Medizin in Berlin 9783110867435, 9783110104769


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German Pages 383 [384] Year 1987

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Table of contents :
Geleitwort
Vorwort
Inhalt
Die Anfänge
Hofmedizin und erste Medizinalordnung im 17. Jahrhundert
Das 18. Jahrhundert
Das 19. Jahrhundert
Das 20. Jahrhundert
Literatur
Namenregister
Sachregister
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Medizin in Berlin
 9783110867435, 9783110104769

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Winau, Medizin in Berlin

Rolf Winau

Medizin in Berlin Mit einem Geleitwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Eberhard Diepgen

w DE

G

Walter de Gruyter Berlin · New York 1987

Prof. Dr. med. Dr. phil. Rolf Winau Institut für Geschichte der Medizin der FU Berlin Augustastr. 37 D-1000 Berlin 45

Das Buch enthält 277 Abbildungen

CIP-Kurçtitelaufnahmt

der Deutschen Bibliothek

Winau, Rolf: Medizin in Berlin / Rolf Winau. Mit e. Geleitw. d. Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Eberhard Diepgen. — Berlin ; New York : de Gruyter, 1987. ISBN 3-11-010476-8

© Copyright 1987 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Printed in Germany. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, daß solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um gesetzlich geschützte, eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind. Satz und Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin Bindung: Lüderitz & Bauer GmbH, Berlin Umschlagentwurf: Rudolf Hübler, Berlin

Geleitwort

Die Tatsache, daß mein Großvater Paul Diepgen in Berlin als Mediziner und Medizinhistoriker arbeitete, hat den Verlag bewogen, mich um ein Geleitwort zu bitten. Zwar kann es nicht Aufgabe des Regierenden Bürgermeisters sein, ein fachbezogenes Urteil zu wagen, wohl aber ist der Anlaß des Erscheinens Gelegenheit zu einer kurzen Bemerkung. Die 750-Jahr-Feier unserer Stadt 1987 hat ein starkes Interesse geweckt an der Vergangenheit Berlins. Es gibt praktisch keinen Lebensbereich, der nicht unter die Lupe genommen würde. Das ist verständlich, und zwar aus mehreren Gründen: Erstens, weil Berlin in relativ kurzer Zeit ein politischer, wirtschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Mittelpunkt in Deutschland und Europa wurde — mit allen Gegensätzen und Verstrickungen, die einen Mittelpunkt als Ort der Bündelung geistiger Strömungen und der Entscheidungen kennzeichnen. Zweitens bietet ein 750. Geburtstag auch die Möglichkeit, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und ein Fazit zu ziehen. Drittens schließlich benötigt Berlin eine Perspektive. Was liegt da näher, als nach entwicklungsfähigen Ansätzen in der Vergangenheit zu schauen, ohne freilich die überholten, die unbrauchbaren, die negativen zu übersehen? Alles zusammengenommen — Rückschau, Fazit und Perspektive — bildet die Grundlage für Berlins Standortbestimmung heute und für unsere Zukunftsfähigkeit. Von dem englischen Historiker Carr stammt das Wort, wer die Vergangenheit nicht kenne, verstehe die Gegenwart nicht. Die Retrospektive muß aber auch dazu befähigen, der Zukunft sich zuzuwenden. Die Anknüpfung an die großen Traditionen Berlins im Bereich der Medizin ging Hand in Hand mit der Zuwendung zur modernen Medizin. Herzzentrum, Laser-Medizin, Weltraum-Medizin und künftig Rheumaforschung sind nur einige Stichworte. Wie auf allen Gebieten wird sich das Bemühen des Berliner Senats weiterhin darauf konzentrieren, durch Ansiedlung von Grundlagenforschung und strukturelle Maßnahmen das Fundament der Stadt für die Zukunft zu festigen. Denn die Attraktivität, die Zukunft Berlins müssen wir uns selbst erarbeiten. Das war in der Vergangenheit so, und das wird in den nächsten Jahrzehnten nicht anders sein. Eberhard Diepgen Regierender Bürgermeister von Berlin

Vorwort

Zweimal ist bisher der Versuch unternommen worden, die Geschichte der Medizin in Berlin zusammenfassend darzustellen. 1897 schrieb auf Veranlassung von Ernst von Leyden Julius Leopold Pagel sein Buch über „Die Entwickelung der Medicin in Berlin" als Festgabe für die Teilnehmer des in Berlin tagenden Kongresses für innere Medizin, das in knapper Form, häufig in Katalogen und Aufzählungen, über medizinische Einrichtungen, über Ärzte und Wissenschaftler berichtet. 1948 brachte Walter Artelt den ersten und leider einzig gebliebenen Teil des breiter angelegten Unternehmens „Medizinische Wissenschaft und ärztliche Praxis im alten Berlin" heraus, das als Lesebuch konzipiert, sich von vollständigen und lückenlosen Aufzählungen distanzierte, und durch ausgiebiges Zitieren zeitgenössischer Zeugnisse ein Bild von der jeweiligen Epoche zu geben suchte. Artelts Versuch bricht mit dem Ende des 18. Jahrhunderts ab. Einen weiteren Versuch, die Vergangenheit der Berliner Medizin in Gestalt ihrer hervorragenden Vertreter lebendig werden zu lassen, hat 1965 Heinz Goerke in seinem Buch „Berliner Ärzte. Selbstzeugnisse", das 1984 in zweiter Auflage erschien, gemacht. Daneben gab es Untersuchungen zu bedeutenden Komplexen der Berliner Medizingeschichte. Paul Diepgen hat in seiner Berliner Zeit wichtige Beiträge zur Charité und zum Universitätsklinikum in der Ziegelstraße vorgelegt. Wenn jetzt erneut der Versuch unternommen wird, die Medizin in Berlin in ihrer 400jährigen Geschichte zu beschreiben, so ist sich der Verfasser bewußt, daß er eine umfassende Geschichte nicht vorlegen kann. Die Zahl der Arbeiten, die sich mit Einzelaspekten, mit Institutionen, mit einzelnen Ärzten beschäftigen, ist inzwischen auf über 2000 angewachsen. Ihre Ergebnisse zusammenfassend darzustellen, würde den Umfang dieses Bandes sprengen, ja, es ist nicht einmal möglich, die vollständige Bibliographie abzudrucken. Vielleicht findet sich einmal an einem anderen Ort die Gelegenheit, die gesammelten Titel zu publizieren. Bei der Lektüre dieser Arbeiten zeigt sich, daß es neben einer Reihe von gut aufgearbeiteten und dokumentierten Zeitabschnitten und Gegenständen noch viele weiße Flecken auf der Geschichtskarte gibt, bei denen kaum die Hoffnung besteht, daß sie mit Farbe gefüllt werden können, da Akten und Unterlagen nicht erhalten geblieben sind. Hierher gehört etwa die Geschichte der Privatkliniken, von denen es eine große Anzahl um die Wende zum 20. Jahrhundert gab, und bei denen von manchen nicht einmal mehr der Name bekannt ist. Ähnliches gilt für die Geschichte der niedergelassenen Ärzte, die der ärztlichen Praxis und für die der Patienten. Wenn dennoch hier eine zusammenfassende Darstellung gewagt wird, dann deshalb, weil die bisher vorliegenden Forschungsergebnisse genügend Material

VIII

Vorwort

bieten, um das Aufblühen der Berliner Medizin bis zu ihrer Weltgeltung in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, aber auch ihren Niedergang im Dritten Reich und den Neubeginn danach an einzelnen Personen und Institutionen exemplarisch deutlich werden zu lassen. Neben Paul Diepgen und Heinz Goerke ist es vor allem Manfred Stürzbecher zu danken, daß viele Einzelthemen mit großer Akribie erarbeitet wurden. Ohne Stürzbechers Untersuchungen hätte vieles in diesem Buch nicht so geschrieben werden können. Die Ergebnisse einer Reihe von Dissertationen am Institut für Geschichte der Medizin der Freien Universität Berlin sind in die Darstellung ebenso eingeflossen wie die Resultate häufiger Diskussionen im Kreis der Kollegen. Mein besonderer Dank gilt Arleen Tuchmann, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit mir das Konzept des Buches entwickelt, einen großen Teil der Literaturrecherchen durchgeführt und die Kapitel über das 18. und die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts erarbeitet hat. Zu danken habe ich der Freien Universität Berlin für vielfältige personelle und finanzielle Hilfe. Ohne das Engagement meiner Mitarbeiterinnen wäre das Buch nicht entstanden: Jutta Buchin, Lieselotte Hübel, Gabriele Romero Partal und Brigitte Zierau erledigten mit nie ermüdendem Eifer die umfangreichen Schreibarbeiten, Almuth Kliesch half bei den Literaturrecherchen, Christa Riedel-Hartwich fertigte die Fotoarbeiten und las Korrektur. Ihnen allen gilt mein Dank. Zu danken habe ich auch den Mitarbeiterinnen des Fotolabors des Klinikum Steglitz. Meiner Frau danke ich für vieles: für die kritische Durchsicht des Manuskriptes, für manche Diskussion darüber, für das Lesen der Korrekturen, für Geduld und Verständnis. Berlin, im April 1987

Rolf Winau

Inhalt

Die Anfange Ein Scharlatan bei Hofe? Hofmedizin und erste Medizinalordnung im 17. Jahrhundert Der Hof des Großen Kurfürsten und die Wissenschaften Die Chirurgie Die Hebammen Das Chur-Brandenburgische Medizinaledikt von 1685

1 3 11 11 25 27 31

Das 18. Jahrhundert Die Societät der Wissenschaften Das Theatrum anatomicum Das Collegium medico-chirurgicum Staatliche Medizinalbehörden Medizinische Ausbildung und Approbation Medizinische Versorgung Institutionen der medizinischen Versorgung Die Charité Die Anfänge Die Charité als Lehrstätte Medizinische Theorie an der Charité Das Lazarett Die Patienten Medizinische Behandlung Mißhelligkeiten Die Pépinière Berliner Ärzte im 18. Jahrhundert Der alte Heim

57 57 59 63 67 68 72 73 76 76 82 85 89 91 94 97 100 106 114

Das 19. Jahrhundert Die Gründung der Universität Medizinische Ausbildung 1 8 0 0 - 1 8 4 8 Die Universitätskliniken und die Charité Die medizinischen Kliniken und ihre Direktoren Die chirurgischen Kliniken und ihre Direktoren Weitere Kliniken Medizinische Ausbildung außerhalb der Universität Die medizinische Gesetzgebung von 1825

125 125 131 136 136 142 148 152 156

X

Inhalt

Die ersten privaten Krankenhäuser Die medizinische Reform

158 163

Die Universität in der zweiten Jahrhunderthälfte

172

Rudolf Virchow — die Zellularpathologie

175

Emil D u Bois-Reymond

187

Die theoretischen Institute

191

Die Charité Das Universitätsklinikum

196 212

Private Kliniken und Polikliniken im Umkreis der Charité

224

Das Kaiserliche Gesundheitsamt Bakteriologie und Immunologie Private Krankenhäuser

226 228 242

Städtische Krankenhäuser

248

Krankenhäuser für psychisch Kranke Ärztlichc Vereine

266 270

Das 20. Jahrhundert Bis zum Ende der Weimarer Zeit

275 275

Die Medizinische Fakultät Städtische und private Krankenhäuser Dahlem als Wissenschaftszentrum

275 293 299

Ärztliche Fortbildung

300

Der Erste Weltkrieg und der Fall Nicolai Neue Ansätze

306 310

Das Elektronenmikroskop Berliner Medizin im Nationalsozialismus Entlassung jüdischer Ärzte Die Aktion T 4 Sauerbruch und der Nationalsozialismus Die Zeit nach 1945

322 324 324 334 335 339

Literatur

351

Namenregister

363

Sachregister

369

Die Anfänge Aus der frühen Geschichte der Medizin in Berlin ist nur wenig bekannt: die Namen von Leibärzten, einige karitative Einrichtungen, wenige Daten von Seuchenzügen, die Errichtung der ersten Apotheke. Johann Carl Wilhelm Moehsen hat in seiner „Geschichte der Wissenschaften in der Mark Brandenburg, insbesondere der Arzneiwissenschaft", die 1781 erschien, die Namen der Leibärzte getreulich überliefert und versucht, ein Bild von ihren Personen zu entwerfen. Aber kaum einmal wissen wir mehr als die Namen und die wichtigsten Lebensdaten, häufig waren diese Männer nur zufällig durch ihre Leibarztfunktion mit Berlin verbunden, eine Berliner Medizin repräsentierten sie nicht. Die Versorgung der Kranken dürfte auch in Berlin im wesentlichen nicht in den Händen von studierten Ärzten gelegen haben, sondern von Wundärzten, die als „Geschworene", also städtisch bestellte, in einigen Orten der Mark Brandenburg bezeugt sind, von Badern und Barbieren, von Hebammen und weisen Frauen. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts bildeten die Barbiere und Wundärzte in Berlin eine eigene Innung, die berechtigt war, die Chirurgie zu betreiben, und die sich gegen die Bader ständig abzugrenzen suchte. Seit dem 13. Jahrhundert gab es das Heilig-Geist-Hospital und das GeorgenHospital, seit Anfang des 15. Jahrhunderts das Gertrauden-Hospital. Aber wie bei allen mittel- und südeuropäischen Hospitälern auch, handelte es sich dabei nicht um

Abb. 1. Heilig-Geist-Hospital, seit dem 13. Jahrhundert bestehend, diente zur Aufnahme von Armen und Alten.

2

Die Anfänge

Abb. 2. Gertraudenhospital aus dem 15. Jahrhundert.

Krankenhäuser, sondern um Asyle für Männer und Frauen, denen die Unterkunft in der Familie fehlte, sei es, weil sie alt, weil sie arm, vielleicht auch weil sie krank waren. Arztliche Hilfe wurde ihnen jedoch dort nur am Rande zuteil, angestellte Ärzte gab es nicht. Wieweit diese Hospitäler auch als Aufnahmeort für Lepröse, für Aussätzige, dienten, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Nur eine einzige Urkunde weist darauf hin, daß das Georgen-Hospital auch „Gutleutehaus" war. „Gute Leute" ist die euphemistische Umschreibung des späten Mittelalters für die Aussätzigen, die durch scharfe Auflagen aus der bürgerlichen Gesellschaft ausgeschlossen wurden. Während es vor allem im Rheinland umfangreiche Quellen zu dieser Frage gibt, sind wir für Berlin auf Vermutungen angewiesen. Als Ludwig Formey 1796 einen „Versuch einer medizinischen Topographie von Berlin" schrieb, konnte er zur Seuchengeschichte in der Mark nur vage Angaben machen: „In früheren Zeiten haben mehrere tödliche Epidemien diese Stadt verwüstet, und die Pest soll dort selbst sehr oft geherrscht haben. Da indessen die Begriffe der Pest bei unseren Vorfahren sehr unbestimmt gewesen sein mögen, so läßt sich nicht mit Gewißheit sagen, welche Seuche damals gewütet habe." 26 solcher großen Seuchen mit hoher Sterblichkeit weiß er aufzuzählen. Pesttraktate und Pestordnungen zeigen die vergeblichen Versuche, der Seuchen Herr zu werden. 1488 wurde in Berlin die erste Apotheke konzessioniert. Hans Zehender erhielt vom Magistrat ein erbliches Privilegium zur Eröffnung und zum Betrieb einer Apotheke. Nur zwei Ärzte sind uns aus der Frühzeit näher bekannt: Matthäus Fleck (1524—1592) hatte in Leipzig studiert und promoviert, hatte seit 1552 in Berlin praktiziert und war Stadtphysikus geworden. Er hat sich nicht nur als Autor von gelehrten und praxisbezogenen Büchern hervorgetan, so durch seine Abhandlung über die Seele, durch die Ausarbeitung einer Apothekertaxe und durch eine Pestschrift, die den Schwerpunkt auf die Prophylaxe legte, die Quarantäne und andere Schutzmaßnahmen empfahl, sondern auch als anerkannter Praktiker.

Ein Scharlatan bei Hofe?

3

Ein Scharlatan bei Hofe? L e o n a r d Thurneysser (1531 — 1596) w a r schon zu seinen Lebzeiten eine s a g e n u m w o bene Gestalt, gleichermaßen geliebt wie gehaßt, in den Himmel gehoben wie verteufelt. Im Frühjahr 1571 hatte der Kurfürst Johann Georg die R e g i e r u n g angetreten und sich mit seiner Gemahlin Sabina auf Huldigungsfahrt unter anderem auch nach Frankfurt/Oder begeben. Ein halbes J a h r zuvor w a r Leonard Thurneysser dort h i n g e k o m m e n , u m in der angesehenen Einhornschen Druckerei ein aufsehenerregendes Buch drucken zu lassen, für das er ein kaiserliches Privileg vorweisen konnte: „Pison oder v. Kalten, Warmen, Iminerischen und Metallischen Wassern, sampt der vergleichunge der Plantarum und Erdgewaechsen." In diesem Buch schilderte Thurneysser die Schätze der Mark Brandenburg: Gold gebe es im Schlick der Spree, daher sei ihr Wasser so g r ü n ; heilkräftige Quellen seien fast überall zu finden, ihre medizinische W i r k u n g müsse nur zu Tage gefördert werden, auch an Bodenschätzen sei die Mark reich: Alaun, Salpeter, ja, selbst Saphire und Rubine seien im märkischen Sand zu finden. Havelwasser freilich lastete er an, daß es für die böse und scharfe Zunge der Fischweiber anzuschuldigen sei; einen Kanal von der Spree zur Oder projektierte er ebenso w i e die G e w i n n u n g von Bernstein. Nicht den Stein der Weisen verkündete er und die Goldmacherkunst, sondern die relativ einfache Ausbeutung der Naturschätze. Damit fand er bei d e m jungen Kurfürsten offene Ohren. Hatte doch sein Vater Joachim sein Leben lang vergebens die Goldmacherkunst gefördert. Johann Georg drängte es, jenen gelehrten Fremden

Abb. 3. Leonard Thurneysser (1531 — 1596), von 1571 bis 1584 in brandenburgischen Diensten als Leibarzt, Astrologe und Chymikus.

4

Die Anfange

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