie gewiſſen haft umfaßt.
Da , wo er bestehenden Gefeßen entgegen
tritt , sie durchkreuzt, wird die öffentliche Meinung unge wiß und unvermeidlich irre geleitet werden , welches nie mals ohne Nachtheil für die heilige Sache des Vater landes bleiben kann .
Preußen hat jeßt nach Frankreich die meisten Fe stungen unter den europäischen Staaten , sie befinden an den Grenzen
des
darunter sind mehrere vom ersten Range.
An
sich aber mehr Reichs ;
im Innern
als
der französischen Grenze liegen Saarlouis und die Bun * Die Heerstraße von Meg nach desfestung Luxemburg . Saarbrück,
und von dort nach Mainz und Trier ,
ist
offen . Den Rhein vertheidigen : Wesel , Köln , Koblenz mit Ehrenbreitenstein und die Bundesfesiung Mainz, mit Den Ueber preußischer und österreichischer Besaßung . gang über die Elbe schüßen die Hauptfestungen Magde burg, Wittenberg und Torgau. Die Oder : Stettin, Ku strin , Glogau und Kosel. Die Weichsel : Graudenz und "n , und die Ostseeküste : Stralsund , Kolberg , Dan An der Grenze von Schlesien sind : T Silberberg, Neiße und Schweidniß , und an der Pillau. 1
Die Uniformen. 1
223
Weser ist Minden ein fester Punkt.
Erfurt mit dem Pes
tersberge beherrscht Thüringen.
Jülich und Spandau ſind
wichtige Anlehnungspunkte für eine retirirende Armee, Da der
preußische Staat von mehreren
fremden
Ländern durchschnitten wird, so sind, um nach Minden und
Koblenz
zu
kommen ,
mit Hannover ,
Heſſen
Darmstadt, Hessen - Kassel, Nassau , Gotha und Weimar, Durchmarsch 3
und
schlossen worden.
Durch das Königreich Hannover füh
Etappen - Conventionen abge
ren zwei Militårstraßen , die eine von Halberstadt über Groß- Lafferde , Hildesheim ,
Hameln nach Minden ;
und die andere von Heiligenstadt über Nörthen, Eimbeck, Ahlfeld ,
Coppenbrügge und Oldendorf nach Minden.
Die Militärstraße aus der östlichen Hälfte des Staates über Erfurt nach Koblenz geht durch Sachsen-Weimar und Gotha über Buttstädt oder Weimar nach Erfurt, von hier über Gotha , Eisenach und Vach ; hessen, über Hersfeld ;
durch Kur
durch das Großherzogthum Hessen
über Alsfeld , Grünberg und Gießen nach dem preußi schen Etappenorte Braunfels , und von hier durch das Herzogthum Nassau über Limburg und Montabaur nach Ehrenbreitenstein , Koblenz gegenüber. Die Uniformen. Eine zweckmäßige Bekleidung des Kriegers , nebst guter
Ernährung ,
guter
Zucht und
Kriegesfertigkeit,
gehört zu den vier Haupterfordernissen des Wehrſtandes. Der Anzug soll dem Körper freien Spielraum laſſen zu allen nothwendigen kriegerischen Bewegungen und Ver richtungen ;
gefälliges Aeußere soll nur Nebensache sein.
In der preußischen Armee ist der Luxus und namentlich die Verschwendung von Gold und Silber auf eine sehr zweckmäßige Art vermieden.
Statt der Hüte tragen die
Kürassiere Helme, die Ulanen Czapka's, alle übrigen Trup
224
Die Uniformen.
pentheile Czakots. Der Zeit raubende Haarpuß ist längst verschwunden. Die Röcke sind weit , zum Zuknöpfen, die Beinkeider lang , bis an die Knöchel, von grauer Farbe.
durchgängig
Auch das Material der Montirungs
stücke ist von beſſerer Beschaffenheit als sonst. Bei den Uniformen der Linien - Infanterie Regimenter finden nur diejenigen Unterscheidungen Statt, aus welchen hervorgeht , zu welcher Armeeabtheilung und zu welchem Corps dieselben gehören.
Diesen Unterschei
dungen liegt das höchst einfache Prinzip zum Grunde, daß
die Regimenter Einer Armee-Abtheilung Schulter
klappen , die Eines Armeecorps Aermelpatten von gleis cher Farbe haben. Und zwar hat die erste Armeeabthei lung weiße ,
die zweite rothe , die dritte gelbe, die
vierte, hellblaue Schulterklappen ; das erste Corps jeder Armee-Abtheilung aber weiße , das zweite rothe Aermel patten.
Außerdem werden die Regimenter unter sich noch
durch die Nummern auf den Schulterklappen unterschie Den. Nur die beiden Grenadier = Regimenter Kaiser Alexander und Kaiser Franz haben statt der Nummer den Namenszug der Kaiser auf den Schulterklappen. Die Linien- Infanterie trågt allgemein Czakots mit weißen Cordons , die Regimenter 1 bis 12 mit dem Königlichen Namenszuge in Meſſing , die Regimenter 13 bis 40 mit breiten messingenen Lizen. Dunkelblaue { Röcke zum Ueberknöpfen mit 8 gelben Knöpfen zu beiden * Seiten ,
rothe Kragen ,
Aufschläge und
Schooßbesaß,
graue lange Beinkleider im Winter , weiße leinene im Sommer. Außerdem blaue Jacken mit einer Reihe Knöpfe und rothen Kragenpatten, blaue Schulterklappen mit einem Vorstoß von der Farbe der Rockschulterklappen und einen ähnlichen um den Aufschlag der Aermelpatte des Rocks.
von der Farbe
Das Lederzeug ist weiß, bei
den Füsilieren schwarz. Die
225
Uniformen.
Die Garde = Régimenter unterscheiden sich von den Linien - Regimentern durch schwarze Haarbüsche und den Stern auf dem Czakot und der Patrontasche, so wie durch zwei Lißen
auf jeder Seite des Kragens.
ålteste Infanterie - Regiment jeder
Das
Garde - Diviſion hat`
weiße , das jüngere rothe Achselklappen ; das erste Garde Regiment und das Garde - Jågerbataillon haben Aermel Aufschläge , die übrigen aber Aufschläge mit Patten , wie die Linien- Infanterie.
Die Grenadier - Regimenter
unterscheiden sich von den Linien - Regimentern bloß durch schwarze Haarbüsche ,
durch
den
Namenszug
auf den
Achselklappen , den Königlichen Adler auf dem Czakot, eine goldene Stickerei am Kragen der Offiziere.
und
Die Jacken der Garde- Regimenter mit einer Lige auf der Kragenpatte und rothem Vorstoß um den Aufschlag. Die Röcke der Jåger - Abtheilungen find dunź kelgrün mit rothem Vorstoß an dem dunkelgrünen Schooß besaß, rothe Kragen und offene Aufschläge.
Schwarzes
Riemenzeug, gelbe Knöpfe, und Czakots mit breiten mes fingenen Lißen und schwarzen Haarbüscheln ;
außerdem
Jacken von der Farbe des Rocks mit rothen Kragenpat ten ;
bei den Garden mit einer Liße ;
die Nummer der
Abtheilung auf den Schulterklappen . Die Schüßen
Abtheilungen tragen schwarze
Kragen und Aufschläge mit rothem Vorstoß, dunkelgrüne Patten und rothe Schulterklappen ; gelbe Knöpfe. Auf der Jacke schwarze Kragenpatten mit rothem - Vorstoß, Außerdem sind sie mit bei der Garde mit einer Liße. den Jägern völlig gleich montirt , und werden unter sich durch die Nummer auf den Schulterklappen unterschieden. Garde- Jäger und Schüßen haben auf dem . Kragen gelbe Lißen , auf der Patrontasche und dem
Die
Czakot einen Stern , Nummern.
und
auf den Achselklappen keine
15
1
Uniformen.
226
Die Krassier - Regimenter tragen Helme von gebranntem schwarzen Leder , mit einem Kamme von schwarzen Pferdehaaren und dem Adler auf dem vordern Blech ; weiß kirsſeiene Colletts, mit 2 Reihen von 8 Kndp fen , farbigen Kragen , weiße Schulterklappen , graue Reithofen und weißes Riemenzeug. Außerdem blaue Jacken mit kurzen Collettschößen ,
einer Reihe Knöpfe,
Kragenpatten von der Farbe der Collettkragen , bei den Garderegimentern mit einer Lige, weiße Schulterklappen, Aufschlag ,
Schooßeinfaſſung mit farbigem Vorstoß nach
der Farbe der Kragenpatte.
Die Offiziere
tragen
außer dem Collett noch blaue Röcke mit einer Reihe plats ter Knöpfe ,
Kragen ,
runde Aufschläge
und Vorstoß
am blauen Schooßbesaß von der Farbe des Collettkragens, und weiße Röcke mit 8 Knöpfen , wie am Collett , in 2 Reihen. Die Garden unterscheiden sich durch den Stern auf dem Helmblech und den Ligen auf Kragen und Auf schlägen. Die Dragoner - Regimenter tragen Czakots mit weißen oder gelben Cordons , nach der Farbe der Knöpfe und gelben meſſingenen Adlern, weiße Haarbüsche, hellblaue Colletts mit zwei Reihen Knöpfen, farbigem Kragen, of fenen Aufschlägen, Schulterklappen und Schooßeinfassung. Graue Reithoſen
und
weißes Riemenzeug .
Außerdem
hellblaue Jacken mit einer Reihe Knöpfe und Kragen patten von der Farbe des Collettkragens, bei dem Garde Dragoner - Regiment mit einer Liße, so wie einem Vor " um die hellblauen Schulter
stoß von derselben Farbe klappen.
Das Garde - Dragoner - Regiment unterscheidet
sich durch den Stern auf dem Czakot und den Ligen auf Kragen und Aufschlägen.
Die Husaren - Regimenter tragen
Pelze
und
Dollmane von unterschiedener Farbe , schwarzer , dunkel blauer, fornblumenblauer, brauner und dunkelgrüner, mit
Uniformen. schwarzem oder weißem Pelzvorstoß , Schnüren oder Knöpfen ,
227 . gelben oder weißen
farbige Schärpen und Czakots
mit breiten meſſingenen Lißen und weißen Haarbüſchen. Schwarzes Lederzeug, graue Reithosen. von der Farbe des Dollmans ,
Außerdem Jacken
mit einer Reihe Knöpfe,
Kragenpatten von der Farbe des Dollmanfragens
und
zugespißte Aufschläge , beide mit einer weißen oder gel ben Schnur , nach der Farbe des Regiments. Das Garde
Husaren
Regiment unterscheidet sich durch den
Stern auf dem Czakot und durch eine breite Borte um Kragen und Aufschlag des Dollmans. Das erste und zweite Husaren-Regiment , erstes und zweites Leibhusaren - Reginent , Czakot mit einem Todtenkopfe ,
genannt
haben den
die Cartouche mit dem
Stern des schwarzen Adlerordens geziert. Die Ulanen
Regimenter tragen blaue Czap
kas mit gelben oder weißen Cordons ,
nach der Farbe
der Knöpfe, weiße Haarbüſche, blaue Colletts mit Rabat ten , rothen Kragen , dergleichen spißen Aufschlägen, Schooßeinfassung und Vorstoß auf der hintern Aermel farbige Schulterklappen , und blaue,
und Taillennaht,
roth eingefaßte Leibbinden, schwarzes Lederzeug und graue Außerdem blaue Jacken , Kragenpatten und
Reithofen.
Aufschlägevorstoß roth , bei den blauen Schulterklappen nach der Regimentsfarbe Haken statt der Knöpfe. Die Uniform der gesammten Artillerie , bei wel cher sich die verschiedenen Brigaden nur durch die Num mern auf den Schulterklappen unterscheiden , besteht bei der Fuß-Artillerie aus einem blauen Rock mit schwarzem. tuchenen Kragen und Aufschlägen mit rothem Vorstoß, rothem Schooßbesaß und dergleichen Schulterklappen und ' gelben Knöpfen ;
bei der
reitenden Artillerie blaue
Colletts gleich den Dragonern , mit schwarzem Kragen, Aufschlägen und Schooßeinfassungen mit rothem Vorstoß, 15 *
228
Uniformen.
rothen Schulterklappen mit der Nummer der Brigade. Czakots mit messingenen , auf dreien Seiten brennenden Granaten ,
und bei der reitenden Artillerie mit weißen
Haarbüschen.
Das Cordon ist bei der Fußartillerie weiß, bei der reitenden gelb. Außerdem blaue Jacken mit schwarzen Kragenpatten. Die Offiziere tragen schwarze fammtne Kragen und Aufschläge. Die Garde- Artillerie ist von der übrigen unterschieden durch Schulterklappen ohne Nummer , offene Aufschläge , rothe Cordons und durch die Unterscheidungszeichen
der übrigen Garden, nämlich durch den Stern auf dem Czakot und der Tas
sche und rothe Schnüre am Czakot ;
auf dem Kragen Artillerieoffiziere der Plåße tragen rothe Schulterklappen. gelbe Lißen.
Die Uniform des Ingenieurcorps ist bei allen Abtheilungen gleich.
Schwarze Kragen und eben solche
offene Aufschläge und Achselklappen mit rothem Vorstoß. Die Offiziere tragen
auf ſammtnen Kragen und Auf
schlägen 2 gestickte silberne Lißen ;
diejenigen , die beim
Fortifikationsdienst angestellt sind, Hüte mit schwarzer Fe der.
Weiße Kndpfe.
Die 8 Abtheilungen der Pionniere
unterscheiden sich durch die Nummer auf den Schulter klappen.
Die Garde - Pionnier - Abtheilung ist von
den übrigen unterschieden
durch rothe Schulterklappen
ohne Nummer, weiße Lißen bei den Pionnieren, schwarze Haarbüsche und den Cartouche ;
Stern
auf dem Czakot und der
außerdem haben ſåmmtliche Pionniere blaue
Jacken wie die Artillerie, nur weiße Knöpfe bei der Garde mit einer Liße. Die Garnison - Compagnien der Infanterie-Re gimenter tragen die vollſtändige Uniform der leßtern, aber weiße Knöpfe.
Die Divisions - Garnison-Compagnien tra
gen die Uniform der Armeecorps, zu welchen sie gerechnet
Uniformen. werden ,
229
und auf den Schulterklappen die Nummer der
Division mit einem D.
Schwarzes Lederzeug.
Die Invaliden - Compagnien tragen blaue Li 1 teften mit 2 Reihen von 6 weißen Knöpfen, rothe Kragen, Schulterklappen von der Farbe der Armee - Abtheilung, mit der Nummer der Compagnie und einem Vorstoß um den Aufschlag, von der Farbe der Aermelpatten des Ar meecorps, zu welchem sie gehdren.
Schwarzes Lederzeug .
Die Offiziere tragen Röcke mit rothen Kragen, Aufschlägen mit rothem Vorstoß und Patten
blauen von der
Farbe des Armeecorps . Die Garde - Invaliden - Com pagnien tragen Czakots mit dem Gardeſtern. Die erste Compagnie weiße, die zweite rothe Schulterklappen, beide ohne Nummer.
Die Offiziere derselben tragen Röcke mit
rothen offenen Aufschlägen, und Czakots wie die übrigen Garden. Im Invalidenhauſe bei Berlin ſind die Schulter klappen blau mit rothem Vorstoß und dem Buchstaben B. Die Offiziere blaue Patten. Im Invalidenhause zu Stolpe ist die Uniform der des Berliner Invaliden -Bataillons gleich. Auf den Schul terklappen den Buchstaben S. hause zu Rybnick.
Eben so
im Invaliden
Auf den Schulterklappen den Buch
staben R. Die Uniform der Landwehr -Infanterie - Regi menter unterscheidet sich von der , der Linien -Infante rie - Regimenter , mit welchen sie gleiche Nummern auf den Schulterklappen tragen, nur durch den blauen Vor floß am Kragen und den blauen Schooßbesaß mit rothem Vorstoß. Die Garde- Landwehr hat keinen blauen Vorstoß am Kragen , und auf den Schulterklappen ein G. L. •
Die 4 Garde - Landwehr - Regimenter haben die
Auszeichnungen wie beim Gardecorps.
Am Czakot wird´
das Landwehrkreuz in einem Stern getragen.
230
Uniformen. Die Landwehr - Kavallerie trägt Czakots oder
4 blaue Czapkas mit weißem Cordon.
Diese jedoch nur,
wenn sie die Kreise aus eigenen Mitteln anschaffen, und Colletts wie die Ulanen mit Aufschlägen ,
Kragen und
Schooßeinfassung, deren Farben , armeecorpsweis: egaliz firt, zum Theil mit den für mehrere Provinzen bestehen den ritterschaftlichen Uniformen übereinstimmen. Die Schul terklappen der gesammten Landwehr - Kavallerie ſind dunkelblau mit rothem Vorstoß , mit der Nummer des Régiments , zu welchem die Kavallerie gehört. Die Garde-Landwehr-Kavallerie hat die gewöhnlichen Gardes Auszeichnungen, Schulterklappen mit einem G. L., hal ben Monden und Einfaſſung von Messing .
Farbigen
Vorstoß auf der hintern Aermel- und Taillennaht, dem Czakot das Landwehrkreuz in einem Stern .
auf Die
gesammte Landwehr trägt auf dem Czakot oder Czapka das Landwehrkreuz. Die Uniform der Armee - Gendarmerie besteht in dunkelgrünen Colletts , denen der . Ulanen, gleich , aber nur mit einer Reihe gelber Knöpfe, rothem Vorstoß vorn herunter am Ausschnitt und Schooßbesaß , leßterer von der Farbe des Colletts ; kornblumenblaue Kragen und derglei chen Ulanenaufschläge mit rothem Vorstoß, auf den leß teren
eine goldene
Schooß des
Unteroffiziertreffe ;
Colletts
und
unten an jedem
auf jedem Aufschlage einen
Knopf. Graue tuchene Kavalleriehosen mit Lederbesaß, ro them Vorstoß und zwei kornblumenblauen Streifen ; gewöhn liche Küraſſierhelme ; Feldmüßen von dunkelgrünem Tuche mit fornblumenblauem Besaß, an legterem und am Deckel ro then Vorstoß; durchgängig rothe Schulterklappen wie die Garde-Landwehr-Kavallerie ; die Schabracken sind dunkel grûn mit zwei fornblumenblauen, an den äußern Seiten und in der Mitte roth vorgestoßenen Streifen befeht. Die Ar mee-Gendarmerie des Gardecorps und die Garde-Reserve
231
Uniformen .
Armee Gendarmerie hat den Gardeßtern am Helme und auf der Patrontasche, auf jeder Seite des Kragens zwei und auf jedem Aufschlage eine gelbe Lige mit kornblumen blauem Spiegel. Die Gendarmerie der andern Armeecorps hat hingegen auf jeder Seite des Kragens nur eine und auf den Aufschlägen gar keine dergleichen Lißen , auf den Epauletts die Nummer des Armeecorps in gelber Schnur . Die Unteroffiziere tragen das Wachmeisterportepée , Gemeinen aber das Portepée der Unteroffiziere.
die
Der bei der Garde-Reserve-Armee-Gendarmerie an gestellte Offizier trågt einen Rock mit einer Reihe Knöpfe und die Ligen
in Gold ;
im Dienst vor seinem Kom
mando einen Kürassierhelm ,
sonst aber einen Hut mit
weißen Federn.
n -= Gendarme G Die Land- und Grenz rie.
Die zu
Pferde ist der Armee- Gendarmerie mit folgenden Aus nahmen gleich gekleidet.
Statt der Helme , Czakots mit
dem Grenadieradler und weißem Haarbusch, statt des weißen, durchgängig schwarzes Lederzeug ; Schulterklap pen von der Grundfarbe des Colletts, und auf denselben die Nummer der Brigade in rother Schnur. Die zu Fuß ist der reitenden ganz analog, nur mit folgenden Ausnahmen gekleidet : auf dem Collett fehlen die Knöpfe
unten an den
Schößen ,
auf dem Czakot
schwarze Haarbüsche. Die Offiziere der sämmtlichen Land -Gendarmerie sind den oben bezeichneten ganz analog gekleidet , tragen aber statt der Colletts einen Rock mit einer Reihe Knöpfe, und statt der Czakots Hüte mit weißen Federn und Ka vallerie-Agraffe.. Die Uniform des Feldjäger corps zu Pferde besteht in dunkelgrünen Röcken mit 2 Reihen von 6 gelben Knöpfen , rothen Kragen und offenen Aufschlägen , Hüte mit Federbüschen ,
grüne Schulterklappen wie die Offi=
232
Uniformen.
ziere, mit einer schmalen goldenen Treſſeneinfassung und } das Offizierportepée. Die Generals
Uniform der Armee.
Blaue
Röcke, rothe Kragen und runde Aufschläge mit einer rei= chen Stickerei von Eichenlaub in mattem Golde , rother Schooßbefag . Achselband ,
Auf der rechten Schulter ein goldenes auf der linken eine schwarze und silberne
Cantillen - Rundschnur ,
eine solche goldene als Agraffe
auf dem Hute ;
auf der Interimsuniform , die nur eine Reihe Knöpfe, rothe Kragen und Aufschläge ohne Stik kerei hat,
werden silberne Epauletts mit Bouillons ges
tragen . Uniform der Offiziere bei dem Kriegs mi nisterium .
Blaue Röcke, carmoiſinfarbige Kragen und
offene Aufschläge , mit 2 in Gold
gestickten Ligen auf
jeder Seite des Kragens , und 2 auf jedem Aufschlage; carmoiſinfarbene Schooß- und Reithosen - Besaß , blaue Epauletts und gelbe Kndpfe.
Die Offiziere von der Kas
vallerie tragen Röcke mit einer Reihe Knöpfe. Uniform der General - Adjutanten von der Infanterie und Kavallerie.
Blaue Röcke , rothe
Kragen und offene Aufschläge , 2 in Gold gestickte Lißen auf jeder Seite des Kragens und auf jedem Aufschlage, rother Schooßbesaß und gelbe Kndpfe.
Die General
Adjutanten der Kavallerie sind von denen der Infanterie dadurch verschieden, daß ihre Röcke nur eine Reihe Knöpfe haben.
Beide tragen silberne Epauletts mit dem Nas
menszuge des Königs und einer Krone über demselben. Flügel - Adjutanten der Infanterie , und Kavallerie. Blaue Röcke , rothe Kragen und offene Aufschläge ,
2 in Silber gestickte Lißen auf jeder Seite
des Kragens und auf jedem Aufschlage , filberne Epau letts mit dem Namenszuge des Königs , rother Schooß
233
Kleidungskosten.
besaß, weiße Knöpfe. Die Flügel-Adjutanten der Kaval 1 lerie haben nur eine Reihe Knöpfe. Generalstab der Infanterie und Kavalle rie.
Uniform wie die vorige, mit dem Unterschiede, daß
Kragen und Aufschläge carmoiſinroth, und die Epauletts 2 Reihen , weißer Knöpfe. • e. Adjutantur der Infanterie und Kavalleri 1 Blaue Röcke , grüne Kragen und Aufschläge , denen der
blau sind.
Husaren gleich, mit einer Einfaſſung und geschlungener Husarenstickerei in Form einer Rundfchnur, rother Schooß besaß, gelbe Knöpfe. Die Offiziere der Kavallerie unter scheiden sich durch eine Reihe Knöpfe.
Die Epauletts
find blau. Armeeuniform der Infanterie und Kaval Bei der Infanterie blaue Röcke , rothe Kragen, offene Aufschläge , gelbe Knöpfe , blaue Epauletts. Die
lerie.
der Kavallerie unterscheiden sich durch eine Reihe gelber Knöpfe und weißen Schooßbesaß. lassenen Kavallerie - Offiziere , wenn ihnen
Auch tragen die ent
so wie die der Garden,
erlaubt wurde , die Regimentsuniform – zu
tragen, goldene oder silberne Achselbånder. Marine - Offiziere. Schooßbesaß und Kragen ,
Blaue Röcke mit solchem beide mit rothem Vorstoße,
rothen Aufschlägén, gelben Knöpfen und Epauletts. Auf
1
dem Kragen ist ein in Gold gestickter Anker.
Das Material zu den Mone % tirungsstücken ist gegenwärtig von weit beſſerer Beschaf Kleidungskosten.
fenheit als sonst. vortheilhafter ist ,
Die Erfahrung hat gelehrt ,
daß es
gute Materialien für einen zweijähri
gen, als halb so gute für einen einjährigen Zeitraum zu geben.
Dadurch sowohl ,
als überhaupt bei der reichli
chen Bekleidung, kommen die Kosten derselben ungleich. hd her als früher zu stehen. 1
Dasselbe war auch, wenigstens
K
234
Kleidungskosten.
bei der Infanterie , mit der Offiziermontirung , ungeach tet deren prunkloser Einfachheit der Fall,
wie aus Fol
gendem zu ersehen ist. Kosten einer Infanterie-Offiziermontirung. Alle 5 Jahre ein Czako , wenn er nur mit unechter Garnitur versehen ist 25 Rthlr.
Gr.
(
1
Alle 2 Jahre eine Dienstmüße •
20
=
C S
Alle 2 Fahre ein Paar graue Dienst
Alle 5 Jahre ein Mantelkragen
|
2
=
∞
Alle 2 Jahre eine Weste oder Unter • kamisol .. •
11.
12
hosen .
17
Alle Jahre ein Paar leinene Sommer hosen .
3
3
Alle Jahre ein Paar Handschuhe •
1
1
3
=
F
Alle Jahre ein Porte d'Epée, wenn es unecht ist
• Dazu ein Degen Alle 2 Jahre ein Degens
10
=
Summa 109 Rthlr. 14 Gr. 10 Rthlr.
2
gehenk
Alle 5 Jahre eine Schärpe, wenn sie unecht ist . • 22
=
Alle 5 Jahre ein Tornister
:
6
40
=
Zusammen 149 Rthlr. 14 Gr. Zur sogenannten kleinen Montirung, als Halstücher, Stiefeln, Schuhe, Wäsche forderlich,
so
80 Rthlr. steigt.
daß
der
J
"
210
22232
Alle Jahre eine Montirung mit Ach 1 felstücken + Alle 3 Jahre ein Ueberrock
c. sind jährlich 17 Rthlr. er jährliche Kleidungsbedarf auf
235
Kleidungskosten : Bekleidungskosten eines Infanteristen. Alle 6 Jahre ein komplett gar · nirter Czako
Alle 2 Jahre ein Rock Alle 10 Jahre ein Mantel
•
2 Rthlr. 21 Gr. 6 Pf.
•
4
·
6
። 1 14 3 2
n
Alle Jahre ein Paar tuchene Hosen 3 Alle 2 Jahre ein Paar Handschuh Alle 2 Jahre ein Kamisol Alle 2 Jahre eine Feldmüße • Alle Jahre ein Paar wollene Socken
3
=
9.
፡
3
20
2
4
16
2
-
3
6.2
-
=
7
Alle 2 Jahre eine wollené Sábel
troddel
·
3.
·
Summa 20 Rthlr.
3
2 Gr. 6 Pf.
Für die Montirung werden im zweiten Jahre der Tragezeit ein neuer Kragen , neue Aufschläge und neue Achselklappen gegeben. Diese erste Einkleidung beträgt hiernach das drei
fache der ehemaligen , welche auf 5 Rthlr. 3 Gr. 1½ Pf. zu stehen kam. Wie die Infanterie sind auch mit wenigem Unter schiede die übrigen Fußwaffen bekleidet . Das Lederzeug kostet bei denselben zwischen 5 und 6 Rthlr., bei den Musketieren 6 Rthlr. 10 Gr., bei den Jägern und Schüßen 7 Rthlr. 19 Gr . davon ist bei den einzelnen Stücken
Die Tragezeit
verschieden ,
und
zwar von 10 bis 30 Jahren angenommen . Die Bekleidung der Unteroffiziere kommt wegen der Treſſen um den Kragen etwas höher zu stehen , als die der Gemeinen , ohne daß ihnen auch mehrere Stücke df ter , namentlich der Rock und die Säbeltroddel alle Jahre gegeben werden . Der jährliche Bedarf eines Gemeinen von großen Montirungsstücken beträgt 10 Rthlr . 20 Gr. , also noch einmal so viel denn sonst.
+
236
Kleidungskosten. Zu kleinen Montirungsstücken werden jährlich 6 Rthlr.
11 Gr. 10½½ Pf. oder monatlich 13 Gr. gegeben.
Dafür
erhält der Mann :
Pf.,
2 Paar Schuhe à 1 Rthlr . 8 Gr. 2 Rthlr. 16 Gr. Odma 9 2 Paar Sohlen à 12 Gr. · 1
1 -
2 Hemden à 18 Gr.. 1 Paar zwillichene Kamaschen eine schwarze tuchene Halsbinde
D
?
12
7- 10/2 4
20 3 3 = 1 Paar leinene Hosen Summa 6 Rthlr. 11 Gr. 10% ½ Pf. Der Unteroffizier erhält jährlich ein Paar Schuhe mehr vergütet. Die Garden und Jåger bekommen Stiefeln, und er ftere im Ganzen 8 Rthlr. 12 Gr. , Mann kleine Montirungsgelder ,
leßtere 7 Rthlr. per. die Unteroffiziere und
Stabsspielleute außerdem noch 2 Rthlr. jährlich extra ordinår. Was die Bewaffnung eines Infanteristen betrifft, so kostet der Säbel 1 Rthlr. 11 Gr ., das Gewehr 10 Rthlr. 8 Gr. Dieses ist gegenwärtig ungleich zweckmäßiger ein gerichtet , als die geradgeſchäfteten , dünnpolirten , doch schweren und kurz bajonettirten Gewehre der frühern Zeit.
Das Kaliber des neupreußischen Infanterie- Gewehrs enthålt normalmäßig 7%, doch auch 78 %, rheinländischeZoll, der Kugeldurchmesser Too bis 180 Zoll.
,
und folglich der Spielraum
Der Lauf ist 3 Fuß 4 Zoll lang , und
4 Pfund 2 bis 8 Loth schwer. Die Klinge des Bajonetts ist 1 Fuß 6 Zoll lang, und ſpiger als sonst. Der Schaft hat eine gekrümmte Kolbe mit ausgeschnittener Backe. Der zylinderförmige Ladeſtock ist in der Mitte dünner als an den Enden , wiegt nicht mehr denn 30 Loth und faßt doch die Patronen gehörig . Das Schloß ist mit Sorgfalt gearbeitet ,
nach dem
Französischen geformt, und die Pfanne von Meſſing mit
Kleidungskosten . einem Feuerschirm
237
Das Zündloch ist zwar
versehen .
trichterförmig geblieben, aber enger gebohrt , so daß das Pulver nicht auf die Pfanne geschüttet werden darf und doch auch nicht zu viel Kraft verloren geht. Das ganze Gewehr ist mit dem Bajonett 6 Fuß 1 Zoll lang und wiegt 10 Pfund und 12 bis 14 Loth, also wes niger wie früher. Die Büchsen kosten das Stück bis 16 Rthlr.
Sie werden sehr gut in der Potsdamer Ge wehrfabrik der Gebrüder Schickler verfertiget. Bekleidungskosten eines Küraſſfiers. 6 Rthlr. 13 Gr. www Pf. Auf unbestimmte Zeit ein Helm - = 5 Alle 3 Jahre ein Collett • Alle 3 Jahre eine Lýthewke
·
4
22
E
6
Alle 10 Jahre ein Mantel
·
7
7
=
6 B
&
17
:
- =
3
19
=
6
=
9
=
23
፡
14
·
7
=
Alle Jahre ein Paar tuchene Reits hosen •
4 GND Jahre Fouragiermüße Alle 2 eine Alle Jahre ein Paar Handschuhe 1 • Alle 2 Jahre eine Stalljacke
1
6
1 9 =
Alle Jahre ein Paar leinene Stall •
3
·
Auf unbestimmte Zeit ein Mans ✓ · telsack von Tuch Summa
Dazu Lederzeug • Sattelzeug
8
=
-
=
34 Rthlr. 21 Gr. 9 Pf. 16 3 3 4 3 7 e GD ፡ • 23
1
Pugzeug
2
H
Alle Jahre ein Paar Socken .
"
hosen .
•
6 s
13
Armatur.
12 11
Ein Dienstpferd
7 110
"1
Ein Paar Pistolen
7
M "
Degen
•
LIST
20
Küraß
=
Totalsumme 207 Rthlr. 22 Gr. 3 Pf.
1
238
Kleidungskosten. Die Czakots der Ulanen kosten 4 Rthlr. 1 Gr.
Die
Czakots der Dragoner , Husaren und reitenden Artillerie zwischen 3 und 4 Rthlr. Die Pelze der Husaren 6 Rthlr. Die Dienstpferde dieſer Waffen sind nur zu 100 Rthlr. anzuschlagen.
Ihre Ausrüstungskosten kommen deshalb,
und weil sie keine Kürasse haben , geringer als bei den Kürassieren , sind aber unter sich nur wenig verschieden, bei den Dragonern noch am größten , da diese gezogene Karabiner für 9 Rthlr. 6 Gr . bei sich führen. Die Kosten der Offizierbekleidung bei der Kavallerie kommen . mit denen in der frühern Zeit ziemlich überein.
Sie
betragen namentlich bei, den Dragonern 255 und bei den Husaren 270 Rthlr.
Die ganze Ausrüstung ist aber ge=
ringer, da die Kavallerie- Offiziere gegenwärtig ein Char genpferd vom Staat erhalten, und sie mithin zum Selbst kauf eines Pferdes nicht absolut gedrungen sind . Die kleinen Montirungsgelder betragen bei der Ka vallerie und reitenden Artillerie jährlich 7 Rthlr. 10 Gr. oder monatlich 14 Gr. 10 Pf.
Dafür erhält der Mann
alle 3 Jahre 2 Paar Stiefeln und 2 Paar Vorschuhe, ferner alle Jahre 2 Paar Sohlen, 2 Hemden, zu Bürſten und Inſtandſeßung des Reitzeuges ( 10 Gr. ), zu Futterſåcken, zu einem ledernen Pugzeugsack und zu Hufeisen (4 Gr.) . Die Unteroffiziere und Trompeter bekommen
unge
fähr 8 Rthlr. jährlich kleine Montirungsgelder mehr als die Gemeinen. Zur Uebersicht folgt hiernach der summarische Ko stenbetrag sämmtlicher Ausrüstungsgegenstånde eines Ge meinen bei den verschiedenen Waffen :
1) Gardejäger
H
2) Gardeschüßen
53 Rthlr. 14 Gr. 10 Pf. 56x : 18 = W 3 =
3) bei den übrigen Jågern
54
2
6. =
50 43
=
7
· L
7► =
=
3
3
8 =
4) bei den übrigen Schüßen 5) Musketiere
2
=
1
239
Kleidungskosten. 42 Rthlr. 41
6) Füfiliere 7) Fußartillerie 8) Pionniere •
7 Gr. 6 3
1 Pf. 9 $
3
3
. 13
3
9 -3
3
&
42
17
9) Kürassiere •
214
10) Dragoner .
185
11) Husaren
179
12) Ulanen
178
=
7 B= 18 =
13) reitende Artillerie
175
3
4 2
8 12
4 =
5 =
Vergleicht man noch die sämmtlichen jährlichen Ko ften eines jeßigen Kriegers zu Fuß und zu Pferde mit denen der früheren Zeit , so erhält man folgende Reſul tate, und zwar a) Für einen Krieger zu Fuß: Frühere Kosten. · ·
Gehalt
Gr.
24 Rthlr. 5
:
3
-
Kleine Montirung
4
Compagnie-Unkosten • Gewehrgelder Medizingelder 4
Servis .
= 2
"
1
11
Große Montirung incl. Lederzeug • ..
14
=
8
=
12 -
2 =
Summa 39 Rthlr. 12 Gr.
Gegenwärtige Kosten. Gehalt incl. Victualien , Zulage und • Brot . ·
Große Montirung
36 Rthlr. --- Gr. 20 3. 3 10 =
6
Kleine Montirung
12
=
-
1 Medizingelder
=
18
1 Compagnie-Unkosten Krankenverpflegungszuſchuß Kleine Ausgaben Servis .
#
Gewehrgelder .
W
--
1 3
18
=
9
6
:
Summa 63 Rthlr.
፡ 2
5 Gr.
240
Kleidungskosten.
Mithin kostet ein Mann zu Fuß dem Staate heut zu Tage jährlich beinahe noch einmal so viel als ehemals. b) Für einen Krieger zu Pferde: Frühere Kosten. Gehalt ·
Gr.
30 Rthlr.
Große Montirung incl. Pferde , Wafs fen als eisern genommen . Kleine Montirung
·
·
23
=
4
=
1
=
14
2
Gewehrgelder .
•
¿
8
፡
Medizingelder
S
=
12
Reparatur der großen Montirung
•
Nation à 3 Rthlr. 12 Gr. monatlich
42 6
Servis
=
Summa 108 Rthlr. 10 Gr. Gegenwärtige Kosten. Gehalt incl. Victualien , Zulage und Brot . 42 Rthlr. - Gr. Ausrüstung incl. Pferd , Waffen als * eifern genommen. • 30 1 Kleine Montirung • 8 10 = 7 Compagnie- Unkoſten -1 S 13 ፡
Kleine Ausgaben
12
•
Gewehrgelder
1
3
15
15
Pferdearzeneigelder . Nation à 10 Rthlr. *)
Servis
7 1
Medizingelder Krankenverpflegungszuschuß .
3
120 8 Summa 213 Rthlr. L
Gr.
Also auch ein . Mann zu Pferde kostet dem Staate gegenwärtig doppelt so viel als früher. Noch
*) In theuern Zeiten nämlich, sonst wohl nur 6 bis 7 Rthlr.
Verpflegung der Truppen.
241
Noch könnte man die Werbegelder in Anschlag brins gen,
welche vormals per Compagnie 41 Rthlr. 16 Gr.
und per Schwadron 36 Rthlr. 2 Gr. monatlich betru Davon kommen aber nur resp. 3 Rthlr. und
gen.
2 Rthlr. 21 Gr. jährlich auf den Mann ,
wodurch die
obigen Verhältniſſe nicht geſtdrt werden . Diese Vergleichungen können nur ferner zum Maß stab dienen, was das gegenwärtige Heer im Verhältniß zur frühern Zeit kosten muß , ungeachtet es bei weitem, und zwar noch nicht die Hälfte ſo ſtark iſt, als -nament lich im Jahre 1806.
Verpflegung der Truppen und Vorspann. 1. Bestimmungen , wie die Verpflegung der Truppen auf Märschen bewirkt und der Vorſpann vergütet werden soll.
A. Vaterländische Truppen . §. 1. Der bisherige Unterschied , welcher zwischen den Mårſchen auf regulir ten Militårstraßen und außerhalb derfelben gemacht wor den , hört auf, und es wird wegen der Truppenmärsche innerhalb der ganzen Monarchie nach gleichen Grund sågen verfahren.
Zu diesen Truppenmårſchen gehören
beispielsweise die Communication mit dem in Frankreich ſtehenden Corps, Zuſammenziehung der Truppen, so weit sie nicht die Natur dauernder Cantonnements annehmen : Garnisonveränderung und sonstige Detachirungen, so wie Reconvalescenten- , Kriegsreserven ,
oder zurückgehende
Beurlaubten- , auch Rekruten- , und andere bedeutende Transporte , so weit sie zur Verpflegung berechtigt sind, welches leßtere in Betreff aller marschirenden Truppen theile , Detaschements und Transporte in jeder Marsch route stets bestimmt und ausdrücklich zu bemerken ist. " §. 2. W Wegen Bestimmung der Directionslinie , wel che der marschirende Truppentheil zu nehmen hat , und wegen Ausfertigung der ſpeziellen Marschrouten, verbleibt 16
242
Verpflegung und Vorspann.
es bei der Verfügung vom 10. April 1817. und bei dem jenigen, was wegen der Märsche durch die fremden Ge biete links der Elbe besonders ' angeordnet worden. Ins besondere müssen die Directionslinien und Marschrouten für die links der Elbe marschirenden Truppen mit den durch fremde Gebiete regulirten Straßenzügen genau zu sammentreffen. §. 3.
Der marschirende Soldat, vom Feldwebel und
Wachmeister abwärts, wird in der Regel durch den Wirth beköstiget.
Nur da findet eine Ausnahme Statt, wo die in bedeutenden Ab
Quartiergeber die Beköftigung des ,
theilungen marschirenden, Militårs nicht zu übernehmen vermögen , und deshalb zur Verpflegung der Soldaten besondere , mit Beköstigungsmitteln versehene, Magazine angelegt find.
Da , wo der Quartiergeber die Verpfle=
gung bestreiten kann ,
Magazine vorhanden sind ,
wird die
Verpflegung
am
Tage des Eintreffens von dem Wirthe gegen die normal mäßige Vergütung gegeben ; am zweiten Tage geschieht solche jedoch aus den Magazinen.
§. 4.
Dagegen wird die Fourage durchgehends aus
Magazinen - gewährt , finden Statt,
und
nur
diejenigen
Ausnahmen
welche die Verfügung vom 4. Dec. 1816.
näher vorschreibt. §. 5.
Der marſchirende Soldat muß mit dem Tische
seines Wirthes zufrieden sein.
Um jedoch schlechter Be
köstigung von Seiten des Wirths, wie übermäßigen For derungen von Seiten des Soldaten, vorzubeugen , wird Folgendes bestimmt. " Der Unteroffizier
C
und dessen ungeachtet dergleichen
und Soldat , und jede zum Mili
tår gehörende Person, die nicht den Rang eines Offiziers hat, zur Verpflegung aber berechtiget ist , kann in jedem Nacht- und Ruhequartier a) zwei Pfund gut ausgebackenes Rockenbrot,
f
243
Regulativ vom 6. Funt 1818. b) ein halbes Pfund Fleisch, und
c) Zugemüse incl. Salz, so viel zu einer Mittags- und Abendmahlzeit gehöret,
verlangen . Des Morgens zum Frühstück gebührt dem Soldaten nichts , so wenig wie er berechtigt ist, von dem Wirthe Bier, Branntwein oder gar Kaffee zu fordern , wögegen die Ortsobrigkeiten dafür sorgen sollen ,
daß in jedem
Orte hinreichender Vorrath von Bier und Branntwein vorhanden ist, und daß der Soldat nicht übertheuert wird. §. 6.
Der Quartiergeber in großen und kleinen Ståd
ten und auf dem platten Lande, und überhaupt auf Mår ſchen in den preußischen Staaten, erhålt für die Bekdſti gung seiner Einquartierten pro Mann und Tag vier gute Groschen in preußischem Silbergelde , Art,
und zwar in der
daß der Commandeur oder der Rechnungsführer
der marschirenden Truppenabtheilung diejenigen zwei gute Groschen, welche der Soldat von seiner Löhnung zu bez zahlen hat ,
dem Vorsteher der bequartierten Kommune
oder der sonst damit beauftragten Ortsbehörde in folle gegen Quittung bezahlt ,
und über die bewirkte Bekösti
gung zugleich eine Bescheinigung mit dem Bemerken aus stellt, daß die Zahlung der zwei Groschen pro Mann und Tag geschehen.
Wo der marſchirende Truppentheil auf
mehrere Ortſchaften vertheilt wird , mandoführenden
wird jedem Kom
die Verpflegungsvergütung
von
dem
Truppen- und Rechnungsführer gleich mitgegeben ,
um
die Auszahlung an den Ortsvorstand zu bewirken
und
die Bescheinigung auszustellen. §. 7.
Die
obgedachte
erste
Hälfte der Vergütung
von zwei Groſchen fließt aus dem verfaſſungsmåßigen Abzuge von der Besoldung des Soldaten incl. der Vic tualienzulage und des Brotgroschens , welche leßtere beiz den Kompetenzen während des Marsches gereicht werden, 16 *
244
Verpflegung und Vorspann .
und weswegen die Militärbehörden sind.
besonders
instruirt
Die andere Hälfte der Vergütung von zwei Gro
ſchen trägt der dazu bestimmte Fond.
Des- Endes schik
ken die Kommunen die von den Truppen erhaltenen Ver pflegungsbescheinigungen der Kreisbehörde ein , darauf ex paratissimis Zahlung leistet ,
welche
und die quittir
ten Liquidationen der Regierung , Behufs der von der
t leşteren beim Finanzministerium quartaliter zu bewirken den weitern Nachweisung der geleisteten andern Hälfte der Vergütung , einreicht.
E
Damit die zweite Hälfte der
C Vergütung stets promt gezahlt werden könne, müssen die Regierungen diejenigen Landråthe, deren Kreise von Mår ſchen betroffen werden , jedesmal mit Vorschüssen verſes hen, und die Landråthe werden wiederum wohl thun, ih rerseits solche Einleitungen zu treffen, daß der Ortsvor stand den Quartiergebern, die ganze Vergütung von vier Groschen auf einmal und ungetheilt leisten könne ,
weil
die Quartiergeber nur dann bei gutem Muthe und Vers trauen erhalten werden können , wenn sie auf der Stelle befriedigt werden. §. 8.
Die Militärbehörden haben dafür zu sorgen,
daß den marschirenden Truppentheilen 2c. 2c. das zu der §. 6. vorgeschriebenen Zahlungsleistung nöthige Geld jez desmal mitgegeben werde.
In außerordentlichen , jedoch
nach Möglichkeit zu vermeidenden, Fällen, wo die Mitgabe des Geldes unterbleibt oder eine unzureichende Summe mitgegeben wird ,
die marfchirenden Truppentheile sich
auch unterweges durch Erhebung
eines Vorschuſſes bei
einer Haupt- oder Spezialkasse damit nicht versehen kön J nen, wird der Führer der Truppen über die Verpflegung nach Köpfen und Tagen eine Bescheinigung ausstellen, und darin zugleich die Umstånde anführen, welche es ihm nicht gestattet haben , zu versehen.
sich mit dem erforderlichen Gelde
Auf den Grund einer solchen Bescheinigung
245
Regulativ vom 6. Juni 1818 .
verfügt die landräthliche oder andere Civilbehörde die so fortige Befriedigung der Quartiergeber, und zwar so wohl rücksichtlich der ersten als der zweiten Hälfte der Vergü tung aus den bereitesten Fonds, und die Regierung bringt die eine dem Soldaten zur Last fallende Hälfte der Ver gütung dem Fünften Departement des Kriegesminiſteriums durch Einsendung der Bescheinigung ,
zur Wiedererstat
tung aus der General-Militärkasse in Anrechnung.
Der
Liquidation über die zweite Hälfte der Vergütung, welche nach §. 7. das Finanzministerium erhålt, ſind die an das Fünfte Departement
gehenden
Originalbeſcheinigungen
in beglaubter Abschrift beizufügen. §. 9. Die Offiziere sorgen selbst für ihre Bekdftigung und bezahlen sie da, wo sie ihnen gereicht wird. *) Im Inlande auf Märschen erhalten sie keine andere Vergü tung, als die bereits feststehende Marschzulage, wenn der Marsch über vierzehn Tage dauert. Diese Marschzulage wird nur den Subaltern -Offizieren und den Bataillons Chirurgen , welche keine Ration beziehen und wirklich zu Fuß vierzehn Tage und darüber marschiren ,
ingleichem
den Subaltern-Offizieren der Fuß- und reitenden Artille rie, wenn sie sich auf einem nicht ihre eigene Bestimmung
*) Dieser §. ift dahin modificirt : daß in solchen Fällen , wo der Offizier keine Gelegenheit findet, gegen verhältnißmäßige baare Zahlung anständig geſpeiſt zu werden, der Quartierwirth, wenn er anders keine beſſere Beköstigung zubereiten lassen, und deshalb und wegen des Preises ein Uebereinkommen treffen kann, verpflichtet ift, dem Offizier eine Portion von gleicher Beschaffenheit, wie fie nach §. 5. der erwähnten Verordnung den Soldaten vom Feldwe= bel abwärts zusteht, zu verabreichen, wogegen der Offizier die dafür feststehende Vergütung von vier Groschen zu bezahlen hat. Die Verabreichung einer besseren Bekdstigung sest rücksichtlich der Bezahlung , wie vorgedacht , eine besondere Einigung Seitens
des einquartierten Offiziers mit einem Wirthe voraus. des Innern und des Krieges, den 20. Dec. 1818. 7
Miniſt.
246
Verpflegung und Vorspann.
betreffenden Marsche, sondern zum Transport Königlicher Effekten, dergleichen Waffen, Munitionsvorråthe 2c., kom mandirt befinden, gezahlt. §. 10.
In welcher Art die Verpflegung bei dauerns
den Cantonnements geschehen soll , wird nach den jedes maligen Umständen bestimmt werden, in so weit die dess falls anzuwendenden Grundsäge nicht schon feststehen.
1 §. 11.
In den Fällen , wo das Brot aus Magazis
nen gegeben wird , zählt der Truppen- oder Rechnungs
r führer an die Magazin - Rendanten den pro zwei Pfund feststehenden Brotgroschen , womit der Soldat aus dem Magazinfond dotirt ist ,
und den alsdann verbleibenden
Theil der Vergütung mit einem Groschen an die Kom
$
munalbehörde nach der Vorschrift des §. 6. §. 12.
Wie schon §. 1. und 6. feſtgeſeht ist, ist die
Verpflegungsvergütung à vier gute Groschen pro Mann und Tag überall innerhalb der ganzen Monarchie gleich, und die Marschrouten sind darnach auszustellen . Wo jedoch bei häufigen Mårschen und öfterem Zusammentref fen marschirender Truppentheile , und bei nachgewiesener unverhältnißmäßiger Theuerung der gewöhnlichen Lebens mittel ,
die Ministerien des Innern und der Finanzen,
auf den Antrag der Regierungen ,
den Quartiergebern
temporair noch einen außerordentlichen Zuschuß zu der Gesammtvergütung von vier Groschen zugestehen ,
und
statt der in der Regel feststehenden andern Hålfte der Vergütung von zwei Groschen der Vergütungsbetrag auf die §.
temporair
erhöhete
7. bestimmte Art gezahlt,
den darüber zu fertigenden Liquidationen jedoch jedesmal Abschrift des Genehmigungs- Rescripts beigefügt, woraus die Höhe des außerordentlichen Zuschusses, der Ort, dem fie bewilligt worden, und die Dauer dessen Perabreichung hervorgeht. §. 13.
Die Vorſpann-Verabreichung richtet sich nach
247
Regulativ vom 6. Juni 1818.
dem Regulativ vom 26. September 1808. , und den Er läuterungen vom 15. Oktober 1817.
算 Die Regierungen werden hierdurch autorißirt, solche Einleitungen zu tref= fen , daß der Vorspann gleich , nachdem er geleistet , zu
dem feststehenden Saße aus den bereitesten Fonds Zug um Zug vorschußweise für Rechnung der General - Mili tårkasse vergütet ,
damit die Befriedigung der Untertha
nen durch den langsamen Liquidationsweg nicht verző gert werde. Das deshalb bestehende Liquidations-Verfah ren wird jedoch beibehalten.
Diejenigen Summen , wel
che bei grundsäglicher Reviſion der Liquidationen bei dem Ersten Departement
des
Kriegsministeriums
abgesezt
werden, müſſen die Regierungen selbst von den Empfån gern wieder einziehen ,
indem aus Militårfonds nichts
mehr als das Festgesezte erstattet wird. B. Truppen fremder Staaten, welche cons ventionsmåßig marschiren.
durch
das
preußische Gebiet
§. 14. Hinsichtlich der Märsche der Trup
pen deutscher Bundesstaaten durch diesseitiges Gebiet wer den die betreffenden Regierungen auf die ihnen am i 25. Juni 1817. zugefertigte Anweisung zum Verfahren verwiesen , jedoch gleichzeitig beauftragt ,
die Vergütun
gen für Verpflegung und Vorspann 2c. 2c. in preußischem Silbergelde gleich vorschußweise aus den bereitesten Fonds leisten zu lassen ,
und eine dem gemäße Anordnung in
solchen Orten, welche von fremden Truppenmårſchen be rührt werden, zu treffen, damit diese Orte gegen die an dern, wo die Bezahlung Zug um Zug erfolgt , nicht zu rückstehen. In Betreff der ruſſiſchen Communicationsstraße were den hier keine speziellen Bestimmungen gegeben, die Re gierungen der Bezirke , welche von der Communications straße betroffen werden ,
vielmehr angewiesen ,
deshalb
1 248
Verpflegung der Truppen.
analoge Vorschläge den Ministerien des Innern und der Finanzen zu machen.
§. 15.
Das gegenwärtige Regulativ tritt mit dem
1. Juli d. J. in Kraft ,
von wo an die Verpflegungs
Bestimmungen vom 14. September 1816. außer Wirk Minist. des Innern, des Krieges und
famkeit kommen.
der Finanzen vom 6. Juni 1818. 2. Juftruction über die verschiedenen Verhältnisse bei der Verpflegung der Truppen in den Garnisonen, auf Märschen, bei Zuſammenziehungen zu Uebun: gen, Manövern und bei außerordentlichen Gelegenheiten. Da es in mehrerer Hinsicht wünſchenswerth erscheint, die über die Naturalverpflegung der Truppen im Vater lande zu Friedenszeiten einzeln gegebenen Bestimmungen in einer Vorschrift vereinigt zu haben, so sind dieselben gesammelt, und in nachfolgender Uebersicht zusammen ge stellt worden . Die Verpflegung der Truppen kommt nämlich zum Betracht: A. In der Garnison . Der Soldat erhält außer seinem Solde hier zu seiner Mundverpflegung in natura nur Brot aus den Magazinen und zwar 13 Pfund auf die tägliche Portion , auf 30 Tage pro Monat , es mag dieser aus 28, 29 , 30 øder 31 Tagen bestehen , 6 Brote à 6 Pfund monatlich.
mithin
Einzeln stationirte Landwehrmånner und dauernde Kommando's kleiner Truppentheile, für die in Rücksicht ihrer geringen Anzahl eigene Verbackungen ohne unver hältnismäßigen Kostenaufwand nicht veranstaltet werden können , werden, statt des Brotes in natura , mit Gelde abgefunden , dessen Betrag dem wirklichen Werthe des Naturals angemessen ,
zwischen den Befehlshabern der
bezüglichen Truppentheile , und den drtlichen Militär-De
Instruction vom 16. März 1819.
249
konomie-Behörden , unter Genehmigung des Kriegsminis fteriums von Zeit zu Zeit festgestellt wird. Falls der Soldat in der Garnison mit dem auf die Verpflegung zu 8 Gr.
rechnenden
Soldantheil
von 1 Rthlr.
monatlich zu seiner grundsäglichen Bekdstigung
nicht ausreicht, so kann die Gemüſezulage von 12 Gr., jedoch nur
auf den Grund
der Darlegung besonderer
Theurungsverhältnisse , und nach gehöriger Prüfung von Seiten des Kriegsministeriums, zugestanden werden . Die Fourage für garnisonirende Truppen
wird + in
der Regel aus Magazinen verabreicht, und nur in Fål len,
wo bei geringem Bedarf für einzelne Empfänger,
die Anlegung und Verwaltung besonderer Magazine zu kostspielig sein würde, werden ausnahmsweise die nöthi≥ gen Maßregeln von dem vierten Departement des Kriegss miniſteriums angeordnet , und den Truppen bekannt ge macht werden. Bei der Brot- und Fourageverpflegung im . Frieden findet nach Ablauf des Monats kein Nachempfang in natura Statt,
eben so wie auch nach der Allerhöchsten
Bestimmung , vom 17. November
v. J.
ein jeder von
den etatsmåßigen Rationen nur so viel beziehen kann, $1 als er wirkliche Pferde hålt. B. Auf Mårschen. Der Soldat erhålt vom Tage des Abmarsches an, außer seinem Solde, die Victualien zulage von 12 Gr. monatlich , und statt der Brotportion 1 Gr. in Gelde für jeden Tag der Dauer des Marfches und seiner dienstlichen Abwesenheit. Wie die Verpflegung der Truppen auf Mårschen seitens der quartier gebende: Wirthe bewirkt werden soll,
besagen die Bestimmungen
vom 6. Juni v. J. Nach §. 3. derselben wird der marschirende Soldat, vom Feldwebel und Wachmeister abwärts , in der Regel durch den Wirth beköstigt (mit Ausschluß des Getränks),
250
Verpflegung der Truppen.
und leistet dafür aus den vorerwähnten Geldmitteln gleich baare Bezahlung mit 2 Gr . für die bestimmte Portion, und nur 1. Gr. , wenn das Brot aus den Magazinen ge geben wird , in welchem Falle der Truppen- oder Rech nungsführer an´den Magazin-Rendanten den pro 2 Pfd . feststehenden Brotgroschen zahlt. ( Confer. § . 11.) Nach §. 5. kann der marſchirende Soldat von seinem Wirth verlangen : a) 2 Pfund gut ausgebackenes Rockenbrot, b) ein halbes Pfund Fleisch, und c) Zugemüse incl. Salz ,
so viel zu einer Mittags
und Abendmahlzeit gehört. Nach §. 9. forgt der Offizier für seine Bekdstigung. selbst. Um ihm solche für den Fall zu sichern ,' wo keine Gelegenheit zu seiner Beköstigung in einem Gasthause oder einer Speiseanstalt ,
von welcher er im Verhältniß
feines Soldes Gebrauch zu machen im Stande, vorhan den ist, köaren die Wirthe ſich nicht entziehen , auf Ver langen eine gleiche Portionsverpflegung wie dem Solda ten, gegen baare Bezahlung von 4 Gr., zu verabreichen. Nach §. 4. wird die Fourage durchgehends, wo Ma gazine befindlich sind ,
aus denselben verabreicht.
Jm
entgegen gefeßten Falle liegt in Folge des Edikts vom 30. Oktober 1810. , in Betreff der aufgehobenen Natural-, Brot- und Fourage - Lieferung , den Gemeinden ob , die Fourage unmittelbar an die Truppen zu liefern. aber von den Gemeinden vorgezogen wird ,
Wenn
die Fourage
aus nahe belegenen Magazinen zu holen , so erfolgt für die dazu
gestellten Transportmittel
keine
Vergütung,
und es bedarf darüber auch keiner Quittungs-Ertheilung. E. Außerhalb der Garnison , während der Zusammenziehung zu Uebungen , vern c.
Mand
Außer der Verpflegung der Truppen auf Mår
fchen , nach dem Regulativ vom 6. Juni v. J., ist nach
251
Instruction vom 16. März 1819.
der gewöhnlichen Regel der Soldat verbunden, ſich, wie " in den Garnisonen , so auch in den Kantonnirungen, feine Mundbeköstigung selbst zu schaffen, ohne einen Zu schuß zu erhalten.
Sind bei außerordentlichen Zusammenziehungen au ßerhalb der Garniſon die bewilligten Verpflegungsmittel " in ungewöhnlichen Fällen durchaus unzureichend, so wird dann, zur Abwendung der Theurung oder eines Mangels, das Kriegsministerium die Genehmigung Sr. Majestät dazu `nachsuchen ,
daß die benöthigten Lebensmittel für
Rechnung der General - Militår - Kaſſe angekauft werden dürfen , wo denn der Soldat an seinem Solde und der Victualienzulage den erforderlichen Abzug , jedoch in kei nem höhern Betrage als 1 Gr. 5% Pf. täglich, erleidet. Derselbe kann aber bei diesem Soldabzuge , der Brotportion von 2 Pfund a)
täglich ,
nur
außer
erhalten :
Pfund Fleisch ; b) 6 Loth Reiß oder 8 Loth Grau
pen und Grüße, oder 16 Loth Hülsenfrüchte, oder ½ Meße Kartoffeln ; c)
6 Quart Branntwein ; d) 2 Loth Salz.
Der Ankauf der Verpflegungsbedürfniſſe wird durch den betreffenden Kriegscommissair geleitet ,
und die Bez
rechnung dieser Verpflegung fällt dem nächsten Proviant amte anheim. Für Fourage wird durch Anlegung von Magazinen oder durch unmittelbare Entrepriſelieferung gesorgt, und kann wegen derselben so wohl auf Mårschen , als wäh rend der Zusammenziehungen zu Uebungen, Mandvern 20./ in keiner Art ein Nachempfang Statt finden. D. Bei außerordentlichen Veranlassungen in- und außerhalb der Garnison.
Hierüber ha
ben des Königs Majestät nach der Höchsten Kabinetsor dre vom 23. Januar 1817. bestimmt, daß in solchen Fål
" len diese Unterstügung in der vollständigen Naturalver pflegung, und zwar für die tägliche Portion mit 2 Pfund
252
Erläuterungen
Brot,
Pfund Fleisch, 8 Loth Reiß oder verhältnißmå
ßig anderem Gemüse , to Quart Branntwein , 2 Loth Salz bestehen soll. Die Soldbeiträge der Truppen zu den Kosten dieser beſſeren Naturalverpflegung bleiben wie B, unverändert.
Diese Verpflegung wird entweder aus
den Magazinen, oder in beſondern Fällen statt derfelben durch einen Geldzuschuß von 2 Gr. pro Mann und Tag, gewährt. Truppen, die aus andern Garniſonpünkten herbeige kommen sind, haben auch bei dieser Verpflegungsart den Anspruch,
daß ihnen
für
den
Tag
des
Eintreffens
die Naturalbeköstigung von den quartiergebenden Wir then gereicht werde ,
wofür die lehtern ,
gewöhnliche Marschverpflegung und höhern Gemüseportion ,
wegen der die
übersteigenden
Getränke
durch einen gleichen Natu
ralienbetrag aus dem Magazine ,
oder durch einen ser
hältnißmäßigen Zuschuß an der Geldvergütung , entsch& digt werden. Wegen der Fourage so wie ad C. bemerkt. Ueber diese außerordentliche Verpflegung V nach der erwähnten Kabinetsordre hat ſich der König die Beſtim mung vorbehalten, und dieselbe kann daher von niemand anders als von Höchsidemſelben bewilligt werden. Kriegs ministerium den 16. März 1819. 3. Erläuterungen zu dem Regulativ vom 26. September 1808. , über den, den Truppen zu verabfolgenden, Vorspann, wenn sie, ohne mobil zu sein, marschiren müſſen. Da in dem Regulativ vom 26. September 1808., über die Gestellung des Vorspanns, mehrere Fälle uner drtert geblieben sind , und die späterhin gegebenen Ver ordnungen sehr ungleich verstanden werden ,
so wird so
wohl über die Zahl der zu nehmenden Vorspannpferde, als über die Befugniß zur Ertheilung der Vorspannan weisungen 2c. 2c., Folgendes festgesezt.
253
zum Vorspann - Regulativ. §. 1.
Die auf dem Feldetat stehenden und mit den
vorschriftsmäßigen Truppen
Knechten
und
Pferden
versehenen
erhalten keine , anderen Transportmittel ,
als
für die während des Marsches erkrankenden Leute durch aus erforderlich sind. [ Was bei Vorspann dieser Art zu beobachten ist, enthält der §. 9. dieser Erläuterungen.
1 §. 2.
Bei Garnison-Veränderungen erhalten die im
mobilen Truppen folgende Transportmittel. a) Ein Infanterie-Regiment, zur Fortschaffung der Of fizier-Equipage, Gemeine - Montirungs- und Kaſſen wagen, so wie auch der Medizinkarren 36 Vorlegepferde, zur Fortschaffung der drei Patronen • 12 wagen zur Fortschaffung der Geschirre 2c. 20. per Bataillon einen zweispännigen Vorspannwagen 6
per Compagnie einen zweispännigen ? Wagen zum Ersag der Packpferde 24 Summe 78 Pferde. b) Ein Jåger- oder Schüßen - Bataillon, zur Fortschaf fung der Offizier - Equipage zwei vierspånnige Wagen •
und Montirungsstücke
8 Pferde,
zur Fortſchaffung der vier Munitions
8 Vorlegépferde, = 2
zur Fortschaffung des Medizinkarrens 2
=
zur Fortschaffung der Geschirre, Pack fåttel 2c. 2c. einen zweispånnigen Wagen
2
per Compagnie
einen zweispånnigen = Wagen zum Ersag der Packpferde 8 Summe 30 Pferde. 1 Für diejenigen Capitaine , welche keine Nation beziehen , für den Rechnungsführer und den Regi=
†uss A
wagen zur Fortschaffung des Kassenwagens
254
Erläuterungen ments - Chirurgus,
werden zu ihrem Fortkommen
Reitpferde gestellt. *)
Die Bataillons- Chirurgen müſſen dagegen, so wie die übrigen Subaltern-Offiziere, zu Fuß marſchiren ; ſie beziehen aber auch, gleich diesen , die Marschzu lage von 8 Rthlr. ,
wenn der Truppentheil , ohne mehrere Tage liegen zu bleiben , sich 14 Tage auf dem Marsche befindet.
c) Ein Kavallerie-Regiment, zur Fortſchaffung des Me • • dizinwagens 2 Vorlegepferde, 2 ፡ zur Fortschaffung des Geldwagens . zur Fortschaffung der Geschirre 2c. ic. einen zweispånnigen Wagen per
Escadron
einen
•
2
vierspånnigen
¿ Vorspannwagen zum Ersag der bei 16
den Packpferde .
Summe 22 Pferde. d) Für zwei Bataillons eines Landwehr-Regiments, zur Fortschaffung der Montirungen, Equipage und Kas ſen 2c.2c. vier vierspånnige Wagen 16 Pferde, zur Fortschaffung von zwei einspån nigen Medizinkarren
4 Vorlegepferde,
für zwei Escadrons eines Landwehr Regiments zur Fortschaffung eines zweispånnigen Medizin- und Kas 1 2 fenwagens .
Summe 22 Pferde. *) 1. Die Bestimmung , daß jeder Capitain, als Compagnie chef, wenn er keine Ration bezieht, auf dem Marsche ein Reitpferd erhält , soll auch auf diejenigen Lieutenants ausgedehnt werden, welche statt der Capitains die Compagnie führen. Min. des Inn. den 5. Mai 1818. 2. Jedem Diviſionsauditeur und Feldprediger soll auf dem Marsche mit der Division ein Reitpferd bewilligt werden. Min. des Inn. den 21. März 1820.
255
zum Vorspann - Regulativ.
e) Ein Garnison - Bataillon, zur Fortſchaffung der Of fizier-Equipage, der Gemeinen -Montirungsstücke, der nothwendigen Papiere, der Medizin, Löhnung 20.5 20. drei vierspånnige Wagen 12 Pferde, zum Fortkommen der drei Capitaine,
3 Reitpferde, wenn sie keine Ration beziehen, Summe 15 Pferde. F) Eine Pionnier-Compagnie, zur Fortſchaffung der Of fizier- Equipage und etwa vorråthigen Montirungs ftücke , einen vierspånnigen Wagen ,
zur Fortſchaf
fung des Schanzzeuges 2c. 2c. , wenn ſolches auf be sondern Befehl mitgenommen
werden
muß ,
zwei
vierspännige Wagen .. g) Eine Artillerie-Compagnie, einen vierspånnigen . Wa gen. So wohl bei der Artillerie als Pionnier-Com x pagnie wird , wenn die Chefs derselben keine Ra tion beziehen,
zu deren Fortkommen ein Reitpferd
gestellt. h) Eine einzelne Compagnie oder Escadron erhält einen vierspånnigen Vorspannwagen . i) Außer vorbemerktem Vorspann werden noch die nd thigen Krankenwagen gestellt, mit denen die im §. 9 . dieser Erläuterungen gegebenen Vorschriften genau zu befolgen sind. k) Bei Verlegung des Brigadequartiers werden gestellt, zur Fortschaffung der
Akten und
übrigen Papiere
des Brigadechefs und Brigadecommandeurs, 6 Vor legepferde oder drei zweiſpånnige Wagen ; zur Fort schaffung der Kommissariats-Registratur 4 Vorlege= pferde und zwei zweispånnige Wagen . als Vorräthe der Dekonomie
1) Diejenigen Effecten ,
Commiſſion , Sattelzeug , Montirung und Armatur für fehlende Mannschaft zc., welche durch vorbemerk ten Vorſpann 'nicht fortzubringen find ,
werden ver
256
Erläuterungen packt und durch Frachtfuhren ,
oder da ,
wo der
Waſſertransport anzuwenden ist, durch leztern fort geschafft, wobei immer mit der möglichsten Oekono mie zu Werke gegangen werden muß.
Werden in
den Dislocationen der Truppentheile Veränderungen angeordnet, sie andern Brigaden zugetheilt oder nach andern Provinzen verlegt , so werden jedem Stabs Offizier, Compagnie ner ,
oder Escadronschef, vier Zent=
jedem verheiratheten Subaltern - Offizier zwei
Zentner Fracht bewilligt ,
und mit den Effecten der
Truppentheile durch Frachtfuhren
oder zu Wasser
versendet. Diese Bestimmung wird auch auf die aggregirten Stabsoffiziere, wendet.
Capitains
und Rittmeister ,
ange
Befinden sich mehr als sechs aggregirte Subal ternoffiziere bei einem Regiment,
oder
nach Ver
hältniß bei einem Bataillon , so wird für sie ein be sonderer zweispånniger Offizier - Equipagewagen gut gethan ; sind deren weniger bei einem Regiment oder Bataillon, so werden ihre Effecten mit auf dem Of fizier - Equipagewagen fortgeschafft.
Von den auf diese Art fortzuschaffenden Gegen stånden und deren Gewicht wird ein spezielles Ver zeichniß aufgenommen ,
welches
der Ober- Kriegs
Commiſſair mit unterzeichnet, und dem Ersten De partement des Kriegesministeriums mit Bemerkung des dafür zu zahlenden Frachtpreises eingereicht, welches leştere das Weitere darüber bestimmt *).
§. 3. 1
*) Dem Offizier, welcher nach den Etappen =- Conventionen, ſeinem' marſchirenden Truppentheile drei Tage allein vorausgehen muß, um die Quartierverpflegung zu reguliren , soll ein zweispån niger Vorspannwagen gestellt werden. Minist. des Junery, den 26. Mai 1818.
zum Vorspann- Regulativ..
257
Bei Verlegung von Invaliden - Compagnien
§. 3.
kann zwar die Zahl der Vorspannwagen nicht beſtimmt indem viele Invaliden nicht zu Fuß marſchiren können , und deshalb gefahren werden müſſen. Das De
werden ,
partement für die Invaliden wird bei dergleichen Dislo cations - Veränderungen genau ermitteln , wie viel Inva liden ganz oder wenigstens einen Theil des Marsches ge= fahren werden müssen , oder wie viel Wagen der Com pagnie nothwendig find. Es ist jedoch darauf zu sehen ,
daß nur die höchst
nothwendigen Transportmittel verabreicht werden , wobei da , wo es thunlich ist, der Wassertransport benußt wer den muß. §. 4.
Den im §. 2.
die Truppentheile ebenfalls ,
bemerkten Vorspann erhalten wenn dieselben , ohne mobil
zu sein, in eine andere Provinz zu Grenzbesehungen ic. marschiren müssen. Die durch diesen Vorspann nicht zu transportiren den Effecten bleiben in der Garnison zurück , und werden nur bei einer Sachen,
langen Abwesenheit die unentbehrlichsten
unter den im §. 2. angegebenen Modalitäten,
nachgeführt. §. 5.
Wenn die Truppen zur Revûe marſchiren oder.
sonst innerhalb der Provinz eine Bestimmung erhalten, welche einem Kommando gleicht , so wird folgender Vor spann gestellt. a) Bei einer Abwesenheit von zwei bis incl. sieben Ta gen bekommt eine einzelne Compagnie oder Escadron so wohl `wie ein ganzes Bataillon nur einen zwei føånnigen Wagen, um die Offiziermåntel und Brief taschen darauf fortzubringen . b) Bei einer Abwesenheit von acht Tagen und darüber erhalten :
ein Detachement, wobei mehrere Offiziere
befindlich sind ,
so wie eine oder zwei Compagnien 17
Erläuterungen
258 oder
Escadrons ,
drei
Compagnien
einen zweispånnigen Wagen *) ; ein ganzes Bataillon
oder
aber
zwei zweispånnige Wagen , um außer den Offizier= månteln auch Medicin , Löhnung 2c. fortzuschaffen. Zwei oder drei Escadrons erhalten zu eben die sem Behuf ebenfalls nur einen zweispånnigen Wa gen ; ein ganzes Kavallerie - Regiment aber einen, vierspännigen Wagen. Bei einer längern Abwesen heit ganzer Bataillone oder Regimenter werden die Bataillonsfahrzeuge mitgenommen , pferde requirirt,
dazu Vorlege
und fallen dann die vorerwähnten
Vorspannwagen ganz weg , den Effecten
weil die mitzunehmen Bataillonsf ahrzeuge geladen auf die
werden müſſen. c) Wenn in beiden vorstehenden Fällen der Marsch über zwei Meilen beträgt , növer zur Uebung ist ,
und nicht etwa bloß ein Ma so wird bei der Infanterie
für jeden Compagniechef, zieht ,
welcher keine Ration be
für jeden Rechnungsführer und Regiments
Chirurgus ein Reitpferd gestellt. ' d) Marschirt der Brigadechef, Brigadecommandeur und das Commissariat mit zur Revue , so werden vor den Commissariats - Regiſtraturwagen zur Fortbrin gung der nöthigen Papiere und Dekonomie des Bri gadechefs , so wie der erforderlichen Papiere des Kriegs- Commissariats und des unentbehrlichen Ges påcks `deſſelben und der Adjutantür , 6 Vorlegepferde *) Da für ein Detachement, bei welchem nur Ein Offizier ist, kein Vorspann bewilligt wird so ist festgesetzt worden, daß dem • jenigen Offiziere, der ein Detachement führt, welches die Mit nahme von Geldern oder Dienstpapieren nöthig macht, ein Reit pferd gegen Vergütung des regulativmäßigen Sahes von 7 Sgr. pro Pferd und Meile gestellt werden soll. Minist. des Innern u. des Krieges, den 22. Februar 1824.
fu
gestellt * ) ;
zum Vorspann - Regulativ.
259
zur Fortbringung der Dekonomie,
und
des Gepäcks eines jeden Brigade - Commandeurs und dessen Adjutanten aber eine zweispånnige Fuhre vers abfolgt.
§. 6.
Wenn Cavallerie- Offiziere zum Remonteem
pfange kommandirt werden , und nach dem Ablieferungs orte mit der Post reisen , so erhalten dieselben , von dem Orte ab , wo sie die Remonte übernehmen , einen zweis * spånnigen Vorspannwagen , indem sie mit der Remonte marschiren und gleiche Quartiere halten müffen. §. 7.
Infanterie - Offiziere ,
excl. abwärts ,
vom
welche zur Regulirung
Compagniesef der
Quartiere
vorausgeschickt werden , müssen mit ihren Mannschaften den Marsch bis an den Bestimmungsort zu Fuß zurück legen.
Von da ab aber erhalten dieselben ,
mehreren
von
einander entfernten
wenn sie in
Orten Quartier zu
machen haben , zu diesem Behuf ein Reitpferd. §. 8.
Wenn Subaltern-Offiziere der Infanterie oder
Fußärtillerie einen Zug von Gefchüßen , Wagen 2c. 2c. führen müssen , oder eine bedeutende Anzahl Gefangener, Verbrecher c. zu transportiren haben , sondere Aufsicht
nöthig ist ,
Thätigkeit erfordern ,
und
worüber eine bes
die etwa
vorzügliche
so erhalten sie auf dem Marsche
ein Reitpferd , auf welchem sie zugleich ihren Mantelsack fortschaffen. Da , wo Reitpferde gestellt werden , erhalten diejeni gen , welche die Reitpferde zurückführen, oder etwa selbst mitreiten ,
nur die Vergütigung für das bestimmungs
*) Die Brigadechefs , jezige Diviſions - Commandeure , follen bei einem Revuemarsch , statt der ihnen zeither gestellten 6 Vor legepferde , von jezt ab nur 4 Vorlegepferde erhalten. Minist des Innern und des Krieges, den 23. September 1824. 17 *
f
260
Erläuterungen
1. mäßig gestellte Reitpferd , tirt wird.
1
§. 9.
über welches auch nur quits
Wo , bei Märschen der Truppen , Kranken
wagen gegeben werden müssen ,
wird ,
da die Zahl der
Kranken nicht gleich bleiben kann , auf jedem täglichen Marsch von dem Regiments-, Bataillons- oder Com pagnie - Chirurgus ein Attest ausgestellt, welches die Na men der Kranken und die Krankheit , wodurch dieselben zum Marschiren unfähig sind ,
enthält.
Ist bei einem
kleinen Detachement kein Compagne - Chirurgus , so wird das Attest von dem Militär- oder Civilarzt des Orts ausgestellt , requiriren.
wo es nöthig wird ,
den Krankenwagen zu Dieses Attest bescheinigt der Commandeur
des Regiments oder Bataillons , oder der Führer der . Abtheilung , und bemerkt darunter zugleich die richtig ge leistete Abfuhre , schehen ist.
und mit wie viel Pferden dieselbe ge
Dieses bescheinigte Attest wird dem Anſpån
ner eingehåndigt,
damit derselbe dadurch zu der geseg
måßigen Vergütigung gelangen kann. Auf jedem zweispånnigen Wagen müſſen drei bedeu tend Kranke fortgeschafft werden , Beschaffenheit des Fuhrwerks ,
welche Anzahl ,
nach
bei minder gefährlichen
Kranken auch gesteigert werden kann. Die Kranken dürfen nur bis zu dem nächsten Gar nisonorte mitgenommen werden , und müssen dort ihre Wiederherstellung im Lazareth abwarten. §. 10.
Soldaten ,
welche notorisch durch Wunden
Kruppel geworden sind , und während des Krieges oder unmittelbar nach demselben in ihre Heimath reisen , er halten zu diesem Behuf eine Vorspannfuhre. §. 11.
Invalide Soldaten ,
welche von Garnison
Bataillonen zu Invaliden - Compagnien oder Invaliden häusern verseht werden, erhalten, wenn sie zu Fuß nicht marſchiren können ,
einen freien Poſtpaß ,
und nur für
261
zum Vorſpann - Regulativ. '
solche Invaliden , `welche wegen Gebrechlichkeiten oder schwachen Körpers nicht mit der Post reisen können, wird, wenn eine gedungene Fuhre nicht wohlfeiler als der Vor spann zu beschaffen ist, ausnahmsweise der höchſt nöthige Vorspann gestellt. Bei Fortſchaffung dieser Invaliden und der im vo rigen §. gedachten Krüppel muß darauf gesehen werden, daß da, wo es möglich ist , der Waſſertransport benußt werde. §. 12.
Für
Réconvalescenten wird kein Vorſpann
gegeben, indem solche nicht eher in Marsch zu sehen sind, als bis sie die dazu nöthigen Kräfte erlangt haben. §. 13.
Wenn arretirte Unteroffiziere und
Gemeine
durchaus transportirt werden müssen, und wegen Krank heit nicht zu Fuß marschiren können ,
aber doch trans
portabel sind, wird für dieſelben eine einspånnige Karre, und da, wo solche nicht üblich ist, ein zweispånniger Wa gen gestellt. Zum Transport von arretirten Offizieren wird kein Vorspann gestellt.
Derselbe geschiehet mit Extra- oder
der fahrenden Post, je nach dem der ihn begleitende Of fizier zu der erstern oder leßtern berechtigt ist, und zwar auf Kosten des Transportirten , derselben verurtheilt wird. §. 14.
wenn er zur Tragung
Für die Frauen der Offiziere , Unteroffiziere
und Gemeinen darf kein Vorspann gestellt werden. Die verheiratheten Subaltern-Offizière vom Premier lieutenant abwärts,
erhalten jedoch bei einer Garnison
Veränderüug, wenn sie es , der Bescheinigung des Com mandeurs gemäß , eine Unterstügung , nachzusuchen ,
unumgånglich nothwendig bedürfen, welche
bei dem Kriegsministerium
und nach Befinden der Umstände festzu
stellen ist. Die Soldatenfrauen bekommen dagegen
bei Ver
262
Erläuterungen ין
fegung ihrer Männer auf die Dauer des Marsches pro Tag 3 Gr., oder auf die ganze Entfernung für 3 Meilen 4 Gr , worüber die Liquidation bei dem Vierten Depars "
tement des Kriegsministeriums einzureichen ist. §. 15.
Bei gewöhnlichen Versendungen von Armas
tur , Lederzeug- und Montirungsstücken ,
Feldgeråthen
2c. 2c , darf kein Vorspann gegeben werden , und müssen diese Gegenstände entweder zu Wässer oder durch gemie there Landfuhren fortgeschafft werden. Es wird dabei den Soldatenfrauen freigestellt, ob sie sich mit ihren Kin dern dem Waſſer- oder Landtransport , mit welchem die Vorräthe fortgeschafft werden, anschließen wollen . Nur bei außerordentlich großen Transporten von Militärbedürfniſſen, wo auf einem andern Wege die bes nöthigten Transportmittel nicht herbei zu schaffen sind, Diese Vorspanngestellung darf wird Vorspann gestellt . jedoch nur von dem Kriegsministerium oder dessen De partements angeordnet werden . §. 16.
Eine Ausnahme findet nur Statt ,
bei An
näherung des Feindes, zum Transport der in Sicherheit zu bringenden Effekten , bei schleunigen Mobilmachungen zur Herbei ſchaffung der benöthigten Sachen , in welchen Fällen die General - Kommando's ,
Brigadechefs , Land
wehr-Inspecteure und Kommandanten den nöthigen Vor ſpann requiriren können. §. 17.
Bei den Märschen ganzer Truppentheile wers
den nur von gedachten Behörden und Personen die An weisungen auf den vorschriftsmäßigen Vorspann gegeben . Außer diesen können die Regiments - Commandeure die nöthigen Krankenwagen , und in einigen Fällen für Commando's und einzelne Compagnien, den vorgeschrie benen Vorspann erfordern. Der ad §. 10. und 11. für die Krüppel und Invas liden zu gestellende Vorspann wird jedoch nur von den
263
zu dem Vorspann =- Regulativ.
General-Kommando's requirirt, von leßtern aber zugleich, ſo viel als zuläſſig ist , darauf gehalten , daß nicht ein zelne zu Krüppeln gewordene Invaliden fortgeſchafft, ſon dern deren mehrere gesammelt werden , um zugleich ei nen Wagen zu benußen. §. 18.
Die Anweisungen und Requisitionen der vor
benannten Militärbehörden
und Personen
werden
den
Regierungen zugestellt , worauf dieselben die Marschrous ten auszufertigen und darin zu bemerken haben : a) von wem der Vorspann angewiesen ist ; b) welcher Truppentheil den Vorspann erhalten soll ; c) zu welchem speziellen Zweck der Vorspänn bestimmt ist ; > d) wenn Personen fortgeschafft werden , deren Namen, Charakter und Truppentheil; e) wenn Effekten fortgeschafft werden, die Nachweisung derselben und deren Gewicht ; F) die Anzahl der Wagen und Pferde ,
von welchem
und bis zu welchem Orte der Vorspann überhaupt zu leisten ist.
und wenn durch Ver 1 tellung unmittelbarer oder ein zögerung der Vorspannges In dringenden Fällen nur ,
mittelbarer Nachtheil für den Königlichen Dienst zu bes forgen ist, mögen durch die in den vorigen §§. benann ten Militärbehörden und Personen , die Kreislandråthe zur Herbeischaffung des Vorspanns direkte requirirt wers den, wovon jedoch die betreffende Regierung ohne Såum niß in Kenntniß gesezt werden muß. §. 19.
Von jeder Regierung wird , Behufs des Mars
fches oder Transports durch deren Bezirk, dere Marschroute ausgestellt ,
eine besone
welche jedoch bis zu dem
Orte, wo die nächstfolgende Regierung ihren Sig hat, oder wenn dieser Ort nicht paſſirt wird , so lange gültig bleibt , - bis dèm marschirenden Truppentheil von der be treffenden Regierung
eine
neue
Marschroute
entgegen
264
Erläuterungen
gesendet wird. Damit dieses immer zeitig geschehen könne, müssen sich die Regierungen von den Märschen in steter gegenseitiger Kenntniß erhalten, und sich die Marschrou ten mittheilen , auch müssen die Commandeurs der mar schirenden Truppentheile zeitig die Benachrichtigungen vorangehen laſſen. Nach davon gemachtem Gebrauch wird die Marsch route der Regierung, welche solche ausgefertigt hat, wie der zugestellt, damit dieselbe nebst den von den Empfån gern in jedem Falle zu gebenden Quittungen , die nach dem von dem Kriegsministerium unterm 26. August 1816. gegebenen , zur Vollständigkeit nochmals hier beigefügten Schema auszustellen sind , der Liquidation über den ver abreichten Vorspann beigefügt werden kann. Wer die Zurücksendung der Marschroute verabsäumt, hat die nach den Umstånden mit Kosten verknüpfte Ahndung dieſes Versehens zu erwarten. §. 20.
Ohne Anweisung der vorgenannten Militär
Behörden und Personen darf keine Civilbehörde Vorspann gestellen oder gewärtigen , der Vergütigung verlustig zu Ueberhaupt gehen und dieselbe selbst leisten zu müssen. wird hierdurch festgeseßt, daß ein jeder, so wohl für den von ihm angewiesenen ,
als auch geforderten Vorſpann
strenge verantwortlich bleibt.
Wenn bei der Revision der Vorſpannliqui dation sich ergiebt , daß von den Militärbehörden mehr §. 21.
Vorspann , als hier vorgeschrieben , requirirt worden ist, so muß von denselben der mehr genommene. Vorſpann extrapostmåßig bezahlt werden. Der Betrag der hiernach zu zahlenden Gelder wird auf die ganze Tour berechnet , und durch das Kriegsmi nisterium eingezogen.
Von diesen Geldern wird zuerst der
gestellte Vor
265
zum Vorspann -Regulativ.
spann wie gewöhnlich bezahlt, und der Rest dem Inva liden-Fonds überwiesen. §. 22.
Damit eines Theils die zu stellenden Wa
gen nicht überladen werden, andern Theils aber auch für die zu leistende Vergütigung nicht eine zu geringe Ladung aufgenommen wird, Bestimmung , Karren . •
so bleibt
nach welcher
es bei
durch
der
gegebenen
einen einspånnigen · 4/2 bis 5 Centner, ·
durch einen zweispännigen Wagen durch einen vierspånnigen Wagen
-6
=
12
=
3
durch jedes Vorlegepferd fortgeschafft werden müssen .
Da, wo die Pferde klein und schwach sind, und vor= stehende Last durch dieselben auf dem zurückzulegenden Wege nicht fortgeschafft werden kann , bleibt es Sache ་ der Anspånner , mehrere Pferde vorzulegen , für welche keine Vergütigung geleistet , und über die Mehrzahl auch nicht quittirt wird. §. 23.
Der einspännige Karren ,
welcher das vor
ſchriftsmäßige Gewicht ladet, wird mit 9 Gr., jedes an= dere Pferd aber mit 6 Gr. pro Meile vergütigt. die Wagen wird
dagegen
keine
Für
weitere Vergütigung
geleistet. Da, wo nicht hinreichend Pferde vorhanden sind, und Ochsen genommen werden müssen , werden 3 Ochsen für 2 Pferde gestellt, und in diesem Verhältniß die Vergüti gung gegeben.
Min . des Inn ., den 15. Okt. 1817.
4. Berghtung für Verpflegung und Vorspannstellung . Um die Schwierigkeiten, welche, wegen sofortiger Be friedigung der Unterthanen , rücksichtlich der zweiten Hälfte der Vergütung für die Truppenbekdſtigung auf Märschen laut §. 7. der Bestimmungen vom 6. Juni 1818. hier und da entstanden sind ,
möglichst zu beseitigen und zu
( 266
Vergütung für
gleich die schleunigste Vergütung des gestellten Vorspanns eintreten zu laſſen ,
auch das diesfällige Liquidationswe
ſen zu vermeiden , überein gekommen .
sind die unterzeichneten Ministerien
§. 1. Vom 1. Mai d. J. ab , werden die marschi Truppentheile den vollen Vergütungsfag der,
renden
Verpflegung so wohl, als des gelieferten Vorspanns im Inlande, zur Stelle felbft bezahlen. §. 2. Diese Truppentheile sollen zu dem Ende mit den nöthigen Fonds versehen werden, und die Bezahlung fögleich im Ganzen , gung besonders ,
jedoch für Vorspann und Bekösti
durch den
in jedem Marschquartier befindlichen Führer des betreffenden Truppentheils an die Ortsvorstände , oder an die , von den Landråthen dazu abgeordneten Kommissarien, gegen besondere Quittungen leisten ,
wogegen die weitere rechnungsmäßige Verwen dung der Gelder in den Kreis - Kommunal -Kassen - Rech nungen nachgewiesen werden muß. §. 3. der bei
Ausgenommen sind nur die Fälle, wo entwe Märschen kleiner Abtheilungen oder einzelner
Militärs wegen der damit verbundenen Gefahr vor Vers luften die baare Zahlung des Vorspanns sich nicht aus führen lassen möchte, oder wo nach §. 8. der Bestimmun gen vom 6. Juni 1818. die Mitgabe des Geldes zur Be zahlung der Beköstigung unterblieben sein sollte, worüber jedoch dann die Marschroute den nöthigen Vermerk zum Ausweis für , die Truppen , oder enthalten muß ,
die
einzelnen Militårs
und worauf also auch bei Erneuerung
der Marfchrouten genau zu achten ist. Die Befriedigung der Unterthanen wird alsdann nach wie vor ein Gegen stand besonderer Liquidation bleiben.
§. 4.
Um aber dergleichen Ausnahmen möglichst zu
beschränken, und den für die baare Bezahlung erforderli chen Bedarf immer übersehen zu können , sollen fåmmt
267
Verpflegung und Vorſpann. liche Militärbehörden beauftragt werden , und einzelnen Militärs , mit Geld zu versehen ,
die Truppen
so weit es irgend zuläſſig ist, und ihnen Bescheinigungen über
den beim Abmarsch erhaltenen Vorschuß zu ertheilen . Wo lehterer sich demnächst dennoch aus unvorherge= sehenen Ursachen unzureichend beweisen möchte , sind die Civilbehörden mit verpflichtet, denselben aus der nächsten Haupt- oder Spezialkaffe zu ergänzen. rungs-Hauptkasse den Zuschuß ,
Giebt die Regies
so hat sie denselben bei
den Dispositionsfonds der Intendantur zu notiren ;
lei
stet - aber eine Spezialkasse die Zahlung , so rechnet sle felbige der Regierungs-Hauptkasse an, und diese verfährt damit eben so , als wenn sie direkt gezahlt hätte. Der gegebene Zuschuß ist auf der dem Truppentheile ertheils ten ersten Bescheinigung wiederum zu notiren. §. 5.
Die Behörde ,
welche entweder über den am
Ort des Ausmarsches oder unterweges geleisteten Vor schuß die Ertheilung der § . 4. vorgeschriebenen Beschei nigung unterläßt, oder , wenn kein Geld mitgegeben ist, dies nach §. 3. bleibt für die
auf der Marschroute nicht daraus
vermerkt,
entstehenden Nachtheile verants
wortlich. §. 6.
Wo die Intendanturen die Vorschüsse auf die
Regierungs-Hauptkassen anweisen, werden sie die leßtern zugleich benachrichtigen , gen wird. §. 7.
ob die Verrechnung dort erfol='
Mit Rücksicht auf das
tionsverfahren müssen überall ,
veränderte
Liquidas
wo dasselbe zur Anwens
dung kommt, die Truppen die Originalmarschrouten als Belege für die ihnen obliegende Rechnungslegung behalten. 1 §. 8. Wenn übrigens die von Seiten der verſchie denen Kreise oft ungleichzeitige Liquidirung der Vergü
1 tung für einen und denselben Durchmarsch ,
und ferner
die in der Unzuverlässigkeit der Unterbehörden liegende
Vergütung für
268/
unvollständige Beifügung der Marschrouten , das bishe rige Liquidationswesen vorzüglich erschwerten , wir , gen
so finden
bei dem verminderten und also künftig nur gerin Umfange desselben , zur Vermeidung dieser Uebel
stånde und zur beſſern Uebersicht, es angemessen, daß hin sichts der Märsche, wo das alte Verfahren noch beibe halten werden muß ,
vom 1. April d. J. ab ,
von den
Königlichen Regierungen über den Vorspann so wohl, als die Mundverpflegung, nur vierteljährlich Haupt- li quidationen für den ganzen Regierungsbezirk, und zwar sondern nach den einzelnen be
nicht nach den Kreisen ,
stimmten Mårschen, gefertigt werden. §. 9.
Die Landråthe sind
demnach zu inſtruiren,
daß über jeden der noch in diese Kategorie gehörigen Mårsche oder Transporte , auf den Grund der Marsch route, nach den darin vorgeschriebenen Richtungen , so fort die betreffenden Spezial - Liquidationen angelegt und eingereicht werden müssen , welche die Regierung für den Marsch durch das ganze
Regierungs- Departement
in
Haupt- Liquidationen durch ihre Kalkulatur zuſammen stellen, prüfen, die Beträge vorschußweiſe zahlen, und so lange bei dem Fonds der Intendanturen notiren läßt, bis nach Eingang der vorgeschriebenen Spezialquittun
• gen der einzelnen Geldempfånger und der Truppentheile, 1 die Liquidationen mit dieser und der von der Regierung im Original oder in beglaubigter Abschrift beizufügenden Marschroute belegt an die Intendanturen befördert, und von dieſen angewiesen sind. §. 10. Von Seiten der Regierungen kann die auf
diese Weise sehr vereinfachte Beifügung der Marschrou ten nicht schwierig sein , da eines Theils Abschriften da von zurückbehalten ,
andern Theils dieselben auch ,
wie
§. 19. der Erläuterungen vom 15. Oktober 1817. zu dem Vorspann-Regulativ vom 26. September 1808. beſtimmt
269
Verpflegung und Vorſpann.
ist, an die ausstellende Regierung zurückgeschickt werden" müſſen, was ſelbſtredend sich jeßt nur noch auf die §. 3. gedachten Fälle beschränkt , und dabei überall prompt zu bewirken bleibt. Greift die Marschroute in ein anderes Regierungs Departement dergestalt ein , daß der Marsch darin ohne Erneuerung der Marschroute seine Endschaft erreicht ; so ist der andern Regierung davon eine beglaubigte Abschrift als Belag für die Liquidation zuzufertigen ;
wird
der
Marsch aber dort auf den Grund einer neuen Marsch route fortgefeßt,
so hat sich die betreffende Regierung
von der früheren Marschroute selbst Abschrift
nehmen
zu laſſen. Die nur sehr selten von den General-Kommando's. ausgestellten Marschrouten , so weit sie hierher gehören, sollen ebenfalls an die Regierung ,
in deren Bezirk fie
sich zunächst erstrecken , zurückgehen ,
und desfalls auch,
wo es nöthig ist,
die vorbemerkten abschriftlichen Mit
theilungen Statt finden. §. 11.
Die Marschrouten müſſen möglichst im Ori
ginal den Liquidationen beiliegen ,
jedenfalls
Ausweis über den nicht erhaltenen Vorschuß
aber den ergeben,
und sind hinfüro nicht mehr die Kreise, sondern die Re gierungen, für deren Beifügung verantwortlich. §. 12.
Die Intendanturen
sollen künftig
jede
in
dieser so wohl als anderer Beziehung unvollständige Li quidation zurückweisen. §. 13.
Sind im Laufe eines Quartals keine Vor
`spann- oder Mundverpflegungs - Liquidationen vorgekom men, so ist die Intendantur davon zu benachrichtigen. §. 14.
Das bisher vorgeschriebene Schema zu den
Quittungen muß in allen Fällen, die Bezahlung mag auf der Stelle erfolgen oder nicht , beibehalten werden. die Zahlung baar geleistet wird ,
Wo
muß jedoch von der
270 .
Vergütung für
Ortsbehörde die geleistete Zahlung unter der Marschroute 1 nicht nur besonders notirt , sondern auch dem Truppens theil nach dem anliegenden Schema Lit. B. eine besons here Quittung von der Ortsbehörde ausgestellt werden, wogegen letterer wiederum von dem Führer des Trup pentheils nach dem sub Lit. A. beigefügten Schema ein Attest als Rechnungsbelag ausgehåndigt
werden muß. Das bisher vorgeschriebene Quittungsschema giebt nach
den Anlagen sub C. und D. zugleich den Anhalt , wie die hinsichts der bezahlten Verpflegung ebenfalls wechsel feitig erforderlichen Quittungen und Atteſte anzulegen find. Hiernach hat die Königliche Regierung die nöthigen Einrichtungen zu treffen und genau auf deren Beachtung zu halten. Die Militärbehörden und Truppen werden dazu von Seiten des mit unterzeichneten Kriegsministeriums in ftruirt werden. Minist. des Inn . u. des Krieges , den 15. März 1822.
A.
Schema zu den Quittungen über gestellten Vorspann und den Attesten über dessen geschehene Bezahlung. Auf dem Marsch des ( zweiten Bataillons des ersten
Infanterie - Regiments , erſten Ostpreußischen ) von ( Kd nigsberg in Pr. ) nach ( Berlin ) ,
find laut der von der
Königlichen Regierung zu ( Königsberg ) auf Requisition des Königlichen ( General-Kommando's in Preußen) aus gestellten Marschroute, d. d. (Königsberg, den 1. April 1822.) (12 Vorlegepferde zur Fortschaffung der Offizier- Equi page-, Gemeinen-, Montirungs- und Kaſſenwagen, so wie des Medizinkarren u. s. w.) von der Stadt (Königsberg) dato zur Abfuhr auf (drei) Meilen ,
nämlich von (Königsberg) bis (Brandenburg)
gestellt worden , † welches ich hierdurch bescheinige und
271.
Verpflegung und Vorspann.
zugleich attestire , daß die vorgeschriebene Vergütung das für und zwar
Pferde à www
( 1. für
Gr. pro Pferd
mit
und Meile
Rthlr.
Gr.
Rthlr.
Gr.
u. s. w.)
Summa mit
dem (Magistrat) gegen Quittung behåndigt ist. (Königsberg, den 1. April 1822.) (N. N. ) (Major und Commandeur des oben genannten Bataillons.) B. Schema zu den Quittungen über Zahlung des gestellten Vorspanns. Auf dem Marsch des u. s. w. wie in dem Schema A. bis zum Zeichen †, wofür von dem (Commandeur Hrn . -) die vorgeschriebene Vergütung und zwar ( 1. für -- Pferde à Gr. pro Pferd und Meile mit · • Gr. Rthlr. u. f. w.
Summa mit
Rthlr.
Gr.
bezahlt ist, worüber hiermit quittirt wird. (Königsberg, den 1. April 1822.)
(Der Magistrat. ) C. Schema zu den Quittungen über verabreichte Mundverpfle gung und den Attesten über deren geschehene Bezahlung. Auf dem Marsch des u. s. w. nach dem Anstrich in dem Schema A.
4 Feldwebel, 32 Unteroffiziere,
u. s. w. Summa
Mann von ( der Stadt Königsberg ) ben
( 1. April 1822. ) auf ( einen ) Tag verpflegt worden, †
272
Verpflegung der Truppen.”
welches ich hiermit bescheinige und zugleich attestire , daß die vorgeschriebene Vergütung dafür à (4 Gr.) pro Mann Gr. (dem Magistrat) gegen und Tag mit Rthlr. Quittung behåndigt ist. (Königsberg, den 1. April 1822.) (N. N.) (Major und Commandeur genannten Bataillons.)
D. Schema zu den Quittungen über geschehene Bezahlung der verabreichten Mundverpflegung. Auf dem Marsch des u. s. w. wie beim Schema C. bis zum Zeichen † , wofür die vorgeſchriebene Vergütung von dem (Commandeur Hrn. -) à ( 5 Gr.) pro Mann und Tag mit Rthlr. -- Gr. bezahlt ist , worüber hier mit quittirt wird.
(Königsberg, den 1. April 1822.) (Der Magistrat.)
5. Circulair : Verfügung an sämmtliche Königliche Intendantüren, die Verpflegung der Truppen auf Märschen betreffend. Die wegen Verpflegung der
Landwehrtruppen auf
Märschen ergangenen frühern Bestimmungen sind mit Rücksicht auf das ursprüngliche Geseß über die Forma tion der Landwehr gegeben. Nach den jeßigen Verhältnissen dieser Truppen , in welchen sie zu den Truppenübungen zugezogen werden, bedürfen jene Verpflegungs- Bestimmungen eine Ausdeh nung, und daher hat das Kriegsministerium den Circu lairerlaß an die Königlichen General - Kommando's vom 8. Mai 1819. , und an die Ober- Kriegscommiſſaire und Proviantåmter vom 14. Mai 1819. dahin nåher festges stellt, daß, wenn Landwehrbataillone regimentsweise zu fammenrücken ,
die gewöhnliche Marschverpflegung für
die marschirenden Bataillone während des Marsches ein tritt ; dagegen während der Zeit , wo die Regimentsübung Statt findet, es bei der gewöhnlichen Brotverpflegung von
273
auf Marschen.
von 13 Pfund pro Mann und Tag verbleibt , wenn die Landvehr rücksichtlich
der Verpflegung
mit
der Linie
gleich behandelt wird. Fieraus und mit Rücksicht auf die bisherigen anders weitigen Bestimmungen folgt : 1) daß die einberufenen Landwehrmänner während des Hinbegebens aus ihrer Heimath nach dem bestimm ten Sammelplaße des Bataillons , und nach ihrer Entlassung 2 von der Uebung auf dem Rückwege bis zu ihrer Heimath, auf die Marſchbeköſtigung - oder Brotverpflegung keinen Anspruch haben. Eine Ausnahme davon findet nur Statt wegen der Landwehr - Artilleristen , welche sich nicht bei den Ståben versammeln , sondern von ihrer Heimath gleich nach den Artillerie - Uebungsorten sich begeben. Diese sind nåmlich verpflichtet , während ihres Mar ſches von der Heimath nach den Artillerie - Uebungs Orten 3 Tagemårsche , viel,
ohne irgend
und von da zurück eben “ſo
eine Verpflegung zurückzulegen,
dagegen für die mehreren Tagemårsche , welche sie etwa zurückzulegen haben , zur Geld- und Brotver pflegung , leichten ,
innerhalb
des
Regimentsbezirks zu den
außerhalb zu den schweren Säßen ,
be
rechtigt. 2) Daß nach erfolgter Zusammenziehung der Bataillone bei Märschen ,
wo die Landwehr
außerhalb
des
Sammelplages des Bataillons einquartiert wird, und zwar auf die Dauer des Marsches und der während derselben eintretenden Ruhetage , die Beköstigung in den Marschquartieren gegen
die vorschriftsmäßige
Vergütung und nach den darüber gegebenen allges meinen Bestimmungen empfangen werden kann, wes #halb auch die Landwehr , zur Berichtigung der Ver 18
Verpflegung der Truppen
274
gütung, mit den gewöhnlichen Geldmitteln , der Linie, zu versehen ist.
deich
Ob bei dem Marsche der Regimentsbezirk über schritten wird oder nicht , so wie ,
ob das ganze
Bataillon oder nur eine Compagnie, oder ein Koma mando sich auf dem Marsche befindet , macht hierin keine Ausnahme. Es sind daher die Landwehr - Ar tilleristen in denjenigen Fällen , wo ihre Versamm lung und Einkleidung bei den Ståben auf besondere Anträge genehmigt ist ,
und daher deren Führung
vom Stabsquartiere nach den Artillerie- Uebungsor ten eintritt , von da ab , wo sie vom Sammelplaße j geführt werden, auf dem Marsche nach den zu den Uebungen beſtimmten Festungen 2c. , ferner etwanige Kommando's oder Landwehrcadres , zum Empfange der Beköstigung gegen die vorschriftsmäßige Vergü 1 tigung berechtigt. 3) So wie die Linie zum Empfange der Beköstigung am Garnisonorte nicht berechtigt ist, eben so ist die Landwehr dazu am Sammelplage nicht befugt.
des Bataillons
Die Marschverpflegung darf auch für
den etwanigen nach Beendigung eines Marſches ein tretenden Ruhetag , so wie in den Cantonnirungen, nicht bezogen werden , vielmehr muß die Landwehr 1 für die Verpflegung sodann selbst sorgen.
蘩 4) Die leichte Friedens täglich
wird ſonach
Brotportion den
von
12 Pfund
Landwehrmånnern
vom
Eintreffen an dem Sammelplage des Bataillons ab, für die ganze Zeit , wo selbige nicht auf dem Marsche + find , folglich auch während der Regimentsübung, verabreicht.
Dagegen kann die schwere Friedens
Brotportion von 2 Pfund täglich für die Zeit em pfangen werden , wó die Landwehr'an den Uebungen
275
auf Marschen.
und Mandvern der Linie Theil nimmt , und die Linie auf die schwere Brotportion Anspruch hát. Findet bei dieser größern Uebung für die leßts gedachten • Truppen die im Abschnitt C. der Inſtrucs
:
tion vom 16. März 1819. nåher bezeichnete Kafer nenverpflegung Statt, so kann auch die Landwehr für v die Zeit, wo sie mit der Linie gemeinschaftliche Mas növer ausführt , daran und gegen den gewöhnlichen Soldabzug Theil nehmen." 5) . Die Brotportion darf nur 2 auf die Zeit, wo die *
Löhnung erfolgt, und zwar . a) für die zur vierzehntägigen Uebung herangezogenen
S
Landwehrmånner , nur auf höchstens 15 Tage, * b) für die zur vierzehntågigen Uebung herangezoge= 14 nen Landwehr - Artilleristen , incl. des Marsches vom Sammelplage nach den Artillerie - Uebungs Orten und zurück, auf welchem ihnen nach den vorstehenden Bestimmungen die Verpflegung zu steht, nur auf höchstens 20. Tage und c) bei den etwa anzuordnenden vierwöchigen Uebun gen für die herangezogenen Landwehrmånner nur
है. ***
154 **
auf höchstens 30 Tage empfangen werden. Da, wo wegen der großen Entfernung einiger
Landwehr - Artilleristen
von
den
Uebungsorten die
* .. Brotverpflegung´auf einige Tage mehr als die im >>
Etat ausgeworfenen 20 Tage gezahlt werden muß, so steht diesem nichts entgegen , weil diese Ueber schreitung des Etats dadurch gedeckt wird , daß bei andern wegen geringerer Entfernung ihrer Wohnun gen von den Uebungsorten eine Ersparniß entsteht. Es kommt aber dabei darauf an , daß in jedem einzelnen Generalkommando der Etat nicht übera schritten wird.
18 *
276
Verpflegung der Kriegesreservisten
Nach diesen Eröffnungen sind alle jezt noch schle= bende und als Ueberhebungen angesehene Differenzenzu behandeln , wovon auch die Königlichen Regierungen dto in Kenntniß geseht worden sind. Kriegsministerium, en 28. Mai 1822.
6. Circular,Rescript av sämmtliche Regierungen, wegen Verpflegung de Kriegesreservisten auf Märschen.
BIGA
Hinsichtlich der Marschverpflegung der Kriegsresre visten durch die Unterthanen Gelegenheit ,
bemerken wir bei diefer
daß diejenigen Leute ,
welche in einzelnen
Fällen , wegen einer ihnen zugefallenen Erbschaft oder in sonstigen Privatangelegenheiten , auf Anträge der Regie rungen ,
vor
Ablösung
ihrer
gefehtichen
dreijährigen
Dienstzeit zur Kriegsreserve beurlaubt werden , V so wie überhaupt diejenigen Kriegesreserve- Mannschaften, welche in 3 Tagemårschen à 4 bis 5 Meilen ihre Heimath er reichen, und einzeln marschiren , ebenfalls keine Marsch routen , also auch keine Mundverpflegung , sondern nur Sold , Victualienzulage und Brotgroschen , während des Marsches, erhalten. In Fällen dagegen,
wo die einzeln zurückkehrenden
Kriegesreservisten eine Marſchroute erhalten,
und auf
Marschverpflegung Anspruch haben , kann ihnen entweder der Zuschuß von 2 g6r . Behufs der Berichtigung der Marschverpflegung bis in ihre Heimath gegen Quittung mitgegeben , und wie Traktament, Viktualienzulage und Brotgröschen in den Verpflegungs - Berechnungen in Ausgabe gestellt werden , ohne daß es in diesen seltenen Fällen der Quittungen der Ortsvorstånde über empfan Oder es darf gene Verpflegungs - Vergütung bedarf. diesen einzelnen Kriegesreservisten , sofern die Mitgabe des Geldes auf den ganzen Marsch
wegen
der damit
verbundenen Gefahr vor Verlufte nicht råthlich erscheint,
auf Marschen. de Gehalt,
die Viktualienzulage ,
277 das
Brotgeld und
de Verpflegungszuschuß bei dem Abgange dieser Mann- ſcaften von den betreffenden Truppentheilen gegen Quit tug nur bis dahin gezahlt werden,
wo dieselben die
nchste Regierungs - Hauptkasse auf ihrem Marsche erz rechen. Es muß aber dann in der Marschroute deutlich bmerkt werden , für welche Tage , bis wohin und mit nie viel für jeden Tag ,
auch mit wie viel im Ganzen, 1 Re Leute verpflegt sind , damit die nächste betreffende Regierung fie gegen Quittung in eben der Art weiter, sis zum Sige der folgenden Regierung , auch, wenn ein solcher nicht weiter berührt wird, bis in ihre Heimath verpflegen , und daß dies geschehen , in der Marschroute notiren kann ,
wobei es sich jedoch von selbst versteht,
daß für jedes Marschquartier ,
welches ein zur Krieges
Reserve Entlaffener nach der Marfchroute im Auslande hält ,
demselben von seiner Competenz 5 Sgr . pro Tag
einbehalten , mithin weniger an denselben gezahlt werden müssen , ist.
was in der Marschroute ebenfalls zu bemerken
Die General- Militärkasse wird hiernächst die von
den Regierungs - Hauptkassen an die Kriegesreserven ge zahlten Gelder auf den Grund der von lettera darüber ausgestellten Quittungen , auf dem gewöhnlichen Wege monatlich in Anrechnung übernehmen , selbige jedoch nicht gleich in Ausgabe stellen ,
sondern sie den betreffenden zu welchen die Kriegesreserven gehört 1 haben , in Anrechnung bringen, damit diese Truppentheile Truppentheilen ,
die Beträge in die Geldverpflegungen unter den betreffen. den Titeln aufnehmen , und selbige mithin zur Kontrolle der Intendanturen
gelangen können.
Bei Gelegenheit
der von den Provinzial - Civilbehdrden eingeforderten Gut achten über die Angemeſſenheit des Vergütungsfages für die Bekdstigung der Truppen Sprache gekommen ,
auf Märschen ist es zur
daß die Truppen
mit denjenigen 1
278
Verpflegung der Kriegesreservisten.
Verpflegungsmitteln ,
welche
durch
die Bestimmungn
vom 6. Juni 1818. §. 5. zu ihrer Berechtigung festgesßt worden , in der Regel nicht zufrieden sind , sich auch & tränke verabreichen laſſen, und der Berichtigung der V gütung , welche ihnen früher mit 2 gGr. aus dem Sope und Brotgroschen oblag ,
sich oft entzogen haben.
Da hierdurch die Laft der Einquartierung sehr ve mehrt wird , und deshalb der jeßt beſtehende Vergütungs ſag von 4 gGr. pro Mann und Tag selbst bei der jeg gen Wohlfeilheit der Lebensmittel für unzureichend gehal ten worden , so ist es dringend nöthig , dergleichen etwa nige ungebührliche Forderungen und Zahlungsverweige: rungen abzuwenden. Seitens der Königlichen Generalkommando's werden daher die Truppen gemessenst angewiesen, daß sie auf. 零件 Verabreichung mehrerer Lebensmittel , als in den obigen Bestimmungen ausgedrückt sind, auf keine Weise Anspruch machen; die Kommandoführer aber werden insbesondere " dafür verantwortlich gemacht,
daß sie nach Vorschrift
des §. 2. der Bestimmungen vom 15. März c. mit Aus nahme der §. 3. bezeichneten Fälle ,
die volle Vergütung
unweigerlich entrichten , und den Ortsbehörden ein theil weiser
oder gänzlicher Erlaß
nicht angemuthet werde.
der Vergütung
durchaus
Sind dieselben etwa freiwillig
und aus Gastfreundschaft dazu von selbst bereit , ſo muß dies in dem §. 14. der gedachten Bestimmungen vom 15. Mår
c. Litt. C. und D.. vorgeschriebenen gegenseiti
gen Bescheinigungen ausdrücklich bemerkt werden. €6 Berichtigung kann aber der Behufs der der vollen Vers gütung zu dem Solde und Brotgroschen erfolgende Zu schuß,
sofern die ganze Vergütung von den Ortsbehör
den abgelehnt worden ist , kommen ,
den Truppen nicht zu Gute
vielmehr müssen dieſe 2 gGr. der Königlichen
Kasse verbleiben , und es werden die Militär- Intendan
und deren Marschrouten .
279
tten solche nur auf gehörige Zahlungs- Bescheinigungen d' Ortsbehörden in den Verpflegungs = Berechnungen pffiren lassen 20.. Dieser Auszug aus einer heutigen Circular - Verfü gng an sämmtliche Militär- Intendanturen wird der Sniglichen Regierung zur Nachricht mitgetheilt.
Kries
miniſterium , den 16. Auguſt 1822 .
Mit Bezug auf vorstehende Verfügung ist bestimmt, aß fünftig die einzelnen und nicht in Kommando's mars chirenden Kriegesreservisten unter keinen Umständen, also zuch nicht,
wenn die Entfernung bis zu ihrer Heimath
über 15 Meilen beträgt ,
Marschrouten
Marschverpflegung durch die Unterthanen , Sold ,
und demnach sondern nur
Viktualienzulage und Brotgeld à 1 Sgr. 3 Pf.
pro Tag , bekommen und der vierte , Tag als Ruhetag angenommen werde. rium , den 18. Mai 1823.
nicht der fünfte, Kriegesministe
7. Ertheilung der Marschrouten an Kriegesreserve, Mannschaften. 1) Die zur Kriegesreserve beurlaubten Leute , welche in 3 Tagemårschen â 4 bis 5 Meilen , ihre Heimath erreichen , und einzeln marschiren , bedürfen keiner Marschroute ;
haben sie aber weiter zu marſchiren,
oder sind sie in Detachements vereinigt , so kann ih nen die Marschroute und die Verpflegung nicht ver sagt werden ;
dagegen haben auf keines von beiden
Anspruch diejenigen Leute , welche vor Ablösung ihrer gesetzmäßigen Dienstzeit zur Kriegesreſerve beurlaubt werden.
Circul. d . Min. d . Inn., den 4. Mai 1819.
2) So lange die zur Kriegesreserve nach ihrer Heimath entlassenen Mannschaften in Trupps unter Aufsicht eines Vorgeseßten marschiren , auch wenn dieser aus ihrer Mitte dazu ernannt worden ist, sollen dieselben
280
Verpflegung erkrankter Kriegesreservisten als Kommando's zu betrachten sein, und Marſe routen mit Verpflegung erhalten. Ministerium & Krieges, den 20. November 1823.
8. Verpflegung der auf dem Marſche erkrankten zur Kriegesceſerve entlaſſer Soldaten.
1) Tritt ein solcher Krankheitsfall an Orten ein , w Garnisonen und ein Militårlazareth befindlich ſini so muß der Kranke darin sofort aufgenommen un zu dem Ende dem kommandirenden Offiziere über wiesen werden , 2) Erkrankt aber ein solcher Soldat auf dem Marsch 1 nach seiner Heimath an einem Orte, wo keine Gars nison und kein Militårlazareth vorhanden sind, und erlaubt sein Krankheitszustand nicht den Transport bis zum nächsten Militårlazareth , dann haben die Ortsobrigkeiten für seine Heilung und Verpflegung zu sorgen. Der Kostenbetrag wird bei der Behörde liquidirt und aus dem Militärfonds erstattet. Der Liquidation muß die Bescheinigung des Falles von dem das Kommando der Kriegesreserve führenden oder, wenn einzelne mit 霎 einer Krie Marschroute und gsreserve - Pässen versehene Leute erkranken , auf den Grund derselben atteſtirt werden. Reichenbacher Regier. , den 5. Mai 1819 . Offizier beigefügt,
9. Um den erkrankten Soldaten isolirter Detachements schleunige Hülfe zu leisten , ist Folgen des bestimmt. 1) Kreisphysiker und Wundärzte , die außerhalb ihres Wohnorts zu einem kranken Soldaten gerufen wer den , bedienen sich an denjenigen Orten , wo Poſtſta tionen sind, der regulativmäßigen , aus dem Milis tårfonds zu vergütigenden , Extrapost.
281
und Militdrarrestaten auf Märschen. · · 2). Dagegen ist ihnen an Orten ,
wo weder Extrapoſt
Pferde noch Lohnfuhren zu erhalten sind ,
,,,
zu dem
gedachten Behuf eine zweispånnige Vorſpannführe, gegen die vorschriftsmäßige und ebenfalls aus dem Militärfonds zu leiſtende Vergütung , treffenden Kommune zu stellen. Medic. Angelegenh. ,
von der bes
Die Ministerien der
des Innern und des Krieges,
den 28. August 1824. 10. Berpflegung der Militärarrestaten auf dem Transport. Nach den bisher bestandenen Grundſäßen ſind diejè nigen Soldaten , welche nach überstandenem Festungsar reste zu ihren Truppentheilen zurückgeführt werden , wäh rend des Transportes als Militårarreſtaten nur mit Es können jedoch 2% Sgr. täglich verpflegt worden. diese Individuen nach abgebüßter Strafe keine Zurücks segung mehr erleiden ;
dieselben find vielmehr als gång
lich rehabilitirt anzunehmen , und mit den in Reihe und Glied stehenden Soldaten gleichzu behandeln.
Sie haben
daher gleich den lehtern auf dem Marsche zu ihren Trup pentheilen nicht bloß auf die Geld- und Brotverpflegung, sondern außer dem
auf den Marschbeköstigungszuschuß
von 2½ Sgr. täglich, 1 Anspruch und müſſen über die von ihnen bezahlte Marschbeköstigung, nach dem allgemein vor geschriebenen Verfahren , die Quittungen der Ortsbehör den beibringen , indem ohne diese Belege der Betrag der felben nicht zur Liquidation kommen darf.
Ministerium
des Innern, den 17. April 1824.
Das Servis , und Einquartierungswesen. Allgemeines Regulativ über das Servis- und Einquartierungswesen . Berlin, den 17. März 1810. Seine Königliche Majestät von Preußen 2c. 2c. wol len die in Ansehung des Servis- und Einquartierungs
Servis und Einquartierung. 1 Wesens Statt findenden wesentlichen Mängel , 282
welche
einer Seits , besonders den bequartierten Städten, man cherlei vermeidliche Belästigungen verursachen , andrer Seits für das Militär Verlegenheit herbeiführen , abge stellt wissen, und verordnen deshalb Folgendes. 1. Ueber den Anspruch des Militärs bei Natural - Einquartierungen. 1. 1 In der Anlage A. ist der den Offizieren , nach Verschiedenheit ihres Kan ges, andern wirklichen Militärpersonen , den Unterstabs Offizianten und dem zum Gefolge der Armee gehörigen Perfonal -1 zu gewährende Wohnungs- und sonstige Gelaß genau bestimmt. 2. Es darf von Seiten der Quartier - Berechtigten unter keinem Vorwande mehr gefordert , eben so wenig aber auch diesen Seitens der Städte zugemuthet werden, daß sie sich, schaffen ist,
wenn der vorschriftsmäßige Gelaß zu bes willkürliche Beschränkungen gefallen laſſen
follen. 3. Das etwanige Mehrbedürfniß für Familie kommt durchaus nicht in Betracht. 4.
Die Quartiere müssen für jeden Einzelnen ,
Beziehung auf seine Dienstverrichtungen ,
in
möglichst be
quem gelegen und in bewohnbarem Zustande ſein ; auch, so weit es angeht , in den unteren Etagen angewiesen werden. Sonstige Einwendungen , z . B. daß nicht alle Stuben in einem Stockwerk sich 恩 befinden , nur ein : Theil derfelben die Aussicht nach der Straße hat, Ges findestuben abgesondert liegen und dergleichen mehr , un statthaft. 5.
Die zu gewährenden Quartierbedürfnisse sind :
a) Holz in dem Maße,
daß für die 6 Wintermonate
auf jede Stube eine 324 Rheinl. Kubikfuß an weichem
vom Oktober bis März incl. Quantität von Holz erfolgt.
Wird hartes Holz geliefert, so regulirt
1
Regulativ vom 17. März 1810.
283
der Betrag sich nach den üblichen Verhältnissen.
Die
Regierungen haben hiernach , « um alle Frrungen zu vermeiden , auf den Grund des zu I. beigefügten Tableau
für
jede
Abtheilung
die Quantität des
Brennmaterials in den gewöhnlichen Holzmaßen zu berechnen und von den Resultaten , sowohl den Mi litärbehörden in ihren resp. Geschäftsbezirken ,
als
auch den betreffenden Unterbehörden , Kenntniß zu geben. Den Kommunen
der Garnisonstädte
bleibt es
überlassen , den Bedarf im Ganzen durch Entrepres neurs zu beschaffen , oder die Quartiergeber deshalb in Anspruch zu nehmen. Die einquartierten Offiziere 2c. müſſen das Holz, auf der Ablage oder dem Holzmarkte ihres Garnis sonorts (jedoch nicht außerhalb deſſelben) in Empfang nehmen , auch die weitere Anfuhr und alles übrige besorgen.
Die Hälfte der ganzen Quantität kann
in Torf oder anderm Feuerungsmaterial , nach dem gewöhnlichen Verhältnisse zum Holze , geliefert wer den. fern
Die Ablieferung des Brennmaterials soll , wo nicht ein anderes gütliches Uebereinkommen
Statt findet, monatlich mit % geschehen und zwar jedesmal spätestens 3 Tage vor dem Anfange des neuen Monats. Mit der Heizung selbst haben die Wirthe nichts zu thun. b) Betten für eine Person ,
und außer dem in dem
Quartier eines Stabsoffiziers 1 bis 2, eines Genes , ralmajors 3 bis 4,
eines Generallieutenants 4 bis
5 Bedienten-Lagerstellen ; diese nach der Bestimmung zu 7. c) Meubles.
In dieser Beziehung kommen bloß die
Bedürfniſſe für die Feldquartiere in Betracht.
Lurus
284
Servis und Einquartierung.
und Bequemlichkeits- Artikel dürfen daher schlechter *** 11 *
dings nicht gefordert werden ; die Quartier-Empfån ger sollen sich vielmehr
14: Stubengeråthe begnügen.
mit dem
unentbehrlichen
Unerläßliche Bedürfniſſe,
die befriedigt werden müssen , sind für jede Stube: 1 Tisch mit einem Behältniß zum Verschließen, wel ches jedoch bei mehreren Tischen in den größern Quartieren nur bei einem derselben nöthig ist ; 4 Stühle , 1 Schrank mit Schubladen oder 1 andern Behältnissen, die verschlossen werden können , in den Wohnungen von 3 und mehreren Stuben. Außer dem bei den unter dem I. Abschnitt der Beilage A. aufgeführten Quartieren für ein Zimmer wenigstens 4 Stühle und 2 Tische mehr.
Desglei chen in dem Bureaugelaß der Brigade- Generale und Brigadiers. Ueber die Beschaffenheit der Meubles: läßt sich eine allgemein
passende Vorschrift nicht aufstellen.
Der Einquartierte kann verlangen ,
daß der Wirth
ihm reinliche und brauchbare Sachen gebe, denjeni gen gleich, 1 die er selbst im brauch hat.
gewöhnlichen Ge
In Ansehung der Bedientenstuben finden die Bes stimmungen zu 7. Anwendung . 6. Den Unteroffizieren , imgleichen den Regiments Tambouren bei der Infanterie und Stabstrompetern bei der Kavallerie, so wie den Compagnie- und Escadron Chirurgen und den denselben im Range ' gleich`und_nach stehenden anderen wirklichen Militärpersonen dürfen nicht besondere Stuben zur Wohnung angewiesen werden. Sie müſſen mit Kammern ,
welche gegen den Eindruck_der
Witterung wohl verwahrt sind , an einem gefunden Orte im Hauſe liegen ,
gehöriges Licht und nach oberen Eta
gen eine ordentliche Treppe haben, zufrieden ſein.
285
Regulativ vom 17. März 1810.
Die Belegung der Kammern, rücksichtlich der Perso nenzahl ,
ist nach Maßgabe des Raums zu bestimmen ;
es sind aber in keinem Falle mehr als 4 Personen in einer Kammer unterzubringen.
Bei den beweibten Sols
daten 2c. nimmt die Frau eine ganze Stelle ein , 2. Kinder werden einer Person gleich geachtet.
und Diese
Quartier -Berechtigung der Soldatenfamilien findet jedoch nur für Kinder bis zum zurückgelegten 14ten Jahre und überhaupt in Ansehung derjenigen Individuen Statt, die vor dem 1. Januar d. J. verheirathet waren.
Die nach
dieser Zeit verheiratheten und künftig heirathenden Mili tårperſonen der eben erwähnten Abtheilung haben weder auf Quartier,
noch auf Frauen- und Kinder- Servis,
Anspruch.
7.
An Geräthe ist für eine Kammer erforderlich ::
1 Tisch , 3 bis 4 Fuß lang , 2 bis 3 Fuß breit ; für jede Perſon ein hölzerner Schemel ;
eine Vorrichtung zum
Aufhängen der Montirungsstücke ;
die gehörige . Anzahl
Lagerstellen nach der Personenzahl.
Dieſe müſſen reinlich
ſein und aus : 1 Bettgestell nebst Stroh, 1 Unterbette oder 1 Matrage, 1 Kopfkissen , 1 Betttuch und einer für den Winter zureichend warmen Decke oder einem Deckbette bestehen. Bettwäsche wird monatlich , Stroh von 2 zu 3 Monaten gewechselt.
Wöchentlich ist ein reines Hand
tuch zum Gebrauch zu verabfolgen.
Mehr als 2 Mann ſollen nicht in einem Bette liegen. 8. Am Tage hält sich die Einquartierung in des Births Wohnstube oder in einer andern reinlichen Stube der Hausgenossen auf, welche im Winter geheizt wird, und wo bis 9 Uhr Abends ein Licht oder eine Lampe zur gemeinschaftlichen Benußung brennt.
Ist diese Einrichs
tung mit den häuslichen Verhältniſſen des Quartierges .” bers nicht vereinbar:
so muß derselbe eine besondere
286
Servis und Einquartierung.
Stube anweisen und im Winter deren Heizung besorgen, auch das ndthige Licht verabreichen. 爨 9. Der Kavallerift bedarf im Winter bei der Abs futterung seines Dienstpferdes Licht, und dieſes hat der Wirth nach Maßgabe des Bedürfniſſes zu geben. ↑ 110. Die Einquartierung muß sich so einrichten, daß fe zum Kochen den Herd des Wirths --- der auch das erforderliche Koch- , Eß- und Trinkgeschirr , imgleichen Waschgeräthschaften herzugeben hat - und dazu so wie zum Waſchen das gewöhnliche Küchenfeuer mit benußt. 11. Im Vorstehenden (zu 6. bis 10. ) iſt zunächst der Anspruch des Soldaten beſtimmt , den
Unteroffizieren ,
Stabstrompetern ,
den
und darnach werden
Regiments - Tambouren
und
den Compagnie- und Escadron - Chi
rurgen und allen denselben im Range gleich stehenden anderen wirklichen Militärpersonen ,
mit Rücksicht auf
das höhere Quartiergeld ,
die Quartierbedürfnisse anges
messen zu gewähren sein.
Diejenigen Personen ,
welche
Dienstpapiere aufzubewahren haben , bedürfen eines Ti fches mit einer Schublade zum Verschließen. ་་ 12. Unverheirathete Soldaten sollen nicht mit bes weißten in einer Stube oder Kammer einquartiert werden. 13.
Für jede Compagnie oder Escadron ist ein zus
fammenhängendes Quartier - Revier zu bestimmen. 14.
Den Kavalleristen vom Wachmeister abwärts ** Die in diesen auf
muß Stallung angewiesen werden.
1 bis 10 Pferde zu gewährenden Utenſilien find :
1 Eimer, 1 Futterschwinge,
1 Schaufel, 1 Handlaterne, 1 Halfterkette für jedes Pferd,
1. Mistgabel, 1 bis 2 Besen.
Regulativ vom 17. März 1810.
287
Deren Unterhaltung besorgt der Wirth und demsel ben gehört dafür der Dünger. Raufen und Krippen dürfen nicht fehlen. II. Ueber die Gewährung des Natural Quartiers oder Quartiergeldes.
15. Die Na=
tural- Einquartierung soll, so weit sie eingetreten ist, überall bis Ostern dieses Jahres fortdauern.. 16. Von dieser Zeit an aber haben die Offiziere, andere wirkliche Militärpersonen bis zum gefreiten Korz poral und Regimentsschreiber , mit Einschluß derselben, die Unterstabs- Offizianten
und
das zum Gefolge der
Armée gehörige Personal für ihr Unterkommen felbst zw forgen. 17.
Sollte dies in einzelnen Fållen Schwierigkeiten
haben, namentlich die Geldentschädigung, worüber weiter unten das Nähere bestimmt werden wird , nicht zureis chend sein,
um daraus die Ausgabe für ein vorschrifts
mäßiges Quartier und fåmmtliche Quartierbedürfniſſe zu bestreiten : so muß die Behörde , welche das Servis und Einquartierungswesen des Orts verwaltet, entweder gegen Innebehaltung des Servises, die Wohnung miethen und die Gewährung der Quartierbedürfniſſe übernehmen, oder mit dem einzelnen Berechtigten , wegen eines Zu schusses, sich vereinigen. 18.
Bei Garnison - Veränderungen und Verseßun
gen einzelner Personen ist stets in der neuen Garnison bis zur nächsten weisen *).
Miethszeit
Natural - Quartier
anzu
*) um die Bestimmung dieses S., mit der des Steuergesches: vom 30. Mai 1820. §. 10. , (wonach das Naturalquartier des gar niſonirenden Militårs in den Bürgerhäusern , und zwar der Offt ziere binnen långstens 6 Monaten nach Verkündigung dieses Ge ſeßes, der Gemeinen und Unteroffiziere aber in dem Verhältniſſe,
"I
Servis und Einquartierung.
288
Vom Unteroffizier incl . des Regiments - Tam hours bei der Infanterie und Stabstrompeters bei der 19.
Kavallerie,
auch der Compagnie- und Escadron - Chi
rurgen abwärts , tierung Statt,
findet fortwährend Natural - Einquar
Wenn indeß einzelne Personen aus dies
fer Abtheilung den Servis - Empfang vorziehen , und das gegen sich selbst einmiethen wollen : so soll ihnen das , in so fern sie sich nur in demCompagnie-Reviere unterbringen, unbedingt freistehen . 3 Auch können die Behörden für das Servis- und Einquartierungswesen , um das eigene Ein miethen der Quartierberechtigten , namentlich der verheiz * ratheten Soldaten , Unteroffiziere 2c. zu befördern , mit diesen besondere Uebereinkommen, wegen Serviszuschüsse, abschließen. 20. Das Ausmiethen der Einquartierung von Sei ten der zur Aufnahme, derfelben verpflichteten Wirthe ist auf alle Weise zu begünstigen.
Es
kommt
dabei nur
darauf an, daß den Bestimmungen zu 6. und 14. Genüge geleistet wird.
Außer dem darf die Anordnung selbst nicht
anders als mit Zustimmung des Compagnie- oder Escaz dron- Chefs und mit Vorwiſſen der Orts - Servisbehörde getroffen werden. III.
in welchem die Kaserneneinrichtung nach dem Maße der vorhande nen Mittel, aufhören soll) gegen einander auszugleichen , hat der König lettere dahin declarirt, daß zwar bei Garnison - Verånde rungen ganzer, Truppentheile den dazu gehörenden Offizieren in den neuen Garnisonorten bis zum nächsten Miethstermine , und bet Versehung einzelner Offiziere diesen zu 14 Tagen, Naturalquar tier angewiesen , in beiden Fällen aber die Vergütung dafür an die Quartiergeber oder Garnison - Kommunen nach den nåmlichen Säßen aus dem Militärfonds geleistet werden soll , welche den. Offizieren der betreffenden Garnisonorte zur Selbstbeschaffung ihrer Quartiere gewährt worden. Kabin. Ordre vom 21. Auguß 1821.
289
Regulativ vom 17. März 1810. 1 III .
# 21 .
Ueber Garnison - Einrichtungen.
Hierher gehören
a) Lazarethe, b) Wachen nebst Arreststuben, c) offene Reitbahnen in den Kavallerie - Garnisonen, d) Pulverbehältnisse, e) Schuppen zur Unterbringung des Heergeråths, ) Militär - Handwerksſtuben, f g) Montirungskammer, h) Proviant- und Fouragebehältnisse, i) Stallgebäude, k) besondere Ordonnanzhäuſer in den großen , Ordon nanzstuben in den mittleren und kleinen Städten. 22.
Die in bequartierten
Städten
vorhandenen
Gebäude der Art, nebst den vorråthigen Utenſilien, werden der " Kommune zur bestimmungsmäßigen Benugung un
1
entgeltlich überlaſſen.
23.
Die bauliche Unterhaltung
der
Gebäude ,
so
wie auch den fehlenden Gelaß sowohl , als das erforder liche Geräth oder dessen Complettirung, hat jede Stadtges meine für ihren Ort zu besorgen und zu beschaffen *).
312 *) 1. Die Exercierhäuser gehören nicht zu den nothwendigen Garnisoneinrichtungen, und es kann daher den Kommunen keines weges zugemuthet werden, selbige zu übernehmen. Die Unterhal tungskosten werden aus der Militärkasse bestritten. Die bauliche Unterhaltung der Thore hat die Stadt zu besorgen ; der Servis fond und die Acciſekasse können nur in so fern in Anspruch genom men werden , * als die Gebäude das Dienstgelaß für Acciseamter enthalten und Wächen darin untergebracht sind. Minist. des Inn., den 11. Juli 1811 . 2. Zur großen Montirung erhalten die Regimenter oder Ba taillone bas erforderliche Lokal. Minist. des Inn. d. 25. Apr. 1811. 3. Zur Aufbewahrung der fertigen kleinen Montirungsstücke wird eine Kammer eingeräumt , oder es werden 4 Rthlr. monatlich. 19
4
Servis und Einquartierung.
290
24. Was die Lazarethe betrifft , so müſseit allë Be dürfnisse , mit Ausnahme der Beköstigung und medkcini von den Serviss und
schen Behandlung der Kranken ,
Einquartierungs-Behörden in den Garnisonstädten besorgt 29/12 werden. Die Anlage B. giebt eine möglichst vollständige und spezielle Uebersicht der diesfälligen Leistungen. 25. Eine gleiche Nachweisung erhält der sub Litt. C. NEL A angefügte Auffah , rücksichtlich der Wachen. 26. Den Stadtgemeinen sollen auf ihren Antrag
auch Kasernen, wo dergleichen vorhanden sind, nebst allen vorräthigen Utensilien ,
unentgeltlich überlassen werden .
Sie müssen deren Instandsehung,
so wie die nöthigen Einrichtungen, übernehmen , und können diese Gebäude demnächst zur Unterbringung der Garnison oder eines Theils derselben , je nach dem der Raum es gestattet, benußen. 73 27. Die Leistungen für das Militär, welches in- Ka bestimmen sich nach den Vors -220 scol Abschnitts. fchriften des ersten " 28. Bei den Kafernenwirthschaften vertreten die Ser Fernen einquartiert wird ,
visbehörden ganz die Stelle der Wirthe , und es bleiben jenen die diesfälligen Einrichtungen ,
besonders auch in
Ansehung des Holzes , Lichts , Koch- , Eß- und Trinkge schirrs unter Zuziehung der Compagniechefs überlassen. 29. Die Utenſilien zum gemeinschaftlichen Gebrauch der Kasernen - Einquartierung 26. find in der Beilage , D.
get exter
verzeichnet. 30.
Unverheirathete
und
verheirathete
Soldaten 19 1.94
für ein Infanterie- Regiment, 2 Rthlr. monatlich für ein Batail Ion, wenn es vom Regiment abgesondert garnisonirt, 2 Rthlr. für einKavallerie-Regiment vergütigt ; einzelne Escadrons oder Compag= nien haben darauf keinen Anspruch. Min. des Inn, den 2. Febr. 1814.
291
Regulativ vom 17. März 1810.
müssen in den Kasernen ganz von einander abgesondert werden. " var 31. Die zu 29. erwähnte Nachweiſung giebt zugleich eine Uebersicht von den Utensilien und Einrichtungen bes sonderer Stallgebäude. AUT
IV.
Wegen des Quartier- und Stallfervis 32. Da der bis
ses , auch anderer Vergütungen .
herige Quartier- und Stallservis überall nicht mit den Wohnungsmiethen
und Holzpreifen in einem
richtigen
so sollen die in der Anlage A. (S. 1.)) mit Unterscheidung der Infanterie und Kavallerie für is 4
Verhältniß steht ,
a) große Städte, b) mittlere und kleine Städte 3 4.1
aufgeführten Säße allgemein eintreten .
In den 6 Sommermonaten April bis September incl. wird ein Viertel des angenommenen Servisbetrags inne behalten, und dieses ist, damit die Heizungskosten gez deckt werden, auf die 6 Wintermonate Oktober bis März .9. incl. gleichmäßig zu vertheilen. *) 33. Die Vergütungen , welche den Garnisonstädten für Lazarethe, Wachen und andere Garnison - Einrichtun gen gewährt werden, sind in den Beilagen A. B. und C.. (§§. 1. 24. und 25.) angegeben. 34. Auf die bauliche Unterhaltung
der
Kafernen
und die Befriedigung aller Bedürfniſſe in denselben wird der Servis gerechnet. 35.
Sollten die bestimmten Säße des Servises und $ 122 .
*) Der Servisabzug für die Monate April bis Ende Septem= bers bei der Kavallerie und demjenigen Militär, welches laut Etats Pferde halten muß, wird nicht von dem ganzen Betrage des Quar tiergeldes, sondern nur nach Abzuge des Stallservises, von dem bleibenden Quanto abgezogen. Circular Verfüg. d. Min . d. Inn. v. 19. Oft. 1810. 19 *
292
Servis und Einquartterung.
der andern Vergütungen für einzelne Garnisonstädte nicht zureichend sein : so haben die Kommunen derselben die er forderlichen Zuschüsse in sich aufzubringen , welches auch mit den Zulagen, die etwa nach den Festſegungen zu 17. und 19. gegeben werden, geschehen muß. V. Ueber die Mittel zur Bestreitung Ausgaben.
der
36. Nach den im Vorstehenden enthalte
nen Festsegungen soll der Geldbedarf sofort ausgemittelt und auf fåmmtliche Provinzen nach Maßgabe des im Jahr 1805. bis 1806. aufgebrachten Servisbetrages res partirt werden.
Eben so geschieht die Vertheilung der -
Provinzialquoten auf die Städte, welche so lange ,
bis
im Ganzen eine anderweitige Abgaben-Regulirung eintre ten kann, das Servisbedürfniß allein befriedigen müſſen. 37.
Den Städten bleibt es überlassen , jede für sich
• das Weitere wegen Aufbringung ihres Beitrages zu re
guliren.
Dazu können , nach den Beschlüssen der Stadt
verordneten - Versammlungen , die bisherigen Servisanla gen benugt oder andere Vertheilungs - Grundsäge ange nommen werden. 38.
Von den
Städten wird der
ausgeschriebene
Servisbetrag in monatlichen Raten pränumerando
an
die Provinzial-Serviskassen abgeführt und die Regierun gen überweisen aus diesen den bequartierten Städten, auf den Grund vollständiger Bedarfs-Berechnungen oder Etats, die zu ihren Ausgaben erforderlichen Summen.
39.
Aus den
Ueberschüssen
derjenigen Provinzen,
welche , wegen ihrer im Vergleich zu andern Provinzen minder beträchtlichen Militärbesaßung , nicht des ganzen einkommenden Servisbetrags bedürfen , werden den ſtår fer belegten Provinzen ,
die mit ihrer Serviseinnahme
nicht ausreichen , das Deficit deckende Zuschüsse gewährt. Darüber hat das Ministerium des Innern zu disponis ren ,
und diese Behörde wird auch jährlich einen Rech
#
Regulativ vom 17. März 1810,
293
nungsabschluß von der Haupt - Serviskaffe , mit Bemer kung der gegenseitigen Provinzial-Uebertragungen, öffent lich bekannt machen laſſen. 40. Sollten im Ganzen von
der Serviseinnahme
durch Ersparungen bei den Ausgaben Beſtånde verblei ben : ſo werden den Contribuenten Freimonate bewilligt werden . #MO
Ueber
VI.
die Verwaltung
und Einquartierungswesens. tung des Servis
des Servis
Zur Verwal und Einquartierungswesens AN wird in 41.
jeder bequartierten Stadt eine zusammengefeßte Ma gistrats- und Bürger-Deputation angeordnet. » i 42.
Diese soll bestehen:
a) in großen Städten aus 2 Magistrats - Mitgliedern und 6. bis 10. Bürger-Deputirten ; b) in mittlern und kleinen Städten aus einem Ma
gistratsmitgliede und 4 bis 6: Bürger- Deputirten. 43.
Derselben werden für das Detail der Ausfüh
rung, je nach dem die Magiftråte und Stadtverordneten Versammlungen es angemeſſen finden , die Bezirksvorſte= her oder besondere Servisverordnete zugeordnet. In Ansehung der Wahl und Bestätigung von Ser visverordneten ist eben so zu verfahren, wie bei den Be zirksvorstehern (§. 163. der Städteordnung ). 44.
Das äußere Verhältniß der Deputationen für
das Servis
und Einquartierungswesen ist dem der an
dern Magistrats- und Bürger-Deputationen überall gleich. Sie sollen jedoch rücksichtlich der Verwaltung des Ser= visfonds ,
so weit solcher ihnen von den Regierungen
überwiesen wird , also nicht von extraordinären Zuschüs fen der Stadtgemeine die Rede ist, mit den Regierungs Militär- Deputationen in unmittelbarer Verbindung ste hen ,
dieſen monatlich. Rechenschaften und Liquidationen
Servis und Einquartierung.?
294
einreichen und von denselben die darauf, Bezug13 habenden Ordres und Anweisungen unmittelbar empfangen. Ezut 45. Uebrigens haben die Deputationen :: für das Servisa und Einquartierungswesen : bei ihrer Geschäfts führung, die allgemeinen Bestimmungen der Städteords nung und dieſes- Regulativs : genau zu befolgen.0 :: 46.
In den nicht bequartierten Städten
d
darf die
Einrichtung einer eigenen Servis - Deputation : nicht ein treten.
Die Magistrate, welche auch für den Fallɛun
erwarteter Bequartierungen fortwährend vollſtändiges und richtige Quartierrollen 3 zu führen gehalten, find , beſorgen daselbst die Einhebung des Servises und deſſen Abliefes rung an die Provinzial- Serviskaſſe,
stain
VII. Weber das Verhältniß des Militärgain auf die Verwaltung des Servis3
Beziehung
und Einquartierungswesen 8.
47.
Das Militär
hat keine Theilnahme an der Verwaltung des Servis und Einquartierungswesens und am wenigsten darf ir gend
eine « Militärbehörde neue Einquartierungen
Umquartierungen ſelbſt anordnen.
oder
Bloße Personenver
tauſchungen aus Quartieren , welche die Servisdeputas tion 扩 angewiesen hat , können die Compagniechefs einsei tig vornehmen, ſie haben jedoch in jedem einzelnen Fälle gleichzeitig der Servisdeputation des Orts davon Kennt niß zu geben. 48.
Jede Garnison soll einen Repräsentanten aus
ihrer Mitte haben ,
der von dem Garnisonchef ernannt
wird , und , ohne besondere Remuneration, die Garnison in allen Servis- und Einquartierungs - Angelegenheiten bei der Deputation durch persönliche Rücksprache mit dem bei derselben vorsigenden Magistrats - Mitgliede vertritt. Beide müssen wöchentlich an einem ,
ein für allemal zu
verabredenden Tage in Konferenz treten und bei beson
Regulativ vom 17. März 1810.
$295
4 ders wichtigen oder dringenden Vorfällen auch außerdem zuſammen kommen.
.92 1981
Au7 49%) Bu ihrer gemeinschaftlichen Beyathung gehören : griją)udie::Anordnungen , welche die Abtheilung der Com pagniez und Escadron-Reviere betreffen;
odnojo4
b) alle Beschwerdefachen zwischen Militärperſonen und Slugs Bürgern, die das Servis- und Einquartierungswe
Reme
fen angehen.
solv Wenn ſies in einzelnen Fällen verschiedener Meinung • Mlad , so wird der Gegenſtand zur weiteren Behandlung von dem Garnison-Repräsentanten an den Chef der Gar f mison, rudd. Seitens der : Servisdeputation an den Ma •gistrat, sodër, falls eine befondere Polizeibehörde am Orte ist, an dieſe ;
von denselben aber , bei entſtehender Ver
einigung, an ihre vorgefeßten Behörden gebracht, welche, y wofern auch sie verschiedener Meinung sind, ***die Entschei dung des Ministeriums des Innern und des allgemeinen *KriegessDepartements zu extrahiren haben. Einstweilige Anordnungen, die erforderlich sind, muß rücksichtlich des Militärs der Garniſon- Repråſentant auf Berlangen der Servisdeputation® veranlaſſen,
und dieſe
rücksichtlich der Bürger auf des ersteren Antrag einlei ten. Jeder - der Garnison-Repräsentanf und das vor
figende : Mitglied der Deputation Folgen etwaniger
ist für nachtheilige
Vernachlässigungen ( darunter verants
wortlich. VIII.
Im Allgemeinen.
50. Die Servis - Ein
richtungen & einzelner Städte ceſſiren ganz , und es treten diejenigen Städte, welche bisher isolirt waren, in die alls gemeine Servisſocietåt sämmtlicher Städter 51.
Persönliche Eremtionen werden ferner so we
vig in Ansehung der Einquartierung als der Servisab gabe berücksichtigt ; vielmehr kommen die diesfälligen Be Sundo ?!
100
ĥ
296
Servis und Einquartierung.
stimmungen der Städteordnung uneingeschränkt in An 1 • HISSNING102 wendung . #12552.
Den Feldmarschällen , welche 'in Aktivität sind,
fo-wie auch den wirklichen General- Gouverneurs müſſen beſondere, anständig meublirte, Häuser zur Wohnung an Die * Miethen und sämmtliche…› Koſten gewiesen werden . der Einrichtungen erfolgen aus den gesammten Servis 40 #ot Einkünften. *) 53. Kommandirte Offiziere und alle Militärperſo nen erhalten in ihrer Garnison , wenn die Dauer der Abwesenheit aus derselben unbestimmt ist, oder nicht den } Zeitraum von vier. Monaten übersteigt, Naturalquartier øder Servis, **) und es muß ihnen an dèm Orte, wo¡ſſe 63300 sisted at% pojold ma fi +$278 3 pasionad GRE *) a) Die General-Feldmarschälle und General - Gouverneurs sollen erhalten : in den 6 Wintermonaten mit Einschluß der Küchen- 22 puna As Klaftern feuerung Brennholz, als das Doppelte des böchsten Sakes; 7... außerdem aber auf 6 Sommermonate zur Küchens z 12 si feuerung noch besonders überhaupt 60 Klaftern " , **** Brennholz jährlich. Sh b) Der Servisfond hat keine Verbindlichkeit, die Lichte zu
dem Gouvernements Bureau zu liefern. partement vom 21. Okt. 1810.
Militär - Oekonomie - De
c) Jeder Inhaber einer Dienstwohnung trägt die Ausgabe des Reinigens der Schornsteine. Verfüg. d . Minist. d . Inn. vom 11. Juli 1810; 19. Juni 1811. ******) Dieſe Bestimmung hat nicht den Zweck, den kommandirten Offizieren einen Vortheil auf Koften des Servisfonds zuzuwenden, sondern sie nur auf den Fall , wenn sie nach ihrem Abgange aus der Garnison noch Miethzins für ihr Quartier zahlen müßten, schadlos zu halten. Die zur hiesigen ,Kriegsschule kommandirten Offiziere werden als zur hiesigen Garnison gehdrig beträchtet, und flehen hinsichtlich ihrer Servisberechtigung in gleicher 'Kategorie. Und da ferner ihr Kommando zur Kriegsschule nicht unbeſtimmt
297
Regulativ vom 17. März 1810.
ſich auf Kommando befinden, Naturalquartier, jedoch bei zwei und mehreren Stuben nur die Hälfte
des vor
schriftsmäßigen Gelaſſes nebst den beſtimmten Quartier Bedürfnissen gewährt werden. *)
Die Vergütung dafür
erfolgt extraordinår âus der Provinzial- Serviskaſſe. , il) *
) 54.
Wenn einzelne Militärperſonen 'Dienſtwohnung
erhaltens foɑ wird der vierte Theil des Serviſes auf die Quartier-Bedürfniſſe vergütet , ein Viertel deſſelben nach den nåhern Bestimmungen im §. 32. zum Holzankauf und der Rest, $ also die Hälfte vom ganzen
verwendet ,
Betrage, zur Bestreitung der Ausgaben für die bauliche Unterhaltung des Gebäudeß in Anspruch genommen. *
55,
Zur Ausgleichung
der Einquartierungslaſt in
den Garnisonstädten soll, von : 6 zu 6 Monaten Umquar tierung der ganzen Garniſon eines Theils derselben , je nach dem -- es für den Zweck erforderlich ist, Statt finden. Die Deputation für das Servis - und Einquartierungs wesen am Ort hat den Antrag deshalb ,
und die Aus
führung wird zwiſchen derselben . und dem Rèpråſentan ten der Garnison unter Zustimmung des Garnisonchefs verabredet. Diese darf nicht versagt werden, wenn auch durch die Umquartierung ein einzelnes Bataillon von dem Regiments-Quartier-Revier entfernt wird. • 56. Für die Garnisonen in den Festungen, die von den Städten abgesondert liegen , wird der Betrag des $ Servises und der andern Vergütungen für Garniſon
ist, und långer als vier Monate dauert, sie auch ihre Anherokunft voraussehen können, so werden sie nur selten in dem Falle sein, ihr Quartier in der Garnison nicht zur gehörigen Zeit kündigen zu können. Kriegsmin. den 23. Juli 1820. *) Dagegen soll für sie der volle Servis nebst Zuschuß liqui dirt und aus dem Servisfonds vergütet werden. Min. des Inn. u. des Krieges, den 28 , Sept. 1823.
298
Servis und Einquartierung-2
Bedürfnisse der dritten Diviſioa:: des allgemeinen Kriegs Departements zur Disposition gestellt, welche das Weiz tere zu besorgen * hat. and ging öskun I.
melkämielizeĵ
224573. Diesauf halbem Sold ſtehenden Offiziëre und Unterstabs-Offizianten haben, von Oſtern ‹d. In ab, keinen Anspruch auf Naturalquartier, sſondern nursin.so fern Sie sich an einem ihnen von dem General- Gouverneur, der Provinz angewiesenen Wohnorte aufhalten / ¿den › Servis mach den alten Säßen . zu fördern. A wwL : #1 17 ****58meFw Ansehung derjenigen Offiziere, welche ohne feste Dienstanstellung ganzes Traktament beziehen, findet die in dem vorſtehenden # §. 457. wegen des Naturalquar tiers Jenthaltene. Festschung gleichfalls Anwendung. Der Servis ist denselben aber nach den jest bestimmten Säßen von dem nächſtuntern Grade ihres Ranges zu gewähren. *) 『 59. Bei • Garnisonveränderungen auf unbestimmte Zeit oder wenn beim Ausbruche eines Krieges das Mi kitår ins Feld rückt , der
muß den zurückbleibenden:Frauen
Offiziere vom Stabscapitain und Stabärittmeiſter
{gbwärts, den Unterftabs - Offizianten und allen wirklichen Militärperſonen ,
bis zum Regimentsſchreiber › mit. Ein
¡fchluß: deſſelben , die Hälfte des für den Mann in Fries 87
*) Die Inaktiven Offiziere, welche sich in đèn, von den Gene Fal-Gouverneurs thuen angewiesenen Städten, aufhalten, und das selbst Brot und Servis empfangen , erhalten freies Brennholz in natura aus den Königlichen Forsten und zwar : der Gouverneur oder Commandeur 8 Klaft.\ 7 = Obrift halbhartes, halb wei - Obristlieutenant und Major# 2-6 = Premier-Capitain 5 ches pro Klafter 4 1 Mthlr. 4 Gr. - Stabs- Capitain - Lieutenant 22/2 Unterftab Verfüg. des Min. des Jun, vom 3. Febr. 1810.
Regulativ vom 17. Mär
299
1810.
12 denszeiten bestimmten Servises fortgezahlt werden.
Die
Familien der Unteroffiziere, und : Soldaten) und dert übri= gén mit denselben in gleichem Range stehenden Militär perſonen behalten , bis zur nächsten Miethzeit Natural ར Quartier, wofern die Männer es gehabt haben ; weiter hin aber bleibt ihnen der 11 beſtimmte Frauen- und Kin derservis. Außerdem ist M in den Garnisonstädten der zur Aufbewahrung zurückbleibender Königlicher Montirungss stücke, Registraturen und anderer Effekten des Militärs erforderliche Gelaß anzuweisen , und nach Maßgabe des Betrags der Ausgaben für alle diese Bedürfniſſe beſtimmt sich in Kriegszeiten : die : Summe des von den Städtén aufzubringenden Serviſes.us. 494 motor Dies hier angeordnete Einrichtung , welche sich jedoch auf die Familien der schon vor dem 15 JanuarƐ d. F. verheirathet geweſenen Militärperſonen beschränkt, dauert in vorkommenden Fällen so lange fort, bis die gewöhns lichen oder Friedens- Garnisonen bezogen werden. 60.
Asid
Die auf ihre Lebenszeit angestellten bisherigen
Servisoffizianten werden penſionirt. die in Ansehung der bei Einführung
Es, kommen dabei der
verbesserten
Verfassung des ſtädtiſchen Gemeinwesens ausgeschiedenen Magistratspersonen bestimmten dung ,
Grundsäge in
Anwens
und die. Pensionen erfolgen aus der Provinzial
Serviskasse, Nach diesem Regulativ ,
wodurch die bestehenden
Servisreglements aufgehoben werden ,
ist vom 1. April
d. F. überall zu verfahren, und Se. Königliche Majeſtåt befehlen dem Ministerium des Innern, so wie auch dem allgemeinen Kriegsdepartement, das Nöthige deshalb ohne Anstand. zu verfügen.
Berlin, den 17. März 1810.
(300
Serviszahlung nach dem
Nähere Beſtimmungen wegen der Serviszahlung und anderer Vergütung. ¡ 1.
Den: Servis der Kavallerie erhalten :
die
Generalität, die Offiziere der Königlichen Suite, der Ges neralstab, die Adjutanten der Generalitåt, Diviſionen und Brigaden ,
die Kavallerie ,
die reitende Artillerie ,
Corps Feldjåger , auch die Offizière von der Armée ,
das in
so fern sie aus einem dieſer Verhältniſſe zu Offizieren der soncadal Armee ernannt worden . 32. Den Servis der Infanterie erhalten : : die Infanterie, Fußartillerie , Mineurs, Garniſon- und¶ Ju validen-Compagnien, das Corps de Genie , die Festungs Gouverneurs , Kommandanten und die übrigen Offizière und die Offizianten der Festungen,
ferner die Offiziere
gon' der ·Armee aus der Infanterie, die Offiziere bei den Trains und das übrige Gefolge bei der Armee. 4 s . 23. In dem Regimente erfolgt der Servis allemal nur nach der etatsmäßigen Charge in demſelben ,
und
die beſtimmten Såße gelten auch für die Offiziere, welche nicht zu einem Regimente gehören :
wobei ausdrücklich
beſtimmt wird , daß von dieſen einem Oberſten der Ser vis eines Regiments -Commandeurs gewährt werden muß. 4.
Wenn Jemand bei mehreren Posten angestellt ist,
so erhält er den Servis für die höhere Charge allein. 5. In Fällen, = wo die Bequartierung nicht, einen ganzen Monat dauert , werden
103333
tegolates C
8 Tage für Monat, 10. = 1/3 15 2 2 20
&
24
2
/ = % 2
= =
gerechnet und darnach die Wirthe bei der Serviszahlung abgefunden. *) *) Hierzu treten noch die Säße von 4 Tagen für } Monat, 3 H T6 und 6 :=
301
Regulativ vom 17. März 1810.
6.
Bei den Offizieren
und
Unterstabs - Bedienten,
mit Einſchluß der Bataillons - Chirurgen und Bataillons Quartiermeister , pferde in den griffen.
Wenn
ist der Stall - Servis für die Dienst ausgeworfenen Servis - Säßen aber
andere
Dienstpferde halten föllen, C:
mit be
Servis - Berechtigte sich
oder damit versehen werden,
so werden *)
a) für ein Pferd vom Wachmeister abwärts. monatlich
b) für Militärpersonen höhern Ranges
8. od. 6 Gr. 12 9 =
nämlich der höhere Servis in den Städten erſter , der niedrigere in den Städten zweiter und dritter Klaſſe ge währt. 7.
Was die Garnison - Einrichtungen betrifft ,
ſo
find die Vergütungen und Entschädigungen für Lazarethe und Wachen in beſondern Beilagen angegeben , rücksicht lich der übrigen Erfordernisse . aber wird bestimmt,
daß
an Unterhaltungskosten oder Miethe des Gelaſſes,
mit
Einschluß aller Bedürfniſſe jährlich :
Indem nun jede Zwischenberechnung bei einer vorstehend nicht an gegebenen Tagezahl unzulässig ist, vielmehr die , diese Säße über steigenden, Tage nicht zur Vergütung liquidirt werden können, wird es dagegen genehmigt, daß für die einberufenen Landwehr månner , wenn deren Uebung auch nur 14 Tage dauert , der Ser vis gleich der Löhnung , dennoch auf 15 Tage, also einen halben Min. des Inn . und des Krieges , den Monat vergütet werde. 20. Febr. 1824.
*) 1. Sämmtlichen Adjutanten ohne Ausnahme ist der regula tivmäßige Stallservis für das dritte Dienstpferd , außer dem Personalservis, nach der Zahl der Rationen, welche sie beziehen, bewilligt. Kriegsmin,, den 28. März 1820. 2. Allen denjenigen Capitains , welchen nach dem neuen Ra tionsetat Rationen zustehen, soll auch der Stallservis gewährt, werden. Kriegsmin,, den 2. Sept. 1820.
Serviszahlung nach dem
302
a) für ein Pülverbehältniß
nebst dem
10 Rthlr. — Gr. Pulverkaften b) für einen Schuppen zur Unterbrins 4 3 i .. gung des Heergeräthes pro. Wagen, c) für eine Militär- Handwerksstube nebst 2 ordinären Tischen und 8
1.07.036 Rthlr. → Gr.
hölzernen Schemeln die Hälfte davon rechnet ( vergl.
als Holzgeld gez
die Bestimmung zu
32. des Reglements wegen der Zah lungen im Sommer und Winter),
6 a) für eine offene Reitbahn . e) für eine Montirungskammer , die mit 3 34. den nöthigen Vorrichtungen : zum Aufhängen der Montirungsstücke vere
12
92 % ſehen sein muß £) für Proviant- und Fourage-Behält nisse pro Wispel Rocken ·
=
12
Hafer
8
=
Centner Heu .
4=
-
Schock Stroh
፡
g) für
2
Stallgebäude
der
Betrag - des
Servises, nach Maßgabe der Pferde
3
zahl, die darin untergebracht wird. *)
*) In Ansehung der Serviszahlungen an solche Inhaber von . Dienstwohnungen, welchen bet denselben zugleich die nöthige Sta lung überwiesen wird, ist bisher nicht strenge nach dem Regulativ vom 17. März 1810. verfahren und ihnen häufig die Hälfte des: vollen Servises gewährt worden. Nach der Nachweisung A. fönnen aber dergleichen Offiziere auf Stallutensilien keinen Anspruch ma chen, mithin darf auch für deren unterhaltung keine Servisquote gezahlt werden, und es steht ihnen also auch kein Stallservis zu Daher soll künftig allen Offizieren, welche Dienstwohnungen nebst
Regulativ. vom 17. März 1810.
303:
h) Für den Ordonnanzgelaß pro Stube 18 Rthlr. - Gr.` excl. des Holzgeldes, ر welches mit Rücksicht auf die bei den Wachen an= genommenen Säße nach dem wirklichen Bedürfniß' besonders zu liquidiren ist, den Garnisonstädten aus den Provinzial- Serviskaſſen ver gütet werden sollen.
11.2 #
der erforderlichen Stallung inne haben, pur die Hälfte des reinen Personalservises und Zuschusses gezahlt, dagegen die andere Hälfte desselben und der ganze Stallservis nebst Zuschuß an diejenige Kaffe abgeführt werden , welcher die bauliche Instandhaltung der Dienstwohnung obliegt. Kriegsmin, dep 20. Mat 1823 .
Uebersicht des
304
:ZFeld ulage
und den neuern Bestimmungen.
Mobilmachungsg eld .
GFriedens - ehalt
Uebersicht des Offiziersoldes, der Feldzulagen , Mobilmachungsgelder und des Servises für alle Truppengattungen und Chargen der Ar mee, nach dem allgemeinen Servis - Regulativ vom 17. März 1810.
Truppen gattung und Charge n.
Regulative mäßiger Servis in den Städten 2.1. 1 fter Ster
Klaffe monatlich Rthl. | Rthl. | Rthl.|Rthl./Rthl. monatlich
I.
Generale und Brigadiers.
1. Ein kommandirender General en Chef (eigentlich unbestimmt, jedoch in der
6663
266 auch 1250 2000
30
22
30
22
25
18%
25 333 Kommando hat . . 5. Ein Generalmajor als Chef einer Bri 250 150 166% 25 gade . (Divisions- Commandeur.)
184
Regel.) 2. Ein kommandirender General, als Ge neral der Infanterie oder Kavallerie 500 200 216 bis (Corps-Commandeur.) 583
Friedenszulage monatlich 500 Rthlr.
(wovon jedoch alle Kosten für Schreib materialien bestritten werden müssen.): Zulagef. 3 Schreiber à 4 Rtl. 12 Rtl. mon. z Zulage für einen Registrator 25 3. Ein General-Lieutenant als Chef einer 333 Brigade ·
150 166
(Divisions-Commandeur.) Friedenszulage monatlich · • 100 Rtl. 8 Zulage für 2 Schreiber à 4 Rtl. • 10 = Für Schreibmaterialien =
4. Ein General - Lieutenant, wenn er kein
1
Friedenszulage monatlich · • 100 Rtl.
18
Truppen gattung und Chargen.
Mobilmachungsg eld .
Feld Z- ulage
Friedens -Gehalt
Offiziersoldes, der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder c.
305
Regulative mäßiger Servis in den Städten 12.4. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich Rthl. Rihl, Rthl. Rthl.|Rthl.
8 Rtl. Zulage für 2 Schreiber à 4Rtl. · · 10 = Für Schreibmaterialien 6. Ein Generalmajor, wenn er kein Kom màndo hat 250
Ein Brigade - Commandeur als Oberst der Infanterie 208 Friedenszulage monatlich • • 25Rtl.
-
17
12%
75 116 | 17 | 12%
Zulage für einen Schreiber . 4 = 5. : Für Schreibmaterialien 8. Ein Brigade - Commandeur als Oberst der Kavallerie 21675 1163 17
12
Zulagen wie vor, 34 Mtl. *)
II.
Generalstab und Adjutantur. a. Gèneralkab.
(Nach der Kabinetŝordre vom 20. Juni 1817.) 1. Ein Stabsoffizier (Oberft) als Chef des • Generalftabs 216 Bei einer interimistischen Anstellung
75 116
15
11
wird die Feldzulage und das Mobil 1. Im Felde fallch die Berfönlichen Friedenszulagen weg. 2. Alle außer der Linie dienende Generalmajors, welche durch ihr Dienst Verhältniß zu keinem höhern Etat berechtigt find , oder nicht schon einen hös hern Etat bezogen haben , sollen nach der Allerhöchsten Kabinetsordre vom 18. Januar 1814. , den Feldetat eines Brigade , Commandeurs , `und die in einem gleichen Falle fich befindenden General Lieutenants den Etat der Bris gadechefs , lettere jedoch mit Ausnahme des dem Brigadechef zustehenden Res giftraturwagens, erhalten. 3. Für die kommandirenden Generale ist auch in Rücksicht ihrer gehäuften Geschäfte die Anstellung eines fünften Schreibers ( im Felde ) ges stattet. Bestimmung des allgem. Kriegsdepartements vom 23. Juli 1813.
20
. Mobilmachungsgeld
· Gehalt Friedens
Uebersicht des Offlztersoldes,
Truppen gattung and Chargen.
Regulative mäßiger Servis in den Städten 2.1. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl. |Rthl. | Rthl. | Rthl.|Rthl. ZFeld .ulage
306
machungsgeld nur nach der wirkli= chen Charge gezahlt. 2. Ein Stabsoffizier mit dem hohen Ge 158 halte 3. Ein Stabsoffizier mit dem kleinen Ge 108 balte
25
79% 10173
25
54층 10를
7금
5
25
54% 10
7/1/2
60
25
10
30
6
7/2/2 4/2
Ein Oberst hat 6 Rationen . (Ver= gleiche die allgemeinen Bestimmun
薺
gen über Rationen Nr. 3.) 4. Ein Capitain ' oder Rittmeister erster
25
20
25
6
43
25
79% 10
1 / 7/
25
54% 10%
7%
25
54% 10
7/
25
50
10
72/2
wi
•
ˇ
6 Rtl. 7. Ein Seconde -Lieutenant
50
30
220
Klasse · 6. Ein Premier-Lieutenant . 10 ge em tenzula von die Adjutan Außerd
1357
* Klaſſe 5. Ein Capitain oder Rittmeiſter zweiter
Außerdem die Adjutantenzulage von 6 Rtl.
b. General Adjutantur.
1. Ein Stabsoffizier mit dem höhern Ge halte ohne Unterschied der Waffe' . •Y 158 2. Ein Stabsoffizier mit dem niedern Ge 108 halte 3. Ein Capitain oder Rittmeister erster 75 Klasse 4. Ein Capitain oder Rittmeister zweiter 60 • Klaffe
Mobilmachungsg . eld
Gehalt Friedens
18 tel
Thro
wag Truppengattung
und
Chargen. all
5. Ein Premier-Lieutenant . 6. Ein Seconde-Lieutenant*)
1
19
ZFeld - ulage
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises.
307
Regulative mäßiger Servis in den Städten 2.1. 1fter 3ter Klasse monatlich monatlich Rthl. Rthl. Rthl. Rthl. Rthl.
36
6
36
6
4/2
26
6
26
6
4
*) 1. Die Subaltern-Offiziere der Adjutantur erhalten , wie bisher, den Kavallerie-Gehalt ihrer Charge mit 6 Rtl. Zulage monatlich und die Mobils machungsgelder gleich dem Friedensgehalt incl. der Zulage. 2. Alle nicht regimentirten Stabsoffiziere haben keinen Anspruch auf den für die regimentirten übercompletten Stabsofiziere festgefeßten Gehalt von 1500 Rtl, bei der Infanterie und 1600 Rtl. bei der Kavallerie, sondern behalten den niedern Traktamentsfag von 1200 Rtl. bei der Infanterie und 1300 Rtl. bei der Kavallerie , auch beziehen die nicht regimentirten wirks lichen Capitains oder Rittmeister den Gehalt von resp. 600 Rtl. und 720 Rtl. jährlich. Verfüg. d. 4. Depart. im Kön. Kriegesmin. vom 29. April 1815. 3. Laut Allerhöchfter Kabinetsordre vom 20. Juni 1817. find bestimmt A. für den Generalstab a) 8 Stabsoffiziere als Chefs des Generalstabes mit dem Regiments Commans deurs S Gehalte von 2600 Rtl. jährlich, b) 8 Stabsoffisiere mit dem Gehalte von 1900 Rtl. fährlich, c) 9 Stabsoffiziere mit dem Gehalte von 1300 Rtl. jährlich, d) 14 Capitains mit dem Gehalte erster Klasse von 900 Rtl. jährlich, e) 14 Capitains mit dem Gehalte der Rittmeister zweiter Klasse von 720 Rtl. jährlich. Die 8 Gehälter ad à follen von den 8 Chefs des Generalstabes bei den General Kommando's 'mit Einschluß des Gardes und Grenadiercorps, im: gleichen von 2 Stabsoffizieren des großen Generalstabes in Berlin , jedesmal die ältesten unter ihnen erhalten, die übrigen müssen sich , bis zu entstehens dem Abgange , mit 1900 Rtl. und 1300 Rtl. begnügen. Den der ersten Hälfte der Stabsoffisiere sugestandenen Gehalt von 1900 Ril, bekommen die darin begriffenen Offiziere , fie mögen Oberstlieutenants oder Majore sein. Sind mehr als 8 Oberflieutenants im Generalstabe, so können die mehreren tur auf den Gehalt der zunächst folgenden niedern Klaffe von 1300 Rtl. An fruch machen. - Diese Einschränkung findet auf die 9 jüngern Stabsoffi: aire und 14 ältesten Capitains Statt. Den Capitains, welche die etatss 20 *
pengattung Truppe und
Chargen.
Moðilmachungsg eld .
Regulativ mäßiger Servis in den Städten 2.4. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich Rthl. | Rthl.|Rthl.|Rthl.|Rthl.
/ III. Infanterie. a. Erstes Garde - Regiment.
1. Ein Regiments-Commandeur Tischgelder monatlich 40 Rtl. 5 3 Kleidergelder
Zukage , Feld
Uebersicht des Offiziersoldes,
Gehalt Friedens
308
1
216
25 108
14
10%
mäßige Anzahl der 28 überschreiten , ift der Gehalt der den Regimentern aggregirten Rittmeister von 40 Rtl, 'und 6 Rtl. Zulage monatlich beſtimmit. 4. Wenn General » Stabs - Offiziere in befondern Aufträgen reisen , foll ein General-Quartierneiſter - Lieutenant 60 Rtl. und 1 Adjoint als Lieutenant 50 Rtl. monatlich nach Verschiedenheit der Charge, die jeder befleidet, ers 1 halten. 5. Wenn Offiziere aus dem ersten Garde - Regiment und dem Regiment Garde du Corps in den Generalstab oder in die Adjutantur verfeßt werden, so behalten sie den Gehalt und die Emolumente ihrer zuleht in der Garde bekleideten Charge, bis ihr Einkommen in dem leßtern Verhältniß daß in der Garde bezogene übersteigt , wo alsdann die Tafelgelder und andere Emolus mente wegfallen. Allerhöchste Kabin. Ordre vom 6. Mai 1816. 6. B. Für die Adjutantur ſind normalmäßig beſtimmt : a) bei einem General - Kommando, 1 Stabsoffizier, 1 Capitain , 2 Sieuten., b) bei einem Brigadechef, 1 Capitain , 1 Lieutenant, c) bei einem Landwehr - Inspecteur , 1 Capitain , 1 Lieutenant, d) bei dem Chef der Artillerie , 1 Stabsoffizier, 1 Capitain , 1 Lieutenant, e) bei einem Chef einer ArtilleriesBrigade , 1 Capitain , 1 Lieutenant, F) bei dem Chef des Ingenieurcorps , 1 Stabsoffizier , 1 Capit,, 1 Lieuten. kre g) bei einem Ober- Brigadier des Ingenieurcorps, 1 Capitain , 1 Lieuten. — und demnächst an Gehältern : 1 • für 5 Stabsoffiziere jedem 1900 Rtl. ohne Unterschied der Waffe, 1 5 Stabsoffiziere jedem 1300 1 900 ૐ 31 Capitains , jedem zweiter Klaffe, jedem 720 • jährlich, ". $ 52 Alle übrigen Capitains erhalten 480 Rtl. jährlich und 6 Rtl. monatliche 3 lage. Die Subaltern - Ofisiere der Adjutantur erhalten wie bisher den s
Mobilmachungsg eld .
Gehalt Friedens
Truppen gattung
ZFeld -ulage
- der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises. 309
und
Chargen.
Regulativ mäßiger Servis in den Städten 12.11. 1fter 3ter
Klaffe monatlich |Rthl.|Rthl. |Rthl.|Rthl.|Rthl. monatlich
2. Ein Stabsoffizier als Bataillons-Com mandeur 158 Rtl. 40 Tischgelder • 5 4 Kleidergelder :
25
79%
9
6
108
25
54%
8
6
60
25
50
86
(Ein Stabsoffizier , der nicht Batail lons-Commandeur ist, hat eine Ra tion weniger, also 2 Rationen im Frieden, und 3 Rationen im Felde, sonst wie vor.) 3. Ein Capitain erster Klaſſe 20 Rtl. Tischgelder .. 5 B Kleidergelder · 4. Ein Capitain zweiter Klasse • ·
20 Rtl. Tischgelder . 5 = Kleidergelder 5. Ein Premier-Lieutenant erster Klasse
5 8 30 30 3% | 29 | 1 | 2 | 3 |
vallerie Etat ihrer Charge mit 6 Rtl. Zutage monatlich. Den Regiments, Commandeur - Gehalt von 2600 Rtk. kann kein Adjutant , felbst wenn er Oberst ist, ohne den Allerhöchften ausdrücklichen Befehl erhalten. Die außers ordentlich bewilligten Adjutanten der Königlichen Prinzen , der Generale 2c., werden in Rücksicht auf die Anzahl nicht normalmäßig beſtimmt, sondern als ertraordinär angestellte Offiziere der Adjutantur betrachtet, und rücken in die obigen Gehalts- Säße der Adjutantur nach ihrer Anciennetät. 7. Dienstleistende General , Stabs-Offisiere und Adjutanten. Diese erhals " ten den Etat ihrer Waffe und Charge, in der sie stehen , und die Rationen Die Subaltern - Offiziere erhalten außerdem nach dem Etat der Adjutantur. toch 6 Rtl. Adjutanten › Zulage, die sich zwar nur aufwärts bis zum Capis tan und Rittmeister excl. extendirt ; jedoch auch denjenigen Capitains oder Ritmeistern , welche als überzählig den Gehalt von ref. 30 und 49 Rtl. haben , zustehet.
Tr
. Mobilmachungsgeld
Gehalt Friedens
-Zulage Feld
Uebersicht des Offizlersoldes,
310 . 1
Regulative mäßiger Servis in den Städten u. 1fter 12. 3ter
ppen gat ‡ ung
und Chargen.
Klaffe monatlich |Rthl.| Rthl. |Rthl.|| Rthl.|Rthl. monatlich
20
8
20
5
26
8
26
5/2 4/ 4
30
8
20
20
∞ ∞
12 Rt . Tischgelder 5 . =. Kleidergelder 6. Ein Premier-Lieutenant zweiter Klasse Tisch- und Kleidergelder wie vor. 7. Ein Regiments- oder Bataillons-Adju • tant (als Seconde-Lieutenant)
3
8
20
53% 5 3
50
8
50
8
6
15 11. Ein Compagnie- Chirurgus . (Versicht ein Compagnie - Chirurgus den Dienst eines Bataillons -= Chi
8
13
1
| Tisch- und Kleidergelder wie vor. 8. Ein Rechnungsführer , wenn derselbe ein Seconde-Lieutenant ist, incl. 10 Rtl. mane mala mla
Zulage 9. Ein Seconde-Lieutenant Tisch- und Kleidergelder ad 8. u. 9. wie vor. 10. Ein Regiments-Chirurgus Tischgeld 12 Rtl.
rurgus, so erhält derselbe 4 Rtl. Zulage,
also 20 Rtl. wie ein Ba
taillons - Chirurgus der Linientrup pen.) *)
*) 1. Diejenigen Offiziere, welche bisher einen höheren Gehalt, ` als den hier ausgeworfenen , bezogen haben , behalten denselben , und der Mehrs betrag wird ertraordinär líquidirt. 2. Mittelst Allerhöchster Kabinetsordre vom 27. Oktober 1817. ist bes ftimmt worden, daß bei dem ersten Garde Regiment ein Capitkins - Gehat erster Klasse für einen siebenten Premier Capitain gezahlt werde. Notificaps rium des fünften Departements vom 6. November 1817.
Mobilmachungsgeld .
:Gehalt Friedens
Truppen gattung und Chargen.
Feld Z-ulage
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises. 311 Regulativs mäßiger Gervis in den Städten 12. 11. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl. Rthl. |Rthl. |Rehl. [Rthl.
25 104% 9
6%
25
64
allbus
b. Garde , Jäger - Bataillon. 1. Ein Commandeur und Inspecteur der 1 208 Jäger- und Schüßenbataillone Als Inspecteur, den Servis eines Re giments-Commandeurs von 14 Rtl.
}
außerdem ftatt 3 Rationen 6 Ration. u. Zulagef.1 Schreiber 4Rtl. monatl. = fürSchreibmaterialien10 = Alle übrigen Chargen wie bei der Linie. c. Garde Schüßen -Bataillon. Schlesisches Schüßen - Bataillon. Ostpreußisches Jäger - Bataillon, 1.50 • 1. Ein Commandeur Alle übrigen Chargen wie bei der Linie.
75
9
Die Compagnie-Chirurgen des Gar de-Jäger- und des Ostpreußischen Jäger-Bataillons haben noch alle 2 Jahre 15 Rtl. 16 Gr. 3 Pf. Klei=
d.
dergelder. Offisiere der übrigen Linien-Infanterie, incl. des zweiten Garde - Regiments.
208 1. Ein Regiments-Commandeur 2. Ein Stabsoffizier als Bataillons-Com 150 mandeur •
25 104
14
10%
25 25
9
6%
75
3. Die bei dem ersten Garde Regiment aggregirten Offiziere haben auf die Tischgelder keinen Anspruch, wenn ihnen solche nicht besonders von des Königs Majestät bewilligt werden , wogegen ein mit halbem Gehalte beure laubter Offizier auch nur die halben Tischgelder erhalten kann.
Mobilmachungsgeld .
wise Truppen gattung und
Chargen.
ZFeld -ulage
Uebersicht des Offizierſøldes, GFriedens - ehalt
312
Regulativ mäßiger Servis in den Städten #1. 1fter 12. 3ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl.| Rthl. | Rthl.|Rthl. |Rthl.
Ein Stabsoffizier, der nicht Batail lons-Commandeur ist, hat eine Na=
100 50
25 25
25
25
5
17
5
42
50
50
8 8
∞
4. Ein Capitain zweiter Klaſſe ་, • 5. Ein Premier-Lieutenant erster Klasse
66 ml htt
tion weniger, sonst wie vor. 3. Ein Capitain erster Klasse ,
6. Ein Premier-Lieutenant zweiter Klasse 7. Ein Adjutant ( Seconde -Lieutenant ) incl. 6 Rtl, Zulage
334 3%
23
8
23
5
27
8 17 817
5
3
5
3
8
8
10. Ein Regiments-Chirurgus .. .. 11. Ein Bataillons Chirurgus
17 40 20
12. Ein Compagnie-Chirurgus *)
10
T
40 20 -
mleri anlara o mare
8. Ein Rechnungsführer ( Scconde-Lieut.) incl. 10 Mil. Zulage · · 9. Ein Seconde-Lieutenant
17
6
5
3
153
1
* 1) Der Gehalt eines Regiments , Commandeurs iſt unabhängig von feiner Charge, d. h. er genießt den für einen Regiments -Commandeur im Etat ausgeworfenen Sold , ohne Rücksicht , ob er Oberst, Oberfilieutenant, oder Major iß. Es erhält aber nur derjenige Stabsoffisier, welcher von des Köz nigs Majestät ausdrücklich zum wirklichen Commandeur eines Linien-Infanterie Regiments ernannt worden ist, der Gehalt eines solchen von 2500 Rtl. Jähre lich. Derjenige Stabsofizier , welcher bloß interimiſtiſch die Stelle eines Res giments Commandeurs verſieht , hat aber auf den Gehalt eines Commandeurs keinen Anspruch. 2. Der Gehalt der etatsmäßigen Stabsoffiziere von 1800 Rtl. bei der Königssteht des Infanterie bloß Majestät egen regimentirten Stabŝoffizieren zu , 7 welche von Bataillons : Commandeure der Linien - Infanteries Regimenter und der Lan sansdwehr und als etatsmäßige Stabsoffiziere der Liniens Infanteries Regimenter ausdrücklich augestellt worden sind. Wenn daher eine folche Charge vacant wird , so erhält der , welcher die Geschäfte ad interim
Truppen gattung und
Chargent.
el . Mobilmachungsg
:Zulage Feld
- ehalt GFriedens
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises.
313
Regulative mäßiger Servis in den Städten 12. u. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl. |2161, [Rthl.|Rthl.|Rthl. | 21H1. |Rthl,
IV. Kavallerie. 2. Garde du Corps.
1. Ein Regiments Commandeur . 40 Rtl. Tafelgelder . Kleidergelder 2. Ein Stabsoffizier
225
25 112
15
11%
5
167층 25 8372 10 회 7급
versicht , gar kein Recht zum Empfange des Gehaltes, sondern dieser muß als vacant zurückberechnet werden , und der interimiſtiſche Commandeur beziehet bloß den Gehalt seiner Charge. Kabin. Ordre vom 12. April 1815. 3. In den Etats für die Infanterie find für die Capitains , welche wirkliche Compagniechefs find , Rationen ausgeworfen , die jedoch nur dann verabreicht werden können , wenn sich selbige wirklich Pferde halten. Verfü gung des Königl. Kriegesminist. vom 18. April 1816. 4. Bei jedem Infanterie Regiment ist außer dem Regiments - Commans deur nur ein Stabsoffizier angeseht worden, indem diejenigen , welche außer diesem Stabsoffiser angestellt sind , Sr. Majeſtät Allerhöchstem Befehle gemäß, nicht etatsmäßig ſind , ſondern als aggregirt betrachtet werden sollen , daher für selbige das Traktament , welches ihnen speciell bewilligt ist, oder angewies fen werden wird , in der Verpflegungs- Berechnung extraordinär zu liquidiren ist. Allerhöchste Kabin. Ordre vont 3. April 1816. 5. Wenn ein Capitain oder ein Premierlieutenant zu einem Truppen theile versezt wird , wo er nach seiner Anciennetät in die zweite Klaffe zu ſtehen kommen würde , der aber in seinem früheren Verhältnisse bereits den vollen Gehalt dieser Charge erster Klasse bezogen hat, so behält er solchen (deffen Mehrbetrag gegen den Gehalt zweiter Klaffe extraordinär zu berechnen ist) fortwährend , und rückt bei einer Vacanz der ersten Klasse_in_ dieselbe, jedoch nur des Gehalts wegen und ohne Störung der bisherigen Rangordnung, ein , wegegen derjenige, welchem nach seiner Anciennetät die vacant gewordene Stelle eigentlich gehört , sich noch so lange mit dem Gehalte zweiter Klaffé begnügen muß , bis wieder eine Stelle erster Klaſſe vacant wird. 6. Ein etwa zu ernennender übercompletter Stabsoffizier bleibt deffen ungeachtet Compagnies und Escadronchef, und behält das Traktamıent als sols -
Mobilmachungsgel .
Gehalt Friedens
Uebersicht des Offiziersoldes,
Truppen gattung
und Chargen.
Feld Zulage
314
Regulativs mäßiger Servis in den Städten Stee. 1fter 2.1 3ter Klaſſe monatlich monatlich |Rthl.| Rthl. | Rthl. |Rthl.|Rthl.
Tafelgelder und Kleidergelder wie vorher. • 117 3. Ein Rittmeister erster Klaſſe Tafelgelder . 20 Rtl. Kleidergelder 5 =
25
58
10
7
4. Ein Rittmeister zweiter Klasse . . •
60
25
50
10
7
Tafel- und Kleidergelder wie vor. 5. Ein Premier-Lieutenant .
32%
6
32%
6
4/3/2
26
6
26
6.
4/2
33
6
33
6
43/2
24
6
246.
4/1/2
50
6
50
8
15
-
-
13 1
Tafelgelder . 12 Ntl. Kleidergelder 5 = 1. 6. Ein Adjutant (Seconde-Lieutenant) . Tafel- und Kleidergelder wie vor. 7. Ein Rechnungsführer (Seconde - Lieut.) Tafel- und Kleidergelder wie vor. 8. Ein Seconde-Lieutenant . Tafel- und Kle'Sergelder wie vor. • • 9. Ein Regiments-Chirurgus • Tafelgelder 12 Rtl. 10. Ein Escadron-Chirurgus •
6
Kleidergeld 7Rtl. 12 Gr. jährlich. *) cher, wenn nicht ein anderes ausdrücklich bestimmt ist. Bestimmung des Herrn Kriegesministers Excellenz vom 13. Juli 1817. 7. Von den 12 Capitains jeden Infanterie - Regiments follen die 6 äls testen Capitains den Gehalt erster Klasse von 1200 Rt . jährlich, und die 6 jüngsten Capitains den Gehalt zweiter Klasse von 600 Rtl. jährlich beziehen. Von den 12 Premierlieutenants ' bei jedem Regimente sollen die 6 jüngßten nur den Secondelieutenants - Gehalt beziehen, Allerhöchste Kabin. Ordres vom 18. Mär 1815. , 12. April 1815., 29. April 1815. , 2. Juni 1815., und Bestimmung des Herrn Kriegesministers Excellenz vom 15. Juli 1817. *) 1. Diejenigen Offiziere, welche bisher einen höheren Gehalt bezogen haben, behalten denselben und der Mehrbetrag wird extraordikär liquidirt.
Mobilma chungsgel .
Friedens Gehalt
Truppen gattung und
Chargen.
Feld Z-ulage
der Feldzulagen, Mobflmachungsgelder und des Servises.
315
Regulative mäßiger Servis in den Städten 2.11. 1fter 3te r Klaffe monatlich monatlich |Rthl. | Rthl. | Rthl.| Rthl. |Rthl.
b. Offiziere der übrigen Linien - Kavallerie, incl. Garde-Husaren, Dragoner und Ulanen. 1. Ein Regiments -Commandeur · · 216 Stehet demselben dieses Traktament nach seiner Anciennetät noch nicht a
25 108 || 15 | 11%
zu, so beziehet derselbe : monatlich nur . 158
25
79% 15.11 %
Auf den ersteren Gehalt von 216 Rtl. 16 Gr. haben nämlich nur die Commandeure der 3 Garde, Kavallerie - Regimenter , und die 16 ältesten Regiments - Commandeure der Linien * Kavallerie Anspruch. Die desfallsige Uns ciennetät der leßtern wird durch die , über eine jedesmalige Ernennung zum Regiments, Commandeur ergangene , Kabinetsordre fests gestellt, ohne daß hierbei das Stabsoffizier Patent zur Berücksichtigung kommt, und durch das fünfte Departement des Königl. Kriegesministeriums erhält jeder Regiments Commandeur eine besondere Benachrichtis gung, wenn er nach dem vorher Gesagten zur Beziehung des oben gedachten Gehalts von 216 Ntl. 16 Gr. berechtigt wird. 158 2. Ein Stabsoffizier •
25
79층 10층
7금
54% 10
7½
3. Ein Rittmeister erster Klasse als Esca dronchef
108% 25
2. Mittelst Allerhöchster Kabinetŝordre vom 27. Oktober 1817. ist ber stimmt worden, daß bei dem Regiment Garde du Corps ein Rittmeistergehalt erßter Klaſſe für einen fünften Premier Rittmeiſter gezahlt werde. 5. Bei dem Regiment Garde du Corps find überhaupt nur 4 Premiers Lieutenants mit einem Gehalte von 386 Rtl, jährlich etatsmäßig.
Truppen gattung und
Chargen.
nant) incl. 10 Rtl. Zulage 9. Ein Seconde-Lieutenant · 10. Ein Regiments-Chirurgus • 11. Escadron = Chirurgus *)
Mobilma chungsgeld .
60
25
50
10
73
30 20
6
30
6
43
6
20
6
43
26
6
26
6
4/2
6
20
6
6 20 6 50 - -
6
30 20 50 10
2281
6. Ein Premier- Lieutenant zweiter Klasse 7. Ein Adjutant (Secondé-Lieutenant) incl. 6 Rtl. Zulage • · 8. Ein Rechnungsführer (Seconde -Lieute
Regulativs mäßiger Servis in den Städten 2.11. 1fter| 33te r Klaffe monatlich monatlich Rthl. |Rthl. [ Rthl.|Rthl.|Rthl.
where alone to the
4. Ein Rittmeister zweiter Klaſſe . · 5. Ein Premier-Lieutenant erster Klasse
Feld -Zulage
Uebersicht des Offiziersoldes,
Friedens Gehalt
316
1
4322
4/1/2 6.
4/ 1/
1. Der Gehalt der etatsmäßigen Stabsoffiziere von 1900 Ktl. bei der Kavallerie steht bloß denjenigen regimentirten Stabsoffizieren zu, welche von des Königs Majestät als etatsmäßige Stabsoffiziere der Kavallerie - Regi menter - ausdrücklich angestellt worden sind. Wenn daher eine solche Charge vacant wird, so erhält der , welcher die Geschäfte ad interim versicht, ` gar kein Recht zum Empfange des Gehalts, sondern dieser muß als vacant zurücks berechnet werden , und der interimistische Stellvertreter bezieher blos das Trak: tament feiner wirklichen Charge, dergestalt, daß , wenn es ein Escadronchef ift, deſſen Escadron nicht als vacant betrachtet werden kann. Kabinetsordre vom 12. April 1815. , auch Miniſterial » Bestimmung vom 13. Juli 1817. 8. Bei der Kavallerie ist wie ehemals ein Stabsoffizier mit 158 Rtl. 8 Gr. Gehalt ausgeworfen , dagegen aber' beziehen nur to diejenigen Regiments - Com mandeure den in dem Etat für sie angefeßten höheren Gehält, welche dazu nach den bisherigen Festsetzungen, wonach für 32 Kavallerié - Regimenter, excl. der Garden, 16 Commandeurs - Gehalte für die 16 ältesten Commandeure und 16 Stabsoffizier - Gehalte für die 16 jüngsten Commandeure bestehen, berechs tigt find. Allerhöchste Kabinetsordre vom 3. April 1816. 3. Ein etwa zu ernennender übercompletter Stabsoffizier bleibt_deſſen ungeachtet Escadronchef, und behält das Traktament als solcher , wenn nicht Verfügung des Kriegesministeriums, ein auderes ausdrücklich bestimmt wird. vom 15. Juli 1817.
Truppen gattung und Chargen.
. Mobilmachungsgeld
Feld ,Zulage
-Gehalt Friedens
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises .
317
Regulativ, mäßiger Servis in din Städten 2. u. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich Rthl. Rthl . Rthl . Rthl . |Rthl.
V. Artillerie. a. zu Fuß, incl. Garde , Artillerie. 216 1. Ein Stabsoffizier als Brigadier Für Schreibmaterialien monatl. 5Rtl.
14
25 116
10
2. Ein Stabsoffizier als Abtheilungs-Com 54% 50
26
'8
26.
9
6%
8 5 5 5
.6
5
42
ܗ
79%
25 25 S 8 8
an Al met alone
25
108 60 28 22 22
ឌឌ
s. Ein Adjutant (gleichviel, ob er Brigade • oder Abtheilungs- Adjutant ist) 9. Ein Feuerwerks -Lieutenant, wenn er
158
88
mandeur · 3. Ein Capitain erster Klasse 4. Ein Capitain zweiter Klasse 5. Ein Premier-Lieutenânt erster Klaſſe 6. Ein Premier-Lieutenant zweiter Klaſſe · 7. Ein Seconde-Licutenant
3/4 3
Seconde-Lieutenant, oder Premier-Lieu tenant zweiter Klaſſe, ist . .
25 |
8 + | 25 | .5 | 3
4. Bei einem jeden Kavallerië- Regimente erhalten die 2 ältesten Ritts meister den Gehalt erster Klaſſe von 1300 Rtl. jährlich , die 2 jüngsten Ritts meister dagegen den Gehalt zweiter Klasse von 720 Rtl, jährlich. Von den 4 Premierlieutenants bei jedem Kayalleries Regimente beziehen nur die 2 ältesten das volle Premierlieutenants -Traktament von 360 Rtl. jährlich , als für so viel daselbe in den Etats ausgeworfen worden. Alle übrigen Premierlieutenants erhalten nur den Secondelieutenants - Gehalt. Wenn aber ein Premierlieute nant aus einem Regimente in ein anderes versezt werden sollte, so behält derselbe den bis dahin bezogenen Gehalt unverkürzt, und der Mehrbetrag wird, als zugeschoffen berechnet , zur Ausgabe gebracht. Allerhöchste Kabinetsordres vom 18. März 1815. , 12. April 1815. , 2. Juni 1815. , und die Bestims mung des Herrn Kriegesministers Excellenz vom 13. Juli 1817. 5. Auch findet hier das bereits bei der Infanterie Note 5. Gesagte Amvendung.
Truppen gattung und
Chargen.
Mobilmachungsg elv .
Feld Zulage -
Uebersicht des Offiziersoldes, GFriedens . ehait
318
Regulativ mäßiger Servis in den Städten u. 1fter 12. 3ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl.|Rthl.[Rthl. [Rthl.|Rthl.
Ist der Feuerwerks-Lieutenant ein Pre mier-Lieutenant erster Klasse, so er hält er nur den ihm zustehenden Ge halt seiner Charge. Verfüg. des fünf ten Departements vom 3. Juli 1818. 10. Ein Commandeur einer Handwerks 60
25
50
28
20
285
40
∞ |
Compagnie als Capitain zweiter Klasse 11. Ein Commandeur einer Park -Kolonne (als Premier-Lieutenant) 12. Ein Rechnungsführer bei der Brigade
8
6
3/2
bat 18 Rtl. Zulage zu seinem etatsmå
•
3. Ein Premier-Lieutenant erßter Klaſſe 4. Gin Premier-Lieutenant zweiter Klasse 5. Ein Seconde-Lieutenant *) .
1
108 60 30
840
25 25
8
23 23
8
8
6
-
54% 10 50 10
7/1/2 7
May
1. Ein Capitain erster Klaſſe 2. Ein Capitain zweiter Klaſſe
10
01
13. Ein Regiments -Chirurgus . • 14. Ein Compagnie- Chirurgus ... b. Reitende Artillerie.
. 100
ßigen Gehalt entweder als Premier Lieutenant oder als Seconde-Lieutenant.
30
6
4/1/2
23
6
13/12
23
6
4/1/2
*) 1. Die höheren Chargen der reitenden Artillerie find in Absicht des Gehalts c. mit der Artillerie zu Fuß ganz gleich. 2. Die Rationen für den Feldzug werden immer durch besondere Etats der einzelnen Batterien und Kolonnen bestimmt. 3. Die Artillerie - Offiziere › der Pläße erhalten den Gehalt ihrer Charge und eine Ration. 4. In jeder der 9 Artillerie Brigaden sollen fürs erste nur der Coms pagniechef- Stellen besetzt werden , davon 5 Capitains den Gehalt erster Klaſſe
Truppen gattung
und Chargen.
Mobilmachungsgeld .
:Zulage Feld
-Gehalt Friedens
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises.
319
Regulativs mäßiger Servis in den Städten u. 1fter 12. 3ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl. | Rthl. | Rthl. | Rthl. |Rthl.
VI. Vereinigtes Ingenieur- und Pionnier - Corps.. 1. Ein Ober -Brigadier der Ingenieure, 250 150 166 wenn er Generalmajor ist • ch szulage Rtl. 100 monatli Frieden 1 = Für Schreibmaterialien ! 4 = Für einen Schreiber. • • Wenn er nicht Generalmajor ist, der Kavallerie-Commandeurs-Gehalt u. 6 Rationen. Die Zulagen wie
vor, mit 105 Mtl. 216 2. Ein Brigadier der Festungen er Friedenszulage 25 Rtl., Schreib und Schreibmaterialien-Zulage 5Mtl.
25 108
17
12%
14
10/1/2
monatlich. 3. Ein Brigadier der Pionniere eben so ; erbålt aber eine monatliche Zulage: von 200 Rtl., jedoch nur für die Zeit, daß er die Compagnien berei
und die folgenden 5 den Gehalt zweiter Klasse bekommen , die dritten 5 Coms pagniechef: Stellen aber , imgleichen eine Premierlieutenants Stelle in jeder , Brigade, unbeſegt , und von allen diesen Vacanzen die eine Hälfte bis ins Rach Jahr 1817., die andere bis ins Jahr 1818. , erledigt bleiben soll. dieser Bestimmung haben Se. Majestät die Vertheilung der Artillerie - Offizier: Stellen und der 5 ersten Capitains bestätigt. Uebrigens soll der Gehalt der Stabsoffizier: Stellen vertretenden Capitains von dem Etat der fehlenden Stabsoffisiere entnommen , und nur der Ueberschuß zurückgerechnet werden, das mit die 6 ältesten Capitains jeder Brigade den Gehalt der Capitains erster Klaſſe beziehen können. Kabinetsordre vom 23. Mai 1816.
Truppen gattung
und Chargen.
Mobilma chungsgeld .
Feld :Zulage
Uebersicht des Offiziersoldes,
Gehalt Friedens
320
Regulativ mäßiger Servis in deh Städten 12. 11. 1fter 3te r Klasse monatlich monatlich |Rthl. |Rthl. [Rthl.| Rthl.|Rthl.
set. Allerh. Kabin. Ordre vom 23. Februar 1817. · 4. Ein Stabsoffizier 158
25
799
6%
25
548
6
25 25
54% 50
6 6
Wenn sie Abtheilungs - Co.nmandeure find, so haben sie für jede Abthei= lung auf einen Unteroffizier als Ab theilungsschreiber 9 Rtl.19 Gr.11 %Pf. monatlich. 5. Ein Premier - Cavitain (wenn erf Inge * • nieur de place ift) 108 6. Ein Premier- Capitain ( wenn er das · • nicht ist) . 108
10. Ein Adjutant, das Traktament der Charge und 6 Rtl. Zulage, auch eine Ration und den Adjutantenservis der Infanterie. Wenn die Subaltern - Offiziere zum
Ingenieurdienst im Felde beim Corps find, so haben sie 20 Rtl. , sind Re aber bei einer Pionnier- Compagnie, nur 8 Rtl. Feldzulage. 11. Der Chirurgus wie bei den übrigen Linientruppen. Die Ingenieur-Geographen, haben nach der Allerhöchsten Kabinetsordre vom 15. März 1813. ,
den Etat
eines
30 25
∞
8. Ein Premier Lieutenant erster Klaſſe 9. Ein Seconde -Lieutenant ·
8 8
LO
1
60
lo soloeinitiation
*
7. Ein Capitain zweiter Claſſe
30
5
-33
25
5
3
. Mobilmachungsgeld
1 Truppen gattung 1 und
Chargen.
Subaltern - Offiziers der Kavallerie so wohl an Gelde als an Rationen und Portionen, alſo *). •
ZFeld - ulage
,Gehalt Friedens
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises.
321
Regulativ, mäßiger Servis in den Städten 1fter 12. u. 3ter er|23 Klaffe monatlich monatlich Rthl. Rthl. Rthl. | Rthl.|Rthl.
20
6
20
5
34
- Gouverneurs und VII, Feftungs * Kommandanten. Die Gouverneurs und Kommandanten der Festungen erhalten den Gehalt ze. ih rer Charge;
als Zulagen neben demselben
sind jedoch ausgescht : a) denen in den Festungen Danzig, 'Stet tin, Magdeburg, Erfurt, Köln , jedem jährlich 1200 # Rtl.; b) denen in den Feftungen Glogau, Glak, Koblenz, Wesel, Thorn, Kolberg, Tor gau, Schweidnih, Neiße, Kosel, Min den, Jülich, Sarlouis, Trier, Witten berg, Stralsund, jedem jährl. 600 Rtl.; c) denen in den 1 Festungen Spandau, Pillau, Graudenz, Küstrin, Silberberg
und Memel, jedem jährlich 400 Rtl. wofür sie aber alle Kosten des Schrift wechsels ohne weitere Entschädigung tra Da , wo ein Gouverneur gen müſſen . vorhanden ist, "beziehet dieser die Zulage. *) Was die in den Feßtungen befindlichen Ingenieure betrifft', so ist festges feßt, daß die Brigadiers , ihre Adjutanten und die Ingenieurs de place nicht mehr Rationen bei Armirung der Festung, als im Frieden , erhalten. Für die übrigen Offiziere wird speziell bestimmt , ob sie Rationen bekommen sollen oder nicht. Auszug aus den Verordnungen für die ´Armee , 1810. → 21
Trup
eng at x ung und
Charge n.
Mobilmachungsg . eld
ZFeld :ulage
GFriedens & ehalt
Uebersicht des Offiziersoldes,
322
[Regulativ mäßiger /Servis in den Städten 12. u. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl. |Rthl. [Rthl.|Rthl.|Rthl.
1 Ist ein General neben dem Posten ei nes Kommandanten, auch noch Landwehr Inspecteur, so erhält er nur die höchste der für dieſe Chargén bewilligten Zulagen, aber nie beide zuſammen. In diesem Falle sollen ihm indessen. zur Bestreitung der nöthigen Mehrausga ben noch 300 Rtl. jährlich außerordentlich angewiesen werden. Allerh. Kabin. Ordre vom 20. Jan. 1816. Die Rationen werden ihnen nach den
jedesmaligen Bestimmungen verabreicht. In der Regel erhalten sie: a) wenn sie Generale oder Obersten sind, 4 Rationen ; b) in höherer Charge 6 Rationen ; c) alle übrigen Kommandanten jeder 2 Rationen.
Ein Plazmajor hat 30 Rtl. Gehalt und eine Mation , Ichtere muß besonders bestimmt werden. VIII, Garnison - Bataillone.
Inspecteur (Oberft)
14
208
10
Schreiberzulage . . • 4 Rtl. Schreibmaterialien ⚫ 10 ·
9
6
9
63 %
By
2. Ein Oberft-Lieutenant als Commandeur 125
11
a. Garde - Garnison , Bataillon_erſte Abtheilung. 1. Ein Oberst als Commandeur 150
und Chargen.
Mobilniachungsgeld .
Feld ,Zulage
Truppen gattung
Regulative mäßiger Servis in den Städten u. 1fter 12. 3ter Klaffe monatlich monatlich |RIHL. | RIHt, Rthl. |RIHt. |RIHl. 16 64 33 %
9
54%
I
1 5 5
3
.1 [: FETTE
1
1
F
3
5 5
Blouses
5 11
1
20
9
95
11
11
7. Ein Seconde-Lieutenant der ersten Com • pagnie •
8 8
11
I1
100 • • 50 4. Ein Capitain als Compagniechef . Ist der Compagnicchef ein Stabsoffi 663 tier, so erhält derselbe • 30 GROVED • 5. Ein Premier-Lieutenant 6. Ein Adjutant und Rechnungsführer incl. 30 · • 10 Rtl. Zulage 3. Ein Major als Commandeur
Compagnic- Chirurgus vorhanden.) · • 10. Ein Compagnic- Chirurgus
17
10
-
--
b. Die übrigen Garnison : Bataillone, incl. Gres nadier Garniſon - Bataillone.
150
2. Ein Oberst-Lieutenant als Commandeur 125 3. Ein Major als Commandeur : 100
663
17 20
27
---
(wenn ein solcher die Stelle eines Compagnie-Chirurgus versteht.) 21 *
9 8 8
68
5
3
63/4
6. 6
what abo
7. Ein Adjutant und Rechnungsführer; incl. 10 Rtl. Zulage 8. Ein Secondé-Lieutenant 残り 9. Ein Bataillons-Chirurgus
64
mitve
50 25
1
6. Ein Premier-Lieutenant ::::::
TFT
4. Ein Stabsoffizier als Compagniechef 5. Ein Capitain als Compagniechef . •
-
9 9
1. Ein Commandeur
they myth all
Compagnie 9. Ein Bataillons-Chirurgus (im Fall ein solcher in Stelle eines
11
8. Ein Seconde - Lieutenant der zweiten
1120
B
Friedens -Gehalt
egulati masiger Servis in den Städten 2. ster 3 Staye tonatlich thl.(Real
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Serviſes. 323
54 ***5 3 5
3%
und Chargen.
10. Ein Compagnie-Chirurgus . 1) Die Offiziere der Garde - Garnison Bataillone haben außerdem noch 5Rtl. Kleidergelder monatlich (d. h. die Of fiziere, welche beim ersten Garde-Re
Regulativs mäßiger Servis in den Städten 12. u. 1fter 23ter Klaffe monatlich monatlich Rthl. Rthl. Rthl . Rthl . Rthl. 10
13
1
8
6
5
33 %
I
Truppen gattung
ZFeld :ulage
Uebersicht des Offizierſoldes,
Mobilmachungsg eld .
GFriedens , ehalt
324
giment gestanden haben). 2) Diejenigen Bataillons-Commandeurs, welche bei der neuern Formation (Al lerhöchste Kabinetsordre vom 26. Jan. 1818.) der Garnison-Bataillone über zählig geworden, und den verbliebenen Bataillonen aggregirt find ,
behalten
den ihnen bis dahin zugestandenen Ge halt von resp. 150 Rtl., 125 Rtl. und 100 Rtl.
IX. Invaliden- Compagnien. a. Garde Invaliden : Compagnien. 113
T
1. Ein Compagniechef . 2. Ein Premier- Lieutenant, incl. 2 Rtl
1111
b. Die übrigen Invaliden Compagnien , incl. der Grenadier Invaliden Compagnien.
1. Ein Commandeur ( Chef, wenn er Ca pitain in der Linie gewesen ist, 500 Rtl.,
111
21 Kleidergelder . 3. Ein Seconde - Lieutenant, incl. 2 Rtl. Kleidergelder 19 4. Ein Bataillons- Chirurgus 20 10 5. Ein Compagnie-Chirurgus
5
3
5
% 33 1
1
Truppen gattung und Charge n.
. Mobilmachungsgeld
-Zulage Feld
Gehalt Friedens
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises.
325
Regulativ mäßiger Servis in den Städten 2. น. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich Rthl. Rthl. Rthl. |Rthl.|Rthl.
Major 600 Rtl., Oberſt-Lieutenant 700 Rtl, und Oberst 800 Rtl. jährlich).
17
111
33 19
1 1 1
• 2. Ein Compagniechef . 3. Ein Premier -Lieutenant ? ? 4. Ein Seconde-Lieutenant •
8
6
5
34
5
3
17
12%
14
10%
(Chirurgen wie vor.) X. Landwehrstämme, a. Inspecteure nebst Adjutanten. (Kabinetsordre vom 20. Januar 1816, ) 1. Ein Inspecteur, wenn derselbe General
major ist 250 Zulage monatlich 100 Rtl. 2. Ist der Inspecteur Oberst, so erhält
-
derselbe nur den Gehalt eines Regi= ments Commandeurs % der Infanterie, · alfo Zulage monatlich 75, auch 50 Mtl. Erftere wird gezahlt, wenn der In speeteur mehr als 2-Infanterie- und 2 Kavallerie -Regim., lettere, wenn er nur 2 Inf. u. 2.Kav. Regim. od. darunter kommandirt. ――― Von die fen Zulagen muß jedoch der In fpecteur alle extraordinären Ausga ben bestreiten, und erhält weder Schreiberzulage noch eine besondere Vergütung für Schreibmaterialien. gder Bürcqu-Unkosten. Allerhöchste Kabin. Ordre vom 20. Jan, 1816,
208
Mobilmachungsgeld .
Gehalt Friedens
Uebersicht des Offiziersoldes, Zulage Feld
326
Regulative mäßiger Servis Truppen gattung : • in den Städten und 2.11. 1fter 3ter Chargen. Klaffe monatlich monatlich | Rthl. |Rthl. |Rthl. |Rthl.|Rthl.
3. Ein Inspections-Adjutant als Capitain 60
oder Rittmeister *)
-
-
10
7/1/5
9 8 5
64 6
31 /
5
334
Die Adjutanten der Landwehr-Inspec teure sollen nach der Bestimmung. des vierten Departements vom 8. Febr. und 14. Aug. 1817. aus Dienst rücksicht eine Ration weniger erhal ten , als ihnen nach dem Etat der Adjutantur gegeben werden müßte, und können daher die Capitains u. Rittmeister nur 3 , die Subaltern Offiziere nur 2 Rationen bezichen. Hat der Inspecteur eine große In spection, so erhält derselbe zwei Ad jutanten. Etat pro 1816. , Allerh.
1 vollzogen am 23. März 1816, b. Garde, und Grenadier-Landwehr-Bataillone. 1) Besoldung, die fortwährend gezahlt wird. 氨 Stab. 1. Ein Inspecteur nebst Adjutanten ( wie vor, s. X. a.)
25 •
17
-
-
T F F
4. Ein Premier-Lieutenant 5. Ein Seconde-Lieutenant
TITE
2. Ein Stabsoffizier (als Bataillons-Com 150 • mandeur) 50 3. Ein Capitain .
--
*) Der Inspections - Udjutant erhält nur den Kavalleries Gehalt seiner wirklichen Charge, 7 und wenn derselbe nicht Capitain oder Rittmeister ist, dazu die Zulage von 6 Rtt. monatlich. -
Mobilmachungsgeld .
GFriedens : ehalt
40 Truppen gattung g und 1 "} Charge n.
Zulage Feld
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Serviſes. 327 Regulative mäßiger Servis in den Städten น. 1ster123ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl.| Rthl. |Rthl. |Rthl.|Rthl.
20
544 : 1
7. Ein Bataillons-Chirurgus
rf -
888
6. Ein Adjutant, welcher zugleich Rech 17 Rtl. nungsführer ist ¦ • 6 = • Ly age Adjutantenzul = 5 • erzulage Rechnungsführ 28
5
3
9
6%
2) Für die vierwöchige Uebung. 150
-
―――
1
4. Ein Stabsoffizier (sonst wie bei der übrigen Landwehr, In Absicht des fiehe unten. Servises oder Quartiergeldes fin= den noch besondere Bestimmungen Statt.) *)
*) 1. Sind die beim Stabe angestellten Offiziere niederer Charge, und zu dem hier ausgeworfenen Gehalte nicht berechtigt, so wird der angeseşte Mehrbetrag, so wie das Tractament für die fehlenden Offiziere, als erspart berechnet. 2. Wenn gleich in den Etats der Garde und Grenadier - Landwehrs Bataillone nur 2 Capitains, die fortwährend besoldet werden , mit 50 Rtl. monatlich angesezt worden , so hatten dennoch mehrere Capitains derselben den Aus besons früher bezogenen Gehalt erster Klasse von 100 Rtl. bezogen. derer Berücksichtigung ist daher mittelst Allerhöchster Kabinetsordre vom 16. Juni 1817. genehmigt worden, daß fernerhin´ von den 2 Capitains, welche bei einem`jeden der gedachten Bataillone stehen , einer den früher bes zogenen Capitains.Gehalt erster Klaffe von 1200 Rtl. jährlich behalte und dieser höhere Gehalt bei den Bataillonen so lange fortdauere , und der Mehrbetrag deffelben extraordinär berechnet werde, als noch Capitains in denselben vors handen sind, welche ihn früher gehabt haben.
Mobilma chungsgeld .
Friedens -Gehalt
328
aa
Truppen gattung
und Chargen.
ZFeld -ulage
Hebersicht des Offiziersoldes,
Regulativs mäßiger Servis in den Städten 2.1. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich Rthl. Rthl. Rthl. Rthl. Rthl.
c. Garde Landwehr-Kavallerie (pro 1819.), aus zwei Escadrons oder vier Compagnien, als : · Erste Garde-Landwehr-Escadron (Litthauische).' ' Zweite Garde Landwehr-Escadron (Thüringiſche). Dritte Garde-Landwehr-Escadron (Poſenſche). Wierte GardesLandwehr-Escadron (Klevėsche). Stab, der fortwährend befoldet wird.
ders
angehängten
11
108
-
7/1
6
4
6
44
6
4/1/2
26 20
IT
4
30
10
66
• 5. Ein Seconde-Lieutenant Zulage für d. Rechnungsführer 5 Rtl. (In Absicht des Servises oder Quar tiergeldes wird noch auf die beson
15
11
3. Ein Premier - Lieutenant , Compagnie Commandeur . ? Zulage als Compagnie - Commandeur F 20 Rtl. monatlich, 4. Ein Adjutant
158 F
1. Ein Stabsoffizier als Commandeur . 2. Ein Rittmeister (Compagnie- und Es 10 cadrons-Commandeur)
Bestimnrangen
hingewiesen.) *)
*) Den für den Rittmeister und Premierlieutenant ausgeworfenen Gehalt von 108 Rtl. 8 Gr. und 30 Rtl. beziehen selbige nur, wenn ihnen solcher von Sr. Majestät bewilligt worden, oder sie schon im Genußſe deſſelben früher gewesen find. Sonst erhält der Rittmeister nur 60 R¢l. und der Pres mierlieutenant nur 20 Rth.
Mobilmachungsgeld .
-Gehalt Friedens
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises. 329
und Chargen .
ZFeld -ulage
en gattung
Er
Regulativs mäßiger Servis in den Städten , 12. u. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich Rthl. Rthl. Rthl. | Rthl.|Rthl.
d. Die übrige Landwehr-Infanterie. Landivehr 3 Bataillon ersten Aufgebots. Besoldung, die fortwährend gezahlt wird. Stamm. 1. Ein Commandeur ·
2083
14
10%
14
10%
9
64
5
4
Diesen Gehalt bezieht derselbe nur in dem Falle, wenn er denselben schon im stehenden Heere gehabt hat, oder ihm solcher, wegen seiner Anciennetåt, besonders bewilligt ist. Dadurch, daß ein Regiments - Commandeur diesen Gehalt während der Campagne tempore
bei der Landwehr bezogen hat, wird ein Anspruch auf dessen:
Fortbeziehung im Frieden nicht be gründet, ſondern es kann ihm, so wie dem Bataillons - Commandeur ersten Aufgebots, nur ein Gehalt ge zahlt werden von .
150
----
ނ
Ist der Commandeur des Bataillons nicht zugleich Regiments-Comman 150 deur, so erhält derselbe nur .. 2. Ein Bataillons = Adjutant, der zugleich Rechnungsführer ist, Gehalt 17 Rtl. Adjutantengulage • 6 =
außer den beiden Zulagen von 6 Rtl.
28
1
Lieutenant , so empfängt derselbe
386
5 $ . Rechnungsführerzulage . • If der Bataillons-Adjutant Premier
Truppen gattung
und Chargen.
,ZFeld utage
Uebersicht des Offiziersoldes,
Mobilma chungsgeld .
Friedens Gehalt
330
[Regulativ mäßiger Servis in dên Städten u. 1fter 12. · P3ter Klaffe monatlich monatlich | Rthl.|Rthl. [Rthl. [Rthl. [Rthl.
und 5 Rtl., den Gehalt de: Charge: von 25 Rtl., avancirt derselbe aber zum Capitain, so competirt ihm au= ßer den Zulagen ein monatlicher Ge- :: halt von 30 Rtl. Wenn dieser Ca pitain aber gleichzeitig bestätigter Compagnie-Chef ist, so hat derselbe auf den Servis und die Rations Vergütung spruch.
eines
Capitains An
3. Ein Bataillons-Chirurgus
12
5
31 /
72
8
6
5
334
5
3
2) Für die vierwöchige Nebung.
4. Ein Capitain, für 28 Tage .... Die Ration wird in Gelde mit 6 Rtl. 15 Gr. monatlich vergütet , wäh rend der Uebungszeit kann solche aber, wenn es der Offizier wünscht, in natura empfangen werden. 1 In Absicht des Servises oder Quar tiergeldes wird noch auf die beson ders angehängten Bestimmungen
23 ---
18 1
ten auf 28 Tage
I
hingewiesen. 5. Ein Premier-Lieutenant, à 20 Gr. Dia ten auf 28 Tage • 6. Ein Seconde-Lieutenant, à 16 Gr. Did
Mobilmachungsgeld .
Gehalt Friedens
331
Truppen gattung und
Charge n.
-Zulage Feld
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises.
Regulative mäßiger Servis in den Städten 12.11. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich Rthl . Rthl. Rthl.| Rthl. |Rthl.
Zweites Aufgebot, während der achttägigen Uebung.
9.∞
6% 6
5
3
-
5
3/4
5
4
6
42
is cr
II
9 8
----
11
63/3 -
ཚུ
5. Ein Adjutant 20 Gr. Diåten auf 8 Tage Die Ration wird in Gelde vergütet, und zwar jede Ration mit 6 Rtl.
62/3 ·
5/
1-1
3. Ein Premier-Lieutenant_20 Gr. Diå ten auf 8 Tage . 4. Ein Seconde-Lieutenant 16 Gr. Diäten auf 8 Tage • ·
11
1. Ein Stabsoffizier für die 8 Tage und mithin jährlich (da nur einmal im Jah 150 • re geübt wird) 72 2. Ein Capitain für 8 Tage •
15 Gr. monatlich, während der He bungszeit kann solche auch in na tura empfangen werden. In Absicht des Servises oder Quar tiergeldes wird noch auf die beson= ders angehängten Bestimmungen hingewiesen.
e. Landwehr- Kavallerie. Eine Escadron des ersten Aufgebots. 1) Besoldung, die fortwährend gezahlt wird.
1. Ein Premier - Lieutenant als Comman deur · Wenn ſtatt dieſes Premier-Lieutenants sich ein Stabsoffizier oder Rittmei
30
-
und Chargen,
Mobilmachungsg eld .
GFriedens - ehalt
I ruppen gattung
ZFeld - ulage
Uebersicht des Offistersoldes,
332
Regulativs mäßiger Servis in den Städten , 12. u. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl.|Rthl.|Rthl. | Rthl. |Rthl.
fter bei der Escadron befindet, fo der für die
competirt denselben
bei der Linie aggregirten Offiziere dieser Charge festgeseßte Gehalt. Die Rittmeister erhalten jedoch nicht
IT
+1
weniger als 60 Rtl. , und der Servis ze. beträgt: für die Ersteren für Lektere ·
-
72
-
-
10급 10
7급 7/ / 1
10
7
If dagegen ein Offizier niederen Gra des, also ein Seconde-Lieutenant, in der Stelle des Premier-Lieutenants angestellt, so kann derselbe nicht die für Lestern ausgeworfenen 30 Rtl., I
ſondern nur denjenigen Gehalt mo natlich beziehen, welcher ihm nach seiner Charge zukommt, ein Secon= de-Lieutenant also 20 Mtl. Deela ration des vierten Departements vom 8. Juli 1816. Die Ration wird fortwährend in Gelde
vergütet, kann aber auch während der Uebungszeit in natura empfangen werden.
In Absicht des, Serviſes
oder Quartiergeldes wird noch auf die besonders angehängten Bestim mungen hingewiesen. 2) Für die vierwöchige Nebung. 1. Ein Rittmeister .
Truppen gattung und Chargen.
Mobilmachungsgeld .
Feld -Zulage
Gehalt Friedens
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises.
333
Regulativs mäßiger Servis in den Städten 12.11. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich | Rthl. Rthl. | Rthl. | Rthl. |Rthl.
2. Ein Seconde - Lieutenant 16 Gr. Did
183
/ 41
10
7½
gd
6
43
T
6
I
ten auf 28 Tage *) Eine Escadron des zweiten Aufgebots, während der achttägigen llebung. 1. Ein Rittmeister
72
Die für den Rittmeister ausgeworfene Ration wird fortwährend in Gelde mit 6 Rtl. 15 Gr. monatlich ver= 14 S gütet, bei der Ucbungszeit kann sie in natura empfangen werden.
2. Ein Premier-Lieutenant 20 Gr. tägliche Diäten auf 8 Lage . •
63 / -
3. Ein Seconde-Licutenant 16 Gr. täglich
auf 8 Tage. **) ·
*) Wenn ein Premierlieutenant sur uebung eingekommen ist, so erhält er 20 Gr. pro Tag Diäten , Servis und Ration aber ganz wie der Secondes { Lieutenant. **) In Absicht des Serviſes und Quartiergeldes wird noch auf die besons $ ´ders angehängten Bestimmungen hingewiesen. - Allgemeine Beſtimmungen : 7 2) Die beurlaubten Landwehr , Offiziere ſowohl"i des ersten als zweiten Aufges bots erhalten nach §. 64. der Landwehrordnung zur Erleichterung ihrer in den Bezirken etwa vorkommenden Geschäfte, der Stabsoffizier 2 Ras tionen , die Cavitains und Rittmeiſter jeder 1 Ration nach leichten Ras tionsfägen , und wird ihnen dafür eine monatliche Vergütung von 6 Rtl. 15 Gr. für jede Ration verabreicht. Während der Uebungen können diese Offisiere indeß , wenn sie es wünschen , die Rationen in natura empfangen, in welchem Falle sodann die Geldvergütung wegfäitt. Die Secondelieutenants und Mannschaften der Landwehrs Kavallerie ersten -Aufgebots, welche zur vierwöchigen Uebung beritten erscheinen , erhalten Jeder nur für diese Zeit die Rationen und zwar ebenfalls leichte.
Truppen gatt
ZFeld •ulage
Uebersicht des Offiziersoldes,
ng
und Chargen.
Mobilmachungsg eld .
,Gehalt Friedens
334
Regulativs mäßiger Servis in den Städten 2. u. 1fter 3ter
Klaffe monatlich Rthl.|Rthl. | Rthl.| Rthl.|Rthl. monatlich
XI. Aggregirte Offiziere. 1. Ein Stabsoffizier bei der Infanterie, Kavallerie , Artillerie und dem Ingenicur-Corps
3)
4)
5)
0 6)
75
-
Infanterie. 96 Kavallerie. 101 7급
dieser Offiziere auch nur eine Ration. Doch können denjenigen Lands wehr - Kavallerie : Offizieren , welche 2 Pferde zu den Uebungen bringen, während der Uebungszeit auch 2 Rationen verabreicht werden. Beim zweiten Aufgebot erhalten die Bataillons - Adjutanten , so wie die Eubalternoffiziere der Kavallerie : Schwadronen , gleichwie beim ersten Aufgebot der Landwehr - Kavallerie , nur auf die Dauer der Uebungszeit, mithin auf 8 Tage , jeder eine leichte Ration täglich). Für diejenigen, denen der halbe Gehalt bewilligt wird , soll er ohne Unterschied der Waffe mit 10 Rtl. für den Secondelieutenant, 12 · S Premierlieutenant erster und zweiter Klaffe, " S Capitain zweiter Klasse, 25 · 3 Capitain erster Klaffe, 40 · 50 bis 60 Rtl, für 1 Stabsoffizier , je nach dem er früher den vollen Stabsoffiziers - Gehalt oder darunter bezogen hat, gezahlt werden. Allerhöchste Kabinetsordre™vom 9. April 1816, ** Den zur Uebung eiuberufenen Offizieren der Landwehr , wenn sie auf halben Gehalt gefeßt sind , müssen die Diäten während der Ucbungszeit neben dem halben Gehalte gezahlt werden, Aggregirte Offiziere der Linie, so wie überhaupt diejenigen , welche im ganzen - Gehalte fehen und in Ermangelung von Landwehr- Offizieren zu der Landwehr für die nebungss zeit kommandirt werden , haben weder auf diese Diäten , noch ***auf irgend eine Remuneration, Anspruch. "Verfügung des vierten Departements vom 27. September 1816. , Verfügung des fünfren Departements * von ** 10. August 1817. und 23. September 1817. Diejenigen Ober - Chirurgen der Landwehr - Kavallerie - Regimenter , welche nicht zu wirklichen Regiments Chirurgen ernannt find , erhalten nur den
Mobilma chungsgeld .
GFriedens : ehalt
Truppen gat
ung
Feld -Zulage
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises.
und
Chargen.
335
Regulativs mäßiger Servis in den Städten 12. 11. 1fter 3ter
Klaffe monatlich Rthl. Rthl. Rthl.| Rthl.|Rthl. ' monatlich
2. Ein Stabsoffizier bei einem Garniſon Bataillon ·
66
9
6
30 4. Ein Rittmeister, Capitain der reitenden Artillerie und des Ingenieur - Corps . 40 5. Ein Premier-Lieutenant erhält den Se conde-Lieutenants - Gehalt seiner Waffe,
8
6
Diejenigen Bataillons - Commandeure aber, welche bei der neuen Forma tion der Garnison - Bataillone (Al 1 lerhöchste Kabinetsordre vom 26. Ja= nuar 1818.) überzählig geworden, und den verbliebenen Bataillonen aggregirt find , behalten den bisher bezogenen Gehalt von resp. 150 Rtl., 125 Rtl. und 100 Rtl. (Vergl. VIII .
1
1
Bemerkung Nr. 2.) 3. Ein Capitain der Infanterie und Ar tillerie •
7/1/2
wenn er aber bei dem Truppentheil, dem er aggregirt ist, ein etatsmäßiger Premier -Lieutenant mit einem spätern Patent den Gehalt erster Klaſſe bezicht, so erhält der aggregirte ebenfalls den Premier = Lieutenants ፡ Gehalt erster Klasse.
Gehalt nebst der Feldzulage ihrer Charge, mithin incl. Feldzulage 30 Ktl, monatlich. Circular Verfügung des vierten Depart, vom 12. Juli 1815. In Absicht des Servises oder Quartiergeldes wird auf die besonders angehängten Beſtimmungen hingewiesen.
Mobilmachungsg eld ,
Gehalt Friedens
Uebersicht des Offiziersoldes,
Truppen gattung
und Charge n.
ZFeld -ulage
336
1
Regulative mäßiger Servis in den Städten 2.1. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich | Rthl. |Rthl.| Rthl.|Rthl.|Rthl.
6. Ein Seconde-Lieutenant behält den Ge halt seiner Charge und Waffe.. Die Gehälter der früher bei der Land wehr gestandenen Offiziere find nach der Allerhöchsten Kabinetsordre vom 9. April 1816. und 26. Mai 1816 wie folget, bestimmt.. 7. Ein Regiments-Commandeur der Land 1 wehr, welcher den vollen Gehalt cines
6/
10층
7급
9
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9
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erhält, wenn er aggregirt wird, resp. jährl. 1800 und 1900
11
Regiments Commandeurs von resp. 2500 Rtl. und 2600 Rtl: gehabt hat,
8. Ein Stabsoffizier der Infanterie, der bloß während des Krieges einen Gehalt von 1800 Rtl. bezogen hat, erhält als 1
zur Dienstleistung überzähliger Offizier der Linientruppen jährlich • 1500 9. Ein Stabsoffizier der Kavallerie, der bloß
während des Krieges einen Gehalt von 1900 Rtl. bezogen hat, erhält als zur Dienstleistung überzähliger Offizier der Linientruppen jährlich • 1600 Wenn diese Offiziere hingegen bei den neu formirten Landwehr-Regimentern und den Landwehr -= Reſerve = Ba taillonen einen Gehalt von niederem Betrage bezogen haben, so erhalten
Mobilmachungsg eld .
Friedens Gehalt
ti
in igi
und
Charge n.
Regulativs mäßiger Bervis
Städten u. 1fter 12. 3ter Klaffe monatlich monatlich Rthl. Rthl. Rthl.| Rthl . | Rthl. 1200 1300
TET
sie jährlich von der Infanterie von der Kavallerie
337
3 :
96 · | |
Truppen ga tot
ZFeld -ulage
der Feldzulagen, Mobilmachungsgeld &* und; des Serviſes.
10호
7급
Wenn aber ein Bataillons - Comman deur nur 66 Rtl. 16 Gr. gehabt hat, ſo behält er auch daſſelbe als aggre girt. *)
*) 1. Die Capitains und Rittmeister der Landwehr, wenn fie bei den Linientruppen aggregirt werden , erhalten allgemein den Gehalt von resp. Genuß dies 600 Rtl. und 720 Rt . ( vorausgefeßt, daß sieje bereit , et aie ausdrücklich fes Gehalts gewesen ) , wenn ihnen nicht ein höherer (Sehalt juges billigt ist. Die Lieutenants der Landwehr hingegen erhalten den bisher bezor genen Gehalt ihrer Charge und Waffe. · Allerh. Kab. Ordre vom 9. April 1816. Uebrigens werden die Gehälter der früher bei der Landwehr gestandenen Offiziere, welche den Liniens Regimentern aggregirt werden , bei der Aggregis rung dem Truppentheil jedesmal speziell bekannt gemacht , weil sie von der afgemeinen Regel abweichen. Sollte ein Sfizier dieser Art avanciren , fo • erhält derselbe den Gehalt eines aggregirten Offiziers ' der Charge) zu der er avancirt, so daß, wenn z. B. ein - früher bei der Landwehr gestandener Capis tain als aggregiṛt zum Major, ayançirt, perselbe den Gehalt von 75 Ntl., bei einem Garnison - Bataillon aber 8 von 66 Ktl. 16 Gr., monatlich erhält. Ministerial Verfügung vom 13. Juli 1817, ** 2. Die Stabsoffiziere , welche bein Garnison Bataillonen aggregirt werden , erhalten ohne Unterschied den bei diesem Truppentheil eratsmäßigen Gehalt von 800 Rtl. jährlich , jedoch keine. Bataillonsführer- Zulage. Ausges nommen sind hiervon die bei den Garniſon - Bataillonen durch die neue Formation dieser´ Bataillone ‘ eingegangenen Bataillons - Commandeure. (Siche die Bemer: 1 kung bei VIII. Nr. 2.) → 3. Alle aggregirten Offiziere bezichen den regulativmäßigen Servis. In Absicht der Mobilmachungs - Gegenstände, sowohl der Mobilmachungsgelder als Knechte und Pferde, können die aggregirten Offiziere: keinen Anspruch machen, indem die Mobilmachung sich nur auf die etatsmäßige Stärke der Truppen erstreckt, und bei Anstellungen über den Etat jedesmal´ein Allerhöchster Bes 22
Mobilmachungsgeld .
Uebersicht des Offiziersoldes,
Truppen gattung
und Charge n.
ZFeld -ulage
1 ehalt GFriedens
338
Regulativs mäßiger Servis in den Städten 2.11. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich Rthl. Rthl. Rthl. Rthl. |Rthl.
XII. Der Polizeidirektor des Corps und der Kommando's der Gendarmerie, welche sie bei sich führen, bat den Etat eines Stabsoffiziers der Ka 158 • vallerie . !
25
79
-
(wird nur im Felde angestellt.) ´ XIII. , Gendarmerie. 1. $1200 1. Ein Ober-Brigadier fährlich 2. Ein Kreis -Brigadier, wenn er vorher 14. ein Einkommen von wenigstens 400 Rtl.
"
Y gehabt hat, erhält, ohne Rücksicht, ob er " Stabsoffizier oder Capitain ist, idhrlich
700 S
wenn er unter 400 Rtl. gehabt hat, " J "J jährlich 3210 19-17 1 ,་ ། ( **** 3. Ein Kreis - Offizier, wenn er früher Ca pitain oder Rittmeister erster Klaſſe
---
800
at geweſen iſt, jährlich( 497 4. Ein Krets -Offizier, wenn er Capitain
480 ܐܐ ܕܐܐ
oder Rittmeister zweiter Klaſſe gewesen 1 . jährlich ist, · 5. Ein Kreis - Offizier als Premier oder
$ 300
Seconde-Lieutenant jährlich
―
240 | | | 1993
23 fehl zur Verabreichung der Mobilmachungsgelder erforderlich ist. Die chargens mäßige Feldzulage kann dagegen gezahlt werden, wenn Vacanzen Statt finden. Verfügung des Königl. Kriegesminiſteriums vom 18. Juli 1816,
Truppen gattung
und Charge n.
Mobilmachungsgeld ,
ZFeld -ulage
Gehalt Friedens
der Feldzulagen, Mobilmachungsgelder und des Servises. 339 Regulative mäßiger Servis in den Städten 粤 12.11. 1fter 3ter Klaffe monatlich monatlich |Rthl.|Rthl.| Rthl. |RiH1.|Riht.
in Der berittene Gendarmerie-Offizier C Rtl. 120 jährlich empfängt Posen 31 . pro Ration. ***** Die übrigen in der Monarchie 90 Rtl. " Sie können solche aber auch in na tura empfangen. Im übrigen¿ hat der Ober-Brigadier und Kreis Brigadier zwei, der berittené Kreis 90
Brigadier aber nur eine Ration. Den Servis erhalten die Gendarme
CHE
ricOffiziere nach ihrer Militär Charge.
XIV. Traft. **! 1. Ein Train , Direktor ( Oberst, "Oberst
F F J
Der Feldetat nach Maßgabe des jezi gen Friedensgehalts ist noch nicht bestimmt.
22
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50 .30 20
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ein Premier-Lieutenant ein Seconde-Lieutenant
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6. Aggregirte Offiziere (als Traingchülfen) und zwar ein Capitain
30 30
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5. Ein Seconde-Lieutenant
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3. Ein Controlleur (Premier-Lieutenant) 4. Ein Premier-Lieutenant
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mo alam me to Bloom and
Lieutenant oder Major) 2. Ein Rendant (Stabsoffizier oder Capi.
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340
Servissäße. pas
Nachträgliche Bemerkungen für die Adjutantur.´ * Siche II. B. 174. Siche II ', རཱུ པཱ ཀོ ** . Wenn ein Offizier über die Normalzahl zum Adjutanten ernannt wird, so fann er in Absicht des Gehalts nur immer da einrücken, wo eine Vacanz Statt findet, d. h. z. B. ein über den Normaletat zum Stabsoffizier ernannter Adjutank " kann nur"Capitains =- Gehalt von 900 tl. erhalten, und behält solchen, so lange die fünf Stabs= Offizier Stellen à 1300 Rtl. bescht sind. In gleicher Art wird bei den Capitains verfahren. Ueber= haupt findet die, für den Generalstab gegebene Bestimmung wegen Berechtigung der Normalgehälter hier in ihrem ganzen Umfange Anwendung . I' "
Circular Rescript des Kriegsministeriums vom 5. März 1821. an sammtliche Regierungen, über einzelne Servissäße. 1.
Ein Divisions
Adjutant erhält, in so fern er
Lieutenant ist, incl. des Stallſervises, monatlich # in den Städten erster Klaſſe : 6 Rthlr. 12 Gr. 21 = · 4 zweiter = In diese Kathegorie gehdren ; az 2 a) ein zweiter Adjutant eines Prinzen des Königlichen Hauſes, b) ein zweiter Adjutant bei einem General-Kommando, c) ein dritter desgleichen,. d) ein erster Adjutant bei einem Diviſions - Kommando, Faustu
e) ein zweiter desgleichen, F) der zweite Adjutant
der General - Inspection der
Artillerie, g) der dritte desgleichen ,
Muro
h) der zweite Adjutant bei dem General Inspecteur der Ingenieure,
i) der dritte desgleichen, # k) ein erster Adjutant eines Inspecteurs der Artillerie, 1)
ein Adjutant einer Ingenieur- Inspection,
1
341
Servissähe.
m) ein Adjutant eines Brigade - Commandeurs der Ka zel vallerie, n) ein Kavallerie- Adjutant eines Brigade - Commandeurs 21. syläläder Landwehr, o) ein Adjutant eines Kavallerie- Regiments, und P) • ein Adjutant des Gouverneurs in einer großen Stadt. 17 j II
Ein Infanterie- Brigade- Adjutant : erhält,
in
so fern er Lieutenant iſt, incl . des Stallferviſes, monatlich in Städten erster Klasse zweiter
6 Rthlr. Gr. 2 128.
In diese Kathegorie gehören : a) ein zweiter Adjutant eines Inspecteurs der Artillerie, b) ein zweiter Adjutant einer Ingenieur - Inspection, c) ein Infanterie - Adjutant eines Brigade- Comman Sodeurs der Landwehr,
udk
d) ein Adjutant eines Infanterie - Brigade - Comman 3 deurs , und e) der Adjutant der Lehr - Escadron . : III.
Ein Regiments- oder Bataillons - Adjutant der
Infanterie erhält, in ſo fern er Lieutenant ist , incl. des Stallservisés , monatlich in Städten erster Klasse zweiter
5 Rthlr. 12 Gr. 6 =1
14 cha In diese Kathegorie gehören : 1 3 3
a) der Adjutant eines Infanterie- Regiments, b) der Adjutant eines Infanterie- Bataillons, c) der Adjutant eines Landwehr Bataillons, d) der Adjutant einer Artillerie - Brigade, e) der Adjutant einer Festungs- Inspection, F) der Adjutant des Pionnier - Inspecteurs , g) der Adjutant einer Pionnier - Abtheilung, h) der Adjutant einer Artillerie- Abtheilung. IV. Die in nachbenannter Kathegorie stehenden Com pagniechefs erhalten , incl. des Stallferviſes , monatlich
342
Servissäße.
in Städten erster Klaſſe 2.58 Rthlr. 12 Gr. 3 • 6 " 9 = als : zweiter = : L a) ein Stabsoffizier einer Garniſon - Compagnie, b) jeder der beiden ältesten Capitains eines Infanterie 1 / sil Regiments, c) ein Tirailleur -Capitain eines Infanterie - Bataillons, in so fern er nicht erster oder zweiter Capitain im Regiment ist, } d) der älteste Capitain, eines Jåger- oder Schüßen- und eines Garde- und Grenadier - Landwehr - Bataillons, e) der Commandeur einer Pionnier - Abtheilung , wenn Per Capitain iſt.
C
V.
Außerdem erhalten noch nachbenannte Offiziere, #3 incl. des Stallservises , monatlich a) ein Bataillons - Commandeur der Linien - Infanterie in Städten erster Klasse 2 zweiter =
. •
9 Rthlr. 12 Gr. 7
63
=
b) ein Artillerie - Offizier vom Plaß in großen Festyn gen , in so fern er nur Capitain ist, in Städten erster Klaſſe · 9 Rthlr. - Gr. zweiter
=
6
18
፡
* c) ein Ingenieur - Offizier vom Plaße in einer großen
I
Festung , in so fern er nur Capitain iſt, 9 Rthlr. - Gr. in Städten erster Klasse = zweiter = 2 18 = und • 6
d) ein Artillerie - Offizier vom Plage in kleinen Festun gen, ein Ingenieur - Offizier Festungen ,
vom Plage in kleinen
ein Plazmajor in einer großen Festung,
ein Plagmajor in einer Hauptstadt ( außer Berlin), in so fern gedachte Individuen nur Capitaine ſind, in Städten erster Klasse 3 2 zweiter =
. ·
8 Rthlr. 12 Gr. & 622 9
Bei dieser Gelegenheit wird der Königl . Regierung zugleich bekannt gemacht ,
daß
in Betreff der Servis
Servissäße. Zahlungen
343
an die Auditeure folgende Prinzipien
vom
1. Jańyar c. zu beachten sind. Alle Divisions -Auditeure , die früher nicht , wirkliche Ober-Auditeure waren , haben nur auf den Servis eines Stabsrittmeisters Anspruch ; jedoch können sie verlangen, daß ihnen außerdem entweder eine Verhörſtube in einem öffentlichen Gebäude angewiesen , oder in deſſen Erman gelung eine Entschädigung von 3 Rthlr. monatlich ge zahlt werde.
Uebrigens können in einem und demselben
Lokale mehrere Verhöre zu gleicher Zeit abgehalten wer den, wie bei jedem Gerichtshofe.. Wegen der Stand- und doch die obere: Militärbehörde
Gerichtsrechte hat jes die Zeit zu bestimmen,
wenn diesem oder jenem Militärgerichte das Lokal allein zu diesem Behuf zu überweisen ist. Die Gouvernements- und
Garnison- Auditeure er
halten , so wie die wirklichen Ober - Auditeurè , den Ser- · vis eines Stabsoffiziers der Infanterie ; jedoch haben nur die lehteren auf ein Geschäftszimmer in erwähnter Art Anspruch. Diejenigen bei den Diviſionen ſtehenden ehemali gen Ober-Auditeure, welche die leßtere Charge nur für die Dauer des Krieges bekleidet haben , sind mit den eigent lichen Diviſions - Auditeuren gleich zu behandeln , und ers halten wie diese den Servis eines Stabsrittmeiſters und eine Verhörstube. Hierher gehören noch folgende Verordnungen. a. Den aus dem stehenden Heere in den Inactivitäts Gehalt tretenden Offizieren soll für
die Monate, in welchen sie noch den vollen Gehalt beziehen , auch der Servis gewährt werden.
Kriegesmin. d . 28. März 1820.
b. Die anderweitig verseßten, so wie die mit Inactivis tätsgehalt ausscheidenden, Offiziere können auf eine lån gere Miethsentschädigung Anspruch machen, wenn sie die unvermeidliche Nothwendigkeit einer längeren Miethszah
344
Servissähe.
lung beim Königl. Kriegesministerium nachweiſen. Krie Monimet I gesministerium , den 10. Mai 1820. 7 c. Die Marsch verpflegung der zu den jährlichen Webungen zusammen gezogenen oder sonst O ihre Garnisont verlassenden Truppen soll für den Tag , an welchem sie wieder in ihrer Garnison eintreffen, nicht mehr liquidirt werden .
Kriegesministerium , den 4. Mai 1820.
d. Die Capitains und Rittmeister
Desha
erster Klasse, die
Krieges-Commiſſarien und die Offiziere des Generalstabes können keine Burschen aus den Compagnien und Escadrons verlangen.
Eben so wenig ist auch für die Burschen der
Capitains und Rittmeister zweiter Klaſſe, wenn sie gleich wirkliche Soldaten sein sollten , der Servis zu zahlen, da den. Capitains und Rittmeistern zweiter Klasse der Servis der Capitains und Rittmeister erster Klasse gez zahlt wird, und darin das Unterkommen für die Bürschen mit berücksichtiget ist.
Betreffend dagegen die in Reihe *
und
2
Glied
stehenden
Bürschen
der Lieutenants ,
foll
denselben , wenn sie mit den Offizieren zugleich einquars 1 tiert sind , außer dem regulativmåßigen , schon / in/ dem Offizierquartiere mit begriffenen, Burfchen - Schlafgelaſſe, t auch alles dasjenige gegen die regulativmåßige Zahlung
1 gewährt werden , was sonst noch den einquartierten Sol daten zusteht.
Kriegesminist. den 28. August 1820.
led
e. Landwehr-Offizieren, welche zur Diensterlernung , bei Linientruppen kommandirt sind, und auch allen anderen kom mandirten Offizieren, soll für die Dauer ihres Komman do's , so fern sie nicht Naturalquartier
erhalten , ` der
Serviszuschuß nach Maßgabe des den Offizieren des Kommandoortes von gleicher Charge bewilligten Zuschusses gezahlt werden. Erhalten sie Naturalquartier, so wird der Zuschuß den Quartiergebern gewährt.
Gehört der Kom
mandoort aber nicht in die Klaſſe der Garniſonſtådte, für welche Zuschüsse ausgefeßt worden, so findet eine Zuschuß zahlung in keiner Art Statt. Kr. Min. d . 27. Mai 1823.
t
Rations Etat. Friedens Rations Etat der Offis siere und Beamten nach dem Dienſtvers' hältnisse in Klassen abgetheilt, gemäß Kabinets-Ordre vom 29. Mär 1820,
345
Nähere Declaration und Vervollſtäne digung dieses Etats, mit Rücksicht auf die früheren Bestimmungen und diejes Sr. Majestät dem Könige nigen von G im Vortrage nachträglich erfolgten.
Diese Bestimmung bezieht sich Für einen Feldmarschall und auf solche Fälle, wo mit die nur einen General der Infanterie oder Kavallerie werde Ich den Ra sem Grade kein Truppen -Kom tionssak im vorkommenden Fall mando verbunden ist. Siche) die Schlußbemerkungīzu Nr. 2. besonders bestimmen. . 5 Abtheilung A. I. Klasse 10 Rationen. 1) Der Kriegsminister zu 1 und 2Witschwere Rationen. 109 2) Ein kommandirender General } 022 Diese und die folgenden Er drterungen der Rationsårt beru 18 ? hen auf den Bestimmungent der Kabinetsordre vom 30. April 1810., 15 %
welche in Folge der Kabinetsør dre vom 29. März 1820. in Kraft bleiben soll. 1) 2) 3) 4)
II. Klasse 8 Nationen. Ein Divisions-Commandeur Der Gouverneur von Berlin Der Chef der Artillerie Der Chef des Ingenieur-Corps
4X1
12, 開܀3, 4 und 5 schwerę Ra tionen. 13 und General =- Inspecteur der Wood . Festungen 5) Ein General-Adjutant III. Klasse 6 Rationen. 1) Der Gouverneur von Königs .Vi berg zu 1, 2 und 3 schwere, in so fern 2) Der Gouverneur von Lugem es Generale sind. burg • 3) Der Kommandant zu Berlin 4) Ein Brigade-Commandeur der Infanterie * .*.* 5) Ein Brigade- Commandeur der zu 4, 5 und 6 schwere. Kavallerie } 6) Ein Brigade-Commandeür der Landwehr
1
346
Rations- Etat.
7) Ein Brigadechef der Artillerie) \8) Ein Ober -Brigadier im In- } zu 7_und« 8% ſchwere.›kezé 2128 2719 11. $ . f.. + 11 genieur-Corps Q IV. Klasse 5 Rationen. " 3 ...d *** $ **
1) Ein Flügeladjutant 2) Ein Chef des Generalstabes bei einem General - Kommando 3) Ein Stabsoffizier des großen Generalstabes, welcher in die Kathegorie eines Chefs des Ge neralstabes bei einem General
u 1 bis incl. 3 schwere. Vergl. Schlußbemerkung zu Nr. 3.
Kommando gehört , also den Etat desselben bezicht, 4) Ein Commandeur eines Ka= zu, 4, bei der Garde und den Kü raſſieren schwere, die übrigen vallerie-Regiments . leichte. 5) Ein erster Kommandant einer zu 5, die Kommandanten beziehen im allgemeinen als Generale großen Festung. 148 ** schwere, sonst leichte Rationen. -6) Der Kommandant´ zu Luxem= ) zu 6 und 7 schwere, wenn es Ge nerale sind , und leichte, wenn burg fie dieses nicht sind. 7) Der Kommandant zu Mainz 8) Der Direktor des Militär- zu 8 schwere. Reit - Instituts und Chef der Lehr-Escadron. V. Klasse 4 Rationen. 1) Der Chef des reitendenJäger Corps, wenn er nicht aktiver zu 1 und 2 schwere. General-Adjutant ist. 2) Der General-Intendant i 3) Der Kommandant in Königs-) zu 3 u. 4, ſiche IV. zu Nr. 5. berg -} 4) Der Kommandant in Breslau) 5 leichte, mit Ausnahme des 5) Ein Brigadier der Artillerie Brigadiers der Garde-Artillerie,
welcher schwere Rationen er- ` hält. 6) Ein Kommandant einer kleis zu 6, die Kommandanten beziehen nen Festung im Allgemeinen als Generale schwere, sonst leichte Rationen .
Nations Etat.
347
7) Ein Inspecteur von Garnison- ju 7, diese Charge bat aufgehört. 154 und Invaliden-Compagnien 8) cin etatsmåßiger . Stabsoffizier zu 8, bezicht die Rationen wie der Kavallerie -Regimenter das Regiment Garde und Kü rafftere schwere, alle übrigen Ietchte. :: Academ ܐܐ ܐ ܐ 9) Ein Stabsoffizier vom großen zu 9 schwere. Generalftabe 1 zu 10 leichte, 10) Ein Generalstabsarzt 224001 11) Ein erster Adjutant cines' " 4369 (15 2 Prinzen des Königl. Hauses 12) Ein zweiter General - Stabsi Offizier beim General - Kom mando 13) Ein erster Adjutant bei einem zu 11, 12, 13, 14 und 15 schwere. it General - Kommando 14) Der erste Adjutant des Chefs der Artillerie 15) Der erste Adjutant des Chefs der Ingenieure VI. Klasse 3 Rationen. 1) Ein Ingenieur-Brigadier 2) Der Commandeur der Pion- zu 1 und 2 schwere. nier-Abtheilungen 3) Ein zweiter Kommandant eis zu 3, die Kommandanten beziehen ner großen Festung im Allgemeinen als Generale schwere, in einer niedrigen Charge leichte Rationen. 4) Ein Commandeur eines In- zu 4, bezieht, so wie die von des Königs Majcståt bestätigten fanterie-Regiments Regiments - Commandeure der Landwehr, 3 Rationen, beide Leichte.
5) Der Commandeur des Garde zu 5 schwere, in der Qualität als Inspecteur. Jäger-Bataillons, in der Rück sicht, daß er zugleich Inspecteur der Jäger- und Schüßen -Ba= taillone ist. Erfolgt die Trennung ".bei der Posten, so wird ein ander weiter Etat bestimmt.
348
Nations Etat.
6) Ein Commandeur einer Artil- zu 6 leichte, bek der Garde-Artil Terie jedoch schwere. lerie-Abtheilung 1) Ein etatsmåßiger Stabsoffizier zu 7 ſchwere. ” … der Lehr-Escadron 8) Ein etatsmäßiger Nittmeister zu 8, bezieht die Rationen wie das Regiment, Garde-Kavalle eines Kavallerie-Regiments. * rie und Küraſſtere ſchwere, alle übrigen leichte. 9) Ein Rittmeister vom großen . 10) Ein Hauptmann Generalstabe 11) Ein Lieutenant 12) Ein zweiter Adjutant cines
Prinzen des Königl. Hauſes Adjutant bei ei=, 13) Ein zweiter nem General 14) Ein dritter Kommando 15) Ein Offizier des Generalsta= bes bei einem Divisions -Kom mando Adjutant bei ei= 16) Ein erster nem Divisions= 17) Ein zweiter Kommando
Mitt
Adjutant bei› dem ✈ zu 9 bis 25. ſchwere. Chef der Artille rien Adjutant bei dem 20) Der zweite Chef der Inge= 21) Der dritte nieure
18) Der zweite 19) Der dritte 1*
22) Ein erster Adjutant cines 12 and subul {.J.. Brigadechefs der Artillerie 23) Ein erster Adjutant einer Jn= genieur-Ober-Brigade 24) Ein Adjutant eines Brigade Commandeurs der Kavallerie 25) Ein Kavallerie- Adjutant_ci nes Brigade-Commandeurs der Landwochr 26) Ein Adjutant cines Kavalle- zu 26 die Garde-Regimenter: und ric- Regiments Kuraſſicre schwere, alle übrigen leichte Rationen. ****
Rations Etate
349
27) Ein Adjutant des Gouver zu 27 leichte, in Folge Allerhöch verneurs einer großen Stadt fter Bestimmung, f. Schlußbe merkung zu Nr. 4. *4 - dunt, 28) Der Adjutant des Komman- zu 28 leichte, in Folge Allerhöch= danten in Mainz fter Bestimmung, vergl. Schluß beinerkung zu Nr. 4.29 29) Der Kommandant des Inva= 'zu 29 schwere, in ſo fern derselbe liden-Corps bei Berlina General ist, wo nicht, leichte. : gdm .!! a mtand VII. Klasse 2 Rationen. Commandeur 1) Ein eines In- (zu 1 leichte. fanterie-Bataillons WING: WHO? ME (OF $
2) Ein Commandeur eines Land zu 2 leichte; die ehemaligen vom wehr-Bataillons des Königs Majestät bestätig= {_ten ] Regiments = Commandeure der Landwehr , welche bet der neuen Organiſation 垂 als Ba taillons-Commandeure unterge bracht worden sind, beziehen die MAN IS CRA Nationszahl der Regiments Commandeure, also 3 Rationen. 2 #J GR 3) Ein Artillerie - Offizier vom zu 3 leichte. 9 (^3, Plah in großen Festungen ---Most hig 2)
....
CM EA #
4) Ein: Fngenieur- Offizier vom zu 4 schwere. ” Leth de mê (13 2 8442 Plak in großen Festungen…… 5) Ein Compagniechef der reiten zu 5 leichte, bei der Garde-Artil lerie aber schwere. den Artillerie Bib
6) Ein etatsmåßiger Mittmeister 34.6; ſchweresgotada police, the in -in. der Lehr-Escadron deti hd 0 7) Ein etatsmäßiger Lieutenant zu 7, bezieht die Rationen wie das Regiment, Garde und Ku in einem Kavallerie-Regimente raffiere schwere , alle übrigen leichte.e Ch 2H T 8) Ein etatsmäßiger Lieutenant zu 8 leichte, ausgenommen bei der reitenden Artillerie der Garde-Artillerie schwere, t 9) Ein besoldeter Offizier eines zu 9 leichte, vergl. Schlußbemer Landwehr-Kavallerie-Stammes 1 kung zu B. 12 10 19.096 ( 10) Ein weiter Adjutant eines ) 10° & mbot . Brigadechefs der Artilleric 14:32 9004 11) Ein zweiter Adjutant einer zu 10 ü. 11 ſchwere. Cant Ingenieur-Ober-Brigade
Rations Etat.
350
12) Etn Infanterie - Adjutant el=\ nes Brigade-Commandeurs der ... ;. Landwehr
978
13) Ein Adjutant eines Infantezu 12, 13 u. 14 schwere. rie-Brigade-Commandeurs 14) Der Adjutant der Lehr- E6 • cadron "'* 15) Der Adjutant des Komman zu 15 leichte. danten von Luxemburg des.reiz.
1
16) Der Commandeur 【 tenden zu 16, und 17 schwere. Jäger 17) Ein Oberjäger Corps 18) Der Plaßmajor in Berlin zu 18 und 19 leichte. 19) Éin Traindirektor 20) Der General-Proviantmeister, hat derselbe 3 Rationen als
2
312
Theil des Gehaltes bezogen, so foll er für die abgeschte eine su 20 und 21 schwere. ! ation entschädigt werden 21) Ein Ober-Proviantmeister .. 22) Ein General-Divisionsarzt zu 22 leichte.
J
23) Ein Regimentsarzt eines Kas zu 23 bezieht die Ration wie das Regiment, bei der Garde und vallerie-Regiments MERTZ 19 den Küraſſieren schwere, sonst Slime 3626 H. leichte. fale huon schwere, 24 zu 24) Ein Ober-Kriegs-Commif bei einem General-Kommando 4. 25) Der Commandeur einer Pions zu 25 schwere. *** Tov -pithap.. how nier-Abtheilung,wenn er Stabs " Offizier ist, als Capitain erhält er nur eine Ration, VIII. Klaſſe 1 Nation. * 1) Ein Stabsoffizier einer Gár The i "nison-Compagniet 2) Ein Batterieführerin se 3) Jeder der beiden ältestenHaupt- (¿u 1, 2 und 3 leichte. Leute eines Infanterie =- Regi= ments
1
喜爱 有常住
**** 1547
351
Nations Etat.
TAM! 4) Ein Tirailleur - Capitain eines Infanterie - Bataillons, in so fern er nicht erster oder zweiter Şiva Capitain im Regimente ist, 1990 5) Der älteste Hauptmann eines Jäger oder Schüßen- und ei 20 nes › Garde- und Grenadieru 4, 5, 6 und 7 leichte. Landwehr-Bataillons :: 6) Der älteste Hauptmaun cines › Landwehr-Bataillons in Gelde 7) Ein Artillerie - Offizier vom Plaße in kleinen Festungen ` 8) Ein Ingenieur - Offizier vom ' zu 8 schwere. Plaße in kleinen Festungen 9) Ein . Plakmajor. in einer gro- zu 9 leichte.rei Ben Festung 10) Ein Plazmajor in einer Haupt : * stadt (außer Berlin) 11) Der Adjutant eines Infante rie-Regiments 12) Der Adjutant eines Infante zu 10 bis 14 leichte. rie-Bataillons 13) Der Adjutant eines Land wehr-Bataillons 14) Der Adjutant einerArtillerie
Brigade 15) Der Adjutant einer Festungs- 】
q
qu
Ci Brigade 16) Der Adjutant eines Pionnier zu 15 bis 17 schwere. Commandeurs 1991 17) Der Adjutant einer Pionnier Abtheilung 105 18) Der Adjutant einer Artille» zu 18 leichte. 201 rie-Abtheilung. 19) Ein reitender Feldiåger 20) Der Stallmeister der Lehr zu 19 bis 21 ſchwere. Escadron 21) Ein Kriegs Commissair bei einer Division
Ca
352.
Abtheilung B. Von allen anderen
Rations-Etat.
mis mi
ISA
425 C
aktiven
Offizieren erhalten 4 Rationen 1) Der General-Lieutenant 2) Der Generalmajor
3 Rationen 3) Der Oberst 2 Rationen 4) Der Oberst-Lieutenant 5) Der Major 1 Rationshi 2 m 6) Der Rittmeister 7) DerLieutenant v. d. Kavallerie
*1%
Ferry
zu 1 und 2 schwere. zu 3 bis 7. Die Offiziere beim Kriegsministerium und die Ofs fiziere des Ingenieur-Corps _er= halten schwere, die Offiziere : von der Armce aber leichte Ra= tionen, wenn nicht besondere Bewilligungen erfolgen ; die aggregirten Offiziere… erhalten die Rationsart des Regiments. Diejenigen Offiziere, welche zu einer hier 1 in Rede stehenden Dienstleistung sub A. treten, erhalten die Nationsart diefer Stelle. somis min.
Ein Offizier der, Kavallerie, welcher in irgend einem Dienst $0 $ verhältnisse der Abtheilung A. %0 über den Etat angestellt ist, erhält pharetta tilaan 31, eine Ration mehr, als ihm nach STOPN dem Sahe der Abtheilung B. zu by Manly Mh. 1. WS (1 kommen würde. Nachrichtlich wird noch bemerkt, daß
↓
a) die schwere Friedensration in 3 Meyen Hafer, 5 Pfund Heu 4454020 12 und 8 Pfund Strob; b) die leichte Friedensration in 24 Meßeit Hafer, 5 Pfund Heu ཚཧྰུྃ ས und 8 Pfund Stroh; *3 und Hafetz c) die schwere Marschration in 3 Meter Pfund 3 bet beide Hafer, Mchen 3 in Marſchration leichte d) die Heu und 4 Pfund Stroh besteht. Eine Abänderung dieser Bestandtheile wird nur mit Genchmigung des Kriegsministeriums dahin ' Statt finden, 1 daß 9 Mehen Rocken oder 13 Mehen Gerste einen Scheffel Hafer, 2 -Pfund zermalmtent. Zwieback oder 8 Pfund Heu , oder 16 Pfund Stroh eine Mehe Ha= fer, mithin auch 1 Pfund Heu 2 Pfund Stroh ausgleichen. Zur
Friedens Rations - Etat.
353
Zür näheren Erläuterung des vorstehenden · Frie dens - Rations - Etats vom 29. März . c. haben Se Majestät der König auf den diesfälligen Vortrag noch Folgendes zu bestimmen geruhet. ? many hung tjent ngữ v Bei Verminderung der Rationszahl durch Vers ånderung der Dienstlage sollen die bis dahin etatsmåßig gewesenen
Rationen ,
vom Tage der . Bekanntmachung
der Dienstveränderungan , noch zwei Monate dem Ems pfånger verbleiben, und der Stellvertreter oder Nachfols ger im Amte also, +8 wenn derselbe: bon Sr. Majestät be nannt
oder genehmigt worden und auf einem niederen
Nationsetat steht ,
sich mit diefem:: begnügen ,
bis der
Vorgänger den höheren Etat nicht mehr bezieht. Bei Abgang aus dem Dienste kann die etats må Big er Anzahl von Rationen so lange, als der › Activitätse Gehalt dauert , fort bezogen werden , ohne Rücksicht auf . die Anzahl von Pferden, welche gehalten worden ist. -* 1201Die indem Nationsétat von Sr. Majeſtåt ſichy vorbehaltene Bestimmung der Rationen für einen Feld marschall und einen General der Infanterie oder Kaval lerie bezieht sich auf Fälle , wo mit dieſem Grade kein Truppen Kommando verbunden ist.
3.
3u IV . 3. des Etats.
Diejenigen Stabsoffis
ziere des großen Generalstabes , welche den Etat (Geld Etat) des Chefs des Generalstabes eines Armeècorps (General-Kommando's) beziehen, erhalten auch gleich dies fem 5 Rationen. Das vierte Departement des unterzeichneten Mini steriums wird die hierunter betheiligten Offiziere den bes treffenden Behörden jedésmal beſonders bekannt machen. 4.
Alle Dienstzweige, welche nicht in der Abtheilung
A. des Nationsetats benannt sind ,
gehören in die Ab
theilung B. und erhalten nach der lekteren die Rationen. 23
Friedens Rations Etat.
354
sinDer Gouverneur 4 Rationen..
på,
von Gläz serhält fönach 21.7 . 1 (21 )
Die in diefe: Abtheilung. fallenden Adjutanten, wenn
fie Hauptleute oder Lieutenants der Infanterie ſind, stre ten in das Verhältniß der Kavallerie- Offiziere und er +3 halten also eine Ration. Der Adjutant des Gouverneurs von Luxem burg aber foll 3 leichte Rationen zuzbeziehen # 4 berechtigt sein. Gleich diesem haben Se. Majestät für alle Gouvers Kommandantur - Adjutanten die ا لهleichte
nements und
Ration zu bestimmen géruhet. Bei Anstellung zur Dienstleistung als Adjutant, oder als General-Stabsoffizier, bei: einer Truppen-Abtheilung, gebühren, die e tatsmäßigen Rationen , wenn die An stellung in eine erledigte ; etatsmäßige Stelle erfolgt ; auf eine Anstellung in diesen Zweigen über den Etat aber findet die Abtheilung B. des Nationsetats Anwendung, jedoch nach dem Kavallerie-Etat.
Diejenigen Offiziere, ·
welche aus der Armee beim
Generalstabe auf unbestimmte Zeit Dienst leisten, werden ebenfalls nach der Abtheilung B. des Rationsétats und zwar wie Kavallerie- Offiziere behandelt. 16. 3u VIII . 2. des Etats.
Die in dem Kations
Etat für einen Batterieführer ausgefeßte Ration gebührt auch in diesem Dienſtverhältnisse einem Lieutenant, wenn er eine Batterie führt. 7.
Landwehr-Kavallerie-Offiziere des ersten Aufge
bots, welche zwei Pferde zur Uebung mitbringen , follen während der Uebung zwei Rationen beziehen dürfen. Die Bataillons - Adjutanten des zweiten Aufgebots behalten eine Ration ,
doch nur für die Dauer der Ue
bung ihres Aufgebots. 8.
Offiziere bei Militäranstalten
werden nach der
(355
Friedens - Nations- Etat. Abtheilung B. des Rationsetats behandelt,
wenn ſte
felddienstfähig sind. Wo bei Unfähigkeit zum Felddienste die Anstellung als Versorgung zu betrachten ist; werden mis Bod keine Rationen verabreicht...mensupl Die
hiernachozum“ Kationsempfange
berechtigten
Offiziere werden den Proviantåmtern und, Controllbehör² den durch das vierte Departement befonders namhaft gemacht werdemli roniel anf6 19d toward midai
nos
9. Zu VII. des Etats. Der Präses der Gewehr Reviſions - Kommiſſion zu Potsdam foll die bisher bezo genen zwei leichten Rationen behalten , danſie ihm zar Ausübung des Dienstes unentbehrlich sind. adáretn 10.
Su Vil 7. des Etats.
Den Premier-Lieute
nants, des Garde- Landwehr-Kavallerie-Regiments 7 " wenn gleich felbige eine Abtheilung der 嘴 Escadron kommandi≥ ren, stehen jedoch nur etatsmäßig , gleich allen Premiers Lieutenants der anderen Kavallerie - Regimenter , 2 Nas tionen zu
wend wor & Ironluk iu wipe wad wi ......11. 11. 3u R. des Etats. Ein aggregirter Offizier der Kavallerie erhält eine Nation mehr, als in der Abs theilung B. für die benannten Chargen ausgeſegt ist, also : ein Obersta .. 240 Nationenz **** ein . Oberſt-Lieutenant und Majoré van 10 ein Rittmeister oder Lieutenant
2012
)
Gam Thor
12. 3 Bades Etats. Der Kommandant zu Memel gehörtezur Abtheilung. B. des Rationsétats. Ein gleiches gilt von demKommandanten zu Potsdam. 13.
3u VII. 9. des Etäts.
Bei den Landwehr
Kavallerie-Stämmen macht die Charge keinen Unterschied, ſondern jeder befoldete Offizier eines Landwehr - Kavalle rie - Stammes erhält nur zwei Rationen. es
also gleichgültig ,
Hiernach ist
ob der Empfänger Stabs- oder
Subaltern-Offizier ist. 14. 3u VI. 25. und VIL. 12. des Etats. 23 *
In
F
356
Friedens-Rations- Etat.
Ansehung der beiden Adjutanten einer Landwehr Brigade bleibt es bei den im Etat für sie ausgefeßten Rationen. Daher .E..ein Stabsoffizier von der Infanterie als Adjutant eines Brigade-Commandeurs der Landwehr nur 2) Rationen, dagegen ein Stabsoffizier). Nittmeister, oder Lieutenant von der: Kavallerie als Adjutant eines Bri gade-Commandeurs der Landwehr 3. Rationen beziehen kann, indem hierunter der Rang keinen Unterschied macht. Kriegsmin: Den) 4. Juni 1820.19 654 H7 # 2 0 andUm die. Fourage-Erhebungen des Militärs , welche vom 17. Julis c., an nach dem neuen von Ides Königs Majestät Allerhöchſt vollzogenen Friedens - Ratlons - Etat Statt finden, genau controlliren zu. können ; iſt es drin gend nothwendig , daß die Rationsquittungen mit aller Genauigkeit ausgestellt werden,
damit bei der Reviston
die Rationskompeteng der: Empfänger mit Ueberzeugung geprüft werden kann, sivoliperä #996 16 6 Zu dem Ende ist Folgendes von dem Kriegsminiſtėz rium festgefeßt und es sind die Königlichen General-Kom mando's unt die Ausführung ersucht worden.yilm 1. Die Quittungen der 鼻 Rationsempfänger müssen nach den anliegenden Schema's A. und B. ausgestellet und nicht nur die Art der Rationen , ob schwere oder leichte, sondern. auch,naturių rode matemie mn a) : die Tage, für welche .Hie sempfangen worden, Di 1 b) den Rang sunde die Dienſtqualität des Empfängers, mit» aller Genauigkeit bezeichnení neú ille åsting mİD Julesterer Hinsicht kommt es auf die ausdrückliche Bemerkungan, ob bei dem Empfänger Spelers 2 a) das interimistische 2 sdk hd 39001 In A hdmem . b) das aggregirte oder is c) das überzählige Verhältniß Statt findet.
CoolioMoto In ähnlicher Art müssen die
General-Stabsoffiziere bemerken, ob sie 47 # 6
Friedens Rations Etat..
357
GRA ******* a) etatsmäßig, រ oder b) zur Dienstleistung . in eine erledigte C Stelle, oder
******* etatsmäßige
c) zur Dienstleistung über den Etat :: Ein gleiches Verfahren ist von den Ad CRON 792 jutanten zu beobachten, my K Danach wird ein · Nationsempfänger vom General angestellt sind.
ftabe in einer Quittung , unter genauer Bezeichnung des Truppentheils (als der Nummer des General - Kommans do's, der Division 2c. ), dem er zugetheilt ist, zu sermers ? fat wo ken haben, ob derfelbed and a) als Chef des Generatskabes, oder b) als zweiter General- Stabsoffizier
mak vid mt 917
5.
bei einem General- oder Divisions Kommando steht. 2. Dies Offiziere der Adjutantur:) müſſen in Tähnlicher Art bei Ausstellung ihrer Quittungen verfahren und aus ßerdem noch darunter bemerken , ob slettes wat
a
a) als erſtej zweite moderndritte Adjutanten bei ehrem 41 General Kommando, oder roda god infrued goin 17b) beisdem Commandeur einer Diviſion, oder beboldal c) als Adjutanten einer Jufanteries ader Kavallerie m Brigade icon muter's Boden ? Bot angestellt sind. DAR B. Home sid mala sobimit. aid mot Die Adjutanten der Landwehr-Brigaden müſſen ing befondere noch bemerken, 8.ob sie als Offiziere der Infans terie oder Kavallerie angestellt sindhall we toda In denjenigen ? Quittungen über , die von den Trup pentheilen zu empfangende Fourage und zwar rücksichtlich der Infanterie ist erforderlich, daß die zum Fourageems pfang berechtigten Capitaine naméütlich den
aufgeführt wer
unter Bemerkung , ob sie als erste oder zweite Cas
pitains des Regiments) oder als Tiralleur-Capitains, 慈 die Ration beziehenzi Beit der Artillerie müssen ebenfalls die jenigen Offiziere namentlich verzeichnet werden ,
welche
Friedens -Nations -Etat. "
358
Batterien kommandiren, und ſonachzum Rationsempfang berechtigtsfind, nämlich per Brigade .* à 18 Stück Geschüß CHRO drei 2.
An jedem Garnisonorte, wo sich Kriegscommif
faire der Truppentheile befinden , müſſen die Quittungen über neue oder veränderte Rationserhebungen denselben jedesmal zum Visiren vorgelegt werden. 43. An andern Garnisonorten haben sich die Kom
mandanten oder Garnisonchefs der Prüfung der Rich tigkeit der Quittungen zu unterziehen. no 4.
Von jeder Veränderung
des Rationɛetats müsa
sen die Vorgeseßten der einzelnen Empfänger den bezüg lichen Magazinverwaltungen sofort Nachricht geben, mit genauer Bezeichnung des Termins, von welchem an die neue Rationserhebung beginnt, die bisherige aufhört oder vers åndert ist, zadnj 5.
Kommandirte und beurlaubte Offiziere zeigen die
Ordre deßjenigen Vorgefeßten ,
welcher sie kommandirt
oder beurlaubt hat, oder die Marschroute derjenigen Mis litårbehörde oder Regierung ,
von welcher ſie ausgefers
tigt worden ist, dem Fouragegeber beim Empfange vor. Bei Kommando's einzelner Truppen-Detaſchements måſ sen die Marshrouten die Anzahl an Mann und Pfer den, ingleichem wie viel Nationen und Portionen , auch in welcher Art dieselben solche zu empfangen haben, mit dow
Bestimmtheit enthalten.
Die darauf bezüglichen Quittungen müffen in glei cher Art die empfangenen : Rationen und Portionen ge 4.4 nau nachweisen. old had dalostih Die betreffende Magazinverwaltung bemerkt ſonach auf den Marschrouten , wie viel Rationen und Portio .. nen, auch für welche Tage, darauf verabreicht sind , und bei Rückkunft in die Garnison muß jene Ordre oder? Marschroute an den Aussteller zurückgegeben werden. erint
ļ
÷
Friedens -Rations- Etat.
359
sunn6. In den Marschrouten , welche den aus mehreren Regis mentern zusammengefeßten Remonte-Kommando's ertheilt werden, muß mit aller Genauigkeit die zu jedem Regimente gehörige Anzahl von Mann und Pferden angegeben werden . Hap Der das Kommando führende Offizier ist verbunden, in den über erhaltene Verpflegung auszustellenden Quite tungen die für Rechnung eines jeden Regiments erho benen Portionen und Rationen besonders zu verzeichnen. sted 7. Die Bestimmung in der Circularverfügung vom 4. Juni c., nach welcher die Liquidationen der nicht regis mentirten Offiziere (mit Ausschluß der Generalitat) über Vergütungsgelder für nicht in natura empfangene Ras tionen zuvor dem betreffenden Ober Kriegscommissair mitgetheilt werden sollen , um solche der Richtigkeit we gen zu attestiren , ist nicht überall ohne Schwierigkeiten auszuführen, weil mehrere der zum Rationsempfang be rechtigten Offiziere sich nicht mit dem betreffenden Ober Kriegscommissair in einem Orte befinden , und also erst eine Korrespondenz unter ihnen Statt finden muß. Zur Vermeidung derselben , und um diese Angelegenheit auf dem möglichst kürzesten Wege zu reguliren , können die in Rede stehenden Liquidationen über Nations - Vergütungs gelder von den Divisions- Kriegscommiffarien festgestellt werden, und es bleibt nur die Feststellung da dem Ober Kriegscommissair überlassen , wo sich die nicht regimen tirten Offiziere mit demselben in einem Orte befinden . Da es übrigens nothwendig ist, daß ein gleichmäßi ges Verfahren bei Liquidirung der Rations- Vergütungs
gelder Statt findet , so wird in der Anlage ein Schema sub Litt. C. zu einer solchen Liquidation beigefügt, nach welchem die letteren anzufertigen sind. Uebrigens wird hier besonders bemerkt, daß die laufenden Rations-Vers gütungsgelder nur für jeden Monat postnumerando aus den Magazinkaffen gezahlt werden können , wozu es fei ner weitern diesseitigen Anweisung bedarf.
360
Friedens Rations- Etat. Die Quittungen der hier zur Kriegsschule komman
dirten Offiziere über Fourage in Natur oder über die Geldvergütung dafür , müssen eigentlich von dem betref fenden Regimente sc.
zu welchem die Empfänger gehö
ren, attestirt werden ; wenn dies indessen bei auswärtigen Regimenterne. theils zu weitläufig , theils unausführ bar sein würde, so ist es dringend nothwendig , daße der betreffende Offizier Seitens des Regiments 2cmit einem Atteste über feine Rationskompetenz versehen werde, das mit jede zetwanige Ueberhebung vermieden wird , welche sonst namentlich bei den Kavallerie- Offizieren , rücksichtlich der in der Garnison zurückgelassenen Chargenpferde, eintre ten könnte. Diese Atteste müssen sodann von den betheiligs ten Offizieren dem betreffenden Kriegscommissair , welcher Die Fouragequittungen oder die Liquidationen über : Ras tions Vergütungsgelder autorisirt, vorgezeigt werden aus 19 Die Königlichen General - Kommando's find ersucht worden, hiernach die Truppen ausführlich ju instruiren. 302 Eben so sind die Ober - Kriegscommissarien unter Mits theilung dieser Bestimmungen veranlaßt worden
die
Kriegs commissaire hiernach anzuweisen. bilom mad enDas Proviantamt wird von diesen Bestimmungen in Kenntniß gefeht , und mit Bezug auf die Verfügung angewiesen , nur auf solche Quittungen vom 4. Juni Fourage verabfolgen zu lassen, welche nach den oben ge dachten Schema's und nach Anleitung dieser Verfügung ausgestellt worden sind. ensaion Ausgird es no den Die Magistrate der auswärtigen Depots find hiernach
genau zu instruiren zu welchem Ende Exemplare von dieser Verfügungenebst Zubehör in der Anlage erfolgen. de Schließlich wird das Proviantamt benachrichtiget, daß es wegen Verrechnung der Nations Vergütungsgel der bei dem Inhalte unserer Verfügung vom 4. Juni verbleibt,
Kriegsmin. den 19. Aug. 1820 Funded
in
magisid must
mod 31
364
Friedens Rations + Etat.
Moon 191.NA
Schema A. Fourage-Quittung des Regintents N. oder des Bataillons N. oder der Escadron, Compagnie 2c. N. Regiments N. , oder des Kommando's von der Escadron, Compagnie zc. N. Regiments ic. N., für den Monat N. N. 1820.
Pferde,
Das tum.
.Tage Gar nifon THAT Marsch |
V. D. 3 AdjutantsLieutenant v. E. 2 Premier Lieutenant v. F.
8423 42
0160
Premier Lieutenant v. G.
TOWER O 0.6
2
14$
mehra eq
Th
111
5 Regim . Commandeur v. N. 4 Stabsoffizier Major v. N. 3 Rittmeister . A. 3 123.
Bemerkungen.
Rationen 130 30 150 130 30 120 13050 90 9 aufdem Marsch nach N. 13 3 war kommand. nach N. 30 21 30 10 0 1303 90 3030 99 verfest zur Escadr, N. 1/16/16 Regiments N. in Stelle des Lieut. F. 17 30 14 fiehe außer d. Etat, ed. von derEsc. N. Reg, N. führt seine etatsmäßigen Pferde bei sich. 130 30 60 ofculpa a d
Etat .
. wirklich
tägliche
moa
52
find
+
Shmi
2 Lieutenant v. G. 1
• .
JAK SAS / 3
Außer Bem Etat. 3 Major N.
Piki
164 162
2
24
Mini Cd file
2. Seconde Lieutenant H. beurlaubt CA 2 Regiments Chirurgus I unteroffiziere und * Gemeine. 132 60 30 30 1800 10 21 30 10 100 waren kommand. n. N. 30 • 13 go auf dem Marſch nach N. Bes 1 den 11. krepirt. " 110 10 10 1 • den 22, desgl. 21 124 2 an die Gendarmerie abs gegeben. 28 252 den 10. verkauft. diesetben a Kation 14
2895 99 30 30
90
116 16
52
20 20
40
von N. zu diesem Regis mente kommandirt, aggregirt, seitdem etatss mäßig, siehe oben aggregirt, seit dent versezt zur Escadr, N. Regiments N.
40 Remonte Pferde 1630 15 600 3 Gemeine von der Escadron 11010 30 zu diesem Regimente N. Regim. kommandirt. 212 • zusammen · 15687199
und
10 dan AVERIA 3190
COMMITED #7* OS*
3
42889
ten .den 1820 N.
10/2 18 241 mit find
The
170
Hen .
24 Wispel zwanzig und Vier geschrieben Mege % 10 Scheffel 18 , Hafer
teng ***
42-46 10 Cal
dingbga you Irtillerie sind ,Astellen Infanterie der von wird Art qähnlicher .2c uittirt n
. Charakter
Echfl Mp |2 Pfd 66 Centner 1 Bd 34 .Schock Yfd 67 26 4
Friedens Mations -Etat,
.A.DIA
*10
AKING S
Netog Pow in
Das ,wuittungen nach weifet Schema vorſtehende -Q Nations die auszų Kavallerie der ie
,worüber worden verabfolgt N. zu Magazin dem aus .richtig wird quittirt hierdurch
16 19
b
N.
Vier .Stroh Pfd 12 Bund 54 Schock zwanzig und
Ein .Heu Pfd 32 Centner siebzig hundert und
1 32
77 s
Stroh .
da
Anmerkung .
, 3 , 5 à 4
It doen himig m . iowa daw
**
,99 Marsch
*00915 . Safer
80 317 QUIZODDER
#allinta
-RWiv Garnison 3687 àVorſtehende 2 .,58 ationen 4 18 •
362
363
Friedens Rations-Etat.
Schema B. # DantonameFourage B Quittung für den Monat R. N. 1820. Zwei tägliche oder Sechzig summarische Rationen to à 3 Megen Haferujɔu **
5 Pfd. Heu und CanMa 8 Pfd. Stroh~~~
Face
find mir für die Tage vom 1. bis 30. des oben genann ten Monats
aus dem Fourage - Magazin zu N. (von
der Gemeinde N. des Kreiſes N. ,
oder von dem Liefe
ranten N) mit. Eilf Scheffeln 4 Megen Hafer, zwei Centnern 80 Pfd. Heu und
it
Zier und zwanzig Bunden Stroh richtig verabreicht worden , worüber quittire. N. N. den ten N. 1820. N. N.
Major der Infanterie (oder Kavallerie) und Adjutant der zweiten Landwehr Lima 384
* A
Brigade.
A Hop16 ton
Schema C. Liquidation über Rations- Vergütung für den N. N.
Davon find in natura Es bleiben in Gelde 9700092 zu vergüten. empfangen. Gui #9674 COST
06 Bidou
on? sid th
1613 dnu
bombis 1979
schwere leic . hte schwere . leichte . Rthl
vom
schwere .leichte schwere leichte .
. leicht
in 96 an signon506980102 50 4 $175 1970 100 tags jums tagums 1917 890 täglich lich mar. lich . mar.
SRa tion 19
schwer .
e noda 896
OTO
. Pf
. werden
Etat dem Nach
usbyjama no
Darauf Geld die beträgt der nach vergütung . Fessehung desfallsigen
Frtebens- Mations Etat.
364
Tons Inted es - dn figna imagong dans || mi siti e medom od 210iz 2008
.58
91
se
.50 .50 (pielen
:
9d0)
2
ojos
Sung motiongle Richtigkeit vorstehender Li quidationen, und daß von mir nur die hier vor aufgeführten Ratios nen in natura empfangen sind, wird hierdurch bescheinigt. N. N. den ten N. 1820. N. N. Charakter.
zur Nachricht.
1 .
1
1
Rationsvergu tungs =. Gelder Fönnen nur für den ganzen Mo Inat erfolgen. In halbmonat lichen und klei nenRaten ist es nicht zulässig.
365
Friedens -Rations- Etat.
*Der von des Königs Majeſtät › Allerhöchſt: voülgogene neue Friedens - Nations - Etat vom 29. März cz wird dem Proviantamte, mit den Bemerkungen des cunterzeichneten Miniſterii versehen, in der abſchriftlichen Anlage zur Nach richt und genauen Achtung zugefertigt
1
?mit dem Eröff
nen , daß dieser Etat vom 1. Juli c. in Kraft trithdang 9019 In Beziehung auf den oben genannten Rationsetat haben Se. Majestät in der Allerhöchsten Kabinetsordre vom 29. März & Folgendes zu beſtimmen geruhet... **** 18* Vom* 144 Juli comand ist, die Verordnung) vom 17 November 1818, dahin modificirt, daß, wenn ein Of fizier ac. weniger Pferde hålt, als ihm nach dem neuen Etat zustehen , er die dadurch ersparten 9Rationen gegen eine von dem
unterzeichneten Miniſterio“ nach billigen
Lokalpreisen von 6 zu 6 Monaten festzustellende Geldents fchädigung 1 an die Fourage-Magazine überlaſſen kann. 2.
Diejenigen Nationsempfänger , "welche die ihnen,
zustehende Fourage im Laufe des betreffenden Monats aus dem Magazine nicht abholen laffen, sollen das Recht auf deren Naturalempfang verlieren und nur den An fpruch auf die zugestandené › Geldvergütung 24 behalten. "
zu
Auf lettere sollen die desfalls beim Kriegsministerio machenden Anträge saber nur berücksichtigt werden,
wenn dieselben innerhalb dreier Monate nach Ablauf der für den Naturalempfang ·10 festgesezten Frist an das unter 14.90 zeichnete Departement gelangen. nak mend 243
In Betreff#des innern Gehalts der : Rationen
und der Berechtigung zum Empfang von schweren und leichten
bleibt es bei den Grundsägen , nach welchen
folche bisher bezogen worden sind , jedoch mit Ausnahme der Adjutanten der : Gouverneure und Kommandanten, welche nach der Bestimmung Sr. Majestät des Königs, ſtatt: bisher ſchwere, follen.
künftig leichte Rationen erhalten But it
366
Friedens Mations- Etat,
Indem das unterzeichnete . Departement, das Proź viantamt von dieser Allerhöchsten Bestimmung in Kennt niß ſeßt, wird demselben mit Bezug auf den Rations Etat und auf die früheren diesfälligen Bestimmungen, um etwanigen Mißverſtändniſſen1 zu begegnen , noch Fol HOT SAL gendes eröffnet. ni so pre * A 30284. Die Nationen erfolgen jedesmal e nur für eine of bermiil sa mi až@violl J 5. Wenn sein Offizier zwei Chargen zugleich befleis det, so ist er berechtigt, die * mit der höheren Charge ver Charge
bundenen Nationen gu beziehen, wenn anders er der legteren nicht bloß interimistisch vorsteht, worüber weiters 1.19 hin das Nöthige gesagt werden wird. 6.
Die Rationen werden ferner bezogen,
tho
a) wenn der Empfänger zu einer andern Dienſtleiſtung, für welche weniger Nationen ausgeſeßt ſind, bloß kom mandirt wird ; dagegen kann derselbe,,
b) wenn er die Geschäfte einer höheren Charge interimis 36ftisch führt, nur die Rationen seiner eigentlichen Charge *beziehen , wenn hierunter eine Erhöhung des Nations Etats Seitens des unterzeichneten Miniſterii nicht bez 65347
eiwilligt wird.… an
c) Während eines Urlaubs , wenn die Pferde in der 25 Garnison zurückbleiben oder wenn er ſie bei einem Ur laube von nicht über sechs Monaten mit sich führt, jedoch in diesem Falle nur an den Orten , 筝 wo Magazinbeſtånde
aa)
vorhanden
find, • und bb) bei Vorzeigung eines Attestes des Vorgeseßten , als des Commandeurs des Regiments 2c., daß und wie viel von den Pferden , worauf ihm etatsmäßig Ra tionen zustehen, er mit ſich führt. Ein Nachempfang der nicht erhobenen Rationen in Natur ist, wie auch bereits in der Allerhöchſten
Friedens -Mations- Etaf.
367
#Kabinetsordre vom 29. März c. enthalten, ganz un buzulässig ;
dagegen kann der « beurlaubte Offizier die
zur weiters unten - feſtgeſeßte Geldvergütung für die nicht in Natur empfangenen Rationen liquidiren , welche indessen ebenfalls nicht für
eine längere Zeitdauer
als beim Naturalempfang zu c. erfolgen kann , und ***˜ebenfalls in der oben # angeregten Frist in Antrag ges shelzor este bracht werden muß, gar cc) Während eines Festungsarrestes, hierüber wird jedoch noch die speziellere Bestimmung vorbehalten. 28107.2 Die zur Dienstleistung ins Büreau eines Gene ralkommando's´ 26. 5 kommandirten Capitains und Lieute nants der Infanterie erhalten keine Rationen , dagegen gebühren
den Kavallerie -Offizieren die Rationen, nach dalen der Abtheilung B. des Nationšetats. 1 / " 700 8. Die diesseitige Verfügung vom 19. Juni pr., wonach den General- Stabs-Offizieren , um ihnen bei den jährlichen Bereifungen der Krieges - Schaupläge auf jede thunliche Weise zu Hülfe zu kommen , für den Fall, daß ſie die ihnen zustehenden · Nationen nicht vollständig be ziehen ,
die wenigeren ,
welche sie wirklich empfangen,
nach einem erhöheten Saße, einer Mege Hafer besteht,
welcher pro Ration aus verabreicht werden sollen,
wird hierdurch aufgehoben. 9.
Die Geldentſchädigung ,
nach welcher die nicht
in natura erhobenen Rationen auf den Grund der dieser
.
halb von dem Kriegsministerio gemachten Vorschläge und deren Allerhöchſten Genehmigung vergütet werden können, und welche mit Rücksicht auf die Anschaffungskosten nach billigen Sokalpreisen und möglichst gleichen Durchschnitts Säßen in den Generalfommando's in der Art festgesett worden sind,
daß dabei die Königliche Kasse im Ganzen
wahrscheinlich nichts verlieren kann , geht aus der An lage hervor.
Diese Vergütung ist für den Zeitraum vom
Friedense Rations -Etat.
368
Juli bis ultimo December cangültig. Nach welchen Sagen die Rationen vom 1. 1 Januar fut.: an vergütet werden sollen, wird zu ſeiner Zeitz bekannt gemacht und damit halbjährlich fortgefahren, werden.ng tuindt. 10
Ju Betreff der Liquidirung der Nations Ver
gütungsgelder bemerken wir,
wie solches bei den
re
gimentirten Offizieren durch das › betreffende Regiment 2c. geschehe,
welches die Richtigkeit der Liquidationen atte
stiren müß. Kuid deformigaul, baby hubby s Die nicht regimentirten . Offiziere , mit Ausschluß der Generalitat, welche ohne weiteres die etwanige Rätions Vergütung: erheben könn, 1 müſſen ihre diesfälligen: Liquis dationen zuvor dem betreffenden Ober- Kriegescommiſſair mittheilen , welcher ſolche der Richtigkeit wegen atteſtiren wird.
Nur auf solche vollständig juſtifizirteṇund mit den
Quittungen der Liquidanten: versehene Liquidationen hat bas Proviantamt Zahlung zu leisten... Damit aber auch déri betreffende Kriegscommiſſair , tionen des Proviantamts, revidirt ,
welcher die Conſumą von den erhobenen
Rations - Vergütungsgeldern.Behufs der Controlle Kennt niß erhält, so sind ihm alle darüber sprechende Liquidaz tionen ohne Ausnahme
mit den monatlichen Fourage=
Consumtions - Designationen einzureichen,
welcher dems
nächst die gedachten Liquidationen an das unterzeichnete Departement zur Genehmigung befördern wird. " 11. Damit wegen der zu verabreichenden Rationen an die Festungs-Kommandanten, Ingenieure und Artille rie-Offiziere der Plåge ac keine Zweifel entstehen , wird dem: Proviantamte bemerklich gemacht,
daß nach der
Bestimmung Sr. Majestät des Königs als große Festun gen angesehen werden sollen die Festungen. Danzig, Stettin , Glogau, Neiße , Magdeburg , Torgau, Erfurt, Minden , Wesel , Köln und Koblenz, so wie auch die Bundesfeſtungen Mainz und Luxemburg ; die
369
Beförderung im Militärdienste.
V die übrigen
aber
als
kleine Festungen “ zu” beträchten
find. *
Die Plaßmajore , welche in dem Nationsetat nicht
genannt sind und in kleinen Festungen stehen , vom 11. Juli c. keine Rationen ,
beziehen
wenn gleich sie selbige
früher erhalten haben. M Die Nationsquittungen, müssen gehörig ^ über " sichtlich und dergestalt ausgestellt werden , daß 2 daraus 12.
der Rang und die Charge des Empfängers genau her vorgeht, indem 1es ſonſt " für den Reviſor , unmöglich- iſt, zu beurtheilen , ob der Empfänger zu der erhobenen An zahl Rationen auch berechtigt war. Das Proviantamt hat hierauf besonders zu halten, und wird dasselbe hierdurch ermächtigt , nur auf gehörig übersichtliche Quittungen Fourage verabfolgen zu Taſſen, entgegengeseßten Falls die Verabreichung zu verweigern . Die Magiſtråte der auswärtigen Depots sind hier nach zu instruiren , welchen: von dieſer Verfügung unter * einer Abschrift und eines Exemplars des
Zufertigung
Rationsetats (wovon die nöthige Anzahl von Exempla ren anliegend erfolgt) Kenntniß zu geben ist, mark 13.
Schließlich wird das Proviantamt auf die Cir
cularverfügung vom 27. Juli 1818. verwiesen , wonach dasselbe für alle nicht gehörig begründete Portions- und Rations- Verabreichungen verantwortlich ist , inden der gleichen unbefugte : Verabreichungen in den Consumtions Designationen werden abgesezt werden, und es dem Pro viantamte demnächst überlaſſen bleibt, seinen Regreß an die Empfänger selbst zu nehmen.
Kriegsministerium, den
4. Juni 1820. Beförderung und Belohnung im Militärdienste. Die erste Auszeichnung eines Soldaten in der Preus Bischen Armee ist die eines Gefreiten ;
er wird dazu 24
Beförderung
370
von dem Compagniechef gewählt, und von dem Regis ments- oder Bataillons-Commandeur bestätiget. 24? Zu den erledigten Unteroffizierſtellen bringt der Compagniechef drei Gefreite in Vorschlag , von welchen der Bataillons-Commandeur Einen zum Unteroffizier dem Regiments - Commandeur zur Ernennung vorstellt.
Sol
len Feldwebel- oder Wachmeiſterſtellen beſeßt wer den ,
so bringt der Compagniechef. drei Unteroffiziere in Vorschlag , von welchen der Regiments-Commandeur * eis 1 nen bestätiget. Bei Gardecorps erfolgt die Bestätigung 4 #: vom Könige unmittelbar.
Zu Sergeanten werden die Unteroffiziere nach ih rem Dienstalter befördert. Den Fourier, Capitain
48343
d' Armë s › beſtimmt der Compagniechef.
Die Beförderung zu Offizierſtellen hat der Kd nig von dem, im Reglement vom 6. Auguſt 1808. über die Beſehung der Portepéefähnrichstellen und die Wahl zum Offizier ausgesprochenen, Grundsage : „ einen Anspruch auf Offizierstellen von nun an
1
,,im Frieden nur Kenntnisse und Bildung gewäh ,,ren ,
im Kriege ausgezeichnete Tapferkeit und
,,Ueberblick," abhängig gemacht. In jedem Regiment oder Bataillon befinden sich so viel Portepeefähnriche , haben.
als diefelben
Die ehemaligen Junkerstellen
Compagnien
fällen
dagegen
gänzlich weg .
Zu jener Stelle ; kann ein jeder junge Mann überhaupt, 1 er fei Unteroffizier oder Gemeiner, gelangen , wenn er sich dem desfallsigen Examen unter wirft.
Zu diesem wird er zugelassen, sobald er die nd
thigen Zeugnisse einer tadellosen Aufführung beibringt und dabei erklärt, daß er über seine gefeßliche Dienstzeit fortdienen wolle. Die Gegenstände des Examens, das von der bei je
im Militärdienste.
371
der Examinations-Kommiſſion abgehalten wird, find: `ers trägliches Schreiben in Hinsicht auf Kalligraphie und Orthographie ; Arithmetik mit Einſchluß der Proportionen und Brüche ; die ersten Anfangsgründe der ebenen Geo metrie ; verständliches Planzeichnen, Elementargeographie und allgemeine Welt und waterländische Geschichte.
Ist
er in der Prüfung bestandenµſo ertheilt ihm die”: Exami nations - Kommission das Zengniß der Reife ,
der Com
mandeur sendet fölches an den Diviſionsgeneral, welchem die Bestätigung und die Befugniß zustehet,
die Patent
ausfertigung bei der Königl. Geheimen Kriegskanzellei zu veranlassensi Båre ein junger Mensch, wenn er auch das Zeugniß der Examinations - Kommission für sich hätte, dennoch aus andern Gründen zur Stelle eines Portepée fähnrichs nicht geeignet, so`muß der Commandeur fol ches dem Divisionsgeneral mit den erforderlichen Grün den und Belegen anzeigen. 45% Da die oben beſtimmte Zahl der Portepeefähnriche nicht überschritten werden foll, ſo. können sie nur bei ent stehenden Erledigungen einrücken und zwar nach der Ord nung, in welcher sie sich gemeldet haben. Unter den Port
1
epëefähnrichen ſelbſt aber findet des m keine Anciennetät Statt.
Folgenden
wegen
Bei der Wahl zum Offizier in der Infanterie und Kavallerie sollen nicht bloß Kenntnisse und Wissenschaf ten , sondern auch Geistesgegenwart und schneller Ueber blick, mehr als gewöhnliche Tapferkeit, so wie Pünktlich Feit und Ordnung im Dienste, anständiges Betragen ent scheiden; dagegen soll Berücksichtigung der Dienstzeit völ lig davon ansgeschlossen sein.
Deswegen soll die Ernen
nung zum Offizier durch Wahl geschehen ,
im Frieden
aus den vorhandenen Portepéefähnrichen des Regiments, im Kriege aber auch aus allen Unteroffizieren und Ge 24 *
... Beförderung...
372
wenn eine mehr als gewöhnliche tapfere That´´ koryt # dazu berechtiget . ... Die Wahl . welche an die Stelle des ehemaligen
meinen ,
Anciennetätsrechtes tritt , ist den Offizieren auf folgende Art ན übertragen. Bei Erledigung, einer Offizierstelle wäh len sämmtliche Lieutenants des Regiments aus den Port epéefähnrichen dreisaus, welche von der Ober-Examina tions -Kommission in Berlin geprüft werden oder schon geprüft worden sind.
Von diesen dreien : wird , wenn ſie
in der Prüfung bestanden ,
von sämmtlichen Capitains
deridann von dem Commandeur und Sämmtlichen Stabsoffizieren dem ཏྠཱི ཝཱ Könige in: Vorschlag Einer gewählt,
gebracht wird,
wobei nöthigen Falles ein verneinendes
Gutachten abgegeben werden kann.)
Sind die Gewähl
ten in der Prüfung nicht alle bestanden , so werden auf vorige Art abermals drei gewählt und geprüft.
Vou
denen , welche unter diesen sechs Geprüften das Zeugniß der Reife erhalten haben ,
werden die drei ältesten den
Capitainen zur ferneren Auswahl übergeben. Die Gegenstände der Prüfung sind:
1.48
Fertigkeit und
Pråcision in schriftlichen Aufſåßen ; so viel Kennt niß in der französischen Sprache, um aus dersel ben ins Deutsche zu übersehen; reine Mathematik bis zu den Gleichungen vom zweiten Grade , ebene Geo metrie und Trigonometrie ; Anfangsgründe der Feldfor tification und permanenten Fortification ; richtiges und verständliches Zeichnen von Situationskarten und Plänen ; Aussteckung einer Verschanzung , Anstellung und Berechnung der Arbeiter und Arbeiten von Ver schanzungen , und Aufnahme eines kleinen Bezirkes oder Postens ; erweiterte Geographie und Statistik ; Welt geschichte und vaterländische Geschichte. • Die Prüfung geschieht theils mündlich, theils ſchrift lich, durch Fragen und Aufgaben vor der Kommiſſion,
373
tm Militardienste.
welche den Attesten auch ihre Bemerkungen über die na türlichen Fähigkeiten des Examinirten beifügt. -
Der König hat mittelst Kabinetsordre vom 16. Mai
1820. befohlen , mit Strenge darauf zu ſehen , zum
Offiziere
oder
daß die
Porteperfähnrich Examinirten ihre
Probearbeiten unter gehöriger Aufsicht anfertigen ,
und
ihnen die Aufgaben nicht vor, der Zeit bekannt werden. Die Subalternoffiziere avanciren innerhalb ih * res Truppentheils, bei der Infanterie und Kavallerie im Regimente, den Jägern und Schüßen im Bataillon , bei der Artillerie in jeder. Brigade und bei den Ingenieuren in jeder Inspection ; dieß geschieht in der Regel nach dem Dienstalter ,
wenn nicht besondere Auszeichnungen das
Vorrücken veranlassen , welches jedoch im Frieden selten vorkommt. SA Bei der Artillerie muß jeder Gemeine,
der auf
Beförderung zum Bombardier , Unteroffizier , Feuerwer ker und Oberfeuerwerker Anspruch macht , sich einer be fondern Prüfung unterwerfen. ·Bei der Prüfung zum Portepéefähnrich werden
außer den bei der Infanterie
nöthigen Kenntnissen auch die Kenntnisse werkers und Ober-Feuerwerkers verlangt.
eines Feuer Bei der Be
förderung zum Artillerie- Offizier werden zuerst diejenigen Kenntnisse erfordert, die ein Offizier der Infanterie oder Kavallerie haben soll, ferner die für einen Artillerie-Offizier außerdem nöthigen, nicht nur theoretischen, sondern auch praktiſchen, Kenntniſſe in der Geschüßkunst, der Ernstfeuer werkerei , dem Batteriebau, der Befestigungskunst, dem Artillerie- und Planzeichnen 2c. Die Wahl zum Offizier durch das Offiziercorps geschieht wie bei den übrigen Truppentheilen ; sobald jes doch jemand die Prüfung zum Batterie-Offizier bestanden , hat, wird er auch ohne vorhandene Vakanz sogleich zum #24
374
Befbrderung im Militärdienste.
Offizier befördert, und so lange als aggregirt mit Port epéefähnrichs-Gehalt geführt, bis eine Vakanz eintritt.1 Eine besondere Charge bei der: Artillerie ´iſt die ‹des Feuerwerker - Lieutenants , der eine eigene Prů पह fung bestehen und sich zugleich anheischig machen muß, auf der Diviſionsſchule ,
die bei der Division ,
zu wels
cher er gehört, befindlich ist , Unterricht zu geben.
!
Die Premier - Lieutenants der Artillerie können nur nach bestandener Prüfung zu Capitains avanciren. Auf ähnliche Weise geschieht beim Pionnier- und Ingenieurs Corps die Beförderung der Portepéefähnriche zu Offizies ren ,
nur daß bei der zu bestehenden Prüfung die für • diefe Waffe nöthigen Kenntnisse vom Festungskriege und von der Minierkunst , von der Festungsbaukunft ,
tonnierwissenschaft zc. verlangt werden.
Pon
Uebrigens kön
nen zu jeder Zeit Offiziere aus allen Waffen ,
wenn sie
sich dem Examen unterwerfen und darin bestehen , bei er ledigten Stellen in das Ingenieurcorps versezt werden . Um zum Ingenieur - Capitain erster Klaſſe zu avanciren, muß aber ein Capitain zweiter Klasse eine abermalige Prüfung bei der besonders dazu in Berlin niedergefeßten Prüfungskommiſſion bestanden haben. Alle Stabsoffiziere avanciren durch die ganze
Armee , d. h. alle Majors , Oberstlieutenants , Obersten, Generale 2c.,
die im activen Dienste der Armee stehen,
rücken, jeder in seiner Rangklasse , weiter vor und zwar zur Friedenszeit in der Regel nach dem Dienstalter. Der König hat sich jedoch vorbehalten, auch in Friedenszeiten von dieser Regel gerechte Ausnahmen zu machen ,
und
das Kommando ganzer Corps und Truppenabtheilungen nach Gutbefinden, ohne Rücksicht auf Dienstatter, zu vers leihen, ſo daß ein jüngerer Stabsoffizier in solchem Falle Diese Ver åltere seines Ranges kommandiren kann. hältnisse dauern indeſſen nur so lange , als der Auftrag
Belohnung mit Orden.
375
Dauert, und von dem Augenblicke an, daß das Kommando eines Generals oder Commandeurs aufhört ,
tritt ders
felbe in die gewöhnlichen Verhältniſſe gegen Offiziere von altern Patenten zurück.
Noch weniger: Rücksicht wird in 1
Kriegeszeiten auf das Dienstalter solcher Stabsoffiziere genommen, die ihrer ausgezeichneten Talente wegen zu ***
höhern Stellen geeignet sind.
511, Rein militärische. Orden für den . Offizier , Un teroffizier und Gemeinen, verknüpft, sind folgende. on 1
zum Theil mit Soldzulagen mi
Der Militär - Verdienst - Orden.
Der Or
den pour le mérite ist vom Könige Friedrich II. im Jahre 1740. gestiftet. nicht.
Besondere Statuten finden sich
Die Erweiterungsurkunde vom 18. Januar 1840.
aber beschränkt seine fernère Verleihung Kampfe gegen
den Feind
auf das im
erworbene Verdienst. « Dag
Ordenszeichen ist ein goldenes ,
blau emaillirtes ,
acht
spißiges Kreuz, in deſſen obersten Enden der Buchstab Fomit einer Königskrone ,
in den andern sechs aber " die
Worte pour le mérite stehen .
In den vier Winkeln des
Kreuzes befinden sich vier goldene 1 Adler mit ausgebrei teten Flügeln.
Das Kreuz wird an einem schwarzen, mit
Filberner Einfassung geränderten , Bande um den Hals getragen. Die Insignien sind, mit Abänderung des Kur hutes , der Inschrift und des fchwarzen Bandes , von dem aufgehobenen Orden de la générosité
entnommen.
Nach der Urkunde über die Stiftung des eisernen Kreu zes wird der Militär - Verdienst 2 Orden in besonders be stimmten Fällen auch mit am Ringe verliehen .
drei goldenen Eichenblättern
Vor dem Militär-Verdienst-Orden
sollen die Schildwachen Front mit geschultertem Gewehre machen. 2.
Für das
im Kriege 18. erworbene Verdienst
hat der König den Orden des eisernen Kreuzes
376
Militärische Orden.
gefliftet, und darüber unterm 10. März 1813. folgende 292 J Verordnung erlaffen. Auszeichnung Die nur für diesen Krieg bestehende des Verdienstes um das
Vaterland
ist das
eiferne
Kreuz, von zwei Klaſſen und einem Großkreuz. Klassen haben, ein ganz gleiches in : Silber schwarzes Kreuz
von
Gußeisen
Beide gefaßtes
die Vorderseite : ohne
Inschrift, die Kehrseite zu : oberst mit dem Namenszuge F. W mit der Krone , + in der Mitte drei Eichenblätt chen , und unten die Jahreszahl 1813. Sie werden beide an einem • schwarzen Bande mit weißer Einfassung, wenn
das
Verdienst
erworben ist,
im
Kampfe
mit
dem
Feinde
und am weißen Bande mit ſchwarzer
Einfassung , wenn dies nicht der Fall ist , im Knopfloche getragen. Die erste Klasse hat neben dieser Decoration noch ein Kreuz von schwarzem Bande mit weißer Ein fassung auf der linken Brust ,
und
das
Großkreuz,
noch einmal so groß als das der beiden Klaſſen , wird an dem schwarzen Bande mit weißer Einfassung zum ཐཱམ མ ༔ 3 den Hals getragen. Die zweite Klasse des eisernen Kreuzes ist durch gångig zuerst verliehen worden , und die erste ist nicht anders erfolgt, als wenn die zweite schon erworben war;
T
es konnten mithin auch diejenigen , welche schon im Be sit von Orden oder Ehrenzeichen waren , und sich in dies sem Kriege auszeichneten , zunächst nur das eiserne Kreuz Das Großkreuz ist ausschließ 1 lich nur für eine gewonnene entscheidende Schlacht, nach
zweiter Klasse erhalten.
welcher der Feind seine Position verlassen muß ,
desgleis
chen für die Wegnahme einer bedeutenden Festung , die nicht in feindliche Hände gefallen , den Kommandirenden Die früheren Orden und Ehrenzeichen werden mit dem eisernen Kreuze zusammen getragen . verliehen worden.
Alle mit dem Befiß des Ehrenzeichens erster
und
Militärische Orden.
377
zweiter Klaffe verbundenen Vorzüge sind auf das eiserne Kreuz übergegangen. Das eisernes Kreuz 19 zweiter Klasse amesch wars zen Bande sunterscheidet ſich dadurch von allen übrigen Orden,
daß:: es; zu, desto ::lebhafterer Erinnerung an die
glorreichen Feldzüge 1813. Vererbt wird , und zwar an diejenigen, welche in diesen Kriegen dazu vorgeschlagen worden , aber solches nicht erhalten haben. Ueber diefe Bererbung hat der König unterm 15. Jan. 18172 Fol gendes verordnet. S má mi janka'dwa
anonipd # 1
Die Vererbung des eifernen Kreuzes findet nicht weiter bei dem Truppentheile Statt, wo der Besiger mit Tode abgegangen iſt, vielmehr soll jedes erledigte eiserne Kreuz zweiter Klasse im Vererbungsfalle dem Truppen theile wieder zufallen und darin vererbt werden , worin faked Bat es erworben ist. -
Diejenigen
eisernen Kreuze ,
welche bisher gegen
diesen Grundfaß vererbt worden find , verbleiben A ihren Besißern , sie fallen aber bei künftiger Erledigung,
1 der obigen Bestimmung gemäß , dem Truppentheile wież der zu , bei welchem sie erworben wurden. Das Kreuz foll nur auf solche Individuen übers gehen, welche im Kriege 1813. zur Belohnung von ih ren Vorgesezten
dazu
vorgeschlagen worden und
sich dieser Auszeichnung ſpäterhin nicht unwerth gemacht` haben.
Die Wahl des Erben geschieht durch das Regis
ment oder Bataillon in der Art , daß die Kreuzė der Of fiziere wieder an Offiziere, die der übrigen Soldaten an Feldwebel , Unteroffiziere und Gemeine, ohne Unterschied des Ranges , vergeben werden. dienst soll die . Wahl leiten ,
Nur das größere Ver- -
ohne Rücksicht , dob der zu
Wählende noch im Regimente wirklich im Dienst , oder demſelben nur › verpflichtet ,
oder ob er aus demſelben
schon ausgeschieden , und entweder zur Landwehr über
Militärische Orden.
378
getreten oder ganz verabschiedet ist. dens -Kommission
Die General -Orz
führt
die Aufsicht darüber , ob die Wahlenden Vorschriften gemäß "geschehen? i Die Wahl protokolle follen? daßer jedesmal an dteſelbe - eingeſandt werden. Die Civilbehörden ſind ſangewiêfenî in 1Todesz ๆ fällen der Befiher# eiferner Kreuze denjenigen Truppen theil davon "zu bénächrichtigen, in welchem das eiferne tachloj vodo 、 12
Kreuz erworben worden
Bei der Artillerie findet juvördörſt die Wahl nach den bestehenden Grundsägen, in der Batteriez und wenn kein Wahlfähiger mehr darin vorhanden ist ; in der Bri 2 med nd vid
gade Statt.
Bei den nicht regimentirten Offizieren, alsó auch bei den Adjutanten und General - Staðs - Offizieren, kann unter sich keine Vererbung Stattfinden; men dagegen ,
sie neht
wie die andern aus den Regimentern ges
ſchiedenen Offiziere), an der Vererbung Theil; und es iſt die 8 Sache der General Ordens- Kommisson , darauf zu sehen,
daß keine Zurückſehungen Statt finden .
Der
Aufenthalt im Auslande schließt von der Erbschaft eines Kreuzes nicht aus.
Sind im Regimente keine Sub
jekte mehr vorhanden , die im Kriege zum Kreuz vorge schlagen worden, so wird deshalb an den König berichtet./ Die Vererbung
der
ersten Klasse des eisernen´
Kreuzes, so wie die des Kreuzes am weißen Bande, fin K det nicht Statt. 3. Das Militär - Ehrenzeichen mit zwei Klaſſen, gestiftet am 30. September 1806. bis 1814.
Die erste Klaſſe hatte
eine goldene Medaille an
einem schwarzen,
weiß gerånderten , Bande im Knopfloche.
Beide enthal
ten auf beiden Seiten den Namenszug ihres Stifters, F. W. R. , mit einer Königskrone , und auf der andern Seite in einem Kranze die Worte : ,,Verdienst um den Staat. "
Seit 1814. wird ſtatt der goldenen Medaille
379
Militärische Orden. ein silbernes Kreuz Mittelschilde,
verliehen ,
mit einem runden
das auf der einen Seite die Inschrift:
,, Verdienst um den Staat , " und auf der Rückseite den Namenszug des Stifters darstellt. * " Die zweite Klaſſe hat die Medaille in Silber behalten.
Die Schildwachen
follen vor beiden Klaſſen das Gewehr in den Arm stellen. Die Inhaber werden auf Ehrentafeln verzeichnet , und $ diese in der Kirche der Garnison aufgestellt. Die zweite 舅 Klasse wird von der ersten aufgehoben . Mit der ersten Klasse ist nach der Kabinetsordre" vom 24. März 1807. eine monatliche Zulage von einem Thaler verbunden. # 2 4.
Die allgemeinen Ehrenzeichen erster und zweiter Klaſſe, gestiftet den 18. Januar 1810. 2 Auch hier wird die erste Klaſſe ſtatt der ehemaligen goldenen Me daille mit einem
silbernen Kreuze
am Bande des
rothen Adlerordens im Knopfloche verliehen . - Die zweite Klasse hat die filberné Medaille behalten. bilden in sich ein Ganzes ,
Beide Klassen
so daß die zweite von der
ersten aufgehoben wird. 5.
Die
Fahren 1813
Denkmünze
für die Krieger
aus den
1815. wurde nach den Stiftungsurkun
den vom 5. Mai und 24. December 1813. einem jeden Soldaten , ohne Unterſchied des Ranges , ertheilt , wel cher in den Jahren 1813. , 1814. , oder 1815. , in Reihe und Glied im Felde, oder vor einer Festung, wirklich mit gefochten hat.
Sie ist aus dem Metalle der eroberten Geż
schüße verfertigt worden , mit der Inschrift: Friedrich Wilhelm Preußens tapfern Kriegern , und der Unterschrift : Ehre.
Gott war
mit uns ,
Ihm ! ſei die
Auf der Kehrseite sieht man einen Strahlen
Franz von Lorbeeren und Eichenblättern mit obigen Jah reszahlen.
Auf dem Rande stehen die Worte : Aus er
obertem Geschüße.
Sie wird an einem orangefarbe
380
Militärische Orden.
1 nen Bande mit schwarzer Knopfloche getragen. 6.
und weißer Einfaſſung im
Die Denkmünze für die Nicht - Kombattan
ten, oder diejenigen , welche als Beamte dem Heere ins Feld gefolgt sind.
Sie ist mittelst Kabinetsordre vom
14. September 1814. gestiftet und aus Gußeiſen geprägt worden ,
mit der Inschrift :
Kriege, und der Umschrift : Ihm sei die Ehre. reszahl.
Für Pflichttreue im + Gott war mit uns ,
Auf der Kehrseite steht die Jah
Sie wird an demselben Bande ,
wie die vori
gen Ehrenzeichen , getragen. 7.
Dem Orden des eisernen Kreuzes hat der König
den 18. Juni 1825. einen neuen, unter der Benennung : „ Dienſt ausze ich nun g s kreuz, “ beigefügt, und zwar das Dienstauszeichnung s kreuz $ für Offiziere und die Dienstauszeichnung für Unteroffiziere und Ge meine , von drei Klassen. Die Decoration wird den aus den Kriegsjahren 1813. , 1814. und 1815. im stehenden Heere noch fortdienenden Kombattanten ,
vom Feldwebel
abwärts, als ein Anerkenntniß treuer Pflichterfüllung ver liehen und zwar : denen , welche alle drei Feldzüge mitge macht haben, die erste Klasse ; denen , welche zweien oder einem derselben beigewohnt haben , die zweite Klaffe, und denen im Jahre 1815. Eingestellten , welche den Feldzug nicht mitgemacht haben, die dritte Klasse der Dienstauszeichnung. Die über diese Stiftung erlassene Urkunde . vom 18. Juni 1825. enthält folgende Worte und Bestimmungen des Königs. Ich habe beschlossen , die heutige zehnjährige Jah resfeier des Sieges von Belle - Alliance , welcher den leg ten Feldzug so ruhmvoll entschied und die Befreiung des Vaterlandes vollendete , nung
durch Stiftung einer Auszeich
für Offiziere bei 25jährigen Diensten in der
381
Militärische Drden. Armee, für Unteroffiziere und Gemeine,
welche
sich über die Zeit der gefeßlichen Verpflichtung hinaus den Beschwerden des Militärdienstes widmen, zu bezeich= nen und das Andenken an jene glorreiche Zeit für die Armee dadurch unvergånglich zu erhalten. a Die Auszeichnung für Offiziere foll in einem goldenen Kreuze bestehen,
auf dessen
einer Seite
F. W.
. mit der Krone, auf der andern die Zahl xxv. befindlich ist , 9 und welches auf der Brust an einem forns blumenblauen Bande getragen und „ Dienst außzeich nungskreuz benannt wird. Den Anspruch darauf erhält,
nach 25jähriger Dienstzeit ,
jeder Offizier
des
stehenden Heeres und der dahin zu rechnenden ´ Abthei lungen.
Bei Berechnung der Dienstzeit gelten die dess
halb bestehenden Grundsäge und die Kriegesjahre werden doppelt $ gerechnet. Die Anträge auf Verleihung des Dienstauszeichnungskreuzes werden durch die vorgefeßten Militärbehörden an das Kriegesministerium gerichtet, von diefem geprüft, und dem Könige zur Bestätigung vorge legt.
Die Generale der Armee ,
obgleich sie die nåms
lichen und selbst höhere Ansprüche haben , jedoch nur ,
erhalten es
wenn sie es wünschen und bei Mir darum
einkommen , da fast keiner unter ihnen befindlich ist, der nicht bereits durch ausgezeichnete Dienste im Kriege und im Frieden zu den höheren und höchsten Anerkenntnissen des Verdienstes gelangt wäre. b.
Die Auszeichnung
für Unteroffiziere
und
Ge
Dienstauszeich
Benennung nung" an einem fornblumenblauen Bande mit dem darauf
meine soll unter der
befestigten Namenszuge
auf der linken Brust getragen
werden und drei Klassen erhalten ,
wovon die erste
den Namenszug in Golde und das Band ' mit gelbem Rande, die zweite den Namenszug in Silber und das
Militärische Orden.
382
Band mit weißem Rande , die dritte den Namenszug in Eifen und das Band mit schwarzem Rande hat. Auf die erste Klasse giebt die vollendete 21jährige, auf die zweite Klasse die vollendete 15jährige , und auf die dritte Klasse die vollendete 9jährige Dienstzeit An fpruch ,
wobei Kriegesjahre doppelt gerechnet werden .
Die Dienstzeit wird vom Eintritt in das stehende Heer bis Xzum Ausscheiden
aus demselben
und den zw den
Feldtruppen gehörenden Abtheilungen des Heeres berech net; # die als Versorgung zu betrachtende Anstellung also nicht in Anwendung gebracht.. 3.70.193 Wer nach erlangter Dienstauszeichnung im Offizier ſtande
das Dienstauszeichnungskreuz
erwirbt, legt die
erstere ab. Eben so hebt eine höhere Klasse der Dienst auszeichnung die früher erworbene wieder auf.
Den verabschiedeten Militärpersonen ist ge ſtattet ,
die im aktiven Dienste erworbene Auszeichnung auch im nachherigen Verhältnisse fortzutragen.
vapen So lange ein Soldat Festungsstrafe erleidet,
oder
in der zweiten Klasse steht, kann die Dienstauszeichnung nicht getragen, auch der Anspruch darauf nicht geltend gemacht werden.
Bei entehrenden Vergehen geht sowohl
der Anspruch als der Beſiß der Dienstauszeichnung ver loren ,
und es ist darauf in allen Fällen zu erkennen,
wo die Versehung in die zweite Klasse des Soldatenstans des und im Civilstande der Nationalkokarde eintritt. .. Wegen Wiederverleihung der Dienstauszeich nung finden die Klasse
des
wegen Zurückverfegung
Soldatenstandes
Anwendung."
gegebenen
in
die
erste
Bestimmungen
Kabinetsordre vom 18. Juni 1825 .
Für diejenigen Leute , welche freiwillig über die J gefegliche Zeit von 3 Jahren noch drei Jahre fort dienen wollen, bestimmt die Kabinetsordre vom 17. No vember 1818. ,
daß 1 sie neben Beziehung einer monatli
383
Urlaubs
chen Zulagè, von: 12) Gr. auch die Ehrentroddelder Gemeinen tragen dürfen.
Diese Ehrentroddel wurde zuz
erst mittelst Kabinetsordre vom 17. März 1809. einge als Auszeichnung und Aufinunterung denjenigen
führk,
Unteroffizieren und Gemeinen ertheilt, welche den legten Keieg (1807.) hindurch gegen den Feind gut gedient und sch zur Zeit, des Friedensſchluſſes bei den Fahnen bes "3 Sie besteht für. die Unteroffiziere der Ins fanden. fanterie in einem weißen Bande : von Zwirn mit einem schwarzen Streifen an jeder Seite , einem schwarz und Filbernen Schieberknopf und einer eben solchen Eichel und Puschel.
Die Unteroffiziere der Kavallerie behalten die
Riemen, Knopf und Puschel aber ist: ſchwarz und Silber, Die Gemeinen der Infanterie erhalten die gewöhnliche Unteroffiziertroddel am weißen Bande, die der Kavallerie eine schwarz und weiße Troddel von Wolle am ledernen Riemen.
!
Uebrigens sollen der Kabinetsordre , vom 12. Mai 1822. zufolge die Besizer von Orden und Ehrenzeichen, während sie Festungs- oder andere Freiheitsstrafen erleis den ,
die Decorationen ihrer Orden ,
Ehrenzeichen oder
Denkmünzen , nicht anlegen. n
1
dikir $ 112,5 Urlaub, Entlassung, Invalidität, Versorgung, Pension und Militärwittwenkasse.
Die Regiments - Commandeure können die Offiziere bis auf vierzehn Tage, die kommandirenden Generale bis auf vier Wochen beurlauben , jedoch nur innerhalb des Bezirkes des General - Kommando's.
Urlaub außer
halb desselben oder ins Ausland , oder auf långere Zeit, kann nur der König ertheilen.
Den Unteroffizieren und Gemeinen kann der Com pagniechef Urlaub auf vierzehn Tage, der Regiments Commandeur auf vier Wochen und der kommandirende
Urlaub.
384
Général bis auf drei Monat bewilligen, # öhne daß der Sold des Beurlaubten eingezogen wird.499911 Bei den unvermeidlichen Nachtheilen ,
welche
mit
Beurlaubungen von Offizieren des stehendekt Heeres auf lange oder unbestimmte Zeit für das militärische Diensts verhältniß verbunden sind , hat der König mittelst Kabi netsordre vom 7. Mai 1818. beſtimmt:
„ daß
künftig
keinem Offizier des stehenden Heeres unbestimmter øder mehr als sechsmonatlicher Urlaub in Privatangelegens heiten ertheilt werden soll." na Wegen der Offiziere , welche zum Besuch einer Unis verſität , døder um bei einem Landes-Kollegium ſich ausz zubilden, beurlaubt worden, bleibt es bei den Bestimmun ་་ gen der Verordnung vom 14. Auguſt 1816.4 | jedoch wird. auch in diesen Fållen der Urlaub nicht über ein Jahr dem G ausgedehnt. $ .. 102 1
Den Gehalt behalten beurlaubte Offiziere ganz für den Monat, in welchem der Urlaub ertheilt wird, und für den folgenden Monat wird der halbe Gehalt nur dann abgezogen, wenn die Rückkehr vom Urlaub nach dem 157 in fo fern des Königs Majestät in einzelnen
erfolgt,
Fällen nicht ausdrücklich ein anderes bestimmen. Das Naturalquartier am Garnisonort bleibt für den beurlaubten Offizier nur den Monat offen , in welchem der Urlaub eintritt ; außer dem Garnisonort ſtehet ihm kein Naturalquartier zu. Offiziere, welche in Dienstangelegenheiten reisen und Naturalquartier verlangen ,
müſſen ſich über den dienst
lichen Zweck ihres Aufenthalts außer dem Garniſonort, & wie bisher , gegen die Einquartierungsbehörde auswei fen.
Auf den regulativmäßigen Servis am Garniſonort
haben auch beurlaubte Offiziere , quartier empfangen ,
welche kein Natural
nicht über vier Monate lang` .
Anspruch, vom Anfang des Monats an gerechnet, in dem der
Urlaub. der Urlaub angetreten wird.
385
Diejenigen, welche, um ins
ländische Universitäten zu besuchen , oder bei Landes-Kols legien zu arbeiten , vom ſtehenden Heere beurlaubt wers den ,
beziehen als eine Begünstigung ihrer Ausbildung
den regulativmåßigen Servis»› für die ganze̟ Urkäubes zeit: aus dem
allgemeinen .. Servisfonds ; • damit aber
diese Bestimmung nicht gemißbraucht werde, ist der Sers vis nur gegen den Nachweis zu verabfolgen :
daß der
Offizier die Universität besucht , oder bei dem Kollegium Sat beschäftigt, auch nicht einquartiert ist. In Ansehung der
Befugniß40 beurlaubter Offiziere,
Rationen zu erheben , ſoll es bei dem , seit dem Novem²
1
ber 1814. beobachteten, Verfahren auch künftig verbleiz ben, j jedoch mit der Einschränkung , daß nur an Orten, wo Magazine vorhanden ſind ,
für die wirklich gehalte
nen eigenen Dienstpferde, nicht auf Chargenpferde, S gègen Vorzeigung von Atteſten der vorgefeßten Militärbehörde, die etatsmåßigen , im Garniſonort nicht erhobenen , Na tionen verabreicht werden können. /4.5 Dem beurlaubten Subaltern-Offizier kann der Bur sche mitgegeben werden ; Fortkommen selbst sorgen ,
ersterer muß jedoch für dessen und es darf bei nachdrücklis
cher Ahndung ´hierzu niemals eini Escadronpferd bewil ligt werden, so wie auch kein. Offizier ſein Chargenpferd mitnehmen darf
Für die . Badereifen der Offiziere
finden die deshalb , besonders ergangenen Verordnungen ferner Anwendung .
Min . des Inn . 22. Mai 1818.
Noch ist in Ansehung des Urlaubs Folgendes bestimmt. 1.Alfe von den Truppentheilen 9 des stehenden Hees res beyrlaubtën, Unteroffiziere und Soldaten, mit Ausnahme der auf kurze Zeit nach §. 27. B. der In ſtruction vom 43. || Mårz . 1816. : Beurlaubten , ſtehen un ter der speziellen Aufsicht der Bataillons Commandeure der Landwehr und * den Bezirksfeldwebeln, und unter der 25
I
386
Urlaub.
Oberaufsicht der Brigade - Commandeure der Landwehr. Sie sind daher verpflichtet, ſich bei ihrer Ankunft in ihs rer Heimath bei dem Bezirksfeldwebel entweder mündlich oder schriftlich zu melden , der über allein feinem Be zirke sich als Beurlaubte aufhaltende Soldaten eine, von den Kriegsreserve-Mannschaften getrennte ,
namentliche
Liste führt, die jährlich einmal dem Bataillons-Comman deur und von diesem dem Brigade- Commandeur einge 2 $ reicht wird; außerdem dem leßtern monatlich die etwas "I nigen Veränderungen angezeigt. 2.
Kein Beurlaubter des stehenden Heeres darf sich
willkührlich nach einem anderen Orte begeben, als in ſei Wenn er seinen Aufent nem Urlaubspaß bemerkt ist. haltsort verändern will , so muß er, falls er aus einem Landwehr-Compagnie-Bezirke in den andern zieht, die Er laubniß dazu durch den Bezirksfeldwebel bei dem Ba taillons - Commandeur der Landwehr , und falls er aus einem Bataillons- oder Brigade- Bezirk in einen andern angrenzenden Bataillons- oder Brigade - Bezirk ziehen will, auf. obigem Wege bei dem Brigade- Commandeur nachsuchen , wonach dann die Listen der Beurlaubten bes 89 d richtigt werden. ) ६ pers3. 'In : allen übrigen Beziehungen steht der Beure laubte nur unter dem Truppentheile, dem er angehört und der ihn beurlaubt hat. * Erst der wirkliche Uebers + gang zur Kriegsreserve ändert seine dienſtlichen Vers ܐ ܗ، ، ، ܪ ܚ، ܐ ܐ ܬ ܐ ܐ ܐ ܕ ܕ ܀ hältnisse. 4.
Wenn von
einem
Beurlaubten des stehenden
Heeres ein Vergehen verübt wird, das ein Ständ- oder Kriegsgericht zur Folge haben würde , so ist der Batails lons- Commandeur der Landwehr berechtigt, den Inculpas ten: fofort arretiren zu lassen und ihn nachacgemachter Anzeige, bei dem: Brigade - Commandeur und mit deffen Genehmigung nebst den Species facti pem betreffenden Trup
Urlaub.
387
pentheile" zur weiteren Verfügung zuzusenden ..
Ist das
Vergehen von der Art, daß nur eine disziplinäre Strafe 8 དྷ RE ohne Erkenntniß nöthig wird , so bleibt es dem Trups pentheil nach vorgängiger Mittheilung von Seiten des Brigade - Commandeurs der Landwehr überlaſſen , ſo zu verfahren, wie sub 3. vorgeschrieben ist. 5. Da die Beurlaubten des stehenden Heeres zu jes der Zeit bereit sein müssen , wieder zum Dienst eingezo gen zu werden , so darf keinem Beurlaubten von Seiten der Landwehrbehörde die Erlaubniß zu einer Reise aus ßerhalb Landes- oder in eine entferntere Proving der Mó narchie gegeben werden.
Dergleichen Gesuche sind nur
bei dem betreffenden Truppentheile anzubringen, der hiers bei nach den über die Beurlaubung einzelner Soldaten *!! 03.7 gegebenen Vorschriften zu verfahren hat. 6.
Die Civilbehörden werden angewiesen, die Lands
wehrbehörden bei den erforderlichen Ausmittelungen der Beurlaubten zu unterſtügen , und daß sie insbesondere darauf achten , daß keinem Beurlaubten des stehenden 287 Heeres der Aufenthalt an einem anderen Orte verstat tet werde ,
als bis er sich über die vorgeschriebene und
wirklich erfolgte Meldung bei dem betreffenden Bezirks feldwebel gehörig ausgewiesen hat, ist diese Meldung so wohl bei dem Bezirksfeldwebel des alten als neuen Wohn orts zu bewirken,
und darüber sich auszuweisen.
Da endlich bei der Weitläufigkeit der Geschäfte , die ein Be zirksfeldwebel ordnungsmåßig führen soll, es demselben, besonders wo Eile nöthig ist) an der erforderlichen Un terflüßung fehlt, wenn die Ortsbehörden nicht zur ſichern Einhändigung der Ordres an die einzelnen Individuen ihm behülflich find , so ist ferner beſtimmt , daß in den Fållen, wo der Feldwebel oder der Gefreite denjenigen Mann, sei er von der Landwehr, Kriegsreſerve oder ein Beurlaubter, des stehenden Heeres ,
an welchen er eine 25 *
Entlassung
388
Ordre abzugeben hat, nicht zu Hause antrifft, diese Or dre an die Ortsbehörde zur weitern Aushändigung an das betreffende Individuum übergeben wird.
Min. des
Jnn. u. des Krieges, Mai 1821.
Jedem Offizier steht es frei, feine Entlassung aus dem stehenden Heere nachzusuchen, und er hat deshalb fei nen Antrag bei der vorgefeßten Behörde zu machen; “ er ist aber demnächst nach Maßgabe seines Alters zum Dienste in der Landwehr verpflichtet.
Zum Eintritt in fremde
Dienste bedarf es der ausdrücklichen Erlaubniß des Köz nigs
ohne welche ein solches Uebertreten als Desertion
betrachtet werden würde. an Während des Besuchs der Kriegsschule, ist es keis nem
Offiziere erlaubt,
feine Entlassung aus dem
Dienste des stehenden Heeres nachzusuchen. binetsordre vom 27. April 1820. ist die
Mittelft Ka Dauer
diefer
Dienstverpflichtung für diejenigen , welche dem ganzen dreijährigen Kursus beigewohnt, auf fechs Jahr und für die, welche ihn zum Theil benugt haben, auf vier Jahre 72 bestimmt. In Ansehung der Entlassung aus dem stehens den Heere ist # von den Ministerien des Innern und des Krieges unterm
15. December 1823. verordnet worden,
daß die Verhältniſſe, der vor Ablauf der géſeßlich auf drei Jahre bestimmten Dienstzeit aus dem stehenden Heer entlassenen Leute einer sorgfältigen Prü fung unterworfen werden sollen .
-Im Allgemeinen
wird auf den §. 95. der Erfaß-Inſtruction vom 30. Juni 1817. verwiesen (f. oben S. 108. ), wonach nur dann ein- Anspruch auf Entlaſſung vor Ablauf der dreijähri≥ gen Dienstzeit Statt findet , wenn durch den Tod des Vaters , oder eines Verwandten , dem noch im Militär dienste befindlichen Individuum ein. Grundstück, oder eine
389
↑Entlaſſung."?
Handlung, oder eine Fabrik; in welcher mehrere Arbeiter 4 beschäftigt werden, zufällt, und ſeine perſduliche Verwal tung nothwendig erheischt wird , der total # Mit Rücksicht hierauf sind folgende Vorschriften zu Y beobachten. Die Anträge auf dergleichen außerordent liche Entlassungen gehören in den einzelnen Kreisen ausschließlich zum Geschäftskreise der Herren Landråthe, an welcher sich also die betheiligten Unterbehörden ´und Privatpersonen zu wenden haben. Die Landråthe haben ihre desfallsigen Anträge nicht unmittelbar an die betreffen den Truppentheile, ſondern an die Regierungen zu_rich> ten, und die wegen deren gehöriger Begründung gegebe= UCH nën Vorschriften zu beachten. Ist die Entlaffung als nothwendig dargethan, so wird ſie auf Verwendung der Regierung , und nach der Dringlichkeit der Umstände entweder føgleich, oder nach Beendigung der Herbstübung, erfolgen.
Die endliche
Entscheidung darüber, ob das entlassene Individuum, auf die Dauer seiner Pflichtzeit, in der Kriegsreſerve, zu be lassen , oder gleich dem ersten Aufgebot der Landwehr zu überweisen ist, oder ob es in das Regiment, welchem´es angehört ; hat , wieder zurückkehren soll , wird hiermit den Kreis - Erfaßkommiſſionen , wiewohl mit dem Vorbe halt der Bestätigung durch die Departements - Erfagkom miſſion , übertragen. Zu dem Ende wird der betreffende Brigade -Commandeur (von den Truppentheilen ein voll ftändiges National der entlaſſenen Leute erhalten ,
und
die Landråthe werden angewieſen, die im Laufe des Jah res: vorkommenden Reclamationsfälle bei der nächsten Kreis -Erfagkommiſſion zur Sprache zu bringen. /. Die Entscheidung
der Kreis- Erfaßkommiſſion
wird hierauf
der Depärtements - Ersaßkommiſſion , bei ihrem nächſten Zusammentritt , zur Genehmigung vorgelegt. Im Fall der Verwerfung hat es bei• dem Ausfprych der leßteren
390
Bestimmungen
Behörde sein Bewenden ,
fo fern nicht in höchſter In
flanz eine anderweitige Einigung des betreffenden König lichen General-Kommando's eintreten follte.deter Dem Militär » Departementsrath ist, bei Gelegenheit der Erſagaushebung , eine namentliche Liste der im vers flossenen Jahre reklamirten Individuen ,
mit Beifügung
der über sie getroffenen endlichen Entscheidung , von den Landråthen zu übergeben .
Im Betreff der Erfaßleiſtung
für dergleichen außerordentlichen Abgang der Truppens theile verbleibt es bei den Ministerial - Verfügungen vom 10. Juni und 16. Juli 1821.03 Monk an Ueber das
Verfahren bei
Reviſion ,
Eingabe
und Anerkennung der Invaliden hat der König unterm 14. December 1817. verordnet: 1 han 1, daß bei dem eingetretenen Friedenszustande,
in
gäjieng,Hinsicht auf die. Ergänzung der Garniſon - Ba Yra Jay,taillone , und die Anerkennung und Verſorgung 40 Pryder. Invaliden, die diesfälligen ålteren Vorschrif ,,ten wieder in Kraft treten sollen."
Um hierbei überall ein regelmäßiges und gleichförmiges Verfahren zu beobachten ,
sind nachstehende nåhere Bes
stimmungen und Erläuterungen erlaſſen worden. 51 1. Die Invaliden überhaupt theilen , ſich "in zwei **** Hauptklassen, nåmlich:´s a) in die der Halbinvaliden , welche vermöge ihrer
1 dan körperlichen Beschaffenheit zware zur Ertragung der Beschwerden des Felddienstes nicht mehr geeignet, zum Dienst in der Garnison aber noch brauchbar ; und b) in die der Ganzinvaliden,
welche weder
zum
Feldz noch zum Garnisondienste, mehr tauglich sind. 2. C Da jedoch die erwiesene physische. Dienſtunfähig keit zwar eine unumgängliche Buyin jedoch für sich allein, in, den meisten Fällen noch nicht zureichende
Bedins
391
wegen der Invaliden.
gung zur Begründung von Beſöldungs - Anſprüchen ist; ſo zerfällts jede dieſer Klaſſen von Invaliden -in zwei Un CLA terabtheilungen ; nämlich : ´´ā) in ſolche, welche durch die Veranlassung ihrer In 792 validität oder durch ihre Dienstzeit , stehenden *
Vorschriften ,
gefeßlichen
nach den bes Anspruch
auf
Verſorgung irgend einer Art gewonnen haben, und
b) in solche, bei welchen dies nicht der Fall ist. Hieraus ergiebt sich von selbst , daß die vorgeschrie bene Eingabe, und die Anerkennung des ersten Departe ments im Kriegsministerio7 (nur in Hinsicht der zur Klaſſe a. gehörigen Invaliden erforderlich ist ;~~und " daß auch nur diese auf die ihnen zustehenden Ansprüche frei willig Verzicht leißten , oder 'zu einer ihrer Qualification entsprechenden Versorgung
anerkannt
werden
können ;
und zwar , in so fern sie Halbinvalide find: zur Anstellung in den Garnison - Bataillonen , oder in 2 Der Gendarmerie ; p in so fern ſie Ganzinvalide find, aber zur Unterbrin gung in Invalidenhäusern , Invaliden Compagnieen, zum Genuß eines Gnadengehaltes , oder zur Versorgung im Civil. ***** Alle› Invaliden , déren Nichtqualification zur Verſor gung aus den beſtehenden gefeßlichen Vorschriften unbe zweifelt hervorgehet ,
und welche daher zur Klasse b. zu
rechnen sind , --- bedürfen dagegen lediglich der Appro bation der Brigadechefs ; die Eingabe derselben, und ihre Anerkennung von Seiten des
ersten Departements , ´ist
nicht erforderlich , weshalb schon von den Regimentern, nach zuvor eingeholter Genehmigung der Brigadechefs, und zwar zur Zeit des jährlichen Ersages , über sie den Umständen gemäß ohne weiteres bestimmt werden kann. Sämmtliche Invaliden dieser Klasse sind daher mit ihren etwanigen unstatthaften Versorgungs - Anträgen fo
392
Bestimmungent com
fort abe, und dem zweiten Aufgebot der Landwehr ihrer Heimath zu überweisen , in so fern sie nur Halbinvalide und noch in dem geſeßlich dienstpflichtigen Alter ſind ; oder alsbald gänzlich zu entlaſſen, wenn sie9 ganz dienst unfähig , ober bereits in den Jahren sind , welche sie ge feßlich nur noch zum Dienſt im Landſturm verpflichten. 4. Es kann daher zuweilen « der; Fall eintreten, 凛 daß der gleichen Individuen zum Besten des Dienstes ohne Weis teres entlassen werden müssen, und es ergiebt sich , daß fie alsdann zur Verzichtleiſtung? auf Verſorgungs - An fprüche, die ihnen geſeßlich nicht zustehen, nicht angehals ten werden können.15 255 o asdited add trwy 2 wegled up Die Unterſtüßung solcher Fnvaliden liegt übrigens bei vorhandener
großer Hülfsbedürftigkeit den Communen *1 ihres Geburts - oder Wohnortes ob, indem sie lediglich in die Klasse der Landarmen zu rechnen , und nöthigen Falls, als folché, den betreffenden Königlichen Regierun gen zu überweisen sind .
In außerordentlichen Fällen,
die eine Ausnahme von der Regel nöthig machen sollten, würde über dergleichen Leute , zur Veranlaſſung des Weiz teren,
nach den Umständen besonders berichtet werden
müſſen. 3.
Bei der Ausfertigung
von Entlassungsscheinen
überhaupt ist daher jedesmal darin zu vermerken , daß der Entlassene : als ganz invalide, gegen freiwillige. Verzichtleiſtung auf Invaliden - Wohlthaten ; oder : da´er keine gefeßliche Ansprüche auf Invaliden - Verz forgung machen kann ; oder endlich : als halbinvalide, und da er sich bereits in dem geſetz • lich nur noch zum Dienſt im Landſturm verpflichtenden Alter befindet ; entlassen worden ist. 4.
In welche der ad 1. erwähnten Klaſſen ein Inz
wegen der "gInvaliden. ,
393
valider zu rechnen ist, kanu: ſich nur aus einer über seiz nen körperlichen Zustand , veranſtalteten: ärztlichen Unters suchung ergeben , welcher die hierzu von dem Herrn Gez neral-Stabß-Chirurgus Doctor: Grke unterm 22. Mat " 1813, gegebene kurze Anweisung, 25.:: zum Grunde gelegt werden muß, and winsidie? 14.99 Santers had mela Dergleichen Untersuchungen könnensing dev}: Negél nur von einem Militär - Ober- Arzt vorgenommen? und nur die von einem solchen :: ausgestellten Invalidis
1999 täts- Atteste als genügend erachtet werden. 20 1 Als wesentliche Bedingung der Vollständigkeit solcher Atteste ist erforderlich , daß: htuafs (mon the 1. N a) in denselben nicht nur die Art , sondern auch der Grad und die Veranlassung der Invalidität 21; möglichst kurz und deutlich ausgedrückt, und mithin daraus * ersichtlich sei: A b) ob der Invalide nur zum Feld- oder € zu allem #MICA Kriegsdienstuntauglich 逻ist; ɔund : sta 1€)#obber durch seine Invalidität gänzlich
oder doch
größten Theils zum Selbſterwerb ſeines Unterhalts un moufähig gemacht , ➡ oder ob ihm der Betrieb seines -
früheren bürgerlichen Gewerbes, oder eines erlernten Handwerkes 2c. zc. dadurch nur in einem , geringen Grade, oder gar nicht erschwert wird , und er mits
phin nur einer Beihülfe zu feinem Fortkommen bedarf, *** und endlich:: 457 d) ob die Invalidität durch den Dienſt entstanden, und auf welche Art solches geschehen ist. In Fällen, wo sich dieses (wie z . B. bei Verwundungen 26.420 ) | nicht *** von selbst ergiebt, ist hierüber die dem chirurgischen¸ *
Attefte beizufügende Bestätigung des Compagnies oder Schwadronchefs erforderlich. Da es hiernach bei Beurtheilung der Versorgungs
Qualification der Invaliden hauptsächlich auf die, pflichts
394
•**´Bestimmungen
mäßige Erklärung des® untersuchenden Arztes ankommt, fo liegt es den Truppentheilen ob, ihre Regiments- und Bataillons - Chirurgen von den gegenwärtigen Bestim By " mungen genaw in Kenntniß zu ſehen , und sie auf die Wichtigkeit einer Handlung aufmerksam > zu machen, bei welcher das künftige Wohl verdienter Krieger und der 1 Vortheil der Staatskaſſen , verhältnißmäßig so sehr in Betracht kommen, 1999 6*11*02ament . 24 5:
Die Classificirung der Invaliden ( nach #2. )4 in
Versorgungs- Berechtigte und nicht Berechtigte, erfolgt nach den in der Kabinetsordre vom 14. März * jedoch mit folgenden ns2 th
1811. enthaltenen Vorschriften , Modalitäten. 27
sa) In ihrer ganzen Ausdehnung finden dieſe Beſtim mungen auf alle aus den Garnison - Bataillonen als ganz invalide ausscheidende Leute Anwendung, welche melden legten o denkwürdigen
Kriegen von 1813.
1815. nicht aktiv beigewohnt , dos Ausbruch derfelben bei u
befunden haben. de
bis
und sich schon vor
den Garnison - Bataillonen * 24
b) Dagegen ist durch die Allerhöchste Kabinetsordre vom 9 # 27. Febritar 1816. zu Gunsten aller in diesen Krie #orgen invalide ġewordenen Leute: aa) seine Ermäßigung der durch die früheren Bestim tur
mungen vorgeschriebenen Dienstzeit, für diejenigen,
GAB
welche nur durch die Länge derselben , und nicht durch erlittene Verwundungen, Anspruch aufVer=
#
forgung gewinnen ;
idbb) (eine verhältnißmäßige Erhöhung des Gnadengehal #addictes für diejenigen ,
welche ein Solches der ihnen
aging angefeßlich zuſtehenden Aufnahme in Invalidenhåufer oder Invaliden Compagnieen vorziehen ; und codie Bewilligung des gewöhnlichen Gnadenthalers für alle in Folge derlegten Kriege invalide ge
wegen der Invaliden.
395
staste wordenen Leute , ſelbſt wenn ſie durch ihre Invas vilke lidität zum Selbsterwerbe nicht sunfähig gemacht; guard übrigens aber unbemittelt und gefeßlich dazu quas 910 10.1093) 796 Meliftcirt ſind, nachgegeben worden , aus welchen dieser Klaſſe von Invaliden zugestandenen . Vergünſtigungen ſich “ von So felbst die Nothwendigkeit ergiebt:ngolul led sin den Invalidenliſten nicht nur die Inhaber von Ehrenzeichen , sondern auch die Beſißer der Kriegs Denkmünze, besonders zu bezeichnen. VI c) Für
alle
ålteres Soldaten
des 嚎 ſtehenden Heeres,
girl welche nicht noch vor Eintritt ihrer Invalidität zur 2
Kriegsreferve und
demnächst zur Landwehr übers
jbhgehen ; -9 imgleichen für
alle. diejenigen ,
welche
349 künftig freiwillig im ſtehenden Heere fortdienen ,14 tritt die Berechtigung
zu Verſorgungs - Anſprüchen
in ›Gemäßheit ) des § . 17. deß Gefeßes vom 3. Sèp tember 1814, nach der zweiten freiwilligen Verlån gerung des wirklichen Dienstes, im stehenden Heere, grund alſo nach funfzehnjähriger Dienstzeit, ein. In dwie weit von dieser Vorschrift, bei beſonders berücks ſichtigungswerthen Fällen , zu Gunsten von Feldwez -t Inhabern von Ehrenzeichen
* 1. beln , #Unteroffizieren ,
(5172c. 2c: annoch abgewichen - werden kann , » unterliegt >
*
zür Ausrüstung ins Feld erforderlichen Dingen nach Zahl und Eigenſchaft vorschriftsmäßig ver 07 . forgt sind.
Der König hat ausdrücklich bestimmt, daß zur An fellung bei der Intendantur kein anderer Ansprüch gel ten foll, als vollkommene Tüchtigkeit und Brauchbarkeit zu dem Amte , und daß , um davon versichert zu sein , jeßt und in Zukunft die wirkliche Anstellung in der Regel erft nach Verlauf einer geraumen Probezeit erfolgen darf. Uebrigens föllen
die Intendanturen
als
alleinige
Zwischenbehörden die Vermittelung zwiſchen dem Kriegs miniſterium und deſſen Departements einerseits, und den Militär-Oekonomie-Behörden in den Provinzen anderer feits ausmachen , " undə dürfen daher werden.
nichts umgangen
3.8 Die Instruction , welche der Kriegsminister un term 16. Januar 1821. für die Intendanturen er laffen hat, enthält folgende Bestimmungen..02 Timi§. 1. Zuſammenſeßung der Behörde " und ihre Geschäfts - Eintheilung. In Gemäßheit der obigen& KabinetBordre werden vorläufig bei Jatendantur angestellt
einer jeden
ein Intendant, drei Intendan
turräthe , zwei Expedienten erster Klasse, drei Expediens
419
Die Intendantüren..
ten zweiter :Klaſſe , wovon einer die Regiſtratur und das Journal führt..yangii Gas Der. Intendant ist Chef der Behörde.
Er kann bei
derselben Disciplinarſtrafen › geſeßlich verfügen , und iſt, nach dem wörtlichen Inhalt der Kabinetsordre , für alle in ſeinem Geſchäftsbereich vorfallenden Unordnungen und Unregelmäßigkeiten persönlich verantwortlich.
Er unters
ſchreibt allein, und unter der Benennung : Intendantur des N. N. Armeecbrps ,
alle Erlaſſe an Unterbehörden,
die 最 Ausfertigungen an die Truppen ,
Requiſitionen an
andere Behörden u. f. w. und die allgemeinen Berichte. པའི the Jeglicher Rath erhält einen besonderen Kreis von Geschäften , die er zu bearbeiten hat , und für welche er ſpeziell verantwortlich ist. Derselbe unterschreibt mit dem Intendanten diejenigen Berichte ans Kriegsministerium oder an das betreffende Departement, welche das Spe zielle feines Geschäftskreises angehen ,
bei abweichender
Meinung wird solche dabei geſchrieben. Die Eintheilung der Geschäfte wird im Allgemeinen folgende sein. Ein Rath bearbeitet alle Geschäfte der Geldvérpfle gung des Kaffen- und Rechnungswesens der Truppen ; ein Rath kontrollirt und beaufsichtigt die 2 Verpflegung der Truppen mit Naturalien, und alle, so wohl dazu, als zum Approvisionnement der Festungen angelegten Ma ein Rath bearbeitet alle Gegen A ftånde, welche die Bekleidung und Ausrüstung der Trup gazine und Depots ;
pen , ſowohl der Menschen als Pferde , für Krieg und Frieden betreffen ; unter seiner besonderen Aufsicht stehen die Bekleidungs- und Traindepots. Su Ich erwarte nach genommener Rücksprache mit den betreffenden Civilbehörden die. Vorschläge,
in wie weit
das Serviswesen, das Caſernement, die Lazarethe, Land wehr-Zeughauser und andere für militärische Zwecke` be V *** J 1 puoi mo: 271
Militär- Verwaltungsbehörden.
420 stimmte
öffentliche
Gebäude unter
die Kontrolle : und
Aufsicht der Intendanturen gestellt werden können. §. 2.
Geschäftsführung . ⠀ Ein jeder Rath_muß
die Gegenstände, welche´er insbesondere bearbeitet , auch techniſch zu beurtheilen verstehen . Da ferner die wahre Kontrolle und Aufsicht in den Provinzeu. darin besteht, die ihr unterworfenen Gegenstände mit eigenen Augen fachkundig zu prüfen ; ſo wird nicht nur der Intendant fürs Ganze ,· fondern auch jeder Nath $ in seiner Partie oft reisen müssen. Der abwesende Intendant wird durch einen Rath, der Rath durch die anderen Råthe und Ex pedienten vertreten. So sind auch alle verwickelten An gelegenheiten, deren schriftliche Erledigung viel : Schreibes rei und Zeit erfordern würde, persönlich abzuthun , und durch ein Protokoll zur Stelle abzuschließen. : s Diejeniger Intendantur ,
welche ihre Geschäfte bei
der mindesten Schreiberei dennoch in Ordnung halten wird, werde ich für die " vorzüglichere erachten. Ich werde persönlich oder durch : Kommiſſarien ¿davon , Kenntniß # 45ed nehmen 16),ro stipo kutte u -Unterdeſſen haben, die Intendanten zin ihren Ge schäftsberichten die Nummerzahl : aller : im Monat einges gangenen undə darauf ausgefertigten Sachen anzugeben. ¿ Auch beſtimmesich|| hierdurch ausdrücklich , daß, wo es nicht unerläßlich Konzepte in den Akten zu behalten, die Ausfertigungen in der Reinſchrift gemacht, und nür im Journal, oder auf, der schriftlichen Veranlassung, ein Vermerk zurück behalten werden soll.
Diese Notizen ſund,
Konzepte müssen von dem betreffenden Rathgezeichnet fein. In dem seltenen Falle,2 wo manudes ausführlichen Schreibens bedürfen könnte , wird immer, besonders . in dem mäßigen Geschäftsbereich eines Armeecorps-Bezirks, davon eine beglaubte: Abschrift begehrt werden können . Was brevi manu überschickt und so
erledigt werden
Die Intendanturen.
18.05 ***
421
kann, muß kein Gegenstand eines 脸 abgesonderten Schrift wechsels werden. Ich verspreche mir von den Nåthen mit Zuversicht, daß sie nicht meinen werden , sie hätten nur Dekrete zu schreiben ,
und die Expedienten danach die Ausfertigun
gen zu besorgen. sri Das würde der Festseßung, wonach die Ausfertigun gen gleich in der Reinschrift gemacht werden sollen, ent gegen sein.
Auch lehrt die Organisation des Büreau's
eines kommandirenden Generals ,
in welchem keine bes
sondern Expedienten bewilligt ſind , ſondern alle Expedi tionen von den vortragenden :: Stabsoffizieren selbst ge= fertigt werden , daß ein solches Verfahren der Allerhöch · Es sind demnach ſten Intention zuwider ſein würde. ~ die Expedienten bei den Intendanturen nur Aushülfen, die da gebraucht werden müssen , wo ohne sie ein Rath nicht fertig werden kann. Cat Wenn auf diese Weise alles unterbleibt ,
unnöthige Schreiben
werden auch keine Kanzelliſten nöthig sein.
Ich verweise daher in allen den Fällen ,
wo Abschriften
erforderlich werden , die Intendanturen an die Truppen, welche gewiß gegen Kopialiengeld ,
das sie zu bezahlen
haben , 备 ihnen gern dazu Unteroffiziere überweisen , oder die Reinschriften in den Schreibstuben des Militärs wer den unter Aufsicht beſorgen laſſen. Ich beziehe mich ´des halb auf die Kabinetsordre vom 7. August 1820 , und auf den Ministerial - Erlaß: vöm 29. deſſelben Monats. Ueberhaupt müssen die Registraturen so wenig ,
als es
die Sicherheit des Geschäfts nur zuläßt, anwachsen, weil die Intendantur-Beamten auch Feldbeamte werden sollen, und sich darauf vorbereiten müſſen ; « Regiſtraturen aber im 9 Felde sehr låstig, und schon im Frieden dem Begriffe eines mobilen Heeres zuwider sind.
Die Intendanturen
werden daher die Worte am Schlusse der Kabinetsordre
Militär - Verwaltungsbehörden.
422
stets im Auge behalten, und mir, wo sich zur Vereinfa chung des Geschäftes Gelegenheit darbietet , schläge einreichen.
ihre Vor
Dabei muß auf den Krieg mit Rück
ficht genommen werden , damit , so weit es nur irgend thunlich ist, der in der Kabinetsordre vom 1. November 1820. ausgesprochene Allerhöchste Wille zur Ausführung komme, dem Geschäftsgange im Frieden eine solche Ein richtung zu geben, daß er leicht in den des Krieges übers gehen kann ,
und dieser sich wieder zurück an den des
Friedens knüpfen lasse, ohne daß nach vielen Jahren des Friedens fortwährend Beamte zur Aufrechnung beschäf 1 tigt und besoldet werden müssen.co 1700 Und Einziehung von Posten , und Wieders befeßung erledigter Stellen. Ich sehe ferner der §. 3.
pflichtmäßigen Anzeige entgegen ,
welche Posten werden
eingehen können , namentlich bei den Montirungsdepots . Bei erledigten Stellen haben die Intendanturen die Noth wendigkeit ihrer Wiederbesehung zu rechtfertigen ,
und
dazu geeignete Männer, für die sie einstehen können, vor zuschlagen.
Ich werde darüber den Vorschlag des be=
treffenden Departements anhören und demnächst vorläu Sadocasiniqu fig anstellen. Beförderungen , selbst Verseßungen, welche nicht die Dekonomie der Individuen derangiren , werde ich aus einer Proving in die andere, oder zum Ministerium , so wie von diesem in die Provinzen gern verfügen , weil folches der Ausbildung des Einzelnen , wie des Ganzen, nüßlich ist.
Ich mache deshalb darauf aufmerksam, daß
fich die jungen Männer nicht zu früh verheirathen mögen. Zu einem Intendantur- Rathe kann Niemand beför " werden , welcher nicht das dritte Examen gemacht standen hat ;
außerdem muß derselbe jung sein,
chim Felde dienen zu können.
mide
su
#
dnd
423
Die Intendantüren. 315 ~ 5.4.
Kontrolle und Aufsicht, Kaffenrevit
fiòn und Decharge, Suspension der Unterges Die Intendanturen sollen nur die Kontrolle benen. und Aufsicht über Königliche Gelder´ und Effekten haben ; fie dürfen daher weder Kassen noch Bestände in ihren Verwahrsam nehmen, oder speziell verwalten. ` Dagegen können sie darauf, innerhalb der Grenzen gegebener Bes stimmungen ,
der Etats und deren einzelnen Positionen,
und nur in dringenden Fållen , nach eigener Verantwor tung anweisen ; sie müssen aber von dergleichen zü mo tivirenden Anweisungen am Schluſſe : jeden Monats! spe zielle Nachweise für die resp Departements mit dem Mos natsberichte
einreichen .
In
keinem Falle dürfen ſie
Ueberhebungen, oder nicht geſeßliche Empfänge, in Rech nung paſſiren lassen oder niederschlagen. B. Haben außerordentliche Umstände die leßteren " vers anlaßt und könnten sie rechtfertigen ; so mögen ſie bis zu eingeholter Ministerial- Entscheidung notirt bleiben. Wenn 號 Königliche Gelder oder Effekten an Truppen überwiesen, und von denselben in Empfang genommen sind , so bleis ben sie dafür mit verantwortlich. 冒 Sie sind verpflichtet, die richtige Verwendung derselben nach ihrer Bestimmung, die darüber geführte Berechnung und die Richtigkeit der Kassen- und andern Bestände zu revidiren ; fie lehtere ,
auch haben
fie mögen aus schon fertigen Stücken , oder
aus Materialien dazu bestehen , fchaft: zu prüfen .
nach Zahl und Eigen
Wenn sie dergleichen Revisionen , die
an keine beſtimmte Zeit gebunden sein dürfen , vornehmen wollen ;
für sich.
müſſen ſie ſich deshalb an die Bez
fehlshaber der Truppen wenden, und solche ersuchen, ih nen die dazu nöthigen Befehle an die Truppen mitzuge ben.
Ihrerseits sind sie verpflichtet ,
wenn ein höherer
Befehlshaber die Truppen in Rücksicht auf ihr Kassen und Rechnungswesen, auf ihre Bekleidung, Ausrüstung 2c.
424
Militär -Verwaltungsbehörden.
mußtern will, denselben durch den betreffenden Rath be Den kommandirenden General begleis
gleiten zu lassen.
tet der Intendant.
Obige Begleitung ist besonders::ers 1
forderlich zu einer Revision , worauf, eine Decharge ers theilt werden soll; denn diese muß immer , außer der Unterschrift des höhern Commandeurs, die eines Intenz danturbeamten enthalten. Derselbe bereitet die Decharge vor, und ist für die Richtigkeit derselben speziell verants 13 200 +6 wortlich. SON 11 182 9 Verant wortlichkeit ruht auf den Intens Sam Eine höhere danturen für alle diejenigen Gelder und Effekten , welche in Kaffen • oder Magazinen, niedergelegt sind , die dem Kriegsministerium angehören. Sie haben alſo deren Res visionen umso öfter unerwartet vorzunehmen .
210 Nicht nur auf Richtigkeit, sondern auch insbesondere auf Güte , zweckmäßige Aufbewahrung - und . Behandlung der magazinirten Gegenstände haben sie sachkundig zu
sehen.
Daher muß eine jede Einlieferung ihrer Kontrolle
unterliegen , und sie haben dahin zu sehen , daß keine schlechte Sachen angenommen werden. $ Wo sie das den } poch finden , müssen sie sogleich davon Anzeige machen, auch womöglich Remedur treffen . Da in nur seltenen Fällen bei Einlieferungen ein Rath wird gegenwärtig sein können, so haben die Intendanturen , wo sie es für nöthig erachten, vor der Ablieferung Proben einzufordern . Damit sie aber auch das Beſſere ermitteln können , has ben sie von allen den natürlichen und künftlichen Erzeugs niffen, deren die Truppen bendthigt: ſind,: die volkſtåndig ften Nachrichten, so wohl in dem ihnep zugefallenen Bes zirk, als aus den benachbarten Provinzen, sich fortlaufend zu verschaffen , und darüber in den $ Beilagen zum Ges schäftsbericht übersichtlich zu berichten, Je mehr Um ficht sie dabei beweisen werden , Vertrauen sein,
desto größer wird das womit sich , die Departements.ihrer
Die Intendantüren-[170
425
Hülfe bei Bestellungen und Ankäufen sich zu bedienen, vera anlaßt finden dürften ; ohne beſondern Auftrag oder ausz drückliche Genehmigung 4 des betreffenden Departements dergleichen anzuordnen.,
stehet es ihnen aber nicht zu
Dagegen werden die Departements ,
wenn sie in drins
genden Fällen, ohne : Kenntniß der Intendanturen 7. An käufe oder Einlieferungen ,
so wie auch Versendungen
aus einem Magazin in das andere, veranlaſſen , davon gleichzeitig der Intendantur. Mittheilung machen , in der 1 Regel aber ihre Verfügungen an Unterbehörden durch die Intendanturen gehen laſſen. danturen für nothwendig erachten ,
Wenn es die Inten= können sie Verwal
tungsbeamte suspendiren, fié müſſen aber darüber so gleich dem Miniſterium Bericht erstatten. 201411 * ን ང་ ན CS. 5. 3weifaches Verhältniß der Intens danturen na ) zum Kriegsministerium, b) zu den Truppen. *
Die Intendanturen haben nach dem Vorhergehen
den ein zweifaches Verhältniß, nämlich das zu dem Krie gesministerium , uzundudas zu den Truppen und deren 100
Befehlshabern.
Als Deputationen des Ministeriums , oder als com miſſariſche Bevollmächtigte der verschiedenen Departes ments , haben ſie darauf zu sehen, daß" alle Zweige der Dekonomie bei den Truppen nach den deshalb F gegebenen Vorschriften beſorgt und verwaltet werden.
In gleichem
Maße, wie sie dafür besorgt sein müſſen , daß in ihrem ? Bereich die Truppen und jeder Militär, was ihm zuſteht, richtig , quch
zu
gut und zur gehörigen Zeit erhalten , haben ſie verhindern ,
daß
Ueberhebungen : geschehen,
und wenn folche dennoch vorkommen ,
so müssen sie die
Berichtigung derselben sofort veranlassen , weil das ſpåz ter mit Schwierigkeiten verbunden ist. Sie müſſen.übers
Militär- Verwaltungsbehörden.
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haupt das Intereſſe der Königlichen Kaſſen® wahrnehmen und innerhalb ihres Wirkungskreises für
alle
Gegen
ftånde, welche das Kriegsministerium oder deſſen Depar tements zu verwalten haben , eifrigst besorgt sein.
Da
sich nach dem Inhalt der vorstehenden Kabinetsordre die Departements in allen Angelegenheiten 1 der Militär- Des konomie , so wohl bei den Truppen , als in den Provin zen, der Intendanturen als Organe ju bedienen habenz. so müssen auch sie ihren Befehlen Folge leisten , und die von ihnen erhaltenen Auftråge pflichtmäßig erfüllen. Die Departements können sich. künftig nach dem in den Wors ten der Kabinetŝordre : Vereinfachung und Abkürzung der Geschäfte" ausgesprochenen Allerhöchsten Willen nur darauf beschrån ken, den Intendanturen Vorschriften zu geben ,
wonach
fie handeln sollen . Je mehr leßtere nun dabei Eifer, Berufstreue und Umsicht bethätigen werden, desto unein geschränkter wird ihr Handeln nach den Umſtånden, desto allgemeiner werden die Vorschriften , und zuleht nur Grundfäße:-für das } freiere : Wirken bei großer Verant 1 wortlichkeit sein können ; als wodurch zugleich der wich tige Zweck bei den Intendanturen , tüchtige Feldbeamte fchon im Frieden auszubilden, mit erreicht werden wird. Die direkte Aufsicht und Fürsorge, daß die Truppen und jeder Untergebene, was ihm gebührt , zur gehörigen Zeit richtig ,
vorschriftsmäßig und gut erhalte ,
gehört
den Truppenbefehlshabern an. Durch die sinnige Theilnahme an dem Ergehen der Untergebenen ist: das i Band der gegenseitigen Liebe ent flanden, welches das preußische Militär auszeichnet. Es zu befördern, ist eine heilige Pflicht. AM Darum muß die direkte Fürsorge, für die Truppen eine Angelegenheit für die Commandeure " bleiben , die Intendanturen find aber verpflichtet
sie dabei so viel als möglich zu unterſtüßen,
Die Intendanturen.biz
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und zugleich Mitaufsicht und Kontrolle darüber , daß bie Ausführung nach den gegebenen Vorschriften geschehe, pflichtmäßig zu übernehmen . Werden sie es sich überdies 19 angelegen sein laſſen, den Truppen bei Selbstbeschaffun gen nüglich zu werden, und ihnen durch ſachkundige 3 techs nische Beurtheilung der Gegenſtånde, ſo wie durch -Anz # leitung zur Vereinfachung des Geschäfts und der Rech nung, wahre Hülfe zu leisten ; werden sie ferner da ; wo der Bedarf der Truppen durch ihre Vermittelung , herbei geschafft wird, beweisen, wie sehr auch ihnen deren Wohl am Herzen liegt; Pflicht ist,
und werden sie endlich , wie das ihre
den höhern Befehlshabern bei den Truppen
mußterungen die Revision des Haushalts ' und : der. Be rechnung deſſelben erleichtern :