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German Pages 20 [41] Year 2022
Hndoüna Romantische Oper in drei Aufzügen. Mit Benutzung einer Grillparzer'ichen Dichtung
voll
L. Erbach.
Wustk von Theodor WMer-Hleuter. Dm Bühnen gegenüber als Manuscript gedruckt.
Straßburg. Verlag von Karl I. Trübner 1883.
Hndotina. Romantische Oper in drei Auszügen. Mit Benutzung einer Grillparzer'sche« Dichtung Von
L. Erbach.
Wluftk von Theodor WMer-Weuter.
Den Bühnen gegenüber als Manuskript gedruckt.
Straßburg. Verlag von Karl I. Trübner 1883.
Uersorren. Graf Roderich von Horst.
Gerda (seine Schwester). Egon. Troll (sein Diener)
Ondolina \
Atalanta ? Meliora )
Feen.
Jäger, Ritter, Nymphen, Najaden, Tritonen, Geister, Landleute.
(Mit Genehmigung der Cotta' schen Buchhandlung in Stuttgart.)
Erster Auszug. Wald, im Hintergründe von Felsen geschloßen. In der Mitte das Becken eines verfallenen Brunnens. Im Vorgrunde ein Felsenfitz, von Gesträuch umgeben.
(Jäger kommen.)
Thor. Auf, auf in den Wald, In den grünenden Wald. Mit Bogen und Pfeilen Das Wild zu ereilen. Auf, auf in den grünenden Wald.
Das Herz in der Brust Wird weit vor Lust, Vergißt Sorg und Plagen Bei fröhlichem Jagen.
Auf, auf in den Wald rc. w. (Die Jäger ziehen ab.)
Ego«. (In Jagdrüstung, tritt träumerisch umherblickend auf.)
Alles leer Rings umher!. Und ich wieder in denselben Räumen, Wo ich schon so oft mich staunend fand: Unter diesen grünen Bäumen, Hier an dieses Brunnens Rand.
4 (Gegen den Brunnen gewendet.)
Du hohe Macht, die sich zu mir zu neigen, Mich anzustrahlen schien mit ihrem Glanz; Mög' dir gefallen, ganz mich dir zu zeigen, Oder entlaß mich ganz!
Ein fremdes Streben hast du mir entglommen, Von dunkler Ahnung hebt sich meine Brust, Was sonst mein Glück war, ist von mir genommen, Und dürstend lechz' ich nach geträumter Lust.
Hör' auf, des Lebens Glück mir zu beneiden, Nicht wende mich dem Unbekannten zu! Und kannst du mir nicht geben neue Freuden, So laß mir wenigstens die alte Ruh. Es ist umsonst! mich hören keine Götter! Erloschen ist der Wunder altes Licht: Das Thor zu sprengen glückt dem Wunsche nicht. (Wirft sich auf den Rasensitz.)
Troll
(tritt eilig auf.)
Gnäd'ger Herr, ach laßt Euch warnen Macht Euch eilig, eilig fort! Böse Geister Euch umgarnen, Nicht geheuer ist der Ört. —
Herr, ach folgt mir!
Ego«. Nein, ich bleibe.
Troll. Laßt Euch sagen —
Ego«. Geh allein.
5 (sich von ihm entfernend.)
Ter ist wahrlich zu Beilagen, Der zum Dienen ward verdammt: Mag man noch so Kluges sagen, Hat der Herr allein Verstand.
Ach, bedenkt doch, daß zuweilen Auch ein Herr sich thöricht fand: Müßt ihr nun die Thorheit theilen, Warum wir nicht den Verstand? (Wieder hinzutretend).
Herr, der Ort ist gebannt Und drei Feen, schön zu sehen, Aber tückisch und gewandt Hausen in dem Brunnen unten: Meliora, Atalanta, On doli na zugenannt!
Ego». Ondolina, holder Name, Klingst du mir doch so bekannt!
Troll. Hold ihr Antlitz, ihre Leiber Halb ein Fisch und halb wie Weiber. Ich glaub's nicht, allein man sagt's; Mancher zweifelt und beklagt's.
Wer ist seines Lebens Meister? Man verliert's und weiß nicht wie. Darum glaub ich keine Geister Aber, Herr, ich fürchte sie.
Ego«. Ihr seid Und ihr , Nun, so In dem
noch des Lebens Meister, zeiget euch nur nie; waltet denn, ihr Geister, Traum der Phantasie!
6 Ego«. Laß mich!
Troll. Aber Fräulein Gerda Die mir's auf die Seele band, Daß ich so wie ich Euch fand Unverweilt zu ihr Euch führte; Wenn sie nun nach Euch mich fragt? Denkt an Euch sie doch allein Und Ihr denkt an Weiler nichts, Als an diesen alten Brunnen. Ach, es ist vielleicht nur Schein, Doch mich dünkt Ihr seid behext. (Die drei Feen erscheinen, die Arme in einander verschlungen am Becken des Brunnens.)
OudoUna
(streckt die Hand aus.)
Schlummert, damit, die Seele wache!
Troll. Kommt — mir wird als ob vom Wein Schwer der Kopf mir —
Drum seid ihr nun müde vom Hexentrug. Ihr wäret ein Ritter, ihr wäret ein Christ Und was seid ihr jetzt?
Oudoliua. Ich glaube an Gott!
Troll. Der Teufel thuts auch, trotz der Hölle Spott.
Ego«. Du schweigst, Unverschämter, sonst —
Oudoliua
(ju Egon.)
Sprich es nur aus, Du denkst nicht viel anders — (Berzweislungsvoll) Ich bin dir ein Graus.
Ego«. Du lästerst, ich schwör' es, du bist all' mein Glück Und denk' ich einmal an die Heimath zurück? —
Oudoliua. Nun Wohl! Auch das sei dir gewährt! Was gäb ich drum du hättest's nie begehrt! Die Heimath sollst du sehn und auch die Deinen.
17 Und so zugleich enthüll' ich ein Geheimniß, Das oft der Mund schon trug und stets versagte. Die Macht, die du beneidenswerth an mir gefunden, Sie ist doch an Bedingungen gebunden, Die Niemand ahnet, Niemand kennt. Die Fesseln Alles Endlichen zu tragen, Muß einen Tag von sieben Tagen Ich kehren zu der Mutter Element. Der Tag sei dein und- Niemand soll dir wehren, Der Erde ganz als irdisch zu gehören. Doch ich flehe —
Ego«. Du und flehen?
Oadolia«. Daß du dann —
Ego«. Ich schwör' es dir!
Oudolina. Wenn der Ruf an mich geschehen, Mich nicht sprechen, mich nicht sehen, Selbst nicht forschen willst nach mir. Wenn der Zeiger sich beweget, Bei der nächsten Stunde Schlag, So tritt ein der erste Tag. Wirst du stark sein?
Ego«. Will vertrauen!
O«doN«a. Und nicht forschen?
Ego«. Will nicht schauen?
18 Ondolina. Was sich zeig und offenbare, Vor Allem mir den Ring bewahre! Horch! Es tönet, horch, es schlägt.
Z« Drei. Schaudernd sich das Herz bewegt. (Die Glocke hat dreimal anbeschlagen. Die Nymphen rc., die im Hinter gründe versammelt waren, fliehen auseinander. Ondolina's Schwestern, schwarz verschleiert, stehen da.)
Schwestern. Ondolina! Wir rufen dir! Die Stunde schlug. Thu' dir und uns genug!
Ondolina. Hier bin ich! Ich scheide! Hier! Furchtbare Beide! Hier! (Sie tritt zu ihnen, sie umschlingen sich und versinken.)
Troll. Habt ihr gesehnt Habt ihr gehört? Und seid dennoch nicht bekehrt?
Ego«. Soll ich in der Wunder Welt Ueber neue Wunder staunen?,
Troll. Weh, wie fest Euch Satan hält!
Ego«. Ihr allein will ich vertrauen, Aus ihr reines Herze bauen. (Troll geht mürrisch nach dem Hintergrund.)
19 Ego». Und doch, wenn ich in meinen Busen schaue, So regen düstre Zweifel sich. Nein, Zweifel nicht! das hieße sie beleidigen! Doch Unruh, die mein Innerstes bewegt. Den Ring, den sie zu wahren, mir gegeben, Versuch' ich oft vom Finger mir zu ziehen, Doch thu' ich's — (er thuts). Weh, welch' namenloses Graun Wird da meiner Sinne Herr. Laß dich nur drehen, Dann lassen sich wie bunte Träume sehen, Und schlummernde Gestalten werden wach.
Ein Ritter kommt in seiner Waffen Zier, Und zeigt mein Heerschild, zeigt mein Wappen mir. (Hinter seinem Rücken, an der Wand, ist ein großer Spiegel, in diesem zeigen sich die Gestalten, wie er sie nennt, indeß er selbst, halb nach vorwärts gewendet steht).
Was willst du, Mann, mit deinem argen Troste? Willst du mir sagen, daß mein Eisen roste? (Neue Erscheinung.)
Ein Weib mit der Posaune, Zeigt mir den Ruhm, der einst mein höchstes Gut. Sagst du: mein Ruhm, mein Name sei verloren? Trompetest meine Schmach in aller Ohren? (Neue Erscheinung.)
Ein Pilger, hoch geschürzt und leicht gefußt, Das Zeichen unsers Heils auf Stab und Brust. Glaubst' ich verlor, was aller Welt erworben? Gestorben sei ich dem, der Allen ist gestorben?
Nein! Nein! Nein! Ich will hin und will es sagen! Länger nicht den Argwohn tragen
20 Daß mich Lust gefangen hält, Wie es schmäht der Mund der Welt.
I
Troll.
Gut! Gut! Gut! Es beginnt denn doch zu tagen, Will er erst die Meinung fragen; So zerbricht auch, was ihn hält; Er gehört der alten Welt.
(Im Spiegel erscheint Gerda auf einem Ruhebett, bei ihr wie tröstend ihr Bruder.)
Egon.
Ha, sieh! Troll.
Was ist Euch! Egon.
Im Spiegel! Wie matter Dämm'rung Hauch —
(Wie Egon die Hand mit dem Ringe gegen den Spiegel hält, springt d erselbe als Flügelthür aus. Gerda und der Graf treten in's Gemach).
(Zum Ringe gewendet.)
Gerda.
Brichst Ha, wo du binvom ich? Möglichen die Siegel, So brich vom Wirklichen sie auch I Graf. Gestalten lebt. Was geschah? Gerda.
Wundervoll! Graf.
Die Sinne wanken. Egon
(Vortretend.)
Nein, kein Spiel nur der Gedanken, Sehet, Egon ist mch nah.
21 Graf. Egon, Ihr?
Gerda. Ach, laß uns fort!
Beide. WaS er ist, zeigt klar der Ort. Graf. Wehe, daß wir dich gefunden! Geh zu ihr, der du verbunden, Wen des Abgrunds Band umflicht, Nahe frommen Menschen nicht.
Gerda. Troll. Egon du wardst | K Herr, Ihr wurdet f hmtergangen, der"
Sinn nicht ganz gefangen
O so kehre, kehr f O so kehret, kehrt f ^rück. Zu der Erde stillem Glück.
Ego». Ist denn alle Welt erblindet. Ich allein nur sehe klar? Seht um euch, ob so verkündet Sich der Bösen dunkle Schaar. Säht ihr sie, säht Ondolinen —
Graf. Zeig sie mir —
Ego«. Jetzt nicht! o nein!
Graf. Und warum?
22 Troll schnell.» Es kann nicht sein. Denn in dumpfigen Gemäuern Muß sie Hexensabbath feiern.
Ego«. Wirst du schweigen!
Graf. Und warum? Wahrheit spricht, der Trug ist stumm. Warst ein Mann!
Ego«. Bin es noch!
Graf. Weiberdiener!
Ego«. Frei von Joch!
Graf. Drum nicht Mannes Rede werth!
Ego«. Nun so rede denn das Schwert!
Gerda. Höre Egon! Hör, mein Bruder! Haltet ein!
Troll. Mein Gebieter! haltet ein!
Ego«. Nun wohlan, ihr sollt fie sehn, Mag was will und kann geschehn, Ritters Ehre muß bestehn. Ist ste wahr, Reich' ich ihr die Rechte dar! Ist fie Lüge, Folg ich euch,
23 Oder in des Dunkels Reich Stürz ich mich mit ihr zugleich. Folget mir!
Z« Drei. Der Enthüllung Stunde ruft, Schweigend nieder in die Gruft. «Alle ab).
Verwandlung. (Kurze Felsenschlucht, im Hintergründe von Felsen geschlossen. Ein Felsen fitz und Felsentisch. Ondolina kommt, in einen werten Mantel gehüllt; Dienerin folgt.)
Wohlan! wir find am Ort und nun laß mich allein . Zur grausenden Verwandlung mich zu fassen. So ist denn auch das Höchste Unbestand? So gar vergänglich der Entzückung Freuden! Es sei! Um meinetwillen klag ich nicht, Es ist der Freund, der aus den Klagen spricht. (Sie öffnet das Thor; ein ruhiger See liegt da vom Monde beglänzt).
Im verschwiegnen Mondenscheine Liegst du heiter, still und klar, Lockst, als wär ich noch die deine, Wie ich's früher, früher war.
Ach, mit seligem Genügen Taucht ich sonst in deine Fluth, Ließ von ihr mich schaukelnd wiegen, Kühlen meines Busens Gluth. Aber jetzo, wie in Flammen Steig ich nieder in den Born, Denn wüßt er's, er würd's verdammen; Hast du Kühlung gegen Flammen? Gegen des Geliebten Zorn? (Ondolina stürzt nach dem See zu. Die Felsen schließen sich unter Krachen sofort hinter ihr. Donnerschlag. Das Theater wird ganz dunkel,)
24 Gesang von Inne«. Zum Bade, Najade! Abgestreift die Glieder! Schuppig wallt auf und nieder! Zum Bade, Najade!
Ego«. Graf. Gerda. Troll Egou.
I
(kommen.)
Hier hört ich Stimmen klingen,
Hier zieht mich her der Ring.
Graf. Gerda. Hier hört ich Stimmen klingen, Hier zieht ihn her der Ring.
Troll. Dast wir uns unterfingen, Gefährlich wird das Ding.
Z« Drei.' Durch die Spalte schimmert Licht!
Ego«. Halt, zurück! Ein andrer nicht, Selbst will ich mein Urtheil schauen!
3« Drei. Welche Schrecken! Welches Graun!
Ego«. (geht nach der Pforte, sieht hindurch, weicht aver sofort entsetzt zurück.
Ha, Betrügerin! Unter Ungethümen, Ungethüm! Ich fluche dir! (Drinnen ein Schrei.)
Ich fluche dir!
25 (DaS Thor springt auf. Ondolina don Geistern zurückgehallen, strebt nach vorwärts.)
I
Geisterchor. Du bist verfallen, bist unser! Er hat geschaut, auf ewig verloren die Braut!
Ondoltna. Egon, was hast du gethan? ' Du hast mich verderbt! Ich muß vergehn!
Ego«. Daß ich dich nimmer gesehn!
Graf. Gerda. Troll. Daß er dich nimmer gesehn!
Ego«. Sieh! ich fluche dir! Trennung auf ewig! Und dein Ring —
O»doli«a. Behalte ihn!
Geister.
/
Ewig gekettet, In Jammer gebettet! Unser, Unser!
Ondolina
(von Geistern fortgezogen.
Egon, Egon!
Gerda. Ego«. Graf. Troll. Fort von hier!
Geister. Unser! Unser!
O«doli«a. , Egon, Egon! (Sie wird von den Geistern zurückgeschleppt.
Der Vorhang fällt.
Dritter Aufzug. Freier Platz vor einem Jagdschloß im Walde. Dasselbe befindet sich rechts int Vorgrund und ist festlich geschmückt. Im Hintergründe Felsen, davor ein Wasierfall. Einige Stufen führen zum Jagdschloß hinauf. Dunkele Beleuchtung.
Mndolina liegt — ärmlich gekleidet — auf den Stufen der Thüre. Ihre Schwestern, reich geschmückt, Kronen in den Haaren, kommen.)
Schwestern. Ondolina, Was suchst du hier? Ward dir nicht geboten, Ruhen gleich den Todten? Fort ans Tageslicht, Was der Meister spricht, Dem entgehst du nicht!
Ondottna. Theure Schwestern einer Welle, Laßt mich hier auf dieser Schwelle, Die sein Fuß so oft betrat. Und enteilt er diesen Stätten, Mög' er meine Leiche treten, Wie er's meiner Liebe that.
Schwester«. Konntest du Menschen beneiden, Sollst du wie Menschen auch leiden. Fort! Fort!
Cttbolin«. Nur ein Wort!
Schwester«. Fort! Fort!
27 Oudottrm. Nur ein Wort!
Ach nur sehn ihn!
Schwester«. Sollst ihn nicht sprechen, nicht sehn! Fort! Fort!
Ondoliaa. Seliger Ort!
Schwester«. Fort! Fort!
(Es wird Völlig Tag.
Egon kommt auf Troll gestützt. ihn an der Hand.)
Gerda führt
Gerda. Sehet dort! Rosenwolken überziehen Hell das heitere Firmament, Und des Aufgangs Pforten glühen, Und ein Feuermeer entbrennt.
Ego». Ach, in Ondolina's Lande Sah ich schöneres, helleres Licht Und die Sonn' in ihrem Brande Reicht» an jene Klarheit nicht.
Troll. Ja, das war der Hölle Feuer, Das brennt freilich heller noch. Wer's genießt, bezahlt es theuer Giebt sein ewig Heil er doch.
Egon. Nehmt mich fort aus diesen Tagen, Denn mein Glück schwand wie ein Hauch; Fehlte Kraft mir, es zu tragen, Zu entbehren fehlt sie auch!
28 Und schien sie strafbar, hätt' ich's geklagt! Hab ich gesprochen? Hab ich gefragt? Nein, ich verwarf sie, stieß sie von mir, Und mein Glück und mein Alles mit ihr! Und schau ich diesen Ring mit seinen Wunderzeichen, Fühl ich mein Herz sich, meinen Sinn erweichen; Und dreh ich ihn am Finger wird's mir helle, Ich schaue sie!-------.(Der Wasserfall versiegt für eine Weile, Ondolina liegt unter ihm am Felsen.)
Ego«. (Erst wie im Traum, dann die Wirklichkeit der Erscheinung gewahr werdend.)
Ich schaue sie! Ich schaue sie!
Gerd». Was ist Euch?
Ego». Dort! Dort! Ondolina komm! (Der Wasserfall rauscht wieder herab und bedeckt die Erscheinung».
Doch sie ist fort. Die Schrift verlöscht, die nur die Wünsche lesen, Und Schaum bedeckt, was Schaum nur ist gewesen.
Gerd». O gebt den Ring, mein Flehn Euch rühre Er raubet nutzlos Euch den Frieden, Daß er das Herz Euch nicht verirre Und Glück Euch lächle noch hienieden.
Troll. Ja gebt den Ring, daß er nicht schüre Die Gluth, von der Ihr Euch geschieden, Daß er Euch nicht zur Hölle führe, Die kaum noch glücklich Ihr gemieden.
29 Ego«. Nein dieser Ring macht mich nicht irre Er zeiget mir, die ich gemieden, Und daß er einst zu ihr mich führe, Behalt ich ihn zu meinem Frieden.
Gerda.
I
O, geht den Ring rc.
Troll. Ja, gebt den Ring rc.
Ego«.
, Nein dieser Ring rc. (Egon und Troll gehen nach hinten. Gerda wendet fiH betrübt ab und geht trüben Gedanken nachhängend zu einem Sitz.
Gerda. Ach, ich fühls, es ist vergebens, Nur nach jener steht sein Sinn. Er, das Leben meines Lebens Träumt nur von der Zauberin. Jener Ring hält ihn in Banden, Ließ er ihn, er wäre frei. Und die Träume, sie entschwanden, Daß bei ihr das Glück nur sei. Dieses Pfand, er muß es lassen, Noch soll Hoffnung nicht erblaßen. ' -------------------
(ab.)
(Unter den Klängen eines fich nähernden Marsches treten die Ritter mit Gefolge von K nappen auf. An der Spitze drei Trompeter, die in der Mitte zwischen den Rittern Platz nehmen.)
Ehor. Den Ruhm, den Wein, die Frauen, Erhebe unser Lied. Was in den Lebens Auen Beglückend ist zu schauen, Das ist ihr Machtgebiet.
30 Schmettert Trompete, Bäumt sich das Roß, Mähet der Schnitter Enlsiger Troß. (Der Graf und Egon treten — Gerda in der Mitte führend — auf. Troll folgt.)
Chor. Dann ist der Krieger selig beglückt, Kränzt sich mit Lorbeer, den er gepflückt. Ruhm, Ruhm, Ruhm! Mannes Eigenthum.
Graf. Gerda. Troll.