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German Pages [788] Year 2001
ERHARD LUDWIG
Pillkompendium Band 1
BESCHREIBUNGEN
Die kleineren Gattungen der Makromyzeten mit lamelligern Hymenophor aus den Ordnungen Agaricales, Boletales und Polyporales
IHW-Verlag
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ludwig, Erhard: Pilzkompendium / Erhard Ludwig. - Eching : IHW -Ver!. Bd. I . Die kleineren Gattungen der Makromyzeten mit lamelligem Hymenophor aus den Ordnungen Agaricales, Boletales und Polyporales Beschreibungen. - 2(0) ISBN 3-930167-43-3
Impressum: ISBN 3-930167-43-3
Herstellung:
Berchtesgadener Anzeiger Griesstätter Str. I D - 83471 Berchtesgaden
Bezug:
IHW -Verlag und Verlagsbuchhandlung Postfach I I 19 D - 85378 Eching Fax: 089-3192257 e-Mail: [email protected]
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INHALTSVERZEICHNIS VI-XXIV
Allgemeine Vorbemerkungen Nr. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23.
24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44.
Gattung
Deutscher Name
Agrocybe Armillaria Arrhenia Baeospora Bolbitius Callistosporium Calocybe Campanella Cantharellula Catathelasma Chaetocalathus Chamaemyces Cheimonophyllum Clitocybula Clitopilus Crepidotus -Crinipellis Cystoderma Cystolepiota Delicatula Denni siomyces Dermoloma Faerberia Fayodia Flammulaster Flarnrnulina Galeropsis Gamundia Gastrocybe Gomphidius Gymnopilus Hohenbuehelia Hydropus H ygrophoropsis Hypholoma Laccaria Lentinellus Lentinula Lentinus Lepista Leucocortinari us Leucopax i11 us Limacella Lyophyllum
Ackerling Hallimasch Adermoosling Mäuseschwanz, Tausendblatt Mistpilz Scheinrübling Schönkopf Aderhäutling Gabeling Doppelring-Trichterling Muschelseitling Schmiersch irrnl ing Kreide-Muschel ing Faserrübling Mehlpilz Krüppelfüßchen Haarschwindling Körnchenschirmling Mehlschirmling Schleierhelmling Samtritterling Kohlenleistling Rußhelmling Schnitzling Samtfußrübling Steppenhütchen RußnabeLjng Schleimhäubchen Gelbfuß Flämmling Muscheling Wasserfuß Afterleistling Schwefelkopf Lacktrichterling Zähling Shiitake Sägeblättling, Knäueling Rötelritterling Schleierritterling Krempenritterling Schleimschirmling Rasling, Graublatt
Text-Seite I
16 23 29 31 36 41 49 50 51 52 53 55 56 61 69 83 87 99 109 11I 112 118 119 123 135 139 140 143 144 149 163 178 189 193 209 223 231 232 241 261 262 278 287
Tafel-Seite 3 8 12 14 15 17
18 22 22 22 23 23 23 24 25 27 30 31 33 36 36 36 37 37 38 39 41 41 41 41 43 48 51 54 55 59 63 65 65 68 76 77
83 86
Nr.
Gattung
Deutscher Name
45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67 . 68. 69. 70. 7l. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89.
Macrocystidia Marasmiellus Marasmius Melanomphalia Melanophyllum Mycenella Mythicomyces MyxomphaJia Naucoria Nyctalis Omphalina OmphaJotus Oudemansiella Ossicaulis Panaeolus Panellus Paxillus Phaeocollybia Phaeolepiota Phaeomarasmius Pholiota Phyllotopsis Pleurocybella Pleuroflammula Pleurotus Pseudobaeospora Pseudoclitocybe Psilocybe Resupinatus Rhodocybe Rhodotus Rickenella Ripartites Rozites Schizophyllum Simocybe Squamanita Stagnicola Strobilurus Stropharia Tricholomopsis Tubaria Volvariella XeromphaJina Xerula
Gurkenschnitzling Zwergschwindling Schwindling Schein-Nabeling B unt-Körnchenschirmling Reif-Helmling Schei n-Schwefelkopf Kohlennabeling Erlenschnitzling Zwitterling Nabeling Ölbaum-Trichterling Schleimrübling Holztrichterl i ng Düngerling Zwergknäueling Krempling Wurzelschnitzling Glimmerschüppling Schüppchenschnitzling Schüppling Orangeseitling Ohrförmiger Seitling Muschelflämmling Seitling Purpurblatt Scheintrichterling Kahlkopf, Klebkopf Zwergseitling Tellering Adernseitling Heftelnabeling Filzkrempling Reifpilz Spaltblättling Olivschnitzling Schuppenwulstl ing Schein-Häubling Zapfenrübling Träuschling Hol zritterling Trompetenschnitzling Scheidling Glöckchennabeling Wurzelrübling
Anhang Artenindex
Text-Seite
Tafel-Seite
338 339 356 388 389 392 397 399 400 423 425 469 471 473 474 495 502 507 513 514 518 558 559 561 562 573 575 578 613 615 633 634 639 644 645 646 653 659 660 663 677 68 1 689 702 707
99 100 102 107 107 108 109 109 109 113 IL4 120 120 121 122 129 131 133 135 135 136 149 149 149 L49 L54 155 L56 164 164 170 170 170 172 L72 172 174 175 175 176 180 182 185 188 189
715 725
Gewidmet meiner Frau Inger (tl. deren Verständnis und Geduld unerschöpflich waren und deren Rat und Kritik vieles verbessern halfen sowie meinem Mentor Heinz Michaelis , bei dem alles seinen Anfang nahm
Vorwort
Danksagung
Die Zahl derjenigen, die in mehr oder minder großem Umfang einen Beitrag zu diesem Werk geleistet haben, geht in die Hunderte, unmöglich, an dieser Stelle alle zu nennen, die mir direkt mit Rat und Tat geholfen haben. Viele werden sich jedoch in den Angaben zu den einzelnen Kollektionen genannt finden, womit ich noch einmal meinen herzlichen Dank an sie verbinde. Besonderer Dank gebührt auch meinem Freund John Koeck (Berlin) für die Hilfe beim englischsprachigen Text des Werkes, nicht zu sprechen von seinen vielen außergewöhnlichen Funden, die er hierfür beigesteuert hat. Von vielen befreundeten Mykologinnen und Mykologen erhielt ich im Verlauf der Jahre eine Reihe außerordentlicher Kollektionen oder Dokumentierungen zugesandt. Es halfen mir mit ihrem reichhaltigen Wissens- und Materialfundus ganz besonders Anton Hausknecht (Österreich), Ursula Bock (Kassel), Manfred Meusers (Meerbusch) und Markus Wilhelm (Schweiz). Mit ihrem Spezialwissen in schwierigen Gattungen unterstützten mich bereitwilligst: Prof. H. Clemen~on (Schweiz) bei Lyophyllum, Dr. S. Jacobsson (Schweden) bei Pholiota und Dr. M. E. Noordeloos (Holland) bei Psi/oeybe und Stropharia. Heinz Ebert (Mückeln), Frieder Gröger (Berlin), Manfred Huth (Freyburg), Leif Örstadius (Schweden) und Ame Ryberg (Schweden) bin ich herzlich dankbar für intensiven Meinungsaustausch und unvergeßliche gemeinsame Unternehmungen. Thnen allen gilt für ihre spontane und uneigennützige Unterstützung mein besonderer Dank.
v
Allgemeine Vorbemerkungen
ALLGEMEINE VORBEMERKUNGEN Zu den Gattungen allgemein Noch vor etwa 10 Jahren schien das System der Agaricales sich einigennaßen stabilisiert zu haben. Heute, im Jahre 1997, ist die Diskussion - teilweise sogar um viele "a1tehrwÜfdige" Gattungen - umso heftiger erneut in vollem Gange. Eine Reihe von Zusammenlegungen, Umbenennungen, Aufspaltungen und Wiedervereinigungen waren seit der letzten Auflage von MasERs bekanntem Bestimmungsbuch im Jahre 1983 vorgeschlagen und in der Fachwelt diskutiert worden. Daneben leistetete die ständige "Verfeinerung" des Botanischen Codes in schöner Regelmäßigkeit einen gewichtigen Beitrag zur Destabilisierung der nomenklatorischen Situation. Ob uns all dies - inbes. die weitere Aufsplitterung in kleine und kleinste Gattungen dem "natürlichen System der Pilze" oder vielleicht besser, was der Mensch darunter versteht, näherbringt, muß bezweifelt werden. Vor aUem hat diese Entwicklung - wenn sie denn überhaupt in die richtige Richtung geht - einen fatalen Nebeneffekt: der Überblick über das System geht al lmählich verloren, die großen Linien verwischen sich und werden ersetzt durch ein Mosaik aus Mikrosteinehen, das kein Gesamtbild mehr erkennen läßt. Es gilt heute m. E. mehr denn je, dem Taxon "Genus" wieder zu seiner früheren Geltung zu verhelfen. Die Gattung als der Dreh- und Angelpunkt jeglicher Taxonomie muß allmählich auch in der Mykologie weitgehend sakrosankt werden. Besonders die Untergattungen und Sektionen sollten nun eigentlich das Feld sein, auf dem das System fortzue ntwickeln ist. Umfangreiche und sehr gründliche Beiträge zur Systematik der Agaricales sind in den letzten Jahrzehnten erschienen (z.B. R. Kühner 1982: Les Hymenocetes agaricoides), die noch lange nicht ausdiskutiert sind. Weiterhin zeigen die Parameter vieler Pilzgattungen bis heute keine klaren Umrisse; ein Merkmal, das für die eine Gattung von wahrhaft "existentieller" Bedeutung ist - wie z. B. die nach meiner Ansicht viel zu hoch bewertete Sporenamyloidität - , spielt in einer anderen überhaupt keine Rolle (vgl. auch die Diskussionsbeiträge in MycHelv Vol. 6 Nr. I ). All dies gibt Anlaß, sich heute eher konservativ-abwartend als "progressiv" zu verhalten, auch wenn viele die diesem Band zugrundegelegte Nomenklatur vielleicht als rückschrittlich empfinden werden. Dennoch bin ich der Überzeugung, daß der "Rückschwung des Pendels" über kurz oder lang einsetzen und zu einer Einfrierung oder Venninderung der Gattungsanzahl bei den Agaricales führen wird. Vielversprechende Ansätze in Skandinavien und Holland lassen dies erkennen
Zur Gattungsauswahl Band I des Pilzkompendiums ist den sog. KJeingattungen gewidmet; die folgenden Bände werden die mittleren und zuletzt die großen Gattungen abhandeln. Es erschien mir zweckmäßig, dieses Konzept nicht als allzu starren Rahmen zu betrachten. Daher finden sich hier einerseits auch Gattungen mittlerer Größe, nämlich Omphalina, Marasmius und Pholiota (wegen ihrer Ähnlichkeit mit einer Reihe anderer kleinerer Gattungen), während andererseits Z.B. andere KJeingattungen wie Camarophyllopsis und Camarophyllus mit den übrigen Hygrophoraceen en bloc später abgehandelt werden. Es wird sich zeigen, daß eventuelle Orientierungsprobleme nach kurzem Gebrauch des Gesamtwerkes verschwinden werden , zumal in den Folgebänden lI-IV die Anzahl der Gattungen erheblich abnehmen wird.
Zu den bildlichen Darstellungen Es ist eine Binsenwahrheit: alle Pilze kann keiner kennen und schon gar nicht finden. Im Band I des Pilzkompendiums findet sich deshalb eine Reihe von Abbildungen, die nicht auf Eigenfunden beruhen und die ich nicht in frischem Zusstand gesehen habe. VI
Allgemeine Vorbemerkungen Es handelt sich fast ausschließlich um • seltene oder selten abgebildete Arten, bei denen kaum damit zu rechnen ist, daß ich sie selbst finden werde, die mir aber unverzichtbar erschienen, • wichtige, farblich unproblematische (z.B. weiße) Arten und • selten abgebildete Arten aus schwer zugänglichen Quellen. Voraussetzung für ihre Aufnahme war, daß eine unzweifelhafte Qualitätsabbildung vorhanden war, insbes. wenn diese im "Moser" oder in Monografien als Referenzbild angezogen wurde. Ich bin mir dessen bewußt, daß ich damit Kritik: heraufbeschwöre. Deshalb sei hier auf einige Punkte hingewiesen, die vielleicht nicht jedem sofort bewußt sind. Generell ist man schnell geneigt zu sagen : damit hat er es sich aber leicht gemacht. Das Gegenteil ist der Fall: dies waren die schwierigsten Tafeln, denn sie verlangten viel Einfühlungsvermögen in den Stil des Originalmalers, insbes. wenn dessen künstlerisch-handwerkliche Qualitäten nicht ganz optimal waren (was leider nicht selten der Fall war). Fotos waren kaum je ganz ohne Problemzonen (Schlagschatten, Farbstiche usw.) Hinzu kommt, daß ich die Vorlagen nicht einfach sklavisch abmalen wollte, was die einfachste Lösung gewesen wäre, sondern ich habe sie - soweit es sich um Malerei handelte - in meine eigene Darstellungsweise transponiert, damit die Einheitlichkeit des Werkes gewahrt bliebe, dies aber so, daß keine Phantasieart entstand. Bisweilen konnten sogar Farbverfälschungen der Vorbilder korrigiert werden, wenn Farbcodierung vorlag oder auf Farbstich bei der Reproduktion aufmerksam gemacht wurde oder dieser anhand einer beigegebenen Beschreibung offenkundig war. Durch die Aufnahme dieser "Fremdbilder" wollte ich eine gattungsmäßig weitgehend geschlossene Darstellung zu erreichen. Dies galt insbes. für die sog. Kleingattungen des ersten Bandes. Der Anteil dieser Bilder wird in den kommenden Bänden erheblich zurückgehen, weil für die nächsten Gattungen eine Fülle von Eigenfunden vorliegt und der Gesichtspunkt einer möglichst hochgradigen (aber nie erreichbaren) Vollständigkeit wegen des Umfangs dieser Gattungen naturgemäß entfal len muß. Selbstverständlich hoffe ich, die eine oder andere dieser Arten noch selbst zu finden oder frisch zugesandt zu bekommen, so daß ich sie dann im letzten (Ergänzungs-)Band noch einmal authentisch vorstellen kann. Die Übereinstimmung der Gattungs-Chiffrenummern auch im Ergänzungsband wird eine unproblematische Angliederung der nach geschobenen Arten gewährleisten.
Zur drucktechnischen Konzeption Der Gesichtspunkt optimaler Raumausnutzung mußte aus Kostengründen im Vordergrund stehen. Dies war auch einer der Hauptgründe dafür, Text und Abbildungen in zwei separaten, unterschiedlich großen Bänden unterzubringen, mit denen es sich dann auch leichter arbeiten läßt. Das Ideal , einander nahestehende Arten auch zusammenhängend abzubilden, wurde dadurch zwar erheblich erleichtert, war jedoch nicht immer zu verwirklichen. Größere Gruppen wie Untergattungen, teilweise auch Sektionen wurden und werden jedoch immer im Zusammenhang dargestellt.
VII
Hinweise zu den Artbeschreibungen, Farbabbildungen und Mikrozeichnungen
Hinweise zu den Artbeschreibungen, Farbabbildungen und Mikrozeichnungen Generelles: 1. Um das Auffmden der EinzelmerkmaJe zu erleichtern, werden diese stets in derselben Reihenfolge beschrieben. 2. TextsteIlen in eckigen Klammern sind aus der Literatur entnommene Angaben, die entweder von meinen Beobachtungen abweichen oder diese ergänzen. Ich habe generell solche Ergänzungen nur aus anerkannt verläßlichen Quellen aufgenommen. Alle übrigen Angaben stellen meine persönlichen Feststellungen dar und beruhen auf eigenen Fundbeobachtungen. Hiervon ausgenommen sind natürlich die Arten, die ich selbst noch nicht gefunden oder in frischem Zustand gesehen und aufgrund fremder Unterlagen dargestellt habe. In diesen Fällen ist unter dem Stichwort "REM." im einzelnen vermerkt, auf welchen Quellen die Abbildungen und Texte beruhen, soweit dies nicht wegen der Anzahl der Vorlagen zu weit führen würde. 3. Die wichtigstens BestimmungsmerkmaJe - besonders zur Abgrenzung gegenüber nahestehenden Arten - sind in Fettdruck hervorgehoben. 4. Aus der Farbtafel eindeutig hervorgehende Merkmale sind aus Platzgründen bi sw. im Text weggelassen worden. 5. Die Vergrößerungs- oder Verkleinerungsfaktoren über den Farbabbildungen beziehen sich nicht auf die Art allgemein, sondern auf meine Originalkollektion, bei Fremdmaterial auf die der Vorlage zugrundeliegende Beschreibung (wenn solche nicht vorhanden ist, auf den Durchschnittswert gern. der Literatur). Abbildungen ohne Faktorangabe stellen die Pilze im Maßstab l:J dar. Da die Arten oft größenmäßig enorm variieren, kann aus einem Vergleich meiner Abbildung mit einem eigenen Fund also kein direkter Schluß gezogen werden, sondern es sind immer die Maßangaben aus der Beschreibung heranzuziehen. 6. Der Umfang der Artbeschreibung läßt meist eine annähernde Einschätzung darüber zu, ob der Pilz schwierig (längere Beschreibung) oder eher leichter zu bestimmen ist. Auch bei giftigen Pilzen und ihren Doppelgängern ist der Text ausführlicher gehalten. 7. Das Wort "bis" in Angaben über Formen und Farben verdeutlicht, daß ± kontinuierliche Übergänge oder Mischungen zwischen zwei Merkrnalsangaben auftreten können. 8. Zu den makro Maßangaben: Es werden immer zuerst die von mir festgestellten Werte, insbes. der abgebildeten Funde genannt. In eckigen Klammem [.... ] finden sich die aus der Literatur entnommenen. Extremwerte aus der Literatur werden wie folgt gekennzeichnet: [(.... )). 9. Zu den Mikrozeichnungen: Diese wurden unter dem Gesichtspunkt der bestmöglichen Raumausnutzung angefertigt. Daher wurde auf die Beigabe eines oder mehrerer VergJeichsmaßstäbe verzichtet. Die Größenverhältnisse der Einzelftguren innerhalb einer Mikromerkmalsgruppe (z.B. Sporen, Zystiden) sind gewahrt, ihre absolute Größe muß jedoch den Angaben über die Mikr. Merkm. entnommen werden. Auch die Abstände in der Darstellung (insbes. bei Zyst.) spiegeln (meist) nicht die tatsächlichen Verhältnisse wieder. VIII
Hinweise zu den Artbeschreibungen, Farbabbildungen und Mikrozeichnungen
Erläuterungen anband einer Musterdiagnose 1. AGROCYBE Die Gattungen wurden ohne Rücksicht auf ihre Zugehörigkeit zu den einzelnen Familien in alphabetischer Reihenfolge aufgenommen und durchnummeriert. Diese Nummer behält die betreffende Gattung auch im Ergänzungsband. Aus praktischen Gründen und weil das Werk sicher auch von Anfängern genutzt werden wird, finden sich in den Blätterpilzbänden auch Gattungen, die nicht zu den Agaricales gehören, aber lamelliges Hymenophor haben (z. B. Gomphidius, Lentinus, Paxillus, Schizophyllum etc.). 1.1 .• Agrocybe dura (pers. : Fr.) Fayod Der lateinische Name wurde nach Möglichkeit dem letzten Stand des Botanischen Codes entsprechend gewählt. durus (lat.) =hart -. Konsistenz des Fleisches Das Epitheton wird stets in seiner maskulinen Form angeführt. Bisweilen ließ sich seine Bedeutung nicht aufklären; die in diesen Fällen ggfs. vermuteten Deutungen sind durch ein Fragezeichen als solche gekennzeichnet. Harter Ackerling Der deutsche Name ist bekanntlich nicht verbindlich. Oft finden sich in der Literatur für eine Art gleich mehrere deutsche Namen. Soweit dies angebracht erschien, wurden davon zwei ausgewählt. Wenn kein deutscher Name verfügbar war, habe ich einen eigenen Vorschlag gemacht, soweit es sich um größere Pilzarten handelt. Eßbar Angaben über den Speisewert finden sich nur bei Arten, die aufgrund ihrer Schmackhaftigkeit und ihres noch ungefährdeten, reichlichen Vorkommens in Deutschland zum Sammeln empfohlen werden können. Zu allen übrigen Arten findet sich an dieser Stelle keine Angabe, es sei denn, der Pilz ist nachweislich giftig oder aus anderen Gründen zu meiden. In solchen Fällen ist dies hier immer vermerkt. Zu bedenken ist aber, daß für den überwiegenden Teil der Großpilze noch keinerlei gesicherte Erkenntnisse über ihre Wirkung auf den menschlichen Organismus vorliegen! Deshalb kann aus einer hier fehlenden Angabe nicht auf gefahrlose Genießbarkeit geschlossen werden.
=Agrocybe molesta Fr. Aus Platzgründen konnten hier oft nur die wichtigsten Synonyme und Fehlinterpretationen - bes. aus der neueren Literatur - aufgenommen werden. Weitere Synonyme lassen sich meist über die angezogenen Literaturstellen ermitteln. Vork.: Hierunter finden sich - soweit ermittelbar - folgende Angaben:
1. Wuchsfonn: Wird nur erwähnt, wenn der Pilz nicht einzeln, sondern büschelig, rasig, in Hexenringen usw. auftritt. IX
Hinweise zu den Artbeschreibungen, Farbabbildungen und Mikrozeichnungen
2. Standortanspriiche: Hierzu mußte naturgemäß auf die Dokumentationen der Fachliteratur zuIiickgegriffen werden. Abweichungen, die auf eigenen Beobachtungen beruhen, sind entweder an dieser Stelle oder (bei den selteneren Arten) unter den Herbarangaben angemerkt.
3. Verbreitung und Häufigkeit: Die hier gemachten Angaben beziehen sich (soweit sich aus dem Text nichts anderes ergibt) grundSätzlich auf das Vorkommen der betreffenden Art in Deutschland, und zwar in dem ihr gemäßen Biotop bzw. auf dem artspezifischen Substrat. Hieraus ergibt sich, daß eine Art dann als selten eingestuft wird, wenn das entsprechende Biotop/Substrat in Deutschland selten ist. Dies mag in anderen Ländern nicht der Fall sein! Das schließt auch nicht aus, daß der Pilz in dem betreffenden Biotop dann aber durchaus häufig oder sogar massenhaft auftreten kann. Es wird folgende Abstufung vorgenommen: verschollen - sehr selten - selten - recht selten - nicht häufig - ziemlich häufig - häufig - sehr häufig. Die ersten drei Kategorien dürften sich im Einzelfall weitgehend mit den Rote-Liste-Angaben (s. Pkt.5) decken. In Fällen, in denen der betreffende Pilz zwar selten, aber weit verbreitet ist, also nicht regional beschränkt auftritt, findet sich auch eine 9. Kategorie "weit verbreitet, aber nicht häufig". In den allermeisten Fällen geht jedoch Seltenheit mit nur punktuellem Auftreten einher, so daß die ersten 8 Kategorien die gegenwärtigen Verhältnisse einigermaßen genau erfassen.
4. Jahreszeitliches Auftreten: Es wird die ,,normale" Fruktifikationsperiode in römischen Zahlen, den Monaten entsprechend, angegeben, wobei durch untypischen Witterungsverlauf gelegentlich Verschiebungen vorkommen können.
5. Gefahrdung: Hinter dem Kürzel ,,RL" =Rote Liste wird ggfs. auf eine derzeitige Bestandsgefährdung der Art aufmerksam gemacht. Dabei wird der Gefährdungsgrad entsprechend der "Roten Liste der gefährdeten Großpilze in Deutschland" (1992 IHW-Verlag Eching) angegeben. Es bedeutet:
RL 0 =Erloschen bzw. verschollen. Arten, die vor 1950 in Deutschland mit Sicherheit festgestellt und später trotz intensiver Nachforschung nicht mehr nachgewiesen worden sind.
RL 1 = Vom Aussterben bedroht. Fast erloschene bis sehr seltene Arten mit hoher Rückgangstendenz, erschlossen aus Dokumentation oder aus enger Bindung an stark gefährdete Biotope.
RL 2 = Stark gefährdet. Seltene Arten mit deutlicher Rückgangstendenz, erschlossen aus Dokumentation oder aus enger Bindung an gefährdete Biotope oder Arten, die in Teilgebieten bereits erloschen oder akut vom Aussterben bedroht sind.
RL 3 =Gefährdet. Derzeit noch nicht seltene Arten mit Rückgangstendenz. RL R = Rarität (latent gefährdet). Sehr seltene Arten ohne erkennbare Rückgangstendenz, gefährdet bei Eingriffen am Fundort. Regionale Rote Listen wurden ebenfalls ausgewertet. Es versteht sicb von selbst, daß bei Funden solcher Arten - wenn überhaupt - Material nur in dem für die Untersuchung und Dokumentierung unbedingt erforderlichen Umfang entnommen wird. Ergänzende Hinweise zum Vorkommen finden sich oft aucb in den Angaben unter ,,Herb-Nr.". Hut:
Es werden die Hutmaße ausgewachsener Frk.genannt; Extremwerte in runden Klammern. Lam.: Falls der Pilz im Jugendstadium keine Lamellen besitzt, findet sich hier der Begriff "Hymenophor."
x
Hinweise zu den Artbeschreibungen, Farbabbildungen und'Mikrozeichnungen Stiel: analog wie unter "Hut", Fleisch: Bekanntlich ist das Geruchsvermögen individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt; auch werden ausgefallenere Gerüche von verschiedenen Menschen oft sehr unterschiedlich interpretiert, Soweit nicht anders angegeben, finden sich hier meine rein persönlichen Eindrücke, wobei ich mein Geruchsvermögen als sehr gut entwickelt bezeichnen kann. Spp.: Die Farbe des Sporenpulvers wird nur angegeben, wenn diese innerhalb der Gattung nicht einheitlich ist. Sonst siehe Gattungsdiagnose.
Mikr. Merkrn. Nur bei makro schwer erkennbarer Gattungszugehörigkeit werden die auf alle Gattungsvertreter einheitlich zutreffenden Mikromerkmale (z.B. Amyloidität der Sp.) hier nochmals erwähnt; generell ist jedoch auf die Gattungsdiagnose zurückzugreifen! Fehlen also z.B. Zystiden generell in der Gattung oder sind die Sporen in der gesamten Gattung glatt, so ist dies hier meist nicht mehr erwähnt. Werden keine Angaben zur Sterigmenzahl der Basidien gemacht, so sind diese exklusiv 4sporig. Hinweise auf die An- oder Abwesenheit von Schnallen werden nur gegeben, wenn die Gattung in dieser Beziehung nicht einheitlich ist; die Angaben beziehen sich grundsätzlich auf das Hymonophor (Lam., Röhren etc.), wenn nicht anders angegeben. Hervorhebungen durch Fettdruck werden hier nur in solchen Fällen gemacht, in denen die makro Leitmerkmale die Pilzart nicht ausreichend sicher ein- oder abgrenzen und ihr Hauptmikromerkmal nicht sogleich ins Auge springt. Maßangaben sind in der Regel bei Werten bis 25 ~m auf 0,5 ~m auf- bzw. abgerundet, ab 25 ~m auf volle Werte.
Formen und Varietäten: Wurden nur erwähnt, wenn sie diskutabel erschienen. In fragwürdigen Fällen habe ich hier meine persönliche Wertung abgegeben. Zweifelsfrei als überflüssig einzustufende "Schöpfungen" wurden nur in die Synonymen-Liste einbezogen.
VM: Die Angabe von Verwechslungsmöglichkeiten kann naturgemäß weder allgemein repräsentativ noch vollständig sein, weil diese Gefahr dem individuellen Erfahrungswissen des jeweiligen Bestimmers direkt proportional ist. Ich bin hier im wesentlichen von den Kenntnissen ausgegangen, die man sich in etwa 4 - 5. Jahren recht intensiver Beschäftigung mit den Blätterpilzen erwerben kann, so daß also ein grober Überblick vorhanden ist. Die Hinweise beziehen sich ausschließlich auf solche Fälle, in denen mehrere, stark ins Auge fallende gemeinsame makroskopische Merkmale verschiedener Pilze derselben Gattung oder anderer Gattungen zu einer Fehlbestimmung führen können. In schwierigen Gattungen, in denen sich viele Einzelheiten makroskopisch wenig unterscheiden, habe ich auf die
XI
Hinweise zu den Artbeschreibungen, Farbabbildungen und Mikrozeichnungen Angabe von Verwechslungsmöglichkeiten weitgehend verzichtet. Dies wird dann aber in der Gattungsdiagnose besonders erwähnt. In solchen Fällen, aber auch grundsätzlich, kann aus dem Fehlen der Angabe "YM" nicht geschlossen werden, daß der betreffende Pilz völlig unverwechselbar ist. Die verwechselbaren Arten werden mit ihrer Chiffre-Nummer bezeichnet. Fehlt eine solche, so hat dies folgende Gründe: a) wenn die Art zur selben Gattung gehört: sie ist in diesem Band des Pilzkompendiums nicht dargestellt, könnte aber im geplanten Ergänzungsband erscheinen (meist findet sich dann eine Kurzbeschreibung in der Gattungsdiagnose); b) wenn die Art zu einer anderen Gattung gehört: die Gattung wird erst in einem späteren Band behandelt.
Bem.: Hier sind all die Angaben allgemeiner Natur zusarnmengefaßt, die nicht direkt für die Bestimmung wichtig und nicht als Fußnoten direkt vorangegangenen TextsteIlen zugeordnet sind. Insbesondere finden sich auch bier die Angaben der Text- und Abbildungsquellen, falls die Darstellungen auf Fremdfunden beruhen. Lit.: Die grundlegende Literatur über die betr. Gattung, soweit diese heute noch ohne größere Schwierigkeiten greifbar ist, findet sich bei den Gattungsdiagnosen. Bei den dort genannten Werken handelt es sich meist um Monografien, Ikonografien oder längere bzw. sehr wichtige Abhandlungen. Diese sind bei vertiefenden Studien immer zuerst heranzuziehen.
Ergänzend hierzu werden bei der Artbeschreibung vorrangig solche Literaturstellen zitiert, die sich ausführlicher mit der jeweiligen Spezies beschäftigen. Achtung !: Die hier angegebenen Seitenzahlen beziehen sich immer nur auf den Teil des Literaturtextes einschI. evtl Abbildungen, der die jeweiljge Art zum Gegenstand hat; dies ist also oft nur ein Ausschnitt. Ist nur eine Seitenzahl angegeben, so kann das bedeuten, daß mir die betr.Literaturunterlage nicht zur Verfügung stand und sie sich dennoch über mehrere Seiten erstreckt. Dies wird dann durch den Zusatz ,,ff' angedeutet. Die Auswahl kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Aufgenommen wurden vorrangig ausführlichere Texte aus jüngeren, leicht zugänglichen Publikationen, wobei den deutschsprachigen Vorrang eingeräumt wurde. Der Umfang der Hinweise orientiert sich an der Verfügbarkeit einschlägiger Literaturquellen unter Berücksichtigung des Schwierigkeitsgrades, den der betreffende Pilz bei der Bestimmung bietet. Herb.-Nr.: Entfällt bei sog. Trivialarten und in den Fällen, in denen ich über kein Material verfüge. Eine Eingliederung meines Herbars in die Sammlungen des Botanischen Gartens Berlin nach Abschluß des Werkes ist vorgesehen. Fußnoten: Nach hier werden Anmerkungen ausgegliedert, die sich auf bestimmte Textstellen beziehen, aber nicht direkt für die Pilzbestimmung von Bedeutung sind. Auch umfangreichere Ergänzungen, die im Rahmen der Diagnose den Blick für das Wesentliche verstellen würden, finden sich hier.
XII
Notes on descriptions to species, colourplates and micro-line-drawings
Notes on descriptions to species, colourplates and micro-Iine-drawings General part: 1. To easier locate distinctive characteristics, descriptions are always given in the sarne order.
2. Generally all infonnation is based on my own exarninations and coLlection studies. Text in square brackets has been taken from literature, whenever these facts differ from my observations or complete them. Such additions were only included when coming from reliable sources.
3. The most important characteristics for identification, mainly to distinguish between related species, are presented in hold print. 4. Obvious characteristics shown by the colour plates have sometimes been excluded in the description for space reasons.
5. The factor of enlargements or reductions above the coloured illustrations is related but to the pictured collection, not to the species in general. TIlustrations without factor-indications are showing the mushrooms at scale 1: I. Because species often largely vary in size, no comparison can be drawn to personal collections from my illustrations, instead of this the absolute value of the description is to be used.
6. The extend of the description of the species often allows an approximative estimation of how difficult (longer text) or easy the identification iso In addition, poisonous mushrooms and their look-a-likes are described more extensively. 7. The word " bis" (= "to") in descri ptions about shape and colour clarifies that a ± continuous transition or mixing between two attributes is possible.
8. Macroscopical measurements: At first you will always find the descriptions of my own observations, mainly from the illustrated collection, in square brackets [.... ] those from literature. Extreme readings, or maximum size from literature are stated like this [(. ... )] .
8. Line-drawings of microscopical features: These were made by best possible use of space. Therefore a comparing scale was omitted. The comparability of single figures within the feature-group (e.g. spores, cystidia) is ensured, though their absolute size needs to be taken from the text. Also distances (especially in illustrations of cystidia) are mostly not shown at their actual relations. '
Explanations by use of a sampie diagnosis l.AGROCYBE The genera were listed in alphabetical and numericalorder, regardless of their association to their respective farnijies. The sarne numbers are kept in any upcoming editions. For practical reasons, and especially for beginners, even those genera with lamellate hymenophor have been included that do not belong to the Agaricales (e.g. Gomphidius, Lentinus, Paxillus, Schizophyllum etc.).
1.1. Agocybe dura (pers. : Fr.) Fayod The latin narnes are based on the recent Code of Botanical Nomenclature whenever possible. XIII
Notes on descriptions to species, colourplates and micro-line-drawings durus (lat.) = hard
-t
consistency of flesh or fruit-body
The epithet is always noted in its masculine form. At times its meaning could not be clarified; in such cases assumed meanings are marked by a question-mark. Harter Ackerling = Cracked Earthscale The German name is knowingly not binding. Often the literature offers several names for the same species. In such cases one of them has been selected. If no name exists, J have made a suggestion. Eßbar = Edible Specifications about the edibility are only noted for those species that are especially tasty and very common in Germany. For other species no further information is given except for those that are proyen poisonous. In such instances this will always be mentioned. It is to be noticed that for most of the larger fungi (macromycetes) no established proof exists in what way the human organism reacts to them. Therefore no conclusion can be drawn to their risk-free consumption when detailed information is missing here.
=Agrocybe molesta Fr. For space reasons only the most important synonyms and misinterpretations - mainly from recent literature - could be stated here. Further synonyms can be drawn from specified literature. Vork.: = Habitat This section states the foLlowing specifics: I. Wuchsform =Growth habit Only mentioned when not growing singly, but in groups, tufts, clusters or fairy rings. 2. Standortanspriicbe =Demand on habitat, location, substrates. For this section information naturally had to come from professionalliterature. Differences to my own observations are given here or (for the more rare species) are Iisted under Herb. Nr. = Herbarium-number.
=
3. Verbreitung und Häufigkeit Distribution and frequency At this point details on the occurence of the specified species, on its habitats and on substrates for Germany only are noted, unless otherwise mentioned in the text. This means e.g. that the particular musbroom is classified as rare if its required habitat/substrate is uncommon in Gennany. (This might not be the case in other countries!) It can even mean that this species can appear in large numbers in its related habitat! The c1assification is as follows: verschollen = extinct; sehr selten = very rare; selten =rare; recht selten =fairly rare; nicht bäufig =infrequent; ziemlich häufig =rather corumon; häufig = common; sehr häufig = abundant, very common. The first three categories will ordinarily correspond with the classification given in the Red List for Germany (see under item 5). In cases where the specific mushroom is rare but widespread, meaning not limited regionaJJy, a ninth category is indicated and it is classified as "weit verbreitet aber nicht häufig" = widespread but not common. In most instances though, the rareness and infrequent appearance correspond. Therefore the first eight categories give a clear estimate of current terms. 4. Jahreszeitliches Auftreten = Seasonal appearance The "normal" growth-period is mentioned here in roman numerals, related to the months of the year, whereas untypical weather-conditions might cause differences. XIV
Notes on descriptions to species, colourplates and micro-line-drawings 5. Gefährdung = Endangennent After the abbreviation ,,RL" = Rote Liste = Red List, the current grade of endangerment, referring to the Gennan Red List for larger fungi of 1992, is indicated. This means: RL 0 = Erloschen bzw. verschollen = Extinct or lost Species that were collected and securely identified before 1950 and could not be located again afterwards, despite intensive collecting efforts. RL 1 = Vom Aussterben bedroht = Endangered to be extinct Nearly lost to very rare species with downward tendency. Noted from documentation, or their dose relation to endangered habitats. RL 2 = Stark gefährdet = Seriously endangered Rare species with dear indication of downward tendency, as documentation states or their endangered habitats show, as weil as mushrooms that, in certain areas, have been tisted as extinct or extremely endangered to be extinct. RL 3 = Gefährdet = Endangered Not yet rare species with downward tendency. RL R = Rarität (latent gefährdet) = Rare (latently endangered) Rare species without noticable down ward tendency, endangered if habitat is disturbed. Regional Red Lists have also been sighted and valued. It shouJd go without saying that collections of such material are to be restricted to the absolutely necessary amounts for research and documentation.
Hut =Cap = Pileus Measurements of cap from fully developed basidiocarps are given, maximum measurements are in brackets. Lam. = Gills If at an early stage of development the mushroom shows no gills, "Larn." will be replaced by "Hymenophor" = hymenophor. Stiel = Stipe See under "Hut" Fleisch = tlesh The sense of smells varies from person to person, therefore unusual odor can be interpreted differently by the individual. Unless otherwise noted, here are presented my own personal irnpressions, whereas my sense of smell is considered by me as very good. Spp. = spore-print The colour of the spore print is only indicated if there are differences within the same genus, otherwise see for "Gattungsdiagnose" = diagnosis of genus.
xv
Notes on descriptions to species, colourplates and micro-line-drawings Mikr. Merkm. = Microscopical features The rnicroscopical features of a species are enumerated only as far as this is important for its delimitation against other species of the same genus. So in general the diagnosis of the genus should be considered. If, for example, cystidia generally are lacking in this genus or spores are smooth in the whole genus, there will be no further mentioning here. If specifics about number of sterigmata of the basidia are not given they are exclusively 4-spored. Information about the clamps (generally related to the hymenophoral trama) you will find onlY if the genus is not uniform in this regard. Bold print is only used in cases where determination by only macroscopical characters seemes absolutely impossible. Measurements up to 25 11m are rounded up or down by 0,5 11m, beyond 25 11m to fuIl amounts. Formen und Varietäten = Formas and varieties Formas and varieties are only mentioned when worth to be discussed. In questionable cases I have given here my personal comment. Clearly unnecessary "creations" were only included in the synonym-list. VM =Verwechslungsmöglichkeit =Similar or confusable species The possibilities for misinterpretation can naturally never be generalized or complete as success or faiJure lie in the hand of the individual mycologist himself. I have related to knowledge that is gained in approximately 4-5 years of studying gilled mushrooms, having thus a first rough overlook. The listed species have a predominantly macroscopical resemblance with the described one. In difficult genera where many species differ only slightly, I have ornitted such specific information. In these cases this will be explained within the diagnosis of the genera. So, if "VM" is missing, there can be drawn no conclusion that the particular fungus is unmistakably determinable. As far as possible for every look-a-like species its code-number is given. If such number is missing this means a) if the species belongs to the same genus: It is not included in this volume of the ,,Pilzkompendium" but may appear in a coming additional volume. Mostly you will find a short description of it in the genus diagnosis; b) ifthe species belongs to another genus: This genus (and perhaps the species) wiIJ be described in a later volume. Bem. = Remarks and comments This seetion deals with information of general nature, that is not directly relevant for identification nor associated with foot-notes of the previous text. Here mainly remarks on text and illustration are given that refer to interpretations of collections from other sources. Lit. = literature The basic literature concerning the genus as a whole is included in the genus diagnosis (e.g. monographs, iconographs andJor detaijed and extensive publications). For in-depth studies, those bibliographical references are to be considered first. In addition those publications, that deal more precisely or exclusively with the described species are stated bere. XVI
Abkürzungsverzeichnis (allgemein) Obs.! The page numbers that are given here relate only those parts of text, incl. iUustrations, that deal directly with the species; these are often only excerpts. If only one page number is given here, it can mean that this specific literature was not avaiJable to me and may amount to severaJ pages (sometimes indicated by "ff"). The selections cannot claim to be complete. I considered predominantly elaborate text publications from easily accessible recent publications. Herb.Nr. = Herbarium numbers They are omitted for trivial species and when I do not possess any material. After conclusion of my works, an integration of my fungal herbarium into the collections of the Botanical Garden Berlin is planned. Fußnoten = Foot-notes Here can be found aII those additional infonnations about the particular fungus that are not directly important for its identification and may perhaps obstruct the clarity of the essentials.
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 1 (allgemein) INDEX FOR GENERALABBREVIATIONS Abb. a1lg. ... . .. . .. .. ....... Anh . ...... . .. .. .... . . . Anm ... .. .. . .. . .. . ... . . Apoth. . . . .. .. . . .. ..... Ausn. . . .. . . ... . .......
Abbildung(en) .... . . .. .. .. .. ... . . allgemein.. . . . . ... . .. .... .. ..... Anhang .. .. . ... .. . . . .... .. . ... . Anmerkung(en) ......... . .. .. . .. Apothezium.. .. .. . .. . ... . . .. . .. . Ausnahme(n) . .. .... ' . . .. . .. ... . .
iUustration(s) generally appendix remark(s) apothecium exception(s)
Bas. . . . .. . ..... .. . . ... Bem. . . .. .. . . . . . . . . . . . bes ... . . .. . . .. .. .. . .. . . bisw. . . . .. . . .. . .. . .. . . bzw ... .. . . . .. .. .. . ....
Basidie,n .. .. .. . . ........... . . . . Bemerkung(en) . . . . . . .. . ...... .. . besonders, besonderer, e, s, ..... . . . bisweilen . .. . . . .. . .. . .. .. . . ... .. beziehungsweise . .... . .. . .. . ... . .
basidium, -a comment(s) especially at times respectively
CauloZ. . .... . ..... . ... Caulozystide,n . .. . .. ..... .. .. . .. caulocystidium, -a chem . ....... . . . . . .. . .. chernisch(e, er, es) .. . . ... . ..... . . chemical ChZ. . .. ... . ....... . ... Cheilozystide(n) . . . . . . . . . . . . . . . .. cheilocystidium, -a deut\. . . . . . . . . . . . . . . . . . . dg\. . .. .. .. . . . . ........ d.h. ............. ... . . . dkl . . .. . . . .. .. . .. . .. . ..
deutlich . ...... . ..... . . .. . ...... dergleichen .. . . ...... . .. . .. . . . .. das heißt . . ......... . . .. .... .. .. dunkel .. . .. . .. .. . . .. . . .........
distinctly likewise this means dark
eng\. Erg. etw.
englisch . ...... .. .. .. .. . . ....... english Ergänzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. addition etwas . ... . .. .. . . ... . .... .. . .... a tittle, somewhat XVII
Abkürzungsverzeichnis (allgemein) Expl. ... . .. . . . . . .. . .. . Exs . . .. . . . . . . . . . .. . . .. exz. . .... . ... . . . . ... . . Exop. .. . . . . . . .. ... .. . . Endop. . . ..... . ...... ..
Exemplar(e) . . . . . ... .. .. .... ... . Exsikkat(e) . ... . . ... ........ .. . . exzentrisch .... . .. .. . .. . . . .. . . .. Exoperidie . .. .. . .. . .. . . . .. . .. . .. Endoperidie .. .. . .. .. . ... . .. .. .. .
specimen(s), sample(s) exsiccatum, - a eccentric exoperidium endoperidium
f . .... . .. . . . . .. .... . . . ff . ... . ..... . .... . ... . FI. . . ........ . ... . .. .. . Fn. .......... . ...... . . frz. ... . ... .... . ... . ...
folgende (+ I Seite) ... . .. .. . . . . . . folgende (+ mehrere Seiten) . ..... . Fleisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fußnote .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . französisch . .. .. .. . ... . .........
continuing with one more page continuing with several pages flesh footnote french
gem. ............... . . . gemäß .. . .... . . . .. ... .. . .. . .. . . according Ggs. .... ... .. .. .. . .... Gegensatz . .. . .. ..... . .. . ..... .. contrast gr. . ... . . . ... . .... .. .. . griechisch .. . ..... . .. . .. . ....... greek haupts. ... . .. . .. . ...... Herb. . ... . .. . ......... Hinw ........... . ...... HDS .. ... . .. . . . ... .. .. Hym. .. ... .. . . .... . ... HymZ. / HymenialZ. . ...
hauptsächlich . .. . . . .. . ... .. . .. . . Herbar .. . . .... . . .. ... . .. . . . . . . . Hinweis . . .. . .. .. .... .. . . . .. . . .. Hutdeckschicht ... . ... . .......... Hymenophor ... . . . .............. Hymenialzystide(n) . .. . .. .. . .....
mainly herbari um comment pileipellis hymenophore hymenial cystidium, -a
idR. ........... . . . .... inkl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . insbes. ... ... . .. ... .... insg. . . . ..... .. ..... . . . i.S.v. . . ... ... .... . ... . i.V.m . . . . ... . . .. ... ... .
in der Regel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. inkl usive ... . . . .. .... .. . .. . ..... insbesondere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . insgesamt . . ......... . ........... im Sinne von ......... . ... .. . .. .. in Verbindung mit .. .. ....... . ...
as a rule inclusive in particular in all in sense of in connection with
Jh. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jahrhundert . ... . ............. . .. century Jhg. . . ... . .. .. . . . .. .. . Jahrgang . .. . . . .. . . . .. . . .. . . . . .. year Kap. ............... . .. KauloZ. .......... . .. . . Koll . .. . ............... KP. ... ... .... . ........ Ifd. .... .. .. ... . .. .. .. .
Kapitel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kaulozystide(n) . .. .. . .. . . . .. . .. . Kollektion,en . .. .. ... . . . .. .. ... . Keimporus . . .. .. . . . . ... .. . ... . . . laufend .......... . .. . ..... . .....
chapter caulocystidium,-a collection(s) germ-pore continual
L. ! ...... .. . . .. .. . .. .. Lam. . .. . ... ... .. ..... lat. ... . .... .. .. .. . . . . . Lit. . .. .. ... . . .. .. .. .. . LM. . . . . ...... . . . . . .' . . LS. .... .. .. . . . .... ... .
Lupe benutzen ! . . .. . .. . ... . ..... Lamelle,n .. ... .... . . ... . . .... . . lateinisch ............... . ... . ... Literatur . . ..... . . .. .... . .. . .. . . . Lichtmikroskop . .. . .. .. .. . . .... . Lamellenschneide . . . . . . . . . . . . . . . .
use handlens! gill(s) latin literature light microscope gill-edge
maßg. . ... .. ... .. .. .. . . makro .. .. . . . . ... .. . . .. m.E. ..... ... .... . .. . . . mehrf. . .. ... .. .. . .... . Merkrn . . . . ... . . . . .... ..
maßgebend .. . .. . .. . . . .. . . . .... . makroskopisch . .. ... . .. . . . . . .. . . meines Erachtens . . .. . . .. .. .. . . . . mehrfach . . ... . ... . . . . . .... . .. . . Merkrnal(e) . . . . . . .. ... . . . . . .. ...
decisive macroscopic in my opinion several, multiple character(s)
XVIII
Abkürzungsverzeichnis (allgemein) mikro ................. Mikr. . ... ..... . ....... Mitt . .................. m.W . .... . .. .. ...... ...
mikroskopisch ... . ... . .. . ....... . Mikroskop, mikroskopische Daten . . Mitteilung .. . ... ... . . .. . ...... . . meines Wissens ..... .. . .. .. . ....
microseopie microseope, microscopical data communication, information to my knowledge
neg. .. . .. .... . .. . ... . . negativ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. negativ Nr. , n.. . ...... . . . ... .. . Nummer(n) ..................... number(s) o.ä. . . ................. oder ähnlich(e, es) ......... . ..... or similar 0.B. . ................. ohne Besonderheiten .... . ........ without specific features Oberfl .... .. ...... . .... Oberfläche .. . . . ..... .... ....... . surface paras. ..... .. ... ... .... parasiti sch ........... . . . . . . . . . .. parasitical PIZ. .. ... .. . .. .... .. .. Pleurozystide(n) ................ . pleurocystid ium, -a pos. .......... . . ... ... positiv positiv R .......... .... . .. ... Rd .............. ... .. . Reakt. rege1m. . ....... .. .... . rel. .. . ......... ... ... . REM .. . .. . ...... . .... . RL ... . .. . ... . .. .. .... .
Radius .............. . .......... Rand .. ..... .. .. . ... . . . . . . .. ... Reaktion ....................... regelmäßig . ................ .... relati v . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Raster-Elektronenmikroskop . . . . . . . Rote Liste .. .... . ............ . . .
radius margin reaction regular relati v SEM, Scanning electron microscope red list
s. ....... .. .... .. ..... S. . .................. . s.a. ...... . . . .. .. .. .... sapr. . ........... . . . . . . Sehn. . ......... ... . ... sept. .. .. ........ . .... . sog........ . . ..... . .. . sp. . . . .. .............. . Sp ......... ....... . .. . Spp .. . ................ . St. .................. . . Std. s.u. ......... . . . ...... .
siehe.. . .. . ... . ... . .. . ... .. . . . . . Seite .... .. ..... .. . ............. siehe auch ..... . . . . . . . . .. . . . ... . saprophyti sch .... .. ......... .. .. Schnalle(n) ..................... septiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. sogenannt . .. ................... sporig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Spore(n) ............. . .......... Sporenpulver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stiel ... . ....................... Stunde(n) ....................... siehe unten . .. .. . .. . . . ....... .. .
see page see also saprophytical c1amp(s) septate so-called spored spore(s) spore-print stipe, stalk, stern hour(s) see below
Tab. .......... . ....... Tabelle.. . ............. . ........ table Tf. ..... . ......... . .. . Tafel ..... . .. . .. .. . ... .... ... .. . plate teilw. . . ... ............ teilweise . ..... . . ... .... ........ partly u.a.... .. .. ........... . u.ä ................... . Überg. überw ............... . . UG .......... . .. ... .. . usw. . . ..... ...... . . ... u.U. . .. .. . .. . . .... ... .
unter anderem . . . . . . . . . . . . . . . . . .. und ähnlich(e, es) ... . ...... . . .... Übergang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . überwiegend ...... . . .. .. . ... . . . . Untergattung ..... .. ...... .. . . . .. und so weiter . . . .. .. .. . .. .. . .. ... unter Umständen ....... . .........
among others and similar transition predorninant subgenus and so on possibly, perhaps XIX
Abkürzungsverzeichnis (allgemein - Literaturfundstellen) vgl. ... ............ ... . vergleiche ..... .. . ... . . ... . .. ... VM .... .. .. .. .. .. .. . . Verwechslungsmöglichkeit .. ..... . vorhanden .... .. .. .. ............ vorh. Vorkommen ......... . . ......... Vork. vorwiegend . . .. ..... . ........... vorw. .. . .. .... .. .. . ... .. . .. vollständig vollst. versch. .... . .. ... .... . . verschieden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
compare to be confused present occurrence predominantly completely different
wahrsch ...... .. ... .. ... wahrscheinlich ..... . ...... .. .... likely zumind. ... .. . .. .. ..... zahlr. . .... ... ... . ..... z.T. ....... ... .. .. ..... zyl. ................ . .. zw. .... ... .... ........ Zyst. ........ .. .. ... .. .
zumindest ... .. . .. .. . .. .. . . ..... zahlreich ... ...... . .. .. . .. . .. .. . zum Teil .......... .. .. . .. .. . ... zylindrisch........ . .. ........... zwischen . .............. ..... ... Zystide(n) ..... .. . ... . . .........
at least numerous in part cylindrical between cystidium, -a
± .... .. .... ..... ... .. . mehr oder weniger . . ....... . . . . .. more or less +/- . .. .......... . ... .. . : (nach Lit.-Stellen) . .... f (hinter Seitenzahlen) . . . . ff (hinter Seitenzahlen) ...
mit oder ohne .. . ..... .. . .. . .. . .. Seite(n) ................... .. . .. es folgt noch eine Seite . . . . . . . . . . .. es folgen noch mehrere Seiten. . . . . .
with or without page(s) with one page following with several pages following
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 2 (Literaturfundstellen) INDEX FOR ABBREVIATIONS OF LITERA TURE REFERENCES
Hinweise: Zeitschriften ohne Landesangabe sind deutschsprachig, soweit sich aus ihrer Bezeichnung nicht etwas anderes ergibt. Kursiv = Einzelwerke; Normaltypen
= Reihen , Zeitschriften
Weitere Abkürzungen, insbes. für Spezialmonografien, sind bei den ausführlichen Diagnosen zu den einzelnen Gattungen aufgeführt
Remarks: Periodicals without inrucation of a particular country are published in German. ltalics =single works, monographs etc.; standard types
= periodicals
More abbreviations - mainly of special literature - may be found at the end of the description of the single genera!
AB AChEII AChEIV AChEV AChEVI ActaMNP AgModTax AG
xx
Ascomyceten im Bild. - Eching (in Lieferungen) A. Pilat ( 1935): Atlas des Champignons de I 'Europe. Vol. II: Pleurotus. - Prag K. Cejp (1936): Atlas des Champignons de I' Europe. Vol. IV: Omphalia. - Prag A. Pilat ( 1946): Atlas des Champignons de l'Europe. Vol. V: Monographie des especes europeennes du genre Lentinus Fries. - Prag A. Pilat (1946): Atlas des Champignons de I'Europe. Vol. VI: Monographie des especes europeennes du genre Crepidotus Fries. - Prag Acta Musei NationaIis Pragae [Tschechien] R. Singer: The Agaricales in modem Taxonomy. 3. Aufl. - Vaduz 1975 Agarica [Norwegen]
Abkürzungsverzeichnis (Literaturfundstellen) AlpM
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Abkürzungsverzeichnis (Literaturfundstellen) Cool
CrypMyc CzMyc DBotArk Dauph Dennis Dä DäSet DM Epic Elench FDP FE FeddRep Fie FF FloAgNeer FloAn FloGast FloNeo FME FRIC
Friesia FT
FuFi FuJap FuNoDe Gled Gomb GuHoffi Hercy HkSGA HM Holl6s HymF HymNov UML JahnHo Jord JüI Karst KewB KM
XXII
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Abkürzungsverzeichnis (Literaturfundstellen) KüHym K&W
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XXIII
Abkürzungsverzeichnis (Literaturfundstellen) PiDDR PUo PiM PiNo PISystEvol
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XXIV
1.
Agrocybe
1. - AGROCYBE Fayod agros (gr.)
Ackerling
=Acker, kybe (gr.) = Kopf -+ Hüte meist mit erdartiger Färbung
Main features: Cap f1eshy and with dull colours (whitish, honey yellow, grey, buff, brown, olivaceous). Gills pale to dark brown at maturity. Veil often present and the n mostly conspicuous and pe rsistent as a ring and/or me mbraneous remnants at margin of cap. Many species with farinaceous smel\. On the ground or on wood. Remarks: The genus contains 18 to 25 species mostly of poor quality or unedible. Important charactersjor determination: hygrophanity, veil, base of stipe (rhizoids?, scIerotium?).
Vork.: Saprophytisch auf Holz oder Erdboden .
Hut: 0 (0,3) 2 - 8 (10) cm; halbkugelig, konvex bis stumpf gebuckelt; kahl; unbereift (Ausn. A.jinna); trocken oder selten etwas schmierig oder schleimig, alt oft felderig aufspringend; bisw. hygrophan. Weißlich, ocker, orangeocker, ockerbraun, tongrau, braun oder olivlich. Rand bisw. mit häutigen Velumfetzen, nur sehr selten gerieft. Lam.: mäßig bis sehr breit angewachsen ; jung schmutzig weißlich oder blaß bräunlich, alt ± dklbraun. Stiel: meist kräftig, oft beringt oder nur mit flockiger Zone. Basis oft mit weißen Rhizoiden. Fleisch: recht fest, im Hut meist ziemlich dick; oft mit Mehlgeruch. Spp. lederfarben bis braun (nicht sehr dkl.).
Mikr. Merkrn.: Sp. 5,5 - 18 IJm lang, ovoid, ellipsoid oder leicht spindelig bis mandelförrnig; glatt, honigfarben mit meist tief rötlichbraunem U mriß; reI. dickwandig. Keimporus +/- (von breit abgestutzt bis schmal und schwer erkennbar). Bas. 2-,3- oder 4sporig. ChZ. vorhanden, P1euro- und DermatoZ. +/(bei einer Art als Seten). Schnallen meist vorhanden. HDS aus rundlichen oder bimenförrnigen Zellen (nicht immer deutlich und besonders bei alten Exemplaren oft kollabiert oder relativ schmal, insbesondere im A.-pediades-Komplex).
VM.:
Conocybe ; Pholiotina ; Pholiota (65.) .
Bem.: Zwischen 18 und 25 Arten, von mittelmäßigem Speisewert oder ungenießbar. Wichtige Bestimmungsmerkmale: Hygrophanität, Velumverhältnisse, Stielbasis (Rhizoide, Sklerotium?). ReI. gut erforschte G attung, jedoch ist die Artauffassung zwische n den einzelnen Autoren vielfach noch recht kontrovers. leh folgte bei der Artbestimmung weitgehend NAuTA (1987).
Hier nicht dargestellte Arten: siehe Anhang
I, S. 715 .
Literatur: BON, M. (1980): Revision du genre Agrocybe Fayod. - Dauph 20 (76): 32 - 36. NAUTA, M. M. (1987): Revisie van de in Nederland voorkommende soorten van het geslacht Agrocybe (Leemhoeden). - Dissert. Rijksherb. Leiden. SINGER, R. ( 1977): Key to Agrocybe. - Sydowia 30: 194 - 20 I. WATLlNG, R. (1982): Bolbitiaeeae: Agrocybe, Bolbitius and Conocybe (BFF Nr. 3). WATLlNG, R. (1988): Observations on the Bolbitiaceae - 28 norme reeords; the genus Agrocybe and Conocybe, SG Pholiotina and Piliferae. - AG 9 (17): 39 - 59.
1.1.
Pilzkompendium I
1.1. - Agrocybe praecox (Pers. : Fr.) Fayod
Voreilender Ackerling
praecox (Iat.) = voreiJend -. frühe Erscheinungszeit
Mischpilz mäßiger Qualität
= Pholiota praecox (Pers. : Fr.) Kummer
=Pholiota sphaleromorpha (Pers. : Fr.) Quel. l ) = Pholiota praecox ssp. sphaleromorpha (pers. : Fr.) Konr. & Maubl. = ? Agrocybe gibberosa (Fr.) Sing.2) var. paludosa J. Lge. siehe Agrocybe elatella ( 1.5.)
Predorninantly occurring in spring. Edge of gills concolorus or only slightly lighter. Ring membranous, often soon attached to stipe. Bruised f1esh smelling mealy and often with bitterish taste. Edible, but of poor quality. Very common.
Vork.: Wald- u. Wegränder (seltener auch im Laub- wie Nadelwald), gern an Stellen ohne Dauervegetation, bes. anthropogenen Plätzen, in Gärten, auf Weiden, gedüngten Wiesen, bisw. auf stark verrottetem pflanzlichem Material wie Holzmulm oder -spänen, Stroh. Nitrophil . Nur sehr saure Standorte meidend. Bes. auf lehmjgen Böden (über Silikat oder Kalk). Meist sehr gesellig, auch büschelig, bisw. Hexenringe bildend. Häufig und weit verbreitet. Schon frühzeitig: IV - VI] (XI).
Hut: 2 - 7,5 (- 28!) cm, reI. dünnfleischig. Hygrophan, feucht fettig glänzend und leicht klebrig, trocken matt. Bisw. stellenwei se etwas runzelig bis grubig. Lam.: angeheftet bis ausgerandet, auch recht breit angewachsen. Erst tonblaß, beige, graubraun, zuletzt dunkelbraun ; nicht selten mit violettl.ichem Ton. LS. gleichfarben oder etwas heller. Stiel: 4 - l1 x 0, 15 - I cm. Basal von zyl.-abgerundet bis leicht knollig-keulig oder seltener auch ausspitzend. Mit (meist) hängendem, dünn-membranösem, oberseits gefurchtem Ring, der bald anklebt und zuletzt oft nur als Ringzone erkennbar bleibt. Velum bisw. vollständig fetzenartig am Hutrand hängen bleibend. Fleisch: unverletzt nach Kakao, im Schnitt stark nach Mehl riechend. Geschmack ± mild, meist aber mit deutl . bitterer Komponente.
Mikr. Merkm.: Bas. meist 4sp. Sp. ellips.
bis ovoid oder leicht mitriform, seitlich etwas abgeflacht, 7,5 - 10 (12) x (4,5) 5 - 6 (6,5) flm , dickwandig3), KP. zentral, deutlich. ChZ. spärlich bis mäßig häufig, vielgestaltig (Form und Anzahl scheinen altersabhängig zu sein! ), überwiegend utriform bis stumpf fusoid, auch sublageniform oder selten fast ballonförrnig bis subcapitat, 35 - 65 fl m lang, hyalin oder mit gelblichem Inhalt. PIZ. wie ChZ. , bis 85 flm lang.
VM: A.
dura (1.9.), A. elatella (1.5. ).
Bem.: Mikrobefund und -zeichnung von Koll. A. Die Art ist in Größe, Farbe und Mikromerkmalen recht vielgestaltig und wird von einigen Autoren als Aggregat angesehen, hinter dem sich mehrere Arten oder Varietäten verbergen sollen. Nach meiner Meinung sind aber sowohl makroskopische wie mikroskopische Übergänge zwi schen den verschiedenen Formen vorhanden. Die bei starker Trockenheit auftretende forma cutifraeta 1. Lge. hat eine stark rissiggefelderte HDS (Abb. Koll. B). Koll . 0 fiel durch deutliche braun-violettliche Töne im Hutrandbereich auf (nach Watling kennzeichnend für A. gibberosa). Agrocybe praecox wird oft von dem Pilzkäfer Oxyporus rufus bewohnt (s. Abb. A).
2
Agrocybe
1.2. - 1.3.
Lit.: AG 17: 46; Bon 262; Bres 690; Cet 185 ; Dä 592, 593; LB 6: 12 1; Mal I : 260; MHK IV Tf. 227; Mos/Jül 7; PAtl: 98; PdS 4 Nr. 368; R & H 440; SPT V: 56. Her b.Nr.: 130. Koll. B: BerLin-W annsee. Büschelig an Wegrand. Mit Mehlgeruch. Langanhalte nde warme W itterung! 25.6.1979. Koll. C : Schwäbische Alb bei Böhringen. Im Buchenwald auf le hm igem Boden. Ring fast direkt unter den Lam. ansitzend ! Sp. 7,5 - 9,5 x 4,5 - 6 flm . 12.6. 1988. Koll. D: Niedersachsen bei KüstenlKreis Lüchow. In eine m Steinbruch auf sandigem Boden. Ko ll. noch recht unreif. Zyst. recht häufig apikal leicht kopfig. 22.5. 1982.
Fußnoten: I)
2)
3)
Von einigen Autoren (z. B. W ATLlNG) als eigene Art geführt, die sich vorw. durch etwas größere Sp. (9- 11 - 11,5 x 5-78 flm ) und schmächtigeren Wuchs (Hut bis 3 cm) unterscheiden soll. Bisw. als eigene Art geführt, die sich vorw. durch kleinere Sp. (7,5-9 x 5-6 flm) und ChZ. mit deutlicherem Hals, flüchtigeren Ring, kleinere Statur und sepia-purpurliche Töne auf den reifen Lam. und dem Hutrand unterscheiden soll. Siehe Bemerkung zu 1.5. Agrocybe ela/el/a.
1.2. - Agrocybe carbonicola Mig liozzi & Coccia
Kohlen-Ackerling
"carbo" = Kohle, ,,-cola" (tat.) = -bewohner - t Standort Just recently for the first time described species from burnt places. Young cap yellowish, later more cream-coloured with olivaceous tints in the centre. Velar remnants absent.
Vork.: Auf BrandsteIlen. Bisher nur von der Typus-Lokalität in Mittelitaljen bekan nte, 1993 erstmals beschriebene Art.
Hut: 1,5 - 3 cm, konvex bi s im Alter schwach gebuckelt. Jung gelblich oder gelblich-oli v, alt mehr creme oder creme-gelbjjch, zentral etwas satter gefärbt. HDS etwas fettig sich anfühlend, jedoch nicht schmierig. Ohne Velumspuren. Lam.: ausgerandet angewachsen, erst cremegelblich, zuletzt kastanienbraun. Stiel: 3 - 5,5 x 0,3 - 0,4 cm, subzyl. , oft etwas verbogen, al t hohl , seidig-faserig, Basis bräunend und mit weißen, bis 5 cm langen Rhjzoiden. Ohne Velumreste. Fleisch : weißlich, Geruch und Geschmack njcht bekannt.
Mikr. Merkrn.: Sp. ellipsoid bis ovoid, seitjjch gesehen bis fast mandelförmig, (8) 9 - 11 (1 2) x 5,5 - 6,5 11m, dk kwanrug. KP. bis 111m breit. ChZ. breit keulig, lageniform-utriform bis fusoid, bis 46 x 17 - 22 (24) 11m. PIZ. reichlich, lageniform-utriform bi s rein utriform, apikal oft deutlich kopfig, 46 - 70 (75) x 20 - 26 11m. Dermatozystiden fehlend. VM: Von Brandstellen ist keine weitere Art bekannt. Bem.: Beschreibung, Aquarell , Mikrobefund und -zeichnung nach Mic Ital XXD (1): 23 - 3 l.
Lit.: DM 88: 23.
1.3. - Agrocybe erebia (Fr.) Kühn. in Sing . = fi nster, dunkel, unterweltlich - t Hutfarbe
Leberbrauner Ackerling
erebeios (gr.)
= Agrocybe ombrophila (Fr.) Konr. & Maubl. SS . Mos.,Watl ., M . Bo n et al. , non 5S . Fr. (=A. praecox l » = Agrocybe brunneola (Fr.) M . Bo n ( 1979), Mos. ( 1978), Watl. ( 1982) e t al. , no n 55. Fr., no n Pholiota brunneola SS. J. Lge2 ) forma gracillima 1. Lge. dürfte inne rhalb der normale n Bandbreite der Art liegen (5. Ko ll. B - E)
3
Pilzkompendium I
1.3.
Mostly dark coloured species with pale (grey-)brownish, at base finaIly markedly brown stipe and permanent ring, sometimes also with velar remains on margin of cap. Smell variable from inconspicuous to mealy-rancid. Microscopically characterized by two-spored basidia and narrow spores without c\ear germ pore.
Vork.:
Grasige, offene Stellen, (Laub-)Waldränder, vor allem U lmen-, Eschen-, Erlen-Auwälder, Gärten, Parks, auch an Ruderalstellen, bes. bei BrennesseIn; auf lehmigem, kalkhaltigem oder humossandigem Boden, meist an frischen bis feuchten Standorten, nach NAUTA einmal auf Pappel-Ast. Planar bis submontan. VI - XI. Weit verbreitet, aber nicht häufig.
Hut: 2,3 - 5 [1,7 - 9] cm; von hell umbra-ockerlich bis (häufiger) dunkel umbra-sepiafarben [dkl. rot braun, dkl. gelbbraun, oft zum Rand hin heller]; HDS frisch schmierig bis schleimig, später trocken, oft grubig-runzelig bis faltig, nicht selten (bis 3/4 Radius) durchscheinend gerieft; mäßig hygrophan. Lam.: ausgerandet bis leicht (mit Zahn) herablaufend, bisw. in Stielnähe anastomosierend, meist eher entfernt, mittelbraun , LS. deutlich heller. Stiel: 3 - 5 [9] x 0,3 bis (basal) 1,3 [1,5] cm, bald hell-
braun bis graubräunlich, älter basal kräftig bräunend, streifig, mit häutigem, meist ausdauerndem, weißlichem bis blaßbräunlichem Ring; dieser kann oberseits bräunlich gerieft oder glatt sein; Velumreste oft auch am Hutrand vorh. Fleisch: schmutzig weißlich-grau bis miIchkaffeefarben, in Stielbasis braun. Geruch und Geschmack offenbar sehr variabel: von kaum wahrnehmbar über banal pilzlich, [mehlartig] bis eklig ranzig mit etwas adstringierendem Nachgeschmack (siehe Anmerkung zu den Kollektionen).
Mikr. Merkm.: Bas. 2sporig [bisw. in geringem Anteil auch 3- und 4sp]. Sp. 9 - 13,5 (16) x (5,5) 6 -7 [8] f.lm; sehr variabel in der Form: von (länglich)-ellipsoid über subfusoid, amygdaliform bis fast boletoid; nicht selten mit apikaler Einschnürung; dickwandig; KP. feh lend, aber Sporenwand apikal oft verdünnt. ChZ. meist zahlreich und weit herausragend; variabel: von zyl. und kaum bauchig bis keulig, lageniform oder utriform [bisw. apikal mit Kristallen], farb los, dünnwandig, 20 - 75 f.lm lang. PIZ. meist lageniform bis schmal utriform.
VM:
wenn jung mit Conocybe- (Pholiotina-) Arten ; Limacella furnacea (43.6.); Naucoria erebia (-+ GD zu 53.).
Bem.: Mikrobefund und -zeichnung von Koll. A. Lit.: AtlSaar 23 1; BAMER 16: 4; BFF 3: 24; Bon 262; Bres 685; Cet II: 452; Dä 588; MHK IV Tf. 223; Mos/Jül6; PdS 4 Nr. 364; R & H 439; SZP 1956: 126; ZfP 37: 114; ZMyk 45(1): 84 + 51(1): 9. Herb.Nr.: 20. Koll. A: Berlin-Bot. Garten. Im Gras unter Aesculus. Geruch pilzlich banal. 29.6.1988. Koll. B: Tessin bei Mondini. Auf Rasen unter Parkhecke. Geruch ranzig, Geschmack; ranzig-grasartig und undeutlich bitter. 13.9.1988. Koll. C: Saarland. Eifel: Remelbachtal bei Mürlenbach. Am Bachufer auf schwerem Lehmboden über Kalk unter Laubbäumen. Ekelhaft stinkend wie Clitocybe phaeophthalma. 22.8.1 991 . Koll. E: Schwarzwald: Gengenbach. An schattiger, feuchter, schoueriger Stelle im Fagus-Picea-Wald. Fleisch stark ranzig riechend und schmeckend. 3.7.1979. Koll. F: Berlin-Lichtenrade. Laubwaldrand im Gras. Geruch banal, Geschmack jung leicht bi tter-adstringierend. 22.7. 1979.
Fußnoten: 1) siehe Diskussion bei 2) wie vor.
4
NAUTA
1987: 90 und KRrEGLSTEINER in Z. Myk. 51(1): 89 - 94.
1.4.
Agrocybe 1.4. - Agrocybe arvalis (Fr.) Heim & Romagn. arvum (Iat.) = Acker, kultiviertes Land
Geschwänzter Ackerling
Standort
= Agrocybe tube rosa (P.Henn.) Sing. = Naucoria temulen.ta (Fr.) Kummer ss. Ricken = Naucoria sclerotin.a Vel. = Naucoria arvalis (Fr.) Gill. = ? Psilocybe tube rosa Karst.
Stipe tough-elastic, without ring, but completely pruinose, mostly ending in a black sclerotium. Taste slightly bitter. Microscopically characterized by odd pleurocystidia with fingerlike diverticules.
Vork.: Wiesen, Weiden, sonstige grasige Stellen, Äcker (zwischen Mais, Getreide u.ä.), Stoppelfelder, Wegränder, Gärten, lichte WaIdsteIlen, bisw. auch an oder zwischen Holzstückehen ; auf KaIk- wie Silikatböden, vorw. humusreichem Sandboden. Verbreitet, aber eher selten. VI - X.
Hut: [I] 2 - 5,2 cm, dünnfleisehig, nur sehr feucht leicht fettig, sonst trocken und matt (bereift; starke Ll), glatt bis stark runzelig, hygrophan, Rand feucht meist kurz geriefti). Lam.: abgerundet [ausge. randet-]angewachsen, stark in allen Längen untennischt; recht engstehend; bauchig; blaß lehmfarben [lichtbeige, blaß graubraun] , alt umbra-ocker. Stiel: 4 - 6 x 0,2 [- 12,5 x 0,4] cm; zäh-elastisch, oben erweitert; [ausgestopft bis] enghohl; unberingt; voUständig bereüt bis feinflockig und matt; Basis weißfilzig und unter der Erdoberfläche meist wurzelartig in dünne Myzelrhizoiden übergehend, die (nkht immer !) in ei nem schwärzlich-braunem Sklerotium enden 2). Fleisch: alt etwas kakaoartig riechend [unbedeutend oder mehlartig], Geschmack leicht bitter [mehlartig mit leicht bitterem Nachgeschmack].
Mikr. Merkrn.:
Sp. 8 - 10,5 x 4,5 - 6 flm; (schlank-)elljpsoid bis leicht mandelförmig, dickwandig; KP. recht schmal. ChZ. dicht gedrängt (LS. steril), meist lageniform, seltener subfusiform oder utriform, bisw. auch gegabelt oder mit kurzen fingerfönnigen Auswüchsen, 20 - 60 flm lang. PIZ. recht spärlich [bisw. fehlend], mit kurzen bis langen fingerforrnigen Auswüchsen, selten ohne. Lam.-Trama mit Schnallen. Pileo- und KauloZ. vorhanden.
VM: A. pediades (1.13.). Lit.: AG 17: 41 ; AtlSaar 231; BFF 3: 25; Bon 262; Dä 594; MHK IV Tf 226; MNeth 283; Mos/Jül I ; MyMiBI 1973: 48; PdS 4 Nr. 36 1; ZMyk 51(1): 5. Herb.Nr.: 614. KolI.: Lüneburger Heide: Bispingen. Im Gras einer Grünanlage. 15.8. 1980.
Fußnoten: I) 2)
Die Riefung verliert sich schon bei Beginn der Entwässerung. Die Verbindung zum Sklerotium ist sehr fein und reißt leicht ab. Selten wird auch von Funden berichtet, bei denen der Frk. direkt und mit erweiterter Basis dem Sklerotium aufsitzt. Das Sklerotium selbst ist innen weiß und festfleischig.
5
1.5.
Pilzkompendium I
1.5. - Agrocybe elatella (Karst.) Vesterholt
Sumpfwiesen-Ackerling
elatus (Iat.) = hoch; -ellus (Iat.) = VerkJeinerungsendung - t schlanke Wuchsform
=Agrocybe paludosa (1. Lge.) Kühn. & Romagn. =Pholiota praecox var. paludosa J. Lge. = Pholiota sphaleromorpha (Bull. : Fr.) Quel. ss. Bres. non Fr.
On marshy places. Stipe long and slender. Ring in early stages ascendent. Taste rnealy and bitter. HardIy ever with white rhizoids. Can easily be confused with A. praecox (see spore-waU).
Vork.: An feuchten bis ausgesprochen nassen Stellen wie Sumpfwiesen, Niedermoore, Kalkflachmoore, Feuchtgebüsche, bes. auf Torfboden. V - VII. Sehr zerstreut und rückJäufig. RL 3.
Hut: 1,8 - 2,5 [1,5 - 6,2] cm; Oberfläche schmierig bis schleimig wenn frisch und bi sw. auch felderig aufreißend. Von elfenbeinweiß, tonfarben bis blaß orangebraun [auch olivbraun, mäßig dunkelbraun]. Hygrophan . Lam.: abgerundet bis ausgerandet-[auch I1)Ü Zahn]angewachsen, eher etwas gedrängt; blaßbraun, graubraun, hell umbra, meist mit purpurvioleulichem [olivlichem] Beiton, alt dunkel purpurbraun, LS. feinschartig und undeutlich blasser [weiß]. Stiel: lang und schlank, 4 - 5,5 x 0, 15 - 0,22 [2,8 - 12 x bis 0,6] cm. Oben erweitert und gerieft, basal nur schwach erweitert, ausgestopft-hohl. Ring häutig, jung aufsteigend, wenig ausdauernd, Oberseite undeutlich gerieft. Fleisch: im Hut fast weiß, im Sti el ockerlich. Geruch unverletzt kakoartig, im fri schen Schnitt mehlartig [oder rettichartig] . Geschmack mehJartig und stark [bis schwach?] bitter.
Mikr. Merkrn.: Bas. 4sp. [bisw. mit 2sp. gemischt, die recht zahlreich vertreten sein können]. Sp. 7 - 10,5 (11 ) x 5,5 -7,5 [8 - 11 (13) x 5,5 -7,5 (9,5)]I )flm , ellipsoid bi s breit ellipsoid, sehr dickwandig (siehe Bem. !), KP. breit hervortetend. LS . steril durch mei st keulige (bis 20 flm lange) ChZ., dazwischen verstreut lageniforme bis utriforme (bis 60 fl m lang). PIZ. spärlich, lageni- bi s breit utriform, selten auch fu siform ; bi s 60 fl m lang.
VM: A. praecox ( 1.1.).
Bem.:
000
ARNOLDS (1982) weist darauf hin , daß auch A. praecox an den für A. elatella typischen Standorten vorkommen kann . Auch der normalerwei se schmächtige Habitus sei kein sicheres Kennzeichen, weil die Hüte von A. elatella auch Breiten bis zu 6,2 cm erreichen können; allerdings sei A. elatella insges. stets schlanker (Hut/Stiel-Relation 1 : 2-3). Das sicherste Unterscheidungsmerkmal sei die Sporenwand-Dicke: 0,5 - 0 ,8 fl m bei A. praecox, 0 ,9 - 1,4 fl m bei A. elatella. Auch hat A. elatella im Gegensatz zu A. praecox fast nie auffällige weiße Rhizoide an der Stiel basis.
Lit.: AG 17: 46 + 21: 56; AtlSaar 232; BibI. Myc. 90(3): 283; Bres 692; Cet 927; Dä 591 ; Mos/Jül 6; MNeth 283; MyMiBI1964: 10; PdS 4 Nr. 367; Phi 170; Ulmer Pilztlora 0 : 14f. Herb.Nr.: 895. KolI.: Schweden : Insel Gotland, bei Anga. Auf feuchter Wiese im Moos. 3 Meter entfernt von Sumpfstelle. 21 .6.1982.
Fußnote: I) W ATLINGS
Rahmen.
6
Angabe in BFF 3 fallt mit (6,5-) 7 - 9,5 (-11 ) x 4,5 - 6 (-7) f.lm insbes. hinsichtlich der Breite ziemlich aus dem
1.6.
Agrocybe
1.6. - Agrocybe putaminum eR. Mre.) Sing.
Falber Ackerling
putamen (lat.) = Schale einer Steinfrucht -. Erstbeschreibung der Art von Steinfrüchten von Prunus = ?Agrocybe carolae Arras, Brotzu, Contu & Piga l )
=Naucoria putaminum R. Mre.
Cap dull, veil absent, stipe sulcate and densely powdery-f1occulose; taste mostly bitterish, f1esh with strongly farinaceous or cucumberlike smell when cut. Growing mostly in connection with woody debris.
Vork.: Laubwälder, Gärten, Wegränder, freie Flächen, auch an RuderalsteUen ; zwischen pflanzlichen Abfallen, besonders auf HolzmuJch, Sägemehl oder Stroh. Recht selten; galt noch vor einigen Jahrzehnten als Rarität, aber in letzter Zeit anscheinend durch das vermehrte Mulchen von Wegen, Baumscheiben etc. in Ausbreitung begriffen; im Berliner Stadtgebiet stellenweise ausgesprochen häufig. VI - IX. Hut: 4,5 - 6 [1,8 - 9] cm; mäßig hygrophan; fleischig; UDS trocken (wenn man mit dem Finger daJiiberfährt jedoch schmjerig sich anfühlend), auffallend matt wie Waschleder, nur im Alter etwas glänzend. Velum fehlend. Lam.: breit bis (mit Zähnchen) abgerundet-angewachsen; sehr eng; stark untermischt; jung blaß ton farben oder cremegelblich, dann ocker, zuletzt braune -olivlich); LS. gleichfarbig bis weißlich. Stiel: 5 - 9 x 0,4 - 1,7 cm, abwärts meist veIjüngt, an der Basjs dann aber oft wieder keulig bis fast knollig verdickt; starr; alt enghohl; Oberfläche meist uneben, langriefig bis fast rinnig, darüber dicht mit schwach heUeren, mehlartigen feinen Flocken dicht besetzt; Basis mit kräftigem weißem Filz überzogen , der weit auf das Substrat übergreift; Rhizomorphen weiß, kräftig; Fleisch: fest; weiß bis blaß ockercreme, in Stielrinde und -basis ockerbräunlich; Geruch mehlig-gurkig, unverletzt auch oft kakaoartig, Geschmack mild-mehlig bis allmählich bjtterlich [bis stark bitter im Nachgeschmack], einmal auch leicht schärflich. Mikr. Merlan.: Sp. ellipsoid bis ovoid, dickwandig. (9,5) 10 - 13 x 7 - 8 fl m [Maximalwerte bis 15,5 x 8,5 fl m]. KP. deutjjch, oft in Seitenansicht etwas schief. ChZ. zahlreich, f1aschenförmig bis schlank utriform , meist ± kopfig, bisw. mit apikaler Schleimkappe, bis 60 flm lang. PIZ. meist keulig (dabei nicht selten apikal mit angedeutetem Auswuchs) oder schlank bis breit utriform, auch fast zyl.-eingeschnürt, bis 65 flm lang. PileoZ. vorh., aber bald kollabierend. VM: A.farinacea undA.
smithii (-. Anhang S. 715).
Bem.: Mikrobefund und -zeichnung von
Koll. A.
Lit.: Annales mycologici XI: 349ff; AtlSaar 232; BSMF 112: 155 - 159; Coolia 14(5): 129; Jord
1997( 1):
l3 - 16; MyMiBI 1964: 9 + 1966: 58; SüP 1992(1): 16; ZfP42: 161. Herb.-Nr. 339. Koll. A: Berlin-Herrnsdorf. Auf morschem Holz. Leg./det. H. Kuhne. 14.7. 1978. Koll. B : BerlinMariendorf, Heidefriedhof. Bei J(jefem auf Holzmulch. 2.8.1986. Koll. C : Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm. Unter Straßenbäumen auf mit Rindenmulch dick bestreuten Baumscheiben. Zu Hunderten! 31.8.1989. Fußnote : I ) Abgesehen von dem als rettichartig bezeichneten Geruch kann ich keine Unterschiede zu A. putaminum feststellen. (Lit.: BoUGMB 1997(2-3): 41-46).
7
Pilzkompendium I
1.7.
1.7. - Agrocybe cylindracea cylindraceus (lat.) = zylindrisch
(oe. : Fr.) R. Mre.
walzenfönnige Stielform
Südlicher Ackerling Schmackhafter Speisepilz
= Agrocybe aegerita (Briganti) Sing.
=Agrocybe aegerita var. rugosovenosa Sing. =PhoLiota aegerita (Briganti) Quel. = PhoLiota pudica (BulI. ex Merat) Gill.
Growing in small to large tufted groups on wood of deciduous trees (predominantely of Popu/us, Sa/ix, Sambucus or V/mus). Cap fleshy, often strongly wrinkled. Taste very pleasant, sweetish-fungaceous. Microscopical characterized by spores with indistinct or absent germ-pore and mostly c1avate, marginal cystidia. Edible and choice species.
Vork: SaprophytlParasit. Meist in größeren Büscheln (selten einzeln) auf Stümpfen, verrottendem Holz, am Fuße lebender Bäume, auch scheinbar terrestrisch, dann aber immer dicht in der Nähe von Laubbaumstümpfen; vorw. an verschiedenen Pappel-Arten, weniger häufig auch an Weide, Holunder, Esche, Ulme, Ahorn, Robinie, Rotbuchei). Vor allem in südlicheren Gebieten verbreitet, nördlich der Alpen allgemein selten. V-X. Hut: 2,2 - 5 [ 1,5 - 15 ] cm; Oberfläche bei normalem Wetter trocken und matt, deutlich gerunzelt (bes. am Rand) [alt auch mittig kleinschollig aufbrechend]; weißlich, creme bi s lehmfarben, zentral meist deutlicher pigmentiert bleibend, jung ockerlich bi s ausgesprochen braun [gelbfuchsig, graubräunlich, falb weinrötlich bi s rost- oder sogar dklbraun, bi sw. gefleckt, Rand meist blasser]. Nicht hygrophan. Rand längere Zeit eingebogen und [seltener] von Velumresten behangen. Lam.: abgerundet-angewachsen, [breit- bis ausgerandet-angewachsen, öfter mit kleinem Zahn herablaufend], gedrängt, stark untermi scht; jung cremeweiß, dann milchkaffeebraun [alt zimtbraun]. Stiel: 5 - 8 [-15] x 0,6 - 1,5 cm. Meist zylindrisch. Basal oft etwas keulig-ausspitzend und schwach [bis deutlich] schuppig-genattert. Fest und voll. Ring häutig, hängend, dick und beständig, weiß [bis hellbraun] oben glatt [bisw. gestreift] unterseits flockig-schuppig. [Bisw. nur mit angedrückter ringförmiger Zone oder ganz ohne Ring]. Fleisch: blaß [im Schnitt oder gerieben alt etwas ockerlich nachbräunend, bes. an der Oberfläche der Stielbasis]. Geschmack angenehm süßIich-pilzig [Geruch in der Literatur sehr unterschiedlich definiert: mehlartig, säuerlich-aromatisch, weinfaßartig, würzig, obstartig, rettich- bis rübenartig].
Mikr. Merkm.: . Bas. 2- und 4sp. Sp. 7,5 -
10 (11 ,5) x (4,5) 5 - 6 (6,5) J..Im. [Nach NAUTA gibt es auch eine rein 4sp. Form ; sie gibt in ihrer Monographie folgende Werte an (gerundet): Sporen der4sp. Form 8 - 12 x 5,5 - 6 J..Im, bei der gemischtsporigen Form 9 - 12 ( 15,5) x 6 - 7 J..Im] , ellipsoid, länglich-ellipsoid, bisw. in Seitenansicht etwas phaseoliform, mäßig dickwandig, ohne oder mit undeutlichem KP. ChZ. dicht gedrängt (LS. steri l), überwiegend keulig, einige lageniform bis utriform, bisw. apikal gegabelt; bis 45 J..Im lang. PIZ. keulig bis fusiform; bis 55 J..Im lang. KauloZ. +.
VM:
Anscheinend terrestrisch wachsende Expl. können evtl . mit A. praecox ( 1.1.) oder A. dura (1.9.) verwechselt werden.
Bem.: Als geschätzter Speisepilz wird die Art schon seit dem Altertum kulti viert. 8
DOOO
1.7.- 1.8.
Agrocybe
Lit.: AG 17: 42; AMO 11: 163; Boll GMB 1981(5) Titel; Bres 695 ; Dä 589; LB 6: 119; Mal I : 257; Md 21; MHK IV Tf. 230; Mos/JüI3 ; MyMiB11985: 67 + 1986: 89; PdS 4 Nr. 362; PAt! I: 97; Phi 170; ZMyk 45(1): 88. Herb.Nr.: 2 174. KoU.: Nordrhein-WestfaJen, bei Mönchengladbach: Wegberg, Kreis Heinsberg. AufPappelstumpf. Leg./det. W. Lucas. l.JO.1989. F u ß n ote: I) Weitere Wirtsbäume aus dem mediterranen Raum siehe Mal . & Bert: Champ. Maroc I: 257 - 258.
1.8. - Agrocybe firma (Peck) Sing . ftrmus (Jat.) = fest
-+
Samtiger Ackerling
Konsistenz des Fleisches
=Naucoriafirma Peck On wood or among woody debris; cap hygrophanous and pruinose; stipe pruinose to nearly scabrous; flesh dense and heavy ; taste farinaceous and mostly bitteri sh. Rare species.
Vork.: Saprophytisch meist auf (vergrabenem) Holz (Stümpfen, Ästen), vorzugsweise in Ruderalvegetation oder lichten Wäldern, bes. an feuchteren Orten. Angegeben von Buche, Erle, Esche, Holunderi). Einzeln oder in kleinen Gruppen . VI - XI. Selten. Anscheinend in der Häufigkeit südlicher orientiert (Alpen, Voralpen).
Hut:
I - 5,5 cm; rel. flei schig; hygrophan, trocken, matt, fein schimmelartig bereüt, später verkahlend ; glatt oder fein höckerig-gerunzelt. Feucht mit olivlichen Tönen in Kombination mit grau, sepiabraun bi s fast schwärzlich, dunkel gelbbraun; abtrocknend bräunlich-ocker bis gelblich-ocker. Rand jung eingebogen, [sehr feucht auch undeutlich gestreift] , meist heller. Lam.: abgerundet bis ausgerandet [auch mit Zahn]angewachsen, recht gedrängt; von der Farbe des Hutrandes [anfangs weißlichgrau-hell beige bi s gelbbraun] , LS. feinschartig, weiß (ohne L.!). Stiel: 2,5 - 8 x 0,3 - 0,6 cm. Oben erweitert, basal weißfilzig und knollig ansitzend [auch verschmälert; häufig mit weißen Rhizoiden], längsriefig, darüber fein [bis grob] beflockt [bisw. nur apikal)2l. Fleisch: fest und schwer. Geschmack stark mehlartig und [bisw.] bitter[lich].
Mikr. Merkm.: Bas. 4sp. Sp. 6 - 7,5 [8] x (3,5) 4 - 4,5 (5) [5,5] flm , ellipsoid bis ovoid, leicht einseitig abgefl acht [auch undeut!. phaseoliform], mäßig dickwandig; KP. fehlend oder sehr undeutlich, bisw. aber . doch auch recht gut wahrnehmbar. LS. heterogen, ChZ. recht variabel: von schlank bis breit lageniform über utriform bis ellipsoid-gestielt, auch ± deutlich kopfig oder zwei- bis mehrendig, [manchmal auch lecithiform] , bis 60 flm lang. PIZ. spärlich bis zahlreich, meist breit utriform oder ellipsoid-gestielt bis ballonförmig, dann apikal oft mit leichter Erhöhung [seIten auch lageniform] ; bis 65 flm lang. Pileo- und KauloZ. +.
OOID
VM.: Simocybe-Arten (80.). Bem.: Die Art scheint - wie ROMAGNESI schon 1962 konstatierte - ei ne Brücke zwischen der Gattung Simocybe und Agrocybe darzustellen. 9
1.9.
Pilzkompendium I
Lit.: AG 17: 44; At1Saar23 1; BerBayBotG 41: 24 ff.; BSMF78(4): 356 - 358; Cet7: 2667 ; FRIC VII: 28 - 30 mit FarbT. ; PdS 4 Nr. 365 ; SüP 1988: 11 - 12; SZP 1953: 145 - 151 ; ZM yk 51(1): 11 - 13 bzw. 88 - 89. Herb.Nr.: 543. Koll. A: Schweiz: bei Luzern. Keine näheren Daten bekannt. 4. 10.1 980. Koll. B: Berlin-Grunewald, Nähe Hubertusbriicke, links am Parkplatz am Zaun, auf Kiefernstumpf! l2. 10. 1980. Da in der Literatur als Subtrat stets Laubholz angegeben wird und es sich um eine seltene Art handelt, halte ich es für angebracht, an dieser Stelle noch einige spezifische Angaben zu diesem Fund zu machen, der sich allerdings mikr. im Hinblick auf Sporen und Zystiden nicht von Koll . A unterschied: Viele Expl., büschelig, teils sogar merismatisch basal verwac hsen. Alle Frk. noch ziemlich jung. Hutdurchmesser I - 2 cm. Beim Entwässern bleibt das Zentrum immer etwas dunkler. Zuletzt ist die HDS undeutlich marmoriert. Rand lange eingebogen. Keine Rhizoiden festgestellt. Fußnoten: I ) Von mir auch auf Kiefer gefunden! Siehe Herbarangaben zu Koll . B. 2) W ATLING (1988) berichtet von einem Fund von L. ÖRSTADfUS aus Südschweden mit ausgesprochen haarigem Stiel (AG 17).
1.9. - Agrocybe dura (Bolt.) Sing .
Rissiger Ackerling
durns (lat. ) = hart - t feste Konsistenz =Agrocybe molesta (Lasch) Sing. =Agrocybe vermiflua (Peck) Watl. = Hylophila dura (Bolt.) Quel. =Pholiota dura (Bolt.) Kummer Cap fleshy, cream to ochraceous; old often cracking. Smell not mealy, taste mostly a little bit bitterish. Easily to be confused with A. p raecox (1.1.).
Vork.:
Ni trophile Art, meist an nahrungsreiche n, oft etwas gestörten oder mistbeeinflußten Stelle n, Schuttplätzen, Halden, Schotterflächen; an Wegböschungen, Straßengräben, auf Kultur- oder Xerothermrasen, brachliegende n Äckern , in Parks unter Gebüsch und Ziersträuc hern , auc h an grasigen Stellen in Düne n. Seltener in lichten W äldern (Kiefern-Fichte nforste, Laubwälder). Bes. a uf Lehm- und Lößboden über Kalk und Silikat, seltener auf Sand; gelegentlich auch auf Haufen alten Pflanzenmaterials. V - vrr (Vill). Ziemlich häufig .
Hut: 2,5 - 8 cm ; weißlich, sahnefarben bis gelblich oder ockerlich; dickfleischig und fest. HDS frisch schmierig, dann troc ke n; alt oft, aber nicht immer rissig bis würfelig aufspringend; nicht hygrophan. Rand lange eingebogen, oft mit fetzigen Ve lumreste n be hangen. Lam.: abgerundet (breit-, oft fast waagerecht-) angewachsen, dünn, dichtstehend; erst tonfarben, dann mehr braun, selte n gelb i). Stiel: 3 - 13 x 0 ,4 - 2 cm; abwärts oft schmaler, wobei die Basis meist wieder knollig verdickt und [meist] mit auffal le nden weiße n Rhi zoiden besetzt ist. Weißlich bis cre me; ± riefi g, mit schwacher bis deutlicher (alt bi sw. bräunender) Schuppung unterhalb des Ringes. Ring meist sehr hoch sitzend, hängend, dick- wattig, obe rseits glatt bis run zeliggerieft; ausdauernd bis flüchtig. Bi sweilen befindet sich das Velum al lerdings vollständig oder teilweise als Behang am Hutrand. Fleisch: Geruch fehlend, banal pilzig oder leicht kakaoartig; Geschmack nicht mehlartig, sondern mild pilzig, bisw. mit bitterliche m Nachgeschmack.
Mikr. Merkrn.: Sp. [10]
1 L - 15 [ausnahrnsw . auch bis 18] x [6,5] 7,59,5 [ausnahmsw . bis 10 ,5] )Jm. ChZ. zy l. , bal lo nfö rmig, keul ig bis breit
10
Agrocbybe
1.10.
utrifonn [wobei der obere Teil bisw. breiter als der untere ist], bis 53 PIZ. verstreut, ähnlich gefonnt, kürzer.
~m
lang, dichtstehend (LS. steril);
VM: A. praecox (bes. fonna cuteJracta) ( 1.1 ); Stropharia melanosperma (84 .10.).
Bem.: Mikrozeichnung von Koll. A. Der Pilz enthält ein Antibiotikum (Agrocybin). Lit.: AtISaar 231; Bon 262; Cet 926 + 2240; Dä 590; Fr 201 ; GuHoIB 1: 367; LB 6: 119; Mal I: 258; MHK IV Tf. 224; Mos/Jül 7; PA tl I: 98; PdS 4 Nr. 363; R & H 439; SPT V: 54; Ulmer Pilzflora ll: 9. Herb.Nr.: 466.
Fußnote: I) Var . .mnrhophylLa Bres. (Bres. Tafel 689) mit gelben Lamellen, verdient nach NAUTA kaum Varietätenrang. Die Färbung
soll durch die Häufung von PIZ. mit gelbem Lnhalt hervorgerufen werden.
1.10. - Agrocybe vervacti (Fr.) Sing . vervactum (lat.) = Brachfeld, Acker
Wachsgelber Ackerling
Erstbeschreibung von gepflügtem Acker
= Naucoria pediades (Fr.) Que l 55. Konr. & Maubl. = Naucoria vervacti (Fr.) Kummer 55. J. Lge., non Ricke n
Always outside forests, prefering rather dry places. Rare species, characterized by its deep coloured cap, lack of farinaceous smell and microscopically by small spores with indi stinct or nearly invisible germ-pore.
Vork.: Stets außerhalb des Waldes: njcht zu stark gedüngten Wiesen, Weiden,Trockenrasen, Wegränder, Obstplantagen, Dünen; bes. auf Kalk, Buntsandstein, seltener Si likatböden und eher trockenere Standorte bevorzugend. Selten.
Hut: 1,2 -3,5 [5] cm. Erst leicht schrruerig, b~d trocken und matt. HDS alt bisw. gerunzelt und fast samtig-schürfelig. Nicht hygrophan. Freudig chromgelb oder orangeocker [blaßocker, bis aprikosenfarben). Rand jung blasser (mehr ocker), zuletzt fas t völlig rostorange-ocker. Lam.: breit (mit! ohne Zahn) angewachsen, nonnal entfernt, von ocker über ocker-graubraun bis mütelbraun . Stiel: 2 - 4 x 0, l - 0,3 [0,5] cm, meist recht kurz. Zyl. , oft aber abwärts etwas schmaler, selten basal auch kleinknollig. Oberfläche leicht höckerig-welhg, unauffällig fein beflockt [bis stark faserig-Iängsstreifig], bald kahl und glänzend ; immer blasser als der Hut, [erst weißlich] strohblaß [bis blaß ocker] . Ob ne Ring oder Velumzone. Erst ausgestopft, alt hohl. Fleisch: ohne Mehlgeruch oder Mehlgeschmack.
Mikr. Merkrn.: Bas. 4sp. mit wenjgen 2sp. gemischt. Sp. ovoid bis leicht mandelfönnig, schwach einseitig abgeflacht, dickwandig, auffallend klein: 7 - 8,5 [10] x 5 - 5,5 [6] ~m , KP. schwach ausgebildet, oft nur als schmale Verdünnung der Sporenwand oder überhaupt nicht zu erkennen; ChZ. meist lagenifonn, meist mit deutlich kopfigem (nicht selten gegabeltem) Apex und langem Hals, bi s 45 [60] ~m lang. PIZ. fehlend. Schnallen vorhanden.
VM.: Stropharia coronilla (84.8.), wenn der Ring abgefallen ist, Agrocybe pediades ( 1.l 3.) und Agrocybe pusiola ( 1.14.). 11
1.11.-1.12.
Pilzkompendium I
Bem.: Die Art kann auch deutlich dickfleischiger werden; eine sichere Bestimmung ist nur mikroskopisch möglich. Mikrobefund und -zeichnung von Koll. A.
Lit.: AtlSaar 233; Bon 262; BSMF 58: 138; Cet 2: 449; FuNoDe Vll: 37 - 39 + Tf. 1; MHK IV Tf. 225; KM 175; LB 6: 122; Lge 126 G; Mos/Jül 5; MyMiBl 1964: 7; PdS 4 Nr. 371; SüP 1987: 3 - 6. Herb.-Nr.: 2513. Koll. A: Südostschweden (Skane), Brösarps Södra Backar. Stark hügelige Kuhweide (Hygromit reicher Krautflora auf besserem Boden. 30.6.1991. KoU. B: Brandenburg, Kreis Frankfurt/Oder: Oderhänge bei der Naturschutzstation Lebus. Halbtrockenrasen. 4.9.1994.
cybe-EntoLoma-Wiese)
1.11. - Agrocybe xanthocystis M. Bon & Jomoni
Genarbter Ackerling
xanthos (gr.) = gelb --. gelben Inhalt der Zystiden In 1993 for the first time described species, so far only known from subalpinejagus forest in Italy. Cap never expanded, margin with darker grains (cicatricacious). Gills staying pale (yellowish-olivaceous). Microscopically characterized by pleurocystidia with yellow contents.
Vork.: Bisher nur von der Typuslokalität in [talien (subalpine Region der Apenninen) bekannte, 1993 erstmals beschriebene Art. Gesellig, auch büschelig (2 - 3 Expl.) unter Buche. Hut: 3 - 4,5 cm, deutlich stumpf-buckelig, nie ausgebreitet; hygrophan, bräunlich bis bräunlich-ocker, entwässert in der Mitte milchkaffee-farben und zum Rand heller (cremebräunlich). Rand charakteristisch dunkler "genarbt". Lam.: angewachsen, eher engstehend; weiß-gelblich (-olivlich), dann blaßgelb·olivlich, nie kräftiger gefarbt; LS . weißschartig. Stiel: 4 - 8 x 0,6 - I cm, meist nach unten verjüngt. Blasser als der Hut; alt schmutzig bräunlich. Basis mit weißen, unverzweigten oder einfach gegabelten Rhizoiden. Ring ausgeprägt, oben angewachsen, oberseits fein gerieft, weiß. Fleisch: mÜ schwachem Mehlgeruch (± aromatisch), Geschmack gurkenartig. Mikr. Merkm.: Sp. ellipsoid bis submitriform; 7,5 - 9 (10) x 5,5 - 6 (7) IJm, dickwandig, KP. deutlich. PIZ. 40 - 60 x 20 - 261Jm, utriform bis breit fusoid mit apikaler Verengung ; in NH 3 oft mÜ gelbem, amorphem Inhalt. ChZ. den PIZ. ähnlich.
VM: A. praecox (1.1.),
Bem.:
A. dura ("var." xanthophylla)1 )(1.9.).
Abbildung, Beschreibung, Mikrobefund und -zeichnung nach RivMic 36 (1): 55 - 58.
00
Fußnote: I ) Ob die Art als solche Daseinsberechtigung hat, muß noch gesichert werden. Die Autoren verweisen selbst auf die direkte Nachbarschaft zu A. praecox und A. dura "var." xanthophylla (siehe dort).
1.12. - Agrocybe splendidoides Migliozzi & Coccio Orangescheibiger Ackerling splendidus (lat.)
=prächtig, -oides (lat.) =ähnelnd --. der Agrocybe splendida ähnelnd
Just recently in Italy new described species from grassland. Cap in centre yellow to orange. Velar remnants neither on cap nor on stipe present. Microscopically characterized by large spores in spite of 4spored basidia and submoniliform cheilocystidia.
12
Agrocybe
1.12. - 1.13.
Vork.: An grasigen Orten. Ökologie, Verbreitung und Chorologie dieser erst 1993 aus Mittelitalien neu beschriebenen Art sind noch klärungsbedürftig.
Hut: bis 3,5 cm. Anfangs fast kegelig, bald verflachend und breit gebuckelt; aufflillig dünnfleischig. Rand ohne Velumspuren, feucht schwach durchscheinend gerieft. HDS etwas fettig sich anfühlend, nicht jedoch direkt schmierig. In der Randzone weißlich, im Zentrum gelblich oder gelborange. Bisw. zeigen sich unregelmäßige schwärzliche Flecken, die von kleinen schwärzlichen Schüppchen (L.!) herrühren . Lam.: angeheftet, bauchig, nicht sehr engstehend, gelblich mit violettlichem Reflex. Stiel: bis 6 x 0,4 cm; schlank; basal mit mäßiger Verdickung; zuletzt hohl ; weißHch mit Tendenz, bei Berührung zu bräunen. Ohne jegliche Velumspuren. Fleisch: weißlich, Geruch unbedeutend.
Mikr. Merkrn.: Sp. ellipsoid bis ovoid; ( 14) 15 - 17 x 9 - 10 (11) 11m. KP. gut sichtbar, 1,3 - I ,5 11m breit; ChZ. auffallend zahlreich, lageniform und oft zweifach eingeschnürt (submoniliform), mit ± deutlichem Köpfchen, (28) 30 - 40 (42) x 7,5 - ll (13) 11m. PIZ. vorh. , wenn auch extrem spärlich, schlank utriform bis breit lageniform, mit schwach erweitertem Apex; 40 - 50 x 11 - 15 11m. ChZ. bes. an der Stielspitze zahlreich, lageniform, apikal ± kopfig. Pileozystiden fehlend.
Bem.: Beschreibung, Abbildung, Mikrobefund und -zeichnung nach Micltal XVII (1)/1993: 29 - 33. Durch die für 4sp. Basidien sehr großen Sporen i.V.m. den eingeschnürten ChZ. mikro gut charakterisierte Art.
Lit.:
000
DM 88 (1993): 23 - 24.
1.13. - Agrocybe pediades (Fr.) Fayod
Rauhstieliger Ackerling
pediades (lat.) = flach ~ Hutform = Agrocybe arenicola (Berk.) Sing. l ) = Agrocybe arenaria (peck) Sing. l )
= Agrocybe semiorbicularis (BulI.) Fayod l ) = Agrocybe splendida C1cr.2)
= Agrocybe subpediades (Murr. ) Watl . l ) = Agrocybe temulenta (Fr.) Sing. ss. Watl. l ) = Naucoria vervacti S5 . Ricken Very common fungus occurring predominantly in grassland. Gills broadly adnate, stipe ± conspicuously felted or fibrillous. Taste and smeLl strongly mealy. The species is taken here in a broad sense following N AUTA, including all forms with 2spored, 4spored or mixed basidia.
Vork.: Grünland (Rasen, Weideland, Mager- und Xerothermrasen) an Wald- und Wegrändem , bes. an stickstoffhaltigen oder durch menschlichen Einfluß gestörten Stellen, auf Äckern, Heiden, Dünen. Auf Lehm- und Sandböden über Kalk- oder Silikatgestein. Meist einzeln, selten in dichten Büscheln. V - XI. Sehr häufig.
Hut: I - 3,5 cm; lange deut!. konvex , alt auch ganz verflachend, selten schwach gebuckelt. Jung etwas klebrig. Gelegentlich mit Velurnresten am Rand, die aber selten ausdauernd sind. Jung warmbraun, bald ocker bis gelblich. Lam.: breit angewachsen, dabei nur schwach abgerundet, breit, recht eng; jung blaß ocker, dann zunehmend brauner, zuletzt ziemlich dkI .braun mit hellerer Schneide. Stiel: 2 - 5 x 0,15 - 0,5 cm. Basal oft kleinknollig und mit (- 3 cm langen) Myzel strängen; hohl werdend. Ocker.
13
1.13. - 1.14.
Pilzkompendium I
Oberfläche fein übersponnen bis deutlich rauhfaserig. Fleisch: mit starkem Mehlgeruch und geschmack.
Mikr. Merkm.: Bas. von überwiegend 2sp. über 2 - 4sp. bis fast ausschließlich 4Sp.l). Sp. ellipsoid (meist recht breit) bis ovoid; seitlich leicht abgeflacht; dickwandig. Stark variierend innerhalb einer Bandbreite von 10,5 - 20 x 7,5 - 12,5 /Jmje nach Anzahl der Sterigmen (s. Anm. zu den KolI .). KP. breit abgestutzt (- 2 /Jm). ChZ. dicht gedrängt; lageniform, apikal oft kopfig, seltener schlank utriform; 20 - 45 [54] /Jm lang. PIZ. spärlich bis abwesend, meist utriform [von gleicher Göße und Form wie ChZ.]. Bem.: Mikrozeichnung von Koll . A. VM: A. pusiola (1.I4.), A. setulosa (1.15.); Stropharia semiglobata (84 . 11 .). Lit.: Bres 798 ; Cet 1326; Dä 595 ; LB 6: 121 ; Mos/Jül 4 + 5; Mal l : 259; MyMiBI
1964: 7 + 1973: 94;
NAUTA 1987: 29-40; PdS 4 Nr. 369; Phi 168; R & H 438. Herb.Nr.: 658. Koll. A: von begrünter Müllkippe zwischen Gras auf Sand. Einzeln und in dichten Büscheln. Basidie n fast ausschlie ßli ch 4sp. Sp. 10,5 - 15 x 8,5 - 9 ,5 flm. Koll. B: vom R asen einer Wohnanl age. Bas. 2- und 4sp. Sp. 11 ,5 - 16 x 7,5 - 9 flm . Koll. C: von Wegrand unter Zierrosen. Bas. 4sp. Sp. 11 - 14 x 7 - 9 flm. Koll. D: Südostschwede n (S kane): Simrishamns Kommun , Sandhanlmaren. 1m Sand des O stseestrandes zwi schen Strandhafer. 3.7 .1991 . Bas. fast ausschließlich 2sp. Sp. 14 - 18 x 9 - 12 flm (vereinzelt abnorme mit bis zu 20 x 12,5 flm !). Dies wäre die Form, die gewöhnlich unter A. subpediades eingeordnet wird.
Fußnoten: I) NA UTA (s. unter Lit. ) hat m.E. überLeugend nachgewiesen, daß es sich bei A. pediades um eine makr. und mikr. sehr variable Art hande lt, bei der Übergänge zw ischen allen in der Literatur als Trennmerkmale für die o .g. synonymisierten Arten herangezogenen Charaktere zu finden sind. Unter diesem Gesichtswinkel dürfte auch die von ihr erwähnte forma cinclula Nauta (ined.) = ? var. anllulala Sing., die sich durch einen dünn fl eischigen Ring auszeichnet, taxonomi sch ohne Belang sein. 2) In die hier zugrundgelegte Artauffassung von A. pediades paßt sich auch A. splendida CI~. makro- wie mikroskopi sch problemlos ein. Nach NAUTA hat A. pediades allerdings rotbraunes Spp.; CLEMEN Cystolepiota moelleri
Cap and stipe with ochre, not reddening, almost scaly veil remnants. Stem likewise ornamented, often (sub)annulate; base with vinaceous-brownish colours. Smell none. Rare species. 105
19.7. - 19.8.
Pilzkompendium I
Vork.: Im Laubwald (bes. Buche) oder unter Gebüsch; auch auf Ruderalplätzen ; ± feuchtigkeitsliebend (gern unter Petasites); montan bis 700 m ü.N . festgestellt. Auf Kalk, Lehm und Buntsandstein . IX - XI. Selten.
Hut:
1,7 - 2,6 [5] cm. Erst halbkugelig, stumpf kegelig oder breit glockig, später konvex und nur angedeutet gebuckelt. Auf blassem, creme-ockerfarbenem Grund mit erst fast gleichfarbigen [schmutzig weißen], später mehr ockerlichen Velumresten in Form pulverig-flockiger Schuppen und Klümpchen. Rand lange stark behangen. Hutoberfläche berührt nicht verfärbend. Lam.: frei; eng; schmutzig creme [weiß]. Stiel: meist recht lang: 3,5 - 6,5 x 0,3 - 0,7 cm; zyl. oder basal leicht verjüngt, oft aber dann ganz unten leicht knollig; hohl ; vollständig wie der Hut in Form gürtelartiger Flocken bekleidet (oft mit hängendem, fast anliegendem Ring oder grobflockiger Abschlußzone der Stiefelung). Von der Basis her weinrot-bräunlich verfärbend. Fleisch: im Hut blaß, im Stiel abwärts weinrot-bräunlich. Geruchlos.
o
Mikr. Merkm.:
Sp. (4) 5 - 6 ,5 (7,5) x 2,5 - 3 (3,5) J.lm ; (sub)zy l. oder schlank ellipsoid . ChZ. bi s 35 J.lm lang; lageniform mit oft mehrfach eingeschnürtem Hals (submoniliform) oder keulig bi s fusoid mit schmal ausgezogenem Apex. Schnallen +.
Varietäten und Formen: -. Nr.
OD
19.8.
VM: Cystolepiota hetieri (19.9.); Cystolepiota pulverulenta (19.10.) .
ChZ
0
Lit.: BollGBM 1988 (3 - 4): 104; BSMF92 (3): 3 18; Cet3: 868; FRiC 43 a; Friesia 6: 23 - 25; NatBerch 8: 144; Phi 30; R & H: 411; Sva 11: 29 + 26: 24; U1mer Pilzflora IV: 64. Herb.Nr.: 1880. Bodenseegebiet bei Überlingen (Affenberg). In feuchtem Laubwald (Pappel, Birke, Buche) auf lehmigem Boden. Einzeln, 5 Expl. Det. E. C. Vellinga. 17.9. 1987.
Fußnote: I ) siehe
Fußnote 2 bei Nr. 19.9.
19.8. - Cystolepiota adulterina cf. vor. subadulterina (M. Bon) M. Bon sub (tat.) = fast -. starke Ähnlichkeit mit C. adulterina = Cystolepiota subadulterina M. Bon
Said to differ from the type-fonn in hav ing smaller, more ellipsoid spores, lack of distinct vinaceousbrownish staining at stipe base and in smelling like Lepiota cristata or Lactarius quietus. This taxon seems to me not c1early defined because the spores of the pictured coUection (detennined by M. Bon himself !) were c1early cylindrical, a1though relatively short. Beschreibung des abgebildeten Fundes:
Hut: 0,8 - 1,5 cm; konvex; blaßocker pulverig-flockig auf cremefarbenem Grund. Lam.: frei; breit; weißlich. Stiel: 1,8 - 2,5 x 0,35 cm l ); oberhalb einer recht deutlichen, flockigen Gürtelzone weiß und kahl , darunter flockig-filzig wie der Hut. Berührt basal nicht verfarbend. Fleisch: auch in der Stielbasis weiß, mit deutlichem Geruch wie Lepiota cristata 2 ), Geschmack etwas adstringierend, nach ei nigen Minuten mit deutlich bitterem Nachgeschmack. Mikr. Merkm.: Sp. 4 - 5 x 2 - 2,5 (3) J.lm ; überwiegend (sub)zyl. , selten schlank ellipsoid. ChZ. wie beim Typus.
106
19.8. - 19.9.
Cystolepiota
Bem.:
Diese Varietät, die im V At! sogar als eigenständige Art aufgeführt ist, soll sich nach M. BON von der var. adulterina durch dickere Hutbeflockung, nicht oder schwach weinrot verfärbende Stielbasis, Geruch wie l.epiota cristata oder Lactarius quietus sowie vor allem ellipsoide, nicht zyl., kürzere Sporen unterscheiden. Die Sporen des hier abgebildeten, von M. BON selbst gesammelten und bestimmten Fundes hatten allerdings die gleiche zyl. Form wie Nr. 19.7., wenngleich sie insges. etwas kürzer waren. Der Status dieser Sippe erscheint mir noch klärungsbedürftig. RL R.
Lit.: BSMF 92 (3): 320 - 322; DM 24: 43; FME 3: 41. Herb.Nr.: 2009. Tessill. Bedig Liorz bei Lugano. Leg./det. M. Bon & A. Riva. 13.9. 1988. Fußnoten: I) 2)
nach der Lit. bis 6 x 0,7 (0,9) cm und anfangs weiß, dann schmutzi g grau-ocker, selten auch leicht rosa. nach der Lit. auch fruchtig .
19.9. - Cystolepiota hetieri (Boud.) Sing . hetieri
--+
Rötender Mehlschirmling
M. Hetier sarnrnelte die Art für Boudier
= Cystoderma hetieri (Boud.) Sing. = Cystolepiota langei (Locq.) M. Bon non Knudsen I ) Lepiota granulosa var. rufescens (Berk. & Br.) Sacc. = Lepiota hetieri Boud. = Lepiota hetieri fm. gracilis Herink = Lepiota rufeseens ss. auct. pp. siehe auch Fußnote 2
=
Very sirni Ii ar to C. adulterina (19.7.), but differing by distinct, instant reddening when bruised, and presence of pleurocystidia. Rather rare species, growing mainJy in deciduous (rarely coniferous) woods.
Vork.:
Einzeln oder in kleinen Büscheln. Laubwälder (Ahorn, Buche, Eiche, Erle, Esche, Holunder), Parks, Gärten, Wegränder, Gebüsch. Selten auch im Nadelwald. Ohne bes. Bodenansprüche, aber vor allem an beständig luftfeuchten Orten. Auf Ruderalplätzen, bes. unter Brennessein (nitrophil ?), auch in Warmhäusern. vm - XI. Recht selten. RL 3.
Hut: 0,8 -4 [6] cm; konvex, kegelig oder breit gebuckelt; dickfleischig in der Mitte, Rand sehr dünn. Auf weißem bi s cremefarbenem Grund mit erst weißen, bei Berührung schnell rötlich( -bräunlich) verfärbenden Velum resten, die anfangs fast dickwarzig-körnig, später oft mehr flockig oder (fast wildlederartig) schollig-filzig zusammengefaßt sind. Alt oft fast vollständig verkahlend und dann ± einheitlich ockerbraun (KoII. B links nach langem Regen) [oder ziegelrot]. Lam.: frei; eng; erst blaß (weißlich-creme) oder blaßgelb, später bis creme-ocker, bei Berührung rötend. Stiel: 1,8 - 3 [4 (6)] x 0,3 - 0,8 cm; zyl; wie der Hut bekleidet, aber auch oft mit deutlich weniger Velum, nie mit ringähnlicher Struktur, allenfalls mit flüchtigem Flockengürtel. Basis alt bisw. fast purpurbraun [rosarot bis rostbraun). Fleisch: weiß, im Schnitt rötend. Geruch angenehm fruchtig [auch fast fehlend oder wie l.epiota cristata). Geschmack schwach pilzig.
Mikr. Merkrn.: Sp. 4,7 - 6,5 (7) x 2,5 - 3 (3,5) f.lm; ellipsoid, langellipsoid bis subzyl.; nicht dextrinoid. ChZ. bis 45 f.lm lang; ISlgeniform, oft mit mehrfacher Einschnürung (monilifonn) oder nuckelför-
107
Pilzkompendium I
19.9. -19.10. migem Aufsatz, seltener auch utriform. PIZ. vorhanden, aber verstreut; keulig, kopfig-bauchig bis fusoid oder schwach eingeschnürt. Schnallen +. Sphaerozysten globos, ovoid bis ballonförmig; 0 bis 50 ~m .
VM: Cystolepiota adulterina ( 19.7.); Cystolepiota pulverulenta ( 19.10.). Bem.: Mikrozeichnung von Koll. C. Lit.: BSMF 90 (3): 319; BolIGBM 1988 (3 - 4): \0 I - \03; Boud Tf. 17; Ces 15: 226 - 234; Cet 2: 406; FE 4: 94 - 97 + Tf. 4; Friesia 6: 25; Lge 14 T; Mos/Jül 2; Sva 26: 34; Ulmer Pilzflora IV: 64f.
ChZ
L -_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
~
Herb.Nr.: 4 11 . Koll. A: Berlin-GrunewaJd : Riemeister Fenn am Stichkanal. Unter BrennesseIn auf Sandboden. Conf. Vellinga. 8.9.1 979. Koll. B: Berlin-Lichtenrade im eigenen Garten an grasiger Stelle. Conf. P. Mohr. 20.7. 1992. Koll. C: Fundort wie B , aber auf nackter, schwarzer Komposterde unter Küchenkräutern. 15.10.1987. Koll. D: Fundort wie B, unter krautigen Pflanzen. 6.9. 1985. Fußnoten: 1) M. BON negi ert die Synonymie und grenzt C. langei wie folgt ab: Zystiden nie moniliform, sondern nur fusoid , utriform bis leicht kopfig. Geschmack ± schärfl ich, Stiel mit ± gut ausgebi ldeter Ringzone. 2) KRJ EGLSTEtNER subsumiert hierunter auch C. adulterina, die sich hauptsächlich durch das Fehlen von Pleurozystiden und Nichtröten unterscheidet. Das Typusmateri al von C. hetieri ist unauffindbar. Der Autor BOUDIER macht keine Angaben zu den PIZ., so daß die Frage der Synonymie offenbleiben muß.
19.10. - Cystolepiota pulverulenta (Huijsm.) Vellinga Bräunender Mehlschirmling pulverulentus (lat.) = voUer Staub (von pulvis, pulveris = Staub) -. pulverige Velurnreste
=Lepiofa pseudogranulosa ss. Dennis, Hongo =Lepiota pulverulenta Huijsm. =Lepiota sistrata (Fr.) Quel. ss. Herink non al. = Leucoagaricus pulverulentus (Huijsm.) M. Bon = Pulverolepiota pulverulenta (Huijsm.) M. Bon
Cap and stern at first with a thick covering of whitish vei l remnants, turning to pale pink or rusty brown when touched or with age. Veil-elements not globose. Clamps lacking in all parts. Smell weak. Rare. Compare C. hetieri wh ich is reddening in a more conspicuous manner.
Vork.: Warme und stickstofffreie SteUen (M . BON: ruderaI!); Laubwald, Parks, Gärten; schattige Steilen. Vll - XI. Selten.
Hut: 2 - 3,5 [1,5 - 5] cm; fast ungebuckelt [auch spitz bis stumpf gebuckelt] ; erst mit weißem bis cremefarbenem, pulverig-filzigem Velum dicklagig bedeckt ) und mit dem Stiel verbunden. Das Velum wird bei Berührung oder altersbedingt deutlich rost-ockerbraun [mehr rosa in var. subrosea]. Rand lange behangen. Lam.: frei; eng; weiß, zuletzt in der Tiefe mit schwachem cremefarbenem Schimmer. Stiel: 4,8 - 6 x 0,25 - 0,4 cm; oft etwas verbogen; basal etwas verdickt; wie der Hut dick bekleidet, ohne Ringzone [bisw. mit ringähnlichem Abschluß der flockigen Stiefelung]; basal dunkler braun [orangebraun, rosabraun]; hohl. Fleisch: im Hut und in der Stielhöhlung weiß, Stielrinde oben blaßbraun, abwärts dunkler [leicht rosa anlaufend]. Geruch fehlend bis schwach muffig [leicht nach Lepiota cristata]. 108
20.
Delicatula
Mikr. Merkm.: Sp. (3,5) 4 - 5,5 (6) x 2,5 - 3,5 11m; ellipsoid bis subzyl.; einige im Dmriß undeutlich punktiert; Apikulus auffallend lang und spitz; nicht dextrinoid oder nur nach langer Einwirkungszeit schwach reagierend; metachromatisch. Zyst. -. SchnaUen -. Vel.-Elemente langgestreckt, zyl., wurstartig bis puzzleförmig; bis 100 11m lang. Varietäten und Formen: • fm. minima (M. Bon, Migl. & Brunori) M. Bon: Hut max. bis 1,2 cm 0, meist nur 0,7 - 0,8 cm; bei Berührung mehr orange verflirbend. Bas. nur 12 - 16 11m lang gegenüber der Typusform mit bis 25 11m. (Lit.: FME 3: 84; DM 75: 54; RivMic 1989 (3 - 4): 99 - 10 I). • var. subrosea (M. Bon) M. Bon = Lepiota rosea ss. Locqu.: mit mehr fleischfarbenen Tönen. (Lit.: DM 30 - 31: 71; FME 3: 84).
VM: Cystolepiota adulterina (19.8.); Cystolepiota hetieri (19.9.) .
Lit.: BAMER 13: 15 - 18; BolIGBM 1995 (1- 2): 33 - 36; Ces 15: 217 - 225; Cet 5: 1711; DM 75: 54; FE 4: 356 +Tf. 41 ; MyMiBI1989(1): 11 ; Pers 1 (3): 328f+ 14(4): 407 - 415; PiN07: 79+Tf. 15 ; Riv Mic 1987 (3 - 4): Titel + S. 132f sowie 1989 (3 - 4): 8; ZMyk 34: 11 f. Herb.Nr.: 2591. Berlin-Köpenick, Nähe Müggelsee. Leg./det. P. Mohr. 5.9.1992. Fußnote: I ) Die Hutbekleidung kann durch Witterungseinflüsse fast voUständig verschwinden, so daß die Bestimmung sehr schwierig wird.
20. - DELICATULA Fayod delicatus (lat.) = zart, zerbrechlich
-t
Schleierhelmling I) Frk.-Habitus
Main features: Very small fruit-bodies, white in all parts. Initially with very delicate, fugacious cortina. Gills narrow to veined-reticulate. Spores amyloid. Cheilo- and Pleurocystidia absent. Demlatocystidia present. Hyphae of the pileipellis smooth. Remarks: Delicatula may be confused with a lot of Mycena-species (especiaJly of subgen. Hemimycena), therefore microscopical examination is indispensable.
Vork.: Einzeln oder gesellig bis lose büschelig an faulendem Holz, auf Humuserde oder Pflanzenresten. Sehr kleine, in allen Teilen weiße Pilzehen: Hut 0 0,2- 1,2 cm; kegelig-glockig, konvex, alt in der Mitte niedergedrückt bis genabelt oder mit spitzem Buckel; feucht durchscheinend gerieft; häutig dünn. Fein flaumig . Ganz zu Anfang mit schnell vergehendem radigem Velum. Lam.: herablaufend, schmal oder aderrörmig, gegabelt. Spp.: weiß.
Mikr. Merkm.:
Sp. 7,5 - 9 11m lang; ellipsoid, mandelförmig oder breit spindelig bis fast zitronenförmig; glatt; amyloid. ChZ. und PIZ. fehlend. Dermatozyst. +. Schnallen +. HDS-Hyphen glatt.
VM: Marasmiellus (46.); Marasmius (47.); (Hemi-)Mycena.
Bem.:
2 Arten. Die Gattung wurde früher wesentlich weiter gefaßt und enthielt die meisten der heute unter (Hemi)Mycena geführten Arten. Verblieben sind nur 2 Arten, die sich hauptsächlich aufgrund
109
Pilzkompendium I
20.1.
angiokarper Entwicklungsweise (Velum !) von den übrigen Vertretern der anderen Gattungen unterscheiden.
Literatur: CEJP, K. (1938): Atlas des champignons de I'Europe IV b : Delicalula Fayod. - Praha. KÜHNER, R. (1980): Les hymenomycetes agarico"ides. No. spec. BSLinn. 49: 771 - 772. MEUSERS, M. ( 1985): Bestimmungsschlüssel für ± weiße Arten der Gattungen Mycena, Hemimycena, Delicatula und Gloiocephala - APN 3(2a): 66 - 105.
Fußnote: I)
Die Gattung wurde bisher nach ihrem häufigerem Vertreter "Ademabelinge" genannt. Da beide Komponenten des Namens auf die beiden Vertreter der Gattung nur teilweise zutreffen, schlage ich einen neuen deutschen Gattungsnamen , orientiert an dem Hauptmerkmal. vor.
20.1. - Delicatula integrella (Pers. : Fr.) Fayod
Genabelter Schleierhelmling
integreUus (tat.) =fast unversehrt (von "integer" =unversehrt, unangetastet) -. relative Zähfleischigkeit? = Delicatula bagnolensis Gilb. =Mycena inlegrella (pers. : Fr.) S. F. Gray = Omphalia inlegrella (Pers. : Fr.) Kummer non ss. Ricken (= ? Mycena ignobilis Joss.)
Completely white little fungus with finally umbilicate pileus. Gills narrow or reduced to forked and sinuous-reticulate, distant veins. Stern delicately pubescent (handlens !). Flesh rat her elastic. On rotten, wet wood, debris and humus. Not rare.
Vork.: Gesellig bis locker büschelig. Auf stark durchfeuchtetern, morschem Laubholz (Buche, Eiche, Erle, Pappel), seltener auf Nadelholz oder dem Erdboden (Schwarzhumus), auf moderigen Pflanzenresten, bemooster Rinde lebender oder toter Bäume. Benötigt konstant hohe Luftfeuchtigkeit und tritt bes. nach längerem Regen auf. Oft an Fluß- oder Bachrändern, in Mooren , auch in Warmhäusern. rv - XI. Ziemlich häufig. Ganzer Pilz einheitlich weiß (ganz alt bisw. auch blaß isabell-ocker werdend) .
Hut: 0,1 - 1 cm; erst konvex, zuletzt niedergedrückt bis genabelt; häutig dünn (fast glasig), etwas durchscheinend gerieft bis gefurcht und querrunzelig. Rand bisw. mit feinen Zähnchen gesäumt (Vel.Reste), alt ± irregulär. Lam.: angewachsen bis leicht herabgezogen; entfernt; schmal oder leistenförmig, gegabelt und geschlängelt. Stiel: 0,7 - 3 x 0,07 - 0,3 cm; basal bes. jung kleinknollig; vollständig mit feinsten abstehenden Härchen bedeckt (L!). Fleisch: elastisch, geruch- und geschmacklos [auch mehlartig-ranzig]. Mikr. Merkrn.: Bas. (2)4sp; Sp. 6 - 9 x 4 - 5 flm; breit fusoid bis mandelförmig; einseitig abgeflacht, oft apikal verengt (schlank zitronenförmig); deutI. amyloid. Zyst. fehlend . HDS-Hyphen fädig, glatt, schwach amyloid. Dermatozyst. zyl.-fusoid; dickwandig; bis 130 flm lang. VM: Marasmius (47.), von weißen Mycena-Arten (Subgen. Hemimycena) sicher nur mikrounterscheidbar.
Lit.: AChE IVb: I 36f; Ann. Soc. Linn. de Lyon 80 (1936): 93 - 96; BFF 8: 11Of; BSMF 42: 62 + Tf. 4; Cet 5: 1884; HkSGA: 213f; Lge 62 C; MHK 3 Tf. 126; R & H 344. 110
Delicatula, Dennisiomyces
20.2. - 21.1.
20.2. - Delicatula cuspidata (Quel.) Cejp cuspidatus (Iat.) = zugespitzt Hutform =Omphalia cuspidata Quel. Omphalia cuspidata var. stenospora J. Lge.
Spitzgebuckelter Schleierhelmling
(Hemi)Mycena mauretanica (R. Mre.) Kühn.
Very smalI, white species mostly with acute umbo, pileus often higher than broad. Cap and stipe minutely pubescent. GiJls narrow to vein-like, furcate, widely decurrent. Cystidia none. Spores amyloid. Occurring on vegetable debris of various kinds. Very rare, distribution sti ll unknown.
Vork.: In schattigen, feuchten Wäldern auf verrottenden Zweigen, Blättern, Stengeln krautiger Pflanzen, Nadeln (Fichte), auch auf bemooster Rinde. Vl - XI. Sehr selten . Verbreitung noch völlig unklar. Hut: 0,2 - 0,3 cm; glockig, oft mit spitzem Buckel und Hut höher als breit; weiß, später leicht bräunlich ; schwach gerieft; sehr fein flaumig. Lam.: sehr schmal bis fast aderig, weit herablaufend; terminal gegabelt; weiß. Stiel: 0,5 - I x 0,0 I cm; flaumjg wie der Hut.
Mikr. Merkm.:
Bas. bi s 25 flm lang. Sp. 9 x 3 flm; ellipsoid, zum Apikulus verschmälert; amyloid. Zyst. fehlend.
VM: weiße (Hemi)Mycena-Arten.
Bem.: Abb., Diagnose und Mikr. im wesentlichen nach CEJP (1938). Der Pilz ist anscheinend sehr selten oder wird vielleicht öfter verkannt. In der Fachliteratur taucht er jedenfalls äußerst sporadisch auf. Lit.: AChE IVb: 140 - 141.
21. - DENNISIOMYCES 1) Singer Zu Ehren des englischen Mykologen R.W.G. Dennis Eine Art:
21.1. - Dennisiomyces lanzonii Robich zu Ehren des italjenischen Mykologen G. Lanzoni (20. Jh.) On decaying wood. Cap pale buffwith the centre more brownish; gills concolorous. Stipe ± shiny, apically pruinose. Smell and taste inconspicuous. Just recently from Italy described new species of a smalJ neotropical genus containing 2 further species. Limitation towards Mycena doubtful. Obs. microscopical details!
Vork.: Auf Holzresten in fortgeschrittenem Zersetzungsstadium (-t Bem.). Hut: 1,2 - 1,5 cm, erst konvex, dann verflachend oder leicht vertieft; kahl; schwach runzelig, bräunljch-gelb mit mehr brauner Mitte; Rand dünn und kurz gerieft. Lam.: angewachsen, leicht entfernt; graubraun-gelblich bis bräunlich-isabeUfaben; LS. weißlich. Stiel: 2,8 - 3,6 x 0,2 - 0,35 cm; zyl; hohl ; zäh; ± glänzend; von Lamellenfarbe; apikal bereift, basal striegelig. Fleisch: ohne bes. Geschmack, Geruch pilzartig. Spp.: weiß.
111
Pilzkompendium I
21.1. - 22. Mikr. Merkm.: Sp 7,5 - 10 x 3,5 - 5 flm ; ellipsoid bis subamygdalifonn; mit zwei oder mehr Tröpfchen; amyloid, acyanophil. ChZ. bis 60 flm lang; umgekehrt birnenförmig (und kurz) bis ampullenförmig oder utrifonn, bisw. subfusoid oder mit einem oder zwei daumenartigen apikalen Auswüchsen. PIZ. bis 36 flm lang, ballonförmig oder breit utrifonn; selten. Hut- und Stieloberfläche mit Dennatozystiden von zyl. bis schlank-keuliger Fonn, bisw. mit apikaler Erweiterung 2l. Schnallen: überall vorhanden. Pigment an den Hyphen inkrustiert.
VM: Gymnopus; Hydropus (33.); Mycena.
PileoZ
ChZ
Bem.: Der Pilz ist erst 1989 aufgrund einer einzigen Kollektion aus Italien als neu beschrieben worden . Auftreten und Verbreitung sind demnach noch völlig unbekannt. Abb. und Beschreibung nach RivMic 32: 79 - 83. Lit.: BSFAMM 10: 38 - 46; SlNGER, R. ( 1989): Nex taxa and new combinations of Agaricales (Diagnoses fungorum novorum agaricalium IV). - Fieldiana 21 : 88. Fußnoten: I)
Die Gattung umfaßt nunmehr 3 Arten, von denen die anderen beiden in den Tropen wachsen (s. AgModTax 40 I). SlNgrenzt sie durch die gleichzeitige Anwesenheit von PIZ., amyloiden Sporen und inkrustiertem Pigment gegen Dermoloma, Hydropus, Porpoloma und Melanoleuca (!) ab (den "Dermatozystiden" weist er nur eine untergeordnete Rolle zu); die Gattung Mycena, in der auch Vertreter mit der Kombination dieser Merkmale vorkommen, läßt er unerwähnt. Nach meiner Meinung sollten die Dennisiomyces-Arten hierher überführt werden. Es handelt sich mehr um oft undifferenzierte Hyphenendungen.
GER
2)
22. - DERMOLOMA (J . Lge.) Sing . ex Herink derma (gr.) = Haut; loma (gI.) =Saum, Rand Zentrum
--t
Samtritterling ? oft sehr dünner Hutrand i. Ggs. zum dickfieischigen
Main features: Cap dull, velvet-like, often concentrically fi ssile when old. Gills distant, very broad, with rnarkedly thick and notchy edge. Stipe rnostly tapering downwards. Flesh fragile, often with farinaceous smell , not staining when bruised. Remarks: Ground inhabiting (in grasslands, rarely in woods). All species are rare and should be protected, some even said to be poisonous. Microscopical examination (spore size and form, Melzer' s reaction) is indispensable because of great variability in macroscopical features. This is also the reason why the possibilities for confounding ("VM") are left out. There are only few important macroscopical characters for identification; in my opinion only hygrophanity and omamentation of stern SUfface are reliable features within a certain limit; even the smell seems to vary in a single taxon.
Vork.: Einzeln auf Erdboden, meist auf Weiden, moosigen Wiesen, an Waldrändern; selten auch im Wald. Hut: 0
1 - 5 (8) cm; erst konvex bis glockig-sturnptbuckelig, dann flach ausgebreitet mit niedergedriickter Mitte; tTÜbfarbig: weißlich, grau, braun, schwarzbraun; hygrophan oder nicht. UDS samtig-matt und alt oft aufreißend. Velum fehlend. Lam.: breit-bauchig, bis fast dreieckig; meist deutlich angewachsen oder mit Zahn kurz herablaufend, dabei oft tief ausgebuchtet; aber auch fast frei; ziemlich entfernt; schmutzig weiß, beige, grau, graubraun; dicklich, LS. oft schartig. Stiel: meist abwärts verjüngt. Fleisch: (ziemlich) zerbrechlich; meist mit Mehlgeruch, verletzt nicht verfarbend. Spp.: weiß.
112
Dermoloma
22.
Mikr. Merkrn.: Bas. 4sporig, selten auch 2- oder gemischtsporig; ziemlich kurz (bis 35 11m), nie lang und schlank (-* Hygrophoraceae!). Sp. 4,5 - 12 11m lang; breitellipsoid, ellipsoid, ovoid oder kurz zylindrisch; glatt; amyloid, inamyloid oder dextrinoid, acyanophil. HymZyst. fehlend (sehr selten LS. mit verstreuten, haarigen Elementen), aber oft mit Kaulozystiden. Schnallen meist + (bei 2sp. Frk. fehlend). HDS ein Hymeniderm aus kugel- oder keulenförmigen Zellen. Pigment intraparietal +/oder inkrustierend. Lam.-Trama subregulär bis leicht irregulär.
VM:
Camarophyllopsis; Hydropus (33.); Hygrocybe; Hygrophorus; TricholorrUl (inkl . Porpoloma).
Bem.: Rund
10 Arten/Varietäten, alle selten und für Speisezwecke nicht in Betracht kommend (teilweise giftverdächtig). Schwierige Gattung, Mikroskopieren unerläßlich! (Feststellung der Sporengröße und - form, LB-Quotient, Melzers-Reaktion). Artauffassung und -abgrenzung ist bei den "einschlägigen" Autoren oft unterschiedlich, da die makro MerkmaJe wie Frk.-Größe und Hutfarbe, wohl auch der Mehlgeruch anscheinend sehr variabel sind und Übergänge zeigen, ohne daß mikro überzeugende Unterschiede vorhanden wären. Aus diesem Grund habe ich auch auf die Angabe von Verwechslungsmöglichkeiten verzichtet. Konzeptionell liegt der Bearbeitung die Auffassung ARNOLDS (in FloAgNeer) zugrunde. KÜHNER (1980) plädiert für Einbeziehung der Gattung in Tricholoma.
Wichtige Bestimmungsmerkmale: Hygrophane Veränderungen. Lamellen: Abstand, Ansatz, Schneide. Stielobertläche (L.!). Mehlgeruch vorhanden?
Übersicht über hier nicht dargesteUte weitere Arten: • Dermoloma coryleti Sing. & CI~. : Hut bis 2,4 cm, tiefgrau, zentral schwarz. Lam. blaßgrau , (fast)
•
•
•
•
eng. Stiel weiß. Fl. geruchlos. Unter Haselnuß. Sp. 7,2 - 9,7 x (3,3) 3,5 (3,7) flm ; langellipsoid bis zy1.; inamyloid. (Lit.: SZP 1971: 120 - 122). Dermoloma emilii-dlouhyi Svr.: Hut bis 2,4 cm, sehr dunkel (schwarzbraun), Randzone blasser, ungerieft. Stiel fast weiß, kahl. Lam. weißgrau. Geruch stark mehl arti g. Sp. 9 - 12 x 5 - 6 flm; zyl.ellipsoid; inamyloid. (Lit.: Ces 20 (3): 147 - 150). Dermoloma hybridum (Kühn.) M. Bon: Hut 5 - 7 cm , blaß graubeige bis grau-rußbraun. HDS ± radiaJfaserig, zentraJ samtig. Lam. baJd graulich. Geruchlos. Sp. (6) 7 - 8 (8,5) x 4 - 5 flm, ellipsoid, bei Frischmaterial dextrinoid . SchnaUen -. LS. mit verstreuten "Haaren" . (Lit.: Bull. Fed. Centre Est 1: 14; DM 114: 23 - 25; FloAn 155). Dermoloma intermedium M. Bon: Hut groß: 5 - 8 cm. Lam. breit angewachsen bis herablaufend. Stiel kahl (keine KauloZ.). Sp. (5,5) 6 - 7 (7,5) x 4 - 5,5 11m; inamyloid.(Lit.: DM 35: 42); var. coniferarum M . Bon: NadelwaJd, Sp. 8 - 9 (10) x 6 (6,5) flm. (Lit.: DM 65: 51). Dermoloma murinellum Horak: Zwergenhafte Art aJpiner Weiden (Schweiz). Hut bis 1,2 cm, mausgrau. Stiel bis 1,5 cm. Sp. 4,5 - 5,5 x 3 - 4 flm; amyloid. (Lit.: Pers 15(2): 194; Syd 39: 104 - 123).
Literatur: ARNOLDS, E. (1992): Notulae ad Floram Agaricinam Neerlandicam XIX - Arevision of Dermaloma (1. Lge.) Sing. - Pers 14 (4): 519 - 532. ARNOLDS, E. ( 1993): - wie vor - XX - Pers 15 (2): 187 - 196. ARNOLDS, E. (1995): Dermaloma in BAs, C. et al.: Flora Agaricina Neerlandica 3: hier S. 30 - 34. Rotterdam. BALLERO, M. & M. CONTU (1987): lnquadramento delle specie dei genere Dermaloma (Lge.) Sing. ex Herink presenti in Europa. - Bol. Soc. Brot. Ser. 2, 60: 107 - 116. BAs, C. & aJ . ( 1995): Flora Agaricina Neerlandica 3: 30 - 34; - Rotterdam. BON, M. (1986): Novitates - Validations et taxons nouveaux. - DM 65: 51 - 52. ELFSTRÖM, M.: Dermaloma - sammetsmusseroner. - Jord 14 (3): 45 - 46. JEPPSON, M. (1997): Släktet Dermoloma - en prellminär översikt. - Jord 18(2): 15 - 24.
113
22.1.
Pilzkompendium I
JOSSERAND, M. (1958): Une espece nouvelle de Tricholomee: Tricholoma (Dermoloma) hygrophorus. - BSMF 74 (4): 482 - 49l. KÜHNER, R. (1980): Les hymenomycetes agarico"ides. No. spec. BSLinn. 49: 834 - 835. ORTON, P. D. (1980): Notes on British Agarics Vll. - NRBGE38: 315 - 330. WATLlNG, R . & E. TURNBULL ( 1998): Cantharellaceae, Gomphaceae and Amyloid-Spored and Xeruloid Members of Tricholomataceae (excl. Mycena). - British Fungus Flora 8 (BFF 8). - Edinburgh; hier S. 87 - 92. WlLHELM, M. ( 1992): Drei Dermoloma-Arten näher betrachtet: D. atrocinereum .... ZMyk 58 (1): 57 - 60.
22.1. - Dermoloma (cf.) josserandii vor. phaeopodium (P. D. Orton) Arnolds ss. Orton (non ss. Arnolds? I») Braunstieliger Samtritterling phaios (gr.) = braun; podion (gr.) = Füßchen --. brau~e Altersfarbe des Stieles =Dermoloma cuneifolium ss. Svr. 1966 = Dermoloma cuneifolium var. pragensis (Kubicka) M . Bon
=Derm%ma phaeopodium P. D. Orton =Dermoloma pragensis Kubicka ss. Ballero & Contu fide Amolds Differing from the type variety predominantly in the much darker pileus and greyish or brownish lamellae and stipe.
Vork.:
wie var.josserandü. X - XI. Sehr selten. RL 2.
Hut: 1- 2,3 cm;jung flach konvex, bald ausgebreitet mit oder ohne stumpfen Buckel ; HDS leicht körnig-uneben (L I); Rand deutlich gerieft; nur ganz jung grau- bis schokobraun, Rand deutlich heller (kamelbraun), später insgesamt (auch feucht) heller; hygrophan . Lam.: ausgebuchtet (mit Zahn) herablaufend; entfernt; braungrau; LS. etwas schartig. Stiel: 2,5 - 4,7 x 0,15 - 0,35 cm; oft unregelmäßig wellig-verbogen und abgeplattet; jung milchkaffeefarben, später von unten zunehmend dunkler (bis dkl.braun); glatt, wie poliert. Fleisch: Geruch stark nach Mehl, Geschmack zusätzlich bitter.
Mikr. Merkm: Sp. 4,8 -7 (7,6) x 3,3 - 4,3 (4,6) 11m ; 0
6 x 411m l); sehr variabel (LB-Quotient: 1,2 - 1,8); subglobos bis ellipsoid; deutlich amyloid.
Bem.: Gesamtdarstellung nach Foto und Diagnose von A. HAUSKNECHT, der darauf hinweist, daß die Frk. meist deutlich heller sind als die dargestellten, stark durchfeuchteten . Eine Identität mit D. pseudocuneifolium schließt er nicht aus, verneint aber eine solche mit D. josserandü ss. ARNOLDS. Mir scheint nach der Sporenform, der doch recht dunklen Farbe des Hutes und Stieles sowie der für Dermoloma normalerweise ungewöhnlichen Randriefung die var. phaeopodium von D. josserandü noch am besten zu passen, zumal wenn man die Sporenmaße des Erstautors ORTON zugrunde legt (siehe unter Fußnote). Lit.: BFF 8: 9 1f; BALLERO & CONTU in Bol. Soc. Brot. Ser. 2: 60: 115; Ces 29: 31; DM 65: 52; FloAg Neer 3: 33; Mos/JüI2; NRBGE 28: 327f; Pers 15 (2): 193. KolI.: A. Hausknecht. 2 1.9.199 1, Österreich (Steiermark): Kurpark von Bad Gleichenberg, aufWiese unter Taxus und Lärche. Leg. W . Klofac, det. A. Hausknecht als (cf.) D. pragensis.
Fußnote: I)
Die Sporenmaße dieses Fundes entsprechen damit fast haargenau den Angaben ORTONS: 5 -7 x 3,5 - 4,5 11m; ellipsoid, zy l.-eLlipsoid; sie haben allerdings einen deutlich höheren LB-Quotienten gegenüber den Maßen bei ARNOLDS: (4,5) 5 6,5 (7,5) x 3,5 - 5 (6) ~m ; LB-Quotient 1,2 - 1,4 (- 1,45). Daher nur "cf.-Bestimmung".
114
22.2. - 22.3.
Dermoloma
22.2. - Dermoloma cuneifolium (Fr.: Fr.) M. Bon vor. punctipes Arnolds Flockenstieliger Samtritterling cuneifolius = keilblättrig, von "cuneus" (lat.) = Keil; und "folium" (lat.) = Blatt ---. dreieckige Lamellenfonn ; punctipes = mit punktiertem Stiel ; von "punctum" (lat.) = Punkt und "pes" (lat.) = Fuß A very rare variant of the type variety, recognizable by dark spots on the stipe consisting of caulocystidia with davate, brownish incrusted tenninal cells. Spores inamyloid.
Vork.: Krautreiche Wiesen, auf trockenen, ärmeren Böden (subneutraler bis basischer Sand oder Lehm). IX - XI. Sehr selten . Nach FloAgNeer bisher nur aus Holland und Frankreich gemeldet. Erstfund für Deutschland?
Hut: 2 - 3,6 cm; sehr breit gebuckelt, alt flach . Rand scharf, geschweift und oft aufspaltend. HDS samtig matt, stellenweise kleinschollig aufreißend. Frisch dunkel (umbra), hygrophan zu umbra-ocker aufhellend. Lam.: breit ausgerandet und mit Zähnchen angeheftet; etwas dicklich und mit Anastomosen; auch jung schon blaß grau; LS. etwas schartig. Stiel: 3 - 4 x 0,5 - 0,8 cm; oben verengt, abwärts meist etwas verdickt, basal wieder zuspitzend; enghohl; blaßgrau, von der Basis her bräunend; mit deutlichen, dunkel graubraunen bis schwarzen Faserschüppchen fast vollständig bekleidet (bei einigen Expl. der Koll. aber auch sehr unauffcillig, fast kahl!)I ). Fleisch: grau, Geruch fast fehlend, Geschmack mild, mehlartig, aber ziemlich schwach. Mikr. Merkm.: Bas. 4sp. Sp. [4,5] 5,5 - 7,5 (8) x [3,5] 4 - 5 IJm ; ellipsoid, ovoid, einseitig etwas abgeflacht; mit großem Apikulus ; inamyloid [bisw. einige dextrinoid). Schnallen vorh. Kaulozyst. mit keuJigen, bis 65 IJm langen Endzellen, intraparietal und inkrustiert pigmentiert. Lit.: FloAgNeer 3: 32. Herb.Nr.: 1351 . KoU.: Westerwald bei Altenkirchen (Gelände der Sucbtkrankenanstalt). Auf Wiese. Gesellig, aber einzeln. 14.9. 1984.
Fußnote: I)
Dieses Merkmal scheint nicht einmal innerhalb einer Kollektion konstant zu sein; die Berechtigung dieser Varietät muß deshalb in Frage gestellt werden.
22.3. - Dermoloma josserandii vor. josserandii Dennis & P. D. Orton M. Josserand: frz. Mykologe des 20. Jh ., Erstautor der Art
Heller Samtritterling
=Dernwloma cuneifolium ss. Svr. 1966 = Dermaloma hygrophorus (Joss. ex) Joss. = Dermaloma nitens (Fr.) Raith. tide M. Bon = Tricholoma hygrophorus Joss.
Very rare species with rather pale coloration varying from whitish, greyish to ochraceous-brownish. Cap becoming fissile. Smell strongly farinaceous. Spores amyloid.
Vork.: Auf alten, ungedüngten, aber auch extensiv genutzten Wiesen oder Weiden, in Halbtrockenrasen, in Parks, im Laubwald (Buche, Birke). Auf trockeneren, basischen Böden (Lehm, Ton, Kalk). VII - X. Sehr selten. RL 2. 115
Pilzkompendium I
22.3. - 22.4.
Hut: 1,6 - 2,7 [4 (5)] cm; konvex-ungebuckelt [auch stumpf gebuckelt], oft etwas unregelmäßig. HDS matt, konzentrisch aufreißend. Hellfarbig, aber variabel: schmutzig ocker [auch eLfenbeinweiß, blaßgrau, beige] mit dunklerem, ockergrauem bis umbrabraunem Zentrum; nicht hygrophan [oder schwach] . Lam.: weit ausgerandet angewachsen; mäßig bis kaum entfernt [auch deutlich entfernt]; LS . etwas dicklich. Farbe wie der Hutrand oder etwas heller [bis weißlich oder blaßgrau]. Stiel: 3 - 5,8 x 0,3 - 0,5 [bis 6,5 x l] cm; abwärts verjüngt; leicht längsstreifig [Apex bereift bis leicht flockig]; hohl; dem Hut etwas heller gleichfarbig [auch weiß]. Fleisch: brüchig. Geruch und Geschmack deutlich mehJartig [auch leicht bitter].
Mikr. Merkrn.: Bas. 4sp. [auch mit 2sp. gemischt]. Sp. 4,5 - 7 [(7,5)] x 3,5 - 51 ) 11m; etwas breit ellipsoid 2); amyloid. KauloZ. keulig, bis ,65 11m lang. VM: Hygrocybe ingrata ; H. murinata.
Lit.: BFF 8: 90f; BSLinn 39: 6; BSMF 74 (4): 482 - 491 ; Ces 20 (3): 149; DM 65: 51 ; F10AgNeer 3: 32f; Jord 12(1): 39 + 18(2): 18; Pers 15 (2): 190 - 194; TBMS 43: 226. Herb.Nr.: 1824. Bayern bei Weißbach. Gebirgswiese. 6. 9. 1990. Leg. H. Schmid. Fußnoten: 1) 2)
Bei D ENNlS & ORTON etwas größer: 6 - 8 x 4,5 - 5,5 11m. Allerdings nie so breit wie in FloAgNeer von ARNOLDS dargestellt.
22.4. - Dermoloma pseudocuneifolium Herink ex M. Bon pseudes (gr.) = unecht
Ähnlichkeit mit D. cuneifolium
Hygrophaner Samtritterling
=Dennoloma cuneifolium ss. Horak 1968 =Tricholoma cuneifolium ss. Joss. 1943 var. pragensis M. Bon
D. j osserandii var. phaeopodium (P. D. Orton) Arnolds
Mostly markedly hygrophanous species with oblong to subcylindrical , amyloid spores. Stipe in upper part pruinose to flocculose.
Vork.: Gesellig auf ärmeren, trockeneren, ungedüngten Grasflächen, Trockenrasen. Auf Sand, Lehm, Ton, bes. wenn kalkhaltig. X - XI. Sehr selten. RL 2. Hut: 0,5 - 2 [2,5] cm; halbkugelig bis flach konvex, ungebuckelt [oder mit schwachem Buckel] ; anfangs dkl .braun bis schwarzbraun [dkl.-graubraun]; [schwach bis stark] hygrophan; über braun bis fast gelblichbraun, braungrau aufhellend. HDS samtig-matt, alt rissig. Lam.: schmal angewachsen [ausgerandet] ; bauchig; eng [bis mäßig entfernt]; dicklich; graubeige bis grau [dkl.braun] . Stiel: 2 - 3 x 0,1 - 0,3 [bis 5 (6,5) x 0,4] cm; abwärts fast immer veIjüngt; jung braun, älter dkl.braun, Spitze heller graubräunlich bleibend; obere Hälfte etwas bereift bis flockig und auch leicht längsfaserig. Fleisch: am Fundort ohne Geruch und Geschmack, auch später kaum mehl artig riechend [unverletzt kaum, im Schnitt stark mehlartig] ; [ziemlich zerbrechlich, bes. in den Lam.].
Mikr. Merkrn.: Bas. 4sp. [bisw. mit 2sp. Basidien gemischt oder seltener rein I - 2sp.]. Sp. 5,7 - 8,3 x 3,5 - 4,5 (06,8 x 4), [bis 9,2 x 5,7] I) 11m; langellipsoid, (0 LBQuotient 1,5 - 1,7); deutlich amyloid. Schnallen +, bei 2sp. Bas. fehlend. KauloZ. bis 50 11m lang; keulig; hyalin oder mit blaßbraunem, intraparietalem, basal inkrustierendem Pigment. 116
Dermoloma
22.4. - 22.5.
Bem.:
Abb. und Text nach Foto und Diagn. von A. HAUSKNECHT (obere 4 Frk.) und nach Mos/Jül (untere 2 Frk.). In eckigen Klammem Textergänzung nach der Lit.
Lit.: Act. Mus. Horti. bot. Boh. bor. 1: 62; BSMF 86 (1): 152f; DM 65: 52; F10AgNeer 3: 33f; HkGSA: 219; Jord 14 (3): 45f + 18 (2): 19; Mos/Jül 2; NRBGE 28: 329f; Pers 15 (2): 187ff; ? Ulmer Pilzflora 3 (1992): 55f; ZMyk 58(1): 58f. Herb.: A. Hausknecht Nr. 2467. 1. KoU. 15.9. 1994. Niederösterreich: PuchbergiSchneeberg, Rohrbachgraben. Montane Wiese auf Kalk, ca. 1000 m ü. N. Leg./det. A. Hausknechtl W. KJofac.
Fußnote:
1)
Nach M. B ON bis 10 11m lang.
22.5. - Dermoloma cuneifolium vor. cuneifolium (Fr. : Fr.) M. Bon Runzeliger Samtritterling cuneifolius = keilblättrig von "cuneus" (lat.) = Keil und "folium" (lat.) = Blatt
dreieckige Lamellenform
= Dermoloma alrocinereum (pers.) Quel. = Dermolomafuscobrunneum P. D. Orton = Tricholoma alrocinereum (pers.) Quel. = Tricholoma cuneifolium (Fr. : Fr.) Kummer D. cuneifolium ss. Joss. 1943, Horak 1968 D. pseudocuneifolium Herink ex M . Bon D. cuneifolium ss. Svr. 1966 -+ D. j osserandii var. phaeopodium (p. D. Orton) Arnolds
A very variably coloured species: from light (bei ge-)brown or grey-brown to dark brown . Pileipellis wrinkled and becoming fi ssile. Smell strongly farinaceous . Spores inamyloid, but sometimes dextrinoid. Widespread but rare.
Vork.: Krautreiche GrassteIlen, z. B. Gebirgswiesen, Weiden, Heiden; trockene, nährstoffarme, (saure?), neutrale bis basische Böden (Sand, Lehm, Kalk). Selten auch im Laubwald (z. B. bei Eiche, Linde). Von allen Dermoloma-Arten wohl die am weitesten verbreitete, jedoch nirgendwo häufig. vn - X. RL 2.
Hut: 2 - 4 [1 - 6] cm; fl ach konvex mit kleinem, stumpfem Buckel, alt auch niedergedrückt; zentral schokobraun, zum Rand heller braun bis graubraun, älter sogar hellbraun, beigebraunI ). Rand nie gerieft [bisw. bei jungen, schmächtigen Frk.]. UDS etwas runzelig-uneben, teilweise konzentrisch- oder radialrissig. Lam.: mit Zahn angewachsen ; mäßig bis deutlich entfernt; dick; [weiß] weißlichgrau bis hell beigegrauI). Stiel: 2,7 - 4,3 x 0,35 - 0,6 [1 ,8 - 6,8 (8) x 0,2 - I] cm ; fast immer abwärts verjüngt. Oben beigeweiß bis beigegrau oder hellgrau, abwärts oft kräftiger graubräunlich I), unter der Lupe fein flockig bereift in der Farbe des Untergrundes; bald verkahlend. Fleisch: he ll , beigegraulich; mit starkem
Mehlgeruch und -geschmack.
Mikr. Merkrn.: Bas. ( l-3)4sp., selten rein 2sp. Sp. 5,2 - 6,4 x 4,2 - 4,8 (0 5,8 x 4,5) ~m ; It. ARNOLDS : (4) 4,5 - 7,5 (8,5) x 3 - 5 (5,5) f.lm .; rundlich-ellipsoid; inamyloid [bisw. dextrinoid]. KauloZ. bis 75 f.lm lang; keulig; glatt bis leicht inkrustiert. Schn. +
(bei 2sp. Formen fehlend) .
Bem.: Abb. und Beschr.
nach Fotos und Diagnosen von A. HAUSKNECHT von österreichischem und holländischem Material. In eckigen Klammem Ergänzungen aus der Lit.
Lit.: APN 8 (2):
118f; BerBayBotG 27: 202; BFF 8: 88f + 92; BHZMykol 9: 41 ff; Bres 87; DBotArk 8 (3): 35f; F10AgNeer 3: 31 ; Jord 18(2): 18; LB 5: 178; MaIlI: 87f; Mar 832?; Mos/Jül I (beide Tafeln) ; Pers
117
22.5. - 23.1.
Pilzkompendium I
14 (4): 520; PiNo 14-15: Abb. 425; NBGE 38: 326ff; PdS 3 Nr. 206; R & H: 365; RivMiv 33: 250ff; TBMS 43: 175; ZMyk 58 (1): 58f. Fußnote:
I)
Hut, Stiel und Lam. können bisw. auch schwache bläulichgrune Beitöne zeigen.
23. - FAERBERIA ZU
POuzansieheBem.)
Ehren des tschechischen Mykologen Gerhard Färber (1900 - 1981)
Eine Art:
23.1 0- Faerberia carbonaria
CA. & So: Fr.) POUZo
carbonarius (Iat.) =zur Kohle (carbo) gehörend
--t
Kohlenleistling
Standort auf BrandsteIlen
=Acanthocystis carbonarius (A. & S.: Fr.) Konr. & Maubl. =Cantharellus carnonarius CA. & S.: Fr.) Pers. =Cantharellus umbonatus var. carbonarius CA. & S.) Fr. = Cantharellus anthracophilus Lev. = Geopetalum carbonarium CA. & S.: Fr.) Pat. Merulius carbonarius (A. & S.: Fr.) Pers.
=
On old ftfeplaces. Cap umbilicate to infundibu liform; thin-tleshed. Stipe often slightly eccentric. Gills dull-edged, forked, narrow, deeply decurrent. Smell and taste ± fungaceous. Rather rare.
Vork.: Auf mehrjährigen BrandsteIlen, Holzkohlenplätzen. Kalkhold? Einzeln oder büschelig. Ziemlich selten. IX - V.
Hut: (1) 2 - 6 cm, genabeIt bis tieftrichterig, aber nie durchbohrt; sehr dünntleischig; glatt oder leicht filzig bis faserig-feinstschuppig; seidig glänzend, bisw. mit undeutlichen schmalen Zonen. Rand jung eingerollt, dann scharf, oft einreißend und/oder wellig. Dunkelgrau, rußbraun bis schwarz. Lam.: weit herablaufend, sehr schmal I), stumpfschneidig, entfernt, gegabelt; erst schmutzig weiß, dann blaßgrau, meist mit gelblichem Beiton. Stiel: I - 5 x 0,2 - 0,4 (0,8) cm, zentral oder exzentrisch; voll ; dem Hut gleichfarbig oder blasser2). Fleisch: etwas fest und saftlos, aber durchaus nicht auffallend zäh 3); graul ich. Geschmack mild, Geruch schwach obstartig oder pi lzlich banal. Spp. weiß.
Mikr. Merkrn.: Bas. selten auch I - 3sp. sp. (7) 8 - 10 ( 11 ) x 4 - 5 Ilm; zyl.eingeschnürt bis leicht bohnenförmig; inamyloid, nicht dextrinoid, metachromatisch, acyanophil. PIZ. als Metuloide bis 150 Ilm lang; zyl.-zugespitzt (pfriemförmig), sehr dickwandig, oft mit gelblicher Inkrustation , dextrinoid, stark metachromatisch. ChZ. zerstreut, zyl.-kopfig, dünnwandig. Schnal len +. VM: Craterellus cornucopioides l ); Pseudocraterellus cinereus.
Bem.: Die systematische Stellung der Gattung ist noch nicht ganz geklärt. Sie wird teilweise zu den Cantharellaceae, teilweise zu den Polyporaceae gestellt. READHEAD verwies die Gattung bereits 1984 (Syd 37: 254-256) in die Synonymie von Hohenbuehelia, ohne al lerdings umzukombinieren. Dem ist m.W. bisher niemand gefolgt, wahrsch. wei l er das dimitische Hyphensystem (= Vorhandensein von Skeletthyphen) bei Faerberia im Ggs. zu Hohenbuehelia nicht gewürdigt hat.
Lit.: BAMER 16: 17 - 22; Ces 7: 185 - 19l; Ces 35: 185 - 188; DM 74: 57; HkSGA 247; Mal 2: 443445; Mos/Jüll; Rick Nr. 6; PdS 3 Nr. 207. 118
23.1. - 24.
Fayodia HerbNr.: 266.
Be rlin-Grunewald auf Brandste Lle im Kiefernwald. 22.8 .1 977 .
Fußnoten: I)
2) 3)
Ganzjung ist das Hymenophor glatt; in diesem Zustand kann der Pilz ei ner jungen Totentrompete - Craterellus comucopioides - täuschend ähnl ich sehen. Bisw. wurzelnd, aber auch basal leicht verdickt. Ln der Literatur linden sich überwiegend gegenteilige Angaben!
24. - FAYODIA Kühner
Rußhelmling I )
V. Fayod: Schweizer Mykologe des 19. Ih .
Main features: SmalI, mycena-like fungi with dull colours (beige, grey to soot brown). Pileipellis glabrous, not gelatinized. Smell mostl y weak or inconspicuous. Spores (sub)globose, with smooth amyloid outer layer and verrucose to echinulate non-amyloid intermediate layer. On the ground and litter, on bumt places or among mosses incl. Sphagnum, never on wood or woody debris. Remarks: As a genus difficult to recognize without microscopical exarnination. All species are rare to very rare. This genus is taken here in a narrow sense, excluding Myxomphalia and Gamundia.
Vork.: Saprophytisch, einzeln bis büschetig auf Erdboden (Nadelwald oder nackter Boden), auf BrandsteIJen oder zwischen Moosen einschl. Sphagnum. Nie auf Holz oder Holzabrauen.
Hut: 00,4 - 2 (3) cm ; konvex oder glockig bis flach ausgebreitet, niedergedrückt bis schwach genabelt oder stumpf gebuckelt bis papilIiert; trocken; HDS nicht gelatinös-dehnbar; kahl; oft gerieft; mit trüben Farben: beige-i abell, grau, ocker - bis rußbraun; hygrophan. Lam.: von fast frei oder ausgebuchtet bis breit angewachsen oder leicht herablaufend; oft etwas dicklich und querrunzelig; weißlich, grau, ockerlich fleischfarben oder graubraun. Stiel: zyl., schlank, bisw. dem Hut gleichfarbig; röhrig-hohl; kahl und glänzend bis auf die oft leicht flockige Spitze. Fleisch: ohne oder mit nur schwachem Geruch. Spp.: weiß.
Sehr kleine, helmlingsartige Pilze.
Mikr. Merkm.: Bas. stets überwiegend 2sporig (bisw. gemischt mit 1,3,4sp.). Sp. 5 - 12 IJm lang; (sub)globos; mit glatter, amyloider Außen schicht (Perispor) und warziger bis tacheliger oder kurzgratiger, inamyloider Mittelschicht (Mesospor); cyanophiJ. ChZ. +; PIZ. und KauloZ. +/-. SchnaUen +/-. Pigment in der Wand oder inkrustiert aufgelagert.
VM: (Clitocybe); Entoloma (UG Nolanea) ; Gamundia (28.); Hydropus (33 .); Hygroaster; Lyophyllum (Sekt. Tephrophana ) (44.); Mycena; Myxomphalia (52.); Omphalina (5 5.).
Bem.: 4 Arten, alle selten bis sehr selten. In manchen modemen Bestimmungswerken werden in Fayodia auch die Vertreter der "K1einstgattungen" Gamundia und Myxomphalia einbezogen, was ich angesichts der völlig anderen Sporen morphologie für nicht vertretbar halte; ich übernehme hier das Gattungskonzept von AoAgNeer 3. Fayodia-Arten sind ohne mikroUntersuchung der Sp. nur schwer gattungsmäßig zuzuordnen; bei der Artbestimmung sind Ökologie und Sporengröße die ausschlaggebenden Leitmerkmale. Zyst. sehr dünnwandig, leicht kollabierend und nach Exsikkierung oft nur schwer wiederherstellbar.
Wichtige Bestimmungsmerkmale: Hygrophane Veränderungen ; Hutriefung; Stiel bereift? Basisfarbe, farbige Rhizoide? Hier nicht dargestellte, weitere Art: • Fayodia campanella Horak ..... YM bei 24.3.
119
24.1.
Pilzkompendium I
Literatur:
c.
BAS, & a1. ( 1995): Flora Agaricina Neerlandica 3: 153 - 155; - Rotterdam. BIGELOW, H.E. ( 1979): Notes on Fayodia ss. lato. - Myctax 9 (1): 38 - 47. Bon, M . ( 1997): Clitocybes, Omphales et ressemblants. - Flore mycologique d'Europe 4. - Documents Mycologiques memoirs hors serie no. 4.; hier S. 164 - 165. CEJP,K. ( 1936): Atlas des Champignons de l'Europe. Tome IV: Omphalia (Fr.) Quel. - Praha. H ORAK, E. (1962): Fragmenta mycologica I. - Beiträge zur Kenntnis der Gattungen Fayodia .. . ZfP 28: 14 - 20. LANGE, M. & S. SIVERTSEN ( 1966): Some species of Lyophyllum, Rhodocybe and Fayodia with rough spores. Nomenclature and taxonomie position. - BotTidskr 62: 197 - 212.
Fußnote: I)
Die Gattung führte bisher im Deutschen keinen einheitlichen Namen, wahrscheinlich, weil ihre Vertreter allesamt seiten si nd; lediglich F. bisphaerigera hatte einen deutschen Artnamen: Ranziger Rußnabeling. Beide Teile dieses Namens sind irreführend. !eh schlage deshalb als einheitlichen deutschen Namen Rußhelmling vor und habe versucht, den hier behandelten Vertretern dieser makrowenig spektakul ären Gattung einen ei nigermaßen kennzeichnenden deutschen Namen zuzuweisen.
24.1.- Fayodia bisphaerigera (J. Lge.) Sing.
Abgeflachter RußhelmJing
bi (lat.) =zwei ; sphaerea (lat.) =Kugel; gero (lat.) = ich trage -. Basidien mit zwei Kugelsporen
=Omphalia bisphaerigera J. Lge. = Omphalia striaepilea (Fr.) Gill . ss. Ricken non a1.
=?Fayodia alutacea Bigelow l ) =? Fayodia gracilipes (Britz.) ss. Brsky. & Stangl2) =Fayodia striaepilea (Fr.) Kühn . ;;; ? Mycena bisphaerigera (1. Lge.) A. H. Smith3) var. anthracobia Favre -+ Fayodia anthracobia (Favre) Knudsen
Cap plano-convex, depressed to slightly umbilicate. Strongly striate when wet. Gills broadly adnate to subdecurrent, rather thick. Smell none or weakly spermatic. Basidia twospored . On needles of conjfers, often between mosses (incl. Sphagnum). Very rare in the plain, otherwise rare.
Vork.: [Oft büschelig] in der Nadelstreu von Kiefer oder Fichte, zwischen Moosen, z.B . Polytrichum, auch im Sphagnum. An fri schen bis moorigen Standorten auf mäßig sauren bis basischen Böden. Bis in die alpine Zone. vn - XI. Selten, im Flachland sogar sehr selten. RL 3.
Hut: [I]
1,8 - 2 [3] cm; [kegelig-glockig], flach konvex bis stark niedergedrückt, auch leicht genabelt; feucht stark gerieft und schmutzig ockerlich oder grau [olivbraun], trocken fast weiß [blaß isabeUbraun]; stark hygrophan. Lam.: schwach herablaufend; entfernt; steUenweise gegabelt und etwas dicklich; blaß grau [bisw. mit graublauem Ton]. LS. bewimpert (L. !). Stiel: 3 [2 - 10 !] x 0,25 [0,35] cm; voll; opak weißlich-grau, basal blaß grau~ ocke(4). Fleisch: blaßgrau. Geruch und Geschmack fehlend [oder schwach sperrnatisch, mehlartig].
\:;;;J
Mikr. Merkm.: Bas. (1)2sp. Sp. (sub)globos; groß: 8,5 - 10,5 (J I) x 8 - 10,5 (ll) I1m 5 ), rillt glatter, amyloider Außenhülle (Epispor) und stacheliger bis fast netzig-gratiger, inamyloider Zwischenschjcht. ChZ. bis 60 [90] 11m lang; schlank zyl.-(spindelig), keuiig, oder dickhalsig-Iageniforrn [bisw. rillt fadigem Anhängsel]. PiZ. + (spärlich). Schnallen +. Pigment in HDSHyphen schwach inkrustiert, nach KÜHN. & ROMAGN. Hyphen glatt.
120
Fayodia
24.1. - 24.2.
Varietäten und Formen: • var.longicystis Favre: mit 100 - 170 11m langen, schlanken Zystiden (LS. ohne Lupe als bewimpert erkennbar!). Geschmack etwas mehlartig, Frk. bisw. alt in allen Teilen gilbend. (Lit. : HM 99; SZP 1987 (2): 29).
Lit.: AChE 4: 76 + 78; BFF 8: 93f; BHZMyko19: 45 - 48; DBotArk 6 (5): 9; F10AgNeer 3: I 54f; FME 4: 164; HM 97f; Lge 59 H; PdS 3 Nr. 208 (untypisch); R & H 366; Rick Nr.1154 + Tf. 105/3; SZP 1987 (2): 29; TBMS 41: 423; ZfP 28: 18. Herb.Nr.: 1247. Bayerischer Wald: Zwieseler Waldhaus. Unter Farnen bei Fichte. 7.10. 1985. Fußnoten: I ) Aus Nordamerika beschrieben. Scheint sich nur durch ranzig-spermatischen Geruch zu unterscheiden; sehr wahrscheinlich identisch. (Lit.: Myctax IX(I): 39 - 41). 2) Ln der gängigen Literatur wird F. gracilipes überwiegend als prioritärer Name oder zumindest als Synonym angegeben, obwohl dieses Taxon nur Sporen von 6 - 8 /-Im 0 haben soll, was allein auf F. anthracobia zuträfe. (Lit.: ZfP 40: 73). 3) Die Synonymie scheint mir aufgrund der Sporenzeichnung von SMITH mehr als fTaglich. Wahrscheinlich Gamundia. (Lit.: SMITH: North American Species of Mycena. S. 449f; BSLinn 9: 68). 4) Die Konsistenz des Stiels wird in der Lit. sehr unterschiedlich bewertet: von auffallend starr und knorpelig bis brüchig. 5) Nach J. leE., der allerdings bekanntlkh zu knapp maß, nur 8 - 9 /-Im.
24.2 - Fayodia anthracobia (Favre) Knudsen
Brandplatz-Rußhelmling
anthracobius (Iat.) = auf BrandsteIlen = Fayodia bisphaerigera var. anthracobia Favre
Very rare little fungus from fire-places. Gills light grey to ochraceous. Smell and taste lacking. Clarnpconnections absent. Pileipellis with incrusting pigment. Spores up to 8 11m.
Vork.: Einzeln auf BrandsteUen im Nadelwald, bes. auf torfigem Boden. vm - X. Sehr selten. Hut: 0,5 - I cm; halbkugelig, glockig oder mit kleiner Papille; weit und ± deutlich gerieft; seidig glänzend; hygrophan: von umbrabraun zentrifugal zu silbrig-grau aufhellend [tief dklgraubraun bis schwarzbraun zu dkl.- bis mittelbraun aufhellend]. [Trocken apikal fein granulös]. Lam.: [dicklkh, bisw. gegabelt] aufsteigend breit angewachsen, normal entfernt [entfernt]; hellgrau bis ockerlieh (alt). Stiel: 3 [1 - 3,5] x 0, I [0,15] cm; apikal weiß und bereift, abwärts ocker, älter braun [bis rußbraun], glänzend und kahl; steif; voll, mit dunkler Rinde und hellerer Seele. Fleisch: Geruch süßlich-porlingsartig [undeutlich], Geschmack fehlend.
Mikr. Merkrn.: Bas. (l )2sp. Sp. (5,5) 6 - 8 [8,5] 11m; kugelig; mit glatter, amyloider Außenhülle und stachelig-kurzgratiger, inamyloider Zwischenschicht. ChZ. bis 85 11m lang; keulig, wurmförmig bis utriform. Schnallen fehlend. Pigmentierung der lIDS-Hyphen inkrustierend. Lit.: FloAgNeer 3: 154; FME 4: 164; HM 99; Mos/Jüll; NordJB 11: 477479; SZP 1987: 30 - 34. Bem.:
Fußnote 2 bei Nr. 24.1 .
Herb.Nr.: 11 95 . Koll.: Altmühltal bei Rottenbach auf Brandstelle. Kiefernwald auf Kalk. 8.9.1993.
121
24.3.
Pilzkompendium I
24.3. - Fayodia bisphaerigerella (M. Lge.) M . Lge. & Sivertsen Gelbfüßiger Rußhelmling bi (lat.) = zwei; sphaerea (lat.) = Kugel ; gero (lat.) = ich trage; -eI la (Verkleinerungsform zur Unterscheidung gegenüber F. bisphaerigera) Basien mit zwei Kugelsporen = Omphalia bisphaerigerella M. Lge.
Very smalI , hygrophanous, mycena-like species ocurring among mosses (incl. Sphagnum) under conifers (sometimes mixed with birch). Often, or perhaps always associated with Hebeloma pumilum. Stipe base - iftypical - with yellow to ochre colouration and likewise coloured rhizoids. Smell none. Spores di stinctly shorter than in the si milar (but larger) F. bisphaerigera. Extremely rare.
Vork.:
Im Nadel- oder Mischwald (Fichte, Birke) zwischen Moosen (Hyclocomium, Gymnocybe, Sphagnum), oft zwischen Vaccinum uliginosum. Nach Feststellung des Erstautors stets in Gesellschaft mit Hebeloma pumilum (Zwergflilbling) I ). vm - XI. Sehr selten. Offenbar bisher nur aus Dänemark und Deutschland bekannt (fehlt im VAti !).
Hut sehr klein:
0,4 - 0,5 [1 ,5] cm; steil konvex, evtl. leicht papilliert? [auch glockig]; weit hinauf gerieft; tiefumbrafarben, hygrophan zentrifugal zu ockerbraun aufhellend [seidig ausbleichend]. Hutrand deutlich (schmal) heller [fast weiß]. Lam.: aufsteigend und breit (ausgerandet-) angewachsen (mit Zahn). Etwas entfernt [und dicklich] . Blaß: erst schmutzig weißlich, später mit Ockerton (Alterserscheinung ?) [blaßgrau). Stiel: schlank: bis 2 [,3] x 0 ,5 - 0 ,8 cm; oft verbogen . Glänzend, Spitze deutlich bereift (L. !), sonst kahl. Weiß [dem Hut ± gleichfarbig, aufwärts heller). Basis oft blaß ocker und mit ockerfarbenen bis blaßgelben Myzelfäden. Fleisch: Geruch und Geschmack fehlend .
Mikr. Merkrn.: Bas. 2 (3 - 4)sp. Sp. (5) 5,5 - 7 flm ; (sub)globos; amyloid; feinstachelig unter einer glatten, inamyloiden Außenhülle (Perispor). ChZ. bis 60 flm lang; utriform oder zyl.-kopfig. Schnallen -. Pigment nicht inkrustierend, sondern in der Hyphenwand .
VM: Von F. bisphaerige ra (24.l.) makr. durch kleineren Wuchs, mikr. durch kürzere, nicht immer perfekt globose Sp., fehlende Pigmentinkrustierung und fehlende Schnallen unterschieden . Außerdem könnte die vierte, in Europa vorkommende Fayodia-Art - Fayodia campanella Horak - nach ChZ Größe (Hut unter 1 cm) und Standort (montaner Fichtenwald) verwechselt werden. Sie unterscheidet sich jedoch durch größere Sp. (8,5 - 9,5 flm) , spitzkegeligen Hut und leicht ranzigen Geruch (Lit. : FME 4: 165 ; ZfP 1962 (I): 16). Lit.: AChE IV: 78; Friesia 3: 204 + 209. Herb.Nr.: 2617. KolI.: Mittelschweden (Helsingland): Helsingenybo, am Seeufer, zwischen Sphagnum. 25.8.1983.
Fußnote: I ) Ob hier eine obligatorische Symbiose vorliegt, konnte bei der Seltenheit der Art bisher nicht geklärt werden. Leider habe ich bei meinem Fund auf die begleitende Pilzfl ora nicht geachtet.
122
Flammulaster
25.
25. - FLAMMULASTER Earle flamma (Iat.) = Flamme; aster (lat.) Stern?
Schnitzling oft sternförmigen Hutrandbehang
Main features: Small fungi, cap rarely more than 2 cm large; if more (up to 6 cm) then gymnopiluslike. Cap silky-flocculose, powdery or granulose-floccuJose (handlens!); stipe mostly likewise coloured and ornamented. Spore print ochraceous to brownish. On debris (wood, leaves, cupu les etc.), rarely on the ground. Remarks: The genus contains approximately 15 species/varieties of which in several cases the taxonomic rank is still controversial. My concept is founded on E. C. VELLlNGA'S paper in Pers 13(1). Important charactersfor identification: Hygrophanous changings ? Structure of pileus surface (e.g. ornamentation easi ly removable?); margin striate or fringed? VeiJ remnants on stipe? Spacing ofthe gi lls. Colour of f1esh in stipe base. Attention: the cystidia have very thin walls collapsing easily and irreversibly during exsiccation, therefore it is advisable to take down measurement and form as long as the material is fres h.
Vork.: Einzeln oder büschelig auf Holz (Striinke, abgefallene Ästchen, Sägespäne) oder sonstigen Pflanzenresten (z. B. Blättern, Cupulen), selten auf Erdboden, bes. zwischen Moosen und an feuchten Stellen. Hut: 00,15 - 6 cm, meist jedoch 2 cm nicht überschreitend; trocken; konvex bis glockig, alt auch verflacht, ehr selten auch leicht genabelt. Sehr jung durch Velum mit dem Stiel verbunden. HDS seidig-nockig, körnig-nockig bis feinstschuppig oder mehlig-glimmerig. Hut weißlich, strohgelb, orange, ocker, (fleisch-, rot-, rost- bis kastanien-) braun. Rand jung eingebogen, nur selten gerieft. Frk. nicht wiederauflebend. KOH auf HDS dkl.braun oder purpurn. Lam.: angeheftet oder angewachsen bis herablaufend. Jung weißlich, gelb oder ocker, älter goldgelb, gelbbraun, zimtbraun. Stiel: meist wie der Hut gefärbt und bekleidet; unberingt; röhrig; mit zäher Rinde. Spp.: hell ocker, blaßbis rostbraun.
Mikr. Merkm.: Sp. 4,5 - 12 (14) ,...m lang; ellipsoid, ovoid, mandel-, zitronen-, tränen-, pflaumen-, schiffchenförmig, spindelig oder zylindrisch-ruerenförmig; glatt; dünn- bis dickwandig und im Mikr. von fast hyalin bis deutlich ockerbraun; bei einer Art mit dextrinoider Innenwand. KP. fehlend , klein und oft undeutlich, nur sehr selten deutlich . Bas. bisw. auch 2sporig. ChZ. +. PIZ. - . KauloZ. +/-. ChrysoZ. -.:. SchnaUen +. HDS ein Epithelium aus bimenförrnigen bis kugeligen Sphaerozysten oder aus breiten, verlängerten, eher hyphigen Elementen mit oft zystiden-ähnlichen Endgliedem.
VM.: Agrocybe ( I.); Galerina; Gymnopilus (3 1.); Inocybe; Naucoria (53.); Phaeomarasmius (64 .); Pholiota (65 .); Simocybe (80.); Tubaria (86.).
Bem.: Recht intensiv bearbeitete Gattung, in der jedoch die Artauffass ungen, vor allem aber noch viele Statusfragen bei einzelnen Taxa kontrovers sind. Ich habe mich hauptsächlich an VELLINGA in Pers 13 (1) orientiert.
Der Keimporus ist meist nur mit einem guten Mikroskop zu beobachten; Achtung: von Ungeübten kann der ebenfalls meist schwach ausgeprägte Apikulus für den Keimporus gehalten werden! Die Zystiden sind dünnwandig und nach dem Exsikkieren mei st nur schwer wiederherstellbar, deshalb ist es ratsam, mikro(Auf- )Zeichnungen vor dem Exsikkieren anzufertigen.
Wichtige Bestimmungsmerkmale: Hygrophane Veränderungen ? HDS-Struktur (L.!); Oberflächenbekleidung leicht abwischbar? Schüppchenfarbe (alt kommt oft die blassere Grundfarbe durch!). Rand: feucht gerieft? behangen? Velurnreste an Hutrand und Stiel? La.mellenabstand. Fleischfarbe in Stielbasis. Wandstärke und Farbe der Sporen im Mikr.
123
25.
Pilzkompendium I
Die zu den einzelnen Taxa angegebenen Substrate müssen nach meinen Feststellungen nicht exklusiv sein. Flammulaster-Arten brauchen anscheinend in erster Linie konstant feuchtes Mikroklima, das Substrat ist wohl erst in zweiter Linie von Bedeutung. Die Gattung umfaßt in Europa etwa 15 ArtenNarietäten, die alle schon wegen ihrer geringen Größe und Seltenheit als Speisepilze nicht in Betracht kommen.Trotz ihrer Kleinheit kann eine Reihe von Flammulasler-Arten - insbes. aus der Sektion Granulosi - schon makroskopisch relativ sicher bestimmt werden, wohingegen der Komplex um F. carpohilus ohne Mikr. unzugänglich bleibt; ich habe deshalb meist auf die Angabe der VM verzichtet und gebe dafür im Nachfolgenden eine
Übersicht der nicht dargestellten (insges. sehr seltenen und wenig bekannten) Arten. Die Gattung wird von M. BON in zwei Sektionen aufgetei lt: a) Sektion Flammulaster mit dünnwandigen, blassen, fast hyalinen Sporen; Hüte kaum je über I cm breit. b) Sektion Granulosi mit etwas bis deutlich dickwandigen und/oder deutlich ockerbraunen Sporen; Hüte (0,5) 1,5 cm und größer. Aus der Sektion Flammulaster: • Flammulaster carpohilus var. autochthonoides: siehe Anhang 10, S. 717. • Flammulaster delicatuloides (Kühn.) Watl. : Hut 0,2 - 0,5 cm; rein weiß; bepudert. Lam. sehr entfernt; flei schocker. Stiel wollig übersponnen, weiß bis honiggelb. Auf Blättern (Eiche?). Sp. 7 - 10 x 3,2 - 4,5 f.lm ; mandelförmig, bauchig-fusoid. ChZ. zyl. bis utriform. Nach M. BON eher mediterrane Art. (Lit.: BNOynn 10 - 11: 16; Comp Nr. 326). • Flammulaster microspilus (Romagn.) Watl.: Hut 0,5 - I cm; mit ziemlich lebhaftem rötlich-orangefarbenem Ton (ausblassend). Auf Kastanienlaub und -fruchtschalen. Sp. 7,5 - 8,5 x 4,5 - 6 f.lm ; ovoid, mandelförrnig, apikal nicht papilliert. ChZ. lageniform, mit schlankem, ± schnabelförmigem Hals. Wände der HDS-Elemente fast glatt. (Lit.: BNOynn 10 - 11: Serie 2: 5). • Flammulaster speireoides (Romagn.) Watl .: Winzig: Hut 0,2 - 0,5 cm, erst fast weiß, dann schwach ockerlich, zuletzt bis orangebraun; frisch gerieft. Terrestrisch oder auf kleinsten Pflanzenresten. Sp. auffallend klein: (3,5) 4,5 - 5,5 (6,5) x 3 - 3,5 (4) f.lm ; ellips., mandelförrnig, subfusoid, apikal bisw. mit allenfalls breiter Ei nschnürung. ChZ. zyl., zyl.-keulig bis sublageniform. (Lit.: Comp Nr. 327 und 378; LB 6: 127; ÖZP 4: 70 - 73; Pers 13(1): 13f; RegMS 9(2): 598f). Aus der Sektion Granulosi: • Flammulaster gracilis (Quel.) Watl. : Terrestrisch. Hut 0,6 - 0,9; fe ucht dkl .rotbraun. Sp. (6,5) 7 9 (10) x (4) 4,5 - 5 (5,5) f.lm ; ellipsoid, ovoid, nur wenige leicht phaseoliform. KP. fehlend. ChZ. zyl., keulig bis subutriform. (Lit.: BSMF 58: 133; Pers 13 (1): 22f; Ster 13: 23 - 25). • Flammulaster siparius (Fr.) Watl. non ss. 1. Lge. (= F.ferrugineus): Hut bis 1 cm; rot- bis kastanienbraun mit spitzwarzigen Flockenschüppchen. Sp. 8 - 10 x 5 - 5,5 f.lm ; ovoid-mandelförmig . ChZ. keulig, blasenförmig. (Lit.: BSMF 58: 136; Comp Nr. 382). • Flammulaster wieslandri (Fr.) Mos. non ss. Kühn. & Romagn.: Hut 0,6 - 1 cm; blaß ockerbräunlich. Sp. (8) 8,5 - 10,5 x 5 - 5,5 (6) f.lm ; ovoid mit breitem KP. Sporeninnenwand dextrinoid. Bas. kurzgedrungen-keulig. ChZ. bauchig mit meist dickem Hals. (Lit.: Pers 13 (1): 20f; RevMyc 2: 241f).
Literatur: BON, M. (1992): Cle monographique des especes Galero-Naucorioides. - DM 84: 19 - 23. EARLE, E. S. ( 1909): The genera ofthe North American gi ll fungi. - BuH. N. Y. Bot. Gd n. 5: 373 - 451. KR1EGLSTEINER, G . J. ( 1989): Über neue, seltene, kriti sc he Makromyceten in der Bundesrepublik Deutschland (M itteleuropa) X: Die Gattung Flammulaster Earle 1909. - AMO 5 : 83 - 108.
124
Flammulaster
25.1.
ORTON, P. D. (1960): Flocculina. Key to the species. - TBMS 43: 232 - 235. SINGER, R. ( 1956): Versuch einer Zusammenstellung der Arten der Ganung Phaeomarasmius. - SZP 1956: 53 - 65. VELLlNGA, E. C. ( 1986): The genus Flammulaster (Agarieales) in the Netherlands and adjacent regions. - Pers 13 (1): I - 26. WATLING, R. (1967): The genus Flammulaster. - NRBGE 28: 65 - 72.
25.1.- Flammulaster granulosus (J. Lge.) Watl. granulosus (Iat.) = körnig
---t
Körniger Schnitzling
Oberflächen bekleidung
= Flocculina granulosa (1. Lge.) P. D. Orton = Naucoria granulosa J. Lge. Phaeomarasmius granulosus (J. Lge.) Sing.
=
Cap granulose (particularly in the middle). Stem more flocculose-Ianuginose and downwards visibly darker. Spores predominantly arnygdaliform. On the ground, apparently preferring loarny soils. Rare.
Vork.: Auf dem Erdboden in Laub-, Misch- und Auwäldern, Parks, Gärten. Besonders an Wegrändem und unter Ahorn, aber auch bei Buche, Eiche, Esche, I(jefer. Bevorzugt anscheinend feuchte, lehmige Böden.V - xn (I). Selten. RL 3.
Hut: 0,3 - 1,5 [1,8] crn; halbkugelig, dann flacher konvex oder stumpf gebuckelt; jung sepiafarben, später dkJ .rost- bis ockerbraun, ohne deutljche Rottöne. HDS abwischbar braunkörnig granuliert, bes. zentral, dort bisw. fast pyrarrudal warzig, zum Rand auch nur wollig-flockig; dieser lange behangen [und bisw. undeutlich gerieft]. Lam.: angeheftet bis fast frei oder mit schwachem Zähnchen angewachsen [auch breit angewachsen] ; recht eng bis etwas entfernt; dicklich ; alt oft bauchig; ockerlieh, dann miJchkaffeebraun, zuletzt dem Hut fast gleichfarbig; LS . grob weiß gezähnelt. Stiel: 2 - 3,5 [6] x 0, I - 0,3 cm; oben hell ocker, abwärts bis schwarzbraun; flockig bis wollig-faserig. Fleisch: Geruch fehlend I ), Geschmack etwas muffig. Mikr. Merkm.: Bas. 4sporig (mit eirugen 2sporigen); Sp. 7,5 - 10,5 (11) x 4,5 - 6Il m2 ); mäßig dickwandig; ockerbräunlich; überwiegend mandelförmig, daneben auch ovoid oder subfusoid, bisw. auch apikal etwas verengt. KP. - . ChZ. bi s 751lm lang; lageniform mit lang ausgezogenem [bisw. gegabeltem] Hal s. Sphaerozysten kugeljg, ellipsoid bis birnenförmig; braun inkrustiert.
VM:
F. muricatus (25 .6 .).
Bem.: Mikrozeichnung von Koll . B.
000
.-------------, ChZ
00 OQ
Lit.: APN 7(1): 7 - 10; BSMF58: 135; CompNr. 335; LB 5: 185; Lge 124C; Mos/Jül3; MyMiB11981: 18; PdS 4 Nr. 407; Pers 13 (1): 5 - 6; Phi 158; RegMS 9(2): 598; ZMyk 51 (1): 16.
Herb.Nr.: 2002. Koll. A: Bayern : Berchtesgaden (Ortsteil Schwöb). Auf feuchtem Lehmboden unter Kräutern. 30.9. 1984. Koll. B: Schwäbische Alb bei Bad Urach (St. Johanni Bleichstetten). Buchenwald-Wegrand, auf feuchtem Lehmboden. 13.6. 1988. Koll. C: Potzwenden bei Göningen. Auf nackter, lehmiger, feuchter Erde am Straßenrand; teilweise unter Brenn- und Taubnesseln bei Brombeeren, Pappel und Ahorn. 18. 10. 1989. Fußnoten: I) 2)
In der Literatur wird stellenweise ein Anklang von Pelargonium-Geruch erwähnt, was ROMAGN. strikt vernei nt. K. MÜLLER berichtet in APN von einem Fund im Januar mit Sp. von bis 12,8 ( 14,4) J.lm Länge (Kälteeintluß?).
125
25.2.
Pilzkompendium I
25.2. - Flammulaster limulatus (Fr.) Wotl. vor. limulatus Orangebrauner Schnitzling Limulatus (Iat.) = fein gefeilt (von ,Jimula" = kleine Feile) ---. Oberflächenstruktur = Flammula limulata (Fr.) Karst. non ss. Bres. = Flocculina limulatoides P. D. Orton =Naucoria limulata (Fr.) Kühn . & Romagn. = Phaeomarasmius limulatus (Fr.) Sing. Flammula limulata ss. Bres. = Galerina pruinatipes A. H. Smith Flammulaster limulatus ss. Cetto 1983 --t Flammulaster muricatus Relatively stout fungus within this genus. Cap always vividly coloured, slightly scaly to velvetytomentose, with KOH instantly vinaceous. On wood or sawdust of deciduous trees or conifers. Taste mild. Rare.
Vork.: Einzeln oder büschelig auf morschem Laub- und Nadelholz (Kiefer, Tanne), auch auf Sägespänen. VII-X. Selten. Hut: 1,3 - 2,5 [4,5 (6)] cm; konvex bis flach mit schwachem Buckel [oft auch etwas eingedellt]; auf schwefelgelbem Grund samtig-fIlzig oder mit sehr feinen, leicht abstehenden, orange-fuchsigen bis orangebraunen, [goldockerfarbenen] Haarschüppchen sehr dicht bedeckt. Rand stark eingebogen und mehr gelb. Velum gelb, sehr flüchtig. Lam.: abgerundet angeheftet bis recht breit angewachsen (+/- Zähnchen); normal entfernt bis recht engstehend; dünn; erst recht kräftig gelb, dann gelb-ocker und oft rostig gefleckt [alt zimtbräunJich]. Stiel: 2,5 - 3 x 0,3 - 0,4 [2 - 6 x 0,2 - 0,5 (1)] crn; zyl. oder basal ausspitzend, oft breitgedrückt; wollig-filzig; goldgelb bis bräunlich, basal umbra mit gelbem Myzel. Fleisch: gelb, in Stielrinde braun. Geruch fehlend oder schwach süßlich. Geschmack mild. Spp.: ockerbraun. ehern. Reakt.: KOH auf HDS sofort purpurn, später bräunlich purpurschwarz. Mikr. Merkm.: Sp. 7,5 -
10 x 3,5 - 4,5 (4,7) f.1m ; etwas dickwandig ; ockerbraun; überwiegend deutlich zyl.-nieren- oder bohnenförmig, seltener schmal ellipsoid, oft einseitig abgeflacht, auch mittig leicht verengt, apikal bisw. undeutlich eckig. KP. sehr klein und undeutlich. ChZ. bis 28 f.1m lang; dichtstehend (LS. steril); keulig, blasig, verkehrt birnenförmig, oft gegliedert; mit [bisw.] gelbem Inhalt. Schnallen +. HDS hyphig (Ketten wurstförmiger, ellipsoider bis spindeliger Elemente), fein punktiert rauh.
Varietäten und Formen: • var. Iituus VelLinga (= Flocculina limulata SS. P. D. Orton): Sp. (6) 6,5 8,5 (10) x 3,5 - 4,5 (5) f.1 m; ellipsoid mÜ gerundetem Apex, amygdaliform oder selten auch leicht bohnenförmig; ohne oder mit nur undeutlichem KP. (Lit.: NRBGE 41: 579f; Pers 13 (1): 14 - 18). • var. novasilvensis (P. D. Orton) Vellinga: Stielbasis oft dklbraun. Sp. 7,5 - 8,5 (10) x 4 - 5 f.1m; überwiegend amygdalifonn mit spitzem Apex . Sehr selten, nur aus Südengland bekannt. (Lit.: NRBGE 41: 582f; Pers 13 (1): l8). • var. intermedius ---. Nr. 25.3.
VM: Flammulaster muricatus (25.6.); Gymnopilus-Arten (31.); Pholiota tuberculosa (65.11.).
Bem.: Mikrozeichng. von KoU. A. 126
Flammulaster
25.3.
Lit.: AMO 5: 101 ; BSMF 58: 140 + 81 (4): 556 - 560; Comp Nr. 340 ; NRBGE 41: 580f; R & H 463; SZP 1999(2): 60 - 63. Herb.Nr.: 15 19. Koll. A: Bayern, Berchtesgaden. Unterhalb des Rabensteins auf liegendem morschem (Tannen-?) Stamm. 25.8.1985. Koll. B: Eifel bei B erlingen. Ln feuchter Bachschlucht an moosigem H olz. 1.10.1987.
25.3. - Flammulaster limulatus (Fr.) Wotl. vor. intermedius E. Ludwig vor. nov. Seitenstieliger Schnitzling i) intennedius (Iat.) = dazwischen
Vereinigung verschiedener Merkmale der bisher bekannten Varietäten
Differi ng from the type vaJiety (25.2.) by (constantl y?) eccentrical stipe, fonn of chei locystidia and spores without germ pore. Found in a mixed forest on calcareous soil.
Vork.: An morschem Laubholz in einem Mischwald (Eiche, Buche, Birke, Pappe l, Kiefer) auf kaIkstaubbeeinflu ßtem Boden. Hut: 2 - 4,5 cm; flachkonvex und ungebuckelt; matt; HDS nur wenig auffäUig mit etwas dunkleren (rötlich-braunen) Haarschüppchen spärlich besetzt (L. !); Untergrund leuchtend gold- bis orangegelb; Rand unbehangen. Lam.: breit angewachen, alt ablösend und einreißend; eng; dünn ; erst gelblich-ocker, dann rostocker; LS. bewimpert, gelber und stellenweise rostfleckig. Stiel: bei allen Exemplaren der Kollektion deutlich exzentrisch I ) ; 4 - 6 x 0,3 - 0,5 cm, apikal erweitert in den Hut übergehend, fein bepudert und gelb, abwärts zunehmend brau n und basal tief umbraschwärzlich.Unberingt und nur spärlich bräunend befasert. Fleisch: geruchlos. Geschmack süßlich-bitterlich. KOH auf HDS braun.
Mikr. Merkm.:
Bas. 4sporig. Sp. (7) 7 ,5 - 9 (9,5) x 4 - 5 ,..m; zylindrisch, meist phaseoliform, häufig auch zylindri sch oder zylindri scheLLipsoid, seltener ovoid; glatt und dickwandig, aber ohne Keimporus; im Mikr. ockerbraun. ChZ. überwiegend zylindrisch nach oben erweitert und apikal kopfig; nur selten im oberen Drittel septiert; daneben auch bisw. utriforme oder kurz keulige. Schnallen vorhanden. HDS ohne Sphaerozysten, ondem mit lang schlauchförmigen bi s kurzzylindri schen, gegliederten Elementen mit inkrustiertem Pigment.
Bem.: Der Fund vereinigt (bes. mikroskopisch) Merkmale aller drei bisher
~
bekannten Varietäten von F. limulatus, ohne daß er sich einer dieser Sip- :::c::::;g;!~~!{7!i(~~J~fMU.~'.~ pen einpassen ließe; dies wirft für mich die Frage auf, ob man die Art nicht '----_ _ _ _ _ _ _ _---' vielleicht besser sensu lato auffassen sollte . Bis hierzu Klarheit geschaffen werden kann, muß ich den bisherigen Varietäten leider eine vierte hinzufügen. Die folgende Übersicht mag die Deckungs- bzw. Abweichungspunkte verdeutlichen. var. limulatus
var. lituus
var. novasilvensis
mit var. intermedius gemeinsam
überwiegend zylindrischgekrümmte Sporenform
Keimporus fehlend , dkl.braune Stielbasis, zyl.-kopfige ChZ.
schwärzliche Stielbasis
von var. intermedius abweichend
Sporen größer und mit Keimporus, ChZ. anders
Sporen meist amygdaliform mit spitzem Apex; Stiel stellenweise schuppig
Sporen amygdaliform, kaum je leicht phaseoliform
127
25.4.
Pilzkompendium I
Herb.Nr.: 2842. KolI.: Deutschland. Land Brandenburg, nordöstlich von Berlin, Nähe Straus-See. Leg. H. WiLler. 7.10. 1995.
Fußnote: I)
Ob der exzentrische Stiel konstant und damit kennzeichnend ist, wird sich noch erweisen müssen. Da er jedoch das einzige Merkmal ist, das d.iesen Fund von aUen übrigen Varietäten makroskopisch abhebt, habe ich einen dementsprechenden deutschen Namen vorgeschlagen, auch auf die Gefahr hin, daß dieser sich als nicht charakteristi sch erweisen könnte.
Diagnosis latina: Haec varietas a typo (var. limulatus) differt stipite excentrico, sporis minoribus, si ne poro germinativo atque cheilocystidii s cylindraceo-c1av iformibus. Locus typi : Germania, Brandenburg, prope Straus-See. Ad li gnum. 7. 10. 1995. Holotypus in herbario meo sub no. 2842 depositus.
25.4. - Flammulaster spec. This is an undeterminable member of the section Granulosi in the genus Flammulaster, wh ich may fInd its systematic position perhaps near F. granulosus but differs by habitat and a markedly visible germ pore. Found on putrefied coniferous wood in the alps.
Hut: 0,3 - 0,5 cm; konvex; rotbraun körnig-schuppig, im Zentrum Schüppchen etwas zuspitzend. Rand kaum heller, fetzig behangen. Lam.: breit angewachsen, blaß. Stiel: 2 x 0,1 cm; oben gelb-, abwärts bräunlich beftockt über jeweils ± gleichfarbigem Untergrund .
Mikr. Merkm.: Bas. in hohem Maße a uch 2sporig; von normaler, zyl.-keuliger Gestalt, d. h. nicht gedrungen kurz; Sp. 8,5 - 10,5 (11) x 4 - 5 I-lm ; über wiegend schlank : subzylindri sch, zyl.-ellipsoid, seltener auch amygdaliform bi s subellipsoid ; bräunlich, glatt; mäßig dickwandig und mit deutlichem Keimporus; Innen wand nicht dextrinoid. ChZ. basal schlank bauchig, nach oben allmählich in einen dicken, zylindrischen, bisw. leicht kopfig endenden, bisw. auch schlankeren (tlaschenförmigen) Hals übergehend ; einige in KOH voll ständig gelb werdend. PIZ. nicht gesehen. Schnallen vorhanden. Elemente der HDS in Ketten von globosen, breit ellipsoiden bis kurzzylindrischen , grobschollig inkrustierten Zellen.
Bem.: Das Material dieses Fundes ist zu spärlich, um darauf eine Neubeschreibung zu gründen. Der Pilz gehört in die Sektion Granulosi und hier in die Nähe von F. granulosus, von dem er sich durch Habitat und (für eine Flammulaster-Art) deutlichen KP. unterscheidet. Die Gruppe um F. limulatus hat durchweg kürzere Sporen und andere Zystidenform. Mikroskopisch am nächsten kommen Flammulaster spec. in Pers 13 (1): 2 1f, der aber viel blassere Hutfarben und nur eine schwach angedrückt-faserige HDS besitzen soll sowie F. siparius mit anderen ChZ. Her b.Nr.: 1498. KolI.: Bayern : Berchtesgaden, Aufstieg zum Watzmann in 1470 m Hö he an morschem Fichtenholz. 2 Exemplare. 17.8. 1985.
128
Flammulaster
25.5. - 25. 6.
25.5. - Flammulaster ferrugineus (R. Mre.) Watl.
Rostroter Schnitzling
ferrugineus (lat.) =rostbrau, rostrot ---t Frk.-Farbe = FLoeeulinajerruginea (R. Mre.) P. D . Orton = Naueoria jerruginea R . Mre. = Naueoria siparia (Fr.) Gill . ss. 1. Lge. non Fr.
Entirely rusty redbrown fungu s. Cap at least at margin markedly striate when wet; ± scaly or velvety in the middle (handlens!). Gills broadly adnate to slightly decurrent. On the ground or less often on debris of deciduous trees (leaves, twigs, cupules). Widespread but rare.
Vork.: Auf dem Erdboden oder an Resten von Laubbäumen wie Blättern, Ästchen oder Cupulen; in feuchten Laubwäldern, bes. auf lehmigen Böden. VI - XI. Verbreitet, aber selten. Ganzer Pilz rostrot-bräunlich. Hut: 0,5 - 2 cm; flachkonvex , kaum gebuckelt; feucht bis zu 3/4 gerieft; zentral mit (bisw. schwachen) gleichfarbigen Körnchen oder Flöckchen oder auch nur feinsarntigrauh (L.!), nach dem Rand zu mehr wollig-faserig oder ± kahl. Leicht hygrophan. Lam.: waagerecht angewachsen bis leicht herablaufend; etwas entferntstehend; fast von der Farbe des feuchten Hutes, aber mit mehr ockerlichem Beiton. Stiel: 0,8 - 1,8 x 0, I - 0,2 [ - 3 x 0,25] cm; verstreut fein befasert; hohl. Apikal heller (bernsteinfarben). Fleisch: Geruch banal pilzig, Geschmack mild, mit leicht adstringierendem Nachgeschmack.
Mikr. Merkm.: Bas. meist 4sporig; Sp. 6,5 - 8 (8,5) x (4) 4,5 - 5,5 flm ; subfusoid, ovoid bis subarnygdaliform, mit deutlichem Apikulus; ockerbräunlich; Wand leicht verstärkt; KP. -. LS. steril: ChZ. bis 85 flm, zyl. mit apikaler, oft deutlich kopfiger Verdickung und basalem Bauchteil; selten auch keulig oder utriform. KauloZ. vorhanden. HDS-Elemente als Ketten kurzgliedrig-ellipsoider oder längerer, wurstförmiger Zellen bi s hin zu schlanken, stellenweise sogar verzweigten Hyphen ; dickwandig mit brauner grober lnkrustation und häufigen Schnallen.
VM: Tubaria (86.); Phaeomarasmius (64.). Bem.: Mikrozeichng. von Koll. C.
Lit.: AMO 5: 98 - 100; BNOyonn 10 -11 : 12 -
14; Lge 124 E; Pers 13 (1): 6f.; Comp Nr. 322.
Herb.Nr.: 73 1. KoU. A: Schwarzwald: Gengenbach. An schattigem Wegrand auf Erdboden unter Kräutern zwischen Moosen. 30.8.1981. KoU. B: Südostschweden (Skane): Opmannaberget bei Vanga. Am Rande eines Waldbaches zwischen feuchten Moosen und an Buchenzweig lein. 18.7.1990. KoU. C: Sachsen: Sächsische Schweiz; Polenztal. Auf Buchenblättern und -cupulen in feuchter Bachschlucht. 28.9 .1 995.
25.6. - Flammulaster muricatus (Fr. : Fr.) Watl.
Grobwarziger Schnitzling
muricatus von "murex" (Iat.) = Purpurschnecke ---t warzige HDS (die Purpurschnecke hat ein stacheliges Gehäuse)
=FLoeeuUna dentieuLata P. D. Orton = FLoeeuUna erinaeeella ss. P. D. Orton 1960 = FLammuLaster erinaceellus (peck) ss. Watl. 1967 = FLoeeulina murieata (Fr. : Fr.) P. D . Orton = Naueoria murieata (Fr. : Fr.) Romagn. = Naueoria wiesLandri (Fr.) Mos. ss. Romagn.
129
25.6. - 25.7.
Pilzkümpendium I
=Phaeomarasmius erinaceellus (peck) Sing. = Phaeomarasmius muricalus (Fr. : Fr.) Sing.
Cap and stipe covered with conspicuous granulose to warty squamu les. Gills at flrst ye llowish. SmeU and taste unconspicuous. On old putrefied wood of deciduous trees; widespread but rare.
Vork.: An morschem Laubholz (Ästchen, Stümpfen oder Stämmen von
z. B. Birke, Buche, Eiche, Esche, Hainbuche, Schwarzpappel). VI - X. Selten, aber weit verbreitet. RL R.
Hut:
I - 2 [0,5 - 3,5] cm; ungebuckelt-konvex bis alt etwas abgeplattet; auf goldgelbem bis ockerbraunem Grund mit rötlich- bis dunkler braunen, schuppig-körnigen, zentral oft pyramidal-warzigen 1l, abwisch baren Velumresten dicht bedeckt 2l. Rand lange fetzig behangen . Lam.: steil abgerundet angewachsen; normal bi s leicht entfernt; erst neapel gelb bis ocker, dann mehr ockerbraun; LS. deutlich bewimpert. Stiel: 2 - 3 x 0 ,15 - 0 ,3 [1 ,8 - 5] cm; hohl; apikal fast von Lamellenfarbe, abwärts dunkler und basal oft dkl .braun bis fast schwarz (abgegriffen). Ebenfalls kräftig ornamentiert: warzig bis wollig-schuppig, bisw. mit ringartiger Struktur und darunter mehrfach gegürtelt. Fleisch: in der Stielbasis sehr dunkel braun. Geruch unauffällig (schwach obstig?), Geschmack pilzig banal.
Mikr. Merkm.: Sp. (6) 6,5 - 8 x [3,5] (4) 4,5 - 5 11m ; ockerbraun; ovoid, einseitig abgeflacht bi s leicht bohnenförmig 3l. KP. schwach ausgeprägt bis fehlend. ChZ. bis 70 (90) 11m lang; in Büscheln ; keulig-kopfig oder zyl. mit apikaler, kopfartiger Erweiterung; KauloZ. + (schlanker). HDS mit kugeligen bis ellipsoiden, inkrustierten Elementen. VM:
F. granulosus (25.1 .), F. timulatus (25.2. - 3.).
Bem.: Mikrozeichng. von Koll. A. Lit.:
AMO 2: 16 und 5: 101 - 103; BSMF 58: 133; Cet 4 : l436 + 5 : 1755 ; LB 5: 185 - 187; LB 6: I 26f; Mos/JüI3 ; Pers 13(1): 18 - 20; SÜP 1991 (2): 33
,GO 0
" 00
00
00
- 35; TBMS 43: 175; ZfP 43: 127 - 128 + 49: 92f.
Herb.Nr.: 2 143. Koll. A: Hessen: Urwald Sababurg, Buche. Leg./det. U. Bock. 24.8. 1989. Koll. B: Brandenburg, südlicher Stadtrand von Berlin bei Mahlow (Roter Dudel). An morschem Birkenholz (Mischwald auf Lehm). 28.7. 1991 . Koll. C: Bayern, Berchtesgadener Land : am Übersee auf morschem Eschenstamm. 8.8.1985 . Fußnoten : I) Diese Warzen sind oft aus mehreren zusammengesetzt wie bei manchen Lycoperdon-Arten. 2) Wie Kali . C zeigt, kann der Hut je nach Dichte der Bekleidung sehr variabel aussehen. Diese Kali . entspricht der von VELLINGA als Referenzbild benannten Abb. bei Cet 4: J436 sowie der in SüP 1991. Das Material hatte die gleichen Mikr.Merkm. wie die Kali. A und B., die der Abb. bei Cet 5: 1755 entsprechen, die von M. BON als Referenz zitiert wird. 3) Der Anteil an bohnenförnligen Sp. kann nach meinen Feststellungen von Kali. zu Kali. recht unterschiedlich sein.
25.7.- Flammulaster fusisporus (P. D. Orton) Watl.
Weißer Schnitzling
fusisporus (Iat. ) = spindelsporig
=Flocculinajusispora P. D. Orton Very smalI , whitish species growi ng on decaying leaves in damp places. Cap and stipe furfuraceousgranular scaly. Spores e longate-fusiform. Basidia 2spored. Rare.
130
Flammulaster
25.7. - 25.8.
Vork.: AuffauJenden Blättern (z. B. von Eiche, Erle, Hasel) in Sümpfen oder feuchten Stellen. Winzige Art: Hut 0, 15 - 0,6 cm; konvex , flach (-vertieft) oder leicht gebuckelt; anfangs weiß, dann sehr blaß ockerlich, bes. zentral (auch mit rosa Ton); HDS vollständig schorfig-körnig bis flockig schuppig. Rand feucht bis zur Hälfte durchscheinend gerieft, runzelig uneben bis leicht gekerbt; jung behangen. Lam.: schmal bis breit angewachsen; entfernt; erst creme-weißlich, dann (rosa-)ockerUch. Stiel: fädig, 0,3 - 2,4 x 0,03 - 0, I cm, wie der Hut gefärbt und bekleidet, alt basal auch oe kerl ich werdend.
Mikr. Merkm.:
Bas. 2sporig. Sp. (8) 9 - 12 ( 14) x (2,5) 3 - 4 J.Im, länglich-spindelig mit schiefem Apikulus; im Mikr. fast farb los. ChZ. bis 50 J.Im lang; keulig, zyl.-verbogen und bisw. apikal etwas kopfig, öfter aber basal verctickt; einige auch lageniform. KauloZ. bi s 100 (200) J.Im lang. Sphaerozysten feinst punktiert.
VM: F. delicatuloides (--. Übersicht in der Gattungsdiagnose); Weiße MycenaArten (Subgenus Hemimycena).
Bem.: Abb. und Beschreibung nach
Foto A. H AUSKNEC HT und Mos/Jül, ergänzt um die Angaben der Originaldiagnose in TBMS inki. Mikr.Zeichnung.
Lit.: TBMS 43 (2): 235f; Mos/Jül 3. Herbar Hausknecht Nr. S 1956.
25.8. - Flammulaster carpophilus (Fr.) Eorle vor. carpophilus Bucheckern-Schnitzling carpophilus (Iat.) = fruchtliebend; von karpos (gr.) zugtes Substrat
= Frucht und phi los (gr. ) = lieb, Freund --. bevor-
=Flammulaster ca rpophiloides (Kühn.) Watl. = Flocculina carpophiloides (Kühn.) P. D. Orton = Flocculina carpophila (Fr.) P. D. Orton = Phaeomarasmius carpophilus (Fr.) Sing. = Naucoria carpophiloides Kühn. = Naucoria carpophila (Fr.) Quel. = Tubaria carpophila (Fr.) Kühn.
Characterized by narrowly lageniform cheilocystidia and ellipsoid to amygdaliform spores without apical papilla. Rather common form on debris of all kinds like leaves (ind . of grasses), twigs, putrefied wood (ind. stumps and bark) of many deciduous trees, especially on fallen cupules of Fagus. Widespread and rather common.
Vork.: Auf Resten (Blätter, Ästchen, Rinde, Stümpfe) verschiedener Laubbäume (bekannt von: Buche, Eiche (einschI. verschiedener mediterraner Arten), Hasel, Linde, Kriechweide auf Küstendünen, Weide). Calciphil (z. B. gern an geschotterten Wegrändern). IV - XII. Weit verbreitet und ziemlich häufig.
Hut: 1 - 2 cm; konvex, später verflachend und bisw. undeutlich gebuckelt; blaßocker bis lederfarben , ockergrau-bräunlich, flei schgrau, hygrophan aufhellend; HDS körnig granuliert; Rand fetzig behangen, alt gekerbt und oft eimeißend. Lam.: abgerundet angewachsen ; fast entfernt; jung wie alt von Hutfarbe; LS. bewimpert. Stiel: 1,5 - 3 x 0,12 - 0,5 cm; oft stark abgeplattet und verbogen ; wie der Hut gefärbt 131
Pilzkompendium I
25.8. - 25.9. und bekleidet; Basis weißfilzig und etwas dunkler. [bisw. pelargoniumartig] und Geschmack.
Fleisch: ohne bes. Geruch
Mikr. Merkm.: Bas. 4sporig, teilw. auch 2sporig. Sp. (6,5) 7 - 10 x (4,5) 5 - 6 f.lm; amygdalifonn, ellipsoid bis ovoid; nur sehr selten mit apikaler Papille; dünnwandig; fast hyalin. ChZ. bis 60 [70] f.lm lang; schlank flaschenfOrmig
oder mit langem, oft sogar etwas geschlängeltem Schnabel auf bauchigem Unterteil I). KauloZ. am Stielapex vorhanden. HDS-Elemente kugelig, ellipsoid bis keulig, blaßbraun inkrustiert.
o
()
o
VM: mit allen anderen Varietäten (-+ 25.9 - 25. 11 .).
Lit.: AMO 5: 94f; BNOyonn 10 -11:
18 - 21; 23f und 70 - 72; Cet 5: 1757; Comp Nr. 328, 333 und 380; DM 86: 52; FuNoDe VD: 32 -35 + Tf. 16; HkSGA: 237f; LB 5: 185; LB 6: 126; Lge 124 F, FI ; Mal I: 432f; Mos/Jül 1; PdS 4 Nr. 405; RegMS 9(2): 597; R & H: 463; RevMyc 8: 31. Herb.Nr.: 1128. KolI.: Berlin-Frohnau ; nördl ich des Hubertusgrabens auf Laubresten am Wegrand. Leg. H. Kuhneo 15.4.1981.
Fußnote: glaubt ei ne gewisse Abhängigkeit zwischen der Zystidenform und der Jahreszeit feststellen zu können: kalte Jahreszeit = geschlängelt-geschnäbelte Zystiden, wärmere = normal flaschenförmige.
I) VELLINGA
25.9. - Flammulaster carpophilus vor. rhombosporus (Atk.) Vellingo rhombosporus (tat.) = mit rhomboiden Sporen
=Lepiota rhombospora Atk. =Naucoria rhombospora (Atk.) Romagn. = Phaeomarasmius rhombosporus (Atk.) Favre
Differing from the type variety (25.8.) by spores with distinct broad apical papilla. Smell often but not constantly like leaves of Pelargonium. Habitat like 25.8.
Vork.:
Substrate wie bei 25.8. (bisher bekannt von Resten folgender Bäume: Birne, Birke, Pappel, Weide) ; auch an Roßkastaniencupu len und Blättern von Gräsern, Ca rex. Gesellig bis büschelig. IV - X (I). Selten.
Hut: 0,5 - 1,2 (1,8) cm; konvex, bald verflachend; fleischocker mit oft kräftig gefärbter Mitte. HDS feinst flaumig bis sehr feinkörnig-flockig (abwischbar). Rand jung behangen , ungerieft, bisw. auch schwach gerieft und gerunzelt. Lam.: von fast frei bis deutlich angewachsen; etwas bis deutlich entfernt; dem Hut gleichfarbig oder etwas dunkler (blaß gelbl ich-ocker, ockerbräunlich). Stiel: 0,5 - 2,5 x 0,06 - 0,2 cm; oft verbogen; oben dem Hut gleichfarbig, abwärts älter ocker, rot- bis orangebräun lich; vollständig kleiig beflockt, bisw. fast ringförrnig-sparrig. Fleisch: oft ohne bes. Geruch oder Geschmack, dann aber auch wiederum deutlich pelargoniumartig riechend.
Mikr. Merkm.: Bas. 4sporig. Sp. 7 - 9,5 (10, selten sogar 11,5) x 4 - 5,5 (6,5) f.lm1 ); mandelförmig, rhomboid bis subümoniform, also mit deutlicher apikaler Papille; fast hyalin ; dünnwandig. KP. -. ChZ. bis 70 f.l m lang; dicht gedrängt; mit keulig-fusoidem Basalteil und meist sehr langem (bis 55 f.lm) allmählich zuspitzendem, oft verbogenem, bisw. auch kurz gegabeltem Hals. KauloZ. basal 132
25.9. - 25.10.
Flammulaster schlanker und dort inkrustiert pigmentiert. HDS-Elemente arn Scheitel überwiegend keulig b is ellipsoid, selten globos oder zyl.; blaßbraun inkrustiert. Meist 18 - 25 (45) 11m im 0. Bisw. einzelne Elemente in Ketten und mit Schnallen verbunden
Varietäten und Formen:
Die von VELUNGA in Pers 13 (1): 8 erwähnte "Variante 2" unterscheidet sich durch zyl., leicht geschlängelte, nicht kopfige und basal nur leicht erweiterte ChZ. Sporen von der Form wie var. rhomhosporus und etwa meinen Maßen von dieser Varietät entsprechend, nämlich 7 - 9 (9,5) x 5 - 6 (6,5) 11m!).
VM: mit allen anderen Varietäten (25.8., 25.10. und 25. L1.). Lit.: AMO 5 : 95f; GuHoffi 2: 713; HM: 143f; Pers 13 (1): 10 - 12; Reg MS 9(2): 597; Ster 14: 91 f.
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Herb.Nr.: 2200. Koll. A : Westerwald bei Wissen. Auf Blättern und anderen pflanzlichen Resten . 16.9.1983. Koll. B: Südost-Schweden (Kristianstads län): BaJljngstorp. Auf vorjährigen Fruchtschalen der Roßkastanie. 21.7.1989. Koll. C: Eifel: Mückeln. In dichten Gruppen auf moosiger Rinde eines lebenden Bimbaumes,jedes Jahr wieder fruktifizierend. Leg. H. Ebert. 7.10.1989 und 19.1.1990. F ußnot e : 1) Die Sporenmaße in der maßgebenden Lit. sind ziemlich uneinheitlich: 9 (9,5) x (3,5) 4 - 5 (5,5) /lm. V EWNGA : (6) 6,5 - 7,5 (8,5) x (3,5) 4 - 4,5/lm.
B ON:
7 - 10 x 3,5 - 5,5/lm. ORTON: 7-
25.10. - Flammulaster carpophilus (Fr.) Eorle vor. saliciphilus (Fovre) E. Ludwig stot. nov. saliciphilus (Iat.) = an Weide vorkommend; von Salix
Ker brandiger Schnitzling
= Weide und phi los (gr.) = lieb, Freund
Basionym: Naucoria saliciphila Favre in Les associations fongiques des hauts-marais jurass iens: S. 146, 1948. = Flammulaster saliciphilus (Favre) Watl . = Phaeomarasmius saliciphilus (Favre) Sing.
This variety differs from F. carpophilus var. carpophilus by cylindrical cheilocystidia combined with apically papillate, large spores. The cap is mostly crenate when old, the stipe base slightly bulbous. It occurs on leaves of Salix as weil as on cupules of Fagus.
Vork.: Einzeln bi s büschelig auf modernden Weidenblättem und abgefallenen Buchencupulen l ). Sehr selten; aus Deutschland bi sher nicht bekannt gewesen. Vl - vrr (- ?)
Hut: 0,4 - 0,8 cm; konvex oder alt schwach niedergedrückt; beige-fleischfarben. HDS fein flockig-faserig. Rand (oft undeutlich) behangen oder kahl; alt oft meist deutlich gekerbt Lam.: angewachsen; recht schmal ; entfernt; dicklich ; von Hutfarbe. Stiel: 1,2 - 1,5 cm lang; sehr schlank; basal leicht rundlich keulig-knollig [oder mit Myzelscheibe]. Ebenfalls fein, aber deutlicher überfasert als der Hut. Fleisch: Geschmack mild. Mikr. Merkm.: Bas. 4sporig. Sp. 9 - 12 x 6 - 711m; amygdaliform bis breit fusoid, meist mit deutlicher apikaler Papille; fast hyalin; dünnwandig. KP-. ChZ. bi s 60 11 m lang; zylindrisch, a pikal seiten leicht kopfig, basal höchstens ausnahmsweise leicht bauchig.
133
Pilzkompendium I
25.11.
VM: mit allen übrigen Varietäten (25 .8, 25.9. und 25 .11 .). Lit.: s. Basionym; NRBGE 28: 68. Herb.Nr.: 2625. KolI.: Bayern: Frankenwald (Buchrangen). Gesellig auf Buchencupulen. 20.7. 1981.
Fußnote:
I ) Der Pilz ist bisher nur von Weidenblättern bekannt gewesen. Meine Aufsammlung stimmt jedoch so perfekt mit Favres Originaldiagnose überei n, daß ich an der Identität keine Zweifel habe.
25.11. - Flammulaster carpophilus vor. subincarnatus (Joss. & Kühn.) Vellingo Fleischrosa Schnitzling sub (Iat.) = fast; incarnatus (tat.) = fleischfarben =Naucoria pygmaea ss. Heim & Romagn, Favre = Naucoria subincarnata Joss. & Kühn.
=Tubaria pallidispora J. Lge. l ) Differing from the type form (25.8.) by ± cylinclrical cheilocystidia, more pinkish coloured fruiting bodies and thread like stipe. Habitat like 25.8.
Vork.: Auf modernden Bl ättern , Ästchen , Rindenstückchen vor alle der Buche (auch auf Cupulen), selten auch anderer Laubbäume (z. B. Birke, Weide). Seltener auch auf nacktem Boden oder zwischen Kräutern und Moosen . Bodenansprüche eher zu sandig, sandig-humos tendierend, nur selten in KaIkoder Lehmgebieten auftretend. VI - X. Selten. Hut: 0,3 - 0,6 [I]
cm; konvex, kegelig oder kegelig-glockig; creme- bis fleisch rosa oder fleischbräunlich; HDS vollständig von hellen Körnchen oder Flöckchen dicht bedeckt. Lam.: aufgebogen angewachsen [alt sogar leicht herablaufend]; ziemlich entfernt, etwas dicklich und mÜ fein bewimperter LS.; reif fleischocker und etwas dunkler als der Hut. Stiel: fädig: 1,5 - 2 [3] x 0,05 - 0,08 cm; wie der Hut gefärbt und bekleidet.
Mikr. Merkrn.: Bas. 4(2)sporig; Sp. (6,5) 7-
10 x 4,5 - 6,5 (7) IJm; amygdaliform, breit spindelig, tropfenförmig, apikal ohne Papille, bisw. aber mü sehr unauffälliger Andeutung einer solchen , allerdings sehr breiten; dünnwandig und fast hyalin. KP. - . ChZ. bis 50 IJm lang; überwiegend zyl., apikai oft leicht kopfig, selten auch subutriform. KauloZ. + (apikal). HDS aus globosen bis ellipsoiden, blaßbraun inkrustierten Elementen in Kettenform .
Varietäten und Formen: Sehr nahestehend dürfte die von VELLINGA
00 00 00 ChZOO
in Pers 13 (1): 8 erwähnte "Variante 1" sein, die sich durch schlankere Sporen - (8) 8,5 - 10,5 ( 11 ,5) x (4) 4,5 - 5 (5,5) IJ m - unterscheidet (Fund auf nackter Erde).
VM:
mit allen anderen Varietäten (25.8. - 25.10.). -
Bem.: Mikrozeichng. von Koll. B.
Lit.: AMO 5: 96 - 98; BSMF 50: 173; BNOyonn 10 - 11: 6 und 21
- 23; Comp Nr. 33 I ; HM I43f; Lge 128 A, AI ; PdS 4 Nr. 406; Pers 13 (1): 12 - 14; RegMS 9(2): 598; RM 8: 26 - 28.
Herb.Nr.: 2844. Koll. A: Südostschweden (Skäne) bei Immeln . Auf morscher Birkenrinde. 18.6.1987. Koll. B: Eifel. Mosbrucher Moor (MTB 5707). Auf modernden Blättern und kleinen Ästchen von Weide. 31.8. 1991.
Fußnote: I)
Mündliche Mitteilung von F. Gröger, der eine von J.
134
L ANGE
unter diesem Namen gemachte Koll. untersucht hat.
Flammulina
26. - 26.1.
26. - FLAMMULINA Karst.
Samtfußrübling
flammulina = kleine Flamme; von flamma (Iat.) = Flamme Gymnopilus (frühere Gattung Flammula)
lebhafte Hutfarbe sowie Ähnlichkeit mit
Main features: Mostly cespitose on wood of deciduous trees and shrubs or on roots of Ononis spinosa (restharrow). Predominantly (but not exclusively) in the cold season. Cap viscid to glutinous. Stipe velvety, mostly downwards dark brown to nearly black. Flesh carti laginous, with mild taste. Remarks: Weil known small genus, including 5 taxa in Europe. Caps edible.
Vork.: Meist büschelig auf totem oder al Wundparasit auf lebendem Holz oder an Wurzelstöcken von Hauhechel (Ononis spinosa). Auch scheinbar auf dem Erdboden und dann mit langem Ausläufer an Wurzeln oder im Boden liegendem Holz angeschlossen. Meist (aber nicht ausschließlich) in der kalten Jahreszeit.
Hut: 2 - 6 (10) cm. Flach konvex bis niedergedrückt. Weiß, gelb, ocker- bis orangebraun. Unter normalen Witterungsbedingungen deutlich schmierig bis stark schleimig Uedoch oft abtrocknend !).
Lam.: unterschiedlich angewachsen bis fast frei; nie herablaufend; weißlich, blaß ocker, ockergelb bis -braun. Stiel: meist wurzelnd; knorpelig steif; voUständig samtig-flaumig. Spitze creme oder gelb-ocker, abwärts braun bis schwarz, selten völlig (creme-)weiß. Fleisch: im Hut knorpelig-gelatinös, im Stiel zäh. Geschmack mild. Spp.: weiß bis blaß creme. Mikr. Merkm.: Sp. 6 - 12 (14) ~m lang; ellipsoid, schlank ellipsoid, zyl.-ellip
oid bis zyl.; hyalin;
inamyloid; acyanophil. ChZ., PIZ., DermatoZ. und SchnaUen +.
VM: Gymnopilus (3 1.),
Pholiota (65.).
Bem.: Gut bekannte und problemlose Kleingattung. Hüte eßbar. Literatur: C. (1983): Flammulina in Western Europe. - Pers 12 (1): 51 - 66. C. (1995): Flammulina in: FloAgNeer 3: 170 - 173. Redhead, S.A. & R.H. Petersen (1999): New species, varieties and combinations in the genus Flammulina. Myctax 71: 285 - 294.
B AS, BAS,
26.1. - Flammulina velutipes (Curt.: Fr.) Karst. vor. velutipes velutinus (Jat.) = bedeckt; pes (lat.) = Fuß
samtige Stielbekleidung
Eßbar l ) Gemeiner Samtfußrübling
= Collybia velutipes (Curt. : Fr.) Kummer =Myxocollybia velutipes (Curt.: Fr.) Sing. =Pleurotus velutipes (Curt. : Fr.) Quel. var. pratensis Schieferdecker -+ Flammulina ononidis (26.2.)
Mostly in den se clusters on stumps and sterns of dead or living trees or shrubs. Very rarelyon coniferous wood. Particularly in the cold season. Common. Cap under normal circumstances greasy to glutinous. Stipe velvety, downwards continuously darker via brown to almost black. There are two rare forms : • var.laclea: cap small (- 2,5 cm), in all parts whitish(-creme); only stipe sometimes with slightly brownish base in age. • fm . pygmea: a tiny summer form ; cap 0,5 - 1,2 cm; otherwise like the type form .
135
26.1.
Pilzkompendium I
Vork.: Meist büschelig auf totem oder als Wundparasit auf lebendem Laubholz (Stümpfe, Stämme, Äste), vor allem an Buche, Erle, Esche, Holunder, Pappel, Weide; selten an Nadelholz (Fichte). Auch an Sträuchern (z. B. Ginster, Goldregen, Johannisbeere)2). Bisw. scheinbar auf dem Erdboden und dann mit langem Ausläufer an Wurzeln oder im Boden liegendes Holz angeschlossen. Bevorzugt feuchte Standorte wie Bachufer, Flußauen etc. Auch von frischer BrandsteUe bekannt3). Sehr häufig in Gebieten mit besseren Böden, sonst seltener und stellenweise auch ganz feh lend. In der kalten Jahreszeit: IX - III (-t Varietäten!).
Hut: 2 - 8 [12] cm; konvex, bald flach bis niedergedrückt. Normalerweise schmierig bis stark schleimig, jedoch abtrocknend. Gelb bis orangebraun ; zentral meist kräftiger gefärbt. Alt oft unregelmäßig braun gepunktet. Lam.: fast frei bis ausgerandet-angewachsen; jung weißlich, bald blaß ocker, ockergelb bis -braun; ebenfalls im Alter oft rosttleckig. Stiel: 3 - 7 [15] x 0,3 - 0,6 cm; meist wurzelnd; selten basal abgerundet oder schwach knollig; oft abgeplattet; hohl ; knorpelig steif; vollständig samtig-flaumig. Spitze von Hutfarbe, abwärts braun bis schwarz. Fleisch: im Hut knorpelig-gelatinös. Geschmack mild [bisw. leicht bitterlich], Geruch fehlend (leicht nach Geranien?) [bisw. auch fruchtig].
Mikr. Merkm.: Sp. 6 - 10 x 3 - 4,5 (5) 11m; meist schlank ellipsoid. ChZ. bis 60 11m lang; stumpf spindelig, utriform oder sublageniform-dickhalsig; PIZ. etwas größer und von gleicher Form.
Varietäten und Formen: • var.lactea (Quel.) Bas: = Collybia velutipes var. lactea (Quel.) Rea non ss . Kühn . & Romagn. (= F. fennae)
= Collybia lactea (Quel.) Sacc.
00 00
o
Frk. erst in allen Teilen weiß bis elfenbeinfarben. Hut nur 0,5 - 2,5 cm; Stiel bi s 2 cm lang, dicht weiß-samtig, alt bisw. basal leicht bräunlich. Sp. 7, 5 - 10 ( 10,5) x (2,5) 3 - 4 11 m. (Diese Varietät umschließt nach BAS evtl. ebenfalls eine kurzund langsporige Form). XI - XIT. Sehr selten. Verwechselung mit F.fennae (26.4.) möglich (s. dort bes. Koll . B !), sowie mit Marasmiellus oder Mycena-Arten. (Lit.: FloAgNeer 3: 172f; Pers 12 (1): 63ft). • fm. aestivalis Sing.: Hut dunkler, Stiel heUer und weniger samtig. VI - vm. (Lit.: ZfP 1: 40f). • fm.longispora Bas -t Nr. 26.3. • fm. pygmaea: Hut klein: 0,6 - 1,2 cm, sonst wie die Typusform In der warmen Jahreszeit. Selten. (Lit.: MHK I (1968): 237).
Lit.: Cet255; FloAgNeer3: 172f; Md 32; MH 1 Tf. 107; MyMiB11973: 57; PdS 3 Nr. 210; R & H 370; SPT2: 20. Herb.Nr.: Var. velutipes unter 1834. Var. lactea unter Nr. 354 a. Leg./mis. D. Weiß. 20.7.1979. Berlin. Keine sonstigen Funddaten verfügbar. Witterung recht kalt (Tageshöchsttemperatur 12 °C). Fußnoten: I ) Ohne bes. Wohlgeschmack. Es sind nur die Hüte verwendbar. Schleim abwaschen! Der Pilz wächst auch nach nicht allzu langen Frostperioden weiter und kann auch gefroren geerntet und verwertet werden. Züchtbar. Lebende Bäume sterben nach Befall bald ab. 2) Eine ausführliche rangfolgemäßige Darstellung der Substrate findet sich in AtJSaar 387 - 388. 3) - t
136
Ztl' 1964: 12 1.
Flammulina
26.2. - 26.3.
26.2. - Flammulina ononides Arnolds
Hauhechel-Samtfußrübling
ononides = auf Ononis (Hauhechel) wachsend = Collybia velutipes var. pratensis Schieferdecker
Occurring on roots or among debris of Ononis spinosa (restharrow). Cap striate when moist and on average smaller than in F. velutipes (26. 1.), otherwise hardly cliffering, but spores distinctly larger. Very rare.
Vork.: Meist einzeln, seltener in kleinen Gruppen saprophytisch auf abgestorbenen Wurzeln oder zwischen Resten von Hauhechel (Ononis spinosa). In Steppen, Halbtrockenrasen und auf extensiv genutzten, wärmebegünstigten Wiesen und Weiden aufflachgründigen, kalkhaltigen oder Löß-Böden. IX - ID. Sehr selten. RL 2 1).
Hut: 0,5 - 3,5 (4,5) cm; Rand feucht gerieft. Lam.: gelb-weißlich bis blaß ockergelb. Stiel:
1,5 - 5,5
(8) cm. hn übrigen makro wie F. velutipes var. velutipes.
Mikr. Merkrn.: Sp. groß: (7,5) 8,5 - 12,5 (14) x (4) 4,5 - 5,5 (6) IJm ; langellipsoid bis subzyl. ChZ. und PIZ. bis 55 (60) IJm lang; utriform bis dickhalsig-Iageniform oder subfusoid.
Bem.: Text und Abb. nach der Lit.
Lit.: Ces 32 (4): 205 - 214; Cet6: 2408; FloAgNeer3: 171 ; Mos/Jüll ; Pers 12(1): 58; WPB 11: 33 - 38; ZfP 22: 117 - 119. Fußnote: I) Das Vorkommen an der Erstfund-Lokalität in Hildesheim ist - wie mehrjährige Kontrollen durch E. & H.-J. M ÜLLER (Hildesheim) ergaben - anscheinend erloschen. obwohl der Hauhechel noch reichlich vorhanden ist.
26.3. - Flammulina velutipes fm. longispora Bos longisporus (lat.) =langsporig = Collybia velutipes var. radicans Wich.
=Flammulina elastica (Laseh) Redhead & Petersen fm.longispora (Bas) Redhead & Petersen l ) This form differs from var. velutipes particularly by its long, cylindrical spores. The caps seem to become somewhat larger and the gills are aIways distinctly distant. Appearing not before November.
Vork.: Bisher bekannt von Erle, Esche, Pappel , Ulme und Weide. Ziemlich häufig. Nicht vor XI.
Hut oft groß: 2 -10 cm; Rand bisw. durchscheinend gerieft. Lam.: auffallend entfernt. Stiel: 2 - 10 cm lang. oft sehr lang wurzelnd (bis 10 cm !). Sonst makrowie die T ypus-Form. Mikr. Merkrn.: Sp. (7,5) 8 - 11 ,5 ( 12) x (2,5) 3 - 4 (4,5) IJ m; überwiegend zyl. ChZ. bis 75 IJm lang; utriform bis breithaIsig lageniform. PIZ. +. VM: von der var. velutipes makrokaum zu unterscheiden.
Lit.: FloAgNeer 3: 172; FR!C 14: 7 - 9 + Tf.
108; Pers 12(1): 62f.
000
00
ChZCS 137
26.4.
Pilzkompendium I
Herb.Nr.: 354. Koll.: Berlin-Lichtenrade: Birkenhag (Senioren-Krankenhaus-Gelände). Auf Weide. 3.12.1987.
Fußnote: I)
Ob sich dieser neue Name (1999) durchsetzen wird, muß abgewartet werden.
26.4. - Flammulina fennae Bas
Blasshütiger Samtfußrübling
benannt nach Fenna Moes, der Gattin von C. BAS = Collybia velutipes var. lactea ss. Kühn. & Romagn.
Cap glutinous, whitish to pale cream-coloured with ochre centre; gills permanently snow white; both getting rusty spotted in age. Rare, occurring always early in the season. To confuse with F. velutipes var. lactea, which differs usually by lack of dark velvety stipe base and larger spores.
Vork.: In Parks , Gärten und bes. Auwäldern; an Stäinmen und Stümpfen von Laubbäumen (bekannt von Buche, Eiche, Esche, Pappel, Platane, Ulme); bisw. scheinbar auf dem Erdboden, aber dann mit teilweise sehr langer Scheinwurzel an vergrabenes Holz angeschlossen. Bes. auf Kalk- und Lehmböden. Schon frühzeitig: IV - XI. Selten. RL R.
Hut: 2 - 6 cm; cremeweiß, alt zentral ockerlich, stellenweise rostig gefleckt; schmierig bis schleimig. Lam.: abgerundet angewachsen; stark untermischt; bauchig; schneeweiß und so bleibend; wie der Hut im Alter rostfleckig. Stiel: 5 - 9 x 0,2 - 0,7 cm. Normalerweise wie bei F. velutipes gefärbt, d.h. abwärts schwarzbraun-samtig; Koll . B hatte jedoch auch an der äußersten Stielbasis keinerlei dkl.braune Töne! Geschmack: fehlend [etwas salzig-adstringierend].
Mikr. Merkm.: Sp. der Koll A: 6 - 8,5 (9,5) x 3,5 - 4,5 (5) JJm ; Koll . B: (5,5) 6,5 - 7,5 (8,5) x 3 - 4 (4,5) JJm, letztere Maße den Angaben bei BAS voll entsprechend. ChZ. bis 110 JJm lang; lageniform bis utriform; PIZ. nur bis 70 JJm lang.
VM: F. velutipes var. lactea (siehe Varietäten und Formen bei 26.1.); besonders, wenn die dunkle Stielbasis fehlt, wie bei Koll. B, kann nur die Sporenmessung Sicherheit bringen.
00
0°00 Koll. A
00 o
o
Lit.: Ces 41 (1): 54 - 56; Cet 7: 2766; FloAgNeer 3: 171f; LB 6: 73 ; Mos/Jül 2; Pers 12 (1): 52 - 58; ZMyk 51 (1): 103f. Herb.Nr.: 272. Koll. A: Berlin-S pandau. An altem Ulmenstumpf. 10. 11 . 1977. Leg./det. E. Gerhardt. Koll. B: Berlin. Keine weiteren Angaben. Leg.lmis. D. Weiß. 20.7.1979. Witterung ungewöhnlich kalt (Tageshöchsttemperatur 12 0c).
138
27. - 27.1 .
Galeropsis
27. - GALEROPSIS Vel. galerum (lat.) = Mütze; -opsis (gr.) = Aussehen
Steppenrnnützchen -+
Hutform
27.1 . - Galeropsis desertorum Vel. & Dvorak Kastanienbraunes Steppenmützchen desertorum (Iat.) = zur Wüste (deserta) gehörend In xerophytic places like dunes, steppes and arid grasslands, growing in the cooler season. Cap longitudinally striate-rugose, not expanding. Stipe rigid. Flesh very thin and odorless. Very rare.
Vork.: Einzeln oder in kleinen Gruppen während der kühleren Jahreszeit an sonst heißen, trockenen Orten: in Steppen, auf ariden Weideflächen, bewachsenen Binnendünen, in Halbwüsten und Wüsten (Tschechien, Slowakei, Ukraine; auch dort sehr selten). In Deutschland bisher nicht gefunden. X - XI.
Hut:
1 - 2 cm hoch; fast spindelig, walzenförmig-kegelig bis zylindrisch mit apikaler Spitze; nicht aufschirmend; longitudinal gefaltet-gerieft; kahl , trocken; hell kastanienbraun bis dkJ.braun mit violettem Beiton; dünnfleischig. Lam.: gedrängt; ungleich breit; erst grau, dann braun, getrocknet dkl .braun. Stiel: 2,5 - 6 cm ; schlank; starr. Fleisch: im Hut dünn . Geruch- und geschmacklos. Spp.: braun.
Mikr. Merkm.:
Bas. 4( I - 3)sporig. Sp. 12,5 - 17 (18) x 5 - 8,5 (9) J..Im ; ellipsoid, breit ellipsoid bis mandelförmig; mit doppelter Membran ; glatt bis leicht uneben ; KP. vorhanden . Zyst. fehlend.
VM: Gastrocybe lateritia (29.1.). Ferner mit folgenden Arten : • Galeropsisaporos Courtec. Sp. 11 - 18 x 7 - 9,5 J..Im ; ellipsoid-mandelförmig, mit oft verengt-ausgezogenem Apex. ChZ. +, breithalsig-Iageniform bis utriform. KP. fehlend! Südfrankreich. (Lit.: DM 88: 1 - 6). • Galeropsis plantaginiformis (Leb.) Sing. Hut graubraun-kastanienfarben. Sp. 10,5 - 12,5 (16,5) x 5 - 8,5 (10) J..Im. USA, Ukraine, Asien. (Lit.: Beih. bot. Cbl. (B) 56: 148; Ces 13: 210; SfNG 113). • Galeropsis polytrichoides (Zell er) Zeller Sp. 9 - 11 ,5 x (5) 5,5 - 6,5 (7) J..Im. Italien, USA. (Lit.: Myc 35: 410; RivMic 1991 : 231 - 238; SfNG 113).
Bem.: Abb. und Text nach der Literatur. Leider stand keine Mikrozeichnung zur Verfügung.
Lit.: Ces 13: 200 - 211; FRiC 10: 28 - 29 + Tf. 80; Mykologia 7:
106; SfNG 110; Syd 9: 428.
Gattungsliteratur: HEIM, R. (1950): Le Genre Galeropsis (= Cytarophyllum Heim). - RevMyc 16: 3 - 28. MORENO, G., C. ILLANA & M. HEYKOOP (1987): Studies on Galeropsis and Gastrocybe (Bolbitiaceae , Agaricales). - Myctax 26 (1): 63 - 72. PLLAT, A. (1948): On the genus Galeropsis Vel. - Studia Bot. Chechoslov. 9: 177 - 185. SING = SINGER, R. (1963): Notes on secotiaceous fungi: Galeropsis and Brauniella. - Kon . Nederl. Akad. Wetensk. Proceed. 66: 106 - 117 (mit umfangreicher Lit.-Liste). SINGER, R. & P. PONCE DE LEON (1982): Galeropsidaceae west of the Rocky Mountains. - Myctax 14 (1): 82 - 90. VELENOVSKY, J. (1930): Galeropsis gen. nov. - Mykologia 7: 105 - 106. ZELLER, S. M. ( 1943): North American species of Galeropsis, Gyrophragmium, Longia and Montagnea. - Myc 35: 409 - 421.
139
Pilzkompendium I
28. - 28.1.
28. - GAMUNDIA Raithelhuber
Rußnabeling
I. Gamundi : argentinische Mykologin des 20. Jh. Main features : Cap plano-convex to umbilicate. Gills broadly adnate to subdecurrent. Flesh without conspicuous odour (sometimes slightly mealy). Spores rninutely echinate. Ground inhabiting. Remarks: The number of species is uncertain.
Vork.: Auf dem Erdboden. In Wäldern oder offenem Gelände (moosigem Grasland, Dünen, xerothermen Standorten, Tundra).
Hut: 0,8 - 3,5 cm; flach bis genabelt. Isabellfarben, grau bis dklbraun; hygrophan oder nicht; entwässert auch blaß schmutzig ocker bis creme. Lam.: breit angewachsen bis leicht herablaufend (+/- Zähnchen); weißlich, creme, isabellfarben, blaßgrau. Stiel: oft dem Hut gleichfarbig. Fleisch: geruchlos oder schwach mehlartig riechend. Spp.: weiß. Mikr. Merkm.: Bas. (2)4sp. Sp. 5,5 - 9,5 11m lang; ellipsoid bis breit ellipsoid; fein körnig-stachelig; inamyloid, cyanophil. ChZ. und PIZ. vorh., dünnwandig und leicht kollabierend, groß. Kaulozyst. +. Schnallen +. LameUentrama regulär.
VM:
Clitocybe; Entoloma (UG Nolanea); Fayodia (24.); Hydropus (33.); Hygroaster; Lyophyllum, Sekt. Tephrophana (44.); Mycena; Myxomphalia (52.).
Bem.: Der Name Gamundia hat Priorität über den nur drei Wochen später publizierten Namen Stachyomphalina Bigelow. Die Artenzahl ist unbekannt. Wahrscheinlich weniger als fünf. KUWER (FIoAgNeer) anerkennt sogar nur eine Art, wei l nach seiner Meinung bisher nicht genügend Erkenntni sse über die Standorteinflüsse auf Wuchs und Hutfarben vorliegen. Gamundia-Arten sind ohne mikroUntersuchung der Sporen nur schwer gattungsmäßig zuzuordnen. Siehe auch Bem. bei Fayodia. Wichtige Bestimmungsmerkmale: Hygrophan? Rand wie weit gerieft? Standort: offen oder beschattet?
Weitere, hier nicht dargestellte Arten: siehe Anhang Literatur (siehe auch Anhang 11 , S. 7 17):
I I , S. 717.
c.
BAS, & a1. (1995): Flora Agarieina Neerlandiea 3: 155 - 156. Rotterdam. BIGELOW, H.E. (1979): Notes on Fayodia ss. lato. - Myetax 9 (1): 38 - 47 . CEJP, K. (1936): Atlas des Champignons de I' Europe (AChE). Tome IV: Omphalia (Fr.) Quel. - Praha. HORAK, E. ( 1962): Fragmenta myeologiea 1. - Beiträge zur Kenntni s der Gattungen Fayodia Kühn. , Cystoderma ... ZfP 28: 14 - 20. LANGE, M . & S . SIVERTS EN ( 1966): So me speeies of Lyophyllum , Rhodocybe and Fayodia with rough spores. Nomenclature and taxonomie position. - BotTidskr 62: 197 - 2 12.
28.1.- Gamundia arctica (Gulden) E. Ludwig comb onov.1) articus (lat.) = arktisch -. Verbreitungsareal
Arktischer Rußnabeling
= Fayodia arctica Gulden Gamundia leucophylla var. arctica (Gulden) M. Bon
=
Arctic species ocurring in open places among mosses and lichens with Dryas and Salix polaris. Cap very dark coloured, non-hygrophanous. Stipe much paler than cap when old. Gills contrastingly lighter, with brownish edge. Smell none or very faintly farinaceous. 140
Gamundia
28.1 . - 28.2.
Vork.: In kleinen Gruppen an offenen Stellen zwischen Moosen und F1echten2) zwischen Dryas und Salix polaris; auf kalkhaltigem Boden. Erst 1986 als neu aus Norwegen beschriebener arktischer Pilz. VIII.
Hut: 1,2 - 3,5 cm; niedergedrückt bis leicht genabelt, mit abgeknicktem, weUig-gekerbtem, allenfalls undeutlich kurzriefigem Rand. HDS eingewachsen faserig, glatt, feucht leicht fettig glänzend. Einheitlich dkl.braun bis schwarzbraun; höchstens sehr schwach hygrophan. Lam.: leicht herablaufend, eher etwas entfernt, alt aderig verbunden ; dünn ; weißlich, dann blaßbräunlich oder graulich; alt braunschneidig und an den Flächen ± dkl. geadert. Stiel: 1,4 - 5 x 0,2 - 0,35 cm; anfangs dem Hut fast gleichfarbig, später deutlich heller braun, bes. apikal oder an den vom Moos bedeckten Stellen. Fleisch: weiß in Hut und Stiel mit Ausnahme der durchgefärbten Rindenschichten . Geruch undeutlich oder leicht mehl artig, Geschmack mild.
Mikr. Merkrn.: Bas. 4sporig. Sp. ohne Ornament gemessen: 5,5 -7 x 4,3 - 5,3 (5,8) 11m; breit ellipsoid bis subglobos; fein stachelig; inamyloid. ChZ. und PIZ. verstreut, die Basidien bis zu 25 11 m überragend; zyl., keulig bis stumpf fusoid ; bisw. mehrfach schwach eingeschnürt. Schnallen an allen Septen vorh. HDS-Pigment inkrustiert.
VM: Entoloma (UG Eccilia. Leptonia). Bem.: Abb. und Diagnose nach Arc 3: 39 - 40. KUYPER (FloAgNeer 3) bezieht diese Art in G. striatula ein (siehe auch Bem. in Gattungsdiagnose); mir scheint sie jedoch im Hinblick auf fehlende Hygrophaneität, ungerieften Hut und etwas rundlichere Sporen hinlänglich verschieden.
Lit.: Arc 2: 39f; DM 102: 18 + 114: 9f; FME 4 : 153; Syd 40: 52 - 55. Fußnoten: I) 2)
Basionym: Fayodia aretim Gulden in Sydowia 40 (1987): 52 - 55. Evtl. auf FlechtenthalJi (PeLtigera) parasitierend und diese zerstörend.
28.2. - Gamundia striatula (Kühn.) Raithelhuber
Winter-Rußnabeling
striatulus (lat.) = fein gestreift, von "stria" = Streifen ..... Hutriefung = Clitoeybe striatula (Kühn.) P . D. Orton = Collybia eessans (Karst.) Karst. ss. Pears. non 1. Lge. = Collybia pseudoclusilis Joss. & Konr. = Fayodia leueophylla (GiU.) M. Lge. & Sivertsen l ) = Fayodia pseudoclusilis (Jass. & Konr.) Sing. = Fayodia striatula (Kühn.) Sing. = ? Fayodia xerophila Luthi & Röllin 2) = Myeena eineraria A. H . Smith = Omphaliajuseoalba M~lIer = Omphalia leueophylla Gill. = Rhodoeybe striatula Kühn. = Staehyomphalina striatula (Kühn.) Bigelow
Cap ± umbilicate when old, distinctly striate up to the middle when moist. Rather variable in colours depending on habitat. Pileipellis gelatinous and separable. Smell absent or faint like grass. Occurring predominantly in the cold season.
Vork.: Vor allem unter Nadelbäumen (Kiefer, Fichte, Wacholder), selten in der Laubstreu ; im moosigen Gras, zwischen Flechten (z. B. Peltigera), holzigem Debris oder auf nackter Erde; auch auf Dünen 141
28.2.
Pilzkompendium I
und an xerothermen Standorten. Vorwiegend in der kalten Jahreszeit, meist kaum vor den ersten Frösten. (Vll - IX) Xl - ll. Bodenvag. RL 33).
Hut: 0,4 - 2 [3 (4)] cm; flach konvex, bald schwach bis deutlich genabelt. Feucht weit gerieft. Grau, umbragrau, graubraun, rußbraun, gelbbraun; zentrifugal streifig zu blaß bräunlich-grau, graubeige oder fast weißlich aufheUend 4). UDS schmierig-klebrig und ± deutlich gelatinisiert (abziehbar !)5)[alt bisw. auch schuppig aufbrechend]. Lam.: breit (mit Zähnchen) angewachsen bis leicht herabgezogen; eher entfernt [auch eng]; bisw. etwas dicklich ; weiß bis blaß braungrau (bes. in der Tiefe). Stiel: 2 - 4 x 0,1 - 0,2 cm. Meist von Hutfarbe, apikal oft erweitert, heUer und Uung fast vollständig) fein bereift-flockig, sonst etwas glänzend. Fleisch: Geruch und Geschmack fehlend oder leicht grasartig6).
Mikr. Merkrn.: [Bas. bi sw. teilw . 2sporig, dann Sp. bis 11 x 7 flm] ; Sp. 5,5 - 7,5 (8) x 3,5 - 5 (5,5) flm ; ellipsoid bi s breit ellipsoid; sehr fein körnigstachelig. ChZ. bis 75 flm lang; sub1ageniform (mit dickem Hals); PIZ. schmal sublageniform ; bi s 90 flm lang?). KauloZ. nur arn oberen Stielteil. VM:
Lyophyllum (Sekt. Tephrophana) (43 .).
Bem.: MikrZeichng. nach Koll. A. Abb. C nach Foto A. H AUSKNECHT und Lit. Abb. (-t Fußnote I ). Lit.: AChE 4: 58 - 60 und 76f; AMK 88.2.: 32 - 35; BAMER 30 - 31: 4 - 7; BFF 8: 95 - 97; BotTidskr 62 (2 - 3): 200 - 204; Dauph 94: 16 - 18; BSMF 88: 171 ; Cet 6: 2399; Ch Penlb 4: 104; DM 19: 32 - 36 + 57: 54; FDP 152; FF 1: 263f; FloAgNeer 3: 155f; FME 4: 152f; FuNo De VU: 28 - 31 + Tf. 15; KM 207 (2) (Sp.-Ornarnent übersehen); LB 5: 183 - 195; Lge 59 F (Sp.-Ornament übersehen!) ; Mal 2: 173 - 175; Metrodiana Sonderheft 2: 9; Mos/Jül I; Myctax 9: 41 - 45; MyMi B11984: 5f; PdS 3 Nr. 209; PiNo 16/17: 24; R & H: 367. Herb.Nr.: 990. Koll. A: Berlin-Zehlendorf unter Kiefer. 14. 1 1.1982. Koll. B: Berlin Bot. Garten. Unter Kiefer im moosigen Gras. 3. 11 . 1984.
Fußnoten: I)
2)
3)
4)
5)
6) 7)
Die unter C dargestellte Form entspricht der bislang meist als Fayodia leucophylla bezeichneten Sippe, die sich durch frühzeitiges Auftreten (ab VrI), wärmere (beige bis honigbraune) Hutfarben und schneeweiße Lame llen auszeichnet. HAUSKNECHT gibt die Sp. seines Fundes mit 5,5 - 6,5 x 3,7 - 4,3 1lm an, also etwas kle ine r; auch fehlte die gelatinöse HDS . Dies unterstreicht wieder einmal die These, daß die Sporengröße oft bei sinkenden Temperaturen zunimmt. Wird in FloAgNeer mit G. striatula gleichgesetzt; allerdings geben die Autoren der Art die Sp. mit bis zu 9 1lm lang an und den Geschmack als stark mehlartig-spermatisch (Lit. : BSMF 88: 171 - 174; DM 114: 9 - 11 ; Dauph 94: 16; FME 4: 153 (S p. im Bereich von G. striatula); Fungi e Ambiente 55: 13). Der Pil z wird meist als selten bezeichnet, was ich - auch angesichts der vielen Literaturerwähnungen - bezweifle; (in der Berliner Umgebung ist er sogar ziemlich häufig). Vermutlich sind sein spätes Auftreten und die Unbestimmbarkeit ohne mikro Untersuchung hierfür verantwortlich. Die Hutfarben vari ieren sehr je nach Standort (offen = dunkler, beschattet = heller). Die Schmierigkeit und Abziehbarkeit stellt sich erst nach Frosteinwirkung deutlich ein. Stellenweise wird in der Literatur auch ranziger bis spermatischer Geruch angegeben. (Verwechslung mit Lyophyllum?). Die Zystidenzahl (ChZ. wie PIZ.) kann sehr schwankend sei n, sogar von Lamelle zu Lame lle desselben Frk. (von sehr verstreut bis gehäuft). Nach Exsikkierung sind die sehr dünnwandigen Zystiden oft nur schwer wiederherstellbar!
142
29. - 29.1.
Gastrocybe
29. - GASTROCYBE Watl.
Schleimhäubchen
gaster (gr.) = Bauch; cybe (gr.) = Kopf ---. Zwischenstellung zwischen Hut- und Bauchpilzen I )
29.1. - Gastrocybe lateritia Watl.
Ziegelfarbenes Schleimhäubchen
lateritius (Iat.) = ziegeLfarbig (von "later" = Ziegel)
=Bolbitius tener Berk. & Br. SS. Babos 1977 =Bolbitius rogersii Heim ad int. = Galeropsis lateritia (Watl.) Moreno, Heykoop & rIlana
Cap permanentIy cylindrical-conical and 10ngitudinaUy striate; viscid to glutinous. Stipe white, not fragile. Whole fruit body deliquescent within 24 hours. In grasslands. Very rare.
Vork.: In Parks, Gärten, an grasigen Stellen. VI - rx. Frk. stets in den frühen Morgenstunden -
meist massenhaft - erscheinend und innerhalb 24 Std. ± vollständig zu einer gelatinösen Masse vergehend. Italien, Spanien, Ungarn, USA, Kanada. In Deutschland noch nicht festgestellt.
Hut: 0,8 - 3,5 cm hoch; Rand erst dicht am Stiel anliegend, dann walzenförmig-kegelig und so bleibend; jung weißlich-creme, dann ockerbräunlich, zuletzt lebhaft rost- bis orangebraun. HDS längsriefig, schmierig bis schleimig. Innerhalb von etwa l2 Stunden zu zerfließen beginnend. Lam.: schmal, stellenweise gabelig und anastomosierend; jung creme-ockerlich, später rostgelb; LS . weiß. Stiel: 7 - 13 x 0,2 0,4 cm; abwärts etwas erweitert und basal kleinknollig; oft verbogen; weiß, später creme; schwach bereift bi s seidig-glänzend ; glasig; hohl, aber nicht leicht zerbrechlich. Fleisch: geruchlos. Mikr. Merkm.: Bas. 4(2,3)sporig. Sp. Il- 15,5 x 7 - 9,5 J..Im ; im Mikr. ockergelb; ellipsoid bis breit ellipsoid; schwach dextrinoid ; KP. deutlich (bis 2 J..Im breit); ChZ. bis 27 J..Im lang; lecithiform, e inige fusoid. PIZ. - . Kau10Z. zyl.-gegliedert, selten auch einige lecithiform. HDS hymeniform, aus globosen bi s birnenförmigen Zellen (0 bis 33 J..Im). VM: Bolbitius (5.); Conocybe; Coprinus; Galeropsis (27.). Ferner: • Gastrocybe iberica Moreno, Heykoop & Illana = Galeropsis bispora Vasilkov = Galeropsis desertorum var. bispora (Vasilkov) Moreno, Heykoop & IIIana
Mit2sporigen Basidien. Sp. 15 - 20 (23) x 9 - 13 (18) J..Im. KP. schwach. (Lit: CryptMyc 8(4): 321 - 327). • Galeropsis aporos Courtec. Habitus wie G. lateritia, aber kleiner. Sp. II - 18 x 7 - 9,5 J..Im ; ohne Keimporus! ChZ. nicht lecithiform sondern lageni-utriform. (Lit.: DM 88: I - 6; DM 92: 3 - 6).
Bem.:
Abb. und Text nach der Lit. Die Gattung nimmt e ine Zwischenstellung zwischen Bolbitius, Conocybe und Galeropsis ein. Ihre taxonomische Einordnung wie auch ihre Berechtigung an sich ist noch umstritten (wird neuerdings in die viel stärker secotioid geprägte Gattung Galeropsis (27.) einbezogen, was mir recht fragwürdig erscheint).
Lit.: AMO 3: 283 - 286; BolCat Nr. 224; BSMF 84 (2): 106; DM 109/110: 23; RivMic 1992: 209 - 218; MichBot 7: 19 - 25; Myctax 36: 66; NRBGE 43 (2): 307 - 311; Studia Bot. Hung. 10: 27 - 39. fußnote:
I)
Wegen des bauchpilzähnlichen Charakters der Basidien.
143
30.
Pilzkompendium I
30. - GOMPHIDIUS Fr. (inkl. Chroogomphus) gomphos (gr.)
Gelbfuß
= Pflock, geschmiedeter Nagel - t Konturen der Frk.
Maiß features: Under conifers. Cap fleshy, dry, slightly viscid or strongly glutinous. Gills strongly decurrent, thick, distant, often anastomosing, easily removable; finally smoke brown or al most black. Remarks: This genus belongs to the BOLETALES, but is placed here for practical reasons like some other non-gi lied genera. Important characters for identification: mycorrhizal trees, structure of cap cuticIe, changes in flesh coloration, colour of stipe-base.
Vork: Bodenbewohner; Mykorrhiza mit Koniferen. Hut: 03-
10 cm; gewölbt bis niedergedrückt, bisw. mit Buckel oder Papille; kahl; von trocken bis leicht schmierig (HDS dabei samtig bis Oockig-filzig) oder stark schleimig; orange, rosa, kupferbis weinrötlich oder grau (-braun, -lila); mit faserig-fädigem, schnell vergänglichem oder schleimigem Velum, das oft eine deutliche Zone am Stiel hinterläßt. Lam.: weit herablaufend; dick; entfernt; oft gegabelt und anastomosierend; leicht ablösbar; jung weißlich, ockerrosa, orange, grau, alt dkl.rauchbraun, oliv-braun bis schwärzlich. Stielbasis oft freudiger gefärbt. Fleisch: dicklich; verletzt oft verfärbend. Spp.: fast schwarz(-oliv).
Mikr. Merkrn.: Sp. 14,5 - 24 (27) 11m lang; zyl.-ellipsoid bis subfusoid; glatt; inamyloid, nicht dextrinoid; cyanophil. ChZ. und PIZ. vorhanden und groß. Schnallen +/- (bisw. spärlich). Myzel an der Stielbasis bei den trockenhütigen Arten amyloid.
Bem. : 8 Arten; alle eßbar, teilweise aber schonenswert. Wichtige Bestimmungsmerkmale: Begleitbäume, Beschaffenheit der HDS, Fleischverfärbungen, Farbe der Stielbasis. Die Gattung gehört nicht zu den Blätterpilzen im engeren Sinn (Agaricaceae), sondern wird meist in einer eigenen Familie, den Gomphidiaceae innerhalb der Ordnung Boletales geführt. Ich habe sie aber wie auch einige andere Nichtblätterpilz-Gattungen mit lamelligern Hymenophor - aus praktischen Gründen hier aufgenommen.
Nicht dargestellte Arten: • Gomphidius corallinus VM bei Nr. 30.5. • Chroogomphus fulmineus (Heim) Courtec.: Hut 3 - 5 cm, leicht faserig, orange bis rötlich-ocker, auf Druck purpurlila. Velum purpurrosa. Fleisch in Stielbasis grün, schnell schwärzend. Chem. Reakt. des Fleisches: Melzers: grün, dann schwarz, Laugen: weinrot. Sp. 17,5 - 20,5 x 6 - 8 1lm. (Lit.: Myc 56: 546 - 549; ÖZP 8: 183f; SZ 1972: 13f; Treb. Mus. Cienc. Nat. Barcelona 15(3): 68).
Literatur: DERMEK, A. & A. Pihit (1974): Pozm'ivaj me huby (Tf. 107 - 111 ). DÖRFELT, H. ( 1972): Die Arten der Familie Gomphidiaceae im Vogtland. - Ber. AG. sächs. botan. N.F. 10: 55. GERHOLD, N. ( 1985): Die Lärchen-Schmierröhrlinge (...) und die Lärchen-Schmierl.inge (Untergattung Laricigomphus der Gattung Gomphidius). - Ber. nat.-med. Verein Innsbr. 72: 63 - 71. MILLER, O.K. jr.( 1964): Monograph of Chroogomphus (Gomphidiaceae). - Myc 56: 526 -549. MILLER, O. K. jr. (1971): The genus Gomphidius Fr., with a revised description of the Gomphidiaceae and keys to the genera. - Myc 53: 1129 - 1163. MILLER, O.K. & R. WATLING ( 1970): A new Chroogomphus from Great Britain. - NRBGE 30: 391. SINGER, R. (1949): The Genus Gomphidius Fries in North America. - Myc 41 : 462 - 489. SINGER, R. & 1. KUTHAN (1976) Notes on Chroogomphus (Gomphidiaceae). - Ces 30 (2): 81 - 89. WATLING. R. ( 1972): Boletaceae, Gomphidiaceae, Paxillaceae - British fungus flora 1 (BFF 1).
144
Gomphidius
30.1. - Gomphidius gracilis 1) Berk. & Br. SS. Bres.
30.1. - 30.2. Weinbrauner Gelbfuß
graci lis (lat) = zierlich ---. Frk.-Größe im Verhältnis zu anderen Arten I ) = Gomphidius maculatus ssp. gracilis (Berk. & Br.) Konr. & Maubl.
Rare mountainous to subalpine species associated with Larix. Gills (not flesh!) directly blackening without prior reddening. Cap vinaceous red or ochraceous with ± brownish centre. Stipe usually relatively stout with yellowish base. Spores not quite so slender as in G. maculatus.
Vork.: Montan bis subalpin. Mykorrhiza-Pilz der Lärche. vm - IX. Selten. Hut: 2 - 8,5 cm; konvex-gebuckelt bis alt leicht vertieft; stark schJeimig. Rot(wein-) braun, älter auch mehr semmel farben mit blasserem Rand und bräunlicherer Mitte. Lam.: von erst weißlich bis zuletzt grauschwärzlich, verletzt nie rötlich verfarbend wie bei G. maculatus, sondern direkt schwärzend. Stiel: Meist kurz und kräftig, bisw. aber auch ziemlich schlank; weiß, basal gelb. Fleisch: Im Ggs. zu den Lam. durchaus auch rötlich im Schnitt verfarbend und dann schwärzend.
Mikr. Merkm.: Sp. 18 - 22 x 6 - 9 J..Im ; schlank ellipsoid bis zyl.-fusoid, rel. dickwandig; etwas bauchiger als bei G. maculatus. HymZ. bis 140 J..Im lang; stumpf fusoid bi s dickwandig-Iageniform, stellenweise mit amorpher, brauner Masse bedeckt. Schnallen an der Basidienbasis angedeutet.
VM: G. roseus (30.2.), G. maculatus (30.6.).
Bem.: Abb., Diagnose und Mikrozeichnung nach der Lit. Die Eigenständigkeit dieser Art ist lange angezweifelt worden; sie wurde allenfalls als Var. von G. maculatus geführt. Jedoch dürften die hier hervorgehobenen Merkmale für eine "gute" Art sprechen; dies scheint sich in der jüngeren Lit. auch allmählich durchzusetzen.
ChZ
Lit.: Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 72: 53 - 64 (1985); Bres 675 ; Cet 6: 2446; Mos/JüI2; PdS 3 Nr. 72; PiNo l1/A: 99f; SZP 1956: 123. Fußnote: I)
Das Attribut "gracilis" = ,,zierl.ich" ist recht irreführend. Der Pilz ist meist größer als der naheste hende G. maculatus. Sogar mit den großen Gomphidius-Arten G. glutinosus und G. rutilus können sich größenmäßige Überschneidungen ergeben. Wahrscheinlich bezieht sich der Name auf das Größenverhältnis zu diesen Arten. Der Pilz ist wohl eher häufig in der Literatur als im Felde mit G. maculatus verwechselt worden.
30.2. - Gomphidius roseus (Fr.) Fr.
Rosenroter Gelbfuß
roseus (lat.) =rosarot ---. Hutfarbe = Leucogomphidius roseus (Fr. ) Kot\. & Pouz.
Micorrhizal with Pinus. Cap strongly glutinous, coral red, pallescent. Often growing in companionship with Suillus bovinus. Obviously retrograde.
Vork.: Büschelig oder einzeln unter Kiefern. In trockenen, sandigen oder torligen Wäldern. Gern an Wald- und Weg- oder Hochmoorrändem, zwischen Heidekraut, auch auf Dünen. Im Gebirge bis 2000 m 145
30.2. - 30.3.
Pilzkompendium I
aufsteigend. Auf stark sauren bis neutralen Böden, kalkfliehend. Meist mit dem Kuhröhrling (Suillus bovinus) dicht vergesellschaftet, aber wohl nicht obligat. VII - X . Weit verbreitet, aber stark rückläufig. RL 3.
Hut: 3 - 8,8 cm; stark schleimig; korallenrot mit leichtem weinroten Beiton, fleischrosa, alt ± stark ausblassend und oft stellenweise braunschwarz fleckend. Lam.: erst weißlich-blaßgrau, dann umbragrau. Stiel: 2,5 - 6 x 0,4 - 1,5 cm; ausspitzend; apikal weiß, unter der schleimigen, alt undeutlich werdenden wulstigen Ringzone rosa. Fleisch: im Hut rosa durchgefärbt, sonst erst weiß, später etwas gelblich, in StieIbasis ocker. Ohne bes. Geruch und Geschmack.
Mikr. Merkm.: Sp. 15,5 - 17,5 (21) x 5 - 6 J..Im; schlank ellipsoid bis fusiform. ChZ. bis 125 J..Im lang, subzyl. bis länglich-keulig, dickhalsig-lageniform, selten auch fusiform; stellenweise mit brauner, amorpher Masse bedeckt. PiZ. ähnlich, aber kleiner. Schnallen -. VM: G. corallinus (s. VM bei Nr. 30.5. - G. helveticus). Lit.: Cet 2: 683; Gled 21: 49f; Md 235; MHK 3 Nr. 289 ; PdS 3 Nr. 74; Phi 189; R & H 237 .
30.3. - Gomphidius rutilus (Schaeff. : Fr.) Lund. & Nannf. rutilus (lat.) = rötlich glänzend
--4
Hutfarbe
Kupferroter Gelbfuß, eßbar l )
=Chroogomphus rutilus (Schaeff. : Fr.) O. K. Miller = Gomphidius viscidus (L.) Fr.
Growing under paired-needled Pinus. Cap in the beginning lubricous, but not mucilaginous, then with silky shine. Gills distant, thick, decurrent; finally dark (olivaceous-black). Widespread and relatively comrnon species. Edible.
Vork.: Unter zweinadeligen Kiefern (Pinus silvestris,
P. mugho, P. nigra), in trockenen bis nassen Wäldern; auf sauren wie alkalischen Böden, aber wohl Kalk bevorzugend; oft mit Suillus granulatus vergesellschaftet; vom Tiefland bis in die subalpine Region (2000 m); (Vll) vm - X. Nur regionsweise häufiger, stellenweise ganz fehlend.
Hut: 3 - 12 (15) crn; konvex bis spitz gebuckelt, (alt) auch leicht vertieft; erst schmierig (nicht schleimig), dann abtrocknend und seidig glänzend; rostorange, hasel-, ocker-, kupfer- bis weinbraun, seltener auch braungelb oder rötlich. Jung mit seidigem Velum zwischen Hutrand und Stiel. Lam.: ± herablaufend, dicklich, entfemt;jung graugelb, olivocker, dann schwarzbraun, -purpum oder -oliv. Stiel: bis 12 cm lang; basal zuspitzend und oft zur Seite gestellt; kahl bis faserig-schuppig, oft genattert-gebändert; anfangs ebenfalls schmierig; oben orange(-bräunlich) bis weinrot, abwärts safran, ~nn chromgelb; Velumreste bald undeutlich. Fleisch2): orange-ocker [weinrot] , in Stiel basis gelb. Geschmack mild.
DO
Mikr. Merkm.: Sp.
15 - 20 (27) x 5,5 - 8 J..Im; zyl.-ellipsoid bis ellipsoidsubfusiform . HymZ. reichlich, schlank keulig-bauchig, dickhalsig-lageniforrn, schmal fusiform bis zyl. , apikal bisw. schwach kopfig; bis 160 J..Im lang, teilw. 146
00 00
Gomphidius
30.3. - 30.4.
mit braunen Auflagerungen. lIDS-Hyphen nur bis 8 11m breit3); Schnallen in den meisten Frk.-Teilen fehlend, ausgenommen in der Stielbasis.
Varietäten und Formen: • (m. testaceus (Fr.) Pil. & Dermek mit weniger schmierigem, größerem Hut soll nach FRlES in Laubwäldern vorkommen. WATLING (BFF 1) rechnet sie allerdings zur Hauptform.
VM: Gomphidius helveticus (30.5.), G. corallinus (s. bei VM zu G. helveticus); "Chroogomphus" fulmineus
GD)
Bem.: Der Pilz wird bisw. von einem Schimmelpilz (Penicillium glaucum) befallen, der sich als leicht übersehbarer graugrüner Überzug auf den Lamellen bemerkbar macht.
Lit.: Bres 4: 673; Cet 451; Dä 85; Md 173; PdS 3 Nr. 70. Fußnoten: I) 2)
3)
Recht guter Speisepilz, auch zum Trocknen geeignet. Allerdings wird in SZP 1992 (8): 179 von einer 10 Minuten nach einer ,,Pur"-Mahlzeit e insetzenden Gesundheitsstörung (starker Harndrang, Realitätsverlust) berichtet. Beim Kauen und Kochen sich violen verfarbend. 1m frischen Schnitt und nach Exsikkieren karminrötl.ich. MARCHAND gi bt bis zu 10, überwiegend aber um 6,25 11m an.
30.4. - Gomphidius glutinosus (Schaeff. : Fr.) Fr. glutinosus (lat.) = schleimig -+ Hutoberfläche
Kuhmaul, Großer Schmierling, Guter Speisepilz I )
= Leucogomphidius glutinosus (Schaeff. : Fr.) Kotl. & Pouz.
Cap and stipe with thick glutinous cover. Under spruce. Common. Edible and good.
Vork.: Im mäßig trockenen bi s mittel nassen Nadel- oder Mischwald , stets die Fichte begleitend. Planar bis montan. Bodenanspruch von stark sauer bis neutral, nie auf stärker humosen oder sehr schweren, undurchlässigen Böden. Gern an Wegrändern . vrr - XI. Zerstreut bi s ziemlich häufig, im Flachland stellenweise aber völlig fehlend . Hut: Groß, 5 - 12 (14) cm; meist konvex und ohne Buckel, alt auch vertieft; mit dicker Schleimschicht; grau bis braun, bisw. mit violettlichem Ton, oft schwärzlich gefleckt. Lam.: weit herablaufend, dicklich, weißlich, dann grau bis graubraun . Stiel: 5 - 10 x 1,5 - 2,5 cm; oben weiß, basal chromgelb, im Alter sich stellenweise violettgrau bis schwärzlich verfärbend; ebenfalls stark schleimig. Fleisch: ohne bes. Geruch oder Geschmack.
Mikr. Merkm.: Sp. 18 - 20 (23) x 5 - 6,5 flm, spindelig. Zyst. 100 - 130 flm lang, subzyl. bis subfusoid, stellenweise mit braunen, amorphen Auflagerungen. PIZ. spärlich. SchnaUen -.
Lit.: HkSGA 253; Md
171 ; PdS 3 Nr. 71 ; Tint 1999(3): Portr. 16.
Fußnote: I)
Huthaut schon im Feld abziehen! Schleimschicht des Stieles abschaben!
147
Pilzkompendium I
30.5. - 30.6.
30.5. - Gomphidius helveticus Sing . ssp. tatrensis (Pi!.) Sing. & Kuthan helveticus (Iat.)
= schweizerisch
Filziger Gelbfuß
=Chroogomphus helveticus (Sing.) Mos. Cap cuticle dry, velvety to minutely floccose-tomentose. Growing with Pinus cembra, Pinus strobus and Picea abies. Rare.
Vork.: Von der Ebene bis zur Baumgrenze, auf saurem oder basischem, oft nährstoff- und bodenfloraarmem, rohhumusreichem Boden unter Fichte oder 5nadeligen Kiefern (Pinus cembra, Pinus strobus). Vill- X. Selten und gefährdet: RL 3.
Hut: 4 - 8 cm, konvex bis schwach gebuckelt; gelborange, [karminrosa bis weinrötlich), Scheitel dunkler; IIDS trocken, samtig bis fein flockig-filzig. Lam.: herablaufend, entfern~ gegabelt; orange bis rosa-ocker, zuletzt ockerschwärzlich. Stiel: 6 - 8 x 0,7 - 1,5 cm, basal erweitert oder verjüngt und mit rosafarbenem Filz; apikal mit ringförmigen, vom Spp. geschwärzten Cortina-Resten; dem Hut ± gleichfarbig. Fleisch: gelbLichorangeI ); mit mildem Geschmack und leicht fruchtigem Geruch.
Mikr. Merkm.: Sp. 17,5 - 19 x 6 - 7 flm, fusoid; HymZ. bis 170 flm lang, etwas dickwandig; zyl. lIDS-Hyphen 5,5 - 10 flm 0, nicht amyloid. Schnallen+.
00 00
Varietäten und Formen: • ssp. helveticus (Sing.) Sing. & Kuthan: augenscheinlich seltener, soll sich durch überwiegend spitzgebuckelten bi s papillierten Hut unterscheiden. Mikr. Trennung anhand der Sporenbreite (ssp . helveticus nach SCHMIDHECKEL in NatBerch 8: 105 mit 6,5 - 8 fl m) scheint verläßlicher.
VM: Gomphidius (Chroogomphus) corallinus O.K. Miller & Watl.: wächst ausschließlich unter Pinus. Nur mikro mit Sicherheit zu unterscheiden. HDS- und Tramahyphen amyloid. (Lit.: NRBGE 30 (2): 391 - 394).
Lit.: BHZMyk 3: 26f;
Dä 86; Mar 172; PdS 3 Nr. 69.
Herb.Nr: 539. KoU.: Bayern; Berchtesgaden-Schwöb. Dolomitboden; unter Fichte. 15.8.1981 .
Fußnote: I)
Nach WATLlNG (BFF 1) im Schnitt rötend; ich habe an FraßsteIlen eine Schwärzung festgestellt.
30.6. - Gomphidius maculatus (Scop. : Fr.) Fr. maculatus (Iat.)
Fleckender Gelbfuß
=gefleckt -. schwarzfleckiger Hut
=Leucogomphidius maculatus (Scop. : Fr.) KotI. & Pouz. var. gracilis Bk. & Br.
---+
Gomphidius gracilis (30. 1.)
Growing always with Larix. Cap viscid, stipe slender. Flesh rapidly reddening when bruised, then slowly blackening. Widely distributed but only in higher regions with natural Larix areas. Easily to be confounded with G. gracilis (30 .1.).
148
Gomphidius, Gymnopilus
30.6. - 31.
Vork.:
Mykorrhizapilz der Lärche. Bis in die subalpine Zone aufsteigend. Bodenvag bis calciphil. VII - X. Verbreitet, aber nur im Gebirge häufiger.
Hut: 2,5 - 6 [10] cm. Schmierig-klebrig, aber ohne ausgeprägt schleimiges Velum. Ocker, bräunlich-ocker bis umbra oder sepiabraun, auch mit fleischfarbener Tönung, Zentrum auch oliv. An Druckstellen schwarzfleckend. Lam.: erst weißlich, bald grau, zuletzt schwarzbraun. Stiel: schlank,4 - 7,5 x 0,4 - 1,2 [2] cm; erst nur apikal , bald gänzlich trocken; anfangs weißlich, basal gelb; bald abwärts schwarz-purpurn punktiert bis faserig-flockig. Fleisch: in Hut und Stiel weiß, in Stiel basis ockergelblich, verletzt schnell rötend, dann schwärzend. Ohne bes. Geruch und Geschmack.
Mikr. Merkm.: Sp. 17 - 23 x 6 - 9 ).Im; ellipsoid-fusiform bis fusoid. ChZ. bis 2(0).lm lang, stumpf fusiform , dickhalsig-Iageniform, bisw. stellenweise mit amorpher, bräunlicher Masse. Schnallen +, aber selten.
VM: G. gracilis (30.1., s. Bem. dort). Lit.:
AtlSaar 403; Bres 674; Md 233, 234 (!); MHK 3 Tf. 287; PdS 3 Nr. 73; Phi 191 ; SZP 1956: 123; ZfP44: 211. Herb.Nr: 369.
31. - GYMNOPILUS Karst.
Flämmling
gymnos (gr.) =nackt; pileo (gr.) =Mütze -. oft kahlen Hut Main features: Caps with (mostly in very early stages vanishing) cortina. Fruitbodies mostly in all parts vividly coloured: ochraceous, red brown to orange brown, rarely purple-lilac. GiUs golden yellow, orange to rust coloured. Flesh staining black by Iye, mostly bitter. Predominantly on dead wood but also on the ground, on fire pI aces or amongst mosses and sphagnum. Not mycorrhizal. Remarks: Not edible. Many species are very rare and insufficiently known. Microscopical exarnination is indispensable. Spores should be observed in concentrated ammonium hydroxide, NH4 0H, (especially before testing their pseudoamyloidity) or cotton blue focusing on their centre. Important characters for identification: Flesh staining? Cap margin striate? Structure of cap cuticle. Veil remnants on stipe? Gills: spacing, edge spotted? Stipe: colours younglold, apex pruinose?
Vork.: Saprophytisch (keine Mykorrhiza); einzeln oder büschelig vorwiegend an Holz (Stümpfen, Ästchen), einige Arten auf Erdboden (in der Nadelstreu oder auf Brandstellen), selten auch in GrasbüscheIn oder zwischen Sphagnum.
Hut: 0,7 - 10 (25) cm; halbkugelig, konvex bis abgeflacht und breit gebuckelt, nie völlig flach; kahl, filzig, wollig, faserig, feinschuppig bis schollig-schuppig; trocken oder schmierig; meist lebhaft gefarbt: gelb, ocker- bis rostgelb, fuchsig, orange- oder rote -braun), sehr selten auch mit purpurliIa Tönen. Nicht hygrophan. Rand nur sehr selten und schwach gerieft. Lam.: angeheftet bis ausgerandetangewachsen oder leicht (mit Zahn) herablaufend; goldgelb, orange bis rotbraun, zuletzt rostbraun. Stiel: selten auch leicht exzentrisch, fast immer irgendwo gelb(lich); faserfleischig; mit flüchtigen oder dauerhaften, bisw. als Ring ausgebildeten, fädigen bis häutigen Cortinaresten oder zumindest fwig übersponnen, selten völlig kahl. Fleisch: meist dicklich; oft bitter; mit Laugen schwarz verfarbend. Spp.: rostgelb bis -braun.
149
Pilzkompendium I
31.
Mikr. Merkrn.:
Bas. (1-) 4sporig. Sp.4 - 11 (12,5) J.lm lang; ellipsoid, ovoid, ovoid-kugelig oder mandelförmig; von schwach rauh bis stark warzig oder longitudinal punktierte-gerunzelt); Plage: sehr selten vorhanden, oft Ornamentik suprahilar nur undeutlich; KP. -; Sporen wand doppelt; in Ammoniak lebhaft rötlichgelb; meist (oft stark) dextrinoid (-. Bem.); cyanophil. ChZ. +. PIZ. +/-. Schnallen +. Pigmente meist inkrustiert.
VM.:
Cortinarius; FLammuLaster (25.); Flammulina (26.); Hypho Loma (35.); Naucoria (53.); Ompha-
Lotus (56.); Pholiota (65.); TrichoLomopsis (85.).
Bem.:
Etwa 15 Arten, alle ungenießbar, teilweise halluzinogen. Als Gattung meist problemlos durch die Anfangs lebhaft gefärbten Lamellen zu erkennen. Die Gattung enthält jedoch neben einer Reihe gut bekannter Vertreter auch einige sehr seltene und ungenügend erforschte Arten. Mikr. Untersuchung ist unerläßlich, wobei gerade bei den kritischen Arten weniger die Zystiden als die Sporengröße und -ornamentik entscheidend sind. Sp. in Ammoniak oder Baumwollblau beobachten und auf die Oberfläche fokussieren. Die Dextrinoidität verljert sich oft bei Exsikkaten oder wird an älteren Frk. schwächer; es wird empfohlen, jedes Präparat vor Anwendung von Melzers Reagenz mit konzentriertem Ammoniak zu behandeln. Bisw. wird die Reaktion erst nach 3 - 8 Stunden erkennbar!
Wichtige Bestimmungsmerkmale: Fleischfarbe (oxydierend?); Hutrand gerieft? HDS-Beschaffenheit. Cortinareste und -farbe. Lamellen: Abstand, Schneide auf Druck oder alt andersfarbig? Flächen gefleckt? Stiel : Farbe jung/alt, Spitze bereift?
Übersicht über weitere, nicht dargestellte (insges. sehr seltene und wenig bekannte) Arten: • Gymnopilus corsicus Romagn .: Hut 3 - 7,5 cm, feucht einheitlich lebhaft dkl .rot. Bitter. Sp. 8 - 10 x 4,5 - 5,7 J.lm, stark warzig, weder dextrinoid noch cyanophi l! ChZ. subutriform, apikal nicht kopfig, sondern allenfalls schwach erweitert. Korsika. (Lit.: KewB 31 (3): 443 - 444) . • Gymnopilus microsporus (Sing.) Sing. (= Flammula liquiritiae Pers. ss. Bres.): Hut 2 - 3,5 cm; ockergelb bis orange. Sp. klein: 5 - 6 (7) x 3 - 4 J.lm; mandelförmig; deutlich warzig. (Lit.: Bres 783; Lilloa 22: 561; RM 2: 239; RivMic 33 (3): 288 - 290). • Gymnopilus spadiceus Romagn.: Hut (1,5) 2,5 - 8 cm; lebhaft rotbraun, später mehr und mehr wie G. penetrans (goldgelb-bräunlich), aber verschieden durch dunkler braunes Sporenpulver und stark warzige Sporen von 7,2 - 9 (lO) x (4,5) 5 -7 J.lm. (Lit.: KewB 31 (3): 444 - 447).
Literatur: HESLER, L. E. ( 1969): North American species of Gymnopilus. Mycol. Mem. 3. H0ILAND, K. (1990): The genus Gymnopilus in Norway. - Myctax 39: 257 - 279. HORAK, E. (1989): New and additional data conceming Pyrrhoglossum and eccentric or lateral stipitate taxa of Gymnopilus (Agarieales). - Opera Bot. 100: 115 - 129. KAUFFMAN, C. H. (1926): The genera Flammula, Paxillus and the status ofthe American species. - Amer. Joum. Bot. 13: 1-32. KRlEGLSTEINER, G. J. (1987): Anmerkungen zur morphologisch-ökologischen Amplitude des Gymnopilus penetrans ... und anderer Gymnopilus-Sippen. - APN 5 (1): 70 - 92. MURRlLL, W. A. (1917): Gymnopilus. - North American Flora 10: 193 - 215. ROMAGNESI, H. (1936): in R~vMyc 1 (4): 208 - 214. ROBICH, G. (1989): A1cuni interessanti Gymnopilus. - RivMic 33 (5 - 6): 251 - 263.
150
31 .1. -31 .2.
Gymnopilus
31.1. - Gymnopilus picreus (Pers.: Fr.) Karst.
Dunkelstieliger Flämmling
pikros (gr.) = bitter = FLammuLa picrea Pers.: Fr. = FuLvidula picrea (pers.: Fr.) Kummer = ? Gymnopilus satur Kühn. = Naucoria beLLuLoides Kauffm .
Cap vividly redbrown. Gills very crowded and narrow, brightly yeUow at first, later on more brownish. Stipe finally dark umber. SmeU almost absent, taste very bitter. On wood (esp. of conifers). Rare.
Vork.: An Nadelholz (Fichte, Kiefer, Latschenkiefer, Tanne); selten auch an Laubholz (z.B. Birke). Vor allem montan (bis 1900 m aufsteigend). V1I - X. Selten I ) . In Nordskandinavien häufiger. RL R. Hut: 1,5 - 3,3 [5] cm; erst fast halbkugelig, dann flachkonvex , zuletzt auch etwas niedergedrückt. HDS ganz fein kurzftlzig-punktiert (L I). Schön rotbraun [auch kastanien-zimtbraun], Rand kaum heller [bisw. gelb]; Mitte später dunkler rostig gefleckt. Entwässert zu orangebraun aufhellend (Fig. unten ünks). Lam.: schwach abgerundet angewachsen, sehr engstehend, schmal und d ünn; jung leuch tend gelb, älter zunehmend bräuntich; stellenweise etwas braunfleckend. Stiel: 2,3 - 4,5 [8] cm; abwärts leicht keulig; Oberfläche etwas höckerig-welüg; hohl. Spitze schmal ockerüch, darunter etwas rotbraun, dann bis zur Basis dkl. kakao- bis umbrab raun; stellenw. etwas aerifer überflockt [anfangs weiß bestäubt). Ohne CortinaReste. Fleisch: rötlich braun. Geruch fast fehlend, Geschmack sehr bitter.
Mikr. Merkm.: Sp. (7) 7,5 - 8,5 x 5 - 6 f.1m 2); überwiegend ovoid oder pflaumenförmig, breit ellipsoid, auch breit mandeLförmig; mit groben, hohen Warzen. ChZ. bis 42 f.1 m lang; lageniform mit abgesetztem, großen Kopf (0 bis 7 f.1 m). PIZ., Pi leoZ. und KauloZ. +.
VM: G. bellulus (31.6.). Lit.: BFF 7: 62; Bres 784 (?)I ); Hesler 76; Mos/JüI2; Pap. Mich. Acad. Sei. Arts and Letters 5: 139; R & H 483 ; RM 2: 239; ZS 540; SZP 1956: l72f + Tf. Her b.Nr: 1942. Schweden, Bohuslän: lnsel Orust. An Nadelholzstumpf (sehr wahrscheinlich Kiefer). 24.8.1988. F u ßnote: I) In Deutschland nur im Bayerischen Wald häufig. 2) Die Sporen werden in der Lit. oft als viel größer angegeben, meist mit 8 - 10 x 5 - 6 IJ m, bei MosER und HESLER mit 7 9 (9,5) x 4,5 - 5,5 (6) IJm; allein BRESADOLA gibt 7 - 8 x 5 - 61Jm, also in etwa meine Maße an , bezeichnet die Sporenoberfläche aber als glatt, was bei der Grobheit der Ornamentik äußerst verwundert. Seine Abb. wird aber uneingeschränkt als Referenzbild genannt. Auch SCHROETER (Kryptogamen flora von Schlesien) bezeichnet die Sporen als glatt, und gibt die Maße mit 8 - 10 x 5 - 6IJm an.
31.2. - Gymnopilus suberis (R. Mre.) Sing .
Korkeichen-Flämmling
suberis (Iat.) = zur Korkeiche (Quercus suber) gehörend -4 Substrat = Pholiota suberis R. Mre.
Mediterranean species, growing mostly solitary on cork oak (Quercus suber) and Quercus lusitanica. Cap of young carpophores often with purple, erect scales, later on these scales become more brownish and accumbent. Taste bitter. Spores with fine and den se omamentation. Rare.
151
31.2. - 31.3.
Pilzkompendium I
Vork.: Mediterrane Art (Nordafrika, Spanien, Italien). Fast immer einzeln auf liegenden Stämmen der Korkeiche (Quercus suber), seltener der Lusitanischen Eiche (Quercus lusitanica). vrr - Xll. Hut: I - 10 cm; konvex bis breit gebuckelt, alt auch niedergedrückt; Rand eingerollt; gold- bis orangegelb, zuletzt rötlich braun; glatt oder oft anliegend schuppig; jung sogar mit feinen, kegelig-spitzen, purpur getönten Schüppchen. Lam.: mit kleinem Zähnchen herablaufend; breit; lebhaft buttergelb, dann über orangegelb zu braun umfärbend. Stiel: 3 - 7,5 x 0,4 - 1,8 cm; api- , - - - - - - - - - - , kal weiß, darunter gelblich, zuletzt von unten her bräunend; oft mit deutlicher (aber flüchtiger) , ringartiger Cortina-Zone. Fleisch: Geruch fehlend , Geschmack bitter.
Mikr. Merkm.: Sp. 6 - 9 x 3,5 - 5 f.lm; ellipsoid bis subamygdaliform; mit dichten, feinen Warzen. ChZ. dichtstehend ; bis 40 f.lm lang; lageniformkopfig.
Bem.: Abb. und Text nach der Lit.
Lit.: BSMF 44: 4S + Tf. IV; IJML 3(1): 112f; Mal I: 564 - 667; RivMic 1989 (5-6): 256 - 258.
31.3. - Gymnopilus subsphaerosporus (Joss.) Kühn . & Romagn . sub (tat.) =fast; sphaerosporus (tat.) = kugelsporig
Kugelsporiger Flämmling
Cap with small scales. Gills very crowded. Taste mild. Spores nearly globose. Very rare montane species.
Vork.: An morschen, moos bewachsenen Nadelholzstämmen (Fichte, Tanne) in luftfeuchten Wäldern. Einzeln und büschelig. vn - IX. Sehr selten. Montane Art.
Hut: 1,5 - 3 cm; flach gewölbt bis flach kegelig; auf ockerfarbigem Grund mit fIlzigen orange-ocker Schüppchen; dünnfleisehig und Rand oft einreißend. Lam.: abgerundet angeheftet, sehr engstehend und stark untermischt; umbra-olivbräunlich, dann ziemlich dkI.braun [zimtrötlich]. Stiel: schlank, 3 - 5 x 0,2 -0,3 cm, mit gleichmäßigem Querschnitt, nur Basis leicht keulig und weißfilzig; enghohl; ockerlich mit brauner Überfaserung [auch dem Hut ± gleichfarbig]. Fleisch: messing-ocker; geruchlos; Ge· schmack mild. Spp.: dkI .braun.
Mikr. Merkm.: Sp. 4 - 5 x 3,5 - 4,5 f.l m; kugelig bis breit ellipsoid; grobaber flachwarzig. ChZ. bis 45 f.lm lang; mit schlank fusoidem Unterteil und oft langem, schmalem, bisw. verbogenem Hals, der meist durch ein kleines, abgesetztes Köpfchen gekrönt wird (tibüform). PIZ. -.
Lit.: BSMF 64: 21 ; Mos/JüI4; SZP 1956: 174f. Herb.Nr.: 920. Bayern: An der Straße zwischen Ramsau und Berchtesgaden. An sehr morschem Fichtenstumpf. 27.8.1982.
152
Gymnopilus
31.4.
31.4. - Gymnopilus junonius (Fr.: Fr.) P. D. Orton junonius = im Juni wachsend -+ frühe Erscheinungszeit
Beringter FlämmJing Ungenießbar und halluzinogen) )
= Fulvidula spectabilis (Weinm.: Fr.) Romagn . = Gymnopilus spectabilis (Weinrn.: Fr.) A. H . Smith = Pholiota aurea (Matts. : Fr.) Kummer ss. Ricken =Pholiotajunonia (Fr.: Fr.) Karst. = Pholiota spectabilis (Weinrn.: Fr.) Gill. = Pholiota spectabilis var.junonia (Fr.) J. Lge.
Large, common species, growing mostly densely caespitose on wood of predominantly deciduous trees (sometimes deeply buried in the ground). Stipe normally with stout ring, which sometimes may be fugacious or onJy weakJy developed. Taste very bitter.
Vork.: Meist in großen Büschein (selten einzeln) an Stümpfen und toten Stämmen oder am Grunde lebender, geschwächter Laubbäume (bekannt von Birke, Buche, Edelkastanie, Eiche, Erle, Linde, Ulme), sehr selten auch auf NadelhoLz (Kiefer, Fichte) und an verbautem Holz. Auch scheinbar auf der Erde und dann an im Boden liegendes Holz angeschlossen. Weit verbreitet und ziemlich häufig. In Lagen über 500 m ü.N. fehJend. V-X.
Hut meist groß bis sehr groß: 5 - 27 cm; konvex, selten breit gebuckelt, aJt auch niedergedrückt; erst leuchtend orangegelb, safranfarben, dann mehr orangebraun; HDS anfangs geschlossen und fast glatt oder unauffällig eingewachsen faserig, bald deutlich haarig-schuppig bis schollig-schuppig. Rand oft fetzig behangen. Lam.: ausgerandet mit kurzem Zähnchen herablaufend ; sehr eng, alt stark einreißend; rostgelb, dann braun. Stiel: 6 - 20 [60 !] x L- 7 [12 !] cm; selten subzyl., meist deutlich knollig bis rübenfönnig-wurzelnd; gelb bis ockergelb, bes. über dem häutigen, aufsteigenden Ring, (der aber bisw. nur schwach ausgeprägt sein oder abfallen kann), darunter mehr orangebräunlich streifig faserig bis stellenweise schuppig. Fleisch: gelb, Geruch pilzig oder gebäckartig [auch fehlend oder säuerlichfruchtig, rettichartig] ; Geschmack stark bitter.
Mikr. Merkm.: Bas. oft auch 1 - 2sporig. Sp. 7,5 - 10,5 x 5 - 61lm; mandelfönnig bis ovoid; grob schollig-warzig, Ornamente oft ineinander fließend. ChZ. bis 351lm lang; utriform, lageniform (oft kurzhalsig, bisw. apikal leicht kopfig), wenig hervortretend. PIZ. +.
Varietäten und Fonnen: Eine bisw. vorgenommene AufteiJung in eine schmächtigere, nur schwach beringte Var.junonius und eine kräftige Var. spectabilis mit deutlichem Ring ist bei dieser sehr variablen Art sicher nicht vertretbar.
VM: Phaeolepiota aurea (63 .). Bem.: Mikr. Merkm. und -zeichnung von Koll A. Lit.: BFF 7: 71f; Dä 699; Lge 174; MHK IV Tf. 89; Mos/Jüll; NouvAtl1: 59; Phi 144; R & H 482; SPTIV: 11 ; TBMS 43: 176. Fußnote: I)
In Amerika und Japan sind nach Genuß des Pilzes halluzinatorische Erscheinungen aufgetreten. Psilocybin und Psilocin wurden allerdings bei einer Untersuchung in Japan nicht gefunden, dagegen wohl bei europ. Material (s. SZP
1985: 199).
153
31.5.
31.5. - Gymnopilus purpuratus eCke. & Mass.) Sing. purpuratus (lat.) = purpum
Pilzkompendium I PurpurflämrnJing Giftig und halluzinogen
= Flammula purpurata Cke. & M ass.
Adventive exotic (greenhouse-)species, very rare in Europe. Refound after more than 100 years since its first description from the Royal Bot. Garden in Kew (fern house). Growing out of doors on heaps of bark and wood chips, heated by liquid manure. Very simjlar to Tricholomopsis rutilans but with orange brownish (not white) spore dust. Taste rillld, somewhat like radi sh.
Vork.: Einzeln oder in Büscheln wachsende adventive, exotische Art (Südaustralien, Chile), die im Freien bisher nur in MeckJenburg-Vorpommern (an 5 Fundorten jewei Is auf Rinden- und Holzabfall halden der Spanplattenproduktion) gefunden wurdei ). V - IX. Sehr ähnlich Tricholomopsis rutilans ! Hut: 2 - 4 cm; konvex bis schwach gebuckelt; Rand lange eingebogen; dünnfleiscrug. HDS dicht von anliegenden bis leicht abstehenden [bisw. fast sparrigen, spitzen] Schüppchen bedeckt (Zentrum geschlossener). Grundfarbe frisch purpurn mit dunkler purpurnen Schüppchen; später Grundfarbe mehr und mehr gelblich-ocker und Schüppchen dkl.braun . Velum schwefelgelb, fast häutig, bald schwindend. Lam.: leicht strichförm ig herabl aufend, erst gelb, dann safran-ocker; nicht fleckend ; LS . schartig [auch ganzrandig]. Stiel: 4 - 5 x 0,5 - 1,2 cm an der Spitze; zyl. rillt meist verdickter Mitte und ausspitzender bis wurzelnder Basis. Oben blaß (ocker), jung und frisch abwärts purpurn (streifig-faserig), dann zunehmend bräunend streifig. Voll. Fleisch: im Hut gelblich, im Stiel mehr ocker, jung in der Rinde wie außen. Geruch leicht unangenehm (ranzig ?), Geschmack fast mild [rettichartig], rillt leicht bitterLichem Anklang. Spp.: orange-rostbraun.
Mikr. Merkm.: Bas. (l-)4sporig. Sp. (6) 7 - 8 (1 2,5) x 4,5 - 5,5 (7) flm ; ellipsoid, selten subamygdaliform ; dichtwarzig; dextrinoid. ChZ. bis 38 flm lang; meist utriform, seltener keulig bis spindelig; z.T. rillt ockerfarbenem Inhalt [und braunen Auflagerungen]. PIZ. +, oft eher lageniform. Bem.: Der Pilz enthält Psilocybin, Psilocin und Baeocystin und zeigt bi sw. an Hutrand und Stielbasis bläuliche, zu blaugrün verblassende Töne wie gewisse Psilocybe-Arten. Lit.: Pers 14 (1): 19 - 22; SZP 1995: 49 - 55; ZMyk 54 (1): 73 -76. Herb.Nr.: 2 138. Auf Halden von Holz- und Rindenabfal1en der Span platten produktion. Mecklenburg-Vorpommem, Bezirk Rostock: Ribni tz-Dammgarte n. Leg./det. H. Re is. 4.9. 1989.
Fußnote: I)
Diese Abfallhaufen entwickeln durch das Tränken mit Gülle enorme Temperaturen, die auch bei Frosttagen im Winter eine reiche Flora an Großpilzen hervorbringen (pers. Mitt. von H. R EIS, dem Erstfi nder der Art in Deutschland). Die Erstbeschreibung der Art durch COOKE und M ASSEE fußt auf einem Fund an einem Baumfamstamm im Famhaus des Bot. Gartens in Kew vor mehr als 100 Jahren. Der deutsche Fund ist also der erste europäische im Freiland. Inzw ischen ist die Art auch im Bot. Garten Zü richs auf fic htenholzhaitigern Torfersatz in einem Warmhaus gefunden worden.
154
31.6. - 31.7.
Gymnopilus 31.6. - Gymnopilus bellulus (Peck) Murr.
KJeinsporiger FlämmJing
bellus (Iat.) = schön; bellulus: Verkleinerungsform = Fulvidula bellul.a (peck) Joss. = Naucoria bellula (Peck) Sacc.
Mountainous or subalpine small species with bright, rather variable colours. Spores very small. Taste bitter(ish). On strongly decayed coniferous wood. Very rare.
Vork.: Montane bis subalpine Art (bis knapp 2000 m Ü. N. aufsteigend, unter 400 m Ü. N. noch nicht gefunden). Einzeln [bisw. büschelig] an morschem Nadelholz (bes. Fichte und Tanne). VI - XII. Sehr selten . RL R. Hut: 0,7 - 3 cm; glatt [oder feinst schorfig]; einheitlich fuchsrot [auch orange, orangebraun, rostbraun], entwässert etwas heller; [Hutrand oft etwas überstehend und mehr orange]. Lam.: abgerundet angeheftet; eng; ockergelb [auch hellgelb] , zuletzt bräunlich. Stiel: 1,4 - 4 x 0,1 - 0,3 crn; dem Hut gleichfarbig oder etwas heller; leicht hell überfasert (L. !); Basis weißfilzig ausstrahlend . Fleisch: Geruch schwach pilzig, Geschmack sofort bitter [leicht bitter].
Mikr. Merkrn.: Sp. klein: 4,5 - 6 x 2,5 - 3,5 (4) ~m ; ellipsoid-mandelförmig; mit fast kurzstacheligem, dichtem Ornament. ChZ. bis 35 ~m lang; flaschenförmi g mit langem, meist von einem kleinen Köpfchen gekröntem Hals. PIZ. - (nach HESLER +).
VM: Gymnopilus picreus (3 1.1.) Lit: APN 5 (1): 72; BFF 7: 67; BSMF 64: 23; Hesler 37; LB 5: 189; Mos/Jül 2; SZP 1958 (5): 66f; TBMS 91 (4): 555; ZS 539. Herb.Nr.: 1072. Schwarzwald, Flözlinger Holz. Einzeln an morschem FichtenhoLz. 18.9. 1982.
31.7. - Gymnopilus flavus (Bres.) Sing.
Gras-Flämmling
flavus (lat.) =gelb -+ Frk.Farbe = Flammula dactylidicola J. Lge
=Naucoria flava Bres. In all parts yellow to pale ochraceous brownish species growing on tufts of the grass cock's foot (Dactylis glomerata). Stipe mostly fusoid-napiform .Taste mild. Spores small . Very rare.
Vork.: Saprophytisch an Büscheln des Wiesen-Knäuelgrases (Dactylis glomerata) in Magerrasen, aufWeißdünen, Wiesen, Weiden und an grasigen Straßenrändem.
vrn - X. Sehr selten. RL 3.
Hut: 1,7 - 3,2 [6] cm; halbkugeLig oder konvex mit flachem Buckel; blaß gelbocker [alt auch bräunlicher]; HDS waschlederartig-ftIzig, etwas wasserfleckig; Rand schmal eingebogen und schwach rotbräunlich befasert. Lam.: schmal ausgebuchtet und mit kleinem Zahn strichförmig herablaufend; sehr gedrängt; nicht bauchig; in Flächenansicht grünlichgelb, in Aufsicht mit orange Ton. Stiel: ohne Velurnreste; mit dicker, spindelfOrmiger Knolle, die bisw. ausspitzt; 2,5 - 3 x 0,5 - I cm, an der Knolle 1 - 1,7 cm; blaßgelb, Knolle ockergelb. Fleisch: geruchlos [auch würzig], Geschmack mild.
155
31.7.31.8.
Pilzkompendium I
Mikr. Merkm.: Sp. 4,5 - 5,5 (6) x 3,5 - 4,5 J..lm ; ovoid, breit ellipsoid, pflaumenförmig; mit groben, hohen Warzen. ChZ. bis 35 J..l m lang; lageniform mit mei st langem Hal s; ap ikal mit kleinem Köpfchen. Sehr dichtstehend (LS . steri l). PIZ. -.
Lit.: BFF 7: 67f; Bres 795 ; DBotArk 5(7): 6; Lge 123 G; Lilloa 22: 636; TBMS 24: 196; Ulmer Pilzflora 3: 56f. Herb.Nr.: 180 I. Thüringen: FreyburglUnstrut. In einem Garten an Büscheln von Dactylis glomerara. Leg./det. M. Huth. 22.8.1987.
31.8. - Gymnopilus fulgens (Favre & R. Mre.) Sing.
Moor-Flämmling
fulgens (lat.) = leuchtend, schimmernd = Alnicolajulgens Favre & R. Mre.
=Flammulafulgens (Favre & R. Mre.) Lundell =Fulvidulafulgens (Favre & R. Mre.) Kühn . = Naucoria cerodes (Fr.) Kummer ss. 1. Lge. = Naucoriafulgens Favre & R. Mre.
Small species, growing not on wood, but solitary on the ground in bogs, on sand-dune heaths, among mosses and lichens, more rarelyon bumt places. Smell and taste inconspicuous.
Vork.: Nicht an Holz, sondern einzeln, meist in Mooren, auf Torfböden, SanddÜßen-Heiden, in Erlen-Eschen-Auwäldern; zwischen Sphagnum, Polytrichum, sonstigen Moosen oder Flechten; selten auch auf BrandsteIlen. VII - X. Weit verbreitet aber sehr selten. RL R.
Hut klein: I - 3 (5) cm; convex, dann ausgebreitet, leicht gebuckelt, alt auch niedergedrückt; aprik0senfarben, mittel- bis zieml ich kräftig braun (goldbraun), oft mit orange Beiton; Rand oft ocker oder safranfarben; entwässert blasser; glatt; ziemlich glänzend, wenn feucht, dann matt. Lam.: ausgerandet (meist breit) mit Zähnchen angewachsen; mäßig gedrängt; safran- oder gelblich ocker, auch leicht olivlich, dann aprikosenfarben. Stiel: 1 -3 (4) x 0,1 - 0,3 cm; safranfarben bis ocker, bald von unten her dunkler braun, zuletzt fast vollständig umbrabraun. Ohne Cortinareste. Fleisch: ohne bes. Geruch oder Geschmack.
Milrr. Merkm.: Sp. 8 - 10 (11) x (5) 6 - 7 J..lm; ellipsoid, ovoid oder ellipsoid-mandelförmig; grobwarzig. ChZ. bis 42 J..lm lang; lageniform, meist mit wenig abgesetztem Köpfchen. PIZ. fehlend oder selten. KauloZ. an Stielspitze vorhanden.
VM: Hypholoma (35.); Naucoria (53 .); Psilocybe (72.). Bem.: Abb. und Text nach der Lit. Lit.: BSLinn 8 (2): 44; BSMF 53: 267; Cet 5: 1760; DM 75: 32; Hesler: 63f; Lge 123 E; Lilloa 22: 561; MNeth 153; Mos/Jül3 ; Myctax 67: 21 1; Phi 143; R & H 483; SZP 1956 (5): 72f.
156
31.9. - 31.10.
Gymnopilus
31.9. - Gymnopilus stabilis (Weinm.) Kühn. & Romagn. stabilis (lat.) =fest stehend -. kräftige Statur
Weißbeschleierter F1ämmling
Very rare, stout and firm species, growing mainly on or near coniferous wood. Cap with whitish coating from veil, wbich in early stages form s a ± distinct, but soon vanishing ring on stipe. Gill s very crowded. Stipe ordinarily short. Taste very bitter. Spores coarsely warty.
Vork.: An Stümpfen oder in der Nähe von solchen, vorwiegend bei NadeLholz (Kiefer und Fichte), selten auch bei Laubholz.
vrr - X. Sehr selten. RL (R).
Hut: 4 - 11 ,5 cm; dick- und festfleischig; lange konvex , alt leicht vertieft; HDS glatt, jung fast vollständig, bald nur noch in der Mitte mit perlmuttartigem, weißem [weißgelbem] Velum-Überzug, darunter gelb bis orangegelb [später auch hellorange bis orangebraun]. Rand lange eingebogen, dann aber gestreckt und scharf. Lam.: sehr engstehend und am Rand in allen Längen dicht untermischt; dünn, schartig und einreißend; jung hellgelb, alt ockerbraun [mit Orangestich] . Stiel: relativ kurz und meist kräftig: 3,5 - 6,5 x 1,2 - 1,8 (2) cm; basal leicht keulig bis abgerundet zyl. Oben blaßgelb, abwärts älter bräunlich befasert. Jung mit wattiger Ringzone. Fleisch: gelb. Geruch leicht säuerlich-fruchtig. Ge-
schmack sehr bitter.
Mikr. Merkm.: Sp. 6 - 7,5 (8) x 4 - 5 J.lm; ellipsoid-ovoid, bisw. leicht mandelförmig; im Mikr. lebhaft ockergelb; grob schollig-warzig mit Plage. ChZ. bis 40 J.lm lang; tlaschenförmig, mit oder ohne Kopf, kleinere auch utriform. PIZ. mei st utriform.
VM: G. penetrans (31.10.). Lit: AtISaar404f; BFF7: 66; Comp Nr. 387; Dä 701 ; Tint 1999(6): Porträt 22. Herb.Nr.: 1106. Brandenburg, Kreis Frankfurt/Oder: Fürstenwalder Stadtluch. Im Kiefemwald auf Erdboden. 24.7. 1993.
Gemeiner F1ämrnling I ) 31.10. - Gymnopilus penetrans (Fr. : Fr.) Murr. penetrans (lat.) = eindringend, eindringlich, durchdringend -. ? bitteren Geschmack = Flammula penetrans (Fr.: Fr.) Quel. = Flammula hybrida (Fr.: Fr.) Gill. = Flammula sapinea var. hybrida (Fr.: Fr.) Konr. & Maubl. = Gymnopilus hybridus (Fr.: Fr.) Sing. 2) = Gymnopilus liquiritiae (Pers.: Fr.) Karst ss. auct 3)
The most comrnon species within this genus. Occurring predominantly - but not exc1usively - on coniferous wood. Surface of cap smooth. Taste very bitter. Macroscopically very variable but microscopically characterized by weakly omamented spores and hyphae of cap cutic1e with 0 only up to 12 J.lm. All features used in the past to distingui sh between G. hybridus and G. penetrans have proved to be unreliable.
Vork.: An Stämmen, Stümpfen und abgefallenen Ästchen überwiegend von NadeLholz (Fichte, Kiefer, Lärche, Tanne, Zeder), weit weniger häufig an Laubholz (Birke, Buche, Eiche, Pappel , Süßkirsche). Auf Kalkböden seltener. Bis 2000 m Ü. N. aufsteigend. IX - xn. Sehr häufig und weit verbreitet. 157
31.10. - 31.11 .
Pilzkompendium I
Hut:
1,5 - 8 (14) cm; konvex bis breit gebuckelt; HDS glatt und kahl, nur alt etwas faserig oder leicht schürfelig aufgerissen; oft etwas fettig sich anfühlend; jung bisw. umbrabraun, meist aber bald kräftig gelb, goldocker, orange- bis ockerbräunlich, zum Rand zu oft mehr gelb. Lam.: ausgerandet angewachsen bis kurz herabgezogen; von gelb über orange zu orangebraun umfärbend; rostfleckend oder nicht. Stiel: 2,5 10 x 0,2 - 1,2 cm; zyl. oder basal leicht keulig; blasser als der Hut; weißfaserig übersponnen; ohne Cortinareste oder mit fast ringartigem, faserigem Kragen. Fleisch: Geruch bei allen Kollektionen sehr unterschiedlich: obstig, schwach kakaoartig, nach Kokosflocken oder neuem Leder. Geschmack sehr bitter.
Mikr. Merkm.: Sp. (6,5) 7 - 8,5 x 4 - 5,5 flm 4); ovoid-ellipsoid bis mandelförmig; Ornamentik der meisten Sporen schwach und flach, auch in KOH meist nie so kräftig braunwarzig wie be i anderen Arten; ein erheblicher Anteil sogar glatt. ChZ. sehr unterschiedlich groß (bis 45 flm); meist f1 aschenförmig-kopfig, selten nur f1 aschenförrnig oder fast schJauchförrnig; blasig-keulige Formen nie beobachtet2l. HDS-Hyphen im Ggs. zu G. sapineus schmaler (zwischen 4 und 12 flm im 0 ).
VM: G. stabilis (3 1.9.); G. sapineus (3 1.1 3.; HDS-Hyphenbreite kontrollieren!); Pholiota alnicola (65 .2 1.).
Bem.:
Äußerst variable Art, wie die unterschiedlichen Abbildungen zeigen. Alle zeichneten sich jedoch durch ihre schwache Sporenornamentik aus ( Mikr. Merkrn.).
Lit.: APN 5 (1): 70 - 92; AtlSaar 403 - 404; Dä 7021703; Lge 12 1 A + G; Mal I : 561 ; MHK IV Tf. 90 + 9 1; Mos/Jül 3; Nouv AtI I : 111 a; Phi 142; R & H 484 ; Ri vMic 1989 (5 - 6): 260f; Ulmer Pi lzfl ora In : 26 (als cf. G. croceoluteus). Herb.Nr.: 777 . Alle Ko ll . von N ade lholz bis auf Ko ll. B . von Birke (Schwedi sch-Lappland, Abisko, völli g nadelwaldfre ies Gebiet).
Fußnoten : I) 2)
3) 4)
Neuvorschlag ; die bisher benutzten deutschen Namen Gefleckblällriger F. bzw. Fase rigberingler F. sind nicht mehr verwendbar, da diese Eigenschaften nicht artkennzeichnend sind und beide fehlen können. Lange Zeit wurde hauptsächlich wie folgt getrennt: G. penetrans: Lamellen rostig gefleckt; Velumspuren fehlend ; ChZ. blasenförmig-keulig . G. hybridus: Lamellen nicht fl eckend; Stiel mit ringförmigen Velumspuren; ChZ. kopfig. K RJEGLSTEINER hat in seiner profunden Studie (APN a.a.O.) überzeugend nachgewiesen, daß beide "Taxa" nur alters-, witterungsund standortbedingte Formen ein und desselben Pi lzes sind. G. liquiritiae, ursprünglich Typus-Art der Gattung (von H0lLAND durch G. picreus ersetzt) ist ein nomen ambiguum (zweideutiger Name). Sollte sich durch dünn fleischigen, gerieften Hut auszeichnen. Die Sporenlänge scheint ebenfalls etwas variabel zu sei n. In den meisten Bestimmungswerken werden Werte bis zu 9 1lm angegeben (Ausn. Nordic Macromycetes 0 mit 7 - 8 11m). Ich habe bei keiner meiner Kollektionen reife Sporen von 9 1lm Länge festgestellt.
31.11. - Gymnopilus decipiens
0N. G. Smith) P. D. Orton Brandstellen-Flämmling
decipiens (tat.) = trügerisch -. Verwechslungsgefahr mit Pilzen anderer Gattungen
=Flammula decipiens ryv. G . Smith) Sacc. Very rare, small species occurring on burnt places and on poor soils in sun-exposed places. The colours of the finely tomentose to minutely scaly cap are rather variable. Stipe apex often, but not constantly yellow pruinose. Taste absolutely mild. Spores weakly ornamented. Cystidia predominantly lageniform-capitate, but rather as weil utriform.
158
Gymnopilus
31.11. - 31.12.
Vork.: Vor allem auf Brandstellen oder Kohlenplätzen, aber auch auf trockenen, kargen Sandoder Torfböden. Schon recht frühzeitig. VI - X. Sehr seltene, kaum bekannte Art.
Hut:
[0,7] I - 3 cm; konvex, dann ausgebreitet, bi sw. gebuckelt; fuchsig orange bis rostbraun [erst schmutzig gelb, dann auch schmutzig gelbbraun oder graubraun]; Rand bisw. freudiger gefarbt. HDS vollständig von gleichfarbigen, feinsten Haarschüppchen anliegend bekleidet (L.!) [verkahlend). Beim Abtrocknen kann die Mitte heller werden (stumpf graugelb)ll. Lam.: weit ausgerandet angeheftet oder breit angewachsen; eng bis sehr eng; kräftig gelb, hellocker bis blaß orange-ocker; LS. bi sw. alt stellenweise rostfleckig. Stiel: [I] 2 - 4,5 x [0,2] 0,3 - 0,6 cm, oben erweitert [und gelb bereift); Untergrund blaß umbragrau, grauweißlich fi lzig übersponnen [auch mit flüchtiger Velumzone], bei Koll. B typischer: erst gelb, dann von unten her bräunend, wobei die Spitze stets gelb bleibt. Fleisch: gelb bis umbra-ocker. Geruch schwach süßlich-pilzig, bei Koll. B scheunenstaubähnlich, Geschmack absolut mild.
Mikr. Merkrn.: Sp. 7 - 9 [(9,5)] x 4 - 5 [(5,5)] 11m ; überwiegend mandeLförmig, weniger häufig ovoid. Ornament schwach und flach. ChZ. bis 35 11m lang, kaum hervortretend; flaschenförmig-kopfig, oft auch utriform. PIZ. utriform. HDS-Hyphen0 bis 22 11m.
VM: G. odini (31.15.) und G. sapineus (31.13.). Hier wird die Abgrenzung schwierig, wenn der Pilz nicht an BrandsteIle wächst und wenig freudig gefärbt ist. Dann bleiben allein der milde Geschmack und die oft zu utriform tendierenden Zystiden zur Unterscheidung. Die Artberechtigung scheint mir unter diesen Umständen nicht letztgültig gesichert.
Bem.: Mikrozeichng. von Koll. A. Lit.: AG 22: 17; BFF 7: 69f; Myctax 39: 276; TBMS 43: 243f. Herb.Nr.: 1870. KoU. A: Südschweden (Skäne), 2 Koll. bei Immeln und bei Vänga, jeweils bei l(jefern an sehr trockenen Stellen (Sandboden) unter Heidekraut bzw. auf sehr steilem, nacktem Abhang. Beide Male keine Brandstelle. 8.7.1990. Koll. B: Sachsen-Anhalt, Kreis Wittenberg: bei Bad Schmiedeberg (Nähe Vitriol-Teiche). Auftorfig-trockenem Erdboden. 22.6.1995. Fußnote: I)
Ein typisches, allerdings nicht konstantes Merkmal dieser Art (s iehe bei
SMITH
und ORTON).
31.12. - Gymnopilus spec. SmalI, undeterminable species found on a fire place. Coming near G. decipiens, but differing by bitter taste (not farinaceous!) and c1early smaller and broader spores.
Vork.: Auf relativ frischer Brandstelle (vor dem Funaria-Stadium).
Hut: 1 cm; konvex; fein eingewachsen rostschuppig auf gelblich-ockerfarbenem Grund. Velum nicht festgestellt. Lam.: abgerundet angewachsen, erst schön gelb, dann ocker. Stiel: 1,5 x 0,25 cm; gebogen; oben ocker, abwärts braun; fast kahl. Fleisch: im Hut blaß ocker, in der Stielbasis braun. Geruch schwach pilzig, keinesfalls mehlartig, Geschmack deutlich bitter. 159
31.12.-31.13.
Pilzkompendium I
Mikr. Merkm.: Sp. auffallend klein und breit: (6) 6,5 -7,5 (8) x 4,55,5 (6) J.lm ; breit ovoid bis breit amygdaliform; mit groben, aber nicht sehr hohen Warzen . ChZ. fusoid mit halslos aufgesetztem Kopf oder utriform, seltener lageniform-kopfig. PIZ. +. Bem.: Der Pilz ist - insbes. wegen der kleinen, sehr breiten Sporen - in der europäischen und amerikanischen Literatur mcht unterzubringen. Leider bestand die Koll. nur aus ei nem Frk. Herb.Nr.: 2945. Brandenburg: Falkenhagener Seenkette, auf rel. fri scher BrandsteIle. Leg. R. Schumacher. 31.7. 1993.
31.13. - Gymnopilus sapineus (Fr.) Mre.
Samtschuppiger Flämmling
sapineus (Iat.) =zur Tanne gehörend = Flammula sapinea (Fr.) Kummer
Cap suIface distinctly dark tomentose or slightly pillose-scaly on yellow to orange primary colour. Stipe without veil remnants. Taste bitter. MicroscopicaUy very much like G. penetrans (31.10.), but hyphae of cap cuticJe very broad (- 23 J.lm 0). On rotti ng coniferous wood, very rarelyon hardwood or on the ground. Not common.
Vork.: Einzeln bis büschelig an Nadelholz (sehr selten auch an Laubholz), bisw. auch auf Erdboden übergehend. VII - XI. Nicht häufig.
Hut: 1,5 - 5 [ 10] cm; konvex-ungebuckelt [selten angedeutet gebuckelt). Grundfarbe gelb bis orange, verdeckt durch dichte rötlich- bis tief kastanienbraune, filzig-faserige bis anliegend faserig-schuppige Bekleidung, die meist nur am Rand die Grundfarbe hervortreten läßt. Zentral bisw. grauweißlich bereift. Lam.: angewachsen bis ausgerandet und mit Zähnchen herablaufend; eng; bisw. ziemlich breit; chromgelb, dann fuchsig; auf Druck rotbraun. Stiel: 1,5 - 4 x 0,25 - 0,7 cm; zyl.; oben gelb, abwärts heUbis dkl.braun ; filzig übersponnen; ohne Cortinazone; enghohl. Fleisch: im Stiel oft sattge\b, feucht fast indischgelb, aber auch nur ocker oder bräunlich. Geruch leicht obstig oder scheunenstaubartig, im frischen Schnitt auch grasartig [auch gebäckartig, nach Kokos). Geschmack bei Koll. A und C nur schwach bitter, bei Koll. B stark.
Mikr. Merkm.: Sp. 7 - 9 x (4) 4,5 - 5 (5,5) J.lm; ellipsoid-ovoid, auch leicht mandelförmig, subfusoid; warzig (etwas stärker als bei G. penetrans). ChZ. bis 35 J.lm lang; lagemform mit meist deutlichem, abgesetztem Kopf, selten auch ohne. HDS-Hyphen extrem grob inkrustiert und bis 23 J.l m breit werdend (v gl. G. penetrans!).
VM: G. penetrans (31.10.)1)
-
Bem.: Mikrozeichng. von Koll. C.
Lit.: Comp Nr. 384; Dä 700; MH 1 Tf. 46; MoslJül4; RegMS 9(2): ffJ7 ; Riv Mic 1989 (5): 259. Herb.Nr.: 1386. Koll. A und C : Niedersachsen bei Braunlage (Harz), teils an Fichtenstümpfen, teils auf der Erde. 2.7. 1984; KoU B: Schwäbische Alb bei Bad Urach: NSG Schopfloch. Auf Holzresten im trockenen Torfboden. 11.6.1988. Fußnote :
160
I)
Wird von einigen Autoren (z. B. H0lLAND) für nicht abgrenzbar gehalten.
Gymnopilus
31.14.
31.14. - Gymnopilus sapineus (Fr.) R. Mre. vor. microsporus E. Ludwig vor. nov. microsporus (lat.) = kleinsporig
Tm new variety differs from the type variety by c1early smaller spores. The smell is spicy, simi lar to some Cortinarius-species. Which of the macroscopical features will prove to be characteristic cannot yet be said.
Bem.: Nachstehend werden zwei Koll . einer kleinsporigen Gymnopilus-Sippe getren nt beschrieben, die ich vorläufig als Varietät zu G. sapineus stelle. Welche der makroMerkmale charakteristi sch sind, kann zur Zeit noch nicht verläßlkh beurteilt werden.
Koll.A: Hut: 3,5 - 7 cm; HDS auf ockerfarbigem Grund dicht und fein rotbraun schuppig. Stiel: 5 - 7 x 0,7 2 cm; braunstreifig, abwärts dunkler. Fleisch: im Hut ocker (nicht leuchtend gelb), im Stielockerbraun, abwärts kräftig braun. Geruch gebäckartig wie manche Cortinarien. Geschmack bitter. Herb.Nr.: 2946. Brandenburg Kreis Frankfurt/Oder: Fürstenwalder Stadtluch. 1m Kiefernwald, auf Erdboden, anscheinend ohne Holzanschluß (?). 24.7. 1993.
Koll.B: Hut: 3 - 6 cm; konvex bis schwach gebuckelt (glockig). Rand eingebogen. HDS matt, feinstfilzig (L. !), später in an liegende Haarschüppchen auf goldockerfarbenem Grund zerreißend. Hutfarbe anfangs dkl.braun (kastanien-) bis umbrabraun. Lam.: ausgerandet mit Zähnchen angewachsen; eng; alt bis 1 cm breit und bauchig; erst zitronen-, dann chromgelb, zuletzt bes. an der LS . rostbraun fleckend. Stiel: 3,5 - 5 x 0,4 - 0,9 cm; zy l. ; Spitze blaßgelb, abwärts dunkler; seidig übersponnen und abgegriffen bräunend. Fleisch: im frisc hen Schnitt blaß ocker, bräunlich nachdunkelnd. Geruch unauffällig, leicht gebäckartig; Geschmack deutlich bitter. Herb. Nr.: 2946. Sachsen (Sächsische Schweiz) bei Papstdorf (pfaffenstein). Gesellig und bis zu 3 Expl. büschelig an altem Kiefernstumpf. 24.9.1995.
Mikr. Merkm. beider Koll.:
Sp. klein: 6 - 7,5 (selten 8) x 4,5 - 5 flm ; meist ellipsoid-ovoid , seltener mandelförmig oder subfusoid ; Ornament sehr deutlich, dicht isoliert-warzig, an der Peripherie bisw. leicht stachelig wirkend, ganz anders als das verschwommene Muster bei G. penetrans, auch noch deutlicher als bei der Typus-V ar. ChZ. bis 35 fl m lang; lageniform-kopfig; bei Koll. B teilw. nicht dem Subhymenium entspringend, sondern durch parallel zur SchneiKoll. B de verlaufende, bis zu 50 flm lange Hyphen verbunden und lichterketten-artig aneinandergereiht. Oft einzeln oder bis zu drei Stück durch eine (gemeinsame) Schleimkappe (0 bis zu 15 IJm) bedeckt. PIZ. sehr häufig, kurzhalsiger als die ChZ., teiJw. subutriform . HDS-Hyphen0 nur bis 15 flm.
161
31.15.
Pilzkompendium I
Diagnosis latina: A typo differt sporis minoribus: 6 - 7,5 (8) x 4,5 - 5 J..Im omamentoque crassiore. CoII.A: Brandenburg prope Frankfurt/Oder: Fürstenwalder Stadtluch, 24.7.1993; Coll. B (Holotypus): Sachsen (Sächsische Schweiz) prope Papstdorf (Pfaffenstein). 24.9.1995. Holotypus in herbario mihi sub Nr. 2946 depositus.
31.15. - Gymnopilus odini (Fr.) Kühn. & Romagn. =Hebeloma odini (Fr.) Sacc.
Mehl-Flämmling
Very rare species occurring on soil (especially sandy or peaty ground) in coniferous woods or on bumt places. Cap smalI, but f1eshy, surface mostly smooth or sljghtly adpressed scaly near margin only. Stipe mostly short. Flesh with farinaceous, bitterish taste.
Vork.: Auf dem Erdboden (bes. auf Sand oder Torfboden), im
Nadelwald, in Heiden, zwischen Moosen oder auf BrandsteIlen. V- XI. Sehr seltene, wenig bekannte Art. RL (R).
Hut klein: I - 2 (2,5) cm, jedoch recht fest und fleischig; konvex, dann abgeplattet, bisw. leicht gebuckelt; rotbraun, rötlich-orange oder umbra mit hellerem, ± safrangelbem, anfangs eingerolltem, bisw. etwas gewelltem Rand. HDS weitgehend glatt, bisw. - bes. in der Randzone - feinschuppig aufbrechend. Lam.: ausgerandet angewachsen ; eng; gelb bis safranfarben, dann bräunlich; auf Druck rostfleckend. Stiel: meist kurz, stämmig oder auch schlank: I - 2,5 (4) x 0,2 - 0,5 cm; zyl. oder basal etwas erweitert; gelblich oder bräunlich, basal alt umbra; ohne Cortinazone, aber zumindest anfangs weißlich überfasert. Fleisch: im Hut creme-weißlich, im Stiel gleichfarbig. Geruch leicht mehlartig, Geschmack leicht bitterlich I ).
Mikr. Merkm.: Sp. (6) 6,5 - 8 (8,5) x 4 - 4,5 (5,5) J..Im; überwiegend ovoidellipsoid, bisw. apikal etwas zuspitzend, selten subamygdaliform; meist schwach warzig, seltener mittelstark oder auch fast glatt2). ChZ. bis 35 J..I m lang; breithalsig lageniform bis subutriform, apikal oft kopfig (bis 8 J..Im) verdickt. PIZ. +.
VM: G. decipiens (31.11.).
Bem.: Makr. Beschreibung nach Aufzeichnungen von M. MEUSERS und der Lit.; Farbabbildung, Mikr.-Daten und -zeichnung nach dem Material von M. MEUSERS.
Lit.: AG 22:
16f; BFF 7: 70f; Comp Nr. 39 1; LB 5: 19 1; Myctax 39: 270 + 275.
Herb.Nr.: 2445. Auf BrandsteIle bei Ratingen. 16.11 .1986. Leg./det. M. Meusers.
Fußnoten: I)
MEUSERS notierte: Geruch schwach , Geschmack biner.
2) Nach ROMAGNESI sollen die Sporen stark warzig ein, nach AG 22 zwar feinwarzig, aber 7 - 9 J.lm lang!
162
Hohenbuehelia 32. - HOHENBUEHELIA Schulzer
32. Muscheling
zu Ehren des österreichischen Barons L. Hohenbuehel Main features: Fruit bodies cupulate, spathulate, fan- or funn elshaped with lateral splitting. Stipe lacking or short and lateral, very rarely distinct and central. F1esh with a more or less marked gelatinous layer under the cuticJe. Gills with metachromatic metuloid cystidia (acute, thickwalled, apical with crystal incrustation). Spore-print white. Important characters jor identification: On coniferous or hardwood? Hygrophanous? Structure of cuticJe and thickness of gelatinous layer. Colour of giLls younglold. Remarks: On the ground or on wood and woody debris (e.g. sawdust), rarely at the base of grasses or among mosses. All species uncommon or rare and to protect.
Vork.: Saprophytisch auf dem Erdboden oder (teilweise parasitisch) auf Holz, selten auch an Gräsern oder Moosen. Hut: 00,3 - 15 cm; tassen-, rächer-, spatel- oder zungemörmig, auch mit einrollenden Seitenrändem (trichterig, halbtrichterig); trocken, schmierig oder schleimig; kahl, samtig, fllzig, feinschuppig bis leicht borstig; weiß, grau, (rötljch, gelb- bis schwarz-)braun, bläulich bis schwarz; selten hygrophan. Lam.: ± weit herablaufend; weißlich, creme, (gelb- bis röilich-)ocker, grau bis dkl.braun-schwärzlich. Stiel: fehlend oder kurz und lateral in den Hut übergehend, selten auch zentral und dann lang. Fleisch: meist dicklich und fest, mit sehr dünner bis deutlicher gelatinöser Schicht unter der HDS; oft mit MehJgeruch. Spp.: weiß.
Mikr. Merkm.: Bas. 2- und/oder 4sporig. Sp. 5 - ll/lm lang; ellipsoid, ovoid, zyl. oder bohnenbis wurstförrnig; glatt; inamyloid, nicht dextrinoid, acyanophil ; KP. -. Lamellenschneide mit dünnwandigen, sehr selten fehlenden oder spärlichen ChZ.; ähnliche PlZ. meist sehr verstreut ebenfalls vorhanden. Lamellenfläche und meist auch Schneide mit spitzen, dickwandigen, kristallbesetzten, metachromatischen Zystiden (Metuloiden). HDS bisw. ebenfalls mit Metuloiden. Schnallen vorhanden. Lamellentrama subregulär.
VM.: Panellus (60.); Pleurocybella (67.); Pleurotus (69.); Resupinatus (73.). Bem.: Die Gattung war zwar in jüngster Zeit mehrfach Gegenstand von Studien, ist aber noch weit davon entfernt, als gut erforscht zu gelten. Die Artauffassungen divergieren - inbes. zwischen europäischen und außereuropäischen Autoren - noch beträchtlich. Sämtliche in der Gattung heute vereinigten Arten haben (im Ggs. zu der sehr ähnlichen Gattung Resupinatus) di e Eigenschaft, Nematoden fangen zu können und besitzen eine Nebenfruchtform (Nematoctonus DRECHSLER) mit der gleichen Fähigkeit. Die Gattung Hohenbuehelia umfaßt 25 - 30 Arten, die größeren wären zwar eßbar, sind aber zu schonen, da keine Art häufig ist. Hinweise für die mikro Untersuchung: Sporen von vollreifen Frk. oder aus Sporenabwurfpräparaten messen, da junge Frk. oft kleinere Sporen produzieren. Achtung: die dünnwandigen ChZ. können wegen ihrer Auswüchse leicht für 2sporige Basidien gehalten werden! Sie sind enorm variabel und für die Bestimmung wenig aussagekräftig. Bei den Metuloiden können maxjmale Länge und Wandstärke sowie ihr evtl.Vorhandensein auf der HDS Anhaltspunkte bieten. (Bei vermeintlicher Abwesenheit von Metuloiden auf der HDS mit Kresylblau anfärben .) Der Winkel des Hyphenverlaufs innerhalb der gelatinösen Schicht der Huttrama, dem unlängst noch eine große Bedeutung beigemessen wurde, wird heute als ein nicht verläßliches Merkmal gewertet.
163
32.
Pilzkompendium I
Sonstige wichtige Bestimmungsmerkmale: Substrat (Laub- oder Nadetholz?); Hygrophanität. Stärke der gelatinösen Schicht im Querschnitt. HDS-Struktur. Lamellen: aderig verbunden? Breite; Farbe jung/alt. LS. andersfarbig?
Übersicht über weitere, hier nicht dargestellte Arten (siehe auch Anhang
12, S. 718):
• Hohenbuehelia abietina Sing. & Kuthan Auf Tanne. Hut bis 4,3 cm lang und 3,7 cm breit; von fast rund bis zungenförmig. Weiß, allenfalls frisch am Ansatz sehr blaß graubraun oder rosagrau. Kahl, zum Ansatz etwas seidig striegelig. Bas. (2) 3 - 4sporig. Sp. 5,5 - 7,5 x 3,5 - 4 flm ; e llipsoid-u ngekrünunt. Wandstärke der Metuloiden bis 4 flm . Gelatinöse Zone nur bis 50 flm dick. In Deutschland noch nicht gefunden. (Lit.: Ces 34 (2): 61 - 64).
• Hohenbuehelia horakii Courtec. (= H. grisea (Mass.) Horak). Sehr kleine Art mit winzigen, zyl.- subphaseoliformen Sp. von 4 - 4,5 x 2 flm.1n neuerer Lit. nicht auftauchend. (Lit.: BHNovHedw 65: 315; DM 54: 80 - 82).
• Hohenbuehelia leightonii (Berk.) Watl. (non ss. Fr., Cke. , Mos. =H. reniformis fide Thom) Hut 0,5 - I cm; stiellos-tassenförmig; umbra, grau. Sp. sehr groß: 10 - 13,5 x 5 - 6 flm. (Lit: BFF 6: 47; Cke 290 (260); Myctax 25 (1): 59 - 60; die - von Mos. übernommene - Referenz auf KM 309/Ill ist falsch, da dies H. unguicularis mit viel kleineren Sp. darstellt).
• Hohenbuehelia mustaliensis (Karst.) Thom Hut bis 0,7 cm; ohne oder mit kurzem Pseudostiel. Rand schwarz und kahl , zur Ansatzstelle gelblich, bräunlich oder schwärzlich fil zig. Lam. erst blaß graugelb, dann graubraun bis schwarz mit weißlicher LS. Sp. 7 - 9,5 ( 10,5) x (3,5) 4 - 5 flm; ellipsoid-phaseoLiform. Metuliode alt braunwandig. Auf Pinus. (Lit. : Myctax 25 (1): 60 - 62 und 25 (2): 404 - 405).
• Hohenbuehelia myxotricha (Lev.) Sing. Unklare Art, vielleicht mit H. mastrucata identisch? Hut I - 2 (3) cm, mit 3 - 4 nun langem, lateralem Stiel. Rei nweiß, alt mehr creme oder graulich. HDS glatt bis weißfIlzig. Lam. weiß. Huttrama fast vollständig gelatinös. Sp. 7 - 8,5 x 3,5 - 4 flm . (Lit. : AChE 11: 104; LB 5: 194; PdS 3 Nr. 224; RevMyc 3: 81 - 82).
• Hohenbuehelia pinacearum Thorn (= Pleurotus silvanus ss. Jass.) Hut bis 1,5 (2) cm; kahl; grau-, blau-, braun schwarz. Lam. bald dkiJarbig. Auf Koniferenholz. Bas. 2 - 4sporig und Sporengröße davon abhängig, in der Bandbreite von 6 - 1 j x 3 - 5,5 flm . Metuloide mit hyalinen, nach oben ausdünnenden Wänden in einer max. Stärke von 2 flm . (Lit.: BSMF 49: 363f; KM 309/ll; Myctax 25 (1): 39 - 44 und 25 (2): 412f; ZMyk 45 (1): 43f).
• Hohenbuehelia recedens Sing. & Kuthan Hut bis 2 cm; petaloid, mit kurzem deut!. Stiel; kahl ; ockerbraun bis braun. Lam. weiß bis schwach holzfarben. Sp. 5,5 - 6,5 (7) x 3,5 - 4 (5,5) flm , eIJipsoid (bisw. kurz). Mit Metuloiden auf der HDS und in der obersten gelatinösen Schicht. Auf dem Erdboden, bisw. Nadelholzresten ansitzend. Außerhalb von Mexiko bisher nur im Altai-Gebirge gefunden, aber in Europa zu erwarten. (Lit.: Ces 34 (2): 66f).
• Hohenbuehelia reniformis (Meyer: Fr.) Sing. ss. Kühn. & Romagn., Moser, Watling Hut 0,6 - 1,2 cm; nierenförmig, schief kegelig, halbkreis-nierenförmig; grau mit weißlichem Filz und schwärzlichen Borsten. Lam. weißlich bis grau. Stiel 1 - 2 nun lang. Bas. 4sp. Sp. 7,5 - 9 x 4 - 5 flm . An Nadel- oder Laubholz. (Lit.: AChE 11: loof; BFF 6: 46) . Nach THORN ist dies H. leightonii ss. Fr. , Cke., Mos. (non Kom. & Maub!. =H. unguicularis). Unklare Art, obwohl in den meisten Bestinunungsbüchern geführt (wohl oft mit H. fluxilis oder H. grisea verwechselt).
164
Hohenbuehelia
32.1 .
• Hohenbuehelia repanda Huijsm. Hut bis 10 cm lang. Rudimentär gestielt. Anfangs mit vielen weißen Schüppchen auf ziemlich kräftig braunem Grund. Stiel kurz. Lam . weiß. Sp. 5,5 - 6,5 x 3,5 -5 11m . An vergrabenen Wurzeln und Holz von Pinus halepensis (auch andere Substrate?). Mediterran . (Lit. : Pers 2 (1): 101 - 105).
• Hohenbuehelia spathulina Huijsm. Schmal spatelförrnig bis 1,8 x 0,5 cm. Schmutzig ocker bis milchkaffeefarben. Lam. sehr schmal, weißlich, dann graulich. HDS filzig. Laubholz, Südeuropa. Sp. klein : 4,5 - 6,5 x 3,5 - 4 ,5 11m. Gelatinöse Schicht nicht parallel-hyphig, sondern unregelm. Vielleicht nur Form von H. pe fa lodes. (Lit.: Pers 2 (1): 105 - 107, AtISaar418).
• Hohenbuehelia tremu]a (Schaeff.: Fr.) Thorn & Barron (= H. rickenii (Kühn.) P. D. Orton) Hut trichterig, spatel- oder zungenförrnig bis petaloid; 2 - 8 cm lang und I - 10 c m breit; von fast weißlich über lederocker bis blaß- oder dkl.braun. Mit kurzem Pseudostie l. Auf dem Erdboden, bes. torfigen Stellen, oder stark verrottetem Holz, in Nadelwäldern, bes. auch auf Nadelholz-Sägemehl. Sp. groß: (7) 7,5 - 9,5 x (3,5) 4 - 5 (5,5) 11m; ellipsoid, e llipsoid-phaseoliform. Geruch fast fehle nd. Gelatinöse Schicht nur 40 - 14011 m. (Lit.: Bres 292 als H. geogenia; BSOyonn 8: 8 I ff.; Ces 34(2): 61 - 66; Comp Nr. 117; MHK 3 Tf. 90; Myctax 25 (2): 414; Rick Nr. 1376 (ohne Sp. Maße); ZMyk 34(2): 89; ZMyk 59(2): 199 - 20 I).
Literatur: BARRON, G. L. & Y. DlERKES (1977): Nematophagus fungi : Hohenbuehelia, the perfect state of Nemactoctonus. - CanJBot 55: 3054 - 3062. COKER, W. C (1944): J. Elisha Mitchell scient. Soc. 60: 71 - 95 . ELBORNE, ST. A. (1995): Hohenbuehelia in Flora Agaricina Neerlandica 3: 158 - 166. HuusMAN, H. S. C. ( 1961 ): Observations sur le genre Hohenbuehelia . - Pers 2 (1): 10 1 - 107. MILLER, O. K. ( 1984): Pleurotoid fungi in the Hohenbuehelia-Resupinatus complex in North America. In BORGHI , E. (ed.): La farni glia Tricholomataceae. - Borgo val di Taro: 111 - 144. PlLAT, A. (1935): Pleurotus.- Atlas des champignons de I'Europe 2. - Praha. SAAR, G. ( 1996): Ein weißer Muscheling. - Tint 1(4): 46 - 5 1. SINGER, R. & J. K UTHAN (\ 980): Comparison of some white-spored Arnerican agarics with European species. - Ces 34 (2): 57 - 73 . THORN, R. G. (\ 986): The ,,Pleurotus silvanus" complex. - Myctax 25 (1): 27 - 66. WATLING, R. & M. GREGORY (1989): Crepidotaceae, Pleurotaceae and other pleurotoid agarics. - Briti sh Fungus Flora 6. - Edinburgh.
32.1. - Hohenbuehelia geogenia (De . ex Fr.) Pat.
Erd-Muscheling
geogenius (Iat.) = erdgeboren; von "ge" (gr.) = Erde und "genos" (gr.) = Herkunft, Abstarnrnung = Acanthocystis geogenia (DC ex Fr.) Kühn .
= Acanthocystis petaloides (BulI .: Fr.) Quel. var. geogenius (OC ex Fr.) Konr. & Maubl. = Geopetalum geogenium (DC ex Fr.) Pat. = Hohenbuehelia semiinfundibiliformis (Karst. ) Sing. = Pleurotus geogenius (DC ex Fr.) Quel. non ss. Ricken, Bres. =Hohenbuehelia tremula = Pleurotus petaloides (Bull.: Fr.) Quel. var. geogenius Pil. = Pleurotus petaloides (BulI .: Fr.) Quel. ss. J. Lge.
This fairly rare species forms the most f1eshy fruit bodies within the genus. It occurs exclusively on the ground. Cap rather variable in colours: from alutaceous to dark umber brown , always with conspicuous whitish or greyish feit near the stipe. Taste and smell strongly farinaceous. Cap cuticle with metuloids !
165
32.1. - 32.2.
Pilzkompendium I
Vork.: Einzeln oder häufiger in clichten Büscheln auf nacktem Erdboden (vor allem Lehm, Kalk) in Laub(bes. Buchen-) und Nadelwäldern ; auch an vom Menschen beeinflußten Stellen wie in Parks oder Friedhöfen, auf Wiesen, in Blumenbeeten oder Pflanzentöpfen etc.; auch auf BrandsteUen. VII - XI. Selten. Hut groß und dickßeischig: 3 - 14 cm; in Form einer Tüte oder eines halbierten Trichters; Rand lange eingerollt, alt oft lappig oder wellig und bisw. auch breit aber flach gerippt. BLaß ocker, milchkaffeefarben, hasel- bis dkJ.braun, nach außen bisw. aufhellend und oft glänzend; HDS zentral stark grau (weißlieh) flaumig-filzig. Lam.: weit herablaufend und am Stiel oft in Furchen auslaufend ; eng bis sehr eng; dünn und recht schmal; ganzrandig; erst weiß, alt creme-gelb. Stiel: deutlich ausgebildet: [1 ,7] 2,5 - 5 x [0,5] 2 - 5 cm; weiß; feinst fil zig. Fleisch: weiß; fest; starr; saftlos zählich; gelatinöse Schicht unter der HDS als schmale, bi s 0,3 mm dicke Linie. Geruch und Geschmack stark mehlartig.
Mikr. Merkrn.: (2-)4sporig. Sp. 6 - 7 x 3,5 - 5 flm ; zyl.-ellipsoid, sub-
,..-----------,
zyl., seltener auch bre it ellisoid bis ovoid. ChZ. bis 35 flm lang; zyl. oder fl aschenförmig, mit I - 3 apikalen Auswüchsen, die in knospenförrnigen oder zyl.-eingeschnürten, bi sw. eine Schleirnkappe tragenden Endungen münden. Metuloide an LS und Lamellenfläche sowie auf der HDS vorhanden; gelblich-ocker, sehr dickwandig (Wandstärke bi s 7 flm); ohne Kristallschopf (immer?).
VM: Hohenbuehelia auriscalpium (32.3.); Hohenbuehelia petaloides (32. 14. 1) ; Hohenbuehelia tremula (
GD).
Lit.: AChE 2: 91 ; BFF6: 40f; Cet 5: 1965 ; Dä 332; FloAgNeer3:
159f; KM 308; Lge 65 E ; Mal II: 427f; MHK 3 Tf. 89; Mos/Jül I ; Myctax 25: 408 -41 2; Pers 2 (1): 103 - 105; Phi 187; WPB 1971: 37-40. Herb.Nr.: 1994. Koll. A: Be rlin -Friede nau: Friedhof. Au f nackte m Sandbode n. 18.7.1988 . Koll. B wie vor; 7.10.1 995. Leg./det. H. & M. Streese. Fußnote: I) THORN vereinigt H. petaloides mit H. geogenia unter dem ersteren Namen. Ich folge WATLING & G REGORY (BFF 6), die fordern, daß das Epitheton "geogenia" nur der erdbewohnenden Sippe vorbehalten bleiben sollte, die sich zusätzlich auch gut durch etwas größere Sporen, den kräfti geren Habitus und die reichlich vorhandenen dünnwandigen ChZ. abgrenzen läßt.
32.2. - Hohenbuehelia grisea (Peck) Sing.
GraufIlziger Muscheling
griseus (lat.) = grau = ? Hohenbuehelia reniformis ss. auct. = Pleurotus griseus (Peck) Pec k = Pleurotus atrocoeruleus var. griseus Peck non ss. Thom & Barron Hohenbuehelia grisea (Mass.) Horak = Hohenbuehelia horakii Courtee.
On wood of deciduous trees. Not rare. Cap completely tomentose-velvety. GiJls soon cream-coloured then light ochre. Stipe lacking. Smell and taste farinaceou s.
Vork.: An Laubholzstümpfen und -stämmen (Birke, Buche, Eiche, Hainbuche, Holunder, Linde, Pappel). Vl - X. Nicht selten (s. Bem. ).
166
32.2. 32.3.
Hohenbuehelia
H ut : 2 - 5 cm; muschel- bis facherlörmig. Rand alt bisw. lappig-gewellt, feucht auch schwach gerieft. Erst weiß, bald ocker, grau bis sepiabraun. HDS vollständig fein filzig-samtig. Gelatinöse Schicht deutlich (0,2 - I mm). Lam.: normal entfernt bi s recht eng; jung weißlich bis sehr blaß grau, bald sahnefarben, zuletzt hellocker. Stiel: fehlend, al lenfalls Ansatzstelle breit und kurz ausgezogen. Fleisch: Geruch und Geschmack deutlich mehla r tig (bi sw. auch schwach).
Mikr. Merkrn. : Bas. 4sporig. Sp. [6,5] 7 - 8,5 x 3,5 - 4 [4,5 ] 11 m ; , - - - - - - - - - - - , überwiegend zyl. , bisw. leicht gekrümmt. ChZ. bis 35 11m lang; lageniform oder mit zyl. bis fusoidem Unterte il und 1 - 3 Auswüchsen, die oft in knospenartigen bis eingeschnürt-ellipsoiden Endungen münden. Metuloide an LS . und Fläche vorhanden; nur bi s 60 11m lang, oft ohne Kristallschopf. Gelatinöse Schicht bi s 700 11m dick.
VM: H. fluxilis (32.5.); H. horakii ( GD); H. reniformis ( GD). Bem.: Mikrozeichng. von Koll. B. Erstaunlicherweise wird, diese m. E. recht häufige Art weder bei W ATLING & GREGORY (BFF 6) noch in F10AgNeer 3 erwähnt. KRrEGLSTEINER (VAtI) nennt nur 9 Fundorte für Westdeutschland . KREISEL (PiDOR) bezieht sie in H. atrocoerulea ein , wohl THORN & BARRON fo lgend, deren Pil z aber ganz etwas anderes i t (siehe auch Bem. be i 32.7.). '------------'
Lit.: DM 54 : 80 + 67 : 27 - 29 + 98: 35; Mos/Jül 2; Lilloa 22: 249; ZfP 43: 123 - 125. Herb.Nr.: 60 I. Koll. A : Schweden: Südost-Skane bei Arkelstorp (Kristi anstads-Län). Auf Birkenstamm. Leg. L. Örstadius. 8.7. 1990. Koll B: Berlin-Zehlendorf. Auf liegendem Pappelstamm. 15. 11.1 982. Koll. C: SüdwestSchweden (Halland). Paarp bei Halmstad. Auf liegendem Eichen- oder Eschenstamm. 2 1.6. 1980.
32.3. - Hohenbuehelia ausriscalpium eR. Mre.) Sing. auriscalpius (lat.) = Ohrlöffel; von "auris" = Ohr und "scalpo" = kratzen
S päne-M uscheling
Frk.Form
= Acanthocystis auriscalp ium (R. Mre.) Konr. & Maubl. = Geopelalum petaloides ss. Kühn. & Romagn. = Hohenbuehelia petaloides ss. Sing. & Kutban = Pleurotus auriscalpium R. Mre.
On stumps, logs and especially sawdust of hardwood (exceptionally on the ground). Stipe always distinct. Taste and smell farinaceous. Cap cuticle without metulo ids. Rather rare.
Vork.: Einzeln bi s dichtbüschelig auf Stämmen und Stümpfe n, bes. aber Rin den-, Span - oder Sägemehlhaufen von Laubholz (vor allem Buche). Sehr selten auch auf dem Erdboden. Vll - IX. Ziemlich selten. Hut : I - 7 cm hoch; trichterig mit seitlichem Einschnitt, tütenförmig, zungen-, facher- oder spatelförmig; Rand jung eingebogen, alt oft etwas wellig. HDS etwas schmierig-schleimig oder sich nur fettig anfühlend, oft von feinem fil zigem Flaum überzogen, der in Stielnähe in dichten, weißen Filz übergehen kann . Anfangs weißlich, dann schmutzig ocker, hell bräunlich-ocker bis kräftig braun (sepia). Mit dünner (0,3 mm) bi s starker gelatinöser Schi cht unter der HOS . Lam.: sehr eng; schma l; weit he rabl aufe nd, bi sw.
167
32.3. - 32.4.
Pilzkompendium I
gegabelt oder auch schartig; weiß bis grauweiß, alt ockerlich-creme. Stiel: deutlich ausgebildet: 0,53,5 cm lang; basal stark filzig und das Substrat bindend; oft mit dünnen Rhizoiden . Fleisch : weiß. Geruch und Geschmack star k meWartig. Mild.
Mikr. Merkm.: Sp. [5] (5,5) 6 - 7,5 x [3,5] 4 - 5 ~ml ); ovoid, ellipsoid oder breit ellipsoid bis breit tropfenförmig. ChZ. äußerst variabel , mjt ein bis 3 Auswüchsen, die ellipsoid-eingeschnürt oder knospenförmig enden und oft eine Schleimkappe tragen. Metuloide bis 85 ~m lang; an Lamellenschneide und -fläche vorhanden; Wandstärke bis 4,5 ~m; Anzahl der kristall schopf-tragenden von Kollektion zu Kollektion recht unterschiedlich. IIDS ohne Metuloide. VM: H. geogenia (32.1.); H. petaloides (32.14.); H. tremula ( GD).
Lit.:
BMSF 46: 220 ff. ; Ces 34 (2) : 62 - 66 (inkl. H. petaloides); Flo AgNeer 3: 160f; MHK 3 Tf. 90.
00000
Herb.Nr.: 1382. Koll. A: Niedersachsen: Harz; Himmelreich bei Walkenried. Auf liegendem Buchenstamm, gesellig und bis zu dritt büschelig. 3.7. 1984. Koll. B: Südschweden bei Osby (Svanhalsen). Auf groben Holzspänen der Abfallhalde eines Sägewerkes. In dichten Büscheln. 23.8. 1986. Koll. C : Mecklenburg-Vorpommem: Bollhagenl Kreis Rostock. Auf Rindenabfallhaufen. Leg. H. Reis. 25.9.1989.
Fußnote: I)
Nach FloAgNeer nur 4,5 - 6 (7) x 3,5 - 4,5 11m.
32.4. - Hohenbuehelia culmicola M. Bon culmicola (Iat.) =halrnbewohnend ; von "culmus" (Iat.) =Halm und "colo"
Strandhafer-Muscheling
=ich bewohne .... Substrat
=? Acanlhocyslis pelaloides var. macrospora M. Bon
=Pleurolus longipes ss. P. D. Orton 1959 Growing near or at the base of marram grass (Ammophila arenaria) in coastal sand-dunes during the cold season.Taste and smell grass-like or farinaceous. Very rare.
Vork.: Einzeln oder in kleinen Gruppen während der kalten Jahreszeit in der Nähe oder an der Basis von Strandhafer (Ammophila arenaria) in der Außenzone von Meeresdünen. X-lI. Sehr selten. In Deutschland noch nicht festgestellt.
Hut: (0,5) I - 2,5 (4) cm; kreis-, facher-, nieren- bis spateiförmig, dabei leicht vertieft. Rand gerade oder leicht eingebogen, ungerieft, oft etwas wellig und alt schuppig aufbrechend. HDS vollständig grauweißlich filzig-samtig auf schwarz- bis dkl.braunem oder graubraunem, gelatinösem Untergrund. Lam.: eng, schmal ; erst weiß, dann grau, zuletzt creme bis heU-ocker; LS. weiß, alt braun oder d kl.grau. Stiel: 0,2 - 1 (2) x 0,15 - 0,6 (1) cm, exzentrisch oder seitenständig, selten auch zentral, dem Substrat durch ein Pseudosklerotium aus Sand und Pilzmyzel ansitzend; dem Hut in Farbe und Oberflächenstruktur gleich. Fleisch: gelatinös; mit mehl- oder grasartigem Geruch und Geschmack.
168
0000
Hohenbuehelia
32.5.
Mikr. Merkm.: Sp. (8) 9 - 11 ( 12) x (4,5) 5 - 6 (7) fJm ; ellipsoid, ovoid bis zyl.-elLipsoid oder leicht nierenförmig. ChZ. bis 50 fJm lang; fusoid bis keuLig, mit I - 2 (5) kurzen Auswüchsen. Metuloide zahlreich an Schneide und Fläche (70 - 95 fJm lang), mit und ohne apikale Lnkrustierung. Bem.: Abb. und Text nach der Lit. Lit.: BBF 6: 42f; BSMF 86 (1): I63f; DM 37 - 38: 89f; DM 57: 29; DM 74: 64f; FloAgNeer 3: 162; Pers 13 (3): 26 1; Sva 33: 37.
32.5. - Hohenbuehelia fluxilis (Fr. : Fr.) P. D. Orton
Zweisporiger Muscheling
von "fluxu s" (Iat.), hier wohl im Sinne von ,,herabhängend" = Pleurotusfluxilis (Fr. : Fr.) Gill.
Small and easily to overlook. Stipe ladung. Taste and smeLl farinaceous. Basidia 2spored. On branches of deciduous trees especially in damp places. Uncommon. Vork.: An luftfeuchten Stellen auf toten Ästen von Laubbäumen, bes. Birke, Erle und Weide.Vm - XI. Selten. Hut: '0,3 - 1,8 cm; anfangs huf-, dann nieren- bi s facherförmig ; dkl .grau, sepiabraun in der Nähe der Ansatzstelle, zum (feucht) kurzgerieften Rand heller [dort bei größeren Expl. bisw. mit dunklen, punktartigen, verstreuten Schüppchen]. UDS gelatinös glänzend. Lam.: ziemlich entfernt; weiß, später vergrauend [alt ain Stielansatz auch blaß ocker]. Stiel: fehlend, aber Ansatzstelle leicht ausgezogen (bis 2 mrn) und striegelig-fil zig. Fleisch: mit mehlartigem Geruch und Geschmack. Mikr. Merkm.: Bas. 2sporig. Sp. (7,5) 8,5 - 10 [(12,5)] x (3) 3,5 - 4,5 (5) [5 ,5] fJm ; schlank ellipsoid bi s zyl. , nicht gekrümmt. ChZ. bis 40 fJm lang, fusoid mit apikalen kurzen Auswüchsen; daneben sehr verstreut bis zu 40 fJm lange, dickwandige (Wandstärke bis 4 fJm) Metuloide, überwiegend mit Kristallschopf. An der Fläche bis 70 fJm lange Metuloide.
VM: H. grisea (32.2); H. reniformis (...... GD). Bem.: ELBORNE (in FloAgNeer 3: 164) synonymisiert unverständlicherweise die 4sporige, weiße H. myxotricha ss. Mos. 1983 mit H. jluxilis. KRrEGLSTEINER (in VAtI.) erwähnt H. jluxilis überhaupt nicht.
Lit.:
BFF 6: 44f; Cke 286 (276); FloAgNeer 3: 164; NRBGE 26: 50; RegMS 9(2): 615; R & H 338?; Tint 1(4): 51 .
Herb.Nr.: 2734. Koll. A: Österreich bei Jenbach. Laubholzästchen. 7.9. 1982. Koll. B: Südost-Schweden (Bleki nge). Seeufer, I km außerhaJb von Eringsboda Richtung Holmsjö. An feucht liegendem, totem Weidenästchen (0 3,5 cm). 16.8. 1994.
169
Pilzkompendium I
32.6. - 32.7.
32.6. - Hohenbuehelia longipes (Boud .) Mos.
Moor-Muscheling
longipes (Iat.) = langstielig; von "Iongus" (lat.) = lang und "pes" (lat.) = Fuß = Acanthocystis longipes (Boud.) Favre = Geopetalum longipes (Boud.) Kühn. & Romagn. = Omphalia aulacomnii J. Schff.
=Pleurotus longipes Boud. Cap infundibulifonn to spathulate, viscid and shining. Gills decurrent, becoming ochraceous with age. Stipe ± central. Taste and smell farinaceous . In mossess and sphagnum in damp areas. Very rare.
Vork.: Einzeln oder büschelig zwischen Moosen, bes. Polytrichum und Aulacomnium palustre oder an Sphagnum in Feuchtgebieten wie Flach- und Übergangsmooren, oder in Tundren. Wahrscheinlich eher boreal verbreitet. Sehr selten. RL 1. Hut: 1 - 6 cm; rund und trichterig vertieft bis einseitig eingeschnitten; Rand eingebogen, oft wellig bis kraus, fein flaumig; HDS schmierig-schlüpfrig und glänzend; kahl; trüb bräunlich-tonfarben, rot-, ocker-, dattel- bi s umbrabraun , nach außen heller oder auch dunkler. Lam.: mäßig bis stark herablaufend ; ziemlich schmal und gedrängt; weißlich bis gelblich, alt oder gerieben ocker. Stiel lang: 2 - 6 x 0,3 - 0,8 cm; meist zentral, bisw. leicht exzentrisch; oft wurzelnd; leicht wellig verbogen und mit höckeriger, bes. apikal fein bereifter Oberfläche; gleichfarbig oder heller als der Hut: isabell-ocker, grau- bis bronzebraun. Fleisch: mit Mehlgeruch und -geschmack (leicht bitter?). Mikr. Merkrn.: Bas. 2sporig (nach W ATL. auch 4sporig). Sp. 9 - 11 (12) x 4 - 6 11m; nach BOUD. 1I - 13 x 5 - 6 11m; schlank ellipsoid bis subzyl. oder leicht bohnenförmig. ChZ. bis 30 11m lang; mit spindeligem Unterteil , oben schnabeiförmig bis ovoid-kopfig, teilweise mit fingerförmigen Auswüchsen. Metuloide an Lamellenschneide und -fläche vorhanden ; bis 100 11 m lang und mit sehr dicken Wänden (bis 5 11 m). Gelatinöse Schicht sehr dünn. KauloZ. dünnwandig.
VM:
Clitocybe- oder Omphalina-Arten (55 .).
Bem.:
Abb. nach ZfP, Text nach weiteren Lit.-Stellen.
Lit.: AChE ß : 137; BerBayBotG 27: 206f sowie 36: 63fund 47:
Illf;
BFF 6: 43f; BSMF 78 (2): 136 - 141; HM 59f; ZfP 43: 7f + Tf.
32.7. - Hohenbuehelia atrocaerulea (Fr.: Fr.) Sing. ater (lat.) =schwarz; caeruleus (lat.) =blau = Acanthocystus algidum fm. atrocoaeruleum (Fr. : Fr.) 55. Kühn. & Romagn. =Acanthocystus atrocaeruleus (Fr.: Fr.) Konr. & Maubl. = Calathinus atrocaeruleus (Fr. : Fr.) Quel. = Geopetalum algidum (Fr.) Kühn. & Romagn. vix Fr. = Phyliotus atrocaeruleus (Fr. : Fr.) Karst. = Pleurotus atrocaeruleus (Fr. : Fr.) Kummer = Resupinatus atrocaeruleus (Fr. : Fr.) Murr. var. grisea --+ Hohenbuehelia grisea (3 2.2.)
170
Blaugrauer Muscheling
Hohenbuehelia
32.7.
UsuaJly dark coloured species with soon yellowish-ochre gi lls. Cap cuticle with thick gelatinous zone. Stipe lacking or rudimentary. Smell and taste strongly meaJy. On living or dead wood.
Vork.:
Büschelig, dachziegelartig oder einzeln auf totem oder als Schwächeparasit an lebendem Holz von Laubbäumen (Ahorn, Buche, Birke, Erle, Kirsche, Pappel , Weide, Vogelbeere). IV - Xl. Weit verbreitet aber recht selten.
Hut: [0,7] I -3,5 [6,5] cm; fächer-, muschel- bis nierenformig; fast stets dunkelfarbig: umbra-graubraun, oli vgraubraun, sepiabraun [auch mit bläulichem oder bleifarbenem Beiton, schwarzbraun; selten auch cremefarben]. Rand ziemlich lange schmaJ umgebogen und oft deutlich heUer oder sogar andersfarben (ocker). HDS partiell sehr unterschiedlich: in Randnähe oft speckig glänzend, zur Ansatzstelle hin oft in weiten Bereichen weißflaumig, in Substratnähe sogar samtig bis striegelig; bisweilen schuppig zerreißend, matt waschlederartig, auch stellenweise schwarz getropft; dick und gummiartig abziehbar. Lam.: [mäßig] eng; schmaJ bis breit; nur anfangs weiß, schon frühzeitig creme, gelb bis ockergelb, bisw. in Randnähe in den Zwischenräumen graubläulich. Stiel: fehlend oder rudimentär; weißfilzig. Fleisch: weiß; Geruch- und Geschmack stark mehlartigJ l. Gelatinöse Schicht unter der HDS dunkel; 0,5 - I mm ruck.
Mikr. Merkm.: Sp. 5,5 - 8,5 (9) x 3 - 4,5 (5) IJm; ellipsoid-ovoid; zyl. oder phaseoliform; oft mit suprahi larer Depression. ChZ. bis 40 IJm lang ; mit 1-3 Ausstü lpungen. Metuloide bi s 70 IJ m lang; Wandstärke bi s 5,5 IJm; an Lamellenschneide und -fläche vorh.; apikaJ oft mit KristaJlschopf. HDS ohne Metuloide. Varietäten und Formen: • fm. albidotomentosum Pil. : Hut vollständig weiß und filzig. Sp. 8 - 9 x 4 - 4,5IJm; ellipsoid. Metuloide ziemlich dünnwanrug. Wenig bekannt. (Lit.: AChE 11: 98; Tint 1(4): 46 - 48).
VM:
H. grisea (32.2.) .
Bem.: Mikrozeichng. von Koll. A. Nach THORN & BARRON (1986 in Myctax. 25 (2): 394) wären alle dargestellten braunen Formen als Hohenbuehelia atrocaerulea var. grisea zu bezeichnen, die sie mit H. grisea (peck) Sing. (non H. grisea (Mass.) Horak = - t H. horakii Courtec.) gleichsetzen. Sie unterscheiden hiervon die viel seltener blauschwarze Sippe var. atrocaerulea mit größeren Sp. (8 10 x 4 - 5 IJ m), nach Sing. evtl. = H. portegna aus Argentinien.
Lit.: AChE ll: 95 - 98 (ohne Synonymie); Cet 3: 1124; Dä 333; Lilloa 22: 255; MHK 3 Tf. 88; PdS 3 Nr. 222; RegMS 9(2): 614; Syd 36: 281. Herb.Nr.: 968. Koll. A: Berlin-Frohnau. An Eichenstamm. Okt. 1989. leg/deI. H. Kuhne. Koll B: Berlin-Kreuzberg. Bahngelände Nähe U-Bahnhof Möckembrücke. An liegenden Pappel-Stämmen. 9.1 1. 1991. Koll C: BerlinSteglitz. Laubholz. Leg. P. Heuwer. 28.11.1982. Fußnote: I) Nach WATUNG undeutlich ode~ angenehm.
171
32.8. - 32.9.
Pilzkompendium I
32.8. - Hohenbuehelia chevallieri (Pot.) Pegler
Bläulicher Muscheling
= Acanthocystis chevallieri (Pat.) R. Mre. apud R . Mre. & Werner ? Hohenbuehelia strigosa Mal . ad int. = Pleurotus chevallieri Pat.
=
Very rare, small mediterranean-atlantic species, recently also found in central Europe. Caps dark coloured, often with bluish hue. Gills mostly distinctly distant. Smell and taste none. Spores alIantoid; metu loids rather thin-waLled. On various substrates.
Vork.: Auf sehr unterschiedlichen Substraten (vor allem Ästchen); mediterran-atlantische Art (bes. Nordafrika), in Europa bes. an abgefallenen Weinranken (Vitis vinifera)ll. Benötigt anhaltend hohe Feuchtigkeit zum Fruktifizieren. IV - XI. Sehr selten, aber augenscheinl ich in Ausbreitung begriffen (bisher in Europa nur aus Italien, Österreich und Spanien bekannt). Hut klein: 0,2 - 1,2 cm; konvex bis muschelförmig-ausgebreitet, mit an-
ChZ
fangs eingerolltem Rand ; blau-, grau- bis rußschwarz, auch graublau, graubraun; hygrophan ; Rand ungerieft und meist blasser. HDS erst völlig fi lzig, später meist verkahlend; bisw. radial sehr fein gerunzelt. Lam.: ziemlich dicklich ; kaum gedrängt bis deutlich entfernt; erst grau, dann weißlich, zu letzt creme mit bisw. fleischfarbenem oder bräu nlichem Beiton. Stiel: feh lend, Frk. zumindest anfangs mit dem Rücken ansitzend; bisw. aber Basis kurz stielähnlich ausgezogen. Fleisch: fast weiß; mit gelatinöser Schicht. Geruch und Geschmack fehlend.
Mikr. Merkrn.: Sp. 8,3 -
12,5 x 3,7 - 5,3I1m2l; wurstformig bis subzyl. ChZ. bis 45 11m lang; mit zyl. bis leicht verdicktem Unterteil und apikalen unregelmäßigen, fmgerförmigen Auswüchsen, die bisw. von kleinen Kügelchen gekrönt sind. Metuloide an Schneide und Fläche vorhanden; bis 50 11m lang, apikal inkrustiert; rel. dünnwandig (0,5 - 1,2 11 m). Gelatinöse Schicht bis 250 11m dick.
VM: H.
cyphelliformis (32 .12.); H. mustaliensis (-. GD) ; H. pinacearum (-. GD); H. unguicularis (32.10.); Resupinatus-Arten (73 .).
Bem.:
Abb. und Text nach der Literatur. Mikrozeichng. nach PISystEvol.
Lit.:
AChE ll: 80; AnnMycol 41: 148; Cet 7: 2804; J.Bot. 8 (11): 2 12; Mos/Jü I 3; PISystEvol170: 142 - 146; Mal 2: 423 ; Pers 4: 108; RivMic 199 1 (\): 68 - 71.
Fußnoten: I)
2)
Weitere Substrate aus den Subtropen --> PISystEvol und Mal ß . Nach RivMic nur 8 - 9 x 4 - 5,3 fJm .
32.9. - Hohenbuehelia angustata (Berk.) Sing.
Engblättriger Muscheling .
angustus (lat.) =schmal, eng -. engstehende Lamellen = Hohenbuehelia stratosa (Atk.) Sing. ss. Miller 1984
Very rare, only recently in Europe collected american species (hardwood inhabiting). Spores very small and broad. Gills mostly very crowded. Smell faintly to distincly farinaceous.
172
32.9. - 32.10.
Hohenbuehelia
Vork.: Auf modernden Stümpfen und Stämmen von Laubbäumen (Ulme, wahrscheinlich auch Esche und Pappel). VI - VIII. Sehr seltene, ursprünglich nur aus den USA bekannte Art, die erst 1993 für Europa publiziert wurde. Bisher nur aus Österreich und Tschechien bekannt.
Hut: 1,5 - 4,5 (6) cm; jung spatel- bis facherförmig, mit eingebogenem, ungerieftem Rand ; HDS nur anfangs leicht weißfilzig, bald kahl; sehr jung blaß ockerbräunlich, bald ausblassend zu gelblich weiß oder blaß fleischfarben , nie völlig weiß . Lam.: mäßig bis extrem engstehend; weiß bis blaß gelblich grau, alt roststichig. Stiel: fehlend oder sehr kurz (bis I x 0,5 cm); weißfilzig. Fleisch: weiß ; Geruch und Geschmack von schwach bis deutlich mehlartig. Mikr. Merkrn.: Sp. sehr klein: 4,8 - 5,7 (6,3) x 3,4 - 4,2 flm; subglobos bis breit ellipsoid. ChZ. bis 25 flm lang; utriform bis lageniform, oft leicht kopfig oder am Hals eingeschnürt; apikal bisw. etwas dickwandig (Reste einer eingetrockneten Schleimkappe?). Metuloide fusoid, bis 65 x ] 8,5 fl ni, meist mit Kristallschopf, selten ohne. Gelatinöse HDS-Schicht bis 160, bei manchen Koll . bis 500 flm dick.
Bem.: Text und Abb. nach der Lit. Lit.: LB 6: 64f; CzMyc 47 (1): 39 - 42; Dauph 144: 29; DM 98: 34.
32.10. - Hohenbuehelia unguicularis (Fr.: Fr.) O. K. Miller, SS . J . Lge., Thorn, non Coker, O . K. Miller unguicularis (tat.) =fingernagelartig; von "unguiculus"
Schwarzbrauner Muscheling
=Fingernagel --. Frk.-Form
= Acanthocystis leightonii (Berk.) ss. Kom. & Maubl. = Calathinus unguicularis (Fr.: Fr.) Quel. = Geopetalum unguiculare (Fr.: Fr.) Kühn. & Romagn.
= Hohenbuehelia leightonii ss. Mos. = Pleurotus atrocaeruleus var. minimus Dearness & Bisby = Pleurotus unguicularis (Fr.: Fr.) Kurmner = Phyllotus unguicularis (Fr.: Fr.) Karst. = Resupinatus unguicularis (Fr.: Fr.) Sing. Pleurotus unguicularis ss. Coker, O. K. Miller =Hohenbuehelia pinacearum Thom
Very rare species, occurring on twigs and branches predominantly of deciduous trees or shrubs. Fruitbodies illitially sometimes pale (± f1esh coloured), soon dark sepia to almost blackish brown; often with whitish pruinose to slightly strigose pseudostipe. Gills distant, also becoming dark with age. SmeIJ faintly farinaceous.
Vork.: Gesellig bis büschelig oder merismatisch verwachsen auf Zweigen und Ästen von Laubbäumen (z. B. Buche, Eiche, Pappel, Robinie, Ulme) und Sträuchern; selten auch an Nadelhölzern (Kiefer). - III. Weit verbreitet aber sehr selten.
xn
Hut klein: 0,4 - 2,5 cm; in Draufsicht kreisrund, facher- bis ruerenförmig; in Seitenansicht huf-, tassenbis glockenförmig oder länglich blütenkelchartig; rückseitig angewachsen oder meist mit einem deutlichen seitenständigen oder exzentrischen Pseudostiel befestigt. Anfangs weißlich-rosa (--. Var.) bis schmutzig braun (bisw. auch mit leichtem Olivton), mit zunehmendem Alter dunkler werdend, zuletzt
173
32.10. - 32.11 .
Pilzkompendium I
dunkel sepia braun bis schwärzlich. HDS bisw. kahl, meist aber fein weißlich pruinös, fi lzig bis deutlich striegelig zur AnsatzsteIJe hin; al t auch etwas runzelig. Lam.: ziemlich bis deutlich entfernt; anfangs weißlich, bald bl aß (rosa-)braun, graubraun bis schwärzlich, aber stets heller als der Hut. Fleisch: mit schwach mehlartigem Geruch.
Mikr. Merkm.: Die Sporenmaße werden in der Lit. sehr unterschiedlich angegeben: FLoAGNEER: (6,5) 7 - 9,5 ( 11 ,5) x (2,5) 3 - 5 (6) J..lm ; THORN / WATLING: 6 - 8,5 (9) x 3 - 4 (4,5) J..lm ; MOSER: 7,5 - 8 x 3,5 - 4,3 J..lm . Sporenform: ellipsoid bis zy!. oder wurstförmig. ChZ. bis 40 (60) J..l m lang; apikal mit I - 3 fi ngerartigen Auswüchsen, die in ovoide oder mittig eingeschnürte Endungen (bisw. mit Schleimkappe) münden. Metuloide unauffällig, keulig oder fusoid ; bis 50 J..lm lang, Wandstärke bis 3 J..lm (nach THORN basal nur 1,5 J..l m und braun, nach oben noch dünner und hyalin); apikal meist inkrustiert . Gelatinöse obere Schicht 150 - 540 J..lm dick.
Varietäten und Formen:
000000
• fm. rosea Pi!.: anfangs fast fleischfarben, dann weißlich-graubraun mit rosa Beiton. Sp. nur 6 - 7,5 x 3 - 4,5 J..lm . Suspekte Forma, in der Lit. nach ihrer Erstbeschreibung nicht wieder aufgetaucht. (Lit. : AChE U : 79).
VM: H. cyphelliformis (32. 12.); H. chevallieri (32.8.); H. mustaliensis ( GD); H. pinacearum (--. GD); Resupinatus-Arten (73.).
Bem.: FarbTf. nach KM 309mI ; Text und Mikrozeichng. nach der Lit. Lit.: BAMER 19: 24ff; BFF 6: 48f; Centro Studi per la Flora Mediterranea 1986: 132; DM 107: 5; FloAg Neer 3: I 62f; FuNoDe VB: 49ff + Tf. 10; KM 4: 309/III; Lge 66 C; Myctax 25 (1): 44 ff und 25 (2): 4 18f.
32.11. - Hohenbuehelia mastrucata (Fr. : Fr.) Sing . SS. MOS .l) mastrucatus (Iat.) = pelzig; --. Hutoberfläche
Pelziger Muscheling
= Acanfhocystis masfrucatus (Fr.: Fr.) Konr. & Maubl. = Calathinus masfrucatus (Fr.: Fr.) Qut!l. = Geopetalum mastrucatum (Fr. : Fr.) Kühn. & Romagn. =Pleurotus valesiacus Ces. SS . Pil.
Not quite clear taxon taken here in the sense of MoSER 1983. Cap mostly thick and strongly gelatinous, white and tomentose-flocculose to almost spiny. Gills becoming pale yeUow. Smell nauseously rancid. On wood of deciduous trees, often imbricated. Rare.
Vork.: An Laubholz, bes. Buche und Eiche, aber auch von Birke und Pappel bekannt. Oft dachziegelig übereinander. VI - XI. Selten.
Hut:
1,2 - 3,5 [6] cm; meist dickfleischig und bes. hinten stark gebuckelt; weiß (feucht auch blaßgrau), [alt auch ocker-creme gefleckt] ; stark und vollständig filzig oder schuppig, jung sogar stellenw. stachelig-borstig; alt oft verkahlend. Rand dünn, erst fein umgebörtelt, alt aufgeschwungen. Lam.: dünn, eng, schmal, vor der Ansatzstelle auslaufend; erst weiß, später blaßgelb. Stiel: fehlend oder Ansatz-
174
Hohenbuehelia
32.11 . - 32.12.
stelle leicht ausgezogen und auffallend dickfleischig mit breiter Fläche ansitzend, bisw. aber auch mit kurzem Stiel. Fleisch: mit starker gelatinöser Schicht (bi s 1 nun) . Geruch im frischen Schnitt unangenehm mehlig-ranzig (wie Clitocybe phaeophthalma) [auch unauffaJlig].
Mikr. Merkrn.: Sp. 6 - 8 (8,5) x (3 ,5) 4 - 4 ,5 flm , bei Koll. B etwas kJeiner: 6 - 7,5 x 3,5 - 4 (4,5) flm 2); überwiegend zyl. , seltener schlank tropfig l ). ChZ. bis 35 (Koll. B bis 60) flm lang: lagerUform oder auf zyl. bis fusoidem Unterteil mit I - 3 Auswüchsen, die in ellipsoid-eingeschnürten oder knospenförmigen Endungen münden ; diese bisw. mit Schleimkappe. Metuloide an LS und Fläche vorhanden ; kurz: meist um 35, selten bis 50 [60] flm lang; überw. mit Kristallschopf; Wandstärke bis 4 flm. Ql
VM:
:Q
H. grisea (32 .2.).
o "S
Qi
Bem.: Die Art scheint recht verschieden interpretiert zu werden (siehe Fußnote 1).
Lit.: AChE 2: 93f; BFF 6: 45f; BSMF 96 Atl. 220;
:::
Hohenbuehelia angustata
=
Pseudostipe always distinctly marked. Flesb thin and rather fragile. Smell and taste farinaceous. On wood of deciduous trees. Thin-walled marginal cystidia absent or rare. Cap cuticle with metuJoids.
Vork.: Auf morschem, moosbedecktem Laubholz (Stümpfe, Stämme, Sägemehl, auch vergrabenes Holz). VIII - XI. Selten. Verbreitung wegen Vermischung mit anderen Arten unklar.
Hut: 2,5 - 4,5 cm breit; facher- bis spatelförmig [auch muschelförmig]; Rand alt ± weIJig, gestreckt und oft leicht einreißend. HDS matt, trocken; feinst weiß samtig-filzig (L.!), alt auch verkahlend. Graubraun [auch tonfarben oder dunkelbraun). Lam.: am Stiel weit herablaufend; stellenweise gegabelt; schmal; sehr eng; weißlich-creme, alt von unten her gi lbend. Stiel: deutlich ausgeprägt: 1,5 - 2,3 cm lang;
177
32.14. - 33.
Pilzkompendium I
samtig-fi lzig. Fleisch: im Hut auffallend dünn und recht bruchig [nach WATLING etwas knorpelig] ; Geruch und Geschmack mehlartig; mild.
Mikr. Merkm.: Sp. 5,5 - 6,5 x 4 - 4,5 (5) /lm ; breit ellipsoid, selten normal ellip oid oder subglobos. Dünnwandige ChZ. fehlend oder sehr seiten. Metuloide an LS. , Fläche und in der UDS vorhanden; Wandstärke bis 5 /l m. Gelatinöse Schicht unter der Epikutis sehr dünn (bi s 250/lm ).
VM: H. auriscalpium (32.3.); H. geogenia (32.1 .); H. tremula (--+ GD).
Varietäten und Formen: --+ 32.13. Lit: BFF6: 41; BSMF46: 220 +86: 162; Ces 34(2): 62; Cet5: 1964 (als H. spatulina); Ces 34(2): 62; Fie 21: 42; FloAgNeer 3: 159f; KM 307; Mos/Jül 3; Pers 2(1): 103ff; RegMS 9(2): 615; ZMyk 59(2): 200ff. Herb.Nr.: 2738. Koll.: Bra ndenburg Krs. Fürstenwalde: Beerenbu sch (MTB 3650/2). Im Mi schwa ld a uf stark be mooste m , liegendem Buchenstarnm in der Finalphase der Zersetzung. Leg. R. Schumacher. 18.9.1994.
00000
Fußnote: verei nigt H. pelaloides mit H. geogenia unter dem ersteren Namen. W ATLING & GREGORY (BFF 6) fordern , daß das Epitheton "geogenia" nur der erdbewohnenden Sippe vorbehalten bleiben sollte, die sich zusätzlich auch gut durch etwas größere Sporen, den kräftigeren Habitus und die reichlich vorhandenen ChZ. abgrenzen ließe. Ich teile diese Auffassung. BULUARD veröffentlichte den Pilz mit dem Epitheton ,,pelalodes", ei ner sicher unzulässigen Zusammenziehung seiner beiden Bestandtei le (evtl. Druckfehler?), die von späteren Autoren korrigiert wurde. Dennoch findet sich diese Schreibweise teilw. noch in jüngsten Publikationen.
I) THORN
2)
33. - HYDROPUS Kühn. ex Sing.
Wasserfuß
hydros (gr.) = Wasser; pus (gr.) = Fuß --+ oft safthaltige Stiele Main features: Predominantly small, thin-fleshy fungi with dull colours. Cap and/or stipe pruinose or velvety. Gills white or grey, variously attached. Fruit bodies often filled with copious colourless sap (sometimes quickly blackening). Never with distinct smell or taste. On wood or on soil. Important characters for identification: Cap striate? Gills veined? form of insertion ; edge differently coloured? Sap: changing colour? copious? (to check with a razor blade on young caps). Stipe: surface and base. Remarks: As a genus difficult to recognise (see "VM"). Microscopically characterized by epicutis structure consisting either of a subhymeniform epicutis with or without pileocystidia (sections ,,Hydropus" and ,M ycenoides") or (in section ,,Floccipedes") of a layer (occasionally gelatinized) of remarkably thin, filamentous hyphae without or with very rare and inconspicuous pileocystidia. Caulocystidia in all European species present. (The majority of Hydropus-species occurs in tropical areas).
Vork.: Saprophytisch (einzeln oder büschelig) an Holzresten (Stümpfen, abgefallenen Ästen, Rinde, holzhaltigem Humus), an Grasresten oder in der Streu. Überwiegend kleine Pilze. Hut: 0,8 - 3,5 [ausnahmsw. 8] cm; konvex, glockig, stumpf gebuckelt, alt auch flach augebreitet oder genabelt bis fast trichterig vertieft. UDS bereift bis fein samtig behaart oder leicht seidig glänzend, seiten auch leicht schmierig; meist trüb gefarbt: grau, braun bis schwarz,
178
Hydropus
33.
selten auch gelbbraun-ocker; hygrophan oder nicht. Lam.: fast frei, ausgerandet- bis breit (+/- Zahn) angewachsen oder mäßig weit herablaufend; bisw. dicklich/gegabelt/anastomosierend; weiß bis ziemlich dkl.grau. Stiel: schlank; bisw. leicht exzentrisch; bereift, fein flockig oder samtig (zumindest anfangs bzw. an der Spitze); meist dklJarbig (ausnahmsweise auch blaß); oft mit reichlichem, wässrigem Saft gefüllt. Fleisch nie mit auffallendem Geruch oder Geschmack. Spp.: weiß. 12,5 ~m lang; ellipsoid, tropfenförrnig bis kugelig, seltener zyl.-gebogen; glatt; dünnwandig und oft leicht kollabierend ; amyloid oder nicht, nie dextri noid ; acyanophil. ChZ. +. PIZ. +/- . KauloZ. +. Alle Zystiden metachromatisch. SchnaUen vorhanden. Pigment zellulär, bei einer Art zusätzlich inkrustiert. Lam.-Trama regulär, bei einer Art irregulär. Hyphen glatt, nie mit bürsten-, baum- oder geweihartigen Auswüchsen. AUe Frk.-Teile mit Lactiferen (gewundene, schlanke, unseptierte, saftgefüllte Hyphen). Aufgrund der unterschiedlichen HDS-Strukturen wird die Gattung heute in folgende Sektionen gegliedert:
Mikr. Merkrn.: Bas. (2-)4sporig. Basidiolen nie fusoid. Sp. 3 -
• Hydropus (Sporen amyloid). Epikutis aus breiten, aufgeblähten Elementen (mit oder ohne PileoZ.). • Mycenoides (Sporen inamyloid). Epikutis wird von fädigen Hyphen gebildet, die keulige Ausstülpungen haben und in ähnlich geformten PileoZ. (mit vakuolärer Pigmentierung) enden. Diese Schicht bildet aber keine zusammenhängende Struktur, sondern läßt an vielen Stellen das subhymeniforme (al so ± palisadenförmige) Hypoderm zutagetreten. Die PileoZ. sind bisw. nur äußerst spärlich vorhanden und nur in bestimmten Entwicklungsstadien reichlicher. • Floccipedes (Sporen inamyloid oder amyloid). Epikutis praktisch feh lend (PileoZ., wenn überhaupt vorhanden, nur sehr unauffällig und selten). Hypoderm aus liegenden, fädig-dÜDnen bisw. ge latinisierten Hyphen.
VM: Clitocybula (14.); Dermoloma (22.); Fayodia (24.); Gymnopus; Marasmiellus (46.); Marasmius (47.); Mycena; Mycenella (50.); Omphalina (55.).
Bem.: Gattung mit außereuropäischem Schwerpunkt. Die etwa ein Dutzend europäischen Arten, auf die die vorstehende Diagnose abgestellt ist, sind alle selten. Makr. ist die Gattung oft schwer erkennbar und nur durch Untersuchung der HDS-Struktur gegen ähnliche Gattungen abzugrenzen, was auch nicht immer gelingt. Wichtige Bestimmungsmerkmale: Hut gerieft, hygrophan? Lamellen: verbunden? Ansatz! LS . andersfarbig? Saft reichlich? (Rasierklingenschni tt an jungen Hüten I), verfärbend? Farbveränderungen auf Druck? Stieloberfläche (flockig oder nur samtig?) Stiel wurzelnd?
Übersicht über hier nicht dargestellte Arten: siehe Anhang 13, S. 718. Literatur (siehe auch Anhang
13, S. 71 8) :
CORNER, E. H. J. ( 1966): A monograph of cantharelloid fungi. - Ann. Bot. Mem. 2. - Oxford University Press. KRrEGLSTEINER, G. J. (1982): Verbreitung und Ökologie von 200 ausgewählten Röhren-, Blätter-, Poren- und Rindenpil zen. - BHZMyk 4: 68 - 74. KÜHNER, R. ( 1938): Le genre Mycena (S. 53 J ft) .- Encycl. mycol. 10. - Paris. MEUSERS, M. ( 1986): Bestimmungsschlüssel für die Gattung Hydropus in Europa. - APN 4 (2): 174 - 178. MOSER, M. ( 1968): Über eine neue Art aus der Gattung Hydropus (KÜHN.) SING. - ZfP 34: 145 - 151 . SINGER, R. ( J969): Mycoflora Australis. - BHNovHedw 29: 140 - 145. SINGER, R. ( 1973): Diagnoses Fungorum Novorum Agaricalium: - BHSyd Vß; hier S. 50 - 6 1. SINGER, R. (1982): Hydropus (Basidiomycetes - Tricholomataceae - Myceneae). Flora Neotropica Monogr. No. 32. SMITH, A. H. ( 1947): North American species of Mycena .- New York. Reprint 1971 Lehre.
179
33.1. 33.1. - Hydropus subalpinus (v. Hoehn.) Sing.
Pilzkompendium I Buchenwald-Wasserfuß
= Collybia pseudoradicata J. Lge. & MoeLl. = Hemimycena subalpina (v. Hoehn.) Sing.
=Marasmiellus subalpinus (v. Hoehn.) Sing. = Mycena subalpina v. Hoehn.
Cap thin-fleshy. Gills snow white, with eroded edge (handlens!). Stipe stiff and strigose at base, often radicating, apex pruinous-flocculose. Smell and taste absent. This species looks very rnuch like a small XeruLa radicata. It occurs on buried twigs or small woody debris almost exc\usively of beech.
Vork.:
In Wäldern (bes. an Wegrändern) meist an ,kleinen, im Boden begrabenen Ästchen oder sonstigen Holzresten fast ausschließlich der Buche (Fagus silvatica), selten auch Buchenblättern aufsitzend oder auf holzdurchsetztem Erdboden. (Weitere bisher bekannt gewordene Substrate sind Ahorn, Esche, Holunder.) Vorzugsweise auf lehmigen, kalkhaltigen, feuchten Böden, bes. nach starken Regenfällen und bei kühler Witterung. IV - X. Wohl nicht selten; wahrscheinlich wenig gemeldet, weil gattungsmäßig schwer zuzuordnen .
Hut: 1,2 - 4 (6,5) [8] cm; dÜDnfleischig; flachkonvex, mit oder ohne Buckel [oder kleiner Papille], alt auch ganz verflachend. HDS bereift (Rand jung sogar feinfilzig) , bald kahl, matt seidig oder sogar etwas schmierig erscheinend. Unter der Lupe fein radialrunzelig. Allenfalls schwach am Rand gerieft. Schmutzig gelb, ocker oder hell umbrabraun, meist mit leichtem Olivanteil, zentral oft dunkler; nicht eigentlich hygrophan , sondern entwässert einheitlich etwas aufhellend. Lam.: fast frei bis ausgerandet angeheftet, ziemlich breit; normal entfernt bis leicht gedrängt; schneeweiß [selten auf Druck goldgelb fleckend] ; LS. schartig. Stiel: 2,5 - 8 (11 ,5) x 0,2 - 0,4 [0,7] cm; basal stark weißstriegelig und wurzelnd oder schwach keulig (bis 0,8 cm). Weißlich, alt in der Mitte oft ockerbräunlich; jung bereift oder bes. apikal - körnig-kleiig; starr, aber recht brüchig; enghohl. Fleisch: ohne Saft, Geruch oder Geschmack.
Mikr. Merkm.: Sp. 7 - 10 x 2,5 - 4 J.lm ; bohnenförmig, zyl.-gebogen. ChZ. bis 85 J.lm lang; sehr zahlreich; sublageniform, dickhalsig-Iageniform bis utriform; metachromatisch. PIZ. - . KauloZ. bis 50 J.lm lang; keulig, lageniform bis utriform . Trama von Hut, Lam. und Stiel schwächer dextrinoid.
VM: Der Pilz wirkt wie eine kleine XeruLa radicata oder ein junger Dachpi1z (PLuteus). Er kann auch für eine Gymnopus-, Mycena- oder StrobiLurus-Art gehalten werden. Lit.: APN 1990 (2): 119 - 122; BFF 8: 133; BHZMyk 4: 71 f; BolCat 718; BollGMB 1986 (5-6): 198f; BSMF Atl. 284; Cet 1451; AoAgNeer 4: 169f; Friesia 1: 294; Kühner: Mycena ( 1938): 543 - 546; Lge 43 A; NovHedw 23: 330 - 332; ÖZP 6: 200 - 203; RegMS 9(2): 616; R & H 365; WPB 1960: 131 - 135. Herb.Nr.: 1389. Koll. A: Niedersachsen: Harz. Bei Scharzfeld. AufWaJdweg (BuchenwaJd). Erdboden. 1.7.1984. Koll. B: Schwäbische Alb. Bad Urach. Wegrand im Buchenwald, im Erdboden liegenden Holzresten ansitzend. 30.5.1988. Koll. C: Niedersachsen : Harz, oberes Siebertal kurz vor Herzberg. An entrindeten Buchenästchen. 4.7.1984. Koll. D: Niedersachsen: Harz, Hainholz. An Buchenästchen. 6.7.1986.
180
33.2.
Hydropus
33.2. - Hydropus scabripes (Murr.) Sing. vor. quadrisporus scaber (Iat.) =rauh; pes (lat.) =Fuß
80S
Rauhstieliger Wasserfuß
= Mycena excisa (Laseh) fm. solitaria J. L ge. = Mycena scabripes (Murr.) A. H. Smith = Prunulus scabripes Murr.
Very rare, mycenoid species with glabrous cap and rather fragile, mealy-f1occulose sti pe. Gills very soon grey, often paler near the edge. Smell and taste none or weakly like radish. On the ground or on wood especially of beech.
Vork.: Büschelig bis einzeln auf dem Erdboden oder kleinen Laubholzstückchen angelehnt, bisw. auch auf Stümpfen. In frischen Laub- und Mischwäldern (Buchen-, Eschenhang- oder mesophilen EichennUschwäldern) I ) auf basenhaItigen Böden. Bis in die alpine Stu fe (2 100 m ü. N.) aufsteigend und dort bei Zwergweiden wachsend. IX - Xl. Sehr selten; RL (R)2). Hut: [0,6] 1,3 - 3 [(5)] cm; stumpf-konvex bis schwach gebuckelt. Weit gerieft. Trocken, kahl und glatt oder (entwässert) fein gerunzelt, allenfalls jung schwach bereift. Umbrabraun [dkl.oliv- bis rußbraun, Mitte auch fast schwarz, auch schoko- oder teakholzbraun] . Lam.: aufsteigend angeheftet bis schmal angewachsen [mit Zä hnchen]; ziemlich entfe rnt; schon jung deutlich grau, bes. in der Ti efe. LS . gleichfarbig [auch bis fast weiß]. Stiel: 6 - 8 x 0,3 - 0,4 [3 - 12 x 0, I - 0,5] cm; nicht wurzelnd; dem Hut blasser gleichfarbig; weißlich faserig-flockig, bes. apikaJ3); hohl und re l. brüchig. Fleisch: mÜ leicht süßlichem Geruch [auch schwach rettichartig]; Geschmack fehlend.
Mikr. Merkrn.: Bas. 4sp. Sp. [7] 7,5 - LO [11 ,5] x [4,5] 5 - 6 f.lm ;
r------------,
schlank tropfig, nUt ausgeprägtem Apikulus; amyloid (bisw. schwach). ChZ. und PIZ. 65 - 100 [I 15] f.I m lang und bis über 50 f.I m herausragend; schlank subzyl., utrifollT4 sublageniforrn bis ahlenförntig, oft in ein langes Pedicell auslaufend; Apex stumpf. Oft nUt Schleimkappe4), an der die Sporen fes tkleben (kann sich in KOH auflösen! ). KauloZ. 40 - 160 f.lm lang; basal fusoid-bauchig, aufwärts dickhalsig und apikal gerundet, bisw. leicht kopfig; kurz gestielt oder sitzend; dickste Stelle immer in der unteren Hälfte, daneben kürzere keulen- bi s spindelförntige. Lam.- und Stieltrama dextrinoid (bisw. sehr schwach). HDS aus liegenden, glatten Hyphen nUt keuligen, fusoiden oder utriformen, schwach bräunlich intrazellulär pigmentierten Endelementen. Schnallen vorhanden.
VM: Hydropus nitens (33.3 .); Mycena-Arten. Varietäten und Formen.: • fm. safranopes Mal. & Bert. ad int.: Hut nur bis 1,2 cm. Stiel basal safrangelb-striegelig. Sp. klein: 7 - 7,5 x 4 - 4,5 f.I m. Seit der ersten, vorläufigen Beschreibung 1961 nicht wieder erwähnte Form von Quercus-ilex-Blättern (Marokko). (Lit. : Mal ll: 304f). • var. scabripes = frn . bisporus M. Bon: mit zweisporigen Bas. Sp. (8) 8,5 - 11 (13) x (5) 5,5 - 7 f.I m. Schnallen fehlend. (Lit. : DM 96: 19f; FloAgNeer 4: I 68f; Pers 17: 140).
Lit.: AlpM l72f; BFF 8: 133; BolIGBM 29 (5-6): 196 - 198 + Titel; FloAgNeer4: I68f; Kühner (1938): Mycena: 517 - 523; Lge 5 IB , F (untyp. ); Mal 2: 302 - 304; ÖZP 2: 15 - 18 + 6: 198 - 200; A. H. SMITH 181
33.3.
Pilzkompendium I
(1947 ): Mycena: 236f. Herb.Nr.: 2456. KolI.: Brandenburg Kreis Angermünde (bei Oderberg). Büschelig bis einzeln auf Mergelboden in fri schem Laubwald (vorrangig Buche, Eiche), teilweise Holzresten im Boden ansitzend. 20.9. 1990.
Fußnoten: I) Nach A. H. SM ITH in Amerika auch unter Koni fe ren. In Marokko bis in 1700 m Höhe auf Zweigen und Wurzeln im Cedrus·Quercus·llex-W ald. 2) Vermutlich wegen der starken Ähnlichkeit mit Mycena- Arten oft unbestimmbar geblieben. 3) Nach KÜHNER sowie SENN-lRLET Stielflocken auch bräunlich. 4) Diese Beobachtung habe ich nur bei MALENt;ON bestätigt gefunden. Nach KÜHNER apikal bisw. mit spärlichen Kristallen.
33.3. - Hydropus nitens Moos G. & Housknecht
Glänzender Wasserfuß
nitens (lat.) = glänzend -. seidige Hutoberfläche Just recently discovered mycenoid new species from Picea- and Salix-stumps. Cap hygrophanous and shiny for the greater part, grey-brown and frequently with so me greyish pink tint. Stipe delicately pruinose at apex only, otherwise glabrous and shiny. Odour somewhat fruity. Microscopically differing from the similar H. scabripes (33.2.) by smaller spores and form of caul ocystidia, which are broadest in the upper half.
Vork.: Büschelig an morschen Fichten- oder Weidenstümpfen. Bisher nur aus Österreich bekannte, 1993 als neu beschriebene Art.
vn. Planar bis montan. Verbreitung unbekannt, da möglicherweise früher
mit dem sehr ähnlichen Hydropus scabripes oder mit Mycena-Arten verwechselt.
Hut: 0,6 - 2,7 cm; kegelig bi s glocki g, bisw. mit deutlicher kleiner Papille; fe ucht durchscheinend gerieft; kahl; seidig glänzend mit Ausnahme des eher matten Zentrums; anfangs graubraun bis braun, dann zentral dunkler als die Randzone, die beigegrau bis rosa-graubraun ist; hygrophan. Lam.: mit kurzem Zähnchen angewachsen; etwas entfemtstehend ; weiß bis leicht graulich. Stiel: 1,5 - 4,5 x 0,15 - 0,2 cm; zyl. und gekrümmt; fest, hohl ; kahl und glänzend bis auf den schwach bereiften Apex; wie der Hut gefärbt und abwärts gewöhnlich blasser; Basis weißfilzig. Fleisch: grau; Geruch etwas fruchtartig, Geschmack mild. Mikr. Merkrn.: Bas. 2-,3- und 4sporig. Sp. 7,5 - 9 x 5,5 - 6 !-Im; ellipsoid bis apfe Lkernförrnig; leicht amyloid. ChZ. bis 75 !-Im lang; dichtstehend (LS. steril); fusoid, fusoid-lageniform, bisw. auch subzyl. PIZ. zahlreich; den ChZ. gleichend . Schnallen im gesamten Frk. fehlend. HDS aus liegenden, 1,5 - 3,5 !-Im breiten, leicht gelatinisierten Hyphen; weder mit PileoZ. noch bes. ausgeformten TerminaIzellen. KauloZ. bi s 150 !-Im lang, schl ank fu soid und apikal häufig mit abgeschnürter Spitze oder geschnäbelt; langgestieIt und am breitesten in der oberen Hälfte. Pigmentierung intrazellulär.
VM: siehe bei Vork.
Bem.: Abb. und Text nach der Lit. Lit.: ÖZP 2: 15 - 18 + 6: 195 - 198.
182
33.4.
Hydropus
33.4. - Hydropus marginellus (Pers.: Fr.) Sing.
Braunschneidiger Wasserfuß
marginellus (Iat.) =fein berandet (Verkleinerungsform von " marginatus" dete Lamellenschneide
= berandet) -. braun geran-
=ClilOcybe umbrinomarginata Britz. =CoLLybia ambusta (Fr. ) ss. Quel. 1872 = Mycena marginella (pers.: Fr.) QueL = Omphalia marginella (Pers.: Fr.) Joss. & R. Mre.
Cap flattened or umbilicate when old. Cuticle of cap and stipe white pruinose. Gills arcuate-decurrent, with (not always distinct) brown margin. Stipe filJed with watery sap when fresh. Taste and smell somewhat like radish. Rather rare species growing on coniferous wood, almost exclusively of Abies alba.
Vork.:
Gesellig bis büschelig an Stümpfen und Stämmen von morschem Nadelholz (fast ausschließlich der Weißtanne, sehr selten auch der Fichte); auch auf stark holzdurchsetztem Humus. In schattigen Berglagen. V-X. Ziemlich selten.
Hut: [0,6] 1- 2,5 [3] cm;jung hochkonvex, dann stumpf gebuckelt, im Alter flach njedergedrückt oder ± tief genabelt. Jung fast schwarz, älter graubraun, umbrabraun mit meist dunklerer Mitte [zuletzt auch
bisw. hellbraun]. Rand scharf, zuletzt oft etwas flatterig, [bisw. auch etwas gerieft]. HDS matt, fein bereüt. Lam.: leicht bis deutI. bogig herablaufend, eng, stark untermjscht und steUenw. gegabelt; jung schmutzig weißlich (Koll. B hellgrau), alt mit leichter creme Tönung; LS. oft braun! ). Stiel: I - 3 x 0,1 - 0,3 [0,7] cm; meist oben erweitert und leicht abgeflacht; bei KolL A meist etwas exzentrisch; dklgrau bis schwarz oder in etwa von Hutfarbe; ebenfalls fein bereift. Basis weißflaumig und kleinknollig. Mit reichlichem, wässrigem, nicht verfarbendem Saft gefüllt. Fleisch: grau. Geruch und Geschmack schwach rettichartig oder fehlend.
Mikr. Merkrn.: Bas. 2- und 4sporig. Sp. 6 - 7,5 x 3,5 - 4,5 J.lm , bei KoLL A (mit hohem Anteil2sporiger Bas.): 6,5 - 9 x 4,5 - 5 J.lm ; ellipsoid, breit ellipsoid, ellipsoid-zyL, tropfenförmig , mit starkem Apikulus; amy loid. ChZ. bis 95 J.l m lang; ballonförmig, utriform oder lageniform-dickhalsig. PIZ. -2). PileoZ. keuLig, fusoid, utriJorm oder zyL, mit braunem Saft gefüllt, aber aus hyalinen Hyphen entspringend. KauloZ. keulig, lageniform, fuso id, utriform oder amboßförmig.
HDS
VM: Fayodia (24.); Mycena; Omphalina (55.).
Bem.: Mikrozeichng. von
KolL B; HDS-Elemente von Koll . A.
Lit.: BHZMyk 4 : 68f; Cet 1917; Kühner: Mycena (1938): 533 - 535; MHK 3 Tf. 179; Mos/Jül 2; ÖZP 6: 190ff; PdS 3 NT. 226; Pi No 8 : 67 + Tf. 27; RivMic 34 (2): 155 - L58 ; Smith: Mycena (1947): 394f. Herb.Nr.: 683 . Koll. A: Bayern (Berchtesgaden): Grünstein, auf morschem Fichtenstumpf. 28.8.1982. Koll. B: Franken bei Oberentersbach, auf modrigem Tannenstumpf. 14.9.1981 Fußnoten:
1)
Bisw. wenig deutlich.
2)
Nach SMITH in Schneidennähe vorhanden.
183
33.5. - 33.6.
Pilzkompendium I
33.5. - Hydropus spec. (off. H. marginellus) This collection, made in a greenhouse on unidentified, perhaps incligenous wood comes very close to H. marginellus, but has somewhat larger spores, markedl y grey gills and a stipe paler than the pi leus.
Vork.: siehe Herbarangaben. Hut: 0,5 - 2,2 cm ; konvex, dann verllachend mit Nabel, zuletzt vertieft bis trichterig; HDS matt, fein aerifer bereift bis fast filzig auf anfangs sepiaschwärzlichem Grund, der später zu umbragrau aufhellt. Rand anfangs eingeschlagen, später aufgeworfen-flatterig, ungerieft. Lam.: jung kaum, später deutlich herablaufend ; recht eng; anfangs stumpfschneidig, später dünn ; oft gegabelt; creme-grau bis kräftig grau, älter aufhellend; LS. gleichfarbig oder etwas dklrandig. Stiel: 1,5 - 3,5 x 0 , I - 0,3 cm; bisw. leicht exzentrisch; abwärts vetjüngt; oft abgeflacht; hohl; einen farbl osen Saft enthalte nd; ockerfarben (heller als der Hut); matt, fein bereift bis gepunktet. Fleisch: geschmacklos; bei Koll. A etwas unangenehm, wie faulende Pilze riechend, bei Koll. B schwach ranzig.
Mikr. Merkm.: Bas. 4sporig. Sp. 7,5 - 8,5 x 4 - 5 flm ; e llipsoid, zyl.ellipsoid ; mit deutlichem Apikulus; amyloid. ChZ. bi s 70 fl m lang; lageniform mit langem Hals, apikal abgerundet bi s leicht zuspitzend; in dichten Büscheln ; dünnwandig. PIZ. - . Lamellentrama aus schlauch- bis brotförmigen Zellen (0 bis 30 flm). Lactiferen vorh. Pigment in der HDS zellulär. Elemente zyl. , keulig, brotförmig, oft septiert; aufgerichtet (hymeniform).
HDS
Bem.: Milcros von Koll. B. Der Fund kommt H. marginellus am nächsten, der allerdings noch nk ht in Warmhäusern gefunden wurde; er weicht ab in hellerer Stielfarbe, deutlich grauen Lame llen und etwas größeren Sporen.
00 00
Beim Substrat ist e inheimisches Holz nicht auszuschließen. Eine adventive Art, die in Europa in Warmhäusern gefunden wurde, ist H. semimarginellus SlNG ., die aber nie einen vertieften Hut aufweist. Sp. 5 - 9 x 3 - 5 flm ; '--_ _ _ _ _ _ _ _-' amyloid (Lit. : FloNeo 32: 37 - 38; BHSyd 7: 59). Herb.Nr.: 2951. Koll. A: Berlin Bot. Garten. Warmhaus, büschelig einem Loch in einer Zierwurzel entspringend. 15.5. 1988. Koll. B: wie vor: Großes Tropenhaus, 12 Expl. an morschem bemoostem Holz. 12.9.1989.
33.6. - Hydropus trichoderma (JOSS. opud Kühn.) Sing. thrix, trichos (gr. ) = Haar; derma (gr.) = Haut --t Oberflächenbek1eidung Faltiggerunzelter Wasserfuß = Dennisiomyces trichoderma (Joss. apud Kühn.) Sing. = Mycena trichoderma Joss. apud Kühn.
Cap radially wrinkled, mat to deLicately velvety. Stipe brown punctate. Smell and taste none. Very rare species occurring on wood or soil, especially in higher regions. This is the only European Hydropusspecies with vac uolar and additional encrusting pigmentation.
Vork.: Auf Nade lholzstärnmen oder -stümpfen (Fichte, Tanne) bes. in montanen Wälder (bis 2000 m ü. N.), auch in der Nadelstreu. Aber auch auf Laubholzrinde (bes. Buche) oder dem Erdboden unter Erle, Eiche, Ulme. VII - XI. Sehr selten. RL R.
184
33.6. - 33.7.
Hydropus
Hut: [0,5] 1,2 [4] cm; hochkegelig-glockig, kegelig-glockig ausgebreitet; matt, bereift bis feinsamtig; dkl .-umbra [auch graubraun mit hellerem Rand] ; HDS faltig-gerunzelt, Rand ungerieft. Lam.: hoch angeheftet; etwas entfernt und leicht dicklich , stellenw. etwas anastomosierend; blaßgrau [weiß, grauocker] . Stiel: 4,5 x 0,15 - 0,2 (basal) [2,5 - 7 x 0,1 - 0,4] cm; weit hohl ; schmutzig ocker, mit deutlichen, ohne Lupe erkennbaren, braunen "Körnchen" betlockt. Fleisch: geruch- und geschmacklos.
Mikr. Merkm.: Bas. 4sporig mit auffaUend vielen 2sporigen gemischt. Sp. 7,5 - 10,5 (12) x (4 ,5) 5 - 6 (7,5) 11m; sehr vielgestaltig: ellipsoid, breit ellipsoid, mandel- , tropfen- bis ptlaumenförmig, sub-rhomboid bis fast dreieckig ; mit großem Apikulus; schwach amy loid. ChZ. bi s 85 [117] 11 m lang; verstreut; zyl. , keulenförmig bis subutriform. PIZ. bi s 120 [160] 11m lang. HDS-Hyphen mit keuligen bis utriformen Ausstül pungen und Endzellen; Pigmentierung intrazellulär und inkrustiert. SchnaUen vorh. KauloZ. keulig, keulig-kopfig bi s subutriform.
VM: H. paradoxus (33 .8.).
Varietäten und Formen: var. lobauensis s. Anhang
14, S. 718.
Lit: BoUGMB 1990(3): 315; BerBayBotG 44: 27f; BFF 8: I34f; BSMF 81 (4): 523ff; Kühner (1938): Mycena: 523ff; LB 6: 72; Mos/JüI3 ; ÖZP 4: 73ff + 6: 203; RivMic 33 (3): 3 14ff; Smith ( 1947): Mycena: 233ff; TBMS 91 (4): 564f; ZS 413ff. Herb.Nr.: 904. Koll.: Bayern: Berchtesgaden (A1mbachkJamm), an alter Treppenschwelle. 18.8 .1982.
33.7.A - Hydropus floccipes (Fr.) Sing.
Flockenstieliger Wasserfuß
floccus (Iat.) =Flocke; pes (Iat.) =Fuß --+ bepuderten Stiel = Collybiafloccipes (Fr.) Gill . = Hemimycenafloccipes (Fr.) Sing. 1943 = Marasmiellus floccipes (Fr.) Sing. 1951 = Mycena atribrunnea (Murr. ) Murr. =Mycena maitra R. Mre. =Mycena floccipes (Fr.) Kühn. = PrunuLus atribrunneus Murr.
Stipe brown pruinose, basally nearly velvety. Taste and smell lacking. Very rare species, occurring on wood or soil. Spores (sub)globose. The alpine variety montis-rosae has smaller spores and a gelatinized epicutis.
Vork.: Einzeln oder büschelig auf dem Erdboden, in Niedermooren, an vergrabenen Holzresten und auf Stümpfen in Erlen-Eschenwäldern, auf bemooster Rinde von Steineiche, Korkeiche, Ulme. VI - X. Sehr selten, eher südlich verbreitet. RL (R). Hut: 0,8 - 3,5 cm; konvex , kegelig, kegelig-glockig, ausgebreitet mit schwachem Buckel; graubraun , rußbraun , bisw. auch leicht olivlieh oder bleigrau ; oft mit hellerem Rand und stark kontrastierender, fast schwärzlicher Mitte; bi sw. am Rand gerieft. HDS alt fein eingewachsen faserig, nicht schmierig, bisw. aber leicht glänzend; alt auch leicht radialrunzelig. Lam.: angeheftet bis angewachsen; etwas dicklich; weiß. Stiel: 1,5 -7 x 0,1 - 0,2 cm; bes. jung dicht graubraun bis braun bereift auf blasserem Grund' )' basal fast samtig (dkl.), alt verkahlend. Fleisch: geruch- und geschmacklos.
185
33.7. - 33.8.
Pilzkompendium I
Mikr. Merkrn.: Sp. 5 -7,5 [8] x 5 - 7 [7,5] /-1m2); (sub)globos, mit deutlichem Apikulus; inamyloid. ChZ. bis 85 (100) /-Im lang; subzyl., utriform bis breithalsig-Iageniform; Wandstärke im Mittelteil bis 2/-1m erreichend. PIZ. etwas länger und schmaler bi s schlankhalsig-Iageniform, ebenfalls häufig. KauloZ. zyl.-keulig, ampullenförmig bis utriforrn. HDS-Hyphen nicht gelatinisiert, mit keuligen bis utriformen Endzellen oder Ausstülpungen (von SINGER in FloNeo nicht festgestellt) mit intrazellulärem , braunem Pigment. Schnallen +. Varietäten und Formen:
0 00
• var.luteipes Ortega & Zea: mit gelbem Stiel. (Lit.: Bol. Soc. Micol. HDS Madrid 15: 189 - 191). • 33.7.B. - var. montis-rosae M. Bon & Jamoni: Hut 0,5 - 2 cm; '--_ _ _ _ _ _ _ _ _-' sepiaschwarz; leicht schmierig glänzend. Stiel stark weiß bepudert. Sp. 6 - 6,5/-1m. HDS deutlich gelatinisiert, mit utriformen bis mehrfach gelappten Endgliedern. Alpin zwischen Moosen. Italien, Österreich. Abb. nach RivMic 35 (1) : 26 - 28. Diese Var. wurde von Hauskn. & Krisai-Greilhuber 1997 in den Artrang erhoben ( ÖZP 6: I 92ff).
Bem.: Abb. und Text nach der Lit. Lit.: BFF 8:
132; BSMF 44: 41 ff; DM 115: 2 - 4 + Tf. IA; Cke 1142 (1168); FloAgNeer4: 167f; Flo Neo 32: 118f; KÜHNER ( 1938): Mycena: 540; Mal II: 259 - 263; Mos/Jül 3; Myc 8: 220; ÖZP 6: I 86f; RivMic 33 (3): 314 - 32l; SMITH (1947): Mycena: 380 - 382; Syd. 15: 66. Fußnoten :
I)
Nach Mall! und
SMITH
bes. alt auch mit gelblichem Ton. 2) Nach Mal 11 : 7,5 - 8 x 6 - 6,5 IJm.
33.8. - Hydropus paradoxus Mos.
Drehstiel-Wasserfuß I)
paradoxos (gr.) = widersprüchlich, sonderbar; paradoxon (gr.) = Seltenheit, Ausnahme Very rare species growing on the ground in mountainous areas. Gills soon grey and almost free. Stipe contorted, apically white flocculose. Taste and smell none. Macroscopically very much like H. trichoderma (33 .6.), but differing mainly by non amyloid spores and cap cuticJe built of shOlt elements with excJusively intraceUular pigment.
Vork.:
Auf dem Erdboden. Montaner Mischwald. Sehr selten 2). RL 3.
Hut:
1,3 [2,8] cm; kegelig-glockig [bis flachkonvex-gebuckelt] ; dkl.(sepia-)braun [dkl.graubraun, zentral fast schwarz und zum Rand heller] ; entwässert aufhellend (KoU. A, rechte Fig.). HDS grob radialfurchig [alt nur zentral runzelig und am Rand radialri ssig] , nicht bereift. Lam.: aufsteigend-angeheftet bis fast frei; normal entfernt [entfernt] ; [erst weiß, bald] blaßgrau, zur LS. aufhellend. Stiel: [1 ,5] 4,5 x 0,25 [0,4] cm; graubraun ; an der Spitze weißflockig-kleiig, abwärts spärlicher filzig beflockt (L.!) und fast leicht glänzend [jung dkl.braun feinflockig-samtig, später nur noch basal flockig]; längsfaserig-verdreht; hohl ; ohne Saft. Fleisch: grau. Geruch und Geschmack fast fehlend (undeutlich pilzig-süßlich).
Mikr. Merkm.: Bas. 4sporig. Sp. (7) 8 -
10 [(12,5)] x 5 - 6 (7) /-Im; ellipsoid, schlank tropfig bis zyl.; inamyloid. ChZ. und PIZ. recht kurz für die Gattung: bis 60 /-Im lang; breit lageniform, subfusoid, subutriform . HDS aus kurzzelligen Elementen mit zyl. oder ellipsoiden bi s schwach lageniformen
186
33.8. - 33.9.
Hydropus Endzellen mit ausschließlich intrazeUulärer brauner Pigmentierung. Stielbeflockung ähnlich aufgebaut.
VM: H. trichoderma (33.6.) und als weitere, strikt erdbewohnende, großsporige Art: • H. moserianus C. Bas: Hut 0,4 - 1,8 cm, bald konvex, dann genabelt; ruß- bis graubraun. Lam . deutlich entfernt, herablaufend. Sp. 8 - 11 x 4 - 5,5 11m, langeIJipsoid bis subzyl. , amyloid. ChZ. und PIZ. teilweise langgeschnäbelt. (Lit.: FloAgNeer 4: 171 f; Syd 36: 7f; ÖZP 2: 15). Bem.: Abb. B nach Mos/Jül 2. Eigene Beschreibung ergänzt um Originaldiagnose.
Lit.: ZfP 34:
145 - 151.
000000
Herb.Nr.: 1670. Bayern: Berchtesgaden am Höllbach auf Erdboden (Dolomit). leg./det. H. Schmid-Heckel. 6. 10.1 986.
Fußnoten: I)
2)
Ob sich der hier vorgeschlagene deutsche Name bewähren wird, bleibt abzuwarten; zumindest hat sich dieses auch von MasER hervorgehobene Merkmal bei dem Berchtesgadener Material bestätigt. Der von MasER zur makro Abgrenzung gegenüber H. trichodennG ebenfall s betonte gedru ngene Habitus und die abflachende Hutform haben sich dagegen ni cht als verläßlich erwiesen. Der hier dokumentierte Fund ist augenscheinlich der zweite seit der Erstbeschreibung der Art in 1966 aus der Schweiz (grasiger Waldrand). Über das Auftreten, die Verbreitung und Standortansprüche liegen keine ausreichenden Daten vor.
33.9. - Hydropus conicus Bos & Weholt
Kegelhütiger Wasserfuß
conicus (tat.) = kegelig -. Hutform GiIJs distant and distinctly forked or anastomosing. Stipe at flfst weakly pruinose, especially in upper part, final1y more greasy to subvi scid. Smell slightly herbaceous. On debris, needles and cones of Pinus. Hitherto only known from the type locality in Norway. This species looks very much like a Mycena and is not corresponding in all points to the general concept of Hydropus.
Vork.:
Zwischen und auf faulenden Grasresten und verrottenden Resten von Kiefern (Zweige, Nadeln, Zapfen) an lichten SteIJen. Spät im Jahr (X - XI). Erst 1984 publizierte Art, die bisher nur von einer Lokalität in Norwegen bekannt ist.
Hut: 1,4 - 3,7 cm; kegelig bis spitzkegeLig-glockig, selten nur konvex ; bräunlich-grau Gung bisw. ziemLich hell), bisw. mit Olivton, nach außen blasser, bi s 3/4 des Radius furchig-gerieft; HDS schmierig bis leicht klebrig. Lam.: ausgerandet mit Zahn angewachsen, stellenweise gegabelt und anastomosierend; deutlich entfernt; erst weiß, dann blaßgrau , auch mit oliven Tönen. Stiel: 3 - 4 x 0,12 - 0,4 cm; basal etwas ausspitzend; hohl; weiß, zur Basis hin später mit Tönen der Hutfarbe. Anfangs bes. apikal matt bereift, abwärts päter etwas glänzend und schrnierig*. Fleisch: mit schwachem grasartigem Geruch ohne Mehlkomponente.
Mikr. Merkrn.: Bas. 2- und 4sporig; Sp. 8 - 9,3 x 4,3 x 5,6 11m ; tropfenförmig, schlank ellipsoid, bisw. einseitig etwas abgeflacht; mit großem Apikulus; inamyloid. ChZ. verstreut; lageniform-dickhalsig bis zyl., etwas kürzer als die reichlich vorhandenen PIZ. , die eine maximale Länge von 115 - ISO 11m erreichen können ; diese sind meist schlanker, eher zy l. , apikal bisw. etwas kopfig. PileoZ . - . KauloZ.
187
33.9. - 33.10.
Pilzkompendium I
polymorph: zyl., keulig, verkehrt birnenförmig bis utriform. Stielhyphen schwach bis deutlich dextrinoid und stark metachromatisch. Lam.-Trama stark irregulär*.
VM: H. conicus gleicht makro vielen Mycena-Arten (vielleicht ist die Art deswegen so lange unbekannt geblieben?). Ihre Eingruppierung in Hydropus widerspricht in den mit * gekennzeichneten Merkmalen dem generellen Gattungskonzept. Wegen der riesigen und zahlreichen PIZ. und dem Vorhandensein von KauloZ. scheint der Pilz aber noch am ehesten hierher zu passen.
Bem.: Abb. und Text nach der Lit. Lit.: AG 16: 3 - 6 + FarbT; Pers 12 (2): 119 - 122.
KauloZ
33.10. - Hydropus atramentosus (Kalchbr.) Kotl. & Pouz. atramentosus (lat.)
= mit schwarzem Saft (atramentum)
Schwärzender Wasserfuß
= Agaricus juligina rius Batsch = Collybia atramentosa Kalchbr. =Collybiajuliginaria (Batsch: Fr.) Bres. =Collybia nigrescens Quel. = Fayodiajuliginaria (Batsch: Fr.) Sing. =Hydropusjuliginarius (Batsch: Fr.) Sing. ss. Bres. =Hydropus nigrila (Berk. & Curt.) Sing. = Mycena aframentosa (Kalchbr.) V. Hoehn. =Mycena juliginaria (Batsch: Fr.) Kühn. =Mycena succosa (peck) Sacc.
Very rare species occurring on coniferous wood. Cap delicately velvety. Gills broadly adnate, almost white at first, soon blackening. All parts of the fruit body exsuding a dear sap when bruised which stains instantly purple-black. Taste and smell indistinct.
Vork.: Gesellig bis büschelig an morschem Nadelholz, wie Stämmen, Stümpfen oder Schlagholz von Fichte, Tanne und Schierlingstanne (Tsuga canadensis). VI - XII. Sehr selten. RL 2.
Hut: I - 3 cm; konvex, glockig, dann ausgebreitete -gebuckelt); etwas hygrophan ; grau- bis rußbraun, bald schwarz fleckend ; ganz jung oder alt und entwässert auch beigebraun ; HDS feinflaumig behaart oder samtig-matt, bisw. gerieft. Lam.: breit angewachsen (+/- kleinem Zähnchen); erst fast weiß, bald schwarzfleckend. Stiel: 2,5 - 5 x 0,2 - 0,4 cm; oft kurz wurzelnd; anfangs schmutzig weiß, bald rußig flaumig und dem Hut ± gleichfarbig. Fleisch:
bei Verletzung eine klare Flüssigkeit ausscheidend, die sofort purpurschwarz wirdi ). Ohne bes. Geruch und Geschmack.
Mikr. Merkm.: Die Sp. werden in der Lit. sehr unterschiedlich angegeben 2): von 3,5 - 6,5 x 3,5 - 6 flm ; ovoid bis kugelig; amyloid. ChZ. bis 55 flm lang; zahlreich ; zyl., zyl.-spindelig, stumpf kegelig-bauchig bis sublageniform. PIZ. -. KauloZ. und PileoZ. wie C hZ. Im gesamten Frk. sind saftführende, braune Lactiferen vorhanden.
188
0000
34.
Hygrophoropsis
VM: Mycena-Arten. Bem.: Text und Abb. nach der Lit. Lit.: Bres 216/1 ; Ces 9 : 19 - 23; HkSGA 284 - 286;
Mycena ( 1938): 531 f; Mos/Jül I ; ÖZP 6: I 82ff; PdS 3 Nr. 225; SMJTH: Mycena (1947): 39 1f; SZP 1999(4): 200; ZMyk 46 (1): 62f. K ÜHN . :
Fußnoten: 1) Die
2) Z.
Frk. sind als Exsikkat vollständig schwarz. B.: KRLEGLST.: 3,5 - 4,5 x 3,5 - 4 iJm; BRES.: 4,5 - 5 x 3,5 - 4 iJm; HORAK: 4,5 - 6 x 4,5 - 5 iJm; PdS 4,5 - 6,5 x 4 - 5,7 iJm.
34. - HYGROPHOROPSIS (Schroet. in Cohn) R. Maire opsis (gr.) = Aussehen -. an Hygrophorus (Schneckling) erinnernd
AfterleistIing
Main features: Cap mat, somewhat tomentose to (centrally) squam ulose; ± depressed when old. Margi n involute. Gills decurrent, repeatedly forked and easily removable. On the ground in woods or grass-lands, rarelyon decaying stumps or woody debris. Remarks: All species are edible but of poor quality or rare and to be protected. The absolute number of good species/varieties in this genus is still unclear. There seem to be transitions between the lot of taxa described around the most common species H. aurantiaca.
Vork.: Saprophytisch auf Wald- oder Wiesenboden, seltener an morschen Stümpfen oder Holzabfillen. Hut: 00,5 - 7 (10) cm; gewölbt, bald ausgebreitet bis niedergedrückt oder fast trichterig; samtig bis feinfilzig, seltener auch feinfaserig-schuppig; trocken; weißlich, hellgelb, cremeocker, orange, rosa, orange- bis takakbraunbraun; mcht hygrophan ; Rand jung eingeroUt. Lam.: herablaufend; mehrfach sich gabelnd, bisw. etwas aderig; engstehend; weiß, creme, zartrosa, gelb, ocker, orange bis ziegelrötlich. Leicht vom Hutfleisch ablös bar. Stiel: bisw. leicht exzentrisch. Fleisch: saftlos und weich. Spp.: weiß(lich) bis blaß creme-ocker.
Mikr. Merkrn.: Bas. klein. Sp. 3,5 - 11 (13) 11m lang; fast kugelig, ovoid, ellipsoid oder zyl. ; glatt; inamyloid oder dextrinoid ; cyanophil. KP. -. Zyst. -. SchnaUen +.
Bem.: Die Gattung gehört zur Familie der Kremplingsartigen (Paxillaceae) innerhalb der Ordnung der Röhrbngsartigen (Boletales). Sie enthält in Europa maximal 4 - 5 Arten und einige FormenlVarietäten (die genaue Zahl der "guten" Taxa ist noch immer unklar, viele Übergänge scheinen zwi schen den beschriebenen Sippen zu bestehen). Als Speisepilze mcht in Betracht kommend, da minderwertig oder selten.
VM: Cantharellus; Clitocybe; Lepista (40.); Omphalina inkl . Haasiella (55.); Omphalotus (56.); Rhodocybe (74.); Ripartites (77 .).
Übersicht über weitere, hier nicht dargestellte Arten: • Hygrophoropsis fuscosquamula P. D. Orton: Hut von weiß oder blaßgelb-ockerlich bis (alt) zentral gelbbraun, nach außen gelb; jung mit gleichfarbenen oder oliv- bis graubraunen Fasern oder Schüppchen bes. in der Mitte. Lam. weiß, später creme bis blaßocker. Sporen wie Hygrophoropsis aurantiaca, nach F10AgNeer etwas größer: bis 8,5 (9) f.l m lang; dextrinoid. An feuchten Stellen unter Binsen, bei Erlen und Weiden oder auf nährstoffreichen Wiesen. Unsichere Art (?), soll mit Hygrophoropsis aurantiaca interfertil sein. (Lit.: F10AgNeer 3: 66; TBMS 43: 245f, R & H 236?).
189
Pilzkompendium I
34.1. o
Hygrophoropsis macrospora (Reid) Kuyp.
=Hygrophoropsis aurantiaca var. macrospora Reid = ? Hygrophoropsis pallida (peck) Kreisel (siehe weiter unten)
Hut 2 - 8 cm; zentral ocker bis leicht orange-ocker, nach außen blaß ockergelb; kahl oder zentral leicht (olivgrau) schuppig. Lam. blaß strohgelb. Stielbasis schwärzlich-braun. Sp. zyl. und groß: 8 - 10,5 (13) x 4 - 4,5 (5) IJm; dextrinoid. Auf extensiv genutzten, feuchten Wiesen oder im feuchten Fichten- bzw. Kiefemwald. (Lit.: FloAgNeer 3: 66; FRlC 6: 6; MNeth 390f; Pers 16 (2): 231). o
o
Hygrophoropsis ochraceolutea Contu & M . Bon: Hut 2 - 6,7 cm, gelb, ockergelb (dem Stiel gleichfarbig); Lam. blasser gelb. Sp. 5,2 - 6,3 x 3 - 4,2 IJm, weder amyloid noch dextrinoid. Unter Pappel an FeuchtsteIle (Sardinien). (Lit. DM 81 : 41 f). Hygrophoropsis paIJida (peck) Kreisel (nom . invaI.) non SS. Peck (= blasse Form von H. aurantiaSS. Arnolds 1983? = Hygrophoropsis aurantiaca var. pallida (peck) Heykoop & Esteve-Ravent6s Hut 3 - 4 cm. Frk. in allen Teilen blaß (weiß bis gelblich-weiß). Sp. überw. zyl., 7 - 9 x 3 - 4j1m; dextrinoid. Außerhalb des Waldes auf extensiv genutzten, feuchten Wiesen . (Lit.: Bol 1985 (2): 37f; Flo AgNeer 3: 66; Lge 196 B?; MNeth 390f + Tf. 5d, e; Pers 16 (2): 23 1). K UYPER wie auch ARNOLDS halten H. macrospora und H. pallida für synonym trotz der deutlich unterschiedlichen Sporenwerte.
ca), non
Literatur: H. E. ( 1975): Studies in the Tricholomataceae: Hyg rophoropsis, Cantharellula, Myxomphalia, Omphaliaster. - BHNovHedw SI : 61 - 65. K UYPER, TH. W. ( 1995): Hygrophoropsis in FloAgNeer 3: 64 - 66. BIGELOW,
34.1. - Hygrophoropsis aurantiaca (Wulf.: Fr.) R. Mre. aurantiacus (Iat.) = orangefarbig = Cantharellus aurantiacus (Wulf.: Fr.) Fr. = Merulius aurantiacus (Wulf.: Fr.) Fr.
Falscher PfIfferling, Orangefarbener Afterleistling Als Mischpilz verwertbari), aber ohne bes. Geschmack
Cap tomentose, margin involute. Gills easily removable, yellow to deep orange, crowded, strongly decurrent, narrow, at least finally with sharp edge. Flesh elastic and dry . Very common and often abundant; especial ly in coniferous woods, sometimes directly on stumps. Edible, but f1avourless.
Vork.:
Sehr gesellig, auch in Hexenringen, vor allem im Nadelwald und auf Heiden; selten im reinen Laubwald (Buche, Eiche). Meist auf dem Erdboden (ärmere, saure oder oberflächlich versauerte Böden), in der Streu, zwischen Reisig, auch um Ameisenhaufen oder auf BrandsteIlen. Seltener direkt auf Nade\holzstümpfen oder an Holzresten bzw. Zapfen im Boden. Einmal von mir zwischen Strandhafer auf Ostseesanddüne (Südschweden) gefunden. (VII) vm - Xll. Sehr häufig, bes. nach trockenen Sommern. Im Gebirge bis in die subalpine Zone aufsteigend.
Hut:
2 -7 ( 10) cm; jung konvex, bald abflachend, zuletzt flach vertieft bis genabelt. Rand lange eingerollt. Von blaßgelb bis kräftig orange, alt oft schmutzig gefleckt und zentral mehr olivbräunlich. HDS lange fein filzig, selten bis feinschuppig; trocken. Lam.: weit herablaufend, jung leicht dicklich (nie jedoch leistenförrnig), älter dünnschneidiger; engstehend, mehrfach sich gabelnd; schmal; leicht vom Hutfleisch ablösbar; gelb, orange bis ziegelrot. Stiel: 3 - 7 x 0,3 - 0,8 cm; voll; oft leicht exzentrisch; ± von Hutfarbe. Fleisch: gelblich weiß; saftlos, fast wattig-elastisch. Geruch und Geschmack unauffällig [bisw. leicht bitterlich-schärfLich schmeckend]. 190
Hygrophoropsis
34.1.
Mikr. Merkm.: Sp. 5 - 7,5 (8) x 2,5 - 5 11m ; ellipsoid, ovoid; stark dextrinoid. Varietäten und Formen (siehe auch GD): In der Lit. finden sich viele VarietätenlFormen beschrieben, deren Wert zweifelhaft ist und die wahrscheinlich nur standortbedingte Spielarten darstellen. Erwähnt seien: • fm. a1bida (Gill.) cf. 34.1.D. Diese Varietät soU sich vom Typus nur in den weißen LameUen unterscheiden . Sp. wie bei der Hauptfonn. Leider ist der meinem Bild zugrundeliegende Fund nicht exsikkiert worden. Er wurde im Berliner Grunewald (Mischwald mit Kiefern , keine FeuchtstelJe) gemacht. (Vgl. H. pallida mit großen Sp. GD). (Lit. MNeth 389f). • var. atrotomentosa Jaccottet, sehr ähnlich der vorstehenden Fonna, aber Hut und Stiel noch dunkler braun (Moser A 11), Frk. sehr kräftig (Hut0 - 10 cm), Lam. satt orangerot. HDS zottig (oder nur filzig =? fm . velutina Derbsch & Schmitt in AtJSaar 428). (Lit. : Deutsche Blätter f. Pilzkunde 1943: 29 31; MyMiBI 1983: 84). • var.lactea (Quel.) Rea: in allen Teilen weiß. (Vgl. H. pallida/H. macrospora
GD).
• fm. nigripes Trog: mit allmählich schwärzender Stiel basis, sonst wie der Typus (s. 34.I.A). • var. rufa Reid -. 34.1.E
VM: Omphalina venustissima (55 . 1.). Lit.: BHNovHedw 51: 63 - 65; Cet 315; Dä 106; FloAgNeer 3: 65f; HkSGA 290 - 292; Md 74; MHK I Tf. 139; PdS 3 Nr. 61; R & H 235; Ricken Nr. 12; SPT 11: 39; ZMyk 44 (2): 228. Fußnote:
I)
Nicht leicht verdaulich und deshalb bisw. Magendrücken verursachend.
34.1.E. - Hygrophoropsis aurantiaca vor. rufa Reid
Brauner Afterleistling
rufus (lat.) = fuchsrot Thi s very rare variety differs from the type form by more browni sh colours on cap and stern and smaller spores. Another variety - atrotomentosa - has still darker colours.
Vork.: Unter Nadelbäumen (Kiefern, auch Fichte?), gern bei Stümpfen; auch unter Laubbäumen auf besseren Böden. Sehr selten; die dokumentierte Kollektion stellt augenscheinlich den Zweitfund für Deutschland dar l ) (sonst bisher nur aus Dänemark und England bekannt). X.
Hut: 2,5 - 6 [8] cm; vertieft. Einheitlich zimtbraun (kremplingsfarben), aprikosenbraun. HDS samtig-filzig. Rand eingeroUt. Lam.: herablaufend; eng; gegabelt; orange mit f1eischrosa Beiton [lachsorange]. Stiel: bis 3,5 [5] x 0,4 - 0,9 cm; wie der Hut bekleidet und gefarbt. Fleisch: recht fest; blaß gelborange; geruchlos. Mikr. Merkm.: Sp. nach REm kleiner als bei der Typus-Form: 5 - 6 x 3 - 41lm, bei meinem Material jedoch 5,5 - 7 x 3,5 - 4 11m; ellipsoid, breit ellipsoid bis ovoid.
VM: var. atrotomentosa (siehe unter H. aurantiaca). Lit.: FRlC 6: 5 - 6 + FarbT. Herb.Nr.: 2457. KolI.: Aus dem Bot. Garten in Rostock . 5.10. 1991 . Keine weiteren Angaben. Fußnote:
I)
Den Erstfund meldete wahrscheinlich G.
SAUPE
in MyMiBI 1984: 60 - 61.
191
34.2.
Pilzkompendium I
34.2. - Hygrophoropsis morganii (Peck) Big.
Duftender Afterleistling
A. P. Morgan: amerikanischer Mykologe des 19./20. Jh. = Cantharellus morganii Peck = Cantharellus olidus Quel.
=Cantharellus rosellus Peck = Cantharellus rufescens Quel.
=Clitocybe morganii (peck) Bigelow = Clitocybe olida (Quel.) Konr. = Hygrophoropsis olida (Quel.) Metr. Hygrophoropsis rufa (Quel.) Sing.
=
Very rare montane to subalpine species with strong, fruit- or blossom-like odour. Colours ± carneous, becoming stronger during dehydration. Gills very narrow, forked, easi ly removable.
Vork.: Einzeln bis büschelig (auch miteinander an den Hüten verwachsen) in Nadel- und Mischwäldern, in der Streu oder zwischen Moosen, an feuchten Stellen; auf ± kalkhaltigen Böden. Meist montan bis subalpin (nördliche Grenze in Deutschland ist die Mainlinie). VII - XI. Sehr selten. RL I.
Hut: 1 - 5 cm; erst konvex, dann flacher, mit vertiefter Mitte und unregelmäßig welligem, eingerolltem Rand; von blaß creme-gelblich, fleischrosa bis ockergelb oder ockerorange l ). Oberfläche steUenw. grubig, feinfi lzig, meist zum Rand blasser, bisw. schwach gezont. Lam.: weit herablaufend, sehr schmal, fast aderig, gegabelt, leicht ablösbar; erst weißlich, dann creme, zuletzt blaß orange oder rosa. Stiel: I - 4 x 0,2 - 0,5 cm, oft leicht exzentrisch; ± von Hut-Farbe. Fleisch: weiß, weißlich-rosa; weich, stark nach Blüten, parfümierter Seife oder Früchtebonbons riechend. Geschmack mild.
Mikr. Merkm.: Sp. klein: 3,5 - 4,5 x 2,5 - 4
(R YMAN
&
HOLMÄSEN:
3 - 6 x 2,5 - 3)
f.lm; breitellipsoid bis globos; schwach dextrinoid.
Bem.: Abb. nach der Lit. ; Mikrozeichng. nach Exsikkat-Material. VM: Omphalina venustissima (55 .1 .). Lit.: BolCat Nr. 569; Bres 474; Dä 80; F10AgNeer 3: 65; Md 240; Mos/Jül 2; KM 287 (2); PdS 3 Nr. 62; R & H 235; RSS (Tafelteil); SZP 1972: 29 - 31. Fußnote: I)
Die Farbtöne verstärken sich mit zunehmender Austrocknung.
192
Hypholoma
35.
35. - HYPHOLOMA (Fr.) Kummer hyphe (gr.) =Faden, Gewebe; loma (gr.) = Saum, Rand
Schwefelkopf -+
Velumreste am Hutrand
Main features: In the majority rather fleshy, often hardly hygrophanous fungi, growing mostly caespitosely or at least in larger groups on decaying wood or on soi l (predominantly on peaty ground in damp places). Cap never deepened in any way . Gills emarginate to largely adnate. Stem always slender and fmn, without ring (vei l at most in early stages present but soon fugacious). Microscopically to distinguish from similar genera (see YM) by the presence of chrysocystidia (facial cystidia with refractive yellow body, especial ly when observed in alkali or ammonia) and with (sub)cellular hypoderm under ascalp of filamentous hyphae. Spore print rather variable, middle to dark brownish and often with purplish-violet hues. Remarks: About 15 species, a11- except one - suspicious or even poisonous. Important characters for identification: Cap hygrophanous? Cuticle viscid? Margin striate? Colour of flesh and gills (young/ old). Stipe base radicating? Veil remnants? Colour of spore print.
Vork.:
Meist büschelig oder in größeren Gruppen auf Holz bzw. HolzabfaUen oder Holzresten im Boden (Weißfaule!) oder direkt auf fast ausnahmslos sauren, feuchten Böden (Waldhumus, Heideboden, Torfmoore, Moosrasen, um Baumstrünke).
Hut: 0 2 - 10 (22) cm; konvex oder gebuckelt, nie vertieft; meist recht fleischig; trocken oder seltener schmierig; kahl; mit bald verschwindendem Velum partiale, das nur geri nge Spuren am Hutrand und oft auch am Stiel als faserige, durch Spp. dunkler gefärbte Zone hinterläßt. Farben: tonblaß, gelb, rot(orange), grünlich, oliv und braun (in vielen Tönen); überwiegend nicht hygrophan, Rand nur ausnahmsweise gerieft. Lam.: meist ± breit angewachsen und oft leicht herablaufend, selten nur angeheftet; nie stark herablaufend oder gänzlich frei. Bei Sporenreife die Farbe oft stark ändernd; weißlich , grau, gelb, ocker, (grau-, gelb-, purpur-)braun, (grau-, braun-)oliv oder graulila. Stiel: stets trocken; nur ausnahmsweise mit (vergänglicher) Cortina-Zone; rel. schlank und (bes. alt) recht lang; fest und faserOeischig. Fleisch: elastisch-fest, oft ± bitter. Spp.: dkl.grau, braun, umbrabraun, meist mit purpurfarbenem bis violettem Stich.
Mikr. Merkm.: Sp. 6 - 20 flm lang; ellipsoid; glatt oder (bei einer Art) marmoriert-rauh: KP. stets vorhanden, aber bisw. schwer sichtbar. Bas. 4sp. ChZ. + . PIZ. +, als deutlich die Basidien überragende Chrysozystiden ausgebildet, d.h. ± keulig-spindelig und meist mit schmalem Apikalfortsatz sowie stets mit flitterartigem, silbrigem bis goldfarbigem, lichtbrechendem Körper im Inneren (in Lauge oder Bem.). Schnallen +. HDS in der obersten Schicht aus radialSalmiakgeist beobachten! Anfärben parallelen Hyphen mit darunter liegendem Hypoderm aus kurzen, breiten Gliedern (subzellulär), deren Wände oft etwas verdickt sind und sich in KOH gelb färben. Lamellentrama regulär.
VM: Galerina; Gymnopilus (3 1.); Inocybe (Untergattung Mallocybe); Pholiota (65.); Psilocybe (72.); Stropharia (84.) .
Bem.:
Rund 15 Arten, als Speisepilz nur H. capnoides empfehlenswert, die übrigen z.T. giftig. Einige Arten zeigen bestimmte Fruktifizierungs-Rhythmen, zwischen denen Monate liegen, in denen sie trotz optimaler Bedingungen keine Frk. ausbilden. Gut erforschte Gattung, deren Vertreter (wenn als solche erkannt) sich meist rein makro bestirnrnen lassen ; bisweilen sind jedoch sterile Formen anzutreffen, bei denen die Lamellen dann auch im Alter ihre ursprüngliche Farbe behalten. Solche Funde bereiten oft Bestimmungsschw ierigkeiten, wenn nicht mikroskopiert wird.
193
35.
Pilzkompendium I
Die Angabe der Sporenfarbe in KOH bezieht sich auf Exsikkat-Material, das evtl. Violettöne verloren haben kann.
Hinweis für das Anfärben von Chrysozystiden: I. Lam.-Stück in Wasser (Exsikkat in KOH) einweichen. 2. Mit der flachen Pinzettenseite mehrere Male auf das Präparat tupfen, um die Sporen abzulösen. 3. Flüssigkeit absaugen, neue hinzusetzen (Vorgang ggfs. I - 2 x wiederholen) 4 . Reines Baumwollblau hinzusetzen, 1 - 2 Min. abwarten, nicht erhitzen. 5. Farblösung absaugen. 6. Milchsäure hinzusetzen. Die ganze Prozedur ist nur im Zweifelsfall erforderlich, denn meist wird man o hne Anfarben auskommen; die stark lichtbrechenden, flitterartigen Einschlüsse der Chrysozystiden springen auch schon unter mittlerer Vergrößerung nach Dezimierung der Sporen (Pkt. I - 3) gut ins Auge, ohne daß man nach der charakteristischen Form (keulig mit Auswuchs) Ausschau halten muß. Die Abgrenzung der Gattung HyphoLoma zu einigen, unter "VM" genannten Gattungen ist nach wie vor unbefriedigend. Hierzu mag fol gende Übersicht hilfreich sein : Pleurozystiden
HDs
Sporen pulver
dünne Hyphenschicht mit (sub)zellulärem Hypoderm
purpurbraun
hyphig, ohne Hypoderm
rostbraun , mittelbraun, graubraun
nie
hyphig, meist ohne Hypoderm")
frisch dkl. purpurbraun, sepia bis schwärzlich violett
stets
hyphig, ohne Hypoderm
mittel-, umbra-, schoko-, purpurbis violettbraun
Gattung
hygrophan
Hyph%ma
meist nicht
stets
stets
Pholiota
fast nie
bisw. fehlend
oft
Kuehneromyces
stark
stets fehlend
Psilocybe
meist stark
äußerst selten
5tropharia
nie
stets
vorhanden
als Chrysozyst.
inkl. -
') Ausnahme: die Gruppe um Psi/ocybe squamosa
Angesichts der Abgrenzungsschwierigkeiten wird die Gattung HyphoLoma neuerdings (gemeinsam mit Stropharia und MeLanotus) in PsiLocybe eingegliedert (s. NOORDELOOS in Pers 16 (1): 127 - 129). Ob sich diese, bereits 1979 von A. H. SMITH und 1980 von KÜHNER vorgeschlagene Konzeption durchsetzen wird, bleibt abzuwarten, zumal die Problematik dann aufUntergattungs- bzw. Sektionsebene wieder relevant würde.
Wichtige Bestimmungsmerkmale: Fleischfarbe. Hut hygrophan ? schmierig? Rand gerieft? Lamellenfarbe jung/alt; Schneide heller? Stiel wurzelnd? Velumreste? Farbe des Spp.
Übersicht über weitere, nicht dargestellte Arten (siehe auch Anhang 15, S. 7 18): • Hypholoma spec.: Habitus wie H. udum, aber Hut gelb bis braunrötlich. Stiel sehr dünn (0, 1 cm), aber starr. Geschmack bitterhch. Sp. 10 - 16 x 6 /Jm . ChZ. fast kopfig bi s lageniform. 1m Moor zwischen Sphagnum und Carex. (Lit.: P.-A. MOREAU in Dauph 139: 34). • Psilocybe olivaceotincta Kauffm. (= Hypholoma intermedium Amolds nom. prov.): Hut 1,2 - 1,4 cm, konvex, schwach hygrophan . Feucht bis 3/4 gerieft und blaß olivgrü n mit orangebraunem Zentrum. Stiel abwärts orange- bis rotbraun. Lam. braungrau. Geruchlos. Sp. 8,7 - 10,2 (11 ,6) x (4,5) 5 - 5,6 (6,6) /Jm;
194
Hypholoma
35. - 35. 1.
ovoid oder mandelförmjg. KP. bis I ,2 11m. ChZ. bis 40 11m lang, dickhal sig-Iageniform, subzyl. , oft schwach kopfig. ChrysoZ. bis 52 11 m lang. Nach ARNOLDS zwischen H. elongatum und H. subericaeum stehend. An Gras- und Schilfresten. Holland. (Ut.: RoAgNeer 4: 75; MNeth 392; Pap. Mich. Acad. Sci.S: 144; Pers 17(2): 251 - 254) . • "Naematoloma" umbrosum (Vel.) Sing.: Sehr kleine Art rillt Naucoria-Habitu . Hut bis I cm, nicht hygrophan . Mit kleinem, schwärzlichen Buckel, sonst dkl.grau und ungerieft. Stiel0 I mm. Lam. entfernt, dkl.tonfarben. Sp. 7,8 - 12,8 x 4,5 - 6,5 11m. KP. abgestutzt. ChZ. ampullenförrrug. ChrysoZ. bis 65 11m lang. Zwischen Polytrichum und anderen Moosen; Moore, Erlenbrüche. (Lit.: VELENOVSKY: Novitates Mycologicae novissimae in Opera Bot. Cechjca IV: 69f; Fie 21: 108) . • Hypholoma xanthocephaIum P. D. Orton (=. Psilocybe xanthocephala (P.D.Orton) Noord.): Hut I - 3 cm, safran- bis cremegelb oder blaß ocker. Rand oft länger zitronengelb, tonfarben- oder gelb-oliv, trocken gelb. Feucht bis zur MÜte gerieft. Lam. anfangs mit blaßgelben bis gelbgrünen Tönen. Ger. und Geschmack fehlend. Sp. (9) 10 - 12 x 6 - 7 11m; ellipsoid bis leicht mandelförrrug. KP. sehr klein. Auf nackter Erde (toruge Böden) oder im Gras. 1984 aus England beschriebene Art, rue bisher in der Ut. rucht wieder auftaucht. (Lit. : BFF 5: 18 - 19; FloAgNeer 4: 74f; NRBGE 41 : 586 ff.; Pers 17(2): 250).
Literatur: KRIEGLSTElNER, G. J. (1982): Verbreitung und Ökologie 200 ausgewäh lter Röhren-, Blätter-, Porell- und Rjndenpilze in der BRD Deutschland (Mitteleuropa). - BHZMyk 4: 109 - 119. KÜHNER, R. ( 1936): Observations sur le genre Hypholoma. - BSMF 52: 9 - 30. LABER, D. ( 1986): Einige bodenbewohnende Hypholoma-Arten der Moore und Feuchtgebiele. - SÜP: 27 - 32. NOORDELOOS, M.E. (1999): Psilocybe in BAS, C. et al.: Flora Agaricina Neerlandica 4: hier S. 64 - 79. PARKER, eH. S. (1933): A taxonomic study on the genus Hypholoma in North America. - Mycologia 25: 160 ff. SMITH, A. H. (1951 ): The North American species of Naematoloma. - Mycologia 43: 467 - 521. WATLING, R. & N. M. GREGORY ( 1987): Strophariaceae & Coprinaceae p.p.- BFF 5. - Edinburgh.
35.1. - Hypholoma radicosum J . Lge. radjcosus (Iat.)
W urzelnder Schwefelkopf
=wurzelnd; von "radix" (Iat.) =Wurzel
= Geophila epixantha (Fr.) Quel. ss. Kühn. & Romagn .
= Hypholoma epixanthum (Fr.) Quel. ss. auct., non Quel., Bres. (= H. capnoides) = Naematoloma epixanthum (Fr.) Karst. = Naematoloma radicosum (1 . Lge.) Konr. & Maubl. = Psilocybe radicosum (Fr.) NoordeI.
Cap surface with a whitish bloom at ftrst, sometimes even slightly scaly near margin. Young gills pale coloured, margin distinctly eroded and white. Stern ± long rooting below a fusifonnJy swollen part (rarely this pseudorhiza may be only little developed). Taste bitter, odour frunt to strongly specific (',hypholoma-" or radish-like). Predorillnantly on coruferous wood (roots, stumps and logs). Not common.
Vork.: Einzeln oder in kleinen Büscheln auf Stümpfen und Stämmen vor allem von Nadelholz (Kiefer, Fichte), seltener Laubholz (z. B. Esche). Auch auf vergrabenen Holzresten, Wurzeln und Sägespänen. Xl. Weit verbreitet, aber rucht häufig, im Flachland sogar selten .
vm -
Hut:
2 - 4,5 [7] cm; stumpf kegelig bis kegebg-glockjg, zuletzt f1achkonvex-gebuckelt; mit lange eingebogenem Rand, der durch ein faserig-hä utiges Velum rillt dem Stiel verbunden ist. HDS feucht leicht schmierig, bald trocken und fast matt. Nicht hygrophan . Jung weiß mit schwach röilich-cremefarbener
195
35.1. - 35.2.
Pilzkompendium I
Mitte, später dort honigfarben, orange- bis ziegelrötlich [oder nur strohfarben] und zum Rand hin blaß gelblich. Die Grundfarbe wird lange durch ei nen fast perlmuttartigen, ± schuppigen Velumüberzug zumindest teilw. verdeckt, der auch am Rand anfangs schwache Schuppen bilden kann . Lam.: breit angewachsen (steil abgerundet) ; e ng; bauchi g; jung blaß (weißlich bi s tongrau), zu letzt oli vocker bis -braun [auch rostbraun, graubraun, schwarzgrau] . LS. weiß und schartig. Stiel: mit 3 - 7 [15] cm langer Scheinwurze)l ), darüber etwas verdickt. Jung dicht weiß überspannen, älter schuppig-genattert aufreißend und oft mit deutbcher, faseriger Velurnzone; alt oben wie der Hutrand gefärbt, basal braun; hohl ; starr. Fleisch: Geruch von schwach süßlich bis streng, undefinjerbar ,,hypholoma"- oder rettichartig. Geschmack sehr bitter. Spp.: purpurbräunlich.
Mikr. Merkm.: Sp. 5,5 - 7 [8] x [3] 3,5 - 4,5 ~m ; ovoid, ellipsoid, seitlich leicht abgeflacht und im oberen Drittel oft beidseitig etwas eingedrückt.ln KOH blaß gelbocker ohne Olivanteil. Wandstärke bis 0,5 ~m . KP. fast unsichtbar2). ChZ. bis 40 ~m lang; zy l. oder utriform. PIZ. als ChrysoZ., bis 45 [65] ~m lang; zy l. , keulig oder fusoid mit kurzem bis längerem Auswuchs.
VM: Hebe/oma radicosum (Marzipangeruch!)
ChrysoZ
000000
Bem.: Mikrozeichng. von Koll . B.
Makr. recht variabler Pil z, der lange in zwei "Arten" - H. radicosum und H. epixanthum - aufgespalten wurde. Die rei n makround ökologischen "Unterschiede" haben sich aber als nicht konstant erwiesen (.... Diskussjon in BHZMyk 4: 11 2 - 11 3 a).
Lit.: BFF 5: 15 ; BolCat 103; BollGMB 1978: 149; Bres 846? (.... Fußn. 1 zu Nr. 35.2.); Buch 251f; ChaFra Nr. 129 1; Dä 608 + 609; DanskBotArk 4: 39 ff.; FloAgNeer 4: 71 ; Lge 146 E; MHK IV Tf. 247; Myc 43: 50 1 - 503; PdS 4 Nr. 415; R & H 448; Rick Nr. 744, Tf. 65/3; TBMS 43: 272. Herb.Nr.: 7 12. Fußnoten: I ) In seltenen Fällen ist die Scheinwurzel nur angedeutet vorhanden (--> FR1C 2: 23 - 25 + Tf. 15 a). 2) Nach A. H. SMITH mit deutlichem KP.!
35.2. - Hypholoma capnoides (Fr.: Fr.) Kummer capnoides =rauchähnlich, von kapnos (gr.) farbe
Rauchblättriger Schwefelkopf
=Rauch und eidos (gr.) =Aussehen, Gestalt .... LamellenGuter Speisepilz l )
Dryophila capnoides (Fr. : Fr.) Que l. Dryophilajascicularis var. capnoides Quel. Geophila capnoides (Fr.: Fr.) Quel. Hypholoma epixanthum (Fr.) Que l. sS. Quel. , Bres.? I) =Naematoloma capnoides (Fr.: Fr.) Karst. =Psilocybe capnoides (Fr.: Fr.) NoordeI.
= = = =
Very common and edjble species occurring mostly densely caespitose almost exclusively on conjferous wood (stumps, branches, roots). Gills soon smoke grey or dingy lilaceous grey-brown with no trace of green. Taste mild, smell weak of raw peas. Spore print purplish brown.
196
Hypholoma
35.2. - 35.3.
Vork.: Dicht büscheüg oder einzeln auf Stümpfen, Stämmen, Ästen, Wurzeln von Nadelhölzern, vor allem der Fichte und IGefer, seltener auch der Tanne und Lärche. Sehr selten auch an Laubholz gefunden (z. B. Eiche). Sehr häufig und vom Flachland bis in hochmontane Lagen (Waldgrenze) wohl nirgendwo fehlend. m - V und lX - Xll. Hut: 2,5 - 6 (11) cm; ± konvex bis gebuckelt; nicht oder schwach hygrophan; honiggelb, zentral rötlichgelb, ocker bis ziegelbraun; Rand lange mit Velurnresten behangen. Lam.: ausgerandet- (+/- Zahn) angewachsen; eng; erst weißlich, bald blaß-, zuletzt rauchgrau oder grauviolett, ohne Spur von Grun. LS. gleichfarbig. Stiel: 5 - 8 x 0,4 - I cm; blaßgelb, basal braun; mit seidiger Überfaserung und bisw. schwacher, ringartiger Velumzone, die vom Spp. dunkel gefarbt wird . Fleisch: Geruch schwach, Geschmack mild l ), nach grünen Erbsen. Spp.: purpurbraun.
Mikr. Merkm.: Sp. [6] 7 - 9 x 4 - 5 flm 2); ellipsoid, ovoid; in KOH honigbraun. KP. klein, aber deutlich. ChZ. kurz, nur bis 25 flm lang; utriform bis subzyl.; etwas dickwandig; mit ChrysoZ. untermischt. PIZ. als ChrysoZ., keulig oder mit fingerförrnigem Auswuchs.
Varietäten und Formen: • fm. sterile: bildet nur vereinzelt Sporen aus, so daß die Lamellen auch alt fast weiß bleiben.
VM: Pholiota (Kuehneromyces) mutabilis (65.33.).
ChrysoZ
0000
Lit: BFF 5: 12; Buch: 251; Bres 845; Cet 181; ChaFra Nr. 1289; F10AgNeer ' - - - - - - - - - - - - ' 4: 69f; JahnHo: 223; KM 57 ; Lge 144 C; MHK I: Nr. 43; Myc 43: 508 - 511; PdS 4 Nr. 320; Rick Nr. 743 + Tf. 65/5; R & H 446; SPT 11: 25; BHZMyk 4: 109. Fußnoten: 1)
2)
KruEGLST. berichtet in BHZMyk 4: 112 - 11 3 von ei ner stark riechenden, bineren Form von H. capnoides mit wurzelndem Stiel, die evtl. von BRESADOLA aufTf. 846 dargestellt sein soll. BUCHerwähnt eine fm . microspora mit Werten von 5 - 6 x 3 - 411m; A. H. SMITH gibt 6 - 7 x 4 - 4,5 11m an.
35.3. - Hypholoma marginatum (Pers.: Fr.) Schroet. GeseUigerSchwefelkopf marginatus (tat.) = gerandet ---. heU gesäumten Hutrand = Agaricus fascicularis var. marginatus Fr. = Agaricus dispersus Fr. = Geophila dispersa (Fr.) Quel. = Dryophila dispersa (Fr.) Quel. = Hypholoma dispersum (Fr.) Quel., non Bres.? (= H. polytrichi tide Mos.) =Naematoloma dispersum (Fr.) Karst. = Psilocybe marginata (Pers.: Fr.) NoordeI. =Psilocybe ochraeceps Kauffm.
Common species, occurring in large groups saprophyticly on needles or coniferous wood or debris. Cap never f1attening, with narrow whitish margin ; somewhat hygrophanous. Stipe rigid , slender and covered with silky fibrils mostly forming a dense, ± complete multizonate pattern. Taste mild or slightly bitterish. Spore-print purple-brown.
Vork.: Sehr gesellig und meist einzeln stehend, gelegentlich aber auch in kleinen Büscheln. Auf Nadelstreu, Rohhumus, zwischen Zweigen, an Stümpfen, Wurze ln, Holzabfällen, modernden Zapfen, Säge197
35.3. - 35. 4.
Pilzkompendium I
spänen. Ausschließlich an Nadelholz (Fichte und Kiefer, selten auch Lärche i»). Vom Tiefland bis ins Gebirge und dort ab 500 m schnell häufig werdend , bi s 1900 m Ü. N. aufste igend. (VII) IX - XI (Xll). Häufig, aber nur an feuchteren Orten, in Trockengebieten fehlend.
Hut: I - 2,5 [3,5 - (5)] cm; konvex, meist mit undeutlichem, kleinem Buckel, nicht verllachend; schwach bis deutlich hygrophan [bisw. nur am Rand] und feucht leicht schmierig-glänzend ; Mitte honigfarben, orangebräunlich (jung mit mehr rotbraunem Ton), nach außen dkl .ocker, später auch ± einheitlich rotbis oli vbraun [trocken auch schmutzig gelb). Rand saumartig weiß überfasert; ungerieft. Lam.: abgerundet angewachsen; gedrängt, stark untermischt; jung tonblaß, fas t weißlich, dann graugrün, zuletzt purpurbraun ; LS. heller. Stiel: schlank, starr und zählich; 5 - 7 [10] x 0,2 - 0,3 [0,5] cm, basal kleinkollig; apikal bl aßgelb, abwärts ocker, braun bi s tief umbra; anfangs vollständig hellfaserig übersponnen, bald dicht gebändert-genattert l ). Fleisch: stielabwärts dkl.braun . Geruch schwach obstartig [auch fehlend oder gattungsspezifisch] , Geschmack bitterlich [auch mild]. Spp.: purpurbraun.
Mikr. Merkm.: Sp. 7 - 9 [( 10,5)] x 4 - 5 (5,5) ~m; Wandstärke bis 0,6 ~m ; meist schl ank ellipsoid bis subzyl. oder fast spindelig; einseitig abgefl acht. In KOH ockerbräunlich mit leichtem Oli vton. KP. deutlich, breit abgestutzt (bis 1,8 ~m ) . ChZ. bis 40 ~m lang; utriform, spindeligbauchig bi s subzyl. -kopfig oder breithalsig-fl aschenförmig. PIZ. als ChrysoZ., bis 60 ~m lang, fu soid mit ausgezogener Spitze.
Varietäten und Formen: • var. idahoense (A. H. Smith) A. H. Smith: Büschelig. Geschmack stark bitter. Sporen kleiner und vor allem schlanker: 7 - 8,5 x 3,5 - 4 ~m . In Europa noch nicht festgestellte, nordamerikanische Varietät. (Lit.: Myc 43: 51 3f) .
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• var. tlavifolium A. H. Smith: Hygrophan zu gelb aufhellend (feucht rost- bis trüb zimtbraun). Lamellen anfa ngs weiß, bald hell schwefelgelb, mit zunehmender Sporenbildung dunkler. Geschmack mild. Sp. 7 - 8 (9) x 4 - 5 ~ m. Verbreitung wie vor (Lit. : Myc 43: 515f) .
Lit.: BFF 5: 15f; BHZMyk 3: l64f; BollGMB 1977: 96; Cet 910; ChaFra Nr. 1290; FloAgNeer4: 72f; JahnHo Nr. 199; Lge 145 B; Mos/Jül IlIJI ; Myc 43: 5 11 - 51 6; PdS 4 Nr. 4 12; R & H 448; Rick Nr. 747 + Tf. 65/6; WPB 1959: 54 - 58; ZfP 35: 271 . Herb.Nr.: 7 13. KoU.: Schwarzwald bei Hinterzarten (800 m ü. N .) im Fichtenwald. 15.9.1 98 1.
Fußnote: I)
SCHMID-HECKEL berichtet von Funden auf Lärchenholz aus 1750 m ü. N., deren Stiele keinerlei Natterung zeigten und alt ei nheitlich braun mit weißbereifter Spi tze wurden (NatBerch 8: 148).
35.4. - Hypholoma lateritium (Schaeff.: Fr.) Schroet. Ziegelroter Schwefelkopf lateritius (lat.)
=ziegelrot
Hutfarben
= Dryophila sublateritia (Fr. ) Quel. = Geophila sublateritia (Fr.) Quel. Hypholoma perplexum (peck) Sacc. = Hypholoma sublateritium (Fr.) Que l. Naematoloma sublateritium (Fr. ) Karst. Psilocybe lateritia (Schaeff.: Fr.) Noord.
=
= =
198
Hypholoma
35.4.
Stout fungus, growing mostly in dense tufts on decaying wood of deciduous or coniferous trees. Common. Cap with brick or dark cinnamon centre. Margin with persisting velar remnants. Gills olivaceous, grey or purplish-brown, rarely (greenish) yellow. Smell none, taste mild or slightly astringent. Spore print olive purplish-brown . Spores with small germ pore.
Vork.: Gesellig oder in großen Büscheln (selten auch einzeln) auf Laub- und Nadelholz (bes. Buche, Eiche, Fichte und Tanne) I ). Auf Stümpfen, Stämmen, toten Wurzeln; bisw. auch auf Erdboden. Im Gebirge nur bis etwa 800 m häufig, aber bis 1450 m ü. N. festgestellt. Verbreitet und häufig. IV - XI (meist X). Hut: groß und derbfleischig, 3,5 - 12 cm; bald flach konvex, seltener fl ach gebuckelt; nicht hygrophan ; zentral orange bis ziegelrot oder rötlich braun; oft flecldg, zum Rand blaßgelb; Rand lange vom weißlich-gelbem Velum flockig-filzig gesäumt. HDS leicht schmierig, bald trocken ; anfangs auch mit angedrückten Velumschuppen. Lam.: ausgebuchtet angewachsen ; eng; erst weißlich strohfarben, dann olivgrün bis grau, alt olivpurpum, violett- bis purpur- oder schokobraun2~. Stiel: 5 - 15 x 0,5 - 1,5 cm; zyl. ; oben blaßgelb, abwärts mehr rötlichbraun; mit oder ohne Ringzone [auch faserig-gestreift oder leicht schuppig]. Fleisch: gelblichweiß, in Stielbasis rotbraun. Geruchlos, Geschmack mild oder schwach bitterlich-zusammenziehend. Spp.: oliv- bis purpurbraun.
Mikr. Merkm.: Sp. 6 - 7 [7,5] x 3 - 4,5 J.lm ; ellipsoid-ovoid. KP. klein, aber deutlich. ChZ. bi s 35 J.lm lang; fu soid-bauchig mit bisw. schwach kopfigem Apex. PIZ. als ChrysoZ., gleichgroß.
Varietäten und Formen: • var. squamosum Cke.: mit deutlichen, schwefel gelben Schuppen auf dem Hutrand. • var. pomposum (Fr. ) 1. Lge.: mit auffal lendem, dauerhaftem Ring. • fm. sterile: bildet nur vereinzelt Sporen aus; Lam. auch alt fast weiß. • fm. permagna Bres. (35.4.B): In großen Büscheln . Hut0 bis 22 cm; nicht so freudig gefärbt wie die Typus-Form, sondern mehr mit weinbräunlichen Farben; Rand sogar braun und Buckel dkJ.braun. Rand mit fetzigen, blaßgelben Velurnresten gesäumt. Lam. konkav und kurz herablaufend; erst blaßgelb, später zunehmend olivlich. LS. heller und schartig. Stiel bis 18 x 0,2 cm. Spitze blaßgelb, abwärts bräunend; bisw. jung schwach schuppig; basal ausspitzend. Fleisch gelblich, alt bräunlich durchzogen. Geschmack fast mild, ganz schwach bitterlich. (Abb. Bres. Tf. 844). Diese Form scheint doch sehr selten zu sein; sie wird jedenfa ll s in der Lit. seit BRESADOLA nicht mehr erwähnt. Ich gebe daher hier die wichtigsten Mikromerkmale: Sp. 6 - 7 (7,5) x 3,5 - 4 (4,5) J.lm ; ellipsoid, ovoid, zyl.-ellipsoid; in KOH recht blaß (ockergelb), ohne Olivton, mit dünner Wand (0 - 0,3 J.lm). KP. deutlich (bis 1,8 ~m). ChZ. bis 45 J.lm ; utriform, subzyl.-kopfig; bisw. zweikopfig; hyalin oder vollständig blaßgelb in KOH. ChrysoZ. utriform oder fusoid mit fingerförmigem Auswuchs.
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VM: Hypholom~fasciculare (35.5.); Pholiota astragalina (65.20.). Bem.: Mikrozeichnung zu 35.4.B. Lit: AtiSaar: 447; BFF 5: 14f; BHZMyk 4: l 09f; Buch 250; Cet 51; ChaFra Nr. 1287; Dä 352; FloAgNeer 4: 70F; Lge 145 D; MHK I : Tf. 45; PdS 4 Nr. 326; R & H 447; Rick Nr. 742; SPT ß : 24; WPB 1960: l00f. Herb.Nr.: 1647. KoU. B: Berlin-Düppel. Schießplatz Rose-Range. An Buchenstumpf, in großen Büsche ln. 1. 11.1 986. Fußnote: 2)
I ) Substrat-Rangfolge -+ AtlSaar: 447. Nachzutragen als Substrat wäre die Douglasie (selten!). siehe Anhang 16, S. 7 19.
199
35.5.
Pilzkompendium I
35.5.A - Hypholoma fasciculare (Huds.: Fr.) Kummer fascicularis (lat.) = büschelig; von "fasciculus" = kleines Bündel
GrÜDblättriger Schwefelkopf
=Dryophilajasciculare (Huds.: Fr.) Quel.
Giftig I )
= Geophilajascicularis (Huds.: Fr.) Quel.
=Naematolomajasciculare (Huds.: Fr.) Karst. = Psilocybejascicularis (Huds.: Fr.) NoordeI.
Very common species growing mostly densely caespitose on decaying logs or stumps of deciduous and coniferous trees. Gill s very crowded; at first greenish-yellow, later on olivaceous brownish (remaining bright yeUow in fm. sterile -3S.5.B-). Taste very bitter. Spore print grey- to brown-violet. Poisonous 1)! A dwarfi sh form is called fm. subviride (3S.S.C).
Vork.: Saprophytischer Weißfaule-Erreger. Gesellig, meist aber in dichten, großen Büscheln auf Laubund NadeLholz 2) (Äste, Stümpfe, Stämme, Wurzeln, auch an verbautem Holz und sogar ohne Mißbildungen unter Lichtabschluß gefunden), in Wäldern, Gärten, Parks o.ä. Bisw. scheinbar auf dem Erdboden, aber stets an im Boden liegendes Holz angeschlossen. I - xn (mit Pause zwischen Mitte V1 und Mitte vrn, am häufigsten IX - X). Sehr häufig, in Deutschland mit geschlossenem Verbreitungsareal.
Hut: 2 - 6 (7,5) cm; stumpf-kegelig bis tlachkonvex mit breitem Buckel; blaßgelb, schwefelgelb, grüngelb, zentral meist ocker, orange- bis rotbraun. HDS trocken, nicht hygrophan. Rand mit schleierartigen Velumresten behangen. Lam.: angeheftet bis angewachsen; sehr engstehend, anfangs blaß schwefel-, dann kräftig grüngelb, zuletzt olivbraun. Stiel: 5 - 10 x 0,4 - 0,7 cm; von Hutfarbe, basal alt bräunlich schuppig-befasert; im oberen Viertel mit fadiger Velumzone, die sich vom Spp. dunkel farbt. Fleisch:3) schwefelgelb, bes. im Stiel (dort basal hellorange); im Schnitt etwas fuchsig nachbräunend; Geruch apfelartig [undeutlich] ; Geschmack sehr bitte(4). Spp.: grau- bis braunviolett oder schokobraun.
Mikr. Merkm.: Sp. 6,5 - 8 x 3,5 - 4,5 IJm; ellipsoid; KP. klein. In KOH blaß olivocker. ChZ. bis 50 IJm lang; bauchig-fusoid, subzyl., (sub)utriform mit stumpfem Apex. PIZ. als ChrysoZ.; von gleicher Länge; bauchigfusoid , mit apikaler Einschürung oder fingerförrnigem Auswuchs.
Varietäten und Formen: • 3S.S.B - fm. sterile =Clitocybe sadleri (Berk. & Br.) Sacc. Sehr ähnlich der Pholiota alnicola (65 .21.). Tritt bes. nach den ersten Frösten auf und bildet nur einzelne Sporen aus. Dadurch bleiben die Lamellen bis zuletzt schwefelgelb [weißgelb]; auffallend an meinem Fund war das Fehlen jeglicher Velurnreste, auch bei den jungen Expl. (Lit.: Buch: 253; Dä 607) .
GhZ
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• 3S.S.C - var. subviride (Berk. & Curt.) GJ . Krieg1steiner; Joum. Linn. Soc. 10: 292 - 1868. = Hypholomajasciculare var. densiphylla Derbsch & Schmitt = Hypholomajasciculare var. pusillum J. Lge. =Hypholomaflavovirens Murr. fide A. H. Smith =Psilocybe subviridis (Berk. & Curt.) Sacc. Hut nur bis 1 (selten 1,4) cm. Eher gesellig statt büschelig, bes. an feuchten Standorten und im Frühsommer. LS. auffallend grüngesäumt, Lam. extrem engstehend. Stiel bis max. 4 cm. Mikr. ohne Unter-
200
35.5. - 35.6.
Hypholoma
schiede zur Typusvarietät. (Lit. : AtlSaar 446; BHZMyk 4: 109f. ; Buch 252f; Cet 5: 1749; DBotArk 4(4): 40; FloAgNeer 4: 69; Myc 10: 68 und 43: 519f; Myctax 73: 192; PiNo 8: 67 + FarbT; Syd 36: 176 - 182; ZMyk. 50(1): 59f).
VM3): Hypholoma capnoides (35 .2.); Hypholoma lateritium (35.4.).
Lit.: APN 4(1): 40 - 42; BFF 5: 13f; Buch 252; Cet 179; ChaFra Nr. 1288; FloAgNeer 4: 68f; HkSGA 296 - 298; JahnHo: 222; MHK I Tf. 44; PdS 4 Nr. 322; R & H 447 ; SPT 11: 23. Herb.Nr.: 56. Koll. B: Berlin-Grunewald. An der Havelchaussee im Buchenwald. Auf de m Erdboden (Hol zanschluß?); einzeln und büschelig. 15.10.1978. Koll. C: Niedersachsen: Schunterquelle bei Räbke (Kr. Königslutter), an morschem Nadelholzstumpf. 25 .8. 1979. Fußnoten : I ) Verursacht Erbrechen, Durchfalle, Magenschmerzen, bisw. auch Lähmungserscheinungen; hat mehrfach auch schon Todesfälle bewirkt. Latenzzeit ziemlich lang: 5 - 9 Std. Giftstoffe noch nicht restlos aufgeklärt; durch Erhitzen oder Trocknen nicht zerstörbar. (Lit.: BBGift 146- 148; MyMiB11 967: 45 -47 und 1969: 26; SZP 1963: 11 7 - 12 1). 2) Substrat-Rangfolge ---+ AtlSaar 445 - 446; PiDDR: 123. 3) Die Frk. sind recht ausdauernd, werden überaltert vollständig braun bis schwarzbraun und können dann für alte Stockschwämmchen (Pholiota mutabilis) gehalten werden. 4) In Nordamerika soll eine nicht bittere Form vorkommen.
35.6. - Hypholoma ericaeoides P. D. Orton
Geriefter Schwefelkopf
ericaeoides (Iat.) = ähnlich Hypholoma ericaeum; von "eidos" (gr.) =Gestalt = Hypholoma elongatum (Pers.: Fr.) Ricken ss. Ricken no n aucL plur. = Hypholoma ericaeum (pers.: Fr.) Kühn . ss. Kühn . = Psilocybe ericaeoides (P. D . Orton) NoordeI.
Cap strongly hygrophanous. Gills pale sulphur yellow to olive yellow at ftrst. Taste and smeillacking or at most slightly like radish. Germ pore often indistinct. Rare species, occurring on the ground in wet places (often arnong Sphagnum) on heaths, in boggy grasslands etc.
Vork.: Gesellig bis schwach büschelig auf dem Erdboden an feuchten bis sumpfigen Stellen in und außerhalb der Wälder: auf feuchten Heideflächen, in Erlenbrüchen, an Tümpelrändern, auf artrnoorigen Wiesen; oft zwischen Sphagnum oder auch im Gras; bes. auf mageren, sandigen Böden. Im Gebirge bis knapp 2000 m ü.N. festgestellt. VII - X. Selten. RL 3.
Hut: 0,8 - 2 [4] cm; jung fast halbkugelig, später konvex, kegelig bis kegelig-glockig oder glockig; feucht schmierig, bald trocken. Stark hygrophan: jung orange-ocker bis ockerbraun, dann nur noch ocker bis gelblich, mit deutlich dunklerer, umbrafarbener [bis olivgelber] Randzone; der durch wässerte Bereich deutlich gerieft. Zuletzt vollständig gelb [bis dattelbraun). Velurnreste nur ganz jung als weißlicher, fadiger Schleier am Rand erkennbar. Lam.: angewachsen, normal entfernt; erst schwefel- bis olivgelb, zuletzt umbra-ocker, mit deutlichem Olivton [auch mit Purpurton] . LS. heller (gelblich). Stiel: schlank: 4 - 9 x 0,1 - 0,3 [0,5] cm; fest; oft verbogen und gekrümmt. Oben hell , fast weißlich, abwärts gelblich (bei alten Expl. ockerlich bis braun). Seidig überfasert und glänzend. Basis oft deutlich keulig, weißfilzig. Fleisch: Geruch und Geschmack fehlend [auch etwas rettichartig].
Mikr. Merkm.:
Sp. [9] (9,5) 10 - 12 (13) [( 13,5)] x 6 -7 (7 ,5) [(9)] 11m. In KOH umbrabraun. Ellipsoid, ovoid, selten auch subamygdaliform ; seitlich kaum abgeflacht. Mäßig dickwandig (bis 0,8 11m). KP. klein (bis 0,7 11m), oft lJIldeutlich. ChZ. bis 45 11m lang; subzyl. mit schlankem Bauch und ± deut-
201
Pilzkompendium I
35.6. - 35. 7. lich abgesetztem Kopfteil. LS. ohne ChrysoZ. PIZ. bis 65 11m lang, recht spärlich; als ChrysoZ., d. h. mit lichtbrechender, in KOH oft gelber Vakuole, in der Form aber selten mit fingerförmigem Fortsatz, meist schlank fusoid bis sublageniform.
VM: Psilocybe laeticolor (72.9.).
Lit.: AlpM:
178; AtiSaar: 445 ; BFF 5: 19f; Bon 253; ChaFra Nr. 1294; FloAgNeer 4: 77f; Friesia 10: 341; Jord 1989 (3): 35 + 93; Mos/Jül5; PdS 4 Nr. 410; RegMS 9(2): 631 + Tf. 25; Rick Tf. 65/6; Riv Mic 33 (1): 84f; TBMS 43: 273f.
Herb.Nr.: 989. KoU.: Berlin-Lichtenrade: Nachtbucht. Am feuchten Wegrand. Gesellig, aber meist einzeln auf Sandboden unter Kiefer, Eiche, Buche. 5.11.1982.
35.7. - Hypholoma elongatum (Pers.: Fr.) Ricken elongatus (laL) =verlängert
00 00 L -_ _ _ _ _ _ _ __
---.J
Torfmoos-Schwefelkopf
langer StieJl )
= Hypholoma elongatipes (peck) A. H. Smith = Naematoloma elongatum (Pers.: Fr.) Konrad Naematoloma polytrichi (Fr.: Fr.) Konr. ss. Konr. & Maubl. = Naematoloma udum var. elongatum Karst. = Naucoria obtusissima Kauffm. apud Smith 1933 Psilocybe elongata (Pers.: Fr.) J. Lge 1936 = Psilocybe gilletii Karst. = Psilocybe uda (Pers.: Fr.) Gill. ss. Cooke, Bres., Rea = Psilocybe uda var. elongata (pers.: Fr.) Gi)).
= =
Cap small compared to stipe. Gills broad, pale yellow at flrst. Stipe completely whitish fibrillous. Taste and smell none. Not uncommon. Ordinarily in Sphagnum, rarely among other mosses (e.g. Polytrichum) or on naked, peaty soil. Spore print brown, without violet hue. Spores nearly thin-walled and with very small germ pore. Marginal cystidia small, not Ion ger than the basidia.
Vork.: Meist an abgestorbenen Teilen von Torfmoosen (Sphagnum), selten auf nacktem Torf oder zwischen anderen Moosen (z.B. Drepanocladus, Polytrichum, das bes. im alpinen Bereich an die Stelle des Sphagnums tritt). Nur auf mäßig bis sehr sauren Böden: in Zwischen- oder Hochmooren, verlandeten Torfstichen, feuchten Wagenspuren auf Heiden. Bis 2500 m Ü. N. aufsteigend. Ziemlich häufig, bes. in trockenen Sommern. VI - XI.
Hut: dünnfleischig und klein im Verhältnis zum Stiel: [0,6]1
- 2,5 cm; konvex bis glockig, älter abflachend (mit oder ohne breiten Buckel), selten auch leicht vertieft. Etwas hygrophan : erst ocker oder honigfarben, dann zu schönem Hellgelb [Grüngelb] aufhellend, Mitte meist etwas dunkler (bräunlich, rotbraun, oft olivlich); Rand bisw. leicht gekerbt und feucht schwach gerieft, jung bisw. mit kaum wahrnehmbaren weißen Velumflöckchen. HDS sonst kahl und matt. Lam.: +/- Zähnchen angewachsen bis kurz herabgezogen; eng; bauchig. Erst gelblich-weiß, alt ± bräunlich-grau bis graugelb [blaß purpuroder violettbraun]. Stiel: [4] 6 - 12 [15] x 0,1 - 0,3 cm I); basal leicht keulig und weißfilzig; sonst stark uneben und oft etwas verbogen. Spitze gelb, abwärts bräunlich; auf ganzer Länge weißlich überfasert, ohne Velurnzone. Fleisch: Geruch fehlend (schwach muffig), Geschmack mild. Spp.: braun, ohne violetten Ton.
202
35.7.35.8.
Hypholoma
Mikr. Merkrn.:
Sp. (8,5) 9 - 11 ,5 [12] x 5,5 - 7 fJm [von 2sporigen Bas. bis 13 x 8 fJm] ; ellipsoid bis ovoid; fastdÜßnwandig; mit sehr kleinem KP.ln KOH ocker mit leichtem Olivton. ChZ. klein, bis 321lm lang, die Bas. nicht überragend und schwer sichtbar zwischen den zahJreichen Chrysozystiden an der Schneide; subzyl., sublageniform bis stumpf schlank-fusoid. PIZ. als ChrysoZ.; bis 60 iJm lang2); ballonförmig bis breit fusoid, meist mit daumen- bis fingerförmigem Aufsatz.
Varietäten und Formen: MOREAU (1995) berichtet von einer Zwischenform mit größeren Sporen ( unter "nicht dargestellte Arten" in der GD).
VM: Hypholoma polytrichi (35 . 12.); Hypholoma udum (35.9.).
ChrysoZ
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Lit.: BFF 5: 16f; BHZMyk 4: 110; Bres 856; Cet 1315; ChaFra Nr. 1292; Dä 611; DBotArk 9(11): 30; FloAgNeer 4: 73f; HM 147f; KM : 56/2; Lge 148 A; MHK 4 Tf. 249; MNeth 391; Myc 33: 5 - 7 und 43: 491 - 493; Pers 17(2): 248ff; PdS 4 Nr. 409; Phi 160; R & H: 449; SüP 1986: 28; ZA 153. Herb.Nr.: 178. KoU.: Berlin-Grunewa ld: Postfenn. Im Sphagnum. 3.7.1977.
Fußnoten: 2)
1) Der Stiel ist im Sphagnum lang, bei Auftreten auf Erdboden kurz. Nach A. H. SMITH nur bis 35 11m lang.
35.8. - Hypholoma ericaeum (Pers.: Fr.) Kühn. non 55 . Kühn. ericaeus (Iat.) ~ zur Glockenheide (Erica) gehörig --. bevorzugten Standort
Heide-Schwefelkopf
= Coprinarius ericaeus (Pers. : Fr.) Kumme r = Geophila ericaea (Pers.: Fr.) Que l. = Naematoloma ericaeum (Pers. : Fr.) Sing. =Psilocybe ericaea (Pers.: Fr.) Que l. = Stropharia subumbonatescens Murr. Hypholoma ericaeum SS. Kühn . =Hypholoma ericaeoides P. D. Orton
Gills from grey to dark brown, ne ver yellowish. Stipe much paler than cap. Spores large, dark (olive brown) in KOH, with thick walls and prominent germ pore. Spore print greyish lilac to purplish brown.Very rare species growing mainly in wet places, especially on heaths or peaty soils, but never in Sphagnum.
Vork.: Gesellig bis büschelig an nassen, wechselfeuchten, seltener auch trockenen Standorten, z.
B. Wege-, Gräben- und Gewässerränder, feuchte Heidetriften, auf Torfböden, Sandtrockenrasen; auch an grasigen Stellen im Fichtenwald oder auf Laubresten. Nie im Sphagnum. V-X. Sehr selten. RL 2.
Hut: [0,9] 1,2 - 2 [3 (6)] cm; stumpf-kegelig bis konvex . Rand lange eingeknickt; HDS matt, feucht schwach schmierig, bald trocken . Ockerfuchsig [auch kastanien- oder olivbraun] mit hellerem Rand (am äußersten Ende fast weißlich und mit schwachen Velumresten). Lam.: abgerundet angewachsen, recht eng [fast entfernt]; jung hellgrau (nicht gelb), älter dunkler und mit ± deutlichem Oliv- [oder Purpur-] ton. LS. weißschneidig. Stiel: 5 - 6,5 x 0,2 - 0,25 cm; basal meist leicht keulig; weit hohl ; starr; matt glänzend. Strohgelb, hell ocker [alt auch blaß orangebraun], im obersten Viertel etwas weißtlockig, basal weißfilzig, sonst kahl. Fleisch: blaß ocker. Geruch fast fehlend (schwach süßlich?). Geschmack fast mild (leicht bitterlich). Spp:: graulich-lila [purpurbraun). 203
35.8. - 35.9.
Pilzkompendium I
Mikr. Merkrn.: Sp. groß: 10 - 13,5 [14 (14,5)] x 7 - 8 ~ml ) ; ellipsoid, ovoid; in KOH olivbraun; auffallend dickwandig (bis I ~m); KP. deutlich: bis 1,5 ~m. ChZ. bis 50 ~m lang; schlank lageniform [auch zyl.]. PIZ. als ChrysoZ. , fusoid mit daumenartigem, seltener keulig mit fingerartigem Auswuchs.
Lit.: BFF 5: 20f; BSMF 1985: 105 - 109; ChaFra Nr.
1293; FloAgNeer 4: 76f; GuHoIb II Nr. 366 + S. 957; MNeth 392; Myc 43: 485 - 488 ; Ricken Tf. 66/5 ; RM 40: 341 - 346.
Herb.Nr.: 651. Koll.: Niedersachsen: Lüneburger Heide bei Egestorf. Einzeln am Heidewegrand im Gras (FeuchtsteIle). Kein Heidekraut in unmittelbarer Nähe.
25.8.1980.
Fußnote: J)
Die Sporen für diese Art werden in der Lit. meist etwas größer angegeben: Bandbreite 11 - 15 x 7 - 9 11m. Meine Messungen decken sich sehr gut mit den Maßen von A. H. SMITH.
35.9. - Hypholoma udum (Pers.: Fr.) Kühn.
Rauhsporiger Schwefelkopf
udus (Iat.) =feucht, naß --. Standort im Sumpf = Coprinarius udus (Pers.: Fr.) Kummer = Dryophila uda (Pers.: Fr.) Quel.
=Geophila uda (Pers.: Fr.) Quel.
= Naematoloma udum (Pers.: Fr.) Kar t. = Psilocybe squalidella var. macrospora Peck
=Psilocybe squalidella var. deformata Peck =Psilocybe uda (Pers.: Fr.) Gill . non ss. Cke., Bres., Rea (= H. elongatum) Psilocybe uda var. elongata (Pers.: Fr.) Gill. --+ Hypholoma elongatum var. polytrichi (Fr.: Fr.) Gil!. --+ Hypholoma polytrichi
In damp places o n peaty soil, often among Sphagnum. Cap strongly hygrophanous. Gills initially pale yellow. Stipe redclish downwards. Spores very large and rugulose. Smell slightly fungussy , taste mild. Spore print purplish black. Not uncornmon.
Vork.:
Einzel, aber gesellig an feuchten Orten auf dem Erdboden oder an Sphagnum. Im Hochmoor, an Tümpelrändem, auf oft vegetationsfreien Stellen in Torfstichen, in kleineren vermoorten Waldflecken, im Erlen-Eschen-Auwald, Erlenbruchwald. Im Gebirge etwa bis 1000 m ü.N. aufsteigend. vrr - XI. Nicht selten, aber gefahrdet. RL 3.
Hut: [I] 1,8 - 2,2 [(5)] cm; jung konvex, älter schwach gebuckelt, nur selten flach ausgebreitet. Jung ziegelrot [auch dkl.rostbraun] mit vom weißen Velum übersponnenem Rand, später feucht rotbraun, zum Rand mehr ocker, dieser fein hellgelb gesäumt, alt schmal ausgestellt und dann bisw. schwach gerieft. Stark hygrophan und zentrifugal zu honigocker aufhellend (Fig. unten rechts), wobei das Zentrum rostocker bleibt. HDS trocken [anfangs auch schmierig und oft leicht runzelig] , nicht glänzend. Lam.: angewachsen; erst blaßgelb, dann gelbgrau, olivIich [alt dkl .braun mit Purpurton] ; LS . blasser. Stiel: 5 - 7 [10] x 0,15 - 0,5 cm an der keulig erweiterten Basis; hohl und brüchig. Oben creme oder gelb, abwärts ocker- bis rotbraun; blaß überfasert. Fleisch: Geruch fast fehlend (schwach pilzig). Geschmack mild [jung auch leicht bitter]. Spp.: purpurschwärzlich. 204
Hypholoma
35.9. - 35.10.
Mikr. Merkm.: Sp. sehr groß: 12 - 16 [20]J ) x 6 - 9 11m; schlank ellipsoid, ellipsoid, subamygdaliforrn, subfusoid, einseitig leicht abgeflacht; Wandstärke bis 111m; raub-punktiert, wie mannoriert (bes. apikal). KP. sehr klein. ChZ. bis 35 [45] 11m lang; überwiegend utriform, seltener fusoid, subzyl. oder lageniforrn; frisch mit Kristall- oder Schleimkappe. Vereinzelt mit ChrysoZ. gemischt. PIZ. als ChrysoZ., keulig oder breit fusoid mit apikalem Auswuchs; bis 55 11m lang. Lit.: BFF 5: 22; BHZMyk 4: 11Of; Cet 1317; HM 148; F10AgNeer 4: 79; lord 1989 (I): Tf. auf Umschlaginnenseite, Text S. 46; KM 51/2?; Lge 148 C + D; MNeth 393; Myc 43: 483 - 485; PdS 4 Nr. 417; Phi 156; SüP 1986: 29 - 36. Herb.Nr.: 1610. Koll.: Südsehweden (Skäne), bei lrnrneln. Im Sphagnum. 14.6. 1987.
Fußnote:
I)
Die Sporengröße variien in der Li!. erheblich; meine Wene liegen am unteren Ende der Skala.
35.10. - Hypholoma subericaeum (Pers. : Fr.) Kühn. Teichrand-Schwefelkopf subericaeum (Iat.) =hier i.S. v. "fast wie H. e ricaeum " -4 Ähnlichkeit mit diesem Pilz
=NaemalOloma subericaeum (Pers.: Fr.) Sing. = Psilocybe dichroa (Karst.) Sacc. ss. J. Lge.
=Psilocybe subericaeum (Pers.: Fr.) Saee. Cap very thin but not striate; strongly hygrophanous. Gills broadly adnate, at first nearly whitish, then alutaceous, finally blackish brown, ne ver yellowish. Smell weak to strongly chemical (Iike iodine). Spores small. Spore print blackish brown . Not uncommon on muddy soil in damp places like rims of ponds etc.; sometimes at the base of marsh plants.
Vork.:
Gesellig (einzeln oder büschelig) auf dem Boden an sehr feuchten Orten (Flachmoore, Torfstiche, Gräben, abgelassene Teiche), auch an der Basis von Sumpfpflanzen (Rohrkolben, Schilf, Binsen, Simsen). Auch in Erlenbruchwäldern und auffeuchten Strandwiesen (salzverträglich). IV - XIl. RL 3 1).
Hut: 1 - 3 (7) cm; sehr dünnfleischig 2l; erst ± halbkugelig, dann breit- bis spitzkegelig, zuletzt auch verflachend bis leicht eingedellt, kaum je deutlich gebuckelt, Scheitel eher öfter abgeplattet; Rand lange steil abfallend, allenfalls alt und undeutlich gerieft, meist ohne Riefung; ganz jung mit flüchtigen weißen Velumresten , älter oft mit weißen, kristallinen Ausscheidungen bedeckt3). Farblich extrem variabel: erst ziegelrot-orange, rot- bis dkl.braun oder dkl.ocker und am Rand lange so bleibend, stark hygrophan und zentrifugal über orangebraun zu ocker- bi s olivgelb mit zentralen orangebraunen Tönen aufhellend . Feucht HDS fettig-schmierig, aber nicht gelatinös. Lam.: breit (+/- Zähnchen) angewachsen, zuletzt fast frei; eng bis normal entfernt; bauchig; erst blaß tonfarben [auch lilagrau] , später zunehmend olivbraun [purpurbraun], zuletzt fa t schwarz. Stiel: 3 - 7 ( 10) x 0,3 - 0,5 (0,8) cm; glänzend und glatt, an der Spitze bisw. etwas weißflockig; anfangs fast weißlich, bald oben creme, abwärts bräunlich, stellenweise leicht genattert; steif. Fleisch: Geschmack mild, Geruch auffallend: nach Scheunenstaub oder apotheken-,jod-,juchtenlederartig [auch fast geruchlos] (-4 Var. und Formen). Spp.: schwarzbraun.
Mikr. Merkm.: Bas. (2-) 4sporig. Sp. 7 - 8,5 (10)4) x 4,5 - 5,5 (6) 11m ; ellipsoid, einseitig leicht abgeflacht; etwas dickwandig. In KOH olivgelblich. KP. deutlich, aber klein (bis 0,8 Ilm ). ChZ. bis 40 11m 205
35.10. - 35.11 .
Pilzkompendium I
lang; sehr dichtstehend und vielgestaltig: lageniform-dickhalsig, utriform; apikal oft kopfig, nuckelförmig oder auch mit seitlichem Auswuchs; basal schlank bis deutlich bauchig. PlZ. als ChrysoZ., keulig oder breit fusoid mit oder ohne daumen- bis fingerförmigem apikalem Auswuchs.
Varietäten und Formen: • fm. iodiolens Courtec. (fm. prov.): Stark nach Jod riechend. Ich selbst habe die Art stets in dieser Variante gefunden . (Lit. DM 62: 17 - 19).
Lit.: AtiSaar447; BFF 5: 21 ; BHZMyk 4: 11 ; Bol
000000
1980 (3): 44; CanJ Bot 62: 1846ff; FloAgNeer 4: 78f; Jord 10 (3): 36f; Lge 149 A + B ; Mos/Jül I bzw. 5; MNeth 393; PiNo 8 : 68; Tint 1998(2): 24. '--_ _ _ _ _ _ _ _---'
Herb.Nr.: 23. Koll. A: Berlin-Grunewald: Langes Luch und Riemeister Fenn. An der Böschung eines Wassergrabens. Nackter Sandboden, kein Torf. 1.6. 1977. Koll. B: Brandenburg, südlich BerLins. Birkholz, Nähe Mahlow. In einem trockengefallenen, kleinen Teich an der Basis von abgestorbenem Breitblättrigem Rohrkolben (Typha latifo lia). Büschelig. 26.5. 1990. Fußnoten: I ) Nach meinen Feststellungen ist der Pilz ziemlich häufig an geeigneten Standorten; dennoch wird er (wohl wegen der Biotopgefahrdung) in RL 3 eingestuft. 2) Hut gegen das Licht gehalten in weiten Teilen durchscheinend. 3) Diese Ausscheidungen sind von puderzucker- bis salzartiger Beschaffenheit und schmecken auch salzig. Bisw. ist auch die LS. damit besetzt. Sie treten nach meinen Feststellungen bes. bei trockener Witterung oder auch beim Exsikkieren auf, sind aber nicht obligatorisch (..... MyMiBI 1972: 82 - 85; BirkfeldlHerschel Taf. 47). 4) In der Lit. wird der von mir festgestellte Extremwert von 10 11m oft als "normaler" Grenzwert angegeben.
35.11. - Hypholoma aurantiacum eCke.) Faus
Orangeroter Schwefelkopf
aurantiacus (Iat.) = orangefarbig = Agaricus squamosus Fm. aurantiacus Cke. =Hypholoma rubrococcineum (BaUetto) BeUu l ) =Nematoloma rubrococcineum Balletto l ) =Psilocybe aurantiaca (Cke.) Noord. = Stropharia aurantiaca (Cke.) P. D. Orlon =Stropharia percevalii var. aurantiaca (Cke.) Sacc. =Stropharia squamosa var. aurantiaca (Cke.) Mass. Cap vividly coloured, hygrophanous, viscid at first and with white dentate scales from veil. Stipe sometimes with ring-like zone which later disappears leaving stern only slightly streaky-striate. Smell and taste none. Spore print purpLish brown. Habitat: on sawdust, mulch, wood chips or on the ground; rarely in woods, more often in gardens, parks and other pi aces influenced by man. Very rare species but apparently increasing during the last LO years.
Vork.: Einzeln bis büschelig vorzugsweise an anthropogenen Stellen (parks, Gärten, Friedhöfe, Straßenränder, Holzlagerplätze usw.), seltener im natürlichen Wald (Mischwald , Kiefemwald, auch bei Holunder). Auf Resten von Laub- und Nadelholz (Stümpfe, Nadeln , Blätter, Sägemehl , Rindenmulch) oder auf nährstoffreichem Erdboden (Humus). Wahrscheinlich von Übersee eingeschleppte, sehr seltene, aber in den letzten 10 Jahren anscheinend in Ausbreitung begriffene Art. VI - xn.
206
35.11 . - 35.12.
Hypholoma
Hut: 1,5 - 6 [(7,5)] cm; erst konvex, dann flacher und stumpf gebuckelt; hygrophan; feucht ziegelrotbräunlich bis tief zinnoberrot [Randzone auch lachsrosa] , zentrifugal zu orangerot aufhellend. HDS fri sch schmierig-klebrig, glänzend; glatt [oder eingewachsen streifig). Rand anfangs vom weißen Velum behangen. Lam.: abgerundet bis breit angewachsen; normal entfernt, erst grauocker [blaßgeIb], dann grau, graubraun, dkI.grau bis olivbraun. LS. weiß. Stiel: 2 - 6 [10] x 0,2 - 0,8 cm; apikal und basal oft verbreitert (dort fast knollig) und fein weißstriegelig, bisw. aber auch leicht ausspitzend. Oft mit weißen Rhizoiden. Oben blaß (fast weiß), abwärts strohgelb oder ocker, stellenweise etwas orange-bräunlich. Leicht längsstreifig be fasert und jung mit flüchtiger Velumzone, alt kahl. Fleisch: Geruch und Geschmack schwach süßlich-pilzig. Spp.: purpurbraun.
Mikr. Merkm.: Sp. (9) 9,5 - 12,5 [13,5] x 6 -7 [8] fJm2); ellipsoid, einseitig abgeflacht. Wandstärke bis 0,8 fJm. KP. deutlich, abgestutzt, bis 1,8 fJm . ChZ. bis 40 [60] fJm lang; meist schlank lageniform mit ± geschlängeltem Hals oder subzyl. PIZ. als ChrysoZ.; bis 55 fJm lang.
VM: Psilocybe squamosa var. thrausta (72.3.).
Lit.: AMO 7: 33 - 38; APN 2 (1): 9 - 15 ; APN 3 (2b):
134f; APN 10 (2): 81 - 86; BFF 5: 66f; BolCat 126; Cet 5: 1742; Cke 562 (555); Cool 34: 37 - 44; F10AgNeer 4: 64f; FRlC I: 29f + Tf. 8; FuFi 285; GuHoIb n Tf. Nr. 493 + S. 1103; Myc Bav 1: 2 - 4 ; Myctax 73: I94ff; Phi 172; RivMic 37 (2): 108f; WPB 1970: 17 - 22; TBMS 43: 381f; Tint 1998(4): 8 - 13.
0000
Herb.Nr.: 2161. Koll. A: Mö nche ng ladbach, auf Holzresten. Leg. W. Lucas. 1.10. 1989. Koll. B: Be rHn-Lichtenrade. An Hol z- und Rindenmulch in einem Vorgarten. 23.10.1989. Leg. R. Küßner.
Fußnoten: I)
2)
Bei diesem Pilz wurden die für Hypholoma obli gatori schen dünnen Hyphen über dem Hypoderm bisher nicht gefunden. Es besteht jedoch aufgrund des makroErscheinungsbildes wie auch der sonstigen Mikromerkmale kaum Zweifel an der Identität mit H. aurantiaca, die in den bisherigen Publikationen über H. rubrococcinea seltsamerweise mit keinem Wort erwähnt wird! (Lit. BSMF 87: 217 ff.; RivMic 37 (2): 108 - 109). Sporenmaße von KoLl . A etwas kleiner als die Lit.Angaben, die meist 10 - 13 ( 14,5) x 5 - 8 11m betragen. Koll . B mit Einzelsporen bis 13,5 11m Länge, die mei sten jedoch ebenfalls um 11 11m.
35.12. - Hypholoma polytrichi (Fr. : Fr.) Ricken polytrichi
Moos-Schwefelkopf
= zum Frauenhaarmoos (Polytrichum) gehörig -... bevorzugten Standort
= Hypholoma dispersum ss. Bres. fide Mos. = Naematoloma polytrichi (Fr.: Fr.) Konr. 1929 non ss. Konr. & Maubl. (= H. elongalum) = Naematoloma udum var. polytrichi (Fr. : Fr.) Karst. = Psilocybe polytrichi (Fr. : Fr.) Pears. & Dennis = Psilocybe uda var. polytrichi (Fr.: Fr.) Gill .
Small species, growing on mosses like Polytrichum or Atrichum, but ne ver on Sphagnum. More common in higher regions. Cap neither hygrophanous nor striate. GiUs initially pale yeUow with yellow green edge. Smell none, taste at most slightly bitterish. Spore print brown without violet or purplish tints.
Vork.:
An feuchten Stellen bes. im Nadelwald oder in der Randzone von Hochmooren , Moosen ansitzend, bes. Frauenhaar- oder Widertonmoosen (Polytrichum) und Kahlmützenmoos (Atrichum). Nicht im Sphagnum. Stets auf zumindest oberflächlich versauerten Böden. Art mit boreal-montaner Ver-
207
35.12.
Pilzkompendium I
breitungstendenz, ab 400 m ü. N. häufiger werdend, jedoch nur in niederschlagsreichen Arealen (in Trockengebieten fehlend). In Deutschland nur südlich des Mains etwas häufiger. V-X.
Hut: [0,5] 1 - 1,4 [2,5] cm; konvex-stumpfbuckelig oder flach kegelig-glockig. HDS feucht schmierig glänzend, bald trocken; ungerieft und kahl [bisw. anfangs verstreute Velumreste am Hutrand]. Nicht oder schwach hygrophan: zentral orange-ocker, rotbräunlich, zum Rand blaßgelb und anfangs reifartig weiß.. lich überfasert [Hut auch oliv, olivbraun]. Lam.: abgerundet angewachsen, normal entfernt; erst blaßgelb, dann mit zunehmendem Grauton, wodurch eine blaß olivliche Färbung entsteht; LS . gelbgrün. Stiel: [4] 5,5 - 6,5 [10] x 0, 15 - 0,25 cm; festtleischig ; oft gekrümmt, basal keulig und striegeljg. Erst auf ganzer Länge weiß überfasert, dann verkahlend. Blaßgelb, nur in Basisnähe schwach braun [alt auch vollst. orangebraun] ; weit hinauf weißfilzig. Fleisch: feucht im Hut orangebraun, trocken blaßgelb, im Stiel kräftiger ocker. Geruch fehlend , Geschmack schwach bitterlich, fast mild. Spp.: braun ohne violett-purpumen Ton. Mikr. Merkm.: Sp. (6) 7,5 - 9 [10] x [3,5] (4) 4,5 - 5,5 11m; ellipsoid, schlank ellipsoid bis ovoid, schwach einseitig abgeflacht; in KOH ockergelb; mäßig dickwandig (bis 0,3 11 m). KP. deuilich. ChZ. bis 60 11 m lang I); lageniform, keulig bis (sub)zyl., bisw. schwach kopfig, dazwischen häufig Chrysozystiden. PIZ. als ChrysoZ.; bis 50 [60] 11m lang, ballonförmig bis fusoid, mit fingerartigem Auswuchs.
VM:
Hypholoma elongatum (35.7.); Hypholoma udum (35 .9.); Galerina-Arten.
Lit.: BFF 5: 18; BHZMyk 4: 110; Buch 253; F10AgNeer 4: 75f; Myc 43: 496f; PdS 4 Nr. 414; Rick 746+ Tf. 6517 ; R & H449 ; SüP 1986: 29 - 32.
000000
Herb.Nr.: 2458. KoU.: Südostschweden (B lekinge). Bei Saleboda. 1m Fichtenwald, hohen Frauenhaarmoosen ansitzend. Keine FeuchtsteIle. Einzeln, nicht büschelig. 5.7.1985.
Fußnote: J)
ChZ. nach SMITH in Myc nur 351lm lang, nach L ABER in SüP sogar nur 281lm.
208
36.
Laccaria
36. - LACCARIA Berk. & Br. lacca (lat.) = rotbrauner Pflanzensaft
Lacktrichterling I )
Fruchtkörperfarben I )
Main features: Cap, giJls and stipe with the following colours: pink, lilac, violet, purple, red brown, ochraceous brown to almost black (very rarely ochre). Mostly strong hygrophanous, often with entirely different colours when dry. Gills thickish, mostly distant, normally of the same colour as the cap. Flesh tenacious. On soil in woods, bogs, dunes or alpine habitats, rarelyon very rotten wood . Facultatively mycorrhizal with trees and shrubs. Edible but consumption not recommendable because so me species are accumulating high amounts of radionuclids. Remarks: Because of the great variability of almost each species there is a lot of varieties and forms in bterature. I fo llowed mainly VELLlNGA & MUELLER. Spores are measured without ornamentation. Jmportant characters for determination: Cap: hygrophanous changi ngs in colour; margin striate? structure of surface! Colour of gills when young. Stipe: structure of surface, colour ofbasal tomentum. Smell and taste are of no value for identification.
Vork.: Einzeln, aber meist recht gesellig (bisw. büscheHg) auf dem Erdboden in Wäldern (fakultative Mykorrhizabildner mit Bäumen und Büschen), Sümpfen, auf Sanddünen, BrandsteIlen, Geröllhalden, Aschefeldem, alpinen Zwergstrauch-Heiden. KosmopoHtisch verbreitete Gattung von der Arktis bis zu den Tropen.
Hut: 00,7 - 5 ( 10) cm; konvex, gebuckelt, flach oder niedergedrückt bis trichterig-genabelt; kahl, eingewachsen radialfaserig, feinschuppig oder leicht filzig; meist zumindest am Rand gerieft. Fleischrosa bis -bräunlich, lila, violett, purpurn bis fast schwarz (selten auch ockergelbHch); stark hygrophan und trocken meist völlig anders aussehend (z.B. ocker, beige, rosa, lavendelfarben, weißlich). Lam.: ausgebuchtet- oder breit angewachsen bis etwas herablaufend; dicklich; meist entfernt; oft von Farbe des (feuchten) Hutes, alt oft weißmehlig vom reichHchen spp. Stiel: meist von Hutfarbe. Fleisch: fest elastisch bis fast zählich. Spp.: weiß, mit der Zeit gilbend (bei einer Art sehr blaß Wa).
Mikr. Merkm.: Sp.7 - 18 (20) ~m lang; kugeHg bis elbpsoid, selten zyl. ; meist spitzstachelig oder warzig, wenn glatt, dann dickwandig; inarnyloid, nicht dextrinoid, weder kongophil noch metachromatisch. Ras. ( 1) 2 (3)- oder 4sp.; lang und schlank. Zyst. meist nur als haarartige, oft sehr verstreute und überwiegend unauffällige Strukturen an der LS . vorhanden, echte Zyst. sind selten. LameUentrama regulär und mit SchnaUen. Pigment intrazellulär und bisw. zusätzlich inkrustiert.
VM: Clitocybe; Hygrocybe; milcharme Lactarius-Frk.; Omphalina inkl. Haasiella (55 .).
Bem.: Etwa ei n Dutzend Arten und zahllose, von vielen heutigen Autoren nicht mehr anerkannte Varietäten und Formen; alle eßbar, darunter jedoch starke Radionuklidspeicherer, daher bis auf weiteres vom Genuß abzuraten. Als Gattung re l. leicht kenntlich, Artabgrenzung teilw . schwierig, da äußerst variabel wegen der starken Hygrophanität und der nicht lichtechten organischen Pigmente Karminrot und Violett. Ausschlaggebend für die Bestimmung sind deshalb vorrangig die mikroskopischen Merkmale wie Sterigmenanzahl, Sporen maße, -fonTI und -ornamentik (Höhe und Basisbreite der Stacheln), wobei diese Merkmale anscheinend bei einigen Arten auch recht variabel sind! Sporen werden ohne Ornament und Apikulus gemessen! Zur Beurteilung der Sporenform und für die Messungen muß der stets gut ausgeprägte Apikulus an der Umrißlinie deuilich erkennbar sein. Die Sporen lassen sich kaum anfacben; am ehesten läßt sich die Ornamentik noch in ~OH (Arnrnoniak) beobachten. Die ,,Zystiden" sind so gut wie ohne diagnostischen Wert; auch schwankt ihre An- oder Abwesenheit oft innerhalb ein und derselben Art.
209
36.
Pilzkompendium I
Wichtige Bestimmungsmerkmale: Hut: hygrophane Veränderungen. Rand gerieft? Oberfläche! Lamellenfarbe jung und frisch . Stiel: Oberflächenstruktur, Farbe der Basis und des Myzels. Der Geruch spielt für die Bestimmung keine Rolle; er ist sowieso meist wenig ausgeprägt und inkonstant.
Übersicht über weitere, hier nicht dargestellte europäischen ArtenlVarietäten: • Laccaria carbonicola (Sing.) Contu -. Fußnote 2) zu Laccaria laccata (36.5.). • Laccaria impolita Vellinga & Mueller = Laccaria singeri Ballero & Contu, non L. singeri Loquin & Sarwal
Hut 1 - 4 cm; fleischig; zentral schuppig-schollig aufreißend, sonst filzig; nicht gerieft; rötlich- bis rosagelbbraun. Hut, Lam. und Stiel gleichfarben. Stiel, faserig gerieft; Basalfilz weiß. HDS trichodermal bis subpaljsadenförmig. Bas. 2sp. Sp. 8 - 12 11m; globos. Soll sich durch robusteren Habitus, aufreißende HDS , gröber ornamentierte Sp. und Vergesellschaftung mit Bäumen der gemäßigten Zone von L. Jratema (36.1.) unterscheiden (Lit. Mue 102; Myctax 37: 387f). Aus Deutschland bisher mcht bekannt. (Gute Art?).
• Laccaria macrocystidiata (Migliozzi & Lavorato) Pazmany = La.ccaria affinis fm. macrocystidiata Migliozzi & Lavorato
Hut 2 - 4 cm, blaß rosa-ocker, fleischrosa, dann rosenrot. HDS feinstschuppig. Bas. 4sp. Sp. globos; 7,5 - 9,5 11m ; Ornament bis I (1,3) 11m hoch. Mit großen, fadenförmigen bis kopfigen MarginalzeIlen, 40 - 80 (110) 11m lang. Südeuropa (z.B. Sardinien). (Lit.: FuFi 31; MicItalI988(2): 6; RjvMic 35(3): 219 - 228).
• Laccaria montana Sing. = Laccaria laccata var. pusilla (Larsen) Sing.
=Laccaria laccata var. montana
M\'!L1er Hut 0,6 - 3,5 cm, gerieft-gerippt, bräunlich-orange, trocken ocker. HDS oft schuppig aufreißend. Lam. anfangs fleischrosa. Auf armen Böden bei Kiefer, Birke, Weide. Nur arktisch-boreal (bes. in alpinen Quellfluren) oder montan vorkommend; aus Deutschland bisher nicht bekannt. Bas. 4sp.; globos bis breitellipsoid; Sporen: nach SlNGER: 8,8 - 15,3 x (6,7) 7,5 - 12,5 11m (meist 9 - 12,3 x 8 - 9,2 11m); Ornament 0,4 - 1,4 11m (meist 0,7 - 111m). nach M0LLLER: 08- 10 11m, dicht- und kurzstachelig, globos. nach SENN-lRLET: 9,5 - 13 x 8,4 - 11,211 m; Ornament fein : 0,5 - 111m. nach MUELLER: (7,8) 8,7 - 10,6 (11 ,5) x (7) 7,8 - J0,6 11m ; Ornament J,5 - 1,8 11m. (Lit.: FF 1: 269 - 270; Mue: 42f und J 10; Mos/Jül 1; AlpM I 97f; BHSydowia 7: 8).
• Laccaria nana Mass. Hut bis I cm; dkl. zimtfarben. Stiel I cm lang. Bas. 2sp. Sp. 10,6 - 13 (13,8) 11m 0 ; globos; Ornament sehr hoch : (2,3) 2,8 - 411m. Seit der Erstbeschreibung (1913) nicht wieder aufgetauchte, aber nach MUELLER, der das spärliche Typusmaterial untersuchte, wahrscheinlich gute Art. Vgl. Fußnote (I) zu meinen Koll. 36.3.B und C! (Lit.: Mue 111; KewB 6: 2).
• Laccaria ochrosquamulosa (Ballero & Contu) Pazmany = Laccaria affinis var. ochrosquamulosa Ballero & Contu
Hut 1,5 - 4 cm, wie der Stiel mit ockerbraunen Schüppchen bedeckt. Bas. 4sp. Sp. globos, 9 - 11 ,5 11m; Ornament bis J 11m hoch . Südeuropa (z. B. Sardimen). (Lit.: Candollea 42: 608).
210
Laccaria
36.1 .
Literatur: BALLERO, M. & M. CONTU (1989): lnquadramento tassonomico delle specie europee dei genere Laccaria Berk. & Br.- CandoLlea 44: 119 - 127. BON, M. (1983): Tricholomataceae de France et d'Europe occidentale. Tribu Clitocybeae Fay. - DM 51: 46 - 51. CACIALLI, G. & F. DOVERI ( 1992): Considerazioni sul genere Laccaria Berk. & Br. sezione Laccaria ss. Bon. - RivMie 35(3): 219 - 228. CLEMEN z. B. MyMiBl 1966: 4 1 - 42). -> Var. und Formen.
40. 5. - Lepista graveolens (Peck) Dermek graveolens (Iat.)
Starkriechender Röttelritterling
= stark riechend, von "gravis" = stark und "olens" = riechend
=? Clitocybe bartelliae Bigelow & Smith
=Clitocybe graveolens (peck) Bigelow & Smith =Entoloma graveolens Peck non Hesler
In Europe extremely rare species characterized by strong smell (like mouldy hay) and di sagreeable taste. Gills adnate; in the beginning white, later on pale cream-pinkish. Flesh rather fragile. Stipe with lavender-greyish basal tomentum. Spore-print dingy pinkish buffo
Vork.: Gesellig bis büschelig Ln Laub- und Mischwäldern I ). IX - X. Ursprüngljch aus den USA beschriebene, in Europa sehr seltene Art. (Norddeutschland 2), West-Slovakei).
Hut: 5 - 15 (20) cm; konvex, breit gebuckelt, zuletzt vertieft; Rand eingerollt. Weißlich bis hell cremefarben mit zentral anfangs blaß lavendel, rosa oder violetilichem, später creme- bi s braun-ockerlichem
Ton. HDS glatt, matt, kahl . Lam.: abgerundet- bis gerade angewachsen; eng; erst weiß, alt chmutzig creme-rosa. Stiel: 4 - 10 x 1,5 - 4 cm; von der Farbe der Hutmitte, zuletzt schmutzig bräunlich; apikal flaumig-schorfig, abwärts (bes. alt) faserig-schorfig und längsriefig. Mit blaß lavendelgrauem Basalfilz. Fleisch: anfangs wässrig lila, ausblassend; dicklich, aber recht fragil. Geruch stark muffig, etwa wie moderiges Heu. Geschmack unangenehm. Spp.: blaß schmutzjg-rosa.
Mikr. Merkm.: Sp. 6 - 8,5 x 4 - 5 11m ; ellipsoid; warzig; cyanophil; inamyloid. VM: Tricholoma-Arten. Bem.: Beschreibung nach der Literatur; Mikrozeichnung und Farbtafel nach FRIC + Ces. Lit.: AMO D: 11 - 14; Ann. Rep. N.Y. St. Mus. 53: 844 ( 1900); BAMER 45: 15 - 18; Big I: 167 - 169; Brit 21: 170f; Ces 32 (4): 218 - 2 19 + Tf. 94; FME 4: 110; FRIC 14: 3 - 5 + Tf. 106. Fußnoten: 1)
2)
Die Standortansprüche dieses Pil zes si nd weitgehend unbekannt, da er auch in den USA , wo er zuerst gefunden wurde, sehr selten ist. In Deutschland erst einmal 1978 bei Lübeck aufgetaucht.
247
40.6.
Pilzkompendium I
40.6. - Lepista densifolia (Favre) Sing. & Clem. Dichtblättriger Rötelritterling densifolius (lat.) = dichtblättrig; von "dense" = dicht und "folium" = Blatt
=? Agaricus (Tricholoma) subaequalis Britz. = Lepista subaequalis (Britz.) Sing. = Agaricus lepista Fr.
= Paxillus lepista Fr.
5S .
Bres. non ss. Ricken (= Rhodocybe popinalis/mundula)
= ? Rhodopaxillus densifolius Favre
Very rare fungus, a1though the type species of Lepista! Restricted to forests on acid soils and higher or boreal regions. Cap not hygrophanous, at least initially partly furnished. Gills long decurrent, very crowded and removable. Taste and smell very differently reported . Spore-print sordid pinkish.
Vork.: Einzeln oder rasig bi s büschelig zw ischen Blättern oder Nadeln , vorrangig im Nadel- oder Misch-, seltener Laubwald. KolIin-alpin-boreale Art (bi s 2200 m ü. N.), strikt auf saure Böden beschränkt. In Skandinavien mit südlicher Grenze etwa Höhe Oslo. vrn - X. Selten l ). In Deutschland fast ausschließlich südlich der Mainlinie. Hut: 3 - 8 ( 12) cm; jung bisw. konvex-gebuckelt, bald niedergedrückt-genabelt bis trichterig; ledergelb, feucht isabellfarben, beigerosa bis beigebräunljch, Rand auch weißlich oder ganzer Pilz weiß ausblassend (nach GULDEN alt auch bräunlich); nicht hygrophan. HDS abzjehbar; kahl ; glatt; matt bis seidjg, anfangs mit firnißartigem weißem Überzug2). Rand lange eingebogen, alt oft wellig, undeutlich breit gerippt und eingeschnjtten, bisw. leicht schuppig-rissig. Lam.: weit herablaufend; sehr gedrängt; in Stielnähe gegabelt; leicht ablösbar; erst weiß bis blaß creme, dann ledergelb, zuletzt dkl.braun-isabell. Stiel: 2,5 10 x 0,8 - 1,5 cm 3); anfangs blaß, dann dem Hut gleichfarbig (nach FRlES rötlich oder braun verfärbend); stark überfasert. Fleisch: relativ weich und fast wattig; erst beige-f1eischrosa, dann weißlich. Geruch und Geschmack werden sehr unterschjedlich angegeben4). Spp.: rötlich creme, schmutzig rosa.
Mikr. Merkm.: Sp. 4,5 - 5
x 3,5 - 41lm5); breitellipsoid bis subglobos; mit spitzen, niederen Warzen und Stacheln; Ornament cyanophil.
VM: Lepistajlaccida (40.8.); Lepista vernicosa (--+ GD); Clitocybe-Arten der Sekt. Candicantes.
Bem.: Abb. nach Bres. und (rechte Fig.) nach PdS; Text nach der angegebenen Lit. Lit.: BIG I: 158 - 159; BHZMyk 5: 98 - 100; Bres 676; BSLinn 31: 197 - 111 ; BSMF 92 (1): 8 ff. + 127 - 134; ChaFraNr. 421; DM51: 41; FME4: LOl ; HkSGA 339 - 341; HM 76-77; MdNr. 807; NovHedw 23: 308 - 309; PdS 3 Nr. 242; RSS Tafelteil; Syd 36: 63 - 65. Fußnoten : I) Trotz ihrer Seltenheit und kaum gattungsprägender Merkmale ist L. densifolia die Typusart der Gattung Lepista! Die makro und organoleptischen Angaben in der Lit. gehen allerdings z.T. ziemlich auseinander, so daß der Pilz keine klaren Konturen gewinnt (doch Sammelart oder nur sehr plastische Spezies?) -> BSMF 92 (1): 127 - 134. 2) Nach MARCHAND ist der Hut älter auch getropft. 3) Stiel bisw. deutlich kürzer als der Hut. 4) Es finden sich folgende Angaben: BIGELOW & SMrrH: Ger. inkonstant, oft bittermandelartig, Ges. etwas pfefferig - BON: pilzig - BREITENBACHlKRÄNZLLN: Ger. fruchtig, Ges. pilzig, eher etwas unangenehm - BRESADOLA: Ger. fast fehlend, Ges. ebenfalls oder bitterlich - FAVRE: Ger. und Ges. ziem!. stark, wenig angenehm - FRlES: Geruch mehlartig, fast ranzig (an Clitopilus prunulus eri nnernd) - GULDEN: Ger. stark anisartig, Ges. mild - MARCHAND: Ger. schwach, alt porlingsartig, Ges. mild - SCHMID-HECKEL: Ger. waschküchen- oder grasartig. 5) Sporenmaße nach HORAK, der das Material BRESADOLAS untersucht hat. In der Lit. werden bisw. als Extremwerte bis zu 6 x 5 J-lm angegeben.
248
40.7.
Lepista
40.7. - Lepista ovispora (J. Lge.) Gulden
Raslingsähnlicher Rötelritterling
ovisporus (lat.) = ei-sporig; von "ovum" = Ei =Clitocybe aggregata var. ovispora J. Lge. = LepistaJascicuLata Harmaja = LyophyLLum aggregatum var. ovisporum (1. Lge.) Kühn. & Romagn. = LyophyLlum ovisporum (1. Lge.) Reid
Widespread but rare fungus growing densely caespitose in grassy places. Gills crowded, adnate to ± long decurrent, easy ly removable. Context firm , almost carti laginous. Taste and smell indistinct. Spores very minutely punctate (almost invisible under Iight-microscope), cyanophilous. Spore-print sordid pink. This species can easi ly be confounded with Lyophyllum decastes (44.2.)!
Vork.: In dichten BüscheIn (5 bis 50 Expl.), oft in Bögen oder Hexenringen, bes. an offenen Stellen wie z. B. grasigen Wegrändern, in Gräben, Wiesen, Parks; unter verschiedenen Laub- und Nadelbäumen. Meist auf sandigen Böden. IV - V und IX - XI. Weit verbreitet, in Mitteleuropa aber selten.
Hut: 3 - 10 (15) cm; konvex bis glockig, bald flach
mit deutI . vertiefter Mitte. Rand eingerollt, zuletzt gestreckt und wellig-flatterig. Schwach bis deutlich hygrophan . Sehr farbvariabel je nach Witterung und Standort: trüb graubraun (auch mit bleifarbenem Ton), beige, ocker- bis hasel braun, aber auch lebhaft leber- bis dkl. rotbraun (bisw. mit rosa Beiton); Randzone jung weißJjch flaumig-filzig. Zentrüugal aufhellend (bisw. auch zoniert blasser). HDS feucht schwach glänzend, bald matt; kahl, bei zunehmender Entwässerung oft streifig-faserig werdendi). Lam.: erst ± breit angewachsen, dann kurz bis deutlich herablaufend; eng; ablösbar; beige bis blaß flei schbraun. Stiel: 4 - 12 x 0,5 - 2,3 cm; zentral oder leicht exzentrisch; oft verbogen oder zusammengedrückt; basal erweitert oder schmaler; alt meist hohl. Beige bis blaß fleischbräunlich , auch dem trockenen Hut gleichfarben; längsfaserig berindet. Fleisch: dünn, aber recht zäh. Geruch schwach, Geschmack mild . Spp.: schmutzig fleischfarben 2) .
Mikr. Merkrn.:
Sp. 6,5 - 8 (8,5) x 4 - 5 flm 3 ); ellipsoid; äußerst fein warzig, Ornament auch im guten Lichtmikroskop kaum sichtbar; cyanophil. Basidien nicht siderophil. Pigment vakuolär und grob inkrustiert.
00
VM: Lyophyllum decastes (44.2.); Clitocybe-Arten; alte Frk. von Lepista nuda (40.10.);
Cl
Lepista pseudoectypa und Lepista multiforme (..... GO)4).
Bem.: Beschreibung nach der Lit. Die Farbtafel stellt einen "Strauß" verschiedener Frk. aus den bisherigen Farbbild-Veröffentlichungen dar.
Lit.: DBotArk 6 (5): 58; F10AgNeer 3: 71 - 72; FME 4: 107; FRlC 3: 13 - 14 + Tf. 21 a; Karst 14: 129 - 130; Lge 40 G; PiJo 2 (1): 64 - 70; Sva 35: 20; Syd 36: 67 - 69. Fußnoten: 1) 2)
3)
4)
HDS nach MEUSERS selten auch mit verstreuten Flecken und Tropfen. Nicht abziehbar. Nach GULDEN ist ein Sporenabwurf-Präparat bei dieser Art am besten an einem kühlen Ort zu erzielen! Sporenmaße nach MEUSERS. In der angegebenen Lit. finden sich oft kleinere Sporenangaben. GULDEN hat das Material von HARMAJ A wie auch REm revidiert und deren Sporenangaben wie fol gt nach oben korrigiert: HARMAJA: 6 - 7 x 3,8 4,2 firn, REm: 6 - 7,8 x 3,8 - 4 firn. Lepista multiforme ist nach MEUSERS kaum befriedigend abgrenzbar.
249
40.8.
Pilzkompendium I
40.8. - Lepista flaccida fm. flaccida (Sow.: Fr.) Pot.
Fuchsiger Rötelritterling
flaccidus (Iat.) =flattrig, schlaff -+ aJt welligen Hutrand
Verdächtig I )
= Agaricus jlaccidus Sow.: Fr. = Agaricus infundibuliformis Schaeff. Agaricus inversus Scop. ?Clitocybe lentiginosa (Fr.) Sacc. 2) Clitocybe jlaccida (Sow.: Fr.) Kummer Clitocybe infundibuliformis (Schaeff.) Quel. Clitocybe inversa (Scop.) Quel. Clitocybe subinversa Murr. = ? Lepista lentiginosa (Fr.) Brsky.2) Lepistajlaccida var. lobata (Sow.) Romagn. & M. Bon = Lepista inversa (Scop.) Pat. Clitocybe jlaccida 55. Bre5. Clitoyce bresadolana
= = = = = = =
Gregarious or cespitose, often in fairy-rings, among needles and litter in forests. Very common. Colour of cap and stipe varying from aJutaceous to red brown. Taste mild apart from cap cuticle which often is bitterish. Smell indistinct. Flesh elastic-tough. This species can cause stomach pains or reaJ poisonings!
Vork.: Büschelig, in Reihen oder Hexenringen in der Nadel- und Laubstreu. Von der Küste bis ins Hochgebirge sehr häufig, vor allem in montanen Fichten- und Lärchenwäldern stark verbreitet. Auf leicht bis stark sauren Böden 3). lX - XTI.
Hut: 3 - 8 (l2) cm; dünnfleisehig; schon früh
breit genabelt, dann schüsselförmig vertieft mit erst eingerolltem, dann noch lange abfallendem, aJt bisw. breit gekerbtem bis flatterigem Rand. HDS vollständig abziehbar; glatt, bisw. punktiert bis getropft; glänzend; von semmelgelb über orangefuchsig bis rotbraun4); kaum hygrophan. Lam.: weit herablaufend; eng; erst weißlich, dann ockergelblich oder gelborange bis rötlichbraun, stets heller als der Hut. Stiel: 4 - 7 x 0,8 - 1,8 cm basal; von Hutfarbe; Basis stark striegelig. Erst voll , zu letzt auch ausgestopft bis weithohl. Fleisch: elastisch; weißlich. Geruch unbedeutend; Geschmack mild [holzartig, herbsäuerlich], Huthaut bitterlich. Spp.: weißlich bis blaß orange-creme.
Mikr. Merkrn.: Sp. klein : 4 - 4,5 (5) x 3,5 - 4 (4,5) 11m; subglobos bis kurzellipsoid; von fast glatt über feinwarzig bis kurzstachelig ornamentiert.
Varietäten und Formen: • var. fibrillosa MI YM) = Psilocybe caricicola P. D. Orton l ) Weitere 5 von YELENOVSKY produzierte Synonyme AChE VI
On leaves and sterns of grasses, marsh plants and various herbs. Cap and gills ochraceous to fleshcoloured. Cap surface araneous-felty. Stipe at first nearly central, later on eccentric to alrnost lateral; distinctly deeper coloured than cap. Rare species (or often overlooked?).
608
Psilocybe
72.25.
Vork.: An Süß- und Sauergräsern, Sumpf- und anderen krautigen Pflanzen 3); vor allem in Feuchtgebieten (Seeufer, Flachmoore, Feuchtwiesen, selten auch im Laubwald). Bis 1800 m ü.N. aufsteigend. V - XI. Verstreut und selten (wahrscheinlich aber oft übersehen). RL 3. Hut häutig dünn: [0,2] 0,5 - 0,8 [1,3] cm; anfangs fast kreisförmig und konvex, dann flach ausgebreitet bis niedergedrückt und muschel- bis nierenförmig; Rand eingerollt, alt geschweift-aufgeworfen, deutlich gerieft. UDS zumindest zentral fein spinnwebartig-fLIzig, flei schfarben bi s heU ocker [auch grauocker bis rötlich braun]. Lam.: abgerundet bis breit angewachsen; ziemlich entfernt; etwas dicklich; von Hutfarbe [oder hell bräunlich]. Stiel: 0,1 - 0,2 x 0,1 cm;jung zentral , dann zunehmend exzentrisch bis lateral ; hakig-gekrümmt; weißlich überfasert; ± rotbraun (dunkler als der Hut); Basis mit weißem, striegeligem Basalfilz. Fleisch: zerbrechlich. Geruch- und geschmacklos. Spp.: nach der Lit. ton- bis zimtbraun.
Mikr. Merkm.: Sp. (5,5) 6 - 7 (7,5) x 3 - 4 (4,5) I1m 4 ); eUipsoid, ovoid subzyl. , in Seitenansicht leicht mandelförmig. Wand nur schwach (- 0,3 11m ) verdickt. KP. deutlich , bi sw. sogar hervortretend, bis fast 1 11m breit5)! ChZ bi s 35 11m lang; flaschenförmig mit oft welligem Hals, api-
000000
kai leicht zuspitzend oder etwas kopfig [bisw. gegabelt oder auch mit Schleimkappe].
Varietäten und Formen: • fm. macrospora Mos.: nur durch größere Sporenmaße abweichend (6 - 9,5 x 3 - 3,5 (4) 11m); siehe auch Fußnote 4. (Lit. : AG 21 : 58f-als MeLanotus caricicoLa -; FRlC 7: 27f + Tf. 53c).
VM: Crepidotus (16.); PLeurojlammuLa (68 .), sowie • Arrhenia roseola (Quel.) Senn-lrlet: Hut rosa, purpurbräunlich oder violettrosa; stärker ftlzig. Stiel (fast) fehlend. Sp. breit eUipsoid, 8 - 10 ( 11 ) x (5) 6 - 7 11m. Zyst. fehlend. Nackter Boden oder zwischen Moosen. (Lit.: AlpM 126; BNOyonn 8: 84; Comp Nr. 120; FloAn 509; MycHelv 2 (1): 47; Reg MS 9(2): 488f + Tf. 11; SZP 1996 (5 - 6): 105 - 109).
Lit.: AChE VI: 40 - 42; BFFo: 118 - 120; Ces 14 (3): 176; Cet 7: 2632; ChaFra Nr. 1278; DBotArk 6: 30; FloAgNeer 4: 52; KewB 27 (2): 3 19; LB 6: 2 17; Lge 65 C; Mal I: 337 - 340; MNeth 189; Myctax 6: 468; NordMacr 259; NRBGE29: 119+41 (3): 595; OvPad 388; PdS 4 Nr. 418; Pers 9(3): 310; PiNo 8: 69 + Tf. 95; SZP 1996 (5 - 6): 106. Herb.Nr.: 865. Koll.: Berlin-Wannsee: Schäferberg, Waldwegrand, kein Feuchtgebiet. An faulenden Blättern und Stengeln von Gräsern und Seggen (Carex). 3.7.1982. Fußnoten: 1) Diese, aus Schottland beschriebene und in HORAKs Monografie nicht erwähnte (!) Sippe soll sich nach ÜRTON u. a. durch etwas breitere Sporen unterscheiden (5,5 - 7,5 x 3 - 4 (4,5) 11m), die HDS soll deutlicher gelatinös und das Sporenpulver dunkler (weinbraun bis violett-umbra) sein. Standort immer in sehr feuchtem Milieu. Mein Fund hat genau diese Sporen maße (siehe auch Fußnote 4), keine bes. auffal lend gelatinöse HDS und wuchs auch nicht in einem Feuchtgebiet. Mir erscheint es so gut wie sicher, daß dies keine "gute" Spezies ist. (Lit.: BFF 5: 25f; Myctax 6: 468; NRBGE 29: 11 9). 2) Wahrscheinlich ist dieses Epitethon das gültige (-> Pers 9 (2): 3 10). 3) Folgende Substrate sind bekannt: Binse (Juncus), Braunwurz (Scrophularia), Brennessei (Urtica), Distel (Cirsium), Dost (Origanum), Honiggras (H oleus), Kronwicke (Coronilla), Rispengras (Poa) , Schmiele (Deschampsia), Schwaden (Glyceria), Segge (Carex) , Straußgras (Agrostis), Weidelgras (Lolium). 4) Die Sporenmaße differieren ziem lich in der Lit. ; z. B. KÜHNER & ROMAGN.: 4,7 - 6,2 x 3 - 3,7 11m; ÜRTON 5 - 7 x 2,7 3,5 11m ; BREITENBACH in ZMyk 46 (1): 5,5 - 7 (8) x 2,8 - 4 (5) 11m; BREITENBACH & KRÄNZLlN (PdS) wie auch ARNoLDs (MNeth) gerundet: 5,5 - 8,5 x 3,5 - 4,5 11m (damit fast die Werte der forma macrospora erreichend). 5) Der KP. wird in der Lit. fast stets als klein, aber deutlich beschrieben.
609
Pilzkompendium I
72.25. - 72.26.
72.26. - "Melanotus" hepatochroUsl) (Berk.) Sing. Ockerblättriges Muschelfüßchen hepatochrous = leberfarben; von "hepar, hepatos" (gr.) = Leber und "chros, chroos" (gr.) = Farbe = Agaricus (CrepidolUs) turbidulus Berk. apud Saee. = Melanotus cassiaecolor (Berk.) Sing. = Melanotus insidiosus (Berk.) Pegler = Melanotus proteus (Kalchbr. apud Thunberg) Sing. SS. Watl. 71)
Very rare, introdueed species, fo und on decorticated wood offrondose trees. Gills ochre in the beginning and staying so for a long time, finally cinnamon brown. Stipe from nearly central to lateral, sometimes strongly reduced. Taste and smell absent. Probably identical with Psilocybe horizontalis!
Vork.:
An Laubholz (im originären Verbreitungsgebiet auch an Blättern). Adventiv in England, Norwegen, Spanien. Sehr selten.
Hut:
bis 3 cm; kreis-, dann fächer- bis nierenfönnig; konvex, alt etwas niedergedrückt; Rand zuletzt wellig-gekerbt, ungerieft. HDS trocken, etwas filzig be fasert, verkahlend; feucht dkl.braun, dkl.leberbraun, entwässert zu blaß zimtbraun aufhellend. Lam.: angewachsen bis leicht herablaufend; eng; lange ockerfarben, alt zimtbräunlich, zuletzt mit leichtem grauvioletten Beiton. Stiel: bis 0,5 x 0,25 cm; von leicht exzentrisch bis lateral; bisw. rudimentär; dem Hut gleichfarbig; bereift bis feinflockig. Fleisch: geruch- und geschmacklos oder leicht säuerlich. Spp.: purpurbraun.
Mikr. Merkm.:
Bas. 4sp. (wenige 2sp. beigemischt). Sp. 5,5 - 7 (7,5) x 3,5 - 5 11m; ovoid, ellipsoid, fast mandelfönnig in Seitenansicht, leicht abgeplattet. Wandstärke nur bis 0,8 11m. KP. bi s 0,7 flm breit. ChZ. bis 38 11m lang; fusoid, lageniform oder lanzettlich, bisw. mit daumenartigen Ausstülpungen . Terminalelemente der HDS bisw. gegabelt oder verzweigt, nicht gelatinisiert.
Bem.: Abb. nach ZMyk 62; Mikros nach Pers 9 (3).
o
o o
Lit.: J.Bot. 7: 574 ( 1848); Pers 9 (3): 321 - 323; Syd 6: 348 + 15: 70; ZMyk 62 (2): 2 13 - 217. Fußnoten: I)
2)
Zur Synonymie unter Bem. in der Diagnose der Untergattung, wonach NOORDELOOS & VELLINGA M. hepatochrous (wohl zurecht) für ein Synonym von Psilocybe horizontalis halten. Zumindest das von ESTEVE-RA VENT6s et al. in ZMyk 62 als (ei n) Charakteristikum von M. hepatochrous hervorgehobene Verzweigen der HDS-Endelemente ist an KASPAREKS Material von P. horizontalis auch festzustellen. Dieser Ansicht ist HORAK (ZMyk 62 (2): 215).
610
72.26. - 72.27.
Psilocybe
72.27. - Psilocybe horizontalis (Bull. ex St. Amans) Vellinga & Noord. horizontalis = waagerecht (vom Substrat ausgehender Stiel) = ? Melanotus hepatochrous (Berk.) Sing. (
Laubholz-Muschelftißchen
Bem . in der Diagnose de r Untergattung und Fußnote I zu 72.27.)
=Melanotus horizontalis (BuD. ex St. Amans) P. D. Orton =Melanotus proteus (Kalchbr. apud Thunberg) Sing. ss. auct. europ.l ) =Naucoria horizontalis ss. Fr., Rea, Orton, Hora non NaucorialPhaeomarasmius horizontalis ss. Kühn . & Romagn., Sing., Mos., Bres., Ricke n, Konr. & M aubl. -+ Phaeomarasmius rimulincola
Very rare species growing on decaying wood of deciduous trees. Cap in very young stages finel y downy, soon glabrescent except at margin. Not striate, not hygrophanou . Stipe central at first, becoming more and more eccentric. Taste mild or bitterish, smell fungussy or mealy.
Vork.: Gesellig auf Laubholz, z. B. Buche, Linde, Pappel, Birke, Platane, Elsbeere (Sorbus torminalis). VI - XII (I). In Deutschland bisher nur von 3 Fundorten bekannt.
Hut: 0,5 - 1,5 cm; konvex, dann verflachend; muschel-, facher- bis leicht spatelförmig. HDS sehr jung mit beigeweißlichen, dicht anliegenden Fäserchen bedeckt oder fein flaumig fIlzig; dann verkahlend und nur noch am (ungerieften) Rand behaart; zentral dkJ .rotbrauo, nach außen heller braun, zimtbraun, nicht hygrophan. Lam.: leicht ausgerandet angewachsen; eher engstehend; stark in allen Längen untermi scht; schmal, nur in Stielnähe etwas bauchig; dünn ; hell beigebraun , dann hasel- bis rost- oder umbrabraun . LS. schartig. Stiel: 0,3 - 0,7 x 0,05 - 0,25 cm; anfangs zentral, später stark exzentrisch; gekrümmt ansitzend; jung Basis etwas keulig, alt Spitze erweitert; apikal gerieft und weißflockig, abwärts bis fast schwarzbraun. Fleisch: Geruch pilzig oder mehlartig, Geschmack mild bis deutlich bitter. Spp.: umbrabraun (mit Lila-Ton?).
Mikr. Merkm.: Bas. 4sp. Sp. 6 - 7 x 4,5 - 511m2); ovoid bis leicht mandelförmig; fast nicht abgeplattet; etwas dickwandig. KP. unterschiedlich gut ausgeprägt, bisw. kaum sichtbar. ChZ. bis 40 11m lang; lageniform bis subfusoid, auch subzyl. zuspitzend. HDS-Hyphen 4 - 6 11m breit, Terminalelemente bisw. gegabelt oder verzweigt. Pigment manschettenartig inkrustiert. VM: Crepidotus-Arten ( 16.). Bem.: Abb. nach Fotos von A. KASPAREK und M. WrLHELM . Beschreibung nach deren Aufzeichnungen. Mikros nach Material von KASPARE K.
0 0 00
Lit.: BFF 5: 27 - 28; Bol 1994 (3): 73 - 88; Cool 35: 87 - 90; FloAgNeer 4: 52f; NRBGE 41 (3): 594596; OvPad 386; Sva 27: l5 ; TBMS 43 (2): 168. Herbar-Nr. 1359. KolJ. I: Westfalen (He rtener Katzenbu sch) bei Gelsenkirchen. An Buc he nstumpf. 3 1. 12. 1993. KoU. TI: Westfale n (He rtener SchloßwaId) be i Ge lsenkirchen. An der Schnittfläche eines liegenden Lindenstammes. 6. - 13.6. 1994. Be ide Koll. leg./det. A. Kasparek. Fußnot en: I) M. proteus soll sich hauptsächlich durch Vorkommen an Nadelholz (Fichte, Zypresse), deutlich dickwandigere, ovoide bis angedeutet mandelfömlige, abgeplattete Sp. von 5 - 7 x 3,5 - 4,5 x 4 - 5,5 f.1m unterscheiden. Hut stärker filzig, Stiel vollständig weißfilzig übersponnen. England. (Lit. : BFF 5: 28f; Kew B Add. Sero6: 475 - 477; Lloydia 9 ( 1946): 130; NRBGE 41 (3): 495; Pers 9 (2): 309; Sva 29: 15f; TBMS 33: 23 1 + 73 (1): 176 - 179). Anmerkung: Nach HORAK so ll die Beschrei bung WATLl GS von M. proteus in BFF 5 Melanotus hepatochroLis darstellen. NOORDELOOS & VELLtNGA halten beide Namen rur Synonyme von Psilocybe horizontalis (NOORD. in lit. ). 2) Sporen nach ORTON: 5 - 7 x 3,5 - 4,5 f.1m , nach REUNDERS (Coolia): 6 - 7,5 (8) x (3,5) 4 - 5 f.1m.
611
72.27. - 72.28.
72.28. - "Melanotus" textilisl ) Redhead & Kroeger
Pilzkompendium I Textilien-Muschelftißchen
textilis = auf Textilien wachsend Adventive species in Europe, originally described from North America, occurring mainly on old, wet furniture fabric, doormats, carpets, floorboards , mattresses, clothes and on wood (branches, Etter) of deciduous trees and shrubs. Cap felty with smal l scattered scales. Smell and taste weak.
Vork.: Vor allem auf modernden, feuchten Stoffresten aus Pflanzenfasern wie Jute, Kattun, Kapok; an ausrangierten Möbeln, auf Fußabtretern, Teppichen, Matratzen, Kleidungsstücken usw ; auch an Holzresten von Laubbäumen und Sträuchern. Ursprünglich aus Nordarnerika beschriebene, eingeschleppte Art. Belgien, England. VII - ? Sehr selten.
Hut: 1 - 2,5 cm; jung halbkugelig, bald muschel- bis nierenförrnig; flach bis leicht niedergedrückt; Rand eingebogen. UDS fein wollig-filzig bis feinschuppig; zimt- bis dkl .rostbraun; hygrophan zu beigebraun bis creme aufhellend. Rand leicht gerieft und stellenweise unregelmäßig eingekerbt. Lam.: schmal angewachsen bis kurz herablaufend ; recht eng; etwas dicklich; blaß zimtfarben bis dunkelbraun. LS. weiß bewimpert. Stiel: 0,3 - 0,7 x 0, 15 - 0,2 cm; exzentrisch bis fast lateral; meist stark gekrümmt; dkl.braun; kahl oder mit wolliger Bekleidung; oft mit weißem Basalfilz. Fleisch: Geruch und Geschmack schwach, nicht unangenehm. Mikr. Merkm.2l: Sp. (4,5) 5,5 - 6,5 (7) x (3) 3,5 - 4,5 (5) J.lm ; ellipsoid bis ovoid, in Seitenansicht etwas abgeflacht; leicht dickwandig; KP. klein, aber deutlich. ChZ. bis 35 J.l m lang; lageniform oder mit fusoidem Basalkörper und welligem, bisw. mehrfach leicht eingeschnürtem, allmählich sich verjüngendem oder leicht kopfig endendem Hals. HDSHyphen grob inkrustiert.
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Bem.: Abb. nach Fotos von A. DE HAHN; Beschreibung ausschließlich nach AMK und Myc; Mikrozeichnung nach AMK.
Lit.: AMK 91.4.: 97 - 99; BFF 5: 29; Myc 76 (5): 868 - 872. Fußnoten: I) Zum Verhältnis zu Psilocybe horiZOl1lalis ---+ unter Bem. in der Diagnose der Untergattung. 2) Das amerikanische Material von R EDHEAD & KROEGER hatte Sp. von 6 - 7 (7,5) x 3,5 - 5 11m (selten auch noch größere,
die wahrscheinlich von 2sp. Basidien stammten). Die ChZ. waren nur bis 26 11m lang. Diese Abweichungen erscheinen unerheblich.
612
Resupinatus 73. - RESUPINATUS (Nees) S. F. Gray
73. Zwergseitling
,,resupinatus" = umgekehrt, auf dem Rücken liegend -+ Wuchsfonn Main features: On dead wood or woody herbaceous sterns. Cap whitish, ochraceous, grey, brown or aImost black; conchate to flabellifonn at maturity. Pileipellis pruinose, tomentose or (partly) strigose. Gills whitish, ochraceous, grey or brownish. Stipe lacking or rudimentary. F1esh with gelatinous layer. Marginal cystidia present; no metuloids. Spores globose, broadly elliptical or elliptical. Remarks: Mainly (very) small species, hardly to distinguish from Hohenbuehelia (32.) without microscopical examination.
Vork.: Saprophytisch an Holz und toten Pflanzenteilen (wie z.B. Krautstengeln). Hut:
0,1 - 1,5 cm (bei einer Art auch bis IO cm). Jung kelchförmig, schnell ausgebreitet und dann muschel- bis nierenfönnig, seitlich oder mit dem Rücken angewacbsen. HDS flaumig, filzig oder striegelig-baarig; weißlich, ockerlich, grau, hell- bis dkJ.braun oder fast schwarz. Lam.: weißlich, ockerlich, grau oder bräunlich. Stiel: fehlend oder AnsatzsteUe pseudostielartig ausgezogen. Fleisch: nicht zäh; mit gelatinöser Schicht. Spp.: weiß.
Mikr. Merkm.: Sp.4 - 7,5 11m lang; kugelig bis (breit)ellipsoid; glatt; inamyloid, acyanophil. ChZ. vorhanden (dünnwandig). PIZ. -. SchnaUen +.
VM: Campanella (8.); Crepidotus (16.) ; Hohenbuehelia (32.); Panellus (60.); Simocybe rubi (80.5.).
Bem.: Die Gattung umfaßt heute nur noch 3 - 4 Arten, nachdem eine Reihe ihrer Vertreter zu Hohenbuehelia versetzt wurde. Hier nicht dargestellte Arten: • Resupinatus physaroides Malenc;:on & Bertault: Nur aus Marokko bekannt (alpine Stufe des Atlas, auf Juniperus oxycedrus - Echter Stechwacholder). Hut bi s 0,6 cm, Rand alt stark gelappt-gekerbt; flaumig bepudert, verkahJend, umbrabraun bis fast schwarz; bei Trocknen vollständig weiß überreift von kristallinen Ausscheidungen. Lam. entfernt; schmutzig umbra; LS . dicklich und aufspaltend wie Schizophyllum. Sp. 6,7 - 7,5 x 4,2 - 4,8 11m; ellipsoid. ChZ. ± mucronat. (Lit.: Mal D : 438 - 442). • Resupinatus vetlianus (Domanski) Mos.: Hut zungenförrnig, bis 15 cm; vollständig striegelig-haarig; erst weiß, dann ockerlich, zuletzt bräunlich; Lam. dem Hut jeweils gleichfarbig, LS. stark schartig. Huttrama über den Lamellen mit deutlich gelatinöser Schicht. Sp. 6 - 7,5 x 3,5 - 41lm; ellipsoid, bisw. leicht körnig. An totem Buchenholz (Polnische Karpathen). (Lit.: Acta Soc.Bot.Poloniae 33: 243 246; BHSyd vm: 274f; Mos 153).
Literatur: CORNER, E. J. H. ( 1996): The agaric genera Marasmius , Chaetocalathus, Crinipellis, Heimiomyces, Resupinalus, Xerula and Xerulina in Malesia. - BHNovHedw 111. MlLLER, O. K. ( 1986): Pleurotoid fungi in the Hohenbuehelia-Resupinalus complex in North America. - Atti Conv. Intern. Borgo VaJ di Taro 1984: 111 - 144. PlLA.T, A. (1935): Atlas des champignons de I'Europe ll. - Pleurotus Fries. - Praha. THORN, R. G. & G. L. BARRON (1986): Nematoctonus and the tribe Resupinatae in Ontario, Canada. - Myctax 25: 321 - 454. THORN, R. G. ( 1986): The Pleurolus silvanus complex. - Myctax 25: 27 - 66. WATUNG, R. & N. M. GREGORY ( 1989): British Fungus Flora 6: Crepidolaceae, Pleurotaceae and other pleuroloid agarics. - Edinburgh.
613
73.1.
Pilzkompendium I
73.1. - Resupinatus applicatus (Batsch: Fr.) S. F. Gray applicatus = angeheftet
schmale Anwuchsstelle
Dichtblättriger ZwergseitIing
=Acanthocyslis applicatus (Batsch: Fr.) Kühn. & Romagn. =Agaricus applicatus Batsch: Fr. =Geopetalum applicatum (Batsch: Fr.) Kühn. & Romagn. Geopetalum striatulum (Pers.: Fr.) Kühn. & Romagn. l ) Phyllotus applicatus (Batsch: Fr.) Karst. Pleurotus applicatus Fm. laevis PiJ. Pleurotus applicatus Fm. rhacodius (Berk. & Cun.) Pil. =Pleurotus reniformis (Meyer: Fr.) Sacc. ss. Quel., Rea non al. =Pleurotus rhacodius (Berk. & Cun.) Sacc. = Pleurotus striatulus (pers. : Fr.) Kummer l ) = Resupinatus applicatus var. trichotis (pers.) G. Krieg1 steiner = Resupinatus striatulus (Pers.: Fr.) Murr. l ) = Resupinatus subrhacodium Sing. =Resupinatus trichotis (Pers.) Sing.2) fm . kavinii Pilat VM = = = =
Caps from weakly tomentose-pruinose to partly or completely felty-strigose or strigose-scaly. Gills spaced at first, finally ± crowded, with slightly thicker, always distinctly paler edge. Stipe absent. Taste and smell banal. Flesh gelatinous. Not uncommon (but very inconspicuous) on decaying wood of frondose and coniferous trees, woody herbaceous sterns, hatches or tendri Is.
Vork.:
An Laub- und Nadelholz (Zweige, Stämme, Rinde), auch an verarbeitetem Holz oder Holzmulch, selten auch an Dachstroh, holzigen Krautstengeln oder Ranken (z. B. Himbeere); anfangs mÜ dem Rücken, dann seitlich stiellos angewachsen. Oft in dichten Reihen und dachziegelig übereinander. vnI. Ziemlich häufig, aber schwer zu entdecken (oft unter Rinde wachsend).
Hut: 0, I -
1,2 cm; anfangs kugelig-geschlossen, dann huf- bis facherfönnig. Rand erst schmal umgebörtelt, alt gestreckt. Blaß- bis schiefergrau oder sepia- bis schwarzbraun ; randwärts meist heller (puderig beflockt). HDS von schwachfIlzig bis fast vollständig oder nur im Ansatzbereich mit weißer, grauer oder schwarzbrauner, fIlziger bis striegelig-zottiger Behaarung2); Restfläche mehr aerifer bereift. Lam.: in einem (zentralen, dann exzentrischen) Punkt zusammenlaufend ; anfangs deutlich entfernt, später ziemlich engstehend ; jung hellgrau, dann dunkler und mehr ins Bräunliche. LS. heller; anfangs deutlich, später nur leicht dicklich. Stiel: fehlend. Fleisch: gelatinös; Geruch und Geschmack banal pilzig.
Mikr. Merkrn.: Sp. 4 - 6 [6,5] flm ; globos in meinen Funden, in der Lit auch teiJw. als subglobos angegeben ; mit 1 - 3 Tropfen. ChZ. bis 30 fl m lang; unregelmäßi g koralloid 3 ); dicht verhakt und nicht leicht zu erkennen. Schnallen überall häufig. VM: Hohenbuehelia (32.) sowie • Resupinatus kavinü (pilat) Mos. (= Resupinatus applicatus fm. kavinii Pilat): An Laub- und Nadelholz. Hut max . 4 mm ; mehr cyphelloid. Kahl bis sehr fein filzig. Lam. sehr entfernt (5 - 8/Frk.); schmal, dicklich. ChZ. fehlend (?). Sp. nach PLLAT globos und 3,5 - 4,5 flm breit, was MALENC;ON durch Revision des Typusmaterials auf 4,7 - 5,5 x 4,3 - 4,9 flm korrigiert hat. (Lit.: AChE 11: 62 - 68; Flo AgNeer 3: 167; Mal II: 434 - 437; Mos/Jül 1; Mykologia 8: 23t). 614
73.1. -74.
Resupinatus - Rhodocybe
Anmerkung: Diese von PlLAT selbst auf Fonna-Rang zurückgestufte Sippe ist m.E. nicht unkritisch! So wird R. appLicalusllricholis in der Lit. selten mit absolut globosen Sporen dargestellt. In BAMER 24: 43f findet sich unter dem Namen R. kavinii eine Koll. von Frk., die Zystiden aufwiesen sowie zahlreiche, rel. engstehende Lam. und Sporenwerte von 5,2 - 6 x 4 - 4,5 flm. SINGER, der das Typusmaterial PERSOONS von Agaricus trichotis untersuchte, fand die Sporen mit "etwa" 5,3 x 4,5 flm auch nur subglobos (pers 2 (1): 48). Ich vennute, daß es sich hier wahrscheinlich tatsächlich nur um eine Fonna handelt (siehe auch meine Koll . D mit globosen Sp. und stark entfemten Lam.; Zyst. nicht gesehen.).
Bem.:
Lit.:
Mikros von Koll. A. Häufig erscheinen im Zentrum vergehender Frk. wieder neue, junge.
AChE 0: 62 - 68; AMO VID: 177; BFF 6 : 62f + 64f; BHNovHedw 29: 56; Bon 122; Bres 296/1;
BSMF 49: 360 - 364; Cet 4: 1550; ChaFra Nr. 63; ChPenlb IV: 108ff; FloAgNeer 3 : 166f; FuJap I: 56; Grauwinkel, B. (1987): Beitr. z. Pilztl. d. Erlenbruchwaldes: I 33f. - Museum Bremen; GuHolb 0 Nr. 782; Lge66B ; Mal 0 : 431 -435 ; Myctax 1986: 80; Myctax 25: 421f; Mykologia VD: 117; OvPad 391; PdS 3 Nr. 400; Pers 2 (1): 48; PiNo 12 A: Abb. 312; R & H 339; Syd 8 : 116; Tint 1997 (1): 12; ZfP 35: 7lf. Herb.Nr.: 1078. Koll. A: BerLin-Haselhorst: Heerstraße, rechte Seite vor der Pichelsdorfer Brücke. Auf stark durchnäßtern, entrindetem Laubholzstamm (Ahorn?). 8. 1.1983 (warme Witterung). Koll. B: Südost-Schweden (Skane): Tommelillas Kommun, zwischen Bertilstorp und Lönshult. An der Unterseite eines stark von Weißfaule zersetzten Buchenastes, unter der Rinde. 10.7.1991. Koll. C: Berl.in-Lichtenrade (Birkenhag), an der Unterseite eines abgefallenen Robinien-Ästchens von 2,5 cm 0. 20.12.1986. Koll. D: Berlin-Charlottenburg. Teufelsberg. In der Senke. An Kiefernrinde (Frk. nur I - 1,8 nml groß). 8.8.1978. Ferner lag mir eine Aufsammlung von eH. BASCHIEN (Berün-Frohnau) vor, wo die Pilze in dichten Reihen auf einem sich in der Finalphase befindendem Briefkasten aus Preßspan wuchsen. 28. 10.1996.
Fußnoten: I) Resupinalus striatulus mit fast kahler, ± gerieft-gefurchter Hutoberfläche wird heute allgemein wohl zurecht als Syno2)
3)
nym betrachtet. THORN & BARRONbetrachten sie noch als eigenständige Art. Im Grad der Behaarung wie auch in deren Farbe finden sich alle möglichen Übergangsstadien, so daß die weitere Aufrechterhaltung von R. trichotis von NOORDELOOS (FloAgNeer) sicher zurecht abgelehnt wird. Die Zystiden haben apikal meist kleine, tropfenförm.ige "Applikationen", die an unentwickelte Sporen auf kurzen Sterigmen erinnern.
74. - RHODOCYBE R. Mre. rhodon (gr.) = Rose; kybe (gr.) = Kopf
TeUerling rosa Farbe des Sporenpulvers
Main features: Smal1 to medium fungi with white, grey, brown (in several shades), orange, red brown or flesh-coloured caps; ordinari ly not or on1y weakly hygrophanous. Margin initially always involute, only exceptionally striate. Cap surface often concentrically areolate-rimose. Gills mostly broadly adnate to shOltly decurrent, never free. Stipe sometimes slightly eccentric (completely lacking in one species). Flesh often bitter and with mealy odour, sometimes blackening or reddening when bruised. Spore print predorninantly with pinkish tints, rarely greyish, ochraceous or cream-whitish. Microscopically the following features are decisive: spores finely warty, pustulate to noduloseangular, rarely almost smooth or with strongly protruding projections; inamyloid, entirely cyanophilic (the apiculus is not incIuded in the given spore-sizes in contrast to BARON1 'S monograph) ; cIamps predominantly lacking; lamellar trama normally strictly regular, rarely irregularly interwoven, consisting of long, narrow, cylindrical hyphae. Remarks: On the ground in forests , grass lands, heaths, dunes, rarely also on old fireplaces, in Sphagnum-bogs or attached to woody debris. All species ± rare and to be protected. Rhodocybe is rather difficult to recognise as a genus (see table in diagnosis of Lepista). Important characters for identification: flesh staining? Structure of pileipellis and reaction with KOH. Gills: form of insertion, colours young/old. Surface oft stipe? Colour of spore-print?
615
74.
Pilzkompendium I
Vork.: Einzeln oder büschelig als Bodensaprophyten in Wäldern, aufWiesen, in Trockenrasen, Heideflächen oder Dünen; selten auch an morschem Holz im Boden oder an Stümpfen, auf alten Brandstellen oder in Sphagnum-Sümpfen (eine kürzlich beschriebene, Clitopilus-artige Art an Strandhafer). Kleine bis mittelgr. Pilze. Hut 0 0,5 - 6 (12) cm; flach gewölbt bis niedergedrückt, auch mit Buckel, Papille oder flachem Nabel. HDS glatt, fein rauh, bereift oder schwach filzig, häufig konzentrisch rinnig, (selten) matt seidig; weiß, (grau-, gelb-, orange-, rot-, schwarz-)braun, grau oder fleischfarben; meist nicht eigentlich hygrophan, aber entwässert oft blasser. Rand zumindest anfangs eingerollt, meist ungerieft. Lam.: breit (± ausgebuchtet) angewachsen oder kurz herablaufend, nie frei; weiß, creme, ockergelb, fleischfarben, rosa, grau oder (grau-, gelb-)bräunlich. Stiel: selten auch exzentrisch, bei zwei Arten fehlend. Fleisch: oft bitter und häufig mit Mehlgeruch; bisw. auf Druck rötend oder schwärzend. Spp.: meist mit schmutzigrosa Tönen (selten cremeweiß, graubraun, schmutzig ocker oder ockerbraun).
Milrr. Merkm.: Bas. 4- (1-, 2-)sp. Sp. 4 - 10 IJrn lang; ellipsoid, ovoid, rnandelförmig bis globos; inamyloid, nicht dextrinoid, gänzlich cyanophil (nicht nur die Ornamentik wie z.B. bei Lepista); ornamentiert: meist warzig bis knotig -höckerig, seltener fast glatt I ) oder mit stark vorgezogenen Höckern. KP. -. ChZ) und PiZ. bisw. vorhanden, selten auch PseudoZyst.3). Schnallen +/-. Lam.-Trama überwiegend strikt regulär, aus langen, fadigen Hyphen, selten irregulär verwoben.
VM: Clitocybe; Clitopilus (15.); Entoloma; Gymnopus; Lepista (40.); Leucopaxillus (42.); Lyophyllum (44.); Omphalina (55.); Ripartites (77.); Tricholoma. (Siehe auch Übersicht bei Lepista).
Bem.:
Etwa 25 Arten/Varietäten, fast alle selten und zu schonen. Als Gattung nicht leicht zu erkennen. Auch mikro können einige Arten, was ihre Sporenform betrifft, leicht mit Entoloma-Arten verwechselt werden. Die Sporenrnaße können von Kolletion zu Kollektion innerhalb eines Taxons deutlich variieren (Angaben hier ohne Einbeziehung des Apikulus im Ggs. zu BARONls Monografie); auch die Anwesenheit von ChZ. scheint nicht immer ein konstant-verläßliches Merkmal zu sein. KÜHNER (1980) stellt Rhodocybe als Untergattung zu Clitopilus. Wichtige Bestimmungsmerkmale: Fleisch verletzt verfärbend? Hutrand filzig oder gerieft? Lam. : Ansatz, Farbe jung/alt. Stielobertläche bereift, befasert, flockig ? KOH-Reaktion auf HDS? Spp.-Farbe. Fußnoten: I)
2)
3)
Nach SrNGER findet sich, bes. bei jungen Frk., immer auch eine gewisse Anzahl glatter Sporen im Präparat. ChZ. hyalin, querseptiert. Die Pseudozystiden an der Lam.-F1äche sind unseptiert, mit gelbem, braunem bis rotem, bläschenförrnigem Inhalt in KOH (bisw. auch ohne solchen) und tief in der Trama wurzelnd.
Übersicht über weitere, hier nicht dargestellte Arten (siehe auch Anhang 31, S. 723): Von zweifelhafter Gattungszugehörigkeit: • Rhodocybe cancrineUa (M. Lge.) Horak (= Rhodophyllus cancrinellus M. Lge.): Auf Wacholder-Nadeln. Grönland. Sp. 5,5 - 7 x 4,5 - 61Jm; vieleckig-kantig. (Lit.: Medd. om GrS'lnland 148: 43; Syd 31: 77f). Mit Schnallen: • Rhodocybe fuscofarinacea Kosonen & NoordeI.: Hut bis 2 cm; bisw. papilliert oder leicht niedergedrückt, höchsten alt am Rand leicht gerieft; schwarzbraun, dann dkJ.- bis rnittelbraun. Lam ausgerandet angewachsen; bräunlich weiß, dann schmutzig rosa. Stiel bi s 4 x 0,5 cm, dem Hut ± gleichfarbi g. Geruch mehlartig-ranzig, Geschmack leicht bitter. Sp. 6 - 8 x 4,5 - 5 flm; punktiert-warzig. Zyst. -. Bisher nur aus Finnland bekannt. (Lit.: Karst 34: 43 - 45; ÖZP 8: 216ft).
616
Rhodocybe
74.
• Rhodocybe griseospora (pears.) P. D. Orton: Mit zylindrischen Pseudozyst. Hut 1 - 2 cm; honigfarben, schwach gerieft. Lam. isabell-cremefarben. Geruch fehlend oder schwach, nicht mehlartig, Geschmack jedoch ranzig. Spp. grau. Sp. nach PEARSON: 6,5 - 7,5 x 3,5 - 4 11m, nach ORTON: 6,5 - 8,5 (9) x (3,5) 4 - 5 (5,5) 11m. (Lit.: Bar 63f; Syd 31: 75; TBMS 35: 102 + 43: 181). Anmerkung: HORAK, der das Typusmaterial studiert hat, gibt die Sporenmaße nur mit 6 - 8 x 3 - 4 11m an. Die im Protolog erwähnten zyl. Pseudozyst. hat er, wie auch B ARONI, nicht mehr feststellen können. Nach HORAK fehlen Schnallen (Druckfehler?). Diese Sippe ist anscheinend nach ihrer Erstbeschreibung nicht wiedergefunden worden und nach NOORDELOOS (1983) evtl. nur eine Form von Rh. nitellina. Eigenartig anmutend ist die Angabe der Sporenform bei P EARSON: "virguliform", was eigentlich stabförmig (also wohl subzyl.) heißt.
• Rhodocybe hispanica Esteve-Ravent6s & Moreno: Hut 1 - 3,5 cm; kahl bis feinflaumig. Hut und Stiel dkl.graubraun bis dkI.grau. Lam. mit deutlichem Grauton. Geruch- leicht mehlartig, Geschmack etwas bitter. Sp. 7 - 10 x 4,5 - 611m; wellig-knotig. Zyst. -. Bisher nur aus Spanien bekannt. (Lit.: AMO ill: 157; Karst 34: 45).
• Rhodocybe meUeopallens P. D . Orton -. Bem. bei Rh. nitellina (74.6.). • Rhodocybe microspora (Vel.) Noordel. (= Rhodocybe microsporum (Vel.) NoordeI. per lapso): Hut 1 2 cm, leicht genabelt-gebuckelt; zentral dkl.braun, nach außen grau mit violettem Beiton. Lam. breit dreieckig, entfernt, weiß, dann rosa. Stiel bis 4 x 0,3 cm; weiß und vollständig dickkömig betlockt. Geruch fehlend. Sp. 4,7 - 7 x 3,5 - 4,7 11m; schwach warzig. Zyst. -. Seit der Erstbeschreibung 1939 nicht mehr aufgetaucht. (Lit.: VeIenovsky: Novitates Mycologicae: 140; Pers 12 (1): 45).
• Rhodocybe peculiaris Contu: Mit fadigen bis sublageniformen ChZ. Hut 1,5 - 2,5 cm, leicht vertieft, ungebuckelt; graulich bis weißlich. Lam. leicht bis deut\. herablaufend, blaßgrau , dann graugelb, zuletzt mit rosa Ton. Stiel bis 3 x 0 ,3 cm; ± gleichfarbig. Geruch und Geschmack leicht mehlartig. Spp. graulich. Sp. {4,5) 5 - 6 (6,7) x (3,7) 4 - 4,5 (5) !-Im; (sub)globos; tlach wellig und feinwarzig punktiert. Bisher nur von der Typuslokalität (Laubwald auf Sardinien) bekannt. (Lit.: DM 81: 44f).
Ohne Schnallen • Rhodocybe balear ica Courtec. & Siquier: Clitopilusartige Art an Strandhafer (Ibiza). Hut 0,5 - 1,5 cm; weiß. Lam. entfernt, creme-rosa. Stiel fehlend . Sp. 5 - 7 (7,5) x 4,5 - 5 (5,5) 11 m, breit ellipsoid bis subglobos, dicht warzig punktiert. ChZ. von zweierlei Form: lageniform (wie die - seltenen - PIZ.) und keulig oder utriform. (Lit.: BollGMB 1997 Sondemr. 2 - 3: 181 - 186; Ibiza. BoI.Soc.MicoI.Madrid 20: 209f: als Clitopilus hobsonii).
• Rhodocybe fi nnmarchiae NoordeI.: AufLS. und Lam.-Fläche mit hyalinen, apikal daumenförmig abgeschnürten Pseudozyst. Hut 0,7 - 2 cm; +/- kleinen Buckel; dkI.grau- bis schwarzbraun, trocken blaß grau- bis sepiabraun. HDS aufreißend. Lam. leicht herablaufend, blaß cremegelb, dann gelblich-rosa. Stiel kräftig, 0 bis 0,6 cm; schmutzig weiß. Geruch mehl artig-ranzig. Sp. 6,8 - 9 x (5,7) 6,2 - 7,5 11m; breitellipsoid, feinwarzig. Bisher nur von der Typuslokalität in Lappland bekannt. (Lit.: NorwJB 26: 277f).
• Rhodocybe ochraceopallida Ballero & Contu: Hut 1,5 - 3,5 cm; leicht vertieft, ungebuckelt. Blaß gelblich ocker, weiß bereift und oft konzentrisch gezont, ungerieft. Lam. eng, herablaufend. Stiel gleichfarbig, basal deut\. keulig-knollig. Geruch mehlartig. Spp. rosa. Sp. 4,5 - 5,2 x 3,7 - 4,5 11m; subglobos, schwach knotig-wellig. Zyst. -. Bisher nur von der Typuslokalität bekannt (Düne in Zentralsardinien mitJuniperus phoenicea). (Lit.: Myctax 48: I - 4).
• Rhodocybe obtusatula Horak: Pseudozyst. bis 55 11m herausragend; schlank zyl.-keulig, mit in KOH graugelblichen Bläschen gefüllt. Hut 0,5 - 0,8 cm; deutlich gebuckelt; tonfarben bis blaßbraun. Lam. leicht herablaufend; tonfarben mit rosa Ton. Stiel 1,5 - 3 x 0,1 - 0,15 cm; apikal dkl.braun, abwärts blasser. Geruch mehlartig oder nach faulendem Fisch. Sp. 7,5 - 10 x 4,5 - 5,5 11m; deutl . wellig-höckerig. Bisher nur von der Typus-Lokalität in der Schweiz (Laubwald) bekannt. (Lit.: Syd 31: 74f).
617
74. -74.1.
Pilzkompendium I
Literatur (siehe auch Anhang 3 1, S. 723): BABOS, M. & AL. (1992): Über den Formenkreis von Rhodocybe popinalis (Fr.) Sing. und Rhodocybe mundula (Laseh) Sing. - AMO IX: 45 - 50. Bar = BARONl, T. J. (1981): A revision of the genus Rhodocybe Mre. (Aga rieales). - BHNovHedw 67. BARONI, T. & R. HALUNG (1992): New species of Rhodocybe from South America with a key to the species. - Myc 84: 4 11 - 42J. EsTEVE-RA VENTÖS, F. & G. MORENO (1987): Chorologische und bibliografische Daten über die Arten der Gattung Rhodocybe Mre. in Spanien, Rh. hispanica nov. spec. - AMO ill: 157 - 162. HORAK, E. (1978): Notes on Rhodocybe Maire. - Syd 31: 58 - 80. HORAK, E. ( 1979): Fungi Agaricini Novazelandiae vn. Rhodocybe Maire. - N.zeal.Journ.Bot. 17: 275 - 281. KÜHNER, R. & D. LAMOURE( 1971 ): Agaricales de la zoneaJpine; genre Rhodocybe R. Maire. - BSMF 87 (1): 15 - 23. LANGE, M. & S. SIVERTSEN (1966): Some species of Lyophyllum, Rhodocybe and Fayodia with rough spores. Nomenc1ature and taxonomie position. - BotTidskr 62: 197 - 2 11 . MAIRE, R. (1924): Etudes mycologiques. - BSMF 40: 293 - 3 17. MALEN Bem.)
= Collybia nitellina (Fr.)
= Rhodopaxillus nitellinus (Fr.) Sing. = Rhodophana nitellina (Fr.) Kühn.
In coniferous or mixed forests; not uncomrnon in coUine-mountainous habitats, but rare in the lowlands. Cap not or only obscurely striate. Gills broadly adnate to slightly decurrent, partly anastomosing; whitish, becoming ochraceous to cream-buff. Stipe tough-elastic. Smell farinaceous-rancid, taste slightly bitterish. Clamps present! Col!. C differs from the main form chiefly by duller colours, fruitish smell when unbruised (rancid when cut), slightly larger and more slender spores. Rh. melleopallens is said to differ by duller colours and sljghtly smaller spores, but this seems to be doubtful.
Vork.: Einzeln oder in kleinen Büschein in Wäldern. Wahrscheinlich kalkhold (da auf sauren Böden selten) und fe uchtigkeitsliebend. Kollin-montane Art. VII - IX . In Deutschland südlich der Mainlinie ziemlich verbreitet, nördlicher ausgesprochen selten. Im Gebirge bis 2000 m ü.N. aufsteigend. Hut: [(0,6)]
1,5 - 5 [(6)] cm; kegelig, dann ausgebreitet, alt leicht oder (selten) stark vertieft, meist mit stumpfem Buckel oder abgerundeter Papille. Rand lange eingebogen, kaum [bisw. auch deutl.] gerieft, alt oft stark gekerbt; kahl ; frisch glänzend; hygrophan; erst tief orange- bis rotbraun, entwässert blaß orangebraun bis goldocker. Lam.: waagerecht angewachsen bis kurz herablaufend (+/- Zähnchen); stark untermischt und stellenweise aderig verbunden; mäßig eng bis ziemlich entfernt; [erst weißlich] heHocker [blaß creme-bräunlich]. Stiel: [I] 3 - 7 x [0, I] 0,3 - 0,5 cm; von Hutfarbe; apikal bepudert, sonst kahl; starr-elastisch; mit starkem, weißem BasaIfiJz [und bisw. weißen Rhizoiden]. Fleisch: ockerlich. Geruch stark ranzig (wie Clitocybe phaeophthalma), Geschmack mehlartig ranzig mit leicht bitterer Komponente2). Spp.: blaßrosa bis rosa-ockerbräunlich.
Mikr. Merkm.:
Sp. nach meinen Messungen : Koll. A: 6,5 - 8 x 4 - 5 11m ; Koll. B: 6 - 9 (10) x 4,5 - 5,5 (6) 11m3); ell ipsoid; dicht und flach aber deut!. wellighöckeri g; leicht verklebend . ChZ. -. Schnallen vorhanden.
Varietäten und Formen: • fm. rninor J. Lge.: Hut nur bis I cm. Sicher ohne taxonomischen Wert. (Lit.: Lge 44 B). • Koll. C weist in mehreren Punkten Abweichungen gegenüber der Norrnalform auf. In ihr verbinden sich die typischen Frk.farben von Rh. melleopallens P. D. Orton mit den großen Sporen der Rh. nitellina (hier noch größer und schlanker). Ich gebe nachstehend eine gesonderte Beschreibung, um die Charakteristika der Normalforrn nicht zu verwischen. Dieser Fund scheint mir ein weiterer Beweis dafür, daß Rh. nitellina makro und mikr. sehr variabel ist und Rh. melleopallens keinen Artstatus verctient. Auch KÜHNER & LAMOURE haben umbra- bis dattel braune Formen von Rh. nitellina aus der alpinen Zone beschrieben (und sie mit Agaricus succineus Fr. ss. orig. verglichen; siehe BSMF 87: 22).
Hut: 2 - 3,3 cm; konvex mit deutlicher, rundlicher Papille. Rand ungerieft. HDS frisch glänzend; ohne rotbraun-orange Töne: umbrabräunlich, im Randbereich ockerlichj hygrophan zu gelblich-ocker aufhellend, zentral bräunlich. Lam.: abgerundet angewachsen; stark untermischt; recht eng; erst fast weißlich, dann hell creme, zuletzt sehr hell milchkaffeefarben. Stiel: 2,5 - 3,5 x 0,2 623
74.6. - 74.7.
Pilzkompendium I
0,3 cm; von Hutfarbe; apikaJ weißlich beflockt. Basis weißfilzig und mit weißen Rhizoiden. Fleisch: Geruch unverletzt fruchtartig, gerieben ranzig. Als Exsikkat vollständig weinbraun-rostfarben gegenüber der Normalform, die getrocknet goldockerfarbe Hüte und holzfarbene Lam. hat. Mikr. Merkm.: wie die Koll. A und B, jedoch Sporen durchschnittlich etwas größer und schlanker: 7 - 11 x 4 - 5,5 (6) Ilm , häufiger subzyl.- fusoid oder schlank mandelförmig.
Bem.: Rh. melleopallens P. D. Orton (= Rhodocybe nitellina var. minor Ds:;ssing sec. Noordel.), von NOORDELOOS wie auch BARON] aJs eigenständige Art anerkannt, erscheint mir äußerst zweifelhaft. Sie soll sich durch trübere Farben (siehe meine Koll. Cl) und kleinere Sporen, nach ORTONS Angabe 5 - 6 x 3 - 3,4llm, unterscheiden. REID, der das TypusmateriaJ untersuchte, hat die Sporen deutlich größer gefunden : 5,75 - 7,5 (8) x 3,2 - 41lm. Auch er mutmaßt, daß Rh. melleopallens nur eine Farbvariante von Rh. nitellina ist (FRIC 3: 18). Gleiches vermuten JACOBSSON & STRIDVALL (lord 1991 (2): 48). Sonstige Lit.: BHZMyk 3: 135; Cet 6: 2314?; FloAgNeer 1: 79; Friesia 6: 340; Mos 189; TBMS 43 (2): 380.
Lit.: AMK 89.2.40; Bar 65 - 67; AMO ill: 158; BerBayBotG 44: 9f; BHZMyk 3:
135; Bon 189; Bres 209? Cet 3: 1032; ChaFra Nr. 973; FloAgNeer 1: 78f; FRIC 3: 17f + Tf. 22 a; KM 200/1; LB 5: 246; MaJ 11: 15f; Mos/Jül2; OvPad 392; PdS 4 Nr. 101. Herb.Nr.: 647. Koll A: Berlin. Spandauer Forst. Mischwald. 20.7. 1980. Koll. B: Südost-Schweden (Blekinge). Karlshamns Kommun bei Svängsta. Fichtenhochwald. Leg. A. Ryberg. 21.7.1996. Koll. C: Bayern: Berchtesgaden (Wachterlsteig), 1380 m Ü. N. Am Wegrand auf humosem Waldboden (Fichte). Dolomit. Leg. H. Schrnid-Heckel. 3.8.1985.
Fußnoten: I) 2)
3)
SlNGERS Taxon hat keine Schnallen und soll eher Rh. gemina nahestehen (Lit.: AgModTax 669; BerBayBotG 44: 39; BSMF 87: 20). BRESADOLA beschreibt die Art als geruch- und geschmacklos (Rh. cuprea?). Die Sporenmaße variieren in der Lit. ziemlich; z.B.: KÜHNER & LAMOURE wie auch KONRAD & MAUBLANC: 7 - 8 x 4 5 11m; AMK: 6 -7,5 x 3,8 - 5 11m (Hüte orangebraun!).
74.7. - Rhodocybe cuprea (Favre) Horak
Kupferfarbener TeUerling
cupreus = kupferfarben ; von "cuprum" (lat.) = Kupfer
=Collybia cuprea Favre = ? Rhodocybe nitellina (Fr.) Sing. ss. Kühn. l )
Very much like Rh. nitellina (74.6.) and perhaps identical. The only differences lie in somewhat smaller spores and absence of taste and smell.
Vork.: Kollin im feuchten bis fast moorigen Mischwald (Fichte, Birke) bis subalpin (l.900 m ü.N .) zwischen Zwergweiden oder Grünerle. Selten. Hut: bis 1,2 cm; haJbkugelig, dann kegelig-konvex . HDS kahl, recht matt, gerieft (bisw. undeutlich). Erst dkl.rot, später blasser und mehr orange, entwässert etwas heller und warm rotbraun. Lam.: abgerundet bis breit (+/- schwachem Zähnchen) angewachsen; leicht entfernt; mit zart runzeliger Fläche; rötlich beige. Stiel: 2,5 - 4,3 x 0,13 - 0,18 cm; zyl., etwas verbogen; kahl bis spärlich weißlich übersponnen; jung dkl.rot und basaJ heller, dann einheitlich rot. Fleisch: dkl.rot im Hut und in der Stielspitze, stielabwärts blasser, entwässert rötlich braun. Geruchlos.
624
Rhodocybe
74.7. - 74.8.
Mikr. Merkm.: Sp. (6) 6,5 - 8 x 4 - 5 f.lm; ellipsoid, schlank ellipsoid; fein
und dicht knotig-runzelig, im Frischmaterial (fast?) glatt2l. Zyst. und PseudoZ. fehlend. Schnallen +.
VM: Gymnopus-Arten; Rhodocybe nitellina (74.6.).
Bem.: Abb. nach Mos/Jül und ZS, Beschreibung nach der Lit.; Mikrozeichng. nach Syd 31.
Lit.: Mos/Jül (Rhodocybe) 2; Syd 31: 73f; ZS 40lf + Tf. 1/3. Fußnoten: NOORDELOOS (FloAgNeer 1) hält die Art für identisch mit Rh. nitellina, und in der Tat bestehen - abgesehen von den etwas kleineren Sporen, dem fehlenden Geruch und den mehr ins Rote spielenden Farben (sämtlichst recht variable Merkmale in dieser Gattung!) - kaum Unterschiede. BARON! setzt sich mit dem Taxon in seiner Monografie nicht auseinander. FAVRE hatte die Sporen für glatt und seinen Fund für eine Collybia gehalten. Erst bei Aufquellen in Lauge zeigt sich nach H ORAK die typische Oberflächenstruktur.
I)
2)
74.8. - Rhodocybe caelata (Fr.) R. Mre.
Rissiger TeUerling
caelatus = ziseliert --+ rinnig aufreißende HDS = Agaricus (ClilOpilus) rhodosporus Britz. = Agaricus arenicola (Fr.) Fr. non Berk. Agaricus caelatus Fr. = Agaricus retostus ssp. arenicola Fr. = Clitopilus caelatus (Fr.) Kühn . & Romagn. = Omphalina arenicola (Fr.) Karst. non ss. 1. Lge.?ll = Rhodocybe arenicola (Fr.) M. Lge. & Sivertsen
=
=Rhodocybe australis Sing. =Rhodocybe dubia Favre2)
= Tricholoma caelatum (Fr.) Gill.
In grassland, coniferous forests, Juniperus heaths, dunes and bogs, sometimes on old ftreplaces or woodchips; preferably on poor, acid, sandy soils, rarely also on calcareous ground. Rare. Cap never umbanate, pubescent at ftrst, often concentrically cracking when old. GiUs broadJy adnate or sLightly decurrent. Stipe hoary pubescent, glabrous with age. Taste and smell almost absent, sometimes slightly mealy3) and bitterish. Pseudocystidia present, with golden or brownish content in KOH.
Vork.: In und außerhalb des Waldes an grasigen oder moosigen Stellen, in Wacholderheiden, an Wegrändern, in Dünen oder Trockenrasen, selten auch an Holzresten im Boden oder auf alten BrandsteUen. Vor allem an trockenen4l, warmen Standorten auf nährstoffarmen Sand- oder Lehmböden, seltener auch auf Kalk. Bis in die subalpine Zone (1900 m ü.N .). Vll - XI. Selten. RL 3.
Hut: 0,6 - 3,5 cm; dünnfleischig; flachkonvex-genabelt, alt schüsselartig bis trichterig vertieft. HDS wie gefirnißt, bisw. leicht gezont, alt meist konzentrisch rissig bis schollig-feinschuppigj feucht fast schwarz- bis dkJ.braun, zum Rand oft etwas aufhellend, trocken graubraun oder blaßgrau mjt leichtem [bis starkem] Ockerstich; nicht hygrophan. Rand ungerieft. Lam.: breit angewachsen bis kurz herabgezogen, an der Ansatzstelle abgerundet oder gerade endend; eng bi s normal entfernt; erst cremegrau bis graubraun, dann blaß ocker. Stiel: L,5 - 3 [(5)] x 0, I - 0,3 [0,5] cm; recht dunkel braun, graubraun, jedoch weißlich-grau filzig überfasertj verkahlend. Fleisch: Geschmack anflugartig nach Meh]3), sodann unauffälljg [bisw. leicht bitter]. Geruch fehlend. Spp.: rosa bis schmutzig fleischbraun (bei der KoU. B nach MEUSERS einwandfrei weiß!).
625
Pilzkompendium I
74.8. - 74.9.
Mikr. Merkm.: Sp. (6,5) 7 - 9 [(9,5)] x (3,5) 4 - 5 [(5 ,5)] !-Im5); ellipsoid, ovoid, mandelfönnig, bisw. subzyl. ; oft verklebend. Ornament feinwarzig [bisw. auch gröber]. Pseudozystiden ± reichlich vorhanden21, bis 70 !-Im lang; zyl. , keulig, oft apikal mit daumen artigem Auswuchs oder kurzem Hals; Inhalt in KOH oder Ammoniak kräftig goldocker6). Schnallen - . HDS-Hyphen grobschollig inkrustiert, stellenweise fast leicht stachelig. VM: Lyophyllum Sekt. Tephrocybe (44.); Omphalina (55 .).
Bem.:
Mikrozeichnung von Koll. A (3. Fig. von Links nach der Lit.).
Lit.: Bar 47 - 49 ; BHNovHedw 29: 335; BotTidskr 62 (2 - 3): 198f; BSMF 40: 278 + 87: 16 - 18; Cet 6: 23 17; ChaFra Nr. 976; Dauph 136: 13 ; FloAgNeer 1: 80; HkSGA 537f; Lge 198 J; Mal 11: 20f; MHK m Tf. 71 ; MNeth 251 + 451 ; Mos/JüI4; OvPad 392; PdS 4 Nr. 97; R & H 372; Syd 31: 72f; ZS 451 + Tf. Il/I a - e. Herb.Nr.: 1646. Koll. A: Niedersachsen (Höhenzug "Dorm" bei SüppUngenburg). Im Fichtenwald auf Kalk. 18. 10. 199 1. Koll. B: Schweiz, Vermol, etwa 900 m Ü. N. Wegrand unter Kiefer und Fichte zwischen Polylrichum. Leg. M. Meusers. 12.9. 1996. Koll. C: Mittelschweden (Medelpad) bei Borgsjö. Wegrand unter Kiefer. 4.9. 1997. Leg. S. Muskos. Fußnoten: I) Nach HORAK & GRIESSER (AMO m ) ist die Abb. bei LANGE wahrscheinlich eine Melanoleuca-Art. 2) FAVRE hatte bei sei nem Fund die PseudoZ. übersehen und ihn deshalb als neu beschrieben (-> Horak in Syd 31). MALEN c'
,
.,' J
,, :
L it.: Bar 109 - 111. Her b.Nr .: 1505. Koll.: Berlin-Charlonenburg, Nähe Teufelssee. Am Waldrand unter Lärche und Kiefer im Moos. 5. 12. 1986.
Bereüter TeUerUng 74.15. - Rhodocybe popinalis (Fr.: Fr.) Sing. popinalis von "popina" (Iat.) = Garküche, Speisen aus einer Garküche --t (?) Mehlgeruch =Agaricus mundulus Lasch =Agaricus popinalis Fr.: Fr. =Clitocybe popinalis (Fr.: Fr.) Bres. = Clitopilopsis mundulus (Lasch) Kühn. = Clitopilopsis popinalis (Fr.: Fr.) Kühn. = Clitopilus mundulus (Lasch) Kummer
=Clitopilus popinalis (Fr. : Fr.) Kummer =Paxillopsis mundulus (Lasch) J. Lge. = Paxillopsis popinalis (Fr. : Fr.) J.. Lge. = Paxillus amarellus (Pers.) Quel. =Paxillus lepista (Fr.) Fr. ss. Ricken, non Fr. (= Lepista densijolia (Favre) Sing.) = Paxillus popinalis (Fr.: Fr.) Ricken = Rhodocybe himantügena (Speg.) Sing. =Rhodocybe lutetiana (E. J. Gibb) M. Bon apud Bon & Chev. 1) =Rhodocybe noveboracensis (peck) Sing. inkl. ihrer Var. = Rhodopaxillus lutetianus E. J. Gibb =RhodopaxilLus mundulus (Lasch) Konr. & Maubl. =Rhodopaxillus popinalis (Fr.: Fr.) Konr. & Maubl.
Very variable species conceming colours and spore-size. A pale, strongl y blackening form (Rhodocybe mundula 74. 15.E) is considered as conspecific, in accordance with recent observations. Rh. popinalis is not uncomrnon and occurs on the ground or attached to woody rernnants in coniferous or deciduous woods, also in open grassland or dunes. Cap imtially minutely pruinose or tomentose, often rimose with age. Gills decurrent, narrow, removable. F1esh often blackening when bruised, sometimes previously reddening. Smell ordinarily strongly farinaceous-rancid, taste bitter.
631
74.15.
Pilzkompendium I
Koll. A - D: Vork.: Einzeln, seltener bis zu 3 Expl. büschelig oder in Hexenringen, vOlwiegend auBerhalb des Waldes, an grasigen, oft exponierten trockenen bis frischen Standorten (Weiden, Parks, Gärten, Trockenrasen, Dünen), weniger häufig auch in der Streu der Laub- und Nadelwälder, teilweise auch Holzresten ansitzend. Vor allem auf sandigen, nahrungsarmen Böden, anscheinend etwas kalk- und wärmeliebend. Bis alpin (2.250 m ü.N.) und in die subarktische Zone verbreitet. VI - XI. Nicht häufig. RL 3.
Koll. A - D: Hut: 0,8 - 6 [(9)] cm; erst kegelig-gebuckelt, dann flachkonvex, zuletzt auch niedergedrückt oder genabelt; mit oder ohne breiten Buckel. Rand lange umgebörtelt, alt wellig bis gelappt. HDS matt (schwach flaumig-filzig), alt auch verkahlend und leicht glänzend; glatt oder alt rinnig-schollig aufreiBend [bisw. auch konzentrisch wasserfleckig]; sehr verschiedenfarbig: weißlich, tonfarben, hell- bis dkl.grau, ocker- bis sepiabraun, bisw. mit porphyrfarbenem bis purpurviolettem Beiton; nicht hygrophan. Lam.: herablaufend; ablösbar; recht schmal; oft etwas dicklich, geschlängelt oder sich gabelnd; in vielen Farbtönen: von anfangs weiß bis umbragrau. Stiel: 1,5 - 3,5 x 0,2 - I cm; zyl. oder ausspitzend; kahl oder aerifer-filzig; von Hut- oder Lamellenfarbe. Fleisch: im Schnitt oder verletzt unterschiedlich sehnen vergrauend oder schwärzend, bisw. vorher rötend. ~ruch stark mehlartig-ranzig, ~ck zusätzlich bitter, bisw. ziemlich schwach. Spp.: blaß rötlich-ocker bis rosabraun. ehern. Reakt.: KOH auf HDS rotbraun . Mikr. Merkm.: Sp. von Koll. A: 4,5 - 6,5 x 4 - 6 fJm, von Koll. C: (4,5) 5 - 7 (7,5) x (3,5) 4 - 6 fJm 2); subglobos; deutlich warzig bis flachknotig-höckerig. Apikulus deutlich ausgezogen. Zyst. und Schnallen fehlend . Pigment membranal und inkrustiert.
Varietäten und Formen: • fm. insititia (M. Bon) Courtec.: Mit exzentrischem Stiel, an der Basis von Strandhafer (Ammophila arenaria). (Lit.: DM 41 : 47 - 49 + 57: 39) . • Rhodocybe mundula var. rubescens Locsmandi & Vasar: mit rötendem Fleisch (Lit.: AMO IX: 48; BSMF 87: 18f; SZP 1992: 195 + 1994: 114).
VM: Rhodocybefallax (74.11.); Rhodocybe parilis (74. 13. - siehe dortige Bem.); Rhodocybe obscura (74.1.) ; Clitocybe-Arten (mit Schnallen).
Bern.: Mikrozeichng. von Koll . C. Ein sehr variabler Pilz. Heute wird die weißliche, stark schwärzende R. mundula meist als Extremform an dem einen Ende der Merkmalsskala von Rh. popinalis angesehen und in deren Artkonzept rniteinbezogen, weil im Hinblick auf Hutfarben und Intensität des Schwärzens abgestufte Übergänge festgestellt wurden ( z.B. VAti , FloAgNeer, NOORDELOOS in Pers 12: 44). Für diejenigen, die sich dieser Auffassung nicht anschließen können, gebe ich unten eine gesonderte Beschreibung dieser Form (Koll. E). Auffallend waren hier die Abweichungen im Hinblick auf Geruch, Geschmack und Sporenform.
Lit.: AMO ID: 34lf; Arc 3: 29f; Bar72f + 97 - 102; Bon 189; Bres 160; BSMF 113 (4): Atl. 336 - 338; ChaFra Nr. 974; Dauph 138: 34; DM 57: 81; FloAgNeer 1: 79f; KM 278; Lge 134 A + 198 D; Lilloa22: 217 + 227; Mal ß: 24; MNeth 251 - 254 + 452; NatBerch 8: 136f; NouvAtl235; OvPad 393; Phi 115; Rick Nr. 305 + Tf. 27/3? Herb.Nr.: 1292. KoU. A: BerLin-Schöneberg: "Insulaner" (begrünter Trürnmerberg). Kalkbeeinflußt. In der nackten Nadelstreu einer Fichtenmonokultur (keine Gräser, keine Moose). 24.9.1987. KoU. B: Berlin-Lichtenrade. Nahmitzer Damm an der Uferböschung eines Feuerlöschteichs zwischen Gräsern auf Sandboden. Steile, exponierte, trockene Stelle. 10.11 .1984. KoU. C: Berlin-Lichtenrade. Falkensteinstraße. 1m Grasstreifen eines Bürgersteiges. 15.10. L984. Koll. D: Bayern: Eichstätt (Figuren feld). Halbtrockenrasen auf Kalk mit eingestreutem Wacholder. 14.6.1986.
632
74.15. - 75.1 .
Rhodocybe - Rhodotus Fußnoten: J) 2)
BARON] erkennt Rh. lutetiana wegen ihrer filzigen HDS als gute Art an. NOORDELOOS dagegen verwirft sie, m. E. wohl zurecht ( Pers 12 (1): 45). Die Sporenmaße sind sehr variabel, viele Autoren geben sie kleiner an, meist max. bis 6 oder 6,511 m. MOSER (K1. Krypt. F1.) erwähnt eine makronicht unterscheidbare Form aus subalpinen Nadelwäldern mit kleineren, mehr ellipsoiden Sp. von 4 - 4,5 x 2,5 - 311m.
Koll. E (Rh. mundula):
Vork.: siehe KoLl.-Angaben.
Hut: 3,5 - 5,5 cm; konvex mit stumpfem Buckel. HDS matt, kreideweiß. Lam.: weit herablaufend; eng; ockerlich-creme. Stiel: 2,8 - 3,5 x 0,5 cm; basal kleinknollig, apikal erweitert; von Lam.-Farbe. Fleisch: auf Druck direkt schwärzend. Recht starr, fast leicht knorpelig. Geruch etwas süßlich fruchtig, Geschmack mild, nicht mehlartig! Mikr. Merkrn.:
Sp. 5 - 7 x 4 - 4,5 flm ; ellipsoid, ovoid, seltener subglobos; warzig-höckerig; stark cyanophil; leicht kollabierend. Zyst. und Schnallen fehlend.
VM: Rhodocybefallax (74.11.). Lit: Bon 189; KM 278; Mal 11: 23; MHK m Tf. 72; Mos/JüI3; NouvAtl79 ; PdS 4 Tf. 100; SZP 1994: 113 - 117. Herb.Nr.: 2925. KolI.: Brandenburg, Kreis Frankfurt/Oder: Lebus. Gelände der Naturschutzstation an den Oderhängen. Einzeln oder wenige verbunden. Unter Laubbäumen (Eiche, Linde, Ulme), teilweise Holzresten im Boden ansitzend. 4.9.1994.
75. - RHODOTUS R. Maire rhodon (gr.) =Rose - Hutfarbe Einzige Art:
75.1. - Rhodotus palmatus (Bull.: Fr.) R. Mre.
Orangerötlicher Adernseitling
palmatus = handflächenartig - Hutoberflächenmusterung
=Agaricus (Pluteus) phlebophorus var. reticulatus Cke. =Crepidotus palmatus (BulI. : Fr.) Gill. = Entoloma cookei (Richon) Sacc.
=Gyrophila palmata (Bull.: Fr.) Quel. =Pleurotus palmatus (BulI.: Fr.) Quel. =Pleurotus subpalmatus (Fr.) Gill. =Pluteus roseo-albus (Hornern.: Fr.) Kummer ss. Cke. non Fr. On wood of deciduous trees (Populus, Aesculus, Ulmus etc.). Cap flesh coloured to orange pink, old with veined surface, particularly central or near margin. SmeLl fruüy, taste bitter. Rare to very rare.
Vork.: An Laubholz. Meist dicht büschelig an geschwächten Bäumen oder toten Stämmen, Stümpfen, Zweigen, auch an bearbeitetem Holz (vorwiegend Pappel, Roßkastanie und Ulme I ). Wärmere und feuchte bis wechselfeuchte Standorte liebende Art mit (sub-)atlantischer Verbreitung, bes. in Auwäldern zu finden. (VII) IX - XI (IV). Selten bis sehr selten 2). RL I.
633
75.1. - 76.
Pilzkompendium I
Hut: 2 - 15 cm; fleisch- oder orangerosa, fleischocker, nach creme-weiß entfärbend; jung glatt, älter durch stark aderige Runzelung (bes. zentral oder in Randnähe) felderig-genetzt; ± bereift. Mit schwammig-gelatinöser Schicht unter der Haut. Lam.: frei, (bisw. ein Collar bildend), breit aus gerandet angewachsen bis kurz bogig herablaufend; jung weißlich, dann heller lachs- bis flei schrosa; breit und ziemlich dicklich. Stiel: 1,2 - 6 x 0,4 - 1,5 cm; gebogen, meist exzentrisch. Apikal weißlich, sonst nUt rosa oder gelblichem Ton. Frisch mit Guttationströpfchen, die sich durch das Spp. bernsteinfarben bis röt]jch farben. Fleisch: blaß- bis bräun]jch-rosa; Geruch stark obstartig (Mirabellen); Geschmack bitterlich. Spp.: gelb- bi s braunrosa 3). Mikr. Merkrn.: Sp. 5 - 7 flm; kugelig bis kurzellipsoid; stark warzig-stachelig; inamyloid, nicht dextrinoid, cyanophil. ChZ. in der fm. cystidiophora PaucHET vorhanden (sonst fehlend? oder sehr spär]jch?): 50 - 60 x 5 - 8 flm4); mit spindeligern, zyl. bis keuligem Basalteil, apikal häufig mit kleinem Köpfchen oder kurz geschnäbelt. PIZ. -. Schnallen: + (oft in Form von Medallion-Schnallen). VM: Pluteus. Bem.:
Abb. und Diagnose nach der Literatur. Der Pilz vergeht sehr langsam und ist oft wochen lang
zu beobachten. Er zeigt nUt verschiedenen Reagenzien deutliche Makro-Reaktionen, am intensivsten mit
KOH (kräftig orangerötlich auf HDS).
Lit.: AChE ß: 156 - 158; AG 8: 183 - 187; BFF 6: 65f; Bol 21 (1): 51; BSMF 40: 308 + 48: 76 (Tf. 11) + 72: 61 - 87; FloAgNeer 3: 175f; FRlC XIV: 9; HkSGA: 543; Md 802; Mgist 5 (3): 147; Mos/Jül Ill/1; Myctax 65: 403 ; Phi I 86f; RSS 465; Wind 15: 63 - 66; ZMyk 45 (1): 39 - 43. Fußnoten: Weitere Substrate: Ahorn, Buche, Eiche, Esche, Roßkastanie, Apfel, Wildapfel. In Europa vor allem in England, Holland, Nordfrankreich etwas häufiger; selten bis sehr selten in Deutschland, Litauen, Norwegen, Südschweden, Schweiz und Spanien. 3) Das Spp. ist - auf Papier aufgefangen - gelblich-creme, in Kontakt mit der Pilzoberfläche jedoch deutlich dunkler (braunrosa). 4) R. MAIRE hatte z. B. keine Zysl. beobachtet! J)
2)
76. - RICKENELLA Raithelhuber A. Ricken
Heftelnabeling
=deutscher Mykologe des 19./20. Jh.
Main features : Small fungi with membranous caps, associated with mosses (probably weakly parasitic). Gills distinctly decurrent, more rarely broadly adnate, white to yellowish, exceptionally lilac-pinki sh. Stipe relatively slender and covered with short, hyaline, bristle-Iike hairs (handlens!).
Vork.: An Moosen einschließlich Sphagnum; wahrscheinlich schwach parasitisch.
Hut:
0,2 - 1,5 (3) cm; konvex, meist nUt Nabel; häutig dünn. Gelb, orange, ocker, braun, bei einer Art nUt violetter bis schwärzlicher Mitte; oft stark verblassend (bis zu weißlich). Lam.: weit herablaufend; selten nur breit angewachsen; weiß bis gelblich, selten lila-rosa. LS . gleichfarbig. Stiel: relativ lang und schlank, abwärts meist verjüngt; über die gesamte Länge mit hyalinen, kurzen, abstehenden Härchen (KauloZ.) besetzt. Fleisch: zerbrechlich. Spp.: weiß.
634
Rickenella
76. -76.1 .
Mikr. Merkm.: Bas. (2-) 4sp. Sp. 4 - 9 f.lm lang; (schmal) ellipsoid bis subzyl.; glatt; inamyloid; sehr schwach cyanophil; im Präparat oft verklebend. Mit großen Cheilo-, Pleuro-, Pileo- und Kaulozystiden. Schnallen vorhanden. Lam.- Trama (sub-)regulär; mit Physalohyphen (an den Septen tief eingeschnürt). Pigment valcuolär. VM: Hygrocybe; Marasmiellus, insbes. M. omphaliformis (46.4.); Mycena; Omphalina (55.). Bem.: Etwa 6 ArtenNarietäten, bereits im Felde sicher gattungsmäßig zuzuordnen (Frk. ins Gegenlicht halten und Stiel mit guter Lupe absuchen; dabei werden die setenartig abstehenden KauloZ. gut sichtbar). KÜHNER wie auch SINGER erkennen die Gattung nicht an. Beim Literaturstudium fallen bei allen Arten die großen Unterschiede in den Sporenabmessungen auf.
Hier nicht dargestellt: • Rickenella brunneolilacina Contu, Bon & Curreli (= Jacobia brunneolilacina (Contu, Bon & Curreli) Contu; = Omphalina roseophylla ss. auct.): Hut bis 2 cm; ockerbraun mit lila Beiton, entwässert cremerosa mit lange rose-braunem Zentrum. Lam. lilarosa. Stiel wie Hut. Sp. (8) 8,5 - 9 (10) x (4) 4,5 - 5 (5,5) f.lm; ellipsoid bis tropfenförmig. Mediterran. (Lit. : BolIGMB 1997(2-3): 171 ; BON I47f; sowie --+ unter Lit.).
Literatur: BON = BON, M. (1997): Flore mycologiques d'Europe 4: Les CLitocybes, Omphales et ressemblants. - Documents Mycologiques Memoires Hors Serie No. 4; hier S. 146 - 148. CLEMENC;:ON, H. (1982): Kompendium der Blätterpilze - Europäische omphalinoide Tricholomataceae. - ZMyk 48 (2): 195 - 237. CONTU, M., M. BON & L. CURRELI (1989): Rickenella brunneolilacina sp. nov. con note su l genere Rickenella in Sardegna. - Mico!. Veget. Medit. 4 (1): 57 - 62. EMMET, E. E. (1993): British Mycena species - 6. Some Mycena "look-a1 ikes". - Mgist 7 (4): 176 - 180. KOST, G. (1984): Moosbewohnende Basidiomyceten l. Morphologie, Anatomie und Ökologie von Arten der Gattung Rickenella RaitheLhuber. - ZMyk SO (2): 215 - 240. KUVPER, TH. INBAs, C. & AL. (1995): Rora Agaricina Neerlandica 3: 157f - Rotterdam . LAMOURE, D. (L979): Caracteres morphologiques, caryologiques et culturaux des myceliums de trois especes de Rickenella (Aga rieales) : BHSyd Vill: 251 - 254. RAITHELHUBER, J. (1973): Zur Abgrenzung der Gattungen Gerronema, Omphalina, Clitocybe und Haasiella. .Metrodiana 4 (4): 61 -77.
76.1. - Rickenella mellea (Sing. & CI