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German Pages 103 [104] Year 1887
PHILOSOPHISCHE HYMNEN AUS DER
RIG- UND ATHARVA- VEDA-SANHITÄ VERGLICHEN MIT DEN PHILOSOPHEMEN
DER
ÄLTEREN ÜPANISHAD'S. VON
DR. LUCIAN SCHERMAN.
STRASSBURG. K A R L J.
TRÜBNER.
LONDON. TRÜBNER ii COUP. 1887.
Alle Rechte
vorbehalten.
MEINEN VEREHRTEN LEHRERN, DEN HEEREN
PR 0 V E S S O R E N
GEHEIMRAT DR. A. E. STENZLER IX B R E S L A U
UXI)
DR. ERNST KUHN IN MÜNCHEN,
IN DANKBARKEIT GEWIDMET.
Vorwort. Veranlassung zu der vorliegenden Schrift bot eine im Jahre 1883 von der philosophischen Fakultät der Universität München gestellte Preisaufgabe: „Eine eingehende Erörterung der philosophischen Hymnen aus der Rig- und Atharva-Veda-Sanhita sowohl an sich als auch im Verhältnisse zur Philosophie der älteren Upanishad's." Eine 1885 vom Verfasser eingereichte Bearbeitung ward mit der Bedingung einer Umarbeitung vor der Drucklegung gekrönt. Dieser Bedingung ist nach Massgabe der geforderten Verbesserungen und Ergänzungen entsprochen worden; die Zeit zwischen der Preiskrönung und Veröffentlichung der zugleich als Inaugural-Dissertation benutzten Arbeit konnte jedoch in Folge störend einwirkender Verhältnisse leider nur zum geringeren Teile dem erstrebten Zwecke gewidmet werden. Die Abhandlung gliedert sich in zwei — auch äusserlich erst in letzter Revision vereinigte — Teile. Der erste hatte eine revidirte Übersetzung der Lieder des Rig- und Atharva-Veda, welche philosophische , namentlich kosniogonische Ideen erkennen lassen uud entwickeln, zur Aufgabe. Der Disposition von Dr. Muir's „Original Sanskrit Texts", Vol. V (1872), p. 350—420 betreffs Auswahl und Anordung der Hymnen im Allgemeinen zu folgen, ergab sich von vorne herein als das Empfehlenswerteste; eine Abweichung nur um einer gewissen, falsch angebrachten Selbstständigkeit willen schien mir entschieden misslich. — Neben den erwähnten „Original Sanskrit Texts" Muir's bot die nachhaltigste Förderung Prof. Ludwig's umfassendes Werk über den Rig-Veda; fast jede Seite daraus, namentlich der drei letzten Bände, bietet für denjenigen, welcher sich in das einschlägige Gebiet specieller hineinarbeiten will, eine Fülle anregender Belehrung, wie er sie in gleicher Stetigkeit schwerlich noch in einem anderen ähnlichen Werke ünden kann. Die Übersetzung hatte möglichst engen Anschluss an den Wortlaut des Textes mit Hintansetzung der Leichtigkeit und Eleganz, nicht aber der Deutlichkeit des deutschen Ausdrucks zum leitenden
VI Grundsatz ; trotzdem oder vielmehr gerade deshalb ist die Anwendung eines metrischen Zwanges ausgeschlossen worden. Im zweiten Teile handelte es sich um einen Vergleich der besprochenen Hymnen mit den älteren Upanishad's, resp. um den Nachweis, dass in den Philosophemen der letzteren eine Wiedergabe der in jenen Liedern zu Tage geförderten spekulativen Anschauungen zu erkennen sei. Eine Beschränkung auf die ä l t e s t e n Upan. lag nicht im Zwecke und Interesse dieser Schrift; mussten diese auch in e r s t e r Linie berücksichtigt werden, so konnte doch eine Heranziehung auch relativ jüngerer Upanishad's immerhin eher von — wenn auch sekundärem — Belang als von Übel sein. In der Auswahl dieses Stoffes nun waren natürlich die betreffenden Ausführungen in Prof. Weber's „Akademische Vorlesungen über indische Litteraturgeschichte", 2. Aufl. p. 170 ff. von Massgabe, und diesen entsprechend fanden Berücksichtigung: 1) die 12 ältesten Upan. mit Ausnahme der hier entbehrlichen Çatarudriya- und Chagaleya-Up., somit also: Aitareya-, KaushitakiBrâhmana-, Bâshkala-, Cliândogya-, Taittirîya-, Tadeva-, Çivasankalpa-, Içâ-, Brihad-Aranyaka-Up. und das Purusha-Sùktam (bczw. nur dessen zweiter Teil, Yâjasaneyi-Sanhitâ XXXI, 17—22). 2) Katha- und Kena-Up. (Bhriguvalli- und Anandavalli-Up. bilden mit der Çikshavallî-Up. die oben aufgeführte Taittiriya-Up.) 3) Mundaka- und Praçna-Up. 4) als Beispiel einer bedeutend jüngeren Up. die MândûkyaUp. — In gelegentlichen Vergleichen geschah auch der Brihannârâyana- und Çvetûçvatara- Up. Erwähnung. Von Übersetzungen und Besprechungen dieser Upanishad's habe ich ausser den in der Bibl. Indien enthaltenen von Dr. Roer, Prof. Cowell und RàjendralAla Mitra und den von Prof. Müller in den „Sacred Books of the East", Vol. I und XV gegebenen in erster Linie die eingehenden Erörterungen Prof. Weber's in Bd. I, II und IX der „Indischen Studien" zu Rate gezogen. Ilegnaud's „Matériaux pour servir à l'histoire de la philosopliie de l'Inde" konnten schon darum nicht gleich oft und leicht benutzt werden, weil bei einem Werke solchen Umfangs der Mangel eines Index zu fühlbar wird. Sowohl in der Übertragung der Hymnen als auch in der der Upanisliad-Citate wurde dem Einflüsse der indischen Kommentatoren der Zuweg nur mit der Reserve geöffnet, deren Notwendigkeit schon zu wiederholten Malen von kompetentester Seite betont worden ist.
VII Ich bin mir wohl bewusst, dass der vorliegende Erstlingsversuch keinen Anspruch auf eine erschöpfende Ausführung der einzelnen Punkte erheben darf; ein so hohes Ziel kann nach einem immerhin erst verhältnismässig wenige Jahre währenden Fachstudium wohl erstrebt, schwerlich aber erreicht werden. Es hat aber das redliche Bemühen vorgeherrscht, die einschlägige Littpratur — und wie gross ist deren Umfang — in möglichster Vollständigkeit heranzuziehen und, wenn möglich, für die eigenen Resultate zu verwerten. Möge in solcher Berücksichtigung der vorliegenden Schrift eine freundliche und nachsichtige Aufnahme nicht versagt werden! Von den Abkürzungen bedürfen nur wenige einer näheren Erklärung. Die folgenden Werke sind der Kürze halber unter dem blossen Namen ihrer Verfasser citirt: Ludwig, der Bigvtda 1876— 1883. Grassmann, Muir,
Rig-Veda,
oder die heiligen Hymnen der Brühmana, Bd. I-II,
Original Sanskrit Texts of India, Second Edition,
Müller, Williams,
A History Indian
1876-1877.
on the origin 1868-1872.
of Ancient Sanskrit Wisdotn,
Third
Bd.l—V,
and history
Literature,
Edition,
of the people
1859.
1876.
G eidner und Kaegi, Siebenzig Lieder des Bigveda, weilen nur mit „Kaegi" angeführt).
1875. (Im Texte
bis-
Das PetersburgerWörterbuch ist mit PW., Rig-Veda meistens mit Rv., Atharva-Veda mit Av. bezeichnet. Die Transskription der Sanskrit-Worte schliesst sich der in Prof. Stenzler's Grammatik beobachteten an; nur sind aus typographischen Rücksichten das unten punktirte m (Anusvära und Anunäsika) und das oben punktirte n (vor Gutturalen) durch die einfachen Buchstaben ersetzt worden; eine störende Undeutlichkeit kann dadurch kaum eingetreten sein. Ich kann nicht umhin, neben der Unterstützung, die mir von Seiten des Herrn Prof. Kuhn zu Teil geworden, ganz besonders die überaus liebenswürdige Bereitwilligkeit hervorzuheben, mit welcher Herr Prof. Ludwig in wiederholten brieflichen Mitteilungen mir zur Seite gestanden hat. Auch an dieser Stelle sei mir die Versicherung aufrichtigsten Dankes hierfür gestattet. München, Dezember 1880.
Lucian Scherman.
A. Aus dem Rig-Veda. X, 129. Ludwig II, p. 573 und V, p. 433. Grassmann II, p. 405. Muir V, p. 356 = IV, p. 3. Geldner und Kaegi p. 165. Müller p. 564. Williams p. 22. Gough, Calcutta Review, Volume 63, 1876, p. 296 und 316. I. Nicht das Nichtseiende war, nicht das Seiende war damals, nicht war der Dunstkreis, nicht der Himmel, welcher darüber [ist]. Was bewegte sich ? Wo ? In wessen Schutz ? War das Wasser eine unergründliche Tiefe ? I. rajas „ D u n s t k r e i s " die W e l t e n . —
s. v. v y o m a n j e d o c h „über
—
nach P W .
und
Kaegi;
Yäska
paras übersetzt Grassm. W t b .
hinaus";
ergänzt Ludwig;
versteht
adverbiell
er rajas und fasst es „jenseits
somit
des R a u m e s " .
unter rajänsi
„in der F e r n e ; " als Präposition
—
ävartvar
leiten
L u d w i g , Muir, Müller, Williams v o n vri „ v e r h ü l l e n , b e d e c k e n " a b ; S ä y a n a : kim ävaraniyam tattvam
ävarakabhütajatam ävartvali [ atyantam
ävriijuyät.
Grassmann und K a e g i nehmen die W u r z e l vrit „ v o r h a n d e n
sein, sich be-
wegen,
sich
Vergleich
mit
Rv.
51,6:
rathtvädhvänam
anv
X,
avarivuh,
regen"
wo
scheint —
an.
agneh p ü r v e ävarivuh
—
Hierfür bhrätaro welche
spricht
sehr
Form
sonst
im
Rv.
n u r auf vrit z u r ü c k g e f ü h r t w e r d e n kann. —
gahanam gabhiram construirc ich a b w e i c h e n d v o n Übersetzungen; leitend,
ein
artham etam
den
eräsid
oben
angeführten
kim nehme ich, wie auch Grassm., als nur die F r a g e ein-
gahanam gabhiram aber als Prädikatsnomen
als Subjekt.
nirgend
ambhah kim
zu ästd mit
L u d w i g fasst beide W o r t e adjektivisch und
ambhah
appositioneil
zu
ambhas: „ w o , in w e s Hut, war [überhaupt] das Wasser, das unergründliche, tiefe?"
Grassm. und K a e g i stellen gahanam gabhiram als gesondert neben
ambhah h i n :
„ g a b es das W a s s e r und den tiefen A b g r u n d ? "
Z u meiner
A u f f a s s u n g vgl. Müller p. 560 o b e n : „ w a s water the d e e p abyss, the chaos, w h i c h swallowed every
thing?"
Sny:
tathäpy äpo vä
salilam äsid ityädigrutyd kagcid apam sadbhävam äcanketa.
idam
agre
II. Nicht der T o d
war,
nicht Unsterblichkeit d a m a l s ,
war die Erscheinung von T a g und Nacht. Winde nicht b e w e g t aus eigener K r a f t ,
nicht
Das Eine atmete v o m
nicht
etwas Anderes
als
dieses gab es weiter. III. Dunkel
war,
in Dunkel verhüllt;
Anfange alles dies Wasserflut. war in den leeren R a u m ,
unerkennbar
war
am
Das Ungeheuere, das eingeschlossen
dies allein entstand
durch
die Macht
des T a p a s . I V . Der Wille zuerst entstand in ihm; dies war der erste Samenerguss des Geistes. Die Verwandtschaft des Seienden fanden im Nichtseienden die Weisen mit Einsicht, im Herzen danach geforscht habend. II. prakctas,
von Säy. durch prajftänam erklärt, als „Erscheinen,
Sichtbar-
werden" zu fassen, liegt wohl näher als die Bedeutung „Unterscheidung"; Müller:
„confine betwixt day and night". — tasmät ist nur mit anyat,
nicht auch mit paras, welches adverbiell steht, zu verbinden; Säy.: parastät sriähter ürdhvam vartamänam idam jagat tadänim na babhüvety arthali. III
Ludwig und Müller ziehen, dem Sinne der Übersetzung nicht zum Nachteil, tamasä gädham
zum Folgenden;
doch vergl. Muir's Anm. 532. —
In der Übersetzung der zweiten Hälfte folge ich Ludwig;
auch Muir's
Übersetzung ist einleuchtend: „that One, which lay void and wrapped in nothingness."
Keinesfalls
aber darf hier eine Trennung
vorgenommen
werden, wie bei Grassm. und K a e g i : „ E s ruhte auf dem leeren Raum die Öde, doch eines kam zum Leben kraft der Wärme." —
tapas ist meist
als „Glut, Wärme" aufgefasst; Willams übersetzt „inner fervour and intense abstraction," Gough „rigorous contemplation"; Säy. : tapasah srashtavyaparyälocanarüpatvam cänyatr&mnäyate | yah sarvajilah sarvavidyasya jfiänam ayam tapa iti (Mundaka • Upanishad
I,
I, 9).
In der Übersetzung
der
Upanishad's (Sacred Books of the East, vol. J und X V ) gebraucht Müller die Übersetzung des Wortes tapas durch „brooding, the brooding heat", jedoch nicht konsequent; man vergleiche übrigens vol. X V , p. 28, A11111.2: I have translated tapas by brooding,
because this is the only
word in
English which combines the two meanings of warmth and thought" gegenüber
vol.
Anin. 1.
I,
p. 238,
Anm.
Bezug nimmt:
3, worauf
auch
noch
vol.
XV,
„ I have translated it [seil, tapas] by
though this expresses a part
only
of the meaning expressed
p.
272,
broodiig, by
tap."
Besprochen ist dieser Punkt ebenfalls von Whitney, T h e Upanishads and their latest translation", Separat-Abdr. aus dem American Journ. of Philology, vol. V I I , No. I, p. 19. — thun, das Wort beizubehalten;
Im Allgemeinen wird eine
man am
besten
annähernde Veranschaulichung
währt vielleicht der Ausdruck „heisse Geistesarbeit";
je-
tapo 'tapyata dann
etwa: „er vergeistigte sich in heisser Geistesarbeit." IV. käma erklärt Säy. durch sisrikshä „die Absicht zu schaffen". — yad fasst
-
3
—
V . Ihre querüber ausgespannte Schnur, war sie wohl unten oder war sie oben? Besamende Wesen waren, Mächte waren, eigene K r a f t von unten, Streben von oben. V I . W e r weiss es fürwahr, wer möchte es hier verkünden, woher entstand, woher diese Schöpfung? durch seine (des Universums) Emanation sind die Götter herwärts [gekommen]; wer weiss nun, woher sie entstanden ist?
Grassm. als temporale C o n j u i i c l i o n : „ a U »ich z e i g t e " ; damit wären Handlungen angedeutet. —
manasah Iässt G o u g h
zwei
p. 296 unübersetzt.
—
asati Säy. : sadvilakshane ' v y ä k r i t e kärane „in dem vom Sein verschiedenen ungesonderten Elemente". —
hridi
verbindel
sondern mit manishä „mit der im H e r z e n
Säy.
nicht
mit
pratishya,
verschlossenen W e i s h e i t " ;
für
den Sinn der Strophe ergiebt sich hieraus kein Unterschied. V . V ä j . Sanh. X X X I I I , 74. —
L u d w i g s Übers,
der W o r t e
adhah
svid äslt
etc. „ w a r denn [nur] unten [etwas], oder war's [nur] o b e n ? " sehr g e s u c h t ; ich lasse mit Muir und G o u g h erklärt Säy. svadhavä d u r c h : svadhä mäyä: Kraft".
ragmili als S u b j e k t gelten.
Oben
svasmin dhiyate dhriyata ägritya
II
dem entsprechend ist auch hier übersetzt w o r d e n :
„eigene
F ü r diese Stelle j e d o c h deutet S ä y . das W o r t geradezu als Nah-
rung a n n a m : tatra ca b h o k t r i b h o g y a y o r madhye bhogyaprapaüco
svadhä
| annanämaitat \
vastäd avaro nikrishta äslt „ s v a d h ä als N a m e für annam
steht in der Mitte des Geniessers und des zu G e n i e s s e n d e n ; fache
str.
vartata iti
Entwicklung
des
Geniessbaren war
unten befindlich."
die mannigD e m ent-
sprechend lautet seine Interpretation v o n prayatih: prayalitä b h o k t ä parastät para Utkrishu äslt; zusammenfassend heisst es d a n n : b h o g y a prapaficam bhoktriprapancasya ceshabhütam kritavän ity arthali „ d a s Ü b r i g g e b l i e b e n e der mannigfachen E n t w i c k l u n g des Geniessers schafft die mannigfache Entw i c k l u n g des zu G e n i e s s e n d e n . "
FUr
prayati
giebt Grassm. W t b . „Mit-
teilung des S a m e n s " an, seine Übers, hat „ S t r e b e n " ; K a e g i , Streben n a c h o b e n " . — Williams construirt die letzte H ä l f t e unberechtigt als F r a g e , svadhä und prajati übers, er „ f e c u n d principles" und „ a c t i v e forces, that e n e r g i z e d " M ü l l e r : „ C o m e s this spark from earth piercing and all-pervading, or from licaven?
Nature b e l o w and p o w e r and will a b o v e . "
V I . Say. ergänzt ganz richtig zu asya, das hier in demselben Sinne gebraucht ist,
wie Str. V I I ,
jagat;
Ludwig
ein jugatas und als S u b j e k t zu ä b a b h ü v a ein kritsnam
hingegen
den A d h y a k s h a d e r f o l g e n d e n S t r o p h e ;
es ist
aber g a r kein G r u n d , die beiden asya irgendw ie a b w e i c h e n d zu e r k l ä r e n , und Str. V I I ist die B e z i e h u n g unzweifelhaft. — D e n A n f a n g der z w e i t e n H ä l f t e fragend zu behandeln, wie es Grassm. und K a e g i thun, liegt kein Anlass vor.
VII. Diese Schöpfung, von dem schaffen oder ob nicht — der sein s e i n e Emanation" str. VI) Aufseher nur weiss es, oder sei es, dass er es
sie entstanden, ob er sie ge(des Universums vgl. „durch ist im höchsten Himmel, er nicht wisse.
V I I . yatas ist persönlich und dadhe entsprechend P\V. zu nehmen,
auch
Say.:
und Ludwig
aktivisch
tathä sa evopadanabhütah (materielle Ursache)
paramätmä svayam eva nimittabhüto (bewirkende Ursache) dadhe vidadha idam jagat sasarja yadi va na sasarja. er sie geschaffen oder ob
nicht,
entspricht
dem
pi san yadi v;l
Die Alternative, ob skeptischen Schlüsse;
Subjekt zu dadhe ist eben der Adhyaksha, nicht any o n e , wie Muir und Gongh (p. 297) annehmen.
K u r z e Inhaltsangabe d e s L i e d e s . Im Anfange war Alles finster, nichts Gesondertes war zu erkennen. E s wird nun die Frage aufgeworfen nach der Wesenheit des ursprünglichst Bestehenden, der Urmasse, und hierfür mit Wahrscheinlichkeit ein unendlich tiefes und weites Meer angenommen. In dieser einen Masse, die durch eigene K r a f t , ohne fremden Antrieb existirt, beginnt es sich nun zu r e g e n e s zeigt sich der erste Same des Geistes. Und von dieser Erscheinung ausgehend erschufen Weise (wahrscheinlichst doch göttliche Wesenheiten, nach Ludwig die Rishi's) aus dem Nichtsein ein Sein, eine Welt, in der nun eine Zweiteilung vorgenommen zu werden scheint (Str. V.). Bei alledem aber bleibt die Frage nach der eigentlichen Entstehung des Universums, der die Götter zeitlich nachstehen, noch unerledigt, und eine Antwort hierauf kann — wenn überhaupt Jemand — nur der oberste Weltenherr geben. In dieser Hymne drückt sich am Auffälligsten ein Monotheismus aus, wenigstens in soweit, als ein höchster Gott der Zeit und folglich auch der Macht nach den übrigen Göttern weit vorangeht. Gleichzeitig giebt sich aber auch bereits eine absolute Skepsis in höchster Potenz kund, indem die Allwissenheit selbst des höchsten Gottes — vielleicht gar seine Existenz — angezweifelt wird. Welche Verlegenheit diese Thatsache den späteren Gläubigen bereitete, geht aus der komplicirten — bei Muir p. 363 wörtlich wiedergegebenen — Interpretation hervor, welche der Scholiast des Taitt. Brahm. der Schluss-Strophe aufzwingen will: Das „Wissen" des Gottes stellt er als ein nicht menschliches, sondern eben echt göttliches hin; da'dieser Gott aber dem A l l immanent und mit ihm identisch sei, könne davon nicht die Rede sein, dass er ein „Wissen"
betreffs eines ausserhalb seiner selbst und von schiedenen Objektes besitze!
ihm selbst
ver-
Gehen wir nun etwas specieller auf den Inhalt des Hymnus ein, so finden wir jn seiner ersten Strophe die Hervorhebung, dass am Anfange weder ein Sein noch ein Nichtsein existirte; zugleich wird aber auch schon die Frage angeregt, ob damals nicht trotzdem irgend etwas sich bewegte, ') in welcher Hülle sich dieses „ E t w a s " geschützt befand, und ob dieses „ E t w a s " nicht ein unendliches Wassermeer gewesen. Man vergleiche hierzu Chànd. Up. V I , 2, i ff: sad eva somyedam agra àsîd ekam evàdvitiyam tad dhaika àhur asad evedam agra àsîd ekam evàdvitiyam tasmàd asatah saj jàyeta | kutas tu khalu somyaivam syàd iti hovàca katham asatah saj jàyeteti | sat tv eva somyedam agra àsid ekam evàdvitiyam | tad aikshata bahu syàm prajàyeyeti „Das Seiende nur war am Anfange, einzig ohne ein Zweites; das Nichtseiende, sagen Andere, war am Anfange nur, einzig ohne ein Zweites ; aus diesem Nichtseienden entsand das Seiende. Wie aber sollte dies sein ? . . . Wie sollte aus dem Nichtseienden das Seiende entstehen ? — Nein, nur das Seiende war am Anfange, einzig ohne ein Zweites; dies dachte: „Viel möge ich sein, möge ich zeugen." — Taitt. Up. II, 7, 1 : asad và idam agra àsit | tato vai sad ajàyata | tad àtmànam svayam akuruta | tasniät tat sukritam ueyata iti | „Nichtseiend fürwahr war dies am Anfange, daraus nun entstand das Seiende; dieses (das Nichtseiende) -i ) schuf sich selbst, deshalb wird es „wohl gebildet" genannt." — Brill, àr. Up. I, 2, i : naiveha kin canàgra àsit inrityunaivedam àvritam àsit | açanàyayàçanâyà hi mrityuh „Nichts war hier am Anfange; vom T o d e eingehüllt war dies, vom Hunger; denn Hunger ist T o d . " Von diesem Tode, dem Hunger, geht nun die Schöpfung aus; unter dem T o d e ist die chaotische Urmaterie, hier, wie an den meisten anderen i ) Auch die Iihagavadgîtâ sagt au einer S i c i l e , dass das erste „ E t w a s " (das höchste Brahman) weder „seiend" noch „nichtseiend" genannt völlig qualitätslos ( X I I I ,
12:
wird;
Anädimat param brahina na sat tan
es ist
nàsad
eben
ueyate).
2) Unter dein tad ist hier jedenfalls (auch Çankara entsprechend) das ersterw ähnte asad zu verstehen; wollte man es, wie Roer in seiner Übersetzung, auf sad beziehen, so könnte man höchstens den Sinn hineinlegen, dass das Seiende aus dem Nichtseienden in e i g e n s t e r S c h ö pf u n g s t l i ä t i g k ei t hervorging, eine Erklärung, die immerhin etw as Gezw ungenes hat. - - Die von Kegnaud (Matériaux pour servir à l'histoire de la philosophie île l'Inde I I , p. 1 9 ) in Parenthese beigefügte zweite Übersetzung „produisit de lui-même l'âtman"
ist unzulässig. — sukrita ist
„durch sich selbst geschaffen" gebraucht.
hier
im Sinne
von
diesbezüglichen Stellen als schöpfende Gottheit aufgefasst, zu verstehen; darauf weist auch I, 2, 5 derselben Up. hin: sa yad y a d eväsrijata tattad attum adhriyata sarvam va attiti tad aditer adititv a m 1 ) „ E r (der Tod) entschloss sich, was er erschaffen hatte, zu essen; alles fürwahr ist e r ; daher die Benennung der Aditi als Aditi." — Ein ähnliches Bild finden wir in der Chänd. Up. I V , 3, 6 : mahätmanag caturo deva ekah kah sa jagära bhuvanasya gopäh „ E i n Gott — wer ist er — verschlang die vier grossen Wesen (sc. Sprache, Auge, Ohr, Vernunft cf. I V , 3, 3)." Allegorisch ist hier ein Pantheismus gezeichnet; Alles geht in seinem Schöpfer auf, oder, wie es hier heisst, der Schöpfer verzehrt alles. Gerade mit dem Namen Aditi übrigens, der hier in etymologischer Spielerei gedeutet wird, ist einmal im R v . (I, 89, 10) eine echt pantheistische Anschauung verknüpft, wovon noch an anderer Stelle ausfuhrlicher die Rede sein wird. „Das Eine", heisst es weiter „atmete vom Winde nicht bewegt, aus eigener Kraft". Ähnliches sagt die Chand. Up. vom Präna — dem in den Upanishad's in gleicher Weise wie dem Brahman, Atman, Purusha die höchsten göttlichen Attribute beigelegt werden — VII, 15, 1 : pränah pranena yäti pränah pränam dadati pränäya „Präna bewegt sich durchPräna, Prana giebt Atem dem Präna." In der dritten Strophe des Liedes wird mit Bestimmtheit ausgesprochen , dass vor der Schöpfung Alles „ununterscheidbare Wasserflut" gewesen. Ich fasse diesen Ausdruck ganz wörtlich, nicht, wie es Haug gethan, blos figürlich und als zu dem Zwecke gewählt, um uns einen ungefähren Begriff von dem Urzustände des Alls vor der Schöpfung zu geben. Zur Bekräftigung meiner Ansicht verweise ich hier nur — weiter unten folgen noch mehrere entsprechende Citate aus dem R v . und A v . — auf Brih. är. Up. V , 5, 1 : äpa eve1 ) Die folgenden Worte:
sarvasyaitasyätta bhavati sarvam asydnnam
gehöre'i nicht zum vorhergehenden, sondern zum weiterfolgenden Satze: etad aditer adititvam veda; asya bezieht sich direkt auf yah.
R o e r s Übers.:
is the oater of this whole universe, this « h o l e universe is his food. know him in his nature as Aditi, will obtain
bhavati ya evam „He
H e who thus
the reward of this k n o w l e d g e "
ist
demnach inkorrekt. 2) „Die Kosmogonie
der Inder",
Verein zu München am 26. März 1 8 7 3 .
Vortrag,
gehalten
— Ver^l. hierzu auch Weber, Indische Studien, I X , p. 7 4 : Urwasseis
selbst
hängt
mit
im
anthropologischen
Allgemeine Zeitung, Jahrg. 1 8 7 3 , P- 2 3 7 3 ff.
dem Sänkhya-Princip
„ D i e Vorstellung des
der Urmaterie
zusammen,
für
welches sie nur ein plastischerer Ausdruck ist. — p. 2, Anm. 2 nennt W e b e r dieses göttliche Urwasser „das Substrat der kreatllrllchen S c h ö p f u n g . "
—
7
-
dam agra âsus tâ âpah satyam asrijanta „ W a s s e r war am Anfange dies ; diese Wasser Uesen das wahrhaft Seiende hervorgehen." — V à j . Sanh. X X X I I , i ( T a d e v a - U p . ) sind die Wasser zugleich mit dem Brahman und Prajàpati als Manifestation des höehsten Wesens aufgeführt. A l s schöpfende Macht in der Hand des bereits existirenden obersten Wesens wird das Wasser hervorgehoben z. B. Taitt. A r a n y . X , i, i (Bphannâràyana-Up.) : toyena jîvân vyacasarja bhûmyàm „Durch- Wasser hat er L e b e n (die individuellen Seelen) auf der E r d e erschaffen." Schliesslich sei noch K a t h a - U p . I V , 6 erwähnt, wo das Brahman als der vor dem Tapas, vor den Wassern Entstandene bezeichnet w i r d : yali pûrvan tapaso jàtam adbhyah pùrvam ajàyata ') ; also T a p a s und die Wasser das Uralte. „ D a s Ungeheuere, das eingeschlossen war in den leeren Raum, dies allein entstand durch die Macht des T a p a s . " A u c h in den Upanishad's finden wir das T a p a s als integrirende Macht bei der Schöpfung sehr häufig erwähnt, so in der Kosmogonie der Taitt. U p . II, 6, i : so 'kâmayata | bahu syàm prajâyeyeti | sa tapo 'tapyata | sa tapas taptvà | idam sarvam asrijata | y a d idam kiiî ca j „ E r wünschte: „ V i e l möge ich sein, möge ich zeugen 1 )." E r erhitzte das T a p a s ; 3 ) das T a p a s erhitzt habend erschuf er alles dies, was nur immer ist." — Praçna-Up. I, 4 : prajàkàmo vai prajàpatil.i sa tapo 'tapyata sa tapas taptvà sa mithunam utpàdayate | rayin ca prànan cety etau me bahudhà prajâh karishyata iti ,,1'rajàpati wünschte Nachkommenschaft; er erhitzte das T a p a s ; das T a p a s erhitzt habend erzeugte er ein Paar, Stoff und A t e m , [wünschend:) „Diese beiden mögen mir in vielfacher Gestalt Geschöpfe erschaffen." 4 ) „ D e r Wille zuerst entstand in ihm, dies war der erste Samen1) Diese Übersetzung scheint mir näheiliegeiul als clie sonst gegebene: „welcher als Erster v o m Tapas entstanden, vor den Wassern"; warum soll man dasselbe unmittelbar darauf wiederkehrende Wort pùrvam nicht auch beide Male in gleichem Sinne auffassen? 2) prajäyeya, das bereits oben Chi'md. Up. VI, 2, I IT. erwähnt ist, ist nicht passivisch „möge ich geboren werden", sondern medial „möge ich fllr mich zeugen" 7.u verstellen,' vgl. das folgende Citât l'raçna-l'p. I, 4. 3) v k r '- hierzu die p. 3 zum Worte tapas gegebene Anm. ; Übersetzungen, wie „er.btlsste Busse" (Weber, Ind. Stud. II, p. 221. und enUpr. „il fit pénitence" (Regnaud a. a. O. II, p. 18), „he performed austerity" (Dr. Roer) und auch „he brooded over himself" (Millier, Sacr. Uooks of the East XV, p. 58) können zu nichts weniger als klaren Vorstellungen gelangen lassen. 4) Vgl. auch GopathaRrâhm. I, I, 1, wo es vom uranfänglichen Brahman
erguss des Geistes." Ein sehr ähnliches Verhältnis zwischen diesem Willen und dem Geiste können wir aus Bnh. är. Up. I. 2, i entnehmen, wo allerdings käma nicht ausdrücklich erwähnt, sondern durch die Optativ-Form syäm ersetzt wird: tan mano 'kurutatmanvi syäm iti „ E r (der schöpfende „ T o d " ) erschuf diesen Geist,*) [indem er wünschte:] möge ich eine Seele haben." — Dieser Wunsch, käma, 4 ) den wir weiter unten (Av. IX, 2) noch als selbstständige Gottheit zu betrachten Gelegenheit haben werden, findet in den Schöpfungsberichten der Upanishad's sehr oft die gleiche Erwähnung; so Taitt. Up. II, 6, 1 und Pragna-Up. I, 4 (s. oben!) „ E r wünschte". — Bph. är. Up. 1, 2, 4 : so 'kämayata dvitiyo ma ätmä jayeteti „ E r wünschte: „Eine zweite Seele von mir möge erstehen"; I, 4, 3 sa dvitiyam aicchat „ E r (der einzige am Anfange existirende Atman) wünschte einen zweiten"; I, 4, 1 7 : ätmaivedam agra äsid eka eva so 'kämayata etc. „Ein einziger Atman nur war dies am Anfange, er wünschte etc." — Chänd. Up. III, I9, 3 : atlia yat tad ajäyata so 'säv ädityas tarn jäyamänam ghoshä ulülavo 'nüdatishthant sarväni ca bhütäni sarve ca kämäl) „Und was nun entstand, das war A d i t y a ; seiner Entstehung folgte Freudengeschrei und alle Wünsche." In der zweiten Hälfte von Str. I V wird die Verwandtschaft des Seienden mit dem Nichtseienden, das Entstehen des ersteren aus dem letzteren, hervorgehoben: vgl. hierzu Taitt. Up. II, 7, I (bereits p. !> citirt): „Nichtseiend war am Anfange dies; daraus nun entstand das Seiende." — Chänd. Up. III, 19, 1 : asacl evcdam agra äsit | tat sad äsit tat samabhavat tad ändam niravartata „Nichtseiend war am Anfange dies, es ward seiend, es bildete sich, es entwickelte sich zu einem E i . " lieisst: tad abhyaçràmyad abliyatapat
samatapat
ferner
Çatapatlia - lîràluii. I I ,
2,
4, I und I I , 5, i , I : prajäpatir ha vä iilam agra eka eväsa | sa aikshata katham nu prajäyeyeti so 'çrAinyat sa tapo 'tapyata 1) So nach Çankara;
tan mano
. . . . kuruta
kann jedoch
drücklich bedeuten: ..er hegte diesen Gedanken."
XV,
i>. 7 5 ;
ätman
sondern das — nicht rein consciente et
ist
aber
keinesfalls,
auch
weniger
nach-
So Ubersetzt auch Müller, a. a. wie
Müller
körperliche — individuelle
meint,
Selbst,
„une
,,the
body"
personnalité
distincte''(Regnaud).
2) Weber, Ind. Stud. V , p. 226 sieht
in dein hier gebrauchten W o r t
käma
„die kosinogonische Vorstellung von dem W u n s c h zu schaden, als der erste Anstoss zur Schöpfung." — W o prägnant gebraucht, ist käma vielleicht am besten mit „ W i l l e " wiederzugeben; cf. Deussen, Elemente der Metaphysik, p. S7 A n m .
— 9 Die Götter sind nach Str. V I erst nach dieser Emanation entstanden, also sie sind nicht ursprünglich. S o auch Mundaka-Up. Ii, 1, 7 : tasmäc ca deva bahudha samprasütah sadhyä manushyäh etc. „ V o n ihm (dem erschaffenden Purusha) wurden die Götter in vielfacher Gestalt erzeugt, die Sadhya's, die Menschen etc." Brill är. U p . V , 5, I kommt die Erschaffung der Götter erst nach manch A n d e r e m : äpa evedam agra asus ta äpah satyam asrijanta satyam brahma brahma prajapatim prajapatir clevän „Wasser war am Anfange dies; diese Wasser liessen das wahrhaft Seiende hervorgehen, das wahrhaft Seiende das Brahman, das Brahman den Prajäpati, Prajäpati die Götter"; I, 4, 11 wird die Schöpfung der Götter dem am A n f a n g e einzig existirenden Brahman zugeschrieben 1 ), und ähnlich K a t h a - U p . I V , 9: yatag codeti s ü r y o ' s t a m yatra ca gacchati j tan deväh sarve 'rpitäh „ V o n dem aus die Sonne aufgeht und in dem sie untergeht, auf ihm (sc. dem Brahman) beruhen alle Götter." In den Hymnen des R v . und A v . selbst begegnen uns auch einige Parallelstellen zu dem Inhalte dieses Liedes. Besonderer Hervorhebung erscheinen hier w e r t : Gegenüber Str. III neben R v . X, 190, 1, wonach aus dem T a p a s die heilige Ordnung und die Wahrhaftigkeit (ritam und satyam) entstanden sind, besonders noch A v . X , 7, 36: „ D e r aus Anstrengung und T a p a s geboren alle Welten erlangt hat, . . . . diesem höchsten Brahman sei V e r e h r u n g ! " XIII, 2, 5 : „Rohita erstieg den Himmel durch das T a p a s . " — Zur Erwähnung des Wassers in derselben Str. vgl. R v . X , 82, 6: „ D e n ersten K e i m empfingen die Wasser, in welchen alle Götter sich befanden"; X , 121, 7 : „ A l s die gewaltigen Wasser k a m e n , allen K e i m in sich enthaltend, da entstand der einzige Lebensgeist der G ö t t e r " ; A v . I V , 2, 8 : „ D i e Wasser, ein Kind erzeugend, liessen am Anfange einen E m b r y o entstehen, und ihm war, als er geboren, eine goldene Hülle"; X , 7, 10 sind die Wasser zugleich mit dem Brahman als Manifestation Skambha's genannt. R v . X , 30, 10 heissen sie „die Mütter, die Herrinnen der W e l t , " 2 ) VI, 50, 7 „die Erzeugerinnen alles Stehenden und sich Bewegenden." Die erste Hälfte der
vierten Strophe
findet
sich
mit
uner-
1) cf. B h a g a v a d g i t ä X , 2 : aham (sc. gribhagavän) adir hi devänäm. — Im (Jat. Brähm, sehr h ä u f i g : d e v ä g cäsuräg ca | ubhaye präjapatyäh. 2) Unrichtig Grassmann's Übers.
(II, p. 3 1 8 ) : „ d i e W e l t - v e r m ä h l t e n
Mütter." 1
b
—
10
—
heblicher Variante wieder A v . X I X , 52, I ; zu ihr ist ferner noch zu vergleichen A v . X , 7, 2 1 : „In dem vortretenden Zweige des Nichtseienden erkennen die Menschen gleichsam das Höchste; und das Seiende meinen die Niederstehenden, die deinen Zweig verehren" (vgl. die der weiter unten folgenden Übersetzung des Liedes beigegebenen Bemerkungen) und R v . X , 72, 2 — 3 : „In der ersten Zeit der Götter entstand aus dem Nichtseienden das Seiende" (hier sind also die Götter als bereits existirend bezeichnet gegen X, 129, 6); schliesslich A v . X V I I , 1, 1 9 : „Auf dem Nichtseienden beruht das Seiende, auf dem Seienden beruht das Gewordene etc." Zu tirageino vitato ragmir eshäm (Str. V ) ist ein Vergleich interessant mit A v . X , 8, 3 7 : „ D e r den ausgespannten Faden kennt, der kennt das grosse Brahmanam", XIII, I, 6 : „In ihm (Rohita) hat Paramesthin den Faden ausgebreitet", und II, 1, 5 : „ A l l e Welten habe ich umschritten, zu sehen den ausgespannten Faden der göttlichen Satzung . . . . " Mit Str. V I berührt sich noch R v . X , 72, 1 : „ N a c h ihr (der Aditi) entstanden die Götter, die Seligen, die Genossen der Unsterblichkeit"; doch vgl. die bereits oben erwähnte Str. II der citirten Hymne.
X, go. L u d w i g II, p. 574 und V , p. 437. Grassmann II, p. ^86. Muir V, p. 367. Weber, Indische Studien IX, p. 5 (entspr. der V ä j . Sanh.). Williams p. 24. Zimmer, Altindisches L e b e n p. 217. G o u g h , a. a. O . p. 297 und 322. A v . X I X , 6, 1; V ä j . Sanh. X X X I , von L u d w i g V , p. V ä j . Sanh. ist nicht
4 ; 3; 2; 9 — 1 1 ; 14; 1 3 ; 12; 5 — 8 ; 15. — 1 — 5 ; 14; 9; 6 - 8 ; 1 0 — 1 3 ; 15 — 16. (Die 440 gegebene Anordnung des A v . und der richtig.)
I. Tausendköpfig ist der Purusha, tausendäugig, tausendfiissig. Die E r d e von allen Seiten bedeckt habend, herrscht er [zugleich] über den Zehnfinger-Raum. II. Purusha vor Allen ist dies Alles, was geworden und was werden soll. A u c h über die Unsterblichkeit gebietend überragt er, was durch Speise [existiit]. I. A v . beginnt mit sahasrabahuh „ t a u s e n d a r m i g " ; V d j . S. liest für vigvato • —
sarvata spritvä. —
vptvä
Ausser v o n W e b e r und Williams ist stets, entspr. Sdy.,
übersetzt: „ e r überragt sie (die Erde) um zehn F i n g e r " . A b g e s e h e n
davon,
dass im V e r g l e i c h zur Erdengrösse ein Überragen derselben um IO F i n g e r entschieden nichtssagend erscheinen muss, wäre bei solcher A u s l e g u n g auch d e r Instr. d a ; a n g u l e n a statt des Accus, zu erwarten.
Im Übrigen
kommen
w i r unten noch zu ausfuhrlicher Erörterung dieses wichtigen Punktes. II. A v . utilmritatvasyecvaro
yad
anyenäbhavat
saha —
noch unklarer.
hält anyena nur fllr ein verdorbenes annena. —
Die
zweite H ä l f t e
mir L u d w i g am treffendsten übersetzt zu h a b e n :
,.[istj auch
Uber
I.udw, scheint die Un-
sterblichkeit gebietend, [da er,] was durch Speise [ist,] weit ü b e r r a g t ; " d o c h ist die b e g r ü n d e n d e Parenthese, ,,[da e r ] " kaum v o n N ö t e n , wie Ü b e r t r a g u n g zeigt.
übersetzt yad annena
atirohati
genau
y a d bhötain yac ca b h a v y a m , solches Attribut wenig b e s a g e n . liche,
was durch Speise noch das R e i c h
entsprechend
dem
vorhergehenden
also als Attribut des P u r u s h a :
that which g r o w s up with f o o d . ' -
über
vorstehende
G o u g h p. 298 folgt dem K o m m e n t , der V ä j . S a n h . und
Nach
idam
Grassin.:
sarvam
„ e r g e b i e t e t Uber
hoher wächst," Z i m m e r :
der Unsterblichkeit,
etc.
welches
„er
durch Speise
,he is . . . . aber
will
ein
das Unsterbherrscht gross
auch wird";
—
12
—
III. S o bedeutend ist seine Grösse, und noch grösser als dies ist Purusha.
E i n Viertel von
ihm sind alle W e s e n ,
drei
Viertel
das Unsterbliche im Himmel. I V . Mit drei Vierteln ging Purusha
in
die H ö h e , ein Viertel
von ihm kam hier wieder zum Vorschein.
Dann
schritt er nach
allen Seiten aus zu dem, was isst und was nicht isst. V . V o n ihm
wurde V i r ä j
geboren,
von Viräj
der Purusha.
Geboren überragte er die E r d e von hinten und von vorn. beide verstehen unter annam die Opferspeise,
W e b e r : „ e r herrscht ob der
Unsterblichkeit, da er [stetig] durch Nahrung wächst"; ebenso Muir. K e i n e dieser Übers,
giebt
einen
befriedigenden
klärung scheint hervorzugehen,
Sinn.
Aus Say.'s
längerer Er-
dass er yad als „ o b g l e i c h " fasst und etwa
meint: „obgleich er sich in vergänglicher Emanation
zu entfalten
scheint,
so ist dies doch nicht ganz seine Wesenheit." III. Av.
tävanto asya
mahimänas tato . . . Der Plural
erklärt
6ich
aus
der
Mehrzahl der oben Pur. beigelegten Attribute. — tatah, woran Ludwig sich stösst,
für atih ist unterschiedslos;
mit diesem tatah
verbindet
sich
der
Komparativ nicht minder gut wie mit atah im R v . vgl. Igd Up. I X : bhttya iva te tamah . . . , von Ludw. selbst übersetzt ( I I I , p. 3 5 ) : grösseres Dunkel ist
für die . . . "
— „drei Viertel
Himmel' 1 ist jedenfalls bezeichnender als Ludwig's lich
im H i m m e l " ,
das den ganzen Inhalt
tato
„Noch
das Unsterbliche
„drei Viertel
der Worte
im
unsterb-
tripdt etc.
noch
nicht erschöpft. I V . A v . tribhih padbhir dyäm arohat; am Schlüsse anu für abhi. V . A v . viräie E r d e
g e n ü g t j a eben n i c h t
als .Massstab
ist hier, sowie Str. X X X I I I , X X X I V X X X I V . prajnanis
übers. L u d w i g
und M u i r
des
schon w e g e n
göttlichen W e s e n s . —
Brahman
und X X X V I persönlich gefasst. substantivisch mit
„Gefühlsorgane",
„ o r g a n s of s e n s e " ; ich nehme es adjektivisch wie l ' W . „ w o r i n n e n man sich zurecht f i n d e t " und lasse in meiner Übersetzung die m e d i a l e F o r m
cakre
wie in den v o r h e r g e h e n d e n S t r o p h e n zum A u s d r u c k k o m m e n : in denen er selbst sich zurecht findet. XXXVII.
satyam kann m a n ,
w e n n man einen klaren Sinn erzielen will,
nur
mit
55 —
-
X X X V I I I . Das grosse belebte Wesen ist in der Mitte der W e l t in T a p a s übergegangen auf dem Rücken des Wassers; an diesem haften alle Götter wie die Zweige rings um das Geäst des Baumes. I X L . W e l c h c m mit Händen, Füssen, Stimme, Ohr, A u g e , welchem die Götter immerdar Spende darbringen, im ausgemessenen |Räume] ungemessene, diesen Skambha nenne, welcher von den vielen ist er denn ? X L . V o n ihm ist die Finsternis verscheucht, er ist gesondert v o m Ü b e l ; in ihm |sind| alle Lichter, welche drei in Prajäpati [sind]. X L I . W e r das goldene im Wasser stehende Rohr kennt, das eben ist der verborgene Prajapati. [Die drei Schluss-Strophen, zu welchen R v . X , 130, 1 — 2 zu vergleichen ist, sind für die Zwecke dieser Abhandlung entbehrlich j , , f ü r w a h r " wiedergeben;
in solcher W e i s e ,
also
lediglich
hervorhebend,
g e b r a u c h t b e g e g n e t uns das W o r t mehrmals im R v . und A v . (vgl. l ' W . s. v. 5). „ d i e nach Wahrheit strebenden W a s s e r " erscheint mir unverständlich; soll damit gemeint sein, dass die Wasser durch ihre Rastlosigkeit w a h r h e i t u n g ihrer Natur als satyam erstreben?
die Be-
P W . s. v. kim 2 c, . 34 von paryagat abhängig zu machen, nicht als erläuternd auf das Subjekt
zu beziehen,
wie
nach
£ankara die Übersetzungen von Roer und Müller es thun.
Im Anschlüsse an diese Hymne mögen auch einige Strophen Erwähnung finden aus Ludwig III, p. 402.
XI, 8. Muir V, p. 387 (hier nur Str. XXX—XXXII).
VIII. Woher entstand Indra, woher Sorna, woher Agni? Woher bildete sich Tvashtar, woher entstand Dhâtar ? IX. Aus Indra entstand Indra, aus Sorna Sorna, aus Agni Agni, Tvashtar ist entstanden aus Tvashtar, aus Dhâtar entstand Dhâtar. I X . Nach dieser Str. sind also die Götter durch sich selbst entstanden, schon die folgende jedoch nennt als zeitlich vor ihnen existirend, als ihre Väter zehn alte Götter.
-
68
—
X. Die zehn Götter, welche waren, sind entstanden vor den Göttern; den Söhnen diefWelt gegeben habend, in welcher Welt weilen sie? XIII Den ganzen Sterblichen gegossen habend, gingen die Götter in den Menschen ein. XVIII. Als Tvashtar, welchcr der höchste Vater des Tvashtar, ihn aufgebohrt hatte, gingen die Götter, den Sterblichen zu ihrem Hause machend, in den Menschen ein. XXX. Welches die Wasser und welches die Gottheiten [sind], welches Viräj mit dem Brahman ist, das Brahman ging in den Körper ein, über den Körper [herrscht] Prajapati. XXXI. Sürya und Väta haben das Auge und den Atem des Menschen unter sich geteilt, dann gaben seine andere Wesenheit die Götter dem Agni. XXXII. Daher meint der den Menschen kennende : „Dies ist das Brahman"; denn in ihm weilen alle Gottheiten wie die Kühe im Kuhstall. X. cf. Str. I I I : „Zehn Götter entstanden gleichzeitig mit einander vor den [anderen] Göttern; wer diese kennt von Angesicht, der fürwahr könnte jetzt Grosses' sprechen." W i l l . „Tvashtar, der höchste Vater des Tvashtar" vgl. Str. IX. XXX. devatäs mit „Göttinnen" 7.11 übersetzen, wie Ludwig, ist nicht begründet; Str. XXXII hat auch L . „Gottheiten." — Brahman ist vielleicht an erster Stelle persönlich zu verstehen. XXXI. iUman bezeichnet hier materieller die ganze Person, nicht blos die eigentliche Seele (Muir: „Iiis other soul"), auch Ludwig: ,,seinen anderen [niederen] Geist." XXXII. Schwer verständlich ist L u d w i g s : „Darum gilt für den Wissenden dies Brahma für den Menschen." Ich übers, nach Muir und entnehme dieser Str. eine Idcntificirung von Purusha und Brahman in pantheistischem Sinne.
XI, 4 (» n Auszuge). Muir V , p. 394. I. D e m Pran a Verehrung, in dessen Macht dies A l l , welcher Herr des A l l s geworden, auf dem das A l l beruht. II. Verehrung deinem Ruf, o Präna, Verehrung deinem Donner, Verehrung deinem Blitze, o Präna, Verehrung dir, wenn du regnest, o Präna! III. Wenn Präna mit dem Donner die Pflanzen andröhnt, werden sie befruchtet, empfangen Keime und erzeugen viele. I V . Wenn Prana, sobald die Jahreszeit herangekommen, die Pflanzen andröhnt, dann jubelt Alles, was irgend auf der E r d e ist. V . Wenn Prana die grosse E r d e mit seinem R e g e n beregnet hat, dann freuen sich die Tiere [denkend:] „ K r a f t wird uns werden." V I . Die von Präna beregneten Pflanzen sind aufgebrochen [und sagen:] „das Leben hast du uns verlängert, uns alle machtest du wohlriechend. V I I . Verehrung sei dir, wenn du kommst, Verehrung sei [dir], wenn du gehst, Verehrung dir, o Prana, wenn du stehst, Verehrung dir, wenn du sitzest! VIII. Verehrung dir, o l'räna, wenn du einatmest, Verehrung sei dir, wenn du ausatmest; Verehrung dir, wenn du abgewandt, Verehrung dir, wenn du zugewandt bist; ganz und gar sei dir diese Verehrung! I X . Welcher Körper dir, o Prana, lieb, welcher dir, Praija, lieber ist, und welches dein Heilmittel, dies gieb uns zum L e b e n ! X . Präna bekleidet die Geschöpfe, wie der V a t e r den lieben Sohn;
Prana ist der Herr alles dessen, was atmet und was nicht
[atmet]. I V . Gemeint ist das Herannahen des Frühlings.
—
7°
~
XI. Praija ist Tod, Prana Fieber, den Präna verehren die Götter; Präija setzt den das Wahrhaftige Sprechenden in die höchste Welt. XII. Präna ist Viräj, Prana Deshtri, Prana verehren Prana ist Sonne, Mond; den Prana nennen sie Prajäpati.
Alle;
X I V . E s atmet aus und ein der Mensch im Mutterleibe; wenn du [ihn] belebst, o Präna, dann wird er von Neuem geboren. X V . Den Präna nennen sie Mätarigvan, Väta wird der Präna genannt; auf Präoa beruht das Gewordene und das Werden-Sollende, auf Präna [beruht] das AU. X V I . Die Atharvan-, Angiras-, Götter- und Menschenpflanzen entstehen, wenn du, o Präna, [sie] belebst. XVII. Wenn Präna mit dem Regen die grosse Erde beregnet hat, entstehen d>e Pflanzen und alle Gewächse. XVIII. Wer, o Präna, dies von dir kennt, und worauf du beruhst, dem werden Alle in jener höchsten Welt Spende darbringen.
XI. takman, von Muir hier auch durch „eine bestimmte Krankheit oder hitzigen Krankheiten, zeichnend."
(wie
welche
„ f e v e r " übersetzt,
wahrscheinlich
von
Hautausschlägen begleitet
vorher Roth, Zur Litt, und Gesch.
In Entgegnung dieser Erklärung
erklärt PVV. alt
eine ganze Klasse
von be-
des W e d a p. 39.)
erweist Dr. Grohmann
satze „Medicinisches aus dem Atharva-Veda,
sind,
in seinem Auf-
mit besonderem Bezug
auf
den Takman", Ind. Slud. I X , p. 381—423 (wo Übrigens diese Stelle nicht angezogen ist) für takman die (bereits von Weber, Ind. Stud. I V , p. 4.20 erkannte) bestimmte Bedeutung „ F i e b e r " (p. 403: „ D e r Takman ist jener Dämon, welcher die fieberhaften Erscheinungen im Menschen insbesondere aber
hervorruft,
der Dämon des Malariafiebers."), cf. Zimmer,
Altind.
Leben p. 379 IT. XII. Muir: „they call Prajäpati Präoa"; vgl. Str. X V . X I V . Für jinvasi giebt P W . für diese Stelle und für Str. X V I die intransitive Bedeutung „sich regen" an, die aber schwerlich angenommen werden darf. X V . Muir legt hier in seiner Übers,
„they
is called Präija", wie oben Str. X I I , Mätarifvan etc. bei.
calt Mätarigvaa Präija,
the Wind
den Namen Präija dem Prajäpati,
Das Verhältnis ist aber genau das umgekehrte: Präija
ist nach dieser Hymne der oberste Gott, der die übrigen Götter in sich fasst; mithin kommt i h m wohl der odet jener Name der letzteren zu, diesen aber nie s e i n Name PrAga. X V I I I . idam: die oben erwähnten Eigenschaften des Präg«.
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XIX. Wie, o Präna, dir alle diese Geschöpfe Spende darbringen, so werden sie dem Spende darbringen, weicher dich mit gutem Gehöre hört. XXIII. Welcher über diese Allnatur gebietet, über alles sich Bewegende, — dem gegen Andere mit schnellendem Bogen Bewaffneten, als diesem sei dir, o Präna, Verehrung! XXIV. Welcher über diese Allnatur gebietet, über alles sich Bewegende, unermüdlich, durch das Brahman beständig möge Präna bei mir bleiben! XXV. In die Höhe gerichtet wacht er in den Schlafenden, nicht legt er sich querüber nieder; dass er schlafe in den Schlafenden, hat von ihm Keiner gehört. XXVI. Sei, o Präna, nicht von mir abgewandt, nicht bist du ein Anderer als ich. Wie der Gewässer Leibesfrucht binde, o Präna, ich zum Leben dich an mich. X I X . P W . hält als Bedeutung des sugravas hier „ b e r ü h m t " für wahrscheinlich ; Muir: „with Willing e a r s " ; doch erscheint mir auch diese Übers, nicht geeignet. Auf dem „ W i l l i g e n " liegt nicht d e r N a c h d r u c k , sondern das g u t e H ö r e n ist das Wesentliche: Alles, was sich auf Präna b e z i e h t , soll von dem Weisen g e h ö r t , d. h. Präna soll in seiner ganzen Grösse erk a n n t werden. Die Strophe besagt das Nämliche wie die vorhergehende. X X I I I — X X V I sollen dem Liede den Charakter einer Beschwörung a u f p r ä g e n , mit welcher ein Sterbender sich zur Erhaltung seines L e b e n s an Präna wendet. — „ap&m g a r b h a " ist Agni alt Blitz.
Der mächtige Herr des Weltalls, auf dem Alles beruht, ist in dieser Hymne Präna, der personificirte Lebensatem. In. welch völlig analoger Weise auch die Upanishad's über dieses göttliche Princip denken, ist bereits aus einer grossen Menge der bisher ausgehobenen Citate ersichtlich; als weitere Belege mögen hier noch folgen: Taitt. Up. III, 3: präno brahmeti vyajänät I pränäd dhy eva khalv imäni bhütäni jäyante | pränena jätäni jivanti j pränam prayanty abhisamvigantiti „Präna ist das Brahman, erkannte er; denn aus Präna fürwahr entstehen diese Wesen, durch Präna leben sie entstanden, zu Präna gehen sie sterbend ein." Allerdings ist dieser Stelle weniger Erheblichkeit beizumessen, sie bildet einen Teil der Belehrung Bhpgu's durch seinen Vater Varuna über das Brahman, in welcher nacheinander annam, präna, manas, vijnänam
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und änanda als Principe besprochen werden. — Einen specielleren Bezug auf den Präna hat Katha-Up. VI, 2: yad idam kiii ca jagat sarvam präna ejati nihsritam „Alles, was nur immer lebendig ist, bewegt sich im Präna, wenn es zum Vorschein gekommen"; PragnaUp. II, 13: pränasyedam vage sarvam tridive yat pratishthitam „Auf der Macht des Präna beruht alles, was im Dreihimmel') ist"; Kaushit. Brähm. Up, III, 8 wird er der Weltenhüter, der Weltenoberherr, der Weltengebieter" genannt (esha lokapäla esha lokädhipatir esha lokegah). Str. II verehrt das Wirken des Präna in Donner, Blitz und Regen, III—IV seinen segensreichen Einfluss auf die Pflanzen und alle Geschöpfe; zu Str. V vgl. P r a g n a - U p . II, 10: yadä tvam abhivarshasy athemäh präna te prajäh | änandarüpäs tishthanti kämäyännam bhavishyatiti „Wenn du, o Präna, regnen lässt, dann sind diese Geschöpfe von Wonne erfüllt [in dem Gedanken:] „Nach Wunsch wird [uns] Nahrung werden." Str. XI ist bei Av. X, 7, 39 (p. 59), XII bei Rv. X , 8 1 , 3 (P- 35) erwähnt worden. Gegenüber Str. XIV, welche auf Präiu's Thätigkeit bei der Zeugung hinweist, vgl. Prägna-Up, II, 7 (s. oben p. 62): „Als Prajäpati bewegst du (Präna) dich im Mutterleibe, du eben wirst wiedergeboren." —- Die Worte der Schluss-Strophe „nicht bist du ein Anderer als ich" finden die beste Erklärung in einem Vergleiche mit Kaushit. Brähm. Up. III, 8, wo es am Schlüsse vom Präna nachdrücklichst heisst: sa ma ätmä „Er ist mein Atman". Im Übrigen bietet der Hymnus keine neuen Gedanken, die Schilderung Präna's als höchster Gottheit ist weitläufig und voll belangloser Wiederholungen. 1) Nach ( J a n k a r a :
„ A l l e s u n d das, was ¡111 dritten Iliimnel i s t " ;
auch l ' W . tridivam als ilen „innersteil, heiligsten Kaum d e s H i m m e l s . "
so
erkBrt
XIII, i (im Auszuge). Ludwig III, p. 536. Muir V , p, 395. VI. Rohita hat Himmel und Erde erschaffen, in ihm hat Parameshthin den Faden ausgebreitet; in ihm befand sich der einfiissige Ungeborene, er befestigte Himmel und Erde durch seine Kraft. VII. Rohita befestigte Himmel und Erde, durch ihn ward der «
lichte Himmel gestützt, durch ihn das Himmelsgewölbe, durch ihn ward der Luftraum, wurden die Dunstkreise ausgemessen, durch ihn erlangten die Götter die Unsterblichkeit. VIII. Rohita erwog das Allgestaltige, bildend die Anstiege, die Aufstiege XI. Aufrecht hat Rohita das Himmelsgewölbe erstiegen, alle Gestalten erzeugend, der jugendliche Weise XIII. Rohita ist des Opfers Erzeuger und Mund; dem Rohita opfere ich mit Stimme, Ohr und Geist; zu Rohita gehen die wohlgesinnten Götter X I V . Rohita verrichtete ein Opfer dem Vigvakarman X X V . Roliita, welcher ein Stier, mit spitzen Hörnern, Agni und Surya überragt hat, welcher die Erde und den Himmel befestigt, von ihm aus bringen die Götter die Schöpfungen hervor. V I . Der aja ekapidah ist wohl hier der auch im R v . erscheinende Genius des Sturmes.
Ludwig's mit Kragezeichen beigefügte Übers.: „der Ungeborene,
der aus einem Viertel besteht" nimmt Bezug auf die oben p. 63 IT. besprochene Vorstellung des vierteiligen höchsten Gottes, von dem nur ein Viertel in allein Irdischen zur Entfaltung gekommen ist. V I I . Muir:
„l>y him the atmosphere, by him the regions
Ludwig identificirt antariksham und rajänsi:
„von
were
meted
out",
ihm als der Luftkreis
wurden ausgemessen die R ä u m e . " V I I I . praruho ruhaij ca deutet P W , für diese Str, als „ T r i e b e und Schösslinge";
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XXVI. Rohita erstieg den Himmel von der grossen Meeresflüt aus; alle Aufstiege hat Rohita erstiegen. XXXVII. Auf Rohita beruhen Himmel und Erde XLVIII. Durch das Brahman des den lichten Himmel besitzenden Rohita flammt Agni; von diesem [Brahman] entstand die Sonnenglut, die Kälte, das Opfer. LII. Zur Opferbank die Erde eingerichtet, den Himmel zur Spende gemacht, zur Hitze Agni gemacht habend, hat Rohita alles Beseelte durch den Regen als Opferschmalz gemacht. LV. Dieses Opfer entstand als das erste gewordene und werdensollende ; aus ihm ist alles dies entstanden, was nur immer erglänzt, von Rohita, dem Rishi, dargebracht. im Hinblick auf Str. IV, I X und namentlich X X V I ist aber der Ludwig'sehen Auffassung entschieden der Vorzug zu geben; es ist überall auf einen Zusammenhang des Namen Rohita mit der Wurzel ruh „ersteigen" angespielt. XLVIII. Ludwig: „svarkundig" (svarvid). LII. Subjekt auch für die Gerundia kalpayitvä und kritvä ist Rohita; Ludwig: „nachdem s i e gemacht' 1