Olympia und Delphi: Erläuterungen zur Wandtafel von Olympia [Reprint 2019 ed.] 9783486733334, 9783486733327


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German Pages 32 [68] Year 1904

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Table of contents :
VORWORT
INHALT
A. OLYMPIA
I. Lage und Bedeutung von Olympia, Überblick über die Bauten
II. In der Altis
III. Aufserhalb der Altis
IV. Der Untergang von Olympia und seine Ausgrabung
B. DELPHI
I. Lage und Bedeutung von Delphi, Überblick über den heiligen Bezirk
II. Der heilige Bezirk
III. Der Untergang von Delphi und seine Aufdeckung
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Olympia und Delphi: Erläuterungen zur Wandtafel von Olympia [Reprint 2019 ed.]
 9783486733334, 9783486733327

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O L Y M P I A UND D E L P H I VON

DR H. L U C K E N B A C H , PROFESSOR A M G Y M N A S I U M IN

MÜNCHEN

KARLSRUHE.

UND B E R L I N .

DRUCK UND VERLAG VON R. OLDENBOURG. 1904.

VORWORT. I

l i e H e r a u s g a b e von zwei n e u e n W a n d t a f e l n ( O l y m p i a und Delphi) im V e r l a g e v o n R . O l d e n b o u r g in M ü n c h e n hat die v o r l i e g e n d e Schrift veranlaßt.

tafeln

und

erscheinen

will

danach

könne,

beurteilt werden.

Sie enthält also E r l ä u t e r u n g e n zu den Wand-

Damit sie a u c h

ohne

die T a f e l n als

sind ihr verkleinerte N a c h b i l d u n g e n d e r s e l b e n b e i g e g e b e n

selbständiges

Buch

worden.

Ü b e r O l y m p i a liegt das g r o f s e W e r k von Curtius und A d l e r vor, das n a t u r g e m ä f s die Grundlage

jeder Forschung

bildet.

Von

den

vielen B ä n d e n , die über Delphi e r s c h e i n e n sollen,

jetzt blofs w e n i g e T a f e l n veröffentlicht, und so ist es nicht So

m a n c h e F r a g e harrt n a c h ihrer Beantwortung. geschlossen

und das M u s e u m

M ö c h t e man nicht g e r a d e jetzt,

eröffnet ist, sich

über

einen Ü b e r b l i c k über die G e s a m t h e i t der F u n d e g e w i n n e n ? und so habe ich, von

tüchtigen Künstlern

a u c h durch Delphi einen

brauchbaren

unterstützt,

Führer

sind

bis

schreiben.

A b e r sollte ich warten, bis das v e r h e i f s e n e g r o f s e

W e r k g a n z v o r l i e g t ? und wann wird das der Fall s e i n ? grabung

ohne G e f a h r , über D e l p h i zu

den

heiligen

Bezirk

wo die Aus-

orientieren

und

D a s v o r h a n d e n e Material reicht dazu aus,

d e n V e r s u c h gemacht, wie durch O l y m p i a so

zu bieten.

Dabei

sollen

die

B i l d e r an

erster Stelle

stehen, an zweiter k o m m t das Wort. Mit V e r g n ü g e n wird der L e s e r b e m e r k e n , dafs mich auch der b e s t e deutsche H. P o m t o w , beantwortet. Goos

Delphikenner,

unterstützt h a t ; mit stets gleicher L i e b e n s w ü r d i g k e i t hat er m e i n e v i e l f a c h e n A n f r a g e n Ihm und den b e i d e n H e r r e n ,

in K a r l s r u h e und Dr. E . P r e u n e r

Karlsruhe,

im M ä r z

die

mir

bei

der K o r r e k t u r zur Seite standen,

in S t r a f s b u r g , w i e d e r h o l e ich hier meinen

Professor

Dank.

1904.

H. Luckenbach.

INHALT. A.

OLYMPIA. Seite

I. 11.

Lage und Bedeutung von Olympia, Überblick über die Bauten.

7



I n d e r Altis. 1. G r e n z e n

der Altis

2. P e l o p i o n , 3. — 5. D i e 6. D i e

12

Hippodameion,

Tempel,

der

Haus des Unomaos

Heratempel,

13

der Zeustempel

13,

14,

16

Altäre, der grofse Zeusaltar

19

7. D i e .Schatzhäuserterrasse 8.—9.

Torbauten,

10. E c h o h a l l e 11.

III.

Philippeion und

24,

25

Siidostbau

26

Prytaneion

26

12. Die

F.xedra des M e r o d e s

13. Die

Statuen

Attikos

27 28

A u f s e r l i a l b d e r Altis. 14. Stadion

und

Hippodrom

15. Palästra

und

Gyrnnasion

Ii). H e r o o n ,

Theokoleon,

17.—18.

IV.

22

l.eonidäon,

31 32

Megaron

32

Huleuterion

33

34

Der U n t e r g a n g von Olympia u n d seine A u s g r a b u n g

B. I. L a g e

und

Bedeutung

von

DELPHI. Delphi,

Überblick

über

den

heiligen 38

Bezirk II. D e r h e i l i g e B e z i r k 1. D i e S i e g e s s t r a f s e

42

2. D i e

Schatzhäuser

3. V o m

Schatzhaus

4. D a s p l a t ä i s c h e

der A t h e n e r bis zum

platäischen

Weihgeschenk

Weihgeschenk

5. D i e T e m p e l t e r r a s s e 6. D e r o b e r e 7. D i e

Teil

des T e m e n o s

Statuen

III. D e r U n t e r g a n g v o n D e l p h i u n d s e i n e A u f d e c k u n g

. . .

46 51 54 57 59 60

63

OLYMPIA.

I. Lage und Bedeutung von Olympia, Überblick über die Bauten.

O

lympia liegt in E l i s ,

einer von der Natur

reichgesegneten Landschaft, deren Hügel-

ketten nur zu mäfsiger H ö h e ansteigen. mehr als 43 m über

dem M e e r sich

Nicht

erhebend,

W e g n a c h Druwa führt.

L i n k s , ziemlich dunkel

gehalten, erhebt sich der K r o n o s h ü g e l , vor dem die Altis sich auf-den Alpheios zu ausdehnt, n o c h von den schützenden E r d m a s s e n b e d e c k t .

Der

liegt es auf dem rechten Ufer des Alpheios, des

K l a d e o s fliefst zwischen den H ö h e n im Vorder-

gröfsten Flusses

ziem-

grunde und dem K r o n o s h ü g e l , sein Wasser wird

lich nahe dem B e t t e des Flusses und doch weit

dem Blick durch die steilen Uferwände entzogen,

genug entfernt, um vor den gewöhnlichen Über-

und nur an dem G e b ü s c h und den B ä u m e n , die

schwemmungen sicher zu sein.

seine Ufer begleiten, erkennen wir seinen Lauf.

der P e l o p o n n e s

Olympia an den K l a d e o s ,

(Fig. 1),

Im Westen stufst

einen B a c h , der, von

Mehr

nach

rechts sehen wir sodann das Hoch-

Norden k o m m e n d , unter rechtem Winkel sich in

ufer des Alpheios.

den Alpheios

die weite, durch einzelne Platanen b e l e b t e E b e n e

ergiefst,

und dem man,

um vor

seinen Wassern sicher zu sein, im Altertum bei

aus,

Olympia

breites,

ändertem B e t t e

Norden

in vielfachen W i n d u n g e n

ein

gerades,

kanalisiertes

Bett

verhältnismäfsig

gegeben

hatte.

Im

die

der

»Im Mittelgrunde breitet sich

unbeständige

Strom

mit seinen gelben

in

oft

ver-

Wasserfluten

durchschneidet.

Den

wird die Grenze vom K r o n o s h ü g e l gebildet, einer

Hintergrund des Bildes bildet die Silhouette der

teilweise bewaldeten H ö h e ,

kahlen

der E b e n e Olympia sondern

die sich 80 m über

war nie

nur

eine Stadt oder ein Dorf,

ein heiliger Festbezirk oder Hain.

Seine

D i e Bezeichnung für Hain war griechisch Alsos

wurden. wissen,

den E l e i e r n war Altis sind,

sprechen.

von

Auch

Arkadiens«

{),

heute

daher wir denn

vlrig),

der Altis

bei

von

Olympia

ist Olympia

keine

zu be-

Berühmtheit

Festspielen,

(to ukaog), a b e r die dialektische Nebenform gewohnt

Hochgebirge

(Bötticher,

Olympia, S. 22).

erhebt.

die

verdankt

Olympia

Ihr Anfang liegt im Dunkel, dafs

den

hier alle vier J a h r e abgehalten

die

Feste

Bedeutung

hatten,

zugänglich

wurden,

aber wir

ursprünglich nur lokale

dann bis

allen sie

Peloponnesiern

sich

zu

National-

spielen ausvvuchsen, an denen j e d e r freie G r i e c h e

wohnte S t ä t t e ; bis zur nächsten Stadt, bis n a c h

teilnehmen

Pyrgos,

Sizilien, aus K y r e n e in Nordafrika, aus K y z i k o s

sind

es

noch

20 km

Bahnlinie;

das

n ä c h s t e Dorf,

es heifst Druwa, liegt im W e s t e n

von Olympia,

1 1 4 m höher,

entfernt. ihm

aus

grabungen uns

über die E b e n e von Olympia,

hat

A.

begannen,

Bötticher,

den grund

nach

sie

Osten

führt. in die

einschliefsenden

haben

bewachsenen

wir die

ehe

die Aus-

das Bild gezeichnet,

Fig. 2 vor Augen

Westen

ist etwa 2 km

V o n diesem Dorfe aus hat man einen

vollen Ü b e r b l i c k von

und

oder

G r i e c h e n l a n d stammte. das

Fest

fünf T a g e .

aus

ob

er aus G e l a in

dem

eigentlichen

In der Blütezeit dauerte Am 2., 3. und 4. fanden

die mannigfachen W e t t k ä m p f e von Männern und Rossen

statt,

am ersten T a g war das Opfer an

Zeus, die grofse Prozession und die Anordnung

Wir schauen von

des Festes, am letzten erhielten die Sieger ihren

Alpheiosebene

mit

Im

Vorder-

mit Oliven

und

Fichten

der

Marmarameer

einerlei,

das

Höhen.

Ausläufer

am

durfte,

Hügel,

die

sich

westlich vom K l a d e o s erheben und über die der

Kranz, Die Olympia

und

ein

Siegesmahl

Ausgrabungen schon

Stätte war.

haben

schlofs uns

in sehr alter Zeit

die

gelehrt,

Feier. dafs

eine heilige

T i e f unter dem späteren B o d e n ist

an manchen Stellen schwarze E r d e gefunden, d. h. 1*

8

I.

I.iige und Bedeutung von Olympia, Überblick über die Bauten.

(Gezeichnet nach Olympia, Ergebnisse, Mappe l'ig. i .

Olympia und seine nächste

Erde mit Asche gemischt, und dazu zahlreiche alte Weihgeschenke. So grofs war die Ausbeute, dafs einmal in einer Woche 700 solcher alten Stücke zum Vorschein kamen, kleine Nachbildungen von Pferden oder Kühen oder kleine Dreifüfse aus Ton, K u p f e r oder Bronze (Fig. 3). Sie beweisen uns, dafs Olympia weithin berühmt war. An der heiligen Stätte waren aufser Bäumen und Weihgeschenken nur Altäre vorhanden. Ein Holzzaun umgab das Ganze. Dann mufste dieser einer Mauer weichen, und nach und nach erhoben sich zahlreiche Gebäude (Fig. 4 und 5). Das älteste ist das Heräon, über dessen Erbauungszeit die Ansichten allerdings weit auseinander g e h e n ; die nächsten Bauten sind im 6. Jahrhundert einige der Schatzhäuser. Im 5. folgt der gewaltige Bau des Zeustempels, eine ältere Echohalle, die in Fig. 4 und 5 nicht zu sehen ist, und das Prytaneion, im 4. das Metroon, das Philippeion, die jüngere Echohalle und der Südostbau. Dabei ist es geblieben, bis in römischer Zeit, von Umbauten abgesehen, die Südosthalle zu einem Teil des ostwärts gelegenen Hauses des Nero verwandelt wurde. Die gröfste Änderung im Aussehen aber brachte nebst der

Blatt I I . )

Umgebung.

neuen Mauer mit dem Triumphtor die Exedra des Herodes Attikos, die nicht lange vor dem Jahre 160 n. Chr. erbaut wurde. Inzwischen war auch vor den Mauern der Altis gebaut worden. Dem 6. Jahrhundert gehört das Megaron und der Nordbau des Buleuterion an, während der Südbau dem 5. zufällt. Im 4. folgt der Theokoleon und das Leonidäon, im 3. die Palästra und die Südhalle, im 2. das Gymnasion. Auch hier haben die R ö m e r manches geändert und allerlei Umbauten vorgenommen. x ) ') Eine übersichtliche Zusammenstellung der Bauten der Zeit nach mag manchem willkommen sein: 7. Jahrh.

Heräon.

6. Jahrh.

Ein Teil der Schatzhäuser, Nordbau des

Buleuterion, Megaron. 5. Jahrh.

Der zweite Teil der Schatzhäuser, Zeus-

tempel, Stldbau des Buleuterion, ältere Echohalle, Prytaneion. 4. Jahrh. Metroon, Philippeion, jüngere Echohalle, Südostbau, Theokoleon, Leonidäon. 3. Jahrh.

Palästra, Südhalle.

2. Jahrh.

Gymnasion.

J . Jahrh. n. Chr.

Römische

Triumphtor, Haus des Nero. 2. Jahrh. n. Chr. Exedra.

Altismauer

mit dem

1. l . a g e und B e d e u t u n g von Olympia, Überblick ü b e r die Bauten.

i H..ttiuher, Ulympkt.j F i g . 2.

Dem

Versuche,

geben,

stellt

Olympia

sich

keit entgegen.

im Bilde

eine nicht geringe

Denn

Olympia

a n d e r s aus,

wählen?

Etwa

l ) a s Tal von O l y m p i a vor d e r

wiederzuSchwierig-

in j e d e m J a h r h u n d e r t u n d w e l c h e Z e i t soll

sah

ist n u r , w i e e s a m l e i c h t e s t e n Olympia

in

Fig. 4 lehnt für

als H e l l a s

herstellte.

endlich

die Gewalt

die römische Kaiserzeit nach

der Exedra? wir

der Römer

uns

Nach

fiel,

Erbauung

reiflicher Ü b e r l e g u n g

entschlossen,

die

spätere

den

scher

Zeit

deren

Seite h a b e n

aussahen.

Zeit nicht ganz

s o , w i e s i e in

Auf

wir die

Altismauern

Triumphbogen

und

mehreren

die Exedra

des

Wenn

Bildern

geben

Der

Einwand,

Olympia

nie

so

ausgesehen

habe,

wie

Bild

es

zeigt,

wenig

sagen,

denn

ein

sich

zu

dafs

genaues

hat

zogen. ihm

sich

will

es

Bild

Suchen

Zeich-

im F r ü h j a h r 1893

zur

alten

Geschichte«

S e i t d e m d i e s e s fertig vor-

Der Aufgabe einer NeuzeichArchitekt

wir

(Fig.

uns

Bildes 5)

in

R. Restle

mit

Hilfe

und

des

Olympia

unter-

des

von

Grundrisses heimisch

zu

machen. D a ist es d e n n l e h r r e i c h zu s e h e n , wie

sich

vor

allem

von

zwei A r t e n von Bauten lassen,

solche

vornherein

unterscheiden

mit

rechteckigem

G r u n d r i f s u n d q u a d r a t i s c h e mit e i n e m inneren

Hofe.

Rechteckig

nächst die Schatzhäuser,

in

Tempel

und

die

sind

Hallenbauten

im

•) C u r t i u s u n d A d l e r , Olympia, veranstalteten

auf Fig. 3

Ein

Ausgrabung.

zu-

sodann die

E r g e b n i s s e d e r von d e m D e u t s c h e n

von

Die Erage

an die vortreffliche

der

hergestellten

em-

d e m A u s s e h e n O l y m p i a s ist d o c h k e i n e W e i s e zu e r r e i c h e n .

nung

so

pfehlen. das

Weg

will,

dieser

der

geeignetste

D a m a l s w a r d a s g r o f s e O l y m p i a w e r k 1)

t e n zu b e r i c h t i g e n .

in

scheint

dem,

das

l i e g t , ist es m ö g l i c h , d a s B i l d in m e h r e r e n P u n k -

man

Zeiten

gelingt,

will,

^Abbildungen

sondern dem

verschiedenen

griechi-

sich

noch nicht erschienen.

an-

mit

eingezeichnet.

die

der

wie

meine

römische

übersehen,

die römischen Herodes

Theo

S ü d o s t b a u nicht so dargestellt,

s i e in r ö m i s c h e r , s o n d e r n

nicht

haben

griechische

Z e i t zu w ä h l e n , a l s o d a s P r y t a n e i o n , d e n koleon,

oder

lernen

n u n g an, die G e h e i m r a t D u r m

d e r A t h e n s e i n e h ö c h s t e Blüte sah, o d e r die Zeit, in

kennen

E e h r m i t t e l zu s c h a f f e n .

man

d e s 5. J a h r h u n d e r t s ,

die Zeit

Ausgrabung.

Im

die

Reich

folgenden

mit d e n W o r t e n »Olympia, E r g e b n i s s e s beDreifufs aus Erz.

zeichnet.

11

I2

II.

In der Altis.

Osten und Süden. Quadratischen Grundrifs und einen Hof im Innern zeigen Leonidäon, Theo k o l e o n 1 ) , Palästra und Prytaneion. 2 ) Etwas Besonderes bieten das Buleuterion als Gruppe von drei Gebäuden und mit dem Halbrund der Apsis bei zweien von ihnen, das runde Philippeion sowie von den römischen Bauten das Triumphtor und die Exedra. Diese beiden unterscheiden sich von den griechischen Bauten auch sonst in einem wichtigen Punkt, es fehlt ihnen die Halle, die bei einem griechischen Bau so leicht nicht fehlt und deswegen als eines der hervorragendsten Merkmale griechischen Stiles

bezeichnet werden kann. Als kleine Vorhalle tritt sie bei den Schatzhäusern auf, als Ringhalle umgibt sie die Tempel und das Philippeion. Losgelöst als Selbstzweck erstehen die Hallenbauten (Echohalle, Südhalle, Gymnasionhalle), zu denen wir auch die Torbauten (Pelopiontor, Gymnasiontor,Tore in der römischenWestaltismauer) rechnen. Dann wieder überwiegen die Hallen derart, dafs alles andere fast zurücktritt, so bei dem Südostbau und dem L e o n i d ä o n : kurz, mit Ausnahme des Megarons gibt es in Olympia keinen griechischen Bau von Bedeutung, bei dem nicht die Halle eine wichtige oder gar die wichtigste Rolle spielte.

' ) D i e drei östlichen Zimmer wurden erst später angebaut.

Schreiten wir sodann zur Betrachtung des einzelnen und besichtigen zunächst die Altis, danach das aufserhalb der Altis Liegende.

2

) Die

nicht den

Ergänzung Anspruch

ist nur

ein

Versuch,

kann aber

auf unbedingte Richtigkeit erheben.

II. In der Altis. 1. Grenzen der Altis. Den Göttern geweihte Plätze waren festbegrenzte Bezirke und pflegten auf allen Seiten von Mauern umgeben zu sein. Deutlich sind jedoch in Olympia nur die Süd- und Westmauern aufgefunden, und zwar müssen wir hier ältere und jüngere Mauerzüge unterscheiden. Im Südwesten der Altis treffen sich in stumpfem Winkel die älteren, aus griechischer Zeit stammenden Mauern : in gerader Richtung läuft die Südmauer nach Osten 1 ), die Westmauer bildet ebenfalls eine gerade Linie und verläfst erst kurz vor ihrem E n d e ihre Richtung, um an der Südwestecke des Prytaneion aufzuhören. In römischer Zeit fand unter Kaiser Nero eine Verschiebung dieser beiden Mauern statt, die neue Westmauer wurde ein kleines Stück (etwa 3 m) weiter nach Westen vorgerückt, und mit zwei viersäuligen Torbauten 2 ) im Norden und Süden und genau in der Mitte zwischen beiden mit einer Pforte versehen. Mehr R a u m , im Durchschnitt etwa 20 m, wurde im Süden zugefügt; durch die neue Südmauer ' ) Über der

ihr letztes

Sttdosthalle

Stück

herrscht

und

keine

die

völlige

Verbindung

mit

Klarheit.

Er-

haltene Mauerzüge machen folgende Annahme wahrscheinlich:

lief

die Mauer bis zur Ostgrenze in

ganz gerader R i c h t u n g ;

Ursprünglich

als aber die Siidosthalle erbaut

wurde,

mufste das östliche Stück der Mauer,

um

nicht

führte ein stattliches Triumphtor mit drei Durchgängen 1 ). Im Osten war eine besondere Grenzmauer nicht erforderlich, es bildeten vielmehr, wie es scheint, die Rückmauern der Echohalle und der Südosthalle den Abschlufs, und in der Nordostecke trat der Stadionwall an die Stelle einer Mauer. Ein Tor, das sich nördlich an die Echohalle anschliefst, verband die Altis mit dem Stadion. Im Norden war, ganz allgemein gesprochen, der Kronoshügel die Grenze der Altis. Suchen wir nach einer Mauer, so müfsten wir die hinter den Schatzhäusern befindliche Stützmauer, die mit zahlreichen Strebepfeilern versehen ist, für die nördliche Altismauer halten. Ihr fehlt heute freilich der Anschlufs zum Prytaneion. Dieser Bau aber mufs noch in der Altis gelegen haben, da sein Haupteingang der Altis zugewendet und nur von dort aus zu erreichen war, und ferner der Altar der Hestia, der im Innern des Prytaneion sich befand, nicht aufserhalb der Altis gelegen haben kann. In griechischer Zeit betrug die Ausdehnung von West nach Ost im Mittel etwa 200 m, von Süd nach Nord 160 m, wir erhalten also eine Fläche von 3,2 h a , das sind 12'/» preufsische Morgen. ' ) Die römischen Mauern sind noch heute an manchen Stellen

I m hoch erhalten,

ursprünglich waren sie w o h l

die Mitte der Halle zu treffen, nach Süden verlegt werden,

etwa 3 bis 4 m hoch.

so dafs der ganze Südostbau in

wurde zu einer T e r r a s s e n m a u e r für den Zeustempel.

wurde. 2

) Über diese S . 2 2 und

die Altis eingeschlossen

Die frühere südliche

Altismauer Zu-

gleich mit der Vergröfserung des Haines findet der völlige 23.

Umbau der Südosthalle statt.

Ü b e r das Triumphtor S. 2 2 .

II.

In d e r Altis.

2. Pelopion, Hippodameion, Haus des önomaos. Pelops, H i p p o d a m e i a und Önomaos sind für Olympia drei bedeutsame Namen. Önomaos war K ö n i g von Pisa und wollte seine einzige Tochter H i p p o d a m e i a nur dem vermählen, der ihn selbst im Wettfahren besiegen würde. Pelops erschien als Bewerber und verschaffte sich den Sieg, indem er des Önomaos Wagenlenker Myrtilos bestach. So wurde er Gemahl der H i p p o d a m e i a und K ö n i g von Pisa, er richtete die olympischen Spiele e i n , und nach ihm wurde die Halbinsel Peloponnesos genannt. D e r Ostgiebel des Zeustempels erinnerte, wie wir später sehen werden, an die Brautwerbung des Pelops, aber mehr noch ins A u g e fielen die Plätze und Denkmäler, die nach ihnen den N a m e n hatten. Denn dem Pelops und seiner Gattin waren besondere heilige Bezirke geweiht, und vom Palast des Önomaos stand noch zu Pausanias' Zeit eine hölzerne Säule. Das Pelopion ist wieder aufgefunden worden. E s liegt auf einer kleinen Erhöhung, ist fünfeckig und war ringsum von einer Umfassungsm a u e r a u s Quadersteinen umgeben. Pelops wurde nach seinem T o d e verehrt, er war also ein Heros, und nach des Pausanias' Zeugnis wurde er von den Eleiern ebenso vor allen H e r o e n in Olympia geehrt, wie Zeus v o r den übrigen Göttern. Im Pelopion war sein G r a b , dort vollzog sich der Totenkult, alljährlich wurde ihm ein schwarzer Widder geopfert, wobei dessen Blut in eine Opfergrube flofs Im übrigen wuchsen dort Bäume, und Bildsäulen waren dort aufgestellt. Der Eintritt fand durch ein T o r im Südwesten statt. A n Stelle eines älteren T o r g e b ä u d e s wurde um das J a h r 400 v. Chr. das T o r in gröfserem Mafsstab erneuert. Näheres darüber S. 22. Dem Pelopion entsprach an einer anderen Stelle der Altis das Hippodameion, der Platz, wo H i p p o d a m e i a bestattet lag. A u c h ihr wurden Opfer zuteil. Alljährlich durften die Frauen, die ihr opferten und andere Ehren erwiesen, einmal ihren heiligen Bezirk betreten. Wo dieser lag, ist nicht mit Sicherheit zu s a g e n ! ) , vermutlich im östlichen T e i l der A l t i s , westlich von der Echohalle. G e f u n d e n ist nichts von ihm, und wenn er, wie Pausanias sagt, eingefriedet war 2 ), so werden wir vielleicht an einen hölzernen Zaun zu denken haben. Önomaos ') Vergl.

lag Athen.

aufserhalb Mitt. X I I I

der Altis westlich (1888).

S.

3. Die Tempel. j

|

Drei T e m p e l schmücken die Altis, drei in Olympia seit uralter Zeit verehrten Göttern geweiht, der Hera, dem Zeus und der Göttermutter (Meter, ' I / / 1 1 0 MfytxXrj, Mater Deum). E s sind dorische T e m p e l , rings von Säulenhallen umgeben (Fig. 6 und 10). A u c h darin stimmen alle drei überein, dafs das eigentliche Tempelhaus mit zwei Vorhallen (Pronaos und Opisthodomos) versehen ist, deren j e d e sich mit zwei Säulen zwischen den Anten öffnet. Alle drei T e m p e l weisen an den Schmalseiten die für den dorischen Peripteros gewöhnliche Zahl von sechs Säulen auf — wir nennen einen solchen Tempel Hexastylos — , aber in der Zahl der Säulen an den Langseiten unterscheiden sie sich wesentlich. Der Zeustempel mit seinen 1 3 *) und das Metroon mit seinen elf Säulen weisen wenigstens, wie es die R e g e l ist, eine ungerade Zahl auf, wogegen wir beim Heräon nicht weniger als 16 zählen. So erhalten wir hier einen langgestreckten Bau, dessen Schmalseite fast dreimal in der Langseite enthalten ist, während beim Metroon die Langseite nicht einmal das Doppelte der anderen Seite mifst; der T e m p e l des Zeus steht in der Mitte. Die Säulen der drei T e m p e l bestehen aus dem einheimischen Muschelkalk (Poros) und waren, wie überhaupt alle sichtbaren Teile, die aus Stein bestanden, mit einem feinen Marmorputz überzogen. Der Zeit nach fallen sie in die drei verschiedenen Hauptepochen, die man zu unterscheiden pflegt, das H e r ä o n in die Zeit des freien oder archaischen Stils, der Zeustempel in die Zeit des entwickelten Stils, die etwa von 480—400 v. Chr. dauert, das Metroon in die Spätzeit, genauer in die erste H ä l f t e des 4. Jahrhunderts (Dörpfeld). Das Metroon ist ein kleiner, unbedeutender Bau, auf den wir nicht näher eingehen w e r d e n 2 ) , dagegen sind die beiden an' ) D a s V e r h ä l t n i s von 6 : 1 3 findet sich b e i m dorischen

) P a u s . V I 20, 7 d"oiyxoj

es vom P e l o p i o n V

J |

vom K l a d e o s bestattet (Paus. V I 2 1 , 3), aber in der Altis wurde eine alte, von vielen Klammern zusammengehaltene Säule gezeigt als der letzte und einzige R e s t des durch Blitz zerstörten Palastes des Önomaos. Sie stand unter einem von vier Säulen getragenen Schutzdach (Fig. 4), an dem W e g e vom grofsen Altar zum Zeustempel, genauer läfst sich der Platz nicht ang e b e n ; ebenso ungewifs ist es, welche Bewandtnis es denn eigentlich mit dieser Säule hat.

334—335

(Dörpfeld.) J

j ! | !

'3

13,

7ieott/ou£vuvi

I Xifriov

frgiyxep

L u c k e n b a c h , Olympia und Delphi.

d a g e g e n heilst .iioL^yi.Tai.

T e m p e l am häufigsten. - ) V g l . noch S. 1 8

oben.

2

II.

14

In

der

Altis.

d e r e n T e m p e l sehr wichtig, u n d wir w e r d e n uns eing e h e n d e r mit i h n e n bes c h ä f t i g e n müssen.

glückliche Beantwortung sich D ö r p f e l d 1 ) grofse V e r d i e n s t e e r w o r b e n hat. • • • • ri W i e Fig. 7 zeigt, ist noch heute der ganze Unterbau D a die heilige Stätte e r h a l t e n , es steht aufser w e n i g s t e n s später in erster S ä u l e n t r o m m e l n a u c h noch L i n i e d e m Zeus geweiht fast die g a n z e 1,18 m dicke war, so erregt es Verwun(Borrmann, der dorische Tempel.) Cellawand in ihrem unted e r u n g , dafs der älteste Fig. b. Das Heräon. Grundrifs. r e n T e i l e a u f r e c h t , grofse T e m p e l nicht ihm, s o n d e r n P l a t t e n n a c h aufsen, g e w ö h n l i c h e Q u a d e r n nach seiner Gemahlin, der H e r a , gehört. So hat m a n innen. W o a b e r ist d e r o b e r e T e i l d e r M a u e r n ? die V e r m u t u n g a u s g e s p r o c h e n , dafs er ursprüngT r o t z allen S u c h e n s f a n d e n sich k e i n e Steine, lich d e m Zeus u n d d e r H e r a g e m e i n s a m geweiht u n d schliefslich w u r d e es k l a r , dafs er über war u n d erst d a n n zum ausschliefslichen Eigenh a u p t n i c h t in Stein a u s g e f ü h r t , s o n d e r n aus tum d e r H e r a w u r d e , als für Zeus ein n e u e r L e h m z i e g e l n a u f g e b a u t war. L e h m z i e g e l waren gewaltiger Bau errichtet wurde ; a n d e r e vermuten, im A l t e r t u m sehr beliebt, bei W o h n h ä u s e r n das dafs an der Stelle d e s s p ä t e r e n Z e u s t e m p e l s g e b r ä u c h l i c h s t e Material. Sie waren u n g e b r a n n t s c h o n ein älterer u n s c h e i n b a r e r Bau stand, d e r u n d n u r an der S o n n e g e t r o c k n e t , a b e r durchaus d e m p r ä c h t i g e n N e u b a u weichen mufste, und von b r a u c h b a r u n d d a u e r h a f t , so l a n g e sie unten d e m keine K u n d e auf uns g e k o m m e n ist. nicht mit der Nässe d e s B o d e n s in Berührung k a m e n u n d o b e n gut a b g e d e c k t waren. So sehen 4. Der Heratempel. Das findung

H e r ä o n stellte gleich bei seiner Aufeine R e i h e von F r a g e n , durch d e r e n

1

) Olympia,

Ergebnisse.

Textband

II,

S.

27—36.

(Olympia, Ergebnisse.) F i g . 7.

Das Heräon von Nordosten.

D e r G r i e c h e im Innern d e s T e m p e l s stützt sich a u f d i e B a s i s d e s H e r m e s v o n P r a x i t e l e s . I m V o r d e r g r u n d d a s l a n g e W a s s e r b a s s i n d e r E x e d r a , d i e S ä u l e n s c h ä f t e u n d G e b ä l k s t ü c k e v o n d e n E c k t e m p e l n ( V g l . S . 2 5 , F i g . ) 2 ) . I m H i n t e r g r ü n d e l i n k s die b y z a n t i n i s c h e K i r c h e , d a h i n t e r d i e A u s l ä u f e r d e r t r i p h y l i s c h e n B e r g e , rechts d i e H ü g e l v o n D r u w a .

II.

wir

viele S t ä d t e ,

lopolis, durch

z. B.

das

15

Mega-

Festungsmauern

aus L e h m z i e g e l n geschützt. freilich

I n der Altis.

schützende

Als

Dach

v e r s c h w u n d e n war, da löste der R e g e n die Z i e g e l auf, und so k a m es, seiner

d a f s das H e r ä o n bei

Aufdeckung

mit

einer

grünlichen T o n s c h i c h t von e t w a einem M e t e r D i c k e war.

zugedeckt

In diesen L e h m gehüllt,

wurde der H e r m e s

des Praxi-

teles ,

Basis

vor

seiner

auf

dem B o d e n l i e g e n d , g e f u n d e n , und

diesem glücklichen

(Olympia, Funde.)

Uml'ig. 3.

stand v e r d a n k e n wir seine ung e w ö h n l i c h gute A b e r auch

Firstakroteriun vom Heräon.

Erhaltung.

von

d e m G e b ä l k , das

über

den

weist eine auf der Südseite deren 1 6 auf.

Nied-

Säulen und M a u e r n liegt, von dem E p i s t y l und

rige S ä u l e n t r o m m e l n

den T r i g l y p h e n , ist nichts g e f u n d e n , ein deutliches

aber haben T r o m m e l n von fast d r e i f a c h e r H ö h e ,

Zeichen,

dafs alles aus

Holz

war.

Aus

Holz

und bei einzelnen S ä u l e n s c h ä f t e n hat es den An-

a b e r müssen auch einstmals die Säulen g e w e s e n

schein , als

sein,

gewesen wären.

wenn

auch

die

heute

noch

erhaltenen

w a r die R e g e l , drei S ä u l e n

ob

aus e i n e m Stein

gearbeitet

1 8 K a p i t e l l e sind erhalten, dar-

S ä u l e n t r o m m e l n aus Stein sind. Zu diesem Schlufs

unter

zwang ihre G e s t a l t u n g und ihre V e r s c h i e d e n h e i t .

und die V e r s c h i e d e n h e i t ist so g r o f s , wie sie unter

Der Durchmesser

und

dorischen K a p i t e l l e n nur sein kann, ein B e w e i s ,

Säulenschäfte

dafs sie zu v e r s c h i e d e n e n Zeiten entstanden sind.

1,29

m;

schwankt

während

alle

zwischen

übrigen

1,02

20 F u r c h e n — dies ist die Normalzahl — tragen,

sind

sie

Der Form

mehr

als

10

der Kapitelle

das älteste etwa

in

verschiedene

Alfen,

nach zu urteilen,

jüngsten der r ö m i s c h e n Zeit a n g e h ö r e n . Dörpfeld brachte

fällt

das J a h r 600, während

die

Indem

alle d i e s e T a t s a c h e n in V e r b i n d u n g

mit

der

Nachricht

des

Pausanias,

zu

seiner Zeit sei eine S ä u l e des O p i s t h o d o m s aus Holz g e w e s e n , zog er den Schlufs, d a f s ursprünglich alle Säulen aus H o l z waren nach in Stein die Säulen meisten

ersetzt

wurden.

des P r o n a o s

geschützt

und n a c h und Natürlich

seien

und O p i s t h o d o m o s

gewesen,

während

die

am der

R i n g h a l l e allen Witterungseinflüssen p r e i s g e g e b e n waren, und

so

habe

denn P a u s a n i a s n o c h eine

aus H o l z g e s e h e n , an deren Stelle später e b e n f a l l s eine

steinerne

richtig, so

trat.

Sind

diese

scheint durch sie auch

Folgerungen eine

andere

Streitfrage ihrem E n d e z u g e f ü h r t : l a n g e Z e i t w a r man z w e i f e l h a f t ,

ob

die d o r i s c h e n Architektur-

formen für H o l z o d e r für Stein e r f u n d e n w u r d e n , das H e r ä o n dafs

der

dafs die

scheint

Holzbau für das

zu

erbringen,

das U r s p r ü n g l i c h e

den

w a r , und

Holz

den Steinbau übertragen

Beweis

ersonnenen Formen

' ) W i r wollen nicht unterlassen, darauf dafs I ' u c h s t e i n (Olympia, Ausgr.) Fig. 9

Altertümliche Hera.

dem

Holzbau

sehr

und

Koldewey

zweifelnd

in

wurden.1)

hinzuweisen,

der Ableitung

gegenüberstehen

Tempel in Unteritalien und Sizilien. S . 2 2 0 ) .

aus

(Griech.

II.

16

In der Altis.

Weniger sicher scheint uns eine andere Annahme D ö r p f e l d s zu sein. Von der Tatsache ausgehend, dafs das älteste Steinkapitell des Heräons vielleicht noch vor dem Jahre 600 gebildet ist, spricht er die Ansicht aus, dies könne nur geschehen sein, um eine baufällige Säule zu ersetzen, und deshalb müsse der Tempel mehrere Jahrhunderte vorher erbaut worden sein. Er trägt kein Bedenken, seine Entstehung ins 10. oder sogar 1 1 . Jahrhundert zu setzen. Gegen diesen frühen Zeitansatz ist der Widerspruch nicht ausgeblieben. Warum, so läfst sich fragen, soll man nicht schon einige Jahre nach der Erbauung des Tempels wenigstens begonnen haben, die Holzsäulen mit steinernen zu vertauschen? Vielleicht nahm ein neues Geschlecht Anstois an den Holzsäulen und ersetzte sie nach Mafsgabe der vorhandenen Mittel. Wenn man ferner den Tempel mit anderen sehr alten, um das Jahr 600 oder bald darauf erbauten Tempeln vergleicht, so zeigt sich in der ganzen Anlage wie auch in manchen Einzelheiten doch so viel Übereinstimmung , dafs man mit dem Heräon schwerlich über das 7. Jahrhundert hinaufkommt. Damit stimmt dann vortrefflich ein grofser Firstschmuck aus T o n , ein sog. Akroterion, das über dem Giebelfelde oben auf dem First des Daches aufsafs (Fig. 8). E s mifst 2,31 m im Durchmesser, ist bemalt und weist uns auf das Ende des 7. oder den Anfang des 6. lahrhunderts hin. 2 ) Auch die Ziegel, deren manche erhalten sind, und deren sichtbare Aufsenfläche schwarz glänzend war, widersprechen diesem Ansatz nicht. Wenn D o r p f e i d aber annimmt, dafs Akroterion und Ziegel nicht vom ursprünglichen Bau stammen, sondern einem späteren Umbau angehören 3 ), so läfst sich dafür kein Beweis erbringen. Endlich aber haben wir noch den K o p f einer Hera in doppelter Lebensgröfse gefunden, der, wenn nicht alles trügt 4 ), zu einem alten Sitzbilde der Göttin im Tempel gehört hat (Fig. 9). Ein Blick genügt, um zu sehen, dafs wir es mit dem Werke einer sehr altertümlichen Kunst zu tun haben; der hohe Aufsatz, den die Göttin als ') Die Erneuerung in immer wiederholten Anläufen hat auf jeden Fall (auch wenn man D ö r p f e l d zustimmt) etwas Seltsames. 2

) Über das Akroterion B e n n d o r f ,

Österr. Jahres-

hefte I I (1893) S. 1 ff. ") D ö r p f e l d meint, ursprünglich sei ein horizontales Lehmdach

vorhanden

gewesen

und

dieses

erst

einige

Kopfschmuck trägt, pafst gut für die Hera. Ist die Annahme gerechtfertigt, dafs wir es mit dem Kultbilde des Heratempels zu tun haben, dann darf man auch annehmen, dafs dieses sofort nach Erbauung des Tempels geschaffen wurde. So neigen wir im Gegensatz zu D ö r p f e l d dem Schlüsse zu, dafs der Heratempel zwar ein sehr alter Tempel ist, aber doch erst im 7. Jahrhundert entstanden ist. L e i d e r sind wir jedoch nicht imstande, uns ein richtiges Bild vom Aussehen des Tempels zu machen, da ja der ganze Oberbau fehlt. Wir haben uns bei unserer Ergänzung in Fig. 4 an das gewöhnliche Bild eines Tempels gehalten. Zum Schlufs noch ein Wort über das Innere, die Cella (Fig. 6). Ursprünglich fehlte die Einteilung durch Säulen in drei Schiffe. Da indes die Spannweite für die Deckbalken sehr grofs war, so sprangen zu ihrer Unterstützung aus den Wänden der Langseiten je vier kurze Quermauern vor. So entstanden an jeder Seite vier kleine R ä u m e , man ist versucht, sie Kapellen zu nennen. Erst später wurden dann bei einem Umbau statt der Quermauern je zwei Säulenreihen übereinander eingesetzt, und es entstanden jetzt aufser dem breiten Mittelschiff zwei schmale Seitenschiffe. Im Tempel sah Pausanias viel Bemerkenswertes, seltsame Dinge aller Art, z. B. ein kleines Bett, das als Spielzeug der Hippodameia ausgegeben wurde, berühmte Weihgeschenke, wie die mit Gold und Elfenbein eingelegte Lade des K y p s e l o s * ) , wie auch den Hermes des Praxiteles.

5. Der Zeustempel. Der Zeustempel beherrschte durch seine Gröfse und Schönheit den ganzen heiligen Bezirk, er war der bauliche Mittelpunkt; in seinem Innern aber barg er den köstlichsten Schatz, den Olympia zu zeigen hatte, das Goldelfenbeinbild des Zeus von der Hand des Pheidias. So bedeutet er für Olympia dasselbe, was für Delphi der Apollontempel, für die Akropolis von Athen der Parthenon war. Die Gröfse des Tempels mögen einige Mafse zeigen: seine L ä n g e betrug 64 m ( = 200 olympische Fufs), die H ö h e von der untersten Stufe bis zur Spitze des Giebels 21 m, die Säulen waren ungefähr 10,5 m hoch, und ihr unterer Durchmesser mafs nicht weniger als ') Kypselos war Tyrann von Korinth in den Jahren

Jahrhunderte später durch ein Giebeldach mit Tonziegeln

657—627.

ersetzt worden.

schwerlich vor dem Jahre 600 geschaffen worden.

4

) Vgl. u. a. M ü l l e r - W i e s e l e r ,

mäler 4 , S. I I I .

Antike Denk-

Die

nach

Springer-Michaelis, I ' . (1904) S. 1 4 5 .

ibm

benannte

Lade

war

indes Vergl.

Handbuch der Kunstgeschichte.

II. ]

2,25 m . )

Es

war

ein

In d e r

Altis.

I7

regelmäfsiger

Bau, wenn man so will, ein N o r m a l b a u , von

aus

Elis

etwa im J a h r e 456 vollendet ( F i g .

dem Baumeister

Libon

10).

E s war ein Peripteros von 6 : 1 3

Säulen,

das eigentliche T e m p e l h a u s ein Doppelantentempel, und die Cella war in drei S c h i f f e zerlegt durch zwei R e i h e n S ä u l e n , über von

d e n e n sich zwei a n d e r e etwas

kleineren Säulen

Reihen erhoben.

Fig.

Zeusteiupel.

D i e s c h m a l e n S e i t e n s c h i f f e waren durch

Grundrifs.

N.

eine Z w i s c h e n d e c k e z w e i g e s c h o s s i g gestaltet,

während

das Mittelschiff

ein

einziger g r o f s e r R a u m blieb, in dessen Hintergrund

alles

beherrschend

sich

das K u l t b i l d des Z e u s b e f a n d (Fig. 1 2 ) . A b g e s e h e n von diesem war auch sonst reicher

Schmuck

dem

T e m p e l zuteil g e w o r d e n (Fig. 1 1 ) .

bildnerischer

Zwar

waren die Metopen des äufseren Säulenu m g a n g s ohne R e l i e f s , a b e r der innere

64 m — 2oo olympische Fuß.

Fries über den Anten und d e n zwischen

Der b i l d n e r i s c h e S c h m u c k des Z e u s t e m p r l s .

ihnen stehenden beiden Säulen bot auf ')

2,25

m

an

den

Giebelseiten,

2,21

m

an

den

I.angseiten.

j e d e r S e i t e sechs T a t e n des H e r a k l e s , der mit Olympia in e n g e r B e z i e h u n g steht und nach einer VVen-

(Olympia, Ergebnisse.) Fig. 1 2 .

Zeuslemjicl.

Querschnitt.

i8

II.

In der

Altis,

d u n g der

Sage

die

olympischen

S p i e l e gegründet hatte. Im Ostgiebel war die S a g e von d e r Wettfahrt des

Pelops

und

des

Onomaos,

die wir schon oben erwähnt haben, dargestellt.

F i g . 1 3 zeigt uns die

Statuen, wie sie in D r e s d e n durch ergänzt worden sind. 1 )

Treu

In

der Mitte steht, die a n d e r e n überr a g e n d , Z e u s , links, also auf der glückverheifsenden

Rechten

des

Gottes, P e l o p s , dem er den Sieg verleiht, mit H i p p o d a m e i a , rechts Onomaos

mit

Sterope.

Darauf

seits

vier

die

seiner

Gemahlin

folgen

Pferde

Wagen.

Hei beiden

befindet

sich

der

beider-

mit

dem

Gespannen Wagenlenker

mit noch zwei anderen d i e n e n d e n Personen.

In den E c k e n

endlich

liegen r a u m f ü l l e n d e (¡estalten, in denen Pausanias, Recht,

die

wohl nicht mit

Flufsgotter

und K l a d e o s

Alpheios

erkennt.

In dem westlichen ^ F ig-

14)

ist

Giebelfeld

der

Kampf

der

L a p i t h e n mit den K e n t a u r e n dargestellt. In der Mitte steht A p o l l o n , rechts und links j e drei G r u p p e n , die sich in ihrer A n o r d n u n g genau entsprechen:

zuerst

ein

Grieche,

der die W a f f e (Axt oder Schwert) g e g e n einen K e n t a u r e n , der eine Frau

geraubt

hat,

erhoben

hat,

links wohl Peirithoos, rechts Theseus,

darnach

ein

Grieche

mit

einem G e g n e r im K a m p f und endlich ein G r i e c h e , der einen

Ken-

tauren

ohne

niedergerissen

dafs

dieser

läfst.

Es

seine

folgen

hat,

Beute in

j e zwei w e i b l i c h e

fahren

den

Ecken

Personen,

wie

es scheint, j e eine Dienerin und eine L a p i t h i n .

')

J)ie

In b e i d e n G i e b e l n

Ergänzung

kann

im allge-

m e i n e n j e d e n f a l l s als r i c h t i g b e z e i c h n e t werden.

Von

Statuen

a n d e r s zu

für

Jahrbuch

Arch.

1903,

scheint

Vorschlag zu

Inst. X I I

S i t z u n g s b e r . d.

S. 4 2 1

ff.

die mir von

beachten, (1897)

D e r neueste V o r s c h l a g

Furtwängler, Akad.

der

besonders

des

1 6 9 ff.

Versuchen,

ordnen,

den O s t g i e b e l

Wer nicke S.

den

von bayr.

It.

herrscht

strengste

Symmetrie,

in b e i d e n

In cler Altis.

sind,

wenn man die P f e r d e mitrechnet, 21 F i g u r e n .

In

beiden

im

steht

in

der

Mitte

K a m p f den S i e g verleiht.

ein

Gott,

der

A b e r zu d e m T e m p e l

19

sitzt auf hohem, reich v e r z i e r t e m Throne, in d e r L i n k e n das a d l e r b e k r ö n t e Z e p t e r , in der R e c h t e n die

Nike

haltend.

Zeichen,

Diese

dafs sie

auf

trägt

eine B i n d e als

des Z e u s B e f e h l um des

als dem H a u s e des Z e u s steht nur der Ostgiebel

S i e g e r s Stirn den K r a n z zu legen pflegt.

in B e z i e h u n g .

legt

den S i e g

D e n n hier ist es Z e u s selbst, der

verleiht;

Pisa und damit

P e l o p s wurde der H e r r von

auch

v o n Olympia,

er hat die

S p i e l e eingerichtet,

und endlich ist sein

mit

mythische

Onomaos

das

Vorbild

Kampf für

alle

sich

Glatt

das H a a r um des G o t t e s H a u p t ,

und

in ruhigen L i n i e n fliefst der Bart von den W a n g e n herab ;

die

Züge

verraten

Milde

und

Hoheit.

Antlitz und Brust, überhaupt die n a c k t e n T e i l e , waren

aus

Elfenbein

gebildet,

d e r mit heraldi-

schen L i l i e n gemusterte M a n t e l aus G o l d .

Der

T h r o n w a r mit G o l d und E d e l s t e i n e n , mit E b e n holz

und

Elfenbein

verziert.

Das Bild

ist

im

Altertum ü b e r m ä f s i g g e p r i e s e n , a b e r selbst wenn man

von

der

einmal

in Ü b u n g

rhetorischen Ü b e r t r e i b u n g

gekommenen

ein gut T e i l abzieht,

so bleibt d o c h bestehen, dafs es ein ungewöhnliches

Werk

war,

ein W e r k ,

(Arch.

Fig. 15 u

16.

Anz.)

Erwähnen

Zwei elisclie Kupfermünzen ( HXeiuüv) m i t dem Z e u s des

Wagenrennen.

Deshalb

Akroterien,

Pheidias.

war

auch

diese

Dar-

'l'empel sich b e f a n d , a n g e b r a c h t . V o m B i l d e des Z e u s im Innern des T e m p e l s ist nichts mehr erhalten bis auf S t ü c k e der B a s i s die

zahlreich umher-

lagen. Sie bildeten einst den dunkeln Untergrund, von dem sich das in lichteren F a r b e n g e h a l t e n e Bild

abhob.

Die

Statue

schliefslich

sich

man

nichts

oben

noch

kurz

die

auf d e m D a c h e an

den b e i d e n G i e b e l s e i t e n b e f a n d e n , in der Mitte

stellung auf der Ostseite, w o der E i n g a n g in den

von s c h w a r z e m K a l k s t e i n ,

wir die

dem

wufste.1)

Gleiches gegenüberzustellen

selbst soll in späterer

Zeit nach K o n s t a n t i n o p e l g e b r a c h t und dort bei

o b e n auf d e m First eine N i k e von des P ä o n i o s H a n d und

an den E n d e n des D a c h e s D r e i f u f s -

beckcn. In d e r N ä h e der westlichen H a l l e des Zeustempels w u c h s der wilde Ö l b a u m (Kotinos), aus dessen Z w e i g e n die K r ä n z e für die

olympischen

Sieger geflochten wurden.

6. Die Altäre, der große Zeusaltar. An

Altären

war

in

Olympia

kein

Mangel.

Ihrer 69 allein zählt P a u s a n i a s auf, an denen in jedem Monat

g e o p f e r t wird,

bestimmten R e i h e n f o l g e . wegs

alle ; zu

den

und zwar in einer

D a s sind a b e r keines-

69 gehört w e d e r der g r o f s e

Z e u s a l t a r n o c h die A l t ä r e o d e r O p f e r g r u b e n des P e l o p s und d e r H i p p o d a m e i a .

Opferstellen sind

nun a u c h m e h r f a c h g e f u n d e n worden,

kenntlich

an der A s c h e o d e r d e r durch A s c h e geschwärzten Knie. (Hitzig

rig. 17.

&

A b e r mit w e n i g e n A u s n a h m e n ist es w e d e r

gelungen,

Blümner.)

stimmen ,

m i t dem t h r o n e n d e n Z e u s des I ' l i e i d u s .

stimmte einem B r a n d e bildungen

auf

schreibungen, hervorragt,

zugrunde Münzen unter

g e g a n g e n sein. (Fig.

denen

vermögen

uns

15—17) die

eine

des

Nach-

und

Be-

Pausanias E s w a r ein

riesiges W e r k , mitsamt der B a s i s über 1 3 m hoch, und der weite und hohe R a u m schien k a u m zu genügen.

Wenn

wohl scherzen, dem K o p f e

Zeus

einmal,

so

durchbrechen.

von P a u s a n i a s genannten

D e r Gott

oder

noch

welchem

ihren

den

Namen

g r o f s e Altar

Platz

gefundenen

beizulegen.

Altäre

g e n a u zu beAltären

be-

wissen

wir

So

Gott o d e r welchen Göttern der

östlich

vom Zeustempel,

n a h e der

E c h o h a l l e , g e w e i h t war. Z u j e d e m T e m p e l g e h ö r t ein A l t a r ; sind wir noch in der L a g e , stimmen?

k o n n t e man

sich e r h ö b e , d a n n m ü s s e er mit

das Dach

nicht,

schwache Vor-

stellung von d e m G a n z e n zu g e b e n .

die

wiederzufinden

F, 1 isehe Kupfermünze ( H X e i u i v )

') Erwähnt dafs

die

der drei T e m p e l zu be-

N a h e b e i m H e r a t e m p e l liegt ihr A l t a r ,

vielleicht

sei hier der

Furtwänglers

bärtige

Christustypus

Vermutung, auf den Zeus

des Pheidias zurückgehe, Mélanges Perrot, S. 1 0 9 ff.

20

TT.

In

wie es Regel ist im Osten. Dagegen liegt der Altar der Meter im Westen des Tempels, und dies hat zu der Vermutung Anlafs gegeben, dafs auch der Zugang zum Tempel im Westen sich befand, dafs also auch das Bild der Göttin nach Westen schaute. Wo aber ist der grofse berühmte Altar des Zeus, und wie sah er aus? Ein eigentümliches Verhängnis will es, dafs wir zurzeit weder über den Platz noch über das Aussehen befriedigende Aufschlüsse geben können. An Versuchen zwar, die Frage zu beantworten,

(Olympia, F i g . 18

der

Altis.

d e l e n b u r g 1 ) mit Entschiedenheit für P u c h s t e i n eintritt. Sind es so drei Plätze, die man in Anspruch nimmt, so sind es auch verschiedene Arten, in denen man den Aufbau des Altars vorgenommen hat. A d l e r ' 2 ) errichtet, von den Worten des Pausanias ausgehend, einen gewaltigen Aschenkegel, zu dessen Unterbau zwei Rampen emporführen (Fig. 18). P u c h s t e i n s Ergänzung 3 ) ist vor allem deswegen '* beachtenswert,

Ergebnisse.)

Z e u s a l t a r nacli A d l e r .

hat es nicht gefehlt, aber zu einem von allen oder den meisten Forschern anerkannten Ergebnisse sind wir bis jetzt nicht gekommen. In dem grofscn Werk über Olympia und auf fast allen anderen Plänen findet sich ungefähr in der Mitte der Altis eine Ellipse als Zeusaltar a n g e g e b e n ; 98 kleine oder mittelgrofse unbehauene Steine, die dort lagen, hat man als Überbleibsel des Fundamentes angesehen (Fig. 4 und 5). Gegen diese Ansetzung des Altars, der u. a. A d l e r treu geblieben ist, wandte sich zuerst W e r n i c k e 1 ) , und B o r r m a n n u n d D ö r p f e l d selbst 2 ) machen auf die grofsen Schwierigkeiten, den Altar an diesem Platze anzunehmen, aufmerksam. Sie suchen ihn daher mit W e r n i c k e näher beim Heräon, südlich der Exedra des Herodes. P u c h s t e i n dagegen glaubt, den Altar im Norden des Pelopion annehmen zu sollen, wo allerdings eine ziemlich grofse Altarstelle gefunden ist. Gegen seine Annahme wenden sich wieder D ö r p f e l d und B o r r m a n n , während a n d e r s e i t s T r e n -

Langschnitt.

weil er in den Bereich seiner !

) Der

grofse Altar

Tafeln.

Berlin

fassung

von

1902.

des

mit

drei

Gegen T r e n d e 1 e n b u r g s

Auf-

Tipoxet/ttroz

Zeus

bei

Pausanias

des P a u s a n i a s , a

)

Olympia,

Textband 3

II, S.

S.

s

I, S .

77.

sich

) J a h r b u c h d. a r c h .

Kolde\vey& italien und

Tafelband

Fig. 19.

II,

Tafel

132.

2 1 0 IT. Inst. X I

Puchstein,

Sizilien.

S.

(1896),

S. 5 3

ff.

Vgl.

die g r i e c h . T e m p e l in Unter-

189.

) Olympia, Ergebnisse. T e x t b a n d II, und T e x t b a n d

wenden

360.

Ergebnisse.

' ) J a h r b u c h d. a r c b . Inst. I X ( 1 8 9 4 ) ,

162

in O l y m p i a

H i t z i g & B l i t m n e r in ihren B e m e r k u n g e n zum 5. B u c h

S. 93 ff. S.

Untersuchungen

Z e u s a l t a r mich P u c h s t e i n .

tt.

In der Altis.

(Trendelenburg, Altar des Zeus.) Fig. üi. Wir

blicken

\on

Osten

nach

Westen:

links

M.iucr

nicht blofs den Z e u s a l t a r , sondern alle B r a n d o p f e r a l t ä r e zieht,

Zeusaltar nach Trendelenburg. des

Pelopions,

grofsen

a u s g e h e n d von dem noch

rechts

Heräon,

in d e r

Mitte

Zeusaltar

und

dahinter

Philippeion.

U n t e r b a u für den H e r d und die A s c h e der brannten Fleischstücke.

A b e r auch

ver-

Puchsteins

leidlich erhaltenen A l t a r H i e r o n s II. in Syrakus.

Ergänzung

Fig. 1 9 und

Altar

hat T r e n d e l e n b u r g als dritter einen neuen Ver-

Aufgängen

such g e m a c h t ; in ausführlicher B e g r ü n d u n g legt

20

zeigen, wie er sich

denkt.

Der niedrige Teil

ist

Prothysis,

die

schlachtet

werden,

auf

mit zwei

der

den

die Opfertiere ge-

dahinter liegt

der gewaltige

er ein

seine Bild,

unterliegt

Ansicht das

vielen

dar

von

und

Bedenken,

erläutert

sie

Weichardts

Hand

und

so

durch

geschickter

gezeichnet

ist

und

in

Fig. 21 wiederholt w i r d . 1 ) A b e r so viel ich sehe,

ist auch mit

der neuesten E r g ä n z u n g keineswegs

das

chen.

letzte Wort

gespro-

H o f f e n wir, d a f s durch

n e u e F u n d e an anderen Orten und

neue

Forschungen

auch

auf den A l t a r des Z e u s neues Licht geworfen grofsen

wird

und

Schwierigkeiten,

die die

sich der E r g ä n z u n g in den W e g stellen, ü b e r w u n d e n

werden.

') H e r r P r o f . W e i c h a r d t Ubersandte mir zu diesem Z w e c k e Originalzeichnung, Fig. 20.

Zeusaltar nach Puclistein.

L u c k e n b a c h , Olympia und Delphi.

Grundrifs.

meinen D a n k

wofür

wiederhole. 3

ich

seine hier

22

II.

In

der

Altis.

7. Die Schatzhäuserterrasse. Auf einer Terrasse im Norden, die von der Altis aus auf einer T r e p p e erreicht wird und am Kronoshügel durch eine grofse Mauer mit Strebepfeilern gesichert ist, liegt eine Reihe von kleinen Häusern, die in ihrer besonderen Art zuerst in Olympia bekannt geworden, seitdem auch an anderen Orten (Delos, Delphi) gefunden sind. E s sind die Schatzhäuser. Selbst Weihgeschenke , dienten sie zur Aufbewahrung von kleineren Weihgeschenken, die aus irgend einem Grunde nicht gut im Freien aufgestellt werden konnten. So hören wir, dafs in dem Schatzhaus von Sikyon drei Disken, ein Schild mit Malereien auf der Innenseite, ein Fig. 22. Helm, Beinschienen, das Schwert Scliatzliaus von Megara. Grundrifs. des Pelops mit goldenem Griff, ein Füllhorn aus E l f e n b e i n , eine Statue des Apollon aus Buchsbaum geborgen waren. Im

Fig. 25.

mehr vorhanden gewesen zu sein; wenigstens werden sie von ihm nicht erwähnt. Man vermutet, dafs sie nach der Erbauung der Exedra des Herodes Attikos abgebrochen wurden, um einem Weg auf den Kronoshügel Platz zu machen.

F i g . 26.

Fig. 23.

Scliatzliaus von Sikyon.

Schatzhaus von Syrakus w a r , wie ich vermute, einstmals jener Helm aufbewahrt, der 1 8 1 7 zum Vorschein kam, den einst Hieron von Syrakus nach seinem Sieg über die Etrusker bei K y m e im Jahre 474 dem olympischen Zeus als Weihegabe geschickt hatte.

Scliatzliaus von Gela.

Scliatzliaus von (iela.

Nur zwei stammen aus dem eigentlichen Griechenland, das von Sikyon (I) und das von Megara (XI), alle anderen aus den Kolonien, zumal den sizilischen und unteritalischen, ein neuer Beweis, dafs die Kolonien an rascher und hoher Blüte der Heimat vorauseilten. Drei werden sizilischen Städten oder Fürsten verdankt, das von Syrakus (IV), auch das karthagische genannt, weil es nach dem Siege Gelons über die Kar-

In langer Reihe ausgebreitet liegen 1 2 der Häuser nebeneinander, im Grundrifs mit den Zahlen I — X I I bezeichnet. Zur Zeit, als Pausanias seinen Rundgang durch Olympia machte, scheinen II und III nicht ') Der Helm

'laotoi' xni roi

trägt die

o

Zu

Tvp(p)ara

Inschrift:

JeivouEveos 2voaKooioi

tild.

gestiftet

Die Darstellung war der S a g e v o m Z u g der

dazu

der Wagen

des Amphiaraos

und auf

ihm

Sieben g e g e n T h e b e n entnommen, durch den der

der Wagenlenker.

a u s T h e b e n v e r t r i e b e n e P o l y n e i k e s in s e i n e H e i m a t

therses.

zurückgeführt

Mehrzahl

d e s A m p h i a r a o s , d e r zu d e m G a n z e n g e h ö r t e , a u f

Adrastos

getrenntem

werden

sollte.

w a r e n es a r g e i i s c h e H e l d e n : von Argos,

der Führer

Schwiegersöhnen Schwager

Amphiaraos,

Zuges,

und sein

und

Thebens

Mauern

fanden

den

fünf

seinen

Polyneikes, Neffe

des Prötos von A r g o s .

Auch

mit

Eteoklos,

kommen Tod.

der

der K ö n i g

des

Tydeus

don, ferner K a p a n e u s

In

sein

Hippomedie

Nach-

Im K a m p f e v o r der

Helden

sechsten, Amphiaraos,

den wollte

einer der Feinde niederstofsen, d a spaltete

Zeus

Den

Beschlufs

machte

E s hat den A n s c h e i n , dafs der Postamente

Nahe beim Bilder

der

Wagen

a u f g e s t e l l t w a r . ')

Denkmal

Epigonen.

der Sieben

standen

Die Sage erzählte,

den

Zug

gegen Theben

Epigonen,

einen

auf dem dann T h e b e n stört w u r d e . Halbrund.

gefallenen

zweiten

Zug

Helden,

unternahm,

wirklich erobert und

Unbekannt

aber

ist e s ,

wann

sank

»hölzerne«

l e n k e r B a t o n in d i e T i e f e . Leben

seines

Denkmal

waren

die

Für

Phileas

setzt

d i lilol. c l a s s .

V (1896),

Collignon entstehen

von

Rosses sieben i.oewy

der

entkam. Helden Neleus

Auf

die dem

dargestellt, Studi

gossen,

dürfte w o h l

etwas

S e i n e ' ' d e s l'hei-

1

') Vgl. jedoch l ' o m t o w ,

)

wieder

X

10.

Das

Erz

ge-

in d e r T h y r e a t i s

das

gegen

Sparta

Gegenstück

-) Wenn Tansanias dem

414

aus

entschieden

fand d e m Stier der K e r k y r ä e r

l'ausanias

gleichen

spricht dem Der d a h e r im

A i c h . A n z . 1 9 0 2 , S . Sfi, A n m .

im J a h r e

wurde

und

seinen

3:

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