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German Pages 761 Year 1917
J.C HinrichsjLeipiiq
u
!mpr
Mfisenbadi Riffarth tCo Leipzig
y^U'H ^^>#«.#^e/
ilElTlLISTISCei STUDIEN
FRITZ
HOMMEL
ZUM SECHZIGSTEN GEBUßTSTAa AM
31.
JULI 1914
GEWIDMET
VON"
FREUNDEN, KOLLEGEN UND SCHÜLERN
(^
ERSTER BAl^D
Iklitteiluugeu der Vorderasiatischen Gesellschaft (E. V.)
21.
Jahrgang
1916.
Hochverehrter Herr Professor!
Ihr
sedizigster Geburtstag gibt Ihren
Freunden und Sdiülern-
einen willkommenen AnlafS, Ihnen ihre Verehrung und
Dankbarkeit
zum Ausdruck zu
bringen.
Seit 40 Jahren stehen Sie nun in der wissensdiaftlichen Arbeit,
Lehramt.
seit
mehr
Überaus groß
35 Jahren im
als
ist die
Zahl der Sdiüler, die be-
kennen, Ihnen das Beste zu verdanken.
ein
selbftloser
Sie
sind Ihren
ein unermüdlicher
Sdiülern allzeit ein väterlidier Freund, Berater,
akademisdien
Förderer ihrer Studien gewesen
und gar mandiem Jahrzehnte hindurdi geblieben. In herzlidifler AnhängUdikeit und Dankbarkeit denken sie alle in diesen Tagen Ihrer, vielsagend, „Vater
den
sdierzhaft, aber dodi
gerne,
sie
Hommel" nennen.
Wenige von den Fadigenossen
sind so wie Sie, hodi-
verehrter Herr Professor, allezeit mitten drin und in der
der Meinungen gestanden.
vordersten Reihe im Kampfe Nidits sind Sie Ihr
Leben lang weniger gewesen
Wege
gegangen, unbekümmert
heute oder morgen,
um
den
um
Beifall
die
oder die Gunst der
ganz natürlidierweise audi oftmals
müssen, daß Ihre Arbeit nidit
fo
ein
Anerkennung von
zufäUig heute Einfluf^reidien und Maßgebenden. Sie
als
Stets sind Sie Ihre eigenen
Nadibeter fremder Meinungen.
bitter
So haben empfinden
anerkannt wird, wie
sie es-
Das
verdient hat.
Wege gehen und
das Los aller derer, die ihre eigenen
ist ja
der Wissensdiaft neue Bahnen öffnen.
Sie dürfen sidi ober trotzdem der herzlidisten Sympathie
der überwiegenden Mehrzahl der Fachgenossen
und für uns Freunde
ist
erfreuen,
eine große Genugtuung, daf^
es
es uns möglidi war, aus Änlaf^ Ihres sedizigsten Geburts-
tages
Kundgebung
freudige
eine
dieser
Sympathien zu
veranlassen.
42 SAüler und Fadhgenossen nämlidi haben
ihrer
hodiverehrter Herr Professor,
Ihnen,
einigt,
sidi ver-
als
Zeidien
und Dankbarkeit eine Festschrift zu
Verehrung
überreidien und die Vorderasiatisdie Gesellsdiaft, zu deren
und gesdiötztesten Mitgliedern Sie zählen, hat
ältesten
gerne ihre „Mitteilungen" zur Veröffentlidiung dieser Festsdirift
zur Verfügung
Im Frühjahr 1915
gestellt.
soll sie
ersdieinen.
werden mandien werten und geschätzten Namen
Sie
unter den Mitarbeitern missen.
Herren, weldie die
Die
Organisation der Festsdirift in die Hände
haben
aber
gewif^,
in
jedem
Fall
genommen haben,
ohne Absidit, mandien
bei der Einladung übersehen, der gerne sidi beteiligt hätte.
Einige Fadigenossen
an
der
Mitarbeit
waren
verhindert.
cordialement rendre cet
Hommel.
meme
Lagrange les
vit
s'il
ist
jusqu'd
il
durdi äuj^ere Gründe
Joseph
hommage
Malheureusement
pas
lediglidi
Halevy
„voudrait
d son excellent ami
est tres
Decembre
malade 1914".
et
ne sait
Monsieur
„tout ä fait sympathique ä l'idee d'honorer
beaux traveaux de monsieur Hommel";
trag wird Mons.
Dhorme
in
seinem Auf-
als Vertreter der Ecole Biblique
Fran9aise de Jerusalem durdi einen wissensdiaftlidien Beitrag „son estime et son admiration pour le savant professeur"
zum Ausdrud^ ständiges Budi
bringen.
Joseph Hell wird Ihnen ein selb-
widmen und hat nur deshalb auf
die
Be-
teiligung
lehnt
an der Festsdirift verziditet.
Ä,
Ungnad
endlidi
aus prinzipiellen Gründen jede Beteiligung an einer
und konnte, obwohl er Sie „sehr hodi
Festsdirift ab
audi in diesem Falle keine
sdiötzt",
Ausnahme madien.
So bitten denn wir 42 Freunde und Sdiüler
Sie,
ver-
ehrter Lehrer und Meister, an Ihrem sedizigsten Geburts-
Widmung
tag die
unserer Festsdirift freundlidi annehmen
zu wollen, mit der wir uns vor der Öffentlidikeit freudig
und dankbar zu Ihnen bekennen.
Bork
Breitsdiaft
FiguUa
Ebeling
Haffner
Hehn
Hilpredit
Pindies Stredi
Meif^ner
Rödt
Süf^heim
Weber
Musil
Sayce
Dombart
Goettsberger
Hüsing
Langdon
Landersdorfer
Mayrhofer
Dhorme
Förtsdi
Weidner
Witzel
King
von Lusdian
Lindl
Nielsen
Sdiultz
Thureau-Dangin
Gratzl
Jeremias
Niebuhr
Sdieil
Dyroff
Unger
Wutz
Paffrath
Steinleitner
Virolleaud
Zimmern.
Da keine Möglichkeit bestand, die oben abgedruckte Adresse ollen an der Festschrift beteiligten Herren rechtzeitig im Wortlaut bzw. im Original zugänglich zu machen, hat das vorbereitende Komitee die Zustimmung der Beteiligten stillschweigend voraussetzend, ihre Namen unter die am 31. Juli 1914 überreichte Adresse gesetzt. Als Antwort lief Mitte September 1914 folgendes vom, 14. September datierte Dankschreiben ein, das auf Wunsch des Gefeierten hier abgedruckt wird :
Hodiverehrte Herren und liebe Freunde! Sedis für unser Vaterland und die Wissensdiaft inhaltsdiwere Wodien liegen zwisdien der midi so überaus ehrenden Zusdirift vom 30. Juli, die mir Ihre Festschrift ankündigte, und heute. Sonst hätte idi längst die Feder ergriffen, um, was idi jetzt nadihole, Ihnen allen (die unerreichbaren natürlidi ausgenommen) meinen allerherzlichsten Dank auszuspredien. Und wenn infolge der ungünstigen äufSeren Verhältnisse die geplante Festsdirift gar nidit zu Stand kommen sollte, oder dodi nidit in dem
yeplanten Umfang und wohl ziemlich später als in Ausgenommen war, so bin ich doch schon durch die schöne, mich für so manche Zurücksetzung reichlich entschädigende Absidit auf das tiefste gerührt. Der herzlosen und egoistischen englischen Politik haben wir es zu verdanken, daß unsere schöne internationale Wissenschaft, die einer stolzen Friedenspalme gleidi uns Schatten und Gedeihen spendete, auf lang hin zertrümmert
sidit
nun wieder in einzelne Schöf^linge, von denen glücklicherweise unser deutscher alle anderen schon Aber tief bedauerlich ist es doch, und idi jetzt überragt. bin nicht so chauvinistisch, um nicht schmerzlich davon berührt zu sein, daß nun meine englischen und französischen Fachgenossen, die sidier nie diesen Krieg gewollt haben, an der Festschrift voraussichtlich sich nicht beteiligen werden, bzw. sich nicht beteiligen können. Um so wärmer aber danke ich nochmals den vielen deutschen Freunden und Schülern für ihre freundlichen, mir so wohltuenden Glückwünsche und bitte mir noch zu daliegt; sie zerfällt
verzeihen,
daß
es so verspätet geschieht.
Meine Schüler,
heranzuziehen mir vergönnt war und die ich stets für unsere schöne Wissenschaft zu begeistern versuchte, waren von jeher mein Stolz und meine Freude, und die mir von ihnen bewahrte Anhänglichkeit schätze ich höher als jede andere Ehrung; das wollte ich hier zum Schluß noch besonders ausspredien. Der Vorderasiatischen Gesellschaft noch besonderen Dank, daß sie sich zum Herold der an mich gelangten Kundgebung gemacht und auch die Festschrift unter ihre die
Fittiche
für
genommen
hat.
Auf frohes Wiedersehen nach — gebe es Gott uns siegreich verlaufenen Kriegsmonaten Ihr dankbar ergebener
Fritz Ho
i^::^^::^
—
stets
mmol
Yorbemerkung. Die Beiträge sind, soweit es möglich war, sachlich geordnet.
Der Erste Band bringt
assyriologischen
die
es folgen
Arbeiten,
Aufsätze zur allgemeinen Religionsgeschichte, zw^ei ägyptologische des Bandes.
Beiträge bilden den Schluß
an
erster
Aufsätze
Stelle
Der Zweite Band wird
zum Alten Testament, dann
geschichtliche, arabistische, turkologische Studien
und
religions-
zuletzt Aufsätze
ans verschiedenen Forschungsgebieten, die sich einer anderen Gruppe nicht gut einfügen ließen oder verspätet eingelaufen sind, bringen.
Wie schon
der Adresse angedeutet wurde,
sind bei der
ersten Einladung zur Beteiligung an dieser Festschrift
manche Fach-
in
geuossen übersehen
w orden,
die gerne einen Beitrag geliefert hätten.
Bang, Bern hart, Caspari, Deimel, Dirr, Eisler, Erman, Graf, Hartmann, Heiler, E. Hommel, Kinscherf, Lehmann-Haupt, Peiser, Perles, Schroeder, Sethe, Sobernheira, Weissbach Beiträge zugesagt. Dagegen sind durch den Krieg einzelne Herren an der Nachträglich haben die Herren
Fertigstellung in
der
versprochenen Beiträge gehindert
Deutschland die Herren
Breitschaft,
worden,
so
Figulla, Hilprecht,
Mayrhofer, Ranke und Steinleituer. Der Krieg bringt es mit sich, daß wir uns auf die Mitwirkung der deutschen Fachgenossen beschränken mußten. Der Vollständigkeit
dem
wegen
jetzt feindlichen
seien
hier
Ausland
in
die Arbeiten
genannt,
Aussicht gestellt waren:
hatte
versprochen „Quelques notes philologiques sur
Job",
Sayce
wollte
handeln
die
aus
Dhorme
le Tivre
über ,.The Hittite element
de
in the
W. King, St. Langdon, Pinches, Scheil, Thureau-Dangin und Virolleaud hatten sich die Wahl des Themas vorbehalten. history of western Asia", die Herreu L.
lulialtsverzeicilnis des
J.
Bandes. äeite
Deimel,
Die Kangorduiiug uuter den Teinpelvervvalrern
A.,
in
Lagas
zur Zeit der Könige von Ur
226
Donibart, Th., Kunsthistorische Studie zum Babelturm-Problem Kbeling. E., Babylonische Beschwörung gegen Belästigung durch Hunde Fort seh, W., Zwei altbabylonische Opferlisteu Hü sing, G., Der elamische Gott Memnon Jereniias,
A.,
l
.
.
17
22 35
69
Die sogenannten Kedorlaouier-Texte
....
Kinscherf, L., Festlied zum Einzug des Königs in Eanna Laudersdorfer, S., Das assyrisch-babylonische Pantheon im
109
Jahrh. u. Chr
Lehmann -Haupt,
C. F.,
Musasir und der achte Feldzug Sargous II
(iU V. Chr.) Meißner, B., Beamte als Stifter von Götterstatuen Paffrath, P. Th., Der Titel ,.Sohn der Gottheit" P eis er, F. E Einige Bemerkungen zur altbabylonischen Geschichte Schroeder, 0., Eine Götterliste für den Schulgebrauch Unger, E., Zu den Keliefs und Inschriften von Balawat ,
Weidner,
E. F.,
Zar babylonischen Eingeweideschau.
119 152
157 .
Was bedeutet j^rtjsit? Zimmern, H, Marduks (Ellis, Assurs)
160 175
182
Zugleich ein 191
Beitrag zur Geschichte des Labyrinths
Witzel,
98
vierten
199
M.,
Geburt im babylonischen Welt213
schöpfungsepos •
Hommel,
E.,
Name Nielsen,
Etruskisch
/fl?a(«)fZ!uu
= lateinisch pälätum
und
ein alter
233
des Himmelsgottes
D.,
Über
253
die nordarabischen Götter *
Bork, Rock,
F.,
Tierkreise auf westafrikanischeu Kalebassen
266
F.,
Die Stimmen des Wettergottes
270
Schultz, W., Die Zwillingsbrüder
.....'
*
*
Erman. Sothe.
A., K.,
284
*
301
Drei Geister als Boten des Zauberers
Der Name der Phönizier
bei
Griechen und Ägyptern
.
.
305
zum Babelturm-
Studie
Kimsthistorische
Problem. Von
Th. Dombart. Mit 2 Tafeln.
Mit meiner Arbeit über die Zikkorrats (München 1915), die altorientalischen Terapeltürme,
habe ich zwei Fondamentaltatsachen
wohl überzeagend festgelegt: erstens, daß die Zikkurrats ihrer Grundidee nach bergartige Götterthrone vorstellen, und dann, daß die äußere Gestaltung dieser
wuchtigen Sakraltürme sich
in
zwei
Haupttypen entwickelt hat: erstens im „Stufenturm" mit kräftigen
und zweitens im „Schneckenturm" mit einer um das Massiv sich emporwindenden Außenrampe. Eine „barocke" Kompositform verwendete dann im
horizontalen
Geschoßabsätzen
und Freitreppe,
Unierteil Stufenabsatz mit Freitreppe,
Rampenschema
benutzte.
während
(„Zikkurrat",
S.
die Oberpartie das
50/51
und
S. 77/78.)
Die Zikkurrat katexochen, d. h. der Vertreter aus dem Riesengeschlecht dieser Throuberge, der allgemein bekannt wurde und blieb
bis
auf den heutigen Tag, das
ist
der
„Turm von Babel",
der seine aus der biblischen Geschichte und parallelen Berichten
jedermann geläufige Berühmtheit
freilich
in recht
mißverstandener
MenschenWeise oder via Usurpation Wahnwitzes, fürsten erlangte, als Symbol bestraften menschlichen als abschreckender „Turm des Hochmuts" oder Unglaubens (vgl. Rufinus, Baron. Annal. eccl. I S. 348/49 und Augustin, De civ. Dei, Vol. H lib. 16, 4, Ausg. B. Dombart Leipzig 1905 S. 129). des Götterthrones
Die Gesichtspunkte nun, unter denen
durch
in altchristlicher Zeit bi-
blische Erzählungen zu bildlicher Darstellung ausgewählt wurden,
MVAG
1916:
Hommel-Festschrift.
1
Th. Dombart
o
brachten
Turmbau zu
..der
Immerhin gelang
liegen blieben.
Turmbaogeschichte
ins
bis
stammen seit
Babel"' zunächst ziemlich seitab es mir, als älteste Illustration
recht ansehnlich weit zurückreichen müssen,
und aus dem Orient
vierte oder fünfte Jahrhundert,
dem ganzen Habitus nach zu
dürften,
der
ein Elfeubeinrelief aufzutreiben (Abb. 1), dessen
Vorbilder jedenfalls
wohl
mit sich, daß kllustlerische
ausdrücklich bestätigt,
wie
Vorwürfe
Professor Ficker-Straßbur^ liebeus-
Herr
mir
wie
es,
wUrilig:erweise
—
schließen.
Und
jener Zeit hat sich die Phantasie vieler Künstler des Turm-
baumotivs bemächtigt, wenn auch merkwürdigerweise nicht immer
man es vielleicht gerade erwarten könnte, vom gewaltigen Künstler-Ingenieur Michelangelo.
die Meister, von denen
wie
B.
z.
Technisch interessant Zeiten
verschiedenen
es nun, zu beobachten,
ist
Formtypen
verschiedenen
die
—
architektur zur Verwendung kamen.
Man würde
wie zu den der
Tarm-
zunächst ver-
muten, daß anfangs gleich der Schneckenturmtyp oder die Stufenturmgestalt üblich gewesen
noch sehr geläufig war
sei,
da wenigstens letzteresTurmschema Bezeichnenderweise
in frühchristlicher Zeit.
Typ
Wiedergabe symbolischer Leuchttürme, im Anschluß an den berühmten technischweltlichen Abkömmling der Zikkurrats, den Pharos von Alexandreia.
finden wir aber diesen
Und wie
dortselbst reserviert für die
Übung
lange sich diese
platte aus der Zeit des
2) auf einer
„Großen Kurfürsten",
kolonisatorische Bestrebungen bezieht S.
Der mißdeutete
98).
anderes
nichts
als
ein
vierstufiger
auf
der
bis
christlichen
tekturgebilde,
jetzt
drale zu Salerno
älteren,
(„Brandenburgia" 1904/05
Leuchtturm
ist
dort natürlich
„nach
Art
des
55).
tS.
tatsächlich
vorhandene älteste Turm-Typ
„Babelturmbildern" erscheint dagegen ein Archi-
der Campanile Italiens.
in
merk-
genau wie der prismatische Wachtturm Syriens oder
'^Abb. 1) findet sich in
aber
eine
gußeisernen Ofen-
die sich auf dessen
„kastellartige Felsen"
Pharos-' (vgl. „Zikkurrat"
Als
mag nebenbei
hielt,
würdige Darstellung beweisen (Abb.
ihrem
und
Diese schon oben augeführte Darstellung
einem Zyklus von Elfenbeinbildern der Kathesoll
typischen
östlichen Vorwurf.
Univ.-Prof. L. Correra in
aus
dem
11. Jahrhundert
Gepräge jedem
stammen, zeigt
Beschauer
ihren
viel
Durch gütige ^'ermittlung von Herrn
Neapel bin ich
in
graphische Ansicht des Bildwerks zu geben.
der Lage, eine photo-
—
Auch
später noch
Künsthistorische Studie
begegnet so S.
uns
Maria del Fiore zu Florenz
Milano 1901/06 IV
am Campo
Gozzoli
3
Campanileschema des babylonischen Turms, am Glockenturm (sehr bezeichnend!) von
dieses
Steinrelief bild
als
znm Babelturm-Problem
S.
(A. Venturi, Storia dell'arte italiana,
und auf den Fresken des Benozzo
452/3)
santo zu Pisa, ca. 1468.
—
Andrea Orcagna dagegen (1308 1368) stellte bei der Illustrierung von Dante's ,.Hölle" in S. Maria Novella zu Florenz den
zum Zeichen
Babelturm
des Hölleneingangs
bereits
stöckigen, quadratisch fundierten Stufenturm dar (Abb.
als
3),
sieben-
ebenso wie
Magister Johannes de Ravenna, gleichfalls zu Anfang des 14. Jahr-
daß der sich mit vier Stock-
nur
hunderts, in seiner „Genesis";
werken begnügte („Bibbia Hamilton" im Berliner Kupferstichkabinett; Abb. siehe „L'arte" 1905 S. 7). In der „Cosmographie" von Munsterus
Sebastianus
im Bau
Aufl.
1564,
S.
41)
„Zikkurrat"
Ein
S. 2/3,
schließlich
29, 59,
65 und
Babelturm
im
alten
Orient
76.)
Rundturmschema
achtstöckiges
verwandtes,
der
ist
angefangenem fünften
Stufen-Zylinder-Form
(Über diese
Stockwerk. vgl.
(2.
dargestellt, gestuft, zylindrisch, mit
auch noch die Darstellung auf einem italienischen Majolika-
bietet
1560) im Saal 23 des Nationalmuseums zu München.
teller (von ca.
denkt
phantastischer
Viel
den
sich
Architekturapparat des
Gruppe von Malern, die unter sich zusammenhängen. Sie türmen in mehr oder minder kunstvoller oder glaubhafter Weise Massen auf, die im ganzen ein annähernd Babelturms
gewaltigen
Gefüge
konisches
eine
abgeben,
doch
deutlich
Stufenabsätze
zeigen.
So Mathys Cock (1509—43) im Wiener Hofmuseum; L. van Valkenborch (1530 1625) in der alten Pinakothek zu München (abgebildet
—
„Der Jugendfreund" Stuttgart 1912'Nr. 27); und am gewaltigsten und konstruktivsten Peter Breughel (ca. 1560) im Wiener Hofmuseum in
(Abb.
—
4).
zeigt
den
Als chaotische Masse,
„Turm
von
Windhager (München). Doch ganz in der lich seit
Babel"
Stille
unarchitektonisch eine
bahnte
Beginn des 15. Jahrhunderts, der
moderne sich,
auf die älteste bekannte Darstellung dieses
gewiesen
als
vorhanden
Bedford, etwa aus
im
von
bisher erst nachweis-
Rampenturm
Hermann Thiersch hat im Nachtrag zu seinem „Pharos" bereits
empfunden,
Radierung
„Stundenbuch"
des
seinen
Weg.
(Leipzig 1909)
Schemas
hin-
Herzogs
von
dem Jahre 1423 (Reproductions from
illuminated 1*
Th. Doinbart
4 nianuscripts. Series
eigenes Erschauen
auf
es
dllrlte
stützen,
Ohue
Loudon 1908).
Wirk-
sich auf die
oder
eines Orientpilgers
eventuellen Skizze
der
lic'hkeitsvorla^e
zu
111.
eines der orientalischen Schueckeutürme lediglich den Versuch bieten, den Be-
etwa eines Benjamin von Tudela, damals vielleicht Ilerodot, in eigener Phantasie Ausdruck zu vereines auch schon Der Darsteller kommt dabei (Abb. 5) zu einer dreifach in leihen.
schreibungen
Balkoukränzen absetzenden, also wirkliche quadratisch-prismatische Stockwerke verbindenden Wendelrampe im Sinn der Uhrzeigerdrehung; (gewisse Ähnlichkeit könnte man höchstens beim Tulunzu Kairo
Minäre
Zu
linden).
einer im Prinzip gleichen
wie das ,.Stundenbuch", nur unter von
vier
Uhrzeigerdrehung, d.
aber
Geschossen,
auch
kommt noch
an
auch
Turm
einen
Lösung
der Kundform und
Aufgängen im Sinn
mit
der
der Babelturm-Darsteller in „Biblia,
Tubingeu, Cotta 1730, wobei ich
die ganze heilige Schrift-',
i.
Anwendung
erinnern
den Merian
möchte,
seinem
auf
Stich von Montpellier (Top. Gall. 1661) ähnlich und gleichgerichtet
während gerade er sonst die Rampen entgegendem Sinn der Uhrzeigerdrehung hochgehen läßt, so bei einem Leuchtturm und bei einem Niniveturm, in „J. W. Zinckgrefens
einzeichnete, gesetzt
Hundert; Sinnen-Bildern", Besitz).
wie
Breviarium
dann aus
Grimani
(IIL
2.
Kupferstich
von
Callot,
dem Anfang des
(Abb.
7),
auf
17.
Hermann
gestattete,)
S.
Jahrhunderts
ca. 1500 (Abb. 6), „Das Weltentheater",
395)
(im Besitz des Verfassers)
einem Ölgemälde von Frans Francken
17. Jahrhunderts),
des bei
einem
auf
(in
Weitere Rampenturmbilder vor und nach Merian
Horamels im
Frankfurt 1698, Nr. 43 und Nr. 93
Einstein,
(Abb. 8)
das
zurzeit
im
Kunsthaudel
d. ist,
(Mitte
J.
(zuletzt
München, der mir auch die Einsichtnahme
und im
„Album Biblique"
(Paris
ca.
1830
Taf. V) nach einem mir unbekannten „ersten Meister" bieten
Kampen-
aufgänge im Gegensinn der Uhrzeigerdrehuug und dabei
alle die
kontinuierliche Schnecke, im Breviarium Grimani die „gebrochene",
Tangentenspirale, (wie bei den bad),
sonst
immer
Türmen
in
die Rundspirale (wie zu
Chorsabad und FiruzaSamarra und Abudolaf).
Die Darstellung des babylonischen „Schueckenturms"
in
Hübners
Biblischer Geschichte (gegen 1800), die K. E, von Baer in seiner
Selbstbiographie (1865
S.
43) erwähnt,
scheint sie ein gestuftes Zylinder- oder
ist
mir nicht zugänglich, doch
Konusschema zu haben. Die
Kunsthistorische Studie
spid(u), Akkadische übergegangen;
ins
bzw.
Die Einschreibung eines Zeichens
Zeichen; wie hier ^ für
nisac/
„Erster, Oberster u, dgl.", ferner
isag
esag,
für
^ NE. SAG, so
aber vgl.
auch
z.
von
SAG -j- UR
da
ursag,
humhm
ß.
urmnu
als
Ißirsag
und siehe
Manche Schreiberschulen hatten offenbar
Poebel, ebenda).
eine
Vorliebe für die Ineinanderschreibung, so jene, in denen die noch
Delitzsch
nicht veröffentlichten, aber von
benützten Assur- Vokabulare
teilweise z.
B.
war
SEM
-f-
480 Gasan
für
>^Vy
der
zum
1
S.
SEM. SAL
worden
geschrieben
=
semesa/,
Zeichen
von
seinem Sum. Glossar
A,
in
besonders
wie
Bellt, ist Istar;
=
(häufigstes
Jl
Istar
und
Ideogramm
=
neben
sed2i u. a.
D(=:Deimel, Pantheon
vgl.
die Lautwerte nin für
für Istar).
—
gamn, nln
^ Dim-gal von Abzu,
Hofstaat des Ningirsu gehört (siehe Förtsch,
51),
sind;
beliebt
A -|- SI
A-\-A ^eduru, A-\-BE=agam, A-\-D\]h
^ Nin, akkad. ü
babyl.)
für
Einschreibung
die
A. ^l={r,
—
SAL
in
MVAG
1914,
wird Gudea, Zyl. B. 12, 16 nimgir gü-edin-na „Aufseher
von Gü-edin" genannt; seinen Tempel erbaut Entemena, Kegel 4^ 31. Nach Jastrow, Religion I, S. 63 wäre ^ Dim-gal abzu eine
—
^ Igi-nun-bi-sü Bezeichnung des Ea. ^ Igi-bi-sü-nam-ti(l)-la und dazu D 512
ma.
— Statue des Ur- ^ engur-ka-za-bi;
bis jetzt
D
unbekannt;
1513 ^
vgl.
Igi-bi-sü-silim-
hierzu siehe weiter unten
Erwähnung der Statue des ^ Dun-gi. b) Opfer im Tempel der ^ Dam-gal-nun. Gottheit wird ^ Dam-gal-nun, die Gemahlin des Ea (D
bei der
genannt; ^ Dam-gal-nun-na := Große,
Als
erste
700), selbst
erhabene Gemahlin.
—
Bis
unbekannt waren die Namen der folgenden sechs Gottheiten (Vs. 1, 15 20). ^ Dim- nä-us „Bildner des hochragenden pit{?)nu'-'; ^ Musda (D 2218) ist eine Erscheinungsform des Ea, zu DIM
jetzt
—
= = akkad.
Zimmern,
BBR, S. 142 Z. 24: hand täba u pit{?)na ina lihhi tarakhas gutes Rohr und pit(?)-nu ^ Lamga-PA-e ist wie ^ Lamgasollst du daselbst herrichten!" su(8)-a (D 1824), ^ Lamga-nam-lü-gisgal-lu (D 1825) und ^^ Lamganrt
pit(i)nu
beachte
—
,;
Wilhelm Förtsch
28
eine Erweiterung
8a(g)-ga (D 1826)
(D 1823) a.
a.
0.,
=
Siu(V).
S.
209:
Der
(vielleicht mit
danach ^ Laniga-PA-e möglicherweise Mond-'; vgl. auch
"^
Lamga
Delitzsch,
lesen) bedeutet „glänzend aufgehen",
zu
Ijäd-r
Gottesnaraens ^
des
Zusatz J\[-r
glänzend aufgehende
„der
= Juppiter
Dun-PA-e
(D 781,
6).
—
^ E-gä-
—
^ Enlä-zu „Gott des (Tempels) E-gä-lä-zu (wohlgefUUtes Haus?)". ^ ^ Zi-za vgl. Zi-zaZu nig-nun ,.llerr des großen Schatzes". an,
—
D
—
—
1553.
^ Lü-6-rug-ga
^ Nin-dür (D 2708)
Lesung
^^
Nin-dür bzw.
Förtsch,
kommt
OLZ
„Mann des (Tempels) E-rug-ga".
wohl die Gemahlin des En-dür für ^ Nin-PA bzw.
ist ^^
1915, Sp. 370.
— ^ Liru
^^ ^^
En-dür; zur
En-PA
siehe
„Gottheit des Mutterleibes"
vor als Bestandteil des Eigennamens 1t-^ sa-kal.
The
VI Nr. 93
babyl. exp.
Gottheiten
nur ^
ist
Vs. 6.
Lum-ma (D 2006),
—
Von den
drei letzten
ein utug von E-kur, bekannt; mit
ihm steht wohl in engerer Beziehung ^^ Uz-es, da beide ein geWas ^ Uz-es betrifft, so würde meinsames Opfer erhalten. man, wenn der Text aus späterer Zeit stammte, an eine graphischetymologische Spielerei denken können, und zwar an eine eigen-
—
artige Doppelschreibuug des Namens des Mondgottes, nämlich ^ Enzu-Sin (w^ Sin); vgl. auch akkad. mcw; ES XXX d Pä-säm-e „Gott des (Kanals) Pä-säm-e". D 2929 II 8,
=
=
—
Opfer im Tempel des Gottes
c)
^ dis-dingir
da ohne
ist,
ebenso Lü-^
[.
.
.]
(Vs.
Ana gedacht werden. ist,
wie das
LAGAB -|- Si^.
Amar-
Personenname;
Gottheitsdeterminativ,
(Vs. 2, 13), Bära(g) (?)-ga-ni (Vs. 2, 14), Mes-an-ni
und An-ni
(Vs. 2, 15)
=
folgende
2,
18),
Die Form ^ En-lil-e
Bei
An-ni, zeigt,
darf
letzterem
nicht an
B
Gudea, Zyl.
Nominativform
24.
im
11
Satz
und steht für An-e; beachte dazu Gudea, Statue B 8, 44 ff.: ^An-e, ^ En-lil-e, ^ Nin-hur-sag-ge usw. Die eben erwähnten Personen sind
verstorbene
offenbar
Stadt
(nicht
Verehrung
von Lagas),
zuteil
(Vs.
2,
16)
ausdrückliche Siegel
(VAB
Die
wurde.
denen zwei ebenfalls
als
Hofbeamte bzw.
denen
S.
stück der Tontafel
gewisse
von
Opferempfänger auftreten, nämlich Al-la
Bezeichnung
isag
(=
(Vs.
Isakku).
2,
als solcher
KTC 414,
23),
Al-la,
148) als „Isakka von Lagas"
Isakku unter Dungi;
irgendeiner
eine
von Lagas,
früheren Isakke
und ME-lugal-an-na-ad-du
1,
Isakke
ihrem Tode
nach
führen auf
die
einem
bezeichnet,
war
wird er erwähnt auf dem Bruch-
welche das Datum des 39. Regierungs-
29
Zwei altbabylonische Opferlisten
Jahres des Königs Dungi
trägt.
Er hatte
die
Isakkuwürde nicht
noch Ur- ^ lama I. lang inne; denn im 37. Jahr des Dungi wird (VAB 1, S. 231 und A. h), im 40. Jahre aber bereits Ur- ^ lama II. von Lagas genannt. als Isakku S. 232 und A. a) ^]J1
in
zusammengefallen sind:
welchem zwei
t^]
'^'it,
siti'
alt-
und
^^[jl neben vereinfachtem ^JjT, noch
deutlich hinweist; pisan vgl. Gl. S. 74. 14.
—
aöf welch letzteres die altbabylonische kurs.
t^]]l, nämlich
Zur Erklärung dieser
15. ka-sü .... tag
Assur
naheliegende
vielleicht ihre Richtigkeit
arJj,i'
S.
die
ist.
aus
Ritualtafeln
in
(Ebeling)
sdr
in die
angeführte
ja der Anfang des unteren Horizontalkeils weggebrochen 12.
ü-la-
denn
sinnlos,
der Mitte der Zeile stehende
in
schon im Hinblick auf
—
dem
nur mit
seither
das gäbe für diese Stelle den Sinn: „deine niedergeworfenen,
Höhe gehobenen Opfer"
—
:a Gl. S. 218.
tag hier als reines „niederwerfen"
Sinn.
ab.
prädikativ zu fassen; nach
ist
es nicht als Attribut zu e-za
darf
t^J^
Lautwert
^^"T
ß)\
231.
S.
5.
11.
i-w";
„Herr"
—
vorletzte Zeichen ein schlecht geschriebenes da,
Gr. §§ 17 Id, 173.
vgl.
Stelle (Gl.
Bedeutung
mul-ma-al: vgl. oben „Orthographie"; Bildung nach Gr. § 83b;
rnul 'glänzen'
Gr. §
—
Gruppe hinter Das
iu
Akk. der Richtung; Gudea passim.
des Anrufs.
^^^^? —
rib
vorliegende
die
dih sübatiu etehu mit
vgl. Z.
'w/"
und so identisch mit sag
zag 'pütu
—
Ausspräche
die
•^y^yyyY:
Stelle vgl. Einleitung.
= ka-sü-gdl
'labän appi'
Gl. S. 112.
Festlied
Das
16.
h(/
^t^ die
„nar'%
Namen a-ra
K^
d-lal:
167 kommt
S.
eine Zer-
d 'Kraft' usw. Gl.
S.
2
vgl. die
ab.
I^>^fr^
usw., Gud.
Form
besser erhaltene
in Rs., Z. 27;
der Wurzel
den Bedeutungen
in
I^^^-^
Langdon;
XII, 3; desgl.
vgl.
dazu
des Zeichens: narü und näri.
oben Bemerkungen
vgl.
r= lyti]^ ard für
,^t:
Thureau-Dangin z. B. Gud B X, 14;
liest
Gl.
—
11.
S.
166 mag die passende Bedeutung geben.
erste Zeichen ist
I^^^-^^ usw.,
sonst
IDT
Das
| Gl.
gebannt"
in seine Bestandteile:
'malü' usw. Gl. S.
17.
vv
105
die vorliegende Stelle nicht in Betracht;
für
legung des Wortes
—
gebunden,
„bannen;
Eanna
des Königs in
Zeichen 'amar' nb.
erste
Bedeutung
die
natürlich
zum Einzug
dr
-|-
"OVJk
—
zur Orthographie
Textes:
des
oder darf an rein phonetische Schreibung a
^'okalzusatz
—
werden?
gedacht
Za-am-za-am
verstehe ich nicht; za Jubel? Gl. S. 15.
^j^
phonetische Schreibung für >-^V-T in Bedeutung 'mrdlpi-
zamäru; sprechen'
Gl.
S.
147, II dug
1.,
3.
—
sa^:
„flehentlich, in-
brünstig"; zu dieser Bedeutung vgl. gü-sa^-sa^ 'sutemuku. 18.
Die Spuren vor zu:
^^ könnten zu —
gut passenden Ergänzung [dr-gd\l führte.
—
zu Z. 17 19.
J]^^
nar
s.
was zur
Bemerkungen
ebenda.
Die naheliegende Ergänzung
zur ULd Gl. S. 10 arasii.
und Gr. §
^g^|>- passen,
—
[zilr-ra]
sag-bi-sü
ergibt auch Gl. S. Gl. S.
vgl.
230
I
227
sag
A
II 3.
81.
20. gdl-gdl-la-sir.
wörtlich
„in
anbetender Art
und Weise";
gdl labdnu, prägnant für das vollere ka-^ü-gdl stehend.
Die (statt
Ergänzung^
^]
e'-a
naheliegend; auf die Lesung slg-e
gad-e Gl.) führt mich die wiederholt bei
anscheinend nach dem Gehör geschriebene
Gudea vorkommende,
(vgl.
Verwechslung von
^^
und »-^liy usw. bei Gudea!) und die Zusammensetzung ganz verdunkelnde Variante Xp^^A ^»^Jl^i die auch von ThureauDangin stets als usäpi gefaßt wird. Z. 20 23 vorausgesandte
—
—
Attribute zu Z. 24. 21. Die
Ergänzung [Unug]^^ läge nahe, doch müßte dann wohl
noch ^yyyi^ auf ki folgen,
vgl. Z. 26.
—
JTT^T
-|-
m
phonetische
Ludwig Kinscherf
106 Schreibung für S.
151
^^j
c?//r V7.s-ä/>«'
Gl.
150;
S.
zur Möglichkeit solcher Auffassung
f.;
für
tu s.
(///
s,
Gl.
B.
z.
oben Bemerkungen
zur Orthographie des Textes.
Ergänzung
22. V?
—
\K-a?}-\na?
Substantiv
als
(his
Gr.
vgl.
57 usw.
TCj
Gud.
mihii,
tili»
^J
(Langdon).
Rückseite. 25. a-na Gr. § 56.
26.
hnarsis'
girf-bi
Akkusativ
gleichfalls
Gr.
wie
85a.
§
—
Lokativ
Unun^'-ga
ki-en-gi ki-Uri?
oder
im letzteren
IH gehörte
Falle als Apposition auch zu ki-en-gi ki-Uri; für letzere Auffassung spricht das Dativ-Infix des Plurals ne.
Das
27.
Das
vierte
Zeichen
—
169
Gl. S.
leiten'
Zeichen
erste
ist
=
^Ttr, vgl,
tr^T^J.
ni-ib
^^J*^
Bemerkung zu
ezen-s
—
''Mr.
auch für den Plural
Z. 17.
—
lag 'führen,
Gr. § 178.
s.
28. Von Z. 28 ab folgt ein Gebet um Wohlstand der Bewohner von Uruk; ob dieses Gebet wirklich an Istar oder vielleicht doch an eine andere Gottheit (Enlil?) gerichtet ist, wage ich zunächst nicht zu entscheiden; Z. 28 dürfte aber genügende An-
haltspunkte geben; beachte vor allem Z. 38! e-es ir-hi
''•
A. Part.-Konstr.
auch
lielativsatz,
wobei das
Part,
ist
Bedeutung der einzelnen Worte keine Zweifel
sichere
Deutung Z.
als
im Sinne von Gr. § 198. Wenn die Satzstellung ganz ungewöhnlich ist, so läßt doch die
durch es Gr. § 195 a erweitert
zu; die absonderliche Stellung
29 bedingt 29.
30.
.
.-a
.
—
Gr. § 220a.
Gl. S.
197;
der
a-na gdl-la-ha Gr. § 56.
61a oder nam-\-me, dessen zweiter wäre mit dem me in niüs-me, dig-me usw. 127, I kur
mag — analog ge
und § 146 a)
—
Bestandteil (Gl.
S.
identisch
185).
—
kur
1.
ge-me-ne-bd: entweder (wie oben) präfix im
in
Form nach entweder n^ und ^TU
iü final Gr. § 7 7 hätä'
ihm
in
f.,
für
allein
-][J[^
119 b und 12Üb.
Verbindung mit
HWB.
S.
—
560 b
etwas
groß
wäre.
—
sü-gid-da Gl. S. 90 Va65« 'jem.'s
Hand
ergreifen,
helfen, beistehen'.
39.
Die Ergänzung
[Ici-suh-yjü
gemäß VAS
X Nr. 214 (mehrmals).
Das assyrisch-babylonische Pantheon im vierten Jahrhnndert n. Chr. Von
P. S. Landersdorfer 0. S. B. Eine der merkwUrdigsteD und wertvollsten religionsgeschichtliehen die als
Urkunden aus der Zeit des untergehenden Heidenturas
ist
44 Verse umfassende Götterliste, die uns der im Jahre 521 Bischof von Batnä gestorbene syrische Dichter Jakob von
Sarug^ bilder
in
seiner
darbietet.
metrischen Horailie über den Fall der Götzen-
Dieses
Dokument^
stellt
gewissermaßen
eine
^) Näheres über sein Leben vgl. die Einleitung zu meiner Schrift „Ausgewählte Gedichte des Bischofs Jakob von Batnä in Sarug" in „Bi-
bliothek
der
Kirchenväter-',
Kempten und München 1912 Bd. 6
S.
251
ff.
Daselbst findet sich auch die nötige Literatur angegeben. 2)
Handschriftliche Überlieferung: zwei Londoner Handschriften (14607
91 a und 14624
im folgenden bezeichnet als L^ und L^; der 339b (=0); zwei vatikanische Handschriften (Vat. syr. 117 fol. 511 Col. 1 und Vat. syr. 251 fol. 27), im folgenden bezeichnet als V^ und V^ Ausgaben: Einige Stellen unseres Textes hat bereits J. S. Assemani in seiner Bibliotheca orientalis, Eomae 1919, tom. 1, S. 327 auf Grund des V^ veröffentlicht, darunter auch die für unsere Frage in Betracht kommenden Verse. Die erste Ausgabe mit französischer Übersetzung auf Grund |)[1) vertreten
bedeutet sie „kalt sein'"*, und Birdu
nach
Per-
Wir müssen darum
wo
zurückgreifen,
im Arabischen {SJ „Hagel",
an
'
als
Luftspiegelung" erklären.
im Akkadischen.
fehlt
Westseraitische
auf
,.
Gelehrte
während andere-'
sonifikation der WUstenglut faßt,
an das arabische ofy,^ als
mit Zimmern
Da-
ist.
entweder ebenfalls
ist
mit „Hagel" oder mit „Kälte" zu übersetzen.
Die Annahme Zimmerns^
daß unter den
beiden Gottheiten
der Fieberhitze- und Schüttelfrostdämon zu verstehen
sei,
wohl
ist
auf Grund der oben gegebenen Etymologie abzulehnen, im Gegen-
es
Worterklärung spricht dafür, daß es sich tatsächlich, wie
die
teil,
Zusammenhang
der
Von besondrem weil
der
hier
immer noch genannt
verlaugt,
um
die
der Natur handelt.
in
Interesse
religionsgeschichtlichen
V. 73,
ist
zwar schon längst aus der Bibel bekannte, aber
nicht
wird,
Mar Jacob auch
bei
der Temperaturgegensätze
Personifikation
sicher
identifizierte
assyrische
Tempel nach 4 Kg.
dessen
in
19,
"1D3^
Gott:
36 f. Sanherib
ermordet wurde. Die
ganze Bedeutung
antwortung
etwa der Gott
in
bis
noch
in
lich
ist,
eine
M
Namen
seine Zeit lebendigen Tradition?^
aus der
Da
der
eingehend kennen und uns eine Reihe zur Verfügung
ausführlichen Götterlisten
belegt
den
er aus einer anderen Quelle geschöpft,
der keilinschriftlichen Literatur, trotzdem wir das assyrische
Pantheon bereits ziemlich von
hängt jedoch von der Be-
Hat Mar Jacob
der Frage ab:
entnommen oder hat
Bibel
der Stelle
stehen,
noch nicht
drängt sich die Annahme, daß der Dichter hier ledigbiblische Reminiszenz auffrischt,
KAT»
S.
Wenn
415.
So Musil, Arabia Petraea II f, »)
Vgl. Geseiiius-Buhl
*)
KATs
^)
Die Variante von L
•*)
Vgl. meine
S.
zunächst auf.
••'^
S.
Wien 1908
S.
5.
8.
415. '
und
V
^
^.^ViQs)
igt
sicher Schreibfehler.
ausführliche Behandlung der Frage in
BZ
VIII
S.
12 ff.
Das
man aber
Pautheon im
assyrisch- babylonische
Jahrh.
4.
n.
Chr.
113
erwägt, daß sowohl die vorausgehenden zwei V'erse wie
auch der nachfolgende nur aus der außerbiblischen Überlieferung geschöpft
man
wenn
können,
sein
der Dichter
ferner bedenkt,
wohl schwerlich hätte entgehen
daß
es sich
lassen, auf die
Um-
stände anzuspielen, unter welchen der Gott in der Bibel genannt
wenn man endlich in Betracht zieht, daß Mar Jacob ja in der Nähe jener Gegend gelebt hat und die Zeiten, da
wird, selbst
dort der Götzendienst noch in voller Blüte stand, noch nicht allzu
weit hinter ihm lagen, sodaß jedenfalls mancher dieser heidnischen
noch
Kulte
zu
wenigstens
seiner Zeit
dann wird man die Meinung, daß der nicht aus der Bibel lich
entnommen
im geheimen fortbestand,
Name
des Gottes ^\axi hier
zum mindesten
ist,
als
wahrschein-
anerkennen müssen.
Dazu kommt noch, daß der Dichter einen Zusatz macht, vorausgesetzt daß er echt
nämlich
rciaiu r^Vi^^.
Freilich
ziemlich fehlerhafte Handschrift Letzteres wäre
wohl
der,
sicherlich nicht aus der Bibel stammt,
ist,
L
^
hat hier die im allgemeinen
eine andere Lesart
leichter verständlich,
Klai r^i^i>Ä.
aber auf Grund einer
richtigen Einschätzung der Textesüberlieferung
ist
ersteres vorzu-
Dazu kommt noch folgende Erwägung: Es wäre ganz und gar unverständlich, wie ein Abschreiber hätte auf den Gedanken kommen
ziehen.
können,
das geläufige rC:si
das
gerade bei der Aufzählung der
und ihrer Kultstätten häufig in Verbindung mit ^^Äi\ä» vorkommt, durch das für ihn kaum verständliche
verschiedenen Idole
rdraiw zu ersetzen, anderseits ist aber gerade deshalb, weil die Verbindung Klai r^i^^^ in unserem Gedichte sich häufig findet, eine
absichtliche
t-
di-r
tTwUstunfr war.
\
Wenn
Übersetzungen sind zulässig.
Ht'idt*
wir uns nun im assyrischen Pantheon umsehen, so kann nur Ninib höchstens Nergal
oder
gott
hochverehrt
wurde
V^^J
immer noch
Assyrien
in
Ideogramms
>-*^
Anhaltspunkte
An
kommen.
Betracht
in
wird
ersteren
zunächst denken niUssen, weil er als Kriegs-
man schon deshalb
^»"TT
und
weil
Lesung des Sichere
nicht feststeht.
unserem Nisrok haben
Identifizierung mit
für eine
die
allerdings auch noch nicht ergeben.
sich
Ohne einen bestimmten daß
weiter,
Assyrer
die
Kultort anzugeben, berichtet
noch
»^
eine Gottheit
Mar Jacob
verehrt hätten.
Trotz der dagegenstehenden Variante verschiedener Handschriften ist
zu verstehen, und zwar die
weibliche Gottheit
darunter eine
altsumerische Göttin Nanai.
Sie
im
ist
babylonischen Pantheon
bekanntlich eine Doppelgängerin der Istar und wurde später mit
ganz
dieser
Bezeichnung
tümliche
sodaß
identifiziert,
Name
der
gebraucht
dieser Göttin
mehr
nur
als alter-
wurde.
Speziell
Namen. Wie Erech in Babylonien Außerdem Assyrien das Zentrum des Istarkultes.
die Istar von Erech führte diesen
war Ninive war auch
in in
Arbela
noch
ein
Ob nun Mar Jacob
Göttin.
hervorragendes Heiligtum
gehabt oder irgendeine unbekannte steht
daß
fest,
Istar-Nauai
wie unsere Stelle
lehrt,
dieser
Auge
eine dieser beiden Städte im
in
dritte,
ist
gleichgültig.
Soviel
Assyrien viel verehrt wurde, und
hat sich dieser Kult bis
zum Untergang
des Heidentums in jener Gegend gehalten \
Nicht
minder
bemerkenswert
der Metropole
Keligion
der
ist.
Denn merkwürdigerweise weiß
bringt.
was unser Autor über
orientalischen Kultur,
die
Babylon, bei-
er von dieser alten Zentrale
des Götzendienstes,
deren Götter einst die ganze vorderasiatische
Welt
beherrschten,
keine
nicht
einmal
er
doch
aus
den Stadtgott der Bibel
Zug,
den
tums
beibringt,
die Zukunft
daß
die ')
Im
zur
er
zu
Gottheit
einzige
entnehmen
deren
Es
Syrischen hat sich der
der Stern der Istar war, vgl.
ist
Heimat
Name
den Planeten Venus erhalten, der schon
ZDMG
10
des
können.
Der einzige
babylonischen Heiden-
die Kunst,
die Astrologie,
erschließen.
Astrologie,
machen,
von Babylon. Marduk oder Bei. den
hätte
Charakterisierung
ist
namhaft zu
aus
den
Sternen
ja eine bekannte Tatsache,
anerkanntermaßen
das
alte
unserer Göttin als Bezeichnung; für in
der babylonischen Astralreligion
S.
149;
KAT^
S.
425.
Das assyrisch-babylonische Pantheon im
Babylon
gerade
ist,
4.
Jabrh.
n.
Chr.
115
der römischen Kaiserzeit besonders üppig
in
Kraut geschossen und ihren Siegeszug durch die Welt ange-
ins
treten hat.
Wie man Wahrsager
im Syrischen In
V.
in
der griechisch-römischen Welt die babylonischen
schlechthin
76
als
Xcdöalot
Rede
die
ist
lautet
bezeichnete,
gewöhnliche Terminus
der
für
auch
Kunst einfach
ihre
von der Kunst der Magier, der sog.
„schwarzen Kunst", wie man sie im Mittelalter nannte. Nach dem Text des Kodex L^ wäre Babylon die Heimat dieser Kunst. Ihm
gegenüber haben
alle
anderen Handschriften
statt
"2=
die Lesart
Urheber der Magie neu wonach gegenwärtige Stand der auch Damit stimmt eingeführt werden. der Forschung Uberein-, so daß dieser Vers für unsere Zwecke hier
,.iia=D
die
Meder
als
die
wohl ausscheiden muß.
Von anderen babylonischen Städten werden und Larsa genannt,
nur Sippar Stelle,
V. 63
freilich
an
in
einer
unserer Liste
ganz anderen
und 64, also bereits vor Assyrien und Babylon.
Die
beiden Verse lauten:
„In Sepharvajim hatte er
Frauen
Und
in
Schwärme von Männern und sogar von
aufgestellt,
Dalasar hatte er Töchter der Gottheiten eingerichtet".
Zunächst erhebt sich nun
und
ioflA:?
wirklich
Larsa zu verstehen ')
^)
S
die sind.
freilich die
Frage, ob unter "p^oiafio
beiden babylonischen Städte Sippar und
Bei
>*aiÄÄ> könnte man
vor allem an
Diese Bezeichnung findet sich übrigens bereits Dn. 1, 4; 7, 2. 4 usw. V. Prasek, Geschichte der Meder und Perser II, Gotha 1910
Vgl.
116.
8*
Landeradorfer
S.
jjß
das biblischr Z**."?:; denken, mit dem der Name lautlich vollständig übereinstimmt; von diesem jedoch wird jetzt ziemlich allgemein angenommen ', daü es mit dem babylonischen Sippar nichts zu tun sondern
habe,
eine
vielmehr
sich den (Irllnden. die
gebracht
werden,
biblische
Z'T^r
syrische Stadt
und mau wird
sei,
gegen die Indentität der beiden Städte vorIst aber das verschließen können.
schwerlich
wirklich in Syrien zu suchen, so hat meines Er-
achtens das -ja^oTarj an unserer Stelle trotz des Gleichklanges des Namens und trotzdem es unmittelbar auf eine syrische Stadt folgt, nichts mit
jenem zu
Denn einmal hat,
muß
jedenfalls
sondern
tun,
das syrische
ist
vielmehr identisch mit Sippar.
ClH^P, wenn
es
überhaupt
unbedeutende Stadt gewesen
eine ganz
existiert sein,
da
sich, von der Bibel abgesehen, alle anderen Quellen darüber ausDaß aber Mar Jacob hier nicht der Bibel folgt, geht schweigen.
schon daraus hervor, daß er sonst doch wohl auch die
4.
Kg. 17,
31 genannten Götter dieser Stadt. "^pi*;S und "^i^^jV. erwähnt und auf die ihnen dargebrachten Menschenopfer hingewiesen hätte. Anderseits wird die Stadt mit der sicher babylonischen Stadt Larsa in
einem Verspaar zusammen genannt.
unser
Folgt
Dichter im
allgemeinen auch keiner streng geographischen Ordnung, so wäre die
Zusammenstellung
einer
stadt bildete, der
seiner
Zeit
für identisch
C*112P
einer
babylonischen
dem benachbarten Akkad
eine Art Doppel-
Gebrauch der Dualform nicht nachweisen.
leicht liegt hier insofern
vielmehr
mit
Freilich läßt sich für das babylonische
Stadt doch sehr auffällig. Sippar. obwohl es mit
syrischen
Daß dann Mar Jacob
Viel-
ein Mißverständnis unseres Dichters oder als
vor,
mit
hielt
man der
tatsächlich
das
biblische
babylonischen Stadt Sippar.
nicht die in der Bibel genannten Götter anführt,
sondern als charakteristische Eigenschaft der Stadt das Hierodulen-
weseu nennt, mag seinen Grund darin haben, daß Seite des Götzendienstes in
sich eben diese
der Periode des untergehenden Heiden-
tums am auffallendsten geltend machte, während von jenen Göttern nichts
mehr bekannt war. den Keilinschriften
In
.Sama.sstadt Sippar.
')
Vgl.
Grundriß
S.
Hal6vy, 80,
Anm.
ist
tatsächlich
das darum auch Sippar
ZA
II S. 401:
3; Schell,
Jensen,
Revue
Bibl.
neben der bekannten .sa
Samas
Kosmologie 1895
S.
203.
S.
heißt,
457;
von
Homniel,
Das assyrisch-babylonische Pantheon im
einem
Sippar
Anunit
sji
mit Nisin
Scheil-
bereits
in
der Istar,
zu verstehen
ist'',
Delitzsch^
117
Akkad
mit
Anunit nur
ist
deren Tempel zu Erech wir
in
männliche und weibliche Hieroduleu be-
ältester Zeit
Da
das
Chr.
n.
Für jeden Fall
identifiziert.
eine Erscheinungsform
zeugt linden.
Kede,
die
Jahrh.
4.
unsere Stelle doch wohl von dieser Einrichtung
gewagt
dürfte es nicht allzu
das babylonische Sippar
^ajoias»
in
sein,
dem beuachbarten Sippar
Saraas mit
isa
sa Anunit zu sehen, von deren religiösen Einrichtungen sich die
am Tempel
erhalten
Auch nach
syrien
längsten
^aA^ könnte man einen Augenblick zweifeln und
bei
genannte Stadt
in der Bibel*
identisch
dem
mit
Delitzsch^
Dagegen
ist.
Ht^'iSS'^
assyrischen spricht
durchweg nur bekanntere Städte
("it^'S?)
Til-asurri
vor
und besonders der Umstand,
Schwierigkeit
denken,
Nord-
in
allem
die
daß
unser
lautliche
Dichter
Entscheidend aber
anführt*'.
die Tatsache,
daß die uralte Sonnenstadt Larsa
das biblische
"ID'TIS:
ist
Südbabylonien,
in
der Pesitto wirklich iixAi heißt.
in
Die Einrichtung der in
dann
hätte.
etwa an die die
am
der Anunit- Istar bestehende Prostitution
Mar Jacob
^^cn^via, die nach
r^'^orAri'.i
Larsa bestanden haben
kann wohl wieder nur von Hiero-
soll,
dulenwesen verstanden werden.
Tatsache
louien dieses Institut ziemlich verbreitet
ist
nun, daß in ßaby-
gewesen
muß
sein
— die
klassischen" und biblischen^ Nachrichten werden durch die
—
inschriftlichen Berichte'* bestätigt
,
allein davon,
keil-
daß im Dienste
des Sama.s Prostitution getrieben worden wäre, wissen wir nichts.
Eher wäre
noch
es
daß im Heiligtum der
denkbar,
mahlin des Sonnengottes, die natürlich apch
in
Ai, der
Ge-
Larsa verehrt wurde,
1)
Wo
lag das Paradies? S. 209 ff.; vgl
*)
Une
Saison de fouilles ä Sippar,
*)
Darin dürfte auch die jedenfalls fehlerhafte Lesart des
Zimmern KAT*
Le Caire 1902,
S.
S.
209
ff.
74.
L*
seine Er-
klärung finden. *)
4 Kg. 19, 2: Js. 37,
°)
Paradies
")
Aus dem gleichen Grunde
2.
264 f.
S.
ist
auch die Lesart des
VßVl
als Schreib-
fehler abzulehnen. ')
Herodot
«)
Bar.
6,
»)
Vgl.
Zimmern KAT»
und Assyriens
I,
199; ed. Kallenberg
I
S.
113
f.
42 f.
I,
S.
S.
422 f
366, IT S. 387.
;
Jastrow,
Die Religion
Babyloniens
118
S.
Lftnderedorfer,
Das assyrisch-babylonische Pantheon
diese Einricbtang bestanden habe, doch geben uns die Inschriften
Vergessen dürfen wir hierbei
hierüber keinen Aufschloß.
nicht,
daß
Mar Jacob nicht die Nerhältnisse im alten Babylonien vor Augen hatte, sondern die des ausgehenden Altertums, und es ist an sich wohl möglich, daß der Dienst des Sonnengottes und seiner Gemahlin im Laufe der Zeit in dieser Weise ausgeartet ist. Das ist alles, was Mar Jacob von Sarug über den Kult und recht
die Kultstätten in den
Ländern der ehemaligen Weltreiche Haby-
lonii-n und Assyrien zu berichten weiß, in welchen einst nach Ausweis der Keilinschriften ein so reichhaltiges und mannigfaltiges
religiöses
dieselben
Leben
geblüht
unterdessen
hat.
eine
Freilich
fast
wenn man bedenkt, daß
tausendjährige
wechselvolle Geschichte durchgemacht haben, wird
wicklung
verstehen
und
sich
und
man
zwar sehr diese Ent-
vielmehr wundern, daß sich über-
haupt noch Berührungspunkte mit der Vergangenheit erhalten haben.
Musasir nud der achte Feldzug Sargons IL (714
Chr.)
V. Vou
C. F.
Lehmann-Haupt.
Die Aufforderung zur Mitarbeit an dieser Festschrift erreicht
mich so
spät,
daß eine Ausarbeitung von etwas
Neuem
nicht
mehr
möglich wäre, selbst wenn mir meine Bücher und Aufzeichnungen zugänglich
wären,
von
denen
der
größte Teil
in
England,
ein
kleinerer der Beförderung von Berlin nach Konstantinopel harrend,
meiner Benutzung entzogen
ist.
Der zweite Band meines Reisewerkes jetzt'"'-
„Ar7nenien
einst
und
stand bei Kriegsausbruch unmittelbar vor der Veröffentlichung.
Mehr
als 400 Seiten waren gesetzt und größtenteils korrigiert. Er wird nun erst in nicht absehbarer Frist, voraussichtlich nach
dem
Schlüsse des Krieges, erscheinen können.
Vou seinem im engeren Sinne wissenschaftlichen Inhalt liegt mir besonders die Widerlegung gewisser irrtümlicher Anschauungen am Herzen, die seit dem Erscheinen ,des ersten Bandes (1910) worden waren. 1. E. Ungers Anschauung über die Zuweisung der beiden Inschriftenpaare am Tigristunnel und an der in seiner
veröffentlicht
Ich nenne:
nächsten Nachbarschaft
befindlichen
oberen Höhle.
Schlußfolgerungen, die Thureau-Dangin aus trefflich
seines
^)
herausgegebenen Bericht Sargons IL über ersten Regierungsjahres
Une
relation
Texte Assyrien Geuthner, 1912.
de
la
^
Ferner zwei
dem von ihm
gezogen hat: nämlich
huitieme carapagne
inedit, publie et tradnit
so vor-
den Feldzug 2.
Rusas
I.
de Sargon (714 av. J.-C),
par Frau^ois Thureau-Dangin.
Paris,
sei
Lehmann-Haupt
^- ^-
120
und
l'surpator
ein
rrartu-Chaldia
liegrllnder
jrewcstn,
ui-d
3.
Dynaetie
nenen
einer
Sargon
sei
II.
in
seinem ersten
in
Kegierungsjahre bis ins Herz von Armenien vorgedrungen, indem er von Van aus um das Nord- und Westufer des Vansees herum bis
nach
Bitiis
gelangt und von dort über Söürt und die Kantone
südlich des ^Sees nach Musasir gelangt und nach Assyrien zurUck-
wird der Stadt Musasir,
gi'kehrt sei.
Zugleich
armenischen
Expedition
Topzauä Die lichen
sachen,
Kapitel
unmittelbarer
in
wiedergefunden
hatten,
eine
die
Nähe
auf der
Avir
der
von
Stele
andere Lage
zugewiesen.
Widerlegung von Ungers Ansicht^ erfordert im wesent-
nur
Wiederholung und erneute Betonung der Tat-
eine
die
in
meiner Abhandlung der
XIV meines
„Armenien"'''
Zum
•)
Eckhard Unger.
")
Der Tigristunnel, Verh.
„Tigristunnel""*
und
dargelegt worden sind*.
Bronzetor von Balawat.
Diss.
in
Daß
Leii)zig 1912.
Berl. Anthvop. Gesellsch, 1901.
S.
226—44.
auch meine „Materialien zur älteren Geschichte Armeniens und Mesopotamiens" (Abb. der Göttinger Ges. d. Wiss. IX Nr. 3 [1907]) Abschn, I
S.
S.
16—18 und
S.
31
— 44
430—62
»)
Bd.
*)
Die auf den ersten
I
S.
und Tafeln. Anmerkungen dazu auf S. 540. Blick naturgemäße Annahme, daß die Inschriften aus
nebst den zugehörigen Figuren nebst deu
verschiedenen Jahren und von verschiedenen Besuchen des Königs tunnel herrührten, hatte sich
bei
näherer Prüfung
als
am
Tigris-
unmöglich erwiesen.
Es ergab sich, daß beide Inschriftenpaare Tgr. 2 und Tgr. 3 am Tigristunnel, Tgr. 4 und Tgr. 5 an der „oberen Höhle" aus dem fünfzehnten Regierungsjahre stammten, in das somit der dritte Zug des Königs nach Na'iri und sein einziger Besuch an dieser Stätte zu setzen ist, von dem die beiden Inschriftenpaare je in ihrer zweiten Hälfte, Tgr. 3 und Tgr. 5, sprechen. Daraus ergab sich, daß die beiden früheren Züge nach Nai'ri im Anfangsjahre und im dritten Jahre erfolgten, während der in den Aunalen für das siebente Regierungsjahr verzeichnete Besuch einer anderen Tigrisquelle galt, der des Arganasu östlich von Charput, die uns auch heute als die eigentliche Quelle des Westtigris gilt. Ich hatte auch gezeigt, daß nicht nur die Schilderungen der Züge Salmanassars III. im siebenten Regierungsjahre im Gegensatz zu der der übrigen dazu stimmte, indem der König Nairi nicht betrat, sondern
nur
in
einem nicht zu den Nairiländern gehörigen Gebiete
den Tribut von Nairi empfing (woran auch gegen Unger
S.
66 festzuhalten,
und daß ganz besonders Salmanassar III. selbst einen Unterschied deutlich hervortreten lasse, indem er im fünfzehnten Jahre ausdrücklich sagt, daß er zur Quelle des Tigris „am Ausgang seines Tunnels" ina sit nagabi-su gezogen sei, während er im siebenten Jahre die eigentliche Tigrisquelle, „den Ort, wo das Hervortreten der Wasser erfolgt", asar müsü sa me saknu besucht habe (vgl. noch bes. Bd. I S. 458—62). Salmanassar war sich also
Musasir und der achte Feldzug Sargons IL (714
Rusas
I.
war und daß
kein Ursurpator
Urarta-Chaldia
von
nicht
besuchten
Tunnel
und
der im
ersten Entspringens bewußt.
Stätte des
gehend von der Voraussetzung,
daß
eben den Tigristunnel
und
Tigrisquelle,
den Besuch
im
des Königs
einen
Zag
Jahr bezügliche bildliche deu
Tigristunuel
dem im fünfzehnten Rebetreteneu
Jahre
siebenten
—
alledem will Uuger
Trotz
aus-
Salmanassar überhaupt nur eine
Umgebung, besucht habe
seine
—
im Gebiete von und die auf dieses Darstellung auf deu Bronzetoren von Balawat auf des Tributes
Gebiet von Nairi
ins
beziehen,
Da
geforderte
siebenten Jahre an den Tigristunnel verlegen,
über den Empfang
die Nachricht
Tel-abni auf
Könige
die Reihenfolge der
zwischen deu beiden Quellorten,
des Gegensatzes
gieruugsjahre
121
Chr.)
Thureau-Dangin
von
die
v.
mit
dessen
von Nairi
deuten
örtlichen Verhältnissen
sie
keines-
und Tgr. 4) je des Inschriftenpaares vom Tigristunnel und der oberen Höhle der Zug gegen die Chaldäer erwähnt wird, der im neunten Regierungsjahre erfolgte, so können diese nur in das fünfzehnte Regierungsjahr (845 v. Chr.) gesetzt werden, das einzige spätere, in dem nach den Annalen ein Besuch des Tigris-
wegs stimmt.
in
den Anfangsinschriften
(Tgr. 2
Außerdem wird, wie Unger (S. 65) richtig erkannt hat,, und Tgr. 4 des vierten Zuges gegen das Westland Chatti gedacht,
tunnels erfolgte. in Tgr. 2
der gerade in das vorhergehende Jahr 846
fiel
:
^
T
itti-sunu
amdahhis,
Male kämpfte ich mit ihnen". Unger kann daher sein mit großem Scharfsinn verfolgtes Ziel nur erreichen, indem er annimmt, daß die zweiten Inschriften jedes luschriftenpaares, in denen der dritte Zug ins Land Nairi und der Besuch an der
„zum
vierten
am Ausgang des Tunnels erwähnt wird, aus dem siebenten Jahre stammten und früher eingegraben seien als die an erster Stelle stehenden
Tigrisquelle
Inschriften
—
eine in sich höchst unnatürliche Voraussetzung,
die
der ört-
Befund vollends unmöglich macht, wie ich an andrer Stelle genauer zeigen werde. Hier genüge die Bemerkung, daß im Tigristunnel die zweite Inschrift Salmanassars III. (Tgr. 3) au einer so ungünstigen und unbequemen liche
den Tunnel hinein, angebracht ^worden ist, daß sie in zwei Teile werden mußte, und daß besonders das zweite Stück der Mehrzahl der früheren Besucher entgangen ist. Dafür gibt es nur die eine Erklärung, daß der Raum näher dem Tunuelausgang schon durch früher eingegrabene Inschriften in Anspruch genommen war. Den besten Platz hat naturgemäß Stelle, tief in
geteilt
die Inschrift Tiglatpilesers L,
gänglichen, Stelle
die
setzung,
dem Auge
den zweiten an einer verhältnismäßig gut zu-
stets erreichbaren,
wenn auch
nicht sehr gut geglätteten
an erster Stelle stehende Inschrift Salmanassars III.; die
zweite Inschrift des Inschrifteupaares,
Stellen der gleichen
Tunnelwand
Vollends unmöglich aber
daß das Bild Salmanassars
II.,
mußte dann
ihre Fort-
auf zwei
verteilt werden.
ist die bei
Ungers Auffassung nötige Annahme,
welches die Inschrift Tgr. 2 begleitet, gleich-
mit der Inschrift Tgr. 3 im siebenten Regierungsjahre eingegraben, dagegen dann im fünfzehnten Regierungsjahre die Inschrift Tgr. 2 zwischen
zeitig
Lehraann-Hanpt
C. F.
|.>.>
Veräuderunp
habe
darf,
erfahren
au
schon
kurz
ich
anderer
Stelle gezeijrt'.
So entnehuK'
für diese Festschrift mit
ich
Genehmigung des
Verlages dem zweiten Hände meines Ueisewerkes die Ausführuugen, die mittelbar und geradezu erweisen, daß Thureau-Dangiu sich
über die Kiidausdehnung von Sargons Feldzug gegen Urartu eine Ich werde zu dieser Wahl auch irrige Vorstellung gebildet hat.
dnrch die Erwägung bestimmt, daß die Kenntnis der Konten, die
dem Bilde und wurden
der zutrehörigen Inschrift Tgr. 3 eingegraben
Diese Auskunft
sei.
nicht
ist
nur „auf den ersten Blick gewalt^
sam" (Unger 8. 70), sondern dauernd völlig unmöglich. Das Königsbild, das gleich dem Tiglatpilesers I. und dem an der oberen Höhle lächerlich klein ist, hat ohne eine unmittelbar zugehörige und benachbarte Inschrift gar keine Daseinsberechrigung. Die Inschrift aber, der es zugehört, ist zweifellos die mit ihm örtlich aufs nächste verbundene Inschrift Tgr. 2, die man überhaupt gar nicht abklatschen kann, ohne daß das Reliefbild rechts neben den
oberen Zeilen erscheint
(s.
photographische
die
\Viedergabe des Abklatsches, Materialien Tafel II). Die unteren Zeilen der Inschrift gehen an der Felswand in der Breite weit über das Reliefbild hinaus, so
scheint
daß dieses auf dem Anfang der zweiten Hälfte dieser Zeilen zu stehen ein Umstand, der es gleichfalls verbietet, das Bildnis einer anderen
—
Inschrift zuzugesellen.
Auch ist die Ende der uuteren
Inschrift Tgr. 3 von
Zeilen
dem
rechten Bilde und
dem rechten
von Tgr. 2 nicht etwa durch eine schmale Lücke,
durch ein beträchtliches Stück unbeschriebener Felswand getrennt Das ist in den Schilderungen unserer Expedition offenbar nicht mit sondern
und
voller Deutlichkeit hervorgetreten,
die
Annahme, daß
es
sich
um
ein
hat Unger in der Abtrennung des Bildes
schmales Zwischenstück handele,
von der zugehörigen Inschrift die Möglichkeit einer anderen Lösung erblicken lassen. Es ist jedoch au der Auffassung festzuhalten, zu der ich mich durch den örtlichen Befund, gegenüber andern auf den ersten Blick einleuchtenden
Annahmen, gedrängt sah und stimmt. Unger selbst bemerkt
die (S.
auch zu allen Angaben der Inschriften 68)
nach Besprechung der Verhältnisse
an der oberen Höhle: „Schwerer allerdings lassen sich die örtlichen Verhältnisse der verschiedenen Denkzeicheu Salmanassars am unteren Tunnel mit den
und
bisherigen Ergebnissen vereinigen,
es ist
zuzugeben, daß
sie, für
sich betrachtet, die Ansicht von Lehmann-Haupt zu begründen scheinen" (von mir gesperrt). An Ort und Stelle würde Unger erkennen, daß diese Worte der Einschränkungen zu entkleiden sind und daß die örtAnsicht von Lehmann-Haupt-' verträglich lichen Verhältnisse nur mit der ,.
sind
und
gebieterisch
sie
fordern.
Näheres
Thureau-Dangin, Huitieme campagne (1914) S. 125
f.
S.
in
Bd. II
XVIIIf,
S,
des
Reisewerkes,
dagegen Klio
XIV
ilusasir
in
und der achte Feldzug Sargons IL (714
v.
Chr.)
123
den persisch-türkischen Grenzgebieten und ihrer Nachbarschaft
zur Verfügung stehen, für unsere Zeit von besonderer Wichtigkeit
Für
sind. sich,
die
Anlage und für das Verständnis der Kämpfe,
wie vorauszusehen war.
die
diesen Gebieten zwischen unseren
in
Verbündeten unter Beteiligung deutscher Kräfte und den Russen ergeben mußten,
ist
die Kenntnis der älteren kriegerischen Vor-
gänge und der geographischen Verhältnisse, durch
die sie bedingt
und beeinflußt werden, von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Darauf habe ich bereits zu Beginn des vorigen Jahres in meinem
„Urmia und das persisch-türkische Abkommen"^
Aufsatze
gewiesen und gerade sich
jetzt,
wo
ich dieses niederschreibe,
hin-
spielen
nach den Berichten der uns verbündeten, für Persiens Selb-
ständigkeit kämpfenden
Türken wie der auf
ihre Vernichtung be-
dachten Russen Plänkeleien und Kämpfe im Osten von Rovandüz, d.
h,
gerade
in
der
Umgegend von Musasir und
des
Kelischin-
passes ab.
Die betreffenden Ausführungen stehen größtenteils im 26. und Mir steht zurzeit nur der Haupt-
meines Reisewerkes.
27. Kapitel
text, nicht die
Anmerkungen
und Zitate füge
ich
zur Verfügung, die wichtigsten Hinweise
nach Möglichkeit und, soweit mir die Literatur
zugänglich wird, hinzu.
Einen Teil der dortigen Ausführungen gebe
auch gelegentlich die Gruppierung
ich verkürzt wieder, verändere
und Reihenfolge der einzelnen Abschnitte der Darlegung. Die erläuternden Abbildungen und die die Sachlage verdeutlichenden
Sonderkarten müssen dem
zweiten Bande meines Reisew^erkes
vorbehalten bleiben,
in
hingewiesen
auf das
^
Das Reisewerk verwendet beider Mitglieder der Expedition. sind besonders
Topzauä
in
diesem Sinne deshalb besonders
sei.
wichtig
ZDMG
die
Für den vorliegenden Abschnitt
meine Erörterungen
58 (1904)
S.
Veröffentlichungen
früheren
831
ff.
und
über die
die Stele
von
brieflichen Mit-
teilungen meines Reisegefährten über die Stele, Zeitschr. für Ethno-
1899
logie
S.
99 ff., auf die besonders verwiesen
sei.
Jn
Band
II
des Reisewerkes habe ich den letzteren mehrfach auch wörtliche, als solche
^)
gekennzeichnete Zitate entnommen.
In dieser Festschrift
„Urmia und das jüngste persisch-türkische Abkommen."
beilage (29. November) der Vossischen Zeitung 191-4 Xr. 48 (607).
Sonntags-
C. F.
124 befrnllge
ich
Lehmann-Haupt
mich zumeist mit dem Hiiiwris auf die betreffenden Wörtliche Zitate werden
Stelleu in der Zeitschrift für Kthuul(»^Me.
auch
durch Anführunir-szeichen
hier
weiteren Zusatz)
(ohne
kennzeichnet.
Im Haupttext meines Buches habe
dem
der
Anmerkungen
—
die
—
ich
Anwendung
ge-
im Gegensatz zu
drakritischer Zeichen
nach MTiglichkeit vermieden und einen eigenartigen Fremdlaut nur
dann zum genauen Ausdruck gebracht, wo er durch ein einheitliches deutsches Schriftzeiehen wiedergegeben werden konnte. Für das armenische Alphabet habe ich die von Hübschmann vorgeschlagene Umschrift für nicht speziell sprachwissenschaftliche
Werke
verwendet.
Bei
der HerUbernahme der betreö'euden Ab-
schnitte für diese Festschrift behalte ich die letztere in der Regel bei,
belasse auch den geläufigeren,
modernen geographischen Namen
Dagegen führe
zumeist ihre gemeinverständliche Schreibung. für die antiken, namentlich die assyrischen
Namen nach
ich
Möglichkeit
die strenger wissenschaftliche Umschrift ein,
I.
Wir
Von
hatten
die
Herir-Batas nach Rovandüz. Skulptur
von
Herir-Batas^
besucht.
Dem
kommt eine besondere Bedeutung zu, weil er zusammen mit dem von Der die letzten vorgeschobenen Posten der Assyrer gegenüber dem Gebiet von dieser Skulptur
gegenüberliegenden Teil
Chaldia und Musasir bezeichnet,
und zwar deshalb,
w'eil
sie
un-
dem nach liovanduz durch unsere fünfte Bergkette führenden, für eine Heeresmacht völlig unpassierbaren Engpaß, den wir am übernächsten Tage kennen lernen sollten. mittelbar
vor
Unser 3 h 10)
einer
Weg
bereits
natürlichen
Grenzscheide
liegen,
führte uns (ab Batas, Donnerstag,
6.
April 1899,
durch die der fünften Kette vorgelagerten Hügel
und Schluchten nach Kaniotman (an 6 h 9), das auf einer erhöhten Kbene gelegen ist, die im Osten von den Bergen der fünften Kette überragt wird, vor allem
dem Koräk, mit seinem Massiv und der
charakteristischen Einsattelung.
Der
steinige
Weg
ging schließlich
') Über diese sind bis zum Erscheinen von Band II meines Reisewerkes zu vergleichen meine Mitteilungen (nebst Abbildungen) in den Verhandlungen
des XIII. Intern. Oriental. Kongresse«, Hamburg,
S.
136 ff. (1904).
Musasir und der achte Feldzug Sargong
II.
(714
125
Chr.)
v.
ziemlich eben unter ergTüneüden Bäumen, aus denen ent/Aickender
einem starken Quellfluß des Zab
Vog^elsang: ertönte, hindurch, an
mündet. Das beste Kauiotman (930 m) war von einem türkischen Leutder mit seiner Gemahlin und seinen Kindern einem neuen
entlang,
der später in den
Quartier
in
nant,
Bestimmungsort zustrebte,
Rovanduz-tschai
besetzt.
rnvergeßliche Eindrücke
an
dem
wir
durch
ein
Wildheit
gleichlicher
schwierigen,
sollte
uns der folgende
abgeschlossenes
und Großartigkeit und
steinigen
Paß
die fünfte
Tag
Gebirgstal
bringen,
von unver-
sodann über einen
Bergkette
überschreitend,
nach Rovanduz gelangten.
Dem
erwähnten Quellflusse des Zab abwärts folgend, gelangten
wir etwa 4\o km von Kaniotman (980 m) entfernt an eine riesige, nur 20 22 m breite Felsenspalte mit fast senkrechten Felswänden,
—
die bis
zu
Höhe von fast 500 ra aufsteigen. Auf beiden Spalte, dem einzig möglichen Zugang nach Rovanduz
einer
Seiten dieser
von Westen her, sind auf
isolierten,
anscheinend
kaum erklimm-
baren Felsenklippen steinerne Burgkastelle chaldischer Art errichtet,
die die Straße völlig beherrschen
und sperren.
Dieses
Felsentor führt uns in eine Talschlucht, deren großartige Wildheit teils
an die Darialschlucht (Bd.
tschai (Bd.
I
S.
264 ff.)
1
50). teils an
S.
den Deringela-
Eine mächtige Bergwand, die in
erinnert.
ihren Abstufungen an den Zerela-dagh (Bd. II S. 84) unweit Schatach
gemahnt, bildet eine Art Talschluß
(vgl.
Bd.
I S. 255).
Hier biegt der
Wand
dieses Felsens
Fluß nach links (NO) um, an der schroffen
entlang, so daß dahinter gleichsam ein neues, in östlicher Richtung
verlaufendes Tal entsteht.
Statt
dem
Flusse hier zu folgen, steigen
wir auf gestuftem und zum Teil gepflastertem
Wand
Wege
bergauf.
Wir
Ecke ab (10 h 53 bis 11 h 26), und nun geht es weiter ungeheuer steil in Windungen hinauf auf demselben schmalen Wege, immer wieder mit den wundervollsten Blicken in die Tiefe und auf die umgebenden Berge. Die Anlage dieses Bergpfades, die dem einstigen Emir von Rovanduz Kor Mohamed Pascha zu danken ist, muß ein gewaltiges Stück Arbeit gewesen sein. Um 12 h 20 erreichen wir die Höhe (980 m, etwa 400 ra über der Talsohle) und beginnen schneiden so die durch die
den Abstieg,
und
zuletzt,
der,
gebildete
da er außerordentlich steinig und schlüpfrig
bei schwül
stechender Sonne,
über
glatte
ist,
Schiefer-
12G
*^-
wände
Weg
führt,
Lehmann-Haupt
^-
vielfach zu Fuüt* zurückgelegt
22
führt 2 h
in
m
etwa 150
werden muß.
Unser
Eutfernung an einer links von
im Norden, belegenen, grauen Schii-ferwand vorbei, in der sich ein Durchbruch von ähnlicher Form wie das Felsentor, das wir passiert haben, befindet; es laut sich erkennen, daß diesseits einstmals ein See gewesen ist, der dann dem Zab zu durch uns. also
Tonschiefer
den lange
wo
Kovandi'iz.
dieser
in
3 h
danach.
10,
und
Weise hindurchgebrochen ist. Nicht wir befinden uns am Anfange von
wir an Gärten mit blühenden
Bäumen
und Mädchen begegnen, die Gold- und Silbermünzen gedrängt, so daß sie eine
Dieser
Weg
Kappe
—
bilden
als
vorbeireiten
—
oft
dicht
Kopfschmuck tragen.
nach Kovandüz war nicht nur einer der schönsten,
sondern auch einer der lehrreichsten Keisemärsche.
Bisher hatte
man allgemein angenommen, daß man von Niniveh and Arbela her mit größeren Heeresmassen nach Kovandüz gelangen könnte und hatte somitden von nach Kovandüz führenden Kelischinpaß als eine unmittelbare Verbindungsstraße vom Urmiasee nach Assvrieu betrachtet. Wir waren jetzt eines besseren belehrt. Es ist ganz unmöglich, den Engpaß nach Kovandüz hin mit Heeresmassen zu überschreiten. Und damit ergibt sich eine für die Beziehungen
chaldisch-assyrischen
der
Geschichte
grundlegende
Erkenntnis.
Der Kelischinpaß Koute:
bildet eine
Van— Baschkala— Der
Verbindung zwischen Armenien;
(Surb Bartolomeos)— Dizä (im
Gau
Giavar)-Neri-Kovandüz(vgl. unten S.127) und dem Urmiasee. dagegen ist
er als Verbindungsstraße von
nicht, auf anderem Wege
So
ist
(s. u.
und nach Assyrien über Kovandüz
S.138f.) nur mittelbar
verwertbar.
es nicht zu verwundern, daß das Gebiet westlich des Kelischin-
passes. die Landschaft Musasir (Bd.
I S.
246) im weiteren Sinne, trotz
Van und ihrer nahen Nachbarschaft zu Assyrien, von Chaldern besetzt und besiedelt wurde und unter chaldischer Die natürliche Grenze zwischen Oberherrschaft stand. ihrer Entfernung von
chaldischem
und assyrischem Herrschaftsgebiet bildet
jenes Felsentor, Assyrer schlugen, den
von
Arbela
Derben-Gomespan
das wir vor Kovandüz passierten. Die wenn sie an den Urmiasee gelangen wollten, direkt
nach
führenden
Osten,
Weg
ein,
nach
und
Choi-Sandjak
über
gelangten von dort,
Musasir nnd der achte Feldzug Sargons
den Kurd-d{ig:h-Paß (Bd.
I
(714
II.
127
Chr.)
v.
234) überschreitend, auf verhältnis-
S.
mäßig leichtem Wege nach Sautschbulaq und an den See.
Und
so ist es von besonderer Bedeutung,
alle
während vierte
assyrischen
letzten
die
Batas zu
finden
sind,
d,
h.
Sperrforts
die Assyrer
dem Gebiet von Rovandüz
daß diese Enge für
Wachttiirme
Fälle chaldischerseits durch jene
zwar
sie
unpassierbar.
An den Urmia-See kann man von Armenien in
Van — Baschkala— Der— Salmas
1)
über die
bis
westlich vorgelagerten Bergketten
vorgedrungen, die fünfte aber blieb für
der Route
ist,
Der und Herir-
bei
sind
geschützt
umgekehrter Richtung zurückgelegt
aus
usw.,
noch
wie wir
hatten, oder 2)
Van
auf sie
— Er-
— Serai — Salachanä — Kotur— Chol oder noch nördlicher Bajazed — Choi — Salmas gelangen. Wem aber diese Straßen und tscheksee
3)
die über den Kelischin nicht
zur Verfügung stehen,
der Urmiasee erst von Süden her
her
auf
Paß
Babylon
Routen
den
dagh— Sautschbulaq
zu
für
den
ist
von Babylonien
erreichen:
— Bagdad— Sulaimaniyyeh — Kurd-
(Bd. I S. 243)
oder
Sulaimaniyyeh
— Bane-
— Sakyz; von Assyrien her auf der vorerwähnten Koute — Choi-Sandjak — Kurd-dagh — Serdascht — Sautschbulaq. Mit
Erbil
anderen Worten: das Ostufer des Urmiasees
liegt
mehr im
chal-
dischen als im assyrischen Herrschaftsbereich.
Bei den Bewohnern von Kaniotman machte sich eine starke Neigung zum Lispeln bemerkbar; sie konnten z. B. das Wort für Fluß und Tee „tschai" nicht aussprechen, sondern sagten tsai.
Ebenso sagten
sie für dj, z. B. in Färädj, dz. Das erinnert an Angabe Assurnassirabals HL, daß die Leute von Sipirmina wie Weiber „lispeln". Sipirmina haben wir, wie sich zeigen wird, nach den Angaben des assyrischen Königs etwa zwischen Rovandüz
die
im Norden,
Choi-Sandjak
und
der
Ebene von Erbil im Süden
zu suchen.
II.
Ybn Rovandüz
Von Rovandüz
(2
h 10) gelangten wir
Badleian und trafen, von dort abreitend,
um
1
h
1
zur Stele von Topzaiiä.
in
am
Sidekän
am
7.
April 1899 nach
folgenden Tage früh sechs Uhr
ein.
Von
hier reiten wir 1 h 18
an der Vereinigung zweier Quellflüsse des Sidekän-tschai, nämlich des Topzauä-tschai
und des Borä-tschai, vorbei und
treffen
auf
128
I.ehmanu-Haupt
F.
f*-
einem Wejre. der mir besonders wohl vertraut werden sollte, um 1 h 40 an der ersehnten Stele, die von den Kurden im Gejrensatz
zum
der ,.blauen (grünen) Stele",
Kel-i-sin.
„graue Stele" bezeichnet wird,
als
Kel-i-giaur
ein.
Die vor unvordenklichen Zeiten ihres Oberteils absichtlich be-
und auch sonst verstümmelte' Stele steht unmittelbar auf
raubte
einem Stück des von Sidekän herbeiführenden Weges, das, wie sich zeigen wird, zu einer alten, von den Chaldern angelegten Die Straße erfährt hier eine Erweiterung bis
Heerstraße gehört.
Es
zu 6 m.
entsteht dadurch eine Art
die Stele aufgestellt
ist,
Plateau, in dessen Mitte
und das derart angelegt
ist,
daß man
um
Es die Stele herum bequem mit einem Wagen fahren kann. sollten also alle vier Inschriften der Stele dem Beschauer bequem zugänglich gemacht werden.
Das Gelände,
in
dem
die Stele aufgestellt
rings von Bergen umkränzten Talkessel.
weil lich
man
bei der verhältnismäßigen
gleicht einem
ist,
Ich sage, es gleicht ihm,
Höhe der Straße
nicht eigent-
von einem Kessel sprechen kann, und auch die Bezeichnung
„Hochebene*'
wäre unzutreffend, da das tiefeingeschnittene Tal einen zu großen Raum einnimmt und einen
des Topzauä-tschai
dem Gesamtbilde
wesentlichen Zug in \ier
Bergmassive
sind
charakteristisch hervortreten
bezeichnet wurden.
darstellt.
namentlich,
es
und uns
dem Kranze
die in
Träger besonderer Namen
als
Im Süden der Hassanbak (auch Hassanbaek
gesprochen, aber gemeinhin als Hassan-beg erklärt und uns schon
von Sidekän bekannt), mit dem (199
'/g"
tiefen Sattel
und 203 ^j, deren ersterer mir
zwischen zwei Spitzen
speziell als Säri bezeichnet
wurde. Ihm mehr nach Südwesten vorgelagert der mit drei Spitzen 203, 217, 232,4").
Im Nordosten
Sideka-Asar sieht man den
Eila-dagh, einen breiten, nach Osten zu etwas ansteigenden Kücken mit mehreren Erhebungen (55" bis 60"), dann (bei 69 "j die in ihrem
damals (bis 90
nördlichen
Teile
schneebedeckte '2")
deren
dem Kelischin-Zuge
Kette,
östlichste,
namens
besonders
tretende, giebel- oder zeltdachähnliche
')
S.
121
ff
Barbuzin
charakteristisch
Erhebung
als
Die Nachweise für das Alter dieser Verstümmlang
Ethnologie 31 (1899)
vorgelagerte,
Schach
hervor-
Säkat Chöscha
s.
Zeitschrift für
und der achte Feldzug Sargons
Miisaeir
(714
II.
v.
Chr.)
129
bezeichnet ^vu^de. Die obigen \'isierung:en wurden in Topzauä vorgenommen; von der Stele aus ist der Eila-dagh nicht zu sehen. Topzauä liegt von der Stele aus in 39,4 bis 45^//, also ungefähr NO.
Die Stele von Topzauä und die Lage von Musasir.
III.
Sargon
714
werden,
in
seinem
durch die Prunk-
die
achten
gegen Urzana von Musasir,
Chr.,
V.
war nach seinen Annalen,
II.
ergänzt
inschriften
Kegieruugsjahre,
der „den Eid Marduks
und Assurs übertreten und sich Rusas von LIrartu unterworfen hatte", gezogen. Urzana war entflohen, Musa.sir aber von Sargon mit reicher Beute erobert worden und dabei auch die Statuen der Götter Chaldia und Bagbartu ihm in die Hände gefallen. „Rusas, der König von Urartu, hörte von der Zerstörung Musasirs und der Gefangennahme Chaldias, seines Gottes, mit seinen eigenen Händen, mit dem eisernen Dolche seines Gürtels beendet er sein Leben. Über Urartu nach seiner Gesamtausdehnung brachte ich Kriegsnot ich
der
In
über die Menschen,
(?),
Jammer
dem
welche darin wohnen, verhing
und Klagen."
(?)
von
Stele
Topzauä heißt
es
nun,
daß Urzana vor
Tempel der Götter hinaufIn den nächsten Zeilen werden Urzana, Chaldia gestiegen-' sei. und Assyrien leider in sehr dunklem Zusammenhange erwähnt. Klar ist aber, daß Urzana dem Rusas einen Treuschwur leistet.
Rusas,
Verfasser der Inschrift, „im
All das scheint in
einem an
.
Chaldia geschehen zu
„Ich, Rusas,
weiter:
.
.
seine
vor.
nahm Urzana und
Stelle
sein,
denn nun geht es
drang zu den Bergen von Assur
setzte
.
.
.
gleich
bei der Hand, ich brachte ihn wieder
ihn wieder als
lang opferte ich in Musasir". barschaft Musasirs Rusas die
König
Damals hat offenbar Stele
aufstellen
15 Tage
ein.
in
lassen.
der Nach-
Wann
ist
das geschehen?
Da Sargon
in seinen Inschriften
sache seines Kriegszuges
den Tod Rusas
I.
hinstellt
in dasselbe
1916:
als
Ur-
Eroberung Musasirs
ist es kaum denkbar, Zug des Rusas gegen Musasir
Jahr zu setzen, und es wird
werden, dadurch, daß Sargon,
MVAG
der
unmittelbar folgen läßt, so
den vorausgehenden, erfolgreichen
noch
den Abfall Urzanas
und
Hommel-Festschrü't.
wie wir
jetzt
dies,
wie wir sehen
wissen,
auf seinem 9
*'•
230
Lehmann-Haupt
l*-
Irartu im Jahre 714 bis zum Vausee
Zuge gegen
vorgedrongeu
Die Ereignisse, von denen die Stele einem früheren Jahre angehören, und da Fragment einer assyrischen Epoist es von Bedeutung, dnü das Jahr 715 Musasir und Chaldia vorhergehende das nymenlistc für volleuds ausgeschlossen.
ist,
müssen also
berichtet,
zusamnuMi nennt, so daß Sargon also bereits in diesem Jahre nicht nur mit Kusas I.. sondern auch mit Urzana zn tun gehabt hat.
Der Feldzug vom Jahre 714 war die Vergeltung für die Geschehnisse 71."). Wir wissen ohnehin, daß Husas I. als unermüdin dessen Annalen er uns zuerst im II. Sargons Gegner licher
des Jahres
—
dritten Kegierungsjahre (719)
begegnet
— im sechsten und siebenten
Kegierungsjahre Sargons, 716 und 715, mit lag,
daß
und
er
speziell
im
zunächst erfolgreich gewesen,
siebenten
Kriege
Assyrien im
nachdem Sargon
Jahr,
gerade im Südosten des l'rmiasees
gegen das Mannäerlaud zog, Teile
desselben eroberte und
219
die Vorherrschaft der Chalder in diesem Gebiete (Bd. I S.
wieder herzustellen suchte.
somit ff.)
Sargons Annalen für das siebente Jahr
sind an dieser Stelle verstümmelt, sie berichten von der Wieder-
eroberung von 22 Festungen, die Rusas den Mannäern genommen hatte, in
und anscheinend auch von einem
„erfolgreichen-'
Eine Erwähnung Musasirs
urartäisches Gebiet.
ist
Vorstoß
nicht ganz
ausgeschlossen, wahrscheinlicher aber, daß die Musasir betreffenden
Angelegenheiten, da
sie
für
Assyrien ungünstig verlaufen waren,
stillschweigend übergangen wurden.
Die Vorgänge, deren die Stele gedenkt, können auch früheres Jahr fallen. aufgestellt worden,
Sargon
II.
als
Jedenfalls
und wir können
denjenigen
in
ein
also die Stele spätestens
715
nun auch mit
Bestimmtheit
dessen
Veranlassung
bezeichnen,
Kusas und Urzana
die Stele, die
ist
auf
als erfolgreiche
Gegner Assyriens
im Jahre 714 bei der Eroberung Musasirs verstümmelt wurde.
rühmte,
Er es
mit
hatte ein wirkliches, lebendiges Interesse daran,
allein
stimmt dazu auch, daß ein
dem
für
,.Herr der
Passus,' in
den Gott Asur beanspruchten Titel sar kissati als
Welt" bezeichnet wurde, besonders sorgfältig zerstört
Ebenso eine
und
dem der Gott Chaldis
Stelle,
königs, der in
an der wahrscheinlich der
Name
ist.
des Assyrer-
dem abgeschlagenen Oberteil der Stele und sieher in vorgekommen sein wird, wiederholt wurde.
höchst feindseligem Sinne
Mnsasir und der achte Feldzug Sargons
Wo
aber
Musasir?
lag
II.
Jedenfalls
westlich
diesseits,
da
Nähe,
nächster
Kelischinpasses. und in dessen
131
(71 i v. Chr.)
des
Stelen
beide
Das Ländchen Musasir hat mehrere Städte gehabt. Im Westen könnte es höchstens bis Kovandüz, nach Süden hin
seiner gedenken.
schwerlich weit über das
nur
Topzauätal hinaus gereicht haben,
nach Norden hin über Badleian hinaus wäre eine weitere Ausdehnung denkbar. Die Stadt Musasir selbst würde man in nächster Nähe der Rusasstele. mit deren Inhalt sie aufs innigste verknüpft
Nun
muten.
von einer kleinen Kuppe gekröntes.
jenseits des Topzauä-tschai ein
Plateau Berge,
—
ein Ausläufer, so
Topzauätal
das
die
kann man sagen, der schönbewaldeten hier begrenzen (speziell etwa des
Auf jener heute
Schach Barbuzin).
Der Burghügel hebt einer Höhe von
zu
bemerkt
dort
bis
1— V2 ^^
kaum
der Luftlinie
in
25—30 m
fast
zum Boden
bestehend aus lose aufeinander
Daneben aber
Rollsteineu.
dem Boden
der
Schkenna
30 Grad
man
bis
Man
heraus.
Festungsgemäuer,
zerstörtes
erblickt
Stele entfernt.
dem Plateau
geschichteten
Fels- und Fundamente
kleinen
deutlich die
Burgaulage, nur
chaldisch-musasiräischen
der alten,
aas
aus
^^n
Winkel von
unter einem
sich
Kurden
von den
Ruinen einer wenig umfangreichen
benannten Kuppe liegen die Burg,
ver-
ist,
gegenüber
Stele unmittelbar
liegt der Ostseite der
stellenweise
hervorragend, aber doch überall so weit freiliegend,
daß man die Mauer verfolgen kann. Die innerste Mauer auf der Kuppe der Burg
kaum
oder nur wenig
Art ohne
behauenen
Mörtelverband,
und
3,40
FelsstUcken,
—4
umschließt ein quadratisches Gebiet von
m
dick
ist
aus mächtigen,
nach chaldischer Sie
hergestellt.
36X32 m
Größe,
in
dem
Tempel des Chaldis Platz finden konnten. Die Tempelbauten der Chalder sind durchweg auffallend klein. Das gilt selbst von dem nationalen Haupttempel auf der königliche Palast und der ^
Toprakkaläh. In
dem Innern
des Mauervierecks von Musasir
- um
gleich
diese Bezeichnung, die sich alsbald als zutreffend erweisen wird,
anzuwenden Wohnhäuser, Rollsteinen,
—
bemerkt man heutzutage die Trümmerstätten vieler
bestehend die
aus
niedrigen
im Innenraum
„Auch außen an den Mauern
fast
Vierecken
von
kleinen
gar keine Steine enthalten.
entlang, den neuen wie den 9*
alten,
zit'hi'ii
auf
Lehmann-Haupt
C. F.
\[io
sich
dein
ebensolche
bemerkt
IMateau
Festungsmauern. hergestellt,
Steinhaufenvierecke
man
die
da
meist
aber,
die
Heste
hin.
von
Weiter
unten
langgestreckten
nur aus kleineren Steinen
einem belagernden Heere schwerlieh auf längere Zeit Das Plateau selbst und der dicht au
haben widerstehen können. seinem Slldabhange
belindliche
BurghUgel
fallen
außerordentlich
anfiinglich unter 45°, zuletzt unter reichlich 70"
steil,
flusse
der Abfall nach Norden
hinunter;
zwar auch recht
steil
(etwa
45%
zum Borä-
zum Topzauä-tschai
ist
aber immerhin doch noch, wenn
auch mit einiger Anstrengung, erklimmbar. ..Der ganze Augenschein lehrt, daß Musasir keinesfalls ein befestigter Platz gewesen ist, seine Bewohner vertrauten mehr auf die rauhe Natur ihres Gebirgslandes und die dadurch Auch in dieser Hingegebenen natürlichen Verteidigungsmittel.'' „Auch sicht scheinen sich die Dinge wenig verändert zu haben. die neueren kurdischen Burgen in Sidekän, Badleian, Kovandüz und nicht imstande, einem heran-, sind ungewöhnlich klein
stark
weit
rückenden Belagerungsheer einen irgend nennenswerten Widerstand zu
leisten.
Für einen Eroberer bot ja auch das rauhe Gebirgsland
mit seiner freiheitsliebenden Bevölkerung wenig Reiz, nur schwer-
wiegende politische Gründe konnten zu einem Kriegszuge dorthin veranlassen,
wie
bei
Sargon
H.",
der,
wie
wir alsbald sehen
werden, die Eroberung nur durch einen plötzlichen, mit besonderen Schwierigkeiten verbundenen Überfall werkstelligen konnte, die tatsächlich
und wie
erst seit
den Emir von Kovandüz"
in
vom Kelischinpaß her
be-
neuerer Zeit bei den „Türken.
dem Krieg gegen Kor Mohammed Pascha, (S.
125) „die Herren dieses bis dahin so
gut wie unabhängigen Gebietes geworden sind".
Daß wir
es tatsächlich mit einer altchaldischen
Anlage und
geradezu mit der Stadt Musasir selbst zu tun haben, wird ferner bewiesen und bestätigt durch zwei weitere bedeutungsvolle Umstände:
chaldischer Straßenbauten und die Erwenigstens so, wie die Assyrer ihn verstanden durch die Geländebildung findet. Daß die Stele von Topzauä an einer alten chaldischen Straße steht, wurde bereits erwähnt. Tatsächlich ist es die alte Hauptverbindungsstraße, die von Van nach Musasir und zum Kelischinpaß führt. Ihr süd- südöstliches Ende von Sidekän ab das Vorhandensein
klärung, die der
Name Musasir
—
—
Musasir und der achte Feldzug Sargons
vielfach
ist
Man
erhalten.
deutlich
II.
(714 v. Chr.)
erkennt
133
einesteils
sie
an
und Feldblöcken gestützten Böschungen, andererseits an den in den felsigen Boden gegrabenen Einschnitten, die ja auch in Griechenland neben Resten von Steinbrücken noch heute das Vorhandensein alter „mykenischer" den durch Mauern aus Steinen
Straßen dartun.
Die Straüe
so gut erhalten,
ist
daß
Fußgänger und
für
noch heute auf große
Sie
für
Reiter, also
sie
war nämlich „nicht nur marschierende Truppen be-
Strecken hin befahren werden kann.
Fahrstraße, zur Beförderung von
stimmt, sondern diente auch als
Die wichtigsten Merkmale
Kriegswagen und anderen Transporren.
dafür sind zunächst schon die Breite des Weges, die selten unter 2^.2
—3 m
Vermeidung
ferner die
beträgt,
stark
aller
fallenden
oder steigenden Flächen, vor allen Dingen aber der Umstand, daß die Straße auch
über sanft absteigende Hügel, die dem
Marsche
von Reitern und Fußgängern kaum irgendwelche Schwierigkeiten darbieten, nicht hinweg, ist,
sie
durchschneidet.
sondern durch dieselben hindurchgeführt Selbst leichtes Gefährt könnte diese
anstandslos passieren, ebenso die
und niemals würde sondern durch
sie
solche auf den (s,
z.
B. Bd. I
handelt,
261)
in
interessante
um
über die Hügel hinweg, Anders,
große
abgebildet
glatter,
steigender oder fallender
Weg
nicht
wenn es sich um Wagen, wie
vierrädrige
auf Toprakkaleh von uns gefundenen Tonsiegeln S,
Transport war ein
der
Weg
hindurch zu legen".
schweres Fuhrwerk
Hügel
Gebirgskanonen,
Bevölkerung oder selbst die Re-
die heutige
gierung daran denken, einen
üblichen
hier
Für
sind.
deren
bequemen
möglichst ebener oder nur langsam an-
Weg
eine Notwendigkeit.
diesen Durchlässen,
Natürlich
ist
von 'denen wir einige besonders
und instruktive photographierten, bedeutend schmaler, breit, wie es für die Passage der Kriegswagen er-
nur gerade so
forderlich war.
von 1,70
m
Die schmälsten Wegstellen hier zeigten eine Breite
an der Sohle der Straße,
was einen Schluß auf
die
Breite der chaldischen Kriegswagen gestattet.
Mindestens zwei solche Durchstiche lassen sich zwischen der
und Topzauä deutlich erkennen.
Die Stele selbst steht (wie und inmitten der mit Steinen eingeböschten Straße auf einem abgegrabenen kleinen Hügel oder Rondell, wie Stele
schon bemerkt)
es
auf
besonders nach Osten zu zu erkennen
ist.
Zum
Topzauä- tschai
^- F.
134 von
geht es nämlich
Lehmaun-Haupt
der Stele
Terrassen sind vermutlich auch von
letzte
ihnen
Felshlöcke
aus Stein,
dazwischen
nun die Straße von Sidekän
läuft
zur Stele?
bis
Bei
überschreitet sie den Borä-tschai nach seiner Vereinigung
dem Topzauä-tschai.
mit
eine Kinbüschuug
situ.
in
Wie Sidrk:iii
zeigt
Diese
terrasseoförmig herunter.
künstlich angelegt, denn die vor-
Man kann
ihn teils durchfurten, teils
auch eine wacklige Brücke verfügbar.
ist
Bald danach gabelt sich
Der eine Zweig führt geradenwegs zum Burghügel von Musasir und dann am Borä-tschai aufwärts nach dem etwa Der andere dagegen läuft 2 72 Stunden entfernten Dorfe Bora. an dem Hügel, der das Plateau von Musasir krönt, und zwar am Kande von dessen Nordabhange. der hier steil zum Topzauä-tschai Der Weg erreicht den Topzauä-tschai fast genau abfällt, entlang. östlich von der Stele, macht dann aber eine große Schleife und Knapp 100 m übersehreitet, so, rückwärts umbiegend, den Bach.
Weg.
der
südlich, oberhalb der Stele, biegt er
dann wieder um,
um
beider-
an ihr vorbei nach Topzauä zu führen, zuerst^ in nördlicher
seits
Richtung, die bald in nordöstliche Richtung übergeht.
Das hohe Alter des nach Bora führenden erstgenannten Weges
Durchhau durch das Felsgestein des Berges, der sich gerade am Fuße des Burghügels als Bestandteil Er ist etwa 80 m lang, bis zu 4 — 5 m tief des Weges hinzieht. und an der Sohle 1,80 m breit. Er war für das Befahren der Im Straße mit schweren Wagen, und nur für diese, erforderlich. ist
sichergestellt durch einen
Osten
Schlucht,
deren
das Plateau von Musasir
ist
die
sich
fast
ein
begrenzt
durch
eine
kleine
von Norden nach Süden verläuft und jenseits
steil
abfallender
hoher Bergrücken erhebt.
Vom
Burghügel aus führte ein großer Fahrweg auf dem Grunde dieser Schlucht
entlang,
zum Topzauä-tschai
hinab,
um
sich
dort
mit
der Hauptroute zu vereinigen, so daß also die Chalderkönige, ob
von Van
kommend, ob
auf kürzestem,
Nun
zur
kann assyrisch
(müsä •) s.
siri),
Zum
vom Urmiasee, über den
und daß das tatsächlich geschehen
Verlauf der Straße vgl. Ztschr.
Sonderkarte
in
Kelischinpaß,
Wege nach Musasir gelangen konnten. Musasir Bestätigung durch Namen und Gelände. gedeutet werden als Ausgangsort der Schlange direktem
Bd. II des Reisewerkes.
f.
Ethnologie
ist,
dafür spricht
a. a.
0.
— Näheres
Musasir und der achte Feldzug Sargons
(714 v. Chr.)
II.
135
das Siegel Urzanas, des Königs von Musasir, das im Münzkabinett
im Haag- aufbewahrt
ist
und dessen
Inschrift
„Siegel Ur-
lautet:
zanas, des Königs der Stadt Musasir, der Stadt
wie der einer Schlange
Wenn
deren
den bösen Bergen geöffnet
in
Mund
ist."
aach die auf Musasir folgenden Worte, die eine nähere
Bestimmung von Musasir zu enthalten scheinen, nicht sicher gedeutet werden können ^ so ist doch klar, daß hier ein V'ergleich der Stadt mit einer Schlange in den Bergen vorliegt.
Nun
erstreckt sich von
Kuinen von Musasir
nach Sidekän
fast
bis
aus,
dem Hügel, der das Plateau mit den
eine
trägt,
hin.
ungeheure Felsenzunge weit hin-
Und
diese
nimmt
sowohl
sich
von der Höhe von Musasir als auch im Rückblick von Sidekän aus
wie eine riesige Schlange aus.
die
aus
der tiefen Schlucht des
Der Kopf der
Borä-tschai bei oder hinter Musasir hervorkriecht.
Schlange
liegt
unweit Sidekän.
Topzauä-tschai
würde eher Leider sind keit
da,
wo Die
zusammenfließen.
der Borä-tschai und der
Vereinigung
beiden
der
wenn der Fels sie nicht so lange trennte. meine Aufnahmen dieses Phänomens, dessen Wichtigerfolgen,
mir sofort einleuchtete, nicht gelungen.
Aus fest.
all
diesen Gründen
steht
Es gewährte einen eigenen
die
Reiz,
Lage von Musasir
völlig
an der Stätte von Musasir
zu verweilen und sich zu vergegenwärtigen, daß an dieser Stelle eine
der
wichtigsten
Entscheidungen
in
dem großen Kampfe
zwischen Assyrien und Urartu-Chaldia gefallen
ist.
') ^Kunuk^ Urzana *sar aiMu-sa-sir «ina sade liranutipi 'pi-su pi-tu-u. Thureau-Dangin
(a. a.
schlägt vor, in Z. 3 hinter aiMu-sa-sir zu lesen: *^C^^T
C^TTT^ *^^Tw55r
>^ry
al aribi, „die Stadt des
^
sa
kima
siri
XII
n. 3)
0. p.
Raben", so daß der Rabe das Wahrzeichen, das
I
Totem
(„le genie")
von Musasir wäre.
Bisher hatte
man
Z. 2
und 3 gelesen sar
Musasir u U-ab(?)-ti. Thureau-Dangins scharfsinnige Vermutung hat vieles für sich: Schlange und Rabe machen sich dann allerdings den Rang streitig, was ''1
Bedenken
erregt, die jedoch nicht
notwendigerweise entscheidend
sind.
— Daß
mir Herr Thureau-Dangin das Klischee seiner vortrefflichen Wiedergabe des Siegelabdrucks (p. XII) ebenso wie das Klischee von Saigons Darstellung
—
Plünderung des Tempels von 3Iu.saslr nach Botta (p. XVIII seines Werkes) zur Verwertung in Band II meines ReiseAverkes im Einverständnis mit seinem Verlage zur Verfügung stellte, soll als eine Erinnerung an Beziehungen und Verhältnisse, die uns jetzt so ferngerückt sind, bei dieser ersten Gelegenheit dankbar anerkannt werden. der
—
136 I\'.
cliiildisclit'
I)i»'
Lehmann-Haupt
F.
C!-
Heerstraße von
\'mii
iiacli
^Sfusasii'.
Der Verlauf der chaldischen Heerstraße nach oder von Norden her
ist
dem
den mein Keisegefährte über
Bericht ersichtlich,
Heise von Topzauä iMusasir) nach Van erstattet hat'. Er Über Neri und durch die Giavar-Ebene nach Dizä, dann
seint'
fuhrt
Tschuchpali
den
Über Van.
..Bis
und
Haschkalah
nach
weiter
Ob
aus
da
von
Weg
nach Neri -geht der
durch schwieriges Gelände.
die Chalderstraüe hier oder noch weiter nach Osten
war
Da,
nicht festzustellen.
Herge entlang
kann
führte, mithin
Wege
bekanntem
auf
Talebene des Choschab und nach
die
in
wo
der
Weg
verlief,
„an den Steilhängen der
besondere Konstruktionen erforderte,
daß er
es nicht weiter überraschen,
den etwa 2500 Jahren,
in
die seit der Vernichtung des Chalderreichs verstrichen sind, durch
Gewalt von den Berglehnen niederstürzenden durch Wolkenbrüche usw. allmählich vollständig,
die mit furchtbarer
Kegenwässer,
meist spurlos verschwunden lich
nicht
den Untergang
um
ist,
mehr das geringste
für
assyrischen
des
Kriegsweges getan worden
so mehr, als späterhin sicherdie
Unterhaltung dieses durch
Keiches
überflüssig
gewordenen
ist.
,.Wenn überhaupt, so kann
man demnach nur an
besonders
günstig gelegenen, geschützten Stellen derartige Spuren alten
Wege-
baues erwarten, sofern, was ich allerdings für sehr wahrscheinlich
überhaupt hier gezogen
halte,
die Chalder
Stelle
befindet sich
zwei Stunden (10 Haruna-tschai, breite
Fußpfad
wo
B.
unmittelbar beim Dorfe Kaniresch, etwa
km) nordöstlich von der Brücke über den
nicht nur der bis dahin oft
plötzlich in eine
Straße übergeht,
wo
z.
— 12 die
allerdings
ungünstige Verhältnisse
herrschen,
ebenso
Eine derartige
sind.
plötzlich
für
kaum
0,6
— 0,7
m
als 3
m
bei
der
nächsten Wegebiegung,
die
Erhaltung
mehr
wieder
breite, gut angelegte
des
verschwindet,
Weges
sondern
vor-
auch
mehrere niedrige, der Passage von Reitern und Fußgängern nicht
von dem Wege in derselben Weise und fast genau in derselben Breite, wie bei Topzauä, durchschnitten werden. Stellenweise bemerkt man dort am Wegrande noch Stützmauern, aus zyklodie
geringste Schwierigkeit
darbietende Hügel
pischen Steinen hergestellt."
»)
Zeitschrift für Ethnologie 31 (1899) S. 108
flf.
Musasir imd der achte Feldzug Sargons
II.
(714
Chr.)
v.
137
Auf dem Aufstiege vom Tschuchpaß hinauf „findet man noch überund Reste des alten bequemen Fahrweges, all und 7^/3 km südlich von der Paßhöhe passiert man ein riesiges Felsentor, das in einer Breite von etwa 4 m an 15 m tief durch Nur für den Transport von das Bergmassiv gehauen worden ist. deutliche Spuren
Fußgänger und
dieses Felsentor unbedingt erforderlich;
Wagen
ist
Reiter,
wie
können
auch Lasttiere
seitlich
an
kaum einem
entlang passieren, und es unterliegt
den Berghängen Zweifel, daß wir
Nebenbei es bisher mit einem Werke der Chalder zu tun haben. bemerkt ist jener Weg, sofern der Paß von Verteidigern besetzt ist,
kaum
Heer zu passieren, was
für ein feindliches
immer wieder von Süden her gegen Van vorrücken
jenigen hervorheben direkt
So sehen wir
will,
die
ich für die-
die assyrischen
Heere
lassen".
daß Musasir geographisch mit dem
bestätigt,
Chalderreich, als dessen südlicher Ausläufer diesseits der persisch-
von Assyrien ist,
und
her
während
es
über Rovandüz militärisch völlig unzugänglich
nur
sonst
chaldischen
zusammenhängt,
organisch
türkischen Grenzgebirge,
einem
auf
über
den
Teil
südlichsten
Umwege
führenden
Kriegsstraße
erreicht
der
werden
So erklärt es sich denn auch, daß Rusas in der Stele von Topzauä die Wendung gebraucht, „ich drang bis zu den Bergen kann.
Assyriens vor",
von Rovandüz
d. h.
er hat ganz Musasir bis zu der
(S. 124ff., 127),
die
die
Grenze
Musasir und Assyrien bildete, durchzogen.
erwähnten
oben
chaldischen
Kastelle,
Enge westlich
zwischen Urartu-
Vielleicht rühren jene
die den
Engpaß
sichern,
gerade von Rusas her.
V. Sargons
Nun
Überfall auf Musasir.
gibt es freilich noch eine andere Möglichkeit, von Niuiveh
aus Musasir zu hat.
II.
erreichen,
auf die
Thureau-Dangin hingewiesen
Man konnte von Niniveh über Maltaiya durch den Paß von
Dehok^, ^)
sodann
über
das
heutige
Daudiyyeh
Einen Teil dieses Wegs, nämlich den von Niniveh
und Amadiyyeh übei'
Maltaiya und
den unweit Dehok belegenen Skulpturen habe ich zurückgelegt. Bis zum Erscheinen von Armenien Bd. II sei verwiesen auf meine Mitteilungen Verb.
bis
f. und meine „Materialien" (ob. Anm. 2) S. 57 ff. Meine Aufnahmen der Skulpturen von Maltaiya „reichen" nach Ed. Meyer, -Staat und Kultur der Hetiter" S. 92 Anm. 1 „nicht aus". Der Leser war
Berl. anthrop. Ges. $. 591
:
C. F.
138 ins
(iiiivar
und
HeerstraÜe \an
schlieLilieh
—
Lehmann-Haupt ilcin
:iuf
umgekehrter Richtung
z.
Dieser
jn-Iangt-n.
B. von Argistis
der chaldischeu
Teil
k-tzten
Musasir nach Musasir
Weg
ist iu
benutzt worden, als er
1.
Assvrieu angriff und Niniveh bedrohte. daß
eriuneru,
zu
aber daran
örtlichen
die
schildert habe, der photographischen
Dab man
entgegensetzten. ich
dabei Gefahr
wie
Verhältnisse,
Aufnahme
ge-
sie
die Tiefe zu stürzen,
in
lief,
iih
größten Schwierigkeiten
die
hervorzuheben verschmäht. Ich selbst habe die Photographien namentlich
habe
der Reproduktion der
in
„Materialien" als nicht überdeutlich bezeichnet, aber doch die Hoffnung aus-
und
tresprochen, daÜ sie dazu helfen möchten, den Stilcharakter
Das
Skulpturen etwas näher zu bestimmen.
ist
die Zeit der
denn auch der Fall gewesen
nach meinen Aufnahmen, die also doch nicht ganz unzureichend gewesen sind, haben sehr deutliche Diapositive hergestellt werden können, und beim Anblick der Projektionsbilder erklärten anwesende Fachleute, daß diese Skulpturen stark
hetitisch anmuteten.
Darauf habe ich denn auch Mat. S. 58 letzter Absatz hingedeutet (der Sperrdruck erst jetzt von mir angewandt): „Die Skulpturen von Maltaiya zeigen,
wie namentlich bei einer Vergrößerung durch Projektionen hervortritt, mehrfach hetitisierende Züge. Andererseits ist die Figur des Stehenden doch Avohl deutlich als assyrischer König charakterisiert."
Im vorhergehenden Absatz
äußerte ich
„Daß
au derselben Stelle:
die
babylonisch-assyrischen Gottheiten in Tiergestalt vorgestellt werden und daß
dem anthropomorphen
Götterbilde
sein
Tier,
h.
d.
aus
ein
Bestandteilen
verschiedener Tiere zusammengesetztes Mischwesen, beigesellt werden konnte
und wurde,
ist
(Vgl. dazu jetzt C. Bezold
bekannt".
uud Fr.
babylonisch-griechische Parallele, Festschrift für Ernst Kuhn,
Darstellung von Göttern
langem
betont, seit
auf
Tieren dagegen betrachte
Entlehnung aus dem
als eine
Boll, Eine neue S.
226 ff.)
„Die
wie mehrfach
ich,
,hetitischeü'
Westen."
Ed. Meyer sind aber auch meine sonstigen Beiträge zu den verschiedenen Seiten
entgangen.
Hetiterproblems
des
lange vor Wiuckler,
den
er
(S.
134)
So
habe
allein
Hilprechts Lesung der Tarkondemos-Inschrift
Me-tan („Tarkondemos, König vertreten hatte,
(ZDMG. 50 in
den Teil
ist die
indem ich
in
ich
zitiert,
erste
und
Zulässigkeit
von
der
als
die
Tarqütimme
sar
mat
ali
des Landes der Stadt Metan[ni]") gegen Jensen
meiner Besprechung von Hilprechts Assyriaca Wendung sar mat ali bereits
1896, S. 322f.) darauf hinwies, daß die
el
Amarna-Briefen.und zwar
von mir (Klio VII [1907],
S.
in
denen aus Jerusalem, belegt ist. Ebenso
322f.) hervorgehobene Erscheinung, daß die
Bezeichnung des Hetiterreiches nach der Stadt schriften von
Van
in direkter
mat
ali
Hati
in
den In-
Übersetzung erscheint, "^ Ha-ti-na(-a) „Land
der Hati-Stadt (na im Chaldischen Suffix für Stadt"), unerwähnt geblieben, nicht minder auch die Schlüsse für die Fortexistenz eines klein
Hetiterstaates vom neunten
bis ins
asiatischen
beginnende siebente Jahrhundert
die sich dergestalt aus den Inschriften der Chalderkönige ergibt.
v.
Chr.,
Mosasir und der achte Feldzug Sargons
Nun wissen wir S.
daß
142),
II.
(oder
(714
v.
139
Chr.)
eiüem Briefe Urzanas
aus
eioerseits
Sargon
II.
einer
(s.
u.
Musasir
seiner N'orgänger)
zum Zwecke von Opfern besucht hat, andererseits betont Sargon II. in dem ueugefundenen Bericht über seinen Feldzug im
früher
Jahre 714, den Thureau-Dangin vortrefflich veröffentlicht hat, daß
dem
der Weg, auf
er bei seinem Überfall nach Musasir gelangte,
noch von keinem Assyrerkönig beschritten, ja auch nur gesehen
worden
sei (Z.
328).
Bei seinem Angriff auf Musasir mußte also Sargon II. entweder auf dem letztgenannten Wege oder vom ürmiasee her über
den Kelischin vorgegangen
Wir
sein.
nun schon an der Stele von Topzauä aus der
hatten
Gesamtsachlage den Schluß gezogen, daß Sargon bei seinem AnMusasir den
griff auf
Weg
über den Kelischin genommen und die
schwer zugängliche Stadt Musasir durch einen plötzlichen Überfall, einen Handstreich Sein
genommen
habe. früherer Besuch
seiner Vorgänger
oder
ist
dann auf
dem eben erwähnten Wege über Dehok und durch das Giavar erfolgt.
Da
Kelischinpaß
der
zu ersteigen
von
vom Ürmiasee
Osten,
im ersten Bande gezeigt
die Schilderung ist,
muß Sargons
so
Überfall
her,
wie
keineswegs bequem
hat,
eine
außerordentlich
schwierige Leistung gewesen sein.
und bestätigt.
dies wird in der
Tat durch Sargons neuen Bericht schlagend
Nach diesem Berichte
ist
der Assyrerkönig von Niniveh
über Kalach-Nimrud zum großen Zab marschiert, hat diesen und den kleinen Zab überschritten und Kullargebirges", Billi
den
d.
h.
ist
dann „durch die Pässe des
jene östlich von Altyn-köprü, westlich von
Kara-dagh durchschneidende
Gebirgspassage,
die
an-
Paß von Babite bezeichnet wird Schiwekel Paß von Baue— Sakiz Sautschbulaq zum Ürmiasee und im Mannäerlande vorgerückt. Nachdem er Rusas in Uisdis, unweit des scheinend von Assurnasirabal
und weiter
auf
der
als
Route Sulaimaniyyeh
—
—
—
Sahänt
(Bd.
I
Urartu
ein-
und
200, bis
210)
geschlagen
hatte,
ist
er
alsdann
in
an den Vansee vorgedrungen und hat dort
verschiedene Städte zerstört, \'an selbst aber, auf Toprakkaleh uneinnehmbar
war,
da die Rusasstadt
nicht berührt.
Dieser Ein-
140
^- F.
Thureau-Dan^in aunimmt, auf der Koate Täbriz
wird, wie
fall
Sutian-Marand S.
:i8
und 77
Lehmanu-Haupt
(Bd.
(Näheres
sein.
Auf seiner KUckkehr von das
(U-H-ia-is),
als
,.
Von
Wie schon
sich
bis
speziell
Sinne
weitesten
auf
Baschkala
gehörige
zum Urmiasee
um
stimmt auch
in
einen
Gesamibefunde.
Form
in
Name
von Hubuskia
Gebiet
(s. u.
S.
143
ff.).
(Z.
306
ff.)
Nairi in dieser
verwendet,
das
309 ff.) bestätigt nicht nur,
[Z.
plötzlichen Überfall
Sargons Bericht
kann direkt sagen,
zutrifft
erstreckt.
Einzelheiten
allen
be-
das zu den einstigen Nairistaaten im
Der weitere Bericht Sargons daß es sich
nach Uaiais
als Nairi
dessen Hauptstadt Hubuskia
in
für
und
und empfängt den Tribut des
früher ersichtlich war, wird der
späteren Zeit
(Bd. II
S. 145ft.)
was zusammen mit anderen Angaben
vortretl'lieh
Königs lanzü von Nairi
u.
Urartu
von
•'
geht er nach Nairi
hier aus
s.
L'rartu gelangrte Sarjron
Grenzfuß
naehhart bezeichnet wird,
und Aiuleutunjren
— Choi-Kotur— Serai
187f.)
S.
I,
i-rfoljrt
1
—
membrorum"
sondern er
dem
zu
örtlichen
poetischer Sprache,
in
ist
Versen und unter
des „Parallelismus
handelte,
vortreff'lich
Anwendung abgefaßt.
man
der poetischen
So
ist
er
be-
sonders hoch gestimmt und an Übertreibungen wohl noch reicher als es die assyrischen Kriegsberichte
Und doch kann
ohnehin der Kegel nach sind.
werden, daß, genau unserem Befunde entsprechend, Musasir ein recht kleiner Ort von unserem Standpunkte aus gesprochen mehr ein Flecken von etwas die Tatsache nicht
6000 Einwohnern gewesen
über
ist
von den Reichtümern des Tempels an
zum
Vieh,
Teil
geradezu
verhüllt
ist
(Z.
Und abgesehen
349).
auch die Beute, besonders
lächerlich
gering.
Was
wollen
1235 Schafe besagen? Sodann: Arsiu
[Z.
der
Weg
über
den
322) entspricht durchaus
schwer zu
dem
ersteigenden Berg
Aufstieg auf den Kelischiu
von Uschnu
aus. Dann überschreitet Sargon den großen Zab. Von irgendw'elchen Schwierigkeiten des Überganges, die sicher in höchstem Schwünge geschildert worden wären, ist nicht die
Rede,
weil
es
sich
Quellfiuß desselben,
offenbar
um
einen leicht zu durchfurchenden
eben den Topzauä-tschai handelt, womit es auch stimmt, daß er in dieser Gegend einen abweichenden Namen (Elamunia) hat, wie das bei dem Oberlauf der Ströme im Orient noch heute stetig zu beobachten ist.
Musasir und der achte Feldziig Sargons
Sargou befindet sich daun
Topzauä und
Gelände. in
Chr.)
v.
141
einem von Bergen rings um-
in
und mit Obstbäumen bestandenen
bewaldeten
stark
schlossenen,
(714
IT.
IMusasir liegen, wie geschildert, gleichsam
einem Talkessel, der rings von hohen, heute noch vielfach be-
umgeben
waldeten Bergen
Und wie wir
ist.
(ob.
128) vier
S.
Berge oder Gebirgsstöcke als besonders hervortretend mit speziellen
Namen nach den Angaben werden namhaft (Z.
Sargons Bericht
in
der
Ebenso
gemacht.
Kurden verzeichnet
haben,
so
324) gerade vier Berge besonders
(Z.
noch
bilden
heute
die
Obstbäume
327) ein charakteristisches Wahrzeichen der Gegend.
Warum tschai,
aber, wird
fragen, überschritt Sargon den
vom
auf dessen rechter Seite
die
statt
man
Topzauä-
Kelischin her ver-
Auch dem Umstände, daß es Von der Kuppe von Musasir
laufende chaldische Kriegsstraße nach Musasir zu benutzen?
sich
um
Antwort
die
hier ergibt sich
aus
leicht
einen Überfall handelte.
aus wäre das Herannahen der Assyrer vorzeitig bemerkt worden,
zudem wird auch die Straße von Wachtposten besetzt und eventuell auch verteidigt gewesen sein. So überschritt Sargon den Topzauäwohl
seinem Oberlaufe,
tschai in
und bahnte
sich
am Hange
der Berge
des
Auch
denn wasserreich
hier ist
Wälder
und Bächen,
an Quellen
hervorgeht.
oberhalb Topzauä,
weit
durch die schützenden Wälder, Die
linken Ufers.
heblich größere Dichtigkeit der
JReichtum
noch
Weg
dann einen
zu jener Zeit er-
erklärt auch den größeren
der aus Sargons Schilderung
nur ein gradueller Unterschied
liegt
die Gegend,
wie unsere Beschreibung
vor,
zeigt,
noch heute. Sargons Bericht
So steht
Gesamtbefund unserer aus der gewonneneu Ermittlung. Zunächst
muß
wie der Bericht
Stele von
im Einklang mit dem
Topzauä und im Gelände
uns Urzana noch etwas beschäftigen.
sich zu
Sargons Rückmarsch irgendeine
vortrefflich
ihm
stellt,
ist
„unterbrochen":
Gewalttat.
Aber
sein
sie
man
sollte
Vergehen
nach der Darstellung der Assyrer, jeder Ehrenbezeigung, wie
sehr bezeichnend.
lediglich
dem Herrn von
Die Art,
Er hat
meinen, durch
besteht, in der
wenigstens
Unterlassung
selten des Vasallen
gebührt.
Und ist
er
dann,
nicht,
wo
und
ist
daß
Urzana geblieben? Unter den Gefangenen er entflohen
ist,
wird
in
diesem ältesten,
*'
142 den
geschickt
Erst
schwiegen.
er
jresagrt.
sondern
seinen Präfekten und
Tr/ana
wird ver-
ist,
„Als
127):
(Z.
entwischen
nicht
doch entkuinmen
bekennen
Annalen
die
iiitht
hat
gegeben.
Daß
genügt.
das
lassen;
Bericht
Sargon
verhüllt.
Anweisungen
Truppen
ihren
zu
nächststehenden
Ereignissen
möglichst
Lehinann-Haui)t
^-
Urzana,
der Mnsasiräer, von meinem Heranrücken hörte, entfloh er gleich
einem
und erstieg einen schwer zugänglichen
N'ogel
schwierige Lage,
Die zwischen
und
Trarfu
befindet,
keilschriftlich
Was
Fürst
eines
Puflerstaates
oder
von
erhaltenen Briefe
Urzana
Dein Schreiben
nämlich:
anlangt,
,Ist
in
selbst':
Irzanas an den Vorsteher des Palastes: GegrUliei
..Brief
Du.
strittigen
Berg.*'
als
uns unmittelbar vor Augen geführt
wird
-stäätchens
Urzana
sich
Assyrien
einem
uns
der
in
seist
der urartäische
König mit seinen Truppen auf dem Wege zu DirV Wo ist erV so antworte ich darauf: ,Der Statthalter von Uasi und der Statthalter des Gebietes
Andacht im Tempel er
in
ist
Die
l'asi.
werden kommen.
anderen
In Musasir
Wenn Du
verrichtet*
Königs
des
der Ukäer sind gekommen.' verrichtet, sie sagen: .Der
darf
Statthalter
haben
habe
ich
ihn
im Begriff zu
tun.
Dieser Brief
zum
ersten Male
nehmen,
stehen
noch
aus,
sie
(wie gesagt) ihre Andacht
mir ferner schriebst:
,Ohne
niemand seine Truppen zu
fuhren' (so antworte ich): ,Als der ist,
sie
Sie haben ihre
König wird kommen,
Bewilligung
diesen
Andachten
König von Assyrien gekommen
etwa verhindert?
Was
er getan hat,
ist
jener
Wie sollte ich ihn da wohl verhindern'?'' muß vor der Zeit geschrieben sein, da Urzana genötigt
wurde,
also spätestens früh
auf dessen Besuch Bezug
seine Zuflucht
im Jahre 715.
genommen
wird,
ist
bei
Kusas
zu
Der Assyrerkönig, allem Anschein nach
Sargon selbst gewesen. pileser
(727
1\'
.
(zu
— 722)
anlaßt
*)
Nr.
1
—
nicht.
dem Assyrer geführt.
Ganz ausgeschlossen wären auch TiglatEnde seiner Regierung: 745 727) und Salmanassar V. Möglicherweise hat gerade Urzanas Weigerung,
zu Willen
zu
sein,
jene erste Katastrophe herbei-
Assyrische Drohungen haben.
können Urzana zur Flucht verDiese Drohungen aber wurden wegen der von
S. Thiireau-Dangiu S. XII f. Eine frühere Übersetzung des V R 54 und Harper, Letters Nr. 409 veröffentlichten Textes s. bei Schell^
Recueil
XIX
S.
63 f.
Musasir und der achte Feldzug Sargons
Erfolge,
wettzumachen vermochte, nicht
teilweise
Überhaupt
um
Sargon IL
geführt
biete
errungenen
im Jahre 715
Rusas
Kämpfe,
die
stellen '
in
(714
Chr.)
v.
die
Sargon
die
Tat umgesetzt.
in
doch
Rusas
zwischen
die
143 nur
und
I.
und die ihm angrenzenden Ge-
das Mannäerland
wurden,
II.
Wahrheit
Ringen
ein
zwischen
zwei
Gegnern von ungefähr gleicher Stärke dar\
VI. Uasi So
denn
sind
auch
= Ba8chkalah.
Sargons
Erfolge
schließliche
715/4
keineswegs der eigenen Kraft Assyriens zu verdanken, sondern einer Schwächung, die Urartu unvermutet von einer ganz
Kimmerier^
anderen Seite her, durch den Einfall der
Wichtig
Daß Uasi mit dem
von Uasi. identisch
in Urzanas Brief
ist
ist,
die
(U-a-ia-is) Uaiais
Urzanas Brief
steht fest^.
erfuhr.
Erwähnung des Präfekten von Sargons Bericht
daß es verhältnis-
zeigt,
mäßig nahe an Musasir gelegen haben muß, da der Statthalter von Uasi und der des Gebiets der Ukäer als Vorboten des Königs und der übrigen
Statthalter erscheinen.
Ebenso senden die Könige
von Andia und von Zikirtu ihren Hilferuf an Rusas, Sargons Vormarsch
Thureau-Dangin
wie
eine
Inschriften
Sie
wird *)
verlauf
oft in
nach
Uasi.
nach
hervorhebt,
richtig
außerordentlich
bedeutenden
einer
gerade
hören,
und
Garnison
als
Uasi
den
starke
Festung,
ein
Mittelpunkt
ist
sie
von
ferner,
assyrischen
der Aufenthalt der Spionage.
den Berichten der assyrischen Beamten, die mit
Hier folgt im Reisewerk eine tabellarische Übersicht über den Gesamtder Ereignisse (719—714),
die
gleichzeitig
die
beiderseitigen Be-
ziehungen zu Urzana und Musasir besonders berücksichtigt 2)
Da
der Selbstmord
(':')
des Urartäerkönigs in gar keinem Verhältnis
zu den assyrischerseits dafür angegebenen Gründen stand, so habe ich schon
1902 in den Verh. des Hamburger Oriental. Kongresses eigentliche Ursache in
Dangin
S.
dem
Einfall
der
Kimmerier
so gleichzeitig meine,
dem Musasir
ihm unbekannt gebliebene Annahme
die verschiedenen
daß
die
Thureau-
ist
die Identität
gehört, und
Hierfür
*s.
in-
auf Kap. 27 in Bd. II des Reisewerkes zu
verweisen.
Über
fiel,
bestätigt.
Nachrichten über Rusas' Ende und die Frage,
wieweit sie zusammenstimmen,
')
sei.
XI Vf. hat nunmehr nachgewiesen, daß Eusas' Mißerfolg gegenüber
den Kirameriern wirklich in das Jahr 714, in
und für
vermutet,
zn suchen
Thureau-Dangin
p.
X
n.
1.
^- ^-
144
Lehmanu-Haupt
Bewachung' der (irenze rrartus beauftrajrt sind, genannt. All das trirtt aufs beste zu für Hasch kalah. Diese Stadt und Ft-ste ist. wie auch ihr heutijrer türkischer Name Bas-qal'ah ,.Hauptfestung" zum Ausdruck bring:t. militärisch
dt*r
und
von außerordentlicher Wichtigkeit, weshalb sie
fortitikatorisch
Hakk(i)ari
Sie
ist.
und jetzigen Sandjak
zeitweiligen Wilajets
auch Hauptstadt des
liegt
dem Tretlpunkte zweier wichtiger
an
und nach Van, der Hauptstadt Urartu-Haldias, nämlich einmal des eben beschriebenen, liber Dizä und Neri nach HovanduzMusasir führenden und ferner des den Urmiasee und Van über den Stralien von
Tchuchpaß verbindenden Weges, der, da er unsere Route vom Urmiasee zum Vansee gebildet hatte, im zehnten Kapitel des ersten Bandes und
Bd.
in
hat Sargon
U
S.
1 ff.
beschrieben
Und
ist.
den Rückweg von seinem Einfalle
für
zwar, besonders gegen Eindringlinge
ist
Der Tschuch-
Das kam aber Vansee
nach Urartu
daran
für Sargon,
lichst schnell
der,
her,
für einen
(o. S,
137).
Herr der Situation vom
als
nicht
in
Ihm mußte
Betracht.
seinem erfolgreichen Einfall aus Urartu mög-
von
liegen,
hinein nicht verwertbar
zurückkehrte,
siegreich
vom Urmiasee
und daher diese Koute militärisch
leicht zu verteidigen,
feindlichen loinfall
Urartu als
in
den für ihn bequemsten, weil südlichsten, gewählt.
paß
Weg
diesen letzteren
und sicher den Heimweg anzutreten, ehe Rusas seine
Rückweg versperren konnte. Augenmaß für die großSiegeszuges in dem neuen
Kräfte gesammelt hatte und ihm den
D:iraus ergibt sich dann auch das nötige
sprecherischen
Schilderungen
dieses
Kriegsberichte Sargons.
Uasi wird von
Urartu
in
(Z.
Nairi-Hubu.skia
diesem Dokumente
als
,.
und zwar gelegen
298)
bezeichnet.
Grenzfuß" (sepit misri) an
der
Grenze
Der seltsame Ausdruck
gegen
findet seine
Erklärung erst durch den Vergleich mit der entsprechenden Bezeichnung „Greuzhaupt" (res misri), die der Stadt
Usqaia
bei-
gelegt wird (Zeile 167). Ich stimme gleich
zu
U.sqaia
ist,
sächlich
ist.
bei,
Aus der Provinz
daß U.sqaia mit Täbriz deren Hauptstadt
Subi,
bezogen die Urarfäer nach Sargons Schilderung haupt-
ihre Rosse,
völkerung. schaft
Thureau-Dangin darin
setzen
Sargon
er Rusas
und es wohnte
dort
eine
kam vom Mannäerlande,
besiegt
hatte,
nach Usqaia.
in
maiinäische Be-
dessen NachbarChardin,
der
das
Musasir und der achte Feldzug Sargons IL (714
Glück gehabt
hat,
Azärbaidjan nicht, wie wir,
v.
Chr.)
I45
der sommerlichen
in
Dürre, sondern im Frühjahr zu besuchen, schildert die herrlichen
Weiden
von Täbriz:
südlich
weideten
dort, es
„Die schönsten Pferde der Provinz
waren deren etwa 3000."
der Berg Mallan „der Zypressenberg", auf gleich
auf S.
einem Markstein
dem heutzutage 196)
Täbriz
liegt.
im
das
Kranze
eine Abbildung
vermutlich
hochgetürmte
Möglicherweise
weiteren
namentlich
erglänzte,
Ich füge hinzu, daß
dem
natürlich
ein Teil der Stadt
der Ark
Kastell
auch
umgehenden
Höhe
dieselbe
eine
Höhen,
ist,
(Bd.
I
der anderen
unter
denen
besonders charakteristisch hervortritt.
üsqaia-Täbriz Grenzhaupt von Urartu gegen land, Uasi-Baschkalah
das MannäerGrenzfuß gegen Hubuskia: damit wird die
Sache klar. Die beiden Städte bilden je die Hauptfestungen im Norden und im Süden der Ostgrenze Urartus gegen das zwischen Haldia-Urartu und Assyrien strittige Gebiet, das Mannäerland im Nordosten, Nairi-Hubuskia im Südosten.
Die Ostgrenze verläuft also
nicht direkt nach Süden, sondern schräg von Nordosten nach Südwesten.
VII. Sargons Marsch von Usqaia-Täbriz bis
zum Vansee
und zurück gegen Musasir. der Auffassung
In
von Sargons Zuge
durch
die
Sangibutu mit dem trockenen und durstigen Gau Ulhu Aramarili
zwischen
(das
dem
Gebiet
westlich
Hauptort heutzutage Serai
bildet,
^
Grenze und dem Ertscheksee, dessen und das sich bis nahe an den
der
heutigen Orte Bazi
Provinzen
(= Marand)
persisch-türkischen
Ertscheksee oder darüber hinaus erstreckt haben mag,) zu der
am
wogenden Meere, d. h. am Vansee, belegenen Provinz Aiadi stimme ich mit Thureau-Dangin in allem Wesentlichen überein ^ ^) Sargon gedenkt der Kanalisation, durch die diese Öde befruchtet worden ist. Noch heute bildet Marand, mit dem Thureau-Dangin ülhu mit Recht gleichsetzt, eine Oase zwischen den öden Hochebenen im Norden Dort wurde (S. 184) die Vermutung ausgeAzärbaidjans (Bd. I 186). sprochen, die dortigen persischen Wasserleitungen seien aus Armenien übernommen worden. Ich nahm Anlehnung an chaldische Vorbilder an. Jetzt erweist sich, daß diese Anlagen selbst, gleich dem Menuas-Kanal (Samyram-suy), dem Rusas-See (Kesis-göl) und den Grundwasserleiti;ngen in Van, geradezu
aus chaldischer Zeit herrühren.
^ Für
MVAG-
die Einzelheiten
191G-
Näheres in Bd. II des Reisewerks.
von Sargons Marsch von Serai
Hommel-Festschrift.
bis in die
10
Ebene
*'•
X46
Dann S.
21»
^'
L^bmiuiu-Haupt
beginnen die Abweichongeu
freilich
alsbald unter VIII
(s.
f.).
Aiadi
muß
Ebene von Van umfassen,
die
die oder in deren
in
Weg
nächste Nachbarschaft Sargon. welchen
er
immer von Serai
her einschlug, gelangen mußte.
Unter den Festungen der Provinz Aiadi ragen zwei auf den
Bergen Ar^idu und Mahuunia belegene Festen hervor. Die Einwohner der Provinz Aiadi fliehen in diese Festungen, die Sargon sich anzugreifen wohl hütet, der überhaupt auf Belagerungen bei diesem
hastigen
Einfall
keineswegs
Haidia
in
eingerichtet war.
Mauern"
Er plündert statt dessen die übrigen Städte, deren „feste er
dem Boden
handelt fügige
sich
es
bei jenen
wie
Erhebungen,
Wahrheit
nebst
87
Dörfern.
Festungen
um
verhältnismäßig gering-
macht,
gleich
In
Höhenangabe 4 Soß
die
=
240 Ellen
Au solchen Kuppen ist in der weiteren Umgebung von Van kein Mangel. Außer Ertschek, das wohl besser außer Be-
beweist.
tracht
bleibt,
Aralesk
erinnere
201) und
(S.
Das
das
Und
man demnach
Auzaff (Bd.
ist
gelangt Sargon
nach Uaiais.
Das
heißt, er marschiert diesmal
von
der Provinz Aiadi
und am Choschäb aufwärts und erreicht so dessen
wo
Hauptstadt
Urmiasees
gelangt,
er
dann
um dann
etwa
in 1
—
2
Tagen Uaiais-
von Nairi und zu
Salmas-Dilman,
auf seinem
direkt
durchs Haiöths-dzör
ins Gebiet lanziVs
Hubuskia,
Kaladjyk-
weiter Entfernung suchen würde.
Tat
Baschkalah, von
38),
eine, die als Alt-Uaiais Mutterstadt von Uaiais,
der
in
S.
ist
offenbar die
in nicht allzu
II
103).
(S.
von Aiadi
den Städten
Unter
bezeichnet wird.
an
ich
Churkum
Heimwege
unweit in
des
der ge-
Weise von Urzaua „unterbrochen'' zu werden. Beim Verlassen von Aiadi überschreitet Sargon drei Flüsse:
schilderten
von Van
und
Jedenfalls
die
damit verlinüpfteu Fragen
hat Sargon
vorsichtig vermieden.
Der
Weg
die
Umgebung
s.
des Reisewerkes.
Ich gehe hier nur auf eine der vielen Einzelangaben ein.
von der Provinz Aramarili nach Aiadi führt nach Sargon
dem Marmor
über den bewaldeten Berg Nizuku,
in
mi-na,
2) ansteht: das
s.
Kap. 28
der Königsresidenz auf Toprakkaläh
Thnreau-Dangiu
p.
4
n.
von einem Flülichen durchzogene Spalt
sein,
der
(Z. 280) oder Marmorkalk (•"''jantur-
mag den
der Ag-kirpi genajiute, in
jenem Teile
völlig
aas Marmorkalk bestehenden Zimzira-dag in seinem nordwestlichen Teile unweit des Meherkapusy durchbricht und einen natürlichen Durch'^ug Ebene von Van gewährt.
in die
Musasir und der achte Feldzug Sargons
Alluria,
Qallania
Aunalen
Z.
v.
147
Chr.)
Stadt Z. 281, 287 und
gleichnamige
die
{vg\.
(714
II.
119), Innä.
Von ihnen
einer sicher der Choshäb, für die beiden anderen
ist
Flüsse ständen dann einerseits die übrigen von Osten her in den
Vansee mündenden Wasserläufe einschließlich des aus dem Ertscheksee abfließenden Mehmedi-tschai, andererseits die linken Zuflüsse
Zab Albag,
des
dessen Tal Baschkalah
in
gegen Urzana gezogen
der Grenze
Einmal war dies
Erwägungen.
liegt,
warum Sargon von Baschkalah
Die Frage,
erledigt sich durch zwei
ist,
chaldische
eine
zur Verfügung.
aus nicht diesseits
und immerhin
schwierige Kriegsstraße, die in Feindesland nur mit Vorsicht und
den nötigen Sicherungen hätte zurückgelegt werden können. Hauptsächlich aber
war
zu bekriegen.
es ja
von Haus gar nicht Sargons Absicht, Musasir
Erst als
dem
siegreich heimkehrenden Assyrer der
Musasiräer, als er in nächster Nachbarschaft jenseits des Kelischin nicht
vorbeizog,
sandte (vgl.
S.
übliche
die
141
Begrüßung über den Paß hernieder
faßte er, wie geschildert, den Entschluß,
g. E.),
den unbotsamen, nicht zum erstenmal aufsässigen und, wie Urzanas Schreiben
auch des Hohnes fähigen
zeigt,
ganze Freiheitsliebe und Selbständigkeit
„Vasallen",
dem
die
des Chaldervolkes eigen
war, zu züchtigen.
Vni. Widerlegung von Thureau-Dangins Ansiclit über Sargons Marsch von Van nach Musasir IJais nicht = Biths. :
Eine
ganz
andere,
Thureau-D angin
aber
sicher
irrige
Anschauung hat
sieh
von der Lage von Uasi und dem Rückmarsche
Sargons gebildet.
Er und
setzt,
richtet
ohne
um
ihn zu der
Heere sei,
Uaiais mit Bitlis gleich
danach seine Interpretation der Bewegungen Sargons
bis Uaiais ein,
dann
nähere Begründung,
den er an der Nordseite des Vansees entlang und
herum nach Bitlis gelangen läßt. Dies führt Annahme, daß der Assyrerkönig mit seinem ganzen
den See
einschließlich
des Trosses
von
Bitlis
nach Söört gezogen
von dort mit der zum Angriff auf Urzana bestimmten Sonder-
abteilung
am
nach
Merwane
durch
das Tal
Bohtan-su
und
aufwärts
Kotschanes
über
Moks
vorgedrungen
und
und
Schatach alsdann
des Nihail-tschai, das Giavar (oben S. 138f.), 10*
in
2^
Lebmann-Haupt
C, F.
Masasir
einjrerUckt
Das Giavar
8t'i.
hätte
das Zentrum
(laimcli
von Musasir frrbildet, d. h. die Stadt Musasir würde etwa in der Gebend von Dizä g:ele^en haben. Von dort hätte sich das Land und Kel-i-gaur iMusasir nach Süden erstreckt und Kel-i-schiu
wären
als eine
Art Grenzstelen zu betrachten, die die SUdgrenze
des Gebietes von Musasir bezeichnet hätten. Diese außerordentlich scharfsinnige Aufstellung gibt Musasir eine zwar recht weit greifende Ausdehnung, die sich aber angesichts der Tatsache, daß nur nach Norden hin, wie oben (S. 131) dargelegt, genügend Spielraum für dieses Ländchen vorals Gebiet
immerhin vertreten ließe. Gleichwohl w^erde ich mich ihr für die Zeit Sargons
handen
ist,
II
nicht
Das steht aber augenblicklich für mich in anschließen können. zweiter Linie, denn diese geographische Bestimmung des Landes Musasir ist ganz unabhängig von der Route, zu der sich ThureauDangin durch die Gleichsetzung von Uaiais mit Bitlis gezwungen Ins Giawar hätte Sargon auch, und wesentlich kürzer und sieht. bequemer, gelangen können, wenn er die Route Baschkalah-Dizä eingeschlagen
Ich
hätte.
lasse
daher zunächst
die
Betracht
Frage nach
um
der nördlichen Ausdehnung von Musasir beiseite,
zu
zeigen,
kommen kann
daß Bitlis für Uaiais nicht und daß die Route, die Thureau-Dangin für Sargon in Anspruch nimmt, unmöglich ist, weil sie sowohl Sargons Berichten, wie den geographischen Verhältnissen widerin
streitet.
Daß Heerstraße
die ist,
Route
von
Bitlis
nach
denn
geschweige
heute
noch
Söört
alter Zeit war,
in
keine
und daß
sie
deshalb auch in umgekehrter Richtung nicht von den 10000 Griechen
eingeschlagen
worden
Ausführungen
(vgl.
ist,
Bd.
assyrische Hauptheer
I
haben unsere Erfahrungen und meine Das S. 331) aufs deutlichste gezeigt.
hätte,
wenn
es
nördlich
und westlich um
den Vansee herumkam, eine wesentlich westlichere Route, Musch-
Farkin-Hassankef
(Bd.
1
Kap. 12
und
13,
vgl.
Kap. 16)
ein-
schlagen müssen.
Womöglich noch undenkbarer wäre
es aber,
daß Sargon mit
seiner immerhin beträchtlichen Sonderabteilung von mindestens etwa
2000 Truppen zu Fuß und zu Pferde von Söört am Bohtau-su und Möks Schatach— Takupaß Merwane über
aufwärts
—
—
—
Musasir und der achte Feldzug Saigons
Kotschanes von,
ins obere Zabtal
II.
(714
v.
vorgedrungen wäre.
149
Ohr.)
Abgesehen da-
daß von einer für Heeresabteilungen möglichen Verbindung
zwischen Söört und Möks überhaupt nichts bekannt
Beschreibung unserer Reise von Merwane
bis
Moks
zeigt die
ist,
(Bd. II Kap. 20),
welche ungeheuren Schwierigkeiten selbst der einzelne oder eine
Karawane von Reisenden dabei zu überwinden Dangin standen
für
diese Route nur Layards
hat. Thureauwenig eingehende
dem Gesichtspunkte
Notizen zur Verfügung, die nur von
des ein-
zelnen geschrieben sind, ohne freilich die vorhandenen Schwierig-
ganz
keiten
Wollte
übergehen.
zu
man aber dennoch damit
daß Saigon Hannibals Marsch
über die Alpen vorwegmüßte man unbedingt erwarten, daß er, der gerade diesen seinen Marsch mit der gegen Urzana detachierten Sonderabteilung so genau beschreibt, auch den schwierigsten Teil Er läßt aber seine Abdes Weges gebührend geschildert hätte.
rechnen,
genommen
teilung
so
hätte,
sofort den
Berg Arsiu übersteigen und dann den großen
Zab überschreiten, d. h. der ganzen ca. l^/g Längengrade umfassenden Strecke von Söört bis Merwane (und weiter) mit ihren ungeheuren Schwierigkeiten würde mit keiner Silbe gedacht. Diese Einwände sind schon für sich allein entscheidend. Es treten aber noch
eine
ganze Anzahl anderer Gegengründe hinzu,
Schon Sargons Bericht entgegen.
in den vorausgehenden Abschnitten steht Er nennt sonst mit der größten Genauigkeit auch in
Namen der Provinzen und ihrer Gaue, so daß man die durchschnittliche Ausdehnung, namentlich
Feindesland alle
der ersteren, ziemlich genau ermessen kann. in
Diese Genauigkeit
den Einzelheiten von Sargons Bericht verwertet Thureau-Dangin
bei seiner sonst meist so
glücklichen Argumentation für die Be-
stimmung seiner Marschroute des Ertscheksees
dann
am
um
(s.
S.
145 f.).
Von der Nachbarschaft
den nordöstlichen Zipfel des Vansees herum,
Nordufer und östlich
um
den See herum
bis
nach
Bitlis
wären aber eine große Anzahl von Kantonen und mehrere Provinzen zu durchziehen gewesen.
Sargon aber gelangt nach seinem Berichte,
nachdem
er an den
Gebiet mehr.
Vansee gelangt
ist,
wie wir sahen,
überhaupt
in kein
neues
Er kommt unmittelbar nach der Überschreitung
jener drei Flüsse nach Uaiais,
d.
h.,
er befindet sich bereits auf
C. F.
150
Lehmann-Haupt
dessen Einzelheiten er nicht mehr in voller Aus-
dem Rückzüge,
Daß
zu schildern braucht'.
führlichkeit
die
Berge Arsidu und
können sie, die zudem dicht nebeneinander genannt werden, den viele Tagereisen getrennten Hochnicht mit gebirgsstöcken des Sipan-dagh und des Nimrüd-dagh gleichgesetzt werden, wie es bei Thureau-Dangin geMahunnia bescheidene Kuppen sind, sahen wir schon, so
Weiter
schieht.
yubuskia
bilden,
es gesehen hat.
da es mitten
in
Uaiais den Grenzfuß Urartus gegen Nairi-
soll
aber in keiner Weise, wie jeder, der
ßitlis ist
zugeben wird,
den Bergen,
eine Grenzfeste zu bezeichnen,
als
man kann
sagen, im Herzen Armeniens
während die natürliche Grenze des armenischen Berglandes gegen Mesopotamien erheblich nach Süden zu suchen
eingebettet
ist
liegt,
Ferner
(Bd. 1 S. 504).
ist
es
ganz ausgeschlossen, die Land-
schaft
Hubuskia im Norden und Nordwesten auch nur entfernt an
Bitlis
heranreichen zu lassen.
Hubuskia dehnt
sich im Osten, das wird allgemein
von Thureau-Dangin zugegeben,
Norden und Nordwesten sicher
steht,"
so
„Armenien,
über
echriften",
ist
die
bis
Ausdehnung
sagt M, Streck in
Kurdistan
an den Urmiasee
und auch aus.
zweifelhaft.
Im
„Aber
seiner grundlegenden Studie
und Westpersien
nach
„daß man die nördliche Grenzlinie nicht
den
bis ins
Keilin-
Bohtän
oder gar bis ans Südufer des Vansees vorrücken darf", und noch
einmal wendet sich Streck ausdrücklich gegen Sachaus Annahme: „in
moderne Terminologie umgesetzt scheine Hubuskia ungefähr
denjenigen Teil des Gebirges zu bezeichnen, der sich von
Mukus
bis
Rowandüz
erstreckt".
dem Gau
Streck bemerkt dazu: „also bis
ans Südnfer des Vansees, viel zu weit nördlich" und stimmt Biller-
beck
bei,
der erkannt hat: nicht im Gebiete des Bohtän, sondern
dem
Zab
Hubuskia zu suchen.
nur
in
zu
Also ist es völlig unmöglich, Uaiais-Uasi mit Bitlis identifizieren und dementsprechend den Assyrern
des großen
sei
Koute zuzuschreiben, die Thureau-Dangin für sie beansprucht. Daß Uasi und der dortige chaldische Gouverneur
die
die
') Über die Städte und Flüsse, die Sargon bei seinem Marsche durch Ebene von Van und auf seinem Rückweg nach Bas-qal'ah berührte, s.
das Nähere im Ka]). 27 des Reisewerkes.
Musasir und der achte Feldzug Sargons IL (714
regelmäßig
151
Chr.)
Angelegenheiten und Verwicklungen auftreten,
die
im Osten und Nordosten des chaldischen Reiches abspielen,
sich
aber in solchen des Südwestens
nicht
Keisewerk),
Nun Musasir
Route
fragt die
in
es
sich
zweitens,
da
143,
S.
Näheres im
(S.
ist
148),
des heutigen Dizä
weiter:
Wenn man
als
der
Stadt
unmöglich erwiesenen
Kann etwa dieser
anerkannt,
gesucht
und
Auch das
Grenzstelen betrachtet werden?
Verlegung
die
Gegend von Dizä von der
unabhängig
Nähe
(vgl.
stimmt dazu durchaus.
Thureau-Dangins Aufstellungen
von der
in
v.
Teil
Musasir
zu verneinen.
auch den Kelischin, der auf einem Passe und so-
mit tatsächlich auf einer natürlichen Grenzscheide aufgestellt in
in
beiden Stelen als
die ist
also
gewisser Weise als einen Markstein bezeichnen kann, so
ist,
trifft
das für die Stele von Topzauä, den „Kel-i-gaur'' absolut nicht zu,
denn die
sie steht,
sich
in
wie wir sahen, inmitten einer chaldischen Straße,
verschiedenen Richtungen,
besonders nach Osten bei
Zudem zwingen, wie
Bora, über ihn hinaus erstreckt.
zu betonen, sowohl die örtlichen Verhältnisse
(S.
wiederholt
131 ff.) wie der
Inhalt der Inschrift dazu, Musasir in der Nachbarschaft der Stele
So bleibt es dabei, daß Sargons Rückweg vom Vansee
zu suchen.
über Baschkala zum Urmiasee führte, daß er dann Musasir
vom
Kelischin her überfiel, und so in das Hochtal des Topzauä-tschai und
nach Musasir gelangte,
dessen Schilderung
bei
Sargon so genau
mit den heutigen geographischen Verhältnissen übereinstimmt.
Hätte sich in der näheren Nachbarschaft der Stele von Topzauä
und an der
alten chaldischen Straße eine andere Örtlichkeit finden
lassen, die der altheiligen Stadt Musasir einen etwas stattlicheren
Raum
geboten hätte,
so
würden wir
der Stele gegenüber gelegenen
ihr
den Vorzug von jener
Kuppe gegeben haben;
sie
nahezu
einen Breitengrad weiter nach Norden, nach Dizä zu verlegen,
unmöglich
ist
^.
Land Musasir so weit nach Norden und Sargons IL zu verneinen, für die Salmanassars III. zu erwägen sein. Hierüber und über Sargons Rückweg von Musasir her nach Niniveh, der wahrscheinüch durchs Giavar und über Dehok (oben S. 137 ff.) erfolgte, s. Armenien Bd. II a. a. 0. Die weitere Frage, ob sich das
erstreckte, wird für die Zeit
Rusas
I.
Beanito als Stifter von Götterstatiien. Von
Bruno Die
Tafel '47 406
3Ieissner.
Museum (CT. XXIV,
des British
den Scharfsinn der Assyriologen schon mehrfach
nommen.
Die
Vorderseite
enthält
in
bekannten
die
Aufzählungen
Daß
von Göttern, die mit Marduk gleichgesetzt werden. hervorragenden Eigenschaften übertragen dings
Wie zum
ein
hier
werden,
ist
verschiedener
zweifellos richtig,
entscheidender Schritt
Mardukpriester
die
in
50) hat
Anspruch ge-
Götter
hier alle
Marduk
auf
ohne daß damit
aller-
zum Monotheismus getan wäre. Babylon ihren
Gott
möglichst
Alleinherscher machen wollten, haben die Priester anderer Tempel natürlich auch ihren Spezialgott behandelt. Wir besitzen in DT. 46 (BA. V, 655) einen ganz analogen, leider nicht gut er-
haltenen bietet,
Text,
während
dessen die
Rückseite
Vorderseite
mit Enlil gleichgesetzt werden;
= =
Z.
7.
{il)Zag-gar-ra
Z.
9.
{ü)Ma-da-nu
Tl.
Z.
9.
Z. 10.
Z. 11.
viele
Götternamen
enthält, die
B.
m[nät{]
(ü)Eti-lil sa
=
Z. 11. {il)En-gasan-ti-la-mu 7.
z.
Hymnus an En[lü]
{ü)E7i-lü mu-Jci-nis^ mä[tät{]
10. {il)En-kur-ku7'-sag
Z.
(?)
einen
(?)
{il)En-Iil
=
m-hit mätdli
til-la
.
.
.
[ü)En-lil har-ra-du m-jni il\ani\
= Enlil der Träume Madanu = der beugt die Lä[nder?] Enkurkursag = der die Länder Engasantilamu = der tapfere, leuchtende
Zaggarra
Enlil,
(?)
Enlil,
ergreift
.
Enlil,
.
.
unter
den Gö[ttern]. *)
Die Edition
daher erwartet
man
erscheint
mir unsicher.
eher ein auf
Madami
ist
ein Richtergott,
diese Tätigkeit hinzielendes Epitheton.
Beamte
Während Tafel
also
die Ansichten
in
als Stifter
von Götterstatuen
betreff der
wohl
jetzt
153
Erklärung der Vorderseite der
ziemlich
ungeteilt sind,
hat sich
über den Sinn der Rückseite bisher noch keine Einigkeit erzielen lassen.
Sie lautet in Umschrift: sa-laml
Bruno Meissner
154
Jeremias geht einen Schritt
Er
^veiter.
als ,Hild
ist,
der Priester,
gilt
der Gottheit'," und über-
ganzen VIII (Priesterklassen)
,,Im
setzt die Unterschrift:
„Vor uliem
sagrt:
Würde KünigswUrde
dessen
Geisteskultor 180 noch
in [seioer Altorient.
als Bilder
der großen Götter."
Hehu
schließt sich in der Saehaafestschrift
von Jeremias
nicht
dem nur fragmentarisch
weit sich nach
um Namen
wahrscheinlich
Tätigkeit
wohl
der
zu
einer
man
wird
Ston.
152,
{am.)kik-k(b-bar
maß
BH-^{m.
also ein hoher
mehrere Zeugen
andern
sich
gewisser-
kommen, Beamten zu zu
einen
Freibrief
auch
B.
z.
Boundary il)
Samas-
Sama.s-nasir,
Er erscheint sein.
der
hier an erster
Da ihm
zuerst
sicherlich politische, nicht kirchliche
wird
der
hohen Zivilbeamteu bezeichnen.
In
bdb ekalli;
(amel
auch
=
iI)Sin-se-me
Beamter gewesen
die
folgen,
einnehmen
sak-mbbar wohl
einem
Stelle
erwähnten
der
der Stadt Bit-Sin-.seme.
sak-.subbar
Stellen
der
müssen.
«aw' Stelle,
erklärt
ist,
Namen
Der sak^ubbar wird Nebukadnezars I (Hinke, Grenzstein V, 9) unter den Zeugen genannt: (m.
dem
auf
Erklärung
Eigenschaften
die
vorgesetzt
sind."
richtigen
versuchen
erklären
Das Determinativ
den Bildern beigelegten
die
maßen ßerufsnameu
Um
der Bilder, die auf die besondere
Namen
diesem
das
daß
daraus,
sich, so-
überlieferten Texte urteilen
dargestellten Götter hinweisen.
,Men8ch',
ainelu
weil „von Priesterklassen leider nichts
an.
Er erklärt den Passus vielmehr: „Es handelt
dasteht''.
läßt,
48 der Auffassung
sakü;
sakin busi),
(King, Bound. Ston. 58, 17) erscheint
dem Gouverneur und dem Offizier wieder il)Kami-muhm-apli mar (m)Ban sak-subbar. Daß aber sak-
unter den Zeugen hinter [m.
subbar
Zivilbeamten
einen
sak-stibbar sa[?ri]
er
in
(Clay,
halbe Mine ZAG-SA, ba-a-tum,
dem
BE
1,
XVII, ')
BE XV,
Verbindung mit Wagen.
Das
um
den
der Zusatz
154, 41).
An zwei
Stellen erscheint
Clay,
BE XV,
13, 5
Wagen
anzuschirrend
wird eine
dem
(m) Er-
dem Briefe Radau, „Mein Herr möge dem sak-subbar
[Sa^^-ak-mb-bar geliefert.
33a, 28 heißt es:
btt soll ausradiert sein
auch
beweist
bezeichnet,
;
es
In
wird aber, wie
die folgenden Zeilen
zeigen, auch hier verlangt.
^ Es wird doch wohl a-na ^)
Oder
sa.
sa{!)-niad sa {is)narkabti zu lesen sein.
Beamte
befehlen, daß er mit zwei
während
gehe,
befiehlt,
Wagen
Wagen
auf den
155
Weg, wohin mein Herr
zurückgehalten werde und mit zwei
ich
bewache."
Herrn
Festung meines
die
von Götterstatuen
als Stifter
Clay, Univ. Pennsylv. Bab.
Sect. H,
2,
Sonst
noch
vgl.
Torczyner,
133, 26;
Tempelrechn. 132.
Der mubarm aber von
dem
mir sonst unbekannt.
ist
Stamme wie häm
gleichen
Selbst
wenn das Wort
= Seher herkommen
sollte,
müßte muhm^rü wahrscheinlich einen bezeichnen, „der sehen läßt". Jedenfalls ist die Eigenschaft eines Priesters für das Wort keines-
wegs nachgewiesen. Der zazakht'^ kann
Harper,
allerdings
Lettr.
Nr.
(am.)za-zak-ku sa ana
sam
vgl.
ina {al)Assur dullu lepui^
464
im
Rs.
akbüni
Kult Verwendung finden;
4if.:
muk
ina
(m. il)Bel-le'ü
eli
lispuim luhilunism
= Der zazakku-Beamte
nmk
lillika
Bel-le'u, in betreff
dem Könige sagte, man möge schreiben und ihn hermöge jetzt kommen und in der Stadt Assur „Kult" machen. Aber er findet auch ganz andere Verwendung. King, (m. iT)Samas-mudammik mär Bound. Ston. 58, 23 wird ein \_{m)']Niir-{iI) Marduk za-sa-kn {cd)Kar-{ü)Marduk Samas-mudamdessen ich
der
bringen,
=
mik, der Sohn des Nür-Marduk, der zazaku der Stadt Kar-Marduk mitten unter lauter Staatsbeamten {mkkallu; hei mäti) erwähnt;
ib.
77,
I,
mm-ih-ni nebst einem säkin
mi
Stadt Edina
der
tämtim
= Beamte
zakku
ist
BE
Vni,
bei
Nr. 42,
um
erwähnt.
sakin-tem-
paJjäti
und einem gu-za-an-
Auf der Rückseite
und
za-sa-ak-ku
Z.
als
werden med
3
klpüt
Die Form zak-
Clay,
nur eine Variante unseres zazakhc. 1
wird
ak-ku neben einem rab käri
des Königs
= Geheimrat,
des Seelandes zusammengefaßt.
vermutlich 1
terra
ein Feld.
guzannu^
temi,
sdkin
pcdjäti',
12 vermißt ein sa-za-ak-ku (m. iI)Adad-
ein
(m. il)Nabit-^er-ibni {am.)zak-sa-
= Zollinspektor und sak sam =
Also
keinen Priester, sondern
jedenfalls
um
Offizier
handelt es sich auch hier
einen Zivilbeamten.
Durch diese Erwägungen wird Jeremias' Erklärung, die schon wegen der kühnen Ergänzung^ nicht gerade wahrscheinlich war. wohl hinfällig. ^) Das Wort kommtjauch als Eigenname vor; Namenb. 218; ders., Assyr. Pers. nam. 247.
^)
klassen)
Jeremias
vgl.
Tallqvist, Neub.
hätte bei seiner Übersetzung nicht nur das
einklammern müssen, sondern auch das Wort
kein Äquivalent im assyrischen Text steht.
(als),
Wort
(Priester-
da auch dafür
Bruuo Meissner, Beamte
156
Ebenso glaube zu
müssen'; lauten
nicht
als Stifter
aber auch
ich
von Götterstatuen
Franks Erklärung abweisen
wenn sie richtig wäre, hätte die Unterschrift müssen: „Zusammen 8 Bilder der großen Gütter", denn
sondern: ..Zusammen 8 Beamtenklassen sind 8 Abbilder der großen Götter."
Wenn bietet dar.
wir von der unmißverständlichen Unterschrift ausgehen,
wie mir scheint,
sich,
Lösung
als einfachste
Annahme
die
daß hier Beamte oder vielleicht ganze Beamtenklassen resp. Sehr möglich ist
Zünfte als Stifter von Götterbildern erscheinen. es,
daß
die
erwähnten
Beamtenkategorien
wie es
stifteten'^,
lalamma bei
die Schutzgöttin der
Or Sau Michele
die
dem
(oder der)
die
Markus
Statuen
die Nin-tu-
also in Florenz
mit
der Statue
Tuchhäudler mit
usw., so stifteten in
Babylon
sak-subbar ein Bild Nergals,
(oder der)
mubarrü
daß
Wie die
die
Kürschner mit dem heiligen Jakobus,
heiligen
die
hat,
hatten,
betretfenden
ihnen
einen Pfeiler
je
schmücken
zu
Marduktempel'*
die
Schmiede war^.
die Zünfte
Johannes dem Täufer, die Tischler mit
waren,
Zünfte
B. auch den Ansehein
z.
ihres Schutzheiligen
im
Beschützer der
Götter die
resp.
ein Bild Ditars,
die (oder der)
zazakku
ein Bild Pabilsags.
findende
Ob die IV R. Bemerkung
Frank
a. a.
')
21 Nr. .st/)fi(
1
(B) 41
Sipat
=
Zimmern, BBR. äsipu mlam
{il)Marduk
Nr. 54, 41 sich
(il)Marduk
0. 104 aufgefaßt werden muß, der Beschwörer sei das
mit
Eben-
bild Marduks, oder ob doch nicht vielmehr Zimmerns Übersetzung „der Beschwürer ist das Mardukbild"' den Vorzug verdient, ist mir fraglich. Dagegen wird Thompson, Reports Nr. 170 Rs. 2 ff. der König zweifellos Ebenbild Marduks bezeichnet. als salaiu {il)Marduk ^) Das ist auch die Meinung Hehns a. a. 0. 48. 5) S. Thureau-Dangin VAB. I, 107, XVI, 29;; vgl. Boissier OLZ.
=
1908, 235. *)
Um
die Tafel
den Marduktempel in Babylon wird es sich wohl handeln, weil
eine Abschrift
aus Babel
Allmacht Marduks gezeigt wird.
ist,
und auf der Vorderseite gerade
die
Der
„Sohn der Gottheit".
Titel
Von
P. Th. Paffrath. Die selten
von
babylonischen
Fürsten
Gottheit
ihren
eine
als
und
Könige
Vater
oder
wenig wahrscheinlich,
vornherein
Zeugung durch
bezeichnen
nicht
Es
ihre Matter.
ist
daß damit eine wirkliche
werden sollte. und noch mehr der wirkliche Vater eines solchen Königskindes werden doch nicht ihre Elternschaft dauernd Die
die betreffende Gottheit vorgetäuscht
wirkliche Mutter
verleugnet haben, hätten es nicht einmal gekonnt.
wird aber die Annahme einer solchen
Völlig ausgeschlossen
durch
daß
Tatsache,
einzelne Fürsten
verschiedene
Gottheiten als ihren Vater oder ihre Mutter nennen.
So heißt im
Fiktion
B
Zylinder
die
23, 19
Daß
von Lagas.
Gudea zu verstehen
ist,
gehenden: „Dein Gott der
persönliche
Gudea.
Gudea ^Ninsun
des
seinen
für
Der nämliche Gudea nennt
Heiligtum
geboren.
sagt
Eine
^Bau dem Gudea Leben
„Mein Gott"
^^Ningiszida".
ist
Schutzgott
Fl, 12 f. aber
schiedene Göttinnen
die
als
er
2,
von
gibt,
ihr,
Stelle
(Zyl.
könnte vielleicht
Vater
seine Mütter
ist.
A
Aber
3,
als Väter.
Dl,
habe ihn
sie
nämlich Fürsten
auch „Kind der
aber
sich
16 f., und Statue
andere
zwei Gottheiten
ihm nach Zylinder
auch
^Ninsun"
ist
den
Schützling,
Erhaltung der Gesundheit, verstanden werden. wenigstens
ist
ergibt sich aus den unmittelbar vorher-
il'ln-(U-e
folgt:
(es
von
sullu7n
Opfer einzusetzen,
,,regelmäßige
parse
Heiligtümern frei-
willige Opfer zu vergrösseru").
a 20: pu-ar-su li-es-tu-tu ds-te-ni-a Ica-ia-nam.
K. 67
1
don
übersetzt:
'
(„Esagila und Ezida restaurierte instand), die uranfänglichen
tümer brachte ich gerade
hatte
ich
ungefähr
gut
so
Satzungen bewahrte
Zusammenhang aber paßt wenigÜbersetzung: „Auf die alten Tempel
die
Parm
meine Sorgfalt hingerichtet".
allzeit
wie
dasselbe
Laug-
die Heilig-
In den
ich sorgsam für immer.-'
stens
ich,
kiidmütim,
biUiide
Form aUeni'a begegnet auch bopolassar Nr. 4 (Langdon
in
1
R
restütu ist
67 a 30.
—
Die
ähnlichem Zusammenhang Na-
S,
66) 5 f.: ina ä-ds-ra-at ^hia-hi-wn
u ''nuo'duJ: l>ele'"^-e-a ds-te-ni-a ka-ia-nim sd hu-un-ni pa-ar-d-sü-mi h sü-iil-lu-)nu li-dn-di-sü-un i-ta-ma-a ka-hat-ta „auf die Kultstätten
Nebos und Marduks, meiner Gebieter, war ich ständig bedacht, auf die Bewahrung ihrer Heiligtümer und auf die Erhaltung ihrer Tempel war bedacht mein Gemüt." V R 63 a 10 wird schon von Scheil ina paras iläni über„im Heiligtum
mit:
setzt
Bemerkung ceremonies, weist,
Scheils les
(ibid.
que
rites
der Götter" S.
407):
vgl.
Heu meme
le
ZA
5,
Die
401.
S.
„Parsu dösigne aussi bleu
les
de ces cöremonies" be-
daß dieser Gelehrte auch nicht mit der Bedeutung „Gesetz,
Befehl" für
parm auskommen
konnte.
Asuruasirpal, Aunaleninschrift
1,
24:
rubu-u ki-e-nu sa
a-na m-te-sur parse ekuräti mäti-su pit-qu-du ka-ia-na „der legitime Fürst,
auf
der
Instandsetzung
die
der
Heiligtümer
(und)
der
Tempel seines Landes fortwährend bedacht w^ar" (Peiser^ über„Der zur rechten Befolgung der Tempelvorschrifteu seines setzt: Landes fortwährend
VR „Den
tätig ist").
la si-ma-a-ti-su-nu. Schrader^ zukommenden Tempel bezirk". Es
35, 6 2'ja-ra-as
nicht ihnen
übersetzen sein: „Ihr unrechtmäßiges Heiligtum". S. 27,
34ff.:
'^Istar la
dürfte zu
MVG
1896
si-ma-a-tu is-tu ki-rib E-an-na n-se-si-ma „die
unrechtmäßige Istar schaffte er aus Eanna
1)
Neubab. Königsinschr.
»)
KB
3 (2) S. 121.
Vgl.
übersetzt:
S.
211.
»)
KB
fort (die
1 S. 57.
Nana brachte
Was Der Text
er zurück) "\
bedeutet jjarsK'^
205
uur lUckeuhaft erhalteu. so daß eiue
ist
bestimmte, zweifellose Übersetzung nicht gegeben werden kann.
KB si
6 (1) S. 92, 9:
el-Iam qa-ti pa-si-su nnis-te--\i par-
eb-bii
Händen, der Gesalbte,
,.Der Saubere, der Reine (an)
er,
der
auf die Heiligtümer acht hat".
IV R- 30* 18: Sangummaht auch
übersetzt
sangammahu, bemerkt
Boissier-:
Alf.
qui puritie
celui
er: ,,parsu ici
Sams.
I.
(KB
31
a
kuras
(und)
ist
etwa zu übersetzen:
BA
E-hw,, (der erlauchte
[unaufhörlich]), der
vielmehr rnu-nm^ zu lesen: dann
da hochhält (verschönert,
..der
da lenkt die
bereichert)'".
paras kiskane Anunnake ana asrisu utirru „(der
302, 9:
1,
jyar-si
Landes seine Sorge zuwendet").
seines mu-kil
statt
ist
151
„welcher dem Glänze Eharsagkur-
folgt:
Tempel
der
S.
»sanctuaire, chapelle«".
176/7): mu-kil
I,
Heiligtümer Ekurs" (es
Möglicherweise
sanctuaires d'Eridou".
les
schmückt Esarra
Priester, der da
par-si sa
suis le conjurateur. le
sens de
le
Endu anaku
mxi-xd-Ul
,.moi je
Ebabbar, das Haus des Sonnengottes, baute), das Kiskanü-Heiligtum
(Palmen ?-Heiligtum) der Anunnaki wiederherstellte"*.
Haupt, meint
SBP
ASKT
116, 6:
ba-na-at ildni mm-tak-li-la-at p)ar-.n
„Mutter der Götter, Zierde des Hauses (Tempels) Bels". Ge-
Y^Bel]
S.
Nach Langdon
Beltu (Ninlil), die Gemahlin Bels (Enlils).
ist
256
auch für Zeile 2
ist
\inus-tak-Ii\-lat
par-si
zu lesen.
Ibid. Zeile 14: be-el-tum sur-bu-tum sa par-su-sa su-tu-ra „Hohe Herrin, deren Heiligtum (oder Herrschermacht?) hervorragend
Steleninschrift S^ 29 [-me]
die
„der
u-tir[-ru]
so wie
(sie)
die
ist".
ki-ma la-hi-rim
par-si ki-du-di-e
Tempel und IJeiligtümer wiederherstellt
früher (waren)^'.
Gesetzes(tafeln)
ff.^:
und
Lehmann
Vorschriften
übersetzt: ,.(wie er auch)
früher zurück-
gleichwie
brachte an ihre Plätze".
Zylinderinschrift 1)
(ibid.
S.
Hagen BA
L°,
2 S. 109:
3*^ ist
„Ein
die
sie
Rede von
entehrendes
parsi (von „HeiligGebot".
Delitzsch
250) wendet sich gegen Schraders „Tenipelbezirk".
2)
Eev. Sem.
ä)
So
Abel
6,
in
149.
KB
1 a. a. 0.
varsi (paras) E-kur zu lesen
auch
S. 190. 3.
3
wo
*) Der Text ist übrigens sumerisch geschrieben. könnte allenfalls auch anders gelesen werden.
^)
Cfr.
«)
Cfr.
für
pa-an E-kur aber
ist.
Lehmann, Samassummukin Lehmann a. a. 0. S. 12.
2.
Teü
S.
Das Ideogramm
14/5.
ME
206
Maurus Witzel, O.
^-
an denen
tUraern")
die
Doch
llbersetzung;.
Übersetzung Lehmanns auf den ersten Blick wird
(1)
gänzung
richtig
Orakel
welche
tümer,
so
ist,
ist
unrichtig: par-si
als
„dem
zu übersetzen:
3
diese Er-
Leiter der Heilig-
Jensen
veranstalten''.
KB
In
Wenn
lui-mi-im.
ergänzt:
vor jxirsi
erweist sich die
sämtlicher Orakel".
sa gu-u)ii-)nu-rii te-ri-e-te „Gesetze S. 19-4
Der lücken-
Orakel abgehalten werden.
Text ermöglicht keine
hafte
F. M.
„Dem
übersetzt:
Übermittler von Befehlen, welche die Gemüter befriedigen".
Winckler, Forschungen .
.
,
sa a-na pa-ar-as ^^Nahü
2.56:
1,
Augenmerk des Nebo
"
Win ekler:
beständig".
richtet
Meißner,
d.
Der König schaut auf das
er sorgt für dessen Erhaltung usw., dessen
i.
Könige so
sich ja die
oft in
den Inschriften rühmen.
a-na par-si ki-dii-di-e na-sü-ka
4 R- 23 a 19:
und Heiligtümern bringen
Oder
Gaben)".
sie dir (ihre
„zu
„zu den Heiligtümern der Wandelstätten tragen
setzen:
Harper
sein
„welcher auf Befehl'
Suppl, S. 74 (unter "jriD) „der auf
den Befehl Nebos unablässig schaut". Heiligtum Nebos,
—
Nebos
hu-tuq-qu sa-an-tah „welcher auf das Heiligtum
65 (K629)
II
9
ina
ff.
hit
^^Nahü
mär mrn
ist
Tempeln zu über-
sie
dich"?
e-rib pa-ar-si sa
il(hiiP^-sü-nu
a-na bu-lut nap-sa-a-te
li-hu-su „in
den Tempel Nebos wird er eintreten, die Heiligtümer
Götter für
jener
man
die
sei
he-li-ia
lu-sal-li-mu
Lebenserhaltung meines Herrn Prinzen
vollständig fertig machen-'
(d. h.
soll
den Dienst bei sämtlichen
Heiligtümern [im engeren Sinne] vollführen).
Harper 338 te-ip-pa-sa
dienen".
(82-5-22, 98)
diesem Monate
„in
Obv.
11:
sollt ihr die
an-ni-i par-si la
ar1}i
Heiligtümer nicht be-
Die Übersetzung van Gelderens^: „Ihr
sollt
während
dieses Monats keine gesetzlichen Dienste verrichten" gibt an sich
doch kann für pamt die Bedeutung „gesetz-
einen
guten
licher
Dienst" nicht nachgewiesen werden.
Rev.
Sinn;
4 ff. heißt
es:
hähu parsi Bei u
Nabu
In demselben Briefe pa-ti-ia
„Das Tor des
Heiligtums Bels und Nebos war geöffnet".
Van Gelderen überDienste (?) Bels und Nebos war
„Das Tor zum gesetzlichen Ibid. Rev. 9 ff.: ri-ilyti par-si
setzt:
geöffnet".
han-ni
—
ki-i
sd
sarru
he-li
is-pur-an-ni
Ulüli arhu sd e-ra-
sei
ep-pn-su
(Monat) Elül (fälligen) Heiligtümer werden im
„die
übrigen
im
kommenden Monat,
so wie es mein Herr König geschrieben hat, (rituell) bedient werden". 1)
BA
4
S.
533.
Was
bedeutet j;arsH
207
?
Frank, Stud. zur bab. Rel. S. 129, S'l: la na-siv par-sc sa „Er kann nicht bewachen die Heiligtümer des Sanias und Adad". Es ist die Rede von Irregularitäten der Priester. Frank übersetzt: „nicht (kann er) bewahren die Gebote des Samas und Adad"' (es folgt: ,.zur Stätte des Ea, Samas usw. nicht eingehen".) Beachte die Parallelstelle (?) 29: „Er darf sich vor Samas und Adad der Stätte des Wahrsagens und der Entscheidung nahen". ''Samas u 'L-idad
RA
Ritualtafel
8 S. 53.
-41:
[ul u-rib\-hi E-sag-g'd id
ü-ma-as
parsu-ki „Ich habe nicht zugrunde gehen lassen Esaggil, ich habe seine Heiligtümer nicht mißachtet".
K
4231,
4,
12 (KB 6
(2)
werden" Jensen: „Da die
Satzungen für den (dem) „Herrn"
K
9876, 12 ma-la
re-el-tu
(fest)
Ninlil (besitzt),
da
(das
gemäß
gehalten werden".
„Es
au
steht)
steigt hinauf, es steigt
was
der Spitze von (allem),
allen Heiligtümern" d. h. Babylon, welches
Ninlil-Heiligtum
vorzüglichste
„(da)
(heiligen)
6 (2) S. 34): el-le-e-a el-h-e-a-ma Bähilu^'
^'Ninlil Jd-i hd-lat par-se
hinauf Babylon,
das
(KB
f.
hum-mu
parse ana '^Bel
S. 23):
die Heiligtümer für Bei besorgt
zieht
besitzt,
in
feierlicher
Prozession hinauf, in welcher die Statuen der verschiedeneu Gott-
setzt: „Sie zieh/i hinauf,
ganz
loie
BE mahhi
Ninlil,
es
gemäß
(2)
S. 50): ih-ni
zum Besorger
6 (2) S. 126, 15: e-ki-a-am
„Wo ist folgt: „Wo
nicht dein
ki
sind
Name, wo
nicht
Kammern
(heiligen)
deine
la s^im-li
sa
es-ri-e-te
mn-kik-lil
Assur
ana-Jcu-nia „der Erneurer der
statter
der
Heiligtümer,
jJ'^'i'-su-
wo
Es
deine
der
6ff.:
mu-ud-
niu-kin satiddd
sa iläni
Nr. 53,
Tempel der
Bestimmer
der
Städte, der Aus-
Tempelopfer
der
ich."
Klagehyranus „Bei
eingezeichnet,
par-.