Lexikon Medizin und Gesundheit 4028021803970

Dieses moderne Nachschlagewerk richtet sich an alle, die sich umfassend zu Fragen der Medizin und Gesundheit informieren

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Lexikon Medizin und Gesundheit
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Prof. Dr. med. J.P. Schade

LEXIKON X

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Medizin und Gesundheit Erste Hilfe

Krankheiten: Ursachen und Behandlungen Anatomie des Menschen

Wirkstoffe, Arzneimittel Behandlungs­ methoden

LEXIKON Medizin und Gesundheit

Prof. Dr. med. J.P. Schade

LEXIKON

Medizin und Gesundheit

© MedicaPress AG, MedicaPress Inc. © 2002 Serges Medien GmbH, 50667 Köln

Alle Informationen in diesem Buch sind von Verfassern, Lektorat und Verlag sorgfältig erworben und geprüft worden; einen Ersatz für eine medizinische Betreuung jeglicher Art stellen sie aber nicht dar. Eine Haftung der Autoren, des Verlages, der von ihm beauftragten Fachlektoren und des Handels für etwaige Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die sich aus dem Gebrauch dieses Buches ergeben, ist ausgeschlossen. Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten

Dieses moderne Nachschlagewerk richtet sich an alle, die sich umfas­ send zu Fragen der Medizin und Gesundheit informieren möchten. Es enthält das Grundwissen über Anatomie und Physiologie sowie aus­ führliche Informationen zu wichtigen Krankheiten, ihrer Symptomatik und Therapie.

Nicht nur als Patient erhalten Sie die Möglichkeit, aufgrund des er­ worbenen Wissens mehr und mehr zum Partner des Arztes zu werden, statt sich nur als das Objekt oftmals schwer zu verstehender Maßnah­ men zu fühlen, sondern auch in der Vorbeugung können Sie nun aktiv werden. Auch für den Gesundungsprozess im Krankheitsfall ergeben sich Vorteile, da die Anweisungen des Arztes oder Apothekers besser verstanden und befolgt werden können.

Ein internationales Team hervorragender Mediziner, das sich für die Erarbeitung dieses Werks zusammenfand, hat mit dieser Enzyklopädie einen systematischen Überblick über unser derzeitiges medizinisches Wissen erarbeitet - eine Pionierleistung besonderer Art. In den sechs großen Themenbereichen dieses Buchs finden Sie Infor­ mationen zur Anatomie und Physiologie sowie zu modernen Untersu­ chungsmethoden. Es folgen wichtige Angaben und Tipps zur Ersten Hilfe. Dann werden ausführlich die wichtigsten Krankheiten, ihre Ur­ sachen und Behandlungsmethoden beschrieben, gefolgt von etwa 500 alphabetisch geordneten Arzneimitteln zur Selbstmedikation, ihren Anwendungsgebieten, Eigenschaften und Nebenwirkungen. Anregungen zur Selbstbehandlung mit homöopathischen oder natur­ heilkundlichen Verfahren sowie mit pflanzlichen Heilmitteln sind da­ rüber hinaus von praktischem Nutzen.

Ein Lexikonteil mit über 6.550 alphabetisch geordneten Stichwörtern erläutert wichtige Fachbegriffe und Fremdwörter, die Klarheit in das für Laien oft unverständliche Vokabular rund um die Medizin bringen. Dieses umfassende Werk behandelt ein breites Spektrum medizini­ scher Fragestellungen und versteht sich als praktischer Ratgeber im Krankheitsfall und als Nachschlagewerk. Das Lexikon Medizin und Gesundheit kann und soll den Besuch beim Arzt jedoch keinesfalls ersetzen. Alle Diagnose- und Therapiehinweise in diesem Buch ver­ stehen sich ausschließlich als sachliche Informationen und nicht als medizinische Ratschläge.

Herausgeber Prof. Dr. med. Johannes R Schade Autor von etwa 180 wissenschaftlichen Artikeln und 65 Lehrbüchern sowie Monographien in sieben Sprachen, Lehrbuch der Neurologie (6. Auflage), Anatomischer Atlas des Menschen (9. Auflage), Die Funktion des Nervensystems (7. Auflage), Das Gehirn des Menschen (11. Auflage).

Redaktion Dr. med. V. Anderson, Nancy Duin, Dr. rer. nat. J. Houtzager, Dr. med. K. Hauff, Dr. med. L. Buerge, R. W. Behne, V. N. Patel.

Wissenschaftliche Beratung Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof.

Dr. med. A. Agrawal, Prof. Dr. med. F. Barbier, Dr. med. Chr. Barnard, Prof. Dr. med. F. Blechschmidt, Dr. med. J. Bossy, Prof. Dr. med. A. Bouhuys, Dr. med. J. Brächet, Prof. Dr. med. H. Claessens, Dr. med. M. E. Debakey, Prof. Dr. med. F. Defort, Dr. med. F. Derom, Prof. Dr. med. K. Diericks, Dr. Th. A. Doxiades, Prof. Dr. med. D. H. Ford, Dr. H. Jongkind, Prof. Dr. rer. nat. K. Heinkel, Dr. med. Hiroytake Kakahi, Prof. Dr. P. Kluyskens, Dr. med. S. Obrador, Prof. Dr. med. F. Rusell, Dr. med. G. Sani, Prof. Dr. med. I. Th. R. Schreuder, Dr. med. A. Stacher, Prof. Dr. med. M. Thiery, Dr. med. S. Ullberg, Prof. Dr. J. Vandenbroucke.

DTP-Studio Concord Reference Books, Inc. University Medical Center, Grafisches Studio (Chef: Ton Hoogenberk), Joyce Prins, Hedi von Bannisseht, Erwin van der Louw

Aktualisierung und redaktionelle Bearbeitung der Ausgabe 2002 Dr. med. Eberhard J. Wormer

Chefzeichner Ingrid Janssen

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Der Mensch

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Der Mensch

Inhalt

Der Mensch ist, biologisch betrachtet, das höchstentwi­ ckelte Wesen der Natur. Zwar ist er einerseits im Vergleich zu anderen Lebewesen im Nachteil - unbehaart, von Na­ tur aus nicht bewaffnet, lange Zeit nach der Geburt hilfs­ bedürftig -, hat sich aber andererseits mit Hilfe seines Körperbaus und durch die Entwicklung seines Gehirns ei­ nen besonderen Platz unter den Lebewesen erobert. Der menschliche Körper stellt ein Gesamtkunstwerk von höchster Komplexität dar. Nur das ständige Zusammen­ spiel der verschiedenen Organsysteme ermöglicht all jene Funktionen, die unser menschliches Dasein kenn­ zeichnen. Der Mensch besitzt gegenüber allen anderen sozial le­ benden Geschöpfen die angeborene Fähigkeit, sprechen und verstehen zu lernen. Ebenso wie die Tiere kann er sich seinen Artgenossen durch Gebärden und Bewegun­ gen (Motorik), Gesichtsausdruck (Mimik) und durch das Ausstößen von Lauten (Vokalisation) mitteilen. Außer diesen Formen nichtverbaler Kommunikation kann der Mensch mindestens ab dem ersten bis zweiten Lebens­

jahr und abhängig von der Erziehung, die er erhält, mit seinen Mitmenschen durch Sprache sowie Lesen und Schreiben kommunizieren. Dadurch hat die menschliche Kommunikation, die bei allen anderen Lebewesen auf eine verhältnismäßig geringe Zahl von Signalen oder Lauten beschränkt ist, außerordentliche Anwendungs­ möglichkeiten entwickelt. Im Lauf der menschlichen Geschichte sind vielfältige Va­ riationen an zwischenmenschlichen Beziehungen, Insti­ tutionen und Verhaltensweisen entstanden, die wir Kul­ turen nennen. Die menschliche Gemeinschaft unterschei­ det sich also von sozial lebenden Tiergruppen durch eine auf verbaler Verständigung beruhenden zwischen­ menschlichen Kultur. Alles, was wir als höhere oder geistige menschliche Akti­ vitäten kennen - Wissenschaft, Kunst, Philosophie, Reli­ gion -, kann als Ergebnis einer im Lauf der Entwicklung der menschlichen Gemeinschaft erworbenen sprach­ lichen Kommunikationsfähigkeit betrachtet werden.

1. Bausteine des Körpers

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5. Ausscheidungsorgane

35

2. Herz und Blutkreislauf

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6. Geschlechtsorgane und Fortpflanzung

41

3. Innere und äußere Atmung

23

7. Kommunikation: Gehirn und Hormone

47

4. Verdauung und Stoffwechsel

29

8. Sinnesorgane

53

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Bausteine des Körpers

W Baustel„. des Kdrp.rs Alle lebenden Organismen bestehen aus Zellen. Lebewesen können als Einzeller oder Vielzeller auftreten. Bei den Einzel­ lern werden die Lebensvorgänge inner­ halb einer Zelle gesteuert, während sich bei den Vielzellern Zellgruppen spezialisie­ ren und differenzierte Aufgaben zum Woh­ le des Gesamtorganismus übernehmen. Die Zelle ist die kleinste Einheit, die noch alle Charakteristika des Lebens zeigt. Die meisten Organismen sind aus einer Vielzahl von Zellen - der Mensch aus etwa 90 Billionen Zellen - aufgebaut. Im Verlauf der Evolution haben sich die Or­ ganismen nicht nur aus einer einzigen Zelle heraus entwickelt, sondern auch im Verlauf der Entwicklung des einzel­ nen Organismus beginnt das Leben mit einer einzelnen Zelle, der befruchteten Eizelle. Da sich alle Organismen aus der Grundeinheit Zelle ableiten, ist zu er­ warten, dass es Grundfunktionen gibt, die allen Zellen gemeinsam sind, und dass nur in besonderen Fällen noch zu­

sätzliche spezielle Funktionen hinzutre­ ten. Es gibt fünf Merkmale, die erfüllt werden müssen, damit man von Lebe­ wesen sprechen kann:

Lebewesen pflanzen sich fort, wachsen und entwickeln sich, bewegen sich aus eigener Kraft, nehmen Nahrung auf, at­ men und reagieren auf Reize.

durchlaufen sie verschiedene Wachs­ tums- und Altersstufen. Irgendwann sterben sie den Alterstod. Der Mensch, der bei seiner Geburt unge­ fähr 50 Zentimeter groß war, erreicht als Erwachsener etwa 1,80 Meter Körperlänge und braucht dazu fast 20 Jahre.

• Lebewesen pflanzen sich fort. Da die Menschen nicht unsterblich sind, muss für eine ausreichende Zahl von Nachkommen gesorgt werden, damit sie nicht aussterben. Die Nach­ kommen erben ganz bestimmte Merkmale von ihren Eltern. Bald se­ hen die Jungen wie ihre Eltern aus. Wenn sie erwachsen sind, können sie sich fortpflanzen.

• Lebewesen bewegen sich aus eigener Kraft. Tiere haben vielfältige Techniken der Fortbewegung, je nachdem, ob sie auf dem Land, im Wasser oder in der Luft leben. Sie kriechen, laufen, ren­ nen, springen, klettern, schwingen sich von Baum zu Baum, schwimmen oder fliegen. Der Mensch braucht vie­ le von diesen Techniken, aber nicht alle.

• Lebewesen entwickeln sich und wachsen. Menschen und Tiere wachsen und werden älter. Während dieser Zeit

• Lebewesen nehmen Nahrung auf und atmen. Der Mensch muss sich ernähren, sonst verhungert oder verdurstet er.

Jeder Mensch ist einzigartig, ein kom­ plexes Lebewesen, das aus Billionen Körperzellen be­ steht. Von Geburt an hat uns die Natur mit gesundem Über­ lebenswillen ausge­ stattet, den wir auch brauchen, um stark und leistungsfähig unseren Lebensweg gehen zu können. Viele Gefahren be­ drohen unsere Ge­ sundheit, aber wir sind gut gerüstet, um den Lebens­ kampf erfolgreich zu bestehen - und es ist hilfreich, über den eigenen Körper Bescheid zu wissen.

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Der Mensch

Mit der Nahrung werden über den Verdauungsapparat alle Stoffe aufge­ nommen, die zum Leben gebraucht werden. Unverwertbare Stoffe wer­ den regelmäßig ausgeschieden. Die Nährstoffe werden aus der Nahrung gewonnen. Diese werden auch in den Muskeln verarbeitet. Dazu ist Sauer­ stoff notwendig. Über den Atmungs­ apparat gelangt dann der Sauerstoff in das Blut.

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• Lebewesen reagieren auf Reize. Bei plötzlichem grellen Licht schließt der Mensch sofort die Augen. Bei ei­ nem verdächtigen Geräusch im Wald ergreifen Rehe die Flucht. Die Fähig­ keit, Reize aus der Umwelt und der Innenwelt (zum Beispiel Sinnesorga­ ne in Muskeln und Gelenken) wahrzu­ nehmen und entsprechend darauf zu reagieren, ist für das Überleben von größter Bedeutung.

Die Zelle und Gewebe Die Zelle ist die kleinste Einheit, die alle elementaren Lebenseigenschaften, wie Stoffwechsel, Reizbarkeit, Fähigkeit zur Vermehrung, Differenzierung und Rege­ neration besitzt. Stoffwechsel bedeutet Umsetzung bestimmter Stoffe aus der Umgebung in Baustoffe für den Körper. Diese Baustoffe werden abgebaut, um Energie für die Zelle zu liefern.

austeine des Körpers Vermehrung bedeutet, dass sich die meis­ ten mehrzelligen Organismen aus einer Zelle entwickeln, die sich viele Male teilt, bevor schließlich der Organismus ent­ steht. Dies ist immer mit Wachstum ver­ bunden. Unter Differenzierung versteht man die Fähigkeit, aus einer Form eine andere entstehen zu lassen, während die Regeneration ein Wiederherstellungspro­ zess ist. Reizbarkeit ist schließlich die Fä­ higkeit, Reize mit einer bestimmten Re­ aktion zu beantworten. Diese Lebensäußerungen der Zelle spie­ len sich auf mikroskopischer Ebene ab. Mit dem Mikroskop, vor allem aber in den letzten Jahrzehnten mit dem Elek­ tronenmikroskop, hat man die kleinsten Einzelheiten vom Bau der Gewebe und Organe erforschen können. Obwohl Zel­ len die verschiedensten Formen aufwei­ sen, was davon abhängt, in welche Rich­ tung sie sich spezialisiert haben, liegt doch jeder Zelle ein allgemeiner Bau zu Grunde. Man unterscheidet folgende Komponenten: • Zellwand • Zellinhalt (Zytoplasma) • Zellkern (Nucleus), der mehr oder we­ niger kugelförmig ist und ein kleines Kernkörperchen (Nucleolus) enthält • Organellen (geformte Strukturen im Zytoplasma, welchen bestimmte Funktionen zugeschrieben werden) Die Zellwand (Membran) besteht aus ei­ ner sehr dünnen Schicht regelmäßig ge­ schichteter Fett- und Eiweißmoleküle. Manche Stoffe treten leicht durch diese Wand, andere können kaum hindurch gelangen. Der Zellkern ist Träger der Erbinformatio­ nen und spielt während des Bestehens der Zelle eine unentbehrliche und leiten­ de Rolle, ohne den die Zelle nicht fähig wäre, ihre Funktionen auszuführen. Er ent­ hält eine hohe Konzentration an Nuklein­ säuren (Desoxyribonukleinsäure, DNS), in welchen alle Erbinformationen festge­ legt sind. Auch das Zytoplasma enthält eine nahe verwandte Nukleinsäure (Ri­ bonukleinsäure, RNS). Beide Nuklein­ säuren steuern gemeinsam die Funktio­ nen der Zelle und sind außerdem noch verantwortlich für die Eiweißproduktion in der Zelle. Von den vielen Organellen im Zytoplas­ ma sind vor allem das endoplasmatische

Modell der Desoxyribonukleinsäure (DNS), in der alle Erbinformationen gespeichert sind.

Retikulum, die Mitochondrien und der Golgi-Apparat von Bedeutung. Das endo­ plasmatische Retikulum besteht aus ei­ nem Labyrinth konzentrischer Spalträu­ me, an deren Membranen die Eiweiß­ synthese stattfindet. Die Mitochondrien sind langgestreckte Strukturen, die aus einem komplizierten System von Dop­

pelmembranen bestehen. Ihre wichtigs­ te Aufgabe ist die Energieversorgung des Zellhaushalts. Der Golgi-Apparat dient unter anderem als Speicher für das Baumaterial der Zellmembranen. Die runden Lysosomen enthalten Enzyme, die in der Lage sind, zelluläre Bestand­ teile abbauen zu können.

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Der Mensch Die Zellteilung Von einer einzigen Zelle, der befruchte­ ten Eizelle, ausgehend, entwickeln sich durch Teilung Gewebe, Organe und schließlich ganze Organismen. Durch Ver­ mehrung einer Zelle entstehen Tochter­ zellen, die mit der Mutterzelle identisch sind. Im Kern sind die Erbeigenschaften in einer stark färbbaren Substanz, dem die Chromosomen bildenden Chromatin, gespeichert. In der sich nicht teilenden Zelle sind die Chromosomen lange, durcheinander liegende, deshalb nicht sichtbare Fädchen. Die Anzahl der Chro­ mosomen ist charakteristisch für jede Pflanzen- oder Tierart. Der Mensch be­ sitzt 23 Chromosomenpaare, davon sind 22 Paare identisch und ein Paar unter­ schiedliche Geschlechtschromosomen. Das Geschlechtschromosomenpaar be­ steht bei der Frau aus zwei gleichen Chromosomen (XX), beim Mann dage­ gen aus zwei verschiedenen Chromoso­ men (XY). Bei der Zellteilung können wir eine An­ zahl Stadien unterscheiden. Im ersten Stadium (Prophase) verkürzen sich die Chromosomen durch Spiralisierung, und im zweiten Stadium (Metaphase) spal­ ten sie sich längs auf. Im dritten Stadium (Anaphase) ziehen die Hälften eines je­ den Chromosoms jeweils zu gegenüber­ liegenden Zellpolen. Danach schließen sich beide Gruppen zu zwei neuen Ker­ nen zusammen. Die Zelle selbst wird nun ebenfalls eingeschnürt, und der Tei­ lungsprozess endet damit, dass die Chromosomen sich wieder verlängern und neue Kernmembranen ausbilden. Dieses Stadium heißt Telophase. Die Mutterzelle pflanzt sich auf diese Weise in den beiden Tochterzellen fort. Aus diesen so entstandenen ersten Zel­ len können sich vollständige Organis­ men entwickeln. In einem späteren Sta­ dium geht diese Fähigkeit verloren, und es tritt eine zunehmende Differenzie­ rung der Zellen ein. Bestimmte Zellgrup­ pen spezialisieren sich und legen sich auf bestimmte Funktionen fest: Es ent­ stehen Gewebe. Hierunter versteht man Zellgruppen, die nach Abstammung und Funktion zusammengehören. Die Geschlechtszellen entwickeln sich auf andere Weise, da sonst beim Ver­ schmelzen der männlichen Samenzelle

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mit der weiblichen Eizelle Zellen mit doppeltem Chromosomensatz entstehen würden. Die doppelten Chromosomen der primitiven Geschlechtszellen werden getrennt, so dass jeder Tochterkern nur die halbe Anzahl Chromosomen des Mutterkerns besitzt. Man nennt dies ei­ nen einfachen (haploiden) Chromoso­ mensatz im Gegensatz zum doppelten (diploiden) Satz, der sich in den anderen Zellen befindet. Man spricht in diesem Fall auch von einer Reduktionsteilung. Die auf diese Weise halbierten Zellen werden beim Mann zur Samenzelle (Spermatozyt) und bei der Frau zur Eizel­ le (Oozyt). Bei der Befruchtung vereini­ gen sich beide Zellen, und es entsteht wiederum eine Zelle mit der normalen Anzahl Chromosomen.

Das Epithelgewebe Der gesamte Körper ist aus vier Grund­ geweben aufgebaut: Epithelgewebe, Binde- und Stützgewebe, Muskelgewe­ be und Nervengewebe. Das Epithel- oder Deckgewebe besteht aus einer oder mehreren Schichten dicht aneinander liegender Zellverbände. Die Körperoberfläche und die Wände der Körperhohlräume sind mit Epithelgewe­ be bedeckt. In vielen Fällen wachsen von der Oberfläche Zellstränge nach innen, die sich zu Drüsen entwickeln. Eine ganz besondere Entwicklung hat das Epithel, das zum „Sinnesepithel" heranwächst. Die Zellen des Deckepithelgewebes sind als „Spezialisten" anzusehen, die den Durchgang von Stoffen in der einen oder anderen Richtung fördern oder verhin­ dern (Schrankenfunktion). Ihre besonde­ re Funktion kommt in der Zellform zum Ausdruck. So besteht die Oberhaut aus einem mehrschichtigen Epithel, das ge­ gen schädigende Einflüsse von außen Widerstand leistet und nur für ganz we­ nige Stoffe nach innen oder außen durchgängig ist. Nur in den untersten La­ gen der Haut finden Zellteilungen statt. Das Epithel des Magen-Darm-Kanals hat eine ganz andere Funktion. Die Wand besteht hier unter anderem aus ein­ schichtigem Epithel, das von zylinderför­ migen Zellen gebildet wird. Diese Zellen sorgen für die Aufnahme und den Trans­ port von Nahrungsstoffen aus dem Darminhalt. Die Oberseite der Zellen ist

von einer dünnen Schleimschicht be­ deckt, die Schutzfunktion besitzt. Auch das Epithel der Luftwege ist der speziellen Funktion dieses Organ­ systems gut angepasst. Hier findet man eine Schicht hoher Zellen, die mit Schleim bedeckt sind. Man spricht in diesem und dem vorigen Fall von Schleimhäuten. Die Oberseiten der Zel­ len tragen Flimmerhaare, durch deren Bewegung der Schleim zusammen mit Staubteilchen in Richtung Rachen zu­ rücktransportiert werden kann. Die Flimmerhaare sind an der Oberseite der Zelle verankert. Sie bewegen sich mit schnellem Schlag in Richtung Ra­ chen, in Gegenrichtung langsam zurück in die Ausgangsstellung. In den Lungen­ bläschen ist das Epithel sehr flach, wo­ durch ein guter Austausch von Sauer­ stoff und Kohlendioxid zwischen den Haargefäßen und der Luft in den Lun­ genbläschen möglich ist. Wenn sich das Epithel auf eine Drüsen­ funktion spezialisiert, entstehen Zellen mit charakteristischen Eigenschaften. Manchmal scheiden die Zellen ihre Pro­ dukte direkt aus, etwa an die Körper­ oberfläche oder in einen Körperhohl­ raum. Man spricht dann von Drüsen mit äußerer Sekretion (exokrine Drüsen). An bestimmten Stellen des Körpers be­ finden sich Organe, die fast ausschließ­ lich aus Drüsengewebe bestehen. Sie geben ihre Produkte, die Hormone (bio­ logische Botenstoffe), direkt in die Blut­ bahn ab, die für den Transport zu ande­ ren Organen sorgt. In diesem Fall spricht man von endokrinen Drüsen. Diese be­ sitzen im Gegensatz zu den exokrinen Drüsen keine Ausführungsgänge, das Gewebe ist dafür aber reich an Blutgefä­ ßen, um die Hormone aufzunehmen.

Das Bindegewebe Dieses Gewebe trägt seinen Namen zu Recht, denn es ist vorzugsweise das ver­ bindende Strukturelement im Körper. Zu dieser Gruppe gehören sehr unter­ schiedliche Gewebe, wie Fettgewebe, Blut und Knochengewebe. Alle entstehen aus einer Grundform, die an gemeinsamen Merkmalen erkennbar ist. Diese Gewebe bestehen aus Zellen, die durch eine Zwischensubstanz von­ einander getrennt sind. Bei der Zwi-

steine des Körpers

ATP Adenosintriphosphat (ATP) ist an allen energiefordernden Prozessen des Organismus beteiligt. Bei der Kontraktion der Muskeln ist ATP ebenso notwendig wie bei der Reizleitung im Nervensystem. Die schematische Darstellung zeigt einige Vorgänge, für die ATP zwingend erforderlich ist: 1. Umwandlung von Eiweißen in Aminosäuren, die erst nach zahlreichen komplizierten, mehrstufigen Prozessen entstehen (1). 2. Die grauen Dreiecke stellen Enzyme dar, die auf die Eiweiße einwirken (2). Aus den verschiedenen Aminosäuren werden wiede­ rum über viele Zwischenstufen Dipeptide (3) und Polypeptide (4) sowie Eiweißkörper (5) abgebaut. In allen Fällen stammt die benö­ tigte Energie von ATP.

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Der Mensch schensubstanz unterscheidet man ei­ ne geformte Komponente (Fasern) und eine ungeformte Komponente (Grund­ substanz). Diese machen den Eindruck einer formlosen, gelartigen Masse mit einer großen Anzahl Zellen und einem kleinen Faseranteil. Reifes Bindegewebe ist in die verschiedensten Richtungen differenziert. Die Fasern kann man in drei Typen unterteilen:

• Elastische Fasern • Retikulinfasern • Kollagenfasern

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Gentechnik Mit Hilfe der Gentechnik kann Genmaterial bei Menschen und Tieren beeinflusst und verän­ dert werden.

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Kollagenfasern findet man besonders dicht in der Lederhaut, in Organkapseln, Sehnen und Bändern, in Knochen und im Knorpel, elastische Fasern in speziellen Sehnen und Bändern, in elastischem Knorpel, im lockeren Bindegewebe und in Blutgefäßwänden, Retikulinfasern in lymphatischen Organen, der Darm­ schleimhaut und im Fettgewebe. Das lockere Bindegewebe befindet sich vor allem unter der Haut und zwischen den Organen oder Organteilen. Es be­ steht nur aus wenigen Zellen und wech­ selnden Mengen elastischer Fasern, Re­ tikulin- und Kollagenfasern. Auch das Fettgewebe ist eine Art lockeres Binde­ gewebe, dessen Zellen sehr viel Fett ent­ halten. Der Kern ist an die Zellwand ge­ drückt, und die Zelle ist mit runden Fett­ kügelchen gefüllt. Die Fettzellen dienen einerseits als Vorratsspeicher, anderer­ seits haben sie Schutzfunktion (WärmeKälte-Isolation) und Stützfunktion. Blut besteht aus einer flüssigen Zwi­ schensubstanz, in der Zellen schweben und die Fasern sozusagen in gelöster Form vorkommen. Bei der Entwicklung des Bluts aus jungem Bindegewebe ma­ chen vor allem die Zellen erhebliche Ver­ änderungen durch. Während einer be­ stimmten Periode im vorgeburtlichen Le­ ben platten sich die Bindegewebszellen ab und formen eine Art häutigen Schlauch. Dies ist die erste Anlage des Blutgefäßsystems. Die Zellen runden sich ab und die Zwischensubstanz ver­ flüssigt sich. So entstehen die ersten Blutzellen. Die Gefäße finden später untereinander Kontakt und bilden die Herzanlage. Jetzt können die Zellen innerhalb eines Systems bewegt wer­ den. Bei der Blutgerinnung bilden sich Fäden aus Fibrin.

Herz und Blutkreislauf

Herz und Blutkreislauf Das Herz ist ein etwa faustgroßer Mus­ kel, der ununterbrochen das ganze Le­ ben lang das Blut im Körper verteilt. Bei jedem Herzschlag pumpt er 70 bis 80 Kubikzentimeter Flüssigkeit durch die Schlagadern. In einer Minute schlägt das Herz beim Erwachsenen 60- bis 80-mal und befördert dabei etwa fünf bis sechs Liter Blut. Das ist etwa die gesamte Blut­ menge des Körpers. Dabei erreicht das

Herz eine Pumpleistung von ungefähr 260.000 Liter in einem Monat. Das ent­ spricht dem Inhalt von etwa acht Tank­ lastwagen. Der Pumpstoß des Herzens überträgt sich auf die Schlagadern und ist als Puls zum Beispiel an der Schlagader des Handgelenks oder der Halsschlagader zu spüren. Die gesamte Blutmenge fließt in einem Röhrensystem aus Schlagadern

und Venen, das den ganzen Körper durchzieht. Es beginnt im Herzen und endet auch hier. Deshalb spricht man vom Blutkreislauf. Das Gefäßsystem ist beim Menschen ge­ schlossen. Das Blut bewegt sich im Kreislauf vom Herzen weg und anschlie­ ßend wieder dorthin zurück. Durch das Netz von Hauptschlagadern, Nebenund Verbindungsadern, aus dem unser

Topographie des Herzens Links: Vorderansicht mit Aorta (rot) und Hohlvene (blau). Rechts: Linke Seiten­ ansicht mit Schlag­ adern (Arterien) und Lungengefäßen.

Links: Ansicht von hinten mit Aorta und Luftröhre. Rechts: Rechte Seiten­ ansicht mit Schlag­ adern (Arterien) und Lungengefäßen.

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Der Mensch Kreislaufsystem besteht, fließt das Blut unaufhörlich zu allen Organen, um sie zu versorgen. Nährstoffe aus dem Darm, Sauerstoff aus der Lunge, darüber hi­ naus auch Wasser, Hormone, Mineralsal­ ze, Vitamine und Abwehrstoffe werden den Zellen durch das Blut zugeführt und zugleich werden Abfallstoffe entsorgt.

Die Anatomie des Herzens Das Herz ist ein Hohlmuskel, der in der Brusthöhle liegt. Es nimmt das Blut aus den Venen auf und pumpt es anschlie­ ßend in die Arterien weiter - viele Male in der Minute. Das menschliche Herz hat die Größe ei­ ner Faust und liegt direkt hinter dem Brustbein über dem Zwerchfell, und es ist viel breiter, als es oft stilisiert gezeich­ net wird. Seine Begrenzung ist infolge der Eintrittsstellen der großen Blutgefä­ ße unregelmäßig. Nach unten zu endet es in einer stumpfen Spitze, die links im Körper liegt. Das Herz liegt normaler­ weise dem Brustbein an und nicht, wie vielfach angenommen wird, in der linken Hälfte der Brust. Auf der rechten Seite breitet sich ein Erwachsenenherz etwa 2,5 Zentimeter rechts vom Brustbein aus. Links liegt der Herzbegrenzungs­ punkt hinter dem fünften Zwischenrip­ penraum, zwischen der fünften und sechsten Rippe, etwa acht Zentimeter von der Brustbeinmitte entfernt. Das Herz ist in einen Herzbeutel einge­ schlossen, das Perikard. Wird dieses ent­ fernt, werden zwei Trennlinien sichtbar, die das Organ in vier Teile unterteilen. Das Herz ist in der Tat eine Doppelpumpe mit einer linken und einer rechten Hälfte (die linke Herzseite ist auf der Seite des linken Arms). Die linke Herzhälfte pumpt Blut in die Aorta, die große Hauptarterie des Körpers. Von der Aorta zweigen Ge­ fäße ab, die durch den gesamten Körper mit Ausnahme der Lunge verlaufen. Die Blutversorgung der Lungen (bekannt als der kleine Kreislauf oder Pulmonal­ kreislauf) kommt aus der rechten Seite des Herzens. Jede Herzhälfte wird aus zwei Abschnitten gebildet:

• Oben liegt eine dünnwandige Kam­ mer, Vorhof genannt, die sich wäh­ rend der Ruhepause zwischen zwei Herzkontraktionen mit Blut füllt.

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• Darunter liegt der Ventrikel oder die Herzkammer, die eigentliche Pumpe, die das Blut ansaugt, das sich im Vor­ hof angesammelt hat, und dann in die Arterie ausstößt. Die linke und rechte Herzhälfte sind durch eine Wand voneinander getrennt, die sogenannte Herzscheidewand (Sep­ tum cordis), die wiederum selbst aus zwei Teilen besteht: Einer Scheidewand zwischen den beiden Vorhöfen (Septum interatriale) und einer zwischen den bei­ den Herzkammern (Septum interventri­ culare). Die obere und untere Hohlvene münden in den rechten Vorhof, daher er­ reicht das gesamte Blut aus den Körper­ organen (mit Ausnahme der Lungen) den rechten Vorhof. Die Lungenvenen, deren Aufgabe darin besteht, das sauer­ stoffreiche Blut aus den Lungen zu sam­ meln, münden in den linken Vorhof. Die große Schlagader (Aorta) beginnt am linken Ventrikel und die Lungenarterie (Arteria pulmonalis) entspringt aus dem rechten Ventrikel.

Die Herzklappen Zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer befindet sich die dreizipfelige Klappe (Valvula tricuspidalis), deren freie Ränder mittels dünner, sehniger Fä­ den (Chordae tendineae) an kegelförmi­ gen kleinen Muskeln der Kammerwand befestigt sind. Zwischen dem linken Vor­ hof und dem linken Ventrikel befindet sich eine Klappe mit zwei Zipfeln (Valvu­ la bicuspidalis), die auch als Mitralklap­ pe bekannt ist. Sie ist wie die Trikuspidalklappe aufgebaut. Zwischen jedem Ventrikel und den gro­ ßen Arterien liegen die Semilunarklap­ pen (Valvulae semilunares). Sie beste­ hen aus je drei halbmondförmigen Se­ geln, die verhindern sollen, dass das Blut von den Arterien in die Kammern zu­ rückfließt. In der Mitte jedes Segels ist ein kleiner Knoten. Dieser Knoten hat eine besondere Form, sodass, wenn die Ränder der Segel durch den Rückstrom des Blutes gegeneinander gepresst wer­ den, kein Blut mehr diese Öffnung pas­ sieren kann. Diese drei kleinen Knoten ermöglichen den hermetischen, also ab­ solut dichten Verschluss der Klappenöff­ nung.

Die Herzlage Das Herz liegt mit einer geringen Nei­ gung im Brustkorb. Der rechte Vorhof und der rechte Ventrikel sind nach vorne gedreht, der linke Vorhof liegt hinten und kann von vorn nicht eingesehen werden. Von vorn gesehen ist nur ein kleiner Abschnitt der linken Kammer sichtbar, die diagonal von der dritten zur fünften Rippe verläuft und an der Herz­ spitze endet. Das Gebiet, von dem aus die großen Arterien abgehen, ist als die Basis des Herzens bekannt. Sie liegt oben, während die Herzspitze nach un­ ten links zeigt. Das Herzgewicht variiert sehr stark. Ein Erwachsenenherz wiegt 270 bis 370 Gramm beim Mann und 240 bis 325 Gramm bei der Frau. Das Gewicht des Herzens im Vergleich zum Gesamt­ körpergewicht ist in der Jugend größer. Bei Neugeborenen ist das Verhältnis von Herzgewicht zum Gesamtgewicht etwa 1:120, es vermindert sich später auf 1:220.

Die Herzschichten Wird das Herz zum Zweck der Untersu­ chung seziert, können folgende Schich­ ten, von innen nach außen, unterschie­ den werden.

• Endokard: Die innere Gewebeschicht, die aus einer einzelnen Schicht fla­ cher Zellen besteht. Diese Zellen bil­ den die innerste Herzschicht. • Myokard: Die Muskelschicht des Her­ zens, die man auch als Muskelwand oder Herzwand bezeichnen kann. • Epikard: Die äußere Gewebeschicht, die ebenfalls aus einer einzigen Schicht flacher Zellen besteht. An der Basis des Herzens, dem Ausgangs­ punkt der Blutgefäße, bildet das Epi­ kard eine Falte und geht in das Gewe­ be des Perikard über. • Perikard: Dies ist der Herzbeutel. Er besteht aus zähem Bindegewebe und ist vom Herzen durch eine dünne Flüssigkeitsschicht getrennt. An man­ chen Stellen berührt das Perikard die Innenseite der Brusthöhle und das Zwerchfell. Infolge der Glätte der in­ neren Perikardoberfläche kann sich das Herz leicht nach allen Seiten aus­ dehnen und seine Form ändern.

;rz und Blutkreislauf Das Muskelgewebe des Herzens weist einerseits viele Charakteristika der glat­ ten Muskulatur auf, beispielsweise des Darmwandbereichs, andererseits besitzt es viele Gemeinsamkeiten mit der ge­ streiften Muskulatur der Skelettmuskeln, den Muskeln der Arme und Beine. Die Muskelzellen im Herzmuskel sind jedoch untereinander verbunden. Sie bilden ein großes Netzwerk, ein Verbundsystem von Bündeln gestreifter Muskelfasern, die große längliche Kerne enthalten. An eini­ gen Stellen des Herzens sind diese Mus­ kelfasern aufgetrieben, die Streifung ist mehr oder weniger verlorengegangen. Dies sind spezialisierte Fasern, die nach ihrem Entdecker, einem tschechischen Arzt, auch Purkinje-Fasern genannt wer­ den. Sie können elektrische Reize leiten und sorgen im Herzmuskel für eine schnellere Fortleitung elektrischer Reize als in anderen Muskelgeweben.

Die Herznerven Die Nervenversorgung des Herzens ge­ hört ganz zum autonomen Nerven­ system. Diese Nervenfasern bewirken nicht nur die Kontraktion der Herzmus­ kulatur und wirken auf die Geschwin­ digkeit der Herzaktion, es gibt auch zahlreiche sensorische Nerven, die von sensorischen Zellen im Herzen Reize zum zentralen Nervensystem transpor­ tieren. Diese Bündel von Nervenfasern liegen in Gruppen zusammen mit den Blutgefäßen, die das Herz versorgen, zwischen den Muskelfasern des Herzens.

Die Herztätigkeit Erreicht das Blut der Körperorgane das Herz, fließt es durch die obere und unte­ re Hohlvene in den rechten Vorhof und dann in den rechten Ventrikel. Von hier wird das Blut in die Lungenarterien weiterbefördert und durchfließt beide Lungenteile. Das von den Lungen zu­ rückkehrende Blut wird über die beiden Pulmonalvenen in den linken Vorhof ge­ leitet, von hier in den linken Ventrikel, der es wiederum in die Aorta ausstößt. Dann gelangt das Blut in die verschiede­ nen Organe, verteilt sich in das weitver­ zweigte System der Haargefäße, sam­ melt sich wieder in ständig dicker wer­ denden Venen, durch die es wieder in

Herzanatomie Längsschnittdarstellung des Herzens. Im oberen Bereich befinden sich die großen Gefäße. Jede Herzhälfte ist zweigeteilt: Der obere Teil besteht aus einem dünnwandigen Hohlraum, dem Vorhof (Atrium), der sich während der Ruhephase der Herzbewegung zwischen zwei Kontraktionen des Herzmuskels mit Blut füllt. Der untere Teil, die Herzkammer (Ventrikel), er­ füllt die eigentliche Pumpfunktion und befördert das im Vorhof gesammelte Blut in die Arte­ rien. Die beiden Herzhälften sind durch die Herzscheidewand (Septum) getrennt, die gleichfalls in zwei, dem Vorhof- und Kammerbereich zugeordnete Abschnitte eingeteilt werden kann: das Septum interatriale und das Septum interventriculare.

den rechten Vorhof gelangt und der Kreislauf von neuem beginnt. Die linke und rechte Herzhälfte können als in Serie geschaltete Pumpen betrach­ tet werden: Das Blut strömt durch die

eine Herzhälfte, dann durch die andere, dann wieder durch die erste und so fort. Die Muskeln der Vorhöfe und der Herz­ kammern ziehen sich rhythmisch mit ei­ ner Geschwindigkeit, die von der Körper-

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Der Mensch aktivität abhängig ist, zusammen. Unter normalen Umständen erreicht diese Ge­ schwindigkeit, auch Herzfrequenz ge­ nannt, etwa 60 bis 80 Schläge pro Minu­ te, steigt jedoch bei starker körperlicher Belastung auf bis zu 200 Schläge pro Mi­ nute an. Auf eine Periode der Kontraktion (Systole) folgt jedesmal eine Periode der Erschlaffung (Diastole). Diese Erschlaf­ fungsphase dauert etwa doppelt so lang wie die Kontraktionsphase. Unter norma­ len Bedingungen dauern die beiden Peri­ oden zusammen etwa eine Sekunde. In jeder Sekunde kontrahiert sich das Herz also % Sekunden lang und dehnt sich dann wieder % Sekunden lang aus. Während der Diastole füllt das Blut, das von den Lungen zurückfließt, den linken Vorhof und die linke Herzkammer. Die Klappen zwischen der Aorta und der Kammer sind dann geschlossen, die zwi­ schen Vorhof und Kammer geöffnet. Am Ende der Erschlaffungsphase zieht sich der Vorhof zuerst zusammen. Der Druck im Vorhof steigt über den der Kammer an, ein Teil des Blutes, das sich im Vorhof angesammelt hat, fließt in die Kammer ein. Da keine Klappen zwischen Vorhof und Lungenvenen vorhanden sind, fließt etwas von dem Blut wieder zurück in die Lungenvenen. Schlägt das Herz mit 60 Schlägen pro Minute, dauert die Vor­ hofkontraktion etwa ’/io Sekunde. Erschlafft der Vorhof, fällt der Druck. Fällt der Druck im Vorhof auf einen nied­ rigeren Wert als der Druck in der Kam­ mer, beginnt der Blutfluss zurück von der Kammer in den Vorhof. Ein derarti­ ger Rückfluss kann jedoch nur einen Au­ genblick dauern, da die Bewegung des Blutes die Segel der Mitralklappe schließt. Während nun die Muskulatur die Kammer zusammendrückt, steigt der Druck in der Kammer an. Der Druck in der Aorta misst zu diesem Zeitpunkt etwa 80 mmHg. Da der Druck aber im Ventrikel größer ist als in der Aorta, öff­ nen sich die Aortenklappen, und das Blut in der Kammer wird in die Aorta hinausbefördert. Dies führt zu einem An­ stieg des Aortendrucks auf etwa 120 mmHg. Zu diesem Zeitpunkt sind die Druckverhältnisse in der Aorta und im Ventrikel etwa vergleichbar. Erschlafft der Ventrikel, fällt der Druck unter denjenigen der Aorta ab und es beginnt in der Folge das Blut aus der

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Aorta in den Ventrikel wieder zurückzu­ fließen, wodurch dann aufgrund des Rückstromdrucks die dazwischen liegen­ den Klappen (Semilunarklappen) wieder geschlossen werden. Der Druck in der Aorta fällt anschließend langsam ab, weil das Blut zu den verschiedenen Or­ ganen des Körpers fortströmt, bis durch eine neue Herzkontraktion eine neue Portion Blut in die Aorta gepumpt wird. Das Auffangen des Druckstoßes, mit dem die linke Herzkammer Blut in die Aorta presst, wird als „Windkesselwirkung" der Aorta bezeichnet. Der Druck inner­ halb des Ventrikels fällt dann schnell ab und wird in einem bestimmten Augen­ blick niedriger als im Vorhof sein. Dann öffnet sich die Bikuspidalklappe zwi­ schen Vorhof und Kammer wieder, und das Blut fließt vom Vorhof in die Kammer und die Periode der Erschlaffungsphase (Diastole) beginnt: Vorhof und Kammer füllen sich mit sauerstoffangereichertem Blut aus den Lungen, und der Kreislauf beginnt von neuem. Der Druck im linken Vorhof variiert zwi­ schen Null und 10 mmHg, der Druck im linken Ventrikel schwankt zwischen Null und 120 mmHg. Der höchste Druck, der in der Aorta auftritt, wird der systolische Blutdruck genannt, der niedrigste der di­ astolische Blutdruck.

Der Bau der Blutgefäße Die Wand der Schlagadern (Arterien) be­ steht aus drei Schichten. Die innerste Schicht, die Tunica intima, besteht aus Endothelzellen mit einer Schicht feinma­ schigen Bindegewebes. Die Tunica me­ dia besteht vor allem aus glatter Musku­ latur und elastischen Fasern. An der Außenseite befindet sich die Tunica ad­ ventitia, die aus Bindegewebe aufge­ baut ist. Die Haargefäße werden nur von einer Endothelschicht mit etwas Binde­ gewebe ausgekleidet. Venen haben eine viel dünnere Wand und sind auch viel weiter. Das liegt an der sehr dünnen Tunica media. Die Aorta, die große Körperschlagader, hat einen Durchmesser von drei Zenti­ metern und besteht aus folgende Teilen:

• Aufsteigende Körperschlagader (Pars ascendens aortae) • Aortenbogen (Arcus aortae)

• Absteigende Körperschlagader (Pars descendens aortae) • Brustabschnitt der Aorta (Pars thoracica aortae) • Bauchabschnitt der Aorta (Pars abdominalis aortae) Die Aorta verteilt das Blut über die abzweigenden Arterien in die verschie­ denen Körperregionen, Hals und Kopf, obere und untere Extremitäten sowie die inneren Organe.

Die Körperschlagadern Aus dem Aortenbogen entspringen die großen Schlagadern für das Gebiet von Hals und Kopf. An der rechten Körpersei­ te zweigt von ihm die Arm-Hals-Schlagader (Truncus brachiocephalicus) ab, aus dem die Aorta carotis communis dextra, die gemeinsame rechte Kopfschlagader und die Aorta subclavia dextra, die rech­ te Schlüsselbeinschlagader, entspringen. Diese beiden Schlagadern haben auf der linken Seite einen gesonderten Ursprung aus dem Aortenbogen: die Aorta carotis communis sinistra und die Aorta subcla­ via sinistra. Die Schlüsselbeinschlagader läuft unter dem Schlüsselbein zum Ach­ selstrang und versorgt mit ihren Zwei­ gen die obere Extremität und Teile der Brust und des Halses. Die gemeinsame Kopfschlagader verläuft neben der Luft­ röhre und der Speiseröhre nach oben und teilt sich in Höhe des Zungenbeins in eine äußere und eine innere Kopf­ schlagader auf (Aorta carotis externa und Aorta carotis interna). Die Aorta carotis externa versorgt vor al­ lem den Hals und die Außenseite des Schädels, während die Aorta carotis interna hauptsächlich den Schädelinhalt mit Blut versieht. Die äußere Kopf­ schlagader teilt sich in eine Anzahl von Ästen, etwa für Schilddrüse und Kehl­ kopf (Aorta thyroidea superior), die Zun­ ge (Aorta lingualis), Gesicht (Aorta faci­ alis) und Schläfe (Aorta temporalis). Das venöse Blut des Gehirns wird durch die innere Halsvene (Vena jugularis interna), in die auch das meiste Blut von Gesicht und Halsgegend fließt, und über die äußere Halsvene (Vena jugularis ex­ terna) abgeleitet. Das gesamte Blut wird in der oberen Hohlvene gesammelt, die im rechten Herzen mündet.

Herz und Blutkreislauf Das Lymphgefäßsystem Mit Hilfe eines zweiten Röhrensystems wird Gewebeflüssigkeit, die in den Spal­ ten der Organe und Gewebe des Körpers zirkuliert, zur Blutbahn zurückgeführt. Haargefäße des Lymphgefäßsystems nehmen Flüssigkeit auf und transportie­ ren diese in immer größer werdende Röhren, die schließlich in den Brust­

Herzkatheterisierung Die Herzkatheterisierung ist eine Methode zur Untersuchung des Gefäß­ systems des Herzens. Dazu geht der Kardiologe meistens von der Leiste oder der Ellenbeuge aus, wo ein dünner Schlauch (Katheter) in ein Gefäß eingeführt wird. Von dort aus gelangt man in das Arterien- oder Venensys­ tem und schiebt den Ka­ theter langsam bis in das Herz vor. Die Lage des Katheters wird durch Röntgenauf­ nahmen ständig kontrol­ liert. Auf diese Weise lassen sich die Druckverhält­ nisse in den Herzkam­ mern überprüfen und Ge­ webeproben entnehmen. Der Kardiologe kann Kontrastmittel in die Herzgefäße spritzen und damit spezielle röntgeno­ logische Untersuchungen der Herzkranzgefäße durchführen.

milchgang münden, der hinten in der Brusthöhle liegt und Verbindung mit ei­ ner großen Vene im Halsgebiet hat. An vielen Stellen des Körpers findet man Lymphknoten (häufig fälschlich „Lymphdrüsen" genannt), die Filterfunktion ha­ ben, und in denen schädigende Stoffe abgefangen werden können. In den Lymphknoten findet, ebenso wie in der Milz, die Bildung der Lymphozyten statt,

die zu den weißen Blutzellen gerechnet werden und zum körpereigenen Ab­ wehrsystem gehören. Die Lymphgefäße des Darms werden Chylusgefäße ge­ nannt (chylus = Milchsaft). Das milchar­ tige Aussehen der Lymphflüssigkeit wird durch große Mengen Fett verursacht, die aus der Nahrung in die Darmgefäße ge­ langen und in der Lymphe in emulgierter Form vorliegen.

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Der Mensch

Kapillaren Die feinsten Blutgefäße des Körpers sind Kapillaren (Haargefäße). Die Abbildung stellt viele Kilometer von Kapillaren einer Niere dar. In den Kapillaren findet der eigentliche Stoffaustausch zwischen dem Blut und den Zellen statt.

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nnere und äußere Atmung

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Innere und äußere Atmung

Der Mensch kann wochenlang fasten und kurzzeitig dursten - aber ohne zu atmen, halten es auch gute Taucher nicht länger als drei Minuten aus. At­ mung ist also lebensnotwendig. Der Atemvorgang erscheint so, als würde lediglich Luft eingesogen und wieder ausgestoßen. In Wirklichkeit aber besteht die Atmung aus vielen komplizierten Vorgängen, die nicht nur in den Atmungsorganen, son­ dern auch in jeder Zelle des Körpers ab­ laufen. Die Luftröhre, die den Atemluftstrom in das Körperinnere führt, gabelt sich in zwei Äste, die Bronchien. Diese verzwei­ gen sich weiter und durchziehen als fei­ ne Verästelungen das gesamte Lungen­ gewebe. Am Ende sitzen traubenförmige Gebilde, die Lungenbläschen (Alveolen). Die Bronchien mit ihren Verzweigungen in der Lunge des Menschen sind insge­ samt etwa 700 Meter lang.

Viele Millionen von winzigen Lungen­ bläschen bilden das Gewebe der beiden Lungenflügel. Rechnet man die Oberflä­ che aller Lungenbläschen zusammen, so ergibt sich eine Fläche von fast 80 Qua­ dratmetern.

Der Gasaustausch Alle Lungenbläschen sind von einem Netz haarfeiner Blutgefäße (Kapillaren) umgeben. Die dünnen Wände der Lun­ genbläschen bilden die Kontaktfläche zwischen Atemluft und Blut. Durch sie dringt Sauerstoff aus der Einatemluft in die Blutkapillaren ein. Gleichzeitig wird der bei der Muskelarbeit entstandene Abfallstoff Kohlendioxid aus dem Körper aufgenommen.

• Äußere Atmung: Bei diesem Gasaus­ tausch, der fortwährend stattfindet, gelangt Sauerstoff aus der Lunge ins

Blut und Kohlendioxid aus dem Blut in die Lunge. Dieser Vorgang wird als äußere Atmung bezeichnet. • Innere Atmung: Darüber hinaus läuft eine innere Atmung in den Körperzel­ len ab. Bei dieser Zellatmung werden die Grundbausteine der aufgenom­ menen Nährstoffe mit Hilfe von Sau­ erstoff in noch kleinere Teile zerlegt, und die in ihnen gespeicherte Energie wird frei, die der Körper für viele Vor­ gänge (zum Beispiel Muskeln für Be­ wegung) benötigt. Ein anderer Teil der Energie wird zu Wär­ me. Bei der inneren Atmung entsteht un­ ter anderem Kohlendioxid. Dieser Stoff wird mit dem Blut zur Lunge gebracht und mit der Atemluft abgegeben. Je mehr die Muskeln bewegt werden, des­ to schneller erfolgt die Atmung, denn die arbeitenden Muskeln benötigen mehr Sauerstoff.

Herz und Lungen Die Lage der Lungen und des Herzens im Verhältnis zum Brust­ korb. Die wichtigsten Orga­ ne im Brustkorb sind die Lunge (hellgrün) und das Herz (gelb­ lich). Die Hohlvene ist blau und die Aorta ist rot gekennzeichnet.

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Der Mensch

Lungen Vorder- (linkes Bild) und Rückansicht (rechtes Bild) des rechten Lungenflügels. 1 - rechter Oberlappen, 2 - rechter Mittenlappen, 3 - Lungenschlagader, 4 - Lungenvenen, 5 - Stammbronchien, 6 - Lymphknoten, 7 - rechter Unterlappen.

Durch Abgabe von Kohlendioxid und die gleichzeitige Aufnahme von Sauerstoff verändert das Blut seine Farbe: Während das kohlendioxidreiche Blut dunkler ge­ färbt ist, hellt es sich nach Aufnahme des Sauerstoffs deutlich auf. Dies ist der Grund dafür, warum in Darstellungen entsprechend die Farben blau und rot zur Unterscheidung des „sauerstoffar­ men" (blau) und „sauerstoffreichen" (rot) Bluts verwendet werden.

Der Atemapparat Dieses Organsystem sorgt einerseits für die Sauerstoffaufnahme und anderer­ seits für die Abgabe von Kohlendioxid

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und Wasserdampf. Die ein- und ausgeat­ mete Luft besteht aus einer Mischung von Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid und Edelgasen mit wechselndem pro­ zentualem Anteil. Der Atemtrakt kann in zwei Bereiche unterteilt werden: Obere Luftwege: • Nasenraum • Rachenraum (Pharynx) • Kehlkopf (Larynx) • Luftröhre (Trachea) Untere Luftwege: • Bronchien • Bronchiolen • Lungenbläschen (Alveolen)

Der Nasen- und Rachenraum Die Nasenhöhle wird durch eine Schei­ dewand in eine linke und eine rechte Hälfte unterteilt. Der vordere Teil enthält Haare sowie Talg- und Schweißdrüsen. An den Seitenwänden befinden sich drei Nasenmuscheln (Conchae), wodurch die Nasenhöhle eingeengt wird. Die Schleimhaut der Nasenhöhle ist sehr gut durchblutet. Unter den mittleren und oberen Nasen­ muscheln münden die Nebenhöhlen der Nase. Unter der untersten Nasenmu­ schel mündet der Tränenkanal, wodurch Tränenflüssigkeit vom Auge zur Nase ab­ geleitet werden kann. Diese Flüssigkeit

und äußere Atmung

Lungen Vorder- (linkes Bild) und Rückansicht (rechtes Bild) des linken Lungenflügels. 1 - linker Oberlappen, 2 - linker Mittellappen, 3 - Lungenschlagader, 4 - Lungenvenen, 5 - Stammbronchien, 6 - Lymphknoten.

wird beim Einatmen trockener Luft ver­ dampft, um die Feuchtigkeit im NasenRachen-Raum zu erhöhen. Durch diese anatomischen Gegebenhei­ ten wird die eingeatmete Luft auf die richtige Temperatur und Feuchtigkeit ge­ bracht, außerdem wird sie von Staub und Bakterien gereinigt. Der Rachenraum ist von quergestreifter Muskulatur umgeben. In der Wand lie­ gen Ansammlungen von lymphatischem Gewebe. Die Rachenmandeln (Tonsillen) wehren Krankheitserreger (Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen) ab und gehören zum lymphatischen Ab­ wehrsystem des Körpers.

Der Kehlkopf Der Kehlkopf (Larynx) verbindet den Rachenraum mit der Luftröhre. Hier be­ finden sich auch die für die Erzeugung von Sprachlauten erforderlichen Stimmbänder. Der Kehlkopf ist aus ei­ ner Anzahl kleiner Knorpelelemente aufgebaut, die durch Bänder und Mus­ keln beweglich miteinander verbunden sind. Die wichtigsten Knorpelelemente sind der Schildknorpel (Cartilago thyre­ oidea) und der darunterliegende Ring­ knorpel (Cartilago cricoidea). Der Eingang des Kehlkopfes wird vom Kehldeckel überdacht, der beim Schlu­ cken stärker geneigt wird. Dadurch

wird verhindert, dass beim Schluckakt Nahrung in die Luftröhre eindringen kann. Zwischen dem Schildknorpel und den beiden hinten liegenden, dem Ring­ knorpel gelenkig aufsitzenden keilför­ migen Knorpelstückchen, sind die Stimmbänder aufgespannt, die durch die ausgeatmete Luft in Schwingung versetzt werden können. Die Stimm­ bänder verlaufen von vorn nach hinten. Zwischen ihnen befindet sich die schmale Stimmritze. Die oberen (falschen) Stimmbänder hängen schlaff nach unten, die unteren (echten) Stimmbänder sind gespannt.

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Der Mensch Durch Muskelwirkung können die Stimmritze verengt oder erweitert und die Stimmbänder gespannt werden. Brustkorb, Lippen, Zunge und Gaumen spielen eine wesentliche Rolle bei der Stimmbildung.

Die Luftröhre und Lungen Die Luftröhre (Trachea) ist ein zwölf Zen­ timeter langer Schlauch, der durch 10 bis 20 Knorpelspangen verstärkt wird. Diese Spangen sind an der Rückseite nicht durch Knorpel, sondern durch feste Bindegewebe und Muskulatur miteinan­ der verbunden. In Höhe des fünften Brustwirbels spaltet sich die Luftröhre (Bifurcatio) in zwei Stammbronchien, die im Lungenhilus in die rechte und in die linke Lunge ziehen. Am Lungenhilus treten weiterhin die Lungenschlagadern (Arteria pulmona­ les) in die Lunge ein, während die Lun­ genvenen (Venae pulmonales) hier die Lungen verlassen.

Die Bronchien Der Stammbronchus verzweigt sich in der Lunge wie ein Baum. Der linke Stammbronchus teilt sich zunächst in zwei Äste und der rechte in drei. Diese Bronchien besitzen vollständige Knor­ pelringe und glatte Muskulatur und sind an der Innenwand mit mehrschichtigem Zylinderepithel, das an der Oberfläche Flimmerhaare trägt, ausgekleidet. Durch diese Flimmerhaare können Staubteil­ chen in der Atemluft abgefangen und zurücktransportiert und aus dem Körper entfernt werden.

Die Alveolen Die Bronchien gehen in Bronchioli über, die sich aufteilen und statt geschlosse­ ner Wände ringsum dünnwandige Aus­ buchtungen, die Lungenbläschen (Alve­ olen), aufweisen. Insgesamt gibt es etwa 300 Millionen Alveolen, die eine Gesamtoberfläche von etwa 120 bis 150 Quadratmetern besitzen. Die Lungenbläschen sind von einem Kapillarnetz umgeben, das dem Austausch von Sauerstoff und Kohlen­ dioxid dient.

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Die Lungen Die Lungen und das Herz füllen den größten Teil der Brusthöhle aus. In dem verbleibenden Raum verlaufen viele Ge­ fäße und Nerven. Die rechte Lunge be­ steht aus drei Lappen: dem unteren, dem mittleren und dem oberen Lappen. Die linke Lunge besteht aus zwei Lappen: dem oberen und dem unteren Lappen. Die Lungen sind ganz von einer eigenen Haut umgeben (Pleura), die aus zwei Blättern besteht. Das äußere Blatt ist an der Innenseite der Brusthöhle befestigt (Pleura parietalis), das innere Blatt liegt direkt der Lungenoberfläche (Pleura vis­ ceralis) an. Im Lungenhilus gehen beide Blätter ineinander über und lassen Platz für Blutgefäße und Bronchien. Zwischen beiden Blättern befindet sich der kapilla­ re Pleuraspalt als Gleitraum für die Lun­ gen bei der Atmung. Für den mechanischen Atmungsvorgang sind nicht nur die Lungen von Bedeu­ tung, sondern auch der Brustkorb und die Muskulatur. Die Einatmung ge­ schieht vor allem aktiv durch Wirkung der Atemmuskulatur, die Ausatmung da­ gegen passiv. Durch Fortfall der Muskel­ wirkung kann die Lunge ihrer Eigenelas­ tizität folgen und verkleinert sich.

Die Ein- und Ausatmung Die durch Mund oder Nase aufgenomme­ ne Luft strömt durch die Luftwege, vom Nasen-Rachen-Raum über den Kehlkopf in die Luftröhre (Trachea). Die Luftröhre teilt sich etwa in Höhe des Brustbeins in zwei Stammbronchien, die je zu einer Lunge ziehen und sich in die einzelnen Lungenlappen weiter verzweigen. Inner­ halb der Lungenlappen entstehen durch weitere Verästelungen zunächst kleinere Bronchien, dann die Bronchiolen, die schließlich über die Alveolargänge in den Lungenbläschen (Alveolen) enden. Hier findet der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid statt. Die Zahl der kleinsten Bronchien ist sehr groß (250.000). Die Anzahl der Lungenbläschen beträgt mehr als das Tausendfache davon (300 Millio­ nen). Bei der Einatmung strömt die Luft in die Lungen, da das Volumen der Brusthöhle durch die Einwirkung der Atemmuskeln größer wird. Durch Zusammenziehen (Kontraktion) der Zwischenrippenmus­

keln verändert sich die Stellung der Rip­ pen. Auch das Zwerchfell zieht sich zu­ sammen und verändert seine Form, es ist nicht mehr kuppelförmig gewölbt, sondern flach. Die Brusthöhle wird so in zwei Richtungen ausgedehnt, horizontal durch den veränderten Stand der Rippen und vertikal durch die Abflachung des Zwerchfells. Die Lungen sind durch eine sehr dünne Flüssigkeitsschicht, die sich zwischen den beiden Rippenfellblättern befindet, sozusagen an der Innenseite des Brust­ korbs „festgeklebt" und passen sich den Atembewegungen passiv an. Auf diese Weise kommt es zur Verdünnung der Luft in den Lungen, wodurch Außenluft in die Lungen gesogen wird. Während die Einatmung ein mehr oder weniger aktiver Prozess ist, der durch die Einwirkung der Muskeln in Gang ge­ setzt wird, ist die Ausatmung ein weit­ gehend passiver Vorgang, der durch die Elastizität der Lungen, der Rippenknor­ pel und die natürliche Schwere des Brustkorbs bedingt ist. Bei Arbeit und bei forcierter Atmung kann die Ausat­ mung jedoch aktiv unterstützt werden. Dies geschieht vor allem durch Zu­ sammenziehen der Bauchmuskeln und durch die Kontraktion der inneren Zwischenrippenmuskeln. Beide Lungen enthalten nach maximaler Einatmung ungefähr sechs Liter Luft. Das ist die totale Lungenkapazität. Diese Menge setzt sich wie folgt zusammen:

• Respirationsluft: 500 Kubikzentimeter. • Inspiratorisches Reservevolumen: zwei bis vier Liter. • Exspiratorisches Reservevolumen: 1200 Kubikzentimeter. Die Respirationsluft ist die bei jedem Atemzug ein- und ausgeatmete Luft­ menge. Das Inspirations- und das Exspirationsreservevolumen sind die Luftmengen, die bei tiefer Ein- und Ausatmung noch zusätzlich ein- oder ausgeatmet werden können. Der Lun­ genrauminhalt, der nach maximaler Ausatmung übrig bleibt, wird Residual­ volumen genannt.

Die Lungenfunktion Der Austausch von Sauerstoff und Koh­ lendioxid gehört zu den wichtigsten Auf­ gaben der 300 Millionen Lungenbläs-

Innere und äußere Atmung chen. Die Aktivität einer jeden Zelle des Körpers ist vom regelmäßigen Sauer­ stoffangebot und der ständigen Fortlei­ tung des Kohlendioxids abhängig. Sau­ erstoff ist für Aufbau und Stoffwechsel eines jeden Organs notwendig, während Kohlendioxid bei den meisten Stoff­ wechselprozessen als „Abfall" frei wird. Wenn sich zu viel Kohlendioxid im Ge­ webe ansammelt, werden die Organ­ funktionen in erheblichem Maß gestört. Die roten Blutkörperchen sind das wich­ tigste Transportsystem für beide Gase, die in gelöster Form an den roten Blut­ farbstoff (Hämoglobin) gebunden sind. Die Haargefäße der Lungenschlagadern bilden ein feinverzweigtes Netzwerk mit den Haargefäßen der Lungenvenen, die mit den Lungenbläschen in engem Kon­ takt stehen. Die kugelförmigen Alveolen liegen so eng zusammen, dass ihre Wände viel­ fach aneinanderstoßen. In diesem Kom­

plex von Alveolen und Kapillaren wird Kohlendioxid an das Lungengewebe ab­ gegeben und Sauerstoff aufgenommen. Die Schnelligkeit, mit der dies ge­ schieht, hängt in erheblichem Maß von der Geschwindigkeit und der Art der At­ mung ab. Der Kohlendioxidgehalt des Blutes fun­ giert als Kontrollgröße für die Steuerzen­ tren der Atmung im Gehirn. Die Nerven­ zellen in diesen Zentren sind besonders empfindlich gegenüber Veränderungen der Kohlendioxidspannung im Blut. Steigt der Kohlendioxidgehalt um mehr als 34 Prozent, so führt dies unmittelbar zur Verdoppelung der Atemfrequenz. Auch eine Verminderung des Sauerstoff­ gehalts des arteriellen Bluts hat eine Wirkung auf den Atemmechanismus. In der Wand einiger Schlagadern (zum Bei­ spiel des Aortenbogens) befinden sich Sinneszellen (Rezeptoren), die sehr ge­ ringfügige Veränderungen des Sauer­

stoffgehalts registrieren können. Über sensible Nerven sind diese kleinen Kon­ trollorgane mit dem Hirnstamm verbun­ den, wo das Atmungszentrum liegt. Bei einer zu niedrigen Sauerstoffkonzen­ tration werden die Nervenzellen stimu­ liert, sodass die Atmung durch die Steu­ erzentren im Gehirn vertieft eingestellt wird. Störungen der Lungenfunktion (zum Beispiel Lungenentzündung) oder der Herzfunktion, durch die der Aus­ tausch von Kohlendioxid und Sauerstoff beeinträchtigt wird, können die Arbeit der einzelnen Organe des Körpers ernst­ haft beeinträchtigen. Die Lungen können das auftretende Sauerstoffdefizit zum Teil selbst kom­ pensieren. Durch vertiefte Atmung wird der Austausch von Sauerstoff und Koh­ lendioxid beschleunigt. Zu tiefe und zu schnelle Atmung (Hyperventilation) kann jedoch auch den gegenteiligen Ef­ fekt haben.

Lungenfunktion Schematische Darstellung der Funktion eines einzelnen Lungenbläschens: Die blauen Adern entsprechen Gefäßen und Blutkapillaren, die dem Lungenbläschen sauerstoffarmes mit Kohlendioxid beladenes Blut, das vom rechten Herzen kommt, zuführen. Kohlendioxid entweicht aus dem Blut und wird dann mit der Ausatmung aus dem Körper entfernt. Die roten Adern entsprechen arteriellen Gefäßen und Kapillaren mit Blut, das den mit der Einatmung in das Lungenbläschen gelangten Sauerstoff aufgenommen hat. Dieses sauerstoffreiche Blut wird dann zum linken Herzen zurück transportiert und gelangt im arteriellen Gefäßsystem in den ganzen Körper.

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Der Mensch Innere Organe In der Brust- und Bauchhöhle befinden sich Organsysteme, die als innere Organe bezeichnet werden und zahlreiche ele­ mentare Lebensfunktionen regulieren. So enthält die Brusthöhle die Organe für At­ mung und Blutkreislauf und Teile ande­ rer Systeme, wie etwa die Speiseröhre. Die Brusthöhle wird durch die Rippen, das Brustbein und einen Teil der Wirbel­ säule gebildet und durch eine gewölbte Muskelplatte, das Zwerchfell oder Dia­ phragma, von der Bauchhöhle getrennt. Bauchhöhle In der Bauchhöhle liegen die Organe zur Nahrungsaufnahme und Ausscheidung. Außerdem findet man dort noch die Le­ ber mit Gallenblase, Milz und einige wichtige Drüsen, wie die Bauchspeichel­ drüse und die Nebennieren. Im untersten Bereich liegen die Harnblase, ein Teil des Darmapparats und wichtige Teile des Ge­ schlechtsapparats. Die Organe im Oberbauch werden zum Teil durch die Rippen geschützt, im Unterbauch durch das knöcherne Becken. Der größte Teil der Bauchhöhle wird jedoch von in verschiedene Richtun­ gen verlaufenden Bauchmuskeln be­ deckt. An der Rückseite befindet sich eine flexible, aber doch sehr feste Stütze, die Wirbelsäule. Rumpf Der Rumpf ist der zentrale Teil des Kör­ pers und liegt zwischen Kopf, Schulter­ gürtel und Beckengürtel. Topographisch kann man drei Organgruppen unterschei­ den:

• die Brustorgane in der Brusthöhle • die Bauchorgane in der Bauchhöhle • die Beckenorgane im Becken Das Skelett des Rumpfs wird von der Wirbelsäule, dem Brustbein samt den Rippen und dem Becken gebildet.

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Verdauung und Stoffwechsel

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Verdauung und Stoffwechsel

Wie jedes Lebewesen muss auch der Mensch Nahrung aufnehmen, damit der Körper sich entwickeln kann und leis­ tungsfähig ist. Wichtige Bestandteile der Nahrung sind Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Was­ ser. Beim Verdauungsvorgang werden alle genannten Stoffe den Nahrungsmit­ teln entzogen. Energieaufnahme und Energieverbrauch müssen im Gleichgewicht bleiben, denn die Energie, die der Körper nicht ver­ braucht, wird von ihm festgehalten und als Fett gespeichert. Isst man zu viele kohlenhydratreiche Lebensmittel, nimmt man zu. Die Verdauung beginnt bereits im Mund. Hier spielt der Speichel eine wichtige Rolle. Drei Paar Speicheldrüsen erzeugen an einem Tag einen bis eineinhalb Liter Speichel. Beim Kauen wird die Nahrung nicht nur zerkleinert, sondern auch mit Speichel vermengt und gleichzeitig wandelt ein Verdauungsstoff das Kohlenhydrat im Brot zu dem Kohlenhydrat Zucker um. Kaut man einen Bissen Brot etwa 30bis 35-mal, merkt man, dass er süß schmeckt. Solche Verdauungsstoffe wer­ den Enzyme genannt. Nach dem Kauen gelangt der Speichel durch die 20 bis 25 Zentimeter lange Speiseröhre (Ösophagus), ein weicher muskulöser Schlauch, in den Magen. Durch das Zusammenziehen der ringför­ migen Muskeln der Speiseröhre wird der Speisebrei weitergeschoben. Die musku­ löse Magenwand ist dehnbar, sodass ein bis zwei Liter Nahrung aufgenommen werden können, und sorgt auch dafür, dass der Mageninhalt kräftig durch­ mischt und durchknetet wird. Aus der Magenwand wird Magensaft mit stark verdünnter Salzsäure und Enzymen ab­ gegeben, die die Spaltung in Eiweißstof­ fe ermöglichen. Der Dünndarm beginnt mit dem Zwölf­ fingerdarm (Duodenum), der so lang ist, wie zwölf Finger breit sind. Hier wirken verschiedene Verdauungssäfte. Auf den

Zwölffingerdarm folgt der Leerdarm (Je­ junum) und der Krummdarm (lleum). Der gesamte Dünndarm ist etwa vier Meter lang. Hier wird der Abbau der Nahrung in kleinste Nährstoffeinheiten abgeschlossen. Die innere Wand des Dünndarms weist etwa fünf Millionen Darmzotten auf, die ihrerseits von unzähligen Ausstül­ pungen, den Mikrozotten, besetzt sind. Auf diese Weise ist die innere Oberflä­ che des Dünndarms durch Auffaltung enorm vergrößert. Die Gesamtoberflä­ che des Dünndarms beträgt etwa 200 Quadratmeter. Wo der Dünndarm in den Dickdarm ein­ mündet, liegt der Blinddarm (Zökum). Im

Dickdarm (Colon) werden dem stark ver­ flüssigten Speisebrei Wasser und Mine­ ralstoffe entzogen. Seine Länge beträgt eineinhalb bis zwei Meter. Die hier le­ benden Bakterien zersetzen einen Teil der bis jetzt unverdauten Nahrung. Die unverdaulichen Reste werden im Mastdarm (Rektum) gesammelt und als Kot durch den After (Anus) ausgeschie­ den.

Die Verdauungsorgane Das Organsystem, dessen Aufgabe die Nahrungsaufnahme ist, besteht aus ei­ nem besonderen Kanal, der in der Mundhöhle beginnt und mit der Af-

Verdauungsapparat Schematische Darstellung des Verdauungsapparats (Modell nach Computer­ tomographien). Von oben nach unten: Speiseröhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm.

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Der Mensch teröffnung (Anus) endet. Zu diesem Or­ gansystem gehören zahlreiche Organe, die sehr unterschiedliche Funktionen be­ sitzen: Aufnahme der Nahrung, mecha­ nische und chemische Verarbeitung der Nahrung durch Kauen, Transport der Nährstoffe durch die Wand des MagenDarm-Kanals zur Aufnahme in die Blut­ bahn und Ausscheidung der Schlacken­ stoffe. Funktionell besteht das Verdau­ ungssystem aus drei Teilen: • Im obersten Abschnitt (Mund und Schlund, Magen und Zwölffinger­ darm) findet die mechanische und chemische Verarbeitung der Nah­ rungsbestandteile statt. • Im mittleren Teil (Dünndarm) findet die Resorption der zerkleinerten und verarbeiteten Nahrung durch die Darmwand statt. • Im letzten Abschnitt (Dickdarm, End­ darm, Anus) werden unverdauliche Schlackenstoffe gesammelt und aus­ geschieden. Hier findet auch der Ein­ dickungsprozess statt, der dem Darm­ inhalt viel Flüssigkeit entzieht. Der von der Mundhöhle bis zum Anus reichende Verdauungstrakt gliedert sich in folgende Abschnitte:

• Mundhöhle und Schlund (Rachen), mit Zunge, Gaumen, Gebiss und Spei­ cheldrüsen • Speiseröhre (Ösophagus) • Magen (Ventriculus, Gaster) • Dünndarm: - Zwölffingerdarm (Duodenum) mit Ausführungsgängen der Leber (Gal­ lenblase) und der Bauchspeicheldrü­ se (Pankreas) - Leerdarm (Jejunum) und Krumm­ darm (lleum) • Dickdarm: - Blinddarm (Zökum, früher Coecum oder Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) - Aufsteigender Grimmdarm (Colon ascendens) - Querer Grimmdarm (Colon trans­ versum) - Absteigender Grimmdarm (Colon descendens) - S-förmiger Teil des Dickdarms (Co­ lon sigmoideum) - Enddarm (Rectum) mit After oder Anus

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Die Verdauungsdrüsen Zahlreiche Drüsen produzieren Enzyme, die eine katalytische Wirkung auf be­ stimmte Phasen des Verdauungsprozes­ ses der wichtigsten Nahrungsbestand­ teile, wie Kohlenhydrate, Fette und Ei­ weiße haben. Ihre Sekrete bestehen aus einer Mischung vieler Enzyme: • Die Mundspeicheldrüsen produzieren Speichel. • Drüsen der Magenwand produzieren Magensaft. • Die Bauchspeicheldrüse produziert Bauchspeichel. • Die Drüsen in der Darmwand produ­ zieren Darmsäfte. • Die Leber produziert Galle. Die Drüsen der Mundhöhle, die Ohrspei­ cheldrüsen (Glandula parotis), die Unterkieferdrüse (Glandula submandi­ bularis) und die Unterzungendrüse (Glandula sublingualis) produzieren eine Gesamtmenge von einem bis eineinhalb Liter Speichel pro Tag. Der Speichel be­ steht aus Schleim und dem Enzym Amy­ lase, das Stärke in Zucker umwandelt. Leber und Bauchspeicheldrüse sind mit dem Verdauungstrakt verbunden, wes­ halb die in diesen Organen produzierten Sekrete auf den Nahrungsbrei einwirken können.

Die Mundhöhle In der Mundhöhle wird die Nahrung mit Hilfe der Zähne und der Zunge zerklei­ nert und mit Speichel vermischt. Die Zunge ist aus einem Muskelgeflecht auf­ gebaut, dessen Ursprung und Ansatz innerhalb der Zunge liegt. Die äußeren Zungenmuskeln, die ihren Ansatz in und den Ursprung außerhalb der Zunge ha­ ben, sorgen für die große Beweglichkeit der Zunge. Dieses Organ, das von einer Schleim­ haut bedeckt ist, dient zum Saugen, Kauen, dem Transport der Nahrung und zum Sprechen. Der Mund setzt sich über die Rachenenge, die an beiden Seiten von zwei Gau­ menbögen begrenzt wird, in den Rachen oder Schlund (Pharynx) fort. Zwischen diesen Gaumenbögen liegen die Gau­ menmandeln (Tonsillar palatinae). Der Rachen ist der Raum hinter Mundund Nasenhöhle. Nach unten setzt er

sich in die Speiseröhre (Ösophagus) und davor durch den Kehlkopf (Larynx) in die Luftröhre (Trachea) fort. Speiseweg und Luftweg überkreuzen sich in diesem Ge­ biet. Mit Hilfe der Zunge und der Rachenmus­ kulatur wird die Nahrung zur Speiseröh­ re transportiert. Das Schlucken ge­ schieht reflektorisch.

Die Speiseröhre Die Speiseröhre (Ösophagus), die eine Länge von etwa 25 Zentimetern und ei­ nen Durchmesser von ungefähr zwei Zentimetern hat, besitzt eine kräftige glatte Muskelwand, die die Nahrung mit Hilfe peristaltischer Bewegungen zum Magen transportiert.

Der Magen Dicht unter dem Zwerchfell mündet die Speiseröhre in den Eingang (Cardia) des Magens. Hier verbleibt die mit Magen­ saft und Salzsäure durchmischte Nah­ rung eine Zeit lang. Die aus drei Muskel­ schichten aufgebaute Magenwand kann sich kräftig kontrahieren, wodurch die Nahrung durch den Pylorus in den Zwölffingerdarm gepresst wird. Die Schleimhaut des ungefüllten Magens ist stark gefaltet. Zwei Paar besonders gro­ ße, vom Mageneingang zum Magenaus­ gang verlaufende Längsfalten bilden die Magenstraße. Der Magenausgang (Magenpförtner, Py­ lorus) besteht aus einem kräftigen Ring­ muskel, der während kurzer Perioden er­ schlafft, um kleine Portionen Speisebrei durchzulassen.

Der Dünndarm Der erste Teil des Dünndarms ist der Zwölffingerdarm (Duodenum), ein hufei­ senförmig gebogenes Rohr, das mit der Rückwand des Bauchs verwachsen ist und in das die Ausführungsgänge von Leber und Bauchspeicheldrüse gemein­ sam münden. Der Dünndarm hat eine Länge von vier bis fünf Metern. Um eine möglichst große Oberfläche für die Aufnahme (Resorption) der Nah­ rungsbestandteile bereitzustellen, ist die Darmwand mit einer großen Anzahl Fal­ ten (Kerckring-Falten) versehen. An der

ung und Stoffwechsel Organe des Rumpfes Schematische Darstel­ lung des Rumpfes (Mo­ dell nach Computerto­ mographien) von vorne (linkes Bild) und hinten (rechtes Bild).

Brustorgane Die wichtigsten Brustor­ gane in der Brusthöhle sind: Herz, Lungen, Spei­ seröhre, Thymus, Luft­ röhre und viele große Blutgefäße. Bauchorgane Die wichtigsten Bauch­ organe in der Bauchhöh­ le sind: Leber und Gal­ lenblase (grün), Magen, Zwölffingerdarm, Milz und Pankreas, Dünn­ darm und Dickdarm.

Oberfläche befinden sich zahllose Darm­ zotten (Villi), die die Funktion kleiner Pumpen haben, um die resorbierten Nahrungsbestandteile besser abzutrans­ portieren. Die glatte Muskulatur sorgt sowohl für eine gute Durchmengung des Speise­ breis als auch für den Transport mittels peristaltischer Bewegungen. Diese Dop­ pelfunktion wird durch eine Schicht lon­ gitudinaler und zirkulärer Muskelzüge bewerkstelligt. Die Darmwand weist außerdem viele Einsenkungen auf (Lieberkühn-Drüsen oder Krypten), in denen die Darmsäfte produziert werden. Die Darmwand wird vom autonomen Nervensystem versorgt, das zwischen den einzelnen Wandschichten Geflechte (Plexus) bildet.

Die Bauchspeicheldrüse Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein längliches Organ, das in der hufei­ senförmigen Nische des Duodenums an der Rückwand des Bauchs liegt. Diese Drüse gibt durch einen Ausführungs­ gang den Pankreassaft ab, der von we­ sentlicher Bedeutung für den Abbau der Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate ist. Außerdem produziert die Bauchspei­ cheldrüse zwei Hormone, das Insulin und das Glukagon. Beide Hormone wer­ den direkt in die Blutbahn abgegeben und spielen eine große Rolle im Kohlen­ hydratstoffwechsel.

Der Dickdarm Der Dünndarm mündet seitlich in den Dickdarm, sodass ein kurzes, blind en­

dendes Stück des Dickdarms, der Blind­ darm (Zökum) mit dem Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) überhängt. Der Speisebrei bekommt im Dickdarm Kon­ takt mit Bakterien, die den Verdauungs­ vorgang unterstützen. Am Übergang vom Dünndarm zum Dickdarm befindet sich eine Klappe, die wie ein Ventil arbei­ tet und sicherstellt, dass der Dickdarm­ inhalt nicht in den Dünndarm zurückflie­ ßen kann. Der Dickdarm (Colon) zeigt viele Aussa­ ckungen und Einschnürungen, hat aber keine Zotten. Hier werden auch keine En­ zyme ins Darmlumen abgegeben, wohl aber werden hier von der Darmwand große Mengen Wasser rückresorbiert. Am Colon kann man verschiedene Ab­ schnitte unterscheiden: Rechts in der Bauchhöhle liegt der aufsteigende Teil

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Der Mensch Gewicht der Leber in verschiedenen Lebensaltern Lebensalter Neugeborene 0-3 Monate 3-6 Monate 6-9 Monate 9-12 Monate 1-2 Jahre 2-3 Jahre 3-4 Jahre 4-5 Jahre 5-6 Jahre 6-7 Jahre 7-8 Jahre 8-9 Jahre 9-10 Jahre 10-11 Jahre 11-12 Jahre 12-13 Jahre 13-14 Jahre 14-15 Jahre 15-16 Jahre 16-17 Jahre 17-18 Jahre 18-19 Jahre 19-20 Jahre

(Colon ascendens), dann folgt der querverlaufende Dickdarm (Colon transver­ sum) und anschließend der absteigende Teil an der linken Seite (Colon descen­ dens). Dieser letzte Teil setzt sich in einer S-förmigen Darmschlinge (Colon sigmoi­ deum) fort und mündet in den Enddarm (Rektum). Das Rektum liegt der Rückwand des kleinen Beckens an, biegt nach hinten um und endet im Afterschließmuskel (Anus). Die zirkuläre Muskelschicht des Colons ist am Anus zum Schließmuskel verstärkt (Sphincter ani internus). Ein quergestreifter Muskel (Sphincter ani externus), der einen Teil des Beckenbo­ dens darstellt, sorgt für das willkürliche Öffnen und Schließen des Afters.

Die Leber Betrachtet man die Leber von vorne, von oben oder von hinten, kann man deut­ lich einen rechten Leberlappen und ei­

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männlich

weiblich

124 Gramm 195 Gramm 276 Gramm 299 Gramm 324 Gramm 400 Gramm 460 Gramm 510 Gramm 555 Gramm 595 Gramm 630 Gramm 665 Gramm 715 Gramm 770 Gramm 850 Gramm 950 Gramm 1050 Gramm 1150 Gramm 1240 Gramm 1315 Gramm 1360 Gramm 1450 Gramm 1510 Gramm 1580 Gramm

125 Gramm 169 Gramm 222 Gramm 287 Gramm 319 Gramm 390 Gramm 450 Gramm 500 Gramm 550 Gramm 590 Gramm 635 Gramm 685 Gramm 745 Gramm 810 Gramm 880 Gramm 960 Gramm 1080 Gramm 1180 Gramm 1270 Gramm 1330 Gramm 1380 Gramm 1385 Gramm 1395 Gramm 1405 Gramm

nen linken Leberlappen unterscheiden. An der flachen Unterseite der Leber sieht man noch zwei kleine Leberlappen: Den vorne gelegenen viereckigen Lap­ pen und den dahinter gelegenen ge­ schwänzten Lappen. Der rechte Leberlappen reicht mit einer scharfen Vorderkante bis zu einigen Zen­ timetern unter den rechten Rippenbo­ gen, der linke bis links von der Mitte über dem Magen. Durch die Verbindung mit dem Zwerchfell bewegt sich die Le­ ber mit jedem Atemzug und kann, vor allem bei tiefem Einatmen, im Bauch ge­ fühlt werden. Bei tiefem Ausatmen ver­ schwindet sie zum größten Teil unter dem Rippenbogen. Will der Arzt den Umfang der Leber fest­ stellen, fordert er den Patienten daher auch immer auf, tief ein- und auszuat­ men. Die Leber ist mit Bauchfell (Perito­ neum) umkleidet, bis auf den Teil, der durch Bänder mit dem Zwerchfell ver­ bunden ist.

Zwischen den beiden Leberlappen befin­ det sich an der vorderen Ober- und Unterseite ein sichelförmiges Band, das durch ein Doppelblatt vom Bauchfell zwischen Bauchwand, Leber und Zwerchfell gebildet wird. An der unteren Seite der Leber befindet sich das runde Leberband, ein Überbleibsel eines Blut­ gefäßes, das nur vor der Geburt besteht und den Mutterkuchen über den Nabel­ strang mit der Leber verbindet. Rechts vom geschwänzten Leberlappen verläuft vertikal die im Lebergewebe ge­ legene untere Hohlvene, in die das sau­ erstoffarme Blut aus den Lebervenen fließt. Die untere Hohlvene liegt manch­ mal so tief im Lebergewebe, dass sie an der Hinterseite der Leber durch Bindege­ webe verdeckt wird und bisweilen sogar von Lebergewebe umgeben ist. Zwischen beiden Leberlappen befindet sich eine querliegende Einbuchtung (Hilus), wo Pfortader und Leberschlag­ ader einmünden und die Gallenwege (Ductus hepatici) sich vereinen. Hier mündet der Gallengang (Ductus cysti­ cus) von der rechts unten gegen den viereckigen Lappen gelegenen Gallen­ blase in den Ausführungsgang der Le­ ber ein. Gallengang, Leberschlagader und Pfortader sind zusammen von ei­ nem vorderen und einem hinteren Blatt des Bauchfells umgeben.

Die Leberfunktionen Alle Stoffe, die durch die Darmwand aus der Nahrung aufgenommen werden, müssen die Leber passieren. Die Leber bildet sozusagen die erste Auffangsta­ tion für diese Stoffe. Manche der vom Darm aufgenommenen Stoffe werden in der Leber so umgeformt, dass sie für den Organismus besser brauchbar sind (zum Beispiel wird aus Frucht- und Milchzu­ cker in der Leber Traubenzucker ge­ macht). Giftige Stoffe, die die Darmwand passiert haben, können in der Leber zum Teil sofort unschädlich gemacht werden. Die vielen Aufgaben der Leber lassen sich in vier Gruppen einteilen: Produk­ tion von Gallenstoffen, Entgiftung, Stoff­ wechsel- und regelnde Funktionen.

• Produktion von Gallenstoffen. Sowohl Gallenfarbstoffe als auch Gallensäuren und ihre Salze werden in der Leber erzeugt und durch ein

dauung und Stoffwechsel Röhrensystem in die Gallenblase ab­ geführt. Die Erzeugung von Gallen­ farbstoffen geschieht auch durch ab­ gestorbene rote Blutkörperchen. Vom dabei frei werdenden Blutfarbstoff (Hämoglobin) wird Eisen abgespal­ ten, das erneut verwendet werden kann. Aus dem Rest entsteht über das Ab­ bauprodukt Biliverdin der Gallenfarb­ stoff Bilirubin. Im Darm wird dieser Gallenfarbstoff durch Bakterien in ei­ nen anderen chemischen Stoff, das Sterkobilin, umgewandelt, das dem Stuhl die braune Farbe gibt. Die Gallensäuren, die in der Leber produziert werden, sind Abbaupro­ dukte des Cholesterins, das aus der Nahrung stammt oder von den Leber­ zellen aus Fett produziert wird. Die Gallensäuren werden in der Galle als Salze ausgeschieden und mit den Fet­ ten aus dem Darmkanal wieder dem Zwölffingerdarm zugeführt, worauf­ hin sie erneut mit dem Pfortaderblut in die Leber zurückkehren (enterohepatischer Kreislauf). • Entgiftung. Die entgiftende Wirkung der Leber beruht auf der Neutralisierung oder auch auf der Ausscheidung (mit Galle und Urin) von körperfremden organi­ schen Stoffen. Diese Stoffe sind nicht immer giftig, manche werden sogar ebenfalls im Körper hergestellt. Die Leber verarbeitet sie jedoch auf die gleiche Weise. Die Bezeichnung „ent­ giftende Wirkung" hat sich jedoch allgemein etabliert, und zwar für die folgenden Stoffwechselprozesse: - Bindung von Stoffen (Konjugation) In der Leber kommt Glukuronsäure vor, die Säure von Traubenzucker (Glukose), an die giftige Stoffe ge­ bunden werden können. Die so ent­ standenen Stoffe nennt man Glukuronide, die weniger giftig und im All­ gemeinen leichter löslich sind und deshalb auch durch die Nieren gut ausgeschieden werden können. Auch eine Bindung an andere Stoffe ist möglich (zum Beispiel an Essig­ säure und an Glyzin). - Bindung mit Sauerstoff (Oxidation) Viele fremde Stoffe, wie betäubende Medikamente (Barbiturate), oxidie­ ren in der Leber.

Lebermikrostruktur Vergrößerte Ansicht der Innenseite eines der wichtigsten Gallengänge (Ductus choledochus) der Leber. In die flachen Höhlungen münden Drüsen ein.

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Der Mensch

Bauchfell Lokalisierung des Bauchfells (hellblau) in der Bauchhöhle. Links und rechts sind Anteile des Dickdarms (grün) angeschnitten.

- Harnstoffbildung Ammoniak entsteht beim Abbau von Aminosäuren oder wird im Darm produziert. Ammoniak kann in der Leber zu Harnstoff umgesetzt werden, der durch die Nieren leicht ausgeschieden wird. Zuviel Ammo­ niak im Blut wirkt toxisch.

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• Stoffwechselfunktion. Die Leber spielt bei der Zersetzung und beim Aufbau von Eiweiß, Zucker und Fetten eine wichtige Rolle. • Regelnde Funktionen. Durch Verengung oder Erweiterung der Lebergefäße kann die Menge des durchströmenden Bluts beeinflusst

und so der Blutkreislauf an die wech­ selnden Erfordernisse des Körpers an­ gepasst werden. Hierbei ist vor allem der sympathische Anteil des autono­ men Nervensystems von Bedeutung, weil die Pfortader und ihre Verzwei­ gungen durch viele sympathische Nerven versorgt werden. Wird das sympathische Nervensystem gereizt, wie es bei Anstrengung ge­ schieht, verengen sich die Gefäße, so­ dass weniger Blut zur Leber strömt und dadurch mehr Blut für die ande­ ren Organe im Körper (zum Beispiel das Muskelsystem) verfügbar ist. Auf diese Art findet auch eine Ver­ schiebung vom venösen zum arteriel­ len Blutkreislauf statt. Eine zweite Regulierungsfunktion der Leber betrifft den Eisengehalt des Bluts. Eisen gehört zu den lebens­ wichtigen Spurenelementen. Der Kör­ per enthält insgesamt ungefähr fünf Gramm Eisen. Davon sind etwa 65 Prozent an den Blutfarbstoff Hämo­ globin gebunden, zehn Prozent im Transportstoff Ferritin in der Darm­ wand, vier Prozent im Muskelfarb­ stoff Myoglobin, ein Prozent in ei­ senhaltigen Enzymen und der Rest betrifft andere eisenhaltige Verbin­ dungen im Körper. Die Aufnahme von Eisen in die Darm­ wand geschieht durch chemische Ver­ bindung mit einem Eiweiß (Apoferri­ tin), das zu Ferritin umgesetzt wird. Das Ferritinmolekül in der Darmwand kann Eisen an ein Bluteiweiß (Globu­ lin) abgeben, mit dem es zur Leber abgeführt wird. Eine spezielle Fähigkeit der Leber ist die Bildung großer Mengen von Lymphflüssigkeit, obwohl sie keine Lymphgefäße oder Lymphdrüsen ent­ hält. Durch den intensiven Stoffwechsel er­ zeugt die Leber viel Wärme. Die Tem­ peratur der Leber liegt etwa 1,5 Grad Celsius höher als bei den anderen in­ neren Körperorganen. In Ruhe sorgt die Leber dafür, dass der Körper sich nicht abkühlt und die Körpertempera­ tur auf etwa 37 Grad Celsius stabil eingestellt bleibt.

Ausscheidungsorgane

Ausscheidungsorgane Das wichtigste Ausscheidungsorgan un­ seres Körpers ist die Niere. Sie tritt paa­ rig auf und ihre beiden Hälften liegen als bohnenförmige Gebilde beidseits der Wirbelsäule unterhalb des Zwerchfells. Täglich durchfließen die Nieren bis zu 1500 Liter Blut, in einer Stunde strömt unser gesamtes Blut etwa 20-mal durch die Nieren und wird dort gereinigt. Es gelangt zunächst über die Nierenschlag­ ader in das Kapillarsystem der Nieren­ rinde. Diese besteht aus etwa 1,2 Millio­ nen Nierenkörperchen. In ihnen beginnt die Harnbildung. Jedes Nierenkörperchen besteht aus ei­ nem Haargefäßknäuel, das von einer doppelwandigen Kapsel, der BowmanKapsel, umhüllt ist. Da die Gefäße der Knäuel besonders dünn sind, erhöht sich in ihnen der Druck, sodass die Abfallstoffe durch die sehr feinen Gefäßwände gepresst wer­ den und sich anschließend in der umge­ benden Bowman-Kapsel als Filtrat an­ sammeln können. Dabei können jedoch nur Stoffe von geringer Molekülgröße die Kapillarwände passieren, vor allem in Wasser gelöster Traubenzucker, Ami­ nosäuren und Harnstoff. Blutkörperchen und größere Proteine (Eiweiß) bleiben in den Gefäßen zurück. Das Filtrat, das nun die aus dem Blut ge­ lösten Stoffe enthält, nimmt anschlie­ ßend seinen Weg über das vielfach ge­ wundene Nierenkanälchen, das von ei­ nem dichten Kapillarnetz umgeben ist. Über diese Adern werden mittels aktiven Transports sowohl das Wassers als auch die darin gelösten lebensnotwendigen Stoffe zurückgewonnen. Wasser diffun­ diert auf Grund unterschiedlicher Kon­ zentrationen zunächst in das die Nie­ renkanälchen umgebende Zellgewebe und von dort zurück in die Blutbahn. Im Urin oder Harn verbleiben schließlich vor allem Harnstoff, kleine Mengen Kochsalz sowie Harnsäure und andere für den Körper unbrauchbare Stoffe. Der Harn sammelt sich im Nierenbecken und fließt über den Harnleiter in die Blase.

Die Nieren Die beiden Nieren (Renes) befinden sich an der Rückseite der Bauchhöhle. Es sind bohnenförmige Organe, die von der elften oder zwölften Rippe bis zum drit­ ten Lendenwirbel reichen. Die linke Nie­ re liegt häufig etwas höher als die rech­ te. Die nach vorne innen (medial) wei­ sende Seite der Niere ist leicht ausge­ höhlt. An dieser Stelle befindet sich der Austritt des Harnleiters (Ureter) und der Nierenvene (Venus renalis) und die Ein­ trittsstelle der Nierenschlagader (Arteria renalis). Auf einem Längsschnitt kann man an der Niere Rinde und Mark unterscheiden. In

der Rinde liegen Hunderttausende Nie­ rengefäßknäuel (Glomeruli). Hierbei han­ delt es sich um fein verzweigte Gefäß­ knäuel, die in engem Kontakt mit dem kelchförmig eingestülpten Teil des Nie­ renkörperchens (Nephron) stehen. Diese Nierenkörperchen und die anschließen­ den Nierenkanälchen, die sich haarna­ delförmig bis ins Nierenmark erstrecken, ermöglichen die komplizierten Filtrations- und Resorptionsprozesse der Nie­ re. Im Mark (Medulla) liegen außerdem die ableitenden Harnkanälchen, die alle in das Nierenbecken münden. Hier wird der Urin gesammelt und über den Harn­ leiter in die Blase (Ureter) weitergeleitet.

Nieren Lokalisierung der Nieren mit abgehenden Nierengefäßen und Ureteren (orange) in der Bauchhöhle. Ansicht von hinten. Leber: rechts oben (hellrot). Milz: links oben (dunkelrot). Aorta (rot) und Hohlvene (blau): in der Mitte. Nebennieren: auf den Nieren sitzend (braun).

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Der Mensch Nephron Kelchförmiger ein- ! gestülpter Teil des Nephrons. Die kleinsten Bauein­ heiten der Nieren sind die Nephro­ nen, von denen es in jeder Niere etwa eine Million gibt. Diese leisten die eigentliche Fil­ trationsarbeit und leiten die Flüssig­ keit in die Harnka­ nälchen weiter. 1 - Arterie 2 - Glomerulus 3 - Kapsel 4 - Tubule

Endokrine Organe Gewicht der Nebennieren in verschiedenen Lebensaltern

Lebensalter Neugeborene 0-1 Monat 1-2 Monate 3-6 Monate 6-12 Monate 1-3 Jahre 3-5 Jahre 5-10 Jahre 10-12 Jahre 13-15 Jahre 16-18 Jahre 18-20 Jahre

Gewicht 9,40 Gramm 5,19 Gramm 4,05 Gramm 3,91 Gramm 4,73 Gramm 3,56 Gramm 4,71 Gramm 5,19 Gramm 6,54 Gramm 7,12 Gramm 9,45 Gramm 10,04 Gramm

Gewicht der Hypophyse in verschiedenen Lebensaltern

Lebensalter

Der Harnleiter Die Ureteren sind 25 bis 35 Zentimeter lange Schläuche, die im Nierenbecken entspringen, seitlich der Wirbelsäule entlang der hinteren Bauchwand verlau­ fen und dann, der seitlichen Begrenzung des kleinen Beckens folgend, in schräger Richtung von hinten die Wand der Blase durchbohren. Eine Schicht glatter Mus­ kulatur sorgt durch peristaltische Bewe­ gungen des Harnleiters für den Urin­ transport.

in der Blasenwand liegende Nerven ge­ reizt und es kommt zum Harndrang. Am Übergang von der Blase zur Harn­ röhre befindet sich ein Schließmuskel (Sphinkter). Dieser Ringmuskel verhin­ dert das Abfließen des Urins aus der Bla­ se. Die Kapazität der Blase, die vom Le­ bensalter abhängig ist, liegt zwischen 20 und 900 Kubikzentimetern. Eine leere Blase ist etwa so groß wie eine Mandari­ ne. Die Blasenwand ist in entspanntem Zustand sehr dick.

Die Harnblase

Die Harnröhre

Die Harnblase (Vesica urinaria) ist ein muskulöses Hohlorgan, das hinter der Verbindung der beiden Schambeine liegt. Die Wand ist aus drei Schichten glatter Muskulatur aufgebaut, wodurch sich das Organ wechselnden Inhaltsmengen leicht anpassen kann. Urin tröpfelt konti­ nuierlich in die Blase. Bei einer Füllung von etwa 300 Kubikzentimetern werden

Die Harnröhre (Urethra) ist bei der Frau kürzer als beim Mann. Die weibliche Urethra verläuft nahezu gerade und mündet in den Scheidenvorhof. Die männliche Urethra besitzt zwei Krüm­ mungen und dient außer dem Harn­ transport auch dem Transport der Sa­ menzellen. Die Harnröhre muss den Be­ ckenboden, eine muskulo-membranöse

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Neugeborene 0-1 Monat 1-2 Monate 3-6 Monate 6-12 Monate 1-3 Jahre 3-5 Jahre 5-10 Jahre 10-12 Jahre 13-15 Jahre 16-18 Jahre 18-20 Jahre

Gewicht 0,045 Gramm 0,092 Gramm 0,097 Gramm 0,113 Gramm 0,127 Gramm 0,148 Gramm 0,194 Gramm 0,257 Gramm 0,321 Gramm 0,380 Gramm 0,445 Gramm 0,556 Gramm

Gewicht der Thymusdrüse in verschiedenen Lebensaltern

Lebensalter Neugeborene 0-1 Monat 1-2 Monate 3-6 Monate 6-12 Monate 1-3 Jahre 3-5 Jahre 5-10 Jahre 10-12 Jahre 13-15 Jahre 16-18 Jahre 18-20 Jahre

Gewicht 10,9 Gramm 11,4 Gramm 13,6 Gramm 15,8 Gramm 19,5 Gramm 21,1 Gramm 23,4 Gramm 28,5 Gramm 28,7 Gramm 22,4 Gramm 19,2 Gramm 17,4 Gramm

usscheidungsorgane Platte, die den Beckenausgang ver­ schließt, durchbohren.

Der Nierenaufbau Schneidet man eine Niere der Länge nach auf, so sind zunächst die rotbraune Rinde und das blassrosa Mark zu unterschei­ den. Die Rinde weist an der Schnittfläche eine gerade noch mit dem bloßen Auge erkennbare Pünktelung auf. Das Mark be­ sitzt eine streifig zentral orientierte Zeichnung. Es besteht aus zehn bis zwan­ zig Nierenpyramiden, deren Spitze nach innen, zum Nierenbecken, und deren Ba­ sis nach außen zur Rinde gerichtet ist. Jede Niere besteht aus über einer Mil­ lion funktionell eigenständiger Unter­ einheiten, den Nephronen. Nephrone sind gewundene, blind endende Röhr­ chen von etwa drei Zentimetern Länge. Das blinde Ende befindet sich in der Nie­ renrinde. Die Windungen gehen durch das Mark und münden an der Spitze der Nierenpyramiden in einen Sammler, der dann über die Nierenkelche in den Harn­ leiter führt. Die Verzweigungen der Nierenschlag­ ader verlaufen zwischen Rinde und Mark in einem Bogen. Aus dem Bogen dringen Seitenäste in die Rinde ein, aus denen weitere Verzweigungen entsprin­ gen. An ihren Enden sitzen, wie Trauben an einer Rebe, kleine Kügelchen, die so genannten Malpighi-Körperchen. Sie sind die Anfangsstücke der Nephrone und Ursache der Pünktelung der Rinde. Aus der Fortführung der hier beginnen­ den geschlängelten Röhrchen ergibt sich die streifige Maserung des Marks.

Der Vorurin Die Malpighi-Körperchen enthalten haar­ feine Blutgefäßschlingen, deren Wand wie ein feinporiger Filter wirkt. Der Druck, der sich aus der stetigen Ver­ engung der Nierenschlagader bis zu den Haargefäßen ergibt, fördert Wasser und kleinmolekulare Verbindungen durch die Poren in den Kapselraum der MalpighiKörperchen. Das Filtrat enthält alle Be­ standteile des Bluts mit Ausnahme der großen Eiweißmoleküle (Blutkörperchen) und wird als Vorurin bezeichnet. Bei ver­ minderter Herzleistung (reduzierter Fil­ terdruck) ist die Bildung des Vorurins er-

Nephron Mikroskopische Aufnahme von knäuelförmigen Nephronen.

schwert, gleichfalls bei einem Urinstau im Harnleiter. Die Eindickung des Vorurins geschieht in den Nierenröhrchen. Dabei wird nicht nur ein großer Teil der Flüssigkeit rückre­ sorbiert, sondern auch zahlreiche für die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen wichtige Stoffe (zum Beispiel Zucker) werden produziert. Täglich werden etwa 180 Liter Vorurin gebildet. Wenn man die Menge des täglich aus­ geschiedenen Urins mit 1,5 Liter veran­

schlagt, bedeutet dies, dass 99 Prozent der im Vorurin ausgeschiedenen Flüssig­ keitsmenge durch die Nierenröhrchen wieder aufgenommen werden. Die im Urin ausgeschiedenen Stoffe erscheinen gegenüber dem Vorurin aber keines­ wegs alle um etwa das Hundertfache konzentriert. Bei manchen Salzen ver­ doppelt sich lediglich die Konzentration. Die Transpiration (Schwitzen) hat für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeits­ gleichgewichts keine Bedeutung. Bei be-

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Der Mensch

Gewicht der Niere in verschiedenen Lebensaltern Lebensalter

männlich

Neugeborene 0-3 Monate 3-6 Monate 6-9 Monate 9-12 Monate 1-2 Jahre 2-3 Jahre 3-4 Jahre 4-5 Jahre 5-6 Jahre 6-7 Jahre 7-8 Jahre 8-9 Jahre 9-10 Jahre 10-11 Jahre 11-12 Jahre 12-13 Jahre 13-14 Jahre 14-15 Jahre 15-16 Jahre 16-17 Jahre 17-18 Jahre 18-19 Jahre 19-20 Jahre

24 33 42 53 62 62 85 93 100 106 112 120 128 138 150 164 178 196 212 229 224 260 270 282

stimmten Erkrankungen der Hirnan­ hangsdrüse (Diabetes insipidus) kann es vorkommen, dass am Tag bis zu 30 Liter Urin abgegeben werden. Durch den ho­ hen Wasserverlust haben die Patienten einen ungeheuren Durst. Aus Tierversuchen weiß man seit lan­ gem, dass die Niere einen großen Teil ih­ rer Fähigkeit verliert, Wasser aus dem Vorurin zurückzugewinnen, wenn ein bestimmtes, normalerweise von der Hirnanhangsdrüse produziertes Hormon (ADH, antidiuretisches Hormon) fehlt. Die Ausscheidung dieses Hormons durch die Hirnanhangsdrüse wird offensichtlich durch den osmotischen Druck des Bluts gesteuert. Er ist umso höher, je mehr Stoffe im Blut gelöst sind. Je mehr Stoffe also im Blut schwimmen, desto mehr Wasser wird durch die Röhrchen (Tubuli) aus dem Vorurin zurückgewonnen.

Die Urinausscheidung Viele Stoffwechselprodukte, die durch die Nieren entfernt werden, sind sauer.

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Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm

weiblich 24 Gramm 34 Gramm 50 Gramm 50 Gramm 61 Gramm 65 Gramm 75 Gramm 84 Gramm 93 Gramm 102 Gramm 112 Gramm 123 Gramm 135 Gramm 148 Gramm 163 Gramm 180 Gramm 195 Gramm 210 Gramm 222 Gramm 230 Gramm 236 Gramm 240 Gramm 244 Gramm 247 Gramm

Damit sie sich nicht mit Natrium zu Sal­ zen (etwa Kochsalz) verbinden und dem Körper so das lebenswichtige Mineral entziehen, bilden die Nieren aus Abbau­ produkten des Eiweißstoffwechsels Am­ moniak. An Stelle von Natriumsalzen ent­ stehen durch Verbindung mit Säuren Am­ moniumsalze. Auch andere hochgiftige Stoffe können von den Nieren durch Kopp­ lung entschärft werden. Der gebildete Urin wandert über den Harn­ leiter zur Blase. Etwa drei Mal in der Minu­ te zieht sich die glatte Muskulatur des Harnleiters zusammen. Die Harnleitermus­ kulatur entspricht der Muskulatur des Darms und fördert aktiv Urin aus den Nie­ ren in die Blase. Auf bakterielle Infektionen oder Störun­ gen der Blutversorgung reagieren die Nieren sehr empfindlich. Nur fünf Pro­ zent der Normalleistung der Nieren rei­ chen aus, um einen Patienten am Leben zu erhalten. Muss eine Niere entfernt werden, übernimmt die verbleibende Niere die erforderliche Reinigungsfunk­ tion problemlos und vollständig. Bei er­

satzloser Entfernung beider Nieren wür­ de nach etwa einer Woche der Tod durch Vergiftung eintreten. Gleiches gilt für eine Unterbrechung der Blutzufuhr zu den Nieren. Ist die Urinabgabe gestört, sammelt sich der Urin im Nierenbecken und zerstört langfristig das Gewebe.

Die Nierenuntersuchung Die Kernspinresonanz-Methode und Rönt­ genaufnahmen mit und ohne Kontrast­ mittel gehören zu den wichtigsten Metho­ den der Nierendiagnostik, etwa bei Blut­ hochdruck, gestörter Herztätigkeit, Tumor­ krankheiten (Neoplasien), Infektionen oder Beschwerden beim Wasserlassen. Die Kernspin(resonanz)-Tomographie (NMR- oder MR-Tomographie) ist ein nichtinvasives bildgebendes, als topogra­ phische MR-Spektroskopie aufzufassen­ des Diagnose-Verfahren unter Nutzung ei­ nes Magnetfeldes hoher Feldstärke sowie von in gepulster Form eingestrahlten Ra­ diowellen im Megahertz-Bereich von ge­ ringer Intensität. Hierdurch werden Proto­ nen der Wasser- und Fettbestandteile im Organismus zur Kernspinresonanz ange­ regt. Die MR-Tomographie ermöglicht durch die dargestellten Wasserstoffdichte- und Relaxationszeitunterschiede die scharfe Abgrenzung von Geschwulstbildungen (Neoplasien), Ödemen, Blutungen oder Nekrosen gegenüber der gesunden Um­ gebung. Zur Prüfung der Nierenfunktion werden folgende Untersuchungen durchgeführt:

• Quantitative Bestimmung des inner­ halb von 24 Stunden abgeschiedenen Urins und Bestimmung des spezifi­ schen Gewichts • Prüfung der Farbe des Urins und Untersuchung auf Blutspuren • Untersuchung des Urins auf Zucker und Eiweiß • Bestimmung des Salzgehalts • Untersuchung des Urins auf Enzyme • Prüfung des Urins auf Mikroorganis­ men und Blutkörperchen Falls nach Durchführung der Laborunter­ suchungen noch Zweifel über eine Er­ krankung der Nieren bestehen, kann ein Dursttest durchgeführt werden. Der Pa-

Ausscheidungsorgane Nierendiagnostik Röntgenologische Darstellung des Nierenhohlsystems im Rahmen der Ausscheidungsuro­ graphie oder, im engeren Sinn, als retrograde Pyelo­ graphie nach Kontrastmittel­ applikation über Ureterkatheter.

tient bekommt 24 Stunden lang nichts zu trinken. Arbeitet die Niere normal, resul­ tiert daraus ein stark konzentrierter Urin mit einem höheren spezifischen Gewicht. Die Filtrationsleistung der Nieren wird unter dem Begriff „Klärung" (Clearance) zusammengefasst. Man versteht darunter die Menge des pro Zeiteinheit von einem Stoff gereinigten Bluts. Zur Clearance-Bestimmung wird das Blut mit Phenolrot angefärbt. Der Farbstoff muss vollständig mit dem Harn ausge­ schieden werden. Ein Farbvergleich zweier in zeitlichem Abstand genomme­

ner Urinproben gibt Aufschluss über die Geschwindigkeit der Ausscheidung. In welchem Maß die körpereigenen Ab­ bauprodukte durch die Nieren ausge­ schieden werden, lässt sich durch einen Vergleich der Harnstoff- und Kreatinin­ konzentration im Blut und im Urin ermit­ teln.

Die Niereninsuffizienz Niereninsuffizienz ist als plötzlich auftre­ tende oder allmählich chronisch werden­ de Nierenschwäche definiert.

Es kommt zu stark verminderter Filter­ leistung und entsprechend reduzierter Harnabgabe, zur Blutarmut (Anämie) durch verminderte Bildung roter Blutkör­ perchen bei Ausfall eines zur Blutbildung erforderlichen Nierenhormons (Erythro­ poetin) und zur Schädigung der Vorstu­ fen der roten Blutkörperchen durch nicht ausgeschiedene giftige Stoffwechselpro­ dukte. Symptome der Niereninsuffizienz sind erhöhter Blutdruck, Müdigkeit, Kopf­ schmerzen sowie trockene Haut, schließ­ lich Harnvergiftung (Urämie).

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Nierenfunktion Funktionsschema von Reaktionen zur Regulierung des Wasser- und Salzhaushaltes und des Säure-Gleichgewichts. A - Aufspaltung von Natriumkarbonat B - Austausch von Natrium- und Wasserstoff-Ionen C - Entstehung von Kohlensäure und Ausscheidung mit dem Urin

Eine plötzlich auftretende Niereninsuf­ fizienz, die meistens bedingt wird durch Infektionen, verschwindet im Durchschnitt nach zehn Tagen wieder. Bleibende Schäden sind daher eher selten.

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Während der Krankheitsperiode kann eine Blutwäsche (Dialyse) notwendig werden. Eine chronische Niereninsuffi­ zienz kann durch Immunstörungen und Zysten verursacht sein oder auf angebo­ rene Missbildungen der Nieren oder

Harnwege zurückgehen. Eine Nieren­ transplantation oder eine künstliche Niere werden erst dann in Betracht ge­ zogen, wenn die Filterleistung fünf Pro­ zent des normalen Werts zu unterschrei­ ten droht.

Geschlechtsorgane

Geschlechtsorgane und Fortpflanzung Ein Mensch durchläuft in der Regel ver­ schiedene Lebensphasen, die durch be­ sondere Ereignisse geprägt sein können:

• • • • • • • • •

Geburt Schule Prüfungen Wechsel des Wohnorts Verlassen des elterlichen Heims Erste eigene Wohnung Eintritt ins Arbeitsleben Aufbau der eigenen Familie Arbeitsplatzunsicherheit, -wechsel oder -Verlust • Beginn einer chronischen Krankheit • Ende der aktiven Erwerbstätigkeit • Verlust des Ehepartners, Verwandter oder enger Freunde

stoffe in der Luft, im Wasser und im Bo­ den und schließlich physische Gefahren zu Hause, in der näheren Umgebung und im Verkehr besonders anfällig.

Die Kindheit und Jugend Die Schaffung eines Umfelds, das Kin­ dern die Möglichkeit bietet, sich körper­

lich, emotional und sozial frei zu entfal­ ten, ist eine Investition in die langfristige und stabile Gesundheit der Kinder. Die­ ses Umfeld sollte frei von Tabakrauch sein, denn auch passives Rauchen ist nachweislich schädlich für die kindliche Gesundheit. Mit der Einschulung verändert sich für viele Kinder der Alltag. Kindheit und Ju-

Eine gesunde Geburt ist die Grundlage für ein gesundes Leben. Die prä- und pe­ rinatale Versorgung kann einen bedeu­ tenden Beitrag dazu leisten, dass Mutter und Kind mit diesem zentralen Ereignis gut fertig werden. Schwangerschaft und Entbindung sind natürliche physiologi­ sche Prozesse und sollten von Medizi­ nern auch so verstanden werden. Je hö­ her der Bildungsstand, je besser der Gesundheits- und Ernährungszustand einer Mutter und je höher ihr sozioökonomi­ scher Lebensstandard und die Qualität der Gesundheitsversorgung, die sie er­ hält, umso größer ist die Aussicht auf eine erfolgreiche Schwangerschaft.

Das Säuglingsalter Für Säuglinge und Kleinkinder ist ein Geborgenheit, Stabilität und Unterstüt­ zung vermittelndes häusliches Umfeld besonders wichtig. Die Kinder verbrin­ gen in diesem Alter viel Zeit zu Hause oder in der nächsten Umgebung ihres Zuhauses und sind für dort vorkommen­ de Gesundheitsgefahren, etwa anste­ ckende Krankheiten sowie durch Wasser, Nahrungsmittel und Tiere übertragbare Krankheiten, durch schlechte hygieni­ sche Verhältnisse verursachte Krankhei­ ten, Gefahren durch chemische Schad­

Weibliche Geschlechtsorgane Endoskopie des Bauchraumes (Frau) und seiner Organe (Eierstöcke und Gebärmutter) nach Anlegen eines Pneumoperitoneums und Stichinzision (Lokalanästhesie) knapp links ober­ halb des Nabels unter aseptischen Bedingungen, zur Klärung der Lage, Größe, Farbe und Be­ schaffenheit vor allem von Gebärmutter (1), Eileitern (2) und Eierstöcken (3).

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Der Mensch gend sind Lebensphasen, in denen sich der Intellekt und der Körper besonders stark entwickeln und in welchen sich der Mensch soziale und gesundheitliche Kompetenzen aneignet, die er sein Le­ ben lang benötigt. Junge Menschen sind am besten in der Lage, bewusste Ent­ scheidungen in Bezug auf ihr Gesund­ heitsverhalten zu treffen, wenn sie die Möglichkeit haben, ihr eigenes soziales, natürliches und bildungsbezogenes Um­ feld mitzugestalten. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem psychischen Wohlerge­ hen junger Menschen, ihrem Gesund­ heitszustand und der Qualität ihrer Be­ ziehungen zu Familienangehörigen so­ wie anderen Erwachsenen und Gleich­ altrigen. Kinder und Jugendliche, die sich von ihrer Familie geliebt und unter­ stützt, von Freunden und anderen Er­ wachsenen, mit denen junge Menschen in Kontakt kommen, akzeptiert und ver­ standen fühlen, haben die besten Vo­ raussetzungen für eine gesunde Ent­ wicklung und ein gesundes Selbstbe­ wusstsein. Ein hohes Selbstwertgefühl und die Fähigkeit, Probleme und Konflik­ te zu lösen, sind wertvolle Eigenschaften für die Bewältigung des Lebenswegs.

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Der weibliche Geschlechtsapparat Die Geschlechtsorgane der Frau beste­ hen aus den inneren Geschlechtsteilen (Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und Scheide) und den äußeren Geschlechts­ teilen (Schamlippen, Klitoris und Scham­ hügel).

Die Eierstöcke Die Geschlechtsdrüsen (Eierstöcke, Ova­ ria) sind mandelförmige kleine Organe, die an der Seitenwand des kleinen Be­ ckens liegen und an Falten des Bauch­ fells aufgehängt sind. Der Inhalt der Eierstöcke besteht außer aus Bindege­ webe und Blutgefäßen aus Eizellen in verschiedenen Reifestadien, die daher auch verschieden groß sind. Die reiferen Eizellen liegen mehr an der Oberfläche des Ovars, wo sich die GraafFollikel bilden. Das sind von Zellen um­ gebene Hohlräume, die mit einer hellen Flüssigkeit gefüllt sind, in der sich die Ei­ zelle befindet. Bei einer geschlechtsreifen Frau platzt etwa alle vier Wochen ein solcher Folli­ kel (Ovulation). Die Eizelle wird danach vom Wimperntrichter des Eileiters auf­

gefangen und zur Gebärmutter (Uterus) weitertransportiert. Der Zeitpunkt der Ovulation liegt ungefähr in der Mitte zwischen zwei Monatsblutungen.

Der Eileiter Der Eileiter (Tuba uterina), ein etwa zehn Zentimeter langes Rohr, leitet die Eizelle zur Gebärmutter. Der Anfang des Eilei­ ters ist trompetenförmig erweitert und mit kleinen Fransen versehen, wodurch das Ei leicht aufgefangen werden kann. Sofern eine Befruchtung des Eies ein­ tritt, geschieht dies in der Regel im Eilei­ ter. Anschließend nistet sich das be­ fruchtete Ei in der Gebärmutter ein.

Die Gebärmutter Die befruchtete Eizelle gelangt in der Gebärmutter (Uterus) zur Entwick­ lung. Der Uterus ist ein birnenförmiges Organ von sechs bis acht Zentimetern Länge. Er besitzt eine Wand, die im Ruhezu­ stand einen bis eineinhalb Zentimeter dick ist und einen spaltförmigen Hohl­ raum enthält. Der Uterus liegt im kleinen

Geschlechtsorgane Becken und ist durch Gewebebänder an den Seitenwänden befestigt. Wenn die befruchtete Eizelle zur Ent­ wicklung gelangt, wird die Gebärmutter­ wand stark gedehnt. Bei der Geburt wird das Kind durch Kontraktion der Uterusmuskulatur (Wehen) durch die Scheide (Vagina) nach außen getrieben. Nach der Entbindung (Partus) nimmt der Ute­ rus wieder seine ursprüngliche Form an. Wenn es nicht zur Befruchtung kommt, geht die Eizelle zugrunde und wird mit einem Teil der Gebärmutterschleimhaut vom Uterus abgestoßen (Menstruation). Dieser Teil der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) wird anschließend rasch wieder ergänzt.

Die Scheide Der schmale unterste Teil der Gebärmut­ ter (Cervix, Hals) mündet in die Scheide (Vagina). Diese ist ein von vorn nach hinten schwach gebogenes 10 bis 13 Zentimeter langes Rohr, das innen mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist und dessen Wand aus Muskulatur besteht. Das untere Ende der Vagina mündet in den Scheidenvorhof (Vestibulum), der

bei Mädchen durch ein Häutchen (Hy­ men, Jungfernhäutchen) eingeengt ist.

Die äußeren Geschlechtsteile Von den äußeren Geschlechtsteilen ist nur wenig zu sehen. Der Scheidenvorhof wird an beiden Seiten von Hautfalten, den kleinen Schamlippen (Labia mino­ ra), bedeckt. Diese kleinen Schamlippen berühren sich vorn. Hier befindet sich auch eine kleine Erhebung, der Kitzler (Klitoris). Dicht dahinter liegt der Ausgang der Harnröhre (Urethra). Seitlich der kleinen Schamlippen liegen die großen Scham­ lippen (Labia majora), die die Scham­ spalte begrenzen und größtenteils über die Klitoris und kleinen Schamlippen ra­ gen. Bei der geschlechtsreifen Frau sind der Schamhügel (Mons veneris) und die großen Schamlippen behaart.

Der männliche Geschlechtsapparat Die Geschlechtsorgane des Mannes be­ stehen aus samenbildenden und samen­ ableitenden Abschnitten. Der Samen wird in zwei eiförmigen Organen, den

Hoden (Testes), produziert, die von meh­ reren Hüllen umgeben sind. Die Hoden liegen beide im Hodensack (Scrotum). In den Hoden werden nicht nur männliche Geschlechtszellen, sondern auch männ­ liche Geschlechtshormone gebildet. Der Hoden ist aus einer Anzahl Läpp­ chen aufgebaut, die wiederum aus vie­ len Samenkanälchen bestehen. Diese vereinigen sich zu einem gekrümmten Abflusskanal, dem Nebenhoden (Epidi­ dymis), der dem Hoden anliegt und in dem der Samen aufbewahrt wird. Hoden und Nebenhoden liegen außerhalb der Bauchhöhle, weil in der Bauchhöhle die Temperatur für Samenproduktion und Speicherung zu hoch ist.

Die Samenleiter Durch kräftige Kontraktionen des Nebenhodens kann der Samen in den Samenleiter (Ductus deferens) abgelei­ tet werden. Dieser verlässt das Scrotum, verläuft nach oben am Oberrand des Schambeins vorbei, um dann über den Leistenkanal in die Bauchhöhle zu ge­ langen. Seitlich der Harnblase biegen sich die Samenleiter nach hinten unten

Männliche Geschlechtsorgane Der männliche Ge­ schlechtsapparat: 1 - Samenleiter 2 - Prostata 3 - Hoden 4 - Nebenhoden 5 - Penis

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Der Mensch und münden durch die Vorsteherdrüse (Prostata) in die Rückwand der Harnröh­ re (Urethra). Dicht vor dieser Ausmündung befinden sich die Samenbläschen (Vesiculae semi­ nales), die eine Flüssigkeit produzieren, die die Beweglichkeit der Samenzellen fördert.

Die Prostata Am Übergang des Samenleiters zur Harnröhre liegt die Vorsteherdrüse (Pros­ tata), die durch eine Anzahl kleiner Aus­ mündungen Sekrete an die Samenflüs­ sigkeit (Ejakulat) abgeben kann. Das Produkt dieser Drüse ist milchartig trübe.

Das männliche Glied Das äußere Geschlechtsorgan des Man­ nes ist das männliche Glied (Penis). Er enthält drei Schwellkörper, schwammar­ tige Gebilde, die reich an Blutgefäßen und Hohlräumen sind. Diese Schwellkör­ per können auf bestimmte Reize hin mit Blut gefüllt werden, sodass eine Verstei­ fung (Erektion) des Penis eintritt. Die beiden oberen Schwellkörper kön­ nen sehr hart werden, während der unterste, in dem die Urethra liegt und der in der Eichel (Glans) endigt, weniger steif wird. Die Glans ist von einer Haut­ falte (Praeputium) umgeben, die bei der Anschwellung des Penis zurückgleitet. Der Penis hat eine Doppelfunktion. Ei­ nerseits wird er zur Ausscheidung des Urins und andererseits zur Beförderung des Samens beim Geschlechtsakt be­ nutzt. Die Menge des Samens eines Eja­ kulats beträgt ungefähr zwei bis vier Ku­ bikzentimeter, worin sich bis zu 300 Millionen Samenzellen befinden.

Die Befruchtung und Entwicklung Die weibliche Eizelle, die bei der Ovula­ tion den Eierstock verlässt, kann auf dem Weg zur Gebärmutter auf eine männliche Samenzelle stoßen. Wenn es zu einer Verschmelzung der beiden Ker­ ne der Keimzellen kommt, hat die Be­ fruchtung stattgefunden. Die befruchte­ te Eizelle entwickelt sich durch Zelltei­ lung. Nach einigen Stunden tritt die ers­ te Teilung ein, der in zunehmendem Tempo weitere Zellteilungen folgen.

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Anfangs ist der Embryo noch aus voll­ kommen gleichen Zellen zusammenge­ setzt, doch sehr bald schon bildet sich eine Höhle in dem Zellklumpen, wäh­ rend jeweils bestimmte Zellgruppen ab­ wandern und sich spezialisieren. Einige Zellen nehmen nicht an der wei­ teren Entwicklung des Embryos teil. Die­ se Zellen wandern in das Gebiet, in dem später die Geschlechtsdrüsen entstehen und bilden dann die Geschlechtszellen, aus denen sich später Ei- oder Samen­ zellen entwickeln.

Das Leben vor der Geburt Während des ersten Schwangerschafts­ monats hat der Embryo etwa 10.000 Mal an Gewicht zugenommen, obwohl seine Länge am Ende dieses Monats nur zwei Millimeter beträgt. Die Frucht gleicht in diesem Stadium weniger ei­ nem Menschen, sondern vielmehr einer Kaulquappe. Am Ende des zweiten Monats dagegen ist die Frucht wohl als ein Miniatur­ mensch zu erkennen. Das Individuum ist beinahe vier Zentimeter lang und kann Arme und Beine bereits bewegen. Im dritten Monat durchlaufen Teile des Be­ wegungsapparates ein schnelles Wachs­ tum und es findet bereits eine Koordina­ tion zwischen Muskeln und Nerven statt. Das Nervensystem beginnt zu funktionieren, wodurch koordinierte Be­ wegungen möglich werden. Auch nervö­ se Reflexe können hervorgerufen wer­ den und ein großer Teil des Körpers ist tastempfindlich. Der Fetus kann im dritten Monat bereits schlucken und seinen Kopf drehen. Am Ende dieser Phase ist die Frucht vollstän­ dig entwickelt. Dies bedeutet nicht, dass das Individuum im vierten Monat bereits lebensfähig wäre. Das ungeborene Kind nimmt anschließend stark an Körperge­ wicht zu. Der Fetus wächst um zwölf Zentimeter und wird sechs Mal so schwer. Im fünften Monat ist das Gewicht auf ungefähr 500 Gramm angestiegen und die Bewegungen werden so kräftig, dass sie von der Mutter wahrgenommen wer­ den können. Einige Wochen später ist das Stadium erreicht, in dem der Fetus lebensfähig ist - obwohl die Chance, dass eine Frucht von 500 bis 1.000

Gramm am Leben bleibt, noch sehr ge­ ring ist. Je eher ein Kind vor dem errech­ neten Termin zur Welt kommt, desto grö­ ßer ist die Gefahr von Komplikationen und Störungen. Kinder, die zu früh gebo­ ren werden, können zu normalen Babys heranwachsen, müssen aber meist eini­ ge Zeit in einem Brutkasten (Inkubator) gepflegt werden.

Das Wachstum Das Wachstum gehört, gemeinsam mit Stoffwechsel, Fortbewegung und Fort­ pflanzung, zu den vier fundamentalen Eigenschaften des lebenden Orga­ nismus. Unter Wachstum wird eine Zu­ nahme an Gewicht und Umfang ver­ standen, die mit Prozessen der Differen­ zierung und Reifung verbunden ist. Jede Tierart hat ein spezifisches Wachstums­ muster, auch der Mensch. Wachstum auf makroskopischem Ni­ veau kann auf verschiedene Art festge­ stellt werden: Bestimmung des Ge­ wichts, Messung der Körperlänge oder des Schädelumfangs. Auch die Reifung des Skeletts und das Durchbrechen der Zähne geben Hinweise auf das Körper­ wachstum. Auf mikroskopischem Niveau gelten andere Kriterien, etwa die Zell­ größe und der Gehalt an bestimmten Baustoffen. Weniger einfach, aber vom mensch­ lichen Standpunkt viel interessanter ist es, die Entwicklung von Motorik, Lern­ vermögen, Sprache und Persönlichkeit genauer zu betrachten. Nach vier Wochen kann ein Säugling sei­ nen Kopf noch nicht hochhalten, aber bereits die Augen bewegen. Das Kind schaut, wenn es wach ist, in die Umge­ bung, während das Gesicht noch kaum Mimik zeigt. Im Alter von drei bis vier Monaten be­ ginnt das Kind mit der Rassel zu spielen und betrachtet diese in der Hand. Das Lernvermögen hat in kurzer Zeit stark zugenommen. Auch die Entwicklung der Persönlichkeit tritt in dieser Periode in eine neue Phase. Das Kind lacht spontan und spielt mit den Händen. Einige Mo­ nate später ist es bereits imstande, zwei Spiele zu kombinieren und spricht die ersten einfachen Worte. Der Wachstumsprozess wird nicht allein durch die Erbanlagen bestimmt. Die Er-

Geschlechtsorgane Befruchtung Schematische Darstel­ lung des Befruchtungs­ vorgangs. Rechts oben ist eine Sa­ menzelle abgebildet, un­ ten eine Eizelle (großes Bild). Links erkennt man von oben nach unten die schematische Darstel­ lung vom Eindringen der Samenzelle in die Eizelle (kleine Bilder).

1 - Samenzellen nähern sich der Eizelle, die eine gewisse Anziehungskraft auf sie ausübt, hervorge­ rufen durch einen von ihr abgesonderten che­ mischen Stoff. 2 - Eizellenmoleküle stellen engen Kontakt mit den Samenzellen­ molekülen her. Nach dem Eindringen einer Samenzelle durch die Eimembran wird das Eindringen weiterer Sa­ menzellen verhindert. 3 - Die Samenzelle stößt ihren Schwanz außer­ halb der Eimembran ab.

4 - Der Kopf der Samen­ zelle dringt immer tiefer in die Eizelle ein. Die Membran ist wieder eine geschlossene Wand. An­ dere Samenzellen außer­ halb der Eizelle gehen zugrunde.

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Der Mensch nährung (zum Beispiel der Eiweißgehalt der Nahrung), spielt ebenfalls eine wich­ tige Rolle. Auch die mütterliche Sorge, sowohl in körperlicher als auch in geisti­ ger und emotionaler Hinsicht, ist ein wichtiger Faktor bei der normalen Ent­ wicklung des Kindes. Etwa am Ende des ersten Lebensjahres wird ein Höhepunkt der motorischen Entwicklung erreicht: Das Kind läuft an der Hand. Die Geschwindigkeit, mit der es mit seinem Spielzeug umgeht, be­ schleunigt sich. Das Kleinkind kann nun einen Würfel oder eine Dose abset­ zen und versucht, einen Turm aus zwei oder drei Blöcken zu bauen. Die moto­ rische Entwicklung äußert sich auch darin, dass das Kind versucht, der Mut­ ter zu helfen, wenn es angezogen wird. Das Spielen mit Bauklötzen wird als ei­ nes der bedeutendsten Kennzeichen für die Entwicklung der Lernfähigkeit ange­ sehen. Etwa mit 18 Monaten baut das Klein­ kind einen Turm aus drei bis vier Bau­ klötzen und legt sie in eine Reihe. Ein halbes Jahr später baut es noch höhere Türme, wobei sechs bis zehn Bauklötze verwendet werden. Im Alter von drei Jahren wird das Bauen konstruktiver. Das Kind versucht, ganze Häuser und Burgen zu errichten.

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Der Gebrauch der Sprache ist die kenn­ zeichnendste Eigenschaft, durch die sich der Mensch von anderen Säugetieren unterscheidet. Tierpsychologen haben darauf hingewiesen, dass die Entwick­ lung von Mensch und Schimpansen nach der Geburt eine Zeit lang parallel verläuft, bis zu dem Augenblick, in dem das Kleinkind die ersten Wörter spricht. Erst dann tritt eine wesentliche Abwei­ chung in der psychischen und motori­ schen Entwicklung gegenüber Primaten (Affen) auf. In der Periode zwischen dem neunten und zwölften Monat spricht das Klein­ kind meist nicht mehr als drei bis fünf Wörter, und mit eineinhalb Jahren hat sich der Wortschatz auf etwa zehn Wör­ ter vergrößert. Das Kind beginnt dann auch die so genannte Kindersprache zu benutzen. Nach etwa zwei Jahren kann es die er­ sten Sätze aus zwei oder drei Wörtern bilden. Es kann dann schon eine Reihe von Dingen benennen. Ein Jahr später spricht es ganze Sätze und kennt auch Pronomen und Wortgeschlechter. Mit vier bis fünf Jahren sind das Lautsys­ tem und die grundlegenden syntakti­ schen Strukturen weitgehend erworben. Komplexere Sätze werden erst mit acht bis zwölf Jahren zielgerichtet verwendet.

Die Persönlichkeitsentwicklung Die Persönlichkeitsentwicklung in be­ stimmte Phasen einzuteilen ist viel schwieriger, da objektive Kriterien feh­ len. Im zweiten und dritten Lebensjahr beginnt das Kind Handlungen von Er­ wachsenen zu begreifen und fügt diese in Spielvorgänge ein. Beispielsweise hat ein Mädchen inzwischen gelernt, mit Puppen zu spielen, kann ihre Puppen unterscheiden und hat eine Lieblings­ puppe. Die Puppen werden ins Bett ge­ legt, gewaschen, an- und ausgezogen. Das dritte und vierte Lebensjahr wird durch die Neigung zum Zeichnen be­ stimmt. Erst werden Kreise und Dreiecke gemalt, später Figuren wie Häuser, Kir­ chen und Tiere. In sozialer Hinsicht ist es wichtig, dass das Kind an Gemein­ schaftsspielen teilnimmt. Es muss ler­ nen, mit anderen zusammenzuspielen. Im Alter von vier bis fünf Jahren steht die Entwicklung der konstruktiven Fä­ higkeiten, das Zusammenspielen mit Gleichaltrigen und die Körperbeherr­ schung im Vordergrund. Die genannten Aspekte markieren be­ stimmte Entwicklungsphasen des Kin­ des - eine Periode, in der die eigene Um­ gebung, die Eltern, das eigene Haus ei­ nen grundlegenden Einfluss haben.

Kommunikation

Kommunikation: Gehirn und Hormone Die 80 bis 90 Milliarden Nervenzellen im menschlichen Gehirn und Rückenmark bilden ein außerordentlich komplexes System, anatomisch als weiße und graue Substanz beschrieben, geschützt gele­ gen im Inneren der Schädelhöhle und des Wirbelkanals. Das Elektronenmikros­ kop hat uns eine völlig neue Welt im In­ neren der einzelnen Nervenzellen er­ schlossen. Die mit seiner Hilfe gewon­ nenen Untersuchungsergebnisse sind von großem Wert für das bessere Ver­ ständnis der Physiologie und Biochemie des Nervensystems. Jede einzelne Nervenzelle ist eine struk­ turelle und funktionelle Einheit (Neu­ ron). Die ultramikroskopische Forschung hat den Schleier über der Feinstruktur der Nervenzelle gelüftet, ein sehr kom­ plexes System von Membranen und Ka­ nälen ist sichtbar geworden. Dies stellt das morphologische Substrat für eine große Zahl komplizierter Zell­ funktionen dar - für die Synthese der Ei­ weißkörper der Zelle, für die Bildung der Botenstoff-Moleküle (NeurotransmitterSubstanzen), für die Bereitstellung der Enzyme und ihre selektiven Funktions­ mechanismen.

venbahnen, die zu allen Teilen des Kör­ pers führen und diese mit dem Gehirn verbinden. Über Regelkreise kann das zentrale Nervensystem (ZNS) die Zu­ stände im Körper jederzeit kontrollieren

und bei sich verändernden Bedingungen regulierend eingreifen. Der Hypothala­ mus, eine Drüse des Zwischenhirns, bil­ det das Bindeglied zwischen nervöser und hormonaler Steuerung.

Die Steuerung über Nerven und Hormone Was in der einzelnen Zelle geschieht, ist durch die Gene im Zellkern vorprogram­ miert. Die Gesamtheit der Organe hinge­ gen unterliegt der Steuerung durch das Gehirn, ohne dessen Anweisungen diese nichts Sinnvolles leisten könnten. Der Informationsfluss in unserem Körper geschieht auf zwei unterschiedlichen Wegen: über das Nervensystem und über Hormone, die ins Blut abgegeben werden. Dabei ist das Nervensystem die höhere Instanz, denn Hormonausschüt­ tungen werden vom Gehirn, der Leitund Befehlszentrale unseres Körpers, kontrolliert. Das Nervensystem des Menschen be­ steht aus Gehirn, Rückenmark und Ner­

Gehirn Ansicht des Gehirns von oben. Das Großhirn besteht aus zwei symmetrischen Hälften (in der Fotografie links und rechts), den Hemisphären, die durch eine tiefe, längs verlaufende Fur­ che voneinander getrennt sind. Die linke und rechte Hälfte sind durch ein dickes Faserbün­ del, den Balken (Corpus callosum), miteinander verbunden.

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Der Mensch Das Nervensystem Das Nervensystem besteht aus einem zentralen Teil, dem Gehirn und dem Rückenmark, und einem peripheren Teil, den im Körper verlaufenden Nerven. Das Ganze ist als ein informationsverarbei­ tendes System anzusehen. Es empfängt pro Zeiteneinheit Zehntausende von Sig­ nalen, verarbeitet diese und gibt Tausen­ de von Signalen an die Wirkorgane (Ef­ fektoren) im Körper, Muskeln und Drü­ sen, ab. Die Hauptfunktionen des Ner­ vensystems betreffen drei Aufgabenbe­ reiche:

• Das Gehirn beeinflusst die Tätigkeit der auf eigene Funktion ausgerichte­ ten Organe. Diese zentralnervöse Kontrolle geschieht auf schnellere Weise als es durch stoffliche Übertra­ gung mittels der Blutgefäße möglich wäre. • Das Individuum kann durch das Ner­ vensystem gesteuert schnell, koordi­ niert und zielgerichtet auf Verände­ rungen in der Umwelt reagieren. Es verteidigt so seine Integrität und trägt zur Arterhaltung bei. • Bestimmte Teile des menschlichen Nervensystems müssen als der Ort, in dem, auf noch unbegreifliche Weise, eine Verbindung zwischen Geist und Körper besteht, und als submikrosko­ pisches Substrat für Funktionen wie abstraktes Denken oder Bewusstsein angesehen werden.

Die Nervenzelle Die strukturelle und funktionelle Einheit des Nervensystems ist die Nervenzelle, auch Neuron genannt. Die Zellen ande­ rer Organe haben einen relativ einfa­ chen Bau im Vergleich zur Nervenzelle. Der deutlichste Unterschied ist die meist große Anzahl von Nervenfortsätzen, die von sehr unterschiedlicher Länge sein können. Diese Fortsätze haben vor allem Bedeu­ tung für die Weitergabe von Impulsen oder Reizen. Das Neuron ist mit zwei Ar­ ten von Fortsätzen ausgestattet:

• Dendriten, stark verzweigte Fortsätze, die im Allgemeinen die Impulse auf­ nehmen. • Neuriten oder Axone, die die Impulse anderen Neuronen oder Zellen aus­

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führender Organe, wie Muskulatur oder Drüsen, weitergeben. Das Nervensystem steuert alle Vorgänge im menschlichen Körper. Kein Muskel kontrahiert sich und keine Drüse schei­ det etwas aus, ohne dass Signale des Nervensystems beteiligt sind. Informa­ tionen, die unsere Sinnesorgane von der Umwelt aufnehmen, werden vom Ner­ vensystem weitergeleitet, verarbeitet und bewusst gemacht. Die Tätigkeiten von Nervensystem, Sin­ nesorganen und Muskeln findet nicht unabhängig voneinander statt, sondern stehen in enger Beziehung zueinander. Das Nervensystem ermöglicht die har­ monische Zusammenarbeit aller Organe. Man kann die Funktion des Nerven­ systems am kürzesten folgendermaßen beschreiben: Durch das Nervensystem werden alle auf eine eigene Funktion gerichteten Organe und Organsysteme integriert. Es ist daher ein hervorragen­ des Regel- und Koordinationssystem des Organismus.

Die Gliazelle Ein zweiter Zelltyp ist am Aufbau des Nervensystems beteiligt, die Neuroglia, die nach dem griechischen Wort „glia", Leim, benannt ist. Diese Bezeichnung wurde zu einer Zeit eingeführt, als man glaubte, dass die gliöse Substanz eine Art Klebemittel für Nervenzellen sei. Die Gliazellen, die die Neuronen an Zahl übertreffen, dienen dazu, dem Nerven­ system Zusammenhalt zu verleihen. Sie sind für den Zellstoffwechsel verantwort­ lich und sorgen für die Isolierung der in­ formationsleitenden Nervenstränge.

Das zentrale Nervensystem Das Nervensystem besteht aus einem zentralen und einem peripheren Teil. Das zentrale Nervensystem wird voll­ ständig von Knochen (Schädel und Wir­ belkanal) umschlossen. Es besteht aus Großhirn, Hirnstamm, Kleinhirn und Rückenmark. Die ersten drei Teile werden unter dem Begriff „Gehirn" zusammengefasst. Das Rückenmark liegt in einer flexiblen knö­ chernen Röhre, dem Wirbelkanal, der durch aneinander anschließende, große

runde Löcher in den Rückenwirbeln ge­ bildet wird.

Das periphere Nervensystem Das periphere Nervensystem besteht aus zwölf Paar Hirnnerven, die mit dem Gehirn verbunden sind und durch Öff­ nungen im Schädel in die Peripherie zie­ hen. Dazu kommen 31 Paar Rücken­ marksnerven, die mit dem Rückenmark verbunden sind und den Wirbelkanal durch kleine Öffnungen zwischen den Wirbeln verlassen. Außerdem wird zwischen somatischem und autonomem Nervensystem unter­ schieden. Das erste ist vor allem mit der Verarbeitung von Sinnesreizen und der Innervation der quergestreiften Skelett­ muskeln beschäftigt, während das zwei­ te die Tätigkeit der inneren Organe und der Blutgefäße steuert.

Das autonome Nervensystem Das autonome Nervensystem, auch ve­ getatives oder unwillkürliches Nerven­ system genannt, dient vor allem der Re­ gulierung der Funktion der inneren Orga­ ne, wie Herz, Lungen, Darm und Drüsen. Es werden zwei anatomisch und funktio­ nell verschiedene Teile unterschieden: Ein parasympathisches und ein sympa­ thisches System, mit entgegengesetzter Wirkung auf die verschiedenen Organe. Der kraniale Teil des parasympathischen Systems entspringt in Kernen des Hirn­ stamms, sein sakraler Teil im sakralen Rückenmark. Das sympathische System hat dagegen seinen Ursprung in Zellen, die im thorakalen und lumbalen Rücken­ mark liegen. Der periphere Teil des autonomen Ner­ vensystems besteht immer aus zwei hintereinander geschalteten Nervenzel­ len. Zellkörper und Dendriten des ersten Neurons liegen im Hirnstamm oder im Rückenmark. Die Axone verlassen das zentrale Ner­ vensystem und laufen zur Peripherie. Das zweite Neuron beginnt nahe am Rückenmark - dies ist beim sympathi­ schen Nervensystem der Fall - oder nahe dem zu innervierenden Organ dies gilt beim parasympathischen Ner­ vensystem. Hier werden Nervenknoten (Ganglien) gebildet.

Kommunikation Synapse Schematische Darstellung einiger Synapsen, die sich am Ende sich verzweigen­ der Ausläufer (Dendriten) einer Nervenzelle (oben) befinden. Die Synapsen sind mit kugelförmigen Vakuolen gefüllt, die Ner­ venbotenstoffe (Neuro­ transmitter) enthalten. Die Neurotransmitter sind für die Signalübertragung (von einer Nervenzelle zur anderen) unbedingt erfor­ derliche chemische Stoffe, die nach der Ausschüt­ tung aus der Synapse in der Nervenzelle unter­ schiedliche chemische Re­ aktionen aktivieren kön­ nen (untere Bildhälfte).

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Der Mensch In diesen Ganglien befinden sich auch Synapsen, die Kontaktstellen der Neuro­ ne. Die Ganglien des sympathischen Nervensystems bilden an jeder Seite der Wirbelsäule einen Strang, der aus den Ganglien und den sie verbindenden Ner­ venfasern besteht. Dieser Grenzstrang (Truncus sympathicus) verläuft vom At­ las bis zum Steißbein. Außer den beiden Grenzsträngen befin­ den sich im Bauchbereich noch drei gro­ ße unpaarige Ganglien, die vor der Wir­ belsäule liegen. Von ihnen aus verlaufen vor allem Nervenfasern zu den Baucheingeweiden. Der wichtigste parasympathische Nerv ist der X. Hirnnerv (Nervus vagus, der umherschweifende Nerv). Die Verzwei­ gungen dieses Nervs haben ein großes Ausbreitungsgebiet im Körper. Organe in Hals, Brust und Bauch werden von ihm versorgt.

Die Synapse

Nervenzelle Beispiele von Netzwerken mit Nervenzellen im Kleinhirn. Das zentrale Neuron ist die so ge­ nannte Purkinje-Zelle (Kreis), die bis zu 10.000 Verbindungen (Synapsen) haben kann. Das Kleinhirn ist vor allem das Organ, das für die Koordination der Muskelaktivitäten, Feinmoto­ rik und Körperhaltung zuständig ist.

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Eine Synapse ist eine interneuronale Ver­ bindung, in der zwei Neuronenanteile verschiedener Nervenzellen miteinander in sehr engen Kontakt treten. Die Neuro­ nenanteile gehen nicht direkt ineinander über, sondern werden durch einen sehr schmalen Zwischenraum getrennt, den synaptischen Spalt. In der Synapse werden Erregungen von einer Zelle zur anderen übertragen. Der die Erregung leitende Teil der Synapse, der Sender, wird präsynaptisches Ele­ ment genannt und der den Reiz aufneh­ mende Teil postsynaptisches Element. Ein einziges Neuron empfängt im Allge­ meinen Erregungen von bis zu Tausen­ den anderen Nervenzellen. Die Oberflä­ che eines Neurons ist entsprechend dicht mit Synapsen besetzt. Im präsynaptischen Element befinden sich Hunderte von Bläschen, die mit dem Lichtmikroskop nicht mehr erkannt wer­ den können. Die Bläschen enthalten die Botenstoffe (Neurotransmitter), die für die Erregungsübertragung erforderlich sind.

Das Gehirn Das Großhirn besteht aus zwei symme­ trischen Hälften, den Hemisphären, die durch eine tiefe, längs verlaufende Für-

Kommunikation ehe voneinander getrennt sind. Die linke und rechte Hälfte sind durch ein dickes Faserbündel, den Balken (Corpus callo­ sum), miteinander verbunden. Die Groß­ hirnrinde ist die oberste dünne Schicht der Hemisphären. Sie besteht aus meh­ reren Schichten dicht übereinander lie­ gender Nervenzellen. Makroskopisch kann das Großhirn in verschiedene Lappen unterteilt werden:

• • • •

Stirnlappen (Lobus frontalis) Scheitellappen (Lobus parietalis) Hinterhauptlappen (Lobus occipitalis) Schläfenlappen (Lobus temporalis)

Die beiden ersten Lappen werden durch die Zentralfurche (Sulcus centralis) ge­ trennt. Im Gebiet des Stirnlappens, der vor der Zentralfurche liegt (vordere Zen­ tralwindung, Gyrus praecentralis) liegen die Zentren für die Steuerung der Will­ kürbewegungen. In der hinteren Zentralwindung (Gyrus postcentralis), die zum Scheitellappen gehört, kommen verschiedene Sinnesrei­ ze, wie Schmerz und Druckreize, zum Be­ wusstsein. Von vielen anderen Hirnge­ bieten hat man ebenfalls die Funktion feststellen können.

Der Hirnstamm Der Hirnstamm nimmt in Bezug auf Großhirn, Kleinhirn und Rückenmark eine zentrale Position ein und ist kompli­ ziert aufgebaut. An der Außenseite fin­ det man weiße Substanz und innen Ge­ biete, die aus grauer Substanz bestehen. Man unterscheidet von vorn oben nach hinten unten (von kranial nach kaudal):

• Das Zwischenhirn (Diencephalon) mit seinen wichtigsten Teilen, Thalamus und Hypothalamus, das Koordina­ tionszentrum des autonomen Teils des Nervensystems. • Das Mittelhirn (Mesencephalon) ent­ hält die Colliculi superiores und infe­ riores, Zentren für Reflexe von Auge und Ohr. • Das Hinterhirn (Metencephalon). Ein wichtiger Teil davon wird durch die Brücke (Pons) gebildet, die ein Schalt­ zentrum für die Nervenfasern ist, die vom Großhirn zum Kleinhirn ziehen. • Das verlängerte Mark (Medulla ob­ longata, Myelencephalon), das an das Rückenmark grenzt.

Nervenzelle Schematische Darstellung von Nervenzellen im Rückenmark. Die Nervenzelle ist mit zwei Arten von Fortsätzen ausgestattet: Dendriten und Neuriten. Diese Fortsätze bilden kom­ plexe Netzwerke.

Ein großer Teil der Zentren, die von le­ benswichtiger Bedeutung sind, liegen im Hirnstamm, wie zum Beispiel das Atem­ zentrum oder ein Zentrum für die Herz­ tätigkeit. Man findet im Hirnstamm auch viele Hirnnervenkerne. Hinterhirn und verlängertes Mark werden meist als Rautenhirn (Rhombencephalon) zusam­ mengefasst.

Das Kleinhirn Das Kleinhirn (Cerebellum), das unter dem Hinterhauptlappen des Großhirns liegt, weist an der Oberfläche zahlreiche parallel verlaufende Furchen auf. Es ist vor allem das Organ, das für die Koordi­ nation der Muskelaktivität und Feinmo­ torik verantwortlich ist.

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Der Mensch Das Rückenmark Das Rückenmark ist ein zylinderförmi­ ger, fingerdicker Stab, der kranial in den Hirnstamm übergeht und kaudal in Höhe des ersten Lendenwirbels endet. Es liegt im Wirbelkanal, der durch über­ einander liegende Wirbellöcher gebildet wird. Im Längsschnitt sieht man zwei Verdi­ ckungen an den Stellen, wo die Armner­ ven und Beinnerven austreten (Intu­ mescentia cervicalis und lumbalis). Es endet in einem feinen Faden, der Filum terminale oder Endfaden genannt wird. Das Rückenmark ist kürzer als der Wir­ belkanal. Trotzdem läuft durch jede Öff­ nung zwischen zwei Wirbeln immer nur ein Nervenbündel. Die aus den unters­ ten Rückenmarkabschnitten stammen­ den Nervenbündel laufen daher erst ei­ nige Zeit zusammen mit dem Filum ter­ minale weiter, ehe sie durch die für sie bestimmte Öffnung austreten. Das Filum terminale mit den umgebenden Nerven wird als Pferdeschwanz (Cauda equina) bezeichnet.

Die Rückenmarknerven Die Rückenmarknerven versorgen be­ stimmte Körperregionen. Man kann sich den Körper unterhalb des Kopfes aus 31 aufeinander gestapelten Abschnitten aufgebaut vorstellen. Jeder Abschnitt stellt ein neurales Segment dar, dem ein Paar Rückenmarknerven und eine Schei­

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be des Rückenmarks zugeordnet sind. Die Gliedmaßen mit den Muskelansamm­ lungen und ihren zugehörigen Nervenfa­ sern beeinflussen Form und Größe der Scheiben. Dadurch werden die Körperab­ schnitte unregelmäßig und undeutlich. Außerdem geht der Mensch aufrecht, wodurch noch eine weitere Unregelmä­ ßigkeit der gedachten Säule mit ihren 31 Scheiben entsteht. Jeder Rückenmarknerv entspringt aus zwei Wurzeln, von denen jede aus einem Bündel Nervenfasern besteht. Die af­ ferenten oder sensiblen Nervenfasern treten an der Rückenseite (dorsal) ins Rückenmark ein, die dorsale oder Hinter­ wurzel. Die efferenten oder motorischen Nerven verlassen an der Bauchseite (ventral) das Rückenmark, die ventrale oder Vorderwurzel. Noch im Wirbelkanal schließen sich beide Wurzeln zu einem gemeinsamen Stamm zusammen. In ihrem Verlauf durch den Körper verzweigen sich diese Nerven mehr oder weniger stark. Alle ihre Äste heißen Nerven und haben einen zusätz­ lichen Namen, der meist von ihrer Lage oder einer anatomischen Struktur in ihrer Nähe abgeleitet ist. So spricht man etwa vom Nervus ulna­ ris, dem Ulnarisnerven, da dieser an der Ulna (Elle) entlang verläuft. Fast alle Nerven im Körper enthalten so­ wohl afferente als auch efferente Ner­ venfasern. Afferente Nerven leiten Infor­ mationen von der Körperperipherie zum zentralen Nervensystem (ZNS).

Efferente Nerven tun im Vergleich zu den afferenten Nerven das genaue Gegenteil, sie leiten Informationen vom zentralen Nevernsystem zur Peripherie. Die Nerven nehmen Kontakt mit Muskel­ fasern oder Drüsenzellen auf, diese sind die Effektoren.

Die Armnerven Die Rückenmarknerven des fünften zer­ vikalen bis ersten thorakalen Segments bilden außerhalb des Wirbelkanals ein Geflecht (Plexus), aus dem später die einzelnen Armnerven entspringen. Der untere Teil dieses Plexus brachialis läuft durch die hintere Skalenuslücke, die vom Musculus scalenus anterior, Musculus scalenus medius und der ers­ ten Rippe gebildet wird. Durch diese Lü­ cke verläuft auch die Arteria subclavia.

Die Beinnerven Auch die Nerven der unteren Extremität, die aus dem lumbalen und sakralen Teil des Rückenmarks entspringen, bilden außerhalb des Wirbelkanals zunächst ei­ nen Plexus, den Plexus lumbosacralis, aus dem verschiedene Nerven für das Bein abgehen. Die wichtigsten Nerven, die aus dem lumbalen Teil des Plexus (L1 bis L4) tre­ ten, sind für das Bein der Nervus femo­ ralis und der Nervus obturatorius, und aus dem sakralen Teil (L4 bis S4) der Nervus glutaeus superior und inferior und der Nervus ischiadicus.

Sinnesorgane

Sinnesorgane Das Gehirn steht mit der Außenwelt über Millionen von Sinneszellen in Kon­ takt. Die Reize, die durch die Sinnesor­ gane in der Peripherie und im Inneren des Körpers aufgefangen werden, errei­ chen als elektrische Signale das zentrale Nervensystem, wo sie verarbeitet wer­ den und Anlass zur Wahrnehmung ge­ ben können. Veränderungen in der Umwelt rufen nach Aufnahme (Rezeption) durch die

Sinnesorgane Erregungen (Sensationen) hervor. Wenn diese Informationsströme nach einem bestimmten Muster geord­ net werden, spricht man von Perzeption oder Wahrnehmung. Dieser Mecha­ nismus ist vor allem in der Rinde des Großhirns lokalisiert. Unsere Sinnesorgane nehmen Reize aus der Umwelt auf. Es können jedoch nur solche Reize verarbeitet werden, für die das jeweilige Sinnesorgan empfänglich

ist: Augen zum Sehen, Ohren zum Hö­ ren, die Nase zum Riechen, die Zunge zum Schmecken, die Haut zum Tasten und zur Wahrnehmung von Wärme, Käl­ te und Schmerz. Die Haut hat eine doppelte Aufgabe. Ei­ nerseits wirkt sie als Schutzhülle für den Körper, schützt gegen Austrocknung, Ab­ kühlung und Eindringen von Bakterien, fängt Druck und Stoß auf. Andererseits stellt sie durch winzige Sinnesorgane,

Auge Modell des Auges mit Augenmuskeln (rot) und umgebendem Gewebe und Nerven (gelb). Oben befinden sich der obere gerade Augenmuskel (Musculus rectus bulbi superior) und der obere schräge Augenmuskel (Musculus obliquus bulbi superior). Der Augapfel liegt der Innenfläche der Augenhöhle nicht unmittelbar an. Der Zwischenraum ist mit lockerem Fettgewebe gepolstert.

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Der Mensch die Druck-, Schmerz- und Temperatur­ empfindungen vermitteln, die Verbin­ dung zur Außenwelt her. Unsere Sinnesorgane verwandeln die an­ kommenden Reize in elektrische Impulse, die über die Nervenbahnen zum Rücken­ mark und Gehirn gelangen. Das Gehirn übersetzt die ankommenden Impulse in entsprechende Wahrnehmungen. Sinnesorgane dienen also als Vermittler zwischen Umwelt und dem einzelnen Lebewesen. Sie sind jedoch nur in der Lage, einen beschränkten Ausschnitt der Umwelt aufzunehmen. Jede Art hat, ent­ sprechend ihren Lebensbedingungen, solche Sinnesorgane entwickelt, die für ihr Überleben von Bedeutung sind. Be­ stimmte Reize wirken auf die Sinnes­ organe. Beim Auge sind es optische Reize. Damit dieses Lichtsinnesorgan stets leistungs­ fähig bleiben kann, liegen wichtige Teile geschützt im Kopf. Um nahe und entfern­ te Gegenstände gleich scharf auf der Netzhaut abbilden zu können, kann die Linse ihre Form verändern. In der Netz­ haut stehen 130 Millionen Sehsinneszellen dicht beieinander. Nach ihrer Form werden sie als Stäbchen oder Zäpfchen bezeichnet. Die Stäbchen liefern ein schwarzweißes Bild und ermöglichen das Dämmerungssehen. Mit den Zäpfchen werden die Farben wahrgenommen. Die Ohren sind in der Lage, Schallwellen aufzunehmen. Der Schall wird durch die drei Gehörknöchelchen verstärkt und auf ein Häutchen übertragen, das das Mittelohr zum Innenohr verschließt. Die Flüssigkeit in der Ohrschnecke wird in Schwingungen versetzt. In der Schnecke sitzen Hörsinneszellen. Sie schicken über den Hörnerv die Impulse zum Gehirn. Das Gleichgewichtsorgan liegt im Innen­ ohr unmittelbar neben der Schnecke. In ihm befinden sich zwei unterschiedliche Teilorgane: das Dreh- und das Lagesin­ nesorgan. Ihre Aufgabe ist es, dem Ge­ hirn Informationen über den Bewe­ gungszustand des Körpers und dessen Lage im Raum zu vermitteln und damit zu gewährleisten, dass dieser im Gleich­ gewicht gehalten wird und Störungen rechtzeitig begegnet werden kann. Die Sinnesorgane dienen also mit an­ deren Worten als Vermittler zwischen der Umwelt und dem einzelnen Lebe­ wesen.

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Das Geruchssinnesorgan und die Zunge Der Mensch kann tausend verschiedene Gerüche wahrnehmen und unterschei­ den. Das Geruchssinnesorgan liegt in der Nase. Auf einem pfenniggroßen Fleck im oberen Teil der Nasenhöhle lie­ gen Millionen von Geruchszellen. Sie sind mit Nervenzellen, die zum Gehirn führen, verbunden. Mit der Zunge können wir wahrnehmen, ob eine Nahrung süß, sauer, salzig oder bitter schmeckt. Verschiedene Felder mit Geschmackssinneszellen sind dafür zu­ ständig.

Das Auge Die Augen liegen an beiden Seiten der Nase in den Augenhöhlen (Orbita), die vom knöchernen Schädel gebildet wer­ den. Das Auge ist ein komplex gebautes Organ, an dem Augapfel, Nerven und Gefäße sowie einige Hilfsorgane unter­ schieden werden. Der Augapfel (Bulbus oculi) ist mit einer durchsichtigen Substanz gefüllt und von einer Wand umgeben, die auch Augen­ mantel genannt wird und aus drei Schichten besteht:

• Die äußere Schicht wird von der fes­ ten, harten Lederhaut (Sklera), dem Weißen des Auges gebildet. An ihr sind die Augenmuskeln befestigt. Die Sklera setzt sich nach vorn in der durchsichtigen Hornhaut fort (Cor­ nea), die stärker gekrümmt ist und daher etwas vorsteht. • Die mittlere Komponente ist die mitt­ lere Augenhaut (Tunica vasculosa bul­ bi), die die Gefäße für das Auge ent­ hält. Dort, wo die Sklera in die Horn­ haut übergeht, geht die Gefäßhaut in die Regenbogenhaut (Iris) über. An der Übergangsstelle ist die Gefäßhaut verdickt. Hier ragt der Ziliarkörper (Corpus ciliare), in dem sich der Ziliar­ muskel befindet, nach innen vor. Die Kontraktion dieses Muskels (Muscu­ lus ciliaris) bewirkt eine Abrundung der Linse. Nach vorn geht der Ziliarkörper in die Iris über, in der sich ebenfalls zwei Muskeln befinden, ein Öffner und ein Schließer. Die Iris lässt in der Mitte eine Öffnung frei, die Pupille. Die Re­

genbogenhaut kann verschiedene Farben haben, von Hellblau bis Dun­ kelbraun. Hinter dem Ziliarkörper liegt die Aderhaut (Choroidea) als größter Abschnitt der mittleren Au­ genhaut. • Die dritte Schicht ist die Netzhaut (Retina), die die lichtempfindlichen Zellen enthält. Dieser innerste Augen­ mantel reicht von der Stelle, wo der Sehnerv (Nervus opticus) den Augap­ fel verlässt, bis zur Übergangsstelle der Gefäßhaut in die Regenbogen­ haut. Die Fasern des Augennervs bil­ den die innerste Schicht der Netz­ haut. An der Stelle, wo die Nervenfa­ sern in den Augapfel treten, befinden sich keine Sinneszellen in der Retina (Sehnervenpapille, blinder Fleck).

Der Inhalt des Augapfels besteht aus der Linse, dem Glaskörper und dem Kam­ merwasser. Zwischen Hornhaut und Re­ genbogenhaut befindet sich die vordere Augenkammer, die mit Kammerwasser gefüllt ist. Diese setzt sich durch die Pu­ pille in die hintere Augenkammer fort, die zwischen Regenbogenhaut und Lin­ se liegt. Die Linse, die vollkommen durchsichtig ist, ist ringsherum am Ziliarkörper, auf­ gehängt mit Hilfe eines Fasersystems, den Zonulafasern. Der im Ziliarkörper gelegene Ziliarmuskel kann die Form der Linse bestimmen (Akkomodation). Der Glaskörper (Corpus vitreum) besteht aus einer geleeartigen, durchsichtigen Substanz und nimmt den Raum hinter der Linse im Augapfel ein. Der Sehnerv (Nervus opticus) verläuft vom Augapfel leicht gekrümmt durch die Augenhöhle nach hinten. Der Nerv durchbohrt das Keilbein und erreicht so die Schädelhöh­ le an der Unterseite des Gehirns. Zu den Hilfsorganen des Auges gehören die Augenmuskeln, die Augenlider, die Bindehaut und der Tränenapparat. Einige Werte vom Augapfel des Erwach­ senen: Längsdurchmesser: 24,5 Millimeter. Querdurchmesser: 24,0 Millimeter. Volumen: 7 Kubikzentimeter. Gewicht: 3,3 Gramm. Dicke der Sklera: 0,6 bis 1,1 Milli­ meter. • Durchmesser der Cornea: 10 bis 11 Millimeter.

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Sinnesorgane Die Augenmuskeln Die Augenbewegungen werden durch die äußeren Augenmuskeln bewirkt. Die vier geraden und zwei schrägen Augen­ muskeln haben ihren Ursprung an der Orbitawand und setzen am Augapfel an. Als gerade Augenmuskeln werden fol­ gende Muskeln bezeichnet:

• • • •

Musculus Musculus Musculus Musculus

rectus superior (oben) rectus inferior (unten) rectus medialis (innen) rectus lateralis (außen)

Sie entspringen an der Hinterwand der Augenhöhle rund um den Sehnerv und streben dann auseinander, um an der Vorderfläche des Augapfels anzusetzen. Der obere schräge Augenmuskel (Mus­ culus obliquus superior) läuft von der Hinterwand der Augenhöhle nach vorn, seine Sehne zieht dann durch einen Ring aus Faserknorpel und setzt an der Rück­ seite des Augapfels an. Der untere schräge Augenmuskel (Musculus obli­ quus inferior) läuft nach oben außen, um an der Rückseite des Augapfels an­ zusetzen.

Die Augenlider und die Bindehaut Der Augapfel wird an der Vorderseite von den Augenlidern und der Bindehaut geschützt. Sowohl die Rückseite der Au­ genlider als auch die Vorderseite des Augapfels sind mit dieser Bindehaut be­ deckt, die eine schützende Umhüllung für das Auge darstellt. Die Augenlider selbst sind Hautfalten und verhindern gemeinsam mit den Wimpern Verletzungen durch Fremdkör­ per. Bei geschlossenen Augen ist der Spalt zwischen Augenlidern und Augap­ fel völlig von Bindehaut ausgekleidet, man spricht dann auch von einem Bin­ dehautsack. Die Wimpern dienen vor al­ lem dazu, Staub und Schweiß fernzuhal­ ten. Die Augenbrauen schützen gegen den Schweiß der Stirn.

Der Tränenapparat In den oberen Bindehautsack münden die Tränendrüsen mit einer Anzahl Kanä­ le. Die Tränendrüse (Glandula lacrimalis) liegt seitlich oberhalb des Augapfels und scheidet Tränenflüssigkeit in diesen

Netzhaut Innere Schicht der Netzhaut, die die Sinneszellen enthält. Diese Schicht hat eine sehr kom­ plexe Struktur. Die lichtempfindlichen Zellen (oben), nach ihrer Form Stäbchen und Zäpf­ chen genannt, liegen der äußeren pigmentierten Schicht eng an. Ihre kurzen, Dendriten ge­ nannten Fortsätze, sind einzeln oder gruppenweise über Ganglienzellen mit Nervenzellen verbunden. Jede Nervenzelle hat ein langes Axon, das an der inneren Netzhautoberfläche entlang, zwischen den beiden Schichten verläuft. An einem bestimmten Punkt treffen sich die Axone, um den Sehnerv (Nervus opticus) zu bilden (unten).

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Der Mensch Hörorgan Schnitt durch die Schnecke. Das Innenohr gleicht einem Schne­ ckenhaus, mit nahezu drei Windungen. Diese Windungen sind mit ei­ ner Flüssigkeit gefüllt. Der innere Teil der knö­ chernen Schnecke hat zwei Öffnungen zum Innenohr, die beide mit elastischem Gewebe ab­ geschlossen sind: das ovale und das runde Fenster. Jeder Abschnitt des Schneckengangs enthält (von oben nach unten) Vorhoftreppe und Gehörgang, gefüllt mit Endolymphe und Paukentreppe. Unten sieht man den Gleichge­ wichtsnerv (links) und den Hörnerv (rechts).

Raum aus. Die Tränenflüssigkeit strömt über die Hornhaut, wo sie Staubpartikel fortspülen kann, und fließt im inneren Augenwinkel über die Tränen ableiten­ den Wege ab. Jedes Augenlid enthält ei­ nen kleinen Schlauch, durch den Tränen­ flüssigkeit zum Tränensack abgeleitet wird. Über den Tränen-Nasengang (Duc­

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tus nasolacrimalis) fließt die Flüssigkeit zur Nasenhöhle ab. Dieser Gang mündet unter der unteren Nasenmuschel.

Das Ohr Das Ohr, in dessen Inneren sich Höror­ gan und Vestibularorgan befinden, setzt

sich aus äußerem Ohr, Mittelohr und Innenohr zusammen. Das äußere Ohr wird von der Ohrmuschel gebildet, einer Hautfalte, in der sich elas­ tischer Knorpel befindet, und vom äuße­ ren Gehörgang (Meatus acusticus exter­ nus), dessen Wand zum Teil aus Knorpel und zum Teil aus Knochen besteht. Dieser

Sinnesorgane

Ohr Schnitt durch das rechte Ohr. Links: äußerer Gehörgang mit Trommelfell. Mitte: Mittelohr mit Ohrknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel). Rechts: Schnecke, darin Vorhoftreppe, Gehörgang mit Corti-Organ und Paukenhöhlentreppe. Rechts oben: Gesichtsnerv, Gleichgewichtsnerv und Hörnerv.

Teil wird vom Mittelohr durch das Trom­ melfell getrennt (Membrana tympani). Das äußere Ohr stellt einen Geräusche auffangenden Schalltrichter dar. Der Ge­ hörgang, der zum Teil mit staubfangen­ den Haaren besetzt ist, leitet die Geräu­ sche zum Trommelfell, einer dünnen, durchscheinenden Membran, die durch diese Geräusche in Schwingungen ver­ setzt wird. Dadurch werden wiederum die Gehörknöchelchen in Bewegung ver­ setzt. Kleine Drüsen produzieren Ohren­ schmalz (Cerumen), das das Trommelfell geschmeidig hält. Das Mittelohr besteht aus der mit Schleimhaut ausgekleideten Pauken­ höhle (Cavum tympani), die mit einigen

luftgefüllten Hohlräumen im Felsenbein in Verbindung steht. Diese Hohlräume machen einen Teil des Mittelohrs aus. Die Ohrtrompete (Tuba auditiva, Tuba Eustachii) verbindet das Mittelohr mit dem Rachen und sorgt dafür, dass der Druck auf beiden Seiten des Trommel­ fells gleich bleibt. Die drei Gehörknöchelchen in der Pau­ kenhöhle bilden eine Kette, durch die Schallwellen vom Trommelfell zum In­ nenohr weitergeleitet werden. • Der Hammer (Malleus) liegt mit sei­ nem Stiel dem Trommelfell an. • Der Steigbügel (Stapes) ist über die Fußplatte mit der Membran des ova­ len Fensters verbunden.

• Der Amboss (Incus) bildet die Verbin­ dung zwischen Hammer und Steigbü­ gel. Das Innenohr besteht aus einem Sys­ tem von Hohlräumen (knöchernes Laby­ rinth), in dem das häutige Labyrinth liegt. Teile des Labyrinths sind die Schnecke (Cochlea), der Vorhof (Vesti­ bulum) und die Bogengänge (Canales semicirculares). Das häutige und das knöcherne Laby­ rinth enthalten verschiedene Flüssigkei­ ten: Das knöcherne Labyrinth die Peri­ lymphe und das häutige Labyrinth die Endolymphe. Schwingungen und Strö­ mungen dieser Flüssigkeiten verursa-

57

Der Mensch chen Reizung der im häutigen Labyrinth liegenden Sinneszellen. Einige Maßangaben zum Ohr eines Er­ wachsenen:

• Länge der Ohrmuschel: 6 bis 6,5 Zen­ timeter. • Weite des Gehörgangs: 6 bis 8 Milli­ meter. • Länge des äußeren Gehörgangs: 17 bis 24 Millimeter. • Tiefe des Mittelohrs: 3 bis 6 Milli­ meter. • Länge der Ohrtrompete: 30 bis 40 Millimeter. • Länge des inneren Gehörgangs: 4 bis 6 Millimeter. • Länge der Schnecke: 30 bis 35 Milli­ meter.

Das Hör- und Vestibularorgan Das Ohr enthält zwei Sinnesorgane, das Hörorgan und das Vestibularorgan. Außen- und Mittelohr sind nur für das Hörorgan von Bedeutung. Das Vestibu­ larorgan ist vollständig von Knochen umgeben und liegt im Felsenbein. Der Vorhof des knöchernen Labyrinths

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steht an der Rückseite mit den drei senk­ recht aufeinander stehenden Bogengän­ gen in Verbindung und an der Vordersei­ te mit der spiralig gewundenen Schne­ cke. Zwischen Schnecke und Paukenhöh­ le befindet sich das runde Fenster, das durch eine Membran abgeschlossen wird. Die drei Kanäle münden an beiden Enden in einem vorn gelegenen Raum, dem Vorhof. Zwei Kanäle münden mit ei­ nem gemeinsamen Schenkel in den Vor­ hof, während der dritte eine eigene Mündung hat. Das in der Perilymphe des knöchernen Labyrinths eingelagerte häutige Laby­ rinth besitzt zwei miteinander verbunde­ ne Bläschen (Utriculus und Sacculus), die im Vorhof liegen. In ihnen befinden sich Rezeptoren für die Stellung des Kopfes im Raum, das Gleichgewichtssin ­ nesorgan. Vom vorderen Bläschen (Sacculus) geht ein spiralig gewundener Schlauch mit 2,5 Windungen ab. In der Wand dieses Schlauchs (Cochlea) liegen die Sinnes­ zellen des Hörorgans (Corti-Organ). Die Schnecke besteht aus einer zentralen Säule, um die herum ein knöchernes Schneckenhaus in zwei Teilen liegt: Die

Vorhoftreppe (Scala vestibuli) und die darunter gelegene Paukentreppe (Scala tympani). An der Spitze der Schnecke haben die beiden Treppen miteinander Verbindung. Schwingungen der Flüssigkeit dieser beiden Treppen führen zu einer Reizung der Sinneszellen des Corti-Organs. Das hintere Bläschen (Utriculus) des Vor­ hofs steht mit den drei Bogengängen in Verbindung. In der Wand einer Ausbuch­ tung der drei Bogengänge liegen die Sinneszellen des Drehbewegungssinnes­ organs. An der Stelle, wo einer der Schenkel der Bogengänge mit dem Bläs­ chen in Verbindung steht, befindet sich eine Erweiterung, in der Zellen mit Sin­ neshaaren liegen. Drehbewegungen des Kopfs bringen die Flüssigkeit in diesen Kanälen in Bewegung, wodurch die Här­ chen bewegt und die Sinneszellen ge­ reizt werden. Der achte Hirnnerv (Nervus vestibulo­ cochlearis) besteht aus einem vestibulä­ ren Teil, welcher die Erregungen des Vestibularorgans, und einem cochlearen Teil, der die Erregungen des Hörorgans über sensible Bahnen so dem Gehirn zu­ führt.

Erste Hilfe

Inhalt

Die Erste Hilfe ist eine vornehme, ethisch hochstehende Verpflichtung dem Mitmenschen gegenüber und ermög­ licht es häufig, schwere Gesundheitsschäden bei einem Notfallpatienten zu verhindern und diesen vor bleiben­ den Behinderungen zu bewahren. Bei notfallmäßig im Krankenhaus aufgenommenen Pa­ tienten handelt es sich aber keineswegs nur um Verun­ fallte. Lediglich ein Drittel der Betroffenen sind Unfallpa­ tienten, zwei Drittel sind Patienten mit akuten Krank­ heitszuständen, etwa Herzinfarkt, Schlaganfall, Stoff­ wechselstörungen und Vergiftungen. Das Schicksal des Notfallpatienten entscheidet sich häu­ fig schon am Ort des Unfalles oder der akuten Erkran­ kung sowie während des Transports. Durch rechtzeitige

und gekonnte Erste Hilfe kann ein fataler Ausgang manchmal verhindert, eine Dauerschädigung vermieden oder zumindest deren Ausmaß begrenzt werden. Der Schwerpunkt dieser Erste-Hilfe-Leistung hat sich in den letzten Jahrzehnten von den traditionellen Maßnah­ men, im Wesentlichen das Anlegen von Verbänden und die Transportversorgung der Betroffenen, auf lebensret­ tende Sofortmaßnahmen verschoben. Diese müssen bei unmittelbarer Lebensgefahr schon in den ersten Augen­ blicken begonnen und während des Transports zur de­ finitiven Versorgung im Krankenhaus weitergeführt werden. Sachgerechte Erste Hilfe kann bei Menschen mit Bewusstlosigkeit, Atemstörungen, Herzstillstand oder schweren Blutungen lebensrettend wirken.

1. Einführung

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5. Wunden und Verbände

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2. Atemstillstand

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6. Knochenbrüche

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3. Ohnmacht undBewusstlosigkeit

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7. Verbrennungen und Verätzungen

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4. Störungen des Blutkreislaufs

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8. Fremdkörper

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Einführung

Einführung Allgemeine Verhaltensregeln Im täglichen Leben sind wir fast überall einer zunehmenden Unfallgefährdung ausgesetzt: im Haushalt, im Betrieb, im Straßenverkehr, aber auch in der Freizeit bei Spiel und Sport. Jeder von uns kann plötzlich vor der Notwendigkeit stehen, durch rasches und sachgerechtes Han­ deln einem Verletzten Erste Hilfe leisten zu müssen. Dann sollten wir wissen, wie wir uns in einem solchen Notfall zu ver­ halten haben. Als Notfälle gelten nicht nur Unfallverletzungen, sondern auch akute lebensbedrohliche Erkrankungen und Vergiftungen, die lebensrettende Sofortmaßnahmen erfordern. Für den Ersthelfer ist es zunächst wichtig, eine Notsituation zu erkennen und richtig einzuschätzen, um dann die geeigneten Maßnahmen treffen zu können. Erste Hil­ fe besteht vor allem darin, Lebensgefahr so lange abzuwenden, bis der Kranke oder Verletzte von einem Arzt betreut werden kann. Außerdem sollte der Helfer dafür sorgen, dass keine zusätzliche Schädigung des Betroffenen entsteht. Es ist deshalb besonders wichtig, nicht nur zu wissen, was man zu tun hat sondern auch, was man nicht tun darf.

7. Den Verletzten suchen.

sorgfältig

unter­

8. Den Kranken oder Verletzten be­ ruhigen.

vor allem darf er keine Arzneimittel ver­ abreichen. Für die medikamentöse Be­ handlung ist allein der Arzt zuständig. Der Helfer sollte möglichst auch falsches Eingreifen Dritter verhindern.

9. Alle notwendigen Maßnahmen mit Ruhe und Besonnenheit treffen.

Lebensrettende Sofortmaßnahmen

10. Für die Benachrichtigung von Arzt, Rettungsdienst und Polizei sorgen, wenn möglich durch Dritte. Bis zum Eintreffen des Arztes bei dem Kran­ ken oder Verletzten bleiben. Der Helfer darf keine Maßnahmen er­ greifen, die dem Arzt vorbehalten sind,

Bei der Hilfe für einen Notfallpatienten sind oft die ersten Minuten entschei­ dend. Unter lebensrettenden Sofortmaßnah­ men versteht man Vorkehrungen zur Auf­ rechterhaltung und Wiederherstellung der unmittelbar lebenswichtigen Körper­ funktionen (Atmung und Kreislauf). Fol-

Zehn Gebote für die Erste Hilfe 1. Gefahr für sich selbst, für den Ver­ letzten sowie für Dritte abwenden. 2. Den Verletzen aus einer gefährlichen Lage befreien. 3. Dem Kranken oder Verletzten unver­ züglich die erforderliche Hilfe leisten (Lagerung, Schockbekämpfung). 4. Größere Blutungen sofort stoppen.

5. Bei Atemstillstand möglichst rasch mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. 6. Nach Möglichkeit den Kranken oder Verletzten genau befragen (Was ist passiert?).

Erstversorgung im Notfall Notfallhelfer versorgen einen Patienten: Ein Helfer misst den Blutdruck, der Patient wird über eine Atemmaske mit Sauerstoff versorgt und ein zweiter Helfer bereitet eine Infusion vor (links oben).

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hungsweise Atemspende begonnen wer­ den. Die Beatmung muss so lange fort­ gesetzt werden, bis der Verletzte wieder selbständig, ausreichend und regelmä­ ßig atmet.

Bei Kreislaufstillstand zusätzlich äußere Herzmassage anwenden Ein Kreislaufstillstand äußert sich durch die Kombination folgender Anzeichen:

• Blässe und bläuliche Verfärbung der Haut • Bewusstseinsverlust • fehlende Atmung • fehlender Puls der Halsschlagader • weite und lichtstarre Pupille

Notruf Bei einem Notfall kann jede Minute über Leben und Tod entscheiden. Rettungsdienst und Feuerwehr müssen sofort benachrichtigt werden.

gende lebensrettenden Sofortmaßnahmen können Aufgabe des Ersthelfers sein:

• Allgemeinzustand beurteilen. • Bei Bewusstlosigkeit den Patienten in stabile Seitenlage bringen. • Bei Atemstillstand, ungenügender oder behinderter Atmung den Patienten be­ atmen, seine Atemwege freilegen und freihalten. • Bei Kreislaufstillstand zusätzlich äu­ ßere Herzmassage anwenden. • Blutungen stillen.

Allgemeinzustand beurteilen Lebensgefahr besteht dann, wenn eines der drei unmittelbar lebenswichtigen Organsysteme beeinträchtigt ist, näm­ lich die Atmungsorgane, der Blutkreis­ lauf (Herz, Gefäße, Blut) und das Gehirn. Faustregel zur Beurteilung des Allge­ meinzustands:

• Gehirn! - Kann der Patient auf Fra­ gen antworten?

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• Atmungsorgane! - Atmet der Pa­ tient? • Blutkreislauf! - Ist eine Pulstätigkeit bei dem Patienten fühlbar?

Bei Kreislaufstillstand ist die sofortige äußere Herzmassage angezeigt. Sie muss immer kombiniert mit der Atem­ spende durchgeführt werden.

Blutungen stillen Bei allen schweren Blutungen ist die richtige Lagerung des Verletzten Voraus­ setzung für die Blutstillung. Man kann zwischen äußeren und inneren Blu­ tungen unterscheiden.

Verbandskasten Bei Bewusstlosigkeit den Patien­ ten in stabile Seitenlage bringen Der Bewusstseinszustand eines Patien­ ten kann beurteilt werden, indem man ihn laut anspricht oder kneift. Keinesfalls aber darf der Patient geschüttelt wer­ den, da dies eine bestehende Verletzung verschlimmern könnte.

Bei Atemstillstand, ungenügender oder behinderter Atmung den Pa­ tienten beatmen, seine Atemwe­ ge freilegen und freihalten Beim bewusstlosen Patienten muss so­ fort festgestellt werden, ob noch Spon­ tanatmung besteht. Ist nur schwache oder keine Spontanatmung feststellbar, muss unverzüglich, also schon während der Bergung, mit der Beatmung bezie­

Verbandsmaterial sollte in einem Ver­ bandskasten für jeden zugänglich auf­ bewahrt werden. Der Verbandskasten sollte folgenden Inhalt haben:

1 Heftpflaster 5 x 2,5 cm 1 Wundschnellverband 50 x 6 cm 3 Wundschnellverbände 10x6 cm 1 Verbandspäckchen groß 3 Verbandspäckchen mittel 1 Verbandstuch A 3 Brandwunden-Mullbinden 4 x 8 cm 6 Mullbinden 4 x 6 cm 5 ZellstoffMullkompressen 10 x 10 cm 5 Dreiecktücher 90 x 90 x 127 cm 1 Verbandsschere 12 Sicherheitsnadeln

Atemstillstand

Atemstillstand Bei einem Bewusstlosen ist zuerst die Atmung zu überprüfen. Wenn keine Atemgeräusche und keine Atembewe­ gungen feststellbar sind, besteht höchs­ te Lebensgefahr! Es muss unverzüglich mit der Atemspende begonnen werden. Man legt den Verunglückten auf den Rü­ cken und schiebt ihm, wenn möglich, ein Polster zwischen die Schulterblätter, da­ mit der Kopf nach hinten gebeugt wer­ den kann. Der Helfer kniet seitlich am Kopf des Verunglückten. Eine Hand liegt über der Stirn des Verletzten, die andere am Kinn. Mit dem Daumen dieser Hand presst der Helfer die Unterlippe gegen die Oberlippe und verschließt so den Mund. Mit beiden Händen wird der Kopf kräftig in den Nacken gebogen und in dieser Stellung gehalten. Dadurch heben sich Unterkiefer und Zungengrund und geben die Atemwege frei. Oft genügt schon diese Maßnahme, um die Atmung wieder in Gang zu setzen.

Hand, die über der Stirn liegt, dem Ver­ unglückten die Nase zu, öffnet mit der anderen Hand ein wenig den Mund und beginnt mit der Beatmung. Es ist immer darauf zu achten, dass sich die Kopflage des Verletzten nicht verändert. Bei Kleinkindern und Säuglingen wer­ den Mund und Nase gleichzeitig beat­ met. Dabei sollte der Helfer schneller und weniger tief beatmen als bei Er­ wachsenen. Wenn die Eigenatmung des Verletzten wieder eingesetzt hat, unterbricht der Helfer die Atemspende und beobachtet, ob sich die Spontanatmung des Betrof­

fenen stabilisiert. Ist dies nicht der Fall, muss die Beatmung fortgesetzt werden. Nach erfolgreicher Wiederbelebung wird der Verletzte in die stabile Seitenlage gebracht. Der Helfer sollte bis zum Ein­ treffen des Arztes ständig Puls und At­ mung kontrollieren. Atemstillstand oder schwere Atemstö­ rungen beruhen häufig auf folgenden Ursachen:

• Schädel- und Hirnverletzungen. • Verlegung der Atemwege durch Fremdkörper, Schwellung nach Insek­ tenstich, Einatmen von Flüssigkeit (Ertrinken) oder Erbrochenem.

Mund-zu-Nase-Beatmung Der Helfer atmet tief ein und setzt mit weit geöffnetem Mund rund um die Nase fest auf das Gesicht des Verun­ glückten auf. Nach der Beatmung hebt der Ersthelfer seinen Kopf, dreht ihn zur Seite, atmet erneut ein und fährt so fort. Er folgt dabei dem Rhythmus seiner ei­ genen Atmung. Zwischen den Atemzü­ gen beobachtet der Helfer den Verun­ glückten, um festzustellen, ob die At­ mung wieder eingesetzt hat. Wird dem Helfer schwindlig oder stellt sich Flim­ mern vor den Augen ein (Überanstren­ gung), sollte er die Atemspende kurz unterbrechen. Es ist darauf zu achten, dass sich die Kopflage des Verletzten nicht verändert.

Mund-zu-Mund-Beatmung Sollte die Mund-zu-Nase-Beatmung er­ folglos bleiben, wechselt der Helfer zur Mund-zu-Mund-Beatmung. Dabei hält er mit Daumen und Zeigefinger der

Atemwege Schnitt durch die Luftröhre, wichtiger Teil des Atemtrakts. Die Luftröhre ist ein zwölf Zenti­ meter langer Schlauch, der durch 18 bis 20 Knorpelspangen verstärkt wird. Diese Spangen sind an der Rückseite nicht durch Knorpel, sondern durch festes Bindegewebe und Muskula­ tur miteinander verbunden. In Höhe des fünften Brustwirbels spaltet sich die Luftröhre in zwei Stammbronchien.

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Erste Hilfe

Medizinische Hilfe gefragt! Lassen Sie sich in folgenden Fällen von Ihrem Apotheker oder von Ihrem Arzt beraten:

• Bissverletzung oder Verletzung durch einen spitzen Gegenstand (Nagel, Messer). • Verletzung mit einem rostigen Gegenstand oder an einer Fläche, die mit Erde verschmutzt ist (Wundstarrkrampfgefahr!).

• Blutung stoppt nicht nach einigen Minuten. • Gefühllosigkeit oder eingeschränk­ te Beweglichkeit der verletzten Körperteile. • Verletzung, die mit Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost oder Be­ wusstseinsstörungen verbunden ist.

• Infizierte Wunde (Schwellung, Rö­ tung, Eiter, Schmerz) und/oder Wunde mit verzögerter Heilung. • Verbrennungen zweiten Grades (mit Flüssigkeit gefüllte Brandbla­ sen) oder dritten Grades (Haut und darunter liegendes Gewebe ist zer­ stört) sowie großflächige Wunden.

• Verätzungen durch chemische Stoffe oder Schädigung durch elektrischen Strom. • Verbrennungen im Gesicht, an den Händen, Füßen, Gelenken, am Ge­ säß, an den Genitalien oder Schleimhäuten. • Lebensphase, in der erhöhte Auf­ merksamkeit geboten ist: Kleinkin­ der, ältere Menschen, während der Schwangerschaft und Stillzeit. • Bei Gesundheitsstörungen, wie etwa Diabetes, Kreislaufstörungen, bei geschwächtem Immunsystem oder Mangelernährung.

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• Verschüttung. • Offene oder geschlossene Brustkorb­ verletzungen. • Einatmen giftiger Gase. • Einwirkung von elektrischem Strom. • Fremdkörper in Kehle oder Rachen. Gelangt bei der Beatmung die Luft of­ fensichtlich nicht bis in die Lungen des Verunglückten, so ist ein Ver­ schluss der Atemwege wahrschein­ lich. Es muss versucht werden, die Fremdkörper aus Mund und Rachen zu entfernen.

Verschlucken von Gegenständen Fremdkörper in den Atemwegen! Fremdkörper in den Atemwegen (etwa Erdnüsse oder Glasperlen) ver­ ursachen Hustenreiz oder sogar Atemnot. In schweren Fällen färbt sich das Gesicht blau, die Situation kann akut lebensbedrohlich sein!

Fremdkörper in Kehle oder Rachen Der Helfer kniet oberhalb des Kopfs und legt die Daumen rechts und links auf den Unterkiefer des Verunglückten. Dann werden die Zeigefinger um die Kieferwinkel gekrümmt und der Unter­ kiefer mit den Daumen abwärts ge­ drückt. Mit einem der Daumen schiebt man nun die Wange zwischen die Zahn­ reihen, um den Mund offen zu halten, während die andere Hand Mund und Rachen so tief wie möglich nach Fremd­ körpern abtastet. Ist der Verunglückte nicht bewusstlos, kann ebenso verfah­ ren werden. Ein Fremdkörper in der Luftröhre löst starken Hustenreiz aus sowie ein ziehen­ des, pfeifendes Atemgeräusch, wenn er in der Kehle festsitzt. Wenn der Fremd­ körper durch manuelle Maßnahmen nicht zu entfernen ist, legt man den Be­ troffenen mit dem Gesicht nach unten über einen Tisch oder einen Stuhl. Dann schlägt man ihm kräftig zwischen die Schulterblätter, um Hustenstöße auszulö­ sen, die den Fremdkörper heraustreiben. Ein Kind hält man entweder an den Bei­ nen in der Luft, oder man legt es über die Knie. Wird der Betroffene bewusst­ los, so wiederholt man die Maßnahmen. Die Bewusstlosigkeit bewirkt eine Er­ schlaffung im Kehl- und Luftröhrenbe­ reich. Dadurch ist es oft leichter, den Fremdkörper zu entfernen.

Fremdkörper in der Speiseröhre Ein Fremdkörper in der Speiseröhre verur­ sacht meist Schluckbeschwerden und Schmerzen. Der Betroffene muss dann zum Würgen und Erbrechen gereizt werden.

Was tun? • Ruhe bewahren. • Den Betroffenen zum Husten ver­ anlassen. • Mit der flachen Hand auf den Rü­ cken schlagen. • Kopf und Oberkörper nach vorne beugen (eventuell über Tischkante) und kräftig zwischen die Schulter­ blätter klopfen. • Kleine Kinder an den Beinen hoch halten. • So schnell wie möglich ärztliche Hilfe holen.

Fremdkörper in der Speiseröhre! Fremdkörper können zu Würge-, Brech- und Hustenreiz sowie Spei­ chelfluss, Druckgefühl und auch zu Atembehinderung führen. Knopfbat­ terien können Speiseröhre und den Magen-Darm-Trakt verätzen, wenn sie dort längere Zeit belassen wer­ den.

Was tun? • Den Abgang solcher Fremdkör­ per beobachten (Stuhlkontrolle). Fremdkörper, die in den Magen ge­ langen, werden meist problemlos ausgeschieden. • In der Speiseröhre sitzende Fremd­ körper sollten spätestens nach 24 Stunden durch einen Arzt ent­ fernt werden. • Lassen Sie sich ärztlich beraten!

Atemstillstand Schlägt das Herz des Betroffenen? Fühlen Sie den Puls an der Halsschlagader. Der Puls der Hals­ schlagader ist leichter und besser fühlbar als der Puls an der Spei­ chenschlagader.

Mund-zu-MundBeatmung

Überstreckung des Kopfes Legen Sie den Verletz­ ten nach Möglichkeit auf den Rücken. Stre­ cken Sie den Kopf des Betroffenen schonend, aber vollständig nach hinten. Drücken Sie den Unterkiefer gegen den Oberkiefer.

Einblasen von Atem­ luft und Kontrolle der Ausatmung Etwa 15 Beatmungs­ stöße pro Minute soll­ ten durchgeführt wer­ den. Dies entspricht einer normalen Atem­ frequenz. Die Beat­ mung sollte so lange fortgesetzt werden, bis der Verletzte wie­ der selbständig spon­ tan atmet.

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Insektenstich im Mundraum

Ertrinken

Bei Insektenstichen (Wespen-, Bienen­ oder Hornissen- und Stechmückensti­ che) in den Mundraum muss sofort ein Arzt gerufen oder aufgesucht werden: Es besteht die Gefahr der Erstickung, wenn die Schleimhaut oder Zunge anschwel­ len und die Atemwege blockiert sind. Der Betroffene sollte ständig Eis lut­ schen, um die Schwellung zu verhindern oder zu hemmen. Bei Allergikern muss sehr schnell gehandelt werden, da es zu einer Sofortreaktion kommen kann.

Einem Ertrinkenden kann zunächst ein Gegenstand (leere Tonne, Holzplanke) zugeworfen werden, der im Wasser schwimmt und an dem er sich festhalten kann. Wenn der Retter zum Ertrinkenden schwimmt, sollte er durch eine am Ufer befestigte Leine gesichert sein. Der Ertrinkende befindet sich unter Um­ ständen in Panik, klammert sich an den Retter und macht ihm das Schwimmen unmöglich. Man schwimmt deshalb nur so nahe an den Ertrinkenden heran,

dass man sein Handgelenk fassen kann und dreht es ihm mit einer raschen Be­ wegung auf den Rücken. In dieser Hal­ tung kann der Ertrinkende keinen Widerstand mehr leisten. Arbeitet der Verunglückte jedoch aus­ reichend mit, so sollte man seinen Kopf zwischen beide Hände nehmen und auf die eigene Brust legen, wobei sich Ret­ ter und Geretteter in Rückenlage befin­ den. Ist das Opfer bewusstlos, muss es auf den Rücken gedreht und der Kopf mit einer Hand an der Stirn, mit der an­ deren im Nacken festgehalten werden. Der Kopf soll dabei nach hinten über­ streckt werden. In dieser Lage kann der Retter den Ertrinkenden durch drei künstliche Atemstöße mit Luft versor­ gen. Dann sollte man den Kopf des Un­ fallopfers mit beiden Händen packen und auf dem Rücken an Land zurükkschwimmen. An Land muss, wenn nötig, sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen be­ gonnen werden. Zunächst wird der Ver­ unglückte an den Hüften hochgehoben, damit Wasser aus Mund und Lungen fließen kann. Der Mund ist zu säubern und danach unverzüglich mit der Atem­ spende zu beginnen. Wenn der Gerettete noch atmet, jedoch bewusstlos ist, legt man ihn auf die Sei­ te, die Knie leicht angezogen, den Kopf nach hinten gebeugt, wobei der Mund zum Boden zeigt. Ist der Verunglückte bei Bewusstsein, sollte er mit Kleidern und Decken gewärmt werden. In jedem Fall ist ein Arzt zu rufen.

Einbrechen in Eis

Lungenfunktion Lungenkreislauf mit Arterien (rot) und Venen (blau). In großen Höhenlagen (über 3.000 Me­ ter) kann es zu Störungen im Lungenkreislauf kommen, wobei Blutflüssigkeit in die Lungen­ bläschen austritt (Lungenödem!). In dieser Situation, die sich dramatisch durch Atemnot, Hustenanfälle und schaumigem Auswurf ankündigt, besteht Lebensgefahr.

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Wer ins Eis eingebrochen ist, sollte ver­ suchen, sich auf dem Rücken liegend wieder auf festes Eis vorzuarbeiten (Arme seitwärts ausstrecken). Helfer sollten bei Rettungsaktionen an die eigene Sicherheit denken, mit dem Land in Verbindung bleiben (anseilen, mit anderen Helfern eine Kette bilden), sich auf einer möglichst breiten, flach auf dem Eis liegenden Unterlage (Brett, Leiter) zu dem Verunglückten vorschie­ ben. Die Einbruchstelle ist am Tag als dunkler, nachts aber als heller Fleck auf der Eis­ fläche zu sehen.

Atemstillstand Sturz mit dem Auto ins Wasser Bewahren Sie möglichst Ruhe! Nach Möglichkeit alle Lichter einschalten, da­ mit man besser bemerkt wird. Den Wa­ gen so schnell wie möglich verlassen. Solange der Wageninnenraum noch mit Luft gefüllt ist, lassen sich die Türen kaum öffnen. Deshalb sollte man versu­ chen, die Fenster herunterzukurbeln oder einzuschlagen und den Wagen mit dem Unterkörper voraus zu verlassen. Befinden sich mehrere Personen im Wa­ gen, sollten diese beim Verlassen des Wagens eine Kette bilden. Ersthelfer müssen vor allem versuchen, Türen zu öffnen oder Fenster einzuschlagen, be­ vor das Fahrzeug weiter absinkt. Ist das Fahrzeug vollständig abgesunken und alle Luft aus dem Wageninnenraum ent­ wichen, können die Türen dank des Druckausgleichs meist relativ leicht wie­ der geöffnet werden.

und kann dort durch Luftverdrängung zu gefährlichem Sauerstoffmangel führen. Das giftige Kohlenmonoxid ist ein Leuchtgas, in Auspuffgasen von Moto­ ren (Kraftfahrzeuge), industriellem Ge­ neratorgas und Wassergas enthalten. Außerdem kann es durch ungenügende Verbrennung in schlecht ziehenden Öfen und bei Bränden (vor allem bei Schwel­ bränden) entstehen. Wenn sich dieses Gas mit Luft vermischt, besteht höchste Explosionsgefahr. Kohlenmonoxid wird besonders in geschlossenen Räumen ge­ fährlich, weil sich hier schnell kritische Konzentrationen bilden können. Die mit Gas Vergifteten klagen meist über heftigen Kopfschmerz, Schwindel und Übelkeit. Bei Bewusstlosigkeit kommt es oft zu Krämpfen und bald zum Atemstillstand. Der Puls ist stark be­

schleunigt und die Gesichtsfarbe meist rosig. Der Tod tritt durch Sauerstoffman­ gel ein, da die roten Blutkörperchen durch Bindung von Kohlenmonoxid für die Sauerstoffaufnahme blockiert sind. Im Notfall muss das Gasopfer sofort an die frische Luft geschafft werden. In ge­ schlossenen Räumen darf kein offenes Feuer entzündet und elektrische Anla­ gen (Klingel, Telefon, Licht) dürfen kei­ nesfalls eingeschaltet werden. Öffnen Sie Fenster und Türen und verschließen Sie die Gasquelle. Ist der Verunglückte bewusstlos, muss er in die stabile Sei­ tenlage gebracht werden, um der Gefahr der Erstickung an Erbrochenem vorzu­ beugen. Bei Atemstillstand beginnen Sie sofort mit der künstlichen Beatmung. Rufen Sie unverzüglich den Notarzt und die Feuerwehr!

Verschüttung Die Ersthelfer müssen zunächst die Un­ fallstelle sichern, um nicht selbst in Ge­ fahr zu geraten. Zunächst wird der Kopf des Verschütte­ ten befreit. Bei Bewusstlosen sind die Vitalfunktionen zu überprüfen. Nase, Mund und Kehle des Betroffenen wer­ den gesäubert und dann die Brust frei gemacht. Hat die Atmung bereits ausge­ setzt, sollte unverzüglich mit der HerzLungen-Wiederbelebung begonnen wer­ den. Gleichzeitig können weitere Helfer den Körper des Verunglückten vollstän­ dig ausgraben. Da man bei Verschütte­ ten Verletzungen der Wirbelsäule oder der inneren Organe nicht ausschließen kann, sollte die Rettung äußerst vorsich­ tig erfolgen und möglichst nicht ohne professionelle Hilfe durch die Feuerwehr oder den Rettungsdienst.

Einatmen giftiger Gase Zu Gasvergiftungen kommt es vor allem durch Kohlenmonoxid (CO), ein färb-, geruch- und geschmackloses Gas. Eine weitere Gefahrenquelle ist das Kohlen­ dioxid (CO2), ein ebenfalls färb-, geruchund geschmackloses Gas, das jedoch nicht giftig ist. Da es aber schwerer ist als Luft, sammelt es sich in Bodennähe

Gasvergiftung Giftiges Kohlenmonoxid kann bei Bränden entstehen und lebensbedrolichen Sauerstoff­ mangel verursachen.

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Erste Hilfe

Brustorgane Die Brusthöhle enthält die Atmungsorgane, die Organe des Blutkreislaufs und Teile anderer Systeme, wie etwa die Speiseröhre. Die Brusthöh­ le wird durch die Rippen, das Brustbein und einen Teil der Wirbelsäule gebildet und durch eine gewölbte Muskelplatte - das Zwerchfell oder Diaphragma - von der Bauchhöhle getrennt. Gelangen Wasser oder giftige Gase in die Lungen, kann ein lebensbedrohlicher Sauerstoffmangel entstehen oder es droht sogar Tod durch Ersticken. Bei Kreislaufversagen und Bewusstlosigkeit mit Atemstillstand können die Lungen durch Mund-zu-Mund/Nase-Beatmung im Rahmen der Ersten Hilfe mit lebenswichtiger Luft versorgt werden.

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icht und Bewusstlosigkeit

Ohnmacht und Bewusstlosigkeit Ohnmacht ist eine leichte Form der Bewusstlosigkeit. Sie wird durch eine vorübergehende mangelhafte Hirndurch­ blutung und eine dadurch bedingte Störung der Sauerstoffversorgung des Gehirns hervorgerufen. Sie kann dann auftreten, wenn man sich in größeren Menschenansammlungen oder schlecht gelüfteten Räumen aufhält, bei langem Stehen oder infolge von vegetativ-ner­ vösen Störungen. Der Betroffene sinkt plötzlich zusam­ men, zeigt ein blasses Aussehen und ist nicht ansprechbar. Ohnmächtige werden

auf den Rücken gelegt, der Kopf flach, die Beine hoch gelagert. Diese Stellung fördert die Durchblutung des Gehirns und es wird rasch wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Nach einer Ohnmacht sollten Betroffene nach dem „Erwachen" noch einige Zeit liegen bleiben. Der Ersthelfer sorgt für frische Luft und kontrolliert den Puls und die Atmung. Bewusstlosigkeit ist eine vertiefte Ohn­ macht, die bis zum lebensbedrohenden Koma führen kann. Bleibt der Bewusst­ lose für längere Zeit nicht ansprechbar,

muss unverzüglich ein Notarzt gerufen werden! Bei Atemstillstand muss sofort mit der Atemspende begonnen werden. Säu­ bern Sie Mund und Rachen des Betroffe­ nen und bringen Sie den Bewusstlosen in eine stabile Seitenlage, damit die Atemwege frei bleiben.

Stabile Seitenlage Heben Sie den auf dem Rücken liegen­ den Bewusstlosen in Hüfthöhe etwas an und schieben Sie ihm den nahen Arm

Gehirn Innerhalb des Gehirns unterscheidet man Hirn­ stamm, Kleinhirn und Vorderhirn (Zwischenhirn und Endhirn). Das End­ hirn setzt sich aus zwei scheinbar symmetrischen Hälften zusammen (fleischfarbenes Gewebe). Jede Hälfte besteht aus einer Außenschicht oder Rinde, die reich an Ner­ venzellen ist. Die Oberflä­ che jeder Hirnhemisphäre weist Windungen auf, die durch Furchen voneinan­ der getrennt sind. Der Hirnstamm (kompak­ tes weißes Gewebe, un­ ten mitte) steuert haupt­ sächlich lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Kreislauf, das Klein­ hirn (fächerblattartiges weißes Gewebe, unten links) steuert die Muskel­ koordination, das Gleich­ gewicht und die Körper­ haltung.

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Erste Hilfe • Einwirkung von elektrischem Strom • Vergiftung In jedem Fall braucht ein Bewusstloser ärztliche Behandlung. Die Erste Hilfe sollte sich auch hier auf Maßnahmen beschränken, die der Lebenserhaltung und der Abwendung weiterer Schäden dienen.

Gehirnerschütterung

Bewusstlosigkeit Die Erste Hilfe bei Bewusstlosen sollte sich auf Maßnahmen der Lebenserhaltung, etwa eine Herzdruckmassage bei Kreis­ laufstillstand, beschränken und, wann im­ mer möglich, nur von Erste Hilfe-Ausgebil­ deten bzw. Sanitätern oder Ärzten durch­ geführt werden.

gestreckt unter das Gesäß. Beugen Sie dann das nahe Bein des Bewusstlosen und stellen Sie Ihren Fuß an das Gesäß. Ziehen Sie den Bewusstlosen an Schul­ ter und Hüfte der fernen Seite zu sich herüber, bis er sich in Seitenlage befin­ det. Ziehen Sie den unter dem Körper liegenden Arm etwas nach hinten her­ vor. Überstrecken Sie nun den Kopf in den Nacken und wenden Sie das Gesicht etwas, sodass der Mund des Bewusstlo­ sen zum Boden weist. Schieben Sie die Hand des oben liegenden Armes so un­ ter die Wange des Bewusstlosen, damit seine Handfläche auf dem Boden liegt und die Kopflage stabilisiert wird.

Gehirnerschütterung kann zur Bewusst­ losigkeit (meist kurzdauernd, selten bis zu einer Stunde) nach stumpfer Gewalt­ einwirkung (Schlag, Sturz) mit anschlie­ ßender Erinnerungsstörung führen: Der Betroffene erinnert sich nicht mehr an die dem Unfall unmittelbar vorausge­ henden Ereignisse (retrograde Amnesie). Weitere Anzeichen sind Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Manchmal treten auch vorübergehende Funktionsstörungen auf. Der Ersthelfer muss ständig Puls und At­ mung kontrollieren und gegebenenfalls Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. Der Betroffene muss bis zum Eintreffen des Arztes in stabiler Seitenlage liegen bleiben, auch wenn er das Bewusstsein wiedererlangt hat.

Gehirnquetschung Die äußeren Anzeichen der Gehirnquet­ schung entsprechen der Gehirnerschüt­ terung, doch handelt es sich hier nicht nur um funktionelle Störungen, sondern um eine zusätzliche Verletzung des Ge­ hirns. Bewusstlosigkeit dauert meist län­ ger an und manchmal treten Lähmungs­ erscheinungen auf. Erste Hilfe erfolgt wie bei einer Gehirnerschütterung.

Gehirnblutung

Ursachen von Bewusstlosigkeit Bewusstlosigkeit kann folgende Ursa­ chen haben: • Kopfverletzungen mit Gehirnerschüt­ terung • Kopfverletzungen mit Gehirnquet­ schung • Kopfverletzungen mit Gehirnblutung • Schädel- und Schädelbasisbruch • Schlaganfall (Hirninfarkt) • Unterkühlung und Erfrierung

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Eine Blutung unter der Schädeldecke führt zu einem erhöhten Hirndruck. Es treten starke Kopfschmerzen auf und der Verletzte kann bewusstlos werden. Außerdem können Bewusstseinsstörun­ gen, Lähmungen sowie Sensibilitätsstö­ rungen auftreten. Akute Lebensgefahr liegt vor! Erste Hilfe erfolgt wie bei einer Gehirn­ erschütterung. Für den möglichst ra­ schen Transport in ein Krankenhaus muss gesorgt werden.

Schädel- oder Schädelbasisbruch Bei Schädelbrüchen kann es zu Blutun­ gen im Bereich der Bruchstelle, zu Be­ wusstlosigkeit und auch zu Krämpfen kommen. Typisch ist auch das Auftreten eines so genannten Brillenhämatoms; Um ein oder beide Augen bilden sich Prellmarken und Blutergüsse. In schwe­ ren Fällen kommt es möglicherweise zu einem Austritt von Hirnmasse aus der Wunde oder leichten Blutungen aus Nase, Mund und Ohren. Erste Hilfe erfolgt wie bei einer Gehirn­ erschütterung. Berühren Sie niemals ausgetretene Hirnmasse und drängen Sie Hirnmasse auf keinen Fall zurück in den Schädel! Decken Sie mit Hilfe eines Ringpolsters die Wunde vorsichtig ab. Weitere Maßnahmen bis zum Eintreffen eines Arztes sind nicht erforderlich.

Schlaganfall Ein Schlaganfall (Hirninfarkt) kündigt sich meist frühzeitig an: Es kommt zu leichten Lähmungserscheinungen, Ge­ fühllosigkeit einer Körper- oder Ge­ sichtshälfte, Schluck- und Sprachstörun­ gen, unkoordinierten Bewegungen, Dop­ peltsehen, Verwirrtheit oder Übelkeit. Ein Hirninfarkt tritt meist urplötzlich und vor allem bei älteren Menschen auf. Der Kranke stürzt mit hochrotem oder blau­ rotem Gesicht zu Boden und wird mögli­ cherweise auch bewusstlos. Es kommt zu Atemnot und zur Ausbildung einer Halbseitenlähmung, die am offenen Oberlid auf der gelähmten Seite, an ei­ nem schlaff herunterhängenden Mund­ winkel oder einem schlaff herabfallen­ den Arm zu erkennen ist. Manchmal ruft der Hirninfarkt auch nur eine Bewusst­ seinstrübung (keine Bewusstlosigkeit) mit blassem Gesicht und ohne Atemnot hervor. Der Kranke wird auf den Rücken ge­ legt und etwas hochgelagert, der Kopf zur Seite gedreht. Die Bewusstlosig­ keit kann unter Umständen länger anhalten. Bei Erbrechen säubern Sie Mund und Rachen. Geben Sie dem Be­ troffenen auf gar keinen Fall etwas zu trinken, da der Patient möglicher­ weise bei Lähmungserscheinungen nicht schlucken kann. Rufen Sie unverzüglich einen Arzt!

nmacht und Bewusstlosigkeit Gehirnquetschung Kopfverletzung mit anschließend subdu­ ralem Hämatom (Blut­ erguss) kann Be­ wusstlosigkeit verur­ sachen: Ein Bluterguss unter der harten Hirn­ haut ist meist trauma­ tisch bedingt und kann auch nach scheinbar geringfügi­ gen Verletzungen auf­ treten. Die Diagnose von Hirnverletzungen kann mit der Compu­ tertomographie gesi­ chert werden.

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Epilepsie Ein epileptischer Anfall beginnt oft plötzlich mit einem schrillen Schrei. Der Kranke stürzt zu Boden, es kommt zu Krämpfen der gesamten Körpermuskula­ tur und dadurch zu zuckenden Bewe­ gungen der Glieder. Vor dem Mund kann sich Schaum bilden, der blutig sein kann, wenn sich der Epileptiker im Krampf auf die Zunge gebissen hat. Bei Blasenkrämpfen kann der Kranke den Urin nicht halten. Nach dem Anfall, der meist nur wenige Minuten dauert, fällt der Kranke in einen tiefen Schlaf, aus dem er erschöpft und meist mit hef­

tigen Kopfschmerzen erwacht. Er hat keine Erinnerung an den Anfall. Als Erste Hilfe sollte während des Anfalls versucht werden, den Kranken vor Ver­ letzungen zu schützen, die er sich durch heftige Bewegungen zufügen könnte. Beine und Arme sollten jedoch nicht festgehalten werden. Bringen Sie den Betroffenen nach dem Anfall, während er schläft, in die stabile Seitenlage und rufen Sie einen Krankenwagen!

Hitzestau Hitzestau entsteht durch körperliche An­ strengung oder Tragen falscher Kleidung bei heißem oder schwülem Wetter. Ein

Sonnenstich wird hingegen durch direk­ te Sonnenbestrahlung verursacht. Hitzestau bei Säuglingen und Kleinkin­ dern tritt vor allem im Sommer auf, wenn die Kinder unzweckmäßig gekleidet in der Sonne oder im geschlossenen Auto hochgradiger Hitzeeinwirkung ausge­ setzt sind. Es kann zu einem Hitzschlag mit Fieber, Erbrechen, Schwindel, Kreis­ laufversagen und Krämpfen kommen. Das betroffene Kind muss zunächst schnellstens an einen kühlen Ort ge­ bracht werden. Geben Sie dem Kind reichlich lauwarmen Tee oder Birnensaft zu trinken und verständigen Sie unbe­ dingt einen Arzt!

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Erste Hilfe bei Kindern Knochenbruch Die ärztliche Untersuchung eines Knochenbruchs oder einer Verstauchung ist für das Kind meist sehr schmerzhaft. Der Arzt wird deshalb vorsichtig vorgehen und jede unnötige Bewegung oder Berührung vermeiden. Die wichtigste Untersuchung, um einen Knochenbruch festzustellen oder auch auszuschließen, ist eine Röntgen­ aufnahme. Mit Hilfe des Röntgenbilds kann der Arzt feststellen, wo der Knochen gebrochen ist, und ob die Wachstumszonen des Knochens betroffen sind. Dann muss unter Umständen operiert werden, damit der Knochen später normal wach­ sen kann. Sind die Bruchstellen gegeneinander verrutscht, werden sie unter Narko­ se (also ohne Schmerzen) wieder in die korrekte Stellung gebracht.

Gipsverband Wird ein Gipsverband angelegt, tut das gebrochene Bein oder der Arm bei Berüh­ rung weh. Kindertränen sollten akzeptiert werden. Manche Kinder finden einen Gipsverband toll, anderen macht er Angst, weil ein Körperteil weggepackt wird. Hat das Kind Schmerzen im Gips, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Druck­ stellen können die Durchblutung stören oder die Nerven schädigen. Auch mit Gips sind Kinder erstaunlich mobil. Fragen Sie den Arzt, wie viel Bewegung erlaubt ist.

Pflaster Pflaster schmerzen vor allem beim Entfernen. Verwenden Sie kein Pflaster mit Superkleber. Haftet ein Verband zu stark, versuchen Sie ihn mit Öl abzulösen. Am besten nehmen Sie ein Pflaster, das die Haut nicht reizt und sich leicht abziehen lässt. Falls das Pflaster schlecht hält, kleben Sie öfter ein neues Pflaster auf die Wunde. Ob Sie ein Pflaster kurz und entschlossen oder langsam und vorsichtig ent­ fernen, hängt von Ihrem Kind ab. Manche Kinder wollen es selbst abmachen. Sie können den Vorgang dann besser steuern.

Wundversorgung Wunden müssen immer gesäubert und desinfiziert werden. Für kleinere Verletzun­ gen eignen sich fertige Lösungen. Lassen Sie sich in der Apotheke oder vom Kin­ derarzt beraten, welche Mittel nicht brennen und gut verträglich sind. Probieren Sie das Mittel selbst aus. Lassen Sie bei kleinen Schürf- oder Schnittverletzungen die Lösung tropfenweise über die Wunde laufen. Schmutzteilchen werden dadurch ent­ fernt und die Wunde wird gleichzeitig desinfiziert. Sie können die Desinfektions­ flüssigkeit mit einer Kompresse oder einem sauberen Tuch auffangen. Spülen Sie stark verschmutzte größere Verletzungen vor der Desinfektion mit reichlich physio­ logischer Kochsalzlösung ab.

Wundnaht Platz- oder Schnittwunden, die länger als ein bis eineinhalb Zentimeter groß sind, Wunden, die klaffen oder an einer Stelle sind, die unter Spannung steht (etwa Ell­ bogen oder Knie), müssen genäht werden. Dazu setzt der Arzt eine lokale Betäu­ bung (kleiner Einstich) und das Kind spürt nichts mehr. Kleine Wunden werden oft mit speziellen sterilen Pflasterstreifen zusammengeklebt, die Wundnaht ist dann nicht mehr erforderlich. Oft ist nach kleinen (oder mittleren) Unfällen der Schreck größer als der Schmerz. Sobald die Wunde verheilt ist (meist nach zehn Tagen) wer­ den die Fäden wieder herausgezogen. Ihr Kind braucht vor dem Fädenziehen keine Angst zu haben, es zieht wirklich nur ganz leicht.

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Hitzeerschöpfung Hitzeerschöpfung zeigt sich durch hoch­ gradiges Schwächegefühl, auffallende Blässe und kalten Schweiß mit Frösteln. Der Puls ist meist schnell und schwach, die Körpertemperatur jedoch nicht er­ höht. Es kommt zum Kreislaufversagen durch starken Wasser- und Salzverlust. Der Betroffene ist im Schatten zu lagern, bei Bewusstlosigkeit müssen Atmung und Puls kontrolliert und gegebenenfalls Wiederbelebungsmaßnahmen eingelei­ tet werden. Wenn das Hitzeopfer fröstelt, decken Sie es zu und bringen Sie es in die stabile Seitenlage. Der Betroffene sollte längere Zeit körperliche Anstrengung meiden und zum Ausgleich der Mineral­ stoffverluste Salzwasser trinken (ein Tee­ löffel Salz auf einen Liter Wasser).

Hitzschlag Bei einem Hitzschlag fällt die heiße, tro­ ckene Haut und das hochrote Gesicht des Betroffenen auf. Er zeigt einen stumpfen Gesichtsausdruck und hat ei­ nen taumelnden Gang. Die Temperatur ist erhöht und es kann zu Bewusstlosig­ keit kommen. Der Betroffene ist an ei­ nen kühlen Ort zu bringen. Man öffnet ihm die Kleidung, legt kühle, feuchte Tü­ cher auf und fächelt ihm Luft zu. Kontrol­ lieren Sie bei Bewusstlosen Puls und At­ mung, leiten Sie gegebenenfalls Wieder­ belebungsmaßnahmen ein und bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Lassen Sie die Betroffenen längere Zeit ruhen und rufen Sie einen Arzt.

Sonnenstich Ein Sonnenstich betrifft häufig Menschen mit Glatze oder spärlichem Haarwuchs ohne schützende Kopfbedeckung. Insbe­ sondere sind Kleinkinder gefährdet. Auf­ fallend bei Sonnenstich ist ein hochroter, heißer Kopf und kühle Körperhaut. Die Betroffenen klagen über Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Nackensteife und sind auffallend unruhig. Es können Be­ wusstlosigkeit und hohes Fieber auftre­ ten, vor allem bei Kleinkindern, auch erst einige Zeit später. Menschen mit Sonnenstich müssen schnellstens in den Schatten gebracht werden. Kontrollieren Sie bei Bewusst­ losen Puls und Atmung, leiten Sie gege-

ht und Bewusstlosigkeit Gehirnblutung Kernspin(resonanz) tomographie (MRT) ist ein Diagnoseverfahren, das die qualitativ hochwerti­ ge Bilddarstellung (Quer­ schnitt und dreidimen­ sionale Darstellungen) L U 1834 L 981 von Körperstrukturen er­ laubt. Dieses Verfahren •ROSCAN ?5 ist besonders bei Unter­ suchungen des Gehirns f 924 27127 hilfreich und zur Diagno­ >ll-MAV-90 se von Gehirnblutungen, 25 « SCAN 3 Gehirnerkrankungen und zentral nervösen Funk­ tionsstörungen (Tumo­ ren, Gefäßstörungen, pathologische Herde) geeignet.

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n produziert, L- und D-Carnitin, woi L-Carnitin und Acetyl-L-Carnitin die »logisch aktiven Formen sind.

Fettstoffwechsel, Fettsäurentransport und Betaoxidation: Die wichtigste Aufgabe von Carnitin ist der Trans­ port von Fettsäuren in die Muskula­ tur. Fettsäuren dienen als Kraftstoff für Muskelarbeit. Carnitin transpor­ tiert Fettsäuren in die Mitochondrien, die Energiefabriken der Zellen, über­ nimmt nach der Oxidation die Fett­ säuren (Acyl-Gruppen) von Coenzym A und transportiert die Acyl-Gruppen wieder aus der Zelle heraus. Carnitin verbessert demnach die Fettverbren­ nung und Energiegewinnung und ver­ mindert den Anteil der energiehem­











menden Acyl-Gruppen in den Zellen. Darüber hinaus hilft Carnitin bei der Entfernung kurz- und mittelkettiger Fettstoffe (Triglyzeride) aus den Mi­ tochondrien. Kohlenhydratstoffwechsel: Carnitin verbessert die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten in Muskelzellen. Aminosäurenstoffwechsel: Carnitin verbessert den Stoffwechsel der für muskuläre Höchstleistung wichtigen verzweigtkettigen Aminosäuren. Laktat-Stoffwechsel: Bei starker Mus­ kelaktivität fällt vermehrt Laktat im Blut und Gewebe an. Carnitin be­ schleunigt die Laktat-Entfernung und verbessert dadurch die Trainingsleis­ tung von Sportlern. Hormonstoffwechsel: Carnitin beein­ flusst den Stoffwechsel vor allem von Schilddrüsenhormonen und männli­ chem Geschlechtshormon (Testoste­ ron) günstig. Ammoniak-Entgiftung: Ammoniak ist ein Nebenprodukt des Eiweißstoff­ wechsels. Carnitin senkt die Ammoni­

ak-Spiegel im Blut dadurch, dass es die Umwandlung von Ammoniak in Harnsäure fördert.

Leber Die Leber (Hepar) ist eine Drüse und zwar die größte des gesamten Orga­ nismus. Diese Drüse hat zahlreiche Funktionen, darunter Galle, die für die Verdauung unabdingbar ist, auszuschüt­ ten, Zucker (Glukose) zu speichern und diesen nach und nach in das Blut abzu­ geben und vom Darm aufgenommene Giftstoffe (Toxine) abzubauen. Die Leber füllt die ganze rechte, unter den Rippenknorpeln liegende Körperre­ gion (Hypochondrium) und einen Teil der Magengrube aus und reicht bis ins linke Hypochondrium. Die Leber liegt unter dem Zwerchfell, oberhalb des Magens und der Gedärme. Die Leber wird von zahlreichen Bändern, die an der unteren Hohlvene verwachsen sind, in ihrer Posi­ tion gehalten. Die Leber folgt den Bewe-

Leber

Topographische Lage der Leber im Bauchraum, oben Herz und Lungen, unten Darm. A - Vorderansicht; B - Rückansicht

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Leberentzündung Der Hepatologe antwortet Kann man ohne Leber überleben? Nein. Sie ist lebensnotwendig.

Welche Ursachen kann eine Leberfunktionsstörung haben? • • • • • • • •

Infektion der Leber Parasitenbefall der Leber Krebsbefall Vergiftung der Leber nach Einnahme von Giften oder Arzneimitteln, die unter Umständen leberschädigend wirken Länger dauernder Verschluss der Gallenwege mit Behinderung des Gallenabflusses Schwere Unterernährung Störung ihrer Blutversorgung Leberzirrhose (Umbau von Lebergewebe in Bindegewebe)

Können sich Herzleiden auf die Leber auswirken? Ja. Bei Herzschwäche oder Herzversagen kann es zur Vergrößerung und Blutstau­ ung in der Leber kommen. Wenn dieser Zustand längere Zeit anhält, kann ein blei­ bender Leberschaden die Folge sein.

Was ist Leberkrebs? Von der Leber selbst ausgehende Krebserkrankungen sind selten. Sie treten meist infolge einer Leberzirrhose oder aufgrund von Vergiftungen durch Schimmelpilzgif­ te (Aflatoxine) auf. Die Metastasen anderer Krebserkrankungen siedeln sich dage­ gen sehr häufig in der Leber an.

Kann die Leber von Parasiten befallen werden? Ja. Zahlreiche verschiedene Parasiten können ihren Weg zur Leber finden. Sie wer­ den entweder mit verunreinigten Nahrungsmitteln und Trinkwasser aufgenommen oder dringen beim Baden in verseuchtem Wasser in die Haut ein. Ein Parasitenbe­ fall ist im tropischen Klima (zum Beispiel Asien, Afrika) häufiger. Besonders bekannt ist der Befall mit Echinokokken, die von Hunden, die Träger des Hundebandwurms sind, übertragen werden, und mit Schistosomen, die von parasitenbefallenen Schnecken übertragen werden.

Können Gallensteine einen Leberschaden bewirken? Ja. Bei einem Steinverschluss der Gallengänge und damit einer Behinderung des Gallenabflusses in den Darm wird die Galle im Lebergewebe gestaut. Das kann zu einer schwerwiegenden Schädigung der Leberzellen und der Leberfunktion führen. Ist diese Stauung ein Dauerzustand, kann sich eine biliäre Zirrhose entwickeln.

gungen des Zwerchfells, mit der sie über die Hohlvene verbunden ist. Bei der Ein­ atmung schiebt sich die Leber über die Ebene der letzten Rippen hinaus und sinkt nach unten ab. Wenn ein Arzt die Leber eines Patienten abtasten will, bittet er deshalb den Pa­ tienten, tief einzuatmen. Die Leber ist braunrot und ihre Konsis­ tenz recht fest. Sie lässt sich aber eindrü­ cken, das heißt, die Leber hat auf ihrer Unterseite Abdrücke der angrenzenden

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Organe, vor allem der Niere, des Magens und des Dickdarms. Die Leber lässt sich in zwei Teile glie­ dern: eine gewölbte Oberseite, die mit dem Zwerchfell verbunden ist und eine Unterseite, die besonders wichtig ist, weil sie zahlreiche Gefäße aufnimmt. Auf dieser Seite befinden sich auch drei Furchen, die der Form des Buchstabens „H" entsprechen: Zwei Furchen verlau­ fen längs, von vorne nach hinten, die letzte quer, von oben nach unten.

• Eine der Längsfurchen ist von der Gallenblase ausgefüllt, in der die Gal­ le gespeichert wird. Die Hohlvene verläuft am Grund dieser Furche. • Die Querfurche wird Leberhilus oder Leberpforte genannt. Hier münden zwei dicke Blutgefäße in das Organ die Leberarterie und die Pfortader und es entspringt der Lebergang, in dem die Galle transportiert wird. Die Leberarterie schafft das für die Ernäh­ rung der Leber notwendige Blut he­ ran. Die Pfortader bringt das vom Darm kommende Blut, das mit Ver­ dauungsprodukten gesättigt ist, und die von der Leber verarbeitet werden müssen. Das gesamte Blut, das in die­ sen dicken Gefäßen ankommt, verteilt sich im ganzen Organ über ein feines Kapillarnetz und fließt über die Leber­ venen, die in die untere Hohlvene münden, ab.

Leberentzündung

Sind die Haut und das Weiße in den Au­ gen gelblich verfärbt, kann es sich um ein Hinweiszeichen auf eine Gelbsucht (Ikterus) handeln. Darüber hinaus kön­ nen Druckschmerz im rechten Ober­ bauch, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Ap­ petitlosigkeit, Übelkeit, leichte Erhöhung der Körpertemperatur, Durchfall und Ge­ lenkbeschwerden auftreten. Wenn der Harn dunkler als normal ist, könnte sich die Leber entzündet haben (Hepatitis). Mögliche Ursachen sind Infektionen, Gallensteine und Krebsgeschwülste (Le­ bermetastasen), die aus anderen Körper­ regionen stammen.

• Hepatitis A: Die infektiöse Hepatitis (Hepatitis A) kann durch kontaminier­ te Speisen oder Getränke übertragen werden. Die meisten Ansteckungen kommen bei Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard vor. Die Erkrankung dauert etwa sechs Wo­ chen und verursacht Lethargie, Schwäche, Unverträglichkeit von Zi­ garettenrauch und Alkohol sowie ausgeprägten Appetitmangel. Die kranke Leber kann anschwellen und druckempfindlich werden, heilt je­ doch in der Regel spontan ab. • Hepatitis B: Vor allem Drogensüchti­ ge, die Injektionsnadeln gemeinsam

Leberkrebs





verwenden oder durch verunreinigte Bluttransfusionen kann es zu einer in­ fektiösen Serumhepatitis (Hepatitis B) kommen - die Erkrankung verläuft schwerer als Hepatitis A und kann für Betroffene lebensbedrohlich werden. Das Erregervirus ist im Blut und kann direkt übertragen werden. Hepatitis B tritt besonders bei Drogensüchtigen häufig auf. • Andere Formen einer Virushepatitis können ähnliche Symptome hervorru­ fen und auch durch kontaminierte Bluttransfusionen oder schmutzige Nadeln übertragen werden. • Pfeiffersches Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose) kann auch auf die Le­ ber übergreifen. Die Leber ist dann zusätzlich druckempfindlich und ge­ schwollen.





Lebererkrankungen Da die Leber an zahlreichen Enzymfunk­ tionen beteiligt ist, spielen die Labor­ werte der Leberenzyme eine besondere Rolle bei Erkrankungen der Leber. Die Leber wird vor allem durch chronische Giftwirkungen, Infektionen und Entzün­ dungen geschädigt. • Gelbsucht (Ikterus): Die für Gelbsucht typische gelbliche Verfärbung der Haut und der Augen wird durch die Einlagerung von braungelben Gallen­ pigmenten in der Haut hervorgeru­



fen. Die Gallenpigmente können auch die Haut reizen und dadurch Juckreiz verursachen. Viele Arzneimittel kön­ nen Gelbsucht dadurch auslösen, dass entweder rote Blutzellen zu früh abgebaut werden oder die Leberfunk­ tion gestört wird. Auch die Kanäle, durch die der Gallenfarbstoff Bilirubin die Leber verlässt, können blockiert oder durch Entzündungen in ihrer Funktion gestört sein. Galleabflussstörung (Cholestase): Wenn der Abfluss der Galle gestört ist, treten vermehrt gallenpflichtige Stoffe (Bilirubin, Gallensäuren, Choles­ terin, Gallenenzyme) im Serum auf. Leberschwäche (akute Leberinsuffi­ zienz): Es handelt sich um eine le­ bensbedrohliche, akute schwere Le­ berfunktionsstörung, bei der die Gift­ stoffe nicht mehr aus dem Blut ent­ fernt werden können und deshalb innerhalb von drei Wochen schwere Störungen des zentralen Nervensys­ tems (hepatische Enzephalopathie) ausgelöst werden. Leberentzündungen (Hepatitis): Le­ berentzündungen können akut oder chronisch auftreten. Chronische Le­ berentzündungen dauern mindestens sechs Monate und können vielfältige Beschwerden verursachen. Akute Le­ berentzündungen gehen häufig auf Virusinfektionen zurück. Die unter­ schiedlichen Viren, die Hepatitis A, B, C, D und E verursachen, können durch eine gezielte Hepatitis-Serologie identifiziert werden. Lebervergiftung (toxische Leberer­ krankung): Leberschädigungen kön­ nen durch die Wirkung zahlreicher Arzneimittel, durch Umwelt- und In­ dustriegifte (Nitroverbindungen, aro­ matische oder Halogen-Kohlenwas­ serstoffe, Tetrachlorkohlenstoff und Schwermetalle) und durch Leberver­ fettung entstehen. Alkoholismus kann zum bindegewebigen Umbau von Le­ bergewebe mit Funktionsverlust (Le­ berzirrhose) führen. Lebertumoren: Das Lebergewebe selbst ist seltener von einer Krebser­ krankung betroffen, häufiger finden sich in der Leber Tochtergeschwülste (Lebermetastasen), die von Krebser­ krankungen aus anderen Körperre­ gionen stammen.

Lebergewebe Die Leber setzt sich aus zahlreichen hir­ sekorngroßen Körperchen zusammen, den Leberläppchen. Die Läppchen sind durch Zwischenräume voneinander ge­ trennt, die Glisson-Felder oder Peripor­ talfelder heißen. In diesen Feldern ver­ laufen die Gefäße, die von der Leberar­ terie und der Pfortader kommen. Sie dringen in die Leberläppchen ein und verästeln sich dort um die Zellen herum, die entlang der Achse des Läppchens strahlenförmig angeordnet sind. Nachdem das Blut durch das Kapillar­ netz zwischen den Zellen hindurchge­ flossen ist, tritt es über die zentrale Vene eines jeden Läppchens, die seine Achse bildet, aus. Alle Leberläppchenzentralve­ nen münden in zunehmend dickere Ge­ fäße, bis hin zu den Lebervenen, die die Leber verlassen. Außerdem verlaufen zwischen den Zellen, in umgekehrter Richtung zu den Gefäßen, die Gallen­ gänge, die die von den Zellen produzier­ te Galle aufnehmen. Die Kanälchen ver­ einigen sich, bilden immer dickere Gal­ lengänge und verlassen die Leber über einen Kanal, der Lebergang genannt wird.

Leberkrebs Leberkrebs kann als primärer Leberkrebs von den Leberzellen selbst ausgehen. Weitaus häufiger aber siedeln sich Metastasen (Tochtergeschwülste) ande­ rer bösartiger Tumoren in der Leber an. Die Leber ist das am häufigsten von Krebsmetastasen befallene Organ. Vor allem Primärtumoren des Magens, der Bauchspeicheldrüse, der Gallenblase, des Darmes, der Brust und der Nieren metastasieren in die Leber. In anderen Teilen der Welt (Asien, Afrika) ist Leberkrebs weit (bis zu hundertfach) häufiger als in der westlichen Welt. Die Ursache dafür liegt vor allem im häufi­ geren Vorkommen der Hepatitis B, die als chronische Leberentzündung im Lau­ fe von Jahren zur Entstehung von Leber­ krebs führen kann. Die Leberzirrhose geht nicht selten in einen Leberkrebs über. Bestimmte Schimmelpilzgifte, vor allem das Aflatoxin, das in verschimmel­ tem Brot oder verschimmelten Nüssen

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Leberläppchen vorkommt, können die Entstehung von Leberkrebs begünstigen. Auch bei erb­ licher Eisenspeichererkrankung (Hämosiderose) ist das Leberkrebsrisiko er­ höht. Seltene Ursachen sind Gifte wie Arsen und Chemikalien wie Vinylchlorid, das bei der Herstellung von PVC benö­ tigt wird. Die Beschwerden sind oft sehr uncha­ rakteristisch und auch nicht immer vor­ handen: zunehmende Schwäche und Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Völlegefühl mit Leibschmerzen oder allgemeine Miss­ empfindungen im Bauch. Ein aufgetrie­ bener Leib oder gar eine Gelbsucht sind meist späte Zeichen der Krankheit.

Therapie • Bei einer kleinen Krebsgeschwulst muss nur ein Teil der Leber entfernt werden. • Bei größeren Tumoren reicht eine Teil­ entfernung der Leber oft nicht aus. Die dann notwendige Entfernung der ganzen Leber ist aber nur möglich, wenn gleichzeitig eine Lebertrans­ plantation durchgeführt wird. Dies geschieht jedoch nur selten und ist nur beim primären Leberkarzinom an­ gezeigt. • Andere Therapien können das Fort­ schreiten der Krebserkrankung zu­ mindest aufhalten: regionale Chemo­ therapie oder Chemoembolisation. Dabei wird ein krebshemmendes Arz­ neimittel in das Blutgefäß einge­ spritzt, das den Lebertumor versorgt. Bei der Chemoembolisation werden neben Arzneimitteln Stoffe einge­ spritzt, die die Blutzufuhr zu der Ge­ schwulst durch Verstopfung kleiner Blutgefäße ganz unterbinden sollen, damit der Tumor das Wachstum ein­ stellt oder abstirbt. • Bei kleineren Geschwülsten wird ver­ sucht, unter Ultraschallkontrolle kon­ zentrierten Alkohol direkt in den Tu­ mor einzuspritzen, um ihn so zum Ab­ sterben zu bringen. Insgesamt sind diese Maßnahmen im Allgemeinen aber nur begrenzt erfolgreich. Lebergewebe

Oben: Modell des Lebergewebes mit großen Leberzellen und kleinen Gallengängen. Unten: Vereinfachte Darstellung einer sich verzweigenden Leberzellenlage, zwischen die sechseckigen Leberzellen ist das Netzwerk der Gallenkapillaren eingeflochten.

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Leberläppchen Die Leber setzt sich aus zahlreichen Kör­ perchen von der Größe eines Hirsekorns zusammen. Man kann sie mit bloßem

Leberstoffwechsel

Leberläppchen

Schematischer Aufbau eines Leberläppchens. 1 - Gallenkapillaren; 2 - ZentraIvene; 3 - Leberzelle; 4 - Gallengang; 5 - Leberarterie; 6 - Lymphgefäß; 7 - Pfortader

Auge sehen: die Leberläppchen. Die Läppchen sind durch Zwischenräume voneinander getrennt, die Glisson-Felder oder Periportalfelder heißen. In diesen Feldern verlaufen die Gefäße, die von der Leberarterie und der Pfortader kom­ men. Sie dringen in die Leberläppchen ein und verästeln sich dort um die Zel­ len, die entlang der Achse des Läpp­ chens strahlenförmig angeordnet sind. Nachdem das Blut durch das Kapillar­ netz zwischen den Zellen hindurchge­ flossen ist, tritt es über die zentrale Vene eines jeden Läppchens, die seine Achse bildet, aus. Alle Leberläppchenzentralvenen mün­ den in zunehmend dickere Gefäße, bis hin zu den Lebervenen, die die Leber verlassen. Außerdem verlaufen zwischen

den Zellen, in umgekehrter Richtung zu den Gefäßen, die Gallengänge, die die von den Zellen produzierte Galle auf­ nehmen. Die Kanälchen vereinigen sich, bilden immer dickere Gallengänge und verlassen die Leber über einen Kanal, der Lebergang genannt wird.

Leberspiegelung Die Leberspiegelung (Laparoskopie) ist eine endoskopische Untersuchung, bei der das Instrument (Laparoskop) durch die Bauchdecke eingeführt wird. Die Leberspiegelung ermöglicht die di­ rekte Betrachtung der Leberoberfläche und die Entnahme von Gewebe (Biop­ sie) unter Sicht.

Leberstoffwechsel Die Leber hat zahlreiche lebenswichtige Aufgaben, wobei einige davon bisher noch nicht geklärt sind. Ihre wichtigsten bekannten Funktionen bestehen darin, einerseits Galle zu produzieren, anderer­ seits Zucker zu verarbeiten.

• Sobald die Nahrung im Darm an­ kommt, wird aus der Gallenblase Gal­ le ausgeschüttet. Die Ankunft des Nahrungsbolus bewirkt nämlich eine Kontraktion der Gallenblase. Die Gal­ le besteht aus Wasser, Mineralsalzen und Gallensalzen, die für ihren bitte­ ren Geschmack verantwortlich sind, sowie aus Gallepigmenten, die ihr die Farbe verleihen, die vom Farbstoff

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Leberverfettung (Hämoglobin) der zerstörten roten Blutkörperchen stammt. Die wesentli­ che Aufgabe der Galle besteht darin, die Verdauung und die Aufnahme von Fetten zu begünstigen. Außerdem sti­ muliert sie die Bewegungen der Darmmuskulatur (Peristaltik) und be­ sitzt eine stark antiseptische Wir­ kung, die für Darmbakterien von Be­ deutung ist. • Die Leber verarbeitet auch Zucker, sie bildet eine Art Zuckerspeicher für den Organismus. Alle über die Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate wer­ den während der Verdauung in Zu­ cker (Glukose) umgewandelt, der vom Darm aufgenommen wird und über die Pfortader in die Leber gelangt. Der Zucker wird als Glykogen in der Leber gespeichert, die es im Bedarfs­ fall in Glukose zurückverwandelt und in das Blut abgibt. Auf diese Weise re­ gelt die Leber sehr genau den Blut­ zuckerspiegel. Der Zuckeranteil im Blut ist in der Regel sehr stabil.

Wenn die Leber diese Regelfunktion nicht ausüben würde, befände sich nach den Mahlzeiten eine sehr große Menge Glukose im Blut, während Zucker umge­ kehrt in den Stunden der Nüchternheit völlig fehlen würde. Zucker muss den Geweben immer zur Verfügung stehen. Wenn er in großen Mengen verbraucht wird, beispielsweise während intensiver körperlicher oder sportlicher Belastun­ gen, müssen die Gewebe sofort wieder damit versorgt werden, was ohne Betei­ ligung der Leber nicht möglich wäre. Diese einzigartige Eigenschaft der Leber, Zucker herzustellen, wurde von dem französischen Arzt Claude Bernard mit Hilfe von Laboruntersuchungen ent­ deckt. Durch eine Analyse des in der Pfortader und in der Lebervene nach der Verdau­ ung enthaltenen Blutes kann nachge­ wiesen werden, dass die Leber Zucker absorbiert. Nach einer Mahlzeit, wenn das Blut der Pfortader sehr zuckerhaltig ist, bleibt der Blutzuckerspiegel in den aus der Leber austretenden Venen nor­ mal. Offenbar speichert die Leber die Glukose dadurch, dass sie sie in Glyko­ gen umwandelt. Wenn dem Organismus keine Nahrung zugeführt wird, lässt sich das gegenteili­

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ge Phänomen beobachten: Das Blut der Pfortader hat einen geringeren Zucker­ gehalt als normal, während das Blut der Lebervenen noch immer der Norm ent­ spricht. Außer der Produktion von Galle und der Verstoffwechselung von Zucker erfüllt die Leber noch andere Aufgaben:

• Die von der Leber produzierte Galle wird über ein System von Kanälen, die den Gallentrakt bilden, in den Darm geleitet. Die Galle wird von der Leber über den Lebergang ausge­ schieden, der sich mit dem Gallenbla­ sengang (von der Gallenblase her­ kommend) vereinigt. Beide zusam­ men bilden den Leber-Gallenblasengang, der auf Höhe der Vater-Ampulle in den Zwölffingerdarm mündet. Etwa an der gleichen Stelle mündet der von der Bauchspeicheldrüse kom­ mende Wirsung-Gang. Dadurch ver­ mischen sich die Pankreasflüssigkeit und die Galle im Zwölffingerdarm und wirken gemeinsam auf die aus dem Magen kommenden Nahrungs­ mittel ein.

Leberverfettung Die Verfettung von Lebergewebe (Fett­ leber) ist häufig ernährungsbedingt und kann Ursache einer Leberentzündung sein. Leberverfettung kann bei Fettsucht (Adipositas), aber auch bei Mangeler­ nährung vorkommen. Darüber hinaus reagiert die Leber auch bei Alkoholmiss­ brauch und Giftwirkungen durch Arznei­ mittel oder Chemikalien mit zunehmen­ der Verfettung sowie bei Fettstoffwech ­ selstörungen oder Zuckerkrankheit (Di­ abetes mellitus). Auch während der Schwangerschaft kann es zur Leberver­ fettung kommen. Wird die krank ma­ chende Ursache beseitigt, normalisiert sich in der Regel das Lebergewebe wie­ der. Am häufigsten treten Bauchschmer­ zen, Gelbsucht, Müdigkeit, Appetitlosig­ keit und Übelkeit auf.

Leberzirrhose Eine häufige Folge des chronischen Al­ koholmissbrauchs ist die Leberschrump­ fung (Leberzirrhose). Die Alkoholmenge,

die die Leberzirrhose verursacht, kann individuell unterschiedlich groß sein. Eine der Aufgaben der Leber ist die Ent­ giftung des Blutstroms. Bei chronischem Alkoholismus oder Arzneimittelmiss­ brauch werden jedoch ständig Giftstoffe in den Körper gebracht, mit denen die Leber fertig werden muss. Bleibende Le­ berschäden können durch eine solche Giftüberlastung der Leber entstehen. Die Leberzellen werden geschädigt und das ganze Organ schwillt an. Abgestorbenes Lebergewebe wird dann zu funktionslo­ sem Bindegewebe umgebaut. Das cha­ rakteristische Symptom ist in diesem Fall die Schmerzempfindung unter der rech­ ten Hälfte des Brustkorbs. Am häufigsten treten Bauchschmerzen, Gelbsucht, Mü­ digkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit und unterschiedliche Organfunktionsstörun­ gen (Herz, Gehirn) auf. Darüber hinaus führt die Leberzirrhose zu zahlreichen Organschäden (Blutge­ fäßsystem, Gallenwege, Krampfadern in der Speiseröhre, Wasseransammlung im Bauchraum) - insbesondere deshalb, weil die Eiweißproduktion gestört ist. Die Leberzirrhose kann oft nur schwer behandelt werden, eine Heilung ist nicht möglich.

Lecithin Lecithin (Phosphatidyl-Cholin) ist ein es­ senzieller Fettstoff (Lipid), der zum Auf­ bau aller Zellmembranen im mensch­ lichen Körper gebraucht wird. Zellmem­ branen regulieren unter anderem die Aufnahme und Abgabe von Nährstoffen durch Körperzellen. Die Schutzhülle des Gehirns sowie Muskeln und Nervenzel­ len enthalten ebenfalls Lecithin. Vita­ min-B-Cholin ist der Hauptbestandteil von Lecithin.

Lederhaut Direkt unter der Oberhaut liegt die Le­ derhaut (Corium). Sie besteht aus Binde­ gewebe und enthält Blutgefäße, Nerven, Haarwurzeln und Haarfollikel, Schweißund Lymphdrüsen, glatte Muskulatur und sehr viel elastisches Fasergewebe (Kollagen und Elastin). Mit der Oberhaut ist die Lederhautschicht durch Vorwöl-

Leukämie bungen (Papillen) fest verzahnt. Feinste Haargefäße (Kapillaren) versorgen Le­ derhaut und Oberhaut mit nährstoff­ haltigem Blut, bestimmen durch den Grad der Blutfüllung die Hautfärbung und wirken durch Erweiterung oder Kontraktion Wärme und Blutdruck regu­ lierend. Kollagen, das vor allem während der Jugend viel Wasser binden kann, und Elastin sind Gerüsteiweißstoffe, die ein reißfestes (Kollagen), aber sehr elasti­ sches (Elastin) Gewebenetz formen. Ge­ wicht und Größe dieses Netzes können sich leicht Formveränderungen anpas­ sen. Straffe schöne und jugendlich wir­ kende Haut ist der Anpassungsfähigkeit dieses Gewebenetzes zu verdanken. Mit zunehmendem Alter nimmt jedoch die Flexibilität langsam ab. Vermutlich tra­ gen auch psychischer Stress, Umwelt­ schadstoffe, ungesunde Lebensgewohn­ heiten und Ernährung sowie zu viele Sonnenbäder zur schnelleren Hautalte­ rung bei, bleibende Falten und Furchen können dann vorzeitig entstehen. Überall in der Lederhaut sind Schweiß­ drüsen verteilt. Lymphdrüsen entsorgen überflüssige Eiweißstoffe und Talgdrü­ sen produzieren Talg (Sebum), der die Haut wasserfest macht, leicht antibakte­ riell wirkt und die Schutzfunktion der Haut unterstützt. Schließlich befinden sich in der Lederhaut noch unzählige Nervenenden, die eine Vielzahl von In­ formationen über Hitze, Kälte, Vibration, Druck, Tastempfindungen, Schmerz und Juckreiz identifizieren und an das Gehirn übermitteln.

Legionärskrankheit Die so genannte Legionärskrankheit wurde im Jahr 1976 erstmals bei ameri­ kanischen Kriegsveteranen nach einem Treffen in einem großen Hotel beobach­ tet. Bei den Betroffenen kam es zu schweren untypischen Lungenentzün­ dungen. Die Erreger der Krankheit wer­ den Legionellen genannt - Bakterien vom Typ Legionella pneumophilia, die im Wasser in geringer Konzentration na­ türlich vorkommen. Die Bakterien nisten sich bei bestimmten Temperaturen be­ vorzugt in Klimaanlagen ein. In Warm­ wassersystemen vermehren sie sich be­ vorzugt bei Temperaturen von 30 bis 45

Grad Celsius - bei mehr als 55 Grad Cel­ sius sterben die Keime schnell ab. Legio­ nellen können über feinste Wassertröpf­ chen eingeatmet werden und fieberhaf­ te Atemwegsinfektionen oder Lungen­ entzündungen verursachen. Vor allem für ältere Menschen und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem sind die Keime lebensbedrohlich. Eine Legionellen-Infektion kann mit be­ stimmten Antibiotika wirksam behan­ delt werden. Es ist jedoch ungefährlich, Wasser mit Legionellen zu trinken. Gesundheitsexperten raten dazu, in weitverzweigten Warmwassersystemen die Speichertemperatur auf 60 Grad Cel­ sius zu erhöhen, damit die Keime abster­ ben. Vor allem in Großgebäuden wie Krankenhäusern, Hotels und Bürogebäu­ den können Legionellen eine Gesund­ heitsgefahr darstellen. In Privathaushal­ ten werden nur selten gesundheits­ schädliche Konzentrationen von Legio­ nellen nachgewiesen. Hohe Wassertem­ peraturen im gesamten Warmwassersys­ tem schützen wirksam vor Legionellen. In vielen Fällen halten Dichtungen und Duschschläuche solche Temperaturen je­ doch nicht aus. Für Privathaushalte wird eine Temperatur von 50 Grad Celsius als ausreichende Schutzmaßnahme be­ trachtet, da noch höhere Temperaturen den Kalkausfall im Warmwassersystem fördern.

Leistenbruch Die Bruchpforte des Leistenbruchs für den abnormen Durchtritt von Darm­ schlingen ist die Muskellücke in der Leis­ te, durch die der Samenstrang vom Ho­ den ins Bauchinnere verläuft. Ungefähr fünf Prozent der Männer haben im Laufe ihres Lebens einen Leistenbruch. Leis­ tenbrüche kommen nicht selten bei Leis­ tungssportlern vor. Übergewicht erhöht das Leistenbruchrisiko. Es tritt eine Schwellung in der Leiste auf, die keine ausgeprägten Beschwerden verursachen muss. Starke Schmerzen bei bestehendem Leistenbruch sind ein Alarmsymptom, denn sie weisen auf eine mögliche Einklemmung oder auf ei­ nen Darmverschluss hin. Bei beginnendem, unkomplizierten Leis­ tenbruch muss je nach Beschwerden

meist nicht sofort operiert werden. Es besteht bei Brüchen immer die Gefahr einer Einklemmung von Darmschlingen, mit ernsten Konsequenzen, bis hin zum Absterben von Darmgewebe.

Leukämie Leukämie bedeutet „Weißblütigkeit". Die Erkrankung tritt in mehreren Formen auf, deren gemeinsames Merkmal eine bösartige Wucherung (Blutkrebs) von weißen Blutzellen ist. Da es verschiede­ ne Arten von weißen Blutkörperchen gibt, gibt es auch verschiedene Formen von Leukämien. Außerdem werden die Leukämien nach ihrem Verlauf in akute oder chronische Leukämien unterteilt. Die häufigsten akuten Leukämien sind die akute myeloische Leukämie (AML) und die akute lymphatische Leukämie (ALL). Die ALL ist bei Kindern häufiger, die AML kommt bei Erwachsenen öfter vor. Unter den chronischen Leukämien ist die chronische lymphatische Leukä­ mie (CLL) die häufigste und die chro-

Schutz vor Legionellen • Warmwassertemperatur kurzfristig auf 60 Grad Celsius erhöhen und dann die Leitungen durchspülen manche Systeme machen dies automatisch. • Nach dem Urlaub oder längerer Abwesenheit das Wasser etwas laufen lassen, um die Leitungen durchzuspülen. • Selten benutzte Warmwasserzapf­ stellen, zum Beispiel im Gästebad, durchspülen. • Auf Duschköpfe verzichten, die ei­ nen sehr feinen Wassernebel er­ zeugen. • Inhalationsgeräte nur mit abge­ kochtem Wasser füllen. • Raumluftbefeuchter nur mit abge­ kochtem Wasser füllen. • Bedienungsanleitungen von Inha­ lationsgeräten und Raumluftbe­ feuchtern beachten.

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Leukozyten nisch myeloische Leukämie (CML) die zweithäufigste Form.

• Akute Leukämien entwickeln sich in kurzer Zeit, führen schnell zu Be­ schwerden und müssen umgehend behandelt werden, da sie lebensbe­ drohlich sind. • Chronische Leukämien verursachen lange keine Beschwerden und wer­ den nicht selten zufällig bei der Blut­ untersuchung entdeckt. Chronische Leukämien müssen nicht immer so­ fort behandelt werden, da sie jahre­ lang keine größeren Beschwerden verursachen. Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Fie­ ber, Nachtschweiß, Müdigkeit, Lymph­ knotenschwellungen und Anfälligkeit für Infektionen, sind nicht besonders typisch für die Leukämie und können auch bei anderen Krankheiten auftreten. Wenn derartige Symptome längere Zeit beste­ hen, sollten Sie immer einen Arzt aufsu­ chen.

Therapie Alle Leukämien werden mit einer Che­ motherapie behandelt, die die bösartig wuchernden weißen Blutzellen abtöten soll. Meist lässt sich die Blutbildung da­ durch zumindest für eine gewisse Zeit normalisieren. Kinder mit einer akuten lymphatischen Leukämie, die rechtzeitig eine solche Behandlung erhalten, kön­ nen in der Mehrzahl der Fälle geheilt werden. Allerdings besteht nach einer Zytostatika-Therapie die Gefahr eines Rückfalls, besonders bei akuten Leukä­ mien. Dem Rückfall kann man in einigen Fällen mit einer Knochenmarksverpflan­ zung vorbeugen. Dazu braucht man je­ doch einen geeigneten Spender, mög­ lichst aus dem Kreis der nächsten Ange­ hörigen. Allerdings kann man auch eine Transplantation mit Knochenmark von einem nicht verwandten Spender durch­ führen, der mit dem Empfänger in we­ sentlichen Gewebemerkmalen überein­ stimmt.

Leukozyten Leukozyten (leukos = weiß; kytos = Zel­ le) sind größer als rote Blutkörperchen (Erythrozyten), enthalten keinen Blut-

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Leistenbruch Operative Behandlung eines Leistenbruchs. A - Stelle des Einschnitts (Inzision); B, C - Öffnung der Faszienplatte (Aponeurose) des äu­ ßersten schrägen Bauchmuskels; D, E - Untersuchung des Bruchsacks mit dem Finger; F - Öffnen des Bruchsacks; G - Entleerung des Bruchsacks; H - Abbinden des Bruchsacks;

Leukozyten Blutzellen der Leukozyten • Granulozyten - stabkernige neutrophile (unreife) Granulozyten - segmentkernige neutrophile (reife) Granulozyten - eosinophile Granulozyten - basophile Granulozyten • Lymphozyten • Monozyten • Makrophagen • Histiozyten

Zustände und Erkrankungen mit Leukozytopenie

I, J - Entfernung des Bruchsacks; K-P - Schließen der Wunde

• Arzneimittel (Acetylsalicylsäure, Zytostatika, Kortison, PenicillinAntibiotika, Methyldopa) • Allgemeine Erschöpfung • Bakterielle Infektionen (Typhus oder Paratyphus) • Bakterielle Infektionen mit Blutvergiftung (Sepsis) • Benzolbelastung • Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen, Autoimmunerkran­ kungen) • Immunschwäche • Knochenmarksschäden (Strahlung, Zell-, Umweltgifte, Schwermetalle) • Lymphzellen-Wucherungen (Lymphogranulomatose) • Mangel an Mikronährstoffen (Vi­ tamine, Spurenelemente, Mineral­ stoffe, Fett-, Aminosäuren) • Milzüberfunktion (Hypersplenie-Syndrom) • Radioaktive Strahlung • Therapie der chronischen Gelenksentzündung (Polyarthritis) mit Methotrexat • Virusinfektionen

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Leukozytopenie

schaft versetzt. Diese LeukozytenGruppe ist die „Gesundheitspolizei" des Körpers. • Granulozyten und Makrophager (Phagozyten) versuchen die aufge­ spürten Eindringlinge zu „eliminie­ ren", indem sie sie „auffressen".

Ohne diese Gesundheitspolizei wäre dei menschliche Organismus nicht überle­ bensfähig. Weiße Blutkörperchen sine für die Immunfunktion des Körpers unc zur Abwehr von Entzündungen äußers1 wichtig. Bei der Leukozytenzählung in' Labor werden nur die im Blut zirkulie renden weißen Blutzellen erfasst, nick die in Ruhestellung an den Gefäßwän den befindlichen Leukozyten. In der Re gel ist die ausschließliche Bestimmung der Leukozytenzahl im Blut wenig aus sagekräftig, weshalb meist ergänzenc ein Differentialblutbild erstellt wird.

Leukozytopenie

Bei sehr schweren bakteriellen oder vi ralen Infektionen sowie vor allem be Schädigung des Knochenmarks kann die Leukozytenzahl im Blut vermindert seir - dies gilt als Ausdruck zunehmender Er Schöpfung des körpereigenen Abwehr Systems (Immunschwäche).

Leukozytose

Leukozyten Schematische Darstellung von Menschenblut unter dem Mikroskop. Die Leukozyten sind farbig dargestellt.

farbstoff und erscheinen deshalb weiß. Im Gegensatz zu Erythrozyten besitzen sie einen Zellkern. Weiße Blutkörperchen gibt es in drei unterschiedlich geformten Zelltypen. Die Zellkerne der weißen Blut­ körperchen können verschieden ausse­ hen und im Labor durch Färbung unter­ schiedlich dargestellt werden. Weiße Blutkörperchen sind vor allem für die

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körpereigenen ständig.

Abwehrfunktionen

zu­

• Lymphozyten und Monozyten versu­ chen fremde Organismen, Fremdstof­ fe und Eindringlinge wie Bakterien oder Pilze zu identifizieren oder wer­ den durch starke körperliche und psy­ chische Belastungen in Alarmbereit­

Die Leukozytenzahl im Blut steigt an häufigsten bei Auseinandersetzunger des Körpers mit infektiösen oder ent zündlichen Erkrankungen an. Darübe hinaus können auch schwere Schock oder psychische Stresszustände zu ei nem deutlichen Anstieg der Anzahl wei ßer Blutkörperchen führen. Sehr starl erhöhte Leukozytenzahlen treten vor al lern bei Blutkrebserkrankungen, so ge nannten Leukämien, auf. Bei Leukämieerkrankungen, die häufk durch schädliche radioaktive Strah lungsbelastung entstehen, kommt es zi einer unkontrollierten Produktion vor Leukozytenvorstufen im Knochenmark Ohne Behandlung werden lebenswichti ge Körperfunktionen wie die Abwehrfä higkeit, die Blutgerinnung und der Sau erstoffaustausch schwer beeinträchtigt Mit weiteren Laboruntersuchungei

Lippenherpes

Zustände und Erkrankungen mit Leukozytose • Akuter Blutverlust • Arzneimittel (ErythromycinAntibiotika, Antibabypille) • Bakterielle Infektionen (allgemein und lokalisiert) • Bindegewebiger Knochenmark­ umbau (Myelofibrose) • Bösartige Tumorerkrankungen • Chronische Belastung mit den Umweltschadstoffen PCP und PCB • Drüsenerkrankungen • Emotionale Erregungszustände (psychischer Stress) • Entzündungen • Erkrankungen des zentralen Nervensystems • Herzinfarkt (Gewebenekrosen) • Hochleistungssport • Hormonüberdosierung (Kortison, Schilddrüsen-, Nebenschilddrüsenhormone) • Impfreaktionen • Krebserkrankungen der weißen Blutkörperchen (Leukämien) • Polycythämia vera (Knochenmarkerkrankung) • Schwangerschaft • Schock-Syndrom • Vergiftungen

kann in der Regel die Art der vorliegen­ den Leukämieerkrankung herausgefun­ den werden.

Lindan Lindan ist ein Insektenvernichtungsmit­ tel (Pestizid) und gehört zur Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe. Lindan wird in der Umwelt nur langsam abgebaut. Bis zum Jahr 1986 war Lindan obligater Inhaltsstoff von Holzschutz­ mitteln. Medizinisch wird Lindan zur Behand­ lung der Krätze, die durch Milben verur­ sacht wird, äußerlich auf der Haut einge­ setzt. In Innenräumen lagert sich Lindan im Hausstaub, an den Wänden, Gardi­

nen, Büchern und anderen Gegenstän­ den ab. Auch Nahrungsmittel können belastet sein. Dieses Biogift gelangt über belastete Nahrungsmittel, die Atemluft und den Hausstaub in den menschlichen Körper. Lindan wird im Organismus hauptsäch­ lich in fettreiche Körperregionen trans­ portiert. Die Medizin kennt folgende durch Lindan verursachte Beschwerden: chronische Magenentzündungen, ge­ störte Nierenfunktion, Krämpfe und Ner­ venstörungen. Eine länger bestehende Lindanbelastung, auch in niedrigen Kon­ zentrationen, kann Schäden an folgen­ den Organsystemen verursachen: Blut­ bildung, Gehirn, Immunsystem, Kno­ chenmark, Leber und Nervensystem.

Linse Die Linse des Auges ist eine bikonvexe Sammellinse, das heißt vorne und hinten nach außen gewölbt. Die Wölbung kann durch verschiedene Muskeln verändert werden. Die Augenlinse ist das eiweiß­ reichste Organ des Menschen. Sie be­ steht zu 35 Prozent aus kristallinem Ei­ weiß.

Linsentrübung Die Trübung der normalerweise glaskla­ ren Augenlinse (grauer Star, Katarakt) tritt nicht nur, aber überwiegend im Alter auf und kann erfolgreich behandelt wer­ den. Die Linse besitzt keine eigenen Ner­ ven und Blutgefäße. Sie hat die Aufgabe, parallel einfallende Lichtstrahlen durch ihre Brechkraft in einem Punkt auf der Netzhaut zu bündeln. Krankheiten der Linse machen sich bevorzugt als Linsen­ trübung bemerkbar. Ursachen können ein gestörter Linsenstoffwechsel, eine Mangelernährung oder ultraviolettes Licht sein. Die häufigste Form ist der graue Star im Alter, der Altersstar. Aber auch andere Erkrankungen, wie die Zuckerkrankheit, Infekte, Verletzungen oder Arzneimittel (Kortison-Augentrop­ fen) können Linsentrübungen verursa­ chen. Die angeborene Linsentrübung kann durch eine Virusinfektion (Röteln, Masern) der Mutter in den ersten Mona­

ten der Schwangerschaft entstanden sein. Betroffene berichten, sie sähen so, als ob sie nachts mit verschmutzter Wind­ schutzscheibe von entgegenkommen­ den Scheinwerfern geblendet würden. In manchen Fällen ist auch das Nahsehen gestört, oder die Sehschärfe für be­ stimmte Entfernungen verändert, sodass der Patient mit seiner Brille plötzlich nichts mehr anfangen kann.

Lipoprotein a Erhöhte Werte von Lipoprotein a, einem Blutfettstoff, gelten neueren Forschungs­ ergebnissen zufolge als wichtiger unab­ hängiger Risikofaktor für den Herzinfarkt und die koronare Herzkrankheit. Dieser Fetteiweißstoff unterliegt ausschließlich einer genetischen Kontrolle. Die Bestim­ mung von Lipoprotein a ist vor allem bei Patienten mit Verdacht auf Herz-Kreis­ lauf-Risiko sinnvoll. Sind gleichzeitig auch die LDL-Cholesterinwerte erhöht, vervielfacht sich das Herz-Kreislauf-Risi­ ko.

• Ist der Lipoprotein-a-Spiegel im Blut höher als 30 Milligramm pro Deziliter, steigt die Gefahr für gefährliche Ge­ fäßveränderungen am Herzen stark an. • Der Normalwert für Erwachsene und Kinder beträgt höchstens 30 Milli­ gramm pro Deziliter Lipoprotein a.

Lippenherpes Fieberbläschen an den Lippen im Mund­ bereich werden durch eine Herpes-simplex-lnfektion (Herpes labialis) verur­ sacht. Die meisten Menschen sind be­ reits von Kindheit an infiziert, wobei ein intaktes Immunsystem in der Regel Krankheitserscheinungen verhindert. Wenn jedoch das Abwehrsystem durch bestimmte Faktoren geschwächt ist (psychischer Stress, Krankheiten, Arznei­ mittel, Fieber, Sonnenstrahlung), kann eine Herpes-Infektion ausbrechen. Als Vorboten der Erkrankung spürt man Brennen, Jucken oder Schmerzen. Man­ che Patienten fühlen sich auch allge­ mein unwohl, wie bei einer Grippe. Spä­ ter kommen Gruppen von Bläschen mit

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Lösemittel glänzender, gewölbter Oberfläche hinzu, die platzen und verschorfen. In diesem Stadium ist der Ausschlag schmerzhaft und berührungsempfindlich. Die Be­ schwerden verschwinden meist nach acht bis vierzehn Tagen. Erneute Herpes-Attacken sind jedoch insbesondere bei großer Belastung, Er­ schöpfungszuständen oder gleichzeitig vorliegenden anderen Infektionen wie Grippe oder Erkältungen nicht unge­ wöhnlich. Die Krankheit neigt dazu, im­ mer wieder aufzutreten. Im Lauf der Zeit werden die zeitlichen Abstände zwi­ schen den Attacken meist länger.

Lösemittel Experten schätzen, dass allein in Deutschland pro Jahr über 200.000 Ton­ nen Lösemittel verbraucht werden. Kleb­ stoffe, Farben, Lacke, Pflege- und Reini­ gungsmittel können große Mengen or­ ganischer Lösemittel enthalten. Bei Zim­ mertemperatur sind Lösemittel in der Regel flüssig, sie können aber auch ver­ dunsten und die Luft in Innenräumen belasten. Häufig weiß der Verbraucher nicht, welches Gesundheitsrisiko er mit solchen Produkten eingeht! Lösemittel werden nicht nur als Baustoff, zum Bei­ spiel Baukleber für Fußbodenbeläge, sondern auch in Haushaltsprodukten und bei Hobbyarbeiten benutzt. Verbind­ liche Grenzwerte für den Wohnbereich gibt es nicht.

Häufige Beschwerden durch Lösemitteldämpfe • • • • • • • • •

Gesichtsnervenschmerzen Gliederzittern Konzentrationsschwäche Kopfschmerz Kribbeln in Händen und Füßen Müdigkeit Schlafstörungen Schwindel Sehstörungen

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Im Haushalt eingesetzte Lösemittel sind meistens Gemische wie Testbenzin oder Terpentinersatz, Kunstharzverdünnung bei Allesklebern sowie Nitroverdün­ nung. Lösemittelgemische sind schäd­ lich für Umwelt und Gesundheit. Nach der Gefahrstoffverordnung dürfen bei solchen Gemischen bestimmte Lösemit­ tel-Konzentrationen ohne Kennzeich­ nung nicht überschritten werden - im­ mer mehr Hersteller verzichten deshalb heute auf giftige Inhaltsstoffe. Lösemittel sind starke Hirn- und Nerven­ gifte sowie das häufigste Umweltgift überhaupt. Lösemitteldämpfe reizen die Schleimhäute von Nase und Rachen­ raum. Sie durchdringen leicht die Mem­ branen im Lungengewebe, gelangen ins Blut und dann weiter in das zentrale Nervensystem, wo sie narkotisierend wirken. Auch über die Haut können Lö­ semittel aufgenommen werden. Löse­ mittel werden in Fettgewebe, Leber und den Nieren gespeichert. Bei chronischer Vergiftung durch Lösemitteldämpfe in Innenräumen treten zahlreiche Be­ schwerden auf, die Mediziner als „un­ spezifische Symptome" bezeichnen.

LSD Lysergsäurediäthylamid (LSD) ist ein na­ türlicher Bestandteil des Mutterkorns, der 1943 zufällig entdeckt wurde. Für den Drogenmarkt wird die Substanz künstlich hergestellt. LSD wird in Form von Tabletten oder als Flüssigkeit eingenommen und ruft Wahr­ nehmungsveränderungen hervor, die sechs bis zwölf Stunden lang anhalten. Nach der Einnahme fühlt man sich aus­ geglichen und friedlich. Diese positiven Gefühle können sich aber rasch und un­ vorhersehbar mit Angst und unangeneh­ men Empfindungen abwechseln. Man­ che LSD-Konsumenten haben das Ge­ fühl, neben sich zu stehen und sich selbst zu beobachten oder empfinden sogar Teile des eigenen Körpers als fremd. Veränderungen der Sinneswahrnehmung, insbesondere Verzerrungen und intensive Farbeindrücke, sind charakte­ ristisch für den LSD-Rausch. Körperliche Symptome sind ein schneller Pulsschlag, hoher Blutdruck, Zittern, ein Anstieg der

Körpertemperatur, Übelkeit und Erbre­ chen. Wie bei Haschisch und Marihuana gibt es keine körperliche, aber mögli­ cherweise eine psychische Abhängig­ keit.

Luftröhre

Der Kehlkopf geht in die Luftröhre (Tra­ chea) über, die die Form eines auf der Rückseite abgeflachten, zylindrischen Rohres hat. Bei Frauen ist die Luftröhre durchschnittlich 18 Zentimeter, bei Män­ nern 22 Zentimeter lang. Sie ist halb­ elastisch und besteht aus 12 bis 16 Knorpelringen, die untereinander durch Fasergewebe verbunden sind. Die Luft­ röhre ist wie der Kehlkopf mit einer Schleimhaut ausgekleidet, deren Zellen mit Flimmerhaaren bedeckt sind. Kleine Teilchen, die eingeatmet wurden und aus den Atemwegen wieder entfernt werden müssen, werden von den langen Flimmerhaaren eingefangen, nach oben bewegt und durch Husten wieder ausge­ schieden. Die Luftröhre endet im Mittel­ fellraum (Mediastinum) hinter dem Aor­ tenbogen, wo sie sich in die zwei Stammbronchien gabelt.

Lumbago

Verlagert sich Bandscheibengewebe ge­ ringfügig, möglicherweise durch Fehl­ haltungen, falsche Belastung oder plötz­ liche ungewohnte Drehbewegungen, kann ein blitzartiger Rückenschmerz auftreten, der Hexenschuss (Lumbago). In der Regel führt dies zur Bewegungs­ einschränkung im Lendenwirbelsäulen­ bereich. Meist lässt der Schmerz nach ei­ nigen Tagen spontan nach. Zu Lähmun­ gen oder Sensibilitätsstörungen wie etwa bei einem akuten Bandscheiben­ vorfall kommt es nicht.

Lunge

Sie ist das wesentliche Organ der At­ mung und besteht aus zwei Membran­ säcken, den Lungenflügeln, die durch eine Region voneinander getrennt sind, die man Mittelfellraum (Mediastinum) nennt. Der rechte Lungenflügel ist im­ mer größer als der linke und wiegt beim

Der Pneumologe antwortet Was ist eine Pneumonie? Eine Pneumonie oder Lungenentzündung ist ein gewöhnlich akut auftretender Infekt der Lungenbläschen. Die Ursachen einer Lungenentzündung sind vielfältig. Bei weitem am häufigsten ist eine Infektion mit Bakterien (zum Beispiel Pneumokokken), es kann sich aber auch um Viren oder Pilze handeln. Häufig kommt ein Übertritt von Erregern aus anderen Infektionsherden vor, ins­ besondere wenn diese der Lunge nahe liegen (zum Beispiel bei Keuchhusten). Selten entstehen Lungenentzündungen aufgrund einer Allergie oder durch Reizungen der Lunge (zum Beispiel durch Stäube, Atemgifte). Der Verlauf kann chronisch oder akut sein, wobei der chronische Verlauf meistens nur bei Patienten mit einer Immunabwehrschwäche oder bei bereits bestehenden krank­ haften Veränderungen der Lunge vorkommt.

Ist die Anfälligkeit für Lungenerkrankungen erblich? Nein. Das familiäre Auftreten einer Lungenkrankheit ist eher auf eine Ansteckung der Familienmitglieder untereinander als auf Vererbung zurückzuführen. Wenn sich unter den Eltern oder Großeltern jemand befindet, der nicht weiß, dass er erkrankt ist, kann er leicht ein Familienmitglied anstecken.

Welche Folgen hat es, verunreinigte Luft einzuatmen? Luftverunreinigungen wie Rauch, Abgase oder Smog verursachen eine Reizung der Schleimhäute und setzen deren Widerstands­ kraft gegen Infektionen und möglicherweise gegen Geschwulstbildungen herab.

Was ist ein Lungenödem? Ein Lungenödem ist die Ansammlung von Flüssigkeit in den Lungenbläschen. Ursache ist meist eine Stauung des Blutes in der Lunge bei einer ungenügenden Pumpleistung des linken Herzens. Das Blut wird vom Herzen nicht schnell genug weitergepumpt und vor dem Herz in der Lunge entsteht ein Stau. Aus dem gestauten Blut tritt Wasser in die Lungenbläschen über. Andere Ursa­ chen sind Schäden an den Lungenkapillaren und den Alveolen selbst.

Was ist eine Kunstlunge? Die Kunstlunge sorgt für den Gasaustausch, namentlich von Sauerstoff zur Auffrischung des Blutes und von Kohlendioxid zur Entgiftung des verbrauchten Blutes. Während der Gasaustausch im Körper über die hauchdünne Membran der Lungenbläschen erfolgt, geschieht er in der Maschine über eine wesentlich plumpere, künstliche Membran.

Was ist ein Lungenemphysem? Ein Lungenemphysem ist die Zerstörung der Wände der Alveolen (Lungenbläschen) und eine dadurch bedingte Ausweitung der Lungenbläschen. Diese verlieren ihre Elastizität und büßen weitgehend ihre Funktion ein, was später nicht mehr rückgängig zu machen ist. Die Symptome sind Atemnot, die zunächst nur bei Belastung, später auch in Ruhe zu spüren ist, und eine mangeln­ de Atemtiefe. Die Ursachen sind meist chronische Bronchitis oder Asthma, die allerdings erst in einem höheren Alter zu einem Lungenemphysem führen können.

Erwachsenen 700 Gramm, während der linke nur 600 Gramm wiegt. Die Lunge hat eine graurosa Farbe und ist elastisch. Aufgrund ihrer geringen Dichte ist die Lunge freischwebend - au­ ßer sie ist voller Wasser wie im Falle des Ertrinkens. Jeder Lungenflügel hat eine Innenseite, die auf dem Zwerchfell ruht und die Ein­ beziehungsweise Austrittsstelle der Bronchien und Lungengefäße (Hilus) aufweist. Die äußere Seite liegt gegen das Zwerchfell auf. Die abgerundete Lungenspitze oben reicht bis zum Schlüsselbein. Die auf der Außenseite sehr deutlichen Zwischenlappenspalten unterteilen die Lungenflügel in mehrere Abschnitte - die Lungenlappen. Diese

enthalten die Lungenläppchen, die die funktionelle Einheit der Lunge bilden. Man unterscheidet das Eingeweide­ brustfell, das die Lungen umschließt, und das zur Körperwand hin liegende Brustfell, das am Brustkorb anhaftet. Zwischen beiden Brustfellen befindet sich ein Hohlraum, die Pleuraspalte. Die Lunge ist entsprechend der äußeren Unterteilungen der Bronchien struktu­ riert. Die dicken Bronchienäste gabeln sich in immer feinere Verästelungen (Bronchien der ersten, zweiten oder drit­ ten Ordnung), die in Ampullen enden, den so genannten Läppchen (Lobulus). In jedes Läppchen, das die Form einer kleinen Pyramide von 25 Millimeter Höhe (bei einem Volumen von 500 bis

600 Kubikmillimeter) aufweist, mündet ein so genannter intralobulärer Bronchi­ alast, der aus dem Bronchialbaum her­ vorgeht, und bildet dort eine Endbron­ chiole. Diese teilt sich in Atembronchio­ len, in denen sich zahlreiche kleine Hohlräume, die so genannten Lungen­ bläschen, öffnen. Die Lungenbläschen sind die eigent­ lichen Atemorgane der Lunge. In diesen sehr zahlreichen (es gibt mehr als 800 Millionen) Lungenbläschen findet der Gasaustausch statt. Die Lungenbläschen sind von einem feinen Geflecht aus Ka­ pillargefäßen umgeben. Die im venösen Blut der Kapillaren vorhandene Kohlen­ säure diffundiert durch die feine Mem­ bran der Lungenbläschen, die nur zwei

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Lunge Topographie der Lungen im Brustkorb (oben: Hauptbronchus).

Lunge Schematische Darstellung der Atemwege mit den Lungen. 1 - Nasenmuscheln; 2 - Nasenhöhle; 3 - Rachen; 4 - Kehlkopf; 5 - Luftröhre; 6 - Lungen­ flügel; 7 - Bronchien; 8 - Lungenbläschen

bis drei Tausendstel Millimeter dick ist, und der Sauerstoff dringt aus der in den Lungenbläschen vorhandenen Luft in das Blut der Kapillargefäße ein. Die Wände der Lungenbläschen, in denen sich die Kapillaren verästeln, bilden eine riesige Oberfläche (acht Quadratmeter) für den Gasaustausch.

Lungenembolie Bei einer Embolie wird eine Arterie durch ein Blutgerinnsel verstopft. Im Fal­ le der Lungenembolie ist eine Lungenar­

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terie betroffen. Je nach Größe der ver­ stopften Lungenarterie bleibt der Vor­ gang unbemerkt oder führt zu mehr oder weniger starken Beschwerden oder sogar innerhalb weniger Minuten zum Tode. Das Blutgerinnsel, das die Lungenarterie verstopft, stammt meistens aus einer Vene im Becken- oder Oberschenkelbe­ reich. Dort löst sich ein Thrombus (Blut­ gerinnsel) und wird mit dem Blutstrom über die rechte Herzkammer bis in die Lunge verschleppt. Je nach Größe des Thrombus bleibt er in einem größeren oder kleineren Lungengefäß stecken und

Lunge Makroskopische Ansicht des isolierten

linken menschlichen Lungenflügels mit zwei Lungenlappen.

Lungenembolie Risikofaktoren der Lungenembolie • • • • • • • • • • • •

Lunge Schematische Darstellung einer Alveole, das dünnwandige, von einschichtigem Plattenepi­ thel mit Zytoplasmaplatten ausgekleidete Lungenbläschen. Alveolen sind der Ort des Gas­ austausches zwischen Atemluft und Blut.

verstopft es. Die Venenthrombose, die zur Lungenembolie führt, wird oft vorher nicht bemerkt. Eine Reihe von Risikofak­ toren erhöht die Gefahr, eine Lungenem­ bolie zu erleiden.

Symptome Beschwerden treten erst dann auf, wenn eine große oder mehrere kleine Lungen­ arterien verschlossen sind. Die Embolie nach einer Operation wird oft beim Auf­ stehen aus dem Bett, beim Gang zur Toi­ lette oder durch sonstige körperliche Ak­ tivitäten ausgelöst.

• Eine schwere Lungenembolie verur­ sacht eine plötzliche Atemnot mit schneller Atmung und schnellem Pulsschlag. Lippen, Zunge, Hände und Füße können sich aufgrund des aku­ ten Sauerstoffmangels bläulich ver­ färben. • Schmerzen beim Atmen, Husten und blutiger Auswurf können auftreten. • Der Blutdruck kann stark abfallen. • Bei einer sehr schweren Embolie, wenn nur noch ein Teil des Blutes durch die Lunge zum Herzen zurück­ fließt, kann der Patient bewusstlos werden und innerhalb von Minuten an einem Herz-Kreislauf-Versagen sterben.

• Der weitere Verlauf einer weniger schweren Lungenembolie ist davon abhängig, ob sich das Gerinnsel wie­ der auflöst. Sofern dies von selbst ge­ schieht oder durch die Behandlung erreicht wird, ist eine komplette Hei­ lung möglich.

Therapie Eine Lungenembolie ist ein Notfall, der in der Klinik behandelt werden muss. • Rufen Sie bei Verdacht auf eine Lun­ genembolie sofort einen Notarzt. • Legen Sie sich - oder den Betroffenen - halb sitzend hin. Bleiben Sie ruhig liegen, damit sich nicht noch ein wei­ teres Blutgerinnsel löst und zu einer weiteren Embolie führt. • Öffnen Sie das Fenster oder lassen Sie es öffnen. • Lockern Sie beengende Kleidung. • Die Behandlung erfolgt meist in ei­ nem Krankenhaus, wo der Patient strikte Bettruhe einhalten muss und bei Bedarf Sauerstoff erhält. • Der Versuch, das Blutgerinnsel mit der Gabe spezieller Arzneimittel (Fibrinolytika) aufzulösen (Lysetherapie), wird vor allem in der Frühphase nach einer schweren Lun­ genembolie unternommen.

Antibabypille Arzneimittel Blutgerinnungsstörungen Flug-, Bus-, Bahn-oder Autoreisen Frühere Venenthrombosen Herzschwäche Hohes Alter Krampfadern Operationen Schwangerschaft Tumorleiden Übergewicht

Wann man an eine Lungenembolie denken sollte • Plötzlich einsetzende Atemnot • Rippenfellschmerzen • Beschleunigter Puls • Schweißausbruch und Bluthusten • Todesangst des Betroffenen • Schock

• Die meisten Patienten erhalten Hepa­ rin in einer Infusion. Heparin vermin­ dert die Gerinnbarkeit des Blutes (Antikoagulation), erleichtert die Auf­ lösung des Gerinnsels und hilft ver­ hindern, dass sich weitere Gerinnsel bilden. Nach etwa einer Woche wird die Antikoagulation in der Regel mit Tabletten fortgesetzt, die mindestens ein halbes Jahr lang eingenommen werden. • Nach einer schweren Lungenembolie sehen sich die Ärzte manchmal ge­ zwungen, das Gerinnsel operativ aus der Lungenarterie zu entfernen. Die­ ser Eingriff ist sehr riskant und wird daher nur zur Lebensrettung unter­ nommen.

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Lungenemphysem Lungenemphysem Durch die Zerstörung von Lungenbläs­ chen entstehen in der Lunge größere, luftgefüllte Hohlräume. Wenn viele Lun­ genbläschen verloren gehen, nimmt die atmende Oberfläche der Lunge und die Sauerstoffversorgung des Körpers ab. Da die Lunge im Brustkorb fest einge­ spannt ist und sich nicht verkleinern kann, führt der Verlust von Alveolen nicht zu einer Lungenschrumpfung, wie eine Leberentzündung zu einer Leber­ schrumpfung führt. In der Lunge wird das zugrunde gegangene Gewebe durch Hohlräume ersetzt. Hauptursache des Lungenemphysems ist eine schon lange bestehende Bron­ chitis. Auch ein bestimmter Enzymman­ gel (Antitrypsin-Mangel) kommt als sel­ tene Ursache in Frage. Das Rauchen ist für das Lungenemphy­ sem ein Hauptrisikofaktor. Zum einen verursacht es die chronische Bronchitis und zum anderen hemmt es ein Enzym, das die Lunge vor schädigenden Angrif­ fen von außen schützt. Durch die fortschreitende Zerstörung der kleinen Lungenbläschen wird die atmen­ de Oberfläche der Lunge immer kleiner. Der Gasaustausch nimmt ab, das Blut kann dem Körper nicht mehr genügend Sauerstoff zuführen und das entstande­ ne Kohlendioxid wird ungenügend ab­ geatmet. Die Beschwerden sind ähnlich wie bei der chronischen Bronchitis, die meistens gleichzeitig besteht. Die Atemnot nimmt im Laufe der Jahre ständig zu und be­ lastet den Kranken immer mehr. Bei Sau­ erstoffmangel ist die Haut des Patienten bläulich verfärbt. Dies zeigt sich be­ sonders deutlich an den Lippen, der Zun­ ge, den Ohren und den Fingern. Der Brustkorb kann durch die überblähte Lunge eine fassförmige Gestalt anneh­ men. Der unwiederbringliche Verlust an funktionstüchtigem Lungengewebe schädigt das Herz, das ständig versucht, genügend Blut durch die kleiner gewor­ dene Lunge zu pumpen. Dabei muss das Herz gegen einen größeren Widerstand (kleinerer Gefäßquerschnitt) mit größe­ rem Druck ankämpfen. Bei ständigem Sauerstoffmangel verändern sich auch die Fingernägel und gleichen dann klei­ nen „Trommelschlägeln".

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• Um das Fortschreiten des Lungenem­ physems zu verlangsamen, sollten Sie das Rauchen aufgeben. Trinken Sie viel, damit der Schleim in den Bron­ chien sich leichter löst. Gehen Sie häufig an die frische Luft. • Nehmen Sie keine Arzneimittel ein, die die Atemfunktion verschlechtern. (Beruhigungsmittel, Schlafmittel). • Suchen Sie bei jeder Erkältung den Arzt auf. Wenn Sie Mühe mit dem At­ men haben oder bemerken, dass Ihre Beine dick werden, sollten Sie bald­ möglichst einen Arzt rufen. • Jede Verschlimmerung der Beschwer­ den, die auf einem Infekt beruht, muss vom Arzt mit Antibiotika behan­ delt werden. Oft ist in solchen Situa­ tionen eine Klinikbehandlung not­ wendig. Dort erhalten die Patienten, wenn erforderlich, bis zu 18 Stunden täglich Sauerstoff über eine Nasen­ sonde. Wer ein Lungenemphysem hat, sollte sich jedes Jahr gegen Grip­ pe impfen lassen.

Lungenentzündung Die Entzündung des Lungengewebes (Pneumonie) geht oft von einer Entzün­ dung der Bronchien aus. Eine Lungen­ entzündung ist eine ernsthafte Erkran­ kung. Meistens wird die Lungenentzündung durch Bakterien, seltener durch Viren oder Pilze verursacht. Gelegentlich sind auch chemische Einflüsse wie Magen­ saft oder verschlucktes Öl sowie physi­ kalische Faktoren wie hohe Strahlendo­ sen Auslöser einer Lungenentzündung. Je nachdem, welche Krankheitserreger die Lungenentzündung verursachen, werden die bakteriell bedingten typi­ schen Pneumonien und die atypischen Pneumonien unterschieden.

• Die bakteriellen Pneumonien, die außerhalb eines Krankenhauses ent­ stehen, werden meist durch eine be­ stimmte Art von Bakterien, die so ge­ nannten Pneumokokken, verursacht. Für Lungenentzündungen, die im Krankenhaus auftreten, sind eher an­ dere Bakterien verantwortlich. Die bakterielle Lungenentzündung tritt außerhalb des Krankenhauses häufig

Risikofaktoren der Lungenentzündung • • • • • • • • • • •

Akute und chronische Bronchitis Alkoholismus Bettlägerigkeit Bösartige Tumoren Chemotherapie Chronische Lungenerkrankungen Herzschwäche Höheres Lebensalter Künstliche Beatmung Leberzirrhose Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

Klasssifizierung Pneumonien Morphologie Pneumonien mit bevorzugt intraalveolär ablaufender Entzündung

• Lobäre, segmentale, croupöse Pneumonie • Herdpneumonie Pneumonien mit bevorzugt interstitiell ablaufender Entzündung

Ätiologie Primäre Pneumonien • • • • • • •

Allergische Pneumonie Bakterielle Pneumonie Mykoplasmapneumonie Pilzpneumonie Pneumozystispneumonie Rickettsienpneumonie Viruspneumonie

Sekundäre Pneumonien • • • •

bei Zirkulationsstörungen bei Bronchusveränderungen bei toxischen Einwirkungen bei Aspiration

Lungentuberkulose

Lungengefäße

Schematischer Aufbau der Lunge. Venö­ ses sauerstoffarmes (1) und arterielles sauerstoffreiches Blut (2) in den Lungen­ gefäßen.

in der kalten Jahreszeit auf. In vielen Fällen geht ein Atemwegsinfekt mit Schnupfen und Halsschmerzen vo­ raus. Die Lungenentzündung macht sich durch Schüttelfrost und hohes Fieber mit Temperaturen bis über 40 Grad Celsius bemerkbar. Der Kranke hat Husten mit zunächst nur wenig ros­ tig-braunem Auswurf, der später ei­ trig-gelblich wird. An den Lippen bil­ den sich oft Herpesbläschen. Der Pa­ tient fühlt sich richtig schwer krank. Die Atmung ist oberflächlich und der Puls schlägt schnell. Bei Atembeschwerden und Sauer­ stoffmangel, also besonders bei schon vorhandener Herz- oder Lun­ generkrankung, können die Lippen, die Finger oder die Zehen bläulich verfärbt sein. • Die Erreger der atypischen Pneumo­ nien sind Viren, Chlamydien, Myko­ plasmen und Legionellen. Grippevi­ ren beispielsweise können schwere Lungenentzündungen hervorrufen. Die atypische Pneumonie beginnt eher allmählich und ohne Schüttel­ frost. Die Körpertemperatur steigt meist nicht über 38,5 Grad Celsius. Kopf- und Muskelschmerzen treten auf, das allgemeine Krankheitsgefühl ist aber weniger stark als bei der „ty­ pischen" bakteriellen Pneumonie. Der Husten ist trocken und quälend. Schmerzen beim Atmen und Husten tre­ ten auf, wenn sich die Entzündung des Lungengewebes auf angrenzende Teile des Rippenfells ausdehnt.

Therapie

Lungengefäße Schema des Blutkreislaufs mit Lungenge­ fäß- und Körperkreislauf (rot: sauerstoff­ reiches Blut; grau: sauerstoffarmes Blut) A - Lungenkreislauf; B - Herzkreislauf 1 - Kapillaren der Lunge; 2 - Lungenarte­ rie; 3 - Lungenvene; 4 - rechte Vorkam­ mer; 5 - linke Vorkammer; 6 - rechte Herzkammer; 7 - linke Herzkammer;

8 - Körpervene; 9 - Körperarterie; 10 - Kapillaren der Körperorgane

Eine Lungenentzündung soll möglichst frühzeitig vom Arzt behandelt werden. Leider aber kommen die Patienten oft erst recht spät zum Arzt, da sie Ihre Be­ schwerden, den Husten und das Fieber, zunächst für eine Grippe oder eine Ver­ schlimmerung ihrer chronischen Bron­ chitis halten. Zögern Sie daher nicht, den Arzt zu rufen, wenn Ihre Erkältung oder Bronchitis sich verschlimmert. Jede schwere Lungenentzündung bezie­ hungsweise jede Pneumonie von chro­ nisch erkrankten oder abwehrge­ schwächten Patienten wird im Kranken­ haus behandelt.

Lungengefäße Das mit Kohlensäure angereicherte Blut wird in der rechten und linken Lungenar­ terie zu den Lungenflügeln transportiert. Diese Gefäße gehen aus der Lungenar­ terie hervor, die in der rechten Herzkam­ mer entspringt, und verästeln sich in ähnlicher Weise, wie die Bronchien, de­ ren Verlauf sie bis in die Bronchiolen und Lungenbläschen hinein folgen. Die Arterien münden schließlich in das Netz der Lungenkapillaren, in denen das venöse und von Kohlensäure befreite Blut mit Sauerstoff aufgeladen wird. Das jetzt mit Sauerstoff angereicherte Blut fließt von den Kapillaren in die Venolen, dann in die Satellitenvenen und verlässt die Lungen schließlich über die Lungen­ venen.

Lungentuberkulose Weltweit ist die Tuberkulose nach wie vor eine weit verbreitete Infektions­ krankheit, an der jährlich Millionen von Menschen sterben. Der Erreger der Tu­ berkulose ist das Tuberkelbakterium (Mycobacterium tuberculosis). Immun­ geschwächte Patienten erkranken häu­ fig an Tuberkulose. Daher nimmt die Tu­ berkulose-Häufigkeit vor allem in Afrika als Begleiterkrankung einer HlV-lnfektion zu. In Industrienationen kommt die Tuberkulose seltener vor, nimmt derzeit aber in Risikogruppen ebenfalls wieder zu, und betrifft vor allem Zuwanderer, ältere Menschen, Abwehrgeschwächte (durch chronische Erkrankungen, Korti­ sonbehandlung), alkoholkranke oder ob­ dachlose Menschen. Übertragen wird die Tuberkulose beim Husten, Niesen oder Sprechen durch Tröpfcheninfektion. Die Tuberkeln verur­ sachen zunächst in der Lunge eine örtli­ che Entzündung, den so genannten Pri­ märherd. Von dort aus können sie über die Lymphknoten in die Blutbahn gelan­ gen und sich ausbreiten. Auf diese Weise können von der Lunge aus alle anderen Organe befallen werden: Es kann so eine Nierentuberkulose, eine Hauttuber­ kulose oder eine tuberkulöse Entzün­ dung der Gehirnhaut entstehen. Wenn die Tuberkulose früh genug er­ kannt wird und die Abwehrkraft des Pa-

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Lungenventilation tienten noch mithelfen kann, ist mit den heutigen Tuberkulosemitteln eine wirk­ same Hilfe möglich. Die Impfung gegen Tuberkulose (BCG-Impfung) bietet aller­ dings nur einen relativen Schutz für eini­ ge Jahre.

Lungenventilation Belüftung (Ventilation) bedeutet Erneu­ erung der Luft in den Lungenbläschen. Bei jeder Einatmung müssten 17 Prozent der in den Lungenbläschen enthaltenen Luft erneuert werden. Tatsächlich bleibt in den Lungenbläschen immer ein Teil der eingeatmeten Frischluft zurück (die­ se Menge wird auf 335 Milliliter ge­ schätzt und heißt Residualluft). Dieser Mechanismus kann nur dann gut funktionieren, wenn die Atemmuskula­ tur, die Atemwege und die nervösen Steuerzentren der Atemtätigkeit unge­ stört arbeiten.

Luxation Die Ausrenkung (Luxation) oder Ausku­ gelung eines Gelenkes, meistens infolge eines Unfalls, ist ein medizinischer Not­ fall, denn es drohen Gefahren und Kom­ plikationen. Die am häufigsten betroffe­ nen Gelenke sind das Schulter- und das Ellenbogengelenk. Vorstufen der Ausrenkung sind Zerrun­ gen und Überdehnungen. Schlimmer ist der Riss von Haltebändern der Gelenk­ kapsel. Bei der unvollständigen (Subluxation) und erst recht bei der vollständigen Aus­ renkung (Luxation) wird Gewebe im Umkreis des Gelenkes zerstört. Gefäße, die das Gelenk versorgen, können rei­ ßen. Dies führt zu einem schmerzhaften Bluterguss und kann sich später zu einer dauerhaften Gelenkschädigung (Arthro­ se) entwickeln. Werden Nerven zerris­ sen, entstehen Lähmungen oder Ge­ fühlsstörungen. Bei Ausrenkung ist so­ fortige ärztliche Hilfe erforderlich. Die Luxation ist meist leicht zu erken­ nen. Bei ausgekugelter Schulter hängt der Oberarm schief. Das Knochenende steht etwas hervor, die Gelenkfläche ist tastbar und der Betroffene hat unerträg­ liche Schmerzen. Die Armbewegung ist

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schmerzbedingt und mechanisch einge­ schränkt oder unmöglich. Ein Arzt renkt das Gelenk wieder ein, nachdem er vor­ her eine Spritze zur Schmerzbetäubung oder eine Narkose gegeben hat. Oft wer­ den Röntgenaufnahmen gemacht, um einen gleichzeitigen Knochenbruch in der Nähe des Gelenkes auszuschließen.

Lycopin Das Carotinoid Lycopin, ein hochwirksa­ mes Antioxidans, ist vor allem in Toma­ ten und roten Grapefruits enthalten.

• Lycopin gilt nach neuesten For­ schungsergebnissen als einer der viel­ versprechendsten und wirksamsten Nahrungsinhaltsstoffe in Bezug auf die Verhütung von Krebserkrankun­ gen (etwa Prostatakrebs). • Durch Lycopin kann auch das Risiko einer Arteriosklerose oder koronaren Herzerkrankung gesenkt werden. Dies beruht auf der antioxidativen Potenz von Lycopin, die den Choles­ terinstoffwechsel günstig beeinflusst.

Lymphangitis Wenn bei einer Verletzung Bakterien in die Lymphgänge eindringen, droht eine „Blutvergiftung". Die entzündeten Lymphgänge werden sichtbar als gerö­ tete Streifen, die sich meistens an Armen oder Beinen zum Körper hin ausbreiten. Bevor es Antibiotika gab, war die Blut­ vergiftung eine lebensgefährliche Er­ krankung. Bakterien können wirksam mit Antibiotika bekämpft werden.

Lymphgefäßsystem Die Aufgabe des Lymphgefäßsystems (als so genanntes drittes vaskuläres Sys­ tem) besteht vor allem darin, mit Hilfe von Makrophagen Proteine aus dem Extravasalraum der Blutbahn wieder zu­ zuführen. Es sind insbesondere kapillar­ gängige Proteine, die über den Ductus thoracicus dem Blutkreislauf zufließen. Schätzungen gehen davon aus, dass 50 Prozent aller Plasmaproteine auf diese Weise wiedergewonnen werden.

Die Lymphgefäße stammen entwick­ lungsgeschichtlich vom Venensystem ab oder bilden sich möglicherweise aus un­ differenziertem Mesenchym oder prä­ existentem lymphatischem Endothel. Größere Organe besitzen eigene Lymph­ systeme (zum Beispiel ZNS). Lymphkapillaren existieren in fast allen Organen des Körpers. Das Lymphsystem der Haut ist geflechtartig im Dermal- und Subku­ tangewebe lokalisiert und besitzt viele Klappen. Die Gefäßwand der Lymphkapillaren ist dem Endothel der Blutkapil­ laren ähnlich. Das lymphatische System umfasst Gefä­ ße, in denen die Lymphe transportiert wird und Lymphknoten. Aufgabe des Lymphsystems ist es, Körperflüssigkeit, die sich im Gewebe und zwischen den Organen angesammelt hat, wieder ins Blut zurückzuführen. Die Lymphgefäße des Darmes werden Chylusgefäße (chylus = Milchsaft) ge­ nannt. Das milchartiges Aussehen ist auf die großen Fettmengen der Darmlymphe zurückzuführen.

Lymphknotenkrebs

Der Arzt teilt den Lymphknotenkrebs (maligne Lymphome) in zwei große For­ men ein: Er tritt als Morbus Hodgkin meistens bei Jugendlichen und als NonHodgkin-Lymphome im Allgemeinen bei älteren Erwachsenen auf.

Lymphödem Maligne Lymphome führen zu einer nicht schmerzhaften Schwellung mehre­ rer Lymphknotengruppen, die innerhalb weniger Wochen auftritt. Sie können von allgemeinen Beschwerden, etwa ei­ nem Leistungsabfall beziehungsweise schneller Ermüdbarkeit, und von nächtli­ chem Schwitzen begleitet sein. Manche Patienten mit Morbus Hodgkin empfin­ den Schmerzen in den angeschwollenen Lymphknoten, nachdem sie Alkohol ge­ trunken haben. Schon bei der Untersuchung des Blutbil­ des, der Zellzusammensetzung des Blu­ tes, erhält man oft Hinweise auf eine lymphatische Erkrankung. Außerdem können vergrößerte Lymphknoten fein­ geweblich untersucht werden. Bösartige Lymphome werden oft zuerst im Halsgebiet festgestellt. Es handelt sich dabei aber häufig um eine allgemei­ ne Erkrankung, an der alle Lymphknoten des Körpers beteiligt sein können, auch solche, die im Brust- und Bauchraum lie­ gen und nicht tastbar sind. Die Diagnose stellt daher im Allgemeinen der HNOArzt, die weitere Behandlung erfolgt je­ doch beim Internisten beziehungsweise Onkologen, zusammen mit dem Radio­ logen. Dabei kommen meist die Sono­ graphie und die Computertomographie zum Einsatz. Je nach Ausbreitung wird das HodgkinLymphom mit Strahlentherapie, Chemo­ therapie oder mit einer Kombination beider Verfahren behandelt. Im Falle ei­ nes Non-Hodgkin-Lymphoms erfolgt in der Regel nur die Chemotherapie.

Lymphknotenmetastasen Für ihre Ausbreitung benutzen Krebszel­ len oft zunächst die Lymphbahnen und gelangen auf diesem Weg schnell zu den Lymphknoten, in denen sie sich festset­ zen und wachsen. Die mit bösartigen Zellen befallenen Lymphknoten müssen zunächst nicht vergrößert und daher beim Abtasten oder auch bei der Unter­ suchung mit bildgebenden Verfahren (Computertomographie, Sonographie) noch nicht als Lymphknotenmetastasen erkennbar sein. Aus diesem Grund wer­ den bei vielen Krebsoperationen auch die harmlos erscheinenden Lymphkno­ ten, die der Krebsgeschwulst am nächs­

ten liegen, mit entfernt, in der Hoffnung, die weitere Ausbreitung der Krebser­ krankung dadurch zu verhindern oder zu verlangsamen. Die entnommenen Lymphknoten werden feingeweblich (histologisch) untersucht. Wenn sie mit Krebszellen befallen sind, ist bei man­ chen Krebserkrankungen nach der Ope­ ration eine zusätzliche medikamentöse Behandlung oder eine Bestrahlung not­ wendig.

Lymphknotentuberkulose Die Lymphknotentuberkulose zeigt sich oft im Bereich der Halslymphknoten. Sie nimmt gegenwärtig in Europa wieder zu, weil immer mehr Menschen ihren Ur­ laub in fernen Ländern verbringen, wo die Tuberkulose noch recht häufig ist. Bei der Ansteckung werden die Tuberkel­ bakterien überden Mund aufgenommen und verursachen dort beziehungsweise im Rachen ein kleines Geschwür, das schnell und ohne Behandlung heilt. Erst nach Wochen schwellen die Halslymph­ knoten an. Bei Tuberkuloseverdacht entnimmt man einen vergrößerten Lymphknoten und lässt ihn feingeweblich untersuchen. Die Lymphknotentuberkulose ist dabei ein­ deutig feststellbar. Sie wird mit wirksa­ men Arzneimitteln (Tuberkulostatika) behandelt und ist heilbar.

Lymphödem Wenn die Lymphgefäße ihrer Funktion, Flüssigkeit aus dem Gewebe abzutrans­ portieren, nicht mehr ausreichend nach­ kommen, staut sich die Lymphe und es entsteht ein Lymphödem. Meistens ist ein Arm oder ein Bein betroffen.

• Eine solche Transportschwäche kann durch eine anlagebedingte mangel­ hafte Ausbildung der Lymphgefäße oder durch ein Hindernis im Verlauf der Lymphwege auftreten. • Ein Hindernis entsteht, wenn durch eine Verletzung oder eine Operation die Lymphbahnen durchtrennt oder Lymphknoten entfernt wurden. Rela­ tiv häufig geschieht dies bei Brust­ krebsoperationen, wenn die Lymph­ knoten in der Achselhöhle mit ent­ fernt werden. • Lymphödeme entstehen auch, wenn Entzündungen die Lymphbahnen ver­ schlossen haben, was bei der Wund­ rose geschieht.

Therapie Die Behandlung eines Lymphödems er­ fordert viel Geduld und die Bereitschaft des Patienten zur Mitwirkung.

• Hochlagern des Armes oder Beines erleichtert den Abfluss der Lymphflüssigkeit.

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Lymphogranuloma inguinal« gegen Chlamydien nachweisbar sein. Zur Behandlung sind verschiedene Anti­ biotika geeignet. Die Benutzung eines Kondoms beugt der Infektion vor.

Lymphozyten Abweichungen in der Anzahl der unter­ schiedlichen Lymphozyten-Typen des Immunsystems können bei zahlreichen Störungen und Erkrankungen nachge­ wiesen werden. Eine richtige Deutung der Laborergebnisse ist in der Regel nur durch geschulte Ärzte (Immunologen) und Laborärzte möglich.

Lymphozyten Schematische Darstellung von Menschenblut unter dem Mikroskop. Die Lymphozyten sind farbig dargestellt.

• Da bei Wärme mehr Lymphflüssigkeit produziert und das Lymphödem ver­ stärkt wird, sollte ein Aufenthalt in heißem Klima besser unterbleiben. • Der betroffene Arm oder das Bein sollte besonders sorgfältig vor In­ fektionen geschützt werden, da bei Lymphödemen infektiöse Entzündun­ gen recht leicht entstehen und die Lymphgefäße weiter schädigen. • Die Kompressionsbehandlung mit Bandagen, Kompressionsstrümpfen, -handschuhen oder -ärmeln sowie mit geeigneten Apparaten (pneumati­ sche Kompression) ist gut wirksam. Da ein Lymphödem sich nur schwer be­ handeln lässt, müssen meist verschiede­ ne Maßnahmen kombiniert werden. Dazu gehört in erster Linie die entstauende manuelle Lymphdrainage.

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Lymphogranuloma inguinale Das Lymphogranuloma inguinale (bezie­ hungsweise venereum) ist in Europa sel­ ten, wird meist von Tropenreisen mitge­ bracht und gehört zu den meldepflichti­ gen Geschlechtskrankheiten. Es wird durch Chlamydia trachomatis verursacht und beim Geschlechtsverkehr übertragen. Zunächst entstehen unscheinbare her­ pesartige Bläschen, die spontan abhei­ len. Drei bis vier Wochen später bildet sich eine meist einseitige, entzündliche Schwellung der Leistenlymphknoten aus. Die Lymphknoten können bis zu faustgroß werden und vereitern. Der Ei­ ter kann sich über eine Fistel nach außen entleeren. Im Blut können Antikörper

• Erhöhte T-Lymphozyten weisen in der Regel auf eine aktuelle oder kurz zurückliegende Abwehraktivierung, etwa durch Infektionen, hin. • Erhöhte Werte aktivierter T-Zellen deuten auf eine Überaktivierung des Immunsystems hin. • Ein Überschuss an T-Helferzellen kennzeichnet die erhöhte Abwehrbe­ reitschaft des Organismus, etwa bei Allergien oder Autoimmunerkrankun­ gen. • Erhöhte T-Suppressorzellen und zyto­ toxische T-Lymphozyten sind bei vie­ len Virusinfektionen (HIV, Hepatitis-B) nachweisbar. • Erhöhte B-Lymphozyten kennzeich­ nen chronische oder tief in Körperge­ webe reichende Infektionen (bei­ spielsweise bei Furunkeln). • Verminderte T-Lymphozyten weisen in der Regel auf eine eingeschränkte Abwehrfunktion hin. • Ein Mangel an T-Helferzellen kenn­ zeichnet die geschwächte Abwehr­ funktion. Bei weniger als 400 T-Helferzellen/pl nimmt die Infektionsgefahr deutlich zu und bei weniger als 200 T-Helfer­ zellen/pl liegt eine Immunschwächc vor. • Verminderte T-Suppressorzellen unc zytotoxische T-Lymphozyten könner etwa bei Überempfindlichkeitsreak­ tionen oder Multipler Sklerose beob­ achtet werden. • Verminderte B-Lymphozyten treter häufig bei psychischen Stresszustän­ den, länger anhaltenden Schmerzzu­ ständen und starker körperlicher Be­ lastung auf.

Madenwürmer sollten Salat und Gemüse gut gewaschen und Kindern beigebracht werden, die Hände sauber zu halten.

Magen

Madenwurm Madenwürmer sind kleiner als Spulwür­ mer. Die Männchen werden etwa vier Millimeter, die Weibchen 10 bis 12 Milli­ meter lang. Die Eier der Madenwürmer gelangen durch Schmierinfektion über den Mund in den Darm. Betroffen sind vor allem Kinder. Die im Darm ge­ schlüpften Madenwürmer legen ihre Eier meist nachts in der Umgebung des Afters ab. Dort verursachen sie einen starken Juckreiz, geraten beim Kratzen unter die Fingernägel und von dort oft erneut durch den Mund in den Darm. Wurmeier sind mikroskopisch nachweis­ bar. Zur Vorbeugung gegen Spul- und

Madenwurm Madenwürmer leben im Blinddarm und

im Dickdarm des Menschen. Die Infektion erfolgt durch den Mund. Die jungen Wür­ mer schlüpfen im Darm aus und wachsen weiter, indem sie sich der Darmwand an­ heften. Hier findet die Paarung statt. Die erwachsenen Weibchen wandern nachts zum Enddarm und legen hier Tausende von Eiern auf der Haut und um den After

herum ab. Die Anwesenheit der Eier führt zum Juckreiz, dadurch kommt es zum Kratzen, die Eier gelangen unter die Fin­ gernägel und der Kreislauf der Reinfek­ tion kann von neuem beginnen. Die Eier sind resistent gegenüber Austrocknung

und können sogar mit dem Hausstaub eingeatmet werden.

Man könnte den Magen (Gaster) auch als eine Verdickung des Verdauungska­ nals betrachten, die zwischen Speiseröh­ re und Darm liegt. Der Magen befindet sich unmittelbar unterhalb des Zwerch­ fells und gleicht der Form eines Dudel­ sacks. Der Magen liegt schräg zur hori­ zontalen und vertikalen Körperachse. Er ist etwa 25 Zentimeter lang, zwölf Zenti­ meter breit und kann, je nachdem, ob er leer oder gefüllt ist, bis zu acht Zentime­ ter dick werden. Seine Aufnahmefähig­ keit liegt bei etwa 1,3 Litern. Der Magen öffnet sich nach oben über den Magenmund zur Speiseröhre und nach unten zum Dünndarm hin über den Magenpförtner (Pylorus), eine Veren­ gung, die durch eine Schleimhautfalte gebildet und von einem Ringmuskel ver­ schlossen wird, der so genannten Pfört­ nerklappe. Die Pförtnerklappe verhindert den Rück­ fluss des Nahrungsbreis - es sei denn, es wäre zur Gesunderhaltung des Körpers zwingend notwendig (Erbrechen). Der Magen hat zwei Wände, die die große und die kleine Magenwölbung bilden. Oben befindet sich die große und unten die kleine Magenhöhle, in der Nähe des Pförtners. Der mittlere Teil des Magens heißt Magenkörper. Der Magen ist vollständig vom Bauchfell umgeben. Das Bauchfell hält den Magen in stabiler Lage. Die Magenrückseite steht mit anderen Organen in Verbin­ dung: der Bauchschlagader (Aorta), dem Zwölffingerdarm (Duodenum), der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), der Milz, der linken Niere und der unteren Hohlvene (Vena cava). Der Magen ist durch den Netzbeutel von diesen Orga­ nen getrennt. Der Netzbeutel ist mit ei­ ner faltigen Schleimhaut ausgekleidet, die sich glättet, wenn sich der Magen dehnt. Die Schleimhaut sieht in diesem Zustand glatt und samtig aus. Verschiedene Magendrüsen produzieren unterschiedliche Substanzen. Die in der Nähe des Pförtners gelegenen Drüsen geben Schleim ab, andere sind richtige

Saures und Süßes für den Magen pH-Wert alkoholfreier Getränke und Fruchtspeisen Alkoholfreie Getränke • • • • • • • • • • • • • •

Coca-Cola frisch Schweppes Indian Quinine Pepsi Cola Canada Dry Ginger Ale Pepita Orangina Apfelsafthell Traubensafthell Traubensaft Joghurt Kaffee Rahm Milch Schwarztee

2,54 2,54 2,55 2,85 2,94 3,15 3,29 3,38 3,39 3,86 5,26 6,32 6,57 6,65

Frische Fruchtsäfte • • • • • • • • • • • • • • ♦ •

Zitronensaft Zitronensaft gezuckert Pflaumensaft Heidelbeersaft Johannisbeersaft Grapefruitsaft Himbeersaft Aprikosensaft Orangensaft Pfirsichsaft Kirschsaft Tomatensaft Bananensaft Gurkensaft Melonensaft Karottensaft

2,35 2,35 2,83 2,85 3,06 3,06 3,23 3,51 3,71 3,75 4,02 4,36 5,60 5,64 6,01 6,23

Fruchtspeisen • • • • • • • • • •

Rote Grütze Erdbeerkonfitüre Aprikosenkonfitüre Apfelmus Aprikosenkompott Bircher Müsli Kirschkompott Birnenkompott Pfirsichkompott Honig

2,97 3,28 3,31 3,53 3,61 3,70 4,06 4,06 4,16 4,49

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Magengeschwür Der Gastroenterologe antwortet Was sind die häufigsten Magenerkrankungen? • • • • • • • • •

Akute Magenschleimhautentzündung (Gastritis) Chronische Magenschleimhautentzündung (Gastritis) Bösartige Geschwülste (Krebs) Gutartige Geschwülste Hyperchlorhydrie (zu viel Magensäure) Magengeschwür (Ulcus ventriculi) Magenverstimmung, „verdorbener Magen" Pylorusstenose (Einengung des Magenausgangs) Zwerchfellhernie (Hiatusgleithernie)

Wie äußern sich Störungen im Magen? Die wichtigsten Symptome sind: • Appetitlosigkeit • Aufstoßen (Rülpsen) • Erbrechen • Gewichtsverlust • Schmerzen im Oberbauch • Sodbrennen • Übelkeit

ter pylori) spielen eine wichtige Rolle. Für die Entstehung des Magenge­ schwürs ist keine eindeutige Ursache be­ kannt. Wahrscheinlich spielen mehrere Faktoren eine Rolle (psychische Stressbe­ lastung, Magensaftsekretion, Bakterien). Das wichtigste Symptom ist Schmerz von bohrendem oder nagendem Charak­ ter in der Magenwand und im rechten oberen Bauch, oft in Rücken und Brust ausstrahlend. Der Schmerz tritt meist ein bis zwei Stunden nach der Mahlzeit auf, oft in den späten Abendstunden und in der Nacht, selten beim Erwachen und vor dem Frühstück. Die Schmerzen ver­ ringern sich nach Einnahme alkalischer Substanzen (Antazida). Weitere Be­ schwerden sind Aufstoßen, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Angst vor Nah­ rungsaufnahme und dadurch Abmage­ rung. Magengeschwüre können in der Regel erfolgreich mit Säuresekretionshem­ mern behandelt werden.

Welche Erkrankungen kann das Bakterium Helicobacter pylori auslösen? Dieser Keim kann für die Entstehung bestimmter Krebserkrankungen eine Rolle spielen. Darunter das so genannte MALT-Lymphom, eine bösartige Erkrankung des Lymphsystems. Außerdem sind über 90 Prozent aller Magenkrebserkrankungen mit einer Helicobacter-pylori-lnfektion assoziiert. Weil die meisten anderen Bakterien in der Magensäure nicht überleben können, hat Helicobacter pylori eine Strategie ent­ wickelt, die ihn vor der aggressiven Säure schützt. Die Bakterien nisten sich in der obersten Schleimhautschicht ein und können dort eine Magenschleimhautentzün­ dung auslösen.

Wie groß ist die Gefahr, dass aus einer Infektion Magenkrebs wird? Nach der Statistik ist jeder dritte Europäer mit Helicobacter pylori infiziert. Bei je­ dem siebten bis achten wird daraus ein gutartiges Geschwür im Magen oder Zwölf­ fingerdarm. Etwa einer von 10.000 Helicobacterinfizierten erkrankt an einem Ma­ genkarzinom.

Wie kann der Arzt eine Infektion feststellen? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Blutanalyse, Atemtest und Magenspie­ gelung mit der Entnahme einer Gewebeprobe aus der Magenschleimhaut.

Magendrüsen und produzieren Salzsäu­ re und Pepsin zur Eiweißverdauung. Der Nahrungsbolus wird im Magen zu Spei­ sebrei umgewandelt.

Magengeschwür Das Magengeschwür (Ulcus ventriculi) ist ein scharf begrenztes Geschwür in der Magenwand, manchmal oberfläch­ lich und manchmal tiefer liegend, das

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sich durch alle Schichten der Magen­ wand hindurch ausbreiten kann. Die Erkrankung, auch Ulkuskrankheit (peptisches Ulkus) genannt, kommt häu­ fig und in jedem Alter vor, selten bei Säuglingen und Kindern, in der Regel bei Männern zwischen dem 30. und 50. Le­ bensjahr und viermal häufiger als bei Frauen. Oft kann eine starke erbliche Veranla­ gung zu Magengeschwüren nachgewie­ sen werden. Auch Bakterien (Helicobac­

Magenkrebs Der Magenkrebs (Magenkarzinom) ist eine der häufigen Krebserkrankungen. Verschiedene Chemikalien, die mit der Magenschleimhaut in Berührung kom­ men, können unter bestimmten Voraus­ setzungen zur Entstehung von Magen­ krebs beitragen: Alkohol und Stoffe, die beim Grillen oder Anbrennen sowie Pö­ keln oder Räuchern von Speisen entste­ hen. Die Prognose eines Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarzinom ist schlecht: Eine Heilung ist nur durch eine Operation möglich, die unverzüglich er­ folgen muss. Allerdings sind fünf Jahre nach der Operation nur noch etwa ein Drittel der Patienten mit fortgeschritte­ nem Magenkrebs am Leben. Sehr viel günstiger ist die Prognose, wenn der Magenkrebs in einem so frühen Stadium entdeckt wird, dass die Krebsgeschwulst noch auf die Magenschleimhaut be­ grenzt ist. Diese Form des Magenkreb­ ses wird als Magen-Frühkarzinom be­ zeichnet. Die Lebenserwartung dieser Patienten ist so gut wie nicht einge­ schränkt. Die Symptome des Magenkrebses unter­ scheiden sich oft nicht von denen einer

Magenspiegelung Geschwürerkrankung. Daher sollte bei diesen Symptomen und Beschwerden (Schmerzen im Oberbauch in Abhängig­ keit von der Nahrungsaufnahme, Druck­ oder Völlegefühl, Magenkrämpfe, Appe­ titlosigkeit, Erbrechen) immer eine Ma­ genspiegelung erfolgen. Nur die frühzei­ tige Gastroskopie mit Entnahme von Ge­ webeproben, die feingeweblich unter­ sucht werden, kann zur Frühdiagnose führen. In den meisten Fällen wird das Magen­ karzinom nach seiner Entdeckung ope­ rativ entfernt. Je nach Lage und Größe der Geschwulst ist der Eingriff mehr oder weniger groß. Der Chirurg wird ver­ suchen, die Lymphknoten im Bereich des Magens mit zu entfernen, denn dorthin breitet sich der Krebs in der Regel zuerst

aus. Die entnommenen Lymphknoten werden feingeweblich untersucht, um die Ausbreitung des Magenkrebses ge­ nau festzustellen. Seltener kommen an­ dere Therapieverfahren wie die Strahlen­ therapie oder Chemotherapie zum Ein­ satz.

Magenspiegelung Geräte, die durch natürliche (in be­ stimmten Fällen auch durch künstlich geschaffene) Körperöffnungen einge­ führt werden, um einen Innenraum des Körpers zu betrachten, heißen Endosko­ pe. Das Endoskop, das in den Magen eingeführt wird, heißt Gastroskop (latei­ nisch gaster = Magen). Moderne Gas-

troskope haben einen Durchmesser von etwa neun bis zehn Millimetern, sind sehr flexibel und können in der Regel ohne Probleme über Mund, Rachen und Speiseröhre in den Magen eingeführt werden. Eine Gastroskopie durch einen darin geübten Arzt dauert meistens nicht länger als fünf Minuten. Die Gas­ troskopie kann grundsätzlich mit oder ohne vorherige Beruhigungsspritze (Prä­ medikation) erfolgen. Bei der Magenspiegelung kann die Schleimhaut der Speiseröhre, des Ma­ gens und des Zwölffingerdarms direkt betrachtet werden. Darüber hinaus kön­ nen während der Gastroskopie mit spe­ ziellen Zangen kleine Gewebeproben aus den untersuchten Organen entnom­ men werden:

'1'

Magen Topographie des Magens (rot gekenn­ zeichnet) im Oberbauch.

Magenkrebs Operative Behandlung von Magenkrebs in fortgeschrittenen Stadien. A, B - Billroth-I-Operation; C, D - Billroth-II-Operation

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Magenwand • Nachweis des Magenkeims Helico­ bacter pylori mittels Schnelltest. • Feingewebliche Untersuchung.

ten - bei mehr als 12,2 Milligramm pro Deziliter (5 mmol/l) Magnesium im Blut kommt es zur Atemlähmung.

Da die Magenspiegelung keinerlei Strah­ lenbelastung mit sich bringt, ist sie auch bei Schwangeren und Kindern durch­ führbar.

Magnesiummangel

Magenwand Die Magenwand besteht von außen nach innen aus folgenden vier Gewebe­ schichten (Tunicae): dem Bauchfell (Se­ rosa), der Muskelschicht (glatte Musku­ latur in Längs- und Schrägrichtung und kreisförmig angeordnet), der Unter­ schleimhautschicht (sehr dünn, enthält Gefäße und Nerven) und schließlich der Schleimhaut (ebenfalls sehr dünn, etwa ein Millimeter), die eine lebenswichtige physiologische Aufgabe hat. Auf dieser Schleimhaut lassen sich (abgesehen von den Falten) Verdickungen von wenigen Quadratmillimetern Oberfläche erken­ nen, an deren Oberseite sich die Aus­ gänge der Drüsenkanäle für die Magen­ sekrete befinden.

Magnesium Magnesium (Mg) ist für die Aktivierung von mehr als 300 Enzymen im mensch­ lichen Organismus von großer Bedeu­ tung. Nur ein Drittel des mit der Nah­ rung zugeführten Magnesiums wird im Dünndarm aufgenommen, der Rest wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Magne­ sium ist hauptsächlich in Zellen von Knochen- und Weichteilgewebe gespei­ chert. Der Magnesium-Stoffwechsel des Körpers wird größtenteils von den Nie­ ren reguliert. Außer für die Enzymakti­ vierung ist Magnesium auch für den Energie- und Fettstoffwechsel von Be­ deutung. Darüber hinaus wirkt Magne­ sium dämpfend auf die periphere Ner­ venimpulsüberleitung an der Muskula­ tur. Am Herz-Kreislauf-System bewirkt Magnesium eine verbesserte Energieund Sauerstoffausnutzung. Wenn die Magnesiumwerte im Blut auf mehr als 6,08 Milligramm pro Deziliter (2,5 mmol/l) (Hypermagnesiämie) er­ höht sind, können Beschwerden auftre­

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In bestimmten Lebensphasen kommt es zu einem erhöhten Magnesiumbedarf, wodurch ein Magnesiummangelzustand ausgelöst werden kann.

• Ein erhöhter Magnesiumbedarf kann vor allem bei Frauen während der Schwangerschaft und der Stillzeit auftreten sowie bei Frauen, die die Antibabypille einnehmen. • Genussgifte, insbesondere Alkohol, und chronische Durchfälle führen zu Magnesiumverlusten und können zu einem Mineralstoffmangel beitragen. • Magnesiummangel ist offensichtlich auch an Erkrankungen wie schmerz­ hafter Muskelverspannung (Fibromy­ algie) und dem chronischen Müdig­ keitssyndrom beteiligt. • Psychische Stresszustände vermin­ dern wahrscheinlich auch den Mag­ nesiumspiegel im Blut. Studien mit Kindern haben gezeigt, dass bei Mag­ nesiummangel häufiger Depression und Schlafstörungen nachweisbar sind. Bei Erwachsenen kann Magnesi­ ummangel zu Empfindungsstörun­ gen, Muskelkrämpfen, Verspannun­ gen (Kontraktionen), Verwirrtheitszu­ ständen und Verhaltensstörungen führen.

Wann sollten die Magne­ siumwerte regelmäßig kontrolliert werden? • Bei einer Therapie mit entwässern­ den Arzneimitteln (Diuretika) • Bei einer Therapie mit nieren­ schädlichen Arzneimitteln • Bei chronischen Darmfunktions­ störungen (Resorptionsstörungen) • Bei Alkoholentzug • Bei künstlicher Ernährung • Bei Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)

Zustände und Erkrankungen mit Magnesiummangel • • • • • •

• • •

• •

Schwangerschaft Stillzeit Durchfall Mangelernährung Alkoholismus Entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose) Nebenschilddrüsen-Überfunktion (Hyperparathyroidismus) Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) Nebennieren-Funktionsstörung (Hyperaldosteronismus) Angeborener Magnesiummangel

• Magnesium beeinflusst auch die Funktion der Gefäßmuskulatur. Aus diesem Grund kann Magnesiumman­ gel am Gefäßsystem des Herzen und im gesamten Körper Störungen verur­ sachen, die eine Bluthochdruck- oder Herzkranzgefäßerkrankung begünsti­ gen. Darüber hinaus gilt Magnesium­ mangel als zusätzlicher Risikofaktor für die Gefäßfunktionsstörungen bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). • Schwere Organerkrankungen der Nieren, der Leber, entzündliche Darm­ erkrankungen (Colitis ulcerosa, Mor­ bus Crohn), Schilddrüsen-Überfunk ­ tion (Hyperthyreose), Nebenschilddrü­ sen-Überfunktion (Hyperparathyroidis­ mus), Zuckerkrankheit (Diabetes melli­ tus) und Nebennieren-Funktionsstörungen (Hyperaldosteronismus) sind häufig mit einem Magnesiummangel verbunden.

Malaria Malaria ist eine in den Tropen vorkom­ mende Infektionskrankheit, die vor al­ lem durch wiederkehrende Fieberanfälle gekennzeichnet ist. Sie wird durch ein­ zellige Organismen verursacht, die

Malaria

Malaria-Prophylaxe • Durch die Einnahme von MalariaArzneimitteln kann das Risiko ei­ ner Malaria-Erkrankung verringert werden. • Bei allen Malariamitteln können Nebenwirkungen auftreten.

• Da immer häufiger Malariaerreger vorkommen, die gegen die einge­ nommenen Arzneimittel resistent sind, verändern sich die Empfeh­ lungen zur Vorbeugung ständig. • Man sollte vor einer Reise auf alle Fälle die neuesten Empfehlungen bei einem Tropeninstitut einholen.

• Als Standardwirkstoff für die Ma­ laria-Prophylaxe gilt nach wie vor Resochin. • Die Einnahme von zwei Tabletten Resochin pro Woche für Erwachse­ ne muss eine Woche vor dem Auf­ enthalt im Risikogebiet beginnen und vier Wochen lang nach der Rückkehr fortgesetzt werden. • Nebenwirkungen von Resochin sind Magenbeschwerden, Übel­ keit, Schwindel und Kopfschmer­ zen.

• In Regionen mit resistenten Erre­ gern und mittelgroßem Infektions­ risiko kann Resochin mit Proguanil kombiniert werden. • In Ländern mit hohem Risiko und Resochin-Resistenzen kann zur Vorbeugung Mefloquin eingenom­ men werden (eine Tablette pro Wo­ che über maximal acht Wochen). Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit und Schwindel treten häufig auf. Malaria Malariaparasiten. 1 - Plasmodium vivax; 2 - Plasmodium malariae; 3 - Plasmodium falciparum; 4 - Plasmodium ovale Die Darstellungen unten zeigen die Vermehrung der Parasiten in Blutzellen.

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Mangan durch Moskitos (Stechmücken) übertra­ gen werden. Beim Menschen unterscheidet man vier Arten von Malaria: • Malaria tertiana: Dreitägiges Fieber, verursacht durch Plasmodium vivax. • Malaria quartana: Viertägiges Fieber, verursacht durch Plasmodium mala­ riae. • Malaria tropica: Verursacht durch Plasmodium falciparum. • Malaria ovale: Verursacht durch Plas­ modium ovale (die Krankheitserschei­ nungen sind dieselben wie bei Mala­ ria tertiana).

Malaria tertiana und quartana kommen auf der ganzen Welt vor. Malaria ist also keine ausschließlich tropische Krankheit. Bei Infizierten werden die Parasiten mit dem Blut zur Leber geschwemmt. Sie ge­ langen in die Leberzellen und teilen sich dort, bis die befallenen Leberzellen plat­ zen und ihren Inhalt in das Blut streuen. Die Parasiten leben in den roten Blutkör­ perchen weiter. Bei Malaria tertiana und Malaria quar­ tana tritt Fieber regelmäßig auf, da im­ mer wieder eine große Zahl roter Blut­ körperchen zugleich platzt, sodass innerhalb kurzer Zeit eine große Menge giftiger Stoffe freigesetzt wird. Während des Fieberanfalls fühlt sich der Patient todkrank, dabei hat er meistens starke Kopfschmerzen und es ist ihm sehr übel. Nach vier bis fünf Stunden sinkt die Tem­ peratur wieder, der Patient schwitzt stark und fühlt sich nicht mehr krank, ist aber schwach und müde.

Mangan Mangan (Mn) ist ein gleichermaßen le­ benswichtiges wie giftiges Spurenele­ ment. Im menschlichen Organismus ist Mangan als Aktivator oder Kofaktor an etwa 60 enzymatischen Reaktionen be­ teiligt. Darüber hinaus ist Mangan für den Energiestoffwechsel und als Hemm­ stoff schädlicher Sauerstoffradikale (Antioxidans) von Bedeutung.

• Manganvergiftungen können häufi­ ger im Zusammenhang mit dem Ab­ bau und der Verarbeitung mangan­ haltiger Erze auftreten und psychi-

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sehe sowie neurologische Symptome (Krämpfe, Zittern) verursachen. • Manganmangel ist aufgrund der na­ türlichen weiten Verbreitung dieses Spurenelements eine seltene Erschei­ nung. Bei allgemeiner körperlicher Unter­ versorgung kann ein Manganmangel jedoch zu Spermareifungs- oder Blut­ gerinnungsstörungen beitragen.

Masern Masern sind eine in der Regel im Kindes­ alter auftretende, sehr ansteckende In­ fektion mit dem Masernvirus, die zu ei­ nem charakteristischen Hautausschlag am ganzen Körper führt. Die Maserner­ krankungen sind in Ländern mit hohem Lebensstandard und Masernschutzimp­ fung selten geworden, weltweit aber ein großes Gesundheitsproblem. Masern werden durch Tröpfcheninfek­ tion übertragen und hinterlassen nach einmaliger Erkrankung eine lebenslange Immunität. Die Zeit zwischen der Anste­ ckung und dem Krankheitsausbruch (In­ kubationszeit) beträgt vierzehn Tage. Doch schon vier bis fünf Tage vor Er­ scheinen des typischen Hautausschlages sind die Kinder ansteckend und bleiben es so lange, bis der Ausschlag abgeklun­ gen ist. Eine Impfung gegen Masern ist empfehlenswert.

Symptome Masern beginnen mit starken Erkäl­ tungssymptomen wie hohem Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen, Husten, ei­ ner Bindehautentzündung und für die Erkrankung typischer Lichtscheu. Meist klingt das Fieber zusammen mit diesen Erscheinungen wieder ab, während auf der Wangenschleimhaut die für Masern charakteristischen blassroten Flecke (Koplik-Flecken) sichtbar werden. Das Fieber steigt häufig wieder an und der Masernausschlag tritt erneut auf. Hinter den Ohren und im Gesicht erscheinen hellrote Flecke, die sich über den ganzen Körper ausbreiten und oft zusammen­ fließen. Dieser Ausschlag bleibt bis zu einer Woche lang. Anschließend ver­ schwindet auch das Fieber. Komplikationen von Masern durch bak­ terielle Zweitentzündung sind die Mittel­

ohrentzündung, die Kehlkopfentzündung mit Atemnot (Masernkrupp), eine Lun­ genentzündung und in seltenen Fällen auch die Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns.

Therapie Wenn der Verdacht besteht, dass ein Kind Masern hat, sollte immer ein Arzt hinzugezogen werden, der das Kind re­ gelmäßig untersucht und mögliche Komplikationen frühzeitig erkennt. Die Therapie komplikationsloser Masern ist nur symptomlindernd. Eine bakterielle Zweitinfektion wird mit Antibiotika be­ handelt. Die wichtigste und empfohlene Maßnahme zur Vorbeugung gegen Masern ist die Masernschutzimpfung. Kurz nach der Ansteckung kann auch eine passive Immunisierung vorbeugend wirken.

Mastitis Brustentzündungen (Mastitis) entstehen meistens im Wochenbett, können grund­ sätzlich auch unabhängig von der Ge­ burt eines Kindes auftreten. Frauen mit rissigen oder tief liegenden Brustwarzen (Hohlwarzen) sind besonders gefährdet. Die Brust ist dabei schmerzhaft ge­ schwollen, gerötet und überwärmt. Bei bakteriellen Infektionen, die zu einer entzündeten Brust führen, ist die Ein­ nahme eines Antibiotikums notwendig. Abszesse müssen durch einen kleinen Schnitt eröffnet werden.

Mastodynie Wenn Schmerzen ohne tastbare Verän­ derungen an der Brust auftreten, spricht man von einer Mastodynie. Aus welchen Gründen die Brüste während der zwei­ ten Zyklushälfte anschwellen können, ist nicht immer eindeutig zu klären. Ein Un­ gleichgewicht der weiblichen Ge­ schlechtshormone soll diese Beschwer­ den auslösen.

Mastoiditis Die eitrige Knochenzerstörung des War­ zenfortsatzes (Processus mastoideus) des Schläfenbeins hinter der Ohrmu­ schel, die sich ausgehend von einzelnen

Melatonin lufthaltigen Hohlräumen entwickelt, wird Mastoiditis genannt. Solche zu­ nächst herdförmigen Knocheneiterun­ gen können den Warzenfortsatz in grö­ ßerem Umfang infiltrieren. Gelegentlich lässt sich eine Mastoiditis schon äußer­ lich erkennen, wenn die Eiterung zur Oberfläche des Warzenfortsatzes durch­ bricht und hinter dem Ohr eine schmerz­ hafte Rötung und Verdickung entsteht. In der Regel wird die Mastoiditis durch chirurgische Eröffnung des Warzenfort­ satzes und Ausräumung des Eiterherdes behandelt.

Mastopathie Mehr als die Hälfte aller Frauen mittle­ ren Alters leidet unter dieser gutartigen Brusterkrankung. Dabei treten unregel­ mäßige Schwellungen und Verhärtun­ gen im Brustdrüsengewebe auf. Die Er­ krankung beruht vermutlich auf einem Überwiegen der Östrogene gegenüber dem Gelbkörperhormon in der zweiten Zyklushälfte. Andere hormonelle Störun­ gen (Hyperprolaktinämie, psychische Fak­ toren) können eine Rolle spielen. Typisch für die Mastopathie sind bis zu haselnussgroße, gut verschiebliche Kno­ ten und flüssigkeitsgefüllte Zysten in der Brust. Gelegentlich tritt auch Flüssigkeit aus der Brustwarze aus. Diese Verände­ rungen können Brustschmerzen (Mastalgien) verursachen, die sich fast immer in der Woche vor dem Einsetzen der Re­ gelblutung verstärken. Wenn solche Schmerzen ohne tastbare Veränderun­ gen an der Brust auftreten, spricht man von einer Mastodynie.

Therapie • Üblicherweise werden Gestagene eingesetzt, meist als Gel- oder Sal­ benanwendung auf den Brüsten. Ges­ tagene sind Gelbkörperhormone. Man kann die Gestagene aber auch einnehmen. • Mit Keuschlammfrüchten (Agnus cas­ tus) gelingt es oft, die begleitenden Brustbeschwerden wirksam zu lin­ dern. Dieser Pflanzenextrakt, der die Prolaktinfreisetzung in der Hirnan­ hangsdrüse vermindert, ist auch bei Mastodynie (Brustschmerzen in den Tagen vor der Regelblutung ohne Brustveränderungen) gut wirksam.

MCA Der Tumormarker mucinartiges krebsas­ soziiertes Antigen (MCA) eignet sich vor allem zur Kontrolle des Verlaufs und der Therapie einer Brustkrebserkrankung. Am häufigsten finden sich stark erhöhte MCA-Werte bei Patientinnen mit Brust­ krebs.

Meditation Viele Menschen denken bei dem Wort Meditation an fernöstliche Religionen oder Gurus in orangeroten Roben - das ist ein Vorurteil. Meditation geht bei der Entspannung noch einen Schritt weiter als die einfache Atementspannung und versucht, den Fluss der Gedanken eine Weile zu verlangsamen, den ganzen Menschen eine Weile zur erfrischenden Ruhe zu bringen. Durch Meditation wer­ den die Gehirnaktivität, die Muskelspan­ nung, der Blutdruck und die Kreislauf­ funktion günstig beeinflusst. Sie können an Meditationskursen von Volkshoch­ schulen, Gesundheitsparks oder privaten Institutionen teilnehmen - Sie können aber auch die folgende einfache Medita­ tion ohne Vorkenntnisse ausführen:

• Setzen Sie sich an einem ungestörten Platz aufrecht in einen Stuhl. Ihre Füße sind flach mit maximalem Kon­ takt am Boden. Ihre Hände liegen flach auf den Oberschenkeln. Schlie­ ßen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, dass Ihr Kopf nach oben gezogen wird - Ihre Wirbelsäule wird dadurch senkrecht aufgerichtet. • Atmen Sie langsam und tief durch die Nase ein und stellen Sie sich vor, dass Sie mit Ihrem Atem durch die Lungen bis hinunter in den Bauch reisen und wieder zurück. Machen Sie lange Atemzüge, Sie können beim Ein- und Ausatmen bis fünf oder auch zehn zählen. • Konzentrieren Sie sich auf Ihr Medita­ tionsobjekt. Das kann der Atem selbst sein, den Sie in Ihrer Vorstellung durch die Nasenöffnungen ein- und ausströmen sehen. Es können aber auch Gegenstände Ihrer Vorstellung sein, die Sie in allen Einzelheiten und Strukturen mit Ihrem geistigen Auge

betrachten sollten - oder auch Worte („Ruhe", „Om", „Friede"). • Lassen Sie sich nicht dadurch stören, dass Ihre Aufmerksamkeit für das Me­ ditationsobjekt nachlässt oder „wan­ dert" - das ist vollkommen normal. Lassen Sie die Gedanken vorbeizie­ hen. Beobachten Sie, wie Gedanken kommen und gehen, und wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder sanft Ih­ rem Meditationsobjekt zu. • Im Idealfall machen Sie diese Übung 10 bis 20 Minuten lang zweimal täg­ lich. Stellen Sie die Zeit auf einem Kü­ chenwecker ein, damit Sie nicht über die Zeit nachdenken müssen.

Melatonin Melatonin ist ein Hormon, das in der Zir­ beldrüse produziert wird, und in allen Zellen aller Lebewesen vorkommt. Bei Mensch und Tier kontrolliert Melatonin biologische Rhythmen, unter anderem den Wach-Schlaf-Rhythmus. Mit anstei­ gendem Lebensalter nimmt die im Orga­ nismus befindliche Melatonin-Menge ab, ein Hinweis auf die Ursache von Schlafstörungen gerade bei älteren Menschen. Die Nahrungsergänzung von antioxidativ wirksamem Melatonin kann insbesondere Altersbeschwerden vor­ beugen und Schlafstörungen günstig be­ einflussen. Der Organismus produziert Melatonin unter Verwendung der Aminosäure Tryp­ tophan und des Nervenbotenstoffes (Neurotransmitter) Serotonin. Melatonin reguliert biologische Rhythmen bei Mensch und Tier, beispielsweise die Zyk­ len von Wach- und Schlafphasen, Brut­ verhalten oder den Wechsel des Feder­ kleids bei Vögeln. Beim Menschen wird Melatonin von der Zirbeldrüse dann frei­ gesetzt, wenn die Augen Dunkelheit wahrnehmen. Melatonin bereitet den Organismus auf die nächtliche Ruhepha­ se vor. Die wissenschaftliche Forschung hat sich bislang besonders auf die Zeitge­ berrolle von Melatonin konzentriert, die schlafanstoßende Wirkung und die regu­ lierende Wirkung auf gestörte biologi­ sche Körperrhythmen etwa bei Schicht­ arbeitern. Darüber hinaus gibt es jedoch zahlreiche Hinweise darauf, dass Mela-

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Meniere-Krankheit

Meditation Einführung • Meditation schenkt Ihnen Ruhe, Entspannung und ist eine Begegnung mit sich selbst. Sie wirkt sich positiv auf Ihre Gesund­ heit aus und kann Ihre Kreativität anregen. • Wenn Meditation wirkungsvoll sein soll, ist Disziplin im Sinne von Regelmäßigkeit die Voraussetzung. Es kann ein Gefühl der Langeweile aufkommen oder der Eindruck, im Alltag verändere sich manches nicht oder nicht so schnell, wie man das erwar­ tet. Meditation verändert nicht Ihren Alltag, sondern Ihr Verhalten und Ihren Blickwinkel. • Meditation soll nicht mit Arzneimitteln, Alkohol oder Drogen kombiniert werden. • Menschen, deren Selbstgefühl instabil ist oder die unter psychischen Krankheiten leiden, sollten nur unter professioneller An­ leitung und Aufsicht meditieren. • Meditationslehrer oder Gurus können eine Art Trainer sein, die in ein individuelles geistiges „Fitnessprogramm0 einführen. Ein Meditationslehrer darf den Schüler aber keinesfalls an sich binden oder ein Abhängigkeitssystem aufbauen. • Wenn das Gefühl aufkommt, die Meditation, die gelehrt wird, sei für Sie „falsch", dann sollten Sie sich von diesem Gefühl lei­ ten lassen und eine andere Meditationsform ausprobieren.

Vorbereitung für die Fünf-Minuten-Meditation • Ruhiger Raum: Sorgen Sie dafür, dass Ihnen weder Telefongeklingel noch Faxpiepsen noch andere Störfaktoren die Ruhe rau­ ben. Wenn Sie möchten, können Sie eine Duftlampe anzünden. • Entspannte Sitzhaltung: Setzen Sie sich im Schneidersitz hin, Sie können sich auch auf einen ungepolsterten Stuhl oder einen Hocker setzen. Die Beschaffenheit der Rückenlehne spielt keine Rolle, Sie sollten sich nämlich nicht anlehnen. Richten Sie nun Ihre Wirbelsäule auf, schieben Sie das Becken etwas nach vorne, halten Sie den Kopf gerade und suchen sie eine Position, in der Ihr Körper entspannt im Becken ruht. Diese Haltung empfinden Sie auf natürliche Art als stolz und selbstbewusst. • Konzentration einschalten: Achten Sie auf den Fluss Ihres Atmens. Schließen Sie ganz bewusst langsam Ihre Augen. • Beobachten: Gedanken fallen Ihnen ein, Termine vielleicht, oder Ärger steigt hoch. Lassen Sie alles an sich vorbeiziehen. Was Sie beschäftigt, ist jetzt nicht mehr als eine kleine, weiße Wolke, die an einem Sommertag am blauen Himmel davonsegelt. • Das Sein erleben: Fernöstliche Meditationsmeister vergleichen ihren Seins-Zustand während der Meditation mit einem Bam­ busrohr, in das das Göttliche einfließt. Das Sein erleben hat aber nichts mit erzwungener spiritueller Leistung zu tun. Es ge­ schieht schon viel, wenn Sie sich selbst spüren. Oder mit der Zeit einen Zustand erleben, den ein Mystiker so umschrieben hat: „Wach sein, wenn der Hauch der Erkenntnis mich streift."

Die Standard-Mini-Meditation • Entspannen: Die Entspannung beginnt mit dem Ausschütteln. Stellen Sie die Beine etwa schulterbreit auseinander, gehen Sie leicht in die Knie und schütteln Sie kurz Arme, Hände, Beine und Oberkörper aus. Danach setzen Sie sich aufrecht, aber be­ quem hin. • Konzentrieren: Schließen Sie die Augen ganz langsam. Der Blick richtet sich nun nach innen. Lassen Sie Ihren Atem ruhig einund ausströmen. Tun Sie dies etwa 100 Atemzüge lang. Diese Zeit gehört jetzt ausschließlich Ihnen und Sie konzentrieren sich einzig auf Ihren Atem. • Beobachten: Schauen Sie zu, wie die Gedanken Ihnen durch den Kopf gehen, welche besonders häufig sind und bleiben Sie an keinem hängen. Beobachten Sie auch, welche Empfindungen hochkommen und merken Sie sich diese. Sie sitzen jetzt auf der Zuschauertribüne und sehen sich das Spektakel in Ihrem Inneren an, aber sozusagen von außen, als neutraler Beobachter. Das schafft die Distanz, die Sie brauchen. • Sein: 50 Atemzüge lang sprechen Sie beim Ausatmen unhörbar das Wort „jetzt" aus. Sie konzentrieren sich nun auf die Gegenwart, so intensiv Ihnen dies möglich ist. • Abschluss: Nach den 50 Atemzügen halten Sie die Luft an, so lange Sie können. Dann atmen Sie laut aus und öffnen dabei die Augen.

tonin zu weiteren günstigen Effekten führt: Melatonin wirkt krebsvorbeu­ gend, schützt vor altersbedingten Be­ schwerden und Erkrankungen, wirkt antioxidativ und beeinflusst die Sexual­ funktionen, die Fruchtbarkeit und die Abwehrfähigkeit günstig.

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Meniere-Krankheit Die nach ihrem Entdecker benannte Er­ krankung betrifft sowohl das Hör- als auch das Gleichgewichtsorgan. Die Be­ schwerden treten anfallsartig auf. Die Anfälle bei der Meniere-Krankheit ent­

stehen durch einen plötzlichen Über­ druck in den flüssigkeitsgefüllten Innen­ ohrräumen (Endolymphe). Die Erkran­ kung verläuft meist über viele Jahre bis Jahrzehnte. Schon vor dem Anfall besteht oft ein Druckgefühl im Ohr. Während der Anfäl-

Menstruation le, die Minuten bis Stunden dauern, tritt eine einseitige Hörminderung mit Dreh­ schwindel und Ohrgeräuschen auf. Der Schwindel löst meist Übelkeit mit Erbre­ chen aus. Nach den Anfällen normali­ siert sich das Hörvermögen wieder. Nach vielen Anfällen bleibt aber meistens eine Hörstörung zurück.

Therapie Die medizinische Behandlung richtet sich nach der Schwere und Häufigkeit der Anfälle. Eingesetzt werden Mittel gegen Schwindel (Antivertiginosa). Bei einem starken Anfall mit Übelkeit und Erbrechen sind zusätzlich beruhigende Arzneimittel und Mittel gegen die Übel­ keit (Antiemetika) erforderlich. Während der Anfälle ist Bettruhe empfehlenswert. Wegen der Hörstörung erhält der Patient auch Infusionen mit durchblutungsför­ dernden Wirkstoffen. Langfristig können Arzneimittel angewendet werden, wel­ che die Reizschwelle des Gehirns für die Anfälle erhöhen. Sie sollen bewirken, dass auch bei einem Druckanstieg im Innenohr kein Anfall auftritt.

Meningitis

leichter Temperaturerhöhung und Gliederschmerzen. Dann setzen plötz­ lich sehr starke Kopfschmerzen ein und der Nacken kann nicht mehr ge­ beugt werden. Das Fieber steigt auf 39 bis über 40 Grad Celsius an. Die Gliederschmerzen steigern sich zu ei­ ner starken Berührungsempfindlich­ keit der Haut am ganzen Rumpf. Cha­ rakteristisch für die bakterielle Me­ ningitis ist eine Bewusstseinstrübung mit Verwirrtheit, die in eine völlige Bewusstlosigkeit münden kann. Bei vielen Kranken tritt ein Hautaus­ schlag auf. • Häufiger als Bakterien verursachen jedoch Viren eine Meningitis. Diese Form der Hirnhautentzündung führt aber meist zu weniger heftigen Be­ schwerden und heilt in der Regel bald wieder ab. Eine Sonderform der Virusmeningitis ist die Frühsommer-Me­ ningoenzephalitis (FSME), die durch Zecken auf den Menschen übertragen wird. Einen wirksamen Schutz vor dieser Erkrankung bietet die Impfung, die jedoch nur dann erforderlich ist, wenn man sich in Gebieten aufhält, wo die FSME vorkommt. • Wenn die Meningitis das Gehirn in stärkerem Maße befällt, im Sinne ei­ ner ausgeprägten Enzephalitis, kön­ nen zusätzlich Krampfanfälle, Läh­ mungen und psychische Veränderun­ gen auftreten. Die Symptome einer Virusmeningitis sind grundsätzlich ähnlich, aber weniger heftig. Der Fie­ beranstieg ist meistens weniger aus­ geprägt.

Eine Entzündung der Hirnhäute (Menin­ gae), die Gehirn und Rückenmark schüt­ zend umgeben, wird meistens durch Bakterien oder Viren hervorgerufen und nur sehr selten durch Pilze oder Parasi­ ten. Fast immer greift die Entzündung der Hirnhäute (Meningitis) mehr oder weniger stark auch auf das Gehirn über (Enzephalitis). Die Nackensteife (Menin­ gismus) ist das typische Leitsymptom bei der klinischen Untersuchung. Ent­ scheidend für die Diagnose und die Unterscheidung der bakteriellen von der viralen Meningitis ist die Untersuchung der Hirnflüssigkeit (Liquor). Sie wird bei der Lumbalpunktion entnommen.

Halbmondförmige Faserknorpelringe im Kniegelenk (je zwei) bilden den Menis­ kus.

• Die gefährlichste Form ist die eitrige Meningitis, die von Bakterien verur­ sacht wird. Sie erreichen die Hirnhäu­ te meist über das Blut, nur selten geht die Infektion von Nasenneben­ höhlen- oder Mittelohrentzündungen aus. Oft sind Kinder betroffen. Patien­ ten mit einer bakteriell verursachten Meningitis leiden zunächst einige Tage an Abgeschlagenheit, Frösteln,

• Der innere, größere Meniskus weist einen größeren Krümmungsradius auf und setzt mit dem vorderen Ende fächerförmig ausstrahlend einerseits an der Vorderseite des Schienbeins an, andererseits ist er mit dem vorde­ ren Kreuzband nach rück- und auf­ wärts durch wechselnd starke Binde­ gewebezüge verbunden. Mit dem in­ neren Seitenband steht der innere

Meniskus

Meniskus durch direkte Faserbündel in innigem Zusammenhang. • Die Ansatzstellen von Vorderhorn und Hinterhorn des äußeren Meniskus liegen räumlich näher beieinander. Dadurch erhält der äußere Meniskus die Form eines fast geschlossenen Ringes.

Menopause Der Zeitpunkt der letzten Monatsblu­ tung der Frau (Menopause) liegt natürli­ cherweise zwischen dem 45. und 55. Le­ bensjahr. Die Frau verliert die Fähigkeit, sich fortzupflanzen und ihre Ge­ schlechtsorgane beginnen, sich zurück­ zubilden. Nach einer Phase von Mens­ truationsunregelmäßigkeiten tritt eine Regelblutung nicht mehr auf. Die Menopause tritt dann ein, wenn sich die Geschlechtshormone deutlich verrin­ gern oder völlig verschwinden. Die Drü­ sen, die den Eierstock beeinflussen oder von ihm beeinflusst werden (Hypophyse, Schilddrüse, Nebennieren) müssen sich an diese neue Situation anpassen - ein vorübergehendes Ungleichgewicht der Drüsenfunktionen ist die Folge. Häufig treten Störungen des Gefäßsys­ tems (Hitzewallungen), des neurovege­ tativen Systems (Migräne) und Verdau­ ungsprobleme auf. In schwereren Fällen treten andere hormonell bedingte Ver­ änderungen auf, wie gewisse Anzeichen einer Vermännlichung (Haare im Ge­ sicht, Verhaltensänderungen) oder ge­ steigerte sexuelle Lust. Zu dieser schwie­ rigen, aber notwendigen Anpassung des Organismus kommen verständliche emotionale Probleme (Reizbarkeit, Un­ ruhe) hinzu, da die Frau mit eindeutigen Zeichen des Alterns konfrontiert wird. Obwohl die Menopause keine Krankheit ist, lassen sich die damit zusammenhän­ genden Störungen mit einer ärztlich ver­ ordneten hormonellen Substitutionsbe­ handlung oder anderen Behandlungs­ möglichkeiten mildern.

Menstruation Die Regelblutung (Menstruation) ist das äußerlich sichtbare Kennzeichen des Menstruationszyklus. Sie dauert im

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Menstruationszyklus Durchschnitt vier bis fünf Tage. Die Men­ ge des abgehenden Blutes beträgt 50 bis 100 Milliliter. Es handelt sich dabei um ungerinnbares Blut, das mit Schleim­ hautresten und Sekreten aus Gebärmut­ ter und Vagina vermischt ist. Die Menstruation ist sehr häufig von all­ gemeinen Symptomen begleitet: psychi­ sche Depression oder Erregung, Reizbar­ keit, Verdauungsstörungen, Schmerzen im Unterbauch. Wenn die Menstruationsbeschwerden stark sind, können sie Zeichen einer Funktionsstörung der Eier­ stöcke sein.

Menstruationszyklus Die Fruchtbarkeit der Frau beginnt mit der Pubertät und endet mit der Meno­ pause. Dieser Lebensabschnitt ist von der Abfolge der Menstruationszyklen geprägt, deren offensichtlichstes Zei­ chen die Monatsblutung (Menstruation) ist. Die Menstruation wird auch „Regel" oder „Regelblutung" genannt. Der Menstruationszyklus wird von der Hypophyse beeinflusst, die die Funktion der Eierstöcke mit Hilfe zweier Hormone steuert, des Follikelreifungshormons (FSH) und des Luteinisierungshormons (LH), die auch Gonadotropine genannt werden. Der Menstruationszyklus kann in zwei Phasen unterteilt werden:

Menstruationszyklus Schema des normalen Menstruationszyklus. Das follikelstimulierende Hypophysenhormon (FSH) lässt monatlich eines der Eibläschen (a) zu einem Graaf-Follikel (b) heranreifen. Wäh­ rend dieses Prozesses bildet der Graaf-Follikel Östrogene, durch deren Einfluss die Gebär­ mutterschleimhaut dicker wird. Die Blutgefäße und Drüsenkanäle, die in der Schleimhaut verlaufen, verlängern sich. Die Östrogene stimulieren die Hirnanhangsdrüse zur Bildung ei­ nes zweiten Hormons, das auf den Zyklus Einfluss nimmt, das luteinisierende Hormon (LH). Wenn beide Hormone in einem bestimmten Verhältnis zueinander vorliegen, platzt der Folli­ kel, wobei der Eisprung (e) stattfindet. Der Follikel verändert sich zum Gelbkörper (d), der Östrogene und Progesteron produziert. Progesteron erhöht die Körpertemperatur und veran­

lasst, dass die Gebärmutterschleimhaut noch etwas dicker wird, da die Drüsen durch An­ häufung von Nährstoffen anschwellen. Die Blutgefäße werden lang und kräuseln sich. Der Gelbkörper ist so lange aktiv, wie der LH-Spiegel wirksam ist. Wenn keine Schwangerschaft

eintritt, hört die Produktion von LH nach rund zwölf Tagen auf und der Gelbkörper stirbt ab. Durch Mangel an Östrogenen und Progesteron verliert die Gebärmutterschleimhaut viel Ge­ webeflüssigkeit und wird schnell dünner. Die Blutgefäße werden abgeknickt und das Gewe­ be wird nicht mehr ernährt. Die betroffene Gebärmutterschleimhaut stirbt ab und wird all­

mählich mit einem geringen Blutverlust (der Menstruation) abgestoßen. 1 - Follikelreifung; 2 - Östrogen; 3 - Progesteron; 4 - Gebärmutterschleimhaut; 5 - Basaltemperatur

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• Während der ersten Phase dringt ei­ ner der im Eierstock enthaltenen Fol­ likel an die Oberfläche, reift heran und scheidet ein Hormon aus. Die Reifung des Graaf-Follikels vollzieht sich unter dem Einfluss des Follikel­ hormons Follikulin. Der Follikel be­ steht zuerst aus einer Zelle mit einem großen Kern, dem Ei, das von einer flachen Zellschicht umgeben ist. Die­ se in einer einzigen Schicht einfach angeordneten Zellen wuchern, sta­ peln sich in mehreren Schichten über­ einander und bilden eine Art Kokon. Das Innere des so gebildeten Hohl­ raumes füllt sich mit einer Follikelflüs­ sigkeit. Das Ei wird zur Seite gedrängt und wächst durch die Anhäufung von Speichersubstanzen, die aus Prote­ inen und Fetten bestehen und den „Eidotter" bilden. Der Follikel hat nun einen Durchmesser von 0,10 bis 0,15 Millimetern.

.

leiter kommt und sich in ihren Falten einnistet. Die Regelblutung wird für einen Zeitraum von neun Monaten unterbrochen. Dieser Zeitraum kann sich auch entsprechend der Stillzeit verlängern. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, stirbt sie ab. Der Gelbkörper ver­ schwindet, die Menge der Eierstokkhormone im Blut verringert sich, die Gebärmutterschleimhaut löst sich ab und wird ausgeschieden, was die ei­ gentliche Menstruation auslöst, bei der die Gebärmutter die überentwi­ ckelte Schleimhaut durch eine Blutung abstößt. Mit der Regelblutung beginnt ein neuer Menstruationszyklus. Menstruation Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, beginnt sich die Schleimhaut der Gebär­

Mesenchym

mutter (Uterus) nach dem 28. Zyklustag abzulösen und die Menstruation setzt ein.

Zum Mesenchym gehören vor allem Bin­ de- und Stützgewebe, die je nach Lokali­ sation und Funktion unterschiedlich aus­ sehen können. Das Mesenchym stützt das Epithelgewe­ be und füllt alle Organzwischenräume aus. Es umgibt Organe mit einer wider­ standsfähigen faserhaltigen Kapsel und bildet im Inneren der Organe ein durch­ gehendes Gerüst. Das Mesenchym be­ steht aus sternförmigen Zellen, die durch Zytoplasmafortsätze und eine halbflüssi­ ge Interzellularsubstanz, die durch kolla­ gene und elastische Fasern gebildet wird, miteinander verbunden sind. Man unterscheidet verschiedene Arten von Bindegewebe: einfaches Bindege­ webe, sehniges Bindegewebe mit vielen kollagenen zugfesten Fasern, elastisches Bindegewebe (Wände der großen Blut­ gefäße), Endothelgewebe (Innenwände der Herzgefäße), Fettgewebe (Organ­ fett), Knorpelgewebe (enthält die Inter­ zellularsubstanz Chondrin) und Kno­ chengewebe, das durch die Einlagerung von Kalziumsalzen besonders wider­ standsfähig ist. Man unterscheidet Gewebe auch nach ihrer Form und Funktion: Muskelgewe­ be, das aus länglichen kontraktilen Zel­ len besteht, und Nervengewebe, das Neuronen enthält, die Reize empfangen (Sensibilität), Befehle des zentralen Ner­ vensystems weiterleiten (Motorik) und Sinneseindrücke verarbeiten (sensori­ sches System).

Das Eigewebe verdichtet sich rund um den sich entwickelnden Follikel und bildet eine Art widerstandsfähige Hülle (Theka). Der reife Follikel hat ei­ nen Durchmesser von ein bis zwei Zentimetern. Er wäre jetzt bei einer Echographieuntersuchung sehr gut sichtbar. Prall und durchsichtig springt er an die Oberfläche des Eier­ stocks und platzt, wobei er die Eizelle freigibt. Dieses Phänomen heißt Ei­ sprung - mit ihm endet die erste Phase. • Die zweite Phase ist im Wesentlichen eine Zeit der Vorbereitung auf die Schwangerschaft. Im Eierstock ver­ wandelt sich der geplatzte Follikel in den Gelbkörper, der Progesteron oder Lutein ausscheidet. Unter der Wir­ kung des Progesterons vollziehen sich Veränderungen in der Gebärmut­ ter, deren Schleimhaut dicker wird. Die Kapillargefäße weiten sich und transportieren mehr Blut, während die Gebärmutterdrüsen in einen Zu­ stand intensiver Tätigkeit eintreten.

Wenn das Ei befruchtet wird, beginnt die Schwangerschaft. Die Gebärmut­ terschleimhaut, die sich verändert hat, nimmt das Ei auf, das aus dem Ei­

Migräne

Metastasen Die zu unbegrenztem Wuchern fähigen Krebszellen können sich auch aus dem ursprünglichen Tumor lösen, um sich im ganzen Körper auszubreiten. Sie errei­ chen über die Lymphbahnen die benach­ barten Lymphknoten und über das Blut verschiedene andere Organe, nisten sich dort ein und entwickeln sich zu Metasta­ sen (Tochtergeschwülste).

Migräne Kopfschmerzen mit Sehstörungen und Brechreiz sind typisch für Migräne. Mi­ gränepatienten merken an weiteren Be­ schwerden wie Müdigkeit, Depressionen oder Lärm- und Lichtempfindlichkeit, wenn ein Anfall bevorsteht. Die Schmerzen werden meist als pulsie­ rend beschrieben, beginnen über oder hinter den Augen und betreffen fast im­ mer nur eine Seite des Kopfes, häufig immer dieselbe Seite. Auch Sehstörun­ gen wie Verschwommensehen, flimmernd-heller Bogen in einer Hälfte des Gesichtsfeldes (die „Aura") können hin­ zukommen. Migräneanfälle treten unterschiedlich häufig auf: zwei bis drei Anfälle pro Woche oder aber nur zwei bis drei Anfälle im ganzen Leben. Die Anfälle dauern selten länger als wenige Stunden. Schlafen bessert häufig die Be­ schwerden. Man sollte versuchen, he­ rauszufinden, welche Faktoren die Atta­ cken auslösen und sie meiden. Die Mi­ gränetherapie umfasst Entspannungs­ techniken und Arzneimittel zur Akutbe­ handlung oder langfristigen Prophylaxe und gehört in die Hand eines erfahrenen Arztes.

• Migräne setzt meist im beginnenden Erwachsenenalter oder zumindest vor dem 30. Lebensjahr ein. Die Krankheit betrifft häufig mehrere Familienmit­ glieder. Migränepatienten hatten als Kinder nicht selten unter Reisekrank­ heit gelitten. • Wenn Migräneattacken erstmals nach dem 35. Lebensjahr auftreten, sollte so bald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden, damit schwere Gesundheitsstörungen ausgeschlos­ sen werden können.

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Milz • Folgende Faktoren können Migräne­ anfälle auslösen: Stress, körperliche oder geistige Ermüdung, Hormonein­ flüsse (Menstruation), Licht, Lärm, Wetterfühligkeit, Arzneimittel, gestör­ ter Schlaf-Wach-Rhythmus, Überlas­ tung der Augen, bestimmte Nah­ rungsmittel wie Käse und Schokolade und alkoholische Getränke, vor allem Rotwein - je herber der Wein, desto größer die Migränegefahr’ Migräne­ anfälle treten häufig am Tag nach ei­ ner Belastung auf, oder wenn man sich gerade entschlossen hat, endlich auszuspannen (Wochenende, Urlaub).

Milz Die Milz (Spien) ist ein Organ, das sich im linken Oberbauch ungefähr in der Höhe des Magens in der Nähe des Zwerchfells befindet. Die Milz gehört zu den Orga­ nen des lymphatischen Systems und er­ füllt zahlreiche Aufgaben, die das Im­ munsystem betreffen. In der Milz reifen und vermehren sich Lymphozyten, die zur Infektabwehr benötigt werden. Darü­ ber hinaus werden dort verbrauchte und geschädigte rote Blutkörperchen, Mikro­ organismen und Fibrin entsorgt. Aller­ dings können die meisten Aufgaben der Milz von anderen Organen übernommen werden, sodass im Notfall eine komplet­ te Entfernung möglich ist.

Milzbrand Milzbrand (Anthrax) ist eine von Rindern, Ziegen und Schafen auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit, die be­ vorzugt in Viehzuchtregionen wärmerer Klimazonen vorkommt. Seit Jahrzehnten befassen sich allerdings weltweit auch mi­ litärische Forschungseinrichtungen mit dem Milzbranderreger als potenzielle bio­ logische Waffe. Der Milzbrandbazillus (Bacillus anthracis) ist ein grampositives, bekapseltes, Sporen bildendes Stäbchen. Bis zur Keimung der Sporen können 60 Tage vergehen. Die Erre­ ger vermehren sich im Körper rapide und produzieren Giftstoffe (Toxine), die Blutun­ gen, Ödeme und Gewebezerstörung indu­ zieren. Eine Milzbrandinfektion kann durch Kon­ takt mit Sporen über kleine Hautverletzun­ gen, Einatmung sporenhaltigen Staubs

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oder Aerosols sowie mit der Nahrungsauf­ nahme verursacht werden. Die Inkuba­ tionszeit beträgt 2 bis 7 Tage, meist jedoch nur 48 Stunden. In über 95 Prozent der Fälle ist die Haut von Händen, Armen, Hals oder Gesicht Ein­ trittspforte der Erreger (Hautmilzbrand). Es entsteht ein sich rasch vergrößerndes Knötchen, das sich zu einem nicht schmerzhaften, mit schwärzlichem Schorf bedeckten Geschwür entwickelt. Durch die freigesetzten Giftstoffe (Exotoxine) kommt es zu Allgemeinsymptomen mit hohem Fie­ ber, Benommenheit, Kreislauf- und Herzrhythmusstörungen. Schwerste Komplika­ tion ist die meist tödliche Blutvergiftung (Milzbrandsepsis). Ohne antibiotische The­ rapie enden fünf bis 20 Prozent der Haut­ milzbrandfälle tödlich, bei rechtzeitiger Antibiotikatherapie ist die Prognose des Hautmilzbrandes jedoch gut. Nach Inhalation von Milzbrandsporen tre­ ten unspezifische, erkältungsartige Symp­ tome auf (Lungenmilzbrand). Innerhalb kurzer Zeit kommt es jedoch zur akuten Verschlechterung im Sinne einer Lungen­ entzündung mit Blutauswurf, hohem Fie­ ber, Schüttelfrost und Schock. Die Patienten sterben innerhalb von 3 bis 5 Tagen. Darm­ milzbrand tritt sehr selten auf und endet trotz antibiotischer Therapie meist tödlich. Milzbrand wird mit Antibiotika (Penicillin, Tetracyclin, Erythromycin, Chlorampheni­ col) erfolgreich behandelt, wenn die Erre­ ger nicht genetisch manipuliert und antibiotikaresistent gemacht wurden. Erreger werden durch Gramfärbung oder kulturell nachgewiesen. Erkrankte werden im Ein­ zelzimmer untergebracht, Atemschutzmas­ ke und Quarantäne sind nicht erforderlich.

Mineralstoffe Eine ausreichende Menge von lebens­ wichtigen Mineralstoffen erhält der Körper normalerweise durch die Nahrungsauf­ nahme. Mineralstoffe kommen im Körper in Gramm-Mengen vor und werden des­ halb auch Mengenelemente genannt. Mi­ neralstoffe sind für eine Vielzahl wichtiger Körperfunktionen von großer Bedeutung, unter anderem für den Knochenaufbau, die Regulierung des Salz- und Wasser­ haushalts („Elektrolyte") sowie für die Nerven-, Muskel- und Blutgerinnungs­ funktion. Von diesen lebenswichtigen Mi­ neralstoffen hält der Körper im Normalfall

Die wichtigsten Mineralstoffe Mineralstoff • • • • •

Natrium (Na) Chlorid (CI) Kalium (K) Kalzium (Ca) Phosphor (P)

Menge im Körper 80 75 130-150 1.500 750

g g g g g

Veränderungen des Mineral­ stoff-Gleichgewichts Mangel an Mineralstoffen

• • • • • •

Mangelernährung Fehlernährung Diät Alkoholismus Hohes Lebensalter Chronische Erkrankungen

Erhöhter Bedarf an Mineralstoffen

• • • • •

Schwangerschaft Stillzeit Schwere körperliche Belastung Fieber Infektionskrankheiten

Verlust von Mineralstoffen

• • • • •

Schwitzen Erbrechen Durchfall Nierenerkrankungen Arzneimittel

immer einen Vorrat in einer bestimmten Menge gespeichert. Ein Mangel oder ein Überangebot an Mi­ neralstoffen im Körper können die normale Mineralstoffverteilung verändern und un­ ter Umständen zu schweren gesundheit­ lichen Störungen führen. Grundsätzlich können sich die Mengenanteile der Mine­ ralstoffe im Körper durch Mineralstoffman­ gel, erhöhten Bedarf an Mineralstoffen oder Mineralstoffverluste verschieben.

Mittelhand Die Mittelhand setzt sich aus fünf Röh­ renknochen zusammen, die die Verbin-

Mittelohr Der Ernährungsexperte antwortet Was sind Mineralstoffe? Mineralstoffe (zum Beispiel Magnesium, Selen), auch Mikronährstoffe genannt, sind unentbehrlich für den Körper. Der menschliche Organismus kann keinen dieser Mineralstoffe selbst bilden, und ist somit auf die Zufuhr angewiesen. Mangeler­ scheinungen können für die Entstehung von Krankheiten mitverantwortlich sein. Der Bedarf an Mikronährstoffen ist abhängig von der jeweiligen Lebensphase, vom Klima, vom Geschlecht, von der Lebensweise und dem Gesundheitszustand.

Wozu braucht man Mineralstoffe? Mineralstoffe kommen in der Natur sehr zahlreich vor. Viele sind für den Menschen lebensnotwendig. Mineralstoffe haben die Funktion von Baustoffen - Kalzium und Phosphor beispielsweise sind für den Aufbau, die Dichte und die Festigkeit der Kno­ chen und Zähne erforderlich. Natrium und Kalium regulieren den Wasserhaushalt, Zink ist für eine gute Wundheilung unentbehrlich.

Enthält die Milch auch Mineralstoffe? Grundsätzlich enthält die Milch viele Mineralstoffe, die für den Körper nötig sind. Für viele Mineralstoffe ist sie sogar die Hauptquelle. Drei Portionen Milch und/oder Milchprodukte decken den größten Teil des täglichen Kalzium- und Phosphorbe­ darfs. Beide Mineralstoffe sind die wichtigsten Bausubstanzen von Knochen und Zähnen. Die Bedeutung der Milch zeigt sich auch am Beispiel von Jod. Außer jo­ diertem Salz helfen Milch und Milchprodukte maßgeblich mit, den Bedarf zu de­ cken. So liefern fünf Deziliter Milch 20 Prozent der nötigen Tagesmenge.

Verändert sich der Vitamin- und Mineralstoffgehalt beim Homogenisieren?

Mittelhand Handwurzelknochen. Oben - Palmare Ansicht Unten - Rückansicht

düng zwischen Handwurzel und Finger­ gliedern darstellen. Der kürzeste dieser Röhrenknochen bildet den Daumen. An der Daumenwurzel liegen meist einige überzählige Knöchelchen, die Sesambei­ ne. Gelegentlich befinden sich auch an anderen Knochen der Mittelhand oder an den Fingern Sesambeine.

Mittelohr

Durch das Homogenisieren wird das Aufrahmen der Milch verhindert. Die Milch wird durch ganz dünne Düsen gespritzt, wobei das Milchfett kleinste Kügelchen bildet und gleichmäßig in der Milch verteilt bleibt. Bei diesem Vorgang werden Vi­ tamine und Mineralstoffe nicht verändert oder zerstört, sondern bleiben in ihrer ur­ sprünglichen Menge erhalten.

Was ist Phosphat? Phosphat ist ein Mineralstoffsalz von Phosphor, das vor allem für den Knochenauf­ bau, aber auch für den Energiestoffwechsel gebraucht wird. In der Regel wird aber heute zu viel Phosphat aufgenommen, was negative Auswirkungen auf den Kalzi­ umstoffwechsel hat.

Welche Bedeutung hat Kalzium? Kalzium ist der Mineralstoff, der in unserem Körper der Menge nach den größten Anteil ausmacht (etwa 1 bis 1,5 Kilogramm). Kalzium stabilisiert gemeinsam mit Phosphat und Karbonat die Knochen und die Zähne. Kalzium hat große Bedeutung für den Stoffwechsel, zum Beispiel der Muskulatur, für die Blutgerinnung sowie für die Wirksamkeit von Hormonen und Enzymen. Der Kalziumgehalt wird durch die Hormone Kalzitonin und Parathormon sowie durch Vitamin D gesteuert. Bei chroni­ scher Unterversorgung mit Kalzium kann es zu Störungen des Knochenstoffwech­ sels und Osteoporose kommen.

Das Mittelohr, das hinter dem Trommel­ fell liegt, besteht aus der Paukenhöhle einer kleinen, rautenförmigen Höhle im Schläfenbein. Die hintereinander liegen­ den Gehörknöchelchen befinden sich im Innern der Paukenhöhle. Die Gehörknö-

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Mittelohrentzündung chelchen sind außerordentlich präzise angeordnet.

• Der Hammer (Malleolus), der den Na­ men seiner charakteristischen Form verdankt, liegt ganz außen und sehr eng an der Membran des Trommelfells. • Er nimmt die Schwingungen des Trommelfells auf und überträgt sie auf den als Vermittler agierenden Am­ boss (Incus), der die Schwingungen an das linsenförmige Knöchelchen und schließlich an den Steigbügel weitergibt. • Der Steigbügel (Stapes) ist von einer Membran umhüllt, die eine kleine Öffnung aufweist, das so genannte ovale Fenster, durch das die Schwin­ gungen in das Innenohr gelangen. Im inneren Ohr gibt es ein zweites Fens­ ter, das runde Fenster, das ebenfalls von einer Membran umschlossen wird und mit der im Innenohr liegenden Schnecke in Verbindung steht. Die Paukenhöhle ist über einen Kanal, die Eustachische Röhre, mit den oberen Atemwegen verbunden. Die Eustachi­ sche Röhre öffnet sich oben zur Pauken­ höhle und unten zum Rachen hin, der hinter dem Gaumensegel einmündet. Die Verbindung zwischen Mittelohr und Außenwelt über den Lüftungsschacht der Eustachischen Röhre ist absolut not­ wendig, denn das Mittelohr kann nur dann Töne störungsfrei weiterleiten, wenn der Luftdruck zu beiden Seiten des Trommelfells gleich groß ist. Der atmosphärische Luftdruck wirkt auf natürliche Weise auf die Außenseite des Trommelfells (Richtung äußeres Ohr). Der Druck auf der Innenseite des Trom­ melfells wäre ohne Verbindung mit dem Rachen niedriger. Ein Druckausgleich zwischen beiden Sei­ ten des Trommelfells kann nur durch die eustachische Röhre stattfinden. Die Außenluft gelangt über einen kleinen Kanal, der bei jedem Schluckvorgang von einem Schließmuskel geöffnet wird, in die Röhre. Bei einem raschen Wechsel des Luftdrucks, zum Beispiel im Flug­ zeug, können Probleme mit dem Hören entstehen, die so lange anhalten, bis sich Innen- und Außendruck durch wiederholtes Schlucken wieder ange­ glichen haben.

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Mittelohrentzündung

Molybdän

Die Mittelohrentzündung (Otitis media) ist eine ernst zu nehmende schmerzhaf­ te Infektionskrankheit. Im Hohlraum des Mittelohrs können Viren- oder Bakte­ rieninfektionen vorkommen, die zu Rö­ tung, Anschwellen und Entzündung des Trommelfells führen. Ein Ohrenarzt er­ kennt diese Symptome. Kinder, vor allem im Alter zwischen zwei und zehn Jahren, können immer wieder an Mittelohrent­ zündungen erkranken. Die häufigste Ur­ sache für Ohrenschmerzen bei Kindern ist die Mittelohrentzündung. Meistens sind stark erkältete Kinder mit Hals­ schmerzen, Schnupfen und Fieber von starken, oft einseitigen stechenden Oh­ renschmerzen betroffen. Wenn die Ohr­ trompete durch eine verstopfte Nase, eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine Erkältung, vergrößerte Mandeln oder Polypen blockiert ist, funktioniert der Druckausgleich des Mittelohrs nicht mehr und es kommt zu Ohrenschmer­ zen. Werden wiederholt Infektionen be­ obachtet, die mit einer Rachenmandel­ entzündung (Tonsillitis) oder entzünde­ ten Polypen verbunden sind, kann eine Operation zur Entfernung der Polypen und eine Öffnung der Paukenhöhle im Ohr sinnvoll sein. In seltenen Fällen ist die Mittelohrentzündung eine Begleiter­ scheinung von Masern und Mumps.

Molybdän (Mo) wurde erst vor wenigen Jahrzehnten als für den menschlichen Organismus lebenswichtiges Spurenele­ ment erkannt, das an zahlreichen enzy­ matischen Prozessen beteiligt ist. Mo­ lybdän kommt vorwiegend im knöcher­ nen Skelett und in der Leber vor. Molyb­ dänbedingte Enzymdefekte können Stoffwechselerkrankungen (Purin-, Ami­ nosäurenstoffwechsel) verursachen.

• Wenn ein Kind häufig am Ohr reibt oder zieht, kann es Ohrenschmerzen haben oder sich möglicherweise auch nur allgemein unwohl fühlen, in man­ chen Fällen fließt aus dem betroffe­ nen Ohr ein gelblich-grünes oder blu­ tiges Sekret. • Wenn Ihnen auffällt, dass Ihr Kind nicht so gut hört wie sonst oder auf Ansprache nicht reagiert, kann eine Ohrenerkrankung - am häufigsten eine Mittelohrentzündung - vorliegen. • Kommt es häufiger zu Mittelohrent­ zündungen und anderen Infektions­ krankheiten (Rachenmandel-, Nasen­ nebenhöhlenentzündung, Erkältung), ist das Risiko für eine chronische Mittelohrentzündung erhöht. Oft be­ hindern Nasenpolypen die Belüftung der Ohren. Die empfehlenswerte ope­ rative Entfernung der Polypen besei­ tigt meist die Infektionsneigung.

• Vor allem bei Erkrankungen der Leber und der Gallenwege können erhöhte Molybdänwerte vorkommen. • Molybdänmangel kommt selten vor.

Mukoviszidose

Die Mukoviszidose (zystische Fibrose) ist eine Erbkrankheit, bei der zäher Schleim gebildet wird, der die Verzweigungen der Bronchien und die Drüsengänge der Bauchspeicheldrüse verstopft und so zur schweren Erkrankung dieser Organe führt. Die Mukoviszidose ist im deutschspra­ chigen Raum die häufigste angeborene Stoffwechselkrankheit. Auf 2.000 bis 3.000 Neugeborene kommt ein erkrank­ tes Kind. Der ursächliche Gendefekt führt zu einer gestörten Wassersekretion in den betrof­ fenen Drüsen. Der zu zähe Schleim ver­ stopft und verklebt die Endverzweigun­ gen der Bronchien und die Lungenbläs­ chen. Häufige bakterielle Infektionen sind die Folge. Einige Kinder erkranken gleich nach der Geburt an einem Darmverschluss. Bei den anderen äußert sich die Krankheit in wiederholten schweren Atemwegsinfek­ tionen (Bronchitis, Lungenentzündung) mit den entsprechenden Beschwerden (Husten, Auswurf, Fieber, Atemnot). Durch die gleichzeitige Erkrankung der Bauch­ speicheldrüse leiden die Kinder unter chronischem Durchfall, Verdauungsstö­ rungen und Bauchschmerzen. Die körper­ liche Entwicklung der oft abgemagerten Kinder ist stark beeinträchtigt.

Therapie Die Mukoviszidose ist nach wie vor eine unheilbare Krankheit. Allerdings haben

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moderne Therapiemaßnahmen dazu ge­ führt, dass viele Menschen mit Mukovis­ zidose heute ein viel höheres Alter errei­ chen als früher.

• Die Kinder müssen viel trinken und schleimlösende Arzneimittel einneh­ men, die den zähen Schleim flüssiger machen und zum Abhusten vorberei­ ten. Mit Lagerungs- und Klopfdraina­ gen, die mehrmals täglich wiederholt werden, kann man der Schleimlösung aus den Bronchien nachhelfen. Lassen Sie sich diese wichtige Maß­ nahme von betroffenen Eltern oder erfahrenen Krankengymnasten genau zeigen und erklären. • Die Ernährung der Kinder sollte kalorien- und eiweißreich sein. Holen Sie sich dazu bitte bei Ihrem Arzt oder ei­ ner erfahrenen Ernährungsberaterin genaue Instruktionen. • Jeder Infekt muss möglichst rasch mit Antibiotika behandelt werden. Die Verdauungsstörungen können durch die Einnahme von Enzymen gelindert werden. • In sehr schweren Fällen kann das Leben der Betroffenen nur noch durch eine Lungentransplantation verlän­ gert werden.

Multiple Chemische Sensitivität Die Gebäudekrankheit (Sick-BuildingSyndrom) gilt heute auch als Vorstufe für eine weitere umweltbedingte Erkran­ kung, die Multiple Chemische Sensiti­ vität (MCS). MCS ist eine Erkrankung, als deren Ursache eine Mehrfachüber­ empfindlichkeit gegenüber Chemikalien vermutet wird. Die MCS ist noch kaum erforscht, wahr­ scheinlich leiden aber schon viele Men­ schen daran. Bei MCS-Patienten können viele körper­ liche und psychische Beschwerden auf­ treten: Augenbrennen, juckende Nase sowie Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen, Infektanfälligkeit und Erschöpfung, Ge­ ruchsempfindlichkeit, Verwirrtheit, Kopf­ schmerzen, Depression und Hauterkran­ kungen können Anzeichen der MCS sein.

Multiple Sklerose Die Multiple Sklerose (MS) ist eine häu­ fige neurologische Erkrankung, bei der im zentralen Nervensystem mehrere bis sehr viele (multiple) kleine Herde entste­ hen, in denen die Nervenhüllen zerstört und durch Narbengewebe ersetzt (Skle­ rose) sind. Dies führt zu ganz verschie­ denen Krankheitszeichen wie Sehstö­ rungen, Lähmungen einzelner Muskeln und Gefühlsstörungen.

• Die Krankheit beginnt fast immer zwi­ schen dem 20. und 40. Lebensjahr. Frauen sind häufiger betroffen. In den meisten Fällen verläuft die Multiple Sklerose in Schüben, wobei die Be­ schwerden sich ganz oder teilweise wieder zurückbilden. Bei manchen Pa­ tienten nehmen die Beschwerden zu. • Wahrscheinlich ist die Multiple Skle­ rose eine Autoimmunerkrankung. Durch ein falsch gesteuertes Immun­ system zerstört der Körper die isolie­ renden Hüllen von Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark selbst. Meis­ tens geschieht dies nur in einzelnen Herden. Je nach Lage und Größe die­ ser Herde kommt es zu den unter­ schiedlichsten Symptomen. • Häufig treten Sehstörungen auf, Miss­ empfindungen, Lähmungen und Hal­ tungsstörungen, ein Zittern der Hän­ de und Sprachstörungen. Eine allge­ meine Ermüdung kann bestehen. Da auch das autonome Nervensystem betroffen sein kann, ist es möglich, dass die Steuerung der Harnblase Probleme macht und ein plötzlicher, unkontrollierbarer Harndrang auftritt. Während eines Schubes können die Be­ schwerden ausgeprägt sein, sich aber anschließend wieder weitgehend zu­ rückbilden. Je länger die Krankheit dau­ ert, desto mehr Schäden bleiben zurück.

Therapie • Im akuten Schub erhält der Patient eine hoch dosierte Kortisonbehand­ lung. Damit wird die Immunreaktion, die zur Zerstörung der Nervenhüllen führt, gedämpft und der Schub kann zum Stillstand kommen. Seit einigen Jahren wird auch der Wirkstoff Be­ tainterferon zur Vorbeugung eines er­ neuten Schubes eingesetzt.

Mumps

• Die vielfältigen Symptome und Be­ schwerden werden vom Arzt „symp­ tomatisch" mit dem Ziel der Be­ schwerdelinderung behandelt. Ganz wichtig ist die Krankengymnastik, etwa bei schmerzhaften Muskel­ krämpfen, bei Muskelschwäche oder bei Lähmungen einzelner Muskelpar­ tien mit Fehlstellung eines Gelenkes.

Mumps Mumps ist eine in der Regel im Kindesal­ ter auftretende, sehr ansteckende Infek­ tion mit dem Mumpsvirus, die durch Tröpfcheninfektion übertragen und häu­ fig zu einer Schwellung der Ohrspeichel­ drüse (Parotitis) und der übrigen Spei­ cheldrüsen führt. Von der Ansteckung bis zum Krankheitsausbruch vergehen 14 bis 24 Tage. Die Kinder sind eine Wo­ che vor bis zwei Wochen nach dem Krankheitsausbruch ansteckend. Mumps hinterlässt in der Regel eine lebenslange Immunität. Der typischen schmerzhaften Schwel­ lung der Ohrspeicheldrüsen können un­ charakteristische Beschwerden mit Kopf- und Halsschmerzen vorausgehen. Die Drüsenschwellung, die von leichtem Fieber begleitet sein kann, beginnt meist auf einer Seite und behindert das Kauen und Bewegungen des Kopfes. Durch ödembedingtes Abstehen der Ohrläpp­ chen kommt es zum typischen Bild des „Ziegenpeter". Bei Mumps während oder nach der Pu­ bertät können Hodenentzündungen ent­ stehen, diese Komplikation kann Un­ fruchtbarkeit verursachen. Nicht selten ist auch die Bauchspeicheldrüse entzün­ det und mit Oberbauchschmerzen, Er­ brechen und Fettstuhl verbunden. Zu den gefürchteten Komplikationen zählt eine Hirnhautentzündung (Meningitis) mit Kopfschmerzen, Nackensteife, Schläfrigkeit und Krämpfen. Wegen die­ ser Komplikationen wurde die Mumps­ impfung eingeführt. Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher Mumps hat, sollte immer ein Arzt hinzu­ gezogen werden, der Komplikationen frühzeitig erkennt. Die wichtigste und empfohlene Maßnahme zur Vorbeugung ist die Mumpsschutzimpfung. Sie sollte vor allem bei Jungen wegen der mög-

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Mundgeruch Ursachen, die Sie selbst behan­ deln können • • • •

Erkältung Fasten Unzureichende Mundhygiene Zungenbelag

Ursachen, die Ihr Zahnarzt be­ handeln sollte • Druckstellen von Zahnersatz und Prothesen • Mundfäule (Stomatitis) • Zahnabszess • Zahnbeläge • Zahnfäule (Karies) • Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Ursachen, die Ihr Arzt oder Facharzt behandeln sollte

Topographie der Mundhöhle mit Zunge und Gebiss.

liehen Orchitiskomplikation (Hodenent­ zündung) durchgeführt werden.

Mund Der Mund (Os) ist die obere Öffnung des Verdauungskanals. Hier findet die erste chemische Umwandlung der Nah­ rung statt, wobei die Nahrung beim Kauen mit Speichel durchtränkt wird. Der alte Rat, Speisen gut und langsam zu kauen, bevor man sie herunter­ schluckt, beruht auf tatsächlichen phy­ siologischen Grundlagen. Im Inneren des Mundes unterscheidet man den Mundboden, an dem die be­ wegliche Zunge (willentliche Muskula­ tur) ansetzt, den Gaumen und die bei­ den seitlichen Backeninnenwände. Der

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nach oben gewölbte Gaumen ist das Dach der Mundhöhle. Der Gaumen besteht zum größten Teil aus Knochen und setzt sich nach hinten in einer Art Falte fort, die ausschließlich aus Muskeln und Membranen besteht. Dies ist das Gaumensegel - mit zylindri­ schem Fortsatz in der Mitte, dem Zäpf­ chen (Uvula). Das Gaumensegel verläuft auf beiden Seiten in zwei Falten nach unten und bildet die Gaumenbögen, in die die Mandeln eingebettet liegen. Die seitlichen Wände des Mundes werden durch die Wangen und die beiden Kiefer­ knochen, in deren Ränder die Zähne ste­ cken, begrenzt. Die Nahrung wird im Mund stark verän­ dert. Dies geschieht auf drei unter­ schiedliche Arten: mechanisch (Kauvor­ gänge), physikalisch (Speichel) und

• Allergie (Heuschnupfen) • Lungenerkrankungen: chronische Bronchitis, erweiterte Bronchien (Bronchiektasen), Virusgrippe, Lungenabszess, Lungen­ entzündung • Blutkrebs (Leukämie), Hodgkin-Krankheit • Entzündung oder Infektion der Nasen-, Mund- und Rachen­ schleimhaut: Fremdkörper in der Nase, Nasenpolypen, Halsentzün­ dung, Rachenmandelentzündung (Tonsillitis), Speicheldrüsen­ entzündung • Leber-Nieren-Erkrankungen: Leberschrumpfung (Leberzirrhose), Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) • Speiseröhren-Magen-DarmErkrankungen: Speiseröhrenaus­ stülpungen (Ösophagusdivertikel), -schwäche, -Verengung, Entzün­ dungen der Magenschleimhaut (Gastritis), Magengeschwür (Magenulkus), Zwölffingerdarm­ geschwür (Duodenalulkus) • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) • Zungenentzündung (Glossitis)

undschleimhautentzündung

Mundgeruch? - Fragen und Antworten Ist der Mundgeruch ganz plötzlich aufgetreten? Häufig liegt eine Entzündung oder Infektion im Mund wie etwa ein Zahnabszess oder bei leichtem Fieber auch eine Halsentzündung mit Halsschmerzen vor.

Bekommen Sie Zahnschmerzen, wenn Sie heiße oder kalte Speisen oder Getränke zu sich nehmen? Blutet das Zahnfleisch beim Zähne­ putzen? Ist die Zunge pelzig? Ursachen für schlechten Atem können unzureichende Mundhygiene, Zahnbelag, Zahnfäule (Karies) und Mundfäule (Stomatitis), Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und die schwarze Haarzunge bei starken Rauchern sein.

Ist die Nase ständig verstopft? Wenn Sie ständig durch den Mund atmen, weil die Nasenhöhlen verlegt sind, könn­ te der Mundgeruch durch eine Nebenhöhlen- oder Mandelentzündung, Fremdkör­ per in der Nase oder Polypen hervorgerufen werden.

Leiden Sie an chronischem Husten? Bei chronischen Infektionen des Brustraums, Lungenabszessen, erweiterten Bron­ chien oder Lungenkrebs kann hartnäckiger Mundgeruch vorkommen. Festsitzender infektiöser Schleim wird durch die Einwirkung der Atemluft übel riechend verändert - gelegentlich ist der Schleim auch blutig.

Haben Sie Verdauungsstörungen, Schluckbeschwerden oder Drüsen­ schwellungen im Mundbereich? Infektionen und Entzündungen der Speicheldrüsen, Entzündungen der Magen­ schleimhaut (Gastritis), Pfortenbruch der Speiseröhre (Hiatusbruch) sowie die teil­ weise oder vollständige Verlegung der Speiseröhre und Speiseröhrenausstülpungen (Divertikel) können zu Mundgeruch führen.

Fühlen Sie sich allgemein krank? Hat sich das Körpergewicht verändert? Bei zahlreichen Krankheiten und bei einer Austrocknung des Organismus durch In­ fektion, Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) oder Zuckerkrankheit (Diabetes melli­ tus) kann es zu Mundgeruch kommen. Leukämie, Hodgkin-Krankheit und andere Blutkrankheiten können gleichfalls diese Symptomatik auslösen - als Begleitsymp­ tome kommen oft Fieber und Gelenkbeschwerden hinzu.

Nehmen Sie Arzneimittel ein? Zahlreiche Arzneimittel können Mundgeruch verursachen, etwa Lithium, das zur Behandlung manisch-depressiver Störungen verwendet wird, das pilzabtötende Mittel Griseofulvin sowie Penicillamin-Präparate, die bei chronischen rheumatoi­ den Gelenkbeschwerden (Arthritis) benutzt werden.

chemisch (durch ein im Speichel enthal­ tenes Ferment). Der Kauvorgang wird durch Gesichtsmuskeln, so genannte „Kaumuskeln", ermöglicht, die den Unterkiefer abwechselnd nach oben und links und rechts zur Seite bewegen. Das Kauen wird durch Einspeichelung er­ gänzt. Diese sorgt dafür, dass trockene Nahrungsmittel mit dem im Speichel enthaltenen Wasser verdünnt werden. Die verschiedenen Nahrungsbestandtei­

le werden durch den Schleim (Mucin) miteinander vermischt. Die Nahrung wird chemisch durch Ptya­ lin, das die Amide (Maltose und Dextrin) angreift, umgewandelt. Die Wirkung des Ptyalin ist begrenzt, da die Nahrung nur einen kurzen Moment im Mund ver­ bleibt. Die Speichelwirkung setzt sich bis in den Magen fort. Nahrungsmittel wer­ den im Mund zu einer teigigen Masse reduziert, die von der Zunge, den Wan-

gen und den Lippen zu einer Art Kugel modelliert wird, die Nahrungsbolus ge­ nannt wird.

Mundgeruch Mundgeruch (Halitosis, Foetor ex ore) wird gewöhnlich als störend empfunden - ständiger Mundgeruch kann aber auch das erste Anzeichen einer ernsthaf­ ten Krankheit sein. Meist liegen jedoch harmlose Veränderungen im Mundbe­ reich vor - deshalb werden Patienten, die wegen schlechten Atems zum prakti­ schen Arzt gehen, oft an den Zahnarzt überwiesen. Solange man wach ist, produziert der Körper ständig Speichel, nicht aber wäh­ rend des Schlafes. Die Schleimhäute in der Mundhöhle und auf der Zunge trocknen deshalb in der Nacht leicht aus. Durch den natürlichen Abbau der obersten Zellschicht der Schleimhaut tritt während dieser Zeit ein biologischer Zerfallsprozess ein - typischer morgend­ licher Mundgeruch entsteht. Durch man­ che Speisen und Getränke können beim Verdauungsvorgang lösliche Fettsäuren und übel riechende chemische Substan­ zen freigesetzt werden, die über die Lun­ ge in die Atemluft gelangen - Alkohol, Knoblauch und Zwiebeln sind typische Beispiele. Wenn der Mundgeruch nicht mit der Ernährung zusammenhängt und Zähneputzen oder antiseptische Mund­ wasser nicht helfen, kann ein Arztbe­ such empfehlenswert sein. Zahlreiche harmlose oder ernst zu nehmende Ursa­ chen und Störungen können Mundge­ ruch verursachen.

Mundschleimhaut­ entzündung Arn häufigsten entstehen Mundschleim­ hautentzündungen (Stomatitis) durch mangelhafte Mund- und Zahnhygiene. Auch Magen-Darm-Erkrankungen kön­ nen zu entzündlichen Veränderungen der Mundschleimhaut und des Zahnflei­ sches beitragen. Darüber hinaus verur­ sachen Giftstoffe in Nahrungsmitteln häufig allergische Reaktionen, die zu Bläschenbildung und Entzündungen im Mund führen.

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Mundsoor Bei schwerer Abwehrschwäche und In­ fektionskrankheiten sind Mundschleim­ hautentzündungen gleichfalls nicht un­ gewöhnlich. Weitere Ursachen für Ent­ zündungen der Mundschleimhaut kön­ nen Kontaktallergien gegen Metalle und Kunststoff (Zahnspangen, Füllungen, Kronen, Brücken), Verletzungen und Druckstellen (scharfkantige Zähne, Füllungen, Prothesen), Mangelernäh­ rung (Vitaminmangel), Mundtrockenheit (Speicheldrüsenstörung, Arzneimittelne­ benwirkung, Strahlentherapie, Stress, Depression, Zuckerkrankheit, hohes Al­ ter), Herpesinfektion und Pilzbefall (Mundsoor) sein.

Mundsoor Die häufigste Pilzerkrankung der Mund­ höhle ist der Mundsoor (Candidose der Mundschleimhaut). Ihr Erreger ist der Hefepilz Candida albicans, der zur nor­ malen Mundflora gehört und in der Regel keine Krankheitssymptome verur­ sacht. Mundsoor ist ein typisches Zei­ chen einer geschwächten Immunab­ wehr. Ursache dafür kann eine einfache Erkäl­ tung oder beruflicher sowie privater Stress sein. Es kann aber auch eine schwere innere Erkrankung (Krebs, Dia­ betes, HIV-lnfektion) oder ein immunschwächendes Arzneimittel auslösend wirken. Jede Pilzerkrankung der Mund­ höhle sollte deshalb immer vom Arzt be­ urteilt und behandelt werden. Oft tritt diese Pilzerkrankung auch wäh­ rend einer Antibiotikabehandlung auf. Das Gleichgewicht der Keimbesiedlung kann dann gestört sein und der Soorpilz kann sich ungehindert ausbreiten. Bei Säuglingen kann der Mundsoor auch als Folge eines Windelsoors entstehen. Auf der Mundschleimhaut bilden sich weiße Stippchen, die dicht wie ein wei­ ßer Rasen aussehen und sich nicht abwi­ schen lassen. Mundsoor wird mit Pilz­ mitteln (Antimykotika) in Form von Lutschtabletten oder Gels behandelt. Zusätzlich sollte der Mund mit einem rezeptfrei erhältlichen Mundwasser (Chlorhexidinlösung) desinfiziert wer­ den. Entscheidend ist auch die Behand­ lung der immunschwächenden Grunder­ krankung.

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Muskel Der „Muskelmann".

Muskelentzündung

Muskelentspannung

Muskel Querschnitt durch einen Muskel. 1 - Blutgefäße; 2 - Fibrillen; 3 - Nerv; 4 - Muskelfaser; 5 - Muskelfaserbündel

Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist eine wirkungsvolle Methode, um körperliche Verspannun­ gen und innere Unruhe abzubauen. Das Trainingsprogramm wird meist in Grup­ pen durchgeführt. Die Teilnehmer üben schrittweise die Anspannung und Ent­ spannung einzelner Muskelgruppen, nacheinander findet ein regelmäßiger Wechsel von Anspannung (fünf Sekun­ den) und Entspannung (zehn Sekunden) nach Ansage des Therapeuten statt. Bei­ spielsweise wird die Faust geballt, die Arme werden fest angewinkelt, die Schultern hochgezogen oder die Stirn ge­ runzelt. Bei einem Trainingsdurchgang können etwa 14 Muskelgruppen bear­ beitet werden. Wichtig ist die Regelmä­ ßigkeit des Trainings. Eine Übungssitzung sollte 20 Minuten nicht überschreiten.

Die Tiefenentspannung stellt sich in der Regel nach vier bis sechs Wochen ein, wenn drei- bis viermal wöchentlich trai­ niert wird. Nach einem Gruppentraining unter Anleitung eines Therapeuten kön­ nen Sie die Muskelentspannung zu Hau­ se selbst durchführen.

Muskelentzündung In einzelnen (Myositis) oder mehreren Muskeln (Polymyositis) können entzünd­ liche Prozesse vorkommen. Eine Gruppe entzündlicher Muskelerkrankungen wird durch so genannte Autoimmunprozesse hervorgerufen. Dabei geht die körperei­ gene Immunabwehr fälschlicherweise gegen Bestandteile des eigenen Orga­ nismus vor. Muskelentzündungen kön­ nen auch durch Infektionen mit Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten entste-

Muskel Der Muskel (Musculus) ist das motori­ sche Element des Organismus, das durch Kontraktion und Entspannung Bewe­ gung ermöglicht. Man unterscheidet zwischen zwei Muskelarten, der Skelett­ muskulatur und der glatten Muskulatur:

• Die Skelettmuskulatur ist dem Willen unterworfen, erstreckt sich über ein Gelenk, kann dieses bewegen und hat eine quergestreifte Struktur. Man nennt diese Art der Muskulatur rote oder willkürliche Muskulatur. • Die glatte Muskulatur ist nicht an der willentlichen Bewegung des Körpers beteiligt, sondern findet sich in Orga­ nen, wie zum Beispiel Herz, Darm und Blase. Diese Eingeweidemuskeln ha­ ben eine glatte Struktur. Man nennt diese Art der Muskulatur weiße oder unwillkürliche Muskulatur. • Der Herzmuskel stellt in dieser Klassi­ fikation einen Sonderfall dar, denn er ist ein roter, quergestreifter, aber un­ willkürlicher Muskel. Auch die Haut­ muskeln bilden eine Ausnahme, denn sie liegen unter der Haut und be­ wegen diese. Sie sind nur gering ent­ wickelt, kommen vor allem am Kopf und Hals vor und bewirken Mimik und Gesichtsausdruck.

Muskelfunktion Das Gegenspielerprinzip der Muskelfunktion.

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Muskelfunktion Was tun bei einem Muskelkrampf? • Muskel sofort und bis zur Krampf­ lösung dehnen. • Krämpfe sind auch Anzeichen von lokalen Durchblutungsstörungen, beispielsweise durch zu eng ge­ bundene Schuhe. • Krämpfe können auch durch ho­ hen Flüssigkeitsverlust entstehen. Isotonische Getränke bringen den Elektrolythaushalt wieder in Ord­ nung und schützen vor Muskel­ krämpfen. • Wer auch ohne Sport unter Krämp­ fen leidet, sollte einen Arzt konsul­ tieren, vielleicht besteht ein Kal­ zium- und Magnesiummangel.

hen. Gelegentlich bleibt die Ursache einer Muskelentzündung unbekannt. Bei der Dermatomyositis, die ebenfalls auf einer Autoimmunreaktion beruht, kommt es neben den Muskelerschei­ nungen auch zu verschiedenen Hauter­ scheinungen (Schwellungen, Ausschlä­ ge, Blässe). Eine Polymyositis kann manchmal sehr plötzlich beginnen, mit hohem Fieber, Muskelschmerzen, allgemeiner Abge­ spanntheit sowie Muskel- und Gelenk­ schwellungen - ein lebensbedrohlicher Zustand. Häufiger kommen chronische Krankheitsverläufe vor, mit Muskel­ schmerzen und vor allem Muskelschwä­ chen bis zur Muskellähmung im Schulter­ oder Beckenbereich. Die betroffenen Muskeln können mit der Zeit schrumpfen.

Therapie • Muskelentzündungen, die auf einer Autoimmunreaktion beruhen, müs­ sen in aller Regel über längere Zeit mit Kortison oder anderen Mitteln be­ handelt werden, die das Immunsys­ tem unterdrücken. Die Behandlung muss laufend kontrolliert werden, um starke Nebenwirkungen zu vermei­ den oder rechtzeitig zu erkennen. • Muskelentzündungen, die durch Bak­ terien verursacht werden, können mit Antibiotika wirksam behandelt werden.

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Muskelfunktion Unabhängig davon, ob es sich um Ske­ lett- oder Eingeweidemuskeln handelt, wird jede Muskelbewegung durch einen Reiz (Stimulus) ausgelöst. Der Ursprung dieses Reizes kann thermischer (warm oder kalt), mechanischer (Schlag, Stich, Druck) oder elektrischer Natur sein. Im Labor bedient man sich letztgenannter Methode, um die Reizbarkeit und Kraft eines Muskels zu untersuchen, da Inten­ sität und Dauer eines elektrischen Im­ pulses absichtlich verändert werden können. Beim Menschen werden diese Reize immer über motorische Nerven zum Muskel geleitet, der dann mit einer Kontraktion reagiert: Der erregte Muskel verkürzt sich und wird gleichzeitig di­ cker, ohne jedoch seine Masse zu ver­ größern. Eine Kontraktion setzt Wärme frei. Ein weiteres Kennzeichen des Muskels ist seine Dehnbarkeit (Elastizität). Der Muskel nimmt sowohl nach einer Deh­ nung als auch nach einer Kontraktion seine ursprüngliche Form wieder an. Diese Eigenschaften ermöglichen Bewe­ gungen wie Strecken und Beugen, wo­ bei sich eine Muskelgruppe kontrahiert, während die Gegenspieler (die für die Gegenbewegung zuständig sind) sich dehnen lassen. Nur so wird Bewegung möglich. Skelettmuskeln kontrahieren sich wesentlich schneller als die glatten Muskeln. Die Arbeit, die ein Muskel leistet, hängt von der Kraft ab, die er entwickeln kann, also von seiner Masse. Die Masse wird von der im Muskel enthaltenen Anzahl der Muskelfasern bestimmt. Die von den Muskeln produzierte Wärme lässt die Körpertemperatur ansteigen, die bei ei­ nem Radrennfahrer oder Marathonläu­ fer im Wettkampf bis zu 39 oder 40 Grad Celsius erreichen kann. Wenn man friert, sollte man sich deshalb bewegen. Muskeln brauchen für ihre Aktivität „Nahrung". Diese besteht vorwiegend aus Zucker, Fett- und Eiweißstoffen (Pro­ tein), die im Organismus vorhanden sind oder mit der Nahrung aufgenommen werden. Sauerstoff ist ein weiterer not­ wendiger Muskelnährstoff und wird durch das im Blut vorhandene Hämoglo­ bin transportiert. Dies erklärt die große Anzahl von Blutgefäßen in den Muskeln.

Ursachen von Muskelschmerzen • • • • • • • • • • •

Einseitige Beanspruchung Fehlhaltung Infektionen Muskelermüdung Nässe Sonstige Erkrankungen Stoffwechselstörungen Überlastung Unfälle Unterkühlung Witterungseinflüsse

Körperliches Training hilft dem Muske neue Gefäße zu bilden und seine Krafi und Ausdauer zu steigern.

Muskelschmerzen

Muskelschmerzen (Myalgie) treten meis als Muskelrheumatismus auf, die häu figste Form des so genannten Weichteil rheumatismus (Fibromyalgie). Typischer weise treten Muskelschmerzen nach ei ner ungewohnten sportlichen Betäti gung oder nach dem Möbelschlepper beim Umzug auf. Schon in Ruhe kann eir ziehender oder reißender Schmerz beste hen, der sich bei Anspannung der betrof fenen Muskeln zunächst verstärkt. Be fortdauernder Betätigung und Lockerung verringert er sich dann oft etwas, wirc aber bei Ermüdung wieder stärker. Die betroffenen Muskeln sind meisten: verspannt und als harte Muskelsträngc tastbar. Die geringste Berührung kanr sehr wehtun. Neben den Schmerzer kann es zu einer ausgesprochener Schwäche der Muskulatur kommen. Di« meisten Muskelschmerzen bestehen nu kurze Zeit, es kommen aber auch wo chen- und monatelange Schmerzsyndro me vor.

• Bei akuten Muskelschmerzen kanr man leichte Schmerzmittel zum Ein nehmen oder in Form von „Rheuma salben" verordnen. • Bei Verspannungen sind auch muskel entspannende Mittel (Muskelrelaxan tien) nützlich.

_ • Vorbeugung ist möglich, wenn es ge­ lingt, die auslösenden Ursachen zu vermeiden (Überlastung der Muskeln, Witterungseinflüsse) oder zu behan­ deln (Fehlhaltungen, Stoffwechselstö­ rungen).

Muskelschwund Die Muskelsubstanz und damit die Mus­ kelkraft schwindet, wenn der Muskel ei­ nige Tage oder Wochen lang nicht be­ nutzt wird. Die Unterbrechung der Ner­ venversorgung zwischen Rückenmark und Muskel führt zu einer schlaffen Läh­ mung und in der Folge zum Muskel­ schwund.

sind jedoch meist dauerhaft und einer Behandlung nur schwer zugänglich. • Der behaarte Nävus (Naevus pilosus) besteht in einer abgegrenzten ört­ lichen Vermehrung des Haarkleides, besonders auf stark pigmentierten Hautstellen. • Der Talgdrüsennävus (Naevus seba­ ceus) ist ein platten- oder streifenar­ tig erhabenes, scharf begrenztes, hell­ gelbes bis bräunliches Mal, das sich traubenartig aus kleinen Läppchen zusammensetzt. • Der Mongolenfleck ist ein meist in der Kreuzbeingegend lokalisierter Atavismus (Erscheinung aus einer frü­ heren Entwicklungsstufe) bei Neuge­ borenen, der sich im Laufe der Jahre verliert.

Muttermal Das Muttermal (Naevus) ist eine in der Regel nicht erbliche Fehlbildung der Haut, die auf einer embryonalen Ent­ wicklungsstörung beruht und entweder schon bei der Geburt vorhanden ist oder später entsteht und dann im weiteren Verlauf des Lebens meist ohne wesentli­ che Veränderungen bestehen bleibt. • Fleckenmale (Naevi spili) sind an be­ liebiger Stelle sitzende, verschieden große, hellbraune bis tiefbraune Fle­ cke meist scharfer, oft unregelmäßi­ ger Begrenzung. • Der weiße Nävus (Naevus albus) ist ein durch örtlichen Pigmentmangel gekennzeichnetes, gut abgegrenztes rundes oder ovales Muttermal. • Der blaue Nävus (Naevus caeruleus) tritt im Säuglingsalter als bläulicher Fleck oder schwarzblaues Knötchen in der Gesäßgegend und in der Kreuz­ beingegend auf. Es handelt sich um flache, wie abgeschliffen erscheinen­ de, etwa linsengroße Papeln. Der blaue Nävus entartet nur selten. • Das Feuermai (Naevus flammeus) ist ein oft burgunderroter Nävus, der sehr häufig im Gesicht lokalisiert und möglicherweise ein Symptom im Rah­ men eines übergeordneten Syndroms ist. An der Stirn und im Nacken finden sich diese Feuermaie bei mehr als 70 Prozent der Neugeborenen, verlieren sich aber in den ersten Lebensjahren spontan. Die halbseitigen Feuermaie

Muttermilch Unmittelbar nach der Entbindung neh­ men die Milchdrüsen ihre Funktion auf. Zunächst geben sie jedoch keine Milch ab, sondern die Vormilch (Kolostrum), eine gelbe, viskose und saure Flüssig­ keit, die Eiweiß, Fettpartikel und maul­ beerförmige Körperchen enthält. Ihr Nährwert ist zwar gering, dennoch ist diese Flüssigkeit aufgrund ihrer reini­ genden Eigenschaften, die die Ausschei­ dung des bei der Geburt im Darm des Neugeborenen enthaltenen „Kinds­ pech" (Mekonium) begünstigt, für den Säugling nützlich. Nach drei oder vier Tagen wird die Vor­ milch von der Milch, einer weißen, un­ durchsichtigen, süßlichen Flüssigkeit, abgelöst. Die beiden Brüste können in 24 Stunden 1.000 bis 1.500 Gramm Milch abgeben. Die Milch besteht aus ei­ ner Flüssigkeit, dem „Laktoplasma", und festen Fettpartikeln. Die Mutter­ milch enthält Wasser, Eiweiß, Zucker (Laktose), Mineralsalze und Fette. Das Nervensystem ist, was die Milchpro­ duktion angeht, von entscheidender Bedeutung, denn es wirkt auf den sekre­ torischen Teil der Drüse und auf das Ge­ fäßsystem ein. Brust und Gebärmutter stehen in enger Beziehung zueinander: Wenn sich die Gebärmutter bei der Ge­ burt entleert, schwellen die Drüsen an und bereiten sich auf das Stillen vor. Der vordere Lappen der Hypophyse schüttet

Myom

ein milchtreibendes Hormon aus (Pro­ laktin), das die Milchbildung begünstigt, im Gegensatz zu den hemmenden Ös­ trogenen. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Qualität und Menge der Milchsekretion: die Ernährung der Mutter, die Einnahme von Arzneimitteln, anregenden Mitteln oder Stimmungsschwankungen.

Myoglobin Myoglobin, der Muskelfarbstoff, im Blut­ serum kann entweder aus der Herz- oder Skelettmuskulatur stammen und wird vor allem nach schweren Muskelgewe­ beverletzungen freigesetzt. Die Myo­ globinmessung wird bei Verdacht auf Herzinfarkt zur Frühdiagnose sowie zum Ausschluss eines Infarktes und zur Er­ folgskontrolle einer blutgerinnungshem­ menden Therapie (Thrombolyse) be­ nutzt. Myoglobin ist im Blut bereits zwei bis vier Stunden nach dem Beginn der Schmerzen bei einem Herzinfarkt er­ höht. In Verbindung mit einem Elektro­ kardiogramm (EKG) kann eine Myoglo­ binmessung zur frühestmöglichen Diag­ nose beziehungsweise zum Ausschluss eines Herzinfarktes benutzt werden.

Myom Myome sind gutartige Geschwülste, die im Muskelgewebe der Gebärmutter (Myometrium) entstehen. Die Gebär­ mutter besteht hauptsächlich aus die­ sem Muskelgewebe, das bei der nicht schwangeren Frau einen spaltförmigen Hohlraum, die Gebärmutterhöhle, um­ gibt. Diese Höhle ist von einer Schleim­ haut, dem so genannten Endometrium, ausgekleidet. In der Gebärmuttermusku­ latur entstehen häufig gutartige Ge­ schwülste (Myome). Diese knolligen Ge­ bilde können groß werden und sind durch eine Art Kapsel deutlich vom um­ gebenden Gewebe abgegrenzt. Oft be­ stehen mehrere Myome gleichzeitig. Junge Frauen haben seltener Myome. In vielen Fällen treten Myome bei einer Schwangerschaft auf und bilden sich nach den Wechseljahren wieder zurück, ein Hinweis darauf, dass ein starker Ös-

461

Muttermilch Kolostrum Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine des Kolostrums Kolostrum während der ersten fünf Tage nach der Entbin­ dung

Chemische Zusammensetzung des Kolostrums Kolostrum während der ersten fünf Tage nach der Entbindung

Kolostrum

Kuhmilch

671 2808

701 2934

57 0,3 0,1 -

47 0,1 0,08

Kohlenhydrate • • • • •

Laktose (g/l) Fruktose (g/l) Glucosamin (g/l) Galactosamin (g/l) Inosit (g/l)

Fett • Gesamtfett (g/l) • Cholesterin (mg/l) • Lipoidphosphor

\I

29,5 280,4 12,5

38,0 110 -

22,9 21,3 35,5 1,2

32,6 24,9 1,7 0,8

12,0 0,74 0,41 1,01 1,66 1,18 0,25 0,70 0,85 0,32 1,17

33,0 1,4 1,2 2,5 3,6 2,6 0,8 1,8 1,7 0,6 2,6

Proteine

'• • • •

Gesamtproteine (g/l) Casein (g/l) Lactoglobulin (g/l) Blutimmunglobulin (g/l)

Aminosäuren • • • • • • • • • • •

Gesamtaminosäuren (g/l) Arginin (g/l) Histidin (g/l) Isoleucin (g/l) Leucin (g/l) Lycin (g/l) Methionin (g/l) Phenylalanin (g/l) Threonin (g/l) Tryptophan (g/l) Valin (g/l)

462

Kuhmilch

0,501 0,745 0,481 0,042 0,157 0,235 0,586

0,768 1,435 0,137 0,132 0,911 0,302 1,085

_

1,03 1,34 Spur 5,59 0,13 -

0,65 0,45 0,11 0,02 3,95 0,12 0,04

1,61 1,37 9,85 0,02 0,31 — 0,75 0,45 0,54 1,85 12,5

0,27 0,37 0,62 0,43 1,56 0,51 0,74 6,65 1,34 9,85 3,45 0,01

Mineralstoffe

Kalorien • Kcal per Liter • kJ per Liter

Kolostrum • • • • • • •

Natrium (g/l) Kalium (g/l) Kalzium (g/l) Magnesium (g/l) Phosphor (g/l) Schwefel (g/l) Chlor (g/l)

Spurenelemente • • • • • • • •

Kobalt (Mikrogramm/I) Eisen (Milligramm/I) Kupfer (Milligramm/I) Mangan (Milligramm/I) Zink (Milligramm/I) Fluor (Milligramm/I) Jod (Milligramm/I) Selen (Milligramm/I)

Vitamine • • • • • • • • • • • • •

Vitamin A (MiIIigramm/l) Carotine (Milligramm/I) Vitamin D (IE/I) Tocopherol (Milligramm/I) Thiamin (Milligramm/I) Riboflavin (Milligramm/I) Vitamin B6 (Milligramm/I) Nicotinsäure (Milligramm/I) Vitamin B12 (Mikrogramm/I) Folsäure (Mikrogramm/I) Biotin (Mikrogramm/I) Pantothensäure (Milligramm/I) Ascorbinsäure (g/l)

Muttermilch

Muttermilch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine in der Muttermilch

Chemische Zusammensetzung der Muttermilch

Reife Muttermilch: 15 Tage bis 15 Monate post partum

Reife Muttermilch: 15 Tage bis 15 Monate post partum

Muttermilch Kuhmilch Mineralstoffe • • • • • • •

Natrium (g/l) Kalium (g/l) Kalzium (g/l) Magnesium (g/l) Phosphor (g/l) Schwefel (g/l) Chlor (g/l)

Kalorien 0,172 0,512 0,344 0,035 0,141 0,145 0,375

0,768 1,435 0,137 0,132 0,911 0,302 1,085

Spur 0,50 0,51 Spur 1,18 0,11 0,06 0,02

0,65 0,45 0,11 0,02 3,95 0,12 0,04

0,61 0,25 2,45 0,14 0,37 0,18 1,83 1,45 2,23 2,46 0,05

0,27 0,37 0,62 0,43 1,56 0,51 0,74 6,65 1,34 9,85 3,45 0,01

Spurenelemente • • • • • • • •

Kobalt (Mikrogramm/I) Eisen (Milligramm/I) Kupfer (Milligramm/I) Mangan (Milligramm/I) Zink (Milligramm/I) Fluor (Milligramm/I) Jod (Milligramm/I) Selen (Milligramm/I)

Vitamine • • • • • • • • • • • • •

Vitamin A (Milligramm/I) Carotine (Milligramm/I) Vitamin D (IE/I) Tocopherol (Milligramm/I) Thiamin (Milligramm/I) Riboflavin (Milligramm/I) Vitamin B6 (Milligramm/I) Nicotinsäure (Milligramm/I) Vitamin B12 (Mikrogramm/I) Folsäure (Mikrogramm/I) Biotin (Mikrogramm/I) Pantothensäure (Milligramm/I) Ascorbinsäure (g/l)

Muttermilch IKuhmilch • Kcal per Liter • kJ per Liter

747 3127

701 2934

71 1,3 0,2 0,45

47 0,1 0,08

45,4 139 10,5

38,0 110 -

10,6 3,7 7,2 3,6 0,09

32,6 24,9 7,3 2,4 1,7 0,8

12,8 0,43 0,24 0,61 0,97 0,70 0,12 0,40 0,52 0,19 0,73

33,0 0,75 1,4 1,7 6,8 0,11 1,2 2,5 3,6 2,6 0,8 1,8 2,5 1,6 1,7 0,6 2,6

Kohlenhydrate • • • • •

Laktose (g/l) Fruktose (g/l) Glucosamin (g/l) Galactosamin (g/l) Inosit (g/l)

Fett • Gesamtfett (g/l) • Cholesterin (mg/l) • Lipoidphosphor

Proteine • • • • • •

Gesamtproteine (g/l) Casein (g/l) Molkenprotein (g/l) Lactalbumin (g/l) Lactoglobulin (g/l) Blutimmunglobulin (g/l)

Aminosäuren • • • • • • • • • • • • • • • • •

Gesamtaminosäuren (g/l) Alanin (g/l) Arginin (g/l) Asparaginsäure (g/l) Glutaminsäure (g/l) Glycin (g/l) Histidin (g/l) Isoleucin (g/l) Leucin (g/l) Lycin (g/l) Methionin (g/l) Phenylalanin (g/l) Prolin (g/l) Serin (g/l) Threonin (g/l) Tryptophan (g/l) Valin (g/l)

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Myositis ossificans Der Gynäkologe antwortet Was sind Gebärmuttermyome? Myome sind gutartige Geschwülste, die aus Muskelgewebe bestehen. Sie stellen gewöhnlich rundliche, derbe Knoten dar.

Wie häufig finden sich Myome? Ungefähr 25 Prozent aller Frauen haben Gebärmuttermyome, die in der Mehrzahl symptomlos bleiben und keiner Behandlung bedürfen.

Woran merkt eine Frau, dass sie ein Myom hat? Sie merkt es nur, wenn die Myome Beschwerden hervorrufen. Wenn Myome größer werden, können sie beispielsweise auf Nachbarorgane wie Blase und Darm drü­ cken und dort Schmerzen oder andere Störungen auslösen. Häufig sind Myome auch die Ursache für starke, unregelmäßige Blutungen.

Warum können Myome Blutungen auslösen? Das betrifft meist solche Myome, die in der Gebärmutterhöhle oder innerhalb der Gebärmutterwand wachsen. Dadurch verändert sich die Schleimhaut, ihre Oberflä­ che vergrößert sich und es entstehen Blutungen.

Gibt es noch andere Symptome? Ja. Myome können in der Gebärmutterhöhle die Funktion einer Spirale beeinträch­ tigen. Frauen können also trotz Spirale schwanger werden.

Müssen Myome immer operiert werden? Nein. Myome sollte man nur operativ entfernen, wenn sie schnell wachsen und rasch größer werden oder wenn sie Beschwerden hervorrufen.

Muss dazu die ganze Gebärmutter herausgenommen werden? Nein. Leider hat sich diese Erkenntnis noch viel zu wenig durchgesetzt. 98 Prozent aller Myome kann man mit Hilfe moderner Operationsverfahren entfernen, ohne die Gebärmutter herauszunehmen. Nicht zu operieren hat den Vorteil, dass der Be­ ckenboden intakt bleibt. Er besteht aus Muskeln und starkem Bindegewebe und hält dem Druck aller Organe des Bauchraums stand. Jede Entfernung der Gebär­ mutter zerstört wichtige Strukturen im Beckenboden. Bei einer Operation werden Blutgefäße, Nerven und Verbindungen zu Blase und Darm gekappt. Es kann in der Folge zu Senkungsproblemen sowie Stimmungsschwankungen oder Depressionen kommen.

bauch, seltener an Sehne und Ansatz von Beuger- und Streckermuskeln lokali­ siert ist. Die Behandlung mit Kortison, Röntgenbestrahlung und durchblu­ tungssteigernden Maßnahmen führt nur im frühen Entwicklungsstadium zum Er­ folg. Bei ausgeprägter Ossifizierung (Verknöcherung) kann nur noch eine operative Ausräumung die Bewegungs­ einschränkung beheben.

Myositis-Syndrom Als Myositis-Syndrome werden unter­ schiedliche Krankheitsbilder bezeichnet, etwa der so genannte Hexenschuss oder Nackenschmerzen. Kennzeichnend ist, dass meist nur einige wenige Muskeln betroffen sind. Wahrscheinlich spielen Veränderungen der Kolloidsubstanz der Muskulatur eine Rolle. Wichtige Symptome sind lokale Schmer­ zen, die sich bei Bewegungen verstär­ ken, aber in Ruhe deutlich abnehmen. Darüber hinaus sind lokale Muskelver­ spannungen, Verdickungen und Verhär­ tungen der Muskulatur charakteristisch. Bevorzugt ist der untere Teil des Na­ ckens betroffen, wobei die Schmerzen in Schulter und Oberarm ausstrahlen kön­ nen, sowie die Region zwischen den Rip­ pen und der Brustkorb. Darüber hinaus kann auch die Bauch­ wandmuskulatur und die Muskulatur der unteren Rückengegend beidseitig schmerzhaft verspannt sein.

Myxom trogeneinfluss die Myomentstehung för­ dert. Myome verursachen unterschiedli­ che Beschwerden. Am häufigsten führen sie zu verstärkten oder verlängerten Mo­ natsblutungen oder zu Zwischenblutun­ gen. Dadurch kann eine Blutarmut ent­ stehen. Sie können auch Gewebeschä­ den und Entzündungen in der Gebär­ mutter verursachen. Durch Verdrängung der Harnblase oder des Darmes können

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Schmerzen oder andere Beschwerden auftreten. Viele Myome verursachen überhaupt keine Beschwerden.

Myositis ossificans Durch Verletzung oder Ernährung be­ dingte, selten angeborene Muskelver­ kalkung, die vorzugsweise im Muskel­

Das Myxom ist eine Gallert- oder Schleimgeschwulst. Myxome entwickeln sich gelegentlich zu knolligen Ge­ schwülsten von bedeutender Größe, die entweder langsam in die Breite wachsen oder die Kapsel durchbrechen und Toch­ tergeschwülste bilden. Sie finden sich vorwiegend am Oberschenkel, seltener an Arm, Gesäß oder am Bindegewebe verschiedener Organe.

Nahrungsmittelallergie

Nabel Der Nabel (Omphalos, Umbilicus) ist der vernarbte Ansatz der nach der Geburt abgetrennten Nabelschnur in der Bauch­ mitte. Bei Neugeborenen muss der Stummel wie eine Wunde behandelt werden. Am besten eignet sich dazu ein Verband, der mit desinfizierendem Pu­ der beschichtet ist. Wird die Nabel­ schnur nach der Geburt nicht sauber ab­ gebunden, kann es zu Nabelblutung kommen.

Nabelschnur Die Nabelschnur ist die 50 bis 60 Zenti­ meter lange Verbindung zwischen dem Fetus und der Plazenta (Mutterkuchen). Die Nabelschnur hat die Aufgabe, das

Querschnitt durch die Nabelschnur. 1 - Arterien 2 - Vene, durch die das Blut der Mutter

zum Fetus wandert 3 - Bindegewebe, das die Blutgefäße

schützt

Kind mit Nahrung und mit Sauerstoff zu versorgen, solange es den Leib der Mut­ ter noch nicht verlassen hat. Versor­ gungsträger ist das Blut. Es fließt in einer Vene zum Fetus und wird in zwei Arterien wieder zur Plazenta zurückge­ führt. Alle drei Gefäße sind in einer gal­ lertigen Masse aus Bindegewebe gela­ gert (Wharton-Sulze) und (vermutlich durch die mehrmalige Drehung der Frucht während einer Schwangerschaft) häufig mehrmals umeinander gewickelt.

Nagel Die harten Finger- und Zehennägel sind Hornplatten und schützen die Endglie­ der an Händen und Füßen. Sie sind an ihrem Ende in die Nageltasche einge­ wachsen und besitzen keine eigene Fär­ bung. Die Nagelwurzel erkennt man an dem kleinen Halbmond am unteren Na­ gelende. Nägel wachsen etwa einen Millimeter pro Woche. Obwohl das Na­ gelbett mit vielen Nervenenden ver­ sehen ist, gehören Nägel nicht zu den Sinnesorganen, sondern zu den Hautan­ hangsgebilden.

• Bei etwa der Hälfte der Patienten mit Schuppenflechte sind auch Verände­ rungen an den Nägeln zu beobach­ ten. Durch Verhornungsstörungen an der Nagelbildungsstätte in der ge­ lenknahen Nageltasche werden min­ derwertige verhornte Nägel gebildet, so genannte „Tüpfelnägel" - oder sogar leicht zerbröselnde „Krümel­ nägel". • Bei sehr schweren Formen der Schup­ penflechte mit Befall der gesamten Körperhaut, kann sich eine Nagelfalz­ schuppenflechte entwickeln. Der Na­ gelfalz ist dann entzündlich gerötet und wallförmig aufgeworfen, mit feh­ lendem Nagelhäutchen. Bei diesem Krankheitsbild besteht eine größere Infektionsgefahr durch Bakterien und Pilze, was schmerzhafte Nagelbet­ tentzündungen hervorrufen kann. • Entzündliche Hautveränderungen auf dem Nagelbett schimmern als „Öl­ fleck" durch die Nagelplatte. Das durch den verhornten Nagel durch­ scheinende Nagelbett besteht aus Oberhaut (Epidermiszellen), die keine

für die übrige Körperhaut typische Hornschicht besitzt.

Nagelpilz Wenn der Hautpilz Nägel (Fuß- oder Fingernägel) befallen hat, sind diese verdickt und gelblich verfärbt. Der Na­ gel kann dann allmählich zerbröseln. Am häufigsten verursachen Fadenpilze (Dermatophyten) Nagelpilzerkrankun­ gen (Onychomycosis). Die harte Hornsubstanz (Keratin) des Nagels wird von den Pilzen infiltriert und aufgeweicht, wobei die Erreger in der Regel vom Na­ gelrand her eindringen. Winzige Hautund Nagelverletzungen (etwa bei der Nagelpflege) erleichtern den Pilzbefall. Nagelpilze bevorzugen den großen Ze­ hennagel und den Daumennagel. Die Therapie ist langwierig und kann Mona­ te dauern. Am wirkungsvollsten ist eine ärztlich kontrollierte Behandlung mit Pilzmitteln (Antimykotika).

Nahrungsmittelallergie Nahrungsmittel können durch allergi­ sche und nicht allergische Vorgänge im Körper ein atopisches Ekzem verschlim­ mern oder auch eine Nesselsucht auslö­ sen. Allergen wirkende Eiweißstoffe aus Fisch oder anderen Nahrungsmitteln dringen, besonders bei beruflich beding­ tem häufigem Kontakt, etwa über die bei Neurodermitis gestörte Hautbarriere vor und verursachen Nesselsucht oder verschlechtern den Hautzustand. Echte Nahrungsmittelallergien spielen vor al­ lem bei Kindern, weniger bei Erwachse­ nen, eine wichtige Rolle als Neurodermitis-Provokationsfaktor.

• Echte Nahrungsmittelallergie: Allergi­ sche Reaktionen, die durch Nah­ rungsmittel ausgelöst werden, führen zunächst zu sofortigen Beschwerden im Magen oder im Darm, an den Atemwegen (Asthmaanfall) oder zur Nesselsucht mit Blasenbildung an der Haut. Es ist jedoch nicht einfach, das Hautbeschwerden verursachende Nahrungsmittel eindeutig zu bestim­ men. Trotz umfangreicher Tests, dia­ gnostischer Untersuchungen, aller­ genprovozierender und allergenar-

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Nahrungsmittelvergiftung Der Allergologe antwortet Wie entsteht eine Nahrungs­ mittelallergie? Theoretisch kann jedes Nahrungsmit­ tel bei entsprechend veranlagten Menschen allergische Reaktionen auslösen. Zu den häufigsten Auslö­ sern gehören: Sellerie, Karotten, Eier, Fisch, Milchprodukte, Soja und Erd­ nüsse.

Nahrungsmittelallergie: Was sind die Symptome? Die Symptome der Nahrungsmittelal­ lergie sind Magen-Darm-Beschwer­ den, Durchfall, Bauchkrämpfe, Übel­ keit und Asthmaanfälle. Mehr als die Hälfte aller allergischen Reaktionen auf Lebensmittel beruhen auf einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Die Symptome der Nahrungsmittelunver­ träglichkeit ähneln jenen von Aller­ gien. Dabei treten Substanzen wie das Histamin, jedoch niemals Antikör­ per auf.

Wie kann man eine Allergie mit Arzneimitteln behandeln? Natürlich kann man die Behandlung von Allergiesymptomen durch Arznei­ mittel unterstützen. Am bekanntesten sind Arzneimittel, die gegen Auswir­ kungen und zur Vorbeugung gegen die Freisetzung von Histamin wirksam sind. Asthma erfordert eine spezielle Behandlung mit entzündungshem­ menden und bronchienerweiternden Mitteln. Viele Allergien können mit ei­ ner Immuntherapie behandelt wer­ den, durch die die fehlerhafte Abwehr­ reaktion des Organismus korrigiert werden kann. Der Weg ist lang und ohne Erfolgsgarantie - funktioniert es, hat sich der Aufwand gelohnt.

Durch welche Nahrungsmittel werden am häufigsten allergi­ sche Reaktionen ausgelöst? Am häufigsten verursachen folgende Nahrungsmittel allergische Reaktio­ nen: Kuhmilch, Hühnerei, Eiweiß, Ei­ gelb, Fisch, Zitrusfrüchte, Hülsen­ früchte, Pferdefleisch, Fleisch, Gemü­ se und Zwiebeln.

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mer Diäten kann oft nicht mit Sicher­ heit gesagt werden, dass ein be­ stimmtes Nahrungsmittel tatsächlich eine allergische Erkrankung ver­ schlechtert. • Pseudoallergie: Die so genannten Pseudoallergien werden hauptsäch­ lich durch Nahrungsmittelzusatzstof­ fe (Konservierungsmittel, Farbstoffe, Weichmacher, Emulgatoren) hervor­ gerufen. Aufgrund der starken Sofortreaktionen meiden die betroffenen Patienten meist solche Nahrungsmit­ tel. Versteckte, geringer ausgeprägte Pseudoallergien, die etwa eine Neu­ rodermitis verschlechternd wirken und ansonsten keine Beschwerden auslösen, sind möglich. Wird im Haut­ test (Prick-Test) eine positive Reak­ tion auf Nahrungsmittelzusatzstoffe, die pseudoallergisierend wirken, deutlich, sollten die Patienten solche Nahrungsmittel möglichst meiden. • Nahrungsmittelallergie bei Kindern: Da bei Kindern die Funktion von Ma­ gen und Darm noch nicht voll entwi­ ckelt ist, können auch größere Nähr­ stoffpartikel in den Blutkreislauf ge­ langen und ein neurodermitisch ver­ anlagtes Kind für diesen Nährstoff Allergie empfindlich machen. Diese Nahrungsmittelempfindlichkeit bleibt dann auch mit zunehmendem Alter des Kindes erhalten, muss aber nicht unbedingt zu Krankheitserscheinun­ gen führen. Allergische Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel müs­ sen deshalb später nicht mehr in Er­ scheinung treten.

Die häufigsten allergischen Sensibilisie­ rungen bei Kleinkindern werden nach dem Genuss von Kuhmilch, Milchpro­ dukten, Hühnerei und gegenüber soja­ haltigen Nahrungsmitteln beobachtet. Zwar kommen auch Durchfälle bei Klein­ kindern vor, genauso häufig aber auch Nesselsucht und Neurodermitisschübe. Die mindestens sechsmonatige Ernäh­ rung mit Muttermilch wird deshalb emp­ fohlen, da das noch unreife Immunsys­ tem des Säuglings über die Muttermilch kaum mit Allergenen konfrontiert wird und die enthaltenen Immunstoffe die Reifung und Abwehrfähigkeit des kind­ lichen Organismus, insbesondere des Darms, fördern.

Allergen wirkende Nahrungsmittel bei Kindern • • • •

Nüsse Grüner Apfel Fisch Karotten

Wissenschaftliche Untersuchungen ha­ ben gezeigt, dass längeres Stillen be neurodermitisch veranlagten Kinderr die Entwicklung der Erkrankung bremsi oder sogar verhindert. Allergenarme oder -freie Ernährung der Mutter wäh rend der Schwangerschaft und der Still periode erwies sich bislang nicht ah sinnvolle Maßnahme gegen eine danr später bei den Kindern auftretende Neu rodermitis.

Nahrungsmittelvergiftung

Beschwerden durch eine Nahrungsmit telvergiftung setzen in der Regel (abe nicht immer) mit plötzlicher Übelkeit ei nige Stunden nach dem Verzehr verdor bener Speisen ein. Abhängig von der verursachenden Mikroorganismen ode Giftstoffen (Toxine) kann es nach zwe bis drei Stunden, oder aber erst nach bi: zu vierundzwanzig Stunden zu Reaktio nen kommen. Ist eine ganze Personen gruppe nach der Einnahme einer ge meinsamen Mahlzeit betroffen, besteh dringender Verdacht auf Nahrungsmit telvergiftung. Zu heftiger Übelkeit unt Erbrechen können gelegentlich nocl Bauchschmerzen, Magenkrämpfe, Durch fall und Schweißausbrüche hinzukom men. Meistens halten die Symptome nu kurze Zeit an. Erbrechen ist Ausdrucl des natürlichen Selbstreinigungsmecha nismus des Körpers, mit dem schädlich« Keime oder giftige Substanzen entfern werden.

Narbe

Bindegewebig umgewandeltes, ge schrumpftes Gewebe (Granulationsge webe) der geheilten Wunde wird Narb«

(Cicatrix, Zikatrix) genannt. Granulations­ gewebe besteht aus Entzündungszellen (Lymphozyten, Plasmazellen, Histiozyten, polynukleären Leukozyten), Kapillar­ sprossen, Fibroblasten, Fibrozyten (Binde­ gewebszellen) und Fasern. Gewebeschäden, die tiefer ins Gewebe hineinreichen, hinterlassen eine Narbe, weil der Organismus nicht die Möglich­ keit hat, auch diese tieferen Gewebe­ schichten in der ursprünglichen struktu­ rellen Anordnung noch einmal genau nachzubilden. Narbiges Bindegewebe, das einen Gewebedefekt ausgefüllt hat, hat die Eigenschaft, nachträglich etwas zu schrumpfen und zu verhärten.

Narkolepsie Schlafanfälligkeit (Narkolepsie) ist ein selten vorkommendes Syndrom, das von unkontrollierbaren Schlafanfällen tagsü­ ber gekennzeichnet ist. Oft kommen auch Ohnmächten hinzu, wobei die Muskelkraft völlig versagt. Weitere Merkmale sind Schlaflähmung, der Be­ troffene ist wach, aber völlig bewe­ gungsunfähig, und Halluzinationen. So­ bald die Diagnose feststeht, können Schlafanfällige lernen, Situation zu er­ kennen, die Schlafattacken auslösen. Sie können auch lernen, Warnzeichen zu er­ kennen, um das Einschlafen in gefähr­ lichen Situationen zu vermeiden - gele­ gentliche oder chronische Schläfrigkeit spielt bei schweren (Auto-) Unfällen häufig eine wichtige Rolle. Eine lebens­ lange medikamentöse Behandlung der Narkolepsie kann erforderlich sein, wo­ bei anregende Mittel und Antidepressiva zur Bewältigung der Erkrankung einge­ setzt werden. Chronische Schlafanfällig­ keit muss in der Regel ärztlich behandelt werden.

Narkose Die Narkose ist ein künstlich herbeige­ führter Zustand der Bewusstlosigkeit oder der lokalen Schmerzunempfindlich­ keit (Anästhesie), wobei alle uner­ wünschten physiologischen Reaktionen (Reflexbewegungen, Muskelversteifung) vollständig unterdrückt sind. Gasförmige oder flüssige Narkotika be­ wirken über eine Störung des Stoffwech-

Narkose Intubation zur Vorbereitung einer Inhalationsnarkose. Das Einführen einer Art Schlauch (Tubus) in die Luftröhre zur künstlichen Beatmung und/oder bei einer Narkose. A - Künstliche Beatmung B- Intubator C- K- Einführung des Intubators und Lokalisation der Luftröhre (J) L- Einführung des aufblasbaren Beatmungsschlauches

M - Anschluss des Beatmungsschlauches und Entfernung des Intubators N - Anschluss des Beatmungsschlauches an das Inhalationsnarkosesystem

467

Narkose



Gv5

Ö

©

ö Narkose

Apparate zur Inhalationsnarkose.

Narkose Schmerz- und Betäubungsmittel können

sels der Ganglienzellen des Nervensys­ tems eine zentrale Schmerzausschal­ tung. Grundsätzlich wirken die Narkoti­ ka auf alle Zellen, aber die Gehirnzellen sind am empfindlichsten. Je nach Art der Operation und dem All­ gemeinzustand des Patienten wählt der Anästhesist verschiedene Narkosearten aus.

unterschiedlich injiziert werden. A - Intramuskuläre Injektion; B - Intrave­ nöse Injektion; C - Intrakutane Injektion

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• Inhalationsnarkose: Das gasförmige Narkotikum wird vom Patienten ent­ weder aktiv eingeatmet, durch eine

Maske verabreicht oder über einen Schlauch direkt in die Luftröhre ge­ speist. Die letztgenannte Methode vermeidet einen Verschluss des Ra­ chens durch Zurückfallen der Zunge und das Einsaugen von Blut oder Er­ brochenem in die Luftröhre. • Intravenöse Narkose: Injektion eines Narkotikums in die Vene. Diese Art der Narkose wird vom Patienten als angenehmer empfunden als die Inha­ lationsnarkose. Sie wird deshalb gern als Einleitungsnarkose angewandt,

benhöhlenentzündung

Der Anästhesist antwortet Wodurch unterscheidet sich die Narkose vom Schlaf? Unter Narkose befindet sich der Patient in einem schlafähnlichen Zustand, aus dem er aber nicht aufgeweckt werden kann. Er spürt keine Schmerzen, und wenn es not­ wendig ist, werden Arzneimittel zur Erschlaffung der Muskeln (Muskelrelaxans) verabreicht. Dies ist zur sicheren Beatmung oft unerlässlich und erleichtert den Operateuren den Eingriff.

Gibt es verschiedene Arten der Narkose? Allgemein kann man zwischen Vollnarkose und Teilbetäubung unterscheiden. Bei einer Teilnarkose ist das Bewusstsein nicht ausgeschaltet, und nur Teile des Körpers sind betäubt, etwa die Beine. Der Patient erlebt den Eingriff bewusst und kann das Geschehen beobachten.

Wie ist eine Teilbetäubung möglich? Wie bei einer Zahnbehandlung wird ein lokales Betäubungsmittel in die Nähe eines Nervs gebracht, der dadurch für eine bestimmte Zeit ausgeschaltet ist. Bei der so genannten Spinalanästhesie wird zum Beispiel ein Betäubungsmittel in die das Rückenmark umgebende Flüssigkeit gespritzt.

Wann ist die Spinalanästhesie besonders geeignet? Während einer Spinalanästhesie atmet der Patient selbst, und deshalb ist dieses Betäubungsverfahren für die Lunge weniger belastend als eine Vollnarkose, bei der die Patienten künstlich beatmet werden. Besonders bei Patienten mit Lungener­ krankungen wie Asthma sollte, wenn es die Art des operativen Eingriffes zulässt (beispielsweise die Operation eines Oberschenkelhalsbruches), der Teilbetäubung Vorzug gegeben werden.

Was passiert bei einer Vollnarkose? Die Zeiten, als eine Maske aufgesetzt und ein Betäubungsmittel darauf geträufelt wurde sind schon lange vorbei. Heute bekommt der Patient zusammen mit einer In­ fusion verschiedene Narkosemittel. Eine moderne Vollnarkose ruht auf drei Säulen: Bewusstlosigkeit, Schmerzfreiheit und, wenn es notwendig ist, Muskelerschlaffung. Der Anästhesist überwacht mit Hilfe verschiedener Geräte lebensnotwendige Kör­ perfunktionen wie Kreislauf und Herztätigkeit.

Vertragen auch ältere Menschen eine Narkose gut? Das Alter allein ist kein bedeutender Risikofaktor bei der Narkose. Aber ältere Pa­ tienten haben oft zusätzliche Erkrankungen, die das Risko erhöhen, zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen. Außerdem läuft der Stoffwech­ sel bei älteren Patienten langsamer ab. Dadurch braucht der Körper länger, bis er die Narkose-Wirkstoffe abgebaut hat. Ein örtliches Betäubungsmittel wird daher in aller Regel besser vertragen.

die dann durch eine Inhalationsnar­ kose vertieft wird. Zur Vollnarkose eignet sich die Injektion von Narko­ tika nur bei Kurzoperationen von höchstens 15 Minuten Dauer. • Kombinationsnarkosen: Durch die Kombination verschiedener Narkose­ methoden kann die Konzentration der verwendeten Narkotika geringer ge­ wählt werden. Dadurch ergibt sich ein vermindertes Nebenwirkungsrisiko. Besonders gebräuchlich ist die Neuro-

leptanalgesie. Hier werden dem Pa­ tienten außer einem Sauerstoff-Lach­ gas-Gemisch ein muskelerschlaffen­ des, ein schmerzbeseitigendes und ein nervenlähmendes Mittel verabreicht.

Nasenbluten Nasenbluten (Epistaxis) kann auf sehr unterschiedliche Art in Erscheinung tre­ ten und ist in der Mehrzahl der Fälle

harmlos. Es kann kurzzeitig aus einem Nasenloch oder wiederholt aus einem oder beiden Nasenlöchern bluten. In manchen Fällen ist die Blutung so stark, dass das Blut nicht nur vorn durch die Nase, sondern auch nach hinten in den Rachenraum abfließt. Häufige Ursachen für Nasenbluten sind Gesichtsverletzun­ gen, Nasenbohren oder Zupfen an Krus­ ten im unteren Teil der Nasenhöhle so­ wie kleine platzende Blutgefäße in der empfindlichen Nasenschleimhaut. Pa­ tienten, die wegen ihres Nasenblutens zum Arzt gehen, leiden jedoch meist un­ ter lästigen, immer wiederkehrenden, oft starken Blutungen. In solchen Fällen kann Nasenbluten auf eine andere Grunderkrankung hindeuten. Wenn Sie älter als fünfzig Jahre sind und häufig unter Nasenbluten leiden, sollten Sie Ihren Blutdruck messen lassen. Na­ senbluten kann auf eine starke Erhö­ hung des Blutdrucks (Hypertonie) hin­ weisen. Der erhöhte Druck belastet die Gefäßwände, die Gefäße bekommen leichter Risse, was zu größeren Blutun­ gen führen kann. Gelegentlich fließt das Blut nicht nur vorne durch die Nasen­ löcher, sondern auch nach hinten in den Rachenraum. Als Erste-Hilfe-Maßnahme bei einfa­ chem Nasenbluten empfiehlt es sich, die Nase gleich unter dem knorpeligen Nasenrücken mit Daumen und Zeigefin­ ger zusammenzudrücken. Man sollte sich mindestens zehn Minuten lang die Nase zuhalten und den Kopf zwi­ schen die Knie senken. Die Blutgerin­ nung tritt meist innerhalb von zehn Mi­ nuten ein.

Nasennebenhöhlen­ entzündung Die Nasennebenhöhlenentzündung (Si­ nusitis) kann als eine Komplikation von Erkältungen, vor allem bei Erwachsenen auftreten. Kopfschmerzen sind ein häufi­ ges Symptom der akuten oder chroni­ schen Nasennebenhöhlenentzündung und können während oder nach einer Erkältung oder Grippe einsetzen. Die Schmerzen werden in der Stirn und hin­ ter den Augen wahrgenommen. Häufig ist die Nase verstopft und Flüssigkeit rinnt heraus. Die Schmerzempfindung

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Natrium

Nasenbluten A - Häufig vorkommende Blutungsstelle im oberen Nasenschleimhautbereich

Nasennebenhöhlenentzündung Schnitt durch die Kopf-Halsregion mit den Nasennebenhöhlen (rot hervorgehoben), deren Schleimhaut chronisch entzündlich

verändert sein kann (Sinusitis).

B - Kontrolle der Blutung mit einem aufblasbaren Foley-Katheter

griffe sind nicht immer erfolgreich. Bei chronischer Nebenhöhlenentzün­ dung kann infizierter Schleim an der Rückseite des Rachens in die Speiseröh­ re und in den Magen gelangen. Die Ma­ genschleimhaut wird dann gereizt und es kommt zu Übelkeit. Zur Vorbeugung empfehlen sich alle Maßnahmen, die vor einer Erkältung schützen: Schnupfen auskurieren und nicht verschleppen, warme Füße sowie Meidung von Infek­ tionsquellen (verschnupfte Mitmen­ schen). Die Nasennebenhöhlenentzün­ dung muss ärztlich behandelt werden.

Natrium Nasennebenhöhlenentzündung Frontalschnitt der knöchernen Strukturen von Nasenhöhle (links)

und Nasennebenhöhlen (rechts).

nimmt beim Vorbeugen zu und betrifft einen scharf begrenzten Bereich der Stirn (Schläfen) oder der Backenknochen (Jochbein). Morgens sind die Beschwer­ den am stärksten ausgeprägt, da der überschüssige Schleim im Liegen nicht aus den Nebenhöhlen ablaufen kann. Heftige Kopfbewegungen, Husten, Nie­

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sen, Temperaturänderungen in der Um­ gebung, Rauchen und Alkohol ver­ schlimmern den Kopfschmerz. Häufig müssen Antibiotika eingesetzt werden, da neben der Infektion durch Rhinoviren noch eine bakterielle Infek­ tion hinzukommt. Die Sinusitis kann sehr hartnäckig sein, auch chirurgische Ein­

Natrium (Na) ist überwiegend in Koch­ salz (Natriumchlorid beziehungsweise NaCI) enthalten. Natrium kommt überall vor - hauptsächlich in Meerwasser, das zwei bis drei Prozent Kochsalz enthält. Im Körper findet sich Natrium zu 98 Pro­ zent außerhalb der Zellen (häufigstes extrazelluläres positives Ion). Der Natri­ umstoffwechsel ist vor allem für die Re­ gulierung des Wasserhaushaltes und des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper von großer Bedeutung, darüber hinaus auch für das Durstsystem, verschiedene Hormonsysteme (insbesondere der Nie-

Nebenniere ren), die richtige Flüssigkeitsverteilung im Körper und bioelektrische Funktionen der Nerven und Muskeln. Natrium wird zum Großteil über den Dünndarm aufge­ nommen und über die Nieren ausge­ schieden.

Naturheilkunde Obwohl die Alternativ- oder Naturmedi­ zin äußerst unterschiedliche Behand­ lungsformen anbietet, gibt es doch zu­ grunde liegende gemeinsame Prinzipien des Heilens.

• „Das Ganze steht vor den Teilen." Dieser Spruch des vorchristlichen griechischen Philosophen Aristoteles kann als Leitmotiv der Naturheilkun­ de gelten. Dieser Vorstellung zufolge ist der Mensch ein Wesen, das aus Körper, Geist und Seele besteht - kein mechanisches Räderwerk, das bei Fehlfunktion wie eine Maschine repa­ riert werden kann. Naturtherapeuten beziehen meist die Gesamtperson, ihre Gefühle, ihren Lebensstil sowie äußere Einflüsse der Umgebung und persönliche Beziehungen mit ein. • Gesundheit wird als Zustand emotio­ naler, körperlicher, geistiger und seeli­ scher Ausgeglichenheit begriffen. Jede Störung der Balance kann Krankheit verursachen. Zahlreiche Heilsysteme stützen sich auf diese Vorstellung, wobei angenommen wird, dass es so etwas wie „Lebens­ energie" geben muss. Gesundheit entsteht im Gleichgewicht dieser Le­ bensenergie: Die chinesische Medizin nennt diese Energie „chi" oder „qi", die indische Medizin „prana" und die japanische Medizin „ki". Mit unter­ schiedlichen Diagnose- und Therapie­ verfahren können solche Störungen des Energieflusses dann behandelt werden. • Die Naturheilkunde geht davon aus, dass der Körper über eine große und oftmals beeindruckende Fähigkeit der Selbstheilung verfügt. Therapien soll­ ten diese Selbstheilungskraft unter­ stützen. Symptome werden als Ver­ such des Körpers gewertet, sich selbst zu heilen - in diesem Sinne beein­ flusst eine „Heilung" der Symptome

Sagenhafte Altmacher aus der Apotheke der Natur • Ginseng ist die „Wurzel der Unsterblichkeit", wie die Asiaten sagen, und bringt Körper, Geist und Seele in Einklang, verjüngt den Körper, reguliert Verdauung, Blutdruck und Schlaf. • Knoblauch: Mit den in jeder Knolle enthaltenen Schwefelverbindungen macht er den Blutfluss geschmeidig, damit sich Thromben gar nicht erst bilden können. Außerdem regt Knoblauch die Darmtätigkeit an. Nur über die Dosierung können sich die Experten nicht einigen. • Algen sind reich an Jod, Kalzium und Zellulose. Jod fördert die Bildung der Stoff­ wechselhormone und beeinflusst das Wachstum der Zellen. Durch Jodmangel al­ tert man schneller und wird anfälliger für Krankheiten. Vor allem die grünblaue Superalge Spirulina ist ein wahres Elixier für Gesundheit und langes Leben. • Kombucha ist ein Pilz aus Russland, der in einer Tee-Zucker-Lösung gezüchtet wird. Zwei bis drei Wochen lässt man den schwabbeligen Pilzfladen in der Lö­ sung gären, dann ist der säuerliche Zaubertrank fertig. Kombucha entgiftet und baut Energie auf. • Ginkgo biloba: Schon Goethe war begeistert von diesem Baum, dessen Blätter die Gehirndurchblutung verbessern und Altersschwachen wieder auf die Beine helfen. Das Ginkgoblatt ähnelt dem Querschnitt des Nierenkanals. • Gelee Royal ist der Futtersaft der Bienenkönigin. Mit dem Futtersaft vergrößert sich bei den Larven der Bienenkönigin das Gewicht in nur sechs Tagen dreitau­ sendfach. Fliegen, die versuchsweise mit Gelee Royal ernährt wurden, steigerten ihre Lebenserwartung im Schnitt um 80 Prozent.

kaum die Krankheit verursachende Störung. Möglicherweise bekommen Sie von Ihrem Naturtherapeuten des­ halb ein Rezept, das so aussieht, als habe es nichts mit den aktuellen Be­ schwerden zu tun. • Ein weiterer naturheilkundlicher Grundsatz ist, dass jeder Mensch ein einzigartiges unverwechselbares We­ sen ist, das auch im Krankheitsfall in­ dividuell behandelt werden muss. Dies bedeutet, dass zwei Menschen mit derselben Erkrankung nicht not­ wendigerweise gleich behandelt wer­ den. Etwa auf die Schuppenflechte trifft dieser Grundsatz in besonderer Weise zu - für die Schulmedizin und für alternative Heilmethoden.

Nebenniere Die Nebennieren wiegen jeweils etwa sieben Gramm und bedecken den obe­ ren Pol der Nieren. Zahlreiche Nervenfa­ sern verbinden die Nebennieren mit dem nervösen Sonnengeflecht. Jede Nebenniere besteht aus zwei verschie­ denen Drüsenanteilen, die entwick­

lungsgeschichtlich (embryologisch) ge­ trennt entstehen und unterschiedliche Funktionen haben.

Nebennierenrinde Der äußere Teil, die Nebennierenrinde, wird von dem Hypophysenhormon Adre­ nokortikotropin (ACTH) aktiviert und produziert drei Hormone:

• Die Kortikosteroidhormone (Kortisol), die auf den Kohlenhydratstoffwechsel einwirken. • Das für die Regulation des Salz- und Wasserhaushalts zuständige Hormon Desoxykortisol. • Die für sexuelle Aktivität zuständigen Hormone (zum Beispiel Östrogene, Progesteron und Testosteron).

Nebennierenmark Der violettrote innere Teil der Nebennie­ renkapsel, das Nebennierenmark, ist vom sympathischen Nervensystem ab­ hängig und reagiert deshalb nicht auf hormonelle, sondern auf nervöse Signa­ le. Das Nebennierenmark sondert zwei Hormone ab: die Stresshormone (Kate­ cholamine) Noradrenalin (Arterenol) und Adrenalin (Epinephrin), die das

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Nebenniere

Der Endokrinologe antwortet Wo liegen die Nebennieren und wie sehen sie aus? Es gibt zwei Nebennieren, eine rechte und eine linke Nebenniere, die direkt auf den Nieren sitzen.

Welche Bedeutung haben die Nebennieren? Die Nebennieren bilden lebensnotwendige Hormone (Nebennierenmark: Adrenalin und Noradrenalin; Nebennierenrinde: Kortikosteroide) für den Kreislauf und den Stoffwechsel.

Aus welchen Anteilen bestehen die Nebennieren? Das dunkle Nebennierenmark und die helle Nebennierenrinde sind zwei völlig ver­ schiedene Hormondrüsen, die sich auch aus ganz verschiedenem Gewebe ent­ wickelt haben.

Wie wirkt Noradrenalin? Noradrenalin bewirkt eine Kontraktion der glatten Muskulatur in den Arterien, be­ sonders in den kleinen Arterien oder Arteriolen. Durch die Kontraktion und die Ver­ engung der Blutgefäße steigt der Blutdruck an.

Was bewirkt Adrenalin? Adrenalin beschleunigt den Herzschlag. Es verengt die peripheren Arterien und führt zum Blutdruckanstieg. Es verwandelt Glykogen in Glukose und bewirkt einen Blutzuckeranstieg. Adrenalin wirkt rascher, aber kürzer als Noradrenalin.

Gibt es eine Erkrankung des Nebennierenmarks? Ja, es kann ein Tumor des Nebennierenmarks mit Überproduktion von Adrenalin und Noradrenalin entstehen (Phäochromozytom).

Gibt es Krankheiten, bei denen die Nebennierenrinde nicht richtig arbeitet? Bei der Addison-Krankheit liegt eine chronische Funktionsschwäche beziehungs­ weise ein Funktionsausfall der Nebennierenrinde vor.

Welche Symptome ruft die Addison-Krankheit hervor? Es kommt zunehmend zu leichter Ermüdbarkeit, Gewichtsverlust, Appetitmangel, Übelkeit, Erbrechen sowie Stimmungsschwankungen. Darüber hinaus tritt eine ei­ gentümliche Verfärbung und Pigmentierung von Haut und Schleimhäuten auf.

Gibt es noch andere Krankheiten der Nebennierenrinde? Ja, die Cushing-Krankheit. Dieses Krankheitsbild wird durch eine Überproduktion von Nebennierenrindenhormonen verursacht.

Welche Erscheinungen kennzeichnen die Cushing-Krankheit? • Umverteilung des Fettes auf die oberen Rumpfpartien, den Nacken und die Schultern, die den Eindruck eines „Stiernackens" erwecken. • Ein dickes rundes „Mondgesicht". • Eigenartige, dunkelrote Streifen in der Haut des Bauches, der Oberschenkel und der Arme. • Entwicklung männlicher Körpermerkmale bei Frauen. • Erhöhter Blutdruck. • Erhöhter Blutzuckerspiegel.

Nebenschilddrüse Die vier Nebenschilddrüsen befinden sich

auf der Rückseite der Schilddrüse. 1 - Speiseröhre 2 - Schilddrüse 3 - Nebenschilddrüse 4 - Luftröhre

Kreislaufsystem und die Atmungsakti­ vität beeinflussen und den Zuckerspie­ gel im Blut dadurch regulieren, dass sie Verbrennungsvorgänge in den Zellen be­ schleunigen und die Grundstoffwechsel­ aktivität anregen. Dopamin ist die bio­ chemische Vorstufe von Adrenalin und Noradrenalin - es wirkt als Signalstoff für Organe (Hormon) und das Nerven­ system (Neurotransmitter). Für Labor­ untersuchungen wird auch das Haupt­ abbauprodukt der Katecholamine, die Vanillinmandelsäure, benutzt. Vanillin­ mandelsäure wird von den Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Störungen der Nebennierenmarksfunk­ tion führen zu erhöhten Stresshormon­ werten im Blut. Es können dann zahlrei­ che Beschwerden auftreten: starke Un­ ruhe, Schlafstörungen, unklare Verstop­ fung, Atembeschwerden (Asthma bron­ chiale), Herzbeschwerden und Bluthoch­ druck (Hypertonie).

• Bei einer (meist gutartigen) Tumorbil­ dung im Stresshormon bildenden Ge-

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Nephrotisches Syndrom nismus mit Hilfe dieses Hormons das lebensnotwendige Kalzium aus den Knochen ab. Funktionsstörungen der Nebenschilddrüse führen zu einem Un­ gleichgewicht im Kalzium- und Phos­ phorhaushalt des Körpers und verursa­ chen komplexe Erkrankungen.

• Kalziummangel führt zu erhöhter Mus­ kelspannung und schließlich zu Mus­ kelkrämpfen. • Ein Kalziumüberschuss hingegen ver­ ringert die Muskelspannung und die Erregbarkeit von Muskeln und Ner­ ven, hat also eine beruhigende Wir­ kung auf Muskeln und Nerven. Darüber hinaus besitzt auch der Phos­ phorstoffwechsel große Bedeutung, ins­ besondere für Oxidationsprozesse, da die dadurch entstehenden Salze für die lebenswichtige Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper erforderlich sind.

Nephangiosklerose Die Arteriosklerose der Nierengefäße wird als Nephangiosklerose (Nierenge­ fäßverhärtung) bezeichnet. Da es sich dabei um einen Alters- und Verschleiß­ prozess handelt, wird diese Erkrankung heute bei zunehmender Lebenserwar­ tung häufiger beobachtet. Die Nephan­ giosklerose führt zu einem Verlust funk­ tionsfähigen Nierengewebes, der Krea­ tininwert als Zeichen für die Konzentra­ tion der harnpflichtigen Stoffe im Blut steigt an. Ein chronisches Nierenver­ sagen kann entstehen, das durch Dialyse behandelt werden muss.

Nebenniere Topographie der Nebennieren am oberen Pol der Nieren.

webe kommt es zum so genannten Phäochromozytom, bevorzugt bei Er­ wachsenen im Alter von 40 bis 50 Jahren. Am häufigsten treten dann die Symptome Herzrasen (Tachykar­ die), Kopfschmerz und mit Schweiß­ ausbrüchen kombinierter Bluthoch­ druck auf. » Neuroblastome, bösartige Wucherun­ gen Stresshormon produzierender Zellen, treten bevorzugt bei Kindern während der ersten zweieinhalb Le­ bensjahre auf. Häufige Symptome

Nephrotisches Syndrom sind Durchfall, Fieber, Schweißaus­ brüche und Gewichtsabnahme.

Nebenschilddrüse Die vier getreidekorngroßen Nebenschild­ drüsen (Glandulae parathyreoideae) liegen auf der rückwärtigen Oberseite der Schilddrüse. Sie sondern das Neben­ schilddrüsenhormon (Parathormon) ab, das den Kalziumspiegel im Blut reguliert. Sinkt der Kalziumspiegel, baut der Orga­

Ein nephrotisches Syndrom entsteht auf der Grundlage vermehrter Eiweißdurch­ lässigkeit der Glomerulusmembranen in den Nieren und länger dauernder mäßi­ ger bis starker Proteinurie (Eiweiß im Harn). Diese Proteinurie zieht eine Dysproteinämie mit Verminderung des Ge­ samteiweißes und starker Verminderung des Albuminanteils nach sich, die Globu­ line im Blut sind vermehrt. Der Eiweiß­ verlust wird durch gleichzeitige erhöhte Eiweißausscheidung über den Darm ver­ stärkt.

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Nerv

Nebenniere Makroskopische Gestalt der Nebennieren.

Das nephrotische Syndrom tritt bei einer Reihe verschiedener Krankheitszustände auf, bei denen die Durchlässigkeit der Glomerulusmembran erhöht ist: alle For­ men der Glomerulonephritis (membra­ nose Glomerulonephritis), diabetische Glomerulosklerose, Kollagenkrankheiten mit Beteiligung der Niere, Amyloidose (Gewebeentartung infolge Ablagerung von Amyloid), Druckerhöhung in den Nierenvenen, chronisch-toxische Schä­ den und allergische Reaktionen. Das nephrotische Syndrom wird mit ei­ weißreicher, kochsalzarmer Kost und mit Kortikosteroiden behandelt.

Nerv Alle Bestandteile des Nervensystems be­ stehen aus Zellen gleicher Bauart, den Neuronen. Ein Neuron, das eine graue Färbung aufweist, besteht aus einem Zellkörper, der sich zu einem Nervenzel­ lenfortsatz (Neurit oder Axon) erweitert. Die Nervenerregungsleitung fließt vom

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Zellkörper zum Axon. Dies gilt als Regel ohne Ausnahme. Man nennt diese Regel dynamische Polarisation. Durch die Ner­ ven schicken Nervenzentren Befehle an die ausführenden Muskeln, damit sie sich zusammenziehen können.

Nervenfaser Im Mikroskop sieht man, dass ein Nerv aus Fasern besteht, die zu Bündeln zu­ sammengefasst und von einer bindege­ webigen Hülle umschlossen sind. Diese Fasern sind nicht geradlinig, sondern zickzackförmig angeordnet, was eine mäßige Dehnung des Nerven erlaubt. Eine sehr widerstandsfähige, bindege­ webige Nervenscheide umgibt die Fa­ sern. In der Nervenscheide liegen auch die Versorgungskanäle der Nerven. Die Nervenzelle besitzt außer dem von sei­ ner Markscheide umgebenen Neuriten, der die Nervenfaser bildet, weitere Ver­ längerungen, die so genannten Dendri­ ten, die sich baumartig verzweigen.

Die Nervenerregungsleitung funktionierl ähnlich wie bei Muskelfasern als wellen­ förmig weitergeleitete elektrische Pola­ risation in der Nervenfaser. Die Myelin­ scheide beschleunigt die Geschwindig keit dieser sprunghaften Erregungslei tung, die hundert Mal schneller ist, al; bei markscheidenlosen Nervenfasern.

Nervensystem

Nerv Nervenzelle mit tausenden Synapsen, die mithilfe von Botenstoffen Informationen von Zelle zu Zelle übertragen können.

Nervensystem

Nerv Nervenzellen und Muskelzellen besitzen besondere elektrische Eigenschaften, die durch Ladungsänderungen an der Zell­ membran gekennzeichnet sind. Die Ab­

folge von Ladungsänderungen ermöglicht die Signalübertragung von Nervenzellen etwa an Muskeln. Solche Signale oder Impulse werden Aktionspotenziale ge­

nannt. A - Aktionspotenzial B - lonenbewegungen C - Permeabilitätsveränderungen Nerv Sensible Nervenzelle.

D - Kreisströme E - Leitfähigkeitsveränderung

Das Nervensystem ermöglicht insgesamt die Funktion der Organe und Gewebe sowie deren Reaktion auf Anforderun­ gen der Umgebung. Es nimmt Eindrücke auf, verarbeitet sie und sendet dann Sig­ nale an die verschiedenen Organe. Diese Funktionsweise ist bei allen Tieren gleich. Beim Menschen werden von den Orga­ nen eingehende Informationen vom zentralen Nervensystem analysiert. Das zentrale Nervensystem koordiniert dann Bewegungen, die teilweise willkürlich sind. Insgesamt ist das Nervensystem aus lebenswichtigen und extrem emp­ findlichen Teilsystemen zusammenge­ setzt. Schädigungen des Nervensystems sind in der Regel irreversibel, da sich Nervenzellen im Gegensatz zu anderen Zellen (Blut- oder Hautzellen) nicht neu bilden können. Die Organe des Nerven­ systems sind deshalb gut geschützt das Gehirn liegt in der Hirnschale, das Rückenmark im Wirbelkanal. Das Nervensystem besteht aus unzähli­ gen Nervenfasern und Milliarden von Nervenzellen oder Neuronen, die Infor­ mationen aufnehmen und weiterleiten können, die von außerhalb oder inner­ halb des Körpers stammen.

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Nesselsucht

Nervensystem Darstellung der wichtigsten Elemente der Nervenzelle. 1 - Zytoplasma 2 - Kern und Kernkörperchen

3 - Dendriten 4 - Axon mit Myelinscheide

Nervensystem Vom Rückenmark ausgehende Nerven (von hinten betrachtet).

Nesselsucht

Nervensystem Synapsen, Kontaktstellen zweier Nerven­

zellen (Axone, Dendriten), wo Nervenbo­ tenstoffe übertragen werden.

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Bei dieser allergischen Sofortreaktion der Haut treten Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergen juckende Hautquaddeln (Nesseln, Urtikaria) auf. Aber auch nichtallergische Ursachen (Brennnesselgift, Insektenstiche, Kälte, Wärme und Licht) können Quaddeln auslösen.

Oft verursachen Nahrungsmittel oder Konservierungsstoffe diese Hautallergie, aber auch jeder andere Stoff kann da­ hinter stecken. Auch Brennnesseln (latei­ nisch urtica) lösen ganz ähnliche Quad­ deln oder Nesseln aus, allerdings nicht durch Allergie, sondern durch die direkte Wirkung ihres Giftes. Bei einem Bienenstich können Quaddeln sowohl in der Nähe des Einstiches als

Netzhautablösung

Netzhaut Arterien und Venen der Netzhaut beim Blick auf die Netzhaut.

Nervensystem Nerven des Kopf-Halsbereiches. 1 - Punctum nervosum; 2 - Großer Hinterhauptnerv (Nervus occipitalis major); 3 - Kleiner Hinterhauptnerv (Nervus occipitalis minor); 4 - Großer Ohrennerv (Nervus auricularis major); 5 - Kleiner Ohrennerv (Nervus auricularis minor); 6 - Quere Nackennerven (Nervi transversii colli); 7 - Zwerchfellnerv (Nervus phrenicus); 8 - Oberer Schlüsselbeinnerv (Nervus supracla­ vicularis); 9- Hirnnerv XI (Nervus accessorius)

auch an entfernten Körperstellen auftre­ ten, im ersten Fall infolge des Bienengif­ tes und im zweiten, selteneren Fall infol­ ge einer Allergie. Rufen Sie, wenn Sie so etwas erleben, sofort Ihren Arzt oder den Notarzt.

Netzhaut Die visuelle Funktion des Auges hängt von der Netzhaut (Retina) ab. Die Netz­

haut ist die innerste Schicht des Augap­ fels zwischen Glaskörper und Aderhaut. Ein deutliches Bild der Gegenstände ent­ steht dann, wenn die vom Gegenstand reflektierten Lichtstrahlen den Augapfel durchqueren, um dann exakt an der gleichen Stelle der Netzhaut aufzutref­ fen. Die Sehzone der Netzhaut enthält stab- und zapfenförmige Rezeptoren, die Lichtreize aufnehmen und an den Seh­ nerv weiterleiten. Sie heißen aufgrund ihrer Form Stäbchen und Zäpfchen.

• Die meisten Zäpfchen liegen in einem Bereich, der sich auf der Verlängerung der optischen Achse befindet und Sehgrube oder „gelber Fleck" ge­ nannt wird - mit zunehmender Ent­ fernung vom gelben Fleck nimmt die Zäpfchendichte ab. Wir können mit Hilfe dieser Zäpfchen Form und Farbe von Gegenständen genau erkennen. • Die Stäbchen sind vor allem für die Wahrnehmung der Lichtstärke und Helligkeit zuständig. Da ihre Erreg­ barkeitsschwelle niedrig ist, werden diese Rezeptoren vor allem bei Dun­ kelheit aktiviert. Die Anzahl der Stäb­ chen (120 bis 130 Millionen) ist we­ sentlich größer als die der Zäpfchen (etwa 7 Millionen). Jeder Rezeptor hat an seinem Ende eine Faser, die mit Nervenfasern (etwa 1 Million) in Verbindung steht. Diese laufen im Sehnerv zusammen, der aus dem hin­ teren Teil des Augapfels austritt. Der Sehnerv trifft - nach einem komple­ xen Vorgang - auf das Sehzentrum, das auf der Hirnrinde des Hinter­ haupts liegt. Hier wird der nervöse Reiz in einen bewussten Akt des Se­ hens verwandelt.

Netzhautablösung Die Netzhaut enthält die Nervenzellen, die den Lichtreiz aufnehmen, verarbei­ ten und über ihre Ausläufer an das Ge­ hirn weiterleiten. Das einfallende Licht durchdringt zunächst zwei der drei Ner­ venzellreihen der Netzhaut und trifft so­ dann auf die äußerste Schicht mit den so

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Nfttivarikose genannten Rezeptoren. Die Netzhaut besitzt ein eigenes Gefäßsystem, wel­ ches der Augenarzt bei der Spiegelung des Augenhintergrundes betrachten kann. Erstes Anzeichen der Netzhautab­ lösung sind Lichtblitze und bleibende Schattenwahrnehmungen. • Die Netzhautablösung ist eine ernste Netzhauterkrankung, die unbehan­ delt fast immer zur Erblindung führt. Da die Netzhaut nur an wenigen Stel­ len mit ihrer Unterlage verwachsen ist, kann sie sich von dieser ablösen, wenn Flüssigkeit zwischen Netzhaut und Unterlage gelangt. • Netzhautrisse und -ablösungen kön­ nen auch entstehen, wenn der Glas­ körper, der den Raum zwischen Augenlinse und Netzhaut ausfüllt, sich von der Netzhaut abhebt. Er ist nur an wenigen Stellen direkt mit der Netzhautoberfläche verwachsen. Wenn er im Alter oder bei Verletzun­ gen seine Form ändert und dadurch einen verstärkten Zug auf seine An­ heftungsstellen ausübt, kann dies zu Netzhauteinrissen führen. • Auch die Zuckerkrankheit kann zur Netzhautablösung führen (Diabeti­ sche Retinopathie).

Netetaut Die Neuhaut M die inneixte Schicht des Augapfels und liegt zwuvhen Glasköipei und Adeihaut

Netzvarikose Kleine Krampfadern, die über dem Un­ ter und Oberschenkel verteilt auftreten können, werden als retikuläre (netz­ förmige) Varizen bezeichnet. Solche Krampfadern schimmern bläulich durch die Haut und treten besonders häufig bei Frauen im mittleren Alter auf.

Neuraltherapie

Netzhaut hoieUwn dei optischen Wahrnehmung auf die Netzhaut des Auges. 1 Dei Gegenstand eix^hemt aut der Netzhaut aut dem Kopf stehend abgebildet. 2 Im Sehzenttum wud de< Gegenstand richtig abgebildet.

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Nach Auffassung der Brüder Huneke werden viele Schmerzen und Beschwer­ den durch ein Störfeld im Körper hervor­ gerufen. Diese Theorie stützt sich auf ihre persönliche Beobachtung, dass die Schulterbeschwerden einer Patientin, die sich zunächst durch nichts beeinflus­ sen ließen, schlagartig vergingen, als sie eine ebenfalls schmerzhafte Narbe am Bein der Patientin mit örtlichen Einsprit-

Neurodermitis Der Dermatologe antwortet Wie sollen sich Neurodermitiker bei Kälte verhalten? Trockene Kälte an freiliegender Haut kann ein atopisches Ekzem provozieren. Die Lippen, die seitlichen Augenwinkel, die Handund Fußrücken sowie bei Säuglingen die Wangen sind besonders gefährdet-diese Hautregionen sollten im Winter vor Verlassen der Wohnung mit einer fetthaltigen Creme behandelt werden. Handschuhe und Schals (aus Baumwolle oder Kunstfaser) sind zum Schutz vor der Kälte zu empfehlen.

Wenn ich als Neurodermitikerin schwanger bin, kann ich durch bestimmte Maßnahmen einem atopischen Ekzem bei meinem Kind vorbeugen? Eine antiallergische Hausstaubsanierung (einschließlich Bettzeug und Matratzen) ist sinnvoll. Verbannen Sie Haustiere und blühen­ de Pflanzen aus dem Wohnbereich. Die Wohnräume sollten trocken und frei von Schimmelpilzen sein. Rauchen Sie nicht und trinken Sie keinen Alkohol. Eine ausgeglichene Lebensweise sollte angestrebt werden. Möglicherweise ist eine Nahrungsergänzung mit Gamma-Linolensäure für Mutter und Kind sinnvoll. Stillen Sie Ihr Kind mindestens sechs Monate. Unmittelbar nach der Geburt kann aus Nabelschnurblut eine Ekzemneigung des Säuglings frühzeitig erkannt werden (Bestimmung der IgE-Antikörper).

zungen von Betäubungsmitteln (Lokal­ anästhetika) behandelten. Die Therapie solcher Störzonen durch Einspritzung eines lokal wirksamen Schmerz- oder Betäubungsmittels wird Neuraltherapie genannt. Vor allem durch Injektionen in oder unter die Haut versucht man, gestörte Körperfunktio­ nen zu regulieren und Schmerzen zu lindern.

Neurodermitis Neurodermitis ist eine chronische ent­ zündliche Hauterkrankung, die auf einer Veranlagung beruht. Anlagebedingt ist bei den betroffenen Patienten die Bereit­ schaft der Haut, auf unterschiedliche Reize mit Entzündungserscheinungen, Ekzemen und Juckreiz zu reagieren er­ höht. Die Veranlagung selbst ist nicht beeinflussbar und das Erscheinungsbild der Erkrankung auf der Haut kann sehr verschieden sein. Der Verlauf und der Schweregrad der Neurodermitis wird durch zahlreiche äußere und innere Fak­ toren mitbestimmt: chemische Einflüsse, Klima, Wärme, Schweiß, Kratzen, Ernäh­ rung, psychische Belastungen, Infektio­ nen und Abwehrschwäche. Die einzel­ nen Einflüsse können für die betroffenen Patienten ganz unterschiedliche Bedeu­ tung besitzen - in der Regel wird nicht nur ein einziger Einflussfaktor für Krank­ heitserscheinungen verantwortlich sein. Die eigentlichen Ursachen der Neuro­ dermitis konnten bis heute nicht über­ zeugend geklärt werden.

Checkliste Neurodermitis Wenn mindestens drei Haupt- und drei Nebensymptome vorliegen, ist eine Neuro­ dermitis wahrscheinlich.

Hauptsymptome • Typisches Erscheinungsbild: Ekzeme an den Beugeseiten der Arme und Beine, an Hals und Gesicht - bei Kindern eher nässende, bei Erwachsenen eher trockene Ekzeme. • Juckreiz (Pruritus) • Chronischer Verlauf, immer wiederkehrende Hautentzündungen (Dermatitis) • Eigene oder familiäre Allergieneigung (Heuschnupfen oder Asthma)

Nebensymptome • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Allergische Hautreaktionen vom Soforttyp (Typ 1) Trockene Haut (Xerosis) Blasser, leicht grauer Teint Brustwarzenekzem Hautfalte unter dem Auge (Infraorbitalfalte) Erhöhte Immunglobulin-E-Werte im Blutserum Ersterkrankung während der ersten Lebensjahre Haarbälge betont (perifollikuläre Akzentuierung) Häufige Bindehautentzündungen (Konjunktivitis) Juckreiz nach Schwitzen Lippenentzündung (Cheilitis sicca), Lippenschwellung Nahrungsmittelunverträglichkeiten Neigung zu Hautinfektionen (zum Beispiel Herpes simplex, Staphylokokken) Neigung zu Hautinfektionen an den Händen und Füßen Psychische und umweltfaktorbedingte Beeinflussbarkeit des Krankheitsverlaufs Ränder um die Augenhöhlen Augenveränderungen: grauer Star, kegelförmige Hornhautvorwölbung am Auge (Keratokonus) Trockene schuppende Haut (Ichthyosis) Unverträglichkeit von Wolle Vermehrte Furchung der Handflächen und Fußsohlen (Hyperlinearität) Weißer Dermographismus und verzögertes Abblassen der Haut

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Neurodermitis

Der Dermatologe antwortet Ist Neurodermitis heilbar? Versteht man unter Heilung die Abheilung der Beschwerden, kann festgehalten werden, dass die Neurodermitis bei vielen Pa­ tienten nach der Pubertät und insgesamt in etwa 97 Prozent der Fälle bis zum 40. Lebensjahr abheilt - der genaue Abheilungs­ zeitpunkt ist vom Arzt jedoch nicht voraussagbar. Ein spezielles Heilmittel oder eine Diät, die das atopische Ekzem dauerhaft be­ seitigen, gibt es nicht. Die Möglichkeiten für eine dauerhafte Kontrolle der Hautbeschwerden sind heute aber besser denn je.

Welchen Sinn hat eine ärztliche Behandlung der Neurodermitis? Die medizinische Neurodermitis-Therapie versucht, das Ekzem, den Juckreiz und andere Hautbeschwerden zu beseitigen. Regel­ mäßige hautärztliche Betreuung hat den Sinn, Ihre Haut mit möglichst wenig und nebenwirkungsarmen Behandlungsmaßnah­ men weitgehend erscheinungsfrei zu halten.

Ist das Problem Neurodermitis nach Abheilung des Ekzems beseitigt? Nein. Die trockene Haut muss weiterhin individuell gereinigt und gepflegt werden. Bei Atopie-Veranlagung können nach Abhei­ lung der Hauterscheinungen Heuschnupfen oder allergisches Asthma auftreten. Wenn es nach der Ekzemtherapie zu Asthma kommt, ist dies nicht auf die Behandlung zurück zu führen.

Muss ich mit Impfungen vorsichtig sein? Früher durfte die Pockenschutzimpfung bei bestehendem Ekzem nicht durchgeführt werden. Pocken stellen heute nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation keine Bedrohung mehr dar, in Deutschland gibt es keine Pockenimpfpflicht mehr. Der Arzt soll­ te auch bei Atopikern alle notwendigen Impfungen durchführen - jedoch nicht während eines akuten Ekzemschubs. Allergiker reagieren meist stärker als Gesunde auf Impfungen. Mit entsprechender Vorsicht sollten sich unerwünschte Reaktionen und Un­ verträglichkeiten vermeiden lassen.

Kann ich mit Neurodermitis Schmuck tragen? Nickelhaltiger Modeschmuck sollte nicht auf der Haut getragen werden - besser ist hochkarätiger Gelb- oder Weißgoldschmuck. Auf Ohrringe sollten Neurodermitiker ganz verzichten, da gerade am Ohrläppchenansatz besonders häufig Ekzeme auftreten. Vermeiden Sie möglichst Metallkontakte.

Sollen Kinder mit Neurodermitis am Schwimmunterricht teilnehmen? Liegen keine großflächigen oder infizierten Ekzeme vor, spricht nichts gegen die einmal wöchentliche Teilnahme am Schul­ schwimmen. Die sorgfältige Hautpflege vor und nach dem Schwimmen ist in jedem Fall zu empfehlen. Sind die Ekzeme sehr aus­ geprägt sollte der Hausarzt das Kind vom Schulschwimmen befreien, bis sich der Hautzustand gebessert hat.

Beeinflusst die Antibabypille die Neurodermitis ungünstig? Weibliche Sexualhormone in Antibabypillen können trockene Haut bei Neurodermitis noch trockener machen und die Ekzemnei­ gung erhöhen, da die Talgbildung noch weiter verringert wird. Besprechen Sie dieses Problem mit Ihrem Frauenarzt.

Worin unterscheiden sich Milchschorf und Milchallergie - gibt es Zusammenhänge? Der etwas unglückliche Begriff „Milchschorf" beschreibt gelblich-braune Auflagerungen auf der Kopfhaut bei Säuglingen - ein Hauterscheinungsbild, das an angebrannte Milch erinnert. Milchschorf hat mit einer Milchallergie nichts zu tun. Gelegentlich kann jedoch eine echte Kuhmilchallergie nachgewiesen werden - nur in einem solchen Fall sollte Kuhmilch durch verträgliche milcheiweißfreie Nahrungsmittel ersetzt werden.

Gibt es eine Neurodermitis-Diät, die für jeden Atopiker geeignet ist? Nein. Eine geeignete Neurodermitis-Diät ist immer individuell unterschiedlich und muss für jeden Neurodermitiker maßge­ schneidert werden.

Ist eine Ernährungsumstellung immer notwendig und sinnvoll? Nicht immer, aber sehr häufig. Sie sollten auf Nahrungsunverträglichkeiten achten und verdächtige Nahrungsmittel meiden. Ech­ te Nahrungsmittelallergien kommen bei 10-15 Prozent der Neurodermitiker vor - am häufigsten gegen Eier, Kuhmilch, Fisch, Zit­ rusfrüchte und Nüsse.

Sollen Neurodermitiker in einem kühlen oder warmen Raum schlafen? Ein ungeheiztes Schlafzimmer ist zu bevorzugen. Zu viel Raumwärme und zu warmes Bettzeug können Juckreiz provozieren.

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Das wichtigste Kennzeichen der Neuro­ dermitis sind entzündliche Hautreaktio­ nen (Dermatitis, Ekzem), die in der Regel mit einem starken Juckreiz verbunden sind. Diese Hautreaktionen treten typi­ scherweise an den Beugeseiten der Gliedmaßen, am Hals und an den Hän­ den auf. Die Neurodermitis entsteht auf der Grundlage erblicher Veranlagung und verschiedener Einflussfaktoren, was die Behandlung erschwert. Eine Erschei­ nungsfreiheit ist meist dadurch zu errei­ chen, dass die individuell bedeutsamen Einflussfaktoren erkannt und bekämpft werden - der Selbstbeobachtung des Patienten kommt deshalb große Bedeu­ tung zu, da auf diese Weise schädliche Einflüsse heraus gefunden werden kön­ nen. Die hautärztliche Behandlung än­ dert zwar nichts an den Auslösefakto­ ren, hilft aber, die Hautbeschwerden zu lindern und zu beherrschen.

Neuroleptika Unter Neuroleptika versteht man Sub­ stanzen, die den zentralnervösen Grund­ tonus beeinflussen, Angst- und Erre­ gungszustände dämpfen und das vege­ tative System verschieden stark und in verschiedener Richtung beeinflussen. Das hervorstechende Gruppenmerkmal der Neuroleptika ist ihr therapeutischer Einfluss auf echte zentralnervöse Funk­ tionsstörungen, insbesondere bei schizoaffektiven Erkrankungen. Der thera­ peutische Wirkungsmechanismus der einzelnen Wirkstoffe ist unterschiedlich. Je nach besonderer Wirkeigenschaft er­ leichtern sie auch das Einschlafen, was im Gegensatz zur hypnotischen Wirkung der eigentlichen Schlafmittel als Schlaf­ induktion bezeichnet wird. Der therapeutische Wirkungsmecha­ nismus von Neuroleptika ist noch weit­ gehend unklar. Neuroleptika wirken wahrscheinlich über Neurotransmitter und hormonelle Steuerungssysteme, die vor allem in die Aktivitäten des so ge­ nannten retikulären, des limbischen und des thalamisch-pallidostriären Systems eingreifen. Den Neuroleptika sind die so genannten Thymoleptika in vieler Beziehung sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich dadurch,

dass sie vor allem bei depressiven Ver­ stimmungszuständen wirksam sind. Die besten therapeutischen Erfolge errei­ chen Thymoleptika bei endogener De­ pression.

Neuron Jedes Neuron besitzt ein Axon (Achsen­ zylinder). Der Kern der Nervenzelle teilt sich niemals, wird zylindrisch und grau, bildet den Neuriten, mit oder ohne Mark­ scheide, und endet schließlich in ver­ zweigten baumartigen Verlängerungen des Zellkörpers, den Dendriten. Das Neu­ ron ist darauf spezialisiert, Nerven­ impulse an benachbarte Neuronen wei­ terzuleiten. Man unterscheidet aufgrund der Form (zwei oder mehrere Zytoplas­ mafortsätze) zwei Arten von Neuronen: die bipolaren und die unipolaren Neuro­ nen. Aufgrund physiologischer Funktions­ merkmale lassen sich vier verschiedene Neuronenarten unterscheiden:

• Die sensorischen Neuronen leiten die Impulse von den Sinnesorganen und Nervenendigungen weiter. Die Ner­ venerregungsleitung verläuft von der Peripherie zum zentralen Nervensys­ tem (zentripetal). • Die Effektorneuronen oder motori­ schen Neuronen lösen die Muskel­ kontraktion aus und arbeiten zentri­ fugal (vom zentralen Nervensystem zur Peripherie). • Die Verbindungsneuronen verbinden zwei sensorische Neuronen oder Ef­ fektorneuronen. • Die Neuronen mit drüsenähnlicher Aktivität schütten Substanzen aus, die andere Neuronen erregen kön­ nen. Neuronen fügen sich unter Bewahrung ihrer funktionellen Besonderheiten un­ unterbrochen aneinander und bilden so die Nerven.

Niacin Niacin (Vitamin B3 beziehungsweise Ni­ kotinsäure und Nikotinamid) ist als Koenzym an zahlreichen biochemischen Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper beteiligt, unter anderem am Koh-

Niacin • Nicotinamid, Nicotinsäure • Eigenschaften: Wasserlöslicher, kristalliner, sehr stabiler Stoff. • Funktion: Teil eines Enzyms des Kohlenhydratstoffwechsels und an­ derer Stoffwechselprozesse. • Vorkommen (pro 100 g): Erbsen 2,7 mg, Kartoffeln 1,2 mg, in vie­ len Hülsenfrüchten, Getreidearten und Nüssen. Krankheitserscheinungen bei Man­ gel: Pellagra ist der Sammelname für Krankheitserscheinungen mit psychischen Störungen, Hauter­ scheinungen und Darmstörungen. Pellagra bedeutet eigentlich rote Haut. Die brennend schmerzhafte Hautrötung ist charakteristisch. Die Symptome treten oft in Regio­ nen auf, in denen viel Mais geges­ sen wird (Spanien, Italien, Süd­ amerika). Mehr als 90 Prozent der Nicotinsäure im Mais kommt in ge­ bundener Form vor und kann nicht durch den Darm aufgenommen werden. Als Therapie werden 100 bis 300 Milligramm Niacin täglich gegeben. Tagesbedarf Erwachsene Frauen 10-17 mg Erwachsene Männer 18-21 mg Schwangere Frauen 20 mg Stillende Frauen 15 mg Kinder bis zu 1 Jahr 4 mg Kinder von 1 bis 3 Jahren 6 mg Kinder von 4 bis 6 Jahren 8 mg Kinder von 7 bis 9 Jahren 10 mg Kinder von 10 bis 12 Jahren 2 mg Mädchen von 13 bis 20 Jahren 12-13 mg Knaben von 13 bis 20 Jahren 15-17 mg Prophylaxe von Pellagra 40-50 mg Therapeutische Dosen 200-500 mg Therapeutische Dosen bei Resorp­ tionsstörungen 100-200 mg Therapeutische Dosen bei Diabetes mellitus 400-500 mg

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Nickelallergie lenhydrat-, Fettsäure- und Aminosäures­ toffwechsel.

• Ein ausgeprägter Niacinmangel führt zur Pellagra-Erkrankung, bei der häufig auch ein B-Vitamin-Mangel vorliegt. Die Hauptbeschwerden sind entzündli­ che Hautveränderungen (wie beim Sonnenbrand), Verdauungsstörungen mit Durchfall, zentral nervöse Störun­ gen (Gangunsicherheit, Halluzinatio­ nen, Gedächtnisstörungen) und Symp­ tome der Blutarmut (normozytäre, hy­ pochrome Anämie). • Die Einnahme eines Niacin-Präpara­ tes ist auch in höherer Dosierung un­ gefährlich und gut verträglich.

Nickelallergie Eine Nickelallergie führt bei Kontakt mit Münzen, Schmuck oder Armbanduhren, die Nickellegierungen enthalten meistens zu Hautausschlägen. Ekzeme werden häufig unter dem Bauchnabel, durch Ni­ ckel-Gürtelschnallen oder Jeans-Knöpfe, oder an Körperstellen die mit nickelhalti­ gem Body-Piercing-Schmuck zum Bei­ spiel am Ohr oder der Nase versehen sind, beobachtet.

Niclosamid Niclosamid ist gegen Bandwürmer (Rinder-, Schweine-, Fisch-, Zwergband­ wurm) wirksam, so lange sich die Parasi­ ten im Darm befinden. Gegen Hundeund Fuchsbandwürmer sowie Schweine­ bandwurm-Larven (Finnen-Absiedelung) ist die Substanz unwirksam. Um solche Absiedelungen zu verhindern wird häu­ fig zusätzlich ein Abführmittel gegeben. Eine ärztliche Diagnose und Kontrollun­ tersuchung der Wurmerkrankung ist empfehlenswert. In seltenen Fällen tre­ ten Nebenwirkungen (Brechreiz, Übel­ keit, Bauchschmerzen) auf. Alkohol soll­ te nicht gleichzeitig konsumiert werden. Während der Schwangerschaft sollte man auf dieses Mittel lieber verzichten (strenge Indikationsstellung). Erst nach etwa drei Monaten kann der Erfolg der Wurmkur als gesichert gelten, wenn kei­ ne neuen Bandwurmglieder im Stuhl nachweisbar sind.

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Der Nephrologe antwortet Welche Hauptaufgaben haben die Nieren? Etwa ein Viertel des Blutausstoßes des Herzens wird den Nieren zugeführt. Die Nephrone entziehen dem Blut, das sie durchströmt, Stoffwechselschlacken, die zur Ausscheidung bestimmt sind: giftige chemische Substanzen, überschüssige Mine­ ralstoffe und Wasser.

Was geschieht, wenn die Nierenfunktion gestört ist? • Es kommt zu einer übermäßigen Ansammlung von Stoffwechselschlacken und Giften im Blut. • Es treten zu viele lebenswichtige chemische Substanzen vom Blut in den Harn über und gehen dadurch verloren. • Die Körpergewebe werden mit Blut versorgt, das infolge der Nierenfunktionsstö­ rung eine krankhaft veränderte Zusammensetzung aufweist. Wenn bei zuneh­ mendem Nierenversagen die Fähigkeit der Niere, Schlacken auszuscheiden, im­ mer geringer und damit die Ansammlung harnpflichtiger Substanzen im Blut ein bestimmtes Maß überschreitet, kommt es zu einer Vergiftung des Körpers mit diesen Stoffen, die mit schweren Störungen im Stoffwechsel und Mineralhaus­ halt einhergeht und schließlich zum Tod führen kann.

Was versteht man unter einer Pyelonephritis oder Nierenbeckenentzündung? Da das Nierenbecken die Ausgangsstelle der Niere in Richtung der Harnableitungs­ systeme ist, kommen Bakterien, die von der Harnblase den Harnleiter hinaufstei­ gen, auch immer zuerst im Nierenbecken an. Eine Entzündung dieses Bereiches ist daher einer der häufigsten Infektionen der inneren Organe.

Welche Krankheitserscheinungen finden sich bei der akuten Pyelonephritis oder Nierenbeckenentzündung? Bei einer akuten Entzündung tritt Fieber auf, es kommt zu Schmerzen in den Flan­ ken, zu schmerzhaftem, sehr häufigem Wasserlassen mit sehr geringen Harnmen­ gen. Wird die akute Nierenbeckenentzündung frühzeitig erkannt und behandelt, bestehen gute Heilungsaussichten.

Welche Krankheitserscheinungen finden sich bei der chronischen Pyelonephritis oder Nierenbeckenentzündung? Eine chronische Entzündung zeigt eher uncharakteristische Symptome, wie allge­ meine Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, manchmal Durst und übergroße Harn­ mengen. Die chronische Erkrankung kann, vor allem wenn sie längere Zeit unent­ deckt bleibt, zu komplettem Nierenversagen führen.

Neigen Nierenbeckenentzündungen zu Rückfällen? Ja, besonders wenn die Ersterkrankung nicht sofort oder nicht ausreichend behan­ delt wurde. Im Falle wiederholter Niereninfektionen kann die Niere eine bleibende Schädigung davontragen, die eine dauernde Funktionsminderung bedingen kann.

Was ist eine Nierenschrumpfung? Eine Zerstörung der Niere durch den Ersatz des Nierengewebes durch Narbenge­ webe, zum Beispiel nach einer Nephrosklerose oder in Folge einer nicht ausgeheil­ ten chronischen Nierenbeckenentzündung.

Nierenbeckenentzündung

Niere Die Nieren liegen zu beiden Seiten der Wirbelsäule in der Bauchhöhle. Sie lie­ gen zwischen dem zwölften Brustwirbel, an dem die letzte Rippe ansetzt, und dem dritten Lendenwirbel. Rechts ste­ hen sie mit dem aufsteigenden, links mit dem absteigenden Dickdarmschenkel in Verbindung. Die bohnenförmigen Nieren bestehen aus widerstandsfähigem Gewebe und sind dunkelrot. Sie sind etwa 12 Zentimeter lang, sechs Zentimeter breit und drei Zentimeter dick und wiegen jeweils etwa 125 Gramm bei Frauen und 145 Gramm bei Männern. Häufig ist die rechte Niere größer als die linke, die ein wenig weiter oben liegt. Jede Niere hat zwei Ränder: Einen äuße­ ren konvexen und einen inneren konka­ ven Rand mit einer Vertiefung, wo die Gefäße einmünden und austreten sowie zwei Oberflächen und zwei Pole. Die oberen Pole sind von Organen bedeckt, die die Form kleiner zerknautschter Kis­ sen haben: den Nebennierendrüsen. Die Nieren sind von einer fetthaltigen Binde­ gewebsschicht umhüllt. Diese Stütz­ gewebe sind jedoch nicht sehr solide, weshalb die Nieren in bestimmten Situa­ tionen nach unten gleiten können. Man kann bei den Nieren wie auch bei ande­ ren Organen angeborene Anomalien be­ obachten: Eine Niere kann fehlen, es kann eine dritte vorhanden sein, oder die Nieren haben eine ungewöhnliche Form oder Lage. Die Nieren sind der eigentliche Blutfilter des Organismus. Anatomisch bestehen sie aus einer äußeren Zone, die dunkler und kompakter ist (Nierenrinde), und ei­ ner inneren Zone, die heller und weniger kompakt ist (Nierenmark). Die Mark­ substanz ist durch eine bestimmte An­ zahl von Malpighi-Nierenpyramiden unterteilt. Die abgerundeten Spitzen die­ ser Pyramiden bilden die Nierenpapillen. Der Harn fließt tropfenweise aus den Pa­ pillen und wird von Nierenkelchen ge­ sammelt, die genau unter den Nierenpa­ pillen liegen. Diese kleinen Nierenkelche münden in größere Nierenkelche, die ihrerseits in einen größeren Hohlraum münden: das Nierenbecken.

Auf mikroskopischer Ebene bestehen die Malpighi-Nierenpyramiden aus „Nieren­ knäueln", den eigentlichen Blutfiltern. Ein Nierenknäuel besteht aus einem Ka­ pillargefäß, das um sich selbst zu einem Knäuel gewickelt und von der BowmanKapsel umgeben ist. Die Substanzen, die von den Kapillaren und den Kapseln aus dem Blut gefiltert wurden, fließen in ein Kanälchen, das sich mit anderen verei­ nigt und den Papillenkanal bildet. Dieser Kanal mündet in die Spitze der in jedem Nierenkelch enthaltenen Papille. Die Ka­ pillargefäße der Nierenknäuel bestehen aus mikroskopischen Arteriolen, die sich verzweigen, um die Oberfläche zu ver­ größern, auf der der Filtervorgang statt­ findet. Diese Arteriolen gehen aus Veräs­ telungen der Nierenarterie hervor. Die Venen, die das gereinigte Blut wegfüh­ ren, vereinigen sich in zwei Nierenve­ nen, die das Organ auf der konkaven Seite neben der Nierenarterie verlassen und in die untere Hohlvene münden. Der von den Nieren produzierte Harn wird über die Harnwege (Nierenbecken, Harnleitern, Blase und Harnröhre) aus­ geschieden.



Nierenbecken Die Nierenkelche treffen zusammen und bilden das Nierenbecken. Es hat die Form eines Trichters und nimmt den aus den Kelchen fließenden Harn auf. Die Wände enthalten eine Muskelschicht, die sich aufsteigend in den Kelchen und Papillen fortsetzt. Hier wird die Muskel­ schicht dicker und bildet den Papillen­ schließmuskel. Der schmalere Teil des Nierenbeckens geht in den Harnleiter über.

Nierenbeckenentzündung Die Beschwerden einer Nierenbecken­ entzündung (Pyelitis) umfassen Flanken­ schmerzen, Rückenschmerzen, Bauch­ schmerzen, Nieren-Klopfschmerz, Fieber, Schüttelfrost, Harndrang, Blut im Urin, Abgeschlagenheit. Die Nieren befinden sich links und rechts von der Wirbelsäule und filtern Abbau­ produkte und Giftstoffe aus dem Blut. Diese Stoffe werden dann durch die

Lokalisierung der Nieren in der Bauchhöhle.

Harnleiter zur Blase transportiert und ausgeschieden. Schmerzen, die von der rechten Niere ausgehen, werden manch­ mal irrtümlich anderen Organen in die­ sem Teil des Bauchs zugeschrieben. Meistens spürt man Nierenschmerzen an der Seite oder im Rücken. Infektio­ nen, Abszesse, Blutgerinnsel oder Nie­ rensteine können Bauchschmerzen ver­ ursachen. Heftiges Frösteln und Zittern wird durch hohe Temperaturspitzen ausgelöst und weist oft auf eine akute bakterielle In­ fektion der Nieren im Zusammenhang mit einer Blasenentzündung (Zystitis) hin. Während bei Nierenkoliken die Schmerzen plötzlich auftreten und wie-

483

Nierenbeckenentzündun

Niere Lokalisierung der Nebennieren am oberen Pol der Nieren. Nieren und Nebennieren wurden zur Verdeutlichung getrennt gezeichnet, in Wirklichkeit liegen die Nebennieren auf dem oberen Pol der Nieren. 1 - Nebenniere; 2 - Nebennierenarterie; 3 - Nebennierenvene; 4 - Niere; 5 - Nierenarterie; 6 - Nierenvene; 7 - Harnleiter

Niere Schematische Darstellung eines Neph­

rons, die morphologisch-funktionelle Nie­ reneinheit aus Glomerulus, BowmanKapsel, Harnkanälchen und kleinen Arte­

Nieren Schematische Schnittdarstellung der Nierenkanälchen.

rien und Venen, die die Ausscheidung­ funktion der Nieren ermöglicht.

4 - Ableitende Harnkanälchen

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1 - Proximaler Tubulus; 2 - Henle-Schleife; 3 - Distaler Tubulus;

Nierenerkrankungen der nachlassen, deuten anhaltende Schmerzen auf eine Infektion oder Ent­ zündung der Niere hin. Meist spürt man einen dumpfen hartnäckigen Rücken­ schmerz. Auch bei Autoimmunerkrankungen wie einer Periarteriitis nodosa oder Lupus erythematodes kann es zu einem Nie­ renschaden kommen, der Blutungen und Funktionsstörungen auslöst. Bei Ver­ dacht auf eine Niereninfektion oder aku­ te beziehungsweise chronische Nieren­ beckenentzündung sollte so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht und eine geeignete Behandlung eingeleitet wer­ den. Eine sinnvolle Selbstbehandlung von Nierenerkrankungen ist nicht mög­ lich.

Nierenerkrankungen Erkrankungen der Nieren und der ablei­ tenden Harnwege machen sich nicht im­ mer durch Schmerzen bemerkbar. Aus die­ sem Grund ist bei dem Verdacht auf Nie­ renerkrankungen eine Untersuchung der Laborwerte, die Auskunft über bestimmte Aspekte der Nieren- und Harnableitungs­ funktion geben können, sinnvoll.

• Glomerulonephritis: Entzündliche Ver­ änderungen betreffen vorwiegend die Nierenkörperchen (Glomerula), die Blutfiltereinheit der Nieren. Es gibt zahlreiche und unterschiedliche For­ men einer Glomerulonephritis. • Nephrosklerose: Bei unbehandeltem schwerem Bluthochdruck (Hyperto­ nie) kommt es zu Gewebeschäden und Funktionsveränderungen der Nieren. • Interstitielle Nephritis: Diese Nieren­ erkrankung beruht auf einer chroni­ schen Entzündung von Nierengewebe aufgrund unterschiedlicher Ursachen. Häufig verursachen Antibiotika, Schmerzmittelmissbrauch oder immer wiederkehrende Harnwegsinfektio­ nen eine Erkrankung der Nieren, die schleichend und meist ohne große Beschwerden verläuft. • Nierentuberkulose: Diese Nierener­ krankung wird durch Infektion mit dem Tuberkulosebakterium (Myco­ bacterium tuberculosis) verursacht. Die Nieren sind neben den Lungen Hauptort der Tuberkuloseerkrankung.

Nierenbecken Schematischer Bau der Niere mit Nierenbecken. 1 - Nierenkapsel; 2 - Nierenrinde; 3 - Nierenbecken; 4 - Nierenpapille; 5 - Nierenarterie; 6- Nierenvene; 7 - Markpyramide; 8 - Nierenmark; 9 - Harnleiter

• Harnabflussbehinderung der Niere: Wenn der Harn aus den Nieren nicht abfließen kann, erhöht sich der Druck auf das Nierengewebe, wobei es zu Organschäden kommen kann, die sich nach vier bis sechs Wochen nicht mehr zurückbilden. • Nierensteinleiden: Nierensteinleiden (Nephrolithiasis, Urolithiasis) betref­ fen bevorzugt das männliche Ge­

schlecht und können zahlreiche Be­ schwerden verursachen - etwa eine Nierenkolik durch Verschluss der ab­ leitenden Harnwege durch Nieren­ steine. Die Steine entstehen durch Zu­ sammenballung kristallisierter Urin­ bestandteile. • Nieren- und Harnwegstumoren: Tu­ moren wie das Nierenzellkarzinom erweisen sich nach Gewebeuntersu-

485

U

Niereninsuffizienz chungen oft als gutartig - bösartiger Nierenkrebs mit Bildung von Tochter­ geschwülsten (Metastasen) kann je­ doch vorkommen. Tumormarker kön­ nen derzeit nur sehr ungenau auf Nie­ renkrebs hinweisen. • Nierenvergiftung: Die Nierenfunktion kann durch chemische Giftstoffe (To­ xine) akut oder chronisch schwer ge­ stört werden. Zahlreiche Arzneimittel wirken nierenschädlich, darüber hin­ aus auch Industrie- und Umweltgifte. • Chronische Nierenschwäche: Die Nie­ renschwäche (Niereninsuffizienz) führt zu Ausfällen der Stoffwechsel- und Ausscheidungsfunktionen der Nieren, die wiederum Störungen aller Organ­ systeme des Körpers verursachen können. Wenn giftige Abfallstoffe des Körperstoffwechsels nicht mehr aus­ geschieden werden, kann sich eine lebensbedrohliche Niereninsuffizienz (Urämie) entwickeln. Ist die Nieren­ funktion chronisch stark einge­ schränkt, muss häufig regelmäßig eine künstliche Blutwäsche (Dialyse) durchgeführt werden.

Niereninsuffizienz Wenn zu wenig funktionsfähiges Nie­ rengewebe vorhanden ist, um die not­ wendige Entgiftungsleistung der Niere zu gewährleisten, kommt es zum Nie­ renversagen (Niereninsuffizienz). Sie kann akut (durch Mangeldurchblutung oder Vergiftung) oder chronisch über ei­ nen längeren Zeitraum entstanden sein. Entzündungen der Niere, die Glomerulo­ nephritis, die durch Immunreaktionen entsteht, welche gegen die eigene Niere gerichtet sind, und auch die anhaltende Pyelonephritis, die auf einem Harnwegs­ infekt beruht, können eine Niereninsuffi­ zienz verursachen. Nierenschäden bis hin zum Nierenversagen können auch durch die Einnahme großer Mengen von Schmerzmitteln verursacht werden. Zys­ tennieren sowie Schrumpfnieren infolge eines Bluthochdrucks oder einer Arte­ riosklerose der Nierengefäße (Nephan­ giosklerose), können ebenfalls zum Nie­ renversagen führen. Patienten mit lang­ jähriger Zuckerkrankheit erleiden relativ häufig ein Nierenversagen. Unbehan­ deltes Nierenversagen kann zu zahlrei-

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chen lebensbedrohlichen Komplikatio­ nen führen: Lungenödem, Herzversagen, Urämie und Blutarmut. Wenn der Grenzwert an funktionstüchti­ gem Nierengewebe unterschritten ist und die Urämie droht, kommen die Hä­ modialyse oder die Nierentransplanta­ tion in Frage. Bei der Dialyse wird in Deutschland zwischen Hämodialyse und Peritonealdialyse unterschieden.

Nierenkrebs Bösartige Tumoren der Nieren gehören zu den seltenen Krebsarten. Männer er­ kranken etwa doppelt so häufig wie Frauen. Die Ursachen von Nierenkrebs sind weitgehend ungeklärt. Wegen der Zunahme der Nierenkrebshäufigkeit in Industrieländern und dem selteneren Vorkommen in Entwicklungsländern, kann man vermuten, dass Umwelt- oder Ernährungsfaktoren bei der Entstehung von Nierentumoren eine Rolle spielen. Auch erbliche Faktoren können beteiligt sein, wie das gehäufte Vorkommen von Nierenkrebs in bestimmten Familien zeigt. Hauptsymptom bei Nierenkrebs ist das schmerzlose Auftreten von Blut im Urin, das bei über der Hälfte der Er­ krankten das erste Krankheitszeichen ist. Weitere Symptome sind Flanken­ schmerzen, Gewichtsverlust, Fieber, Blutarmut und gelegentlich eine tastba­ re Geschwulst. In einigen Fällen kann der fortgeschrittene Nierenkrebs zu ei­ nem bedrohlichen Anstieg der Kalzium­ konzentration im Blut führen.

Therapie • Nierenkrebs wird, wenn möglich, durch die Entfernung der gesamten tumortragenden Niere behandelt. Da man mit nur einer Niere weitgehend ohne Einschränkungen leben kann, ist dies in den meisten Fällen prob­ lemlos möglich. • Probleme entstehen, wenn die krebs­ freie Niere anderweitig erkrankt ist. In diesem Fall werden kleinere Krebs­ geschwülste manchmal aus der Niere herausgeschält. • Eine Bestrahlung des Nierentumors wird nur in Ausnahmefällen durchge­ führt, wenn eine Operation nicht möglich ist.

• Knochenmetastasen des Nierenkreb­ ses werden vor allem durch Strahlen­ therapie behandelt. • Die Chemotherapie mit krebshem­ menden Arzneimitteln (Zytostatika) ist bei fortgeschrittenem Nierenkrebs nur selten erfolgreich. • Etwas häufiger, allerdings nur bei ei­ ner Minderheit von Patienten, kann die Erkrankung durch eine Behand­ lung mit so genannten Immunmodu­ latoren (Interferon, Interleukin 2) kon­ trolliert werden.

Nierensteine Durch Kristallbildung verschiedener Sal­ ze im Harn (Kalziumoxalat oder Kalzi­ umphosphat) können Nierensteine (Ne­ phrolithiasis) entstehen, die an den ein­ zelnen Nierenkelchen sitzen oder das Nierenbecken ausfüllen. Neben den kal­ ziumhaltigen Steinen, die zwei Drittel al­ ler Nierensteine ausmachen, kommen auch Harnsäuresteine, Zystinsteine und so genannte Infektsteine vor, die bei chronischen Nierenbeckeninfektionen entstehen. Das Risiko der Steinbildung nimmt zu, wenn die steinbildenden Stof­ fe im Urin in erhöhter Konzentration vor­ liegen, im Urin kleine Fremdkörper sind, die als Kern einer Steinbildung dienen, der Säure- oder Basengehalt des Urins die Steinbildung erleichtert und wenn der Urin gestaut ist und nicht frei abflie­ ßen kann. Nierensteine, die ruhig in den Nierenkel­ chen oder im Nierenbecken liegen, verursachen normalerweise keine Be­ schwerden. Gerät ein Nierenstein in Bewegung und gelangt aus dem Nieren­ becken in den Harnleiter, so versucht dieser mit krampfhaften, wellenförmi­ gen Anspannungen den Stein abzutrans­ portieren. Dabei treten kolikartige Schmerzen in der Nierengegend auf, die zu den schlimmsten Schmerzen über­ haupt gehören. Der im engen Harnleiter „gefangene" Nierenstein gerät im güns­ tigsten Fall in die Blase und von dort mit dem Urin nach außen.

• Die weibliche Harnröhre, die viel kür­ zer und weniger eng ist als die männ­ liche, passiert der Stein im Allgemei­ nen komplikationsfrei und schmerz­ arm.

Noradrenalin

Normalwert - Die 15 häufigsten Laborwerte Blutzucker - Normalwerte

Harnstoff - Normalwerte

• Blutzuckerwert (nüchtern) Erwachsene Kinder (1-6 Jahre) Kinder (7-19 Jahre)

70-100 mg/dl 74-127 mg/dl 70-106 mg/dl

• Erwachsene • Kinder

1-3 Jahre 4-13 Jahre 14-19 Jahre

Cholesterin - Normalwerte • Frauen und Männer

200mg/dl

im Serum • Frauen (25/40/60 Jahre) • Männer (25/40/60 Jahre)

35 mg/dl

Kalium - Normalwerte 7/23/39-165/134/149 pg/dl 40/35/40-155/168/120 pg/dl

• Erwachsene • Kinder (älter als ein Jahr)

3,6-4,8 mmol/l 3,3-4,6 mmol/l

Kalzium - Normalwerte

GGT - Normalwerte • Frauen • Männer • Kinder

9-36 U/l 12-46 U/l 2-42 U/l

GOT - Normalwerte • Frauen • Männer • Kinder über 1 Jahr

15 U/l 19 U/l 5-22 U/l

• Erwachsene • Kinder

2,20-2,65 mmol/l 2,15-2,66 mmol/l

Kreatinin - Normalwerte • Frauen • Männer • Kinder

1 Jahr 2-6 Jahre 7-13 Jahre 14-17 Jahre

GPT - Normalwerte 19 U/l 23 U/l 5-21 U/l

• Frauen • Männer • Kinder

0,57-1,17 0,67-1,36 0,25-0,62 0,28-0,72 0,30-1,00 0,26-1,20

mg/dl mg/dl mg/dl mg/dl mg/dl mg/dl

LDL-Cholesterin - Normalwerte • Idealbereich

< 155 mg/dl

Natrium - Normalwerte

Harnsäure - Normalwerte • Frauen • Männer • Kinder

mg/dl mg/dl mg/dl mg/dl

HDL-Cholesterin - Normalwerte • Frauen und Männer

Eisen - Normalwerte

17- 43 11-36 15-36 18-45

5-11 Jahre 12-17 Jahre

» Beim Mann kann auch der Durchgang des Steines durch die Harnröhre noch Beschwerden verursachen. Oft ist der Urin bei Steinabgängen blutig ver­ färbt, weil spitze Kanten des Steines die Schleimhaut ritzen.

rherapie » Eine Nierenkolik muss vom Arzt be­ handelt werden. Ein krampflösendes Schmerzmittel (Spasmolytikum) wird gespritzt. ► Der Abgang des Steines wird durch reichliches Trinken und körperliche Bewegung gefördert. ► Bei Harnsäuresteinen mit übermäßi­ ger Harnsäureausscheidung ist eine purinarme Kost erforderlich.

2,3-6,1 3,6-8,2 3,0-6,4 3,2-8,1

mg/dl mg/dl mg/dl mg/dl

• Erwachsene • Kinder (älter als ein Jahr)

135-145 mmol/l 134-143 mmol/l

Triglyzeride - Normalwerte • Frauen und Männer

• Wenn der Stein nicht spontan abgeht, kann eine endoskopische Steinentfer­ nung „mit der Schlinge" (Schlingenextraktion) oder sogar ein operativer Eingriff erforderlich sein. • In geeigneten Fällen können Nieren­ steine auch durch Stoßwellen zer­ trümmert werden (Lithotripsie), die von außen angewandt werden. • Harnsäuresteine können unter Um­ ständen medikamentös aufgelöst werden, wenn der Säure-Basen-Gehalt des Urins in den alkalischen Be­ reich verschoben wird. • Bei anderen Nierensteinen dienen (je nach Steinart verschiedene) medi­ kamentöse Maßnahmen dazu, der Steinbildung entgegenzuwirken.

200 mg/dl

Noradrenalin Das Hormon Noradrenalin (Norepine­ phrin, Arterenol) wird gleichfalls im Nebennierenmark sowie im sympathi­ schen Nervensystem gebildet. Noradre­ nalin wirkt bevorzugt auf einige Alpha­ rezeptoren beziehungsweise löst es eine Gefäßzusammenziehung (Vasokonstrik­ tion) aus. Noradrenalin erhöht den Blut­ druck durch Vasokontriktion (peripherere Widerstandserhöhung), senkt die Häufigkeit des Herzschlags und steigert die Durchblutung des Herzens (Koronar­ durchblutung). Noradrenalin ist eben­ falls ein Signalstoff (Neurotransmitter) des sympathischen Nervensystems.

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Normalwert Normalwert Laborwerte haben erst dann eine sinn­ volle Bedeutung, wenn geklärt ist, was unter einem „normalen" beziehungs­ weise krankhaft veränderten Messwert zu verstehen ist. Um zu solchen Normal­ werten zu kommen, müssen die Mess­ werte bei einem repräsentativen Quer­ schnitt der „gesunden" Bevölkerung er­ mittelt werden. Aus diesen Messwerten wird dann ein Durchschnittswert festge­ legt, der als Norm- oder Normalwert (Referenzwert) gilt. • Normalwertbereich oder Normalbe­ reich: Der Begriff „Normalwert" ist etwas unglücklich gewählt, da er eine allgemeingültige Definition von „Normalität" voraussetzt, die nicht existiert. Deshalb spricht man besser vom Normalbereich oder Referenzbe­ reich - was bedeutet, dass bei 95 Prozent der gesunden Menschen das Laboranalyseergebnis in diesem Be­ reich liegt, und dass bei fünf Prozent aller Menschen das Testergebnis nicht

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in diesem Bereich liegt, ohne dass eine Krankheit vorliegt. Laborwert­ veränderungen werden demnach mit den „normalen" Laborwerten einer gesunden Bevölkerung verglichen und beurteilt - die Normalwerte die­ nen in diesem Sinne als Vergleichs­ grundlage (Referenz) einer Labor­ wertbeurteilung. • Grenzwertbereich: Bei den meisten Laborwerten gibt es obere und untere Grenzwerte, die noch im Normalbe­ reich liegen. • Positiv-Negativ-Wert: Bei manchen Laborwerten ist nur die Frage von Be­ deutung, ob ein gesuchter Stoff vor­ handen ist oder nicht. Ist dieser Stoff nachweisbar, gilt das Testergebnis als „positiv", ist er nicht vorhanden, spricht man von einem „negativen" Testergebnis. Häufig ist ein „positi­ ves" Testergebnis für den Betroffenen ungünstig, da es eine krankhafte Ver­ änderung signalisiert. • Normalbereich-Veränderungen: Fort­ schritte in der medizinischen Wissen­ schaft, neue Forschungsergebnisse

und Erkenntnisse führen gelegentlich dazu, dass der bis dahin gültige Normal- beziehungsweise Referenz­ bereich korrigiert beziehungsweise verändert werden muss. Dies war in letzter Zeit vor allem bei den Choles­ terinwerten der Fall. • Fehlwerte: Laborwerte können auf­ grund unterschiedlicher Umstände falsch oder fehlerhaft sein. Dies kann auf Fehler bei der Vorbereitung des Patienten, Fehler bei der Probenent­ nahme oder Fehler bei der Laborana­ lyse zurückgehen.

NSE

Der Tumormarker neuronenspezifische Enolase (NSE) eignet sich vor allem zur Kontrolle des Verlaufs und der Therapie bei Patienten mit kleinzelligem Lungen­ karzinom und bösartigen Nerventumo­ ren (Neuroblastome). Veränderungen dieses Tumormarkers erlauben eine gute Einschätzung des Krankheitsstadiums und -Verlaufs der speziellen Tumoren.

Oberschenkelmuskulatur

Oberarmknochen Der Oberarmknochen (Humerus) ist ein langer Knochen, der am oberen Ende den runden Humeruskopf aufweist. Die­ ser bildet mit der Gelenkpfanne des Schulterblattes das Schultergelenk. Hin­ ter dem Humeruskopf liegt der große Höcker des Oberarmbeins (Tuberculum majus), an dem die Sehnen der vom Schulterblatt kommenden Rotations­ muskeln ansetzen. Die untere Epiphyse bildet das aus zwei Gelenkflächen be­ stehende Endstück: Am äußeren Gelenk­ körper liegt das Köpfchen, das in einer Grube die Speiche aufnimmt, innen die so genannte Rolle (Trochlea), die mit der Elle eine gelenkige Verbindung bildet.

Oberhaut Die Zellen der obersten Hautschicht (Epidermis), die so genannten Keratinozyten teilen sich, sterben allmählich ab und bilden die Hornschicht. Die sehr widerstandsfähige Hornsubstanz Keratin ist wie „Dachziegel" plattenartig über­ einander geschichtet. Auch Haare und Nägel sind aus Keratin geformt. Die Hornschicht ist je nach Anforderung und Belastung unterschiedlich dick - 0,02 Millimeter im Gesicht, bis zu einem Millimeter an den Fußsohlen als mehr­ schichtiges verhorntes Plattenepithel. Die Produktion der verhornten „Dach­ ziegel" beginnt in der untersten Ober­ hautschicht: So genannte Basalzellen, die sich dort ständig teilen, reifen heran und schieben sich kontinuierlich nach außen. Jede Basalzelle verstärkt ihre Zellwand auf diesem Weg, vernetzt sich fest mit anderen Epidermiszellen und stirbt ab. Fest zusammengefügte ver­ hornte Hautzellen bilden dann eine

wirksame Schutzschicht, die die emp­ findlichen inneren Hautschichten vor Schäden, Krankheiten sowie anderen potenziellen Gefahren bewahrt. Druck auf die Haut oder Hautabschürfungen beschleunigen die Vermehrung der Ba­ salzellen. Darüber hinaus verhindert die Horn­ schicht, dass unser Körper austrocknet. Die „Wanderzeit" der Epidermis-Zellen an die Hautoberfläche beträgt 28 bis 30 Tage. Die toten Hornzellen trocknen, fal­ len als kleine Hornschuppen ab und werden zum wesentlichen Bestandteil von Hausstaub. Unser „Hornhaut-Dach" wird demnach im Normalfall jeden Mo­ nat vollkommen neu ersetzt. In den unteren Epidermisschichten sind Farbstoffzellen, die das Pigment Mela­ nin enthalten, eingelagert. Melanin dient dem Lichtschutz und gibt der Haut ihre Farbe. Beim Sonnenbad werden die Hautzellen zur vermehrten Melaninproduktion angeregt, es entsteht ein natür­ licher Sonnenschirm, wenn wir uns mit der Bräunung genügend Zeit lassen. Be­ kommen wir jedoch zu schnell zu viel Sonne ab, entwickelt sich ein Sonnen­ brand auf der Haut. Hautzellen der Epidermisschicht mit spe­ zieller Aufgabe sind die Langerhans- und Merkel-Zellen. Langerhans-Zellen stellen eine Frühwarneinrichtung des körperei­ genen Abwehrsystems (Immunsystem) dar und melden beispielsweise Angriffe von Viren oder allergenen Luftschadstof­ fen. Merkel-Zellen sind Druckfühler, die Tastempfindungen an das Nervensystem weiterleiten.

des Schenkels. Der Schneidermuskel geht vom vorderen oberen Darmbein­ stachel aus, überquert den Quadri­ zeps nach schräg unten und setzt an der oberen Innenseite des Schien­ beins an. Er ist als Schenkelbeuger und Kniegelenksstrecker beim Geh­ vorgang beteiligt. • Die mittlere Muskelloge liegt innen am Bein und beherbergt die Addukto­ ren, deren Funktion das Heranziehen des Schenkels an die Körperachse ist. Zu den Schenkelanziehern gehört auch der Kammmuskel und der äuße­ re Hüftlochmuskel. • In der hinteren Muskelloge des Ober­ schenkels liegen der zweiköpfige Schenkelmuskel (Bizeps femoris), der

Oberschenkelmuskulatur Die Oberschenkelmuskulatur ist in drei Muskellogen angeordnet:

• In der vorderen Loge liegen der vier­ köpfige Schenkelmuskel (Quadrizeps femoris) und der Schneidermuskel. Der Quadrizeps ist ein großer, sehr kräftiger Muskel, der aus vier Muskel­ bäuchen besteht, die sich oberhalb der Kniescheibe zur Quadrizepssehne vereinigen und an der oberen Vorder­ seite des Schienbeins als Knieschei­ benband ansetzen. Der Quadrizeps streckt das Bein in der Verlängerung

Oberschenkelmuskulatur 1 - Hüft-Lenden-Muskel 1a - Großer Lendenmuskel 1b - Darmbeinmuskel 2 - Schambeinkammmuskel 3 - Langer Schenkelanzieher

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Obstipation Erste Hilfe bei Verstopfung • Morgens ein Glas lauwarmes Wasser trinken. • Morgens drei, am Vorabend einge­ weichte Dörrzwetschgen essen. • Tagsüber mindestens eineinhalb bis zwei Liter Wasser trinken. • Morgens, mittags und abends Obst, frisches Gemüse und Voll­ kornbrot essen. • Mischen Sie dem Essen ein bis zwei Esslöffel Kleie bei. • Tägliche Bewegung: Einen ausgiebigen Spaziergang machen oder zu Fuß zur Arbeit ge­ hen. Treppen steigen statt Lift fah­ ren. Den Bauch mit sanften Streichbewegungen massieren. • Die Griechen nehmen gegen Ver­ stopfung zwei Esslöffel Honig, aufgelöst in einem Glas warmen Wassers ein.

Maßnahmen bei Ohnmacht • Ohnmächtige sollten am Boden liegen bleiben - wenn man sie auf­ richtet, wird die Hirndurchblutung gestört. • Zur Wiederherstellung der Blutver­ sorgung sollte der Kopf möglichst tief liegen, damit das Herz sich we­ niger anstrengen muss, Blut gegen die Schwerkraft zum Gehirn zu pumpen. • Ohnmacht bis zu einer Minute: Ohnmächtige sofort hinlegen, be­ engende Kleidung öffnen, Puls und Atmung kontrollieren, für frische Luft sorgen. • Ohnmacht länger als eine Minute: Atemwege freimachen, stabile Sei­ tenlage, Flüssigkeitsabfluss aus dem Mund kontrollieren.

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Halbsehnenmuskel und der Plattseh­ nenmuskel, die man auch SitzbeinSchienbein-Muskeln nennt. Ihre Funk­ tion besteht darin, den Unterschenkel nach hinten auf den Oberschenkel zu ziehen und bei gebeugtem Knie den Oberschenkel im Verhältnis zum Be­ cken zu strecken.

Obstipation Obstipation ist die medizinische Be­ zeichnung für Stuhlverstopfung oder er­ schwerte Kotentleerung. Ursachen sind verzögerter Darmdurchgang (bei norma­ lem Kotentleerungsmechanismus) durch ballaststoffarme Kost, organische Darm­ wandveränderungen, funktionellen Ner­ venstörungen und psychische Faktoren mit Anspannung der Dickdarmmuskula­ tur. Störungen der Kotentleerung kön­ nen durch Schwäche der Bauchpresse, Verlust des Dehnungsreflexes des Mast­ darms und Erkrankungen des Afterka­ nals entstehen. Diätetische Maßnahmen (Ballaststoffe mit ausreichender Flüssig­ keitszufuhr, Frischgemüse, Obst), Regu­ lierung des Stuhlgangs sowie ausrei­ chende körperliche Bewegung (Gymnas­ tik, Joggen, Übungen) beugen Verstop­ fung vor. Abführmittel (Laxanzien) soll­ ten nur kurzfristig eingesetzt werden.







Ohnmacht Als Ohnmacht bezeichnet man einen vorübergehenden Verlust des Bewusst­ seins. Ohnmacht geht auf unterschiedli­ che Ursachen zurück: plötzlicher Blut­ druckabfall, Epilepsie und Krampfanfälle oder Herzrhythmusstörungen. In selte­ nen Fällen handelt es sich um die Wir­ kung transitorischer ischämischer Atta­ cken (TIA): Die Blutversorgung des Ge­ hirns setzt in solchen Fällen kurzfristig aus. Man sollte möglichst immer genau die Ursache der Ohnmacht kennen, da die Störungen ganz unterschiedlich be­ handelt werden:

• Eine einfache vasovagale Ohnmacht (Synkope) ist ein plötzlicher, kurzfris­ tiger Verlust des Bewusstseins durch die vorübergehende Unterbrechung der Blutversorgung des Gehirns, die



fast niemals durch eine Störung im Gehirn selbst verursacht wird. Die se­ kundenlange Ohnmacht tritt ganz plötzlich ein. Verschwommensehen, Schwindel, Kälte in den Gliedmaßen und Schweißausbrüche gehen meist voraus. Betroffene sollten sich bei sol­ chen Warnzeichen vorsichtshalber setzen oder hinlegen. Wer das nicht tut, wird aschfahl und schlaff zu Bo­ den sinken, wobei in manchen Fällen auch Übelkeit und Erbrechen auftre­ ten. Man sollte sich auch merken, dass eine Beschreibung des Hergangs durch einen Augenzeugen für die Dif­ ferenzierung zwischen einem epilep­ tischen Anfall und einer Ohnmacht sehr hilfreich sein kann. Bei einem epileptischen Anfall hinge­ gen ist der Körper anfangs ganz steif, anschließend können Zuckungen und Krämpfe auftreten. Der Betroffene beißt sich möglicherweise in die Zun­ ge und es kann zu Inkontinenz kom­ men. Eine Ohnmacht kann spontan auftre­ ten, wenn das Herz sehr langsam schlägt (kompletter Herzblock). Der Herzblock kommt durch eine Unter­ brechung der Erregungsleitung des Herzens zustande, wodurch der Herz­ muskel keine Nervenimpulse mehr er­ hält. Wenn das Herz zu schnell, mehr als zweihundert Herzschläge pro Minute, schlägt, ist die Leistung der einzelnen Kontraktionen unzureichend. Der Blut­ druck sinkt. Auch in diesem Fall liegt die Ursache bei der Erregungsleitung im Herzen. Auch Erkrankungen der Herzklappen und Herzinfarkte können Kreislauf­ probleme und Ohnmächten verur­ sachen.

In jedem Fall sind ein Arztbesuch und entsprechende Behandlungsmaßnahmen dringend zu empfehlen.

Ohr Das Ohr besteht aus einem äußeren Ohr sowie dem Mittel- und Innenohr. Die meisten Säugetiere verfügen über ein bewegliches Ohr in Form einer mehr oder weniger länglichen und beweg­ lichen Ohrmuschel. Die Beweglichkeit

Ohrenschmalz des Ohres hilft Töne einzufangen und ihre exakte Herkunft zu bestimmen. Die­ ser sichtbare Teil des Ohres, die Ohrmu­ schel, spielt beim Hörvorgang eine we­ sentlich geringere Rolle als die anderen Teile. • Das äußere Ohr lässt sich in den äu­ ßeren Gehörgang und die beim Men­ schen meist unbewegliche Muschel untergliedern. • Der äußere Gehörgang besteht aus einem fast zylindrischen Kanal im Schläfenbein, dessen Öffnung in der Mitte der Muschel liegt. Sein Durch­ messer beträgt etwa 7 bis 8 Millime­ ter, seine Länge etwa 25 Millimeter.

Die wichtigste Funktion des Außenohrs ist der Schutz des Trommelfells, das am inneren Ende des Gehörgangs liegt durch den engen langgezogenen Bau des äußeren Gehörgangs, die an seinem Eingang liegenden Härchen sowie das in ihm entstehende Ohrenschmalz. Diese gelbliche dickflüssige Substanz wird von Hautdrüsen gebildet, die im Gehörgang liegen. Ohr Schnitt durch das Ohr. 1 - Äußeres Ohr mit Gehörgang und Trommelfell; 2 - Mittelohr mit Paukenhöhle und Ge­ hörknöchelchen; 3 - Innenohr mit Labyrinth, Bogengang und Schnecke

Ohrenschmalz Entfernung eines Ohrenschmalzpfropfes (oder Fremdkörpers).

Ohrenschmalz Die Produktion von Ohrenschmalz (Ceru­ men) im Gehörgang schützt das Ohr vor eindringendem Staub und Schmutz. Oh­ renschmalz wird über Schweißdrüsen im Gehörgang abgesondert. Wird zu viel Ohrenschmalz erzeugt, kann ein sich ver­ dichtender Ohrenschmalzpfropf Ohren­ beschwerden verursachen. Die Selbstrei­ nigung des Gehörgangs mit Unterstüt­ zung der Kiefergelenksbewegung sowie der Abtransport von Ohrenschmalz zur Ohröffnung hin sind dann gestört. Unge­ eignete Reinigungsversuche des Gehör­ gangs (vor allem mit Wattestäbchen) be­ schleunigen die Entstehung eines Schmalz­ pfropfes, der bei Wasserkontakt (Duschen, Baden, Haarewaschen) aufquillt und Be­ schwerden verursachen kann. Störende Ohrenschmalzpfropfen können mit geeigneten Mitteln selbst behandelt werden. Ist der Pfropf allerdings groß und verhärtet, sollte man ihn vom Oh­ renarzt entfernen lassen. Männer produzieren deutlich mehr Oh­ renschmalz als Frauen. Vor allem für Män-

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Olfleck ner ist deshalb die einmal jährliche Ohr­ kontrolle beim Ohrenarzt, der harte Ohr­ pfropfen entfernen kann, zu empfehlen.

Ölfleck Der so genannte „Ölfleck", eine durch die Nagelplatte durchschimmernde auf­ fällige gelbliche bis rötlich-braune Ver­ färbung des Nagelbettes, betrachtet man als sicheres Zeichen einer Schup­ penflechte. Ölflecke treten vor allem am Rand und am vorderen Ende der Nagel­ platte auf. Unter dem Nagel laufen - wie auf der Haut - Entzündungsprozesse mit Schuppenbildung ab. Überschießende Verhornung und Schuppung können eine langsame Ablösung der Nagelplatte verursachen.

Opiat Opium und seine chemischen Abkömm­ linge Morphium, Codein und Heroin (Opiate) zählen zu den Betäubungsmit­ teln. Opium wird aus dem getrockneten Milchsaft der unreifen Samenkapseln des Schlafmohns gewonnen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Opium sind Morphium und Codein. Bereits vor 6.000 Jahren haben die Sumerer Opium als Schmerz- und Schlafmittel verwen­ det. Im 16. Jahrhundert wurde es in Eu­ ropa als „Laudanum" populär. In China nahm die Opiumsucht im 19. Jahrhun­ dert epidemische Ausmaße an. In dieser Zeit waren Opium und Morphium auch in Europa, insbesondere bei Künstlern und Ärzten, sehr beliebt. Nach der Isolie­ rung des Morphiums aus dem Opium im Jahre 1804 stieg die Zahl der „Morphinisten" derart an, dass 1829 zur Eindämmung dieser Sucht das Be­ täubungsmittelgesetz eingeführt wurde. Es regelt auch heute noch die restriktive Abgabe der Opiate an Ärzte. Opium, Morphium, Heroin und Codein haben hohes Suchtpotenzial. Diese Opi­ ate führen sowohl zu einer schweren körperlichen als auch seelischen Abhän­ gigkeit. Der Opiatentzug ist noch schwieriger als der Alkoholentzug. Heroinabhängige spritzen sich meist mehrmals am Tag eine Dosis der Droge. Heroin kann zwar auch geraucht oder

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geschnupft werden, da die Wirkung da­ bei aber nicht so stark ist wie bei intra­ venöser Gabe, gehen die meisten Opiat­ konsumenten früher oder später zur Spritze über. Ein großes Risiko ist der gemeinsame Gebrauch von Spritzen und Nadeln, wo­ durch eine Hepatitis oder HIV-lnfektion verursacht werden können. Spritzenab­ szesse an den Einstichstellen und die Verschleppung von Bakterien in die Lun­ ge, das Herz oder Gehirn können zu le­ bensbedrohlichen Erkrankungen führen. Opiat-Arzneimittel, die zur Schmerzthe­ rapie eingesetzt werden, führen bei sachgerechter und ärztlich kontrollierter Anwendung kaum zu einem Suchtrisiko.

Organmetastasen Am häufigsten findet man Organmetas­ tasen in Leber, Lunge oder Knochen. Die Metastasierung in entfernt gelegene Or­ gane tritt meist erst zu einem späteren Zeitpunkt der Krebserkrankung auf. In frühen Krankheitsstadien sind deshalb auch die Chancen der Behandlung und Heilung am größten. Krebserkrankungen verursachen aller­ dings in frühen Stadien oft keine Be­ schwerden und können deshalb nicht rechtzeitig entdeckt werden.

Osteomyelitis Eine Entzündung im Knochengewebe unter Beteiligung des Knochenmarks (Osteomyelitis) kann durch Bakterien verursacht werden, die über den Blut­ weg oder eine offene Wunde zum Ort der Entzündung gelangt sind. Man unterscheidet eine akute und eine chro­ nische Form. Bei akuter Osteomyelitis treten fast immer hohes Fieber, Schmer­ zen und Bewegungseinschränkungen auf. Oft sind die Enden der langen Röh­ renknochen (Oberarm, Oberschenkel) betroffen. Die Therapie besteht in der hochdosier­ ten Gabe von Antibiotika. Ein chirurgi­ scher Eingriff am Knochen kann not­ wendig sein, um den Eiter zu entfernen. Der Chirurg spült dabei den Entzün­ dungsherd mit einer desinfizierenden Lösung und lässt in der Entzündungs­ höhle Antibiotikakugeln oder antibioti­ kahaltigen Knochenzement zurück. Oft wird der entzündete Bereich wie bei ei­ nem Knochenbruch mit einem Gipsver­ band ruhig gestellt. Da die Ausheilung einer akuten Osteomyelitis nicht immer gelingt, kann sie in eine chronische Form übergehen, die lange Zeit Beschwerden verursacht und therapeutische Eingriffe erfordern kann.

Osteoporose Ösophago-GastroDuodenoskopie Bei einer Leberzirrhose ist die Spiege­ lung von Speiseröhre und Magen (Ösophago-Gastroskopie) erforderlich, um dort erweiterte Venen (Varizen) nachzu­ weisen, die zu starken und gefährlichen Blutungen führen können.

Osteomalazie Als Osteomalazie wird eine Störung der Mineralstoffzusammensetzung des Kno­ chens bezeichnet, bei der von den Oste­ oblasten Knochensubstanz aufgebaut wird, die zu wenig Kalzium oder Phos­ phat enthält. Häufigste Ursache für die­ se Erkrankung ist ein Mangel an Vitamin D, Kalzium und/oder Phosphat.

Der Begriff „Osteoporose" ist aus den Wortstämmen osteo (= Knochen) und poro (= Durchgang, Weg) zusammenge­ setzt. Die Osteoporose ist eine Erkran­ kung des gesamten knöchernen Skeletts bei der sich die Knochenmasse verrin­ gert und die mikroarchitektonische Qua­ lität des Knochengewebes verschlech­ tert. Die Medizin bezeichnet die Oste­ oporose auch als „systemische Skelet­ terkrankung". Die Knochen werden da­ durch spröder und das Risiko, dass Knochen brechen, nimmt zu. Die Kno­ chensubstanz, das heißt die Zusammen­ setzung des Knochens aus Mineralstof­ fen und anderem Knochenbaumaterial selbst bleibt unverändert normal. Die Osteoporose wird nach unterschied­ lichen medizinischen Gesichtspunkten eingeteilt. Die Einteilungsgesichtspunk­ te orientieren sich am Schweregrad der

Osteoporose, möglichen Ursachen der Osteoporose, an der Aktivität des Knozhenumbaus, am Lebensalter, an medizi­ nischen Untersuchungsbefunden (klini­ sche Merkmale) und an der Aktivität der Osteoporose. Darüber hinaus wird die Osteoporose des Mannes gesondert unterschieden. Oie Osteoporose kann als eigenständige Erkrankung (primär) oder als Folge einer anderen Erkrankung oder Störung (se

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Antipsoriatikum

Gynäkologikum Nahrungsergänzungs­ mittel

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Borretschöl, 500 mg (mit etwa 23 % reiner Gamma-Linolensäure) - Sonstige Bestandteile: 4 mg Vitamin E, Gelatine, Glycerin

- Steinkohlenteerlösung, 50 mg - Allantoin, 20 mg - Hilfsstoffe: Gebleichtes Wachs, Cetylalkohol, wasserfreie Citronensäure, Maisöl, Glycerolmonostearat, Isopropylpalmitat, Gemisch aus Paraffinöl und Wollwachsalkoholen, Methyl-4hydroxybenzoat, Oleylalkohol, Propylenglycol, Propylgallat, Propyl-4-hydroxybenzoat, Sorbitansesquioleat, Squalan, Triethanolamin, gereinigtes Wasser

Anwendungsgebiete - Nahrungsergänzung zur Aktivierung des Stoffwechsels bei hormonellen Schwankungen durch erhöhten Bedarf an essenziellen Fettsäuren - Unterstützung der inneren Balance bei prämenstruellem Syndrom (Unausge­ glichenheit, Gereiztheit, Spannungs­ gefühl in der Brust) - Menstruationsbeschwerden

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Anwendungsbeschränkungen sind nicht bekannt.

Anwendung Zunächst kurmäßige Ergänzung der Nahrung über mindestens sechs Wochen mit drei Kapseln täglich, anschließend längerfristige Anwendung mit einer Kapsel täglich.

Anwendungsgebiete -

Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) Desquamatio (Hautabschuppung) Pruritus (Juckreiz) Erythem (entzündliche Hautrötung)

Nebenwirkungen - Selten: Kontaktdermatitis - Bei gleichzeitiger UV-Lichtexposition können phototoxische Reaktionen auftreten

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Xeroderma pigmen­ tosum, Nävus-Dysplasie-Syndrom, Basalzellnävus-Syndrom, bei Überempfind­ lichkeit gegenüber Alkyl-4-hydroxybenzoaten, im Bereich des Skrotums sowie in der Genital-, Inguinal-, Perianal- und der Axillar-Region.

Anwendung Die befallenen Hautstellen nachhaltig einreiben. Anwendung bis höchstens zweimal pro Woche. Anwendungsdauer bis zu vier Wochen, länger nur unter ständiger ärztlicher Kontrolle.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen!

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Bekannte Risikofaktoren, ArzneimittelWechselwirkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren

Nicht indiziert

Nicht anwenden

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

STA FINK FORTE KAPSELN POSTERISAN SALBE

PROCTOPARF SALBE

Proktologikum Hämorrhoidenmittel

Proktologikum Hämorrhoidenmittel

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Wässerige Suspension aus abgetö­ teten Bakterien (bestehend aus korpuskulären Bestandteilen und Stoffwechselprodukten von 330 Mio Escherichia coli, abgetötet und konser­ viert mit minimal 3,3 mg verflüssigtem Phenol (entsprechend maximal 3 mg reinem Phenol), 166,7 mg - Sonstige Bestandteile: gelbes Vaselin, Wollwachs

-

Anwendungsgebiete - Juckreiz, Nässen und Brennen im Anal­ bereich - Hämorrhoidalleiden - Analfissuren - Rhagaden und Ekzeme

PROSTA FINK FORTE KAPSELN

Bufexamac, 50 mg Basisches Bismutgallat, 50 mg Titandioxid, 50 mg Lidocainhydrochlorid, 5 mg Sonstige Bestandteile: Wollwachs, Polyethylen, dünnflüssiges Paraffin, Isopropylpaimitat, Sorbitansesquioleat, Sorbitol, gereinigtes Wasser

Anwendungsgebiete -

Hämorrhoiden 1. und 2. Grades Afterrisse Akutes und chronisches Analekzem Entzündliche Prozesse im Bereich von After und Mastdarm (Proktitis)

Urologikum Prostatamittel

Wirkstoffe - Dickextrakt aus Kürbissamen (15-25:1), 500 mg - Auszugsmittel: Ethanol 92 % G/G - Sonstige Bestandteile: Glycerol, partiell methyliertes Siliciumdioxid, Farbstoff (E172)

Anwendungsgebiete - Beschwerden beim Wasserlassen infolge einer Vergrößerung der Pros­ tata - Gutartige Prostatahypertrophie (BPH) - Reizblase

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Nebenwirkungen

Anwendungsbeschränkungen

- Selten: Streureaktion, Schwellung mit Bläschenbildung, Nässen, Schuppenund Quaddelbildung

Anwendung

Anwendungsbeschränkungen sind nicht bekannt. Hinweis: Extrakte von Kürbis­ samen (Cucurbita pepo) werden zur Be­ handlung von Beschwerden bei gutarti­ ger Prostatavergrößerung (BPH) einge­ setzt. Kürbissamen-Inhaltsstoffe können den Blasendruck verringern, die Blasen­ funktion verbessern und den Druck auf die Harnröhre senken. KürbissamenExtrakte wirken bei BPH günstig, sind gut verträglich und können auch kombi­ niert mit Sägepalmenfrüchte-Extrakten angewendet werden.

Zweimal täglich anwenden. Bei stärke­ ren Beschwerden kann die Salbe zeit­ weise auch häufiger angewendet wer­ den.

Äußerlich: zweimal täglich auftragen und leicht einmassieren. Vorher mit war­ mem Wasser reinigen. Im After bezie­ hungsweise Darm: zweimal täglich, möglichst nach dem Stuhlgang die Salbe mit Hilfe des Applikators in den After/Darm einbringen.

Täglich einmal eine Kapsel, am besten vor den Mahlzeiten mit etwas Flüssig­ keit. Die Kapseln können über einen län­ geren Zeitraum eingenommen werden. Eine regelmäßige und längerfristige An­ wendung wird empfohlen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nebenwirkungen - Selten: allergische Hautreaktionen (zum Beispiel gegen den Konservie­ rungsstoff Phenol)

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen einen der Bestandteile. Bei der Behandlung mit Posterisan Salbe kann es wegen des Hilfsstoffes gelbes Vaselin bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Ver­ minderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit sol­ cher Kondome kommen.

Anwendung

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen einen Inhaltsstoff, bei Hauter­ krankungen im Anwendungsbereich (Sy­ philis, Tuberkulose). Nur nach Rückspra­ che mit dem Arzt bei Kindern und Ju­ gendlichen, in der Schwangerschaft und Stillzeit. Die Reißfestigkeit von Latex­ kondomen wird vermindert.

Anwendung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Inikationsstellung

Nicht indiziert

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Inikationsstellung

Nicht indiziert

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht indiziert

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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PROSTA FINK FOR'

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Wirkstoffe bei Prostatabeschwerden Alpharezeptorenblocker In der Muskulatur der Harnblasenwand und -halsregion sowie in der Prostata - aber auch an Blutgefäßen - befinden sich spe­ zielle Signalempfängerstellen, die die Reaktionsbereitschaft für die Spannung und Entspannung dieser Muskulatur beeinflussen (so genannte Alpharezeptoren). Arzneimittel, die diese Signalempfängerstellen besetzen können, verringern die Muskelspan­ nung im Prostata- und Harnblasenbereich, wodurch Beschwerden beim Wasserlassen auf Grund einer gutartigen Prostataver­ größerung (BPH) gebessert werden. Alpharezeptorenblocker, wie Tamsulosin, Alfuzosin, Doxazosin und Terazosin, bessern nächt­ lichen Harndrang und andere im Anfangsstadium der BPH vorkommende Beschwerden. Alpharezeptorenblocker beeinflussen die Größe der Prostata nicht.

5-Alpha-Reduktase-Hemmer Eine hormonell wirksame Substanz, die gutartiges Wachstum von Prostatagewebe (BPH) bremsen oder sogar rückgängig ma­ chen kann, ist Finasterid. Die Wirkungsweise dieser Substanz beruht darauf, dass der im Prostatagewebe vorkommende (enzy­ matische) Eiweißstoff 5-Alpha-Reduktase gehemmt wird. Durch den Einfluss von 5-Alpha-Reduktase wird in der Prostata das männliche Geschlechtshormon Testosteron in das weitaus wirksamere Hormonstoffwechselprodukt Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt. DHT fördert das Wachstum von Prostatagewebe. Finasterid blockiert gezielt die 5-Alpha-Reduktase, wobei sich die Prostata durchschnittlich um ein Drittel verkleinern kann - die Prostataverkleinerung führt aber nicht in jedem Fall auch zu einer Besserung der Beschwerden.

Beta-Sitosterin Beta-Sitosterine sind von Pflanzeninhaltsstoffen, den so genannten Phytosterinen, abgeleitete Substanzen, die in Deutschland seit mehr als zehn Jahren bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) eingesetzt werden. Sitosterine wirken vor allem entzün­ dungshemmend und können BPH-Beschwerden bessern. Durch eine Beta-Sitosterin-Therapie kann die Restharnmenge verringert und die Harnentleerungsfunktion deutlich verbessert werden. Die Größe der Prostata wird nicht beeinflusst.

Brennnessel Die Brennnessel (Urtica dioica) ist eine auch in Europa heimische Pflanze, die zahlreiche Inhaltsstoffe besitzt, die bei Prostata­ problemen günstig wirken - unter anderem Phytosterine. Der Wirkmechanismus bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) ist noch nicht vollständig geklärt, man geht jedoch davon aus, dass die Brennnessel einen Bluteiweißstoff, das so genannte SerumHormon-bindende Globulin (SHBG) beeinflusst. SHBG transportiert Geschlechtshormone (Testosteron, Östrogen) im Blut und kann auch an Prostatazellen binden. Dadurch wird das Wachstum von Prostatazellen beeinflusst beziehungsweise blockiert. Da­ rüber hinaus wirken Brennnesselinhaltsstoffe antientzündlich auf Prostatagewebe. Brennnesselwirkstoffe stehen auch als Kom­ bination mit Wirkstoffen der Sägepalmenfrüchte zur Verfügung. Kürbis Extrakte von Kürbissamen (Cucurbita pepo) werden zur Behandlung von Beschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) eingesetzt. Kürbissamen-Inhaltsstoffe können den Blasendruck verringern, die Blasenfunktion verbessern und den Druck auf die Harnröhre senken. Kürbissamen-Extrakte wirken bei BPH günstig, sind gut verträglich und können auch kombiniert mit Sägepalmenfrüchte-Extrakten angewendet werden.

Pollen Pollenextrakte, vor allem Roggenpollenextrakte, werden seit längerer Zeit mit Erfolg bei chronischer Prostataentzündung einge­ setzt. Auch bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) beeinflussen Pollenextrakte Prostatabeschwerden günstig. Ein Inhaltsstoff von Roggenpollen, die zyklische Hydroxamidsäure, hemmt möglicherweise das Wachstum von Prostatazellen beziehungsweise auch von Prostatakrebszellen. Darüber hinaus enthalten Pollenextrakte Phytosterine und Flavonoide. Sägepalme Die Sägepalme (Serenoa repens) ist eine in Nordamerika heimische Zwergpalmenart. Sägepalmenfrüchte enthalten zahlreiche Fettsäuren und Phytosterole. Zu den wichtigsten Effekten von Sägepalmenfrüchte-Extrakten (Sabal-Extrakte) zählt die Blockade der Umwandlung des männlichen Geschlechtshormons Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT), das für das Wachstum von Pro­ statagewebe vor allem verantwortlich gemacht wird. Sägepalmenwirkstoffe unterdrücken darüber hinaus offensichtlich auch die Bindung von DHT an Androgenrezeptoren in Prostatazellen und verhindern ungünstige Hormonwirkungen in Prostatagewebe. Auch die Wirkung von weiblichem Geschlechtshormon (Östrogen) auf Prostatagewebe kann durch Sägepalmenwirkstoffe blokkiert werden. Bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) Grad I und II ist die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit von Sägepal­ menfrüchte-Extrakten nachgewiesen. BPH-Prostatabeschwerden, wie nächtliches Wasserlassen (Nykturie) und Restharnbildung in der Blase, können wirksam gebessert werden. Bei einer Prostataentzündung wirken Sabal-Pflanzenextrakte entzündungshem­ mend und abschwellend.

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Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

QUMIN Q 10 PLUS PVP-IOD-RATIOPHARM SALBE

QUADRONAL ASS COMP.

Wundbehandlungsmittel

QUMIN Q 10 PLUS

Analgetikum Schmerzmittel

Vitaminpräparat Nahrungsergänzungsmittel

Schmerz

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Polyyidon-Iod, 10 g (enthält 9-12 % verfügbares lod) - Sonstige Bestandteile: Macrogol, Wasser

- Acetylsalicylsäure, 400 mg - Coffein, 50 mg - Hilfsstoffe: mikrokristalline Cellulose, Maisstärke

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Anwendungsgebiete

Anwendungsgebiete

- Oberflächenbehandlung bei Schnittund Schürfwunden - Verbrennungen, Verbrühungen - Druckgeschwüre (Dekubitus) - Ulcus cruris - Hautentzündungen

- Leichte bis mäßig starke Schmerzen

Nebenwirkungen - Bei längerer Behandlung: Störung der Wundheilung - Einzelfälle: Überempfindlichkeitsreak­ tionen, Störungen des Salz- und des Säuren-Basen-Haushaltes

Coenzym Q 10 Vitamin C Vitamin E Betacarotin Selenhefe Bierhefe

Nebenwirkungen

Anwendungsgebiete

-

- Förderung der Leistungsbereitschaft des Körpers - Coenzym Q 10 ist ein natürlicher Bestandteil der Nahrung, der die Umwandlung von Nahrungsenergie in Körperenergie unterstützt

Überempfindlichkeitsreaktionen Magen-Darm-Beschwerden Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle Selten: Leber- und Nierenfunktions­ störungen, Hypoglykämie, Hautaus­ schläge, zentralnervöse Störungen, Schwindel, Ohrensausen, Eisen­ mangelanämie

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen

lod reagiert mit Quecksilberverbindun­ gen zu stark ätzendem Quecksilberiodid. Nicht anwenden bei Schilddrüsener­ krankungen, Überempfindlichkeit gegen lod, Säuglingen bis zum Alter von sechs Monaten, während der Schwanger­ schaft und Stillzeit. Nicht zusammen mit Taurolidin und Wasserstoffperoxid an­ wenden.

Nicht anwenden bei Magen-Darm-Be­ schwerden, Ulkuskrankheit, erhöhter Blutungsneigung, Antikoagulation, Asth­ ma, vorgeschädigter Leber oder Niere, Hyperthyreose, Angstsyndrom. Überdo­ sierung vermeiden. Langfristige Einnah­ me von Schmerzmitteln kann die Nieren dauerhaft schädigen. Wechselwirkungen können bei gleichzeitiger Anwendung von gerinnungshemmenden Arzneimit­ teln auftreten.

Anwendung

Anwendung

Normalerweise nimmt der Körper genü­ gend Q 10 mit der Nahrung auf. Durch fettarme und unausgewogene Ernäh­ rung, erhöhten Bedarf durch Belastung in Beruf und Sport und insbesondere ab dem vierten Lebensjahrzehnt kann es zu einem erhöhten Bedarf kommen, der durch die normale Nahrung nicht ausrei­ chend gedeckt ist. Coenzym Q 10 steht als Nahrungsergänzung zur Verfügung, die Coenzym-Q-10-Defizite ausgleichen kann.

Einmal bis mehrmals täglich gleichmä­ ßig auftragen. Häufigkeit und Dauer richtet sich nach dem Heilungsverlauf.

Bei Erwachsenen und Jugendlichen eine Tablette bis zu dreimal täglich (maximal vierTabetten pro Tag). Die Tabletten sind möglichst nach dem Essen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen. Nicht ohne ärztlichen Rat längere Zeit oder in höheren Dosen anwenden.

Es empfiehlt sich, Coenzym Q 10 min­ destens drei Monate lang einzunehmen. Morgens eine Kapsel. Bei hoher Belas­ tung und mit zunehmendem Alter sollte Coenzym Q 10 täglich nahrungsergän­ zend eingenommen werden.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendungsbeschränkungen

Anwendung

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter sechs Monaten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 17 Jahren

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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QIO-VITAL-COMPLEX QIO-VITAL-COIVIPLEX

RAMEND ABFUHR-TABLETTEN

RAMEND ABFÜHRTEE INSTANT N Abführmittel Laxans

Abführmittel Laxans

Vitaminpräparat Nahrungsergänzungs­ mittel

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Magnesiumcarbonat, 200 mg - Vitamin C, 150 mg - Selenhefe, 60 mg - Natürliches Vitamin E, 36 mg - Niacin, 34 mg - Natürliches Coenzym Q10, 30 mg - Panothensäure, 16 mg - Betacarotin, 9 mg - Vitamin B6, 3,4 mg -Vitamin B2, 3,2 mg - Vitamin B1,2,4 mg - Folsäure, 400 pg - Biotin, 200 pg -Vitamin B12, 9 pg

- Trockenextrakt aus Sennesfrüchten (Sennosid B), 20 mg - Sonstige Bestandteile: Maisstärke, Lactose, Cellulosepulver, Gelatine, Povidon, Magnesiumstearat, hoch­ disperses Siliciumdioxid, Hypromellose, Talkum, Macrogol, Farbstoffe (E 104, E132, E 171, E 172)

- Wässriger Trockenextrakt aus Sennes­ früchten (Sennosid B), 23,5 mg - Sonstige Bestandteile: Natrium­ benzoat, Kaliumsorbat, Süßhol­ zwurzel-Trockenextrakt, Kümmelöl, Anisöl, Korianderöl, Trockenglucose

Anwendungsgebiete - Vorbeugung gegen Altersbeschwerden - Körperliche und psychische Stresszus­ tände - Chronische Müdigkeit - Abwehrschwäche - Vorbeugung gegen Herz-KreislaufErkrankungen

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Nebenwirkungen sind bei empfohlener Dosierung nicht zu erwarten.

Anwendung Es empfiehlt sich, eine Kapsel Q10-VitalComplex (The Original) täglich nah­ rungsergänzend einzunehmen, um den Tagesbedarf an lebenswichtigen Vital­ stoffen zu sichern.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

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Anwendungsgebiete - Kurzfristige Anwendung bei Ver­ stopfung (Obstipation)

Nebenwirkungen - Einzelfälle: krampfartige MagenDarm-Beschwerden - Ausscheidung von Eiweiß und Blut im Urin, Dunkelfärbung der Darm­ schleimhaut durch harmlose Farbstof­ feinlagerungen, harmlose Rotfärbung des Harns

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Darmverschluss, bei akut entzündlichen Erkrankungen des Darms (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Blinddarmentzündung), bei Bauch­ schmerzen unbekannter Ursache, bei schwerer körperlicher Austrocknung durch Wasser- und Salzverlust, bei Kin­ dern unter zehn Jahren und in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Anwendung Erwachsene und Jugendliche einmal täglich eine Tablette, bei hartnäckiger Verstopfung eineinhalb Tabletten abends unzerkaut mit Flüssigkeit ein­ nehmen. Ohne ärztlichen Rat höchstens ein bis zwei Wochen anwenden.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendungsgebiete - Kurzfristige Anwendung bei Ver­ stopfung (Obstipation)

Nebenwirkungen - Einzelfälle: krampfartige MagenDarm-Beschwerden - Ausscheidung von Eiweiß und Blut im Urin, Dunkelfärbung der Darm­ schleimhaut durch harmlose Farbstof­ feinlagerungen, harmlose Rotfärbung des Harns

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Darmverschluss, bei akut entzündlichen Erkrankungen des Darms (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Blinddarmentzündung), bei Bauch­ schmerzen unbekannter Ursache, bei schwerer körperlicher Austrocknung durch Wasser- und Salzverlust, bei Kin­ dern unter zehn Jahren und in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Anwendung Erwachsene und Jugendliche einmal täglich einen gestrichenen Teelöffel mit 150 ml Wasser übergießen, umrühren und vor dem Schlafengehen trinken. Ohne ärztlichen Rat höchstens ein bis zwei Wochen anwenden.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter zehn Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter zehn Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

TIOALLERG HYDROCORTISON RATIO VITA ZELLAKTIV Q 10 t

RATIOALLERG GEL

RATIOALLERG HYDROCORTISON

Vitalstoffpräparat

Antiallergikum

Creme Dermatikum Kortikoid

Nahrungsergänzungs­ mittel

Wirkstoffe Vitamin C Vitamin E Provitamin A (Betacarotin) Coenzym Q 10 Hefe (mit natürlich gebundenem Selen) - Sonstige Bestandteile: pflanzliches Öl (gehärtet), Gelatine, Glycerin, Emul­ gator, Sojalecithin, Milchfett, Farb­ stoffe (E 141, E 172) -

Anwendungsgebiete - Energieaktivator und Zellschutz zur Nahrungsergänzung - Coenzym Q 10 aktiviert Zellenergie und stärkt die Abwehr- und Schutz­ funktionen im Körper

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Eine Kapsel deckt den Bedarf an Schutz­ vitaminen C und E, an Provitamin A (Betacarotin), Selen aus Hefe und Coen­ zym Q 10. Hinweis: Unterstützen Sie Ih­ ren Körper durch Verzicht auf übermäßi­ gen Alkohol- und Nicotinkonsum. Die Er­ nährung sollte ausgewogen sein und reichlich Vitamine enthalten. Gönnen Sie Ihrem Körper reichlich Schlaf und führen sie eine ausgeglichene Lebensweise.

Anwendung

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Diphenhydraminhydrochlorid, 2 g - Sonstige Bestandteile: Benzalkoniumchlorid, Isopropanol, Polysorbat 20, Hydroxyethylcellulose, Glycerol, Eucalyptusöl, gereinigtes Wasser

- Hydrocortison, 2,5 mg - Sonstige Bestandteile: Kaliumsorbat, selbstemulgierende Tri- und Partialglyceride, selbstemulgierende Salben­ grundlage o/w, Cetylalkohol, Vaseline, Glycerol, Citronensäure, Natriumcitrat, BHT, Ascorbylpalmitat, gereinigtes Wasser

Anwendungsgebiete - Örtliche Behandlung von allergischen und/oder juckenden Hauterkran­ kungen und Überempfindlichkeitsreak­ tionen der Haut - Nesselsucht - Insektenstiche, Sonnenbrand, Hautre­ aktion nach Kontakt mit Quallen

Nebenwirkungen

Anwendungsgebiete - Behandlung von entzündlichen, aller­ gischen und juckenden, oft mit Bläs­ chen- und Krustenbildung einherge­ henden Hauterkrankungen

Nebenwirkungen

- Selten: Überreaktionen der Haut

- Selten: Hautreaktionen

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegenüber einem der Bestandteile und nicht im Bereich von Augen und Schleimhäuten, ist nicht zur Behandlung großflächiger und/oder entzündlicher Hautveränderungen bestimmt. Dies gilt vor allem für Säuglinge und Kleinkinder (dem Arzt vorstellen). In der Schwanger­ schaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden, nicht in der Stillzeit ver­ wenden.

Kinder unter sechs Jahren nur nach aus­ drücklicher ärztlicher Verordnung. Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile. Nicht anwenden bei verschiedenen Hauterkrankungen. In der Schwanger­ schaft und Stillzeit nur nach strenger Ab­ wägung von Nutzen/Risiko auf ärztliche Anordnung. Siehe auch Beipackzettel. Mit dem Arzt die weitere Behandlung bei auftretenden Nebenwirkungen ab­ klären.

Anwendung Zwei- bis sechsmal täglich dünn auf die betroffenen Hautpartien auftragen. Die Menge richtet sich nach der Ausdeh­ nung der betroffenen Hautareale.

Verzehrempfehlung: Zu einer der Haupt­ mahlzeiten eine Kapsel mit etwas Was­ ser einnehmen.

Anwendung Zu Beginn der Behandlung zwei- bis dreimal täglich dünn auftragen. Nach Besserung des Krankheitsbildes genügt das Aufragen meist einmal täglich oder alle zwei bis drei Tage.

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter sechs Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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RATIOGAST DURCHFA RATIOGAST DURCHFALLKAPSELN

RATIOGAST MAGENTROPFEN i Magen-Darm-Mittel

Magen-Darm-Mittel Antidiarrhoikum

RATIOGRIPPAL + C Analgetikum Schmerzmittel

Fieber (Schmerz

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Tormentillwurzelstock-Trockenextrakt (3,5-4,5:1), 200 mg - Sonstige Bestandteile: Maisstärke, Lactose, Siliciumdioxid, Talkum, Magnesiumstearat, Gelatine, Farbstoffe, gereinigtes Wasser

- Anisöl, 22,5 g - Fenchelöl, 22,5 g - Kümmelöl, 9 g - Sonstige Bestandteile: Ethanol 96 % (V/V)

-

Anwendungsgebiete

- Verdauungsbeschwerden - Leichte Krämpfe im Magen-DarmBereich - Blähungen - Völlegefühl

- Unspezifische, akute Durchfallerkran­ kungen

Nebenwirkungen - Bei empfindlichen Patienten: Magen­ beschwerden

Anwendungsbeschränkungen Nicht einnehmen bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen Tormentillwurzelstock oder einen der sonstigen Bestand­ teile. Nicht anwenden bei Kindern zwi­ schen sechs und zwölf Jahren. Säuglinge und Kleinkinder mit Durchfallerkrankun­ gen sind in jedem Fall von einer Selbst­ medikation auszuschließen.

Anwendung Erwachsene nehmen dreimal täglich zwei Kapseln ein. Die Einnahme erfolgt möglichst auf leeren Magen vor den Hauptmahlzeiten. Die Kapseln werden mit reichlich Flüssigkeit eingenommen.

Acetylsalicylsäure, 300 mg Paracetamol, 200 mg Ascorbinsäure (Vitamin C), 300 mg Sonstige Bestandteile: Sorbitol, Lactose, Aromastoffe, Povidon, Saccharin-Natrium, Natriumhydrogen­ carbonat, Citronensäure (E 330)

Anwendungsgebiete

Nebenwirkungen - Selten: allergische Reaktionen der Haut, der Atemwege und des MagenDarm-Traktes

Anwendungsbeschränkungen Nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Anis, Fenchel oder Kümmel ein­ nehmen, nicht in der Schwangerschaft, nicht bei Säuglingen und Kleinkindern anwenden. Enthält 44,6 Vol.-% Alkohol. Sollte nicht über mehrere Wochen ohne Rücksprache mit dem Arzt eingenom­ men werden.

Anwendung Wenn nicht anders verordnet, zwei- bis dreimal täglich zehn Tropfen in etwas Flüssigkeit oder auf Zucker einnehmen.

Anwendungsgebiete -

Leichte bis mittelstarke Schmerzen Entzündungen Fieber Erkältungskrankheiten

Nebenwirkungen - Selten: Überempfindlichkeitsreak­ tionen - Sehr selten: Magen-Darm-Beschwer­ den, Leber- und Nierenfunktionsstö­ rungen, schwere Hautausschläge, Störungen der Blutbildung

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei krankhaft erhöhter Blutungsneigung, nicht bei Kindern un­ ter sechs Jahren. Darf in der Schwanger­ schaft und Stillzeit nicht eingenommen werden oder nur auf ärztliche Anord­ nung. Darf bei zahlreichen Erkrankun­ gen nur nach Rücksprache mit dem Arzt und/oder auf ärztliche Anordnung hin eingenommen werden. Bei lang dauern­ der Einnahme sind zentralnervöse Stö­ rungen möglich. Beipackzettel beach­ ten.

Anwendung Ein bis zwei Tabletten in einem Glas Wasser auflösen. Zum Essen einnehmen. Dosierung laut Beipackzettel.

pezielle Vorsichtsmaßnahmen

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Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 12 Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter sechs Jahren

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AVALGEN AKTIV KAPSELN RATIOHEPAR DRAGEES

RATIOSEPT

Cholagogum Gallenwegs­ therapeutikum

RAVALGEN AKTIV KAPSELN Mund- und Rachentherapeutikum

Arteriosklerosemittel

IM Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Trockenextrakt aus Artischocken­ blättern (5,8—7,5:1), 300 mg (Auszugsmittel: Wasser) - Sonstige Bestandteile: Macrogol, Glycerol, Maisstärke, Maltodextrin, Crospovidon, Calciumhydrogen­ phosphat, Magnesiumstearat, Schellack, Povidon, Glyceroldiacetatalkanoat, Talkum, Saccharose, Gummiarabicum, Calciumcarbonat, weißer Ton, Farbstoff (E 171)

- Ratanhiatinktur (DAB), 1 ml -Enthält 65,3 Vol.-% Alkohol

- Öliger Auszug aus Knoblauchzwiebeln (2-3:1), 400 mg (Auszugsmittel: Rüböl) - Sonstige Bestandteile: Sojalecithin, Glycerol, Hypromellose, Hydrierungs­ produkte von teilhydrolysierter Stärke

Anwendungsgebiete - Verdauungsbeschwerden - Funktionelle Störungen des ableitenden Gallensystems

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Bei Beschwerden, die länger als eine Woche andauern, den Arzt verständi­ gen. Nicht einnehmen bei bekannter Al­ lergie gegen Artischocken und andere Korbblütler, bei Verschluss der Gallenwe­ ge. Bei Gallensteinleiden Rücksprache mit dem Arzt nehmen. Sollte aus Grün­ den der allgemeinen Vorsorglichkeit nicht in Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden und nicht von Kindern unter zwölf Jahren. Hinweis für Diabetiker: Ein Dragee entspricht 0,02 Broteinheiten.

Anwendungsgebiete - Entzündungen von Zahnfleisch und Mundschleimhaut (Gingivitiden und Stomatitiden) - Prothesendruckstellen

Nebenwirkungen - Sehr selten: allergische Schleimhaut­ reaktionen

Anwendungsbeschränkungen Bei unverdünnter Anwendung können vorübergehend ein leichtes Brennen und eine Geschmacksirritation auftreten. Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen Zubereitungen aus Ratanhiawurzel. Enthält 65,3 Vol.-% Alkohol!

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, werden die betroffenen Stellen des Zahnflei­ sches oder der Mundschleimhaut zweibis dreimal täglich mit der unverdünn­ ten Tinktur eingepinselt. Zur Bereitung einer Spül- und Gurgellösung werden 40-60 Tropfen in ein halbes Glas war­ mes Wasser gegeben und zwei- bis drei­ mal täglich damit der Mund- und Ra­ chenraum gespült oder gegurgelt.

Anwendungsgebiete - Vorbeugung gegen altersbedingte Gefäßveränderungen

Nebenwirkungen - Selten: Magen-Darm-Beschwerden, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, allergische Überempfindlichkeitsreak­ tionen, leichte Blutdrucksenkung

Anwendungsbeschränkungen Veränderung des Geruchs von Haut und Atemluft ist möglich. Nicht anwenden bei Blutgerinnungsstörungen und ver­ mehrter Blutungsneigung. Wechselwir­ kungen mit Antihypertonika und Anti­ koagulanzien sind möglich.

Anwendung Täglich vier Kapseln unzerkaut nach den Mahlzeiten einnehmen. Empfehlenswert ist die Einnahme von zwei Kapseln nach dem Mittagessen und zwei Kapseln nach dem Abendessen. Es empfiehlt sich, Ravalgen aktiv kurmäßig über ei­ nen längeren Zeitraum einzunehmen.

Anwendung Dreimal täglich ein Dragee, falls nicht anders verordnet, mit ausreichend Flüs­ sigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 12 Jahren

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

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REGULAX N WÜRFEL REGULAX PICOSULFAT TROPFEN

REGULAX N WÜRFEL

REISEGOLD TABS Antiemetikum

Abführmittel Laxans

Abführmittel Laxans

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Sennesfrüchte, 0,56-1,01 g (standar­ disiert auf maximal 30 mg Hydroxyanthracenderivate ber. als Sennosid B) - Sonstige Bestandteile: Sorbinsäure, Propylenglycol, dickflüssiges Paraffin, Hartfett, Glycerolmonostearat, Pflau­ menmus, Feigenpaste, Aromastoffe, Invertzucker, Sorbitol

- Natriumpicosulfat, 7,5 mg - Sonstige Bestandteile: Sorbitol, Propylenglycol

- Dimenhydrinat, 50 mg - Sonstige Bestandteile: Calciumhydrogenphoshat, Lactose, Cellulosepulver, Natriumcarboxymethylstärke, hochdis­ perses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat

Anwendungsgebiete

Nebenwirkungen

- Verstopfung mit zu seltenem und/oder hartem Stuhlgang - Darmträgheit

- Länger dauernde oder hoch dosierte Anwendung: Verlust von Kalium und anderen Mineralstoffen. Dies kann zur Störung der Herzfunktion und zu Mus­ kelschwäche führen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von harn­ flussfördernden Mitteln und Neben­ nierenrindenhormon. An der Niere kann Albuminurie und Hämaturie auf­ treten

Nebenwirkungen - Selten: krampfartige Magen-DarmBeschwerden - Bei Dauergebrauch/Missbrauch: Mineralverluste (vor allem Kalium), Eiweiß und Blut im Urin

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Darmverschluss, plötzlich auftretenden entzündlichen Er­ krankungen des Darmes, Bauchschmer­ zen unbekannter Ursache und bei Kin­ dern unter zwölf Jahren. Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nur dann einnehmen, wenn andere Maß­ nahmen, wie Ernährungsumstellung und Quellstoffpräparate, erfolglos probiert wurden.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene einen Würfel, Kinder ab zwölf Jahren einen viertel bis einen hal­ ben Würfel ein. Ohne ärztliche Anwei­ sung nicht länger als ein bis zwei Wo­ chen einnehmen.

Anwendungsgebiete - Kurzfristige Anwendung bei Verstopfung - Bei Erkrankungen, die eine erleichterte Entleerung des Darms erfordern

Anwendungsbeschränkungen Nur zur kurzfristigen Anwendung. Nicht anwenden bei Darmverschluss, entzünd­ lichen Magen-Darm-Erkrankungen, in der Schwangerschaft und Stillzeit. Nicht geeignet für Kinder unter vier Jahren. Die Wirkung von Herzglykosiden wird verstärkt, Diuretika und Glukokortikoide verstärken den Kaliumverlust. Hinweis für Diabetiker: 1ml entspricht 0,03 Brot­ einheiten.

Anwendung Die Dosierung erfolgt individuell: in der Regel abends zehn bis fünfzehn Tropfen einnehmen. Kinder ab vier Jahren neh­ men die Hälfte.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendungsgebiete - Vorbeugung gegen und Behandlung von Reisekrankheit - Schwindel, Übelkeit und Erbrechen

Nebenwirkungen - Schläfrigkeit, Benommenheit - Gelegentlich: Erregung, Unruhe, Desorientierung, Schwindel, Krämpfe, Verstopfung, Sehstörungen, Überemp­ findlichkeitsreaktionen - Sehr selten: Störungen der Blut­ bildung

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile, bei Neuge­ borenen, während der Schwangerschaft und Stillzeit, Krampfanfällen, erhöhtem Augeninnendruck, bei einer Behandlung mit bestimmten Antibiotika.

Anwendung Zur Vorbeugung dreimal täglich eine Ta­ blette (die erste Tablette 30 Minuten vor Reisebeginn), sonst alle vier Stunden ein bis zwei Tabletten, jedoch nicht mehr als sechs Tabletten/Tag. Für Kinder (5-12 Jahre) alle sechs bis acht Stunden eine halbe bis eine Tablette, nicht mehr als drei Tabletten/Tag.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Hk 888

Nicht anwenden

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter vier Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter sechs Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

RENNIE TABLETTEN REISETABLETTEN-RATIOPHARM

RENNIE DEFARIN KAUTABLETTEN

RENNIE TABLETTEN

Magen-Darm-Mittel

Magen-Darm-Mittel

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Dimenhydrinat, 50 mg - Sonstige Bestandteile: Calciumhydrogenphoshat, Lactose, Cellulose, Natri­ umcarboxymethylstärke, Silicium­ dioxid, Magnesiumstearat

- Calciumcarbonat, 680 mg - Schweres basisches Magnesium­ carbonat, 80 mg - Dimeticon-Siliciumdioxid (19:1), 25 mg - Sonstige Bestandteile: Sorbitol, Kartoffelstärke, Maisquellstärke, Magnesiumstearat, Pfefferminzaroma, Zitronenaroma

- Calciumcarbonat, 680 mg - Schweres basisches Magnesiumcar­ bonat, 80 mg - Sonstige Bestandteile: Talkum, Aroma­ stoffe, Saccharose, Kartoffelstärke, vorgelatinisierte Stärke, Magnesium­ stearat, dünnflüssiges Paraffin

Anwendungsgebiete - Vorbeugung gegen und Behandlung von Reisekrankheit - Schwindel, Übelkeit und Erbrechen

Nebenwirkungen - Schläfrigkeit, Benommenheit - Gelegentlich: Erregung, Unruhe, Desorientierung, Schwindel, Krämpfe, Verstopfung, Sehstörungen, Überemp­ findlichkeitsreaktionen - Sehr selten: Störungen der Blut­ bildung

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile, bei Neuge­ borenen, während der Schwangerschaft und Stillzeit, Krampfanfällen, erhöhtem Augeninnendruck, bei einer Behandlung mit bestimmten Antibiotika.

Anwendung Zur Vorbeugung dreimal täglich eine Ta­ blette (die erste Tablette 30 Minuten vor Reisebeginn), sonst alle vier Stunden ein bis zwei Tabletten, jedoch nicht mehr als sechs Tabletten/Tag. Für Kinder (5-12 Jahre) alle sechs bis acht Stunden ’Z-1 Tablette, nicht mehr als drei Tablet­ ten/Tag.

Anwendungsgebiete - Symptomatische Behandlung von Oberbauchbeschwerden (Völlegefühl, Sodbrennen) - Akute und chronische Magenschleim­ hautentzündung (Gastritis) in Ver­ bindung mit Blähungen

Nebenwirkungen - Hohe Dosen: Hyperkalziämie, Nieren­ steinkrankheiten, Kalkstoffwechsel­ störungen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei erhöhtem Blutkalzi­ umspiegel und bei Phosphatmangel, bei eingeschränkter Nierenfunktion und Ab­ lagerung von Kalksalzen in den Nieren. Wegen möglicher Resorptionsbeein­ trächtigungen sollte zwischen der Ein­ nahme von Antazida und anderen Arz­ neimitteln ein Abstand von zwei Stun­ den liegen.

Anwendung Ein bis zwei Kautabletten eine Stunde nach den Mahlzeiten, vor dem Schlafen­ gehen oder bei Auftreten der Beschwer­ den kauen oder lutschen. Eine Dosie­ rung von 8-10 Kautabletten/Tag sollte nur wenige Tage eingenommen werden.

Nicht anwenden

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter fünf Jahren

y

Anwendungsgebiete - Säurebedingte Magenbeschwerden, (Hyperazidität) - Magenschleimhautentzündung (Gas­ tritis) - Völlegefühl, Magendrücken und saures Aufstoßen (dyspeptische Beschwerden), Sodbrennen - Verdauungsbeschwerden

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei erhöhtem Serum­ kalzium (Hyperkalziämie) und bei Phos­ phatmangel (Hypophosphatämie), bei eingeschränkter Nierenfunktion nur auf Anraten des Arztes. Im Hinblick auf eine mögliche Resorptionsbeeinträchtigung durch Wechselwirkung zwischen Antazi­ da und anderen Arzneimitteln (Tetrazy­ kline und Chinolonderivate), sollte ein Abstand von ein bis zwei Stunden zwi­ schen den Einnahmen eingehalten wer­ den. Hinweis für Diabetiker: Eine Tablet­ te entspricht 0,04 Broteinheiten.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, bei Be­ darf bis zu dreimal täglich ein bis zwei Tabletten lutschen oder kauen.

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Strenge Indikationsstellung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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REPARIL GEL N REPURSAN ST

REPARIL GEL N

RESISTAN Immunmodulator

Potenzmittel

Antiphlogistikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Aescin, 1 g - Diethylaminsalicylat, 5 g - Sonstige Bestandteile: Polyacrylsäure, Macrogol-6, Edetinsäure, Dinatrium­ salz, Trometamol, Isopropylalkohol, Geruchsstoffe, Capryl-/Caprinsäure

- Extr. Yohimbe sicc., 30 mg - Extr. Muira puama sicc. (Potenzholz), 5 mg - Extr. Colae sicc., 30 mg - Riboflavin, 0,25 mg - Vitamin-E-acetat, 1 I.E. - Calciumpantothenat, 3,75 mg - Nicotinamid, 3,5 mg - Eisensulfat, 1,5 mg (entspricht 0,3 mg Fe2+) - Mangansulfat 0,15 mg (entspicht 0,05 mg Mangan) - Zinksulfat 0,2 mg (entspicht 0,05 mg Zink) - Hilfsstoffe: Gummiarabicum, Calcium­ carbonat, mikrokristalline Cellulose, Ethylcellulose, Eudragit, Farbstoff (E 172), Glukosesirup, Kaliumhydro­ genphosphat, Magnesiumstearat

-

Anwendungsgebiete -

Prellungen Quetschungen Verstauchungen Hämatome (Blutergüsse) Sehnenscheidenentzündungen Wirbelsäulenerkrankungen

Nebenwirkungen - Sehr selten: allergische Hauterschei­ nungen

Anwendungsbeschränkungen Nicht auf offene und strahlenbehandelte Hautstellen und Schleimhäute auftra­ gen. In der Schwangerschaft keine Lang­ zeitbehandlung auf großen Flächen. Während der Stillzeit nicht im Brustbe­ reich anwenden. Hinweis: Hauptinhalts­ stoff ist das Saponingemisch Aescin, das bei äußerlicher Anwendung die Abhei­ lung von Prellungen und Verstauchun­ gen fördert.

Anwendungsgebiete - Stärkung der sexuellen Leistungsfä­ higkeit

Nebenwirkungen - Erregungszustände, Tremor, Schlaflo­ sigkeit, Angst, Blutdruckerhöhung, schneller Pulsschlag, Leberschäden sowie Übelkeit und Erbrechen

Anwendung

Anwendungsbeschränkungen

Einmal oder mehrmals täglich auf be­ troffenen Bereich auftragen.

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit, Leber- und Nierenerkrankungen.

Anwendung Während der ersten drei Tage dreimal täglich ein bis drei Dragees, ab dem 4. Tag dreimal täglich drei bis vier Dragees unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einnehmen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

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Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Echinacea angustifolia, 0 12 g Eupatorium pedoliatum, 0 2,9 g Baptisia, 0 2 g Amica, D2 2 g Hilfsstoffe: Glycerol 85 %, Citronensäure-Monohydrat, Kaliumsorbat, gereinigtes Wasser - Enthält 13 Vol.-% Alkohol

Anwendungsgebiete - Grippaler Infekt - Erkältungskrankheiten und fieberhafte Erkrankungen - Unterstützend bei Infektionen

Nebenwirkungen - Gelegentlich: Überempfindlichkeitsre­ aktionen, Gesichtsschwellung, Atemnot, Schwindel, Blutdruckabfall

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit, Systemerkrankungen, wie Tuberku­ lose, Leukosen, Kollagenosen, multiple Sklerose, AIDS-Erkrankung, HlV-lnfektion und anderen Autoimmunerkrankun­ gen.

Anwendung Bei Auftreten der ersten Erkrankungszei­ chen initial über zwei Tage bis zu sechs­ mal täglich 4 ml (Dosierbecher) unver­ dünnt oder mit etwas Flüssigkeit einneh­ men. Ab dem dritten Tag zur Weiterbe­ handlung dreimal täglich 4 ml (Dosier­ becher) bis zum Abklingen der Erkran­ kung. Kinder (4-12 Jahre) erhalten je­ weils die Hälfte der angegebenen Dosis. Flasche vor Gebrauch schütteln.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter vier Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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RHEUMA-GELRATIOPHARM Fieber

-GELRATIOPHARM

Wirkstoffe bei rheumatischen Beschwerden

Antirheumatikum

Schmerz

Arnika

Extrakt von Arnikablüten (Arnica flos) wirkt äußerlich an­ gewendet schmerz- und entzündungshemmend sowie keimabtötend. Arnikainhaltsstoffe sind Sesquiterpenlactone, Flavonoide, Cumarine, Phenolcarbonsäuren und ätheri­ sche Öle.

Cayennepfeffer

Der Hauptinhaltsstoff (Capsaicin) von Paprikafrüchten be­ ziehungsweise Cayennepfeffer (Capsicum annuum, frutes­ cens) wirkt hautreizend und -erwärmend. Bei rheumati­ schen Beschwerden können Paprikawirkstoffe äußerlich als Salbe oder Pflaster eingesetzt werden. Capsaicin reizt die Hautnerven, verursacht zunächst schmerzhaftes Hautbren­ nen und dann eine leichte Schmerzhemmung.

Diclofenac

Diclofenac gehört zur Gruppe der Phenyl- und Heteroaryl­ essigsäuren und ist eine der wirksamsten schmerzhem­ menden (analgetisch) und antientzündlichen (antiphlogis­ tisch) Substanzen. Diclofenac wird bevorzugt bei Schmerz­ zuständen auf Grund entzündlich-rheumatischer Erkran­ kungen eingesetzt. Diclofenac kann innerlich oder äußer­ lich als Salbe zur Behandlung von schmerzhaften rheumati­ schen Beschwerden verwendet werden.

Enzyme

Enzyme sind Eiweißstoffe, die als Katalysatoren Stoffwech­ selvorgänge und Reaktionen im Körper erleichtern und be­ schleunigen können. Man benutzt Enzymgemische oder pflanzliche Einzelenzyme (Bromelain, Papain) und tierische Enzyme (Chymotrypsin, Trypsin, Pankreatin), wodurch sich die erwünschte Heilwirkung verstärkt. Bromelain wird aus dem Presssaft der reifen Ananas (ananas comusus var. Cay­ enne) gewonnen. Enzyme wirken etzündungs- und schmerzhemmend sowie durchblutungsfördernd, insbeson­ dere bei Verletzungen sowie bei allen akuten und chroni­ schen Entzündungsprozessen.

Ibuprofen

Ibuprofen ist ein so genanntes peripher wirksames Schmerzmittel (Analgetikum), das zur Substanzgruppe der Profene (Alpha-Arylpropionsäuren) gehört. Ibuprofen wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshem­ mend. Bei akuten Schmerzen ist innerhalb von zwei Stun­ den eine wirksame Schmerzkontrolle zu erwarten. Ibupro­ fen ist gut verträglich und kann innerlich oder äußerlich als Creme zur Behandlung von schmerzhaften rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden.

Nikotinsäure

Nikotinsäurederivate, wie Benzyl-, Methyl- oder Propylnicotinat, wirken erweiternd auf die Hautgefäße und fördern die Durchblutung bei äußerlicher Anwendung. Der Wirk­ stoff verursacht Hautrötung und Wärmegefühl.

Salicylsäure

Salicylsäurederivate, wie Bornyl-, Isobornyl-, Methyl-, Diethylamin- oder Hydroxyethylsalicylat, wirken schmerz- und entzündungshemmend bei äußerlicher Anwendung.

Wirkstoffe - Etofenamat, 100 mg - Sonstige Bestandteile: Propylenglycol, Carbomer 2984, Poly-7-glycerol, Alkanoat, Macrogol-Glycerol-Hydroxystearat, Isopropylalkohol, gereinigtes Wasser

Anwendungsgebiete - Schmerzen, Schwellungen und Entzün­ dungen (z. B. stumpfe Verletzungen) - Rheumatische Erkrankungen der Weichteile, des Bewegungs- und Stütz­ apparates - Überlastungs- und Abnutzungserkran­ kungen der Wirbelsäule und der Gelenke

Nebenwirkungen - Gelegentlich: Hautreizungen - Sehr selten: allergische Reaktionen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen Etofenamat, Flufenaminsäure, andere nicht steroidale Antiphlogistika, Propylenglycol, bei Säuglingen und Kleinkindern, während der Schwangerschaft und der Stillzeit. Nicht auf verletzte, entzündete Haut auftragen.

Anwendung Mehrmals täglich (vier- bis fünfmal) ei­ nen 5-10 cm langen Strang auftragen.

-pezielle Vorsichtsmaßnahmen Nicht anwenden

Nicht anwenden

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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RHINEX K NASENSPRAY RHINEX K NASENSPRAY 0,05%

RHINO-GASTREU N R49 TROPFEN

RHINOMER NASENSPRAY »1

Rhinologikum Sinusitismittel

Rhinologikum Sinusitismittel Homöopathikum

Rhinologikum Sinusitismittel

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Naphazolinhydrochlorid, 0,05 g - Hilfsstoffe: Propylenglykol, Benzalkoniumchlorid, Essigsäure, Natriumacetat 3 H2O, gereinigtes Wasser

- Arsenicum album D12,10 ml - Calcium carbonicum Hahnemanni D30,10 ml - Cinnabaris D12,10 ml - Kalium bichromicum D12,10 ml - Mercurius solubilis Hahnemanni D30, 10 ml - Pulsatilla D12,10 ml - Sulfur D30,10 ml - Sonstige Bestandteile: Ethanol, Aqua purificata

- Steriles, isotonisiertes Meerwasser, 1ml - Sonstige Bestandteile: keine

Anwendungsgebiete - Schnupfen - Nasennebenhöhlenentzündung - Entzündliche Schleimhautschwel­ lungen im Bereich von Nase, Nasen­ nebenhöhlen und Rachen

Nebenwirkungen

Anwendungsgebiete

Anwendungsbeschränkungen

Nebenwirkungen

Nicht anwenden bei trockener Entzün­ dung der Nasenschleimhaut, Überemp­ findlichkeit gegenüber Naphazolinhy­ drochlorid oder Benzalkoniumchlorid. Vorsicht bei erhöhtem Augeninnen­ druck, schweren Herz-Kreislauf-Erkran­ kungen, Geschwulst der Nebenniere, Stoffwechselstörungen und bei Patien­ ten, die mit MAO-Hemmern und ande­ ren blutdrucksteigernden Medikamen­ ten behandelt werden. Wechselwirkun­ gen sind möglich.

- Nach der Anwendung kann Speichel­ fluss auftreten, in diesem Fall ist das Mittel abzusetzen - Gelegentlich: Hautreaktionen, in diesem Fall ist das Mittel ebenfalls abzusetzen

Anwendung Ein- bis dreimal täglich einen Sprühstoß in jede Nasenöffnung, maximal 5-7 Tage mit anschließender Therapiepause. Zur Anwendungsdauer bei Kindern sollte grundsätzlich der Arzt befragt werden.

Spezi e I le Vo r s i ch t sm a 3 nähme n -

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- Bei Schnupfen als begleitende Behandlungsmaßnahme zur Reinigung und Befeuchtung der Nasenschleim­ haut - Die Anwendung wird besonders als Schnupfen-Erstbehandlung bei Säug­ lingen und Kleinkindern empfohlen

Nebenwirkungen

- Brennen oder Trockenheit der Nasen­ schleimhaut - Selten: Herzklopfen, Pulsbeschleu­ nigung, Blutdruckanstieg, Kopf­ schmerzen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit - Gelegentlich: "verstopfte" Nase

- Schnupfen - Nasennebenhöhlenentzündung - Entzündliche Schleimhautschwel­ lungen im Bereich von Nase, Nasen­ nebenhöhlen und Rachen

Anwendungsbeschränkungen Anwendungsbeschränkungen nicht vor.

Anwendungsgebiete

liegen

- Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Rhinomer Nasenspray enthält keinerlei Hilfs- und Konservierungsstoffe und kann auch über einen längeren Zeitraum angewandt werden. Hinweis: Meerwas­ ser, steriles isotonisiertes salzhaltiges Wasser, enthält Natriumchlorid, be­ feuchtet die Nasenschleimhaut, verbes­ sert die Funktion der Flimmerhärchen, wirkt schwach desinfizierend und zu­ sammenziehend (adstringierend) und kann als Nasenspray Nasenschleimhaut­ beschwerden bei Fließschnupfen lin­ dern.

Anwendung

Anwendung

Soweit nicht anders verordnet: ein- bis zweimal täglich zehn bis fünfzehn Trop­ fen in etwas Wasser einnehmen. Klein­ kinder erhalten drei bis fünf Tropfen und Schulkinder fünf bis acht Tropfen nach obigem Schema.

Soweit nicht anders verordnet, je nach Bedarf mehrmals täglich ein bis zwei Sprühstöße in jedes Nasenloch.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter sechs Jahren

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

KAN TROPFEN 40 MG RHINOPRONT SPRAY

RHINOTON NASENSPRAY

Rhinologikum Sinusitismittel

RÖKAN TROPFEN 40 MG

Rhinologikum Sinusitismittel

Durchblutungsförderndes Mittel

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Tetryzolinhydrochlorid, 1 mg - Hilfsstoffe: Salzsäure, Natriumchlorid, Natriumcitrat, gereinigtes Wasser, Benzalkoniumchlorid, Natriumedetat, Polyoxyethylenlaurylether, Geruchs­ stoffe in einem Aromadepot

- Meersalz - Hilfsstoffe: Benzalkoniumchlorid, Sorbitol, Hypromellose, gereinigtes Wasser

Nebenwirkungen

- Trockenextrakt aus Ginkgo-bilobaBlättern (35-67:1), 40 mg (standardi­ siert auf 8,8-10,8 mg Flavonglykoside, 2,0-2,8 mg Terpenlactone, davon 1,12-1,36 mg Ginkgolide A, B, C sowie 1,04-1,28 mg Bilobalid, < 0,2 pg Ginkgolsäuren) - Hilfsstoffe: Saccharin-Natrium-2 H2O, Glycerol 85 %, Propylenglycol, gereinigtes Wasser

Anwendungsgebiete -

Schnupfen Heuschnupfen Nasopharyngitis Sinusitis

Anwendungsgebiete - Befeuchtung und Pflege der Nasenschleimhaut - Unterstützende Behandlung bei Schnupfen - Nicht bekannt

Nebenwirkungen

Anwendungsgebiete

Anwendungsbeschränkungen

- Gelegentlich: reaktive Hyperämie, Schleimhautbrennen, Schleimhaut­ trockenheit, chronische Nasenver­ stopfung bei Langzeitapplikation, systemische Wirkungen

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen einen der Inhaltsstoffe sowie bei häufigem Nasenbluten. Bei gleich­ zeitiger Anwendung eines anderen lokal wirksamen Schnupfenmittels Rhinoton Nasenspray vorher anwenden.

- Hirnorganisch bedingte Leistungsstö­ rungen - Gedächtnis-, Konzentrationsstö­ rungen, depressive Verstimmung, Kopfschmerzen - Verlängerung der schmerzfreien Geh­ strecke bei Schaufensterkrankheit - Ohrgeräusche, Schwindel

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit, Rhinitis sicca, schweren Herz-Kreis­ lauf-Erkrankungen und Stoffwechselstö­ rungen. Vorsicht bei Glaukom. Wechsel­ wirkungen mit Antidepressiva möglich.

Anwendung Bei Erwachsenen und Kindern maximal dreimal täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch, wobei der Abstand zwischen den einzelnen Gaben nicht weniger als vier Stunden betragen darf. Die Anwen­ dung sollte ohne ärztliches Anraten auf drei bis fünf Tage beschränkt bleiben, mit anschließender Therapiepause. Bei längerem Gebrauch drohen irreversib­ le Schleimhautschädigungen (Rhinitis sicca).

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendung Erwachsene und Kinder ab zwei Jahren nehmen mehrmals täglich ein bis zwei Sprühstöße in jedes Nasenloch. Säuglin­ ge und Kinder bis zwei Jahren nehmen mehrmals täglich einen Sprühstoß in je­ des Nasenloch. Bei Bedarf kann das Na­ senspray auch über einen längeren Zeit­ raum angewendet werden. Wenn nach vierzehntägiger Anwendung keine Lin­ derung der Beschwerden eingetraten ist, befragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmi

Nebenwirkungen - Erregungszustände, Tremor, Schlaflo­ sigkeit, Angst, Blutdruckerhöhung, schneller Pulsschlag, Leberschäden sowie Übelkeit und Erbrechen

Anwendungsbeschränkungen Sehr selten können leichte MagenDarm-Beschwerden, Kopfschmerzen, allergische Hautreaktionen auftreten.

Anwendung Hirnorganisch bedingte Leistungsstö­ rungen: dreimal täglich 20-40 Tropfen. Schaufensterkrankheit: dreimal täglich 20 Tropfen bzw. zweimal täglich 40 Trop­ fen. Schwindel und Ohrgeräusche: drei­ mal täglich 20 Tropfen bzw. zweimal täglich 40 Tropfen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter sechs Jahren

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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ROTER GINSENG VON ROTER GINSENG VON GINTEC

Wirkstoffe - Rotes Ginsengwurzelpulver aus min­ destens sechsjährigen Ginsengwurzeln von ausgesuchter Qualität der Stamm­ pflanze Panax Ginseng C. A. Meyer, 300 mg (standardisierter und hoch konzentrierter Wirkstoffgehalt auf mindestens 8 % Ginsenoside)

ROTER IMPERIAL GINSENG

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Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Rotes Ginsengwurzelpulver aus min­ destens sechsjährigen Ginsengwurzeln von ausgesuchter Qualität der Stamm­ pflanze Panax Ginseng C. A. Meyer, 1000 mg (standardisierter und hoch­ konzentrierter Wirkstoffgehalt auf mindestens 15 % Ginsenoside)

- Retinolpaimitat (Vitamin A), 10.000 I.E. - Alpha-Tocopherolacetat (Vitamin E), 70 mg - Sonstige Bestandteile: Saccharose, hochdisperses Siliciumdioxid, Mager­ milchpulver, Glukose-1-H2O, Kakao­ pulver, Reisstärke, Talkum, Kakao­ butter, Johannisbrotkernmehl, Laktose1-H2O, Ethylcellulose, Gummiarabicum, CarboxymethylcelluloseNatrium, Betacarotin, Ethylvanillin, Glycerol, Toffe-Kakao-Aroma, Hartpa­ raffin, Butylhydroxyanisol, Butylhy­ droxytoluol, dickflüssiges Paraffin

Anwendungsgebiete

Anwendungsgebiete - Stärkungsmittel bei Stress, Erschöp­ fung, Leistungsschwäche, Konzentra­ tionsmangel, Alterserscheinungen

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

- Keine bekannt

- Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen

Roter Ginseng von Gintec ist auf Grund der guten Verträglichkeit auch hervorra­ gend für Kinder, beispielsweise bei Lern­ schwierigkeiten oder Konzentrations­ mangel sowie Allergieneigungen auf Grund eines geschwächten Immunsys­ tems, geeignet. Bei Kindern ist die halbe Dosierung angezeigt.

Roter Imperial Ginseng ist auf Grund der guten Verträglichkeit auch hervorragend für Kinder, beispielsweise bei Lern­ schwierigkeiten oder Konzentrations­ mangel sowie Allergieneigungen auf­ grund eines geschwächten Immunsys­ tems, geeignet. Bei Kindern ist die halbe Dosierung angezeigt.

Anwendung

Anwendung

Wenn nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Jugendliche täglich drei bis vier Kapseln mit etwas Flüssigkeit vor dem Frühstück ein. Zu Beginn der kurmäßigen Behandlung oder bei be­ sonders starker Belastung empfiehlt sich eine höhere Dosierung von zweimal drei bis vier Kapseln täglich. Nach drei Mo­ naten kann auf die normale Tagesdosie­ rung übergegangen werden. Die kurmä­ ßige Anwendung wird über einen Zeit­ raum von mindestens zwölf Monaten empfohlen.

Wenn nicht anders verordnet, trinken Er­ wachsene und Jugendliche vor dem Frühstück einmal täglich den Inhalt ei­ nes Beutels in einer Tasse mit heißem Wasser aufgelöst. Die kurmäßige An­ wendung wird über einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten empfohlen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

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Vitaminpräparat

Roborantium Tonikum

- Stärkungsmittel bei Stress, Erschöp­ fung, Leistungsschwäche, Konzentra­ tionsmangel, Alterserscheinungen

h

ROVIGON G

Anwendungsgebiete - Funktionsstörungen des Binde- und Stützgewebes - Erkrankungen der Muskulatur und der Gefäße - Störung der Dunkelanpassung der Augen (Adaptationsstörungen) - Nachtblindheit (Hemeralopie) - Durch Vitamin A beeinflussbare Innen­ ohrläsionen - Männliche Fertilitätsstörungen - Vitamin A- und E-Mangelzustand - Lebererkrankung (Hepatopathie)

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Hypervitaminose A.

Anwendung Täglich ein Kaudragee einnehmen, bei Haut-, Seh- und Hörfunktionsstörungen zwei bis drei Kaudragees.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Ws

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

ROWACHOL COMP. ROWACHOL COMP.

Wirkstoffe bei Rückenschmerzen

Cholagogum Gallenwegsmittel Acetylsalicylsäure-

Acetylsalicylsäure (ASS) wird seit 100 Jahren medizinisch therapeutisch eingesetzt, vor allem als Schmerzmittel (Anal­ getikum), weshalb die Wirkungen und Nebenwirkungen von ASS sehr gut bekannt sind. Der eigentliche Wirkbestandteil ist Salicylat. ASS lindert Schmerz, senkt Fieber und ist anti­ entzündlich wirksam. ASS wirkt auch blutverdünnend durch Blutgerinnungshemmung. Die schmerzlindernde (analgeti­ sche) Wirkung von 500-1000 Milligramm ASS hält etwa vier Stunden lang an.

Coffein

Coffein verstärkt die schmerzlindernde Wirkung von ASS und Paracetamol. Coffein wirkt in der Regel anregend. Etwa 50 Milligramm Coffein sind in einer Tasse Kaffee enthalten.

Diclofenac

Diclofenac gehört zur Gruppe der Phenyl- und Heteroaryles­ sigsäuren und ist eine der wirksamsten schmerzhemmenden (analgetisch) und antientzündlichen (antiphlogistisch) Subs­ tanzen. Diclofenac wird bevorzugt bei Schmerzzuständen auf Grund entzündlich-rheumatischer Erkrankungen eingesetzt.

Ibuprofen

Ibuprofen ist ein peripher wirksames Schmerzmittel (Analge­ tikum), das zur Substanzgruppe der Profene (Alpha-Arylpro­ pionsäuren) gehört. Ibuprofen wirkt schmerzlindernd, fieber­ senkend und entzündungshemmend. Bei akuten Schmerzen kann innerhalb von zwei Stunden mit einer wirksamen Schmerzkontrolle gerechnet werden. Ibuprofen ist gut ver­ träglich. Die Ibuprofen-Regeldosis beträgt 200- 400 Milli­ gramm alle vier bis sechs Stunden, die Tageshöchstdosis be­ trägt 800 Milligramm und sollte nicht überschritten werden.

Paracetamol

Das Anilin-Derivat Paracetamol gehört zur Substanzgruppe der p-Aminophenole und wirkt schmerzlindernd und fieber­ senkend. Paracetamol kann bei allen leichten Schmerzzu­ ständen eingesetzt werden. Paracetamol ist in empfohlener Dosierung gut verträglich.

Vier- bis fünfmal täglich drei bis fünf Tropfen unverdünnt auf etwas Zucker eineinhalb Stunden vor den Mahlzeiten. Kinder (6-14 Jahre) erhalten drei- bis viermal täglich ein bis zwei Tropfen.

Piroxicam

Piroxicam gehört zur Substanzgruppe der Oxicame und ist schmerzhemmend (analgetisch), fiebersenkend (antipyre­ tisch) und antientzündlich (antiphlogistisch) wirksam. Auf Grund der langen Halbwertszeit (40 Stunden) darf Piroxicam nur einmal pro Tag verabreicht werden.

[Spezielle Versichtsmaßnahmi -

Teufelskralle

Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist eine im süd­ lichen Afrika vorkommende Pflanze aus der Familie der Se­ samgewächse und wirkt schmerz- und entzündungshem­ mend (antiphlogistisch) als unterstützende Therapie bei Er­ krankungen des Gelenk- und Muskelapparates. Die Wirkstof­ fe (Bitterstoffe, Procumbid, freie Zimtsäure) sind in den se­ kundären Speicherwurzeln der Pflanze enthalten.

Wirkstoffe Menthol, 32 g, Menthon, 6 g a-Pinen, 13,6 g, ß-Pinen, 3,4 g Borneol, 5 g, Camphen, 5 g,Cineol, 2 g 2-Dimethylaminoethylbenzilat-HCI, 0,1 g/100 g - Hilfsstoffe: Olivenöl - Ethanol, enthält 10 Vol.-% Alkohol!

-

Anwendungsgebiete -

Cholangitis, Cholezystitis, -lithiasis Chronische Pankreatitis Juvenile Hyperbilirubinämie Postcholezystektomiesyndrom Spasmen und Dyskinesien der Gallenwege - Steinprophylaxe

Nebenwirkungen - Wärmestau, Hautrötung - Akkomodationsstörungen - Mundtrockenheit, Tachykardie, M i ktionsbesch werden

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei schweren Leber­ funktionsstörungen, Verschluss der Gal­ lenwege, Gallenblasenempyem, Ileus, Engwinkelglaukom, Blasenentleerungs­ störungen mit Restharnbildung, mecha­ nische Stenosen des Magen-Darm-Ka­ nals, Tachyarrhythmie, Megakolon, aku­ tem Lungenödem und Herzinfarkt. Wechselwirkungen sind möglich.

Anwendung

Strenge Indikationsstellung

Strenge Indikationsstellung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter sechs Jahren Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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SAB SIMPLEX KAUTABL SAB SIMPLEX KAUTABLETTEN

SALVIATHYMOL N

SANAVEN CREME Venentherapeutikum

Mund-RachenTherapeutikum

Magen-Darm-Mittel

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Dimeticon, 80 mg - Sonstige Bestandteile: Sorbitol, Magnesiumstearat, Pfefferminz-Aroma, Capsorama MC, Lactose, hochdisperses Siliciumdioxid

- Salbeiöl, 2 mg - Eucalyptusöl, 2 mg - Zimtöl, 2 mg - Nelkenöl, 5 mg - Fenchelöl, 10 mg - Anisöl, 5 mg - Menthol, 2 mg - Thymol, 1 mg - Hilfsstoffe: Propylenglycol, Natriumdodecylsulfat, Polysorbat 80, SaccharinNatrium, Farbstoff (E 140) - Enthält 31 Vol.-% Alkohol!

- Mucopolysaccharidpolysulfat, 300 mg - Sonstige Bestandteile: Isopropylalko­ hol, Gemisch von Mono- und Diglyceriden, Myristylalkohol, Bentonit, Edetinsäure, Dinatriumsalz, Salzsäure, Citronensäure, Natriumhydroxid, Geruchsstoff, Natriumdisulfit, Sorbinsäure, gereinigtes Wasser

Anwendungsgebiete - Übermäßige Gasbildung und Gas­ ansammlung im Magen-Darm-Trakt

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Hinweis für Diabetiker: Eine Kautablette entspricht 0,067 Broteinheiten. Hinweis: Dimeticon wirkt im Darm entschäu­ mend, da die Oberflächenspannung feinblasigen Schaums verringert wird. Die Gasbläschen zerfallen und Darmga­ se können resorbiert oder auf natürli­ chem Weg ausgeschieden werden. Di­ meticon beruhigt die Darmgasaktivität und kann zur Therapie von Blähungen eingesetzt werden.

Anwendung Ein bis zwei Tabletten zu oder nach den Mahlzeiten. Bei Bedarf zusätzlich ein bis zwei Tabletten vor dem Schlafengehen. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Verlauf der Beschwerden.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

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Anwendungsgebiete - Bakterielle und entzündliche Erkran­ kungen der Mund- und Rachenhöhle - Grippale Infekte und Erkältungskrank­ heiten - Mandelentzündung, Rachenschleim­ hautentzündung, Mundschleimhaut­ entzündung, Entzündung des Zahnflei­ sches, Erkrankungen des Zahnbettes

Anwendungsgebiete - Schmerzhafte Stauungen und Schwel­ lungen in den Beinen - Oberflächliche Venenentzündungen und Venenthrombosen - Behandlung nach Venenstripping und Venenverödung

Nebenwirkungen - Herzklopfen - Selten: Überempfindlichkeitsreak­ tionen der Haut

Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen einen der Inhaltsstoffe.

Nicht auf verletzte Hautstellen auftra­ gen. Kontakt mit Augen und Schleim­ haut meiden. Nicht in Schwangerschaft und Stillzeit anwenden. Nicht zur Lang­ zeitanwendung auf großen Flächen bei Thyreotoxikose, Phäochromozytom, Engwinkelglaukom, Blasenentleerungsstö­ rungen geeignet.

Anwendung

Anwendung

Gurgeln und Mundspülung bis zu fünf­ mal täglich, nach Bedarf auch öfter. 20 Tropfen auf ein halbes Glas lauwarmes Wasser und zwei Minuten lang spülen (3-4 Spülungen pro Anwendung). Flüs­ sigkeit durch die Zahnzwischenräume ziehen.

Morgens und abends, bei Bedarf auch öfter, einreiben. Auch zur Dauertherapie geeignet. Die Creme sollte nicht unter Verbänden angewendet werden.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nebenwirkungen - Selten: Überempfindlichkeitsreak­ tionen der Haut, der Atemwege, des Magen-Darm-Bereiches

Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

SCHLAFTABS RATIOPHARM SARIDON TABLETTEN Fieber

SAW PALMETTO 160 MG

Schmerzmittel Analgetikum

SCHLAFTABS RATIOPHARM

Urologikum Prostatamittel

Schmerzmittel Analgetikum

{Schmerz

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

-

- Sabalfrüchte-Extrakt, 160 mg (standardisiert auf 85-95 % freie Fett­ säuren) - Sonstige Bestandteile: keine schäd­ lichen Färb- und Füllstoffe oder Kon­ servierungsmittel

- Doxylaminsuccinat, 25 mg - Sonstige Bestandteile: Maisstärke, Lactose,Ethylcellulose, Magnesium­ stearat, mikrokristalline Cellulose, Siliciumdioxid

Anwendungsgebiete

- Ein- und Durchschlafstörungen

- Gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, BPH) Grad I und II - Chronische Prostataentzündung (Prostatitis) - Vorbeugung gegen Haarausfall bei Männern

- Mattigkeit, Benommenheit, Schwindel­ gefühl, Kopfschmerzen, verlängerte Reaktionszeit, Konzentrationsstö­ rungen, Depressionen, Muskel­ schwäche, Ohrensausen und Müdigkeit am folgenden Tag

Nebenwirkungen

Anwendungsbeschränkungen

- In empfohlener Dosierung nicht bekannt

Darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile. In Schwangerschaft und Stillzeit nicht beziehungsweise nur auf ausdrückliche Anordnung des Arztes. Nicht für Kinder und Jugendliche. Beein­ trächtigung des Reaktionsvermögens möglich (Straßenverkehr/Maschinenbedienungl). Bezüglich Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Dosierung unbe­ dingt den Beipackzettel lesen.

Paracetamol, 250 mg Propyphenazon, 150 mg Coffein, 50 mg Sonstige Bestandteile: mikrokristalline Cellulose, Casein-Formaldehyd-Kondensat, Maisstärke, Poly(O-2-hydroxypropyl), O-methyl-Cellulose, Talkum, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid

Anwendungsgebiete - Kopfschmerzen, Zahnschmerzen - Menstruationsbeschwerden - Fieberhafte Erkrankungen

Nebenwirkungen - Gelegentlich: Hautrötung, Jucken, Blasenbildungen, Exantheme - Selten: allergische Sofortreaktion mit Schocksymptomatik

Anwenaungsbeschränkungen Sollte nicht ohne ärztlichen Rat im obe­ ren Dosisbereich oder über längere Zeit eingenommen werden, nicht bei Allergie gegen Coffein, Pyrazolon, Phenylbuta­ zon und bei Überempfindlichkeit gegen Paracetamol. Gebrauchsinformation be­ achten.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene ein bis zwei Tabletten, Kin­ der ab zwölf Jahren: eine halbe bis eine Tablette, jeweils bis zu dreimal täglich, mit reichlich Flüssigkeit nach dem Essen.

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Anwendungsbeschränkungen Anwendungsbeschränkungen liegen nicht vor. Hinweis: Sägepalmenwirkstof­ fe unterdrücken offensichtlich die Bin­ dung von DHT an Androgenrezeptoren in Prostatazellen, d. h., sie verhindern, dass Hormonwirkungen im Pros­ tatagewebe wirksam werden können, und die Vorsteherdrüse unkontrolliert wächst.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene eine Kapsel Saw Palmetto 160 mg mit reichlich Flüssigkeit nach dem Essen ein.

Nicht indiziert

Anwendungsgebiete Nebenwirkungen

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, eine Tab­ lette eine Stunde vor dem Schlafenge­ hen mit ausreichend Flüssigkeit, Maxi­ maldosis zwei Tabletten.

Nicht anwenden bei Kindern und Jugendlichen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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SD-HERMAL MINUTENCR SD-HERMAL MINUTENCREME

SEDARISTON KONZENTRAT

SINUSITIS HEVERT N TABLETTEN Rhinologikum Sinusitismittel Homöopathikum

Antidepressivum

Antimykotikum Dermatikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Clotrimazol, 0,2 g - Sonstige Bestandteile: Macrogol (Poly­ ethylenglykol), Polyoxyethylenlaurylethersulfat, Natriumsalz, Ethylendistearat, 2-(Cocosfettsäureamido)-1 methylethylenpoly(oxyethylen)-xhydrogensulfosuccinat, Dinatriumsalz, Magnesiumsilicat, Korrigentien, Duftstoff, gereiniqtes Wasser

- Trockenextrakt aus Johanniskraut (5-7:1), 100 mg - Trockenextrakt aus europäischer Baldrianwurzel (4-7:1), 50 mg - Sonstige Bestandteile: Lactose, Magnesiumstearat, Maltodextrin, hochdis­ perses Siliciumdioxid, Gelatine, Farb­ stoffe (E 104, E 132, E 171, E 172)

- Apis D4,10 mg - Atropinum sulfuricum D4,10 mg - Baptisia D4, 5 mg - Cinnabaris D3, 5 mg - Crotalus D8,10 mg - Echinacea D2, 30 mg - Galphimia glauca D2,10 mg - Hepar sulfuris D3,10 mg - Kalium bichromicum D8, 30 mg - Lachesis D8,10 mg - Luffa D2, 30 mg - Mercurius bijodatus D9, 70 mg - Silicea D2, 5 mg - Spongia D6,10 mg - Sonstige Bestandteile: Maisstärke, Magnesiumstearat

Anwendungsgebiete - Seborrhoische Dermatitis (Dermatitis seborrhoides, seborrhoisches Ekzem) - Kleienflechte (Tinea versicolor, Pityriasis versicolor)

Nebenwirkungen - Trockenheit der Haut, Spannungs­ gefühl, Hautreizungen, Rötung, Stechen, Brennen, Juckreiz

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen Clotrimazol oder einen ande­ ren Inhaltsstoff. Aus Vorsicht keine An­ wendung in der Frühschwangerschaft.

Anwendung Zu behandelnde Stellen gut anfeuchten, eine etwa walnussgroße Menge gleich­ mäßig verteilen, nach fünf Minuten bei seborrhoischer Dermatitis und fünf bis zehn Minuten bei Kleienflechte gründ­ lich abspülen. Die Umgebung der Augen aussparen! Seborrhoische Dermatitis: Behandlung der befallenen Hautstellen und der Kopfhaut zweimal wöchentlich. Kleienflechte: Behandlung des Körpers und der Kopfhaut einmal täglich.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

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Anwendungsgebiete - Leichte vorübergehende depressive Störungen - Nervöse Unruhe - Nervös bedingte Einschlafstörungen

Nebenwirkungen - Während der Behandlung intensive Sonnen- und UV-Bestrahlung meiden, da Hautreaktionen auftreten können

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Licht­ empfindlichkeit sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Kin­ dern unter sechs Jahren soll das Präpa­ rat nicht angewendet werden (keine ausreichenden Untersuchungen vorhan­ den).

Anwendung

Anwendungsgebiete - Akute und chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) - Chronischer oder allergischer Schnupfen

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit anwendbar.

Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren viermal täglich eine Kapsel vor den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit ein. Kinder von sechs bis zwölf Jahren erhal­ ten morgens oder abends eine Kapsel. Nur bei magenempfindlichen Patienten soll die Einnahme der Kapseln zu oder nach dem Essen erfolgen.

Anwendung

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Erwachsene und Kinder ab drei Jahren lassen viermal täglich zwei Tabletten langsam im Mund zergehen. Kinder un­ ter drei Jahren erhalten viermal täglich eine Tablette mit der Nahrung.

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Nicht anwenden bei Kindern unter sechs Jahren

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

SPALT SCHMERZ-GEL SOVENTOL

SPALT PLUS COFFEIN Antiallergikum Antihistaminikum

SPALT SCHMERZ-GEL

Schmerzmittel Analgetikum

Schmerzmittel Antirheumatikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Bamipinhydrochlorid, 50 mg - Sonstige Bestandteile: Calciumhydro­ genphosphat, Lactose, Macrogol 400, Macrogol 6000, Magnesiumstearat, Maisstärke, Methylhydroxypropylcel­ lulose, mikrokristalline Cellulose, Poly (1 -vinyl-2-pyrrol idon), Talkum, Farbstoffe (E W4, E 132, E 171)

-

- Felbinac, 1,1'Iminobis (2-propanol)Salz, 48,8 mg (entsprechend 30 mg Felbinac) - Sonstige Bestandteile: Bestandteile der fettfreien Grundlage: Carbomer, 1,1'Iminobis (2-propanol), Ethanol, gereinigtes Wasser

Anwendungsgebiete Juckreiz, juckende Hautausschläge Nesselsucht Heuschnupfen Allergische Haut- und Schleimhaut­ prozesse - Unterstützend bei Insektenstichen, Sonnenbrand, Quallenverbrennungen -

Acetylsalicylsäure, 250 mg Paracetamol, 250 mg Coffein, 50 mg Sonstige Bestandteile: Stearinsäure, Glycerintrimyristat, Polyvidon 25

Anwendungsgebiete - Schmerzen (Kopf-, Zahn-, Regel-, Nervenschmerzen, Migräne) - Rheumatische Schmerzen - Fieber bei Erkältungskrankheiten

Nebenwirkungen

- Mundtrockenheit, Hautausschläge, Miktionsstörungen, zentralnervöse Beschwerden, Sedierung, Störung der Konzentrationsfähigkeit

- Magen-Darm-Beschwerden, gering­ fügige MagemDarm-Blutverluste - Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle - Selten: Magenblutungen, Magenge­ schwüre, Überempfindlichkeitsreak­ tionen und Hautrötungen - Sehr selten: allergische Reaktionen mit Hautausschlägen, Störungen der Blut­ bildung

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Engwinkelglaukom und Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung. Nicht zusammen mit Alkohol anwenden.

Nicht einnehmen bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen einen der Inhalts­ stoffe, Magen-Darm-Geschwüren, er­ höhter Blutungsneigung, bei Säuglin­ gen, Kleinkindern, in der Schwanger­ schaft nach der 36. Schwangerschafts­ woche, in der Stillzeit. Schmerztabletten in höheren Dosen oder über längere Zeit nicht ohne Befragen des Arztes anwen­ den.

Nebenwirkungen

Anwendung Kinder ab zwölf Jahren und Erwachsene nehmen im Allgemeinen ein bis zwei Filmtabletten, im Bedarfsfall drei- bis viermal täglich ein. Die Filmtabletten sind mit etwas Wasser unzerkaut zu schlucken.

Anwendung Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren: ein bis zwei Tabletten, falls erforderlich bis zu dreimal täglich.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Hs

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendungsgebiete - Schmerzhaft-entzündliche Erkran­ kungen des Bewegungsapparates, Weichteilverletzungen durch stumpfe Traumen (Verletzungen) - Sportverletzungen (Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen) - Weichteilrheumatismus

Nebenwirkungen - Gelegentlich: leichte Hautrötung, Hautentzündung (Dermatitis), Juckreiz - Sehr selten: Auslösung von Asthmaanfällen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen einen der Inhalts­ stoffe oder andere entzündungshem­ mende Arzneimittel.

Anwendung 1-2 g Gel (etwa 3-6 cm Gelstrang) zwei- bis viermal täglich auf die schmer­ zenden Partien auftragen und leicht ein­ massieren. Ist eine deutliche Besserung eingetreten, die Behandlung mit niedri­ geren Tagesdosen fortsetzen. Eine Ta­ gesdosis von 20 g Gel sollte unabhängig von der Größe der zu behandelnden Flä­ che nicht überschritten werden.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Strenge Indikationsstellung

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Hs

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

899

SPALT SCHMERZTA SPALT SCHMERZTABLETTEN

SPERTI PRÄPARATION H

ST. JOHN’S WORT 300 MG Antidepressivum

Hämorrhoidenmittel Proktologikum

Schmerzmittel Analgetikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Acetylsalicylsäure, 300 mg - Paracetamol, 300 mg - Sonstige Bestandteile: Stearinsäure, Spezialfett (gehärtet), Polyvidon 25

- Salbe/Zäpfchen: Hefe-Dickextrakt 1,00 g/23 mg (ethanolischer HefeDickextrakt (16,5:1) 0,91 g/20,9 mg - Wasser, gereinigt 0,09 g/2,1 mg - Haifischleberöl, 3,00 g/69 mg - Sonstige Bestandteile: Chlorhexidinacetat

- Johanniskraut-Extrakt, 300 mg (standardisiert auf 0,3 % Hypericin) - Sonstige Bestandteile: keine Färb- und Füllstoffe, Konservierungsmittel

Anwendungsgebiete - Akute leichte bis mäßig starke Schmerzen (Kopf-, Zahn- und Regel­ schmerzen, Migräne, Muskel- und Gliederschmerzen)

Nebenwirkungen - Magen-Darm-Beschwerden, gering­ fügige MagemDarm-Blutverluste - Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen - Selten: Magenblutungen, Magenge­ schwüre, Überempfindlichkeitsreak­ tionen und Hautrötungen - Sehr selten: allergische Reaktionen mit Hautausschläqen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen einen der Inhalts­ stoffe, Magen-Darm-Geschwüren, er­ höhter Blutungsneigung, bei Säuglin­ gen, Kleinkindern, in der Schwanger­ schaft nach der 36. Schwangerschafts­ woche. Spalt Schmerztabletten in höhe­ ren Dosen oder über längere Zeit nicht ohne Befragen des Arztes anwenden.

Anwendung Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren: eine Tablette bis zu viermal täglich, ma­ ximal vier Tabletten pro Tag. Bei ärzt­ licher Verordnung kann die Einzeldosis auf bis zu zwei Tabletten und die Tages­ dosis auf bis zu acht Tabletten erhöht werden.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

4 900

Anwendungsgebiete Depressive Verstimmung Depression Angststörungen Antriebsschwäche Schlafstörungen

Nebenwirkungen

-

- Keine bekannt

Nebenwirkungen

Anwendungsgebiete - Hämorrhoidalleiden

Anwendungsbeschränkungen

- Keine bekannt

Die Behandlung kann bis zu vier Wochen fortgesetzt werden. Wenn bis dahin die Beschwerden nicht wesentlich nachge­ lassen haben, sollte der Arzt aufgesucht werden. Bei Behandlung mit Sperti Prä­ paration H Salbe kann es wegen der Hilfsstoffe Vaseline, Paraffin und Isocre­ me Absorptionsgrundlage bei gleichzei­ tiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reiß­ festigkeit und damit zur Beeinträchti­ gung der Sicherheit von Kondomen kommen. Entsprechendes gilt für die Sperti Präparation H Zäpfchen wegen des Hilfsstoffes Hartparaffin.

Anwendungsbeschränkungen

Anwendung Salbe: Morgens und abends sowie nach dem Stuhlgang reichlich am und im Af­ ter auftragen. Zäpfchen: Morgens und abends sowie nach jedem Stuhlgang in den After einführen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Hinweis: Johanniskraut (Hypericum per­ foratum) wirkt stimmungsaufhellend bei depressiven Verstimmungen und Angst­ störungen. Johanniskraut beziehungs­ weise der wirksame Inhaltsstoff Hyper­ icin ist gut verträglich, gelegentlich kann Müdigkeit auftreten. Bei hellhäutigen Menschen kann die Lichtempfindlichkeit durch Johanniskraut erhöht sein, wes­ halb eine längere direkte Sonnenlichtbe­ strahlung vermieden werden sollte. Xan­ throne und Hypericin sind wirksame Hemmstoffe der Monoaminoxidase (MAO-Hemmer). Die MAO-Hemmung ist auch ein Hauptwirkprinzip synthetischer Antidepressiva.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, eine Kap­ sel St. John's Wort 300 mg täglich mit et­ was Flüssigkeit einnehmen. Die Min­ destanwendungsdauer beträgt drei Wo­ chen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen ...

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Nicht anwenden

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern

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Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Wirkstoffe zur Steigerung der Leistungsfähigkeit Coenzym Q10

Coenzym Q10 ist für den störungsfreien Ablauf einer chemischen Reaktionskette in Zellen erforderlich (Ka­ talysatorfunktion), mit der der Energieträger Adenosintriphosphat (ATP) gewonnen wird, das für Zellen le­ bensnotwendig ist. Das meiste Coenzym Q10 findet sich in Organsystemen, die einen hohen Energiebedarf haben, etwa im Herzen, in der Leber und in Zellen des Immunsystems. Coenzym Q10 sichert die Energiemo­ bilisierung und körperliche Leistungsfähigkeit, schützt vor Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen und kann zahlreiche Risikofaktoren, unter anderem hohe Blutfettwerte und Bluthochdruck, günstig beeinflussen.

Ginkgo-biloba

Ginkgo-biloba-Blätter enthalten Flavonoide, Procyanidine, Diterpenoide, Ginkgolide und Bilobalid. Insbe­ sondere der standardisierte Ginkgo-biloba-Extrakt aus den Blättern wirkt im Gehirn und peripher (etwa in den Beinen) günstig auf die arterielle Durchblutung durch Verbesserung des Blutflusses. Darüber hinaus ver­ bessert sich durch Ginkgo-Inhaltsstoffe die Toleranz gegenüber Sauerstoffmangel und die Energieausnut­ zung bei arteriosklerotisch bedingten Durchblutungsstörungen. Ginkgo-Wirkstoffe sind sehr verträglich.

Ginseng

Die koreanische Ginsengwurzel enthält zwanzig Saponine beziehungsweise Triterpenoid-Glykoside (Ginsenoide), vorwiegend der Ginsenoid-Gruppe Rg1. Darüber hinaus werden in Ginsengwurzeln Arabinose, Campher, Schleimstoffe, die Mineralstoffe Kalzium und Eisen sowie die Vitamine A, B1, B12 und Vitamin E ge­ funden. Rg1-Ginsenoide wirken im Vergleich zu anderen Ginsenoiden (in amerikanischem Ginseng) anre­ gender und stimulierend auf das zentrale Nervensystem. Zusätzliche Wirkeffekte sind krampfmindernde, antientzündliche, beruhigende und schmerzstillende Eigenschaften von koreanischem Ginseng. Alle Ginsenoide beeinflussen hormonaktive Drüsen, wie die Nebennieren und die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), und wirken insgesamt stressreduzierend.

L-Carnitin

L-Carnitin weist eine ähnliche chemische Struktur wie Vitamin B auf. Im Körper werden zwei Carnitin-Formen produziert, L- und D-Carnitin, wobei L-Carnitin und Acetyl-L-Carnitin die biologisch aktiven Formen sind. Biologisch aktives L-Carnitin kann auch mit tierischen Nahrungsmitteln oder in Form eines Nahrungs­ ergänzungsmittels vom Körper aufgenommen werden. Die wichtigste Aufgabe von L-Carnitin ist der Trans­ port von Fettsäuren in die Muskulatur. Fettsäuren dienen als Kraftstoff für Muskelarbeit. Vor allem profitiert auch die Energieversorgung des Herzmuskels von L-Carnitin. Aus diesem Grund führt L-Carnitin-Mangel zu einem Fettsäuredefizit beziehungsweise zu körperlicher Leistungsschwäche und rascher Ermüdung.

Spurenelemente

Bestimmte Elementarstoffe, die im Körper oder in Nahrungsmitteln nur in geringen Mengen (Spuren) vor­ kommen, werden auch Spureniemente genannt. Viele dieser Spurenelemente sind lebenswichtig (essen­ ziell). Die ausreichende Versorgung mit essenziellen Spurenelementen wird für die störungsfreie Funktion vieler lebenswichtiger Vorgänge im Körper benötigt - etwa für den Zuckerstoffwechsel (Chrom, Zink), den Eiweißstoffwechsel (Molybdän, Zink), die Blutbildung (Eisen, Kupfer), den Schilddrüsenstoffwechsel (lod, Se­ len), die Nervenfunktion (Kupfer, Magnesium) und die Abwehrfunktion (Mangan, Selen, Zink).

Vitamin A

Vitamin A ist für eine ungestörte Sehkraft, für das Wachstum und den Aufbau der Haut und der Schleimhäu­ te sowie für Teilbereiche der Sexual- und Abwehrfunktionen von großer Bedeutung.

Vitamin B

Zum Vitamin-B-Komplex gehören Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B12 (Cobalamin), Folsäure, Pantothensäure und Biotin (Vitamin H). Die ausreichende Versorgung mit B-Vitaminen ist für viele lebenswichtige Organfunktionen und Stoffwechselprozesse von großer Bedeutung. Die zusätzliche Einnahme von Vitamin B kann Krankheiten vorbeugen und bestimmte Er­ krankungen oder Beschwerden günstig beeinflussen.

Vitamin C

Vitamin C unterstützt oder stärkt das Nervensystem, die Immunabwehrfunktionen, den Fettstoffwechsel, die Hormon- und Enzymaktivierung, die Kollagenbildung im Bindegewebe und die Verdauung. Antioxidatives Vitamin C schützt vor zellschädlichen körpereigenen Stoffwechselprodukten (Sauerstoffradikalen), vor Ei­ weißverzuckerung in den Blutgefäßen, übermäßiger Blutfettbildung und vor Belastungen durch Umweltund Nahrungsschadstoffe.

Vitamin D

Unter dem Einfluss von Sonnenlicht bildet die Haut Vitamin D3. Aus diesem Grund ist die Vitamin-D-Versorgung jahreszeitlich bedingt unterschiedlich. Vitamin D beeinflusst den Calcium- und Phosphatstoffwechsel im Körper und ist wichtiger Bestandteil des Knochenstoffwechsels.

Vitamin E

Vitamin E schützt den Körper vor allem vor der Wirkung zellschädlicher Sauerstoffradikale (antioxidative Wirkung). Darüber hinaus beeinflusst Vitamin E auch den Fettstoffwechsel günstig. Vitamin E ist vorbeugend gegen Arterienverkalkung (Arteriosklerose), Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen wirksam und schützt vor degenerativen Krankheiten bei fortschreitendem Lebensalter.

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

901

STAS ERKALTUNGSSALBE STAS ERKÄLTUNGSSALBE MILD

SUMMAVIT

STOZZON

Vitaminpräparat Nahrunqserqänzunqsmittel

Dermatikum

Expektorantium

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Eucalyptusöl, 30 mg - Kiefernnadelöl, 30 mg - Sonstige Bestandteile: Öl-in-Wasser Emulsionssalbengrundlage, emulgie­ render Cetylstearylalkohol, Oleyloleat, gereinigtes Wasser

- Chlorophyllin-Kupfer-Komplex, 20 mg - Natriumsalz - Sonstige Bestandteile

Anwendungsgebiete

- Keine bekannt

- Vitamin A -Vitamin B1 - Vitamin B2 - Vitamin B6 -Vitamin B12 - Vitamin C - Vitamin D2 - Vitamin E - Dexpanthenol

- Für Säuglinge und Hautempfindliche zur Einreibung und Inhalation bei allen Erkältungskrankheiten der oberen und unteren Atemwege

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Bei Säuglingen und Kleinkindern nicht im Bereich des Gesichts, speziell der Nase, auftragen. Nicht anwenden bei Asthma bronchiale und Keuchhusten.

Anwendung Einreibung: Erwachsene: etwa 5 cm lan­ ger Salbenstreifen zwei- bis viermal täg­ lich auf Brust und Rücken. Kinder und Säuglinge unter zwei Jahren: ein- bis zweimal täglich 1-2 cm Salbe, bei grö­ ßeren Kindern entsprechend mehr, je nach Lebensalter. Inhalation: Kinder und Erwachsene: 3-4 cm Salbe mit heißem Wasser übergießen. Kopf darüber hal­ ten. Kopf und Gefäß mit Handtuch abde­ cken. Durch Mund und Nase einatmen.

Anwendungsgebiete - Mund- und Körpergeruch

Nebenwirkungen Anwendungsbeschränkungen In Einzelfällen kann eine unbedenkliche Grünfärbung des Stuhls auftreten. Hin­ weis: Chlorophyll-Dragees werden tradi­ tionell angewendet zur Vorbeugung ge­ gen Mund- und Körpergeruch. Hinweis: Chlorophyll ist das Blattgrün, das unter Einwirkung des Sonnenlichts aus Wasser und Kohlensäure Zucker und Stärke bil­ det (Photosynthese).

Anwendungsgebiete - Stärkung und Kräftigung in Situa­ tionen mit erhöhtem Vitaminbedarf, wie Mehrbelastung in Schule, Beruf und Sport - Schwangerschaft und Stillzeit - Rekonvaleszenz - Vorbeugung gegen Altersbeschwerden

Anwendung

Nebenwirkungen

Mehrmals täglich ein bis drei Dragees mit etwas Flüssigkeit unzerkaut schlu­ cken (nicht lutschen!), am besten zu den Mahlzeiten. Damit die Chlorophylline frühzeitig und direkt wirken können, empfiehlt es sich, während des Essens je zwei Dragees und nach dem Essen je ein Dragee einzunehmen.

- Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen In der Schwangerschaft nur nach Rück­ sprache mit dem Arzt einnehmen. Hin­ weis: Unterstützen Sie Ihren Körper durch Verzicht auf übermäßigen Alko­ hol- und Nicotinkonsum. Die Ernährung sollte ausgewogen sein und reichlich Vi­ tamine enthalten. Gönnen Sie Ihrem Körper reichlich Schlaf und führen Sie eine ausgeglichene Lebensweise.

Anwendung Eine Filmtablette täglich mit etwas Flüs­ sigkeit am besten zu den Mahlzeiten einnehmen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen; ■

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Inhalation bei Säuglingen und Kleinkindern

902

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

IG

Keine Anwendungsbeschränkungen

IG

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

TALCID SUPRADYN K NEU KAPSELN

TAI GINSENG

Vitaminpräparat

TALCID

Roborantium Tonikum

Magen-Darm-Mittel Antacidum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Vitamin A (Retinopalmitat), 5000 I.E. - Vitamin B1 (Thiaminnitrat), 20 mg - Vitamin B2 (Riboflavin), 5 mg - Vitamin B6 (Pyridoxin-HCl), 10 mg -Vitamin B12 (Cyanocobalamin), 5 pg - Vitamin C (Ascorbinsäure), 150 mg - Vitamin E (a-Tocopherolacetat), 10 mg - Dexpanthenol, 10 mg - Biotin, 0,25 mg - Nicotinamid, 50 mg

- Ginsengwurzeltinktur (1:2,5), 8 g - Weißdornblätter mit Blütenextrakt (1:1), 10 g (entsprechend 0,18 % Fla­ vonoide) - Johanniskrautextrakt (1:1), 1,2 g - Riboflavin-5-phosphat-Mononatriumsalz, 14,3 mg - Dexpanthenol, 12 mg - Pyridoxinhydrochlorid, 6 mg - Nicotinamid, 120 mg - Sonstige Bestandteile: Likörwein, Citronensäure, Natriumhydroxid, Vitamin C, Invertzuckersirup, Vanillin, Aromastoffe, Zuckercouleur - Enthält 20 Vol.-% Ethanol

- Hydrotalcit, 500 mg - Sonstige Bestandteile: D-Mannitol, Saccharin-Natrium, Aromastoffe

Anwendungsgebiete - Beseitigung von Mangelzuständen (akute und chronische Erkrankungen, einseitige vitaminarme Ernährung) - Unterstützung der Rekonvaleszenz - Schwangerschaft und Stillzeit - Vorbeugung gegen Altersbeschwerden

Nebenwirkungen - Selten: Schweißausbrüche, beschleu­ nigter Puls, Hautreaktionen, Juckreiz, Nesselsucht

Anwendungsbeschränkungen Schwangere: Dosierung genau einhal­ ten. Soll nicht bei erhöhtem Kalzium­ spiegel im Blut, vermehrter Kalziumaus­ scheidung im Harn und bei Erkrankun­ gen durch Überdosierung von Vitamin A genommen werden. Vitamin B6 kann die Wirkung von Levodapa dosisabhängig vermindern.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet: Erwach­ sene einmal täglich eine Kapsel unzer­ kaut mit Flüssigkeit während den Mahl­ zeiten einnehmen.

Anwendungsgebiete - Akute und chronische Magenschleim­ hautentzündung (Gastritis) - Magen- und Zwölffingerdarmge­ schwüre (Ulcus ventriculi et duodeni) - Entzündungen der Speiseröhre (Refluxösophagitis) - Magenbeschwerden durch Diätfehler oder Medikamente - Sodbrennen, saures Aufstoßen, Völle­ gefühl und Schmerzen im Oberbauch­ bereich

Anwendungsgebiete

Nebenwirkungen

- Steigerung der Vitalität - Vorbeugend gegen körperliche und geistige Erschöpfung - Nervosität und Antriebsschwäche - Vorzeitiger Leistungsabfall - Konzentrationsmangel - Rekonvaleszenz

- Hohe Dosierung: breiiger Stuhl, erhöhte Stuhlfrequenz - Selten: Magen-Darm-Beschwerden - Sehr selten: Phosphatmangelsyndrom

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Anwendungsbeschränkungen und Wechselwirkungen sind nicht bekannt.

Anwendung Erwachsene nehmen dreimal täglich 5 Milliliter ein, in Fällen besonders star­ ker Belastung dreimal täglich 15 Millili­ ter. Jugendliche nehmen zweimal täglich 5 Milliliter ein. Die kurmäßige Anwen­ dung über einen Zeitraum von acht bis zwölf Wochen ist möglich.

Anwendungsbeschränkungen Bei Ausscheidungsstörungen der Niere sollte eine hoch dosierte Daueranwen­ dung vermieden werden. Die Wirkung gleichzeitig eingenommener Cumarin­ derivate kann beeinträchtigt werden.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene jeweils ein bis zwei Stunden nach den Mahlzeiten, vor dem Schlafen­ gehen beziehungsweise beim Auftreten von Magenbeschwerden ein bis zwei Kautabletten.

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 12 Jahren

Anwendungsbeschränkungen beachten

Hs

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

903

TALIDAT KAUPASTILL TALIDAT KAUPASTILLEN

TANNACOMP

TAXOFIT VITAMIN E KAPSELN Vitaminpräparat Nahrungsergänzungs­ mittel

Magen-Darm-Mittel Antidiarrhoikum

Magen-Darm-Mittel Antacidum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Hydrotalcit, 500 mg - Sonstige Bestandteile: Gummiarabicum, Xanthan Gummi, Malto­ dextrin, Maltitol, Saccharin-Natrium, Natrium-Cyclamat, dünnflüssiges Paraffin, gebleichtes Wachs, KaramellAroma, Ethanol

- Tanninalbuminat, 500 mg - Ethacridinlactat, 50 mg - Hilfsstoffe: Hochdisperses Silicium­ dioxid, Macrogol 400, Macrogol 6000, Magnesiumstearat, Methylhydroxypro­ pylcellulose, mikrokristalline Cellulose, Natriumcarboxymethylstärke, Talkum, Farbstoffe (E 104, E 110, E 171, E 172)

- Vitamin E (a-Tocopherolacetat 250 ml), 250 I.E. - Sonstige Bestandteile

Anwendungsgebiete - Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden

Nebenwirkungen - Selten: Magen-Darm-Beschwerden und breiige Stühle - Sehr selten: Phosphatmangelsyndrom

Anwendungsgebiete - Akute unspezifische Durchfälle - Vorbeugung gegen und Behandlung von Reisedurchfällen - Stuhlregulierung bei Patienten mit künstlichem Darmausgang

Anwendungsbeschränkungen

Nebenwirkungen

Wenn sich die Symptome innerhalb von 14 Tagen nicht bessern, bei der Entwick­ lung von Teerstuhl oder blutigem Erbre­ chen einen Arzt aufsuchen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kei­ ne langfristige Anwendung hoher Do­ sen. Die Resorption anderer Medika­ mente (Herzglykoside, Antibiotika) aus dem Gastrointestinaltrakt kann vermin­ dert sein. Nicht anwenden bei Unver­ träglichkeit gegenüber einem der Hilfs­ stoffe, schwerer Niereninsuffizienz oder Hypophosphatämie.

- Selten: allergische Reaktionen auf Ethacridinlactat und Tanninalbuminat

Anwendung

Vorbeugend bei Erwachsenen eine Film­ tablette zweimal täglich, zur Behand­ lung ein bis zwei Filmtabletten viermal täglich. Bei Kindern (6-14 Jahre) eine Filmtablette drei- bis viermal, Kinder (1-6 Jahre) ’Z Filmtablette viermal täg­ lich, Säuglinge ab drei Monate 'Z Filmta­ blette zwei- bis dreimal täglich.

Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachse­ ne nehmen ein bis zwei Kaupastillen mehrmals täglich ein (maximal 8 Pastil­ len pro Tag), zwischen den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen oder nach Bedarf einnehmen und vor dem Schlu­ cken gut zerkauen.

904

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegenüber einem der In­ haltsstoffe oder Hühnereiweiß. Schwan­ gere sollten vor einer Anwendung einen Arzt befragen. Auf Grund des Bestand­ teils E 110 sind allergische Reaktionen, einschließlich Asthma, nicht auszu­ schließen, insbesondere bei Patienten mit Acetylsalicylsäure-Allergie.

Anwendung

Anwendungsgebiete - Steigerung der Vitalität - Vorbeugend gegen körperliche und geistige Erschöpfung - Nervosität und Antriebsschwäche - Vorzeitiger Leistungsabfall

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Das Vitaminpräparat ist auch für Diabe­ tiker geeignet. Hinweis: Vitamin E gehört zu der Gruppe der fettlöslichen Vitamine und wird bevorzugt in Muskel- und Fett­ gewebe gespeichert. Die höchsten Vitamin-E-Konzentrationen finden sich in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), den Nebennieren und den Hoden. Vitamin E ist einer der wichtigsten AntistressNährstoffe. Ein Vitamin-E-Defizit führt deshalb zur Störung wichtiger Zellfunk­ tionen. Vitamin E ist ein sehr wirkungs­ volles Antioxidans, d. h., Vitamin E neu­ tralisiert die durch oxidative Vorgänge bei Stresszuständen im Körper anfallen­ den schädlichen Stoffwechselprodukte (freie Sauerstoffradikale) und zahlreiche andere Giftstoffe.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, ein- bis zweimal täglich eine Kapsel mit etwas Flüssigkeit nach einer Mahlzeit einneh­ men.

Strenge Indikationsstellung

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 12 Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter drei Monaten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

TEXX 300 TELE-STULLN

TERZOLIN

Ophthalmikum

TEXX 300 Dermatikum

Antidepressivum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Actinoquinol-Natrium, 4 mg - Naphazolinnitrat, 0,1 mg - Hilfsstoffe: Phenylmercuriborat 0,02 mg, Borsäure, Natriumhydrogen­ carbonat, Natriumtetraborat, Wasser - Vorbeugung gegen und Behandlung allergisch bedingter Bindehautentzün­ dungen - Bindehautentzündungen, die nicht durch Krankheitserreger verursacht sind - Sehbeschwerden, Blendungsstö­ rungen, Lidrandentzündungen

- Ketoconazol, 20 mg - Hilfsstoffe: (Dodecyl, tetradecyl)oxy(oxyethylen)-2-hydrogensulfat, Natri­ umsalz, Dodecyloxy(oxyethylen)-2,7hydrogensulfosuccinat, Dinatriumsalz, N,N-Bis(2-hydroxyethyl)cocosfettsäureamid, Tridodecylammoniumpolypeptide (MMG 2000), Oxy(oxyethylen)-1 20-methyl-D-glucopyranosiddioleat, 1,1 ’-Methylenbis[3-(N-hydroxymethyl-2,5-dioxo-4-imidazolidinyl)harnstoff] (Imidurea), Parfümbükett (Kräuter), Salzsäure 36 %, Erythrosin (E 127), gereinigtes Wasser

- Johanniskraut-Trockenextrakt (4-7:1), 300 mg (Auszugsmittel: Methanol 80 % mit durchschnittlich 0,9 mg Gesamthypericin) - Sonstige Bestandteile: CarmelloseNatrium, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Hypromellose, Macrogol, Magnesiumstearat, Talkum, Farbstoffe (E 171, E 172)

Nebenwirkungen

Anwendungsgebiete

- Brennen, Hyperämie, systemische sympathomimetische Effekte (Herzklopfen, Pulsbeschleunigung, Blutdruckan­ stieg), Verschwommensehen, Binde­ hautreizung - Selten: Mydriasis

- Seborrhoische Dermatitis - Pityriasis versicolor

Anwendungsgebiete

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit, Engwinkelglaukom, Rhinitis sicca. Bei gleichzeitiger Anwendung von Monoaminoxidase-Hemmern und trizy­ klischen Antidepressiva kann durch die Verstärkung der vasokonstriktorischen Wirkung eine Erhöhung des Blutdrucks auftreten.

Anwendung Zur Vorbeugung eine halbe Stunde vor Lichteinwirkung und bei Beschwerden ein bis zwei Tropfen in den Bindehaut­ sack einträufeln.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nebenwirkungen - Vorübergehend Schmerzen, Brennen, Wärmegefühl - Selten: Brennen, Juckreiz, Hautreizung, Austrocknen, Fettigwerden der Haare

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keitsreaktionen gegen Wirkstoff und Be­ standteile. Kontakt mit den Augen ver­ meiden!

Anwendung Eine halbe Füllung des Schraubver­ schlusses (walnussgroße Menge) ins an­ gefeuchtete Haar, kurz einmassieren und 3-5 Minuten einwirken lassen. An­ schließend mit viel warmem Wasser aus­ spülen. Behandlungsdauer bei seborrho­ ischer Dermatitis 2-4 Wochen, bei Pityri­ asis versicolor maximal fünf Tage.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendungsgebiete - Depressive Verstimmungszustände - Psychovegetative Störungen - Angst und/oder Neurose

Nebenwirkungen - Selten: erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut mit Auftreten von Hauter­ scheinungen nach Sonnenlichtein­ wirkung (Photosensibilisierung), besonders bei hellhäutigen Personen

Anwendungsbeschränkungen Während der Anwendungszeit stärkere Sonnenbestrahlung meiden und nicht die Höhensonne benutzen. Die Wirkung gleichzeitig eingenommener Antikoagu­ lanzien vom Cumarintyp kann abge­ schwächt werden.

Anwendung Ein- bis dreimal eine Filmtablette vor den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit. Dauer der Anwendung: So lange es Ihr Arzt empfiehlt oder so lange wie Be­ schwerden bestehen. Die Mindestan­ wendungsdauer bei anhaltender depres­ siver Verstimmung sollte drei Wochen betragen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung l>

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

905

THOMAPYRIN C SCHME THOMAPYRIN C SCHMERZTABL. Fieber $chmerz

Schmerzmittel Analgetikum

Wirkstoffe -

Paracetamol, 200 mg Acetylsalicylsäure, 300 mg Ascorbinsäure (Vitamin C), 300 mg Sonstige Bestandteile: Aromastoffe, Fumarsäure, Natriumhydrogencar­ bonat, Saccharin-Natrium, Povidon, Citronensäure, Lactose

THOMAPYRIN SCHMERZTABLETTEN

THOMASIN Kreislaufmittel Antihypotonikum

Schmerzmittel Analgetikum

Riebet

'Schmerz

Mi

Wirkstoffe

Wirkstoffe

-

Paracetamol, 200 mg Acetylsalicylsäure, 250 mg Coffein, 50 mg Sonstige Bestandteile: Lactose, Stearinsäure, Maisstärke

Anwendungsgebiete

1

- Etilefrinhydrochlorid, 10 mg - Hilfsstoffe: Magnesiumstearat, Cellulo­ sepulver, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Weinsäure

Anwendungsgebiete - Kreislaufstörungen mit Hypotonie, die im Stehtest zu Beschwerden (Blässe, Schweißausbruch, Flimmern oder Schwarzwerden vor den Augen sowie deutlichem Blutdruckabfall ohne Herzfrequenzanstieg) führen

- Leichte bis mittelstarke Schmerzen - Fieber (auch bei Erkältungskrank­ heiten) - Entzündungen

- Schmerzen (Kopf-, Zahn-, Regel­ schmerzen, Nervenschmerzen) - Akute Migräneanfälle - Fieber (auch bei Erkältungskrank­ heiten) - Entzündungen

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

- Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden auch mit kleinen Blutungen, Unterzucker, Über­ empfindlichkeitsreaktionen, Müdigkeit - Selten: Leber- und Nierenfunktionsstö­ rungen

- Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden auch mit kleinen Blutungen, Überempfindlich­ keitsreaktionen, Müdigkeit - Selten: Leber- und Nierenfunktionsstö­ rungen

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen Salizylate und andere Schmerzmittel, Blutbildungsstörungen, Magen-Darm-Geschwüren, vorgeschä­ digter Niere, schweren Leberfunktions­ störungen, Herzerkrankungen, Therapie mit gerinnungshemmenden Medika­ menten, bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Medikamenten auf mögliche Wechselwirkungen achten.

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen Salizylate, bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, krankhaf­ ter Blutungsneigung, bei Lebererkran­ kungen, bei Therapie mit gerinnungs­ hemmenden Medikamenten, bei gleich­ zeitiger Einnahme von anderen Medika­ menten auf mögliche Wechselwirkun­ gen achten.

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit, hypotonen Kreislaufregulations­ störungen, Thyreotoxikose, Phäochro­ mozytom, sklerotischen Gefäßverände­ rungen, koronarer Herzkrankheit, Diabe­ tes mellitus, Hyperkalziämie, Hypokalzi­ ämie, schweren Nierenfunktionsstörun­ gen und Cor pulmonale. Wechselwirkun­ gen sind möglich.

Anwendung

Anwendung

Erwachsene ein bis zwei Tabletten, ma­ ximal vier Tabletten/Tag, Kinder (ab elf Jahre) eine Tablette, maximal drei Tablet­ ten/Tag in Flüssigkeit.

Erwachsene ein bis zwei Tabletten, bis zu dreimal täglich, Kinder von 6-14 Jah­ ren: eine halbe bis eine Tablette in etwas Wasser zerfallen lassen oder unzerkaut mit etwas Flüssigkeit schlucken.

Erwachsene nehmen ein- bis zweimal täglich ein bis zwei Tabletten ein.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendungsgebiete

Anwendung

906

Nebenwirkungen -

Palpitationen, Unruhe, Schlaflosigkeit Diaphorese Schwindelgefühl Magen-Darm-Beschwerden Pektanginöse Beschwerden, Tachy­ kardie, ventrikuläre Herzrhythmusstörungen, hypertone Reaktionen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Gegenanzeigen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 11 Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter sechs Jahren

Nicht anwenden

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

TRACHISAN THYMIAN-RATIOPHARM >

TOGAL N

Antitussivum Hustenlöser

TRACHISAN Schmerzmittel Analgetikum

Mund- und Rachen-Therapeutikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Thymianfluidextrakt (DAB), 25 g - Hilfsstoffe: Sorbitol, Ethanol - Bronchitis - Keuchhusten - Erkältungskrankheiten

- Ibuprofen, 200 mg - Sonstige Bestandteile: Maisstärke, Magnesiumstearat, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Polycel­ lulose, Macrogol 6000, Talkum, Titan­ dioxid

-

Nebenwirkungen

Anwendungsgebiete

- Keine bekannt

- Leichte bis mittelstarke Kopf-, Zahn-, Regelschmerzen - Fieber (auch bei Erkältungskrank­ heiten) - Entzündungen

- Entzündungen im Mund- und Rachenraum - Schluckbeschwerden

Anwendungsgebiete

Anwendungsbeschränkungen Enthält Sorbitol: Bei Säuglingen und Kleinkindern darf das Mittel nur auf ärztlichen Rat hin gegeben werden, da ein gesundheitliches Risiko bei angebo­ rener Fruktose-Unverträglichkeit vor­ liegt. Der Hustensaft/Sirup enthält 10,2 Vol.-% Alkohol. Bei länger anhaltendem starkem Husten, Atemnot, Fieber, eitri­ gem oder blutigem Auswurf sollte in je­ dem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Hinweis für Diabetiker: 4 ml entsprechen 0,2 Broteinheiten.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, Erwach­ sene und Jugendliche ab sechzehn Jahre ein- bis dreimal täglich 3-6 ml Hustensi­ rup unverdünnt oder in Flüssigkeit. Möglichst lange im Mund behalten. Ju­ gendliche und Kinder bis sechzehn Jah­ re: Dosierung laut Beipackzettel auf ärztliche Anordnung.

Nebenwirkungen - Magen-Darm-Beschwerden - Gelegentlich: Magen-Darm-Geschwüre, Überempfindlichkeitsreaktionen - Bei langfristiger, höher dosierter Anwendung: Leber- und Nierenfunk­ tionsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Nackensteifigkeit

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen Ibuprofen, Blut­ bildungsstörungen, Magen-, Zwölf­ fingerdarmgeschwüren, Magen-DarmBeschwerden, Kindern unter sechs Jah­ ren, Stoffwechselstörungen, Leber-, Nie­ renschäden, Bluthochdruck, Herzinsuffi­ zienz, älteren Patienten, nach chirurgi­ schen Eingriffen.

Tyrothricin, 0,5 mg Chlorhexidindigluconat, 1 mg Lidocainhydrochlorid 1 H20,1 mg Sonstige Bestandteile: Pfefferminzöl, Magnesiumstearat

Anwendungsgebiete

Nebenwirkungen - Vorübergehende Beeinträchtigung der Geschmackswahrnehmung, Taubheits­ gefühl der Zunge - Selten: bei längerem Gebrauch gelbe bis bräunliche Verfärbungen an Zähnen, Füllungen, Zahnersatz oder Zunge

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen die Wirkstoffe, nicht bluten­ den Abschilferungen der Mundschleim­ haut, größeren frischen Wunden im Mund- und Rachenraum. Bei FruktoseUnverträglichkeit Rücksprache mit dem Arzt halten. Hinweis für Diabetiker: Eine Tablette entspricht 0,057 Broteinheiten.

Anwendung Erwachsene lutschen bis zu achtmal täg­ lich im Abstand von etwa zwei Stunden, Kinder bis zu sechsmal täglich eine Tab­ lette. Ohne ärztliche Empfehlung nicht länger als sechs Wochen anwenden.

Anwendung Erwachsene nehmen nach Bedarf eine bis vier Tabletten über den Tag verteilt ein.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

H «t

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

&

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter sechs Jahren

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

907

TRAUMANASE FORTE TRAUMANASE FORTE pjgjjg,

TRAUMASEPT LÖSUNG

TRAUMASEPT WUNDSALBE Antiseptikum Wund- und Heilsalbe

Antiseptikum

Antiphlogistikum

(Schmerz •nfektgn

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Bromelaine, 40 mg (100 F.I.P.-E.) (in magensaftresistentem Kern) - Sonstige Bestandteile: Gelatine, Cel­ lulose, Maisstärke, Saccharose, Natri­ umbenzoat, Calciumhydrogen­ phosphat, Macrogol, Talkum, Magnesi­ umstearat, Methacrylsäure-Copolymerisat, Montanglycolwachs, Alumini­ umoxid, Farbstoffe (E 100, E 171, E132, E127), Povidon

- Povidon-Iod, 100 mg (PVP mit einem Gehalt von 10 % verfügbarem lod) - Hilfsstoffe: Natriumdihydrogen­ phosphat, Natriummonohydrogen­ phosphat, Kaliumiodat, Polyethylglycol (14)-nonylphenylether, Wasser

- Povidon-Iod, 100 mg (PVP mit einem mittleren Molekulargewicht von 40.000 Gehalt von 10 % verfügbarem lod, aufgehellt in Neutralfett­ grundlage) - Hilfsstoffe: Hartfett, Isopropylmyristat, Macrogol-Glycerolhydroxystearat, wasserfreies Natriumacetat, dickflüs­ siges Paraffin, Polyethylen, mittelkettige Triglyceride, hochdisperses Siliciumdioxid, Titandioxid (E 171)

Anwendungsgebiete

- Entzündungen, die mit Schwellungen (Ödemen) einhergehen - Sportverletzungen

- Antiseptische Wundbehandlung - Haut- und Schleimhautdesinfektion vor Operationen - Injektionen und Punktionen - Verbrennungen - Infizierte und superinfizierte Dermatosen

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

- Sehr selten: Überempfindlichkeitsreak­ tionen, wie leichte Hautrötung oder Juckreiz

- Vorübergehend Schmerzen, Brennen, Wärmegefühl

- Antiseptische Wundbehandlung - Schnitt- und Schürfwunden - Verbrennungen - Dekubitus - Ulcus cruris

Anwendungsbeschränkungen

Nebenwirkungen

Nicht anwenden bei Hyperthyreose, Schilddrüsenerkrankungen, Dermatitis herpetiformis Dühring, Überempfindlich­ keit gegen lod, vor und nach einer Radioiodtherapie. Bei Patienten mit blan­ den Knotenstrumen und nach Schilddrü­ senerkrankungen (besonders bei älteren Patienten) ist die Salbe über längere Zeit und großflächig nur nach ausdrücklicher Anweisung des Arztes anzuwenden.

- Vorübergehend Schmerzen, Brennen, Wärmegefühl - Selten: allergische Reaktionen

Anwendungsgebiete

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegenüber Bromelainen sowie bei Blutgerinnungsstörungen (Hä­ mophilie, Koagulopathien), schweren Leber- und/oder Nierenschäden. Bei gleichzeitiger Gabe von Antibiotika kann es zur Erhöhung der Gewebespie­ gel des Antibiotikums kommen.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, dreimal täglich zwei Dragees vor dem Essen un­ zerkaut einnehmen. Nach Eintritt der Besserung kann die Dosis auf dreimal täglich ein Dragee verringert werden.

Anwendung Einmal bis mehrmals täglich unverdünnt oder verdünnt auf die erkrankten Haut­ stellen auftragen.

Anwendungsgebiete

Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Hyperthyreose, Schilddrüsenerkrankungen, Dermatitis herpetiformis Dühring, Überempfindlich­ keit gegen lod, vor und nach einer Radioiodtherapie. Bei Patienten mit blan­ den Knotenstrumen und nach Schilddrü­ senerkrankungen (besonders bei älteren Patienten) ist die Salbe über längere Zeit und großflächig nur nach ausdrücklicher Anweisung des Arztes anzuwenden.

Anwendung Einmal bis mehrmals täglich auf die er­ krankten Hautstellen auftragen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

908

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Bekannte Risikofaktoren, ArzneimittelWechselwirkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Neugeborenen, Säuglingen bis sechs Monaten

Strenge Indikationsstellung

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

ULLUS KAPSELN N TURINEURIN KAPSELN

TURIPLEX KAPSELN

Antidepressivum

ULLUS KAPSELN N

Urologikum

O

Magen-Darm-Mittel

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Trockenextrakt aus Johanniskraut (5,4—6,6:1), 225-237,5 mg (Auszugs­ mittel: Ethanol 60 %) - Sonstige Bestandteile: Dextrin, Soja­ bohnenöl, Lecithin, Kokosöl, hydriertes Palmöl, Gelatine, Wasser, Wachs, Glycerol, Sorbitol

- Trockenextrakt aus Kürbissamen (26-31:1), 122,5 mg (Auszugsmittel: Ethanol 60 %) - Sonstige Bestandteile: Lactose, Wachs, Glycerol, Palmöl, Kokosöl, Sojalecithin, Gelatine

- Süßholzwurzel-Trockenextrakt (standardisiert auf 5-7 % Glycyrrhizinsäure), 225 mg - Kamillenblüten-Trockenextrakt (4,5:1), 222 mg - Auszugsmittel: Methanol 60 Vol.-% - Sonstige Bestandteile: Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Speisefett

Anwendungsgebiete - Depressive Verstimmungszustände - Psychovegetative Störungen - Angst und/oder Neurose

Nebenwirkungen - Selten: erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut mit Auftreten von Haut­ erscheinungen nach Sonnenlichtein­ wirkung (Photosensibilisierung), besonders bei hellhäutigen Personen

Anwendungsbeschränkungen Während der Anwendungszeit stärkere Sonnenbestrahlung meiden und nicht die Höhensonne benutzen. Die Wirkung gleichzeitig eingenommener Antikoagu­ lanzien vom Cumarintyp kann abge­ schwächt werden.

Anwendung Dreimal täglich eine Kapsel, bei Bedarf bis zu dreimal täglich zwei Kapseln vor den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit. Dauer der Anwendung: So lange es Ihr Arzt empfiehlt oder so lange wie Be­ schwerden bestehen. Die Mindestan­ wendungsdauer bei anhaltender depres­ siver Verstimmung sollte drei Wochen betragen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

4 M &

Anwendungsgebiete - Störungen beim Wasserlassen (Miktionsbeschwerden) - Reizblase - Gutartige Prostatavergrößerung (BPH) Stadium I und II

Nebenwirkungen - Selten: erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut mit Auftreten von Haut­ erscheinungen nach Sonnenlichtein­ wirkung (Photosensibilisierung), besonders bei hellhäutigen Personen

Anwendungsbeschränkungen Bei einer Vergrößerung der Prostata werden nur die Beschwerden behoben. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ist unerlässlich! Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Hinweis: Extrakte von Kürbissamen (Cucurbita pepo) werden zur Behandlung von Beschwerden bei gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) eingesetzt. Kürbissamen-Inhaltsstoffe können den Blasendruck verringern, die Blasenfunktion verbessern und den Druck auf die Harnröhre senken.

Anwendung Dreimal täglich eine Kapsel vor den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit ein­ nehmen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Nicht indiziert

Anwendungsgebiete - Reizmagen-Symptome (Sodbrennen, saures Aufstoßen, nervöse Magenbe­ schwerden, Völlegefühl, Magen­ drücken) - Unkompliziertes Magengeschwür (Ulcus ventriculi)

Nebenwirkungen - Hohe Dosierung und Langzeitan­ wendung: Natrium- und Wasserre­ tention, Kaliumverluste mit Hoch­ druck, Ödeme, Muskelschwäche - Selten: Myoglobinurie

Anwendungsbeschränkungen Nicht in hoher Dosierung bei Leberer­ krankungen, Leberzirrhose, Bluthoch­ druck, Kaliumverarmung oder schweren Nierenfunktionsstörungen anwenden. Wechselwirkungen mit Diuretika und Herzglykosiden können vorkommen.

Anwendung Bis zu dreimal täglich ein bis zwei Kap­ seln ungeöffnet mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Nicht länger als vier bis sechs Wochen ohne ärztlichen Rat an­ wenden.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen Nicht anwenden

4 y

Nicht länger als 4-6 Wochen anwenden Nicht länger als 4-6 Wochen anwenden Nicht länger als 4-6 Wochen anwenden

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

909

III

UMCKALOABO TROPFE UMCKALOABO TROPFEN

URTICA-HEVERT RHEUMATROPFEN

UREM

Antirheumatikum

Schmerzmittel Analgetikum

Pflanzliches Antibiotikum Antiinfektivum

{Schmerz Injektion

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Ethanolischer Auszug (1+10) aus den Wurzeln von 80 g Pelargonium reniforme/sioides - Enthält 12 Vol.-% Alkohol - Sonstige Bestandteile: Glycerol

- Ibuprofen, 200 mg - Sonstige Bestandteile: mikrokristalline Cellulose, Macrogol 35.000, Magnesiumstearat, Montanglycolwachs, Povidon, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Saccharose, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, weißer Ton

- Fluidextrakt aus Brennnesselblättern (1:1), 1 ml - Auszugsmittel: 25 % (VA/) Ethanol - Enthält 16 Vol.-% Alkohol

Anwendungsgebiete - Akute und chronische Infektionen, ins­ besondere der Atemwege und des Hals-Nasen-Ohrenbereiches - Bronchitis, Sinusitis, Angina tonsillaris, Rhinopharyngitis

Anwendungsgebiete Leichte bis mäßig starke Schmerzen Menstruationsschmerzen Kopf- und Zahnschmerzen Fieber

Anwendungsgebiete - Unterstützende Behandlung rheumati­ scher Beschwerden - Begleittherapie und zur Dosisre­ duktion chemischer Antirheumatika (NSAR)

Nebenwirkungen

-

- Keine bekannt

Nebenwirkungen

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei erhöhter Blutungs­ neigung und schweren Leber- und Nie­ renerkrankungen. Bei gleichzeitiger An­ wendung von Cumarinderivaten ist eine Verstärkung der blutgerinnungshem­ menden Wirkung möglich.

- Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Durchfall - Gelegentlich: Magen-Darm-Geschwür, Magen-Darm-Blutung, zentralnervöse Störungen - Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen - Einzelfälle: Leberschäden

Anwendung

Anwendungsbeschränkungen

Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre nehmen bei akuten Infektionen dreimal täglich 20-30 Tropfen, bei chronischem Krankheitsverlauf dreimal 10-20 Trop­ fen ein. Kinder von sechs bis zwölf Jah­ ren nehmen dreimal täglich 10-20-Tropfen, Kinder unter sechs Jahren dreimal täglich 5-10 Tropfen je nach Alter ein. Das Mittel sollte vorzugsweise vor den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit ange­ wendet werden.

Das Reaktionsvermögen kann beein­ trächtigt werden, insbesondere in Ver­ bindung mit Alkohol.

Gegenanzeigen sind nicht bekannt. Hin­ weis: Außer einer Cyclo- und Lipoxygenasehemmung wirkt Brennnesselextrakt auch über eine Hemmung der Sekretion von Zytokinen, die den rheumatischen Entzündungsprozess unterhalten. Die Rheumatropfen helfen dabei, gegebe­ nenfalls die tägliche Einnahmemenge von synthetischen Schmerzmitteln dras­ tisch zu senken. Brennnessel wirkt zu­ sätzlich harntreibend und fördert bei re­ gelmäßiger Anwendung auch die Aus­ scheidung von schädlichen Schlacken­ stoffen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

910

Anwendung In der Regel beträgt die Tagesgesamtdo­ sis bis zu 12 mg pro Kilogramm Körper­ gewicht, verteilt auf mehrere Einzelga­ ben. Zur Schmerzstillung und bei Fieber beträgt die wirksame Einzeldosis 200400 mg Ibuprofen (1-2 Dragees). Über den Tag verteilt sollte die Gesamtdosis 800 mg (4 Dragees) nicht überschreiten. Kinder (10-14 Jahre) nehmen täglich ein- bis dreimal ein Dragee ein (maximal drei Dragees).

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, zweimal täglich einen großen Teelöffel (ent­ spricht etwa 5 ml) nach dem Essen ein­ nehmen, möglichst in einem Glas war­ mem Wasser oder Tee.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

’ALVERDE ARTISCHOCKE UZARA SAFT

VALERIANA FORTE-HEVERT

Magen-Darm-Mittel Antidiarrhoikum

VALVERDE ARTISCHOCKE

Sedativum

Cholagogum Gallenwegs­ therapeutikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Trockenextrakt aus Uzarawurzeln (4,5-6,2:1), 7,56 mg - Sonstige Bestandteile: Glucose 1 H2O, Glucosesirup, Macrogolglycerolhydroxystearat, Propylenglycol, gereinigtes Wasser, Aromastoff

Nebenwirkungen

- Diphenhydramin-Hydrochlorid, 15 mg - Baldrianwurzelextrakt (4:1), 200 mg - Hopfenzapfenextrakt (5:1), 20 mg (Auszugsmittel: Ethanol: 80 Vol.-%) - Sonstige Bestandteile: Lactose, Cel­ lulose, Siliciumdioxid, Talkum, Magnesiumstearat, Gelatine, Glucose, Mais­ stärke, Montanglycolwachs, Macrogol, Povidon, Rizinusöl. Saccharose, Schellack, Farbstoffe (E 132, E 171)

- Trockenextrakt aus frischen Artischockenblättern (25-35:1), 450 mg (Auszugsmittel: Wasser) - Sonstige Bestandteile: Saccharose, Calciumcarbonat, Glucosesirup, hoch­ disperses Siliciumdioxid, Talkum, Kar­ toffelstärke, Gummiarabicum, Celluloseacetatphthalat, Magnesiumstearat, Carmellose-Natrium, Triacetin, Eisen(lll)-oxid (E 172), Carnaubawachs

- Keine bekannt

Anwendungsgebiete

Anwendungsgebiete

- Nervöse Angst- und Spannungs­ zustände - Innere Unruhe - Nervöse Einschlafstörungen

- Verdauungsbeschwerden (dyspeptische Beschwerden) - Funktionelle Störungen des ableitenden Gallensystems

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

Anwendungsgebiete - Unspezifische akute Durchfallerkran­ kungen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Einnahme von herz­ wirksamen Glykosiden. Sollte aus Grün­ den der allgemeinen Vorsorglichkeit nicht in Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden. Die Wirkung ver­ schiedener anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden. Sollten die Durchfälle länger als drei bis vier Tage andauern, sollte ein Arzt auf­ gesucht werden. Hinweis für Diabetiker: 1 ml entspricht 0,04 Broteinheiten.

Anwendung Erwachsene nehmen einleitend 25 ml Saft, dann bis zur Heilung drei- bis sechsmal täglich 5 ml mit etwas Flüssig­ keit vor oder nach den Mahlzeiten ein. Für die Anwendung bei Kindern und Säuglingen sollte die Dosierung, wie im Beipackzettel angegeben, benutzt wer­ den.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

iS *

- Hohe Dosierung: Mundtrockenheit, Sehstörungen und Hautreaktionen - Reaktionsvermögen kann beein­ trächtigt werden

Anwendungsbeschränkungen Bei Blasenentleerungsstörungen und grünem Star nicht anwenden. Für Kinder unter einem Jahr nicht geeignet. Bei Kleinkindern über einem Jahr Dosierung genau beachten.

Anwendung Erwachsene nehmen morgens ein bis zwei Dragees ein, bei Einschlafstörun­ gen zusätzlich abends ein bis zwei Dra­ gees. Kinder über einem Jahr erhalten nach Bedarf morgens oder abends ein Dragee mit einem halben Glas Flüssig­ keit.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

- Sehr selten: leicht abführende Wirkung

Anwendungsbeschränkungen Bei Beschwerden, die länger als eine Woche andauern oder periodisch wiederkehren, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Darf nicht angewendet werden bei bekannter Allergie gegen Artischo­ cken oder andere Korbblütler und bei Verschluss der Gallenwege. Bei Gallen­ steinleiden darf das Präparat nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenom­ men werden. Sollte aus Gründen der all­ gemeinen Vorsorglichkeit nicht in Schwangerschaft und Stillzeit einge­ nommen werden. Nicht bei Kindern un­ ter zwölf Jahren anwenden.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, dreimal täglich ein Dragee vor den Mahlzeiten.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter einem Jahr

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Dosierung beachten

Hk

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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VALVERDE BALDRIAN H VALVERDE BALDRIAN HOPFEN

VALVERDE JOHANNISKRAUT

VALVERDE WEISSDORN Kardiakum

Antidepressivum

Sedativum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Trockenextrakt aus Baldrianwurzel (4-7:1), 200 mg (Auszugsmittel: Methanol 45 %) - Trockenextrakt aus Hopfenzapfen (4-8:1), 45,5 mg (Auszugsmittel: Methanol 40 %) - Sonstige Bestandteile: mikrokristalline Cellulose, Glucosesirup, Hypromellose, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Magnesiumstearat, Farbstoffe (E 104, E 132, E 171), verlackt mit Aluminium­ hydroxid

- Trockenextrakt aus Johanniskraut (6-7:1), 237,5 mg (Auszugsmittel: Ethanol 60 %) - Sonstige Bestandteile: Sojabohnenöl, Gelatine, Glycerol, hydriertes Palmöl, gereinigtes Wasser, Sorbitol,Lecithin aus Sojabohnen, Kokosnussöl, gelbes Wachs, hochdisperses Siliciumdioxid, Farbstoffe (E 171, E 172)

- Trockenextrakt aus Weißdornblättern mit Blüten (4-7:1), 224-274 mg (entsprechend 5 mg Flavonoide, berechnet als Hyperosid, Auszugs­ mittel: Methanol 70 %) - Sonstige Bestandteile: Gelatine, Magnesiumstearat, gereinigtes Wasser, Farbstoffe (E 171, E 172)

Anwendungsgebiete - Leichte vorübergehende depressive Verstimmungen

- Nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens entsprechend Stadium II nach NYHA

Anwendungsgebiete

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

- Nervöse Angst-, Spannungszustände - Innere Unruhe - Nervöse Einschlafstörungen

- Selten: erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, sonnenbrandähnliche Haut­ erscheinungen nach Sonnenlichtein­ wirkung (Photosensibilisierung)

- Selten: erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, sonnenbrandähnliche Haut­ erscheinungen nach Sonnenlichtein­ wirkung (Photosensibilisierung)

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen

Nicht einnehmen bei bekannter Licht­ empfindlichkeit. Sollte aus Gründen der allgemeinen Vorsorglichkeit nicht in Schwangerschaft und Stillzeit einge­ nommen werden. Nicht bei Kindern un­ ter zwölf Jahren anwenden. Während der Anwendung von Johanniskraut soll­ te eine intensive UV-Bestrahlung (lange Sonnenbäder, Höhensonne, Solarium) vermieden werden. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.

Sollte aus Gründen der allgemeinen Vor­ sorglichkeit nicht in den ersten drei Mo­ naten der Schwangerschaft eingenom­ men werden. Nicht bei Kindern unter zwölf Jahren anwenden. Bei unverän­ dert fortbestehenden Krankheitssympto­ men über sechs Wochen oder bei An­ sammlungen von Wasser in den Beinen Rücksprache mit dem Arzt nehmen. Bei Schmerzen in der Herzgegend, die in die Arme, den Oberbauch oder in die Hals­ gegend ausstrahlen können, oder bei Atemnot ist eine ärztliche Abklärung zwingend erforderlich.

Nebenwirkungen - Hohe Dosierung: Mundtrockenheit, Sehstörungen und Hautreaktionen - Reaktionsvermögen kann beein­ trächtigt werden

Anwendungsbeschränkungen Bei Blasenentleerungsstörungen und grünem Star nicht anwenden. Für Kinder unter einem Jahr nicht geeignet. Bei Kleinkindern über einem Jahr Dosierung genau beachten.

Anwendung Bei Unruhezuständen: Erwachsene zwei bis drei Tabletten je dreimal täglich, Ju­ gendliche ab zwölf Jahren: dreimal täg­ lich zwei Tabletten. Bei nervös bedingten Einschlafstörungen: Erwachsene vier Tabletten am frühen Abend und vor dem Schlafengehen, Jugendliche ab zwölf Jahren drei Tabletten.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

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Anwendung Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren zweimal täglich eine Kapsel unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit ein.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen;

Anwendungsgebiete

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, dreimal täglich eine Kapsel einnehmen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 12 Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 12 Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 12 Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

VENEN-SALBE N VENALOT NOVO DEPOT

VENENGEL-RATIOPHARM GEL

Venentherapeutikum

VENEN-SALBE N

Venentherapeutikum

Venentherapeutikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Trockenextrakt aus Rosskastanien­ samen (4,5-5,5:1), 240-290 mg (entsprechend 50 mg Triterpenglycoside, berechnet als getrocknetes Aescin, Auszugsmittel: Ethanol 50 %) - Sonstige Bestandteile: Dextrin, Copolyvidon, Gelatine, Talkum, Polyacrylate, Dibutylphthalat, gereinigtes Wasser, Natriumdodecylsulfat, Farbstoffe (E 104, E 120, E 171)

- Heparin-Natrium (Schweinemucosa), 10.000 I.E. - Arnikatinktur (2,5:10), 10 g (Auszugsmittel: Ethanol 50 Vol.-%) - Rosskastanientinktur (1:2), 20 g (standardisiert auf mindestens 2,5 % Aescin, Auszugsmittel: Ethanol 50Vol.-%) - Sonstige Bestandteile: Polyacrylsäure, Isopropylalkohol, Trometamol, Latschenkieferöl, Rosmarinöl, Macrogolricinoleat

- Rosskastaniensamen-Trockenextrakt, 1,14-1,6 g (entsprechend 0,8 g Triter­ penglykoside, berechnet als Aescin) - Aesculin, 0,3 g - Sonstige Bestandteile: Cetylstearylalkohol, Natrium, Cetylstearylsulfat, Kaliumsorbat, Parfümöl

Anwendungsgebiete

- Beschwerden Bei Erkrankungen der Beinvenen (chronische Venen­ insuffizienz) - Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen - Nächtliche Wadenkrämpfe - Juckreiz und Beinschwellungen

Nebenwirkungen - Selten: Juckreiz, Übelkeit und Magen­ beschwerden (Schleimhautreizungen)

Anwendungsbeschränkunqen Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nur nach Befragung des Arz­ tes anwenden.

Anwendung Morgens una abends je eine Retardkapsel unzerkaut vor den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen (bei Auftreten leichter Magen- oder Darmbe­ schwerden Einnahme zu den Mahlzei­ ten).

Anwendungsgebiete - Prellungen, Zerrungen (Unfall-, Sportverletzungen) - Frostschäden - Krampfadern, venöse Stauungen - Oberflächliche Venenentzündung

Nebenwirkungen - Selten: allergische oder scheinbar allergische Reaktionen der Haut

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen Arnika oder andere Korbblüt­ ler oder Heparin. Nicht auf offene Wun­ den, nässende Ekzeme oder Schleimhäu­ te auftragen. Bei längerer Anwendung auf geschädigter Haut kann es zu einer entzündlichen Hautreaktion mit Schwel­ lung, Bläschenbildung oder zu Ekzemen kommen.

Anwendung Zwei- bis dreimal täglich dünn auf das Erkrankungsgebiet auftragen und ein­ trocknen lassen. Die Behandlungsdauer beträgt meist ein bis zwei Wochen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahi

szielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendungsgebiete - Venenschwäche - Venenstauungen (Ödeme, Krampfadern) - Verletzungsbedingte Schwellungen (Blutergüsse)

Nebenwirkungen - Selten: allergische oder scheinbar allergische Reaktionen der Haut

Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen einen der Bestandteile der Salbe sowie bei Phlebothrombose. Hin­ weis: Samenextrakt der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist innerlich angewendet zur unterstützenden Thera­ pie bei chronischer Venenschwäche, Weichteil- und Beinschwellungen geeig­ net. Hauptinhaltsstoff ist das Saponin­ gemisch Aescin, das bei äußerlicher An­ wendung die Abheilung von Prellungen und Verstauchungen fördert.

Anwendung Mehrmals täglich dünn auf das Erkran­ kungsgebiet auftragen und eintrocknen lassen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht indiziert

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

913

VENEN-SALBE N

Wirkstoffe bei Venenbeschwerden Arnika

Arnikablüten (Arnica flos) wirken äußerlich angewendet schmerz- und entzündungshemmend sowie keimabtötend. Arnikainhaltsstoffe sind Sesquiterpenlactone, Flavonoide, Cumarine, Phenolcarbonsäuren und ätherische Öle. Wenn Krampfadern berührungsempfindlich sind und sich leichte Entzündungser­ scheinungen zeigen (Rötung, Schmerzen, Schwellung), können Arnikawirkstoffe Venenbeschwerden lin­ dern.

Buchweizen

Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist ein raschwüchsiges, kurzlebiges und einjähriges Knöterichge­ wächs. Buchweizenkraut enthält etwa 1-5 Prozent Rutin, ein Flavonoid, das innerlich angewendet bei Venenbeschwerden wirksam ist.

Flavonoide

Flavonoide sind Substanzen, die in der Pflanzenwelt weit verbreitet sind, wobei einige Flavonoide offen­ sichtlich die Durchlässigkeit (Permeabilität) kleinster Gefäße beeinflussen können. Etwa 2000 natürlich vorkommende Flavonoide sind bekannt. Die wichtigsten Flavonoide, die für die Venentherapie in Frage kommen, sind Betahydroxyethylrutoside, Hesperidin, Quercetin, Rutin und Troxerutin. Diese Flavonoide sind insbesondere zur innerlichen Anwendung bei Schwellungs-, Spannungs- und Schweregefühl in den Beinen auf Grund von Venenleiden geeignet.

Heparin

Heparin ist ein körpereigenes blutgerinnungshemmendes Mittel (Antikoagulans), das in bestimmten Blutzellen (Mastzellen und basophile Granulozyten) vorkommt. Die Substanz ist ein polyanionisches Polysaccharid. Heparin wirkt hemmend auf die Blutgerinnung ein (Blutplättchen, Thromboplastin, Throm­ bin) und fördert die Blutgerinnselauflösung (Fibrinolyse). Die äußerliche Anwendung von Heparin-Natrium ist vor allem bei Blutergüssen (Hämatome) und Beschwerden bei entzündlichen Venenveränderun­ gen durch Blutgerinnselbildung (Thrombophlebitis) oder Krampfadern (Varikophlebitis) sinnvoll.

Hirudin

Die äußerliche Anwendung von Blutegeln (Hirudo medicinalis) gehört zu den ältesten bekannten Be­ handlungsverfahren der Medizin und ist vor allem für die Venentherapie von Bedeutung. Der Blutegel­ wirkstoff Hirudin ist ein saures Polypeptid mit 65 Aminosäuren, enthält zahlreiche Aminodikarbonsäuren, wirkt blutgerinnungshemmend, schützt vor Thrombosierungen und kann bei oberflächlichen Venenent­ zündungen unterstützend wirksam sein, wenn eine Kompressionstherapie nicht möglich ist.

Mäusedorn

Extrakt aus dem Wurzelstock des Mäusedorns (Ruscus aculeatus), kann Venenbeschwerden lindern. Mäusedorn wächst in Mitteleuropa, Nordafrika und Südost-Asien und ist innerlich angewendet zur unterstützenden Therapie bei chronischer Venenschwäche, Weichteil- und Beinschwellungen geeignet. Ruscus-Extrakt, in dem Saponin enthalten ist, entfaltet ausgeprägte Schutzwirkungen gegen Ödeme. Mäusedornwurzel-Extrakt stärkt die Venengefäßspannung (Venentonus) und fördert den Rückstrom ve­ nösen Blutes aus den Beinen zum Herzen.

MPPSE

Mucopolysaccharidpolyschwefelsäureester (MPPSE) sind heparinähnliche Substanzen (Heparinoide), die durch Veresterung von Polysacchariden mit Schwefelsäure gewonnen werden und keinen Stickstoff mehr enthalten. MPPSE wirken blutgerinnungshemmend und können bei oberflächlichen Venenentzündungen unterstützend wirksam sein, wenn eine Kompressionstherapie nicht möglich ist.

O-Beta-Hydroxyethylrutoside

Pharmakologisch führen innerlich angewendete Hydroxyethylrutoside zur Verbesserung des Energie­ stoffwechsels in Körperzellen. Hydroxyethylrutoside hemmen darüber hinaus die Aktivität verschiedener Enzyme und wirken stabilisierend auf Krampfadergewebe. Hydroxyethylrutoside beeinflussen die krank­ haft erhöhte Gefäß- und Kapillardurchlässigkeit sowie Venenfunktionsstörungen günstig und weisen eine Strahlenschutzwirkung auf, verbessern die Fließeigenschaft des Blutes und schützen vor Blutver­ klumpung (Thrombosen).

Rosskastanie

Samenextrakt der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist innerlich angewendet zur unterstützenden Therapie bei chronischer Venenschwäche, Weichteil- und Beinschwellungen geeignet. Hauptinhaltsstoff ist das Saponingemisch Aescin. Rosskastaniensamen-Extrakt ist das am besten wissenschaftlich und kli­ nisch untersuchte Venenmittel. Die äußerliche Anwendung von Rosskastaniensamen-Extrakt kann bei Venenbeschwerden unterstützend wirksam sein.

Rotes Weinlaub

Der Wein gehört zu der Pflanzenart Vitis, aus der Familie derVitaceae. Im Extrakt aus rotem Weinlaub, der innerlich und äußerlich angewendet werden kann, sind Flavonoide enthalten, pflanzliche Wirkstoffe, die ermüdete Venen kräftigen und straffen können. Diese Flavonoide können zur Behandlung von Venenlei­ den eingesetzt werden und bei Venenbeschwerden (Schwellungs-, Spannungs- und Schweregefühl in den Beinen) unterstützend wirksam sein.

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Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

VENORUTON EMULGEL VENENTABS RETARD-RATIOPHARM

VENORUTON 300

Venentherapeutikum

VENORUTON EMULGEL

Venentherapeutikum

Venentherapeutikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Rosskastaniensamen-Trockenextrakt (4,5-5,5:1), 263,2 mg (entsprechend 50 mg Triterpenglykoside, berechnet als wasserfreies Aescin, Auszugsmittel: Ethanol 50 %) - Sonstige Bestandteile: Ethanol, Calci­ umhydrogenphosphat, Vanillin, Crospovidon, Dimeticon-Emulsion, Silici­ umdioxid, Macrogol, Magnesiumstearat, Methylhydroxypropylcellulose, Polysorbat, Polyvidon, SaccharinNatrium, Talkum, Farbstoffe (E 171,172)

- O-(Beta-Hydroxyethyl)-Rutoside, 300 mg - Sonstige Bestandteile: Macrogol 6000, Farbstoffe (E 171, E 172)

- Heparin-Natrium, 60.000 I.E. - Sonstige Bestandteile: AmmoniakLösung 25 %, dickflüssiges Paraffin, Ethanol 96 %, Capryl/CaprinsäureFettalkoholester, Geruchsstoff, Glycerol, Polyacrylsäure, Macrogol (20-24), Cetostearylalkohol, gereinigtes Wasser

Anwendungsgebiete

Anwendungsgebiete -

Chronische Venenschwäche Oberflächliche Thrombophlebitis Ulcus cruris (Initialbehandlung) Durchblutungsstörungen der Beine Hämorrhoidalleiden

Nebenwirkungen - Selten: Juckreiz, Magenbeschwerden

Anwendungsbeschränkungen

Weitere vom Arzt verordnete Maßnah­ men unbedingt einhalten (Wickeln der Beine, kalte Wassergüsse). Treten plötz­ lich unerwartet starke Beschwerden vor allem an einem Bein auf (Schwellung, Verfärbung der Haut, Spannungs- oder Hitzegefühl, Schmerzen), unverzüglich den Arzt aufsuchen. Dies können Anzei­ chen einer ernsten Erkrankung (Beinve­ nenthrombose mit Verschluss einer Beinvene durch ein Blutgerinnsel) sein.

Anwendung in der Schwangerschaft: ab dem vierten Monat. Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen einen der In­ haltsstoffe. Hinweis: Hydroxyethyl-Rutoside hemmen die Aktivität verschiedener Enzyme und wirken stabilisierend auf Krampfadergewebe. Zusätzlich schützen Hydroxyethyl-Rutoside vor Flüssigkeits­ einlagerungen im Gewebe (Ödeme). Eine antiödematöse Wirkung von Hydroxyethyl-Rutosiden bei Mangeldurch­ blutung und Stauungsödem wurde nachgewiesen. Hydroxyethyl-Rutoside beeinflussen die krankhaft erhöhte Ge­ fäß- und Kapillardurchlässigkeit sowie Venenfunktionsstörungen günstig und weisen eine Strahlenschutzwirkung auf, verbessern die Fließeigenschaft des Blu­ tes und schützen vor Blutverklumpung (Thrombosen).

Anwendung

Anwendung

Zweimal täglich eine Retardtablette vor den Mahlzeiten.

Soweit nicht anders verordnet, täglich ein- bis zweimal eine Filmtablette.

- Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen - Beinschwellungen (Ödeme, Krampfadern) - Wadenkrämpfe

Nebenwirkungen - Selten: Juckreiz, Magenbeschwerden

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsgebiete - Prellungen, Zerrungen (Unfall-, Sportverletzungen) - Akute Schwellungszustände an den Beinen - Frostschäden - Krampfadern, venöse Stauungen - Unterstützende Behandlung bei ober­ flächlicher Venenentzündung

Nebenwirkungen - Selten: allergische oder scheinbar allergische Reaktionen der Haut

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen das Präparat, in der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Nicht auf offene Wunden und/oder näs­ sende Ekzeme aufbringen.

Anwendung Zwei- bis dreimal täglich dünn und gleichmäßig auf das Erkrankungsgebiet auftragen.

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

&

Nicht anwenden

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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VENORUTON RETARD VENORUTON RETARD

VENORUTON-INTENS

VENOSTASIN N-SALBE Venentherapeutikum

Venentherapeutikum

Venentherapeutikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- O-(Beta-Hydroxyethyl)-Rutoside, 300 mg - Sonstige Bestandteile: Copolyvidon, Magnesiumstearat, Macrogol, 6000, Eudragit NE 30 D, Talkum, Farbstoffe (E 110, E 171)

- O-(Beta-Hydroxyethyl)-Rutoside, 500 mg - Sonstige Bestandteile: Copolyvidon, Magnesiumstearat, Macrogol, 6000, Eudragit NE 30 D, Talkum, Farbstoffe (E 110, E 171)

Anwendungsgebiete

Anwendungsgebiete

- Rosskastaniensamen-Trockenextrakt (4,5-5,5:1), 36,5-42 mg (entspre­ chend 7,6 mg Triterpenglykoside, berechnet als getrocknetes Aescin, Auszugsmittel: Ethanol 50 %) - Sonstige Bestandteile: Lanette E, Dextrin, emulgierender Cetylstearylalkohol (Lanette N), p-Hydroxybenzoesäureester, Waldkräuterduft, Wasser, weißes Vaselin

-

Chronische Venenschwäche Oberflächliche Thrombophlebitis Ulcus cruris (Initialbehandlung) Durchblutungsstörungen der Beine Hämorrhoidalleiden

Nebenwirkungen

-

Chronische Venenschwäche Oberflächliche Thrombophlebitis Ulcus cruris (Initialbehandlung) Durchblutungsstörungen der Beine Hämorrhoidalleiden

Nebenwirkungen

- Selten: Juckreiz, Magenbeschwerden

- Selten: Juckreiz, Magenbeschwerden

Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen

Anwendung in der Schwangerschaft: ab dem vierten Monat. Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen einen der In­ haltsstoffe. Hinweis: Hydroxyethyl-Rutoside hemmen die Aktivität verschiedener Enzyme und wirken stabilisierend auf Krampfadergewebe. Zusätzlich schützen Hydroxyethyl-Rutoside vor Flüssigkeits­ einlagerungen im Gewebe (Ödeme). Hydroxyethyl-Rutoside beeinflussen die krankhaft erhöhte Gefäß- und Kapillar­ durchlässigkeit sowie Venenfunktions­ störungen günstig und weisen eine Strahlenschutzwirkung auf, verbessern die Fließeigenschaft des Blutes und schützen vor Blutverklumpung (Throm­ bosen).

Anwendung in der Schwangerschaft: ab dem vierten Monat. Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegen einen der In­ haltsstoffe. Hinweis: Hydroxyethyl-Ruto­ side hemmen die Aktivität verschiedener Enzyme und wirken stabilisierend auf Krampfadergewebe. Zusätzlich schützen Hydroxyethyl-Rutoside vor Flüssigkeits­ einlagerungen im Gewebe (Ödeme). Hydroxyethyl-Rutoside beeinflussen die krankhaft erhöhte Gefäß- und Kapillar­ durchlässigkeit sowie Venenfunktions­ störungen günstig und weisen eine Strahlenschutzwirkung auf, verbessern die Fließeigenschaft des Blutes und schützen vor Blutverklumpung (Throm­ bosen).

Anwendung

Anwendung

Soweit nicht anders verordnet, täglich ein- bis zweimal eine Filmtablette.

Soweit nicht anders verordnet, täglich ein- bis zweimal eine Filmtablette.

Hl 916

Anwendungsgebiete - Krampfadern - Geschwollene Beine (besonders im Knöchelbereich) - Schwellungen nach Prellungen und Verstauchungen

Nebenwirkungen - Selten: allergische Reaktionen der Haut

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen Konservierungsmittel (Para­ bene). Hinweis: Samenextrakt der Ross­ kastanie (Aesculus hippocastanum) ist innerlich angewendet zur unterstützen­ den Therapie bei chronischer Venen­ schwäche, Weichteil- und Beinschwel­ lungen geeignet. Hauptinhaltsstoff ist das Saponingemisch Aescin, das bei äu­ ßerlicher Anwendung die Abheilung von Prellungen und Verstauchungen fördert.

Anwendung Mehrmals täglich dünn auf das Erkran­ kungsgebiet und seine Umgebung auf­ tragen.

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

VETREN SALBE 60.000 I.E. VENOSTASIN-GEL

VENOSTASIN-RETARD

Venentherapeutikum

VETREN SALBE 60.000 I.E.

Venentherapeutikum

Venentherapeutikum Externum

iS RS Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

-

- Rosskastaniensamen-Trockenextrakt (4,5-5,5:1), 240-290 mg (entspre­ chend 50 mg Triterpenglykoside, berechnet als getrocknetes Aescin, Auszugsmittel: Ethanol 50 %) - Sonstige Bestandteile: Dextrin, Copolyvidon, Gelatine, Talkum, Polymethacrylsäurederivate, Dibutylphthalat, Farbstoffe (E 104, E132, E 171, E 172)

- Heparin-Natrium, 60.000 I.E. - Hilfsstoffe: Hexadecan-1-ol, Woll­ wachs, Glycerol(mono,di)stearat, dick­ flüssiges Paraffin, (Hexadecyl, octadecyl)-2-ethylhexanoat-lsopropylmyristat (7:2:1), gebleichtes Wachs, Tris [alkyl(C,6-CI~opoly(oxyethylen)4]phosphat, Bronopol, Propylenglycol, Carbomer 940, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser

Heparin-Natrium, 5.000 I.E. Aescin, 1 g 2-Hydroxyethyl-Salicylat, 5 g Sonstige Bestandteile: gereinigtes Wasser, Isopropylalkohol, Propylenglycol, Polyacrylsäure, Triethanolamin

Anwendungsgebiete - Prellungen, Zerrungen (Unfall-, Sportverletzungen) - Akute Schwellungszustände an den Beinen - Frostschäden - Krampfadern, venöse Stauungen - Unterstützende Behandlung bei ober­ flächlicher Venenentzündung

Anwendungsgebiete - Chronische Venenschwäche - Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen - Nächtliche Wadenkrämpfe - Beinschwellungen

Anwendungsgebiete

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

- Selten: allergische oder scheinbar allergische Reaktionen der Haut

- Selten: Juckreiz, Magenbeschwerden

- Unterstützende Behandlung bei akuten Schwellungszuständen nach stumpfen Traumen - Oberflächliche Venenentzündung, sofern diese nicht durch Kompression behandelt werden kann

Anwendungsbeschränkungen

Nebenwirkungen

Treten ungewohnte starke Beschwerden (an einem Bein) auf, den Arzt aufsuchen, um Beinvenenthrombosen auszuschlie­ ßen. Hinweis: Samenextrakt der Ross­ kastanie (Aesculus hippocastanum) ist innerlich angewendet zur unterstützen­ den Therapie bei chronischer Venen­ schwäche, Weichteil- und Beinschwel­ lungen geeignet. Hauptinhaltsstoff ist das Saponingemisch Aescin, das bei äu­ ßerlicher Anwendung die Abheilung von Prellungen und Verstauchungen fördert.

- Allergische oder pseudoallergische Reaktionen

Anwendungsbeschränkungen Nicht auf offene Wunden, Schleimhäute oder in die Augen bringen. Nicht anwen­ den bei Überempfindlichkeit gegen Salizylate oder in der Schwangerschaft. Kei­ ne langfristige, großflächige Anwendung bei Schwangeren, Säuglingen, Kleinkin­ dern oder Patienten mit Funktionsstö­ rung der Nieren. Nicht während der Still­ zeit im Brustbereich anwenden.

Anwendung Mehrmals täglich Gel auf die Haut der erkrankten Körperpartien dünn auftra­ gen. Leicht einreiben, wenn dabei keine Schmerzen entstehen, beziehungsweise Gel auftragen und bei Bedarf mit einer Mullkompresse abdecken.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, morgens und abends je eine Retardkapsel vor dem Essen unzerkaut mit reichlich Flüs­ sigkeit einnehmen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen Heparin oder He­ parin-Zubereitungsformen.

Anwendung Zwei- bis dreimal täglich auf das er­ krankte Gebiet auftragen. Bei akuten Schwellungszuständen nach stumpfen Traumen ist die Behandlung bis zu zehn Tagen, bei oberflächlicher Venenentzün­ dung für etwa ein bis zwei Wochen durchzuführen. Nicht auf offene Wunden und/oder nässende Ekzeme aufbringen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Langzeitbehandlung auf großen Flächen vermeiden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Nicht im Brustbereich anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter einem Jahr

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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VETREN SALBE 60. Wirkstoffe bei Verstopfung

u

Aloe

Abführend wirksame Aloe wird aus dem Saft der Blätter von Pflanzen der Gattung Aloe gewonnen, die zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) gehören. Aloe enthält Anthraglykosidderivate (Barbaloin) und wirkt anregend auf die Flüssigkeitssekretion in das Darmlumen und aktivierend auf die Darmtätigkeit. Der Wirkstoff kann die Stuhlentleerung erleichtern, beispielsweise vor diagnostischen Eingriffen.

Ballaststoffe und Quellstoffe

Nahrungs- oder Nahrungsergänzungsmittel, die Ballaststoffe unverdaulicher Pflanzenfasern (Obst, Gemüse und Vollkornprodukte) enthalten, wirken durch Füllungsreize auf die Darmwand anregend auf die Darmtätigkeit. Weizenkleie ist ein Quellstoff, der besonders zur Stuhlregulierung bei chroni­ scher Verstopfung geeignet ist. Weitere Quellstoffe sind das pflanzliche Gummigewächs Tragant und der Rotaigen-WirkstoffAgar-Agar.

Bisacodyl

Bisacodyl ist ein synthetisches Abführmittel, das die Flüssigkeitsaufnahme im Darm hemmt und die Flüssigkeitssekretion in den Darm stimuliert, und kann bei akuter Verstopfung eingesetzt werden.

Cascararinde

Die nordamerikanische Pflanze Rhamnus purshiana liefert die Cascararinde, die Anthraglykosid-Derivate (Aloine) enthält, anregend auf die Flüssigkeitssekretion in das Darmlumen und aktivierend auf die Darmtätigkeit wirkt.

Faulbaum

Der europäische Faulbaum (Rhamnus frangula) liefert die Faulbaumrinde, die ein Gemisch von Anthraglykosid-Derivaten enthält, anregend auf die Flüssigkeitssekretion in das Darmlumen und akti­ vierend auf die Darmtätigkeit wirkt.

Flohsamen

Flohsamen (Psylli semen) sind die reifen Samen von Plantago afra und Plantago arenaria, im Mittel­ meerraum, Nordafrika und Westasien beheimateter Pflanzen. Flohsamen wirkt regulierend auf die Darmtätigkeit bei verschlepptem Stuhldrang oder Reizdarmbeschwerden und muss mit viel Flüssig­ keit eingenommen werden. Der Quellstoff quillt mit Wasser auf das zehnfache Volumen auf, wobei die unverdaulichen Samen bis in tiefere Darmabschnitte gelangen. Flohsamenschleim schützt darü­ ber hinaus die Darmschleimhaut und nimmt Giftstoffe und Bakterien auf.

Glycerin

Glycerin, ein einfacher dreiwertiger Alkohol und natürlicher Fettbestandteil, wirkt stuhlaufweichend und abführend und wird in der Regel als Zäpfchen oder für Darmeinläufe benutzt.

Lactulose

Lactulose (Beta-Galaktosidosefructose) kommt als vitaminartige Substanz in Muttermilch vor und ist ein nicht resorbierbarer Zucker, der im Dickdarm durch Bakterien abgebaut wird, osmotisch Wasser an sich binden kann und die Darmtätigkeit anregt. Etwa zwei bis zehn Stunden nach der Einnahme tritt die abführende Wirkung ein.

Leinsamen

Lein oder Flachs (Linum usitatissimum) gehört zur Familie der Leingewächse (Linaceae). Leinsamen enthält Schleim, fettes Öl, Eiweiß, Rohfaser, Mineralstoffe und Glykoside, ist gut verträglich und wirkt durch Quellung (mit Wasser auf das dreifache Volumen) anregend auf die Darmtätigkeit und schützt die Schleimhaut etwa bei entzündlichen Dickdarmerkrankungen. Magnesiumsulfat (Bittersalz) kann, wie Natriumsulfat (Glaubersalz) und Sorbit, osmotisch Wasser an sich binden und die Darmtätigkeit anregen. Mit reichlich Flüssigkeit eingenommen, wirkt die Subs­ tanz abführend.

Mannit

Mannit ist ein schlecht resorbierbarer Zucker (Zuckeralkohol), der osmotisch Wasser an sich binden kann und die Darmtätigkeit anregt. Mannit kommt in süß schmeckendem Pflanzensaft (Manna) vor, wirkt leicht abführend und kann für Darmeinläufe benutzt werden.

Natriumpicosulfat

Natriumpicosulfat ist wie Bisacodyl ein synthetisches Abführmittel, das die Flüssigkeitsaufnahme im Darm hemmt, die Flüssigkeitssekretion in den Darm stimuliert und bei akuter Verstopfung eingesetzt werden kann. *

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AUGENTROPFEN

Wirkstoffe bei Verstopfung

VISADRON AUGENTROPFEN Ophthalmikum

Phenolphthalein

Das farblose Phthalein-Derivat Phenolphthalein regt etwa fünf bis sechs Stunden nach Einnahme bevorzugt die Dickdarmtätigkeit an und wirkt abführend.

Rhabarber

Medizinischer Rhabarber besteht aus den rübenartigen getrockneten Hauptwurzeln von Rheum palmatum/officinale, einem chinesischen Knöterichgewächs (Polygonaceae). Rhabarber enthält Anthraglykosid-Derivate (Anthrachinonmono-, Dianthronglykoside) und wirkt anregend auf die Flüssigkeitssekretion in das Darmlu­ men und aktivierend auf die Darmtätigkeit.

Sennesblätter und Sennesfrüchte

Die im südindischen Tinnevelly-Distrikt kultivierte schmalblättrige Kassie (Cassia angustifolia) und die im Sudan vorkommende Cassia senna liefern Sennesblät­ ter (Sennae folium) und Sennesfrüchte (Sennae fruc­ tus). Sennesblätter enthalten Anthraglykosid-Derivate (Sennoside A/B) und wirken anregend auf die Flüssig­ keitssekretion in das Darmlumen und aktivierend auf die Darmtätigkeit. Diese Wirkstoffe können die Stuhl­ entleerung erleichtern sowie zur weitgehenden Darm­ entleerung und Darmreinigung eingesetzt werden.

Sorbit

Sorbit ist ein schlecht resorbierbarer Zucker (Zuckeral­ kohol), der osmotisch Wasser an sich binden kann und die Darmtätigkeit anregt. Wasserlösliches Sorbit ist in Rosengewächsen und Früchten (Äpfel, Birnen, Pflau­ men, Aprikosen, Kirschen, Vogelbeeren) enthalten, wirkt leicht abführend und kann insbesondere für Darmeinläufe benutzt werden.

Wirkstoffe - Phenylephrin-HCI in steriler wässriger Lösung, 1,25 mg - Benzalkoniumchlorid, 0,04 mg - Hilfsstoff: Boratpuffer

Anwendungsgebiete - Hyperämiscne Reizzustände der Konjunktiva (Reizzustände der Augenbin­ dehaut mit Rötung) - Bindehautentzündungen, die nicht durch Krankheitserreger verursacht sind - Allergische Konjunktivitis - Konjunktivitis nach Keratitiden (Horn­ hautentzündungen) - Konjunktivitis nach Operationen, Kon­ junktivitis follicularis (Beteiligung der Lymphknötchen)

Nebenwirkungen - Selten: vorübergehende Mydriasis (Erweiterung der Pupillen), leichtes Brennen

Anwendunqsbeschränkunqen Nicht anwenden bei Engwinkelglaukom, Überempfindlichkeit gegen Benzalkoni­ umchlorid.

Anwendung Drei- bis viermal täglich einen Tropfen in das erkrankte Auge träufeln, häufigere Anwendung (fünfmal täglich einen Trop­ fen) ist möglich. Bei Säuglingen und Kleinkindern vorsichtig dosieren. Träger von Kontaktlinsen sollten vor der An­ wendung die Kontaktlinsen herausneh­ men, Augentropfen anwenden, 10-15 Minuten warten und dann die Kontakt­ linsen wieder einsetzen. iezieile Vorsichtsmaßnahmen Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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VITA BUERLECITHIN VITA BUERLECITHIN FLÜSSIG

VITAMIN D3-HEVERT Vitaminpräparat

Roborantium Tonikum

VITAMIN E NATURAL 400 IU t

Vitaminpräparat Nahrungsergänzungs­ mittel

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Sojalecithin (pflanzlicher Phospholipid­ komplex mit Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin und Phosphatidylinosit in ihrem natürlichen Mi­ schungsverhältnis), 10,4 g - Riboflavin-5-phosphat-Natrium (ent­ sprechend etwa 3,5 mg Vitamin B2), 4,8 mg - Vitamin B6-Hydrochlorid, 3,5 mg - Vitamin B12-Cyanokomplex, 2,5 pg - Natrium D-Pantothenat, 20 mg - Nicotinamid, 35 mg - Sonstige Bestandteile: EdetinsäureDinatriumsalz, Kaliumsorbat, Saccha­ rose, Aromastoff, Farbstoff E124 - Enthält 16,4 Vol.-% Alkohol

- Colecalciferol, 0,025 mg (entsprechend 1000 I.E. Vitamin D3) - Sonstige Bestandteile: Calciumhydro­ genphosphat, Magnesiumstearat, Macrogol, Povidon, Siliciumdioxid

Anwendungsgebiete

Anwendungsbeschränkungen

- Steigerung der Vitalität - Vorbeugend gegen körperliche und geistige Erschöpfung - Nervosität und Antriebsschwäche - Vorzeitiger Leistungsabfall - Konzentrationsmangel - Rekonvaleszenz

Bei Osteoporose ist gleichzeitig auf eine ausreichende Kalziumzufuhr zu achten. Die Serumkalziumwerte und die Serum­ phosphatwerte sollten regelmäßig kon­ trolliert werden. Hinweis: Vitamin D för­ dert den Einbau von Calcium in die Kno­ chen.

Nebenwirkungen

Anwendung

- Keine bekannt

Zur Rachitisvorbeugung beim Säugling eine halbe Tablette täglich. Bei erkenn­ barem Risiko einer Vitamin D-Mangelerkrankung eine halbe bis eine Tablette täglich einnehmen. Höhere Dosierungen sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen einen der Bestandteile.

Anwendung Täglich drei Gläschen oder drei Esslöffel (zu je 20 ml) einnehmen, bei starker Be­ lastung kann die Tagesdosis verdoppelt werden.

Wirkstoffe - Vitamin E (a-Tocopherole), 400 I.E. - Sonstige Bestandteile: keine Färb- und Füllstoffe oder Konservierungsmittel

Anwendungsgebiete

Anwendungsgebiete

- Vorbeugung gegen einen Vitamin DMangel bei Säuglingen und bei gestörter Vitaminaufnahme - Unterstützende Behandlung bei erhöhter Knochenbrüchigkeit (Osteoporose)

- Vorbeugung gegen degenerative Erkrankungen im Alter - Vorbeugung gegen Herz-KreislaufErkrankungen - Körperlich-psychische Stresszustände - Unterstützend bei Wechseljahre-, Menstruations- und Brustbeschwerden der Frau - Unterstützend bei Durchblutungsstö­ rungen - Unterstützend bei Wundheilungsstö­ rungen

Nebenwirkungen - Bei Überdosierung: erhöhter Calcium­ blutspiegel, Herzrhythmusstörungen, Übelkeit und Bewusstseinsstörungen

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Bei Vitamin E-Dosierungen von 8001200 I.E. sind Nebenwirkungen nicht zu erwarten. Bei Vitamin E-Überdosierung von mehr als 1200 I.U. können Neben­ wirkungen auftreten (Schwindel, Durch­ fall, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Kreis­ laufkollaps). Bei Bluthochdruck und Pa­ tienten, die mit blutverdünnenden Mit­ teln (Antikoagulanzien) behandelt wer­ den, sollten ohne ärztliche Rücksprache nicht mehr als 400 I.E. Vitamin E täglich zugeführt werden.

Anwendung Eine Kapsel Vitamin E Natural 400 IU pro Tag sichert den Vitamin E-Mindestbedarf. Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkung

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkung

Anwendungsbeschränkungen beachten

BW

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Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

VIVINOXSCHLAFDRAGEES VIVIDRIN AKUT

VIVIMED N GG. KOPFSCHMERZEN

Rhinologikum Sinusitismittel Antihistaminikum

VIVINOX-SCHLAFDRAGEES

Schmerzmittel Analgetikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Azelastinhydrochlorid - Sonstige Bestandteile: Benzalkoniumchlorid, Edetinsäure

- Paracetamol, 500 mg - Thiaminnitrat (Vitamin-B1-nitrat), 5 mg - Sonstige Bestandteile

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Anwendungsgebiete - Symptomatische Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis (Heuschnupfen)

Nebenwirkungen - Reizungen bei bereits entzündlich veränderter Nasenschleimhaut (z .B. Brennen, Kribbeln, Niesen) - Selten: Nasenbluten - Bei unsachgemäßer Anwendung (zurückgelegter Kopf) kann bitterer Geschmack auftreten, der Übelkeit auslösen kann

Anwendungsbeschränkungen Darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile. Nicht für Kinder unter sechs Jahren. Sollte aus Gründen der all­ gemeinen Vorsorglichkeit nicht in den ersten drei Monaten der Schwanger­ schaft und nicht in der Stillzeit einge­ nommen werden.

Anwendungsgebiete - Leichte bis mäßige Schmerzen (Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Menstruationsschmerzen) - Fieber

Nebenwirkungen -

Selten: Hautrötungen Sehr selten: allergische Reaktionen Überdosierung: Leberschäden Langzeitanwendung: Nierenschäden

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Leber- und Nieren­ funktionsstörungen, Stoffwechseler­ krankungen sowie Überempfindlichkeit. Während der Schwangerschaft und bei Gilbert-Syndrom nur unter Kontrolle des Arztes anwenden.

Anwendung

Zweimal täglich einen Sprühstoß pro Nasenloch. Anwendung soll bei aufrech­ ter Kopfhaltung erfolgen. Kann bis zum Abklingen der Beschwerden genommen werden, aber nicht ununterbrochen län­ ger als sechs Wochen.

Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene eine Tablette, bei besonders starken Schmerzen 1 ’Z-2 Tabletten zweibis dreimal täglich unzerkaut mit viel Wasser ein. Die Tagesdosis soll sechs Tabletten nicht überschreiten. Zur Fie­ bersenkung bei Erkältungskrankheiten bis zu viermal täglich eine Tablette. Kin­ der bis zu sechs Jahren erhalten zweibis dreimal täglich % Tablette, Schulkin­ der bis zu 12 Jahren zwei- bis dreimal täglich 1Z Tablette. Die Tagesgesamtdosis für Kinder soll je nach Alter vier Einzel­ dosen nicht überschreiten.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen!

Anwendung

Diphenhydraminhydrochlorid Trockenextrakt aus Baldrianwurzel Trockenextrakt aus Hopfenzapfen Auszugsmittel: Ethanol 40 % Sonstige Bestandteile: Lactose, Magnesiumstearat, Saccharose, Macrogol 6000

Anwendungsgebiete - Schlafstörungen - Ein- und Durchschlafstörungen

Nebenwirkungen - Selten: Mundtrockenheit, zentral­ nervöse Störungen, Störungen beim Wasserlassen, Sehstörungen, Aus­ lösung eines Engwinkelglaukoms, Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. an der Haut), Blutbildveränderungen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegenüber einem der Bestandteile, grünem Star, Prostataadenom mit Rest­ harn, Epilepsie, Kinder unter vierzehn Jahren. In der Schwangerschaft nur nach ärztlicher Verordnung anwenden und nicht gleichzeitig mit anderen Schlaf­ oder Beruhigungsmitteln und/ oder Al­ kohol. Beeinträchtigung des Reaktions­ vermögens möglich (Achtung im Stra­ ßenverkehr und bei Maschinenbedie­ nung).

Anwendung Eine halbe bis eine Stunde vor dem Schlafengehen ein bis zwei Dragees ein­ nehmen. Nicht über längere Zeit oder in höherer Dosis ohne ärztlichen Rat ein­ nehmen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter 14 Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter sechs Jahren

Hs

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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VOLTAX VOMEX A DRAGEES N

VOMI-GASTREU N R52 Antiemetikum Homöopathikum

Antiemetikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Phospholipide, 6 g Muira-Puamaholz-Extrakt, 1,5 g Adenosin, 0,02 g a-Tocopherol-PEG-succinat, 0,2 g Thiaminchloridhydrochlorid, 0,05 g Riboflavin-5-phosphat-Monoatriumsalz, 0,012 g - Nicotinamid, 0,1 g - Sonstige Bestandteile: enthält 15 Vol.-% Ethanol

- Dimenhydrinat, 50 mg - Sonstige Bestandteile: Lactose, Mais­ stärke, Kartoffelstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Stearinsäure, Saccha­ rose, Talkum, Calciumcarbonat, Schellack, Rizinusöl, Dibutylphthalat, Titandioxid, Glucosesirup, Montanglycolwachs, mikrokristalline Cellulose, Polyacrylate, Farbstoffe (E 104, E 127)

-

Anwendungsgebiete

- Übelkeit und Erbrechen verschie­ denster Ursache - Vorbeugung gegen Arteriosklerose

-

- Unterstützung der Organfunktion - Besserung des Befindens bei geistiger Überlastung, vorzeitigem Leistungs­ abfall - Nervenstärkung - Vorbeugung gegen Arteriosklerose

Nebenwirkungen - Keine bekannt

Anwendunqsbeschränkungen Anwendungsbeschränkungen nicht vor.

liegen

Anwendung Erwachsene nehmen zwei- bis dreimal täglich 15 Milliliter ein. In der zweiten Lebenshälfte ist die kurmäßige Anwen­ dung über acht bis zwölf Wochen sinn­ voll, die Kur kann von Zeit zu Zeit wiederholt werden.

Anwendungsgebiete

Apomorphinum hydrochloricum D12 Cocculus D12 Ipecacuanha D8 Nux vomica D30 Petroleum D12 Sonstige Bestandteile: Ethanol, Aqua purificata

Anwendungsgebiete -

Brechreiz Seekrankheit Autokrankheit Luftkrankheit Schwangerschaftserbrechen

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

- Müdigkeit, die sich durch Herabsetzen der Dosis meist beseitigen lässt - Gelegentlich: zentralnervöse Stö­ rungen (Erregung und Unruhe), Magen-Darm-Beschwerden und Sehstörungen - Selten: allergische Reaktionen - Einzelfälle: vorübergehende Störungen der Blutbildung

- Keine bekannt

Anwendungsbeschränkungen Kinder unter sechs Jahren sollten Vomex A Dragees N nicht einnehmen. Wechsel­ wirkungen, vor allem mit Antibiotika, können auftreten. Das Reaktionsvermö­ gen kann vermindert sein.

Anwendungsbeschränkungen Hinweis: Die Anwendungsgebiete ent­ sprechen den homöopathischen Arznei­ mittelbildern der Einzelbestandteile.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, einmal täglich zehn bis fünfzehn Tropfen mit oder ohne Wasser einnehmen. Schulkin­ der erhalten einmal täglich fünf bis acht Tropfen in etwas Wasser.

Anwendung Soweit nicht anders verordnet, nehmen Schulkinder (6-14 Jahre) bis zu dreimal täglich ein Dragee ein. Erwachsene und Jugendliche nehmen bis zu drei- bis vier­ mal täglich ein bis zwei Dragees ein.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen B^ Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen Bj Keine Anwendungsbeschränkungen

I

•;Keine Anwendungsbeschränkungen

; /

922

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

( ,;Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

11 ? -1

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter sechs Jahren

Keine Anwendungsbeschränkungen

/

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

WICK DAYMED WÄRME-GEL-RATIOPHARM

WEISSDORN-RATIOPHARM

Antirheumatikum Externum

WICK DAYMED Erkältungs-Kapseln für den Tag Grippemittel

Kardiakum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Hydroxyethylsalicylat, 4,5 g - Benzylnicotinat, 1 g - Sonstige Bestandteile: Polyacrylsäure, Trometamol, Macrogol-Glycerol-Rizinoleat, Rosmarinöl, Latschenkieferöl, Isopropylalkohol, Editinsäure, Dinatri­ umsalz, gereinigtes Wasser

- Trockenextrakt aus Weißdornblättern mit Blüten (4-7,1:1), 240 mg - Auszugsmittel: Ethanol 45 Vol.-% - Sonstige Bestandteile: Maltodextrin, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Carmellose-Natrium, Stearinpalmitin­ säure, Siliciumdioxid, Hydroxypropyl­ cellulose, Talkum, Saccharose, Calci­ umcarbonat, Polyvidon Macrogol, Montanglycolwachs, weißes Wachs, Farbstoffe (E 171, E 172)

- Dextromethorphanhydrobromid, 10 mg - Paracetamol, 325 mg - Phenylpropanolaminhydrochlorid, 12,5 mg - Sonstige Bestandteile: Cellulosepulver, Dimeticon, Gelatine, Farbstoffe (E 104, E 127, E 171)

Anwendungsgebiete -

Gelenkentzündungen Rheumatische Gelenkbeschwerden Nervenentzündungen Neuralgische Schmerzen Prellungen, Zerrungen Muskelschmerzen Sehnenscheidenentzündung Periphere Durchblutungsstörungen Hexenschuss

- Bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens (entsprechend dem Stadium II NYHA)

- Symptomatische Behandlung grippaler Infekte (bei Husten, Schnupfen, Kopfund Gliederschmerzen, leichtem Fieber) - Schleimhautschwellung im Nasen- und Rachenraum

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen

- Keine bekannt

- Herzklopfen, Blutdruckanstieg, Magenschmerzen, Durchfall - Selten: leichte Schlaflosigkeit, Erbre­ chen, Kopfschmerzen, Schwindel­ gefühl, Überempfindlichkeitsreak­ tionen

Anwendungsgebiete

Nebenwirkungen

Anwendungsbeschränkungen

- Selten: Hautreizungen - Gelegentlich: Kontaktallergie - Langzeitbehandlung auf großen Haut­ flächen: Vergiftungserscheinungen

Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen Zubereitungen aus Weißdorn oder gegen einen der Be­ standteile. Nicht anwenden bei Kindern unter zwölf Jahren.

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen Salizylate. Nicht auf Schleim­ häute, insbesondere nicht in die Augen bringen. Langzeitbehandlung auf gro­ ßen Flächen vermeiden, bei Säuglingen und Kleinkindern, bei Nierenerkrankun­ gen, in der Schwangerschaft. Nicht im Brustbereich während der Stillzeit an­ wenden.

Anwendung Erwachsene und Jugendliche über zwölf Jahren nehmen zwei- bis dreimal täg­ lich ein Dragee ein. Es sollen pro Tag höchstens drei Dragees eingenommen werden.

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegenüber einem Bestandteil, bei allen nicht grippalen Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, Einnahme von anderen Medikamenten, Husten mit Schleimbildung den Arzt fragen. Beein­ trächtigung des Reaktionsvermögens möglich.

Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren: alle vier Stunden zwei Kapseln, maximal acht Kapseln pro Tag mit etwas Flüssig­ keit einnehmen.

Zwei- bis dreimal täglich auf den betrof­ fenen Bereich auftragen.

Hs

Anwendungsbeschränkungen

Anwendung

Anwendung

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen]

Anwendungsgebiete

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Anwendungsbeschränkungen beachten

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Arzneimittel-Wechselwirkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Nicht anwenden bei Kindern unter 12 Jahren

Nicht anwenden bei Kindern unter 12 Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

923

WICK FORMEL 44

Wirkstoff«e bei Wechseljahrebeschwerden Milchsäure

Lactobacillus- beziehungsweise Milchsäure-Präparate können bei Wechseljahrebeschwerden eingesetzt wer­ den. Lactobazillen gehören zur normalen Scheidenflora der Frau und sorgen für das saure Scheidenmilieu, das vor dem Eindringen schädlicher Keime schützt. Milch­ säure und Laktobazillen beeinflussen ein gestörtes Scheidenmilieu günstig, sind nicht krankheitserregend und verursachen keine Nebenwirkungen. Das Mittel ist bei Scheidenausfluss vor allem bei jüngeren Frauen so­ wie zur unterstützenden Behandlung bei einer Hor­ montherapie während der Wechseljahre, bei Scheiden­ entzündungen und nach einer Antibiotikatherapie ge­ eignet.

WICK FORMEL 44 HUSTEN-STILLER Antitussivum

Wirkstoffe - Dextromethorphanhydrobromid, 20 mg - Sonstige Bestandteile: Saccharose, Propylenglycol, Ethanol, Natriumcitrat, Citronensäure, Carmellose-Na, Poly­ ethylenoxid, Macrogol-40-Stearat, Aromastoffe, Natriumbenzoat, Farbstoff (E 127)

Anwendungsgebiete Paraffin

Soja

Traubensilberkerze

Vitex agnus castus

Paraffin kann bei trockener Scheide als Gleitmittel be­ nutzt werden. Das Mittel ist weitgehend nebenwir­ kungsfrei. Die Sicherheit von Kondomen kann durch Pa­ raffin ungünstig beeinflusst werden.

Sojabohnenkeime enthalten Substanzen (Isoflavone), die gegen Krebs wirksam sind und antioxidative Eigen­ schaften aufweisen. Insbesondere das Isoflavon Genis­ tein beeinflusst den Östrogenrezeptor so, dass das Wachstum von Brustkrebszellen gehemmt wird. Soja­ wirkstoffe können insbesondere nach den Wechseljah­ ren (Menopause) das Brustkrebsrisiko von Frauen günstig beeinflussen. Experten sind der Ansicht, dass die geringe Brustkrebshäufigkeit asiatischer Frauen auf der sojabasierten Ernährungsweise beruht.

Inhaltsstoffe des Wurzelstocks der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) wirken östrogenartig (Phyto­ östrogene) und lindern Menstruationsbeschwerden, prämenstruelle und neurovegetative Beschwerden der Wechseljahre (Menopause). Phytoöstrogene von Traubensilberkerzen-Wurzelstock sind Gegenspieler von lu­ teinisierendem Hormon (LH), das als Ursache von Hit­ zewallungen während der Wechseljahre gilt. Mit Traubensilberkerzen-Extrakt können zahlreiche Wechseljah­ resymptome, wie Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Ner­ vosität, Schwindel, Schlafstörungen und Depressionen, nach sechs- bis achtwöchiger Therapie bei den meisten Frauen vollständig beseitigt werden. Die Früchte von Vitex agnus castus (Keuschlamm bezie­ hungsweise Mönchspfeffer), ein Verbenengewächs (Verbenaceae) des Mittelmeerraumes, enthalten östro­ genähnliche Substanzen (Phytoöstrogene sowie Öle und Flavonoide), die bei Regelblutungsstörungen, prä­ menstruellem Syndrom, Wechseljahrebeschwerden, Spannungs- und Schwellungszuständen der Brüste (Mastodynie) wirksam sind.

- Symptomatische Behandlung von Reizhusten (unproduktiver Husten)

Nebenwirkungen - Selten: leichte Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Erbrechen - Gelegentlich: allergische Reaktionen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegenüber einem Bestandteil, bei chronischen und akuten Erkrankungen der Lunge. Nur nach Rücksprache mit dem Arzt bei eingeschränkter Leberfunk­ tion, gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern, bei Husten mit erheb­ licher Schleimbildung. Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens möglich. Hin­ weis für Diabetiker: 15 ml entsprechen 0,46 Broteinheiten.

Anwendung Erwachsene nehmen 15 ml des Sirups ein.

dreimal täglich

e Vorsichtsmaßnahme Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Arzneimittel-Wechselwirkungen

Nicht anwenden

924

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

WICK SULAGIL HALSSPRAY WICK MEDINAIT

WICK SINEX

WICK SULAGIL HALSSPRAY

3

Schmerz Infektion

Erkältungs-Saft für die Nacht Grippemittel

Rhinologikum Sinusitismittel

Fieber Schmerz Infektipn

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Dextromethorphanhydrobromid, 50 mg - Doxylaminsuccinat, 25 mg - Ephedrinsulfat, 26,7 mg - Paracetamol, 2 g - Sonstige Bestandteile: Wasser, Sac­ charose, Ethanol, Glycerol, Macrogol 6000, Natriumcitrat, Citronensäure, Natriumbenzoat, Anethol, Farbstoffe (E 104, E 132) - Enthält 18 Vol.-% Alkohol

- Oxymetazolinhydrochlorid, 5 mg - Sonstige Bestandteile: Wasser, Natri­ umcitrat, Tyloxapol, Citronensäure, Chlorhexidingluconat, Benzalkoniumchlorid, Edetinsäure Dinatriumsalz, Campher, Cineol, Levomenthol

-

Anwendungsgebiete - Symptomatische Behandlung grippaler Infekte (bei Husten, Schnupfen, Kopfund Gliederschmerzen, leichtem Fieber) - Schleimhautschwellung im Nasen- und Rachenraum

- Brennen oder Trockenheit der Nasen­ schleimhaut - Selten: Schleimhautschwellung, Herzklopfen, Pulsbeschleunigung, Blutdruckanstieg - Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schlaflo­ sigkeit, Müdigkeit

Nebenwirkungen

Anwendungsbeschränkungen

- Herzklopfen, Biutdruckanstieg, Ma­ genschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl - Selten: Überempfindlichkeitsreak­ tionen

Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen Inhaltsstoffe und bei trocke­ ner Entzündung der Nasenschleimhaut. Nur nach ärztlicher Rücksprache bei Dia­ betes, chronischem Schnupfen, Glau­ kom, schweren Herz-Kreislauf-Erkran­ kungen, Nebennierenmarktumor, Schild­ drüsenüberfunktion, Behandlung mit blutdrucksteigernden Medikamenten, Monoaminooxidase-Hemmstoffen, bei längerfristiger Anwendung und höherer Dosierung.

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegen Inhaltsstoffe, bei hohem Blut­ druck, Herz- und Schilddrüsenerkran­ kungen sowie Diabetes nach ärztlicher Vorschrift. Beeinträchtigung des Reak­ tionsvermögens möglich. Hinweis für Di­ abetiker: 30 ml entsprechen 0,69 BE.

Anwendung Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jah­ ren nehmen eine Messkappe einmal täglich abends vor dem Schlafengehen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Mund- und Rachen-Therapeutikum

Anwendungsgebiete - Schnupfen - Nasennebenhöhlenerkrankungen - Tubenkatarrh

Nebenwirkungen

Lidocainhydrochlorid, 0,56 mg Dequaliniumchlorid, 0,042 mg Cetylpyridiniumchlorid, 0,17 mg Sonstige Bestandteile: Polidocanol, Benzylalkohol, Levomenthol, Pfeffer­ minzöl, Anethol, Zimtaldehyd, Ethanol, Macrogol 300, Propylenglycol, Gly­ cerol, Saccharin-Natrium, Nelkenöl - Enthält 20 Vol.-% Alkohol

Anwendungsgebiete - Erkältungsbedingte Halsschmerzen - Bakterielle Entzündungen der Schleim­ hautoberflächen von Hals und Rachen

Nebenwirkungen - Selten: Hautrötungen mit Juckreiz - Gelegentlich: Anschwellen der Rachenschleimhäute und Verlegung der Atemwege

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Allergie gegen ei­ nen der Inhaltsstoffe und bei Säuglin­ gen.

Anwendung Pro Anwendung zwei bis drei Sprühstö­ ße auf die schmerzenden Stellen im Ra­ chenraum sprühen. Tagesdosis: Nach Bedarf bis zu vier Anwendungen bei Kin­ dern von sechs bis zwölf Jahren, bis zu sechs Anwendungen bei Erwachsenen. Bei Kindern unter sechs Jahren den Arzt befragen.

Anwendung Für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren. Alle sieben bis zehn Stunden einbis zweimal in jedes Nasenloch sprühen.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Arzneimittel-Wechselwirkungen

Arzneimittel-Wechselwirkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Kindern unter 16 Jahren

Nicht anwenden bei Kindern unter sechs Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

925

WICK VAPORUB WOBENZYM N

WICK VAPORUB Erkältungssalbe Grippemittel

Wirkstoffe -

Levomenthol, 2,82 g Campher, 5,46 g Eukalyptusöl, 1,35 g Terpentinöl, 4,71 g Sonstige Bestandteile: Muskatöl, Zedernholzöl, Thymol, weißes Vaselin

Anwendungsgebiete -

Husten Heiserkeit Rachen- und Bronchialkatarrh Schnupfen

Nebenwirkungen - Selten: Überempfindlichkeitsreak­ tionen, Kontaktallergie - Inhalation: Hustenreizauslösung

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegenüber einem der Bestandteile, vorgeschädigter oder entzündeter Haut oder offenen Wunden, Atemwegserkran­ kungen mit ausgeprägter Überempfind­ lichkeit der Atemwege. Bei akuter Lun­ genentzündung nicht zur Inhalation ver­ wenden. Während der Stillzeit nicht im Bereich der Brust anwenden. Bei Kin­ dern unter sechs Jahren nicht als Inhala­ tion anwenden. Nur zur äußerlichen An­ wendung und Inhalation einsetzen.

Mineralstoffpräparat Nahrungsergänzungsmittel

Antiphlogistikum Enzympräparat

Fieber Schmerz

merz

WOMEN’S MINERAL FORMULA

v

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Enzyme aus Pankreas, Ananas comosus, Carica papaya, 230 mg - Rutosid, 50 mg - Hilfsstoffe

- Calcium-Citrat-Malat, 450 mg, Calcium-Chelat, 100 mg, CalciumSuccinat, 100 mg - Vitamin D3,100 I.E. - Magnesium-Oxid, 150 mg, Magnesium-Chelat, 75 mg - Mangan, 1 mg - Natrium-Aspartat, 35 mg

Anwendungsgebiete - Unterstützend bei allen Entzündungs­ prozessen wirksam - Entzündlichen Erkrankungen der Atemwege - Weichteilrheumatismus - Schmerzhafter Gelenkverschleiß - Venenleiden

Nebenwirkungen - Selten: harmlose Veränderung des Stuhls in Beschaffenheit, Farbe und Geruch, allergische Reaktionen in Einzelfällen bis zum anaphylaktischen Schock

Anwendungsbeschränkungen Da Entzündungsprozesse nicht unter­ drückt, sondern unterstützt werden, kann es zu einer Erstverschlimmerung kommen. Die Erstverschlimmerung zeigt an, dass Wobenzym N bereits wirkt.

Anwendung

Anwendungsgebiete ■ Schwangerschaft, Stillzeit, Wechsel­ jahre und Pubertät - Einnahme der Antibabypille - Vorbeugung gegen Knochenschwund (Osteoporose) - Vorbeugung gegen degenerative Erkrankungen im Alter - Körperlich-psychische Stresszustände - Erschöpfungszustände - Chronische Müdigkeit - Leistungssportlerinnen

Nebenwirkungen - Bei empfohlener Dosierung sind keine Nebenwirkungen zu erwarten

Anwendungsbeschränkungen Bei gleichzeitiger Einnahme von Kalzi­ umantagonisten können Wechselwir­ kungen auftreten. Bei vorliegenden Nie­ renerkrankungen und Nierensteinleiden sollte auf die zusätzliche Einnahme ver­ zichtet werden.

Einreibung: zwei- bis viermal täglich auf Brust, Hals, Rücken einmassieren. Inha­ lation: ein bis zwei Teelöffel auf einen halben Liter heißes Wasser. Dämpfe 10-15 Minuten inhalieren. Anwendung bei Kindern unter sechs Jahren siehe Beipackzettel.

Akute Verletzungen: Stoßtherapie: zweibis dreimal zehn Dragees. Akute Entzün­ dungen (zum Beispiel schmerzhafte Ar­ throse, Bronchitis, Venenerkrankungen): 1. Woche dreimal fünf Dragees, 2.-6. Woche Erhaltungsdosis: dreimal drei oder zwei Dragees. Wobenzym N sollte nicht zu den Mahlzeiten genommen werden. Sicherheitsabstand: eine halbe Stunde vor und eineinhalb Stunden nach dem Essen.

Anwendung

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Strenge Indikationsstellung

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kindern unter zwei Jahren

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht indiziert

Anwendung

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Eine Kapsel Women's Mineral Formula pro Tag sichert den Mineralstoff-Basis­ bedarf für Frauen.

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

»ANDOZ BRAUSETABLETTEN YOHIMBE

YXIN AUGENTROPFEN Urologikum Potenzmittel

ZINK-SANDOZ BRAUSETABLETTEN

Ophthalmikum Augentropfen

Mineralstoffpräparat Nahrungsergänzungs-

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Yohimbe-Extrakt (standardisiert auf 2 % Yohimbin), 100 mg

- Tetryzolinhydrochlorid, 0,5 mg - Sonstige Bestandteile: Benzalkoniumchlorid, Natriumchlorid, Borsäure, Natriumtetraborat, Edetinsäure, Dina­ triumsalz, Wasser für Injektionszwecke

- Zinksulfat 1 H2O (entspricht 25 mg Zink), 69 mg - Sonstige Bestandteile: Citronensäure, Natriumhydrogencarbonat, Natrium­ carbonat, Natriumcyclamat, Natrium­ citrat, Aromastoff, Saccharin-Natrium

Anwendungsgebiete

- Störungen des sexuellen Antriebs (Libidostörung) - Erektionsstörungen (Impotenz) - Chronische Tagesschläfrigkeit (Narkolepsie)

Nebenwirkungen - Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (Quaddeln, Bläschenbildung)

Anwendungsbeschränkungen Bei empfohlener Dosierung und Anwen­ dung sind keine Nebenwirkungen zu er­ warten. Yohimbe kann zu einem mög­ lichen Gewöhnungseffekt und bei man­ chen Menschen zu Magenverstimmun­ gen und Hitzewallungen führen. Frauen sollten Yohimbe nicht anwenden. Män­ ner mit Nierenerkrankungen und psychi­ schen Erkrankungen sollten Yohimbe nicht anwenden. Männer, die Antide­ pressiva, Antihypertonika und Herz­ mittel einnehmen, sollten Yohimbe nicht anwenden.

Anwendung Eine Tablette Yohimbe täglich. Yohimbe muss mindestens drei bis vier Wochen eingenommen werden, bevor die er­ wünschte Wirkung erwartet werden kann.

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen -

_____ ■ - ■ -

Anwendungsgebiete - Schleimhautabschwellung bei Augen­ reizungen (z. B. durch Rauch, Wind, gechlortes Wasser, Licht und Bild­ schirmarbeit) - Allergische Entzündungen (Pollen-All­ ergie) mit Jucken, Brennen, Fremdkör­ pergefühl, starkem Tränen

Nebenwirkungen - Gelegentlich: vermehrte Durchblutung, Schleimhautbrennen, Trockenheit, sys­ temische Wirkungen (Herzklopfen, Kopfschmerzen, Zittern), Verschwom­ mensehen - Selten: Pupillenerweiterung

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei Überempfindlich­ keit gegenüber den Inhaltsstoffen, tro­ ckener Nasenschleimhautentzündung, grünem Star sowie schweren Herz-Kreis­ lauf-Erkrankungen, Schilddrüsenüber­ funktion, Zuckerkrankheit, Behandlung mit blutdrucksteigernden Arzneimitteln.

Anwendung

Anwendungsgebiete - Klinisch gesicherte Zinkmangel­ zustände, sofern sie nicht durch Ernährung behoben werden können

Nebenwirkungen - Keine Nebenwirkungen bei bestim­ mungsmäßigem Gebrauch - Überdosierung: Metallgeschmack auf der Zunge, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen

Anwendungsbeschränkungen Ein Zinkmangel sollte ärztlich bestätigt sein (Laboruntersuchung). Hinweis bei natriumarmer Diät: Eine Brausetablette enthält 275 mg Natrium. Die Zinkein­ nahme kann die Kupferaufnahmefähig­ keit des Körpers beeinträchtigen. Zink wird durch Chelatbildner (D-Penicillamin, Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS), Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA)) gebunden. Bei länger andauern­ der Zinkeinnahme sollte auch Kupfer la­ bordiagnostisch kontrolliert werden.

Zwei- bis dreimal täglich wird durch vor­ sichtigen Druck auf die Flasche ein Trop­ fen in den Bindehautsack eingeträufelt, weiche Kontaktlinsen vorher entfernen. Die Tropfen können nach zehn Minuten erneut eingesetzt werden.

Anwendung

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Spezielle Vorsichtsmaßnahmen

Erwachsene nehmen täglich eine halbe bis eine Brausetablette, am besten nach einer Mahlzeit ein.

■....................

Nicht indiziert

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht indiziert

Strenge Indikationsstellung

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht indiziert

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren

Keine Anwendungsbeschränkungen

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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ZOVIRAX LIPPENHERPE! ZOVIRAX LIPPENHERPESCREME

ZUK THERMO

ZYRTEC SAFT Antiallergikum

Antirheumatikum Externum

Dermatikum Virustatikum

Wirkstoffe

Wirkstoffe

Wirkstoffe

- Aciclovir, 50 mg - Sonstige Bestandteile: Cetylstearylalkohol, Natriumdodecalsulfat, dickflüs­ siges Paraffin, Poloxamer, Propylen­ glycol, weißes Vaselin, gereinigtes Wasser

- (2-Hydroxyethyl)-salicylat, 10 g - Benzylnicotinat, 1,25 g - Hilfsstoffe: Natriumcetylstearylsulfat, Cetylstearylalkohol, Oleyloleat, Menthol

- Cetirizindihydrochlorid, 10 mg - Hilfsstoffe: Sorbitol, Glycerol, Propy­ lenglycol, Saccharin-Natrium, Parabene (E 216, E 218), Aromastoff, Natriumacetat, Essigsäure, gereinigtes Wasser

Anwendungsgebiete - Schmerzen und Juckreiz bei wieder­ kehrendem Herpes labialis (Lippenherpes)

Nebenwirkungen - Gelegentlich: Rötung, Eintrocknung, Juckreiz, Abschuppung sowie vorüber­ gehendes Brennen oder Stechen auf den behandelten Hautstellen

Anwendungsbeschränkungen Die Behandlung sollte bereits bei den ersten Anzeichen der Herpeserkrankung (Brennnen, Jucken, Spannungsgefühl, Rötung) begonnen werden. Nicht an­ wenden bei schweren Störungen der körpereigenen Immunabwehr.

Anwendung Alle vier bis fünf Stunden (fünfmal täg­ lich) auf die infizierten und angrenzen­ den Hautbereiche auftragen. Die Be­ handlungsdauer beträgt im Allgemeinen fünf bis zehn Tage und sollte nicht über­ schritten werden.

Anwendungsgebiete - Nacken-, Rücken- und Glieder­ schmerzen - Bandscheibenbeschwerden - Verspannungen der Muskulatur - Hexenschuss, Ischias und rheuma­ tische Schmerzen

Nebenwirkungen - Selten: Hautrötung, Hautausschlag, Hautschuppung und Juckreiz - Sehr selten: Überempfindlichkeitsreak­ tionen, Leberfunktionsstörungen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei bekannter Über­ empfindlichkeit gegen Salizylate, Ben­ zylnicotinat oder sonstige Bestandteile, Nierenfunktionsstörungen, arteriellen Gefäßverschlüssen an Extremitäten, schwerer diabetischer Mikroangiopa­ thie. Bei Kindern nicht großflächig an­ wenden. Nicht auf offene Wunden oder die Schleimhaut aufbringen. Während der Stillzeit nicht im Brustbereich an­ wenden.

Anwendung Die Creme wird zweimal täglich (mor­ gens und abends) auf die schmerzenden Körperstellen aufgetragen und sorgfäl­ tig eingerieben.

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Anwendungsgebiete - Allergische Erkrankungen, wie chro­ nische Nesselsucht, chronischer aller­ gischer Schnupfen, Heuschnupfen - Juckreiz bei chronischer Nesselsucht oder atopischer Dermatitis (Neuroder­ mitis)

Nebenwirkungen - Selten: Kopfschmerzen, Schwindel, Agitiertheit, Müdigkeit, Mundtro­ ckenheit, gastrointestinale Beschwerden - Sehr selten: Überempfindlichkeitsreak­ tionen, Leberfunktionsstörungen

Anwendungsbeschränkungen Nicht anwenden bei schweren Nierener­ krankungen, Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile.

Anwendung Jugendliche ab zwölf Jahre und Erwach­ sene nehmen 10 ml (2 Messlöffel) täg­ lich ein, Kinder (2-12 Jahre) erhalten eine dem Körpergewicht angepasste Do­ sierung: Körpergewicht unter 30 Kilo­ gramm 5 ml (= 1 Messlöffel) täglich, Körpergewicht über 30 Kilogramm 10 ml (= 2 Messlöffel) täglich, vorzugs­ weise am Abend einnehmen. Bei Patien­ ten mit Niereninsuffizienz sollte die empfohlene Dosis halbiert werden.

Keine Anwendungsbeschränkungen

Strenge Indikationsstellung

Nicht anwenden

Keine Anwendungsbeschränkungen

Keine Anwendungsbeschränkungen

Anwendungsbeschränkungen beachten

Keine Anwendungsbeschränkungen

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren

Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren

Für alle Mittel gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Naturmedizin

Inhalt

Immer mehr Menschen stehen der modernen Medizin kri­

die Selbstbehandlung mit naturheilkundlichen Heilmitteln

tisch gegenüber, immer mehr Menschen setzen auf die

- etwa mit pflanzlichen oder homöopathischen Heilmit­

Heilkräfte der Natur: Natürliche Medizin liegt voll im

teln - die gleichen Regeln wie für die Selbstmedikation

Trend! Hier finden Patienten das, was sie in der „Schulme­

mit synthetisch-chemischen Arzneimitteln.

dizin" vermissen. Bei der Naturheilkunde steht der

Auch naturheilkundliche Heilmittel sind Arzneimittel! Sie

Mensch mit seinen persönlichen Bedürfnissen - endlich

dürfen deshalb auch nicht unkritisch eingenommen wer­

wieder - im Mittelpunkt. Auch viele Ärzte entdecken heutzutage das teilweise ural­

den. Lesen Sie deshalb vor Beginn Ihrer Selbstbehandlung

te Erfahrungswissen unserer Vorfahren. Entfernte Kultur­

Arzneimittel gleichzeitig ein, ohne mögliche Wechselwir­

kreise - allen voran China und Indien - konnten die sanf­

kungen abzuwägen. Manche Wirkungen können sich

te Medizin mit ihren Jahrtausende alten und bewährten

gegenseitig zunichte machen oder ungünstig beeinflus­

Heilmethoden bereichern: Um große gesundheitliche Wir­

sen. Falls es Ihnen nicht gelingt, innerhalb einer Woche

kungen zu erzielen, müssen nicht immer große medizini­

Ihre Beschwerden zu lindern, sollten Sie einen Arzt hinzu­

sche Eingriffe vorgenommen werden. Eine ganzheitliche

ziehen. Die Gefahr, dass ernste Erkrankungen übersehen

Behandlung mit einer Umstellung festgefahrener Lebens­

werden und deshalb unbehandelt bleiben, ist zu groß.

gewohnheiten hat schon manchem Kranken mehr gehol­

Wer jedoch verantwortungsvoll mit sich, seinem Körper

fen als eine große Operation.

und seiner Gesundheit, mit naturheilkundlichen Therapie­

Besonders bewährt haben sich naturheilkundliche Thera­

formen und Heilmitteln umgeht, wird einen großen Teil sei­

pien vor allem bei Störungen des Allgemeinbefindens und

ner Beschwerden auf sanfte Weise selbst behandeln kön­

bei einigen chronischen Erkrankungen. Dabei gelten für

nen - zu Gunsten des eigenen Wohlbefindens!

1. Naturheilkunde

931

4. Homöopathie

945

2. Balneotherapie

935

5. Heilpflanzen

953

3. Phytotherapie

939

6. Erkrankungen, und Symptome: Phytotherapie und Homöopathika

987

930

gründlich die Packungsbeilage. Nehmen Sie nicht mehrere

Naturheilkunde

Naturheilkunde In der Naturheilkunde werden Heilver­ fahren angewandt, die ihre Heilmittel aus der natürlichen Umwelt entnehmen, wobei weitgehend naturbelassene Heil­ mittel verwendet werden: Zu diesen Mitteln gehören pflanzliche, tierische und mineralische Arzneimittel, physikali­ sche Reize wie beispielsweise Luft, Heil­ quellen, warmes und kaltes Wasser, Licht, Massage und Bewegung sowie Er­ nährungsmaßnahmen und naturnahe

Lebensweisen. In den Anfängen der an­ tiken Erfahrungsmedizin spielten natür­ liche Heilmittel eine wichtige Rolle (Diät, Bewegung, Bäder, Heilschlaf, natürliche Arzneimittel). Naturheilkunde ist die von Ärzten und Nichtärzten betriebene Heil­ kunde unter prophylaktischer und thera­ peutischer Nutzung natürlicher Reize. Bei der Wahl der Mittel, die eingesetzt werden sollen, um Krankheiten zu ver­ hindern oder zu heilen, geht die Natur­

heilkunde von dem Gedanken aus, dass der Mensch ein Teil der Natur und somit ständig ihren Einwirkungen ausgesetzt ist. Der menschliche Organismus ist also auf die von der Natur ausgehenden Le­ bensreize eingestellt und braucht sie, damit die vielfältigen Körperfunktionen im Gleichgewicht bleiben. In unserer durch die Zivilisation veränderten Le­ bensweise fehlt jedoch die Regelmäßig­ keit dieser Einwirkungen, so dass der Or­ ganismus die Balance verliert. Durch Mittel und Maßnahmen der Naturheil­ kunde können Sie versuchen, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen.

Behandlungsmittel Natürliche Behandlungsmittel lassen sich in folgenden vier Gruppen zu­ sammenfassen: • Physikalische Behandlungsmittel • Biologische Behandlungsmittel • Diätetische Behandlungsmittel • Psychische Behandlungsmittel

Physikalische Behandlungsmittel: • Wasser (äußerlich und innerlich angewandt) • Luft-, Licht- und Sonnenbäder • Künstliche Wärme- und Lichtbestrahlung • Gymnastik und Massage Biologische Behandlungsmittel: • Heilpflanzen • Andere phytotherapeutische Präparate • Homöopathisch aufbereitete Arzneien Diätetische Behandlungsmittel: • Fasten • Dursten • Frischpresssäfte von Obst und Gemüse • Vegetarische Kost • Rohkost Psychische Behandlungsmittel: • Entspannungsübungen • Suggestion •Andere Wege der psychischen Ein­ flussnahme • Psychotherapie

931

Naturmedizin

Die neuen Naturheilmittel Apfelessig Apfelessig kann antibakteriell wirksam sein und bei Verdauungsstörungen, Halsentzündungen, Karies, Mundge­ ruch, Zahnfleischentzündungen, Schup­ penflechte, Akne und Hautinfektionen helfen. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zäh­ len die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium und die Vitamine A, C und E.

Kombucha Der Kombucha-Pilz soll eine schwach abführende und antibiotische Wir­ kung haben und bei Magenproble­ men helfen. Verschiedene Bakterien und Hefen im Kombucha-Pilz erzeugen aus gezucker­ tem Tee ein mostartiges, aromatisches Gärgetränk. Das fruchtig schmeckende Getränk wirkt dank der rechtsdrehen­ den Milchsäure entschlackend, fördert die Verdauung und die Abwehrkräfte. Fertigprodukte gibt es in Apotheken und Reformhäusern.

Nachtkerzenöl Dieses Öl soll gegen Asthma, Keuch­ husten, Hämorrhoiden, Hautausschlä­ ge und Erkrankungen im MagenDarm-Trakt helfen. Sogar als Jungmacher für die Haut können die Pflanze beziehungsweise ihre Inhalts­ stoffe dienen. Das Öl der Samen enthält essentielle Fettsäuren wie Linolsäure und Gam­ ma-Linolsäure, die antientzündlich wirkende Prostaglandine (hormon­ ähnliche Substanzen) bilden. Nachtkerzenöl (Oenothera biennis) kann deshalb trockene Hautverände­ rungen wie Neurodermitis und Juck­ reiz lindern. Außerdem wirken sich ungesättigte Fettsäuren positiv auf den Cholesterinstoffwechsel aus und beeinflussen Asthma und Menstrua­ tionsbeschwerden günstig.

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Dampfbad Darstellung der Konstruktion und Benutzung einer Dampfbadeinrichtung (Aachen, 1688)

Gesundheitspflege Welche Maßnahmen Sie im Einzelnen er­ greifen können, um sich gesund zu erhal­ ten oder wieder ein Gleichgewicht herzu­ stellen, hängt von Ihren individuellen Gegebenheiten und Bedürfnissen ab. Rich­ ten Sie Ihr Augenmerk besonders auf eine richtige Ernährung, ausreichende Bewe­ gung zur Anregung von Kreislauf und Stoff­ wechsel sowie gründliche Entspannung.

Richtige Ernährung Vermeiden Sie Übergewicht, indem Sie Ihrem Körper nicht mehr Nahrung zu­ führen, als er für den Energiehaushalt braucht. Wenn Sie bereits Übergewicht haben, versuchen Sie, es durch eine ge­ zielte Drosselung der Kalorienzufuhr ab­ zubauen. Achten Sie stets darauf, dass

die Nahrung richtig zusammengesetzt ist. Besonders wichtig sind Vitamine, Mi­ neralstoffe und Spurenelemente in aus­ reichenden Mengen sowie Proteine.

Ausreichende körperliche Bewegung Die meisten Menschen haben heute we­ der im Beruf noch im Haushalt die Mög­ lichkeit, ihren Körper richtig zu bewegen. Der Körper braucht jedoch eine gewisse Belastung, um seine Spannkraft und volle Funktionsfähigkeit zu bewahren. Diese Belastung können Sie sich gezielt durch Sport (Gymnastik, Schwimmen, Wandern) verschaffen. Atemübungen können unter­ stützend dazu beitragen, die ausreichen­ de Sauerstoffversorgung des Organismus zu gewährleisten. Wenn Ihr Körper durch einseitige Belastungen verspannt ist, hel-

Naturheilkunde

Bachblüten Die Blüten bestimmter Pflanzen - so beschrieb es Edward Bach (Arzt, 1886-1936) im Rahmen seiner Natur­ heilmethode - wirken über Schwin­ gungen, über nicht messbare, fein­ stoffliche Energien. Schluckt man die Essenzen in Wasser gelöst, träufelt sie auf eine Wunde oder stellt sie aufs Nachtkästchen, sollen die feinstoff­ lichen Energien auf den Körper über­ gehen und das, was aus dem Lot ge­ raten ist, wieder in Balance bringen.

Bach ging davon aus, dass Krankhei­ ten durch seelisches Ungleichgewicht oder durch krank machende Gefühle verursacht werden - durch Ängste, übertriebene Gutmütigkeit oder man­ gelndes Selbstvertrauen. Insgesamt registrierte er an sich selbst 38 unter­ schiedliche Gemütszustände, die er als „negativ" empfand.

Die Lösung sah er in 38 Pflanzen, die er auf seinen Spaziergängen entdeckte und bei denen er eben jene feinstoff­ lichen Schwingungen zu spüren glaub­ te. So entwickelte er eine Heilmethode, nach der jede Blüte zu einem bestimm­ ten „negativen" Gefühlszustand passt und diesen - mitsamt der körperlichen Folgeerscheinungen - kurieren kann: Die Blüten der Olive sollen gegen Er­ schöpfung helfen, die der Clematis ge­ gen Konzentrationsschwäche und das Tausendgüldenkraut ermutigt Men­ schen, die nicht „nein" sagen können.

Kneippkur (1850) Anwendung eines Rückengusses im Rahmen der Kneippkur (1850)

fen meist Ausgleichsgymnastik und Mas­ sagen.

Anregung von Kreislauf und Stoffwechsel Richtige Ernährung und ausreichende Be­ wegung wirken bereits anregend auf Kreislauf und Stoffwechsel - doch Sie kön­ nen für Ihren Körper weitere unterstützen­ de Maßnahmen ergreifen: Innerlich durch verschiedene Heilpflanzengaben, äußer­ lich durch vielfältige Wasseranwendun­

gen, wobei Sie teilweise die Wirkung ver­ stärken können, wenn Sie entsprechende Kräuterauszüge beigeben. Besonders wirksam sind Schwitzkuren, zu denen auch das Saunen zählt. Wenn Sie ein schwaches Herz oder Blut­ hochdruck haben, müssen Sie die ge­ planten Maßnahmen vorher mit Ihrem Arzt besprechen.

Gründliche Entspannung

Die Blütenessenzen können auch ge­ mischt werden und ergeben dann zum Beispiel die so genannten „Rescue-Remedy-Tropfen" für akute Not­ fälle. Allerdings ist es eine kleine Kunst, in einer Problemsituation die richtigen Blüten zu finden. Nicht jeder Mensch, der aus dem Gleichgewicht gerät, weiß sofort, welche krank ma­ chenden Gefühle daran schuld sind. Bach setzt deshalb auf Intuition, auf „In-sich-Hineinhorchen". Und das kann nicht nur ein Arzt. Bachblüten eignen sich nach Bachs Theorie her­ vorragend zur Selbstbehandlung. Las­ sen Sie sich im Zweifel von einem er­ fahrenen Therapeuten beraten.

Nur wer imstande ist, sich immer wieder vollkommen zu entspannen und völlig ab-

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Naturmedizin Selbstdiagnose Zwar sind Ihnen als medizinischem Laien bei der Behandlung von Krank­ heiten enge Grenzen gesetzt, aber umso mehr können Sie tun, um es gar nicht erst zu Erkrankungen kommen zu lassen.

Am besten nehmen Sie sich die Zeit für eine ernsthafte, gründliche Selbst­ prüfung.

• Auf welchen Gebieten und wie müssen Sie Ihre Lebensweise um­ stellen, um Ihr leib-seelisches Gleichgewicht zu bewahren oder wiederherzustellen? • Ernähren Sie sich falsch? • Haben Sie zu wenig Bewegung? • Sind Sie einseitigen Belastungen ausgesetzt, die zu Verspannungen führen? • Stehen Sie beruflich oder/und pri­ vat unter Dauerstress? • Schlafen Sie schlecht, sind Sie ner­ vös? • Können Sie noch von Zeit zu Zeit so abschalten, dass Sie wieder zur Ruhe kommen? • Leiden Sie immer wieder an Abge­ schlagenheit und Erschöpfungszu­ ständen? • Schlägt Ihnen schon die geringste Aufregung auf den Magen? • Sind Sie ständig mit sich und der Welt unzufrieden? • Haben Sie noch Schwung und Le­ bensfreude?

Grundregeln für eine richtige Ernährung Richtige Ernährung ist eine der wichtig­ sten Voraussetzungen für Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Grundkennt­ nisse über eine vollwertige Ernährung sind deshalb unentbehrlich. Auf den blo­ ßen „Instinkt" kann man sich dabei nicht verlassen. Als Grundregel einer vollwertigen Ernährung gilt, die Ernäh­ rung so vielseitig und abwechslungs­ reich wie möglich zu gestalten, damit der Körper mit allen erforderlichen Nährstoffen ausreichend versorgt wird. Die Zusammensetzung der Nahrung wird nach ihrem Gehalt an Eiweiß, Kohlenhy­ draten, Vitaminen und Mineralstoffen so­ wie Fetten bewertet. Der Energiewert der Nahrung wird mit Kalorie oder Joule an­ gegeben. Besonders wichtig ist auch die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit.

Eiweiß Eiweiß ist als Aufbaustoff lebenswichtig. Tierische Produkte wie Milch jeder Art, Quark, Joghurt, Käse, Fisch, Fleisch und Ei sind reich an hochwertigem Eiweiß. Zumindest eines dieser eiweißhaltigen Nahrungsmittel sollte zu jeder Mahlzeit gehören. Milch, beispielsweise in Form von Trinkmilch oder Joghurt ist - auch für die Zubereitung von Speisen - sehr zu empfehlen, Kartoffeln und Getrei­ deerzeugnisse enthalten ebenfalls Ei­ weiß. Es kann im Körper besonders gut verwertet werden, wenn es gemeinsam mit tierischem Eiweiß verzehrt wird, zum Beispiel Kartoffeln oder Vollkornbrot mit Quark oder Ei, Haferflocken oder andere Getreideflocken mit Milch oder Joghurt.

Fett zuschalten, kann auf Dauer die ständigen beruflichen und privaten Belastungen un­ serer Zeit verkraften. Je stärker der Stress, desto wichtiger ist die Entspannung. Ohne ausreichende Entspannung ver­ spannt und verkrampft das ganze psychi­ sche und körperlichen Gefüge. Lernen Sie, sich richtig zu entspannen und sich im po­ sitiven Sinn ab und zu „gehen zu lassen". Wenn Sie diese naturgemäßen Mittel und Möglichkeiten nutzen und sie zu einem festen Bestandteil Ihrer Lebensführung und Ihres Tagesablaufes machen, können Sie die besten Voraussetzungen schaffen, um mit den Belastungen des Alltags fer­ tig zu werden und gesund zu bleiben.

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Jedes Gramm Fett liefert dem Körper mehr als doppelt so viel Kalorien wie an­ dere Hauptnährstoffe. Bei geringer kör­ perlicher Betätigung ist also Fett nur in Maßen zu verwenden. 70 bis 75 Gramm pro Tag sind normalerweise ausreichend. In vielen Lebensmitteln ist viel Fett ver­ steckt. Für Aufstrich und zur Speisenzu­ bereitung verbleiben deshalb nur etwa 35 bis 40 Gramm Fett pro Tag.

Kohlenhydrate Kohlenhydrate sind neben Fett wesentli­ che Energiespender in unserer Nahrung. Außer in Form von reinem Zucker und Süßigkeiten werden sie überwiegend als pflanzliche Stärke in Getreideerzeugnis­

sen und Kartoffeln, ferner mit Gemüse und Obst aufgenommen. Kohlenhydrate können im Körper auch in Fett umge­ wandelt werden. Wer zu Übergewicht neigt, sollte deshalb außer der Fettzufuhr auch den Verzehr von Feinbackwaren, von süßen Nahrungsmitteln und süßen Speisen einschränken.

Vitamine und Mineralstoffe Vitamine und Mineralstoffe sind lebens­ wichtige Bestandteile einer vollwertigen Ernährung. Zweckmäßige kühle Lage­ rung, kurze Garzeit und knappe Wasser­ zugabe schonen die in Gemüse, Kartof­ feln und Obst vorkommenden Vitamine. Durch Warmhalten und Aufwärmen von Speisen gehen Vitamine verloren. Frisch­ kost wie rohes Gemüse, Obst oder Salate sollte täglich auf dem Speiseplan stehen. Ebenso ist der Verzehr von Vollkornbrot, Haferflocken oder anderen Erzeugnissen aus dem vollen Korn zu empfehlen. Milch enthält besonders viel Calcium. Leber, Niere, Eigelb, Hülsenfrüchte sowie Spinat sind reich an Eisen. Lebensalter, Geschlecht, Körperbau und körperliche Betätigung beeinflussen den Kalorienbedarf. Eine über das hierdurch bestimmte Maß hinausgehende Kalo­ rienmenge führt zu Übergewicht und kann Fettsucht, Stoffwechselerkrankun­ gen sowie Herz- und Kreislauf-Erkran­ kungen hervorrufen. Wer übergewichtig ist oder an Gewicht zunimmt, sollte be­ wusster essen und den Genuss alkoholi­ scher oder zuckerhaltiger Getränke deutlich einschränken. Es ist der Gesundheit dienlicher, wenn die tägliche Nahrungsmenge in häufige­ ren, nicht all zu üppigen Mahlzeiten ein­ genommen wird. Wichtig ist, dass Ver­ dauungsapparat und Stoffwechsel nicht durch zu große oder zu späte Mahlzei­ ten belastet werden. Es ist nicht ratsam, den Tag ohne Früh­ stück zu beginnen. Essen und Trinken sind Teil der Lebens­ freude. Sorgfältig zubereitete und appe­ titlich angerichtete Speisen schmecken besser, wenn sie möglichst in Ruhe ein­ genommen werden. Heitere Stimmung erhöht zudem den Genuss. Rechtzeitiges Planen der Tagesgerichte erleichtert die Zusammenstellung einer vollwertigen und schmackhaften Kost sowie den preisgünstigen Einkauf von Lebensmitteln. Richtige Ernährung muss nicht teuer oder mit großem Aufwand verbunden sein.

Balneotherapie

Balneotherapie Schon in Ägypten war Wasser als heilen­ des Element bekannt. Die Tradition der Bädermedizin ( Balneotherapie) und der Meeresheilkunde (= Thalassotherapie) reicht von der Antike, von Griechenland und Rom, über das abendländische Mittelalter mit seinen Badestuben bis in die Neuzeit. Die Bäder-Kurmedizin wie wir sie heute kennen, beruht auf den antiken Prinzi­ pien der Diätetik - das heißt eine ge­ sundheitsfördernde Lebensfürung wird angestrebt, die die Körperfunktionen im Gleichgewicht hält. Gerade für den mo­ dernen Menschen, der von vielfältigen Zivilisationskrankheiten heimgesucht wird, ist der Kuraufenthalt in einem See­ oder Soleheilbad eine gute Möglichkeit, zu mehr Ruhe, Gelassenheit, Entspannt­ heit und einer gesunden Lebensführung zurückzufinden. Wasser und Salz (Natriumchlorid) kön­ nen als zwei grundlegende Elemente des Lebens gelten. Beide Stoffe sind so­ wohl in uns selbst als auch außerhalb in der uns umgebenden Welf überall gegenwärtig. In Salzwasser oder Solelö­ sungen verbinden sich diese Elementar­ stoffe und können auch heilende Kräfte entwickeln.

Zusammenhang mit dem Aufschwung der Seeheilbäder zu Beginn des 19. Jahr­ hunderts eingeführt. Der Badeaufenthalt diente in der Ver­ gangenheit aber nicht ausschließlich Heilzwecken beziehungsweise der strikten Absicht, gesundheitliches Wohlbefinden zu erreichen. Die Bade­ kur war auch ein gesellschaftliches Er­ eignis - alle Welt traf sich, um zu sehen und gesehen zu werden. Die Bäderar­ chitektur bestimmte demnach auch das

Aussehen der Badeorte und man be­ mühte sich darum, das besondere, das lustvolle und entspannende Klima des Badeaufenthaltes hervorzuheben. Inter­ nationales Publikum besuchte damals die Weltbäder und sorgte für eine gro­ ße glanzvolle Athmosphäre: Bad Kissingen galt zum Beispiel als englisches Modebad, in Baden-Baden wurde fran­ zösisch geplaudert und der Adel des Ostens bevölkerte die Bäder von Ischl bis Homburg.

Bädertherapie mit Tradition Im Jahr 1803 wurde in Eimen - einem Salinenort bei Magdeburg - durch den Arzt Johann Wilhelm Tolberg die erste Salzwasser-Badeanstalt (Solebad) in Deutschland errichtet. Die Geschichte der Solebäder ist eng an die Salzgewin­ nung in Salinen gekoppelt. Kalte oder warme Solequellen (Thermen) waren zu­ nächst keine Badequellen, sondern Aus­ gangsmaterial der Salzsiederei. Obwohl bereits im 14. Jahrhundert über therapeutische Solebäder in Salinenor­ ten wie Hall in Tirol berichtet wurde und auch Paracelsus ein großer Anhänger der Wirkung der „Sulzen des Salzes" (Sole) war, wurde die bewusste planmä­ ßige Therapie mit Solewässern erst im

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Balneotherapie

Die Kur im Solebad Ein Kuraufenthalt wird heute in den meisten Fällen bei entsprechender Indi­ kation von Krankenkassen und Sozial­ leistungsträgern finanziell unterstützt beziehungsweise bezuschusst. Ob eine Kur in einem Solebadeort sinnvoll ist, sollte mit dem behandelnden Arzt und den Krankenkassen gemeinsam geklärt werden. Als „Sole" werden heute salzige Wässer bezeichnet, die in einem Kilogramm Wasser mehr als 5,5 Gramm Natriumionen und 8,5 Gramm Chloridionen ent­ halten. Die meisten baineologisch ge­ nutzten Solen besitzen Konzentrationen von Natriumchlorid im Bereich von 1,5 bis sechs Prozent - zahlreiche Solebade­ orte wie beispielsweise Reichenhall oder Wimpfen verwenden jedoch auch Wäs­ ser mit einem Gehalt von bis zu 20 bis 30 Prozent Natriumchlorid.

Je nach Ausstattung des Kurortes kön­ nen verschiedene Sole-Anwendungsfor­ men in Anspruch genommen werden:

Sonnen- und Luftbad Sonnenbad auf dem hauseigenen Balkon in gutbürgerlichen Kreisen (Leipzig, 1850)

• Solevollbad bis einschließlich drei Pro­ zent Natriumchlorid-Gehalt • Sitzbad mit Sole, Halbbad mit Sole (nach Winternitz) • Kohlensäurebad mit Sole • Luftperlbad mit Sole • Einpackung oder Abreibung mit Sole • Sole-Hallenbad • Bewegungstherapeutische Behand­ lung im Solebewegungsbecken (bis 20 Minuten) • Sole-Photo-Therapie bei Schuppen­ flechte • Solebad in gesättigter und hochkon­ zentrierter Sole • Verschiedene Formen der Sole-Inhala­ tion • Sole-Scheidenspülungen mit zwei bis vier prozentiger Sole

Die Solekur zu Hause

Salzbad, Krauchdal (1548). Natürliches Salzbad im Schweizer Krauchtal, von beiden Geschlechtern und Gebrechlichen ge­ nutzt (1548)

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Salzwasser wurde bereits in altgriechi­ scher Zeit in Sitzwannen für Halbbäder benutzt - und zwar meist MeerwasserWarmbäder. Auch im Mittelalter war die häusliche Bade- oder Trinkkur üblich, un­ ter anderem um der „Franzosenseu­ che", der Syphilis, zu entgehen, die in

Balneothera p i e den öffentlichen Badstuben zum Pro­ blem geworden war. Heute gibt es kaum eine Wohnung ohne Badewanne - eine hygienische Errungenschaft des 20. Jahrhunderts. Diese Tatsache ermöglicht es, dass man sich heute sozusagen das Meer ins Haus holen kann, zum Beispiel mit normalem Kochsalz oder auch Salz aus dem Toten Meer. Da sich nicht jeder einen Solebad-Ku­ raufenthalt im In- oder Ausland leisten kann, werden Salz- oder Solebäder heu­ te wie damals auch zu Hause oder am­ bulant in einer entsprechend ausgestat­ teten Praxis durchgeführt. Bei einer häuslichen Kur fehlen jedoch die wichti­ gen klimatischen und umstimmenden Faktoren eines mehrwöchigen Kurauf­ enthaltes. Dieser Umstand sollte bei der Beurteilung des Erfolges einer Hauskur nicht vergessen werden.

Die häusliche Solebadkur kommt vor al­ lem bei Hautkrankheiten (etwa Schup­ penflechte, Neurodermitis) und rheuma­ tischen Erkrankungen als unterstützende Therapie in Frage.

• Hautkrankheiten Zur Behandlung von Hautkrankheiten werden drei bis 30 Gramm Salz pro Li­ ter Badewasser verwendet. Die Was­ sertemperatur sollte 37° C betragen. Das Bad dauert 10 bis 20 Minuten und wird mindestens drei Wochen lang zwei- bis dreimal pro Woche durchge­ führt. Nach dem Bad sollte man sich abduschen und die Haut mit Cremes nachfetten. • Rheumatische Erkrankungen Viele Rheuma-Spezialkliniken sind heu­ te an Orten zu finden, die über natürli­ che Heilmittel, insbesondere auch Sole­ quellen, verfügen. Die Badetherapie rheumatischer Erkrankungen gehört mit zu den ältesten Formen natürlicher Behandlungsformen. Bei rheumati­ schen Erkrankungen unterscheidet man zunächst nach entzündlichen und degenerativen Ursachen sowie Weichteil­ rheumatismus und psychischen Schmerzsyndromen. Sole- und Thermalesolebäder entfalten hier eine große Heilkraft. In Kurorten mit Solequellen werden die folgenden Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises mit medizinischen Sole-Anwendungen be­ handelt:

Badearzt Badearzt in Aachen, Dr. Franciscus Blondel (um 1720)

• Rheumatoide Arthritis (RA): Primär chronische Polyarthritis (cP) außerhalb akuter Schübe • Degenerative Gelenk- und Wirbelsäu­ lenerkrankungen • Spondylarthritis ankylopoetica: Mor­ bus Bechterew, Pierre-Marie-Struempell-Krankheit • Chronische reaktive Arthritis: Morbus Reiter • Arthritis psoriatica: Gelenkbeschwer­ den bei Patienten mit Schuppenflechte

• Weichteilrheumatismus: Sehnenschei­ denentzündung, Tendomyosen, Tendomyopathie, Fibromyalgie In jedem Fall ist jedoch eine Haus-Bade­ kur in Abstimmung mit einer hausärzt­ lichen oder dermatologischen Beratung sinnvoll. Die Haut sollte möglichst nicht geschädigt werden beziehungsweise man will ja seine Beschwerden los wer­ den und sich nicht neue Probleme auf­ halsen!

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Balneotherapie

Medizinische Bäder Das offene Thermalbadbecken von Plombieres, umgeben von Herbergen und Aushängeschildern (1553)

Phytotherapie

Phytotherapie Da der Mensch sein ganzes Leben lang auf Pflanzen angewiesen ist, kann ei­ gentlich alles, was diese Beziehung im Positiven fördert, als Phytotherapie im weitesten Sinne bezeichnet werden. Dazu zählen ganz alltägliche Vorgänge, wie zum Beispiel:

• Biologischer Landbau zur Gewinnung von gesünderem und heilkräftigerem Gemüse und Obst und zur natürliche­ ren Ernährung des Viehs für die Milch- und Fleischproduktion • Schonende Nahrungszubereitung • Ausgewogene oder vegetarische Er­ nährung • Gezielte Anwendung verschiedener Gewürze • Verwendung naturreiner Duftstoffe und Kosmetika • Vertiefung der Beziehung des Men­ schen zur Pflanzenwelt durch direk­ ten, bewussten Kontakt und Umgang mit allen Lebewesen der Natur Unter dem Begriff Phytotherapie ver­ steht man eine Kräuterheilkunde, die mit modernen Mitteln und unter Berücksich­ tigung des überlieferten Heilmittelschat­ zes Krankheiten oder Beschwerden mit Hilfe pflanzlicher Wirkstoffe oder Zube­ reitungen ganzer Pflanzen günstig zu beeinflussen versucht. Die Phytotherapie kann eine sehr wirk­ same Heilmethode sein, wobei gewisse Krankheiten ausschließlich mit Heil­ pflanzen in irgendeiner Form behandelt werden. Dazu werden sowohl einheimi­ sche als auch fremdländische Heilpflan­ zen in der Phytotherapie eingesetzt. Die Übergänge - zur Ernährung oder zum Genussmittelkonsum - sind oft fließend. Starker Kaffee kann beispiels­ weise als reines Genussmittel zur Anre­ gung getrunken oder gegen Kopf­ schmerzen oder Migräne therapeutisch angewandt werden. Sämtliche Gewürze können auch als Heilmittel dienen - als vorbeugendes Heilmittel oder als gezielt eingesetztes Mittel gegen eine bereits vorhandene Erkrankung.

Wenn man zwischen Heilpflanzen einer­ seits und pflanzlichen Nahrungs-, Ge­ nussmitteln und Gewürzen andererseits unterscheidet, dann liegt dieser nicht zu­ fälligen Differenzierung eine interessan­ te Erscheinung zugrunde: Jede Pflanze besitzt gewisse Heilkräfte, ist damit also eine „kleine Heilpflanze", und in prak­ tisch allen Pflanzenfamilien sind auch „große Heilpflanzen" vertreten.

Geschichte der Phytotherapie Die Bezeichnung Phytotherapie für die Pflanzenheilkunde wurde durch den französischen Arzt Henri Ledere (1870-1955) in seinen zahlreichen Ver­ öffentlichungen über Heilpflanzen und ihre Anwendungen in der führenden me­ dizinischen Pariser Zeitschrift „La Presse Medicale" eingeführt. In der abendländischen Kultur lässt sich die Kräuterheilkunde bis ins vierte Jahr­ hundert vor Christus zurückverfolgen, als die Pflanzenkunde mit der hippokra­ tischen Schule ihren Aufschwung nahm. Im ersten Jahrhundert vor Christus fin­ den sich die ersten illustierten Arzneibü­ cher, die dem Laien das Erkennen und Sammeln von Heilpflanzen erleichtern sollten. Über Jahrhunderte war es kaum möglich, ohne eingehende, meist über­ lieferte Kenntnisse der verschiedenen Pflanzen, die Pflanzenheilkunde zu prak­ tizieren. So entsprang das Studium der Pflanzen dem Bedürfnis, die ihnen inne­ wohnenden Heilkräfte kennen und an­ wenden zu lernen. Die Reihe der berühmten Kräuterbücher beginnt im ersten Jahrhundert nach Christus mit der „Materia Medica" des Dioscurides, ein römischer Militärarzt aus Kilikien. Das fünfbändige Werk war bis in die Neuzeit das Standardlehrbuch der Arzneimittelkunde an den Univer­ sitäten und wird im Orient noch heute benutzt. Dioscurides beschrieb alle zu seiner Zeit bekannten Arzneimittel genau - darun­ ter etwa 800 pflanzliche - und macht

Teebaumöl Der Name Teebaum geht auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück und deu­ tet auf die Verwendung der Pflanzen­ teile als aromatischen Tee hin. In der traditionellen Medizin der australi­ schen Aborigines wurden die frischen oder getrockneten Blätter des Tee­ baums vermutlich schon vor Tausen­ den von Jahren bei Hautinfektionen und offenen Wunden eingesetzt. Das ätherische Öl, das durch Destilla­ tion aus den Blättern des Teebaums gewonnen wird, fand bei uns dank seiner antiseptischen Eigenschaften in den zwanziger und dreißiger Jah­ ren des 20. Jahrhunderts breite Aner­ kennung. Durch die erstaunlichen antibakteriel­ len und pilzhemmenden Eigenschaf­ ten lässt sich Teebaumöl sehr vielfäl­ tig einsetzen - jedoch meist auf die äußere Anwendung beschränkt. So findet es in der HNO-Heilkunde bei Halsschmerzen, Entzündungen der Mundschleimhaut oder des Zahnflei­ sches und bei Sinusitis Verwendung.

Aber auch bei Hautproblemen wie leichten Verbrennungen, Verletzun­ gen, Akne, Fußpilz, Nagelpilz (Ony­ chomykose), Herpes, Warzen und so8ar bei Scheideninfektionen hilft das I. Zudem ist Teebaumöl in zahlrei­ chen Kosmetika wie Shampoos (etwa in Anti-Schuppen-Shampoos), Körperund Handcremes und Zahnpasten ent­ halten. Während einige Indikationen (etwa Akne und Fußpilz) durch klini­ sche Studien belegt sind, beschränkt sich der Einsatz in den meisten Indika­ tionsgebieten noch auf die Erfahrun­ gen der Volksmedizin.

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Naturmedizin Pflanzenfamilien der Nahrungs-, Genussmittel- und Gewürzkräuter Echte Gräser Gramineae • Gerste • Hafer • Hirse • Mais • Reis • Roggen • Weizen • Zuckerrohr

Lippenblütler Labiatae

Schmetterlingsblütler Papilionaceae

• • • • • • • • • • •

• • • • •

Basilikum Bohnenkraut Lavendel Majoran Minze Quendel Rosmarin Salbei Thymian Ysop Zitronenmelisse

Nachtschattengewächse Solanaceae • Kartoffeln • Paprika • Tabak • Tomaten

Kreuzblütler Crudferae • • • • •

Kohlrabi Meerrettich Raps Rübkohl Senf

Rosenblütler Rosaceae • Äpfel • Aprikosen • Birnen • Erdbeeren • Himbeeren • Kirschen • Mandeln • Pfirsiche • Pflaumen • Quitten • Zwetschgen

Körbchenblütler Compositae • Artischocke • Endiviensalat • Kopfsalat • Lattich • Löwenzahn • Rote Zichorie • Schwarzwurzel • Sonnenblume • Weiße Zichorie

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Gänsefußgewächse Ghenopodiaceae • • • • •

Mangold Rote Bete Spinat Weiße Rübe Zuckerrübe

Bohnen Erbsen Erdnüsse Linsen Sojabohnen

Kürbisgewächse Cucurbitaceae • Gurken • Koloquinte • Kürbisse • Wassermelonen • Zuckermelonen

Liliengewächse Liliaceae • • • •

Knoblauch Lauch Schnittlauch Zwiebeln

Rautengewächse Rutaceae • • • • •

Clementinen Mandarinen Orangen Pampelmusen Zitronen

Doldenblütler Umbelliferae • • • • • • • • • •

Anis Dill Fenchel Karotte Koriander Kümmel Liebstöckel Pastinake Petersilie Sellerie

Ölbaumgewächse Oleaceae •

Oliven

Krappgewächse Rubiaceae •

Kaffee

Phytotherapie

Roter Fingerhut Digitalis purpura A + B Pflanze in natürlicher Größe. 1 - Blüte im Längsschnitt, wenig vergrößert; 2 - Staubgefäß, vergrößert; 3 + 4 - Staubgefäße, Staubbeu­ tel geöffnet; 5 - Pollenkorn, vergrößert; 6 - Stempel, vergrößert; 7 - Griffel mit Narbe, vergrößert; 8 - Fruchtknoten im Längsschnitt, vergrö­ ßert; 9 - Fruchtknoten im Querschnitt; 10 - Frucht, natürliche Größe; 11 - Same, vergrößert; 12 +13 - Same im Längs- und Querschnitt.

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Naturmedizin

Die 7 gesündesten Pflanzenöle Olivenöl Je nach Sorte, feiner bis würziger Oli­ vengeschmack. Besonders gut mit Knoblauch - erhält die Knochendichte und kann Osteoporose vorbeugen.

Distelöl - Safloröl Besitzt keinen ausgeprägten Eigenge­ schmack. Enthält viel Betacarotin und ist damit wichtig für Augen, Haut und Haare.

Weizenkeimöl Hat von allen Ölen den höchsten Ge­ halt an Vitamin E. Es schützt die roten Blutkörperchen.

Traubenkernöl Liefert reichlich B-Vitamine und Vita­ min E. Beugt speziell Herzerkrankun­ gen vor.

Verordnung führte vor allem zum Anbau von Heilpflanzen in Klostergärten. Die erste medizinische Hochschule in Sa­ lerno (im 9. Jahrhundert gegründet) er­ lebte im 12. und 13. Jahrhundert ihre Blütezeit und wurde zum Vorbild für un­ sere Universitäten.

Sie hat große Verdienste um die Erweite­ rung der Arzneidrogenkunde und der ge­ sunden Lebensführung erworben. Der damalige Wissensstand ist uns in der vermutlich im 13. Jahrhundert entstan­ denen, so genannten „Alphita" - mit ei­ ner umfangreichen Aufzählung von Heil­ stoffen - überliefert. In unserem Jahrhundert hat die Pflan­ zenheilkunde wieder an Bedeutung ge­ wonnen. Insbesondere Ludwig Kroeber mit seinem dreibändigen „Neuzeitlichen Kräuterbuch" (1934 bis 1938), Gerhard Madaus mit der dreibändigen Abteilung Heilpflanzen in seinem „Lehrbuch der Biologischen Heilmittel" (1938) sowie Rudolf Fritz Weiss mit seinem „Lehrbuch der Phytotherapie" (1944) haben im deutschen Sprachraum Wesentliches zur Kräuterheilkunde beigetragen.

Hanföl Erinnert geschmacklich an frisch ge­ mähtes Gras. Ein leicht verdauliches Öl und deshalb eine gute Ergänzung für Schonkost und Gemüse.

Leinöl Ein leicht nussiger Geschmack. Be­ sitzt viel Betacarotin und Vitamin E und hat eine günstige Wirkung auf die Darmflora.

Walnussöl Kein anderes Öl füllt in diesem Aus­ maß die wichtigen Depots von Beta­ carotin und Vitamin E auf.

ausführliche Angaben über Standort, Zu­ bereitung, Aufbewahrung und Anwen­ dung der Pflanzen. Wichtig für die Entwicklung der Heil­ pflanzenkenntnisse der Germanen war die Verordnung Karls des Großen (768 bis 814 n. Chr.) über den Anbau von Heil­ pflanzen in den Wirtschafts- und Bauern­ gärten, die unter dem Namen „Capitula­ re de villis" überliefert wurde. Diese

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Heilpflanzen Die moderne Phytotherapie ist im Allge­ meinen eine wirkstoffbezogene Heil­ pflanzentherapie, die sich vor allem für gewisse Pflanzenprodukte und kaum noch für die lebendige Pflanze als solche interessiert.

Da sie die Gestaltungs- und Heilkräfte die fälschlicherweise oft mit den phar­ makologischen Wirkungen der Inhalts­ stoffe verwechselt werden - nicht oder kaum berücksichtigt, hat sie auch nie versucht, diese durch einen speziellen Prozess aufzuschließen oder zu poten­ zieren. Deshalb spielen bei der phytotherapeu­ tischen Arzneibereitung Erhaltung und Konzentration möglichst vieler Wirkstof­ fe eine große Rolle. Daraus ergibt sich auch die meist allopa­ thische Anwendung (Primärwirkung) der Phytotherapie nach den gleichen Indika­ tionen wie man sie in der allopathischen Schulmedizin findet.

Verdauungsstörungen Im Rahmen der Selbstmedikation sollten nur leichtere, bereits bekannte Verdauungsstörungen, die kurzzeitig auftreten und deren Ursache selbst erklärt werden kann, behandelt wer­ den. In den folgenden Situationen sollte der Arzt oder der Apotheker um Rat gefragt werden:

• Schwere Dyspepsie, die auch nach etwa zehntägiger Behandlung fortbesteht • Gleichzeitiges Auftreten anderer Symptome wie Fieber, deutlicher Gewichtsverlust, Durchfall, lang anhaltende Verstopfung, Schwä­ che und Müdigkeit • Andere gesundheitliche Störungen wie frühere Bauchbeschwerden (größere Operation, Nahrungsmit­ telallergie, Krankheiten von Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen, Darm, Gallenblase), Alkoholprobleme, Nierenkrankheit • Arzneimittel, die gleichzeitig ein­ genommen wurden • Lebensphase, die eine erhöhte Auf­ merksamkeit erfordert (Kindheit, hohes Alter, Schwangerschaft und Stillzeit) In folgenden Fällen ist eine rasche und genaue ärztliche Abklärung drin­ gend notwendig: • Sehr schwere oder erstmalige Dys­ pepsie • Starke Unterleibsschmerzen, be­ sonders bei Berührung • Blut im Stuhl, im Erbrochenen oder im Speichel

Vom übergeordneten homöopathi­ schen Standpunkt aus geht die Phyto­ therapie gegen gewisse, meist somati­ sche Symptome und Erscheinungen des Kranken mittels einzelner oder weniger Primärreaktionen vor und lässt die fein­ stofflichen Wirkungen, die meist erst aufgrund aufgeschlossener Arzneikräf­ te als Sekundärreaktion zutage treten, beiseite.

Phytotherapie

Weißer Germer (Veratrum album) A + B Pflanze in natürlicher Größe. 1 - männliche Blüte; 2 - zwittrige Blüte, vergrößert; 3 - männliche Blüte im Querschnitt, vergrößert; 4 - Staubgefäß, geschlossen und geöffnet, vergrößert; 5 - Pollen, vergrößert; 6 - Stempel im Längsschnitt, vergrößert; 7 - Stempel im Quer­ schnitt; 8 - Frucht, natürliche Größe; 9+10 - Same, natürliche Größe und vergrößert; 11 - Same im Längsschnitt, vergrößert; 12 - Same im Querschnitt; 13 - Embryo, vergrößert; 14 - Blüte, natürliche Größe.

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Naturmedizin Arzneiformen der Phytotherapie Die Phytotherapie bedient sich - außer verschiedener spezieller Pflanzenauszü­ ge und Wirkstoffpräparate, deren An­ wendung nur dem darin erfahrenen Arzt bekannt ist - vor allem der folgenden Arzneiformen:

Pflanzensäfte Frische Pflanzen oder Pflanzenteile wer­ den zerquetscht und abgepresst. Dazu eignen sich saftiges Gemüse (Wurzeln, Knollen, Blätter) sowie Beeren und Obst. Presssäfte sind meist nur beschränkt haltbar und sollten immer frisch zuberei­ tet und sofort getrunken werden.

Tee Bei der Tee-Zubereitung gilt im Allge­ meinen die Regel: • Blüten und Blätter als Auszug • Wurzeln als Auszug • Samen, Rinden, verholzte Teile als Abkochung

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Um die höchste Wirksamkeit zu errei­ chen, empfiehlt sich besonders bei Tee­ mischungen aus verschiedenen Pflan­ zenteilen die folgende Zubereitungsart: Die verordnete Arzneidrogenmenge mit der Hälfte der vorgeschriebenen Wasser­ menge kalt ansetzen, acht bis zwölf Stunden ziehen gelassen und abseihen. Dann den Arzneidrogenrückstand mit der anderen Hälfte der vorgeschriebenen Wassermenge anbrühen, ziehen lassen, abseihen, den Aufguss zum Auszug ge­ ben. Die Mischung langsam schluckweise trinken.

Auszug Die Arzneidrogen mit kaltem Wasser an­ setzen und bei Zimmertemperatur wäh­ rend acht bis zwölf Stunden, zum Bei­ spiel über Nacht, ziehen lassen und anschließend den Auszug durch ein Sieb abseihen.

Aufguss Wässriger Auszug, der durch Übergießen der Drogen mit kochendem Wasser, an­ schließendes Ziehenlassen und Abseihen gewonnen wird.

Abkochung Wässriger Auszug, bei dem man die Arz­ neidrogen mit kaltem Wasser übergießt, zum Kochen bringt und zugedeckt - un­ ter gelegentlichem Umrühren - bei klei­ ner Hitze 10 bis 30 Minuten ziehen lässt.

Tinkturen Dünnflüssige, aus frischen oder getrock­ neten Pflanzen oder Pflanzenteilen ge­ wonnene Auszüge, die mit Hilfe von Weingeist oder Äthanol (Tinctura spirituosa), Ätherweingeist (Tinctura aetherea) oder Wasser (Tinctura aquosa) her­ gestellt werden.

Extrakte Pflanzenauszüge mit Weingeist, Äther oder Wasser, die nach ihrer Herstellung in unterschiedlichem Grade - meist im Vakuum - eingedickt werden.

Homöopathie

Homöopathie Die Homöopathie ist ein Heilverfahren, das 1796 von Samuel Hahnemann be­ gründet wurde. Kranken werden Arznei­ mittel in bestimmter, meist nicht messba­ rer Dosierung gegeben, die in höheren Dosierungen bei Gesunden ein ähnliches Krankheitsbild hervorrufen können. Der Begriff Homöopathie ist aus den grie­ chischen Wörtern „homoios" (ähnlich) und „pathos" (Leiden) zusammengesetzt und steht im Gegensatz zur Allopathie („allos" gleich anderes und „pathos" gleich Leiden).

Doktor Hahnemann und seine Heilmethode Der Begründer der Homöopathie, Chris­ tian Friedrich Samuel Hahnemann, ge­ boren am 10. April 1755 in Meißen, ge­ storben am 2. Juli 1843 in Paris, studierte Medizin in Leipzig, Wien sowie in Erlangen. Hahnemann litt so stark unter den Miss­ ständen der damaligen Heilkunde, die vor allem aus Brech- und Abführkuren und übermäßigen Aderlässen bestand, dass er zeitweise nicht praktizierte und es vorzog, seinen Lebensunterhalt als Schriftsteller zu verdienen. 1796 veröffentlicht er ein Werk über den Versuch, ein neues Wirkprinzip von Arznei­ substanzen zu finden - nebst einem Blick auf die bisherigen Wirkprinzipien. In diesem Werk fordert er seine Kollegen auf, die Wirksamkeit der Arzneistoffe an sich selbst zu prüfen, da man sich auf Chemie ebenso wenig verlassen könne wie auf Tierversuche, und stellte schon damals den Grundsatz auf: „Jedes wirk­ same Arzneimittel erregt im mensch­ lichen Körper eine Art von eigener Krankheit, die eine andere hinzukom­ mende Krankheit heilt. Man wende in der zu heilenden dasjenige Arzneimittel an, das eine andere, möglichst ähnliche künstliche Krankheit zu erregen imstan­ de ist, und jene wird geheilt werden: si­ milia similibus." Daraus wurde der Grundsatz der Ho­ möopathie formuliert: Similia similibus

Christian Friedrich Samuel Hahnemann, Begründer der Homöopathie Hahnemann, geboren am 10. April 1755 in Meißen, gestorben am 2. Juli 1843 in Paris, stu­ dierte Medizin in Leipzig, Wien und Erlangen, wo er im August 1779 mit seiner Doktorarbeit „Conspectus affectuum spasmodicorum aetiologicus et therapeuticus" (Eine Betrachtung der Ursachen und der Behandlung von krampfartigen Affektionen) promovierte.

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Naturmedizin

Homöopathie Prinzipien der Allopathie Primärwirkung einer Arznei erwünscht • Keine Erstverschlimmerung

Sekundärwirkung einer Arznei uner­ wünscht • Oft lang anhaltende negative Nach­ wirkungen und Begleiterscheinun­ gen

Verordnungsweise (Medikation) • Regelmäßig • Sobald die Wirkung des Medika­ ments nachlässt • Zu Beginn oder während der Ver­ schlimmerungsphase Therapie gegen eine Krankheit • Meist der Versuch, die „Schlagkraft des Angreifers" zu schwächen.

Prinzipien der Homöopathie Primärwirkung einer Arznei ist unver­ meidlich • Erstverschlimmerung oft ausge­ prägt (wichtig zum Erkennen der Ansprechbarkeit) - nur bei niedri­ gen Potenzen

Sekundärwirkung einer Arznei ist er­ wünscht • Keine negativen Nachwirkungen Verordnungsweise (Medikation) • Individuell • Sobald die induzierte Heilreaktion des Kranken nachlässt • Nach der Verschlimmerungsphase zur Vermeidung der nächsten Phase

Therapie für einen Kranken • Versuch, die Lebenskraft oder die Selbstheilungskräfte zu stärken

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curantur: Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt. 1805 erschien die erste homöopathische Arzneimittellehre „De Viribus Medica­ mentorum Sive In Sano Corpore Huma­ no Observatis", worin Hahnemann 27 Arzneimittel nach meist eigenen Beob­ achtungen genau beschreibt. Auf diesem Fundament entstand Hahne­ manns Hauptwerk, das 1810 erstmals erschienene „Organon der rationellen Heilkunde", in dem der Autor seine neue Heillehre als „homöopathische Heil­ kunst" darstellte. Vom Sommer 1811 bis Frühjahr 1821 hielt er in Leipzig wöchentlich zwei Vor­ lesungen über sein Organon. Die sechste und letzte Ausgabe desselben wurde von Hahnemann in seiner Pariser Zeit völlig überarbeitet und mit wichtigen Anmerkungen versehen.

Der Kranke und seine Krankheit Da in der Wissenschaft alles nachvoll­ ziehbar beziehungsweise reproduzierbar sein muss, interessiert sich der allopa­ thisch-wissenschaftliche Mediziner nicht für das Einmalige und Einzigartige, das Persönliche und Individuelle des Kran­ ken, sondern für das, was dieser Kranke mit anderen Kranken gemeinsam hat zum Beispiel das Ekzem, die Lungenent­ zündung, den Herzinfarkt oder die Mi­ gräne. Folgerichtig bekommen dann zwei konstitutionell ganz verschiedene Kranke (ob Mann oder Frau, Kind oder Greis), wenn sie etwa eine Lungenent­ zündung haben, dieselbe Therapie mit den gleichen Medikamenten, wobei die Dosierung dem Kranken je nach Körper­ gewicht und Verträglichkeit angepasst wird. Wenn nun beispielsweise ein Patient mit Ulcus ventriculi das Magengeschwür seelisch nicht verkraften kann, so hat er mit vielen anderen Kranken wiederum etwas gemeinsam, in diesem Falle etwa „die Depression", und dafür ist dann der Psychiater zuständig. Der allopathische Arzt lässt gern das, was er nicht versteht oder was ihm nicht in sein Konzept zu passen scheint, unter dem Vorwand der Objektivität still­ schweigend (als „unwissenschaftlich") weg, während der ganzheitsmedizinisch denkende und handelnde homöopathi-

Homöopathische Reiseapotheke Das Wichtigste für Ihre homöopathi­ sche Reiseapotheke: Antimonium crudum • Verdauungsbeschwerden

Apis • Insektenstiche • Nesselsucht • Angina

Arnica • Prellungen • Muskelkater Arsenicum album • Verdauungsbeschwerden • Lebensmittelvergiftung • Durchfall • Angina Belladonna • Sonnenstich • Sonnenbrand • Angina • Ohrenentzündung China • Durchfall

Coca • Beschwerden aufgrund der Höhenlage • Schlaflosigkeit

Cocculus • Reisekrankheit • Übelkeit Coffea • Schlaflosigkeit

Ledum • Stiche • Prellungen • Übelkeit Nux vomica • Verdauungsbeschwerden • Schlaflosigkeit • Übelkeit Podophyllum • Durchfall

Tabacum • Reisekrankheit • Übelkeit Veratrum album • Durchfall

Homöopathie sehe Arzt versucht, den Kranken mit sei­ ner Krankheit als ein einmaliges und un­ teilbares Ganzes zu betrachten und zu behandeln, ohne dabei den Boden der Wissenschaft zu verlassen. Er nimmt auch das Nicht-Einfühlbare, Nicht-Ver­ ständliche und Nicht-ins-Bild-Passende prüfend zur Kenntnis und versucht es zu verstehen.

Das homöopathische Arzneimittelbild Wie gelangt man zu einem homöopathi­ schen Arzneimittelbild? Dafür kommen mehrere Wege in Betracht: • Auswertung von akuten oder chroni­ schen Vergiftungen mit der Grund­ substanz.

• Systematische, homöopathische Arz­ neimittelprüfung am Gesunden mit der Grundsubstanz, mit niedrigen, mittleren oder hohen Potenzen. • Exakte Beobachtung des Heilverlaufs beim Patienten.

Wenn ein Mensch unter dem Einfluss ei­ nes bestimmten Arzneimittels steht, tre­ ten gewisse Erscheinungen und Sympto­ me auf - oder sie verschwinden. Die Gesamtheit all dieser auftretenden und verschwindenden Erscheinungen und Symptome nennt man das Arznei­ mittelbild dieses bestimmten Medika­ ments.

Die erste Symptomgruppe Zunächst werden dem Arzt meist unge­ wöhnliche, typische, oft scheinbar para­ doxe Symptome auffallen, die dem Arz­

Organon der Heilkunst Hauptwerk der Homöopathie von Samuel Hahnemann

ja. Dfö Aim h&hsttt Md äwx&r Muf «t, kraafce MensAen gesund machen, w Heilen nennt.

h&feste Ideal der Htilwg ist sdmeMa, sanfte dauwWn der C&sum&m, «te lidbung und Wn&femg dw Krankheit ia hem .ganzen Umfange auf dem kürzesten, zu^Lässigsten, Mnachrhcdtgsten Wege, nach maulenden

S&Kt der Am dmäüdi m, w an KsMtfcWwk das ist, was an Wien m srdht er deutlich m, was an den Ämm, das fct» m jt&x Arznei das HtM m wd w&ß fc-r Mhft Gründen das Whftde der Arwe&tsn w tt dm Kranken aWWOt Kranlchäft« «&awt hat» anzupamn, daß erfob sewoM m Hinsicht der der den Fall wach Shm jjWM des ah auch m Hwfeht der erforderlichen wd derselben (rechte der gehörigen der Gab* - kennt dte Hmdenvm

Ibt ist zugleich GmmdWk-Ethalw, wenn er dfc GtsundWt und KtankMt und unterhaltenden Avum -M«. vw «»eo g-csv, «aca -wiensaren zu enwernen wem.

neimittelbild sein charakteristisches Ge­ präge geben, zum Beispiel: • Trockener Mund, aber der Patient hat dennoch keinen Durst (z. B. Pulsatilla, Nox moschata). • Die Beschwerden verschlimmern sich durch den Genuss von Bier, aber nicht durch andere alkoholische Getränke (z. B. Kalium bichromicum). • Große Kälte (objektiv) der Körper­ oberfläche, dennoch kann der Kranke das Zudecken nicht ertragen (z. B. Se­ cale cornutum). • Sobald der Patient einschlafen will, stockt seine Atem. Er ringt nach Luft und wird sogleich wieder hellwach (z. B. Lachesis). • Gefühl des Brennens, das jedoch durch Hitze deutlich gebessert wird (z. B. Arsenicum album).

MAh MhiÄ der dmwn dem Arzte die Hara der wahrschedÄWen der aeum Krankheit» so wie die bedeutungsvollmu Momente aus der Krankheits-Geschichte des langwierigen SÄw, um dessen die meist auf einem tM&ft Miasm beruht» ausfindig iu machen, wöbet die erkennbare Leibe^Beschaifenheit des (vorzüglich des langwierig) Kranken, Ä gemüxblidwir und geistiger Charakter» seine Beschäf­ tigungen» seine Lebensweise und Gewohnheiten, seine bürgerlichen uud häuslichen Verhältnisse» m Älter und seine geschlechtliche Function» u. $. w.in Rücksicht %u nehmen sind.

Der vorurtbtiltese Beobachter» - die Nichtigkeit übmmnlidwr ErgrübeHmgen kennend, die sich in der Erfahrung nldht nach weisen lassen, nimmt, audt wenn et der Scharfsinnigste ist, an jeder einzdnea Krankheit nichts, als äußerlich durch die Sinne erkennbare Veränderungen im Minden des Leibes und der Seele» K^nkheitswahr, das m, Abweichungen vom .ge­ sunden, ehemaligen Zustande des .jetzt Kranken, die dieser selbst $$Mt» Äe die Umstehenden an ihm wiMm, und die der Am an beobachtet. Alle dim wahrnehmbaren Zeidven r^t'ämtiron die KrankWt m dxrom ganzen Umfange, das ist, sie bilden ausammen die wahre und einzig denkbare Gestalt der Krankheit^y

Ua man nun an einer Krankheit, m wehhet keine sie o^enbar veranlassende oder uwtbaltende ümdte fewsa ofoawnaiis) au entfernen »idtu wahrnehmen kann» als die Kraftkheltsso massen, unter Mithinsicht auf etwaniges Miasm und « Beachtung der Nebonumstände (J 5), es auch i^ntig die $ vm^tome sein» dutdi welche die Krankheit die, au ihrer Hülfe ge­ eignete Aranei fordert und auf dieselbe hinweisen kann - so muß die GmmmtWt dmer ihm Symptome, iimde -imem Wsews b des Lettens der das Hauptsäddhhm «der Eimge sein» wodurch die Krankheit au erkennen geben kann» welches Heilmittel sie bedürfe»

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Naturmedizin • Benommenheit und Schläfrigkeit nach Gehen im Wind (z. B. Nox moschata). • Starke Schweißausbrüche gleich nach dem Einschlafen oder sogar schon beim Schließen der Augen (z. B. Co­ nium). • Intensives Frieren und Frösteln bei, von den Füßen aufwärts wandernden rheumatischen Beschwerden, den­ noch deutliche Besserung durch Kälte und starke Verschlimmerung durch Wärme (z. B. Secale).

Die zweite Symptomgruppe An zweiter Stelle wenden wir uns deut­ lich ausgeprägten Geistes- und Gemüts­ symptomen zu. Allgemeine psychische Symptome wie etwa Ängstlichkeit, Trau­ rigkeit, oder Schüchternheit sind dabei nicht von großer Bedeutung, sondern vor allem die auffallenden, oft das Le­

ben, den Tod oder die Selbsterhaltung betreffenden Symptome:

• Gleichgültigkeit oder sogar Abnei­ gung gegenüber dem Ehegatten, der Familie und den liebsten Angehörigen (z. B. Sepia). • Der Patient ist traurig, niedergeschla­ gen oder verzweifelt; weint viel, möchte aber nicht angesprochen oder getröstet werden. Sein Zustand wird durch Zuspruch deutlich ver­ schlimmert (z. B. Natrium muriaticum, Sepia, Silicea). • Der Patient fühlt sich körperlich und geistig viel größer als seine Mitmen­ schen; besonders bei der Rückkehr von einem Spaziergang erscheint das eigene Zuhause zu klein zu sein, und er glaubt, dass die Angehörigen ihm körperlich und geistig unterlegen sind (z. B. Platinum, Cuprum).

— das Einzige, wis die WaM des angemessensten Häfftwwtwfc be­ stimmen kann — so maß, mit einem Worte, die Gesammcfwae50) der Symptome f&r den Heflkimstler da» Hauptsäddkhste, j* Efazfyp sein, was er an jedem KrankheWadle z» erkennen und durch seine Kunst A/rwegzwebmert bat, damit die Kratnkhek geheilt tmd xt Gesundheit verwandelt; werde.

Es läßt sich nicht denken, auch durch keine Erfahrung in der Nachweisen, daß, nach Hebung aller Krankheitssymptome und des ganzen Inbegriffs der wahrnehmbaren ZofäÖe, eewas anders, als Gesundheit, Öbrig bliebe öder übrig bleiben k&me, so daß die krankhafte Veränderung Im Innern geblieben wäre5*).

Im gesunden Zustande des Menschen waltet die geiscamge, ah Dynamis den materiellen Körper (Orgamsm) belebende Lebenskraft (Autokratie) unumschränkt wtsd hält alle seiue Theile h» bewarb dernswurdig harmonischem Lebensgange m Gefühlen ursd Tätig­ keiten, so daß unser inwohnende, vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesundenWerkzeugs frei zu dem hohem Zwecke unsere Daseins bedienen kann.

• Die fixe Idee, ständig beobachtet zu werden (z. B. Arsenicum album, Hyos­ cyamus niger). • Der Patient scheut sich, an einer Stra­ ßenecke vorüberzugehen, weil die Häuserwand vorzuspringen scheint, und er fürchtet, dagegen zu rennen (z. B. Argentum nitricum). • Obwohl er traurig ist, kann der Pa­ tient nicht weinen (z. B. Nux vomica). • Der Patient hat das Gefühl, er habe zwei Willen (z. B. Anacardium). • Der Schwerkranke schickt den gerufe­ nen Arzt nach Hause und behauptet, er sei nicht krank (z. B. Arnica, Cha­ momilla). • Ausgesprochene Ruhelosigkeit beim Sitzen und in geschlossenen Räumen (z. B. Lycopodium). • Der Patient kann nichts schnell genug machen (z. B. Acidum sulfuricum).

Organism die widrigen Empftodunge» verfei&en ttffd ibft «9 2« regelwidrigen Tätigkeiten bestimmen, ehe wh Krankheit nennen, denn dieses, an s«h umiefctbare and bloß a» semen Wirfcwge» ww Organist» erkennbare Kraft*««», giebt seine fcranfcWte Verstim­ mung wr durch Äußerung voö Krankheit 'm GefMen und ThätigLeiten, (die einzige, den Sinne» des. Beobachters und Heslköiwtlers zugefce&m Seite des Grgtmsrwfy&to ist, durch Krankbtits-fympu»-

&• IX Einzig die kmkWs gestimmte Lebenskraft bringt die Krank­ heiten hervor*5), se daß die, uasers Sinnen wahrnehmbare Kraafcheirts-Äeußerung zugleich Ve?änderw^v CHK9K&

KwflKMJvÖS1 JnxSlWfcw wl®

Weise krankhaft verändertes HÄft' w Innem des Mensdae^ wo® Ä ßiefet durch KrankWt^ZeieheK. tmd Symptome den» genau beachtenden Atzte zu erkennen gäbe^ — gas« der wen^shen Güto de$ aSweisen Lebensefhalters der Menschen gemÄ

Homöopathie Die dritte Symptomgruppe Die dritte Gruppe von Symptomen, die­ jenige der Allgemeinsymptome, beinhal­ tet alles, was den Menschen als Ganzes beeinflusst, also seinen Zustand ver­ schlechtert oder bessert:

• • • • • •

Kälte und Wärme Trockenheit und Feuchtigkeit Ruhe und Bewegung Wachen und Schlafen Tagrhythmus und Nachtrythmus Essen und Trinken

Diese Symptome werden im Allgemei­ nen als „Modalitäten" bezeichnet oder als Ausdruck des Menschen in seiner Ganzheit:

• Gewohnheiten und Neigungen • Seitenbeziehungen, Lateralität

• Liebe, Sexualität, weiblicher Zyklus • Anfälligkeiten für gewisse Krankhei­ ten • Lokalisation aller chronischen Krank­ heiten

Dass dabei verschiedene Einteilungen möglich sind und auch vorgenommen werden, darf uns nicht verwirren. So fin­ det man etwa Trauminhalte und Traum­ eigentümlichkeiten beim einen Autor unter den Geistessymptomen, beim an­ deren unter den Allgemeinsymptomen, wobei ein Alptraum nach einem über­ mäßigen und schweren Essen eher in die Gruppe der Allgemeinsymptome einge­ ordnet werden müsste. Ein visionärer, unter den verschiedensten Umständen immer wiederkehrender Traum gehört dagegen eher in die Gruppe der Geistes­ symptome.

Leiden der ItmsrkhuFii vetcvi.flinniHiflii; gpi; unsem JCnr— per beliebenden Dynamis ((Lebenskraft), im unsichtbaren. Innern und; dtar Enhegpiff dör vom ihr im Ortganism veranstalteten, äußerlich wahrnehmbaren^ dha vorhandene Liebel dhrstßilendim Sympoome,, Hilderr nwmKcB- «in? sind Eins, undi Dasselbe.. Wühl ist denQteg^msnz- materielles. Werkzeug zum. Leben;, aber ohne* Belebung vom der instürktarrig ßiliiienden und! ordnenden Dynamis so? wenig denkbar,, als.LehenEkmft (jhnuOrg^nism;: ßolglich machen beide? eine Einheit aus;, obgleich. wir in? (Gedhnken; diese EinÜeir, der Leichrem Begreiölthkeh wegpm im zwei Begriffe sgidfecm.

Das homöopathische Krankheitsbild Das homöopathische Krankheitsbild ist die vollständige Erscheinungsform einer Krankheit bei einem ganz bestimmten Menschen. Da man in der Homöopathie nie die Krankheit, sondern immer den Kranken behandelt, sind die persönlichen Symp­ tome, Merkmale und Erscheinungen ei­ ner Krankheit mindestens ebenso wich­ tig wie die unpersönlichen, vergleichbaren, kontrollierbaren - die so genannten objektiven und wissenschaft­ lich erfassbaren Krankheitserscheinun­ gen. Jeder Mensch ist jederzeit eine Ganzheit und reagiert auch in der speziellen Krankheitssituation als Ganzheit. Das bedeutet, dass der homöopathische Arzt

weg zu nehmen Hac;, um» nritr ihm zugleich dir innere Veränderung,, das ist;, die krankhafte Versommung dös LeBensprincips — alto dasTTdxsf) dterr Knanftheib;, Krarrh.hßit stdbst, aiifzuhebcn und? zui vero­ nicÜmn?0)). Die vernichtete fKnanifeHmtr aüeir ist liergesodlbs' Gtcsunch hnhHsrrt und einzige? Zlid' dös Arztes^. der- die Bedeutung seines Berufes? Hanne, weither nicht ingßleltrtl klingendem Schwatzen;, im. FFFI Fen b ßficehc-

Von cBiygerr nirHr zu? bezweifelnden Wahrheit,. daß; außer dkrr Gesamrkcw