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German Pages 477 [973] Year 2010
Oriens Christianus (1901-1941)
Oriens Christianus (1901-1941)
Essays on Eastern Christianity
Volume 6 (1906) Edited by
Anton Baumstark
1 gorgias press 2010
Gorgias Press LLC, 180 Centennial Ave., Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2010 by Gorgias Press LLC
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ISBN 978-1-60724-218-5
Printed in the United States of America
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INHALT ERSTE ABTEILUNG: TEXTE UND UEBERSETZUNGEN K i r s c h n e r , Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie Seite C ö 1 n , Der Nomokanon Mihä'ils von Malig . . . . „ B a u m s t a r k , Eine arabische Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrhunderts „
1 70 238
ZWEITE ABTEILUNG: AUFSÄTZE Gr o u s s e n , Die georgische Bibelübersetzung . . . „ J u n k e r , Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts . „ B a u m s t a r k , Ein byzantinischer Buchschmuck des Praxapostolos und seine syro-palästinensische Vorlage
DRITTE ABTEILUNG. A. — Mitteilungen: 1. Die neuentdeckten christlichen Handschriften in mittelnubischer Sprache (Junker), 2. Eine sa'idische Rezension des Engelshymnus (Junker) B. — Besprechungen : Nerses Ter-Mikaglian, Das armenische Hymnarium. Studien zu seiner geschichtlichen Entwicklung (Steinmetzer). —Adolf Krücke, Der Nimbus und verwandte Attribute
300 319
412
in der frühchristlichen Kunst (Gietmann) — Lic. Dr. Gr. Dietrich, Ein Apparatus criticus zur Peaitto zum Propheten Jesaia (Fr. Cöln) — Dr. Georg G-raf, Der Sprachgebrauch der ältesten christlich-arabischen Litteratur. Ein Beitrag zur Geschichte des Vulgär-Arabisch (Fr. Cöln) „
449 452 462
ERSTE ABTEILUNG: T E X T E U N D UEBER SETZUNGEN. HH6H
, die nach B a u m s t a r k , Verf.-namen tragen. 2 G r i m m e , der Strofenbau S. 8. Anm. 1.
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8
Kirschner
ed. Wilna 1878) und mit dem jüdischen Bibelkommentator Kaschi (ed. A. Berliner, F r a n k f u r t 1905) angemerkt, besonders in No 4. Die in der Veröffentlichung eingehaltene Reihenfolge der Sö-j-jä^ä ist durch ihre (meist in den Hdss. bezeichnete) Verwendung im Laufe des Kirchenjahres bestimmt. Zntu Schluss gestatte ich mir, den Handschriftenabteilungen aller von mir benutzten Bibliotheken sowie den Herren Prof. T h . N ö 1 d e k e und Dozenten Dr. J . E l b o g e n , ganz besonders aber den Herren Dr. A. B a u m s t a r k (,der mir ausserdem auch noch eine Abschrift aus einer Hs. in Jerusalem zur Verfügung stellte,) und Dr. F. C ö 1 n meinen herzlichen Dank auszusprechen für ihre freundlichen E r g ä n z u n g e n , Hinweise und Verbesserungsvorschläge, denen ich zum grössten Teil nachgekommen bin. Ich habe nur da die Namen der betr. Herren (Bk oder Cn) ausdrücklich angegeben, wo ich sie wörtlich citiere oder eine Vermutung von ihnen (sei es bezüglich der Textgestalt oder des Sinnes) wiedergebe.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
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Das Lied setzt sich aus 11 Strofen von je 4, durchschnittlich achtsilbigen Zeilen (mit je 4 Hebungen) zusammen und ist reimlos. Das Akrostichon besteht in einmaliger Anwendung der geraden Buchstaben des Alfabets. Diese Anordnung, ferner das offenbare f e h l e n von verbindenden gedanklichen Uebergängen zwischen den einzelnen Strofen und endlich ein Vergleich mit Luc. 15, 11-32 lassen erkennen, dass die Strofen mit den ungeraden Buchstaben in den benutzten Hdss. weggefallen sind.
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1. Ein Und Und Das
Mensch wurdest du wegen der Menschheit 1 , unter den Menschen verkehrtest du, in Parabeln und Sinnbildern zeigtest du Bild deines mächtigen Reiches 2 .
2. Du verglichest dein Reich o Mit jenem Manne, der zwei Söhne hatte, Einen älteren und einen jüngeren; Der eine war redlich, der andere lasterhaft 3 .
' Vgl. im «Officium sanctorum iuxta ritum ecclesiae Maronitarum», S. (-"»-o : osto — s Die Strofe mit , schliesst sich an die erste mit inhaltlich so unmittelbar an, dass die (hier ausgefallene) Strofe mit ^ kaum einen anderen als den in Str. 1 oder 2 ausgesprochenen Gedanken enthalten haben kann. — 3 Die - hier fehlende - Strofe mit o< muss die Paraphrase yon Luc. 15, 12 enthalten haben, da Str. 2 Luc. 15, 11, Str. 3 Luc. 15, 13 entspricht. ORIENS CHRISTIANDS. V I .
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
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3. Und als er 1 alles, was er bekommen, verprasst hatte Durch Ausschweifungen und Trunkenheit, Geriet er in schwere Not und kam in Armut Und ward hungrig und nackend.
4. Die Hitze quälte ihn Tags, Und Nachts floh ihn der Schlaf. Und wenn er weinte, weinten mit ihm Berge und Hügel und Felsen 3 .
2
5. An die Zeit im Vaterhaus dachte er zurück, An die Jahre, in denen er aufwuchs; Da erhob er Wehklage über sich: « Ach, du meine Jugend, was hat dich betroffen ! 6. Wohin ich gehen soll r weiss ich nicht: Zum Vater zurückzukehren schäme ich mich ; Denn all mein Vermögen hab' ich verschwendet, Und sieht er mich wieder, so schilt er mich tüchtig ». 7. Es schluchzte jener Elende, Der verschwenderische Sohn, der so gänzlich verlassen, Und verzweifelte am Leben Und nicht 4 (dachte er)würde er wieder freundlich aufgenommen werden im Vaterhaus 5 . 1
Sc. der Jüngere. — * Oder konsekutiv: während er so laut weinte, dass mit ihm weinten ( | = , nicht = j ) . — * S. 236 und 350 V. 3 u. 4: « Auch schwere Not traf ihn, und was er anfangen sollte, wusste er nicht ». — * Natürlich ist ^ |J0 ebenso von ^ ~ .w abhängig wie . . . J^X, ; das II also = ¡AT) , ne in lat. und griech. Sätzen nach verbis timendi. — 1 Während der Gedankengang von Str. 4 bis Str. 7 ununterbrochen scheint, ist das Fehlen einer Strofe mit hinsichtlich des Verständnisses von Str. 8 ganz deutlich. Als Sprecher dieser Strofe 8 ist vielleicht Jesus zu denken; vgl. übrigens Luc. 15, 20, wo der Vater sich von selber seines Sohnes erbarmt, während hier - wenigstens nach Str. 8 - ihn erst das Dazwischentreten eines Burgen zum Mitleid bewegt.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
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8. Ich bürge für dich vor dem, der dich zeugte, Wenn du dich nicht wieder zur Prasserei wendest; Und der Vater wird dich wieder freundlich aufnehmen Und dir deine Sünde nicht gedenken. & 9. Enthalte Denn das Hör' auf, Denn das
dich des Wunsches nach Schotengerichten \ sind Verbrechen und Sünden; die Schweine zu hüten, sind böse Gedanken
10. Dein Erbarmen, Vater, ergiesse sich über m i c h : io Halte mich wie einen deiner Tagelöhner; Dass ich mich gegen Redlichkeit vergangen habe, be[kenne ich; Deine Güte möge sich an mir zeigen 3 . 11. So komm in F r i e d e n 4 , geliebter Sohn, Der durch eigene Schuld ein Verschwender geworden; is Nun du dich von den hösen Taten abgewendet hast, Will ich dir nicht mehr deine Prasserei gedenken !
' Luc. 15, 16. — 2 Die fehlende Strofe mit erzählte etwa, dass der verlorene Sohn auf diese ermutigenden W o r t e hin sich nun doch ein Herz fasste (vgl. Str. 6), vor seinen Vater zu treten und ihn um Verzeihung zu bitten. enthielt etwa eine Paraphrase von Luc. 15, 22-24, obgleich — 3 Die Strofe mit einer solchen eigentlich Strofe 11 vorausgehen müsste. Luc. 15, 25-32 scheint gar nicht bearbeitet gewesen zu sein. — ' = X a i p e (Grussformel).
Kirschner
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Nr. 3. SôYÎÔâ
Uber
Synagoge
und
Kirche.
Paris : Zot 293, pag. 6 Berlin: Sach 236, fol. 132^2 - fol. 133ai Sach 356, fol. 33*i _ f o i. 34a! Zu Grunde gelegt wurden P und Sach 236. Diese SoyiSä ist ein Wechsellied zwischen Synagoge und Kirche und in S. 236 und 356 für den Palmsonntag bestimmt. *
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
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Das Lied besteht aus BO Strofen von je 4, durchschnittlich siebensilbigen Zeilen (mit je 4 Hebungen) und ist reimlos. Nach einer Einleitung von 4 unakrostichischen Strofen wird jeder Buchstabe der alfabetischen Reihenfolge nach zweimal hintereinander angewendet; am Schlüsse ist das L viermal vorhanden. P hat nur die geraden Strofen (die der Synagoge), S. 236 und 356 dagegen haben nur die ungeraden (die der Kirche).
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Soyiöä f ü r d i e s e l b e N a c h t Uber Synagoge und Kirche. Nach der Mel. : Völker und Volk . . . . Gegengesang: Gepriesen sei e r , der die Kreuzigerin vernichtete und sich der Kirche verlobte die ihn verehrt. 5
1. Sieh, gegen die Kirchen wagt sie 2 zu streiten, Und im Zwiste treten sie auf; Wir alle wollen hören, was sie sagen In ihren Streitreden und was sie singen.
2. Synagoge und Kirche treten ein, um zu sprechen io Gar wunderbar; kommt, hört, vernehmt 3 , 1
Vgl. Matth. 9, 15, Joh. 3, 29. — * d. i. die Synagoge. — Jedoch ist die e r s t e Zeile sicher verderbt. Bk v e r m u t e t : « ^ - » j 1 01 = siehe, die Kirchen (nämlich Synagoge und NTliche Kirche) w a g e n den S t r e i t » — eine K o n j e k t u r , die übrigens auch den Reim mit den drei a n d e r e n Versen w i e d e r h e r s t e l l t — ; C n : « S i e h e , die Kirchen haben einen Disput.» statt j ( m i t Rücksicht auf die gewöhnliche Gestalt des in den Hdss., das stets m i t einem vord e m Ansatz erscheint, der sehr oft nicht oder k a u m von einem „ zu unterscheiden i s t ) . — 3 Vgl. dieselbe Nebeneinanderstellung der auch als Anfang eines Musterliedes citierten W o r t e bei Narses, ed. F e l d m a n n , syr. Text S. 6, Str. 5 (deutsche Uebers. S. 12).
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
Welche von ihnen beiden unterliegt Gegenüber der W a h r h e i t , zum Gehorsam gezwungen
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1
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3. Die Hebräerin behauptet lügend , Dass sie im Hause Gottes Erbin sei; Und die Kirche behauptet ihr gegenüber, Dass sie die Tochter ist, die Erbrecht hat 2 . 4. R i c h t e t , ihr Hörer, zwischen ihnen In klarer, unbeugsamer W a h r h e i t ; Und sobald sie ihre W o r t e beendet h a b e n , Sprecht der, die die W a h r h e i t hat, den Sieg zu. 5. Es spricht die S y n a g o g e : In der W ü s t e Verlobte sich mir der V a t e r , und auf ihn harren w i r ; Und wie er mir versprach , werden wir auch erben. Und du, Tochter der Unbeschnittenen, w e r bist du? 6. Es spricht die K i r c h e : Der Sohn, der gekreuzigt wurde, H a t mich mit dir zur Erbin g e m a c h t ; Jenes Haus nimmt uns beide ja auf 3 ; sei nicht neidisch: W i r erben gemeinschaftlich, wenn du w i l l s t . Synagoge 7. Auf dem Sinaiberg ist mit dem Siegel versehen worden Meine M i t g i f t s u r k u n d e , die der Vater ausschrieb 4 ; Und mir allein versprach er Das Land gänzlich; was hast du für eine Lüge aufgestellt ? 5 ' Oder einfach: indem sie hört (die Wahrheit, nämlich). — 2 Die Synagoge also als Eheweib, die Kirche als Schwiegertochter (Braut des Sohnes) gedacht. — 3 « Uns beide » steht freilich nicht im syr. Texte. — Vielleicht ist auch zu übersetzen: Gross (comprehendens=amplum) ist das Haus. (Cn.). Da = (1. Sam. 1, 6) i s t , könnte allenfalls noch an eine Textverderbnis gedacht werden, so dass zu lesen w ä r e | tv- ^ J.j/ (oder (.j/ ) ein (rechtmässiges) Eheweib (neben dir) bin ich im Hause (?) (Cn.). — 1 Ex 20; 34. — 5 Sc. auf Grund deren du dir die Erbschaft a n l a s s e s t . — Diese (oder eine ähnliche) Schlusswendung, am Ende einer Strofe oder einer Zeile in den Tenzonen, ist bei Narses sehr häufig; vgl. ed. Feldmann im syrischen Text S. 21, Str. 28; S. 8, Str. 21; S. 11, Str. 10.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
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Kirche
8. Jenes Haus ist gross und nicht beengt, Denn alle Völker gehen in es hinein , Die der Vater unter den Zerstreuten gesammelt 1 h a t ; Auch gibt er ein Erbe mir, die ich gesammelt bin. Synagoge
9. Bin Brautgemach stellte er mir in der Wüste zusammen, Lichtwolke hängte er über mein Haupt : Nachts ging eine Säule vorauf; Die mich erleuchtete 2 , weil er mich liebte. Kirche
10. Dein Brautgemach war gross, schön und vornehm ; Wenn auch das Kalb 3 dich nicht anschuldigte, So wäre doch in deinem Brautgemach dein Ehebruch [bezeichnet 4 ; Möge der Vater mir und dir gnädig sein. Synagoge 5
11. Mein ist die Erde , und ich sollte nicht erben Ein Erbe, das mir zukommt? Mit Abraham schloss er einen Bund 6 , Dass er die ganze Erde mir geben werde. Kirche
12. Du sollst mein Land haben, sei still; Du sollst es ganz erben; neide mir's nicht; Denn ich brauche kein Land, Sondern zu meinem Bräutigam 7 schwing' ich mich auf [in die Höh'. 1 Zu = sammeln, vgl. ev. PS I, 1199 (hebr. n n n Prov. 25, 22); Scheune; ZDMG 32 (1878), S. 751. — 2 Ps. 78, 14; Ex 14, 19; 33, 9. 10. — 3 Ex 32,'4. — '' Oder Zeile 2 ist Vordersatz zu Z. 1, und Z. 3 ist selbständig. — * « das (gelobte) Land »? — 8 Gen. 15, 18 ( Pes: ). — 7 Vgl. zur Ueberschrift dieser
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
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Synagoge 13. Sieh, Lies Denn Aber
meine Verlobten 1 w a r e n P r o f e t e n . in den Blichern und f r e u ' dich an i h n e n ; alle loben und feiern sie mich : du s c h w e i f t e s t h e r u m ; w e r h a t dich g e s a m m e l t ? Kirche
14. J a , in den B ü c h e r n ist dein E h e b r u c h beschrieben; Dass Kalb und Baal sich dir verlobten, ist die A n k l a g e U n d deine heilige V e r l o b u n g 2 — [gegen d i c h ; 3 Nicht k a n n s t du dich froh i h r e r freuen ; denn der U n [zucht h a s t du g e f r ö n t . Synagoge 15. B s lud ein der V a t e r a l l e V ö l k e r Zu meiner Hochzeit, indem er mich pries, Und den Geschöpfen befahl er, mich zu b e d i e n e n ; U n d Moses und J o s u a 4 sind meine Zeugen. Kirche 16. Auch ludest du ein, als du dich v e r l o b t e s t , Die F ü r s t e n des V o l k s : die k a m e n und schändeten dich; A a r o n b e s c h i m p f t e s t du, H u r 5 s t e i n i g t e s t du ; In Gibeon G triebst du U n z u c h t ; sieh, du l ü g s t j a ! Synagoge 17. E i n e H u r e bist d u , w i e es bezeugen Die Götzenbilder, Idole, die du dir m a c h t e s t , U u n d die H y m n e n , die du zu i h r e r V e r e h r u n g a n s t i m m W a s h a s t du u n t e r Heiligen zu schaffen? [test;
1 Oder besser: « Brautführer» oder «Brautwerber» ? Denn nach Str. 5 ist j a Gött der Verlobte der Synagoge. — 2 Vgl. Hos 2, 18-22. - 3 Oder: « Nicht hast du sie treu gehalten ». — 4 Vgl. Jos. 24, 12 ff. u. a. m. — ' Hur ist nach der Tradition Aarons Neffe (Mirjams Sohn); vgl. Trakt. PliO'D I I b . — " Ist hier an I Kon. 3, 3. 4 (vgl. 1 Chr. 16, 39; 21, 29; 2 Chr. 1, 3. 13) gedacht oder liegt eine Verwechselung (Verschreibung) mit Hos. 4, 13 oder 10, 9 vor? An beiden Stellen hat aber Peä: ( IJSjoj-) ! Vgl. auch Str. 26, V. 4. Möglicherweise ist auch an Ri 19 zu denken.
Kirschner
30
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C n hält die Lesarten S. 356 in dieser Str. f ü r die richtigen (dann w o h l auch zu l e s e n ! ) Sinn : Z w a r w a r ich Hure, doch bin ich durch die Taufe wieder
Jungfrau.
geworden. —
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Du hingegen S. 356 :
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ein L e i n g e f ü g t zu sein; S. 356 hat
Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
31
Kirche 18. Eine Hure warst du gewesen und wurdest doch geadelt, Badetest dich in der Taufe 1 und wurdest g e h e i l i g t ; Und J u n g f r ä u l i c h k e i t erwarbst du von n e u e m ; Und du, Adelige, fingest wieder an zu b u h l e n ! Synagoge 19. Freundin von Götzenbildern, w a r u m streitest du Mit der Tochter Jakobs, der geliebten? Meinen gerechten Vätern verlobte er sich; die führten Zur Stätte der Heiligen; geh du hinaus ! [mich Kirche 20. Genossin von Götzenbildern w a r s t du schon vor alters Nun bist du deine eigene Genossin g e w o r d e n 2 ; Den Gott Jakobs beten wir an ; I)u aber hast den Sohn deines Herrn ans Keuz gehängt. Synagoge 21. Abgeirrt w a r s t du, wer hat dich wieder gesammelt ? Und zur Herde, wer hat dich wieder geführt,^ W e r hat dich Isaaks Herde wieder zugesellt? Denn Abrahams Zeichen ist nicht mehr an d i r ! 3 Kirche 22. Du w a r s t abgeirrt; da ging mein Sohn a u s , Ein guter H i r t ; er suchte und fand d i c h , Auf seinen Schultern im Triumph t r u g , schleppte er dich, Und an der Herde hat er seine Freude 4 .
1 Matth. 3, 6, 7 ; Marc. 1, 4. 5 ; Luc. 3, 2 ff. — s d. i . : niemand will mehr e t w a s von dir wissen, du bist ganz vereinsamt; oder: jetzt (durch den Christusmord) bist du wieder geworden, w a s du schon immer warst - von Gott abgefallen. — 3 Die Beschneidung , Gen. 17, 10. — 1 Vgl. Stzgber. d. AK d. Wiss. zu Berlin, 1896, I, S. 195 ff. (Sachau), Str. 25:
32
Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
33
Synagoge
23. Er gab mir die Beschneidung auch, ein Zeichen, Ein grosses Siegel, das nicht gelöst wird Von allen Völkern sammelte, brachte er nur mich N Q J
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Vo Trotzdem ist wohl (mit Gn.) die ganze Strofe als verderbt anzusehen, da « mein Sohn » im Munde der Kirche schlecht passt. Ist mit S. 356 und 236 „¿iua zu lesen, so muss freilich auch überall statt »»j — : — gesetzt werden. Dann ist in der Tat Str. 22 die passendste Antwort auf die Frage der Str. 21. Zu übersetzen: loh war (zwar) in der Irre (als ecclesia gentium); doch ( o = < _ j ) der gute Hirt ging hinter mir, suchte und fand mich. 1 Vgl. zu Str. 21. — « Vgl. Hos. 1 1 , 1 ; Ps. 114, 1. — 3 Ps. 114. 4. — * Möglicherweise ist zu lesen : ^
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
35
Synagoge
27. Mir 1 gab der Vater, Sabbathe und Festtage beobachten w i r ; An den Neumondstagen singen wir Loblieder; Und du bist beraubt (?) all dessen. Kirche
28. Deine Beobachtungen erfüllen wir freilich nicht, Die für dich in deiner Jugend passend waren; Sieh da das wahre Reich ! Komm, lass uns froh sein, wenn du willst. Synagoge
29. Wasser am Horeb schlug er heraus 2 und tränkte mich Aus manchem Felsen, weil er mich liebte; Manna 3 und Wachteln 4 häufte er vor mir auf! Und was gab er dir, dass du gestritten hast? Kirche
30. Lebendiges Wasser, das unsterblich macht Die, dies es trinken, hat dir 5 der Sohn gegeben: Eine grosse Quelle hat sich ergossen aus seiner Seite a ; Freue dich mit mir, wenn du willst.
anzunehmen ( Leusd.-Schaaf liest Apoc. 14,11 j j j & j = « v a ß a i v e t als part. act. Qal)? Oder ist .^N. ~ zu emendieren ? Oder ua.a_i statt ~> • (Cn.) ? Im übrigen scheint sich die Strofe auf Arnos 5, 26 (AG 7, 43) zu beziehen, sodass in Zeile 4 -^.ooi ( für vfoo^xi. J auffällig ist. — Vielleicht ist unter ^oo^s : «die Blosse aufdecken, entblüssen » zu verstehen, vgl. (.^oojoÄ die Genitalien, Prostitution, und beides = körperliche Entblössung. 1
Ob | j ein griechisches W o r t wahrscheinlich macht (?), etwa
Tempel (zwar ist die Schreibung
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gebräuchlicher). Oder
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Gesetz ? (Cn.) (??). — * Ex 17, 6. — 3 Ex 16, 31. — 4 Ex 16, 13. — 5 ist zwei6 fellos in ^ zu emendieren. (Cn) — Joh. 19, 34 ; 4,10-15 und 6, 53 ff. Das Wasser der Seitenwunde als Symbol des lebenspendenden Taufwassers,
Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
37
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31. Alle Profeten ehrten m i c h , Die Erzväter liebten m i c h , Auch die Leviten priesen mich , Dass ich eine geliebte Tochter bin. Kirche
32. Die Profeten wurden gesteinigt von deinen SchriftgeDie Apostel getötet von deinen Priestern [lehrten, 2 Profeten des Herrn hängtest du ans Kreuz : Halt' endlich zurück dein mordendes Schwert! Synagoge
33. Zeuge ist Moses, dass er meine Mitgiftsurkunde ausschrieb, Mit dem Finger des Vaters schrieb, besiegelte er sie; Des Vaters Haus ubergab er m i r , Und ich, ja, ich bin Erbin. Kirche
31. Ja, Zeuge ist Moses, den du angerufen h a s t , Dass er sah deinen Ehebruch : da zerbrach er die Tafeln; Weil Ehebrecherinnen nicht erben, ist zerrissen Jene deine S c h r i f t 3 ; was hast du für eine Lüge aufgestellt? Synagoge
35. Völker und Könige gingen vor mir zu Grunde, Ich Ubernahm und erbte ihre H e r r s c h a f t ; Hohe Mauern stürzte er vor m i r : W e r ist wie ich geliebt? 1
Vgl. Lac. 13, 34 umgekehrt: ) . '.-.,i h X f c o )a ^.».jo/ 01L0X y.N .(J £>—*>-!555)»0 — Vgl. auch Apostelgeschichte 7, 51. 52. — 2 Oder vielleicht ironisch gedacht: « Dem Herrn (zu Ehren) hängtest du Profeten ans Kreuz ?» — Cn hält aus Gründen der Sprache u. des Sinnes nur die Uebersetzung : « Den Herrn der Profeten (den Messias)» für möglich. — 3 Ex 32,19.
Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
39
Kirche
36. Die Völker verdarb er, dich erlöste Auf dass vor ihren Göttern du dich Doch weil du nicht hörtest auf ihn, Und berufen die Völker, dass sie ihm
er, nicht neigtest. hat er dich zerdienten. [streut
Synagoge
37. Schlag' auf die Bücher und lies in ihnen Die Geschichten Hoher, die siegen Alle Profeten ehrten m i c h , Und du, wie kannst du mit mir streiten? Kirche
38. Ich habe aufgeschlagen und gelesen und habe begriffen, Und in allen Büchern habe ich deinen Ehebruch gesehen: Von deiner grossen Schande sind die Bücher voll; Aufgeregt sind 2 deine Mienen und meine Rede. Synagoge
39. Allerlei Götzenbilder sind schmuck bei dir hergerichtet; Idole, Bildwerke, die machtest d u ; Aber ic i kannte dergleichen n i e , Ich bin's, die der Vater liebt. Kirche
40. Die schmählichen Bilder, die du dir schmuck hergeZeugen in den vier R i c h t u n g e n ; [richtet hast, Offenbar ist dein Ehebruch, und nicht hast du aufgehört; Frech ins Gesicht hast du Lügen vorgebracht 3 . 1
Der Patriarchen, Richter und siegreichen Könige Israels. — So Bk; Dagegen Cn : . . . lies in ihnen meine erhabenen ruhmreichen Geschicke. — 2 Möglicherweise hat S. 356: das Bessere; dann auch : (Gn). — 3 « Mit Strafe 40 schliesst der erste Teil des Liedes mit der Feststellung der Kirche, dass alles, w a s die Synagoge zu ihrer Verteidigung sagen konnte, Unwahrheit ist. Im zweiten Teile, Str. 41 und ff., verzichtet die Synagoge auf ihre Verteidigung; die Kirche hat jetzt die Gründe für ihre Erbberechtigung vorzubringen » (Cn).
Kirschner
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Strafe h a t S. 556 die hier zuletzt a u f g e f ü h r t e . Diese g e h u r t jedenfalls auch noch zu S. 2S6, da auch P den Buchstaben l doppelt a n g e w e n d e t hat.
Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
43
Kirche 46. Hör' auf die Schriften, ich bitte d i c h , Die bezeugen dem V a t e r 1 , dass er einen Sohn h a t ; Und weil du ihn gekreuzigt, willst du fälschlich behaupten, Dass es 2 überhaupt nicht w a h r i s t , obwohl es doch [deutlich ist. Synagoge 47. Ich wundere mich über dich, wie du a b i r r t e s t , Und um einen Menschen dich k ü m m e r t e s t ; Denn h ä t t e er anders gekonnt, wäre er nicht gekreuzigt [worden; Nun er gekreuzigt ist - was liess er sich kreuzigen? Kirche 48. Ich wundere mich über dich, dass du nicht einsiehst, Dass er auch Gott ist, ist er gleich gekreuzigt! Denn sieh, an seinem Kreuz wurde er zum Sterben 3 [getötet; Und du, was hast du f ü r einen Grund, dass du nicht [glaubst? *
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49. E s schämt sich Zion ihrer R e d e , Dass die Kirche gesiegt h a t , sie aber unterlegen i s t ; Dass der Vater zürnte, weil sie seinen Sohn h a s s t e , Und sie vernichtet h a t , indem er sie zerstreute in alle 50. E s freut sich die Kirche und preist [Richtungen. Den getöteten S o h n , dass er ihr zum Siege verholfen Und in den vier R i c h t u n g e n 4 sie erhöht h a t , Weil sie Zuflucht genommen hat zu seinem Kreuzestode. 1
Oder mit Prolepsis des « ^ : die bezeugen vom Vater, dass er . . . . — Nämlich seine Got.teskindschaft. — Oder: «dass er (nämlich der Solin Gott Vaters) überhaupt nicht existiert (Bk.). — 3 Man würde wohl eher im Gegenteil erwarten : « zum Leben!» Oder hat |Lo.>o hier den Sinn: erlösender Opferlod ? Oder ILoVx « für den Tod », cfr. I Cor. 15, 55; Hebr. 2, 14. — 4 Vgl. Mt. 24, 31. 8
44
Kirschner Nr. 4. Söyiöä
Uber
A b r a h a m
und
I s a a k .
P a r i s : Zot 293, pag. 20 (P) B e r l i n : Sach 236, fol. 139' ä - fol. 1 4 0 ^ Sach 356, fol. 51«* - fol. 62» 1 Sach 323, fol. 217 a l - fol. 218 a 2 Berlin Mss. or. fol. 1633, fol. 150 a l - fol. 151*« Leipzig : Fleisch. - Del. B. H. 45, fol. 175a"2 - fol. 176"* (L) Zu Grande gelegt sind P und Mss. or. fol. Die Söyiöä, im wesentlichen ein Wechsellied zwischen Abraham und Isaak (doch stellenweise auch zwischen A b r a h a m und Sarah, *r * *
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirch npoesie.
45
Gott und Abraham), ist in allen Hdss. für den Dienstag der Leideuswoche, nach der Sehlassbemerkung in L (I&XU |.*>a-ja ^ X « . ) und wie sich aas dem in P unmittelbar folgenden und durch die Worte I&XL» j ^ j (IJO eingeleiteten Gesang ergibt, f ü r die dritte (letzte) Nachtstation bestimmt. Nach einer Einleitung von 14 Strofen (sämtlich mit / beginnend) folgen 44 Strofen mit zweimal durchgeführtem Alfabet; die Strofen bestehen aus 4 Versen mit durchschnittlich je 8 Silben (4 Hebangen) und sind reimlos. I n L ist das Lied sehr unvollständig erhalten, jedoch hat es dort die Strofen Abrahams und Isaaks, während P nur die Strofen A b r a h a m s , die übrigen Hdss. nur die Isaaks enthalten.
*
SöyiOa
für dieselbe und
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Andacht Isaak1.
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Abraham
Nach der Mel.: Volk und Völker. Gregengesang: Lob dem Vater , der gnädig Abraham und seinen Sohn Isaak erfreule. 1. Vater, der von Abraham ein Opfer verlangte, Lass mich erzählen die Geschichte Von Abraham und Isaak, die das Mysterium Vom Vater und vom Sohne darstellten 2 .
1 Speziell in L finden sich viele Gedichte, in denen in verschiedenster Weise Parallelen zwischen Isaaks Opferung und Jesu Kreuzigung gezogen w e r d e n (so fol. 80 a, b ; fol. 164). — 2 Vgl. L. fol. 3 b 2 : „ v i ^ a , Iii; j l j r=> yc^-^I
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Kirschner
46 2.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
47
2. Wesen, das sein eigen Bild zeichnete in jenem Isaak, der entspross, als e r 1 hundert Jahre alt w a r : Leih' mir Worte, dass ohne Furcht, Ich das Wunder künde, das deine Macht gewirkt. 3. Der Vater sprach: Abraham höre, Nimm Isaak, den du lieb hast, Deinen Einzigen 2 , ohne betrübt zu sein ! 4. Abraham, der Gerechte, erglühte in Liebe zu ihm 3 , Und Glauben wohnte in seinem H e r z e n , Und er begann die nötigen Vorbereitungen zu treffen Zum Opfer seines Sohnes, wie ihm befohlen w a r . Sarah 4
5. Da sprach S a r a h : was machst du denn d a , Dass du Iiolz mit, deinen Händen spaltest? Willst du denn etwa deinen Sohn opfern Mit diesem Messer, dass du da wetzest? Abraham
6. Abraham sprach: Sarah, sei still; Schon genug hast du mich betrübt und erregt; Ein verborgenes Mysterium ist es, und nicht, ist, es mögDass Menschen es verstehen können. [lieh,
' Abraham, Gen. 21, 5 ; vgl. hier Strofe 43. — In dem Leipziger Codex finden sich fol. 72a2 folgende W o r t e : (Lo0 ^ o i ^ / A . ^ N . | U - ;»-ß l^iv »oio.»nmj J-^ooy ovX IL/ Vgl. übrigens hierfür: Liturgiae syriacae septimanae passionis D. N. J. C. excerptum . . . ed. C h r . C l o d i u s . Lpzg. 1720. Vielleicht mit Rücksicht auf Metrum und Sinn: .. «dem Hundertjährigen » zu lesen ? (Bk). — 2 Gen. 22, 2. — 3 VgL L. fol. 3b2 : ... low oij-io — 4 Von einer Unterredung Abrahams mit Sarah vor der Opferung e r z ä h l t a u c h V n j n M m O z - s t . (ed. S c h l e c h t e r , S. 319). Ebenso wird Sarahs in Rabbot Genesis S. 62b und in Jalkut S. 28 b Erwähnung getan, was bekanntlich in Gen. 22 überhaupt nicht der Fall ist.
48
Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
49
Sarah
7. Du fühlst nicht, wie ich leide U n t e r den Schmerzen und Qualen, die ihn heimsuchen; Schwöre mir bei ihm dass er nichts zu leiden haben [wird, Weil er meine Hoffnung ist; und so nimm meinen Sohn [und geh' ! Abraham
8. Der starke Gott, bei dem ich schwöre, Bürgt dir für mich, wenn du glaubst, d a f ü r , Dass bald dein Sohn Isaak heimkehrt Und in seiner -lugend dir dein Trost bleibt 2 . 9. Abraham verliess das Zelt, Und auf einer Eselin ritt er 3 Ein Sinnbild des Sohnes, der auf einem Eselfüllen ritt, Als er in Jerusalem einzog 4 . 10. Abraham und Isaak zogen nun ihres W e g e s , Und zwei Diener nahmen sie mit sich 5 , W i e der Messias auf den Berg hinaufstieg Und zwei 5 . . . . mit sich führte. Gott
11. Dir habe ich zugeschworen, dass nicht sollen gezählt Isaaks Nachkommen vor Menge ö ; [werden können W e n n er nun stürbe, so erwiese sich als Betrug Der Bund zwischen mir und dir 7 . 1
Bei Gott; oder: « in bezug auf, für ihn (Isaak) » ? — * Vgl. aber die Strofen 37, 39, 41 (und 43), wo Abraham um jeden Preis die Opferung seines Sohnes durchsetzen will. — 3 Gen. 22, 3. — * Mt. 21, 1-7. — Entweder: « Entkleidete » nämlich die beiden Räuber (Luc. 23, 32) (ist vielleicht ^ . . « N ^ zu lesen?) oder — «Apostel» Mt. 17, Iii, wo Jesus — aber mit drei Jüngern'.— auf den Tabor steigt. (Oder sollte die Zweizahl von den beiden erscheinenden Propheten Elias und Moses herkommen ?). Vgl. jedoch auch Str. 45 ! — * Gen. 15,5. — 7 Möglich wäre es auch, — wofür ^ |io_/ spricht — diese Strofe nicht Gott, sondern Abraham (dem aber auch Strofe 12 gehört) in den Mund zu legen: « Du _ bei dir hast du geschworen . . . ». — Denselben Einwand, aber von den ORIENS CHRISTIANUS.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
51
Abraham
5
12. Mit der Hand hast du ein Zeichen gegeben und dein [Mund hat gefordert, Dass Isaak dir ein gefälliges Opfer sei Zur E r f ü l l u n g des E n d z w e c k s der ihm eingepflanzt [ war: So zeige mir den Berg, wo er geopfert werden soll ! 13. Abraham hob seine Augen auf zur Höhe , Und er betete und flehte vor dem H e r r n : Abraham
10
« Du, Herr, gabst ihn mir, und für dich verlangst du ihn: Zeig' mir den Ort, WTO ich ihn opfern s o l l ! » 14. Sie waren ausgezogen und angelangt und nun stiegen [sie hinauf, W ä h r e n d sie am Bergesfuss die Diener zurückgelassen Da begann ihr Geist z u j u b e l n : [hatten 2 . « Gepriesen sei das Mysterium, das in uns dargestellt [wird ! » Isaak
15. Isaak sprach: das Holz ist auf m i r , Und Feuer ist bei uns, nur kein L a m m ; 15 Auch der Altar, der gebaut ist, t r ä g t keins ; W i e also willst du ein Opfer darbringen ? 3 Abraham 16. Abraham s a g t e : es ist der H e r r , Der ein Opferlamm geben w i r d ,
Engeln, vgl. im Jalkut S. 28b. Die diakritischen Punkte für die 1. und 2. m. sg. des Perfekts sind (selbst in ein und derselben Ffds.) so inkonsequent gesetzt, dass man hier beide Formen lesen kann. 1 Oder: vermöge desselben Willens, durch den er im Mutter leibe empfangen wurde. — • Gen. 22, 5. — 3 Gen. 22, 7.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
53
Und du wirst sehen, wie es im Gebüsch An seinen Hörnern hangt, ein Tier, das nicht empfangen [ward. Isaak 17. Was schaust du bald auf mich, bald zum HimmeH Und legst an das Messer die Hand? 5 Während doch kein L a m m , mittels dessen ein Opfer [dargebracht werden könnte, Mit uns gekommen ist; wozu erregst du Schrecken? Abraham
10
18. Mein Sohn, noch haben wir nicht erreicht Den Ort, an dem das Opfer dargebracht werden wird; Ein Stückchen vom Berg liegt noch vor uns 1 ; Aber wir werden hinkommen und uns ausruhen. Isaak 19. Offenbare und erkläre mir 2 , wenn du kannst, W a r u m du meiner Mutter Sarah offenbart hast Das Mysterium zwischen dir und dem Herrn Und warum du kein Lamm m i t n a h m s t !
3
Abraham
15 20. Der Verborgene, der mich rief, wird hierher kommen, Sich das Lamm auszuersehen, das ihm genehm ist 4 ; Auch du wirst es sehen: das nicht empfangen ward, Und das als Frucht in den Mutterschoss nicht aufgen o m m e n wurde 5 . ' Vgl. Raschi zu Gen. 22 5: 13133^ TC7M D l p ^ — ' Vgl. dieselbe Phrase Stzgsber. d. Ak. d. Wiss. (Sachau)
Strofe 8, V. 4. —
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
55
Isaak
21. Es scheint mir, dass du eine Stimme gehört h a s t , Die gleicht der Stimme desjenigen, der im Zelte war, Als du von der Herde ein Kalb schlachtetest Für die Wanderer, die dir die frohe Rotschaft brachten, [dass du mich haben würdest Abraham
22. Es gleicht dieser symbolische 2 Weg Dem ..=>
, S. 236: K ^ ~ ^K^
Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
57
Abraham
26. Dafür, dass ich ihr nicht offenbarte Das Mysterium zwischen mir und dem H e r r n , W e r d ' ich's i h r , wenn sie voll Freude dich wiederZu ihrem Erstaunen erzählen l . [gesehen, Isaak
5 27. Gerecht ist der Herr, ihm vertraute mich an Sarahs Mutterliebe, und ich kam hierher, Weil er sie in ihrer Traurigkeit erfreuen w i r d , Sie erlösen wird von ihrem Seufzen. Abraham
28. Zur Zeit, da da empfangen wurdest, freuten sich über [das Kalb io Die Engel, welche die frohe Botschaft von dir verkündet [hatten als W a n d e r e r ; 2 Und bei deiner Auferstehung freuen sie sich Ueber das Lamm, das geboren ward, ohne empfangen [worden zu sein. Isaak
29. Abraham, du siehst so a u s , Als ob du ein Mordschwert Uber mir schwingst; is Denk' an das Gelöbnis, das du meiner Mutter gabst, Deren Augen dich stündlich erwarten. Abraham
30. So wahr der lebt in der Höhe, der mich herausführte Aus dem Heidentum, darin ich aufgewachsen war 3 , 1
Die Verbindung von iujL mit O M ^ O - O bleibt sonderbar; auch hat ¡S^JL tatsächlich kein Objekt. Darum wäre es vielleicht angebracht, _»L als f. sg. pa"el zu lesen und mit zu verbinden : wenn sie dich voller Freude wiederum vor sich erblickt haben wird, so staunt sie ( o = ) ; » .. dann 8 besser: weil. — Die Uebersetzung hat die Anspielung, die in dem syr. liegt, absichtlich so scharf wiedergegeben. — 3 Gen. 12, 1.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
59
Wird nicht zu Llige werden, was ich Sarah schwur: Bald kehrt dein Sohn zurück. Isaak
31. Oede ist der Berg, und der Ort ist noch weit, Feuer und Holz ist bereit: Aber der Altar und das Lamm für diesen Altar, Wo sind sie, dass ich dir glauben kann ? Abraham
32. Der Berg ist öde und einsam , Und Menschengemeinschaft gibts da nicht, Engel aus der Höhe steigen zu ihm hinab Und sehen das Wunder und erstaunen. Isaak
33. Drei Tage sitzt Sarah In Trauer und harrt auf mich ; Bringe dar das Opfer, wie du wolltest; Warum zögerst du und schaust mich an ? Abraham
34. Drei Tage liegt der Sohn In der Erde unter den Schlafenden , Und gleich Sarah tröstet sich Seine Mutter Maria bei seiner Auferstehung. Isaak
35. Sammle Steine, bringe sie, baue Einen Altar für dein Opfer, als ein Priester;
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
61
Denn das Mysterium deutet auf mich hin, den du herg e b r a c h t hast, Und nicht tut's mir leid, dass du durch mich erhohen [werden wirst 1 . 36. Abraham sammelte Steine und schichtete sie a u f , Zündete ein Feuer an und band seinen Sohn; Da rief ihm eine Stimme zu: Töte ihn n i c h t ; Siehe, Bürge für ihn bin ich geworden! Abraham
37. Nicht ist's mir lieb, dass leben soll mein Sohn Auf deinen Befehl, und das weisst, du j a ; Sieh seine Fesseln, und meinen Entschluss prüfe; Denn ich bin bereit, ihn dir zu opfern. Gott
38. Nicht nehme ich solch Opfer von dir an : An Engeln und Menschen hast du deine Liebe ~aezeio-t, o O Sodass ja wissen die himmlischen Scharen Und die Menschen auf Erden, dass du mich liebst. Ahraham
39. Mein Herr, wende dein Gesicht nicht ab von m i r ; Sieh auf den Altar, wie das Feuer lodert. Denn steige ich ohne das Opfer herab, Steh' ich beschimpft in der Welt, da. Gott
40. Der Tod deines Sohnes wäre viel zu schwach , Um die Welt vom Fluch zu erlösen ; ' Also = Particip. Oder: dass er (der Altar) durch mich gross geworden ist. natürlich: durch meine Opferung. — Könnte nicht übersetzt werden : « Und nicht tut es leid mir, in dem du wächst » im Sinne von : Dass ich geopfert werde, tut mir nicht leid, obwohl auf mir dein Wachstum durch Nachkommenschaft beruht, vgl. Gen. 18, 18, auch Gen. 22, 17? (Cn).
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
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Mein Sohn wird hinabfahren, und er wird geopfert werTn dem Leib, den er von Maria anzieht [den Abraham 2
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Nach Lev. 4, 27-35. — ! Nach Lev. 5, 4 ff. —
3
Num. 5, 6. 7. —
Oder ist
das erste J l s = Ju9 ( J j l i J15) zu setzen? Vgl. so oft, bes. das unmittelbar (und oft) folgende : J ^ V l j
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Kind, welches, wenn es begonnen hat, nach denen, die der Völlerei und dem Spiel fröhnen, zu schauen, wenn es dann nicht Schläge erhält, sich diesem auf die Dauer hingibt. Und was die zweite angeht, so habe eine schwere Strafe statt und ein Abschneiden der Ursachen, die sie (die Sünde) bedingten, und ein Umzäunen für ihn nach allen Seiten. Und das Beste für den, der die Beichte annimmt, ist, dass er nichts Materielles von seinen Beichtkindern annimmt entsprechend dem, was der Apostel Paulus tat. E r übte mit seinen Händen sein Handwerk aus und suchte (so) seinen U n t e r h a l t , er und die bei ihm waren und dies sagt er nicht, weil es für ihn ein Unrecht gewesen oder weil ihm dies nicht gestattet gewesen w ä r e ; denn der Herr s a g t 3 : F ü r w a h r , der Arbeiter ist seines Lohnes w e r t . So sagt auch der Apostel Paulus 3 : Wenn wir euch die geistlichen Dinge gegeben haben, so ist es recht, wenn wir eure körperlichen Dinge ernten. W i r sagen jedoch nur, dass dieses das Beste sei, damit der Feind ihn nicht bestehle, so dass er leicht über dem ist, der ihn ehrt, und h a r t über dem, der ihn geringachtet, so dass dabei seine Seele zu Grunde geht und die des Beichtkindes mit ihm, wenn er diesem gut gewesen ist und ihn angenommen h a t .
' Apgesch. 18, 3. —
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Matth. 10, 10; Luc. 10, 7. —
3
I. Cor. 9, 11.
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97
Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
Und es ist auch aus Vorsichtsgriinden notwendig, wenn er eine Busse auflegt oder ein Almosen, so soll dies durch die Hand eines anderen Priesters sonst geschehen, (fol 10 a ) Und wenn in der Stadt ausser ihm kein Priester ist, so ist es am besten, dass er in seinen Bussen von Opfergaben absehe, auf dass ihn nicht der Feind beraube. Ist er nicht verständig, so macht er die Bussen, die in Opfergaben bestehen, zu viel oder er wird von den Unwissenden verdächtigt, und sie sagen ihm da Böses nach und gehen seinetwegen in die Irre. Und wann immer er ein Almosen als Busse auferlegt, so trage er dem Beichtkinde auf, dass es das Almosen mit eigner Hand gebe. Bringt nun das Beichtkind ihm von selbst Opfergaben oder Almosen und er will es annehmen aus Not, die dazu zwingt, so mag er sie nehmen und die Opfergaben an sich ziehen uud er erinnere sich dessen, der sie ihm gebracht hat, in seinem Opfer und seinen späteren Gebeten, und wenn es ihm möglich ist, den Beichtkindern in irgendeiner ihrer Bussen zu helfen, so erleichtere er ihnen ihre Lasten. Das ist nun das Beste und Schönste. Und wenn die Beichtkinder viele sind und es ihm nicht möglich ist, über alle zu beten, so helfe er dem, der am meisten von ihnen gesündigt und der am meisten Busse zu verrichten und der am meisten Bedürfnis darnach h a t . Und wenn auch diese viele sind, so erinnere es sich ihrer in seinen Opfern und Gebeten allersamt mit Namen. Und er gebe sich nicht damit zufrieden, dass er die Beichtkinder belehrt und nur in Worten ermahnt hat ohne seine W e r k ; denn dies macht sie weder standhaft, noch entfernt es von ihnen (die S ü n d e ) s o n d e r n er fange zuerst im Werke im Geheimen und Oeffentlichen an, darauf dann belehre er sie mit seinem W o r t , so dass er wie der Schullehrer werde, der zuerst die Buchstaben mit eigener Hand
' Vielleicht: noch nützt es ihnen (falls ^
gleich ^Ac- gesetzt werden
kann). ORIENS CHRISTIANUS. V I .
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Der Nomokanon Mihä'üs von Malig.
99
schreibt und dann den Kleinen nachschreiben lässt. Und 1 der Apostel Paulus schreibt : Siehe, ich habe meinen Leib erniedrigt und ihn dienstbar gemacht, damit ich nicht anderen gepredigt habe, bin aber selber nicht bewährt und nicht auserwählt. Und er spricht zu seinem Schüler (fol 10 b ) Timotheus 2 : Sei ein Vorbild den Gläubigen im Wort und im Leben und in der Liebe und im Glauben und in der Reinheit! Diese Diuge gerade muss der Priester tun, dann wird sich für ihn daraus die Erlösung ergeben und für jeden, der ihm folgt. Drittes
Kapitel.
Ueber
den
Stolz.
Die erste der Sünden, Uber die gehandelt werden muss, ist die Sunde des Stolzes; denn als erste Sünde trat sie in die Erscheinung. Durch sie fiel ja Satan aus seinem Range 3 . Da er vorher das Haupt der himmlischen Chöre gewesen war, dachte er aus sich selbst, ohne dass ein Betrüger war, der ihn betrog, und auch kein Täuschender, der ihn täuschte, dass er selbst ein Gott werde, wie Iesaias bezeugt, der Profet, wo er sagt 4 : Wie ist der Morgenstern vom Himmel gestürzt und schlug auf und klagte ! Gestürzt bist du zur Erde, o du bis zum Tode Erniedrigter ! Du sprachst in deinem Herzen, dass du dich bis zum Himmel erhebst, und sprachst: Siehe ich setze meinen Thron über die Sterne Gottes, und wohnen werde ich auf den Bergen, die da hochragen bis dicht unter den Himmel. Und ich erhebe mich höher als die Wolken und setze mich gleich dem Allerhöchsten. Wenn nun der Prophet diese Worte vom Könige von Babel spricht, der sich brüstete und bei sich sprach, dass er die ganze Erde beherrschen werde und (dass) ihm die Könige und die Fürsten verachtet seien, so verglich ihn der Prophet mit dem Satan, denn jeder Stolze gleicht nur dem Satan. Und darum sagt die S c h r i f t 5 : Jeder, der sich gross macht bei den Men1
I. Cor. 9 , 27. — s Nach II. Tim. I , 13. — — * Jes. 14, 12 £f. — 8 Wo ? Ein Agraphon ?
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20
Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
101
sehen, ist unrein vor Gott. Als der Teufel diesen unreinen Gedanken dachte, stürzte ihn Gott von seiner Würde hinab und entfernte ihn von seinem Königtum und warf ihn hinunter zum Abgrund des Höllenfeuers , zu ewiger Strafe, (fol l l a ) in der er bleiben wird ewig, unaufhörlich. Und mit dieser Sünde verführte auch der Satan den ersten Menschen, als er ihn auf seine Göttlichkeit gierig machte, bis dass er ass und das Gesetz übertrat Da trieb Gott auch ihn aus dem Paradiese, und er entfernte ihn von der Gesellschaft der Engel und von dem Wohlleben und der Ruhe, in der er gewesen war, und er verhängte über ihn das beständige Elend als eine Strafe f ü r die Sünde , welche er begangen und getan hatte, aber keine ewige wie beim Teufel. Denn dieser, wie wir zuerst gesagt haben, war der, welcher diese Sünde aus sich selbst erfand, ohne dass ihn ein anderer verführt und ihn dazu angetrieben hatte , sie auszudenken, ausser ihm. Adam aber war verführt vom Teufel, und deshalb wurde seine Strafe nicht e w i g , denn am längsten muss die Strafe auf dem Verführer lasten. Da hat Gott uns diese zwei Heilmittel kundgetan 2 , deren er sich bei dem Teufel und beim Menschen bediente. Das Heilmittel jeder Sünde rnuss sich ja aus der Schädlichkeit einer Sunde ergeben; denn wenn jemandes Krankheit schlimm stark, hart, böse ist, so müssen ihm die mildernden Mittel und die lösenden Salben und die weichenden Arzneien aufgelegt werden, und auf den, dessen Krankheit milde, weich ist sollen die zuzammenziehenden Pflaster und die austrocknenden, ausziehenden Salben aufgelegt werden, und wessen Krankheit des Brennens mit Feuer bedarf und des Schneidens mit Eisen, der darf bei sich nicht sonst etwas anwenden, entsprechend dem, wie Gott bei den Söhnen Kore, Dathan und 1
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
103
Abiron und ihrer Rotte getan h a t ; als sie auch aus Stolz sich gegen Moses erhoben und es kein Heilmittel in ihrer K r a n k heit gab, wie Gott das in seiner voraufgehenden Kenntnis wusste, da befahl er der Erde, und sie verschlang sie, und er stürzte die ganze R o t t e hinab in die tiefste (fol l l b ) Hölle Und als Mirjam, die Schwester Moses', des Profeten, sich auch aus Stolz erhob, so heilte Gott sie, da ihre. Krankheit leicht und mild war, und weil sie ein Weib war, dadurch, dass er sie aussätzig werden liess sieben Tage, dann ward sie rein 2 . Und Ozias erhob sich ebenfalls in Stolz und brachte Rauchopfer dar, als kein Priester da w a r ; seine Sunde war nun geringer als die Sünde Dathans und Abirons und ihrer Rotte, aber schwerer als die Sünde der Mirjam, der Schwester des Moses, da schlug ihn Gott mit dem Aussatze die Länge der Tage seines Lebens und trennte ihn von seinem Königtum, deshalb, weil er das Priestertum mit samt dem, was ihm von Seiten des Königtumes zukam, sich zugeeignet hatte. Da nahm ihn Gott aus der Herrschaft, die er h a t t e 3 . Und im neuen (Gesetz) ebenfalls; als Petrus sich stolz über die anderen Apostel briistete und sich selbst über sie erhob, indem er sprach: W e n n die da alle dich verleugnen, — ich, ich werde dich nicht verleugnen 4 , da zog sich der Herr ein wenig von ihm zurück, und da verleugnete er i h n , auf dass er sich unter den anderen Apostel sähe und das Mass seiner Schwäche erfasse. AVeil aber sein Stolz auf dem rechten Gebiete der Tugend und des Glaubens an den Erlöser sich äusserte und er ein Fischer w a r , unvollkommen an Wissen und Kennntnis und noch nicht in der Gnade vollendet, so verliess ihn der Herr nicht auf immer und nicht (allzu) sehr, sondern er fasste ihn mit seiner Hülfe, da ging er sofort hinaus und w e i n t e , und der Herr nahm ihn wieder an. Und da unsere Väter, die Ein-
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Num. 16. — ! Num. 12. — 3 II. Par. 26. — * Matth. 26, 33; Marc. 14, 29.
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
107
Viertes Kapitel. Der Mord. Sechs Abschnitte, Erstens: die Einleitung in die Abhandlung. Der Mord ist die erste Sünde, von welcher in der Welt nach Adams Auszug aus dem Paradiese berichtet worden ist. Denn Kain beneidete, als Gott das Opfer seines Bruders Abel annahm, ihn deswegen; da tötete er i h n 1 . Der Mord nun umfasst Sünden eine Zahl. Zuerst der Zorn, welcher über den Tötenden seine Herrschaft übt, bis dass er getötet hat; und diesetwegen sagt unser Herr im Evangelium 2 : Es ist zu den Alten gesagt worden: Du sollst nicht töten !, denn über den, der tötet, kommt das Gericht, und ich sage euch, wer über seinen Bruder (fol 12 b ) nichtiger Weise z ü r n t , über den kommt das Gericht. Dann der Hass, welcher seinen Verstand verdirbt und seine Ueberlegung raubt, so dass er sich unterfängt, das Bild zu verderben, das Gott-erhaben ist er-nach seinem Bilde und Gleichnis geschaffen hat. Wegen des Beeinflusstseins der Seele des Tötenden nun muss seine Strafe körperlich und geistig sein. Was nun Kain angeht, so liess Gott ihn, weil er der erste war, welcher diese Sünde beging, und weil die Menschen noch wenige waren, am Leben und vernichtet ihn nicht auf der Stelle und befahl nicht seinen Tod, damit nicht etwa seine Strafe vergessen werde und niemand sich finde, der sie weiter erzähle und sich vor ihr in Acht nehme, sondern er - Lob sei ihm ! - suchte ihn heim mit Beben, so dass er Uber sich selbst seufzte und jeder, der ihn sähe, an ihm sich ein Beispiel nähme. Und dies war schlimmer als der Tod, da er sich als Ziel jeglichen Unglücks sah, indem er, geschwächt die Glieder, nicht im stände war, dem zu vergelten, der auf sein Verderben ausging, sondern einem jeden war er ein Abscheu und den Schauenden eine Lehre. Und was Lamech angeht, weil er den Mord nicht
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109
aus Absicht neu getan hat, sondern nur aus Z u f a l l , dann als erster seine Sünde b e k a n n t 1 und sich selbst das Urteil auferlegt hat, so ist er deswegen entschuldbar. Und beide lebten, bevor das Gesetz ausgesprochen war, das befiehlt: Du sollst nicht töten ! Und darum war ihre Strafe leichter. W a s nun das Gesetz betrifft, das von Gott dem Moses, dem Profeten, gegeben war, welches er als ein Gesetz der Wiedervergeltung' 2 aufstellte, so befahl Gott ihm, dass der Mörder getötet werde 3 , und dies, um das Blut des Menschen zu schützen. Wenn immer der Mörder weiss, dass er, wenn er einen Mord verübt, getötet wird , so enthält er sich vom Morde. Da sagt er (Gott) im zweiten Buche 4 : Wenn der Mann seinen Genossen schlägt, und der stirbt daran, so soll er getötet werden, (fol 1 3 a ) wenn er dies mit Bedacht getan hat. Und sollte er sich bei dem Alfare Gottes aufgestellt haben, so schleppe ihn heraus von dem Altare, und töte i h n ! Und er spricht im dritten B u c h e t Wer einen Mensehen aus Bosheit tötet, soll getötet werden. Und wenn einer ohne Bedacht (tötet), und ohne dass bei ihm Hass gegen den Getöteten voraufgegangen ist,, sondern im Zufall, wie wenn einer Steine nach einem Baume oder einem Hunde wirft, und da trifft er einen Menschen und tötet ihn, oder wie wenn einer strauchelt, und da fällt er auf einen anderen und tötet ihn, so ist es im Gesetz verboten, ihn zu töten, und es ist, bestimmt, dass man ihm ein Mal mit dem Zeichen dessen, der ohne Bedacht getötet hat, mache, damit er seinen Schutz darin habe nnd nicht getötet werde. Und w a s das neue Gesetz angeht, so hat es den Mord, sowohl wenn er mit Bedacht und Absicht, als auch wenn er ohne Bedacht geschieht, mit körperlichen und geistlichen Strafen belegt. Betreffs des Mordes mit Vorbedacht spricht es bezüglich der körperlichen Strafe für denselben mit dem Gen. 4, 23. — 2 Ex. 21, 23 ff.; Lev. 24, 19 ff.; Deut. 19, 21. — 3 Ex. 21, 12; Lev. 24, 17; vgl. auch Gen. 9. 6. — 1 Ex. 21. 12 ff. — 8 Num. 35, 16 ff. 1
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W o r t des alten Gesetzes, denn Titulus 39 sagt darüber 1 : W e n n jemand seinen Knecht t ö t e t , sei es durch Schlag, oder durch Eisen, oder durch Gift, oder durch F e u e r , so soll er mit dem Tod bestraft werden. Und es sagt darüber auch 2 : W e n n einer einem Menschen den Auftrag gibt zu morden, so ist er des Todes schuldig. Und ebenso 3 Weidas Gift bereitet, oder wer es verkauft, und wer es für den kauft, welcher tötet , alle diese sind des Todes schuldig. Und er sagt darüber ferner 4 : Wenn jemand einen Menschen mit einem Mordwerkzeug schlägt, und der stirbt daran, so ist er des Todes schuldig. Und stirbt er nicht, so werde seine Hand abgehauen. Während das alte (Gesetz) die Herren des Getöteten ermächtigte, dass sie den Mörder mit eigenen Händen töteten, so hat, was nun das neue angeht, das dies nicht erlaubt, denn der Kanon 34 von den Kanones der Könige 5 s a g t : Wenn ein Sklave (fol 13 b ) eine Nichtswürdigkeit be1
Gänzlich verschieden von dieser Gesetzesbestimmung lautet Proch. ( = ' 0 npo^eipo? v%05. Imperatorum Basilii, Constantini et Leonis l'rochiron. Ed. C. E. Z a e h a r i a e , Heidelberg, 1837) 39, 85, wo unterschieden wird, oh der Tod zufällig oder infolge unmässiger Züchtigung eintritt, 'liäv n ; tbv 't8iov oud-rr,v Xti>poi; 7, paßSoi; TÜ'J'fl xou ex T O U T O U Ixetvov T S X E U T ^ A A I , ou xaraxpivsrai ( 0 5 avSpotpuvo;. ei 0: ¿pitpco? aurbv Ipa, r.po^exauaev, o>? f'JVOV TZS^oirixö'j Ti(ji(op£LTat. Vgl. Proch. auct. (- C. E. Z a c h a r i a e a L a n g e n t h a l , Proehiron auctum. Leipzig, 1870, Band 6 des Jus Graeco-Ilomanum) 39,202; Baa. (= G. W. E. H e i m b a c h , Basilicorum libri LX, Bd. V, Leipzig, 1850) 60, 59, 1.; C. 9, 14. Vgl. aber auch D. 48, 8, 1 : Et qui hominem occiderit, punitur, non habita diflerentia, cuius conditionis hominem interemit. 2 Proch. 39, 8: 'O EVTEtXi[j.EV;"U~
( R i e d e l , K R Q , S. 243, can. Bas. 21, hat offenbar auch gehabt) — —
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wir denn betreffs der Frau, welche Ehebruch begangen hat und dann aus Furcht die Medizinen t r i n k t , um das Kind aus ihrem Schosse auszustossen: es sagt der Kanon 20 der Synode von Ankyra in Galatien - 1 : Die ersten Väter haben befohlen, dass sie, so lange sie lebe, in der Busse sei. Und wir, auch in ihren Fussstapfen wandelnd, haben aber dafür erachtet, dass wir als Strafbestimmung dieses setzten : Sie sei 10 Jahre, wie wir verordnet haben, zu den Stufen der Blassenden verpflichtet, und darnach sollen sie mit den Blassenden nur beim Gebete zugelassen werden, aber ohne E u charistie ; denn diese Sünde ist gar schwer bei Gott. Sechstens. Es sagt der hl. Basileios im Kanon 21 2 : Wenn ein Mann ein Weib durch Zauberei abortieren macht, während er mit ihr in Unzucht verkehrt, so soll er draussen stehen (fol 14 b ) sein ganzes Leben lang. Und am Ende seines Lebens (oder in einer äussersten Not) soll er der Eucharistie würdig erachtet werden; denn er hat drei sehr schwere Sünden begangen, zunächst den Mord und (dann) die Unzucht und (endlich) die Zauberei. F ü n f t e s K a p i t e l . U e b e r die U n z u c h t und die A r t e n d e r u n e r l a u b t e n E h e n . Fünfzehn Abschnitte. Erstens. Einleitung der Abhandlung. Diese Sünde ist sehr verderblich und es verunreinigt sich der Mensch innerlich und äusserlich. Denn der Apostel s p r i c h t 3 : Jede Sünde, die der Mensch t u t , ist ausser1 R h a I i i u. P o t l i , S. 3, S. 63 (can. Anc. 21): IIspi t o c o a b o s a ^
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den Kindern der Männer und den Kindern der Frauen auch verboten, dass sie die P a t e n , ihre Väter und Mütter von der Taufe her, heiraten. Und wenn einer sich vergeht und in der Taufverwandtschaft sich mit dieser Sünde beschmutzt, so ist dies die Sünde, welcher keine Sünde gleichkommt, denn sie ist eine Sünde in den geistlichen Dingen, und sie ist gleich einer Blasphemie gegen den Hl. Geist, (fol 16 a ) für welche es keine Verzeihung gibt, wie er im hl. Evangelium sagt Und dies sind die verbotenen unreinen Dinge , welche schlimmer sind als die körperlichen, denn die körperlichen allesamt erhalten Verzeihung, diese geistlichen aber erhalten keine Verzeihung, ausser infolge der Trennung der beiden und des Gebetes und des Fastens auf immer, so lauge sie auf Erden sind. Und dies ist die Sühne für solche, welche in diese Sünde und ihre Täuschung gefallen sind, dass sie allebeide ins Kloster gehen und dass sie beide über ihre Sünde weinen und diesem (d. i. dem Weinen) sich im Ordensstande widmen immerdar. Und dies ist die Erlösung für den, welcher von ihnen Erlösung für seine Seele erstrebt. Drittens. Was nun die leibliche Blutsverwandtschaft angeht, so ist dies die Verbindung solcher, deren Ehe das Gesetz uns verboten hat, und zwar tritt das Verbot derselben im alten wie im neuen auf. Das alte 2 hat uns die Ehe mit den Vätern und ihren Frauen verboten und auch die Ehe mit der Schwester, sowohl der leiblichen von derselben Mutter her, als auch der Stiefschwester, die von einer andern Mutter stammt, und die Ehe mit der Tochter des Sohnes und der Tochter der Tochter und den Töchtern beider ohne Ende und der Frau des Oheims und der Frau des Sohnes und der Frau des Bruders und der Tochter der Frau (Stieftochter) und der Tochter ihrer Tochter ohne Ende. Und wer an eins von diesen Dingen sich gibt, der ist ein Wollüstling, der
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M a n s i , II, Sp. 1036, cap. 3; H a r d u i n I, Sp. 510. Vgl. R h a l l i und P o t l i . 2. 2, S. 26 (can. Apost. 19). 'O 36o iyaf6[j.£vo; 5; ct8s).j>i8;iv oi Bivarai stvai xX^pixo?. F u n k , Did. et Const. Apost. (=F. X. F u n k , Didascalia et Constitutiones Apostolorum, Paderborn, 1905) I, S. 568. 8 R i e d e l , KRQ., S. 244 (can. Bas. 23). Vgl. dazu den letzten Teil des 'EnaToXiStov des hl. Basileios an Diodoros, R h a l l i und P o t l i , 2 . 4 . S. 263. ' R i e d e l , KRQ, S. 244 (can. Bas. 24), vgl. R h a l l i und P o t l i , 2. 4, 154 (can. Bas. 23). 1
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
129
Schwestern oder ein Weib mit zwei Brüdern Unzucht treibt, so sei ihre Strafe zwölf Jahre. Und er spricht im (Kanon) 4 4 1 : Wenn einer sich mit der Tochter seines Bruders oder der Tochter seiner Schwester verheiratet, und wenn einer 5 seine Schwester von seinem Vater heiratet, so komme es keinem (solchen) zu, dass er in irgend eine Stufe der Ordnungen des Priestertums gelange, sondern er ist ein heuchlerischer Bösewicht, und er muss hinausgeworfen und mit einer tüchtigen Strafe gestraft werden. io Viertens. Betreffs der körperlichen Busse sagt der Kanon 54 von den königlichen Kanones 2 : Wer das Weib seines Sohnes heiratet und eine Konkubine und erhält von diesen Kinder, so sagt es (das Gesetz), dass ihn nicht die beerben sollen, welche sie aus dem verbrecherischen Um15 gang geboren haben, sondern es sollen ihn seine Kinder, welche ihm in der erlaubten Ehe entsprossen sind, beerben. Und es sagt der Titel 39 3 : Die, welche sich in der Blutsverwandtschaft heiraten, sei es Mütter mit Kindern oder Brüder mit Schwestern oder Kinder mit Eltern, sollen mit
1 R i e d e l , KRQ, S. 260 (can. Bas. 44, nicht genau übereinstimmend), vgl. auch den schon vorhin erwähnten Can. Apost. 19, R h a 1 Ii und Po t l i , 2. 2, S. 26. 2 S a c h a u-B r u n s, Syr.-Röm. Rechlsb, S. 82 (can. arab. 54, verschieden) und die dort angegebenen Parallelen; vgl. auch S a c h a u , Syr. Rechtsbücher, I, S. 86 (R II, 55) und S. 32 (R I, 57 a). 3 Proch. 39, 6 9 Ü ' I oct[jLO|j:"ixrai, E'TE yovsis icpo« rsxva E':TE tsxva xpB; *fovei$ R, z3e\po\ KPB( aSeXjai;, TIP-COPSICJLKOCJAV• OI 8 : xat' SXkrp avfyivtiotv aM.7)Xou; au[jL^' 0stpo[Ji£VOt, rourecm 7taT7jp Et? yuvatxa utou v) uio? sc; yuvatxa 7t2Tpo? rtyoov [J-7]Tpuav f) Ttarputö? EI; JTPOYOVRIV 7J ¿ 8 5 X ^ 0 4 EL; -fuvafxa iSikzioÜ FJ 0ETO; EIS IVE^IAV f, ocVEij/IO; £T; 0siav 7, et? 3io iSeXyä? 7) E!; ¡¿7]TEPA ^EVTJV xa\ T7]v aüt^i OuY^TCPA.EV EISR/IEI ¡ii^VU^EVOT,
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
133
Herrn Jesus Christus, und von den Aposteln und allen heiligen Vätern, den Mitgliedern der Konzilien, und von allen Bischöfen und allen Vorstehern und allen Engeln Gottes und von seinen Priestern, den Dienern der Kirche Gottes. 5 Und diese Dinge sind für alle Christen verpflichtend, sei es nun von ihnen ein Kleriker oder ein Laie, und für ihre Frauen gleich wie für sie und für alle ihre P r i e s t e r , die Religiösen und die Diakone und ihre Machthaber. Und wer dieser Schrift zuwiderhandelt, den bannen alle Synoden und 10 alle Apostel und verfluchen ihn. Und sie haben auch im Kanon 26 und 71 und 72 und 78 gesagt 1 : Nicht ist es einem von den Gläubigen gestattet, zwei Frauen zu heiraten und mit ihnen beiden zu verkehren. Und wer (fol 17 b ) dieses tut, wenn er die zweite, welche die verbotene ist, 15 nicht entlässt, sei ausgeschlossen und exkommuniziert. Sechstens. Von dem, der zwei Schwestern heiratet oder mit zwei Frauen v e r k e h r t , sagt der Kanon 2 der Synode von Karthago 2 : Wenn ein Weib zwei Brüder hei1
M a n s i, II, Sp. 981, can. 26; Sp. 1004, can. 71 a ; Sp. 1005, can. 72; (Ecch.), Sp. 959, can 24 ; Sp. 975, can. 66 nnd 67 (Turr.); H a r d u i a , I, Sp. 482; Sp. 491 (Ecch.), Sp. 467; Sp. 474 (Turr.). * R h a 11 i und P o 11 i, S. 3, S. 71 (Kanon 2 der Synode von Neokaisareia): Tuvi] eiv yr,[J.r]Tai 3üo x3fkpois, I^aiBeicrÖM [J-&XP1 Oocvcitou JtXr]V ev xö 0xvc 3ti Tr)V ¡01XavOpwTtiav EiTtouaa, ¿15 {rfiavaaa XucsEt tov ya^ov, 'e'^ei rijv jaetixvokxv. 'Eiv 3s teXeottjcit) r] yuvr] ev TOioütto y«^« oüja rjtot 0 ivr]p, Sua)(_Ep?i$ t ö ¡J-EivaevTi ?] ¡AETctvoia.
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Der Nomokanon Mìhà'fls von Malig.
145
übertreten. Wer nun diesem Gesetze zuwiderhandelt, den schliesst die Konzilsversammlung aus. Und dem gleich spricht der Kanon 31 des Konzils von Laodikeia 1 . Di"rizehntens. Ueber das Verbot, für die Frauen, sich mit Heiden und Andersgläubigen zu verheiraten, sagt der Kanon 72 des Konzils von Nikaia 2 : Jedes gläubige Weib, das einen ungläubigen Mann geheiratet h a t , soll von der Verbindung ablassen. Wenn nun der, welcher eine solche Tat begangen h a t , Busse über sein Verbrechen tut und der Mann sein Weib, welches ihm nicht gestattet ist, entlässt und das Weib von dem Manne, der ihr nicht gestattet ist, da er ein Ungläubiger ist, fortgeht, so soll er nur auf jene Weise aufgenommen werden, wie der Ungläubige aufgenommen wird, welcher sich von seinem Unglauben bekehrt; und die Strafe der Frau, welche von der Verbindung mit einem Heiden sich bekehrt, oder des Mannes, welcher von der Verbindung mit einer Heidin sich bekehrt oder welcher sich von der Verbindung mit einer Nichtgläubigen sich bekehrt, sei, dass der Betreffende in Sack und Asche zu Boden geworfen verweile; und man soll ihm (fol 19 b ) an Fasten und guten Werken auferlegen, je nachdem er es verdient. Darnach habe er dann Teil an der Gemeinschaft der Gläubigen und erhalte die Eucharistie. Und jeglicher, der dem zuwiderhandelt, den exkommuniziert die Konzilsversammlung. Und sie haben (auch) in den Abschnitten der Verbote im Kapitel über die Ehescheidung bestimmt 3 : Und wenn eine Frau widerspenstig ist, dann irgendeinen ausserhalb der rechten Religion heiratet
1
R h a l l i und P o t l i , 2. 3, S. 198 (can. Laod. 31). M a n s i , II, Sp. 1005, can. 72 (Ecch.) ; Sp. 975, can. 67 (Turr.) ; H a r d u i n, I, Sp. 491 (Ecch.); Sp. 474 (Turr.). 3 M a n s i , II, Sp. 1037, cap. 4 (?); H a r d u i n , I, Sp. 511 (?). 4
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und dem sich widersetzt, der ihre Sache führt (d. i. Vater oder Bruder oder Vormund u. dgl.), so werde ihre Sache nicht betrieben und ihr Werk für sie nicht schön gemacht, und nicht erbe sie, und nicht erhalte sie die Eucharistie , und jeder Priester, der ihr die Eucharistie gibt oder Uber sie betet oder sie bei ihrem Tode bestattet oder sie mit Oel salbt, auf dass sie rein werde, der sei gebannt und ausgeschlossen und exkommuniziert von allen hl. Synoden, ausser wenn sie eine verführte unfreie Frau ist, welche die Herrschaft Uber sich selbst nicht besitzt; dann soll sie nicht von der Eucharistie zurückgehalten werden, und nicht soll ihre Erbschaft vorenthalten werden, und ihr liegt nur ob, dass sie sich frei mache, soweit sie es vermag. Denn wenn ein Weib unterdrückt und Zwang gegen sie von einem Wollüstling oder einem Manne, der Gewalt gegen sie braucht oder Macht Uber sie hat, ausgeübt wird, so dass sie geschändet wird, so falle nicht auf sie der Tadel, und nicht sei deswegen die Schande ihr Anteil, und nicht werde sie von ihrer Ehe zurückgehalten, und sie werde zu den Witwen gerechnet, die sich verheiratet haben. Denn Gott sind die Angelegenheiten aller Sklaven anheimgegeben, und er vergilt ihnen nach ihren Absichten und ihren Anschauungen betreffs des Guten und des Bösen 1 . Vierzehntens. Wenn ein anderer sie gegen ihren Willen verheiratet, so sagt der Kanon 73 von Nikaia 2 : Jeder gläubige Mann, welcher seine Tochter oder seine Schwester gegen ihre Absicht und ohne ihren Willen und ohne ihr Wissen und ohne dass sie anwesend ist, mit einem Ungläubigen verheiratet, der scheide aus der Gemeinde aus und
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M a n s i , II, Sp. 1005, can. 73 (Eccb.); Sp. 976, can. 68 (Turr.); H a r d u i n , I, Sp. 493 (Ecch.1; Sp. 477 (Turr.).
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159
Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
im gesamten Dienst des Priestertums ohne die Darbringung des Opfers,
auf dass Gott bei ihm
die
Güte
der Absicht
und sein Streben nach Verzeihung erkenne, denn viele von den Früheren sagen, dass die Priesterweihe das, w a s von den Sünden voraufgegangen sei, verzeihe, gerade w i e die Taufe. Betreffs des D i a k o n s ,
Sechstens.
wenn ihm w i e dem
Priester begegnet, sagt der Kanon 10 der Synode von K a r thago
1
:
Die
Diakone,
welche
eine
Sünde
gleich
diesen
erwähnten Sünden vor ihrer Diakonatsweihe begangen haben, besitzen, wenn sie ihre vergangenen Sünden nach ihrer Diakonatsweihe gebeichtet haben, nur das R e c h t , zu verbleiben, ohne (jedoch) heranzutreten
zur
im Diakonate
Darbringimg
und auch zum Predigen beim
des
Opfers
Gottesdienste,
das ihnen zukäme. Siebentens. Kanon
83 von
Ueber die Unzucht Nikaia
2:
Das
erste
des Diakons sagt Mal
werde
er
der
milde
g e s t r a f t ; wenn er wiederholt, so ein J a h r ; wenn er es zum dritten Male tut, so scheide
er aus seinem K l e r i k a t e aas,
dies, wenn er ein Caelibatär i s t ; hat er aber ein W e i b und dieses ist (bei ihm) in seiner W o h n u n g ,
so werde er in der
Busse und in der Suspension drei Jahre gelassen,
und bei
der Vollendung derselben werde er in sein K l e r i k a t wieder eingesetzt.
Und wenn er dann abermals f ä l l t , (fol 22 a ) so
scheide er aus seinem K l e r i k a t e unwiderruflich aus. U m die Sache mit dem Bischof und dem Priester und dem Diakon kurz zusammenzufassen : Der Bischof scheide aus seinem
Priestertum
bei dem ersten Vergehen
aus,
nehme
R h a 11 i und P o 11 i , 2. 3, S. 87 (can. 10 von Neokaisareia) ist sehr von dem arabischen verschieden. 'Op-oiws xcä Siäxovo;, eäv rS aur
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Der Nomokanon Mîhâ'îls von Malîg.
161
aber keine Busse auf sich, indem ihm die Gemeinschaft mit der Gemeinde und der Empfang der Eucharistie nicht versagt werde ; der caelibatäre Priester werde zwei Mal zur Busse herangezogen, und der verheiratete ein Mal, doch sollen sie nicht von der Eucharistie zurückgehalten werden und nicht von der Gemeinschaft der Glaubigen; sie sollen jedoch vom Dienst und vom Opfer suspendiert sein. Was nun die übrigen Mitglieder des klerikalen Standes, sowohl Welt-wie Ordenskleriker, angeht, so soll jedes Mal, wo sie durch derartige Verbrechen sich vergehen, Uber sie gerichtlich geurteilt werden, wie es der Vorsteher und der Richter für gut finden; und was auch immer von der Busse für sie angebracht sein mag, so soll über sie doch keine (so) harte Strafe gelegt werden, dass sie zu Grunde gingen, und auch sollen sie nicht verlassen und vernachlässigt werden , so dass sie in ihrer Verirrung und ihrer Sünde verharrten und dann ihr Verderben doppelt gross würde. Und jeden, der dieser Bestimmung zuwiderhandelt, bannt die Konzilsversammlung. Achtem. Ueber den Ehebruch der Ehefrau des Klerikers sagt der Kanon 14 von den Kanones des hl. Basileios 1 : Wenn die Frau des Klerikers in Ehebruch fällt und er will (doch) mit ihr weiter zusammenbleiben, so werde er aus seinem Range entfernt und von den hl. Geheimnissen ausgeschlossen; und wenn er aus seinem geistlichen Stande ausgeschlossen ist und er bereut und entlässt sie (dann), so werde ihm von den Geheimnissen wieder zurückgegeben, aber er kehre nicht 1
R i e d e l , KRQ, S. 241. Der Kanon ist in den griechischen Kanones des hl. Basileios nicht zu finden ; allgemein gilt das Zusammenleben mit dem ehebrecherischen Eheteil f ü r den andern als [¿oi/sia, vgl. R h a 11 i und P o 11 i , 2. 4, S. 184 (can. Bas. 39) : 'II T._U5a oi>o)o
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bis Ujtü einschl; durchgestrichen. — 13 D J j V I — H B fehlt J^ -
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163
Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
wieder zu seinem Range zurück, denn er war schlimmer Unzucht Genosse. Es sagt Epiphanios im Kanon 114 1 : Wenn das Weib eines Klerikers Unzucht treibt, so lasse er sie ihres Weges gehen ; ist er (damit) nicht einverstanden, so werde er ausgeschlossen und gebannt und verflucht. Und gleicherweise sagt der Kanon 8 von Karthago 2 . Neuntens. Ueber die Unzucht an einer Jungfrau sagen die Apostel im Kanon 62 (fol 22 b ) von den 8 1 3 und im (Kanon) 47 von den 56 4 : Wenn ein Mann eine Jungfrau vergewaltigt und sie eine Sklavin ist oder einem andern verlobt, und dann kommt er über sie und tut ihr an ihrer Person Gewalt an und schändet ihre Jungfrauschaft, so soll er zur Zucht für ihn entfernt werden, und nicht sei es ihm erlaubt, eine andere zu heiraten entsprechend dem, dass er sie für sich geliebt hat. Und sollte er reich und ein Herr von Macht sein, während sie arm ist, so wohne er doch nicht mit einer andern, sondern er werde zur Heirat mit ihr gezwungen, wie er ja auch sie hinsichtlich ihrer Person gezwungen hat, falls er der Erste in diesem ist. Und dies Gesetz ist aufgestellt für jeden, der sich gewaltsam vergeht. Es sagt der hl. Epiphanios das Gleiche im (Kanon) 39 5 ; und es sagt der hl. Basileios im (Kanon) 4 6 : Wenn ein Mensch eine Jungfrau vergewaltigt, so stelle er das Herz ihrer Familie zufrieden. Und wenn sie bei ihm gegen den 1
N i c h t i n d e n K a n o n e s d e s I i i . E p i p h a n i o s bei R i e d e l ,
2
R h a I i i
3
Vgl. R h a l l i
und P o t l i ,
S . 3, S . 82, siehe
und P o t l i ,
2.
KRQ.
v o r h i n , S . 1 6 1 , A n m . 1.
2, S. 85
(can. A p o s t . 6 7 ) :
E'i u?
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xjivrjcmutov ¡iioccja^vo; '¿/oi, acpopi^Etjöw [j.r) eI;ETvo!I 8s aitö eteoocv ).aji.ßizv:uv, ccXV exsivrjv xate/siv, f)v xa8r,p£r!ciaTO, xxv TtEVi^pi Tuy/avri. Funk, Did. et Const. Apost., I, S .
584.
Vgl. dazu W i n a n d
Fell,
Ganones
Apostolorum
1 8 7 1 , K a i l . 4 6 b, S . 2 1 : © A K a o ; M
; A H O «
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¿.IC
w a)fi.fa}-il-a
: (Dß.ha>-1:
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;
HA
:
Xll": f » M :fflrtXonZ; M* : WJ&+ : a>tMT> t : : 5
R i e d e l ,
KRQ,
S . 2 9 1 ( c a n . E p i p h . 19).
6
R i e d e l ,
KRQ,
S . 2 3 8 (can. B a s . 4 ) ;
S . 1 5 0 (can. B a s . 2 2 b).
vgl.
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Leipzig,
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
175
herabsandte und dies sie verzehrte. Und der Beweis dafür ist, dass das Volk Sodomas die Türe des Lot umstellte, vom Jünglinge bis zum Greise, und zu ihm sprachen: Führe uns jene, welche zu dir gekommen sind, heraus, damit wir sie beschlafen. Und der Apostel hat die, welche diese Sünde tun, scharf getadelt; da sagt er im Briefe an die Römer 2 : Siehe, sie verliessen, was ihnen von der Natur selbst zukam, und verzehrten sich in der Begierde einer nach dem andern. Und er spricht im Brief an die Korinther 3 : Nicht werden sie eingehen in das Reich Gottes. Und die Thora 4 befiehlt den Tod dessen, der ein Tier beschläft, sei es männlich oder weiblich, denn der Zweck beim Verkehr ist nur dieser, dass er Nachkommenschaft zur Bebauung der Erde erzeuge. Bei diesen Arten (des bestialischen Verkehrs) aber entsteht keine Nachkommenschaft, sondern das Gegenteil davon; denn (fol ¡24b) Gottes Zorn steigt Uber den herab, der solches tut. Und wegen der Liebe Gottes zu den Menschen hat er in den Mund der Väter Kanones gelegt für jeden, welcher nach der Busse Verlangen trügt, damit sie sich von dem Zorne retten, der um dieser Sünde willen herabsteigt. Zweitem. Ueber den, welcher mit einem Tiere Unzucht treibt, sagt der Kanon 15 von Ankyra in Galatien Wenn 1
Rom. 1,27.
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3, S. 5 3 ( c a n . A n c . 1 6 ) :
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i\oy;ucrapivwv
iip.apT.yV, 7ilvr; xal S i x a 'etechv Ü7to7iEaovTE; xotvtovia; t u y / a V i T ü j a a v t ^ ; ei; tcc; Tipoaeuya;* EtTa ev Tfj xoivamct StatcXsaavte; et»] jxevte, tijTS xoa t?,'; npontpopiq c'jjajiTiaOtuiav. 'E^ETal^laOw 3 : a i r o i v xai b ev T7j ÜTZOiZTtoaei ¡lio; , xai oGtu> Tuy^otv-Tojaav t^; cpiXav9pco;uia;. Et 31 tive; xaTaxopoj; e'v Tot; a ^ a p T r ^ a a t y s y ^ v a a t , ttjv j/.axpxv E/ixataav üfto^Tioaiv. r 'Oaoi 3' -j7iEppctvTE; ~v]v i]Xtxiav TaÜTvjv x a i yuvaTxa; r/ovTE; jTEptjTEJtTMxait t i^apTv^aTt, jievte xai s'ixoatv ETEdtv ÜTCOJtsa^VTs; xo'vcovta; Tuyyav.Tto j a v rf; :i; Ta; izpoazuy x^' E?Ta EXTE^-EaavTs; iiIvte ett] ev Trj xoivtovla tq>v eu-^üjv Tuy/avlTtoaav Ti^; Tipoa'-opz;. E t 3e tive; xa\ yuvaTxa; 'e'/ovte; xa't ü j t s p ß ä v r s ; xov jiEVTrjxovTaETi, yp'ivov f ^ a o r o v , Eni xrj tou ßiou Tuyv, xa\ x).oycUO[jivcov, öcjot jtplv EtxocjaETsT; yEviaOoa,
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
irgend ein Mann in Unzucht mit einem Tiere befunden wird und ihm darin eine notorische Gewohnheit geworden i s t , so befehlen w i r , dass dessen Strafe je nach der Massgabe seines Alters bemessen werde. Hat er zwanzig Jahre noch nicht überschritten, so stehe er fünfzehn Jahre mit den Büssenden an der Türe der Kirche, und bei der Vollendung derselben nehme er Teil beim Gebete fünf Jahre (lang), darauf empfange er dann die Eucharistie, nachdem über ihre Bekehrung und Uber die Schönheit ihrer Busse und ihre Führung eine Prüfung angestellt ist und (dabei festgestellt ist, dass) sie das bereuen, was von ihnen statthatte ; anderenfalls werde ihnen der Eintritt in die Kirche nicht gestattet und sollen sie die Eucharistie nicht empfangen. Wenn es dann unter ihnen auch noch welche gibt, die sich gleich bleiben und in dieser Sache ganz verstockt sind, so sollen sie Busse tun, die lang im Mass und viel in den Tagen ist. Und wer unter ihnen ein Erwachsener ist und schon zwanzig Jahre überschritten hat und eine Frau besitzt und doch eine solche Tat begeht, der stehe bei den Büssenden draussen vor der Tür der Kirche fünfundzwanzig Jahre lang und fünf Jahre im Gebet, darauf werde ihm dann die Eucharistie gereicht. Und ist der Täter dieses in einem Alter von über fünfzig Jahren und besitzt er eine Frau, so bleibe er bis zu seinem Tode (in der Busse). Wenn er dann an seinem Leben verzweifelt 1 , so erhalte er die Eucharistie; die Strafe gebührt auch denen, welche in der Unzucht verstockt sind.
' wohl = die Hoffnung länger zu leben aufgibt; in Lebensgefahr kommt, die bestimmt zum Tode führen wird.
Omens ChrIstianüs. VI.
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Der Nomoka on Mihä'ils von Malig.
179
Drittens. Ueber die Tiere und die perversen Männer, spricht ihr (der Väter von Ankyra) (fol 25 a ) Kanon 6 1 : Alle, welche sich mit den Tieren beflecken und die Sünde von Lots Volk begehen, d. h. sich mit den Männern verfehlen, die wird Gott dadurch strafen, dass sie Aussätzige werden und als Aussätzige erscheinen, worin ferner eine Strafe für sie liegt. Und wenn sie Busse dafür getan und sich davon erhoben haben, so sollen sie mit den demütig Flehenden beten, und nicht sollen sie in die Kirche eintreten, denn ihre Sünde ist bei Gott schwer. Viertens. Ueber die perversen Männer und Frauen und zwar von denselben (den Vätern von Ankyra) im (Kanon) 19 2 : Jedes "Weib, welches mit einem Weibe seinesgleichen sich befleckt, oder ein Mann, welcher sich mit Jünglingen befleckt, die sollen von der Gemeinschaft und bei der Eucharistie ausgeschlossen werden und sollen sieben Jahre mit den Büssenden die Busse auf sich nehmen, wie wir schon im Anfange dieser Bestimmungen erwähnt haben. Und wenn von ihnen die Befreiung in ihrer Busse und der aufrichtige "Wille anerkannt ist, mögen sie darauf bei der Eucharistie teil nehmen. Fünftens. Betreifs ihrer körperlichen Strafe (gilt) von den königlichen Kanones der Kanon 119 3 : Die sich mit den Männern abgeben, sind mit dem Tode zu bestrafen. Und der Titulus 39 4 : Die Homosexuellen, der Täter und der, an
1
Ist vielleicht Rhalli und Potli, S, 3, S.56 heranzuziehen (can. Anc. 17)? Den Text dieses Kanons siehe vorhin S. 175 Anm. 2. 2 R h a 11 i und P o 11 i, 2. 3, S. 62 (can. Anc. 20) handelt, so ähnlich er auch in der Form der Strafe ist, doch von den Ehebrechern, dem Manne sowohl, J or J wie der Frau. 'Eäv tivo; yuv*l l - /S ^fi 'i pO'X6^0!) T1?i "Et" Sei auTov TOU teXeiou tu^sTv xari T0Ü5 ßaOfiou; xoü; jtpoaYovra;. Ueber den Begriff des (j-ot^ö? und der [iotxaXi; vgl. R h a l l i und Po t l i , 2. 4, S. 149 f., (can. Bas. 21). 3 S a c h a u - B r u n s , Syr. Rom. Rechtsb., S. 93 (can. arab. 120); vgl. auch S a c h a u , Syr. Rechtsbücher, I, S. 116, § 120 (R II) und S. 164, § 78 (R III). 4 Proch. 39, 73: Ol xaekytis, 0 te Jtotßv xcel 0 7caa/u>v, £ifEi Ti|juopeia0toc;av, E' pi apa 0 7iE;iov9a>s IXocrrov eljj töv iß' ^pövtuv töte yäp tb evSsej t^; vjXixia; auTou Tr;; ToiauTT); auTov «jcaXXaTTEi Jtotv^.
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G. Horner, Stat. Apostl., S. 118, can. 63. Der Kanon 63 der Horner'schen Ausgabe ist dem Wortlaute nach durchaus von dem Kanon unseres Textes verschieden. * M a n s i, II, Sp. 1004, can. 71 a (Ecch.); Sp. 975, can. 66 (Turr.); H a r d u i n, I, Sp. 491 (Ecch.) und Sp. 474 (Turr.).
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
sich mit ihr durch eine legitime Ehe mit Berücksichtigung dessen, was die Verbindung gesetzlich verlangt. Wenn er sie aber nicht für würdig befindet, dass sie seine gesetzliche Gattin genannt werde, so sei zwischen ihm und ihr kein Verkehr einer geschlechtlichen Verbindung, sondern er entlasse sie und nehme eine, die zu nehmen ihm recht scheint. Und wenn er es vorzieht, enthaltsam zu leben, so hat (auch) das unsere Billigung. Zweitens. Von (fol 26 a ) den Titeln der 59. 1 : Wenn ein Weib sich mit seinem Sklaven aus Wollust vergeht, obwohl sie selber verheiratet i s t , soll sie geschlagen und ihr das Haar glatt geschoren und die Nase abgeschnitten werden, und sie soll aus der Stadt, in der sie ihre Wohnung h a t , hinausgejagt werden und sich von allen ihren Gütern trennen. Und der Sklave, welcher sich mit ihr aus Wollust eingelassen h a t , dessen Bestrafung geschehe durch das Schwert. Und wenn sie nicht verheiratet ist und keine Kinder hat, so soll sie geschlagen und ihr das Haar glatt abgeschoren werden, und geschlagen werde der Sklave und sein Haar glatt abgeschoren, und er werde verkauft und sein Preis an den Fiskus gezahlt. Und wenn sie dies getan hat und hatte Kinder, so sollen ihre Güter sofort auf ihre Kinder übergehen, und ihr Vermögen werde für sie (die Kinder) bewahrt, und in ihrer (der Frau) Hand sei allein nur die Nutzniessung, und der Preis für den Sklaven gehöre auch den Kindern. 57iav8po; 80W.10 P.OI/Eu0E'icia auri] ]jiv tujtTOfjiv)'] xai xoupEuo[J.£V7] pivoxojiEiaOw, a7;sXauvo[jiv7) 3s xai trjsrcoXiTEias, EV FI xaroixii, jiao?i; t»){ oixsia; EXTiOTti™ jiEpiouaia?- 0 [iEvrotys [iot^eucrac Soü'Xo; TipuDpsiaOo). § 44 Tuvr] p.rj syouaa avSpa Tto 'iStw SouXto p^sTaa, EI ^EV [j-r] l'^ouaa rcaTSx; Stajipa^rjTai, xai xoupsulaBw, xai ToiouTog xai xoupEu6[j-Evo^ 7ti7upaax£a0a> xai i] aurou' Eiaxop-i^Eaöw st 8E I711 7iaiavi rouro 3ia7roa'/0Ei7] xai rj -JKoazaati; aur^ Ttaaa xara SeaJioreia? roojtov Ttapaurixa rot^ Ttaiaiv xvE/.Trot^ra); f uXa-TSAOIO, nap' auri)' [iEVCiJ'OTjs, xai 8s icaiaiv Vgl. auch Proch. auct. und 1 3 9 ; Bas. ' Proch. 39, 43 und 44 ; — § 43 :
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stens und des Gebetes willen übereingekommen seid. Dann kehret zurück, wenn ihr das für eure beider Sache für gut findet, damit euch nicht der Teufel wegen der Geringheit eurer beiderseitigen Enthaltsamkeit 1 versuche. Zweitens. Betreffs der Priester, welche dieses t u n , sagen die Apostel im Kanon 46 2 : Wenn irgend ein Bischof oder Priester oder Diakon oder einer, der auf einer tieferen Rangstufe als diese steht, von den Klerikern sich von der Ehe e n t h ä l t , weil er sich verunreinige und um sich dadurch besser zu machen als ein anderer, indem er dieses aus Unvernunft seinerseits tut, da ja alles, was Gott geschaffen h a t , sehr schön ist und der Mann und das Weib beide Geschöpfe Gottes sind - hat er sie ja doch als eine sehr schöne Schöpfung geschaffen - , so hat nun dieser Mensch in seiner Unvernunft gegen Gottes Schöpfung gefrevelt, und da soll er nun von der Kirche Gottes ausgeschlossen sein. Drittens. Und ebenso auch der Laie, wenn er sich davon auf Grund einer falschen Art der Gottesverehrung und der Enthaltsamkeit enthält, obwohl er vorher anerkannt h a t , dass es eine erlaubte Sache sei, und dass er es nur aus E h r f u r c h t gegen Gott und sein Wohlgefallen sich versage. Und es sagt die Synode, die in Gangra zusammentrat, im ersten Abschnitt 3 : Wenn irgend einer die Ehe verwirft und den Menschen wegen des Verkehrs mit seinem Weibe,
' ^ I j - das Gefallenfinden, das Sich-zufrieden-geben, hier dem Sinne nach = Enthaltsamkeit. 2 R h a l l i und P o t l i , 2. 2, S. 67 (can. Apost. 51): E'i etcidxorco? irpscrßÜTSpos v| Biaxovo; r, ÖXüj; tou xaTaXoyou tou ispatixoü' y^f-Ou xai xpeiuv xai o'ivou ou 3t' aaxrjcjiv, aXXi 8ti ßSsXupiav ctjre/rjTai, s7iiXa9öfj.svoOV4, " W s l
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Der Nomokanon Mîhâ'îls von Mali
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das Gebot, sich vom Eintritt in die Kirche zu enthalten, während sie in der Menstruation sind. Es liegt ihne.i auch ob, sich vom Empfange der Eucharistie zu enthalten, wenn sie in der Krankheit der Menstruation sind , bis dass die Zahl ihrer Tage vollendet ist. Sie sollen aber nicht das Lob und das Gedächtnis Gottes in ihrem Hause unterlassen, auch wenn sie in der Menstruation sind, und zwar, auf dass der Feind sie nicht in Unordnung stürze und der Ungehorsam sie nicht verschlinge und sie nicht ablenke zu dem nichtigen Wege. Denn der Feind ist in den Frauen ganz speziell, wenn sie das Gedächtnis Gottes und sein Lob unterlassen. Und entsprechend ist den Männern von Gott verboten, sich zu (fol 27 b ) ihren Frauen beim Auftreten der Menstruation zu begeben. Dieses hat Gott — erhaben ist er — über die Frauen und die Männer bestimmt, auf dass weder in ihren Körpern die Krankheit der Elefantiasis und des Aussatzes entstehe, noch dass dieses bei ihren Kindern geschehe, denn dieses Blut ist das Verderben der Körper beider und der Kinder. Dann sollen sie beide sich enthalten von dem Verkehr im Zustand der Menstruation, welche vor der Schwangerschaft bei den Frauen regelmässig statthat, und zwar sieben Tage (lang). Und wenn sie vor den sieben Tagen zu Ende ist, so warte man (doch) bis zur Vollendung der sieben Tage ; und wenn sie über die sieben (Tage) hinausdauert, so warte man bis vierzehn Tage, und wenn es über einundzwanzig Tage hinausdauert, und entsprechend so fort bis zur Vollendung der vierzig Tage. Wenn es noch länger dauert, so liegt es nicht mehr im Blute der Menstruation, sondern es ist dies eine von den vielen Krankheiten geworden. Und um es kurz zu sagen : an allen diesen Tagen, an denen es der Frau nicht erlaubt ist, die Eucharistie zu empfangen, weil sie in ihrem Blute ist, darf der Mann den Verkehr mit ihr als einen Verkehr zum Zweck der Zeugung nicht ausüben. Und es hat der Kanon 17 des
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Der Nomokanon Mthä'ils von Malig.
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Eheleute sollen in Reinheit den Sabbath halten und den Sonntag und die Fasten der vierzig (Tage) und den Mittwoch und den Freitag, indem sie ihre Körper in Reinheit bewahren und im Gebete sich voll Eifer versammeln. Es sagt auch der Kanon 1 : Wenn einer mit seiner Frau an ihnen aus Nachlässigkeit oder Unwissenheit schläft, dessen Busse sei ein J a h r , und wenn es geschieht mit Wissen, so sei (die Busse) drei J a h r e ; dann soll er die Eucharistie empfangen. Und es sagt der hl. Basileios im dritten Abschnitt seiner Kanones 2 : Die rechte Ehe, welche Gott den Menschenkindern verordnet hat, ist nicht bloss wegen der Geburt der Kinder ; auch wegen des Bedürfnissés der Schwachen hat Gott ihnen Tage gesetzt, an denen die Triebe ihres Herzens zwischen ihnen befriedigt werden mögen, und hl. Tage, welche die Menschen beobachten sollen. Und entsprechenderweise sagt der Heilige im 17. 3 und im 3 0 . 4 seiner Kanones. E r s a g t : Die hl. Tage, welche f ü r das Fasten bestimmt sind, verunreinige nicht; denn es r u h t auf einem jedem die Pflicht, dass er an allen vierzig Tagen und am Osterfeste sich bewahre 5 , denn darin ruht Verzeihung für uns und unsere R e t t u n g . Und es ist das eine Sache, welche über die der Ehe hinausgeht, wenn einer sich von seinem Ehebette (fol 28 b ) während der ganzen vierzig Tage vom ersten bis zum letzten derselben nicht losmachen kann. Und wehe jedem, der sich dieser Sünde an den hl. Ostertagen überlässt, selbst die nicht ausgenommen, die an diesem Samstag den Ehebund mit ein-
1 ! 3 1 5
Welcher? R i e d e l , KRQ, S. 238 (can. Bas. 3, ungenau). R i e d e l , KBQ, S. 242 (can. B«s. 17). R i e d e l , KRQ, S. 247 (can. Bas. 30). Sowohl die Lesart von V - Ü i ^ - l - (die sonst ungebräuchlich ist) als auch
die von B - i a i ^ - - bedeuten beide « sich (unverletzt) bewahren vor, sich in Acht nehmen vor» (hier vor der «Unreinheit» des ehelichen Verkehrs), und nicht « beobachten » (das Fest) = heilighalten, wie R i e d e l es fassen möchte.
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Der N o m o k a n o n Mihä'ils v o u Malig.
201
ander geschlossen haben. Wenn sie sich unterstehen, diese unreine Tat zu begehen, dann unterstehe ich mich und sage, dass sie auf Verzeihung keinen Anspruch haben. So wollen wir uns denn jetzt bewahren, o Brüder, auf dass wir der Auferstehung 1 mit Dank würdig werden. Und wenn wir unsern Willen in den vierzig hl. Tagen mit Wollust getan haben, wo wird unsere Freude sein, wenn wir die Auferstehung schauen ? Und auch dies sei gesagt, dass das Fasten nicht bloss ist (das Fasten) von dem Brod und Wasser, sondern das reine (echte) Fasten vor Gott dem Herrn, das ist das reine Herz. Und dieser Heilige, welcher eben darauf aufmerksam gemacht hat, dass dieser Verkehr Uber die Ehe hinausgeht, der hat sie auch mit dem Namen Sünde bezeichnet und Unreinheit genannt. Und wenn dem also ist, so ist sie dann wie die Unzucht, doch weniger schwer, und da ist es denn entsprechend, dass ihre Strafe leichter sei, als die der Unzucht unter Berücksichtigung dessen, was der, welcher die Busse annimmt (der Beichtvater), in Bezug auf Jugend und Alter und Wissen und Unkenntnis und Zustimmung und Einwilligung findet. Viertens. Gilt speziell nur von den Klerikern, nämlich: Sie sollen sich von ihren Frauen in den Tagen enthalten, an denen sie (bei den priesterlichen Funktionen) an die Reihe kommen. Es sagen die Kanones 4 und 52 und 77 2 der
1
Die Auferstehung dos Herrn (= das Osterfest) ? oder unsere Auferstehung bei der Auferweckung der Toten, von der die Auferstehung Christi Vorbild und Grund ist ? Wohl das Erstere ! 2 R h a l l i und Pot, I i , 2. 3, S. 302 (can. Carth. 4): «fcocua-rTvos, sTiiaxorcos ILxevou rioT = vriv7|'; ^copa; TOTtOTr,p7]T7)s t^; £xx).7]!jia$ 'PtojArj?, e'iteev 'Aplam, 'iva Ejiiaxoitoe xoa -pEcrßÜTEpo; xai Sixxovoc xai tkxvte? oi tx ispi iJ/rjXa^cövTES T?j's awapoaüvr)? »¿).otXE$ Yuvoax0) v " ^ . o j ^ v
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
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dass auch er sich von seiner Frau enthält in der Nacht vor dem Tage, an dem er zum Altare eintreten und die Geräte und reinen Gefässe berühren will. Denn der Kanon hat die Anagnosten und Hypodiakone erwähnt und diese be5 rühren (auch) nichts von dem reinen Leibe und Blute, sondern treten nur zu dem Altare ein und berühren die reinen Geräte und Gefässe, welche zum Altare gehören, deswegen nun ist es Pflicht des , welcher auch zum Altare eingeht und die Geräte und die hl. Gefässe berührt, dass er 10 ebenfalls rein sei von der Begierde nach den Frauen und von dem (geschlechtlichen) Verkehre, welcher Art er auch immer sei. Und das Richtigste ist, dass die zu zweien seien, welche abwechselnd den Dienst des Altares versehen, einer um den andern, auf dass sie sich nicht vergehen und 15 nicht in irgend etwas Derartiges fallen, so dass Gott über sie zürnte. Und (andererseits) hat der Priester nicht die Vollmacht, jemals ohne Ministrant zu zelebrieren. E l f t e s K a p i t e l . U e b e r den V e r k e h r mit der F r a u auf dem v e r k e h r t e n W e g e und über das Z u r ü c k z i e h e n . Zwei Abschnitte. Erstens. Diese Sunde ist eine Unterabteilung der Sodomie , nur dass bei ihr kein Verderben der Kinder der Menschen i s t , welche nicht zu diesem hässlichen Werke geschaffen sind. Jedoch tritt bei ihr ein Verderben des Samens ein, welchen Gott im Manne gemacht hat, um die menschliche Natur zu erhalten; diese nun folgen ihren viehischen Begierden, ohne sich um das zu kümmern, was Gott
Für gewöhnlich ist also der
sowohl der Sakristan als auch der Akoluth;
in gewissen Fällen, wenn dies auch in unserm Texte ausgeschlossen ist, kann auch der Subdiakon und selbst der Diakon als reich f ü r die Bedeutung des
bezeichnet werden.
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ist die Gleichsetzung mit dem allgemeinen
Ausdruck ^ I s ^ = « Ministrant», (nicht = « Diakon ») am Ende des § 5 oben.
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
207
ihnen (fol 29 b ) von der Erhaltung der Natur befohlen hat. Bs ist nun meiner Ansicht nach nötig, dass die Strafe dessen, der diese Sünde t u t , geringer sei, als die Strafe dessen, der Männern beiwohnt. Doch das weiss Gott am besten. Zweitens. Ueber dass Zurückziehen. Was das Zurückziehen von der Frau angeht, so sind zwei Sünden darin, die eine davon die Verschleuderung und das Verderben des Samens, und es wäre doch ein vollständiger Mensch davon entstanden. Und das ist die Erklärung des Evangeliums des Matthäus, er sagt 1 : und oft mühen sie sich ab, dass ihre Natur keine Nachkommenschaft und keine Frucht erhalte; und dies ist schlimmer (schneller) als die Vernichtung des schon Existierenden. Und die andere Sünde ist, dass die Frau, von welcher er sich zurückzieht, erkrankt. Und er macht sie auf der Stelle oder nahe dabei Krankheiten gebären, welche schwer zu heilen sind. Und wie oft ist dabei nicht vielmals der Tod eingetreten! Und die Thora 2 hat bezeugt, dass Gott, der Hohe und Mächtige, schnell über den, der dies getan hat, den Tod vor seiner Zeit gebracht hat. So z. B. als Juda, der Sohn des Jakob, seinen Sohn Eber, welcher sein Erstgeborener war, mit der Thamar vereiratet hatte und Eber gestorben war, ohne ein Kind zu erhalten, da sagte Juda zu seinem mittlerem Sohne: Heirate das Weib deines Bruders und schaffe deinem Bruder Nachkommenschaft. Als nun Onan zu ihr einging, zog er sich von ihr zurück auf die Erde, damit er nicht Nachkommenschaft schaffe. Da war seine Tat vor Gott widerwärtig, und er liess ihn sterben. Und weiterhin ist das Einnehmen von Mitteln, um das Kind abzutreiben, schlimmer als diese Sünde. Denn das Zurückziehen macht, wenn der Mensch es bereut
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Wo? Vielleicht Matth. 19, 12? Gen. 38.
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Der Nomokanon Mihà'ils v o n Malig.
211
das « er macht sie zur Hure » will bedeuten, dass e r , nachdem er sie Verstössen hat, Uber das Verbrechen dessen verantworlich wird, der Anspruch auf eine durch den Ehebruch frei gewordene (Frau) erhebt. Es sagt der Kanon 45 der Apostel 1 : Wer sein Weib von seinem Hause fortschickt, ohne Grund und ohne dazu zwingende Not, der werde aus der Kirche ausgeschieden. Und der (Kanon) 55 von Nikaia 2 : Wenn einer ein Weib geheiratet hat und es kommt zwischen ihm und ihr Schlimmes (Streitigkeit) vor und sie tut Böses gegen ihn, so ertrage er sie mit Geduld und trenne sich von ihr, auf dass seine Angelegenheiten wieder zum Besten der Dinge und zu ihrem Schönsten sich zurückwenden; wenn sie dann dem nicht Rechnung trägt, so vermittle zwischen ihnen der Bischof, und wenn sie dem nicht gehorcht, sondern sich von dem Willen ihres Mannes fernhält, so gehe der Bischof zu ihr. Wenn sie ihm dann nicht die Bereitschaft zur Rückkehr zu ihrem Manne erklärt, so schüttle der Bischof von seinen Kleidern und von seinen Schuhen den Staub an ihrer Tür. Und dem Manne ist es danach erlaubt, wenn er es begehrt, zu tun, was er will, und wenn er sich (wieder) verheiaten sollte, so ist es ihm gestattet, und er soll tun, was ihm behagt. Ist es jedoch festgestellt, dass er zu ihr hässlich ist und schlimme Sachen, um sich von ihr zu trennen, sucht, so werde dies von ihm nicht angenommen, (fol 30 b ) und er werde gezwungen, mit ihr zu bleiben, wenn er einverstanden ist und will. Und wenn er sich darauf nicht einlässt und will, dass sie aus seinem Hause fortgehe, so werde er von der Eucharistie ausgeschlossen.
' R h a I l i und Po t l i , 2. 2. S. 63 (can. Apost. 48) : E" ti? Xatxò? tijv £auToti Y'JVoTxa sx^aXtnv Iripav Xajioi rt xap' aXXou a-o\;\-j[j.lvriv dtpopi^étjSaj. F u n k , Did. et Const. Apost.,
I, S. 578/9.
• M a n s i , II, Sp. 998, can. 55 (Eceli.) u.Sp.969, can. 51 (Turr.); Harduin, I, Sp. 487 (Ecch.) und Sp. 471 (Turr.).
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
213
Und der Kanon 71 von ihnen 1 : Jeder Priester oder Diakon, der seine Frau, ohne dass sie durch den Nachweis des Ehebruchs oder irgend eines anderen (Ehescheidungsgrundes) sonst von dem, was wir früher erinnert haben, überführt ist, entlässt, sei es wegen des Vermögens, oder um sich eine andere an ihrer Stelle zu nehmen, sei es wegen einer schöneren als sie oder einer eleganteren, oder um eine Begierde zu befriedigen, welche Gott nicht liebt, wenn er (ein solcher) Kleriker ist, so werde er abgesetzt, und der Laie werde von der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen. Drittens. Das beiderseitige Uebereinkommen betreffs des Ordenslebens, und dieser Punkt hat Bedingungen. Die erste ist das gegenseitige Uebereinkommen. Und die zweite, dass ein jeder in dem Kloster wartet, indem er die Zeit zubringt, welche zur Prüfung der Ordensleute vor dem Ordensleben festgesetzt ist, und diese ist drei Jahre. Und die dritte, dass jeder von beiden sechzig Jahre überschritten hat, und zwar besonders die Frau. Die vierte, dass der Vorsteher Uber beide die zwei rechtsgemässen Zeugnisse über die Zeit des Ordenslebens beider oder des einen von beiden ausstellt, dass er zufrieden sei mit seinem Ordensleben und mit dem des anderen. Die fünfte, dass sie sich mit dem Gewände der Engel, welches das Gewand des Ordensstandes ist, unter dem Gebet des Priesters nach der Sitte im vollendeten Ordensstande bekleiden. Wenn nun beide unter diesen Bedingungen das Ordensleben egreifen, ist ihr Klosterleben bestehend und die Ehe gelöst. Und betreffs der Lösung des Ordenslebens, welches infolge dieser Bedingungen zu stände gekommen i s t , und der Rückkehr der beiden zur Ehe werden zwei Ansichten geäussert. Die eine davon: dass er es lösen oder wieder mit der Ehe vertauschen könne ,
1 M a n s i , II. Sp. 1004, can. 71a (Ecch.); und Sp. 975, can. 66 (Turr.); H a r d u i n , I, Sp. 491 (Ecch.) und Sp. 474 (Turr.).
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
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in der sie beide waren, wenn sie wieder um dieselbe bitten, und es werde ihnen beiden der Kanon 1 auferlegt: Wer seine Frau verlässt und eine andere heiratet. Und der Vertreter (fol 31 a ) dieser Ansieht beruft sich auf das Wort des Evangeliums 2 : Was Gott verbunden h a t , soll der Mensch nicht trennen. Und die zweite Ansicht (sagt): dass er es (das Ordensleben) nicht von sich tun könne, und wenn sie sich beide davon irgendwo freimachen, so werde der, welcher die Rückgängigmachung von ihnen durchgeführt hat, durch den Kanon über die Abtrünnigen 3 oder den Kanon der Ehebrecher 4 getroffen; und der Vertreter dieser Ansicht beruft sich auf das Wort des Vaters, welcher sagt: Wenn einer das Ordensleben wegwirft, so wirft er mit ihm den Glauben weg. Und es sagt der Kanon 12 des Konzils von Nikaia 5 , wie es im Frühern schon vorgekommen ist. Viertens. Dass der Mann unfähig ist, mit seiner Frau ehelichen Umgang, durch welchen Nachkommenschaft erzeugt werden könnte, zu pflegen. Und diese Unfähigkeit entsteht aus drei Ursachen. Die erste Ursache ist die Schwäche des Gliedes und die Kälte beim ehelichen A k t , insofern beides nach dem Finden der natürlichen Glieder auftritt. 1
Vgl. RhaIii und P o t l i , 2. 4, S. 239 (can. Bas. 77): *0 ¡jivroi xaraXijj.7tavu)v T% vo[ii[J.uJ5 aÜTÖ auvapfleiaav •yuvouxa xai Iripav a-fojisvo; xari z t o u Kupiou ¿7c6'j)a(jiv tö t^; (j-oi^sia; urcoxEtrat xp!jj.ati. Ksxavoviatai yip jcapa iwv naiepiov rj^Civ tou; toioutous iviauTOV jtpoaxXatEtv, StEiiav ejtaxpoaaöai, TpiETtav üno7ti7;TEtv, tö 8e 36[Aa> aimaTa
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
219
sie wohnt, oder das Fälschen der Geldmünzen des Königs oder das Einführen (Einschmuggeln?) von Gold und Silber. Zehntens. Wenn die Frau sicher ist, dass der Mann ihre Keuschheit zu verletzen beabsichtigt, sei es dass er sie verkuppele, oder dass er mit ihr mit fremdem Volk Gelage halten will oder dergleichen. Elftens. Es heisst, dass einige Frauen ein zu grosses Genitale haben , durch welches der erfolgreiche Zeugungsverkehr verhindert wird. Zwölftens. Einige Väter glauben, dass die Trennung zwischen dem Manne und der Frau infolge des schweren entehrenden Aussatzes statthaft sei. D r e i z e h n t e s K a p i t e l . Ueber das B e r ü h r e n d e s Z e u g u n g s g 1 i e d e s mit der H a n d , bis dass diese Sünde unvermeidlich ist. Wenn sie auch eine Unterart der Zurückziehung ist, so ist sie doch schlimmer als diese, denn die Vornahme des Zurückziehens ist nicht zu jeder Zeit, zu welcher der Mensch will, möglich, sondern nur zur Zeit des Verkehrs mit der Frau. Solange der Mensch sei es auf Reisen oder in von der Frau fernen Orten ist, lässt sich die Zurückziehung nicht ermöglichen. Was jedoch das Berühren angeht, so findet der, welcher es beabsichtigt, es immer, in was für einem Orte er es auch beabsichtigt und an was für einem Platze er es auch will. Ferner tut er dies ohne Schamempfindung und ohne dass bei ihm einer ist, der ihn zurechtweist oder tadelt (fol 32 a ). Und vielleicht ist diese Sünde die, von welcher das Buch erzählt, dass ein Schüler des Antonius sie getan habe; und von welcher der hl. Johannes sagt, dass sie das Verderben sei, das mit uns ist 1 . Und in einigen Kommentaren wird gefunden, dass es die Sünde sei, auf welche der Apostel Judas hinweist in seinen Worten 1 : 1
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Siehe, sie beflecken ihr Fleisch durch die Vorstellung des Schlafes, und zwar weil derjenige, der die Sünde tut, sich in der Verderbtheit seines Verstandes vorstellt, dass er ein Weib bei sich habe oder einen Mann, mit dem er verkehre; und dies ist wie der Anblick des Schlafes. Und es findet sich noch in den genauen alten Handschriften der Briefe des Apostels Paulus, dass er sie mit dem Götzenbilderverfertigen 1 und dem Ehebruch und dem Mord zusammenstellt. Und das ist auch der Sinn des Wortes, das im Griechischen ¡/.aXaxo? lautet. Und was die Wäter dieser Zeit betrifft, so haben sie es aus den Briefen ausgemerzt, auf dass sie niemand lerne, der sie noch nicht kennt. Dieser Punkt hat zwei Unterabteilungen, eine: der Mensch tut es mit seiner Hand und die andere: er tut es mit etwas anderem als mit seiner Hand, und dieser sündigt schlimmer als der erste. Und es hat der hl. Basileios diese Sünde im Kanon 2 2 erwähnt, da er spricht: Und jene, welche sich mit ihren Händen beflecken. Und wenn wir von diesen drei Sünden, nämlich dem Zurückziehen und dem Einnehmen, um das Kind abzutreiben, und der Masturbation gesagt haben, dass sie furchtbar sind, und wenn es aus Verschiedenem, das sich in der Thora findet, und aus den Aussprüchen des hl. Johannes Chrysostomus und aus dem Verstände sich klar ergibt, dass sie wie der Mord sind und schlimmer noch, so hat sich doch von den grossen frommen Lehrern in ihrer Praxis und ihrer Theorie die Gewohnheit herausgebildet, dass sie die Busse für dieselben leichter ansetzen als die Strafe für die Unzüchtigen und Mörder um sehr, sehr Vieles. Und vielleicht tun sie dieses aus Mitleid von ihrer Seite mit den Menschen, denn da sie sahen, dass
1 ij-^y ~ ? Götzendiener ? oder Gotzenbilderverfertiger = Götzendiener ? Vgl. Rüm. 1, 23. Oder cJSiH?-« = Zerquetscher ? oder Zerquetschte ? = Kastrierer 1 oder Kastrate ? oder = Selbstverstümmeier ? 5 R i e d e l , KRQ, S. 236 unten (can. Bas. 2).
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diese Sünden so überaus allgemein (fol 32 b ) bei den meisten Menschen sind und dass bei dem, welcher sie begeht, in dem Masse er sie auf ein paar Tage unterlassen hat, die böse Gewohnheit wiederkehrt und der teuflische Abgrund zu ihrer Begehung ihn anreizt, sollte er nicht entfernt werden, indem er von der Eucharistie und von der Kirche auf immer ausgeschlossen werde ; deshalb nun schien es ihnen gut, dass sie bei dem Kanon ein wenig Milderung eintreten Hessen, wenn der Mensch sich daran gibt, sich von seinem Tun aufzuraffen, sei es für immer, sei es auf lange Zeit. Und weil die früheren Väter keine Kanones für sie aufstellten, sondern sie den jeweiligen Vorgesetzten liessen, so wollen auch wir in Nachahmung ihrer Spuren sie lassen. Vierzehntes Kapitel. U e b e r die P o l l u t i o n im Traume. Zehn Abschnitte. Erstens. Ueber die Pollution, welche aus Ueberffuss der Natur stattfindet. Wenn die Pollution aus Ueberfluss der Natur stattfindet ohne Aufregung und ohne Bewegung und ohne Gedanken und ohne Hand, da gibt es kein Gericht, in welchem einer ein Urteil fällt und er reinigt sich selber (von seiner Schuld) 1 . Jedoch empfange er an diesem Tage 2 die Eucharistie nicht. Und er mache 50 , wenn er Mönch ist oder Priester, und wenn Laie, so die Hälfte, 1 d. h. durch private Busse, ohne dass ihm durch die Kanones oder seinen Vorgesetzten (Bischof u. s. w.) eine bestimmte Busse zudiktiert wird. 4
Die ÄJIL. ist eine bestimmte religiöse (Buss =) Uebung, welche in der Weise geschieht, dass der Pönitent zunächst beide Hände zur Brust bewegt und wieder abwärts senkt, dann mit beiden Knien niederkniet, den Kopf samt den Schultern bis zur Erde beugt, indem er sich dabei mit den Händen auf den Boden stützt, darauf sich sofort wieder erhebt und dann stehend das Kreuzzeichen schlägt. Obwohl die Zeremonie aus vielen Einzelhandlungen besteht, wird sie doch derart in einem Zuge gemacht, dass sie als eine durchaus einheitliche erscheint. Sie ist auch heutzutage noch üblich, besonders nach dem Chorgebet abends bei der Rezitation des Ps. 50 (51) und als private Busse aus der sakramentalen Beichte.
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225
und bei jeder sage er : Ich habe gesündigt, o mein Herr Jesus Christus, werzeihe mir wegen deiner Liebe zu den Menchen oder wegen deines hl. Namens, der über uns angerufen wird. Und wenn die Not vorliegt, welche ihn zur Feier der Eucharistie zwingt, sei es, weil er Priester ist und anderer sich in der Stadt nicht befindet, oder sei es, dass ein hoher Festtag i s t , so mache er 300 und empfange die Eucharistie, und wenn er sie nicht machen kann an dem Tage vor (dem Emfange) der Eucharistie, so tue er es danach in der Nacht. Und wenn es ein Laie ist und er empfängt die Eucharistie, so die Hälfte. Zweitens. Und wenn dieses infolge schlechter Gedanken eintrat und er ist ein Greis und unverheiratet, so ist seine Strafe drei Tage, während weicher er faste, und 50 ~> " ^ C s a ^ o
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229
Der Nomokanon Mihà'ìls von Malig.
durch einen bösen Gedanken, steht es dem Betreifenden n u r dann z u , die Eucharistie zu nehmen und die Eucharistie zu berühren, wenn ein Beichtvater es für gut befindet. Und sollte sein R a n g oder seine W ü r d e eine höhere W ü r d e in der Kirche sein, so wäre es doch nicht zu vermeiden, dass er sich einem anderen oflenbarte und tue, was dieser ihm sagt. Und es hat darauf schon der Kanon 27 von den Kanones der zweiten Synode von Karthago 1 aufmerksam g e m a c h t , und er s a g t : W e n n einem Bischöfe oder einem von den Klerikern in seinem Schlafe eine Pollution vorkommt , sei es infolge von zu tiefem Schlafe oder von übermässigem Genuss von W e i n oder von einem Gedanken, und er enthält sich vom Dienste des göttlichen Opfers allein, ohne seine Sache dem zu offenbaren, der Uber die Busse zu befinden hat, so werde er in dem gelassen, was er sich selbst auferlegt h a t , obwohl er einem Lehrer h a t t e , und nicht besitze er G e w a l t , sich selbst Nachlassung zu gewähren, ohne dieses zu offenbaren. Und darauf hatte schon der K a non 14 der Synode von Sardika 2 hingewiesen. Neuntens. Anmerkung. E s sagen einige von den weisen 3 Bischöfen : W e n n einer durch seine E h e oder in einem Traume im Verlauf des Tages bis zum Abendoffizium sich polluiert, so ist ihm die Eucharistie am anderen Tage gestattet, denn der Tag, an welchem er sich polluierte, ist dann nach dem Urteile des alten und des neuen Gesetzes schon vorbei. Und was den hl. Athanasios b e t r i f f t , so sagt er 4 : Wenn
1
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», 3 Wo ? W . R i e d e l and W . E. C r u m The Canons of Athanasius of AlexanLondon 1904 (zitiert: R i e d e 1-C r u m, Can. Ath.) S. 72 u. 73. Der Text
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Der Nomokanon Mihä'ils v o n Malig.
231
der Mensch die Eucharistie empfangen will, so soll er von dieser Lust fasten vom Anbruch seiner (== der betreffenden) Nacht bis zum Ende seines (=des betreifenden) Tages. Anmerkung. Ich glaube, er will mit seinem Ausspruch sagen, dass, wenn er die Eucharistie empfängt, er sich der Frau den ganzen ( ü b r i g e n ? ) 1 (fol 34 a ) Tag nicht nähern soll. Andernfalls, wenn die Forderung der Enthaltsamkeit von der Frau während dieser Zeit vor der Austeilung der Eucharistie in seiner Absicht gelegen hätte, so hätte er zweifellos gesagt: von dem Anbruch der betreffenden Nacht bis zum Ende der Nacht bei dem Anbruch des zweiten Tages, denn am Abend des Tages gibt es keine Feier der Eucharistie. Zehntens. Was nun die Pollution angeht, " welche im Vero kehr mit dem angetrauten Eheweibe oder im Traume stattfindet, wenn sie auch (dadurch) vom Empfange der Eucharistie am Morgen (nach) der Nacht, in welcher die Pollution stattfand, ausgeschlossen sind, so kommt bei uns betreffs beider das Waschen mit dem Wasser nicht vor als gesetzliche Vorschritt, sondern (nur) wegen der symbolischen Bedeutung der Reinigung. Wenn einer es tut und wenn einer es nicht tut, ist gleich (?) (gut?); und der Beweis dafür sind die Mönche, unter denen es welche gibt, welche die fünfzig Jahre oder mehr oder weniger zugebracht haben, ohne ihre Hand mit Wasser benetzt zu haben, und doch ist es unvermeidbar, dass sie in der Menge dieser Jahre oftmals Pollutionen gehabt haben. Andererseits, was im Kanon der Apostel und im Kanon des Basileios 2 steht, (ist,) dass wir unsere Hände waschen, bevor wir uns früh morgens zum Gebete begeben, und wenn sich kein Wasser vorfindet, so sollen wir es auf unseren Händen mit unserem Speichel tun, denn in ihm sind Tropfen des
' ^ j J I i i l wohl nicht = Rest des Tages, des Teil des Tages nach dem Empfange der Eucharistie, sonden = den ganzen Tag. — 2 Wo ?
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
233
Wassers der Taufe. Und es sagt ein anderer (Kanon? Vater?) 1 : Das Waschen ist Pflicht, denn den Mönchen, welche in der Wüste sind, liegt kein Gesetz ob, entsprechend dem, was Paulus, der Apostel, sagt, denn die, welche in den Wüsten sind, sind nicht denen gleich (gehalten), welche in der Welt leben. Es sagt die Synode 2, dass das Waschen zu den wünschenswerten Dingen gehört, (ja,) eine verpflichtende Gesetzesvorschrift sei, denn es ist Pflicht des Menschen, dass er vor der Darbringung des Opfers die Stelle von dem Schmutze des Verriehtens der Bedürfnisse und des Verkehrs mit den Frauen rein wäscht. Was nun das Waschen des Gesichts und der Hände angeht, so ist das eine gesetzliche Vorschrift 3 , deren verpflichtende Kraft jeden Tag vor dem Gebete und dem Opfer drängt. F ü n f z e h n t e s K a p i t e l . Ueber die Zauberer und die B e s c h w ö r e r und die W e i s s a g e r u n d d i e , w e l c h e e i n e n Tag dem a n d e r n v o r z i e h e n , und i h r e ü b r i g e n A b t e i l u n g e n . Vier Abschnitte. Erstens. Ueber die Kleriker. Was nun das Konzil von Nikaia angeht, so (fol 34 b ) sagt es im Kanon 22 4 : Nicht gebe sich einer von den Gläubigen mit den Zauberern (noch mit) den Zeichendeutern ab. Wenn einer dies tut und mit ihnen sich abgibt und sie fragt und ihrem Wort glaubt und sie in sein Haus kommen lässt und auch selbst in ihre Häuser geht und von ihre Speisen isst und von ihrem Trank trinkt, falls er aus der Klasse der Kleriker ist, so sei er von seinem Stande entsetzt und aus der Gemeinde ausgeschlossen und ausgestossen vom Verkehr der Gläubigen
' W o ? — 3 vgl. z. B. F u n k , Did. et Const. Apost. I, S. 538 (Const. Ap. VIII, 32, 18). — 4 M a n s i , II. Sp. 988, can. 22 (Ecch.); Sp. 958, can. 20 (Turr.). H a r d u i n , Sp. 481 (Ecch.) und Sp. 466 (Turr.).
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
235
und vom Eintritt in die Kirche und vom Empfange der Eucharistie. Und wenn diese dann Busse tun, so sei ihre Strafe und ihre Russe 20 Jahre und seine Speise sei in dieser (Busszeit) nur Brot und Salz, und er trinke kein Gertränk ausser nur Wasser, um das Allernot wendigste zum Leben zu nehmen. Zweitens. Und wenn der Täter ein Laie ist, so sagt der Kanon 23 der Synode von Galatien 1 : Jeglicher, der ein Wahrsager und Zeichendeuter oder in irgend etwas von dem Treiben der Götzenanbeter oder ein Sterndeuter i s t , oder wer die Berechnung der Geburtstage anstellt oder der, welcher auf die Zauberer vertraut und sie in sein Haus f u h r t , — sind sie doch Priester des Teufels und seine Diener, — und die, welche das Wasser besprechen und es zum Waschen, (das) ausserhalb der Kirche Gottes und ihrer Gesetze (liegt), anwenden, und die, welche sich der Zauberer bedienen, und was dem gleicht, (jeder Derartige) soll fünf Jahre Busse auf sich nehmen, drei davon sei er von der Gemeinschaft der Gläubigen im Gebete und der Eucharistie ausgeschlossen, und zwei Jahre soll er innerhalb der Kirche in der Gemeinschaft beim Gebete sein ohne Eucharistie. Wenn er dann eine Busse von fünf Jahren vollendet hat und die Befreiung darin und die Bekehrung von ihrer frühem Handlungsweise von ihnen bekannt geworden ist, (fol. 35 a ) so sind sie für die spätere Zeit in der Gemeinschaft bei der eucharistischen Feier, die das Leben spendet. Jedoch tun wir euch kund, dass dieser unser Urteilsspruch ein Urteilsspruch von Milde und Nachgiebigkeit und ein barmherziger ist. Und was den hl. Basileios angeht,
1 R h a l l i und P o t l i , 2. 3, S. 66 (can. Anc. 24): Ol xaxajj.avTEuojj.Evoi xa'i Tat; auvr)9s!ai; rjii
Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 239 Jahrhundert in erstmaliger und vorzüglicher Ausgabe zugänglich gemacht. Eine in seiner Sammlung noch fehlende " orthodoxe „ Palästinabeschreibung von mindestens einem gewissen Wert ist griechisch und arabisch in zwei von einander bald mehr bald weniger stark abweichenden Rezensionen, soweit ich sehe, je durch eine einzige Hs. erhalten. Da bei keiner von beiden ein Verfassername angegeben wird, lässt sich der Text etwa nur nach den Anfangsworten der ihn eröffnenden Einleitung : 'AXOUUOCTS TCOCVTE? oi südcßst; bezeichnen. Die im griechischen Original vorliegende Rezension enthält, mit Bildern geschmückt, eine Hs. der Biblioteca Vittorio Emanuele zu Rom, ein Prachtstück neuerer griechischer Kalligraphie auf Pergament, das leider einer Datierung entbehrt. Durch J . S. Assemani ist im Anfang des 18. Jahrhunderts die Hs. Vat. Arab. 286 nach Rom gekommen, welche in arabischem Sprachgewand die andere Rezension bietet. Diese Hs. ist der christlich-orientalischen Forschung nicht unbekannt. Auf die in ihr fol. 104 ff. enthaltene arabische Rombeschreibung habe ich I 384 dieser Zeitschrift hingewiesen. Schon vorher hatte G u i (1 i 1 die fol. I I I ff. stehende entsprechende Beschreibung Antiocheias mit einer italienischen Uebersetzung herausgegeben, nnd nur durch eine lateinische hat er kürzlich 2 mit dem Schriftchen eines Mönchs und Diakons Ephraem über den Sinai und die von Aegypten bezw. von Gaza und Jerusalem nach ihm führenden Strassen bekannt gemacht, das fol. 92 ff. steht. Endlich figuriert gleich diesen beiden Stücken auch die Palästinabeschreibung in einer französischen " ITebersetzung „ des gesamten Hauptinhalts der Hs., welche die Gründerin und Ehrenpraesidentin des russischen Vereins für " orientalische Studien „ F r a u O l g a v. L e b e d e w dem XIII. Orientalistenkongress in Hamburg widmete s . Auch G u i d i scheint diese Publikation, da er sie nicht erwähnt, unbekannt geblieben zu sein. Mir jedenfalls ist sie erst aus B r o c k e l m a n n s Abriss der syrischen und christlich-ara-
1
Una descrizione araba dì Antiochia In den Rendiconti della lì. Accademia dei Lincei: Classe di scienze morali, storiche e filosofiche. VI. 5. 137-161. 2 Une description arabe du Sinai in der Revue biblique international. Nouvelle série III. 5. 433-442. 3 Codex 286 du Vatican. Récits de voyage d'un Arabe. Traduction de l'arabe. St. Petersburg 1902. Der Palastinatext S. 7-33.
Baumstark
240
bischen Literaturgeschichte 1 bekannt geworden, als Text und Uebersetzung der folgenden Separatedition des Stückes über Palästina schon geraume Zeit gesetzt waren. Ich gestehe, dass ich, nachdem die freundliche Vermittelung Herrn Dr. C ö 1 n s mir ermöglichte, von ihr Einsicht zu nehmen, gerne mit Stillschweigen an ihr vorüberginge, muss mir aber gleichwohl eine Beleuchtung ihres Wertes erlauben, um einerseits die eigene Veröffentlichung zu rechtfertigen, andererseits die aus der Arbeit der russischen Dame in Brokkelmanns ausgezeichnetes Kompendium übergegangenen Irrtümer richtig zu stellen. Nach der ersteren Seite werden einige wenige Stichproben genügen, um davon zu überzeugen, dass die Palästinakunde mit der Lebedew'schen Paraphrase nicht arbeiten kann. Denn um eine Paraphrase weit eher als um eine Uebersetzung handelt es sich hier in der T a t , eine Paraphrase die dunkle Stellen oder Einzelworte des Originals fest unter die Luppe zu nehmen klüglich unterlässt, günstigsten Falles aber seinen Gesamtkarakter völlig verwischt. Doch dass die mir so bedenklichen Worte LJ& (S. 254 Z. 10f. Vgl. Uebersetzung S. 255. Z. 12f. (S. 280 bezv. S. 281 Z . 4 u . 7 ) und (S. 272 Z. 7 bezw. S. 273 Z. 9) oder ähnliche Dinge leichtfertig umschrieben werden, ist eben noch das Geringste. E s wird d a s : J J Y t J j V I U (S. 256 bezw. S. 257 Z. 11), beispielweise S. 12 zu einem : " L a première est en face du Saint Sépulcre „ ; es wird S. 14 das KccOoXdcov der Griechen in einen " A u tel des latins „ verwandelt ; es wird aus dem S. 272 Z. 6 ; S. 294 Z. 14f. bezw. S.273 Z. 7; S. 295 Z. 21 ff.) dreimal S.20 und S. 31 ein : " St. Euphème », der in der ganzen Hagiographie Palästinas nicht existiert ; es wird : > — j S. 286 bezw. S. 287 Z. 1 f. S. 26 mit der dritten Person in Bezug auf die zuvor genannten Sünder übersetzt : " et mènent une vie innocente „ ; es heisst für j j - ^ - J (S. 296 Z. 4; bezw. S. 297 Z. 6) S. 31: " p o u r se prosterner devant ces tombes „ , womit die Patriarchengräber Hebrons an die Mamre-Eiche verlegt werden, ein Unding, das jeden, welcher das Glück hatte an Ort and Stelle gewesen zu sein, lachen macht. Derartige Flüchtigkeiten, deren Liste sich leicht noch be-
1
Geschichte der christlichen Litteraturen
des Orients. Leipzig 1907. S. 72 f.
Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 241 denklich vermehren Hesse, übersteigen denn doch das Mass des irgendwie Verzeihlichen. Der Inkonsequenz sei gar nicht erst, gedacht, dass die Kapitelüberschriften bald übersetzt und sogar in Fettdruck gegeben, bald stillschweigend ausgelassen werden. Vollends verfehlt ist aber das über den ganzen litterarischen Karakter der verschiedenen in Vat. Arab. 286 vereinigten Texte gefällte Urteil. Sie sollen " Reiseberichte „ eines einzigen Verfassers sein, der in Aleppo zu Hanse gewesen wäre und am Ende des 17. oder zu Anfang des 18. Jahrhunderts geschrieben hätte. Dabei muss jeder Kenner der EniwicklungsVerhältnisse an den Hl. Stätten in Jerusalem eine so späte Datierung auch nur der Palästinabeschreibung, noch ohne auf Paralleltexte und entfernter Verwandtes Rücksicht genommen zu haben, unbedigt verwerfen. Mit Bezug auf Rom wirkt einerseits (Lebedew 64 ff.) der breoia/'iuin-Taii, andererseits (ibid. 57-62) die Stadtbeschreibung eines orientalischen Mönchs nach der vor den Tagen eines a l - J a q ü t und Ibn al-Faqih ein J a h r lang in der ewigen Stadt geweilt hatte Was über Konstantinopel zu lesen ist (ibid. 63 f.), setzt noch den dort gebietenden byzantinischen Basileus, die Zeit vor der türkischen Eroberung der Bosporusstadt, voraus 2. Bearbeitung eines sogar der Zeit vor der arabischen Eroberung angehörenden syrischen Traktats vom Genre der Mirabilienlitteratur scheint sodann der Text über Antiocheia zu sein 3 und derjenige über Alexandreia (Lebedew 66-69) liegt jedenfalls vor der Gründung von Kairo und kennt noch den antiken Wunderleuchtturm der Stadt 4. Ein wirklicher Reisebericht war so schliesslich höchstenfalls das auch wieder nur benützte Schriftchen ei-
1
Das Nähere ist von mir I S. 383 f. dieser Zeitschrift kurz ausgeführt. Vgl. S. 64: « On dit que l'empereur tient en main » u. s. w. in der Gegenwart. Von mohammedanischer Herrschaft, ist dagegen mit keinem Worte die Rede. 9 So urteilt, mit einiger Zurückhaltung allerdings, G u i d i Rendiconti a. a. 0. S. 138. 4 Das Erstere bemerkt L e b e d e w S. 68 Anmk. selbst ausdrücklich, wie sie denn auch in der nur wenige Zeilen grossen Einleitung ihrer « Uebersetzung » von « n o t r e compilateur» spricht, was dem Titel der Publikation bereits ins Gesicht schlägt. Aber Vat. Arab. 286 enthält nicht einmal eine Kompilation d. h. eine wenn auch noch so unselbständige litterarische Arbeit von einem gewissen durch die Person des Bearbeiters bedingten einheitlichen Gepräge, sondern ist eine reine Miszellaneenhs., in der ein Kopist verschiedene, unter sich durch keinerlei Zusammenhung verknüpfte Texte äusserlich nebeneinandergestellt hat. !
O r i e n s C h r i s t i a . n u s . VI.
16
242
Baumstark
des Diakons Ephrem über den Sinai, wenn es sich nicht selbst hier wie bei der Palästinabeschreibung um ein Stück der religiös gefärbten Baedeker-Litteratur griechischer Pilgerführer handelten sollte. Noch einem weiteren Einwand habe ich übrigens kurz zu begegnen, indem ich an dieser Stelle das arabische Palästinabüchlein in einer wirklichen Edition vorzulegen mich anschicke. Es könnte nämlich auf den ersten Blick unmethodisch scheinen, den zweifellos auf eine griechische Vorlage zurückgehenden arabischen Text vor dem parallelen griechischen zu veröffentlichen. Allein die griechische Hs. ist leider so erheblich beschädigt, dass ihr Text schon rein äusserlich als der schlechter überlieferte gelten muss. Zur Ausfüllung von Lücken wird dort mehrfach auf die arabische Uebersetzung des verlorenen Paralleltextes zurückzugreifen sein. Nicht minder lässt die verwilderte Orthographie und die Sprachform der griechischen Rezension es mir als wünschenswert erscheinen , bei ihrer Herausgabe mich bereits auf die arabische beziehen zu können. Endlich habe ich sogar den Eindruck, dass als Ganzes die Vorlage des Arabers der erhaltenen griechischen Textgestalt gegenüber das Usprünglichere war, die Palästinabeschreibung: 'A^ouaare rcävT£{ oi eöffäßet; in ihrem ersten Bestand und ihrer Eigentümlichkeit mithin gerade durch die arabische Uebersetzung am besten kenntlich wird. Ja, ausgeschlossen ist es sogar nicht einmal, das die erhaltene griechische Rezension eine Rückübersetzung aus dem Arabischen ist l . Eine Begründung dieses Eindrucks kann ich natürlich nicht versuchen, bevor ich auch den griechischen Text vorlege. Wie die Frage nach dem Verhältnis der beiden Rezensionen zu einander, wird ferner auch diejenige nach dem Alter unserer Schrift noch vertagt werden müssen. Das Genauere hat hier, wenn beide Texte vorliegen, durch einen Vergleich mit den von Papadopulos-Kerameus veröffentlichten griechischen Beschreibungen des Heiligen Landes bezw. mit der abendländischen Pilgerlitteratur des 14. bis 16. Jahrhunderts ermittelt zu werden. So viel steht nach der Geschichte von Vat. Arab. 286 allerdings bereits heute fest, dass schon die arabische Version spätestens noch im 16. Jahrhundert
1
Hierfür könnte es wenigstens zu sprechen scheinen, dass statt eines A'ibeim Griechen stets Xa P *i«oi = j u X - \
erscheint.
Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 243 entstanden ist. Die griechische Urform des anonymen Büchleins aber wird entsprechend älter sein. Andererseits ergibt sich für diese ein unverrückbarer tefminus post quem aus der Tatsache, dass der Grieche und der Araber übereinstimmend nicht mehr die Franciskaner, sondern bereits die Türken als Besitzer des " Sion „ kennen. Ausserdem werden noch folgende beiden Rezensionen gemeinsame Angaben bei Entscheidung der Datierungsfrage massgeblich sein. In der G-rabeskirche wird dem nördlichen Querschiff des Kreuzfahrermünsters der Name einer Muttergotteskirche beigelegt, an welchen es erinnert, wenn noch heute die hier befindlichen Bogen einer wohl aus der Zeit des Modestus herrührenden Arkade diejenigen " der (allerseligsten) J ungfrau „ heissen. Die heutige Helenakapelle ist dem hl. Jakobus ö «SeX V I J l^i
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Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 255
hanc tholum sedecim fenestrae grandes circumdant, quae nunc obturatae sunt, eique duodequinquaginta columnae elegantes sunt. Et pavimentum eeclesiae marmore pulchro stratum est. Atque ¿CTTO T O U vapSrjxo; vadis viginti sex pedum vestigia et occurris gradui et vadis ab eo item duodeviginti pedum vestigia alterumque gradum ascendis. E t inter hos duos gradus sunt throni quatuor patriarcharum, Ad eos quod attinet, qui a dextra sunt, Hierosolymitani est is, cui est elegans tholus deauratus, et alter est Alexandrini. E t eorum, qui a sinistra sunt, unus patriarchae Constantinopolitani et alter patriarchae Antiocheni est. E t afiixa sunt super eos et inter eos Topsia (?) 1 et uoXudXaiov et in Topsia sunt quadraginta duo xavSr/at. E t prope thronum Alexandrini scala viginti est, qua diaconus in a^wvoc ascendit, ut 16 EuayyiiXtov legat. E t super a ^ w v a est tholus in formam crucis constructus (et) opere musivo pictus. Sed (id) prae multitudine temporis evanuit et (tantura) aliqua pars (eius) paret. E t ante portam templi duo candelabra grandia sunt cum cereis grandibus marmore circumquaque vestita. E t ab eis octo pedum vestigiis (ab)est 2 T^TTAOV elegans et deauratum. E t ei tres portae sunt et super illud sex grandes eix6vepaio$
256
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Eine arab. Palästraabeschreibung spätestens des 16. Jahr. 257 ornamenta aurea sunt et septem xav£f}>.a[ supra eas ardent. E t post mensam sacram occurris gradibus numero septem. E t hie est xaOdSpa videlicet locus, ubi patriarcha constitit, et gradus, qui sacrificium 2 , circumit, et super hanc octo columnae sunt, supra quas arcus aedis 3 circumeunt. E t a sinistra mensae sacrae est oblatio 4 sacra pulchra valde, mensae similis, habens supra se tholum. E t de ea per scalam descendis et exis foras ad portas ecclesiae. E t longitudo ecclesiae est ducentorum duodeviginti vestigiorum pedum et latitudo quadraginta quinque. Et quatuor ei portae sunt. E t ad primam quod attinet, (ea) est prope t o v a p - ^ c o v a , et secunda iuxta lavatorium et tertia ad sacrum sepulcrum et quarta ad Dominam. E t a tholo grandi usque ad templum Dominae omnia t w v 6 p 0 o § 6 £ w v sunt.
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Eine arab. Pal&stinabeschreibung sp&testens des 16. Jahrh. 265 pedum vestigia et de sacro sepulcro usque ad locum, quo medicamina portantes constiterant, X L V I I I pedum vestigia. -l y
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Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 277 E t ad eum Christus caecum
m i s i t , qui faciem suam lavit
et vidit.
per singulos dies ascendit
E t haec aqua ter
item minuitur.
et
E t abest a sacro sepulcro puXicp et duobus
stadiis.
< 2 2 . ) De
Gethsemane.
E t in radicibus montis oliveti Gethsemane est, quod prius praedium fuit.
E t ibi est spelunca, in qua apostoli propter
metum Iudaeorum tempore traditionis latuerunt.
E t prope
earn hortus est, in quo Iudas Christum tradidit eumque I u daeis legem transeuntibus
permisit.
1
E t paulo super illum
locus est, quo Christus tempore salutiferae passionis oravit, ibique lapis petreus e s t , ubi P e t r u m et Iohannem et Iacobum reliquit et. cum veniret, eos dormientes invenit eisque dixit :
« Surgite, vigilate et orate ».
De ecclesia Dominae, Et
paulum
quae in Gethsemane
ab horto ecclesia Dominae
Gethsemane e s t , nimirum e a , intra est.
quam
est.
a b e s t , quae
in
eius sepulcrum
Quae ecclesia tam profunda est, ut quinquaginta gra-
dibus ad earn descendatur.
E t in media scala a latere dextro
sepulcrum Ioachim et Annae est.
E t prope templum
2
tegu-
rium petreum est et sub eo sepulcrum Dominae et super illud sepulcrum marmoreum album, de quo certis quibusdam t e m poribus, odores admodum fragrantes exeunt.
E t super illud
duodeviginti xav£fjXoa a r d e n t : twv òpOoSóJjwv sex et F r a n c o rum tres et Armeniorum tres et Coptitarurn tres et Syrorum tres.
E t ab anteriore parte est twv òpOoSóSjcov et a posteriore
TMv odps-uxwv.
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E t paulo e x t r a aedem
vallis
celebrant tìetus
missarum
solemnia.
e s t , quam fluvio ignis
Gehennae celebrem esse constat (?), qui peccatoribus et infide-
1
raum.
r-apivopoq. — 2 ßf^a, der durch das Ikonostasion abgeschlossene Altar-
278
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Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 279
libus (praeparatus) est. E t a Gethsemane usque ad sacrum sepulcrum est pu'Aiov unum.
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Eine arab. Palastinabeschreibung spatestens des 16. Jahrh. 281
reetionem suam discipulis apparuit eosque iussit vadentes evangelium praedicare et genus humanum baptizare in nomine sacrae Trinitatis et reliqua, prout evangelium dicit.
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von erster Hand auf den Rand geschrieben statt eines durchgestrichenen Textworles. — Saßßaxioc
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Paralleltext
15
Eine arab. Palastinabeschreibung sp&testens des 16. Jahrh. 287
peccatores et infM *les Gehennam fugiant. et ut nos (earn) conspicati nos contineamus. ^ J u M
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Eine arab. Palàstinabeschreibung spàtestens des 16. Jahrh. 295
dendo quasi quatuor [j.íhx invenís saltum sancti domñi Sabae, in quo Arabes, quibus Deus non est admirabiles (viros) Deo devotos necaverunt. Atque hoe monasterium (situm) est loco arduo et terribili eique ecclesia est decora, tholo instructa, puro lapide lazuli 2 pietà, eamque instruxit rex pulchre (Deum) colens Manuel super izopfópccv natus 3 . E t post templum ecclesiae subtus ad torrentem siccum spelunca est, ex qua domñus Sabas àyt«a-[i.óv scaturire fecit, qui (fons) semper abundat neque aestate deficit neque hieme augetur. E t in conspectu vápQrjxot; ecclesiae est sepulcrum sancti domñi Sabae tholo lapideo (instructum), ibique sanctus columnam ignis conspexit sibi a Deo oblatam ecclesiamque Dei genitrici exstruxit, videlicet annuntiationi. Et prope illud est aedes sancti Nicolai et haec aedes spelunca magna est. E t in medio hoc monasterio est xéXkiov sancti Iohannis Damasceni, in quo tòv òxtoòy^ov et multos alios libros scripsit, et prope illud est xéXÀiov Cosmae, socii eius, et nunc in eis ecclesiae constructae sunt. E t in hoc monasterio ecclesiae multae duaeque nunc ei uúpyoi supersunt propter securitatem ab Arabibus. E t ab Hierosolymis duodecim ¡xiÀta distai.
XEC überschrieben ist. A. In älteren liturgischen Texten bezeichnet OYUU^JU — im Bohairischen immer fiüugeju — den Psalmvers, der als « Antwort » auf eine Lesung gesungen wurde , also genau dem Responsorium der lateinischen Liturgie entsprechend; so z. B. in PL-B. S. 164: rtAi-ite NOYCJU^JU. exititcon Küuty rtTEYtyH « Das sind die Responsorien für die einzelnen Lectionen der Nacht » vergl. ebenda S. 166. Dann bebeutet ßoug,eju — in entsprechender Entwicklung wie 2\egic. (s. unten) — Uberhaupt einen Teil eines Wechselgesanges. Ein anschauliches Bild dieser Verwendung gibt uns Pont. I. verglichen mit Pont. IL. Aus der Apokalypse wird Kapitel 21 Vers 1-19 a verlesen oc
1
s. unten S. 347.
Junker
344
19 a : « Die Grundsteine der Mauer der Stadt sind aus allerlei Edelsteinen gebaut » (Rubrik): JTÄ.
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345
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
( £ > e t t O Y f i a > g , e « Juni£Hßi P o n t . 1 1 . prm. vgl. Rit. Trtr. \= h x o c JiAnig,Hß.J R i t . t l x T s . = « Trauermelodie »
(£>ertoYÄu)gejut (= hxoc
P o n t . /. t « ^ P o n t . I I . c i e . « Melodie
Adam »
y. Genauer bezeichnet Auigexn. die Melodie im Gegensatz zum Metrum, welches in den Rubriken mit IJAÄSM U. S. W. wiedergegeben wird. Soll ein Lied mit bestimmtem Metrum in der Melodie gesungen werden, die mit dem Musterliede gewöhnlich verbunden ist, so schreibt man — um ein Beispiel anzuführen — entweder Ä.&AJUI P o n t . /. TÄXr und fi&TOC TCJH oder . . . H ^ O C A&ÄJIA ibid. TIER und
«XOC
S A T O C
ibid. t|[2!L d. i. das Lied hat das Metrum und die alltägliche Melodie von
AÄ.&JIA b e z w .
ÜÄ.TOC.
Doch kann dasselbe Metrum verschiedenen Melodien unterlegt So unterscheidet man Freuden- und © werden. Trauermelodie bei demselben Liede, entsprechend dem tonus sollemnis und ferialis der lateinischen Liturgie. In diesem Falle wird zwischen und H x o c - Ä u u ^ e « . scharf geschieden z. B. . . . HXOC jmAcyert&K £>ert « Lied (des Metrum) Adam . . . Melodie: juiAujertAK. £>ett. R i t . pRÄ f. Dies jmAujert&K ¿>ert ist der Anfang der dritten Strophe eines mit dem Vermerk. versehenen Liedes R i t . c ö g ; vergl. ebenda eng, JiAAcyertÄ.K allein als Melodien vermerk. Ä.2s.Äjm e r e x o e exert-rtipeqjuuuoYT ¿>ertöToYcoirti Ö T O Y C U I M » Lied (des Metrums) Adam, das man über die Toten singen soll in der Melodie : « Werde Licht, werde Licht » . R i t . YPR. Mit tficmjuim öTovcjuirti beginnt die zweite Strophe des obengenannten Adam - Liedes R i t . cög, und die Melodie dieser Strophe gilt als Trauermelodie : ßuug,eju. JutfTi^HÄi R i t . T r t r . 8 . W i r gewinnen nunmehr aus dem Gesagten eine vollkommene Lösung für C T O X o c und noYtug,**. CTOX° C « X O E
346
Junker
Bs bezeichnet c t o ^ o c = crtovyoc,, vziypc, den Bau der Strophe und ihren Rhythmus, und o y u j p j u die Melodie. Unter ertoYßuug,ejm ifre-'t'&rtÄCTÄCic e e v « In der Melodie der hl. Auferstehung Der Schreiber konnte sich aber auch damit begnügen, C T O ^ O C allein vor das Stichwort zu setzen, um Rhythmus und Weise zu bezeichnen, wie C T O X JUIHCIAC Brit. M. N°. 974 = « Metrum (und Melodie) Messias », entsprechend •VJAÄ.'M R A T O C (oben y). Es geht das klar aus Brit. M. N°. 974, 1 - 1 0 hervor, wo C T O X O C und OYuug,«. C T O ^ O C abwechselnd gebraucht werden, wie ÄÄ.TOC und « x o c ää-Toc. e. Die Bedeutung « Gesang, Melodie » liegt ferner vor CO in dem Y, das den Sologesang einleitet. C r u m hat in Brit. CO M. N°. 972 darauf hingewiesen, dass Y hier nicht XUU sondern oYtugjJt. zu lesen sei; ein durchschlagender Beweis für seine Auffassung liegt in der Ueberschrift des Brit. M. CJU N°. 9 7 4 ,
1
Y
C T O X = OYOU£JU.
CTOXOC.
CO In den Wechselliedern steht Y - OYOUG,«. stets im Gegensatz zur 2\egic, dem Rezitativ, kann also nur « Gesang, Melodie » bezeichnen; allenfalls könnte noch « Responsorium - Gegengesang» in Frage kommen, während der Inco halt und die Stellung der mit Y eingeleiteten Strophen jede andere Bedeutung (wie etwa « Antwort » Br. M. I.e.) ausschliessen. 3.
a.
STROPHENBAU.
Strophe und
Gegenstrophe.
a. — Die Liederstrophen bestehen meist aus vier, seltener aus zwei, drei oder fünf Verszeilen. Fast nie treten sie vereinzelt auf, am häufigsten kommen sie paarweise vor, 1
Mo 11.110; in der Strassb. Handschrift freilich ähnelt Y vollkommen einem X
Junker
348
dreimal zu 3 und einmal zu 5. Dass es sich dabei nicht um Teilstrophen sondern um Doppelstrophen handelt, hat M ö l l e r 1. c. 111 wahrscheinlich gemacht. Es lässt sich das nunmehr endgiltig beweisen. Das nach der Melodie e T ß e - o v c g , m e zu singende Lied hat Leid. iE nur 4 Zeilen; derselbe Melodienvermerk steht Str. Verso über einem 2 X 4 zeiligen Liede, von dem abwechselnd 1 - 4 und 5 - 8 als Refrain in dem Wechselgesang des Recto verwandt werden. In Brit. M. 972 A 2a, das mit dem Musterliede e r f i e OYCgjJiAe beginnt, wird Vers 5 - 8 der ersten Strophe als Refrain verwandt, und das Schlusssolo besteht ebenfalls nur aus 4 Versen. Ebenso ist Berl. Strophe 96, die nach der Weise N T O K ne nco2sc!?\ zu singen war, offenbar aus zwei vierzeiligen selbständigen Strophen zusammengesetzt, denn b Vers 5-8, tritt in Strophe 98 u. 100 als Chorlied, Refrain des Volkes, a u f ; auch die Solopartien bestehen beidemal aus vier Zeilen. — Vergl. auch den Vermerk nrtoö", der Schm. c eine achtzeilige, e eine vierzeilige Strophe einleitet (Er. S. 32 u. 34) und Brit.. M. N°. 9 7 5 , wo nYKYiTApoc über einer achtteiligen und zwei vierzeiligen Strophen steht. Es ergibt sich aus dieser Wahrnehmung mit Notwendigkeit, dass die beiden Teile einer Doppelstrophe die gleiche Anzahl von Versen haben und beide mit dem Musterliede übereinstimmen müssen. Dadurch kommen die « neunzeiligen » Strophen (4 zu 5 Verse) in Wegfall; sie lassen sich übrigens auch auf anderem Wege als fehlerhaft erweisen 1 . Es ist lehrreich festzustellen, in welchem Verhältnisse die einzelnen Teile solcher Doppelstrophen zueinander stehen. 1
Ueberhaupt haben die einzelnen Teile der Doppelgesänge immer die gleiche Anzahl von Versen; als einzige mir bekannte Ausnahme könnte der hymnenartige Gesang Rit. v7e gelten.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
349
Nur selten geht der Text unbekümmert fort, und ein Fall wie Leid, ie, wo a und b syntaktisch eng verknüpft sind, bleibt eine Ausnahme. Meist beginnt mit der zweiten Strophe auch ein neuer Gedanke, und in vielen Fällen wird man von Strophe und Gegenstrophe reden müssen d. i. einem Gesang, dessen Teile von verschiedenen Personen vorgetragen wurden. Einige typische Beispiele mögen das erläutern. 1. Strophe a. gibt das Bild, Symbol, b. bringt die Ausdeutung: Berl. 64. a. " Ich will heut' in meinen Garten gehen, Dass ich mein Brot und meinen Honig esse Und meinen Wein und meine Milch trinke, Spricht Salomo im Lied der Lieder. „ b. " Mein Garten, das ist die Kirche, Mein Brot der Leib des Erlösers, Und sein wahrhaftiges Blut Vergibt uns unsere Sünden. „ Y er gl. Berl. Strophe 60; 85; Pont. I, 5e. Brit. M. N°. 519,1 ; 2. Die zweite Strophe enthält die Lösung oder Ausführung der in der ersten enthaltenen Andeutung: z. B. Berl. Strophe 18: a. " Gott schuf Himmel und Erde; Drei Greuel wurden offenbar, Spricht der wahre Prophet Moses der Gesetzgeber. „ b. " Kain tötete seinen Bruder, Die Brüder verkauften Iosef, Judas verriet unseren Herrn Und wurde ausgeschlossen von seinem Ruhm. „ Vergl. Berl. Strophe 12; 29; Bv. S. 33; Leid. g . 3. Die beiden Glieder eines Vergleiches oder Gegensatzes verteilen sich auf a und b. z. B. Berl. Strophe 53 : а. u Der Tor liebt seinen Feind, Tut Böses denen, die ihn lieben; Weist du ihn zurecht, so zürnt er dir, Spricht Salomo, Davids Sohn ». б. " Der Weise aber liebt die Zurechtweisung „ u. s. w.
350
Junker
Yergl. Berl. Strophe 8; 20; 18; 70. Brit. M. N°. 972 A. 2a. 4. 6. enthält die Begründung von a. z. ß. Berl. Strophe 37: " a. " Hütet euch vor den Frauen „ u. s. w. b. " Denn viele Helden starben Der Frauen wegen... „ u. s. w. Vergl. Berl. Strophe 38; 52; Leid. jX. 5. a und b = Frage und Antwort oder Anrede und Entgegnung. z. B. Berl. Strophe 40: a. u Wo sind die Habgierigen ? Wo die, so Speise und Trank liebten ? Wo die, die prächtige Gewänder trugen Und goldene Ringe an ihre Finger steckten? „ b. " Kommt, wir wollen zum Grabe gehen Und ihre grosse Armut schauen; Ihr Essen und Trinken verging, Und ihr Gedenken ist getilgt. „ Yergl. Strophe 43; Br. S. 34; Leid. KX ; Brit. M. N". 975.
Häufig findet sich bei Strophe und Gegenstrophe eine klare Uebereinstimmung der einzelnen Glieder, die Responsion 1 ; z. B. Brit. M. 519 : Strophe
Gegenstrophe
[Ich trete in] meinen neuen [Garten, Ich gehe hinein in meinen [Park, Wo duftende Rosen wachsen;
Mein neuer Garten ist die [Kirche, Und Christus ist mein Park,
Die Rosen aber die d o r t — Aehnlich Berl. 19; 26; 68-69 u. s. w. ß. Diese Feststellungen sind von grosser Wichtigkeit, wenn es sich um die Rekonstruktion fehlerhaft überlieferter 1
Vergl. D. H. M ü l l e r , Die Propheten u. s. w. Wien 1896, Bd. I, 190 ff.
in ihrer ursprünglichen
Gestalt
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
351
Strophen handelt. Es lässt sich z. B. von Arch. Strophe 19 nach dem oben (4) Gesagten die ursprüngliche Form mit Gewissheit wiederherstellen. Bs handelt sich, wie der Melodienvermerk von Strophe 17-18 zeigt, mit denen sie im Bau übereinstimmen muss, um eine achtzeilige Doppelstrophe. a. enthält die Bitte des Archellites, b. die Begründung derselben. Üeberlieferter
Text.
1 Ä.ITÄ.pK.0 CJU TÄJU&AY . 2 enp&rt en6c EMEÖOU. . 3 ecy[cu]ne cyA.pTig,iC£ n a i . 4 T&eei e ß o ^ T&n&Y enoYg,o . 5 &iTi-2\oroc . 6 enrtoYTe r t T n e . 7 xe-juu w ä y eng,o e r t c g m e cyAEitEg,. 8 «.iHui-n&p&RÄ. JI*.JU.OC . 9 TEITÄltOYTE i t o x e ß o ? \ : — Rekonstruktion. a. 1 Ä.ITÄ.pK.0 to TÄ.JUÄ.Ä.Y . 2 Enpa.it enöc EitEtfoju . 8 eujoune cyÄ,pTig,icE NAI . 4 TAEEJ EÄO?\ T & N & Y enoYg,o b. 1 Ä I T I - I S O R O C ENTFOYTE MTITE .
2 xe-juu n ä y e n g o ertcg,um.e cy&erteg,. 3 JUUH£y—TTÄ.pÄ.ß.Ä. xxixoc . 4: TETTÄ. M O T T E ttOX e&0?\ : — Arch. Strophe 20, die in der Handschrift ganz verderbt ist, lautet in der Rekonstruktion : a. Bitte der Mutter : " 1 Ich beschwöre dich beim Grott des Himmels, 2 Archellites mein geliebtes Kind, 3 Habe Mitleid mit mir 4 Komm heraus zu mir, dass ich dich schaue. „ b. Begründung der Bitte:
352
Junker " 1 Gedenk', o mein Kind, 2 Der Leiden, die ich mit dir t r u g 3 Als du auf meinem Händen lagst 4 Und ich deinem Munde die Brust gab. „ c. Dringende Wiederholung der Bitte : " 1 (So komm denn, dass ich) dein Gesicht sehe, 2 Mein Geliebter, du Licht meiner Augen. „ 3 - 4 zerstört
Auch Arch. Strophe 14 und 15 sind nunmehr leicht zu emendieren. In 14 sind die Trennungstriche nach n&«iHpe u u m e p i T zu setzen und in b. ist zwischen Vers 2 u. 3 der Trennungspunkt zu streichen. Verbindet man in 15 ä j u i o y ejBL02\ mit, t & k ä y epoK, so ist die vierzeilige Strope wiederhergestellt. In Arch. 10, 11, 12 setze die Trennungsstriche je hinter den vierten Vers. Leid. E setzt das Zeichen der Strophentrennung hinter den dritten Vers, b. hätte also 5 Verse; doch nach dem Satze von der Gleichheit der Glieder einer Doppelstrophe und dem Verhältnisse ihres Inhalts erkennt man sofort, das? also getrennt werden muss : a.
b.
u
E s ist ein grosses Mysterium, Das in Jerusalem geschah, Das allen Völkern geoffenbart wurde Und den Nationen bis zum Ende der Erde. „ Das ist das Mysterium des Heiles. Durch das uns unsere Rettung ward „ u. s. w.
b.
Akrosticha.
1. Ausser dem Rhythmus und der bestimmten Verszahl kennt die Poesie des 10. Jahrh. für gewöhnlich keine anderen poetischen Hilfsmittel beim Aufbau der Strophe. Die Sitte, die sich folgenden Strophen mit den einzelnen Buchstaben des Alphabets beginnen zu lassen, ist nur einmal in dem Salomomärchen des Schm. zu belegen (Br. 24),
353
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
worauf L e m m K. St. S. 128 zuerst hinwies. In der späteren bohairischen Poesie begegnen wir den alphabetischen Strophen allenthalben ; in der Theotokia z. B. c ö ä ; c ö ^ ; u. s. w.; im Rituale z. B. ; vergl. Ae. Z. 1907 (Schenute-Lied). 2. In der Leidener Liederhandschrift K . dem Einleitungsgesang, beginnen die einzelnen Abteilungen alle mit e e demselben W o r t e : x P — X6Pe XePE t t t a ^ o c — X e P e ; die alten griechisch-koptischen Hymnen mochten dabei als Vorbild gedient haben. In den bohairischen Kirchenliedern ist diese Wiederholung, die der Strophe eine grössere Feierlichkeit verleiht und daher an besonders bedeutsamen Stellen (wie Leid. Ä) berechtigt ist, alltäglich geworden. So beginnen u. a. mit x e P 6 Strophen der Lieder Theot. c i e ; c g r ; vergl. p E ; — mit U J E N G X T O T u. s. w. Theot. CJT2ÜL.
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4.
DER
neqc[TÄ.*rpoc] —
RHYTHMUS.
Ueber das allgemeine Prinzip des metrischen Baues der Verse ist man sich längst im Klaren. E r m a n hat zuerst nachgewiesen ( B r . S. 44 ff.), dass er auf dem Wortakzente beruht, wie in der altägyptischen Poesie. Die Schwierigkeit, dies Gesetz im Einzelnen nachzuweisen, die Anzahl der Tonstellen und ihre Lage innerhalb des Verses zu bestimmen, liegt vor allem darin, dass wir nicht wissen, inwieweit der Dichter dem Rhythmus zuliebe von der grammatisch begründeten Betonung abweichen durfte. Zur Lösung dieser Frage muss die Anwendung eines bedeutsamen Grundsatzes führen, des Gesetzes von der Uebereinstimmung der Lieder mit ihrer Musterstrophe und der gegenseitigen Uebereinstimmung der Strophen gleichen Metrums. Diesem Gesetz wurde bislang die verdiente Beachtung nicht geschenkt. Nennen wir beispielsweise das MuOEIENS CHRISTIANUS.
VI.
23
354
Junker
sterlied a, die Strophen, die nach seiner Melodie zu singen sind: b, c, d, so muss, wenn anders die Musterstrophe überhaupt eine Bedeutung haben soll, Vers 1 von a denselber Rhythmus, dieselbe Anzahl von Tonstellen haben wie Vers 1 in b, und Vers 1 in c und d muss wiederum mit b 1 unc a 1 Ubereinstimmen, m. a. W . : a l = b l = c l = d l un( a 2 = b 2 = c 2 = d 2 u. s. w. Sind also die Hebungen in dem Vers eines Musterliede; oder irgend einer anderen Strophe genau bestimmt, so musi der entsprechende Vers in den übrigen Strophen dieselh Anzahl aufweisen. So ergibt sich z. B. für die Br. S. 4< zur Probe akzentuierten Strophen Arch. 4, in der alle Vers drei Hebungen haben müssen 1 folgende Betonung : Betonung nach Br. S. 48. /
/
/
a. 1 ersan-urome bök epsemo
(3')
2 tefer-urompe, safktof epef-éj
(3')
3 a-Archellites bók etansèf
(4')
/
e
4 is-uruése nhow epinau epef-ho /
6. 1 esópe tekonah, paàére e mmerit /
/
» 3 esöpe on akka-söma ehraj '
'
'
•
4 mare-pzojs er-una neinak Regelrechte /
/
/
t
/
/
(3') (3')
/
4 isutnsenliow epinau epefho 1
(3')
t
3 a-Archellites bök etansèf /
(4')
(3 )
2 tefer-urompe, safktof epef-éj /
(3')
Betonung.
a. 1 ersan-urome bök epsemo /
(4')
/ ,
2 ere-pezojs nastok e2öj n
(4')
(3')
das Nähere siehe dabei unten. * die mit einem Strich versehenen Zahlen geben die Anzahl der Hebungen i
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
b. 1 2 3 4
esöpe tekonah, pasere 6mmerit ere-pzojs nastok ezoj esope on akka-söma ehraj mare-pzojs er-una nemak
355
(3') (3') (3') (3')
Liest man nun einige Strophen gleicher Melodienangabe nach dem uns geläufigen grammatischen Akzente durch, so stösst man allenthalben auf Unebenheiten: da findet sich z. B. des öfteren a 1 mit drei Hebungen, b 1 mit zwei, c 1 gar mit vier. Es gilt darum vor allem fest zustellen, welches die normale, typische Anzahl der Tonstellen in jedem einzelnen Verse ist. Das ist uns auch in den meisten Fällen möglich. Seit Erman seine metrischen Gesetze aufgestellt, hat sich der koptische Liederschatz um ein Beträchtliches vermehrt. Wir sind jetzt in der Lage, für einzelne Melodienvermerke zahlreiche Belege zu bieten, und da nunmehr feststeht, dass die Teile der Doppelstrophen gleich gebaut sind, so verdoppelt sich die Anzahl der gleichmässig zu betonenden Strophen. Ausserdem stehen uns von den ähnlich gearteten bohairischen Kirchenliedern Hunderte von Strophen der beiden häufigsten Melodien zur Verfügung. Durch den Vergleich dieser Duplikate kann man nun den Typus der Strophe rekonstruieren. Lässt sich z. B. ein Vers in den meisten Fällen ungezwungen nur mit einer bestimmten Anzahl Hebungen lesen, während Fälle mit mehr oder weniger Tonstellen seltener sind, so muss man eben in jener Anzahl die normale und typische erbliken und die nach grammatischem Akzent nicht übereinstimmenden Verse auf die Normal-Tonzahl ausdehnen oder reduzieren. x Als Beispiel seien die mit dem Melodienvermerk nÄ. 1 versehenen Lieder Berl. 1; 2; 4; 7; 8; 10; 11; 21; 25; 26; 29; 30; 50; 51; 52; 53; 64; 65 zusammengestellt, von denen 1
s. unten unter N°. 8.
Junker
356
also die entsprechenden Verse dieselbe Anzahl Hebungen haben müssen. oc. Vers 1. a. — E i n g r o s s e r T e i l l ä s s t sich o f f e n b a r n u r m i t d r e i H e b u n g e n lesen, so d a s s diese A k z e n t e n z a h l a l s die n o r m a l e g e l t e n muss, z u m a l bei der A n n a h m e von 2 oder 4 T o n s t e l l e n , die allein n o c h i n B e t r a c h t k o m m e n k ö n n t e n , eine A u s g l e i c h u n g der V e r s e u n möglich w ä r e . 65 a 7b BOb la 2a
' t r t A Ä o u K e n e c H T enK&g, eYpoeic epoq emjm&pTHpoc £jß.02\ x e AltKepOC T & K O OYNOiT E ' Ä Y n H T E 'TJUIH T « J JUJUO o v E p o rt2UKeoc n e c02\0JUcurt
uJ . . VW N&CYHPE EKTY&TTFIOUK ETEICK^HCIÄ. OYpeJJJUE l t 2 \ * C C K Ä Y ITAYC u_ ^ _ ^ _ e t y t u n e EKg,rtoYrtoerffpo*Jini ^ertTOYHni
^ertneqgJuoT
ibid.
rtscem^oq
ibid. ibid. ibid.
rtejuuteqiÄg,OM.
Brit. M. 161 g J T J u n x c ibid. gJTttTeYniCTIC ibid. eg, e i t ÄACArtoc ibid. rtöT-nenpokpo[JWOC
ri^ qe
N E J U U T T A K O
ftTeniTOYfio
ibid. ibid. Ryl. 44
III. Die griechischen
ju.it rteKX^P'CJU.& rtmArAeort ojÄ.ioj^ÄrtrtHc
Lehnworte.
Die griechischen Worte sind an und für sich nach dem ihnen eigenen Akzent zu betonen; das ist ja auch das Natürliche, und nur besondere Gründe erlauben dem Dichter, die ihnen zukommende Tonstelle zu verschieben; ganz so, wie er in denselben Fällen über den Akzent der koptischen Worte bestimmte Freiheiten h a t ; so vor allem, wenn es gilt, eine neue Tonstelle zu schaffen, eine Hebung zu unterdrücken, oder den Reim herzustellen. Lehrreich in dieser Hinsicht sind die griechischen Verse, welche von den Dichtern des Triadon und der bohairischen Kirchenlieder hie und da mitten unter koptischen gebraucht werden.
z. B. Triad. S. 18; !MÄ T o n &riort C O Y 0 R T 0 J U . A X ^ p i c e jue T o n & v i o r t C O Y RIITX Ä.uupice J U E T O W A R A E O T T C O Y M O H J U I Ä ^ E C N O T A
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Theot. c n ^ im ß & T O C d. i. in drei Takten zu singen: H Y K T E C k ä i HJuepAi p a j n e : _, ^ _ ^ _ ^ cjxOC KAI CK.OTOC K.Ä.I ÄCTp^nÄ-I _ w_ __ ^ xe COI cj>i2\&rtepoune : g,cuc e p o q Apig,OYO ÖAcq cjP ^ K Ä I
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ert T H FH K&.I n & « T & TÄ. K I L T O Y J U L E R T Ä : g,irtiJuu)OY i t e « r t i T ( j u o Y rt£.«.Ä.pYJUortÄ : gouc etc. Die Trennungsfehler der Theot. sind stillschweigend korrigiert. ORIENS CHRISTIANUS.
VI.
24
370
Junker
cnH Pourtni ttEju.rtix'ONEC : KÄ.I KTHttort itejurtieHpiort : cjutov c n 6 c T i o r t lorpiuurt : g,uuc etc.
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Im Einzelnen ergibt sich, dass auch die vier- und fünfstelligen Lehnworte im allgemeinen mit der einen ihnen zukommenden Hebung zu lesen sind und nur, wenn es der Rhythmus erfordert, zwei Tonstellen auf sich nehmen ; 1.
so erhalten sie in folgenden Beispielen nur einen Akzent:
èxxXyjaia
mBerlA&
ai^fxaÀcotria Leid.
2s.
SixaioffiivYj
ibid.
àvâffTatnt;
ibid. iê
ÜAujHpE
EKÄ.ClC JUtc|>[jlAOY (2')
u
2. Zwei Akzente erhalten vier- und fünfsilbige Worte in folgenden Versen : àyYeXixós Ryl. 44 e r t A r r e i s i K o i t ènoupxvioQ Brit. M. 161 rtenovp&rtiON ¿xxXvja-ca Beri. 64 n&KHnocne iraposjju'a àvàffTafft«;
[SVHCIA
(3')
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Beri. 29 a Leid, e
(2') (2')
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[IT&CTACLC (30 nis&oc expHCTiA[rtoc (3') uun&cy wpe 28 [2\1THC (3') 11 ^ P X ^ ' T H C ITAjuepiT" (3') 54 rrexAq EtfineKicior[CIACTHC (3') 69 co^ojuuxm n e n ^ p [g,YJUUÄ.CTHC (3') niJUtHCTHpiON rt[cyiTHpe (3')
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Beri. 28 Arch. ibid. èxxXTQtnainr^ Beri. uapotp.iaaTr]? ibid. p.UO*TT]ptOV
Vergi. sùayyiXtov TTVEUfJLaTlXÓc;
Leid.
Triad. S. 4 g,itOYc|xjuWH NEY¡AFVe2\l01t (3') ibid. S. 6 ftTEKICApnOC JU[nniKort (3')
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und Theot. TTF ibid. ITH ibid, q r irv£U[/.aTixóÄI\J/Ä.2\JUIOC £ > E K IC rtEJu2\Egic jutcl>pHi" r f i - e r x « rfTE-TcJjÄ.uji juniExujpg, « Darnach soll man diesen Psalm in einzelnen Lectionen lesen nach Art des Gebetes der « Mitternacht > (Epiphanie). » Pont. II pm? oYÄJAKouort Ep\jAÄ2sm rtrt&i1 W i e auch in d e r a b e n d l ä n d i s c h e n L i t u r g i e z. B. die Rezitation des E v a n g e l i u m s v e r s c h i e d e n ist von d e r d e r Epistel.
378
Junker
eewHOY ^enoyj&uu^ejui ju.nig,Hßi Ärtty&tt Ä.e tyuum ¿>ettniEg,ooY rtKvpiÄKH . . . T O T E juert ¿>EFTOYßOUGEJUI. RTRTIE^OOY ETEJUIJUAY « Bin Diakon soll diese folgenden Lektionen in der Trauermelodie singen wenn wir aber Sonntag— haben, dann soll er in der Melodie dieser Tage singen ». Von besonderem Interesse ist die Stelle Rit. P I C Ä : E Q E P O V A ) rtxe R N ? \ & O C eqxcju JUUUIOC itTÄ.i?\Egic « Das Volk soll antworten und diese 2\E£ic singen »; der nun als 2\Egic folgende Text wird von zwei vierzeiligen Strophen gebildet, deinen erste Rü. c ö f als h x o c Ä.Ä.ÄJU wiederkehrt: 7\
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pKA.
ÄCJTHITOY NXE-nöC EXeit-rtHETÄYÖKJUJUlC eeOY&ü rtTE-twc n x c c? Lied nach der Weise « Adam » cözj; u. uäo'ÄOJU Ä ^ T H I T O V rtXE-nöc 6XE rt-nÄlHÄ. TOi E2\E T HTE-IHC n x c . d? Man erkennt daraus, dass eine auch von einem metrischen Text gebildet werden kann lind eine Strophe 7\£gic genannt wird, wenn sie nicht in ihrem « x o c zu singen ist, sondern rezitiert werden muss. Hier ist also 2SEgic in der Sache zu einem Vortragsvermerke geworden. Ganz ähnlich steht ivEgic auch in den Liederhandschriften über Texten, die in Verse und Strophen eingeteilt sind ; dass es sich dabei aber nicht um eine eigene Melodie handelt, geht schon daraus hervor, dass der durch isEgic eingeleitete Abschnitt nicht an eine bestimmte Anzahl von
K o p t i s c h e P o e s i e des 10. Jahrhunderts.
379
Zeilen gebunden ist, wie eine Liederstrophe sie erfordert; Berl. 99 z. B., das zwischen Liedern von 4 Versen steht, zählt als 2\egic deren 10, während es als Gesang nur aus 4, 8 oder 12 bestehen dürfte; es handelt sich dabei nicht etwa um eine falsche Abtrennung, wie M ö 11. Berl. S. 66 vermutet, denn nur bei der vorliegenden Verteilung der Verse erhält das Solo die ihm zukommende Anzahl von 4 Zeilen, wie Strophe 98 und der Refrain. Das musikalische Element bei solchen metrischen £ic ist ein doppeltes: der Rhythmus der Verse und der tonus lectionis. c) Die ^ e g i c tritt zumeist als Teil eines Wechselgesanges auf. In den oben unter a. zuerst genannten Fällen ist sie der Gegengesang des Psalmverses; ihr selbst wiederum folgt oft ein Responsorium, das jedoch fast ausnahmslos nur aus wenigen Worten besteht; meist ist es ein Alleluja, das wie die Svegic selbst in verschiedenen Melodien gesungen wurde. Rit. T Ö ^ : UUTY TTRTAI^EGIC JUU|M.2SJUIOC ; nach jeder Ssegic steht: und als Rubrik: 2 \ O Y I ä . ^ertOYÄajgjEjm rtTe-nig,Hßi vergl.ibid.TrtE; T q « ; oder xöpis sX^a-ov z. B. Pont. I ; T H : OnepeYC juettertcujq xau r m A i T u u f i g , . . . O Y ^ Ä O C K Ä T Ä . ^ e g i c xou C ? K Y p i e e2\eHCON. « Ein Priester soll darauf diese Gebete singen... und das Volk singe nach jeder : Herr, erbarme Dich »; oder dreimal: A g i o c z. B. Rit. p i e I t & o n e p e Y C eqxuu ftrtÄ.i2\eg!C: OYOg, ot7\^oc e q e p o Y o u eqxuu txuxoc: Agioc v. « Dann soll der Priester diese singen und das Volk soll antworten und sprechen: Würdig, Würdig, Würdig ». vgl. Pont. II cö&\ d) Vergleicht man die der liturgischen Texte mit der unserer Liederhandschriften, so leuchtet ein, dass beide ungefähr die gleiche Bedeutung haben , wenn man auch wohl kaum von einer vollkommnen Identität reden darf.
380
Junker
Sie stimmen darin tlberein, dass sie beide Teile eines W e c h selgesanges sind ; hier und dort können sich die Abschnitte - als 2\e-|ic E etc. - folgen; beidemal sind die entsprechenden Texte im Gegensatz zu dem vorangehenden und folgenden Gesänge zu rezitieren. Doch scheint in der Liturgie die Bedeutung « Abschnitt» mehr hervorzutreten, w ä h rend bei unsern Liedern anderen Vortragsanweisungen und Melodienvermerken parallel gebraucht wird, - es entspricht hier vollkommen unserm « Rezitativ ». II.
Der Aufbau
der
Wechselgesänge.
1. Ausser der eben erklärten 2\egic finden sich noch zwei V o r t r a g s v e r m e r k e : ovcjugju und 2säoc ; sie stehen nur nach voraufgehendem Rezitativ und immer in der angegebenen Reihenfolge. Ueber OYtogJut. siehe oben S. 3 4 3 ff. o ? \ ä o c das die V a r i a n t e n : exuu j t 2 \ a o c , aufweist, entspricht den liturgischen Rubriken 0Y2\A.0C äxcju Pont. 1 y h X ; o - y ^ a o c itTEqxcju ibid. R E ; epe-ni2\AOC x o c ibid. % o ^ ä o c ibid. p X ; picE; O7\MC e q x t o ibid. c ö E etc. Der Vermerk gibt also an, dass die betreffende Strophe gemeinsam von allen Anwesenden gesungen wird. Die Konstruktion des Wechselgesanges ist demnach deutlich folgende: Der Rezitation einiger Strophen folgt ein Sologesang \ worauf das Volk mit einem R e f r a i n a n t wortet 2 . Dem ersten Rezitativ wird meist noch eine einleitende Strophe vorausgeschickt. Das getreueste Bild eines solchen dramatischen Gesanges gibt uns Bert. 96 ff. Als Melodie ist angegeben « Du bist der Trost »: Introduktion: " Die Welt, auf der wir leben, Spottet unsrer wie ein Traum; In der Nacht schenkt man uns Schätze, Doch wenn wir früh uns erheben, sind sie nicht da. „ 1 2
den Text desselben bildet immer nur eine Strophe, nie eine Doppelstrophe. vergl. in der abendländ. Liturgie: Lectio, Responsorium und Versus.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts. [.Refrain] : " Wohl dem, der Gnade findet, Zur Zeit da er den Richter anfleht, Dass E r sich über ihn erbarme Und ihm die Sünden vergebe, die er getan. Erstes Rezitativ : " Der Prediger hat uns gelehrt, Dass alle Dinge eitel sind. Nichts gibt's ja im Leben des Menschen, Als dass er sorge für seine Seele, Samt Wein und Speise; Gehen die durch deine Kehle, So werden sie von dir vernichtet Und sind, als ob sie nimmer gewesen. „ Solo : " Wer weit sein Haus aufbaut, Der mühet sich, ach, umsonst. E r stirbt - und drei Ellen Erde Genügen seinem armen Fleisch. ., Refrain des Volkes: " Wohl dem, der Gnade findet Zur Zeit, da er den Richter anfleht, Dass E r sich über ihn erbarme Und ihm die Sünden vergebe, die er getan. Zweites Rezitativ: 11 Eine Zeit ist zum Bauen, so sagt er, Und dann eine Zeit zum Zerstören. Es gibt eine Zeit des Weinens Und wieder eine Zeit zum Lachen. Wer eine Frau genommen, trägt eine Last, Und wer keine genommen, ist einsam. „
Solo: " Wer ein Kind erzeugt, hat Trauer erzeugt, Und wer kein Kind hat, hat keine Wurzel Kurzum, nichts gibt's, denn Trauer Im ganzen Leben der Welt. „ Refrain des Volkes : " Wohl dem der Gnade findet Zur Zeit, da er den Richter anfleht, Dass E r sich über ihn erbarme Und ihm die Sünden vergebe, die er getan.
381
Junker
382
2. Die Introduktion hebt gewöhnlich den Grundgedanken des in den folgenden Strophen behandelten Themas hervor; ist also, ähnlich dem eipp.o? 1 , eine Art metrischer Antiphon. In Leid. iE z. B. lautet der Vorgesang: " Ich höre den Sänger David Uns prophezeien von Anbeginn: Weinen wird am Abend sein, Und Jubel in der F r ü h e „.
Das darauf folgende Rezitativ paraphrasiert diese Stelle und deutet sie auf die Trauer bei Christi Tod und die Freude bei seiner Auferstehung. Leid, i f beginnt mit dem Liede: " Eine grosse Grnade ward uns zuteil, Uns Christen; Durch deinen Tod am Kreuze Hast du uns die Erstehung geschenkt. „
Die vergleicht darauf Christus, der sich für uns am Kreuze opferte, mit dem Lamme, das Abraham statt seines Sohnes Isaak auf dem Berge schlachtete. In einigen Fällen tritt das Praeludium zugleich als Finale auf. Brit. M. 972, 2a.ff., das von dem Elend berichtet, welches die Frauen verschuldet haben, gibt als Introduktion. " Wegen einer einzigen E r a u Ist alles Leid gekommen „ u. s. w . ,
und dieselbe Strophe war am Schluss des ganzen Gesanges zu wiederholen. So sind auch die Verse : " Melde von mir Theodosios dem König-: " Dein Freund von ehedem, Dionysios, grüsst dich Und wünscht dich zu sehen u. s. w. „ 1
Gaisser
1. c. S. 418.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
383
die dem Märchen von Theodosios und Dionysios vorausgeschickt werden und ein Hauptmoment aus der Erzählung herausgreifen, nichts anderes als die Introduktion zu dem ganzen Singstück; sie waren vor der mit UneYoeicy « In der Zeit unseres hl. Vaters... » beginnenden Geschichte zu singen und wurden am Schluss der Erzählung wiederholt ; denn die letzten "Worte: « Melde von mir Theodosius dem König.» können nur der Anfang des Eingangsliedes sein. Aehnlich werden Brit. M. 972 die Worte des armen Stiefkindes nach dem ersten Rezitativ: " Mein Herr, habe Mitleid mir, Und gib mir ein gerechtes Gericht „ u. s. w.
als Eingangslied verwendet, und die ersten Zeilen sind darnach zu ergänzen. Introduktion und Rezitativ ist, wie es scheint, auch den liturgischen Gesängen bekannt. In einem häufig gesungenen Hymnus auf den hl. Geist wird dem eigentlichen Liede eine Strophe von vier Zeilen vorausgeschickt, im Rezitativ (?) wird dann das Thema: die Herabkunft des Parakleten, in 12 Strophen zu 4 Versen behandelt; also genau der Aufbau, wie ihn die Wechselgesänge der Leidener Handschrift haben, z. B. Rit. I p*H ff."1 ITA
eYep^&^m
ju.miiuu-
g,eju HTe-ninttÄ. e e v ^ IIinrtEY«.&
Dann soll man das Lied vom hl. Geiste singen : [.Introduktion] 0 Geist, der Paraklet,
[TOK :
«1>h £Täcji
exert - rti&no-
« Der über die Apostel kam,
[CTOisOC :
^jertncy&i rti-nettTiKOCTH: 3\.YCÄ.XI ¿>ewg,&NJu.Hty it[2\AC 1
Vergi. Pont. I.
^
II. pn^.
« Am Pfingstfeste « Dass sie in vielen Zungen [sprachen ».
384
Junker
nApÄ-^eg CÖLCcyciuni
1
Rezitativ.
6TÄ.YXCJUK e -
rtxe-megpoY
: rff-neitTiKO-
« Es geschah , als zu Ende [waren « Die fünfzig Tage,
[CTH :
rt&Yeu>OY"t~ u. s. w .
« D a waren versammelt [u. s. w . » .
3. F ü r die Beurteilung des Refrain kommt vorzüglich das Strassburger Fragment in Betracht. Es wird dort das vom Volk nach dem Solo zu singende Lied nur angedeutet. Recto: 1. Refrain ÖUUUJT eg,p
Tuurr
=
epoc
TAJUIE-MÄ-CNHY'
äinäy
Äqxe-KÄI
=
jun&xoeic
MAJ x e - r t T Ä K K Ä Ä . q
XE-ÄCJUK
rtxioYe-
nATeujitw
ÄXIC
nex^q
=
&it'
X6-rtTÄYK&-neqcoujuiÄ.
ecyoune
mcou
enrfie-nAxoeic-
eßo2\
3. ' f ' c o n c
1
rtpujju.e O Y H g ,
änoic
K.A.
entfc-
THpOY
n&i
=
397
398
Junker*
1. " Es ist Christus unser Herr Von den Toten erstanden; Er ist der Erstling Der Entschlafenen. „ 2.
u
Er offenbarte sich Maria Der Magdalene, Er redete mit ihr Also und sprach: „
3. " « Sage meinen Brüdern, Sie sollten gehen Nach Galiläa Und mich dort sehen „ 4. " Da ging Maria Zu den Jüngern Und sprach: « Ich sah den [Herrn Und das sagte er zu mir ». „ *
*
*
b. — Noch sind uns die Gründe, die zu dieser Blüte der koptischen Poesie führten, nicht ganz ersichtlich. Wahrscheinlich hat der beginnende Kampf um die Erhaltung der Muttersprache gegenüber dem vordringenden Arabisch den Anstoss zu diesen Dichtungen gegeben, ein Kampf, in dem das Koptische nach einigen Jahrhunderten erlag. Dafür spricht auch der ausschliesslich religiöse Charakter der Lieder; denn es war ein religiös-nationaler Kampf, dessen Führung gewiss, wie ehedem, Mönche und Priester übernommen haben. Offenbar aus diesem Kampfe erwachsen ist ein Gedicht eines oberngyptischen Mönches aus dem 13. oder I i . Jahrhundert, das Triadon, das ausdrücklich das Koptische gegenüber dem Arabischen empfiehlt: •riv
Hachhy
Ä.JU.H1TM c u u ' f j u ert ei^y^XE
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gtnoTju
399
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts. 1. " 0 Frau, warum weinest du ? Wen suchest du an diesem Ort?Dichte Finstenis ist ausgebreitet, Und niemand folget dir. „ 2. " Ich weine wegen meines Herrn, Denn heimlich nahm man seinen Leib, Und nun weiss ich nicht, Wohin sie seinen Leib gelegt. „ 3. " Ich bitte dich, o Gärtner, Wenn du meinen Herrn genommen, So sage mir, wohin du ihn gelegt, Und ich werde mir ihn nehmen. „ 4. " Da hat unser Heiland sich ihr offenbart Und sprach: « Geh' sage meinen Brüdern: - Sieh - ich habe den Herrn gesehen, Und das alles sprach er zu mir ». „ *
* *
K&TÄ.
sie
«TÄlg/l-TOOT
ÄlTÄJUlurrit
eng,HY f t T e i T A c n e ÄjurtTiorTTTÄi'ott
—
" 0 Brüder kommt und hört diese süssen Worte Und erkennt diese guten Gedanken ! So wie ich ich's unternommen, so lehre ich euch Den Nutzen dieser koptischen Sprache. „
8.
Es
VERHAELTNIS
ZUR GRIECHISCHEN
bleibt zum S c h l ü s s e
noch zu
POESIE.
u n t e r s u c h e n , ob die
Poesie des 1 0 . J a h r h u n d e r t s eine spezifisch koptische oder a u f andere Vorbilder z u r ü c k g e h t .
E s kommen
ist, dabei
h a u p t s ä c h l i c h die griechischen H y m n o g r a p h e n und die arabischen arabische
Dichter
in B e t r a c h t .
Poesie nicht
Gewiss
wird die blühende
ohne E i n f l u s s a u f das
Leben der K o p t e n geblieben sein.
literarische
D a s Triadon hat s o g a r ,
Junker
400
wie L e r a m nachgewiesen 1 , seine Form arabischen Mustern entliehen. Eine derartige Abhängigkeit ist in der frühmittelalterlichen Poesie nicht zu belegen. Dagegen gibt es für ihren Zusammenhang mit den byzantinischen Kirchengesängen unumstössliche Beweise. Ausschlaggebend ist das Vorkommen mehrerer toni des ' O x i c ö v ^ o ; ; . So h x f = y' über Berl. 87 ; r = Y' ^ß- 47 ; a. ; = (yjxo«) ™X4yio? a Uber Berl. 94 und Brit. M. 972. Ryl. 46 3 nis. 2s. = (iqxos) TtXayioc, 8' über Berl. 1; 4 ; 7; 10; 21; 25 29; 50; 64; Ryl. 47 3 ; das sind Ton 3, 7 u. 8 des Oktoechos des Johannes Damascenus. Auch das juwöt über Berl. 5 r Uber Berl. 85 und Ryl. 38 geht auf einen byzantinischen Vermerk zurück : z. B. 'Iooavvou (Movaxoö) P i t r a , Hymnographie 4 L X X X V I I I u. L X X X I X . Ausserdem findet sich häufig eine auffallende Uebereinstimmung im Aufbau, denn auch die griechische Hymnographie kennt die Wechselgesänge, Strophe und Gegenstrophe, das Pinale und den Refrain des Volkes 5 . Es handelt sich freilich bei dieser Anlehnung an griechische Muster nicht um eine einfache Kopie; weder Rhythmus noch Anlage, weder Sprachweise noch Stoffbehandlung sind genau dieselben. W e r byzantinische Hymnen koptischen Gesängen gleichen Themas gegenüberstellt, z . B . « Magdalene und der Auferstandene» des Romanus (in P i t r a , Analecta 1,130) und Leid, kä 6, der erkennt sofort den tiefgreifenden Unterschied. Und gerade die Art der Verwen-
Triad. XV-XVI. ' Anm. C r u m s zu 46. 3 Anm. C r u m s zu 47. 4 Hymnographie de l'église grecque, Rome 1867. * Vergi. S t e v e n s o n in Revue des questions historiques, 1876. S. 525; P i t r a , Analecta sacra Spicilegio Solesmensi parata L X X l I f f ; über die auch in den griechischen Mss. vorkommende Trennung der Verse durch cm-ff-ai vergi. P i t r a , Hymnographie, S. 11. 6 Siehe auch oben S. 393 ff. 1
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
401
dung des byzantinischen Oktoechos ist der beste Beweis für das selbstständige Vorgehen der koptischen Dichter. Der rj^o; der spätgriechischen Hymnographen bezeichnet die Tonart, nicht eine Melodie; so entspricht der r)yo; itX. 8' der hypodorischen (nach Anderen der hypomixolydischen) Tonart, YJ^OS y' der lydischen u. s. w. Mit der Angabe einer dieser Tonarten ist also weder für die Melodie noch für Verszahl und Bau eines Hymnus etwas bestimmt und so wird die Melodienangabe gewöhnlich beigefügt; z. B. rj^os itX. 8'. Tt]v aofiocv xai X6yov. P i t r a , Hymnographie LXXI; y^o? TCX. 5'. 'H x£xo|Ap.iv'(]. ibid. LXXIII. Zwar finden sich auch Hymnen, bei denen nur die Tonart angegeben wird z. B. 'H unaxor], ^ ^id. LXXVI Kaöt i ä . E T E K . g , e Beri. 15
Praeposition
M.
ÄrtrtÄ.Y E g A g , Beri. 41, 42; und Ä i x o u EKOYcyAXE Beri. 19; — in Zusammensetzungen: rtCÄ. z. B. loup&g, ECCJUq Beri. 35, C t l i T J U E C & Brit.M. 972 gegen rtcuuq Beri. 57; — r t £ H T z. B. t y o o n E g H T O Y Brit. M. 972, K l « . E g , H T q Leid. Ä gegen X I C E I t g H T Beri. 36. — r t T Ö O T = z. B. X | [ t o ] y E T O O T C Brit. M. 972. Möl* TTEXAq 6öl* - Beri. 12 EßO?\ eöT Brit. M. 972 und CUUOYg,* enöT- Br. S. 27 neben TTEXAq wtfl Beri 46. u. s. w. Tt T
und
E
T
JTE0OOY ETÄEipE Leid. IÄ. ; T A I E T A K Brit. M. 972 und n r t O Y T E I t T A q Beri. 23 2 vgl. Arch. 11 : JUUU.OOY- ETOOY = K T O O Y ; Pap. Beri. 9045 : TOOY" ETOK = ItTOK u. s. w. 8
Jxxxo TU)?\EM.
TtuÖE JUJUOq
EJU.OK Beri. 2 5 , TE2\H2\ EJUtOOY Beri. 74 und Leid, r , T A p K O JU.JU.01C Br. S. 7 neben top6~
vgl. El. S. 30. n. 7. ' vgl. K. 513. 3 vgl. El. S. 26 n. 12.
1
q
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
407
AÄ..M.OCJ Leid. C. — Schm. und P. 8127 dagegen schreiben nach vokalischem Auslaut JUlÄq z. B. cJ>Opi JU.ÄY Br. S. 28. vergi. op! JU.OK. Pap. 9045 ; «¿cum JUÄK Brit. M. 1222. Hjuhk e juuuort ejuhne Beri. 31 etytupn eju.Hrte Brit. M. 972 und pOYgE JUUUHltE Beri. 90; vgl. Arch. 3. JÄXA&. Y 5. und MOYNE JUUXAY Beri.
MHftT&J EJU.AY Arch.
83.
SÄHE JUtJTEq - Beri.
67 gegen g,HIT EITOY - Beri.
Vereinzelt : TTE ItEglOJUlE = JUUTE WEglOJUE Arch.
69.
14.
jüüfp EpOK EnEpcOYOJft Beri.
25 und «JHpE JUUTEpxiCE Beri.
Vereinzelt : JUIÄÄY npgEJT = JUUTpgEIT Ryl.
36
47 l .
ß. —• e n als Schluss einer Silbe geht vor Konsonanten meist verloren und wird durch e, in einigen Fällen auch durch j oder h ersetzt, vor Vokalen hat es sich erhalten. JlÄlt " nicht ist „. JUlEYOtt = AAN - OYOW Beri. 1 4 , 32 , 55 , 71 ; JU.E - 2\AÄY 33, aber auch « r t - rtOYltE Beri 33; JtAft - £ H Y Beri. 34.
Beri.
jüft
" und „.
JUIE rtETcyÄ.ÄT Beri. 21; AJie CApg Beri. 4>EprtHC Brit. M. 972 aber auch JUtrt HOOg, Beri. 72. « in Brit. Beri. Beri. g,H
50; «.E &Ä.OBeri 14 ; JUrt
£ 1 NETJUtOOYT " von den Toten „ Leid. ; g,l nJH^s M. 974 ; g l ITKÄg, Beri. 19 ; aber auch £ J U JTEqtyÄXE 51 ; und vor OY : gff OYHOprtlA. Beri. 38 ; g t t 0 Y « 0 ( T 52. — Schm. auch g,H TEpKÄClÄ " in der Arbeit „ Br. S. 27 ; niÄpiCTOW Br. S. 33. — g E TTEßHI Br. S. 37. Pap. 8127. "auf,,. g,IXE niKÄ-g, Beri. 1
75 neben
TTKAg, Beri.
Pap. 9045 auch n«.»cuT" ett&tä = jun«.-re.
27, 31.
Junker
408
jurfT JU.KT i s t meist z u J U H T geworden, z. ß . tyOAAHT Beri. 2 9 ; J U . H T p e « Z e u g e „ Beri. 28; Arch. 10; U H T M Ä .
" drei „ "Almo-
sen „ Beri. 24, 41 ; u. s. w. aber auch Ä l A H t t T e " Unterwelt „ Beri. 20; J U . H K T Ä I Arch. 4. — JUETrtAMT Brit. M. 361. 1 y . — E i n W e g f a l l v o n ft findet s i c h ausserdem i n folgenden Einzelfällen : C l & p = e m & p " i c h werde t u n „ Beri. 46; — T E T O Y N O q = T e T N O Y l t A q " u n d freuet euch „ Beri. 56; — T E T g , a > n = T E T r t g o u n « u n d v e r b e r g e t „. Leid. ; —• T E T t f O « = T E T f t t f O U " euere K r a f t „ — Ä T f t & Y = Ä . T E T I t f f Ä . Y " i h r h a b t gesehen „ Beri. 80; — p « g , H T = p j m r t g , H T " verständig „ Beri. 66; — H T q = f t T q " i h n b r i n g e n „ Arch. 1 ; — TCUOYT E N Ä O K = T C X J O Y r t T f l ß . U J K « a u f , lasst uns gehen „ Schm. Br. S. 27; — Anderer Art ist O Y O r t l M . = O Y O N « I J U Leid. Ä; — ttg,HKE = l t N £ H K E B e r i . 46. 2
3.
Konsonanteriuerdoppelung.
Manschreibt Beri 41; ß p p E Beri. 58 ( v e r g i . K. 46.) aber rtEJUUUÄK Beri. 15 u n d m e j w ä i Beri 14 (K. 47), p p o , E p o u n d J U l H T H p o ; tyjUUU.0 u n d « J E J U t O ; — unregelm. K p i J U J U l A =
xplp. a Beri.
38.
b. Vokale. 1. E il. H. H t r i t t z u w e i l e n f ü r E ein z. B .
JUH = JUC « Wahrheit „
8
2.
54; Ryl.
Beri.
S. 2 4 ; E p i T H " T e m p e l , , . Br. c g , m « = C g l J U E ibid. 1222.
JUIEYH = J U E E Y E Beri.
g,H " A r t , , Schm.
S. 40; Ä.TTH =
¿UTE Brit.
44;
Br.
M. 519 ;
Elision des e.
V o r V o k a l e n f ä l l t das E v o n X E gerne aus u n d X v e r b i n d e t sich mit denselben z u einer Silbe, z. B . X A q = X E & q Brit. M. 972; X Ä t t O K = X E A t t O K Beri. 78; X O Y r t O ( T = X E O Y l t f K T Btrl. 94; X Ä J £ E = X E ¿ U g E Beri. 3 6 ; — aber auch X E O Y -
ty«pE
1 2 3
Arch. 22.
vgl. El. S. 26. n. 11. vgl. El. S. 26. n. 13 und K. § 58. vgl. El. S. 27. n. 4.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts. 3.
Zusammenstellung
zweier
409
e l.
Man schreibt ftOYXeß.O"Ä für NOYXe e ß o 2 \ Leid. J e ; — K(JUT£nT"&c|>OC statt KCUTE enTÄcJiOC Leid. ¥ ; — T & 3 C I T e r t e n H Y e statt T Ä X I T E e i t e m n r e Beri 76; — n e w e c u j q für n e ertecuuq Beri. 89 ; — TEMECUJC - T E ertectuc Brit.M. 972 ; — necouÄe statt n e e c u j ß e Beri. 39 ; — NEKCJUT statt n e EKOJT Berl. 99 ; — peucyepoi statt pcucye epoi Arch. 3 ; — g o u q tteYg,IXJU- für g o u q ite eYgiXJU - Beri. 29 ; u. s. w. 4.
Die Bezeichnung
des
e
oc. — e wird entweder durch einen Strich (nur Ryl. 44), einen Punkt (so Brit. M. 161) — oder ß. — garnicht bezeichnet wie in I1T&Y Leid, e, XA.XX&.T Beri. S. 24, p « . - Beri. 9 ; CuuTJU. Beri. 4, 19, u. s. w. — oder y. — e geschrieben z. B. « J e n - Beri 10; cyopcyep Beri. 10; gett - « in „ Brit. M. 161; e r t A r A 0 O C Beri. 2; CCUTEJU. Beri. 11. u. s. w. 8. — vor N , p und '¡ü steht des öfteren auch H. z. B. Ä C H f t T f t * sie brachten uns ,, Beri. 92; H i t - " bringen „ Beri. 94; HMKOTK « schlafen „ Beri. 38, 36, 43. JUHtt « und „ Br. S. 53; vergi, auch oben U t t T . — H p - K p o q Beri. 50; vergi. Beri. 35, 37, 51, 42, 87, 90; Ardi. 12. u. s. w. — «.eY H t y - « sie können nicht „ - Beri. 45; vergi. Beri. 26, Arch. 19. e. — vor g steht meist Chateph-a (K. 34) z. ß. uurtAg, Beri. 5, 25, 30, 34, 63; OWAg, ib. 43. — CUUOYAg, Beri. 23, 52, 56, 81. — lUjpAg, Beri. 35 — OYuurtAg, Bai. 18 ; OYOKAgK Beri. 79. — TertAg, P. 8127. Br. S. 40. q. — gegen K. 34 steht nwccJUOYAg, " unsere Versammlung „ Beri. 23. 2 — g,it als unbestimmter Artikel des Plurals 3 : g,MKOOYe Beri 44 ; g,rtty«pe Beri. 93; vergi. Beri. 71,96; Brit. M. 972 ; Arch. 1. — n q p A N Ryl. 47. r t q u j A X e " seine Worte „ Beri. 34. 5.
Vokalbrechung. Abweichungen von der Grammatik sind seltener; als solche kommen neben den regelmässigen f o r m e n vor: AteYE Beri. 40, 44; Arch. 20. JtAHtye Arch. 4. A ß = A A q Sch/n. Br. S. 28. — un1 2 3
vgl. vgl. vgl.
El. S. 29. n. 72. El. S. 29. n. 1. El. S. 28. n. 9.
Junker
410 richtig P.
gebildet
8127. Br.
sind AAAA
« Ort „ Beri.
28, 82, 48 ; I T E X A A Ä
S. 37. 1 III.
Formenlehre.
a. Artikel. Gewöhnlich IT- und T , im Plural aber fast ausnahmslos ME z. B. r t e t f f x Beri. 36 ; ttepEqprtOÜe Berk 95 ; — daneben sind in Beri, auch die älteren Formen H l - , " f " - , f t l - im Gebrauch (K. 148). z. ß. n i c o r t , S c a r n e Beri. 85; rtlTAOC Beri. 43; Beri. 43. u. s. w. ebenso I t l x e p O Y Ä l f t Brit. r t m e T o i r & Ä f i ibid. 2
M. 161.
b. Demonstrativ. Betont TTÄ.I, tonlos ITI [K. 95). — Bemerkenswert ist der häufige Gebrauch des Demonstrativ vor der Relativpartikel N T - entsprechend dem bohair. H E T - z. B. ITTE2\H2\ ITÄI WTÄ.CJ « den er tyuuiTE Leid. TE ; ^ p H W H T A I f t T A q + fXfXOC gab „ Leid. JE; NÄ.I E T Ä . Y Beri. 7. — und entsprechend vor den relativisch gebrauchten Zusammensetzungen mit 6 (s. unten) ITJtyHN... n & l ECjpHT Beli. 7; "TECAÄ.H... T A I ECltHY Beri 62; vergi. Ardi. 17; Br. S. 40.
c.
Genitiv.
Beri. 85 schreibt ITÜCCJU i t T E - m X U U statt des regelm. ITXCJU rtrtxuu Beri. 64.
d. Infinitiv mit Suffix, Das Suff. 2sg. fem. lautet OY in O Y Ä g O Y NCUUI « folge mir „ Beri. 76 u. 82 vergi. K. 35. — Ardi. 17, NOXE statt N O X T .
e. Kausativbildung mit t Das anlantende t fällt bei T Ä ? \ 0 meist ab : Ä.Y&2sOI Beri. 92; Leid. Z, \ n c t ü p Epoq Leid, « Ä ; A?\HY Beri. 71. Ardi. 20. — Ardi. 14 steht N T A K A Y O q statt K T & K T & Y O C j . vergi, auch C T O statt T C T O K. 255 und K T O statt * T K T O K. 258.
f. Konjunktiv. 1. sg. T A . - z. B. T & f Leid. § — 2 sg. m. t t r - z. B. N F g A p E g , Beri. 21; vergi. 23, 28, 37 und T E K - Beri. 9, 59, vgl. El. S. 28 n. 11. • vgl. El. S. 30. n. 6.
1
TAFEL I
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'WP'tZpAIt ' ' V ' l SllMfefö '
tmaisrnsm Ml und Seilt» 7 der Hs.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
411
7 1 ; Ardi. 12. Schm. Br. S. 24. — 3sg. masc. r t q - Beri. 26, 57, 95. Arch. 17. und T~cq— Beri. 23 , 85 u. s. w. ebenso MC- neben T E C - ; MCE- neben T O Y - ; N T E - neben T E - ; K T e T r t - neben TETK' 1 g.
ty^qccjUTJU.
Wie M ö 11. S. 112 an zahlreichen Beispielen bewiesen wird, hat das Tempus ujÄ.qC(JUT.M. nur selten die Bedeutung eines Praesens consuetudini«, meist wird es als Futurum verwendet, z. B. Api-TTM-EYE x e - u j A m u i O Y " gedenke, dass du sterben wirst „.
Beri. 44.
IV.
Syntaktisches.
In allen Handschriften können der präsentische Zustandssatz und die mit 6 zusammengesetzten Hilfszeitwörter und Flexionsformen auch an ein bestimmtes Nomen angeknüpft werden (gegen K. 510) ; Z. B . nJUlOOY e q g l T e K J T Y T H Beri. 3 0 ; mCÄOOYE EYJUEg, EitCJUMÄg, Beri. 30 ; ftEg,JOJU.E EYg,OOY Beri. 36; TAÖpOJUUTE EKECUJC Beri. 81, 8 8 ; 29 u. s. w.
1
vgl, Br. S. 63.
(Schluss.)
Ein byzantinischer Buchschmuck des Praxapostolos und seine syro-palästinensisehe Vorlage. Von
Dr. Anton Baumstark
Da die
Apokalypse
theoretischer
in
Anerkennung
der
griechischen
ihres
Kirche
kanonischen
trotz
Karakters
eine praktische Bedeutung als gottesdienstliche Leseschrift niemals
gewonnen
hat und demgemäss in ihren
NTlichen
Hss. zu fehlen pflegt, besteht des griechische N T der frühchristlichen
und byzantinischen
Zeit als
Bucherscheinung
aus zwei T e i l e n , dem Tetraevangelium und dem Praxapostolos , dem
Vierevangelienkorpus
und dem
apostolischen
Sclmftenkorpus der Apostelgeschichte, der katholischen und der Paulusbriefe mit Einschluss das Hebräerbriefs.
In der
Geschichte des « byzantinischen » Buchschmucks nimmt von diesen beiden Bestandteilen der erstere geradezu eine rende Stelle ein.
füh-
Kein T e x t ist in griechischen, slavischen
und georgischen Hss. häufiger von Miniaturen begleitet als derjenige der vier Evangelien. Syrien her angeregte —
Die — in jedem Falle von
ornamentale Ausschmückung
Eusebioskanones, ornamentale Titelzierden, Initialen,
der
Auto-
renbilder der vier Evangelisten, seit dem 10. Jahrhundert mehrfach in Verbindung mit historischen Darstellungen evangelischer Szenen 1 , eine doppelte historische Illustration des
1 So beispielsweise in Marc. Class. I Cod. VIII zz5 zu Venedig, Vat. Pal. gr. 189, Urb. gr. 2 zu Rom und Bibl. Nat. 64 zu Paris. Eine Probe aus der dritten der genannten Hss, bei B e i s s e l Vatikanische Miniaturen, Tai'. XIV.
Ein byzantinischer Buchschmuck des Praxapostolos.
413
evangelischen Textes selbst, wie sie einerseits im codex Rossanensis und den Fragmenten von Sinope, andererseits in einer späteren Randillustration vorliegt, — das Alles stellt eine einzigartige Fülle auf den Schmuck gerade des Vierevangelienbuches verwandter künstlerischer Tätigkeit dar. Der Praxapostolos spielt demgegenüber f ü r die byzantinische Buchmalerei die denkbar untergeordnetste Rolle. W e n n ich das Material griechischer Miniaturhss. überschaue, das B o r d i e r s Description des peintures et otres omaments contenus dans les Manuscrits grecs de la Bibliothèque Nationale (Paris 1883), P . B e i s s e l s Vaticanische Miniaturen (Freiburg i. B. 1893) und M i l l e t s Katalog der photographischen Clichés der Collection chrétienne et byzantine des haute études (Paris 1903) bequem kennen lehren, so begegne ich überhaupt nur einem einzigen — durch Autorenbilder — illustrierten Praxapostolos. Es ist dies die dem 10. oder I i . Jahrhundert angehörende Hs. Vat. gr. 1208 1. Den Text der Apostelgeschichte und der apostolischen Briefe eröffnen hier in einem Buch vom Format von 274 X 192 mm drei von schmalem Schmuckrahmen umgebene Miniaturblätter von 195 X 135 mm U m f a n g . Monumental und ohne jede Staffage vom Goldgrund sich abhebend, stehend und Rollen oder Codices in Händen, werden von ihnen paarweise die apostolischen Schriftsteller Lukas und Jakobus, Petrus und Johannes, Paulus und Judas Thaddäus vorgeführt. Beissel hat a. a. 0 . Taf. XII die zweite der drei Darstellungen abgebildet. E t w a s Nächstverwandtes fand ich in der Bibliothek des griechischen Patriarchats zu Jerusalem an seitengrossen Illustrationen der Hs. 'Ayiou Tâ 5» n 91 %- L 9 2 % = M. 10 1 n 10 2 n 17 1 n 17 2 r> 17 8 —JOTWJ»"^ cwl 19 1 5 = M 22 1 n 22 2 y> n 22 s 22* V 22 5 V 23 1 n 23 2 V 26 1 n Kap. 4. 4«
21 %- M 41 g = L 42 5 = M 51 r> 52 n 61 n 62 n 71 n 10» » 10 5 n 13 1 n Kap. 7. 2
l 18 ?? » 31 2 3 » 41 n , 51 u^tonls 61 %= M 62 » n 68 2 13 11
13» % - M 13 4 14 1 s = M 18 1 V 18 2 n 19 1 n 19 2 » 19 8 n 19* n 20 2 r> 20 8 % - u 20 5 alo Kap 2
l 22 38 9z 11 1 II2 II8 II4 12 1 12 2 12' 15 8 18 1 21 2 21 8 22 1
8 = M n n n n V
= = = S =
Gr M Gr M
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ÖVfcX^JO s = M n
Kap 1
3 42 jedoch 7 2 78 7» 10 1 111 15 2
= M 7!
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454
Besprechungen.
31 1 15« &3013 1 34 2 17 S = M 18 1 rt 18s rt 32 19 1 rt 4 2 19 % schiebt «niA ein. 6 71 Kap. 10. 72 81 11 g = M 8O 19 61 n )) 8* 62 8* 6» II3 71 % = M 12 8 71 rt 15 4 81 n 15» 92
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Kap. 11.
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Kap. 15.
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Kap. 12. 1* l3
%
17 2 % = M 23 1 % scheint &xmaso=3 zu haben. 25 1 % m M 26 % scheint ^ao* (ohne w) zu haben. 25 1 % - M 294 „ 29 2 „ 311 „ 31 8 „ 4 31 % = L
tt
r>
13 2 n 14 1 rt 14 2 n 14' 14* tt 14 5 n 15 4 tt 15 2 r> 15 8 r> 19 2 rt 26 1 D 26 2 rt 26» tt 27 1 tt 27 2 n 27 8 X = L 28 1 % = M 28 2 „ 28 8 « 28 4 tt 29 1 tt 29 2 tt 30 1 30 2 % = M
= M
= M
Kap. 13. 1
1 g = M 21 tt 31 tt 10 1 rt 13 1 rt 13 2 n 15 1 tt 17 1 tt 17 2 rt 22 1 •ihiai ö>ti 22 2 %' M Kap. 14. 12 g = M 1 et 2 „ 61 » 62 91 % = M 11 1 n
I1 %mM 21 „ 1 2 2! „ (das erste l ist nachträgl. übergeschrieben.) 21 % = M 31 41 42 4! ol 52 5' „ 7 2 ^OOVJSMBO 92 % = M
„
Kap. 16. 2 Nach vojd13 f ü g t % noch
hinzu: AlL>Z -p>d\J cnfldLf -fuJID 32 g = M 4 ö3 n 1 "4X _
455
Besprechungen. 71 g = M 7• 2 » 8 1 VJOÜM 91 g = M 92 „ 9« „ 112
11
3
n
Kap. 17. 21 % = M 22 7) 81 V 82 g = L 10 2 g = M 11 1 » 14 4 » Kap. 18. 21 S = M 2 2 yoäosas 32 g = M 41 » 52 n 58 n
17 1 g = M 17I 2 X j 18 4 g = U 18 5 g = M Kap. 20.
^
1
1
2
4
-4,5X0
4
1
g = M Kap. 21.
11
24 » 25 » 26 » 27 » 98 g = U 94 11 1 g = M II2 » 13 1 n 13 2 n 13 5 » 142 n 17» n 17 2 n Kap. 22.
Kap. 19. 32 4^ 1 61 62 7• 1 72 78 81 82 11 1 13 1 141 148
g = M n
yboaao g = M n
g = M „ „ g = L g = M „ „
g = M
11 2l 42 48 44 61 2 6 « 1 q 3
g « M g = U nur ( ohne g - M „ „ B n
92 „ 111 ,, 112 „ 121 „ 15 4 taio
15 5 g = M 15 6 171 g = M 172 „ 191 „ 19/20 1 g = M 20 ! /21 1 g = M (beide haben 32 g = M 3' » 1 4 * n 42 » 4* ^ n 9v 1 n 1 2 8 ^slo 13 1 g = L 13 2 g = M 134 „ 1133 5« - p„^ l o 13 7 g = L 16 * g = M Kap. 24. 2
1
62
g = M
„
456
Besprechungen
71 % = M 72 „ 78 , 92 „ 9» „ 10 2 „ 10 8 „ 1 12 „ 16« „ 16* „ 182 „ 19/20 1 g hat deutlich i-iaali J s »oo und zwar das erste Mal, danach v»vio kJ^ooti j das zweite Mal lautet es in g deutlich: O»j>oo 212 % = M 218 „ 21 * „ Kap. 25. 62 %= M 10 * „ 10» „ 1 II ,, Kap. 26. 22 % = M Q 2 °
7>
38
„ B1 „ 5 2 T^N 9 1 % = M* 9 2 i»V=oÜ»I 9! % = M Q5 v
n
9 6 r.M.L
14 1 g = M 18 8 % = M 14« „ 18* „ 17 VLx>o 191 „ 17 1 % = M 201 „ 1 „ 18 % um Rande « M; 20 2 20» „ im Texte ^ ^ • 1 2 6 „ 18* ^itn 26 2 „ Kap. 27. 26« „ 1 27 „ 12 % = M 27 » g = L „ 4* 27 • | = M 61 „ 27 7 1 ALap 8l „ 28 2 ^ = M 82 n 28 8 „ 8 3 wouaosK 1 9 $ = M Kap. 29. 1 0 1 % = G , jedoch 1 fehlt vor das 0 . 1 v_M_il 2 l g = M 10 2 BiaUi ®1 „ 111 % = M 32 g = L 11* „ 8' g = M 11' » 41 n 11 5 4" "
*
•ix
n
12 1 Jtxja^o Kap. 28.
n
^
8 iV= 91 5 « M 1 % enthält den gan- 10 1 n zen Y. 1 wie M, je- 15 8 ^»aSoiA>e o h n e doch ohne 1» % = M 16 * g = M 22 „ Kap. 30. 4 2 uyle 61 g = M 41 ^ = M u 2
1
8 » 42 15 8 g = L 4 8 vQlV 15* % = M, jedoch 5 1 g = M, jedoch % Mo 2An»*aoo (vgl. 5 3 ) 2 17 % = M 111 g = M 18 s 12 8 „ 18 2 T^oo* 12* „
457
Besprechungen 13 2 g s M Yers 12 scheint in g nach Y. 13 zu stehen. 14 1 g = M 17» „ 191 , 19 3 „ 19* „ 221 „ 22 2 „ 22 8 g = L 22 4 g = M 24* „ 248 „ 25 8 „ 25* „ Bü 1 „ 30 2 „ (nur bis oiJ-o einschl.) 33 1 g = M 33 2 „ 33 Ai»o* ohne o . 33 * g = M Kap. 31.
4* g = M 6 JaxiäoH 8* § = M 917 1 n 101 „ jedoch fehlt in g vor dem dritten > -Uvm ein 0 , das sich in M findet. 11 1 g = M 11* „ 2 14 I k A b i o 14 ! g = M 14* 14 5 „ ( n u r bis a»oo ausschl.) y
14 »oTl» ( nicht »o%») 151 g = M 16 2 „ 1 18 g = L 201 „ Kap. 34.
„
42 g = M
31 g = M Kap. 32.
»
4* , 45 4^ 6 n 7 ^4 n 72 iäUo 91 f corrigiert
41 g = M II2 „ In g steht V. 10 nach V. 11. aus 14 1 g = M 11 1 g 14» „ 201 „ 14* g 15 2 Kap. 33. 15 3 2 1 g = M ( nur bis 15 * g ^o^atiK einschl.) 17 * g 41 g = M 17s
= = „ ,, = = „
U M
Kap. 35. 2
1 g 2*g 75 g 7• 6 77 81 82 10 2
ii
„ „ „ „ Kap. 36.
2
10 g = M 10» „ Kap. 37. 5
30 g fehlt voAüL 32 * g = M 32 5 „ Kap. 38. 2
8 g scheint den Zusatz nicht zu haben. 83 g = M 9 1 )L=jAL= 10 1 g = M 121 „ 1 14 „ 151 „ 15 2 „ 15* „ 155 „ Kap. 39. 1. g fehlt T> f *
2 L M
= M = L = M
Kap. 40. 1
1 g = M 41 „
nach
458
Besbrechungen
61 g = M 6" 2 n 7• 1 » 72
20 4
2
1
g = M
32 „ 4 1 , 3 /4 102 . „ 11 1 5o.no (mit Abkürzungszeichen. ) 141 $ = M 142 „ 14» „ 161 „
20 g = M 20» „ 22 1 „ 22 2 „ 22* „ 241 „ 20 2 , 26 o w l o (o zugefügt) 2 3 1 „ 29 1 g = M Kap. 43. 301 „ 311 r 41 g = M 31 2 „ 43 „ 6l „ Kap. 41. 6 2 nur y ohne s 2 3 g nach seiner Yo- 9 1 g = M kalisation beide Ma- 9 * „ „ le ( a i ) lAxja, nach 2 3 * 1 2 6 „ den diakritischen 2 „ Zeichen jedoch das 26 2
erste Mal Zäxxj, das zweite Mal wÄx-n. 31 g = M 51 5 '
10 1
14 1 14* 15 1 15 2 19 1 22 2 27 1 Kap. 42. 11 g = M l2 g = L
Kap. 44. 32 g = M 51 » 58 5* » 55 r> 12 1 V 12 2 » 12 8 n 13 1 n 13 2 n 16* n 22 2 V 25 2 n 28 1 n 28 2 n
Kap. 45. 1 1 g = M ( l m o fehlt) 21 „ 2 10
2 1
102 108
mU g = M „ „
( - H ? )
111 „ 2 11 II8 „ 11» „ 121 „ 2 1 2 od* (ohne i ) 16 1 g = M 211 „ 212 „ 23 8 „ 23 Cf]3Q3 23 * g wahrscheinlich l a w ( ä statt Kap. 46. I g = M l8 „ 2
Kap. 47. l8 g = M 1 1* 3 1 Aus g nicht festzustellen, da bloss v * a X s x « j J ^ d a n n Mo. 82 g = M 10* , 102 „ 108 „ II2 , 124 „ 122 „ , ^axÜM^s
jedoch
459
Besprechungen
I g = M 18 5 i ( ohne o ) B2 g = M 1 1 Mo ( I i ? ) 13 2 17 1 g = M 191 „ , jedoch r
»»
l o m o j nicht locro K a p . 49.
2
2
g = M 41 42 48 64 7• 2 » 12 * l-*3-' ^00 2 13 § = L 17 1 g = M 1 8 sOOI1ao ( 2 d 0 ) 19 1 23 1 g = M 238 „ 236 „ 24
2
„ K a p . 50. r
*
2 1 a o M ^o ttsae 22 g = M 2
3
„
2 1
3 32 38 3* °
g = M „ „ „ »
5
2
3
2
3 „ 36 „ 3' „ Q ° 8 » 4 1 i-KuiiOgO 42 g = M 48 91 q 2 ü v 3 q
n
n
9
8
g hat statt dessen: -pixàol i-Jx. Ta*.òo 111 g = M 112 1 3 1 «JAAiäxj 141 g = M
142
„ K a p . 53.
4
8
B
1
„
111 112 113 121 12*
,, , „ „ „
9* „ 132 „ I2 133 „ l8 134 „ 33 136 „ 4 1 17 4 g = U 82 17 5 g = M 88 176 „ 98 18 2 g = L 94 18 8 g = M II1 184 g scheint die II.8 Stelle zu haben, weII4 nigstens hat g 11 5 19 1 g = M 12 1 201 „ 12 2 20 2 , 13 1 20 8 „ 15 1 K a p . 52. 16 1 17 1 21 g = M 17 2 22 „ 3 3/4 g hat N oAa?fZ ^ c , 1 7 4 scheint also die gan- 1 7 5 ze Stelle zu haben. 1 7
g = M
K a p . 54. II
K a p . 48.
Kap. 51.
Of>
1 2 * u \ o ( l m o ; die Angabe Diettrichs " 2 d o „ wohl nur ein Irrtum.) 12 5 g = M 126 „
»
7? V V n n
g = G g = M n ??
»
» V
» n
-lao g = M V !>
Besprechungen
460 17« 17'
n
Kap. 55. l1 1* 18 1» i5 71 72 73
»
10 * % = M 105 „ 4 17 „ 188 „ 184 „ 20 8 }Xm3
n
Kap. 58.
n n r> n
11 1
18 1 13 2 Kap. 56. g = M 2* » 5 2 „ 64 „ „ 65 6u 6 n 7 4 ' »idjoJ 10 * g = M
54 g = M 5* , 58 „ 6* „ 65 u n 7«1 „ H „ 112 xx
n
12 1 ^.3=3? 12 3 JJLax ( ohne Sejäm§) Kap. 59.
212 g = M 2 1 8 g hat nur crpooS Kap. 60. 4* g = M 51 „ 58 „ 5* „ 6 1 lAdai 6 2 g = Gr 68 g = M 6* 7» 72 7' Kap. 61. 22 g 3l 3* 35 °Q 6
= M „ „ „ »
21 g = M 2* „ 0 4 » 4 91 . 2 4 10 5 48 Kap. 62. n 10« 4* 22 g = M 10 7 51 B2 °K 2 » 51 Kap. 57. 1 0 4 g scheint die 6 2 Stelle zu haben, hat 10 2 52 65 wenigstens I I 2 l«"....lcn....loi 66 %o>oÄa3 Kap. 63. 78 114 g = M 81 I1 g = M II2 „ 1 82 14 tfl^os^a V 24 „ 8 8 nicht zu erken- 15 2 g = M 31 ° » Q nen , ob mit oder 1 7 1 ° 2 » „ ohne •• 52 „ 181 , u
461
Besprechungen
le, wenigstens von 9 5 g = M vj^xi bis 20* n 20 5 » 20 6 20' n
21 22 » 61 » 17 1 n 18 2 V 18 8 n 24 1 V 27« n 28 2 V 29 1 -puuj 29 2 S = M 29 8 r> Kap. 6.
Kap. 3. 32 5 = M 33 n 51 n 52 y> 5» n 91 %- L 9 2 % = M. 10 1 n 10 2 n 17 1 n 17 2 r> 17 8 —JOTWJ»"^ cwl 19 1 5 = M 22 1 n 22 2 y> n 22 s 22* V 22 5 V 23 1 n 23 2 V 26 1 n Kap. 4. 4«
21 %- M 41 g = L 42 5 = M 51 r> 52 n 61 n 62 n 71 n 10» » 10 5 n 13 1 n Kap. 7. 2
l 18 ?? » 31 2 3 » 41 n , 51 u^tonls 61 %= M 62 » n 68 2 13 11
13» % - M 13 4 14 1 s = M 18 1 V 18 2 n 19 1 n 19 2 » 19 8 n 19* n 20 2 r> 20 8 % - u 20 5 alo Kap 2
l 22 38 9z 11 1 II2 II8 II4 12 1 12 2 12' 15 8 18 1 21 2 21 8 22 1
8 = M n n n n V
= = = S =
Gr M Gr M
» n
ÖVfcX^JO s = M n
Kap 1
3 42 jedoch 7 2 78 7» 10 1 111 15 2
= M 7!
» V n n r> 7>
454
Besprechungen.
31 1 15« &3013 1 34 2 17 S = M 18 1 rt 18s rt 32 19 1 rt 4 2 19 % schiebt «niA ein. 6 71 Kap. 10. 72 81 11 g = M 8O 19 61 n )) 8* 62 8* 6» II3 71 % = M 12 8 71 rt 15 4 81 n 15» 92
% tt
Kap. 11.
n tt
rt tt tt tt rt
Kap. 15.
rt tt tt
Kap. 12. 1* l3
%
17 2 % = M 23 1 % scheint &xmaso=3 zu haben. 25 1 % m M 26 % scheint ^ao* (ohne w) zu haben. 25 1 % - M 294 „ 29 2 „ 311 „ 31 8 „ 4 31 % = L
tt
r>
13 2 n 14 1 rt 14 2 n 14' 14* tt 14 5 n 15 4 tt 15 2 r> 15 8 r> 19 2 rt 26 1 D 26 2 rt 26» tt 27 1 tt 27 2 n 27 8 X = L 28 1 % = M 28 2 „ 28 8 « 28 4 tt 29 1 tt 29 2 tt 30 1 30 2 % = M
= M
= M
Kap. 13. 1
1 g = M 21 tt 31 tt 10 1 rt 13 1 rt 13 2 n 15 1 tt 17 1 tt 17 2 rt 22 1 •ihiai ö>ti 22 2 %' M Kap. 14. 12 g = M 1 et 2 „ 61 » 62 91 % = M 11 1 n
I1 %mM 21 „ 1 2 2! „ (das erste l ist nachträgl. übergeschrieben.) 21 % = M 31 41 42 4! ol 52 5' „ 7 2 ^OOVJSMBO 92 % = M
„
Kap. 16. 2 Nach vojd13 f ü g t % noch
hinzu: AlL>Z -p>d\J cnfldLf -fuJID 32 g = M 4 ö3 n 1 "4X _
455
Besprechungen. 71 g = M 7• 2 » 8 1 VJOÜM 91 g = M 92 „ 9« „ 112
11
3
n
Kap. 17. 21 % = M 22 7) 81 V 82 g = L 10 2 g = M 11 1 » 14 4 » Kap. 18. 21 S = M 2 2 yoäosas 32 g = M 41 » 52 n 58 n
17 1 g = M 17I 2 X j 18 4 g = U 18 5 g = M Kap. 20.
^
1
1
2
4
-4,5X0
4
1
g = M Kap. 21.
11
24 » 25 » 26 » 27 » 98 g = U 94 11 1 g = M II2 » 13 1 n 13 2 n 13 5 » 142 n 17» n 17 2 n Kap. 22.
Kap. 19. 32 4^ 1 61 62 7• 1 72 78 81 82 11 1 13 1 141 148
g = M n
yboaao g = M n
g = M „ „ g = L g = M „ „
g = M
11 2l 42 48 44 61 2 6 « 1 q 3
g « M g = U nur ( ohne g - M „ „ B n
92 „ 111 ,, 112 „ 121 „ 15 4 taio
15 5 g = M 15 6 171 g = M 172 „ 191 „ 19/20 1 g = M 20 ! /21 1 g = M (beide haben 32 g = M 3' » 1 4 * n 42 » 4* ^ n 9v 1 n 1 2 8 ^slo 13 1 g = L 13 2 g = M 134 „ 1133 5« - p„^ l o 13 7 g = L 16 * g = M Kap. 24. 2
1
62
g = M
„
456
Besprechungen
71 % = M 72 „ 78 , 92 „ 9» „ 10 2 „ 10 8 „ 1 12 „ 16« „ 16* „ 182 „ 19/20 1 g hat deutlich i-iaali J s »oo und zwar das erste Mal, danach v»vio kJ^ooti j das zweite Mal lautet es in g deutlich: O»j>oo 212 % = M 218 „ 21 * „ Kap. 25. 62 %= M 10 * „ 10» „ 1 II ,, Kap. 26. 22 % = M Q 2 °
7>
38
„ B1 „ 5 2 T^N 9 1 % = M* 9 2 i»V=oÜ»I 9! % = M Q5 v
n
9 6 r.M.L
14 1 g = M 18 8 % = M 14« „ 18* „ 17 VLx>o 191 „ 17 1 % = M 201 „ 1 „ 18 % um Rande « M; 20 2 20» „ im Texte ^ ^ • 1 2 6 „ 18* ^itn 26 2 „ Kap. 27. 26« „ 1 27 „ 12 % = M 27 » g = L „ 4* 27 • | = M 61 „ 27 7 1 ALap 8l „ 28 2 ^ = M 82 n 28 8 „ 8 3 wouaosK 1 9 $ = M Kap. 29. 1 0 1 % = G , jedoch 1 fehlt vor das 0 . 1 v_M_il 2 l g = M 10 2 BiaUi ®1 „ 111 % = M 32 g = L 11* „ 8' g = M 11' » 41 n 11 5 4" "
*
•ix
n
12 1 Jtxja^o Kap. 28.
n
^
8 iV= 91 5 « M 1 % enthält den gan- 10 1 n zen Y. 1 wie M, je- 15 8 ^»aSoiA>e o h n e doch ohne 1» % = M 16 * g = M 22 „ Kap. 30. 4 2 uyle 61 g = M 41 ^ = M u 2
1
8 » 42 15 8 g = L 4 8 vQlV 15* % = M, jedoch 5 1 g = M, jedoch % Mo 2An»*aoo (vgl. 5 3 ) 2 17 % = M 111 g = M 18 s 12 8 „ 18 2 T^oo* 12* „
457
Besprechungen 13 2 g s M Yers 12 scheint in g nach Y. 13 zu stehen. 14 1 g = M 17» „ 191 , 19 3 „ 19* „ 221 „ 22 2 „ 22 8 g = L 22 4 g = M 24* „ 248 „ 25 8 „ 25* „ Bü 1 „ 30 2 „ (nur bis oiJ-o einschl.) 33 1 g = M 33 2 „ 33 Ai»o* ohne o . 33 * g = M Kap. 31.
4* g = M 6 JaxiäoH 8* § = M 917 1 n 101 „ jedoch fehlt in g vor dem dritten > -Uvm ein 0 , das sich in M findet. 11 1 g = M 11* „ 2 14 I k A b i o 14 ! g = M 14* 14 5 „ ( n u r bis a»oo ausschl.) y
14 »oTl» ( nicht »o%») 151 g = M 16 2 „ 1 18 g = L 201 „ Kap. 34.
„
42 g = M
31 g = M Kap. 32.
»
4* , 45 4^ 6 n 7 ^4 n 72 iäUo 91 f corrigiert
41 g = M II2 „ In g steht V. 10 nach V. 11. aus 14 1 g = M 11 1 g 14» „ 201 „ 14* g 15 2 Kap. 33. 15 3 2 1 g = M ( nur bis 15 * g ^o^atiK einschl.) 17 * g 41 g = M 17s
= = „ ,, = = „
U M
Kap. 35. 2
1 g 2*g 75 g 7• 6 77 81 82 10 2
ii
„ „ „ „ Kap. 36.
2
10 g = M 10» „ Kap. 37. 5
30 g fehlt voAüL 32 * g = M 32 5 „ Kap. 38. 2
8 g scheint den Zusatz nicht zu haben. 83 g = M 9 1 )L=jAL= 10 1 g = M 121 „ 1 14 „ 151 „ 15 2 „ 15* „ 155 „ Kap. 39. 1. g fehlt T> f *
2 L M
= M = L = M
Kap. 40. 1
1 g = M 41 „
nach
458
Besbrechungen
61 g = M 6" 2 n 7• 1 » 72
20 4
2
1
g = M
32 „ 4 1 , 3 /4 102 . „ 11 1 5o.no (mit Abkürzungszeichen. ) 141 $ = M 142 „ 14» „ 161 „
20 g = M 20» „ 22 1 „ 22 2 „ 22* „ 241 „ 20 2 , 26 o w l o (o zugefügt) 2 3 1 „ 29 1 g = M Kap. 43. 301 „ 311 r 41 g = M 31 2 „ 43 „ 6l „ Kap. 41. 6 2 nur y ohne s 2 3 g nach seiner Yo- 9 1 g = M kalisation beide Ma- 9 * „ „ le ( a i ) lAxja, nach 2 3 * 1 2 6 „ den diakritischen 2 „ Zeichen jedoch das 26 2
erste Mal Zäxxj, das zweite Mal wÄx-n. 31 g = M 51 5 '
10 1
14 1 14* 15 1 15 2 19 1 22 2 27 1 Kap. 42. 11 g = M l2 g = L
Kap. 44. 32 g = M 51 » 58 5* » 55 r> 12 1 V 12 2 » 12 8 n 13 1 n 13 2 n 16* n 22 2 V 25 2 n 28 1 n 28 2 n
Kap. 45. 1 1 g = M ( l m o fehlt) 21 „ 2 10
2 1
102 108
mU g = M „ „
( - H ? )
111 „ 2 11 II8 „ 11» „ 121 „ 2 1 2 od* (ohne i ) 16 1 g = M 211 „ 212 „ 23 8 „ 23 Cf]3Q3 23 * g wahrscheinlich l a w ( ä statt Kap. 46. I g = M l8 „ 2
Kap. 47. l8 g = M 1 1* 3 1 Aus g nicht festzustellen, da bloss v * a X s x « j J ^ d a n n Mo. 82 g = M 10* , 102 „ 108 „ II2 , 124 „ 122 „ , ^axÜM^s
jedoch
459
Besprechungen
I g = M 18 5 i ( ohne o ) B2 g = M 1 1 Mo ( I i ? ) 13 2 17 1 g = M 191 „ , jedoch r
»»
l o m o j nicht locro K a p . 49.
2
2
g = M 41 42 48 64 7• 2 » 12 * l-*3-' ^00 2 13 § = L 17 1 g = M 1 8 sOOI1ao ( 2 d 0 ) 19 1 23 1 g = M 238 „ 236 „ 24
2
„ K a p . 50. r
*
2 1 a o M ^o ttsae 22 g = M 2
3
„
2 1
3 32 38 3* °
g = M „ „ „ »
5
2
3
2
3 „ 36 „ 3' „ Q ° 8 » 4 1 i-KuiiOgO 42 g = M 48 91 q 2 ü v 3 q
n
n
9
8
g hat statt dessen: -pixàol i-Jx. Ta*.òo 111 g = M 112 1 3 1 «JAAiäxj 141 g = M
142
„ K a p . 53.
4
8
B
1
„
111 112 113 121 12*
,, , „ „ „
9* „ 132 „ I2 133 „ l8 134 „ 33 136 „ 4 1 17 4 g = U 82 17 5 g = M 88 176 „ 98 18 2 g = L 94 18 8 g = M II1 184 g scheint die II.8 Stelle zu haben, weII4 nigstens hat g 11 5 19 1 g = M 12 1 201 „ 12 2 20 2 , 13 1 20 8 „ 15 1 K a p . 52. 16 1 17 1 21 g = M 17 2 22 „ 3 3/4 g hat N oAa?fZ ^ c , 1 7 4 scheint also die gan- 1 7 5 ze Stelle zu haben. 1 7
g = M
K a p . 54. II
K a p . 48.
Kap. 51.
Of>
1 2 * u \ o ( l m o ; die Angabe Diettrichs " 2 d o „ wohl nur ein Irrtum.) 12 5 g = M 126 „
»
7? V V n n
g = G g = M n ??
»
» V
» n
-lao g = M V !>
Besprechungen
460 17« 17'
n
Kap. 55. l1 1* 18 1» i5 71 72 73
»
10 * % = M 105 „ 4 17 „ 188 „ 184 „ 20 8 }Xm3
n
Kap. 58.
n n r> n
11 1
18 1 13 2 Kap. 56. g = M 2* » 5 2 „ 64 „ „ 65 6u 6 n 7 4 ' »idjoJ 10 * g = M
54 g = M 5* , 58 „ 6* „ 65 u n 7«1 „ H „ 112 xx
n
12 1 ^.3=3? 12 3 JJLax ( ohne Sejäm§) Kap. 59.
212 g = M 2 1 8 g hat nur crpooS Kap. 60. 4* g = M 51 „ 58 „ 5* „ 6 1 lAdai 6 2 g = Gr 68 g = M 6* 7» 72 7' Kap. 61. 22 g 3l 3* 35 °Q 6
= M „ „ „ »
21 g = M 2* „ 0 4 » 4 91 . 2 4 10 5 48 Kap. 62. n 10« 4* 22 g = M 10 7 51 B2 °K 2 » 51 Kap. 57. 1 0 4 g scheint die 6 2 Stelle zu haben, hat 10 2 52 65 wenigstens I I 2 l«"....lcn....loi 66 %o>oÄa3 Kap. 63. 78 114 g = M 81 I1 g = M II2 „ 1 82 14 tfl^os^a V 24 „ 8 8 nicht zu erken- 15 2 g = M 31 ° » Q nen , ob mit oder 1 7 1 ° 2 » „ ohne •• 52 „ 181 , u
461
Besprechungen
le, wenigstens von 9 5 g = M vj^xi bis . 5. T o n ( 1 oder ^ ) = yfyo; (?) s . Selbstverständlich ist dieser N o r m a l t y p u s so rein nur sehr selten innegehalten worden oder uns erhalten geblieben: wie in dem entsprechenden Schema zu den sogenannten H y m n e n
der griechi-
schen Kirche sind auch hier oft die erste, dritte und vierte Rubrik (oder auch nur eine von ihnen) nicht ausgefüllt; in N ° . 5 und 7 ist sogar die A n g a b e des Themas unterlassen. Benutzt wurden zur Feststellung
und zur Vergleichung
des
T e x t e s der unten veröffentlichten SÖYjä,9ä folgende Hdss: 1. B e r l i n ,
Hdss.-abteilung der K g l . .Bibliothek:
a) Sachau 350 (17), vor 1374, T ü r 'Aßdin, Sammig. kirchl. Poesien
f ü r d. ganze
Jahr. Aehnliche
Sammig. :
Sach
236, 323, 355; v g l . Sach., Verzeichn. 51a.
' Vgl. K. K r u m b a c h. e r , die Akrostichis
in d. griech.
Kirchenpoesie,
Stzgsber. d. K . bayer. Ale. d. W . 1903, S. 619. 5
Im A. T. ist z. B. nach 'Ihn 'Esra
w o r t zur Angabe der M e l o d i e : •¡vau? i r 6 n n \ ü
uva-
Akzentuation, Melodi Kantilene).
¡Ziy"l3
"pUlt? bv
Ps- 7, 1 ebenfalls
NIITÜ
^WZ
"pDUH
Dem ( l a o entspricht also n y o
bv
Stich-
(vgl.
HQiya
:
Gesang,
L e v y , nhbr. u. chald. W . B . s. v. und
Andere Angaben
nur
• • • "¡"P2M>
der Melodie scheinen vorzuliegen Pss. 22, 1; 56,
1; 45, 1; 69, 1; Pss. 57 - 58; 75 u. a. ( v g l . Duhm, Psalmen, 1899, X X X I ) . * Sachau bemerkt in seinem Verzeichnis der syr. FIdss. zu Berlin, I, S. 66 b, dass er die Bedeutung dieser (stets am Rand nicht
kenne.
Für gewöhnlich
bezeichne
stehenden) Buchstaben | und o> einen der acht
des Kirchengesangs am Ostersonntag; v g l . übr. B a u m s t a r k 1902, II, S. 404.
im
r { jui (Töne) «Katholik»
6
Kirschner b) Sachau 355 (18), vor 1374, eingerichtet wie Sach 350; vgl. Sach., Verz. 57a. c) Sachau 323 (19), vor 1374, Tür 'Aßdm, Inhalt und Form ähnlich S. 350 u. 236 ; vgl. Sach., Verz. 59a. d) Sachau 236 (20), um 1568, Tur 'Afidîn, Sammig. kirchl. Poesien f. alle F e s t - und Heiligentage d. Jahres. An den in Betracht kommenden Stellen teilweise stark verwischt und unleserlich; vgl. Sach., Verz. 66a. e) Mss. orient, fol. 1633 (in Sachaus Katal. 21), 13. oder 14. Jahrh., eins der ältesten Exemplare aus dem Tür 'Aßdin; I^jL^. U»o~ u circulus annuns „ f. alle F e s t - u. Heiligentage des Jahres. Ordnung u. Einrichtung wie Sach 323, 350, 355, 236; vgl. Sach., Verz. 75b. ; /') Sachau 356 (22), 14. od. 15 Jahrh., Tür 'Aßdm, puip* an den in Betracht kommenden Stellen teilweise stark verwischt u. unleserlich; zum Teil auch ausgebrannt; vgl. Sach., Verz. 81b. 2. L e i p z i g , Stadtbibliothek:
dem " monaster. Jacobitarum ad S. crucein „ , passionale Syriacum secundum ritum Jaeobitarum ; als L citiert; vgl. Katalog von Fleischer-Delitzsch, S. 311. 3. L o n d o n , British Museum : h) W r i g h t 318 (Add. 14,503). 10/11 s.; hymns for the services of the whole year, ascribed to Ephraim and Jacob of Batnae; als Br citiert; vgl. W. Wright, Cat. of Syriac Mss. in the Br. M., I, S. 256a. 4. P a r i s , Biblioth. Nationale; als P citiert. i) Zotenberg 161, 10. od. 11 s., recueil d'hymne i et de prières de S. Ephrem et de Jacques de Saroug; vgl. Zotbg. Cat. de Mss. syriaques, Paris. S. 116. /) No 293, 12 s., livre d'office, prières ; vgl. Journal asiatique IX, 8, S. 238. 5. J e r u s a l e m , Griechisches P a t r i a r c h a t : k) KouciXiày)« 31, XVI. Vor 1823 Gr. (1512 n. Chr.), Hymnensammlung aus dem Eugeniuskloster zu Nisibis ; citiert als J . Vgl. Journal asiatique IX, 3 (1894) S. 121 f. (Chabot). lieber den Autor (oder die Autoren) unserer SôyjâOâ lässt sich mit absoluter Gewissheit nichts aussagen, da bei ihnen allen in
Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
7
keiner Hds. der Name des Verfassers genannt ist — im Gegensatz übrigens zu den anderen Arten liturgischer Hymnen, die ihn grösstenteils erwähnen l . Die Vermutung, dass die Wechsellieder N. 3 , 4 und 6 dem Narses zuzuschreiben sind, der ja als A u t o r derartiger SöYjäöä bekannt ist, könnte zwar durch eine Keihe von Analogien in der Ausdrucks weise gestützt werden (die auch an den betreffenden Stellen bezeichnet worden sind), entbehrt aber doch der Bestimmtheit, da auch vor Narses Wechsellieder in der syrischen Poesie vorkommen, besonders 'Acprem als A u t o r vieler derartiger Dichtungen bekannt i s t ; ob er sie auch in der F o r m von SoYj'äöä verfasst hat, ist fraglich 2. W a s die vorliegende Veröffentlichung von SöyjäOä betrifft, so wurde jeweils die brauchbarste und womöglich die älteste Hds. zu Grunde gelegt und in Fussnoten b e m e r k t , worin die kollationierten Handschriften variieren; in den Text aufgenommene Emendationen (ev. aus den verglichenen Hdss.) sind durch entsprechende Hinweise als solche kenntlich gemacht. Punktationsverschiedenheiten zwischen den einzelnen Hdss. sind, soweit sie nicht metrische Bedeutung haben könnten, nicht n o t i e r t ; auch sind oft diakritische Zeichen aus den kollationierten Hdss. in den H a u p t t e x t aufgenommen, ohne als Varianten hervorgehoben zu werden. Ausserdem sind die biblischen Parallelen citiert (nach den gewöhnlichen Pssitta-ausgaben ( - P e s ) ; f ü r das N. T. wurde hauptsächlich die Ausgabe von Leuaden und Schaaf', Leiden 1717, b e n u t z t , f ü r den Evangelientext ausserdem noch: P. E. Pusey u. G. H. Gwilliam, Tetra-Eu-angelium Sanctum, Oxonii 1901); ebenso sind die bemerkenswerten Abweichungen im Ausdruck von der biblischen Parallelstelle notiert; ferner interessante Analogien in der Ausdrucksweise (Phrasen u. ä.) mit anderen syrischen Werken gleichen oder ähnlichen Stoffes (so den oben citierten Wechselliedern des N a r s e s , ed. F e l d m a n n ; der von C. Bezold edierten " S c h a t z h ö h l e , , 1883, 1888 (= Sch), besonders f ü r No 5); endlich auch Analogien, speziell in der Auffassung biblischer Stellen, mit der midraschischen L i t t e r a t u r ("HDD ed. Friedmann, Wien 1864; ^>n3n TZn*TQ ed. S. Schechter, Cambridge 1902; rD"l r P U W U
1
Mit Ausnahme z. B. der (L>, die nach B a u m s t a r k , Verf.-namen tragen. 2 G r i m m e , der Strofenbau S. 8. Anm. 1.
a . a . O . keinen
8
Kirschner
ed. Wilna 1878) und mit dem jüdischen Bibelkommentator Kaschi (ed. A. Berliner, F r a n k f u r t 1905) angemerkt, besonders in No 4. Die in der Veröffentlichung eingehaltene Reihenfolge der Sö-j-jä^ä ist durch ihre (meist in den Hdss. bezeichnete) Verwendung im Laufe des Kirchenjahres bestimmt. Zntu Schluss gestatte ich mir, den Handschriftenabteilungen aller von mir benutzten Bibliotheken sowie den Herren Prof. T h . N ö 1 d e k e und Dozenten Dr. J . E l b o g e n , ganz besonders aber den Herren Dr. A. B a u m s t a r k (,der mir ausserdem auch noch eine Abschrift aus einer Hs. in Jerusalem zur Verfügung stellte,) und Dr. F. C ö 1 n meinen herzlichen Dank auszusprechen für ihre freundlichen E r g ä n z u n g e n , Hinweise und Verbesserungsvorschläge, denen ich zum grössten Teil nachgekommen bin. Ich habe nur da die Namen der betr. Herren (Bk oder Cn) ausdrücklich angegeben, wo ich sie wörtlich citiere oder eine Vermutung von ihnen (sei es bezüglich der Textgestalt oder des Sinnes) wiedergebe.
Ton : Ä
JLffcäaj jJ^s^Qiö 1
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3 OfoJLl2 2 u J ^
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•
1
nach
JJaio
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j k j L p OjÄskfS
Die Ueberschrift lautet in S. 236:
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5
• •
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— 5 S. 236
noch ) - - ,.• f was aber nicht ins Metrum passt. — ' S. 323 u. 236 :
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* JJo£o Jblä 1
Fehlt in S. 236 u. S. 350, dafür in S. 236: „«* . — 8 Fehlt in S. 236. — Fehlt in P; in S. 350 nur bis: |La — 4 Fehlt in P u. S. 236. — 5 S. 236 Jj/ — * P : , das metrisch unmöglich ist. — 7 S. 236 : j-ms«^ — s S. 236: LH ; S. 350 : I L ^ ^ - 0 P : » U A . m - 10 S. 236 : — 11 S. 236: 'L C^/f ; S. 350 'L 'V« ~ " S. 236: s
Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
17
Das Lied setzt sich aus 11 Strofen von je 4, durchschnittlich achtsilbigen Zeilen (mit je 4 Hebungen) zusammen und ist reimlos. Das Akrostichon besteht in einmaliger Anwendung der geraden Buchstaben des Alfabets. Diese Anordnung, ferner das offenbare f e h l e n von verbindenden gedanklichen Uebergängen zwischen den einzelnen Strofen und endlich ein Vergleich mit Luc. 15, 11-32 lassen erkennen, dass die Strofen mit den ungeraden Buchstaben in den benutzten Hdss. weggefallen sind.
*
*
¥
S ö y i 6 fi f ü r d i e s e l b e N a c h t U b e r verschwenderischen Sohn.
den
Nach der Mel. : In welchen schmerzensreichen Tönen . . . Gegengesang: Gelobt sei der Messias, der uns anschaulich erzählt hat jenes Gleichnis mit den beiden jungen Leuten. 5
1. Ein Und Und Das
Mensch wurdest du wegen der Menschheit 1 , unter den Menschen verkehrtest du, in Parabeln und Sinnbildern zeigtest du Bild deines mächtigen Reiches 2 .
2. Du verglichest dein Reich o Mit jenem Manne, der zwei Söhne hatte, Einen älteren und einen jüngeren; Der eine war redlich, der andere lasterhaft 3 .
' Vgl. im «Officium sanctorum iuxta ritum ecclesiae Maronitarum», S. (-"»-o : osto — s Die Strofe mit , schliesst sich an die erste mit inhaltlich so unmittelbar an, dass die (hier ausgefallene) Strofe mit ^ kaum einen anderen als den in Str. 1 oder 2 ausgesprochenen Gedanken enthalten haben kann. — 3 Die - hier fehlende - Strofe mit o< muss die Paraphrase yon Luc. 15, 12 enthalten haben, da Str. 2 Luc. 15, 11, Str. 3 Luc. 15, 13 entspricht. ORIENS CHRISTIANDS. V I .
2
18
Kirschner 1
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
19
3. Und als er 1 alles, was er bekommen, verprasst hatte Durch Ausschweifungen und Trunkenheit, Geriet er in schwere Not und kam in Armut Und ward hungrig und nackend.
4. Die Hitze quälte ihn Tags, Und Nachts floh ihn der Schlaf. Und wenn er weinte, weinten mit ihm Berge und Hügel und Felsen 3 .
2
5. An die Zeit im Vaterhaus dachte er zurück, An die Jahre, in denen er aufwuchs; Da erhob er Wehklage über sich: « Ach, du meine Jugend, was hat dich betroffen ! 6. Wohin ich gehen soll r weiss ich nicht: Zum Vater zurückzukehren schäme ich mich ; Denn all mein Vermögen hab' ich verschwendet, Und sieht er mich wieder, so schilt er mich tüchtig ». 7. Es schluchzte jener Elende, Der verschwenderische Sohn, der so gänzlich verlassen, Und verzweifelte am Leben Und nicht 4 (dachte er)würde er wieder freundlich aufgenommen werden im Vaterhaus 5 . 1
Sc. der Jüngere. — * Oder konsekutiv: während er so laut weinte, dass mit ihm weinten ( | = , nicht = j ) . — * S. 236 und 350 V. 3 u. 4: « Auch schwere Not traf ihn, und was er anfangen sollte, wusste er nicht ». — * Natürlich ist ^ |J0 ebenso von ^ ~ .w abhängig wie . . . J^X, ; das II also = ¡AT) , ne in lat. und griech. Sätzen nach verbis timendi. — 1 Während der Gedankengang von Str. 4 bis Str. 7 ununterbrochen scheint, ist das Fehlen einer Strofe mit hinsichtlich des Verständnisses von Str. 8 ganz deutlich. Als Sprecher dieser Strofe 8 ist vielleicht Jesus zu denken; vgl. übrigens Luc. 15, 20, wo der Vater sich von selber seines Sohnes erbarmt, während hier - wenigstens nach Str. 8 - ihn erst das Dazwischentreten eines Burgen zum Mitleid bewegt.
Kirschner
20
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
21
8. Ich bürge für dich vor dem, der dich zeugte, Wenn du dich nicht wieder zur Prasserei wendest; Und der Vater wird dich wieder freundlich aufnehmen Und dir deine Sünde nicht gedenken. & 9. Enthalte Denn das Hör' auf, Denn das
dich des Wunsches nach Schotengerichten \ sind Verbrechen und Sünden; die Schweine zu hüten, sind böse Gedanken
10. Dein Erbarmen, Vater, ergiesse sich über m i c h : io Halte mich wie einen deiner Tagelöhner; Dass ich mich gegen Redlichkeit vergangen habe, be[kenne ich; Deine Güte möge sich an mir zeigen 3 . 11. So komm in F r i e d e n 4 , geliebter Sohn, Der durch eigene Schuld ein Verschwender geworden; is Nun du dich von den hösen Taten abgewendet hast, Will ich dir nicht mehr deine Prasserei gedenken !
' Luc. 15, 16. — 2 Die fehlende Strofe mit erzählte etwa, dass der verlorene Sohn auf diese ermutigenden W o r t e hin sich nun doch ein Herz fasste (vgl. Str. 6), vor seinen Vater zu treten und ihn um Verzeihung zu bitten. enthielt etwa eine Paraphrase von Luc. 15, 22-24, obgleich — 3 Die Strofe mit einer solchen eigentlich Strofe 11 vorausgehen müsste. Luc. 15, 25-32 scheint gar nicht bearbeitet gewesen zu sein. — ' = X a i p e (Grussformel).
Kirschner
22
Nr. 3. SôYÎÔâ
Uber
Synagoge
und
Kirche.
Paris : Zot 293, pag. 6 Berlin: Sach 236, fol. 132^2 - fol. 133ai Sach 356, fol. 33*i _ f o i. 34a! Zu Grunde gelegt wurden P und Sach 236. Diese SoyiSä ist ein Wechsellied zwischen Synagoge und Kirche und in S. 236 und 356 für den Palmsonntag bestimmt. *
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
23
Das Lied besteht aus BO Strofen von je 4, durchschnittlich siebensilbigen Zeilen (mit je 4 Hebungen) und ist reimlos. Nach einer Einleitung von 4 unakrostichischen Strofen wird jeder Buchstabe der alfabetischen Reihenfolge nach zweimal hintereinander angewendet; am Schlüsse ist das L viermal vorhanden. P hat nur die geraden Strofen (die der Synagoge), S. 236 und 356 dagegen haben nur die ungeraden (die der Kirche).
*
*
*
Soyiöä f ü r d i e s e l b e N a c h t Uber Synagoge und Kirche. Nach der Mel. : Völker und Volk . . . . Gegengesang: Gepriesen sei e r , der die Kreuzigerin vernichtete und sich der Kirche verlobte die ihn verehrt. 5
1. Sieh, gegen die Kirchen wagt sie 2 zu streiten, Und im Zwiste treten sie auf; Wir alle wollen hören, was sie sagen In ihren Streitreden und was sie singen.
2. Synagoge und Kirche treten ein, um zu sprechen io Gar wunderbar; kommt, hört, vernehmt 3 , 1
Vgl. Matth. 9, 15, Joh. 3, 29. — * d. i. die Synagoge. — Jedoch ist die e r s t e Zeile sicher verderbt. Bk v e r m u t e t : « ^ - » j 1 01 = siehe, die Kirchen (nämlich Synagoge und NTliche Kirche) w a g e n den S t r e i t » — eine K o n j e k t u r , die übrigens auch den Reim mit den drei a n d e r e n Versen w i e d e r h e r s t e l l t — ; C n : « S i e h e , die Kirchen haben einen Disput.» statt j ( m i t Rücksicht auf die gewöhnliche Gestalt des in den Hdss., das stets m i t einem vord e m Ansatz erscheint, der sehr oft nicht oder k a u m von einem „ zu unterscheiden i s t ) . — 3 Vgl. dieselbe Nebeneinanderstellung der auch als Anfang eines Musterliedes citierten W o r t e bei Narses, ed. F e l d m a n n , syr. Text S. 6, Str. 5 (deutsche Uebers. S. 12).
Kirschner
24
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
Welche von ihnen beiden unterliegt Gegenüber der W a h r h e i t , zum Gehorsam gezwungen
25
1
.
3. Die Hebräerin behauptet lügend , Dass sie im Hause Gottes Erbin sei; Und die Kirche behauptet ihr gegenüber, Dass sie die Tochter ist, die Erbrecht hat 2 . 4. R i c h t e t , ihr Hörer, zwischen ihnen In klarer, unbeugsamer W a h r h e i t ; Und sobald sie ihre W o r t e beendet h a b e n , Sprecht der, die die W a h r h e i t hat, den Sieg zu. 5. Es spricht die S y n a g o g e : In der W ü s t e Verlobte sich mir der V a t e r , und auf ihn harren w i r ; Und wie er mir versprach , werden wir auch erben. Und du, Tochter der Unbeschnittenen, w e r bist du? 6. Es spricht die K i r c h e : Der Sohn, der gekreuzigt wurde, H a t mich mit dir zur Erbin g e m a c h t ; Jenes Haus nimmt uns beide ja auf 3 ; sei nicht neidisch: W i r erben gemeinschaftlich, wenn du w i l l s t . Synagoge 7. Auf dem Sinaiberg ist mit dem Siegel versehen worden Meine M i t g i f t s u r k u n d e , die der Vater ausschrieb 4 ; Und mir allein versprach er Das Land gänzlich; was hast du für eine Lüge aufgestellt ? 5 ' Oder einfach: indem sie hört (die Wahrheit, nämlich). — 2 Die Synagoge also als Eheweib, die Kirche als Schwiegertochter (Braut des Sohnes) gedacht. — 3 « Uns beide » steht freilich nicht im syr. Texte. — Vielleicht ist auch zu übersetzen: Gross (comprehendens=amplum) ist das Haus. (Cn.). Da = (1. Sam. 1, 6) i s t , könnte allenfalls noch an eine Textverderbnis gedacht werden, so dass zu lesen w ä r e | tv- ^ J.j/ (oder (.j/ ) ein (rechtmässiges) Eheweib (neben dir) bin ich im Hause (?) (Cn.). — 1 Ex 20; 34. — 5 Sc. auf Grund deren du dir die Erbschaft a n l a s s e s t . — Diese (oder eine ähnliche) Schlusswendung, am Ende einer Strofe oder einer Zeile in den Tenzonen, ist bei Narses sehr häufig; vgl. ed. Feldmann im syrischen Text S. 21, Str. 28; S. 8, Str. 21; S. 11, Str. 10.
26
Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
27
Kirche
8. Jenes Haus ist gross und nicht beengt, Denn alle Völker gehen in es hinein , Die der Vater unter den Zerstreuten gesammelt 1 h a t ; Auch gibt er ein Erbe mir, die ich gesammelt bin. Synagoge
9. Bin Brautgemach stellte er mir in der Wüste zusammen, Lichtwolke hängte er über mein Haupt : Nachts ging eine Säule vorauf; Die mich erleuchtete 2 , weil er mich liebte. Kirche
10. Dein Brautgemach war gross, schön und vornehm ; Wenn auch das Kalb 3 dich nicht anschuldigte, So wäre doch in deinem Brautgemach dein Ehebruch [bezeichnet 4 ; Möge der Vater mir und dir gnädig sein. Synagoge 5
11. Mein ist die Erde , und ich sollte nicht erben Ein Erbe, das mir zukommt? Mit Abraham schloss er einen Bund 6 , Dass er die ganze Erde mir geben werde. Kirche
12. Du sollst mein Land haben, sei still; Du sollst es ganz erben; neide mir's nicht; Denn ich brauche kein Land, Sondern zu meinem Bräutigam 7 schwing' ich mich auf [in die Höh'. 1 Zu = sammeln, vgl. ev. PS I, 1199 (hebr. n n n Prov. 25, 22); Scheune; ZDMG 32 (1878), S. 751. — 2 Ps. 78, 14; Ex 14, 19; 33, 9. 10. — 3 Ex 32,'4. — '' Oder Zeile 2 ist Vordersatz zu Z. 1, und Z. 3 ist selbständig. — * « das (gelobte) Land »? — 8 Gen. 15, 18 ( Pes: ). — 7 Vgl. zur Ueberschrift dieser
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28
Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
29
Synagoge 13. Sieh, Lies Denn Aber
meine Verlobten 1 w a r e n P r o f e t e n . in den Blichern und f r e u ' dich an i h n e n ; alle loben und feiern sie mich : du s c h w e i f t e s t h e r u m ; w e r h a t dich g e s a m m e l t ? Kirche
14. J a , in den B ü c h e r n ist dein E h e b r u c h beschrieben; Dass Kalb und Baal sich dir verlobten, ist die A n k l a g e U n d deine heilige V e r l o b u n g 2 — [gegen d i c h ; 3 Nicht k a n n s t du dich froh i h r e r freuen ; denn der U n [zucht h a s t du g e f r ö n t . Synagoge 15. B s lud ein der V a t e r a l l e V ö l k e r Zu meiner Hochzeit, indem er mich pries, Und den Geschöpfen befahl er, mich zu b e d i e n e n ; U n d Moses und J o s u a 4 sind meine Zeugen. Kirche 16. Auch ludest du ein, als du dich v e r l o b t e s t , Die F ü r s t e n des V o l k s : die k a m e n und schändeten dich; A a r o n b e s c h i m p f t e s t du, H u r 5 s t e i n i g t e s t du ; In Gibeon G triebst du U n z u c h t ; sieh, du l ü g s t j a ! Synagoge 17. E i n e H u r e bist d u , w i e es bezeugen Die Götzenbilder, Idole, die du dir m a c h t e s t , U u n d die H y m n e n , die du zu i h r e r V e r e h r u n g a n s t i m m W a s h a s t du u n t e r Heiligen zu schaffen? [test;
1 Oder besser: « Brautführer» oder «Brautwerber» ? Denn nach Str. 5 ist j a Gött der Verlobte der Synagoge. — 2 Vgl. Hos 2, 18-22. - 3 Oder: « Nicht hast du sie treu gehalten ». — 4 Vgl. Jos. 24, 12 ff. u. a. m. — ' Hur ist nach der Tradition Aarons Neffe (Mirjams Sohn); vgl. Trakt. PliO'D I I b . — " Ist hier an I Kon. 3, 3. 4 (vgl. 1 Chr. 16, 39; 21, 29; 2 Chr. 1, 3. 13) gedacht oder liegt eine Verwechselung (Verschreibung) mit Hos. 4, 13 oder 10, 9 vor? An beiden Stellen hat aber Peä: ( IJSjoj-) ! Vgl. auch Str. 26, V. 4. Möglicherweise ist auch an Ri 19 zu denken.
Kirschner
30
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C n hält die Lesarten S. 356 in dieser Str. f ü r die richtigen (dann w o h l auch zu l e s e n ! ) Sinn : Z w a r w a r ich Hure, doch bin ich durch die Taufe wieder
Jungfrau.
geworden. —
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bist nun zur Hure — ' In S. 236
ein L e i n g e f ü g t zu sein; S. 356 hat
Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
31
Kirche 18. Eine Hure warst du gewesen und wurdest doch geadelt, Badetest dich in der Taufe 1 und wurdest g e h e i l i g t ; Und J u n g f r ä u l i c h k e i t erwarbst du von n e u e m ; Und du, Adelige, fingest wieder an zu b u h l e n ! Synagoge 19. Freundin von Götzenbildern, w a r u m streitest du Mit der Tochter Jakobs, der geliebten? Meinen gerechten Vätern verlobte er sich; die führten Zur Stätte der Heiligen; geh du hinaus ! [mich Kirche 20. Genossin von Götzenbildern w a r s t du schon vor alters Nun bist du deine eigene Genossin g e w o r d e n 2 ; Den Gott Jakobs beten wir an ; I)u aber hast den Sohn deines Herrn ans Keuz gehängt. Synagoge 21. Abgeirrt w a r s t du, wer hat dich wieder gesammelt ? Und zur Herde, wer hat dich wieder geführt,^ W e r hat dich Isaaks Herde wieder zugesellt? Denn Abrahams Zeichen ist nicht mehr an d i r ! 3 Kirche 22. Du w a r s t abgeirrt; da ging mein Sohn a u s , Ein guter H i r t ; er suchte und fand d i c h , Auf seinen Schultern im Triumph t r u g , schleppte er dich, Und an der Herde hat er seine Freude 4 .
1 Matth. 3, 6, 7 ; Marc. 1, 4. 5 ; Luc. 3, 2 ff. — s d. i . : niemand will mehr e t w a s von dir wissen, du bist ganz vereinsamt; oder: jetzt (durch den Christusmord) bist du wieder geworden, w a s du schon immer warst - von Gott abgefallen. — 3 Die Beschneidung , Gen. 17, 10. — 1 Vgl. Stzgber. d. AK d. Wiss. zu Berlin, 1896, I, S. 195 ff. (Sachau), Str. 25:
32
Kirschner
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S. 356
Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
33
Synagoge
23. Er gab mir die Beschneidung auch, ein Zeichen, Ein grosses Siegel, das nicht gelöst wird Von allen Völkern sammelte, brachte er nur mich N Q J
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Vo Trotzdem ist wohl (mit Gn.) die ganze Strofe als verderbt anzusehen, da « mein Sohn » im Munde der Kirche schlecht passt. Ist mit S. 356 und 236 „¿iua zu lesen, so muss freilich auch überall statt »»j — : — gesetzt werden. Dann ist in der Tat Str. 22 die passendste Antwort auf die Frage der Str. 21. Zu übersetzen: loh war (zwar) in der Irre (als ecclesia gentium); doch ( o = < _ j ) der gute Hirt ging hinter mir, suchte und fand mich. 1 Vgl. zu Str. 21. — « Vgl. Hos. 1 1 , 1 ; Ps. 114, 1. — 3 Ps. 114. 4. — * Möglicherweise ist zu lesen : ^
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
35
Synagoge
27. Mir 1 gab der Vater, Sabbathe und Festtage beobachten w i r ; An den Neumondstagen singen wir Loblieder; Und du bist beraubt (?) all dessen. Kirche
28. Deine Beobachtungen erfüllen wir freilich nicht, Die für dich in deiner Jugend passend waren; Sieh da das wahre Reich ! Komm, lass uns froh sein, wenn du willst. Synagoge
29. Wasser am Horeb schlug er heraus 2 und tränkte mich Aus manchem Felsen, weil er mich liebte; Manna 3 und Wachteln 4 häufte er vor mir auf! Und was gab er dir, dass du gestritten hast? Kirche
30. Lebendiges Wasser, das unsterblich macht Die, dies es trinken, hat dir 5 der Sohn gegeben: Eine grosse Quelle hat sich ergossen aus seiner Seite a ; Freue dich mit mir, wenn du willst.
anzunehmen ( Leusd.-Schaaf liest Apoc. 14,11 j j j & j = « v a ß a i v e t als part. act. Qal)? Oder ist .^N. ~ zu emendieren ? Oder ua.a_i statt ~> • (Cn.) ? Im übrigen scheint sich die Strofe auf Arnos 5, 26 (AG 7, 43) zu beziehen, sodass in Zeile 4 -^.ooi ( für vfoo^xi. J auffällig ist. — Vielleicht ist unter ^oo^s : «die Blosse aufdecken, entblüssen » zu verstehen, vgl. (.^oojoÄ die Genitalien, Prostitution, und beides = körperliche Entblössung. 1
Ob | j ein griechisches W o r t wahrscheinlich macht (?), etwa
Tempel (zwar ist die Schreibung
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gebräuchlicher). Oder
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Gesetz ? (Cn.) (??). — * Ex 17, 6. — 3 Ex 16, 31. — 4 Ex 16, 13. — 5 ist zwei6 fellos in ^ zu emendieren. (Cn) — Joh. 19, 34 ; 4,10-15 und 6, 53 ff. Das Wasser der Seitenwunde als Symbol des lebenspendenden Taufwassers,
Kirschner
36 31.
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S. 356 :
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
37
Synagoge
31. Alle Profeten ehrten m i c h , Die Erzväter liebten m i c h , Auch die Leviten priesen mich , Dass ich eine geliebte Tochter bin. Kirche
32. Die Profeten wurden gesteinigt von deinen SchriftgeDie Apostel getötet von deinen Priestern [lehrten, 2 Profeten des Herrn hängtest du ans Kreuz : Halt' endlich zurück dein mordendes Schwert! Synagoge
33. Zeuge ist Moses, dass er meine Mitgiftsurkunde ausschrieb, Mit dem Finger des Vaters schrieb, besiegelte er sie; Des Vaters Haus ubergab er m i r , Und ich, ja, ich bin Erbin. Kirche
31. Ja, Zeuge ist Moses, den du angerufen h a s t , Dass er sah deinen Ehebruch : da zerbrach er die Tafeln; Weil Ehebrecherinnen nicht erben, ist zerrissen Jene deine S c h r i f t 3 ; was hast du für eine Lüge aufgestellt? Synagoge
35. Völker und Könige gingen vor mir zu Grunde, Ich Ubernahm und erbte ihre H e r r s c h a f t ; Hohe Mauern stürzte er vor m i r : W e r ist wie ich geliebt? 1
Vgl. Lac. 13, 34 umgekehrt: ) . '.-.,i h X f c o )a ^.».jo/ 01L0X y.N .(J £>—*>-!555)»0 — Vgl. auch Apostelgeschichte 7, 51. 52. — 2 Oder vielleicht ironisch gedacht: « Dem Herrn (zu Ehren) hängtest du Profeten ans Kreuz ?» — Cn hält aus Gründen der Sprache u. des Sinnes nur die Uebersetzung : « Den Herrn der Profeten (den Messias)» für möglich. — 3 Ex 32,19.
Kirschner
38
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
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Kirche
36. Die Völker verdarb er, dich erlöste Auf dass vor ihren Göttern du dich Doch weil du nicht hörtest auf ihn, Und berufen die Völker, dass sie ihm
er, nicht neigtest. hat er dich zerdienten. [streut
Synagoge
37. Schlag' auf die Bücher und lies in ihnen Die Geschichten Hoher, die siegen Alle Profeten ehrten m i c h , Und du, wie kannst du mit mir streiten? Kirche
38. Ich habe aufgeschlagen und gelesen und habe begriffen, Und in allen Büchern habe ich deinen Ehebruch gesehen: Von deiner grossen Schande sind die Bücher voll; Aufgeregt sind 2 deine Mienen und meine Rede. Synagoge
39. Allerlei Götzenbilder sind schmuck bei dir hergerichtet; Idole, Bildwerke, die machtest d u ; Aber ic i kannte dergleichen n i e , Ich bin's, die der Vater liebt. Kirche
40. Die schmählichen Bilder, die du dir schmuck hergeZeugen in den vier R i c h t u n g e n ; [richtet hast, Offenbar ist dein Ehebruch, und nicht hast du aufgehört; Frech ins Gesicht hast du Lügen vorgebracht 3 . 1
Der Patriarchen, Richter und siegreichen Könige Israels. — So Bk; Dagegen Cn : . . . lies in ihnen meine erhabenen ruhmreichen Geschicke. — 2 Möglicherweise hat S. 356: das Bessere; dann auch : (Gn). — 3 « Mit Strafe 40 schliesst der erste Teil des Liedes mit der Feststellung der Kirche, dass alles, w a s die Synagoge zu ihrer Verteidigung sagen konnte, Unwahrheit ist. Im zweiten Teile, Str. 41 und ff., verzichtet die Synagoge auf ihre Verteidigung; die Kirche hat jetzt die Gründe für ihre Erbberechtigung vorzubringen » (Cn).
Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
43
Kirche 46. Hör' auf die Schriften, ich bitte d i c h , Die bezeugen dem V a t e r 1 , dass er einen Sohn h a t ; Und weil du ihn gekreuzigt, willst du fälschlich behaupten, Dass es 2 überhaupt nicht w a h r i s t , obwohl es doch [deutlich ist. Synagoge 47. Ich wundere mich über dich, wie du a b i r r t e s t , Und um einen Menschen dich k ü m m e r t e s t ; Denn h ä t t e er anders gekonnt, wäre er nicht gekreuzigt [worden; Nun er gekreuzigt ist - was liess er sich kreuzigen? Kirche 48. Ich wundere mich über dich, dass du nicht einsiehst, Dass er auch Gott ist, ist er gleich gekreuzigt! Denn sieh, an seinem Kreuz wurde er zum Sterben 3 [getötet; Und du, was hast du f ü r einen Grund, dass du nicht [glaubst? *
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49. E s schämt sich Zion ihrer R e d e , Dass die Kirche gesiegt h a t , sie aber unterlegen i s t ; Dass der Vater zürnte, weil sie seinen Sohn h a s s t e , Und sie vernichtet h a t , indem er sie zerstreute in alle 50. E s freut sich die Kirche und preist [Richtungen. Den getöteten S o h n , dass er ihr zum Siege verholfen Und in den vier R i c h t u n g e n 4 sie erhöht h a t , Weil sie Zuflucht genommen hat zu seinem Kreuzestode. 1
Oder mit Prolepsis des « ^ : die bezeugen vom Vater, dass er . . . . — Nämlich seine Got.teskindschaft. — Oder: «dass er (nämlich der Solin Gott Vaters) überhaupt nicht existiert (Bk.). — 3 Man würde wohl eher im Gegenteil erwarten : « zum Leben!» Oder hat |Lo.>o hier den Sinn: erlösender Opferlod ? Oder ILoVx « für den Tod », cfr. I Cor. 15, 55; Hebr. 2, 14. — 4 Vgl. Mt. 24, 31. 8
44
Kirschner Nr. 4. Söyiöä
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P a r i s : Zot 293, pag. 20 (P) B e r l i n : Sach 236, fol. 139' ä - fol. 1 4 0 ^ Sach 356, fol. 51«* - fol. 62» 1 Sach 323, fol. 217 a l - fol. 218 a 2 Berlin Mss. or. fol. 1633, fol. 150 a l - fol. 151*« Leipzig : Fleisch. - Del. B. H. 45, fol. 175a"2 - fol. 176"* (L) Zu Grande gelegt sind P und Mss. or. fol. Die Söyiöä, im wesentlichen ein Wechsellied zwischen Abraham und Isaak (doch stellenweise auch zwischen A b r a h a m und Sarah, *r * *
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirch npoesie.
45
Gott und Abraham), ist in allen Hdss. für den Dienstag der Leideuswoche, nach der Sehlassbemerkung in L (I&XU |.*>a-ja ^ X « . ) und wie sich aas dem in P unmittelbar folgenden und durch die Worte I&XL» j ^ j (IJO eingeleiteten Gesang ergibt, f ü r die dritte (letzte) Nachtstation bestimmt. Nach einer Einleitung von 14 Strofen (sämtlich mit / beginnend) folgen 44 Strofen mit zweimal durchgeführtem Alfabet; die Strofen bestehen aus 4 Versen mit durchschnittlich je 8 Silben (4 Hebangen) und sind reimlos. I n L ist das Lied sehr unvollständig erhalten, jedoch hat es dort die Strofen Abrahams und Isaaks, während P nur die Strofen A b r a h a m s , die übrigen Hdss. nur die Isaaks enthalten.
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Andacht Isaak1.
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Nach der Mel.: Volk und Völker. Gregengesang: Lob dem Vater , der gnädig Abraham und seinen Sohn Isaak erfreule. 1. Vater, der von Abraham ein Opfer verlangte, Lass mich erzählen die Geschichte Von Abraham und Isaak, die das Mysterium Vom Vater und vom Sohne darstellten 2 .
1 Speziell in L finden sich viele Gedichte, in denen in verschiedenster Weise Parallelen zwischen Isaaks Opferung und Jesu Kreuzigung gezogen w e r d e n (so fol. 80 a, b ; fol. 164). — 2 Vgl. L. fol. 3 b 2 : „ v i ^ a , Iii; j l j r=> yc^-^I
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Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
47
2. Wesen, das sein eigen Bild zeichnete in jenem Isaak, der entspross, als e r 1 hundert Jahre alt w a r : Leih' mir Worte, dass ohne Furcht, Ich das Wunder künde, das deine Macht gewirkt. 3. Der Vater sprach: Abraham höre, Nimm Isaak, den du lieb hast, Deinen Einzigen 2 , ohne betrübt zu sein ! 4. Abraham, der Gerechte, erglühte in Liebe zu ihm 3 , Und Glauben wohnte in seinem H e r z e n , Und er begann die nötigen Vorbereitungen zu treffen Zum Opfer seines Sohnes, wie ihm befohlen w a r . Sarah 4
5. Da sprach S a r a h : was machst du denn d a , Dass du Iiolz mit, deinen Händen spaltest? Willst du denn etwa deinen Sohn opfern Mit diesem Messer, dass du da wetzest? Abraham
6. Abraham sprach: Sarah, sei still; Schon genug hast du mich betrübt und erregt; Ein verborgenes Mysterium ist es, und nicht, ist, es mögDass Menschen es verstehen können. [lieh,
' Abraham, Gen. 21, 5 ; vgl. hier Strofe 43. — In dem Leipziger Codex finden sich fol. 72a2 folgende W o r t e : (Lo0 ^ o i ^ / A . ^ N . | U - ;»-ß l^iv »oio.»nmj J-^ooy ovX IL/ Vgl. übrigens hierfür: Liturgiae syriacae septimanae passionis D. N. J. C. excerptum . . . ed. C h r . C l o d i u s . Lpzg. 1720. Vielleicht mit Rücksicht auf Metrum und Sinn: .. «dem Hundertjährigen » zu lesen ? (Bk). — 2 Gen. 22, 2. — 3 VgL L. fol. 3b2 : ... low oij-io — 4 Von einer Unterredung Abrahams mit Sarah vor der Opferung e r z ä h l t a u c h V n j n M m O z - s t . (ed. S c h l e c h t e r , S. 319). Ebenso wird Sarahs in Rabbot Genesis S. 62b und in Jalkut S. 28 b Erwähnung getan, was bekanntlich in Gen. 22 überhaupt nicht der Fall ist.
48
Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
49
Sarah
7. Du fühlst nicht, wie ich leide U n t e r den Schmerzen und Qualen, die ihn heimsuchen; Schwöre mir bei ihm dass er nichts zu leiden haben [wird, Weil er meine Hoffnung ist; und so nimm meinen Sohn [und geh' ! Abraham
8. Der starke Gott, bei dem ich schwöre, Bürgt dir für mich, wenn du glaubst, d a f ü r , Dass bald dein Sohn Isaak heimkehrt Und in seiner -lugend dir dein Trost bleibt 2 . 9. Abraham verliess das Zelt, Und auf einer Eselin ritt er 3 Ein Sinnbild des Sohnes, der auf einem Eselfüllen ritt, Als er in Jerusalem einzog 4 . 10. Abraham und Isaak zogen nun ihres W e g e s , Und zwei Diener nahmen sie mit sich 5 , W i e der Messias auf den Berg hinaufstieg Und zwei 5 . . . . mit sich führte. Gott
11. Dir habe ich zugeschworen, dass nicht sollen gezählt Isaaks Nachkommen vor Menge ö ; [werden können W e n n er nun stürbe, so erwiese sich als Betrug Der Bund zwischen mir und dir 7 . 1
Bei Gott; oder: « in bezug auf, für ihn (Isaak) » ? — * Vgl. aber die Strofen 37, 39, 41 (und 43), wo Abraham um jeden Preis die Opferung seines Sohnes durchsetzen will. — 3 Gen. 22, 3. — * Mt. 21, 1-7. — Entweder: « Entkleidete » nämlich die beiden Räuber (Luc. 23, 32) (ist vielleicht ^ . . « N ^ zu lesen?) oder — «Apostel» Mt. 17, Iii, wo Jesus — aber mit drei Jüngern'.— auf den Tabor steigt. (Oder sollte die Zweizahl von den beiden erscheinenden Propheten Elias und Moses herkommen ?). Vgl. jedoch auch Str. 45 ! — * Gen. 15,5. — 7 Möglich wäre es auch, — wofür ^ |io_/ spricht — diese Strofe nicht Gott, sondern Abraham (dem aber auch Strofe 12 gehört) in den Mund zu legen: « Du _ bei dir hast du geschworen . . . ». — Denselben Einwand, aber von den ORIENS CHRISTIANUS.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
51
Abraham
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12. Mit der Hand hast du ein Zeichen gegeben und dein [Mund hat gefordert, Dass Isaak dir ein gefälliges Opfer sei Zur E r f ü l l u n g des E n d z w e c k s der ihm eingepflanzt [ war: So zeige mir den Berg, wo er geopfert werden soll ! 13. Abraham hob seine Augen auf zur Höhe , Und er betete und flehte vor dem H e r r n : Abraham
10
« Du, Herr, gabst ihn mir, und für dich verlangst du ihn: Zeig' mir den Ort, WTO ich ihn opfern s o l l ! » 14. Sie waren ausgezogen und angelangt und nun stiegen [sie hinauf, W ä h r e n d sie am Bergesfuss die Diener zurückgelassen Da begann ihr Geist z u j u b e l n : [hatten 2 . « Gepriesen sei das Mysterium, das in uns dargestellt [wird ! » Isaak
15. Isaak sprach: das Holz ist auf m i r , Und Feuer ist bei uns, nur kein L a m m ; 15 Auch der Altar, der gebaut ist, t r ä g t keins ; W i e also willst du ein Opfer darbringen ? 3 Abraham 16. Abraham s a g t e : es ist der H e r r , Der ein Opferlamm geben w i r d ,
Engeln, vgl. im Jalkut S. 28b. Die diakritischen Punkte für die 1. und 2. m. sg. des Perfekts sind (selbst in ein und derselben Ffds.) so inkonsequent gesetzt, dass man hier beide Formen lesen kann. 1 Oder: vermöge desselben Willens, durch den er im Mutter leibe empfangen wurde. — • Gen. 22, 5. — 3 Gen. 22, 7.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
53
Und du wirst sehen, wie es im Gebüsch An seinen Hörnern hangt, ein Tier, das nicht empfangen [ward. Isaak 17. Was schaust du bald auf mich, bald zum HimmeH Und legst an das Messer die Hand? 5 Während doch kein L a m m , mittels dessen ein Opfer [dargebracht werden könnte, Mit uns gekommen ist; wozu erregst du Schrecken? Abraham
10
18. Mein Sohn, noch haben wir nicht erreicht Den Ort, an dem das Opfer dargebracht werden wird; Ein Stückchen vom Berg liegt noch vor uns 1 ; Aber wir werden hinkommen und uns ausruhen. Isaak 19. Offenbare und erkläre mir 2 , wenn du kannst, W a r u m du meiner Mutter Sarah offenbart hast Das Mysterium zwischen dir und dem Herrn Und warum du kein Lamm m i t n a h m s t !
3
Abraham
15 20. Der Verborgene, der mich rief, wird hierher kommen, Sich das Lamm auszuersehen, das ihm genehm ist 4 ; Auch du wirst es sehen: das nicht empfangen ward, Und das als Frucht in den Mutterschoss nicht aufgen o m m e n wurde 5 . ' Vgl. Raschi zu Gen. 22 5: 13133^ TC7M D l p ^ — ' Vgl. dieselbe Phrase Stzgsber. d. Ak. d. Wiss. (Sachau)
Strofe 8, V. 4. —
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
55
Isaak
21. Es scheint mir, dass du eine Stimme gehört h a s t , Die gleicht der Stimme desjenigen, der im Zelte war, Als du von der Herde ein Kalb schlachtetest Für die Wanderer, die dir die frohe Rotschaft brachten, [dass du mich haben würdest Abraham
22. Es gleicht dieser symbolische 2 Weg Dem ..=>
, S. 236: K ^ ~ ^K^
Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
57
Abraham
26. Dafür, dass ich ihr nicht offenbarte Das Mysterium zwischen mir und dem H e r r n , W e r d ' ich's i h r , wenn sie voll Freude dich wiederZu ihrem Erstaunen erzählen l . [gesehen, Isaak
5 27. Gerecht ist der Herr, ihm vertraute mich an Sarahs Mutterliebe, und ich kam hierher, Weil er sie in ihrer Traurigkeit erfreuen w i r d , Sie erlösen wird von ihrem Seufzen. Abraham
28. Zur Zeit, da da empfangen wurdest, freuten sich über [das Kalb io Die Engel, welche die frohe Botschaft von dir verkündet [hatten als W a n d e r e r ; 2 Und bei deiner Auferstehung freuen sie sich Ueber das Lamm, das geboren ward, ohne empfangen [worden zu sein. Isaak
29. Abraham, du siehst so a u s , Als ob du ein Mordschwert Uber mir schwingst; is Denk' an das Gelöbnis, das du meiner Mutter gabst, Deren Augen dich stündlich erwarten. Abraham
30. So wahr der lebt in der Höhe, der mich herausführte Aus dem Heidentum, darin ich aufgewachsen war 3 , 1
Die Verbindung von iujL mit O M ^ O - O bleibt sonderbar; auch hat ¡S^JL tatsächlich kein Objekt. Darum wäre es vielleicht angebracht, _»L als f. sg. pa"el zu lesen und mit zu verbinden : wenn sie dich voller Freude wiederum vor sich erblickt haben wird, so staunt sie ( o = ) ; » .. dann 8 besser: weil. — Die Uebersetzung hat die Anspielung, die in dem syr. liegt, absichtlich so scharf wiedergegeben. — 3 Gen. 12, 1.
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
59
Wird nicht zu Llige werden, was ich Sarah schwur: Bald kehrt dein Sohn zurück. Isaak
31. Oede ist der Berg, und der Ort ist noch weit, Feuer und Holz ist bereit: Aber der Altar und das Lamm für diesen Altar, Wo sind sie, dass ich dir glauben kann ? Abraham
32. Der Berg ist öde und einsam , Und Menschengemeinschaft gibts da nicht, Engel aus der Höhe steigen zu ihm hinab Und sehen das Wunder und erstaunen. Isaak
33. Drei Tage sitzt Sarah In Trauer und harrt auf mich ; Bringe dar das Opfer, wie du wolltest; Warum zögerst du und schaust mich an ? Abraham
34. Drei Tage liegt der Sohn In der Erde unter den Schlafenden , Und gleich Sarah tröstet sich Seine Mutter Maria bei seiner Auferstehung. Isaak
35. Sammle Steine, bringe sie, baue Einen Altar für dein Opfer, als ein Priester;
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
61
Denn das Mysterium deutet auf mich hin, den du herg e b r a c h t hast, Und nicht tut's mir leid, dass du durch mich erhohen [werden wirst 1 . 36. Abraham sammelte Steine und schichtete sie a u f , Zündete ein Feuer an und band seinen Sohn; Da rief ihm eine Stimme zu: Töte ihn n i c h t ; Siehe, Bürge für ihn bin ich geworden! Abraham
37. Nicht ist's mir lieb, dass leben soll mein Sohn Auf deinen Befehl, und das weisst, du j a ; Sieh seine Fesseln, und meinen Entschluss prüfe; Denn ich bin bereit, ihn dir zu opfern. Gott
38. Nicht nehme ich solch Opfer von dir an : An Engeln und Menschen hast du deine Liebe ~aezeio-t, o O Sodass ja wissen die himmlischen Scharen Und die Menschen auf Erden, dass du mich liebst. Ahraham
39. Mein Herr, wende dein Gesicht nicht ab von m i r ; Sieh auf den Altar, wie das Feuer lodert. Denn steige ich ohne das Opfer herab, Steh' ich beschimpft in der Welt, da. Gott
40. Der Tod deines Sohnes wäre viel zu schwach , Um die Welt vom Fluch zu erlösen ; ' Also = Particip. Oder: dass er (der Altar) durch mich gross geworden ist. natürlich: durch meine Opferung. — Könnte nicht übersetzt werden : « Und nicht tut es leid mir, in dem du wächst » im Sinne von : Dass ich geopfert werde, tut mir nicht leid, obwohl auf mir dein Wachstum durch Nachkommenschaft beruht, vgl. Gen. 18, 18, auch Gen. 22, 17? (Cn).
Kirschner
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Alfabetische Akrosticha in der syrischen Kirchenpoesie.
63
Mein Sohn wird hinabfahren, und er wird geopfert werTn dem Leib, den er von Maria anzieht [den Abraham 2
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, dass du nicht betrügst, Den Altar, den ich erbaut, um das Opfer Und Z
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
87
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Nach Lev. 4, 27-35. — ! Nach Lev. 5, 4 ff. —
3
Num. 5, 6. 7. —
Oder ist
das erste J l s = Ju9 ( J j l i J15) zu setzen? Vgl. so oft, bes. das unmittelbar (und oft) folgende : J ^ V l j
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
95
Kind, welches, wenn es begonnen hat, nach denen, die der Völlerei und dem Spiel fröhnen, zu schauen, wenn es dann nicht Schläge erhält, sich diesem auf die Dauer hingibt. Und was die zweite angeht, so habe eine schwere Strafe statt und ein Abschneiden der Ursachen, die sie (die Sünde) bedingten, und ein Umzäunen für ihn nach allen Seiten. Und das Beste für den, der die Beichte annimmt, ist, dass er nichts Materielles von seinen Beichtkindern annimmt entsprechend dem, was der Apostel Paulus tat. E r übte mit seinen Händen sein Handwerk aus und suchte (so) seinen U n t e r h a l t , er und die bei ihm waren und dies sagt er nicht, weil es für ihn ein Unrecht gewesen oder weil ihm dies nicht gestattet gewesen w ä r e ; denn der Herr s a g t 3 : F ü r w a h r , der Arbeiter ist seines Lohnes w e r t . So sagt auch der Apostel Paulus 3 : Wenn wir euch die geistlichen Dinge gegeben haben, so ist es recht, wenn wir eure körperlichen Dinge ernten. W i r sagen jedoch nur, dass dieses das Beste sei, damit der Feind ihn nicht bestehle, so dass er leicht über dem ist, der ihn ehrt, und h a r t über dem, der ihn geringachtet, so dass dabei seine Seele zu Grunde geht und die des Beichtkindes mit ihm, wenn er diesem gut gewesen ist und ihn angenommen h a t .
' Apgesch. 18, 3. —
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Matth. 10, 10; Luc. 10, 7. —
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97
Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
Und es ist auch aus Vorsichtsgriinden notwendig, wenn er eine Busse auflegt oder ein Almosen, so soll dies durch die Hand eines anderen Priesters sonst geschehen, (fol 10 a ) Und wenn in der Stadt ausser ihm kein Priester ist, so ist es am besten, dass er in seinen Bussen von Opfergaben absehe, auf dass ihn nicht der Feind beraube. Ist er nicht verständig, so macht er die Bussen, die in Opfergaben bestehen, zu viel oder er wird von den Unwissenden verdächtigt, und sie sagen ihm da Böses nach und gehen seinetwegen in die Irre. Und wann immer er ein Almosen als Busse auferlegt, so trage er dem Beichtkinde auf, dass es das Almosen mit eigner Hand gebe. Bringt nun das Beichtkind ihm von selbst Opfergaben oder Almosen und er will es annehmen aus Not, die dazu zwingt, so mag er sie nehmen und die Opfergaben an sich ziehen uud er erinnere sich dessen, der sie ihm gebracht hat, in seinem Opfer und seinen späteren Gebeten, und wenn es ihm möglich ist, den Beichtkindern in irgendeiner ihrer Bussen zu helfen, so erleichtere er ihnen ihre Lasten. Das ist nun das Beste und Schönste. Und wenn die Beichtkinder viele sind und es ihm nicht möglich ist, über alle zu beten, so helfe er dem, der am meisten von ihnen gesündigt und der am meisten Busse zu verrichten und der am meisten Bedürfnis darnach h a t . Und wenn auch diese viele sind, so erinnere es sich ihrer in seinen Opfern und Gebeten allersamt mit Namen. Und er gebe sich nicht damit zufrieden, dass er die Beichtkinder belehrt und nur in Worten ermahnt hat ohne seine W e r k ; denn dies macht sie weder standhaft, noch entfernt es von ihnen (die S ü n d e ) s o n d e r n er fange zuerst im Werke im Geheimen und Oeffentlichen an, darauf dann belehre er sie mit seinem W o r t , so dass er wie der Schullehrer werde, der zuerst die Buchstaben mit eigener Hand
' Vielleicht: noch nützt es ihnen (falls ^
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kann). ORIENS CHRISTIANUS. V I .
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Der Nomokanon Mihä'üs von Malig.
99
schreibt und dann den Kleinen nachschreiben lässt. Und 1 der Apostel Paulus schreibt : Siehe, ich habe meinen Leib erniedrigt und ihn dienstbar gemacht, damit ich nicht anderen gepredigt habe, bin aber selber nicht bewährt und nicht auserwählt. Und er spricht zu seinem Schüler (fol 10 b ) Timotheus 2 : Sei ein Vorbild den Gläubigen im Wort und im Leben und in der Liebe und im Glauben und in der Reinheit! Diese Diuge gerade muss der Priester tun, dann wird sich für ihn daraus die Erlösung ergeben und für jeden, der ihm folgt. Drittes
Kapitel.
Ueber
den
Stolz.
Die erste der Sünden, Uber die gehandelt werden muss, ist die Sunde des Stolzes; denn als erste Sünde trat sie in die Erscheinung. Durch sie fiel ja Satan aus seinem Range 3 . Da er vorher das Haupt der himmlischen Chöre gewesen war, dachte er aus sich selbst, ohne dass ein Betrüger war, der ihn betrog, und auch kein Täuschender, der ihn täuschte, dass er selbst ein Gott werde, wie Iesaias bezeugt, der Profet, wo er sagt 4 : Wie ist der Morgenstern vom Himmel gestürzt und schlug auf und klagte ! Gestürzt bist du zur Erde, o du bis zum Tode Erniedrigter ! Du sprachst in deinem Herzen, dass du dich bis zum Himmel erhebst, und sprachst: Siehe ich setze meinen Thron über die Sterne Gottes, und wohnen werde ich auf den Bergen, die da hochragen bis dicht unter den Himmel. Und ich erhebe mich höher als die Wolken und setze mich gleich dem Allerhöchsten. Wenn nun der Prophet diese Worte vom Könige von Babel spricht, der sich brüstete und bei sich sprach, dass er die ganze Erde beherrschen werde und (dass) ihm die Könige und die Fürsten verachtet seien, so verglich ihn der Prophet mit dem Satan, denn jeder Stolze gleicht nur dem Satan. Und darum sagt die S c h r i f t 5 : Jeder, der sich gross macht bei den Men1
I. Cor. 9 , 27. — s Nach II. Tim. I , 13. — — * Jes. 14, 12 £f. — 8 Wo ? Ein Agraphon ?
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
101
sehen, ist unrein vor Gott. Als der Teufel diesen unreinen Gedanken dachte, stürzte ihn Gott von seiner Würde hinab und entfernte ihn von seinem Königtum und warf ihn hinunter zum Abgrund des Höllenfeuers , zu ewiger Strafe, (fol l l a ) in der er bleiben wird ewig, unaufhörlich. Und mit dieser Sünde verführte auch der Satan den ersten Menschen, als er ihn auf seine Göttlichkeit gierig machte, bis dass er ass und das Gesetz übertrat Da trieb Gott auch ihn aus dem Paradiese, und er entfernte ihn von der Gesellschaft der Engel und von dem Wohlleben und der Ruhe, in der er gewesen war, und er verhängte über ihn das beständige Elend als eine Strafe f ü r die Sünde , welche er begangen und getan hatte, aber keine ewige wie beim Teufel. Denn dieser, wie wir zuerst gesagt haben, war der, welcher diese Sünde aus sich selbst erfand, ohne dass ihn ein anderer verführt und ihn dazu angetrieben hatte , sie auszudenken, ausser ihm. Adam aber war verführt vom Teufel, und deshalb wurde seine Strafe nicht e w i g , denn am längsten muss die Strafe auf dem Verführer lasten. Da hat Gott uns diese zwei Heilmittel kundgetan 2 , deren er sich bei dem Teufel und beim Menschen bediente. Das Heilmittel jeder Sünde rnuss sich ja aus der Schädlichkeit einer Sunde ergeben; denn wenn jemandes Krankheit schlimm stark, hart, böse ist, so müssen ihm die mildernden Mittel und die lösenden Salben und die weichenden Arzneien aufgelegt werden, und auf den, dessen Krankheit milde, weich ist sollen die zuzammenziehenden Pflaster und die austrocknenden, ausziehenden Salben aufgelegt werden, und wessen Krankheit des Brennens mit Feuer bedarf und des Schneidens mit Eisen, der darf bei sich nicht sonst etwas anwenden, entsprechend dem, wie Gott bei den Söhnen Kore, Dathan und 1
Gen. 3, 5 ff — s ¿fjj* im Texte, nicht
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
103
Abiron und ihrer Rotte getan h a t ; als sie auch aus Stolz sich gegen Moses erhoben und es kein Heilmittel in ihrer K r a n k heit gab, wie Gott das in seiner voraufgehenden Kenntnis wusste, da befahl er der Erde, und sie verschlang sie, und er stürzte die ganze R o t t e hinab in die tiefste (fol l l b ) Hölle Und als Mirjam, die Schwester Moses', des Profeten, sich auch aus Stolz erhob, so heilte Gott sie, da ihre. Krankheit leicht und mild war, und weil sie ein Weib war, dadurch, dass er sie aussätzig werden liess sieben Tage, dann ward sie rein 2 . Und Ozias erhob sich ebenfalls in Stolz und brachte Rauchopfer dar, als kein Priester da w a r ; seine Sunde war nun geringer als die Sünde Dathans und Abirons und ihrer Rotte, aber schwerer als die Sünde der Mirjam, der Schwester des Moses, da schlug ihn Gott mit dem Aussatze die Länge der Tage seines Lebens und trennte ihn von seinem Königtum, deshalb, weil er das Priestertum mit samt dem, was ihm von Seiten des Königtumes zukam, sich zugeeignet hatte. Da nahm ihn Gott aus der Herrschaft, die er h a t t e 3 . Und im neuen (Gesetz) ebenfalls; als Petrus sich stolz über die anderen Apostel briistete und sich selbst über sie erhob, indem er sprach: W e n n die da alle dich verleugnen, — ich, ich werde dich nicht verleugnen 4 , da zog sich der Herr ein wenig von ihm zurück, und da verleugnete er i h n , auf dass er sich unter den anderen Apostel sähe und das Mass seiner Schwäche erfasse. AVeil aber sein Stolz auf dem rechten Gebiete der Tugend und des Glaubens an den Erlöser sich äusserte und er ein Fischer w a r , unvollkommen an Wissen und Kennntnis und noch nicht in der Gnade vollendet, so verliess ihn der Herr nicht auf immer und nicht (allzu) sehr, sondern er fasste ihn mit seiner Hülfe, da ging er sofort hinaus und w e i n t e , und der Herr nahm ihn wieder an. Und da unsere Väter, die Ein-
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Num. 16. — ! Num. 12. — 3 II. Par. 26. — * Matth. 26, 33; Marc. 14, 29.
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Viertes Kapitel. Der Mord. Sechs Abschnitte, Erstens: die Einleitung in die Abhandlung. Der Mord ist die erste Sünde, von welcher in der Welt nach Adams Auszug aus dem Paradiese berichtet worden ist. Denn Kain beneidete, als Gott das Opfer seines Bruders Abel annahm, ihn deswegen; da tötete er i h n 1 . Der Mord nun umfasst Sünden eine Zahl. Zuerst der Zorn, welcher über den Tötenden seine Herrschaft übt, bis dass er getötet hat; und diesetwegen sagt unser Herr im Evangelium 2 : Es ist zu den Alten gesagt worden: Du sollst nicht töten !, denn über den, der tötet, kommt das Gericht, und ich sage euch, wer über seinen Bruder (fol 12 b ) nichtiger Weise z ü r n t , über den kommt das Gericht. Dann der Hass, welcher seinen Verstand verdirbt und seine Ueberlegung raubt, so dass er sich unterfängt, das Bild zu verderben, das Gott-erhaben ist er-nach seinem Bilde und Gleichnis geschaffen hat. Wegen des Beeinflusstseins der Seele des Tötenden nun muss seine Strafe körperlich und geistig sein. Was nun Kain angeht, so liess Gott ihn, weil er der erste war, welcher diese Sünde beging, und weil die Menschen noch wenige waren, am Leben und vernichtet ihn nicht auf der Stelle und befahl nicht seinen Tod, damit nicht etwa seine Strafe vergessen werde und niemand sich finde, der sie weiter erzähle und sich vor ihr in Acht nehme, sondern er - Lob sei ihm ! - suchte ihn heim mit Beben, so dass er Uber sich selbst seufzte und jeder, der ihn sähe, an ihm sich ein Beispiel nähme. Und dies war schlimmer als der Tod, da er sich als Ziel jeglichen Unglücks sah, indem er, geschwächt die Glieder, nicht im stände war, dem zu vergelten, der auf sein Verderben ausging, sondern einem jeden war er ein Abscheu und den Schauenden eine Lehre. Und was Lamech angeht, weil er den Mord nicht
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Gänzlich verschieden von dieser Gesetzesbestimmung lautet Proch. ( = ' 0 npo^eipo? v%05. Imperatorum Basilii, Constantini et Leonis l'rochiron. Ed. C. E. Z a e h a r i a e , Heidelberg, 1837) 39, 85, wo unterschieden wird, oh der Tod zufällig oder infolge unmässiger Züchtigung eintritt, 'liäv n ; tbv 't8iov oud-rr,v Xti>poi; 7, paßSoi; TÜ'J'fl xou ex T O U T O U Ixetvov T S X E U T ^ A A I , ou xaraxpivsrai ( 0 5 avSpotpuvo;. ei 0: ¿pitpco? aurbv Ipa, r.po^exauaev, o>? f'JVOV TZS^oirixö'j Ti(ji(op£LTat. Vgl. Proch. auct. (- C. E. Z a c h a r i a e a L a n g e n t h a l , Proehiron auctum. Leipzig, 1870, Band 6 des Jus Graeco-Ilomanum) 39,202; Baa. (= G. W. E. H e i m b a c h , Basilicorum libri LX, Bd. V, Leipzig, 1850) 60, 59, 1.; C. 9, 14. Vgl. aber auch D. 48, 8, 1 : Et qui hominem occiderit, punitur, non habita diflerentia, cuius conditionis hominem interemit. 2 Proch. 39, 8: 'O EVTEtXi[j.EV;"U~
( R i e d e l , K R Q , S. 243, can. Bas. 21, hat offenbar auch gehabt) — —
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wir denn betreffs der Frau, welche Ehebruch begangen hat und dann aus Furcht die Medizinen t r i n k t , um das Kind aus ihrem Schosse auszustossen: es sagt der Kanon 20 der Synode von Ankyra in Galatien - 1 : Die ersten Väter haben befohlen, dass sie, so lange sie lebe, in der Busse sei. Und wir, auch in ihren Fussstapfen wandelnd, haben aber dafür erachtet, dass wir als Strafbestimmung dieses setzten : Sie sei 10 Jahre, wie wir verordnet haben, zu den Stufen der Blassenden verpflichtet, und darnach sollen sie mit den Blassenden nur beim Gebete zugelassen werden, aber ohne E u charistie ; denn diese Sünde ist gar schwer bei Gott. Sechstens. Es sagt der hl. Basileios im Kanon 21 2 : Wenn ein Mann ein Weib durch Zauberei abortieren macht, während er mit ihr in Unzucht verkehrt, so soll er draussen stehen (fol 14 b ) sein ganzes Leben lang. Und am Ende seines Lebens (oder in einer äussersten Not) soll er der Eucharistie würdig erachtet werden; denn er hat drei sehr schwere Sünden begangen, zunächst den Mord und (dann) die Unzucht und (endlich) die Zauberei. F ü n f t e s K a p i t e l . U e b e r die U n z u c h t und die A r t e n d e r u n e r l a u b t e n E h e n . Fünfzehn Abschnitte. Erstens. Einleitung der Abhandlung. Diese Sünde ist sehr verderblich und es verunreinigt sich der Mensch innerlich und äusserlich. Denn der Apostel s p r i c h t 3 : Jede Sünde, die der Mensch t u t , ist ausser1 R h a I i i u. P o t l i , S. 3, S. 63 (can. Anc. 21): IIspi t o c o a b o s a ^
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den Kindern der Männer und den Kindern der Frauen auch verboten, dass sie die P a t e n , ihre Väter und Mütter von der Taufe her, heiraten. Und wenn einer sich vergeht und in der Taufverwandtschaft sich mit dieser Sünde beschmutzt, so ist dies die Sünde, welcher keine Sünde gleichkommt, denn sie ist eine Sünde in den geistlichen Dingen, und sie ist gleich einer Blasphemie gegen den Hl. Geist, (fol 16 a ) für welche es keine Verzeihung gibt, wie er im hl. Evangelium sagt Und dies sind die verbotenen unreinen Dinge , welche schlimmer sind als die körperlichen, denn die körperlichen allesamt erhalten Verzeihung, diese geistlichen aber erhalten keine Verzeihung, ausser infolge der Trennung der beiden und des Gebetes und des Fastens auf immer, so lauge sie auf Erden sind. Und dies ist die Sühne für solche, welche in diese Sünde und ihre Täuschung gefallen sind, dass sie allebeide ins Kloster gehen und dass sie beide über ihre Sünde weinen und diesem (d. i. dem Weinen) sich im Ordensstande widmen immerdar. Und dies ist die Erlösung für den, welcher von ihnen Erlösung für seine Seele erstrebt. Drittens. Was nun die leibliche Blutsverwandtschaft angeht, so ist dies die Verbindung solcher, deren Ehe das Gesetz uns verboten hat, und zwar tritt das Verbot derselben im alten wie im neuen auf. Das alte 2 hat uns die Ehe mit den Vätern und ihren Frauen verboten und auch die Ehe mit der Schwester, sowohl der leiblichen von derselben Mutter her, als auch der Stiefschwester, die von einer andern Mutter stammt, und die Ehe mit der Tochter des Sohnes und der Tochter der Tochter und den Töchtern beider ohne Ende und der Frau des Oheims und der Frau des Sohnes und der Frau des Bruders und der Tochter der Frau (Stieftochter) und der Tochter ihrer Tochter ohne Ende. Und wer an eins von diesen Dingen sich gibt, der ist ein Wollüstling, der
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M a n s i , II, Sp. 1036, cap. 3; H a r d u i n I, Sp. 510. Vgl. R h a l l i und P o t l i . 2. 2, S. 26 (can. Apost. 19). 'O 36o iyaf6[j.£vo; 5; ct8s).j>i8;iv oi Bivarai stvai xX^pixo?. F u n k , Did. et Const. Apost. (=F. X. F u n k , Didascalia et Constitutiones Apostolorum, Paderborn, 1905) I, S. 568. 8 R i e d e l , KRQ., S. 244 (can. Bas. 23). Vgl. dazu den letzten Teil des 'EnaToXiStov des hl. Basileios an Diodoros, R h a l l i und P o t l i , 2 . 4 . S. 263. ' R i e d e l , KRQ, S. 244 (can. Bas. 24), vgl. R h a l l i und P o t l i , 2. 4, 154 (can. Bas. 23). 1
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129
Schwestern oder ein Weib mit zwei Brüdern Unzucht treibt, so sei ihre Strafe zwölf Jahre. Und er spricht im (Kanon) 4 4 1 : Wenn einer sich mit der Tochter seines Bruders oder der Tochter seiner Schwester verheiratet, und wenn einer 5 seine Schwester von seinem Vater heiratet, so komme es keinem (solchen) zu, dass er in irgend eine Stufe der Ordnungen des Priestertums gelange, sondern er ist ein heuchlerischer Bösewicht, und er muss hinausgeworfen und mit einer tüchtigen Strafe gestraft werden. io Viertens. Betreffs der körperlichen Busse sagt der Kanon 54 von den königlichen Kanones 2 : Wer das Weib seines Sohnes heiratet und eine Konkubine und erhält von diesen Kinder, so sagt es (das Gesetz), dass ihn nicht die beerben sollen, welche sie aus dem verbrecherischen Um15 gang geboren haben, sondern es sollen ihn seine Kinder, welche ihm in der erlaubten Ehe entsprossen sind, beerben. Und es sagt der Titel 39 3 : Die, welche sich in der Blutsverwandtschaft heiraten, sei es Mütter mit Kindern oder Brüder mit Schwestern oder Kinder mit Eltern, sollen mit
1 R i e d e l , KRQ, S. 260 (can. Bas. 44, nicht genau übereinstimmend), vgl. auch den schon vorhin erwähnten Can. Apost. 19, R h a 1 Ii und Po t l i , 2. 2, S. 26. 2 S a c h a u-B r u n s, Syr.-Röm. Rechlsb, S. 82 (can. arab. 54, verschieden) und die dort angegebenen Parallelen; vgl. auch S a c h a u , Syr. Rechtsbücher, I, S. 86 (R II, 55) und S. 32 (R I, 57 a). 3 Proch. 39, 6 9 Ü ' I oct[jLO|j:"ixrai, E'TE yovsis icpo« rsxva E':TE tsxva xpB; *fovei$ R, z3e\po\ KPB( aSeXjai;, TIP-COPSICJLKOCJAV• OI 8 : xat' SXkrp avfyivtiotv aM.7)Xou; au[jL^' 0stpo[Ji£VOt, rourecm 7taT7jp Et? yuvatxa utou v) uio? sc; yuvatxa 7t2Tpo? rtyoov [J-7]Tpuav f) Ttarputö? EI; JTPOYOVRIV 7J ¿ 8 5 X ^ 0 4 EL; -fuvafxa iSikzioÜ FJ 0ETO; EIS IVE^IAV f, ocVEij/IO; £T; 0siav 7, et? 3io iSeXyä? 7) E!; ¡¿7]TEPA ^EVTJV xa\ T7]v aüt^i OuY^TCPA.EV EISR/IEI ¡ii^VU^EVOT,
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Vgl. Proch. auct. 39, 180 u. Baa. 39, 75.
ORIENS CHRISTIANUS. VI.
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
133
Herrn Jesus Christus, und von den Aposteln und allen heiligen Vätern, den Mitgliedern der Konzilien, und von allen Bischöfen und allen Vorstehern und allen Engeln Gottes und von seinen Priestern, den Dienern der Kirche Gottes. 5 Und diese Dinge sind für alle Christen verpflichtend, sei es nun von ihnen ein Kleriker oder ein Laie, und für ihre Frauen gleich wie für sie und für alle ihre P r i e s t e r , die Religiösen und die Diakone und ihre Machthaber. Und wer dieser Schrift zuwiderhandelt, den bannen alle Synoden und 10 alle Apostel und verfluchen ihn. Und sie haben auch im Kanon 26 und 71 und 72 und 78 gesagt 1 : Nicht ist es einem von den Gläubigen gestattet, zwei Frauen zu heiraten und mit ihnen beiden zu verkehren. Und wer (fol 17 b ) dieses tut, wenn er die zweite, welche die verbotene ist, 15 nicht entlässt, sei ausgeschlossen und exkommuniziert. Sechstens. Von dem, der zwei Schwestern heiratet oder mit zwei Frauen v e r k e h r t , sagt der Kanon 2 der Synode von Karthago 2 : Wenn ein Weib zwei Brüder hei1
M a n s i, II, Sp. 981, can. 26; Sp. 1004, can. 71 a ; Sp. 1005, can. 72; (Ecch.), Sp. 959, can 24 ; Sp. 975, can. 66 nnd 67 (Turr.); H a r d u i a , I, Sp. 482; Sp. 491 (Ecch.), Sp. 467; Sp. 474 (Turr.). * R h a 11 i und P o 11 i, S. 3, S. 71 (Kanon 2 der Synode von Neokaisareia): Tuvi] eiv yr,[J.r]Tai 3üo x3fkpois, I^aiBeicrÖM [J-&XP1 Oocvcitou JtXr]V ev xö 0xvc 3ti Tr)V ¡01XavOpwTtiav EiTtouaa, ¿15 {rfiavaaa XucsEt tov ya^ov, 'e'^ei rijv jaetixvokxv. 'Eiv 3s teXeottjcit) r] yuvr] ev TOioütto y«^« oüja rjtot 0 ivr]p, Sua)(_Ep?i$ t ö ¡J-EivaevTi ?] ¡AETctvoia.
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Der Nomokanon Mìhà'fls von Malig.
145
übertreten. Wer nun diesem Gesetze zuwiderhandelt, den schliesst die Konzilsversammlung aus. Und dem gleich spricht der Kanon 31 des Konzils von Laodikeia 1 . Di"rizehntens. Ueber das Verbot, für die Frauen, sich mit Heiden und Andersgläubigen zu verheiraten, sagt der Kanon 72 des Konzils von Nikaia 2 : Jedes gläubige Weib, das einen ungläubigen Mann geheiratet h a t , soll von der Verbindung ablassen. Wenn nun der, welcher eine solche Tat begangen h a t , Busse über sein Verbrechen tut und der Mann sein Weib, welches ihm nicht gestattet ist, entlässt und das Weib von dem Manne, der ihr nicht gestattet ist, da er ein Ungläubiger ist, fortgeht, so soll er nur auf jene Weise aufgenommen werden, wie der Ungläubige aufgenommen wird, welcher sich von seinem Unglauben bekehrt; und die Strafe der Frau, welche von der Verbindung mit einem Heiden sich bekehrt, oder des Mannes, welcher von der Verbindung mit einer Heidin sich bekehrt oder welcher sich von der Verbindung mit einer Nichtgläubigen sich bekehrt, sei, dass der Betreffende in Sack und Asche zu Boden geworfen verweile; und man soll ihm (fol 19 b ) an Fasten und guten Werken auferlegen, je nachdem er es verdient. Darnach habe er dann Teil an der Gemeinschaft der Gläubigen und erhalte die Eucharistie. Und jeglicher, der dem zuwiderhandelt, den exkommuniziert die Konzilsversammlung. Und sie haben (auch) in den Abschnitten der Verbote im Kapitel über die Ehescheidung bestimmt 3 : Und wenn eine Frau widerspenstig ist, dann irgendeinen ausserhalb der rechten Religion heiratet
1
R h a l l i und P o t l i , 2. 3, S. 198 (can. Laod. 31). M a n s i , II, Sp. 1005, can. 72 (Ecch.) ; Sp. 975, can. 67 (Turr.) ; H a r d u i n, I, Sp. 491 (Ecch.); Sp. 474 (Turr.). 3 M a n s i , II, Sp. 1037, cap. 4 (?); H a r d u i n , I, Sp. 511 (?). 4
O R I E N S CHRISTIANUS. V I .
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Der Nomokanon Mihä'ils'von Malig.
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M a n s i , II, Sp. 1005, can. 73 (Eccb.); Sp. 976, can. 68 (Turr.); H a r d u i n , I, Sp. 493 (Ecch.1; Sp. 477 (Turr.).
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im Text, ist aber am untern Rande nachgeschrieben. —
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159
Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
im gesamten Dienst des Priestertums ohne die Darbringung des Opfers,
auf dass Gott bei ihm
die
Güte
der Absicht
und sein Streben nach Verzeihung erkenne, denn viele von den Früheren sagen, dass die Priesterweihe das, w a s von den Sünden voraufgegangen sei, verzeihe, gerade w i e die Taufe. Betreffs des D i a k o n s ,
Sechstens.
wenn ihm w i e dem
Priester begegnet, sagt der Kanon 10 der Synode von K a r thago
1
:
Die
Diakone,
welche
eine
Sünde
gleich
diesen
erwähnten Sünden vor ihrer Diakonatsweihe begangen haben, besitzen, wenn sie ihre vergangenen Sünden nach ihrer Diakonatsweihe gebeichtet haben, nur das R e c h t , zu verbleiben, ohne (jedoch) heranzutreten
zur
im Diakonate
Darbringimg
und auch zum Predigen beim
des
Opfers
Gottesdienste,
das ihnen zukäme. Siebentens. Kanon
83 von
Ueber die Unzucht Nikaia
2:
Das
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des Diakons sagt Mal
werde
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g e s t r a f t ; wenn er wiederholt, so ein J a h r ; wenn er es zum dritten Male tut, so scheide
er aus seinem K l e r i k a t e aas,
dies, wenn er ein Caelibatär i s t ; hat er aber ein W e i b und dieses ist (bei ihm) in seiner W o h n u n g ,
so werde er in der
Busse und in der Suspension drei Jahre gelassen,
und bei
der Vollendung derselben werde er in sein K l e r i k a t wieder eingesetzt.
Und wenn er dann abermals f ä l l t , (fol 22 a ) so
scheide er aus seinem K l e r i k a t e unwiderruflich aus. U m die Sache mit dem Bischof und dem Priester und dem Diakon kurz zusammenzufassen : Der Bischof scheide aus seinem
Priestertum
bei dem ersten Vergehen
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R h a 11 i und P o 11 i , 2. 3, S. 87 (can. 10 von Neokaisareia) ist sehr von dem arabischen verschieden. 'Op-oiws xcä Siäxovo;, eäv rS aur
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Der Nomokanon Mîhâ'îls von Malîg.
161
aber keine Busse auf sich, indem ihm die Gemeinschaft mit der Gemeinde und der Empfang der Eucharistie nicht versagt werde ; der caelibatäre Priester werde zwei Mal zur Busse herangezogen, und der verheiratete ein Mal, doch sollen sie nicht von der Eucharistie zurückgehalten werden und nicht von der Gemeinschaft der Glaubigen; sie sollen jedoch vom Dienst und vom Opfer suspendiert sein. Was nun die übrigen Mitglieder des klerikalen Standes, sowohl Welt-wie Ordenskleriker, angeht, so soll jedes Mal, wo sie durch derartige Verbrechen sich vergehen, Uber sie gerichtlich geurteilt werden, wie es der Vorsteher und der Richter für gut finden; und was auch immer von der Busse für sie angebracht sein mag, so soll über sie doch keine (so) harte Strafe gelegt werden, dass sie zu Grunde gingen, und auch sollen sie nicht verlassen und vernachlässigt werden , so dass sie in ihrer Verirrung und ihrer Sünde verharrten und dann ihr Verderben doppelt gross würde. Und jeden, der dieser Bestimmung zuwiderhandelt, bannt die Konzilsversammlung. Achtem. Ueber den Ehebruch der Ehefrau des Klerikers sagt der Kanon 14 von den Kanones des hl. Basileios 1 : Wenn die Frau des Klerikers in Ehebruch fällt und er will (doch) mit ihr weiter zusammenbleiben, so werde er aus seinem Range entfernt und von den hl. Geheimnissen ausgeschlossen; und wenn er aus seinem geistlichen Stande ausgeschlossen ist und er bereut und entlässt sie (dann), so werde ihm von den Geheimnissen wieder zurückgegeben, aber er kehre nicht 1
R i e d e l , KRQ, S. 241. Der Kanon ist in den griechischen Kanones des hl. Basileios nicht zu finden ; allgemein gilt das Zusammenleben mit dem ehebrecherischen Eheteil f ü r den andern als [¿oi/sia, vgl. R h a 11 i und P o 11 i , 2. 4, S. 184 (can. Bas. 39) : 'II T._U5a oi>o)o
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— " B fehlt ^-J-üM — 20 Nach — a! D u. B
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163
Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
wieder zu seinem Range zurück, denn er war schlimmer Unzucht Genosse. Es sagt Epiphanios im Kanon 114 1 : Wenn das Weib eines Klerikers Unzucht treibt, so lasse er sie ihres Weges gehen ; ist er (damit) nicht einverstanden, so werde er ausgeschlossen und gebannt und verflucht. Und gleicherweise sagt der Kanon 8 von Karthago 2 . Neuntens. Ueber die Unzucht an einer Jungfrau sagen die Apostel im Kanon 62 (fol 22 b ) von den 8 1 3 und im (Kanon) 47 von den 56 4 : Wenn ein Mann eine Jungfrau vergewaltigt und sie eine Sklavin ist oder einem andern verlobt, und dann kommt er über sie und tut ihr an ihrer Person Gewalt an und schändet ihre Jungfrauschaft, so soll er zur Zucht für ihn entfernt werden, und nicht sei es ihm erlaubt, eine andere zu heiraten entsprechend dem, dass er sie für sich geliebt hat. Und sollte er reich und ein Herr von Macht sein, während sie arm ist, so wohne er doch nicht mit einer andern, sondern er werde zur Heirat mit ihr gezwungen, wie er ja auch sie hinsichtlich ihrer Person gezwungen hat, falls er der Erste in diesem ist. Und dies Gesetz ist aufgestellt für jeden, der sich gewaltsam vergeht. Es sagt der hl. Epiphanios das Gleiche im (Kanon) 39 5 ; und es sagt der hl. Basileios im (Kanon) 4 6 : Wenn ein Mensch eine Jungfrau vergewaltigt, so stelle er das Herz ihrer Familie zufrieden. Und wenn sie bei ihm gegen den 1
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2.
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584.
Vgl. dazu W i n a n d
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6
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S . 1 5 0 (can. B a s . 2 2 b).
vgl.
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Leipzig,
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
175
herabsandte und dies sie verzehrte. Und der Beweis dafür ist, dass das Volk Sodomas die Türe des Lot umstellte, vom Jünglinge bis zum Greise, und zu ihm sprachen: Führe uns jene, welche zu dir gekommen sind, heraus, damit wir sie beschlafen. Und der Apostel hat die, welche diese Sünde tun, scharf getadelt; da sagt er im Briefe an die Römer 2 : Siehe, sie verliessen, was ihnen von der Natur selbst zukam, und verzehrten sich in der Begierde einer nach dem andern. Und er spricht im Brief an die Korinther 3 : Nicht werden sie eingehen in das Reich Gottes. Und die Thora 4 befiehlt den Tod dessen, der ein Tier beschläft, sei es männlich oder weiblich, denn der Zweck beim Verkehr ist nur dieser, dass er Nachkommenschaft zur Bebauung der Erde erzeuge. Bei diesen Arten (des bestialischen Verkehrs) aber entsteht keine Nachkommenschaft, sondern das Gegenteil davon; denn (fol ¡24b) Gottes Zorn steigt Uber den herab, der solches tut. Und wegen der Liebe Gottes zu den Menschen hat er in den Mund der Väter Kanones gelegt für jeden, welcher nach der Busse Verlangen trügt, damit sie sich von dem Zorne retten, der um dieser Sünde willen herabsteigt. Zweitem. Ueber den, welcher mit einem Tiere Unzucht treibt, sagt der Kanon 15 von Ankyra in Galatien Wenn 1
Rom. 1,27.
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177
Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
irgend ein Mann in Unzucht mit einem Tiere befunden wird und ihm darin eine notorische Gewohnheit geworden i s t , so befehlen w i r , dass dessen Strafe je nach der Massgabe seines Alters bemessen werde. Hat er zwanzig Jahre noch nicht überschritten, so stehe er fünfzehn Jahre mit den Büssenden an der Türe der Kirche, und bei der Vollendung derselben nehme er Teil beim Gebete fünf Jahre (lang), darauf empfange er dann die Eucharistie, nachdem über ihre Bekehrung und Uber die Schönheit ihrer Busse und ihre Führung eine Prüfung angestellt ist und (dabei festgestellt ist, dass) sie das bereuen, was von ihnen statthatte ; anderenfalls werde ihnen der Eintritt in die Kirche nicht gestattet und sollen sie die Eucharistie nicht empfangen. Wenn es dann unter ihnen auch noch welche gibt, die sich gleich bleiben und in dieser Sache ganz verstockt sind, so sollen sie Busse tun, die lang im Mass und viel in den Tagen ist. Und wer unter ihnen ein Erwachsener ist und schon zwanzig Jahre überschritten hat und eine Frau besitzt und doch eine solche Tat begeht, der stehe bei den Büssenden draussen vor der Tür der Kirche fünfundzwanzig Jahre lang und fünf Jahre im Gebet, darauf werde ihm dann die Eucharistie gereicht. Und ist der Täter dieses in einem Alter von über fünfzig Jahren und besitzt er eine Frau, so bleibe er bis zu seinem Tode (in der Busse). Wenn er dann an seinem Leben verzweifelt 1 , so erhalte er die Eucharistie; die Strafe gebührt auch denen, welche in der Unzucht verstockt sind.
' wohl = die Hoffnung länger zu leben aufgibt; in Lebensgefahr kommt, die bestimmt zum Tode führen wird.
Omens ChrIstianüs. VI.
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Der Nomoka on Mihä'ils von Malig.
179
Drittens. Ueber die Tiere und die perversen Männer, spricht ihr (der Väter von Ankyra) (fol 25 a ) Kanon 6 1 : Alle, welche sich mit den Tieren beflecken und die Sünde von Lots Volk begehen, d. h. sich mit den Männern verfehlen, die wird Gott dadurch strafen, dass sie Aussätzige werden und als Aussätzige erscheinen, worin ferner eine Strafe für sie liegt. Und wenn sie Busse dafür getan und sich davon erhoben haben, so sollen sie mit den demütig Flehenden beten, und nicht sollen sie in die Kirche eintreten, denn ihre Sünde ist bei Gott schwer. Viertens. Ueber die perversen Männer und Frauen und zwar von denselben (den Vätern von Ankyra) im (Kanon) 19 2 : Jedes "Weib, welches mit einem Weibe seinesgleichen sich befleckt, oder ein Mann, welcher sich mit Jünglingen befleckt, die sollen von der Gemeinschaft und bei der Eucharistie ausgeschlossen werden und sollen sieben Jahre mit den Büssenden die Busse auf sich nehmen, wie wir schon im Anfange dieser Bestimmungen erwähnt haben. Und wenn von ihnen die Befreiung in ihrer Busse und der aufrichtige "Wille anerkannt ist, mögen sie darauf bei der Eucharistie teil nehmen. Fünftens. Betreifs ihrer körperlichen Strafe (gilt) von den königlichen Kanones der Kanon 119 3 : Die sich mit den Männern abgeben, sind mit dem Tode zu bestrafen. Und der Titulus 39 4 : Die Homosexuellen, der Täter und der, an
1
Ist vielleicht Rhalli und Potli, S, 3, S.56 heranzuziehen (can. Anc. 17)? Den Text dieses Kanons siehe vorhin S. 175 Anm. 2. 2 R h a 11 i und P o 11 i, 2. 3, S. 62 (can. Anc. 20) handelt, so ähnlich er auch in der Form der Strafe ist, doch von den Ehebrechern, dem Manne sowohl, J or J wie der Frau. 'Eäv tivo; yuv*l l - /S ^fi 'i pO'X6^0!) T1?i "Et" Sei auTov TOU teXeiou tu^sTv xari T0Ü5 ßaOfiou; xoü; jtpoaYovra;. Ueber den Begriff des (j-ot^ö? und der [iotxaXi; vgl. R h a l l i und Po t l i , 2. 4, S. 149 f., (can. Bas. 21). 3 S a c h a u - B r u n s , Syr. Rom. Rechtsb., S. 93 (can. arab. 120); vgl. auch S a c h a u , Syr. Rechtsbücher, I, S. 116, § 120 (R II) und S. 164, § 78 (R III). 4 Proch. 39, 73: Ol xaekytis, 0 te Jtotßv xcel 0 7caa/u>v, £ifEi Ti|juopeia0toc;av, E' pi apa 0 7iE;iov9a>s IXocrrov eljj töv iß' ^pövtuv töte yäp tb evSsej t^; vjXixia; auTou Tr;; ToiauTT); auTov «jcaXXaTTEi Jtotv^.
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et Const, Apost., 3
I, S. 568.
G. Horner, Stat. Apostl., S. 118, can. 63. Der Kanon 63 der Horner'schen Ausgabe ist dem Wortlaute nach durchaus von dem Kanon unseres Textes verschieden. * M a n s i, II, Sp. 1004, can. 71 a (Ecch.); Sp. 975, can. 66 (Turr.); H a r d u i n, I, Sp. 491 (Ecch.) und Sp. 474 (Turr.).
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
sich mit ihr durch eine legitime Ehe mit Berücksichtigung dessen, was die Verbindung gesetzlich verlangt. Wenn er sie aber nicht für würdig befindet, dass sie seine gesetzliche Gattin genannt werde, so sei zwischen ihm und ihr kein Verkehr einer geschlechtlichen Verbindung, sondern er entlasse sie und nehme eine, die zu nehmen ihm recht scheint. Und wenn er es vorzieht, enthaltsam zu leben, so hat (auch) das unsere Billigung. Zweitens. Von (fol 26 a ) den Titeln der 59. 1 : Wenn ein Weib sich mit seinem Sklaven aus Wollust vergeht, obwohl sie selber verheiratet i s t , soll sie geschlagen und ihr das Haar glatt geschoren und die Nase abgeschnitten werden, und sie soll aus der Stadt, in der sie ihre Wohnung h a t , hinausgejagt werden und sich von allen ihren Gütern trennen. Und der Sklave, welcher sich mit ihr aus Wollust eingelassen h a t , dessen Bestrafung geschehe durch das Schwert. Und wenn sie nicht verheiratet ist und keine Kinder hat, so soll sie geschlagen und ihr das Haar glatt abgeschoren werden, und geschlagen werde der Sklave und sein Haar glatt abgeschoren, und er werde verkauft und sein Preis an den Fiskus gezahlt. Und wenn sie dies getan hat und hatte Kinder, so sollen ihre Güter sofort auf ihre Kinder übergehen, und ihr Vermögen werde für sie (die Kinder) bewahrt, und in ihrer (der Frau) Hand sei allein nur die Nutzniessung, und der Preis für den Sklaven gehöre auch den Kindern. 57iav8po; 80W.10 P.OI/Eu0E'icia auri] ]jiv tujtTOfjiv)'] xai xoupEuo[J.£V7] pivoxojiEiaOw, a7;sXauvo[jiv7) 3s xai trjsrcoXiTEias, EV FI xaroixii, jiao?i; t»){ oixsia; EXTiOTti™ jiEpiouaia?- 0 [iEvrotys [iot^eucrac Soü'Xo; TipuDpsiaOo). § 44 Tuvr] p.rj syouaa avSpa Tto 'iStw SouXto p^sTaa, EI ^EV [j-r] l'^ouaa rcaTSx; Stajipa^rjTai, xai xoupsulaBw, xai ToiouTog xai xoupEu6[j-Evo^ 7ti7upaax£a0a> xai i] aurou' Eiaxop-i^Eaöw st 8E I711 7iaiavi rouro 3ia7roa'/0Ei7] xai rj -JKoazaati; aur^ Ttaaa xara SeaJioreia? roojtov Ttapaurixa rot^ Ttaiaiv xvE/.Trot^ra); f uXa-TSAOIO, nap' auri)' [iEVCiJ'OTjs, xai 8s icaiaiv Vgl. auch Proch. auct. und 1 3 9 ; Bas. ' Proch. 39, 43 und 44 ; — § 43 :
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191
stens und des Gebetes willen übereingekommen seid. Dann kehret zurück, wenn ihr das für eure beider Sache für gut findet, damit euch nicht der Teufel wegen der Geringheit eurer beiderseitigen Enthaltsamkeit 1 versuche. Zweitens. Betreffs der Priester, welche dieses t u n , sagen die Apostel im Kanon 46 2 : Wenn irgend ein Bischof oder Priester oder Diakon oder einer, der auf einer tieferen Rangstufe als diese steht, von den Klerikern sich von der Ehe e n t h ä l t , weil er sich verunreinige und um sich dadurch besser zu machen als ein anderer, indem er dieses aus Unvernunft seinerseits tut, da ja alles, was Gott geschaffen h a t , sehr schön ist und der Mann und das Weib beide Geschöpfe Gottes sind - hat er sie ja doch als eine sehr schöne Schöpfung geschaffen - , so hat nun dieser Mensch in seiner Unvernunft gegen Gottes Schöpfung gefrevelt, und da soll er nun von der Kirche Gottes ausgeschlossen sein. Drittens. Und ebenso auch der Laie, wenn er sich davon auf Grund einer falschen Art der Gottesverehrung und der Enthaltsamkeit enthält, obwohl er vorher anerkannt h a t , dass es eine erlaubte Sache sei, und dass er es nur aus E h r f u r c h t gegen Gott und sein Wohlgefallen sich versage. Und es sagt die Synode, die in Gangra zusammentrat, im ersten Abschnitt 3 : Wenn irgend einer die Ehe verwirft und den Menschen wegen des Verkehrs mit seinem Weibe,
' ^ I j - das Gefallenfinden, das Sich-zufrieden-geben, hier dem Sinne nach = Enthaltsamkeit. 2 R h a l l i und P o t l i , 2. 2, S. 67 (can. Apost. 51): E'i etcidxorco? irpscrßÜTSpos v| Biaxovo; r, ÖXüj; tou xaTaXoyou tou ispatixoü' y^f-Ou xai xpeiuv xai o'ivou ou 3t' aaxrjcjiv, aXXi 8ti ßSsXupiav ctjre/rjTai, s7iiXa9öfj.svoOV4, " W s l
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Der Nomokanon Mîhâ'îls von Mali
195
das Gebot, sich vom Eintritt in die Kirche zu enthalten, während sie in der Menstruation sind. Es liegt ihne.i auch ob, sich vom Empfange der Eucharistie zu enthalten, wenn sie in der Krankheit der Menstruation sind , bis dass die Zahl ihrer Tage vollendet ist. Sie sollen aber nicht das Lob und das Gedächtnis Gottes in ihrem Hause unterlassen, auch wenn sie in der Menstruation sind, und zwar, auf dass der Feind sie nicht in Unordnung stürze und der Ungehorsam sie nicht verschlinge und sie nicht ablenke zu dem nichtigen Wege. Denn der Feind ist in den Frauen ganz speziell, wenn sie das Gedächtnis Gottes und sein Lob unterlassen. Und entsprechend ist den Männern von Gott verboten, sich zu (fol 27 b ) ihren Frauen beim Auftreten der Menstruation zu begeben. Dieses hat Gott — erhaben ist er — über die Frauen und die Männer bestimmt, auf dass weder in ihren Körpern die Krankheit der Elefantiasis und des Aussatzes entstehe, noch dass dieses bei ihren Kindern geschehe, denn dieses Blut ist das Verderben der Körper beider und der Kinder. Dann sollen sie beide sich enthalten von dem Verkehr im Zustand der Menstruation, welche vor der Schwangerschaft bei den Frauen regelmässig statthat, und zwar sieben Tage (lang). Und wenn sie vor den sieben Tagen zu Ende ist, so warte man (doch) bis zur Vollendung der sieben Tage ; und wenn sie über die sieben (Tage) hinausdauert, so warte man bis vierzehn Tage, und wenn es über einundzwanzig Tage hinausdauert, und entsprechend so fort bis zur Vollendung der vierzig Tage. Wenn es noch länger dauert, so liegt es nicht mehr im Blute der Menstruation, sondern es ist dies eine von den vielen Krankheiten geworden. Und um es kurz zu sagen : an allen diesen Tagen, an denen es der Frau nicht erlaubt ist, die Eucharistie zu empfangen, weil sie in ihrem Blute ist, darf der Mann den Verkehr mit ihr als einen Verkehr zum Zweck der Zeugung nicht ausüben. Und es hat der Kanon 17 des
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Der Nomokanon Mthä'ils von Malig.
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Eheleute sollen in Reinheit den Sabbath halten und den Sonntag und die Fasten der vierzig (Tage) und den Mittwoch und den Freitag, indem sie ihre Körper in Reinheit bewahren und im Gebete sich voll Eifer versammeln. Es sagt auch der Kanon 1 : Wenn einer mit seiner Frau an ihnen aus Nachlässigkeit oder Unwissenheit schläft, dessen Busse sei ein J a h r , und wenn es geschieht mit Wissen, so sei (die Busse) drei J a h r e ; dann soll er die Eucharistie empfangen. Und es sagt der hl. Basileios im dritten Abschnitt seiner Kanones 2 : Die rechte Ehe, welche Gott den Menschenkindern verordnet hat, ist nicht bloss wegen der Geburt der Kinder ; auch wegen des Bedürfnissés der Schwachen hat Gott ihnen Tage gesetzt, an denen die Triebe ihres Herzens zwischen ihnen befriedigt werden mögen, und hl. Tage, welche die Menschen beobachten sollen. Und entsprechenderweise sagt der Heilige im 17. 3 und im 3 0 . 4 seiner Kanones. E r s a g t : Die hl. Tage, welche f ü r das Fasten bestimmt sind, verunreinige nicht; denn es r u h t auf einem jedem die Pflicht, dass er an allen vierzig Tagen und am Osterfeste sich bewahre 5 , denn darin ruht Verzeihung für uns und unsere R e t t u n g . Und es ist das eine Sache, welche über die der Ehe hinausgeht, wenn einer sich von seinem Ehebette (fol 28 b ) während der ganzen vierzig Tage vom ersten bis zum letzten derselben nicht losmachen kann. Und wehe jedem, der sich dieser Sünde an den hl. Ostertagen überlässt, selbst die nicht ausgenommen, die an diesem Samstag den Ehebund mit ein-
1 ! 3 1 5
Welcher? R i e d e l , KRQ, S. 238 (can. Bas. 3, ungenau). R i e d e l , KBQ, S. 242 (can. B«s. 17). R i e d e l , KRQ, S. 247 (can. Bas. 30). Sowohl die Lesart von V - Ü i ^ - l - (die sonst ungebräuchlich ist) als auch
die von B - i a i ^ - - bedeuten beide « sich (unverletzt) bewahren vor, sich in Acht nehmen vor» (hier vor der «Unreinheit» des ehelichen Verkehrs), und nicht « beobachten » (das Fest) = heilighalten, wie R i e d e l es fassen möchte.
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201
ander geschlossen haben. Wenn sie sich unterstehen, diese unreine Tat zu begehen, dann unterstehe ich mich und sage, dass sie auf Verzeihung keinen Anspruch haben. So wollen wir uns denn jetzt bewahren, o Brüder, auf dass wir der Auferstehung 1 mit Dank würdig werden. Und wenn wir unsern Willen in den vierzig hl. Tagen mit Wollust getan haben, wo wird unsere Freude sein, wenn wir die Auferstehung schauen ? Und auch dies sei gesagt, dass das Fasten nicht bloss ist (das Fasten) von dem Brod und Wasser, sondern das reine (echte) Fasten vor Gott dem Herrn, das ist das reine Herz. Und dieser Heilige, welcher eben darauf aufmerksam gemacht hat, dass dieser Verkehr Uber die Ehe hinausgeht, der hat sie auch mit dem Namen Sünde bezeichnet und Unreinheit genannt. Und wenn dem also ist, so ist sie dann wie die Unzucht, doch weniger schwer, und da ist es denn entsprechend, dass ihre Strafe leichter sei, als die der Unzucht unter Berücksichtigung dessen, was der, welcher die Busse annimmt (der Beichtvater), in Bezug auf Jugend und Alter und Wissen und Unkenntnis und Zustimmung und Einwilligung findet. Viertens. Gilt speziell nur von den Klerikern, nämlich: Sie sollen sich von ihren Frauen in den Tagen enthalten, an denen sie (bei den priesterlichen Funktionen) an die Reihe kommen. Es sagen die Kanones 4 und 52 und 77 2 der
1
Die Auferstehung dos Herrn (= das Osterfest) ? oder unsere Auferstehung bei der Auferweckung der Toten, von der die Auferstehung Christi Vorbild und Grund ist ? Wohl das Erstere ! 2 R h a l l i und Pot, I i , 2. 3, S. 302 (can. Carth. 4): «fcocua-rTvos, sTiiaxorcos ILxevou rioT = vriv7|'; ^copa; TOTtOTr,p7]T7)s t^; £xx).7]!jia$ 'PtojArj?, e'iteev 'Aplam, 'iva Ejiiaxoitoe xoa -pEcrßÜTEpo; xai Sixxovoc xai tkxvte? oi tx ispi iJ/rjXa^cövTES T?j's awapoaüvr)? »¿).otXE$ Yuvoax0) v " ^ . o j ^ v
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
205
dass auch er sich von seiner Frau enthält in der Nacht vor dem Tage, an dem er zum Altare eintreten und die Geräte und reinen Gefässe berühren will. Denn der Kanon hat die Anagnosten und Hypodiakone erwähnt und diese be5 rühren (auch) nichts von dem reinen Leibe und Blute, sondern treten nur zu dem Altare ein und berühren die reinen Geräte und Gefässe, welche zum Altare gehören, deswegen nun ist es Pflicht des , welcher auch zum Altare eingeht und die Geräte und die hl. Gefässe berührt, dass er 10 ebenfalls rein sei von der Begierde nach den Frauen und von dem (geschlechtlichen) Verkehre, welcher Art er auch immer sei. Und das Richtigste ist, dass die zu zweien seien, welche abwechselnd den Dienst des Altares versehen, einer um den andern, auf dass sie sich nicht vergehen und 15 nicht in irgend etwas Derartiges fallen, so dass Gott über sie zürnte. Und (andererseits) hat der Priester nicht die Vollmacht, jemals ohne Ministrant zu zelebrieren. E l f t e s K a p i t e l . U e b e r den V e r k e h r mit der F r a u auf dem v e r k e h r t e n W e g e und über das Z u r ü c k z i e h e n . Zwei Abschnitte. Erstens. Diese Sunde ist eine Unterabteilung der Sodomie , nur dass bei ihr kein Verderben der Kinder der Menschen i s t , welche nicht zu diesem hässlichen Werke geschaffen sind. Jedoch tritt bei ihr ein Verderben des Samens ein, welchen Gott im Manne gemacht hat, um die menschliche Natur zu erhalten; diese nun folgen ihren viehischen Begierden, ohne sich um das zu kümmern, was Gott
Für gewöhnlich ist also der
sowohl der Sakristan als auch der Akoluth;
in gewissen Fällen, wenn dies auch in unserm Texte ausgeschlossen ist, kann auch der Subdiakon und selbst der Diakon als reich f ü r die Bedeutung des
bezeichnet werden.
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ist die Gleichsetzung mit dem allgemeinen
Ausdruck ^ I s ^ = « Ministrant», (nicht = « Diakon ») am Ende des § 5 oben.
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
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ihnen (fol 29 b ) von der Erhaltung der Natur befohlen hat. Bs ist nun meiner Ansicht nach nötig, dass die Strafe dessen, der diese Sünde t u t , geringer sei, als die Strafe dessen, der Männern beiwohnt. Doch das weiss Gott am besten. Zweitens. Ueber dass Zurückziehen. Was das Zurückziehen von der Frau angeht, so sind zwei Sünden darin, die eine davon die Verschleuderung und das Verderben des Samens, und es wäre doch ein vollständiger Mensch davon entstanden. Und das ist die Erklärung des Evangeliums des Matthäus, er sagt 1 : und oft mühen sie sich ab, dass ihre Natur keine Nachkommenschaft und keine Frucht erhalte; und dies ist schlimmer (schneller) als die Vernichtung des schon Existierenden. Und die andere Sünde ist, dass die Frau, von welcher er sich zurückzieht, erkrankt. Und er macht sie auf der Stelle oder nahe dabei Krankheiten gebären, welche schwer zu heilen sind. Und wie oft ist dabei nicht vielmals der Tod eingetreten! Und die Thora 2 hat bezeugt, dass Gott, der Hohe und Mächtige, schnell über den, der dies getan hat, den Tod vor seiner Zeit gebracht hat. So z. B. als Juda, der Sohn des Jakob, seinen Sohn Eber, welcher sein Erstgeborener war, mit der Thamar vereiratet hatte und Eber gestorben war, ohne ein Kind zu erhalten, da sagte Juda zu seinem mittlerem Sohne: Heirate das Weib deines Bruders und schaffe deinem Bruder Nachkommenschaft. Als nun Onan zu ihr einging, zog er sich von ihr zurück auf die Erde, damit er nicht Nachkommenschaft schaffe. Da war seine Tat vor Gott widerwärtig, und er liess ihn sterben. Und weiterhin ist das Einnehmen von Mitteln, um das Kind abzutreiben, schlimmer als diese Sünde. Denn das Zurückziehen macht, wenn der Mensch es bereut
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Der Nomokanon Mihà'ils v o n Malig.
211
das « er macht sie zur Hure » will bedeuten, dass e r , nachdem er sie Verstössen hat, Uber das Verbrechen dessen verantworlich wird, der Anspruch auf eine durch den Ehebruch frei gewordene (Frau) erhebt. Es sagt der Kanon 45 der Apostel 1 : Wer sein Weib von seinem Hause fortschickt, ohne Grund und ohne dazu zwingende Not, der werde aus der Kirche ausgeschieden. Und der (Kanon) 55 von Nikaia 2 : Wenn einer ein Weib geheiratet hat und es kommt zwischen ihm und ihr Schlimmes (Streitigkeit) vor und sie tut Böses gegen ihn, so ertrage er sie mit Geduld und trenne sich von ihr, auf dass seine Angelegenheiten wieder zum Besten der Dinge und zu ihrem Schönsten sich zurückwenden; wenn sie dann dem nicht Rechnung trägt, so vermittle zwischen ihnen der Bischof, und wenn sie dem nicht gehorcht, sondern sich von dem Willen ihres Mannes fernhält, so gehe der Bischof zu ihr. Wenn sie ihm dann nicht die Bereitschaft zur Rückkehr zu ihrem Manne erklärt, so schüttle der Bischof von seinen Kleidern und von seinen Schuhen den Staub an ihrer Tür. Und dem Manne ist es danach erlaubt, wenn er es begehrt, zu tun, was er will, und wenn er sich (wieder) verheiaten sollte, so ist es ihm gestattet, und er soll tun, was ihm behagt. Ist es jedoch festgestellt, dass er zu ihr hässlich ist und schlimme Sachen, um sich von ihr zu trennen, sucht, so werde dies von ihm nicht angenommen, (fol 30 b ) und er werde gezwungen, mit ihr zu bleiben, wenn er einverstanden ist und will. Und wenn er sich darauf nicht einlässt und will, dass sie aus seinem Hause fortgehe, so werde er von der Eucharistie ausgeschlossen.
' R h a I l i und Po t l i , 2. 2. S. 63 (can. Apost. 48) : E" ti? Xatxò? tijv £auToti Y'JVoTxa sx^aXtnv Iripav Xajioi rt xap' aXXou a-o\;\-j[j.lvriv dtpopi^étjSaj. F u n k , Did. et Const. Apost.,
I, S. 578/9.
• M a n s i , II, Sp. 998, can. 55 (Eceli.) u.Sp.969, can. 51 (Turr.); Harduin, I, Sp. 487 (Ecch.) und Sp. 471 (Turr.).
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
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Und der Kanon 71 von ihnen 1 : Jeder Priester oder Diakon, der seine Frau, ohne dass sie durch den Nachweis des Ehebruchs oder irgend eines anderen (Ehescheidungsgrundes) sonst von dem, was wir früher erinnert haben, überführt ist, entlässt, sei es wegen des Vermögens, oder um sich eine andere an ihrer Stelle zu nehmen, sei es wegen einer schöneren als sie oder einer eleganteren, oder um eine Begierde zu befriedigen, welche Gott nicht liebt, wenn er (ein solcher) Kleriker ist, so werde er abgesetzt, und der Laie werde von der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen. Drittens. Das beiderseitige Uebereinkommen betreffs des Ordenslebens, und dieser Punkt hat Bedingungen. Die erste ist das gegenseitige Uebereinkommen. Und die zweite, dass ein jeder in dem Kloster wartet, indem er die Zeit zubringt, welche zur Prüfung der Ordensleute vor dem Ordensleben festgesetzt ist, und diese ist drei Jahre. Und die dritte, dass jeder von beiden sechzig Jahre überschritten hat, und zwar besonders die Frau. Die vierte, dass der Vorsteher Uber beide die zwei rechtsgemässen Zeugnisse über die Zeit des Ordenslebens beider oder des einen von beiden ausstellt, dass er zufrieden sei mit seinem Ordensleben und mit dem des anderen. Die fünfte, dass sie sich mit dem Gewände der Engel, welches das Gewand des Ordensstandes ist, unter dem Gebet des Priesters nach der Sitte im vollendeten Ordensstande bekleiden. Wenn nun beide unter diesen Bedingungen das Ordensleben egreifen, ist ihr Klosterleben bestehend und die Ehe gelöst. Und betreffs der Lösung des Ordenslebens, welches infolge dieser Bedingungen zu stände gekommen i s t , und der Rückkehr der beiden zur Ehe werden zwei Ansichten geäussert. Die eine davon: dass er es lösen oder wieder mit der Ehe vertauschen könne ,
1 M a n s i , II. Sp. 1004, can. 71a (Ecch.); und Sp. 975, can. 66 (Turr.); H a r d u i n , I, Sp. 491 (Ecch.) und Sp. 474 (Turr.).
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
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in der sie beide waren, wenn sie wieder um dieselbe bitten, und es werde ihnen beiden der Kanon 1 auferlegt: Wer seine Frau verlässt und eine andere heiratet. Und der Vertreter (fol 31 a ) dieser Ansieht beruft sich auf das Wort des Evangeliums 2 : Was Gott verbunden h a t , soll der Mensch nicht trennen. Und die zweite Ansicht (sagt): dass er es (das Ordensleben) nicht von sich tun könne, und wenn sie sich beide davon irgendwo freimachen, so werde der, welcher die Rückgängigmachung von ihnen durchgeführt hat, durch den Kanon über die Abtrünnigen 3 oder den Kanon der Ehebrecher 4 getroffen; und der Vertreter dieser Ansicht beruft sich auf das Wort des Vaters, welcher sagt: Wenn einer das Ordensleben wegwirft, so wirft er mit ihm den Glauben weg. Und es sagt der Kanon 12 des Konzils von Nikaia 5 , wie es im Frühern schon vorgekommen ist. Viertens. Dass der Mann unfähig ist, mit seiner Frau ehelichen Umgang, durch welchen Nachkommenschaft erzeugt werden könnte, zu pflegen. Und diese Unfähigkeit entsteht aus drei Ursachen. Die erste Ursache ist die Schwäche des Gliedes und die Kälte beim ehelichen A k t , insofern beides nach dem Finden der natürlichen Glieder auftritt. 1
Vgl. RhaIii und P o t l i , 2. 4, S. 239 (can. Bas. 77): *0 ¡jivroi xaraXijj.7tavu)v T% vo[ii[J.uJ5 aÜTÖ auvapfleiaav •yuvouxa xai Iripav a-fojisvo; xari z t o u Kupiou ¿7c6'j)a(jiv tö t^; (j-oi^sia; urcoxEtrat xp!jj.ati. Ksxavoviatai yip jcapa iwv naiepiov rj^Civ tou; toioutous iviauTOV jtpoaxXatEtv, StEiiav ejtaxpoaaöai, TpiETtav üno7ti7;TEtv, tö 8e 36[Aa> aimaTa
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sie wohnt, oder das Fälschen der Geldmünzen des Königs oder das Einführen (Einschmuggeln?) von Gold und Silber. Zehntens. Wenn die Frau sicher ist, dass der Mann ihre Keuschheit zu verletzen beabsichtigt, sei es dass er sie verkuppele, oder dass er mit ihr mit fremdem Volk Gelage halten will oder dergleichen. Elftens. Es heisst, dass einige Frauen ein zu grosses Genitale haben , durch welches der erfolgreiche Zeugungsverkehr verhindert wird. Zwölftens. Einige Väter glauben, dass die Trennung zwischen dem Manne und der Frau infolge des schweren entehrenden Aussatzes statthaft sei. D r e i z e h n t e s K a p i t e l . Ueber das B e r ü h r e n d e s Z e u g u n g s g 1 i e d e s mit der H a n d , bis dass diese Sünde unvermeidlich ist. Wenn sie auch eine Unterart der Zurückziehung ist, so ist sie doch schlimmer als diese, denn die Vornahme des Zurückziehens ist nicht zu jeder Zeit, zu welcher der Mensch will, möglich, sondern nur zur Zeit des Verkehrs mit der Frau. Solange der Mensch sei es auf Reisen oder in von der Frau fernen Orten ist, lässt sich die Zurückziehung nicht ermöglichen. Was jedoch das Berühren angeht, so findet der, welcher es beabsichtigt, es immer, in was für einem Orte er es auch beabsichtigt und an was für einem Platze er es auch will. Ferner tut er dies ohne Schamempfindung und ohne dass bei ihm einer ist, der ihn zurechtweist oder tadelt (fol 32 a ). Und vielleicht ist diese Sünde die, von welcher das Buch erzählt, dass ein Schüler des Antonius sie getan habe; und von welcher der hl. Johannes sagt, dass sie das Verderben sei, das mit uns ist 1 . Und in einigen Kommentaren wird gefunden, dass es die Sünde sei, auf welche der Apostel Judas hinweist in seinen Worten 1 : 1
Jud. 8: Kai oItoi EVU7mai6[A£V0i aapxa ¡jiev ¡¿aivouatv. Die Beiruter (Jesui-
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Siehe, sie beflecken ihr Fleisch durch die Vorstellung des Schlafes, und zwar weil derjenige, der die Sünde tut, sich in der Verderbtheit seines Verstandes vorstellt, dass er ein Weib bei sich habe oder einen Mann, mit dem er verkehre; und dies ist wie der Anblick des Schlafes. Und es findet sich noch in den genauen alten Handschriften der Briefe des Apostels Paulus, dass er sie mit dem Götzenbilderverfertigen 1 und dem Ehebruch und dem Mord zusammenstellt. Und das ist auch der Sinn des Wortes, das im Griechischen ¡/.aXaxo? lautet. Und was die Wäter dieser Zeit betrifft, so haben sie es aus den Briefen ausgemerzt, auf dass sie niemand lerne, der sie noch nicht kennt. Dieser Punkt hat zwei Unterabteilungen, eine: der Mensch tut es mit seiner Hand und die andere: er tut es mit etwas anderem als mit seiner Hand, und dieser sündigt schlimmer als der erste. Und es hat der hl. Basileios diese Sünde im Kanon 2 2 erwähnt, da er spricht: Und jene, welche sich mit ihren Händen beflecken. Und wenn wir von diesen drei Sünden, nämlich dem Zurückziehen und dem Einnehmen, um das Kind abzutreiben, und der Masturbation gesagt haben, dass sie furchtbar sind, und wenn es aus Verschiedenem, das sich in der Thora findet, und aus den Aussprüchen des hl. Johannes Chrysostomus und aus dem Verstände sich klar ergibt, dass sie wie der Mord sind und schlimmer noch, so hat sich doch von den grossen frommen Lehrern in ihrer Praxis und ihrer Theorie die Gewohnheit herausgebildet, dass sie die Busse für dieselben leichter ansetzen als die Strafe für die Unzüchtigen und Mörder um sehr, sehr Vieles. Und vielleicht tun sie dieses aus Mitleid von ihrer Seite mit den Menschen, denn da sie sahen, dass
1 ij-^y ~ ? Götzendiener ? oder Gotzenbilderverfertiger = Götzendiener ? Vgl. Rüm. 1, 23. Oder cJSiH?-« = Zerquetscher ? oder Zerquetschte ? = Kastrierer 1 oder Kastrate ? oder = Selbstverstümmeier ? 5 R i e d e l , KRQ, S. 236 unten (can. Bas. 2).
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diese Sünden so überaus allgemein (fol 32 b ) bei den meisten Menschen sind und dass bei dem, welcher sie begeht, in dem Masse er sie auf ein paar Tage unterlassen hat, die böse Gewohnheit wiederkehrt und der teuflische Abgrund zu ihrer Begehung ihn anreizt, sollte er nicht entfernt werden, indem er von der Eucharistie und von der Kirche auf immer ausgeschlossen werde ; deshalb nun schien es ihnen gut, dass sie bei dem Kanon ein wenig Milderung eintreten Hessen, wenn der Mensch sich daran gibt, sich von seinem Tun aufzuraffen, sei es für immer, sei es auf lange Zeit. Und weil die früheren Väter keine Kanones für sie aufstellten, sondern sie den jeweiligen Vorgesetzten liessen, so wollen auch wir in Nachahmung ihrer Spuren sie lassen. Vierzehntes Kapitel. U e b e r die P o l l u t i o n im Traume. Zehn Abschnitte. Erstens. Ueber die Pollution, welche aus Ueberffuss der Natur stattfindet. Wenn die Pollution aus Ueberfluss der Natur stattfindet ohne Aufregung und ohne Bewegung und ohne Gedanken und ohne Hand, da gibt es kein Gericht, in welchem einer ein Urteil fällt und er reinigt sich selber (von seiner Schuld) 1 . Jedoch empfange er an diesem Tage 2 die Eucharistie nicht. Und er mache 50 , wenn er Mönch ist oder Priester, und wenn Laie, so die Hälfte, 1 d. h. durch private Busse, ohne dass ihm durch die Kanones oder seinen Vorgesetzten (Bischof u. s. w.) eine bestimmte Busse zudiktiert wird. 4
Die ÄJIL. ist eine bestimmte religiöse (Buss =) Uebung, welche in der Weise geschieht, dass der Pönitent zunächst beide Hände zur Brust bewegt und wieder abwärts senkt, dann mit beiden Knien niederkniet, den Kopf samt den Schultern bis zur Erde beugt, indem er sich dabei mit den Händen auf den Boden stützt, darauf sich sofort wieder erhebt und dann stehend das Kreuzzeichen schlägt. Obwohl die Zeremonie aus vielen Einzelhandlungen besteht, wird sie doch derart in einem Zuge gemacht, dass sie als eine durchaus einheitliche erscheint. Sie ist auch heutzutage noch üblich, besonders nach dem Chorgebet abends bei der Rezitation des Ps. 50 (51) und als private Busse aus der sakramentalen Beichte.
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und bei jeder sage er : Ich habe gesündigt, o mein Herr Jesus Christus, werzeihe mir wegen deiner Liebe zu den Menchen oder wegen deines hl. Namens, der über uns angerufen wird. Und wenn die Not vorliegt, welche ihn zur Feier der Eucharistie zwingt, sei es, weil er Priester ist und anderer sich in der Stadt nicht befindet, oder sei es, dass ein hoher Festtag i s t , so mache er 300 und empfange die Eucharistie, und wenn er sie nicht machen kann an dem Tage vor (dem Emfange) der Eucharistie, so tue er es danach in der Nacht. Und wenn es ein Laie ist und er empfängt die Eucharistie, so die Hälfte. Zweitens. Und wenn dieses infolge schlechter Gedanken eintrat und er ist ein Greis und unverheiratet, so ist seine Strafe drei Tage, während weicher er faste, und 50 ~> " ^ C s a ^ o
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durch einen bösen Gedanken, steht es dem Betreifenden n u r dann z u , die Eucharistie zu nehmen und die Eucharistie zu berühren, wenn ein Beichtvater es für gut befindet. Und sollte sein R a n g oder seine W ü r d e eine höhere W ü r d e in der Kirche sein, so wäre es doch nicht zu vermeiden, dass er sich einem anderen oflenbarte und tue, was dieser ihm sagt. Und es hat darauf schon der Kanon 27 von den Kanones der zweiten Synode von Karthago 1 aufmerksam g e m a c h t , und er s a g t : W e n n einem Bischöfe oder einem von den Klerikern in seinem Schlafe eine Pollution vorkommt , sei es infolge von zu tiefem Schlafe oder von übermässigem Genuss von W e i n oder von einem Gedanken, und er enthält sich vom Dienste des göttlichen Opfers allein, ohne seine Sache dem zu offenbaren, der Uber die Busse zu befinden hat, so werde er in dem gelassen, was er sich selbst auferlegt h a t , obwohl er einem Lehrer h a t t e , und nicht besitze er G e w a l t , sich selbst Nachlassung zu gewähren, ohne dieses zu offenbaren. Und darauf hatte schon der K a non 14 der Synode von Sardika 2 hingewiesen. Neuntens. Anmerkung. E s sagen einige von den weisen 3 Bischöfen : W e n n einer durch seine E h e oder in einem Traume im Verlauf des Tages bis zum Abendoffizium sich polluiert, so ist ihm die Eucharistie am anderen Tage gestattet, denn der Tag, an welchem er sich polluierte, ist dann nach dem Urteile des alten und des neuen Gesetzes schon vorbei. Und was den hl. Athanasios b e t r i f f t , so sagt er 4 : Wenn
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Auslassung des ganzen Schlusses von V unmittelbar das Kap. 15.
Der Nomokanon Mihä'ils v o n Malig.
231
der Mensch die Eucharistie empfangen will, so soll er von dieser Lust fasten vom Anbruch seiner (== der betreffenden) Nacht bis zum Ende seines (=des betreifenden) Tages. Anmerkung. Ich glaube, er will mit seinem Ausspruch sagen, dass, wenn er die Eucharistie empfängt, er sich der Frau den ganzen ( ü b r i g e n ? ) 1 (fol 34 a ) Tag nicht nähern soll. Andernfalls, wenn die Forderung der Enthaltsamkeit von der Frau während dieser Zeit vor der Austeilung der Eucharistie in seiner Absicht gelegen hätte, so hätte er zweifellos gesagt: von dem Anbruch der betreffenden Nacht bis zum Ende der Nacht bei dem Anbruch des zweiten Tages, denn am Abend des Tages gibt es keine Feier der Eucharistie. Zehntens. Was nun die Pollution angeht, " welche im Vero kehr mit dem angetrauten Eheweibe oder im Traume stattfindet, wenn sie auch (dadurch) vom Empfange der Eucharistie am Morgen (nach) der Nacht, in welcher die Pollution stattfand, ausgeschlossen sind, so kommt bei uns betreffs beider das Waschen mit dem Wasser nicht vor als gesetzliche Vorschritt, sondern (nur) wegen der symbolischen Bedeutung der Reinigung. Wenn einer es tut und wenn einer es nicht tut, ist gleich (?) (gut?); und der Beweis dafür sind die Mönche, unter denen es welche gibt, welche die fünfzig Jahre oder mehr oder weniger zugebracht haben, ohne ihre Hand mit Wasser benetzt zu haben, und doch ist es unvermeidbar, dass sie in der Menge dieser Jahre oftmals Pollutionen gehabt haben. Andererseits, was im Kanon der Apostel und im Kanon des Basileios 2 steht, (ist,) dass wir unsere Hände waschen, bevor wir uns früh morgens zum Gebete begeben, und wenn sich kein Wasser vorfindet, so sollen wir es auf unseren Händen mit unserem Speichel tun, denn in ihm sind Tropfen des
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
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Wassers der Taufe. Und es sagt ein anderer (Kanon? Vater?) 1 : Das Waschen ist Pflicht, denn den Mönchen, welche in der Wüste sind, liegt kein Gesetz ob, entsprechend dem, was Paulus, der Apostel, sagt, denn die, welche in den Wüsten sind, sind nicht denen gleich (gehalten), welche in der Welt leben. Es sagt die Synode 2, dass das Waschen zu den wünschenswerten Dingen gehört, (ja,) eine verpflichtende Gesetzesvorschrift sei, denn es ist Pflicht des Menschen, dass er vor der Darbringung des Opfers die Stelle von dem Schmutze des Verriehtens der Bedürfnisse und des Verkehrs mit den Frauen rein wäscht. Was nun das Waschen des Gesichts und der Hände angeht, so ist das eine gesetzliche Vorschrift 3 , deren verpflichtende Kraft jeden Tag vor dem Gebete und dem Opfer drängt. F ü n f z e h n t e s K a p i t e l . Ueber die Zauberer und die B e s c h w ö r e r und die W e i s s a g e r u n d d i e , w e l c h e e i n e n Tag dem a n d e r n v o r z i e h e n , und i h r e ü b r i g e n A b t e i l u n g e n . Vier Abschnitte. Erstens. Ueber die Kleriker. Was nun das Konzil von Nikaia angeht, so (fol 34 b ) sagt es im Kanon 22 4 : Nicht gebe sich einer von den Gläubigen mit den Zauberern (noch mit) den Zeichendeutern ab. Wenn einer dies tut und mit ihnen sich abgibt und sie fragt und ihrem Wort glaubt und sie in sein Haus kommen lässt und auch selbst in ihre Häuser geht und von ihre Speisen isst und von ihrem Trank trinkt, falls er aus der Klasse der Kleriker ist, so sei er von seinem Stande entsetzt und aus der Gemeinde ausgeschlossen und ausgestossen vom Verkehr der Gläubigen
' W o ? — 3 vgl. z. B. F u n k , Did. et Const. Apost. I, S. 538 (Const. Ap. VIII, 32, 18). — 4 M a n s i , II. Sp. 988, can. 22 (Ecch.); Sp. 958, can. 20 (Turr.). H a r d u i n , Sp. 481 (Ecch.) und Sp. 466 (Turr.).
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Der Nomokanon Mihä'ils von Malig.
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und vom Eintritt in die Kirche und vom Empfange der Eucharistie. Und wenn diese dann Busse tun, so sei ihre Strafe und ihre Russe 20 Jahre und seine Speise sei in dieser (Busszeit) nur Brot und Salz, und er trinke kein Gertränk ausser nur Wasser, um das Allernot wendigste zum Leben zu nehmen. Zweitens. Und wenn der Täter ein Laie ist, so sagt der Kanon 23 der Synode von Galatien 1 : Jeglicher, der ein Wahrsager und Zeichendeuter oder in irgend etwas von dem Treiben der Götzenanbeter oder ein Sterndeuter i s t , oder wer die Berechnung der Geburtstage anstellt oder der, welcher auf die Zauberer vertraut und sie in sein Haus f u h r t , — sind sie doch Priester des Teufels und seine Diener, — und die, welche das Wasser besprechen und es zum Waschen, (das) ausserhalb der Kirche Gottes und ihrer Gesetze (liegt), anwenden, und die, welche sich der Zauberer bedienen, und was dem gleicht, (jeder Derartige) soll fünf Jahre Busse auf sich nehmen, drei davon sei er von der Gemeinschaft der Gläubigen im Gebete und der Eucharistie ausgeschlossen, und zwei Jahre soll er innerhalb der Kirche in der Gemeinschaft beim Gebete sein ohne Eucharistie. Wenn er dann eine Busse von fünf Jahren vollendet hat und die Befreiung darin und die Bekehrung von ihrer frühem Handlungsweise von ihnen bekannt geworden ist, (fol. 35 a ) so sind sie für die spätere Zeit in der Gemeinschaft bei der eucharistischen Feier, die das Leben spendet. Jedoch tun wir euch kund, dass dieser unser Urteilsspruch ein Urteilsspruch von Milde und Nachgiebigkeit und ein barmherziger ist. Und was den hl. Basileios angeht,
1 R h a l l i und P o t l i , 2. 3, S. 66 (can. Anc. 24): Ol xaxajj.avTEuojj.Evoi xa'i Tat; auvr)9s!ai; rjii
Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 239 Jahrhundert in erstmaliger und vorzüglicher Ausgabe zugänglich gemacht. Eine in seiner Sammlung noch fehlende " orthodoxe „ Palästinabeschreibung von mindestens einem gewissen Wert ist griechisch und arabisch in zwei von einander bald mehr bald weniger stark abweichenden Rezensionen, soweit ich sehe, je durch eine einzige Hs. erhalten. Da bei keiner von beiden ein Verfassername angegeben wird, lässt sich der Text etwa nur nach den Anfangsworten der ihn eröffnenden Einleitung : 'AXOUUOCTS TCOCVTE? oi südcßst; bezeichnen. Die im griechischen Original vorliegende Rezension enthält, mit Bildern geschmückt, eine Hs. der Biblioteca Vittorio Emanuele zu Rom, ein Prachtstück neuerer griechischer Kalligraphie auf Pergament, das leider einer Datierung entbehrt. Durch J . S. Assemani ist im Anfang des 18. Jahrhunderts die Hs. Vat. Arab. 286 nach Rom gekommen, welche in arabischem Sprachgewand die andere Rezension bietet. Diese Hs. ist der christlich-orientalischen Forschung nicht unbekannt. Auf die in ihr fol. 104 ff. enthaltene arabische Rombeschreibung habe ich I 384 dieser Zeitschrift hingewiesen. Schon vorher hatte G u i (1 i 1 die fol. I I I ff. stehende entsprechende Beschreibung Antiocheias mit einer italienischen Uebersetzung herausgegeben, nnd nur durch eine lateinische hat er kürzlich 2 mit dem Schriftchen eines Mönchs und Diakons Ephraem über den Sinai und die von Aegypten bezw. von Gaza und Jerusalem nach ihm führenden Strassen bekannt gemacht, das fol. 92 ff. steht. Endlich figuriert gleich diesen beiden Stücken auch die Palästinabeschreibung in einer französischen " ITebersetzung „ des gesamten Hauptinhalts der Hs., welche die Gründerin und Ehrenpraesidentin des russischen Vereins für " orientalische Studien „ F r a u O l g a v. L e b e d e w dem XIII. Orientalistenkongress in Hamburg widmete s . Auch G u i d i scheint diese Publikation, da er sie nicht erwähnt, unbekannt geblieben zu sein. Mir jedenfalls ist sie erst aus B r o c k e l m a n n s Abriss der syrischen und christlich-ara-
1
Una descrizione araba dì Antiochia In den Rendiconti della lì. Accademia dei Lincei: Classe di scienze morali, storiche e filosofiche. VI. 5. 137-161. 2 Une description arabe du Sinai in der Revue biblique international. Nouvelle série III. 5. 433-442. 3 Codex 286 du Vatican. Récits de voyage d'un Arabe. Traduction de l'arabe. St. Petersburg 1902. Der Palastinatext S. 7-33.
Baumstark
240
bischen Literaturgeschichte 1 bekannt geworden, als Text und Uebersetzung der folgenden Separatedition des Stückes über Palästina schon geraume Zeit gesetzt waren. Ich gestehe, dass ich, nachdem die freundliche Vermittelung Herrn Dr. C ö 1 n s mir ermöglichte, von ihr Einsicht zu nehmen, gerne mit Stillschweigen an ihr vorüberginge, muss mir aber gleichwohl eine Beleuchtung ihres Wertes erlauben, um einerseits die eigene Veröffentlichung zu rechtfertigen, andererseits die aus der Arbeit der russischen Dame in Brokkelmanns ausgezeichnetes Kompendium übergegangenen Irrtümer richtig zu stellen. Nach der ersteren Seite werden einige wenige Stichproben genügen, um davon zu überzeugen, dass die Palästinakunde mit der Lebedew'schen Paraphrase nicht arbeiten kann. Denn um eine Paraphrase weit eher als um eine Uebersetzung handelt es sich hier in der T a t , eine Paraphrase die dunkle Stellen oder Einzelworte des Originals fest unter die Luppe zu nehmen klüglich unterlässt, günstigsten Falles aber seinen Gesamtkarakter völlig verwischt. Doch dass die mir so bedenklichen Worte LJ& (S. 254 Z. 10f. Vgl. Uebersetzung S. 255. Z. 12f. (S. 280 bezv. S. 281 Z . 4 u . 7 ) und (S. 272 Z. 7 bezw. S. 273 Z. 9) oder ähnliche Dinge leichtfertig umschrieben werden, ist eben noch das Geringste. E s wird d a s : J J Y t J j V I U (S. 256 bezw. S. 257 Z. 11), beispielweise S. 12 zu einem : " L a première est en face du Saint Sépulcre „ ; es wird S. 14 das KccOoXdcov der Griechen in einen " A u tel des latins „ verwandelt ; es wird aus dem S. 272 Z. 6 ; S. 294 Z. 14f. bezw. S.273 Z. 7; S. 295 Z. 21 ff.) dreimal S.20 und S. 31 ein : " St. Euphème », der in der ganzen Hagiographie Palästinas nicht existiert ; es wird : > — j S. 286 bezw. S. 287 Z. 1 f. S. 26 mit der dritten Person in Bezug auf die zuvor genannten Sünder übersetzt : " et mènent une vie innocente „ ; es heisst für j j - ^ - J (S. 296 Z. 4; bezw. S. 297 Z. 6) S. 31: " p o u r se prosterner devant ces tombes „ , womit die Patriarchengräber Hebrons an die Mamre-Eiche verlegt werden, ein Unding, das jeden, welcher das Glück hatte an Ort and Stelle gewesen zu sein, lachen macht. Derartige Flüchtigkeiten, deren Liste sich leicht noch be-
1
Geschichte der christlichen Litteraturen
des Orients. Leipzig 1907. S. 72 f.
Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 241 denklich vermehren Hesse, übersteigen denn doch das Mass des irgendwie Verzeihlichen. Der Inkonsequenz sei gar nicht erst, gedacht, dass die Kapitelüberschriften bald übersetzt und sogar in Fettdruck gegeben, bald stillschweigend ausgelassen werden. Vollends verfehlt ist aber das über den ganzen litterarischen Karakter der verschiedenen in Vat. Arab. 286 vereinigten Texte gefällte Urteil. Sie sollen " Reiseberichte „ eines einzigen Verfassers sein, der in Aleppo zu Hanse gewesen wäre und am Ende des 17. oder zu Anfang des 18. Jahrhunderts geschrieben hätte. Dabei muss jeder Kenner der EniwicklungsVerhältnisse an den Hl. Stätten in Jerusalem eine so späte Datierung auch nur der Palästinabeschreibung, noch ohne auf Paralleltexte und entfernter Verwandtes Rücksicht genommen zu haben, unbedigt verwerfen. Mit Bezug auf Rom wirkt einerseits (Lebedew 64 ff.) der breoia/'iuin-Taii, andererseits (ibid. 57-62) die Stadtbeschreibung eines orientalischen Mönchs nach der vor den Tagen eines a l - J a q ü t und Ibn al-Faqih ein J a h r lang in der ewigen Stadt geweilt hatte Was über Konstantinopel zu lesen ist (ibid. 63 f.), setzt noch den dort gebietenden byzantinischen Basileus, die Zeit vor der türkischen Eroberung der Bosporusstadt, voraus 2. Bearbeitung eines sogar der Zeit vor der arabischen Eroberung angehörenden syrischen Traktats vom Genre der Mirabilienlitteratur scheint sodann der Text über Antiocheia zu sein 3 und derjenige über Alexandreia (Lebedew 66-69) liegt jedenfalls vor der Gründung von Kairo und kennt noch den antiken Wunderleuchtturm der Stadt 4. Ein wirklicher Reisebericht war so schliesslich höchstenfalls das auch wieder nur benützte Schriftchen ei-
1
Das Nähere ist von mir I S. 383 f. dieser Zeitschrift kurz ausgeführt. Vgl. S. 64: « On dit que l'empereur tient en main » u. s. w. in der Gegenwart. Von mohammedanischer Herrschaft, ist dagegen mit keinem Worte die Rede. 9 So urteilt, mit einiger Zurückhaltung allerdings, G u i d i Rendiconti a. a. 0. S. 138. 4 Das Erstere bemerkt L e b e d e w S. 68 Anmk. selbst ausdrücklich, wie sie denn auch in der nur wenige Zeilen grossen Einleitung ihrer « Uebersetzung » von « n o t r e compilateur» spricht, was dem Titel der Publikation bereits ins Gesicht schlägt. Aber Vat. Arab. 286 enthält nicht einmal eine Kompilation d. h. eine wenn auch noch so unselbständige litterarische Arbeit von einem gewissen durch die Person des Bearbeiters bedingten einheitlichen Gepräge, sondern ist eine reine Miszellaneenhs., in der ein Kopist verschiedene, unter sich durch keinerlei Zusammenhung verknüpfte Texte äusserlich nebeneinandergestellt hat. !
O r i e n s C h r i s t i a . n u s . VI.
16
242
Baumstark
des Diakons Ephrem über den Sinai, wenn es sich nicht selbst hier wie bei der Palästinabeschreibung um ein Stück der religiös gefärbten Baedeker-Litteratur griechischer Pilgerführer handelten sollte. Noch einem weiteren Einwand habe ich übrigens kurz zu begegnen, indem ich an dieser Stelle das arabische Palästinabüchlein in einer wirklichen Edition vorzulegen mich anschicke. Es könnte nämlich auf den ersten Blick unmethodisch scheinen, den zweifellos auf eine griechische Vorlage zurückgehenden arabischen Text vor dem parallelen griechischen zu veröffentlichen. Allein die griechische Hs. ist leider so erheblich beschädigt, dass ihr Text schon rein äusserlich als der schlechter überlieferte gelten muss. Zur Ausfüllung von Lücken wird dort mehrfach auf die arabische Uebersetzung des verlorenen Paralleltextes zurückzugreifen sein. Nicht minder lässt die verwilderte Orthographie und die Sprachform der griechischen Rezension es mir als wünschenswert erscheinen , bei ihrer Herausgabe mich bereits auf die arabische beziehen zu können. Endlich habe ich sogar den Eindruck, dass als Ganzes die Vorlage des Arabers der erhaltenen griechischen Textgestalt gegenüber das Usprünglichere war, die Palästinabeschreibung: 'A^ouaare rcävT£{ oi eöffäßet; in ihrem ersten Bestand und ihrer Eigentümlichkeit mithin gerade durch die arabische Uebersetzung am besten kenntlich wird. Ja, ausgeschlossen ist es sogar nicht einmal, das die erhaltene griechische Rezension eine Rückübersetzung aus dem Arabischen ist l . Eine Begründung dieses Eindrucks kann ich natürlich nicht versuchen, bevor ich auch den griechischen Text vorlege. Wie die Frage nach dem Verhältnis der beiden Rezensionen zu einander, wird ferner auch diejenige nach dem Alter unserer Schrift noch vertagt werden müssen. Das Genauere hat hier, wenn beide Texte vorliegen, durch einen Vergleich mit den von Papadopulos-Kerameus veröffentlichten griechischen Beschreibungen des Heiligen Landes bezw. mit der abendländischen Pilgerlitteratur des 14. bis 16. Jahrhunderts ermittelt zu werden. So viel steht nach der Geschichte von Vat. Arab. 286 allerdings bereits heute fest, dass schon die arabische Version spätestens noch im 16. Jahrhundert
1
Hierfür könnte es wenigstens zu sprechen scheinen, dass statt eines A'ibeim Griechen stets Xa P *i«oi = j u X - \
erscheint.
Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 243 entstanden ist. Die griechische Urform des anonymen Büchleins aber wird entsprechend älter sein. Andererseits ergibt sich für diese ein unverrückbarer tefminus post quem aus der Tatsache, dass der Grieche und der Araber übereinstimmend nicht mehr die Franciskaner, sondern bereits die Türken als Besitzer des " Sion „ kennen. Ausserdem werden noch folgende beiden Rezensionen gemeinsame Angaben bei Entscheidung der Datierungsfrage massgeblich sein. In der G-rabeskirche wird dem nördlichen Querschiff des Kreuzfahrermünsters der Name einer Muttergotteskirche beigelegt, an welchen es erinnert, wenn noch heute die hier befindlichen Bogen einer wohl aus der Zeit des Modestus herrührenden Arkade diejenigen " der (allerseligsten) J ungfrau „ heissen. Die heutige Helenakapelle ist dem hl. Jakobus ö «SeX V I J l^i
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Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 255
hanc tholum sedecim fenestrae grandes circumdant, quae nunc obturatae sunt, eique duodequinquaginta columnae elegantes sunt. Et pavimentum eeclesiae marmore pulchro stratum est. Atque ¿CTTO T O U vapSrjxo; vadis viginti sex pedum vestigia et occurris gradui et vadis ab eo item duodeviginti pedum vestigia alterumque gradum ascendis. E t inter hos duos gradus sunt throni quatuor patriarcharum, Ad eos quod attinet, qui a dextra sunt, Hierosolymitani est is, cui est elegans tholus deauratus, et alter est Alexandrini. E t eorum, qui a sinistra sunt, unus patriarchae Constantinopolitani et alter patriarchae Antiocheni est. E t afiixa sunt super eos et inter eos Topsia (?) 1 et uoXudXaiov et in Topsia sunt quadraginta duo xavSr/at. E t prope thronum Alexandrini scala viginti est, qua diaconus in a^wvoc ascendit, ut 16 EuayyiiXtov legat. E t super a ^ w v a est tholus in formam crucis constructus (et) opere musivo pictus. Sed (id) prae multitudine temporis evanuit et (tantura) aliqua pars (eius) paret. E t ante portam templi duo candelabra grandia sunt cum cereis grandibus marmore circumquaque vestita. E t ab eis octo pedum vestigiis (ab)est 2 T^TTAOV elegans et deauratum. E t ei tres portae sunt et super illud sex grandes eix6vepaio$
256
Baumstark
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Eine arab. Palästraabeschreibung spätestens des 16. Jahr. 257 ornamenta aurea sunt et septem xav£f}>.a[ supra eas ardent. E t post mensam sacram occurris gradibus numero septem. E t hie est xaOdSpa videlicet locus, ubi patriarcha constitit, et gradus, qui sacrificium 2 , circumit, et super hanc octo columnae sunt, supra quas arcus aedis 3 circumeunt. E t a sinistra mensae sacrae est oblatio 4 sacra pulchra valde, mensae similis, habens supra se tholum. E t de ea per scalam descendis et exis foras ad portas ecclesiae. E t longitudo ecclesiae est ducentorum duodeviginti vestigiorum pedum et latitudo quadraginta quinque. Et quatuor ei portae sunt. E t ad primam quod attinet, (ea) est prope t o v a p - ^ c o v a , et secunda iuxta lavatorium et tertia ad sacrum sepulcrum et quarta ad Dominam. E t a tholo grandi usque ad templum Dominae omnia t w v 6 p 0 o § 6 £ w v sunt.
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Eine arab. Pal&stinabeschreibung sp&testens des 16. Jahrh. 265 pedum vestigia et de sacro sepulcro usque ad locum, quo medicamina portantes constiterant, X L V I I I pedum vestigia. -l y
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Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 277 E t ad eum Christus caecum
m i s i t , qui faciem suam lavit
et vidit.
per singulos dies ascendit
E t haec aqua ter
item minuitur.
et
E t abest a sacro sepulcro puXicp et duobus
stadiis.
< 2 2 . ) De
Gethsemane.
E t in radicibus montis oliveti Gethsemane est, quod prius praedium fuit.
E t ibi est spelunca, in qua apostoli propter
metum Iudaeorum tempore traditionis latuerunt.
E t prope
earn hortus est, in quo Iudas Christum tradidit eumque I u daeis legem transeuntibus
permisit.
1
E t paulo super illum
locus est, quo Christus tempore salutiferae passionis oravit, ibique lapis petreus e s t , ubi P e t r u m et Iohannem et Iacobum reliquit et. cum veniret, eos dormientes invenit eisque dixit :
« Surgite, vigilate et orate ».
De ecclesia Dominae, Et
paulum
quae in Gethsemane
ab horto ecclesia Dominae
Gethsemane e s t , nimirum e a , intra est.
quam
est.
a b e s t , quae
in
eius sepulcrum
Quae ecclesia tam profunda est, ut quinquaginta gra-
dibus ad earn descendatur.
E t in media scala a latere dextro
sepulcrum Ioachim et Annae est.
E t prope templum
2
tegu-
rium petreum est et sub eo sepulcrum Dominae et super illud sepulcrum marmoreum album, de quo certis quibusdam t e m poribus, odores admodum fragrantes exeunt.
E t super illud
duodeviginti xav£fjXoa a r d e n t : twv òpOoSóJjwv sex et F r a n c o rum tres et Armeniorum tres et Coptitarurn tres et Syrorum tres.
E t ab anteriore parte est twv òpOoSóSjcov et a posteriore
TMv odps-uxwv.
U n a (enim)
E t paulo e x t r a aedem
vallis
celebrant tìetus
missarum
solemnia.
e s t , quam fluvio ignis
Gehennae celebrem esse constat (?), qui peccatoribus et infide-
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r-apivopoq. — 2 ßf^a, der durch das Ikonostasion abgeschlossene Altar-
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Eine arab. Palästinabeschreibung spätestens des 16. Jahrh. 279
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Eine arab. Palastinabeschreibung spatestens des 16. Jahrh. 281
reetionem suam discipulis apparuit eosque iussit vadentes evangelium praedicare et genus humanum baptizare in nomine sacrae Trinitatis et reliqua, prout evangelium dicit.
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von erster Hand auf den Rand geschrieben statt eines durchgestrichenen Textworles. — Saßßaxioc
2
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Paralleltext
15
Eine arab. Palastinabeschreibung sp&testens des 16. Jahrh. 287
peccatores et infM *les Gehennam fugiant. et ut nos (earn) conspicati nos contineamus. ^ J u M
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Eine arab. Palàstinabeschreibung spàtestens des 16. Jahrh. 295
dendo quasi quatuor [j.íhx invenís saltum sancti domñi Sabae, in quo Arabes, quibus Deus non est admirabiles (viros) Deo devotos necaverunt. Atque hoe monasterium (situm) est loco arduo et terribili eique ecclesia est decora, tholo instructa, puro lapide lazuli 2 pietà, eamque instruxit rex pulchre (Deum) colens Manuel super izopfópccv natus 3 . E t post templum ecclesiae subtus ad torrentem siccum spelunca est, ex qua domñus Sabas àyt«a-[i.óv scaturire fecit, qui (fons) semper abundat neque aestate deficit neque hieme augetur. E t in conspectu vápQrjxot; ecclesiae est sepulcrum sancti domñi Sabae tholo lapideo (instructum), ibique sanctus columnam ignis conspexit sibi a Deo oblatam ecclesiamque Dei genitrici exstruxit, videlicet annuntiationi. Et prope illud est aedes sancti Nicolai et haec aedes spelunca magna est. E t in medio hoc monasterio est xéXkiov sancti Iohannis Damasceni, in quo tòv òxtoòy^ov et multos alios libros scripsit, et prope illud est xéXÀiov Cosmae, socii eius, et nunc in eis ecclesiae constructae sunt. E t in hoc monasterio ecclesiae multae duaeque nunc ei uúpyoi supersunt propter securitatem ab Arabibus. E t ab Hierosolymis duodecim ¡xiÀta distai.
XEC überschrieben ist. A. In älteren liturgischen Texten bezeichnet OYUU^JU — im Bohairischen immer fiüugeju — den Psalmvers, der als « Antwort » auf eine Lesung gesungen wurde , also genau dem Responsorium der lateinischen Liturgie entsprechend; so z. B. in PL-B. S. 164: rtAi-ite NOYCJU^JU. exititcon Küuty rtTEYtyH « Das sind die Responsorien für die einzelnen Lectionen der Nacht » vergl. ebenda S. 166. Dann bebeutet ßoug,eju — in entsprechender Entwicklung wie 2\egic. (s. unten) — Uberhaupt einen Teil eines Wechselgesanges. Ein anschauliches Bild dieser Verwendung gibt uns Pont. I. verglichen mit Pont. IL. Aus der Apokalypse wird Kapitel 21 Vers 1-19 a verlesen oc
1
s. unten S. 347.
Junker
344
19 a : « Die Grundsteine der Mauer der Stadt sind aus allerlei Edelsteinen gebaut » (Rubrik): JTÄ.
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ÄUUgEJU KÄ.TÄ. KÄg,C «CCJU[ovit d? « 3X.WOK Ä.IKÄ.Y eniCCJUT [rtovno2\ic . . . . » — Gpe niKisHpoc ovu)g,eju. [epoq eqxou xxtxoc c? « Gpe- nertcujTHp ¿}ertOYficjug,eJU. rtpAtyi Pont. I. vergl. ¿>ertHxoc NpAuji Rit. rtX 1 Eine ganz parallele Entwicklung: Responsorium — Wechselgesang — Ge= ¿>ert x oder c JUicJ>pÄ.tyi ibid. p5\e.Liturgie. « Freudenmelodie » sang, findet sich hbei üicaxor, der griechischen
345
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
( £ > e t t O Y f i a > g , e « Juni£Hßi P o n t . 1 1 . prm. vgl. Rit. Trtr. \= h x o c JiAnig,Hß.J R i t . t l x T s . = « Trauermelodie »
(£>ertoYÄu)gejut (= hxoc
P o n t . /. t « ^ P o n t . I I . c i e . « Melodie
Adam »
y. Genauer bezeichnet Auigexn. die Melodie im Gegensatz zum Metrum, welches in den Rubriken mit IJAÄSM U. S. W. wiedergegeben wird. Soll ein Lied mit bestimmtem Metrum in der Melodie gesungen werden, die mit dem Musterliede gewöhnlich verbunden ist, so schreibt man — um ein Beispiel anzuführen — entweder Ä.&AJUI P o n t . /. TÄXr und fi&TOC TCJH oder . . . H ^ O C A&ÄJIA ibid. TIER und
«XOC
S A T O C
ibid. t|[2!L d. i. das Lied hat das Metrum und die alltägliche Melodie von
AÄ.&JIA b e z w .
ÜÄ.TOC.
Doch kann dasselbe Metrum verschiedenen Melodien unterlegt So unterscheidet man Freuden- und © werden. Trauermelodie bei demselben Liede, entsprechend dem tonus sollemnis und ferialis der lateinischen Liturgie. In diesem Falle wird zwischen und H x o c - Ä u u ^ e « . scharf geschieden z. B. . . . HXOC jmAcyert&K £>ert « Lied (des Metrum) Adam . . . Melodie: juiAujertAK. £>ett. R i t . pRÄ f. Dies jmAujert&K ¿>ert ist der Anfang der dritten Strophe eines mit dem Vermerk. versehenen Liedes R i t . c ö g ; vergl. ebenda eng, JiAAcyertÄ.K allein als Melodien vermerk. Ä.2s.Äjm e r e x o e exert-rtipeqjuuuoYT ¿>ertöToYcoirti Ö T O Y C U I M » Lied (des Metrums) Adam, das man über die Toten singen soll in der Melodie : « Werde Licht, werde Licht » . R i t . YPR. Mit tficmjuim öTovcjuirti beginnt die zweite Strophe des obengenannten Adam - Liedes R i t . cög, und die Melodie dieser Strophe gilt als Trauermelodie : ßuug,eju. JutfTi^HÄi R i t . T r t r . 8 . W i r gewinnen nunmehr aus dem Gesagten eine vollkommene Lösung für C T O X o c und noYtug,**. CTOX° C « X O E
346
Junker
Bs bezeichnet c t o ^ o c = crtovyoc,, vziypc, den Bau der Strophe und ihren Rhythmus, und o y u j p j u die Melodie. Unter ertoYßuug,ejm ifre-'t'&rtÄCTÄCic e e v « In der Melodie der hl. Auferstehung Der Schreiber konnte sich aber auch damit begnügen, C T O ^ O C allein vor das Stichwort zu setzen, um Rhythmus und Weise zu bezeichnen, wie C T O X JUIHCIAC Brit. M. N°. 974 = « Metrum (und Melodie) Messias », entsprechend •VJAÄ.'M R A T O C (oben y). Es geht das klar aus Brit. M. N°. 974, 1 - 1 0 hervor, wo C T O X O C und OYuug,«. C T O ^ O C abwechselnd gebraucht werden, wie ÄÄ.TOC und « x o c ää-Toc. e. Die Bedeutung « Gesang, Melodie » liegt ferner vor CO in dem Y, das den Sologesang einleitet. C r u m hat in Brit. CO M. N°. 972 darauf hingewiesen, dass Y hier nicht XUU sondern oYtugjJt. zu lesen sei; ein durchschlagender Beweis für seine Auffassung liegt in der Ueberschrift des Brit. M. CJU N°. 9 7 4 ,
1
Y
C T O X = OYOU£JU.
CTOXOC.
CO In den Wechselliedern steht Y - OYOUG,«. stets im Gegensatz zur 2\egic, dem Rezitativ, kann also nur « Gesang, Melodie » bezeichnen; allenfalls könnte noch « Responsorium - Gegengesang» in Frage kommen, während der Inco halt und die Stellung der mit Y eingeleiteten Strophen jede andere Bedeutung (wie etwa « Antwort » Br. M. I.e.) ausschliessen. 3.
a.
STROPHENBAU.
Strophe und
Gegenstrophe.
a. — Die Liederstrophen bestehen meist aus vier, seltener aus zwei, drei oder fünf Verszeilen. Fast nie treten sie vereinzelt auf, am häufigsten kommen sie paarweise vor, 1
Mo 11.110; in der Strassb. Handschrift freilich ähnelt Y vollkommen einem X
Junker
348
dreimal zu 3 und einmal zu 5. Dass es sich dabei nicht um Teilstrophen sondern um Doppelstrophen handelt, hat M ö l l e r 1. c. 111 wahrscheinlich gemacht. Es lässt sich das nunmehr endgiltig beweisen. Das nach der Melodie e T ß e - o v c g , m e zu singende Lied hat Leid. iE nur 4 Zeilen; derselbe Melodienvermerk steht Str. Verso über einem 2 X 4 zeiligen Liede, von dem abwechselnd 1 - 4 und 5 - 8 als Refrain in dem Wechselgesang des Recto verwandt werden. In Brit. M. 972 A 2a, das mit dem Musterliede e r f i e OYCgjJiAe beginnt, wird Vers 5 - 8 der ersten Strophe als Refrain verwandt, und das Schlusssolo besteht ebenfalls nur aus 4 Versen. Ebenso ist Berl. Strophe 96, die nach der Weise N T O K ne nco2sc!?\ zu singen war, offenbar aus zwei vierzeiligen selbständigen Strophen zusammengesetzt, denn b Vers 5-8, tritt in Strophe 98 u. 100 als Chorlied, Refrain des Volkes, a u f ; auch die Solopartien bestehen beidemal aus vier Zeilen. — Vergl. auch den Vermerk nrtoö", der Schm. c eine achtzeilige, e eine vierzeilige Strophe einleitet (Er. S. 32 u. 34) und Brit.. M. N°. 9 7 5 , wo nYKYiTApoc über einer achtteiligen und zwei vierzeiligen Strophen steht. Es ergibt sich aus dieser Wahrnehmung mit Notwendigkeit, dass die beiden Teile einer Doppelstrophe die gleiche Anzahl von Versen haben und beide mit dem Musterliede übereinstimmen müssen. Dadurch kommen die « neunzeiligen » Strophen (4 zu 5 Verse) in Wegfall; sie lassen sich übrigens auch auf anderem Wege als fehlerhaft erweisen 1 . Es ist lehrreich festzustellen, in welchem Verhältnisse die einzelnen Teile solcher Doppelstrophen zueinander stehen. 1
Ueberhaupt haben die einzelnen Teile der Doppelgesänge immer die gleiche Anzahl von Versen; als einzige mir bekannte Ausnahme könnte der hymnenartige Gesang Rit. v7e gelten.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
349
Nur selten geht der Text unbekümmert fort, und ein Fall wie Leid, ie, wo a und b syntaktisch eng verknüpft sind, bleibt eine Ausnahme. Meist beginnt mit der zweiten Strophe auch ein neuer Gedanke, und in vielen Fällen wird man von Strophe und Gegenstrophe reden müssen d. i. einem Gesang, dessen Teile von verschiedenen Personen vorgetragen wurden. Einige typische Beispiele mögen das erläutern. 1. Strophe a. gibt das Bild, Symbol, b. bringt die Ausdeutung: Berl. 64. a. " Ich will heut' in meinen Garten gehen, Dass ich mein Brot und meinen Honig esse Und meinen Wein und meine Milch trinke, Spricht Salomo im Lied der Lieder. „ b. " Mein Garten, das ist die Kirche, Mein Brot der Leib des Erlösers, Und sein wahrhaftiges Blut Vergibt uns unsere Sünden. „ Y er gl. Berl. Strophe 60; 85; Pont. I, 5e. Brit. M. N°. 519,1 ; 2. Die zweite Strophe enthält die Lösung oder Ausführung der in der ersten enthaltenen Andeutung: z. B. Berl. Strophe 18: a. " Gott schuf Himmel und Erde; Drei Greuel wurden offenbar, Spricht der wahre Prophet Moses der Gesetzgeber. „ b. " Kain tötete seinen Bruder, Die Brüder verkauften Iosef, Judas verriet unseren Herrn Und wurde ausgeschlossen von seinem Ruhm. „ Vergl. Berl. Strophe 12; 29; Bv. S. 33; Leid. g . 3. Die beiden Glieder eines Vergleiches oder Gegensatzes verteilen sich auf a und b. z. B. Berl. Strophe 53 : а. u Der Tor liebt seinen Feind, Tut Böses denen, die ihn lieben; Weist du ihn zurecht, so zürnt er dir, Spricht Salomo, Davids Sohn ». б. " Der Weise aber liebt die Zurechtweisung „ u. s. w.
350
Junker
Yergl. Berl. Strophe 8; 20; 18; 70. Brit. M. N°. 972 A. 2a. 4. 6. enthält die Begründung von a. z. ß. Berl. Strophe 37: " a. " Hütet euch vor den Frauen „ u. s. w. b. " Denn viele Helden starben Der Frauen wegen... „ u. s. w. Vergl. Berl. Strophe 38; 52; Leid. jX. 5. a und b = Frage und Antwort oder Anrede und Entgegnung. z. B. Berl. Strophe 40: a. u Wo sind die Habgierigen ? Wo die, so Speise und Trank liebten ? Wo die, die prächtige Gewänder trugen Und goldene Ringe an ihre Finger steckten? „ b. " Kommt, wir wollen zum Grabe gehen Und ihre grosse Armut schauen; Ihr Essen und Trinken verging, Und ihr Gedenken ist getilgt. „ Yergl. Strophe 43; Br. S. 34; Leid. KX ; Brit. M. N". 975.
Häufig findet sich bei Strophe und Gegenstrophe eine klare Uebereinstimmung der einzelnen Glieder, die Responsion 1 ; z. B. Brit. M. 519 : Strophe
Gegenstrophe
[Ich trete in] meinen neuen [Garten, Ich gehe hinein in meinen [Park, Wo duftende Rosen wachsen;
Mein neuer Garten ist die [Kirche, Und Christus ist mein Park,
Die Rosen aber die d o r t — Aehnlich Berl. 19; 26; 68-69 u. s. w. ß. Diese Feststellungen sind von grosser Wichtigkeit, wenn es sich um die Rekonstruktion fehlerhaft überlieferter 1
Vergl. D. H. M ü l l e r , Die Propheten u. s. w. Wien 1896, Bd. I, 190 ff.
in ihrer ursprünglichen
Gestalt
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
351
Strophen handelt. Es lässt sich z. B. von Arch. Strophe 19 nach dem oben (4) Gesagten die ursprüngliche Form mit Gewissheit wiederherstellen. Bs handelt sich, wie der Melodienvermerk von Strophe 17-18 zeigt, mit denen sie im Bau übereinstimmen muss, um eine achtzeilige Doppelstrophe. a. enthält die Bitte des Archellites, b. die Begründung derselben. Üeberlieferter
Text.
1 Ä.ITÄ.pK.0 CJU TÄJU&AY . 2 enp&rt en6c EMEÖOU. . 3 ecy[cu]ne cyA.pTig,iC£ n a i . 4 T&eei e ß o ^ T&n&Y enoYg,o . 5 &iTi-2\oroc . 6 enrtoYTe r t T n e . 7 xe-juu w ä y eng,o e r t c g m e cyAEitEg,. 8 «.iHui-n&p&RÄ. JI*.JU.OC . 9 TEITÄltOYTE i t o x e ß o ? \ : — Rekonstruktion. a. 1 Ä.ITÄ.pK.0 to TÄ.JUÄ.Ä.Y . 2 Enpa.it enöc EitEtfoju . 8 eujoune cyÄ,pTig,icE NAI . 4 TAEEJ EÄO?\ T & N & Y enoYg,o b. 1 Ä I T I - I S O R O C ENTFOYTE MTITE .
2 xe-juu n ä y e n g o ertcg,um.e cy&erteg,. 3 JUUH£y—TTÄ.pÄ.ß.Ä. xxixoc . 4: TETTÄ. M O T T E ttOX e&0?\ : — Arch. Strophe 20, die in der Handschrift ganz verderbt ist, lautet in der Rekonstruktion : a. Bitte der Mutter : " 1 Ich beschwöre dich beim Grott des Himmels, 2 Archellites mein geliebtes Kind, 3 Habe Mitleid mit mir 4 Komm heraus zu mir, dass ich dich schaue. „ b. Begründung der Bitte:
352
Junker " 1 Gedenk', o mein Kind, 2 Der Leiden, die ich mit dir t r u g 3 Als du auf meinem Händen lagst 4 Und ich deinem Munde die Brust gab. „ c. Dringende Wiederholung der Bitte : " 1 (So komm denn, dass ich) dein Gesicht sehe, 2 Mein Geliebter, du Licht meiner Augen. „ 3 - 4 zerstört
Auch Arch. Strophe 14 und 15 sind nunmehr leicht zu emendieren. In 14 sind die Trennungstriche nach n&«iHpe u u m e p i T zu setzen und in b. ist zwischen Vers 2 u. 3 der Trennungspunkt zu streichen. Verbindet man in 15 ä j u i o y ejBL02\ mit, t & k ä y epoK, so ist die vierzeilige Strope wiederhergestellt. In Arch. 10, 11, 12 setze die Trennungsstriche je hinter den vierten Vers. Leid. E setzt das Zeichen der Strophentrennung hinter den dritten Vers, b. hätte also 5 Verse; doch nach dem Satze von der Gleichheit der Glieder einer Doppelstrophe und dem Verhältnisse ihres Inhalts erkennt man sofort, das? also getrennt werden muss : a.
b.
u
E s ist ein grosses Mysterium, Das in Jerusalem geschah, Das allen Völkern geoffenbart wurde Und den Nationen bis zum Ende der Erde. „ Das ist das Mysterium des Heiles. Durch das uns unsere Rettung ward „ u. s. w.
b.
Akrosticha.
1. Ausser dem Rhythmus und der bestimmten Verszahl kennt die Poesie des 10. Jahrh. für gewöhnlich keine anderen poetischen Hilfsmittel beim Aufbau der Strophe. Die Sitte, die sich folgenden Strophen mit den einzelnen Buchstaben des Alphabets beginnen zu lassen, ist nur einmal in dem Salomomärchen des Schm. zu belegen (Br. 24),
353
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
worauf L e m m K. St. S. 128 zuerst hinwies. In der späteren bohairischen Poesie begegnen wir den alphabetischen Strophen allenthalben ; in der Theotokia z. B. c ö ä ; c ö ^ ; u. s. w.; im Rituale z. B. ; vergl. Ae. Z. 1907 (Schenute-Lied). 2. In der Leidener Liederhandschrift K . dem Einleitungsgesang, beginnen die einzelnen Abteilungen alle mit e e demselben W o r t e : x P — X6Pe XePE t t t a ^ o c — X e P e ; die alten griechisch-koptischen Hymnen mochten dabei als Vorbild gedient haben. In den bohairischen Kirchenliedern ist diese Wiederholung, die der Strophe eine grössere Feierlichkeit verleiht und daher an besonders bedeutsamen Stellen (wie Leid. Ä) berechtigt ist, alltäglich geworden. So beginnen u. a. mit x e P 6 Strophen der Lieder Theot. c i e ; c g r ; vergl. p E ; — mit U J E N G X T O T u. s. w. Theot. CJT2ÜL.
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4.
DER
neqc[TÄ.*rpoc] —
RHYTHMUS.
Ueber das allgemeine Prinzip des metrischen Baues der Verse ist man sich längst im Klaren. E r m a n hat zuerst nachgewiesen ( B r . S. 44 ff.), dass er auf dem Wortakzente beruht, wie in der altägyptischen Poesie. Die Schwierigkeit, dies Gesetz im Einzelnen nachzuweisen, die Anzahl der Tonstellen und ihre Lage innerhalb des Verses zu bestimmen, liegt vor allem darin, dass wir nicht wissen, inwieweit der Dichter dem Rhythmus zuliebe von der grammatisch begründeten Betonung abweichen durfte. Zur Lösung dieser Frage muss die Anwendung eines bedeutsamen Grundsatzes führen, des Gesetzes von der Uebereinstimmung der Lieder mit ihrer Musterstrophe und der gegenseitigen Uebereinstimmung der Strophen gleichen Metrums. Diesem Gesetz wurde bislang die verdiente Beachtung nicht geschenkt. Nennen wir beispielsweise das MuOEIENS CHRISTIANUS.
VI.
23
354
Junker
sterlied a, die Strophen, die nach seiner Melodie zu singen sind: b, c, d, so muss, wenn anders die Musterstrophe überhaupt eine Bedeutung haben soll, Vers 1 von a denselber Rhythmus, dieselbe Anzahl von Tonstellen haben wie Vers 1 in b, und Vers 1 in c und d muss wiederum mit b 1 unc a 1 Ubereinstimmen, m. a. W . : a l = b l = c l = d l un( a 2 = b 2 = c 2 = d 2 u. s. w. Sind also die Hebungen in dem Vers eines Musterliede; oder irgend einer anderen Strophe genau bestimmt, so musi der entsprechende Vers in den übrigen Strophen dieselh Anzahl aufweisen. So ergibt sich z. B. für die Br. S. 4< zur Probe akzentuierten Strophen Arch. 4, in der alle Vers drei Hebungen haben müssen 1 folgende Betonung : Betonung nach Br. S. 48. /
/
/
a. 1 ersan-urome bök epsemo
(3')
2 tefer-urompe, safktof epef-éj
(3')
3 a-Archellites bók etansèf
(4')
/
e
4 is-uruése nhow epinau epef-ho /
6. 1 esópe tekonah, paàére e mmerit /
/
» 3 esöpe on akka-söma ehraj '
'
'
•
4 mare-pzojs er-una neinak Regelrechte /
/
/
t
/
/
(3') (3')
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4 isutnsenliow epinau epefho 1
(3')
t
3 a-Archellites bök etansèf /
(4')
(3 )
2 tefer-urompe, safktof epef-éj /
(3')
Betonung.
a. 1 ersan-urome bök epsemo /
(4')
/ ,
2 ere-pezojs nastok e2öj n
(4')
(3')
das Nähere siehe dabei unten. * die mit einem Strich versehenen Zahlen geben die Anzahl der Hebungen i
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
b. 1 2 3 4
esöpe tekonah, pasere 6mmerit ere-pzojs nastok ezoj esope on akka-söma ehraj mare-pzojs er-una nemak
355
(3') (3') (3') (3')
Liest man nun einige Strophen gleicher Melodienangabe nach dem uns geläufigen grammatischen Akzente durch, so stösst man allenthalben auf Unebenheiten: da findet sich z. B. des öfteren a 1 mit drei Hebungen, b 1 mit zwei, c 1 gar mit vier. Es gilt darum vor allem fest zustellen, welches die normale, typische Anzahl der Tonstellen in jedem einzelnen Verse ist. Das ist uns auch in den meisten Fällen möglich. Seit Erman seine metrischen Gesetze aufgestellt, hat sich der koptische Liederschatz um ein Beträchtliches vermehrt. Wir sind jetzt in der Lage, für einzelne Melodienvermerke zahlreiche Belege zu bieten, und da nunmehr feststeht, dass die Teile der Doppelstrophen gleich gebaut sind, so verdoppelt sich die Anzahl der gleichmässig zu betonenden Strophen. Ausserdem stehen uns von den ähnlich gearteten bohairischen Kirchenliedern Hunderte von Strophen der beiden häufigsten Melodien zur Verfügung. Durch den Vergleich dieser Duplikate kann man nun den Typus der Strophe rekonstruieren. Lässt sich z. B. ein Vers in den meisten Fällen ungezwungen nur mit einer bestimmten Anzahl Hebungen lesen, während Fälle mit mehr oder weniger Tonstellen seltener sind, so muss man eben in jener Anzahl die normale und typische erbliken und die nach grammatischem Akzent nicht übereinstimmenden Verse auf die Normal-Tonzahl ausdehnen oder reduzieren. x Als Beispiel seien die mit dem Melodienvermerk nÄ. 1 versehenen Lieder Berl. 1; 2; 4; 7; 8; 10; 11; 21; 25; 26; 29; 30; 50; 51; 52; 53; 64; 65 zusammengestellt, von denen 1
s. unten unter N°. 8.
Junker
356
also die entsprechenden Verse dieselbe Anzahl Hebungen haben müssen. oc. Vers 1. a. — E i n g r o s s e r T e i l l ä s s t sich o f f e n b a r n u r m i t d r e i H e b u n g e n lesen, so d a s s diese A k z e n t e n z a h l a l s die n o r m a l e g e l t e n muss, z u m a l bei der A n n a h m e von 2 oder 4 T o n s t e l l e n , die allein n o c h i n B e t r a c h t k o m m e n k ö n n t e n , eine A u s g l e i c h u n g der V e r s e u n möglich w ä r e . 65 a 7b BOb la 2a
' t r t A Ä o u K e n e c H T enK&g, eYpoeic epoq emjm&pTHpoc £jß.02\ x e AltKepOC T & K O OYNOiT E ' Ä Y n H T E 'TJUIH T « J JUJUO o v E p o rt2UKeoc n e c02\0JUcurt
uJ . . VW N&CYHPE EKTY&TTFIOUK ETEICK^HCIÄ. OYpeJJJUE l t 2 \ * C C K Ä Y ITAYC u_ ^ _ ^ _ e t y t u n e EKg,rtoYrtoerffpo*Jini ^ertTOYHni
^ertneqgJuoT
ibid.
rtscem^oq
ibid. ibid. ibid.
rtejuuteqiÄg,OM.
Brit. M. 161 g J T J u n x c ibid. gJTttTeYniCTIC ibid. eg, e i t ÄACArtoc ibid. rtöT-nenpokpo[JWOC
ri^ qe
N E J U U T T A K O
ftTeniTOYfio
ibid. ibid. Ryl. 44
III. Die griechischen
ju.it rteKX^P'CJU.& rtmArAeort ojÄ.ioj^ÄrtrtHc
Lehnworte.
Die griechischen Worte sind an und für sich nach dem ihnen eigenen Akzent zu betonen; das ist ja auch das Natürliche, und nur besondere Gründe erlauben dem Dichter, die ihnen zukommende Tonstelle zu verschieben; ganz so, wie er in denselben Fällen über den Akzent der koptischen Worte bestimmte Freiheiten h a t ; so vor allem, wenn es gilt, eine neue Tonstelle zu schaffen, eine Hebung zu unterdrücken, oder den Reim herzustellen. Lehrreich in dieser Hinsicht sind die griechischen Verse, welche von den Dichtern des Triadon und der bohairischen Kirchenlieder hie und da mitten unter koptischen gebraucht werden.
z. B. Triad. S. 18; !MÄ T o n &riort C O Y 0 R T 0 J U . A X ^ p i c e jue T o n & v i o r t C O Y RIITX Ä.uupice J U E T O W A R A E O T T C O Y M O H J U I Ä ^ E C N O T A
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Theot. c n ^ im ß & T O C d. i. in drei Takten zu singen: H Y K T E C k ä i HJuepAi p a j n e : _, ^ _ ^ _ ^ cjxOC KAI CK.OTOC K.Ä.I ÄCTp^nÄ-I _ w_ __ ^ xe COI cj>i2\&rtepoune : g,cuc e p o q Apig,OYO ÖAcq cjP ^ K Ä I
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ert T H FH K&.I n & « T & TÄ. K I L T O Y J U L E R T Ä : g,irtiJuu)OY i t e « r t i T ( j u o Y rt£.«.Ä.pYJUortÄ : gouc etc. Die Trennungsfehler der Theot. sind stillschweigend korrigiert. ORIENS CHRISTIANUS.
VI.
24
370
Junker
cnH Pourtni ttEju.rtix'ONEC : KÄ.I KTHttort itejurtieHpiort : cjutov c n 6 c T i o r t lorpiuurt : g,uuc etc.
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Im Einzelnen ergibt sich, dass auch die vier- und fünfstelligen Lehnworte im allgemeinen mit der einen ihnen zukommenden Hebung zu lesen sind und nur, wenn es der Rhythmus erfordert, zwei Tonstellen auf sich nehmen ; 1.
so erhalten sie in folgenden Beispielen nur einen Akzent:
èxxXyjaia
mBerlA&
ai^fxaÀcotria Leid.
2s.
SixaioffiivYj
ibid.
àvâffTatnt;
ibid. iê
ÜAujHpE
EKÄ.ClC JUtc|>[jlAOY (2')
u
2. Zwei Akzente erhalten vier- und fünfsilbige Worte in folgenden Versen : àyYeXixós Ryl. 44 e r t A r r e i s i K o i t ènoupxvioQ Brit. M. 161 rtenovp&rtiON ¿xxXvja-ca Beri. 64 n&KHnocne iraposjju'a àvàffTafft«;
[SVHCIA
(3')
[EYT&HY
(3')
Beri. 29 a Leid, e
(2') (2')
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[IT&CTACLC (30 nis&oc expHCTiA[rtoc (3') uun&cy wpe 28 [2\1THC (3') 11 ^ P X ^ ' T H C ITAjuepiT" (3') 54 rrexAq EtfineKicior[CIACTHC (3') 69 co^ojuuxm n e n ^ p [g,YJUUÄ.CTHC (3') niJUtHCTHpiON rt[cyiTHpe (3')
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Beri. 28 Arch. ibid. èxxXTQtnainr^ Beri. uapotp.iaaTr]? ibid. p.UO*TT]ptOV
Vergi. sùayyiXtov TTVEUfJLaTlXÓc;
Leid.
Triad. S. 4 g,itOYc|xjuWH NEY¡AFVe2\l01t (3') ibid. S. 6 ftTEKICApnOC JU[nniKort (3')
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und Theot. TTF ibid. ITH ibid, q r irv£U[/.aTixóÄI\J/Ä.2\JUIOC £ > E K IC rtEJu2\Egic jutcl>pHi" r f i - e r x « rfTE-TcJjÄ.uji juniExujpg, « Darnach soll man diesen Psalm in einzelnen Lectionen lesen nach Art des Gebetes der « Mitternacht > (Epiphanie). » Pont. II pm? oYÄJAKouort Ep\jAÄ2sm rtrt&i1 W i e auch in d e r a b e n d l ä n d i s c h e n L i t u r g i e z. B. die Rezitation des E v a n g e l i u m s v e r s c h i e d e n ist von d e r d e r Epistel.
378
Junker
eewHOY ^enoyj&uu^ejui ju.nig,Hßi Ärtty&tt Ä.e tyuum ¿>ettniEg,ooY rtKvpiÄKH . . . T O T E juert ¿>EFTOYßOUGEJUI. RTRTIE^OOY ETEJUIJUAY « Bin Diakon soll diese folgenden Lektionen in der Trauermelodie singen wenn wir aber Sonntag— haben, dann soll er in der Melodie dieser Tage singen ». Von besonderem Interesse ist die Stelle Rit. P I C Ä : E Q E P O V A ) rtxe R N ? \ & O C eqxcju JUUUIOC itTÄ.i?\Egic « Das Volk soll antworten und diese 2\E£ic singen »; der nun als 2\Egic folgende Text wird von zwei vierzeiligen Strophen gebildet, deinen erste Rü. c ö f als h x o c Ä.Ä.ÄJU wiederkehrt: 7\
E £
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Rit.
pKA.
ÄCJTHITOY NXE-nöC EXeit-rtHETÄYÖKJUJUlC eeOY&ü rtTE-twc n x c c? Lied nach der Weise « Adam » cözj; u. uäo'ÄOJU Ä ^ T H I T O V rtXE-nöc 6XE rt-nÄlHÄ. TOi E2\E T HTE-IHC n x c . d? Man erkennt daraus, dass eine auch von einem metrischen Text gebildet werden kann lind eine Strophe 7\£gic genannt wird, wenn sie nicht in ihrem « x o c zu singen ist, sondern rezitiert werden muss. Hier ist also 2SEgic in der Sache zu einem Vortragsvermerke geworden. Ganz ähnlich steht ivEgic auch in den Liederhandschriften über Texten, die in Verse und Strophen eingeteilt sind ; dass es sich dabei aber nicht um eine eigene Melodie handelt, geht schon daraus hervor, dass der durch isEgic eingeleitete Abschnitt nicht an eine bestimmte Anzahl von
K o p t i s c h e P o e s i e des 10. Jahrhunderts.
379
Zeilen gebunden ist, wie eine Liederstrophe sie erfordert; Berl. 99 z. B., das zwischen Liedern von 4 Versen steht, zählt als 2\egic deren 10, während es als Gesang nur aus 4, 8 oder 12 bestehen dürfte; es handelt sich dabei nicht etwa um eine falsche Abtrennung, wie M ö 11. Berl. S. 66 vermutet, denn nur bei der vorliegenden Verteilung der Verse erhält das Solo die ihm zukommende Anzahl von 4 Zeilen, wie Strophe 98 und der Refrain. Das musikalische Element bei solchen metrischen £ic ist ein doppeltes: der Rhythmus der Verse und der tonus lectionis. c) Die ^ e g i c tritt zumeist als Teil eines Wechselgesanges auf. In den oben unter a. zuerst genannten Fällen ist sie der Gegengesang des Psalmverses; ihr selbst wiederum folgt oft ein Responsorium, das jedoch fast ausnahmslos nur aus wenigen Worten besteht; meist ist es ein Alleluja, das wie die Svegic selbst in verschiedenen Melodien gesungen wurde. Rit. T Ö ^ : UUTY TTRTAI^EGIC JUU|M.2SJUIOC ; nach jeder Ssegic steht: und als Rubrik: 2 \ O Y I ä . ^ertOYÄajgjEjm rtTe-nig,Hßi vergl.ibid.TrtE; T q « ; oder xöpis sX^a-ov z. B. Pont. I ; T H : OnepeYC juettertcujq xau r m A i T u u f i g , . . . O Y ^ Ä O C K Ä T Ä . ^ e g i c xou C ? K Y p i e e2\eHCON. « Ein Priester soll darauf diese Gebete singen... und das Volk singe nach jeder : Herr, erbarme Dich »; oder dreimal: A g i o c z. B. Rit. p i e I t & o n e p e Y C eqxuu ftrtÄ.i2\eg!C: OYOg, ot7\^oc e q e p o Y o u eqxuu txuxoc: Agioc v. « Dann soll der Priester diese singen und das Volk soll antworten und sprechen: Würdig, Würdig, Würdig ». vgl. Pont. II cö&\ d) Vergleicht man die der liturgischen Texte mit der unserer Liederhandschriften, so leuchtet ein, dass beide ungefähr die gleiche Bedeutung haben , wenn man auch wohl kaum von einer vollkommnen Identität reden darf.
380
Junker
Sie stimmen darin tlberein, dass sie beide Teile eines W e c h selgesanges sind ; hier und dort können sich die Abschnitte - als 2\e-|ic E etc. - folgen; beidemal sind die entsprechenden Texte im Gegensatz zu dem vorangehenden und folgenden Gesänge zu rezitieren. Doch scheint in der Liturgie die Bedeutung « Abschnitt» mehr hervorzutreten, w ä h rend bei unsern Liedern anderen Vortragsanweisungen und Melodienvermerken parallel gebraucht wird, - es entspricht hier vollkommen unserm « Rezitativ ». II.
Der Aufbau
der
Wechselgesänge.
1. Ausser der eben erklärten 2\egic finden sich noch zwei V o r t r a g s v e r m e r k e : ovcjugju und 2säoc ; sie stehen nur nach voraufgehendem Rezitativ und immer in der angegebenen Reihenfolge. Ueber OYtogJut. siehe oben S. 3 4 3 ff. o ? \ ä o c das die V a r i a n t e n : exuu j t 2 \ a o c , aufweist, entspricht den liturgischen Rubriken 0Y2\A.0C äxcju Pont. 1 y h X ; o - y ^ a o c itTEqxcju ibid. R E ; epe-ni2\AOC x o c ibid. % o ^ ä o c ibid. p X ; picE; O7\MC e q x t o ibid. c ö E etc. Der Vermerk gibt also an, dass die betreffende Strophe gemeinsam von allen Anwesenden gesungen wird. Die Konstruktion des Wechselgesanges ist demnach deutlich folgende: Der Rezitation einiger Strophen folgt ein Sologesang \ worauf das Volk mit einem R e f r a i n a n t wortet 2 . Dem ersten Rezitativ wird meist noch eine einleitende Strophe vorausgeschickt. Das getreueste Bild eines solchen dramatischen Gesanges gibt uns Bert. 96 ff. Als Melodie ist angegeben « Du bist der Trost »: Introduktion: " Die Welt, auf der wir leben, Spottet unsrer wie ein Traum; In der Nacht schenkt man uns Schätze, Doch wenn wir früh uns erheben, sind sie nicht da. „ 1 2
den Text desselben bildet immer nur eine Strophe, nie eine Doppelstrophe. vergl. in der abendländ. Liturgie: Lectio, Responsorium und Versus.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts. [.Refrain] : " Wohl dem, der Gnade findet, Zur Zeit da er den Richter anfleht, Dass E r sich über ihn erbarme Und ihm die Sünden vergebe, die er getan. Erstes Rezitativ : " Der Prediger hat uns gelehrt, Dass alle Dinge eitel sind. Nichts gibt's ja im Leben des Menschen, Als dass er sorge für seine Seele, Samt Wein und Speise; Gehen die durch deine Kehle, So werden sie von dir vernichtet Und sind, als ob sie nimmer gewesen. „ Solo : " Wer weit sein Haus aufbaut, Der mühet sich, ach, umsonst. E r stirbt - und drei Ellen Erde Genügen seinem armen Fleisch. ., Refrain des Volkes: " Wohl dem, der Gnade findet Zur Zeit, da er den Richter anfleht, Dass E r sich über ihn erbarme Und ihm die Sünden vergebe, die er getan. Zweites Rezitativ: 11 Eine Zeit ist zum Bauen, so sagt er, Und dann eine Zeit zum Zerstören. Es gibt eine Zeit des Weinens Und wieder eine Zeit zum Lachen. Wer eine Frau genommen, trägt eine Last, Und wer keine genommen, ist einsam. „
Solo: " Wer ein Kind erzeugt, hat Trauer erzeugt, Und wer kein Kind hat, hat keine Wurzel Kurzum, nichts gibt's, denn Trauer Im ganzen Leben der Welt. „ Refrain des Volkes : " Wohl dem der Gnade findet Zur Zeit, da er den Richter anfleht, Dass E r sich über ihn erbarme Und ihm die Sünden vergebe, die er getan.
381
Junker
382
2. Die Introduktion hebt gewöhnlich den Grundgedanken des in den folgenden Strophen behandelten Themas hervor; ist also, ähnlich dem eipp.o? 1 , eine Art metrischer Antiphon. In Leid. iE z. B. lautet der Vorgesang: " Ich höre den Sänger David Uns prophezeien von Anbeginn: Weinen wird am Abend sein, Und Jubel in der F r ü h e „.
Das darauf folgende Rezitativ paraphrasiert diese Stelle und deutet sie auf die Trauer bei Christi Tod und die Freude bei seiner Auferstehung. Leid, i f beginnt mit dem Liede: " Eine grosse Grnade ward uns zuteil, Uns Christen; Durch deinen Tod am Kreuze Hast du uns die Erstehung geschenkt. „
Die vergleicht darauf Christus, der sich für uns am Kreuze opferte, mit dem Lamme, das Abraham statt seines Sohnes Isaak auf dem Berge schlachtete. In einigen Fällen tritt das Praeludium zugleich als Finale auf. Brit. M. 972, 2a.ff., das von dem Elend berichtet, welches die Frauen verschuldet haben, gibt als Introduktion. " Wegen einer einzigen E r a u Ist alles Leid gekommen „ u. s. w . ,
und dieselbe Strophe war am Schluss des ganzen Gesanges zu wiederholen. So sind auch die Verse : " Melde von mir Theodosios dem König-: " Dein Freund von ehedem, Dionysios, grüsst dich Und wünscht dich zu sehen u. s. w. „ 1
Gaisser
1. c. S. 418.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
383
die dem Märchen von Theodosios und Dionysios vorausgeschickt werden und ein Hauptmoment aus der Erzählung herausgreifen, nichts anderes als die Introduktion zu dem ganzen Singstück; sie waren vor der mit UneYoeicy « In der Zeit unseres hl. Vaters... » beginnenden Geschichte zu singen und wurden am Schluss der Erzählung wiederholt ; denn die letzten "Worte: « Melde von mir Theodosius dem König.» können nur der Anfang des Eingangsliedes sein. Aehnlich werden Brit. M. 972 die Worte des armen Stiefkindes nach dem ersten Rezitativ: " Mein Herr, habe Mitleid mir, Und gib mir ein gerechtes Gericht „ u. s. w.
als Eingangslied verwendet, und die ersten Zeilen sind darnach zu ergänzen. Introduktion und Rezitativ ist, wie es scheint, auch den liturgischen Gesängen bekannt. In einem häufig gesungenen Hymnus auf den hl. Geist wird dem eigentlichen Liede eine Strophe von vier Zeilen vorausgeschickt, im Rezitativ (?) wird dann das Thema: die Herabkunft des Parakleten, in 12 Strophen zu 4 Versen behandelt; also genau der Aufbau, wie ihn die Wechselgesänge der Leidener Handschrift haben, z. B. Rit. I p*H ff."1 ITA
eYep^&^m
ju.miiuu-
g,eju HTe-ninttÄ. e e v ^ IIinrtEY«.&
Dann soll man das Lied vom hl. Geiste singen : [.Introduktion] 0 Geist, der Paraklet,
[TOK :
«1>h £Täcji
exert - rti&no-
« Der über die Apostel kam,
[CTOisOC :
^jertncy&i rti-nettTiKOCTH: 3\.YCÄ.XI ¿>ewg,&NJu.Hty it[2\AC 1
Vergi. Pont. I.
^
II. pn^.
« Am Pfingstfeste « Dass sie in vielen Zungen [sprachen ».
384
Junker
nApÄ-^eg CÖLCcyciuni
1
Rezitativ.
6TÄ.YXCJUK e -
rtxe-megpoY
: rff-neitTiKO-
« Es geschah , als zu Ende [waren « Die fünfzig Tage,
[CTH :
rt&Yeu>OY"t~ u. s. w .
« D a waren versammelt [u. s. w . » .
3. F ü r die Beurteilung des Refrain kommt vorzüglich das Strassburger Fragment in Betracht. Es wird dort das vom Volk nach dem Solo zu singende Lied nur angedeutet. Recto: 1. Refrain ÖUUUJT eg,p
Tuurr
=
epoc
TAJUIE-MÄ-CNHY'
äinäy
Äqxe-KÄI
=
jun&xoeic
MAJ x e - r t T Ä K K Ä Ä . q
XE-ÄCJUK
rtxioYe-
nATeujitw
ÄXIC
nex^q
=
&it'
X6-rtTÄYK&-neqcoujuiÄ.
ecyoune
mcou
enrfie-nAxoeic-
eßo2\
3. ' f ' c o n c
1
rtpujju.e O Y H g ,
änoic
K.A.
entfc-
THpOY
n&i
=
397
398
Junker*
1. " Es ist Christus unser Herr Von den Toten erstanden; Er ist der Erstling Der Entschlafenen. „ 2.
u
Er offenbarte sich Maria Der Magdalene, Er redete mit ihr Also und sprach: „
3. " « Sage meinen Brüdern, Sie sollten gehen Nach Galiläa Und mich dort sehen „ 4. " Da ging Maria Zu den Jüngern Und sprach: « Ich sah den [Herrn Und das sagte er zu mir ». „ *
*
*
b. — Noch sind uns die Gründe, die zu dieser Blüte der koptischen Poesie führten, nicht ganz ersichtlich. Wahrscheinlich hat der beginnende Kampf um die Erhaltung der Muttersprache gegenüber dem vordringenden Arabisch den Anstoss zu diesen Dichtungen gegeben, ein Kampf, in dem das Koptische nach einigen Jahrhunderten erlag. Dafür spricht auch der ausschliesslich religiöse Charakter der Lieder; denn es war ein religiös-nationaler Kampf, dessen Führung gewiss, wie ehedem, Mönche und Priester übernommen haben. Offenbar aus diesem Kampfe erwachsen ist ein Gedicht eines oberngyptischen Mönches aus dem 13. oder I i . Jahrhundert, das Triadon, das ausdrücklich das Koptische gegenüber dem Arabischen empfiehlt: •riv
Hachhy
Ä.JU.H1TM c u u ' f j u ert ei^y^XE
ttTCTrtrtoi erteiwoHJUA
etjuiotm
gtnoTju
399
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts. 1. " 0 Frau, warum weinest du ? Wen suchest du an diesem Ort?Dichte Finstenis ist ausgebreitet, Und niemand folget dir. „ 2. " Ich weine wegen meines Herrn, Denn heimlich nahm man seinen Leib, Und nun weiss ich nicht, Wohin sie seinen Leib gelegt. „ 3. " Ich bitte dich, o Gärtner, Wenn du meinen Herrn genommen, So sage mir, wohin du ihn gelegt, Und ich werde mir ihn nehmen. „ 4. " Da hat unser Heiland sich ihr offenbart Und sprach: « Geh' sage meinen Brüdern: - Sieh - ich habe den Herrn gesehen, Und das alles sprach er zu mir ». „ *
* *
K&TÄ.
sie
«TÄlg/l-TOOT
ÄlTÄJUlurrit
eng,HY f t T e i T A c n e ÄjurtTiorTTTÄi'ott
—
" 0 Brüder kommt und hört diese süssen Worte Und erkennt diese guten Gedanken ! So wie ich ich's unternommen, so lehre ich euch Den Nutzen dieser koptischen Sprache. „
8.
Es
VERHAELTNIS
ZUR GRIECHISCHEN
bleibt zum S c h l ü s s e
noch zu
POESIE.
u n t e r s u c h e n , ob die
Poesie des 1 0 . J a h r h u n d e r t s eine spezifisch koptische oder a u f andere Vorbilder z u r ü c k g e h t .
E s kommen
ist, dabei
h a u p t s ä c h l i c h die griechischen H y m n o g r a p h e n und die arabischen arabische
Dichter
in B e t r a c h t .
Poesie nicht
Gewiss
wird die blühende
ohne E i n f l u s s a u f das
Leben der K o p t e n geblieben sein.
literarische
D a s Triadon hat s o g a r ,
Junker
400
wie L e r a m nachgewiesen 1 , seine Form arabischen Mustern entliehen. Eine derartige Abhängigkeit ist in der frühmittelalterlichen Poesie nicht zu belegen. Dagegen gibt es für ihren Zusammenhang mit den byzantinischen Kirchengesängen unumstössliche Beweise. Ausschlaggebend ist das Vorkommen mehrerer toni des ' O x i c ö v ^ o ; ; . So h x f = y' über Berl. 87 ; r = Y' ^ß- 47 ; a. ; = (yjxo«) ™X4yio? a Uber Berl. 94 und Brit. M. 972. Ryl. 46 3 nis. 2s. = (iqxos) TtXayioc, 8' über Berl. 1; 4 ; 7; 10; 21; 25 29; 50; 64; Ryl. 47 3 ; das sind Ton 3, 7 u. 8 des Oktoechos des Johannes Damascenus. Auch das juwöt über Berl. 5 r Uber Berl. 85 und Ryl. 38 geht auf einen byzantinischen Vermerk zurück : z. B. 'Iooavvou (Movaxoö) P i t r a , Hymnographie 4 L X X X V I I I u. L X X X I X . Ausserdem findet sich häufig eine auffallende Uebereinstimmung im Aufbau, denn auch die griechische Hymnographie kennt die Wechselgesänge, Strophe und Gegenstrophe, das Pinale und den Refrain des Volkes 5 . Es handelt sich freilich bei dieser Anlehnung an griechische Muster nicht um eine einfache Kopie; weder Rhythmus noch Anlage, weder Sprachweise noch Stoffbehandlung sind genau dieselben. W e r byzantinische Hymnen koptischen Gesängen gleichen Themas gegenüberstellt, z . B . « Magdalene und der Auferstandene» des Romanus (in P i t r a , Analecta 1,130) und Leid, kä 6, der erkennt sofort den tiefgreifenden Unterschied. Und gerade die Art der Verwen-
Triad. XV-XVI. ' Anm. C r u m s zu 46. 3 Anm. C r u m s zu 47. 4 Hymnographie de l'église grecque, Rome 1867. * Vergi. S t e v e n s o n in Revue des questions historiques, 1876. S. 525; P i t r a , Analecta sacra Spicilegio Solesmensi parata L X X l I f f ; über die auch in den griechischen Mss. vorkommende Trennung der Verse durch cm-ff-ai vergi. P i t r a , Hymnographie, S. 11. 6 Siehe auch oben S. 393 ff. 1
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
401
dung des byzantinischen Oktoechos ist der beste Beweis für das selbstständige Vorgehen der koptischen Dichter. Der rj^o; der spätgriechischen Hymnographen bezeichnet die Tonart, nicht eine Melodie; so entspricht der r)yo; itX. 8' der hypodorischen (nach Anderen der hypomixolydischen) Tonart, YJ^OS y' der lydischen u. s. w. Mit der Angabe einer dieser Tonarten ist also weder für die Melodie noch für Verszahl und Bau eines Hymnus etwas bestimmt und so wird die Melodienangabe gewöhnlich beigefügt; z. B. rj^os itX. 8'. Tt]v aofiocv xai X6yov. P i t r a , Hymnographie LXXI; y^o? TCX. 5'. 'H x£xo|Ap.iv'(]. ibid. LXXIII. Zwar finden sich auch Hymnen, bei denen nur die Tonart angegeben wird z. B. 'H unaxor], ^ ^id. LXXVI Kaöt i ä . E T E K . g , e Beri. 15
Praeposition
M.
ÄrtrtÄ.Y E g A g , Beri. 41, 42; und Ä i x o u EKOYcyAXE Beri. 19; — in Zusammensetzungen: rtCÄ. z. B. loup&g, ECCJUq Beri. 35, C t l i T J U E C & Brit.M. 972 gegen rtcuuq Beri. 57; — r t £ H T z. B. t y o o n E g H T O Y Brit. M. 972, K l « . E g , H T q Leid. Ä gegen X I C E I t g H T Beri. 36. — r t T Ö O T = z. B. X | [ t o ] y E T O O T C Brit. M. 972. Möl* TTEXAq 6öl* - Beri. 12 EßO?\ eöT Brit. M. 972 und CUUOYg,* enöT- Br. S. 27 neben TTEXAq wtfl Beri 46. u. s. w. Tt T
und
E
T
JTE0OOY ETÄEipE Leid. IÄ. ; T A I E T A K Brit. M. 972 und n r t O Y T E I t T A q Beri. 23 2 vgl. Arch. 11 : JUUU.OOY- ETOOY = K T O O Y ; Pap. Beri. 9045 : TOOY" ETOK = ItTOK u. s. w. 8
Jxxxo TU)?\EM.
TtuÖE JUJUOq
EJU.OK Beri. 2 5 , TE2\H2\ EJUtOOY Beri. 74 und Leid, r , T A p K O JU.JU.01C Br. S. 7 neben top6~
vgl. El. S. 30. n. 7. ' vgl. K. 513. 3 vgl. El. S. 26 n. 12.
1
q
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
407
AÄ..M.OCJ Leid. C. — Schm. und P. 8127 dagegen schreiben nach vokalischem Auslaut JUlÄq z. B. cJ>Opi JU.ÄY Br. S. 28. vergi. op! JU.OK. Pap. 9045 ; «¿cum JUÄK Brit. M. 1222. Hjuhk e juuuort ejuhne Beri. 31 etytupn eju.Hrte Brit. M. 972 und pOYgE JUUUHltE Beri. 90; vgl. Arch. 3. JÄXA&. Y 5. und MOYNE JUUXAY Beri.
MHftT&J EJU.AY Arch.
83.
SÄHE JUtJTEq - Beri.
67 gegen g,HIT EITOY - Beri.
Vereinzelt : TTE ItEglOJUlE = JUUTE WEglOJUE Arch.
69.
14.
jüüfp EpOK EnEpcOYOJft Beri.
25 und «JHpE JUUTEpxiCE Beri.
Vereinzelt : JUIÄÄY npgEJT = JUUTpgEIT Ryl.
36
47 l .
ß. —• e n als Schluss einer Silbe geht vor Konsonanten meist verloren und wird durch e, in einigen Fällen auch durch j oder h ersetzt, vor Vokalen hat es sich erhalten. JlÄlt " nicht ist „. JUlEYOtt = AAN - OYOW Beri. 1 4 , 32 , 55 , 71 ; JU.E - 2\AÄY 33, aber auch « r t - rtOYltE Beri 33; JtAft - £ H Y Beri. 34.
Beri.
jüft
" und „.
JUIE rtETcyÄ.ÄT Beri. 21; AJie CApg Beri. 4>EprtHC Brit. M. 972 aber auch JUtrt HOOg, Beri. 72. « in Brit. Beri. Beri. g,H
50; «.E &Ä.OBeri 14 ; JUrt
£ 1 NETJUtOOYT " von den Toten „ Leid. ; g,l nJH^s M. 974 ; g l ITKÄg, Beri. 19 ; aber auch £ J U JTEqtyÄXE 51 ; und vor OY : gff OYHOprtlA. Beri. 38 ; g t t 0 Y « 0 ( T 52. — Schm. auch g,H TEpKÄClÄ " in der Arbeit „ Br. S. 27 ; niÄpiCTOW Br. S. 33. — g E TTEßHI Br. S. 37. Pap. 8127. "auf,,. g,IXE niKÄ-g, Beri. 1
75 neben
TTKAg, Beri.
Pap. 9045 auch n«.»cuT" ett&tä = jun«.-re.
27, 31.
Junker
408
jurfT JU.KT i s t meist z u J U H T geworden, z. ß . tyOAAHT Beri. 2 9 ; J U . H T p e « Z e u g e „ Beri. 28; Arch. 10; U H T M Ä .
" drei „ "Almo-
sen „ Beri. 24, 41 ; u. s. w. aber auch Ä l A H t t T e " Unterwelt „ Beri. 20; J U . H K T Ä I Arch. 4. — JUETrtAMT Brit. M. 361. 1 y . — E i n W e g f a l l v o n ft findet s i c h ausserdem i n folgenden Einzelfällen : C l & p = e m & p " i c h werde t u n „ Beri. 46; — T E T O Y N O q = T e T N O Y l t A q " u n d freuet euch „ Beri. 56; — T E T g , a > n = T E T r t g o u n « u n d v e r b e r g e t „. Leid. ; —• T E T t f O « = T E T f t t f O U " euere K r a f t „ — Ä T f t & Y = Ä . T E T I t f f Ä . Y " i h r h a b t gesehen „ Beri. 80; — p « g , H T = p j m r t g , H T " verständig „ Beri. 66; — H T q = f t T q " i h n b r i n g e n „ Arch. 1 ; — TCUOYT E N Ä O K = T C X J O Y r t T f l ß . U J K « a u f , lasst uns gehen „ Schm. Br. S. 27; — Anderer Art ist O Y O r t l M . = O Y O N « I J U Leid. Ä; — ttg,HKE = l t N £ H K E B e r i . 46. 2
3.
Konsonanteriuerdoppelung.
Manschreibt Beri 41; ß p p E Beri. 58 ( v e r g i . K. 46.) aber rtEJUUUÄK Beri. 15 u n d m e j w ä i Beri 14 (K. 47), p p o , E p o u n d J U l H T H p o ; tyjUUU.0 u n d « J E J U t O ; — unregelm. K p i J U J U l A =
xplp. a Beri.
38.
b. Vokale. 1. E il. H. H t r i t t z u w e i l e n f ü r E ein z. B .
JUH = JUC « Wahrheit „
8
2.
54; Ryl.
Beri.
S. 2 4 ; E p i T H " T e m p e l , , . Br. c g , m « = C g l J U E ibid. 1222.
JUIEYH = J U E E Y E Beri.
g,H " A r t , , Schm.
S. 40; Ä.TTH =
¿UTE Brit.
44;
Br.
M. 519 ;
Elision des e.
V o r V o k a l e n f ä l l t das E v o n X E gerne aus u n d X v e r b i n d e t sich mit denselben z u einer Silbe, z. B . X A q = X E & q Brit. M. 972; X Ä t t O K = X E A t t O K Beri. 78; X O Y r t O ( T = X E O Y l t f K T Btrl. 94; X Ä J £ E = X E ¿ U g E Beri. 3 6 ; — aber auch X E O Y -
ty«pE
1 2 3
Arch. 22.
vgl. El. S. 26. n. 11. vgl. El. S. 26. n. 13 und K. § 58. vgl. El. S. 27. n. 4.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts. 3.
Zusammenstellung
zweier
409
e l.
Man schreibt ftOYXeß.O"Ä für NOYXe e ß o 2 \ Leid. J e ; — K(JUT£nT"&c|>OC statt KCUTE enTÄcJiOC Leid. ¥ ; — T & 3 C I T e r t e n H Y e statt T Ä X I T E e i t e m n r e Beri 76; — n e w e c u j q für n e ertecuuq Beri. 89 ; — TEMECUJC - T E ertectuc Brit.M. 972 ; — necouÄe statt n e e c u j ß e Beri. 39 ; — NEKCJUT statt n e EKOJT Berl. 99 ; — peucyepoi statt pcucye epoi Arch. 3 ; — g o u q tteYg,IXJU- für g o u q ite eYgiXJU - Beri. 29 ; u. s. w. 4.
Die Bezeichnung
des
e
oc. — e wird entweder durch einen Strich (nur Ryl. 44), einen Punkt (so Brit. M. 161) — oder ß. — garnicht bezeichnet wie in I1T&Y Leid, e, XA.XX&.T Beri. S. 24, p « . - Beri. 9 ; CuuTJU. Beri. 4, 19, u. s. w. — oder y. — e geschrieben z. B. « J e n - Beri 10; cyopcyep Beri. 10; gett - « in „ Brit. M. 161; e r t A r A 0 O C Beri. 2; CCUTEJU. Beri. 11. u. s. w. 8. — vor N , p und '¡ü steht des öfteren auch H. z. B. Ä C H f t T f t * sie brachten uns ,, Beri. 92; H i t - " bringen „ Beri. 94; HMKOTK « schlafen „ Beri. 38, 36, 43. JUHtt « und „ Br. S. 53; vergi, auch oben U t t T . — H p - K p o q Beri. 50; vergi. Beri. 35, 37, 51, 42, 87, 90; Ardi. 12. u. s. w. — «.eY H t y - « sie können nicht „ - Beri. 45; vergi. Beri. 26, Arch. 19. e. — vor g steht meist Chateph-a (K. 34) z. ß. uurtAg, Beri. 5, 25, 30, 34, 63; OWAg, ib. 43. — CUUOYAg, Beri. 23, 52, 56, 81. — lUjpAg, Beri. 35 — OYuurtAg, Bai. 18 ; OYOKAgK Beri. 79. — TertAg, P. 8127. Br. S. 40. q. — gegen K. 34 steht nwccJUOYAg, " unsere Versammlung „ Beri. 23. 2 — g,it als unbestimmter Artikel des Plurals 3 : g,MKOOYe Beri 44 ; g,rtty«pe Beri. 93; vergi. Beri. 71,96; Brit. M. 972 ; Arch. 1. — n q p A N Ryl. 47. r t q u j A X e " seine Worte „ Beri. 34. 5.
Vokalbrechung. Abweichungen von der Grammatik sind seltener; als solche kommen neben den regelmässigen f o r m e n vor: AteYE Beri. 40, 44; Arch. 20. JtAHtye Arch. 4. A ß = A A q Sch/n. Br. S. 28. — un1 2 3
vgl. vgl. vgl.
El. S. 29. n. 72. El. S. 29. n. 1. El. S. 28. n. 9.
Junker
410 richtig P.
gebildet
8127. Br.
sind AAAA
« Ort „ Beri.
28, 82, 48 ; I T E X A A Ä
S. 37. 1 III.
Formenlehre.
a. Artikel. Gewöhnlich IT- und T , im Plural aber fast ausnahmslos ME z. B. r t e t f f x Beri. 36 ; ttepEqprtOÜe Berk 95 ; — daneben sind in Beri, auch die älteren Formen H l - , " f " - , f t l - im Gebrauch (K. 148). z. ß. n i c o r t , S c a r n e Beri. 85; rtlTAOC Beri. 43; Beri. 43. u. s. w. ebenso I t l x e p O Y Ä l f t Brit. r t m e T o i r & Ä f i ibid. 2
M. 161.
b. Demonstrativ. Betont TTÄ.I, tonlos ITI [K. 95). — Bemerkenswert ist der häufige Gebrauch des Demonstrativ vor der Relativpartikel N T - entsprechend dem bohair. H E T - z. B. ITTE2\H2\ ITÄI WTÄ.CJ « den er tyuuiTE Leid. TE ; ^ p H W H T A I f t T A q + fXfXOC gab „ Leid. JE; NÄ.I E T Ä . Y Beri. 7. — und entsprechend vor den relativisch gebrauchten Zusammensetzungen mit 6 (s. unten) ITJtyHN... n & l ECjpHT Beli. 7; "TECAÄ.H... T A I ECltHY Beri 62; vergi. Ardi. 17; Br. S. 40.
c.
Genitiv.
Beri. 85 schreibt ITÜCCJU i t T E - m X U U statt des regelm. ITXCJU rtrtxuu Beri. 64.
d. Infinitiv mit Suffix, Das Suff. 2sg. fem. lautet OY in O Y Ä g O Y NCUUI « folge mir „ Beri. 76 u. 82 vergi. K. 35. — Ardi. 17, NOXE statt N O X T .
e. Kausativbildung mit t Das anlantende t fällt bei T Ä ? \ 0 meist ab : Ä.Y&2sOI Beri. 92; Leid. Z, \ n c t ü p Epoq Leid, « Ä ; A?\HY Beri. 71. Ardi. 20. — Ardi. 14 steht N T A K A Y O q statt K T & K T & Y O C j . vergi, auch C T O statt T C T O K. 255 und K T O statt * T K T O K. 258.
f. Konjunktiv. 1. sg. T A . - z. B. T & f Leid. § — 2 sg. m. t t r - z. B. N F g A p E g , Beri. 21; vergi. 23, 28, 37 und T E K - Beri. 9, 59, vgl. El. S. 28 n. 11. • vgl. El. S. 30. n. 6.
1
TAFEL I
litt': £>r ¿f M f < 2 p y v V ^ ^ f « K c p ? HU? f?tr%l
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4
f j f X Je •' • l -t * ' r^UMMBKSHfyP i&"M8f~ S ® Hl-,..«-z, *..? . " - / . f , J ; • '-ìv'S < 1
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Die none Berliner Liclorhandschriii K 9287: Seite 19 der Hs.
TAFEL II
Leidener LlederhaiM
• r u m z y v A r i v r a
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f&vJtjnpoiptfrrtve ZZjHicyopw ^ c ^ t y A P i o y p / tyivntNP O N VYnTfX»
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'WP'tZpAIt ' ' V ' l SllMfefö '
tmaisrnsm Ml und Seilt» 7 der Hs.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
411
7 1 ; Ardi. 12. Schm. Br. S. 24. — 3sg. masc. r t q - Beri. 26, 57, 95. Arch. 17. und T~cq— Beri. 23 , 85 u. s. w. ebenso MC- neben T E C - ; MCE- neben T O Y - ; N T E - neben T E - ; K T e T r t - neben TETK' 1 g.
ty^qccjUTJU.
Wie M ö 11. S. 112 an zahlreichen Beispielen bewiesen wird, hat das Tempus ujÄ.qC(JUT.M. nur selten die Bedeutung eines Praesens consuetudini«, meist wird es als Futurum verwendet, z. B. Api-TTM-EYE x e - u j A m u i O Y " gedenke, dass du sterben wirst „.
Beri. 44.
IV.
Syntaktisches.
In allen Handschriften können der präsentische Zustandssatz und die mit 6 zusammengesetzten Hilfszeitwörter und Flexionsformen auch an ein bestimmtes Nomen angeknüpft werden (gegen K. 510) ; Z. B . nJUlOOY e q g l T e K J T Y T H Beri. 3 0 ; mCÄOOYE EYJUEg, EitCJUMÄg, Beri. 30 ; ftEg,JOJU.E EYg,OOY Beri. 36; TAÖpOJUUTE EKECUJC Beri. 81, 8 8 ; 29 u. s. w.
1
vgl, Br. S. 63.
(Schluss.)
Ein byzantinischer Buchschmuck des Praxapostolos und seine syro-palästinensisehe Vorlage. Von
Dr. Anton Baumstark
Da die
Apokalypse
theoretischer
in
Anerkennung
der
griechischen
ihres
Kirche
kanonischen
trotz
Karakters
eine praktische Bedeutung als gottesdienstliche Leseschrift niemals
gewonnen
hat und demgemäss in ihren
NTlichen
Hss. zu fehlen pflegt, besteht des griechische N T der frühchristlichen
und byzantinischen
Zeit als
Bucherscheinung
aus zwei T e i l e n , dem Tetraevangelium und dem Praxapostolos , dem
Vierevangelienkorpus
und dem
apostolischen
Sclmftenkorpus der Apostelgeschichte, der katholischen und der Paulusbriefe mit Einschluss das Hebräerbriefs.
In der
Geschichte des « byzantinischen » Buchschmucks nimmt von diesen beiden Bestandteilen der erstere geradezu eine rende Stelle ein.
füh-
Kein T e x t ist in griechischen, slavischen
und georgischen Hss. häufiger von Miniaturen begleitet als derjenige der vier Evangelien. Syrien her angeregte —
Die — in jedem Falle von
ornamentale Ausschmückung
Eusebioskanones, ornamentale Titelzierden, Initialen,
der
Auto-
renbilder der vier Evangelisten, seit dem 10. Jahrhundert mehrfach in Verbindung mit historischen Darstellungen evangelischer Szenen 1 , eine doppelte historische Illustration des
1 So beispielsweise in Marc. Class. I Cod. VIII zz5 zu Venedig, Vat. Pal. gr. 189, Urb. gr. 2 zu Rom und Bibl. Nat. 64 zu Paris. Eine Probe aus der dritten der genannten Hss, bei B e i s s e l Vatikanische Miniaturen, Tai'. XIV.
Ein byzantinischer Buchschmuck des Praxapostolos.
413
evangelischen Textes selbst, wie sie einerseits im codex Rossanensis und den Fragmenten von Sinope, andererseits in einer späteren Randillustration vorliegt, — das Alles stellt eine einzigartige Fülle auf den Schmuck gerade des Vierevangelienbuches verwandter künstlerischer Tätigkeit dar. Der Praxapostolos spielt demgegenüber f ü r die byzantinische Buchmalerei die denkbar untergeordnetste Rolle. W e n n ich das Material griechischer Miniaturhss. überschaue, das B o r d i e r s Description des peintures et otres omaments contenus dans les Manuscrits grecs de la Bibliothèque Nationale (Paris 1883), P . B e i s s e l s Vaticanische Miniaturen (Freiburg i. B. 1893) und M i l l e t s Katalog der photographischen Clichés der Collection chrétienne et byzantine des haute études (Paris 1903) bequem kennen lehren, so begegne ich überhaupt nur einem einzigen — durch Autorenbilder — illustrierten Praxapostolos. Es ist dies die dem 10. oder I i . Jahrhundert angehörende Hs. Vat. gr. 1208 1. Den Text der Apostelgeschichte und der apostolischen Briefe eröffnen hier in einem Buch vom Format von 274 X 192 mm drei von schmalem Schmuckrahmen umgebene Miniaturblätter von 195 X 135 mm U m f a n g . Monumental und ohne jede Staffage vom Goldgrund sich abhebend, stehend und Rollen oder Codices in Händen, werden von ihnen paarweise die apostolischen Schriftsteller Lukas und Jakobus, Petrus und Johannes, Paulus und Judas Thaddäus vorgeführt. Beissel hat a. a. 0 . Taf. XII die zweite der drei Darstellungen abgebildet. E t w a s Nächstverwandtes fand ich in der Bibliothek des griechischen Patriarchats zu Jerusalem an seitengrossen Illustrationen der Hs. 'Ayiou Tâ 5» n 91 %- L 9 2 % = M. 10 1 n 10 2 n 17 1 n 17 2 r> 17 8 —JOTWJ»"^ cwl 19 1 5 = M 22 1 n 22 2 y> n 22 s 22* V 22 5 V 23 1 n 23 2 V 26 1 n Kap. 4. 4«
21 %- M 41 g = L 42 5 = M 51 r> 52 n 61 n 62 n 71 n 10» » 10 5 n 13 1 n Kap. 7. 2
l 18 ?? » 31 2 3 » 41 n , 51 u^tonls 61 %= M 62 » n 68 2 13 11
13» % - M 13 4 14 1 s = M 18 1 V 18 2 n 19 1 n 19 2 » 19 8 n 19* n 20 2 r> 20 8 % - u 20 5 alo Kap 2
l 22 38 9z 11 1 II2 II8 II4 12 1 12 2 12' 15 8 18 1 21 2 21 8 22 1
8 = M n n n n V
= = = S =
Gr M Gr M
» n
ÖVfcX^JO s = M n
Kap 1
3 42 jedoch 7 2 78 7» 10 1 111 15 2
= M 7!
» V n n r> 7>
454
Besprechungen.
31 1 15« &3013 1 34 2 17 S = M 18 1 rt 18s rt 32 19 1 rt 4 2 19 % schiebt «niA ein. 6 71 Kap. 10. 72 81 11 g = M 8O 19 61 n )) 8* 62 8* 6» II3 71 % = M 12 8 71 rt 15 4 81 n 15» 92
% tt
Kap. 11.
n tt
rt tt tt tt rt
Kap. 15.
rt tt tt
Kap. 12. 1* l3
%
17 2 % = M 23 1 % scheint &xmaso=3 zu haben. 25 1 % m M 26 % scheint ^ao* (ohne w) zu haben. 25 1 % - M 294 „ 29 2 „ 311 „ 31 8 „ 4 31 % = L
tt
r>
13 2 n 14 1 rt 14 2 n 14' 14* tt 14 5 n 15 4 tt 15 2 r> 15 8 r> 19 2 rt 26 1 D 26 2 rt 26» tt 27 1 tt 27 2 n 27 8 X = L 28 1 % = M 28 2 „ 28 8 « 28 4 tt 29 1 tt 29 2 tt 30 1 30 2 % = M
= M
= M
Kap. 13. 1
1 g = M 21 tt 31 tt 10 1 rt 13 1 rt 13 2 n 15 1 tt 17 1 tt 17 2 rt 22 1 •ihiai ö>ti 22 2 %' M Kap. 14. 12 g = M 1 et 2 „ 61 » 62 91 % = M 11 1 n
I1 %mM 21 „ 1 2 2! „ (das erste l ist nachträgl. übergeschrieben.) 21 % = M 31 41 42 4! ol 52 5' „ 7 2 ^OOVJSMBO 92 % = M
„
Kap. 16. 2 Nach vojd13 f ü g t % noch
hinzu: AlL>Z -p>d\J cnfldLf -fuJID 32 g = M 4 ö3 n 1 "4X _
455
Besprechungen. 71 g = M 7• 2 » 8 1 VJOÜM 91 g = M 92 „ 9« „ 112
11
3
n
Kap. 17. 21 % = M 22 7) 81 V 82 g = L 10 2 g = M 11 1 » 14 4 » Kap. 18. 21 S = M 2 2 yoäosas 32 g = M 41 » 52 n 58 n
17 1 g = M 17I 2 X j 18 4 g = U 18 5 g = M Kap. 20.
^
1
1
2
4
-4,5X0
4
1
g = M Kap. 21.
11
24 » 25 » 26 » 27 » 98 g = U 94 11 1 g = M II2 » 13 1 n 13 2 n 13 5 » 142 n 17» n 17 2 n Kap. 22.
Kap. 19. 32 4^ 1 61 62 7• 1 72 78 81 82 11 1 13 1 141 148
g = M n
yboaao g = M n
g = M „ „ g = L g = M „ „
g = M
11 2l 42 48 44 61 2 6 « 1 q 3
g « M g = U nur ( ohne g - M „ „ B n
92 „ 111 ,, 112 „ 121 „ 15 4 taio
15 5 g = M 15 6 171 g = M 172 „ 191 „ 19/20 1 g = M 20 ! /21 1 g = M (beide haben 32 g = M 3' » 1 4 * n 42 » 4* ^ n 9v 1 n 1 2 8 ^slo 13 1 g = L 13 2 g = M 134 „ 1133 5« - p„^ l o 13 7 g = L 16 * g = M Kap. 24. 2
1
62
g = M
„
456
Besprechungen
71 % = M 72 „ 78 , 92 „ 9» „ 10 2 „ 10 8 „ 1 12 „ 16« „ 16* „ 182 „ 19/20 1 g hat deutlich i-iaali J s »oo und zwar das erste Mal, danach v»vio kJ^ooti j das zweite Mal lautet es in g deutlich: O»j>oo 212 % = M 218 „ 21 * „ Kap. 25. 62 %= M 10 * „ 10» „ 1 II ,, Kap. 26. 22 % = M Q 2 °
7>
38
„ B1 „ 5 2 T^N 9 1 % = M* 9 2 i»V=oÜ»I 9! % = M Q5 v
n
9 6 r.M.L
14 1 g = M 18 8 % = M 14« „ 18* „ 17 VLx>o 191 „ 17 1 % = M 201 „ 1 „ 18 % um Rande « M; 20 2 20» „ im Texte ^ ^ • 1 2 6 „ 18* ^itn 26 2 „ Kap. 27. 26« „ 1 27 „ 12 % = M 27 » g = L „ 4* 27 • | = M 61 „ 27 7 1 ALap 8l „ 28 2 ^ = M 82 n 28 8 „ 8 3 wouaosK 1 9 $ = M Kap. 29. 1 0 1 % = G , jedoch 1 fehlt vor das 0 . 1 v_M_il 2 l g = M 10 2 BiaUi ®1 „ 111 % = M 32 g = L 11* „ 8' g = M 11' » 41 n 11 5 4" "
*
•ix
n
12 1 Jtxja^o Kap. 28.
n
^
8 iV= 91 5 « M 1 % enthält den gan- 10 1 n zen Y. 1 wie M, je- 15 8 ^»aSoiA>e o h n e doch ohne 1» % = M 16 * g = M 22 „ Kap. 30. 4 2 uyle 61 g = M 41 ^ = M u 2
1
8 » 42 15 8 g = L 4 8 vQlV 15* % = M, jedoch 5 1 g = M, jedoch % Mo 2An»*aoo (vgl. 5 3 ) 2 17 % = M 111 g = M 18 s 12 8 „ 18 2 T^oo* 12* „
457
Besprechungen 13 2 g s M Yers 12 scheint in g nach Y. 13 zu stehen. 14 1 g = M 17» „ 191 , 19 3 „ 19* „ 221 „ 22 2 „ 22 8 g = L 22 4 g = M 24* „ 248 „ 25 8 „ 25* „ Bü 1 „ 30 2 „ (nur bis oiJ-o einschl.) 33 1 g = M 33 2 „ 33 Ai»o* ohne o . 33 * g = M Kap. 31.
4* g = M 6 JaxiäoH 8* § = M 917 1 n 101 „ jedoch fehlt in g vor dem dritten > -Uvm ein 0 , das sich in M findet. 11 1 g = M 11* „ 2 14 I k A b i o 14 ! g = M 14* 14 5 „ ( n u r bis a»oo ausschl.) y
14 »oTl» ( nicht »o%») 151 g = M 16 2 „ 1 18 g = L 201 „ Kap. 34.
„
42 g = M
31 g = M Kap. 32.
»
4* , 45 4^ 6 n 7 ^4 n 72 iäUo 91 f corrigiert
41 g = M II2 „ In g steht V. 10 nach V. 11. aus 14 1 g = M 11 1 g 14» „ 201 „ 14* g 15 2 Kap. 33. 15 3 2 1 g = M ( nur bis 15 * g ^o^atiK einschl.) 17 * g 41 g = M 17s
= = „ ,, = = „
U M
Kap. 35. 2
1 g 2*g 75 g 7• 6 77 81 82 10 2
ii
„ „ „ „ Kap. 36.
2
10 g = M 10» „ Kap. 37. 5
30 g fehlt voAüL 32 * g = M 32 5 „ Kap. 38. 2
8 g scheint den Zusatz nicht zu haben. 83 g = M 9 1 )L=jAL= 10 1 g = M 121 „ 1 14 „ 151 „ 15 2 „ 15* „ 155 „ Kap. 39. 1. g fehlt T> f *
2 L M
= M = L = M
Kap. 40. 1
1 g = M 41 „
nach
458
Besbrechungen
61 g = M 6" 2 n 7• 1 » 72
20 4
2
1
g = M
32 „ 4 1 , 3 /4 102 . „ 11 1 5o.no (mit Abkürzungszeichen. ) 141 $ = M 142 „ 14» „ 161 „
20 g = M 20» „ 22 1 „ 22 2 „ 22* „ 241 „ 20 2 , 26 o w l o (o zugefügt) 2 3 1 „ 29 1 g = M Kap. 43. 301 „ 311 r 41 g = M 31 2 „ 43 „ 6l „ Kap. 41. 6 2 nur y ohne s 2 3 g nach seiner Yo- 9 1 g = M kalisation beide Ma- 9 * „ „ le ( a i ) lAxja, nach 2 3 * 1 2 6 „ den diakritischen 2 „ Zeichen jedoch das 26 2
erste Mal Zäxxj, das zweite Mal wÄx-n. 31 g = M 51 5 '
10 1
14 1 14* 15 1 15 2 19 1 22 2 27 1 Kap. 42. 11 g = M l2 g = L
Kap. 44. 32 g = M 51 » 58 5* » 55 r> 12 1 V 12 2 » 12 8 n 13 1 n 13 2 n 16* n 22 2 V 25 2 n 28 1 n 28 2 n
Kap. 45. 1 1 g = M ( l m o fehlt) 21 „ 2 10
2 1
102 108
mU g = M „ „
( - H ? )
111 „ 2 11 II8 „ 11» „ 121 „ 2 1 2 od* (ohne i ) 16 1 g = M 211 „ 212 „ 23 8 „ 23 Cf]3Q3 23 * g wahrscheinlich l a w ( ä statt Kap. 46. I g = M l8 „ 2
Kap. 47. l8 g = M 1 1* 3 1 Aus g nicht festzustellen, da bloss v * a X s x « j J ^ d a n n Mo. 82 g = M 10* , 102 „ 108 „ II2 , 124 „ 122 „ , ^axÜM^s
jedoch
459
Besprechungen
I g = M 18 5 i ( ohne o ) B2 g = M 1 1 Mo ( I i ? ) 13 2 17 1 g = M 191 „ , jedoch r
»»
l o m o j nicht locro K a p . 49.
2
2
g = M 41 42 48 64 7• 2 » 12 * l-*3-' ^00 2 13 § = L 17 1 g = M 1 8 sOOI1ao ( 2 d 0 ) 19 1 23 1 g = M 238 „ 236 „ 24
2
„ K a p . 50. r
*
2 1 a o M ^o ttsae 22 g = M 2
3
„
2 1
3 32 38 3* °
g = M „ „ „ »
5
2
3
2
3 „ 36 „ 3' „ Q ° 8 » 4 1 i-KuiiOgO 42 g = M 48 91 q 2 ü v 3 q
n
n
9
8
g hat statt dessen: -pixàol i-Jx. Ta*.òo 111 g = M 112 1 3 1 «JAAiäxj 141 g = M
142
„ K a p . 53.
4
8
B
1
„
111 112 113 121 12*
,, , „ „ „
9* „ 132 „ I2 133 „ l8 134 „ 33 136 „ 4 1 17 4 g = U 82 17 5 g = M 88 176 „ 98 18 2 g = L 94 18 8 g = M II1 184 g scheint die II.8 Stelle zu haben, weII4 nigstens hat g 11 5 19 1 g = M 12 1 201 „ 12 2 20 2 , 13 1 20 8 „ 15 1 K a p . 52. 16 1 17 1 21 g = M 17 2 22 „ 3 3/4 g hat N oAa?fZ ^ c , 1 7 4 scheint also die gan- 1 7 5 ze Stelle zu haben. 1 7
g = M
K a p . 54. II
K a p . 48.
Kap. 51.
Of>
1 2 * u \ o ( l m o ; die Angabe Diettrichs " 2 d o „ wohl nur ein Irrtum.) 12 5 g = M 126 „
»
7? V V n n
g = G g = M n ??
»
» V
» n
-lao g = M V !>
Besprechungen
460 17« 17'
n
Kap. 55. l1 1* 18 1» i5 71 72 73
»
10 * % = M 105 „ 4 17 „ 188 „ 184 „ 20 8 }Xm3
n
Kap. 58.
n n r> n
11 1
18 1 13 2 Kap. 56. g = M 2* » 5 2 „ 64 „ „ 65 6u 6 n 7 4 ' »idjoJ 10 * g = M
54 g = M 5* , 58 „ 6* „ 65 u n 7«1 „ H „ 112 xx
n
12 1 ^.3=3? 12 3 JJLax ( ohne Sejäm§) Kap. 59.
212 g = M 2 1 8 g hat nur crpooS Kap. 60. 4* g = M 51 „ 58 „ 5* „ 6 1 lAdai 6 2 g = Gr 68 g = M 6* 7» 72 7' Kap. 61. 22 g 3l 3* 35 °Q 6
= M „ „ „ »
21 g = M 2* „ 0 4 » 4 91 . 2 4 10 5 48 Kap. 62. n 10« 4* 22 g = M 10 7 51 B2 °K 2 » 51 Kap. 57. 1 0 4 g scheint die 6 2 Stelle zu haben, hat 10 2 52 65 wenigstens I I 2 l«"....lcn....loi 66 %o>oÄa3 Kap. 63. 78 114 g = M 81 I1 g = M II2 „ 1 82 14 tfl^os^a V 24 „ 8 8 nicht zu erken- 15 2 g = M 31 ° » Q nen , ob mit oder 1 7 1 ° 2 » „ ohne •• 52 „ 181 , u
461
Besprechungen
le, wenigstens von 9 5 g = M vj^xi bis