Mein Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte von den östlichen Provinzen des Preussischen Staates: Ein Beitrag zur Entwickelung der Messkunde in Preussen [Reprint 2019 ed.] 9783111719498, 9783111103617


188 93 6MB

German Pages 87 [88] Year 1868

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Table of contents :
Vorwort
Inhalts - Verzeichniss
Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte von den östlichen Provinzen des Preussischen Staates nach dem heutigen Standpunkt der Wissenschaft und Technik. (Vorwort von 1856.)
Allgemeiner Gesichtspunkt einer Landesaufnahme
Grundlage einer Landesaufnahme nach dem jetzigen Standpunkte der Wissenschaft
Ueber den Nutzen einer guten Landes- oder Kataster-Vermessung
Verschiedene Methoden des Messens und Fehlerhaftigkeit derselben
Organisation einer Landes-Vermessung
Ausbildung und Torbereitung zu dem Geschäft
Geschäftskreis der Landes -Vermessung
Motivirung der verschiedenen Maassstäbe
Allgemeine Bemerkungen
Heransgabe der Specialkarte im Maassstabe von '/00000
Kostenberechnung für die Aufnahme der östlichen Provinzen des Staates
An Se. Majestät den König über des General-Major Baeyer „Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte von den östlichen Provinzen des Preussischen Staates nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft und Technik" erstattetes Gutachten von Alexander von Humboldt
Verschiedene Gutachten über den Entwurf
Ernennung einer staatsministeriellen Commission
Auszüge aus den Jahresberichten des Dirigenten der Sehwarzburgischen Landesvermessung Herrn Oberforstmeisters Michael
Motivirtes Gutachten der vom Königlichen Staats-Ministerium in Folge der Allerhöchsten Cabinets-Ordre vom 9. Februar 1854 unterm 4. Juni 1856 niedergesetzten Commission zur Berathung der Generallieutenant Baeyerschen Denkschrift über die Anfertigung einer guten Karte von den sechs östlichen Provinzen des Preussischen Staats nach dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaft, d. d. Berlin den 2. December 1851
Anschlag der Kosten für die innerhalb 10 Jahren auszuführende Triangulation der östlichen Provinzen des Preussischen Staats
Bemerkungen zu dem Gutachten
Bericht des K. Staatsministeriums an des Königs Majestät
Allerhöchste Cabinetsordre
Meine obere Leitung und Controlle
Ergebnisse meiner Controlle
Bedürfniss eines permanenten Vermessungs-Institutes
Vorschlag zu einem Längenbüreau
Recommend Papers

Mein Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte von den östlichen Provinzen des Preussischen Staates: Ein Beitrag zur Entwickelung der Messkunde in Preussen [Reprint 2019 ed.]
 9783111719498, 9783111103617

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Mein Entwurf zur

Anfertigung einer guten Karte vou (leu

östlichen Provinzen des Preussischen Staates.

E i n

B e i t r a g zur

Entwickelung- der Messkunde in Preussen

von

Dr. J. J. Baeyer, G e n e r n l l i e u t e n a u t z. D. u n d P r ä s i d e n t d e s C c u t r a l b ü r e a u s der europäischen

Gradmessung.

B e r l i n , 1868. Druck und Verlag von Georg Reimer.

Y o r w o r t. D a s Vermessungswesen zerfallt in zwei, wesentlich von einander verschiedene Theile: in die h ö h e r e und niedere Messkunde. Die höhere Messkunde beschäftigt sich mit der Triangulation; sie leitet ihre Resultate aus einzelnen sorgfältig gemessenen Grundlinien vermittels Winkelmessung durch trigonometrische Rechnung ab. Sie ist rein wissenschaftlicher Natur und hat auch immer in ihrer Entwickelung mit der Wissenschaft und Technik gleichen Schritt gehalten. Ihre Werkzeuge sind die vollkommensten Winkelmesser, Theodoliten und Universalinstrumente. Die niedere Messkunde dagegen basirt lediglich auf der graphischen Construction. Ihre Werkzeuge sind die Kette oder Maassstäbe mit einem untergeordneten Winkelmesser, oder der Messtisch mit der Kippregel. Vergleicht man die Genauigkeit dieser Methoden mit einander, so stellt sich heraus, dass eine trigonometrische Messung etwa 16mal genauer als eine Kettenmessung, und 20 bis 25mal genauer als eine Kippregelmessung ist. Ich habe mir oft die Frage vorgelegt, warum Preussen, der Staat der Intelligenz, sich diese grossen

IV

Vorwort.

Vortheile der trigonometrischen Methode nicht zu Nutze mache? und konnte keine andere Antwort finden, als dass die Zersplitterung unseres Vermessungswesens, und der Mangel an einer wissenschaftlichen Centraibehörde die einzige Ursache davon sei. Manchmal wurde ich zweifelhaft, ob diese Ueberlegenheit der trigonometrischen Methode auch wirklich so gross sei, aber wiederholte Versuche gaben mir stets noch ein günstigeres Resultat, als das oben erwähnte. Besonders aufmerksam auf dies Missverhältniss wurde ich in der Zeit, wo die Aufnahmen des Generalstabes über Westphalen und die Rheinprovinz ausgedehnt wurden, und die Kataster-Karten reducirt und an einander gepasst werden mussten, was selten anders als durch erheblichen Zwang bewerkstelligt werden konnte. Der Gedanke, wie diese grosse Ungleichheit zwischen den trigonometrischen und Special-Vermessungen am besten ausgeglichen werden könne, beschäftigte mich oft, und ich kam stets zu dem Schluss, dass es nur durch die Anwendung der vollkommensten Instrumente, aber in einem kleineren Maassstabe möglich sei. Als Dirigent der trigonometrischen Abtheilung des Generalstabes hatte ich weder Veranlassung noch Gelegenheit, diese Ansichten geltend zu machen, sie blieben daher auch bis zum Jahre 1850 nichts weiter als Gedankenspähne, die bei meinen Studien gelegentlich abfielen, ohne dass ich auch nur entfernt an ihre Realisirung gedacht hätte. In dem erwähnten Jahre bekam ich aber ganz unerwartet eine Anregung, die Sache schärfer in's Auge zu fassen. Als ich mich in Sondershausen bei

Vorwort-

V

dem damaligen Premier-Minister C h o p wegen einer neuen Triangulation von Thüringen meldete, forderte mich der Minister auf, ihm Vorschläge zu einer SpecialVermessung des Fürstenthums zu machen. Ich setzte ihm und dem vor einigen Jahren leider zu früh verstorbenen Staatsrath H ü l s e m a n n meine Ansichten über die bestehenden niederen Messoperationen auseinander und fügte dann hinzu, dass ich mich mit den angeführten Gründen für eine Specialvermessung nur dann interessiren könne, wenn sie auf der Höhe der Wissenschaft ausgeführt würde. Meine Kritik der gewöhnlichen Methoden und die wenigen Andeutungen über eine bessere hatten den Minister und den Staatsrath H ü l s e m a n n von der Richtigkeit meiner Argumentation dergestalt überzeugt, dass ich wenige Tage darauf von dem Minister aufgefordert wurde, ihm speciellere Vorschläge in Betreff meiner Ansichten über eine Landesvermessung zu machen. Es entspann sich nun zwischen dem Minister und mir eine längere Correspondenz, die zu der vollständigen Organisation der Fürstlichen Landesvermessung nach den von mir aufgestellten Principien führte. Aus dieser Correspondenz entstand im Jahr 1851 mein Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte von den östlichen Provinzen des Preussischen Staates. J e mehr ich mich mit der Sache beschäftigte, desto mehr überzeugte ich mich von den Vortheilcn, welche die Benutzung aller wissenschaftlichen und technischen Hülfsmittel gewähre und von der Ueberlegenheit einer auf solcher Grundlage beruhenden Methode. Ich wollte

VI

Vorwort.

daher meinem Vaterlande diese Vortheile nicht entgehen lassen und träumte schon von der herrlichen Aufgabe, Preussen an die Spitze des europäischen Vermessungswesens zu bringefl. Da es mir gelungen war, das Schwarzburgische Ministerium gesprächsweise von den Vorzügen des neuen Verfahrens zu überzeugen, so hoffte ich in Preussen ein nicht zu schweres Spiel zu haben. Obgleich ich mir nicht verhehlen konnte, dass ich das ganze Corps der Ketten- und Kippregel-Messer gegen mich haben würde, so glaubte ich doch in der Macht der Wahrheit und in der Sicherheit mathematischer Ergebnisse, ein genügendes Gregengewicht erblicken zu dürfen. Ich liess daher ineinen Entwurf bei verschiedenen Ministerien vorläufig privatim circuliren, in der Hoffnung, dass ein so wichtiger Gegenstand von der einen oder der anderen Seite werde aufgenommen und in weitere Anregung gebracht werden. Von dem, was ich erwartet, war aber nur Eins eingetroffen: bei der topographischen Abtheilung des Generalstabes, deren Messapparat in Messtisch und Kippregel besteht, brach ein wahrer Sturm gegen mich los; von der Macht, der Wahrheit war aber Nichts zu bemerken. Ich erhielt meinen Entwurf mit Worten des Dankes zurück und — legte ihn ruhig in mein Pult —. In Sondershausen ging das Jahr 1851 mit der theoretischen Ausbildung des Personals hin und im Jahr 1852 konnte zn der praktischen Einübung mit den neuen Instrumenten geschritten werden. — Es waren dies vollständige Universalinstrumente mit özölligen Horizontal-

V o r \v o r t.

VII

und Höhenkreisen nnrl mikroskopischen Ablesungen aus der Werkstatt der Herren P i s t o r und M a r t i n s in Berlin. Im Herbst desselben J a h r e s war das Schwarzburgische Vermessungswesen organisirt und lieferte später Resultate, die meine eigenen Erwartungen übertrafen. Ich hoffte diese Ergebnisse würden bei uns Eindruck machen,

aber vergebens.

Die Agitation

gegen

meine Neuerungssucht hatte eher zu- als abgenommen. Anfangs 1853 als der General v o n R a d o w i t z GeneralInspecteur des Militär-Erziehungs- und Bildungswesens w u r d e , leuchtete mir endlich ein Hoffnungsstrahl auf. E r und A. v o n H u m b o l d t waren die einzigen Männer, die meinen wissenschaftlichen Bestrebungen Aufmerksamkeit schenkten.

Allein dieser Strahl war gleich einem

Meteor: schon im Spätherbst wurden mit dem General v o n R a d o w i t z alle meine Hoffnungen auf Unterstützung und Vertretung- in der Armee in

die Gruft

gesenkt.

Kaum fünf J a h r e später stand ich auch an dem Sarge A. v o n H u m b o l d t ' s , meiner letzten Stütze, und sandte aus der Tiefe meiner Seele die Bitte zum Himmel empor,

dass er mir Mnth und Kraft geben möge,

den

Kampf für die Wahrheit auch ohne Stütze fortsetzen zu können.

Der Himmel hat mir in seiner unendlichen

Gnade diese Bitte gewährt, und ich habe bis jetzt den Kampf fortgesetzt, unbekümmert ob ich an's Ziel gelange oder nicht, in der festen Ueberzeugung, dass sich endlich doch Mitkämpfer finden werden.

Ich kann diesen

Gedanken nicht aufgeben, ohne mein Preussen

selbst

aufzugeben, denn ein Volk, dem die Streiter für eine Wahrheit ausgehen, wäre dieser Wahrheit nicht werth.

vin

"Vorwort.

Im Jahr 1854 erhielt des Hochseeligen Königs Majestät nicht von mir, sondern anderweitig Kunde 1 ) von meinem Entwurf und überwies ihn nebst einem Gutachten von A. von H u m b o l d t durch Allerhöchste Cabinetsordre vom 9. Februar 1854 dem Königl. Kriegsministerium, um ihn dem Königl. Staatsministerium vorzulegen. Da bis zum Jahre 1856 nichts in der Sache geschehen war, so Hess ich, auf den Rath von A. v o n H u m b o l d t , den Entwurf in der nachstehenden Form in dem Archiv für Landeskunde in der Preussischen Monarchie, abdrucken. Unter dem 4. Juni 1856 wurde eine staatsministerielle Commission unter dem Vorsitz eines AbtheilungsChefs des Allgemeinen Kriegsdepartements, eines entschiedenen Anhängers der Kippregel, niedergesetzt und dadurch die ganze Angelegenheit meinen Gegnern überliefert. Wie sie behandelt wurde, soll in dieser Schrift dargelegt werden. B e r l i n , im October 1867. ') Der mehrfach verbreiteten Meinung als habe ich den Entwurf Sr. Majestät dem Könige überreicht, muss ich entgegentreten. Ich habe ausser der privaten Mittheilung keinerlei Schritte g e t h a n , um denselben bei uns zur Einführung zu bringen, weil ich wusste wie sehr man im Generalstabe und Kriagsministerium gegen denselben eingenommen war. Se. Majestät hat ihn als Allerhöchsteigene Vorlage dem Königl. Staatsministerium überwiesen; ich war dabei durchaus nicht anders betheiligt, als dass ich der Urheber desselben war.

Inhalts - Yerzeichniss. Seile

Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte von den östlichen Provinzen des Preussischen Staates nach dem heutigen Standpunkt der Wissenschaft und Technik (Vorwort von 1856) Allgemeiner Gesichtspunkt einer Landesaufnahme Grundlage einer Landesaufnahme nach dem jetzigen Standpunkte der Wissenschaft Ueber den Nutzen einer guten Landes- oder Kataster-Vermessung . Verschiedene Methoden des Messens und Fehlerhaftigkeit derselben . Organisation einer Landes-Vermessung Ausbildung und Vorbereitung zu dem Geschäft Gcschäftskreis der Landes-Vermessung Motivirung der verschiedenen Maassstäbe Allgemeine Bemerkungen Herausgabe der Specialkarte im Maassstabe von 'soooo Kostenberechnung für die Aufnahme der östlichen Provinzen des Staates An Se. Majestät den König über des General-Major Baeyer „Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte von den östlichen Provinzen des Preussischen Staates nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft und Technik" erstattetes Gutachten von Alexander von Humboldt Verschiedene Gutachten über den Entwurf Ernennung etner staatsministeriellen Commission Auszüge aus den Jahresberichten des Dirigenten der Schwarzburgischen Landesvermessung Herrn Oberforstmeisters Michael Motivirtes Gutachten der vom Königlichen Staats-Ministerium in Folge der Allerhöchsten C a b i n e t s - O r d r e vom 9. Februar 1854 unterm 4. Jnni 1856 niedergesetzten Commission zur Berathung der Generallieutenant Baeyer'schen Denkschrift über die Anfertigung eiuer guten K a r t e von den sechs östlichen Provinzen des Preussischen Staats nach dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaff, d. d. Berlin den 2. December 1851

1 4 8 12 16 23 24 27 32 33 34 36

40 44 45 46

52

X

Inhalts - Verzeichnis».

Seile Anschlag der Kosten für die innerhalb 10 Jahren auszuführende Triangulation der östlichen Provinzen des Preussischen Staats . . . . 56 Bemerkungen zu dem Gutachten 58 Bericht des K. Staatsministeriums an des Königs Majestät . . . . 60 Allerhöchste Cabinetsordre 65 Meine obere Leitung und Controlle 66 Ergebnisse meiner Controlle 67 Bednrfniss eines permanenten Vermessungs-InstituteB 76 Vorschlag zu einem Längenbüreau 77

Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte von den östlichen Provinzen des Preussischen Staates nach dem heutigen Standpunkt der Wissenschaft und Technik. ( V o r w o r t v o n 1856.) W e n n m a n d e m K a r t e n w e s e n in d e n v e r s c h i e d e n e n S t a a t e n einige Aufmerksamkeit widmet, so wird m a n

europäischen

finden,

dass, mit

s e h r w e n i g e n A u s n a h m e n , alle, und selbst die kleineren S t a a t e n , sich e n t w e d e r b e r e i t s ein vollständiges K a r t e n w e r k beschafft h a b e n ,

welches

nach e i n e m einheitlichen P l a n e u n d in Einem Maassstabe d u r c h g e f ü h r t ist, oder, d a s s sie w e n i g s t e n s mit d e r A u s f ü h r u n g eines s o l c h e n eifrig beschäftigt sind. In P r e u s s e n ,

das

nach allen a n d e r e n Richtungen

so rüstig

erfreulich f o r t s c h r e i t e t u n d in m e h r als Einer Beziehung d e n Staaten

vorauseilt,

sucht

man

vergebens

nach

einem

und

anderen

einheitlichen

K a r t e n w e r k e , o d e r nach E i n r i c h t u n g e n , die geeignet w ä r e n , ein solches Einzelheiten

und

B r u c h s t ü c k e , a b e r o h n e allgemeine G r u n d l a g e u n d Z u s a m m e n h a n g ,

ins

Leben

zu

rufen.

Man findet z w a r

Versuche,

und

o h n e S o r g e und Pflege f ü r i h r e E r h a l t u n g . Wendet

man

sich

zu

den

topographischen

Detail-Ausführungen

und vergleicht sie mit den Arbeiten d e r Nachbarstaaten, so wird m a n genöthigt, d e n letztern d e n V o r r a n g

zuzugestehen.

U n t e r s u c h t m a n die seit einigen dreissig J a h r e n

unternommenen

A u f n a h m e n g e n a u e r , s o vermisst m a n j e d e n d u r c h g r e i f e n d e n P l a n u n d findet

n u r e i n e Reihe von m e h r oder w e n i g e r u n v o l l k o m m e n e n

r i m e n t e n , die lange v o r

i h r e r Vollendung

schon wieder

u n b r a u c h b a r g e w o r d e n sind, weil die zahllosen V e r ä n d e r u n g e n , Strome

und

Flüsse

erlitten

o d e r die Fortschritte der C u l t u r

g e r u f e n , d a r i n fehlen, so dass m a n sich B a r v e r , Enlwurf.

Expe-

veraltet

und

welche hervor-

tiaeh e i n e m verhältnissinässig 1

2

Vorwort von 1850.

kurzen Zeitraum zu e i n e r W i e d e r h o l u n g d e r s e l b e n thigt s a h .

Vermessung

genö-

So sind z. B. in d e m e r w ä h n t e n Zeitraum die R h e i n p r o v i n z e n ,

die Marken u n d T h ü r i n g e n

schon

zwei Mal a u f g e n o m m e n

und

litho-

graphirt w o r d e n , w ä h r e n d wir von ganz Ost- u n d W e s t - P r e u s s e n g a r keine A u f n a h m e besitzen.

Das Schicksal

a b e r auch u n f e h l b a r die letzte.

der

noch

e r s t e n Arbeit trifft

Nach d i e s e r Analogie w ü r d e also die

A u f n a h m e und die Lithographie in j e d e m J a h r h u n d e r t w i e d e r h o l t w e r d e n müssen.

Kann

das wünschenswerth

ziehung v o r t e i l h a f t s e i n ?

oder

in s t a a t s ö k o n o n i i s c h e r

Stellt m a n diesen Z u s t a n d

den gut

nisirten L a n d e s v e r m e s s u n g e n a n d e r e r Staaten g e g e n ü b e r , reits ein einheitliches K a r t e n w e r k beschafft h a b e n

Beorga-

die sich

u n d es zu

be-

erhalten

wissen, so k ö m m t m a n zu d e m n i e d e r s c h l a g e n d e n Resultat, dass u n s e r K a r t e n w e s e n d a g e g e n beträchtlich

zurücksteht.

Die U r s a c h e n hiervon a u f z u s u c h e n

u n d die Mittel

und Wege

zu

einer g r ü n d l i c h e n Abhülfe a n z u d e u t e n , sind die Motive d e r n a c h f o l g e n d e n Denkschrift.

Geschrieben w u r d e

dieselbe im J a h r e 1 8 5 1

Absicht, die V e r b e s s e r u n g u n s e r e s u n v o l l k o m m e n e n

h e r b e i z u f ü h r e n , die Idee zu einer g u t e n L a n d e s v e r m e s s u n g und

darauf

hinzuwirken,

dass dieselbe in e i n e r

in

der

Aufnahme-Wesens dem

anzuregen

gegenwärtigen

S t a n d p u n k t e d e r W i s s e n s c h a f t u n d Technik e n t s p r e c h e n d e n W e i s e angeordnet und ausgeführt werden

möge.

Es ist d a h e r auch nicht die Meinung, dass d e r „ E n t w u r f e t c . " die N o r m einer guten L a n d e s v e r m e s s u n g a b g e b e n solle.

E r wird

vielmehr

n u r als eine Grundlage zu betrachten sein, die, w e n n es bis z u r Ausf ü h r u n g k o m m e n sollte, a m besten in ähnlicher Weise, wie es in a n d e r e n S t a a t e n , z. B. in Frankreich d e r Fall war, d u r c h eine Comtnission von den e r s t e n Gelehrten d e s L a n d e s g e p r ü f t u n d Form

g e b r a c h t werden

Der Verfasser wusste s e h r h e r v o r t r e t e n , die ü b e r

in eine

endgültige

kann.

den

wohl,

was

es h e i s s t , mit e i n e r Idee

g e w o h n t e n Gesichtskreis

hinausgeht,

und

die zugleich in ein veraltetes S y s t e m , welches z w a r wissenschaftlicher N a t u r ist, a b e r alle Fortschritte d e r W i s s e n s c h a f t hat bei Seite lassen, scharf einschneidet. Einwendungen

liegen

Er w a r darauf gefasst, zahllosen Bedenken,

und Schwierigkeiten zu b e g e g n e n :

j e älter

das Uebcl,

u m * s o schwieriger die C u r . Dies Alles k o n n t e ihn nicht a b h a l t e n , oder binden,

diejenigen

Ansichten

von

der Pflicht

ü b e r eine L a n d e s v e r m e s s u n g

ent-

frei u n d

3

Vorwort von 1850. u n u m w u n d e n a u s z u s p r e c h e n , die

er sich d u r c h ein m e h r j ä h r i g e s Z u -

s a m m e n a r b e i t e n in diesem Gebiet mit u n s e r e m durch

eine m e h r als

hatte.

Hauptsächlich

dreissigjährige P r a x i s rechnete

grossen B e s s e l

zu e r w e r b e n

e r dabei auf

die K r a f t d e r

die in den Principien einer Wissenschaft auch d e m verständlich sein

muss,

demnächst

aller intelligenten M ä n n e r ,

dann

den

Wahrheit,

Nichteingeweihten

a b e r a u f die U n t e r s t ü t z u n g

d e n e n es am Herzen l i e g t ,

a u c h in seinem K a r t e n w e s e n

und

Gelegenheit

Nachbarländern

dass

Preussen

nicht l ä n g e r

s t e h e und nicht l ä n g e r f o r t f a h r e , Kräfte und Mittel auf ein

nach-

verfehltes

Ziel zu v e r w e n d e n . Um jede Ostentation zu v e r m e i d e n , circuí irte d e r „ E n t w u r f e t c . " Anfangs n u r

unter

solchen F r e u n d e n u n d B e k a n n t e n ,

interessirten, u n d die f ü r seine

Auf diese W e i s e kam er im J a h r e 1 8 5 3 auch niglichen

Finanzministeriums,

die sich

allmäliche V e r b r e i t u n g Sorge

welches ihm

dafür trugen.

zur Kenntniss des Kö-

schon

damals,

wo

eine

S t e u e r - R e g u l i r u n g d e m Hause d e r A b g e o r d n e t e n vorlag, eine b e s o n d e r e A u f m e r k s a m k e i t schenkte. Im J a h r e 1 8 5 4 b e k a m d e r Verfasser Gelegenheit, ihn einem hochgestellten Militair, d e r f r ü h e r auf seinen Bildungsgang einen Einfluss

geübt

und

an

den

ihn

innige

fesseln, z u r K c n n t n i s s n a h m e mitzutheilcn.

Dankbarkeit

und

grossen

Verehrung

Derselbe, d u r c h d r u n g e n von

der Wichtigkeit d e r Sache, ü b e r z e u g t von d e r W a h r h e i t d e r A r g u m e n t e u n d d e m N u t z e n , d e n ein so grossartiges U n t e r n e h m e n wickelung vieler Verhältnisse a u s ü b e n w ü r d e , Majestät d e m Könige Kenntniss g r o s s e Idee mit

davon zu g e b e n .

lebendiger Begeisterung

auf die E n t -

fand sich b e w o g e n , Sr. Sc. M a j e s t ä t ,

erfassend,

geruhten

jede

hierauf,

von d e m wirklichen Geheimen Kath H e r r n F r e i h e r r n A. v. H u m b o l d t Exc. ein G u t a c h t e n d a r ü b e r e i n z u f o r d e r n u n d auf G r u n d desselben d e n H e r r n Staats- u n d Kriegsminister Exc. zu b e a u f t r a g e n , diese Angelegenheit vor das g e s a m m t e zur s c h l e u n i g e n Entscheidung

Staatsministerium

A u s f ü h r u n g zu b e r a t h e n

zu b r i n g e n , und

dann

um

die Mittel

Sr. Majestät

zur

vorzulegen.

Das Resultat dieser B e r a t h u n g ist zwar noch nicht b e k a n n t ; a b e r wie es auch ausfallen von Interesse sein, d e n

m ö g e , so wird

es doch

immer

f ü r die Sache

Entwurf etc.'" nebst dein Gutachten

in wei-

teren Kreisen zu verbreiten, damit ein J e d e r e r f a h r e , was g e g e n w ä r t i g in d e r M e s s k u n d e geleistet w e r d e n kann u n d

dahin mitwirken 1*

könne,

4

Allgemeiner Gesichtspunkt einer Landesaufnahme.

dass wenn Preusscn

einmal zu einer allgemeinen

schreiten sollte, dieselbe nicht anders

Landesvermessung

als zu seinem

Ruhme

aus-

geführt werde.

Allgemeiner Gesichtspunkt einer Landesanlhabme. Das Bedürfniss nach einer guten Aufnahme wächst mit der steigenden Cultur eines Landes, und die Anforderungen, welche an eine Karte gemacht werden, gehen nüt dieser Steigerung Hand in Hand. — Was vor 30 oder 40 Jahren befriedigte, genügt nicht mehr oder

ist

ganz unbrauchbar geworden. — Von einer strengen Wissenschaft wie die Mathematik muss man aber verlangen, dass sie, richtig angewendet, Resultate liefert, die zu allen Zeiten befriedigen. Die nächsten Fragen, welche bei einer Anfertigung einer Karte beantwortet werden müssen, sind

daher:

1. Ob eine Aufnahme so ausgeführt werden kann, dass sie allen Ansprüchen

zu genügen

vermag,

welche gegenwärtig

und

künftig an dieselbe gemacht werden können? 2. Ob die Vortheile, welche

eine solche Arbeit verspricht, so

erheblich sind, dass die darauf

zu verwendenden Kosten für

gerechtfertigt erscheinen ? Den wissenschaftlichen Theil

der

ersten Frage beantwortet die

analytische Geometrie, indem sie lehrt, dass drei Coordinaten die Lage eines Punktes im Räume vollkommen bestimmen.

Daraus folgt, dass,

wenn drei Coordinaten eines oder mehrerer Punkte gegeben sind, alle Fragen über die räumlichen Verhältnisse derselben so vollständig erschöpft sind, dass keine einzige unbeantwortet bleibt, und jede mögliche Aufgabe aufgelöst werden kann. Der praktische Theil der Frage, ob diese Coordinaten so genau bestimmt werden können, dass für praktische Zweckc nicht Fehler entstehen, die unbrauchbare Resultate zur Folge haben, kann zwar erst später bei der Untersuchung Uber die Fehlergrenzen

näher

erörtert,

vorläufig aber hier schon unbedingt mit Ja beantwortet werden. Die zweite Frage führt auf das grosse Gebiet der Staats-Oekonomie und dreht sich vorzugsweise um die Anlage von Communicalionen aller Art, um die Erforschung der Hüll'squellen, welche der Oberfläche

Allgemeiner Gesichtspunkt einer Landesaufnahme.

5

des Bodens, den mechanischen W a s s e r k r ä f t e n der Bäche und Flüsse, u n d dem Innern der E r d e abzugewinnen sind. Eine gebieterische N o t w e n d i g k e i t , die steigende Bevölkerung, drängt unaufhaltsam dahin, dass nach allen Richtungen die verborgenen Hülfsquellen des Landes aufgeschlossen u n d neue Erwerbsquellen a u f g e f u n den

weiden.

W o könnte

man a b e r

in

einem Lande

anders

nach

Schätzen suchen, als in seinem B o d e n , an seiner Oberfläche und der Tiefe?

in

Die Mutter E r d e ist eine unerschöpfliche Quelle der m a n -

nichfachstcii Gaben — Niemand kann sagen, wo hier eine Grenze zu finden! —

a b e r sie giebt

ihre Schätze nicht als Almosen,

sondern

zwingt den Menschen, sich dieselben durch geistige und körperliche Anstrengung

zu e r r i n g e n :

er soll im Sehweiss

seines Angesichts

sein

Brod essen. So sehen wir W i s s e n s c h a l t e n , Ackerbau, Fabriken mit rastloser Thätigkeit auf diesem

Gebiete

und

arbeiten;

Gewerbe

allerdings

mit

m e h r oder m i n d e r e r Ergiebigkeit, aber im allgemeinen i m m e r mit E r folg.

Schon ein Stillstand w ü r d e verderblich w e r d e n : wir dürfen da-

h e r nicht ermatten, s o n d e r n müssen unsere Anstrengungen fortwährend steigern,

wenn wir des Erfolges sicher

die ersten

nothwendigsten

sein wollen.

Die Natur

Bedürfnisse so offen d a r g e l e g t ,

dass

hat der

Ein/eine sie finden k a n n ; j e m e h r die Menschen aber bedürfen, desto tiefer zieht sie sich in ihre Geheimnisse zurück, und fordert, dass immer grössere Kräfte und bedeutendere Mittel aufgewendet werden, um ihre Schätze zu h e b e n . lich erschöpft.

Das Feld d e r vereinzelten Bestrebungen

ist ziem-

Eine erhöhte Stufe der Thätigkeit hat sich in den Ver-

einen eutwickelt.

W a s dem Einzelnen nicht gelingen

Vielen, unter einsichtsvoller Leitung

wollte,

gelingt

und planmässiger Benutzung

der

Kräfte und Mittel. F ü r die E r f o r s c h u n g eines Landes und seiner inneren Hülfsquellen ist a b e r eine gute Karte ein n o t w e n d i g e s unentbehrliches HUlfsmittel. Die Beschaffung desselben ist den Einzelnen unmöglich und kann von Vereinen nicht erwartet w e r d e n .

Es bleibt daher Sache des Staates,

d a f ü r Sorge zu tragen, und e r wird es in keinem Falle umgehen können, noch in seinem

eigenen

Interesse

umgehen

steigendes Bedürfniss unbefriedigt zu

lassen.

wollen, ein Die

fortwährend

Eigenthumsverhält-

nisse, welche immer wichtiger und verwickelter werden, verlangen eine sichere

Grundlage,

und

das,

was

in

andereil

Staaten

in

dieser

6

Allgemeiner Gesichtspunkt einer Landesaufnahme.

Beziehung geleistet wurde, fordert dringend auf, nicht dagegen zurück zu bleiben. Nichts kann den Wohlstand eines Staates so fest begründen lind so sicher stellen als das, was er seinem Boden abgewinnt; daher kann auch in dieser Beziehung nichts wichtiger sein als die Erforschung desselben nach Möglichkeit zu erleichtern, und denen die Wege zu ebnen, welche berufen sein möchten, neue Entdeckungen zu machen. Eine Landesaufnahme muss daher von einem weitergreifeuden Gesichtspunkt als dem einer Kataster-Vermessung behufs

Steuer-Regulirung

aufgefasst werden; sie muss allerdings auch hierzu benutzt werden können, sobald es wünschenswerth erscheint; allein ihr höherer Zweck ist die Erforschung des Grund und Bodens in staatsökonomischer Beziehung nach allen Richtungen zu fördern. Es hat zwar an Versuchen, gute Aufnahmen zu Stande zu bringen, nicht gefehlt, und dieselben haben sich auch nach und nach immer gesteigert; allein sie wurden entweder blos zur Abhülfe eines bestimmten Bedürfnisses oder in einem

speciellen und einseitigen

Interesse

gemacht: eine allgemeine wissenschaftliche Behandlung und Durchführung einer Vermessung hat bis jetzt bei uns noch nicht stattgefunden; selbst die rheinische Kataster-Vermessung ist hiervon nicht ausgenommen, denn es fehlen die dritten Coordinaten (die Höhen) gänzlich, und selbst die Richtigkeit der horizontalen Dimensionen dürften nicht überall probehaltig sein.

Daher kömmt es denn auch, dass wir nicht selten

auf demselben Terrain immer wieder neue Messungen vornehmen sehen, die aber ebenso wie die früheren ebenfalls an Gebrechen leiden, nur an anderen Stellen. einzelter

Abgesehen davon,

mangelhafter Versuche und

dass die Wiederholung ver-

das beständige Verfehlen

des

Zieles bei fortgesetzten Anstrengungen auf einem Gebiete, welches auf positiven und sichern Grundlagen ruht, gewiss nicht der Stellung unseres Vaterlandes augemessen erscheint, wird es einleuchten, dass dadurch mehr Kosten entstehen, als wenn

das erste Mal gründlich zu

Werke gegangen wäre, und dass man auf diesem Wege weder etwas sparen, noch eine gute Karte erhalten kann, bedarf keiner Auseinandersetzung.

Es könnte scheinen, als ob der Begriff, der hier mit einer

guten Karte verbunden wird, ein ideeller und darum unerreichbarer wäre; allein

wir können denselben

leicht aus dem rein

praktischen

Bedürfnisse Jedermann verständlich ableiten, wenn wir ihn folgender-

Allgemeiner Gesichtspunkt einer Landesaufnahme.

7

maassen fassen: Eine Karte ist nur dann gut, wenn sie alle künftigen Vermessungen entbehrlich macht. das praktisch

Notwendige

und

Es handelt sich noch

lange

also hier nur um

nicht

um

das

praktisch

Ausführbare, denn Wissenschaft und Technik reichen gegenwärtig schon über die Grenzen des N o t w e n d i g e n hinaus.

Auch liegen schon Auf-

nahmen vor, die diese Aufforderung erfüllen, wie z. B. die neue Karte von Irland.

Der praktische Sinn

der Engländer hat schon längst e r -

kannt, dass eine ungenügende Aufnahme und dass die vollkommenste Külte

die Kosten

zugleich

auch

die

nicht

Werth

ist,

wohlfeilste

ist:

ein Grundsatz, der nicht blos hierauf anwendbar ist, sondern allgemeine Geltung hat. Ein Theil der verschiedenen Landesvermessungen ist

nur

behufs

der Stcuer-Regulirung ausgeführt und zur möglichst baldigen Erreichung dieses Zweckes auf Kosten

des

Landes

und

der Zuverlässigkeit

Arbeit in beklagenswerther Weise übereilt worden. Regulirung ist aber in Summen

nicht

Bezug

werth,

auf

welche

Eine blosse Steuer-

die G r u n d e i g e n t ü m e r

auf

die

der

Karte

sicher

verwendet

die

werden

müssen, denn bei einer auch nur oberflächlichen Abschätzung kann die Steuer nicht so ungleich vertheilt werden,

dass der Einzelne

so

hart

davon betroffen würde, als durch die Kosten einer solchen Vermessung. Nichts ist aber bei einem

derartigen linternehmen

nachteiliger

und

steigert die Kosten mehr als die Uebereilung: deshalb muss eine Landesvermessung frühzeitig begonnen und in der Voraussieht men werden, dass man Zeit behalte,

um

nicht in

diese

keit versetzt zu werden, und um sie gleich so ausführen duss sie den G r u n d e i g e n t ü m e r n

selbst

bei ihren

unternom-

Notwendigzu

können,

Ameliorationen

di-

recten Nutzen gewährt. Die Anfertigung einer g u t e n kann

Karte von dem preussischen Staate

deshalb auch nicht das Werk einiger J a h r e s e i n ; es wird ziem-

lich ein ganzes Mcnschcnalter darüber hingehen.

Daher dürfte es wohl

an der Zeit sein, den Anfang zu machen, die vorhandenen zum Theil schätzbaren Materialien zu sammeln, planmässig zu vervollständigen und in Einen Guss zu bringen, und so die Summen und Kräfte, die jetzt mehr oder weniger zersplittert werden, einem gemeinsamen Ziele z u z u w e n d e n . ' ) ') A l l e g r ö s s e r e n lind die m e i s t e n k l e i n e r e n .Staateil b e s i t z e n b e r e i t s e i n e v o l l s t ä n d i g e L a n d e s k a r t e uiler a r b e i t e n m i t I i i für d a r a n . Selbst Spanien hat seit e i n i g e n J a h r e n e i n e a l l g e m e i n e L a n d e s v e r m e s s u n g a n g e o r d n o t .

8

Gründl, e. Landesaufnahme n. d. jetzigen Standpunkte d. Wissensch.

Grundlage einet Landesaufnahme nach dem jetzigen Standpunkte der Wissenschaft. Denkt m a n sich das allgemeine Niveau des ruhigen Meeres u n t e r dem festen Lande fortgesetzt, so bildet die Oberfläche desselben eigentliche Figur der Erde.

die

Dieselbe entspricht einem Rotations-Sphä-

roid, welches sich um die kleine Axe dreht und den Aequator-Durchmesser zur grossen Axe hat.

Die Oberfläche dieses Sphäroids wird

aüch die Oberfläche des Meeres genannt. — Die lothrechten Abstände der Punkte von dieser Oberfläche heissen die Höhen über dem Meere. Denkt man sich durch zwei Punkte A und B auf der Oberfläche Lothlinien gelegt, so sind die Durchschnitte derselben mit der erweiterten Meeresfläche die Projectionen der Punkte A und B auf die Meeresfläche. Die kürzeste Linie zwischen den Projectionen von A und B , auf der Oberfläche des Sphäroids (Meeresfläche) gemessen, wird die E n t fernung der Punkte A und B genannt. lich, aber uneigentlich, den Ausdruck

Man gebraucht dafür gewöhnhorizontale Entfernung.

Unter

horizontaler Fläche in diesem Sinne muss dann eine gekrümmte Fläche verstanden werden, die mit der Oberfläche des Sphäroids parallel ist. Hiermit darf die horizontale Ebene eines Punktes, die auf der Lothlinie desselben senkrecht steht, nicht verwechselt werden.

Von zwei

Punkten, die gleiche Höhe haben, kann der eine nicht in der horizontalen Ebene des andern liegen.

Bei einem richtigen Nivellement m u s s

hierauf Rücksicht genommen w e r d e n . ' ) Verbindet man drei Punkte auf der Oberfläche des Sphäroids durch kürzeste Linien mit einander, so entsteht ein sphäroides Dreieck. Eine genaue Triangulation auf der Erdoberfläche kann daher nur mit Hülfe der sphäroidischen Trigonometrie bewerkstelligt

werden.

Wie sphäroidische Dreiecke berechnet und wie überhaupt auf der Oberfläche des Sphäroids gemessen werden muss, lehrt die Geodäsie. Diese Wissenschaft hat in der n e u e r n Zeit durch die trefflichen Arbeiten von G a u s s , B e s s e l und anderen Gelehrten eine solche Volle n d u n g erhalten, dass in Bezug auf die Aufnahme eines Landes nirgends m e h r eine Unsicherheit vorhanden ist; auch sind die strengen Methoden durch den Scharfsinn ihrer Erfinder so geschmeidig gemacht, 6

) Küstenvermessung; §. 105.

Gründl, e. Landesaufnahme n. d. jetzigen Standpunkte d. Wiseenech.

9

dass sie nicht schwerer, oft sogar leichter sind, als die allen unsichern Verfahrungsweisen, mit denen man n u r mangelhafte und ungenügende Resultate erzielen

kann.

Wenn daher gegenwärtig eine Vermessung ausgeführt wird, so muss man

von

derselben

eine strenge wissenschaftliche

Begründung

verlangen, wenn man nicht Fehler begehen und sich dem Verdachte der Unkenntniss aussetzen will. Leider ist das preussische Detail-Vermessungswesen so

zurück,

dass es keine Uebertreibung ist, wenn man behauptet, dass nur nahmsweise

richtige

Principien

angewendet

und

fast überall

ausmehr

Kosten dadurch gemacht werden, als nöthig wären, um eine tadellose Arbeit zu liefern. ') Wenn eine Landesaufnahme zweckmässig angeordnet sein soll, so muss für alle Operationen die Fehlergrenze so bestimmt werden, dass die Genauigkeit der Messungen jeder Art allen Anforderungen genügt, die man irgend nur für praktische Zwecke machen kann.

Die einzel-

nen Arbeiten müssen zeit- und sachgemäss in einander greifen,

der-

gestalt, dass die grossen Operationen die kleinen unterstützen, controliren und erleichtern.

Die errichteten Signale müssen

gleich in

der

möglichsten Ausdehnung benutzt weiden, damit nicht durch ihre Wiedererrichtung unnütze Kosten entstehen. Feld seiner Thätigkeit

Jeder Detailarbciter muss

vollständig vorbereitet finden und

Zeit mit der Messung neuer Grundlinien höchst unsicher bestimmen

verlieren, die er

kann. — In der folgerechten

darf doch

das keine nur

Anordnung

einer Vermessung liegt das Geheimniss grosser Ersparungen, und zugleich die Nothwendigkeit zur Beschallung der Mittel, um solche Anordnungen d u r c h f ü h r e n zu können. Alle gemessenen Punkte müssen so bezeichnet werden, dass man sie jederzeit wiederfinden und benutzen kann, wann und wo es w ü n schenswerth sein sollte: kein Resultat der Messung darf verloren g e h e n ; nirgends eine Wiederholung nothwendig werden. Die Marksteine müssen als Staatseigenthum erworben und gesetzlich geschützt werden.*) *) Die Mängel des preussischen Vermessungs wesens von W. W a e g e . Görlitz 1850. 5 ) Durch das Unterlassen der Festlegungen ist die grosse Hauptdreieckskette des Generalstabes vom Rhein bis zur Weichsel völlig verloren gegangen. Die seit 1831 erfolgten Festlegungen der Dreieckspunkte mussten aus Mangel an Mitteln grösstentheils mit Holzpfählen unter der

10

Gründl. e. Landesaufnahme n. d. jetzigen Standpunkte d. Wisseusch. Die Instrumente müssen so gewählt w e r d e n , dass die grundsätz-

lich

vorgeschriebene Genauigkeit

auch

vollständig

erreicht

und

auf

keine andere Weise und mit weniger Mühe erlangt werden kann. Der gegenwärtige Standpunkt der Technik gestattet dies. Die Beobachtungen selbst sind so anzuordnen, dass die kleinen Fehlerursachen in dem Resultat v e r s c h w i n d e n . ' ) Um aus den Beobachtungen richtige Resultate ziehen zu können, müssen die entsprechenden Rechnungsmethoden angewendet damit nichts verloren gehe, was die Beobachtungen

werden,

aussagen.8)

Dies scbliesst indessen nicht aus, dass man in dem strengen mathematischen

Rahmen

und

Grenzen Vereinfachungen

in

zulässigen,

eintreten

lassen

theoretisch kann,

festgesetzten

oder vielmehr

bei

einer zweckmässigen Leitung des Geschäfts eintreten lassen m u s s ; dieselben müssen aber mit Bewusstsein eingeführt, gehörig motivirt, ihre Fehlergrenze bestimmt und die Ausdehnung ermittelt werden, innerhalb welcher sie angewendet werden dürfen. Von dem Personal, welches an einer Vermessung Theil

nimmt,

m u s s gefordert werden, dass dasselbe den Werth der Instrumente beurtheilen könne, den v o r t e i l h a f t e s t e n Gebrauch derselben verstehe und in der allgemeinen Theorie des richtigen Messens auf der fläche

Erdober-

Bescheid wisse. — Nach dem zu urtheilen, was wirklich geschieht, scheint aber auf

diesem Gebiet noch eine totale Unkenntniss zu herrschen, für die der Staat und das Land mit schweren Geldopfern büssen muss.

Die Con-

trole der Vermessung ist so anzuordnen, dass die Arbeiter ihre Fehler selbst bestimmen müssen, und dass dabei keine Verfälschung des Resultats möglich ist.

Die Methode der kleinsten Quadrate giebt hierzu

die Mittel an die Hand. Nur wenn eine Vermessung in diesem Sinne, den lichen Forderungen

wissenschaft-

entsprechend angeordnet ist, fachgemäss geleitet

Oberfläche des Bodens bewerkstelligt werden. Diese Pfähle sind aber bereits, wo sie nicht durch die Anlage von Sand, Lehm und Kiesgruben ausgegraben wurden, dem Verfaulen nahe und werden in nicht zu ferner Zeit ebenfalls verloren gehen. Seit einigen Jahren sind die Dreieckspunkte durch behauene Steine an der Oberfläche sichtbar bezeichnet worden, allein ein gesetzlicher Schutz, wie er in anderen Staaten besteht, ist noch immer nicht vorhanden. ') Küstenvennessuug §. 17. 2 ) Ebendaselbst 8.18. und §. 79.

Gründl, e. Landesaufnahme n. d. jetzigen Standpunkte d. Wissenscb. und planmässig durchgeführt wird,

kann man darauf rechnen,

gute Karte des Landes zu erhalten. Art muss

in sich so

eine

Dagegen wird Alles, was bisher

geschehen ist, nie zu diesem Ziele führen. dieser

11

Jeder Theil einer Arbeit

vollendet sein,

dass er beliebig

fort-

gesetzt und ausgedehnt werden kann, ohne an Richtigkeit zu verlieren. Es muss ganz gleich sein, ob man eine Commune, einen Kreis, eine Provinz oder den ganzen Staat aufnimmt:

die Grundlage muss für

jede Ausdehnung der Vermessung ausreichen.

Ebenso muss es

auch

gleichgültig sein, an welcher Stelle und in welchem Maassstabe

gear-

beitet wird: ein mathematisches Resultat darf nicht von einer willkürlichen Construction abhängig gemacht

werden, sondern es muss

Gegentheil jede beliebige Construction zulassen.')

im

Die Aufnahme einer

Feldmark, eines Flusses u. s. w., sie möge in Ostpreussen, in Schlesien oder in den

Marken stattfinden, muss ihre bestimmte Stelle in

2

dem Netz ) der Landeskarte haben, und muss ein Steinchen zu dem gesainrnten Kartenwerke des Staates liefern.

Auf diese Weise geordnet,

') W e n n Guts-Aufnahmen das Besitzthum unzweifelhaft feststellen und mit Sicherheit über Mein und Dein entscheiden sollen, so müssen alle zur Bestimmung der Grenzen und Flächenräume gemessene Linien in den P l a n verzeichnet und die Zahlen daneben geschrieben werden, damit gar kein Zweifel über die von dem Geometer gefundenen Resultate obwalten kann, und damit jeder Besitzer im Stande ist, alle einzelnen Theile der K a r t e mit Leichtigkeit selbst zu untersuchen und zu prüfen, ehe er die Richtigkeit der K a r t e anerkennt. In einer guteu ökonomischen Vermessung darf in keinem Fall irgend ein Resultat der Oontrole entzogen oder schwieriger zugänglich gemacht werden. Eine Landes- oder K a t a s t e r - V e r m e s s u n g , wo die Angaben in Zahlen fehlen, hat daher keinen Anspruch auf den Namen einer guten Vermessung. Der Maassatab ist in der Regel gross genug dazu und wo er nicht ausreichen sollte, muss er grösser gewählt werden. Die blosse Construction auf dem P a p i e r ist unzureichend; das Ermitteln einer Entfernung, z. B. zweier Grenzsteine, mit Hülfe des verjüngten Maassstabes ist unsicher, weil sich das P a p i e r in verschiedenen Richtungen sehr ungleich verzieht und der begangene Fehler so viel Mal vergrössert wird als die Karte kleiner ist als die Natur. Steht dagegen die Entfernung in Zahlen auf der Karte und ein Grenzstein ist verloren gegangen, so kann gar kein Zweifel darüber entstehen, wo der neue hinzusetzen ist: das Eigenthum ist dadurch vollkommen gesichert. Aus diesem Grunde muss heut zu Tage an jede gute Special-Vermessung die Forderung gemacht werden, dass alle Resultate in Zahlen gegeben werden; Zahlen gestatten keine Unsicherheit, kein Verstecken der Fehler und behalten zu allen Zeiten denselben Werth. *) Dies Netz, ähnlich dem der gothaischen Kataster-Vermessung, besteht aus abgewickelten, sphäroidischen Streifen, welche auf der Ost- und Westseite von den Meridianen gebildet und durch die Parallelkreise in Vierecke getheilt werden. E s giebt eine genauere Darstellung der sphäroidischen Oberfläche als die J'rujectionen. welche die wahren Dimensionen immer mehr oder weniger verschieben.

12

Ueber den Motzen einer guten Landes- oder Kataster-Vermessung.

wird das grosse Werk schon durch die gewöhnlichen Arbeiten alljährlich fortschreiten, es wird sich Theil zu einem Ganzen

gestalten.

an Theil

reihen

und

Das, was im Einzelnen

allmählich

gefördert

wird,

muss auch das Ganze fördern: mit dem Minimum der Mittel muss ein Maximum geleistet

werden.

Üeber den Nutien einer gnten Landes- oder Kataster-VermessungEine Landesaufnahme, die von

Staatswegen

darf nicht als eine blos mechanische

unternommen

Arbeit angeschen

handwerksmässig vertheilt und ausgeführt wird.

wird,

werden,

die

W o man dies getlian

hat, und wo man es küaftjg noch thun sollte, wird man einen solchen Missgriff immer zu beklagen haben; denn j e d e r handwerksmässige Betrieb erregt auf Kosten

der Sachc

nur

Begierde

nach

Gewinn.

Die

Ausführung jedes grossartigen Werkes, das, wie eine Vermessung, auf einer wissenschaftlichen Grundlage beruht, muss neben dem materiellen Nutzen auch einen geistigen G e w i n n , einen abwerfen.

Die materiellen Vortheile einer

darin, dass jeder Grundbesitzer

intellectuellen guten

auf seiner Karte alle nur

Projecte zu Deich- und M ü h l e n - A n l a g e n ,

zu

Fortschritt

Aufnahme

Berieselungs-

bestehen möglichen und

Ent-

wässerungs-Gräben jeder Art, zu Drainagen, zu Strassen und W e g e n etc. in seinen Mussestunden ohne Kosten selbst entwerfen ken kann.

In

soweit

die Cultur und Amelioration

Aufnahmen und Nivellements abhängig ist, muss

des Bodens

ihr jeder

geleistet werden, so dass sie den höchsten Grad von erreichen kann. ein

solches

prüfen w i l l ,

Wie anders stellt sich

Hülfsmittel.

Ein

die Sache

Gutsbesitzer,

muss mit bedeutenden Kosten

lassen, um eine Aufnahme

oder ein

und durchden-

der einen

Vollkommenheit

gegenwärtig

ein

von

Vorschub

solches

Geometer

ohne

Project kommen

Nivellement auszuführen.

Stellt

sich nun heraus, dass das Projcct nicht ausführbar ist, so wird es in den meisten Fällen aufgegeben, weil man die Kosten zu neuen Untersuchungen scheut.

Diese Kostspieligkeit schreckt an und für sich schon

viele ab überhaupt an solche Anlagen zu d e n k e n , während eine gute Vermessung, durch die Leichtigkeit"solcher Untersuchungen, allgemein dazu auffordert, da ja nichts weiter nöthig ist, um das Gefälle zweier auf der Karte gegebener Punkte

zu

finden,

als

die Abstände

dieser

Punkte mit den' in der Karte verzeichneten Niveaulinien zu v e r g l e i c h e n . ' ) ') D i e

Niveaulinien

worden

in d e n F l u r -

und

Gemeindekarten

nach

Ueber den Nutzen einer gnten Landes- oder Kataster-Vermessung. Die n ä m l i c h e n V o r t h e i l e ,

welche

eine

gute A u f n a h m e d e m

z e l n e n G r u n d b e s i t z e r im Kleinen d a r b i e t e t , g e w ä h r t sie im

13 ein-

grösseren

Maassstabe d e n Kreis-, l'rovinzial- u n d S t a a t s - B e h ö r d e n , in Bezug auf S t r a s s e n - , S t r o m - , Ganal- u n d B e r g b a u , AnIngen von l ü s e n b a h n e n ,

in-

d u s t r i e l l e n E t a b l i s s e m e n t s u. s. w., u n d w e n n die Karte auch nicht in allen Fällen

zur A n f e r t i g u n g specieller

Bauaiischliigc

vollständig

aus-

r e i c h e n sollte, s o wird m a n doch leicht u n d sicher die vortheilhafteste Localität d a r n a c h a u f f i n d e n u n d die Vorarbeiten s p a r e n k ö n n e n . — d e r Karte von Irland

sollen

die Nivellements

der Städte

so

In

speciell

sein, dass die R i n n s t e i n e d a n a c h regulirt w e r d e n . — W i r d d e r K o s t e n p u n k t als ein u n ü b e r s t e i g l i c h e s H i n d e r n i s s

d e r E r r e i c h u n g dieser Vor-

theile g e g e n ü b e r gestellt, s o m u s s b e m e r k t w e r d e n ,

wie es sich viel-

leicht n a c h w e i s e n Hesse, d a s s d e r p r e u s s i s c h e Staat seit 6 0 J a h r e n f ü r d e r g l e i c h e n Arbeiten m e h r a u s g e g e b e n hat, als die v o l l k o m m e n s t e Verm e s s u n g kosten k a n n , u n d doch h a b e n wir bis heute noch nicht einm a l von einer einzigen Q u a d r a t m e i l e e i n e A u f n a h m e a u f z u w e i s e n , die d e n A n f o r d e r u n g e n e n t s p r ä c h e , die m a n h e u t zu Tage zu i n a c h e n b e rechtigt ist. H i e r a u s g e h t h e r v o r , d a s s inan w o h l mit eben so grossen Mitteln in 6 0 J a h r e n eine tadelfrcie L a n d e s a u f n a h m e darin dürfte um bessern

so

mehr

eine

u n d sichern Ziele z u z u s t e u e r n , da

gegenwärtig gestatten,

jegliche

ausführen

A u f f o r d e r u n g zu Ansprüche

Wissenschaft auf

könnte,

finden s e i n , und

Jahrhunderte

und einem

Technik zu

be-

friedigen. Die intellectuellen Vortheile, welche eine gute L a n d e s - V e r m e s s u n g gewährt,

bestehen

darin,

M ä n n e r , f ü r alle d a r a u f Schulwesens,

der

Recht den

Theoretikern

man

bezüglichen

Boden-Cultur

praktisch a u s b i l d e n , und kann.

dass

so d e n und

theoretisch

vorgebildete

junge

Zweige des S t a a t s d i e n s t e s ,

u n d d e r Industrie V o r w u r f , den m a n

Gelehrten

macht,

auch

häufig u n d

für immer

des

vollständig mit

beseitigen

I l a b e n diese M ä n n e r eine u m f a s s e n d e Kennlniss in d e n

ange-

dein Bedürfniss in 2, 4 oder mehr Ruthen lothrechten Abstand eingezeichnet. Die abnivellirteu Höhen sämmtlicher Grenzsteine einer Feldmark geben dabei die Anhaltspunkte und dienen zugleich zur Conaervirung der gemessenen Höhen. Es ist selbstverständlich, dass man in ein solches Detail nur da eingehen wird, wo dasselbe wünschenswerth erscheint. Die Horizontalen in dieser Weise durch Wald und Berge legen zu wollen, würde wenig Einsicht in das Vermessungsgeschäft verrathen, wohl aber müssen auch hier die Wasserläufe abuivellirt weiden.

14 Ueber den Nutzen einer guten Landes- oder Kataster-Vermessung. wandten Theilen der Mathematik erlangt, so werden sie dieselben bald ihren Untergebenen und Schillern mittheilen, und hat erst einmal neben der wissenschaftlichen Richtung auch die praktische Platz gegriffen, so erhält sie sich von selbst, weil die Anwendung und der Gebrauch das Ziel der wissenschaftlichen Ausbildung, die Ernte der geistigen Aussaat ist. Wenn man einwendet, dass sich Jeder die praktische Ausbildung eben so gut wie die theoretische verschaffen müsse, so m u s s erwiedert werden, dass für die letztere ausgedehnte Lehranstalten b e s t e h e n , für die erstere aber nicht, und dass- es gerade diese Lücke i s t , die den Fortschritten in praktischen Dingen überall hindernd im Wege steht. Die praktische Ausbildung in den mathematischen Wissenschaften und namentlich in der Messkunde

ist so schwierig und

dass kein Privatmann sich dieselbe

erwerben

kann.

kostspielig,

Und

wenn

wirklich die Mittel dazu besässe, wo findet er die L e h r e r ?

er

Etwa bei

unsern Feldmessern ? — Unmöglich! denn der Feldmesser arbeitet für seinen Unterhalt und hat weder die Zeit noch die Mittel, um mit der Wissenschaft

fortzuschreiten.

Der junge Feldmesser

alten, wie der Lehrbursche bei dem Meister.

lernt

bei

dem

Das Geschäft kann aber

nicht wie manches andere Gewerbe so im Grossen betrieben werden, dass der Meister sich mit der Ausbildung und Fortbildung seines Faches beschäftigen könnte; er muss selbst unausgesetzt arbeiten.

für seine

Existenz

Ein Fortschritt mit der Zeit und der Wissenschaft kann unter

solchen Umständen billigerweise nicht erwartet werden, ja

man

kann

sagen, er war u n m ö g l i e h . ' ) Das Bedürfniss nach praktischer Ausbildung im Vermessungswesen ist vielfach ausgesprochen und anerkannt worden, auch sind mancherlei Schritte dafür geschehen, und

namentlich bei den

Militär-Unter-

richts-Anstalten; sie sind aber für die wissenschaftliche Messkunde ohne Erfolg geblieben, weil den Lehrern keine Gelegenheit gegeben ist, sich darin auszubilden.

Bei den Gymnasien und Realschulen ist dies noch

weit weniger der Fall, und doch

besitzen diese Anstalten eine

unbedeutende Anzahl von Männern, die im Gebiet des Wissens vollständig bewandert

sind und

das

nicht

theoretischen

dringendste

Bedürfniss

') Hier tritt der Mangel einer Behörde, welche die Fortschritte der Wissenschaft und Technik verfolgt und zeitgemässe Verbesserungen einführt, klar hervor.

Ueber den Nntzen einer guten Landes- oder Kataster-Vermessung.

15

f ü h l e n , sich die Kenntnisse und den Gebrauch der n e u e n Instruinente anzueignen,

um

ihren

Schülern

auch

den

praktischen Nutzen

Wissenschaft und die beste Art ihrer Anwendung zugänglich

der

machen

zu können, wodurch unzweifelhaft ein ganz neues Leben in die Wissens c h a f t selbst k o m m e n

würde.

Preussen hat viel gethan f ü r den theoretischen Unterricht, es wird d a h e r den Schlussstein nicht fehlen lassen, um sein herrliches Gebäude zu vollenden, an dem es erst die rechte Freude haben kann, wenn es vollendet d a s t e h t ! Man würde Unrecht t h u n ,

wenn man

den

Behörden,

die

das

Schulwesen zu leiten haben, einen Vorwurf daraus machen wollte, dass sie nicht in demselben Maasse wie für die theoretische, praktische Ausbildung Sorge getragen haben. grossen

auch

für die

Das letztere ist aber der

Geldmittel wegen äusserst schwer d u r c h z u f ü h r e n , und

dazu

k ö m m t noch, dass die grössten Fortschritte auf diesem Gebiete in die ganz n e u e r e Zeit fallen, und die Ausbildung des theoretischen Unterrichts nothwendig vorangehen musste, ehe an den praktischen gedacht werden konnte.

Dieser Zeitpunkt ist aber gekommen, und die Regie-

r u n g w ü r d e Unrecht t h u n , wenn Landesvermessung,

sie die Gelegenheit, wie

ferner noch vorüber gehen

liesse,

die einer

ohne sie zu-

gleich f ü r die intelligente Ausbildung des ganzen Landes nutzbar zu m a c h e n , weil es feststeht, unterstützen

dass Praxis und Theorie sich

und e r g ä n z e n ,

und dadurch

nothwendig

gegenseitig

einen

intellec-

tuellen Fortschritt bedingen, der sich unfehlbar nach den verschiedenartigsten Richtungen und namentlich in der Industrie und Technik sehr bald b e m e r k b a r

machen

wird.

Hierzu

kömmt noch,

wie sich leicht

nachweisen lässt, dass eine Landesvermessung nach streng wissenschaftlichen Grundlagen entworfen

u n d mit guten

besten Methoden a u s g e f ü h r t , am wenigsten

Instrumenten kostet und

nach

den

den

meisten

Nutzen bringt. Das bei den V e r m e s s u n g e n anzustellende Personal würde bestehen k ö n n e n : aus Officieren des stehenden Heeres, aus j u n g e n Architekten, aus Schulamts- und Forstamts-Candidaten u. s. w.

Die letzteren j u n -

gen Männer werden nach abgelegtem Examen bis zu ihrer Anstellung bei den Vermessungen

beschäftigt und treten d e m n ä c h s t , wenn

eine Stelle f ü r sie findet, in d e n Staatsdienst über.

sich

Die dadurch ent-

stehenden Vacanzen werden durch Neueintretende ersetzt. Diese höchst

16

Verschiedene Methoden des Messens und Fehlerhaftigkeit derselben.

nützliche Anordnung setzt aber gleichzeitig voraus, dass ein hinreichend starkes Stammpersonal angestellt

werde.

Auf diese Weise wird man tüchtige Lehrer für die Militär-BildungsAnstalten, für die Gymnasien und Realschulen, und praktische Verwaltungsbeamten für das Forst- und Steuerwesen und Uberhaupt für alle Branchen des Staatsdienstes, welche praktisch-mathematische Kenntniss verlangen, erhalten können.

Hierdurch wird zugleich der Vortheil er-

langt, dass auf lange Jahre hinaus sehr viele talentvolle junge Leute, die

noch

keine Anstellung haben, ein weites und

nützliches

für ihre Thätigkeit finden, und ausserdem der Nachtheil

Feld

abgewendet,

dass eine Anzahl junger Leute, die sich sonst handwerksmässig für das Vennessungs-Geschäft ausbilden, nach Beendigung desselben nicht wissen, wo sie bleiben, noch womit sie sich beschäftigen sollen. Wenn das Vermessungs-Geschäft als eine Vorbereitung und als ein Durchgangspunkt zum Staatsdienst angesehen wird, so arbeiten die jungen Leute ganz im Interesse der Sache und nicht um ihre künftige Existenz zu sicher» und um Geld zu verdienen, wie es bisher bei den Vermessungen zu geschehen pflegte.

Sie werden daher auch mit

geringen Diäten zufrieden sein, und dennoch mit Eifer und Anstrengung arbeiten, wie es im Juslizfach die Auscultaloren lliun.

Zu den

obigen Vortheilen kömmt also noch der hinzu, dass dein Lande grosse Summen erspart werden können.

Verschiedene Methoden des Messens nnd Fehlerhaftigkeit derselben. Es giebt zwei Methoden, und eine indirecte.

Entfernungen zu messen, eine directe

Letztere zerfällt wieder in zwei A b t e i l u n g e n , in

die graphische und in die trigonometrische Triangulation.

Diese drei

verschiedenen Operationen sollen hinsichtlich des Zeitaufwandes, den sie erfordern und hinsichtlich der Genauigkeit, den sie gewähren, näher untersucht werden. 1.

Die d i r e c t e M e s s u n g .

Eine Linie unmittelbar genau zu

messen, ist die schwierigste Operation, die in der Messkunde kömmt; sie erfordert ganz besondere Vorrichtungen,

vor-

und kostet viel

Zeit und Geld. Solche genaue Messungen kommen aber nur dann vor, wenn es sich darum handelt, Grundlinien zu einer trigonometrischen Vermessung zu schaffen.

Wenn alle Hülfsmittel der Wissensehaft und Technik auf-

Verschiedene Methoden des Messeus uud Fehlerhaftigkeit derselben. geboten werden und mit grosser Vorsicht zu so kann

man

in

1 1 Tagen

1 0 Arbeitern und 5

bis 3 Wochen

Beobachtern

Werke

gegangen

mit einem

eine Lange

von

wird,

Personal

'/3 Meile

17

von

doppelt

und bis auf den '/ 7 0 0 0 0 l , Theil richtig m e s s e n , ' ) d. h. man erhält eine Entfernung von 666*/, Ruthen bis auf 0 , 9 5 Linien genau. Gewöhnlich werden die Entfernungen mit der Messkette oder mit Ruthensliibcn gemessen.

Die Feldmesser

gebrauchen

bei

messungen in der Regel die Kette zur Längenmessung,

Detail-Ver-

und zur B e -

stimmung der Winkel bedienen sie sich der Boussole oder eines nicht viel besseren Winkelmessers. Weise

unter günstigen

Länge richtig messen

Die Erfahrung lehrt, dass man auf diese

Umständen die Entfernung kann;

unter

bis auf '/,„„„ der

ungünstigen Umständen

namentlich im Gebirge wird man schon

mit der

also mit '/ 500

se'11'

und oft selbst mit '/joo

halben

zufrieden

aber

und

Genauigkeit, sein

müssen.

Die aus der Messung abgeleiteten Flächen werden stets um die Hälfte fehlerhafter als die Entfernungen

waren, d. h. wenn

Längen auf 1 0 0 0 Fuss einen Fuss Fehler h a b e n , der daraus abgeleiteten Fläche

i/

i00.

die

gemessenen

so wird der

Fehler

und wenn die Längen auf 5 0 0 Fuss

einen Fuss Fehler haben, so ist der Fehler der Flächen ' / 4 S 0 , z. B. Die Seite eines Quadrats

von 1 0 0 0 richtigen Fussen

durch die Messung entweder =

9 9 9 oder =

Nun ist ( 1 0 0 0 ) 1 = (1001)* =

Quadrats = 11'/,

2 0 0 1 • F u s s und dies ist der

von einer Million D F u s s .

Wäre

1 0 0 0 Ruthen — % Meile gewesen,

so

auch

das

2001

man

des auf

gRuthe

messen

beträgt der Fehler

Doppelle, also auf '/4 • M e i l e

Messung mit der Kette reicht Winkel

die Seite

erhält

Morgen.

Für den doppelten Fehler in der Länge Fläche

man

•Fuss

1 0 0 0 0 0 0 • R u t h e n oder '/, OMeile einen Fehler v o n : =

erhält

Fuss.

1000000 DFuss 1002001

Fehler = fünfhundertste Theil

1001

aber

nicht a u s ;

2 2 % Morgen.

man

muss auch

und bedient sich dazu eines schwachcn

oder gar der B o u s s o l e , mit der man 7 Minuten genau messen

noch

Instruments

die Winkel höchstens bis

auf

kann.

Ein Fehler im Winkel von 7 Minuten ') Küstenvermessung §. 9. und §. 11. B a e y e r , Entwurf.

der Die

beträgt

auf 1 0 0 0 Ruthen

2

18

V e r s c h i e d e n e Methodeu des M e s s e n s und F e h l e r h a f t i g k e i t d e r s e l b e n .

2 Ruthen

Fehler

oder

'/500

der

Entfernung.

Diese

Winkel

müssen

d a n n wieder graphisch aufgetragen werden, wobei a b e r m a l s ein F e h l e r begangen wird.

Rechnet

man

alle

Fehler

zusammen,

m i t t l e r e F e h l e r auf 1 0 0 0 R u t h e n m i n d e s t e n s 3 R u t h e n

so

wird

der

betragen.

Dies

giebt auf '/ 4 Meile 3 3 '/ 3 M o r g e n . Bei j e d e r g e w ö h n l i c h e n ö k o n o m i s c h e n V e r m e s s u n g w i r d m a n s o l c h e F e h l e r zu g e w ä r t i g e n h a b e n , u n d w e n n sie diese steigen, so i n u s s d e r F e l d m e s s e r s e h r meisten

Fällen

wird

diese

Grenze

Grenze

gut gearbeitet

aber

sicherlich

nicht

haben. noch

über-

In

den

weit

über-

schritten. 2.

Die g r a p h i s c h e

Triangulation.

Man b e d i e n t

z u g s w e i s e d e s Messtisches d a b e i ; sie setzt a b e r s c h o n e i n e u n d g u t e t r i g o n o m e t r i s c h e M e s s u n g v o r a u s , d u r c h die

sich

vor-

allgemeine

mindestens

auf

j e d e m Messlischblatt zwei t r i g o n o m e t r i s c h e P u n k t e b e s t i m m t w o r d e n s i n d . Die t r i g o n o m e t r i s c h e n

Punkte werden nach rechtwinkliclicn Coor-

d i n a t e n gewöhnlich im M a a s s s t a b e

von

'/ioooo auf d e r

Messtiscbplatte

a u f g e t r a g e n , u n d a l s d a n n mittelst d e r Kippregel o d e r d e s D i o p t c r l m e a l s v o n den t r i g o n o m e t r i s c h e n G r u n d l i n i e n a u s das Mcsslischblatt g r a p h i s c h triangulirt.

Die so b e s t i m m t e n

Punkte

werden

dann

nach

Abständen

von den S c c t i o n s - R ü n d e r n mit d e m Zirkel abgegriffen u n d ihre L ä n g e n nach einem

v e r j ü n g t e n Maassstabe in

Ruthen

ermittelt.

Diese

Coor-

d i n a l c n w e r d e n a l s d a n n in e i n e m g r ö s s e r e n M a a s s s t a b e a u f g e t r a g e n u n d d e m n ä c h s t d a s Detail d e r F e l d e r , W i e s e n etc. v e r m e s s e n . d e n e n m a n bei diesem V e r f a h r e n a u s g e s e t z t gende Weise

ist, lassen

Die F e h l e r , sich

auf

Die Genauigkeit, mit d e r m a n e i n e Linie mit d e m Zirkel fen u n d auf e i n e m v e r j ü n g t e n Maassstabe g e h t h ö c h s t e n s bis auf '/,„„ Linie. Vioooo

1

Z o

eine Linie =

fol-

ermitteln:

"

=

1 0 0

Hülben

1 0 0 F u s s und

'

kann,

Nun ist nach d e m M a a s s s t a b e

oder 100

abgrei-

ihre Länge ermitteln

10

Linien

Linie =

=

1000 Fuss,

1 Fuss.

Der Fehler,

m a n b e g e h t , b e t r ä g t also m i n d e s t e n s auf 1 0 0 0 F u s s 1 F u s s .

Ein

von also den eben

so g r o s s e r F e h l e r wird hei d e m A u f t r a g e n d e r t r i g o n o m e t r i s c h e n P u n k t e begangen. 2 Fuss. der

Beide z u s a m m e n

gehen

auf 1 0 0 0 F u s s e i n e n F e h l e r

Messtiscbplatte, die S c h w i e r i g k e i t , Bleilinien

Lineals parallel und vertical zu z i e h e n ; oder

der

von

Hierzu k ö m m t noch das ungleiche Verziehen d e s P a p i e r s auf

Kippregel,

längs

die F e h l e r

die B e o b a c h t u n g s f e h l e r , und

des

der Kante

des

Diopterlineals

die F e h l e r

in

der

Verschiedene Methoden des Messens uud Fehlerhaftigkeit derselben. Aufstellung des Messtisches. direct auf ' / „

Procent

Fehler wird daher den

6

der

/ ) 0 bis

kleinern Werth

19

Jede dieser 5 Fehlerursachen kann man der

summarische

/lf> Procent betragen können.

Länge

veranschlagen:

Wir wollen

7

annehmen,

und erhalten

dann

auf 1 0 0 0 F u s s

6 Fuss, auf 1 0 0 0 Ruthen 6 Ruthen Fehler in d e r Entfernung.

Auf

ein

dies

Quadrat

von

1 0 0 0 Ruthen

Seite

oder

'/ 4 GMeile

beträgt

1 2 0 3 6 • R u t h e n oder sehr nahe 6 7 Morgen. Diese Methode steht also der

ersten in Bezug

auf

Genauigkeit

noch beträchtlich nach und doch sind Kataster-Vermessungen auf diese Weise ausgeführt worden. Es soll hiermit nicht gesagt sein, dass ein solcher Fehler durchgehends gemacht werden müsse, s o n d e r n nur, dass er diese Höhe eri eichen könne, lind dass er bei Katastcr-Vcnncssungcn, wo meist h a n d werksniässig

gearbeitet wird,

dieselbe wirklich erreicht.

Wenn

man

den Messtisch mit grosser Vorsicht behandelt, so wird die Fehlergrenze allerdings beträchtlich eingeschränkt werden können,

allein

dann ge-

braucht man weit m e h r Zeit als die A n w e n d u n g vollkommncrer s t r u m e n t e erfordert.

gaben geometrisch construirt, berechnet.

In-

Mit dem Messtisch wird die Auflösung der Aufmit einem Winkelinstrument

W o es sich daher blos um

die Construction

analytisch horizontaler

Figuren aus gegebenen festen Punkten handelt, führt der Messtisch am schnellsten zum Ziele; wo aber Höhen

und Entfernungen

in Zahlen-

werthen (zur Bestimmung von Flächeninhalten etc.) gefordert werden, m u s s man sich eines guten Winkelinstruments bedienen. Hieraus folgt, dass der Messtisch f ü r eine militärische A u f n a h m e ' ) wohl noch brauchbar ist, dass er sich aber zu einer guten Landesa u f n a h m e , die alle Bedürfnisse befriedigen s o l l , heut zu Tage nicht m e h r eignet. Die erwähnten Methoden haben ausser dem beträchtlichen Fehler, dem sie unterworfen sind, noch die Nachtheile, dass sie n u r zur Bestimmung horizontaler Entfernungen und Flächen dienen k ö n n e n : dritte Coordinatc,

die Höhe,

welche

zur

vollständigen

eines Punktes uncrlässlich ist, fallt ganz w e g ; denii das Messen Höhen

vermittelst

der Kippregel,

Correctionen und Reduclionen),

wenn

sie

wie

bei

die

Bestimmung uns

der

(ohne

aber nicht wissenschaftlich gebraucht

') Ein kleiner dreizölliger Theodolit in Verbindung mit der Distancelatte leistet selbst bei militärischen Aufnahmen mehr als der Messtisch. 2*

20

Verschiedene Methoden des Messens und Fehlerhaftigkeit derselben.

wird, ist viel zu u n s i c h e r , als dass es ü b e r h a u p t

als M e s s u n g

gelten

könnte. Hiernach wird auch d e m Unkundigen einleuchten, dass beide Methoden

ihrer

Fehlerhaftigkeit

zur Anfertigung sie a b e r

und

e i n e r guten

dennoch

bei

Unvollständigkeit

Aufnahme eignen.

allen

wegen

Der

Detail-Vermessungen

in

sich

Grund,

nicht warum

Gebrauch

sind,

liegt lediglich d a r i n , dass dieser Theil des S t a a t s d i e n s t e s , d e r grossen Summen

u n g e a c h t e t die e r in

standen h a t ,

weil e r

Anspruch

nimmt,

regungslos

still ge-

gänzlich

entbehrt.

einer einsichtsvollen Leitung

Die n o t h w e n d i g e Folge davon w a r , dass alle F o r t s c h r i t t e d e r W i s s e n s c h a f t und Technik u n b e n u t z t geblieben sind, und die G e o m e t e r g r ö s s t e n t h e i l s h e u t e noch nicht b e s s e r zu m e s s e n verstehen als vor h u n d e r t Jahren. 3.

Die t r i g o n o m e t r i s c h e

Triangulation.

Dieselbe stützt

sieh auf eine mit d e r g r ö s s t e n Genauigkeit g e m e s s e n e Grundlinie, u n d wird mit den besten I n s t r u m e n t e n a u s g e f ü h r t , die a u s d e n WerKsüitten der Künstler hervorgehen. Klassen gethcilt, in den

Die Dreiecke w e r d e n

gewöhnlich in

Dreiecke d e r 1., 2. u n d 3. O r d n u n g ,

Grad d e r Genauigkeit zu b e z e i c h n e n ,

Dreiccke A n s p r u c h m a c h e n

auf

den

die

um

drei

dadurch

Seiten

dieser

können.

Die W i n k e l d e r H a u p t d r e i e c k e

werden

auf das sorgfältigste

ge-

m e s s e n , u n d die Seiten nach mathematisch richtigen R e c h n u n g s n i e t h o d e n mit

Berücksichtigung

Grundlinie

der

abgeleitet.

sphäroidischen

Diese

Seiten

Gestalt

der Erde

d e r Hauptdrciccke

aus

werden

als G r u n d l i n i e n f ü r die Drciecke d e r 2. O r d n u n g b e n u t z t ,

der dann

und

deren

Seiten g e b e n wieder die Grundlinien für die Dreiecke d e r 3. O r d n u n g . Neben den horizontalen Winkeln w e r d e n gleichzeitig auch die Höhenwinkel

gemessen

und

alle

Punkte

nach

3

Coordinaten,

d. h. nach

Richtung, E n t f e r n u n g und H ö h e bestimmt. Diese Methode ist allein wissenschaftlich und Hand

in Hand

d e r Technik a u s - und fortgebildet w o r d e n ; sie hat d a h e r auch

mit

gegen-

wärtig einen Grad d e r V o l l k o m m e n h e i t e r r e i c h t , d e r ü b e r das praktische B e d ü r f n i s s nauigkeit,

hinausgeht,

sondern

auch

Methoden weit h i n t e r sich n u r Winkelniessungen

und

lässl

hinsichtlich zurück.

nölliig s i n d ,

nicht des

blos in Bezug auf

Zeitgewinnes

die

Da zur Ableitung aller

Ge-

andern Resultate

so ist zur A u s f ü h r u n g einer voll-

ständigen L a n d e s v e r m e s s u n g mit Einschluss

der

genauen

Orientirung

Verschiedene Methoden des Messens und Fehlerhaftigkeit derselben. d e r Karte und d e r g e o g r a p h i s c h e n

Ortsbestimmungen

m i r ein W i n k e l -

m e s s - I n s t r u i n e u t , d e r Theodolit, e r f o r d e r l i c h , d e s s e n L e i s t u n g e n die A n w e n d u n g d e r

Mikrometer

an

Stelle

der

21

Nonien

durch

dergestalt

ge-

steigert wurden, dass man gegen f r ü h e r bei grösserer Genauigkeit mir die Hälfte der Zeit z u r Messung

eines

Winkels

d o p p e l t so viel als s o n s t d a m i t leisten k a n n .

gebraucht

und

daher

H i e r a u s allein gellt s c h o n

h e r v o r , dass es n i c h t zu viel g e s a g t i s t , w e n n b e h a u p t e t w u r d e , d a s Land niuss.

die U n k e n n t n i s s d e s Neuen

mit

schweren

Die E i n r i c h t u n g dieses T h e o d o l i t e n

Opfern

dass

bezahlen

ist von d e r Art, d a s s n a c h

Belieben h o r i z o n t a l e u n d H ö h e n w i n k e l z u g l e i c h d a m i t g e m e s s e n w e r d e n können.

Das

Princip

der

Construction

und

der

überall d i e s e l b e n , n u r die Grösse variirt nach tion.

Kür die H a u p t d r e i e c k e u n d a s t r o n o m i s c h e n

d e t m a n sie von

12

bis 2 0

Zoll

Durchmesser

d e r z w e i t e n u n d d r i t t e n O r d n u n g von

Gebrauch

bleiben

d e m Zweck d e r an;

f ü r die

kleiner

wiegt 8

bis

Theodolit

mit

5/ölligen

Horizontal-

10 P f u n d

und

ist

schwerer

nicht

wen-

Dreiecke

12 bis 8 Zoll, u n d l u r die Dc-

t a ü - T r i a n g u l a t i o n w i r d m a n von 8 bis 5 Zoll h e r u n t e r g e h e n Ein

Opera-

Bestimmungen

und

zu

können.

Höhenkreisen

transportiren

a u f z u s t e l l e n als ein Messlisch mit e i n e r K i p p r c g e l ; d a s B e o b a c h t e n

und da-

mit g e h t a b e r viel s c h n e l l e r u n d ist in g a r k e i n e m Vergleich g e n a u e r . Um die g r o s s e U e b e r l e g e n h e i t d e r t r i g o n o m e t r i s c h e n M e t h o d e ü b e r die a n d e r e n

v o l l s t ä n d i g e r ü b e r s e h e n zu kö n n e n , b l e i b t n u r n o c h ü b r i g ,

ihre f e h l e r zu e r m i t t e l n . mit e i n e m messiing

Der F e h l e r e i n e r s o r g f ä l t i g e n W i n k e l m e s s u n g

15zölligen T h e o d o l i t e n . b e t r ä g t '/ 3 S e c u n d e ,

nach

dies giebt auf 3 Meilen

3 0 0 Meilen eine R u t h e .

§ . 9 7 . der einen

Kiistenver-

Zoll,

oder

kette z w i s c h e n d e r K ö n i g s b e r g e r u n d B e r l i n e r G r u n d l i n i e ist = der Länge, Einschluss

oder aller

auf 61 Meilen nachteiligen

eine

Ruthe.

Einflüsse

F e h l e r in r u n d e r Z a h l —- ' / H , 0 0 0 0 a u f 5 Meilen einen

auf

Der F e h l e r d e r Seiten in d e r H a u p l d r e i e c k s -

für

Man die

wird

'/UJOOO

daher

mit

Haupldreiecke

den

der Länge a n n e h m e n

k ö n n e n , d. h.

Fuss.

Die Dreiecke d e r zweiten O r d n u n g k ö n n e n g e w ö h n l i e h n i c h t i n e h r mit d e r S o r g f a l t g e m e s s e n w e r d e n , wie die Dreiecke d e r

ersten

Ord-

n u n g , sie k ö n n e n d e s h a l b n u r auf die h a l b e S i c h e r h e i t A n s p r u c h m a c h e n , w e s h a l b ihr

F e h l e r d o p p e l t so

gross

oder

'/50000

betragen

wird.

In

d e m s e l b e n z u n e h m e n d e n Verhältnis^ e r h a l t e n wir d e n F e h l e r d e r D r e i ecke der dritten O r d n u n g =

'/jäooo

au

'

* ' / « Meile e i n e n

Fuss.

22

V e r s c h i e d e n e Methoden des Messens und Fehlerhaftigkeit derselben. Wenn

nun

eine solche A r b e i t ,

die auf 2 5 0 0 0

Fuss

nur

einen

Fuss Feiiler hat, weiter in d a s Detail f o r t g e f ü h r t wird, mit I n s t r u m e n t e n , die wie d e r Messtisch

u n d die Kette nebst Boussole

einen

als h u n d e r t l a c h e n F e h l e r z u l a s s e n , s o isi hier ein S p r u n g , wahre Ironie

auf eine W i s s e n s c h a f t wie

w e n n e r nicht zu v e r m e i d e n w ä r e . so

wird

selbe

der Unkundige

Frage

thut

aber

fragen, auch

die Mathematik

W e n n er a b e r warum

es

der Kundige,

der

sein

eine

würde,

zu vermeiden ist,

nicht und

mehr

geschieht? dennoch

Die-

bleibt

es

beim Alten. E s ist d u r c h a u s kein G r u n d v o r h a n d e n , w a r u m

die

Arheit

nicht

mit leichten Theodoliten, etwa a c h t - o d e r fünfzölligen, u n d selbst d r e i zölligen, in d e r s e l b e n W e i s e

sollte

fortgeführt werden

können.

(Die

Detail-Triangulation n e b s t Nivellement von Irland ist mit siehenzölligen Theodoliten a u s g e f ü h r t w o r d e n . )

Im Gegentheil, dies Verfahren w ü r d e

e r s t c o n s e q u e n t und

sein.')

sachgeniäss

Geben

wir f ü r die

Detail-

T r i a n g u l a t i o n in d e n e i n z e l n e n G e m e i n d e n mit einem fünfzölligen T h e o doliten einen F e h l e r z u , d e r selbst f ü n f m a l so g r o s s

ist als Lei

Dreiecken d e r dritten O r d n u n g , was sicherlich viel zu viel i s t ,

den

so e r -

h a l t e n w i r f ü r diese den F e h l e r in d e r L ä n g e — '/ S 4 ( H I , also eine zwölfmul g r ö s s e r e Genauigkeit

als hei

der

A u f n a h m e mit d e r

Kette

und

Boussole u n d eine f ü n f u n d z w a n z i g m a l g r ö s s e r e als bei d e r g r a p h i s c h e n Triangulation

mit d e m Messtisch.

Der F e h l e r d e r und

gleichzeitig

trigonometrischen

g e m e s s e n e n Zenithdistancen

kreisen, b e t r ä g t auf die Meile 7......

del

'

Höhunmessung

4

mit

/ ä Zoll, o d e r auf

b

hei

gegenseitig

achtzölligen

Höhen-

/ 4 Meilen 1 Zoll, o d e r

Entfernung.')

') Bei der K a t a s t e r - V e r m e s s u n g iu Schwarzburg - Sondershausen sind seit 1852 auf meinen Vorschlag fünfzöllige Theodoliten mit Horizontalund Höhenkreis und mikroskopischen Ablesungen eingeführt. Auch iin W ü r t t e m b e r g i s c h e n sollen die Theodoliten bereits bei den Detail-Messungen allgemein angewendet werden. Im Gothaischen sind sie schon länger im Gebrauch , aber ohne Höhenkreis. In Frankreich werden bei dem K a t a s t e r Theodoliten mit dreizölligen Horizontal- und Höhenkreiseu, iu V e r b i n d u n g mit der Distancelatte und dem geometrischen Zirkel, bis in's kleinste Detail mit grossem Vortheil angewendet. Siehe Géodésie pratique p a r M. J . A. L a u r , Ingenieur civil, ancien géométre en chef du cadastre. Sixiéme édition. Bruxelles 1855. — Können wir, diesen Tliatsaclien gegenü b e r , die alten, weniger sicheren und kostspieligeren Methoden und die V e r n a c h l ä s s i g u n g der für die Bodencultur höchst wichtigen Höhenverhältnisse noch fernerhin festhalten und das Bessere noch länger zurückweisen? — 2

) Nivellement zwischen Swinemünde und Berlin. Seite 111.

Organisation einer Landes-Vermessung. Mit e i n e m

guten

l'istor'sehen

s o r g f ä l t i g e r B e h a n d l u n g etwa

Nivcllir- F e r n r o h r

dasselbe

23 kann

man

hei

leisten.

Bei gegenseitigen, a b e r nicht gleichzeitigen Zenithdislaneen ist d e r zu e r w a r t e n d e Fehler — ' / 5 ; 0 u i ) d e r E n t f e r n u n g , u n d tigen Z e n i t h d i s l a n e e n , werden,

wenn

sie

zur

bei blos einsei-

g ü n s t i g e n Tageszeit

gemessen

' / ¡ „ 0 0 „ , ' ) d. h., d e r F e h l e r e i n e s solchen Nivellements

auf 2 ' / j Meile E n t f e r n u n g einen l-'uss.

betrügt

Dieselbe Genauigkeit g e b e n a u c h

fünfzölligc Theodoliten, m i t Mikroskopen a n Stelle d e r Nonien.

Werden

mit diesen Theodoliten a b e r gegenseitige u n d gleichzeitige Zeiiilhdistanceti g e m e s s e n , so v e r m i n d e r t sieh d e r F e h l e r um m e h r als d a s Dreifache, dergestalt d a s s e r pro Meile n u r etwa 1 ' / ä Zoll beträgt. Nach dein g e g e n w ä r t i g e n S t a n d p u n k t e d e r W i s s e n s c h a f t u n d T e c h nik k a n n d a h e r f o l g e n d e s geleistet Alle P u n k t e in

werden:

einer Feldmark

exclusivc d e r e i n z e l n e n

Feldpar-

cellen, k ö n n e n nach drei C o o r d i n a t e n dergestalt b e s t i m m t w e r d e n , die E n t f e r n u n g e n auf 5 0 0 0 F u s s einen F u s s ' ) , die

dass

Höhenunterschiede

w e n i g s t e n s auf 5 0 0 0 0 F u s s einen F u s s F e h l e r h a b e n , u n d

hierzu

ge-

h ö r t nicht m e h r Zeit, als w e n n diese Arbeit mit d e r Kette u n d Boussole o d e r e i n e m g r a p h i s c h e n W i n k e l m e s s e r a u s g e f ü h r t wird.

F ü r dieselben

Kosten lässt sich also eine zwöll'inal g e n a u e r e Arbeit u n d ein vollständiges Nivellement o b e n e i n liefern, u n d mit geringen Mehrkosten die Sicherheit d e s Nivellements n o c h beträchtlich e r h ö h t

kann

werden.

Organisation einer Landes-Vermessung. Das Anfertigen

einer guten

Karte ist ein schwieriges

complicirtes Geschält, w e l c h e s a u s g e d e h n t e theoretische u n d Kenntnisse erfordert. geregelten

w e r d e n soll. messnng

Gange

Von den

ist eine

sehr

praktische

Alle Theile d e s s e l b e n m ü s s e n gleichmässig f o r t -

schreiten u n d systematisch einem

und

in e i n a n d e r erhalten

und

Ilauptdrciecken

greifen, wenn in

Einem

herab

das

Guss

bis z u r

Ganze

in

durchgeführt Parcellen-Ver-

u n u n t e r b r o c h e n e Kette m a t h e m a t i s c h e r F o l g e r u n g e n ,

die alle klar aufgel'asst u n d richtig e r k a n n t

sein

müssen,

wenn

man

gegen g r o b e F e h l e r u n d I r r t h ü m e r sicher sein will.

') Küstenvermessung, Seite 575. ') Die Schwarzbuig-Soiuk'rshauseu'sche Kataster-Vermessung wird in dieser Weise ausgeführt, und die trigonometrische liehandlnng hat sich dabei vollkommen bewährt.

24

A u s b i l d u n g u n d V o r b e r e i t u n g zu d e m G e s c h ä f t . Sollen

alle Glieder

so m ü s s e n

sie

nach

dieser

einein

Kette

sich

richtig

durchgreifenden,

sicher b e g r ü n d e t e n Plane ausgeführt w e r d e n ;

in

einander

das Innehalten

Gleichmiissiglveit

Zeit

in

und

festgestellt,

d e r s e l b e n s t r e n g ü b e r w a c h t w e r d e n ; es m u s s allen Theilen

S t e l l e z u viel, a n d e r a n d e r n häufig

und

für jede einzelne Opera-

tion m u s s d i e M e t h o d e d e s B e t r i e b e s u n d d i e F e h l e r g r e n z e und

fügen,

wohldurchdachten

Kosten

zu

stattfinden, wenig

verschwendet

damit

geschehe, und

doch

nicht

an

wodurch

eine einer

man

schlechte

so

Arbeiten

liefert. U e b e r l i a u p t k a n n b e i e i n e r A u f n a h m e viel g e s p a r t schwendet

werden:

Alles k o m m t a u f d i e L e i t u n g a n !

h e i t l i c h e ' ) un.d u m s i c h t i g e Stande gekommen, dingung und

Leitung

ist

nie

ein

die

machen

verein-

Kartenwerk

zu

unerliissliche Be-

auf Gründlichkeit,

in d e n Mitteln A n s p r u c h

viel

O h n e eine

gutes

s i e ist d i e S e e l e d e s G a n z e n u n d

lur j e d e V e r m e s s u n g ,

Oekonomie

und

Vollkommenheit

Will.

Ausbildung und Torbereitung zu dem Geschäft. Die M e s s k u n d e ist g e g e n w ä r t i g zu e i n e r v o l l s t ä n d i g e n W i s s e n s c l a f t g e w o r d e n ; sie ist n i c h t n u r zu l ö s e n , s o n d e r n Quadrate,

im S t a n d e ,

sie k a n n a u c h ,

die w a h r s c h e i n l i c h e n

und so durch

ihre Aufgaben

Fehler jedes

die A r b e i t s e l b s t

mit

Sicherheit

mit Hülfe der Methode der

Uber i h r e n

Endresultates Werth

kleinsten

bestimmen,

oder Unwerth

ent-

scheiden. Dieser ausserordentliche strengungen

in d e r T e c h n i k

Erfolg gekrönt Construction,

Fortschritt

in d e r T h e o r i e h a t

hervorgerufen,

neue

die e b e n f a l l s mit

An-

grossem

w u r d e n : die n e u e n W i n k e l i i i e s s i n s l r u i n c n l e s i n d in i h r e r krcistheilung

etc. u n d d u r c h die M i k r o m e t e r , w e l c h e

die

Stelle d e r N o n i e n v e r t r e t e n , s o v e r v o l l k o m m n e t w o r d e n , d a s s die W i n k e l mit einer b e w u n d e r n s w ü r d i g e n Genauigkeit und Schnelligkeit werden

können.

Die k l e i n e n

jeder Aufstellung ändern,

Fehler

des Instruments,

die

u n d die f r ü h e r s e h r m ü h s a m

vollständig corrigirt

werden

der Beobachtungen

aus dem

mussten,

können

durch

gemessen sich

nach

und doch nicht die

Resultate entfernt werden;

ja

Anordnung es

gelingt

') D e r Mangel an einer einheitlichen L e i t u n g in unserm V e r m e s s u n g s w e s e n ist der Grund, dass wir so zurück und mit den Fortschritten in anderen Staaten so unbekannt g e b l i e b e n sind.

Ausbildung und Vorbereitung zu dem Geschäft.

25

sogar, die stetige Veränderung des Standpunktes wie das Drehen d e r Bt-obachlungspfeiler etc., auf diesem W e g e unschädlich zu So halten Theorie

und Praxis sich

die Hand

machen.

gereicht,

um

dem Minimum d e r Zeit , und d e r Mittel ein Maximum zu leisten.

mit Dies

ist der Standpunkt der wissenschaftlichen Praxis d e r Messkunde.

Wen-

den wir uns aber nun zu d e r Praxis, wie sie hei u n s a u s g e ü b t wird, besonders in dem ganzen Bereich d e r Detail-Vermessung, so vermissen wir Alles, was an j e n e r

gerühmt

wurde.

kaum dem Namen

bekannt

und

nach

Die guten Methoden

gute Instrumente

sind

weiss

man

nicht zu gebrauchen. Die Methode

der kleinsten Quadrate ist für jede

Praxis gegenwärtig eine N o t w e n d i g k e i t g e w o r d e n ,

mathematische

die gar nicht ent-

b e h r t werden k a n n , und

doch

keine Untcrrichts-Anstalt,

wo ihre Anwendung auf die Resultate

giebt es im ganzen Preussisehen Staat der

Vermessungen gelehrt würde, und noch viel weniger e i n e , wo in der Behandlung der Instrumente und in der Kunst zu beobachten richtet wird.

unter-

Und doch ist hiervon die Zuverlässigkeit einer derartigen

Arbeit ganz und gar abhängig. Ks liegt aber eben sowohl im Interesse des Staates, als auch im Interesse der Privaten, mit den wenigsten

welche Vermessungen

Kosten

möglichst

ausführen lassen,

gute Arbeiten geliefert

dass

werden.

Wenn man dalier die Vortheile, welche Wissenschaft und Technik auf diesem Gebiete längst e r r u n g e n

haben,

nicht noch

ferner

entbehren

will, so wird das BedUrfniss nach einer gründlichen wissenschaftlichen Ausbildung im Verniessungswescn anerkannt werden müssen, und die N o t w e n d i g k e i t der Errichtung einer eilt preehenden Lehranstalt gewiesen

nach-

sein.

Da die jährlichen Ausgaben f ü r Vermessungen im ganzen Staatsgebiet ansehnliche S u m m e n

b e t r a g e n , und kaum ein a n d e r e r Unter-

richts/.weig so directe Vortheile f ü r das praktische Leben

verspricht,

so wird mau mit Sicherheit a n n e h m e n können, dass die auf die Ausbildung verwendeten Ko>ten reichliche Zinsen t r a g e n , die dem Staate in

iiilelleetuellcr

kommen.

und

dein

Lande

in materieller

rigenten d e r Landesvermessung

zu

stellen sein.

Differential- und Integralrechnung voraus. sind:

Beziehung zu

Diese Anstalt wird unter die unmittelbare

Gute

Leitung des Di-

Der Lehrplan

setzt

Gegenstände des Unterrichts

Allgemeine Theorie des Messens auf d e r sphäroidisehen

Erd-

26

Ausbildung und Vorbereitung zu dem Geschäft.

Oberfläche, u n d die Methode d e r kleinsten

Quadrate;

T h e o r i e auf das praktische Messen, B e s t i m m u n g der

Anwendung

der

wahrscheinlichsten

Grössen a u s den B e o b a c h t u n g e n u n d d e r wahrscheinlichen F e h l e r E n d r e s u l t a t e ; R e c h n u n g s m e t h o d e n f ü r die gewöhnlich A u f g a b e n ; Projections- u n d C o n s t r u c t i o n s - M e t h o d e n ;

der

vorkommenden Theorie u n d

Ge-

b r a u c h d e r I n s t r u m e n t e ; Anleitung zum Beobachten, z u r F ü h r u n g

der

Journale und

Vermessungs-Register.')

Zwei theoretisch u n d praktisch tüchtige L e h r e r w e r d e n a u s r e i c h e n , d a hier d e r wechselseitige Unterricht auf die v o r t e i l h a f t e s t e Weise zu Hülfe g e n o m m e n w e r d e n k a n n .

Die Zöglinge w e r d e n im V e r m e s s u n g s -

BUreau m i t R e c h n u n g e n f ü r die L a u d e s v e r m e s s u n g beschäftigt und erhalten

den

Unterricht

nebenher,

wodurch

u n d zugleich auch die A u s b i l d u n g g e f ö r d e r t

die

Vermessungsarbeiten

werden.

Ein

einjähriger

C u r s u s d ü r f t e bei g e n ü g e n d e r V o r b i l d u n g z u r Ausbildung in d e n meisten Fällen

hinreichen.

Am E n d e desselben h a t Jeder, d e r F e l d m e s s e r w e r d e n E x a m e n zu b e s t e h e n ; e r l a n g t er das Zeugniss d e r R e i f e ,

will,

ein

so kann

er

bei d e r L a n d e s v e r m e s s u n g beschäftigt werden, oder sich als F e l d m e s s e r s e l b s t ä n d i g etabliren. E i n e solche Vorbereitungsschule ist eine unerlässliche f ü r eine L a n d e s v e r m e s s u n g ; Arbeiten in Einem

Guss

dieselbe k a n n

nur gelingen,

durchgeführt werden.

Bedingung wenn

Eine a n d e r e

r u n g d e r verschiedenen Kenntnisse, Befähigungen und Ansichten e i n e schriftliche Instruction ist u n z u r e i c h e n d , und es w ü r d e n

alle

Rcgulidurch

zahllose

A b w e i c h u n g e n u n d F e h l e r v o r k o m m e n , weniger aus bösem Willen, als a u s U n k e n n t n i s s und U n b e k a n n t s c h a f t mit d e r v o r g e s c h r i e b e n e n Methode. Der Zweck, eine überall

gleich

ringsten Mitteln zu liefern, w ü r d e

zuverlässige Arbeit

nicht

erreicht

werden,

g e h ö r t , dass die Arbeiten so gleich massig d u r c h g e f ü h r t Jeder

an

Arbeiten

die Stelle

d e s Andern

weiterführen kann,

eintreten

damit

bei

und

mit d e n

ge-

denn

dazu

werden,

dass

dessen

angefangene

Versetzungen,

Krankheiten,

') In Iiussland und in Frankreich bestellen schon seit J a h r e n theoretische und praktische Schulen für die gesammte Messkuude und die bildliche Darstellung der Berge. Diese Schulen sind in beiden S t a a t e n dem Generalstabe und der allgemeinen Landesvermessung anuexirt, es stehen ihnen vollständig ausgerüstete Observatorieu zu Gebot und sie liefern tüchtige, in allen Zweigen des Messens und Beobachtens durchgebildete Männer vorzugsweise für den Generalstab uud die Marine.

27

(Jeschäftskreis dor Landos-Vermessung.

Todesfällen u. s. w. keine Stockungen und Zeitverluste e n t s t e h e n , die j e d e m Geschalte nachtheilig, bei Vermessungen aber allemal mit deutenden

pecuniären

Verlusten

reichbare Regelung des Ganzen

verbunden

sind.

Diese sonst

macht sich aber leicht, sobald

Arbeiter durch die Vorbcreitungssehule

gegangen

sind,

be-

uneralle

das Geschäft

in allen Einzelheiten kennen gelernt haben, und nicht mehr auf Kosten des Staates oder der Privaten im Ungewissen zu experimentiren chen, um im günstigsten Falle zu finden, was schon war.

längst

brau-

bekannt

Der Dirigent bezeichnet dann einfach Diejenigen, welche e r f ü r

befähigt hält, zu den praktischen Arbeiten a b z u g e h e n ;

eine

lithogra-

phirte Instruction, von der j e d e r Arbeiter ein Exemplar erhält, schreibt den Geschäftsgang v o r : lithographirte Ilefte bestimmen die lind

den

Gang

der H e c h n u n g e n ;

lithographirte Journale

Ordnung erleichtern

das Eintragen der Beobachtungen und das Führen der Register ctc. Auf diese Weise wird eine O r d n u n g erreicht werden, die so weit geht und gehen tnuss, dass die Arbeiten der Einzelnen so vollständig ein Ganzes bilden, als ob Einer sie gearbeitet

hätte,

und

nur

dies d e r Fall ist, wird eine maasslose Verwirrung vermieden

wenn

und die

nothwendige Uebersicht, Klarheit und Sicherheit erreicht werden, durch welche allein d e r Erfolg verbürgt werden kann.

Geschäftskreis der Landes -Vermessung. Der L a n d e s - V e r m e s s u n g liegt o b , eine Karte

des

preussischen

d e r Wissenschaft

und

Technik a n z u f e r t i g e n : sie hat dazu die erforderlichen Aufnahmen

und

Staates

nach

dem

gegenwärtigen Standpunkt

Vermessungen in der Art anzuordnen

und

zu leiten, dass

dieselben

in einer Vollkommenheit ausgeführt werden, die j e d e fernere Aufnahme und Vermessung entbehrlich macht und gestaltet, dass sie mit Sicherheit sowohl zur Anlegung

eines S t e u e r - K a t a s t e r s , als

auch zu

Ent-

würfen von Strassen, Eisenbahnen u. s. w. benutzt werden kann.

Zu

dem Ende werden alle VermesMingen, Nivellements etc., welche

von

Staatswegen a u s g e f ü h r t werden, unter ihre Leitung

gestellt.

Die Be-

hörden, welche dergleichen Arbeiten ausgeführt haben wollen, w e n d e n sich an die Dircction, die einen Genehmigung desselben

Kosteuanschlag einreicht

die Arbeiten a u s f ü h r e n liissl.

Die

und

nach

Direction

ist f ü r die Richtigkeit d e r Arbeit verantwortlich, und ermächtigt., Copien davon in ihrem Archiv niederzulegen.

Auch Vereinen und Privatleuten

28

Geschäftskreis

der L a n d e s - V e r m e s s u n g .

kann verstattet werden, dergleichen. A r b e i t e n , durch m e s s u n g , insofern d e r e n Arbeitskräfte dazu lassen.

Die Liquidation d e r K o s t e n

wie bei den S t a a t s a r b e i t e n

statt,

die B e f t i g n i s s , Copien

ihr

für

findet

und

die

Landes-Ver-

ausreichen,

ausführen

hierbei in d e r s e l b e n

d e r Direction

bleibt

Archiv

zurückzubehalten

Wo

die L a n d e s a u f n a h m e

K.irte des L a n d e s zu b e n u t z e n . endigt ist, erhallen die B e h ö r d e n

und P r i v a t e n

Copien

zielle Gründe eine a n d e r e B e s t i m m u n g n o t h w e n d i g Die s ä m m t l i c h e n reichhaltigen schiedenen Staatsbehörden gänglich

Materialien,

vorhanden

funden w e r d e n , zu dem g r o s s e n K a r t e n w e r k e Zu dem umfangreichen G e s c h ä f t s b e t r i e b formirt, deren werden

die

bereits

be-

und

welche

und w e n n

hier

für

haben

nicht

in

finan-

machen.

sind, werden

g e m a c h t , von dieser g e p r ü f t ,

auch

und

diesem Fall n u r die Kosten d e r s e l b e n zu b e z a h l e n , wenn

zu

Weise

bei

den

ver-

d e r Direction sie

zu-

probehaltig

des S t a a t e s

be-

benutzt.

werden fünf A b t h e i l u n g e n

specielle Thätigkeit in dem F o l g e n d e n n ä h e r

angegeben

soll: I. Abtheilung.

Zu ihrem

Bereich g e h ö r e n :

nomische O r t s b e s t i m m u n g e n jection

die Messung d e r G r u n d l i n i e n ;

zur g e n a u e n

Orientation

der K a r t e und E i n t h e i l u n g in S e c t i o n e n ;

astro-

der K a r t e ;

Messung

der

Pro-

Haupt-

dreiecke und Haiiptnivellementslinien; Messung der Dreiecke der zweiten und dritten O r d n u n g nebst den dazu g e h ö r i g e n nung s ä n i m t l i c h e r bestimmten Von früheren u) Die

Arbeiten

Hauptdreiecke

können des

m e s s u n g in Ostpreussen gelegt sind. jenigen,

Nivellements;

P u n k t e nach drei benutzt

Berech-

Coordinaten:

werden:

Generalstabes,

welche

in

der

Von den ä l t e r e n

Hauptdreiecken

aber

nur

wo die S t a t i o n s p u n k t e sich wieder auffinden

b ) Von den Dreiecken

Grad-

und in der K i i s t e n v e n n e s s u n g nieder-

der zweiten

die-

lassen,

und dritten O r d n u n g des G c -

n c r a l s t a b e s wird auch noch Einiges b r a u c h b a r sein, doch m u s s die Benutzung mit s o r g f ä l t i g e r Auswahl

geschehen,

r ) Dasselbe gilt auch von den T r i a n g u l a t i o n e n m e s s u n g in W e s l p h a l e n

und a m

Bei den u n t e r b und c a u f g e f ü h r t e n - A r b e i t e n bestiinmungen

zum Theil und müssen

Die Arbeiten dieser Abtheilung

der K a t a s t e r - V e r -

Rhein.

ergänzt

erfordern

fehlen

die

Ilölien-

werden. bedeutende

s c h e Kenntnisse und grosse G e w a n d t h e i t im B e o b a c h t e n

mathemati-

und R e c h n e n ;

29

G e s c h ä f t s k r e i s der L a n d e s - V e r m e s s u n g . die Arbeiter w e r d e n nals auszuwählen

daher

aus

d e m i n t e l l i g e n t e s t e n Theil d e s

Perso-

sein.

II. A b t h e i l u n g . Sie b e a r b e i t e t die D e t a i l - T r i a n g u l a t i o n

der

einzelnen

Feldmarken

u n d die S p e c i a l - N i v e l l e m e n t s d e r F l ü s s e , B ä c h e u n d W a s s e r l ä u f e .

Die

Dreiecke d e r e r s t e n , zweiten u n d

als

Grundlinien.

dritten O r d n u n g

dienen

hierzu

Nach drei C o o r d i n a t e n , i n n e r h a l b d e r f r ü h e r a n g e g e b e n e n

Fehlergrenze werden bestimmt:

die G r e n z s t e i n e ,

G r e n z h ü g e l etc. d e r

G e m e i n d e - G e m a r k u n g ; die G r e n z p u n k t e d e r einzelnen F e l d a h l h e i l u n g e n ( G e w e n d e , Geschrote etc.) u n d a n d e r w e i t i g

bezeichnete oder

niarkirte

Punkte. Alle diese P u n k t e w e r d e n

so b e z e i c h n e t , d a s s sie w i e d e r g e f u n d e n

w e r d e n k ö n n e n ; die G r e n z s t e i n e d u r c h e i n g e h a u e n e K r e u z s c h n i t t e , ü b r i g e n d u r c h Steine im B o d e n v e r s e n k t u n d mit K r e u z s c h n i t t e n einem Bohrloche in

Zahlen

versehen.

angegeben

und

Flächeninhalt der ganzen g e n , der Gemeindekarte

Von

allen

ein

werden

Verzeichniss

Gemeinde und der b e i g e f ü g t , die a u s

die drei

derselben,

Coordinaten nebst

einzelnen den

die oder dem

Feldabtheilun-

berechneten

Coordi-

n a t e n zu c o n s t r u i r e n ist. Von ä l t e r e n A r b e i t e n ist Nichts v o r h a n d e n , was hier b e n u t z t w e r den

könnte. Besondere

speciellere wenden

Instructionen

Verfahren,

und

bestimmen die

f ü r beide

Mittel,

welche

Abiheilungen

zur

Controle

das anzu-

sind. III. A b t h e i l u n g .

I h r lallt die P a r c e l l e n - V e r m e s s u n g lungen

der

Gemeinden

ersten ihre Grundlinien

zu.

So

erhielt,

wie so

in d e n

erhält

diese

zweiten die festen R a h m e n d e r G e m e i n d e g r e n z e n w e l c h e sie d u r c h das E i n t r a g e n d e r P a r c e l l e n Arbeit

kann

von

gewöhnlichen

k ö n n e n sich dabei d e r Kette u n d

einzelnen

Feldabthei-

die zweite A b t h e i l u n g

Geometern

Ahtheilung

von

der

von

der

und F e l d a b t h e i l u n g e n , auszufüllen hat.

ausgeführt

Diese

werden;

B o u s s o l e oder d e r Maassstäbe,

auch u n t e r U m s t ä n d e n d e s Messtisches b e d i e n e n , - j e

nachdem

sie

d e n G e b r a u c h d e r e i n e n o d e r a n d e r n I n s t r u m e n t e g e w ö h n t sind. die F l ä c h e n i n h a l t e d e r

einzelnen Partien

Arbeilen

Abtheilung

sie sicher

der

zweiten

controlirt

werden,

und

genau

durch

die

bekannt

die F e h l e r ,

sie oder an Da

trigonometrischen sind,

die sie

so

können

etwa

machen

30

Geschäftskreis der Landes-Vermessung.

sollten, k ö n n e n sich nicht Uber die Grenzen einer Feldabtheilung fortpflanzen. Aus den Flurkarten werden mit dem Pantographen die Gemeindekarten angefertigt, und d u r c h eine b e s o n d e r e Abtheilung des nals die Niveaulinien

mit dreizölligen

Theodoliten ermittelt

Perso-

und

ein-

gezeichnet. Soll eine Separation in einer Gemeinde stattfinden, so kann dieselbe ohne weiteres nach beendigter Aufnahme v o r g e n o m m e n

werden.

F ü r diese Abtlicilung findet sich ein reichhaltiger Schatz brauchbarer Materialien vor. Rittergütern,

Alle Separations-Vermessungen, Aufnahmen von

Domänen

und

Forsten

sind

zu

benutzen,

und

wenn

diese Arbeiten nicht schlecht sind, so ist nichts weiter nöthig, als sie nach der von der zweiten Abtheilung gelieferten Grundlage zu orientiren und e i n z u t r a g e n ; ja es wird sogar zweiten

Abtheilung

können, worüber

in

vielen

die Detail-Triangulation

Fällen beträchtlich vereinfacht

die Vorstände d e r Abtheilung sich zu

der

werden

vereinbaren

haben. Auf diese Weise

wird das gesammle vorhandene Personal

der

Feldmesser und der V e r m e s s u n g s - R e v i s o r e n , in soweit dasselbe

dis-

ponibel zu machen ist, hinreichende Beschäftigung finden, und namentlich

worden

die letzteren

bei

den

grossem Nutzen zu verwenden

verschiedenen

Abtheilungen

mit

sein.

IV. Abtheilung. Aufnahme der Berge und stabc von V 1 5 0 0 0 Zeichnung.

zur

Unebenheiten

bildlichen

Darstellung

des

Bodens im Maass-

der Bergformen

durch



Darstellung der Gebirgszüge und Bergformen in ihrer charakteristischen Beschaffenheit und nach

ihren

Zeichnung im Maassstabe von ' / H 0 0 0 0 . Die Abtheilung

erhält zu

ihren

relativen

Verhältnissen

durch

Arbeiten

die fertigen

Sectionen

der Horizontal-Aufnahme nebst den .Horizontalen in

Bleistift und den

Höhenverzeichnissen in den Maassstäben

/',„„„„•

'/ 2 5 0 0 l l bis

Zum Legen der Horizontalen, wo es ausserdem, z. B. in den Gebirgen, noch erforderlich sein sollte, ist ausser

dem Planchet ein In-

s t r u m e n t a n z u w e n d e n , mit dem man b e q u e m , leicht und

sicher Ent-

f e r n u n g e n und Höhen messen und zugleich nivelliren kann. Diesen Anforderungen genügt ein kleiner dreizölliger Kreis, ähnlich

31

Geschäftskreis der Landes - Vermessung. dem K a t e r ' s c h e n ,

aber mit einigen n o t w e n d i g e n

Abänderungen

in

der Construction.') Das Aufnehmen der Berge kann nur von Officieren des Generalslabcs und der Armee ausgeführt werden, weil das Bergzeiehnen nirgends anders, als in den Militiirscliulen gut gelehrt wird. des Bergzeichnens ist aber

Die Kunst

nicht leicht und nicht j e d e r erlernt

sie;

man wird daher zu diesem Geschäft eine besondere Auswahl in dem Personal zu treffen haben. Es übt nichts so in der klaren und

bestimmten Auffassung von

Terrainverhältnissen als das Zeichnen der Berge, und umgekehrt muss ein guter Bergzcichner nothwendig die Gabe einer leichten Auffassung besitzen.

Terrain-

Deshalb würde es wünschenswert!» s e i n ,

wenn

bei uns, wie in andern Ländern, möglichst viele Officiere daran Theil nehmen

könnten, weil von ihnen vorausgesetzt werden

kann,

dass

sie in dieser Kunst eine mehr als gewöhnliche Uebung besitzen. Das Legen der Horizontalen erfordert dagegen keine künstlerischen Gaben, nur Aufmerksamkeit: Jeder kann es lernen. comniandirteri Officiere im allgemeinen talen beschäftigt w e r d e n ,

W e n n daher die

mit dem Legen der Horizon-

und n u r zur Uebung Berge zeichnen,

daran ihr Talent kennen zu lernen, so wird man Gelegenheit die guten Gebirgszüge

Bergzeicbner

heraus zu finden.

und Ilöheuverhältiiisse

in

haben,

Bei der Darstellung

der Specialkarte

um

von

der

'/90000

müssen die Zeichner die Gegend, welche sie darstellen sollen, gesehen haben.

Wenn die Heduction von einem grossen Landstrich

beendigt

ist, so muss ein besonders gewandter Zeichner noch einmal, mit d e n Sectionen in der Hand, die Gegend in Augenschein

nehmen

und da-

mit vergleichen, um die letzten Drucker hinein zu legen. V. Abtheilung.

Bureau der Landes-Verinessung.

Persönliche und Sachliche Verhältnisse. — Construction der Sectionen der

topographischen Karte im Maassstabe von ' / , 5 0 0 0 und

im

Maassstabc von ' / 8 0 0 0 0 für den ganzen Preussischen Staat. Das Kartenpapier wird vorher auf Leinwand gezogen,

gepresst

und getrocknet, ehe die Sectionen construirt werden, damit es sich so wenig als möglich verziehen kann.

Auftragen der

trigonometrischen

') Die dreizölligen Theodoliten von R i c h e r in Paris nebst der Distancelatte, deren Fernrohr zugleich als Nivellirfernrohr gebraucht werden kann, sind vortrefflich dazu geeignet.

32

Motivirung der verschiedenen Maassstäbe.

Punkte.

Reductionen der Gemeinde-Karten mit dem P a n t o g r a p h e n in

den Maassstab von y t i a o o und in den Maassstab von ' / s o o o o . Anfertigung von Copien mit dem Pantographen f ü r Behörden Private. — Jede Regierung erhält von ihrem Bezirk

und

und j e d e r Land-

rath von seinem Kreise eine Copie von l / 2 5 0 0 0 mit Horizontalen, Archiv und Depot von sämnitlichen

Messungen

und

Aufnahmen.

Diese

hörden haben zugleich die Verpflichtung, alle Veränderungen

in

Beden

Flur- und Gemeinde-Karten von dazu bestimmten Geometern eintragen zu lassen. Herausgabe localer Pläne und Karten.

Auch von den Genieihde-

und Forstkarten können vermittelst des Pantographen Copien g e n o m m e n und leicht durch Umdruck vervielfältigt werden. Diese Copien lassen sich zu verschiedenen Zwecken sehr nützlich anwenden:

es können darauf die Classificirungen

des

Bodens durch

Farben, die mineralogischen Bestandtheile der Oberfläche, des Unterg r u n d e s und d e r Gebirgsarten etc. bildlich zu

Uebersichten

von

dargestellt w e r d e n ;

speciellen Forst-, Wiesen-

und

auch

Feld-Culturen

werden sie willkommen sein. Solche Copien können in beliebiger Anzahl j e d e m Gutsbesitzer etc. f ü r einen billiger) Preis abgelassen werden, so dass er sich alljährlich seine Culturen darauf

übersichtlich darstellen

kann.

Ebenso

können

auch für die Kreis- und Provinzial-Behörden wohlfeile, durch Umdruck vervielfältigte Copien im Maassstabe von ' / 2 5 0 0 0 geliefert w e r d e n ,

die

zu Fluss- und Stroin-Regulirungen, zu W e g e - und Strassenbau und zu Uebersichten j e d e r Art, die man aus den Gemeinde-Karten zusammenstellen will, geeignet sind.

Motivirong der verschiedenen Maassstäbe. Das Verhältniss, einer Karte

in welchem

verkleinert w e r d e n ,

den man von der Karte machen m a n , dass

bei Feldparcellen

werden kann.

die

natürlichen Entfernungen

wird durch will.

Von

die Länge

Dies wird erreicht, wenn

auf

den

Gebrauch

bedingt,

einer

Flirrkarte

verlangt

eines Fusses man

noch

erkannt

die Länge von

einer

Ruthe auf der Karte einer halben Decimallinie gleich macht, welches eine Verkleinerung von ' / t u 0 l ) Bei einer G e m e i n d e - K a r t e einzelnen Fluren

giebt. will man

(Flurabtheilungen),

die Lage und Grösse

selbst

einzelner Gebäude

der noch

33

Allgemein« Bemerkungen. mit möglichster Genauigkeit übersichtlich

dargestellt h a b e n , man

wird

dieselbe daher n u r um das Doppelte, höchstens um das Dreifache k l e i n e r als die Flurkarten machen d ü r f e n .

Dies giebt '/ 4 0 0 0 oder '/ 6 Ü 0 0 .

In uusern östlichen P r o v i n z e n , w o n i c h t so kleine P a r c e l l e n

vor-

k o m m e n , als in den westlichen, wird man eine mittlere V e r k l e i n e r u n g , also ' / 5 ( ) 0 0 , z w e c k m ä s s i g a n w e n d e n Wählt man den Maassstab

können.

zu

gross,

so

wird

bei

ausgedehnten

Gemeinden durch die Grösse der Karte die Uebersicht e r s c h w e r t ; man ihn z u es

kann

klein,

ohne

ausgedrückt

so

geht

manches

Ucbcrschreitung

des

Detail entweder Maassstabes

wählt

verloren,

oder

nicht

mehr

deutlich

und

administrativen

werden.

Zur bessern

Uebersicht

der

bau-technischen

Verbältnisse in d e n Kreisen u n d Provinzen wird man w i e d e r eine v i e r bis fünfmalige Verkleinerung w ä h l e n k ö n n e n , also y i 0 0 0 0

o d e r '/ä 5 0 0 0 ;

doch kommen auch grössere Maassstäbe, z. B . !/ l 0 0 0 0 ' n E n g l a n d den Niederlanden

und

vor.

Bei den Specialkarten herrscht eine noch grössere Verschiedenheit in

den Maassstäben; sie k o m m e n von

bis '/ i 0 ( ) 0 0 0

vor.

Die A n f o r d e r u n g , welche inau stellen muss, ist, dass sich alle einz e l n e n Etablissements auf d e r Karte darstellen Im Preussisehen Staate m ö g l i c h sein.

wird

lassen.

dies im Maassslab von V»o«oo

noc'1

Allgemeine Bemerkungen.

Da die Geschäfte der verschiedenen Abtheilungen nur G l i e d e r u n g e n ein und desselben W e r k e s sind, so wird die Dircction d e r L a n d c s - V e r rnessung es sich besonders a n g e l e g e n

wenn

die

und

eine

s a c h g e m ä s s e A b g r e n z u n g d e r Geschäftsbereiche w e r d e n ihr dabei

sehr

Einheit

nicht

verloren

zu Hülfe k o m m e n .

gehen

soll.

sein

lassen

Specielle

müssen,

Instructionen

Es ist dies einer der wichtigsten Punkte bei e i n e r

L a n d e s v e r m e s s u n g , der mit e b e n so grosser Sorgfalt und Einsicht b e handelt w e r d e n n i u s s , nieht g e s c h i e h t , derungen das

im

wie die wissenschaftlichen Theilc.

so treten

mit j e d e r

Personal Veränderung

Wenn

dies

auch

Aen-

in der A u s f ü h r u n g ein, und es entsteht zuletzt ein Gewirre, günstigsten Fall

(wenn

keine

Fehler

gemacht

werden)

doch

einem B u c h e gleichen w ü r d e , w e l c h e s mit allen nur m ö g l i c h e n Lettern gedruckt

wäre.

E s ist daher unerlässlich, dass die einmal a n g e n o m m e n e n BestirnBaeyer,

Entwurf.

3

34

Herausgabe der Specialkarte im Maassstabe von Vsooooc

miingen auch bis zur Vollendung des W e r k e s consequent d u r c h g e f ü h r t werden.

Diese einheitliche Durchführung der

Bestimmungen

könnte

wesentlich erleichtert werden, wenn dieselben von den höchsten Staatsb e h ö r d e n genehmigt und vollzogen, und die Direction

der Landesver-

m e s s u n g f ü r die A u s f ü h r u n g verantwortlich gemacht w ü r d e . Obgleich

ein

speciellcres Eingehen

nicht erwartet werden

auf

k a n n , so werden

diesen Gegenstand

hier

doch einige principielle An-

d e u t u n g e n darüber den allgemeinen Gesichtspunkt bestimmter

hervor-

treten lassen. Eine

gute Landesaufnahme soll

alle

Anforderungen

möglich und auf eine lange Reihe von Jahren also zunächst festzustellen, welche Ansprüche hörden

etwa gemacht und demnächst

so viel als

befriedigen. von

Es

wäre

den einzelnen

zu untersuchen,

ob

und

Bewie

denselben genügt werden kann. Ein

umfassendes Kartenwerk

kann

in den grossen

Alles a u f n e h m e n , was zu einem vollständigen militaire

gehölt.

Topographie erkennen

Z. B. Ausser den gewöhnlichen

kann der Forstmann

in

den Wäldern

w ü n s c h e n ; die Verwaltungsbehörden

Maassstäben

Atlas administrativ Gegenständen

der

die Holzarten

die Grenzen

der

meinden, Kreise, Provinzen etc., die Classification des Bodens,

et zu Ge-

künst-

liche Culturen etc. Wird der Plan des Ganzen gleich in einer alle wiinschenswerthen Gegenstände um fassenden Weise angelegt,

so können

alle diese For-

d e r u n g e n leicht und ohne grosse Kosten befriedigt w e r d e n ,

während

dies später nicht blos schwierig, s o n d e r n zum Theil unmöglich wird. Bei den vier

ersten

Abtheilungen

wird hinsichtlich

der Zeit die

A n o r d n u n g zu treffen sein, dass jede der nachfolgenden

um ein Jahr

voraus ist, d. h. die zweite Abtheilung muss ein J a h r , die drille zwei J a h r und die vierte drei J a h r später anfangen als die erste.

Heransgabe der Specialkarte im Maassstabe von In f r ü h e r e n Zeiten

'/„„„„o-

wurde zur Vervielfältigung der Karten

lich der Kupferstich gebraucht; in der neueren Zeit ist noch thographie

ledigdie Li-

hinzugekommen.

Die Lithographie

hat den Vorlheil, dass

Hälfte wohlfeiler ist, dagegen aber auch n u r wenige oder keine Veränderungen

sie um

mehr

als

die

den grossen Nachtheil, dass

nachgetragen

werden

können.

Herausgabe der Specialkarte im Maassstabe von '/«oooo-

35

Eine lilhographirte Karte ist d a h e r n u r auf eine b e s c h r ä n k t e Zeit b r a u c h b a r und verliert um so s c h n e l l e r ihren W e r t h , j e eines Landes fortschreitet u n d je g r ö s s e r d e r u n g e n sind.

rascher

die C u l t u r

die v o r g e k o m m e n e n

Verän-

Z. ß .

In einer lithographirten Karte, die vor zwanzig J a h r e n

angefertigt

w u r d e , k ö n n e n alle V e r ä n d e r u n g e n von W e g e n , S t r a s s e n u. s. w., die seit d e r Zeit v o r g e k o m m e n s i n d , n u r m a n g e l h a f t o d e r den

Steinplatten

nachgetragen

werden.

Wollte

gar

man

nicht

nun

eine

auf neue

Lithographie v e r a n s t a l t e n , so w ü r d e a b e r m a l s nach zwanzig J a h r e n d e r selbe Fall eintreten.

Das R e s u l t a t davon w ä r e , dass man nach

sechzig

J a h r e n m e h r Unkosten g e h a b t h a b e n w ü r d e , als zu Anlang d e r K u p f e r stich gekostet h ä t t e ,

und

dass

man

während

dieser Zeit i m m e r

eine m a n g e l h a f t e Karte, und am E n d e d e r s e l b e n n u r noch unbrauchbare haben würde. ') noch a n d e r e n N a c h t h e i l e n , Kupferstich

ganz

Dieser einzige Umstand, a b g e s e h e n von

ist h i n r e i c h e n d ,

H e r a u s g a b e einer g u t e n Karte gänzlich dem

nur

eine

z u r ü c k z u k e h r e n . *)

um

die

zu v e r w e r f e n Auf

einer

Lithographie und

wieder

Kupferplatte

zur zu

können

von Zeit zu Zeit alle v o r g e k o m m e n e n V e r ä n d e r u n g e n , als V e r l e g u n g e n von S t r a s s e n , A b h o l z u n g e n von W ä l d e r n etc.,

eben

so gut wie N e u -

bauten, o h n e Schwierigkeit n a c h g e t r a g e n w e r d e n ; es k ö m m t d a h e r

nur

darauf an, diese V e r ä n d e r u n g e n festzustellen u n d verbessern zu lassen, um

stets eine

richtige Karle

zu

haben.

Diese

Verbesserungen

sind

bei der v o r g e s c h l a g e n e n Methode s e h r einfach u n d leicht, weil sich in jeder Feldmark

zahlreiche

und

sichere

Grundlinien

Damit die Platten sich l a n g e c o n s e r v i r e n , vanoplastik vervielfältigt,

oder jedesmal

so werden nur

dazu

sie d u r c h

wenige Abdrücke

g e n o m m e n , u n d diese d u r c h U m d r u c k v e r m e h r t und dem zum allgemeinen Vertriebe ü b e r g e b e n .

erschöpft,

so

werden

Galdavon

Buchhandel

Das letztere Verführen

schon seit l ä n g e r e r Zeit in Frankreich z u r Ist d e r Vorrath

vorfinden.

kömmt

Anwendung. neue

Abdrücke

Kupferplatte g e n o m m e n u n d in d e r s e l b e n W e i s e vervielfältigt.

von

der

Da e i n e

Kupferplatte m e h r e r e t a u s e n d A b d r ü c k e a u s h ä l t u n d j e d e r Abdruck w o h l ') Der Königliche Generalstab hat bereits die Rheinlande, Thüringen, Sachsen und die Marken zweimal lithographiren lassen, und demnach so viel dafür verausgabt als der Kupferstich gekostet hätte. 2 ) Die Karten von England, Frankreich, Oesterreich, Russland und den italienischen Staaten, Bayern, Sachsen u. s. w., sind sämmtlick in Kupfer gestochen. 3*

36

Kostenberechnung f. d. Aufnahme d. östl. Provinzen d. Staates.

f ü n f h u n d e r t m a l vervielfältigt werden kann, so befriedigt eine in Kupfer gestochene Karte, w e n n sie stets durch Nachträgungen richtig erhalten wird, das Bedürfniss auf viele J a h r h u n d e r t e , und ist an sich viel wohlfeiler als eine l i t h o g r a p h i r t e , wenn auch die Anfertigung

kostspieliger

ist; d e n n von dem Zeitpunkt ab, wo die Karte fertig wurde, kann man dann auf J a h r h u n d e r t e hin, d u r c h den Absatz, auf eine sichere Reven u e r e c h n e n , die wenigstens einen Theil der Zinsen von dem AnlageCapital eintragen wird. W e n n hiernach die Lithographie f ü r ein grosses Karlenwerk d u r c h aus nicht geeignet e r s c h e i n t , so ist sie deshalb doch nicht ganz v e r w e r f e n ; sie wird immer mit Vortheil benutzt werden

zu

können,

um

b e s o n d e r e locale und m o m e n t a n e Bedürfnisse von Stadtplänen, Uebersichtskarten, Karlen von einzelnen Gegenden etc. schnell u n d wohlfeil zu befriedigen: hier ist sie ganz an ihrem Platze, u n d mit ihrer Hülfe wird es nicht schwer s e i n ,

dem

Staate

den ganzen

Kartenabsatz

im

Lande zuzuwenden und ihm eine E i n n a h m e von dem grossen AnlageCapital sicher zu stellen.

Kostenberechnung für die Aufnahme der östlichen Provinzen des Staates. Der gesammte Flächeninhalt dieser Provinzen beträgt 4 2 2 8 • M e i l e n . I. Abtheilung. Ein Trigonorneter k a n n im Laufe eines S o m m e r s etwa 17 ^ M e i l e n von

den Hauptdreiccken

h e r u n t e r bis

inul. der Dreiecke d e r

dritten

O r d n u n g so trianguliren, dass in j e d e r Feldmark wenigstens zwei Punkte nach E n t f e r n u n g würden

und Höhe bestimmt

demnach 2 0 4 G M e i l e n

werden.

jährlich

in

Zwölf

dieser

Trigonoineter

Weise

bearbeiten

k ö n n e n ; sie würden also z u r Triangulation der 4 2 2 8 • M e i l e n 21 Jahre gebrauchen. Ein Trigonorneter bedarf, bei einer Organisation, wie sie bei der trigonometrischen Abtheilung des Generalstabes stattfindet, durchschnittlich zur Bestreitung aller A u s g a b e n , Diäten etc. jährlich 1 0 0 0 Thlr.

als

Reisekosten,

Signalbauten,

Zwölf Trigonorneter werden also jähr-

lich 1 2 0 0 0 Thlr. b e d ü r f e n , und. in 2 1 J a h r e n 2 5 2 0 0 0 Thlr.

Mit dieser

S u m m e kann die Abtheilung ihr Geschäft vollständig beendigen, auf jeder

Quadratmeile

etwa 10 P u n k t e

nach

Höhe und

genau bestimmen und diese Punkte, wo es nöthig

d.h.

Entfernung

ist, durch Verstei-

Kostenberechnung f. d. Aufnahme d. östl. Provinzen d. Staatea. n u n g im Boden

so

gefunden werden

fest l e g e n , dass dieselben zu j e d e r

Zeit

37

wieder

können.

II. Abtheilung. Bei der Detail-Triangulation wird ein Trigonometer jährlich 4 • M e i len bearbeiten k ö n n e n .

Z u r Triangulation von 2 0 4 • M e i l e n sind d a h e r

5 1 T r i g o n o m e t e r erforderlich.

Da dieselben

aber

keine

kostspieligen

Signale b e d ü r f e n , so werden sie mit 9 0 0 Thlr. jeder a u s k o m m e n .

Dies

betrügt jährlich 4 5 9 0 0 Thlr. und in 21 J a h r e n 9 6 3 9 0 0 Thlr. Sobald die Arbeit von

einem Jahre

beendigt

alle vorhandenen Materialien, Separationskarten,

ist, können

gleich

Aufnahmen von

Do-

mänen und Forsten, Vermessungen der Rittergüter etc. nicht blos vollständig controlirt und orientirt, s o n d e r n /MOOO

un|

J '/aoooo

nlit

auch

in die Maass s täbe

von

dem Pantographen reducirt werden.

III. Abtheilung. Obgleich sich erst nach Vollendung der eben a n g e f ü h r t e n Arbeiten der zweiten Abtheilung bestimmt Ubersehen

lässt, was f ü r diese

Abtheilung noch zu thuii übrig bleibt, so wird mau doch a n n ä h e r u n g s weise a n n e h m e n können, dass die v o r h a n d e n e n Materialien */3 der Gesammtfläche e i n n e h m e n . D a n a bleiben f ü r die dritte Abtheilung noch 1409 • M e i l e n zu b e arbeiten übrig.

Da hier nichts weiter nöthig ist als die Parcellen ein-

z u t r a g e n , so möchten pro ^ M e i l e 6 0 0 Thlr. ausreichen.

Dies

beträgt

im Ganzen 8 4 5 4 0 0 Thlr. IV. Abtheilung. Bei d e r Aufnahme d e r Unebenheiten des Bodens und der Berge kann man rechnen, dass durchschnittlich ein Arbeiter jährlich 4 • M e i len fertig machen k a n n ; soll daher das Geschäft in 21 Jahren beendigt sein, so m ü s s e n jährlich 5.1 Arbeiter angestellt werden. ganisation,

wie bei

w ü r d e n dazu

dem

topographischen

Büreau

Bei einer Or-

des Generalstabes,

jährlich 1 5 3 0 0 Thlr., in 21 Jahren also 3 2 1 3 0 0 Thlr. e r -

forderlich sein.

Da aber

der Generalstab jährlich

schon 3 0 Officiere

beschäftigt, so w ü r d e n dieselben nur um 2 1 vermehrt und der jetzige Etat etwa um %

e r h ö h t zu werden b r a u c h e n .

V. Abtheilung. Das Vermessungs-Büreau, wenn es richtig geleitet wird, kann sich durch den Absatz

von Copien

und die Herausgabe von Karten

und

38

Kostenberechnung f. d. Aufnahme d. östl. Provinzen d. Staates.

P l ä n e n recht

gut selbst e r h a l t e n

und

wohl

noch

einen

w e r f e n ; es w ü r d e d a h e r n u r zeitweise eines V o r s c h u s s e s

Gewinn

ab-

bedürfen.

VI. Der Kupferstich. Die Karte im

Maassstabe

von

'/80000

umfasst etwa

J e d e s Blatt in Kupfer zu stechen, wird d u r c h s c h n i t t l i c h

2 1 1 Blätter. auf 8 0 0 T h l r .

zu stehen k o m m e n . Der ganze Stich w i r d d e m n a c h 1 6 8 8 0 0 Thlr. k o s t e n . Recapitulation. 1. Abtheilung

2 5 2 0 0 0 Thlr.

2.



963900



3.



845400



4.



321300



168800



Kupferstich Summa

2 5 5 1 4 0 0 Thlr. in 2 1 J a h r e n .

Die j ä h r l i c h e n A u s g a b e n w e r d e n demnach

1 2 1 5 0 0 Thlr. b e t r a g e n .

Der Königliche G e n e r a l s l a b v e r w e n d e t a b e r g e g e n w ä r t i g f ü r diesen Zweck schon gegen 1 2 0 0 0 T h l r . , es

würde

d a h e r ein j ä h r l i c h e r

schuss von 1 0 9 5 0 0 Thlr. n o t h w e n d i g sein, um eine

Zu-

gute Vermessung

d e r östlichen Provinzen u n d die H e r a u s g a b e einer K a r t e in 2 1 J a h r e n fertig zu m a c h e n . Dehnt m a n den T e r m i n zur V o l l e n d u n g der Karte auf die doppelte Zeil a u s ,

also auf 4 2 J a h r e , d a n n

betragen

die j ä h r l i c h e n

Ausgaben

6 0 7 5 0 Thlr. und der j ä h r l i c h e Z u s c h u s s zu den 1 2 0 0 0 Thlr. d e s Generalstabes 4 8 7 5 0 T h l r . ' ) Eine solche A u f n a h m e wird a b e r

nicht blos alle k ü n f t i g e n Ver-

m e s s u n g e n entbehrlich m a c h e n , u n d alle derartigen Arbeilen in Deutschland bei weitein ü b e r t r e f f e n , s o n d e r n sie wird auch d e m

Preussischen

') Bei dieser Kostenberechnung ist der Diäteusatz der Officiere, welche zu der trigonometrischen und topographischen Abtheilung des Generalstabes commandirt sind, zum Grunde gelegt; diese Officiere beziehen aber nt-ben freiem Quartier noch ihr Gehalt. Ferner ist angenommen worden, dass die durchgehenden Arbeiter überhaupt nur geringe Diäten erhalten und nicht nach dem Feldmesser-Reglement bezahlt werden, sondern durch die Anwartschaft auf den Eintritt in den Staatsdienst schadlos zu halten sind. Fallen alle diese Vortheile weg, so wird die veranschlagte Summe etwa verdoppelt werden müssen. Auf die sehr bedeutenden Mehrkosten, welche eine wirkliche Kataster-Vermessung, durch die Feststellung und Anerkennung des Besitzthums, durch Bonitirungen u. s. w. nach sich zieht, ist hier keine Rücksicht genommen worden.

Kostenberechnung f. d. Aufnahme d. östl. Provinzen d. Staates. Staate d e n auf diesem Gebiete v e r l o r e n e n Standpunkt

wieder e r o b e r n ;

denn

in

höchsten

wissenschaftlichen

Deutschland

und

fast in

E u r o p a ist das Preussische K a r t e n w e s e n g e g e n w ä l t i g a m bestellt.

39

ganz

schlechtesten

Und dieses K a r t e n w e r k wird d u r c h die B e n u t z u n g

der Fort-

schritte, welche Wissenschaft u n d Technik g e m a c h t h a b e n , nicht k o s t e n , als die viel u n v o l l s t ä n d i g e r e n d e r

mehr

Nachbarstaaten.

Soll die V e r m e s s u n g , wie sie v o r g e s c h l a g e n w u r d e , s p ä t e r zu e i n e r Kataster-Vermessung benutzt w e r d e n ,

so ist n i c h t s weiter

n ö t h i g , als

die Feststellung d e s Besitzthuins und die B o n i t i r u n g e n des Bodens vorn e h m e n zu lassen. W i r d die

Ausgabe

im Augenblick

für unerschwinglich

gehalten,

so k ö n n e n in folgender Weise E r s p a r u n g e n e i n t r e t e n : W e n n die e r s t e Abtheilung i h r e Materialien d e r

Arbeiten

beendigt

h a t , so k ö n n e n

Detail-Vermessungen

orientirt

setzung, dass sie richtig s i n d , a u c h r e d u c i r t

und

alle

vorhandenen

unter

der Voraus-

Will m a n

sich

hiermit b e g n ü g e n , und i n n e r h a l b d e r s e l b e n vorläufig die C o n t r o l e n

und

Abnivellirungen a u s s e t z e n , s o w ü r d e n nach

werden. den

obigen A n n a h m e n in

d e r zweiten Abtheilung zwei Drittheile d e r Arbeit, also auch d e r Kosten wegfallen, w o r a u s eine E r s p a r n i s s von jährlich von 3 0 6 0 0 Thlr. h e r v o r g e h t . Z u s e h u s s auf 7 8 9 0 0 Thlr.

im Ganzen 6 4 2 6 0 0 Thlr. Hierdurch

würde

der

oder

jährliche

reducirt.

Diese E r s p a r n i s s auf 4 2 J a h r e vertheilt, b e t r ä g t jährlich 1 5 3 0 0 Thlr. u n d diese

abgezogen

von 4 8 7 5 0 Thlr. bleiben 3 3 4 5 0 Thlr.

jährlicher

Z u s e h u s s , w e n n die doppelte Zeit auf die Karte v e r w e n d e t wird. Dieser W e g ist zwar an sich nicht so vortheilhal't, Arbeit gleichmässig d u r c h g e f ü h r t w e r d e n

kann,

allein

als w e n n

er w ü r d e

die viel-

leicht um deswillen vorzuziehen sein, weil s p ä t e r , w e n n erst die V o r theile einer g u t e n u n d vollständigen A u f n a h m e b e s s e r e r k a n n t

worden

sind, d e r K o s t e n p u n k t viel leichter zu erledigen sein wird, indem a l l g e m e i n e W u n s c h , das Ganze

in gleicher

f ü h r t zu s e h e n , a l s d a n n nicht a u s b l e i b e n Ein« finden,

bedeutende Ermässigung

Vollkommenheit

der

durchge-

kann.

der Ausgaben

könnte

noch

statt-

w e n n die Kreise u n d C o m m u n e n h ü l l r e i c h e r als bisher h i n z u -

t r e t e n , in d e m V e r m e s s u n g s - B e r e i c h die T r a n s p o r t k o s t e n von und Instrumenten

Personen

ü b e r n e h m e n und die e r f o r d e r l i c h e n Arbeiter, W ä c h -

t e r , Boten, I n s t r u m e n t e n t r ä g e r etc. unentgeltlich

stellen.

Bei d e r obigen V e r a n s c h l a g u n g d e r Kosten 6ind nicht i n b e g r i f f e n :

40

A. v. Humboldt's Gutachten über den Entwurf.

1. Die Kosten der Vermessungsschule. 2.





der Beschaffung der Locale.

3. „



der Direction.

Nr. 1. wird sich durch einen schnelleren Fortgang der Arbeit bezahlt m a c h e n ; f ü r Nr. 2 wird vielleicht in öffentlichen Gebäuden

ein

Unterkommen zu finden sein, und Nr. 3 dürfte von d e r Gesammtsumme getragen werden k ö n n e n . England ist bis jetzt der einzige Staat, welcher den Vortheil, alle Privat- und

Staatsbedürfnisse durch

eine vollkommene Aufnahme zu

befriedigen, richtig erkannt und unter der Leitung des Generals G o l b y in der A u f n a h m e von Irland ausgeführt hat;

nachdem Frankreich mit

einem weniger vollkommenen Versuche vorangegangen war. Es wäre gewiss sehr wünschenswerth, dass Preussen nicht dagegen zurück b l i e b e , und dass nach

so vielen Versuchen

und

Erfahrungen

endlich der allein richtige Grundsatz anerkannt werden m ö c h t e , n u r eine vollkommene Aufnahme das Bedürfniss befriedigen und wohlfeilste Karte liefern

dass die

kann.

Ali Se. Majestät den König Uber des General-Major B a e y e r „Entwurf zur Anfertigung einer guten Karte von den östlichen Provinzen des Preussischen Staates nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft und Technik" erstattetes Gutachten von A l e x a n d e r v o n H u m b o l d t . Ew. K ö n i g l i c h e haben g e r u h t ,

Majestät

mir allergnädigst zu befehlen, ü b e r den „Entwurf

des

General B a e y e r zur Anfertigung einer, nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft und

Technik

entworfenen Karte d e r östlichen Pro-

vinzen des Preussischen Staates" gutachtlich zu

berichten.

Die eingereichte vortreffliche Arbeit enthält die E l e m e n t e , welche f ü r alle Zeiten beachtet werden müssen, in denen das Gefühl d e r Nothwendigkeit

der

Erfüllung eines

solchen

Bedürfnisses

in d e r

Staats-

regierung aufsteigen wird. — General B a e y e r , mit dessen Kenntnissen und glücklichen Bestrebungen als Mathematiker, Astronom und Geodät ) ich seit m e h r als dreissig Jahren durch die von dem Institute zu Paris so belobten

hydraulischen A b h a n d l u n g e n ,

durch

den Antheil an den

41

A. v. Humboldts Gutachten über deu Entwurf. astronomischen Bestimmungen sung,

durch

die weit

in B e s s e i ' s

ostpreussischer

fortgeführte Triangulation

und

Gradmes-

Messung

einer

Basis am Rhein von seltenster Uebereinstimmung, b e k a n n t bin, verbindet in einem

hohen

Grade die Allgenieinheit der

Ansicht

und

den

praktischen Blick, d e r überall aus dem langen Verkehr mit der W i r k lichkeit

entspringt. — Mangel

einheitlicher Leitung,

Beginnen mit schlechten Katastrirungen

ein

voreiliges

ohne vorhergehende Messung

von Hauptdreiecken und allmälichen liehergang in Dreiecke der zweiten und dritten Ordnung, haben zu einein ungeheuren Kostenaufwand gef ü h r t , ohne Materialien

darzubieten,

welche

bei

einer

gründlichen

Landesvermessung des Staates verlangt werden, und wie sie Frankreich lind, in noch höherem Grade der Vollkommenheit, gierung in Irland jetzt ausführen lassen.

die englische R e -

Es ist deshalb

Rechte gesagt w o r d e n : „ d e r praktische Sinn

mit

der Engländer

vielem

h a b e die

Regierung schon längst erkennen lassen, dass eine u n g e n ü g e n d e Aufn a h m e der Kosten nicht werth ist, die daran gesetzt werden, und dass die vollkommenste Karte zugleich auch

die wohlfeilere ist." — Der

wachsende Zustand der Bodencultur, die Bedürfnisse d e r Industrie und des Verkehrs machen die N o t w e n d i g k e i t

immer f ü h l b a r e r , eine voll-

ständige Karte zu besitzen, in der die Coordinate der H ö h e nicht (wie bei dem Kataster) vernachlässigt ist.

Man muss sich überzeugen, dass

die Zeiten längst vorüber sind, in denen L ä n d e r - A u f n a h m e n n u r zur Regulirung

der G r u n d s t e u e r n ,

nicht

zur E r f o r s c h u n g der

Hüll's-

qucllen des L a n d e s angeordnet wurden. In

dem

Aufsatze

des General B a e y e r

ist

trefflich

worden, wie die Arbeit nicht als eine handwerksmässige,

entwickelt

mechanische,

sondern als eine wissenschaftlich begründete betrachtet werden

muss,

wie die Landes-Vermessung gut, d. h. nach allgemeinen Ansichten o r ganisirt, den intellectuellen Vortheil g e w ä h r t , junge theoretisch vorgebildete Männer f ü r alle darauf bezüglichen Zweige des Staatsdienstes, des B a u - und Schulwesens, der erhöhten strie praktisch vollkommen auszubilden.

Bodencultur Hier ist der

und

der Indu-

wichtige Punkt,

wo die Arbeit in ihren höhern Theilen mit Recht von Militär-Personen allein a u s g e f ü h r t ,

einen wohlthätigen Reflex auf das

Erziehungs-Wesen Divisions-Schulen

und

militärische

die längst erwünschte Verbesserung

ausüben sollte.

Wissenschaften in Einklang zu bringen

Die E r l e r n u n g mit

der

mathematischer

ihrer A n w e n d u n g ,

allge-

42

A . v. Humboldt's Gutachten über den Entwurf.

meinere E i n ü b u n g im Gebrauch vollkommnerer Winkelmessungs-Instrumente (über Figuren

die a l t e r t ü m l i c h e n ,

nur

in P a r c e l l e n - V e r m e s s u n g e n

lichen Messtische hinaus)

war

zur

Construction

einzelner

horizontaler

Feldabtheilungen

der edle Vorsatz des

geistreichen Chefs des gemeinsamen Militär-Bildungs-Wesens, neral-Lieutenants v o n R a d o w i t z .

nütz-

hingeschiedenen des Ge-

O r g a n i s m u s der Schulen in ihren

verschiedenen Abstufungen und Möglichkeit d a u e r n d e r Beschäftigung einer kleinen Zahl d e r s e l b e n ' Officiere bei der L a n d e s - V e r m e s s u n g f ü r 6—8 J a h r e

sind die p i a

desideria

der

Zeitl

Der u m f a n g -

reiche Geschäftsbetrieb nach drei Abtheilungen (von denen die die Messung von

Grundlinien,

die

astronomischen

erste

Ortsbestimmungen

zur genauen Orientirung der Karte, Messung d e r H a u p t - D r e i e c k e

und

Haupt-Nivellements-Linien,

und

dritter O r d n u n g ;

wie Messung

die z w e i t e

der

Dreiecke

zweiter

die Detail-Triangulation

der

einzelnen

Feidinarken und die Special-Nivellements der Wasserläufe; die d r i t t e die Parcellen-Vermessung durch die gewöhnlichen mit Kette und Boussole b e w a f f n e t e n Geometer umfasst) und die Veranschlagung der Kosten, a u f 21 oder 4 2 J a h r e nigliche Generalstab, Vermessungen

berechnet, zwei P e r i o d e n , in denen

d e r Kö-

d e r herkömmlich jetzt 1 2 0 0 0 Thlr. jährlich

verwendet,

eines

Zuschusses

4 8 0 0 0 Thlr. jährlich b e d ü r f t e , sind in

von

109000

dem Aufsatze so

auf

oder

nur

bündig

und

mit so viel Klarheit dargestellt, dass ich es f ü r unnütz halte, sie hier zu wiederholen.

Ich erlaube

hier bezeichneten Kosten

mir n u r

die B e m e r k u n g ,

dass in

so vieler Nachbarstaaten nothwendige K u p f e r s t i c h der messung der östlichen Provinzen ist.

den

der zur Veröffentlichung nach dein Beispiel mit

Landes-Ver-

1 6 9 0 0 0 Thlr. schon

inbegriffen

Es werden nach dem Maassstabe von ' / ¡ 0 0 0 0