Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe. BAND III/3 De Revolutionibus. Die erste deutsche Übersetzung in der Grazer Handschrift: Kritische Edition 9783050047959, 9783050043555

The volume presents a critical edition of the first German translation of the De revolutionibus, which originated in the

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German Pages 370 [361] Year 2007

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Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe. BAND III/3 De Revolutionibus. Die erste deutsche Übersetzung in der Grazer Handschrift: Kritische Edition
 9783050047959, 9783050043555

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NICOLAUS COPERNICUS-GESAMTAUSGABE

m/3

NICOLAUS COPERNICUS GESAMTAUSGABE Herausgegeben von HERIBERT M. NOBIS MENSO FOLKERTS STEFAN KIRSCHNER UND ANDREAS KÜHNE

BAND

III/3

DE REVOLUTIONIBUS DIE ERSTE DEUTSCHE ÜBERSETZUNG IN DER GRAZER HANDSCHRIFT

Akademie Verlag

DE REVOLUTIONIBUS

DIE ERSTE DEUTSCHE ÜBERSETZUNG IN DER GRAZER HANDSCHRIFT KRITISCHE EDITION

BEARBEITET VON ANDREAS KÜHNE UND JÜRGEN HAMEL

UNTER MITARBEIT VON UWE LÜCK

Akademie Verlag

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie,- detailierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-05-004355-5

© Akademie Verlag GmbH, Berlin 2007 Das

eingesetzte Papier ist alterungsbeständig nach DIN / ISO 9706.

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. -

-

Druck: Druckhaus „Thomas Müntzer", Bad Langensalza Bindung: Buchbinderei Norbert Klotz, Jettingen-Scheppach Printed in the Federal

Republic of Germany

VORWORT

VORWORT 1.

Entstehung

und

Überlieferung der Grazer Handschrift

Wie der aus Dithmarschen stammende Astronom und Mathematiker Nicolaus Raimarus Ursus (1551-1600) in seiner Schrift „De Astronomicis Hypothesibus [... ] Tractatus Astronomicus & Cosmographicus" berichtet1, weilte er im Jahr 1586 als Gast an der Kasseler Sternwarte. Zwischen ihm und dem seit 1579 am Kasseler Hof tätigen Schweizer Uhrmacher, Instrumentenbauer und Mathematiker Jost Bürgi (1552-1632; s. Abb. 6, S. 338) entwickelte sich eine respektvolle und fruchtbare Zusammenarbeit auf der Basis gemeinsamer wissenschaftlicher Interessen. Doch auch ihre ähnliche soziale Herkunft aus einfachen Verhältnissen wird eine Annäherung begünstigt haben.2 Zunächst profitierte vor allem Raimarus von der Begegnung, da sich Bürgi, dessen mathematische Kenntnisse den seinen überlegen waren, bereit fand, ihn bei der Lösung verschiedener mathematischer Probleme zu unterweisen. Raimarus bewahrte dafür seinem „Meister und Lehrer" zeitlebens treue Dankbarkeit. So widmete er ihm in seiner Schrift „Fundamentum Astronomicum" eine geometrische Figur, mit deren Hilfe die Winkelteilung demonstriert wird. Diese Figur trägt die Überschrift: „Diagramma sectionis anguli. Iusto Byrgi praeceptori, huiusque artificij repertori, gratitudinis ergo suspensum".3 Und noch ein Jahrzehnt später lobte der sonst wenig diplomatische Raimarus in den schon erwähnten „Astronomischen Hypothesen" seinen Freund Bürgi als „nee non in Astronomicis exercitijs praeeeptorumque instruetorumque

fidelissimum longeque clarissimum".4 Bürgi, der die lateinische Sprache nicht oder nur unvollkommen beherrschte, konnte sich als eine Art Gegenleistung von Raimarus lateinische Passagen der mathematischen und astronomischen Literatur, die ihn besonders interessierte, ins Deutsche übersetzen lassen. Die heliozentrische Kosmologie wird Bürgi spätestens in Kassel kennengelernt haben, da sie in den Diskussionen zwischen dem hessischen Landgrafen Wilhelm IV. (1532-1592) und dessen Hofmathematicus Christoph Rothmann (ca. 1555-ca. 1600) eine wichtige Rolle spielte. Zahlreiche Hinweise auf die copernicanische Astronomie im Briefwechsel zwischen Rothmann und Tycho Brahe (1546-1601) legen dies nahe. So wird auch bei Bürgi der Wunsch entstanden sein, die neuen heliozentrischen Ideen genauer kennenzulernen und sie vielleicht auch bei der Konstruktion astronomischer Instrumente zu nutzen. Tatsächlich hat er einigen seiner Instrumente, wie seinen uhrwerksgemeum

1

Raimarus 1597a, Bl. A2r. 2Dieter Launerts gründliche biographische Studie geht ausführlich auf die Jugendzeit und den Ausbildungsweg von Raimarus ein (Launert 1999, S. 3-108). 3Raimarus Ursus 1588, Bl. C lr. 4Raimarus 1597a, B1.A2V.

De revolutionibus: Die erste deutsche

X

Übersetzung

triebenen Himmelsgloben, ein heliozentrisches Weltmodell zugrunde gelegt5. Die Tabellen in Copernicus' Hauptwerk „De revolutionibus orbium coelestium" konnte Bürgi mühelos verstehen, doch die teilweise sehr ausführlichen Erläuterungen zur Trigonometrie und die für ihn besonders interessanten, instrumenteilen Beobachtungen und methodischen Anleitungen zum Gebrauch der Tabellen werden ihm verschlossen geblieben sein. Diese Ausgangssituation liefert eine schlüssige Erklärung dafür, daß Raimarus, der sich in Bürgis Schuld fühlte, sich erbot, die sechs Bücher von „De revolutionibus" ins Deutsche zu übersetzen. Ein deutlicher und unbedingt glaubwürdiger Hinweis auf Raimarus' Übersetzungstätigkeit findet sich im Konzept eines Briefes von Christoph Rothmann an Tycho Brahe vom 22. August 1589. Dort schreibt Rothmann, Raimarus habe den Copernicus „so gut es ging" in die deutsche Sprache übersetzt: „cui Copernicum in germanicum sermonem transtulerat utcunque Vrsus ille".6 Aus Zeitgründen wurde in der Reinschrift des Briefes diese Passage später weggelassen,7 und so erfuhr Brahe erst durch Rothmanns Besuch in Brahes Sternwarte Uraniborg im August 1590 von Raimarus' Übersetzungstätigkeit. Die Existenz einer deutschen Übersetzung hielt Brahe dann immerhin für so bemerkenswert, daß er am 14. März 1592 dem Prager Arzt und Astronomen Thaddeus Hagecius (1525-1600) berichtete, Raimarus habe den „ganzen Copernicus" ins Deutsche übersetzt: „[•••] totum Copernicum in Germanicum idioma

convertit".8

Neben den Berichten von Rothmann und Brahe gibt es für Raimarus' Übersetzung ein indirektes Zeugnis von Jost Bürgi. In den einleitenden Worten zu seiner, später von Johannes Kepler (1571-1630) redigierten Schrift über die „Coss" beklagt er seinen Mangel an Lateinkenntnissen und berichtet zugleich, er habe am Kasseler Hof „glehrte personen" gefunden, „wölliche neben jrer Verrichtung im observiren und calculiren, auch mir zu Verfertigung etlicher werckhe mit vnderricht in astronomía vnd verdolmätschung der authorum die Hand gereicht. [... ] vnd weil mir auß mangel der sprachen die thür zu den authoribus nit alzeitt offen gestanden, wie andern, hab jch etwas mehr, als etwas die glehrte vnd belesene meinen eigenen gedanckhen nachhengen vnd newe wege suechen müessen."9 Nachdem die Entstehungsumstände der Übersetzung zumindest teilweise geklärt sind, stellt sich die Frage, welche Textgrundlage Raimarus benutzt hat. Als sicher kann angenommen werden, daß Copernicus' handschriftliches Manuskript von „De revolutionibus", das sich bis zu dessen Tod im Besitz von Georg Joachim Rheticus (1514-1574) befand, in Kassel nicht zur Verfügung stand. Statt dessen

5siehe v. Bertele 1988, S. 53-56. 6Rothmann 1589, B1.76 u. Brahe 1919, S.362. 7Brahe 1919, S. 181-184. 8Brahe 1924, S.323. 9List 1973, S. 7.

Vorwort

XI

übersetzte Raimarus nach einer 1573 in der Bibliothek Wilhelms IV. nachweisbaren „Editio princeps" (Nürnberg 1543) mit einer „Tabula emendationum".10 Wahrscheinlich ist weiterhin, daß Raimarus außerdem auch die zweite, 1566 in Basel erschienene Ausgabe zur Verfügung gestanden hat. Darauf deuten mehrere auffällige Koinzidenzen von Zahlenangaben in der Basler Ausgabe und im Text der Übersetzung. Allerdings betreffen diese Koinzidenzen vor allem Verbesserungen von offenbaren Fehlern der „Editio princeps", die Raimarus und der Herausgeber der Basler Ausgabe auch unabhängig voneinander vorgenommen haben können. Der Weg, den die Handschrift von Kassel bis zu ihrem späteren Aufbewahrungsort, der Grazer Universitätsbibliothek, genommen hat, läßt sich heute wenigstens teilweise zurückverfolgen. So ist gut dokumentiert, daß Jost Bürgi schon in Kassel enge Beziehungen zum Kaiserlichen Hof in Prag unterhielt und auch mehrfach dorthin gereist ist. Beispielsweise übergab er am 4. Juli 1592 bei einer persönlichen Audienz bei Kaiser Rudolf II. (1552-1612) einen von ihm gefertigten Himmelsglobus, mit dem die Planetenbewegungen demonstriert werden konnten. Um diesen Globus hatte Rudolf seinen Onkel, den hessischen Landgrafen Wilhelm IV., in einem Brief vom Februar desselben Jahres gebeten.11 Auch in den Jahren 1596, 1603 und 1604 weilte Bürgi jeweils für kurze Zeit in Prag, und am 23. Dezember 1604 trat er mit Zustimmung des Landgrafen Moritz, des Sohnes und Nachfolgers von Wilhelm IV., ganz in den Dienst des Kaisers.12 Raimarus war schon 1591 als Kaiserlicher Mathematiker nach Prag berufen worden und wirkte dort bis zu seinem Tod am 15. August 1600. Nachdem auch sein Erzfeind und Nachfolger im Amt, Tycho Brahe, am 24. Oktober 1601 gestorben war, erhielt zwei Tage später Johannes Kepler die Ernennung zum Kaiserlichen Mathematiker. Aus den hier nur kurz skizzierten historischen Fakten wird deutlich, daß zwischen Kassel und Prag und den beteiligten Akteuren ein dichtes Beziehungsgeflecht existierte, das wenig später durch eine nach Graz führende Spur ergänzt wurde. In Prag nahm Bürgi Verbindung zu Johannes Kepler auf, der persönliche und briefliche Kontakte zu vielen Gelehrten in ganz Europa knüpfte. Zu ihnen gehörte auch der Jesuit und Mathematiker Paul Guldin (1577-1643), der sich neben seinen mathematischen Untersuchungen mit astronomischen Problemen beschäftigte und mit dem Kepler seit 1616 einen intensiven Briefwechsel führte.13 Eine Begegnung beider Gelehrter in Graz scheint allerdings ausgeschlossen, da Guldin 10s. Leopold 1986, S. 215. nv. Mackensen 1988, S. 31f. 12v. Drach 1894, S. 24ff. 13Sommervogel 1892, S. 1946-1947.

De revolutionibus: Die erste deutsche

XII

erst 1617 nach Graz kam und

Übersetzung

Kepler diese Stadt bereits

1601

endgültig verlassen

hatte. Fest steht, daß Kepler sowohl mit Guldin als auch mit Jost Bürgi in Verbindung stand. Eine direkte Verbindung zwischen Guldin und Bürgi konnte jedoch bisher nicht nachgewiesen werden. Möglicherweise hat Bürgi die kostbare Handschrift mit Raimarus' Übersetzung schon bei einem seiner Besuche in Prag an Kepler übergeben. Kepler benötigte zwar keine deutsche Übersetzung von „De revolutionibus", aber er sammelte alle ihm zugänglichen Dokumente und Briefe, die mit der Person und dem Werk des von ihm verehrten Nicolaus Copernicus verbunden waren. So stand ihm, wie er in seiner „Apologia Tychonis contra Ursum" (1601) schreibt, die Korrespondenz zwischen Nicolaus Copernicus und Andreas Osiander d. Ä. mindestens teilweise zur Verfügung.14 Bürgi nahm wahrscheinlich zu Recht an, daß die Handschrift bei Kepler besser aufgehoben war als bei ihm, der sich nicht als Autor mit astronomischen Fragen beschäftigte. Dies bleibt jedoch mangels einer entsprechenden Quelle eine bloße Vermutung. Die Herausgeber von Raimarus' Übersetzung können heute nur feststellen, daß die Handschrift zu einem unbekannten Zeitpunkt und unter unbekannten Umständen in den Besitz Guldins gelangte. Obwohl Guldin in wissenschaftlichen Fragen gelegentlich gegen Kepler polemisierte,15 ist eine Weitergabe des Manuskripts an Guldin auch noch zu Keplers Lebzeiten vorstellbar, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich. Ebenso wie für Kepler war für den lateinisch ausgebildeten Guldin die Kenntnis der Übersetzung ohne einen direkten wissenschaftlichen Nutzen, doch auch er war ein bibliophiler Sammler von gelehrten Werken aus allen Wissensgebieten. Und das singuläre Exemplar einer deutschen Übersetzung von „De revolutionibus" besaß in seiner Handschriftensammlung zumindest den Wert einer echten Rarität. Guldin wirkte, unterbrochen von Aufenthalten in Wien und Sagan, von 1618 bis 1619 und noch einmal von 1638 bis 163916 als Professor an der 1585 neu gegründeten Jesuiten-Universität in Graz.17 Nach seinem Tod in Graz (1643) ging seine private Bibliothek an die des Jesuitenkollegiums über, die ihrerseits den Grundstock der Lyceal- und später der Universitätsbibliothek Graz bildete.18 2.

Rezeption

und

Wiederentdeckung

der Grazer Handschrift

Die Existenz einer frühen deutschen Übersetzung von „De revolutionibus" und die Details ihrer frühneuhochdeutschen Textfassung bilden einen überaus interessanten Teilaspekt der Copernicus-Rezeption in der 2. Hälfte des 16. Jahrhun14s. NCG, Bd. VU, S.291 u. 302-304. 15v. Krones 1886, S.256 u. 387. 16Fischer 1978, S. 173. 17v. Krones 1886, S. 256 u. 387.

18Hirschegger 1995,

S. 297-299.

Vorwort

XTIT

derts, die bisher nur teilweise erforscht worden ist.19 Doch spätestens nachdem das Manuskript in Guldins Bibliothek gelangt war, dürfte es keine Nachwirkung mehr gehabt haben, denn die gelehrten Grazer Jesuiten konnten, wenn sie sich mit astronomischen Fragen beschäftigten, ein in ihrer Bibliothek befindliches lateinisches Exemplar von „De revolutionibus" benutzen. In späteren Zeiten geriet die Existenz eines solchen Manuskripts völlig in Vergessenheit, so daß Moritz Cantor (1829-1920) im Vorwort zur Erstausgabe von Carl Ludolf Menzzers (1816-1893) deutscher Übersetzung von „De revolutionibus" aus dem Jahr 1879 behaupten konnte, daß Copernicus' Werk „heute [...]

Uebersetzung"20

erscheinen würde. Dieses „Erscheinen" schloß zwar die Existenz einer früheren, nicht publizierten Übersetzung nicht aus, aber wenn Cantor auch nur eine Nachricht von ihr gehabt hätte, wäre sie an dieser Stelle erwähnt worden. So konnte auch noch der Leipziger Astronom Josef Hopmann (1890-1975) im Vorwort zum Nachdruck dieser Übersetzung von 1939 schreiben: „Kein Wunder, daß diese bisher einzige Übersetzung in eine der neueren allgemeinbekannten Sprachen auch ihren Weg ins Ausland gefunden hat [...]."21 Die polnische Übersetzung, die 1854 als Teil der ersten modernen Gesamtausgabe der Schriften von Copernicus erschienen war22, wurde von Hopmann wahrscheinlich nicht als Übersetzung in eine „allgemein bekannte Sprache" betrachtet. Auch nach dem Erscheinen der zweiten Auflage der Menzzerschen Übersetzung ist allen Autoren, die sich mit der wissenschaftshistorischen Bedeutung des Kasseler Hofes zur Zeit Wilhelms IV. beschäftigt haben,23 die Entstehung einer deutschen Übersetzung von „De revolutionibus" unbekannt geblieben. Wissen konnte man von ihr erst seit dem Erscheinen des Grazer Handschriftenkatalogs von Anton Kern im Jahr 1942, der aber von einem anonymen Autor ausgeht.24 Auch Ernst Zinner (1886-1970) erwähnt das Manuskript, das er fälschlicherweise als Fragment bezeichnet, das nur den Text von Buch 1 bis Buch 3, Kap. 16 enthalte. Aber er mißt ihm offenbar keine größere Bedeutung bei und bringt es ebenfalls nicht in Zusammenhang mit Raimarus.25 Dem Copernicus-Forscher Edward Rosen (1906-1985) gebührt das Verdienst, die erste deutsche Übersetzung von „De revolutionibus" ins Gedächtnis der Wissenschafts- und Kulturgeschichte zurückgerufen zu haben.26 In der Folgezeit war es Jürgen Hamel, der Mitherausgeber des vorliegenden Bandes, der die Grazum

ersten Male in einer deutschen

19Hamel 1994, S. 320-333 u. NCG, Bd. IX, S. 1-30. 20Menzzer 1879, S.X. 21 Menzzer 1939, S. VII. 22Baranowski 1854, S. 13-485. 23v. Drach 1894; Sticker 1956; v. Mackensen 1977. 24Kern 1942, S.327. 25Zinner 1962, S.31. 26Rosen 1982, S. 301-305.

XIV

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

Handschrift erstmals eingehend kodikologisch untersuchte sowie Teile davon transkribierte und kritisch edierte.27 zer

Beschreibung der Handschrift Die Papierhandschrift der ersten deutschen Übersetzung von „De revolutionibus" 3.

befindet sich heute in der Universitätsbibliothek Graz (Ms. 560)28 und enthält keinen Hinweis auf den Autor der Übersetzung. Sie besitzt einen Umfang von 230 Blatt, von denen Bl. 223v-230v leer geblieben sind. Die sich rechts oben recto auf den Blättern befindende Foliierung stammt aus neuerer Zeit. Der Einband ist ein schlichter Gebrauchseinband aus der Entstehungszeit der Handschrift, der aus grau-gelbem Pergament der Größe 32,5 cm x 21 cm ohne jeden Schmuck besteht. Lediglich der Schnitt ist umlaufend dunkelgrün gefärbt. Der Erhaltungszustand der Handschrift ist im allgemeinen gut, die Bindung fest und der Einband insgesamt nur leicht abgeschabt. Stärker abgeschabt, teilweise fleckig und nachgedunkelt ist er nur an den Bünden. Die ehemals vorhandenen vier dunkelgrünen Schließbänder sind abgerissen, und das Papier des vorderen und hinteren Spiegels ist eingerissen. Als Lesehilfen wurden auf die Seiten, auf denen sich die Anfänge der ersten fünf Bücher befinden, kleine Signakel geklebt, von denen noch die für die Bücher 1 bis 4 vorhanden sind, während das für das 5. Buch ausgerissen ist. Für das 6. Buch hat kein Signakel existiert. Das Vorsatzpapier des Einbandes ist, wie sich anhand des Wasserzeichens bestimmen läßt, dasselbe, wie das hauptsächlich verwendete Schreibpapier (Papier „A"). Das bedeutet, daß das Einbinden der Handschrift wahrscheinlich noch von Bürgi selbst veranlaßt wurde. Der Buchrücken weist mehrere Beschriftungen auf: Oben befindet sich ein eingerissenes Papierschild mit dem noch teilweise lesbaren Namen „Copernicus" und darunter der Rest eines aus der früheren Universitäts-Lycealbibliothek Graz stammenden Papierschilds mit der Signatur „323" und darunter auf einem weiteren Papierschild die mit den Initialen Paul Guldins verbundene Signatur „P. G. 78". Längs auf dem Rücken ist von einer alten Beschriftung nur noch das Wort „Astronomie" lesbar. Auf dem vorderen Deckel befindet sich oben auf einem Papierschild in Majuskeln die Signatur der Universitätsbibliothek Graz „Manuscriptum II 560", die auf dem vorderen Vorsatzblatt wiederholt wird („Ms. 560"). Auf den vorderen Spiegel wurde mit Bleistift die alte Kastensignatur der Bibliothek „fol. 34/17" geschrieben, und auf Bl. 2 befindet sich über dem Textbeginn noch einmal die Guldinsche Signatur „78". Anhand des Wasserzeichens, einem von zwei Türmen eingerahmten Tor (s. Abb. 5, S.337), läßt sich die Herkunft des Papiers „A" aus einer Papiermühle 27Hamel 1998 u. 2000. 28Kern 1942, S.327.

Vorwort

XV

im württembergischen Ravensburg bestimmen29. Ravensburger Papier wurde zu dieser Zeit in weite Teile Deutschlands geliefert. Dieses gelb-weiß gefärbte Papier ist durchweg von guter Qualität und fand deshalb auch bei der Herstellung des Einbands Verwendung. Lediglich drei Blätter (Bl. 93-95) weisen ein anderes Wasserzeichen, den kaiserlichen Doppeladler, auf. Dieses Papier „B" mit einer dunkleren und rauheren Oberfläche ist von deutlich minderer Qualität. Es ist im Zusammenhang mit einer größeren Textkorrektur anstelle des herausgetrennten Blattes 93, dessen Talon noch vorhanden ist, in das schon gebundene Buch

eingeklebt

worden.

4. Die verschiedenen Hände

Die Handschrift weist die Charakteristika eines für den Gebrauch bestimmten Buches auf. Abbreviaturen und Ligaturen finden, von einigen wenigen, wie der durchgängig benutzten „«"-Ligatur, kaum Verwendung. Kleinere Verschreibungen wurden meistens sauber durch Überschreiben oder Ausstreichen von Buchstaben oder Worten korrigiert. Solche Korrekturen treten häufig auf, beeinträchtigen aber das Gesamtbild der Handschrift kaum. Einzelne Textabschnitte weisen umfangreichere, offenbar spätere Verbesserungen auf. An diesen Stellen wurden nicht nur Zahlen, Worte und Wortgruppen korrigiert, sondern auch Randnotizen und Unterstreichungen eingefügt sowie größere Passagen ganz gestrichen und sogar ein ganzes Blatt (Bl. 93) herausgetrennt. Es ist anzunehmen, daß diese Korrekturen im Zusammenhang mit einer Benutzung der Handschrift stehen. Die Grundschrift ist eine für die Zeit typische deutsche Kurrentschrift in drei individuellen Ausprägungen (S1-S3). Die Fraktur als schmückendes Element benutzte Hand Si lediglich für die ersten Zeilen der Kapitelüberschriften. Außerdem wurden die Textanfänge durch Initialen in Fraktur hervorgehoben. Aus einer graphischen und inhaltlichen Analyse der Handschriften des Grazer Manuskripts ergibt sich, daß an der Übersetzung von „De revolutionibus" offenbar drei, eventuell sogar vier Personen beteiligt waren, was von früheren Autoren völlig übersehen wurde. Die erste Hand Si ist die von Raimarus (s. Abb. 1, S. 333). Abgesehen von den drei später eingeklebten Blättern erstreckt sie sich vom Beginn des 1. Buches bis zu Blatt 191, d.h. bis einschließlich des 33. Kapitels des 5. Buches, und bricht danach abrupt ab. Der weitere Text von Bl. 192 an, d.h. Buch 5, Kap. 34 bis zum Ende des 6. Buches auf Bl. 223r, stammt eindeutig von einer anderen Hand (s. Abb. 2, S. 334). Da sich gleichzeitig der Stil der Übersetzung auch inhaltlich ändert, steht fest, daß Raimarus seine Übersetzung in der bisherigen Form nicht fortgeführt hat. Nach dem Abschluß der Übersetzung und dem Einfügen der neugeschriebenen Bll. 93-95 durch S3 (s. Abb. 3, S. 335) wurde eine Vielzahl von Korrekturen Piccard 1970, Abt. X, S. 226-259.

XVI

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

vorgenommen. Diese Korrekturen stammen teilweise ebenfalls von S3 (s. Abb. 4, S.336), teilweise aber wohl von einer weiteren Hand S4. In vielen Fällen ist es nicht möglich, eine bestimmte Korrektur, Ausstreichung oder Randnotiz eindeutig einer bestimmten Hand zuzuordnen.

Nachdem Raimarus seine Übersetzungsarbeit abgebrochen und Kassel verlashatte, ließ wahrscheinlich Bürgi den unvollständigen Text der Übersetzung zusammen mit einer Reihe von unbeschriebenen Papierlagen einbinden. Später wurden der Rest des 5. Buches und das 6. Buch von einem unbekannten Schreiber S2 ergänzt. Ob dieser Schreiber nach Notizen von Raimarus arbeitete oder eine eigenständige Übersetzung anfertigte, läßt sich ohne die Kenntnis anderer Quellen heute nicht mehr feststellen.

sen

Von der Hand S3 stammen die Blätter 93-95, die das 16. Kap. des 3. Buches umfassen. An dieser Stelle wurde ein Blatt der ursprünglichen Übersetzung herausgetrennt wahrscheinlich weil die Übersetzung an dieser Stelle nicht befriedigte und dafür die jetzigen, von S3 beschriebenen Bll. 93-95 eingeklebt. -

-

Der Text von Raimarus ist flüssig geschrieben und im allgemeinen gut lesbar. Die Handschrift beginnt sehr klar und gleichmäßig in dunkler Tinte und geht rechts gelegentlich über den durch einen Knick markierten Rand hinaus. An zahlreichen Stellen ist ein Duktuswechsel zu erkennen, so auf den Bll. 15, 25, 31, 35f. sowie auf den Bll. 53-57. Eine Zäsur ist auf B1.80 festzustellen, wo die Schrift insgesamt wesentlich flüchtiger wird, um ab Bl. 100 unter Benutzung einer blassen, braunen Tinte wieder regelmäßiger zu werden. Der letzte größere Duktuswechsel ist auf Bl. 169 wieder mit einer anderen Tinte verbunden. Insgesamt verrät Raimarus' Schrift, daß seine Arbeit von zahlreichen Pausen unterbrochen und unregelmäßig fortgeführt wurde.

Die Handschrift S2 ist demgegenüber weniger ausgeschrieben, wirkt manchmal etwas ungelenk und wechselt an einigen Stellen den Schreibstil von Zeile zu Zeile. Gegen Ende des 6. Buches wird auch diese Hand flüchtiger, bleibt jedoch gut lesbar. Die Tinte ist durchweg hellbraun und wird zum Ende hin blasser und insgesamt etwas undeutlicher. Die Eintragung der Übersetzung durch S2 erfolgte mit großer Wahrscheinlichkeit in das bereits gebundene Buch. Dafür spricht das Fehlen der Signakel für Buch 6 und die Krümmung der Schrift nach unten auf den linken Seiten, wo sie in die Nähe des Bundes gelangte. Auch das überschüssige Papier nach dem Ende von Buch 6 spricht dafür, daß die Bindung vor dem Ende der Übersetzungsarbeiten von S2 erfolgte. Die Handschrift S3 neigt offenbar zur Flüchtigkeit, ist unregelmäßig und verändert sich von Zeile zu Zeile dieses nur vier Seiten umfassenden Textabschnitts. Der von S3 geschriebene Text enthält auch viel häufiger Abbreviaturen; einzelne Buchstaben werden oft nur angedeutet. Der Eindruck der Flüchtigkeit wird dadurch verstärkt, daß auch noch ein Teil des folgenden Kapitels von Hand Si

Vorwort

XVII

unsauber ausgestrichen und diese Streichung als irrtümlich wieder wurde. gelöscht Die Figuren der Editio princeps von „De revolutionibus" wurden nur teilweise mit kleinen Zusätzen und Variationen in der Handschrift wiederholt. In vielen Fällen blieb ein zu knapp bemessener Platz ausgespart, während für andere Figuren innerhalb des Textes gar kein Platz freigehalten wurde. Später eingetragene Figuren mußten auf dem Rand gezeichnet werden. Die Ausführung erfolgte mit feinen Tintenstrichen unter Zuhilfenahme von Zirkel und Lineal. Teilweise sind Zirkeleinstiche und Ritzungen der Konstruktion erkennbar. In dem von S2 besorgten Teil der Übersetzung bis zum Ende des 6. Buches wurden gar keine Figuren mehr eingezeichnet. Die Abbildungen auf Bl. 16r und Bl. 24v fallen durch ihre gröbere Ausführung auf. Da ihr Duktus mit der Schrift übereinstimmt, dürften sie während der Niederschrift der Übersetzung entstanden sein. Von diesem Verfahren scheint der Schreiber jedoch später wieder abgegangen zu sein. Kustoden werden bis Bl. 130r nur selten und unregelmäßig verwendet, während sie von dort an regelmäßig auf fast jeder Seite zu finden sind. Nicht übersetzt wurden die drei Textdokumente, die der Editio princeps vorangestellt waren: die von Andreas Osiander d. Ä stammende Einführung „Ad lectorem de hypothesibus huius operis", der Brief von Nicolaus Schönberg an Nicolaus Copernicus „Nicolaus Schonbergius Cardinalis Capuanus Nicoiao Copernico Salutem" sowie Copernicus' Widmung an Papst Paul III. „Ad Sanctissimum Dominum Paulum III Pontificem Maximum". Diese Auslassung läßt sich durch den Personenkreis erklären, für den die Übersetzung bestimmt war. Weder Jost Bürgi noch andere Instrumentenmacher, die der lateinischen Sprache nicht mächtig waren, benötigten eine Übersetzung dieser Texte, die sich vorrangig an einen humanistisch gebildeten Leserkreis richteten.

(auf Bl. 96f.)

-

5.

-

Anmerkungen zu sprachlichen Besonderheiten der Übersetzung und ihrer Wiedergabe in der Edition

Raimarus und die anderen Autoren der Übersetzung benutzten ein der Zeit entsprechendes Frühneuhochdeutsch,30, das noch einer philologischen Analyse bedarf, die an dieser Stelle nicht geleistet werden kann. Verwiesen sei auf eine erste Beschreibung der Sprachstruktur, die Jürgen Hamel anläßlich seiner früheren Teiledition vorgenommen hat.31 Die nachfolgenden Bemerkungen beziehen sich vor allem auf die Wiedergabe sprachlicher Besonderheiten in der Edition. Die Verwendung von „daß/das" und „dos" als Artikel und Pronomen bzw. Konjunktion erfolgt mehr oder weniger regellos. Die Bearbeiter haben, ihren 30Keller 1995, S. 326-453. 31Hamel 1998, S. 92-96.

De revolutionibus: Die erste deutsche

XVIII

Übersetzung

Editionsprinzipien (S.XXVI-XXVIII) zufolge, versucht, die Schreibungen immer diplomatisch genau wiederzugeben, soweit sie deutlich voneinander zu unterscheiden waren. Auffällig ist ist eine signifikante Zunahme der „daß"-Schreibung bei fortschreitender Übersetzung und ganz deutlich im 6., nicht von Raimarus geschriebenen Buch. Dies scheint im Zusammenhang mit einer generell zunehmenden und besonders bei S2 auftretenden Bevorzugung des „ß" gegenüber dem verdoppelten Konsonanten „ss" zu stehen. Besonders das finale „s", das häufig bei Genitiven auftritt, ist vorzugsweise verdoppelt. Das initiale „v" wird im Manuskript ausnahmslos vokalisch als „u" geschrieben und ist in der Edition auch als solches wiedergegeben worden. In lateinischen Wörtern wird das „v" unabhängig von der Stellung im Wort immer als „u" geschrieben und auch in der Edition so wiedergegeben. Abbreviaturen wurden von den Schreibern Si und S2 nur wenig verwendet. Durchgängig oder häufig gekürzt werden: „gradt", „scrupel(n)", „theil", „egyptisch", „longitudo", „partes", „Christi", „Anno", „oder" „das", wobei die Schreiber die Kürzung durch einen Kürzungsstrich oder einen Doppelpunkt „:" kenntlich machen. Auch Endungen wie ,,-gen", ,,-hen", „-der", ,,-bus", ,,-us", ,,-as", ,,-ris" und ,,-mm" oder ,,-nn" werden entweder mit einem Kürzungsstrich oder mittels lateinischer Abbreviaturzeichen32 wiedergegeben. Eine Besonderheit von S3 ist die häufige Abkürzung des Wortes „Winkel" durch einen in sich verdoppelten Buchstaben „W". Problematisch gestaltete sich die Wiedergabe der Groß- und Kleinschreibung, weil in allen drei Handschriften einige Buchstaben am Wortanfang unabhängig von der Wortart durchgängig oder vorwiegend großgeschrieben wurden. Häufig konnten große und kleine Buchstaben auch nicht eindeutig voneinander unterschieden werden. Dies betrifft vor allem die Buchstaben „u", „d", „z", „i" und „j". In diesen Fällen mußten die Bearbeiter pragmatisch entscheiden und eine dem Kontext entsprechende wahrscheinliche Variante wählen. Die gesamte Übersetzung wurde mit dem lateinischen Text von „De revolutionibus" entsprechend der kritischen Edition in Band II der Nicolaus-CopernicusGesamtausgabe verglichen.33 Die dabei festgestellten semantischen Abweichun-

Auslassungen, Zusätze und offenkundigen Fehler sind im unteren Teil des kritischen Apparats, dem „Similienapparat" (s. „Einleitung", S.XXV), angemerkt

gen,

worden. Auf semantisch nicht relevante Besonderheiten der frühneuhochdeutschen Sprache wurde in der Regel im Apparat nicht hingewiesen. Beispielsweise wird die Übersetzung der Anfangszeile des 1. Buches „Principio advertendum nobis est" mit „Erstlich soll jnn acht genohmmen werden" als inhaltlich korrekt betrachtet und deshalb nicht angemerkt. 32s. Cappelli 2005.

33NCG, Bd.II,

1984.

Vorwort

XIX

an seiner Übersetzung arbeitete, erschienen bereits mindestens der im deutschsprachigen Raum gedruckten Bücher in deutscher Spra40 Prozent che,34 aber eine deutsche Fachsprache für astronomische und physikalische Sachverhalte war erst im Entstehen begriffen. Zwar existierten frühere deutsche Übersetzungen von Sacroboscos (ca. 1190-1250/56) Sphaera mundi, die deutschen Texte des Corpus astronomicum aus dem Umkreis des Johannes von Gmunden (1380/84-1442)35 und eine umfangreiche Literatur deutscher Kalenderschriften, aber weder im Umfang noch in der Vielfalt und Kompliziertheit der dargestellten Gegenstände läßt sich die Übersetzung von „De revolutionibus" mit einem anderen astronomischen Text in deutscher Sprache vergleichen. Vor diesem Hintergrund können Raimarus' Bemühungen um die Verdeutschung mathematischer und astronomischer Fachbegriffe gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, auch wenn sie nur einem kleinen Kreis von Benutzern der Handschrift bekannt wurden. Johannes Kepler hat etwas später einen vergleichbaren Beitrag zur Schaffung einer deutschen mathematisch-astronomischen Fachsprache geleistet.36 Doch ebenso wie Raimarus ließ Kepler seine eigenen, für einen akademischen Leserkreis bestimmten astronomischen Werke ausschließlich in lateinischer Sprache drucken. Wäre Raimarus' Übersetzung für den Druck bestimmt gewesen, hätte er für einige lateinische Begriffe sicher noch klarere und eindeutigere deutsche Termini gefunden und seine Zahlenwerte nochmals einer gründlichen Revision unterzogen. Ähnlich dachte auch Johannes Kepler, der Jost Bürgis deutsche „Coss" redigierte und noch während der Arbeit an seiner „Messekvnst Archimedis" der Meinung war, daß Bürgi, „wann [er] mit dem seinen [werk] ans tagliecht kompt, wird er die zahlen vil scherpffer geben"37. In den Fällen, in denen Raimarus keine deutschen Termini zur Verfügung standen oder ihm keine geeigneten Neubildungen gelangen, behielt er die lateinischen Worte bei. Teilweise werden deutsche Begriffe auch alternativ benutzt und eingeleitet von „oder" sowie „das ist" nach den lateinischen Worten erklärt, z. B. „nach beden superficiebus, oder eussersten ansehen" (Bl. 12r) oder „an der Basi oder grundt" (Bl. 16r). Während dies bei Si und S3 nur gelegentlich vorkommt, erläutert S2 lateinische Worte regelmäßig in dieser Form und vergrößert damit den Textumfang gegenüber der Vorlage erheblich: „durch einen motum librationis (das ist der hin und herwiegung)" (Bl. 36r), „Inclination (das ist eine Einheidung oder herzuneigung)" (Bl. 37r), „homocentrisch ist (das ist welcher mit demselben ein gleich Centrum hat)" (Bl. 38r). Insgesamt bemühen sich Raimarus und die anderen Übersetzer, dem lateinischen Original möglichst nahe zu kommen. So werden auch rhetorische Floskeln

Als Raimarus

34Kühne 1995, S.xviii. 35Chlench 2005. 36s. Bialas 1998. 37Kepler 1960, S. 147.

De revolutionibus: Die erste deutsche

XX

Übersetzung

und Satzteile, die für das inhaltliche Verständnis unerheblich sind, übertragen. An anderen Stellen jedoch wird die Übersetzung ohne erkennbaren Grund stark und teilweise auch sinnentstellend verkürzt. Einige dieser Fälle sind offenbar darauf zurückzuführen, daß sich der Übersetzer in der Zeile irrte und die Hälfte eines übersetzten Satzes mit der Hälfte eines nächstfolgenden verbunden hat. Ein extremes Beispiel ist Kap. 18 des 3. Buches, das in Raimarus' Übersetzung gegenüber Copernicus auf etwa 1/3 des ursprünglichen Umfangs geschrumpft ist. Folgerichtig heißt es in einer Randnotiz von S3: „lis in dem gedruckhten nach, mangles an dissem Cappittel zimlich uil, sampt einer Taffei" (B1.75r). Generell wurden die zahlreichen Tabellen des Originals (einschließlich des Fixsternverzeichnisses im 2. Buch) nicht in die deutsche Übersetzung übertragen, weil Bürgi diese im Original verstehen konnte. Unerklärlich bleiben die sich in einigen Kapiteln häufenden falschen Zahlenangaben und irrtümlichen Bezeichnungen von Strecken, Punkten und Winkeln. Diese Fehler können weder mit mangelnder Sachkenntnis des Übersetzers noch durch die Möglichkeit erklärt werden, Raimarus habe einige Rechnungen unabhängig von der Vorlage selbst durchgeführt und sei dabei zu falschen Resultaten gekommen. Gelegentlich bezeichnet Raimarus auch Punkte und Strecken mit Buchstaben, die mit denen in den nebenstehenden Figuren nicht übereinstimmen, oder er schreibt bei einer Datumsangabe nach römischen Tagen „68 Kalendas" statt „18 Kalendas" und an anderer Stelle „2 Grad, 69 Minuten" statt „2 Grad, 59 Minuten" (Bl. 103r bzw. Bl. 119r). In allen diesen Fällen wurde der Text in der Edition korrigiert, die originalen Formulierungen aber immer im 1. Apparat

angemerkt. 6.

Danksagung

Im Unterschied zu den früheren Bänden der „Nicolaus-Copernicus-Gesamtausgabe" hat sich aufgrund der Besonderheit der vorliegenden Edition der Kreis der Mitarbeiter erheblich verändert. Jürgen Hamel (Berlin) konnte bereits auf umfangreiche Vorarbeiten und einen beträchtlichen Erfahrungsschatz im Umgang mit der Grazer Handschrift zurückblicken. So erschien es selbstverständlich, daß er an dieser Edition als Co-Autor maßgeblich beteiligt wurde. Ebenfalls anders als bei früheren Bänden stellten die Edition der Grazer Handschrift und die Organisation der verschiedenen Apparate größere Anforderungen an einen professionellen Satz. Die von Andreas Kühne und Stefan Kirschner bearbeiteten Bände wurden mit Hilfe von Donald Knuths Schriftsatz-Programm TeX38 in Verbindung mit den Makro-Paketen39 PlainT^X und EDMAC gesetzt. 38Einzelheiten etwa im Internet bei www.dante.de 39 Erläuterung: T^X-Makros setzen Formatvorstellungen der Nutzer von

TpX-Befehlen

um.

in

komplexe Abfolgen

XXI

Vorwort

Dem heutigen Stand der Entwicklung entsprechend, verwendeten die Bearbeiter für die vorliegende Edition das Makro-Paket 1^1^X2^ (von Leslie Lamport u.a.). Die von Uwe Lück speziell für die Edition entwickelten Makros basieren auf den E^TEX-Erweiterungen lineno (Stephan Böttcher/Uwe Lück), manyfoot (Alexander I. Rozhenko) und ednotes (Christian Tapp/Uwe Lück).40 Dank zu sagen ist weithin den Professoren Stefan Kirschner (Hamburg) und Paul Kunitzsch (München). Herr Kirschner hat den Editionsapparat in mehreren Bearbeitungsphasen kritisch durchgesehen und korrigiert. Die aufmerksame Lektüre von Vorwort und Einleitung durch Herrn Kunitzsch hat zu einer Reihe von inhaltlichen Verbesserungen geführt. Herr Uwe Lück (München) war über die TeX-Programmierung hinaus auch inhaltlich am strukturellen Aufbau und der Durchführung der Edition beteiligt. Einen wichtigen Beitrag zur Qualität der Edition leistete wiederum Prof. Menso Folkerts (München), der die Arbeit am Manuskript über eine Periode von drei Jahren hinweg mit vielen kritischen Hinweisen und Korrekturen begleitet hat. Als Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte der Naturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität und Mitherausgeber der Nicolaus-Copernicus-Gesamtausgabe München unterstützte er die Edition der Grazer Handschrift ebenso nachhaltig wie die früheren Bände. Weiterhin geht unser Dank an die Universitätsbibliothek Graz und insbesondere an den Leiter ihrer Handschriftenabteilung, Herrn Hofrat Dr. Hans Zotter, der uns in sehr entgegenkommender Weise eine digitale Version der Handschrift zur Verfügung gestellt hat. Unsere Transkription konnten wir in der Grazer Bibliothek mit dem Original der Handschrift vergleichen. München und

s.

Berlin,

im Februar 2007

Andreas Kühne

Lück 2003 und im Internet bei ednotes. sty. de. vu

Jürgen

Hamel

EINLEITUNG

EINLEITUNG 1. Struktur des kritischen

Apparats

Im ersten und wichtigsten Teil des kritischen Apparats, der unterhalb des edierten Textes beginnt, werden um die Text genese zu veranschaulichen sämtliche von den Schreibern der Handschrift stammenden Korrekturen und Marginalien im Manuskript vermerkt. Weiterhin erfolgt eine Anmerkung überall dort, wo eine Emendation des Manuskripttextes durch die Herausgeber unabdingbar war, d. h. bei offensichtlichen Verschreibungen und irrtümlichen Zahlenangaben sowie bei falschen Bezeichnungen von Punkten und Strecken. Um die Eingriffe transparent zu machen, wurden in diesen Fällen die entsprechenden Angaben im Autograph von Copernicus (A), in der Editio princeps (N), gegebenenfalls der Basler Ausgabe von 1566 (B), der kritischen Edition von „De revolutionibus" in der Nicolaus-CopernicusGesamtausgabe (E; NCG, Bd. II) und der Übersetzung von C. L. Menzzer (M) vermerkt. Das editorische Ziel der Herausgeber war es, den originalen Manuskripttext möglichst unberührt zu lassen. Deshalb beschränken sich ihre Eingriffe generell auf offenkundige Fehler und jene Stellen, in denen das Manuskript keinen Sinn ergab. Auf diese Weise bleibt die Möglichkeit der philologischen Auswertung des Textes erhalten, ohne daß man darauf verzichtet hätte, einen zitierfähigen Text zu schaffen, der auch für Nichtphilologen gut lesbar ist. Bei weitergehenden Eingriffen wäre ein Mischtext entstanden, der die „Geschichtlichkeit" des Textes nicht hinreichend dokumentiert hätte. -

-

Ms: Dieser Teil des Apparats enthält Informationen über formale Besonderheiten des Manuskripts, wie eingeklebte Blätter und Figuren, den Wechsel der Hände und die Ausstreichung größerer Textteile. Da die einzelnen Hände in den meisten Fällen eindeutig voneinander zu trennen sind, können mit Hilfe dieses Apparats die Bearbeitungsstufen des Manuskripts eindeutig dokumentiert werden.

Sim:

„Similienapparat". Der Apparat einer historisch-kritischen Edition sollte auch die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte eines Textes dokumentieren. Dementsprechend beinhaltet der „Similienapparat" Parallelstellen mit signifikanten inhaltlichen Abweichungen im Autograph von Copernicus (A), in der Editio princeps (N), der Basler Ausgabe von 1566 (B), der kritischen Edition von „De revolutionibus" der Nicolaus-Copernicus-Gesamtausgabe (E; NCG, Bd. II) und

der Übersetzung von C. L. Menzzer (M). Die Parallelstellen aus der Menzzerschen Übersetzung dokumentieren zugleich ein Stück moderner Rezeptionsgeschichte von „De revolutionibus".

XXVI

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

Dort, wo sich Angaben über einzelne Zahlen, Strecken und Winkel in verschiedenen Büchern und Kapiteln des Textes wiederholen bzw. aufeinander beziehen, machen entsprechende Querverweise im „Similienapparat" darauf aufmerksam. Bei Verweisen auf die antiken und mittelalterlichen Quellen von Copernicus wurden die Fundstellen in den jeweils neuesten Editionen angegeben. 2.

Editionsprinzipien

Textgrundlage der Edition ist die Grazer Handschrift Ms. 560, die den Editoren sowohl im Original als auch in digitalisierter Form zur Verfügung stand. Abgesehen von offenkundigen Fehlern und eindeutigen Verschreibungen gibt die Edition den Text des Originals in diplomatisch getreuer Form wieder. 1. Die

2. Alle Schreibweisen

Personennamen und geographischen Bezeichnungen entsprechen grundsätzlich den Schreibweisen der Handschrift. Nur im Register erfolgt eine Normalisierung der Namen, wobei auf die anderen Schreibweisen verwiesen wird. von

3. Die Geminationsstriche über „m" und „n" sowie eindeutige Kürzungen von Prä- und Suffixen werden stillschweigend aufgelöst, ohne daß eine Anmerkung im Apparat erfolgt. 4. Alle sind in

eindeutig auflösbaren Abbreviaturen eckigen Klammern ergänzt worden.

von

Wörtern und Maßeinheiten

5. Konjekturen waren bei Textverlusten, bei Wörtern, die nach der Bindung im Falz verschwunden sind, sowie bei schwer lesbaren Korrekturen der Schreiber erforderlich. Sie werden immer in eckigen Klammern angegeben ([...]).

6. Die Zusammen- und

Getrenntschreibung von Wörtern wurde bei der Transkription der Handschrift grundsätzlich beibehalten. Ausnahmen bilden nur solche Schreibweisen, die dem Inhalt des Textes zuwiderlaufen. In diesen Fällen erfolgte eine Korrektur im Text und eine Anmerkung im Apparat. Eine Normalisierung der Zusammen- und Getrenntschreibung hätte die Benutzbarkeit der Edition für die philologische Forschung eingeschränkt. 7. Die relativ selten vorkommenden irrtümlichen Wortwiederholungen werden im Editionstext korrigiert und im 1. Teil des kritischen Apparats angemerkt. 8. Die Groß- und Kleinschreibung variiert zwischen den verschiedenen Schreibern teilweise erheblich. Aber auch bei ein- und demselben Schreiber sind die Schreibweisen keineswegs konstant. Hinzu kommt, daß große und kleine Buchsta-

Einleitung

XXVII

häufig auch dann nicht eindeutig voneinander unterschieden werden können, wenn man zur Transkription das Original der Handschrift benutzt.41 Die Bearbeiter sind deshalb der Schreibung im Original so weit gefolgt, wie sie diese identifizieren konnten, andernfalls mußten pragmatische, vom Kontext abhängige Entscheidungen getroffen werden. Eigennamen sowie Satz- und Absatzanfänge wurden generell großgeschrieben. 9. Ein stärkerer Eingriff war hinsichtlich der Interpunktion notwendig, um den teilweise wenig strukturierten Text zu gliedern, ohne die ursprüngliche Textgestalt zu normalisieren. Die teilweise sprechsprachlich bedingte Interpunktion von Raimarus und den anderen Schreibern wurde deshalb weitgehend beibehalten. Die Herausgeber haben dort zusätzliche Kommata in kleinen Klammern ()) und Punkte in kleinen Klammern (.} eingefügt, wo es für die Verständlichkeit des Textes unumgänglich erschien. Ohne diese behutsamen Eingriffe wäre die Lesbarkeit

ben

erheblich erschwert worden. Grundlage für die Herstellung verständlicher Satzperioden war die Kenntnis des lateinischen Textes von „De revolutionibus". Dem entspricht, daß sich auch die Übersetzer allerdings mit wechselndem Erfolg darum bemüht haben, den Satzbau von Copernicus beizubehalten. Am stärksten ausgeprägt ist dies bei Hand S2-

-

10. Der Seitenwechsel bzw. die Seitenzählung in der Handschrift wird an der entsprechenden Stelle im edierten Text mit zwei parallelen senkrechten Strichen (||) markiert und zusätzlich am Rand vermerkt (z.B. Bl. 204v). Weiterhin wird der Seitenwechsel bzw. die Seitenzählung der kritischen Edition von „De revolutionibus" (E; NCG, Bd. II) an der inhaltlich entsprechenden Stelle im edierten Text mit einem senkrechten Strich markiert (|) und zusätzlich am Rand vermerkt (z.B. S.454). 11. Die teilweise im

Manuskript vorkommenden

Kustoden werden im

Apparat

angemerkt. 12. Der in deutscher Kurrentschrift

geschriebene Text wird mit lateinischen Buch-

staben wiedergegeben, während lateinische Wörter und Wortteile kursiv erscheinen. Die in deutscher Fraktur geschriebenen Kapitelüberschriften und Teile von Überschriften werden mit einer Frakturschrift gesetzt. 13. Die

Figuren entsprechen sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich ihrer Numerierung den Figuren in der kritischen Edition von „De revolutionibus" (E; NCG, Bd. II). Die copernicanischen Figuren wurden in die Edition auch dort eingefügt, 41

Was Bernard Cerquigli hinsichtlich mittelalterlicher Schreibvarianten postulierte, gilt in vollem Umfang auch noch für die Orthographie und teilweise die Grammatik frühneuhochdeutscher Texte: „Or l'écriture médiévale ne produit pas de variantes, elle est variance" (Cerquiglini 1989, S. 111).

XXVIII

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

Übersetzer im Manuskript lediglich den Platz für eine später zu ergänzenFigur freigelassen haben. Alle Zusätze und Veränderungen, durch die sich die Figuren in der Grazer Handschrift von denen der „Editio princeps" unterscheiden, wurden in die Edition übernommen und durch Anmerkungen im Apparat

wo

die

de

erläutert. 14. In der

Bibliographie sind sowohl alle zitierten Quellentexte mit den entsprechenden Siglen als auch die gesamte bekannte Sekundärliteratur zum Themenkreis der Entstehung der Grazer Handschrift verzeichnet. 15. Die Register enthalten Verzeichnisse aller Personen- und Ortsnamen, die im Vorwort und im edierten Text vorkommen. Ein Novum ist die Erstellung eines Sachregisters der lateinischen und frühneuhochdeutschen Fachtermini. Dieses Register bildet eine wichtige Voraussetzung für eine spätere philologische Analyse des Textes und liefert einen Beitrag zur Erforschung der astronomischen und mathematischen Fachsprache der Frühen Neuzeit.

ABKÜRZUNGEN

1.

Bezeichnungen

UND SYMBOLE

im edierten Text

Seitenwechsel in der Grazer Handschrift =

Silbentrennung eines Wortes bei Seitenwechsel in der Grazer Hand-

|

schrift

Bl.

..

.r

Blattangabe (recto)

der Grazer Handschrift

am

Rand des edierten

Blattangabe (verso)

der Grazer Handschrift

am

Rand des edierten

Textes Bl.

..

.v

Textes

(Bl. S.

...

)

Blattangabe der Grazer

Handschrift innerhalb des edierten Textes Seitenwechsel der Edition von „De revolutionibus" in der NicolausCopernicus-Gesamtausgabe (NCG, Bd. II) Seitenangabe der Edition von „De revolutionibus" in der NicolausCopernicus-Gesamtausgabe (NCG, Bd. II) Ergänzungen und Konjekturen; mit kleinerem Schriftgrad: editorische Bemerkungen im edierten Text

...

[... ] Z. Fig.

...

Fig. Tab.

(.)

(,)

y

..

.

..

.

wh-

...

Zeilenangabe Die Angabe am Rand verweist auf die tatsächliche Stellung der Figuren in der Grazer Handschrift. Die Numerierung entspricht der Numerierung in der Edition von „De revolutionibus" in der Nicolaus-Copernicus-Gesamtausgabe (NCG, Bd. II). An dieser Stelle wird in der Grazer Handschrift eine Figur wiederholt. An dieser Stelle befinden sich in Copernicus' Autograph und in den gedruckten Versionen von „De revolutionibus" Tabellen. Die Numerierung entspricht der Numerierung in der kritischen Edition von „De revolutionibus" (NCG, Bd. II). Einfügung eines Punktes durch die Bearbeiter zum besseren Verständnis des Textes Einfügung eines Kommas durch die Bearbeiter zum besseren Verständnis des Textes Transkription eines in der Form variierenden „Schlußzeichens" (s. Grün 1966, S. 298f. u. Bischoff 1986, S. 227)

De revolutionibus: Die erste deutsche

XXX

Übersetzung

Siglen NCG Nicolaus-Copernicus-Gesamtausgabe (Hildesheim/Berlin 1984 ff.) A Autograph von Nicolaus Copernicus (Faksimile in NCG, Bd. I) B Ausgabe Basel 1566 Kritische Edition des lateinischen Textes in NCG, Bd. II E 2.

Grazer Handschrift Deutsche Übersetzung von Carl Ludolf Menzzer Editio princeps (Nürnberg 1543) Erste Hand der Grazer Handschrift Zweite Hand der Grazer Handschrift Dritte Hand der Grazer Handschrift Vierte Hand der Grazer Handschrift

G

M N

Si 52 53 54 3.

Abkürzungen

Ms:

im kritischen

(Thorn 1879)

Apparat

In diesem Teil des

Apparats werden formale Besonderheiten (z. B. später hinzugefügte Seiten, eingeklebte Figuren, Wechsel der Hände usw.) angemerkt.

Sim:

„Similienapparat". In diesem Teil des Apparats werden Parallelstellen im Autograph von Copernicus (A), in der Editio princeps (N), der kritischen Edition von „De revolutionibus" der Nicolaus-Copernicus-Gesamtausgabe (E; NCG, Bd. II) und der Übersetzung von C. L. Menzzer (M) angegeben.

Weiterhin wird bei Verweisen auf andere Autoren und bei Zitaten auf die genauen Fundstellen in den jeweils neuesten Editionen hingewiesen.

add. (addidit). add. et del. (addidit et delevit). add. in marg. (addidit in margine)_ add. sup. lin. (addidit super lineam)...

cf. (confer). corr. ex corr. ex

(vom Schreiber) hinzugefügt (vom Schreiber) hinzugefügt

und ge-

strichen am Rand hinzugefügt über der Zeile hinzugefügt

(man) vergleiche

(correxit ex). korrigiert aus

...

numeris

suprascriptis

....

korrigiert aus

...

durch Zahlen über der

Zeile

del.

(delevit). gestrichen illeg. (illegibile). unleserlich manu. manu

alia in marg. add.

manu

alia sup. lin. add.

von

(... additum)

von

(... additum)

von

Hand anderer Hand am Rand hinzu-

angegebener

gefügt anderer Hand über der Zeile hinzu-

gefügt

Abkürzungen lacuna. linea conspicuum. om.

und

Symbole

XXXI

Aussparung unterstrichen

(omisit). ausgelassen (repetivit). wiederholt

repet.

Werke zitierter Autoren Archim. Circ. Alfrag. Rud. Arist. Cael. Arist. G. A. Arist. Physica Al-BattänL Astr. Biblia. Vet. Test. Censor. Die nat. Cic. Luc.

Cic. Nat. deor. Cic. Rep. Cleom. De mot. Diog. Laert. Eue. Elem. Eue.

Opt.

Eue. Phae.

Geminus. Astr. Herrn.

Hes. Op. Horn. II. Horn. Od. Mart. Cap. Plato. Tim. Plin. H. N. Plut. Plac. phil. Proel, in Eucl.

(ausführliche Angaben in der „Bibliographie"):

Archimedes. Dimensio circuli Rudimenta Astronómica Alfragani Aristoteles. De caelo Aristoteles. De generatione animalium Aristoteles. Physica Al-Battani sive Albatenii opus astronomicum Vetus Testamentum. In: Biblia sacra Vulgatae editionis Censorini de die natali liber M. Tulli Ciceronis Scripta. Fase. 42. Academicorum reliquiae cum Lucullo M. Tulli Ciceronis Scripta. Fase. 45. De natura deorum M. Tulli Ciceronis Scripta. 39. De re publica Cleomedis de motu circulari corporum caelestium libri duo Diogenis Laertii vitae philosophorum Euclidis Elementa Euclidis Óptica, opticorum recensio Theonis, catoptrica cum scholiis antiquis Euclidis Phaenomena et scripta música Geminus. Elementa astronomiae Hermética. The ancient Greek and Latin writings which contain religious or philosophic teachings. Ascribed to Hermes

Trismegistos Hesiodus. Opera et

dies

Homeri Ilias Homeri Odyssea Martianus Capeila. De nuptiis philologiae et Mercurii Plato. Timaeus C. Plinii Secundi naturalis historiae libri 37 Plutarchus. Placita philosophorum Procli Diadochi in primum Euclidis elementorum librum commentarii

De revolutionibus: Die erste deutsche

XXXII

Übersetzung

Proclus Diadochus. Hypotyposis astronomicarum positionum Hyp. Proclus Diadochus. Sphaera. Georgii Henischii commentarius Sphaera Prophacius. Alm. Jacob Ben Machir Ibn Tibbün. Almanach Dantis Aligherii,

Proel. Proel.

Ptol. Alm. Ptol. Geogr.

sive Almanach perpetuum ad annum 1300 inchoatum Ptolemaeus. Syntaxis mathematica („Almagest")

Regiom. Epit. Soph. Ele. Soph. Oed. Col. Strabo. Geogr. Tab. Tolet.

Ter. Maur. Verg. Aen. 4. Astronomische

0 cf

Sonne Mars

T

Widder Löwe Schütze

ü y?

Claudii Ptolemaei Geographia Epytoma Joannis De monte regio In

Sophoclis Electra. Sophocles. Oedipus Coloneus. Oedipus Coloneus Strabonis geographica

In:

almagestum ptolomei

Antigone,

Philoctetes et

Tabulae Toletanae. In: The Toledan Tables. A review of the manuscripts and the textual versions with an edition. Ed. F. S. Pedersen Terentianus Maurus. De literis, syllabis, metris P. Vergilius Maro. Aeneis

Symbole Mond

Merkur

%

Jupiter

Saturn

ö

Stier

H

Tip

Jungfrau

¿i

'S

Steinbock

raí

5

Venus

Zwillinge Waage

O

Krebs

TTL

Skorpion

Wassermann

X

Fische

EDITION

[Die Vorworte der Editio princeps: „Ad lectorem de hypothesibus huius operis", „Nicolaus Schonbergius Cardinalis Capuanus Nicoiao Copernico Salutem" und „Ad Sanctissimum DomiPaulum III Pontificem Maximum" fehlen in Raimarus Ursus' Text dieser Vorworte befindet sich in E, S. 537-538 u. 3-5.] num

Übersetzung. Der lateinische

[Bl. r-lv vacant] (B1.2r) [S.7]

Nicolai Copernici Uon ben reuolutionibus bcrê €rjle 3Mid)

i

CAP. I. Das die weit Rundt unndt in

gestalt

Sphœrœ. [Cap. I.]

einer

Erstlich soll jnn acht genohmmen werden, das die weit kugelrundt(,) entweder weill solche gestallt die alleruollkömlichste, unndt welche keiner zusamfugung uonn Nöten, sondern ganz aneinander: Oder dieweil dieselbe am bequemsten allerley gestalt unndt form in sich zue fassen, weilln sie alles in sich behalten undt erhalten mus, Oder auch dieweil im augenschein(,) das die aller uollkommesten 10 theil der welt, alls die Sonn, Mondt, undt Stern rundt unndt in obgenanter form bestehen. Ja auch dieweil alle ding inn solche gestalt sich enden, welches inn den Troffen des wassers unndt andern flüssigen dingen erscheinet^) inn dem die selbe uon sich selbst zur uollkhommenheit begeren, dos also desto weniger jemandt zue zweiflen hab()) ob den andern himlischen Corpern auch diese form ertheilet. 5

Das auch die Erdt Rundt sey.

15

Cap. II.

Dieweil die Erdt mit all ihren theilln dem Centro zu dringet()) so mag man schliessen(,) das die selbe auch rundt. Ob man schon solche gestalt nicht gleich wahr nimbt wegen der höh grosser berg, unndt tieffe der thai, welche doch allesambt der runden der Erden in wenigisten nichts benehmen, welches daher abzunehmen, 20 dann welche gegen dem Noorden reisen, mögen uerstehen(,) dos der hauptpunct des täglichen himmelauffs allgemach sich erhebt, unndt der andere dage[ge]n unter sich sinckt, unndt je mehr || stern umb Mitternacht ohn Untergang sich 3 CAP.

I.] hor[illeg.]

add. in marg.

22

je mehr] repet.

initio

paginae

2V

4 Sphœrœ] cf. Ptol. Alm. 1,3 (Heiberg I, S. 10-14) 15 Rundt sey] cf. Ptol. Alm. 1,4 (Heiberg I, S. 14-16) 16 mit all ihren theilln dem Centro zu dringet] ab omni parte centro suo innititur E; sich von allen Seiten auf ihren Mittelpunkt stützt M Sim:

Bl. 2V

De revolutionibus: Die erste deutsche

4

Übersetzung

ereignen, dagegen etlich im mittag nicht mehr auffgehen, also mag man in Italia den Canopum nicht sehen()) welcher in Aegypten ganz sichtbar, wie auch Italia den lezten Stern am flueß sehen kan, welcher bey uns in der keltern lendern unsichtbar(.) Gleiche gestalt wirdt denen(,) so inn den mittag wandern, werden die jenig sich erheben, dagegen die uns über uns hoch scheineten, fallen(.) Desgleichen haben die poli nach einer jeden reiß allenthalben ihre uorige gelegenheit()) welches bey keiner andern alls bey der runden gestallt, beschehen möchte(.) Daher gewieSf,) das auch die Erde zwischen wirbeln uerfasset, unndt derentwegen rundt seye. Ferrer, weill auch die()) so inn aufgang wohnhaft^ die finsternussen der Sohnn unndt Mondts nicht spüren, do dieselbe im Nidergang geschehen: wie auch die(,) so im Nidergang wohnen, die im Morgenlendern geschehen nicht wahrnehmen, unndt die in der mitt jene zwar langsamer, diese aber ettwas eher ersehen. Wie dan auch zeugnis geben(,) die zue wasser reisen, das sie auf den mehr gleiche runde befinden, dan dos Erdtrich()) so aus dem schiff unten nicht mag gesehen werden(,) wirdt gemäiniglich oben auf dem Mast erkant, wie auch(,) so du oben im korb etwas glenzendt haben wirdest, | werden die an dem gestatten()) das es allgemach unterwerts sincke(,) befinden, biß es entlich gar untergehe^) So ist auch bewust(,} dos das wasser in die unterste Ort, gleich wie auch die Erdt, begere undt auch nicht hoher steige alls seine runde erfordert^) daher dan uolget(,) dos die Erdt

so

uiel höher welche

aus

dem mehr

Das Erdt unndt Wasser eine

aufsteigt undt sich erhebt.

ersehen]

erstehen G

1 Italia] Sim: ler 38,25-39,21)

28

peripateticorum] paripateticorum

G

Plin. H.N. 11,70 (Ian-Mayhoff I, S. 195.04-05); Cleom. De mot. 1,5 (Zieg5-6 Desgleichen haben die poli nach einer jeden reiß allenthalben ihre uorige gelegenheit ] Interea et ipsae polorum inclinationes ad emensa terrarum spatia eandem ubique rationem habent E; Nun haben auch die Neigungen der Pole selbst zu den durchmessenen Räumen der Erde immer dasselbe Verhältniss M 12 langsamer] tardius E; später M 29-30 in Chymischer Element ] in transmutatione elementorum E

cf.

...

10

15

20

Kugel. Cap. III.

Nunn umb diese Erdt ergeist sich dos mehr allenthalben, unndt erfüllet derselben tiefe. Dannenher dann auch mehr Erdt alls wasser sein must, damit sie nicht ganz uberschwemet werde, inn dem bede jhrer schwer wegen zue dem einigen Centro under sich drengen, undt etliche theill der Erdt den thieren unndt lewendigen Creaturen \\ bleiben, unndt andere so uiel offene Jnsulen, dan auch die grosse Erdt oder ContinensM wos ist es anders dan ein Jnsul grosser alls die andern, unndt mus man nicht auf der peripateticorum meinung gehen(,) welche sagen, das alle das wasser an grosse die Erde zehen mall übertreffe, weil nemlich in Chymischer enderung der Element aus einem theil der Erden zehen mal so uiel wasser in der resolution werde, daher nehmen sie auch den grundt in dem sie 13

5

25

30

Das Erste

5

10

15

20

25

30

35

Buch, Cap. III.

5

sagen()) das die Erdt allenthalben nemblich in dem bergen, darumb also hoch auffsteige(,) weil sie dem wasser am gewicht ungleich, weil sie lechricht sey, unndt weil die schwere ein ander Centrum, die grosse aber auch ein anders habe, aber sie fehlen weil sie die rechte ursach unndt art der Geometry nicht wissen, unndt nicht bedencken, das dos wasser auch nicht sieben mal möge grosser sein, undt ein theil der erden druckhen bliebe undt nicht das ganz centrum grauitatis (oder Schwere) raumbte, unndt dem wasser Stadt gebe, allwelches schwerer were alls sie, dann eine kugel seinen diameter mit ihren umbschweiff dreymall in sieg helt. So nun sieben theill wasser unndt der achte Erdt were, so mechte sein diameter nicht grosser sein, dan der uon dem Centro biß an den umbschweif der wasser: welches so ferr ails dos man sagenn wolt, dos wasser sey sieben mal grosser, ja

dos auch das centrum der schwere, unndt dos Centrum der grosse eines()) Mag man darabnemen, dos dos landt oder Oberste ansehen der Erdt, wann dos mehr auslauft nicht durch zuruckhweichen sich erhebt, sonsten würde sie die güsse gewaltig hindersich dreyben unndt abwenden, unndt nicht also lassen ausfliessen, unndt in so grosse arm sich eintheilen. Weitter wurde uon dem landt dem hohen mehr zu nimmermehr aufhören die Tieffe, dos also weder Jnsel noch fels noch etwos uon der Erde den schienenden zuegesicht khommen macht. Nun aber ist bewust()) das zwischen den Aegyptischen Mehr unndt Arabischen sinu oder arm kaum 15. Stadien ja mitten in der Erden gelegen, unndt hingegen so macht Ptolomœus in seiner | Cosmographj bis an dem halben kreyß die erde Bl. 3V wohnhaft, | unndt die unbekante lender übergehet, do dan uon den heutigen Ca- S.9 thagya undt sonst andere mechtige landtschafften biß an 60 gradt longfitudinisj darzue gethan: dos also die Erdt in die leng mehr bewohnt alls das grosse mehr in sich hatt, dieselb erscheinet fast hell so man die Jnselln die unter den hispaniern unndt potugisen entdecket, darzu thue uornemblich aber AmericamM welche uon Americo dem schieffobersten den nahmen bekhomen, undt wegen der mächtigen grosse die ander weit oder Erdt genendt wirdt, item unzehliche andere Jnsulen die uorhin unbekhant, dos wir also nicht mehr wundern(,) ob antipodes oder antichthones sein sollen. Dan man nach der Geometry aus der gelegenheit Americœ schliessen mus(,) das sie Indiœ Gangeticœ geraht durch ein diametrum entgegen stehe. Aus welchen dan uolgen wirdt(,) dos Erdt undt wasser bede auf einem Centro grauitatis beruhen, unndt kein sonderbahres centrum die grosse der Erdt haben mues. Welche erdt()) weil sie schwerer^) dos deroselben uersenckhungen undt grundte mit wasser ausgefüllet, unndt also [das wasser] ein geringe uergleichung habe mit der grosse der Erden, obwol oben über der Erdt dos mehr grosser erscheinet dem ansehen nach. Dan ein solche gestallt mueß die Erdt mit in fliesSim: 21

9 sieben theill wasser] cf. Günther (1878), S. 164-165 Cosmographj ] cf. Ptol. Geogr. VI,16 (Nobbe II, S. 126-130)

11 sieben

mal]

decies E

De revolutionibus: Die erste deutsche

6

Übersetzung

senden wasser haben, wos für eine derselben schatten anzeiget: dan dieselbe dem Mondt nach form eines austrucklichen kreyses umbschweif uerfinstert, dos also die erdt nicht breit wie Empedocles undt Anaximenes gemeint, auch nicht wie ein Trumbel, alls LeucippusM auch nicht wie ein schieff, alls Heraclitus oder jrgendt auf ein andere weis hol, wie Democritus. Wie auch nicht gleich einer walzen, als Anaximander, noch auch inn untern theill mitt unauffhorenter dich sich sencket wie Xenophanes meinet, sondern recht rundt nach meinung der Philosophen.

Das der lauff der himlischen Corper gleichförmig, immerwerendt, unndt aus kraysformig[en] bestehe.

5

rundt,

Cap. IV.

Nun folgendt zuerortern, dos der lauff der bewegung dieser himlischen Corper 10 in die rundt geschehe, dan die bewegung einer Sphasras, ist in die rundt gedrehet worden, also dos in der that undt dem werck selbsten dessen gestalt dargethan undt gezeugt werde, weil es nemblich dos einfachtigst undt uollkhommeste Corpel, do weder endt noch anfang, noch eines uon dem andern mag unterschieden werden, in dem in sich selbst sich beweget. Es sindt aber mehr bey der menge 15 der runden scheibenbewegungen(,) die allerdeuttlichste deroselben ist die taglich des himmels bewegung()) so in tag undt nacht geschieht, unndt helt man darfur dos die ganze weit aus der Erden durch diese art uom aufgang gegen niedergang bewegt werde, diese mas ist gemein (nach meinung) allen bewegungen, undt wir zehlen die zeit nach derselben, uornemlichen nach dem tagen, dornach sollen an- 20 dere bewegungen sein welche diesen zue wieder, dos ist welche uon Nidergang gegen aufgang, nemblich der Sonnen()) Mondt unndt fünf andern Planeten lauff. Durch diesen der sonnen gang haben dos jhar, durch des Mondts dem unterschiedt der Monadt, welches die gemeinste zeit, der gestalt hatt der andern Planeten jeder sein eignen lauf. Doch haben sie einen fielfeltigen unterschiedt 25 erstlich(,) dos sie nicht eben an den Polo oder ax daran die erste gemeine bewegung hafftet, sich herumb wenden, in dem sie durch die himlischen 12 zeichen S. 10 streichen, darnach(,) dos in ihren selbst eigenen | lauff nicht gleich lauffen, dan die Son undt der Mondt scheinen baldt langsam, baldt geschwindt(,) zuuerfahren, wie dan auch die andern fünf baldt zue ruckschreitten(,) ja baldt da(,j baldt dort still 30 stehen()) abnemen undt weill die Son ihren gerhaten undt steten gang immerdar behelt, so tretten diese mancherley weis aus dem weg(l) baldt gegen Mittag, baldt

Bl. 4r

|

10 lauf!

der]

die add. G

Sim: 3 Empedocles ] cf. Plut. Plac. phil. 111,10 (Mau, S. 107.03); Arist. Cael. 11,13, 294 a21ff. 17 geschieht] quam Graeci 17 himmels bewegung] cf. Ptol. Alm. 1,8 (Heiberg I, S.26) E 27-28 durch die himlischen 12 vu/0r]¡jepov vocant add. E 24 andern] quinqué add. in zeichen streichen] per obliquitatem signiferi currentes E; der schiefen Lage des Thierkreises fortschreiten M

Das Erste

Buch, Cap. V.

7

gegen Mitternacht sich lenckhende, daher sie dan uon solchen abwegen Planeten oder Jrrende stern genandt sein werden, ja auch kommen sie ettwa neher der Erden(,) do sie dan Perigœi gênent, dann ferrer, unndt Apogœi heissen. || Nun also, so müessen wir gleich wol bekhennen, dos solche bewegungen in die rundt gesche-

5

10

15

20

25

B1.4V

he, unndt entweder aus sich selbst gleichförmig, od[er] aus andern bestehendt, darumb(,) dos solche ungleicheit gewieser weis unndt Ordtnung unndt bestimbter zeitt wieder holet werden, welches nicht geschehen wurde, so diese nicht rundt unndt gleich weren, dan allein der kreys ist, der dos(,) so fürüber(,) wieder herumb bringt, alls die Son bringt unns die ungleicheit tag undt nachtes undt die uier jahrzeitten, durch bewegung zuesambgesezter kreyß, in welcher bewegung mehr andere zue spüren, weill nicht geschehen mag{,) dos ein einfach himlischer Corper in einem Orbe oder scheib ungleich geruckt werde, dan dasselbe muste geschehen wegen der unbestendigkeit der bewegenten gewalt, sie seye entweder uon aussen undt anders wo her, oder aus dessen Natur, oder wegen des CörpersM so bewegt wirdt, ungleicheit, weil aber der uerstandt bedes uerneunt, unndt nicht füeglich dergleichen daruon zuetrenen, weill sie in der besten Ordtnung bestehen()) daher dan nicht unreumlich(,) dos deroselben gleich formige bewegung uns alls ungleich uorkhom[m]e, entweder wegen derselben uielerley kreyß Polos, oder aber()) dos die Erdt nicht mitten in denselben kreysen standthafftig, in welchen sie herumb gewendt werden, bestehe, undt uns(,) die wir uon der Erdt deren gang anschauen()) wiederfahre, dos wegen der ungleichen entlegenheit grosser erscheinen, wann sie neher alls wann sie ferren sein, (wie in Opticis bewiesen wirdt)()) aliso auch mögen in gleichförmiger bewegung undt schweif eines kreises wegen der ungleichen entlegenheit des gesichtes auch zue gleicher zeit die bewegung ungleich erscheinen. Derentwegen uor allen woll in acht zuenehmen, wie die Erdt gegen dem himel geardtet, damit nichts in dem wir nach dem höheren forschen, dos unter uns noch unwisslich unndt unerkandt seye, unndt in diesen unuerstandt das der Erdt gebürt dem himmel zueschreiben. |

Ob eine runde bewegung der Erden sich bequeme, unndt uon derselben stell. Cap. V.

so

Weill nun albereit erwiesen, das auch die Erden in einer runden gestallt, unndt wie ein kugel seye(,) so ist weitter zue sehen, unndt ob derselben form auch ein bewegung anhengig, unndt welches jhr allgemeiner Ort sey, ohne welche man nicht finden mag die art der mancherley erscheinungen der himlischen Cörper. 35 Ob dan woll unter allen ein grosse gleich Stimmung ist(,) das die Erdt mitten in der weit standthafftig beruhe, das sie auch wieder alle meinung, ja lecherlich Sim:

22

Opticis ] cf. Eue. Opt. 5 (Heiberg VII, S. 8-9)

Bl. 5r

8

S.ll

Bl. 5V

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

zueschein dauchten(,) wirdt darwider etwas herfür zuebringen(.) Wan wir dannoch die sach etwas besser in acht nemen, so werden wir befinden, das diese frag noch nicht uollig erörtert, unndt derentwegen nicht zuuerachten, dann alle uerenderung so dem Ortt nach geschieht, ist entweder wegen der bewegung des so man ansihet, oder des der da sehet, oder aber beder bewegung zugleich betreffent, dann welche ding ainerley bewegung unndt zu einen zill haben, derer uerenderung mag Mann nicht spüren, alls nemblich zwischen einem der da besihet unndt das(,) welches besehen wirdt. Die Erdt aber ist uon dann wir die himmels bewegung sehen, | unndt dahin dieselbe in unser gesicht kommet. Wann wir nun eine bewegung der Erden zueschreiben, so wirdt dieselbe in allen(,) so aussen daran(,j gleich formig erscheinen, aber inn dem so(,j entgegen stehet(,) wirdt es dos ansehen haben alls wan dasselbe fürüber ging, wie es sich dann uornemblich in dem täglichen himmelß lauf halten thuet. Dan derselbe dem ansehen nach alles mit sich reist ausgenom[m]en die Erdt unndt wos derselben anhengig. Do du nun zuegeben wirst()) dos der him[m]el ohne bewegung, die Erdt aber uom auffgang gegen dem Nidergang gewelzt werde, so wirst du, wos die Son unndt Mondt unndt der andern Stern auff unndt Nidergang betrieft(,) dos sichs(,) wie gesagt, halte, befinden. Unndt weil der himmel alles begreifft unndt bedekt, ein gemeiner Ort aller ding, so erscheinet nicht allsbaldt, warumb ich nicht uiel mehr dan wos begriffen wirdt, alls dan wos alles begreifft, solle die bewegung zueschreiben. | Jn welcher meinung dan Heraclitus unndt Ecphantus Pythagoricj, wie auch Nicetas uon Syracus bey dem Cicerone gewesen, dos nemlich die Erdt mitten in der weit umbgewendet werde, dann sie hielten darfür(,) dos die stern durch gegenwendung der Erden Niedergingen unndt dagegen durch deroselben abweichen wiederumb herfürkhomen(.) So dieses also zuegelassen wirdt, so feldt nicht ein unwichtige frag für, unndt nit ein mindere zweiflung uon der stell der Erden, wiewol uon jederman für bekhant angenom[m]en(,) dos dieselbe mitten in der weit uerharre, derenthalben, dan do jemandt laugnete(l) dos d[as] mittl oder centrum der weit die Erde nicht begreiffe, unndt doch nicht zuegebe(,) dos ein solche entlegenheit sey, welche mit dem Steiffen undt nicht beweglichen Sternen zuuergleichen were, aber doch dos dieselbe gegen der Sonn unndt anderer stern Orbes fast mereklich, unndt dos derentwegen deroselben bewegung nicht ainerley erscheine, alß wan sie aus einem andern Centro hingen unndt gericht weren, ails dos centrum der erden, so magte er uielleicht kein ungerümbte ursach[en] des unterscheidts()) so an derer bewegungen erscheinet^) herfürbringen können, dann dos die Planeten der Erdt neher, baldt weitter erscheinen, so uolgt genzlich(,) dos die Erdt derselben Centrum nicht seye(,) derowegen dan nach unbekandter(,) ob die Erdt denselben Sim: 16 uom auffgang gegen dem Nidergang] ab occasu in ortum E; von Westen nach 21 Pythagoricj] cf. Plut. Plac. phil. 111,13 (Mau, S. 108.1-18) Osten M 22 Cicerone] cf. Cic. Luc. 123 (Piasberg, S. 89)

5

10

15

20

25

30

35

Das Erste

Buch, Cap. VI.

9

nach sich richte oder aber diese nach der Erdt sich anstellen, unndt wirdt sich nit zuuerwundern sein()) so jemandt über die täglichen reuolution oder wendung, ein andere bewegung noch darzu, furtruge, nemlich dos die Erdt gewelzt, unndt in mehr art sich uerwende, unndt einer aus den Sternen sey, wie Philolaus Py5 thagoricus gewehnet, welcher ein uornemer Mathematicus gewesen, welchen zue sehen Plato in Italiam uerreiset alls zu finden bey denen, die des Piatonis leben beschrieben haben(.) Aber es haben uiel gemeinet dos man mit Geometrischen gründen beweisen könne, dos die Erdt mitten in der weit, unndt zue der grosse der Erdt weit gleich 10 einen Pünctlein anstatt eines || centrj, unndt derentwegen unbeweglich, dos, nach dem dos ganze bewegt wirdt, dos centrum fest bleibe, unndt dos(,) so nechst an dem Centro M gar langsam gedrehet werden.

Uon der

ubermessigkeit des

Himmels gegen der Erdt Cap. VI.

zue

rechnen.

Das aber die

15

groß der Erden keine gleiche habe gegen mechtigkheit des himmels(,) | mag daraus uerstanden werden, dieweil die Endtkreyß (welche Horizontes gênent) die ganze runde des himmels in zwey stuck ertheilen, welches nicht geschehen mögte wan ein uerstendige groß gegen den himmel zuefinden were, oder auch ein merckliche entlegenheit der Erdt uon dem Centro der weit, dann der kreiß so in zwey abtheilet die Sphœram, gehet durch dos Centrum Sphœrœ, unndt der grossest kreiß so an der Sphœra oder runde mag beschrieben

Bder ^

)

pIG i 25

30

B1.6r

werden(.) Alls nemlich der Horizon ist der kreiß A.B. CD die Erdt aber dauon unser gesicht seye E unndt d[as] Centru[m] auf welchen das(,) so erscheint^) uon den uerborgenen unterschieden wirdt(.) Nun besihe aber durch dos absehen auff dos E geleget, den aufgang des O. bey dem punct. CM so wirst du befinden eben zue der zeit dos anfang / fur gemein annehmen, unndt für genugsam erkhennen, dos ein jede bewegung auff ihren eignen Mittl sich erhalte(.) Allß ist klar()) || dos die bewegung der Erdt uiel reumlicher, alls deroselben standthafftigkeit, fürnemlichen in der täglichen reuolution alls deroselben bequem unndt fast eigen, angenommen werde. diesen

5

10

15

20

25

30

Sim:

16 Aristoteles ]

cf. Arist. Cael. 1,2,

268

b22-24; Physica 11,1, 192-193

u.

V,2, 225-226

Bl. 9V

Bl. 10r



De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

Ob der Erdt mehr bewegungen zuzuschreiben, unndt uon der weit Centro. Cap. IX. Weill nun nichts hindert dos die erdt nit soll bewegt werden, so müssen wier jzt sehen ob derselben mehr bewegungen sich fugen, unndt für einen aus den Planeten gehalten werden möge dan dos sie aller reuolutionen centrum nicht sey, gibt die ungleicheit der planeten lauff zuuerstehen, wie auch die mancherley S. 17 unterschiedt | der entlegenheit deroselben uon der Erdt, welche in einen gleichen krayß umb die Erdt nicht mögte uernommen werden, jnn den nun mehr Centra in der Welt, möcht einer nicht unbillich uon derselben Centro zweifei tragen unndt ob dasselbe schwer wie die Erdt oder in ander gestallt, zwar haltte ich darfür dos die schwere nichts anders sey, alls eine begirdt uon der gottlichen uorsehung in die theill gegossen, dardurch sie zue der uollkhomenheit unndt eineit eilen unndt inn die form einer kugel sich begeben, welche anmutigkeit wol gleublich(,) dos sie auch in den Mondt Sonn unndt Planeten seye, unndt durch dero kraft in ihrer runden, darinnen wir sie sehen, uerbleiben, welche doch nichts desto weniger jhre bewegungen uff uielerley weis uolführn. Do nun die Erdt auch andere bewegung hat, nemlich umb dos Centrum, so mues folgen(,) das sie dergleichen sein()) wie uon aussen in uielen erscheinen, in welchen wir die jährliche wendung befinden, dieweil so dieselbe uon der Sonn genommen der Erdt zuegeschrieben werden, die Son aber für unbeweglich gehalten, befinden sich ebner massen der auff unndt Nidergang der steiffen Sternen, dardurch sie in morgen unndt abwendt gesezt, auch der Planeten seumungen, hinder sich gehen, uortschreitten, daran nicht sie wie offt gemelt ein kreyß 360 hat(.) || Aber unterscheidt wegen werden die theil Zodiacj gradus, des asquinoctialis aber témpora genandt, welches wir auch in acht forders nehmen werden. Nach dem so ein geringer unterscheidt dos er woll hatt übergangen werden mögen(,) haben wir doch denselben melden

wollen(.) Aus welchen folgendt auch in waserley theil des Zodiacj schlimme, eben dieß erscheinen wirdt, wann nach gelegenheit des Excess uon der geringsten schlimme 10 des Zodiacj biß zur grosten, jeder solche theil zugethan werden, alls zum exempel in der schlimme uon 23 theilen 34 scrup]eln]{,) wann ich wissen will, wieuiel dreissig graden Zodiaci uon dem ¿equinoctial gerechnet gebüre, so befindt ich zwor in Canone 11 theil 29 scrupfeln] undt in dem unterscheidt 11 scrupfeln]M welche in der grosten schlimme Zodiacj darzugethan wurden(,) welche()) wie gesagt^ 15 uon 23 theill 52 scrupfelnf^.) Nun aber wirdt gesezt()) dos sie uon 23 thfeill] 34 scrupfelnfM nemblich 6 scrupfeln] grosser alls die geringste^) welche der uierte theil uon 24 scrupfelnf umb welche die groste schlimme Excedirt. Nunn nach der proportion sindt undt khommen aus 11 balldt 3(,) welche zu dem 11 gethan undt zu dem 19 scrupfeln] M so geben sich 11 theil: 32 scrupfeln] M umb welche die 20 30 gradt des Zodiacj uon dem asquinoctio gezehlet decliniren. Gleicher gestallt mag man auch in den winckeln undt strackhen ascensionibus uerfahren, ohne dos man allhier abziehen mueß, dort hinzuthuen, wie alles nach gelegenheit klerlicher erscheinen wirdt.

Canon der declinationen [B1.40r-40v vacant, Tab. 9-11,

S. 71-77

an

dem theilen des

Signiferj.

desunt]

(B1.41r) [S.78] 25

30

38ie einei jeben jlerng fo aua) aufer der Eclipticado doch seine breitte undt leng bekhandt, declinatio unndt ascensio recta zuerforschen undt mit welchen gradt Zodiacj er dos mittel am himmel beschreitt. CAP. IV. Bißher nun seye uonn dem Zodiaco asquinoctialj undt meridian undt deroselben entscheidungen gehandelt, es ist aber zur täglichen reuolution nicht allein nutz zuwissen(,) wos durch den Zodiacum Selbsten erscheinet^) daraus nur allein die Ursachen der erscheinungen an der Sonnen erkleret werden()) sondern auch wos ausser

denselben bedeß der

planeten

undt steiften stern, doch das derselben

S.70 Bl. 39v

58

De revolutionibus: Die erste deutsche

leng unndt brait bewust, declination gleichfalls erforscht werde(.)

Fig.33

Bl. 41v

œquinoctial

wie auch ascensio recta

Mach demnach einen kreyß durch die polos des œquinoctialis undt Zodiacj ABCD, der halbe kreyß des œquinoctialis seye AEC über dem Polo F undt des Zodiacj BED. über dem Polo G, die ertheilung œquinoctialis bey dem E{.) Uon den polo G ziehe durch den stern einen schweif GHKL, undt der Ortt des sterns auf dem H, durch \ ^^ Ñ~"l/ welchen durch den polum der taglichen bewegung ein quadrant eines kreyses her abgehe FHMN(.) So erscheint offenbarlich(,) dos der stern bey dem H, IG' auf den meridianum gerahte mit den zweyen zeichen M, N, undt der schweif HMN ist des sterns declinatio uon dem œquinoctial kreyß, undt EN die ascensio in Sphœra recta wie begehrt wordt. Weil demnach auff den dryangel KEL undt der richtige EKL findt sich dem nach auch durch || die uierte proposition uon dem schweifformigen auch die seitten KL. undt EL. mit dem übrigen winckel so unter KLE, wirdt also die ganze rundte HKL gegeben undt seindt derwegen in dem dryangel HLN zwen winckel gegeben HLN undt LNHM der richtige, mit der seitten HL, werden demnach durch gemelt uierte proposition die übrigen seitten HN deß sterns declination undt LN, undt dos übrige NE{,) die ascensio recta, durch welche uon dem œquinoctio die Sphœra bey dem stern uerendert wirdt erörtert. Oder aliso: So aus dem uorhergehenden KE dem schweiff des Zodiacj an die handt nimbst, alls die rectam ascensionem des LE selbsten()) so wirdt LE selbsten geben werden, undt in gegen theil aus dem Canone der rechten ascensionen, auch LK alls die declination so sich dem LE fuget, undt dan der winckel()) der unter KLE, durch den Canon der meridians winckel, aus welchen dos übrige wie angemelt werden erkandt werden, endtlich wegfen] der rectam ascensionem EN, werden die theil signiferi oder Zodiacj EM, mit welchen der stern mit dem zeichen M dem him[m]el mitten innen hat.

5

"

Uon des Horizontis

S. 79

uon

Übersetzung

@rti)eulung[en].

9 Fig.

et

angulus

KEL add.

15

20

25

30

CAP. V.

Der Horizon ist entweder in einer schlechten oder schlimen SphœraM dan der Horizon rectœ Sphœrœ ist inn welcher der œquinoctial gerath über sich steigt oder aber durch die polos des œquinoctialis gezogen ist. Aber obliquœ Sphœrœ Horizon ist der(,) zu welchen der œquinoctial abhenget, derhalben | dan in den

33] TV, L om. G 16 KEL] latus KE datur, Sim: gegeben add. M 20 HL] kl M

10

E; die Seite kl und der Winkel kel

35

Das Ander

Buch, CAP. VI.

59

rechten Horizont alle ding der weit auff undt Nieder gehen(,) auch tag undt nacht immer gleich, dann alle parallelos^,) so die tägliche reuolution reisset()) theilet der Horizon mitten entzwey, nemblich durch die polos undt helt sich damit(,) wie uon dem Meridiano gesagt worden(,j den tag aber uerstehen || wir die zeitt zwischen 5 dem aufgang unndt Niedergang der Sonnen, nicht aber zwischen dem liecht undt finsternus, wie in gemein(,) dos ist uon den ersten tag weisse biß man liecht aufzindet, uon welchen neben dem auff undt niedergang der zeichen mehr soll

B1.42r

gesagt werden(.) Jnn gegen theil(,) do der polus der Erdt im Horizont über sich stehet, gehet nichts auf oder nieder, sond[er]n gehen entweder scheinbar oder uerborgen in einen kreyß herumber, ohne wos ein andere bewegung herfurbringt, nemlich die jährliche reuolution umb die Sonn(.) Dannen her folgte dos ein lang halb jähr der Enndt immer tag()) die übrige zeitt Nacht sey(,) undt solches mit dem unterscheidt winters undt Sommers, dieweil der ¿equinoctial daselbst an dem Horizontem stös15 set(.) Ferrer in Sphasra obliqua gehet ettlicher auf undt Nieder ettlich immer in ansehen()) ettliches in uerborgenen(,) wie werden daher tag undt nacht ungleich, do dan der Horizon obliquus zwen parallelos uberzwerg berühret, deren der(,) so bey dem scheinbaren Polo ist(,) die ding(,) so mögen gesehen werden(,) begreifft, unndt hingegen der bey dem uerdeckten polo, die unsichtbarrn{.) Nunn in diesen 20 räum theilt der Horizon alle parallelos in ungleiche schweifte, außgenommen den ¿equinoctialM der der grost aus den parallelis ist, undt die grosten krayß ertheilen sich inn einander alls in zwey. Derhalben der Horizon selbst, theilt inn der halben runde so oben gegen den sichtbaren polo, die grossern theill der parallelorum^,) welche die theil so gegen mittag an der grosste übertreffen, undt in gegentheil in 25 der uerborgenen halben runde die kleinern, in welchenn so die Sonn durch die tagliche bewegung erscheinet, macht sie die ungleiche tag undt nachtes. 10

Uonn unterfchtebt beë

Äaggschatten. CAP.

VI.

Es ist unter dem mittagß schatten ein unterschied^,) daher etliche leit Periscij M welche den schatten umb sich gehent haben, ander Amphiscij(î) andere Heteros30 cij{,) gênent werden. Periscij sindt(,) welche zue ringß uonn || jhren schatten umbgangen werden, unndt seindt diese(,) welcher hâuptpunct nicht ferr uon dem polo der Erdten 31

uonn] repet.

initio

paginae 42v

Sim: 9 polus ] axis E 22 Horizon ] finiens obliquus add. E 29 welche haben ] add. G 30 gênent werden] cf. Strabo. Geogr. 11,2-3 (Aly, S. 114) 31 Periscij werden] Periscii quidem sunt quos circumumbratiles dicere possumus, circumquaque Solis umbram sortientes E; Die Periskier können wir Ringsumschattende nennen, indem sie rings um sich her Sonnenschatten werfen M ...

...

B1.42v

De revolutionibus: Die erste deutsche

60

Übersetzung

entlegen, dos ist in der weit, in welcher der Tropicus uon dem œquinoctialj stehet, dan daselbst seindt die parallelj (,j welche der Horizon bestraufft undt dos endt sindt der erscheinenden oder uerborgenen Stern, grosser alls die Tropicj oder aber gleich. Daher dann die Sonn in dem oben schwebenden theil stehendt die schatten der zeicher ringß umbher wirfft, do aber der Horizon die Trópicos selbst erreicht so werden sie gleicher gestalt dos endt zihl der erscheinenden undt uerborgen theill des himmels(,) der wegen dann die Sonn am höchsten Sommer die Erdt

S.80

B1.43r

umb die mitternacht bestraufft zu welcher stundt der ganze Zodiac[usJ auf dem Horizonte ligt undt gar schnell 6 zeichen auf undt dagegen so uiel miteinander untergehen, undt der polus Horizontis mit des Zodiacj eintrift. Amphiscij werden genandt(,) welche dem schatten im mittag auff bede theil lassen()) dos sindt(,) welche zwischen beden Tropicis wohnen, welchen räum die alten die mittelste Zonam nennen, undt weil in demselben ganzen gelegenheit der Zodiacus zweymall ufricht stehet, wie bey dem Euclide auß dem 2 Theorem Phœnomenon | erscheinet, so gehen die schatten zweymal daselbst in sich selbst undt in dem die Sonn hin undt her laufft, so rieht sich der schatten baldt uor baldt hinder sich, die wier aber in mittel der zweyen wohnen(,) heissen Heteroscij dieweil wir nur gegen mittnacht den schatten geben. Es haben aber die uor alters Mathematicj die Erdt in sieben Climata ertheilt, alls durch Meroen, Sienam, Alexandriam, Rhodum, Hellespontum, mitten durch pontum, durch Boristenem, durch Bizantium oder Constantinopel, undt die andern durch iede parallelos nach gelegenheit des unterscheidts undt Excess der lengsten tag. Auch haben sie die lenge der schatten^) welche sie des mittags(,) wan tag undt nacht gleich(,) auch zu zweyen sonnen wenden, fallen durch die zeiger wahr genommen, bey der Eleuation poli auch, oder bey der breitten ieder zertheilung gemereket. || Diese hatt sich mit der zeitt uerendert undt helt nit mehr also wie uor zeitten wegen der uerrenderung der schlimme des Zodiacj, welche uorzeit unbewust, oder uielmehr, welchen der œquinoctialis gegen des Zodiacj breitten wandelbare jnclination, an welcher jene hanget. Aber die Eleuationes polj, oder breitt der Ortt undt die mitnechtige schatten treffen bey ihnen miteinander über ein mit denn heutigeß tages(,) welches notwendiger folgen mueß, dieweil der aquinoctial kreyß folgt dem polo der Erden nach, derwegen dan diese theil, werden nicht richtig genug durch ieder tag undt schatten gelegenheit umbschreiben undt uerzeichnet, sondern uiel mehr durch derer uon dem œquinoctial entlegenheit, welche nimmer bestendig(.) Aber die uerenderung der

4 dem] steht add. G Sim:

Phœnomenon]

Plœnomenon

4 Sonn] aestivus add. E; im Sommer add. M

VIII, S. 12-13) 19

15

Mathematicj]

G;

Phaenomenon E

14 Euclide] cf. Eue. Phae. 2 (Menge 16-17 baldt uor baldt hinder sich] modo in austrum, modo in boream E cf. Ptol. Alm. (Heiberg I, S.98-117) 21 oder Constantinopel] add. G

5

10

15

20

25

30

35

Das Ander

Tropicorum^,)

ob sie wol

Buch, CAP. VII.

61

hat sie doch ein wenig uerenderung bey an den schatten bey denen(,) die inn mittag, wirdt aber mehr gespüret bey denen(,) so gegen mitternacht wohnhaft. Wos nun den zeigerschatten betrieft so ist offenbarlich(,) dos zue einer jeden gegebenen Sonnen höh der schatten feilet, undt hingegen(.) Alls der Zeiger sey ABM welcher Fig. 34 den schatten geb BC, undt dieweil der Zeiger ufricht stehet an der breitten Horizontis^,) so ist uon noten()) dos ABC allzeit einen gleichen winckel mach durch begriff der strackehn linj ann der breitten, derowegen so AC darzue gethan wirdt, haben wir ein dryangel ABC uonn gleicher Ecke, undt nach gegebener Sonnenhöh werden wir auch jenen winckel haben(,) der unter ACB. Wie auch nach der ersten lehr uon dem Tryangeln wirdt die linj des zeigers AB 15 gegen dem schatten BC, seine uergleichung haben, undt BC selbsten in der lenge. Hingegen(,) wann auch AB undt BC geben sindt()) wirdt sich auch durch die dritte regel uon den gerahten dryangeln der winckel A,C,B, undt die Eleuatio der Sonnen(,) welche diesen || schatten zue der Bl. 43v 20 zeitt machet^) [ergeben]. Auf diese weis haben die alten in der uerschreibung solcher unterscheidt undt abtheilung des Erdtkreyß in den ¿equinoctijs, wie auch beden sonnen wenden jeden seines Schattens lenge mitgetheilt(.)

gering,

so

Uonn bem lengjlen tag, bie fcreit des 25

Aufgangs,

unndt Sphœrœ inclination, wie sie gegeneinander erwisen, undt uon der ander tagen unterschiedt. CAP. VII.

30

35 Fig. 35

BED, des asquinoctialis

Also auch kan man nach einer ieden schlimme einer Sphasras oder des Horizonts inclination \ der grosten undt kürzten tag mit der breitte des aufgangs wie auch die unterscheidt aller ander tag erkandt undt gezeigt werden(.) Es ist aber die breitte des aufgangs der schweif des Horizontis uon den aufgang des Sommers undt winters Sonnenwendt begrieffen, oder jeder entlegenheit uon dem ¿equinoctial auffgang. Nun sey der Meridian A BCD, unndt in der halben rundt in aufgang die helfft des Horizontis AEC, dessen mitnacht polus F, nun nimb der Sonnen

S.81

Fig. 35

De revolutionibus: Die erste deutsche

62

B1.44r

B1.44v

Fig. 36

Übersetzung

aufgang umb die zeitt der Sommerwendt bey dem G undt nach dem schweif eines grossen kreyses FGH, weil dan die beweglichkeit Sphœrœ der Erden aus dem Polo œquinoctialis F hanget, so ist notwendig, dos die zeigen GH auf den Meridiano ABCD. ubereinkhommen, weil die parallelj einerley Polos haben, durch welche die grösten kreyß gezogen gleiche theil wegnehmen, derwegen auch eben die zeitt welche uon dem aufgang G gegen mittag, entscheidet auch eben den schweif AEH, undt die ander helfft des | kreyses unter der Erdten CH, uon mitternacht gegen dem aufgang, Es ist aber der halbe kreyß AEC; undt AE undt EC quadranten eines kreyses, welche weil sie aus dem polo ABCD, wirdt demnach EH die helfft des unterscheidts des lengsten tages sein gegen dem œquinoctial, stundt EG zwischen dem œquinoctial undt Sonnenwendt aufgang die breitte. Dieweil dann in dem dryangel EH G der winckel GEH, nemblich der schlimme der Sphœrœ, nach dem schweiff AB bestehet, undt der richtig bey dem GHE, mit der seitten GH, nach der entlegenheit der Sommerwendt uon dem œquinoctial, so werden auch die übrigen seitten durch die uierte lehr uon den seh weifformigen, nemblich EH die helfft des unterscheidts des tags in œquinoctio undt in der Sonnen wendt, undt GE die breitte des aufgangs gegeben, demnach so neben der seitten GH die seitten EH des lengsten undt gleichen tages unterschiedt, oder EG gegeben wirdt(,) so findt sich in dem winckel E die jnclinatio Sphœrœ wie auch FD die polus hohe über dem Horizont. Ja auch ob schon nicht der tropicus sonders jedes punct in Zodiaco G genommen wirdt, so wirdt doch der schweiff EG undt EH herauskhommen, dieweil durch uorgeschriebenen Canonem, der schweiff der declination GH dargethan wirdt, welcher ein theil Zodiacj, so wirdt auch dos übrig eben durch solche anleittung sich an die handt geben(.) Daher dann uolgt, dos die theil Zodiacj welche in gleicher maß uon dem trópico entlegen eben einerley schweif Horizontis abschneiden uon dem œquinoctial aufgang, undt an einerley theilen: undt machen gegen einander gleiche tag undt nacht, welches daher khombt dieweill ein parallelus bede gradt Zodiacj in einer maß hatt, dieweil derselben declinatio gegen demselben theil einer groß. Gegen beden theilen aber, so du uon der œquinoctij entscheidung einerley schweiff nimbst, so khommen wiederumb gleiche breitten des aufgangs herauß aber doch in unterschiedene theil, undt in Wechsel der tag undt nacht grosse || darumb dos sie zu beden theilen gleiche unterscheidt der parallelorum ertheilen, gleich wie auch die himlischen zeichen in gleicher weitten uon dem œquinoctio entlegen, auch gleiche declinationes uon dem œquinoctial kreiß haben. Reiß demnach eben in uoriger figur der parallelen schweiff, GM, KN, welche den Horizont BED. bey dem zeichen GK durchstreichen, darnach uon dem polo im Mittag L, einen quadranten des grösten kreyses LKO. weiln dan die declina13

GHE]

corr. ex

GEH

5

10

15

20

25

30

35

Das Ander

Buch, CAP. VII.

63

tio HG dem KO gleich ist, werden zwen dryangel DFG undt BLK, den zwo seitten eine der andern gleich nemblich FG dem LK, undt | FD die polus höh den LB, undt sindt die winckel bey dem BD richtig, die dritte seitte nun DG auch der dritten BK ehnlig, aus welchen auch GE, EK die breitten des aufgangs gleich gelassen werden. Demnach weil auch hie die 2. seitten EG, GH gleich sindt den zweyen EK, KO undt die winckel bey der 10 spitz E gleich, so werden der ursach [wegen] EH. EO sich auch uergleichen, zu welchen die andern Fig. 36 gleiche gethan khombt der ganze schweiff OEC, dem ganzen A EH gleich herauß, nun aber möchten gleiche grosse kreis die durch die polos parallelorum gezogen auch durch ihr zertheilung gleiche schweiffe: finden 15 sich demnach auch GM, KN ehnlich undt einander gleich sein welches zuebeweisen

S.82

war(.)

Undt kan auch auf andere weiß erwiesen werden, dan nach dem Meridian AB CD, dessen Centrum E der diameter sey asquinoctialis undt gemeine

/

\

/\

der kreysen nemlich{,) die linj AEC, der diameter Hori=\\zontis undt mittaglinj BED, der Polus Sphasras LEMM der sichtbare Polus L, der uerborgene M. Dos AF der unterscheidt der Sommer wendt oder auch ein andere declination^) zue welche reiß FGM so dem parallelum durchziehe, auch inn der gemeinen ertheilung mit dem Fig.37 meridiano, welche die polus linj auf dem K durchundt dem Meridian streicht, bey dem N. Dieweil diese nun gleichförmig nach des Posydonij definition^,) welche weder ob fo]der zulenckhen(,) sonderfn] allenthal30 ben richtig gerahte oder perpendiculares lineas haben, so wirdt die stracke linj KE gleich sein der halben linj(,) welche die doppelte schweiff AF unterziehet^) desgleichen auch KN der halben unter dem schweiff parallelj ehnlich, welcher die so aus dem centro, ist FK, durch welchen unterschiedt zwor der gleiche tag unterschieden uon dem andern, undt dieses darumb(,) dos alle halbe kreiß deren 35 gemeine entscheidungen diese sindt, dos ist der diameterM sie sindt alls nemblich BED des Horizontis obliqui LEM des richtigen Horizontis AEC des asquinoctialis undt FKG des parallelj gegen der breitte des kreises ABCD richtig sindt, 20

8

13

\

EG] EF G; EG kreis] greiß G

E

zertheilung

10

spitz]

A add. et del.

10 der

ursach]

die ursach add. G

B1.45r

Fig. 37

De revolutionibus: Die erste deutsche

64

B1.45v

S.83

FiG.37wh

Übersetzung

undt wos sie untersich fur zertheilung machen, sindt nach der XIX Euclidis in der genandten breitten perpendiculares in den zeichen E,K,N, undt nach der VI Euclidis paralleli oder gleichförmig, undt dos K ist dos parallelj centrum EM dos centrum Sphœrœ. Jst derwegen auch EN die helfft der unterlinj unter den doppelten schweiff Horizontis, umb welche der aufgang parallelj uon dem œquinoctial aufgang abgesondert. Nach dem derwegen AF declinatio geben sein wirdt, mit der übrigen quadrantis FL, so wirdt sich befinden(,) dos die helfft der unterlinien alls KE dos AF, undt KF dos | FL in den theilen seye()) welcher AE 100000 hat. Jn dem driangel aber EKN uon einer rechten Eckh, der winckel(,) welcher unter KEN geben wirdt bey der Eleuationj poli DL, undt der übrige KNE ist dem AEB gleich, weil sie in der schlimmen Sphœra die parallelj gleicher weis undt maß gegen dem Horizont sich lenckhen(,) werden in diesen theilen die seitten gegeben, derer die so aus dem Centro Sphœrœ 100000 hat(.} | Uon welche undt waserley 100000 theilen nun dieß sindt(,) welche aus dem Centro FK parallelj oder gleichförmig, wirdt auch KN alls die helfft(,) der so dem ganzen schweif des unterscheidts unterstreicht^) [in Teilen gegeben]^) Aus diesen ist offenbor, dos die uergleichung FK gegen KN auff zweyerley grundt bestehe(,) nemblich der unter linj FL gegen der unter linj der doppelten AF, dos ist FK gegen KE, undt dan der unterlinj des doppelten AB gegen der unterlinj des doppelten DL, undt ist wie EK gegen KN, nemblich zwischen FK undt KN wirdt dos EK genohmen, dergleichen auch machen die uergleichung zwischen BE undt EN, dos BE gegen EK, undt KE gegen EN. Aliso halte ich dos nicht allein der tag undt nacht Ungleichheit, sondern auch des Mondeß undt stern, auch welcher derselben parallelorum declinatio gegeben sey, so durch derselben Stern tagliche bewegung beschrieben^) ertheilung undt Segmenta mag unterschieden werden, die welche über der Erdt stehen, uon denen die darunder, auß welchen ihr auff undt Niedergang leichtlich mag uerstanden

werden(.) [B1.46r-48r

vacant, Tab. 12-16, S. 84-93

desunt]

unterEuclidis] cf. Eue. Elem. XI,19 (Stamatis IV, S. 27-28) 15-16 wirdt etiam KN aedabitur differentiam totam dimidia subtendentis diei tanquam ipsa streicht] quinoctialis et paralleli in partibus, quibus similiter orbis parallelus est 360 E; Auch ergiebt sich kn als Hälfte der Sehne der ganzen Differenz des nachtgleichen Tages und des Parallels in Theilen, von denen der Parallelkreis 360 enthält M

Sim:

1

...

5

10

15

20

25

Das Ander

Buch, Cap. VIII.

65

(B1.48v) [S.94] i

5

10

15

20

25

30

Uonn ben ©tunbten unnb

theylen tag unndt

Nacht.

Cap. VIH.

Aus diesen nun erscheinet, dos wir neben der Sonnen declination in dem Canone den unterschiedt der tag unter uorgenommen Polus höh nemen werden undt zu einem quadranten eines kreyses in der mittnechtigen declination zuesezen, aber in der mittagigen abziehen, so werden wir des tags leng haben, undt in den übrigen den nacht bogen, welches so es bedes durch 15 theil der zeit abgetheilet wirdt, so wirdt sich finden(,) dos sie uon gleichen stunden(.) So wir aber den zwelfften theil nehmen werden, werden wir einer zeit stundt begriffen haben, welche stundt den Nahmen uon jhren tag()) dessen zwelffter theil sie sindt(,) bekhommen, undt derowegen solstitiales, asquinoctiales oder brumales (weit erstunden) genant werden uon den alten her. Undt wahren anfenglich kein ander stunden im brauch alls dieselben XII. uonn aufgang biß zum Nidergang der Sonnen, undt theilten die nacht in uier wach [en] undt hat der gebrauch durch aller uolcker gutheissen ein lange zeit gewehrt, inn welches nutz die wasser uhren erfundten(,) durch welehe sie mit zu undt abnehmen des wassers(,) welches abtropfe()) die stundt des tags stelleten, damitt bey dem neblichten himmel die zeit möcht erkandt werden. Nachdem aber die gleiche stunden, welche dem tag undt nacht gemein aufkhommen, haben dieselben wegen leichte den gebrauch behalten, undt die andern in abnuzung gebracht worden, derwegen dan()) do jemandt gefragt werden solt, welches die dritte oder uierte stundt des tags y sey; wirdt solches unbewust oder ein ungereimbtes geantwordt werden, jezundt fahen auch etliche die gleiche stunden uon mittags etlich uon mitternacht()) ettliche uon aufgang(,) etliche aber uon Niedergang an, nachdem jeden ortt gewohnheit ist(.) ||

Uon ber tf)etl Zodiacj (Schlimmen ascension unndt wie nach einen jeden aufgehenden grad auch der so dem himmel mitten innen hat zu finden seye.

Cap. IX.

Wenn dan also der tag undt nacht leng undt unterscheidt erörtert, so folgt(,) dos auch die obliquas ascensiones erkleret werden zue welchen zeitten nemblich dodecatemoriaS(,) dos ist des Zodiacj zwelftt theil, oder wos für unterschiedt desselben erhaben werden, dieweil kein andere unterschiedt der stracken undt schlimmen ascension sindt()) ails des tags()) da nacht undt tag gleich, darnach 5 abziehen] quodque exinde prodierit duplicemus add. E; und das Resultat mit zwei Sim: multipliziert add. M 20 dritte y] quae sit prima diei, vel tertia, vel sexta, vel nona, vel XI add. E; welches die erste, dritte, sechste, neunte, elfte des Tages add. M 23 Niedergang] Solis add. E 31-66.1 darnach der übrigen [ver]sezten] et diversi E; und dem verschiedenen ...

Tage M

Bl. 49r

De revolutionibus: Die erste deutsche

66

übrigen fver]sezten{,)

wie erklert worden, ferner haben sie dodecatomoria genant, die nahmen uon den thieren entlehnt, nemblich den wieder(,) Stier See. uon dem œquinoctio anfahent. Nunn Unterricht wegen, sey der Meridian ABCD, mit dem halben kreyß des œquinoctials AEC undt der Horizon BED, welche sich auf zeichen E durchstreichen undt nimb auff dem H dos œquinoctium()) durch welches der Zodiacus FHI den Horizontem K polus Dey dem L zertheile(,) durch welche ertheilung uon dem Polo K der œquinoctial in form eines quadranten des grossen kreyses KLM heruntergehe^) Aliso erscheinet dos mitt dem schweiff Zodiacj HL, uff dem HE der œquinoctialis erhoben wirdt, arjer m Sphœra recta erhub es sich | mit HEM, \^ ^^c dieser unterschied ist EM selbsten, welches wir zuuor bewiesen haben, dos es die helfft sey des Fig. 38 tags, wan er der nacht || gleich ist, undt der entgegen gesezten, unterscheidts(.) Aber welcher dort in der mittnachtigen declination darzugethan werdt, wirdt alhier abgezogen, undt in der mittagigen wiederumb hinzu gesezt, zu der recta ascensione, damitt die schlimme ascension herauskhomme, undt wirdt demnach(,) so uil entweder dos ganze zeichen oder ein ander schweif Zodiacj auf steige(,) wirdt offenbar werden durch die gezehlt ascensiones uon aufgang biß zu Endt. Aus diesem folgt, dos(,) nach dem ein gradt Zodiacj geben sey, uon dem œquinoctio genommen, der da aufgehe()) wirdt auch der gegeben^) der den himmel ertheilt(,) gleich alls wan der punct L gegeben were, des gradts()) der an dem mietl der zeichen in auffgang, undt die declinatio bey dem HL, die entlegenheit uon dem œquinoctio, undt HEM ascensio recta, undt der ganze AHEM der halbe tags schweiff. Gibt sich der halben dos übrig AHM welche die ascensio recta ist des FH, welche auch nach der Tafel sich findet, entweder weil der winckl der ertheilung AHF mitt der seitten AH geben wirdt, undt dos der unter dem FAH richtige wirdt demnach der ganze s[ch]weiff Zodiacj FHL zwischen dem aufgang undt dem gradt der mitten am himmel offenbahret. Jnn gegentheil(,) wan der()) so denn himmel abtheilt(,) erstlich wirdt gegeben werden, alls nemblich der schweiff FHM so werden wir auch wissen dan der aufgehet(,j wirdt auch die declinatio AF erkandt werden undt wegen den winckel der abhengung der Sphœrœ dos AFB, undt dos übrige FB. In dem Triangel BFL aber, wirdt der winckel BFL auß dem uorhergehenden sich finden undt der

Fig. 38

S.95

Bl. 49v

Übersetzung

4 ABCD] ABC G; ABCD E nus

add. G

Sim:

2 Stier &c. ] Taurum,

5 Fig.

38] polus, zodiacus, aequinoctial, horizont, meridia-

Geminos, Cancrum E; Stier, Zwillinge,

Krebs

u. s. w.

M

5

10

15

20

25

30

35

Das Ander

richtige FBL mit der seitten FB wirdt demnach die seitte FHL(,) werdt(,} geben, oder auch auff die andere weiß sich finden(.) || der

2Bon bem rotncfel ber jertheilung beg

67

Buch, CAP. X.

Zodiacj

so

begehrt Bl. 50r

mit dem Horizont CAP. X.

Es macht auch der Circkel(,) der nach dem Polo schlim gezogen^) mancherley winckel mit dem Horizonte^ dan dos er zweymal nach derer Horizont^,) so zwischen den zweyen Tropicis stehen(,) auffricht stehe(,) ist inn der unterscheidt der schatten gemeldet worden, alhier wollen wir dieser winckel meidung thuen welche uns nach unser wohnung fügen()) aus welchen auch der andern aller gelegenheit leicht mag uerstanden werden(.) 10 dos demnach in Sphasra obliqua, wann der anfang des widers auffsteiget(,) desto mehr abheng sey, undt sich gegen dem Horizont lencke, nemblich so uiel die mittagliche declination begreifft, welche bey dem anfang welche die absides (oder eisserliche schweiff) der Erden nemblich den Obersten unndt untersten uerstellet, wie unten wirdt gesagt werden(.) Aus diesen ursachen war nur die andere dem Ptolemaso bekhandt, welche allein die gestallt des jahrs ungleicheit nicht magte am tag bringen, zur zeigung aber der gleichheit unndt erscheinung der Sonnen unterschiedt, scheinet so gar richtige gelegenheit des jahrs nicht uon nöten sein, sondern genug | sein(,) so wir für ein jähr tag zu unsern beweiß nemen, in welchen die bewegung der ersten ungleicheit erfüllet wirdt, dieweil so ein geringer unterschiedt an einen ganzen kreyß(,j so es in einer geringern groß genommen wirdt(,) genzlich sich uerliert, doch ordtnung wegen unndt der leichtheit zuuerstehen, sezen wir die gleiche || motus der jährlichen

365\

35

26

dritte]

Sim:

3 add. in marg.

28 oder eisserliche

27

uierte]

schweiff]

4 add. in marg.

add. G

Bl. 84r

S. 220

B1.84v

De revolutionibus: Die erste deutsche

106

Übersetzung

reuolution des Centrj der Erden uoran, welche wir darnach neben der gleicheit unndt erscheinungen unterschiedt durch notwendige beweiß bekrefftigen wollen(.)

Uon gieirJbenn unnbt mittelern oemegungen der reuolutionen des Centrj der Erden. CAP. XIV.

jahrs groß nach den gestirn unndt desselben gleicheit()) welche Thebith ans gebracht^ finden wir nur ein Scrupel grosser undt 10"'(,) dos dieselbe also sey uon 365 tagen 15/.24".10,"(,) welches thuet 6 gleiche stunden 9'40" unndt helt sich sein gewiese gleicheit gegen einen steiffen stern, weill demnach 360 eines kreises gradt durch 365 tag multiplicirt werden, undt wos heraus khombt durch 365 diuidirt 15',24", 10'", werden wir ein Egyptischen jahrß bewegung haben inn fünf sechziger der graden, 59 gra[dt] 44'. 49".7'".4"". unndt gleicher 60 jähren bewegungen, durch abthuen ganzer kreiß, haben wir 5 sechziger 44 gradt: 49',7",4'". Wiederumb so wir die jahrliche bewegung durch dreyhundert 65 tag ertheilen(,) werden wir die tägliche bewegung haben 59 scr[upelnj 8",11'",22""(.) So wir dan die mittlere undt gleiche uorschiebung der œquinoctien darzu thuen, werden wir auch die gleiche bewegung in den zeit jähren machen, die jährliche 5 sechziger 59 gra[dt] 45',39",19'",9"", unndt die tägliche 59',8",19'",37/l/. Undt auff dise weiß diese sonnen bewegung zwar, können wir die einfache gleiche nennen, disen aber die gleiche zusamgefügte, welche wir auch der gestallt || in den Tafeln furtragen wollen, wie in dem uortrag der œquinoctien geschehen^) welchen zugethan wirdt die bewegung der gleichen Anomaliœ der Sonnen, uonn welcher hernacher. Des

5

liecht

Bl. 85r

10

15

20

Tafel.

[Bl. 85v-88r

vacant, Tab. 59-64, S. 221-233

desunt]

(B1.88v) [S.234] Protheoremata jur fceroeíft ber ungletd)ett der erscheinlichen bewegung der Sonnen. CAP. XV.

23

mehrern Unterricht der ungleicheit der Sonnen, wollen wir noch äugenscheinlicher darthun, dos do die Sonn dos mitttel des himmels innenhab(,) umb welche die Erdt alls umb ihr centrum wandele^) so(,) wie gesagt(,j zwischen der

25

Nun

10

zue

10'"]

10" G

10-11 inn fünf sechziger der graden, 59 44',49",7'",4"", G (111,23; S. 127.25-26)

Sim:

gra[dt]

44'.

49".7'".4"".] cf.

uon

359

graden

Das dritte

10

15

20

25

30

35

Buch, Cap. XV.

107

Erdt unndt der Sonn eine distanz undt entlegenheit, welche gegen der Sphasra der steiften stern nichts zue rechnen, so hat es dos ansehen, dos nach einen jeden zeichen oder stern die Sonn beweget werde(.) Dann es sey AB der groste kreyß der weit, Fig. 51 an der breitten Zodiacj M dessen centrum C, inn welchen die Sonn stehe(.) Unndt nach der entlegenheit der Sonn unndt der Erdten CD gegen welcher die entlegenheit der weit unbegreifflich(,) mache DE inn eben der superficie des Zodiacj m in welcher die jährliche reuolution der Erdten Centrj gesezet(.) Nun sag ich(,) dos nach einen jeden uorgenommenen zeichen oder stern in dem kreyß AB die Sonn gleich bewegt zu werden dos ansehen habe: Nun bestelle dos AU) dos zeichen zu welchen dos gesicht nach der Sonn uon der Erdten(,) welche DM gerichtet^ nembTerra D lich ACD, auch werde die Erdt wie es sey durch den schweiff DE, unndt || aus dem E B1.89r Fig.51 der Erden enndt ziehe AE unndt BE, wirdt demnach die Sonn gesehen werden aus dem E in dos zeichen B, unndt dieweil AC, gegen dem CD unmesslich, oder auch dem CEM welcher diese gleich, wirdt auch AE unmesslich sein gegen dem CE, dan nimb auf dem AC, ettwa ein zeichen F, undt ziehe EF aneinander^) weil demnach A denn Endt(,) CE der grundt, so fallen zwo gerhat linien ausser den dryangel EFC, in dos zeichen A{.) Durch umbkherung der 21 des 1 buchß Euclidis wirdt der winckel FAE kleiner sein alls der winckel EFC, derhalben die gerhaten linien(,) so inn ein unermesslichen räum sich erstrecken werden(.) Endtlich den winckel CAEM welcher schärft", begreiffen, aliso dos er nicht mehr mag unterschieden werden, undt er ists umb wos der winckel BCA grosser alls der winckel AEC, welche auch wegen einer geringen unterscheidt scheinen gleich zue sein, unndt die linien AC, AE parallelj undt die Sonn bey einen jeden zeichen der Sphasras der stern gleich bewegt zu werden, welches zue beweisen war(.) | S.235 Derer ungleicheit aber wirdt bewisen, dos die bewegung des centrj der Erden undt derer jährlichen reuolution nicht ganz richtig umb dos centrum der Sonnen. Welches auff zweyerley weiß mag uerstanden werden, entweder durch den Eccentrum circulum oder kreiß()) dos ist()) welches Centrum die Sonne nicht sey, oder durch ein neben kreiß in dem gleichen Centro, dan durch den Eccentrum wirdt es

4 Fig. 51]

0 ei Terra add. G

Sim:

Euclidis] cf.

26

Eue. Eiern.

1,21 (Stamatis I, S.29-30)

108

Fig. 52 Bl. 89v

Fig.52v

B1.90r

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

dieser gestallt erwiesen, dann bestelle dem Eccentrum in der breitten des Zodiacj AB CD, dessen Centrum E ausser der Sonnen undt der welt centrum inn einen zimlichen räum, welcher F seye, dessen diameter durch bede Centra AEFD, undt sey dos Apogeum in A{,) welches uon dem Latinis || summa absis, dos ist der allerentlegenste Ort uon dem Cen5 tro der weit, dos D aber Perigeum^,) welche die nechste undt unterste absis oder strich, Nachdem nun die Erdt inn jhr kreiß ABCD, aus dem Centro gleichförmig beweget, wie gesagt, so wirdt der sonderbare mot[us] bey dem F, dann so gleiche schweiff genommen werden, AB, 10 CD, unndt gleiche linien BE, CE, BF, CF gezogen: so werden zwar AEB unndt CED, gleiche winckel, welchen umb dos Centrum E gleiche schweiff gezogen, der winckel aber CFD ist grosser CED, der eissere alls der Fig.52 innere, dem nach auch grosser alls AEB, welcher den 15 CED gleich ist. Ja auch der eusser winckel AEB, ist grosser alls der innere AFB, desto mehr der winckel CFD ist grosser alls AFB; Aber bederseits haben sie gleiche zeit wegen AB undt den schweiff CDM welche gleich, scheinet dem nach der gleiche motus umb dos E Centrum gesehen, der ungleiche umb dos F{.) 20 Eben dises mag man sehen, undt ettwos schlechter, je weitter der schweiff AB uon dem F entlegen, alls CD(.) Dann durch die siebende des dritten buchß Euclidis sindt die linien durch welche AF, BF auffgenommen, sindt lenger alls CF, DF, 25 undt wie in Opticis erwiesen wirdt, werden gleiche größ(,) welche näher sindt(,) fur grosser angesehen(.) Jst demnach offenbar(,) wos uon dem Eccentro herfurgesezt worden, undt ist eben eine demonstration undt grundt(,j so die Erdt bey dem F 30 rhuete, undt die Sonn in den herumb | gehenden ABC sich bewegte, wie bey den Ptolemœ undt Fig.53 ander geschieht. 21-22 schlechter] das die CD add. in marg. S3

Circumferenz oder bogen

AB weittr und fehrner ist

Ms: 4 Fig. 52] manu alia 17-18 Aber... den schweiff ] linea conspieuum nach dos F] linea conspieuum 29-30 worden so] linea conspieuum henden ABC sich bewegte] linea conspieuum ...

24 Euclidis] cf. Eue. Elem. 111,7 (Stamatis I, S. 101-103) (Heiberg VII, S. 8-9)

Sim: 5

...

uon

F dan

18-20 dem 31-32 ge-

26 Opticis ] cf. Eue. Opt.

Das dritte

5

10

15

30

35

Buch, Cap. XV.

109

Dises wirdt auch erkleret durch dos Epicyclium. Dann, laß aus gleichen Centro sein A BCD, dos Centrum der welt E, in welchen auch die Sonn, undt sey auff eben den Piano oder breitte A, dos Centrum des Nebenkrayses FG, undt durch bede centra ein gerhat linj CEAF, des Neben krayses apogasum sey F, dos Perigasum I. Erscheinet demnach(,) dos ein gleicheit sey in A, ein ungleicheit aber der erscheinung in den Nebenkrayß FG(.) Dieweil do dos A, an B bewegt wirdt, dos ist in dos uolgende, dos Centrum aber der Erdt aus dem Apogeo in dos uorhergehendte, so wirdt mehr erscheinen^) dos dos E in den Perigeo bey dem I bewegt wirdt, darumb dos zwo | bewegungen(,) dos A unndt /, in einerley theil: S.236 in den Apogaso aber welches ist(,) F, darumb dos es nur uon den uortragenden Fig.53 motu auß den zwen widerwertigen bewegt wirdt, undt so die Erdt auf dem G bestehetf,) wirdt sie die gleiche bewegung uberschreitten, in dem K aber nachfolgen, undt bederseitß nach den schweiften AG, undt AK, durch welche auch die Sonn unterschiedlicher weiß bewegt zu werden dos ansehen hat. Wos aber durch ein Epicyclium geschieht, können ebner gestallt durch ein Eccentrum geschehen, welches der lauft des Sterns in den Nebenkrayß beschreibt undt den homocentro gleich, unndt in einer breitten, wel=||ches Eccentri centrum uon dem Centro des ho- B1.90v mocentrj in der groß des halben diametris des Neben krayß unterschieden, welches auf dreyerley weiß Cs^~ ~^\ \ geschieht. Dieweil so der Nebenkrayß in dem homocentro, unndt der stern in Nebenkrayß gleiche reuolutiones bestellen, doch durch entgegen gehende bewegungen, so beschreibt der stern lauft, dos feste Eccentrum nemblich(,) welches Apogeum undt peri\\^ ^y/ geum ihr stell unwandelbar besizen, also dos ABC homocentrus were, der welt centrum DM der diameter ADC, gesezt(,} dos dos Epyciclium oder NebenFig.54 krayß bey dem A, undt der stern in dem Apogeo des Nebenkreises, bey den G, unndt die helfft diameters an der strackhen DAG(.} Nimb nun AB, der schweiff des homocentrj aus dem Centro B, undt beschreib inn gleichen räum mit AG, den Nebenkrayß EF undt stracker DB undt EB in ein stracke linj. Undt nimb den schweiff EF widersinnig, undt den AB gleich^ Undt sey annen den F der stern oder die Erdt, undt füge BF, auch nimb in der linj AD, denn theil DK dem BF gleich()) weil dann die winckel()) so unter EBF undt 2 ABCD] corr. ex BCD 10 4 apogasum] Aux add. sup. lin. 11 G] D G; G E 10 Fig. 53] B om. G; centrum mundi add. G BG

ist]

add. sup. lin.

34 BF]

corr.

ex

in Ms: 5-6 Erscheinet... Nebenkrayß FG] linea conspieuum 9-10 darumb dos zwo 11-13 undt so 21-26 den linea conspieuum linea Dieweil conspieuum nachfolgen] besizen] linea conspieuum ...

...

De revolutionibus: Die erste deutsche

110

Übersetzung

gleich sindt, unndt derwegen BF undt DK parallelj undt gleich. Do aber zu linien(,) die gleich undt parallel^ so gerahte linien gefugt werden, sindt auch dieselben parallel undt gleich, durch die 33 des 1 buchß Euclidis. Undt dieweil DK, AG gleich gesezt werden, so stelle die gemeine AK dorzu(,) so wirdt G AK denn AKD sich uergleichen: demnach auch dem KF, derhalben aus dem Centro K nach dem räum KAG soll ein krayß beschrieben | durch dos F gehen, welchen selbsten dos F durch zusamgesezte bewegung des AB undt EF beschrieben undt Eccentrum gemacht, den Homocentro gleich, undt auch derenthalben steifft. Dann do dos Epicyclium oder Nebenkreiß einerley reuolutiones uerricht, ist uon Nöten dos Absides des Eccentrj(,) so also beschrieben^) an einen Ort uerbleibe. Do aber dos Centrum Epicyclj undt der schweiff ungleiche reuolutiones machen wur=||den, wirdt die bewegung des gestirns kein bestendig Eccentrum bestellen, sondern dessen centrum in die uorhergehendte unndt folgendte gewandt()) werde nach des sternß bewegung langsam oder geschwindt sein()) wirdt gegen seines Neben kreises centrum gerechnet, gleich alls wann EBF grosser alls der winckel BDA, unndt diesen gleich der unter BDM. So wirdt sich wiederumb geben, dos die linj DM dos DL begreiffe dem BF gleich, unndt Centro L nach der entlegenheit LMN aber, so den AD gleich, soll ein kreiß durch den stern F gehen, daraus scheinbar, dos der schweiff NF Fig.55 durch die zusam gesezte bewegung des sterns werde beschrieben, des Eccentrj krayses, welches Apogeum uonn der zeichen G unter dessen gewandert, inn dos uorhergehendt, durch dem schweiff GN. Dagegen aber so des gestirns bewegung in den Nebenkreiß langsamer were, so wirdt des Eccentrj centrum in dos folgende weichen, undt dahin des Epicycli centrum gehörig, allß so EFB der winckel geringer were alls BDA, undt den unter dem BDM gleich, ist offenbar^) dos geschehen werde()) wos gesagt. Aus welchen allen am tag()) dos allzeit einerley ungleicheit der | scheinbarkeit heraus komme, entweder durch dos Epicyclium in Homocentro oder durch den Eccentrischen kreyß(,) so den Homocentro gleich, undt dos nichts darzwischen unterschieden, so nur die entlegenheit der Centrorum derer gleich seye, welche aus dem centro des Nebenkreyses. BDA

S.237

B1.9P Fig. 54

Fig.55

Fig.56

B1.9P

4 AK] AR G; AK E Ms:

12 Fig.

11-17 Do aber 29-30 allß

conspieuum

...

54]

cent, mundi add. G

27-28 Dagegen... weichen] linea linea conspieuum gesagt ] linea conspieuum

gerechnet] so

...

Sim: 3 Euclidis] cf. Eue. Eiern. 1,33 (Stamatis I, et absides E 29 EFB] EBF G, E; EFB N

S.45-46)

14 dessen centrum]

centrum

5

10

15

20

25

30

35

Das dritte

Buch, Cap. XV.

Ill

Welche nun unter diesen zweyen am himel sich zutrag ist nicht leicht zu urtheilen, Ptolemœus zwar, da er uon der einfachen ungleicheit handelt, undt gewise unwandelbare absides uerstanden (wie er an der Sonn gemeinet) (,) hatt gemeinet dos die ursach des Eccentrj genug were, dem Mondt aber undt andern planeten(,) welche auf zwey oder mehr weiß ausschreiten, hatt er ausser dem Centro Nebenkreiß zugetheilt, aus diesen wirdt auch leicht erwiesen, dos der groste unterschiedt der ungleicheit undt erscheinlicheit alls dan am grösten scheine, wann dos gestirn am mittlern Ortt zwischen der höchsten undt untersten Fig.56 abside beruehet, nach der Eccentrj gelegenheit, nach dem Epicyclo aber wan er dasselbe bestraufft(,) wie bey dem Ptolemœo. 15 Durch dos Eccentrum nun folgender weiß, der kreiß A BCD aus dem Centro E, mitt dem diameter A EC, durch die Sonn F ausser dem centro, nun Fig.57 ziehe durch dos F in gleiche winckel die linj BFD, undt füge BE, ED^.) | Dos Apogeum seye A, perige- S.238 um C, welchen BD sein die erscheinlichen mittel, jst dann offenbar, dos der eussere winckel AEB, die glei\ che bewegung begreifft(,) der inner aber die scheinbare EFB, | unndt ist der winckel EBF derer unterB1.92r so dos keiner den winckeln BD aus schiedt, sag ich(,) so grosser, in der herumblauff auff dos EF linj gesteh werden, dann, so die zeichen GH uor undt nach dem B genommen werden, so fuge GD, GE, GF, jtem Fig.57 HE, HF, HD, weil dem nach FG, welches neher an dem Centro, lenger dann DF, wirdt der winckel GDF grosser dan DGF{.) Aber die unter den EDG, undt EGD seindt gleich, da an die 30 basin oder grundt gleiche seiften EG undt ED sich erstreckhen, jst der ursach auch der winckel EDF den EBF gleich, undt grosser alls der winckel EGF; Gleicher gestallt ist DF lenger alls FH; undt der winckel FHD, grosser alls FD H, der ganze EHD aber dem ganzen EDH gleich, dann EH, ED ehnlich, der bruch nun EDF ist gleich dem EBF, undt grosser alls der hinderstellige EHF: Dos also 35 nirgendt alls dem B unndt D auf der linj EF kein grosserer winckel sich befindt, bestehet, derhalben der gröste unterscheidt der gleicheit unndt erscheinlicheit mitten zwischen den Apogeo unndt Perigeo. 19

C] DG; CE;

Sim:

2

cm

Ptolemœus] cf.

111,3 (Heiberg I, S. 221)

26

GD]

Ptol. Alm.

GB G; GD E;

gd M

111,4 (Heiberg I, S. 232)

14 Ptolemœo] cf. Ptol. Alm.

De revolutionibus: Die erste deutsche

112

Übersetzung

Uon ber (Scheinbaren ungleicheit der Sonnen. CAP. XVI.

gemein, welches nicht allein zue dem Apparentijs oder erscheinungen der Sonnen, sondern mögen auch zur ungleicheit anderer stern gefüget werden(,) jzundt wollen wir uon dem handeln(,) dos der Sonn undt der Erdt allein gehörig, undt erstlichen dieses()) wos uon Ptolemaso undt andern aus den alten hinderlassen, dannach wos die folgende zeit undt erfahrung uns gelehret(.) Ptolemasus hatt uonn den fruling ¿equinoctio biß | ann die Sonnenwendt gefunden 94 .s. uon dem solstitio biß an dos herbst ¿equinoctium 92 .s. tag. War Unndt dieses

B1.92v

zwor

demnach nach

in

gelegenheit

der zeit inn dem ersten räum der mittelere unndt motus 0 93 theil. 9. scrup[elnfM jnn dem andern 91 theill 11 scrupfeln]'(.j

gleiche

Auff ein quadrant eines kreyses ist, uon welchen so IC, DK theilen, 51 scrupfeln] unndt wos aus dem CDA, übrig, nemblich dos DA 88 theil 49 scrup[eln]\.) Aber dem theilen 86 51 scrfupeln] uergleichen sich 88 tag unndt ein Achtel der tag, welches drey stundt macht, in welchen unter gleicher bewegung der Erdt die Sonn scheinet uon dem herbst asquinoctio zu gehen gegen der winter wendt, undt wos noch in jähr übrig kan dan nach dem fruling asquinoctio sich kheren. Dieses bezeigt Ptolomasus(,) dos ers nicht änderst alls Hipparch uor ihn gefunden habe;,) derhalben hatt er auch für die übrige zeitt, den höchsten absidem 24 gradt s. uor der Sommerwendt, undt dos Eccentrische den 24sten theil wie gesagt, genommen, nemblicher derer so aus dem Centro, undt stettig also uerblieben uermeinet. Bedes wirdt jezt uerendert augenscheinlicher weis gefunden; | Machometus Aratensis hatt uon dem fruling asquinoctio biß zur Sommerwendt 93. tag 35 scrupfeln] gezehlet: ann die herbst asquinoctium 186 tag 37 scrupfeln] aus welchen nach des Ptolemasj uerzeichnus er herausgebracht dos Excentrotetum nicht mehr alls 347. derer die aus den Centro 10000 mit diesem khombt Aezachel ein Spanier uberein inn dem Überschlag des Eccentroleti aber dos Apogasum uor der Sommerwendt hat er uon 12 theilen 10 scrupfeln] gesezt;,) welches dem Machometo Aretensi 7 theil dauchte 43 scrfupeln] uor eben der

S. 240

10

©]

add. sup. lin. S3 1 CAP.

XVI] Nachfolgend wird der Text der Kapitel XVI und XVII in der Anordwiedergegeben. Wie dem Apparat zu entnehmen ist, enthält dieser Text mehrfache Übersetzungen von Teilen des Kapitels XVI von N (Buch III). Wiederholungen werden deshalb Ms: nung

von

G

kleiner und enger gesetzt wiedergegeben. Bei dem normal gesetzten Text handelt es sich dagegen um eine Auswahl aus dem Text von G, die einer Übersetzung der Kapitel XVI und XVII 11 scrupfeln]] manu Si; cf. Haec (Buch III) von N entspricht. 2-10 Unndt scrupulorum 11 E (S. 238.19-25) 11-113.1 Auffein quadrant manu Sx; cf. At Sonnenwend] solstitium E (S. 239.21-S. 240.6) quoniam ...

...

...

...

Sim:

2-3 oder

erscheinungen]

5 Ptolemaso] cf. Ptol. Alm. 111,4 (Heiberg I, add. G 10 11 add. G S.233ff.) ©] scrupfeln]] scrupulorum 10 A; scrupulorum 11 E; 10' M 14 tag] partibus 88 scrupuli 49 dies 90 et octava pars diei add. E 17 Ptolomasus] cf. Ptol. Aim. 111,4 (Heiberg I, S.234) 22 Aratensis] cf. Al-Battânï. Astr. 28 (Nallino I, S.43.18ft., 24f.) 22 Aratensis] Aracensis E 26 Aezachel] Arzachel E 28 Aretensi] Arecensi E

10

5

10

15

20

25

Das dritte Buch,

Cap. XVI.

113

Sonnenwend [Bl. 93r vacat] aufß sommerliche solstitium gefunden 94. s thag(,) wiederumb aber uom solstitio biß zum œquinoctio, des herbst 92. s dag, werre dem nach also nach uerhaltung od[er] uergleifc]hung der zeitt in der ersten weitte der Mittel und gleiche lauff der 0 93°9' in der andern, ab[e]r 91°11'(.)

Auf disse gedeilt des iahrß Circkel, wel[c]her sej ABCD, in Centro E(.) Nun werde genomen AB für den ersten räum der zeitt 93°9' und [BC] für das ander 91°11', und es werde anges[c]hauett auß dem A das œquinoctium des früolingß aus dem B die sommerliB H che ©wende, auß C das œquinoctium des herbst und das so übrig ist auß D die wintter zeitt. Nun werden uerkhnüpfft AC [und] BD, wel[c]he linie sich mitt einander zers[c]hneiden in F, dahin wir die 0 setzen, nach dem nuhn die Circumferentz od[er] bogen ABC | ist grosser als ein halben Circkel, auch so wol AB grosser ist als BC(,) hatt ptholomeus auß dissem uerstanden, das das Centrum [E] des Circkelß Fig.58 zwüs[c]hen den linien BF und FA müosst begriffen werden, und daneben dos Apogeum od[er] Aux zwüs[c]hen dem œquinoctio des früolingß und der sommerli[c]hen Sonnenwende. Nun 20 werde dur[c]hß Centrum E gezogfen] die linien IEG, zue od[er] neben der linien AFC, wel[c]he wirdt zers[c]hneid[en] BFD im L, und auch HEK zue BFD, wel[c]he s[c]hneide AF in MM und also wirdt auf disse weiß bestettigett, das winckelre[c]hte parallelogram LEMF{,) wel[c]hes diameter FE, in ein re[c]hte linie werde erstrekht, weife]he sej FEN, wirdt die selbig anzeigfen] die groste er25 lengung der 0 uon der erden, und die stett des augis in NM wie dem nach die Circumferentz ABC ist 184°,20', wel[c]hes halb deil AH 92°10', so es abgehoben wierdt uom bogen AGB, so lest es übrig den Excès HB 59'. Dagegfen] abfejr widerumb die grad des quadrantten eines Circkelß genommfen] uon AH, uerlassend()) so übrig ,4(7 zuo sein 2°10'(,) und hatt ab[e]r das halb theil derer(,j so das 30 doppelte AG subtendirett 378 solfcjher deille, wel[c]he so auß dem Centro 10000 6 und [BC] für das ander] und für das ander G; BC pro secundo E; für den zweiten be M 6 für] add. sup. lin. 16 [E]] om. G; £ E; e M 18 Fig.58] inclusum circulo descripto circa aliud centrum G 20 Centrum] gezog[en] add. et del 24 erstrekht,] wel[c]he add. et del 27 AGB] GB G; AGB E; agb M 28 quadrantten] uon add. et del. 29 AG] HG G; AG E; ag M 1 Bl. 93r] Die Blätter 93-95 wurden herausgeschnitten und durch neue ersetzt. Diese Ms: Blätter wurden von einer anderen Hand (S3) beschrieben. 1~4 aufß 11'] manu S3; cf. invenit manu scrupulorum 11 E (S. 238.22-25) 5-116.22 Auf S3; cf. Hoc deilß] tertiis E (S. 238.26-S. 241.15) ...

...

...

...

Sim: 5 Auf disse] Hoc modo E 12 in F] ad rectos ángulos add. E 26 92°10'] partium 92 scrupulorum 10 E; M 28 des quadrantten] HG quadrantis E 30 378] 377 E; 378 M

92°9§'

S.239

Fig.58

De revolutionibus: Die erste deutsche

114

B1.94r

Bl. 94v

S.240

Übersetzung

hatt, und ist glei[c]h dem LF. Die helffte ab[e]r, des, wel[c]he subtendirett das doppelte od[er] die doppelten uon HB, ist dero selben deille 172°, derhalben | nach gegebenen zweijen seitten des Triangelß ELF, so wirdt sein die subtensa (Hypothenusa) [EF] derselben söl[c]her deille 415 bej nach daß 24 theil, derweiß aus dem Centro, wel[c]he ist NE. Glei[c]h ab[e]r wie si[c]h uerhelt, EF geg[en] EL alß NE (wel[c]he auß dem Centro) gegfen] das halb deil deren(,) so da subtendiret das doppelte NH. Derhalben wirdt die selbste HN gegeben 24° ¿, und nach dem selben deillen ist der W[inckel] NEH, (wel[c]hen auch glei[c]h ist LFE) der W[inckel] der Apparentias od[er] der ers[c]heinung, derhalben umb so grossen räum gieng die ho[c]hste absis od[er] aux der © zur zeitt des ptholomasi und for der selben, for der summerli[c]h[en] ©wende her. Ab[e]r na[c]h dem IK ist ein quadrantt eines Circkelß(,) uon wel[c]hen so abgehoben wirdt, IC [und] DK (wel[c]he glei[c]h seindt, AG [und] HB) bleibdt nachstendig CD 86°51, und wel[c]hes übrig ist auß CDA, nemlich DA, 88°49'. Ab[e]r 86°51 stimmen zuo 88| dag[en], und 88°49' gebürendt 90| dag[en](,, wel[c]hes | dagß ma[c]hen 3 stundt, in wel[c]her zeitt weder dem glei[c]h[en] Motu od[er] lauff der erden, die 0 gesehen werdt, wann asquinoctio des herbst hindur[c]h gehen in die wintterli[c]h[en] ©wende, und inn déme so uon jähr übrig, uon derselben ©wende in das ¿equinoctium des früolings umbwendent(.) Disses hatt ptholomeus nicht änderst dan so für im uom Hipparcho sein für geben word[en], au[c]h also uon unns befunden sein bezeügett. Derhalben er dan erachtet hatt, das in die übrige und na[c]h khommende zeitt fürthin auch also die höchste absis od[er] aux der ©wende 24° für der ¿ sommerli[c]hen ©wende sein und für hergehen werde, und das au[c]h die selbe Eccentricitas gerad das 24 theil || derer so aus dem Centro ist(,j wie gesagdt(.) Aber er werden iezt beide disse gefunden in offenbarer diffrentz uerendertt. |

Dan der Machometus Aratensis hatt uom asquinoctio deß früolings bis zur sommerli[c]h[en] ©wende 93 dag 35' eins dagß auf gemerckht; ab[e]r uon hinnen bis aufß herbst asquinoctium 186 dag 37', auß wel[c]hen er na[c]h des ptolomei für s[c]hreibung[en] die Eccentricitas aus bra[c]ht hatt, nitt mehr dan 347 sol[c]her deille, alsdenn auß dem Centro 1000 hatt(.) Dissem stimmet zuo arzachielM ein spanier(,) in uerhaltung der Eccentricitett, ab[e]r das aux der 0 hatt er für geben für den Qstitio od[er] der sommerli[c]h[en] ©wende zuo sein 12°10', wel[c]heß den Machametto Arazensi angesehen hatt 7°43' für den selben Qstitio zuo sein. Auß

4 [EF]] Sim:

om.

G; EF E; e/M

21

dan]

erachtet add. et del.

28

186]

182

G; 186

E

HB, ist dero selben] BH, estque LE E; bh, nämlich el, enthält M 4 Hypothenusa] 4 415] 415 N, E; 414 A, M 9 od[er] der ers[c]heinung] add. G 19-21 Disses bezeügett ] Haec quidem Ptolemaeus, non aliter quam ante se ab Hipparcho prodita sunt, etiam se invenisse testatur E; Ptolemäus bezeugt, dass er dies nicht anders gefunden habe, als 2

add. G

...

ihm von Machometi E es vor

Hipparch überliefert

sei M

30 arzachiel ] Arzachel E

33 Machametto ]

5

10

15

20

25

30

Das dritte

Buch, Cap. XVI.

115

ist begriffen worden, das no[c]h ein andere diffrentz in dem Motu des Centri der erden forhanden sej, wel[c]hes au[c]h die obseruation odfer] aufmerckung disser unser zeitt bewissen und darduett, dann uon 10 und mehr iahren her, in welfc]hen mir unser gemüott und auf ergrundung und erfindung derer dinge gelegdt haben, und fürnemli[c]h 1515 haben mir erfunden, daß uom aequinoctio des früolingß bis auf das œquinoctium das herbst sein er fült word [en] 186 dag und damitt mir desto weniger auf fahung der Solstitiorum fehlen od[er] bedragfen] werd[en] mügen, wie ettwan den forigen begegnett ettli[c]h muettmassen(,) haben wir ettliche andere neher örtter der 0 in diss[en] ges[c]hefft od[er] handl her zuo genommen, wel[c]he denn au[c]h || den œquinoctiis ein obseruieren od[er] auf mercken keinerlej weis s[c]hwer warendt, als da

wel[c]hen anzeigungen

5

5|,

10

Bl. 95r

seindt die mittl der zei[c]h[en] des ö, £¿. ^6 und ra¿(,) haben demna[c]h erfordern, uon œquinoctio des herbst bis zum mittl des ^ 45 dag 16 eins dagß, uon dannen Es ist ab[e]r der glei[c]he ab[e]r bis auffß œquinoctio des früolings 178 dag 15 motus im ersten räum od[er] in der / weitte 44°37'(,) in II ab[e]r 176 dag od[er] grad 19'. Nach dem ab[e]r disseß also uermacht, werde widerumb für genomen der Circkel AB CD und sej das A das zeich[en]()) aus wel[c]hen die 0 wirdt erscheinen im œquinoctio des früolingß stehende und B sej, uon wel[c]hen das herbstli[c]he œquinoctium wirdt anges[c]hauwett, und C sej das Mittl des Scorpions. Es werdfen] zuo sammen mitt ein ander uer khnupfft

53'|(.)

AB, au[c]h CD, wel[c]he si[c]h s[c]nheiden werd[en]

im Centro F der 0, und es werde under gehafftett die linie AC(.) Nach dem ab[e]r nuhn bekhantt ist die Fig. 59 Circumferentz od[er] bogen CBM wel[c]he ist 44°37', Fig. 59 und derhalben der Wfinckel], we[l]ch[e]r und[er] BAC als gegeben wirdt, na[c]hdem 360. sein zwen re[c]ht: und der undfer] BFCM der 30 Wfinckel] des ers[c]heinend[en] Mottus ist 45°, in wel[c]hen 360 uier re[c]hte: wirdt die selbe BFC 90°. Auß dissem die übrige A CD, wel[c]her in der Circumfejrenjtz AD, ist 45°23'. Ab[e]r das gantze Segmentum ist ACB uon 176°19', dauon genommen BC bleibdt AC 131°42'(,) wel[c]he mitt dem AD uergaddertt die Circumferentz CAD 177°5^'. 15-16 od[er] 12 mittl] repet. lineam CD per E ductam add. G

Sim:

ab[e]r]

grad]

27 add. sup. lin. 29 als ] add. sup. lin.

FlG.59]

lineam

parallelam ad

15 in der / weitte] in primo intervallo E; in dem ersten Zeiträume M In secundo E; im zweiten M 5 semis E; 5 M 34

5|]

15 in //

De revolutionibus: Die erste deutsche

116

B1.95v

S. 241

Fig.

59wh

dissen zween Segmenta khleiner als ein halber entstedt, so ists heitter und khlar, dos | das in dem ubrig[en] dritten Segmento dos Centrum begriffen werde, und sei dasselbig E und werde dur[c]h F der diameter | gezog[en](,) wel[c]her sej LEFG, und sej L das auxM g das oppositi augis, und werde außgezogfen] die lini EKM wel[c]he perpendicular sej der linien c/d(.) Nun seindt ab[e]r au[c]h die gegeben Circumferentzen ihre subtensa gegeben dur[c]h den Canonem als AC 182494(,} au[c]h CFD 199934, wel[c]her deille der diameter haben wirdt 200000, au[c]h des Aelß ACF der gegeben Winc[k]len wirdt, dur[c]h dos I theorema der planen A seiner seiften uerhaltung gegeben, als CF 97967(,) in wel[c]hen deilen war AC 182494 und umb deß willen ist der halbe Excès ub[e]r FD und ist FK der selben theille 2000, und na[c]hdem dem Segmento CAD manglen od[er] gebre[c]h[en] am Circkel wel[c]her subtensa helffte glei[c]h dem EK ist 2534. Weitter im Ael EFK na[c]h gebung der zwo seiften FK [und] KE(,) wel[c]he in re[c]hten Wfinckel] begriffen, wirdt sein der gegeben seiften und W[ink]len die lini EF 323. beina[c]h sol[c]her deile, wel[c]her ist EL 10000 und der W[inckel] EFK sol[c]her deille, in denen 360 sein 4 rechte, der halben ist der ganze W[inckel] AFL 96 [°] und der übrige BFL [°](,) 1 deille EL auf wird wird EF das sein 60 sein deille, Wel[c]her ab[e]r ne[c]hste deil 56(,) wel[c]hes war domalß der 0 Distantz uon Centro der erden(,) kaum ietzt daß gy geworden, wel[c]hs ptolomasus das 24 theil geachtett wardt, und das aux theil für gieng(,) folgdt nuhn wel[c]hes damalß, die sommerli[c]h[en] 0wende der selben nach umb 6 deil und eines deilß(.) || Weil circkel

ab[e]r iegli[c]hes und[er]

|

5

10

2°54'|{,)

51°|

B1.96r

Übersetzung

15

83|

§

20

24^

|

krayß Centro ihre entlegenheit, jezundt kaum jjy(,)

welche dem Ptolomas dauchte sein. Undt dos welches do mach die Sommerwendt [zu] apogasum^,) umb theil: nach. 6 überschritte, folgt

der 24ste theil 24

th[eil]

s

4 LEFG] LEfg G Ms:

23-25

Sim:

1

krayß

zween

§

6 ...

ihre]

nach.]

16

add. sup. lin. manu

Si; cf.

centro

Segmenta] segmentum ACB, et

dem ubrigfen] dritten Segmento] in 54 semis E; 55' M 22 6 deil und

reliquo

4]

BD

rechte add. et del. ...

tertiis E

(S.241.13-15);

del. S3

CAD E; Abschnitten acb und cad M 2-3 in E; in dem Reste bd M 12 54'|] scrupulis

§ eines deilß]

cf.

6

gr[adt]

§ G (111,22; S. 127.14)

25

Das dritte

Buch, Cap. XVII.

117

¿Der erjlen unbt ibärUcben ungleicheit der Sonnen mit derselben unterschiedt in sondern theilen Erleutterung. CAP. XVII. Demnach derhalben mehr ungleicheiten unterschiedt sich befunden, wollen wir erstens die jährliche undt bekhantere alls die andern uerfertigen. Darumb widerhole den krayß ABC aus dem Centro E mit dem diameter AEC, dos Apogeum sey A, dos perigeum C, undt die Sonn in D(.) Es ist aber erwiesen(,) dos der groste unterscheidt d[er] gleichheit Fig. 60 \ / undt erscheinlicheit in dem mittlern Ortt nach der erscheinung undt ansehen, zwischen den beden absidib[usj, undt umb dessen reiß ein geraht hangendte Fig. 60 linj BD mit dem AEC, welche den schweiff in den zeichen B zertheile, undt füge BE(,) weil demnach 15 in den richtecktigen Triang[e]l BDE zwo seiften geben sindt(,) nemblich BE, welche aus dem Centro des krayses an den umbschweif, undt DE die distantz der Sonn uon Centro, wirdt auch der winckel DBEM | so gegeben uonn ge- S.242 gebenen seiften sein, inn welchen BEA der gleicheit deß motus, uonn dem richtigen W[inckel] EDB so erscheinlich, unterschieden^,) || so ferr aber DE B1.96v 20 grosser oder geringer worden, so ferr ist auch des ganzen driangels gestallt fur uns genommen, welche auch ohne denn œquinoctijs zumercken nicht schwer alls da sindt dos mittel der zeichen b, C¿, TTL, raí finden demnach uon dem herbst œquinoctio ann dos mittel TTL- 45 tag 16 scrfupelnj an dos früling œquinoctium 178, tag. 53 scrfupelnj s. die gleiche bewegung aber in den ersten 25 räum, ist 44, theil 37 scrfupelnj jnn dem andern 176. theil. 19 scrfupelnj\.) Nach diesen wiederhol den krayß ABCD, undt sey dos zeichen A der früling œquinoctial daruffen, die Sonn beruhet, B darauff die Sonn in herbst dos œquinoctium bestellet, C dos mittel des Scorpij. Nunn fuge ABCD, welche sich an dem F ertheilen an dem Centro der Sonnen, undt unterziehe AC, weill demnach der schweiff CB bekhandt uon 44 th[eil] 37 scrupfeln] undt derhalben der winckel unter dem BAC geben wirdt, nach welchen 360 sindt zwen

30

12 15

S3;

geraht hangendte] perpendicul

add. in marg. S3 13 BD mit] geg[en] add. sup. lin. S3 winckeln del. S3; Triang[e]l add. in marg. S3 16 distantz] entlegenheit del 19 W[inckel]] add. S3 distantz add. sup. lin. S3 18 deß motus] add. sup. lin. S3

Triang[e]l]

Ms: Hand

2 CAP. XVII. ] Die Korrekturen in Kap. XVII sind mit dunklerer Tinte von anderer (S4) ausgeführt worden. Der Text auf Bl. 96v-97r ist mit horizontalen Strichen in mehreren Zeilen sowie mit mehrfachen Strichen über die Seiten hinweg ausgestrichen worden. Bl. 97r wurde vollständig ausgestrichen; später wurde versucht, die Streichungen auf der unteren Hälfte des Blattes 97r wieder zu tilgen. 3-20 Demnach gestallt] manu Si; cf. Cum est E (S. 241.18-S. 242.15) 9 F1G.6O] auf kleinem Papierstück, das auf eine nicht mehr erkennbare Zeichnung aufgeklebt ist 21-118.16 fur halber] manu Si; cf. adscivimus semis E (S. 240.12-S. 241.7); del S3 ...

...

...

...

118

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

richtige:

undt der unter BFC, gehört zu dem erscheinlichen motu ist uonn 45 theilln derer 360, sindt 4 richtige: Aber so ferr zwen richtige sein werden, wirdt dos BFC. 90 theil haben, daher der übrige ACD, der in dem schweiff AD, uonn 45 th[eil] 23 scrup[eln] aber dos ganz stuckh ACB ist uonn 176. th[eil] 19 scrupfeln]\.) Nach abziehung BC, bleibt AC uonn 131. 42 scrfupelnf\,) welche neben den AD bringt dem schweiff CAD, uon 177 th[eil] 5 scrupfeln] s die weil dan bede stuckh ACB unndt CAD, in der alls ein halber kreiß, ist offenbar das in dem übrigen BD dos Centrum des krayses || begrieffen, undt dos E selbsten ist, undt durch dos F reiß ein diameter LEFG, dos L seye Apogeum(,) G perigeum: unndt mach EK so dem CFD ein gleich winckel, Nach dem aber die schweiff geben finden sich auch nach dem Canone AC die unterlinien, 182494. unndt CFD 199934. derer diameter hatt 200000. auch die dryangel ACF nach gegebenen winckeln, undt wirdt durch die erst proposition uon den gerahten auch der seitten gelegenheit sich geben, unndt CF uonn 97967 der .AC, hatte 182494, undt derhalben auch der halbe Excess über den FD, undt hatt FK der theill 2000. unndt dieweil CAD umb 2 theill minder alls ein halber

Fig.60 wh.

B1.97r

Bl. 97v

10

15

dem Ptolemaso wor der winckel 2. th[eil] 23 scrfupelnf unter der Machometo Aretensi undt Aezachele .1. th: 59 scrfupelnfM jezt aber nur 1 th[eil] 51 scrupfeln] undt Ptolemasus hatte den schweiff ABM welchen der winckel AEB empfehet, 92 th[eil] 23 scrupfeln]'M BC 82 th[eil] 37 scrfupelnf'M Machometus Aretensis AB 91 thfeil] 59 scrfupelnf {,) BC 88. thfeil] 1 scrfupulumfM jezundt hatt AB 91 th[eil] 51 scrfupelnfM BC 88 th[eil] 9 scrupfeln]M daher erscheinten auch die andern unterschiedt, dann Fig.61 so jrrgendt ein anderer schweiff AB, wie in der andern figur, undt der winckel(,) so unter dem AEB gegeben, auch der innere BED, unndt die zwo seitten BE, ED, so wirdt durch die lehr uon den gerahten dryangeln EBD die prostaphasresis, undt unter=||schiedt der gleicheit unndt erscheinligheit sein, welche unterschiedt auch notwendig geendert werden, wegen EDM der seitten uerenderung, wie iezt gesagt.

uerendert(.)

Fig.61

5

Aliso

uor

17-32 uerendert 6 FiG.60wh] aufgeklebt gesagt.] manu Si; cf. mutata E (S. 242.3-15) 21 FlG.61] auf kleinem Papier aufgeklebt, umlaufende Schrift teilweise überklebt und nachgezogen

Ms:

...

...

est

Sim: 16 umb 2 theill] scrupulis 54 add. E 19 Aezachele Astr. 28 (Nallino I, S. 44.14) Alm. 111,4 (Heiberg I, S. 238)

18 Machometo Aretensi] cf. Al-Battam. Arzachele E 20 Ptolemasus] cf. Ptol.

20

25

30

Das dritte

Buch, Cap. XVIII.

119

Uonn ber Examination ber gletdjenn bewegung nach der CAP. XVIII.

leng.

Unndt dises uonn der jährlichen ungleicheit der Sonnen()) aber gleichwol nicht durch einfachen unterschiedt, sonder ein uermengten(,) wie die zeit den tag gebracht. Undt wir zwar wollen hinfuro dieselben uonn ein ander unterscheiden, unter dessen wirdt der mittlere undt gleiche motus dos Centrj der Erdten, mit gewiesern zahlen sich erkleren, je mehr derselbe uon der ungleicheit unterschiedt wirdt underschieden sein, undt je mehrern räum der zeit entlegen(.) Dieses aber wirdt also geschehen, wir haben fur uns 10 genommen dos œquinoctium Hipparchi in herbst, dos ^-—4-—^ er zu Alexandri in dritten periodo Calippi, in 32 jahr(,) dos ist in 177 nach dem Todt Alexandrj nach dem dritten tag der fünf schaltag umb mitternacht, welcher der uierte tag folgen(.) Nach dem aber dos Alexandria in der 15 bV^ / leng nach Krakau gegen dem auffgang folgt(,) nemblich bey einer stundt, wor es ettwa ein stundt uor mitternacht. | Derwegen wor nach der oben gesezten zahl, die S.243 stell dos herbst œquinoctij unter der Sphœra der steifFig. 62 fen stern uon der haupt T. inn 176 th[eil] 10 scrup[eln] 20 undt diß wor der scheinbare Ort der Sonnen(.) Er wor aber uon der höchsten abside 114 th[eil] 5.()) zu dieser erklerung ziehe ein kreiß ABC aus Centro D, welchen dos Cen=\\trum der erdt beschreibt, der diameter sey ADC, unndt seze B1.98r in denselben die Sonn, welche E, dos Apogeum bey dem A, dos perigeum inn C, dos B{,) da die Sonn in herbst gesehen worden, undt fuge die gerahten linien 25 BD, BE(.) Nach dem nun der winckel DEBb) nach welchen die Sonne scheinet uon dem Apogeo entlegen zu sein, 114 theil 5. hatt undt auch alls dan DE uon 415, derer BD 10000, der dryangel BDE, durch die uierte der gerahten wirdt der- Fig. 62 halben uon gegebenen winckeln sein undt der winckel(,) so unter DBE, 2 thfeil] 10 scr[upeln]M umb welche der winckel BED uonn derselben unterschieden der 30 unter BDA, aber der winckel BED ist 144 thfeil] 30 scrfupelnj M so wirdt BDA 116 ftheil] sein 40 scrfupelnj undt durch dieses der Sonnen mittlere oder gleiche Ort uon dem haubt T der steiffen stern 178 thfeil] 20 scrfupelnj^.) Mit diesen haben wir dos œquinoctium uonn uns wahr genommen uerglichen nemblich zu fruburg unter eben dem meridiano mit dem cracauischen, Anno 35 Chr[ist]i 1515(,) den XVIII calfendasj OctfobrisJ uonn dem Tod Alexandrj in der Aegyptier jähren 1840 den 6 tag Phaophi des andern Monats der Aegyptier 21 ziehe ] reiß add. G

unter BD

Sim:

G; sub BDA

33

29 welche der winckel ] so unter DBE add. et del E 30 144] 14 G; 144 E

œquinoctium ]

autumni

aequinoctium E

30 unter BDA ]

120

Fig.63

S.244

Bl. 99r

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

ein halbe stundt nach der Sonnen aufgang. Jnn welchen der Ortt des herbst asquinoctij nach der rechnung unndt gemerckh war in der steiften stern Sphasra 152 thfeil] 45 scrfupelnf uonn der höchsten abside nach der uorhergehenden demonstration 83 thfeil] 20 scrfupelnf\.) Nunn bestelle den winckel der unter BEA, 83 thfeil] 20 scrfupelnf der 180 zwen rechte habenn, undt ^—t—^ die zwo gegebene seitten des driangels alls BD 10000, th[eil](,) DE 323, so wirdt durch die dritte demonstration der gerahten driangel der winckel DBE, 1 thfeil] undt bey 50 scrfupelnf M dann so der kreyß BDE ein dryangel umbschrieben wirdt, wirdt der winckel BED dem schweift 166 thfeil] 40 scrupeln haben, der dreyhundert 60. sindt zwen richtige undt die unterlinj BD uon 19864, derer diameter uon 20000 undt nach der Fig.63 gelegenheit des BD, gegen DE; wirdt DE in der leng uon derer theilen 642 sein beileifftig, nemblich welche den winckel DBE, gegen dem schweiff 3 thfeil] 40 scrupfelnf gegen den Centro aber 1 thfeil] 50 scrupfeln]

unterstreicht^) undt diese wor die prostaphasresis undt unterschiedt der gleichen undt ansehens, welche so sie zu dem winckel BED gethan wirdt: der uonn 83 theilen 20 scrupfelnfM werden wir den winckel BDA unndt den schweiff AB 85 theill | 10 scrfupelnf haben, die gleiche entlegenheit uonn dem Apogeo, undt also den mittelern Ort der Sonnen in der steiften Sternen Sphasra 154 [theil] 35 scrfupelnf {.) Sindt demnach in den mittel beder Obseruationen Egyptischer jähr 1662, 37 tag, 18'.45" undt die mittlere undt gleiche bewegung ausser den ganzen reuolutionen{,) welcher 1660 seindt, 336 grfadt] 15 scrfupelnf bey nahe, der zahl ehnlich, welche wir in den Tafeln der gleichen bewegungen erkleret haben(.) || der

gleichen

BEA]

BFA G; BEA E 11 BED 152 G; 154 E

DBA G; DBE E 22

154]

Sim:

8

dritte]

10

15

20

25

Uon ben £>rtten unnbt anfang roie biefeföe bewegung der Sonnen zuegesezt werden. CAP. XIX.

Inn der uergangenen zeit uonn dem Todt Alexandrj magnj biß an die obseruation Hipparchj sindt 176 jähr 362 tag, scrfupelnf 27 .s. inn welchen der mittlere motus nach der zahl 312 thfeil] 43 scrupfeln]'M welche(,) so sie uonn 178 gradt 20 scrupeln] abgezogen werden, welche zu des Hipparchj obseruation 360 gradt eines kreises accommodirt, wirdt biß an dos anfang des Todts Alexandrj die stell bleiben, inn mittag des Ersten Monats Thoth der Aegyptier 225 thfeil] 37 scr]upeln] 5

5

quartam E

8 th[eil](,) DE] partes Eccentricj add. sup. lin. S3 9 DBE] BDE G; BED E 12-13 dreyhundert 60] (360) add. in marg.

30

Das dritte

Buch, Cap. XX.

121

undt dieses unter den Crakauischen MeridianM wie auch unter den fruburgischen(,) do wir solches wahrgenommen^) Uonn dannen biß an den anfang der Romischen jähr Julij Cœsaris inn 278 jähren, 118 tagen, .5.(,) ist der mittlere motus nach erfüllung der reuolution 46 thfeil] 5 27 scrfupelnjM welche zu der stell des Ortts zu Alexandria gethan, machen den Ort Cœsaris umb mitternacht, den 1 Januarij, uonn dannen die Rhömer jähr undt tag anfahen, 272 thfeil] 4 scrfupelnj\.) Darnach in 45 jähren 12 tagen oder uonn dem Alexandro in 323 jähren, 130 [.5.] tagen()) gibt sich die stell Christi in 272 theil, 31 scrfupelnj undt die weil Christus inn der 194 Olympiade undt 10 derselben dritten jähr welches uonn dem anfang der ersten Olympiade 775. jähr thuet 12 f.s.] tag biß an die mittelere nacht des ersten jenerß, machen || gleichfalls der ersten Olympiadis stelle, 96 thfeil] 16 scrfupelnj umb den mittag des ersten Monatß Hecatombœonos, welcher tag inn jähr khombt dem ersten Julij nach der Römer jahr(.} Diser gestallt ist der anfang des einfachen motus der son15 nen geschafften gegen der steiffen stern Sphœra. Auch die zusamgesezte stell der œquinoctien jhrer uorschreittung kommen durch zu thuen gleichsam an statt der selben, die Olympische stell 90 thfeil] 59 scrfupelnj'M des Alexandrj 226 thfeil] 38 scrfupelnjM des Cœsaris 276 thfeil] 59 scrfupelnjM des Herrn Christi 278 thfeil] 2 scrfupelnj undt dises alles nach den Cracamschen meridian gerichtet. | 20

Bl. 99v

S.245

Uonn ber anbern unnbt boppelten differentz der unterschiedt, welche bey der Sonnen wegen enderung der absidum sich begeben. Cap. XX.

Nun feilet ein grossere schwerligkeit fur, bey der unbestendigkeitt der Sonnen absidis, die(,) weil Ptolemœus dieselbe für bestendig gehalten, andere aber nach dem motu der achten Sphœrœ sich richten, nach welchen auch die steiffen stern 25 sich bewegen gehalten wurfden], hatt Arzachel gemeinet(,) dos auch diese motus ungleich^ welcher auch zu ruck weichen soll, undt daher dessen grundt genommen, dieweil Machometus Aretensis, wie gesagt, dos Apogeum uor den solstitio sieben gradt gefunden, 43 scrupfeln]M welches uor dem Ptolemœo inn 740 jähren, bey 17 gradt uorgeschritten, bey dem Aezachelj nach 200 jähren weniger 7. jähr 30 bey 4 [.5.] grfadt] zue ruck gewichen sich befunden, hatt demnach geschlossen es muste ein anderer motus sein des Centrj der O jährlichen lauff(,) nemblichen in einen klein krayß(,) nach welchen dos apogeum auff unndt absteige, unndt dos centrum des kreises uon | der weit ungleiche unterschiedt machte, diß ist woll 8 130 [.s.]] 130 G; 130 semis E; 12 semis E; 12± M 12 96] 95

Sim:

gesagt,

9

31]

...

43

31 E; 30 M

130| M

G;

9 96 E, M

144 G; 194 E, M 11 12 4 4 4 30 [.s] ] G; semis fere E;

194]

Ptolemœus] cf. Ptol. Alm. 111,4 (HeibergI, S.238) scrupfeln]] cf. (S. 114.33) 23

G

[.s.]]



12

G;

M

27-28 wie

Bl. 100r

122

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

ein feiner fundt aber derwegen nicht annemlich. Dos es mit dem andern so eß uerglichen wirdt: nicht genzlichen einstimmet: Gleich wie aus der Ordtnung der bewegung die succession oder uolgung betracht wurde, das nemblich zur zeitt uon dem Ptolemas ein stillstandt dessen gewesen, dos sie inn 640 jähren ohngefehr, 17 gradt durchwandert, darnach wieder in 200 jähren 4. oder 5. gradt in der übrigen zeitt biß an uns durchgangen, undt in der ganzen zeitt kein Wendung undt wiederkher gespüret, noch auch mehr stillstandt(,) welche doch notwendig zwischen widerwertige bewegungen einkhommen müssen, welches keines wegs mag uerstanden werden, in den canónico undt kreißformigen bewegung, wirdt demnach uon uielen darfur gehalten, dos in derer obseruation ein fehl mit untergelauften, bede Mathematici zwar sindt an kunst undt uleiß gleich^ dos also ein zweifelt,) an welchen man fuessen soll(.) Ja ich bekhenne zwor()) dos keines theils grössere schwerligkeit, alls ein begreiffung des Apogasi der Sonnen, do wir durch sehr geringe ding ein sehr grosses undt kaum uerstandtliches ding überschlagen unndt schliessen, dieweil umb dos perigasum undt Apogasum ein ganzer gradt nur 2 scrupfeln] bey nahe in der prosthapfhferesi sich uerendert; umb die mittlern absides aber unter einen scrupfulumf 5. oder 6. gradten für überstreichen, undt dos also ein geringer fehl inn ein unmesslichen irrthumb sich erstrecken kann, derhalben dos wir dos Apogasum in 6 graden der helfft undt O gesezt, hatt uns nicht benüget()) dos wir die instrument zu dem Horoscopis draueten, wann uns nicht dessen die finsternus Sonn undt mondt uergwiseten, dan so darin ein fehl sich hielte, wurden dieselben dem ohn zweifei entdeckhen, dos dem nach der warheit angemessen, mögen wir aus dem ganzren motu undt dessen einbiltung, so uiel abnehmen, dos derselbe in die uolgenden geschehe^) wie wol ungleich. Dieweil nach dem stillstandt uon Hipparcho an Ptolasmeum dos Appogeum in stetter rey, ordentlich undt zunehmlich, biß auff diese zeitt sich fortgerucket, außgenohmmen diesen lauft der zwischen Machomete undt Arzachelem, doch mitt einem fehl{,) | wie man dafür heltt(,) | sich befunden: do die andern sich richtig erzeigen: dann dos auch der Sonnen prostapheresis noch nicht scheinet gemindert zue werden, so mecht es dos ansehen haben, dos die eben der weiß solches lauft sich gleiche, undt dos bede ungleicheiten unter der ersten unndt einfachen anomalia der Schlimme des Zodiaci uergleichen werden. Alls mache auff der breitten Zodiaci ein kreiß AB an dem Centro CM der diameter ACBM auff welchen D der Sonnen kugel, alls in dem centro der weit, undt aus dem centro C reiß noch einen kleinen kreiß EFM der die Sonn nicht begreift", nach welchen kleinen kreiß soll dos Centrum der reuolution uerstanden werden, so ein jähr dos centrum der Erdten uerricht, mit einen gemachen fortgang(.) Undt weill der kreiß EF mit der lini AD in dos uolgende()) dos cen-

|

S. 246 B1.100V

6

biß]

durch add. et del.

10

fehl]

fehr G

11

bede]

lede G

5

10

15

20

25

30

35

Das dritte

Buch, Cap. XX.

123

trum der jährlichen reuolution aber durch dem kreiß E in dos uorhergehende, undt bedeß sehr langsam^ so wirdt zu zeitten dos centrum der jährlichen scheiben in der grosten entlegenheit, wel[c]he DEM baldt in geringsten DFM undt dortt in langsamerer bewegung(,) do in geschwinderer undt mitten an der krumme der Scheiben zu unndt abnehmen befunden werden, undt diese entlegenheit der centrorum mit der zeit machen, undt dos die höchste absis uorher-

Fig. 64

undt nimb Wechsel dieselbig absis nachfolge, oder dos Apogœum, dos unter dem ACD der linien, Fig.64 ails dos mittel berühret, gleich alls wann der schweiff EG genohmmen wirdt, undt aus dem centro G, ein kreiß(,) mit dem AB gleich^ beschriben, wirdt die höchste absis alls dan sein in dem DGK, undt dem DG die 15 mindere Entlegenheit des DE selbst durch die .8. des dritten buchs Euclidis^.) Undt dieses wirdt also durch des Eccentri Eccentrum erwiesen(.) Auch durch des Epicycli Epicyclum folgender gestalte Es sey der weit unndt der Sonnen ein gemein Centrum AB undt der diameter ACBh) am welchen die höchste absis anstrauffe unndt aus dem centro A beschreibe einen Neben kreiß DE(.) Undt 20 wider in dem Centro D einen Nebenkreiß FGM in welchen die Erdt sich wende undt alls auff einer breitten des Zodiaci unndt soll des ersten || Epicycli motus Bl. 101r sein nach Ordnung oder ordenlich [en] fortgang der zeichen unndt fast jährlich auch der andern(,) dos ist DM gleicher gestallt järlich aber wider die ehrung od[er] den Fig. 65 lauf der zeichen(,) unndt bede an der lini AC gleiche reuolution haben; wiederumb 25 gebe dos centrum der Erdten auß dem F. nach Ordnung der zeichen dem D etwaß zu legen(,) aus diesem ist klärlich, dos(,) weil die Erdt in dem F. wirdt sein(l) wirdt sie daß gröste apogeum od[er] Aux der Sonn bestellen, und in dem G dos geringste^) in dem mittlern schweiften aber des Nebenkreyses FG macht es(,) dos dos Apogœum enttweder uor oder nachgehe, gemehret oder gemindert, grosser 10

gehe,

B

17 folgender gestalt] anfang disser figur die do folgdt 7 Scheiben] schreiben G; orbiculi E add. in marg. S3 20 sich wende ] ihr umbkher habe add. in marg. S3 22 nach Ordnung oder ordenlichfen] fortgang der zeichen] in dos uolgende del S3; nach Ordnung oder ordenlichfen] fortgang der zeichen add. in marg. S3 23 Fig. 65] cent. 0 add. G 23-24 aber wider die ehrung odfer] den lauf der zeichen ] aber in dos uorgehende del S3; aber wider die ehrung odfer] den lauf der zeichen add. in marg. S3 25 gebe ] add. sup. lin. S3 25 nach Ordnung der in dos soll del nach uorgehendt zeichen] S3; Ordnung der zeichen add. in marg. S3 26 legen] del S3 26 wirdt sein] add. in marg. S3 27 daß gröste] gros del. S3; daß gröste add. in 27 add. lin. S3 S3 27 und] add. sup. lin. S3 sup. marg. odfer] Aux] 1-2 kreiß Sim: S. 103-107)

E]

per EF circulum E

15

Euclidis] cf.

Eue. Elem. 111,8

(Stamatis I,

124

De revolutionibus: Die erste deutsche

oder kleiner, undt dos also ein ungleicher motus dem Epicyclo undt Eccentro erwissen(.)

Übersetzung

geschehen wird())

wie

uor uon

Fig.65

Nimb nun dem schweiff AI undt den Nebenkreiß aus dem centro, /, undt erstrecke die gefügte CI in eine stracke linie CIK, so wirdt der winckel KID S.247 dem ACI gleich sein, wegen | der gleicheit der reuolutionen. Derhalben(,) wie oben erwiesen, wirdt dos D, ein Eccentrum beschriben im Centro L dem AB gleich, undt die entlegenheit CLU) welche den DI gleich, auch habe dos F sein Eccentrum, nach der gleichen entlegenheit CLM mit IDF, undt auch G nach dem IG, undt CN gleiche entlegenheit. Unter dessen ab[e]r, wan dos centrum der Erdten nun durch gangen hatt, ettwan die Circumferentz FO des andern undt seines Nebenkreises schweiff, so 1 ungleicher] underschiedener del. S3; ungleicher add. in marg. S3 1 wird] add. sup. lin. S3 2 erwissen] erörtert del. S3; erwissen add. sup. lin. S3 5 wegen] welchen del. S3; wegen add. sup. lin. S3 6 beschriben im ] kreiß mit gleichn del. S3; beschriben im add. sup. lin. S3 6 L] 7 gleich] aus dem L beschrieben del. S3; gleich add. in marg. S3 add. sup. lin. S3 8 G] A add. infra lin. S3; G E; g M 10 ab[e]r] add. sup. lin. S3 10-11 gangen hatt, ettwan die Circumferentz FO] dos FO del; gangen hatt, ettwan die Circumferentz FO add. sup. lin. 11 andern undt] auch del. S3

5

10

Das dritte

Buch, Cap. XXI.

125

wirdt das 0 kein Eccentrum beschreiben, den dos Eccentrum an der lini AC sich füge(,) sondern an derer welche dem DO parallel^ alls da ist LPM do auch 01 undt CP zusamgefugt werden, || werden sie auch gleich sein, undt geringer dan Bl. 101V IF undt CM, undt der winckel DIO, dem winckel LCP gleich, durch die 8. des 5 ersten buchs Euclidis, undt umb so uiel wirdt der sonnen aux odfer] Apogaeum an der lini CP (uor dem A uorhergehen)(,) doher auch offenbar, dos durch dem Eccentrum odfer] Nebenkreiß eben dieses heraus khome, dieweil in uorstehenden Eccentro allein, welchen dos D Nebenkreiß, umb dos Centrum L gemacht, dos Centrum der Erden in dem schweiff FO gedrehet wirdt nach uorgesagten Con10 ditionen, dos ist etwos minder alls die jährliche reuolution, dann es wirdt dos ander Eccentrum an dos ander bey dem P. centro undt einerley herauß erfolgen(.) Undt dieweill so uiel weiß auff eine zahl sich begeben, welche nun räum undt statt haben soll, ist nicht leucht zusagen, ohne dos derselben zahlen undt erscheinligkeitten stette ubereintreffung uns uberredet()) dos derer weiß eine inn 15 diesen fall sich zutrage(.)

28ie groß ber anbere

Unterfcfyetbt ber ungleicheit

an

der Sonnen. CAP. XXI.

Nachdem nun iezt gesehen^) dos diese andere ungleiche[i]t die erste undt einfache anomaliam der schlimme des Zodiacj, oder derselben gleicheit nachfolge, werden | wir dere gewiese underscheidt haben, wo ferr nit ein fehll der uorhergehenden 20 obseruationen ein weg stehet. Dan wir werden die einfache anomaliam selbst Afnnjo Chrfistji 1515 nach der zahl der 165 gradt 39 scrfupelnj beleifftig haben, undt dessen anfag nach rechnung zu ruckh 64 jähr uor Christi geburt, uonn welcher zeit biß an uns sindt 1580. Dessen anfang aber ist dos grosse Eccentrotetes gefunden worden 417 th[eil](,) derer auß dem Centro des kreises 10000, unsers 25

aber(,)

30

Alls es sey AB, ein stracke lini, in welcher B die Sonn dos centrum der weit, dos gröste Eccentrotetes ABM dos geringste BD, undt nimb des kleinen gerissenen kreises dessen diameter AD, dem schweiff AC, nach der weiß der ersten einfachen anomaliœM welche uonn 165 thfeil] 39 scrfupelnj'M dieweil dann AB | in 417 thfeil] gegeben()) welche in anfang der einfachen anomaliœ, dos ist auff dem A gefunden worden(.) Nun aber BC 323 th[eil](,) haben wir dem driangel ABC uonn gegebnen seitten AB, BC, undt eines winckelß CAD wegen des andern Schweifes CD uon ein halben kreiß 14 thfeil] 21 scrfupelnj\.) Wirdt demnach durch die lehr der strackhen driangel auch die übrige seitte AC, undt der winckel ABC,

wie

gezeigt^ 323(.)

5 aux od[er] ] add. sup. lin. 418 G; 417 E

Sim:

1

10 etwos

S. 248

7

odfer]]

add. sup. lin.

17

undt]

andere add. et del.

Eccentrum] centrum E 5 Euclidis] cf. Eue. Elem. 1,8 (Stamatis I, minder] plus módico E (S. 247.30) 22 64] 64 fere E

30

S.

417]

15-17)

Bl. 102r Fig. 66

De revolutionibus: Die erste deutsche

126

Übersetzung

der unterscheidt zwischen dem mittelern undt unterschiedene motu des Apogei, undt so ferr AC die gegebene schweiff unterstreicht^) wirdt auch AD der diameter des kreises A CD gegeben werden, dann durch den winckel CAD uon 14 thfeil] 21 scrfupelnfM wer5 den wir CB haben 2498 thfeil](j) dan der diameter des kreiseS(,) so den driangel umbschreibet(,) 20000(,) undt nach der gelegenheit des BC gegen AB gibt sich auch AB uon derer theilln 3225, undt die den winckel ACB, unter streicht 341 thfeil] 26 scrfupelnfM daher 10 auch der übrige, nachdem 360 zwen richtige, CBD 4 thfeil] 13 scrfupelnf^,) welchen unterstreicht AC. uon 735

th[eil](.)

Derhalben derer AB 417 theil hat, ist AC uon 95(,} welche nach dem sie gegebenen schweiff unterstreicht, 15 S. 249 | sich gegen AD helt alls gegen den diameter. Derhalben gibt sich AD in 96, derer ADB 417, undt die übrige DB, 321(,) nemlich die geringste des Eccentrotetis entlegenheit. Der winckel CBD aber()) der uon 4 thfeil] 13 scrfupelnf wie inn den schweiff, aber alls inn 20 dem centro, 2 thfeil] VI scrfupelnf .s.M undt dieses ist die prosthaphasresiS(,) so abgezogen wirdt uon der Bl. 102v FlG.66 gleichen bewegung des AB{.} || Umb das Centrum B jezundt reiß ein gerahte lini BEM so dem kreiß bey dem E bestrauffe, undt fuge aus dem Centro F, dos EF, dieweil dos dieß dri- 25 angls BEF so richtig^ EF die seitten uon 48 thfeil] geben undt BDF 369 jnn denen nun FDB alls aus dem Centro 10000(,) wirdt EF 1300 haben()) welche die helfft derer(,) so dos doppelt des winckelß EBF unterstreicht undt ist uonn 7. thfeil] 28 scrfupelnf M derer 360 uier richtige haben, die groste prostaphasresis zwischen dem gleichen motu F, undt dem erscheinlichen E, darauß auch die üb- 30 rigen unterscheidt nach dem theilen bestehen undt wisslich sein mögen(.) Alls so wir dem winckel AFE für uns nehmen uonn 6 th[eil](,> werden wir dem driangul uon gegebnen seitten EF, FB haben mit dem winckel so unter EFB, aus welchen khommet EBF die prostaphasresis 41 scrfupelnf M do aber AFEM der winckel, 12° sein wirdt(,) ist prostapfhasresis] 1. thfeil] 23 scrfupelnfM so er aber 18°. 2 35 27

FDB] del.,

5 Sim: 20000 E

14]

BDF add. sup.

lin.;

FDB E

32

AFE]

AFB

G; AFE E

24 A, M; 14 E 7 20000] 100000 A, M; 6 2498] 2496 A, M; 2498 E 17 417] 416 A; 417 E; 414 M 14 417] 416 A; 417 E; 414 M 18 321] 321 A, E; 318 M 20 13] 23 A; 13 E, M 26 369] 369 A, E; 366 M

Das dritte

Buch, Cap. XXII.

127

thfeil] 4 scrfupelnj undt so fort(,) answie bey dem jährlichen Prosthaphœresibfusf oben

meidung gethan.

3ßte ber gleiche motus Apagei ber ©onnen tritt dem underschiedenen erkleret sey. CAP. XXII. Dieweill demnach die zeit, in welchen die gröste Eccentrotetes dem anfang der einfachen undt ersten anomaliœ übereinstimmet^) wor die 178 01y[m]p[iade] in derer dritten jähr, aber des Alexandri magni nach den Aegyptiern dos 259 jähr undt derenthalben der worhafftige Ortt des Apogei zu gleich auch der mittelere in 5 .5. gradt. IC, dos ist uon dem œquinoctio des frulings 65 gradt s.M aber des 10 œquinoctij warhaffte uorschreittung mit der mittelern damal mittreffenten, wahr 4 thfeil] 38 scrfupelnj s.M welche uon 65 [.5.] genommen bleyben uon dem haubt T. an der steiffen stern Sphœra 60 gr[adt] 52 scrfupelnjM anstatt des Apagei: wiederumb in der 573 olympfiadej in andern jähr, in jähr Christi aber 1515, ist der Ortt des Apogei erfunden, 6 grfadt] 0(.) Aber | die weill der uorschritt des 15 früling œquinoctij nach der zahl uon 27 thfeil] welche uon undt gezobleibt 69 25 Es ist aber dos die || erste gen(,) grfadt] scrfupelnj\.) gezeigt worden, anomalia{,) do sie uon 165 thfeil] 39 scrupfelnj sein wirdt, die prostaphœresis sey 2 thfeil] 7 scrupfeln]M umb welche der wahre Ortt den mittelern uberschreittet(.) Gibt sich demnach der mitteler Ortt des Apogei der Sonnen selbst uon 71. thfeil] 20 32'. Wahr dem nach inn den mittlern jähren 1580 nach den Egyptiern der mittelere undt gleiche motus des Apogei 10 theill 41 scrupfelnfM welche durch die zahl der jähr abgetheilet: haben wir die jahrs proportion 24 scrupfeln] 20'", 14"". 5

|

|())

Uonn ueroeferung ber anomalia ber ©onnen unbt [Cap.] XXIII. 25

30

96^

|

uorbestellung derer Ortt.

DieseS(,) so wir abziehen uon dem einfachen jährlichen motU(,) welcher wor uon 359 graden 44',49",7'",4"", wirdt der jährliche gleiche motus undt anomaliœ hinderstellig sein, 359,44',24",46"',50"". Dieses abgetheillt mit 365(,> den täglichen theil werden geben 59',8",7'",22""(.) Mit diesem stimmet uberein(,) wos oben in den Tafeln fürgetragen, daher werden wir auch haben die Ortt deß bestellten anfangs, uon der ersten Olympiade anfangendt, dann es ist gezeigt: dos dem 18 6 178] 179 G; 178 E 11 65 [.5.]] 65 G ; 65 semis E 21 10] 70 G; 10 E 26 gleiche motus undt anomaliœ] corr. ex „motus undt gleiche anomaliœu numeris suprascriptis 30 18] 68 G;18 E

Sim:

f

3 A; 4 E, M 14 6 grfadt] ] cf. 6 deil und uon 359 25-26 116.22) graden 44',49",7'",4"",] cf. inn fünf grafdt] 44'. 49".7'".4"" G (111,14; S. 106.10-11) S.

1

4]

§

eines deilß G

(111,16;

sechziger der graden,

59

S. 250 Bl. 103r

De revolutionibus: Die erste deutsche

128

Übersetzung

calfendas] Octfobris]

in der 573 olympfiadef jnn andern jähr ein halbe stundt nach dem aufgang der Sonnen, das mittelere Apogeum der Sonnen gewesen sey 71. gradt 32 scrfupelnf M daher die gleiche entlegenheit der Sonnen 83 theil 3 scrfupelnf^.) Undt sindt uonn der ersten Olympiade ¿egyptischer jähr 2290, tag 281, 46 scrfupelnfM in welchen der motus anomalías, nach wegwerfung ganzer kreiß, 42 grfadt] 49 scrfupelnf\.) Diese uon 83 grfadt] 3 scrfupelnf abgezogen, lassen 40 grfadt] 14 scrfupelnf'M dem Ortt der anomalías biß zur ersten Olympiade^,) undt gleicher gestallt wie oben der Ortt der jähren Alexandri 166. grfadt] 31 scrupfelnf(,) des Cassaris 211°. Ascrfupeln]'M des herrn Chr]ist]i 211°. 14 scrupfeln]\.) S.251

|

5

10

der

Canonifs]che Êrflerung ber unterfrJbetbt

gleicheit

unndt der

erscheinungen. Cap. XXIV.

aber()) wos uon dem unterscheiden der bewegungen der gleichheit undt erscheinligkeitt der Sonnen seither erkleret worden, in dem gebrauch gebracht worden, wollen wir auch dero selben Tafeln fürtragen(,) welche 60 reyen hatt, aber nur 6 zeill, dan die ersten | zwo haltten beder helffte des kreises, dos ist des aufsteigenden unndt uersenckten zahl in sich, allzeit durch drey zunehment, wie oben bey dem motu der asquinoctien geschehen, am dritten Ortt stehen die theil des unterscheidts des motus in Apogaso der Sonnen, oder der anomaliaS(,) welcher unterscheidt sich in 7 gradt erstereckt undt |, nach dem einen jden gradt in 3. ertheilet gebürtt. Die uierte schleiß helt die proportion scrupeln, welche auffs höchst 60, undt diese werden nach dem uberschueß der grosten prostaphasreseon der jahrs anomalías geschezet, dann do ihr gröster uberschueß ist 32 scrfupelnf M Damit

Bl. 103v

ist der 60ste theill Ecxcentroteta nach

32, Nach der grosse nun der uberschues (welcher durch die uorgetragener weiß errortterft] soll werden)()) wollen wir die sechziger sezen gegen ihrer theilung(,) so inn drey, über zum fünfftfen] sollen auch jede prosthaphasreses der jähr undt erste unterscheidt, nach der geringsten

entlegenheit der Sonnen uon dem Centro geordtnet werden(.) Sechstens leztens derer uberschues(,) die in dem grosten Excentrotete sich zutragen,

15

20

25

undt undt

diß ist die Taffei. 24 60ste theill 32] 62ste theill 32 G; sexagésima pars secunda 32 E; 60ste Theil 32" M Sim: 3 32] 37 A; 32 E, M 3-4 3 scrfupeln]] 58 s[crupulis] A; 3 scrupulis E; 3' M 6 83 gr[adt] 3 scrfupeln]] 82 gradibus et 58 scrupulis A; 83 gradibus 6 49] 33 A; 49 E, M 7 14] 25 A; 14 E, M 9 499] 11 A, et 3 scrupulis E; 83° 3' M 8 31 ] 38 A, M; 31 E M; 4E 9 14] 19 A; 14 E; 18 M

30

Das dritte

Buch, CAP. XXV.

129

Saffel ber Prosth[apheresen] [Bl. 104r

vacat, Tab. 65-66, S. 252-255

desunt]

(B1.105r) [S.256]

Uon u&erfcblagung ber

2

erfc^einung[en]

der Sonnen. CAP. XXV.

Aus diesen halt ich genug erscheinlich sein, wie auf iede zeitt der erscheinlich Ortt der Sonn soll gezehlt werden, dann man muß eben der zeitt der wahre Ortt 5 des früling œquinoctij, oder derer uorschub, mitt seiner einfachen anomalia^) wie oben gemeldt(.) Darnach der einfache mittele motus des Centri der Erdten, den man auch motum solis nennen mag, undt die jährliche anomalia durch die Tafeln der gleichen motuum, welche sollen zu ihren bestellten aufgang gesezt werden(.) Nun neben der einfachen anomalia undt derselben zahl der ersten oder andern 10 reye uorhergehendter Taffei, oder auch neher, wirst du in der dritten Ordtnung gegengesezte prosthasphœresin der jährlichen anomaliœ, undt dan folgendte proportion scrupeln erfinden, welche scrupeln sollen behaltten werden(.) Die prosthaphœresin aber seze zur jährlichen anomalia^,) so die erste minder dann ein halber kreiß, oder derer zahl in der ersten Ordnung begriffen, sonsten mustu sie abziehen, 15 dann wos übrig sein undt herauß khommen wirdt, wirdt der Sonnen uergleichene anomalia sein, durch welche nimb wiederumb die prosthaphœresin des jahrlichen kreises, welche in der fünfften Ordtnung, mit den folgenden uberschueß, welcher uberschues wann er durch die uorbehaldene scrupula etwos machen wirdt, soll er zu dieser prosthaphœresi nimmer zugesezt werden, undt wirdt die prosthaphœre20 sis gleich, welche uonn dem mittlern Ortt der Sonnen abgezogen soll werden, do die zahl der jährlichen anomaliœ in ersten Ortte gefunden wurde, oder geringer wehre alls ein halber kreiß. Aber zugesezt, do die zahl grosser, oder in der andern Ordtnung wehre, dann wos auff diese weis übrig undt sich samblen wurde, bestellet dem wahren Ortt der Sonnen uon dem haupt.T. an, an der steiffen Sphœra, 25 zu welchen so dan die wahre uorschreittung des früling œquinoctij gesezt, wirdt allsbaldt uon dem œqui=\\noctio Selbsten der Ortt der Sonn sich geben inn dem Bl. 105v dodecatemorij zeichen undt graden der zeichen kreiß(.) So du dieses auff ein ander weiß wolltest uollführen, so nimb an statt der einfachen bewegung, den zusamgesezten gleichen motum, undt uerfahr wie gesagt, 30 ohne dos uor dem uo[r]schub des œquinoctij nur dere prosthaphœresis soll zugesezt oder abgezogen werden, wie die sach erfordern wirdt. Undt also helt sichs mitt der erscheinligkeitt der Sonnen durch die bewegung der Erdt beschehen, welches mit dem alten undt neuen obseruationen übereinstimmet^) dos auch also zu Sim:

5-6 wie oben

gemeldt] cf.

G

(111,12;

S.

100.3-36)

130

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

denckhen uon der kommenden zeit. Aber es ist uns auch dieses nit unbewust, so iemandt darfür hielte, dos das centrum der jährlichen reuolution steift" sey ails dos centrum der weit, die Sonn aber beweglich in zweyen gleichförmigen bewegungen undt mitt dem jenigen einstimmenten, welche wir uon dem centro Eccentri fürgetragen, wirdt zwar alles sich befinden wie uor, eben eine zahl, undt einerley beweiß, weil ausser der bestellung darinnen nichts uerrendert wirdt, fürnemlich so uiel die Sonn belangt, dann alls dann wirdt der motus des Centri der erdten uollkhommen sein, undt nur einfach umb dos centrum der weit, in dem die andern zwen motus der Sonnen zugeschrieben, undt wirdt derwegen noch der zweiffei bleiben uon dem centro der wellt, welches aus den beden sey, wie wir uon anfang zweiffelhafftig gesagt haben, in der Sonnen, oder ob umb die Sonn dos centrum der weit sey(.) Aber uonn der frag soll mehr gesagt werden in der 5 planeten erleutterung, welche wir nach uermögen auch fürtragen wollen, undt haltten für genug, so wie jzt gewiese undt niemal fehlbare zahlen der Erscheinbarkeit der S.257

Sonnen

ertheilen(.) | Uon unterfd)eibt bef natürlichen

Bl. 106r

£agefc. [Cap. XXVI]

hinderstellig(,)

21 20 ettliche zu messen] cf. Plin. H.N. 11,77 (Ian-Mayhoff I, S. 199.11-12) E 23 Iudaica Alm. Ptol. S. antiquitas 111,9 (Heiberg I, 258-263) Aegyptier] cf.

Sim:

10

15

dos wir auch des Natürlichen tages Ungleichheit ettwos sagen, welche zeit in 24 gleichen stundten begriffen, | welcher zeit wir uns sither alls einer allgemein undt gewiesenn mas der himlischen bewegungen gebraucht haben(.) Ein solchen tag nun pflegen ettliche zu messen uon einen anfang der Sonnen biß zum andern, alls die chaldeer undt judtn, ander zwischen zweyen Nidergangen, alls die Athenienser, ettlich uon Mitternacht biß zur andern alls die Römer, andere uon Mittag biß zu mittag(,) alls die Aegyptier. Es ist aber offenbar, dos in der zeitt die sonderbare reuolution des Erdtkreiß geschehe, mit dem wos hierzwischen durch die jährliche bewegung wirdt zugethan bey dem scheinbaren motu der Sonnen, dos aber die zugab ungleicher weiß geschehe, zeiget dieß deroselben lauft" in Sonderheit, aber der erscheinente motus der Sonnen clärlich, der sich ungleich befindet, undt ferrer, dos der Natürliche tag in dem Polis des ¿equinoctial kreiß sich begibt, die jährliche zeitt aber unndt der kreiß des Zodiaci. Derenthalben mag diese zeitt kein gemeine undt gewiese maaß sein der bewegung, dieweil ein tag dem andern, undt also sie selbst gegen einander nitt ganz ubereinkhommen, undt derhalben füglicher(,) dos man einen mittelmessigen tag(,) der da gleich auß diesen außlese, darauß man ohn hindernuß die gleicheit der bewegung ermesse(.) Die weill dann in einen ganzen jahrs lauft 365 reuolutionen geschehen in der Erdt Polis, in welchen durch die tägliche zugab, mitt der scheinenden uorttIzt ist

5

judtn]

20

25

30

35

Das dritte

Buch, Cap. XXVI.

131

schreittung der Sonnen

zunimbt über die zahl, so folgt()) dos der 365 der jenige theill sey, welcher richtet einen natürlichen tag macht(.) Müssen demnach den wahren undt gleichen tag uon dem scheinbaren unterscheiden, undt erroffenen(.) Nennen dem nach dieses den gleich [en] tag, der eine ganze reuolution des œqui5 noctials in sich begreifft, unndt benehmen dem theill, welchen die Sonn durchstreichen scheinet(.) Dem ungleichen undt scheinbaren tag aber, welcher einer reuolution 360 témpora des œquinoctials in sich helt, undt noch darzu das, wos er mit dem fortgang der Sonnen in dem Horizont oder meridian uberschreittet, dieser tag unterscheidt ob woll er sehr gering, undt nitt baldt gemerckt wirdt, da 10 doch ettliche tag zusam kommen(,) || erscheinet dieselbe, dessen sich zwo Ursachen

Bl. 106v

befinden(.)

15

Erstlich die ungleicheit der scheinbarkeit der Sonnen, dan auch die schlimme Zodiacj undt des ungleiche erhebung, die erste(,) welche wegen der ungleichen undt scheinbaren bewegung der Sonnen sich begiebt. Jst demnach offenbar(,) dieweill in dem halben kreiß daran der höchste schweiff dos mittel betriefft, gegen den | theilen Zodiacj nach dem Ptolemœo 4 témpora undt in der andern helfft des kreises, in welcher die unter absis oder eisserst schweiff so uiel überschüssig, undt weitter der ganze uberschus der helfft des kreises gegen dem andern 9| tem-

|

pus.

Jnn der andern ursach aber(,) welche dem auff undt Niedergang^ so begiebt sich der gröste unterscheidt zwischen den zwey halben kreiß bey der Sonnenwendt, welche zwischen dem geringsten undt grösten tag bestehet, undt sehr ungleiche(,) nemblich weill iede landtschafft ein besondere hatt. Die aber uon mittag undt mitternacht sich begiebt(,) wirdt allenthalben uon 4 endten begriffen^) die25 weil uon den 16 gradt 8 ann 14° Sl [sind] 88. gradt()) 93 témpora beileifftig durch den meridian gesehen, unndt uon dem 14° C¿ an den 16° TTL [sind] 92 gradt 87 témpora durchstreichen, dos also 5 témpora mangeln, undt dortt so uiel uberschiessig(.) Alls zwor der tag an dem ersten schweiff genommen abtreffen die()) so auff dem andern(,) umb 10 témpora, welches machen einer stundt 2 theill, welches 30 gleicher gestallt in dem andern halben kreiß in Wechsel bey dem andern Endten so gegen einander über sich begiebet(.) Es haben aber die Mathematici den natürlichen tag nit uom auff undt Nidergang()) sondern uonn mittag oder mittnacht. Dann der unterschied^,) der uon dem Horizon genommen^) ist uilfeltiger, alls welcher auff etliche stundt sich erstreckt, undt dos er allenthalben nit einerley, 35 sondern nach der Sphœra ihrer schlimme(,) wirdt er manigfeltig uerendert, welcher aber dem meridian betrifft, jst allenthalben einerley undt einfeltiger. 20

16

|] I G; cum dodrante unius E

Sim:

3 wahren undt

gleichen tag ]

17

dies

unter]

unser

aequalis E

G; infima E 17 oder...

schweiff]

add. G

S. 258

De revolutionibus: Die erste deutsche

132

Übersetzung

Der ganze unterschiedt demnach, welcher aus dem zwo berührten Ursachen, bedes wegen denn uorschritt{,) so an der Sonnen erscheinet, dann auch neben dem ungleichen lauft neben den meridian berührt, hatt zwor zu des Ptolemasi Bl. 107r zeitten uon dem mittel rä: des abnehmen anfang nement, unndt uon dem || anfang ÏÏL zunemendt, 8 témpora begriffen, welcher nun bey nah uon dem 20 gradt: 5 aquarij biß an dem 10 TTL abnemendt; uonn dem 10 TTL aber biß an den 20 »a¡ wachsendt inn 7. témpora uermindert mit 48 scrfupelnf M dann es uerendert sich mit der zeitt wegen des perigasi undt Eccentrotetis unbestendigkeit. Mitt welchen endtlich, so der groste uorschub der asquinoctien uerglichen wirdt, mag sich inn gewieser zeitt der unterscheidt der Natürlichen tag, über 10 tem- 10 pora erstreckhen, jnn welchen bißher die dritte ursach der ungleicheit der tag uerborgen gewesen, darumb(,) dos des ¿equinoctials reuolution bey dem mittelen undt gleichen asquinoctio 7 sich gleich befunden hat, nicht aber bey dem scheinbaren asquinoctien, welche alls albereitt wisslich nicht allzusehr gleich seindt. Derwegen 10 témpora gedoppelt machen ein Stundt h,) umb welche biß weilln 15 die lengere tag die kurzen übertreffen, dieses(,) wos den jährlichen lauft der Sonn betrifft, wie auch anderer stern langsamen lauft" machten auch ohn offenbaren irrthumb furübergelassen werden(.) Aber wegen des Mondten geschwindigkeitt, wegen welcher in ein halben gradt undt ein irrthumb sich begeben kundt, mag es keines wegs unuerruckt bleiben, die weis(,) wie man die gleiche zeit mit der un- 20 terscheidtlichen erscheineten, entscheiden soll, in welcher aller unterschiedt sich fuge, ist diese: Wann ein räum einer zeit uorkhombt, so mus man am beden Endten der zeitt, dos ist ein enndt undt aufang, den mittlern Ortt der Sonnen, uon dem asquinoctio durch dero mittlern gleichen motum, welchen wir compositum S.259 dos ist zusamgesezten genandt, | wie auch der warhafft erscheinliche, uon dem 25 wahren asquinoctio, gesucht werden(.) Undt mueß man betrachten wie uiel theil der zeit aus dem strackhen ascensioribfus] durchgangen sindt, umb dem mitag unndt mittnacht, oder wie uiel zwischen dem ersten wahrhafften Ortt biß an dem andern wahrhafften, dann so sie diesen gleich, welche zwischen beden mittlern Ortten gradt sich befinden, wirdt alls dan die zeitt(,} so sich befindet^ dem 30 mittelmessigen gleich sein, wann sie aber die theill der temporum überschritten, Bl. 107V so seze dem uber=||schus zur gegebenen zeitt. Wann aber sie minder, so ziehe dem mangel uon der scheinbaren gegebenen zeitt heruntter, dann also werden wir aus dem(,) wos sich samblet, oder gleich bleyben wirdt, die zeit in die gleichheit uerendert befinden, do wir fur ein ieden zeitt theil 4' scrfupeln] einer stundt 35 oder 10" eines sechzigtheills uonn ein tag nehmen werden(.) Do aber ein gleiche zeitt sich befende, undt du zu wissen begehrst, wieuiel die erscheinende zeitt derselben mittheile, mustu in gegentheil uerfahren, Wir haben aber in der ersten Olympiade denn mittlern Ortt der Sonnen uon dem fruling asquinoctio umb dem

|

|

5 nah

uon

dem] grad

add. et del.

6 20

xx]

10

raí

G;

XX

Aquarii

E

9

so] H

add. G

Das dritte

Buch, Cap. XXVI.

133

ersten tagß monats Hecatombœonis der 90 gr[adt] 59 scr[upeln] undt scheinbaren œquinoctio 0. grfadt] 36 scrjupeln] O. Ann die jähr des herrn Christi aber die mittlere bewegung der Sonnen, 8 grfadt] 2 scr[upeln[ ^M denn wahren motum 8. grfadt] 48 scrufpeln] 'S. Erheben sich dem nach in der stra5 ken Sphœra uon 0. grfadt] 36 scr[upelnj O biß an dem 8°,48'. 'S. 188 témpora 54(,) welche der mittelern ortt entlegenheit uberschreitten Io. tempus 53(,) welche einer stundt 7". scrjupelnj machen. Undt so fort an, mitt welchen auff dos allergewiesest der lauff des Mondten mag erorttert werden, uon welchen in uolgenden

mittag des uon

buech./.

4

motum

8]

motum 2

G;

motum 8

E

(Bl. 108r) [S. 261]

NlCOLAJ COPERNICJ Uon ben Reuolutionen Stog Uierbte 2Mid).

7

Dieweil wir in uorhergehendten nach uermögen erleuttert, wos wegen der bewegung der Erdten an der Sonn erscheine, undt uns fürgesezt in solcher gelegenheit 5 auch zu dem andern planeten schreitten, so findt sich in der Ordtnung der lauff des Monden, undt solches nottwendigs dos durch demselben der tag undt nachts theillhafftig ist, die stell der Stern fürnemblich ergriffen werden, darnachs dos auß allen dieser allein seine reuolutionens wiewol die ungleich allezusanis nach dem centro der Erdten gericht hatt, undt der Erdt sehr uerwandt, undt destwe10 gens so mel ihn belangts zeigt er uon der bewegung der Erdten kein gemerck an, es sey dans wos die tägliche betrifft, ja man hatt derowegen geglaubts dos die Erdt dos centrum der weit sey()) an welchem alle reuolutionen hangen, wir zwar haben uon der alten lehr des Mondts lauffs betreffent nichts sonderbares darumbs weil derselbe geraht umb die Erdte geschieht, doch wollen wir etwos 15 änderst herbringen, dann dos wir uonn der forfahren bekhommen, undt dos mehr gewieß sein soll, durch welche wir auch des Mondten lauffs artt so uiel müeglich

uergewissern wollen(.)

Hypotheses

ber

fretfen bef Slionbten nach der alten meinung. CAP VT. I.

Dieses nun hatt der lauff des Mondten, dos er dos mittel des Zodiacj nicht behelt, 20 sondern ein sonderbaren abhengen kreiß, welcher demselben an zwey Ortten durch streicht, undt hinwider durch streichen wirdt uon welchen er in bede breitten wandert, welche schier die gelegenheit haben wie der jährlichen bewegung der Sonnen die Sonnenwendte, undt ist kein wunder, dieweil wos der || Sonnen dos jähr, diß ist dem mondt ein Monadt, es werden aber diese mittelere ertheilungen, 25 Ecliptica genennt, bey ettlichen NodiM dos ist knöpfes auch werden die coniunctionen undt opposition Sonn undt Mondts so sich in diesen begeben Ecliptica genandt, dann ausser diesen haben bede kreiß kein gemein zeichen, darinn der Sonn unndt Mondt finsternus sich zutrüge, dann an andern Ortten macht des mondten entweichung, dos eines dem andern an liecht kein abtrag thuet, sonder ohne 30 uerhinder beyeinander für über ruckhen(.) Er bewegt sich auch dieser Mondten kreiß uberzwerg mit dem uier seine winckeln gleich umb dos centrum der Erdten, taglich bey 3 scrfupeln] eines gradtß undt erfüllt inn 19 Jahren seine reuolution. Jnn diesem kreiß nun, undt seiner Sim:

25 dos ist

knöpfe]

add. G

33

reuolution]

circa centrum terrae add. E

Bl. 108v

136

S. 262

Bl. 109r

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

breitten, scheinet der Mondt immer in dos uolgendt sich uerruckhen, doch jezt minder jezt mehr, | dann jeh höher je langsamer undt je geschwinder je Nidriger, welcher wegen seiner leichter alls jrgendt am einen stern mag wahr genohmmen werden, haben demnach sie uermeinet(,) dos es durch ein Nebenkreiß geschehe, inn dem der Mondt inn demselben herumb lauffent der gleicheit etwos benehmen undt aber inn der Niderkheit dieselbe etwos fortruckte, ferrer ist albereit erwisen, dos, wos durch ein Nebenkreiß erklert wirdt()) auch durch dos Eccentrum mög uollführt werden, aber sie haben dem nebenkreiß genohmmen, darumb dos zweyerley unterschiedt der Mondt erscheine ließ, dann so er entweder in höchsten oder untersten schweif dessen bestundte, so erscheinet kein unterscheidt uonn dem gleichen motu{.) Aber neben der berührung des Neben kreises, ist nit ein weiß sonder ein grosserer unterschiedt am ersten undt lezten uiertel alls wan er uoll oder neu ist, undt dieses in gewieser maaß, unndt Ordtnung. Derhalben hab sie gemeint(,) dos darinn der Epycycli gehet, sey nit aus einen Centro der Erdten()) sondern sey ausser demselben, undt der Mondt dergestalt darinn gehe, dos in allen mittelern Oppositionen undt coniunctionen 0 undt 5 der Nebenkreiß in dem apogeo Eccentri seye, aber in dem mittlern quadranten des kreises, um dessen Perigœo haben ihnen demnach zweyerley widerwertige bewegung in dem Centro der Erdten ihnen eingebildet neblich den Epicyclum in dos uollgente, undt des Eccentri centrum undt seine schweiffe werden in dos uorgehendt beweget, aliso dos die lini der Sonnen mittlerß Ortts zwischen beden allzeitt dos mittel behaltte, undt auff diese weiß laufft der Epicyclus || dos Eccentrum in Monat zweymal(.)

Alls zur nachrichtung dos homocentrum der erden ist der kreyß des Monden über zwey ABCD, inn uielerley Ortt durchschnitten durch AEC. unndt BED, dos centrum der Erdt E unndt in der lini AC, die mittlerer conjunction 0 unndt S, undt inn eben dem ortt undt zeitt dos apogœum des Eccentri dessen centrum F, unndt zugleich dos centrum des Nebenkreyß MN. Jzt bewege sich dos Apogœum des Eccentri in dos uorhergehendte, so weit alls der Epicyclfus] in dos folgende, bede gleich umb dos E in gleichen reuolutionibus in einem Monat, zu dem mittlern der Sonnen coniunctionen undt Oppositionen, unndt A,E,C, die lini der mittelern stell der Sonnen()) sey zwischen

M

Fig.67

C

Fig. 67

77 Neben

kreises] geben

Sim: 6-7 ist albereit dissectus E

kreises

G; epicyclii

E

erwisen] cf. G (111,15; S. 109.15-110.35)

26

uielerley] quadrifariam

5

10

15

20

25

30

35

Das Uierdte

Buch, Caput. II.

137

denen allezeit in der mitte, unndt der mondt wiederumb auß dem Apogœo des Nebenkreises in dos uorhergehendte, wan dan solches geschehe, halten sie darfür dos die scheinbarkeit sich befinde unndt eintreffe, dann so der Nebenkreiß in ein halben jähr, uon der 0 zwar ein halben kreiß, uon dem Apogœo aber des Eccentri, die ganze reuolution durchwandert, so folget, das inn mittel dieser zeitt wos umb den halben Monndt schein ist dem BD strack ubergesezt sey undt der Epyciclus in dem Eccentro, perigœus werdt, alls in dem zeich[en] G; da er dan der Erdt Neher grossere unterschiedt der ungleicheit bestellet. Denn gleiche grosses wann sie jnn ungleicher weitte uonn dem gesicht abstehen, welche daron neher, 10 scheinet grosser zu sein, waren dem nach am geringsten unndt kleinsten, do der Nebenkreiß auff dem A war, bey dem G aber am grösten, dieweil MN der diameter des Nebenkreises gegen dem AE der lini die geringste uergleichung, aber ein grossere gegen GE, \ alls die andern alle, welche an andern Ortten gefunden werden, weill dos GE am kürzten, undt AE. oder DE so dieser gleich, am leng15 sten aus denens so uonn dem Centro der Erdten in dem kreiß so Eccentrus sich

erstreckhen./.||

Bl. 109v

Uon

20

S.263

unuolff)om[m]enf)ett btcfcr mainung. Caput. II.

Ein solche fugung undt bestellung der kreiß()) alls welche den lauff des Mondeß sich eignen solten(;) haben die alten fur bekhant angenommen(.) Aber in der warheit helt sichs nicht also, welches wir durch die that undt mit grundten beweisen

können(.)

30

35

Dann so sie bekhennen, dos die bewegung des centri inn Nebenkreiß geschehen umb die Erdt gleichförmig, so müssen sie auch geschehen, dos er ungleich sey in seinen sonderbaren kreiß so EcB/3L/" "\ centrus, undt uonn dem selben beschriben wirdt. Dann nimb dem winckel AEB uon 45 theilen, dos ist die helfft des richtigen, undt dem AED gleich, das der ganze BED richtig werdte, undt in dos centrum des Epycicli in G undt füge GF zusamen, so erscheinet offenbars dos der winckel GFD grosser ist alls GEF, der eussere alls der inneres so diesem entgegen stehet. Derhalben auch die Fig. 68 schweiff DAB, undt DG ungleich, undt zu einer zeitt bede beschriben alß do DAB ein quadrant, unndt DG(,) welchen unter dessen dos Centrum des Epicycli beschrieben, gros19 die alten] cf. Ptol. Alm. V,2 (Heiberg I, S.354-361) Sim: sufficientem hanc inveniemus hypothesim add. E

nee

20

also]

non

aptam satis

Fig. 68

De revolutionibus: Die erste deutsche

138

Übersetzung

quadrant eines kreises(.} Es hat sich aber inn dem halben Mondtschein befundene dos bede(,) DAB undt DG, ein halber kreiß gewesen ist demnach die bewegung des Epicycli ungleich in seinem CentroM welchen er beschreibe^., Weichest,) so es sich also heltt()) wos soll man dan auf die regull antwortten, dos der himlischen leiber bewegung gleich undt nur dem ansehen nach ungleich erscheine, do die bewegung des Nebenkreiß gleich erscheinet undt in der that sich ungleich befindet? Unndt werden ganz alls widereinander lauffen, so man aber saget()) dos sie gleich umb dos centrum bewegt werden, undt dos zur beschüzung der gleicheit dieses genug seye, wos wirdt dann in einem andern kreiß für ein gleicheit sein, in welchen sein bewegung nicht bestehet, sondern in seinem alls ein

ser

5

10

Eccentro? Also ist sich billich zuuerwun[dern]()) || dos des Mondten auch selbst gleicheit sie wollen an dem Epicyclo uerstandten haben, nicht durch uergleichung des Centn der Erdten durch die lini, nemblich EGM, zu welcher die gleicheit billig solte gericht werden dem Centro des Nebenkreises gleichförmig, sondern zu undt nach einem andern punct, undt dos zwischen ihm undt dem centro deß 15 Eccentri die erdt in der mitte, undt dos die Uni IGH gleich alls ein zeiger der gleicheit des Mondtß in Nebenkreiß, welches auch in werckh selbst die bewegung ungleich genug erweiset, dann dieses zwingen die erscheinligkeitten zugestehen, S.264 welche dieser hypothesi anhengig. Aliso wann der Mondt seinen Nebenkreiß | auf ungleiche weiß durchlaufft, so wir iezt aus ungleichen die ungleicheit der 20 erscheinligkeitt probirn wollen, sichft] man baldt()) wos für ein grundt es haben werde, dan wir werden nur allein anlaß geben mitt diesen(,) denen so diese kunst ohne dos uerschimpfen(.) Darnach(,) so erweiß es auch die erfahrung, dos die parallaxes des Mondten nicht ubereinkhommen mit denen, welche ihr kreiß beschreiben, dann es werden 25 parallaxes gemacht (welche mann uerenderung nennet) wegen der mercklichen groß der Erdten gegen der Neheit deß Mondten, dann weill die lini(,) welche uon den eussersten der Erdten undt seinem Centro biß an dem Mondt sich erstreckhen, jzundt nicht gleichförmig erscheinen: sond[er]n mitt einer außtrücklichen uersenckung sich an dem mondt abtheilen(.) So ist offenbar(,) dos sie der schein- 30 barligkeiten des Mondten einen unterschiedt machen, dos er an einer andern stell gesehen werdt uon denen{,) so ihm uberzwerg anschauen, alls denen, welche uon dem centro oder gericht über sich denselben besichtigen, tragen sich dem nach solche wechslung nach gelegenheit der entlegenheit des Mondtß uon der Erdten zu. Dann nach allgemeiner Zusamstimmung der Mathematicorum ist dieselbe 35 theill dero so uon dem Centro der Erdten biß an des eussersten einer ist, aber nach ihren Überschlag hatt die geringste sein sollen, 33 theil, undt 33 scrupfeln], dos also der Mondt baldt auff die helfft zu uns neher kheme, undt musten

Bl. llOr

64| 12

Epicyclo ]

Sim:

35

woll add. et del.

Mathematicorum] cf.

Ptol. Alm. V,17

(Heiberg I, S.429)

Das Uierdte

folgender weiß die Parallaxes

in der

|

5

10

15

Buch, Caput. III.

139

grosten undt kleinsten entlegenheit fast umb

die helfft einander unterschieden seins Aber es befindt sich dos die in ersten uiertl des Mondtß wie auch ihm lezten, auch in dem Perigœo des Nebenkreises, wenig unterschieden uon denen, welche sich in der finsternus Sonn undt Mondt zutragen, wie an seinen Ortt gnug soll erkleret werden, ja auch fürnemblich lehret dem jrrthumb der Mondt selbst, welcher gleicher gestallt umb die helfft kleiner undt grosser erscheinen wurde(.) Gleich wie aber die kreiß doppelt sich halten gegen ihre diameter, so wurde er uiermahl grosser erscheinen in dem theilen nach bey der Erdten, alls wann er uoll: undt muste wann er halb scheinet nichts desto weniger mitt doppelten liecht leichten, all dort da er uoll ist. Welchess obwol in der wahrheitt augenscheinlichs dos widerspill sich findets wann einer doch an dem schlechten angesehen sich nicht wolte genügen lassen undt solches durch des Hipparchi dioptram oder andere instrument, durch welche der diameter des Mondts erforschet wirdt, ergründten wolt, wirdt sonst keinen unterscheidt befinden, ohne welchen der Nebenkreiß ohn dos Eccentrum erfordern wirdt, der Ursachen halben, haben Menelaus undt Pernochares bey der erkündigung der steinen stern, kein bedencken getragen immer einerley diameter des Mondeß zubehaltten, undt für gradt zugebrauchen, so uiel der Mondt gemeinlich innzuhaben scheinet./.

Bl. 110v

|

@tn cmbere metnung

20

Also

uon

beg Sîonbten

lauf. Caput. III.

ist offenbars dos kein Eccentrum sey s durch welches der Neben kreiß grosser undt kleiner scheine, sondern | ein andre weiß der kreiß. Don laß AB ein Epicyclum sein welchen wir dem ersten undt größern nennen wollen, sey Centrum C, undt aus dem Centro der Erdten D, gehe ein lini DC biß an dem höchsten 25 schweiff des Nebenkreises undt bey dem Centro A, mach noch einen and[er]n || Nebenkreiß EFM der da klein undt dieses in dem räum des schlimmen kreises des Mondten, bewege nun C, in dos folgendt, undt dos A in dos uorhergehendt, undt wiederumb der Mondt uon dem F den obern theill des EF in dos folgende, mitt dieser Ordtnung, auff dos in dem die Uni DC, zugleich sein wirdt mit dem 30 mittlern Ortt der Sonnen, der Mondt allzeit am nehesten sey bey dem Centro C, dos ist bey dem E, unter dem geuierten aber bey dem F am aller entlegenstens Welchess so es also bestellets mögen die scheinbarkheit des Mondts sich eintreffen, dann es wirdt folgen()) dos der Mondt in Monat zweymall umb dem Nebenkreiß EF lauffe, zu welcher zeitt dos C, einmal an die Son khombt undt 35 wirdt Neu undt uol dem kleinsten kreiß umbschrieben(.) Nemblich inn dem räum nun

34 C] G G; C E Sim:

13

Hipparchi dioptram] cf. Ptol. Alm. V,14 (Heiberg I, S. 416-417)

Fig. 69 S. 265

Bl. lllr

140

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

dem Centro CE, an dem geuierten aber den grosten, nach denn räum CF, undt wirdt also wiederumb dortt kleinere, unndt dort grössere unterscheidt der gleicheit undt scheinbarkeit machen, undter gleichförmigen doch ungleichen schweiffen, umb dos Centrum C, undt dieweil dos centrum C, des Epycicli in dem glei5 aus chen dem Centro gehenten kreiß der Erdten allzeitt sein wirdt, wirdt nicht so unterschiedtliche Parallaxes machen, sondern allein dem Nebenkreiß gleichförmig, unndt ist die ursach am tag worumb der Mondt ihnn etlicher massen gleichförmig erscheine, undt wirdt sichs 10 gleichergestallt mit dem andern umb dem Mondt undt seinen lauffen, haltten. Welches wir uolgender weiß durch diesen unsern uorschlag beweisen werden, wiwoll auch dos mechte durch die Eccentron geschehen, gleich wie auch in gleicher pro- 15 portion bey der Sonn geschehen ist, wir wollen aber uon dem gleichen bewegungen anfangen, wie auch droben, ohn welche die ungleiche nit mag uernohmmen werden, hie aber feilet es etwos schwer, wegen genandter ParallaxenM demnach ist sein Ortt durch die astrolabia undt 20 andere instrument nicht abzunehmen. Doch hat die Natur auch uon dem fall der menschen nicht mangeln wollen, damit derselbe durch seine finsternus gewieser alls durch die instrument erfahren werde, undt ohne uerdacht einiges irrthumbs, dann in dem andere theil der 25 weit rein, undt uoller tag liecht, so ist die nacht nichts anders alls ein schatte[n] der Erden, welcher in eine spitz Bl. lllv sich endtet, in welchen so der | Mondt triefft wirdt er uerdunckelt, undt wann er mitten in dem schatten gerahten, ist woll abzunehmen, dos er an dem Ortt(,) so der Sonn entgegen gesezt getroffen habe, aber die finsternus der Sonden geben 30 kein sonder gemerck der Ortts des Mondts, dann also don sichs dos wir wol, begibt S. 266 der Sonnen undt 5 coniunction | sehen, welche doch dem Centro der Erdten nach zu rechnen entweder schon fürüber, oder noch geschehen soll, wegen genandter uerenderung Ursachen, undt ist derhalben genandter abbruch nit einerley groß undt zeit, noch in seinen theilen gleich erfunden, jn der mondt finsternus aber 35 findt sich kein solche hindernuß, sondern ihnen allenthalben gleich, dieweil dos schatten^) so da uerdunckelt, sein Polus die Erdt uonn der Sonn durch ihr centrum durchlesset, unndt sindt derwegen des Mondten finsternus am bequemsten, durch welche auff dos gewisest der Mondt lauff erfahren werden mag./. aus

Sim:

9 Mondt ] corpus Lunare E

37 Polus ]

axem

E

Das Uierdte

Buch, Caput. IV.

141

Uonn beê Sîonbteê reuolution unnb beffenn Sonderbahren Caput. IV.

5

10

bewegung.

Aus dem Eltisten nun()) welche dieser sach nachgeforschts dos es möchte durch zahl auff die nachkhommen gebracht werden, ist gewesen Meton ein AthenienserM welcher in der 37 Olympiade gelebet, dieser hatt hinderlassens dos ihn 19 jahren der Sonnen 235 Monat erfüllet werden, daher dos grosse jähr évveaSexaexT]píC(,) welches 19 jähr helt uon dem Metone, Metonticus genandt worden. Welche zahl also gefallen, dos auch zu Athen undt andern uornehmen stetten, auff dem Marckt angeschlagen worden, undt noch in gemein behalten wirdt, dos dordurch gemeinet wirdt, die Monat bestehen in gewieser Ordtnung ihren anfang undt endt nach in dieser zahl, auch dos Sonnen jähr 365 tag kenne der zahl inn Monaten gleich gerechnet werden, doher khombt des Calippi Periodus oder zeitlauff uonn 76, Jahren, welchen 19 mall ein tag zugesezt (intercalirt) wirdt, unndt dos Calipische jähr genandt worden(.) Aber Hipparchus hat durch geschwindigkeit erfunden, dos in 304 Jahren es umb ein tag zunehme undt dan erst wohr sey, wan das Sonnen jähr geringer umb eines tages. Aliso ist auch uon ettlichen dos grosse jähr Hypparchi genant, in welchen erfüllet worden 3760. undt dieses || soll also schlecht hingesagt sein, Bl. 112r wann auch der anomaliœ undt breitten restitution undt wiederbringung gesucht worden, hatt derwegen Hipparchfus] dieses weitter erlernet, nemblich durch uergleichen des wahrnehmenss dos er bey der Sonnen finsternussen abgenommen, mit denenn, welche er uonn Chaldœern entlehnet, undt die zeitt in derer die reuolution der Monat wie auch die anomaliœ zugleich wieder gebracht wurden, 345 Aegyptischer jahr()) 82 tag, 1 stundt, undt in der zeitt 4267 Monat, der anomaliœ aber, 4573 umbschweiffe sich uerlieffen. Weill dan durch die zahl der monat die uorgesezte zahl der tag abgetheilet, undt 126007. tag 1 stundt, so befindt sich ein Monat uon 29 tagen 31'.50".8'".9"".20.v. Nach welcher artt auch einer zeitt bewegen sich offenbaret, dann so man 360 gradt einer Monatlichen reuolution durch die Monatleng abtheilt, so khombt der tägliche lauffs des Mondten uon der Sonn 12 gr[adt] 11'.26".41'".20¿U.18';(,) dieses 356 mahl schliesst über 12 reuolutionen denn jährlichen | lauffs 129 grfadt] scrfupeln] 37',21".28"'29""s weitter S.267 4267 Monat, zu 4573 lauff der anomaliœ, dieweil sie in eintreffenten zahlen gegen einander sind: alls welche sie 17 inn gemeiner maaß zehlen, werden in geringsten zahlen sein all 251 gegen 269s Jnn welcher uergleichung durch dos 15 Theorema

\

15

3^q

20

25

30

5

37]

87

G;

37 E

5

gelebet] gelobet

G

13

76]

77

G;

76 E

15

304]

340 G; 304 E

4 Meton] cf. Censor. Die nat. 18,8 (Jahn, S. 38) 7 èvveaSexaETr)pi mitten ann himmel stundt, in der insel Rhodo, do dann der Polus in mitternacht 36 gr[adt] erhaben, aus welchen grundt wor zu schliessen, dos der Mondt bey dem 90 gradt uon dem Horizont stunde, undt dos also nach dem ansehen in der leng ein geringer unterschiedt undt der nit woll zuemercken gewesen sey, weil aber dieses gemerck gesehen ist nach mittag dieses 17 tages, drey stundt (welche ein stundt gleich geacht)(,) so weren das zu Crakau gleicher stunden drey Rhodo unndt nach der entlegenheit inn derer | Rhodus umb stundt uns neher ist dann Alexandria^ woren demnach uonn dem Todt Alexandrj, 196. jähr, 286, tag stundt. Eigentlich aber 3 stundt undt bey jnn welcher zeitt die Sonne durch die mittlere bewegung an dem 12°,3', O gerahten. mitt dem scheinbaren lauff aber an denn 10°,40'. Q>(,) daher klerlich, dos der mondt in der wahrheitt inn 28 gradt 37'. £1 gewesen, Es wor aber der gleiche lauff des Mondten nach der Monadtlichen reuolution inn 45°.5' der anomaliœ uon der höchsten abside, 333.

9^

48^())

Bl. I23r

10

15

^.

20

|

4^ |

|

25

|.

3jjr

raittung nach(.j der Mondt] die Sonn G; Luna E; der Mond M

unserer

1

5

18

10]

14

G;

XE

30

37]

46

G;

37 E

bewegung] terrae add. E 11-12 Obseruationibus Hipparchi] cf. Ptol. Alm. V,5 21 gradt] signiferi a finiente add. E 24 4^ stundt] 4 horis (Heiberg I, S.374-375)

Sim:

3

aequinoctialibus E; 4 Aequinoctialstunden

M

30

Das Uierdte

Buch, Cap. X.

155

Nach dem nun dieses Exempel furgetragen()) so mach einen Nebenkreiß .473, Fig.76 sein Centrum C, der diameter ACB, welche in ein gerahte lini sich erstrecke, an dos centrum der Erdten, undt sey ABD, unndt nimb auff dem Nebenkreiß den schweif ABE, uon 333. undt fuge CE, welche bey dem F ertheilt werde, dos EF uon 237 theilen sey derer EC, ist 1097. undt mach bey dem E ein centrum unndt umbkreiß den räum EF, | denn Nebenkreiß des Nebenkreises, nemb- S.294 lich FG unndt soll der Mondt bey dem zeichen G stehen, der schweiff aber, FG, 90°.10's nach maaß der doppelten bewegung uon der Sonn, welche wor 45°.5' undt fuge CG, EG, DGM weill dann dieß dryangelß CEG, zwo seitten geben sindt CE, 1097 undt £67 237, dem EF gleich mit dem winckel GEC, 90°.10's geben sich demnach aus der lehr der stracken driangel die ubrich seitten CG, uonn denen theilen 1123, undt der winckel der unter dem ECG, 15 uonn || 12.11's aus welchen auch der schweiff EI besteBl. 123v het, unndt zuegebendt prosthaphœresis der anomaliœ undt wirdt die ganze ABEI, 345°11'. unndt der übrig GCA, uonn 14°.49'. der wahren Mondteß entlegenheit uon dem 20 höchsten schweiff des Nebenkreiß ,473, undt der winckel 73CC7, 165, 11, sinndt demnach auch des drianguls GDC, zwo seitten gegeben, GC, 1123s derer CD. 10000 unndt der winckel C7l7D 165.11. Auch haben wir aus diesem dem winckel CDG, 1.29', unndt die prosthaphœresinM welche zu dem mittlern lauff des Mondten 1 gerahten wardt, dos die wahre entlegenheit des Mondten were, uon dem mittlern motu der Sonnen, 46°.34's undt sein scheinbaret Ortt, inn 28°.37'. C¿. uonn dem wahren Ortt der Sonnen unterschieden 47°,57's uon des Hipparchi obseruation 9 scrfupeln] Fig. 76

abnehments

30

35

Aber damit nit jemandt meine, dos entweder seine nachforschung, oder unsere zahl betrogen habe, wie es ein geringes, so wollen wir beweisen, dos weder er noch wir zubeschuldigenn eines fehls, so also sich richtig uerhaltte, dann so wir gedencken, dos der Mondten kreiß schlimm, welchen sie uolgts so müssen wir bekennens dos ettwos unterschiedt sich in dem Zodiaco begebe, in der lenge, meistens aber neben denn mittlern Ortten, do zwischen beden endt des mittags undt Mitternacht, undt beden Ecclipticis die abtheilung[en] sindt, fast uff diese weise wie zwischen der schlimme des Zodiacj unndt dem œquinoctial, wie wir 12 18

1097] GCA]

197

G; 1097 E

corr. ex

15 ECG] EGC GAC numeris suprascriptis

G;

ECG E

28

Q]

€s>

18

ABEI]

G; Çl E

29

corr.

47]

ex

48

G;

ABEG 47 E

De revolutionibus: Die erste deutsche

156

Übersetzung

des Natürlichen] tageß erklert haben(.) Aliso auch wann wir diese artt zue dem kreiß des Mondten, welchen Ptolemœus dos er ihm Zodiaco abhenge, uorgiebt, bequemen, werden wir finden, dos er am gemelten Ortt bey 7' scrfupeln] der leng unterschiedt macht, welche doppelt, macht 14, undt dieses geschieht allgemach ab uonndt zuenemendt, die weil(,) do Sonn unndt Mondt einen quadrant eines kreises uonn einander stehen(,) wann in derer mittl dos mittnechtisch oder | mittagisch Endt sich findt()) alls dan ist der uerfaste schweif des Zodiacj großser all ein quadrant deß kreises des Mondten, umb 14 scrfupeln] undt hin | wider in dem andern quadranten, darin die abtheilung der Ecclipticœ dos mittel hat, uerfassen die kreiß durch die Polos des Zodiaci so uiel weniger allß: die der mondt bey dem mittel, so zwischen dem mittagischen Endt undt der zertheilung der Eclipticœ in auffsteigen (dxachexihaupt genandt) undt iezt die Sonn den andern theil so absteiget Übergängen (dos ist dem drachen schwänz) ist kein wunder so diese entlegenheit deß Mondts 47°.57'. in seinem kreiß der schlim ist, gegen dem Zodiaco gehalten, umb 7'. zuname, ohne dos, das auch die Sonn gegen dem Nidergang hangendt, auch nach dem ansehen durch abziehen ein uerenderung bringt, uonn welchen in der parallaxen außlegung, uollkomlicher soll gesagt werden, also drifft des Hipparchi obseruation uon der entlegenheit Sonn unndt Mondten, die er durch dos instrument 48°.6' gefunden, mitt wunderbarlicher einstimmung undt gleichsam aus bestellung, mitt unser rechnung

bey der ungleicheit

S.295 Bl. 124r

5

10

15

20

ein(.)

£anonifcbe erflerung ber Prostaphœreseon oder uergleichungen des Mondten. Caput. XI. Aus diesem Exempel halt ich dos bekhant sey, wie man in gemein die Mondten bewegung uerstehen soll, Weill des driangel CEG zwo seitten GE, CE, allzeit einerley uerbleiben, Aber bey dem winckel GEC, welcher stettigs sich uerendert, entscheiden wir doch die übrige seitte, GC, mit dem winckel ECG, welcher der anomaliœ so uerglichen werden soll, prostaphœresis ist. Darnach auch in dem driangel CDG, weil zwo seitten DC, CG, mit dem winckel DCE, gezehlt sindt, wirdt gleicher weiß auch der winckel D bey dem centro der Erdten, zwischen dem gleichen undt wahren motu offenbar, welches damit es deutlicher werde, wollen wir der prostaphœreseon Canonem fur tragen, der Sechs reyen helt, dann nach zweyen zahlen sindt die gemeinen kreiß, an der dritten stell die prostaphœreses(,) welche uonn einem kleinen Nebenkreiß herrührent, nach der bewegung, in 29

CDG]

CDE G; CDG E

2 Ptolemœus ] cf. Ptol. Alm. IV,2 u. IV,6 (Heiberg I, S. 269 u. 301) 12 drachenhaupt genandt] quam neoterici vocant caput Draconis E 13 dos ist dem drachen schwänz] quam illi caudam vocant E 19 Mondten] luminarium E

Sim:

25

30

Das Uierdte

10

15

20

25

157

gedoppelt ||

uerendern der ersten anomaliœ gleicheit, darnach folgendts Ortts, der unter deß lehr fur die uolgendte zahl gelassen, unndt wollen dem fünfften uor einnemen, in welchen wir die Prostaphœreses des ersten undt grossen Epicycli /LDC'/'s welche in dem coniunctionen undt Oppositionen 0, undt D sich begeben uerzeichnen wollen, derer graste /CDN/ ist uon 4°,56', an ein vor lezten ortt, werden die Zahl des uberfluß uersetzt, inn welchen welche prostaphœreses in dem halben Mondtschein /KDC/ geschehen, die uorden /LDC/ übertreffen, ¡KDLj derer der graste /NDO/ 2°,44', damitt aber auch die übrigen Excess mögen gerechnet werden, sindt die scrupel der proportion /NDP/ erfunden, welcher diese gelegenheit ist, dann sie haben /NDO/ 2°.44'. genommen. Gleich alls 60, bey allen andern Eccessen inn dem anrühren des Nebenkreises sich begebent, gleich wie in uorigen ExempelM do wir die lini CG. uonn 1123 der CD, hatt 10000, welche die graste prosthaphœreses inn den | durch[f]uren des Nebenkreises machts uonn /CDP/. 6°.29's so die erst /CDN/ ubertriefft in einem /NDP/ theils 31. scrfupeln]'s Dos aber 2° /NDO/ 44'. gegen 1°.31' /'NDP/'s also helt sich /NDO/ 60, gegen 34. /NDP/ scrupfeln]M undt also haben wir auch die weiß des uberschuss der sich in dem halben kreiß des kleinen Nebenkreises begiebt, gegen dem(,) der unter dem gegeben schweiff /FIG/, 90°,18's wollen demnach gegen dem 90. theilen /FG/ über in der Tafel /NDP/ 34'()) auff diese weiß werden wir auff iede des kreises schweiff in dem Canone uorgeschrieben die proportion scrupel finden, welche inn dem uierten Ortt so lehr gelassen wardts soll gesezt werden(.) Enndtlich am lezten Ortt der braitten theil gegen mittag undt Mitternacht, so welcher soll unten gesagt werden, | dann die bequemligheit undt der Nutz hatt uns bewegt dos wirß ann diesem Ortt sezten(.)

denn Monaten

5

Buch, Caput. XL

[Tab. 73-74, 2 an

S. 297-301

uolgendte zahl ]

desunt]

zahl uolgendte numeris suprascriptis 5-6 an ein vor lezten ortt ] G; penúltimo loco E; in die vorletzte Spalte M 19 18] 10 G; 18 E

corr. ex

ein den lezten ortt

5 /CDN/] add. G Sim: 7 /KDC/] add. 4 ¡LDC¡] add. G 8 /KDL/] add. G add. G 8 /NDO/] add. G 9 /NDP/] add. add. G 15 /NDP/] 14 /CDN/] add. G 14 /CDP/] add. G 16-17 2° 33 E, M Alm. Ptol. cf. V,8 (Heiberg I, S.390-391) 34] G 16 /NDP/] add. G 77 /NDP/] add. G 16 /NDO/] add. G G 20 /FG/] add. G 20 /NDP/] add. G ...

/LDC/] /NDO/] 15 31] 16 /NDO/] add. 19 /FIG/] add.

G G

7 10 add. G

Bl. 124v Fig. 76'

S.296

Bl. 125r

De revolutionibus: Die erste deutsche

158

Übersetzung

(Bl. 125v) [S. 302]

Uonn u&erfcbiag beg Slîonbten lauff.

Caput. XII.

Die maaß der zahl nun der scheinbarkeitt des Mondten, ist aus dem angezeigten gewieß undt ist dieser, die zeitt bey welcher wir die stell des Mondten suchen, sollen wir auff die gleicheit bringen, durch diese mittlere bewegungen, der leng, der anomaliœ, unndt der breitten, welchen auch wir baldt bestellen wollen auff diese weiß, wie wir an der Sonn gethan haben, uonn dem anfang der jähr Christi, oder einem andern anfang herführent unndt eines jeden lauffs bey ieder uorgenohmmenen zeitt bekrefftigen; darnach wollen wir die gleiche leng des Mondten, oder die doppelte entlegenheit uon der Sonn auf der Tafel suchen, undt die prostaphœresin so sich in der dritten stell findet, undt wos fur scrupel der proportion sich geben, inn gemerckh nehmen(.) So demnach die zahl damitt wir in die Tafel gehen am ersten Ortt sich finden wirdt, od[er] kleiner all 180. gradt(,} sollen wir dem Mondt Anomalía prostaphœresin dorzu legen, so sie aber grosser alls 180 [gradt], oder inn andern Ortt sich begibt, soll sie uon derselben gezogen werden, undt werden wir die gleiche Mondtes anomaliam, undt dos wahre entlegenheit uonn dem Obersten schweif, durch welche wir uns wieder in dem Canonem begeben, sollen wir wiederumb die prostaphœresin in der fünfften rey dieser gleich stehendt, nehmen, undt dem uberschus der in der sechsten Ordtnung hernach folgt, welchen der ander Nebenkreiß über dem ersten zugesezt, dessen theill nach der proportion genohmmen, nach der maaß der gefundenen scrupeln, wirdt biß auff 60 dieser prostaphœresi allzeit zugethan, undt was sich dann samblen wirdt, soll uon dem mittlern motu der leng undt breitt abgezogen werden, wann nur die gleiche anomalía kleiner alls 180 [gradt] oder ein halben kreiß, undt wirdt aber zugesezt, so die anomalía grosser, undt auff diese weiß haben wir die wahre entlegenheit des mondtß, uon dem mittlern Ortt der Sonnen, auch dem gleichen lauff der breitten, derweg[en] wirdt weder der wahre Ortt des Mondtß unwisslich Bl. I26r sein, entweder uonn dem || ersten stern .T. durch der Sonn einfachen motu, oder in dem gefüegten uon dem fruling œquinoctio, oder durch zuthun dessen uorschreittung, Endtlich durch die bewegung der breitten, werden wir in siebenden undt lezten Ortt die theill der breitten haben, in welchen der Monndt uon dem mittel dos Zodiacj abweicht^ welche breitte zwar allsdan mittnachtig, wan der breitten motus in dem uortern theil der Tafel gefunden wirdt, dos ist so die zahl geringer alls 90 [gradt] oder grosser alls 270 [gradt] sonsten folgt sie der mittagigen breitten, undt wirdt derhalben der Monndt uonn mittnacht unter sich steigen biß an 180 gradt, undt uon dann uon dem mittagigen Endt steigendt, biß Sim:

32 breitten motus ] latitudinis motus

E; Bewegung der Länge M

i

5

10

15

20

25

30

35

Das Uierdte Buch, CAPVT. XIII. er

die

übrigen theil des kreises durchstreiche(,) undt hatt der mondt baldt so uiel

wandel umb die

Erdt,

so

uiel die Erdt umb die Sonne uerrichtet.

38ie ber lauf ber fcrettten beg monbten erfahrenn 5

10

15

20

25

30

35

159

wer dt.

CAPVT. XIII.

Jzt müssen wir auch die artt des Mondtenlauffs breitten erörtern, welche darumb scheinet schwerer zu seins weil sie mit mehr umbstenden uerwickelt. Dann wie zuuor gesagt, so zwo mondten finsternuß einerley undt ganz gleichförmig seyn, dos ist, mit dem uerdunckleten theill, entweder gegen dem mittag oder mitternacht, undt bey einer zertheilung der Eclypticœ, so auff oder Nidersteiget, undt seine entlegenheit uon der Erdt gleich sein wirdt, oder uon der höchsten abside, dieweil do dieses also miteinander einstimmet wirdt gehalten, dos der Mondt ganze kreiß seiner breitten durch den wahren | motum erfüllets dann weil der schatten] der Erdt || in form einer runden gespizten seill, undt diese seul auffrieht undt stracke auff seiner breitten, bey der basi oder grundt mitt ein parallelo zertheilt wirdt, ist die theilung des kreises in der grossern kleinern, undt kleiner in der grossern entlegenheiten uon dem grundt, undt demnach in der gleichen gleich, aliso zwar durchstreicht der Mondt in dem gleichen entlegenheiten uon der Erdten, gleich kreiß des Schattens, undt weise ihm selbst gleiche rundte, unserm gesicht. Daher khombt, das der Mondt in gleichen theilen erhaben, undt in einerley theill, nach gleicher entlegenheit, uon dem mittel des Schattens, uns auch uon gleicher breitten uorgewiesert, aus welchen auch folgts dos er auch ein gleichen räum uonn den knöpfen der Eclipticœ entlegen, undt inn der ersten Ortt der breitten khommen sey. Meistens aber, so der Ortt allenthalben einstimbt, dan es uerendert entweder der Erdt ab: oder zutritt, die ganze gross des Schattens, doch etwos gering, undt dos kaum zumercken(.) So uil nun mehr beden zeitten es dos mittel haben wirdt, desto gewieser werden wir den lauff des Mondtfen] in der breitten haben [be]khommen, wie bey der Sonn ist gesagt worden, weill aber selten geschichts dos zwo finsternuß dermassen mitteinander eintreffen, undt uns biß auff diese zeitt khein uorkhommen(,) so mereken wir dannoch dos nach ein ander weiß, durch welche dieses geschehen mag. Dieweil in dem andere gelegenheit unndt beding bleibe so auch der Mondt an unterschiedlichen Ortten uerfinstert, undt bey dem gegeneinander ubergesezten zertheilungen were, alls dan abzunehmen,) dos der Mondt in der andern finsternuß, an dem ortt der ersten gleich entgegen stehet khommen sey, undt über die ganzen kreiß noch einhalben umbschreiben(,) welche scheinet genug zu sein, zu dieser sach erleutterung, undt finden also zweyerley finsternuß auff diese weiß uerwandt.

S.303 Bl. 126v

De revolutionibus: Die erste deutsche

160

Bl. 127r

Übersetzung

Die erste in siebenden jähr Ptolemœi Philometoris, welches dos jähr Alexandri 150. nach 27 tagen wie Claudius saget, den 27 || deß 7 Monatß der Aegyptier Phamenot, bey der nacht, welcher der 28 tag nachfolgt, undt hat angefangen uonn der ersten der 8. stundt biß zu endt der 10. in denn zeitlichen nächtlichen stunden zu Alexandria auff 7. finger des Mondten diameters, uonn mitternacht, bey der absteigenden ertheilung, war demnach die mittlere zeitt der finsternuß()) zwo zeitt stundt, uonn mitternacht, welches thuett gleiche stundt, weil die Sonn in 6. gr[adt] 8, aber zu Crakau wer es ein stundt h.) Die andern haben wir gemerckt unter dem Crakauischen meridian anno Chrifsti] 1509, den 4 nonfas] junijM do die Sonn in 21 gr[adt] ~KM dessen mittel wahr nach dem mittag desselben tagß, 11. gleiche stundt, undt do bey 8 finger des Mondten diameters uon dem mittags theill bey der steigenden zertheilung, sind derwegen uon dem anfang der jähr Alexandrj Egyptfische] jähr 149()) stundt zu Alexandria, zu Crakau aber stundt, nach dem tag 206(,) ansehen, außführlich aber ganzer 13 [.s.]M zu welcher zeitt die stell der anomaliœ gleich wahr nach unsern Überschlag, so fast mit des Ptolemœi eintrifft uon 163°.33'(,) | umb welche der wahre Ortt des Mondten geringer dan der gleiche. Zu der andern finsternus aber, uonn eben dem anfang der jähr Alexandrj, sindt Aegyptischex jähr 1832()) 295 tag(!) 11 stundt, 45 scrupfeln] zur erscheinenten zeitt: zur gleichen aber 11. stundt 55'. Daher der gleiche lauff des Mondten war, uon 182 thfeil] 18'(,) der anomaliœ Ortt uon 159°.55'(,) dos gleiche aber, 161°.13', die prostaphœresiS(,) in welcher der gleiche lauff kleiner all der scheinbare, 1°.44'. Jst demnach offenbar(,) dos in beden finsternussen, schier einerley des Mondten entlegenheit uonn der Erdt gewesen, undt die Sonn bederseits Apogœus, der unter scheidt unter dem finsternussen wor ein finger(.) Weill aber der diameter des Mondt bey ein halben gradt innen helt, wie hernach wirdt gesagt werden, ist dessen 12ter theil für ein finger 25 scrfupeln] gerechnet, in welchen dem schlimmen kreiß des Mondtß bey dem entheilungen | der Eclypticœ bey gradt ertheilt wirdt, umb welches in der andern finsternuß der Mondt uon der uffsteigenten ertheilung entlegener alls in der ersten uon der abteigenden, aus welchen hell undt ciar, dos der wahre lauff des Mondten nach erfüllung der reuolution sey gewesen geraht(,} 179 [.s.]. Aber der Mondt anomaliœ zwischen der ersten undt andern finsternus, ihrer gleicheit, thuet er 21 scrfupeln] zu()) umb welche die prostaphœresis untereinander übertreffen, werdenn dem nach den gleichen motum des Mondten in die breitten nach ganzen kreisen haben, 179°.51. Die zeit aber zwischen beden finsternuß wahren 1683 jahr()) 88 tag()) 22

5

2|

10

|

13|

14|

S.304

Bl. 127v

I

77

|] | G; tribus quintis E

Sim: 2 Alm. VI,5

15 13

[.s.]]

13

G;

13 semis E

32 179

[.s.]]

179

G; 179 semis E

Claudius] cf. Ptol. Alm. VI,5 (Heiberg I, S.477) 77 163°.33'] cf. 163°33' (Heiberg I, S.478); et prosthaphaeresis partis 1 scrupulorum 23 add. E

Ptol.

15

20

25

30

35

Das Uierdte

Buch, Cap. XIV.

161

st[undt]s 25 scrfupeln]h) bedeß die gleiche unndt scheinbare zeitt, in welcher zeitt nach 22577 reuolutionibus

eintrifft./.

sindt, 179°.51w welches mit unser jezt uorgelegten zahl

Uon ber (teil ber fjrettten ber anomaliœ.

Cap. XIV.

Damit wir auch dieses lauffs stell beweisen nach dem an die handt genohmmenen anfang, haben wir auch allhier zweyerley finsternuß des Mondten furgenohmmen, nicht an einer section oder theilung, nach auch gegen ubergestellet, wie in dem uorhergehendten, sondern bey einerley theill entweder in mittag odfer] mitternachts undt wollen nach dem gesezt Ptolemœi alles beding undt gelegenheit()) 10 wie gesagts behalten, aus welchen wir unsern uorsatz ohne fehl mögen zu endt bringen. Die erste finsternuß nun, welcher wir uns auch bey anderer dos Mondt bewegungen erkundigung gebraucht, ist dieses welche wir gesagts dos sie uon dem C. Ptolemœo, in 19 jähr Adriani sey wahrgenohmmen worden, nach den andern tag des Monats Chiach, uor mitternacht ein gleiche | stundt zu Alexan- S.305 15 dria, zu Crakau aber zwo stundt uor mittnacht, welcher nach folgte der dritte tag, undt hatt der Mondt gedunckelt in dem 10ten theill des diameters, dos ist || Bl. 128r 10 finger uonn mitternachts da die Sonn in 25°,10'. =o= unndt war der Monndt anomaliœ Ortt 64°,38'. undt sein abziehendte prostaphœresis 4°.20' bey der absteigendten ertheilung, die ander haben wir zu Rom betrachtet, Anno Christi 20 1500. nach den Nonfas] Nouembfris] zwo stundt nach mitternacht uor dem 8 idus Nouembfris]{.) Aber zu kracaus welchefs] umb 5. gradt dem aufgang folgts nach mitternacht, in dem die Sonne war inn 23°,16'ÏÏL undt ist war 2. stundt wiederumb uonn Mittnacht 10 finger uerfinstert, Sindt demnach uon dem Todt Alexandri 1824. Egyptischer jähr, 84 tag, 14. stundt 20'. zur erscheinten zeit, 25 aber zur gleichen, 14° stfundt] 16'. War dem nach der mittler motus deß D, in 174°.14(,) sein anomalía 294°.40's die gleiche [bewegung] 291°.35's die zugebente 5

|

30

prostaphœresis 4°,28'. Jst demnach offenbar, dos der mondt auch in diesen beden finsternussen, sein entlegenheit hat uon seinen Obersten schweiff fast gleich, undt die Sonn bederseits bey ihren mittlern schweiff undt die groß der dunckelheit gleich, welches beweists dos die breite des Mondten mittagig undt gleich gewesen, undt daher der Mondt selbst uon den zertheilungen gleiche entlegenheiten gehabt, aber allhier die auffsteigende, dort die sinckentes Sindt derhalben inn dem mittel beder finsternussen, Egyptischer jähr 1366, 358 tags 4 stundt, 20 scrfupeln] zu 22 16] 15 G; 16 E 26 14] 16 G; 14 E Sim:

25] 35 E, M 9 Ptolemœi] cf. Ptol. Alm. IV,9 (Heiberg I, S. 328-329) 13 C. Ptolemœo ] cf. Ptol. Alm. IV,6 (Heiberg I, S. 314-315) 16 in dem 10ten theill des diameters] in ipso medio eclipsis in dextante diametri E 7

De revolutionibus: Die erste deutsche

162

Übersetzung

erscheineter Zeit, gleicher zeit aber 4. stundt: 24 scrfupeln]M jnn welchen der mittler lauff der breitte ist uonn 159°.55'. Nun sey der schlimme kreiß des Mondten, dessen diameter AB. die gemeine zertheilung des Zodiacj, auff dem C, sey dos mittnächtige endt, bey dem D dos mittagige, undt A die absteigendte ertheilung der Eclypticœ^,) B die auffsteigendt, undt nimb dem schweiff, die da gleich, bey dem mittagigen theilen, \ Fig. 77 L AF, BE, nach dem die erste finsternuß sein soll in 5.306 dem | zeichen F, die ander bey dem E, undt wiederumb die benehmendt prostaphœresis FK in der ersten finsternuß ELM die zu lengent in der andern, Bl. 128v Fig. 77 | weil dan der schweiff KL, uon 159 thfeil] 55 scrfupeln]^) welchem so FK zugethan, welche uonn 4°,20', unndt EL 4°,28', wirdt die ganze FK LE, 168°,43'. unndt dessen übriges aus dem halben krayß, 11 theil 17 scrfupeln]\,} dessen helfft 50,39'(,) beden gleich dem AF undt BE, denn wahren entlegenheiten des Mondts, uonn dem theil ABM undt derwegfen] ist AFK uon 9°.59'. Daher ciar, dos uon dem mittnachtigen Endt gemerckt(,) dos ist CAFK, der mittlere Ortt der breitten 99.59'. undt sindt an diesem Ortt undt die zeitt des wahrnemens Ptolemœi uon dem Todt Alexandrj, 457 Egyptischex jähr, 91 tag, 10 stundt nach dem schein, aber nach der gleicheit 9 stundt, 54 scrfupeln]M unter welchen die bewegung der braitten ist, 50°.59'(,) welche uon 99°,59'. gezogen, bleiben 49°. inn dem mittag des ersten tagß, des ersten Monatß Thoth, nachdem Aegyptiern biß an dem anfang der jähr Alexandria Uon dannen ann die andern anfang geben sich der zeit unterschiedt, die Ortt des breitt lauffs des Mondtß, uon dem Mittnachtigen Endtgemerck genommen, uon dann wir dem lauff selbst herführen, weil uonn der ersten Olympiade an dem Todt Alexandri sindt 451 Egyptische jähr, 247 tag, uonn welchen nach gelegenheit der zeit gezogen werden, 7 scrfupeln] einer stundt, jnn welcher zeitt der lauff der braitten, ist 136°,57'. Wider uon der ersten Olympiade an die zeit Cœsaris, seindt 730 Egyptfische] jähr, 12 stfundt](,) aber der gleicheit werden 10 scrfupeln] einer stundt zugelegt, in welcher zeitt der gleiche motus, ist 206°,53', darnach auff dem herr Christum sindt 45. jähr 12 tag(.) So demnach uon. 49. gradt, 136 [gradt]. genommen werden mit 57 scrfupeln] undt hinzugethan 360°. eines kreises, bleiben 272 theil, 3 scrfupeln] biß an mittag des ersten tags Hecatombeonis der ersten

F\

/

Olympiadis.

5.307

Zu diesen wiederumb gethan 206°.53'(,) khommen 118 theil 56. scr[upeln] biß an Mitternacht des ersten jenners | Römischex jähr, undt do 10 [theil] hinzu9 Fig.

77]

D

om.

G

10

undt]

repet.

28

451]

457

G;

451 E

33

49]

99

G;

49 E

5

10

15

20

25

30

35

Das Uierdte

Buch, CAPVT. XV.

undt 49 scrupfeln]M gibt sich der Ortt der zeit Christi mitternacht uor dem 1 jenner, in 129°.45'. |

gelegt

(£tn 5

10

3nflrument

ju ben Parallaxen

zue

163

gleichfals

an

die Bl. 129r

beraitten. CAPVT. XV.

Dos aber der groste breitte des Mondten, nach dem winckel dem sein kreiß nach dem Zodiaco macht, sey uon 5 theilen, dererer ein kreiß hatt 360, hatt uns dos glüeck die gelegenheit nicht gönnet, welche C. Ptolemœfus] gehabt, wegen hindernus der uerenderung am Monndt, dann er hatt zue Alexandria wahr genohmmen, da die Polfus] höh 30°. 58'. wie nahe der Mondt zu dem haupt punct des Horizontis sich begebe, in dem er in anfang des O undt an dem mit nachtigen Endt gemerck stundte, welches albereit durch nachrechnung kundte wisslich sein, undt hatt es allß dan durch ein jnstrument erfunden, welches er parallaticum nennet, zur uerenderung des Mondten lauffß dienstlich, dos derselb nur 2 theil uon dem hauptpuncí abstendig, bey welcher so ein uerenderung sich begeben hatte dieselbe gar gering sein müssen, in so einem geringen räum, so sich demnach 2 grfadt] uonn 30°.58'. nehme, bleiben 28 theil 51 [.5.] scrfupeln]M welche die groste des Zodiaci schlimme uberschreitten, welche damal uon 23°,51',20". fast in 5. ganzen theilen, welche breitten des Mondts auch endtlich in andern particularibus gefunden wirdt, auff diese zeitt zu bequemen(.) Es bestehet aber dos instrument aus dreyen regelln der zwo an der leng gleich auff wenigst die Elenbogen lang, undt die dritte ettwos lenger, diese undt die andere werden mit ihren Endt zusamen gehefft, die andern mit zwecklein artig gefuget, dos inn einandfer] an einer seitten beweglich undt mit nichten wanckel mutig bestehen, jnn der lengern ruhten aber, bey dem Centro seiner fugung, reiß eine lini durch die ganze lenge, auß welcher nach der entlegenheit der fugungen so gar gewieß soll genommen seins Nimb ein gleichen räum, diesen theil in 1000 gleiche theill, oder in mehr(,) so es tüglich, welche abtheilung führe fortt auff dos übrige biß die ganze zahl sich erstrecke auf 1414s welche die seitten des geuierten()) so in einem Circkel mag uerschrieben werden()) unterziehet, derer(,) dies so aus dem centro ist()) 1000 hat. Ferrers wos uon der regel ubrigs mach man abhauen(,j weil es übrig. Jnn der andern regel uon dem Centro des haffts mach ein lini dem 1000 theilen gleich, oder | derer()) so zwischen zweyen puncten jedes haffts stehet, undt soll an der seitten ein durchsehen haben, wie in der dioptra der brauch, durch welche dos || gesicht gehe, aliso bestellet, dos die lini uon dem aug uon der linis so auff der regeis keines wegs abweiche, sondern

|,

15

20

25

30

|

15 51

[.s.]]

21

G;

51 semis E

16 Sim: 6 C. Ptolemœfus]] cf. Ptol. Alm. V, 12 (Heiberg I, S. 403-408) 20 die Elenbogen] cubitorum 4 E Ptol. Alm. V,12 (Heiberg I, S. 407)

23°,51',20"] cf.

S.308 B1.129v

De revolutionibus: Die erste deutsche

164

Übersetzung

gleichweit allenthalben

Fig.

77wh

uonn einander stehen, unndt muß man acht haben, dos die lini mitt ihrem Endt an die lengere regel stossent möge(,) die abgetheilte lini errichen undt berühren(.) Darnach stelle einen Pfal woll geklert undt geschlicht steiff auffricht, welchen dos instrument mit der regel daran die zwen hafft sindt allß einem angel die thür soll angehengt werden, dos man es wenden könne, doch also dos die stracke lini, die an der regel durch bede Centra der bleywag alls gleich sey undt gegen dem Hauptptmci des Horizontis, stehe allß ein polus, so du dann eines sterns entlegenheit uon dem hauptpunct wissen begehrst, do dos gestirn durch dos absehen geraht dos gesicht habenn wirdt, durch allgemach lencken der abgetheilten regel uon unten auff, wirdt zuuerstehen geben wie uiel theill den winckel unterziehen der zwischen dem gesicht undt polo des Horizontis stehet, uonn welchen theilen der diameter des kreises 20000 hat, undt hatt nach dem Canone ein schweiff eines grossen kreises zwischen dem stern undt haupt, welches

5

10

begert wardt(.> Uon beg ÜKonbten uerenberung. CAP.

Bl. 130r

S. 309

[X]VI.

15

Durch dieses jnstrument(,) wie gemelt, hatt Ptolemœus befunden, dos die groste breitten des Mondts sey uon .5. theilen, hatt sich darnach auff dessen uerenderung gewant, undt sagt()) dos er zu Alexandria dieselbe 1. gradt 7 scrfupeln] befunden habe, in dem die Sonn in .5. gradt 28 scrfupeln] =£± | die entlegenheit des Monden uonn der Sonn 78. grfadt] 13 scrfupeln]M die gleiche anomalía 20 262°.20'(,) der breitten bewegung 354°.40'(,) die zulegendte prostaphœresis 7°.26'. Unndt aus der ursach der Ortt des Mondten 3 grfadt] 9 scrfupeln] *6 der gleich motus der breitten 2°,6', die mittnachtige breitte des Mondten 4°,59', sein declination uon dem œquinoctial 23°,49', die breitte zue Alexandria, 30°,58', da sah man, sagt er, den Mondt baldt auff dem Meridian durch dos instrument uonn 25 dem hauptpunct des Horizontis 50°,55', dos ist ein gradt 7 scrfupeln] weitter, alß die rechnung erfordertte(.) Aus welchen nach der alten meinung uonn dem Eccentro Nebenkreiß, beweist(;) dos die entlegenheit des Mondten uon dem Centro der Erdten, uon 39 thfeil] 45 scrfupeln] gewesen derer(,) die so aus dem centro der Erdten 1. theil, unndt wos dan uolgendt die artt der kreisen | pflegt nachzu- 30 folgen, dos nemblich der Mondt in der grosten entlegenheit der Erdten, welche sie sagen(,) dos sie sich in dem Apogœo des Nebenkreises begebe in Neu undt 6

regel] Segel G

Sim:

3

7 Fig.

77wh-]

om.

G

(lacuna)

24 23] 18 G; 23 E

berühren] fiatque hoc modo normarum officio triangulum isosceles, cuius basis erit

partibus lineae divisa add. E; so dass auf diese Weise aus den Linealen ein gleichschenkliges Dreieck gebildet wird, dessen Basis aus Theilen der eingetheilten Linie besteht add. M 16 Ptolemœus] cf. Ptol. Alm. V,12 (Heiberg I, S.407-409) in

Das Uierdte

5

10

20

165

uollmondt, habe eben die 64 theil 10 scr]upeln] jnn der geringsten aber()) welche in dem uier theilen()) do der Mondt halb scheint in dem Nebenkreiß stehendt, nur 33°.33'. Daher hatt er auch die parallaxes gerechtet, welche bey dem 90. gradt uon dem hauptpunct sich zutragen, die geringste 53' scrfupeln] 34"s die groste, 1°,43', wie weittleifftiger wos er uon diesem hinderlassen mag gesehen werden(.) Nun aber ist bekhandt, wer solchess alls wie uon uns offt geschehens erfahren wills sich uiel änderst halte, doch wollen wir zwey gemercks so uon uns gesehen(,) hirbeysezen, dordurch offenbar wirdt()) dos hypotheses uonn dem Mondt, so gewieser seindt alls der jenige, so uiel sie denn scheinbarkheiten mehr zustimmen, undt keinen zweiffei hinderlassen, jm jähr Christi nemblich, 1522, den 27 septembfris]M fünff gleiche stundt | nach dem mittag bey der Sonnen Untergang,

fruburg durch dos instrument auff dem meridian daß centrum der S wahrgenohmmen unndt befunden, sein entlegenheit 82°.50' wahrens demnach uon dem anfang der jähr Christi biß uff diese stundt || 1522 Egyptischer jähr, 284 tags 17 stundt, | nach der erscheinligkheits jnn der gleichen zeitt aber 17 stfundt] 24 scrfupeln]'s derwegen wor der Sonnen stell nach der zahl inn 13 gradt 29 scrfupeln] =o=s der gleiche motus deß Mondten uon der 0 lauff 87°.6 scrfupeln](,) die gleiche anomalia 357°,39'. die wahre 358°,40'. zusezent 7 scrfupeln] undt also der wahre Ortt deß Mondten inn 12°,33' 'ös der breitten mittlere bewegung uonn dem mittnachtigen Endt, wor 197°.8's die mittagige breitte des Mondten 4°.47's der declination uon dem œquinoctial 27°.41. scrfupeln]M die haben wir

15

Buch, CAP [X]VI.

zu

Bl. 130v

breitte der stell unserer Obseruation 54°. 19'. Welches mit der Mondten declination gibt die wahre entlegenheit uon dem Polo des Horizonten 82°s derwegen die übrigen 50. scrfupeln] waren der uerenderungs welche nach des Ptolemœi 25 uorgeben solte 1 theil 17. scrfupeln]'s Auch haben wir eben dieß Orttß ein ander gemerck gehabt, Anfn]o 1524 den 7 idfus] Augfusti] sechs stundt nach mittag, undt ersehen durch dos instrument^,) dos der Mondt uon dem Mittel Punct des Horizontis 81°.55's Wahren demnach uon den jähren des herrn Christi biß | auf diese zeitt 1524 [ägyptische jahr]()) 234 S.310 30 tags 18 stundt, außtrücklich auch 18 [stundt]s Weill dos Ortt der Sonnen nach dem Überschlag, wor in 24 grfadt] 14. scrfupeln] £¿M des Mondten mittlerer Ortt uonn der Sonn 97°, scrfupeln] 6, die gleiche anomalia 242°.10. scrfupeln]M die regulirte, 239°,40 scrfupeln]M dem mittelern motui bey 7° zusezent, derwegen wahr der wahre Ortt des Mondten inn 9°.39'. x"s der mittlere lauff der breitten, 35 193°.19's der wahre 200°.17's die breitte des S inn mittag 4°.41's die mittagige 19 deß Mondten] der Sonn G; Lunae E; des Mondes M 31 14] 13 17 G; 97 E 34 des Mondten] der Sonnen G; lunae E; des Mondes M

Sim: verus

1

scrfupeln]]

add. E

gleichmässige

G; 14 E 34 *"]

32 7.

G;

97]

x* E

sive sextantem unius add. E 20 Endt] erat partium 197 scrupuli 1, 30 außtrücklich auch 18 [stundt] ] exacte etiam horae 18 E; welche auch 18 Stunden waren M

De revolutionibus: Die erste deutsche

166

Übersetzung

26°.36'(,) welche mitt der breitten des Ortts dieser Obseruation 54°, 19' gibt(,) uon deß Horizontem Polo die entlegenheit des Mondts, 80°.55', aber es erschienen 81°.55', derowegen ist ein uberschiessenter theill in deß Î parallaxen ubersezet, welche nach dem Ptolemœo solté Io.38'. auch nach der ersten meinung welches die einstimmung, welche auch ihre hipotheses, undt uerstandt folgt()) also erfordert. || declination

Bl. 131r

5

SMe entlegenbeit beê X> uon ber (Srben, unbt wos sie in dem theilen fur ein Ortt haben, derer aus dem Centro der Erdt einer ist, zuerweisen. CAP. XVII. Aus diesem wirdt erscheinen wieuiel der Mondt uon D der Erdt entlegen^ ohne welche mag der uerendey^ ~^"\ rung keine rechte maaß zugeschrieben werden, dann / \ auß diesen beden hangt eines an dem andern undt / wirdt folgendter weiß erkleret(.) Mag dem grosten f I^HB kreiß der Erdten yl73, sein Centrum CM auff wel^~^ \ I chen reiß nach einem kreiß, gegen welchen die Erdt 78 Fig. ein merckliche groß haben soll, undt sey DE. undt dos \ / \. y1^ D. der polus des Horizontis unndt bey dem E, daß centrum deß D, dos dessenn räum uon dem haubtFig. 78 punct bekhandt sey DE, weill demnach der winckel DAE, in der ersten obseruation wor 82°.50'. undt AEC, scrfupeln] 50()) welche zur uerenderung gehören, so haben wir denn driangel ACE, uon gegebnen winckeln, unndt derhalben auch uon gegebnen seitten, dann wegen deß gegebnen winckelß CAE, ist die seitte CE, 99219. derer der diaS.311 meter, des kreiß so dem winckel umbschreibt, AEC, ist uon 100000. undt AC. \ uon derer 1454()) welche in dem CE 68 mahl, derer AC so aus dem Centro der Erdten ein theill, undt dieses wahr in der ersten betrachtung die entlegenheit des Mondten uonn denn Centro der Erdt(.) Aber in der ander, DAE, wor der winckel uon 81°55', die erscheinliche; die uberschlagne aber ACE, uon 80°.55'. unndt der übrige der unter dem AEC, 60 scrfupeln]\,) derhalben hatt die seitt 99006. undt AC, 1747, derer der diameter des kreises, so dem driangel umschreibet 100000, Bl. 131v undt wor aliso des Mondten entlegenheit uon 56°.41, der so | aus dem Centro der Erdten AC ist ein theil(.) Nun sey der Nebenkreiß deß D ABC, dessen centrum D, undt nimb dos Centrum der erdte, E, uonn welchen mach ein stracke lini EBDA, daß A dos apo-

10

^^C^^X

2

80]

Sim:

88

G;

32

80 E

3

81]

entlegenheit]

80

G; 81

CE add. E

E

25

100000]

10000

G;

100000 E

15

20

25

30

35

Das Uierdte Buch, CAP. XVII.

167

perigœum, undt nimb dem schweiff ABC, uonn 242°. 10.' nach der uberschlagnen der 5 anomaliœ gleicheit, undt mach auff dem C ein Centrum, undt reiß dem andern Nebenkreiß FGK, des schweiff FGK uonn 194°, 12', der doppelten Dentlegenheit uonn der Sonn undt füge DK, welche der anomaliœ 2°,30', abziehendt, denn winckl KDB, dergleichen anomaliœ uon 59°,40' hinderlasse, weill der ganze CDB, uonn 62°.10's umb welche sie gœum, B dos

ein ganzen schweif

10

15

20

25

30

übertrifft, undt der winckel unter dem BEK, wor 7(,) derwegen des driangel winckel KDE werden gegeben, in dem theilen, derer zwen richtige uonn 180. Auch gibt sich die maaß der seitten, DE. uonn 91821. undt EK uonn 86310s derer der diameter des kreises(,) so denn driangel KDE uerfasset()) 100.000, undt KE, uon 93998. Nun aber ist oben gewisen, dos auch DF uonn der theilen 8600, undt die ganze DFG, 13340. Derhalben nach dieser gegebnen Maaß do EK wie erwiesen uonn 56°.41'. derer die lini so aus dem Centro der Erdten einen hatt, folgts dos DE uonn den theilen habe 60°, 18', undt DF uonn 5°. 11', | DFG. 8°2', gleich alls die ganze stracke lini EDG uon 68|, die groste hohe der uiertheil des Mondten, auch nach der abgezogen DG, uonn EDM bleibt 52°,17'. der geringsten entlegenheits Alls auch die ganze EDFM welche höhe sich in uoll undt Neu Mondt begiebt, ist 65 [.s.] theill, die groste höhe, unndt die kleinste herabgezogene, DF, 55°,8'. Undt soll uns nicht bewegen das andere die Fig. 79 groste entlegenheit des uoll undt | Neumondt uon 64°, 10', fürnemblich welchen die uerenderrung des 5 nicht dann allein in den rechnen, theilen mögen erkandt werden, wegen der Ortt gelegenheit. Wie aber(o damit wir sie uollkhommener uernehmen, hatt die mehrere nahung des 5 an dem Horizont uergünt, bey welchen bekhants dos die parallaxes erfüllet werden, doch befinden wir nicht wegen solches unterschiedts dos mehr alls ein scrupel solche uerenderung uonn einnander(.) 3 C] G G; C E 24 65 [.s.]] 65 G; 65 semis E 27 undt] repet.

S.312 Fig. 79

Bl. 132r

De revolutionibus: Die erste deutsche

168

bey

Übersetzung

Uonn bem diameter beg Üftonbten unbt fcbatten ber Erden dem Ortt da der Mondt durchstreicht. CAP. XVIII.

der entlegenheit des S uonn der Erdten, werden die diameter des Mondtß undt schattenß der Erdt uerwandelt, soll dem nach auch dauon ettwos gemellt werden undt ob woll der 0 undt X> diametri durch die dioptram des Hipparchi 5 so recht ermessen worden, helt man doch daß dieses an dem Mondt uil besser durch sonderbare geschehe, uerdunckelung des Mondten, in welchen er gleichweit uon dem Obersten oder untersten schweiff entlegen, fürnemblich wann auch die Sonn der gestallt eintrifft, dos der kreiß des Schattens, welchen der Mondt bederseit durchstreichen, gleich erfunden wirdt, ohne dos die finsternussen in 10 ungleichen theilen sich begeben möchtenn(.) Dann es ist offenbor, dos der abgehenden theill unterschiedt undt des Mondten breitte gegen einnander gehalten, zeiget wie einem grossen schweiff der diameter S, umb dos centrum der Erdten unterstreiche, welches so es kundt, mag man auch darauß dem halben diameter des Schattens abnehmen, alls aus einem Ex- 15 empel kundt werden mag, gleich wie, so in mittel der ersten finsternuß 3 finger uerfinstert, an dem diameter des D, der an der breitten 47',54", jnn der andfern] 10 finger mitt der breitten 29',37", dos es ist der unterschiedt der uerfinsterten theil 7 finger, der breitten 18 scrfupeln] 17"(,) welchen mögen in der maß oder proportion 12 finger uerglichen werden, nach 31'.20"(,) welche des Mondten diameter 20

Bey

unterziehen(.) Bl. 132v

Wirdt demnach || khundt(ï) dos des D centrum inn dem mittel der ersten Eclipsis den schatten überschritten umb ein quadranten seines diameters, in welchen sindt der breitten 7' scrfupeln] 50"()) welche uon 47'54" gezogen()) bleibt die ganze breitte 40'.4" des halben diameters des schattenß, gleich wie in der andern finsternuß(,) inn welcher über deß 5 breitte 10'.27" der schatten des Mondten diameters eingenommen, wann dann 29',37" dorzu gethan werden, machen sie wiederumb 40'.4"(,) die helfft des Schattens diameter: Also zwor nach des Ptolemœi meinung, do der 5 undt 0, in der grasten entlegenheit uon der erdten gegen einander ubergesezt worden, ist des D diameter inn welcher grosse er auch der 0 durch des Hipparchi Dioptram gefunden, des Schattens | aber undt hatt gemeintf,) dos sich dieses halte wie 13 gegen 5()) dos ist dos doppelt^ so abtheilt.

25

|

S.313

31'|,

3

entlegenheit des] Mondten

Sim:

5

add. et del.

18

37]

54

G;

1°,31'.|

|

37 E

Hipparchi] cf. Ptol. Alm. V,14 (Heiberg I, S. 416-422) parchi Dioptram] cf. Ptol. Alm. V,14 (Heiberg I, S.416-422)

10

ohne]

nisi E

31

Hip-

30

Das Uierdte

Buch, CAPVT. XIX.

169

38ie ber 0 unnbt D entlegenheit uonn ber erbten unndt derer diametrj unndt des schatten an dem Ortt do der Mondt durchstreicht undt der polus des schattens mitteinander erwisen werden. CAPVT. XIX. Weill aber die Sonn ein so leicht uernohmmen

parallaxim macht undt doch dieselbe gering, mach sie nit werden, ohne dos diese eines auß andern hengt, nemblich die entlegenheit 0 unndt D uon der Erdten, unndt der Erdt undt des Schattens durch ruckung, des Mondt diametri unndt der polus des schattens, welche auch deswegen eines aus dem andern | sich findet, in dem beweisen damit man resoluirt undt erörtert. Unndt wollen erstlich

uon diesen des Ptoundt wie er die selbe ermeinung fürtragen, wiesen, aus welchen wir dos wahrhafftige außlesen

lemœi

wollen(.) Er nimb der 0 scheinbaren diametrum 31.gs welches er sich ohn unterschiedt gebraucht. Undt diesem dem Mondt gleich, wan derselbe uoll oder Neu undt apogœus, welches sagt er s dos da sey in 64 thfeil] 10' der entlegenheits derer der halb diameter der Erdten einen hatt(.) Aus diesem hatt er dos übrig der gestallt erwiesen. Es sey ABC der 0 kugel kreiß durch dos Centrum D, der Erdten aber in deroselben grasten entlegenheit uonn der © EFG, auch durch sein Centrum welches K, die stracken linien so bede bestrauffen AG, CE, welche ann deß schatten spiz außgehen bey dem S. undt bey dem Centro der 0 undt Erdten DKSM auch ziehe AK, KC, undt fuge A C, GE, welche inn geringsten müssen uon dem diameter unterschieden sein wegen derer grossen unterschiedt, dann nimb die gleichen LK, KM inn der DKS nach der entlegenheit welche der î> in Apogœo macht, uoll undt Neu, nach seiner meinung 64°, 10'. derer EK einen hatt, QMR deß schatten diameter unter eben der durchruckung des P, undt NLO deß S diameter, dem DK in richtige winckel, undt reisse

15

20

25

30

Fig. 80 35

O] Sonn del; © add. sup. lin. 34 NLO] NOL G, N; NLO E; nlo 15

Sim:

3

polus]

axis E

77-72

28 M

AC]

AG

Ptolemœi] cf.

G; AC

E

33

Ptol. Alm. V,14-15

EK]

FK

G; EK E

(Heiberg I, S.416-425)

Bl. 133r

De revolutionibus: Die erste deutsche

170

Übersetzung

LOP. Nun ist in uorhaben zu wissen wos für ein gleicheit dos DK gegen KE. habe, weil dann der winckel NKO uon 31 scrfupeln] | derer 4 richtige sindt 360. ist LKO die helfft 15. scrfupeln] undt der bey dem L. richtig. Derohalben des driangels LKO, so uonn gegeben winckeln, wirdt die uergleichung der seitten KL. gegen LO. undt dos LO in der leng 17' scrupfeln] 33" gegeben derer LK uon 64 theilen 10'. Oder des KE ein theil, undt nach dem LO gegen MR sich helt alls 5 gegen 13, so ist MR 45'.38". uonn eben diesen theilen. Wie aber LOP, undt MR uonn gleichen räum seindt gegen dem KE paralleli oder gleichförmig, so sindt Bl. 133V aus der ursach LOP, zu gleich dos doppelt deß KE, uon welchen || MR, LO geFig. 80 nommen, bleibt, OP, 56'.49". Es seindt aber durch die ander des sechsten buchs Euclidis EC, gegen PC, KC gegen OC, undt KD gegen LD, uergleichlüch undt S.314 in der maaß(,) in welcher KE | gegen OP, dos ist 60' scrfupeln] gegen 56',49", es geben sich gleicher weiß LD 56'.49"(,) welcher die ganze DLK ein theil hatt, undt die übrigen derhalben KL, 3',11", so ferr aber KL ist uon 64°,10 scrfupeln] derer FK ein theil hatt, so wirdt die ganze KD uonn 1210 sein()) jezt auch ist offenbar(,) dos MR solcher ersten Scrupeln 45',38"(,) in welchen dos maaß des KE gegen MR bestehet, undt KMS, gegen MS, undt des ganzen KMS, dos KM, 14'.22" undt zertheilet: derer theil KM 64°.10' hatt(!) die ganze KMS 268 deß poli schatten, undt diese ist des ptolemœi meinung(.) Andere aber nach dem PtolemœoM weil sie befunden^) dos dieses derer scheinbarkeit nit genug übereinstimme, haben ettwas anderß uonn diesen hinderlassen, doch gestehen sie()) dos die groste entlegenheit des uoll undt Neu Mondt sey uon der Erdt 64°,10'(,) der Sonnen erscheinenten diametrum im apogœo 31 scrfupeln] |(,) sie geben auch zu(;) dos der diameter des Schattens ann dem Ortt des durchstreichens des D, sich halte wie 13, gegen 5, wie Ptolemeus selbst, aber sie leug[n]en(,) dos der diameter des J>M so erscheinet, alls dan grosser sey dan 29 .s. undt der ursach den schatten nach seinen diameter, auß welchen meinen sie dos uolgen müsse, dos die entlegenheit der 0 uonn der Erdten sey 1146. undt Bl. 134r der polus des Schattens 254()) derer die aus || dem Centro der Erdten, ist ein theil, undt rechnen dieses dem Arateo alls dem erfinder zu, welches doch keines wegß kan geschlicht werd[en](.) Wir aber haltten()) dos die gelegenheit aliso zu machen undt die sach zuuerbessern sey, wann wir der 0 in Apogœo erscheinenten diametrum uonn 31'.40". genommen, dann er muß zu unser zeitt ettwas grosser sein alls zu den zeitten des

|

5

10

15

20

25

1°,16',|

§] \

5 17] 18 G; 17 E 10 56'.49".] 65. 49. G; scrupulorum G; bessis [= 2/3] E 65 B 12 gegen 56',49"] gegen 56',48" G; om. secundorum E 49 10 Fig. G primorum 80] ad scrupula prima 58 secunda 49 A; ad scrupula prima 58 secunda 48 N; ad scrupula prima 56 secunda 49 E; zu 56§§ M 27 \ ] § G; cum dodrante fere E

3

Sim:

LOP] LOP, MR simul E 77 Euclidis] cf. Eue. Elem. VI,2 (Stamatis II, S.42-44) 30 Arateo] 19 ptolemœi] cf. Ptol. Alm. V,15 (Heiberg I, S.422-425) poli] cf. Al-Battânï. Astr. 30 (Nallino I, S. 61.10-17) 19

9

axis E

30

Das Uierdte

Buch, CAP. XX.

171

D diameter aber(,) wann er Neu oder uoll, undt in der höchsten abside oder schweiff | 30', auch des schattens diametrum, inn dessen durchgang dann dessen maaß ist ettwos grosser wie bewust, dann 5, gegen 13, sondern alls 150, gegen 403, dos auch die ganze Sonn in Apogœo uonn dem Mondt nicht bedeckt werde, sie stehe dann uonn der Erdten 62 theil, derer(,) so aus dem Centro der Erdten ein theill, dann dieses()) so es also bestellets halten sich in gewieser maaß gegen einander, bedeß hier undt in andern undt der Erscheinbarkheiten bey der Sonn undt Mondt finsternussen füglich, dieweil wir nach uorgeseztem beweiß, inn theilen undt scrupeln, derer(,) die aus dem Centro der Erdten ein theil hat, welche alhier KE, die lini LO uon diesem scrupeln, 17'.8" haben werden, undt derhalben MR, gleich alls 46'.l"s undt der halben OP, 56',51" undt die ganze DLK, 1179(,) der Sonnen in apogœo uonn der Erdt entlegenheit: undt KMS{,) die polus lini des schattenss 265 [theile].

Ptolemœj, des

S.315

80'|s

5

10

Uonn ber groffe is

20

biefer, brer),

ber

0, D

unbt Erdt undt ihrer

CAP. XX.

uergleichung.

Daher ist auch khundt, dos daß KL 18 mal in dem KD begriffen, undt in des maß hatt sich LO. gegen DC, dos LO aber 18 mal, macht 5°. undt bey 27()) derer KE ein theil hatt oder dos daß SK gegen KE, dos ist 265, gegen einen, ist gleich wie des ganzen SKD 1444 theil gegen deß DC \ theilen gleichfalls 5°27'. Dann auch Bl. 134v diese sich lassen uergleichen, undt diese ist die maß der diameter der 0 unndt D.

Weil aber ein kugel in dreyfacher maaß gegen ihren diameter undt wir die fünfffache mit 27 scrfupeln] mit drey multiplicirn, khom[m]en 100 undt 62 weniger umb welches die sonn kresser alls der Erdtkreiß, wiederumb weill des Mondten 25 diameter 17'.8"s der KE ein theill hatt, undt derhalben der Erdten diameter gegen dem diameter des Mondten, wie 7. gegen 2. dos mit 3¿ theills welchess so es mit 3 multiplicirt, weist es()) dos 43 mall die Erdt grosser alls der Mondt, S. 316 weniger des Î), undt darumb auch die © grosser dann der D 6937. |

|s

|

30

Uon benn erfd)etn[tc()en diámetro ber ©onnen unndt dessen 21. caput.

uerenderung.

Dieweil aber einerley großs wann sie entlegen sindts kleiner scheinen(,) alls wann sie nah, so dregt sichs zu()) dos derwegen der Sonn(,) Mondt undt schatten der Erdt sich uerwandelt, bey dem ungleichen entlegenheitten derselben uon der

DLK]

G; DLK E 19 gleichfalls 5°27'] 5° om. G; partes similiter 5 scrupula 27 28 6937] 6938 G; 7000 minus 63 A, E; 7000 minus proportionales E; 5§ Erdradien M 12

DLD

62 N; 6937 M

De revolutionibus: Die erste deutsche

172

Übersetzung

nit [mjinder dann die parallaxos, welches alls auß dem obgesagten leucht uerstandten wirdt, bey allen andern entlegenheiten, undt erstlich ist dieses bey der Sonn offenbar, dann weil wir bewisen(,) dos die Erdt uonn derselben ann weittisten entlegen sey 10323. derer(,) welche aus dem centro deß kreises der jerlichen reuolution 10000. undt inn den übrigen theill des diametri uonn 9678. am nehisten, jnn welchen theilen nun der höchste schweiff 1179°. derer die auß dem Centro der Erdt einen hatt, ist der Niedrigiste schweiff uonn derer theilen 1105(,) gleichfalls wie der mittlere 1142(.) Wan wir dann 1000000 mitt 1179 abtheilen, haben 848()) welche inn dem driangel uonn gleichen winckeln den

Erdten, undt

5

winckel unterziehen. 2'.55" der grasten uerenderung(j) die sich bey 10 dem Horizontem begibt, gleich gestallt so man 1000000 mitt der geringsten | entlegenheit 1105 theilen diuidirt, khommen 905, so denn winckel uonn 3'.7" der grosten uerenderung ann dem untersten schweiff, unterziehen^) Es ist aber gezeigt, dos der diameter der Sonnen uon 5°.27'(,) derer der diameter der Erdten ein theil hatt, undt dos er in der ersten abside, uonn 31',48". 15 erscheine, dann 1179 haben eine maaß oder proportion mitt 5°.27' undt 2.000.000 des kreises diameters gegen 9245()) welche 31'.48". unterstreichen, uolgt dos sie inn der untersten entlegenheit uonn 1105 sey 33'. scrfupeln] 54"(,, dieser unterschiedt nun ist 2'6"(,) zwischen der uerenderung aber sindt nur 12 scrfupeln]{.) Ptolemœus hatt wegen der geringheit bede nicht geacht, weil ein oder dos ander 20 scrupel nicht leucht kan gemerckt werden, wie uiel weniger mag inn den secunden solches gespurt werden, derhalben so wie der Sonn parallaxin allenthalben 3 scrfupeln] behalten^) wirdt dah kein fehl sich befinden(.) Aber der scheinbarkheiten der Sonnen in der mitten stehendt, wollen wir durch die entlegenheit so darzwischen unndt in der mitt, abnehmen, oder wie ettliche durch denn stundt- 25 liehen erscheinlichen lauff der ©()) welcher sich(,) wie mann meint(,) gegen seinen Dann der stundtliche lauff diameter helt, wie 5 gegen 66. oder wie 1. gegen hatt uergleichung mitt seiner entlegenheitt.

geringsten Bl. 135r

14|.

Uon dem diameter des D so er ungleich erscheinet, unndt deß uerenderung CAP VT. XXII.

S.317

Beder aber wirdt ein grosser unterschiedt gemerckt an dem D alls der der Erdt ettwos neher, dieweil derselb am weittisten uonn Erdt(,) da er Neu und uoll(,) dos ist 65 [.«.](,) so ist er am nehist nach der Obigen | erleutterung, 55°.8'(,) jnn

1179] 1189G;1179E 16 2.000.000] 200.000 G; 2000000 A, E; (1179/5f£ 2.000.000/9245) 33 65 [.s.]] 65 G; 65 semis E 8 1000000] 10000 G; 1000000 A, N, E; eine Million M 20 Ptolemœus] cf. Ptol. S. V,14 (HeibergI, 417)

8 1142] corr.exWM 200000 N, B, M

Sim: Alm.

16

=

so

173

Das Uierdte Buch, CAPVT. XXIII.

meisten 68°,21"s ann wenigsten 52°,17(o derhalben werden wir inn diesen uier terminen deß auff undt nider steigenden Mondts Parallaxes haben, so wir dem halben diameter || des kreises abtheilung Bl. 135v durch die entlegenheit des Mondten uon der Erdten. Ne[m]blich(,) so er inn dem uierteln am weittesten 50'.18"s deß uoll undt Neumondts, 51'.24"s so er am

ersten undt lezten uiertheil aber

nidrigisten

10

15

20

ann

ann

uierteln, 65'.45".

Auß diesen werden auch die scheinbaren diametrj des D erkhandt, dann es ist erwiesen, dos der diameter der Erdten, sich gegen dem diameter D halte, wie 7. gegen 2()) undt wirdt die jenige(,) so aus dem Centro der Erdten, gegen des P diameter's wie 7 gegen 4(,j inn welcher Maaß auch die parallaxes gegen dem winckeln deß diameters ann Î. Dieweil die stracke linien(,) welche die winckl der grossern uerenderungen, gegen der scheinbaren diametrorum in einerley des Mondtß durchgang, einander nichts unterschieden, auch die winckel mit ihren unterlinien eine uergleichung haben, undt ihrer unterschiedt nicht zumerckhen, durch welchen fortheil offenbar, daß undter dem ersten Endt jezt ausgelegten uerenderungen der scheinbar diameter des Mondten uon unter dem andern bey 30()) unter dem dritten 35'38"(o unter dem lezten 37',34". Dieses nach des Ptolemœi undt anderer meinung kam fast auff 1. gradt, undt muste sich begeben, dos der Mondts do er halb scheinet, so uiel liecht der Erdt bringt()) allß wann er uoll(.)

28'f:

Gelegenheit ber uerroechflung beê ©chattenê der Erdten. CAPVT. XXIII.

25

Jzt haben wir dorgethan, dos der diameter des schattens gegen dem diameter deß Î sich halt wie 403 gegen 150(o welcher derhalben in dem uoll undt neumondt, do die Sonn in Apogœo, ann geringsten erfunden wirdt 80. scrfupeln] die groste aber 95'.44. unndt wirdt der groste unterschiedt 15'.8". auch uerwechselt sich der schatten der Erdten(.) Ob woll auch inn einerley des 5 durchgang, wegen der ungleichen entlegenheit der Erdt der Sonn || auff diese weiß, wiederhole wie in der uorhergehendten figur, die stracke lini, durch die Centra der

|

30

Fig. 81

19

f] |

G;

et dodrantis E

21

fast]

faft

G;

prope E

30

aber]

repet.

Sim: 5-6 so er am 65'.45"] Infimae scrupulorum primorum 62 secundorum 21 26 dorgethan] cf. G (IV,20; S. 171.16-28) dividuae scrupulorum 65, 45 E 30 15 M ...

ac

infimae

15]

14

E;

Bl. 136r

Fig.81

174

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

Sonn undt Erden, | DKS, undt der bestrauffung CES, dos DC, KE, gefugt werdt, dieweil wir bewisen, in dem die entlegenheit DK uonn 1179. der KE ein theil hat, undt KM derer theill 62, wor MR der halbe diameter des Schattens 46'.1". eben des theills KE, undt der winckel der erscheinligkheit MKR, 42'.32". nach zusamfügung KR, undt die mittellinnj des schattenß KMS. 265. Wann aber die Sonn der Erdt am nehisten, dos DK uon 1105()) so überschlagen wir dem schatten der Erdten in eben dem deß 5 durchgang, folgender weiß. Ziehe EZ, bey dem DK, undt wirdt CZ gegen ZE ein uergleichung haben, undt EK mit KS, aber CZ, ist uonn 4 thfeil] 27 scrfupeln] unndt ZE, 1105. dann ZE, undt die übrig DZ sindt gleich dem DK, KE, in dem die lini KZ gleichförmig, wirdt derhalben KS. derer theil 248°.19'(,) derer KE einen theill hatt. Nun aber wos KM uonn derer theilen 62, undt derwegen die übrige MS, wirdt eben dieser theil 186 haben 19 scrfupeln]M aber weill sie in einer proportion auch SM gegen MR undt SK, gegen KE, so wirdt demnach MR uonn 45'.1"(,) derer KE einen theill hatt, undt darnach der winckel der erscheinligkeitt, der unter dem MKR 41' scrfupelnf 35". Unndt tregt sich aliso in eben dem deß Mondten durchgang Bl. 136v durch ab: undt zutritt Sonnen, undt der Erdten, | inn des Schattens diámetro die groste unterschiedt 1 scrfupulum](.} Derer EK ein theill, dem ansehen nach l'.54"(,) derer 4 richtige winckel 360 haben. Weitter der diameter des Schattens gegen des S diameter hatte in der uergleichung mehr dann 13 gegen 5(,) hier aber weniger, undt ist alhier baldt im mittel(,) dos also ein geringer jrrthumb sich zutregt, so wir arbeit zu erfahren denselben allenthalben gebrauchen] undt nach der alten meinung uerfahren./. S. 318

Canonzsche erleutterung ber fonberi>aren uerenderung, Sonn undt Mondt, inn dem kreiß so durch des Horizonten Polos. Caput. XXIV. Jzt auch wirdt kein zweifei sein jede Parallaxen der Sonn undt des Monden zunehmen. Dann widerhole denn Erdtenkreiß AB auß dem centro C, undt dem hauptptmci deß Horizontis, undt in eben dem, der kreiß 5 DEM der Sonn FG, die lini CDF, durch dem hauptpunci Horizontis unndt CEG(,) inn welchem der wahr Ortt der 0 undt 5, ann welchen Ortten auch fuge zusam die lini des gesichtes AG, AE(.) Sindt derhalben der Sonnen Parallaxes zwey bey dem winckel AGC, S.319 | deß 3) aber bey dem AEC, die uerenderung auch zwischen Sonn undt Mondt durch dem winckel GAE, bleibt der winckel nach ihrem unterschiedt AGC, undt

5

10

15

20

25

30

AEC(.)

Nun wollen wir dem winckell ACG nehmen; nach welchen wir diese uergleichen wollen, undt soll uonn 30 theilen sein, so ist offenbar nach der lehr uonn dem 8 ZE] 6 Sonn] © add. sup. lin. Sonn] © add. sup. lin. M 1 ein 2 G; Sechzigstel E; scrupuli scrfupulum]] scrfupulum] 7

ZC G; ZE E

18 I

35

Das Uierdte

Buch, Caput. XXIV.

175

driangeln, daß wan wir die lini CG uon 1142 nehmen, derer AC einen hatt: ist der winckel AGC, darumb die wahre höhe der Sonnen uonn der so sich ansehen lest, l| scrupfeln] weill aber der winckel ACG, uonn primum(,) 60(o ist AGC, uonn 2' scrfupeln] 36". Unndt strackhen

Fp—___^^

^^\^

5

10

15

20

25

30

35

^sjb yf\ \ // D--^^ y tag 188, 42 scrupfeln] zu krakau undt derentwegen der mittler Ortt der Sonnen nach unsern Überschlag, 63°,50', undt der stern nach dem instrument, jnn siebenden gradt deß krebßs alls er sagt. Aber so die uorschreittung der | œquinoctien herab gezogen, welche war 6°,40', ereignet sich der Ortt Mercurij uonn 90°20' uonn dem anfang deß T. inn der steiffen Sphœra, undt die groste außtrettung uonn demm mittel der Sonnen, gerat 26 theil. Die andere Consideration hatt er gehabt inn uierten jähr Antoninj, denn 19 tag Monatß Phamenoth, all derselbe anbrach, alls uonn dem anfang der jähren 3

LK]

Sim:

cf.

HK

G;

HK

A, N, B;

LK

E;

Ik M

23 Ptolemœus] cf. Ptol. Alm. IX,7 Ptol. Alm. IX,7 (Heiberg II, S. 263.23ff.)

(Heiberg II, S.263.14-22)

33

Consideration]

25

30

Das fünfte

Buech, Caput XXVII.

239

uergangfen], 140 [Jahre], 67 tag(,) 9 scrupfeln] undt dos mittel der Sonnen domalln in 303 th[eill](o 19 scrupfeln]M der Mercurius aber zeigte sich durch daß instrument inn 13°,¿ -5(o aber uonn dem steiffen anfang deß T. war er inn Christi

276°,49',

undt derhalben die groste entlegenheit matutina war gleichfalls geraht 5 26°. Weill demnach gleiche abtrettung zu beden seitten waren uonn dem mittlern Ortt der Sonnen, ist notwendig, dos zu beden seitten inn dem mittel der Ortten deß Mercurij absides gewesen, dos ist zwischen || 63°,50' undt 90°,20'(o undt seindt 3°,33' undt 183°,34' gegen ubergesezt(,) inn welchen musten des Mercurij bede absides sein(,) die oberst undt unterste, welche wir in der Venere entscheiden 10 werden, durch zwo obseruationes, derer die erste er gehabt inn 19 jähr Adrian] im ersten liecht des 15 tagß Monats Athyr, in dem der 0 mittlerer Ortt wor inn 182°,38', da wor die groste entlegenheit Mercurij Matutini 19°,3', dieweil der scheinbarlich Ortt Mercurij war inn 143°35' scrupfeln]^) Undt eben in diesem jähr Adrianj(,) welches war nach der geburt Christi daß 1305, ann dem abendt15 schein deß 19 tags Pachón nach dem Egyptien^,) hatt sich Mercurifus] erzeiget durch dos instrument inn 27°,43, der steiffen stern, do die Sonn mitt ihrer mittelern bewegung inn 4°. gradt, 28'. wor wiederumb die groste entlegenheit deß sterns so Vespertina 23°,15', undt grosser allß die erste, dannen her bekhandt zu der zeitt, welches genug, daß des Mercurij Apogœum nicht sey dann in 20

zu

Bl. 184r

Fig. 117

183|

merckhenn(.) 28ie groß bag Eccentrotetes be§

Mercurij feç unbt wos dos fur eine eintreffung der kreisen haben mag. Caput XXVII. Durch welche auch zugleich erwiesen werden der Centrorum entlegenheit, undt groß der kreisen. Laß ¿73, ein stracke Uni sein durch die absides mercurj, daß 25 A die höchste, undt 73 die unterste, undt sie soll der diameter eines grossen kreisses sein, dessen Centrum C, undt nimb dos Centrum 73, undt darauß reiß des Planeten centrum^.) Nunn führe herauß linien(,) die dem kreiß AEBF berühren, undt fuge 73F, 73F(.) | Weill demnach in der ersten || obseruation aber wor die groste Vespertina 30 Derwegen in beden driangeln uonn rechten winckeln, ¿F73, undt 73F73, so bekhante winckel habenen, wirdt auch deroselben seitten maaß bekhandt sein, allß derer ¿73, wirdt seinn uonn 100000(,) daß F73 so auß deß kreises Centro 32639()) aber derer 7373 uonn 100000, wor uonn derer F73. 39474, aber nach dem theilen inn

23°|(.)

10 Fig. 117] ad Cap. XXVII 10000 G; 100000 E, M

32

1000003233!]

10000 G; 100000 E, M

33

1000002]

Sim: 10 obseruationes] cf. Ptol. Alm. IX,8 (HeibergII, S.270.13-20) 29 groste] distantia matutina partium 19 scrupulorum 3 erat propterea CAE angulus partium 19 scrupulorum 3. In altera vero consideratione videbatur maxima add. E

S.410 Bl. 184v

De revolutionibus: Die erste deutsche

240

ist sie dem 7373 gleich()) nemblich auß deß kreises Centro 32639, derer auch ,473 100000s ist die übrige 7373 uonn 82685, daher die halbe .40, 91342. undt die übrige 073, 8658, die entlegenheit der centrorum, derer aber AC ein theil, oder 60 scrfupeln] ist(,) die auß dem centro des kreises mercurij 21'.26". undt 073, 5'41", undt derer AC 100000s derer hatt 73F 35733 undt 073, 9479, welches zu beweisen. Aber diese grosse bleiben nitt allenthalben einerley undt seindt am meisten uonn denen unterschieden, so bey dem mittlern absidibus sich begeben, welches die scheinbaren ann demselben Ortten matutinœ undt Vespertinœ lenge erkleren(,) welche uonn dem Theone undt Ptolemœo hinderlassen. Dann Theon hatt deß Mercurij Vespertinum limitem oder Endtgemerckh wahrgenohmmen, inn 14 jähr Adrianj s dem 18 tag Monatß Mesurj. nach dem Nidergang der Sonnen, undt sindt nach der geburt Christj 129 jähr, 216 tags 45 scrupfeln]'M da der mittlere Ortt der Sonnen, inn 93 gradt()) daß ist, baldt in mitten der abside Mercurij, es gieng aber nach dem ansehen durch doß Instrument der planet damal uor dem Basilisco Fig.117 oder konig inn £7 uorher 3 gradt undt war demnach seine stell undt sein gröste entlegenheit Vespertina, Das ander Endtgemerck | hatt Ptolemœus wahrgenohmmen inn 2 jähr AntoninjM denn 21 tag Monatß Mesurj zufruh, im jähr Christi | 138, 219 tags 12 scrfupeln] undt wiederumb der mittlere Ortt der Sonnen, 93°,39's uonn welchen er die gröste Dann er ist erschienen inn entlegenheit matutinum, des Ç gefundten an der steiffen Sphœra^.) Widerhole demnach ACDB denn diameter eines grossen kreises, so durch die absides Mercurij gehe, wie uor, undt uonn dem puncten C, reiß inn gerahte winckel eine Uni deß mittlern lauff der Sonn 073, undt zwischen 073 mache dos zeichen F, auß welchen reiß dem kreiß MercurijM welchen EH, EG die stracken linien berühren(o undt fuge FG, FH, 7373 s Nun ist in uerstandt dem punct F zufinden, undt wos do auß dem Centro FG fur ein uergleichung habe mitt AC. Dann weill der winckel OT3G uonn 26^° geben, undt der unter 07377 20°j°s ist welchen

Bl. 185r

S.411

Übersetzung

FD,

20°^.

|]

Ptolemœus] cf.

15

20

Ptol. Alm.

IX,9 (Heiberg II, S. 275.12-18)

25

731

2 100000] 10000 G; 100000 E, M 7 Fig. 118] in G 7 100000] 10000 G; 100000 E, M incertum est, quo loco in linea recta FH litera K posita est 23 3 gradt 3 gradt G; 3 partibus, et dextante unius E; 3° 50' M 30 ACDB] corr. ex ACBD numeris suprascriptis 25

10

| 26|°s

119|°

Sim:

5

~

30

35

Das fünfte

Buech, Caput XXVII.

241

demnach der ganze 77FG geraht 46, der halbe 77FF 23±°. Der übrige demnach(,) welcher unter CEF hatt drey theill(,) derenthalben werden deß driangelß OFF(,) so uonn richtigen winckeln{,) seitten gegeben CF uon 524, undt die unterlini FE 10014(,) derer CE dem AC gleich, uonn 10000. Zuuor aber ist erwiesen(o daß die ganze 073, uon derer theilenn 948 hatte, do die Erdt inn der höchsten oder untersten abside deß planeten, wirdt 73F der Überschuß, ein diameter eines

15

kleinen

kreises()) welchen daß Mercurij uonn umbschreibt(,) 424, undt die auß dem Centro IF, 212()) centrum deß kreises

dannenher die ganze OF7 736. Gleicher gestallt inn dem Fig.118 driangel HEF{,} do ein richtiger winckel 77, gibt sich auch 77FF uonn 23|°(,) auß welchen F77 uon 3947 be25 stehet(,) derer EF 10000(,) wirdt auch F77 uonn 3953 sein. Droben aber | ist S.412 erwisen(,) daß [F77] eben derer theill hatte 3573()) derer FK gleich, wirdt demnach die übrige 777i", 380, der groste unterschiedt deß abtrittß des sternß uonn dem F seines kreises Centro, welche uonn der höchsten undt untersten abside gegen dem mittlern sich begiebt, welches abtritß wegen, undt seines unterschidtß 30 umb dos F(,) das centrum seines kreises, der stern ungleiche kreiß umbschreibt nach mancherley entlegenheiten, die geringster deren 3573, die groste || 3953(,) Bl. 185v zwischenn welchenn die mittlere sein mueß 3763(,) welches zu beweisen./. 26

[FH] ]

Sim: add.

E;

sie G

25 EF 10000 ] Sed quarum EF fuerit 10014, qualium est etiam CE partium 10000 aber ef gleich 10014, also ce gleich 10000 add. M

wenn

242

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

28arum& bte oí>trttt Mercurij grofíer erfcbeinen bey deß Sechsangelß seitten, alls die so in perigœo sich zutragenn. Caput. XXVIII.

Fig. 119 Fig. 120

Doher wirdt sich desto minder zuuerwundern sein, daß der Mercurifus] deß Sechsanglichten kreiß seitten grossere abtritt mache, alls in perigœo, dieweill auch die grosse(o alls die(,) so wir 5 daß in einer reuolujezt erwiesen, tion der Erdten sein kreiß zweymahl der Erdt am nehisten keme, wie die alten meinten(.) Dann mach ein winckel 730F uonn 60°, 10 ist demnach der winckel 737F uon 120°, dann es soll dos F ein doppelte reuolution machen gegen einer der Erdten F()) fuge demnach EF, EI, weill demnach 07 uonn 15 736 theilen gezeigt()) derer inn EC, 10000 undt der winckel F07 gibt sich uonn 60°(,) wirdt derhalben deß driangelß F07 übrige seitte CE, uonn 9655, undt der 20

winckel OF7 3°,41' bey nah, ja auch der winckel F773 ist 120[°](,) dann er ist doppelt nach dem uorbestellten, gegen dem F07, Fig.119 undt der dem halben kreiß 07F 25 S.413 uolgt 60 theill, bleibt F7F, 56°13', aber 7F ist erwiesen uonn 2120) derer OF7 | uonn 9655(,) die dem gegebnen winckel F7F uerfassen, auß welchen heraußgebracht wirdt der winckel FF7()) eines theills(,) 4 scrupfeln] undt der übrige CEF, 2°,44'(,) mit welchen unterschieden werden deß planeten kreises Centrum uonn dem mittlern Ortt der Sonnen undt die übrige Seitte EF, uonn 9540. 30 Nunn bestelle bey dem F daß Centrum deß kreiß $ GH, undt ziehe auß dem 73, dos EG, EH{,) die dem kreiß bestrauffen undt fuge FG, F77(.) Ist nun zuerBl. I86r forschen erstlich(o || wie groß diese, so aus dem Centro FG, oder F77, inn dieser gelegenheit, nemblich also, mach ein kleinen kreiß deß diameter KL uonn 380()) derer AC 10000, durch welchen diameterM oder einenn dem gleich^ der stern in 35 FG oder F77, der stracken Uni, zu lencken, oder auf dem Centro F ablencken, 20

CE]

Sim:

EI 21

G; CE A, N, B, E;

ce

M

41'] scrupulorum 47 E; 47'M

29

44'] scrupulorum 43 E;

43'M

Das fünfte

243

uerstandten werdte, auf die weiß so wir oben bey dem uorschub der œquinoctiorum, erkleret. Undt nach der hypothesis nach welcher 73073 60 theill unterstreicht, nimb nun KM, inn gleicher theilen 120 undt reisse MN in stracke winckel mit KL, welche die halbe unterlini, des doppelten KM oder ML, undt theilet 7,7V, denn uierten theill deß diameters uonn 95, welches auß der 12 proportion deß 13 buchß, undt der 15, deß 5ten Euclidis erwisen

Fig 120

wirdt. nun()) [also] KN 3

theil, werden 285 theil sein, welche mit der übrige geringsten entlegenheit deß sternß, macht 3858 diß Orttß, die Uni FG oder FH, so gesucht. Derer gleichfalls AC, 10000 undt ist FG oder FH 4054s so dem winckel uonn 23°,52' unterziehen, in welchen die ganze GEH 47°.45'. Aber in der untersten abside haben sich nur geraht 46 theill erzeigt, im der mittlern geradt Dos

10

Buech, Cap. 29.

auch so uiel. Jst demnach allhier [um] ein theil 14 [scrupeln]s grosser worden 15 allß bede(.) Nicht daß der kreiß, der Erden neher worden(,) allß er in pœrigeo, sondern dos der planet ein grossern kreiß allhier beschreibt alls dortts welches alles bedes auß gegenwertigen undt uergangenen Obseruationen khlerlich undt [übereinstimmet, undt khommen auß gleichen motibuS(.) |

Examen beg mittlern lauffg Dann

Ç>. Cap. 29.

wirdt in dem alten Obseruationen gefundens dos in 21 jähr Ptolemœj, Philadelphia inn morgen schein deß 19 tages Monatß Thoth der Egyptier der Mercurius erscheinen uonn der stracken Unis so durch denn ersten undt andern stern ann deß TTP stirn, gezogen, inn der maaß zweyer diameter D an daß folgente abgesondert, undt uon dem ersten stern gegen mitternachts so 25 wirdt allß ein diameter des Ds Es ist aber offenbar, daß der Ortt deß ersten sternß ist in der lenge theil [grad] undt ein sechstel [grad]s || seine breitten Deß andern aber, die leng 209 [grad], der mittagigen breitten mittnachtig Es waren aber uonn dem Todt Alexandri 59 jahr(,) [grad] undt oder 17 tags 45 scrupfeln] undt der mittlere Ortt der Sonn nach unserm Überschlag 20

es

l|°. \

\\

15 Yö

pœrigeo]

G; partis 7

Sim:

pœrugeo G 1 mediae et

Euclidis] cf.

209|

|s

25

tertiae,

der]

l|

die G 28 [grad] undt sive dextante E; 1°50' M

| oder |] l| undt | oder

Eue. Eiern. XIII.12 (Stamatis IV, S. 158-159) u. Eue. Eiern. V,15 (Sta77 AC, 10000] qualium etiam EF ostensa est partium 9540. Quapropter trianguli FEG, sive FEH rectángulo duo latera data sunt, erit propterea angulus FEG, vel FEH, etiam mutatus. Quarum enim EF fuerit partium 10000 add. E; und ef, wie gezeigt ist, 9540 enthält. Folglich sind in den rechtwinkligen Dreiecken feg oder feh zwei Seiten gegeben, und deshalb ist der Winkel feg oder feh auch bestimmt. Wenn nämlich ef gleich 10000 add. M 77 4054] 4054 A, N, B, M; 4044 E 20 Obseruationen] cf. Ptol. Alm. IX,10 (Heiberg II, matis

S.

II, S. 23-24)

288)

S.414

Bl. 186v

De revolutionibus: Die erste deutsche

244

Übersetzung

undt deß stern matutina entlegenheit 17°.28' noch zunehment(,) welches in dem folgenden 4 tagen sich befandt, daher gewiß(o daß der planet noch nicht an dem eussersten matutinum limitem oder Endt gemerck khommen, noch an seines kreises bestrauffung(,) sondern noch in der untern Circumferentia oder schweiff(,) so der Erden nehehr sich bewege. Gleich wie aber die höchste absis wor inn 183°,20', woren an dem mittlern Ortt der Sonnen 44°,48'. Sey demnach wiederumb deß kreiß diameter ACB, wie oben, undt auß dem Centro C ein Uni CE deß mittlern lauffs der Sonnen, undt der winckel ACE, sey uonn 44°, 48'(,) undt im Centro I, ein kleiner kreiß, in welchen dos Eccentri centrum bewegt werde, welches da sey F()) undt nimb denn winckel 737F(,) nach der hypothesi doppelt nach dem ACE 89°.36', undt fuge EF [und] F7(.) Weill demnach im driangel F07 zwo seitten geben, 70 uonn (,) derer CE 10000, so den gegebnen winckel F07 uonn 135°, 12' begreiffen, mitt dem uereinigt so unter ACE, so ist die übrig seitte F7 10534 undt der winckel OF7 2°,49', inn welchen kleiner F70, dann ACE, gibt sich demnach auch 07F uonn 41°,59', ja auch 07F, so dem 737F uolgt(,) 90°,24', der ganze F7F nun ist 132°,23', welchen auch die gegebnen seitFig.122 Fig.121 ten des driangelß FF7 uerfassen, nemblich F7 10534, undt 7F, derer AC uonn 10000. Auß welchen sich | der winckel FF7, 50 scrfupelnf findet, mitt der übrigen seitten EF, uonn 10678 undt CEF{,) so noch ubrig{,) 1°.59'(.) Nunn nimb ein kleinen kreiß LM, dessen diameter LM, uonn 380(,) derer AC 10000 undt der schweiff 77V sey 89°.36', nach der hypothesi, undt | reiß sein unterlini 77V, undt 7V72(,) mitt denn LM richtig, weill demnach dos uon dem LN ist dem gleich, so unter [dem Rechteck] LM [mal] 772, nach welcher gegebnen

228°.8',

Fig.121 Fig.122

Bl. 187r

S.415

736f

5

10

15

20

25

30

21l|0)

19

Fig.122]

Sim:

20

om.

7361]

G

partium 736 semis E;

736\ M

35

Das fünfte

Buech, Caput XXX.

245

maaß auch LR sich findet nach der leng 189 bey nah, derer der diameter LM hatt, 380, nach welcher gerahten Uni oder der gleichs wirdt der planet erkandt uon dem Centro seineß kreises F abgesondert, uonn der zeitt darinn die Uni 730 den winckel ,4073 erfüllet. Diese theill nun zu dem 3573 der geringsten entlegenheit 5 gethans machen an dem Ortt 3762, demnach mach auß dem centro F, undt in räum uonn 3762 ein kreiß, undt ziehe 730s welche dem schweif bey dem 0 ertheilens doch alsos das der winckel 073G seye 17°,28', inn welchen der stern uonn dem mittlern Ortt der 0 abgetretten, undt fuge 730, undt FK dem 073 parallel. Weill aber 07373 denn winckel uonn dem ganzen 073G weggezogen, 10 wirdt der übrig unter 7373 G 15°,29' sein, daher geben sich deß driangelß 7373G zwo seitten, 73F uonn 10678 undt FG 3762s Auch der winckel FEG, 15°,29's auß welchen bestehet der winckel 73FG. 33°.46's uonn welchen EFK so dem 073F gleich, bleibet KFG, undt KG der schweiff uonn 31°.47's der entlegenheit deß sternß uon dem mittlern perigœo seines kreises, welches K, zu welchen ein 15 halber kreiß gethann kommen 211° theil, 47' deß mittlern motus der anomaliœ der uerenderung in dieser Obseruation, welcheß zu beweisenn(.)

Uonn bem SReue gemercften motibus deß

Mercurij. Caput XXX.

Diesen weg haben uns zu erforschung deß lauffs $ die alten gebanet, durch hilff deß hellen himmelss nemblich wie man sagts da der fluß Nilus kein solche dempf 20 uonn sich gibt wie die Weixel bey uns, dann wir wohnen an einem hirtten Ortt undt hatt uns diese gelegenheit || die natur benohmmen, do nemblich selten der Bl. 187v lufft ruehet, undt nach über daß seltener wegen der schlimme der Sphœrœ sich der Mercurius sehen lest, wie woll in der grosten entlegenheit der Sonnen, alls in wid[d]er undt KM khombt nicht auffgehent in dos gesicht undt gehet auch in der 25 Tip undt rCb nicht wider unter, ja auch inn O undt | ~K erscheinet er keiner weißs S.416 wann daß abendt oder frulicht ist, bey nacht aber niemaln(,) eß sey dann()) dos die Sonn ein guetten theill den f¿ beschriften. Hatt uns demnach d[er] planet uiel arbeit gemachts daß wir seine abwege gemerckt, undt haben drey ortt uonn denen entlehnet, so zu Nürnberg fleissig 30 wahrgenohmmen, uor erst uonn Bernhardo Vualtero deß königsbergerß discipel, im jähr 1491(o den V idifbus] Septfembris] nach mitternacht funff stunndt, durch die astrolabischen instrument, welcher erfahren dos der $ inn TTP, mitt der breitte undt undt war dazumal der stern in anfang der mittnachtigenn fruen occultation oder uedeckung matutina genandt, in dem er in den uorher-

1°,|

28] 18 G; 28 E, M 34 matutina] motutina 7

Sim:

33

Io,I undt | ]

|

77 undt

G

partis

13|

FG]

3678 add. et del.

1 medietate et tertia

25

E; 1° 50'

keiner]

M

kleiner

G; keiner

M

246

188r

.417

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

gehendten tagen stettigs abgenohmmen, undt matutinus, waren demnach uon anfang der jähren Christi 1491 Egypt jähr, 258 tag()) 12 scrupfeln] gerhat, undt der einfache Ortt der Sonnen, 149°,48', aber uonn dem fruling œquinoctio inn 26 gradt TTP(o 42 scrupfeln]M daher auch die entlegenheit deß $ war 13° 4. Der ander war anno Christi 1504, 5. Idfus] jennerß()) 6. stundt nach mittag geraht dazu Nürnberg dos mittel am him[m]el hatte, der 10 gradt 771,. So uonn Johanne schonero wahrgenommen, welchen der stern inn 3| -5. gegen mittnacht 45 scrupfeln](.) Es wahr der Sonnen nach dem Überschlag mittlerer Ortt uon dem fruling œquinoctio inn 27°. 7 scrupfeln] 'S, welchen der Mercurifus] Matutinus uorherging 23°42', der dritte eben uonn diesen Johanne wahrgenommen, inn jähr 1504, dos 17 Merz(o welcher wahr in 26 gradt ^j.T(,) darinn der Mercurifus] wahr, gegen mittnacht baldt 3 gradt, do dem him[m]el in mittel innen hatt der 25 gradt X durch dos Instrument, 7 stundt 20 min[uten] nach mittag, zue welcher zeitt der mittlere Ortt der Sonnen, 5 gradt uonn dem fruling œquinoctio 39 scrupfeln] deß T(,) zu welchen der Mercurifus] Vespertinus uonn der || Sonn 21°,17'(.) Sindt demnach uonn ersten Ortt zum andern œgyptischex Jahr 12(,) tag 125, 3',45"(o in welchen der einfache lauff der 0 120°, 14', der anomaliœ der uerenderung Mercurij 316°,l'(.) Jn dem andern räum sindt 69 tag()) 31' scrfupeln]M 45"(,) der mittlere schlechte Ortt der 0 68°32'(,) die mittlere anomalia der uerenderung Mercurij | 216°. Auß diesen drey obseruationen nun wollen wir fur unsere zeitt deß Mercurij lauff erforschen, darinnen wir müssen zugeben()) daß die abmessung der kreiß uonn Ptolemœo auch jetzundt geblieben, dieweill sie auch in andern planeten fleissige leutt inn dem fahl nicht betrogen, daß so wir neben diesen deß Eccentrj absidis stell haben werden, nichtß weiters nottwendig, sey, auch in dieses sternß scheinbarlichen lauff, wir aber haben der Obersten absidis stell genohmmen geraht inn 211 theil(,) daß ist inn 28°,40' gradt 77)? undt möchten kein geringern nehmen ohne nachtheil der Obseruationen. Aliso zwor werden wir haben des Eccentri anomaliam, nemlich die entlegenheit deß mittlern lauffs der Sonnen uonn Apogœo inn dem ersten Endtgemerckh 298°,15', jnn andern 58°,29', jnn dritten

5

10

15

20

25

30

127°,1'.

123 124

188v

Reiß demnach eine figur nach der ersten artt, ohne dos der winckel ACE sey uonn 61°,45', mitt welchen die lini deß mittlern lauffs der 0 uorhergieng dos apogœum in der Ersten ObseruationM undt dos folgendte nach der hypothesi undt weill 70 uonn 736|(,) derer AC 10000 undt der winckel unter 7FO, inn driangel ECI, gibt sich auch der winckel OF7, undt ist 3°,35', undt die seitte 7F, 10369()) Sindt derhalben auch inn driangel | derer EC ist 10000, derer auch 7F

21l|(.)

10 23°42'] 23 47 G; partibus 23 216 G 30 298] 9 corr. ex 4

Sim: März M

9

=5] Aquarii N, E;

scrupulis 42 E; 23°42'M

Steinbock M

77 17

Merz]

19

68°32'] 68,32 G

XV Kalendas

20

216°]

Aprilis E;

18ten

35

Das fünfte Buech,

Fig.123

Caput

247

XXX.

Fig.124

123|

737*7 zwo seitten uonn gegebner maß, der winckel BIF aber uon gerahts nemblich auß dem uorbestellten doß doppelt deß ACE, undt CIFM so uolgt uonn geraht jst derhalben der ganze EIF uonn 114°,40', undt der ursach der unter IEF, 1°,5', undt die seitte 73F 10371, dannen her der w[inckel] EF geraht theil. Damitt wir aber wissen wie uiel durch den lauff deß zu undt abgangß der kreises zugenommen (dessen Centrum F) uonn apogœo oder perigœo, mach ein kleinen kreiß in uier getheillt durch die diameter LM, NR in Centro O. undt in dem winckel P07,, | doppelt gegen dem ,4073s nemblich geraht undt uon dem S.418 zeichen L, mach ein richtige Uni mitt LM, welche 7,5, jst demnach nach gebner maaß dos OP oder so dieser gleich LO gegen OS, daß ist 10000, gegen 8349, undt 190, gegen 105, welche zugleich LS bestellen uonn 295, derer ,40 10000s umb welche der stern sich daher erhaben uonn Centro F, diese zu 3573 gethan der geringsten entlegenheit, machen 3868 die gegenwertige()) nach welcher in F

56|

5

10

2\

123|

123| geraht]

\

123 geraht G; partium 123 semis E; 123°30'M 3 56 geraht] 56 geraht G ; partium 56 semis E; 56° 30' M 3 EIF] BIF G; EIF E; eif M 4~5 theil] 2 theil G; partium 2 semis E; 2°30' M 9 POL] POM G, N; POL E; pol M 9 geraht] 123 123 semis M 13 5373 3573 M 123°30' G; E; G; partium E, 3573] geraht 1

2\ 123|

De revolutionibus: Die erste deutsche

248

Übersetzung

770(o undt fuge EG undt EF, undt ziehe inn geraht linien FF77(.) Weill demnach der winckel CEF, uonn geraht 2° erwisen, undt der unter GEC der entlegenheit deß sternß matutini uonn der mittlern Sonn, wirdt demnach Aber auch die maaß des EF, undt FG, deß driangelß 5 der ganze FEG, EFG wie 10371, gegen 3868 mitt dem gegebnen winckel zeigt uns auch dem winckel EGF 49°,8', daher auch der eusser wirdt 64°,53', welche gezogen uon einem ganzen kreiß(,) bleiben 295°,7' der wahren anomaliœ, der uerenderung(,) zu welchen so du thuest CEF, khombt die mittlere undt gleiche 297°,37'(,) welche wir | suchten, zu welchen gethan 316°,1', werden wir der andern Obseruation 10 gleiche anomaliam der uerenderung haben uonn 253°,38', welche wir fur gewiß undt einstimmendt erweisen wollen(.) Dann last unß denn winckel ACE nehmen, fur die maaß der andern anomaliœ deß Eccentri 15 58°,29', alls dann geben sich auch inn driangel OF7 die zwo seitten, 70, 736, derer EC, 10000 undt der winckel F07 121°.31'. undt derwegen die dritte seitte uonn derer 20 theilen 10404. unndt der winckel OF7, 3°,28'(.) Ebner gestallt inn | driangel 07F, weill der winckel F7F, 118°,3', undt die seitte 7F, 211±(o derer IE 10404 hatt(,) die 25 dritte seitte EF, derer 10505 undt der winckel unter 7FF 61' undt derhalben der übrige FEC, 2°,27', welcheß des Centri prostaphœresis, welche zu dem mittlern motu 30 der uerenderung gesezt, macht die wahre uonn 256°,5'(.) Undt jezundt last uns in Nebenkreiß deß ab undt zugangß schweiff LP nehmen, oder dem 35 Fig. 125 Fig. 126 winckel unter LOP, gegen dem ACE doppelt, uonn 116°,58', dann auch des driangelß so uonn richtigen winckeln APS, durch die gebne maaß der seitten OP gegen 05(0 Wie 10000 gegen centro ein kreiß werden soll

13|°

Fig. 126

Bl. 189r

S.419

Fig.125

Sim:

15°,|.

33 FlG.

125]

=

FlG.

124; repetita

in

E, M;

non

repetita

in

G, A,

N

Das fünfte

Buech, Caput XXX.

249

86, derer OP oder 730 190, undt die ganze LOS in die leng 276, welche gethan zu der geringsten entlegenheit, 3573, macht 3849, nach welcher entlegenheit inn Centro F ein kreiß gemacht werde 77G, daß dos apogœum der uerenderung sey auff dem 77, uonn welchen der stern nach dem uorhergehendten schweiff HG entlegen, 103°,55', umb welche die ganze reuolution gegen dem lauff der Examinirten uerenderung, zu khurz khombt, welcher war uonn 256°, undt ist auß der ursach der folgendt winckel EFG uonn 76°,5', also wiederumb inn driangel 73FG sindt zwo seitten geben, FG 3849, derer 73F 10505, wirdt dem-

4535(0

hatt OS

nach der winckel F73G sein uonn 21°,19' welcher mitt OT3F bestelle dem ganzen G73G 23°,46', undt ist der scheinbarkheit entlegenheit zwischen dem Centro eines grossen kreises O, undt den planeten G, welches ein geringß unterschieden uonn dem wahr genohmmen, Welches nun | zum dritten mahl soll bestettigt werden, do wir dem winckel ,4073 uonn 127°1', oder denn uolgendten 73073 52°,59', werden wir wie15 derumb haben dem driangells dessen zwo seitten bekhandt, CI uonn derer 730 10000s so dem winckel 7307, uonn 52°,59' uerfassen, auß welchen erwiesen wirdt(,) daß der winckel 0/73, 20 sey 3°,31'. undt die seitte IE 9575(o derer 730 10000 unndt weil der winckel EIF, auß dem uorbestellten uonn 49°,28', wir auch die seitten FI, de25 rer 73/, 9575, so findt sich auch uon derer der übrige, uonn 9440 undt der winckel IEF, 59's welche gezogen uon der ganzen /730, bleibt der un30 ter F730, 2°,32, undt ist die abziehente prostaphœresis der anomaliœ deß Eccentri, welche gethann der mittlern anomaliœ der uerenderung, wel35 che wir uonn 109°,33' überschlagen, undt 2° 16', zu der andern werden gethann haben, khombt die wahre herauß Fig.127 10

736|s

21l|s

uonn

7

86]

85

G, N;

86

E, M

112°.10'.

Bl. 189v

De revolutionibus: Die erste deutsche

250

S.420

Fig. 128

Fig. 127

Bl. 190r

Übersetzung

Nunn nim in Nebenkreiß denn winckel LOP, so gegen dem F07 doppelt, uonn 105°,58' werden wir auch allhier nach maß PO gegen OS, dos OS, 52()) das die ganze LOS 242 sey, wel/ os V. ches | gethan zur geringsten entlegenheit uon 3573, haben wir die gleiche 3815, nach welcher im Centro F soll ein kreiß beschrieben werden, inn welchen die Oberste absis der uerenderung dos 77 seye, undt FF77 in eine strackhe Uni erstrecket, undt nach der maß der anomaliœ der wahren uerenderung, FlG 128 nimb dem schweiff 770 uonn 112°,10', undt fuge GF, wirdt derhalben der folgendte winckel GFE, uonn 67°,50', sein(,) welchen uerfassen die gegebenen seitten GF, 3815, derer EF, 9440(,) auß welchen bestehet der winckel FEG uonn 23°,50'. uonn der abgezogenen Prostaphœresis CEF, bleibt CEG uonn 21°,18'. der scheinbarkheit zwischenn dem stern Vespertino undt dem Centro deß grossen kreises(,) wos fast durch die Obseruation fur ein entlegenheit befundten. Weill nun diese drey Ortt denn wohrgenohmmenen also einstimmenn(,) | ist es ein zeichnuß(,) dos die stell der Obersten absidis, deß Eccentric welchenn wir theilen geraht, genohmmen zu dieser unser zeitt unter der Sphœra uonn der steiffen stern, undt wos darnach folget gewiß seye, dos nemblich die gleiche anomalia der uerenderung inn ersten Ortt uonn 297°,37', inn andern 253°,38', inn dritten 109°,38'(o welches begert wordt(.) Jnn der allten Obseruation aber(,) so geschehen in 21 jähr Ptolemœj Philadelphi am morgen deß 19 tagß, Monatß Thoth, ist noch des Ptolemœj meinung der obersten absidis deß Eccentri stell nach der steiffen Sphœra inn 183°,20', der gleichen anomaliœ aber der uerenderung, inn 211°,47(.) Die zeitt aber zwischen dieser neuen undt jener alten Obseruation sindt Egyptischer jähr 1768, 200 tag()) 33'(,) in welcher zeitt die Oberste absis deß Eccentri, unter der steiffen Sphœra bewegt worden, 28°,10', undt der lauff der uerendterung, über | ganzer reuolutionen 5570, [noch um] 257°,51', weill in 20 jähren umbschweiff erfüllet werden, 63 [reuolutionen] beynah, welche machen in 1760 [Jahren], 5544 reuolutionen, undt in den übrigen 8 jähren undt [200] tagen, 26 reuolutionen^.) Demnach in 5570 [reuolutionen](,) [noch] 257°,51', inn welchen die wahrgenommenen Ortt unterschieden, der erste undt alte uonn dem unßrigen, welches auch mitt der zahl(,) so wir in tafeln furgetragen ubereinstimbt(.) So wir aber 28°,10', zu dieser zeitt

5

10

15

211|

Fig.

128[?]

S. 421

9440] 94,40 G; 9440 E, M 77 21l| theilen] 211 theilen G; partibus 211 semis E; 211°30' 25 200] 20 G; 200 E, M 29 [Jahren]] om. G; annis E; Jahren M 30 jähren undt [200]] 200 om. G; 200 add. E, M 30-31 5570 [reuolutionen]] 5568 G; 5570 revolutiones E;

77 M

5570 Umläufen M Ms:

22 Fig.

Sim:

22

128[?]] lacuna; Fig. 128 in margine paginae 189v Ptolemœj ] cf. Ptol. Alm. IX,10 (Heiberg II, S. 288) 30

200 diebus, 33 M

scrupulis

excreverunt

Demnach

in]

post add. E; 1768a 200d 331 erwuchsen also

1768 annis, ausser

add.

20

25

30

Das fünfte Buech,

[Cap.] XXXI

251

inn welchen dos Apogœum deß Eccentri bewegt worden, wirdt es daß ansehen haben(o daß es inn 63 jähren ein gradt uortgerrucket, do er änderst

uergleichen, gleiches

Uonn

10

befiellung ber £>rtt. Mercurij. [Cap.]XXXI.

Weill demnach uonn anfang der jähr des herrn Christi biß an die lezte Obseruation sindt 1504 Egypt[ischer] jahr(,} 87 tags 48 scrfupeln]'s in welchen ist der anomaliœ der uerenderung Mercurij, lauff 63°,13', nach wegwerfung ganzer reuolutionen, welche gezogen uonn 109°,38', bleiben 46°,24', der Ortt der anomaliœ der uerenderung deß Mercurij, ann dem anfang des jahrß | Christj, uonn welchen wiederumb an dem anfang der ersten Olympiadis sindt Egyptischer jähr 775, tag 12(,) inn welchen überschlagen werdenn 95°,3', nach ganzen reuolutionen, welche uonn der stell der jähr Christi gezogen, neben entlehnung einer reuolution, bleibt an die erste Olympiadem der Ortt 311°,21', uonn dann an dem Todt Alexandrj inn 451 jähren, 247 tagen(,) khombt nach der rechnung die stell auf 213°,3's

Uon einer anber roetft beg

15

ao

unnbt

Bl. 190v

3ugangD. Cap. XXXII.

Zum erstens erie wir ganz uonn dem Mercurio abscheiden, wollen wir noch ein anderr zeitt erortern(,) so nit weniger alls die erste gleublich, durch welche der ab undt zutritt gesehen, undt 20 uerstanden werden mag, dann laß ein kreiß inn 4 theil abgetheilet sein allß GHKP inn F Centro, auff welchen reiß auch ein homocentrum kreis LM, undt wieder ein Centrum L, undt der räum LFO, dem FG oder FH gleichs mach ein 25 andern kreiß 073. Nunn gesezts dos diese ganze figur der kreiß umb das F gedriben, werdt in dos uolgendte, mitt seinen ertheilungen OFT?, Fig.129 undt HFP, täglich durch 2°,7', so uiel nemblich der lauff der uerenderung deß Sternß dem lauff 30 der Erdten inn Zodiaco, übertrifft, uonn dem Apogœo deß Eccentri deß sternß, welcher unter dessen dos übrige uonn dem zeichen G durch 073 getrieben, dem eignen kreiß der ferenderung erfülle, fast dem lauff der Erdten gleich. Auch uerstehe das inn eben dieser reuolution^ nemblich in der jährliche^,) daß Centrum des kreises 07? so den stern wendet, | zweymall durch dem diameter LFM, so Fig.129 Sim:

7

13'] scrupulorum

13

E; 14'

M

S.422

Bl. 19lr

Bl. 191v

S. 423

252

De revolutionibus: Die erste deutsche

zweiymall grosser obgemeltet.

alls

der(,)

Übersetzung

welchen wir erstlich durch

widerkherung gesezt,

wie

Welches dors aliso bestellet, so wir sezen(,) dos die Erdt mitt ihrer mittlern bewegung wieder dos apogœum des Centri Eccentrici deß sternß bewegt werdt 5 unndt | zu der zeitt dos Centrum des kreises, so dem stern dreibt auff dem L, denn stern aber selbst inn zeichen 0, welcher alls dann in der geringsten entlegenheitt uonn F, durch lauff des ganzen, den geringsten kreiß beschreiben, dessen lini auß dem Centro, FO, undt wos darauf erfolgt, alls wann die Erdt werr bey der mittlern abside, der stern auff dos zeichen 77 kerne, nach der grosten entlegenheit bey dem F, wirdt er die grasten umbschweiff machen{,) nemlich 10 nach dem kreiß, dessen Centrum FM allß dan wirdt der wendte unnbschweiff so, 072, mitt dem kreiß 077 eintreffen, wegen der einigkeitt deß Centri inn F, uonn dannen do die Erdt uerfehrt in die theill perigœj, undt daß Centrum deß kreiß 072, inn daß ander eusserste, welches MM so erhebt sich auch der kreiß über GT^o undt der sternn auf dem 72 begiebt sich wieder auff die geringste entlegenheit 15 uonn F, undt wirdt dos in anfang heraußkhommen, dann alhier stossen drey einander gleich reuolutionen zuhauff, alls der Erdten, jnn dos Apogœum deß Eccentri kreises Mercurij, die wichtigung deß Centri nach dem diametfer] LM, undt des planeten uonn der Uni FG inn eben diese(,) wie gesagt. Also hatt die natur mitt diesem stern ein wunderbaren process, welches lauff 20 doch inn gewieser Ordtnung möglich bestehet, aber mann muß allhier mercken(,) dos in dem mittlern räum der quadranten GH, KP, der stern ohn unterschiedt der leng nicht durchstreicht, weill der centrorum ungleicheit so darzwischen khombt, nottwendig ein prostaphœresin macht, aber es hindert deß Centri unbestendigkeitt. Alls wann dos Centrum auff dem L uerblieb, undt der stern auß dem 0 25 uerruckte, so wurde bey dem H der groste unterschiedt, nach dem Maß des Eccentrotetis FL. Aber auß dem gesezten uolgt(,) daß der stern uonn dem 0 uerruckent, feht uoll an undt schikt sich zu einem unterschiedt, welchen FL, die entlegenheit der Centrorum bestellet hatt(.) Aber weill dos bewegliche Centrum bey dem mittel F hinzukhombt, so wirdt je mehr ie mehr uonn der angefangenen 30 ungleicheit entzogen, undt betrigt allso(o daß sie auch bey denn mittlern ertheilungen 77F || gar uerschwinde, do mann die graste zue hoffen hätt. Undt nichtß desto wenig[er](,) welches wir gesehen, so wirdt ein kleine()) so sich begiebt(,) unter denn stralen der Sonnen uerdeckt, | undt wirdt in auff oder Nidergehendten stern(o so er matutinus undt Vespertinus nit gespürt, ganz unter der krumme 35 des kreises undt haben diese weiß nit wollen fürüber lassen, so nit in der seinen grundt alls die erste, undt bey der breitten deß abtrittß ganz offenbarlich

erscheinen(.) 77 Centrum

F]

dann add. G

Das fünfte

Uonn ben

Buech, Cap. XXXIII.

253

Safein ber prostaphœreseon ber funnf Planeten. Cap. XXXIII.

Unndt dieses uonn des Mercurij undt der andern planeten gleicheit bewegung wie auch der scheinbarkheit ist aliso erwisen undt in zahlen gebracht, auß welchen Exempeln auff alle andern Ortt, ein Weg gemacht, denn unterschiedt deß 5 bewegungen zuuberschlagen, undt haben wir hierzu Cañones uffgericht, einenn jeden insonderheit in sechß Ordtnungen, undt in 30 reyen aliso nach gebrauch uon dreyen zu dreyen(.) Die ersten zwo rey haben die gemeine zahlen, bedeß der anomaliœ des Eccentri undt uerenderungen, der dritte die prostaphœreses Eccentri so uersamblet, nemblichen die ganzen unterschiedts welcher zwischen 10 dem gleichen undt unterschiedenen motum derselben kreiß gerahten, uiertenß die scrupel der Proportionen, welches sechziger sindt; umb welche die uerenderungen wegen geringerer oder grösserer entlegenheit der Erdten zu oder abnehmen, zum fünfften, die prostaphœreses Selbsten, welches sindt uerenderungen an der höchsten abside deß planetens Eccentrj, so uonn dem grossern kreiß sich begeben(,) 15 sechstens der überschritt, mitt welchen die, welche ander untersten abside deß Eccentri geschehen, übertreffen, undt sindt dieß die Cañones.

[Tab. 88-97 desunt; Beginn von S2] (Bl. 192r) [S.444]

2iujf rote banne roeifc bieder fünf ©ternen £>rtter ober ©tobte jnn ihrer longitudine gezahllet Oder berechnet werden. Cap: 34.

77

Demnach durch dieße Cañones Also uon unns erklehret. Wollen wier nun dießen funff jhre lauffenden Sternenn Städte der longitudinis ohne muhe und schwerheit rechnen: dan es ist in allenn dießen bey nach eynerley unnd der selbig weg der rechnungs jnn welchem dennoch die eußeren uonn der Venere unnd dem Mercurio umb ein kleines unterscheich sein(.) Derhalbenn wollenn wier nun am erstenn sagenn uom Saturno^) jove unnd dem Marie, welcher Calculado ist also. 25 Alß auff ein jgliche uörgesetzte oder uörgegebene zeit werden gesuchet die mittelen motus(,) nehmlich der Sonnen einfache unnd der Commutation des planeten. Auff oben angezeigten wege, darnach werde die stad des Augis des Excentrj des planetenn abgehnommen uon der einfachen Stadt der Sonnen, undt auch uonn dehnen so überbleibet, die Anomalía der Commutation: Was als dann darnach 30 übrig wirdt seinn(,) jst die Anomalía des Eccentrj des sternenn, nemlich weicheres zahll wir unter denn gemeinen Zähllen suchen, jnn dem einenn, der beidenn Ortten der zalle in Canone, undt der entgegenn jn der dritten seulen oder Nie20

29

Anomalia]

Anomation G

De revolutionibus: Die erste deutsche

254

Übersetzung

Steigendenn reyen der Zahllen nehmen, wir die œquation oder uergleichung uergleichung e des Eccentrj M unndt die nach folgenden Scrupula proportionum. Dieße Aequation oder uergleichung geben wier zu der Anomaliœ der Commuta-

der

tion, unnd nehmen sie ab uon der Anomalia des Eccentri. unndt so als dann die Zalle, mit weicherer wier eintrettenn oder eingehen. Jnn der ersten zielung oder

der zahllung erfunden wirdt. Undt wiederumb dagegen abnehmen werdenn der Anomaliafm] der Commutation undt es der Anomaliœ des Eccentri zue gebenn, jnn massenn es die anderenn Ordnung der zallen einhelt, undt was als dann uergaddert oder übergelassen wirdt. Daßelbige werdenn sein die Anomaliœ der Commutation unndt des Eccentri, welche uergleichet sein wordenn(.) Mit behaltung unnd uerwahrung mitler weill der Scrupulenn proportionum, zum gebrauch welchenn wier alßbaldt sagenn und | anzeigenn wolle[n](.) Weiter die auf gemelte weis uergleichte Anomalia der Commutation suchen wir auch unter den uorigenn gemeinenn zahllenn, und in derselbenn reye in der funfftenn untersteigenden linienn unndt Seulenn der zahllenn nehmen wier die prostaphœresin oder œquation der Cummutation mit seinem ubertrieffs so ihnen am Endt ist gegenüber gesetzet, uonn weicheren excès oder ubertriffs, nehmen wier am parttem proportionalem (dos Proportionalisch theill) nach an zahll der scrupulen der proportionally welches theil wier alleweg der Prostaphieresi oder der œquation zuegebenn, unnd uergaddert solches die wahrenn Commutation des planeten, welche aber abgenohmmenn soll werdenn uonn der uergleicheten Anomalia, der Cummutation, jm falle dieselbig kleinerr dann ein halber circkell wurdt sein: wie aber größer, mus sie hin zur gegebenn werden. Denn also werdenn wir auff solche weis habenn die wohren unndt erscheinende distantz der sterne wieder den gewöntlichen uortgangk der zeichen uonn der mittelenn Stadt der Sonnen, welche so wir uonn der Sonnen Stadt abwerffenn, oder abnehmen werden(.) Alß dann wirdt übrige großenn die gesuchte Stadt oder ort der Sternen, jnn oder gegen die nicht irrenden sternenn Sphœra, weicherer Endtlich so ihr die prœcessio oder herrweichung der œquinoctiorum zue gesetztet, wirdt dieselbige ihrenn orth uonn der Section oder durch schneidung(,) d[as] ist uom Aequinoctiufm] des Frühbestimmen undt ausziehlenn. Aber jnn Venere unnd merckiuria gebrauchen lings oder nehmen wier an Stadt der Anomaliœ, dann welches da uom Auge bis zu der mittelen Stadt der Sonnenn rusteht, durch weichere Anomalian wier uergleichen denn Motum der Cummutation, unndt dieselbst Anomalian des Eccentri, wie itz gesagt ist worden; Aber die Prosthœresis oder œquatio des eccentri zue gleich mit mit der Parallaxj uergleichet, so ist einerley artt oder scheidt werdenn sein, werden sie | zue gleich zugegebenn || oder abgenohmmenn uonn der Sonnen mittelen

5

Ordnung

uon

Bl. 192v

S.445 Bl. 193r

-

12 wolle[n]] welchen wier alßbaldt sagenn add. G 13 weis] repet. malion G 16 prostaphœresin] Prostahpihresin G 24 der] des G

Sim:

2

uergleichung e]

e

add. G

13

Anomalia]

Ano-

10

15

20

25

30

35

Das fünfte Buech, Capitull. 35.

255

Stadt. Jm falle aber sie ungleicher unterscheidt oder unterscheidener Sort unnd art, sein werdenn, als dann werde die kleiner uonn der grossern iibgenohmmen, unndt mit dem so übrig wirdt sein geschehe unndt werde gehandelt jnn massen wier wir, jtz gesaget haben()) nach des größeren zalles eigenschafh und art sie 5 sey zue zugebende, oder abzunehmende unndt wirdt als dann unnd also herfur kommen der erscheinendt ort oder stads welcher gesuchet wurdt. y

Uonn den stillstehungen und zurück kriechungen funff jrrenden sternenn oderr Planeten. Capitull. 35.

uerhaltung des Motus{,) welcher nach od[er] in die Iongitudinem geschieht, gehöret auch der stillstehung, zue ruck kriechungen unnd hindersich lauffungenn, derselben erkäntnuß unnd wissenschafft, nehmlich, wenner, wor, undt wie groß dieselbenn gesehen, uonn welchenn zwar auch nicht wenig gehandelt, unndt geschrieben haben, die alten MathematicjM insonderheitt aber der Appollonius pergœus: aber solchs nur allen auff solche weis gleichsamb jnn nur allein einerley ungleiche, unndt in der nehmlich, undt weicherer in ansehen oder achtunge der sonnen motum der Cummutation (daß ist der uerenderung, uerwandtlung, oder abwechßelung.) genennet habenn, welcher geschieht wegenn des motfusf des großenn kreißes oder Zirckels der Erdenn(.) Nach dem inn maßenn aber so der Sternen Zirckelen wordenn den großen kreiße der Erden homocentri sein (d[as] ist, so sie ein unndt einerley Centrum mit dem selben haben werden.) jnn welchenn mit einem ungleichen lauffe alle sternenn werdfen] gefuhret ihnn oder gegen dieselben undt einerley theile der weldt, d[as] ist, nach gewöhntlichen lauffe oder anordnung der zeichenn, unnd also etwa ein sterne, in seinem kreisse. Unndt innerhalb des großen kreißes der Erden, wie Venus unnd Mercurius, in seinem lauffe schneller Monde seins denn der motus der Erdenn, aus weicherer etwa eine gerade oder rechte Unie uermachet, denn kreis des Sternenn also | unnd der massenn zerschnitte oder trenn ein an der scheitete, dos in ahnnehmung der helffte derselben zerschneidung jnn kreiße zue der linienn, welcher ist uonn unßerm gesichte(o welchs ist aus der Erdenn, bis zue der untern unndt hinder sich gekrumbten Circumferentz des zerschnitten kreißes eine solche uerhaltung habe also der motus der Erden gegen die schnelheit oder Schnellenbewegung des Es bedunckt auch

io

15

20

25

30

zue

der

Sternen, alß dann uermache ein zeichenn uonn der also uermacheten linien gegen d[as] perigeum oder oppositfum] Augis des Sternen, unterscheidet die Circum-

ferentz,

unnd die

4 sie] repet. Sim:

8

zuerugkkriechung

11-12 wenner,

35.] cf.

Ptol. Alm.

wor]

uom

corr. ex

fortgange,

wor,

wenner

also undt der

numeris

XII.l (Heiberg II, S. 450-464)

maßen,

suprascriptis

daß

Bl. 193v

256

De revolutionibus: Die erste deutsche

d[as] gestirn

in derselben Stadt

gesetz,

unns

eine

Übersetzung erachtung

des anstandts oder

uermachet. Also auch inn gleicher maßen jnn den anderen aussereren [sternen](o weicherer motus langsam ist, dann, die schnelle bewegung der Erdenn, so etwa eine rechte Unie uermachet den großen kreis(,) also zertheilet oder zerschneidet, also d[as] die halbe Unie der Section oder durchschneidung, weichere da ist im kreiße gegen oder zue der, welcher uonn den sternenn bis zue unßerm gesichte in der nähern endt gebogen ebene oder fleche bestätigt, eine solche uerhaltung hat als welche der motus des Sternen gegenn die schnelle bewegunge der Erdenn, alß dann läßet sich ansehen der sterne nach unßerm anschauen eine gestalt, eines stehenden Sternen zuehaben(.) Welchs aber so die halbe lini der Section oder durchschneidung(,) welcher im Zirckel ist, eine größere (wie gesagt ist,) uerhaltung wirdt haben gegenn das übrig äußere Segment des Zirckels, dann da hat die schnelle bewegligkeit der erdenn gegen die schnellen bewegung Veneris oder Mercurj, oder auch der motus etwa einer der andern dreyen obern [sternen] gegen den schnellen lauff der erdenn(.) Alß dann rucket fort daß gestirn nach ordentlicher folge der Zeichenn, jm falle aber hin wie d[r]umb dargegen eine kleinere uerhaltunge sein wurdt (alß wir oben itz gemelt,) alß dann weichet es zurück nachwieder wertiger folge der zeichen(.) Umb welches zue | demonstriren der Appoloniufm] etwa eine Proposition oder bewährliche schleuß rede annimpt, aber solchs nach der Hipfojthesin der unbeweglichkeit der erdenn, welchs aber dennach, auch nicht desto weniger angenohmmen anfrage oder fuhrnehmenn in der Erden bewegligkeit zustimmet, weicheres wir dennach unns auch gebrauchen unnd können daßelbig außagen in dießer gestalt und form: So eines triangels größere auf solche weis zerschnitten wirdt(,) also das eine aus den Segmenten oder theilen nicht kleiner sey, dan die seite(,) so ihm beygefugt ist, Alß dann so wirdt daßelbigen Segments oder theils gegen d[as] ander übrige Segment oder theil eine grossere uerhaltunge sein, dann da ist der gegenn daßelbige zerschnitten latus bestädigtenn winckellnn jnn gegen einander wiederkehrlicher Ordnung. | Sey demnach(,) sage ich(,) des Triangels abc größer latus oder seite 6c, jnn welchenn so genohmmen wirdt cd, nicht geringer oder kleiner dann ac, so sag ich, dos cd gegen bd, eine grossere uerhaltung wirdt habenn, dann der winckell welcher unter a6c, gegenn den so unter 6ca. Welches Demonstriret wirdt, auf dieße weis: Es werde nehmlich erfüllet daß parallelogrammum adce. unnd die erstrecketenn oder uerlangerten linien ba unndt ce fallen zue sammen(,) zeugen /, weill demnach ae nicht kleiner ist dann ac{,) derhalben über oder auß dem Centro cM nach der distantz aber oder weite ac. Ein beschriebener Zirckell wirdt, darein durch d[as] c hindurch gehen, oder auch

stillstehung

Bl. 194r

S. 446

8

welche]

hatt add. G

5

10

15

20

25

30

35

Das fünfte

Buech, Capitull. 35.

257

oben hin über das selbige: nun ergehe aber itz durchs cM welcher sey gecM undt weill nun größer ist der Triangull aefi,) dann aeg der sector ist, dargegen aber kleiner der Triangull aecM dann der sector (des Circkels.) aec hat dem nach eine größere uerhaltung eines Trianguls aef Fig. 130 gegen aec dem SectoriM alß aeg derselbige Sector gegen aeC(,) dem anderen sectorj: aber wie der Triangull aec. Also der basu fe gegen ec. Demnach hat fe eine größere uerhaltung gegenn ecM dann der winckell unter fae gegen den winckells so unter den eac ist. Aber wie fe. gegen ec(,) also cd gegenn dbM dann der winckell fae ist gleich dem abc. Welcher aber ist unter eac dem bca. || Unndt der halbenn hat auch cd. eine grössere Bl. 194v uerhaltunge gegen dbM dann da hat der winckell unter abc gegenn dehme so unter acb. Es ist aber offenbahr(,) [daß die] ratio oder uerhaltung uiell größer wirdt sein, so nicht angenohmmen wirdt cd dem ae{,) daß ist dem ac (gleich zu sein, wirdt aber demselben gesetzet)s Nun aber sey der Zirckell Veneris oder mercurj, abc. B 20 über dem Centro d unnd sey auch außerhalb des ZirFig.130 ckels die Erde e()) welche umb daßelbige Centrum d. aus und dem e. gleichsamb auß unserm gesichte(!) werde uermachet bewegkligk, oder hindurchgezogenn durchs Centrum gemeltes Circkels eine rechte Unie ecdaM unndt sey a die aller weiteste Stadt uon der Erdens c arjer die aller neheste 25 dabeys unnd werde gesetzett, das nemlich de eine größere uerhaltung habe, Fig. 131 dann der motus ce der erden oder des gesichtes hat gegenn die schnelgegen s len bewegungen deß Sternenn(.) Nun aber ist der halben muglich die linien efb zuerfindenn, weichere sich also erhelt, das die halbe bf gegen fe eine solche uerhaltunge habe, wie der motfus] der Erdenn oder des gesichtes gegenn dem lauff des 30 Sternen: dann die Uni efb abgeschieden uom Centro c¿s wirdt jm fb gemindert, aber in ef wirdt sie gemehrets biß so lange sie die erfordertenn dinge begegnets Nun aber(,) sprich ich, daß d[as] gestirnn im Zeichen /. bestetigtt, ein ansehens des stil Stehens unßerm gesichte uermachet, und wie wenig oder geringe wier abnehmen uonn jglichenn beider theilen des / die Circumferentz, nach dem Auge 35 werts genommen werden wier erfinden fortgehende, nach dem Opposito, aber zue

ruckgehende. 3 aef] Abc G

Aef G

Sim: M

18

4 aec] aef G; AEC E;

25 Fig.

131]

gesetzet]

om.

G

(lacuna)

aec

25

sed maior illi ponitur add.

M

de]

5 FlG. corr. ex

130] edc

om.

G

(lacuna)

19

E; sondern ae grosser ac genommen würde

abc] add.

258

Bl. 195r

S. 447

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

Denn es werde zum ersten genohmmen nach werts oder gegen dem Auge, die anrührende Circumferentz fg unndt es werde erlengert oder außgestrecket egk unndt werden unt[er] ein an der uerkauffet bg. dg. [df] Weill nun derhalben des trianguls bge. größere seitenn beM Segment oder theill 6/größer ist dann bgM so auch eine grossere uerhaltung 6/ gegen ef. Alsda hat der winckel(,) so unter feg. gegen dem winckell(o welcher ist unter gbf Derhalben auch so(o weill die || helffte des 6/ hat eine größere uerhaltung gegen feM dann der winckell unter feg gegen des doppelte des winckells #6/(0 daß ist, gegenn dem winckell gdf: Es ist aber die uerhaltunge des halben theils oder der helffte des 6/ gegen fe. dieselbige, welche da ist des Motum der Erdenn, gegen den lauff der Sternenn, derhalben hat eine kleinere Ration oder uerhaltung der winckell(o so unter feg ist gegen gdfM dann die schnelle bewegligkeit der Erden gegenn | die schnellen bewegung des gestirns. Demnach der Fig.131 winckel(,) welcher dieselbenn Ration oder uerhalden winckell tung hat, gegen fdg. dann der motus der Erdenn gegen dem motuj deß Sternen(,) ist grosser dann feg. Sey demnach fei. gleich. Derhalben in der Zeit(,) jnn weicherer der Stern die Circumferentzen fg. des kreißes durchgangen, wirdt in denselben erachtet und geschätzett, alß ob unßere gesicht d[as] wieder wertige Spacium od[er] räum deßelbenn durchgangen sey, welches da ist zwischen den linien ef. undt el. Demnach ist öffentlich, das in gleicher zeitt, jnn weicherer die Circumferentz gf den Sternenn zue unßerm gesichte nach wiederwertiger folge der Zeichen hindurch führet, unter den kleineren winckell fegM alß denn zihet ihm der lauff oder durchgang der Erdenn zue rugk nach ordentlicher folge der Zeichen unter denn grössern winckel felM also unndt dermassenn, daß die Sterne bis anhero unter dem winckell gel. nachgelaßenn, undt in solchem motu zue rugk gesetzetf,) alß aber noch nicht gestanden hab()) angesehen wirdt. Eß ist aber offenbahr, d[as] durch gleiche unndt dießelben angesetzte und gemelte miteil auch dießen so gesagt, unndt angezeigt ist worden, sein wieder wertigs theil undt d[as] Contrarium demonstriret wurdt, denn so wier in derselben beschreibung des gk. halben linienn gegen ge. setzen werdenn(,) Alß habe sie eine solche gleiche uerhaltung, welche da hat der motus der Erdenn gegen die schnel5 [df.]] om. G; DF E; dfM 8 Alsda] da add. G 15 fe] be G, A; BE N; FE 31 fei] frl G; FEL E; fel M 28 nach] repet. 32 gel] grl G; GEL E; gel M

E; fe M

5

10

15

20

25

30

35

Das fünfte Buech,

5

10

15

20

25

30

35

Capitull. 35.

259

lenn bewegung des Planetenn: Gleich auch so wier die Circumferentz gf aber nachwerts oder gegen dem Auge uon der rechten linien ek. annehmen werdenn, denn nach uergnupffunge kf uermachende dem Triangulum kef. jn || welchem Bl. 195v ge. grosser bezeiget wurdt dann ef. Alß dann so wurdt ein kleinere ration oder uerhaltung habenn kg. gegen geM dann der Winckell feg. gegen fkg. Also auch die helffte des kg gegen gf hat eine kleinere uerhaltung, dann der winckell feg gegenn das doppelte des winckels fkgM d[as] ist, gegen dem winckel gdf. Unnd solches wir gemelt hergegenn wiederumb abwegseliger weis, wie uorhin ist demonstriret wordenn, unnd wirdt auch so woll durch dieselbe geschlossen, das der winckell gdf habe eine kleinere uerhaltung gegen den winckell fegM dann des Sternen schnelle bewegligkeit hat gegen die schnelle bewegligkeit des gesichtes, derhalben unndt weill sie nun eynerley und dieselben uerhaltung haben, dennoch größer gemacht dehme winckells so unter gdf,) wirdt derselbig auch einen grösßeren Fortgang nach gewöntlichen uortschreit der Zeichens denn es die fortschreitung ann ihr selbst erforderts uermachenn. Auß dießenn aber ist nun auch offenbahr, das, so wier annehmen gleichgros die Circumferentzen fc unndt cmM wirdt alß dann sein jm Zeichen m die andere Stillstehung des planetenn gezogen(o nehmlich die Uni emnM wirdt auch sein, die gemittelte oder halbe Unie mn. gegenn me derselben uerhaltung, | weicherer S.448 da ist die schnelle bewegligkeit der Erden gegen die schnellen bewegligkeit des Sternen(.) Gleich wie da wahr die helfft bf gegenn fe undt darumb begreiffenn / undt m (die zeichen Nehmlich) Albeide stillstehungs wann dann auch sowol die zue ruckgehenden Circumferentz [als] auch die übrigen uohr sich gehenden des Circkells. Es erfolgt auch, jnn weicherem distantzenn nicht eine größere uerhaltung wirdt(,) haben de gegen ce dann die schnelle bewegligkeit der Erdenn, hat gegen die schnelle bewegligkeit des Sternen, da wirdts auch nicht mugkligk sein(,) | Bl. 196r eine andere rechte linien zue ziehenn, welche dießer in der uerhaltung gleich sey, wurdt auch in keinen wegk die stern nicht stehen, auch nicht uohr gehen gesehenn, oder uermereket werdenn, dann weill im triangulo deg wirdt angenohmmen werdenn die rechte Unie [de], wirdt als dann so uiel desto inn dem eg eine kleinere uerhaltung haben der winckell ceg gegen cdgM dann die rechte Unie de hat gegen ce(o aber derselben nehmlich de gegen ce ist nicht eine größere uerhaltung, dann da ist die schnelle bewegung der Erdenn gegenn die schnellen bewegung des sternenn, dem nach wirdt ein geringer oder kleinere uerhaltung, habenn auch der winckell ceg gegenn edg, dann die schnelle bewegung der Erden gegen die schnel-

kef] krfG; KEF E; kef M 4 ge] ged G; GE E; ge M 4 so] repet. 10 feg] frg G; FEGE; feg M 17 cm] cl G; CM E; cm M 17m]lG;ME;mM 18 emn] elm G; 19 mn] Im G; MN E; mn M EMN E; emn M 22 m] 19 me] le G; ME E; me M 31 [de]] om. G; DC E; de M l G; M E; m M 31 eg] rg G; EG E; eg M 32 ceg] 3

erg

G; CEG E;

ceg M

De revolutionibus: Die erste deutsche

260

Übersetzung

len bewegung des sternen, welchs aber so es begeben, unnd zutragen wirdt(.) Alß dann wirdt der Sterne fortgehenn, auch nirgents im kreiße des Planetenn, werden wier eine Circumferentz befindenn, durch welche er zue ruck kriegende gesehenn

wirdt(.) Unndt dießes sey gesagt uonn Venure und Mercurio, welche jnnerhalb des großenn kreißes oder Circkels der erden sein, uon den anderen dreyen Eußeren aber(,) werden dieselben auf gleichenn wegk demonstriret werdenn, nehmlich mit derselben beschreibung, aber nur allein mit uerwandelten oder uerandertenn Nahmen, also dos wier a6c(,) denn großen kreis der Erden setzen, auch die Circkelierung unßers gesichtes, in e. aber den sternenn, weicheres motus in seinem kreiße kleiner ist, dann die schnelle fortfahrung unßers gesichtes, jm gemelten Großen kreiße der Erden(.) Behalbenn dem aber geht die demonstratio fur sich aller dinge gleich wie zuuorr gesagt, y

Auff was weis unndt art die Zeitte Stätte undt die Circumferentzen der zu rugk kriechungen uon einander gekennet und unterscheiden werden. Cap. 36. Bl. 196V

S. 449 Fig. 132

5

10

15

|| Weiter so nun die kreyße oder Zirckell(,) in wellchenn die jrrenten Sternen umbgetragen werden(o den großen Kreisse der Erdenn Homocentri wahrenn (daß ist so sie einerley und daselbig Centrum mit dem selben befessung unndt ein hettenn,)

alß dann wahren leichtlich bekanth undt zue wißenn, welche die demonstrationes uerheissen unndt zue sagenn, jnn entstehung(,) nehmlich allzeit einerley nehmlich derselben uerhaltung der Schnelligkeit des Sternenn gegen die Schnelligkeit unßers gesichtes, aber weill denselbenn Excentrisch sein, so sein auch demnach die motus aus demselben nach ihrer erscheinung manigfeltig, unndt auf uierlerley weis unterscheiden^) umb weicherer uhrsachenn willen, unns aber gebühren will, allenthalbe unterscheidene undt uergleichete motus seindt(,) so woll nach ihrer Schnelligkeiten die differentzen oder unterscheidenheiten anzunehmenn auch derselben in dem demonstrationem, und nicht einfacher oder gleicher^) Es sei denn Sach(,) d[as] sich der stern zue tregt umb der Mittelen longitudines zue sein, daselbst nehmlicher Nur allein jn einem mittelmeßigen Motu gefuhret zue werdenn angesehenn wirdt in seinem kreiße oder Zirckell: | Dießes aber wollenn wier anzeigenn undt erweißen durch ein Exempell des Martis, aus welchem auch der anderen [planeten] zuefrugkweichungen] werdenn offenbahr, denn es sey der große kreiß der Erdenn a6C(,j in welcher unßer gesichte sein umkehr, oder weßen hab, der stern aber im Zeichen eM uon welchem gezo33 Fig.

132]

Sim:

16

om.

G

(lacuna)

Cap. 36] cf.

34 gesichte] gesuchte G

Ptol. Alm.

XII,4 (Heiberg II, S. 478-483)

20

25

30

35

Das fünfte

261

Buech, Cap. 36.

gen werde durchs Centrum des kreißes die rechte

und habe die halbe bfM [also gf\(,) gegen efM eine solche uerhaltung, alß da hat die unterscheidene schnellheit des Sternen gegen die schnelheit des gesichtes, jn weicherer es den Sternen jn seinem lauffe ubertriffts || Nun aber ist unßere fursatz unndt fuhrnehmen Zuerfinden, die Circumferentzenn fe. Nehmlich der helffte der zurugkweichung Oder abfM damit wir wißenn 10 mugenns wie wirdt der Stern abstehe oder uerschiedenn ist, uonn aller weitestenn, nehmlich uon aM in weicherer Stadt eine still stehung uermachet(.) Auch denn winckell unter fee. begreiffenn: denn auß denselben wollen oder können wier die Zeit unnd die Stadt solcher gelegenheit oder Zu15 standts unndt Sternen uerkunden undt aussagen(.) Es werde aber der sternn gesetzet in der mittein absieden (oder in der mitte zwischenn dem Auge, unndt den Opposito,) des eccentri, daselbs der mo20 tus longitudinis, undt der Anomaliœ umb ein gar kleines uonn der gleichenn [bewegung] unterscheiFig.132 den sein(.) Weill demnach es dem Sternen Martis so weit undt fern sein mittelmeßiger Motus 1 grfadt]. 8'.7"s daß ist die uermittelung oder die helffte der linienn bfM 25 also wirdt fernn der motus der Commutationn (d[as] ist. unßers gesichtes gegen des Sternenn Mittellmessigenn motum,) wirdt uergaddert kein grad, unndt solchs die rechte Unie efM d[as] also sey die gantze eb allsolcher theillenn 3°. 16'. 14" und unter denselben daß begreiffene recht winckelige befi,) auch gleich so uiell nehmlich 3°.16'.14". Wier habenn aber demonstriret, das daM welche da ist aus dem 30 Centro des kreyßes, sey 6580s weicherer theillenn ist de 10000. Aber weicherer de wirdt sein 60s all solcherr wirdt sein da 39°.29' undt also demnach die gantze ae gegenn ec wie forte 99°.29'. gegen 20°.31' undt unter demselbenn daß begreiffenn rechtwinckelige 2041.4.()) weichere auch gleich sein uerstandenn wirdt d[em]s so unter bef,) welche demnach auß der parabolinienn entsprießen oder entsprin35 gen, nehmlich auß uermachter theillung derselbenn 2041.4. durch, 3°. 16'. 14". Unie edca. und auch

3

[also gj\]

also

gf add.

M

9

39.99.29'. G; 99, 29 E; 99. 291 M

efb,

wir] repet. 31 ae] ar G; 33 2041.4.] 20°.41.'4" G

AE

E;

ae

M

32 99°.29'.

Sim: 28 unter denselben daß begreiffene recht winckelige bef] sub ipsis BE, EF comprehensum rectangulum E; dem Rechtecke be mal e/M 28 bef] bef A; BEF N; BE, EF E; be mal e/M 34 bef] bef A; BEF N; BE, EF E

Bl. 197r

262

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

Erwach[s]enn unns darauß 624.4. unnd sein latus oder Seite 24.58.52()) welchs ist 61.197^

B1.198r

S.451

ef. jnn allsolchen theillen(,) nehmlich jnn weicherer de uorgesetz ist wordenn 60(,) welcher theilenn aber deßselbig de wirdt sein 1000(,) Alsolcher wurdt sein ef \ 4163(,) weicherer auch ist (7/6580. Derhalbenn werden wier habenn des trianguls def (weill deßelbenn winckell sein gegeben) seinem winckell def 27. grad 15. [minuten]^ welcher ist der winckell der zue ruck weichung des sternenn undt darneben denn winckell cdf der Anomaliœ der Commut[at]ion 16 grad. 50. [minuten](.) Weill demnach in der Erstenn Station oder Stillstehung der sternn ist erschienen in der linien ef unnd der stern übernächtig oder durchnächtig in ecM so nun also in keinem wege der Sternn bewegt werde nach ordentlicher folge der Zeichen, als denn begrieffe der Circumferentzen cf 16 gradt, 50'. der zue ruckweichunge 27. erfunden theille, unnd 15. [scrupeln] unter dem winckell aef. Aber nach uermugenn der erklerten uerhaltunge der schnellheit des Sternen gegen die schnelheit bewegung des gesichtes antworttenn oder Stimmenn zue dem Sectionibfus] oder durchschneidungenn der Anomalfijœ der Commutationn 16 grad 50'(,) der longitudinis der sternenn 19 grad. 6'.39" beynach, welche abgenohmmen uonn 27°.15'(,) werdenn übrig gelaßenn, uonn der andern stillstehung bis auf die durch nächtung des sternenn 8. grad 8'. unndt 36^ tage bey nach(,) in weicheren dieselben theille longitudinis zugebracht oder uerschliessen werdenn, nemlich, 19°.6'.39". unndt darnach also die gantzen zue ruckweichunge 16 grad, 16'. in 73 tagenn(.)

5

10

15

20

Unnd dießes in dem mittelenn latitudinibus des eccentri, welchs aber auch auf gleiche weiß jnn andern Stättenn (des eccentri) mag Demonstriret werdenn, aber alzeit herbeygehabt, die unterscheidenliche schnelle des Sternenn, nach dehme 25 es die Stadt selbst geben oder erfordernn wirdt(o wie wir denn gesaget habenn, derhalbenn jm Saturno, joue, unndt Marte, ist also offenbar unndt fur augenn einerley weiß, art und weg der Demonstration: auch so woll nicht minder in Venire undt Mercurio, wenn er nur allein an Stadt des Sternenn das gesichtes der sternn angenohmmen wirdt(.) Alß dann nehmlich begebenn unndt tregenn sich zue die wiederwertigenn(,) jtz gemelt, | jnn den kreissenn, welche uonn der 30 Erdenn umbgangenn werden, uonn denenn(,) welche die erdenn umbgehenn, undt demnach, damit wier nicht einerley gesang so offt mit uerdrieß singenn, so mugen also dieße(,) so bisanhero gemelt sein wordenn(,) ein gnugen thun. Aber dennoch unnd weill nicht eine kleine Schwerheit herzuebringt der auff mancherley weiß uerenderlicher motus, nachdem gesichte unndt der still stehun- 35 genn zweiffelunge oder ungewißheit(,) jnn welchenn unns in keinem wegk entdeckt oder offenbahret des Apoloni angenohmmene Lehr. Weiß dem nach warlich nicht zue berichtenn, ob etwa einer bass thut, jn dehme das er schlicht, und aus der nechsten Stadt | eine erforschunge oder Stillstehungenn, auf solche weis, mit 5 def] dhfG; DHF 73 E, M

B; DEF N, E; de} M

13

aef] arf G;

AEF E;

aef M

21

73]

32

G;

Das fünfte

Buech, Cap. 36.

263

weicherer wir des durchnächtigen Sternenn gegenn die linien des Mittelen motus der Sonnen Conjunction erforschen, oder aber allerhandt Sternenn zue sammengangk, auß den bekantenn Zahllen, der bewegungen derselbenn zue sammen fugende, welches wier eines jdenn gefallen unnd besagen heimstellen]. 5

Ennde des Funfften buchs. y>

(Bl. 198v) [S. 453]

Nicolai Copernici

i

fec^jle Buch, den himlischen Reuolutionibus, außlauffe der 5. Planetenn in die bereitte.

uonn uom 5

10

15

20

25

Waß fur eine krafft unnd wirckunge d[as] da habe die angenohmmene Reuolutio der in erscheinendenn motu longitudinis der jrrenden Sternenn unnd in was uor einen ordenn zwingt oder dieselbe bringt, nehmlich in einen gewißenn und nothwendigenn, habenn wier nach unßern uermugenn angezeiget(.) Nun ist aber noch übrig unnd nachstendig, das wir in den leuffenn oder derselbenn sternenn, nach welchenn sie in die latitudinem auß hingehenn, meidung unnd bericht thun: unnd so woll ferner unndt daneben anzeigen, wie dann er weis auch in dießen derselbige bewegligkeit der Erdenn ihre herschung übet unndt treibet, unndt denselbenn in dießenn die gesatzte furschreibet, dann es ist auch dießer theill der kunst zue wiessen notwendig und uonn nöthenn, weill daß die auß schweiffe oder auß leuffe derselbenn Sternenn, nicht einenn kleinen unterscheidt der erscheinunge umb den aufgang unndt Untergang uermachen undt uer Ursachen, auch umb ihre uerbergung unndt herfurkohmmunge, unndt in andern, welche gentzlich undt uollkommenlich in den uohrhergehenden Buchern sein erklehret wordenn, dann als denn nemlich werdenn derselben Sternen ihre wahren Städte bekantgesprochenn, wenn er zu gleich ihr longitudo mitsambt der latitudine uonn der zeichen zirckell bewust oder weißentlich ist, welche demnach die altenn Mathematicj auch alhie durch die bestendigkeit oder unbewegligkeitt der Erdenn zue Demonstriren fur gewies erachtet und sich unter fangenn haben, uerfassenn wier unns dieselben so woll durch die angenohmmen bewegligkeit derselbenn, unndt solches uielleicht mit mehrer, unnd grössere behendigkeiten, und mehr bequemlich oder fuglich zuuerrrichten und ins werck zustelllenn. ^||

Allgemeine Erklehrung

uonn

dem außschweiffe oder auß lauffe

der funff jrrenden sternen.

30

Cap:I.

Zweyerley oder doppelte auß Spatzirung latitudinis jnn allen dießenn haben alhie der altenn gefundenn, welche eines jglichen der selben Ungleichheit der longitudinis Respondiren undt zue stimmen, unndt daß derselben eine sich begebe und zue trage uonn wegenn der kreißenn oder Circkelln, so da Eccantrjci entstehenn, Sim: 30

3

himlischen]

altenn] cf.

add. G Ptol. Alm. XIII.l

4

uom

außlauffe der 5. Planetenn in die

(Heiberg II, S.524)

bereitte]

add. G

Bl. 199r

266

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

die andere aber geschehe uonn wegen der Epicyclenn, ann weicherer Epicyclorum Stadt wier den einen jtz offt gemelten großen kreiß der Erden angenohmmen werdenn, nicht das derßelbig kreis der Circkell sich auff etwa eine weis abneige oder abhin biege uonn den piano des ZodiacjM welchs er allersits eingehaltenn 5 unndt beßessen, Sintemall, unndt sie nehmlich eynerley seinn: Sondern daß die kreiße oder Zirckell derselben sternenn sich gegenn dießes ein brogen oder ein werck helden, in einer nicht fixenn obliquitet, oder nicht bestendigen schlimme(,) weichere unterschiedenheit oder manig feltigkeit dennoch ann den Motum unndt die Reuolutiones des großen kreißes der Erdenn Regulirt unndt uerbunden wirdt: Sintemahl undt gleich aber, wie die Obern drey Saturnis, Jupiter, undt Mars, 10 auff etwann ander weiß unnd wege denn die übrigen andren oder unter zwene jnn die longitudinem umbgefuhret werden(.) Also auch sein sie im Motum latitudinis nicht umb ein wenig unterscheiden, demnach hat mans am erstenn erforscht, in weicherer Stadt dießelben wahrenn, unnd wie gros das da möchte sein, ihre grösseste unndt äußerste außgeent zunge gegen mitternacht, welche der ptolemœus 15 erfunden hat im Saturno undt Joue, umb den anfangk der wage: jnn dem Marte aber umb das ende des Krebs, beinach jnn dem Apogœo oder auge des Eccentrj(>) Zue dießen unßern Zeitten aber haben wier erfunden dieße grentzen gegen Mitternacht, jm Saturno jm siebenden grad des ScorpionsM dem Jouj im 27.sten. grad der wage, dem Martij aber umb 27.sten. grad des löwen. Nach weicherer 20 Bl. 199v mas auch || bis auff unßer[e] Zeit die Apogœa oder die Augus derselben sein seer [verändert wordenn, denn es folgen nach den motum ihre kreiße auch dieße einS.454 heldunge unnd Ordines (oder Principale Puncta,) ihrer latitudinum, | nemlich zwischen die grentzen durch die Quadranten der Circkelenn, nach uergleichten distantzenn oder erscheindende, werdenn sie angesehenn gahr keinen abgangk 25 der latitudinis zue machenn, godt gebe()) wo sich als dann die Erde erzeiget oder ist(.) Demnach werden sie in dießen mitteilen longitudinibus uerstandenn zue sein in der gemeinen durchschneidung oder Sectionn ihrer kreißenn mit Zodiaco, nicht anders denn der mondt in seinen Ecliptischenn seccionibus oder durchschneidungenn()) welcher der ptolemœus alhie knöpffe (nodus) nennet, nemlich den aufstei- 30 genden, uon weicheren den Sternen einschreitet jnn oder gegen der mitnächtigen theille, denn niedersteigenden aber()) uonn welchenn sehr hindurch gehet gegen denn Mittag, nicht aber(,) daß der große kreis der Erdenn, welcher alzeit derselbig unndt eynerley jm piano des Zodiacj bleibet(,) ihnen etwa: eine latitudinem herzuebringt: sondern alle außgenge oder außschreitunge der latitudinis ist aus 35 ihnen, welcher in andern außerhalb dießen Städten umb ein mercklichs, unnd gahr 12 sie

keinen] Sim: Alm.

im]

dem add. sup. lin. 25 23 latitudinum] latitudienum G; latitudinum E M 26 kleinen keinerlei zerber G Etwa G G; add. 34 etwa:] gahr zue]

gahr

15

Ptol.

ptolemœus] cf.

Ptol. Alm. XIII,1

XIII, 1 (Heiberg II, S. 527)

(Heiberg II, S.526)

30

ptolemœus] cf.

Das sechste

Buch, Cap: I.

267

unterscheidenn, jnn welcher sie d[ie] herzunahenden oder herbeykommenden Erdenn, wann es sie nehmlich der Erden Opponirt oder gegenubergesetzet gesehen werdenn oder wann er sie gar durchnächtig sein, alß dann sie allenthalben in einem größerenn abgange außlauffenn, wann etwa in eine andern Standt der Erdenn, jnn dem mitnächtigen halben Circkell gegen mitternacht, jnn dem mittägigen aber gegen mittag(,) unndt zwar solchs in einen uiel größern unterscheide, dan der Erdenn abgangk unndt zuegangk erfordern thut, aus weichere gelegenheit unndt zustante ist erkant wordenn()) das die | jnn inclination oder einheldung derselben Kreis nicht fix oder bestendig sey(,) sondern weichere da uerenderrt uiel

5

10

15

20

25

30

35

Bl. 200r

werde durch einem motum librationis (das ist der hin und herwiegung,) welcher in denn reuolutionibus deß großen kreißes gegen der Erden gen demselbenn muge ermessen werdenn, oder ermesslich (Commensurabilis.) gegenn denselben ist, wie baldt unden soll gesagt werdenn. Venus aber unndt Mercurius werden gesehen auf etwann andere weiße, unndt arte außlauffen, demnach aber auß gewisse obseruirte art gegen die mittelen, außerstehenn, unnd wiedrigsten Absieden, dann in den mittelen longitudinibus^.) Wenn er nehmlich die linie des mittelen motfusf durch quadranten eines Zirckels abstehet oder unterschieden ist uonn der höchsten oder niedrigsten ihrer absieden (d[as] ist uom Auge oder Oppositio Augis.) unnd die sternenn uon derselbenn linienn des mitteil motus werden abgeschniedenn sein durch Quadranten ihrer kreißenn, es sey, sie sein abendtlich oder morgenlich(.) Alßdann habenn sie keinen abweig oder abgangk in denselbenn außerhalb des kreyßes der zeichenn erfundenn, durch welchs sie dann uerstanden undt uermerckt habenn(,) daß dieselbenn alß dann musten sein jn der gemeinen section oder durch schneidung der kreißenn(,) nehmlich der zeichen undt des Zodiaci, weichere Section oder durchschneidung hindurch geht durch ihre Apogcea unnd perigœa oder durch ihre aux, unndt des Oppositum augis. unndt derhalben nach dehme sie oben oder unden in unndt gegen ansehen der erdenn entstehenn uermachen sie öffentliche ausgänge oder empfindtliche außleuffe, die allergroßesten aber in der aller größesten distantz uonn der Erden, daß ist umb die abentliche herfurgehung oder umb die morgenliche uerbergung, daselbst die Venus im allermeisten mitnächtig gesehenn wirdt: Mercurius aber mittägige Unnd auch also gegen sich beyeinander in der nähern Stadt, gegenn der erden wenn er sie Abendtlich uerborgenn werdenn oder morgenlich | herfur gehenn, Bl. 200v als dann die Venus Mercurius aber jst mittägig, dagenn aber unnd wiederumb, wann er die erde entstehtt oder ist in der Stadt so dießer itzgemeltenn Opponirt oder gegen ubergesetzet auch in der Einenn mittelenn abfindenn, wenn er nehmlich die Anomalia des Eccentri wirdt sein 270. gradt(.} Alß dann erscheinet 1 sie

Sim:

d[ie] ]

add. sup. lin.

13 gesagt

werdenn] cf.

Ptol. Alm. XIII,1

(Heiberg II, S.526-527)

268

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

die Venus in einer

S. 455

Bl. 201r

größern distantz uonn der Erden mittägige aber der Mercurius mitnächtig, jnn umbkehrung oder umbweltzung aber der Erdenn gegenn die Apogœa dießer Sternen hat Ptolemeus erfunden in der morgenliche Venere eine mitnächtige latitudinem oder breite, jnn der Abentlichenn aber eine mittägige, unnd solches auch wiederumb abwechßeliger weis in denn morgenlichenn Mercurio eine mittägige(,) jnn dem Abendtlichen aber eine mittnächtige. Welche aber auf gleiche art in der gegen ubergesatztenn Stat des perigœi oder oppositi Augis uerwandelt unnd umbgekehret werdenn, das nehmlich die Venus morgenlich oder morgenstern mittägig gesehenn wirdt, abentlich aber abendtsternn mitnächtig. Aber der Mercurius mögenlich mitnächtig: Abentlich aber mittägig, aber so woll jnn dießenn albeidenn Stattenn habenn sie erfunden der Veneris Abweichung gegenn mitnacht alzeitt grosser zue sein, dann | gegenn mitag: deß Mercuri aber dargegen wiederumb größer gegenn mittag, dann gegenn mittnacht. Auß weicherer gelegenheit unndt zustande sie alhie eine zweifache oder doppelte latitudinem zue ßein muth fasset und beschloßen habenn, unnd gentzlich jnn summa: drey, die ersten nehmlich(,) welche geschieht in dem mittelen longitudinibusM haben sie inclination (d[as] ist eine Einheldung oder herzuneigung) nennen(.} Die andren aber, welche sich begibt oder zuetregt in der höhesten || unndt nidrigstenn abside, oder im auge unndt Oppositio Augis{.} heiße sie obliquationM Alß ob mann spreche eine schlimme oder schälbe, und die ubrigenn dritte(,) welche nemlich dießer zu gethan oder zugefugt, heisset mann gemeinlich Deviation, das ist eine abweichung uom wege, gleichsamb mann spreche eine abwegung, weichere allzeit ist der venerj mitnächtig, dem Mercurio aber mittägig, zwischenn dießen uier terminus Oder beendungen werdenn sie umb oder gegen einander uermischt, unnd thun eins umbs ander (ihn ihrer breitte,) ab unnd zunehmen, auch ueranderlieh ab unnd zueweichenn, weicherer allen wier bequemliche gelegenheitefn] und eigentliche ursachenn anzeigenn unnd ermeiden wollen, y

Hypotheses oder ansetzung deren Circkelln, jnn und nach weicherenn dieße Sternen jnn die latitudinem oder breite gefuhret werdenn. Cap. 2. Demnach ist in dießenn Funff jrlaufenden Sternen zu setzenn unnd anzunehmen, daß derselbenn kreis sich gegen das plann des Zodiacj oder Zeichen Zirckels einbiege oder einher geheldet unndt geneiget werde, weicherer Section ober durch2

mitnächtig]

Mercurius aber

mittägig

9

morgenstern] morgenstein

G

Sim: 2 mitnächtig] ac circa propinquiorem terrae locum Venus borea add. E; und in der der Erde näheren Stellung ist Venus nördlich add. M 19-20 Alß ob mann spreche eine schlimme oder schälbe] add. G

5

10

15

20

25

30

Das sechste

5

10

Buch, Cap. 2.

269

schneidung gemein sey durch den Diametrum deßelben Zodiacj, in einerley auff manigerley art uerandertlichen inclinationn oder einheldung, welche aber dennoch ist regular (oder zugewißer Regulariter mag gebracht werdenn.) Nachdem und weill im Saturno, Jove unndt Marte, der winckell der Sectionn oder durchschneidung, jnn der selben Section gleichsam in oder über einer achßenn, eine hin undt herr wiegung annimpt(.) Wie wir eine so dannebey der Aequinoction prcecessionn uermeldet unnd Demonstriret haben, aber dieselbige liberationn oder wiegung ist einhfach, unnd so woll dem motui Commutationis ermeßlich, oder welche gegen denselbenn || motum eine gewiße uerhaltung unnd maße hat, unter, und inn weicherer dieselbige uermehret undt uermindert wirdt in einem gewi-

B1.201v

ßenn indervallo oder spatzio, also djas] nehmlich so offt die erde dem Planeten am Nehesten wirdt sein, nemlich wenn er ist übernächtig oder durchnächtig, alß dann sich begibt unnd zutregt die allergrößeste inclination oder einheldung des Planetenn kreißes(,) dagegen aber jm opposito die allerkleineste im mittel aber 15 zwischenn demselbenn eine mittelmeßige alß wann er der planeta wirdt sein in der eußerstenn grentzenn seiner größesten mitnächtigenn oder mittägigenn latitudinis oder breite, als dann uiel größer erscheinet, seine latitudo jn der nähe der Erdenn, alß in derselbenn allergrößesten Distantz unnd wiewoll aber dießes allein mag sein die Ursache der ungleichenn Manigfeltigkeit und unterscheits nehmlich 20 der Endenn ungleiche Distantz, nach dem allzeit die nähern dingen größer erscheinenn, dann die so weit abgelegen uom gesichte, aber es erwachßenn unndt steigen auf in einer größernn Differentz, unnd nehmenn ob dießer sternenn latitudines, welchs aber nicht geschehen mag, so nicht auch ihre kreiße in ihrer obliquitet oder schlimme hin unndt her gewieget werdenn. Aber wie wir uohrhin gesagt habenn, 25 jnn dießen(,) welche dahin undt her gewieget werdenn, mus etwann ein winckell

30

35

angenohmen werdenn(.) Welche aber()) damit und auf das sie desto klehrer und uerstendtlicher werdenn, so sey der große kreis, welcher da ist inn plano des Zodiacj, abcdM welcher hat d[as] Centrum e()) gegen weicheren einheldig sey der kreis des Planetenn, weleher sey fgkl, einer mittelnn unndt alzeit uerbleibendenn declination, weicherer | latitudinis mitnächtige grentze sey /()) die mittägige aber kM der niedersteigende notus oder knopff der Section oder durch schneidung dießer kreyßenn sey df aber 3283(.) Weill aber wegenn derselbenn obliquationn oder schlimme gesetzet(,) || wirdt die ratio, oder uerhaltunge df gegen dg, wie nehmlich ist 3283, gegenn 400, weicherer ardt theillen ist auch ad, 8317, dannenher auch der winckell unter dag. ist 2. grad, 45'(,) jst dem nach unterscheidenn uonn derer digressionn oder auß läuffung, weichere da ist nach der mittelin ration oder uerhaltunge, alhie auch gradt, welche in oder bey dem Auge angenohmmen, am kleinesten 13'(,) weichere aber beim opposito Augis undt grosestenn 15'(,) ann welcherer Stadt aber wier in unßer Calculationn oder rechnung nach mitler uerhaltung ein uiertel eines grads (oder 15'.) weill solchs sonderlichs nichts uerendrung oder mangelung uon den Obseruirungen uerursachtet, hinfort gebrauchen wollenn(.) Nach dießenn aber also Demonstriret, unndt auch welche einerley Rationn oder uerhaltung haben, der größesten longitudinis die prosthaphœresis gegen den größesten hindurchgangk der latitudines oder breitte, und in den andren übrigen Sectionen oder durchschneidungenn des kreißes oder zirckells alle theille der prosthaphœreseon oder œquationum (daß ist der uergleichungen) gegen alle unnd jgliche hindurchgenge der latitudinis khommen unns zum hendenn (oder es werden unns bekandt) die Zahllenn der latitudinem(î) welche sich durch die obliquitet .

10

15

20

25

l\

30

35

7 weil

aber]

corr. ex

aber weil numeris suprascriptis

Bl. 216v

De revolutionibus: Die erste deutsche

290

S.469

Übersetzung

oder schlimme des kreißes Veneris undt Mercurj sich begeben unnd zutragenn, aber dieselbenn nur allein, weichere auf mittell ortt unnd weis zwischenn dem Auge unnd deßelbenn opposito, wie gesagt, uergaddertt oder uersammelt | werden, weicherer größeste latitudo ist erwachßen wordenn gradt, es ist aber die größeste prosthaph¿eresis oder ¿equatio veneris 46. grad: des Mercurj aber umb 22'. Unndt also haben wier itz in den tabulenn der ungleichen Motuum jglichen Sectionibfusf oder durchschneidungen der kreißen die hinzuegesetztenn prosthaphcereses oder ¿equationesM || umb wie uiell demnach eine jgliche derselben werdt kleiner sein denn die größeste, wollenn wier derselben einenn theill gleichen theill inn beyden sternen auß denselbenn grad: nehmenn, unndt denselbigen theill dem welchenn dann denn mit seinem zahllen erkhlewier zueschreiben, Canonj, renn wollenn, unndt also auf dieße weiß, werden wir jgliche particular oder stucklechste latitudines der opliquationum oder schlimmen, welche in der höhestenn undt nidrigsten Absidenn der entstehenden erden derselben (geschehn) erklehret habenn, nach dem wier auch in den mittelnn quadranten oder mittelln latitudinibus der Declinationum latitudines erkleret undt angezeigt habenn, welche aber zwischenn dießen uier terminis oder Städten sich begeben undt zutragen, daßelbig mach zwarr durch die 5ui>fheillheit der Mathematischen kunstenn aus uorgesetzter Hipothesi der circkelln erkleret werdenn, aber dennoch nicht ohne muhe unndt arbeit(.) Der ptolœmeus aber()) so uiel jnner hat muglich sein mugen allenthalben compendiosus, unndt nach der kurtze schreibende^) weill er hatt gesehenn(,) daß eine jgliche dießer beiden latitudinum unterscheid, nach sich selber auffs gantz unnd in allem ihren theillen proportionalischer weiß, oder in gleicher proportionn auff unndt abwachßenn(!) gleich und eben, wie die mondenlichenn latitudines(.) Derhalbenn ein nehme er jglicher ihrer theillenn zue zwölffmallen, weill das nehmlich ihre größeste latitudo 5 grad(,) welche zall (nemlich funff.) ist das zwölffte theill uonn 60()) hat er aus denselben die scrupula proportionum oder proportionalische theille, constiduirt unnd gesetz, weichere ardt er aber nicht allein in dießen zweienn, sondernn auch so woll in den dreyen obern jrlauffenden sternenn oder planetenn zue gebrauchenn erachtet, wie da unten soll offenbahr werdenn. y\\

2\

Bl. 217r

2|

Bl. 21^

21

allenthalben]

Sim:

20

allent add. sup. lin.

ptolœmeus] cf.

Ptol. Alm.

24 unndt] repet. XIII,4 (Heiberg II, S.581)

5

10

15

20

25

30

Das sechste

Buch, Capitul. 8.

291

Uonn der dritten art oder unterscheidt der latitudinis Veneris und Mercurij weichere sie gemeinlich die deviation oder abweichunge uom wege nennen. Capitul. 8. 5

10

15

20

25

30

35

Nach welchenn allen nun also erklehret ist noch weiter übrig uon denn drittenn Motu latitudines etwas zue sagen, unndt anzuzeigenn, weichere nemlich ist die Deviatio oder abwegunge(,) dieße aber haben die uörigenn alten astronomjM welche die erden jm mitteil der weit behaltenn, durch des eccentrj unnd zue gleich des epiciclj, Declinationn zugeschenn uermeinet, umb daß Centrum der Erdenn uohrnehmlich aber in bestätigung des Epiciclij im Auge oder daßelbenn opposito in venere umb ein sechstheill eines gradus und solchs allzeit gegen mitternacht jm Mercurio aber umb drey uierttell eines gradts allzeit gegenn mittag, wie wier zuuorgesagt haben(.) Dennoch aber ist nicht genugsamb auß ihrenn wortenn klahr, ob sie wollen alzeit ein gleiche und einerley dieselbigenn oder eine solche Inclinationn, daß ist, einbiegunge der kreißenn oder circkelln uerstandenn habenn, denn solchs zeigenn nehmlich ihre zallen ann(,) weil sie erheischenn alzeit, das sechstetheill eines gradts der propotionalischenn Scrupulenn anzuenehmen fur die Divfifatione oder abwegung Veneris, der Mercurj aber drey uier theill eines GradtS(,) welchs zwar keine Stadt mag habenn, so weit nicht alzeit uerbleibet einerley oder derselbig winckell der Inclinationn oder einbiegung, nach dem es die Ratio oder uerhaltunge derselben Scrupulorum erfordert und erheischt, jnn welchem sie sich furderen unndt grundenn dann nach auch uerbleibunge deßelbenn winckels, mag aber nicht uerstanden werden, auff wasserley ardt unnd weis dieße latitudo dehren sternen uonn der gemeinen Sectionn aber durchschneidung hindersich zu rugk [s]pringet sogahr schnell in dießelben latitudi=\\nem, welche Bl.218r sie baldt zuuor uerlaßenn, es sey dann das mann spreche möchte, das solches gesche durch sonderlicher weis der Refractionn oder hindersich zue rugktreibung des leuchtes oder schemes^ wie nemlich in Opticis oder der absehunng zu gehen pfleget, aber dießes handellnn unnd sagenn wier uon dem motu, welcher nicht endsehnlich ist, sondernn ihme selber in seiner eigen natur commensurabilis und gegen einander ermeßlich(.) Gebühret sich demnach zue bekohmmen(,) daß innerhalb denselbenn sey eine librationn oder wiegunge, welche uermachet unnd uerursachet, das die theille des zirckells inn uiellerley gestalt und uerandert und unterscheiden werden()) wie wier dan ein solche librationn oder wiegung erklerett habenn(,j weichere mann auch notwendig nachfolgen mus(,) damit und auf das derselbenn zahllen durch den funfftenn | theill eines gradus, jm Mercurio mu- S. 470 gen unterscheidenn sein, aus welchenn dann auch desto weniger zuuorwundern sein wurdt, so auch nach unßerer hipothesi mancherley undt uerendterlich ist, 1 unterscheidt der] der repet. furderen numeris suprascriptis

21 furderen unndt

grundenn]

com.

ex

grundenn

unndt

292

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

unndt nicht so gahr einfach oder Regular M dieße nemblich latitudo aber dennoch keinen mercklichenn jrthum uerursachende, weichere jnn allen Differentzen oder unterscheiden also kan undt mag entscheiden oder uonn einander erkennet werdenn. Dann es sey hirbeigefugten piano, welchs recht 5 ist gegen den Codiacum eine gemeine Sectio oder durchschneidunge, jnn weicherer a sey das Centrum der Erdenn 6()) aber das Centrum des kreißes oder Zirckels in der größesten oder kleinestenn distantz der Erdenn()) welcher kreiß sey cdf gleich- 10 sam durch ein polos des eingeheldetenn oder einwertz geneigten kreißes: unnd weill aber nun im B1.218v Auge undt | oppositio Augis, daß ist im ab, das Centrum des kreisses entstehende, der Sternn allenthalbenn ist in der großsesten deviationn oder 15 abwegung, allwor er auch wirdt sein nemlich nach dem Circkell(,) welcher dem kreiße parallel ist: unnd ist df. der Diameter des paralli gegenn cbe, dem Diametrum des kreißes oder Zirckels; welcher gemeine Sectiones oder durchschneidunge geset- 20 zet werdenn, nemlich der rechtenn gegen das plann Fig. 140 cdf. Es werde aber in der mitte zerschnittenn df, Fig.140 im g, unnd wirdt also sein daselbig gM das Centrum des parallelj(,) unnd es werdenn miteinander zuesammen gefugt bg. ag. ad. nun lassen unns setzenn unter bagM dem winckell(,) welcher begreift ein 25 afM Sechsteil eines Gradts in der größesten Deuiationn oder abwegung Veneris, demnach des trianguls abcM jnn welchenn der rechte winckell b, haben wir die Rationn oder uerhaltung der seifen ab, gegen bg, wie nehmlich 10000, gegenn 29', aber die gantze abc. ist derselbigen theille 17193()) unnd die übrige œ 2807(,) weicherer (theillenn) auch die halben theille der Subtirenden die doppeltenn cd und ef 30 gleich sein dem bgM werden dem nach die winckell cad. sein 6', und eaf beinach 15'. uonn dem winckell unterscheiden sein()) welcher unter bag, aida nemlich nur allein 4', alhie über 5'(,) welche gemeinlich nicht geachtet oder angesehen werdenn wegen ihrer kleinheit wirdt demnach sein die erscheinende Deuiatio der abwegunge Veneris die Erde bestätigt oder gesetzet ist inn ihrem auge oder oppositio 35 Augis, umb ein gahr kleines grosser oder kleiner sein dann 10'()) jn weicheren B1.219r Theile seines Kreißes oder Circkells auch der stern sein || mag(.) 20 durchschneidunge] durchschneidgunge G 22 Fig. 140] 32 unterscheiden] literas ter sammen] zuesammenmen G

die repet.

om.

G

(lacuna)

add. sup. lin.

24 zue34 sein die]

Das sechste

5

10

15

20

25

30

35

Buch, Capitul. 8.

293

Aber im Mercurio so wier bestättigenn oder setzenn werdenn denn winckell bag. drey uiertheill eines grads unnd ab, gegenn bg, zue sein wie 10000 gegenn 131. unndt auch abc 13573, und das übrige latus ae 6827(,) unndt demnach also habenn, der winckel(,) welcher ist unter cad, 33°(,) eaf aber beynach 70'. (oder 1°.10'.)(,) mangelln demnach aida 12'. alhie aber sein übrig oder uberflußig 25'()) aber dennoch werdenn dieße Differentzen oder unterscheide unter dem Radis oder strömen der sonnen bey nach uerthann unndt uerschließenn, ehe dann der Mercurius unßerm gesichte sich offenbahret unndt herfurgeht, umb weicherer Ursachen willen auch die ueralten Astronomi nur allein schlecht seine (des Mercurj) erscheinende Deuiationn oder abwegung nachgefolgt haben, gleichsam eine einfache unnd schlechte in massenn(,) aber nicht desto weniger etwann einer sich der arbeit untergehen oder unternehmenn unnd in kein wegk uerdrießen wolte, laßenn, unnd auch dieße gemeltenn des Mercurj unter der sonnenn uerborgenn genge undt derselben eine gahr genaue rechnung nachsuchenn und folgen wolte, auff was weiße solchs geschehen muge, wollenn wier nun ferner anzeigenn. Unnd solchs aber wollen wier zum exempell anzeigenn jm Mercurio, darumb weill derselbige eine mercklichere, und mehr endtpfundtliche Deuiationn oder abwegunge uermachet dann die Venus, denn es sey ab. eine gerechte oder gestracke linie f \ in der gemeine Sectionn oder durchschneidung des kreyßes oder Zirckells des sternenn undt des Zodiacj (,) wanen nehmlich | die gesuchete Erde wirdt S. 471 sein im Auge oder opposito, des kreißes des sternenn, wier wollen aber setzen die linien abM ohne unterscheidt zue sein 10000 theile(,) gleichsamb die mittelnn longitudinem oder lenge zwischen der größestten undt || kleinistenn, gleich wie wier bey B1.219v der obliquation oder schlimme gethann habenn, es werde aber beschrieben der circkell def. im centro \\ c. dem eccentro Zirckel oder kreiße parallel nach der distantz cb, in welchem parallelo der stern, als dann die größesten Deuiationn de}\,) welchen aber sich auch, sowoll gebuhrete zue sein gegen ab. undt albeyde linien in demselbenn piano, so gegen den Fig 141 kreis oder circkell des sternenn recht, werde demnach zum exempell die circumferentz ef. angenohmmen 45. gradt zue sein(,) gegen weicherer uerhaltung, aber wier erforschenn (wollen) des sternenn Demotion oder 2 grads ] grats G 5 add. sup. lin. 30-31 Deunition G

12']

def.

17' G; 12' E, M 5 25'] 15'G; 25'E, M; 15'N, B 26 theile] im centro c. dem eccentro Zirckel ] add. in marg. 38 Deuiation ]

De revolutionibus: Die erste deutsche

294 Fig. 141

Bl. 220r

Übersetzung

abwiegung uom wege, und es werdenn gezogenn die perpendicularlinien. nemlich eg dem cf unnd gegen das untergelegenn plann (des kreißes,) ek, gh, und die zuesahmmen geknupffete hk undt werde also erfüllet daß rechtwinckelige parallelogrammum, und werden miteinander zuesahmmen gefueget ae, ak, ec, weill demnach bc. wirdt sein jm Mercurio nach seiner größesten Deviationn oder abwegunge 131. allsolcher theillenn(,) weicherer sey ab 10000, weicherer auch ist ce 3573(,) ist also der rechtwinckelige triangell gegebener winckellnn undt wirdt auch sein d[as] latus eg, oder kh, derselbenn theillenn 2526, aber bh dauon ab genohmmen (welche auch gleich ist dem eg, oder auch dem cg, wirdt ubriggelaßenn ah, 7474. Demnach des triangels ahk, gegebener Seitenn (welche dem rechten winckell h, begreiffenn,) wirdt sein die subtensa ak, 7889(,) aber die gleiche dem cb, (das ist sonsten hg,) | ist solcher theillenn 131, demnach auch an dem triangulo ake nach gegebenen seitenn ak, ke, welche den rechtenn winckell k. begreiffenn, wirdt gegebenn der winckel ka, welcher Respondiret und zuestimmet der deuiationn oder abwegung, gegen die Circumferentz ef, weichere wier nehmlich sucheten, weichere auch umb ein gahr geringes uon denen()) so observierertt sein wordenn(,j uonn einander] stimmet(.) Zue gleicher weiß aber auch, wier in den andrenn unndt bey der Venere thun wollenn, unnd sodann es jn dem Canone, so unten soll geschriebenn uorzeichnen nach welchereren aber also erklehret, wollenn wier auch werdenn,

20

Stadt derer Deuiationenn oder abwegungenn, welcher nemlich zwischenn dießen grentzen sein, sowoll der Venerj als dem Mercurio sexgesinas, d[as] ist, sechtzig theille oder

25

5

10

15

an

Scrupula proportionum hinzufugen,

Fig.142

denn

sey der Circkell abc des Eccentrj kreißes oder circkels der ein Veneris oder Mercurj und es sein ac, die knopffe, (oder puncta der durchschneidung des circkelln gegen ein ander) des motus dießer laties

30

tudines oder linien b. der

bereifte, nemlich der größesten Deviation, oder abweichung uom wege, jnn wel-

Ftp 149

1

chenn (b) uermachenten Centro b werde beschriebenn ein kleiner cir-

die] repet.

131 E, M

Sim:

11

1 Fig. 141] om. G 27 Fig. 142] om. G

aber]

ek add. M

36

(lacuna)

(b)]

add. G

2

gh] gA G;

GH E;

gh

M

6

131]

231

G;

35

Das sechste

5

10

15

20

25

Buch, Capitul. 8.

295

ckell, dfgM weicheres | diameter uberzwerch sey dbfM durch weicherenn (kleinen Zirckell) sich begebe undt zue trage die libratio Deviationis die abwiegung, der abweichung uom wege) unndt nach dem aber anfengklich oder zuuor gesetz ist wordenn, das nemlich weill die erde entstehet oder ist im auge oder im opposito Augis des Eccentri kreyßes oder zirckells des Sternenn, das als dann der stern | uermache die größesten Diuiation oder abweichung uom wege seines lauffes, nemlich in zeichen .f. undt daß der circkell(,) welcher denselben Sternen umbtregt oder fuhret(,j alß dann den kleinenn zirckell berühre im /. Nun aber sey die Erde etwas nachgefallenn ungefehr abgescheiden uom auge oder opposito Augis des Eccentrj des Sternen, nach weicheren Motu aber (oder nach seiner große,) werde genohmmen eine gleiche, circumferentz oder bogenn, des kleinen zirckells welche sey fg, unnd der beschrieben zirckel agcb) welcher den Sternen umbfuhret, zerspalte oder zerschneide den kleinen Circkell, unnd so woll seinen Diametrum im zeichenn e(l) unndt es sey nehmlich die stern im k, und wirdt die Circumferentz ek, dem gf gleich oder änlich, oder gleichförmig nach laut der Satzung unndt gab, und werde auch gezogen die linie kl, perpendicular gegen dem circkell abc. nun ist aber unßere fursatz oder fuhr nehmen aus fgM ek, und be, zuerfinden die große kl, das ist, die distantz des Sternen uom circkell abc. Nachdem und weil nun durch die Circumferentz fg, die linie oder Circumferentz eg. wirdt gegeben sein, gleichsamb eine rechte aber stracke linie, welche im keinen wege unterscheiden ist uonn einer Circular linien, undt ist zugleich auch gegeben ef. im solchenn theillenn, jnn weicherenn die gantze bf, und so woll die übrige be. es ist aber bf gegen be, gleich wie die subtensa des doppeltenn ce. den quadrangull gegen die subtensen des doppelten ck. unndt auch be gegen kl, so wir demnach ad, den zall 60. werden setzen, und bf, || unnd auch die()) welche aus dem Centro ist(,) nemlich ce(,) werden wir auch habenn be in denselbenn

theilenn(,) welche aber so sie in sich selber wirdt Multipliciret werden, undt daß so daraus ist erwachsen unnd durch 6. getheilet werden wier haben kl, die gesuchtenn Scrupula proportionum der Circumferentz ek, welche wier auch dem funftenn Canoni (oder seiner funff30 tenn seulenn) unndt ann der letztenn Stadt zuegezeichnet oder zugeschriebenn habenn, jnn massen wie uolgett. y Hie

gehört

zue

folgen der Canon latitudinum planetare folio

[Tab. 98-101, S. 473-481 desunt] 3 gesetz

ist]

ist

repet.

193.

S.472

Bl. 220v

B1.2211"

296

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

[S. 482] Uon der rechnung der latitudinum oder Breitten der funff jrlauffenden sternen. Cap: 9.

Bl. 221v

Bl. 222r

/

Die art unndt weiße aber(,) zue rechnen die latitudines oder breitte der funff jrrenden sternen oder planetenM geschieht unndt ist durch dieße tabulen: nachdem unndt weill wier im Saturno, Joue, unndt Marte des Excentri zirckels entschei5 dene oder die uergleicheten Anomalian auf gemeine oder gebrauchliche Zahlen uergleichet oder bereitet habenn, des Martis, nehmliche seine eigene wie auch dieselbige mach geschaffenn oder gestaltet sein, des Jouis aber nach uorhin uerbrachter Subtraction oder abnehmung zwäntzigerr gradenn, des Saturni aber hin zue gegeben funfftzig gradenn, weichere Sexag¿esim¿B(,) aber demnach auß der 10 Stege begegenen, oder die scrupula proportionum an der letzten Stadt gesetzet wier anzeigen undt uerzeichnen wollenn, zue gleich auch durch die entscheiden Anomaliann der Commutation, unndt jgliches gebührenden zahll, wollen wier nehmen die beigefugten latitudinem oder breitte: die erstenn nehmlich, undt die mit=||nächtigenn, so weit unndt fern die Scrupula proportionum die öbern wer- 15 denn sein, welchs aber sich begibt unndt zutregt, wann er nehmlich die Anomalia des Eccentri weniger denn 90°. oder auch mehr denn 270°. wurdt habenn, die mittägigen undt nachfolgenden latitudinem, so die Scrupula proportionum die untern oder jndernn sein, das ist, so mehr dann 90°: oder auch weniger dann 270. theille in der Anomalia des Eccentri, jnn welcher gegangenn oder einge- 20 treffen wirdt sein unndt befunden werdenn(.) So wier demnach die einen dießer latitudinum durch ihre Sexagésimas Multiplicirenn, oder uielfaltigen, alßdann wirdt daraus herfur kohmmen die distantz uonn der zeichen zirckell gegen mitnacht oder gegen mittag, nach der benehmunge der angenohmmen circkelln, aber in der venere unndt dem Mercurio sein zum ersten anzunehmen durch die ent- 25 scheidenenen Anomalian der Commutationn, drey oder dreyerley latitudinis oder unterscheidene orte undt unterscheide der breitte(,) nemlich der Declinationn, der obliquationn und der Deuiation, welche sich alle unter und miteinander begegnen(,j welche aber besonderlich oder an sonderlichen örtten hinwegkgeworffenn wirdt der zehende theill der obliquationn, jnn maßen(,) so die Anomalia des Ec- 30 centri undt ihre Zall im öbern theille der tabulen erfundenn wirdt, oder aber so uiel hinzugegebenn wurdt sein untern theille gemelten tabulenn undt solch uberbleibendt oder Summa werde behalten, es | sein aber ihre benennunge oder nahmen der underscheide()) ob sie mitnächtig oder mittägig werdenn sein, fleisig zue entscheiden, denn so die entscheidene Anomalia der commutationn wurdt 35 sein jnn des Aporej oder des Augis halbenn circkell, das ist, weniger 90°. oder Sim: 22 Sexagésimas] Sexagésimas E; Mercurio add. E; beim merkur add. M

Proportional-Minuten

M

30

obliquationn]

in

Das sechste

5

10

15

20

25

30

35

Buch, Cap: 9.

297

mehr denn 270°(,) auch die Anomalia des Eccentrj kleiner dann ein halber Circkell. Oder dagegenn unndt hinwiederumb()) so die Anomalia der Commutationn wirdt sein in der andern circumferentz des circkels, in weicherer des oppositium des Augis ist, nehmlich mehr dann 90°. oder weniger dann 270°. unndt so woll die Anomalia des Eccentri grosser dann ein halber circkel, als dann wurdt die Declinatio Veneris mitnächtig, des Mercurj aber mittägig, so aber die Anomalia der Commutation ist in der Circumferentz{,) jnn weicherer daß oppositum Augis ist, unndt die Anomalia des Eccentri kleiner wirdt sein dann einhalber Zirckell, oder aber die Anomalia der Commutation jnn theile des Augis oder in dem theile des circkells, jnn weicheren das Aux befunden unndt auch die Anomalia des Excentri mehr dann ein halber zirckell(,) wirdt dagegenn unndt her wiederumb die Declinatio Veneris oder mittägig: des Mercurj aber mitnächtig(.) Jn der obliquation aber()) so die Anomalia der commutationn kleiner dann ein halber zirckell, unndt die anomalia des Eccentrj jm theile des Augis des Circkels: oder aber Anomalia der Commutationn größer dann ein halber zirckel. Undt des Eccentrj Anomalia jm theille oder halben zirckell des oppositj Augis, als dann wirdt sein die obliquatio \ Veneris mitnächtig(,) des Mercurj aber mittägig: welche aber Bl. 222v auch auf gleiche weis wie die Declinatio wiedersinnischer weis umbgekehret und umbgewandt wirdt eingemelt, die Diuiationes aber bleiben allenthalbenn der Venerj mitnächtig, dem Mercurio aber mittägig, wieder aber so werdenn mitsambt der entscheidenn Anomalia des Eccentrj zue gleichgenohmmen, die Scrupula proportionum allenn funff planeten gemein, unangesehn aber()) ob sie woll nur allein dem dreyen obern send zugeschriebenn wordenn, welche der Opliquationj gezeichnet werdenn, unnd auch die ersten deuiatienj, nach dießenn aber hinzugethann derselbenn Anomaliœ des Eccentrj 90°. gradt mit derselbenn erwachßenn sein, wiederumb die gemeinen Scrupula proportionum{,) | so begegnen jm Zweigunge S. 483 der latitudine der DeclinationM dieße alle aber also in die Ordnung gesetzet(.) Werdenn jgliche drey erklehrete latitudines Multipliciret oder geuielfältigt, jglich durch ihre Scrupula proportionum, unnd erwachßenn darauß die selbenn latitudines) nach ihrer Zeit unndt Stadt alles Examinirt und erforscht, damit wier aber die summ der dreyenn latitudinum oder Breittenn in dießen Zweyen sternenn haben(,) so sie aber eines Nahmens werden sein, werden sie Zue gleich Summirt oder Zuesammen geben(.) Wie aber nicht sie einerley nahmen haben(î) alß dann werden die Zwo nur allein, weichere Einerley undt derselben nahmens seins, zue Sammen gefugt, welche aber(,) nachdehme(,) als sie größer oder kleiner werden sein, werdenn sie uon der dritten unnd gegen einandern unterscheidene latitudine abgenohmmen(,) und alß dann bleibet Endtlich übrig die andern | über Treffende Bl. 223r unnd gesuchte latitudo(.) 29

darauß]

literas dar add. sup. lin.

298

De revolutionibus: Die erste deutsche

Übersetzung

Ennde deß Sechstenn buchs der himlischenn Reuolutionn

Nicolaj Copernicj y ABCDEFGHIKLMNOPQRSTVXYZ. »M©€8©£3, Summa

32. Omnes Sunt

Sexterniones prœter quaterniones EP% : et quinterniones H. nionem X. Sein siebenn Bucher, unndt zehen bogen, y

% itaque Septer-

5 Sein siebenn Ms: 185 Bögen

Bucher, unndt zehen bogen]

=

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25

Bögen

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+ 10

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Proclus Diadochus [Proel. Hyp.]: Hypotyposis astronomicarum nitius. Stuttgart 1974 (Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1909).

positionum. Hrsg. C. Ma-

Proclus Diadochus; Henisch, Georg [Proel. Sphaera]: Georgii Henischii [...] Commentarius in sphaeram Prodi Diadochi. Praemittitur Prodi De Sphaera textus graecus cum versione latina. Augsburg 1609 [VD 17, 23:289511T].

Prophacius Ptolemaeus

s.

Jacob Ben Machir Ibn Tibbün

[Ptol. Alm.]: Syntaxis mathematica. Hrsg. J. L. Heiberg. In: omnia, Bd. 1. Leipzig 1898-1903.

Claudii Ptolemaei

opera quae extant

Ptolemaeus

[Ptol. Geogr.]: Claudii Ptolemaei Geographia. Hrsg. 2 Bde. (Nachdruck: Hildesheim 1966).

1843-1845,

C. F. A. Nobbe.

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Raimarus Ursus, N.: Nicolai Raymari Vrsi Dithmarsi Sac: Rom: Caes: Maiestatis Mathematici Parentatio: in pios manes Illvstris et Generosi Herois Ac Domini Iacobi Cvrtii [...]. Prag 1594. Raimarus

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Ursus,

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Raimarus

De revolutionibus: Die erste deutsche

308

Übersetzung

Raimarus Ursus, N.: Nicolai Raimari Vrsi Dithmarsi, Rom. Kay. Maj. Hoff. Mathematici zu Prag in Behaimen. Arithmetica Analytica, Vulgo Cosa, oder Algebra. Prag 1601 [VD 17,

23:260335E].

Raimarus Ursus, N.: Nicolai Raimari Vrsi Dithmarsi Rom. Keys. May. Mathematici. Chronologische/ Gewisse vnd vnwiderlegliche Beweisung/ auß heiliger Göttlicher Schrifft vnd heiligen Vättern/ daß die Welt vergehen/ vnd der Jüngste tag kommen werd/ innerhalb 77. Jaren: Anzurechnen von disem jetzlauffenden Jar Christi 1596. etc. Nürnberg 1606 [VD 17,

23:258241G].

Raimarus Ursus, N.: Nicolai Raimari Vrsi Dithmarsi Rom. Kays. Mayst. Mathematici. Chronologische/ Gewisse vnd vnwiderlegliche Beweisung/ auß heil. Göttlicher Schrifft/ vnd Heiligen Vätern/ daß die Welt vergehen/ vnd der Jüngste tag kommen werde/ innerhalb 67. Jaren: Anzurechnen von disem itzlauffenden 1606. Jahres. Schleßwig 1606 [VD 17,

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durch-

REGISTER

1. PERSONENNAMEN

(76-138 n. Chr.) 143.17,

Adrianus

143.22, 143.28, 150.19, 151.5, 161.13, 198.4, 198.11, 198.15, 202.3, 207.7, 207.21, 210.8, 210.11, 219.18, 219.21, 228.13, 228.30, 228.34, 229.9, 229.14, 230.13, 239.10, 239.14, 240.16 Aemilius Lepidus, M. (fl. 66 v.Chr.) 98.29

Aeneas

13.29

Agrippa (2.

n.Chr.)

Hälfte des 1. Jhs. 89.2

Albategnius

s.

Magnus (356-323

262.37 Aratus (ca. 310-245 v. Chr.) 75.26 Archimedes (ca. 287-212 v. Chr.) 102.27, 188.4 Aristarchus (ca. 310-ca. 230 v. Chr.) 81.21, 81.26, 90.7, 102.26 Aristillus (fl. 280 v. Chr.) 89.2 Aristoteles (384-322 v. Chr.) 11.30, 12.6, 15.16, 21.10 Arzachel (f 1087/90) 81.23,90.12,

112.26, 114.30, 118.19, 121.25,

Machometes

122.28

Aracensis Alexander

Apollonius Pergaeus (ca. 262-ca. 180 v.Chr.) 193.33,194.1,194.32,

v.

Chr.)

78.31, 79.6, 79.9, 79.13, 79.18, 98.25, 98.26, 103.3, 103.6, 103.14, 103.21, 103.36, 119.12, 119.35, 120.29, 120.33, 121.8, 121.17, 127.7, 128.8, 151.3, 151.16, 151.24, 154.13, 154.26, 160.1, 160.13, 160.18, 161.24, 162.20, 162.24, 162.28, 207.32, 225.28, 232.4, 235.29, 243.28, 251.13

Alfraganus (f nach 861) 174pp. Alpetragius (t 1204) 17.6 Amerigo Vespucci (1454-1512) 5.27

(ca. 610-ca. 547) 6.6 Anaximenes (f 528/525 v. Chr.) 6.3 Antoninus Pius (86-161 n. Chr.) Anaximander

74.21, 79.12, 91.22, 95.12, 97.12, 99.10, 99.15, 103.6, 103.25, 210.13, 212.23, 217.1, 217.11, 219.23, 221.38, 224.14, 225.8, 225.19, 228.19, 230.18, 236.6, 238.24, 238.33, 240.25

Augustus Averroes

s.

Octavianus

(1126-1198)

al-Battânï

s.

Augustus

17.34

Machometes Aracensis

al-Bitrügl s. Alpetragius Brahe, Tycho (1546-1601) IX-XI Bürgi, Jost (1552-1632) IX-XII, XIV, XVI, XVII, XIX, XX Caesar

Caesar, Gaius Calipus s. Callippus Callippus (4. Jh. v. Chr.) 78.30, 79.6, 95.12, 102.26, 119.11, 141.13, s.

Julius

141.14

(1829-1920) XIII Censorinus (3. Jh. v. Chr.) 98.20 Cicero, M. Tullius (106-43 v.Chr.) Cantor,

Moritz

8.22

Cleopatra (69-30 v. Chr.) 99.6 Copernicus, Nicolaus (1473-1543) X, XII, XIII, XVII, XXV-XXVII, 3, 51.1, 77.1, 135.1, 189.1, 265.1, 298.2

De revolutionibus: Die erste deutsche

314

Democritus

(ca. 460-ca. 370 v. Chr.)

Übersetzung

Hopmann, Josef (1890-1975)

XIII

6.5

Ibn Rusd

Ecphantus (5. Electra

Jh.

Chr.)

v.

v.

Chr.)

6.3

25.31, 27.1, 27.6, 27.9, 29.21, 33.6, 36.1, 36.7, 36.13, 36.24, 37.28, 39.5, 39.9, 40.11, 42.15, 42.28, 47.24, 47.27, 48.7, 60.14, 64.1, 64.3, 80.14, 86.24, 87.14, 107.26, 108.24, 110.3, 123.15, 125.5, 142.1, 145.29, 170.11, 236.33, 243.7 s.

Alfraganus

Gmunden, Johannes

XI-XIV

Hadrianus, P. Aelius s. Adrianus Hagecius, Thaddeus (1525-1600)

X

Heraclitus (ca. 550-ca. 480 v. Chr.) 6.4, 8.21 Hermes Trismegistus 21.6 Hesiodus (fl. 700 v. Chr.) 75.29 Hicetas (fl.400 v.Chr.) 8.22 Hiob 75.28 Hipparchus (ca. 190-ca. 120 v. Chr.)

53.35, 77.13, 79.5, 81.11, 89.2, 102.32, 103.2, 103.8, 103.14, 104.25, 104.27, 112.17, 114.20, 119.10, 120.30, 120.32, 122.26, 139.13, 141.15, 141.17, 141.20, 142.14, 142.21, 142.24, 142.27, 150.24, 150.25, 154.12, 154.14, 155.29, 156.18, 168.5, 168.31,

(8.

Jh.

v.

Chr.)

75.29

Johannes

90.17

Caesar, Gaius (ca. 100-44 v. Chr.) 98.26, 98.28, 98.30, 98.31, 99.3, 99.33, 121.3, 121.6, 121.18, 128.9, 151.3, 151.18, 151.26, 162.30, 208.2, 225.28, 235.29

Julius

Kepler, Johannes (1571-1630) X-XII, XIX v.

Chr.)

Machometus Aracensis

XIX

190.27 Homerus

(1436-1476)

Leucippus (5. Jh.

von

(1380/84-1442) Guldin, Paul (1577-1643)

Monteregio s. Regiomontanus Johannes Regiomontanus Joannes de

Eratosthenes (ca. 280-ca. 192 v. Chr.) 53.35 Euclides (fl. 300 v. Chr.) 16.31,

al-Farganï

Averroes

8.21

21.7

Empedocles (5. Jh.

s.

6.4

(t 929)

17.32, 79.19, 81.13, 81.20, 81.23, 81.28, 89.10, 90.12, 95.15, 96.16, 103.20, 104.4, 104.8, 104.21, 104.22, 104.26, 112.22, 112.28, 114.26, 114.33, 118.18, 118.23, 121.27, 122.28, 170.30 Marcus Antonius

(86/83-30 v.Chr.)

99.6

Martianus

Capeila

s.

Martinus

Capeila Martinus 18.28

Capella (fl. 400

n.

Chr.)

Menelaus, géomètres (fl. 98 n. Chr.) 72.15, 79.8, 89.2, 139.16 Menzzer, Ludolf (1816-1893) XIII, XXV Meton (5. Jh.

v.Chr.) 141.4,141.7

Moritz, Landgraf von Hessen

(1572-1632) Munatius 99.2

XI

Plancus, L. (fl. 13

v.

Chr.)

1. Personennamen

Nabonassar (f 734 v. Chr.) 98.15, 98.18, 98.24 Nabuchodonassar (t 1106/04 v. Chr.)

984pp.

Nebukadnezar I. s. Nabuchodonassar Nicetas s. Hicetas Numatius Plancus Plancus, L.

Octavianus

n.Chr.)

s.

Munatius

Augustus (63 v. Chr.-14 98.31,99.2,99.8

Osiander d.Ä., Andreas XII, XVII Paul 3

(1498-1552)

III., Papst (1486-1549) XVII,

Peurbach, Georg (1423-1461)

90.16

Philolaus (fl. 440 v. Chr.) 9.4 Plato (426/427-348/347 v. Chr.) 9.6, 17.4, 17.7, 51.15, 189.12 Posidonius (fl. 451 v. Chr.) 63.29 Proclus (412-485) 52.16, 236.33 Prophatius Iudaeus (ca. 1236-ca. 1306) 81.25, 90.13 Ptolemaeus Philadelphus

(309/308-246 v. Chr.) 232.3, 233.14, 235.15, 235.24, 243.21, 250.22

Ptolemaeus Philometor (197/186-145 v.Chr.) 160.1 Ptolemaeus, Claudius (ca. 100-ca. 180

n.Chr.) 5.21,12.7,12.28,17.5,

18.1, 18.6, 18.16, 25.21, 26.7, 26.24, 30.26, 38.6, 53.33, 54.4, 70.2, 72.10, 72.24, 73.6, 74.21, 75.10, 75.32, 78.2, 79.12, 81.3, 81.7, 81.11, 81.13, 81.15, 81.18, 81.19, 81.23, 81.27, 88.35, 89.8, 89.10, 90.6, 90.18, 91.22, 95.15, 96.15, 97.12, 97.30, 98.5, 98.14, 99.10, 102.30, 102.34,

315

103.5, 103.18, 103.24, 104.5, 104.9, 104.14, 104.19, 104.24, 104.26, 104.35, 105.3, 105.30, 108.32, 111.2, 111.14, 112.5, 112.7, 112.17, 112.24, 113.15, 114.10, 114.19, 114.28, 116.20, 116.23, 118.17, 118.20, 121.23, 121.28, 122.4, 122.26, 131.16, 132.3, 142.23, 143.9, 143.16, 147.6, 149.17, 150.25, 150.26, 156.2, 160.2, 160.16, 161.9, 161.13, 162.20, 163.6, 164.16, 165.24, 166.4, 168.29, 169.12, 170.19, 170.20, 170.25, 171.1, 172.20, 173.20, 188.8, 190.26, 198.3, 198.20, 198.24, 198.25, 199.5, 199.15, 201.3, 202.9, 202.23, 203.30, 205.11, 207.3, 207.18, 207.22, 209.26, 210.5, 2144pp., 214.27, 216.32, 219.3, 219.17, 222.5, 224.14, 224.17, 225.5, 225.21, 227.24, 228.9, 228.11, 228.26, 229.13, 230.13, 236.6, 236.22, 238.21, 238.23, 240.14, 240.25, 243.21, 246.23, 250.22, 266.15, 266.30, 268.3, 275.14, 276.19, 281.5, 283.20, 283.25, 286.37, 290.20

Purbachius, Georgius Georg

s.

Peurbach,

Ursus, Nicolaus (1551-1600) IX-XIII, XV, XVI, XVIII-XX, XXVII Rheticus, Joachim (1514-1574) X Rosen, Edward (1906-1985) XIII Rothmann, Christoph (ca. 1555-ca. 1600) IX, X Rudolf II., deutscher Kaiser Raimarus

(1552-1612)

XI

De revolutionibus: Die erste deutsche

316

Sacrobosco, Johannes de

(ca. 1190-1250/56) XIX Salmanassar (f 1245/44 v. Chr.) 98.16

Schöner, Johannes (1477-1547) 246.7, 246.10 Schönberg, Nicolaus von (1472-1537) XVII, 3 Sophocles (496-406 v. Chr.) 21.7 Täbit ibn Qurra

Thebites Thebites (836-901) 104.29, 106.5 Theon Alexandrinus (4. Jh. n. Chr.) 228.12 Theon Smyrnaeus (Anf. 2. Jh. s.

n.Chr.) 75.26,228.30,229.4,

229.9, 240.14 Tibbon, Jacob ben Machir ibn

5.

Prophatius

Iudaeus Timaeus (fl. 421 v. Chr.) 17.4, 189.12 Timochares (3. Jh. v. Chr.) 78.31,

81.6, 88.35, 89.7, 89.15, 89.31, 91.22, 95.15, 96.15, 98.5, 232.3, 235.13

Traianus, M. Ulpius (53-117 n.Chr.) 79.9

Vergilius (70-19 v. Chr.) 13.30 Vipsanius, M. Agrippa (64/63-12

v.Chr.)

Virgilius Walther,

99.4 5.

Vergilius

Bernhard (1430-1504) 245.30 Wilhelm IV., Landgraf von Hessen

(1532-1592) IX, XI, XIII Xenophanes (580/565-485/470 v.Chr.) 6.7 az-Zarqällu s. Arzachel Zinner, Ernst (1886-1970)

XIII

Übersetzung

2. GEOGRAPHISCHE NAMEN

Aegypten

Krakau

4.2

Alexandria 60.20, 74.22, 78.31,

103.3, 103.25, 104.6, 104.7, 104.15, 119.11, 119.14, 121.5, 1434pp., 143.25, 143.31, 151.7, 154.26, 160.5, 160.14, 161.15, 163.7, 164.18, 164.24, 198.7, 228.12 America 5.26, 5.30 Arabicus sinus s. Arabischer Arm Arabischer Arm 5.20 Araca 103.26, 104.1 Arata s. Araca Areca s. Araca Athen 141.8 Bizantium

Bologna

s.

60.21 Bononia

119.15, 119.34, 121.1, 121.19, 143.19, 143.25, 143.32, 151.7, 151.28, 154.24, 160.8, 160.10, 160.14, 161.15, 184.24, 184.29, 198.6, 198.17, 225.10,

238.27

Macedonia 151.31 Meroe 60.20 Nilus

245.19

Nürnberg 245.29,

Pontus 60.21 Preissen s. Preussen Preussen 79.25

Raqqa

Bononia 181.32, 182.7, 182.12 Boristenes 60.21 Borysthenes s. Boristenes

Rhodus

Cathagya s. Cathaya Cathaya 5.23 Constantinopel s. Bizantium

Siena

Cracau, Crakau Durrazo Dürres

s.

Krakau

5.

Syrien

151.31

Weixel

Frauenburg s. Frueburgum Fruburg 5. Frueburgum Frueburgum 79.25, 103.35, 119.34, 121.2, 1434pp., 151.28, 165.12, 233.24

Hellespontus 60.20 India Gangetica 5.31 Italia 4.1, 4.2, 9.6

Araca

60.20 103.20

Umm Ali am Nil s. Meroe

Vistula

Epidamnum

s.

60.20, 75.23, 102.33, 154.14, 154.19, 154.24, 154.25 Rom 79.8, 99.3, 161.19

Epidamnum Epidamnum

s.

246.6

s.

[nördl. Khartoum]

Weixel

151.29, 245.20

3. SACHREGISTER

Abbruch 17.10, 140.34, 142.9 Abendtstern 189.18, 268.9

Abnehmung

296.9

Abschnitzell 285.28, s. a. Segment Absehen 9.27, 9.30, 164.9, s. a.

Dioptra Absis

s.

Apsis

Abtrag Abwegung 268.22, 274.17, 291.6, 135.29

291.17, 292.16, 292.26, 292.35, 293.10, 293.19, 294.6, 294.15, 294.22, 5. a. Deviation, Diuiation Acronychium 21-224, s. a. Fulsion,

Opposition Acronyctus s. Acronychium Adler

10.27

Aegyptier 74.22, 98.25, 103.4, 103.7, 103.15, 130.23, 150.20, 198.11, 210.11, 219.21, 229.14, 239.15,

119.36, 120.34, 127.7, 143.18, 143.23, 143.29, 151.6, 160.3, 162.24, 198.15, 207.8, 210.8, 217.1, 217.21, 219.18, 219.23, 221.38, 229.1, 230.14, 230.19, 232.4,

243.21 Aegyptischer Monat 208.1, 212.24, 219.21, 225.8 Aegyptisches Jahr 79.24, 89.22,

89.23, 89.36, 91.4, 91.8, 98.25, 99.5, 99.9, 99.12, 100.5, 102.2, 103.9, 104.7, 104.15, 106.10, 120.23, 128.4, 141.24, 151.9, 151.15, 151.17, 151.19, 160.13, 160.19, 161.24, 161.34, 162.21, 162.28, 162.31, 165.14, 198.24, 202.18, 202.20, 207.9, 207.23, 207.28, 208.19, 210.16, 213.3, 217.4, 217.13, 217.17, 219.26, 222.12,

225.11, 233.27, 235.16, 235.25, 246.2, 246.16, 250.25, 251.6, 251.10

Aegyptisches

Mehr

änlich

[=Meer]

5.19

295.15, s. a. ehnlich Aequans 236.17, 236.18 Aequation 94.1, 254.1, 254.3, 254.16, 254.20, 254.35, 280.6, 281.22, 282.33, 284.12, 284.35, 285.2, 285.16, 285.25, 285.27, 287.27, 288.12, 288.19, 289.37, 290.5, 290.8, 5. o. Uergleichung Aequator 844pp.

àxpovuxxai 1904pp., Acronychium

s. a.

Anomalia 83-297 Anomalia der Commutation

254.4, 254.7, 254.10, 254.13, 262.16, 296.26, 296.35, 297.2, 297.7, 297.9, 297.13, 297.15 Anstrauffe 123.19, 186.35 Antarcticus 52.16, 794pp., 924pp. Antichthones

5.30 5.29

Antipodes Apogaeum 7-283, s. a. Aux Aprilis 198.5, 212.33 Apsis 105-290 Aquarius 22.20, 115.12, 117.22, 132.4, 132.6, 236.6 Arcticus 52.15, 924pp. Arcturus 75.29 Aries 23.8, 24.12, 83.6, 92.29, 94.29,

99.17, 99.25, 100.24, 100.35, 101.25, 119.19, 119.32, 127.12, 129.24, 147.2, 150.3, 158.27, 198.10, 202.17, 206.10, 206.36, 207.4, 209.9, 216.29, 222.9, 238.31, 239.3, 246.11, 246.15, s. a. Wider Ascensio

54-102

De revolutionibus: Die erste deutsche

320

Astrolabium

73.6, 73.32, 74.14, 74.24, 74.31, 105.14, 140.20, 152.26, 154.15, 245.32, 289.8 Athenienser 99.23, 102.28, 130.22 Athyr 91.10, 103.7, 210.13, 212.24, 217.1, 217.12, 228.31, 239.11

Auffgang s. Aufgang Aufgang 4-265, s. a. Exortus Augustus 147.20 Auslauf 284.36,

s. a.

Außschweiffung, Digressionn Außschweiffung 265.15, 265.27, 275.3, 279.24, 289.20, s. a. Auslauf, Digressionn Aux 109.4, 113.18, 114.10, 114.22, 114.31, 116.4, 116.20, 123.27, 125.5, 267.26, 272.8, 272.13, 272.20, 272.34, 284.16, 286.11, 297.10, s. a. Apogaeum Basiliscus

240.22,

75.9, 81.10, 105.14, s. a.

Regulus

Besichtigung 100.13 Bestrauffung 152.33, 174.1, 209.38, 244.4

Betrachtung 166.27 Bleywag 12.17, 53.11, Bogen 17-295 Breite

s.

164.6

Latitudo

994pp., 99.1, 99.2, 101.2, 103.36, 119.35, 128.1, 143.23 Cancer 9.28, 9.33, 22.20, 23.7, 24.17, 25.1, 664pp., 67.14, 794pp., 79.31, 83.6, 87.30, 122.20, 127.14, 133.2, 133.5, 154.17, 154.28, 154.29, 1554pp., 163.9, 238.28, 245.25, 266.17 Canopus 4.2 Capricornus 9.29, 9.33, 22.19, 23.7, 23.14, 25.1, 25.8, 67.12, 794pp.,

Calendae

Übersetzung

79.31, 83.5, 115.12, 115.13, 133.3-133.5, 164.22, 165.19, 239.3, 246.7, 246.9 Centrum 5-292 Chaldaei s. Chaldeer Chaldeer 98.16, 130.21, 141.22 Chiach 91.10, 143.23, 150.19, 151.6, 161.14 Chorobates 94pp., 534pp. Circkel s. Zirckel Circumferentz 108-297 Colurus 55.3, 87.30, 87.36, 88.1 Cometae 14.9 Commutation 253.26, 253.29, 254.4,

254.7, 254.10, 254.13, 254.20, 261.25, 262.16, 269.8, 270.25, 282.2, 287.17, 287.27, 296.13, 296.26, 296.35, 297.2, 297.7, 297.9, 297.13, 297.15 Coniunction 18.2, 72.16, 135.26, 136.16, 136.28, 136.36, 140.32, 143.2, 157.4, 181.18, 182.19, 182.22, 182.25, 182.32, 183.8, 183.10, 183.13, 183.18, 184.9, 184.12, 184.20, 184.32, 184.33, 185.3, 185.5, 185.6, 185.12, 185.14, 185.15, 185.17, 185.21, 185.22, 185.28, 202.1, 226.3, 263.2 Conuersion

Cynosura

47.23 10.26

December 222.10, 229.1, 229.15 Declination 22-297 Deflexionn 289.10 Demonstration 108-289 Descensio 56.37 Deviation 268.21, 273.40, 274.9,

283.16, 291.2, 291.6, 292.15, 292.26, 292.34, 293.10, 293.19, 293.33, 294.5, 294.14, 294.21,

3.

294.34, 295.2, 296.28, 297.24,

Abwegung, Diameter

Sachregister

s. a.

Diuiation

71.3, 121.20, 154.1, 260.27, 269.22, 273.38, 196.18, 276.9, 281.9, 282.22, 285.16, 286.10, 286.27, 287.3, 287.16, 288.13, 292.2, 293.6, s. a. Unterscheidt

Digressionn 289.20, 289.27, s. Außschweiffung, s. a. Auslauf, Außschweiffung Dioptra 9.30, 139.13, 163.33, 168.5, Absehen 116-296

5. a.

274.6, 274.17, 295.6, 297.19, Abwegung, Deviation

Diuision 26.13 Dodecatemorion 65.29, 75.30, 77.20, 129.27 Drachen 156.12, 156.13 Dryangel 27-181 5. a.

Eccentropicyclus 195.10, 214.32, 237.5 Eccentrum

107.38, 108.1, 109.16, 110.8, 110.13, 111.15, 109.25, 123.16, 124.6, 124.8, 125.1, 125.7, 125.11, 136.7, 136.22, 139.15, 139.21, 192.8, 192.15, 195.8, 213.6, 220.5, 222.17, 226.14, 231.16, 236.9, 236.27 Ecliptica 53.32, 57.26, 135.25, 135.26, 156.12, 159.21, 179.32, 181.18, 184.34, 187.9, 272.26, 275.18, 277.19, 284.3 Egyptier s. Aegyptier Egyptischer Monat s. Aegyptischer Monat

Aegyptisches

31.24, 49.8, 63.15, 63.32, 96.18, 111.33, 120.26, s. a. änlich Einheldung 266-288, s. a. Inclination

Eintreffung 239.22 Ellbogen 53.4, 163.20 Elongation 230.29 Endtgemerckh 95.27, 102.21, 162.26, 178.7, 178.9, 178.11, 178.23-178.25, 211.15, 240.16, 240.25, 246.30 Endtkreiß 9.17, 52.5, s. a. Horizont

èvveaSexaExrjpiç

s. a.

Durchschneidung 256-294, Section, Theilung

s.

ehnlich

5-295

Distantz Diuiation

Jahr

Jahr

Differentz

168.31,

Egyptisches

321

141.7

Epicyclium 109-291, s. a. Nebenkrays Epiphi 91.11, 198.11, 210.8, 221.38, 225.8, 225.19, 229.10, 238.24 Erdt 3-272, s. a. Terra Erdtkreis 78.13 Excentrotetum 112.25, 128.29 Excentrum s. Eccentrum Exortus 19.7, s. a. Aufgang

Februarius

75.11, 99.2, 208.14, 212.36, 216.26, 217.3, 217.26, 222.11, 224.36, 225.10, 230.15,

230.20 Finsternus

4.10, 59.6, 69.9, 122.21, 135.28, 139.4, 140.23, 140.30, 140.35, 140.38, 141.21, 142.10, 143.7, 143.8, 143.16, 143.28, 144.4, 144.23, 145.1, 146.14, 146.17, 146.19, 146.24, 146.28, 146.32, 146.33, 147.2, 147.3, 147.7, 147.11, 147.14, 147.25, 147.27, 148.2, 149.32, 149.37, 150.2, 150.3, 150.5, 150.8, 150.11, 150.13, 151.4, 151.11, 151.30, 159.6, 159.27, 159.33, 159.35, 160.6, 160.18,

De revolutionibus: Die erste deutsche

322

160.23, 160.25, 160.29, 160.33, 160.36, 161.6, 161.11, 161.28, 161.34, 162.9, 162.12, 168.10, 168.16, 168.26, 171.8, 182.31, 184.36, 185.1, 185.19, 185.20, 185.24, 185.25, 185.34, 186.4, 186.8, 186.10, 186.20, 186.23, 186.25, 186.28, 186.29, 186.36, 187.10, 187.13, 187.14, 187.17, 188.24, 188.25 Fische s. Pisces Flueß s. Fluß Fluß 4.3 Fluvius s. Fluß

Frühjahrs-Tagundnacht gleiche s. Frülings Aequinoctium Frülings Aequinoctium 24.15, 55.5, 55.30, 75.14, 77.31, 94.30, 95.24, 98.12, 99.16, 99.20, 99.24, 100.1, 100.23, 100.35, 100.36, 101.3, 101.12, 101.24, 101.26, 103.13, 104.12, 104.14, 104.16, 112.7, 112.16, 112.22, 113.8, 113.19, 114.19, 114.26, 115.6, 115.14, 117.24, 117.27, 127.9, 127.15, 129.5, 129.25, 132.39, 143.12, 158.28, 184.22, 201.2, 246.3, 246.9, 246.14 Fulsion

197.25, 212.9, 215.9, 215.18, 216.11, 216.31, 219.16, 219.28, 219.33, 219.34, 220.1, 220.8, 221.3, 221.9, 221.11, 221.20, 221.21, 222.3, s. a. Acronychium, Opposition

Gemini

664pp., 74.28, 74.30, 74.34, 75.3, 75.7, 127.9, 160.10, 182.2, 182.11, 219.19, 236.6, 245.25 Geometer 72.15, 79.8 Geometry 5.4, 5.30 Gestirn

14-258

Übersetzung

gleiche Stunden 65-225 Graeci 22.13, 26.17, 51.7, 52.16, 91.5, 93.30, 94.1, 98.19, 98.23, 197.24

Grauitas 5.6, 5.34, s. a. Schwere Grichen s. Graeci Griechen s. Graeci Griffel 53.13, 73.25 Grigischen s. Graeci grosser Kreis 10.5, 37.16, 54.24,

63.13,

236.36

halber Kreiß 34-245 halber Zirckel s. halber Kreiß Hecatombaeon 98.23, 99.23, 121.13, 133.1, 151.23, 162.35, 207.30 Hemicyclium s. halber Kreiß Herbst Aequinoctium 24.23, 79.11,

79.14, 79.21, 103.2, 103.21, 103.35, 104.16, 104.19, 112.8, 112.15, 112.23, 113.2, 113.9, 114.17, 114.28, 115.6, 115.13, 115.21, 117.23, 117.28, 119.10, 119.18, 120.2

Herbst-Tagundnachtgleiche Herbst Aequinoctium

s.

Herumblauff 111.24

ëanepoc,

189.17 Himel s. Himmel Himmel 6-274 Hole 19.15, 73.27

Homocentrum

109.17, 109.19, 109.22, 109.27, 109.31, 110.8, 110.32, 110.33, 136.24, 194.34, 251.22, 255.19, 260.18, 269.39 Horizont 9-182, s. a. Endtkreiß opiÇovxaç 94pp., s. a. Horizont Horoscopium 94pp. Hundtsstern 10.27, 77.11, 98.19 Hyades 75.29, 181.34 Hydroscopium 534pp.

3.

Hypothenusa 114.4,

s. a.

Sachregister

Subtensa

Idus 147-246 Inclination 25-291, s. a. Einheldung indiansche Zahlen 26.16 Inflexsio 284.5 Intercalares s. Schalttag

ícT^epivóc

22.13

Januarius 99.9, 121.6 Jouis s. Jupiter jrlauffende Sterne 268.31, 290.30, 296.2, s. a. jrrende Sterne, Planeten jrrende Sterne 7.2, 254.28, 255.8,

265.6, 265.28, 296.4, s. a. jrlauffende Sterne, Planeten

Julianische Jahre 98.30 Julius 121.13, 198.16, 202.4, 202.14, 228.20

Virgo Junius 160.10, 198.12, 222.7, 229.10 Jupiter 17.2, 18.27, 19.3, 20.13, 214pp., 21.17, 21.20, 21.21, 21.24, 70.23, 71.18, 190.1, 190.12, 190.36, 191.10, 191.14, 191.18, 191.27, 192.5, 194.9, 197.19, 210.3, 210.4, 212.22, 212.25, 212.31, 213.1, 214.24, 216.12, 216.13, 216.18, 216.22, 216.27, 216.30, 216.32, 216.34, 217.6, 217.10, 217.22, 217.24, 217.27, 217.29, 218.2, 218.4, 218.32, 219.7, 219.11, 219.13, 222.18, 227.34, 262.26, 266.10, 266.16, 266.19, 2754pp., 275.2, 275.15, 277.10, 277.11, 277.20, 279.20, 296.5, 296.8

Jungfrau

Kalendae

s.

5.

Calendae

Knöpffe 135.25, 159.21, 266.30, 269.32, 271.4, 274.12, 294.30, Nodi Krebs

s.

Cancer

s. a.

323

Latiner 5. Latini Latini 18.29, 108.4 Latitudo 262-297 Latus 256-294, 5. a. Seitte Leib 138.5

Lenge 26-293, s. a. Longitudo Leo 22.20, 74.23, 75.8, 79.13, 79.20, 81.10, 105.15, 115.12, 117.22, 131.25, 131.26, 154.17, 154.30, 1554pp., 155.28, 165.31, 219.22, 240.23, 245.27, 266.20 lewendige Creaturen 4.26, 15.15 Libra 23.7, 24.11, 24.22, 67.14, 80.19, 80.34, 81.2, 83.7, 92.29, 101.26, 143.26, 143.27, 147.13, 150.4, 161.17, 164.19, 165.17, 226.4, 233.34, 236.3, 245.25, s. a. Wage Libratio 82.23, 82.35, 84.26, 84.29, 88.8, 88.10, 267.10, 270.30, 270.31, 271.22, 271.25, 271.28, 271.30, 272.1, 272.14, 272.16, 272.23, 272.27, 273.33, 273.34, 273.39, 274.3, 274.15, 274.20, 274.32, 276.10, 277.7, 277.12, 277.15, 278.12, 278.15, 279.5, 287.31, 288.10, 291.31, 291.33, 295.2 Löwe

5.

Leo

Longitudo 265-293,

s. a.

Lenge

Lucifer 189.17 Lufft 12.3, 14.1, 14.3-14.5, 14.8,

14.11, 14.13, 14.15, 18.7, 18.13, 53.2, 245.22 Luft Luna Maius Mars

Lufft s. Mondt

s.

101.2, 202.13 17.2, 19.3, 19.15, 20.13, 21.18, 21.20, 21.21, 21.23, 22.16, 70.24, 189.16, 190.1, 190.12, 191.1, 191.10, 191.15, 191.18, 191.27,

De revolutionibus: Die erste deutsche

324

192.6, 194.9, 197.17, 197.20, 219.14, 219.15, 221.21, 221.23, 222.1, 222.3, 222.7, 222.17, 222.35, 224.10, 224.18, 224.36, 225.3-225.5, 225.15, 225.17, 226.1, 226.5, 226.7, 226.10, 226.13, 227.29, 227.31, 227.34, 228.15, 253.24, 260.33, 261.23, 262.26, 266.10, 266.16, 266.20, 269.4, 2754pp., 275.2, 275.15, 276.16, 276.21, 278.34, 296.5, 296.7 Martius 104.13, 143.30, 143.32, 181.32, 233.17, 235.16 Materstein

53.1

Matery 14.23, 15.8, 53.1 matutinus 70.8, 70.11, 70.13, 70.14, 70.18, 70.20, 71.4, 71.7, 71.12, 194.3, 228.2, 228.21, 229.11, 230.17, 230.29, 239.4, 239.12, 240.12, 240.28, 244.1, 244.3, 246.1, 246.9, 248.4, 252.35 Mechir 91.10, 103.15, 229.1 Mechyr 5. Mechir Mehr 5.19, 14.16 Mercurius 17.2, 17.6, 17.14, 17.22, 17.24, 17.31, 18.2, 18.13, 18.20, 18.30, 18.35, 19.13, 21.2, 21.19, 21.21, 70.24, 71.19, 190.5, 190.13, 191.5, 191.11, 191.16, 191.19, 191.28, 192.31, 193.10, 193.17, 195.4, 195.5, 235.31, 235.33, 236.4, 236.9, 237.2, 237.8, 237.13, 237.15, 238.10, 238.15, 238.20, 238.22, 238.23, 238.30, 239.2, 239.7, 239.8, 239.12, 239.13, 239.15, 239.19, 239.21, 239.24, 240.6, 240.15, 240.21, 240.28, 240.31, 240.33, 241.18, 242.1, 242.3, 242.31, 243.19, 243.22, 245.17, 245.18, 245.23, 245.32, 246.4, 246.9, 246.11, 246.15, 246.18, 246.20,

Übersetzung

246.21, 251.4, 251.7, 251.9, 251.16, 252.18, 253.2, 253.23, 255.24, 256.15, 257.19, 260.5, 262.28, 267.14, 267.32, 267.35, 268.2, 268.6, 268.10, 268.12, 268.23, 271.18, 272.4, 272.9, 272.32, 274.2, 274.22, 279.21, 279.22, 280.2, 280.4, 280.10, 280.13, 281.6, 282.15, 283.8, 283.27, 284.16, 286.2, 286.12, 287.33, 288.6, 289.12, 290.1, 290.5, 291.2, 291.11, 291.17, 291.35, 293.1, 293.8, 293.9, 293.13, 293.17, 294.5, 294.25, 294.29, 296.25, 297.6, 297.12, 297.17, 297.20 Meridianus 52-225 Mesori 91.11, 198.15, 207.7, 207.22,

232.4, 233.15, 235.15, 235.25, 240.17, 240.26 Metall

53.1

mittägig s. Mittag Mittag 4-296 Mitternacht 3-297 Mittnacht s. Mitternacht mittnächtig s. Mitternacht Mondt 3-266

Morgenstern 189.18, 268.9 Multiplication 26.12, 106.9, 142.2, 142.17, 171.23, 171.27, 185.30, 186.5, 191.13, 235.18, 295.27, 296.22, 297.28

Nebenkrays 109-250, s. a. Epicyclium Nidergang s. Niedergang Niedergang 4.10, 6.18, 6.21, 8.16, 11.2, 16.21, 22.10, 22.15, 51.12, 51.21, 59.5, 59.7, 64.27, 65.12, 65.23, 69.2, 69.27, 70.5, 70.6, 70.12, 70.20, 70.24, 71.2, 71.3, 71.8, 71.35, 74.23, 74.33, 77.19, 95.27, 103.26,

3.

Sachregister

131.20, 131.32, 152.19, 156.16, 184.31, 185.7, 185.13, 185.23, 198.3, 233.17, 233.22, 238.24, 240.17, s. a. Occasus, Untergang Nodi 135.25, 266.30, 269.32, 279.31, s. a. Knöpffe November 161.20, 161.21 vuxöfinepov 64pp., 22.9, 51.8

Obliquation s. Obliquitet Obliquitet 101.3, 266.7, 269.23, 274.9, 284.21, 286.31, 287.14, 288.6, 288.33, 289.39 Occasus 19.9, 70.12, 70.20, 70.28, 71.8, 71.12, s. a. Niedergang, Untergang Occultation 245.34 October 103.36, 128.1, 147.8,

147.12, 202.16, 206.31, 207.8, 228.31

Olympiade 75.12, 77.10, 98.17, 98.23, 99.12, 99.22, 99.27, 121.9, 121.10, 121.12, 121.17, 127.13, 127.30, 128.1, 128.4, 128.7, 132.39, 141.5, 151.3, 151.15, 151.23, 162.27, 162.30, 162.36, 207.27, 207.30, 217.16, 217.18, 217.20, 225.23, 225.26, 235.24, 235.28, 251.10, 251.13 Opposition 135.26, 136.16, 136.36, 154.6, 157.4, 182.19, 182.22, 183.8, 183.10, 183.13, 183.18, 184.9, 184.10, 184.12, 184.20, 184.32, 184.33, 197.23, 202.2, 5. a. Acronychium, Fulsion Oppositum Augis 116-297, s. a.

Perigaeum Orbis

7.12, 8.32, 17.21, 18.26, 19.16, 19.23, s. a. Reiff, Scheibe

Orion

75.29

325

Pachón 91.10, 103.16, 103.22, 198.4, 239.15 Palilicium 181.34 Parabolinienn 261.34 Parallaticum 163.11 Parallaxes 138.24, 138.26, 139.1,

140.7, 140.20, 152.20, 156.17, 163.3, 165.3, 166.3, 167.31, 169.4, 172.1, 172.22, 173.3, 173.11, 174.26, 174.31, 175.21, 175.28, 175.30, 175.34, 175.37, 177.29, 178.1, 178.3, 178.6, 178.12, 178.15, 178.17, 178.21, 178.24, 178.32, 178.35, 179.1, 179.3, 179.5, 179.11, 179.16, 179.32, 180.30, 180.38, 181.9, 181.28, 181.30, 182.15, 185.2, 185.18, 185.21, 208.9, 227.14, 233.35, 254.36 Pauni 91.10, 143.17, 154.13 Perigaeum 7.3, 108.6, 109.8, 109.26, 111.19, 111.37, 117.8, 118.10, 119.23, 132.8, 137.7, 252.13, 255.33, 267.26, 268.7, 271.20, 271.32, 283.15, s. a. Oppositum

Augis perpendicular 116.5, 278.3, 281.16, 281.24, 284.26, 284.27, 286.21, 289.2, 294.1, 295.16 Perser

91.6

Phaophi 91.10, 104.1, 119.36, 210.11

Pharmuthi 74.22, 91.10, 143.29, 219.21, 228.14, 230.14, 230.19

Philosophi 6.7, 11.18, 16.28 Phisiologi 13.22 cptoocpópoc; 189.17 Pisces 74.26, 144.1, 144.2, 150.6, 182.9, 210.12, 245.24, 246.13 Planeten 6-297, s. a. jrlauffende Sterne, jrrende Sterne Pleiades

75.29

De revolutionibus: Die erste deutsche

326

Pogoniae

Reiff 73.7, 73.15, 73.19, 73.32, 74.3,

14.9

Praecession

Übersetzung

954pp., 238.18, 254.28,

74.5, 74.6, 74.16, 74.27,

5. a.

Orbis,

269.7, 5. a. Uorschub Proportion 32-297

Scheibe Reuolution

Prostaphaerese 93.30, 94.4, 94.17, 94.25, 94.27, 94.31, 95.8, 96.39, 97.2, 100.29, 100.30, 101.21, 105.16, 118.30, 120.18, 122.17, 122.30, 126.22, 126.29, 126.34, 126.35, 127.1, 127.17, 128.22, 128.27, 129.11, 129.13, 129.16, 129.19, 129.20, 129.30, 146.23, 146.31, 149.36, 149.37, 152.34, 154.6, 155.17, 155.24, 156.22, 156.28, 156.32, 156.34, 157.3, 157.7, 157.13, 158.10, 158.13, 158.17, 158.21, 1604pp., 160.22, 160.34, 161.18, 161.27, 162.11, 164.21, 176.35, 183.15, 183.22, 183.33, 201.10, 209.5, 209.16, 224.33, 227.10, 248.30, 249.31, 250.12, 252.24, 253.1, 253.9, 253.13, 254.16, 254.19, 254.35, 281.21, 282.1, 282.33, 283.2, 283.5, 284.11, 284.35, 285.2, 285.16, 285.25, 285.27, 287.27, 288.12, 288.19, 289.34, 289.37, 290.5, 290.8 Pyramide 45.14

Ring 12.4, 59.31, 60.5, 73.27, 74.13,

Quadrangull 295.23 Quadrant 24-290 Quadrat 287.20, 287.21,

288.16

Radis 293.6, s. a. Stralen, Strömen Radix 98.12, 99.31, 99.36, 100.20, 101.11, 101.16, s. a. Wurzel Raum 10-187, s. a. Spacium Reflexion 273.24 Refraction 291.26

Regulus 79.7, 79.13, 79.19, Basiliscus

s. o.

74.15 Römer

5.

3-298

Romani

Römisches Jahr

75.11, 79.8, 99.11, 101.5, 121.3, 121.6, 121.14, 198.12, 230.14, 230.20 Romani 75.11, 91.5, 99.1, 99.5, 99.7, 99.9, 100.5, 101.5, 121.6, 121.14, 130.23, 181.34, 198.12, 229.1, 230.14, 230.20

Sagittarius 165.34,

219.24

Saturnus

11.7, 17.1, 18.27, 19.3, 20.12, 21.17, 21.19, 21.21, 21.32, 70.23, 71.18, 105.2, 189.13, 190.1, 190.12, 190.33, 191.9, 191.14, 191.17, 191.26, 192.5, 194.8, 197.19, 198.1, 198.2, 202.5, 202.9, 202.18, 204.16, 206.7, 206.9, 207.1, 207.2, 207.13, 207.15, 207.24, 207.26, 208.4, 208.6, 208.13, 208.15, 208.17, 208.20, 208.21, 209.9, 209.32, 209.35, 209.36, 210.1, 210.4, 222.18, 253.24, 262.26, 266.16, 266.19, 269.4, 275.2, 275.15, 275.17, 277.10, 277.13, 277.19, 279.20, 296.5, 296.9 Schälbe 268.20, 273.23 Schalt Jahr 79.24, 91.7 Schalttag 91.12, 101.6, 103.3, 119.13 Scheibe 6.16, 7.12, 73.6, 123.4, 123.7, s. a. Orbis, Reiff Schiefe der Ekliptik s. Schlimme des Zodiaci Schiff 4.14, 5.18, 6.4, 13.31 Schlimme des Zodiaci 52.28, 53.30,

54.10, 56.35, 56.39, 57.8, 57.10,

3.

Sachregister

57.14, 57.17, 60.28, 65.24, 72.33, 78.2, 78.20, 81.22, 82.2, 82.15, 88.1, 88.10, 90.18, 93.17, 94.12, 94.24, 95.8, 97.10, 97.14, 97.15, 97.30, 98.4, 98.7, 101.4, 101.28, 122.33, 125.18, 131.13, 155.38, 284.20 Schweiff 7-250, s. Apsis Schwere 5.3, 5.7, 5.12, 11.20, 11.29, 16.11, 77.25, s. a. Grauitas

Scopus 91.26 Scorpion s. Scorpius Scorpius 79.1, 79.11, 79.14, 79.20, 115.22, 117.22, 117.23, 117.28, 131.26, 132.5, 132.6, 146.34, 146.35, 154.18, 201.3, 217.27, 266.19

229.7, 246.6, Section 161-293,

s. a.

Durchschneidung, Theilung Sector 257.3, 257.4, 257.6, 257.7 Segment 64-285, s. a. Abschnitzell Sehne 304pp. Seitte 11-287, 5. a. Latus Semicirculus s. halber Kreiß

September 99.8, 147.14, 147.17, 147.22, 150.22, 165.11 Seule 253.32, 254.15, 295.30 Signifer 56.30, 57.24, 58.29, s. a. Zeichen Zirckel, Zodiacus Sinus 278.29, 281.29, 282.11, 282.32, 287.19, s. a. Subtensa Sirius s. Hundtsstern Sol 5. Sonn Solstitium 52.3, 55.3, 65.10, 73.1,

77.9, 112.8, 113.1, 113.2, 115.7, 121.27, 5. a. Sonnenwendt Sonn 3-293 Sonnenwendt

53.29, 62.11, 75.31, 78.29,

22.25, 24.3, 53.24, 55.5, 55.29, 61.33, 62.1, 62.17, 63.24, 72.21, 75.8, 77.3, 77.12, 77.16, 78.10, 78.33, 79.5, 79.7, 79.10,

327

79.14, 79.20, 81.7, 81.10, 82.3, 82.11, 82.13, 82.21, 82.32, 84.14, 98.18, 102.20, 102.28, 102.31, 104.31, 112.7, 112.19, 112.22, 112.27, 113.1, 113.19, 116.24, 131.22, 135.23, 190.28, 5. o. Solstitium

Spacium 10.11, 19.15, 187.15, 258.26, s. a. Raum Sphaera 3-254 Spica 78.32, 79.4, 79.10, 79.14, 79.25, 80.33, 101.4, 101.25 Stadt

Stege

73-297 296.11

Steiffe Sphaera s. Steiffe Stern Steiffe Stern 8.31, 16.21, 16.26,

19.30, 20.7, 21.28, 22.1, 23.2, 25.19, 25.23, 57.33, 70.23, 71.18, 72.2, 72.5, 72.7, 72.10, 72.21, 75.10, 77.4, 77.15, 77.17, 77.21, 77.33, 78.11, 78.32, 83.24, 102.24, 104.29, 104.34, 104.36, 106.8, 107.2, 119.19, 119.32, 120.2, 120.22, 121.15, 121.24, 127.12, 129.24, 139.17, 190.17, 190.20, 190.34, 191.26, 192.23, 192.24, 198.8, 206.37, 207.18, 208.17, 210.15, 212.12, 212.35, 216.13, 217.28, 217.30, 219.20, 219.22, 219.25, 221.24, 222.9, 224.13, 226.6, 228.22, 229.13, 232.5, 233.36, 238.7, 238.31, 239.16, 240.29, 250.18, 250.23, 250.26 Steiffe Stern Sphaera 5. Steiffe Stern Steinbockh s. Capricornus Stier s. Taurus Stilbon [= Merkur] 189.19 Stillstandt 14.6, 122.4, 122.7,

122.25, 189.25, 193.35, 194.28

De revolutionibus: Die erste deutsche

328

Stillstehung 255.7, 255.10, 256.2,

Übersetzung Aequation 11.6, 13.7, 14.28, 36.31,

Uergleichung 5-289,

259.18, 259.22, 262.9, 262.18,

Umbkreis

262.39

153.19, 155.6 Umblauff 190.26,

Stralen 252.34, s. a. Radis, Strömen Strömen 293.7, s. a. Radis, Stralen Subtendiren 113.30, 114.1, 114.6,

278.27, 281.26, 283.33, 285.7, 285.18 Subtensa

Subtraction

296.9

Superficies 11.23, 15.19, 19.16, 107.10, 187.21, 187.23, 187.29 undt Nacht Gleicheit

60.24,

78.20

664pp., 66.2, 102.7, 115.12,

Taurus

117.22, 131.25, 143.21, 146.35, 160.8, 228.26, 229.7, 233.33, 233.36 Terra 78.8, s. a. Erdt Thai

3.18

theilung 28.16, 38.28, 38.29, 159.14, 161.7

Theilung

s. a.

Durchschneidung,

Section Thiere Thoth

4.25, 12.15, 66.2 91.9, 98.24, 99.7, 120.34, 151.25, 162.24, 208.1, 217.21, 228.19, 243.21, 250.22 Tropicus 24.19, 25.8, 52.1, 52.3, 52.28, 52.30, 52.31, 53.29, 53.31, 53.33, 54.3, 54.8, 56.1, 56.9, 56.21, 56.23, 60.1, 60.3, 60.5, 60.12, 61.1, 62.21, 62.27, 67.6, 72.32, 104.32 Trumbel

191.6

Umbschweiff 5-252

Untergang 3.22, 165.11, 181.32, 197.25, 265.16, s. a. Niedergang, Occasus

114.3, 116.6, 116.12, 278.29, 279.16, 281.29, 282.10, 282.20, 282.31, 287.19, 294.11, 295.23, 295.24, s. a. Hypothenusa

Tag

s. a.

6.4

Tybi 91.10, 219.18,

229.14

uergaddern 115.33, 254.9, 254.20, 261.26, 282.10, 282.23, 283.4, 289.14, 290.3

Unterlinj

29-244 Unterscheidt 8-293,

s. a.

Differentz

Uorschub

90.9, 99.14, 100.1, 105.24, 129.5, 129.30, 132.9, 201.2, 210.9, 228.25, 236.32, 243.1, s. a. Praecession

17.23, 17.25, 17.31, 18.30, 19.13, 21.1, 70.24, 191.3, 193.17, 228.15, 228.31, 229.12, 229.17, 230.11, 230.16, 230.26, 232.5, 233.24, 233.25, 233.39, 235.23, 255.24, 260.5, 267.14, 267.31, 267.35, 268.1, 268.8, 271.18, 272.9, 272.13, 272.24, 274.19, 274.24, 279.21, 279.22, 282.2, 290.5, 291.2, 293.19, 297.6, 297.12 Vesperago 189.17 vespertinus 19.7, 19.10, 704pp., 70.15, 70.16, 71.6, 71.12, 194.4, 228.2, 228.16, 229.3, 229.17, 230.22, 230.30, 233.25, 233.38, 238.25, 239.18, 239.29, 240.13, 240.15, 240.24, 246.15, 250.13,

Venus

252.35

Virgo 78.33, 79.1, 79.4, 79.10, 80.33, 81.4, 81.13, 101.4, 101.25, 147.2, 147.18, 147.23, 147.24, 154.18, 182.12, 208.16, 210.9, 228.26, 232.6, 243.23, 245.25, 245.32, 246.4, 246.27 Wachen

65.13

3.

Wage 266.16, 266.20,

s. a.

Sachregister

Libra

Walze 6.5 Wassermann s. Aquarius Wider 67.10, 68.29, s. a. Aries Widerkunfft 142.14

Wiegung 267.10, 269.6, 269.8, 272.14, 272.16, 272.23, 272.28, 273.39, 274.21, 274.32, 276.10, 277.7, 277.13, 277.15, 278.12, 278.19, 279.6, 287.32, 288.11, 291.31, 291.33 Wurzel 98.13, 99.31, s. a. Radix Zeichen Zirckel

265.21, 268.32, 277.19, 277.28, 280.36, 288.7, 296.23, s. a. Signifer, Zodiacus

Zirckel 48-297 Zodiacus 9.31, 10.1, 10.4, 10.7,

22.33, 23.5, 23.11, 25.19, 51.12, 51.27-51.29, 52.28, 52.30, 52.32, 53.30, 54.4, 54.10, 54.15, 54.21, 54.28, 54.31, 554pp., 55.2, 55.4, 55.8, 55.36, 56.5, 56.8, 56.11, 56.33, 56.35, 56.39, 57.2, 57.4, 57.8, 57.10, 57.12, 57.14, 57.20, 57.28, 57.29, 57.31, 58.4, 58.6, 58.24, 58.29, 60.8, 60.10, 60.14, 60.28, 60.29, 62.21, 62.24, 62.26, 62.29, 65.24, 65.29, 664pp., 66.7, 66.11, 66.21, 66.23, 66.31, 674pp., 67.3, 67.16, 67.20, 67.22, 68.12, 68.16, 68.23, 68.25, 68.27, 68.28, 68.30, 68.31, 69.6-69.8, 69.11, 69.13, 69.15, 69.25, 69.26, 69.30, 70.1, 71.11, 71.25-71.27, 72.33, 73.12, 73.13, 73.15-73.17, 73.20, 73.22, 73.24, 73.25, 74.3, 74.5, 74.9, 74.19, 77.20, 78.2, 78.13, 78.15, 78.16, 78.20, 794pp., 79.28, 79.30, 79.33, 80.7, 81.22, 82.2, 82.15, 83.3, 83.11, 844pp., 87.29, 87.31, 88.1, 88.4,

329

88.10, 88.11, 88.18, 924pp., 92.6, 92.14, 92.19, 92.28, 93.17, 94.24, 95.8, 95.23, 96.4, 96.17, 97.9, 97.10, 97.17, 101.4, 101.28, 101.33, 102.6, 102.11, 105.25, 107.5, 107.10, 108.1, 122.33, 122.34, 123.21, 125.18, 130.30, 131.13, 131.16, 135.19, 145.2, 145.10, 152.18, 152.22, 155.35, 155.38, 156.2, 156.8, 156.10, 156.15, 158.31, 162.4, 163.5, 163.16, 179.8, 179.10, 179.13, 179.18, 179.22, 179.31, 180.11, 180.19, 180.33, 181.22, 182.15, 185.6, 185.13, 185.22, 187.6, 187.7, 192.19, 192.23, 230.17, 251.30, 266.4, 266.28, 266.34, 267.25, 268.32, 269.1, 269.28, 273.22, 275.23, 275.25, 276.3, 276.10, 280.27, 280.35, 281.17, 281.20, 281.24, 283.32, 284.15, 284.20, 284.29, 284.33, 286.14, 286.17, 286.23, 288.7, 293.23, s. a. Signifer, Zeichen Zirckel

Zurugkweichung 261.9, 262.7, 262.12, 262.21

ABBILDUNGEN

Abbildungen

S

333

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Abb. 1.

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Blatt 2r der Grazer Handschrift

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Raimarus

Ursus).

334

De revolutionibus: Die erste deutsche

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COPOINÍCÍ

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