Orientalische Studien [1-2]

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J.C HinrichsjLeipiiq

u

!mpr

Mfisenbadi Riffarth tCo Leipzig

y^U'H ^^>#«.#^e/

ilElTlLISTISCei STUDIEN

FRITZ

HOMMEL

ZUM SECHZIGSTEN GEBUßTSTAa AM

31.

JULI 1914

GEWIDMET

VON"

FREUNDEN, KOLLEGEN UND SCHÜLERN

(^

ERSTER BAl^D

Iklitteiluugeu der Vorderasiatischen Gesellschaft (E. V.)

21.

Jahrgang

1916.

Hochverehrter Herr Professor!

Ihr

sedizigster Geburtstag gibt Ihren

Freunden und Sdiülern-

einen willkommenen AnlafS, Ihnen ihre Verehrung und

Dankbarkeit

zum Ausdruck zu

bringen.

Seit 40 Jahren stehen Sie nun in der wissensdiaftlichen Arbeit,

Lehramt.

seit

mehr

Überaus groß

35 Jahren im

als

ist die

Zahl der Sdiüler, die be-

kennen, Ihnen das Beste zu verdanken.

ein

selbftloser

Sie

sind Ihren

ein unermüdlicher

Sdiülern allzeit ein väterlidier Freund, Berater,

akademisdien

Förderer ihrer Studien gewesen

und gar mandiem Jahrzehnte hindurdi geblieben. In herzlidifler AnhängUdikeit und Dankbarkeit denken sie alle in diesen Tagen Ihrer, vielsagend, „Vater

den

sdierzhaft, aber dodi

gerne,

sie

Hommel" nennen.

Wenige von den Fadigenossen

sind so wie Sie, hodi-

verehrter Herr Professor, allezeit mitten drin und in der

der Meinungen gestanden.

vordersten Reihe im Kampfe Nidits sind Sie Ihr

Leben lang weniger gewesen

Wege

gegangen, unbekümmert

heute oder morgen,

um

den

um

Beifall

die

oder die Gunst der

ganz natürlidierweise audi oftmals

müssen, daß Ihre Arbeit nidit

fo

ein

Anerkennung von

zufäUig heute Einfluf^reidien und Maßgebenden. Sie

als

Stets sind Sie Ihre eigenen

Nadibeter fremder Meinungen.

bitter

So haben empfinden

anerkannt wird, wie

sie es-

Das

verdient hat.

Wege gehen und

das Los aller derer, die ihre eigenen

ist ja

der Wissensdiaft neue Bahnen öffnen.

Sie dürfen sidi ober trotzdem der herzlidisten Sympathie

der überwiegenden Mehrzahl der Fachgenossen

und für uns Freunde

ist

erfreuen,

eine große Genugtuung, daf^

es

es uns möglidi war, aus Änlaf^ Ihres sedizigsten Geburts-

tages

Kundgebung

freudige

eine

dieser

Sympathien zu

veranlassen.

42 SAüler und Fadhgenossen nämlidi haben

ihrer

hodiverehrter Herr Professor,

Ihnen,

einigt,

sidi ver-

als

Zeidien

und Dankbarkeit eine Festschrift zu

Verehrung

überreidien und die Vorderasiatisdie Gesellsdiaft, zu deren

und gesdiötztesten Mitgliedern Sie zählen, hat

ältesten

gerne ihre „Mitteilungen" zur Veröffentlidiung dieser Festsdirift

zur Verfügung

Im Frühjahr 1915

gestellt.

soll sie

ersdieinen.

werden mandien werten und geschätzten Namen

Sie

unter den Mitarbeitern missen.

Herren, weldie die

Die

Organisation der Festsdirift in die Hände

haben

aber

gewif^,

in

jedem

Fall

genommen haben,

ohne Absidit, mandien

bei der Einladung übersehen, der gerne sidi beteiligt hätte.

Einige Fadigenossen

an

der

Mitarbeit

waren

verhindert.

cordialement rendre cet

Hommel.

meme

Lagrange les

vit

s'il

ist

jusqu'd

il

durdi äuj^ere Gründe

Joseph

hommage

Malheureusement

pas

lediglidi

Halevy

„voudrait

d son excellent ami

est tres

Decembre

malade 1914".

et

ne sait

Monsieur

„tout ä fait sympathique ä l'idee d'honorer

beaux traveaux de monsieur Hommel";

trag wird Mons.

Dhorme

in

seinem Auf-

als Vertreter der Ecole Biblique

Fran9aise de Jerusalem durdi einen wissensdiaftlidien Beitrag „son estime et son admiration pour le savant professeur"

zum Ausdrud^ ständiges Budi

bringen.

Joseph Hell wird Ihnen ein selb-

widmen und hat nur deshalb auf

die

Be-

teiligung

lehnt

an der Festsdirift verziditet.

Ä,

Ungnad

endlidi

aus prinzipiellen Gründen jede Beteiligung an einer

und konnte, obwohl er Sie „sehr hodi

Festsdirift ab

audi in diesem Falle keine

sdiötzt",

Ausnahme madien.

So bitten denn wir 42 Freunde und Sdiüler

Sie,

ver-

ehrter Lehrer und Meister, an Ihrem sedizigsten Geburts-

Widmung

tag die

unserer Festsdirift freundlidi annehmen

zu wollen, mit der wir uns vor der Öffentlidikeit freudig

und dankbar zu Ihnen bekennen.

Bork

Breitsdiaft

FiguUa

Ebeling

Haffner

Hehn

Hilpredit

Pindies Stredi

Meif^ner

Rödt

Süf^heim

Weber

Musil

Sayce

Dombart

Goettsberger

Hüsing

Langdon

Landersdorfer

Mayrhofer

Dhorme

Förtsdi

Weidner

Witzel

King

von Lusdian

Lindl

Nielsen

Sdiultz

Thureau-Dangin

Gratzl

Jeremias

Niebuhr

Sdieil

Dyroff

Unger

Wutz

Paffrath

Steinleitner

Virolleaud

Zimmern.

Da keine Möglichkeit bestand, die oben abgedruckte Adresse ollen an der Festschrift beteiligten Herren rechtzeitig im Wortlaut bzw. im Original zugänglich zu machen, hat das vorbereitende Komitee die Zustimmung der Beteiligten stillschweigend voraussetzend, ihre Namen unter die am 31. Juli 1914 überreichte Adresse gesetzt. Als Antwort lief Mitte September 1914 folgendes vom, 14. September datierte Dankschreiben ein, das auf Wunsch des Gefeierten hier abgedruckt wird :

Hodiverehrte Herren und liebe Freunde! Sedis für unser Vaterland und die Wissensdiaft inhaltsdiwere Wodien liegen zwisdien der midi so überaus ehrenden Zusdirift vom 30. Juli, die mir Ihre Festschrift ankündigte, und heute. Sonst hätte idi längst die Feder ergriffen, um, was idi jetzt nadihole, Ihnen allen (die unerreichbaren natürlidi ausgenommen) meinen allerherzlichsten Dank auszuspredien. Und wenn infolge der ungünstigen äufSeren Verhältnisse die geplante Festsdirift gar nidit zu Stand kommen sollte, oder dodi nidit in dem

yeplanten Umfang und wohl ziemlich später als in Ausgenommen war, so bin ich doch schon durch die schöne, mich für so manche Zurücksetzung reichlich entschädigende Absidit auf das tiefste gerührt. Der herzlosen und egoistischen englischen Politik haben wir es zu verdanken, daß unsere schöne internationale Wissenschaft, die einer stolzen Friedenspalme gleidi uns Schatten und Gedeihen spendete, auf lang hin zertrümmert

sidit

nun wieder in einzelne Schöf^linge, von denen glücklicherweise unser deutscher alle anderen schon Aber tief bedauerlich ist es doch, und idi jetzt überragt. bin nicht so chauvinistisch, um nicht schmerzlich davon berührt zu sein, daß nun meine englischen und französischen Fachgenossen, die sidier nie diesen Krieg gewollt haben, an der Festschrift voraussichtlich sich nicht beteiligen werden, bzw. sich nicht beteiligen können. Um so wärmer aber danke ich nochmals den vielen deutschen Freunden und Schülern für ihre freundlichen, mir so wohltuenden Glückwünsche und bitte mir noch zu daliegt; sie zerfällt

verzeihen,

daß

es so verspätet geschieht.

Meine Schüler,

heranzuziehen mir vergönnt war und die ich stets für unsere schöne Wissenschaft zu begeistern versuchte, waren von jeher mein Stolz und meine Freude, und die mir von ihnen bewahrte Anhänglichkeit schätze ich höher als jede andere Ehrung; das wollte ich hier zum Schluß noch besonders ausspredien. Der Vorderasiatischen Gesellschaft noch besonderen Dank, daß sie sich zum Herold der an mich gelangten Kundgebung gemacht und auch die Festschrift unter ihre die

Fittiche

für

genommen

hat.

Auf frohes Wiedersehen nach — gebe es Gott uns siegreich verlaufenen Kriegsmonaten Ihr dankbar ergebener

Fritz Ho

i^::^^::^



stets

mmol

Yorbemerkung. Die Beiträge sind, soweit es möglich war, sachlich geordnet.

Der Erste Band bringt

assyriologischen

die

es folgen

Arbeiten,

Aufsätze zur allgemeinen Religionsgeschichte, zw^ei ägyptologische des Bandes.

Beiträge bilden den Schluß

an

erster

Aufsätze

Stelle

Der Zweite Band wird

zum Alten Testament, dann

geschichtliche, arabistische, turkologische Studien

und

religions-

zuletzt Aufsätze

ans verschiedenen Forschungsgebieten, die sich einer anderen Gruppe nicht gut einfügen ließen oder verspätet eingelaufen sind, bringen.

Wie schon

der Adresse angedeutet wurde,

sind bei der

ersten Einladung zur Beteiligung an dieser Festschrift

manche Fach-

in

geuossen übersehen

w orden,

die gerne einen Beitrag geliefert hätten.

Bang, Bern hart, Caspari, Deimel, Dirr, Eisler, Erman, Graf, Hartmann, Heiler, E. Hommel, Kinscherf, Lehmann-Haupt, Peiser, Perles, Schroeder, Sethe, Sobernheira, Weissbach Beiträge zugesagt. Dagegen sind durch den Krieg einzelne Herren an der Nachträglich haben die Herren

Fertigstellung in

der

versprochenen Beiträge gehindert

Deutschland die Herren

Breitschaft,

worden,

so

Figulla, Hilprecht,

Mayrhofer, Ranke und Steinleituer. Der Krieg bringt es mit sich, daß wir uns auf die Mitwirkung der deutschen Fachgenossen beschränken mußten. Der Vollständigkeit

dem

wegen

jetzt feindlichen

seien

hier

Ausland

in

die Arbeiten

genannt,

Aussicht gestellt waren:

hatte

versprochen „Quelques notes philologiques sur

Job",

Sayce

wollte

handeln

die

aus

Dhorme

le Tivre

über ,.The Hittite element

de

in the

W. King, St. Langdon, Pinches, Scheil, Thureau-Dangin und Virolleaud hatten sich die Wahl des Themas vorbehalten. history of western Asia", die Herreu L.

lulialtsverzeicilnis des

J.

Bandes. äeite

Deimel,

Die Kangorduiiug uuter den Teinpelvervvalrern

A.,

in

Lagas

zur Zeit der Könige von Ur

226

Donibart, Th., Kunsthistorische Studie zum Babelturm-Problem Kbeling. E., Babylonische Beschwörung gegen Belästigung durch Hunde Fort seh, W., Zwei altbabylonische Opferlisteu Hü sing, G., Der elamische Gott Memnon Jereniias,

A.,

l

.

.

17

22 35

69

Die sogenannten Kedorlaouier-Texte

....

Kinscherf, L., Festlied zum Einzug des Königs in Eanna Laudersdorfer, S., Das assyrisch-babylonische Pantheon im

109

Jahrh. u. Chr

Lehmann -Haupt,

C. F.,

Musasir und der achte Feldzug Sargous II

(iU V. Chr.) Meißner, B., Beamte als Stifter von Götterstatuen Paffrath, P. Th., Der Titel ,.Sohn der Gottheit" P eis er, F. E Einige Bemerkungen zur altbabylonischen Geschichte Schroeder, 0., Eine Götterliste für den Schulgebrauch Unger, E., Zu den Keliefs und Inschriften von Balawat ,

Weidner,

E. F.,

Zar babylonischen Eingeweideschau.

119 152

157 .

Was bedeutet j^rtjsit? Zimmern, H, Marduks (Ellis, Assurs)

160 175

182

Zugleich ein 191

Beitrag zur Geschichte des Labyrinths

Witzel,

98

vierten

199

M.,

Geburt im babylonischen Welt213

schöpfungsepos •

Hommel,

E.,

Name Nielsen,

Etruskisch

/fl?a(«)fZ!uu

= lateinisch pälätum

und

ein alter

233

des Himmelsgottes

D.,

Über

253

die nordarabischen Götter *

Bork, Rock,

F.,

Tierkreise auf westafrikanischeu Kalebassen

266

F.,

Die Stimmen des Wettergottes

270

Schultz, W., Die Zwillingsbrüder

.....'

*

*

Erman. Sothe.

A., K.,

284

*

301

Drei Geister als Boten des Zauberers

Der Name der Phönizier

bei

Griechen und Ägyptern

.

.

305

zum Babelturm-

Studie

Kimsthistorische

Problem. Von

Th. Dombart. Mit 2 Tafeln.

Mit meiner Arbeit über die Zikkorrats (München 1915), die altorientalischen Terapeltürme,

habe ich zwei Fondamentaltatsachen

wohl überzeagend festgelegt: erstens, daß die Zikkurrats ihrer Grundidee nach bergartige Götterthrone vorstellen, und dann, daß die äußere Gestaltung dieser

wuchtigen Sakraltürme sich

in

zwei

Haupttypen entwickelt hat: erstens im „Stufenturm" mit kräftigen

und zweitens im „Schneckenturm" mit einer um das Massiv sich emporwindenden Außenrampe. Eine „barocke" Kompositform verwendete dann im

horizontalen

Geschoßabsätzen

und Freitreppe,

Unierteil Stufenabsatz mit Freitreppe,

Rampenschema

benutzte.

während

(„Zikkurrat",

S.

die Oberpartie das

50/51

und

S. 77/78.)

Die Zikkurrat katexochen, d. h. der Vertreter aus dem Riesengeschlecht dieser Throuberge, der allgemein bekannt wurde und blieb

bis

auf den heutigen Tag, das

ist

der

„Turm von Babel",

der seine aus der biblischen Geschichte und parallelen Berichten

jedermann geläufige Berühmtheit

freilich

in recht

mißverstandener

MenschenWeise oder via Usurpation Wahnwitzes, fürsten erlangte, als Symbol bestraften menschlichen als abschreckender „Turm des Hochmuts" oder Unglaubens (vgl. Rufinus, Baron. Annal. eccl. I S. 348/49 und Augustin, De civ. Dei, Vol. H lib. 16, 4, Ausg. B. Dombart Leipzig 1905 S. 129). des Götterthrones

Die Gesichtspunkte nun, unter denen

durch

in altchristlicher Zeit bi-

blische Erzählungen zu bildlicher Darstellung ausgewählt wurden,

MVAG

1916:

Hommel-Festschrift.

1

Th. Dombart

o

brachten

Turmbau zu

..der

Immerhin gelang

liegen blieben.

Turmbaogeschichte

ins

bis

stammen seit

Babel"' zunächst ziemlich seitab es mir, als älteste Illustration

recht ansehnlich weit zurückreichen müssen,

und aus dem Orient

vierte oder fünfte Jahrhundert,

dem ganzen Habitus nach zu

dürften,

der

ein Elfeubeinrelief aufzutreiben (Abb. 1), dessen

Vorbilder jedenfalls

wohl

mit sich, daß kllustlerische

ausdrücklich bestätigt,

wie

Vorwürfe

Professor Ficker-Straßbur^ liebeus-

Herr

mir

wie

es,

wUrilig:erweise



schließen.

Und

jener Zeit hat sich die Phantasie vieler Künstler des Turm-

baumotivs bemächtigt, wenn auch merkwürdigerweise nicht immer

man es vielleicht gerade erwarten könnte, vom gewaltigen Künstler-Ingenieur Michelangelo.

die Meister, von denen

wie

B.

z.

Technisch interessant Zeiten

verschiedenen

es nun, zu beobachten,

ist

Formtypen

verschiedenen

die



architektur zur Verwendung kamen.

Man würde

wie zu den der

Tarm-

zunächst ver-

muten, daß anfangs gleich der Schneckenturmtyp oder die Stufenturmgestalt üblich gewesen

noch sehr geläufig war

sei,

da wenigstens letzteresTurmschema Bezeichnenderweise

in frühchristlicher Zeit.

Typ

Wiedergabe symbolischer Leuchttürme, im Anschluß an den berühmten technischweltlichen Abkömmling der Zikkurrats, den Pharos von Alexandreia.

finden wir aber diesen

Und wie

dortselbst reserviert für die

Übung

lange sich diese

platte aus der Zeit des

2) auf einer

„Großen Kurfürsten",

kolonisatorische Bestrebungen bezieht S.

Der mißdeutete

98).

anderes

nichts

als

ein

vierstufiger

auf

der

bis

christlichen

tekturgebilde,

jetzt

drale zu Salerno

älteren,

(„Brandenburgia" 1904/05

Leuchtturm

ist

dort natürlich

„nach

Art

des

55).

tS.

tatsächlich

vorhandene älteste Turm-Typ

„Babelturmbildern" erscheint dagegen ein Archi-

der Campanile Italiens.

in

merk-

genau wie der prismatische Wachtturm Syriens oder

'^Abb. 1) findet sich in

aber

eine

gußeisernen Ofen-

die sich auf dessen

„kastellartige Felsen"

Pharos-' (vgl. „Zikkurrat"

Als

mag nebenbei

hielt,

würdige Darstellung beweisen (Abb.

ihrem

und

Diese schon oben augeführte Darstellung

einem Zyklus von Elfenbeinbildern der Kathesoll

typischen

östlichen Vorwurf.

Univ.-Prof. L. Correra in

aus

dem

11. Jahrhundert

Gepräge jedem

stammen, zeigt

Beschauer

ihren

viel

Durch gütige ^'ermittlung von Herrn

Neapel bin ich

in

graphische Ansicht des Bildwerks zu geben.

der Lage, eine photo-



Auch

später noch

Künsthistorische Studie

begegnet so S.

uns

Maria del Fiore zu Florenz

Milano 1901/06 IV

am Campo

Gozzoli

3

Campanileschema des babylonischen Turms, am Glockenturm (sehr bezeichnend!) von

dieses

Steinrelief bild

als

znm Babelturm-Problem

S.

(A. Venturi, Storia dell'arte italiana,

und auf den Fresken des Benozzo

452/3)

santo zu Pisa, ca. 1468.



Andrea Orcagna dagegen (1308 1368) stellte bei der Illustrierung von Dante's ,.Hölle" in S. Maria Novella zu Florenz den

zum Zeichen

Babelturm

des Hölleneingangs

bereits

stöckigen, quadratisch fundierten Stufenturm dar (Abb.

als

3),

sieben-

ebenso wie

Magister Johannes de Ravenna, gleichfalls zu Anfang des 14. Jahr-

daß der sich mit vier Stock-

nur

hunderts, in seiner „Genesis";

werken begnügte („Bibbia Hamilton" im Berliner Kupferstichkabinett; Abb. siehe „L'arte" 1905 S. 7). In der „Cosmographie" von Munsterus

Sebastianus

im Bau

Aufl.

1564,

S.

41)

„Zikkurrat"

Ein

S. 2/3,

schließlich

29, 59,

65 und

Babelturm

im

alten

Orient

76.)

Rundturmschema

achtstöckiges

verwandtes,

der

ist

angefangenem fünften

Stufen-Zylinder-Form

(Über diese

Stockwerk. vgl.

(2.

dargestellt, gestuft, zylindrisch, mit

auch noch die Darstellung auf einem italienischen Majolika-

bietet

1560) im Saal 23 des Nationalmuseums zu München.

teller (von ca.

denkt

phantastischer

Viel

den

sich

Architekturapparat des

Gruppe von Malern, die unter sich zusammenhängen. Sie türmen in mehr oder minder kunstvoller oder glaubhafter Weise Massen auf, die im ganzen ein annähernd Babelturms

gewaltigen

Gefüge

konisches

eine

abgeben,

doch

deutlich

Stufenabsätze

zeigen.

So Mathys Cock (1509—43) im Wiener Hofmuseum; L. van Valkenborch (1530 1625) in der alten Pinakothek zu München (abgebildet



„Der Jugendfreund" Stuttgart 1912'Nr. 27); und am gewaltigsten und konstruktivsten Peter Breughel (ca. 1560) im Wiener Hofmuseum in

(Abb.



4).

zeigt

den

Als chaotische Masse,

„Turm

von

Windhager (München). Doch ganz in der lich seit

Babel"

Stille

unarchitektonisch eine

bahnte

Beginn des 15. Jahrhunderts, der

moderne sich,

auf die älteste bekannte Darstellung dieses

gewiesen

als

vorhanden

Bedford, etwa aus

im

von

bisher erst nachweis-

Rampenturm

Hermann Thiersch hat im Nachtrag zu seinem „Pharos" bereits

empfunden,

Radierung

„Stundenbuch"

des

seinen

Weg.

(Leipzig 1909)

Schemas

hin-

Herzogs

von

dem Jahre 1423 (Reproductions from

illuminated 1*

Th. Doinbart

4 nianuscripts. Series

eigenes Erschauen

auf

es

dllrlte

stützen,

Ohue

Loudon 1908).

Wirk-

sich auf die

oder

eines Orientpilgers

eventuellen Skizze

der

lic'hkeitsvorla^e

zu

111.

eines der orientalischen Schueckeutürme lediglich den Versuch bieten, den Be-

etwa eines Benjamin von Tudela, damals vielleicht Ilerodot, in eigener Phantasie Ausdruck zu vereines auch schon Der Darsteller kommt dabei (Abb. 5) zu einer dreifach in leihen.

schreibungen

Balkoukränzen absetzenden, also wirkliche quadratisch-prismatische Stockwerke verbindenden Wendelrampe im Sinn der Uhrzeigerdrehung; (gewisse Ähnlichkeit könnte man höchstens beim Tulunzu Kairo

Minäre

Zu

linden).

einer im Prinzip gleichen

wie das ,.Stundenbuch", nur unter von

vier

Uhrzeigerdrehung, d.

aber

Geschossen,

auch

kommt noch

an

auch

Turm

einen

Lösung

der Kundform und

Aufgängen im Sinn

mit

der

der Babelturm-Darsteller in „Biblia,

Tubingeu, Cotta 1730, wobei ich

die ganze heilige Schrift-',

i.

Anwendung

erinnern

den Merian

möchte,

seinem

auf

Stich von Montpellier (Top. Gall. 1661) ähnlich und gleichgerichtet

während gerade er sonst die Rampen entgegendem Sinn der Uhrzeigerdrehung hochgehen läßt, so bei einem Leuchtturm und bei einem Niniveturm, in „J. W. Zinckgrefens

einzeichnete, gesetzt

Hundert; Sinnen-Bildern", Besitz).

wie

Breviarium

dann aus

Grimani

(IIL

2.

Kupferstich

von

Callot,

dem Anfang des

(Abb.

7),

auf

17.

Hermann

gestattete,)

S.

Jahrhunderts

ca. 1500 (Abb. 6), „Das Weltentheater",

395)

(im Besitz des Verfassers)

einem Ölgemälde von Frans Francken

17. Jahrhunderts),

des bei

einem

auf

(in

Weitere Rampenturmbilder vor und nach Merian

Horamels im

Frankfurt 1698, Nr. 43 und Nr. 93

Einstein,

(Abb. 8)

das

zurzeit

im

Kunsthaudel

d. ist,

(Mitte

J.

(zuletzt

München, der mir auch die Einsichtnahme

und im

„Album Biblique"

(Paris

ca.

1830

Taf. V) nach einem mir unbekannten „ersten Meister" bieten

Kampen-

aufgänge im Gegensinn der Uhrzeigerdrehuug und dabei

alle die

kontinuierliche Schnecke, im Breviarium Grimani die „gebrochene",

Tangentenspirale, (wie bei den bad),

sonst

immer

Türmen

in

die Rundspirale (wie zu

Chorsabad und FiruzaSamarra und Abudolaf).

Die Darstellung des babylonischen „Schueckenturms"

in

Hübners

Biblischer Geschichte (gegen 1800), die K. E, von Baer in seiner

Selbstbiographie (1865

S.

43) erwähnt,

scheint sie ein gestuftes Zylinder- oder

ist

mir nicht zugänglich, doch

Konusschema zu haben. Die

Kunsthistorische Studie

spid(u), Akkadische übergegangen;

ins

bzw.

Die Einschreibung eines Zeichens

Zeichen; wie hier ^ für

nisac/

„Erster, Oberster u, dgl.", ferner

isag

esag,

für

^ NE. SAG, so

aber vgl.

auch

z.

von

SAG -j- UR

da

ursag,

humhm

ß.

urmnu

als

Ißirsag

und siehe

Manche Schreiberschulen hatten offenbar

Poebel, ebenda).

eine

Vorliebe für die Ineinanderschreibung, so jene, in denen die noch

Delitzsch

nicht veröffentlichten, aber von

benützten Assur- Vokabulare

teilweise z.

B.

war

SEM

-f-

480 Gasan

für

>^Vy

der

zum

1

S.

SEM. SAL

worden

geschrieben

=

semesa/,

Zeichen

von

seinem Sum. Glossar

A,

in

besonders

wie

Bellt, ist Istar;

=

(häufigstes

Jl

Istar

und

Ideogramm

=

neben

sed2i u. a.

D(=:Deimel, Pantheon

vgl.

die Lautwerte nin für

für Istar).



gamn, nln

^ Dim-gal von Abzu,

Hofstaat des Ningirsu gehört (siehe Förtsch,

51),

sind;

beliebt

A -|- SI

A-\-A ^eduru, A-\-BE=agam, A-\-D\]h

^ Nin, akkad. ü

babyl.)

für

Einschreibung

die

A. ^l={r,



SAL

in

MVAG

1914,

wird Gudea, Zyl. B. 12, 16 nimgir gü-edin-na „Aufseher

von Gü-edin" genannt; seinen Tempel erbaut Entemena, Kegel 4^ 31. Nach Jastrow, Religion I, S. 63 wäre ^ Dim-gal abzu eine



^ Igi-nun-bi-sü Bezeichnung des Ea. ^ Igi-bi-sü-nam-ti(l)-la und dazu D 512

ma.

— Statue des Ur- ^ engur-ka-za-bi;

bis jetzt

D

unbekannt;

1513 ^

vgl.

Igi-bi-sü-silim-

hierzu siehe weiter unten

Erwähnung der Statue des ^ Dun-gi. b) Opfer im Tempel der ^ Dam-gal-nun. Gottheit wird ^ Dam-gal-nun, die Gemahlin des Ea (D

bei der

genannt; ^ Dam-gal-nun-na := Große,

Als

erste

700), selbst

erhabene Gemahlin.



Bis

unbekannt waren die Namen der folgenden sechs Gottheiten (Vs. 1, 15 20). ^ Dim- nä-us „Bildner des hochragenden pit{?)nu'-'; ^ Musda (D 2218) ist eine Erscheinungsform des Ea, zu DIM

jetzt



= = akkad.

Zimmern,

BBR, S. 142 Z. 24: hand täba u pit{?)na ina lihhi tarakhas gutes Rohr und pit(?)-nu ^ Lamga-PA-e ist wie ^ Lamgasollst du daselbst herrichten!" su(8)-a (D 1824), ^ Lamga-nam-lü-gisgal-lu (D 1825) und ^^ Lamganrt

pit(i)nu

beachte



,;

Wilhelm Förtsch

28

eine Erweiterung

8a(g)-ga (D 1826)

(D 1823) a.

a.

0.,

=

Siu(V).

S.

209:

Der

(vielleicht mit

danach ^ Laniga-PA-e möglicherweise Mond-'; vgl. auch

"^

Lamga

Delitzsch,

lesen) bedeutet „glänzend aufgehen",

zu

Ijäd-r

Gottesnaraens ^

des

Zusatz J\[-r

glänzend aufgehende

„der

= Juppiter

Dun-PA-e

(D 781,

6).



^ E-gä-



^ Enlä-zu „Gott des (Tempels) E-gä-lä-zu (wohlgefUUtes Haus?)". ^ ^ Zi-za vgl. Zi-zaZu nig-nun ,.llerr des großen Schatzes". an,



D





1553.

^ Lü-6-rug-ga

^ Nin-dür (D 2708)

Lesung

^^

Nin-dür bzw.

Förtsch,

kommt

OLZ

„Mann des (Tempels) E-rug-ga".

wohl die Gemahlin des En-dür für ^ Nin-PA bzw.

ist ^^

1915, Sp. 370.

— ^ Liru

^^ ^^

En-dür; zur

En-PA

siehe

„Gottheit des Mutterleibes"

vor als Bestandteil des Eigennamens 1t-^ sa-kal.

The

VI Nr. 93

babyl. exp.

Gottheiten

nur ^

ist

Vs. 6.

Lum-ma (D 2006),



Von den

drei letzten

ein utug von E-kur, bekannt; mit

ihm steht wohl in engerer Beziehung ^^ Uz-es, da beide ein geWas ^ Uz-es betrifft, so würde meinsames Opfer erhalten. man, wenn der Text aus späterer Zeit stammte, an eine graphischetymologische Spielerei denken können, und zwar an eine eigen-



artige Doppelschreibuug des Namens des Mondgottes, nämlich ^ Enzu-Sin (w^ Sin); vgl. auch akkad. mcw; ES XXX d Pä-säm-e „Gott des (Kanals) Pä-säm-e". D 2929 II 8,

=

=



Opfer im Tempel des Gottes

c)

^ dis-dingir

da ohne

ist,

ebenso Lü-^

[.

.

.]

(Vs.

Ana gedacht werden. ist,

wie das

LAGAB -|- Si^.

Amar-

Personenname;

Gottheitsdeterminativ,

(Vs. 2, 13), Bära(g) (?)-ga-ni (Vs. 2, 14), Mes-an-ni

und An-ni

(Vs. 2, 15)

=

folgende

2,

18),

Die Form ^ En-lil-e

Bei

An-ni, zeigt,

darf

letzterem

nicht an

B

Gudea, Zyl.

Nominativform

24.

im

11

Satz

und steht für An-e; beachte dazu Gudea, Statue B 8, 44 ff.: ^An-e, ^ En-lil-e, ^ Nin-hur-sag-ge usw. Die eben erwähnten Personen sind

verstorbene

offenbar

Stadt

(nicht

Verehrung

von Lagas),

zuteil

(Vs.

2,

16)

ausdrückliche Siegel

(VAB

Die

wurde.

denen zwei ebenfalls

als

Hofbeamte bzw.

denen

S.

stück der Tontafel

gewisse

von

Opferempfänger auftreten, nämlich Al-la

Bezeichnung

isag

(=

(Vs.

Isakku).

2,

als solcher

KTC 414,

23),

Al-la,

148) als „Isakka von Lagas"

Isakku unter Dungi;

irgendeiner

eine

von Lagas,

früheren Isakke

und ME-lugal-an-na-ad-du

1,

Isakke

ihrem Tode

nach

führen auf

die

einem

bezeichnet,

war

wird er erwähnt auf dem Bruch-

welche das Datum des 39. Regierungs-

29

Zwei altbabylonische Opferlisten

Jahres des Königs Dungi

trägt.

Er hatte

die

Isakkuwürde nicht

noch Ur- ^ lama I. lang inne; denn im 37. Jahr des Dungi wird (VAB 1, S. 231 und A. h), im 40. Jahre aber bereits Ur- ^ lama II. von Lagas genannt. als Isakku S. 232 und A. a) ^]J1

in

zusammengefallen sind:

welchem zwei

t^]

'^'it,

siti'

alt-

und

^^[jl neben vereinfachtem ^JjT, noch

deutlich hinweist; pisan vgl. Gl. S. 74. 14.



aöf welch letzteres die altbabylonische kurs.

t^]]l, nämlich

Zur Erklärung dieser

15. ka-sü .... tag

Assur

naheliegende

vielleicht ihre Richtigkeit

arJj,i'

S.

die

ist.

aus

Ritualtafeln

in

(Ebeling)

sdr

in die

angeführte

ja der Anfang des unteren Horizontalkeils weggebrochen 12.

ü-la-

denn

sinnlos,

der Mitte der Zeile stehende

in

schon im Hinblick auf



dem

nur mit

seither

das gäbe für diese Stelle den Sinn: „deine niedergeworfenen,

Höhe gehobenen Opfer"



:a Gl. S. 218.

tag hier als reines „niederwerfen"

Sinn.

ab.

prädikativ zu fassen; nach

ist

es nicht als Attribut zu e-za

darf

t^J^

Lautwert

^^"T

ß)\

231.

S.

5.

11.

i-w";

„Herr"



vorletzte Zeichen ein schlecht geschriebenes da,

Gr. §§ 17 Id, 173.

vgl.

Stelle (Gl.

Bedeutung

mul-ma-al: vgl. oben „Orthographie"; Bildung nach Gr. § 83b;

rnul 'glänzen'

Gr. §



Gruppe hinter Das

iu

Akk. der Richtung; Gudea passim.

des Anrufs.

^^^^? —

rib

vorliegende

die

dih sübatiu etehu mit

vgl. Z.

'w/"

und so identisch mit sag

zag 'pütu



Ausspräche

die

•^y^yyyY:

Stelle vgl. Einleitung.

= ka-sü-gdl

'labän appi'

Gl. S. 112.

Festlied

Das

16.

h(/

^t^ die

„nar'%

Namen a-ra

K^

d-lal:

167 kommt

S.

eine Zer-

d 'Kraft' usw. Gl.

S.

2

vgl. die

ab.

I^>^fr^

usw., Gud.

Form

besser erhaltene

in Rs., Z. 27;

der Wurzel

den Bedeutungen

in

I^^^-^

Langdon;

XII, 3; desgl.

vgl.

dazu

des Zeichens: narü und näri.

oben Bemerkungen

vgl.

r= lyti]^ ard für

,^t:

Thureau-Dangin z. B. Gud B X, 14;

liest

Gl.



11.

S.

166 mag die passende Bedeutung geben.

erste Zeichen ist

I^^^-^^ usw.,

sonst

IDT

Das

| Gl.

gebannt"

in seine Bestandteile:

'malü' usw. Gl. S.

17.

vv

105

die vorliegende Stelle nicht in Betracht;

für

legung des Wortes



gebunden,

„bannen;

Eanna

des Königs in

Zeichen 'amar' nb.

erste

Bedeutung

die

natürlich

zum Einzug

dr

-|-

"OVJk



zur Orthographie

Textes:

des

oder darf an rein phonetische Schreibung a

^'okalzusatz



werden?

gedacht

Za-am-za-am

verstehe ich nicht; za Jubel? Gl. S. 15.

^j^

phonetische Schreibung für >-^V-T in Bedeutung 'mrdlpi-

zamäru; sprechen'

Gl.

S.

147, II dug

1.,

3.



sa^:

„flehentlich, in-

brünstig"; zu dieser Bedeutung vgl. gü-sa^-sa^ 'sutemuku. 18.

Die Spuren vor zu:

^^ könnten zu —

gut passenden Ergänzung [dr-gd\l führte.



zu Z. 17 19.

J]^^

nar

s.

was zur

Bemerkungen

ebenda.

Die naheliegende Ergänzung

zur ULd Gl. S. 10 arasii.

und Gr. §

^g^|>- passen,



[zilr-ra]

sag-bi-sü

ergibt auch Gl. S. Gl. S.

vgl.

230

I

227

sag

A

II 3.

81.

20. gdl-gdl-la-sir.

wörtlich

„in

anbetender Art

und Weise";

gdl labdnu, prägnant für das vollere ka-^ü-gdl stehend.

Die (statt

Ergänzung^

^]

e'-a

naheliegend; auf die Lesung slg-e

gad-e Gl.) führt mich die wiederholt bei

anscheinend nach dem Gehör geschriebene

Gudea vorkommende,

(vgl.

Verwechslung von

^^

und »-^liy usw. bei Gudea!) und die Zusammensetzung ganz verdunkelnde Variante Xp^^A ^»^Jl^i die auch von ThureauDangin stets als usäpi gefaßt wird. Z. 20 23 vorausgesandte





Attribute zu Z. 24. 21. Die

Ergänzung [Unug]^^ läge nahe, doch müßte dann wohl

noch ^yyyi^ auf ki folgen,

vgl. Z. 26.



JTT^T

-|-

m

phonetische

Ludwig Kinscherf

106 Schreibung für S.

151

^^j

c?//r V7.s-ä/>«'

Gl.

150;

S.

zur Möglichkeit solcher Auffassung

f.;

für

tu s.

(///

s,

Gl.

B.

z.

oben Bemerkungen

zur Orthographie des Textes.

Ergänzung

22. V?



\K-a?}-\na?

Substantiv

als

(his

Gr.

vgl.

57 usw.

TCj

Gud.

mihii,

tili»

^J

(Langdon).

Rückseite. 25. a-na Gr. § 56.

26.

hnarsis'

girf-bi

Akkusativ

gleichfalls

Gr.

wie

85a.

§



Lokativ

Unun^'-ga

ki-en-gi ki-Uri?

oder

im letzteren

IH gehörte

Falle als Apposition auch zu ki-en-gi ki-Uri; für letzere Auffassung spricht das Dativ-Infix des Plurals ne.

Das

27.

Das

vierte

Zeichen



169

Gl. S.

leiten'

Zeichen

erste

ist

=

^Ttr, vgl,

tr^T^J.

ni-ib

^^J*^

Bemerkung zu

ezen-s



''Mr.

auch für den Plural

Z. 17.



lag 'führen,

Gr. § 178.

s.

28. Von Z. 28 ab folgt ein Gebet um Wohlstand der Bewohner von Uruk; ob dieses Gebet wirklich an Istar oder vielleicht doch an eine andere Gottheit (Enlil?) gerichtet ist, wage ich zunächst nicht zu entscheiden; Z. 28 dürfte aber genügende An-

haltspunkte geben; beachte vor allem Z. 38! e-es ir-hi

''•

A. Part.-Konstr.

auch

lielativsatz,

wobei das

Part,

ist

Bedeutung der einzelnen Worte keine Zweifel

sichere

Deutung Z.

als

im Sinne von Gr. § 198. Wenn die Satzstellung ganz ungewöhnlich ist, so läßt doch die

durch es Gr. § 195 a erweitert

zu; die absonderliche Stellung

29 bedingt 29.

30.

.

.-a

.



Gr. § 220a.

Gl. S.

197;

der

a-na gdl-la-ha Gr. § 56.

61a oder nam-\-me, dessen zweiter wäre mit dem me in niüs-me, dig-me usw. 127, I kur

mag — analog ge

und § 146 a)



Bestandteil (Gl.

S.

identisch

185).



kur

1.

ge-me-ne-bd: entweder (wie oben) präfix im

in

Form nach entweder n^ und ^TU

iü final Gr. § 7 7 hätä'

ihm

in

f.,

für

allein

-][J[^

119 b und 12Üb.

Verbindung mit

HWB.

S.



560 b

etwas

groß

wäre.



sü-gid-da Gl. S. 90 Va65« 'jem.'s

Hand

ergreifen,

helfen, beistehen'.

39.

Die Ergänzung

[Ici-suh-yjü

gemäß VAS

X Nr. 214 (mehrmals).

Das assyrisch-babylonische Pantheon im vierten Jahrhnndert n. Chr. Von

P. S. Landersdorfer 0. S. B. Eine der merkwUrdigsteD und wertvollsten religionsgeschichtliehen die als

Urkunden aus der Zeit des untergehenden Heidenturas

ist

44 Verse umfassende Götterliste, die uns der im Jahre 521 Bischof von Batnä gestorbene syrische Dichter Jakob von

Sarug^ bilder

in

seiner

darbietet.

metrischen Horailie über den Fall der Götzen-

Dieses

Dokument^

stellt

gewissermaßen

eine

^) Näheres über sein Leben vgl. die Einleitung zu meiner Schrift „Ausgewählte Gedichte des Bischofs Jakob von Batnä in Sarug" in „Bi-

bliothek

der

Kirchenväter-',

Kempten und München 1912 Bd. 6

S.

251

ff.

Daselbst findet sich auch die nötige Literatur angegeben. 2)

Handschriftliche Überlieferung: zwei Londoner Handschriften (14607

91 a und 14624

im folgenden bezeichnet als L^ und L^; der 339b (=0); zwei vatikanische Handschriften (Vat. syr. 117 fol. 511 Col. 1 und Vat. syr. 251 fol. 27), im folgenden bezeichnet als V^ und V^ Ausgaben: Einige Stellen unseres Textes hat bereits J. S. Assemani in seiner Bibliotheca orientalis, Eomae 1919, tom. 1, S. 327 auf Grund des V^ veröffentlicht, darunter auch die für unsere Frage in Betracht kommenden Verse. Die erste Ausgabe mit französischer Übersetzung auf Grund |)[1) vertreten

bedeutet sie „kalt sein'"*, und Birdu

nach

Per-

Wir müssen darum

wo

zurückgreifen,

im Arabischen {SJ „Hagel",

an

'

als

Luftspiegelung" erklären.

im Akkadischen.

fehlt

Westseraitische

auf

,.

Gelehrte

während andere-'

sonifikation der WUstenglut faßt,

an das arabische ofy,^ als

mit Zimmern

Da-

ist.

entweder ebenfalls

ist

mit „Hagel" oder mit „Kälte" zu übersetzen.

Die Annahme Zimmerns^

daß unter den

beiden Gottheiten

der Fieberhitze- und Schüttelfrostdämon zu verstehen

sei,

wohl

ist

auf Grund der oben gegebenen Etymologie abzulehnen, im Gegen-

es

Worterklärung spricht dafür, daß es sich tatsächlich, wie

die

teil,

Zusammenhang

der

Von besondrem weil

der

hier

immer noch genannt

verlaugt,

um

die

der Natur handelt.

in

Interesse

religionsgeschichtlichen

V. 73,

ist

zwar schon längst aus der Bibel bekannte, aber

nicht

wird,

Mar Jacob auch

bei

der Temperaturgegensätze

Personifikation

sicher

identifizierte

assyrische

Tempel nach 4 Kg.

dessen

in

19,

"1D3^

Gott:

36 f. Sanherib

ermordet wurde. Die

ganze Bedeutung

antwortung

etwa der Gott

in

bis

noch

in

lich

ist,

eine

M

Namen

seine Zeit lebendigen Tradition?^

aus der

Da

der

eingehend kennen und uns eine Reihe zur Verfügung

ausführlichen Götterlisten

belegt

den

er aus einer anderen Quelle geschöpft,

der keilinschriftlichen Literatur, trotzdem wir das assyrische

Pantheon bereits ziemlich von

hängt jedoch von der Be-

Hat Mar Jacob

der Frage ab:

entnommen oder hat

Bibel

der Stelle

stehen,

noch nicht

drängt sich die Annahme, daß der Dichter hier ledigbiblische Reminiszenz auffrischt,

KAT»

S.

Wenn

415.

So Musil, Arabia Petraea II f, »)

Vgl. Geseiiius-Buhl

*)

KATs

^)

Die Variante von L

•*)

Vgl. meine

S.

zunächst auf.

••'^

S.

Wien 1908

S.

5.

8.

415. '

und

V

^

^.^ViQs)

igt

sicher Schreibfehler.

ausführliche Behandlung der Frage in

BZ

VIII

S.

12 ff.

Das

man aber

Pautheon im

assyrisch- babylonische

Jahrh.

4.

n.

Chr.

113

erwägt, daß sowohl die vorausgehenden zwei V'erse wie

auch der nachfolgende nur aus der außerbiblischen Überlieferung geschöpft

man

wenn

können,

sein

der Dichter

ferner bedenkt,

wohl schwerlich hätte entgehen

daß

es sich

lassen, auf die

Um-

stände anzuspielen, unter welchen der Gott in der Bibel genannt

wenn man endlich in Betracht zieht, daß Mar Jacob ja in der Nähe jener Gegend gelebt hat und die Zeiten, da

wird, selbst

dort der Götzendienst noch in voller Blüte stand, noch nicht allzu

weit hinter ihm lagen, sodaß jedenfalls mancher dieser heidnischen

noch

Kulte

zu

wenigstens

seiner Zeit

dann wird man die Meinung, daß der nicht aus der Bibel lich

entnommen

im geheimen fortbestand,

Name

des Gottes ^\axi hier

zum mindesten

ist,

als

wahrschein-

anerkennen müssen.

Dazu kommt noch, daß der Dichter einen Zusatz macht, vorausgesetzt daß er echt

nämlich

rciaiu r^Vi^^.

Freilich

ziemlich fehlerhafte Handschrift Letzteres wäre

wohl

der,

sicherlich nicht aus der Bibel stammt,

ist,

L

^

hat hier die im allgemeinen

eine andere Lesart

leichter verständlich,

Klai r^i^i>Ä.

aber auf Grund einer

richtigen Einschätzung der Textesüberlieferung

ist

ersteres vorzu-

Dazu kommt noch folgende Erwägung: Es wäre ganz und gar unverständlich, wie ein Abschreiber hätte auf den Gedanken kommen

ziehen.

können,

das geläufige rC:si

das

gerade bei der Aufzählung der

und ihrer Kultstätten häufig in Verbindung mit ^^Äi\ä» vorkommt, durch das für ihn kaum verständliche

verschiedenen Idole

rdraiw zu ersetzen, anderseits ist aber gerade deshalb, weil die Verbindung Klai r^i^^^ in unserem Gedichte sich häufig findet, eine

absichtliche

t-

di-r

tTwUstunfr war.

\

Wenn

Übersetzungen sind zulässig.

Ht'idt*

wir uns nun im assyrischen Pantheon umsehen, so kann nur Ninib höchstens Nergal

oder

gott

hochverehrt

wurde

V^^J

immer noch

Assyrien

in

Ideogramms

>-*^

Anhaltspunkte

An

kommen.

Betracht

in

wird

ersteren

zunächst denken niUssen, weil er als Kriegs-

man schon deshalb

^»"TT

und

weil

Lesung des Sichere

nicht feststeht.

unserem Nisrok haben

Identifizierung mit

für eine

die

allerdings auch noch nicht ergeben.

sich

Ohne einen bestimmten daß

weiter,

Assyrer

die

Kultort anzugeben, berichtet

noch

»^

eine Gottheit

Mar Jacob

verehrt hätten.

Trotz der dagegenstehenden Variante verschiedener Handschriften ist

zu verstehen, und zwar die

weibliche Gottheit

darunter eine

altsumerische Göttin Nanai.

Sie

im

ist

babylonischen Pantheon

bekanntlich eine Doppelgängerin der Istar und wurde später mit

ganz

dieser

Bezeichnung

tümliche

sodaß

identifiziert,

Name

der

gebraucht

dieser Göttin

mehr

nur

als alter-

wurde.

Speziell

Namen. Wie Erech in Babylonien Außerdem Assyrien das Zentrum des Istarkultes.

die Istar von Erech führte diesen

war Ninive war auch

in in

Arbela

noch

ein

Ob nun Mar Jacob

Göttin.

hervorragendes Heiligtum

gehabt oder irgendeine unbekannte steht

daß

fest,

Istar-Nauai

wie unsere Stelle

lehrt,

dieser

Auge

eine dieser beiden Städte im

in

dritte,

ist

gleichgültig.

Soviel

Assyrien viel verehrt wurde, und

hat sich dieser Kult bis

zum Untergang

des Heidentums in jener Gegend gehalten \

Nicht

minder

bemerkenswert

der Metropole

Keligion

der

ist.

Denn merkwürdigerweise weiß

bringt.

was unser Autor über

orientalischen Kultur,

die

Babylon, bei-

er von dieser alten Zentrale

des Götzendienstes,

deren Götter einst die ganze vorderasiatische

Welt

beherrschten,

keine

nicht

einmal

er

doch

aus

den Stadtgott der Bibel

Zug,

den

tums

beibringt,

die Zukunft

daß

die ')

Im

zur

er

zu

Gottheit

einzige

entnehmen

deren

Es

Syrischen hat sich der

der Stern der Istar war, vgl.

ist

Heimat

Name

den Planeten Venus erhalten, der schon

ZDMG

10

des

können.

Der einzige

babylonischen Heiden-

die Kunst,

die Astrologie,

erschließen.

Astrologie,

machen,

von Babylon. Marduk oder Bei. den

hätte

Charakterisierung

ist

namhaft zu

aus

den

Sternen

ja eine bekannte Tatsache,

anerkanntermaßen

das

alte

unserer Göttin als Bezeichnung; für in

der babylonischen Astralreligion

S.

149;

KAT^

S.

425.

Das assyrisch-babylonische Pantheon im

Babylon

gerade

ist,

4.

Jabrh.

n.

Chr.

115

der römischen Kaiserzeit besonders üppig

in

Kraut geschossen und ihren Siegeszug durch die Welt ange-

ins

treten hat.

Wie man Wahrsager

im Syrischen In

V.

in

der griechisch-römischen Welt die babylonischen

schlechthin

76

als

Xcdöalot

Rede

die

ist

lautet

bezeichnete,

gewöhnliche Terminus

der

für

auch

Kunst einfach

ihre

von der Kunst der Magier, der sog.

„schwarzen Kunst", wie man sie im Mittelalter nannte. Nach dem Text des Kodex L^ wäre Babylon die Heimat dieser Kunst. Ihm

gegenüber haben

alle

anderen Handschriften

statt

"2=

die Lesart

Urheber der Magie neu wonach gegenwärtige Stand der auch Damit stimmt eingeführt werden. der Forschung Uberein-, so daß dieser Vers für unsere Zwecke hier

,.iia=D

die

Meder

als

die

wohl ausscheiden muß.

Von anderen babylonischen Städten werden und Larsa genannt,

nur Sippar Stelle,

V. 63

freilich

an

in

einer

unserer Liste

ganz anderen

und 64, also bereits vor Assyrien und Babylon.

Die

beiden Verse lauten:

„In Sepharvajim hatte er

Frauen

Und

in

Schwärme von Männern und sogar von

aufgestellt,

Dalasar hatte er Töchter der Gottheiten eingerichtet".

Zunächst erhebt sich nun

und

ioflA:?

wirklich

Larsa zu verstehen ')

^)

S

die sind.

freilich die

Frage, ob unter "p^oiafio

beiden babylonischen Städte Sippar und

Bei

>*aiÄÄ> könnte man

vor allem an

Diese Bezeichnung findet sich übrigens bereits Dn. 1, 4; 7, 2. 4 usw. V. Prasek, Geschichte der Meder und Perser II, Gotha 1910

Vgl.

116.

8*

Landeradorfer

S.

jjß

das biblischr Z**."?:; denken, mit dem der Name lautlich vollständig übereinstimmt; von diesem jedoch wird jetzt ziemlich allgemein angenommen ', daü es mit dem babylonischen Sippar nichts zu tun sondern

habe,

eine

vielmehr

sich den (Irllnden. die

gebracht

werden,

biblische

Z'T^r

syrische Stadt

und mau wird

sei,

gegen die Indentität der beiden Städte vorIst aber das verschließen können.

schwerlich

wirklich in Syrien zu suchen, so hat meines Er-

achtens das -ja^oTarj an unserer Stelle trotz des Gleichklanges des Namens und trotzdem es unmittelbar auf eine syrische Stadt folgt, nichts mit

jenem zu

Denn einmal hat,

muß

jedenfalls

sondern

tun,

das syrische

ist

vielmehr identisch mit Sippar.

ClH^P, wenn

es

überhaupt

unbedeutende Stadt gewesen

eine ganz

existiert sein,

da

sich, von der Bibel abgesehen, alle anderen Quellen darüber ausDaß aber Mar Jacob hier nicht der Bibel folgt, geht schweigen.

schon daraus hervor, daß er sonst doch wohl auch die

4.

Kg. 17,

31 genannten Götter dieser Stadt. "^pi*;S und "^i^^jV. erwähnt und auf die ihnen dargebrachten Menschenopfer hingewiesen hätte. Anderseits wird die Stadt mit der sicher babylonischen Stadt Larsa in

einem Verspaar zusammen genannt.

unser

Folgt

Dichter im

allgemeinen auch keiner streng geographischen Ordnung, so wäre die

Zusammenstellung

einer

stadt bildete, der

seiner

Zeit

für identisch

C*112P

einer

babylonischen

dem benachbarten Akkad

eine Art Doppel-

Gebrauch der Dualform nicht nachweisen.

leicht liegt hier insofern

vielmehr

mit

Freilich läßt sich für das babylonische

Stadt doch sehr auffällig. Sippar. obwohl es mit

syrischen

Daß dann Mar Jacob

Viel-

ein Mißverständnis unseres Dichters oder als

vor,

mit

hielt

man der

tatsächlich

das

biblische

babylonischen Stadt Sippar.

nicht die in der Bibel genannten Götter anführt,

sondern als charakteristische Eigenschaft der Stadt das Hierodulen-

weseu nennt, mag seinen Grund darin haben, daß Seite des Götzendienstes in

sich eben diese

der Periode des untergehenden Heiden-

tums am auffallendsten geltend machte, während von jenen Göttern nichts

mehr bekannt war. den Keilinschriften

In

.Sama.sstadt Sippar.

')

Vgl.

Grundriß

S.

Hal6vy, 80,

Anm.

ist

tatsächlich

das darum auch Sippar

ZA

II S. 401:

3; Schell,

Jensen,

Revue

Bibl.

neben der bekannten .sa

Samas

Kosmologie 1895

S.

203.

S.

heißt,

457;

von

Homniel,

Das assyrisch-babylonische Pantheon im

einem

Sippar

Anunit

sji

mit Nisin

Scheil-

bereits

in

der Istar,

zu verstehen

ist'',

Delitzsch^

117

Akkad

mit

Anunit nur

ist

deren Tempel zu Erech wir

in

männliche und weibliche Hieroduleu be-

ältester Zeit

Da

das

Chr.

n.

Für jeden Fall

identifiziert.

eine Erscheinungsform

zeugt linden.

Kede,

die

Jahrh.

4.

unsere Stelle doch wohl von dieser Einrichtung

gewagt

dürfte es nicht allzu

das babylonische Sippar

^ajoias»

in

sein,

dem beuachbarten Sippar

Saraas mit

isa

sa Anunit zu sehen, von deren religiösen Einrichtungen sich die

am Tempel

erhalten

Auch nach

syrien

längsten

^aA^ könnte man einen Augenblick zweifeln und

bei

genannte Stadt

in der Bibel*

identisch

dem

mit

Delitzsch^

Dagegen

ist.

Ht^'iSS'^

assyrischen spricht

durchweg nur bekanntere Städte

("it^'S?)

Til-asurri

vor

und besonders der Umstand,

Schwierigkeit

denken,

Nord-

in

allem

die

daß

unser

lautliche

Dichter

Entscheidend aber

anführt*'.

die Tatsache,

daß die uralte Sonnenstadt Larsa

das biblische

"ID'TIS:

ist

Südbabylonien,

in

der Pesitto wirklich iixAi heißt.

in

Die Einrichtung der in

dann

hätte.

etwa an die die

am

der Anunit- Istar bestehende Prostitution

Mar Jacob

^^cn^via, die nach

r^'^orAri'.i

Larsa bestanden haben

kann wohl wieder nur von Hiero-

soll,

dulenwesen verstanden werden.

Tatsache

louien dieses Institut ziemlich verbreitet

ist

nun, daß in ßaby-

gewesen

muß

sein

— die

klassischen" und biblischen^ Nachrichten werden durch die



inschriftlichen Berichte'* bestätigt

,

allein davon,

keil-

daß im Dienste

des Sama.s Prostitution getrieben worden wäre, wissen wir nichts.

Eher wäre

noch

es

daß im Heiligtum der

denkbar,

mahlin des Sonnengottes, die natürlich apch

in

Ai, der

Ge-

Larsa verehrt wurde,

1)

Wo

lag das Paradies? S. 209 ff.; vgl

*)

Une

Saison de fouilles ä Sippar,

*)

Darin dürfte auch die jedenfalls fehlerhafte Lesart des

Zimmern KAT*

Le Caire 1902,

S.

S.

209

ff.

74.

L*

seine Er-

klärung finden. *)

4 Kg. 19, 2: Js. 37,

°)

Paradies

")

Aus dem gleichen Grunde

2.

264 f.

S.

ist

auch die Lesart des

VßVl

als Schreib-

fehler abzulehnen. ')

Herodot

«)

Bar.

6,

»)

Vgl.

Zimmern KAT»

und Assyriens

I,

199; ed. Kallenberg

I

S.

113

f.

42 f.

I,

S.

S.

422 f

366, IT S. 387.

;

Jastrow,

Die Religion

Babyloniens

118

S.

Lftnderedorfer,

Das assyrisch-babylonische Pantheon

diese Einricbtang bestanden habe, doch geben uns die Inschriften

Vergessen dürfen wir hierbei

hierüber keinen Aufschloß.

nicht,

daß

Mar Jacob nicht die Nerhältnisse im alten Babylonien vor Augen hatte, sondern die des ausgehenden Altertums, und es ist an sich wohl möglich, daß der Dienst des Sonnengottes und seiner Gemahlin im Laufe der Zeit in dieser Weise ausgeartet ist. Das ist alles, was Mar Jacob von Sarug über den Kult und recht

die Kultstätten in den

Ländern der ehemaligen Weltreiche Haby-

lonii-n und Assyrien zu berichten weiß, in welchen einst nach Ausweis der Keilinschriften ein so reichhaltiges und mannigfaltiges

religiöses

dieselben

Leben

geblüht

unterdessen

hat.

eine

Freilich

fast

wenn man bedenkt, daß

tausendjährige

wechselvolle Geschichte durchgemacht haben, wird

wicklung

verstehen

und

sich

und

man

zwar sehr diese Ent-

vielmehr wundern, daß sich über-

haupt noch Berührungspunkte mit der Vergangenheit erhalten haben.

Musasir nud der achte Feldzug Sargons IL (714

Chr.)

V. Vou

C. F.

Lehmann-Haupt.

Die Aufforderung zur Mitarbeit an dieser Festschrift erreicht

mich so

spät,

daß eine Ausarbeitung von etwas

Neuem

nicht

mehr

möglich wäre, selbst wenn mir meine Bücher und Aufzeichnungen zugänglich

wären,

von

denen

der

größte Teil

in

England,

ein

kleinerer der Beförderung von Berlin nach Konstantinopel harrend,

meiner Benutzung entzogen

ist.

Der zweite Band meines Reisewerkes jetzt'"'-

„Ar7nenien

einst

und

stand bei Kriegsausbruch unmittelbar vor der Veröffentlichung.

Mehr

als 400 Seiten waren gesetzt und größtenteils korrigiert. Er wird nun erst in nicht absehbarer Frist, voraussichtlich nach

dem

Schlüsse des Krieges, erscheinen können.

Vou seinem im engeren Sinne wissenschaftlichen Inhalt liegt mir besonders die Widerlegung gewisser irrtümlicher Anschauungen am Herzen, die seit dem Erscheinen ,des ersten Bandes (1910) worden waren. 1. E. Ungers Anschauung über die Zuweisung der beiden Inschriftenpaare am Tigristunnel und an der in seiner

veröffentlicht

Ich nenne:

nächsten Nachbarschaft

befindlichen

oberen Höhle.

Schlußfolgerungen, die Thureau-Dangin aus trefflich

seines

^)

herausgegebenen Bericht Sargons IL über ersten Regierungsjahres

Une

relation

Texte Assyrien Geuthner, 1912.

de

la

^

Ferner zwei

dem von ihm

gezogen hat: nämlich

huitieme carapagne

inedit, publie et tradnit

so vor-

den Feldzug 2.

Rusas

I.

de Sargon (714 av. J.-C),

par Frau^ois Thureau-Dangin.

Paris,

sei

Lehmann-Haupt

^- ^-

120

und

l'surpator

ein

rrartu-Chaldia

liegrllnder

jrewcstn,

ui-d

3.

Dynaetie

nenen

einer

Sargon

sei

II.

in

seinem ersten

in

Kegierungsjahre bis ins Herz von Armenien vorgedrungen, indem er von Van aus um das Nord- und Westufer des Vansees herum bis

nach

Bitiis

gelangt und von dort über Söürt und die Kantone

südlich des ^Sees nach Musasir gelangt und nach Assyrien zurUck-

wird der Stadt Musasir,

gi'kehrt sei.

Zugleich

armenischen

Expedition

Topzauä Die lichen

sachen,

Kapitel

unmittelbarer

in

wiedergefunden

hatten,

eine

die

Nähe

auf der

Avir

der

von

Stele

andere Lage

zugewiesen.

Widerlegung von Ungers Ansicht^ erfordert im wesent-

nur

Wiederholung und erneute Betonung der Tat-

eine

die

in

meiner Abhandlung der

XIV meines

„Armenien"'''

Zum

•)

Eckhard Unger.

")

Der Tigristunnel, Verh.

„Tigristunnel""*

und

dargelegt worden sind*.

Bronzetor von Balawat.

Diss.

in

Daß

Leii)zig 1912.

Berl. Anthvop. Gesellsch, 1901.

S.

226—44.

auch meine „Materialien zur älteren Geschichte Armeniens und Mesopotamiens" (Abb. der Göttinger Ges. d. Wiss. IX Nr. 3 [1907]) Abschn, I

S.

S.

16—18 und

S.

31

— 44

430—62

»)

Bd.

*)

Die auf den ersten

I

S.

und Tafeln. Anmerkungen dazu auf S. 540. Blick naturgemäße Annahme, daß die Inschriften aus

nebst den zugehörigen Figuren nebst deu

verschiedenen Jahren und von verschiedenen Besuchen des Königs tunnel herrührten, hatte sich

bei

näherer Prüfung

als

am

Tigris-

unmöglich erwiesen.

Es ergab sich, daß beide Inschriftenpaare Tgr. 2 und Tgr. 3 am Tigristunnel, Tgr. 4 und Tgr. 5 an der „oberen Höhle" aus dem fünfzehnten Regierungsjahre stammten, in das somit der dritte Zug des Königs nach Na'iri und sein einziger Besuch an dieser Stätte zu setzen ist, von dem die beiden Inschriftenpaare je in ihrer zweiten Hälfte, Tgr. 3 und Tgr. 5, sprechen. Daraus ergab sich, daß die beiden früheren Züge nach Nai'ri im Anfangsjahre und im dritten Jahre erfolgten, während der in den Aunalen für das siebente Regierungsjahr verzeichnete Besuch einer anderen Tigrisquelle galt, der des Arganasu östlich von Charput, die uns auch heute als die eigentliche Quelle des Westtigris gilt. Ich hatte auch gezeigt, daß nicht nur die Schilderungen der Züge Salmanassars III. im siebenten Regierungsjahre im Gegensatz zu der der übrigen dazu stimmte, indem der König Nairi nicht betrat, sondern

nur

in

einem nicht zu den Nairiländern gehörigen Gebiete

den Tribut von Nairi empfing (woran auch gegen Unger

S.

66 festzuhalten,

und daß ganz besonders Salmanassar III. selbst einen Unterschied deutlich hervortreten lasse, indem er im fünfzehnten Jahre ausdrücklich sagt, daß er zur Quelle des Tigris „am Ausgang seines Tunnels" ina sit nagabi-su gezogen sei, während er im siebenten Jahre die eigentliche Tigrisquelle, „den Ort, wo das Hervortreten der Wasser erfolgt", asar müsü sa me saknu besucht habe (vgl. noch bes. Bd. I S. 458—62). Salmanassar war sich also

Musasir und der achte Feldzug Sargons IL (714

Rusas

I.

war und daß

kein Ursurpator

Urarta-Chaldia

von

nicht

besuchten

Tunnel

und

der im

ersten Entspringens bewußt.

Stätte des

gehend von der Voraussetzung,

daß

eben den Tigristunnel

und

Tigrisquelle,

den Besuch

im

des Königs

einen

Zag

Jahr bezügliche bildliche deu

Tigristunuel

dem im fünfzehnten Rebetreteneu

Jahre

siebenten



alledem will Uuger

Trotz

aus-

Salmanassar überhaupt nur eine

Umgebung, besucht habe

seine



im Gebiete von und die auf dieses Darstellung auf deu Bronzetoren von Balawat auf des Tributes

Gebiet von Nairi

ins

beziehen,

Da

geforderte

siebenten Jahre an den Tigristunnel verlegen,

über den Empfang

die Nachricht

Tel-abni auf

Könige

die Reihenfolge der

zwischen deu beiden Quellorten,

des Gegensatzes

gieruugsjahre

121

Chr.)

Thureau-Dangin

von

die

v.

mit

dessen

von Nairi

deuten

örtlichen Verhältnissen

sie

keines-

und Tgr. 4) je des Inschriftenpaares vom Tigristunnel und der oberen Höhle der Zug gegen die Chaldäer erwähnt wird, der im neunten Regierungsjahre erfolgte, so können diese nur in das fünfzehnte Regierungsjahr (845 v. Chr.) gesetzt werden, das einzige spätere, in dem nach den Annalen ein Besuch des Tigris-

wegs stimmt.

in

den Anfangsinschriften

(Tgr. 2

Außerdem wird, wie Unger (S. 65) richtig erkannt hat,, und Tgr. 4 des vierten Zuges gegen das Westland Chatti gedacht,

tunnels erfolgte. in Tgr. 2

der gerade in das vorhergehende Jahr 846

fiel

:

^

T

itti-sunu

amdahhis,

Male kämpfte ich mit ihnen". Unger kann daher sein mit großem Scharfsinn verfolgtes Ziel nur erreichen, indem er annimmt, daß die zweiten Inschriften jedes luschriftenpaares, in denen der dritte Zug ins Land Nairi und der Besuch an der

„zum

vierten

am Ausgang des Tunnels erwähnt wird, aus dem siebenten Jahre stammten und früher eingegraben seien als die an erster Stelle stehenden

Tigrisquelle

Inschriften



eine in sich höchst unnatürliche Voraussetzung,

die

der ört-

Befund vollends unmöglich macht, wie ich an andrer Stelle genauer zeigen werde. Hier genüge die Bemerkung, daß im Tigristunnel die zweite Inschrift Salmanassars III. (Tgr. 3) au einer so ungünstigen und unbequemen liche

den Tunnel hinein, angebracht ^worden ist, daß sie in zwei Teile werden mußte, und daß besonders das zweite Stück der Mehrzahl der früheren Besucher entgangen ist. Dafür gibt es nur die eine Erklärung, daß der Raum näher dem Tunuelausgang schon durch früher eingegrabene Inschriften in Anspruch genommen war. Den besten Platz hat naturgemäß Stelle, tief in

geteilt

die Inschrift Tiglatpilesers L,

gänglichen, Stelle

die

setzung,

dem Auge

den zweiten an einer verhältnismäßig gut zu-

stets erreichbaren,

wenn auch

nicht sehr gut geglätteten

an erster Stelle stehende Inschrift Salmanassars III.; die

zweite Inschrift des Inschrifteupaares,

Stellen der gleichen

Tunnelwand

Vollends unmöglich aber

daß das Bild Salmanassars

II.,

mußte dann

ihre Fort-

auf zwei

verteilt werden.

ist die bei

Ungers Auffassung nötige Annahme,

welches die Inschrift Tgr. 2 begleitet, gleich-

mit der Inschrift Tgr. 3 im siebenten Regierungsjahre eingegraben, dagegen dann im fünfzehnten Regierungsjahre die Inschrift Tgr. 2 zwischen

zeitig

Lehraann-Hanpt

C. F.

|.>.>

Veräuderunp

habe

darf,

erfahren

au

schon

kurz

ich

anderer

Stelle gezeijrt'.

So entnehuK'

für diese Festschrift mit

ich

Genehmigung des

Verlages dem zweiten Hände meines Ueisewerkes die Ausführuugen, die mittelbar und geradezu erweisen, daß Thureau-Dangiu sich

über die Kiidausdehnung von Sargons Feldzug gegen Urartu eine Ich werde zu dieser Wahl auch irrige Vorstellung gebildet hat.

dnrch die Erwägung bestimmt, daß die Kenntnis der Konten, die

dem Bilde und wurden

der zutrehörigen Inschrift Tgr. 3 eingegraben

Diese Auskunft

sei.

nicht

ist

nur „auf den ersten Blick gewalt^

sam" (Unger 8. 70), sondern dauernd völlig unmöglich. Das Königsbild, das gleich dem Tiglatpilesers I. und dem an der oberen Höhle lächerlich klein ist, hat ohne eine unmittelbar zugehörige und benachbarte Inschrift gar keine Daseinsberechrigung. Die Inschrift aber, der es zugehört, ist zweifellos die mit ihm örtlich aufs nächste verbundene Inschrift Tgr. 2, die man überhaupt gar nicht abklatschen kann, ohne daß das Reliefbild rechts neben den

oberen Zeilen erscheint

(s.

photographische

die

\Viedergabe des Abklatsches, Materialien Tafel II). Die unteren Zeilen der Inschrift gehen an der Felswand in der Breite weit über das Reliefbild hinaus, so

scheint

daß dieses auf dem Anfang der zweiten Hälfte dieser Zeilen zu stehen ein Umstand, der es gleichfalls verbietet, das Bildnis einer anderen



Inschrift zuzugesellen.

Auch ist die Ende der uuteren

Inschrift Tgr. 3 von

Zeilen

dem

rechten Bilde und

dem rechten

von Tgr. 2 nicht etwa durch eine schmale Lücke,

durch ein beträchtliches Stück unbeschriebener Felswand getrennt Das ist in den Schilderungen unserer Expedition offenbar nicht mit sondern

und

voller Deutlichkeit hervorgetreten,

die

Annahme, daß

es

sich

um

ein

hat Unger in der Abtrennung des Bildes

schmales Zwischenstück handele,

von der zugehörigen Inschrift die Möglichkeit einer anderen Lösung erblicken lassen. Es ist jedoch au der Auffassung festzuhalten, zu der ich mich durch den örtlichen Befund, gegenüber andern auf den ersten Blick einleuchtenden

Annahmen, gedrängt sah und stimmt. Unger selbst bemerkt

die (S.

auch zu allen Angaben der Inschriften 68)

nach Besprechung der Verhältnisse

an der oberen Höhle: „Schwerer allerdings lassen sich die örtlichen Verhältnisse der verschiedenen Denkzeicheu Salmanassars am unteren Tunnel mit den

und

bisherigen Ergebnissen vereinigen,

es ist

zuzugeben, daß

sie, für

sich betrachtet, die Ansicht von Lehmann-Haupt zu begründen scheinen" (von mir gesperrt). An Ort und Stelle würde Unger erkennen, daß diese Worte der Einschränkungen zu entkleiden sind und daß die örtAnsicht von Lehmann-Haupt-' verträglich lichen Verhältnisse nur mit der ,.

sind

und

gebieterisch

sie

fordern.

Näheres

Thureau-Dangin, Huitieme campagne (1914) S. 125

f.

S.

in

Bd. II

XVIIIf,

S,

des

Reisewerkes,

dagegen Klio

XIV

ilusasir

in

und der achte Feldzug Sargons IL (714

v.

Chr.)

123

den persisch-türkischen Grenzgebieten und ihrer Nachbarschaft

zur Verfügung stehen, für unsere Zeit von besonderer Wichtigkeit

Für

sind. sich,

die

Anlage und für das Verständnis der Kämpfe,

wie vorauszusehen war.

die

diesen Gebieten zwischen unseren

in

Verbündeten unter Beteiligung deutscher Kräfte und den Russen ergeben mußten,

ist

die Kenntnis der älteren kriegerischen Vor-

gänge und der geographischen Verhältnisse, durch

die sie bedingt

und beeinflußt werden, von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Darauf habe ich bereits zu Beginn des vorigen Jahres in meinem

„Urmia und das persisch-türkische Abkommen"^

Aufsatze

gewiesen und gerade sich

jetzt,

wo

ich dieses niederschreibe,

hin-

spielen

nach den Berichten der uns verbündeten, für Persiens Selb-

ständigkeit kämpfenden

Türken wie der auf

ihre Vernichtung be-

dachten Russen Plänkeleien und Kämpfe im Osten von Rovandüz, d.

h,

gerade

in

der

Umgegend von Musasir und

des

Kelischin-

passes ab.

Die betreffenden Ausführungen stehen größtenteils im 26. und Mir steht zurzeit nur der Haupt-

meines Reisewerkes.

27. Kapitel

text, nicht die

Anmerkungen

und Zitate füge

ich

zur Verfügung, die wichtigsten Hinweise

nach Möglichkeit und, soweit mir die Literatur

zugänglich wird, hinzu.

Einen Teil der dortigen Ausführungen gebe

auch gelegentlich die Gruppierung

ich verkürzt wieder, verändere

und Reihenfolge der einzelnen Abschnitte der Darlegung. Die erläuternden Abbildungen und die die Sachlage verdeutlichenden

Sonderkarten müssen dem

zweiten Bande meines Reisew^erkes

vorbehalten bleiben,

in

hingewiesen

auf das

^

Das Reisewerk verwendet beider Mitglieder der Expedition. sind besonders

Topzauä

in

diesem Sinne deshalb besonders

sei.

wichtig

ZDMG

die

Für den vorliegenden Abschnitt

meine Erörterungen

58 (1904)

S.

Veröffentlichungen

früheren

831

ff.

und

über die

die Stele

von

brieflichen Mit-

teilungen meines Reisegefährten über die Stele, Zeitschr. für Ethno-

1899

logie

S.

99 ff., auf die besonders verwiesen

sei.

Jn

Band

II

des Reisewerkes habe ich den letzteren mehrfach auch wörtliche, als solche

^)

gekennzeichnete Zitate entnommen.

In dieser Festschrift

„Urmia und das jüngste persisch-türkische Abkommen."

beilage (29. November) der Vossischen Zeitung 191-4 Xr. 48 (607).

Sonntags-

C. F.

124 befrnllge

ich

Lehmann-Haupt

mich zumeist mit dem Hiiiwris auf die betreffenden Wörtliche Zitate werden

Stelleu in der Zeitschrift für Kthuul(»^Me.

auch

durch Anführunir-szeichen

hier

weiteren Zusatz)

(ohne

kennzeichnet.

Im Haupttext meines Buches habe

dem

der

Anmerkungen



die



ich

Anwendung

ge-

im Gegensatz zu

drakritischer Zeichen

nach MTiglichkeit vermieden und einen eigenartigen Fremdlaut nur

dann zum genauen Ausdruck gebracht, wo er durch ein einheitliches deutsches Schriftzeiehen wiedergegeben werden konnte. Für das armenische Alphabet habe ich die von Hübschmann vorgeschlagene Umschrift für nicht speziell sprachwissenschaftliche

Werke

verwendet.

Bei

der HerUbernahme der betreö'euden Ab-

schnitte für diese Festschrift behalte ich die letztere in der Regel bei,

belasse auch den geläufigeren,

modernen geographischen Namen

Dagegen führe

zumeist ihre gemeinverständliche Schreibung. für die antiken, namentlich die assyrischen

Namen nach

ich

Möglichkeit

die strenger wissenschaftliche Umschrift ein,

I.

Wir

Von

hatten

die

Herir-Batas nach Rovandüz. Skulptur

von

Herir-Batas^

besucht.

Dem

kommt eine besondere Bedeutung zu, weil er zusammen mit dem von Der die letzten vorgeschobenen Posten der Assyrer gegenüber dem Gebiet von dieser Skulptur

gegenüberliegenden Teil

Chaldia und Musasir bezeichnet,

und zwar deshalb,

w'eil

sie

un-

dem nach liovanduz durch unsere fünfte Bergkette führenden, für eine Heeresmacht völlig unpassierbaren Engpaß, den wir am übernächsten Tage kennen lernen sollten. mittelbar

vor

Unser 3 h 10)

einer

Weg

bereits

natürlichen

Grenzscheide

liegen,

führte uns (ab Batas, Donnerstag,

6.

April 1899,

durch die der fünften Kette vorgelagerten Hügel

und Schluchten nach Kaniotman (an 6 h 9), das auf einer erhöhten Kbene gelegen ist, die im Osten von den Bergen der fünften Kette überragt wird, vor allem

dem Koräk, mit seinem Massiv und der

charakteristischen Einsattelung.

Der

steinige

Weg

ging schließlich

') Über diese sind bis zum Erscheinen von Band II meines Reisewerkes zu vergleichen meine Mitteilungen (nebst Abbildungen) in den Verhandlungen

des XIII. Intern. Oriental. Kongresse«, Hamburg,

S.

136 ff. (1904).

Musasir und der achte Feldzug Sargong

II.

(714

125

Chr.)

v.

ziemlich eben unter ergTüneüden Bäumen, aus denen ent/Aickender

einem starken Quellfluß des Zab

Vog^elsang: ertönte, hindurch, an

mündet. Das beste Kauiotman (930 m) war von einem türkischen Leutder mit seiner Gemahlin und seinen Kindern einem neuen

entlang,

der später in den

Quartier

in

nant,

Bestimmungsort zustrebte,

Rovanduz-tschai

besetzt.

rnvergeßliche Eindrücke

an

dem

wir

durch

ein

Wildheit

gleichlicher

schwierigen,

sollte

uns der folgende

abgeschlossenes

und Großartigkeit und

steinigen

Paß

die fünfte

Tag

Gebirgstal

bringen,

von unver-

sodann über einen

Bergkette

überschreitend,

nach Rovanduz gelangten.

Dem

erwähnten Quellflusse des Zab abwärts folgend, gelangten

wir etwa 4\o km von Kaniotman (980 m) entfernt an eine riesige, nur 20 22 m breite Felsenspalte mit fast senkrechten Felswänden,



die bis

zu

Höhe von fast 500 ra aufsteigen. Auf beiden Spalte, dem einzig möglichen Zugang nach Rovanduz

einer

Seiten dieser

von Westen her, sind auf

isolierten,

anscheinend

kaum erklimm-

baren Felsenklippen steinerne Burgkastelle chaldischer Art errichtet,

die die Straße völlig beherrschen

und sperren.

Dieses

Felsentor führt uns in eine Talschlucht, deren großartige Wildheit teils

an die Darialschlucht (Bd.

tschai (Bd.

I

S.

264 ff.)

1

50). teils an

S.

den Deringela-

Eine mächtige Bergwand, die in

erinnert.

ihren Abstufungen an den Zerela-dagh (Bd. II S. 84) unweit Schatach

gemahnt, bildet eine Art Talschluß

(vgl.

Bd.

I S. 255).

Hier biegt der

Wand

dieses Felsens

Fluß nach links (NO) um, an der schroffen

entlang, so daß dahinter gleichsam ein neues, in östlicher Richtung

verlaufendes Tal entsteht.

Statt

dem

Flusse hier zu folgen, steigen

wir auf gestuftem und zum Teil gepflastertem

Wand

Wege

bergauf.

Wir

Ecke ab (10 h 53 bis 11 h 26), und nun geht es weiter ungeheuer steil in Windungen hinauf auf demselben schmalen Wege, immer wieder mit den wundervollsten Blicken in die Tiefe und auf die umgebenden Berge. Die Anlage dieses Bergpfades, die dem einstigen Emir von Rovanduz Kor Mohamed Pascha zu danken ist, muß ein gewaltiges Stück Arbeit gewesen sein. Um 12 h 20 erreichen wir die Höhe (980 m, etwa 400 ra über der Talsohle) und beginnen schneiden so die durch die

den Abstieg,

und

zuletzt,

der,

gebildete

da er außerordentlich steinig und schlüpfrig

bei schwül

stechender Sonne,

über

glatte

ist,

Schiefer-

12G

*^-

wände

Weg

führt,

Lehmann-Haupt

^-

vielfach zu Fuüt* zurückgelegt

22

führt 2 h

in

m

etwa 150

werden muß.

Unser

Eutfernung an einer links von

im Norden, belegenen, grauen Schii-ferwand vorbei, in der sich ein Durchbruch von ähnlicher Form wie das Felsentor, das wir passiert haben, befindet; es laut sich erkennen, daß diesseits einstmals ein See gewesen ist, der dann dem Zab zu durch uns. also

Tonschiefer

den lange

wo

Kovandi'iz.

dieser

in

3 h

danach.

10,

und

Weise hindurchgebrochen ist. Nicht wir befinden uns am Anfange von

wir an Gärten mit blühenden

Bäumen

und Mädchen begegnen, die Gold- und Silbermünzen gedrängt, so daß sie eine

Dieser

Weg

Kappe



bilden

als

vorbeireiten



oft

dicht

Kopfschmuck tragen.

nach Kovandüz war nicht nur einer der schönsten,

sondern auch einer der lehrreichsten Keisemärsche.

Bisher hatte

man allgemein angenommen, daß man von Niniveh and Arbela her mit größeren Heeresmassen nach Kovandüz gelangen könnte und hatte somitden von nach Kovandüz führenden Kelischinpaß als eine unmittelbare Verbindungsstraße vom Urmiasee nach Assvrieu betrachtet. Wir waren jetzt eines besseren belehrt. Es ist ganz unmöglich, den Engpaß nach Kovandüz hin mit Heeresmassen zu überschreiten. Und damit ergibt sich eine für die Beziehungen

chaldisch-assyrischen

der

Geschichte

grundlegende

Erkenntnis.

Der Kelischinpaß Koute:

bildet eine

Van— Baschkala— Der

Verbindung zwischen Armenien;

(Surb Bartolomeos)— Dizä (im

Gau

Giavar)-Neri-Kovandüz(vgl. unten S.127) und dem Urmiasee. dagegen ist

er als Verbindungsstraße von

nicht, auf anderem Wege

So

ist

(s. u.

und nach Assyrien über Kovandüz

S.138f.) nur mittelbar

verwertbar.

es nicht zu verwundern, daß das Gebiet westlich des Kelischin-

passes. die Landschaft Musasir (Bd.

I S.

246) im weiteren Sinne, trotz

Van und ihrer nahen Nachbarschaft zu Assyrien, von Chaldern besetzt und besiedelt wurde und unter chaldischer Die natürliche Grenze zwischen Oberherrschaft stand. ihrer Entfernung von

chaldischem

und assyrischem Herrschaftsgebiet bildet

jenes Felsentor, Assyrer schlugen, den

von

Arbela

Derben-Gomespan

das wir vor Kovandüz passierten. Die wenn sie an den Urmiasee gelangen wollten, direkt

nach

führenden

Osten,

Weg

ein,

nach

und

Choi-Sandjak

über

gelangten von dort,

Musasir nnd der achte Feldzug Sargons

den Kurd-d{ig:h-Paß (Bd.

I

(714

II.

127

Chr.)

v.

234) überschreitend, auf verhältnis-

S.

mäßig leichtem Wege nach Sautschbulaq und an den See.

Und

so ist es von besonderer Bedeutung,

alle

während vierte

assyrischen

letzten

die

Batas zu

finden

sind,

d,

h.

Sperrforts

die Assyrer

dem Gebiet von Rovandüz

daß diese Enge für

Wachttiirme

Fälle chaldischerseits durch jene

zwar

sie

unpassierbar.

An den Urmia-See kann man von Armenien in

Van — Baschkala— Der— Salmas

1)

über die

bis

westlich vorgelagerten Bergketten

vorgedrungen, die fünfte aber blieb für

der Route

ist,

Der und Herir-

bei

sind

geschützt

umgekehrter Richtung zurückgelegt

aus

usw.,

noch

wie wir

hatten, oder 2)

Van

auf sie

— Er-

— Serai — Salachanä — Kotur— Chol oder noch nördlicher Bajazed — Choi — Salmas gelangen. Wem aber diese Straßen und tscheksee

3)

die über den Kelischin nicht

zur Verfügung stehen,

der Urmiasee erst von Süden her

her

auf

Paß

Babylon

Routen

den

dagh— Sautschbulaq

zu

für

den

ist

von Babylonien

erreichen:

— Bagdad— Sulaimaniyyeh — Kurd-

(Bd. I S. 243)

oder

Sulaimaniyyeh

— Bane-

— Sakyz; von Assyrien her auf der vorerwähnten Koute — Choi-Sandjak — Kurd-dagh — Serdascht — Sautschbulaq. Mit

Erbil

anderen Worten: das Ostufer des Urmiasees

liegt

mehr im

chal-

dischen als im assyrischen Herrschaftsbereich.

Bei den Bewohnern von Kaniotman machte sich eine starke Neigung zum Lispeln bemerkbar; sie konnten z. B. das Wort für Fluß und Tee „tschai" nicht aussprechen, sondern sagten tsai.

Ebenso sagten

sie für dj, z. B. in Färädj, dz. Das erinnert an Angabe Assurnassirabals HL, daß die Leute von Sipirmina wie Weiber „lispeln". Sipirmina haben wir, wie sich zeigen wird, nach den Angaben des assyrischen Königs etwa zwischen Rovandüz

die

im Norden,

Choi-Sandjak

und

der

Ebene von Erbil im Süden

zu suchen.

II.

Ybn Rovandüz

Von Rovandüz

(2

h 10) gelangten wir

Badleian und trafen, von dort abreitend,

um

1

h

1

zur Stele von Topzaiiä.

in

am

Sidekän

am

7.

April 1899 nach

folgenden Tage früh sechs Uhr

ein.

Von

hier reiten wir 1 h 18

an der Vereinigung zweier Quellflüsse des Sidekän-tschai, nämlich des Topzauä-tschai

und des Borä-tschai, vorbei und

treffen

auf

128

I.ehmanu-Haupt

F.

f*-

einem Wejre. der mir besonders wohl vertraut werden sollte, um 1 h 40 an der ersehnten Stele, die von den Kurden im Gejrensatz

zum

der ,.blauen (grünen) Stele",

Kel-i-sin.

„graue Stele" bezeichnet wird,

als

Kel-i-giaur

ein.

Die vor unvordenklichen Zeiten ihres Oberteils absichtlich be-

und auch sonst verstümmelte' Stele steht unmittelbar auf

raubte

einem Stück des von Sidekän herbeiführenden Weges, das, wie sich zeigen wird, zu einer alten, von den Chaldern angelegten Die Straße erfährt hier eine Erweiterung bis

Heerstraße gehört.

Es

zu 6 m.

entsteht dadurch eine Art

die Stele aufgestellt

ist,

Plateau, in dessen Mitte

und das derart angelegt

ist,

daß man

um

Es die Stele herum bequem mit einem Wagen fahren kann. sollten also alle vier Inschriften der Stele dem Beschauer bequem zugänglich gemacht werden.

Das Gelände,

in

dem

die Stele aufgestellt

rings von Bergen umkränzten Talkessel.

weil lich

man

bei der verhältnismäßigen

gleicht einem

ist,

Ich sage, es gleicht ihm,

Höhe der Straße

nicht eigent-

von einem Kessel sprechen kann, und auch die Bezeichnung

„Hochebene*'

wäre unzutreffend, da das tiefeingeschnittene Tal einen zu großen Raum einnimmt und einen

des Topzauä-tschai

dem Gesamtbilde

wesentlichen Zug in \ier

Bergmassive

sind

charakteristisch hervortreten

bezeichnet wurden.

darstellt.

namentlich,

es

und uns

dem Kranze

die in

Träger besonderer Namen

als

Im Süden der Hassanbak (auch Hassanbaek

gesprochen, aber gemeinhin als Hassan-beg erklärt und uns schon

von Sidekän bekannt), mit dem (199

'/g"

tiefen Sattel

und 203 ^j, deren ersterer mir

zwischen zwei Spitzen

speziell als Säri bezeichnet

wurde. Ihm mehr nach Südwesten vorgelagert der mit drei Spitzen 203, 217, 232,4").

Im Nordosten

Sideka-Asar sieht man den

Eila-dagh, einen breiten, nach Osten zu etwas ansteigenden Kücken mit mehreren Erhebungen (55" bis 60"), dann (bei 69 "j die in ihrem

damals (bis 90

nördlichen

Teile

schneebedeckte '2")

deren

dem Kelischin-Zuge

Kette,

östlichste,

namens

besonders

tretende, giebel- oder zeltdachähnliche

')

S.

121

ff

Barbuzin

charakteristisch

Erhebung

als

Die Nachweise für das Alter dieser Verstümmlang

Ethnologie 31 (1899)

vorgelagerte,

Schach

hervor-

Säkat Chöscha

s.

Zeitschrift für

und der achte Feldzug Sargons

Miisaeir

(714

II.

v.

Chr.)

129

bezeichnet ^vu^de. Die obigen \'isierung:en wurden in Topzauä vorgenommen; von der Stele aus ist der Eila-dagh nicht zu sehen. Topzauä liegt von der Stele aus in 39,4 bis 45^//, also ungefähr NO.

Die Stele von Topzauä und die Lage von Musasir.

III.

Sargon

714

werden,

in

seinem

durch die Prunk-

die

achten

gegen Urzana von Musasir,

Chr.,

V.

war nach seinen Annalen,

II.

ergänzt

inschriften

Kegieruugsjahre,

der „den Eid Marduks

und Assurs übertreten und sich Rusas von LIrartu unterworfen hatte", gezogen. Urzana war entflohen, Musa.sir aber von Sargon mit reicher Beute erobert worden und dabei auch die Statuen der Götter Chaldia und Bagbartu ihm in die Hände gefallen. „Rusas, der König von Urartu, hörte von der Zerstörung Musasirs und der Gefangennahme Chaldias, seines Gottes, mit seinen eigenen Händen, mit dem eisernen Dolche seines Gürtels beendet er sein Leben. Über Urartu nach seiner Gesamtausdehnung brachte ich Kriegsnot ich

der

In

über die Menschen,

(?),

Jammer

dem

welche darin wohnen, verhing

und Klagen."

(?)

von

Stele

Topzauä heißt

es

nun,

daß Urzana vor

Tempel der Götter hinaufIn den nächsten Zeilen werden Urzana, Chaldia gestiegen-' sei. und Assyrien leider in sehr dunklem Zusammenhange erwähnt. Klar ist aber, daß Urzana dem Rusas einen Treuschwur leistet.

Rusas,

Verfasser der Inschrift, „im

All das scheint in

einem an

.

Chaldia geschehen zu

„Ich, Rusas,

weiter:

.

.

seine

vor.

nahm Urzana und

Stelle

sein,

denn nun geht es

drang zu den Bergen von Assur

setzte

.

.

.

gleich

bei der Hand, ich brachte ihn wieder

ihn wieder als

lang opferte ich in Musasir". barschaft Musasirs Rusas die

König

Damals hat offenbar Stele

aufstellen

15 Tage

ein.

in

lassen.

der Nach-

Wann

ist

das geschehen?

Da Sargon

in seinen Inschriften

sache seines Kriegszuges

den Tod Rusas

I.

hinstellt

in dasselbe

1916:

als

Ur-

Eroberung Musasirs

ist es kaum denkbar, Zug des Rusas gegen Musasir

Jahr zu setzen, und es wird

werden, dadurch, daß Sargon,

MVAG

der

unmittelbar folgen läßt, so

den vorausgehenden, erfolgreichen

noch

den Abfall Urzanas

und

Hommel-Festschrü't.

wie wir

jetzt

dies,

wie wir sehen

wissen,

auf seinem 9

*'•

230

Lehmann-Haupt

l*-

Irartu im Jahre 714 bis zum Vausee

Zuge gegen

vorgedrongeu

Die Ereignisse, von denen die Stele einem früheren Jahre angehören, und da Fragment einer assyrischen Epoist es von Bedeutung, dnü das Jahr 715 Musasir und Chaldia vorhergehende das nymenlistc für volleuds ausgeschlossen.

ist,

müssen also

berichtet,

zusamnuMi nennt, so daß Sargon also bereits in diesem Jahre nicht nur mit Kusas I.. sondern auch mit Urzana zn tun gehabt hat.

Der Feldzug vom Jahre 714 war die Vergeltung für die Geschehnisse 71."). Wir wissen ohnehin, daß Husas I. als unermüdin dessen Annalen er uns zuerst im II. Sargons Gegner licher

des Jahres



dritten Kegierungsjahre (719)

begegnet

— im sechsten und siebenten

Kegierungsjahre Sargons, 716 und 715, mit lag,

daß

und

er

speziell

im

zunächst erfolgreich gewesen,

siebenten

Kriege

Assyrien im

nachdem Sargon

Jahr,

gerade im Südosten des l'rmiasees

gegen das Mannäerlaud zog, Teile

desselben eroberte und

219

die Vorherrschaft der Chalder in diesem Gebiete (Bd. I S.

wieder herzustellen suchte.

somit ff.)

Sargons Annalen für das siebente Jahr

sind an dieser Stelle verstümmelt, sie berichten von der Wieder-

eroberung von 22 Festungen, die Rusas den Mannäern genommen hatte, in

und anscheinend auch von einem

„erfolgreichen-'

Eine Erwähnung Musasirs

urartäisches Gebiet.

ist

Vorstoß

nicht ganz

ausgeschlossen, wahrscheinlicher aber, daß die Musasir betreffenden

Angelegenheiten, da

sie

für

Assyrien ungünstig verlaufen waren,

stillschweigend übergangen wurden.

Die Vorgänge, deren die Stele gedenkt, können auch früheres Jahr fallen. aufgestellt worden,

Sargon

II.

als

Jedenfalls

und wir können

denjenigen

in

ein

also die Stele spätestens

715

nun auch mit

Bestimmtheit

dessen

Veranlassung

bezeichnen,

Kusas und Urzana

die Stele, die

ist

auf

als erfolgreiche

Gegner Assyriens

im Jahre 714 bei der Eroberung Musasirs verstümmelt wurde.

rühmte,

Er es

mit

hatte ein wirkliches, lebendiges Interesse daran,

allein

stimmt dazu auch, daß ein

dem

für

,.Herr der

Passus,' in

den Gott Asur beanspruchten Titel sar kissati als

Welt" bezeichnet wurde, besonders sorgfältig zerstört

Ebenso eine

und

dem der Gott Chaldis

Stelle,

königs, der in

an der wahrscheinlich der

Name

ist.

des Assyrer-

dem abgeschlagenen Oberteil der Stele und sieher in vorgekommen sein wird, wiederholt wurde.

höchst feindseligem Sinne

Mnsasir und der achte Feldzug Sargons

Wo

aber

Musasir?

lag

II.

Jedenfalls

westlich

diesseits,

da

Nähe,

nächster

Kelischinpasses. und in dessen

131

(71 i v. Chr.)

des

Stelen

beide

Das Ländchen Musasir hat mehrere Städte gehabt. Im Westen könnte es höchstens bis Kovandüz, nach Süden hin

seiner gedenken.

schwerlich weit über das

nur

Topzauätal hinaus gereicht haben,

nach Norden hin über Badleian hinaus wäre eine weitere Ausdehnung denkbar. Die Stadt Musasir selbst würde man in nächster Nähe der Rusasstele. mit deren Inhalt sie aufs innigste verknüpft

Nun

muten.

von einer kleinen Kuppe gekröntes.

jenseits des Topzauä-tschai ein

Plateau Berge,



ein Ausläufer, so

Topzauätal

das

die

kann man sagen, der schönbewaldeten hier begrenzen (speziell etwa des

Auf jener heute

Schach Barbuzin).

Der Burghügel hebt einer Höhe von

zu

bemerkt

dort

bis

1— V2 ^^

kaum

der Luftlinie

in

25—30 m

fast

zum Boden

bestehend aus lose aufeinander

Daneben aber

Rollsteineu.

dem Boden

der

Schkenna

30 Grad

man

bis

Man

heraus.

Festungsgemäuer,

zerstörtes

erblickt

Stele entfernt.

dem Plateau

geschichteten

Fels- und Fundamente

kleinen

deutlich die

Burgaulage, nur

chaldisch-musasiräischen

der alten,

aas

aus

^^n

Winkel von

unter einem

sich

Kurden

von den

Ruinen einer wenig umfangreichen

benannten Kuppe liegen die Burg,

ver-

ist,

gegenüber

Stele unmittelbar

liegt der Ostseite der

stellenweise

hervorragend, aber doch überall so weit freiliegend,

daß man die Mauer verfolgen kann. Die innerste Mauer auf der Kuppe der Burg

kaum

oder nur wenig

Art ohne

behauenen

Mörtelverband,

und

3,40

FelsstUcken,

—4

umschließt ein quadratisches Gebiet von

m

dick

ist

aus mächtigen,

nach chaldischer Sie

hergestellt.

36X32 m

Größe,

in

dem

Tempel des Chaldis Platz finden konnten. Die Tempelbauten der Chalder sind durchweg auffallend klein. Das gilt selbst von dem nationalen Haupttempel auf der königliche Palast und der ^

Toprakkaläh. In

dem Innern

des Mauervierecks von Musasir

- um

gleich

diese Bezeichnung, die sich alsbald als zutreffend erweisen wird,

anzuwenden Wohnhäuser, Rollsteinen,



bemerkt man heutzutage die Trümmerstätten vieler

bestehend die

aus

niedrigen

im Innenraum

„Auch außen an den Mauern

fast

Vierecken

von

kleinen

gar keine Steine enthalten.

entlang, den neuen wie den 9*

alten,

zit'hi'ii

auf

Lehmann-Haupt

C. F.

\[io

sich

dein

ebensolche

bemerkt

IMateau

Festungsmauern. hergestellt,

Steinhaufenvierecke

man

die

da

meist

aber,

die

Heste

hin.

von

Weiter

unten

langgestreckten

nur aus kleineren Steinen

einem belagernden Heere schwerlieh auf längere Zeit Das Plateau selbst und der dicht au

haben widerstehen können. seinem Slldabhange

belindliche

BurghUgel

fallen

außerordentlich

anfiinglich unter 45°, zuletzt unter reichlich 70"

steil,

flusse

der Abfall nach Norden

hinunter;

zwar auch recht

steil

(etwa

45%

zum Borä-

zum Topzauä-tschai

ist

aber immerhin doch noch, wenn

auch mit einiger Anstrengung, erklimmbar. ..Der ganze Augenschein lehrt, daß Musasir keinesfalls ein befestigter Platz gewesen ist, seine Bewohner vertrauten mehr auf die rauhe Natur ihres Gebirgslandes und die dadurch Auch in dieser Hingegebenen natürlichen Verteidigungsmittel.'' „Auch sicht scheinen sich die Dinge wenig verändert zu haben. die neueren kurdischen Burgen in Sidekän, Badleian, Kovandüz und nicht imstande, einem heran-, sind ungewöhnlich klein

stark

weit

rückenden Belagerungsheer einen irgend nennenswerten Widerstand zu

leisten.

Für einen Eroberer bot ja auch das rauhe Gebirgsland

mit seiner freiheitsliebenden Bevölkerung wenig Reiz, nur schwer-

wiegende politische Gründe konnten zu einem Kriegszuge dorthin veranlassen,

wie

bei

Sargon

H.",

der,

wie

wir alsbald sehen

werden, die Eroberung nur durch einen plötzlichen, mit besonderen Schwierigkeiten verbundenen Überfall werkstelligen konnte, die tatsächlich

und wie

erst seit

den Emir von Kovandüz"

in

vom Kelischinpaß her

be-

neuerer Zeit bei den „Türken.

dem Krieg gegen Kor Mohammed Pascha, (S.

125) „die Herren dieses bis dahin so

gut wie unabhängigen Gebietes geworden sind".

Daß wir

es tatsächlich mit einer altchaldischen

Anlage und

geradezu mit der Stadt Musasir selbst zu tun haben, wird ferner bewiesen und bestätigt durch zwei weitere bedeutungsvolle Umstände:

chaldischer Straßenbauten und die Erwenigstens so, wie die Assyrer ihn verstanden durch die Geländebildung findet. Daß die Stele von Topzauä an einer alten chaldischen Straße steht, wurde bereits erwähnt. Tatsächlich ist es die alte Hauptverbindungsstraße, die von Van nach Musasir und zum Kelischinpaß führt. Ihr süd- südöstliches Ende von Sidekän ab das Vorhandensein

klärung, die der

Name Musasir





Musasir und der achte Feldzug Sargons

vielfach

ist

Man

erhalten.

deutlich

II.

(714 v. Chr.)

erkennt

133

einesteils

sie

an

und Feldblöcken gestützten Böschungen, andererseits an den in den felsigen Boden gegrabenen Einschnitten, die ja auch in Griechenland neben Resten von Steinbrücken noch heute das Vorhandensein alter „mykenischer" den durch Mauern aus Steinen

Straßen dartun.

Die Straüe

so gut erhalten,

ist

daß

Fußgänger und

für

noch heute auf große

Sie

für

Reiter, also

sie

war nämlich „nicht nur marschierende Truppen be-

Strecken hin befahren werden kann.

Fahrstraße, zur Beförderung von

stimmt, sondern diente auch als

Die wichtigsten Merkmale

Kriegswagen und anderen Transporren.

dafür sind zunächst schon die Breite des Weges, die selten unter 2^.2

—3 m

Vermeidung

ferner die

beträgt,

stark

aller

fallenden

oder steigenden Flächen, vor allen Dingen aber der Umstand, daß die Straße auch

über sanft absteigende Hügel, die dem

Marsche

von Reitern und Fußgängern kaum irgendwelche Schwierigkeiten darbieten, nicht hinweg, ist,

sie

durchschneidet.

sondern durch dieselben hindurchgeführt Selbst leichtes Gefährt könnte diese

anstandslos passieren, ebenso die

und niemals würde sondern durch

sie

solche auf den (s,

z.

B. Bd. I

handelt,

261)

in

interessante

um

über die Hügel hinweg, Anders,

große

abgebildet

glatter,

steigender oder fallender

Weg

nicht

wenn es sich um Wagen, wie

vierrädrige

auf Toprakkaleh von uns gefundenen Tonsiegeln S,

Transport war ein

der

Weg

hindurch zu legen".

schweres Fuhrwerk

Hügel

Gebirgskanonen,

Bevölkerung oder selbst die Re-

die heutige

gierung daran denken, einen

üblichen

hier

Für

sind.

deren

bequemen

möglichst ebener oder nur langsam an-

Weg

eine Notwendigkeit.

diesen Durchlässen,

Natürlich

ist

von 'denen wir einige besonders

und instruktive photographierten, bedeutend schmaler, breit, wie es für die Passage der Kriegswagen er-

nur gerade so

forderlich war.

von 1,70

m

Die schmälsten Wegstellen hier zeigten eine Breite

an der Sohle der Straße,

was einen Schluß auf

die

Breite der chaldischen Kriegswagen gestattet.

Mindestens zwei solche Durchstiche lassen sich zwischen der

und Topzauä deutlich erkennen.

Die Stele selbst steht (wie und inmitten der mit Steinen eingeböschten Straße auf einem abgegrabenen kleinen Hügel oder Rondell, wie Stele

schon bemerkt)

es

auf

besonders nach Osten zu zu erkennen

ist.

Zum

Topzauä- tschai

^- F.

134 von

geht es nämlich

Lehmaun-Haupt

der Stele

Terrassen sind vermutlich auch von

letzte

ihnen

Felshlöcke

aus Stein,

dazwischen

nun die Straße von Sidekän

läuft

zur Stele?

bis

Bei

überschreitet sie den Borä-tschai nach seiner Vereinigung

dem Topzauä-tschai.

mit

eine Kinbüschuug

situ.

in

Wie Sidrk:iii

zeigt

Diese

terrasseoförmig herunter.

künstlich angelegt, denn die vor-

Man kann

ihn teils durchfurten, teils

auch eine wacklige Brücke verfügbar.

ist

Bald danach gabelt sich

Der eine Zweig führt geradenwegs zum Burghügel von Musasir und dann am Borä-tschai aufwärts nach dem etwa Der andere dagegen läuft 2 72 Stunden entfernten Dorfe Bora. an dem Hügel, der das Plateau von Musasir krönt, und zwar am Kande von dessen Nordabhange. der hier steil zum Topzauä-tschai Der Weg erreicht den Topzauä-tschai fast genau abfällt, entlang. östlich von der Stele, macht dann aber eine große Schleife und Knapp 100 m übersehreitet, so, rückwärts umbiegend, den Bach.

Weg.

der

südlich, oberhalb der Stele, biegt er

dann wieder um,

um

beider-

an ihr vorbei nach Topzauä zu führen, zuerst^ in nördlicher

seits

Richtung, die bald in nordöstliche Richtung übergeht.

Das hohe Alter des nach Bora führenden erstgenannten Weges

Durchhau durch das Felsgestein des Berges, der sich gerade am Fuße des Burghügels als Bestandteil Er ist etwa 80 m lang, bis zu 4 — 5 m tief des Weges hinzieht. und an der Sohle 1,80 m breit. Er war für das Befahren der Im Straße mit schweren Wagen, und nur für diese, erforderlich. ist

sichergestellt durch einen

Osten

Schlucht,

deren

das Plateau von Musasir

ist

die

sich

fast

ein

begrenzt

durch

eine

kleine

von Norden nach Süden verläuft und jenseits

steil

abfallender

hoher Bergrücken erhebt.

Vom

Burghügel aus führte ein großer Fahrweg auf dem Grunde dieser Schlucht

entlang,

zum Topzauä-tschai

hinab,

um

sich

dort

mit

der Hauptroute zu vereinigen, so daß also die Chalderkönige, ob

von Van

kommend, ob

auf kürzestem,

Nun

zur

kann assyrisch

(müsä •) s.

siri),

Zum

vom Urmiasee, über den

und daß das tatsächlich geschehen

Verlauf der Straße vgl. Ztschr.

Sonderkarte

in

Kelischinpaß,

Wege nach Musasir gelangen konnten. Musasir Bestätigung durch Namen und Gelände. gedeutet werden als Ausgangsort der Schlange direktem

Bd. II des Reisewerkes.

f.

Ethnologie

ist,

dafür spricht

a. a.

0.

— Näheres

Musasir und der achte Feldzug Sargons

(714 v. Chr.)

II.

135

das Siegel Urzanas, des Königs von Musasir, das im Münzkabinett

im Haag- aufbewahrt

ist

und dessen

Inschrift

„Siegel Ur-

lautet:

zanas, des Königs der Stadt Musasir, der Stadt

wie der einer Schlange

Wenn

deren

den bösen Bergen geöffnet

in

Mund

ist."

aach die auf Musasir folgenden Worte, die eine nähere

Bestimmung von Musasir zu enthalten scheinen, nicht sicher gedeutet werden können ^ so ist doch klar, daß hier ein V'ergleich der Stadt mit einer Schlange in den Bergen vorliegt.

Nun

erstreckt sich von

Kuinen von Musasir

nach Sidekän

fast

bis

aus,

dem Hügel, der das Plateau mit den

eine

trägt,

hin.

ungeheure Felsenzunge weit hin-

Und

diese

nimmt

sowohl

sich

von der Höhe von Musasir als auch im Rückblick von Sidekän aus

wie eine riesige Schlange aus.

die

aus

der tiefen Schlucht des

Der Kopf der

Borä-tschai bei oder hinter Musasir hervorkriecht.

Schlange

liegt

unweit Sidekän.

Topzauä-tschai

würde eher Leider sind keit

da,

wo Die

zusammenfließen.

der Borä-tschai und der

Vereinigung

beiden

der

wenn der Fels sie nicht so lange trennte. meine Aufnahmen dieses Phänomens, dessen Wichtigerfolgen,

mir sofort einleuchtete, nicht gelungen.

Aus fest.

all

diesen Gründen

steht

Es gewährte einen eigenen

die

Reiz,

Lage von Musasir

völlig

an der Stätte von Musasir

zu verweilen und sich zu vergegenwärtigen, daß an dieser Stelle eine

der

wichtigsten

Entscheidungen

in

dem großen Kampfe

zwischen Assyrien und Urartu-Chaldia gefallen

ist.

') ^Kunuk^ Urzana *sar aiMu-sa-sir «ina sade liranutipi 'pi-su pi-tu-u. Thureau-Dangin

(a. a.

schlägt vor, in Z. 3 hinter aiMu-sa-sir zu lesen: *^C^^T

C^TTT^ *^^Tw55r

>^ry

al aribi, „die Stadt des

^

sa

kima

siri

XII

n. 3)

0. p.

Raben", so daß der Rabe das Wahrzeichen, das

I

Totem

(„le genie")

von Musasir wäre.

Bisher hatte

man

Z. 2

und 3 gelesen sar

Musasir u U-ab(?)-ti. Thureau-Dangins scharfsinnige Vermutung hat vieles für sich: Schlange und Rabe machen sich dann allerdings den Rang streitig, was ''1

Bedenken

erregt, die jedoch nicht

notwendigerweise entscheidend

sind.

— Daß

mir Herr Thureau-Dangin das Klischee seiner vortrefflichen Wiedergabe des Siegelabdrucks (p. XII) ebenso wie das Klischee von Saigons Darstellung



Plünderung des Tempels von 3Iu.saslr nach Botta (p. XVIII seines Werkes) zur Verwertung in Band II meines ReiseAverkes im Einverständnis mit seinem Verlage zur Verfügung stellte, soll als eine Erinnerung an Beziehungen und Verhältnisse, die uns jetzt so ferngerückt sind, bei dieser ersten Gelegenheit dankbar anerkannt werden. der



136 I\'.

cliiildisclit'

I)i»'

Lehmann-Haupt

F.

C!-

Heerstraße von

\'mii

iiacli

^Sfusasii'.

Der Verlauf der chaldischen Heerstraße nach oder von Norden her

ist

dem

den mein Keisegefährte über

Bericht ersichtlich,

Heise von Topzauä iMusasir) nach Van erstattet hat'. Er Über Neri und durch die Giavar-Ebene nach Dizä, dann

seint'

fuhrt

Tschuchpali

den

Über Van.

..Bis

und

Haschkalah

nach

weiter

Ob

aus

da

von

Weg

nach Neri -geht der

durch schwieriges Gelände.

die Chalderstraüe hier oder noch weiter nach Osten

war

Da,

nicht festzustellen.

Herge entlang

kann

führte, mithin

Wege

bekanntem

auf

Talebene des Choschab und nach

die

in

wo

der

Weg

verlief,

„an den Steilhängen der

besondere Konstruktionen erforderte,

daß er

es nicht weiter überraschen,

den etwa 2500 Jahren,

in

die seit der Vernichtung des Chalderreichs verstrichen sind, durch

Gewalt von den Berglehnen niederstürzenden durch Wolkenbrüche usw. allmählich vollständig,

die mit furchtbarer

Kegenwässer,

meist spurlos verschwunden lich

nicht

den Untergang

um

ist,

mehr das geringste

für

assyrischen

des

Kriegsweges getan worden

so mehr, als späterhin sicherdie

Unterhaltung dieses durch

Keiches

überflüssig

gewordenen

ist.

,.Wenn überhaupt, so kann

man demnach nur an

besonders

günstig gelegenen, geschützten Stellen derartige Spuren alten

Wege-

baues erwarten, sofern, was ich allerdings für sehr wahrscheinlich

überhaupt hier gezogen

halte,

die Chalder

Stelle

befindet sich

zwei Stunden (10 Haruna-tschai, breite

Fußpfad

wo

B.

unmittelbar beim Dorfe Kaniresch, etwa

km) nordöstlich von der Brücke über den

nicht nur der bis dahin oft

plötzlich in eine

Straße übergeht,

wo

z.

— 12 die

allerdings

ungünstige Verhältnisse

herrschen,

ebenso

Eine derartige

sind.

plötzlich

für

kaum

0,6

— 0,7

m

als 3

m

bei

der

nächsten Wegebiegung,

die

Erhaltung

mehr

wieder

breite, gut angelegte

des

verschwindet,

Weges

sondern

vor-

auch

mehrere niedrige, der Passage von Reitern und Fußgängern nicht

von dem Wege in derselben Weise und fast genau in derselben Breite, wie bei Topzauä, durchschnitten werden. Stellenweise bemerkt man dort am Wegrande noch Stützmauern, aus zyklodie

geringste Schwierigkeit

darbietende Hügel

pischen Steinen hergestellt."

»)

Zeitschrift für Ethnologie 31 (1899) S. 108

flf.

Musasir imd der achte Feldzug Sargons

II.

(714

Chr.)

v.

137

Auf dem Aufstiege vom Tschuchpaß hinauf „findet man noch überund Reste des alten bequemen Fahrweges, all und 7^/3 km südlich von der Paßhöhe passiert man ein riesiges Felsentor, das in einer Breite von etwa 4 m an 15 m tief durch Nur für den Transport von das Bergmassiv gehauen worden ist. deutliche Spuren

Fußgänger und

dieses Felsentor unbedingt erforderlich;

Wagen

ist

Reiter,

wie

können

auch Lasttiere

seitlich

an

kaum einem

entlang passieren, und es unterliegt

den Berghängen Zweifel, daß wir

Nebenbei es bisher mit einem Werke der Chalder zu tun haben. bemerkt ist jener Weg, sofern der Paß von Verteidigern besetzt ist,

kaum

Heer zu passieren, was

für ein feindliches

immer wieder von Süden her gegen Van vorrücken

jenigen hervorheben direkt

So sehen wir

will,

die

ich für die-

die assyrischen

Heere

lassen".

daß Musasir geographisch mit dem

bestätigt,

Chalderreich, als dessen südlicher Ausläufer diesseits der persisch-

von Assyrien ist,

und

her

während

es

über Rovandüz militärisch völlig unzugänglich

nur

sonst

chaldischen

zusammenhängt,

organisch

türkischen Grenzgebirge,

einem

auf

über

den

Teil

südlichsten

Umwege

führenden

Kriegsstraße

erreicht

der

werden

So erklärt es sich denn auch, daß Rusas in der Stele von Topzauä die Wendung gebraucht, „ich drang bis zu den Bergen kann.

Assyriens vor",

von Rovandüz

d. h.

er hat ganz Musasir bis zu der

(S. 124ff., 127),

die

die

Grenze

Musasir und Assyrien bildete, durchzogen.

erwähnten

oben

chaldischen

Kastelle,

Enge westlich

zwischen Urartu-

Vielleicht rühren jene

die den

Engpaß

sichern,

gerade von Rusas her.

V. Sargons

Nun

Überfall auf Musasir.

gibt es freilich noch eine andere Möglichkeit, von Niuiveh

aus Musasir zu hat.

II.

erreichen,

auf die

Thureau-Dangin hingewiesen

Man konnte von Niniveh über Maltaiya durch den Paß von

Dehok^, ^)

sodann

über

das

heutige

Daudiyyeh

Einen Teil dieses Wegs, nämlich den von Niniveh

und Amadiyyeh übei'

Maltaiya und

den unweit Dehok belegenen Skulpturen habe ich zurückgelegt. Bis zum Erscheinen von Armenien Bd. II sei verwiesen auf meine Mitteilungen Verb.

bis

f. und meine „Materialien" (ob. Anm. 2) S. 57 ff. Meine Aufnahmen der Skulpturen von Maltaiya „reichen" nach Ed. Meyer, -Staat und Kultur der Hetiter" S. 92 Anm. 1 „nicht aus". Der Leser war

Berl. anthrop. Ges. $. 591

:

C. F.

138 ins

(iiiivar

und

HeerstraÜe \an

schlieLilieh



Lehmann-Haupt ilcin

:iuf

umgekehrter Richtung

z.

Dieser

jn-Iangt-n.

B. von Argistis

der chaldischeu

Teil

k-tzten

Musasir nach Musasir

Weg

ist iu

benutzt worden, als er

1.

Assvrieu angriff und Niniveh bedrohte. daß

eriuneru,

zu

aber daran

örtlichen

die

schildert habe, der photographischen

Dab man

entgegensetzten. ich

dabei Gefahr

wie

Verhältnisse,

Aufnahme

ge-

sie

die Tiefe zu stürzen,

in

lief,

iih

größten Schwierigkeiten

die

hervorzuheben verschmäht. Ich selbst habe die Photographien namentlich

habe

der Reproduktion der

in

„Materialien" als nicht überdeutlich bezeichnet, aber doch die Hoffnung aus-

und

tresprochen, daÜ sie dazu helfen möchten, den Stilcharakter

Das

Skulpturen etwas näher zu bestimmen.

ist

die Zeit der

denn auch der Fall gewesen

nach meinen Aufnahmen, die also doch nicht ganz unzureichend gewesen sind, haben sehr deutliche Diapositive hergestellt werden können, und beim Anblick der Projektionsbilder erklärten anwesende Fachleute, daß diese Skulpturen stark

hetitisch anmuteten.

Darauf habe ich denn auch Mat. S. 58 letzter Absatz hingedeutet (der Sperrdruck erst jetzt von mir angewandt): „Die Skulpturen von Maltaiya zeigen,

wie namentlich bei einer Vergrößerung durch Projektionen hervortritt, mehrfach hetitisierende Züge. Andererseits ist die Figur des Stehenden doch Avohl deutlich als assyrischer König charakterisiert."

Im vorhergehenden Absatz

äußerte ich

„Daß

au derselben Stelle:

die

babylonisch-assyrischen Gottheiten in Tiergestalt vorgestellt werden und daß

dem anthropomorphen

Götterbilde

sein

Tier,

h.

d.

aus

ein

Bestandteilen

verschiedener Tiere zusammengesetztes Mischwesen, beigesellt werden konnte

und wurde,

ist

(Vgl. dazu jetzt C. Bezold

bekannt".

uud Fr.

babylonisch-griechische Parallele, Festschrift für Ernst Kuhn,

Darstellung von Göttern

langem

betont, seit

auf

Tieren dagegen betrachte

Entlehnung aus dem

als eine

Boll, Eine neue S.

226 ff.)

„Die

wie mehrfach

ich,

,hetitischeü'

Westen."

Ed. Meyer sind aber auch meine sonstigen Beiträge zu den verschiedenen Seiten

entgangen.

Hetiterproblems

des

lange vor Wiuckler,

den

er

(S.

134)

So

habe

allein

Hilprechts Lesung der Tarkondemos-Inschrift

Me-tan („Tarkondemos, König vertreten hatte,

(ZDMG. 50 in

den Teil

ist die

indem ich

in

ich

zitiert,

erste

und

Zulässigkeit

von

der

als

die

Tarqütimme

sar

mat

ali

des Landes der Stadt Metan[ni]") gegen Jensen

meiner Besprechung von Hilprechts Assyriaca Wendung sar mat ali bereits

1896, S. 322f.) darauf hinwies, daß die

el

Amarna-Briefen.und zwar

von mir (Klio VII [1907],

S.

in

denen aus Jerusalem, belegt ist. Ebenso

322f.) hervorgehobene Erscheinung, daß die

Bezeichnung des Hetiterreiches nach der Stadt schriften von

Van

in direkter

mat

ali

Hati

in

den In-

Übersetzung erscheint, "^ Ha-ti-na(-a) „Land

der Hati-Stadt (na im Chaldischen Suffix für Stadt"), unerwähnt geblieben, nicht minder auch die Schlüsse für die Fortexistenz eines klein

Hetiterstaates vom neunten

bis ins

asiatischen

beginnende siebente Jahrhundert

die sich dergestalt aus den Inschriften der Chalderkönige ergibt.

v.

Chr.,

Mosasir und der achte Feldzug Sargons

Nun wissen wir S.

daß

142),

II.

(oder

(714

v.

139

Chr.)

eiüem Briefe Urzanas

aus

eioerseits

Sargon

II.

einer

(s.

u.

Musasir

seiner N'orgänger)

zum Zwecke von Opfern besucht hat, andererseits betont Sargon II. in dem ueugefundenen Bericht über seinen Feldzug im

früher

Jahre 714, den Thureau-Dangin vortrefflich veröffentlicht hat, daß

dem

der Weg, auf

er bei seinem Überfall nach Musasir gelangte,

noch von keinem Assyrerkönig beschritten, ja auch nur gesehen

worden

sei (Z.

328).

Bei seinem Angriff auf Musasir mußte also Sargon II. entweder auf dem letztgenannten Wege oder vom ürmiasee her über

den Kelischin vorgegangen

Wir

sein.

nun schon an der Stele von Topzauä aus der

hatten

Gesamtsachlage den Schluß gezogen, daß Sargon bei seinem AnMusasir den

griff auf

Weg

über den Kelischin genommen und die

schwer zugängliche Stadt Musasir durch einen plötzlichen Überfall, einen Handstreich Sein

genommen

habe. früherer Besuch

seiner Vorgänger

oder

ist

dann auf

dem eben erwähnten Wege über Dehok und durch das Giavar erfolgt.

Da

Kelischinpaß

der

zu ersteigen

von

vom Ürmiasee

Osten,

im ersten Bande gezeigt

die Schilderung ist,

muß Sargons

so

Überfall

her,

wie

keineswegs bequem

hat,

eine

außerordentlich

schwierige Leistung gewesen sein.

und bestätigt.

dies wird in der

Tat durch Sargons neuen Bericht schlagend

Nach diesem Berichte

ist

der Assyrerkönig von Niniveh

über Kalach-Nimrud zum großen Zab marschiert, hat diesen und den kleinen Zab überschritten und Kullargebirges", Billi

den

d.

h.

ist

dann „durch die Pässe des

jene östlich von Altyn-köprü, westlich von

Kara-dagh durchschneidende

Gebirgspassage,

die

an-

Paß von Babite bezeichnet wird Schiwekel Paß von Baue— Sakiz Sautschbulaq zum Ürmiasee und im Mannäerlande vorgerückt. Nachdem er Rusas in Uisdis, unweit des scheinend von Assurnasirabal

und weiter

auf

der

als

Route Sulaimaniyyeh







Sahänt

(Bd.

I

Urartu

ein-

und

200, bis

210)

geschlagen

hatte,

ist

er

alsdann

in

an den Vansee vorgedrungen und hat dort

verschiedene Städte zerstört, \'an selbst aber, auf Toprakkaleh uneinnehmbar

war,

da die Rusasstadt

nicht berührt.

Dieser Ein-

140

^- F.

Thureau-Dan^in aunimmt, auf der Koate Täbriz

wird, wie

fall

Sutian-Marand S.

:i8

und 77

Lehmanu-Haupt

(Bd.

(Näheres

sein.

Auf seiner KUckkehr von das

(U-H-ia-is),

als

,.

Von

Wie schon

sich

bis

speziell

Sinne

weitesten

auf

Baschkala

gehörige

zum Urmiasee

um

stimmt auch

in

einen

Gesamibefunde.

Form

in

Name

von Hubuskia

Gebiet

(s. u.

S.

143

ff.).

(Z.

306

ff.)

Nairi in dieser

verwendet,

das

309 ff.) bestätigt nicht nur,

[Z.

plötzlichen Überfall

Sargons Bericht

kann direkt sagen,

zutrifft

erstreckt.

Einzelheiten

allen

be-

das zu den einstigen Nairistaaten im

Der weitere Bericht Sargons daß es sich

nach Uaiais

als Nairi

dessen Hauptstadt Hubuskia

in

für

und

und empfängt den Tribut des

früher ersichtlich war, wird der

späteren Zeit

(Bd. II

S. 145ft.)

was zusammen mit anderen Angaben

vortretl'lieh

Königs lanzü von Nairi

u.

Urartu

von

•'

geht er nach Nairi

hier aus

s.

L'rartu gelangrte Sarjron

Grenzfuß

naehhart bezeichnet wird,

und Aiuleutunjren

— Choi-Kotur— Serai

187f.)

S.

I,

i-rfoljrt

1



membrorum"

sondern er

dem

zu

örtlichen

poetischer Sprache,

in

ist

Versen und unter

des „Parallelismus

handelte,

vortreff'lich

Anwendung abgefaßt.

man

der poetischen

So

ist

er

be-

sonders hoch gestimmt und an Übertreibungen wohl noch reicher als es die assyrischen Kriegsberichte

Und doch kann

ohnehin der Kegel nach sind.

werden, daß, genau unserem Befunde entsprechend, Musasir ein recht kleiner Ort von unserem Standpunkte aus gesprochen mehr ein Flecken von etwas die Tatsache nicht

6000 Einwohnern gewesen

über

ist

von den Reichtümern des Tempels an

zum

Vieh,

Teil

geradezu

verhüllt

ist

(Z.

Und abgesehen

349).

auch die Beute, besonders

lächerlich

gering.

Was

wollen

1235 Schafe besagen? Sodann: Arsiu

[Z.

der

Weg

über

den

322) entspricht durchaus

schwer zu

dem

ersteigenden Berg

Aufstieg auf den Kelischiu

von Uschnu

aus. Dann überschreitet Sargon den großen Zab. Von irgendw'elchen Schwierigkeiten des Überganges, die sicher in höchstem Schwünge geschildert worden wären, ist nicht die

Rede,

weil

es

sich

Quellfiuß desselben,

offenbar

um

einen leicht zu durchfurchenden

eben den Topzauä-tschai handelt, womit es auch stimmt, daß er in dieser Gegend einen abweichenden Namen (Elamunia) hat, wie das bei dem Oberlauf der Ströme im Orient noch heute stetig zu beobachten ist.

Musasir und der achte Feldziig Sargons

Sargou befindet sich daun

Topzauä und

Gelände. in

Chr.)

v.

141

einem von Bergen rings um-

in

und mit Obstbäumen bestandenen

bewaldeten

stark

schlossenen,

(714

IT.

IMusasir liegen, wie geschildert, gleichsam

einem Talkessel, der rings von hohen, heute noch vielfach be-

umgeben

waldeten Bergen

Und wie wir

ist.

(ob.

128) vier

S.

Berge oder Gebirgsstöcke als besonders hervortretend mit speziellen

Namen nach den Angaben werden namhaft (Z.

Sargons Bericht

in

der

Ebenso

gemacht.

Kurden verzeichnet

haben,

so

324) gerade vier Berge besonders

(Z.

noch

bilden

heute

die

Obstbäume

327) ein charakteristisches Wahrzeichen der Gegend.

Warum tschai,

aber, wird

fragen, überschritt Sargon den

vom

auf dessen rechter Seite

die

statt

man

Topzauä-

Kelischin her ver-

Auch dem Umstände, daß es Von der Kuppe von Musasir

laufende chaldische Kriegsstraße nach Musasir zu benutzen?

sich

um

Antwort

die

hier ergibt sich

aus

leicht

einen Überfall handelte.

aus wäre das Herannahen der Assyrer vorzeitig bemerkt worden,

zudem wird auch die Straße von Wachtposten besetzt und eventuell auch verteidigt gewesen sein. So überschritt Sargon den Topzauäwohl

seinem Oberlaufe,

tschai in

und bahnte

sich

am Hange

der Berge

des

Auch

denn wasserreich

hier ist

Wälder

und Bächen,

an Quellen

hervorgeht.

oberhalb Topzauä,

weit

durch die schützenden Wälder, Die

linken Ufers.

heblich größere Dichtigkeit der

JReichtum

noch

Weg

dann einen

zu jener Zeit er-

erklärt auch den größeren

der aus Sargons Schilderung

nur ein gradueller Unterschied

liegt

die Gegend,

wie unsere Beschreibung

vor,

zeigt,

noch heute. Sargons Bericht

So steht

Gesamtbefund unserer aus der gewonneneu Ermittlung. Zunächst

muß

wie der Bericht

Stele von

im Einklang mit dem

Topzauä und im Gelände

uns Urzana noch etwas beschäftigen.

sich zu

Sargons Rückmarsch irgendeine

vortrefflich

ihm

stellt,

ist

„unterbrochen":

Gewalttat.

Aber

sein

sie

man

sollte

Vergehen

nach der Darstellung der Assyrer, jeder Ehrenbezeigung, wie

sehr bezeichnend.

lediglich

dem Herrn von

Die Art,

Er hat

meinen, durch

besteht, in der

wenigstens

Unterlassung

selten des Vasallen

gebührt.

Und ist

er

dann,

nicht,

wo

und

ist

daß

Urzana geblieben? Unter den Gefangenen er entflohen

ist,

wird

in

diesem ältesten,

*'

142 den

geschickt

Erst

schwiegen.

er

jresagrt.

sondern

seinen Präfekten und

Tr/ana

wird ver-

ist,

„Als

127):

(Z.

entwischen

nicht

doch entkuinmen

bekennen

Annalen

die

iiitht

hat

gegeben.

Daß

genügt.

das

lassen;

Bericht

Sargon

verhüllt.

Anweisungen

Truppen

ihren

zu

nächststehenden

Ereignissen

möglichst

Lehinann-Haui)t

^-

Urzana,

der Mnsasiräer, von meinem Heranrücken hörte, entfloh er gleich

einem

und erstieg einen schwer zugänglichen

N'ogel

schwierige Lage,

Die zwischen

und

Trarfu

befindet,

keilschriftlich

Was

Fürst

eines

Puflerstaates

oder

von

erhaltenen Briefe

Urzana

Dein Schreiben

nämlich:

anlangt,

,Ist

in

selbst':

Irzanas an den Vorsteher des Palastes: GegrUliei

..Brief

Du.

strittigen

Berg.*'

als

uns unmittelbar vor Augen geführt

wird

-stäätchens

Urzana

sich

Assyrien

einem

uns

der

in

seist

der urartäische

König mit seinen Truppen auf dem Wege zu DirV Wo ist erV so antworte ich darauf: ,Der Statthalter von Uasi und der Statthalter des Gebietes

Andacht im Tempel er

in

ist

Die

l'asi.

werden kommen.

anderen

In Musasir

Wenn Du

verrichtet*

Königs

des

der Ukäer sind gekommen.' verrichtet, sie sagen: .Der

darf

Statthalter

haben

habe

ich

ihn

im Begriff zu

tun.

Dieser Brief

zum

ersten Male

nehmen,

stehen

noch

aus,

sie

(wie gesagt) ihre Andacht

mir ferner schriebst:

,Ohne

niemand seine Truppen zu

fuhren' (so antworte ich): ,Als der ist,

sie

Sie haben ihre

König wird kommen,

Bewilligung

diesen

Andachten

König von Assyrien gekommen

etwa verhindert?

Was

er getan hat,

ist

jener

Wie sollte ich ihn da wohl verhindern'?'' muß vor der Zeit geschrieben sein, da Urzana genötigt

wurde,

also spätestens früh

auf dessen Besuch Bezug

seine Zuflucht

im Jahre 715.

genommen

wird,

ist

bei

Kusas

zu

Der Assyrerkönig, allem Anschein nach

Sargon selbst gewesen. pileser

(727

1\'

.

(zu

— 722)

anlaßt

*)

Nr.

1



nicht.

dem Assyrer geführt.

Ganz ausgeschlossen wären auch TiglatEnde seiner Regierung: 745 727) und Salmanassar V. Möglicherweise hat gerade Urzanas Weigerung,

zu Willen

zu

sein,

jene erste Katastrophe herbei-

Assyrische Drohungen haben.

können Urzana zur Flucht verDiese Drohungen aber wurden wegen der von

S. Thiireau-Dangiu S. XII f. Eine frühere Übersetzung des V R 54 und Harper, Letters Nr. 409 veröffentlichten Textes s. bei Schell^

Recueil

XIX

S.

63 f.

Musasir und der achte Feldzug Sargons

Erfolge,

wettzumachen vermochte, nicht

teilweise

Überhaupt

um

Sargon IL

geführt

biete

errungenen

im Jahre 715

Rusas

Kämpfe,

die

stellen '

in

(714

Chr.)

v.

die

Sargon

die

Tat umgesetzt.

in

doch

Rusas

zwischen

die

143 nur

und

I.

und die ihm angrenzenden Ge-

das Mannäerland

wurden,

II.

Wahrheit

Ringen

ein

zwischen

zwei

Gegnern von ungefähr gleicher Stärke dar\

VI. Uasi So

denn

sind

auch

= Ba8chkalah.

Sargons

Erfolge

schließliche

715/4

keineswegs der eigenen Kraft Assyriens zu verdanken, sondern einer Schwächung, die Urartu unvermutet von einer ganz

Kimmerier^

anderen Seite her, durch den Einfall der

Wichtig

Daß Uasi mit dem

von Uasi. identisch

in Urzanas Brief

ist

ist,

die

(U-a-ia-is) Uaiais

Urzanas Brief

steht fest^.

erfuhr.

Erwähnung des Präfekten von Sargons Bericht

daß es verhältnis-

zeigt,

mäßig nahe an Musasir gelegen haben muß, da der Statthalter von Uasi und der des Gebiets der Ukäer als Vorboten des Königs und der übrigen

Statthalter erscheinen.

Ebenso senden die Könige

von Andia und von Zikirtu ihren Hilferuf an Rusas, Sargons Vormarsch

Thureau-Dangin

wie

eine

Inschriften

Sie

wird *)

verlauf

oft in

nach

Uasi.

nach

hervorhebt,

richtig

außerordentlich

bedeutenden

einer

gerade

hören,

und

Garnison

als

Uasi

den

starke

Festung,

ein

Mittelpunkt

ist

sie

von

ferner,

assyrischen

der Aufenthalt der Spionage.

den Berichten der assyrischen Beamten, die mit

Hier folgt im Reisewerk eine tabellarische Übersicht über den Gesamtder Ereignisse (719—714),

die

gleichzeitig

die

beiderseitigen Be-

ziehungen zu Urzana und Musasir besonders berücksichtigt 2)

Da

der Selbstmord

(':')

des Urartäerkönigs in gar keinem Verhältnis

zu den assyrischerseits dafür angegebenen Gründen stand, so habe ich schon

1902 in den Verh. des Hamburger Oriental. Kongresses eigentliche Ursache in

Dangin

S.

dem

Einfall

der

Kimmerier

so gleichzeitig meine,

dem Musasir

ihm unbekannt gebliebene Annahme

die verschiedenen

daß

die

Thureau-

ist

die Identität

gehört, und

Hierfür

*s.

in-

auf Kap. 27 in Bd. II des Reisewerkes zu

verweisen.

Über

fiel,

bestätigt.

Nachrichten über Rusas' Ende und die Frage,

wieweit sie zusammenstimmen,

')

sei.

XI Vf. hat nunmehr nachgewiesen, daß Eusas' Mißerfolg gegenüber

den Kirameriern wirklich in das Jahr 714, in

und für

vermutet,

zn suchen

Thureau-Dangin

p.

X

n.

1.

^- ^-

144

Lehmanu-Haupt

Bewachung' der (irenze rrartus beauftrajrt sind, genannt. All das trirtt aufs beste zu für Hasch kalah. Diese Stadt und Ft-ste ist. wie auch ihr heutijrer türkischer Name Bas-qal'ah ,.Hauptfestung" zum Ausdruck bring:t. militärisch

dt*r

und

von außerordentlicher Wichtigkeit, weshalb sie

fortitikatorisch

Hakk(i)ari

Sie

ist.

und jetzigen Sandjak

zeitweiligen Wilajets

auch Hauptstadt des

liegt

dem Tretlpunkte zweier wichtiger

an

und nach Van, der Hauptstadt Urartu-Haldias, nämlich einmal des eben beschriebenen, liber Dizä und Neri nach HovanduzMusasir führenden und ferner des den Urmiasee und Van über den Stralien von

Tchuchpaß verbindenden Weges, der, da er unsere Route vom Urmiasee zum Vansee gebildet hatte, im zehnten Kapitel des ersten Bandes und

Bd.

in

hat Sargon

U

S.

1 ff.

beschrieben

Und

ist.

den Rückweg von seinem Einfalle

für

zwar, besonders gegen Eindringlinge

ist

Der Tschuch-

Das kam aber Vansee

nach Urartu

daran

für Sargon,

lichst schnell

der,

her,

für einen

(o. S,

137).

Herr der Situation vom

als

nicht

in

Ihm mußte

Betracht.

seinem erfolgreichen Einfall aus Urartu mög-

von

liegen,

hinein nicht verwertbar

zurückkehrte,

siegreich

vom Urmiasee

und daher diese Koute militärisch

leicht zu verteidigen,

feindlichen loinfall

Urartu als

in

den für ihn bequemsten, weil südlichsten, gewählt.

paß

Weg

diesen letzteren

und sicher den Heimweg anzutreten, ehe Rusas seine

Rückweg versperren konnte. Augenmaß für die großSiegeszuges in dem neuen

Kräfte gesammelt hatte und ihm den

D:iraus ergibt sich dann auch das nötige

sprecherischen

Schilderungen

dieses

Kriegsberichte Sargons.

Uasi wird von

Urartu

in

(Z.

Nairi-Hubu.skia

diesem Dokumente

als

,.

und zwar gelegen

298)

bezeichnet.

Grenzfuß" (sepit misri) an

der

Grenze

Der seltsame Ausdruck

gegen

findet seine

Erklärung erst durch den Vergleich mit der entsprechenden Bezeichnung „Greuzhaupt" (res misri), die der Stadt

Usqaia

bei-

gelegt wird (Zeile 167). Ich stimme gleich

zu

U.sqaia

ist,

sächlich

ist.

bei,

Aus der Provinz

daß U.sqaia mit Täbriz deren Hauptstadt

Subi,

bezogen die Urarfäer nach Sargons Schilderung haupt-

ihre Rosse,

völkerung. schaft

Thureau-Dangin darin

setzen

Sargon

er Rusas

und es wohnte

dort

eine

kam vom Mannäerlande,

besiegt

hatte,

nach Usqaia.

in

maiinäische Be-

dessen NachbarChardin,

der

das

Musasir und der achte Feldzug Sargons IL (714

Glück gehabt

hat,

Azärbaidjan nicht, wie wir,

v.

Chr.)

I45

der sommerlichen

in

Dürre, sondern im Frühjahr zu besuchen, schildert die herrlichen

Weiden

von Täbriz:

südlich

weideten

dort, es

„Die schönsten Pferde der Provinz

waren deren etwa 3000."

der Berg Mallan „der Zypressenberg", auf gleich

auf S.

einem Markstein

dem heutzutage 196)

Täbriz

liegt.

im

das

Kranze

eine Abbildung

vermutlich

hochgetürmte

Möglicherweise

weiteren

namentlich

erglänzte,

Ich füge hinzu, daß

dem

natürlich

ein Teil der Stadt

der Ark

Kastell

auch

umgehenden

Höhe

dieselbe

eine

Höhen,

ist,

(Bd.

I

der anderen

unter

denen

besonders charakteristisch hervortritt.

üsqaia-Täbriz Grenzhaupt von Urartu gegen land, Uasi-Baschkalah

das MannäerGrenzfuß gegen Hubuskia: damit wird die

Sache klar. Die beiden Städte bilden je die Hauptfestungen im Norden und im Süden der Ostgrenze Urartus gegen das zwischen Haldia-Urartu und Assyrien strittige Gebiet, das Mannäerland im Nordosten, Nairi-Hubuskia im Südosten.

Die Ostgrenze verläuft also

nicht direkt nach Süden, sondern schräg von Nordosten nach Südwesten.

VII. Sargons Marsch von Usqaia-Täbriz bis

zum Vansee

und zurück gegen Musasir. der Auffassung

In

von Sargons Zuge

durch

die

Sangibutu mit dem trockenen und durstigen Gau Ulhu Aramarili

zwischen

(das

dem

Gebiet

westlich

Hauptort heutzutage Serai

bildet,

^

Grenze und dem Ertscheksee, dessen und das sich bis nahe an den

der

heutigen Orte Bazi

Provinzen

(= Marand)

persisch-türkischen

Ertscheksee oder darüber hinaus erstreckt haben mag,) zu der

am

wogenden Meere, d. h. am Vansee, belegenen Provinz Aiadi stimme ich mit Thureau-Dangin in allem Wesentlichen überein ^ ^) Sargon gedenkt der Kanalisation, durch die diese Öde befruchtet worden ist. Noch heute bildet Marand, mit dem Thureau-Dangin ülhu mit Recht gleichsetzt, eine Oase zwischen den öden Hochebenen im Norden Dort wurde (S. 184) die Vermutung ausgeAzärbaidjans (Bd. I 186). sprochen, die dortigen persischen Wasserleitungen seien aus Armenien übernommen worden. Ich nahm Anlehnung an chaldische Vorbilder an. Jetzt erweist sich, daß diese Anlagen selbst, gleich dem Menuas-Kanal (Samyram-suy), dem Rusas-See (Kesis-göl) und den Grundwasserleiti;ngen in Van, geradezu

aus chaldischer Zeit herrühren.

^ Für

MVAG-

die Einzelheiten

191G-

Näheres in Bd. II des Reisewerks.

von Sargons Marsch von Serai

Hommel-Festschrift.

bis in die

10

Ebene

*'•

X46

Dann S.

21»

^'

L^bmiuiu-Haupt

beginnen die Abweichongeu

freilich

alsbald unter VIII

(s.

f.).

Aiadi

muß

Ebene von Van umfassen,

die

die oder in deren

in

Weg

nächste Nachbarschaft Sargon. welchen

er

immer von Serai

her einschlug, gelangen mußte.

Unter den Festungen der Provinz Aiadi ragen zwei auf den

Bergen Ar^idu und Mahuunia belegene Festen hervor. Die Einwohner der Provinz Aiadi fliehen in diese Festungen, die Sargon sich anzugreifen wohl hütet, der überhaupt auf Belagerungen bei diesem

hastigen

Einfall

keineswegs

Haidia

in

eingerichtet war.

Mauern"

Er plündert statt dessen die übrigen Städte, deren „feste er

dem Boden

handelt fügige

sich

es

bei jenen

wie

Erhebungen,

Wahrheit

nebst

87

Dörfern.

Festungen

um

verhältnismäßig gering-

macht,

gleich

In

Höhenangabe 4 Soß

die

=

240 Ellen

Au solchen Kuppen ist in der weiteren Umgebung von Van kein Mangel. Außer Ertschek, das wohl besser außer Be-

beweist.

tracht

bleibt,

Aralesk

erinnere

201) und

(S.

Das

das

Und

man demnach

Auzaff (Bd.

ist

gelangt Sargon

nach Uaiais.

Das

heißt, er marschiert diesmal

von

der Provinz Aiadi

und am Choschäb aufwärts und erreicht so dessen

wo

Hauptstadt

Urmiasees

gelangt,

er

dann

um dann

etwa

in 1



2

Tagen Uaiais-

von Nairi und zu

Salmas-Dilman,

auf seinem

direkt

durchs Haiöths-dzör

ins Gebiet lanziVs

Hubuskia,

Kaladjyk-

weiter Entfernung suchen würde.

Tat

Baschkalah, von

38),

eine, die als Alt-Uaiais Mutterstadt von Uaiais,

der

in

S.

ist

offenbar die

in nicht allzu

II

103).

(S.

von Aiadi

den Städten

Unter

bezeichnet wird.

an

ich

Churkum

Heimwege

unweit in

des

der ge-

Weise von Urzaua „unterbrochen'' zu werden. Beim Verlassen von Aiadi überschreitet Sargon drei Flüsse:

schilderten

von Van

und

Jedenfalls

die

damit verlinüpfteu Fragen

hat Sargon

vorsichtig vermieden.

Der

Weg

die

Umgebung

s.

des Reisewerkes.

Ich gehe hier nur auf eine der vielen Einzelangaben ein.

von der Provinz Aramarili nach Aiadi führt nach Sargon

dem Marmor

über den bewaldeten Berg Nizuku,

in

mi-na,

2) ansteht: das

s.

Kap. 28

der Königsresidenz auf Toprakkaläh

Thnreau-Dangiu

p.

4

n.

von einem Flülichen durchzogene Spalt

sein,

der

(Z. 280) oder Marmorkalk (•"''jantur-

mag den

der Ag-kirpi genajiute, in

jenem Teile

völlig

aas Marmorkalk bestehenden Zimzira-dag in seinem nordwestlichen Teile unweit des Meherkapusy durchbricht und einen natürlichen Durch'^ug Ebene von Van gewährt.

in die

Musasir und der achte Feldzug Sargons

Alluria,

Qallania

Aunalen

Z.

v.

147

Chr.)

Stadt Z. 281, 287 und

gleichnamige

die

{vg\.

(714

II.

119), Innä.

Von ihnen

einer sicher der Choshäb, für die beiden anderen

ist

Flüsse ständen dann einerseits die übrigen von Osten her in den

Vansee mündenden Wasserläufe einschließlich des aus dem Ertscheksee abfließenden Mehmedi-tschai, andererseits die linken Zuflüsse

Zab Albag,

des

dessen Tal Baschkalah

in

gegen Urzana gezogen

der Grenze

Einmal war dies

Erwägungen.

liegt,

warum Sargon von Baschkalah

Die Frage,

erledigt sich durch zwei

ist,

chaldische

eine

zur Verfügung.

aus nicht diesseits

und immerhin

schwierige Kriegsstraße, die in Feindesland nur mit Vorsicht und

den nötigen Sicherungen hätte zurückgelegt werden können. Hauptsächlich aber

war

zu bekriegen.

es ja

von Haus gar nicht Sargons Absicht, Musasir

Erst als

dem

siegreich heimkehrenden Assyrer der

Musasiräer, als er in nächster Nachbarschaft jenseits des Kelischin nicht

vorbeizog,

sandte (vgl.

S.

übliche

die

141

Begrüßung über den Paß hernieder

faßte er, wie geschildert, den Entschluß,

g. E.),

den unbotsamen, nicht zum erstenmal aufsässigen und, wie Urzanas Schreiben

auch des Hohnes fähigen

zeigt,

ganze Freiheitsliebe und Selbständigkeit

„Vasallen",

dem

die

des Chaldervolkes eigen

war, zu züchtigen.

Vni. Widerlegung von Thureau-Dangins Ansiclit über Sargons Marsch von Van nach Musasir IJais nicht = Biths. :

Eine

ganz

andere,

Thureau-D angin

aber

sicher

irrige

Anschauung hat

sieh

von der Lage von Uasi und dem Rückmarsche

Sargons gebildet.

Er und

setzt,

richtet

ohne

um

ihn zu der

Heere sei,

Uaiais mit Bitlis gleich

danach seine Interpretation der Bewegungen Sargons

bis Uaiais ein,

dann

nähere Begründung,

den er an der Nordseite des Vansees entlang und

herum nach Bitlis gelangen läßt. Dies führt Annahme, daß der Assyrerkönig mit seinem ganzen

den See

einschließlich

des Trosses

von

Bitlis

nach Söört gezogen

von dort mit der zum Angriff auf Urzana bestimmten Sonder-

abteilung

am

nach

Merwane

durch

das Tal

Bohtan-su

und

aufwärts

Kotschanes

über

Moks

vorgedrungen

und

und

Schatach alsdann

des Nihail-tschai, das Giavar (oben S. 138f.), 10*

in

2^

Lebmann-Haupt

C, F.

Masasir

einjrerUckt

Das Giavar

8t'i.

hätte

das Zentrum

(laimcli

von Musasir frrbildet, d. h. die Stadt Musasir würde etwa in der Gebend von Dizä g:ele^en haben. Von dort hätte sich das Land und Kel-i-gaur iMusasir nach Süden erstreckt und Kel-i-schiu

wären

als eine

Art Grenzstelen zu betrachten, die die SUdgrenze

des Gebietes von Musasir bezeichnet hätten. Diese außerordentlich scharfsinnige Aufstellung gibt Musasir eine zwar recht weit greifende Ausdehnung, die sich aber angesichts der Tatsache, daß nur nach Norden hin, wie oben (S. 131) dargelegt, genügend Spielraum für dieses Ländchen vorals Gebiet

immerhin vertreten ließe. Gleichwohl w^erde ich mich ihr für die Zeit Sargons

handen

ist,

II

nicht

Das steht aber augenblicklich für mich in anschließen können. zweiter Linie, denn diese geographische Bestimmung des Landes Musasir ist ganz unabhängig von der Route, zu der sich ThureauDangin durch die Gleichsetzung von Uaiais mit Bitlis gezwungen Ins Giawar hätte Sargon auch, und wesentlich kürzer und sieht. bequemer, gelangen können, wenn er die Route Baschkalah-Dizä eingeschlagen

Ich

hätte.

lasse

daher zunächst

die

Betracht

Frage nach

um

der nördlichen Ausdehnung von Musasir beiseite,

zu

zeigen,

kommen kann

daß Bitlis für Uaiais nicht und daß die Route, die Thureau-Dangin für Sargon in Anspruch nimmt, unmöglich ist, weil sie sowohl Sargons Berichten, wie den geographischen Verhältnissen widerin

streitet.

Daß Heerstraße

die ist,

Route

von

Bitlis

nach

denn

geschweige

heute

noch

Söört

alter Zeit war,

in

keine

und daß

sie

deshalb auch in umgekehrter Richtung nicht von den 10000 Griechen

eingeschlagen

worden

Ausführungen

(vgl.

ist,

Bd.

assyrische Hauptheer

I

haben unsere Erfahrungen und meine Das S. 331) aufs deutlichste gezeigt.

hätte,

wenn

es

nördlich

und westlich um

den Vansee herumkam, eine wesentlich westlichere Route, Musch-

Farkin-Hassankef

(Bd.

1

Kap. 12

und

13,

vgl.

Kap. 16)

ein-

schlagen müssen.

Womöglich noch undenkbarer wäre

es aber,

daß Sargon mit

seiner immerhin beträchtlichen Sonderabteilung von mindestens etwa

2000 Truppen zu Fuß und zu Pferde von Söört am Bohtau-su und Möks Schatach— Takupaß Merwane über

aufwärts







Musasir und der achte Feldzug Saigons

Kotschanes von,

ins obere Zabtal

II.

(714

v.

vorgedrungen wäre.

149

Ohr.)

Abgesehen da-

daß von einer für Heeresabteilungen möglichen Verbindung

zwischen Söört und Möks überhaupt nichts bekannt

Beschreibung unserer Reise von Merwane

bis

Moks

zeigt die

ist,

(Bd. II Kap. 20),

welche ungeheuren Schwierigkeiten selbst der einzelne oder eine

Karawane von Reisenden dabei zu überwinden Dangin standen

für

diese Route nur Layards

hat. Thureauwenig eingehende

dem Gesichtspunkte

Notizen zur Verfügung, die nur von

des ein-

zelnen geschrieben sind, ohne freilich die vorhandenen Schwierig-

ganz

keiten

Wollte

übergehen.

zu

man aber dennoch damit

daß Saigon Hannibals Marsch

über die Alpen vorwegmüßte man unbedingt erwarten, daß er, der gerade diesen seinen Marsch mit der gegen Urzana detachierten Sonderabteilung so genau beschreibt, auch den schwierigsten Teil Er läßt aber seine Abdes Weges gebührend geschildert hätte.

rechnen,

genommen

teilung

so

hätte,

sofort den

Berg Arsiu übersteigen und dann den großen

Zab überschreiten, d. h. der ganzen ca. l^/g Längengrade umfassenden Strecke von Söört bis Merwane (und weiter) mit ihren ungeheuren Schwierigkeiten würde mit keiner Silbe gedacht. Diese Einwände sind schon für sich allein entscheidend. Es treten aber noch

eine

ganze Anzahl anderer Gegengründe hinzu,

Schon Sargons Bericht entgegen.

in den vorausgehenden Abschnitten steht Er nennt sonst mit der größten Genauigkeit auch in

Namen der Provinzen und ihrer Gaue, so daß man die durchschnittliche Ausdehnung, namentlich

Feindesland alle

der ersteren, ziemlich genau ermessen kann. in

Diese Genauigkeit

den Einzelheiten von Sargons Bericht verwertet Thureau-Dangin

bei seiner sonst meist so

glücklichen Argumentation für die Be-

stimmung seiner Marschroute des Ertscheksees

dann

am

um

(s.

S.

145 f.).

Von der Nachbarschaft

den nordöstlichen Zipfel des Vansees herum,

Nordufer und östlich

um

den See herum

bis

nach

Bitlis

wären aber eine große Anzahl von Kantonen und mehrere Provinzen zu durchziehen gewesen.

Sargon aber gelangt nach seinem Berichte,

nachdem

er an den

Gebiet mehr.

Vansee gelangt

ist,

wie wir sahen,

überhaupt

in kein

neues

Er kommt unmittelbar nach der Überschreitung

jener drei Flüsse nach Uaiais,

d.

h.,

er befindet sich bereits auf

C. F.

150

Lehmann-Haupt

dessen Einzelheiten er nicht mehr in voller Aus-

dem Rückzüge,

Daß

zu schildern braucht'.

führlichkeit

die

Berge Arsidu und

können sie, die zudem dicht nebeneinander genannt werden, den viele Tagereisen getrennten Hochnicht mit gebirgsstöcken des Sipan-dagh und des Nimrüd-dagh gleichgesetzt werden, wie es bei Thureau-Dangin geMahunnia bescheidene Kuppen sind, sahen wir schon, so

Weiter

schieht.

yubuskia

bilden,

es gesehen hat.

da es mitten

in

Uaiais den Grenzfuß Urartus gegen Nairi-

soll

aber in keiner Weise, wie jeder, der

ßitlis ist

zugeben wird,

den Bergen,

eine Grenzfeste zu bezeichnen,

als

man kann

sagen, im Herzen Armeniens

während die natürliche Grenze des armenischen Berglandes gegen Mesopotamien erheblich nach Süden zu suchen

eingebettet

ist

liegt,

Ferner

(Bd. 1 S. 504).

ist

es

ganz ausgeschlossen, die Land-

schaft

Hubuskia im Norden und Nordwesten auch nur entfernt an

Bitlis

heranreichen zu lassen.

Hubuskia dehnt

sich im Osten, das wird allgemein

von Thureau-Dangin zugegeben,

Norden und Nordwesten sicher

steht,"

so

„Armenien,

über

echriften",

ist

die

bis

Ausdehnung

sagt M, Streck in

Kurdistan

an den Urmiasee

und auch aus.

zweifelhaft.

Im

„Aber

seiner grundlegenden Studie

und Westpersien

nach

„daß man die nördliche Grenzlinie nicht

den

bis ins

Keilin-

Bohtän

oder gar bis ans Südufer des Vansees vorrücken darf", und noch

einmal wendet sich Streck ausdrücklich gegen Sachaus Annahme: „in

moderne Terminologie umgesetzt scheine Hubuskia ungefähr

denjenigen Teil des Gebirges zu bezeichnen, der sich von

Mukus

bis

Rowandüz

erstreckt".

dem Gau

Streck bemerkt dazu: „also bis

ans Südnfer des Vansees, viel zu weit nördlich" und stimmt Biller-

beck

bei,

der erkannt hat: nicht im Gebiete des Bohtän, sondern

dem

Zab

Hubuskia zu suchen.

nur

in

zu

Also ist es völlig unmöglich, Uaiais-Uasi mit Bitlis identifizieren und dementsprechend den Assyrern

des großen

sei

Koute zuzuschreiben, die Thureau-Dangin für sie beansprucht. Daß Uasi und der dortige chaldische Gouverneur

die

die

') Über die Städte und Flüsse, die Sargon bei seinem Marsche durch Ebene von Van und auf seinem Rückweg nach Bas-qal'ah berührte, s.

das Nähere im Ka]). 27 des Reisewerkes.

Musasir und der achte Feldzug Sargons IL (714

regelmäßig

151

Chr.)

Angelegenheiten und Verwicklungen auftreten,

die

im Osten und Nordosten des chaldischen Reiches abspielen,

sich

aber in solchen des Südwestens

nicht

Keisewerk),

Nun Musasir

Route

fragt die

in

es

sich

zweitens,

da

143,

S.

Näheres im

(S.

ist

148),

des heutigen Dizä

weiter:

Wenn man

als

der

Stadt

unmöglich erwiesenen

Kann etwa dieser

anerkannt,

gesucht

und

Auch das

Grenzstelen betrachtet werden?

Verlegung

die

Gegend von Dizä von der

unabhängig

Nähe

(vgl.

stimmt dazu durchaus.

Thureau-Dangins Aufstellungen

von der

in

v.

Teil

Musasir

zu verneinen.

auch den Kelischin, der auf einem Passe und so-

mit tatsächlich auf einer natürlichen Grenzscheide aufgestellt in

in

beiden Stelen als

die ist

also

gewisser Weise als einen Markstein bezeichnen kann, so

ist,

trifft

das für die Stele von Topzauä, den „Kel-i-gaur'' absolut nicht zu,

denn die

sie steht,

sich

in

wie wir sahen, inmitten einer chaldischen Straße,

verschiedenen Richtungen,

besonders nach Osten bei

Zudem zwingen, wie

Bora, über ihn hinaus erstreckt.

zu betonen, sowohl die örtlichen Verhältnisse

(S.

wiederholt

131 ff.) wie der

Inhalt der Inschrift dazu, Musasir in der Nachbarschaft der Stele

So bleibt es dabei, daß Sargons Rückweg vom Vansee

zu suchen.

über Baschkala zum Urmiasee führte, daß er dann Musasir

vom

Kelischin her überfiel, und so in das Hochtal des Topzauä-tschai und

nach Musasir gelangte,

dessen Schilderung

bei

Sargon so genau

mit den heutigen geographischen Verhältnissen übereinstimmt.

Hätte sich in der näheren Nachbarschaft der Stele von Topzauä

und an der

alten chaldischen Straße eine andere Örtlichkeit finden

lassen, die der altheiligen Stadt Musasir einen etwas stattlicheren

Raum

geboten hätte,

so

würden wir

der Stele gegenüber gelegenen

ihr

den Vorzug von jener

Kuppe gegeben haben;

sie

nahezu

einen Breitengrad weiter nach Norden, nach Dizä zu verlegen,

unmöglich

ist

^.

Land Musasir so weit nach Norden und Sargons IL zu verneinen, für die Salmanassars III. zu erwägen sein. Hierüber und über Sargons Rückweg von Musasir her nach Niniveh, der wahrscheinüch durchs Giavar und über Dehok (oben S. 137 ff.) erfolgte, s. Armenien Bd. II a. a. 0. Die weitere Frage, ob sich das

erstreckte, wird für die Zeit

Rusas

I.

Beanito als Stifter von Götterstatiien. Von

Bruno Die

Tafel '47 406

3Ieissner.

Museum (CT. XXIV,

des British

den Scharfsinn der Assyriologen schon mehrfach

nommen.

Die

Vorderseite

enthält

in

bekannten

die

Aufzählungen

Daß

von Göttern, die mit Marduk gleichgesetzt werden. hervorragenden Eigenschaften übertragen dings

Wie zum

ein

hier

werden,

ist

verschiedener

zweifellos richtig,

entscheidender Schritt

Mardukpriester

die

in

50) hat

Anspruch ge-

Götter

hier alle

Marduk

auf

ohne daß damit

aller-

zum Monotheismus getan wäre. Babylon ihren

Gott

möglichst

Alleinherscher machen wollten, haben die Priester anderer Tempel natürlich auch ihren Spezialgott behandelt. Wir besitzen in DT. 46 (BA. V, 655) einen ganz analogen, leider nicht gut er-

haltenen bietet,

Text,

während

dessen die

Rückseite

Vorderseite

mit Enlil gleichgesetzt werden;

= =

Z.

7.

{il)Zag-gar-ra

Z.

9.

{ü)Ma-da-nu

Tl.

Z.

9.

Z. 10.

Z. 11.

viele

Götternamen

enthält, die

B.

m[nät{]

(ü)Eti-lil sa

=

Z. 11. {il)En-gasan-ti-la-mu 7.

z.

Hymnus an En[lü]

{ü)E7i-lü mu-Jci-nis^ mä[tät{]

10. {il)En-kur-ku7'-sag

Z.

(?)

einen

(?)

{il)En-Iil

=

m-hit mätdli

til-la

.

.

.

[ü)En-lil har-ra-du m-jni il\ani\

= Enlil der Träume Madanu = der beugt die Lä[nder?] Enkurkursag = der die Länder Engasantilamu = der tapfere, leuchtende

Zaggarra

Enlil,

(?)

Enlil,

ergreift

.

Enlil,

.

.

unter

den Gö[ttern]. *)

Die Edition

daher erwartet

man

erscheint

mir unsicher.

eher ein auf

Madami

ist

ein Richtergott,

diese Tätigkeit hinzielendes Epitheton.

Beamte

Während Tafel

also

die Ansichten

in

als Stifter

von Götterstatuen

betreff der

wohl

jetzt

153

Erklärung der Vorderseite der

ziemlich

ungeteilt sind,

hat sich

über den Sinn der Rückseite bisher noch keine Einigkeit erzielen lassen.

Sie lautet in Umschrift: sa-laml

Bruno Meissner

154

Jeremias geht einen Schritt

Er

^veiter.

als ,Hild

ist,

der Priester,

gilt

der Gottheit'," und über-

ganzen VIII (Priesterklassen)

,,Im

setzt die Unterschrift:

„Vor uliem

sagrt:

Würde KünigswUrde

dessen

Geisteskultor 180 noch

in [seioer Altorient.

als Bilder

der großen Götter."

Hehu

schließt sich in der Saehaafestschrift

von Jeremias

nicht

dem nur fragmentarisch

weit sich nach

um Namen

wahrscheinlich

Tätigkeit

wohl

der

zu

einer

man

wird

Ston.

152,

{am.)kik-k(b-bar

maß

BH-^{m.

also ein hoher

mehrere Zeugen

andern

sich

gewisser-

kommen, Beamten zu zu

einen

Freibrief

auch

B.

z.

Boundary il)

Samas-

Sama.s-nasir,

Er erscheint sein.

der

hier an erster

Da ihm

zuerst

sicherlich politische, nicht kirchliche

wird

der

hohen Zivilbeamteu bezeichnen.

In

bdb ekalli;

(amel

auch

=

iI)Sin-se-me

Beamter gewesen

die

folgen,

einnehmen

sak-mbbar wohl

einem

Stelle

erwähnten

der

der Stadt Bit-Sin-.seme.

sak-.subbar

Stellen

der

müssen.

«aw' Stelle,

erklärt

ist,

Namen

Der sak^ubbar wird Nebukadnezars I (Hinke, Grenzstein V, 9) unter den Zeugen genannt: (m.

dem

auf

Erklärung

Eigenschaften

die

vorgesetzt

sind."

richtigen

versuchen

erklären

Das Determinativ

den Bildern beigelegten

die

maßen ßerufsnameu

Um

der Bilder, die auf die besondere

Namen

diesem

das

daß

daraus,

sich, so-

überlieferten Texte urteilen

dargestellten Götter hinweisen.

,Men8ch',

ainelu

weil „von Priesterklassen leider nichts

an.

Er erklärt den Passus vielmehr: „Es handelt

dasteht''.

läßt,

48 der Auffassung

sakü;

sakin busi),

(King, Bound. Ston. 58, 17) erscheint

dem Gouverneur und dem Offizier wieder il)Kami-muhm-apli mar (m)Ban sak-subbar. Daß aber sak-

unter den Zeugen hinter [m.

subbar

Zivilbeamten

einen

sak-stibbar sa[?ri]

er

in

(Clay,

halbe Mine ZAG-SA, ba-a-tum,

dem

BE

1,

XVII, ')

BE XV,

Verbindung mit Wagen.

Das

um

den

der Zusatz

154, 41).

An zwei

Stellen erscheint

Clay,

BE XV,

13, 5

Wagen

anzuschirrend

wird eine

dem

(m) Er-

dem Briefe Radau, „Mein Herr möge dem sak-subbar

[Sa^^-ak-mb-bar geliefert.

33a, 28 heißt es:

btt soll ausradiert sein

auch

beweist

bezeichnet,

;

es

In

wird aber, wie

die folgenden Zeilen

zeigen, auch hier verlangt.

^ Es wird doch wohl a-na ^)

Oder

sa.

sa{!)-niad sa {is)narkabti zu lesen sein.

Beamte

befehlen, daß er mit zwei

während

gehe,

befiehlt,

Wagen

Wagen

auf den

155

Weg, wohin mein Herr

zurückgehalten werde und mit zwei

ich

bewache."

Herrn

Festung meines

die

von Götterstatuen

als Stifter

Clay, Univ. Pennsylv. Bab.

Sect. H,

2,

Sonst

noch

vgl.

Torczyner,

133, 26;

Tempelrechn. 132.

Der mubarm aber von

dem

mir sonst unbekannt.

ist

Stamme wie häm

gleichen

Selbst

wenn das Wort

= Seher herkommen

sollte,

müßte muhm^rü wahrscheinlich einen bezeichnen, „der sehen läßt". Jedenfalls ist die Eigenschaft eines Priesters für das Wort keines-

wegs nachgewiesen. Der zazakht'^ kann

Harper,

allerdings

Lettr.

Nr.

(am.)za-zak-ku sa ana

sam

vgl.

ina {al)Assur dullu lepui^

464

im

Rs.

akbüni

Kult Verwendung finden;

4if.:

muk

ina

(m. il)Bel-le'ü

eli

lispuim luhilunism

= Der zazakku-Beamte

nmk

lillika

Bel-le'u, in betreff

dem Könige sagte, man möge schreiben und ihn hermöge jetzt kommen und in der Stadt Assur „Kult" machen. Aber er findet auch ganz andere Verwendung. King, (m. iT)Samas-mudammik mär Bound. Ston. 58, 23 wird ein \_{m)']Niir-{iI) Marduk za-sa-kn {cd)Kar-{ü)Marduk Samas-mudamdessen ich

der

bringen,

=

mik, der Sohn des Nür-Marduk, der zazaku der Stadt Kar-Marduk mitten unter lauter Staatsbeamten {mkkallu; hei mäti) erwähnt;

ib.

77,

I,

mm-ih-ni nebst einem säkin

mi

Stadt Edina

der

tämtim

= Beamte

zakku

ist

BE

Vni,

bei

Nr. 42,

um

erwähnt.

sakin-tem-

paJjäti

und einem gu-za-an-

Auf der Rückseite

und

za-sa-ak-ku

Z.

als

werden med

3

klpüt

Die Form zak-

Clay,

nur eine Variante unseres zazakhc. 1

wird

ak-ku neben einem rab käri

des Königs

= Geheimrat,

des Seelandes zusammengefaßt.

vermutlich 1

terra

ein Feld.

guzannu^

temi,

sdkin

pcdjäti',

12 vermißt ein sa-za-ak-ku (m. iI)Adad-

ein

(m. il)Nabit-^er-ibni {am.)zak-sa-

= Zollinspektor und sak sam =

Also

keinen Priester, sondern

jedenfalls

um

Offizier

handelt es sich auch hier

einen Zivilbeamten.

Durch diese Erwägungen wird Jeremias' Erklärung, die schon wegen der kühnen Ergänzung^ nicht gerade wahrscheinlich war. wohl hinfällig. ^) Das Wort kommtjauch als Eigenname vor; Namenb. 218; ders., Assyr. Pers. nam. 247.

^)

klassen)

Jeremias

vgl.

Tallqvist, Neub.

hätte bei seiner Übersetzung nicht nur das

einklammern müssen, sondern auch das Wort

kein Äquivalent im assyrischen Text steht.

(als),

Wort

(Priester-

da auch dafür

Bruuo Meissner, Beamte

156

Ebenso glaube zu

müssen'; lauten

nicht

als Stifter

aber auch

ich

von Götterstatuen

Franks Erklärung abweisen

wenn sie richtig wäre, hätte die Unterschrift müssen: „Zusammen 8 Bilder der großen Gütter", denn

sondern: ..Zusammen 8 Beamtenklassen sind 8 Abbilder der großen Götter."

Wenn bietet dar.

wir von der unmißverständlichen Unterschrift ausgehen,

wie mir scheint,

sich,

Lösung

als einfachste

Annahme

die

daß hier Beamte oder vielleicht ganze Beamtenklassen resp. Sehr möglich ist

Zünfte als Stifter von Götterbildern erscheinen. es,

daß

die

erwähnten

Beamtenkategorien

wie es

stifteten'^,

lalamma bei

die Schutzgöttin der

Or Sau Michele

die

dem

(oder der)

die

Markus

Statuen

die Nin-tu-

also in Florenz

mit

der Statue

Tuchhäudler mit

usw., so stifteten in

Babylon

sak-subbar ein Bild Nergals,

(oder der)

mubarrü

daß

Wie die

die

Kürschner mit dem heiligen Jakobus,

heiligen

die

hat,

hatten,

betretfenden

ihnen

einen Pfeiler

je

schmücken

zu

Marduktempel'*

die

Schmiede war^.

die Zünfte

Johannes dem Täufer, die Tischler mit

waren,

Zünfte

B. auch den Ansehein

z.

ihres Schutzheiligen

im

Beschützer der

Götter die

resp.

ein Bild Ditars,

die (oder der)

zazakku

ein Bild Pabilsags.

findende

Ob die IV R. Bemerkung

Frank

a. a.

')

21 Nr. .st/)fi(

1

(B) 41

Sipat

=

Zimmern, BBR. äsipu mlam

{il)Marduk

Nr. 54, 41 sich

(il)Marduk

0. 104 aufgefaßt werden muß, der Beschwörer sei das

mit

Eben-

bild Marduks, oder ob doch nicht vielmehr Zimmerns Übersetzung „der Beschwürer ist das Mardukbild"' den Vorzug verdient, ist mir fraglich. Dagegen wird Thompson, Reports Nr. 170 Rs. 2 ff. der König zweifellos Ebenbild Marduks bezeichnet. als salaiu {il)Marduk ^) Das ist auch die Meinung Hehns a. a. 0. 48. 5) S. Thureau-Dangin VAB. I, 107, XVI, 29;; vgl. Boissier OLZ.

=

1908, 235. *)

Um

die Tafel

den Marduktempel in Babylon wird es sich wohl handeln, weil

eine Abschrift

aus Babel

Allmacht Marduks gezeigt wird.

ist,

und auf der Vorderseite gerade

die

Der

„Sohn der Gottheit".

Titel

Von

P. Th. Paffrath. Die selten

von

babylonischen

Fürsten

Gottheit

ihren

eine

als

und

Könige

Vater

oder

wenig wahrscheinlich,

vornherein

Zeugung durch

bezeichnen

nicht

Es

ihre Matter.

ist

daß damit eine wirkliche

werden sollte. und noch mehr der wirkliche Vater eines solchen Königskindes werden doch nicht ihre Elternschaft dauernd Die

die betreffende Gottheit vorgetäuscht

wirkliche Mutter

verleugnet haben, hätten es nicht einmal gekonnt.

wird aber die Annahme einer solchen

Völlig ausgeschlossen

durch

daß

Tatsache,

einzelne Fürsten

verschiedene

Gottheiten als ihren Vater oder ihre Mutter nennen.

So heißt im

Fiktion

B

Zylinder

die

23, 19

Daß

von Lagas.

Gudea zu verstehen

ist,

gehenden: „Dein Gott der

persönliche

Gudea.

Gudea ^Ninsun

des

seinen

für

Der nämliche Gudea nennt

Heiligtum

geboren.

sagt

Eine

^Bau dem Gudea Leben

„Mein Gott"

^^Ningiszida".

ist

Schutzgott

Fl, 12 f. aber

schiedene Göttinnen

die

als

er

2,

von

gibt,

ihr,

Stelle

(Zyl.

könnte vielleicht

Vater

seine Mütter

ist.

A

Aber

3,

als Väter.

Dl,

habe ihn

sie

nämlich Fürsten

auch „Kind der

aber

sich

16 f., und Statue

andere

zwei Gottheiten

ihm nach Zylinder

auch

^Ninsun"

ist

den

Schützling,

Erhaltung der Gesundheit, verstanden werden. wenigstens

ist

ergibt sich aus den unmittelbar vorher-

il'ln-(U-e

folgt:

(es

von

sullu7n

Opfer einzusetzen,

,,regelmäßige

parse

Heiligtümern frei-

willige Opfer zu vergrösseru").

a 20: pu-ar-su li-es-tu-tu ds-te-ni-a Ica-ia-nam.

K. 67

1

don

übersetzt:

'

(„Esagila und Ezida restaurierte instand), die uranfänglichen

tümer brachte ich gerade

hatte

ich

ungefähr

gut

so

Satzungen bewahrte

Zusammenhang aber paßt wenigÜbersetzung: „Auf die alten Tempel

die

Parm

meine Sorgfalt hingerichtet".

allzeit

wie

dasselbe

Laug-

die Heilig-

In den

ich sorgsam für immer.-'

stens

ich,

kiidmütim,

biUiide

Form aUeni'a begegnet auch bopolassar Nr. 4 (Langdon

in

1

R

restütu ist

67 a 30.



Die

ähnlichem Zusammenhang Na-

S,

66) 5 f.: ina ä-ds-ra-at ^hia-hi-wn

u ''nuo'duJ: l>ele'"^-e-a ds-te-ni-a ka-ia-nim sd hu-un-ni pa-ar-d-sü-mi h sü-iil-lu-)nu li-dn-di-sü-un i-ta-ma-a ka-hat-ta „auf die Kultstätten

Nebos und Marduks, meiner Gebieter, war ich ständig bedacht, auf die Bewahrung ihrer Heiligtümer und auf die Erhaltung ihrer Tempel war bedacht mein Gemüt." V R 63 a 10 wird schon von Scheil ina paras iläni über„im Heiligtum

mit:

setzt

Bemerkung ceremonies, weist,

Scheils les

(ibid.

que

rites

der Götter" S.

407):

vgl.

Heu meme

le

ZA

5,

Die

401.

S.

„Parsu dösigne aussi bleu

les

de ces cöremonies" be-

daß dieser Gelehrte auch nicht mit der Bedeutung „Gesetz,

Befehl" für

parm auskommen

konnte.

Asuruasirpal, Aunaleninschrift

1,

24:

rubu-u ki-e-nu sa

a-na m-te-sur parse ekuräti mäti-su pit-qu-du ka-ia-na „der legitime Fürst,

auf

der

Instandsetzung

die

der

Heiligtümer

(und)

der

Tempel seines Landes fortwährend bedacht w^ar" (Peiser^ über„Der zur rechten Befolgung der Tempelvorschrifteu seines setzt: Landes fortwährend

VR „Den

tätig ist").

la si-ma-a-ti-su-nu. Schrader^ zukommenden Tempel bezirk". Es

35, 6 2'ja-ra-as

nicht ihnen

übersetzen sein: „Ihr unrechtmäßiges Heiligtum". S. 27,

34ff.:

'^Istar la

dürfte zu

MVG

1896

si-ma-a-tu is-tu ki-rib E-an-na n-se-si-ma „die

unrechtmäßige Istar schaffte er aus Eanna

1)

Neubab. Königsinschr.

»)

KB

3 (2) S. 121.

Vgl.

übersetzt:

S.

211.

»)

KB

fort (die

1 S. 57.

Nana brachte

Was Der Text

er zurück) "\

bedeutet jjarsK'^

205

uur lUckeuhaft erhalteu. so daß eiue

ist

bestimmte, zweifellose Übersetzung nicht gegeben werden kann.

KB si

6 (1) S. 92, 9:

el-Iam qa-ti pa-si-su nnis-te--\i par-

eb-bii

Händen, der Gesalbte,

,.Der Saubere, der Reine (an)

er,

der

auf die Heiligtümer acht hat".

IV R- 30* 18: Sangummaht auch

übersetzt

sangammahu, bemerkt

Boissier-:

Alf.

qui puritie

celui

er: ,,parsu ici

Sams.

I.

(KB

31

a

kuras

(und)

ist

etwa zu übersetzen:

BA

E-hw,, (der erlauchte

[unaufhörlich]), der

vielmehr rnu-nm^ zu lesen: dann

da hochhält (verschönert,

..der

da lenkt die

bereichert)'".

paras kiskane Anunnake ana asrisu utirru „(der

302, 9:

1,

jyar-si

Landes seine Sorge zuwendet").

seines mu-kil

statt

ist

151

„welcher dem Glänze Eharsagkur-

folgt:

Tempel

der

S.

»sanctuaire, chapelle«".

176/7): mu-kil

I,

Heiligtümer Ekurs" (es

Möglicherweise

sanctuaires d'Eridou".

les

schmückt Esarra

Priester, der da

par-si sa

suis le conjurateur. le

sens de

le

Endu anaku

mxi-xd-Ul

,.moi je

Ebabbar, das Haus des Sonnengottes, baute), das Kiskanü-Heiligtum

(Palmen ?-Heiligtum) der Anunnaki wiederherstellte"*.

Haupt, meint

SBP

ASKT

116, 6:

ba-na-at ildni mm-tak-li-la-at p)ar-.n

„Mutter der Götter, Zierde des Hauses (Tempels) Bels". Ge-

Y^Bel]

S.

Nach Langdon

Beltu (Ninlil), die Gemahlin Bels (Enlils).

ist

256

auch für Zeile 2

ist

\inus-tak-Ii\-lat

par-si

zu lesen.

Ibid. Zeile 14: be-el-tum sur-bu-tum sa par-su-sa su-tu-ra „Hohe Herrin, deren Heiligtum (oder Herrschermacht?) hervorragend

Steleninschrift S^ 29 [-me]

die

„der

u-tir[-ru]

so wie

(sie)

die

ist".

ki-ma la-hi-rim

par-si ki-du-di-e

Tempel und IJeiligtümer wiederherstellt

früher (waren)^'.

Gesetzes(tafeln)

ff.^:

und

Lehmann

Vorschriften

übersetzt: ,.(wie er auch)

früher zurück-

gleichwie

brachte an ihre Plätze".

Zylinderinschrift 1)

(ibid.

S.

Hagen BA

L°,

2 S. 109:

3*^ ist

„Ein

die

sie

Rede von

entehrendes

parsi (von „HeiligGebot".

Delitzsch

250) wendet sich gegen Schraders „Tenipelbezirk".

2)

Eev. Sem.

ä)

So

Abel

6,

in

149.

KB

1 a. a. 0.

varsi (paras) E-kur zu lesen

auch

S. 190. 3.

3

wo

*) Der Text ist übrigens sumerisch geschrieben. könnte allenfalls auch anders gelesen werden.

^)

Cfr.

«)

Cfr.

für

pa-an E-kur aber

ist.

Lehmann, Samassummukin Lehmann a. a. 0. S. 12.

2.

Teü

S.

Das Ideogramm

14/5.

ME

206

Maurus Witzel, O.

^-

an denen

tUraern")

die

Doch

llbersetzung;.

Übersetzung Lehmanns auf den ersten Blick wird

(1)

gänzung

richtig

Orakel

welche

tümer,

so

ist,

ist

unrichtig: par-si

als

„dem

zu übersetzen:

3

diese Er-

Leiter der Heilig-

Jensen

veranstalten''.

KB

In

Wenn

lui-mi-im.

ergänzt:

vor jxirsi

erweist sich die

sämtlicher Orakel".

sa gu-u)ii-)nu-rii te-ri-e-te „Gesetze S. 19-4

Der lücken-

Orakel abgehalten werden.

Text ermöglicht keine

hafte

F. M.

„Dem

übersetzt:

Übermittler von Befehlen, welche die Gemüter befriedigen".

Winckler, Forschungen .

.

,

sa a-na pa-ar-as ^^Nahü

2.56:

1,

Augenmerk des Nebo

"

Win ekler:

beständig".

richtet

Meißner,

d.

Der König schaut auf das

er sorgt für dessen Erhaltung usw., dessen

i.

Könige so

sich ja die

oft in

den Inschriften rühmen.

a-na par-si ki-dii-di-e na-sü-ka

4 R- 23 a 19:

und Heiligtümern bringen

Oder

Gaben)".

sie dir (ihre

„zu

„zu den Heiligtümern der Wandelstätten tragen

setzen:

Harper

sein

„welcher auf Befehl'

Suppl, S. 74 (unter "jriD) „der auf

den Befehl Nebos unablässig schaut". Heiligtum Nebos,



Nebos

hu-tuq-qu sa-an-tah „welcher auf das Heiligtum

65 (K629)

II

9

ina

ff.

hit

^^Nahü

mär mrn

ist

Tempeln zu über-

sie

dich"?

e-rib pa-ar-si sa

il(hiiP^-sü-nu

a-na bu-lut nap-sa-a-te

li-hu-su „in

den Tempel Nebos wird er eintreten, die Heiligtümer

Götter für

jener

man

die

sei

he-li-ia

lu-sal-li-mu

Lebenserhaltung meines Herrn Prinzen

vollständig fertig machen-'

(d. h.

soll

den Dienst bei sämtlichen

Heiligtümern [im engeren Sinne] vollführen).

Harper 338 te-ip-pa-sa

dienen".

(82-5-22, 98)

diesem Monate

„in

Obv.

11:

sollt ihr die

an-ni-i par-si la

ar1}i

Heiligtümer nicht be-

Die Übersetzung van Gelderens^: „Ihr

sollt

während

dieses Monats keine gesetzlichen Dienste verrichten" gibt an sich

doch kann für pamt die Bedeutung „gesetz-

einen

guten

licher

Dienst" nicht nachgewiesen werden.

Rev.

Sinn;

4 ff. heißt

es:

hähu parsi Bei u

Nabu

In demselben Briefe pa-ti-ia

„Das Tor des

Heiligtums Bels und Nebos war geöffnet".

Van Gelderen überDienste (?) Bels und Nebos war

„Das Tor zum gesetzlichen Ibid. Rev. 9 ff.: ri-ilyti par-si

setzt:

geöffnet".

han-ni



ki-i

sd

sarru

he-li

is-pur-an-ni

Ulüli arhu sd e-ra-

sei

ep-pn-su

(Monat) Elül (fälligen) Heiligtümer werden im

„die

übrigen

im

kommenden Monat,

so wie es mein Herr König geschrieben hat, (rituell) bedient werden". 1)

BA

4

S.

533.

Was

bedeutet j;arsH

207

?

Frank, Stud. zur bab. Rel. S. 129, S'l: la na-siv par-sc sa „Er kann nicht bewachen die Heiligtümer des Sanias und Adad". Es ist die Rede von Irregularitäten der Priester. Frank übersetzt: „nicht (kann er) bewahren die Gebote des Samas und Adad"' (es folgt: ,.zur Stätte des Ea, Samas usw. nicht eingehen".) Beachte die Parallelstelle (?) 29: „Er darf sich vor Samas und Adad der Stätte des Wahrsagens und der Entscheidung nahen". ''Samas u 'L-idad

RA

Ritualtafel

8 S. 53.

-41:

[ul u-rib\-hi E-sag-g'd id

ü-ma-as

parsu-ki „Ich habe nicht zugrunde gehen lassen Esaggil, ich habe seine Heiligtümer nicht mißachtet".

K

4231,

4,

12 (KB 6

(2)

werden" Jensen: „Da die

Satzungen für den (dem) „Herrn"

K

9876, 12 ma-la

re-el-tu

(fest)

Ninlil (besitzt),

da

(das

gemäß

gehalten werden".

„Es

au

steht)

steigt hinauf, es steigt

was

der Spitze von (allem),

allen Heiligtümern" d. h. Babylon, welches

Ninlil-Heiligtum

vorzüglichste

„(da)

(heiligen)

6 (2) S. 34): el-le-e-a el-h-e-a-ma Bähilu^'

^'Ninlil Jd-i hd-lat par-se

hinauf Babylon,

das

(KB

f.

hum-mu

parse ana '^Bel

S. 23):

die Heiligtümer für Bei besorgt

zieht

besitzt,

in

feierlicher

Prozession hinauf, in welcher die Statuen der verschiedeneu Gott-

setzt: „Sie zieh/i hinauf,

ganz

loie

BE mahhi

Ninlil,

es

gemäß

(2)

S. 50): ih-ni

zum Besorger

6 (2) S. 126, 15: e-ki-a-am

„Wo ist folgt: „Wo

nicht dein

ki

sind

Name, wo

nicht

Kammern

(heiligen)

deine

la s^im-li

sa

es-ri-e-te

mn-kik-lil

Assur

ana-Jcu-nia „der Erneurer der

statter

der

Heiligtümer,

jJ'^'i'-su-

wo

Es

deine

der

6ff.:

mu-ud-

niu-kin satiddd

sa iläni

Nr. 53,

Tempel der

Bestimmer

der

Städte, der Aus-

Tempelopfer

der

ich."

Klagehyranus „Bei

eingezeichnet,

par-.