Lesebuchgeschichten: Erzählstoffe in Schullesebüchern 1770–1920 [Reprint 2020 ed.] 9783110886719, 9783110140774


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German Pages 378 [380] Year 1993

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Lesebuchgeschichten: Erzählstoffe in Schullesebüchern 1770–1920 [Reprint 2020 ed.]
 9783110886719, 9783110140774

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Ingrid Tomkowiak Lesebuchgeschichten

Ingrid Tomkowiak

Lesebuchgeschichten Erzählstoffe in Schullesebüchern 1770 -1920

W DE G Walter de Gruyter • Berlin • New York 1993

© Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die U S - A N S I - N o r m über Haltbarkeit erfüllt.

Die Deutsche Bibliothek



CIP-Einheitsaufnahme

Tomkowiak, Ingrid: Lesebuchgeschichten : Erzählstoffe in Schullesebüchern 1770 — 1920 / Ingrid Tomkowiak. — Berlin ; New York : de Gruyter, 1993 ISBN 3-11-014077-2

© Copyright 1993 by Walter de Gruyter & Co., D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. D a s gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Druck: Gerike, Berlin Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz & Bauer, Berlin Einbandgestaltung: Christopher Schneider, unter Verwendung der Einbandillustration der „Essener Fibel" (Essen 1916)

Für Elfriede Moser-Rath

Inhalt Vorwort

1

Einführung

3

Erzählforschung und Schulbuch

3

Geschichtenpädagogik im Überblick

13

Hinweise zur Benutzung des Bandes

19

Die Lesebücher

21

Die Erzählstoffe

201

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

201

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

235

Erzählmotive nach Thompson (Mot.)

279

Erzähltypen nach Grimm (KHM)

293

Die Autoren der Textvorlagen

297

Bibliographie

345

Namenregister

353

Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe

359

Sie sind der Zucker über manche bittere Wahrheit. Man bestreicht so den Rand des Arzneibechers mit Honig; und das Kind trinkt getäuscht die bitteren Säfte, und geneset. Xaver Weinzierl, 1797

Vorwort Einer der Quellenbereiche, denen bei der Popularisierung von Erzählstoffen zentrale Bedeutung zukommt, ist das Schullesebuch. Das vorliegende Buch dokumentiert das Vorkommen traditioneller Erzählstoffe in deutschsprachigen Schullesebüchern aus den Jahren 1770-1920 und erschließt somit diesen Quellenbereich für die historische Erzählforschung. Der als Nachschlagewerk konzipierte Band wendet sich daher in erster Linie an Erzählforscher, dürfte zudem aber auch für Pädagogen und Literaturwissenschaftler von Interesse sein: Er macht Entwicklungen innerhalb der Geschichtenpädagogik und -didaktik sichtbar, geht der Konstituierung der Genres der 'Volkserzählung' nach, zeigt auf, welche Erzählstoffe Eingang in die Schullektüre gefunden haben, welche Versionen dabei vorherrschen und worin die Besonderheiten schulischer Präsentation bestehen, und gibt Aufschluß über die Rezeption verschiedener Autoren in der Schulliteratur. Konstanten, Entwicklungen und Zäsuren werden erkennbar und verdeutlichen den Stellenwert des Mediums Schulbuch im Vermittlungsprozeß von Erzählmaterial. Die Einführung referiert zunächst den Forschungsstand zum Thema Erzählforschung und Schulbuch. Nach Vorstellung der Materialgrundlage und Erläuterung der Untersuchungsziele geht es sodann um die sich in den untersuchten Schullesebüchern spiegelnde Geschichtenpädagogik. Thematisiert werden die Zusammenhänge von Erzählen und Erziehen, die Unterrichtsziele und die Auswahlprinzipien der Lesebuchverfasser. Die in den Lesebüchern nachgewiesenen traditionellen Erzählstoffe wurden nach in der Erzählforschung international gebräuchlichen Klassifikationssystemen typisiert und sind im Hauptteil durch ein drei strängiges System zugänglich: Das erste Kapitel enthält in chronologischer Anordnung Beschreibungen von Unterrichtswerken aus dem gesamten Untersuchungszeitraum. Besondere Berücksichtigung finden dabei die Erzählstoffe und weitere für die Erzählforschung relevante Aspekte, die im genannten Kapitel über die Geschichtenpädagogik zusammenfassend, hier aber en detail behandelt werden. Das zweite Kapitel liefert Informationen und Nachweise zu den Erzähltypen und -motiven, das dritte Kapitel schließlich zu den in den Lehrbüchern zitierten Autoren der Erzählstoffversionen. Die in den darstellenden Texten erwähnten Aspekte, Erzählstoffe und Personen erschließt das Register am Ende des Bandes. Diese Untersuchung wäre nicht zustandegekommen ohne die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie finanzierte über drei Jahre die Erschließung des Quellenmaterials. Herzlich danken möchte ich darüber hinaus vor allem Professor Dr. Rolf Wilhelm Brednich, Göttingen. Er hat den Antrag auf Förderung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestellt. Als Projektleiter hat er mir während der ganzen Zeit freie Hand gelassen und mir dadurch großes

2

Vorwort

Vertrauen entgegengebracht. Die Anbindung des Projekts an das Seminar für Volkskunde der Universität Göttingen ermöglichte mir die uneingeschränkte Benutzung der Bibliothek der Arbeitsstelle der "Enzyklopädie des Märchens", Göttingen; hierfür bin ich Professor Brednich, dem Leiter der Arbeitsstelle, und den Redaktorinnen und Redaktoren ebenfalls sehr dankbar. Weiterer Dank gilt den in den Standortnachweisen genannten Bibliotheken und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mir bei der Bereitstellung und Beschaffung der Quellen behilflich waren. Dank gebührt im besonderen dem Georg-EckertInstitut für internationale Schulbuchforschung, Braunschweig, der Universitätsbibliothek Braunschweig mit ihrer von Dr. Peter Düsterdieck betreuten Sammlung Hobrecker sowie der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Professor Dr. Rudolf Schenda gewährte mir großzügig Einsicht in den am Volkskundlichen Seminar der Universität Zürich von Vreni Traber erstellten Katalog "Sagen in Schweizer Lesebüchern", dessen Anlage mich in meinem Vorgehen bestärkte. Herzlich gedankt sei allen Göttinger Kolleginnen und Kollegen, die mir mit Rat, Hilfe und Zuhören beigestanden haben: Von Beginn an hat mich Dr. Ulrich Marzolph durch konstruktive Diskussion offener Fragen und aufmunternde Gespräche unterstützt. Susanne Ude-Koeller war an der Ermüdung biographischer Daten beteiligt und hat das ganze Manuskript mit Akribie und Sachverstand gelesen. Bei der EDV und der typographischen Gestaltung haben mich Dr. Marzolph und Gabriele Kolb beraten. Ihrer tatkräftigen Unterstützung ist es zu verdanken, daß ich die Druckvorlage mit einem Textverarbeitungsprogramm (Microsoft Word 5.0) in der vorliegenden Form erstellen konnte. Nicht zuletzt möchte ich dem Verlag Walter de Gruyter, besonders aber Frau Dr. Brigitte Schöning und Herrn Wolfgang Konwitschny, dafür danken, daß aus dem Manuskript so schnell und in so unkomplizierter Weise dieses Buch werden konnte. Die "Lesebuchgeschichten" sind Elfriede Moser-Rath gewidmet. Sie hat die Quellenbereiche Barockpredigt und Schwankbuch für die Erzählforschung erschlossen und sich in ihren Arbeiten immer wieder mit den Medien der Vermittlung von Literatur an 'das Volk' beschäftigt. Vielleicht kann ihr dieses Buch ein wenig Freude bereiten. Göttingen, im Juni 1993

Ingrid Tomkowiak

Einführung Erzählforschung und Schulbuch1 Im Kontext der Bemühungen um die Klärung der Interdependenzen von oraler und literarischer Überlieferung von Erzählstoffen 2 hat die historische Erzählforschung der letzten Jahrzehnte verstärkt solche Buchtypen und Textsorten erschlossen, die im Spannungsfeld von Literatur und Volk eine Vermittlerrolle einnehmen3. Einer der Quellenbereiche, denen bei der Popularisierung von Erzählstoffen zentrale Bedeutung zukommt, ist das Schullesebuch. Auf die Schlüsselstellung dieses Mediums im semioralen Vermittlungsprozeß hat die Erzählforschung verschiedentlich hingewiesen: Lutz Röhrich verzeichnet 1961 eine Reihe von Erzählstoffen, die in Lesebüchern häufig anzutreffen sind, und stellt exemplarisch das in volkskundlicher Hinsicht reichhaltige Repertoire zweier Unterrichtswerke der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts vor. Dabei verfolgt er allerdings nicht die Absicht, die Erzählforscher auf diesen Quellenbereich aufmerksam zu machen, sondern er will Deutschlehrern und -didaktikern die Notwendigkeit von Kenntnissen aus Volkskunde und Erzählforschung verdeutlichen4. Hermann Bausinger spricht im Zusammenhang seiner Untersuchung über die Formen der "Volkspoesie" vom Genre der "Lesebuchsagen", da für die Schulbücher vielfach "in Verkennung des Wesens der Sage und auch in erstaunlicher 'Ortsblindheit'" die "schönsten" Sagen aus verschiedenen landschaftlichen Bearbeitungen ausgewählt worden seien. Gerechterweise müsse man freilich hinzufügen, daß die Lesebuchsage nicht nur das Ergebnis einer pädagogischen Fehlleistung sei, daß sie vielmehr mit der zu einem beachtlichen Teil schriftlichen Tradition der Sagensammlungen zusammenhänge^. In einem Aufsatz zum schweizerischen Schulbuch des 19. Jahrhunderts, dessen Ergebnisse auf 94 Lesebüchern zwischen 1782 und 1899 basieren, geht Hans Trümpy 1971 auch auf die Verwendung von Fabeln, Märchen, Sagen, Legenden und Schwänken als Lesestücke für Schulbücher ein 6 .

' Die Darstellung folgt weitgehend: Tomkowiak 1989. Vgl. EM 1, VI; Röhrich/Lindig 1989; Schenda 1993. 3 Hier eine Literaturauswahl zu diversen Gattungen: Brednich 1973; Brednich 1976; Brückner 1974; Mqpolph 1992; Moser-Rath 1964; Moser-Rath 1984; Rehermann 1977; Rohner 1978; Schenda 3 1988 u.a.; vgl. darüber hinaus die einschlägigen Artikel in der EM. 4 Röhrich 1961, bes. 79. 5 Bausinger 2 1980,180f. 6 Trümpy 1971,67-69. 2

4

Einführung

Leander Petzoldt stellt 1975 auf dem 20. Deutschen Volkskunde-Kongreß in Weingarten für die "in den letzten Jahren erschienenen Lesebücher für die Grund- und Hauptschule" erfreut fest, "daß fast in jeder Ausgabe Texte aus der volkstümlichen Überlieferung angeboten werden"7. Bei textkritischer Analyse hingegen trübe sich die Freude, denn die unter der Bezeichnung 'Volksgut' oder den jeweiligen Gattungstermini abgedruckten Texte hätten mit oraler Tradition kaum etwas gemein, würden sie doch in einer vermeintlich kindgemäßen ästhetisierten Form präsentiert. Ausgegangen werde von einem präformierten Bild dessen, was und wie Volksliteratur zu sein habe, sowie von dem historische Fakten negierenden Mißverständnis, volkstümliche Literaturformen seien per se auch kindertümliche Literatur8. Wie Röhrich geht es auch Petzoldt mehr darum, dem Dilemma einer - aus der Sicht des Erzählforschers - unqualifizierten und konzeptionslosen Didaktik der volkstümlichen Erzählformen abzuhelfen 9 , als der historischen Erzählforschung ein neues Betätigungsfeld zu verschaffen. Wolfgang Brückner gibt in seinem Referat in Weingarten einen Kurzabriß der "Geschichte der Geschichtenpädagogik": "Die Intentionen der Beschäftigung mit 'Geschichten' im Unterricht gründeten bei den Protestanten im 16./17. Jahrhundert auf Melanchthons Loci-communes-Lehre, nämlich der Moral von der Geschichte insgesamt. - Im gleichen Zeitraum herrschte bei den katholischen Orden der Gegenreformation ein spezielles didaktisches Zurichtungsverfahren für die Volkskatechese [...]. Im 18. Jahrhundert bediente sich der Aufklärungspragmatismus weiterhin der 'Erzählung' im Unterricht; Ideen- und Inhaltsvermittlung lief für Kinder wie 'Volk' über das Vehikel von Geschichten. - Noch im 19. Jahrhundert zeigen sich Nach wehen der Aberglaubensfurcht aufklärerischer Pädagogik in der Abweisung von traditioneller Volksüberlieferung im Gegensatz zu konstruierten moralischen Geschichten. - Erst zu Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte der sogenannte Gesinnungsunterricht das Märchen als Vorkurs zur biblischen Geschichte. Daneben gibt es die pragmatische Funktion: Märchen als Ansatz für den beschreibenden Anschauungsunterricht. - Im 20. Jahrhundert setzt eine lebhafte Entwicklung ein mit mehreren Strömen, die zum Teil parallel laufen oder sich überkreuzen: einmal die volkhafte Erziehung mit Hilfe sogenannter Volkspoesie bis hin zu den Interpretationsexzessen der völkischen Ideologie während des Nationalsozialismus; zum anderen wären zu nennen die Bildungsgehalte der Kunsterziehungspädagogik und der Erlebnispädagogik; und zum dritten die Anwendung der Lebenshilfepädagogik auf die Lektüre volkstümlichen Erzählgutes. - Heute nun gibt es sogenannt emanzipatorische Forderungen und [...] 'kritisches Lesen'" 10 . Soweit Brückner, dessen Hauptaugenmerk sich allerdings auf die seinerzeit heftig geführte Debatte um das kritische Lesen richtet. Nach dem einführenden Hinweis, bei der Erforschung der Diffusion des Erzählguts harre neben der Menge der Familienzeitschriften und Witzblätter des 1 Petzoldt 1976,75. ° Ebenda, 75f. 9 Vgl. auch Petzoldt 1983b. 10 Brückner 1976,89f.

Erzählforschung und Schulbuch

5

19. und 20. Jahrhunderts auch das Lesebuch noch der Aufschließung, geht Kurt Ranke auf die Grammatik als Umschlagplatz der Erzählliteratur ein 1 ^ und seine Untersuchung der im 18. und 19. Jahrhundert überaus beliebten "Praktischen Französischen Grammatik" (zuerst Dessau 1783)12 Johann Valentin Meidingers erweist, wie lohnend die Beschäftigung mit diesem Medium sein kann: Von den 140 "Auserlesene[n] Histörchen"13 der Grammatik lassen sich 57 Erzählungen in Unterhaltungsbüchlein des 15. bis 18. Jahrhunderts belegen 14 . Rudolf Schenda berücksichtigt 1983 in seinem Aufsatz zur Produktion von 'Volkserzählungen' zwischen 1850 und 1870 deren Anwendung im Schulunterricht. Nachdem 1837 der ethische Wert der Sagen von Ludwig Bechstein wiederentdeckt worden sei, habe die Sage besonders im Zusammenhang der deutschen Nationalerziehung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung gewonnen. Eine gewisse Diskussion um den didaktischen Wert von Märchen und Sagen, so Schenda, habe im Vormärz noch stattgefunden; nach der 48er Revolution hätten zumindest die Sagen ihren Siegeszug antreten und nach 1870 beide Gattungen voll und ganz für die nunmehr nationalistische Propaganda eingesetzt werden können 15 . Die gesteigerte Produktion von Märchenund Sagenbüchern für den Hausgebrauch und der Einsatz von Märchen und Sagen im Schulunterricht seien auch deshalb notwendig gewesen, so Schenda 1983 an anderer Stelle, als es für die neuen Millionen frisch alphabetisierter Kinder und Erwachsener nicht genügend geeignete Lesestoffe gegeben habe 16 . Auf der Erzählforschertagung in Hameln weist Reimund Kvideland 1984 noch einmal auf die Präsenz traditioneller Erzählstoffe in Unterrichtswerken hin. Über skandinavische Lehrbücher sagt er: "100 Jahre, soviel ist sicher, bestand dieses Genre im Norden hauptsächlich aus Märchen, Fabeln, Exempelgeschichten, Schwänke[n] und Sagen. Dies gilt für Grammatiken, Lehrbücher für Anfänger, Lesebücher für die unteren Stufen, Nacherzählungsbücher, Übersetzungsund Aufsatzübungen"17. Mit seiner exemplarischen Analyse des Repertoires zweier um die Jahrhundertwende in Skandinavien erschienener Deutschlehrbücher liefert er denn auch zwei überzeugende Stichproben 18 . In ihrem anläßlich eines 1987 in Freiburg veranstalteten Kolloqiums über Volksdichtung zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit verfaßten Beitrag behandelt Erika Lindig den Stellenwert von Schulbüchern im Überlieferungsgefüge traditioneller Volkserzählungen, wobei sie sich auf die literarischen/literarisierten traditionellen Erzählstoffe in baden-württembergischen Deutschlesebüchern bezieht19. 11 12

13 14 15 16 17 18 19

Ranke 1979,160. Ebenda, 161f.: 37 Auflagen bis 1857; der Untersuchung liegt die 30. Auflage, Frankfurt a.M. 1817, zugrunde. Ebenda, 161 (Kapitelüberschrift in Meidingers Grammatik). Ebenda, 162-167. Schenda 1983a, 44-46. Schenda 1983b, 34. Kvideland 1985,151. Ebenda, 154-156. Lindig 1989.

6

Einführung

Eine Reihe der 1988 von Rudolf Schenda unter Mitwirkung von Hans ten Doornkaat herausgegebenen Beiträge über Sagensammler und Sagenerzähler der Schweiz berücksichtigt bei der Darstellung der Rezeption einzelner Sagensammlungen auch die Rolle des Schullesebuchs bei der Vermittlung von Sagenstoffen 20 . Mit dieser Selbstverständlichkeit bezieht die Erzählforschung die Quelle Schulbuch nur selten in ihre Untersuchungen ein. In diesem Zusammenhang sei auch der am Volkskundlichen Seminar der Universität Zürich von Vreni Traber erstellte Katalog "Sagen in Schweizer Lesebüchern" erwähnt, der auf 62 Lesebüchern aus den Jahren 1820-1913 basiert und Nachweise für ca. 190 Sagenthemen und ca. 150 Autoren liefert. Der Rezeption der Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm bzw. Albert Ludwig Grimm im Schullesebuch widmen sich die im folgenden kurz vorzustellenden Beiträge von Ernst Schade, Heinz Rölleke und Simone Zägel. Für seinen 1988 anläßlich des 200. Geburtstags der Brüder Grimm erschienenen Aufsatz 21 hat Ernst Schade 100 deutsche Lesebuch-Ausgaben aus den Jahren 1771 bis 1984, die zum Teil auch zu dem hier bearbeiteten Material gehören, analysiert. Dabei hat er "untersucht, - wann und mit welchen Texten die Grimm'schen Märchen und Sagen Eingang in die Schule gefunden haben und wann sie erstmals in einem Lesebuch abgedruckt worden sind; - zu welchen Zeitabschnitten einzelne Texte in die Lesebücher aufgenommen worden sind und mit welchen Intentionen unter Berücksichtigung der jeweiligen schulischen und erzieherischen Zeiterscheinungen oder der jeweiligen politischen Situation gerade diese Auswahl getroffen worden ist und - unter welchen Bedingungen und innerhalb welcher Kontexte Märchen und Sagen der Brüder Grimm in der Schule erarbeitet worden sind und noch erarbeitet werden." 22 Zum ersten Mal seien Märchen und Sagen aus den Sammlungen der Brüder Grimm im Jahre 1821 in einem Lesebuch abgedruckt worden: im ersten Teil des "Deutschen Lesebuchs" von Heinrich Dittmar 23 . Nach zögernden Anfangen habe man die Texte der Brüder Grimm in breiterem Umfang erst in den sechziger Jahren in Lesebücher aufgenommen 24 . Größere Berücksichtigung in den Unterrichtswerken hätten vor dieser Zeit dagegen oft die Erzählungen Albert Ludwig Grimms gefunden, da ihr lehrhafter Charakter dem Lesegut der Aufklärung eher entsprochen habe 25 . Für die Zeit um die Jahrhundertwende sei für die Aufnahme von Märchen und Sagen in Lesebüchern besonders der in der Kunsterziehungsbewegung tonangebende Pädagoge Heinrich Wolgast von Bedeutung. Nachdem er in seiner Programmschrift "Das Elend unserer Jugendliteratur" 26 die 20

Schenda/ten Doornkaat 1988,248,254,296,301, 346,413,431,438,527,578. Schade 1988. 22 Ebenda, 26. 23 Dieser Teil erschien unter dem Titel "Der Knaben Lustwald" 1821/22 in Nürnberg; zu Dittmar siehe Zägel 1990 sowie Zägel 1992. 24 Schade 1988,31. 25 Ebenda, 32. " Die Erstausgabe erschien 1896 in Hamburg.

Erzählforschung und Schulbuch

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Märchen der Brüder Grimm ausdrücklich als Schullektüre empfohlen habe, hätten sich seine Ideen auf die Lesebuchproduktion kurz vor dem Ersten Weltkrieg so ausgewirkt, daß die Zahl der Märchen und Sagen aus den Sammlungen der Brüder Grimm auf ca. 25 Texte pro Werk angestiegen sei 27 . Schade verfolgt nun die Aufnahme der Grimmschen Märchen und Sagen in Schullesebüchern der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, nach 1933, nach 1945, ab 1956, von 1965 bis 1971 und danach der siebziger Jahre. Zusammenfassend stellt er fest, daß in den von ihm herangezogenen hundert Lesebuchwerken aus ca. 165 Jahren knapp die Hälfte der Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm mindestens einmal in einem Lesebuch abgedruckt worden sei, von den Sagen seien es nur 10%, 8% von den Ortssagen und 13% von den geschichtlichen Sagen. 19 Märchen seien mehr als zehnmal, einige bis 22mal erschienen und bildeten somit einen Kern der Schullektüre über eineinhalb Jahrhunderte28. Heinz Rölleke widmet sich in seinem Beitrag der Rezeption von Märchen Albert Ludwig Grimms und der Brüder Grimm in zwei Lesebüchern des frühen 19. Jahrhunderts29: Erzählungen Albert Ludwig Grimms sind bereits 1816 in einem in Hannover erschienenen Lesebuch 30 vertreten, Texte Jacob und Wilhelm Grimms sieht neben dem erwähnten Lesebuch Dittmars auch ein 1921 in Bremen veröffentlichtes Lesebuch als Schullektüre vor, mit dem erklärten Ziel, die Kinder "in unsre vaterländische schöne Literatur einzuführen" 31 . Vielleicht habe auch - so Rölleke - der 1819 in der Vorrede zur zweiten Auflage der "Kinder- und Hausmärchen" von den Brüdern Grimm geäußerte programmatische Satz, das Buch solle als Erziehungsbuch dienen, dazu beigetragen, "den Schulbuchherausgebern einige Übernahmen als statthaft erscheinen" zu lassen 32 . Der Schwerpunkt der Auswahl habe zunächst bei den Gattungen Tierfabel, Schwank und Legende gelegen 33 - ein Umstand, auf den auch Schade hinweist34. Simone Zägel setzt sich vor allem mit dem "Deutschen Lesebuch" Heinrich Dittmars auseinander, der sich aufgrund seines neuen Konzepts einer literarischen Bildung als engagierter Reformer des Deutschunterrichts seiner Zeit erweist und gewissermaßen die Entwicklung zum nationalliterarischen Lesebuch der Vormärzzeit vorwegnimmt35. Auch sie geht der frühen Grimm-Rezeption im Lesebuch nach und zeigt in Ergänzung, zum Teil auch in Gegenposition zu Schade auf, der nur den ersten Band des "Deutschen Lesebuchs" benutzt hat, daß 27

Schade 1988, 32f. Ebenda, 39. 29 Rölleke 1989. 30 Neues Lesebuch für Stadtschulen zur Uebung im deklamatorischen Lesen. Hannover 1816; siehe Rölleke 1989,174. 3 ' Deutsches Lesebuch. Eine Auswahl zweckmäßiger Lesestücke zur Uebung im richtigen und schönen mündlichen Ausdruck und zum Unterricht in der deutschen Sprache. Zunächst für die unteren Classen der Bremer Vorschule. Bremen 1821, VI; zitiert nach Rölleke 1989,175. 32 Ebenda, 177f. 33 Ebenda, 176f. 34 Schade 1988,28-30. 35 Zägel 1990; Zägel 1992. 28

8

Einführung

Dittmar für die folgenden Lesebücher 36 bewußt auch Zaubermärchen aus den "Kinder- und Hausmärchen" übernimmt 37 , wobei er Wert auf Texttreue legt 38 . Neben anderen Werken der Grimms verwertet Dittmar auch ihre 1816 und 1818 erschienenen "Deutschen Sagen" für seine Lesebücher; hier greift er jedoch stärker in die Textgestaltung ein 39 . Die Aufnahme Grimmscher Märchen in das "Deutsche Lesebuch" wertet Zägel als bedeutende Innovationsleistung Dittmars 40 . Anhand verschiedener Schriften arbeitet sie heraus, daß es das spezifische Grimmsche Märchen sei, dem Dittmar Eingang in die Kinder- und Jugendliteratur habe verschaffen wollen 41 , unter anderem weil es für ihn zu den Literaturformen zähle, die ohne explizit formulierte Morallehre - aber nicht ohne erzieherische Intention! - erzieherisch auf das Gemüt des kindlichen Rezipienten wirkten 42 . Übergeordnetes Ziel des mit der vorliegenden Publikation abgeschlossenen Forschungsvorhabens war die allgemeine Nutzbarmachung des Quellenbereichs deutschsprachiges Schullesebuch für die historische Erzählforschung. Zu diesem Zweck wurden traditionelle Erzählstoffe in deutschsprachigen Schullesebüchern (einschließlich Fibeln) aus den Jahren 1770 bis 1920 erfaßt und klassifiziert. Das durchgesehene Material stammt überwiegend aus der Sammlung Hobrecker der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Braunschweig 43 und dem Georg-Eckeit-Institut für internationale Schulbuchforschung, ebenfalls in Braunschweig. Zur Auffindung weiterer Lesebücher dienten das "Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur"44 und der Katalog zur Ausstellung "Fibeln, Fibeln" 45 . Die Jahrzehnte zwischen 1880 und 1920 sind aufgrund der Quellenlage stärker repräsentiert als die vorhergehenden. Da es vordringlich darum ging, Material für weiterführende Forschungen bereitzustellen und einmal aufzuzeigen, welche Erzählstoffe überhaupt Eingang in die Schullektüre gefunden haben, bei welchen Erzähltypen also ganz allgemein mit einer Popularisierung durch die Schule gerechnet werden kann (nicht muß!), und so wurde auf eine regionale Eingrenzung oder eine Beschränkung auf bestimmte Jahrgangsstufen und Schultypen oder einen Verlag bewußt verzichtet. Der Nachweis eines direkten Zusammenhangs zwischen Schullektüre und oraler Tradition ist, wie Kvideland verdeutlicht46, nicht leicht zu führen und hängt unter anderem auch von den Aufzeichnungsprinzipien der Sammler ab. Ermittlungen zu einer einzelnen Region, etwa im Vergleich zu dort 36

Der Mägdlein Lustgarten. Erlangen 1822/23; Der Kinder Lustfeld. Frankfurt a.M. 1827. I I Zägel 1992,190-198. ° Ebenda, 194. 39 Ebenda, 200-204. 40 Ebenda, 196. 41 Ebenda. Ebenda, 197f. 43 Düsterdieck 1985. 44 Brüggemann/Ewers 1982. 45 Waldschmidt 1987. 46 Kvideland 1985,153. 3

Erzählforschung und Schulbuch

9

gesammelten Aufzeichnungen mündlichen Erzählens, waren nicht Gegenstand der Untersuchung. Die Entscheidung, den Untersuchungszeitraum mit 1770 beginnen zu lassen, liegt in der Geschichte der Pädagogik und im besonderen der Gattung Schulbuch begründet: In dieser Zeit entsteht im Umkreis des Philanthropismus eine für den unterrichtlichen wie außerunterrichtlichen Gebrauch vorgesehene Kinder- und Jugendliteratur, die für die Unterrichtswerke der Folgezeit von nachhaltiger Wirkung ist 47 . Das Ende des Untersuchungszeitraums fällt mit dem Ende des deutschen Kaiserreichs zusammen - eine aus der politischen Geschichte zu erklärende Festsetzung48. Der nachfolgende Zeitraum von der Weimarer Republik über die Zeit des Nationalsozialismus49 bis zu den Entwicklungen nach 1945 50 und später nach 1990 wurde hier nicht berücksichtigt und sollte Gegenstand gesonderter Untersuchungen sein. Schulbücher sind, so hat es Peter Lundgren formuliert, "eine verordnete Zwangslektüre für Menschen einer Altersstufe, die einer dauerhaften Prägung leicht zugänglich sind"51. Wolfgang Jacobmeyer führt ergänzend dazu aus, daß Schulbücher nie allein auf die Vermittlung von Kenntnissen beschränkt seien; vielmehr enthielten sie das, was die Generation der Erwachsenen für wissenwert hält. Damit werde in Schulbüchern eine Auswahlleistung erkennbar, die auf verbindliche Wertordnungen, Verhaltensformen, Ordnungsmuster, Motivationen, Erziehungsziele, auf Verständigung innerhalb der Gesellschaft über bestimmte tragende Grundannahmen abgestellt sei 52 . Bedingt durch ihre Funktion als Sozialisationsinstrument53 sind Schullesebücher - wie andere Kinder- und Jugendliteratur - also in besonderem Maße Ausdruck zeit- und ideologiegeschichtlicher Strömungen. Die Zeit von 1770 bis 1920 ist eine politisch und geistesgeschichtlich äußerst ereignisreiche Zeit mit divergierenden Kindheitsbildern und Erziehungsidealen und auch mit stark voneinander abweichenden Attitüden traditionellen Erzählstoffen gegenüber 54 . Inwieweit sich z.B. der Einfluß von Aufklärung und Romantik, biedermeierliches Bürgeridyll oder der das 19. Jahrhundert durchziehende Nationalismus auch in Auswahl und Präsentation traditioneller Erzählungen im Schullesebuch spiegeln, welchen Stellenwert also traditionelle Erzählstoffe bei der schulischen Vermittlung von immer auch 47

Vgl. Boueke, Dietrich: Lesebuch. In: LKJ 2, 350-352; Hurrelmann, Bettina: Philanthropinismus. In: LKJ 3,42-44; Dahrendorf 1980; Brüggemann/Ewers 1982. ° Vgl. Jaroschka 1992. 4 " An der Universität Augsburg wurde 1993 im Fach Volkskunde das Dissertationsthema "Märchen, Schule und Politik. Das Märchen in Schulbüchern der Weimarer Republik und des Dritten Reiches" vergeben (Bearbeiterin: Birgit Gailer), vgl. Bayerische Blätter für Volkskunde 20 (1993) 107; vgl. auch Schade 1988, 33-35. 50 Vgl. Lindig 1989; Schade 1988, 35-39. 51 Lundgren, Peter: Analyse preußischer Schulbücher zum Thema "Schulbildung und Industrialisierung". In: International Review of Social History XV (1970) 87f., hier zitiert nach Jacobmeyer 1987,235. 52 Ebenda. 53 Vgl. Wild 1986; Könneker 3 1979; Münch 1984; Herrmann 1986; Schenda 1986. 54 Vgl. z.B. Dahrendorf 1980; Wild 1990; vgl. auch das folgende Kapitel, "Geschichtenpädagogik im Überblick". 4

10

Einführung

zeitgebundenen Werten und Normen hatten - diese Problematik ist bei der Beschäftigung der Erzählforschung mit dem Schullesebuch zu berücksichtigen. Darüber hinaus stellen sich die Fragen, inwieweit die Veröffentlichung von Märchen- und Sagensammlungen die für den Schulgebrauch bestimmte Zusammenstellung von Lesetexten verändert hat und welche Bedeutung dem Lesebuch im Zusammenhang der im 19. Jahrhundert erfolgten Konstituierung und Stabilisierung der Genres der 'Volkserzählung' beizumessen ist. Anhand der hier vorgestellten Unterrichtswerke lassen sich diese komplexen Prozesse über einen Zeitraum von 150 Jahren verfolgen. Wie sich der Einsatz einer Lesebuchgeschichte zur Tugendvermittlung konkret in den untersuchten Werken ausnimmt, sei im folgenden an der bekannten Fabel von Grille und Ameise (Dicke/Grubmüller, num. 35) 55 exemplarisch vorgeführt. Der Inhalt: Die Grille, die im Sommer keinen Vorrat gesammelt hat, wird zurückgewiesen, als sie im Winter bei der fleißigen Ameise um Korn bettelt. Diese in Antike, Mittelalter und Neuzeit außerordentlich häufig belegte Fabel, die seit dem frühesten Vorkommen im wesentlichen ein Loblied des Fleißes singt, ist - zweifellos wegen dieser Erzählfunktion - auch bei den Schulbuchverfassern sehr beliebt, sie ließ sich im untersuchten Material 35mal nachweisen. Die Schulbücher präsentieren zum einen die eng an den antiken Vorlagen orientierten Fassungen von Hagedoms (Handbuch für Kinder 1776; de Marées 1827) und Gleims (Salzmann 1806 [S. 89-90]; Hempel 1848; Berthelt u.a. 1854; Rave/Schlette 1861; Bock II 1881), zum anderen aber auch Varianten mit anderen Protagonisten: Das von Reventlow 1793, Lindner u.a. 1827, von Wolff 1835 und von Oltrogge 1841 von Christian Felix Weiße übernommene .Gedicht erzählt von einem Pferd, das sich von seinem Joch befreit und ohne Gedanken an die Zukunft den Sommer genießt. Als es im Winter weder Dach noch Futter findet, bereut es sein Tun. Salzmann 1806 (S. 47-49) bringt ein dem bekannten Schema folgendes Gedicht über zwei benachbarte Elstern, bei Lohr 1810 sind es Hamster, und bei Straus 1838 belehrt die Biene den Schmetterling in einem Gespräch über den Nutzen vorsorglichen Sammeins von Wintervorrat. Die Fabel endet mit dem Spruch: "Schnell flieht die Jugendzeit dahin, Drum nütze sie mit klugem Sinn." In der bei Müller [1828] gebotenen Version muß ein Junge, der im Sommer dem vergnüglichen Leben der Fliegen gegenüber dem Fleiß der Bienen den Vorzug gegeben hatte, im Winter von seinem Vater erfahren, daß die Fliegen alle tot, die Ameisen jedoch wegen ihrer Vorräte gesund und munter seien; es folgt: "Arbeit macht das Leben süß, Macht es nie zur Last; Der nur hat Bekümmerniß, Der die Arbeit haßt." Eine interessante Wendung bekommt die Fabel in der Bearbeitung Lessings (Bone 1840; Muff/Dammann I 1895), denn hier erklärt die Schwalbenmutter ihrem Kind, sie brauche nicht wie die Ameisen Wintervorrat zu sammeln, da die Schwalben ja Zugvögel seien. Am häufigsten

Zur Auflösung der Abkürzungen siehe Bibliographie; vgl. auch das Kapitel "Hinweise zur Benutzung des Bandes".

Erzählforschung und Schulbuch

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findet sich eine im untersuchten Material zuerst bei Kühn belegte Fassung mit Grille und Ameise, für die unterschiedliche Verfasser angegeben sind: Ohne Angabe erscheint sie bei Kühn 1853 und Schulz 1853, in der 1867 erschienenen Fibel "Des Kindes erstes Schulbuch", bei Hirt E 1895, Dietrich 1902 und 1905, Stöwesand 1909 und Fechner [um 1815]; auf den genannten Schulz beruft sich Stehmann 1884 unter zusätzlicher Angabe von Robert Reinick; Apel 1858 und Paldamus B I 1908 geben F. Otto bzw. "Ottos Lesebuch" an, Kippenberg A III 1916 nennt "Äsop" als Quelle und Breidenstein II 1913 schließlich "August Gottlieb Meißner nach Äsop". Die Moral dieser Texte lautet nach dem 2. Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher (3,10): "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen". Manchmal schließen sich an diese noch weitere Lehren an: "Junges Blut, spar dein Gut, im Alter Hunger wehe thut. Spare in der Zeit, so hast du in der Noth" (Des Kindes erstes Schulbuch 1867); "Junge Müßiggänger, alte Bettler" (Paldamus B 1 1893), "Gehe hin zur Ameise, du Fauler, siehe ihre Weise an und lerne. Morgen, morgen, nur nicht heute, sprechen alle faulen Leute" (Hirt E 1895). Direkt auf den kindlichen Erfahrungs- und Pflichtenbereich bezogen ist die mit der Verfasserangabe Robert Reinick versehene Variante bei Breidenstein I 1913: Während Karl in die Schule geht, weil er etwas lernen will, zieht Michel es vor, auf der Wiese zu spielen. Nach zwanzig Jahren treffen sie sich wieder. Karl ist Lehrer geworden und Michel steht blaß und ärmlich gekleidet vor der Schultür und bittet darum, Hausmeisterdienste tun zu dürfen. Die Frage des Lehrers, ob er denn nicht noch andere Arbeit verrichten könne, muß Michel verneinen: Er habe nichts gelernt. Deutlich wird hier auch, wie sich die unten zu einzelnen Erzähltypen angegebenen Belegstellen für eine literatur- und bedeutungsgeschichtliche Typenmonographie nutzen lassen.

Geschichtenpädagogik im Überblick Die Frage, ob fiktionale Texte im allgemeinen und Gattungen wie Fabel, Märchen, Sage, Legende oder Schwank im besonderen als Lektüre für Kinder geeignet sind und sich im privaten und öffentlichen Unterricht nutzbringend einsetzen lassen oder nicht, beschäftigt Pädagogen, Psychologen, Schulbuchtheoretiker und Didaktiker seit nunmehr einigen Jahrhunderten1. Die Bandbreite der vertretenen Positionen reicht von massiver Ablehnung bis zu uneingeschränkter Befürwortung2, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Diskussion besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast ausschließlich dem Märchen gilt. Jede Entscheidung für oder gegen die betreffenden Formen ist im Kontext ihrer Zeit und ihres politisch-sozialen Umfelds zu sehen. Sieht man von vereinzelten, aus der Antike stammenden Äußerungen 3 einmal ab, läßt sich die Diskussion vom Mittelalter bis in die Gegenwart verfolgen: Sie beginnt mit der Etablierung dessen, was Rudolf Schenda mit der "Ideologie von der 'schlechten' Lektüre" bezeichnet hat 4 , mit dem klerikalen Kampf gegen mündliche Folklore und Unterhaltungsliteratur5, und wird begleitet von der gewissermaßen autorisierten Verwendung des Fabulösen zur Tugend- und Ständedidaxe6, die sich in der Kinder- und Jugendliteratur ab dem Ende des 17. Jahrhunderts unter anderem in ausdrücklich als Volks- und Kinder(vor)lesestoff bezeichneten Exempelkompendien, z.B. von Martin von Cochem 7 , bzw. an Kinder adressierten Exempelsammlungen, z.B. von Dominicus Wenz 8 , niederschlägt und in den moralisierenden Beispielerzählungen des 18. und 19. Jahrhunderts als Abwehr gegen die tatsächliche oder vermeintliche Lektüre der Kinder ihre Fortsetzung findet 9 . Mit dem Verdikt der Gebildeten über die albernen abgeschmackten Märchenpossen, über die Ungereimtheit von Volksbüchern, populären Lesestoffen und auch mündlicher Folklore, welche die Unwissenheit und den Aberglauben förderten und die Phantasie in ungesunder Weise reizten, setzen die Aufklärungspädagogen des 18. Jahrhunderts den alten Kampf der Geistlichkeit gegen die als schlecht erachtete Lektüre fort 10 . Sogar Fabeln werden, bevor sie zur tugenddidaktischen Gattung schlechthin avancieren, 1

Vgl. allgemein Matthias 1907,194-218, 385-421; Frank 1973,124-150, 357f„ 416-419,479484, 522-527, 966-995; Böhnke 1967, 131, 139,193-205; Jäger 1973; Jäger 1981, 99, 111132, 198-221; Grenz 1983; Benker 1970/71; sowie die Literaturhinweise in Schmidt 1967, 290-292,513-526, 564-567, 594f„ 704-710. 2 Der nachstehende Überblick folgt weitgehend dem Kapitel "Traditionelle Erzählformen und Stoffe" meines Artikels "Kinder- und Jugendliteratur". In: EM 7 (im Druck). 3 Vgl. Haas 1974,148; BP 4,41-47; EM 1,463; dazu Pape 1981,103, Anm. 27. 4 Schenda 3 1988,93-107; vgl. Pape 1981,60. 5 Vgl. Moser-Rath 1964,19-30; Brückner 1974,35-53; Rehermann 1977,18-70. 6 Pape 1981,60-63; Richter 1987,176f.; Moser-Rath 1964,76f.; Moser-Rath 1988, 58-65. 1 Brüggemann/Brunken 1991,190-207,1557f. 8 Ebenda, 1956f.; Schenda 1966. * Pape 1981,63-76; Richter 1987,41-136. 10 Ebenda; Pape 1981,72-76.

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Einführung

zunächst nur unter Vorbehalt als Unterrichtsmaterial für Kinder akzeptiert11. Parallel dazu beginnt in dieser Zeit des entstehenden Bürgertums mit der Rehabilitierung der Phantasie, der Mythisierung der Kindheit und der "Erfindung der Volkspoesie"12 in Literatenkreisen der Aufstieg des Märchens zum "phantasiepädagogischen Paradigma"13. Seit der Romantik ist die Geschichte der Kinderund Jugendliteratur mit der Idee verflochten, die tradierten Erzählungen des 'Volkes' seien als Lesestoffe für Kinder und Jugendliche besonders geeignet 14 . Das Märchen wird so zum Kindermärchen stilisiert15, und schließlich kommt es innerhalb der Literaturpädagogik im Verlauf des 19. Jahrhunderts zu einer Dominanz des Märchens über alle anderen Erzählgattungen für Kinder 16 . Gerhard Haas interpretiert die mit der Propagierung der Idee der Volkspoesie in die Diskussion gebrachte und weiter elaborierte apodiktische Feststellung, Märchen und Sage entsprächen in ihrer Struktur, ihrer Denk- und Fühlweise ontogenetisch wie phylogenetisch17 - kindlichem Weltanschauen, Denken und Fühlen, als einen in diesem Bereich gängig gewordenen Zirkelschluß18, der allerdings zu normativen Setzungen durch die Literaturpädagogen19, zu übermächtigem Traditionsbewußtsein und zur Sakrosankterklärung der vorliegenden Texte 20 führt. Ulrike Bastian wertet die über die Stationen Gesinnungspädagogik, Moralpädagogik, Kunsterziehungs- bzw. Jugendschriftenbewegung, proletarischrevolutionäre Kinder- und Jugendliteratur, Erlebnispädagogik, Entwicklungspsychologie, Nationalerziehung, nationalsozialistische Pädagogik, Formalästhetik, Ideologiekritik, Marxismus-Leninismus und Tiefenpsychologie nachzuzeichnende Geschichte der Märchendidaktik21 als "Geschichte der mehr oder weniger bewußten Fehlinterpretation von Märchen" 22 . Die in der literaturpädagogischen Diskussion erfolgte Polarisierung, Märchen seien schädlich bzw. nützlich, oder rückschrittlich bzw. fortschrittlich23, erscheine angesichts der 11 12 13 14 15 16 17

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Kaiser 1982; Tomkowiak 1990. Bausinger 2 1980,9-17. Steinlein 1987,115-124,212-225; Pape 1981,99-111; Grätz 1988,171-187. Schenda, Rudolf: Volksliteratur und Jugendliteratur. In: LKJ 3, 726-729, hier 727f.; Pape 1981,102f. Ebenda, 108; vgl. Federspiel 1968; Kuhn/Merkel 1977,45-55. Grätz 1988,187. Pape 1981, 102f.; vgl. Steinchen 1979, 157-159; Bastian 1985, 94; Dolle 1987, 121; Gerstl 1963,44. Haas 1974,152; vgl. Steinchen 1979,158. Ebenda, 159. Doderer 1986, 36. Bastian 1981; Bastian 1985; Dolle 1987; Gerstl 1963; Kuhn/Merkel 1977, 43-60; Baumgärtner 1983, 10-13; Bennung 1975; Dolle-Weinkauff 1984; Bühler 1929; Ledermann 1921; Aley 1967, 95-120; Aley 2 1974, 337-344; Günzel/Schneider 1943, 10-27, 135-138, 148-152, 157-159; Prestel 1938; Rüttgers 1933a; Rüttgers 1933b; Leonard 1985; Heyer 1985; Becker 1985; Steinchen 1979; Psaar/Klein 1976,112-162; Haas 1974; Born 1986. Bastian 1985,93f. Maier 1966, 46-50; Röhrich 1983; Haas 1983; Gmelin 1975; Doderer 1986; Doderer 1983, 9-14; Bausinger 1976; Bettelheim 1977; Becker 1977; Dinges 1976; Künnemann 2 1974; Röhrich 1955; Röhrich 4 1979,123-158; Röhrich 1976, 21-30; vgl. auch EM 3, 567-569.

Geschichtenpädagogik im Überblick

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Komplexität des Gegenstands sinnlos 24 . Eine der Konsequenzen, die aus der vehementen Kontroverse über Märchen als Kinderlektüre gezogen wurden, war die Schaffung neuer Märchen 25 : Lutz Röhrich spricht in diesem Zusammenhang von Erzählern, die "die alten Märchen modernisieren, humanisieren, demokratisieren, purifizieren, politisieren und emanzipieren" 26 - eine Entwicklung, die wegen der Übermächtigkeit der Grimmschen Märchen, welche durch jene neuen Formen zudem indirekt konserviert werden, nicht nur positives Echo fand 27 . Die aus Sicht der Erzählforschung zu ziehende Konsequenz formuliert Rudolf Schenda, wenn er wie auch andere dafür plädiert, jeden Märchentext als historischen Text zu achten. Diese Hochachtung vor historisch überlieferten Texten solle man auch den Kindern zu vermitteln suchen, sich bemühen, die Märchen wieder zu historisieren, sie in ihr kulturales Umfeld zu reintegrieren und somit sozial lebendig zu machen. Was den Märchenbüchern für Kinder fehle, seien altersgemäße Verständnishilfen, und dafür könne die historische Erzählforschung den Didaktikern inzwischen genügend Hilfsmittel bereitstellen28. Ein solcher kontextorientierter Umgang mit den historisch fixierbaren Texten würde diese nicht nur vor ideologischer Vereinnahmung schützen, sondern auch der Vergangenheit angehörende Praktiken dieser Art transparent werden lassen. In den untersuchten Schullesebüchern spiegelt sich der Zusammenhang von Erzählen und Erziehen im Repertoire und in den einführenden Sätzen der Herausgeber. Da man im ausgehenden 18. Jahrhundert durchaus der Ansicht war, daß zur Vermittlung von Morallehren ihre Veranschaulichung durch Erzählungen notwendig sei, enthalten bereits die (Schul-)Lesebücher der Aufklärungszeit eine Fülle von Erzählmaterial. Neben den häufig von Pädagogen wie Christian Felix Weiße, Johann Bernhard Basedow, Joachim Heinrich Campe, Christian Gotthilf Salzmann und Friedrich Eberhard Rochow übernommenen moralischen Beispielgeschichten, die in der Mehrzahl sind, finden sich zahlreiche Fabeln der Äsop-Tradition, Historien und Anekdoten 'aus der Weltgeschichte', Apophthegmata, Sprichwörter, einige Schwänke und - von rechtfertigenden Ausführungen begleitet - in Ausnahmefällen Feenmärchen beträchtlicher Länge. Auf Titelblättern und in Vorreden äußern sich die Lesebuchherausgeber über ihre mit dieser Auswahl verbundenen Unterrichtsziele: Unterhalten sollen ihre Texte, aber auch sachlich und moralisch belehren. Auf eine angenehme und nützliche Weise sollen die Schüler lesen lernen und mit den wichtigsten moralischen Wahrheiten bekannt gemacht werden. Erweckung der Aufmerksamkeit und des Nachdenkens, Sacherkenntnis, Bildung des Herzens, Schärfung von Verstand und Urteilskraft, Übung der moralischen Empfindung, Bildung der Sprache und des literarischen Geschmacks, Vermittlung von Vi Bastian 1985,99f. Kaiser 1975; Pischke 1977. 26 Röhrich 1983,102. 11 Doderer 1983,10-12; Bausinger 1976, 84. 28 Schenda 1978, 29; Schenda 1983b, 38-41; vgl. Born 1986, 48; Dolle 1987, 134; Gmelin 2 1977, 24-52; Halpert 1952. 25

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Einführung

Lebensweisheit - dies sind ihre wiederholt formulierten Absichten. Dazu kommen in unterschiedlicher Gewichtung religiöse Erziehung und der Kampf gegen die negativen Triebe des Kindes, gegen Aberglauben und Leichtgläubigkeit. Ist die äsopische Fabel im Lesebuch des 18. Jahrhunderts zusammen mit den moralischen Beispielgeschichten von zentraler Bedeutung, kommen im 19. Jahrhundert, ausgelöst durch romantisches Kindheitsbild, die "Erfindung der Volkspoesie" 2 9 und steigendes Nationalbewußtsein, das Märchen und die Sage dazu, verdrängen die Fabel jedoch nicht. Wegen ihrer Kürze bietet sie sich vor allem für den Erstleseunterricht an, aber auch für die älteren Jahrgänge gehört sie zum festen Bestand der Lesebücher. Anekdoten, Apophthegmata, moralische Beispielgeschichten, Sprichwörter und wenige Schwanke bleiben ebenfalls vertreten. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts gewinnen Märchen und Sagen im Repertoire der Lesebücher zunehmend an Bedeutung und Zahl. In den Vorreden der Herausgeber zeigt sich die Entwicklung zu einer Gesinnungserziehung, die auf einer Verknüpfung von Religion, Moral, Geschichte, Heldenepos, Volkspoesie, Heimat und Vaterland basiert und die Pflege nationalen, vermeintlich im deutschen Volk entstandenen Kulturguts und 'deutscher Tugenden' in den Mittelpunkt stellt. Ziel ist die begeisterte Liebe zum Vaterland, das als eine "dem Menschen von Gott geordnete heilige Mutter und Spenderin aller leiblichen und geistigen Gaben betrachtet wird" und dem das Kind "als dienendes Glied [...] Gehorsam und Aufopferung schuldig ist" (Hopf/Paulsiek 1873, V). Die vermehrte Aufnahme von Märchen und Sagen erklären die Herausgeber damit, daß diese echte Gebilde der Volksphantasie seien, früheste und dem kindlichen Gemüt verständlichste Offenbarungen deutschen Wesens. Häusliches Leben und Familienglück gelten als Quelle der nationalen Wohlfahrt. Sagen, Märchen und Lieder, Schilderungen der Sitten und Landschaften, Darstellungen aus der heimatlichen Geschichte und Kultur sollen dazu beitragen, daß die Jugend "in der Heimat wurzelt und im Vaterlande aufgeht" (Kippenberg C I 1912, 4). Nach der Reichsgründung und besonders vor dem Ersten Weltkrieg zeichnen zahlreiche Lesebuchtexte ein volksnahes Bild vom Monarchen und werben, verharmlosend und verniedlichend, für das Soldatenleben und den Krieg. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert sind die Texte in den meisten Fällen zumindest mit Verfassernamen versehen, zuweilen finden sich am Ende des Lesebuchs auch Verfasserbiographien, und in wenigen Fällen gibt es sogar ausführliche, exakte Quellenangaben. Werden im 18. und frühen 19. Jahrhundert die Fabeln zum größten Teil von den bekannten Fabeldichtern des 18. Jahrhunderts übernommen, gewinnt im Verlauf des 19. Jahrhunderts - und hier im besonderen in den Unterrichtswerken für die Unter- und die untere Mittelstufe der Name Christoph von Schmids an Bedeutung. Äsopische Fabeln sollen die Schüler nun hauptsächlich in seinen schlichten Prosafassungen mit Epimythion in Versen kennenlernen. Andere Fabelversionen sind einfach mit 'Äsop' oder 'nach Äsop' unterschrieben. 2 9

Bausinger 2 1 9 8 0 , 9 - 1 7 .

Geschichtenpädagogik im Überblick

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Trotz der Postulate echter Volkspoesie erscheint die Zuschreibung 'volkstümlich' oder dergleichen äußerst selten. Besonders Jacob und Wilhelm Grimm gelten als Garanten für Ursprünglichkeit und deutsches Wesen. Die Märchentexte sind daher zumeist den Grimmschen "Kinder- und Hausmärchen" entnommen; Ludwig Bechstein, Hans Christian Andersen, Wilhelm Hauff und zeitgenössische Autorinnen und Autoren der Kinder- und Jugendliteratur wurden ebenfalls herangezogen. Anekdoten und Schwankhaftes gehen häufig auf Johann Peter Hebel zurück, antike Sagenstoffe und Schildbürgergeschichten wurden von Gustav Schwab übernommen, Ätiologien in vielen Fällen von Oskar Dähnhardt. Sagen stammen überwiegend aus den "Deutschen Sagen" der Brüder Grimm, aber auch Sagensammler und -herausgeber wie Karl Viktor Müllenhoff, Heinrich Pröhle und Karl Simrock sind wiederholt angeführt. Im Vermittlungsprozeß von Erzählmaterial hat das Schullesebuch einen nicht zu übersehenden Stellenwert. In die Vorreden integrierte Unterrichtsanweisungen machen deutlich, daß die Schüler mit Hilfe erzählter oder vorgelesener Geschichten zum Lesenlernen und eigener Lektüre ermuntert werden sollen. Auswendiglernen, mündliches und schriftliches Nacherzählen und Umerzählen von Geschichten gehören zum festen Bestandteil des Unterrichts, mitunter wird auch die Kenntnis von Geschichten für die Bearbeitung von Aufgabenstellungen vorausgesetzt. Dies dient zum einen der Übung im mündlichen und schriftlichen Ausdruck. Zum anderen ist es teilweise mit dem im Zusammenhang mit 'volkstümlichem Erzählgut' so häufig formulierten Rettungsgedanken verbunden. Carl Oltrogge schreibt 1854 (S. VII), es habe ihm besonders am Herzen gelegen, "die Poesien wieder aufzunehmen, welche Eigenthum unsers Volkes" geworden seien. Und er fährt fort: "denn daß sie es bleiben, ist großentheils Sache der Schule"! Und wie las man es doch bei Roda Roda: "Haben Sie hier in der Gegen[d] schöne Sagen? - Halt nur, was die Kinder so in der Schule lernen." 30

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Zitiert nach Kvideland 1985,153.

Hinweise zur Benutzung des Bandes Der Hauptteil des Buches ist so angelegt, daß man ihn sowohl zusammenhängend lesen als auch gezielt als Nachschlagewerk nutzen kann. Er enthält zunächst in chronologischer Anordnung die ausführliche Vorstellung von ca. 130 Schullesebüchern des gesamten Untersuchungszeitraums. So durchläuft der Text an Beispielen 150 Jahre Schulbuch- und Erziehungsgeschichte. Die Darstellung jedes einzelnen Schulbuchs ist wie folgt aufgebaut: Für jedes der untersuchten Unterrichtswerke wurde ein Sigel vergeben, das sich aus dem Namen des Verfassers bzw. Herausgebers und dem Erscheinungsjahr oder - bei anonym veröffentlichten Werken - aus einem Kurztitel und dem Erscheinungsjahr zusammensetzt. Die Einzeldarstellung beginnt mit dem Sigel, es folgen der vollständige Titel, der Standortnachweis und die detaillierte Beschreibung des Schullesebuchs. Aussagen des jeweiligen Herausgebers über Adressaten, Funktion des Werks, Prinzipien der Stoffauswahl, gegebenenfalls der Bearbeitung und die konkrete Anwendung im Unterricht finden hierbei Berücksichtigung, zum Teil in längeren Zitaten aus dem Vorwort. Zu jeder Beschreibung gehört außerdem eine Auflistung der in dem Lehrbuch enthaltenen traditionellen Erzählstoffe. Insgesamt ermöglicht dies einen Überblick über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Veränderungen im Repertoire der Lesebücher. Am Ende der Einzelbesprechung finden sich gegebenenfalls Hinweise auf weiterführende Literatur1. Die Dokumentation der im untersuchten Material nachgewiesenen Erzählstoffe erfolgt nach einem dreisträngigen System: Erscheinen sie im ersten Abschnitt des Hauptteils im Zusammenhang der einzelnen Unterrichtswerke, sind die Erzählstoffe im zweiten Abschnitt des Hauptteils über die Nummern der Erzähltypen zugänglich. Als Erzähltypen gelten in der Erzählforschung Einzelmotive oder Motivverbindungen aus dem Bereich des mündlichen wie schriftlichen Erzählens, die eine gewisse literarhistorische Kontinuität und/oder Verbreitung innerhalb größerer geographischer Räume aufweisen. Sie wurden im Typenkatalog AaTh nach einem Numerierungssystem angeordnet; darüber hinaus gibt es mit AaTh korrespondierende oder auf eigenen Klassifizierungssystemen beruhende Typenkataloge der Erzählstoffe zahlreicher geographischer Räume und unterschiedlicher Quellenbereiche. Im vorliegenden Band wurde die Klassifizierung der Texte bei Fabeln - soweit möglich - nach Dicke/Grubmüller vorgenommen, die anderen Erzählstoffe wurden nach AaTh und Mot. typisiert. Die auf die "Kinder- und Hausmärchen" von Jacob und Wilhelm Grimm zurückgehenden Texte sind darüber hinaus über die KHM-Nummern zu finden. Die Beschreibung jedes einzelnen Erzähltyps ist in sich abgeschlossen und dient dazu, Material für Monographien zur Überlieferungs- und Bedeutungsgeschichte der einzelnen Erzählstoffe bereitzustellen. Auf die Typennummer folgt jeweils 1

Berücksichtigt wurden ausschließlich Helmers 1970, Brüggemann/Ewers 1982 und das LKJ; zur Auflösung der Abkürzungen siehe Bibliographie.

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der Name und eine kurze Inhaltsangabe des Erzähltyps. Beide wurden im allgemeinen von den entsprechenden Typenkatalogen übernommen; hieraus erklärt sich, daß die Typenbeschreibungen sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache abgefaßt sein können. Die in den Kapiteln der nach AaTh und Mot. klassifizierten Erzähltypen und -motive erscheinenden Typenbezeichnungen in deutscher Sprache weisen auf das entsprechende Stichwort in der EM hin. Die auf die untersuchten Schullesebücher bezogenen Nachweise zu jedem ermittelten Erzähltyp oder -motiv erscheinen in chronologischer Anordnung, stets unter Berücksichtigung eventuell vorhandener Quellen- bzw. Verfasserangaben. So wird die Beliebtheit bzw. die eher seltene Präsenz bestimmter Erzähltypen und Versionen im Schullesebuch erkennbar. Am Ende der Typenbeschreibung finden sich Hinweise auf weiterführende Literatur2; weitere Nachweise und Literatur zu den entsprechenden Erzähltypen sind über die Nummer im jeweiligen Typenkatalog ermittelbar. Die nach den genannten Typenindizes nicht klassifizierbaren traditionellen Erzählstoffe - hierbei handelt es sich vor allem um Sagen - sind über das Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe zu erschließen. Im dritten Abschnitt des Hauptteils sind die Erzählstoffe alphabetisch nach den in den Schullesebüchern angegebenen Autoren der Erzähltexte geordnet. Soweit ermittelbar wurden die Lebensdaten und Berufsbezeichnung(en) der Autoren ergänzt. Es folgt die Zusammenstellung der von ihnen übernommenen bzw. bearbeiteten Erzählstoffe; diesen zugeordnet sind die Belegstellen zum untersuchten Material, wie zuvor in chronologischer Reihenfolge. Nachweise der Schulbücher, in denen sich zu den jeweiligen Autoren bio-bibliographische Informationen finden, schließen sich gegebenenfalls an, in einigen Fällen wird auch aus diesen zitiert. Den Abschluß des Eintrags bilden wieder Hinweise auf weiterführende Literatur3. Der Zugang über die Autoren gibt Aufschluß über ihre Rezeption in der Schulliteratur. Die Bibliographie enthält die Auflösung der verwendeten Abkürzungen und die ausführlichen Angaben der in Kurzzitierweise angegebenen Sekundärliteratur. Da die vollständigen Titel der untersuchten Unterrichtswerke jeweils im Zusammenhang ihrer Beschreibung erscheinen, wurde auf ein Verzeichnis der Primärquellen verzichtet. Das Register ist in ein Namenregister und ein Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe unterteilt. Es bezieht sich auf die darstellenden Texte des Lesebuchteils bzw. bei den Autorennamen zusätzlich auf den Autorenteil. Zahlreiche Registerstichworte wurden unter übergeordneten Begriffen zusammengefaßt. Dies ermöglicht für einzelne Aspekte einen schnellen Überblick.

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Die Literaturangaben beziehen sich auf AaTh, EM (bis einschließlich Band 6), KHM, Mot. Weitere Literatur wurde nicht systematisch berücksichtigt. Systematisch berücksichtigt wurden ADB, DBA, EM und LKJ.

Die Lesebücher Iselin 1768 Sammlung dem Nutzen und dem Vergnügen der Jugend geheiliget. [Von Isaak Iselin.] - Basel: Johann Schweigitauser 1768. XXI, 185 S. S t a n d o r t UStB Köln: PP 9/348 (S. 1-6,11-14 fehlen in diesem Exemplar) Dieses als das erste weltliche Lesebuch in deutscher Sprache geltende Werk des Baseler Ratsschreibers und pädagogischen Schriftstellers Isaak Iselin (17281782), das sich an Kinder von sieben bis zwölf Jahren wendet und im Sinne der Aufklärung und des Philanthropismus unterhalten wie sachlich und moralisch belehren soll, wurde für die private Lektüre und den Gebrauch im Schulunterricht zusammengestellt. "Die Lectur ist so wohl der unschuldigste als der nützlichste Zeitvertreib für alle Stände, und für alle Alter; und diejenigen welche der zarten Jugend den Geschmack derselben einzuflössen trachten, ergreifen damit eines der wirksamsten Mittel die Glückseeligkeit des einzelnen Menschen, so wohl als den Wohlstand der Gesellschaft zu befördern", schreibt Iselin in seiner Vorrede (S. III) und formuliert sodann seinen Anspruch, mit diesem Lesebuch dem Mangel an geeigneter Kinderlektüre abzuhelfen. Eine "Auswahl der besten und der einfältigsten Stücke der deutschen Litteratur" (S. IV) habe er unternommen. Die Sammlung umfaßt insgesamt 63 Beiträge: Lieder, Gedichte, Fabeln und Erzählungen, ein Feenmärchen und ein Hirtenspiel sowie den Abriß "Kurzer Begriff der allgemeinen Geschichte", der dem Lehrer Anlaß geben soll, die Schüler "mit den wichtigsten moralischen Wahrheiten auf eine angenehme Weise bekannt zu machen" (S. V). Es handelt sich um Texte von Geliert, Gleim, E. von Kleist, Tessin, Leprince de Beaumont und Werthmüller sowie Beiträge aus "Kleine Beschäftigungen für Kinder" (1766) von G.B. Funk. Nur der Geschichtsteil wurde von Iselin selbst verfaßt. Zur Aufnahme mythologischer Themen und des "Märchen[s] von dem Prinzen Fatal und dem Prinzen Glückhaft" (S. 88-103) von Marie Leprince de Beaumont schreibt Iselin: "Uebrigens hat er [der Herausgeber Iselin] sich auch kein Bedenken gemachet, diser Sammlung ein Feenmährchen und einige Stücke einzurücken, da etwas aus der Götterlehre der Alten angebracht ist. Es ist nicht zu besorgen, daß Kinder diese Dinge für etwas anders ansehen werden, als für das was sie sind. In Betrachtung der guten Feyenmährchen [...] kann man die Kinder leicht belehren, daß alles darinn zum Nutzen und zum Vergnügen erdichtet ist; und daß es ein mehr als kindischer Irrthum seyn würde, solche

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Die Lesebücher

unwahrscheinliche Glückeswechsel zu erwarten, als darinn erzählet werden: Doch kann man sich dises Anlasses bedienen, um sie begreiffen zu machen, daß die göttliche Fürsehung die Tugend oft so unverhoffet belohne, und das Laster so unerwartet bestrafe, als es da von den Feyen erzählet wird; daß unwissende Völker, die den wahren Gott zu miskennen das Unglück gehabt hätten, dise Ereignisse geringem Gottheiten oder Geistern zugeschrieben haben; und daß die Feyermährchen [sie!] und die Mythologie aus disem Irrthume entstanden seyn" (S. V). Im Anschluß an seine Vorrede gibt Iselin in Auszügen die Vorrede J.G. Sulzers zu den "Vorübungen zur Erweckung der Aufmerksamkeit und des Nachdenkens" (siehe unten Sulzer/Meierotto 1780-82) wieder. Die nachstehenden klassifizierten Erzähltypen in Versionen zeitgenössischer Fabeldichter sind der Äsop-Tradition zuzurechnen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Iselin 1768, S. 7-8 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Gleim"). - S. 18 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("kl. Beschäft. für Kinder"). - S. 31 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Haller"). - S. 32-34 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("kl. Beschäft. für Kinder aus Gleim"), mit Umkehrgeschichte ("kl. Beschäft. für Kinder"). - S. 44-45 = AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier ("Geliert"). - S. 50-51 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Gleim"). L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 93-98,1230,1389-1390; LKJ 2 (1977), S. 29-30.

Handbuch für Kinder 1776 Handbuch für Kinder von reiferem Alter, zur Bildung des Verstandes und Herzens. - Nürnberg: George Peter Monath 1776.280 S. S t a n d o r t : Städtische Bibliothek Ballenstedt: 3/24; Badische LB Karlsruhe: Gym. 1217

Der unbekannte Verfasser möchte mit diesem Handbuch für den Haus- und Schulgebrauch anstelle "einer leeren und oft nichtswürdigen Worterkenntniß" die "Sacherkenntniß und Bildung des Herzens" (Bl.)( 2 b ) der "Kinder von reiferem Alter" fördern. Hinsichtlich der Anlage und Begründung seines Werks beruft er sich auf die Lesebuch-Autoren I. Iselin (siehe oben Iselin 1768), J.G. Sulzer (siehe unten Sulzer/Meierotto 1780-82) und G.B. Funk (siehe unter Autoren der Textvorlagen); mit seinem Lehrwerk sollen Eltern und Lehrer den Kindern "ein Buch in die Hände geben können, das sie ganz verstehen können und dürfen" (Bl.)(3 a ). Das Handbuch besteht aus vier Teilen: Der erste Teil, "Physik und Naturgeschichte" (S. 1-80), enthält kurze Sachtexte, der zweite Teil, "Lehrreiche Anekdoten und Fabeln" (S. 81-142), umfaßt moralische Beispielgeschichten sowie eine große Anzahl von Anekdoten und Herrscherexempla unterschiedlicher literarischer Herkunft zur Illustration von Tugenden und Lastern. Dazu der Verfasser: "Die Anekdoten und Beyspiele prägen sich dem Gedächtnis tiefer ein, und gefallen den Kindern, weil sie eine moralische Wahrheit auf eine anschau-

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ende Weise, so zu sagen, lebendig vorstellen. Der Scharffsinn kann besonders durch eine aufmerksame Lesung derselbigen geübet werden. Man kann auch bey dieser Gelegenheit den Kindern verschiedenes aus der Geschichte beybringen. Man merkt einen merkwürdigen Namen aus der Geschichte nicht leichter, als wenn er mit einer merkwürdigen Anekdote begleitet ist" (Bl. )( 3 b - )( 4 a ). Der dritte Teil, "Kurze moralische Aufsätze und Gedanken" (S. 143-188), besteht aus kurzen Abhandlungen und Verhaltensregeln, z.B. "Von der Dienstfertigkeit und Wohlthätigkeit", "Pflichten im Umgange", "Ueber das Vergnügen". Der vierte Teil, "Gedichte" (S. 189-280), schließlich bietet Fabeln, Idyllen, Lieder und Gedichte zeitgenössischer Dichter. "Von den Gedichten brauch' ich nichts zu sagen. Es wird keines davon ohne moralischen Nutzen seyn, und einige der letztern, die für Kinder zu schwer scheinen könnten, sind deswegen gewählt worden, um sie mit der poetischen Sprache bekannt zu machen. Es sind keine Stücke aus Weisens Liedern und keine Gellertischen Fabeln in diese Sammlung genommen worden, weil sie schon in jedermanns Händen sind, wenigstens seyn sollten" (Bl. )( 4 a ), schreibt der Autor, der übrigens keinerlei Quellen- und Verfasserangaben bringt, was besonders im Hinblick auf den an Erzählmaterial so reichhaltigen zweiten Teil zu bedauern ist. Die aufgeführten klassifizierbaren Erzählstoffe stellen nur einen geringen Bruchteil der für die historische Erzählforschung interessanten Texte in diesem Lehrwerk dar. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Handbuch für Kinder 1776, S. 113-115 = AaTh 763: Schatzfinder morden einander. - S. 121 = Mot. J 211: Choice: free poverty or enslaved wealth. S. 125-126 = Mot. K 1667.1.1: Retrieving the buried treasure. - S. 137-138 = Mot. K 171.3: Deceptive nut and olive division: inside and outside. - S. 139 = Dicke/Giubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 222-224 = AaTh 1430: Luftschlösser. - S. 225 = Dicke/Grubmiiller, num. 249: Hahn und Perle. - S. 233-234 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 1379.

Schütz/Semler 1780-92 Neues Elementarwerk für die niedern Klassen lateinischer Schulen und Gymnasien. Nach einem zusammenhängenden und auf die Lesung klassischer Autoren in den obern Klassen, wie auch auf die übrigen Vorerkenntnisse künftiger Studirenden gründlich vorbereitenden Plane. [Hrsg. von Christian Gottfried Schütz und Johann Salomo Semler.J Mit Churf. Sächs. gnädigster Freiheit. - Teil I-XI. XIII. Halle: Johann Jacob Gebauer 1780-91. S t a n d o r t : UB Tübingen: Ah 1170

Dieses Unterrichtswerk, nach seinem Erscheinungsort häufig "Hallisches Elementarwerk" genannt, wurde mit Ausnahme der geographischen Teile, die von J.E. Fabri stammen, ausschließlich von dem Philologen Christian Gottfried Schütz (1747-1832) verfaßt bzw. zusammengestellt. Der Theologe Johann Salomo Semler (1725-1791) hat nur seinen Namen gegeben. Es ist für ca. achtbis zwölfjährige Schüler der unteren Klassen von Lateinschulen und Gymnasien

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Die Lesebücher

bestimmt, und zwar ausdrücklich für "künftige Studirende", und besteht aus Lehrbüchern für Latein, Geographie, Mathematik, Deutsche Sprache, Grammatik und Logik sowie Religion. III: Deutsches Lesebuch für die unterste Klasse nebst den Anfangsgründen der deutschen Sprachkunst und Kinderlogik. -1780. XII, 304 S. In seiner Vorrede formuliert Schütz für dieses Lesebuch "eine dreifache Absicht. 1. Die ersten Linien einer Kinderlogik vorzuzeichnen. 2. Die ersten Anfange deutscher Sprachkunst; und 3. eine Sammlung von Beispielen zum Lesen für achtjärige Kinder zu liefern" (S. IV). Auf eine 17 Lektionen umfassende Einführung in Grammatik und Logik im ersten Teil des Lesebuchs (enthält z.B. "Erste Begriffe von Warheit und Schein", "Erste Begriffe von Warheit und Erdichtung" und "Erste Begriffe von Warheit und Irrtum", denn, so Schütz, "Wer eine Fabel lesen und verstehen soll, muß zwischen Warheit und Erdichtung, wer beobachten lernen soll, muß zwischen Warheit und Schein einen Unterschied machen lernen" ) folgt der eigentliche Lesebuchteil, zu dem Schütz bemerkt, es seien "lauter solche Stüke gewälet worden, die der Lerer erst selbst von Periode zu Periode vorlesen und erklären muß, ehe er sie die Scholaren selbst vorlesen läßt. [...] Die Uebungen der Scholaren müssen in diesem ersten Cursus noch blos auf richtiges Verstehen, gutes Behalten, richtiges Lesen, und auf die Rechtschreibung eingeschränkt bleiben. [...] In einigen Gellertschen Fabeln hab' ich die Moral abgekürzt, und in einigen Lichtwerschen ein par kleine Aenderungen gemacht. Die Ursachen wird man leicht erraten" (S. VII-VIII). Neben den unten aufgeführten Erzählstoffen, die im Abschnitt "Fabeln und poetische Erzählungen" (S. 271-292) abgedruckt sind, enthält das Lesebuch in den ersten beiden Lektionen, "Von der deutschen Bezeichnung des Einzelnen und Allgemeinen" und "Von der Beschreibung des Einzelnen und Allgemeinen", zur Veranschaulichung der Bedeutung genauer Bezeichnung und Beschreibung eine Anzahl Geschichten zum Teil schwankhaften Charakters, für die sich Herkunft aus unterhaltender Gebrauchsliteratur vermuten läßt. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Schütz/Semler III 1780, S. 274-275 = Mot. N 886: Blind man carries lame man ("Von Christian Fürchtegott Geliert"). - S. 281-282 = Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I ("Von Friedrich von Hagedorn"). - S. 282 = Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange ("Von Friedrich von Hagedorn"). - S. 282 = AaTh 1293*: Leam to Swim ("Von Friedrich von Hagedom"). - S. 283 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Von Friedrich von Hagedorn"). - S. 284-285 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Von Friedrich von Hagedorn"). - S. 285 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("Von Friedrich von Hagedom"). - S. 288-289 = vgl. Mot. J 1141.9: The guilty protests his innocence ("Von Magnus Gotlfr. Lichtwer").

V: Religionsunterricht für den ersten Cursus, oder die achte Klasse. - 1781. 12, 340 S. Die angegebenen Erzählstoffe stehen in diesem fünften Band des "Hallischen Elementarwerks", der dem ersten Religionsunterricht vorbehalten ist, in einem Anhang (S. 289-340), welcher die "Fortsetzung des im 3ten Theile angefangenen Lesebuchs" darstellt. Schütz hat hier 15 Fabeln von Lessing, zehn Fabeln und

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Erzählungen Gellerts sowie "Vermischte Stüke moralischen Innhalts" (J.J. Engel, Geliert, Bürger) und geistliche Lieder von Geliert aufgenommen. T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : Schütz/Semler V 1781, S. 292-293 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 146: Fledermaus, Dornbusch und Tauchervogel ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 297-298 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 298 = Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 298 = AaTh 1305 B: Miser's Treasure Stolen ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 303 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 305306 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbriicke] ("Von Christian Fürchtegott Geliert").

VII: Deutsches Lesebuch für den zweiten Cursus, nebst der Fortsetzung der deutschen Sprachlere und Kinderlogik. -1781. XII, 324 S. Gegenüber dem dritten Band als Fortsetzung, Erweiterung und Wiederholung geplant, handelt dieses "Lesebuch für den zweiten Cursus" im ersten Teil in fünfzehn Abschnitten wieder kombiniert Logik und Grammatik ab und bietet den Schülern sodann, im eigentlichen Lesebuchteil, "schon verschiedene schwerere Stüke" (S. IV) an. "Aus Büchern, die für die eigne Lectüre der Kinder, wobei sie der Beihülfe eines Lerers wenig oder gar nicht bedürfen sollen, geschrieben sind, rüke ich nichts ein, sondern seze voraus, daß die Campischen Kinderbücher, das Dessauische Lesebuch, der Kinderfreund usw. den Eltern oder Lerern zehnjäriger Kinder, die dereinst auf Akademien studiren sollen, bekannt genug, und zur Unterhaltung derselben in solchen Nebenstunden, die die nötige Pflege des Körpers nicht besezt hat, durch ihren Wert hinlänglich empfolen sind. Dahingegen ist es eine meiner Absichten, die ältem unsrer guten Dichter der Jugend frühzeitig bekannt zu machen, so wie sie nach und nach ihrer Fassungskraft gemäs sind; denn man findet gegenwärtig viele junge Leute, die die neuesten Schauspiele, lyrischen Gedichte, Romane, one Unterschied ihres Werts, nach einander begierig durchlesen, und dabei einen Haller, Hagedorn, Geliert, kaum dem Namen nach kennen" (S. IV-V), schreibt Schütz in der Vorrede, um seine Textauswahl zu begründen. Das Lesebuch enthält den kommentierten Abdruck eines Gedichts von A. von Haller und (S. 254-277) "Fabeln und Erzälungen" (Lichtwer, Gleim), "Gedichte von Salomon Geßner", "Beschreibungen" (Hirschfeld, Bonnet) sowie "Moralische Gedichte" (Göckingk, Bürger). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Schütz/Semler VII 1781, S. 263-264 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 121: Esel als Sänger ("Von Magnus Gottfried Lichtwer"). - S. 272-273 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Von Friedrich Wilhelm Gleim"). - S. 273-275 = Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I ("Von Friedrich Wilhelm Gleim"). - S. 275-276 = Dicke/Gmbmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Von Friedrich Wilhelm Gleim"). L i t . : Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 1057-1081, 1243, 1244, 1519-1520; LKJ 1 (1975), S. 343-346.

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Sulzer/Meierotto 1780-82 Vorübungen zur Erweckung der Aufmerksamkeit und des Nachdenkens. [Von Johann Georg Sulzer. Neubearbeitet von Johann Heinrich Ludwig Meierotto.] Mit allergnädigsten Freyheiten. - Teil l-IV. Berlin: Friedrich Nicolai 1780-82 S t a n d o r t : StLB Dortmund: Gym. 1097-1/4

Das erstmals 1768 von dem Berliner Gymnasialprofessor Johann Georg Sulzer (1720-1779) herausgegebene Lesebuch wurde für die vorliegende dritte Auflage von Johann Heinrich Ludwig Meierotto (1742-1800), ab 1775 Rektor des Joachimsthalschen Gymnasiums in Berlin, auf das Dreifache erweitert und gänzlich neu gegliedert, wobei er besonders die von Sulzer bereits intendierte Funktion als Sachlesebuch ausbaute. Es ist für den gymnasialen Schul- und den Privatunterricht bestimmt und auf "Knaben im achten Jahre bis zum Jünglinge im sechszehnten" (Teil IV, S. 2) bezogen. Die didaktisch-methodische Grundlegung des Unterrichtswerks findet sich im vierten Teil, "Allein zum Gebrauch der Lehrer": Zielsetzung ist es, intellektuelle Fertigkeiten und Techniken beizubringen und einzuüben sowie Sachkenntnisse zu vermitteln. Das Lernen soll mit den "Vorübungen" abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltet werden können, so hatte es schon Sulzer beabsichtigt: "Wenn die gewöhnliche Lehrstunden, in denen Lehrer und Schüler nur mechanisch handeln, mit einigen andern untermenget würden, in denen die Wissenslust der Jugend gereitzt, ihre Aufmerksamkeit geübt, der Beobachtungsgeist und das Urtheil geschärft, und die moralische Empfindungen rege gemacht würden (jedes von diesen Dingen nach Maaßgebung des Alters und der Fähigkeiten;) so ist kein Zweifel, daß die Jugend nicht vielmehr und mit Lust lernen würde" (Teil IV, S. III-IV). Meierotto sieht vor, daß die Schüler etwa alle zwei Jahre mit einem neuen Teil arbeiten und so ein stufenweiser Unterricht vorgenommen wird, zudem denkt der Herausgeber an einen Gebrauch außerhalb der Lehrstunden: "Andre Bücher mag der Schüler nach den Lehrstunden aus den Händen legen, vergessen können; dieses, wenn es recht gebraucht wird, muß er immer bey sich zu haben wünschen; es muß der Gegenstand des Gesprächs mit den Seinigen, es muß der Führer bey seinen Spatziergängen werden" (Teil IV, S. 12-13). I: Zum Gebrauch der letzten Classe des Königl. Joachimsthalischen Gymnasium. -1780.116 S. Der erste Teil enthält zunächst einen Abschnitt über "Merkwürdigkeiten der Natur" (S. 3-80) mit Artikeln zu einzelnen Tier- und Pflanzenarten - zum Teil mit veranschaulichenden Erzählungen -, Mineralien, zur Physiologie des Menschen, über Ackerbau und Schiffahrt und zum Thema "Das angenehme, das bewunderte, das gute Kind" mit einer Reihe von Anekdoten aus verschiedenen Quellen wie einem Text über das 'Wunderkind' Christian Heinrich Heinecke. Der folgende Abschnitt, "Beyspiele und Lehren" (S. 81-97), illustriert tugend- und lasterhaftes Verhalten anhand von moralischen Beispielgeschichten aus antiker Exempel- und zeitgenössischer Anekdotenliteratur. Die kurze Rubrik "Verstand

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und Unverstand" (S. 98-100) bringt einige Anekdoten, die sich auch in Schwankbüchern des 17. und 18. Jahrhunderts finden (z.B. S. 100 die Replik des Diogenes auf die Türüberschrift "Es müße nichts Böses hier herein kommen": "Wie kommt der Eigenthümer dieses Hauses herein?", vgl. Ranke 1979, num. 103). Die "Fabeln und Erzählungen" (S. 100-116), die zum Teil zur Äsop-Tradition gehören, stammen von Geliert, Nicolai und anderen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : (Quellenangaben nach Sulzer/Meierotto IV 1782, 67ff.) Sulzer/Meierotto I 1780, S. 5-7 = Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte. - S. 86-87 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark. - S. 98-99 = AaTh 1689 A: Raparius ("Anecdoten der Könige von Frankreich S. 37"). - S. 100 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 101 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 102 = Dicke/Grubmüller, num. 295: Hund und Dieb ("Lesebuch S. 19"). - S. 102-103 = Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte ("Kinderfr. Th. 10"). - S. 103-104 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Lesebuch S. 29"). - S. 106-107 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation ("Batteux S. 337").

11: Zum Gebrauch einiger Klassen des Königl. Joachimsthalischen Gymnasium. 1780.298 S. Auch der zweite Band beginnt mit den "Merkwürdigkeiten der Natur" (S. 361), gefolgt von einem geographisch-völkerkundlichen Teil (S. 61-147) mit den Abschnitten "Lebensart, Sitten und Gebräuche verschiedener Völker", "Von verschiedenen Nationen, jetziger sowie alter Zeiten" und Texten über Sklaverei und Menschenhandel. Hieran schließt sich ein Abschnitt "Lebensart, Gewerbe der Menschen" an (S. 148-199), z.B. mit einem langen Artikel über Johann Caspar Hirzels 'Musterbauern' Kleinjogg und Texten über bedeutende Vertreter verschiedener Berufsstände. Es folgen die aus dem ersten Teil bekannten Rubriken "Verstand und Unverstand" (S. 199-222) und "Beyspiele von Tugenden und Lastern" (S. 222-276), jeweils mit zahlreichen Anekdoten über antike Persönlichkeiten, aber auch über Gestalten der deutschen, französischen, englischen und dänischen Geschichte. Die "Fabeln und Erzählungen" (S. 276-282) stammen von Hagedorn und Lichtwer. Den Abschluß des zweiten Teils bilden Bemerkungen, Betrachtungen und Beschreibungen von H. Sander, Pope, Nicolai, von Haller, Uz, Bodmer, von Hagedom und anderen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : (Quellenangaben nach Sulzer/Meierotto IV 1782, 74ff.) Sulzer/Meierotto II 1780, S. 276-277 = Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I ("von Hagedorn").

III: Zum Gebrauch einiger Klassen des Königl. Joachimsthalischen Gymnasium. -1781.232 S. Der dritte Teil beginnt abermals mit dem Abschnitt "Merkwürdigkeiten der Natur" (S. 3-100), der diesmal unter anderem Beispiele außergewöhnlicher menschlicher Stärke und Geschicklichkeit enthält und unter dem Titel "Gewohnheit, Krankheiten" eine Anzahl von 'Vielfressern' anführt, über Wahnvorstellungen einiger Geisteskranker berichtet und die Folgen der Pest schildert. Es schließt sich ein Abschnitt "Lebensart, Angelegenheiten, Begriffe der Menschen" (S. 100-121) an, wobei die einzelnen Artikel, z.B. "Ehestand", zum Teil Anekdoten zur Veranschaulichung bieten. Wie in den vorhergehenden

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Die Lesebücher

Bänden enthält auch der dritte Band die Kapitel "Verstand und Unverstand" (S. 122-132), "Beyspiele von Tugenden" (S. 132-154) mit Exempelgeschichten zu Themen wie "Fleiß", "Sparsamkeit und Genügsamkeit", "Liebe für das allgemeine Beste". Wiederum folgen "Fabeln" (S. 154-162) sowie Betrachtungen und Beschreibungen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : (Quellenangaben nach Sulzer/Meierotto IV 1782, 85ff.) Sulzer/Meierotto III 1781, S. 154-157 = Mot. K 2131.1: Cat brings suspicion between eagle and sow ("von Hagedorn").

IV: Mein zum Gebrauch der Uhrer. -1782. XXXII, 106 S. Der vierte Teil "Allein zum Gebrauch der Lehrer" enthält zunächst die Vorrede Sulzers zur ersten Auflage "Von dem Endzweck und dem Gebrauch dieses Buchs" (S. I-XXXII), die übrigens in gekürzter Fassung auch im Lesebuch Iselins von 1768 abgedruckt ist (siehe oben Iselin 1768). Sulzer liefert hier methodische Vorschläge für die Gestaltung des Unterrichtsgesprächs; zur Behandlung der Fabel von dem Bären, der eine Fliege von der Stirn eines schlafenden Einsiedlers vertreiben will und diesem dabei den Schädel zertrümmert (AaTh 1586 A: Fatal Killing of the Insect), bringt er ein Beispiel, "wie in den untersten Classen hiebey zu verfahren wäre [...]. Man hat die Fabel vom Einsiedler und dem Bären gelesen und es ist nun so weit gekommen, daß jeder diese Fabel ordentlich wieder erzählen kann. Nun fängt der Lehrer ein freundschaftliches Gespräch darüber an. Was dünkt euch von dieser Freundschaft des Bären? - Er meinte es doch gut. - Es ist also nicht genug, gut meinen, gute Gesinnungen zu haben. - Woran fehlte es denn dem Bären um ein recht guter Freund zu seyn? - Also muß bey allem, was wir thun, erst guter Wille, aber den auch Verstand, Nachdenken, Ueberlegung seyn. Hier wird es dem Lehrer leicht seyn, aus dem Leben und den kleinen Beschäftigungen seiner Knaben Beyspiele zu nehmen oder zu erdichten, dabey ihnen kann gezeigt werden, wo es bey allem guten Willen, an Ueberlegung gefehlt hat. Diese Zurückführung auf ihre eigene kleine Handlungen ist von großer Wichtigkeit. Hat der Lehrer sich eine Zeitlang bey dem moralischen der Fabel aufgehalten, so kann er nun auch wenn er Zeit dazu hat, über andere Dinge reden. Er erzähle, was ein Einsiedler ist; wie in gewissen Ländern es Leuthe giebt, die aus Übel verstandenen Religionslehren, sich in die Einsamkeit begeben, andere aus Ueberdruß der Welt. Er spreche von dieser Leuthe Lebensart. Auch kann er sagen was für ein Thier der Bär ist, und auf diese Weise wird er gewiß, sowohl sich selbst, als seinen Zuhörern die Stunde angenehm machen. Und eine solche Stunde, da es dem Lehrer gelungen ist, die Jugend angenehm zu unterhalten, wird derselben andere weniger angenehme versüssen" (S. XV-XVI). Ausführlich geht Sulzer auch auf die schulische Vermittlung der Abschnitte "Verstand und Unverstand" sowie der "Beyspiele von Tugenden und Lastern" ein, die der "Schärfung des Verstandes und Witzes" (S. XXVII) bzw. der "Uebung in dem Gefühl des Guten und des Bösen" (S. XXIX) dienen sollen, wobei er jeweils großen Wert auf den Transfer, die Anwendung auf die eigene Situation der Schüler, legt.

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Auf die Vorrede Sulzers folgt eine Abhandlung Meierottos "Zur dritten Ausgabe" (S. 1-106). Neben den allgemeineren Ausführungen über die Zweckbestimmung des Werks enthält auch sie konkrete methodische Beispiele zur Behandlung der unten aufgeführten und einiger weiterer Fabeln (S. 48-65). In Auseinandersetzung mit Lessings fünfter Fabelabhandlung, "Von einem besonderen Nutzen der Fabeln in den Schulen" (1759), und ausgehend von der Beobachtung, die Forderung Lessings, daß die Schüler an den Fabeln nicht das Deklinieren, sondern das Erfinden neuer Fabeln üben sollten, würde in der Schule vernachlässigt, vertritt Meierotto den Standpunkt, der Lehrer solle die Schüler zu Fabeldichtern machen: "so gut wie Aesop müssen sie werden" (S. 46). Zum Abschluß seiner Abhandlung gibt Meierotto methodische Anleitungen für die Behandlung der verschiedenen Beispielgeschichten (S. 91-98). Im FrageAntwort-Prinzip soll der Lehrer die Texte im Unterricht aufbereiten und dabei vor allem auf das Verständnis der sittlich-moralischen Inhalte bedacht sein. Zwischengeschaltet ist ein Quellenverzeichnis zu allen drei vorhergehenden Teilen (S. 67-90): "Die Nachweisung, woher jeder Artikel genommen sey, was für eine Autorität er also für sich habe, und wo man nähere Erläuterung eines oder des anderen Umstandes finden könne; wird wohl das erste seyn, was man erwartet" (S. 66). Hier sind als Quellen für die zahlreichen Historien und Anekdoten z.B. Valerius Maximus und Xenophon angegeben sowie "Anecdoten grosser Herren", "Merkwürdigk. der Brandenburg. Geschichte", "Historische Gemähide", "Anecdoten der Könige von Frankreich", "Große und gute Handlungen der Dänen", "Anecdoten Ludwig XIII." T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Sulzer/Meierotto IV, 1782, S. XIV-XVI = AaTh 1586 A": Fatal Killing of the Insect. - S. 48 = Dicke/Grubmüller, num. 115: Esel und Löwe I. - S. 49-50 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting. - S. 52-53 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Fedem. - S. 53-55 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 55 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 55-56 = Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 865-870,1234,1246,1542; Helmers 1970, S. 101-103, 110111,125-139.

Abcbuch 1785 Abcbuch, für die Volksschulen des russischen Reichs, herausgegeben auf den allerhöchsten Befel der regierenden Kaiserinn, Katherina der Zweiten. Preis, one Band, 8 Kopeken. - St. Petersburg 1785. 32 S. S t a n d o r t : Niedersächsische SUB Göttingen: 8° Did. 364/29

Dieses im Auftrag Katharinas II. herausgegebene ABC-Buch, das zum Gebrauch an russischen Volksschulen bestimmt ist, besteht neben dem eigentlichen ABCTeil aus Gebeten und Sittensprüchen sowie "Kleine[n] Erzälungen" (S. 18-29). Außer den aufgeführten Erzähltypen finden sich hier noch zwei moralische Beispielgeschichten. Jedem Erzähltext ist ein "Sittenlehre" betitelter Absatz

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Die Lesebücher

angefügt, der die aus der Geschichte zu ziehende Moral enthält, im Fall der Fabel vom Adler und Raben darüber hinaus eine positive und eine negative moralische Beispielerzählung zur Veranschaulichung. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Abcbuch 1785, S. 18-19 = Dicke/Grubmüller, num. 6: Adler und Rabe. - S. 20 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 21-22 = Dicke/ Grubmüller, num. 295: Hund und Dieb. - S. 22-23 = Dicke/Grubmüller, num. 290: Alter Hund. S. 27-29 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 1255.

Basedow 1785 Unerwartlich grosse Verbesserung der Kunst Lesen zu lehren, nebst einem Buchstabir=Büchlein von J[ohann) B[ernhard] Basedow. - Leipzig!Hamburg: Crusius undBohn 1785. 72 S. S t a n d o r t : Hessische LB Wiesbaden: 8' Bn 15

Mit diesem Lehrwerk wendet sich der Pädagoge, Theologe und Publizist Johann Bernhard Basedow (1724-1790) zunächst an "Väter, Mütter, Hauslehrer und Schulhalter" (Zueignung), die Kindern das Lesen beibringen wollen; den dritten Teil, ein "Buchstabir-Büchlein" (S. 30-68), hat Basedow für den Leselernunterricht von Kindern ab ca. fünf Jahren konzipiert. Bei der Vorstellung seiner "Unerwartlich grosse[n] Verbesserung der Kunst Lesen zu lehren" bedient sich Basedow eines fiktiven Erfahrungsberichts, "Gottlieb Kinderfreunds Leseschule" (S. 9-30), in dem er methodische Hinweise gibt: Statt wie andernorts üblich mit Buchstabierübungen beginnt Basedows Konzept mit dem Nachsprechen ganzer Sätze, die sodann in Wörter und Silben geteilt werden, anhand derer erst die Kenntnis der Buchstaben vermittelt werden soll. Unter konsequentem Verzicht auf die hergebrachte Methode, das Lesen anhand von Bibelsprüchen und Katechismus zu lehren, koppelt Basedow den Leseunterricht von der religiösen Erziehung ab; den zweiten Teil des Buchstabierbüchleins, "Einige Leseübungen, in bisheriger Ermangelung des Kinderbuchs" (S. 46-68), bilden zunächst kurze Verhaltens-, Anstands-, Klugheits- und Sittenlehren (S. 46-51) wie z.B. "ein ungehorsames kind muß gestraft werden; sonst wird es niemals gehorsam, niemals klug, niemals lange zeit vergnügt" (S. 47), darauf folgen "Lehren, in Geschichten" (S. 51-68), wobei es sich um moralische Beispielgeschichten handelt, an deren Protagonisten mit Namen wie "Junker Unverstand", "Gutherz", "Junker Selbstfeind", "Monsieur Sonderbar", "Fräulein von Freydumm", "Mamsell Schmauß" usw. die Folgen schlechter oder guter Charaktereigenschaften demonstriert werden. Dazu kommen äsopische Fabeln mit angehängter Sittenlehre. In Auseinandersetzung mit der ablehnenden Position Jean-Jacques Rousseaus zur Verwendung der Fabel in der Erziehung (S. 226-234; vgl. Tomkowiak 1990) hatte Basedow fünfzehn Jahre zuvor in seinem "Methodenbuch für Väter und

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Mütter der Familien und Völker" (1770) die Ansicht vertreten, daß zur Vermittlung von Morallehren ihre Veranschaulichung durch Erzählungen sehr wohl notwendig sei, favorisierte gegenüber der Fabel, deren allzu häufigen Gebrauch im Unterricht er ablehnte, jedoch Erzählungen von geringerem Fiktionalitätsgrad: "...in den eigentlichen Fabeln aber ist ein Theil des Inhalts offenbar falsch und wider den Lauf der Natur; aber alles Uebrige so übereinstimmend und zusammenhängend, daß der Verstand sich mit Leichtigkeit das Ganze vorstellen kann. Wenn die Thiere dächten und redeten, so würde die Lafontainische Fabel von dem Raben, seinem Käse und dem Fuchse eine erdichtete Erzählung seyn, und nicht Fabel mehr scheinen. Ich darf nicht erst beweisen, daß, wenn man einmal dichten muß, eine erdichtete Erzählung allemal einer Fabel vorzuziehen sey, wofern der moralische Zweck durch beyde kann in gleichem Grade erfüllet werden. In dem Unterrichte der Jugend halte ich den häufigen Gebrauch der Fabeln nicht für so nützlich, als die meisten thun; ob ich gleich die Regeln der Sittenlehre und Klugheit lieber durch Fabeln stärken, als durch lange Beweisgründe und Ermahnungen entkräften wollte. Ich sage nur, daß wir der Fabeln nicht bedürften, wenn wir zu jedem Theile des moralischen Unterrichts die besten wahren und erdichteten Erzählungen, welche nicht Fabeln sind, gesammelt und in Ordnung gebracht hätten. Aber so lange dieses nicht geschehn ist, spreche ich den Fabeln ihren Nutzen nicht ab" (S. 228-229). Übungen im Memorieren und Erzählen allerdings könne ein Kind auch ohne Fabeln haben, "Feenerzählungen in den Schriften der Frau von Beaumont von bezauberten Personen, und zwar von Prinzen und Prinzeßinnen" seien hingegen für Kinder gar nicht geeignet (S. 229-230). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Basedow 1785, S. 63 = Dicke/Grubmüller, num. 450: Ochsen und Löwe. - S. 66-67 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 67 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 68 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 68 = AaTh 1305 B: Miser's Treasure Stolen. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 882-888, 1217,1272-1273; Helmers 1970, S. 169.

Basedow 1786 Geschenk an Bürgerschulen. Neues Werkzeug zum Lesenlehren, zur Gotteserkenntniß und zur notwendigsten Sprachrichtigkeit von Joh[ann] Bernh[ard] Basedow und einer für die Aufklärung arbeitenden Gesellschaft. - Leipzig: Siegfried Lebrecht Crusius 1786.144 S. S t a n d o r t : Hessische LB Wiesbaden: an: 8° Bn 15; HAB Wolfenbüttel: Pa 24

Dieses in der Vorrede als neue Auflage der "Unerwartlich grosse[n] Verbesserung" (siehe oben Basedow 1785) von Johann Bernhard Basedow zusammen mit "einer für die Aufklärung arbeitenden Gesellschaft" herausgegebene Unterrichtswerk "zum Lesenlehren, zur Gotteserkenntniß und zur nothwendigsten Sprachrichtigkeit" verzichtet im Gegensatz zur ersten Ausgabe nicht mehr auf religiöse, sondern nur auf konfessionelle Unterweisung: "Keine Leseübung in

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Die Lesebücher

Schulen muß, ihrem Inhalte nach, sectirisch seyn. Nicht catholisch, nicht lutherisch, nicht reformirt. Was (wohl zu merken, des blossen Lesens wegen) in Leseschulen vorgeht, daran muß ein Juden=Kind eben sowohl Theil nehmen können, als ein Christen=Kind. Denn die Mittel der Aufklärung müssen allgemein gemacht werden. [...] Unsre Wahl der Materien ist darnach eingerichtet" (S. 19-20). Auf die theoretische Auseinandersetzung mit dem Lesenlehren und Lesenlernen folgen ab S. 33 die Leseübungen "An die Schüler": zunächst Buchstaben, Buchstabenverbindungen, Silben und Wörter, dann "Memorialverse wegen des Lesens", kurze Sätze (teilweise moralischen Inhalts, aus Alltag und Umwelt der Kinder), "Erzählungen von Fehlem und Sitten einiger Kinder" (S. 88-91). Unter dem Titel "Fehler und Laster der Jugend" schließen sich moralische Beispielgeschichten, darunter äsopische Fabeln, an (S. 94-104), weitgehend identisch mit denen der ersten Ausgabe. Außerdem enthält der Band Sprach- und Satzbildungsübungen sowie, den religionsdidaktischen Zwecken entsprechend, "Etwas von Gott" (S. 105ff.). T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Basedow 1786, S. 99-100 = Dicke/Grubmüller, num. 450: Ochsen und Löwe. - S. 102-103 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 103 = Dicke/Grubmiiller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 104 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 104 = AaTh 1305 B: Miser's Treasure Stolen. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 887-888,1273.

Gedike 1791 Kinderbuch zur ersten Übung im Lesen ohne ABC und Buchstabiren. Herausgegeben von Friedrich Gedike. - Berlin: Johann Friedrich Unger 1791. X, 154 S. Standort

HAB Wolfenbüttel: Pb 482

Der Pädagoge Friedrich Gedike (1754-1803) hat dieses Leselernbuch ursprünglich für seine fünfjährige Tochter verfaßt (S. II) und sieht es nun, in dieser recht aufwendigen, auf Schreibpapier und zum Teil zweifarbig gedruckten Form für den häuslichen Gebrauch vor, "den Eltern, besonders Mütter, oder Hofmeister, bei dem Unterricht ihrer Kinder oder Zöglinge davon machen könnten" (S. VIII). Zum allgemeinen Schulgebrauch sei das Buch jedoch nicht gedacht: "Für gewöhnliche Schulmeister, die zu sehr am hergebrachten Schlendrian hängen, ist dis Buch freilich nicht bestimmt. Dazu ist es auch zu theuer" (S. VIII). Über die verschiedenen Buchstabier- und Syllabiermethoden seiner Zeit hat Gedike deutliche Worte der Kritik, er plädiert statt dessen für eine analytische Methode, bei der die Kinder "durch die Wörter und zugleich mit den Wörtern die Buchstaben" kennen lernen (S. II). Entschieden wendet er sich gegen die Verknüpfung von Religions- und Leseunterricht: "Auch ist der Inhalt der meisten Fibeln wol nichts weniger als anziehend für die Kinder. Wenigstens ist es mir immer unbegreiflich gewesen, wie man sich einbilden kann, daß der Katechismus und Gebete, die einen großen Theil des Raums in den gewöhn-

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liehen Fibeln einzunehmen pflegen, eine schikliche und interessante Leseübung für Kinder gewähren können, und wie man nicht einsehen will, daß man, statt dadurch den Kindern die Religion angenehm und ehrwürdig zu machen, sie vielmehr frühzeitig zur Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit in Ansehung der Religion gewöhnt" (S. VIII-IX). Gedikes "Kinderbuch" läßt sich in drei Stufen gliedern: Zunächst erscheinen Übungen im Lesen einzelner Wörter, dann im Lesen ganzer Sätze (S. 107-112: Sprichwörter), und die dritte Stufe dient der Übung im Lesen zusammenhängender Texte. Die "Kleine[n] Erzählungen und Fabeln" (S. 114-145) in Vers und Prosa behandeln die Folgen von Tugenden und Lastern. Die klassifizierten Erzählstoffe gehören - bis auf die Parabel von den Bäumen für die nächste Generation - der äsopischen Fabeltradition an, sie sind in Fassungen zeitgenössischer Autoren präsentiert. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Gedike 1791, S. 114 = vgl. Mot. U 21.1: Hen complains that man eats her, but she eats ant - S. 119 = AaTh 1305 B: Miser's Treasure Stolen. - S. 119 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 122 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 130 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut. - S. 131 = Dicke/ Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn. - S. 132 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 137 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation. - S. 139 = Dicke/ Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd. - S. 143 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 904-907, 1226-1227,1361.

Reventlow 1793 Kinderfreuden oder Schulunterricht in Gesprächen. [Von Friederike Juliane Gräfin von Reventlow], - Teil 1. Kiel: Königl. Schulbuchhandlung/Leipzig: J. S. Heinsius und Sohn in Commission 1793.361 S. S t a n d o r t : Schleswig-Holsteinische LB Kiel: U 609

Die Verfasserin Friederike Juliane Gräfin von Reventlow (1762-1816) möchte mit diesem in Gesprächsform geschriebenen Lehrbuch dem "Verlangen nach einem Buch zum Unterricht in Volks- und besonders Landschulen" (Vorbericht) nachkommen. Sie orientiert sich dabei am Kindermagazin der Jeanne Marie Leprince de Beaumont, "Magasin des enfans [sic] ou dialogues entre une sage gouvernante et plusieurs de ses élèves de la première distinction [...]" (1756; deutsch: "Lehrreiches Magazin für Kinder zu richtiger Bildung ihres Verstandes und Herzens für die deutsche Jugend eingerichtet von Johann Joachim Schwabe" [ 3 1761]). In ihrem Vorbericht betont sie ausdrücklich, daß es nicht die Absicht des Buches sei, "einen vollständigen und noch weniger systematischen Unterricht darzubieten" (Bl. A 2 a ). Vielmehr solle ein verständiger Lehrer - und nur in Gegenwart eines solchen sollten Kinder das Buch lesen - die Lücken ergänzen, das Nötige erläutern und also das Vorkommende als Leitfaden zum ausführlichen Unterricht gebrauchen. Als Zweckbestimmung des Buches gibt die Ver-

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Die Lesebücher

fasserin an, "gewisse rohe Begriffe und Vorurtheile frühzeitig auszurotten [...], die Jugend zum Nachdenken und zum Gebrauch ihres gesunden Verstandes über die Gegenstände, welche sie umgeben, zu erwecken, und ihr solchergestalt durch einige Erweiterung des gewöhnlichen Ideenkreises eine veredelte Existenz zu verschaffen; vorzüglich aber die zarten Seelen der Kinder auf die mehr als thierische Bestimmung des moralischen Menschen, und auf die eigenthümliche Schönheit des Wahren und Guten bald aufmerksam zu machen" (Bl. A 2 b ). Am Ende des Vorberichts kündigt die Verfasserin einen zweiten Teil an, der jedoch nicht erschienen ist (vgl. ADB 28, 337). Das Buch besteht aus dreizehn fiktiven Unterrichtsgesprächen zwischen einem Schulmeister und vierzehn Schulkindern, acht Knaben im Alter von acht bis fünfzehn und sechs Mädchen im Alter von sechs bis fünfzehn Jahren. Abgehandelt werden biblische Geschichten, naturwissenschaftliche, landes- und völkerkundliche Themen, einen Teil der Gespräche bilden immer wieder Lieder, Rätsel, Fabeln, moralische Beispielgeschichten, Anekdoten und einige längere Geschichten und Märchen, die entweder vom Schulmeister selbst oder auch nach Aufforderung durch den Schulmeister von einem der Kinder erzählt werden. Diese Geschichten dienen zum Teil als Anknüpfungspunkte zur Vermittlung sowohl moralischer Inhalte wie auch z.B. geographischer Kenntnisse, zum Teil stehen sie, gewissermaßen als Bonbon, am Ende eines Unterrichtsgesprächs. Über die Quellen für ihre Texte macht die Verfasserin keine Angaben. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Reventlow 1793, S. 60-61 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark. - S. 95-96 = Mot. T 256.2: Medicine against quarrelling: the wife must take one dose and keep it in her mouth for ten minutes as soon as her husband is angry. - S. 156-157 = Dicke/ Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte. - S. 178-180 = AaTh 1430: Luftschlösser. - S. 260261 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit. - S. 261-263 = AaTh 980 B: Großvater und Enkel. - S. 289-290 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt. - S. 290-291 = Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind. - S. 321 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 350-351 = AaTh 1586 A: Fatal Killing of the Insect. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 1490-1491.

Voit 1793 Schule des Vergnügens für kleine Kinder in drey Klassen abgetheilt von Johann Peter Voit, Archidiaconus und Professor in Schweinfurt. Zweyte verbesserte Auflage. Mit Kupfern. - Nürnberg: C. Weigel/A. G. Schneider 1793. 12 ungez. Bll., 84 (I), 64 (II), 56 (III) S., 6 ungez. Bll. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1006-7936

Die "Schule des Vergnügens" des Theologen und Pädagogen Johann Peter Voit (1747-1811) verfolgt das Prinzip, dem Lernen das Vergnügen beizugeben. In seiner mit abgedruckten Vorrede zur ersten Auflage von 1788, "Zur Nachricht für Eltern und Lehrer", wirft Voit bisherigen Methoden des Erstleseunterrichts Praxisferne und Mangel an Anschauung vor und weist darauf hin, daß er seine

Voit 1793

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Methode, die auf der Überzeugung beruht, "daß man auch ganz kleinen Kindern das Lernen angenehm und leicht machen könne" (Bl. *2a), selbst erprobt habe. Voit wendet sich mit seinem Lehrbuch an Eltern und Lehrer, "die etwas mehr, als die massige Ausgabe für eine gewöhnliche Fibel, an ihre Kinder wenden können und wollen" (Bl. *2a). Diesen Adressatenkreis benennt er in der Vorrede zur vorliegenden zweiten Auflage noch einmal in aller Deutlichkeit: "...nicht für arme und unbemittelte Eltern, sondern für wohhabende" (Bl.)( la) sei das Buch bestimmt. In zehn Regeln gibt Voit methodische Anweisungen zum schrittweisen Lesenlernen, hier heißt es unter anderem: "Die Schule des Vergnügens darf keinem Kinde als ein Bilderbuch zum Spielen gegeben, sondern muß nur zum Gebrauche hergethan, und dann in einem Schranke verschlossen werden, bis das Kind wieder etwas darinnen lernen will, oder soll" (Bl. *7b-*8a). Das Buch besteht aus drei aufeinander aufbauenden Teilen, von Voit als Klassen bezeichnet. Die erste Klasse enthält 31 Kupfertafeln mit darunterstehendem ABC-Vers als Anschauungsmaterial zum Alphabet, z.B. "Der Lehrer lehrt die Kinder fein / Gott lieben, menschenfreundlich seyn" (S. 23) oder "Den Negersclaven hält man schlecht; weit besser hats bei uns ein Knecht" (S. 27). Es folgen Wörter, moralische Lehrsätze, Rätsel und kurze Gedichte zu Leseübungen. Die zweite Klasse, "Zeitvertreib für Kinder, die lesen können, enthaltend verschiedene Kinderspiele", bietet auf 64 Seiten in fiktiven Gesprächen von "Magister Kinderlieb", "Frau Herzgut" und anderen Trägern 'sprechender Namen' mit einer Reihe von Kindern verschiedene Unterrichtsspiele und Situationen, anhand derer naturkundliche, geographische und landeskundliche Kenntnisse vermittelt werden sollen. Außerdem finden sich fünf Anekdoten bzw. Historien (S. 38-41), deren letzte über den Banditen Cartouche endet: "Naschen war sein Anfang, und sein Ende war, daß er lebendig gerädert wurde. O! riefen die Kinder insgesamt, wir wollen uns von Jugend auf immer gut aufführen, damit es uns in unserm ganzen Leben wohl gehen möge. August sagte: Es bleibe dabey!" (S. 40-41). Die dritte Klasse, "Zeitvertreib für Kinder die lesen können, enthaltend einige Briefe, Fabeln, Gedichte, ingleichen kurze Geschichten und Lieder" (56 S.), von der Voit hofft, daß "Verstand und Herz [...] gleich viel dabei gewinnen" (Bl. *8 a ), bringt fiktive Briefe von Kindern an Kinder mit sachlich wie moralisch lehrreichen Inhalten, "Einige Fabeln und Gedichte" (S. 20-34), "Kleine Geschichten" (S. 35-43), wobei es sich um Anekdoten handelt, und religiöse Lieder. Sechs unpaginierte Blätter mit Alphabet und verschiedenen Schriftarten schließen den Band ab. Bei den typisierten Erzählstoffen - zumeist Fabeln der Äsop-Tradition - sei besonders auf den in die zweite Klasse aufgenommenen Analphabetenschwank des Typs AaTh 1331 A* hingewiesen, der aus Unterhaltungsbüchlein des 17. und 18. Jahrhunderts bekannt ist und unter den anderen, moralisierenden Geschichten dieses Lehrbuchs eine deutliche Ausnahme darstellt. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Voit 1793, (I) S. 57 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle. - (II) S. 39 = AaTh 1331 A*: Buying Spectaclcs. - (III) S. 21 = Dicke/Grubmüller, num. 150: Fliege und Ameise. - S. 23-26 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus. - S. 26 = AaTh 845: Der Alte und der Tod. - S. 28 = Dicke/Grubmüller, num. 163:

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Die Lesebücher

Frosch und Aal. - S. 28 = Dicke/Grubmüller, num. 74: Dornbusch und Feigenbaum. - S. 29 = Dicke/Grubmüller, num. 60: Biene und Spinne. - S. 30-31 = Dicke/Grubmüller, num. 540: Spinne und Seidenwurm. - S. 39 = [AaTh 921 A*:] Der aufrichtige Dieb. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 1250,1564-1565.

Vetterlein 1796 Chrestomathie deutscher Gedichte gesammelt und erklärt Vetterlein. - Bd. I-IV. Kothen: Johann August Aue 1796-1808

von C. F.

R.

S t a n d o r t : Niedersächsische SUB Göttingen: 8° Poet. Genn. 12537

Mit seiner Absicht, "jungen Dichterfreunden Beispiele und Muster aus allen oder doch den meisten Gattungen der Gedichte" (S. IV) vorzulegen und diese "mit einem kritischen und erklärenden Kommentar herauszugeben und in Ansehung unsrer deutschen Dichter das zu versuchen, was von gelehrten Leuten in Ansehung der alten Klassiker längst geschehen ist" (S. V-VI), knüpft der Pädagoge und Philologe Friedrich Rudolf Vetterlein (1759-1842) bewußt an die Tradition der lateinischen, der mittelalterlichen Chrestomathien an. Sein Zielpublikum sind diejenigen, welchen "Lesen und Studiren der vaterländischen Dichter am nützlichsten sein kann". Es ist dies "die mittlere Jugend, und der Teil des übrigen lesenden Publikums [...] zwischen dem eigentlichen Gelehrten und dem unwissenden Nichtgelehrten" (S. VI-VII). Unter Hinweis auf die fließenden Grenzen zwischen "niedrigen Volksklassen" und den "feinern Ständen" erklärt Vetterlein über seine intendierten Leser, daß sie "bei einer lebhaften Phantasie die Reize der Poesie zu lieben pflegen, weil es ihnen an den gemeinsten, hier nöthigen Vorkenntnissen, als mythologischen und geographischen, nicht zu fehlen pflegt, als welche bereits in den Unterricht der frühem Jugend der mittlem Stände gezogen werden, und insonderheit, weil sie mit der reinen und nach berichtigten Begriffen bestimmten Sprache der Bücher bekannter zu sein pflegen, als der eigentlich sogenannte gemeine Mann, welchen vornehmlich seine Unkunde in den feinern Wortfügungen und bestimmtem Wortbedeutungen unsrer Sprache zu dem Genuß unsrer bessern Dichter noch unfähig macht" (S. VII-VIII). Vornehmlich habe er jedoch junge Studierende vor Augen gehabt; vielleicht könne die Sammlung auch "von angehenden Lehrern, welchen Zeitmangel und überhäufte Geschäfte, eigne Vorbereitung versagen, im Unterricht nicht ganz ohne Nutzen gebraucht werden" (S. X). Über die Auswahl der Stücke für seine nach Gattungen geordnete Chrestomathie schreibt Vetterlein, er habe auf "einen lehrreichen Inhalt und auf eine wahrhaft dichtrische Ausführung" geachtet, doch auch einige wenige "mittelmäßige Stücke" aufgenommen, weil er es für "eben so nützlich für die Bildung des guten Geschmacks hielt, wenn man sieht, wie man nicht schreiben und dichten müsse, als wie man es müsse" (S. XI). Entschieden wendet sich Vetterlein gegen Bearbeitungen von Texten, wie sie Karl Wilhelm Ramler mit seinen Fabelausgaben vorgelegt hat, z.B. "Fabeln und Erzählungen aus verschie-

Vetterlein 1796

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denen Dichtern [...]" (1797; vgl. Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 1485-1486). Sein Fazit lautet: "Wenn Ramler in solchen Verbesserungen oft nicht glücklich gewesen ist, wie selten wirds nicht erst - Meister Ballhorn sein!" (S. XIV). /: 1796. XIV, 420

S.

Das erste Buch dieses ersten Bandes enthält "Fabeln" (S. 1-210), das zweite Buch besteht aus "Erzählungen" (S. 211-320), ihnen folgen "Romanzen" (S. 321420); innerhalb der Gattungen ist die Reihenfolge chronologisch. Jedem Text sind ausführliche Anmerkungen beigegeben, die neben der Angabe der Quelle Hinweise auf weitere Bearbeitungen des Stoffes (zum Teil mit Textabdruck), eine Bewertung der dichterischen Qualität, Gedanken zu Aussage und Moral des Textes sowie Kommentare zu einzelnen Textstellen enthalten. Hin und wieder finden sich in den Anmerkungen auch allgemeine Informationen und Überlegungen zur Geschichte und Theorie der Fabel. So erfahrt der Leser z.B. über die "alten griechischen Fabeln, die man gemeiniglich die äsopischen nennt": "Daß sie nicht von dem alten Phrygier herrühren, wenigstens nicht alle und keine in der Gestalt, worinn wir sie haben, bedarf wohl keines Beweises. Die drei von Xenophon, Aristoteles und Gellius aufbehaltenen Fabeln, besonders die letzte, mögen vielleicht ächt sein; allein die beim Gellius ist auch in einem ganz andern Geschmack als die Fabeln in der vorhandenen Sammlung. Diese hat ganz das Ansehn der weitschweifigen, mährchenhaften Erzählungen der Morgenländer und dergleichen mögen Aesop und andre Orientaler oft gemacht haben; aber die meisten Fabeln der griechischen Sammlung tragen das wahre Gepräge der Kunst, des feinsten Geschmacks und der reifsten Uebung im Styl; die Erfindung des Faktums ist immer natürlich und wahrscheinlich; die symbolischen Wesen allemal wohl gewählt und vom bestimmten Charakter; der Sinn daher leicht zu finden; die Lehre wahr, einleuchtend und nie alltäglich, oft das Resultat reifer Statskunst und Menschenkenntnis, und die Schreibart simpel, kurz, vollkommen angemessen und höchst deutlich. - Weise Griechen in spätem Zeiten erfanden und sammelten sie; und da das Wort mythos bei ihnen vieldeutig ist, so nannten sie sie, zum Unterschied von den religiösen Mythen [...], äsopische Mythen. Mythen aber hießen sie, glaub ich, deswegen, weil darinn vernunftlose Wesen sprechen, welches auch in den eigentlichen mythois, den Erzählungen ihrer heiligen Geschichte, oft vorkam, wo nemlich ebenfalls Hunde, Eichen, Schiffe usw. zu reden pflegten. Schon D. Luther glaubte nicht, daß Aesop der Verfasser dieser Fabeln sei. 'Ich halte, (sagt er in der Vorrede zu Etlichen Fabeln aus Aesopo,) es sei etwan durch viel weiser Leute Zuthun Stück vor Stück zu Haufen gebracht, und endlich etwan durch einen Gelehrten in solche Ordnung gestellet.' Er setzt auch hinzu, daß sie sich deswegen hinter den Aesopus gesteckt hätten, um bei jungen und ungebildeten Leuten, denen einmal die Märchen des Phrygiers behagten, mit Hülfe seines Namens, desto leichter Eingang zu finden" (Fußnote S. 112-114). Vetterlein diskutiert weiterhin die Fragen, ob es sinnvoll sei, Fabeln mit Epimythien zu versehen (S. 112-115), und ob Fabeln für Kinder geeignet seien

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Die Lesebücher

(S. 115), und paraphrasiert kommentarlos Lessings 1759 erschienene fünfte Fabelabhandlung "Von einem besonderen Nutzen der Fabeln in den Schulen" (S. 174-176). Gelegentlich erscheinen Gattungsdefinitionen bzw. Beschreibungen einzelner Gattungsmerkmale: "Die unbestimmten Bezeichnungen der Personen, Oerter und Zeiten haben in der Fabel die Absicht, den Leser errathen zu lassen, daß sie eine Fabel hören werden, welches er gleich vom Anfange an wissen muß, wenn er dabei an analogische Angelegenheiten im menschlichen Leben, nicht aber an die physische oder moralische Möglichkeit der erzählten Begebenheit denken; wenn er das Faktum als Bild, nicht als Wahrheit betrachten, oder wenn er die Fabel verstehen soll. Daher lassen auch die Fabeldichter gemeiniglich Thiere und Bäume handeln und reden können und es also auch keinem einfällt, zu glauben, daß das, was er hört, wahre Geschichte sei" (S. 193). Zum Märchen liest man, ausgehend von Wielands Gedicht "Der Vogelsang", bei Vetterlein folgendes: "Dieses schöne Gedicht [...] ist eine Erzählung von der Art, die man Mährchen nennt, d. i. eine solche, worinn eine halbnatürliche und halbwunderbare Begebenheit erzählt wird; und zwar so erzählt wird, daß ein nicht ganz ungebildeter Leser oder Zuhörer eins von dem andern leicht unterscheiden kann, und sogleich gewahr wird, daß er ein erdichtetes Histörchen, ein Mährchen lese oder höre. [...] das Mährchen, und auch das poetische Mährchen, mehr darauf abzweckt, uns zu ergötzen, eine kleine Weile leicht und angenehm zu unterhalten; und sich am Ende allemal für das gibt, was es ist, für ein Spiel der Phantasie, das den Verstand nur schwach täuschen kann. Das Mährchen ist also eine Mischung des Wahrscheinlichen und Unwahrscheinlichen; aber nicht des Unwahrscheinlichen schlechthin genommen. [...] Der Dichter muß das Wunderbare so behandeln, daß es unter gewissen Voraussetzungen denkbar wird oder als möglich erscheint" (S. 281-282). Die klassifizierten Erzählstoffe - hier in den Fassungen der Dichter des 18. Jahrhunderts wiedergegeben - sind aus unterschiedlichen literarischen Quellenbereichen bekannte Fabeln, Schwanke und Parabeln. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : (Die Seitenzahlen beziehen sich auf jeweils auf Text und Anmerkung) Vetterlein I 1796, S. 1-4 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("S. Hagedoms Fabeln, 2. B."). - S. 5-15 = Dicke/Grubmüller, num. 154: Fliege, Löwe und Spinne ("Aus Hagedorns Fabeln, 1. B."). - S. 16-19 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 107: Esel und zwei Gesellen ("S. Hagedorns Fabeln, 1. B."). - S. 21-26 = Dicke/Grubmüller, num. 633: Wolf und Menschenbild ("Von Hagedorn; Fab. 1. B."). - S. 27-33 = Dicke/Grubmüller, num. 211: Fuchs ohne Schwanz ("Aus Hagedorns Fabeln, 1 B."). - S. 110-116 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Von F.W. Gleim"). - S. 171-173 = Dicke/Grubmüller, num. 510: Schlange und Jupiter ("Von G.E. Lessing"). - S. 174-176 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 115: Esel und Löwe I ("Von G.E. Lessing"). - S. 177-183 = AaTh 1347: Lebendes Kruzifix gewünscht ("Von G.E. Lessing"). - S. 207-210 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Von Benj. Michaelis"). - S. 213-222 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Aus Gellerts Fab. und Erzählungen 2. B."). - S. 252-262 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Von Gleim"). - S. 308-320 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Von J.D. Falk. S. Neue Blumenlese auf 1795. Leipz. S. 93").

IV: [2. Titelblatt:] Chrestomathie deutscher Gedichte. Für Freunde der vaterländischen Dichtkunst, vornehmlich aber zum Gebrauch in den obern Klassen

Vetterlein 1796

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deutscher Schulen, gesammelt von C.F.R. Vetterlein. Supplement=Band. - 1808. XVI, 374 S. Wie schon die anderen Teile der Chrestomathie soll auch dieser Ergänzungsband, so Vetterlein, "ein praktisches Handbuch sein, das junge Leute, in und außer der Schule, zur Bildung der Sprache und des Geschmacks studiren, und woraus sie sich zugleich einen Schatz schöner Kenntnis und echter Lebensweisheit sammeln können" (S. III). Bei der Auswahl der Stücke habe er wieder nicht allein auf poetische Qualität, sondern auch auf lehrreichen Inhalt, "zumal in sittlicher Hinsicht" (S. IV), geachtet. Die Lehrer hätten mit dieser Sammlung für einige Zeit Material für Interpretations-, Stil-, Vorlese- und Deklamationsübungen sowie Mustertexte für den Poetikunterricht. Anders als bei den vorhergehenden Bänden verzichtet Vetterlein hier, "nach dem Wunsche manches wackern Schulmanns, der sich der Chrestomathie bediente", auf die Anmerkungen. Diese wolle er in einem eigenen Band herausgeben, "weil es besser und zu Erreichung der angeführten Zwecke bequemer ist, den Schülern nur den ersten [den Text] in die Hände zu geben, zu geschweigen, daß ihnen dadurch auch der Ankauf erleichtert wird" (S. IV). Die Verfasser der Texte erfährt der Leser dieses Bandes aus dem Inhaltsverzeichnis. Abermals und ganz entschieden distanziert sich Vetterlein von der "Mode [...], daß die Sammler fremder Gedichte, anstatt den wahren und echten Text zu liefern, die aufzunehmenden Stücke vorher abändern, befeilen, und, so Gott will, wohl gar verbessern" (S. IV-V). Zu diesen Herren gehöre er nicht; die auch in seiner Sammlung gelegentlich anzutreffenden Veränderungen gegenüber dem Originaltext seien solche, "wozu mir die Gefälligkeit der Herren Verfasser selbst handschriftliche Verbesserungen mitgeteilt hat" (S. VI). In etwas anderer Anordnung als in den anderen Bänden, so "daß die leichten und einfachem vorangehen", enthält dieses Supplement die Abteilungen "Erzählungen" (S. 3ff.), "Allegorische Erzählungen" (S. 51ff.), "Fabeln" (S. 63ff.), "Lieder" (S. 97ff.) und "Oden" (S. 121ff.), jeweils mit Texten der bekannten Dichter des 18. Jahrhunderts. Bei den klassifizierten Erzählungen handelt es sich wieder um Stoffe unterschiedlicher literarischer Provenienz in den Bearbeitungen der angegebenen Verfasser. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Vetterlein IV 1808, S. 35-37 = AaTh 802: Bauer im Himmel ("Chn. F.D. Schubarl"). - S. 40-41 = Mot. J 1638: Sticking to the rules ("A.F.E. Langbein"). - S. 41-44 = AaTh 1416: Die neue Eva ("A.F.E. Langbein"). - S. 63-64 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 255: Gelehrter Hase und Löwe ("F. v. Hagedorn"). - S. 64-65 = Mot. N 886: Blind man carnes lame man ("Chn. F. Geliert"). - S. 68-70 = Dicke/Grubmüller, num. 150: Fliege und Ameise ("J.W.L. Gleim"). - S. 72 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 450: Ochsen und Löwe ("J.W.L. Gleim"). - S. 72-73 = Mot. J 1465: Trumpeler's false defense ("J.F.W. Zachariä, nach B. Waldis"). - S. 73-74 = vgl. AaTh 122 D: "Let me Catch you Better Game". - S. 78-81 = Dicke/Grubmüller, num. 179: Fuchs und Eichhörnchen ("G.K. Pfeffel"). - S. 92-93 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I ("J.A. Weppen"). L i t . : Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 926-929, 1249, 1558; Helmers 1970, S. 53-56, 63-64, 67-78.

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Die Lesebücher

Funke 1797 (vgl. auch Funke 1803)

(Neues Elementarbuch Hälfte 1-2)

zum Gebrauche

bei dem Privatunterrichte.

Teil I,

Neue Bilder-Fibel zum Privat=Gebrauch in Familien. Herausgegeben C[arl] P[hilipp] Funke. - Teil I II. Berlin: Vossische Buchhandlung 1797

von

S t a n d o r t UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1007-2691

1,1: Erster Theil. Erste Hälfte, welche die Buchstabenkenntniß, das Lesenlernen und die Vorbereitung zum Rechnen begreift. Mit vier und dreißig Vignetten. XVI, 180 S. Die vorliegende Fibel des Pädagogen Carl Philipp Funke (1752-1807) bildet den Anfang eines sechsbändigen enzyklopädischen Werkes für den Privatunterricht, "worin die Elemente der nöthigsten Kenntnisse und Wissenschaften für die Jugend der gebildetem Stände vorgetragen werden sollen" (S. I). In seiner Vorrede führt Funke zunächst "einige allgemeine, auf die erste Bildung der Kinder sich beziehende Grundsätze" aus. So äußert er sich unter anderem über die dem Kind eigenen negativen Triebe, denen man steuern müsse, und betont damit die Notwendigkeit der Entwicklung "der sittlichen Anlagen, Fähigkeiten und Kräfte" ebenso wie die der Bildung des Verstandes (S. II-XI). Nach dem siebenten Lebensjahr solle man dem Kind "nach und nach den Zugang zu den Schätzen der Büchergelehrsamkeit" öffnen, schreibt Funke, wobei man in ihm als erstes die Lust zum Lesenlernen zu erwecken habe: "Kinder hören gar zu gern etwas erzählen. Selbst die abgeschmacktesten Märchen der Kindermuhmen machen ihnen unendliches Vergnügen. Sie pflegen auch, vornämlich in den Abendstunden, nach keinem Zeitvertreibe so sehnlich zu verlangen, als nach Erzählungen. Man nehme also ein Buch - versteht sich, ohne ihnen die wahre Absicht zu sagen - und lese allerlei angenehme Histörchen vor [...]. Dies Vergnügen messe man ihnen aber sparsam und unterbrochen zu; man sage am nächsten Abend: heute habe ich nicht Zeit [...], ihr müßt euch anders beschäftigen. So suche man durch öftere Weigerung ihre Begierde immer mehr zu reitzen, und füge jedesmal hinzu: wenn ihr nur erst selbst recht lesen könntet!" (S. XI). Nachdem er verschiedene Methoden des Leseunterrichts diskutiert hat, liefert Funke Vorschläge für den Gebrauch seiner Fibel. Zur Behandlung der aufgenommenen Erzählungen liest man dort: "Die eigentlichen Leseübungen, die Erzählungen, sind ihrem Inhalte nach so gewählt, daß sie das Kind zum Lesen reitzen. Man lasse sich fleißig vorlesen, und benutze die sich darbietende Gelegenheit zu lehrreichen Bemerkungen" (S. XVI). Zu Beginn der eigentlichen Fibel werden die einzelnen Laute vorgestellt (S. 1-34), jeweils mit einem lehrreichen Text über ein Wort, in dem der betreffende Laut vorkommt, und einem dazugehörigen Bild. An eine Wiederholung der so vermittelten Buchstaben und Wörter (S. 35-41) schließen sich zunächst Buchstabier- und kurze Leseübungen an (S. 42-52), dann "Lehren und Sittensprüche"

Funke 1797

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(S. 53-56) und Fragen, die auf Begriffsdefinitionen abzielen (S. 57-61). Das folgende Kapitel, "Kleine Erzählungen zur ersten Uebung im Lesen" (S. 62-67), enthält die unten aufgeführten traditionellen Erzählstoffe, danach kommen "Erzählungen und Aufsätze für Kinder, welche im Lesen schon etwas geübt sind" (S. 68-160). Unter dem Titel "Allerlei Merkwürdiges von Thieren" (S. 68103) werden hier 32 Geschichten von Haustieren, zumeist Hunden, erzählt, die sich im Umgang mit Menschen als besonders klug, gelehrig, mutig oder anhänglich erwiesen haben. Dem lateinischen Alphabet folgen Geschichten gegen Gespensterfurcht, Hexen- und Aberglauben (S. 106-136), die dazu beitragen sollen, die Kinder von "schädlicher und abergläubischer Furcht" (S. 106) zu befreien, und jeweils die rationale Auflösung einer angsterregenden Situation präsentieren. Mit Briefen (S. 136-160) werden die Leseübungen beendet; eine "Vorbereitung zum Rechnen" (S. 161-172) und ein Anhang mit Rätseln, Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten, "Spiele des Witzes, und Uebungen des Scharffsinns und des Nachdenkens" (S. 173-180), schließen die erste Hälfte von Funkes "Bilder-Fibel" ab. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Funke 1797, S. 62-63 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there. - S. 63 = AaTh 1293*: Leam to Swim. - S. 63-64 = AaTh 2039: Hufnagel. - S. 64-65 = AaTh 763: Schatzfinder morden einander. - S. 66 = Mot. J 245.1: Millstone preferred to jewels. - S. 66-67 = Mot. K 1667.1.1: Retrieving the buried treasure.

1,2: Erster Theil. Zweite Hälfte, welche noch einige angenehme und nützliche Leseübungen enthält. Mit acht Vignetten auf vier Kupfertafeln. VIII, 300 S. In seiner Vorrede zur vorliegenden zweiten Hälfte der "Bilder-Fibel" schreibt Funke, es seien "absichtlich solche Stücke aufgenommen worden, welche die Kinder zum Lesen anlocken können, damit sie erst theils überhaupt Geschmack an der Lektüre gewinnen; theils desto mehr Fertigkeit im Lesen erlangen", betont jedoch gleichzeitig, die folgenden Teile seines Lehrwerks würden "aber ernsthaftem und wissenschaftlichen Inhalts seyn" (S. I). Als Lockmittel zum Lesen dienen Märchen, was zu einer Zeit, da die Lektüre phantasieanregender Literatur mit Schlagworten wie Lesesucht oder Lesewut bedacht und heftigster Kritik unterzogen wird (vgl. Schenda 3 1988, 53-85; Steinlein 1987, 62-115 und passim), eine Ausnahme darstellt und offenbar besonderer Vorkehrungen bedarf. Denn damit diese Märchen ja nicht falsch verstanden werden, klärt die im Anschluß an die Vorrede abgedruckte "Unterredung eines Vaters mit seinen Kindern" (S. II-VII) zunächst einmal über die fiktive Natur dieser Gattung auf: Die Kinder bitten den Vater, ihnen etwas zu erzählen, "so wie neulich die Geschichte von dem kleinen Däumchen; die war allerliebst. So etwas gefällt uns noch besser, als wirkliche Geschichten. V. Ihr meint also Märchen, die recht wunderbar sind, worin Feen, Zauberer und Geister vorkommen? K. Ja, Märchen, die hören wir gern. V. Habt ihr aber wohl behalten, was ich euch sonst schon von solchen Erdichtungen sagte? K. Nun, daß sie nicht wahr sind, und daß wir nicht etwa glauben sollen, als ob das wirklich geschehen wäre, was so erzählt wird von Erscheinung der Geister, vom Bezaubern und dergleichen. V. Richtig. Ihr wißt auch aus eurer Fibel [gemeint sind die Geschichten gegen Aberglauben und

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Die Lesebücher

Gespensterfurcht in der ersten Hälfte], daß theils Irrthum, theils Betrug diese falschen Vorstellungen veranlaßt hat, und sie bei nicht unterrichteten Leuten noch erhält. Wenn aber verständige Personen so etwas in ihre Erzählungen mit einmischen, so geben sie es für nichts weiter aus, als was es ist, für ein Märchen" (S. IV; vgl. auch oben Vetterlein 1796). Zum Abschluß der einleitenden Bemerkungen zum richtigen Verständnis der Märchen spricht Funke die Kinder direkt an: "Ehe ihr aber, l.[iebe] K.[inder] die folgenden Märchen leset, müßt ihr wissen, daß man in alten Zeiten sich einbildete, es gäbe überall - unter der Erde, auf der Erde, in der Luft - mächtige Geister, welche entweder unsichtbar, oder sichtbar in mancherlei Gestalten, außerordentliche Dinge thun, auch den Menschen diese Macht mittheilen könnten. Auf ihr Wort verwandelt sich alles in einem Augenblick, so wie sie es wünschen; alle Reichthümer und Schätze der Erde stehen ihnen zu Gebote; sie schaffen und vernichten, was ihnen beliebt. Doch besitzen nicht alle eine gleich große Macht, sondern sie sind einander untergeordnet, und haben auch ihre Könige, denen sie gehorchen müssen. Man hat ihnen verschiedene Namen gegeben, z.B. Feen, Genien, Elfen, Gnomen, Sylphen, und sie theils als bösartig von Natur, theils als gutartig vorgestellt. Die gemeinen Spukgeister heißen, wie ihr vielleicht schon gehört habt, Kobolde. Nach diesen seltsamen Meinungen sind nun zum Zeitvertreibe für Kinder und müßige Leute allerlei Märchen absichtlich erdichtet worden, welche zwar hauptsächlich nur unterhalten und belustigen sollen, aber doch auch lehrreich werden können" (S. VI-VII). Zum Stichwort Fee erscheint in einer Fußnote zum ersten Märchen die folgende Erklärung: "Feen sind, nach der Dichtung des Mittelalters, weibliche Untergottheiten, welche sich unsichtbar machen, allerley Gestalten annehmen und auch Menschen in allerley Gestalten verwandeln können. Sie besitzen überhaupt große Zauberkräfte, die sie entweder zum Nutzen oder zum Schaden der Menschen anwenden, und daher heißen sie wohlthätige oder böse Feen" (S. 3). Entsprechend seiner Ankündigung in der Vorrede zur ersten Hälfte der "Bilder-Fibel", die zweite Hälfte werde "kleine moralische Erzählungen und Fabeln" enthalten, welche "theils zur fernem Uebung im Lesen, Theils zur Bildung des Herzens bestimmt sind" (S. XVI), tragen die aufgenommenen Märchen, für die Funke keinerlei Angaben über seine Quellen liefert, deutlich moralisierende Züge. Es handelt sich um Texte mit folgenden Titeln: "Das schneeweiße Kätzchen" (S. 1-5), "Der König Frudibald" (S. 5-11), "Das Kästchen" (S. 11-24), "Elmine, oder die Blume, die nimmer welkt" (S. 24-34), "Der eiserne Armleuchter" (S. 34-43), "Die Zauberflöte" (S. 44-48), "Die Prinzessin mit der langen Nase" (S. 88-113), "Märchen von Rübezahl" (S. 114154), "Das dankbare Gespenst" (S. 155-178), "Ein Märchen aus dem Alterthum" (S. 178-182). Darüber hinaus enthält der Band drei Abenteuer- und Reiseberichte: "Sonderbare Begebenheiten eines Kaufmanns während seiner Verbannung in Sibirien" (S. 183-194), "Beschreibung einer höchst beschwerlichen Reise von Kamtschatka durch einen Theil von Sibirien" (S. 195-245), "Traurige Schicksale eines Deutschen, der in Türkische Sklaverei gerathen war" (S. 246256). Bei den letzten drei Beiträgen geht es wieder darum, Kinder vor

Veillodter 1797

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Leichtgläubigkeit, diesmal gegenüber den Kunststücken von Zauberkünstlern, zu bewahren und sie davon zu überzeugen, "daß alles, was geschieht, natürlich zugeht, so groß auch zuweilen der Schein seyn mag, als ob Geister und dergleichen, mit Einem Worte, als ob übernatürliche Kräfte unmittelbar wirkten" (S. 273). So gibt es ein Gespräch eines Vaters mit seinem Sohn "Von Bauchrednern" (S. 257-273), einen Bericht "Von der Geschicklichkeit des Menschen, Thiere abzurichten, sie zu bändigen und zu bezwingen" (S. 274-285) und einen "Von Taschenspielereien und ähnlichen Künsten" (S. 286-300). L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 929-937 (mit ausführlicher Berücksichtigung der Märchen), 1226,1358-1359.

Veillodter 1797 Lieder, Erzählungen und Fabeln für Kinder zur Uibung im Lesen und Deklamiren. [Von Valentin Karl Veillodter.] - Nürnberg: Bauer und Mann 1797. 328 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1005-9915

Die vornehmlich für eine Benutzung im Schulunterricht gedachte Sammlung des Nürnberger Stadtpfarrers und Hauptpredigers Valentin Karl Veillodter (17691828) soll die Grundlage dafür liefern, "Kinder nicht blos richtig, sondern auch angenehm, mit Geschmack und Ausdruck lesen zu lehren" (S. 3). In seiner Vorrede betont der Herausgeber zunächst, daß dieses Lemziel nicht immer zu den Erfordernissen eines zweckmäßigen Unterrichts gehört habe: "...die Bibel war das einzige übliche Lesebuch, und noch würde manches sonst gebildete Frauenzimmer [!] in Verlegenheit gerathen, wenn sie irgend ein etwas schweres, oder gar ungereimtes Gedicht in Gesellschaft vorlesen sollte. Wo hätte sie es auch lernen sollen, da man zu jenen Zeiten, in welche ihre frühere Bildung fällt, die Kinder allein mit geistlichen Liederversen bekannt machen zu dürfen glaubte, und zufrieden war, wenn diese im singenden Schultone hergebetet wurden?" (S. 3-4). Er dagegen glaube, die Fertigkeit, richtig zu lesen, werde vorzüglich durch Dichterlektüre erlangt. Veillodter hat seine Sammlung in zwei Teile gegliedert; der erste Teil, "Lieder" (S. 13-154), enthält Gedichte von Hölty, Zehelein, Fischer, Overbeck, Pfeffel, Rudolphi, Claudius und anderen, der zweite Teil, "Erzählungen und Fabeln" (S. 155-328), besteht aus erzählenden Gedichten und den versifizierten Fabeln der bekannten Fabeldichter des 18. Jahrhunderts. Seine Auswahl begründet der Herausgeber wie folgt: "Man hat sich bisher immer Gellerts schöner Fabeln bedient: allein, wie wenige von ihnen sind in Rücksicht auf den Hauptgedanken und die ganze Ausführung für Kinder passend? Und wer wollte nicht auch Kinder den grössern Sprachreichthum genießen lassen, den wir seit Gellerts Zeiten erwarben? Mehrere hierher gehörige Stücke finden sich in Pfeffels trefflichen Fabeln, deren ganze Sammlung jedoch auch wieder nicht für Kinder ist. [...] Daß die gewählten Gedichte Heiterkeit und Frohsinn athmen, daß sie irgend

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eine moralische Vorschrift oder eine Lehre der Klugheit ausführen, daß sie kindlich schöne Gefühle und Entschliessungen erwecken - ist ein Zweck, den der Sammler gerne zu erreichen suchen wird. Doch ist er bey einer Sammlung, die zunächst zur Uibung im Lesen und Deklamiren dienen soli, nicht der erste und einzige. Es darf auch manches launigte Gedicht, manche Fabel, die blos einen naiven Einfall ausführt, um der Schwierigkeit willen, die sie im deklamiren erfordert, aufgenommen werden. Nur darf der Sammler auch dem sonst treflichsten Gedichte keine Aufnahme gönnen, so bald es irgend etwas Zweydeutiges, Anstößiges oder Unrichtiges enthält, oder Erfahrungssätze aufstellt, deren Kenntniß den jugendlichen Bedürfnissen noch nicht angemessen ist" (S. 7-10). T y p i s i e r t e E r z ä h I s t o f f e: Veillodter 1797, S. 160 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generaüon ("Pfeffel"). - S. 164-165 = AaTh 845: Der Alte und der Tod ("Gleim"). - S. 168-169 = AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier ("Geliert"). - S. 173 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 149: Vermessene Fliege, Dicke/Grubmüller, num. 157: Floh und Kamel (Geliert"). - S. 174 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte ("v. Nicolai"). - S. 175-176 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Gleim"). - S. 196-197 = Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule ("v. Nicolai"). - S. 200 = Mot J 1791: Reflection in water thought to be the original of the thing reflected ("Pfeffel"). - S. 205-206 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Bürger"). - S. 219-220 = Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein ("Gleim"). - S. 221-222 = AaTh 1689 A: Raparius ("v. Nicolai"). - S. 229-230 = Dicke/ Grubmüller, num. 386: Löwe und Geiß ("Gleim"). - S. 234-235 = Dicke/Grubmüller, num. 599: Geschundener Wolf ("Pfeffel"). - S. 246-247 = Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind ("Tiedge"). - S. 248-249 = Dicke/Gnibmüller, num. 249: Hahn und Perle ("Gleim"). - S. 250-251 = Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche ("Pfeffel"). - S. 276-278 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Gleim"). - S. 328 = Dicke/Grubmüller, num. 81: Eiche und Rohr. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 1555-1556.

Wilmsen 1799 Sammlung auserlesener Poetischer Fabeln und Erzählungen für Lese- und Deklamations-Uebungen. Herausgegeben von Friedrich] P[hilipp] Wilmsen, drittem Prediger an der Parochialkirche. - Berlin: Königl. Akad. Kunst- und Buchhandlung 1799. VIII, 296 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1006-8210

Ausgehend von einer Kritik an den "poetischen Chrestomathien, Fabellesen, Moralen in Fabeln, Blumenlesen u. s. w., die wir seit einiger Zeit nur gar zu häufig erhalten haben" (S. III), macht Friedrich Philipp Wilmsen (1770-1831), Pfarrer, Pädagoge und Erziehungsschriftsteller, auf die Vorzüge seiner Sammlung aufmerksam und beschreibt, wie er vorgegangen sei, um dem in den Schulen zutage getretenen Bedürfnis nach einem solchen Buch besser entgegenzukommen, als es jene konnten: Die schon vorliegenden Sammlungen seien für Lese- und Deklamationsübungen ganz unbrauchbar, "entweder weil darin schwere und leichte Stücke durch einander stehen, oder weil der gesammelte Vorrath so gering ist, daß nur wenige Stunden dazu gehören, um ihn zu verbrau-

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chen, oder auch, weil darin zu wenig auf den poetischen Werth und die Correctheit der gewählten Stücke Rücksicht genommen ist" (S. III). Er dagegen sei bei der Auswahl mit der größten Strenge und Sorgfalt zu Werk gegangen und habe sich bemüht, "die gewählten Stücke in Ansehung des Versbaues, der Correctheit, Orthographie und Interpunktion von den Flecken zu reinigen, w e l c h e selbst die Arbeiten berühmter Dichter, ja sogar einige der von Ramler in seiner Fabellese verbesserten Fabeln, an sich tragen" (S. IV). Über einige der vorgenommenen Veränderungen - "ob es auch Verbesserungen sind, m ö g e n die Kunstrichter entscheiden" (S. IV) - gibt Wilmsen anschließend ausführlich Auskunft. D i e Sammlung enthält 196 Stücke, vertreten sind Gleim, von Hagedorn, von Halem, von Kleist, Lichtwer, C. F. Lossius, J. G. Meinert, Musäus, Pfeffel, Ramler, C. Rudolphi, E. Schlegel, C. F. Weiße u. a. "Unter den Fabeldichtem ist Geliert am wenigsten benutzt worden (es sind nur zwei Fabeln von ihm aufgenommen), und der Herausgeber glaubt auch hiedurch der gegenwärtigen Sammlung einen Vorzug vor ähnlichen verschafft zu haben, weil Gellerts Fabeln zu bekannt, und jetzt auch zu wohlfeil sind, als daß man noch nöthig hätte, sie durch Sammlungen der Art in Umlauf zu setzen. Vielmehr scheint e s jetzt Pflicht zu seyn, sie nicht weiter zu benutzen, weil schon sehr viele Aeltern sie doppelt kaufen müssen, indem sie die meisten Gellertschen Fabeln immer in den Sammlungen wiederfinden" (S. VII). T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Wilmsen 1799, S. 3-4 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Gleim"). - S. 11-13 = Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I ("Ramlers Fabellese"). - S. 27-29 = Dicke/Grubmüller, num. 404: Löwin und ihre Jungen. - S. 36 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 107: Esel und zwei Gesellen ("von Hagedorn"). - S. 37-39 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost. - S. 44-45 = Dicke/Grubmüller,-num. 214: Fuchs und Trauben ("Ramlers Fabellese"). - S. 53 = Mot. J 1733: Why the pigs shriek ("Ramlers Fabellese"). - S. 54-55 = Dicke/Grubmüller, num. 408: Magen und Glieder. - S. 55-56 = Dicke/ Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Ramlers Fabellese"). - S. 57-59 = Dicke/Grubmüller, num. 385: Löwe und listiger Fuchs ("Ramlers Fabellese"). - S. 59-60 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 121: Esel als Sänger ("Lichtwer"). - S. 61-62 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Ramlers Fabellese"). - S. 63-64 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Gleim"). - S. 67-68 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche ("Lichtwer"). - S. 71-72 = Dicke/ Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein ("Gleim"). - S. 78-79 = Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule ("Ramlers Fabellese"). - S. 88-89 = Mot. J 1352.1: The bürden of two asses ("Langbein"). - S. 95-96 = AaTh 1562 B: Pflichtenzettel ("Langbein"). - S. 98-99 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte ("Ramlers Fabellese"). - S. 100 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 265: Hecht und Wal ("Ramlers Fabellese"). - S. 102-103 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Michaelis"). - S. 105-106 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Ramlers Fabellese"). - S. 106-107 = Mot. J 1795: Image in mirror mistaken for picture ("Michaelis"). - S. 107-109 = Mot. K 2131.1: Cat brings suspicion between eagle and sow ("Ramlers Fabellese"). - S. 113-115 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Gleim"). - S. 115-116 = Dicke/Grubmüller, num. 157: Floh und Kamel ("Schlegel"). - S. 116-118 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Hagedorn"). - S. 138-139 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("Hagedorn"). - S. 160-161 = AaTh 845: Der Alte und der Tod ("Ramlers Fabellese"). - S. 182-183 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 295: Hund und Dieb ("Ramlers Fabellese"). - S. 190-191 = Dicke/Grubmüller, num. 223 (1): Fuchs und Wolf im Brunnen ("Pfeffel"). - S. 208-209 = Dicke/Grubmüller, num. 402 (2): Der Löwenanteil ("Ramlers Fabellese"). - S. 213-216 = Mot. H 1558.4: The hare with many friends ("Ramlers Fabellese"). - S. 216-218 =

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Die Lesebücher

Dicke/Grubmüller, num. 154: Fliege, Löwe und Spinne ("Ramlers Fabellese"). - S. 253 = Dicke/ Grubmüller, num. 511: Schlange auf Jupiters Hochzeit ("Ramlers Fabellese"). - S. 265-266 = Mot. J 1369.3: Two men meet in a narrow passage ("Ramlers Fabellese"). - S. 270 = vgl. Mot U 21.1: Hen complains that man eats her, but she eats ant ("Ramlers Fabellese"). - S. 272-273 = Mot. L 453: Mule carrying corn escapes while one carrying gold is robbed ("Ramlers Fabellese"). - S. 276 = Mot. J 1442.1: The cynic wants sunlight ("Ramlers Fabellese"). - S. 278 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle ("Pfeffel"). L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 1251,1577.

Funke 1803 (vgl. auch Funke 1797)

Neue Bilder-Fibel zum Privat=Gebrauch in Familien. Herausgegeben von C[arl] P[hilipp] Funke. Mit vier und dreißig Vignetten. Dritte, verbesserte Ausgabe. Mit einem Anhange zur Unterhaltung über die Vignetten. - Berlin: Vossische Buchhandlung 1803. XVI, 218 S. S t a n d o r t UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1005-0037

Diese hier in dritter Auflage vorliegende Fibel erschien zuerst 1797 als 1. Teil des "Neuen Elementarbuchs zum Gebrauche bei dem Privatunterrichte" (siehe oben Funke 1797). Von der Erstauflage unterscheidet sich diese Ausgabe weitgehend nur unwesentlich, allerdings enthält sie zusätzlich einen Anhang mit "Materialien zur Unterhaltung über den Text zu den Vignetten" (S. 181-218), und in diesen sind eine Reihe von Fabeln der Äsop-Tradition integriert. Damit die Materialien für Kinder interessant würden, müsse man sie "in ein Gespräch einkleiden, und sich darin zu ihrer Fassungskraft herabstimmen" (S. 184). Außer den aufgeführten Fabeln enthält der Anhang einige weitere für die Erzählforschung interessante Passagen. In einem Text über den Esel als Nutztier, über seine Natur und die Unterschiede zwischen zahmen und wilden Eseln, in dem auch die Fabel vom schmeichelnden Esel steht, finden sich z.B. folgende Bemerkungen über Hunde: "Mit einigen andern Thieren geht es eben so, daß die Versetzung in ein andres Land ihre Natur etwas verändert. Die Hunde z.B. bellen in Grönland nicht, und in Aegypten haben sie keine Haare, sondern nur eine kahle, schwärzliche oder kupferrothe Haut" (S. 184). Zum Stichwort Zwerg liest man dort: "Ein ungewöhnlich kleiner Mensch heißt ein Zwerg. Wißt ihr aber wohl, wie ein ungewöhnlich großer Mensch genannt wird? - Auch Riesen lassen sich für Geld sehen, wenn sie nicht etwa reiche und vornehme Leute sind. Zwerge und Riesen sind selten, und es gibt kein Volk auf der Erde, welches aus lauter Zwergen oder Riesen besteht, ob man es gleich ehemals geglaubt hat. Eben der Seltenheit wegen wurden vor Zeiten Zwerge von großen Herren zum Staat gehalten. Vor etwa fünfzig Jahren hatte der damals regierende König von Polen einen Zwerg, der nur ein klein wenig über eine Elle hoch war. Der König machte sich zuweilen den Spaß, wenn ein Fremder bei der Tafel war, daß er den Zwerg in Form einer Pastete auftragen ließ, da sich denn zu dessen Erstaunen der

Herrmann [1804]

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Deckel von selbst aufzuheben schien, der Zwerg herauskroch, zwischen den Tellern herum spazierte, und sich von den Damen Zuckergebackenes ausbat. Seine Mutter, eine Bauerfrau, erzählte, daß, als er im dritten Jahre seines Alters auf dem Hofe angefangen habe herum zu laufen, sie oft bange gewesen sei, er möchte todt getreten werden, weil man ihn kaum vor dem Federvieh, unter welchem er sich herumgetrieben, habe sehen können. Die Alten fabelten von einem ganzen Volke solcher Zwerge (Pygmäen), deren Häuser von Eierschalen gebauet waren, und die ihr Getreide mit Aexten abhauen mußten, so wie wir große Bäume fällen. Sie fuhren in kleinen Wagen, welche von Repphühnern gezogen wurden" (S. 217). Mit der Einleitung, "Auch in neueren Zeiten hat man dergleichen zum Scherz erdichtet", berichtet der Verfasser im Anschluß noch von den Einwohnern Lilliputs (S. 217-218), wie sie Jonathan Swift im ersten Teil der "Travels into Several Remote Nations of the World [...] by Lemuel Gulliver" (1726) dargestellt hatte - hier wie in den anderen Abschnitten verzichtet er auf die Angabe seiner Quelle. Hatte Funke die zweite Hälfte der Fibel (siehe oben Funke 1797) in der ersten Auflage damit angekündigt, sie werde "kleine moralische Erzählungen und Fabeln" enthalten, welche "theils zur fernem Uebung im Lesen, Theils zur Bildung des Herzens bestimmt sind" (S. XVI), beschreibt er den Inhalt in dieser Auflage wie folgt: "Die zweite Hälfte [...] enthält Märchen und andre angenehme und nützliche Aufsätze, welche theils zur fernem Uebung im Lesen, theils zur allmähligen Entwickelung des Verstandes und zur Bildung des Herzens dienen können" (S. XVI). T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Funke 1803, S. 63-64 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there. - S. 64 = AaTh 1293*: Learn to Swim. - S. 64-65 = AaTh 2039: Hufnagel. - S. 65-66 = AaTh 763: Schaufinder morden einander. - S. 66-67 = Mot. J 1141.1.4: "Guilty man's stick will grow during night". - S. 67 = Mot. J 245.1: Millstone preferred to jewels. - S. 68 = Mot. K 1667.1.1: Retrieving the buried treasure. - S. 185 = Dicke/Grubmüller, num. 96: Schmeichelnder Esel. - S. 199 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 199 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben. - S. 203-204 = AaTh 1651: Whittington's Cat. - S. 204 = Dicke/ Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind. - S. 206 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn. - S. 210 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch. - S. 216 = Dicke/ Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm.

Herrmann [1804] Neue Fibel für Kinder oder methodischer Elementarunterricht im Lesen und Abstrahiren nach Pestalozzi, Olivier und eignen Ideen von M. Friedrich Herrmann, Konrektor in Lübben. Mit 14 Kupfern. - Leipzig: J. C. Hinrichs [1804]. 206,57 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-5452

"Den Veteranen der Deutschen Pädagogik, deren Namen mein Vaterland mit Ehrfurcht auszusprechen gewohnt ist, Herrn Schulrath Campe, Herrn Hofrath Wolke, Herrn Direktor Salzmann, Herrn Hofrath GutsMuths widmet dieses

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Die Lesebücher

Werk als einen Beweis seiner unbegränzten Hochachtung der Verfasser", lautet es auf dem ersten Blatt dieser Fibel, und in einem Anhang unter dem Titel "Ueber den Zweck und die praktische Anwendung des Elementarunterrichts [...]" (57 S.) macht der Lübbener Konrektor Friedrich Herrmann (1775-1819) dann ausführlich seinen pädagogischen und didaktischen Standort klar. Ausgehend von einer allgemeinen Kritik an der Pädagogik der Vergangenheit und Gegenwart steht Herrmann den bisherigen Fibeln und ABC-Büchern durchaus ablehnend gegenüber: "Nur allzuoft nehmlich ist man in Fibeln und andern Kinderschriften angenehm und unterhaltend auf Kosten des nöthigen Ernstes gewesen; anstatt freundlich und wohlwollend zu belehren, hat man mit Kindern Kurzweil getrieben". Was die Absicht zu nützen betreffe, so habe man in den ABCBüchern bisher entweder einzelne, abgerissene Anschauungen aus dem weiten Gebiet der Natur und Kunst gegeben oder "in Erzählungen und Fabeln Klugheitslehren und moralische Regeln anschaulich gemacht. Den letztem kann man ihren Werth nicht absprechen, aber das Nützliche ist nicht das Nützlichste, und die Erkenntniß, welche sie befördern, ist so fragmentarisch, daß sie weder für den Grad ihrer Kraft genau paßt, noch sich als Grundlage zu neuer Erkenntniß benutzen läßt". Die Kritik gipfelt in dem Satz: "Kurz unsere bisherigen Fibeln [...] gleichen bunten Flicken, die an ein schönes Gewand gesetzt werden und es nur verunstalten" (Anhang S. 38). Demgegenüber vertritt Herrmann eine "kosmopolitische Erziehung" (Anhang S. 39-40) und will in der Vorstufe des Elementarunterrichts der Naturgeschichte, Anthropologie, Psychologie, Erdbeschreibung und Moral vorarbeiten. Zum Thema "Wohlgezogenheit" schreibt der Verfasser, "daß man dem Kinde von keinen andern Pflichten vorreden müsse, als von denen, die wirklich für sein Alter gehören, und daß der Satz: befolge den Willen Deiner Aeltern voll Zutrauen zu ihrer Redlichkeit das höchste Princip, und der Gehorsam also die Kardinaltugend in einer Elementarmoral seyn müsse" (Anhang S. 50). Vor diesem Hintergrund kann es nicht verwundern, daß sich in diesem Unterrichtswerk - bis auf eine Ausnahme - keine traditionellen Erzählstoffe finden. Herrmanns "Neue Fibel" enthält leichte Leseübungen, Erörterungen über Gegenstände der Natur, über das Denken, das Gedächtnis, die Gesellschaft (Staat, Stände, Berufe) und die Erziehung. Die am Ende der Fibel erscheinenden moralischen Beispielgeschichten (S. 176-206) stehen unter dem Motto "Den größten Nutzen von Deinem Gehorsam hast du selbst, indem du dadurch ein Mensch wirst. Wenn du ungehorsam, und also immer deinen Trieben unterthänig bist: so trägst du auch allein den Schaden, wie dir die folgenden Erzählungen zeigen werden" (S. 176). Die sich anschließenden Geschichten schildern die Folgen von Unmäßigkeit, Naschhaftigkeit, Furchtsamkeit, Leichtsinn, Unvorsichtigkeit, Fleiß, Faulheit, Sparsamkeit, Ordnungsliebe, Pünktlichkeit, Reinlichkeit, Schadenfreude, Diebstahl, Betrug und Lügen. Außerdem werden das Verhalten in Krankheiten, das Verhalten Erwachsenen gegenüber und die Geschwisterliebe behandelt. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Herrmann [1804], S. 4 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß.

Salzmann 1806

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Salzmann 1806 Conrad Kiefers ABC- und Lesebächlein, oder Anweisung auf die natürlichste Art das Lesen zu erlernen, von C[hristian] G[otthilf] Salzmann. Neue verbesserte Auflage. - Teil III. Schnepfenthal: Buchhandlung der Erziehungsanstalt 1806 S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1006-4544

Das zuerst 1798/1800 erschienene zweiteilige Lesebuch des Pädagogen und Pfarrers Christian Gotthilf Salzmann (1744-1811) ist für den ersten Leseunterricht kleiner Kinder konzipiert und unter Anleitung eines Lehrers oder Erziehers zu benutzen. I: XII, 116 S. Der erste Teil des Unterrichtswerks enthält einfache Übungen zum richtigen Lesen in Form von kleinen Geschichten mit Inhalten aus der alltäglichen Erfahrungswelt der Kinder (vgl. dazu Brüggemann/Ewers). II: IV, 121 S. Der zweite Teil dient dazu, "Kindern, die in dem ersten Theile fertig lesen gelernt haben, Gelegenheit zu verschaffen, mit Ausdruck zu lesen" (S. II). Dies sei nicht schwer, so Salzmann in seiner Vorrede, wenn das zu lesende Stück eher die Form eines Gesprächs oder einer Erzählung als die einer Rede habe, und so enthält dieser Teil neben drei Gesprächen, "die ganz in kindischer Denkungsart abgefaßt sind", 83 vielfach der Äsop-Tradition zuzurechnende Versfabeln und erzählende Gedichte, wobei er, Salzmann, "freylich weiter kein Verdienst habe, als die Auswahl" (S. II). Die Texte stammen von Geliert, Lichtwer, Gleim und anderen; Salzmann selbst nennt keine Quellen oder Verfasser. Zur Begründung seiner Entscheidung schreibt er: "Fabeln wählte ich blos deßwegen, weil die Kinder, die in meiner ganzen Erziehungswissenschaft meine Lehrmeister waren, mich lehrten, daß sie die Fabeln gerne läsen, und, weil ich glaube, daß man, wenigstens den ersten Leseübungen, die möglichste Annehmlichkeit geben müsse" (S. III). Die Aufnahme von Fabeln in dieses Unterrichtswerk ist insofern besonders bemerkenswert, als Salzmann damit von seiner früher, in der Schrift "Ueber die wirksamsten Mittel Kindern Religion beyzubringen" (1780), vertretenen Ablehnung der Fabel als Unterrichtsmittel Abstand nimmt: "Die Besorgniß, daß Kinder durch Lesen der Fabeln auf irrige Vorstellungen möchten geleitet werden, diese Besorgniß, die ich selbst, in einer meiner ersten Schriften, geäußert habe, ist, wie mich späterhin die Kinder gelehret haben, ganz ungegründet. Mehrere Mahle, wann mir Kinder eine Fabel vorgelesen hatten, fragte ich sie, wo wohnen denn die Störche, Sperlinge, Mäuse, Ziegen, die sprechen können? sie antworteten mir allemahl: es ist ja gar nicht wahr - es ist ja nur eine Fabel. Nie fand ich ein Kind, daß die geringste Neigung gezeigt hätte, der Fabel Glauben beyzumessen" (S. III). Wohl um seiner damals geäußerten Sorge, die den Fabeln angehängte Moral werde ihre Glaubwürdigkeit verlieren, wenn das Kind um den fiktiven Charakter

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Die Lesebücher

der Erzählung wisse, dennoch Rechnung zu tragen, hat Salzmann "die beygefügten Moralen [...] immer, so viel als möglich, weggelassen", denn: "Nur dann könnte jene Besorgniß einigen Grund haben, wenn man die Fabel als Lehrerin der Sittlichkeit gebrauchte" (S. III-IV). Die wenigsten der Fabeln seien eigentlich für Kinder geschrieben worden, bemerkt Salzmann am Ende seiner Vorrede; die deshalb hier und da vorkommenden Ausdrücke, die ihnen unverständlich seien, könnten durch den Lehrer leicht erläutert werden. Salzmanns Distanzierung von der Verwendung der Fabel als "Lehrerin der Sittlichkeit" ist aus heutiger Perspektive nicht wörtlich zu verstehen. Zu Recht weist der Salzmanns Lesebuch gewidmete Artikel bei Brüggemann/Ewers darauf hin, daß auch die verkürzten Fabeln immer noch der Morallehre dienten. Ergebnis dieser Verkürzung der Fabeln sei häufig, daß die aktuellen, zeitkritischen Bezüge aus den Fabeln herausgenommen würden, daß die Fabel stärker allgemeingültigen Charakter erhalte, wodurch die beständige Gültigkeit ihrer Moral eher noch unterstrichen werde. Am Beispiel der beiden unten nicht erwähnten Fabeln "Das Pferd und die Bremse" (S. 11-12) und "Das Kutschpferd" (S. 24-25) wird dort aufgezeigt, wie Salzmann den Gellertschen Fabeln durch die Kürzungen den gesellschaftskritischen Biß nimmt. Diese Entschärfung von Gellerts Kritik an Despotismus und Adel kennzeichne deudich Salzmanns Position nach der Französischen Revolution, "die auf die Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung, des Ständestaats abzielt und die Mißstände durch eine allgemeine Aufklärung zu beseitigen trachtet" (Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 944). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Salzmann 1806, S. 7-8 = Mot. N 886: Blind man carries lame man. - S. 12-13 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 149: Vermessene Fliege, Dicke/Grubmüller, num. 157: Floh und Kamel. - S. 26-28 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke]. - S. 39 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 265: Hecht und Wal. - S. 45-46 = Dicke/ Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche. - S. 47-49 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 50-51 = Dicke/Grubmüller, num. 120: Esel und Rind. - S. 51-52 = Dicke/ Grubmüller, num. 587: Wiedehopf und Adler. - S. 55-56 = MOL J 1733: Why the pigs shriek. - S. 57 = Dicke/Grubmüller, num. 157: Floh und Kamel. - S. 57-58 = Dicke/Grubmüller, num. 488: Rebhuhn und Jäger. - S. 59-60 = Dicke/Grubmüller, num. 539: Spinne und Schwalbe. - S. 60-61 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 61-62 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 539: Spinne und Schwalbe. - S. 62-63 = Dicke/Grubmüller, num. 311: Hund und Wolf III. - S. 66 = vgl. MOL J 1141.9: The guilty protests his innocence. - S. 78 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 121: Esel als Sänger. - S. 85-88 = Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I. - S. 88-89 = Dicke/ Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger. - S. 89-90 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 90-91 = Dicke/Grubmüller, num. 386: Löwe und Geiß. - S. 93-94 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation. - S. 98-99 = Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule. - S. 101-104 = Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 937-944, 1241,1503, 1636.

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Campe 1807

Campe 1807 (Sämmtliche Kinder= und Jugendschriften Ausgabe der letzten Hand. Bd. 1)

von Joachim Heinrich

Campe.

Neues Abeze= und Lesebuch mit vielen schönen Bildern von Joachim Heinrich Campe. - Braunschweig: Schulbuchhandlung 1807.300 S. S t a n d o r t : Niedersächsische SUB Göttingen: 8" Did. 206/75

Das "Abeze= und Lesebuch" des Theologen, Pädagogen, Kinderbuchautors, Publizisten, Verlegers und Sprachforschers Joachim Heinrich Campe (17461818) erschien zum ersten Mal im Jahre 1778 unter dem Titel "Neue Methode, Kinder auf eine leichte und angenehme Weise Lesen zu lehren [...]". Campe hat es für den Privat- und den Schulunterricht sowohl in Stadt- als auch in Landschulen vorgesehen und für Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren konzipiert, um den Lehrern ein Mittel an die Hand zu geben, das Lesenlernen für die Kinder nicht nur zu erleichtern, sondern auch angenehm zu gestalten. Das Büchlein besteht neben einem ausführlichen methodischen Teil aus Lernspielen, 22 illustrierten fabeln, Silben-, Alphabet- und Zahlentabellen, Regeln zur Orthographie und Interpunktion, zwölf moralischen Beispielgeschichten, Sprichwörtern und einem nach Campes Vorstellung keinesfalls für Leseübungen zu verwendenden "Versuch einer leichten Entwicklung der ersten Religionsbegriffe, in sechs Gesprächen zwischen einer Mutter und ihrer Tochter". Die laut Campe bei starker Auflage schnell vergriffene Erstausgabe wurde für die vorliegende, nach Jahren vom Autor selbst besorgte Neuauflage gänzlich umgearbeitet (vgl. Campes Vorrede S. 3-22; zu den Veränderungen gegenüber der Erstausgabe vgl. den Artikel bei Brüggemann/Ewers). In dieser Form enthält das Lesebuch außer der Vorrede wieder einen methodischen Teil, "Allgemeine Grundsätze und Regeln zum leichten und angenehmen Lesenlernen" (S. 23-84), "Gespräche zwischen dem Großvater und Karl" mit methodischen Vorschlägen zur Behandlung der Fabeln, wobei der Schwerpunkt auf der Lautlehre liegt (S. 85-116), und das "Bilder=Abeze in Drei und zwanzig Fabeln zur ersten Uebung im Lesen" (S. 117-172). Nach Silbentafeln folgt unter dem (Unter-)Titel "Ein Mittel auf hundert Meilen weit mit seinen Freunden zu sprechen" eine Erzählung von zwei befreundeten Kindern, die sich trennen müssen und die, um einander Briefe schreiben zu können, lesen und schreiben lernen (S. 182-186); acht, zum Teil recht drastische, moralische Beispielgeschichten schließen sich an (S. 201250), so etwa die von dem unvorsichtigen Mädchen, das mit der Gabel in der Hand auf einen Stuhl steigt, fallt und sich dabei ein Auge aussticht (S. 236-237). Den Abschluß des Bandes bilden Interpunktionsregeln und Zahlentafeln sowie die oben erwähnten Gespräche zwischen Mutter und Tochter, hier unter dem Titel "Versuch einer leichten Entwickelung der ersten und einfachsten Begriffe aus der Gottes-, Seelen-, und Sitten- oder Tugendlehre in Gesprächen zwischen einer Mutter und ihrer sechsjährigen Tochter" (S. 257-300).

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Die Lesebücher

Campe, der 1778 Gedanken "Ueber den Gebrauch der äsopischen Fabeln bey der Erziehung" veröffentlicht hatte, in denen er deren Verwendung befürwortete, und der sich auch sonst in seinen Arbeiten mehrfach der Fabel gewidmet hat (vgl. Tomkowiak 1990, 26-27), nimmt hier zur Beibehaltung der Fabeln in der Neuauflage eher rechtfertigend Stellung: "So viel ich weiß, waren die dem alten Abezebuche einverleibten zwei und zwanzig Fabeln das, was an diesem Kinderbuche am meisten und am allgemeinsten gefiel, ungeachtet einige derselben, nach meinem eigenen Urtheile, der Mangel einer, nach Inhalt und Ausdruck, vollkommenen Paßlichkeit für das kindische Alter drückte" (S. 13-14). Bis zu Vieijährigen hinab seien die Kinder ganz in diese Fabeln vernarrt gewesen, und da auch seine vier- bis zehnjährigen Enkelkinder sich auf das Nachdrücklichste gegen das Weglassen jener Fabeln in der Neuausgabe verwahrt hätten, "...so glaubte ich, was auch immer mein ehrliches Schulmeistergewissen dagegen einzureden haben mochte, der öffentlichen Meinung und dem einstimmigen Urtheile der genannten sachkundigen kleinen Richter für dasmahl nachgeben zu müssen. [...] Um indeß dem besagten Gewissen doch auch sein Recht widerfahren zu lassen, strich ich diejenigen, deren Sittenlehre für das kindische Alter noch nicht gehörte, weg, und dichtete andere dafür, in welchen dieser Fehler vermieden wurde" (S. 15-16). Auf die fiktive Natur und den didaktischen Zweck der Fabel verweist schließlich noch eine in die Gespräche zwischen Großvater und Karl integrierte Gattungsdefinition. Der Großvater fragt: "...weißt du, was eine Fabel ist? Karl. Das ist so eine Geschichte, worin die Thiere reden. Großvater. Auch wol leblose Dinge, z.B. Berge, Flüsse, Steine u.s.w. Kurz, eine Erdichtung, worin man Thiere und leblose Dinge, reden und handeln läßt, wie die Menschen. Dergleichen Erdichtungen sollen theils zum Vergnügen, theils auch dazu dienen, nützliche Lehren einzuflößen" (S. 106). Bei der Abfassung der Fabeln für das "Bilder=Abeze" ging es Campe darum, "Fabeln zu dichten, die 1. dem Kinderalter so viel möglich angemessen wären; in welchen 2. jedesmahl zwei Thiere oder Wesen aufträten, deren Namen einerlei Anfangsbuchstaben hätten, und die 3. dadurch ein vollständiges, und zwar doppeltes Abeze, von a bis z, bildeten" (S. 16). Zu jedem Fabeltext gehören zwei Abbildungen, deren erste jeweils eine Situation aus der erzählten Fabel darstellt. Die andere, die vorwiegend sinnbildliche Motive enthält, ersetzt gewissermaßen das fehlende Epimythion. Der Verfasser des Artikels bei Brüggemann/Ewers bemerkt dazu, daß bei den zweiten Abbildungen gegenüber der Erstausgabe der Sinnbildcharakter konsequent ausgestaltet worden sei, wobei nun auch deutlicher gesellschaftliche und politische Symbole verwandt würden (Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 862). So stehen sich in der zweiten Abbildung zu der Fabel von Spinne und Seidenwurm beispielsweise Kanone und Ackergerät gegenüber. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Campe 1807, S. 113 = Dicke/Grubmüller, num. 540: Spinne und Seidenwurm. - S. 121-122 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 160-161 = Dicke/Grubmüller, num. 540: Spinne und Seidenwurm. L i t.: Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 854-862,1221-1222,1302, 1313.

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Lohr 1810 Materialien zur Erweckung und Uebung des Verstandes und der Urtheilskraft der Kinder sowohl zum Gebrauch beim öffentlichen als häuslichen Unterricht von J[ohann] A[ndreas] C[hristian] Löhr. Dritte Auflage. - Leipzig: Gerhard Fleischer d. J. 1810. XVI, 256 S. S t a n d o r t Gesamthochschulbibliolhek Kassel: Paedagogik 7788; UB Mainz: H 4530-5 Das 1799 in erster Auflage ( 2 1806) erschienene Lehrbuch des Theologen und überaus produktiven wie auch beliebten Kinder- und Jugendschriftstellers Johann Andreas Christian Löhr (1764-1823) ist der dritte Band einer Reihe unter dem Titel "Erste Vorbereitungen für Kinder zunächst zum Gebrauch beim häuslichen Unterricht". In allen drei Auflagen ist das für den privaten wie den öffentlichen Unterricht vorgesehene Lehrbuch sowohl als Einzelpublikation (Exemplar der Gesamthochschulbibliothek Kassel) als auch als Band dieser Reihe erschienen; in der dritten Auflage kam es darüber hinaus als fünfter Teil der Reihe "Der erste Lehrmeister. Ein Inbegriff des Nöthigsten und Gemeinnützigsten für den ersten Unterricht von mehrern Verfassern" heraus (Exemplar der UB Mainz). In dem auch in der dritten Auflage abgedruckten Vorwort von 1798 gibt der Verfasser über seine Beweggründe, Ziele, Auswahl- und Anordnungsprinzipien nur sehr sparsam Auskunft: Den Inhalt des Bandes gebe der Titel hinlänglich an, die Notwendigkeit von Verstandesübungen bei Kindern habe noch niemand in Zweifel gezogen und Schriften mit Material gebe es nicht gerade im Überfluß. Außer dem Gewinn für "Scharfsinn und Urtheilskraft" (S. VII) strebt Lohr mit seinen "Materialien" auch eine Erweiterung des moralischen Bewußtseins der Kinder an: "Manche schwerere Stücke unter den moralischen Erzählungen, werden wenigstens dazu dienen, das Kind auf die Vielseitigkeit mancher Handlungen aufmerksam zu machen, und es das Tadeins- und Lobenswerthe derselben aufsuchen zu lassen. Ich bitte die Lehrer, sich ja nicht durch das Glänzende in mancher an sich tadelnswerthen Handlung irre machen zu lassen" (S. VII). Überhaupt hoffe er auf erfahrene Lehrer, die das Kind nicht überfordern: "Man gebe demselben die nöthigsten Erläuterungen, und wenn seine Wißbegierde einmal rege ist, so lasse man es mit einem Anecdötchen, mit einer Fabel, einem Räthsel u.s.w. einige Zeit hingehen, und seine Kräfte versuchen. Was man aber für die Kinder, welche man so eben vor sich hätte, durchaus zu schwer fände, das lasse man vor der Hand ganz weg" (S. VIII). Sollte er sich über die Anordnung und Bearbeitung seines Stoffs vollständig erklären, so Löhr, müsse er sehr weitläufig sein. Nicht alles habe er vollständig ausführen können, vieles dem Lehrer überlassen müssen; er selbst wünsche für manche Abschnitte mehr Stoff, doch ein geübter Lehrer werde mit einiger Mühe nun, da ihm der Weg gebahnt sei, denselben selbst herbeischaffen können. Die "Materialien" sind in neun Abschnitte gegliedert. Auf die "Gegentheile und Zusammensetzungen" des ersten Abschnitts (S. 1-6) folgen zunächst "Fragen und Aufgaben" (S. 7-18) zu Gemeinsamkeiten nicht zusammengehöriger Begriffe (z.B. S. XI: "Pantoffeln und Feuerzeug - werden meist nur

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Abends gebraucht") und dann der "Wahr oder unwahr" betitelte Abschnitt (S. 1825), der 41 zumeist humoristische Kurzerzählungen enthält - Erzähltypen bzw. motive, die zu einem erheblichen Teil aus anderen Kontexten bekannt sind. Das gleiche gilt auch für den nächsten Abschnitt, "Kleinere Erzählungen, oder Züge von Einfalt und Klugheit, Scharfsinn u.s.w." (S. 25-55), mit 80 Texten. Außer den unten aufgelisteten Erzählstoffen seien als Beispiele genannt: Bettler sagt, er sei stumm (S. 19, num. 11; siehe Kvideland 1985, S. 155, num. 4). Frau fragt bei einem Gespräch über die drei Weltreisen des Kapitän Cook, ob dieser bei seiner zweiten oder erst bei seiner dritten Reise gestorben sei (S. 26, num. 3; siehe Bar Hebräus, LS, num. 564). - Rätselfrage nach dem Preis eines Zweigroschenbrotes (S. 26, num. 5; siehe Philogelos, § 92). - Rabe gekauft, um zu sehen, ob es stimmt, daß dieser 200 Jahre alt wird (S. 27, num. 6; siehe Philogelos, § 255; Ranke 1979, num. 34; Kvideland 1985, S. 155, num. 6). Mann glaubt nicht, daß der im Faß fehlende Wein aus dem Zapfloch unten am Faß entnommen sein kann, da er ja oben im Faß fehlt (S. 27-28, num. 8; siehe Philogelos, § 254). - Aufwärter beantwortet die Bitte eines Alleinreisenden, sein Zimmer zu heizen, für wieviele Personen der Herr denn zu heizen befehle (S. 28, num. 9; siehe Philogelos, § 1). - Dame will umgestürzten Wagen von innen mit heben helfen (S. 29, num. 14; siehe Philogelos, § 83). - Rheinwein mit Wasser aus dem Fluß Rhein gebraut (S. 33, num. 51; siehe Zincgref 1618, S. 5). - Reaktion auf unglaublichen Bericht: Zuhörer glaubt dem anderen, da dieser es gesehen hätte; hätte er selbst es gesehen, hätte er es nicht geglaubt (S. 37, num. 41; siehe Zincgref 1618, S. 2). - Replik auf die Erklärung eines Mannes, es sei ein Wunder, daß die Mäuse seine Schuhe gefressen hätten: Ein Wunder wäre es erst, hätten die Schuhe die Mäuse gefressen (S. 38-39, num. 46; siehe Stemplinger 1939, S. 31). - Mann stellt sich beim Wettschießen vor das Ziel, um nicht getroffen zu werden (S. 40, num. 51; siehe Stemplinger 1939, S. 44). - Fürst schenkt dem Alchemisten einen leeren Beutel, in den er das Gold, das er mache, hineinlegen könne (S. 41, num. 54; siehe EM 1, 266; Moser-Rath 1984, S. 410, num. 1). - Einfältiger fragt, ob das Kind, das er beim Spaziergang trifft, dasjenige sei, das im Jahr zuvor gestorben sei (S. 50, num. 68; siehe Philogelos, § 29). Schlauer Matrose fragt Kapitän zuerst, ob man etwas verloren hat, wenn man weiß, wo es ist, um ihm auf dessen Verneinung zu sagen, daß er die silberne Teekanne ins Meer fallen lassen habe (S. 53, num. 75; siehe Kvideland 1985, S. 154, num. 14). An diese unterhaltsamen Seiten schließen sich weitere an: Der fünfte Abschnitt enthält "Räthsel und Charaden" (S. 55-82). Ab dem sechsten Abschnitt geht es deutlich stärker um die moralische Erziehung, denn hier erscheinen nun "Sprüchwörter und sprichwörtliche Redensarten" (S. 82-91), im siebenten Abschnitt "Fabeln" (S. 91-127) mit einer ganzen Reihe bekannter Erzähltypen und im achten Abschnitt "Erzählungen von edeln und zweifelhaften Handlungen" (S. 127-163), die erfrischenderweise zumeist nicht nach dem Muster der moralischen Beispielgeschichten der Aufklärungspädagogen gestrickt sind und verschiedensten Quellen entnommen zu sein scheinen. Aus dem neunten Abschnitt (S. 163ff.), der ausführliche "Worterklärungen" zu abstrakten wie

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konkreten Begriffen bringt, sei z.B. auf den Artikel "Einbildungskraft" (S. 234236) hingewiesen. In einem Gespräch mit seinem Sohn Karl verdeutlicht ein Vater diesen Begriff anhand von Gedanken über 'sich vorstellen', 'sich ausdenken', 'erdichten'. Hier ein Ausschnitt, der im Zusammenhang des Gattungsverständnisses von 'Märchen' und des pädagogischen Diskurses über die Phantasie von Interesse ist: "V. Kannst du dir jetzt ein Pferd einbilden, mit einem Hirschkopf, Menschen mit Affenfüßen, - einen Wagen, der durch die Luft gefahren, und von Löwen gezogen würde? K. Das kann ich. Ach solche Dinge kommen wohl in Mährchen vor? V. Ja, in Mährchen findet man solche wunderliche Dinge. Sag mir aber doch, sind denn das Dinge, die es wirklich giebt? K. Nein. V. Was für Dinge sinds denn? K. Sie sind erdichtet. V. Nun sieh, wenn du dir solche erdichtete Dinge vorstellst, als ob sie wirklich da wären, so thut das auch die Einbildungskraft, und dann hat sie einen eigenen Namen - sie heißt Phantasie" (S. 235-236). Der Theologe Lohr muß an unterhaltender Literatur so einiges gekannt haben. Mit dieser Fülle an humoristischen Texten, vielfach häufig und seit langem tradierte Witze und Schwänke, sind Lohrs "Materialien" unter den ausgewerteten Lehrwerken ein für die Erzählforschung glücklicher Sonderfall (erinnert sei jedoch an Kurt Rankes Analyse der zuerst 1783 erschienenen "Praktischen Französischen Grammatik" Johann Valentin Meidingers, siehe Ranke 1979). Umsomehr ist es zu bedauern, daß Lohr von seinen Quellen keine einzige preisgeben will: "Uebrigens ist es nicht nöthig, hier anzuführen, wieviel der Verfasser von andern hat benutzen können, und wie viel er selbst hat hinzuthun müssen. Wer mit unsern Kinderschriften bekannt ist, wird finden, daß des Letzteren nicht wenig sey, und daß er das Erstere meistens nach seiner Art bearbeitet habe" (S. IX). Von Interesse sind auch Lohrs sonstige Äußerungen über die für Kinder geeigneten Lesestoffe; sie spiegeln den diesbezüglichen Paradigmenwechsel im beginnenden 19. Jahrhundert: So spricht sich Lohr in der Vorrede seiner 1799 erschienenen "Kleinen Geschichten und Erzählungen für Kinder zur Bildung des sittlichen Gefühls" noch nachdrücklich gegen Märchen, Feen- und Gespenstergeschichten aus, weil diese die kindliche Phantasie zu stark erregten, und meldet zugunsten moralischer Beispielgeschichten auch gegen Fabeln Vorbehalte an, denn zum Zweck der moralischen und sachlichen Bildung des Kindes seien sie zu wenig realitätsbezogen. Dennoch enthalten z.B. die "Materialien zur Erweckung und Uebung des Verstandes und der Urtheilskraft" eine ganze Reihe von Fabeln, dennoch erscheinen unter seinem Namen "Das Fabelbuch für Kindheit und Jugend" (1816) und in zwei Bänden "Das Buch der Maehrchen für Kindheit und Jugend nebst etzlichen Schnaken und Schnurren; anmuthig und lehrhaftig" (1818-20). Nun, zwanzig Jahre später also, wünscht Lohr im dortigen Vorwort zum ersten Band, die Kinder möchten das "Mährleinbuch [...] recht lieblich und lustig finden, aber auch wie der Titel besagt, lehrhaftig dazu" (S. III). Nun verteidigt er das Märchen gegen die "grundhochgelahrten und hochgewaltigen Herren [...], die Alles beschnüffeln und beschnarchen, und rümpfen dann die krause Nase" (S. IV-V), und polemisiert seinerseits gegen moralische

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Beispielgeschichten nach Art der Aufklärungspädagogen: "Eigentlich, was die rechte und echte Lehre betrifft, müßt Ihr sie blos aus solchen Büchern herholen, die vom artigen Märten, vom niedlichen Töffelchen, vom reinlichen Peterchen, von der guten Kathrine, und dann wieder von dem häßlichen Brüllhanns und von der garstigen Schreiliese handeln, und bei welchen Ihr, zur Uebung der Aufmerksamkeit, vor langer Weile bald sterben müßt. Andere Lehre ist Euch gar nicht nöthig. Genug, wenn Ihr nur lernt, wie man die Jacke ordentlich und sauber ausbürsten muß" (S. IV). Für das Problem der Fiktionalität findet er einen Kompromiß: "Was Ihr als grundkluge Nester und grundliebe Marzipan- und Zuckerherzen beim ersten Blick spitz habt, ohne daß Ihr es erst auszudenken nöthig gehabt hättet, ist das: Daß, was in dem Büchlein steht, Alles miteinander nicht wahr ist, und darin habt Ihr recht, ganz recht; ich aber sage, daß Alles was in dem Büchlein steht, Alles miteinander wahr, ganz und vollkommlich wahr ist, und darin hab Ich recht, auch recht, und Ihr könnt es mir aufs Wort glauben und nachsagen" (S. VI). T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : Löhr 1810, S. 20, num. 20 = Mot. F 915.1: Victim pecks on swallower's stomach. - S. 20, num. 21 = vgl. Mot. X 1725: Digging without hands. - S. 20, num. 22 = vgl. Mot. X 1725: Digging without hands. - S. 21, num. 24 = vgl. Mot. J 2469.3.1: Man gives up half property. - S. 22, num. 30 = vgl. AaTh 1935: Topsy-Turvy Land. - S. 24, num. 39 = AaTh 1920 A: Lügenwette [Kohl und Kessel], - S. 25, num. 2 = Mot. J 1947: Drying snow to make salt. - S. 26, num. 4 = AaTh 1293*: Learn to Swim. - S. 29, num. 13 = AaTh 1278: Die merkwürdige Markierung. - S. 30, num. 15 = Mot. J 1943.1: Sundial covered in order to protect iL - S. 30, num. 16 = vgl. Mot. J 1943: Examining the sundial by candle-light. - S. 30, num. 17 = Mot. J 1369.3: Two men meet in a narrow passage. - S. 34, num. 33 = AaTh 1882: Sich selbst ausgraben. - S. 34, num. 34 = AaTh 1562: "Denk dreimal, bevor du sprichst". - S. 35, num. 37 = vgl. Mot. J 1941: How far his voice will reach. - S. 41-42, num. 56 = vgl. Mot. J 1369.3: Two men meet in a narrow passage. - S. 43, num. 59 = vgl. AaTh 1674*: Anticipatory whipping. - S. 44-45, num. 62 = Mot. J 1141.1.4: "Guilty man's stick will grow during night". - S. 46-48, num. 64 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost. - S. 48-49, num. 65 = Mot. K 1667.1.1: Retrieving the buried treasure. - S. 50, num. 69 = vgl. Mot. J 2469.2: Taking the prescription. - S. 51, num. 70 = Mot. K 1887.1: Echo answers. - S. 51, num. 71 = AaTh 1534 D*: Sham Dumb Man Wins Suit. - S. 52, num. 72 = vgl. AaTh 1674*: Anticipatory whipping. - S. 53-54, num. 76 = AaTh 1591: Die drei Gläubiger. - S. 55, num. 80 = AaTh 1282*: Garden Paved to Keep out Moles. - S. 66, num. 87 = AaTh 1579: Wolf, Ziege und Kohlkopf. - S. 91-92 = AaTh 2039: Hufnagel. - S. 92-93 = Mot. J 245.1: Millstone preferred to jewels. - S. 93 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende. - S. 93-94 = AaTh 1586 A: Fatal Killing of the Insect. - S. 95 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 96 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 108: Esel und Götterbild. - S. 96 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut. - S. 100 = vgl. Mot. U 21.1: Hen complains that man eats her, but she eats ant. - S. 102 = Dicke/Grubmüller, num. 364: Krebs und Kind. - S. 103 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 104-105 = Dicke/ Grubmüller, num. 52: Bauer und Trappe. - S. 106-107 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 112: Esel und Kriegspferd. - S. 107 = Mot. N 886: Blind man carries lame man. - S. 107-108 = Dicke/ Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd. - S. 108 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 108-109 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus. - S. 109-110 = Dicke/ Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse. - S. 110 = Dicke/Grubmüller, num. 6: Adler und Rabe. - S . 110-111 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 112-114 = Mot. H 1558.4: The hare with many friends. - S. 115-116 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert. - S. 116-117 = AaTh 1430: Luftschlösser. - S. 119 = Dicke/Grubmüller, num. 151: Fliege im Honig.

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L i t . : Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 475-480, 921-925, 1233, 1433-1434; LKJ 2 (1977) S. 390-391.

Neues A,B,C, Buch 1816 Neues A,B,C, Buch, nebst einigen kleinen Hebungen und Unterhaltungen für Kinder. Neue Auflage. - Leipzig: Fr. Chr. Wilh. Vogel 1816. 7 ungez. Bll., 126 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecken 1007-2280

"Die Absicht bey diesem Buche ist, nicht nur Kindern gleich Anfangs vernünftigere Gedanken und frömmere Empfindungen, als bisher gemeiniglich geschehen ist, beyzubringen, sondern ihnen auch eine angenehmere und bessere Anweisung zum Lesen zu geben" (S. 3), schreibt der mit "K-L-" zeichnende Verfasser des hier in neuer Auflage vorliegenden Abc-Buchs in seinem "Vorbericht wegen des rechten Gebrauches dieses Buchs" (S. 3-11) und leitet damit eine Kritik an langwährenden Buchstabierübungen ein, um dann zu eigenen methodischen Vorschlägen zu kommen. Sobald ein Kind einzelne Wörter lesen könne, solle man es zum Lesen einfacher Texte anleiten, deren in dem Buch viele seien. Als Vorbereitung, "und ihm eine Lust zum Lesen zu erwecken, lese man ihm öfters etwas Angenehmes aus dem Buche vor, z.E. von den kleinen Erzählungen, Fabeln, usw. Es wird dadurch begierig gemachet, das auch selbst zu lesen, was es gehöret hat" (S. 9). An Lehrinhalten solle ein Kind nur das lernen, was ein Kind verstehen und was seinen sittlichen Charakter bilden könne. Keineswegs gehörten in Unterrichtswerke dieser Art jedoch die Hauptstücke der christlichen Religion, denn, "meinen Gedanken nach, muß erst der Mensch, darnach der Christ gebildet werden" (S. 10). Zu seinem Adressatenkreis macht der Verfasser keine Angaben, das von 1799 datierende Titelkupfer läßt jedoch auf Angehörige gehobener Schichten schließen. Auf die Vorrede folgen zunächst einige der Buchstaben- und Lautlehre gewidmete Seiten, danach beginnen die "Leseübungen und Unterhaltungen" (S. 25-126), unterteilt in "Sittenlehren" (S. 25-32), "Gedenksprüche" (S. 33-38), "Kleine Erzählungen" (S. 39-83), wobei es sich um moralische Beispielgeschichten handelt, und "Kleinere Erzählungen" (S. 84-86), das sind wieder moralische Beispielgeschichten, zum Teil schwankhaften Charakters, wie etwa die vom Schieler, der den Stotterer fragt, warum dieser kein Wort richtig herausbringe, und zur Antwort bekommt, das ginge ihm immer so, wenn man ihm beim Gespräch nicht gerade ins Gesicht sehe. Moral: "Man muss sich erst selber prüfen, ob man frey von Fehlern ist, ehe man Andere tadeln will" (S. 86). In diesem Abschnitt erscheint auch der aus barockzeitlichen Unterhaltungsbüchlein bekannte Ausspruch, nicht eher ins Wasser gehen zu wollen, als bis man schwimmen gelernt hätte (AaTh 1293*), der hier mit der Frage verbunden wird: "Machst du es besser, mein Kind, wenn du lesen zu können wünschest, und doch nicht zuvor die Buchstaben willst kennen lernen?" (S. 84). An diesen Teil schließen sich "Kinder=Lieder" (S. 87-92), Gedichte zu den fünf Sinnen (S. 92-96) und

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Versfabeln an (S. 96-113); den Abschluß des Bandes bilden Gebete (S. 114-126) - so ganz wollte der Verfasser wohl doch nicht auf religiöse Inhalte verzichten. Für keinen der Texte ist ein Verfasser oder eine Quelle angegeben, die Fabeln stammen von den Fabeldichtem des 18. Jahrhunderts. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Neues A,B,C, Buch 1816, S. 84 = AaTh 1293*: Leam to Swim. - S. 97 = vgl. AaTh 1273 A*: Numskull Bales Out the Stream. - S. 100 = Dicke/ Grubmüller, num. 301: Hund im Heu. - S. 101 = Dicke/GrubmUlier, num. 22: Affe und Nuß. - S. 109-110 = Dicke/Grubmüller, num. 151: Fliege im Honig.

de Marées 1827 Fibel. Zum Gebrauch in den Anhalt=Deßauischen Schulen. [Von Heinrich de Marées.] Zweite Hälfte. Dritte verbesserte Auflage. - Dessau: Heinrich Heybruch 1827. 96 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecken 1005-0024

Aus dem kurzen Vorwort zur vorliegenden dritten Auflage geht hervor, daß diese für den Gebrauch an anhalt-dessauischen Schulen vorgesehene Fibel des Pädagogen Heinrich Ludwig de Marées (1773-1825) zuerst 1800 erschien. Gegenüber der bereits verbesserten zweiten Auflage von 1816 sei sie nun nicht mehr stark verändert worden, schreibt der Verfasser, doch sei der Raum, den zuvor die Vorreden einnahmen, nun für zwei neu hinzugefügte Erzählungen genutzt worden. Die Fibel wendet sich an Schüler im Alter von sechs bis acht Jahren und liefert den Stoff für ein ganzes Schuljahr. "Zur Übung im Lesen und zur Erwekkung des Nachdenkens" (S. 5-43) enthält diese zweite Hälfte zunächst lehrreiche Erzählungen sowie Unterhaltungen über Alltägliches und Naturerscheinungen aus der dem Kind zugänglichen Erfahrungswelt. Es folgen Fragen über Gegenstände und ihre Eigenschaften, Farben, Tiercharaktere, sittliche Eigenschaften und anderes (S. 44-46), drei kurze Erzählungen (S. 47-50) und zwei Briefe (S. 51-57), deren Aufforderungscharakter unverkennbar ist: Im ersten betont der kindliche Briefschreiber Wilhelm zunächst, welch große Bedeutung das Schreiben für ihn hat: "Was das für eine Freude für mich ist, daß ich meine Gedanken Andern schriftlich mitteilen kann!" (S. 52), und erzählt seinem Freund Heinrich dann "eine von den kleinen Geschichten [...], die ich zuweilen von meinem Lehrer höre" (S. 53; Mot. N 351). Auf die Bitte Wilhelms, zu dieser Geschichte Stellung zu nehmen, geht Heinrich ein, berichtet zuvor jedoch noch von dem didaktischen Erfolg des Briefes: "Es ist, als wenn ich jetzt mehr Lust zum Schreiben hätte, da Du mich dazu aufgemuntert hast. Fahre ja fort, mir von Zeit zu Zeit etwas Neues zu schreiben; ich will gern darauf denken, daß ich auch Dir etwas Angenehmes berichten kann" (S. 56). Vom Lehrer zum Kind und dann auf dem Postweg wird hier eine Geschichte überliefert. Das Erzählen im Brief war - das läßt sich auch an diesem rein didaktischen Material ablesen - in früheren Zeiten ein durchaus üblicher und vielleicht sogar des öfteren schulisch eingeübter Bestandteil der

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Briefkultur (vgl. auch Illéssy 1893, S. 456-458). Den in dieser Hinsicht also sehr interessanten Briefen schließen sich Rechenübungen an (S. 58-65), sodann "Fabeln und Erzählungen" (S. 66-85) - insgesamt 15 Texte, ohne Verfasserangabe, von Dichtem des 18. Jahrhunderts. Sprüche moralisch-didaktischer Art und Lieder, jeweils zum Auswendiglernen, schließen den Band ab. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : de Marées 1827, S. 52-57 = vgl. Mot. N 351: Money (treasure) unwittingly given away. - S. 69-70 = Dicke/Grubmiiller, num. 35: Ameise und Grille. S. 73 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 74 = Dicke/Grubmiiller, num. 118: Esel und Pferd.

Lindner u.a. 1827 (Mustersammlung aus deutschen Klassikern geordnet nach den Bedürfnissen unterer, mittlerer und oberer Klassen der verschiedenen Schulanstalten Deutschlands, in drei Cursus gestellt und herausgegeben von mehrern Lehrern der Bärgerschule zu Leipzig. 1. Cursus) Sammlung von Denksprüchen, Liedern, Fabeln, poetischen und prosaischen Erzählungen, nebst einem Anhange, enthaltend mechanische, logische Leseund praktische Sprach=Uebungen, Luthers kleinen Katechismus und eine Sammlung biblischer Sprüche. Für Kinder von 5 bis 10 Jahren zur Förderung zweckmäßiger Bildung des Gedächtnisses, Verstandes und Herzens. Geordnet und herausgegeben von mehrern Lehrern der Bürgerschule zu Leipzig [das sind F.W. Lindner, E. Anschütz, K.A Richter, T.F. Edelmann]. Zweite, stark vermehrte und durchaus verbesserte Auflage. - Leipzig: Carl Heinrich Reclam 1827. XX, 304,320 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-5423

Die von Lehrern der Leipziger Bürgerschule vorgelegte "Mustersammlung aus deutschen Klassikern" ist laut Titelblatt nach den Bedürfnissen unterer, mittlerer und oberer Klassen der verschiedenen Schulanstalten Deutschlands ausgerichtet und wendet sich mit diesem ersten Kursus an Kinder von fünf bis zehn Jahren, um die Bildung von Gedächtnis, Verstand und Herz zu fördern. Die erste Auflage der Sammlung hat laut Vorrede schnelle und weite Verbreitung gefunden; für diese zweite Auflage sei es nun, so die Verfasser, unter Berücksichtigung der an sie herangetragenen Wünsche, in Anordnung und Orthographie überarbeitet und insgesamt erweitert worden. Der auf dem Titelblatt angekündigte und im Inhaltsverzeichnis ausgewiesene zweite Anhang mit Luthers Kleinem Katechismus fehlt in dieser Ausgabe, womit die Verfasser offenbar dem in der Vorrede erwähnten Wunsch einiger Benutzer, diesen in der neuen Auflage zusammen mit einer Sammlung biblischer Sprüche vom eigentlichen Lesebuch getrennt zu veröffentlichen, Rechnung tragen. Das gilt jedoch wohl nicht für die ganze Auflage, denn das Titelblatt enthält den Hinweis: "Ladenpreis mit Katechismus 20 gr. ohne Katechismus 16 gr."

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Das Unterrichtswerk ist in vier Abteilungen und einen Anhang gegliedert; die erste Abteilung (S. 1-33) enthält Denksprüche, Gebete und Texte unter dem Motto "Verhältniß zu den Aeltern", "Verhältniß zu Andern", "Ermunterungen und Warnungen". Nach Themen der kindlichen Umwelt und der Jahreszeiten geordnete Lieder bilden die zweite und zugleich größte Abteilung (S. 33-194), dazu kommen "Lieder, welche den Frohsinn und die Zufriedenheit der verschiedenen Stände schildern", "Lieder, welche kindliche Gesinnungen zum Inhalte haben", "Lieder, welche Betrachtungen über verschiedene Gegenstände des Menschenlebens und der Natur enthalten" und, analog zur ersten Abteilung, Lieder zur "Ermunterung" und "Warnung". Die unten aufgeführten Erzählstoffe stammen ausnahmslos aus den nicht weiter untergliederten Abteilungen "Poetische Erzählungen" (S. 195-241) und "Fabeln" (S. 241-304). Der sich anschließende Anhang 1, "Vorübungen zum mechanischen und richtigen Lesen nebst Einleitung zur Grammatik" (320 S.) enthält größtenteils Übungen und Beispiele zu lautlichen und grammatischen Phänomenen und Problemen, ab S. 263 folgen "Beispiele zur Uebung im Lesen zusammenhängender Stücke", und dies sind z.B. zwölf Geschichten über außergewöhnlich umsichtiges Verhalten von Hunden, Sachtexte über Haustiere, Nutzpflanzen, Wasser, Eisen sowie die Beschreibung einer Schulstube. Aufgaben für schriftliche Arbeiten, eine Anleitung zur Aussprache biblischer Namen und Multiplikationstafeln bilden den Abschluß des Bandes. Vielfach sind die Texte mit der Angabe ihres Verfassers versehen; neben den unten angegebenen Autoren erscheinen Christoph von Schmid, Ernst Anschütz, Göckingk, Uhland, Bertuch und andere. Insgesamt fällt in diesem Unterrichtswerk die Vielzahl moralisierender Texte in Form von Ermahnung und Betrachtung auf, die Funktion der Normenvermittlung (Fleiß, Zufriedenheit mit der gesellschaftlichen Stellung usw.) ist in dieser "Mustersammlung" unübersehbar deutlich. Die klassifizierten Erzählstoffe sind in der Mehrzahl Fabeln der Äsop-Tradition in den Fassungen der bekannten Fabeldichter des 18. Jahrhunderts, doch findet sich auch einiges Schwankhafte. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Lindner u.a. 1827, S. 195 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen ("Weisse"). - S. 197 = vgl. Mot. J 2469.3.1: Man gives up half property ("Pfeffel"). - S. 206-207 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Rammler"). - S. 207-208 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Gleim"). - S. 208-209 = AaTh 1920 A: Lügenwette [Kohl und Kessel] ("Wilke"). - S. 209 = AaTh 1563*: Die schreckliche Drohung. - S. 209-210 = vgl. AaTh 1242 A: Entlastung des Esels. - S. 212 = Mot. N 886: Blind man carries lame man ("Geliert"). - S. 215 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Bürger"). - S. 226-227 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt - S. 233-234 = Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule ("Nicolai"). - S. 238 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 239 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle ("Hagedorn"). - S. 245-246 = Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I. - S. 247 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Weisse"). - S. 248 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 108: Esel und Götterbild. - S. 249 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Gleim"). - S. 252 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Phädrus"). - S. 254255 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("v. Halem"). - S. 256-257 = Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlange ("Pfeffel"). - S. 259 = Dicke/Grubmüller, num. 642: Wolf im Schafspelz. - S. 259-260 = vgl. Mot. J 1141.9: The guilty protests his innocence ("Lichtwehr"). - S. 260-261 = vgl. AaTh 1273 A*: Numskull Bales Out the Stream. - S. 261 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Gleim"). - S. 261-262 = Dicke/Grubmüller,

Müller [1828]

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num. 386: Löwe und Geiß ("Gleim"). - S. 262-263 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm. - S. 263-264 = Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein ("Gleim"). - S. 267 = Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze. - S. 267-269 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Grimm"). - S. 274 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("Gleim"). - S. 277 = vgl. Mot. U 21.1: Hen complains that man eats her, but she eats ant ("Gleim"). - S. 277-278 = Mot. J 885.1: Hare upbraided by sparrow for letting self be carried off by eagle rejoices when sparrow is carried off by hawk. - S. 282-283 = Dicke/Grubmiiller, num. 35: Ameise und Grille ("Gleim"). - S. 283 = Dicke/Grubmüller, num. 151: Fliege im Honig ("Meissner"). - S. 283-284 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 149: Vermessene Fliege, Dicke/Grubmüller, num. 157: Floh und Kamel ("Geliert"). - S. 285-286 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen (2 Fassungen, 2.: "Dinter"). - S. 287 = Dicke/ Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Gleim"). - S. 288 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch. - S. 289 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Hagedorn"). - S. 289-290 = Dicke/Grubmüller, num. 567: Vögel und Schildkröte ("Meissner"). - S. 291 = Dicke/ Grubmüller, num. 539: Spinne und Schwalbe. - S. 291 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Michaelis"). - S. 292 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche ("Lichtwehr"). - S. 294-295 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch. - S. 295 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 114: Esel an der Leier. - S. 301 = AaTh 845: Der Alte und der Tod ("Drollinger"). - S. 302-303 = Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier".

Müller [1828] Bitte! Bitte! liebe Mutter! lieber Vater! guter Onkel! beste Tante! schenke mir dies allerliebste Buch mit den schönen ausgemalten Kupfern und den vielen hübschen Erzählungen. Ein verbessertes ABC- und Lesebuch nach Pestalozzis und Stephani's Lehrmethode von [Heinrich] Müller, Pastor in Wollmirsleben. Fünfte verbesserte Auflage. Mit ausgemalten Kupfern und den interessantesten, den Fassungskräften des Kindes angemessenen Erzählungen. - Hamburg: Herold!sehe Buchhandlung [1828], XIV, 176 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1007-1553

In seiner Vorrede gibt der Verfasser dieses Lesebüchleins, der Pastor Heinrich Müller (1766-1833), es als seine Hauptabsicht an, "dem Kinde durch die kleinen Erzählungen Stoff zum Nachdenken und zur Veredlung seines moralischen Sinnes zu geben", und nennt es "eine kleine Sittenlehre in Beispielen" (S. V). Für die Verwendung im Unterricht hat er dabei ganz konkrete Vorstellungen, wie der Lehrer den Nutzen noch erhöhen könne: "Jede Geschichte werde dem Kinde vorher, eh' es sie selbst liest, erzählt und erklärt. Die gemachten Bemerkungen dabei dienen zur Erläuterung, und werden ihm, als Lehren und Verhaltensregeln, mitgetheilt. Nach dem Lesen muß das Kind die Geschichte wieder erzählen, so daß eine Sprachübung entsteht" (S. VI). Er selbst habe das Buch bei kleinen Kindern angewendet, dies sei gewiß nicht ohne Segen für sie gewesen, und so wünscht er, es möge durch den Gebrauch desselben "in jungen Seelen viel Gutes angerichtet und verbreitet werden" (S. VI). Den in der Vorrede geäußerten Zweckbestimmungen entsprechend enthält Müllers Lehrwerk vor allem moralische Beispielgeschichten. Diese "Leseübun-

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gen" (S. 27-50) folgen im Teil "Das verbesserte ABC" (S. 1-79) auf Buchstabenund Silbenübungen; "Pestalozzische Lese-, Denk- und Sprechübungen", "Denksprüche", "Kleine Verse", Gebete und Zahlentafeln schließen sich an. Unter den "Erzählungen" (S. 79-176) des zweiten Teils finden sich Texte mit Überschriften wie "Klage nicht, wenn Du ein kleines Uebel leidest, was für Andere eine große Wohlthat ist" (S. 86), "Gewöhne dich an Ordnung und Reinlichkeit" (S. 94), "Wer sich nicht warnen läßt, hat Schaden" (S. 115), "Wie gut es ist, daß nicht alle unsere Wünsche erfüllt werden" (S. 156), aber auch als "Thatsache neuester Zeit" ein Bericht über die Rettung aus einem Bergschacht (S. 170-176). Zumeist werden diese Geschichten durch eine Morallehre abgeschlossen, eine ganze Reihe von ihnen ist durch kolorierte Kupfer illustriert. Auf Verfasserangaben hat Müller durchweg verzichtet; die vertretenen traditionellen Erzählstoffe gehören zum gängigen Lesebuchrepertoire (vgl. unten jeweils unter dem Erzähltyp). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Müller [1828], S. 73 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 75 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 103 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there. - S. 119-120 = Mot. N 886: Blind man carries lame man. - S. 126-127 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille.

Die von Philipp Jacob Beumer (1809-1885) umgearbeitete und erweiterte achte Auflage, die um 1850 im Verlag A. Bagel in Wesel erschien (Standort: UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1006-1291), versteht sich im Gegensatz zu den früheren, mit Lese- und Sprachlehrteil sowie knappen methodischen Anweisungen für den Lehrer versehenen Auflagen nicht mehr als Schullesebuch. Neben dem kleinen Kind werden vor allem "der verständige Vater und die sinnige Mutter" angesprochen, die, so Beumer in der Vorrede, "überall, wo sich Gelegenheit findet, durch Einfügung passender Geschichten, kleiner Sprüche, Lieder u.s.w. der Wißbegierde des Kindes neue Nahrung bieten" (S. III) sollen. Der erste Teil dieser Auflage ist nach dem kindlichen Lebenslauf - "und es sieht ja einer wie der andere aus!" (S. III) - aufgebaut (S. 1-24): "Mit dem Elternhause beginnend, führen wir das Kind in seine Familie, in seine Häuslichkeit. Wandern dann hinaus in Garten, Wiese, Feld und Wald. [...] Endlich führen wir das Kind in die Schule, wo es durch Fleiß und Aufmerksamkeit bald die Fertigkeit erlangt, eine Geschichte zu lesen" (S. III-IV). Es folgen dann der Sprachlehre zuzurechnende Texte zum "Erzählton", "fragenden Ton", "befehlenden Ton" sowie "ausrufenden Ton" (S. 24-28), und sodann der Hauptteil des Buches, "Kleine Erzählungen" (S. 29-76), in dem wieder vorwiegend moralische Beispielgeschichten - darunter einige gegen Gespensterfurcht und einige mit dem Untertitel "Eine wahre Begebenheit" - stehen und der auch drei der aufgeführten Erzählstoffe enthält. Die Fabel von Ameise und Taube sowie die vom Bären und den Bienen sind in den abschließenden Teil mit "Denksprüchen" (z.B. S. 177": Deinen Lehrer sollst du ehren, Ihm gehorchen, auf ihn hören"), Gebeten, Liedern und Gedichten aufgenommen. An der Auswahl der traditionellen, typisierbaren Erzählstoffe hat sich gegenüber der Auflage von 1828 nichts geändert. T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : Müller [um 1850], S. 78-79 = Mol L 148.1: If you hasten you will not get there. - S. 96-97 = Mot. N 886: Blind man carries lame man. - S. 120-121 =

Deutsches Lesebuch 1829

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Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 188 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 190 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen.

Deutsches Lesebuch 1829 Deutsches Lesebuch für mittlere Gymnasialklassen herausgegeben von den Lehrern des Gymnasiums zu Helmstedt. Dritte verbesserte Auflage. - Helmstedt: C.G. Fleckeisensche Buchhandlung 1829. XII, 388 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1005-7043

Das "Deutsche Lesebuch" der Helmstedter Gymnasiallehrer kam, wie es im 1824 unterzeichneten Vorwort zur ersten Auflage heißt, dem "Bedürfniß der mittlem Klassen des hiesigen Gymnasiums" (S. III) entgegen. In diesen Klassen, Quinta und Quarta, habe bei der Unzulänglichkeit des gebrauchten Lesebuchs bis dahin der Unterricht im richtigen und guten Lesen nur unvollkommen erteilt werden können. Ihr inhaltlich recht breit ausgerichtetes Lesebuch ist in sieben Abschnitte gegliedert; bis auf wenige Ausnahmen sind die Autoren der abgedruckten Texte im Inhaltsverzeichnis aufgeführt: Die "Parabeln" (S. lff.) stammen von Krummacher, Meißner und Herder, für die "Fabeln in gebundener Rede" (S. 18ff.) wurde Lessing herangezogen. Als Autoren der "Erzählungen" des dritten Abschnitts (S. 30ff.) sind Lohr, Franklin, Bronner, Starke, Hebel, Zerrenner, Wolke, Büsching und von Houwald angegeben, weiterhin hat man eine "Jugendzeitung" und "Hirschfelds historische Bilder" benutzt, also K. Hirschfelds "Historische Bilder aus alter und neuer Zeit; zur Lehre und Unterhaltung für allerlei Leser" (1823-1824). Der vierte Abschnitt enthält "Naturhistorische, geographische und historische Gemälde" (S. 13lff.), so unter anderem "Herzog Heinrich der Löwe" (Kohlrausch) und "Der Schweizerbund" (Becker). Der Völkerkunde gewidmet ist der fünfte Abschnitt (S. 251), den sechsten bilden Briefe (S. 271ff.), und die "Gedichte" des siebenten Abschnitts (S. 293ff.), die aus Werken von Krummacher, Pfeffel, von Nicolay, von Hagedorn, Lichtwer, Gleim, Zachariä, Bürger, Geliert, Langbein, Hebel, Jacobi, Michaelis, Ramler und anderen stammen, schließen den Band ab. Über die unten aufgeführten Erzählstoffe hinaus ist das Unterrichtswerk für die historische und vergleichende Erzählforschung insofern von Interesse, als es einige, auch aus anderen Quellenzusammenhängen bekannte Sagen-, Anekdoten- und Legendenstoffe enthält. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Deutsches Lesebuch 1829, S. 5 = AaTh928: Bäume für die nächste Generation. - S. 6-7 = AaTh 729: Die goldene Axt des Meermannes ("Meißner"). - S. 1920 = Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte. - S. 22 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Lessing"). - S. 24 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting ("Lessing"). - S. 24-25 = vgl. Mot. A 2232: Animal characteristics: punishment for ommoderate request ("Lessing"). - S. 25-26 = Dicke/Grubmüller, num. 162: Frösche bitten um einen König ("Lessing"). - S. 26-27 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 510: Schlange und Jupiter ("Lessing"). - S. 27 = AaTh 1305 B: Miser's Treasure Stolen

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Die Lesebücher

("Lessing"). - S. 28 = vgl. Dicke/Gnjbmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("Lessing"). - S. 29 = Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange ("Lessing"). - S. 59-60 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Hebel"). - S. 294 = vgl. MOL J 1141.9: The guilty protests his innocence ("Pfeffel"). - S. 294-295 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 17: Affe und Fuchs II ("Krummacher"). - S. 298 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("v. Hagedorn"). - S. 302-303 = Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule ("v. Nicolay"). - S. 304-305 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Gleim").

Köhler [1830] Fibel von Fr. Köhler. (Aus seiner letzten Begründung des Schreib= und Lese=Unterrichts besonders abgedruckt.) Mit einem Titelkupfer. - Hannover: Helwingsche Hofbuchhandlung 11820], 40 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecken 1007-2950

Die Fibel des Pfarrers Friedrich Köhler (1796-1837), der in der vorliegenden Ausgabe keinerlei Ausführungen des Verfassers über Auswahl und Methode usw. beigegeben sind, enthält zunächst einige Seiten zur Lehre der Buchstaben und Satzzeichen, sodann einfache Sätze und Leseübungen zu den einzelnen Buchstaben. Ab S. 27 folgen Lesestücke, und zwar Sprüche, Verse, Rätsel, Gedichte, Fabeln und anderes, so etwa ein auch in anderen Unterrichtswerken anzutreffender Witz von einem Bettler, den ein reicher Mann fragt, was ihm fehle, und der darauf antwortet, er sei stumm (Lohr 1810, S. 19; Francke 1910, S. 37; vgl. auch Kvideland 1985, S. 155, Nr. 4). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Köhler [1830], S. 34 = Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm. - S. 37 = Dicke/Grubmiiller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 39 = AaTh 1935: Topsy-Turvy Land.

[von Schmid] 1834 Lehrreiche kleine Erzählungen für Kinder. Ein Lesebüchlein für Volksschulen. Von dem Verfasser der biblischen Geschichte [Christoph von Schmid], Mit einem lithogr. Titel=Bilde. - Bd. III. München: Im königlichen Central=Schulbücher = Verleger 1834. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-I 19(l,1834)-2

I: VIII, 134 S. In seiner "Vorerinnerung" zu dieser als "Lesebüchlein für Volksschulen" konzipierten Sammlung macht der Herausgeber, der katholische Geistliche und Jugendschriftsteller Christoph von Schmid (1768-1854), deutlich, daß es ihm bei der Zusammenstellung um "eine Sittenlehre in Beyspielen" gegangen sei: "Sei das Verdienst, sie auszuwählen und ihnen diese Gestalt zu geben, immerhin sehr

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klein - der Nutzen, den sie den Kindern für ihr ganzes Leben gewähren können, und den man hier einzig im Auge hatte, dürfte sehr groß seyn" (S. IV). Für die Erzählforschung ist dieses Lesebuch von besonderem Interesse. So enthält es zahlreiche, aus unterschiedlichen Quellenbereichen bekannte und von vielen Autoren bearbeitete traditionelle Erzählstoffe, was dem Kompilator von Schmid durchaus bewußt ist und wozu er sich in der Vorrede wie folgt äußert: "Es sind aus dem Alterthume einige kleine Erzählungen auf uns gekommen, die einen Schatz von Weisheit enthalten, sich durch sinnreiche Kürze empfehlen, und eben deßwegen ihren Werth Jahrhunderte hindurch behauptet haben. Sie sind unter allen gebildeten Völkern von den trefflichsten Schriftstellern, vorzüglich für Freunde der Dichtkunst, vielfältig bearbeitet und mit ähnlichen Erzählungen vermehrt worden" (S. III). Die von ihm herangezogenen Quellen für die Geschichten "aus dem Alterthume" gibt von Schmid bedauerlicherweise nicht an. In vielen Fällen werden die in diesem Büchlein und in anderen Publikationen des Verfassers "einfach und schmucklos für Kinder erzählten]" (S. IV) Geschichten zu den im Lesebuch bestimmenden Versionen der jeweiligen Erzählstoffe, häufig lösen seine Fabelbearbeitungen bis dahin vorherrschende Fassungen der Fabeldichter des 18. Jahrhunderts ab. In beiden Bänden sind die einzelnen Erzählungen, der Zweckbestimmung Sittenlehre entgegenkommend, mit einer zweizeiligen Lehre in Versen versehen. T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : [von Schmid] I 1834, S. 17 = Mot. K 452.1: Dividing the discovered oyster. - S. 18 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß. - S. 20-21 = AaTh 1689 A: Raparius. - S. 22-23 = AaTh 1920 A: Lügenweue [Kohl und Kessel], - S. 26-28 = AaTh 1543 D*: Stone as Witness. - S. 38 = AaTh 910 E: Schau im Weinberg. - S. 42-43 = AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier. - S. 43 = Mot. J 1901.1: The overfed hen. - S. 44-45 = Dicke/ Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 56 = Dicke/Grubmüller, num. 107: Esel und zwei Gesellen. - S. 58-59 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert. - S. 59-60 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt. - S. 60-62 = Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte. S. 63-64 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle. - S. 71-72 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer. - S. 78-80 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende. - S. 80-81 = AaTh 2039: Hufnagel. - S. 84-85 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark. - S. 85-86 = Mot. J 244.1: Father with handsome son and hideous daughter. - S. 86-87 = AaTh 920 C: Schuß auf den toten König. - S. 106-107 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte. - S. 109-110 = AaTh 1215: Asinus vulgi. - S. 116-117 = AaTh 763: Schatzfinder morden einander. II: VIII, 158 S.

Hatte von Schmid in den ersten Teil der Sammlung mit 100 Geschichten bereits "einige neue Erzählungen" mit einstreuen müssen, "um übrigens keine wichtigere Lehre zu übergehen" (Vorerinnerung zum ersten Band, S. IV), enthält das "zweyte Hundert größten Theils neue Erzählungen, die noch nirgends gedruckt sind" (Vorerinnerung zum zweiten Band, S. III). Erzählungen aus der Kirchengeschichte hätten zwar einen größeren Wert, räumt der Verfasser ein, doch wolle er "die herrlichen Züge aus dem Leben wahrer Christen oder mit einem anderen Worte heiliger Menschen (wenn Gott Gesundheit, Leben und seine allvermögende Gnade dazu gibt!) in einer besonderen Schrift" darstellen (S. IV). Deshalb besteht nun der zweite Band ausschließlich aus moralischen

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Beispielgeschichten - "theils Begebenheiten aus dem wirklichen Leben, theils Gleichnisse, denen man bloß die Form der Erzählung gegeben hat. Wie das erste Hundert, so hat auch dieses zweyte Hundert die Absicht, den Kindern allgemeine Lehren in einzelnen Beispielen anschaulich zu machen, ihnen kindliche Ehrfurcht, Liebe und Dankbarkeit, Vertrauen und Gehorsam gegen Gott, Freude am Guten, Abscheu vor dem Bösen, Trost im Leiden einzuflößen, und ihnen auch für ihr künftiges Fortkommen in der Welt nützliche Winke zu geben" (S. III-IV). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : [von Schmid] II 1834, S. 5-6 = vgl. AaTh 910 E: Schate im Weinberg.

Wolff 1835 Declamir-Buch für die Jugend bestehend in einer Sammlung von Gedichten und Fabeln für Kinder von 8 bis 12 Jahren herausgegeben von G.W. Wolff. Zweite Airflage. - Quedlinburg!Leipzig: Verlag der Ernst'schen Buchhandlung 1835. XV, 264 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1006-8469

Zwar enthält das hier in zweiter Auflage vorliegende "Declamir=Buch" für Kinder von acht bis zwölf Jahren, das der Herausgeber G.W. Wolff den "Kindern seiner Klasse" widmet, keine einführenden Bemerkungen oder Erläuterungen, doch geht aus dem Aufbau und den Kapitelüberschriften der "Sammlung von Gedichten und Fabeln" eine Zweckbestimmung deutlich hervor - die der Sittenlehre. Das Buch ist in drei Abteilungen gegliedert, deren erste "Religiöse Gedichte" (S. 3ff.), die zweite "Moralische Gedichte" (S. 67ff.) und die dritte "Vermischte Gedichte" (S. 207ff.) bilden. Die zweite Abteilung, die unter zahlreichen anderen Texten auch die aufgeführten Erzählstoffe enthält, besteht aus 15 nach positiven und negativen Eigenschaften und Verhaltensweisen benannten Abschnitten: "Flüchtigkeit und weise Benutzung der Zeit" (S. 67ff.), "Wahrhaftigkeit" (S. 79ff.), "Unwissenheit. Aberglaube" (S. 84ff.), "Unschuld. Tugend. Edelmuth" (S. 88ff.), "Freude. Zufriedenheit" (S. 114ff.), "Vorsichtigkeit. Besonnenheit" (S. 129ff.), "Dankbarkeit" (S. 136ff.), "Gehorsam" (S. 141ff.), "Liebe, Eintracht" (S. 146ff.), "Sanftmuth. Geduld" (S. 155f), "Mitgefühl. Mitleid" (S. 156ff.), "Ehrlichkeit. Zutrauen" (S. 165ff.), "Geiz. Eigennutz. Neid" (S. 169ff.), "Eigendünkel. Stolz. Hochmuth" (S. 173ff.). Der Abschnitt "Wahrer Werth und Scheinwerth" (S. 187ff.) beschließt die zweite Abteilung. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Wolff 1835, S. 74-75 = vgl. AaTh 1273 A*: Numskull Bales Out the Stream. - S. 75-76 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Bürger"). - S. 82-83 = AaTh 1920 A: Lügenwette [Kohl und Kessel] ("Wilke"). - S. 83 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Gleim"). - S. 84 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben. - S. 8687 = AaTh 1331 A*: Buying Spectacles. - S. 127-128 = Dicke/Grubmüller, num. 95: Geplagter Esel ("Nicolai"). - S. 129-130 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Weiße"). S. 152 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark (".Weiße"). - S. 156-157 = Dicke/Grubmüller, num.

Adler [1836]/Harnisch 1838

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37: Ameise und Taube ("Michaelis"). - S. 171-172 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 174 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 108: Esel und Götterbild.

Adler [1836] Erste Nahrung für Verstand und Herz der lieben Jugend. Ein Bilder, = A.B.C.und Lesebuch für gute Kinder von K.F. Adler. Mit 123. bunten Abbildungen. Meißen: F.W. Goedsche [1836]. 72 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1007-2329

Das Bilder-, Abc- und Lesebuch "für gute Kinder" von K.F. Adler soll der Jugend, wie es im Titel heißt, "Erste Nahrung für Verstand und Herz" bieten. Sein Aufbau folgt einem schrittweisen Lesenlernen; bis S. 16 erscheinen eine Einführung in die Buchstabenlehre, Silbenübungen und die Präsentation verschiedener Schriftarten. Es schließen sich Bildtafeln, ab S. 19 einfache Leseübungen, und schließlich eine von einem im Wald unter Tieren aufgewachsenen Kind an (S. 23-24). Von da ab besteht das Büchlein aus moralischen Beispielgeschichten und sonstigen Erzählungen mit kindlichen Protagonisten, in denen Kinder etwas Lehrreiches erleben, eine nützliche Erfahrung machen usw. Kurze Texte über allgemeinere Themen (Krieg, Winter, Schnee), moralische Lehrsprüche (S. 52-57), Sprichwörter (S. 58-59), Rätsel (S. 59-60), Gebete (S. 63) sowie Lieder und Gedichte (S. 63ff.) schließen den Band ab. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Adler [1836], S. 70-71 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation.

Harnisch 1838 Zweites Lese- und Sprachbuch, oder Hebungen im Lesen und Reden, Schreiben und Aufschreiben, Begreifen und Urtheilen, mit Zuziehung mehrerer Schulmänner; für gelehrte, Bürger= und Volksschulen herausgegeben von Dr. Wilhelm Harnisch. Achte Auflage. - Breslau: Graß, Barth und Comp. 1838. VIII, 380 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DC-I 4(8,1838)

Zur Einführung in den Gebrauch dieses Lese- und Sprachbuchs für "gelehrte, Bürger- und Volksschulen" verweist der Verfasser, der Pädagoge Wilhelm Harnisch (1787-1864), zu Beginn auf seine zuerst 1818 in Breslau erschienene Schrift "Zweite faßliche Anweisung zum vollständigen ersten deutschen Sprachunterricht, betreffend das Denken in der Sprache und dessen Darstellung durch dieselbe, für Volksschullehrer bearbeitet". Gewissermaßen als Motto ist noch vor dem Inhaltsverzeichnis ein Gedicht über die Bedeutung der Sprache für den Menschen (S. III-IV) abgedruckt.

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Die Lesebücher

Das eigentliche Lesebuch besteht aus sieben Abschnitten, deren erste vier Abschnitte (S. 1-89) der Sprachlehre gewidmet sind. Der fünfte Abschnitt, "Mährchen, Erzählungen und Beschreibungen" (S. 90-202), vereint moralische Beispielgeschichten, Beschreibungen, 'Begebenheiten', Anekdoten, Sagen, Märchen, Fabeln und die Lebensbeschreibung Rudolfs von Habsburg (S. 193197, "Nach dem deutschen Plutarch"); neben den aufgeführten Erzählstoffen sind hier für die Erzählforschung unter anderem ein Strafexempel zum Thema Feiertagsentheiligung (S. 114-115), die Sage vom Schatz in Krakau (S. 99-100, "Gebrüder Grimm nach Ottokar von Horneck") und die Sage vom Rüben zählenden Rübezahl (S. 172-181) von Interesse. Jeder Text dieses Abschnitts ist mit einer Gattungsbezeichnung versehen. So ist die Grimmsche Version des Schwanktyps AaTh 922: Kaiser und Abt, "Das Hirtenbüblein" als "Eine alte Sage" bezeichnet und der Rübezahltext als "Mährchen". Zu der Mehrzahl der Texte sind Verfassemamen oder Kurztitel von Quellen angegeben, hier erscheinen neben den unten Genannten mehrfach Hebel, Schubart und Wilmsens "Kinderfreund", d.i. "Der Brandenburgische Kinderfreund. Ein Lesebuch für Volksschulen" (1800, vgl. Brüggemann/Ewers 1982, Sp. 944-950), außerdem Krummacher, Bechstein, Liebeskind, das "Leipziger Wochenblatt" und "des Mägdleins Lustgarten", d.i. Heinrich Dittmars zweiteilige Anthologie "Der Mägdlein Lustgarten" (1822-23; vgl. Zägel 1992). Der sechste Abschnitt, "Gedichte und Briefe" (S. 203-307), der wiederum einige traditionelle Erzählstoffe in Fassungen bekannter Dichter enthält, verzeichnet außer Naturlyrik, religiösen und moralisch-didaktischen Gedichten auch eine Reihe von Texten mit deutlich politischer Tendenz, wie "Deutscher Sinn", "Kriegslied" oder das "Schreiben eines jungen Soldaten an seine Eltern". Von Belang für die Erzählforschung sind im 7. Abschnitt, "Belehrende Aufsätze" (S. 308ff.), die Ausführungen J.P. Hebels über "Mancherlei Regen" (S. 314-319), in denen Hebel sich über die aus vielen Prodigienberichten bekannten vermeintlichen Naturphänomene "Schwefel-Regen", "Blut-Regen", "FroschRegen" und "Stein-Regen" mit der Absicht rationaler Erklärung äußert. Hämisch liefert in diesem Lesebuch eine Mischung von Texten, die mit der Pädagogik zweier konträrer Epochen korrespondiert: Einerseits übernimmt er die innerhalb der Aufklärungspädagogik zentralen moralischen Beispielgeschichten und Versfabeln, andererseits schließt er sich mit der Integration von Stücken aus den "Kinder- und Hausmärchen" J. und W. Grimms den pädagogischen Tendenzen des 19. Jahrhunderts an. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Hämisch 1838, S. 90-91 = AaTh 980 B: Großvater und Enkel. - S. 91 = KHM 153: Die Sterntaler ("Nach den Gebrüdern Grimm"). - S. 92 = AaTh 980 D: Meat springs as a Toad on the Face of an Ungrateful Son. - S. 92-93 = AaTh 234: Blindschleiche und Nachtigall. - S. 103-106 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Nach den Gebrüdem Grimm"). - S. 106-110 = Dicke/Grubmüller, num. 424: Maus, Rabe, Schildkröte und Hirsch. - S. 115-117 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("Nach Weiße"). - S. 121-128 = AaTh 555: Fischer und seine Frau. - S. 137 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Gebrüder Grimm"). - S. 145-146 = Dicke/Grubmüller, num. 408: Magen und Glieder ("Campe"). - S. 147-148 = KHM 132, AaTh 47 A: Fuchs (Bär) am Pferdeschwanz ("Nach den Gebrüdem Grimm"). - S. 153-159 = AaTh 566: Fortunatus ("Nach den Gebrüdem

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Grimm"). - S. 220-223 = AaTh 1930: Schlaraffenland ("Hans Sachs"). - S. 267-268 = Dicke/ Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Michaelis"). - S. 268 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("v. Haller"). - S. 274 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Gleim"). - S. 275 = Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule ("Ramler"). - S. 282283 = MoL V 229.2.10: Stones answer "Amen" after saint's preaching ("Kosegarten").

Straus 1838 (Der hamburgische Kinderfreund oder Lesebuch für Volksschulen. Eine geordnete Sammlung zweckmäßiger Denk= Sprach= und Leseübungen. Teil 2) Deutsches Lesebuch. Eine geordnete Sammlung von Fabeln, Mährchen, Erzählungen, Beschreibungen aus der Natur= Länder= und Völkerkunde. Zum Gebrauch in Volksschulen. Bearbeitet und herausgegeben von Carl Straus, Vorsteher einer Lehranstalt für Knaben in Hamburg. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. - Hamburg: Herold'sche Buchhandlung 1838. IV, 282 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecken 1007-3014

Als "geordnete Sammlung von Fabeln, Mährchen, Erzählungen, Beschreibungen aus der Natur- Länder- und Völkerkunde" hat der Pädagoge und Jugendschriftsteller Carl Straus (gest. 1852) diesen zweiten Teil des zum Gebrauch in Volksschulen vorgesehenen "Deutschen Lesebuchs" im Untertitel bezeichnet, und dieser Auswahl "zweckmäßiger Denk- Sprach- und Leseübungen" fügt er in der vorliegenden zweiten Auflage noch einen Abschnitt zur Geschichte der Deutschen hinzu, um, wie er im Vorwort schreibt, den Lesestoff zu vergrößern: "Daß der Herausgeber gerade diesen Gegenstand gewählt, werden gewiß einsichtsvolle Schulmänner billigen [...]. Gerne hätte er einen Abriß der hamburgischen Geschichte statt der deutschen gewählt, da er aber Grund zu glauben hat, sein Buch werde mehr im Auslande als in Hamburg gebraucht werden, so mußte er das Allgemeine dem Besondern vorziehen" (S. I-II). Straus' "Hamburgischer Kinderfreund" besteht in diesem zweiten Teil also aus drei Abteilungen: Auf die "Fabeln, Mährchen und Erzählungen" der ersten Abteilung (S. 1-69), die bis auf eine Ausnahme alle unten aufgeführten Erzählstoffe (zumeist Fabeln der Äsop-Tradition) und darüber hinaus beispielsweise die Sage vom Rüben zählenden Rübezahl (S. 23-35) sowie jeweils eine Anekdote über Kodrus (S. 38), Fabricius (S. 38-39), Demosthenes (S. 54-55) und Diogenes (S. 55-56) enthält, folgen "Bruchstücke aus der Geschichte der Deutschen" (S. 70-194) mit Texten über eine Reihe von mittelalterlichen Herrschern, die Kreuzzüge, das Ritterwesen, "Einige merkwürdige Gebräuche des Mittelalters", den "Schweizerbund", die "Erfindung der Buchdruckerkunst", die "Reformation oder Kirchenverbesserung" und den Dreißigjährigen Krieg. Die Sage von den 'Weibern von Weinsberg' findet sich in dem Lesestück über Friedrich den Ersten. Der Band schließt mit der dritten Abteilung, den "Beschreibungen und Schilderungen aus der Natur- Länder- und Völkerkunde" (S. 195ff.), mit ausführlichen Kapiteln über Natur, Anatomie, Organismus,

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Die Lesebücher

Gesundheit und Krankheit des Menschen. Ein Anhang mit Schulgesängen (S. 27Iff.) ist dieser Abteilung am Ende hinzugefügt. Sämtliche Texte sind ohne Verfasser- oder Quellenangaben abgedruckt. Bei den Erzählstoffen handelt es sich, wie aus Vergleichen mit Texten in anderen Lesebüchern deutlich wird, um Versionen bekannter Autoren. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Straus 1838, S. 1 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus. - S. 2 = Dicke/Grubmüller, num. 154: Fliege, Löwe und Spinne. - S. 3 = AaTh 105*: The Hedgehog's Only Trick. - S. 4 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger. - S. 4 = Dicke/Grubmüller, num. 504 (2): Schafe und Wölfe im Krieg. - S. 4-5 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch. - S. 5 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche. - S. 6 = Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlange. - S. 8-9 = vgl. AaTh 1273 A*: Numskull Bales Out the Stream. - S. 10 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 10-11 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 12 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 20-21 = Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange. - S. 37 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle. - S. 49 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there. - S. 53-54 = AaTh 1689 A: Raparius. - S. 100 = Mot. J 1545.4.1: The besieged women's dearest possession (Women of Weinsberg).

Bone 1840 Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten, zunächst für die unteren und mittleren Klassen der Gymnasien, mit Rücksicht auf schriftliche Arbeiten der Schüler, von Heinrich Bone. - Köln: J.W. Dietz 1840. XXXIIS., 300 S. S t a n d o r t : UB Düsseldorf: P.u.R. 540

In der umfassenden Einleitung zu seinem für untere und mittlere Gymnasialklassen bestimmten "Deutschen Lesebuch" setzt sich der Lehrer und Schriftsteller Heinrich Bone (1813-1893) eingehend mit grundlegenden Fragen der Didaktik des Deutschunterrichts in verschiedenen Schulformen und Klassenstufen auseinander. Aus der Fülle der von ihm diskutierten Aspekte können hier nur einige angesprochen werden. Ein längerer Auszug aus Bones Einleitung ist leicht zugänglich bei Helmers 1970, S. 81-97 (= Bone 1840, S. III-XXI). Insgesamt steht dieses Lesebuch vorwiegend im Dienst der Gestaltungslehre. Die Anforderungen Bones an ein gutes Schullesebuch resultieren unter anderem aus seiner Kritik an der Praxis vieler Lesebücher, sich zu sehr zum Kind hinabzubeugen, das Kindliche mit dem Trivialen zu verwechseln und als Lesestoff hauptsächlich Anekdoten und Fabeln anzubieten. Demgegenüber plädiert er für Lesestücke, die sich durch sprachliche Klarheit auszeichneten, "klare und lebendige Phantasie hervortreten" (S. VI) ließen - wobei alles Phantastische fernzubleiben habe - und auf das Gemüt einwirkten, so daß "durch die Leetüre unter Leitung des Lehrers ein so unmittelbares Gefühl entsteht, daß es sich sofort zu Gesinnung gestalten will" (S. VI). Falsch aber sei es, wenn die Stücke nur das Wissen vermehren und die Schärfe des Verstandes üben sollten und wenn sie zuviel moralisierten. Bones Ablehnung der Aufklärungspädagogik ist wohl unverkennbar, dennoch ist sie nicht dahingehend zu verstehen, daß er etwa auf

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moralische Erziehung verzichten wolle. Alles müsse "mit der zartesten Sittlichkeit" (S. V I I I ) im Einklang stehen, müsse "gleichsam in christlichen Glauben und christliche Moral eingetaucht sein" (S. VIII). Bones Kritik trifft insbesondere die moralischen Beispielgeschichten: "Ich hoffe in dieser Hinsicht ganz verstanden zu werden, wenn ich zu den Moralisir-Stücken alle die Erzählungen rechne, die da anfangen: N. war ein sehr liebenswürdiges Mädchen - ein sehr guter Knabe, hatte aber einen sehr großen Fehler u.s.w. und wenn ich dabei erinnere, daß in gegenwärtigem Lesebuche sowohl mythologische Darstellungen vorkommen, als auch beinahe ein ganzer Abschnitt (der letzte der zweiten Abtheilung) geradezu moralischem Stoff gewidmet ist" (S. IX). Bones Forderung an das ideale Lesebuch für untere und mittlere Gymnasialklassen lautet, "daß es ein christlich-deutsches sei" (S. IX). Nach diesen und anderen eher allgemeinen Überlegungen kommentiert Bone im folgenden die einzelnen Abschnitte seines Lesebuchs, das in einen prosaischen und einen poetischen Teil mit jeweils zwei Abteilungen und weiteren Untergruppen gegliedert ist. Besonders interessant ist hier das Gattungsverständnis Bones. Während Abschnitt I. der ersten Abteilung des prosaischen Teils, "Kleine Beschreibungen, Scenen und Bilder" (S. 3ff.), dazu diene, die umgebende Welt mit Klarheit anschauen und darstellen zu lernen, bilde der zweite Abschnitt, "Anekdoten und Fabeln" (S. 35ff.), in gewisser Hinsicht das Gegenteil des vorhergehenden, denn hier komme es auf das Erfassen eines Gedankens, einer Pointe an. Daher könnten von den Fabeln nur die "in Lessing's Sinne" aufgenommen werden, diejenigen, "welche eine mehr epische Darstellung haben, wie die Grimm'schen" (S. XIII), gehörten zu den Erzählungen. Eine solche Darstellung sei ihrer Natur nach eher männlichen Wesens, die Sprache werde von selbst eine mehr periodenartige, oder eine lakonisch gedrängte. Zur Auswahl schreibt Bone: "Daß ich so viele bekannte Anekdoten des Alterthums aufgenommen, hat seinen Grund eines Theils in dem klassischen, ich möchte sagen plastischen Werthe derselben, während die neueren meist nur flüchtige bon-mots sind, anderen Theils aber auch darin, weil ich bei dem ganzen Werke das klassische Alterthum wohl mehr vor Augen gehabt habe, als es auf den ersten Blick scheinen wird" (S. XXIII). Da der Stoff zu ähnlichen Stücken nicht leicht von den Schülern erfunden werden könne, seien die Texte eher für den mündlichen Unterricht bestimmt; wohl aber könne der Lehrer aus anderen Büchern "ähnlich verfaßte Anekdoten u.s.w." (S. XIII) in der Schule vorlesen und schriftlich nacherzählen lassen. Die "Erzählungen" (S. 52ff.) des dritten Abschnitts, in der Art der Darstellung nach Bone zwischen Anekdote und epischer Beschreibung liegend, "sollen zum einfachen, aber lebendigen Erzählungsstile anleiten" (S. XIII). Was die schriftlichen Übungen der Schüler in diesem Abschnitt betreffe, könne der "Stoff und die Einkleidung [...] mancherlei sein: aus dem gewöhnlichen Leben, aus alter Zeit; als Märchen, als Fabel, als Legende; in Briefform, in Gespräch u.s.w. Gut wird es aber sein, wenn der Lehrer in dieser Hinsicht Beschränkungen eintreten läßt, und namentlich dahin wirkt, daß die Phantasie klar werde in Anschauung des gewöhnlichen Lebens, dagegen bewahrt bleibe

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Die Lesebücher

vor einem Herumschweifen im Phantastischen" (S. XV). Der vierte Abschnitt dieser Abteilung nun bietet Beispiele zur "Umbildung von Lesestücken" (S. 85) in verschiedene Darstellungsarten, wie etwa zwei Fassungen der Fabel von Hasen und Fröschen. Die Texte der zweiten Abteilung dienen, so Bone, eher der Betrachtung als der Nachahmung, wobei es im ersten Abschnitt um "Beschreibungen und Schilderungen" (S. 103ff.) geht, im zweiten, nicht sehr umfangreichen Abschnitt sodann um "Mythologisches, Märchen, Sagen, Legenden" (S. 143ff.). Hierzu heißt es: "Alle diese und ähnliche erzählende Darstellungen (z.B. Nouvelle und Roman) haben das Gemeinschaftliche, daß sie im Einzelnen eine größere Freiheit zulassen, als das Historische, namentlich für Beschreibung der Scenerie und für Entwicklung der Motive. Sie gehören in dieser Hinsicht mehr der Poesie zu, und schließen sich als Prosa zunächst an die Schilderung an. Das Märchen steht ganz als freies Gewächs der Phantasie da, aber geregelt durch die zu Grunde liegende Idee; Märchen, die nur Phantastisches suchen, sind ein Unwesen. Die Legende bildet den Uebergang zum Historischen; denn sie fußet in geschichtlichem Boden, und nimmt daher in der Darstellung auch so gerne den einfachen Bibelstil an, welcher der wahre historische ist" (S. XVI-XVII). Gegen das Phantastische und für eine geregelte Phantasie spricht Bone sich hier übrigens zum wiederholten Male aus. Es folgen die Abschnitte "Historische Darstellungen" (S. 164ff.), "Charakterbilder" (S. 177ff.) und schließlich "Didaktisches und Reflexionen" (S. 193ff.). Über den im Umfang kleineren poetischen Teil, der in "Lyrische Gedichte. Lieder" (S. 221ff.) und "Epische Gedichte" (S. 255ff.: "Fabeln"; S. 260ff.: "Erzählungen, Balladen, Idyllen, Legenden"; S. 287ff.: "Beschreibendes") gegliedert ist, äußert sich der Verfasser weniger ausführlich. Nicht in seiner Absicht habe es jedenfalls gelegen, "einen poetischen Haus- oder Schulschatz für Declamationen bei öffentlichen Gelegenheiten" (S. XXI) zu liefern. Die aufgenommenen epischen Gedichte, "namentlich die Balladen und Erzählungen, sind meist die allbekannten, in den Lesebüchern vielfach hergebrachten; sie sind einerseits die schönsten ihrer Art, und andererseits so volksthümlich geworden [!], daß sie in einem Lesebuche kaum fehlen dürfen. [...] Die gewöhnliche Anzahl von Fäbelchen mit ihrer prosaischen Gereimtheit habe ich möglichst beschränkt" (S. XXI). Dem eigentlichen Lesebuch vorangestellt ist nach Einleitung und Inhaltsverzeichnis noch ein "Verzeichniß der Deutschen Dichter und Prosaiker" (S. XXXI-XXXII) mit den Namen und Lebensdaten der 65 vertretenen Verfasser der jeweils auch einzeln gekennzeichneten Textvorlagen, darunter sind beispielsweise Arndt, Brentano, Bürger, Campe, Chamisso, Geliert, Gleim, Goethe, Hagedorn, Krummacher, Lichtwer, Ramler, Pfeffel, Rückert, Tieck, Uhland und Willamov. Außerdem enthält das Lesebuch zahlreiche "Originalarbeiten" des Verfassers, "nur daß der einen oder andern Erzählung ein auch sonst bekannter Stoff zu Grunde liegt" (S. XXII-XXIII). Die Anekdoten und einige weitere Stücke seien "aus anderen Quellen entlehnt, jedoch mehr oder weniger umgearbeitet" (S. XXIII), wie Bone es überhaupt für selbstverständlich erachtet, daß "bei den obwaltenden Grundsätzen" (S. XXII) vieles von ihm bearbeitet werden

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Schönke 1840

mußte. Während man in den oberen Klassen schon darauf sehen müsse, daß "der einzelne Schriftsteller in seiner Eigenthümlichkeit mit seinen Vorzügen und Mängeln aufgefaßt werde", solle das Lesebuch für die unteren Klassen "durchaus von einem Geiste beseelt sein, gleich als ob alles, namentlich die Prosa, durch den Geist und die Hand des Herausgebers hindurchgegangen wäre, damit der Geist sich bilde im Geiste, von dem er umschlungen wird" (S. IV). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Bone 1840, S. XIV = Dicke/Grubmüller, num. 260: Hasen und Frösche. - S. 41 = vgl. Mot. W 195.1: Goose and turkey envious of peacock point out its ugly legs and voice ("August Gottlieb Meißner"). - S. 41 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting ("Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 42 = vgl. Dicke/Gnibmüller, num. 35: Ameise und Grille ("G.E. Lessing"). - S. 42 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 146: Fledermaus, Dombusch und Tauchervogel. - S. 42 = Dicke/Grubmiiller, num. 94: Beladener Esel. - S. 42-43 = Dicke/Grubmüller, num. 161: Frösche am Brunnen. - S. 43 = Dicke/Grubmüller, num. 147: Fledermaus im Krieg der Tiere. - S. 43 = Dicke/Grubmiiller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 43 = Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte. - S. 47 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle. - S. 47-48 = AaTh 921 D: Im Bett sterben ("Meißner"). - S. 71-72 = KHM 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Nach Grimm"). - S. 7375 = Dicke/Grubmüller, num. 512: Befreite Schlange, Mann und Fuchs. - S. 87-88 = Dicke/ Grubmüller, num. 260: Hasen und Frösche (2 Fassungen). - S. 149-151 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Grimm"). - S. 151-153 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Grimm"). - S. 160-163 = AaTh 768: Christopherus ("Nach: Morgenblatt 1819 Nro. 183; dort wörtlich entlehnt aus einem in Straßburg 1517 gedruckten Legendenbuche"). - S. 256 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("Friedrich Hoffmannn"). - S. 258 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm. L i t.: Helmers 1970, S. 53-62,64-65,80-97.

Schönke 1840 (Auswahl aus deutschen Prosaikern für das mittlere Jugendalter) Deutsches Lesebuch für Töchterschulen von Karl August Schönke, Lehrer an der Königlichen Luisenschule zu Posen. Zweiter Cursus. Prosaischer Theil. - Berlin: Carl Friedrich Amelang 1840. XVI, 324 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DCG-14(l,1840)-2

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

In dem im Jahre 1839 unterzeichneten Vorwort zu diesem zweiten Teil seines Lesebuchs für Mädchen im "mittleren Jugendalter" nimmt der Verfasser, der Lehrer und Schriftsteller Karl August Schönke (geb. 1810), zu Zielsetzung, Inhalt und Aufbau seiner "Auswahl aus deutschen Prosaikern" ausführlich Stellung: Als Hauptzweck nennt er, schönes Lesen, richtiges Sprechen und Schreiben sowie die Liebe zur deutschen Sprache und Literatur anzuregen und zu fördern: "Es soll also mit einem Worte Stoff und Mittel geben zur Leetüre deutscher Schriftsteller, welche bei einem gedeihlichen Sprachunterricht Hand in Hand mit der Grammatik gehen muß und in Töchterschulen um so nothwendiger ist, da ihnen die geiststärkenden Erzeugnisse des klassischen Alterthums fast

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Die Lesebücher

ganz verschlossen bleiben" (S. V). Eine solche Lektüre sei in sprachlicher, moralischer und ästhetischer Hinsicht von Nutzen, sie leite die Phantasie, erwecke das Gefühl für das Wahre, Gute und Schöne, begründe und fördere die Pflege echter Religiosität und begeisterter Vaterlandsliebe. Die Mädchen sollten in der Schule wie zuhause gern in dem Buch lesen, "die Sucht nach seichter und gefährlicher Leetüre" (S. VII) werde dadurch in ihnen unterdrückt oder entstehe erst gar nicht. Das Lesebuch ist in sieben Abschnitte gegliedert: "Fabeln" (S. 3ff.), "Erzählungen" (S. 71ff.), "Mährchen und Sagen" (S. 176ff.), "Idyllen" (S. 220ff.), "Beschreibungen und Schilderungen" (S. 236ff.) und "Briefe" (S. 282ff.); eine streng systematische Ordnung der Arten, heißt es im Vorwort, dürfe jedoch "in einem Werke von dieser Tendenz" (S. VIII) nicht erwartet werden. Über seine Auswahlkriterien schreibt Schönke, er habe auf die Eignung der Texte geachtet, "auf die dem weiblichen Geschlechte vorzüglich eigenthümlichen Anlagen und Vermögen wohlthätig einzuwirken" (S. VI); zu fördernde weibliche Tugenden seien Sanftmut, Bescheidenheit, Unbefangenheit, Unschuld und Häuslichkeit. Während es bei der Erziehung der männlichen Jugend vorrangig um die Ausbildung des Verstandes gehe, müßten bei Mädchen Gemüt, Gefühl und Phantasie gepflegt werden, Verstand und Vernunft sollten aber so ausgebildet sein, "daß sie das Gefühl leiten, berichtigen und schützen" (S. VII). Alles was in konfessioneller und moralischer Hinsicht auf Kritik stoßen könnte, habe er weggelassen, schreibt der Verfasser, auf Bearbeitungen der Stoffe habe er weitestgehend verzichtet, außerdem habe er recht vieles von neueren Dichtern aufgenommen, "einmal weil die älteren Dichtungen zur Genüge in den Händen aller Lehrer sind; dann, weil die neue Zeit doch auch viele vortreffliche Dichter hervorgebracht hat" (S. IX). Bis auf wenige Ausnahmen sind die Verfasser der Texte im Inhaltsverzeichnis wie im eigentlichen Leseteil angegeben, neben den Untengenannten handelt es sich um Pestalozzi, Zollikofer, Krummacher, Herder, F. Jakobs, Schubart, Liebeskind, Pfeffel, Geßner, Klopstock, Wieland, Geliert und andere. Von Interesse für die Erzählforschung sind außer den aufgeführten Erzählstoffen unter anderem die Anekdote "König Friedrich und sein Nachbar" (S. 72f., "Hebel"; vgl. Wesselski 1928) sowie das Kapitel "Mährchen und Sagen" mit Texten nach J. und W. Grimm (S. 179-182: "Springwasser", aus den "Irischen Elfenmärchen" [1826]), von C.P. Funke (S. 185-193: "Elmine, oder die Blume, die nimmer welkt", S. 193-203: "Das Kästchen", siehe oben Funke 1797), J. H. Lehnert (S. 203-206: "Das Rockenweibchen", S. 206-209: "Sagen vom Questenberge", S. 209-213: "Der Hennegraben") und Agnes Franz (S. 213: "Die goldene Spindel"). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Schönke 1840, S. 9-10 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Aus A.L. Grimm's Fabelbibliothek"). - S. 13 = Dicke/Grubmüller, num. 567: Vögel und Schildkröte ("A.G. Meißner"). - S. 17 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("J.G.E. Lessing"). - S. 17-18 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("J.G.E. Lessing"). - S. 86-90 = AaTh 1416: Die neue Eva ("L. Grimm"). - S. 176-179 = KHM 24, AaTh

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Stem 1840

480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Gebr. Grimm"). - S. 182-185 = AaTh 750 A: The Wishes ("J.P. Hebel").

Stern 1840 (vgl. auch Stem 1841 und [Stem] 1842)

Drittes Sprach= und Lesebuch für die Oberschüler deutscher Elementarschulen. Verfaßt von Professor Wilhelm Stern, Direktor des evangelischen Schulseminars zu Karlsruhe und Mitglied der großherzoglich badischen Oberschulconferenz. Zweite, gänzlich umgearbeitete, verbesserte Auflage der zweiten Hälfte des frühern zweiten Sprach= und Lesebuchs. - Karlsruhe: Christian Theodor Groos 1840. 96 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DCH-12(2,1840)-3

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Das für die oberen Klassen von Elementarschulen bestimmte "Dritte Sprach- und Lesebuch" des Pädagogen Wilhelm Stern (1792-1873), das keine einleitenden Bemerkungen des Herausgebers enthält, ist in drei Abteilungen gegliedert. Die Übungen zur Satzlehre der ersten Abteilung bestehen aus Sätzen zumeist moralischen Inhalts, ohne erkennbaren Zusammenhang aneinandergereiht. Es folgen Betrachtungen mit anschließenden Aufgaben zu Themen wie "Die Pracht des Frühlings", "Der Segen des Herbstes" "Der Gottesacker" (S. 35). "Erzählungen von Thieren" (S. 35-36), "Fabeln" (S. 37-41) und der Abschnitt "Erzählungen aus dem Leben" (S. 41-79) mit 37 Texten, darunter zahlreiche Anekdoten, bilden die zweite, "Gedichtetes in Reihen und Reimen" (S. 80-90) die dritte Abteilung. Zum Abschluß des Bandes sind einige Beispiele für "Geschäftsaufsätze" abgedruckt (Form einer Quittung, eines Schuldscheins, Arbeitsrechnung, Marktrechnung, Zeugnis), und schließlich geht es noch um Satzgefüge und Wortbildung. Daß Stern keinerlei Verfasser- oder Quellenangaben macht, ist besonders hinsichtlich der zahlreichen Anekdoten der zweiten Abteilung zu bedauern. Die klassifizierten Texte gehören bis auf die Fabel vom rückfälligen Wolf und die Version der Geschichte vom Barbier des Königs, die sich im untersuchten Material jeweils nur einmal nachweisen ließen, zum gängigen Lesebuchrepertoire. T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : Stern 1840, S. 37-38 = AaTh 101: Der alte Hund. - S. 38 = Dicke/Grubmüller, num. 600: Rückfälliger Wolf. - S. 38-41 = Dicke/Grubmüller, num. 512: Befreite Schlange, Mann und Fuchs. - S. 41-42 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation. S. 55 = AaTh 1305 B: Miser's Treasure Stolen. - S. 59-60 = AaTh 910 C: Barbier des Königs. S. 83-84 = Mot. V 229.2.10: Stones answer "Amen" after saint's preaching. - S. 85 = AaTh 701: Riesenspielzeug.

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Die Lesebücher

Oltrogge 1841 (vgl. auch Oltrogge 1844, Oltrogge 1854)

Deutsches Lesebuch. Erster Cursus. Von Carl Oltrogge. Fünfte, Airflage. - Hannover: Hahnsche Hoßuchhandlung 1841. X, 404 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DCG-15(5,1841)-1

für internationale

Schulbuchforschung

verbesserte Braunschweig:

All seine Lesebücher, so Carl Oltrogge im Vorwort zur fünften Auflage des "Deutschen Lesebuchs", hingen mit dem in neuerer Zeit immer mehr Anerkennung findenden Grundsatz zusammen, "daß das Lesen deutscher Schriftsteller in den Schulen nicht blos den Zweck haben soll, richtig und gut lesen, sprechen und schreiben zu lehren, sondern als ein Hauptbildungsmittel des Geistes und Herzens zu benutzen sei" (S. IV, vgl. Oltrogge 1844). Oltrogges inhaltlich weit gefaßtes, materialreiches Lesebuch, das sich als erster von drei Kursen an ein Elementarlesebuch anschließt, ist in einen "Prosaischen Theil" mit sieben Abschnitten und einen "Poetischen Theil" mit drei Abschnitten gegliedert. Fast alle Texte sind mit dem Namen ihres Verfassers versehen, im Inhaltsverzeichnis finden sich für einige Stücke auch Kurzangaben der jeweiligen Quelle. Der größte Teil der in den ersten Abschnitt des ProsaTeils, "Erzählungen" (S. 1-53), aufgenommenen Texte von Hebel, Schubert, Krummacher, von Schmid, Jacobs und aus den Palmblättern Herders und Liebeskinds begegnet auch in zahlreichen anderen Lesebüchern. "Mährchen und Sagen" heißt der zweite Abschnitt (S. 53-117), und er enthält außer den unten aufgeführten Märchentexten von den Brüdern Grimm und von Hebel "Die Geschichte von Kalif Storch" von Wilhelm Hauff (S. 97-105), das Märchen "Der eiserne Armleuchter" von Funke (S. 93-97; vgl. oben Funke 1797), eine Reihe von Sagen aus Johann Heinrich Lehnerts "Wanderungen im Gebiete deutscher Vorzeit" [1831]: Rübezahl (S. 68-78), Binger Mäuseturm (S. 78-79), "Die drei Schwäne" (S. 79-82), Kyffhäuser (S. 82-93) sowie "Die Eroberung von Troja" (S. 105-117) aus Gustav Schwabs Ausgabe "Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums" (1838-40). Darstellungen aus der Naturlehre (S. 118-146), Naturgeschichte (S. 147-179) und Völkerkunde (S. 206-227), Schilderungen von Naturmerkwürdigkeiten (S. 179-206) sowie "Erzählungen aus der Weltgeschichte" (S. 228-273) mit Texten z.B. über Hermann, den "Befreier Deutschlands" (S. 240-243), "Mohammed" (S. 243-246), die "Befreiung der Schweiz" (S. 252-256), "Das Mädchen von Orleans" (S. 256-262) und "Die Entdeckung von Amerika" (S. 262-267) bilden die Abschnitte III bis VII. Die drei Abschnitte des "Poetischen Theils" sind mit "Fabeln und Parabeln" (S. 274-302), "Erzählungen, Balladen, Idyllen und Legenden" (S. 303-371) und "Lieder" (S. 371-404) überschrieben. Sie enthalten insgesamt 115 Texte, darunter sind außer den angegebenen Erzählstoffen eine Anzahl moralischer Beispielgeschichten in Prosa, außerdem Sagen- und Legendenstoffe in Versfassungen, z.B. S. 310-312: "Sanct Menrad" ("Christoph Schmid"), S. 371: "Das

Stem 1841

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Brod des heiligen Jodocus" ("Kosegarten"), S. 326-329: "Die Bürgschaft" ("Schiller"), S. 363-364: "Der Seegreis und die Fischerin" ("Houwald"). T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Oltrogge 1841, S. 53-55 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Von Grimm"). - S. 55-60 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Grimm"). - S. 60-66 = KHM 53, AaTh 709: Schneewittchen ("Grimm (Kinder- und Hausmärchen.)"). - S. 66-68 = AaTh 750 A: The Wishes ("Hebel"). - S. 280 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Michaelis"). - S. 281-282 = Dicke/Grubmiiller, num. 518: Schnecke und Frösche ("Zachariä"). - S. 285 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Weiße"). - S. 287 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Grimm's Fabelbibliothek"). - S. 287-288 = Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange ("Lessing"). - S. 288 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Lessing"). - S. 356-360 = AaTh 768: Christopherus ("F. Kind").

Die 1849 erschienene, im Repertoire nicht wesentlich veränderte siebente Auflage des ersten Kursus (Standort: Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DCG-I 5(7,1849)-1) enthält dieselben Erzählstoffe: Oltrogge 1849, S. 58-60 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("J. und W. Grimm (Kinder- und Hausmärchen)"). - S. 60-65 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Grimm"). - S. 65-70 = KHM 53, AaTh 709: Schneewittchen ("Grimm"). - S. 70-72 = AaTh 750 A: The Wishes ("Hebel"). - S. 293 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Michaelis"). - S. 294-295 = Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche ("Zachariä"). - S. 298 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Weiße"). - S. 300 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Grimm's Fabelbibliothek"). - S. 300-301 = Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange ("Lessing"). - S. 301 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Lessing"). - S. 365-369 = AaTh 768: Christopherus ("Fr. Kind").

Stern 1841 (vgl. auch Stern 1840, [Stern] 1842)

Erstes Sprach= und Lesebuch für deutsche Elementarschulen. Verfaßt von Wilhelm Stern, Direktor des evangelischen Schulseminars zu Karlsruhe und Mitglied der großherzoglich badischen Oberschulconferenz. B. Fünfte unveränderte Auflage. - Karlsruhe: Christian Theodor Groos 1841. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-I 28(5,1841)-1

Wilhelm Stems deutlich christlich geprägtes "Erstes Sprach- und Lesebuch" wendet sich an die unteren Klassen von Elementarschulen und bietet Material zum Lesen- und Schreibenlernen (Lauttabellen, Schrift- und Druckzeichen, Silbenlehre, Wortbildung), Fremdwörter, biblische Namen, Sprüche, Gebete, religiöse Lieder, Buchstaben- und Zahlentabellen sowie Erzählungen (S. 63-65, 70-72). Sie sind zumeist moralischen Inhalts, mit einem Bibelzitat oder Spruch als Überschrift versehen (z.B. S. 63: "Aufrichtigkeit ist Dir, Gott, angenehm", S. 64: "Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen", S.

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Die Lesebücher

71: "Am Morgen reich, am Abend arm") und gehen wahrscheinlich auf Exempel- bzw. Predigtliteratur zurück. T y p i s i e r t e E r z ä h l s l o f f e : Stern 1841, S. 71 = AaTh836: Hochmut bestraft.

Schulz 1842 Schreiblesebuch für den ersten Unterricht taubstummer Kinder. Mit 330 Versinnlichungsbildern. Von J. Schulz, Oberlehrer an der Taubstummen-Anstalt zu Erfurt. - Erfurt: Selbstverlag, in Kommission der Keyserschen Buchhandlung 1842. VIII, 120 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-9843

Dieses Schreiblesebuch für taubstumme Kinder hat der Herausgeber J. Schulz, Oberlehrer an der Erfurter Taubstummen-Anstalt, für den Vorbereitungsunterricht Sechs- bis Siebenjähriger konzipiert, "welchen das taubstumme Kind in seinem Familienkreise und in seiner betreffenden Ortsschule schon frühzeitig erhalten soll, damit dessen spätere Ausbildung in der Anstalt erfolgreicher und, wo möglich, in kürzerer Zeit vollendet werden könne" (S. III-IV). Seit der ersten, 1829 unter dem Titel "Erstes Sprech-, Lese- und Sprachbuch" in Erfurt erschienenen Auflage sei auf dem Gebiet des Unterrichts für Taubstumme viel geschehen, schreibt der Herausgeber im Vorwort zu dieser überarbeiteten Ausgabe; es fehle weder an guten Lehrmitteln noch an zweckmäßigen Erziehungs- und Unterrichtsanleitungen. Mit dem gegenwärtigen Schreiblesebuch hoffe er indessen, die Summe des durch andere Bücher ähnlichen Zweckes teils schon angestrebten, teils vorbereiteten Guten zu vermehren. Sodann gibt Schulz einen Einblick, wie er sich das Schreiben- und Lesenlemen mit seinem Buch vorstellt, und warnt eindringlich vor der Überschätzung der Möglichkeiten des Abiesens der Sprache vom Mund. Da Bilder als Anschauungsmaterial im Rahmen des Taubstummenunterrichts eine besonders wichtige Funktion haben, enthält dieses Lesebuch zahlreiche Abbildungen, die den durch Texte vermittelten Vorstellungsfeld^rn und Inhalten möglichst genau entsprechen. Was die Texte betrifft, weist Schulz darauf hin, daß schwierige Satzverbindungen, "die schon bei vollsinnigen Kindern keinen Anklang finden", sorgfältig vermieden worden seien: "Ein Lesebuch für Taubstumme muß durchgängig leicht verständlich sein, und da die einzelnen Lesestücke dem taubstummen Schüler als Muster für eigene mündliche oder schriftliche Darstellungen dienen sollen, so müssen selbige sich der besonderen Anschauungs- und Denkweise des Taubstummen, so wie seiner beschränkten Sprache anbequemen" (S. VIII). Aus diesem Grunde habe er auch die hier aufgenommenen Fabeln nicht in ihrer ursprünglichen Gestalt belassen können und habe sie, von drei Ausnahmen am Schluß abgesehen, "in die Sprache des Taubstummen übersetzt oder in eine leicht verständliche und von dem taubstummen Schüler leicht nachzuahmende Bilderbeschreibung verwandelt" (S. VIII).

[Stern] 1842

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Schreibvorübungen, Lese-, Sprech- und Schreibübungen bilden den Anfang des Bandes; es folgt ein Abschnitt mit Bildem und dazugehörigen Worten zu verschiedenen Gegenständen, Farben und Formen, Tätigkeiten, Zahlen und Mengen, Raum und Ort (Präpositionen), Zeit und Zeitverlauf (S. 17ff.). Der nächste Abschnitt, "Denk- und Sprachformen" (S. 49ff.), enthält Beispielsätze zu grammatischen Formen; im Abschnitt "Anwendung der Sprachformen auf zusammenhängendes Material" (S. 82ff.) sind Sachtexte über das Wohnen, den Körper des Menschen, die Kleidung, Nahrung, Familie und Schule abgedruckt. Der letzte Abschnitt des Lesebuchs besteht aus weiteren Sachtexten und Geschichten (S. lOlff.), und zwar moralischen Beispielgeschichten und einigen der bekanntesten Fabeln der Äsop-Tradition, zum Teil tatsächlich in Form einer Beschreibung des darüberstehenden Bildes. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Schulz 1842, S. 107 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 108 = Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich. - S. 113 = Dicke/ Grubmiiller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 117 = vgl. Dicke/Grubmiiller, num. 42: Bär und Bienen.

[Stern] 1842 (vgl. auch Stern 1840, Stern 1841)

Zweites Sprach= und Lesebuch für die Mittelschüler deutscher Elementarschulen. Dritte Auflage, mit wenigen Verbesserungen. - Karlsruhe: Christian Theodor Groos 1842. 96 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-I 28(3,1842)-2

Das "Zweite Sprach- und Lesebuch", vermutlich von Wilhelm Stern für die mittleren Klassen von Elementarschulen zusammengestellt, enthält wie auch die anderen hier vorgestellten Lesebücher Sterns weder ein Vorwort noch Verfasseroder Quellenangaben. Während die erste Abteilung und die letzten Seiten (ab S. 94) Material für Sprachlehre und Grammatik zur Verfügung stellen, dient die zweite Abteilung, "Lesestücke in einfachen Darstellungen", der literarischen (und moralischen) Erziehung. Sie besteht aus 15 Sachtexten "Aus der Naturgeschichte", neun "Erzählungen von Thieren" (S. 81-87), die die positiven Eigenschaften (Treue, Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft, Zärtlichkeit u.s.w.) verschiedener Tiere veranschaulichen sollen, sowie 22 "Anschaulich belehrenden Dichtungen" (S. 87-93) - kurzen Prosatexten, die sich mit wenigen Ausnahmen als Fabeln der Äsop-Tradition erweisen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : [Stern] 1842, S. 87 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 450: Ochsen und Löwe. - S. 87 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus. - S. 88 = Dicke/ Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I. - S. 88 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 88 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 88 = MoL J 1901.1: The overfed hen. - S. 88-89 = Dicke/Grubmüller, num. 199: Fuchs und Löwe I. - S. 89 = Mot. B 242.1.7: Peacock king of birds. - S. 89 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 89-90

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Die Lesebücher

= Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd. - S. 90 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 90 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut. - S. 90-91 = Dicke/ Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm. - S. 91 = Dicke/Grubmüller, num. 211: Fuchs ohne Schwanz. - S. 91 = AaTh 845: Der Alte und der Tod. - S. 92 = Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel. - S. 92 = Dicke/Grubmüller, num. 379: Löwe, Bär und Fuchs. - S. 92-93 = Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen. - S. 93 = Dicke/Grubmüller, num. 278: Hirsch am Weinstock. - S. 93 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert

Bach 1843 Deutsches Lesebuch für Gymnasien und Realschulen. Von Dr. Nicolaus Bach, Director des Gymnasiums zu Fulda. Mittlere Lehrstufe. Erste Abtheilung. Zweite, revidirte Auflage. - Leipzig: Wilhelm Einhorn 1843. VII, 360 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DDG-16(2,1843)-2,1

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Das hier in zweiter Auflage von 1843 vorliegende "Deutsche Lesebuch" des Fuldaer Gymnasialdirektors Nicolaus Bach (1802-1841 nach anderen 1843) ist für den Unterricht an Gymnasien und Realschulen vorgesehen, hier für die mittlere Lehrstufe. Bach hat seine Textauswahl in einen "Poetischen Abschnitt" (S. 3ff.) und einen "Prosaischen Abschnitt" (S. 183ff.) gegliedert; ein Vorwort des Herausgebers enthält der Band nicht. Im ersten Teil des poetischen Abschnitts, "Fabeln und Erzählungen" (S. 3ff.), finden sich neben Texten der bekannten Fabeldichter Geliert, Gleim, Lichtwer, Pfeffel, Güll und Hey Verserzählungen von Kleist, Herder, Goethe, Schiller, Rückert, Chamisso und anderen. Unter den "Balladen und Legenden" (S. 44ff.) des zweiten Teils, die von Bürger, Goethe, Schiller, A.W. Schlegel, Tieck, Uhland, Schwab und anderen stammen, sind auch einige Bearbeitungen von Stoffen historischer Sagen, so etwa "Der Mäusethurm" von A. Kopisch (S. 83) und "Barbarossa's erstes Erwachen" von F. Freiligrath (S. 84) zu nennen. Der mit "Epos" überschriebene Teil (S. 88ff.) enthält unter anderem Auszüge aus dem "Nibelungenlied" (S. 88-96) und Goethes "Reinecke Fuchs" (S. 110-114). Es folgen über achtzig "Lyrische Gedichte" (S. 115ff.), darunter sechs Stücke aus "Des Knaben Wunderhorn". Unter der Überschrift "Mährchen und Erzählungen" (S. 183ff.), dem ersten Teil des Prosa-Abschnitts, sind neben den unten aufgeführten Märchen Texte von Goethe, J. P. F. Richter (Jean Paul), Tieck und Jacobs abgedruckt; die beiden übrigen Teile, "Geschichtliches" (S. 282ff.) und "Beschreibungen" (S. 339ff.), enthalten Material von Luden, Raumer, Kohlrausch, Schiller, Varnhagen von Ense, wiederum Goethe und anderen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Bach 1843, S. 22-23 = AaTh 1030: Ernteteilung ("Fr. Rückert"). - S. 50 = AaTh 736 A: Ring des Polykrates ("Schiller"). - S. 110-114 = Dicke/ Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf ("Reinecke Fuchs. Erster Gesang", "Goethe"). - S. 183-209 = AaTh 552: Tierschwäger ("Musäus"). - S. 271-275 = KHM 65, AaTh

Oltrogge 1844

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510 B: The Dress of Gold, of Silver, and of Stars ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 275-279 = KHM 121, AaTh 590: Die treulose Mutter ("Jakob und Wilhelm Grimm").

Oltrogge 1844 (vgl. auch Oltrogge 1841, Oltrogge 1854)

Deutsches Lesebuch. Dritter Cursus. Von Carl Oltrogge, Vorsteher der höheren und der Bürgertöchterschule in Lüneburg. Dritte verbesserte und sehr vermehrte Auflage. - Hannover: Hahn'sche Hofbuchhandlung 1844. XVI, 558 S. (unvollständiges Exemplar) S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DEGI9(3,1844)-3

Dem dritten und letzten Kursus seines Lesebuchs stellt Carl Oltrogge ein ausführliches Vorwort voran, in dem er über Bedeutung und Zweck des ganzen Werkes wie über die Grundsätze seiner Ausarbeitung zusammenfassend Auskunft gibt. Diese Vorrede, zur ersten Auflage im Jahre 1837 verfaßt, ist in der dritten Auflage mit abgedruckt; Oltrogge schreibt: "Ein zweckmäßiges deutsches Lesebuch hielt ich, als ich mich zur Herausgabe des meinigen entschloß, für eins der wichtigsten Schulbücher, indem ich der Überzeugung bin, daß, insbesondere auf solchen Schulen, auf welchen man höhere Bildung bezweckt, ohne sich mit den griechischen und römischen Schriftstellern zu beschäftigen, der Unterricht im Deutschen nächst dem Religionsunterrichte als das hauptsächlichste Bildungsmittel betrachtet werden und so das Studium der Alten ersetzen müsse, wenn nicht die sogenannten Realien ganz die Oberhand gewinnen, und damit den Schülern die Idee eingepflanzt werden soll, daß nichts von Geltung und Bedeutung sei, wenn es nicht zugleich einen reellen Nutzen habe" (S. III). Mit seinem Lesebuch will Oltrogge Material ebenso für grammatische Übungen wie zur Ausbildung im richtigen, ausdrucksvollen Lesen und für Sprech- und Stilübungen bereitstellen, die Lektüre in der Schule solle zudem "als ein vorzügliches Mittel zur harmonischen Ausbildung aller Geisteskräfte" (S. IV) benutzt werden. Der Schüler solle daran sein Urteil schärfen, seinen Geist mit Idee bereichem, seinen Geschmack bilden und sein Herz für das Gute und Edle erwärmen. Daß all diese Zwecke durch das Studium der griechischen und römischen Klassiker erreicht würden, bezweifele niemand, Oltrogge meint jedoch, sie könnten zum Teil ebensogut durch "unsere vaterländischen Dichter" erfüllt werden, "die, wenngleich sie sich durch jene bildeten, ihnen weder an Ideenreichtum, noch an Schönheit nachstehen" (S. IV). Zum Teil seien diese sogar besser geeignet, denn durch ihre Schriften ziehe sich großenteils die Idee des Christentums. Als einen weiteren Hauptzweck seines Lesebuches gibt Oltrogge dementsprechend an, die Schüler mit den "vorzüglichsten deutschen Dichtern" bekannt zu machen, und so könne man anhand des Lesebuchs im ganzen, wie auch des dritten Teils allein, einen kleinen Kursus der neuen deutschen Literaturgeschichte durchlaufen.

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Die Lesebücher

Wie Oltrogge in der kurzen Vorrede zur vorliegenden dritten Auflage des dritten Kursus mitteilt, ist dieser unter Mithilfe des Literaturwissenschaftlers Karl Gödeke in der neuen Auflage bedeutend verändert worden: "Die Notabilitäten der neuesten Literatur wurden mehr berücksichtigt, als früher; die Stücke sind (mit Ausnahme der historischen) nach ihren Verfassern chronologisch geordnet; ein schriftstellerisches Namensregister giebt kurze biographisch-bibliographische Notizen" (S. VIII; das Namenregister fehlt in diesem Exemplar). Auch im dritten Kursus gibt es wieder einen "Prosaischen Theil" und einen "Poetischen Theil"; den Abschnitt "Erzählende Prosa" des ersten Teils bilden "Erzählungen" (S. lff.), "Sagen und Märchen" (S. 42ff.) und Darstellungen aus der Weltgeschichte (S. 64ff.). Es folgen die Abschnitte "Beschreibende Prosa" (S. lOlff.), "Lehraufsätze" (S. 183ff.), "Briefe" (S. 221ff.) und "Vermischtes" (S. 253ff.). Der vielfach untergliederte poetische Teil enthält epische (S. 271ff.) und lyrische Dichtungen (S. 415ff.) verschiedener Gattungen. Ein Anhang mit Beispielen zu poetischen Formen (S. 539ff.) beschließt den Band. Die Texte sind durchgehend mit dem Namen ihres jeweiligen Verfassers versehen. Für die Erzählforschung ist das Lesebuch vor allem wegen der relativ großen Anzahl von Sagenstoffen von Bedeutung. Dazu kommt die Vermittlung theoretischer Texte zum Thema Sage bzw. Romantik: "Wesen der Sage" (S. 209f., "J. und W. Grimm"), "Über das Romantische" (S. 217ff„ "A.W. von Schlegel"). Der Abschnitt "Sagen und Märchen" enthält außer den unten genannten Stoffen die Sagen "Frau Berta oder die weiße Frau" (S. 42-43, "J. und W. Grimm"), "Der Binger Mäusethurm" (S. 43, "J. und W. Grimm"), "Das Paradies der Thiere" (S. 43-44, "J. und W. Grimm"), "Die Zwerge in den neun Bergen" (S. 44-45, "E.M. Arndt"), "Der Kalfater oder Klabatermann" (S. 45-46, "Temme") und "Der Freischütz" (S. 47, "von H. Harrys"). Unter den Märchen erscheint hier auch das Kunstmärchen "Der blonde Eckbert" von Ludwig Tieck (S. 47-61). Sagenstoffe in Prosa- und Versfassungen finden sich darüber hinaus noch in anderen Abschnitten des Bandes. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Oltrogge 1844, S. 42 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Brüder Grimm"). - S. 44 = AaTh 726: Die drei Alten ("J. und W. Grimm"). - S. 61-63 = KHM 178, AaTh 801: Meister Pfriem ("W. Grimm"). - S. 273 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("Lessing"). - S. 280 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Gleim"). - S. 350-353 = AaTh 910 K: Gang zum Eisenhammer (Kalkofen) ("Schiller").

Erstes Lesebuch 1846 Erstes Lesebuch für evang. Schulen. Mit vielen Bildern. - Güns: Gedruckt bei Carl Reichard und Söhne 1846. X, 181 S. S t a n d o r t UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1005-9672

Im Vorwort zu diesem anonym erschienenen Lesebuch für evangelische Schulen werden zunächst Theorie und Methodik des Lesenlernens und -lehrens behan-

Riecke 1846

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delt. Allem Lesenlemen habe zunächst die Übung im Sprechen voranzugehen: "Wie ungeübt im Sprechen namentlich die Kinder aus den niederen Ständen sind, wenn sie zur Schule geschickt werden, ist jedem Schulmann zur Genüge bekannt" (S. IV). Als Hauptgrundsatz bei allem Unterricht wird angegeben, "je nach dem Maße des Alters und der Fassungskraft" der Schüler "den fruchtbarsten Inhalt in möglichst schöner Form" zu bieten (S. IX); dem entspreche in diesem Büchlein wie auch andernorts nicht alles auf dieselbe Weise, doch werde "ein aufmerksamer Lehrer" leicht das auswählen, "was die Kinder gern und mit Nutzen lesen" (S. IX). Es sei dringend geraten, möglichst schnell zum Lesen zusammenhängender Sätze und kleiner Erzählungen überzugehen. Die für Leseübungen ausgewählten Texte gehörten "zu dem vortrefflichsten auf diesem Gebiet [...]. Und so lassen wir denn in Gottes Namen das Büchlein umso zuversichtlicher seines Weges gehen, als wir wissen, daß es den Herrn bekennt und also die Verheißung für sich hat, daß der Herr sich auch zu ihm bekennen und seinen Gebrauch segnen werde". Der bereits im Titel und dann im Vorwort deutlich werdenden christlichmoralischen Ausrichtung entspricht der Inhalt des Lesebuchs durchgehend. Die erste Abteilung (S. 1-50) enthält nach Buchstabier- und Syllabier- und kurzen Leseübungen Sachtexte und moralisierende Beiträge über Tugenden und Laster, stets religiös gefärbt und mit biblischen Inhalten vermischt. Die zweite Abteilung, der eine Inhaltsübersicht nach grammatischen Lektionen vorangestellt ist, beginnt mit "Sprachübungen" (bis S. 86); bei den "Leseübungen" (bis S. 102) handelt es sich vorwiegend um biblische Texte bzw. Texte zu biblischen Themen, die darauffolgenden "Erzählungen" (bis S. 141) bestehen aus moralischen Beispielgeschichten, Anekdoten und einigen längeren Erzählungen zur Veranschaulichung von Tugenden und Lastern, und unter "Fabeln und Parabeln" (bis S. 156) erscheinen - mit Herkunfts- bzw. Verfasserangaben versehen Abschnitte aus Bibel und Talmud, Texte von Krummacher, Hey, Gleim und Stöber sowie der in vielen Lesebüchern abgedruckte Brief Luthers an seinen Sohn. Bis S. 175 folgen "Denkübungen": Anschauungsunterricht zu Themen aus der Erfahrungswelt des Kindes, Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten, sodann 64 biblische "Sprüche zum Auswendiglernen für Kinder, die noch nicht lesen gelernt haben" (S. 176-180), darunter z.B. "So Jemand will nicht arbeiten, der soll auch nicht essen" (S. 177). Eine Einmaleins-Tabelle schließt den Band ab. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Erstes Lesebuch 1846, S. 142 = Dicke/Gnibmüller, num. 47 ("Richter 9,8-15"). - S. 143-144 = Dicke/Grubmüller, num. 216: Fuchs und Wiesel I ("Aus dem Talmud"). - S. 173 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben.

Riecke 1846 Anleitung zur methodischen Behandlung der "Sprachmusterstücke, als Grundlage eines bildenden Unterrichtes in der Muttersprache." Von Dr. G.A. Riecke.

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Die Lesebücher

Rektor des Schullehrerseminars 1846. XIV, 430 S.

in Eßlingen. - Reutlingen: Enßlin & Laiblin

S t a n d o r t : StB Ulm: K 2832

Dieses Lehrerhandbuch bezieht sich auf die ebenfalls von dem Schulpädagogen und Pfarrer Gustav Adolf Cornaro Riecke (1798-1883) herausgegebenen "Sprachmusterstücke, als Grundlage eines bildenden Unterrichtes in der Muttersprache in deutschen Volksschulen" (1845), eine Sammlung "mustergiltiger Aufsätze in gebundener und ungebundener Rede" (S. III), wie es im Vorwort der vorliegenden Anleitung zu deren methodischer Behandlung heißt. Mit jenen Musterstücken für den Sprachunterricht habe er dem Notstand, "in welchem sich dieses Pensum in Wahrheit noch in den Volksschulen befindet" (S. III), abhelfen wollen, denn weder die Bibel noch das kirchliche Gesangbuch noch "eines der vielen vorhandenen dickleibigen Lesebücher (wenn auch solches in unseren Schulen allgemein eingeführt wäre)" habe diese Lücke bisher ausfüllen können. So habe es eines Büchleins bedurft, das genügend Stoff für jede Sprach- und Stilübung enthalte, dabei aber in der kurzen gegebenen Zeit vollständig durchzuarbeiten sei, also möglichst dünn sein müsse und erhältlich zu einem Preis, "der auch dem StandArmen die Anschaffung möglich macht" (S. IV). Gänzlich als Sprachbildungsmittel ausgeschlossen wissen möchte Riecke Bibel und Gesangbuch allerdings nicht: "Obgleich weder Bibel noch Gesangbuch zum eigentlichen Lehr- und Sprachbuch taugen, so ist doch nicht zu leugnen, daß gerade in diesen Büchern der reichste, dem Schüler der Volksschule unentbehrlichste Sprachschatz enthalten ist. [...] Wie sie ihrem Inhalte nach dem Gemüthsleben des Volkes die reichste, kräftigste Nahrung geben, so enthalten sie auch die wahrste und edelste Volkssprache" (S. V). Nur eine "dem Volksleben selbst entflossene und im Volke fortströmende Sprachquelle" wolle er diesen Büchern noch an die Seite stellen - "die sogenannten Sprüchwörter, die Weisheit auf der Gasse, natürlich mit gehöriger Auswahl". Zusammengenommen seien diese Quellen vorzugsweise geeignet, "das Sprachleben des Schülers zu nähren und zu entfalten. [...] Und so sei denn auch dieses Scherflein auf dem Altare der Volksbildung niedergelegt" (S. V). An dieses Vorwort schließt sich noch eine Einleitung Rieckes an, in der er sich über den Zusammenhang von Denken und Sprechen äußert, Form und Zweck von Grammatikunterricht in der Volksschule diskutiert und noch einmal zur Stoffauswahl Stellung nimmt. Auf die Frage "Welcher Stoff soll dem Sprachunterrichte zu Grunde gelegt werden?", würde er antworten: "Im Allgemeinen nur solcher, der ein passendes Bildungsmittel für Kopf und Herz gewährt; im Besonderen aus der Natur und der innern und äußern Menschengeschichte genommener Stoff. Also: aus Religion (im weiteren Sinne [...]) Naturbetrachtung und Geschichte"; die sogenannten Realien dagegen, "Belehrungen über Erdbeschreibung, Naturgeschichte, Naturlehre und Vaterlandsgeschichte im Zusammenhange", könnten aufgrund ihrer verschiedenen Funktion und ihres Umfangs nicht die Grundlage des Sprachunterrichts bilden (S. XI).

Riecke 1846

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Da man, so Riecke, nicht verlangen könne, daß der Schüler selbst sich das Sprachmaterial schaffe, müsse der Sprachunterricht mit der Analyse der vorgegebenen Texte beginnen und mit der Synthese enden, d.h. der Schüler soll anhand der Vorbilder "a) seinen Sprach- und Begriffs-Reichthum vermehren; b) die Angemessenheit der Sprachform an dem Inhalt fühlen und erkennen lernen; c) ebendadurch die Sprache nach Form und Inhalt in ihrer gegenseitigen Beziehung verstehen lernen; und d) seine eigenen Gedanken sprachrichtig, angemessen und fertig, sowohl mündlich als schriftlich, ausdrücken lernen" (S. XII). Diesen Unterrichtszielen entsprechend liefert das Lehrerhandbuch Anleitung und Material zur schulischen Behandlung jedes einzelnen der im eigentlichen Schulbuch abgedruckten "Sprachmusterstücke". Am Beispiel des Abschnitts über die Fabel "Der Fuchs und die Maske" (Dicke/Grubmüller, num. 633) sei Rieckes Vorgehen im folgenden verdeutlicht: Im Anschluß an einige gattungstheoretische Erläuterungen zur Fabel in Abgrenzung zur Parabel macht Riecke Vorschläge für die Betrachtung des Inhalts der Fabel. Dabei soll der Gang der Handlung zunächst in Einzelschritten abgefragt werden, sodann von den Schülern zusammenhängend mündlich und schriftlich erzählt werden. Erst dann wird in das "Verständnis des Stückes" eingeführt, werden die Ausssage und Lehre der Fabel erarbeitet. Der nächste Unterrichtsschritt widmet sich einzelnen im Text enthaltenen Begriffen, erklärt deren Bedeutungen, liefert Synonyme, Ableitungen, Redensarten und Sprichwörter, jeweils wieder mit ausführlichen Erläuterungen. Nach einer formalen Betrachtung mit grammatischen Übungen zum Satzbau, zu Wortformen etc. folgen Aufgaben zu veränderter stilistischer Darstellung der Fabel (mit Beispielen). Zum Abschluß der Unterrichtseinheit soll mit Hilfe des Austauschs von Akteuren und Örtlichkeiten die Lehre der Fabel in eine neue Geschichte gekleidet werden, auch zu diesen "Nachbildungen" bringt Riecke Beispieltexte, gelegentlich weist er auch darauf hin, daß von einer Geschichte bereits eine Anzahl von Bearbeitungen existiere (z.B. S. 321). Wie aus einem am Ende des Bandes zusammengestellten "Verzeichniß der größeren stylistischen Aufgaben" (S. 423-424) hervorgeht, sollen während dieses Sprachunterrichts Nachbildungen von Schilderungen, Vergleichen und verschiedenen Erzählgattungen angefertigt, Charakterschilderungen durchgenommen und Möglichkeiten veränderter Darstellung anhand von Erweiterung, Inhaltsangabe, Umschreibung und stilistischer Umformung geübt werden. Als Themen für freie Aufsätze werden genannt: "Vom Nutzen einer wohlangewandten Jugend" sowie "Von den Gefahren der Versuchung zum Bösen". Zwei weitere Register erleichtern dem Benutzer das Auffinden der grammatischen Erörterungen (S. 425) und der eingehender betrachteten Wörter (S. 426-430). Von Interesse für die Erzählforschung sind neben dem Einblick in die Unterrichtsplanung mit traditionellen Erzählstoffen und dem deutlich werdenden Gattungsverständnis auch Rieckes Einschätzungen der Fiktionalität bzw. Faktizität des Erzählten. So handelt es sich für ihn bei "Die sonderbare Mauer" (Mot. D 2143.6.2) um eine "wirkliche Geschichte", die "eine wirkliche Begebenheit erzählt" (S. 212), zu der Sage "Die Weiber von Weinsberg" (Mot. J 1545.4.1) schreibt er: "Eine einfache Erzählung einer geschichtlichen Thatsache, welche

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Die Lesebücher

sich vor 700 Jahren im deutschen Reiche zugetragen hat" (S. 315), und gibt dann Erläuterungen zum historischen Hintergrund der Belagerung von Weinsberg durch Konrad III. Zu "Kindesdank" (AaTh 921 A), einem in Europa zuerst in den "Gesta Romanorum" belegten und seitdem - auf eine ganze Reihe von Herrschern bezogen - häufig tradierten Erzähltyp, liest man: "Wieder eine Erzählung. Aber nicht, wie die vorige, aus der alten Zeit, sondern aus unseren Tagen, auch nicht aus Kriegs-, sondern aus Friedenszeiten" (S. 326). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Riecke 1846, S. 179-195 = Dicke/Grubmüller, num. 633: Wolf und Menschenbild. - S. 195 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle. - S. 195-212 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn. - S. 212-229 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer. - S. 315-326 = Mot. J 1545.4.1: The besieged women's dearest possession (Women of Weinsberg). - S. 326-340 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes. - S. 394-399 = Dicke/Grubmüller, num. 295: Hund und Dieb.

Schulze/Steinmann II 1847 Kinderschatz. Deutsches Lesebuch für Elementarclassen. Nach dem kindlichen Fassungsvermögen zusammengestellt von H. Schulze [,] Lehrer am Lyceo, und W. Steinmann [,] Lehrer a. d. höh. Bürgerschule. Zweiter Theil in zwei Abtheilungen. - Hannover: Louis Ehlermann 1847. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-I 24(l,1847)-2

Wie aus dem Titelblatt hervorgeht, wendet sich dieses Lesebuch der beiden Lehrer H. Schulze und W. Steinmann an die Schüler von Elementarklassen. Es enthält keinerlei einführenden Worte, auch aus dem Aufbau läßt sich außer der im Titel geäußerten Absicht der Zusammenstellung nach dem kindlichen Fassungsvermögen kein inhaltliches Konzept der Herausgeber ablesen: Lediglich die Lieder werden jeweils im Teil "Liederkranz" (11,1: S. 125ff„ 11,2: S. 146ff.) von den anderen Lesebuchstücken getrennt. Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen sind die Verfasser der Textvorlagen durchgehend angegeben. 11,1: VIII, 136 S. Außer den nachstehend aufgeführten Erzählstoffen enthält die erste Abteilung eine Reihe von moralischen Beispielgeschichten und moralisierenden Erzählungen, Anekdoten, schwankhaften Geschichten, Rätseln, Fabeln, Sachtexten zumeist über Tiere, populäre Darstellungen aus der antiken und mittelalterlichen Geschichte sowie Sagen von Rübezahl (S. 51-52: "Rübezahl verwandelt sich in einen Esel", S. 53: "Rübezahl wird ein Holzhacker", beide "Nach Büsching") und vom Binger Mäuseturm (S. 82-83, "Alte Sage"). Als Verfasser der Texte werden Agnes Franz, Weisse, Andersen, Salzmann, Pfeffel, Curtman, Jacobs, A.L. Grimm, Geliert, Enslin, Christoph von Schmid, Krummacher, Tiedge, Campe, Bürger, Willamov, Kopisch, Hebel, Lessing, Lichtwer, Uhland und andere genannt. Auch finden sich Quellenangaben wie "aus des Knaben Wunderhorn",

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"aus Vogel's Naturbildern", "aus der III. Jugendzeitung" oder "Stern's Sprachund Lesebuch" (vgl. oben Stern 1840, [Stern 1842]). Bezeichnend für die zeitgenössische Geringschätzung des literarischen Wertes von Schwänken ist das Fehlen eines Nachweises für den Schwank "Bauer und Brillenhändler" (AaTh 1331 A*), der Eingang in zahlreiche Schwank- und Unterhaltungsbüchlein des 17. und 18. Jahrhunderts fand und später wiederholt nach mündlicher Überlieferung aufgezeichnet werden konnte. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 1 = Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein. - S. 4 = Dicke/Grubmüller, num. 301: Hund im Heu ("Pfeffel"). S. 5-6 = Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs ("Curtmann"). - S. 9 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Grimm"). - S. 23-24 = AaTh 56 D: Fox Asks Bird what She Does when Wind Blows ("A.L. Grimm"). - S. 27 = Dicke/Grubmilller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Haller"). - S. 28-29 = AaTh 1910: Bär (Wolf) im Gespann. - S. 31-34 = KHM 17, AaTh 673: The White Serpent's Flesh + AaTh 554: The Grateful Animals ("Grimm"). - S. 46 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Bürger"). - S. 47-49 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Grimm"). - S. 57-60 = Dicke/Grubmüller, num. 24: Affe und Schildkröte ("A.L. Grimm"). - S. 64-67 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Grimm"). - S. 67-68 = [AaTh 921 A*:] Der aufrichtige Dieb ("Salzmann"). - S. 70-71 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut. - S. 74-77 = Dicke/Grubmüller, num. 385: Löwe und listiger Fuchs ("A.L. Grimm"). - S. 77-78 = AaTh 178 A: Hundes Unschuld ("Orientalisch"). - S. 116-120 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Grimm"). - S. 120-121 = AaTh 1331 A*: Buying Spectacles. 11,2: VI, 162 S.

Wie schon die erste Abteilung enthält auch diese zweite Märchen und andere traditionelle Erzählstoffe; zu den unten genannten Texten kommen ebenfalls wieder Anekdoten, Sachtexte, schwankhafte Geschichten, moralisierende Erzählungen, geschichtliche Darstellungen und Sagenstoffe hinzu (z.B. S. 43-46: "Rudolph von Habsburg, nach Haupt und Becker", S. 90: "Barbarossa, von Rückert", S. 120-122: "Wilhelm Teil, von Grimm", S. 122-125: "Roland Schildträger, von Uhland", S. 138-140: "Der verzauberte Kaiser, von Büsching"). Als Verfasser sind außerdem Curtman, Hebel, Simrock, Gerstäcker, Salzmann, Pfeffel, Geliert, C. von Schmid, Jacobs, Herder und andere angegeben, darüber hinaus wurden wiederum andere Schulbücher, so etwa "Vogel's Lesebuch", "W. Stern's Sprach- und Lesebuch" sowie die "III. Jugendzeitung" als Quelle benutzt. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Schulze/Steinmann 11,2 1847,S. 1-4 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Grimm"). - S. 24 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ("Pfeffel"). S. 27-35 = KHM 36, AaTh 212: The Lying Goat + AaTh 563: Tischleindeckdich ("Grimm"). - S. 35-37 = Mot. N 611.1, vgl. AaTh 1641: Doktor Allwissend ("Noack"). - S. 37-39 = AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!" ("Hebel"). - S. 50 = Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("Lafontaine"). - S. 70-71 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Hebel"). - S. 71-77 = KHM 97, AaTh 551: Wasser des Lebens ("Grimm"). - S. 92-93 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Gleim"). - S. 94-96 = KHM 206, AaTh 756 A: Der selbstgerechte Eremit ("Grimm"). - S. 96-97 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Gölhe"). - S. 130-132 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Kanne"). - S. 134-136 = AaTh 750 A: The Wishes ("Hebel"). S. 144-145 = AaTh 1215: Asinus vulgi.

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Die Lesebücher

Hempel 1848 Der Volksschulenfreund, ein Hülfsbuch zum Lesen, Denken und Lernen. Von Carl Friedrich Hempel, Herzogl. Sachsen=Altenburgischem Kirchenrathe, Pfarrer sen. zu Stünzhayn bei Altenburg, ordentlichem Mitgliede der historisch=theolog. Gesellschaft in Leipzig; Inhaber des silbernen Verdienstkreuzes des Herzogl. Sachsen=Ernestinischen Hausordens. Zwei und dreißigste durch einen kurzen geschichtl. Abriß und einige andere Zusätze vermehrte Auflage. Nebst 4 Abbildungen von Giftpflanzen. Mit stehenden Schriften. (Preis ungebunden 7 1/2 Rgr.) - Leipzig: Verlag der Dürr'schen Buchhandlung (W. Staritz) 1848.X, 374 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut RDH-12(32,1848)

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Dieses Lehr- und Lesebuch für Volksschulen des Predigers und Hofadvokaten Carl Friedrich Hempel (1784-1830), das hier in der zweiunddreißigsten Auflage vorliegt, erschien, wie der Verfasser in der Vorrede zur einunddreißigsten Auflage mitteilt, zum ersten Mal 1816, erfuhr noch im selben Jahr die zweite und sodann jährlich eine neue Auflage. Der Verfasser wünscht, sein Buch werde auch weiterhin Freunde finden "und unter Gottes Leitung viel Gutes in unsern gewöhnlichen Volksschulen stiften! Für sie reicht, nach dem Urtheile ganz competenter Richter, der Inhalt vollkommen hin, um das Nachdenken zu wecken und zu schärfen, und wünschenswerthe gemeinnützige Kenntnisse zu verbreiten" (S. V). Bei der begrenzten Schulzeit und der häufig großen Anzahl von Schülern auf einen Lehrer, solle dieser seine Auswahl nach Maßstab einer auf Glaube, Liebe und Hoffnung gegründeten Bildung treffen, denn nicht das viele Wissen sei das Höchste und man werde an die gewöhnliche Volksschule nicht dieselben Anforderungen stellen, die man an höhere Bürgerschulen zu stellen berechtigt sei. In Auseinandersetzung mit den Wünschen und Kritikpunkten der verschiedenen Rezensenten habe Hempel, wie er selbst berichtet, das Unterrrichtswerk von Zeit zu Zeit überarbeitet. So seien "geschichtliche Bruchstücke" von einem kurzen, zusammenhängenden Abriß der allgemeinen Weltgeschichte abgelöst worden, "nicht daß die Schüler und Schülerinnen zu ihrer Pein blos eine Masse von Namen und Zahlen lernen sollten; nicht daß sie um ihres wenigen Wissens willen sich erheben und damit prahlen, und die drei Hauptbücher, die Bibel, den Katechismus und das Gesangbuch, und was daraus als der Anfang und Grund aller Weisheit zu erlernen ist, die beiden Capitalkünste, das gute Schreiben und Rechnen, deren Nützlichkeit und Nothwendigkeit für seine Söhne und Töchter jetzt selbst der Bewohner der niedrigen Hütte anerkennt und gern Opfer dafür bringt, vernachlässigt werden dürften. Keineswegs!" (S. III). Was unter verschiedenen Völkern geschehen sei, könne und solle - so wenigstens die Absicht des Verfassers - darüber belehren, "daß nur Frömmigkeit und Gerechtigkeit ein Volk erhöhet, die Sünde aber der Leute Verderben ist; daß Völker wie die Einzelnen nicht davon leben, nicht dadurch allein fest stehen und glücklich

Hempel 1848

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sind, daß sie viele Güter haben, wenn es an der wahren Weisheit im Gebrauche fehlt" (S. IV). Die deutsche Geschichte werde am ausführlichsten behandelt; die Geschichte der Französischen Revolution dagegen kürzer abgefaßt, jedoch sei "von ihren Schrecknissen, Greueln und Verlusten noch so viel erzählt, daß jeder nachdenkende Unterthan noch ferner mit seiner alten Litanei bitten wird: 'Vor Krieg und Blut, vor Aufruhr und Zwietracht behüt' uns, Herr unser Gott. Allen Rotten und Aergernissen wollest Du wehren; allen Regenten, Königen und Fürsten Fried' und Eintracht geben!" (S. IV). Noch immer sei dieser Zeitraum ein Spiegel dessen, "daß Gott zwar prüft, aber die nicht verläßt, die ihm vertrauen und ihre Schuldigkeit thun; wie Eintracht, Liebe und Vertrauen zwischen Fürst und Volk Unglaubliches vermögen, was sich in Preußen zuerst und so herrlich kund that und bewährte" (S. IV). Für die Lehrerschaft verweist Hempel abschließend auf weitere von ihm verfaßte Arbeiten: Hülfsbuch bei dem Gebrauch des Volksschulenfreundes und ähnlicher Bücher. Leipzig 1840; Geschichte der Reformation etc. 3 1834; Geschichte der christlichen Religion für die Gebildeten unter ihren Bekennern. 2 Bände. Leipzig 1830. Der in der Vorrede deutlich werdenden moralisierenden, christlichen und alles andere als emanzipatorischen Ausrichtung entsprechend enthält der in neun Abteilungen und drei Anhänge gegliederte "Volksschulenfreund" in den ersten vier Abteilungen (S. 1-69) eine große Anzahl moralischer Beispielgeschichten, Fabeln, Denksprüche und Sprichwörter zur Demonstration von Tugenden und Lastern; hier finden sich auch die unten genannten Fabeln, eingeleitet von einer allgemeinen Bemerkung zur Charakteristik der Gattung: "Es werden oft in Erzählungen Geschöpfe redend und handelnd eingeführt, welche nicht sprechen können. Aber man bezeichnet damit die Denk- und Handlungsweise der Menschen, welche man durch diese Art der Erzählungen, die man Fabeln nennt, belehren, tadeln, warnen und bessern will" (S. 54). Auch die fünfte Abteilung (S. 70ff.), die aus "Uebungen zum Lesen und Denken über Gegenstände aus der Naturlehre und Naturgeschichte" sowie "Unterhaltungen aus der Naturgeschichte" besteht, hat stellenweise religiösmoralisierende Tendenz; für die Erzählforschung von Interesse wären hier Texte wie z. B. "Von dem Drachen" (S. 79) oder "Riesen und Zwerge" (S. 105). Es folgen in der sechsten Abteilung (S. 141ff.) der erwähnte "Kurze Abriß der allgemeinen Weltgeschichte" und "Noch einige historische Merkwürdigkeiten", darunter "Die Erfindung der Buchdruckerkunst", "Die Entdeckung von Amerika", "Die Indianer in Amerika, auch unschicklich Wilde genannt", "Die Neger" sowie etwas über Christian Fürchtegott Geliert. Die siebente Abteilung (S. 226ff.) stellt die "Geschichte der christlichen Kirche von den Zeiten der Apostel bis auf unsere Tage" dar, die achte (S. 278ff.) handelt "Von der bürgerlichen Gesellschaft, von den Rechten und Pflichten ihrer Mitglieder" und die neunte schließlich (S. 287-297) bringt "Etwas über die äußerliche Wohlanständigkeit". Die drei Anhänge beschäftigen sich mit (1) Zahlen, Münzen, Maß und Gewicht, (2) Rechtschreibung und (3) Geographie.

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Die Lesebücher

Insgesamt erinnert dieses Lesebuch, das den Bedarf des gesamten Volksschulunterrichts abdecken soll, in Titel, Anlage und Textauswahl stark an die im Zweck vergleichbaren Lehrbücher der Aufklärungspädagogen. Daher kann es auch nicht verwundern, wenn der Verfasser auf den Abdruck unterhaltsamerer Anekdoten und Märchen oder Sagen Grimmschen Stils verzichtet hat. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Hempel 1848, S. 54 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd. - S. 54-55 = Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel. - S. 55 = Dicke/Grubmüller, num. 504 (2): Schafe und Wölfe im Krieg. - S. 56 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille.

Oltrogge 1849 ->01trogge 1841 Preuß/Vetter 1849 Preußischer Kinderfreund. Ein Lesebuch für deutsche Volksschulen zusammengestellt von A.E. Preuß, Director, und JA. Vetter, Seminar=Oberlehrer, am Königlichen Waisenhause zu Königsberg. Vierundvierzigste berichtigte Auflage. Mit einer Sammlung zwei- und dreistimmiger Lieder. Preis 6 1/2 Sgr. - Dauerhaft gebunden 8 112 Sgr. Der Liederanhang allein 1 Sgr. - 20 Exempl. 15 Sgr. Königsberg: J. H. Bon 1849. VIII, 333 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: RCH16(44,1849)

Im Vorwort zu diesem - hier bereits in der 44. Auflage vorliegenden - Lesebuch, das "einen für unsere Volksschulen geeigneten Lesestoff um einen den Zeitumständen angemessenen, geringen Preis darbieten soll" (S. III), nehmen die beiden Herausgeber, die Pädagogen A.E. Preuß und J.A. Vetter, zu Stoffauswahl und Anlage des Lehrwerks ausführlich Stellung. Dabei machen sie zunächst einmal klar, um was es ihnen bei diesem Lesebuch nicht geht: So hätten sie erstens nicht vorgehabt, es zu einem Kompendium aller in die Schule gehörenden Realien zu machen, da diese auf so beschränktem Raum nur kurz und oberflächlich behandelt werden könnten, der Lesestoff dadurch trocken und uninteressant werde und die Kinder stets mit Unlust an das Lesebuch gingen. Das Notwendigste "aus den sogenannten gemeinnützigen Kenntnissen oder der Weltkunde" (S. III) werde zudem in eigens dafür eingerichteten Unterrichtsstunden gelehrt. Zweitens üben die beiden Herausgeber deutliche Kritik an den moralischen Beispielgeschichten: "Solche waren selbst in den am längsten und meisten gebrauchten Lesebüchern mit wenigen Ausnahmen alle gleich einfach und plan, sowol in Beziehung auf den Inhalt, wie auch auf die Form der Darstellung". Zwar lernten die Kinder diese Stücke leicht lesen, den Gewinn der erlangten Lesefahigkeit jedoch trügen sie nicht davon, und "die moralische Lehre nahmen sie als aufgedrungene Beigabe, wie sie offen dalag, mit, oder ließen sie auch wol öfter gleichgültig liegen". So kämen sie wohl einmal glücklich mit dem Buch zu

Preuß/Vetter 1849

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Ende, mit dem neuen Cursus aber beginne die Reihe von vorn, "und bald zeigte es sich, dass die Theilnahme mit jeder folgenden Erzählung immer mehr schwand, weil die Gleichmäßigkeit der Darstellung und die Flachheit des Inhalts dem Thätigkeitstriebe namentlich älterer Schüler keine Nahrung mehr gab. So wurde denn leeres Stroh gedroschen, so lange und so gut es ging" (S. III). Nach diesem harten Urteil machen sie drittens klar, daß sie auch kein bloßes Leselehrbuch hätten zusammenstellen wollen, und kommen schließlich auf ihre eigenen Zielsetzungen zu sprechen: Ein Lesebuch für die Volksschule, so Preuß und Vetter, müsse einen Lesestoff bieten, "der so beschaffen sei, dass auch das ältere Kind, selbst der erwachsene Mensch ihn noch gern und mit Interesse wieder liest, und dass er um seines Inhalts willen leicht dem Gedächtnisse sich einprägt" (S. III). Das aber könne nur geschehen, wenn Verstand und Gemüt in gleichem Maße angeregt würden; daher hätten sie "theils angemessene wahre Erzählungen, theils Belehrungen aus dem Gebiete der den Kindern so nahe liegenden Natur, theils sinnvolle Denksprüche und Sprüchwörter, so wie kleine Auseinandersetzungen über begriffsverwandte Wörter, theils Parabeln, Gedichte, Lieder und Fabeln" (S. IV) aufgenommen. Im Sinne einer stufenweisen Ausbildung teilt das Lesebuch den Stoff in drei Abschnitte mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad. Der erste Abschnitt (S. 1-25), der zugleich als Grundlage für den Sprachunterricht benutzt werden soll, ist dem Lesen von einzelnen Sätzen gewidmet. Eine moralisierende Tendenz ist hier unverkennbar, eine Satzfolge lautet z.B.: "Der Gerechte besteht. Der Gottlose vergeht. Der Sparsame gewinnt. Der Verschwender verliert. Der Fleißige arbeitet. Der Träge faullenzt. Das Gute besteht. Das Schlechte vergeht. Das Anständige gefällt. Das Unanständige missfällt. - Arbeiten nützt. Baden stärkt. Das Faulsein schadet. Das Lernen nützt" (S. 1). Der zweite Abschnitt enthält 112 "Leichtere Lesestücke" (S. 26-84) aus "Des Knaben Wunderhorn", von Krummacher, Lessing, Rückert, Hey, von Rochow, Goethe, A.L. Grimm, Gleim, Dinter, Arndt, Luther, Hölty, von Schmid, Diesterweg, Campe, Pestalozzi, Voss, Zschokke u.a. In diesem zweiten Abschnitt "sollen die kleinen leichten Lesestücke [...] wie freundliche liebe Bekannte die jungen Kinder ansprechen. Ihr enger aber lebendiger Anschauungskreis wird ihnen hier in lieblichen Worten [...] vergeistigt, und das Gemüth lebendig angesprochen; aber auch für den Verstand giebt's so manche Nuss zu knacken, die einen süßen Kern bietet" (S. IV). Soweit die Herausgeber. Der dritte Abschnitt schließlich bringt 110 "Schwerere Lesestücke" (S. 85238) von einigen der genannten Autoren sowie Hebel, Harnisch (vgl. oben Harnisch 1838), Falk, Schubart, Schubert, Jacobi, Dach, Jean Paul, Lavater, Uhland, Hauff u.a.; sie sollen die Schüler gleichsam "in eine geistreiche Gesellschaft von Männern treten [lassen], worin alle, jeder auf seine Weise, den Eintretenden freundlich-ernst ansprechen und anregen, dass ihm vor Allem klar werde, was er selbst ist, hat und mitbringt, und er alsdann aufnehme Erfahrung und Weisheit der Erfahrnen und Weisen" (S. IV). Hier findet sich S. 99-100 z.B. die in der Unterhaltungsliteratur des 17. und 18. Jahrhunderts vielfach belegte Anekdote vom Bauern, der den König sehen will und, als er bemerkt, daß alle

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Die Lesebücher

Umstehenden als Zeichen der Ehrerbietung den Hut abnehmen, nur sein Begleiter nicht, zu diesem sagt: "Entweder seid ihr der König oder ich bin's!" (vgl. Moser-Rath 1984, S. 142f.). Den Abschluß des Bandes bildet ein dreizehnteiliger Anhang, der neben Informationen zu Erd- und Naturkunde, Geschichte, biblischer Geschichte, Körperbau des Menschen, Münzen, Maßen und Gewichten auch "Die wichtigsten deutschen Giftpflanzen" und "Die wichtigsten deutschen Arzneipflanzen" vorstellt sowie Auskunft "lieber die Behandlung Erfrorner" gibt. Trotz der massiven Ablehnung moralischer Beispielgeschichten im Vorwort, trägt das für dieses Lesebuch ausgewählte Erzählmaterial bis auf einige wenige schwankhafte Erzählstoffe eindeutig moralisierende Züge. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Preuß/VeUer 1849, S. 32-33 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Grimm's Fabelbibliothek"). - S. 33-34 = AaTh 178 A: Hundes Unschuld. - S. 37 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting ("Lessing"). - S. 48-49 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Aesop"). - S. 71 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("Sebastian Franke 1541"). - S. 73 = Dicke/Grubmüller, num. 284: Hirtenhund und Schoßhunde ("Dr. Mathesius"). - S. 74 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Luther"). - S. 74-76 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit ("Harnisch erstes Sprachbuch"). - S. 90-91 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Lessing"). - S. 93 = vgl. AaTh 910 E: Schau im Weinberg. - S. 103-105 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes. - S. 144-145 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Hebel").

Auras/Gnerlich 1850 Deutsches Lesebuch. Von R. Auras und G. Gnerlich, ordentlichen Lehrern an der Realschule zu Breslau. Mit einem Vorwort von Dr. C.A. Kletke, Direktor der Realschule zu Breslau. Zweite Stufe. - Breslau: Ferdinand Hirt 1850. IV, 288 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DDG-I 13(l,1850)-2

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Diese zweite Stufe des "Deutschen Lesebuchs" der beiden Realschullehrer R. Auras und G. Gnerlich richtet sich, so der Schuldirektor, der Pädagoge Cäsar Albano Kletke (1805-1893), in seinem Vorwort, an das "reifere Jugendalter, wie es sich in den mittleren Klassen unserer höheren Lehranstalten vorfindet" (S. III). Da der Zweck dieses Lesebuchs in der Förderung der Sprach- wie der Geistesbildung gesehen wird, habe man bei der Auswahl der Lesestücke Form und Inhalt gleichermaßen berücksichtigen müssen. In sprachlicher Hinsicht sollten die Texte geeignet sein, den Wortschatz des Schülers zu bereichem, das Sprachgefühl und den Stil bilden zu helfen und vielseitigen Stoff zu mündlicher und schriftlicher Darstellung zu geben. Durch geistvolle Behandlung eines Materials, das nicht aus allen Gebieten empirischen Wissens zusammengerafft, sondern besonders aus der diesem Alter naheliegenden Heimatwelt geschöpft sei, solle "der jugendliche Geist in der Entwickelung und Uebung seiner Kräfte allseitig unterstützt und gefördert werden. Es soll das Nachdenken geweckt und geübt,

Auras/Gnerlich 1850

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das Gefühl erwärmt und veredelt, der Wille gekräftigt und von dem Irdischen zum Himmlischen, zu Gott empor gelenkt werden" (S. III-IV). So werde das Lesebuch, fahrt Kletke fort, "auch ohne positive Glaubenssätze zu predigen, doch wahre Religiosität fördern und, indem es die vaterländischen Helden und Sänger der Jugend als Muster vorführt, die Liebe zum deutschen Vaterlande und seinen angestammten Fürsten in den jugendlichen Herzen beleben und befestigen" (S. IV). Das Lesebuch ist in zwei Abteilungen, "Prosa" und "Poesie", unterteilt. Während innerhalb dieser Abteilungen die Texte in bunter Reihenfolge erscheinen, weist das Inhaltsverzeichnis sie verschiedenen Untergruppen zu. So enthält die Prosaabteilung als erste Textgruppe die "Erzählende Darstellung" mit "Erzählungen, Märchen, Sagen" und Ereignisberichte "Aus der Geschichte", es folgen die "Beschreibende Darstellung" mit Lesestücken zu den Themen "Aus der Natur- und Erdkunde überhaupt", "Aus dem Pflanzen- und Thierleben" sowie "Aus dem Leben des Menschen". Weitere Untergruppen bilden die "Allegorische Darstellung", die "Abhandelnde", "Rhetorische", "Briefliche" und "Dialogische Darstellung". Die Abteilung "Poesie" ist im Inhaltsverzeichnis in "Epische Poesie" und "Lyrische Poesie" gegliedert. Bis auf eine Ausnahme sind alle Texte mit dem Namen ihres Verfassers versehen. Der im Vorwort zum Ausdruck kommenden Betonung von Heimat und Vaterland wird in der Textauswahl mit einer Vielzahl von Sagenstoffen und Texten zu Plätzen, Ereignissen und Identifikationsfiguren der nationalen Geschichte (z.B. S. 25f.: "Die Hermannsschlacht im Teutoburger Walde", "Duller"; S. 34: "Ludwig baut eine Mauer", "Grimm"; S. 57-58: "Rudolph von Habsburg", "Nach Schönhuth"; S. 60-61: "Burg Hohenzollern", "G. Schwab"; S. 11: "Die Jungfrau auf dem Lurley", "Schreiber"; S. 228: "Lore-Ley", "Heine"; S. 247: "Landgraf Ludwig und der Löwe", "Bechstein"; S. 248: "Friedrich Rothbart", "Geibel"; S. 251: "Die Spielleute im Kyffhäuser", "Viehoff'; S. 266: "Die wilde Jagd", "Bube"; S. 271: "Der Riese von Marbach", "Schwab") deutlich Rechnung getragen. Theoretische Unterstützung erfährt dieses Vorgehen durch den Abdruck der Grimmschen Abhandlung "Mährchen und Sage" (S. 133-135, "Brüder Grimm"). Für die Herausgeber fallen die Sagenstoffe übrigens zum größten Teil unter die "Epische Poesie", längst nicht alle sind unter den "Erzählungen, Märchen, Sagen" zu finden (unter dieser Überschrift wird man im Hinblick auf die Gattungen auf sehr heterogenes Material verwiesen). Ebenso wie die Aufnahme des Abschnitts "Der Charakter der alten Deutschen" (S. 220) dienen auch die Ausführungen Friedrich Ludwig Jahns zum Thema "Deutsch" wiederum der Nationalerziehung: "Der Name Deutsch war bis zu den neuesten Unglücksfällen ein Beehrungswort. 'Ein deutscher Mann, - das war deutsch gesprochen, - ein deutsches Wort, - ein deutscher Händedruck, deutsche Treue, - deutscher Fleiß.' - Alle diese Ausdrücke zielen auf unser festgegründetes, wenn freilich nicht mit prunkendem Außenschein hervorstechendes Volksthum. Vollkraft, Biederkeit, Gradheit, Abscheu der Winkelzüge, Rechtlichkeit und das ernste Gutmeinen waren seit einem Paar Jahrtausenden die Kleinode unsers Volksthums, und wir werden sie auch gewiß durch alle Welt-

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stürme bis auf die späte Nachwelt vererben" (S. 34-35). Vorrangig um damit in Zusammenhang stehende Tugendvermittlung geht es in den anderen unter "Abhandelnde Darstellung" subsumierten Texten. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Auras/Gnerlich 1850, S. 2 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange ("G.E. Lessing"). - S. 15-16 = MoL J 1442.1: The cynic wants sunlight ("Wieland"). - S. 19-20 = KHM 177, AaTh 335: Boten des Todes ("Grimm"). - S. 267f. = AaTh 736 A: Ring des Polykrates ("Schiller").

Deutsches ABC= und Lesebuch I [um 1850] (vgl. auch Deutsches ABC= und Lesebuch II [um 1855])

Erstes deutsches ABC= und Lesebuch für artige Knaben und Mädchen. Zweite Auflage. Mit 40 illuminirten Bildern. - Berlin: Winckelmann und Söhne [um 1850], 20 Tafeln (nicht paginiert), S. 3-32. Standort

UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1007-2769

Zu Beginn dieser anonym erschienenen Fibel, die keinerlei einführende Worte enthält, wird auf 20 Tafeln das Alphabet vorgestellt. Jede Tafel enthält zwei Abbildungen und dazugehörige Verse zu den einzelnen Buchstaben des Alphabets, so z.B. "Ein Eckensteher ist ein Mann, Der keine Arbeit finden kann" (zu E), oder "Der Negersklave sitzt hier ganz gemach, Denkt über sein trauriges Schicksal nach" (zu N), "Man hört mit dem Ohr, was ein Anderer spricht, Doch wieder erzählen muß man es nicht" (zu O), "Der Pfau geht hier so stolz einher, Als ob er ein dummer Gelehrter wär" (zu P). Im Anschluß an diese Tafeln folgen Buchstabenlehre und einfache Leseübungen (S. 3-8), den Rest des Bandes bilden weitere Lesestücke, d.h. außer den genannten Erzählstoffen Lieder, Gedichte, Gebete und moralische Beispielgeschichten von G. Hölting, Geliert und F.L. Graf zu Stolberg. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Deutsches ABC= und Lesebuch I [um 1850], S. 16-17 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation. - S. 18-20 = KHM 115, AaTh 960: The Sun Brings All to Light ("Grimm's Märchen").

Elditt 1850 Lesebuch für die weibliche Jugend. Zum Gebrauche in Schul= und Erziehungsanstalten zusammengestellt von HL. Elditt, Lehrer an der höheren Töchterschule zu Königsberg in Pr. Erster Theil. Preis 7112 Sgr. - Königsberg: J.H. Bon 1850. VIII, 232 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DC-I 1(1,1850)1

Elditt 1850

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Im Vorwort zu diesem Lesebuch für die "untersten Classen höherer" bzw. die "mittleren Classen gewöhnlicher Mädchenschulen" (S. IV) begründet der Herausgeber Heinrich Ludwig Elditt, Lehrer an der höheren Töchterschule in Königsberg, die Zusammenstellung seines Unterrichtswerks damit, daß die Mädchenschulen, als "jüngster Sprößling des pädagogischen Stammes, noch zu sehr der Kraft ermangeln, die die Knabenschulen durch ihr gereifteres Alter bereits erlangt haben" (S. III), und man sich dort vielfach noch der Lesebücher für Knabenschulen bediene. Diesem Mangel wolle er abhelfen, schreibt Elditt und geht sodann auf die besonderen Aspekte eines Lesebuchs für die weibliche Jugend ein: "Ein Lesebuch für Mädchenschulen muß, nach meiner Meinung, einem Garten gleichen, der Genüsse bietet, die mehr und mehr auf Herz und Geist verklärend wirken. Soll das aber erreicht werden, so wird man das Mädchen nicht in einen Gemüsegarten führen, der es allerdings bekannt machen könnte mit Vielem, das ihm später in seinem engen Wirkungskreise von Nutzen werden soll, das aber schwerlich schon jetzt es anlocken wird. Darum halte ich dafür, daß man diesem Nützlichkeitsprinzip nicht ein zu großes Feld einräume, da man sonst das Mädchen eher zurückschrecken, als anziehen würde" (S. III). Zu sehr würde das Nützlichkeitsprinzip betont, wenn man das Lesebuch zu einer deutschen Grammatik oder einem Leitfaden für andere Disziplinen machte, "und das Mädchen würde sich in einem solchen Garten bald unheimlich fühlen und durch eine Nebenpforte zu entschlüpfen suchen" (S. III). Anders dagegen sei es, "wenn wir uns dasselbe an der Hand eines erfahrenen Führers denken, der Gelegenheit bietet, die Anschauung zu wecken und zu fördern durch einfache Gestalten, und sie zu spannen und zu stärken durch zusammengesetztere Gebilde; der durch Duft und Farbenglanz dem Gefühle Nahrung schafft, daß die gewonnenen Eindrücke zugleich die verschiedenen Seiten der höheren geistigen Kraft beleben und erheben". Diesem Zweck gemäß habe Elditt all das ausgewählt, "was des Mädchens Herz ansprechen, die edeln Gefühle beleben, den Willen läutern und stärken und den Geist wecken und aufklären konnte" (S. III). Über die Anordnung der Lesestücke erfährt man im Vorwort, daß der Herausgeber darauf geachtet habe, "daß die nach Inhalt und Form für gereiftere Leser berechneten Stücke den allgemeiner verständlichen nachstehen" (S. IV). Gebundene und ungebundene Rede seien in einem zweckmäßigen Wechsel dargeboten, die große Anzahl von Stücken in gebundener Rede erläutert Elditt mit der auf dieser Bildungsstufe notwendigen Kultivierung des Gedächtnisses. Da den Schülerinnen nur so wenig Bücher wie möglich zugemutet werden dürften, müsse das Lesebuch auch Stoff zum Auswendiglernen ("Memorieren") bieten, und dazu seien kleine Gedichte am willkommensten und ersprießlichsten. Das Lesebuch enthält 293 Texte: Gebete, moralisierende Ausführungen, Sprichwörter und Sprichworterklärungen (von J.P. Hebel), moralische Beispielgeschichten, Fabeln, lyrische Gedichte, Briefbeispiele, Rätsel, Anekdoten und schwankhafte Geschichten (zumeist von J.P. Hebel), Gespräche und Märchen aus den Grimmschen "Kinder- und Hausmärchen"; bis auf "Die Heinzelmännchen" (S. 134-136, "Kopisch") finden sich keine Sagenstoffe. Auffällig ist weiterhin der weitgehende Verzicht auf Texte zu historischen Ereignissen und

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Persönlichkeiten. Die Auswahl für ein weibliches Publikum manifestiert sich neben dem deutlichen Gewicht, das auf Naturgedichte gelegt wird, besonders in einer Reihe von Lesestücken, die sich dem Thema Handarbeiten widmen. Die Texte stammen von zahlreichen Verfassern des 18. und 19. Jahrhunderts, die hier im einzelnen nicht aufgeführt werden können, als Quellen dienten weiterhin eine Reihe von Lesebüchern und Mustersammlungen sowie das "Pfennigmagazin für Kinder". T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Elditt 1850, S. 5 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ("Schmid"). - S. 6-7 = Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte ("Schmid"). - S. 25 = Dicke/Grubmüller, num. 74: Dornbusch und Feigenbaum ("Baldi a.d. Ital."). - S. 102-103 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Hebel"). - S. 109 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 115: Esel und Löwe I (2 Fassungen) ("Lessing"). - S. 113 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes ("Diesterweg, Leseb."). - S. 114-115 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Grimm"). - S. 132-133 = vgl. AaTh 700: Däumling ("Rückert"). - S. 133-134 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Gebrüder Grimm"). - S. 150-151 = KHM 146, AaTh 1689 A: Raparius ("Grimm"). - S. 201-203 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Gebrüder Grimm"). - S. 212-214 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Grimm"). - S. 220-222 = AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!" ("Hebel").

Müller [um 1850] -> Müller [1828] Kühn 1853 Erstes Lesebuch zum Gebrauch in Elementar-Schulen und beim Privatunterricht von Fr. Kühn, Lehrer in Breslau. Fünfte Auflage. (Für katholische Schulen wird ein kleiner Katechismus auf Verlangen gratis beigegeben.). - Breslau: F.E.C. Leuckart 1853.144 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1005-7027

Das Lesebuch für Elementarschulen und Privatunterricht des Lehrers Franz Kühn (1814-1876), das durchgehend eine deutlich religiöse und stark moralisierende Tendenz hat, ist in drei Teile untergliedert. Der erste Teil (S. 3-31) dient dem Erstleseunterricht; er enthält Buchstabier- und einfache Leseübungen, deren einzelne Sätze zwar in keinem inhaltlichen Zusammenhang stehen sollen, zuweilen jedoch Verbindungen von unfreiwilliger Komik bilden. So heißt es z.B.: "Das Haus hat ein Dach. Mit Jesus kam das Heil zu den Menschen. Manche Menschen haben einen Hammer" (S. 17). Der zweite Teil (S. 32-124) besteht aus mehreren Kapiteln, die sich an der Erlebniswelt des Kindes orientieren. Dabei geht es zunächst um Körper und Seele des Menschen, sodann um Schule, Elternhaus, Wohnhaus, Wohnort, Garten, Feld, Wiese und Wald, die Stadt, das Wasser und schließlich um Erhöhungen und Vertiefungen der Erde. Insgesamt handelt es sich bei diesem

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Teil in jedem Kapitel um eine Mischung von Sachtexten, Verhaltensregeln, moralischen Beispielgeschichten, Liedern, Gedichten, Gebeten und Sprüchen. Die Stücke des dritten Teils sind nach Jahreszeiten und Kirchenfesten geordnet, auch hier finden sich wieder religiöse Texte. Auch wenn der Verfasser auf ein Vorwort zu diesem Lesebuch verzichtet hat, äußert er sich doch unmißverständlich über seine pädagogischen Ziele. So erläutert beispielsweise das Kapitel über die Schule unter anderem auch den Zweck von Unterricht: "Besonders schwer fallen den Kindern die geistigen Thätigkeiten, das Denken u.s.w. Da nun die Eltern nicht die erforderliche Zeit, und auch manche nicht die nöthige Geschicklichkeit haben; so sind besondere Anstalten, wo nicht nur ein Kind unterrichtet wird, sondern wo sehr viele Kinder belehrt werden, damit sie zu brauchbaren, guten und vernünftigen Menschen heranwachsen. Solche Anstalten nennt man Schulen, und es gibt jetzt viele solche" (S. 44). Und weiter: "In der Schule ist ein Lehrer, der unterrichtet die Kinder. Er sagt ihnen vieles vom lieben Gott, was er gethan hat für die Menschen; daß er die Welt und alles, was auf ihr ist, erschaffen hat; wie er so gütig gegen Menschen und Thiere ist, daß er fort und fort ihnen alles gibt, was sie brauchen. Wir erfahren da auch, daß der liebe Gott nur die guten Kinder lieb hat, und was wir thun sollen, damit wir gute Kinder werden und bleiben. - Aber auch vieles, was wir brauchen wenn wir groß und erwachsen sind, lernen wir da. - Da lernen wir lesen, wodurch wir in den Stand gesetzt werden, vieles aus Büchern zu lernen, wenn wir auch nicht mehr in die Schule gehen. Wir lernen schreiben, was uns und unsern Eltern so viel Freude macht. Und wie nothwendig ist die Kunst zu rechnen! Auch von den Thieren und Pflanzen hören wir so vieles, was wir selber nicht gefunden hätten. Welchen Nutzen haben manche Thiere und Gewächse für uns, den wir gar nicht bedachten, und wie schlimm wäre es, wenn sie der liebe Gott nicht erschaffen hätte! Alle unsere Seelenkräfte werden nach und nach so geübt, daß wir über etwas richtig urtheilen können. Wie oft werden unwissende Menschen, die nicht gelernt haben, von Bösen und Listigen betrogen" (S. 46-47). Zur Demonstration der schlimmen Folgen, die es haben kann, wenn man nichts lernen will, folgt (S. 47-48) die Fabel vom Wolf, der an die Gefährlichkeit des Menschen solange nicht glaubt, bis er mit dem Gewehr eines Jägers Bekanntschaft macht (hier in der Grimmschen Fassung, KHM 72, jedoch ohne Verfasserangabe). Wie hier fungieren auch die anderen Erzählstoffe dieses Lesebuchs jeweils als Exempla innerhalb des (tugend)didaktischen Kontextes. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Kühn 1853, S. 47-48 = Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier". - S. 62-63 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 68 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt. - S. 96-97 = AaTh 910 E: Schau im Weinberg. - S. 142 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille.

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Lüben/Nacke 1853 (vgl. auch Lüben/Nacke 1861)

Lesebuch für Bürgerschulen. Herausgegeben von August Lüben, Rector der I. und II. Bürgerschule zu Merseburg, und Carl Nacke, Lehrer der I. Bürgerschule daselbst. Vierter Theil. Zweite, verbesserte Auflage. - Leipzig: Friedrich Brandstetter 1853. VIII, 216 S. S t a n d o r t ' Georg-Eckert-Insütut DCG-I 8(2,1853)-4

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Dieser vierte Teil des "Lesebuchs für Bürgerschulen" ist nach den Worten des Schulrektors August Lüben (1804-1873) für zehn- bis zwölfjährige Kinder berechnet. Mit seinen naturgeschichtlichen und geographischen Abschnitten, Geschichtsbildern sowie einer bedeutenden Anzahl von "Erzeugnissefn] unserer vorzüglicheren Dichter" enthalte er einen Stoff, "der bei rechter Behandlung sich als geeignet erweisen dürfte, die Gesammtbildung der Jugend in hohem Maße zu fördern" (S. III). Stücke auszuwählen, die ausschließlich "das reale Wissen zum Zweck hätten", habe man aber möglichst vermieden - eine Tatsache, die sich z.B. im Vorkommen von Sagen und Anekdoten in den genannten naturgeschichtlichen und geographischen Abschnitten und den Geschichtsbildern äußert. Da das Kind in dem Alter, für welches das Lesebuch bestimmt sei, bereits das Bedürfnis fühle, sein Wissen etwas zu ordnen, eine geordnete Lektüre deshalb dem bunten Durcheinander vorziehe, fährt Lüben fort, sei der Stoff hier, im Gegensatz zu den vorhergehenden Teilen, übersichtlich zusammengestellt worden. In welcher Reihenfolge er dann im Unterricht behandelt würde, liege jedoch im Ermessen des jeweiligen Lehrers. Wie in den vorangegangenen Teilen könne der Zweck des Lesebuches nur erreicht werden, wenn der Lehrer sich bemühe, "dem Kinde jeden darin ausgesprochenen Gedanken zum vollen Bewußtsein zu bringen, ihm zum Eigenthum zu machen. Was dem Kinde geboten wird, das muß es sich ganz und wo möglich unverlierbar aneignen" (S. III). Das Lesebuch enthält insgesamt 202 Leseeinheiten in vier Abteilungen: "Naturgeschichtliche Bilder" (S. lff.), "Geographische Bilder" (S. 51ff.), "Geschichts-Bilder" (S. 81ff.) und "Dichtungen" (S. 129ff.), letztere nochmals unterteilt in "Fabeln" (S. 129ff.), "Mährchen, Sagen, Legenden" (S. 137ff.), "Erzählungen, Romanzen, Balladen" (S. 154ff.), "Parabeln" (S. 181ff.), "Idyllen, Schilderungen" (S. 164ff.), "Lieder" (S. 172ff.), "Sprüchwörter" (S. 21 lff.) und "Räthsel" (S. 215f.). Außer den genannten Erzählstoffen finden sich, wie oben angedeutet, auch in der naturgeschichtlichen, geographischen und geschichtlichen Abteilung eine ganze Reihe von Sagen (zum Teil aus der klassischen Antike) und Herrscheranekdoten, so z.B. S. 38: "Der Rabe zu Merseburg" ("C. Nacke"), S. 52: "Die Zwerge in den neun Bergen" ("E.M. Arndt"), S. 65: "Blutnelken am Falkenstein" ("Kühner"), S. 105: "Der hörnerne Siegfried" ("Curtman"), S. 116: "Barbarossa im Kyffhäuser" ("Rückert"), S. 116: "Rudolph von Habsburg" ("Walter"), S. 117: "Wilhelm Teil" ("Zschokke"), S. 122: "Peter der Große" ("Walter"), S. 123:

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"König Friedrich und sein Nachbar" ("Hebel"), S. 124: "Friedrich und sein Page" ("Kugler"), S. 125: "Kaiser Napoleon u. die Obstfrau zu Brienne" ("Hebel"), S. 126f.: "Friedrich Wilhelm III." ("Eylert"), S. 137: "Der Bergmönch im Harz" ("Grimm"), S. 140: "Rübezahl wird ein Holzhacker" ("Nach Büsching"), S. 155: "Das brave Mütterchen" ("Möllenhoff"), S. 155: "Die halbgefüllte Flasche" ("Möllenhoff'). Unter den "Mährchen, Sagen, Legenden" erscheinen außer den genannten Texten: S. 141: "Morgenstunde hat Gold im Munde" ("Kopisch"), S. 141-149: "Das häßliche junge Entlein" ("Andersen"), S. 151: "Der Gast" (Erdenwanderung der Götter; "Leop. Schefer") und S. 153-154: "Belsatzar" ("H. Heine"). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Lüben/Nacke 1853, S. 13-14 = MoL J 1914.2: Three brothers take turns using mule ("Nicolai"). - S. 28 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 17: Affe und Fuchs II ("Lessing"). - S. 30-31 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I ("R. Reinick"). - S. 130 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("Friedr. v. Hagedorn"). - S. 132 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Aesop"). - S. 134 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Nach Aesop"). - S. 135 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Gotthold"). - S. 135-136 = Dicke/Grubmüller, num. 641: Wolf und Schaf I ("Gotthold"). - S. 136-137 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Gotthold"). - S. 138 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Grimm"). - S. 138 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Chamisso"). - S. 140-141 = AaTh 1030: Ernteteilung ("Rückert"). - S. 150-151 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Göthe"). - S. 154 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes ("Sartorius").

Schulz 1853 Hand-Fibel. ([Von] Otto Schulz.) Enthält: Elementar=Uebungen zum Lesen; poetische und prosaische Lesestücke; eine Sammlung biblischer Sprüche; die fünf Hauptstücke des christlichen Glaubens. Dreiundvierzigste Auflage. Preis: ungebunden 4 Sgr.- Berlin: Ludwig Oehmigke 1853. 176 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1005-0448

Wie bereits aus dem Titel und der Abbildung auf dem Titelblatt, die einen Kinder segnenden Jesus zeigt, ersichtlich wird, handelt es sich bei dieser Fibel des Altphilologen und Schulrats Otto Schulz (1782-1844) um ein Unterrichtswerk mit deutlich christlicher Prägung. "Die Lehrer, welche sich dieser Handfibel bedienen", macht der Verfasser im Vorwort auf die von ihm herausgegebene "Anweisung zum ersten Unterricht im Lesen" (Berlin 2 1845) aufmerksam. Im Anschluß an Buchstabiertafeln mit Bildern enthalten die ersten 32 Seiten einfache Leseübungen, es folgen Sätze mit den Namen wichtiger biblischer Qestalten und ab S. 35 Lesestücke: zunächst Gebete, Sittensprüche (z.B. S. 40: "Sei ehrlich, redlich, fleißig, treu in deinem Dienst, so schwer er sei; denn Fleiß und Treu und reine Hand geht, wie man sagt, durch's ganze Land" oder ebenda: "Verlaß dich nicht auf irdisch Ding. All zeitlich Gut ist gar gering. Darum der Mensch gar weislich thut der immer sucht das ew'ge Gut"), Fabeln, moralisie-

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rende Geschichten und Gleichnisse (S. 44-55) sowie Gedichte verschiedenen Inhalts (Liebe Gottes, Tageszeiten, Jahreszeiten etc.). Unter dem Titel "Die Wahrnehmungen des Kindes" erscheinen sodann Texte über Gegenstände der näheren und weiteren Erfahrungswelt des Kindes: "Die Schule", "Die Schulprüfung im Zeichnen", "Der Mensch", "Die Familie", "Das Haus und was bei dem Hause ist", "Die Stadt", "Das D o r f , "Die Feldmark", "Die Gewässer", "Der Himmel und was am Himmel ist", "Die Erde und die Himmelsgegenden", "Die Zeit", "Die Jahreszeiten", "Der Wolkenhimmel". Ein längeres Kapitel mit "Fabeln und Erzählungen" (S. 108-132), darunter viele moralische Beispielgeschichten, schließt sich an; die nächsten Kapitel widmen sich religiöser Thematik: "Die christlichen Feste", "Sprüche der heiligen Schrift" und "Die fünf Hauptstücke des christlichen Glaubens". Zahlen- und Multiplikationstabellen bilden den Abschluß des Bandes. Die Verfasser der Textvorlagen sind durchgehend nicht angegeben; die klassifizierten Erzählstoffe stammen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, aus der Äsop-Tradition. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Schulz 1853, S. 46 = Mot. J 885.1: Hare upbraided by sparrow for letting self be carried off by eagle rejoices when sparrow is carried off by hawk. - S. 50-51 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 51-52 = Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 108 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 108-109 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Fedem. - S. 109-110 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert. - S. 110 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt. - S. 110-111 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke. - S. 112 = AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier. - S. 112 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 113 = Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen. - S. 113-114 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn. - S. 114-115 = Dicke/Grubmüllcr, num. 631: Wolf und Kranich. - S. 115-116 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus. - S. 116 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben. - S. 116-117 = Dicke/Grubmüller, num. 201: Fuchs vorder Löwenhöhle. - S. 117118 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 120-121 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer. - S. 127-128 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert.

Berthelt u.a. 1854 (vgl. auch Berthelt u.a. 1888, Berthelt u.a. 1902, Muttersprache 1912)

Lebensbilder III. Lesebuch für Oberklassen deutscher Volksschulen, herausgegeben von August Berthelt, Direktor der ersten Bürgerschule in Dresden; Julius Jäkel, Direktor an der ersten Bezirksschule in Dresden; Karl Petermann, Direktor d. evangelischen Freischule in Dresden; Louis Thomas, ordentl. Lehrer an d. III. Bürgerschule in Leipzig. Achte Auflage. Ladenpreis 12 N.=Sgr. (42 kr. rh.). - Partiepreis 8 N.=Sgr. (28 kr. rh.). - Leipzig: Julius Klinkhardt 1854. X, 422,8 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DDH-I 7(8,1854)-3

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Das Repertoire dieses Lesebuchs, zu dem es keine einführenden Worte der Herausgeber gibt, ist in einem allgemeinen Inhaltsverzeichnis (nach Reihenfolge der Texte im Buch) in zwei Abteilungen untergliedert, dazu kommen ein Anhang (S. 385ff.) mit Beispielen für Privat- wie Geschäftsbriefe und mit "Volksliedern" ("Religiöse Lieder", "Naturund Zeitlieder", "Gesellschaftslieder", "Vaterlandslieder", "Heimaths- und Wanderlieder", "Soldaten- und Jägerlieder", "Wiegenlieder", "Begräbnißlieder" und "Vermischte Lieder") sowie ein weiterer Anhang (S. 404ff.) zu christlicher Religionsgeschichte, Palästina, Geographie, Weltgeschichte, deutscher Geschichte, Naturbeschreibung und Naturlehre. Die zweite Abteilung mit 140 Stücken enthält den Abschnitt "Naturbilder" (S. 192ff.) mit Texten zur Naturgeschichte, zu Naturphänomenen, Nutzpflanzen und Tieren, den Abschnitt "Bilder aus der Länder[-] und Völkerkunde" (S. 266ff.) mit Themen wie "Deutschland", "Das deutsche Vaterland", "Deutsche Bauern" oder "Die alten Deutschen", sodann den Abschnitt "Bilder aus dem Gewerbsleben" (S. 299ff.) über verschiedene Gewerbezweige (Bergbau, Steinbrecher, Glas-, Porzellan- und Spielwarenfabrikation, Stroh- und Baumwollmanufaktur, Papierherstellung, Weinbau, Bierbrauerei, Heringsfang, Tabakverarbeitung), Gasbeleuchtung, Eisenbahnen, Telegraphen und die Leipziger Messe sowie den Abschnitt "Geschichtsbilder" (S. 320ff.), überwiegend mit Texten zu zentralen Gestalten und Ereignissen deutscher Geschichte von Hermann, dem "Befreier Deutschlands", bis zur Völkerschlacht bei Leipzig. Die erste Abteilung schlüsselt ein besonderes Inhaltsverzeichnis auf; es ordnet die Texte nach den Kategorien "Gedichte", "Fabeln", "Parabeln", "Gespräche", "Erzählungen", "Sagen und Mährchen" (insgesamt drei Texte: S. 59-60: "Der Mäusethurm", "Nach Lehnert"; S. 91-93: "Der Arme und der Reiche", "Nach Grimm"; S. 120-121: "Der gerettete Jüngling" [JohannesLegende], "J.G. v. Herder"), "Schilderungen", »"Lehraufsätze", "Lehren und Wahrheiten", "Briefe", "Sprichwörter und Denksprüche" und "Räthsel". Innerhalb des Buches stehen die Texte dieser Abteilung in keiner besonderen Anordnung. Von einigen Ausnahmen abgesehen, sind die Verfasser der Lesestücke jeweils angegeben. Diese erste Abteilung enthält viele moralische Beispielgeschichten (häufig von C. von Schmid), moralisierende Erzählungen (zum Teil von Campe oder Zschokke), Anekdoten (z.B. S. 78-79: "König Friedrich und sein Nachbar", "Hebel", und andere Stücke von Hebel) moralische Lehrsätze und Texte mit religiöser Tendenz. Der moralisierende Charakter des Lesebuchs spiegelt sich auch in der nachstehenden Aufstellung der typisierten Erzählstoffe, die überwiegend äsopische Fabeln sowie aus der theologischen Predigt- und Exempelliteratur bekannte Stoffe verzeichnet. T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : Berthelt u.a. 1854, S. 2 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Chr. Schmid"). - S. 4 = Dicke/Grubmüller, num. 408: Magen und Glieder ("J.H. Campe"). - S. 4-5 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("J.A. Chr. Löhr nach Aesop"). - S. 6 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("A.G. Meißner nach Aesop"). - S. 6 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Nach Aesop"). - S. 7 = Dicke/ Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Nach Aesop"). - S. 9 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Gleim"). - S. 9 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Nach

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Die Lesebücher

Aesop"). - S. 13 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("A.G. Meißner"). - S. 17 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Grimm s Fabelbibliolhek"). - S. 20 = KHM 78, AaTh 980 B: Großvater und Enkel ("J. u. W. Grimm"). - S. 29 = Dicke/Grubmüllcr, num. 360: Krähe am Wassereimer ("Nach Meißner"). - S. 30 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark ("Pfeffel"). - S. 3738 = vgl. AaTh 910 E: Schatz im Weinberg. - S. 3940 = Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte ("W.J.G. Curtman"). - S. 40-41 = vgl. Mot. J 1141.9: The guilty protests his innocence ("W.J.G. Curtman"). - S. 42-43 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Gleim"). - S. 43 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("W J.G. Curtman"). - S. 43-44 = Dicke/Grubmüller, num. 569: Vöglein und seine Jungen ("Langbein"). - S. 48 = Dicke/ Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind ("A.G. Meißner nach Camerarius"). - S. 49 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Gebr. Grimm"). - S. 50 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("J.G.E. Lessing"). - S. 50 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("J.G.E. Lessing"). - S. 51 = Dicke/Grubmüller, num. 402 (1): Der Löwenanteil ("Luther nach Aesop"). S. 52 = AaTh 967: Spinngewebe vor der Höhle ("Chr. Schmid"). - S. 52-53 = vgl. AaTh 910 E: Schau im Weinberg ("Chr. Schmid"). - S. 64 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Chr. Schmid"). S. 82 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes ("Hebel"). - S. 91-93 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Nach Grimm"). - S. 133 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Gebr. Grimm"). - S. 135 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 510: Schlange und Jupiter ("Lessing"). - S. 135-137 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit ("Langbein"). - S. 137 = Mot. K 2131.1: Cat brings suspicion between eagle and sow ("A.G. Meißner").

Oltrogge 1854 (vgl. auch Oltrogge 1841, Oltrogge 1844)

Deutsches Lesebuch. Neue Auswahl. Mit besonderer Berücksichtigung der neuesten deutschen Schriftsteller und Dichter. Von C[arl] Oltrogge. Erster Theil. - Hannover: Hahn'sche Hoßuchhandlung 1854. XVI, 488 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DCG-16(1,1854)-1

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Mit dieser Neuausgabe seines weit verbreiteten "Deutschen Lesebuchs" will Carl Oltrogge zum einen den neueren Entwicklungen in der deutschen Literatur Rechnung tragen, denn diese sei seit der Zeit der Erstauflage "nicht unbedeutend bereichert worden, und besonders für die Jugend ist viel Ersprießliches, dem Inhalte wie der Form nach Tüchtiges hervorgetreten" (S. III); zum anderen erscheine wohl auch den Lehrern ein Wechsel im Unterrichtsmaterial inzwischen wünschenswert. So habe er denn ein neues Lesebuch ausgearbeitet, das eine veränderte Textauswahl enthalte, ansonsten aber mit der älteren Ausgabe parallel laufe und so mit dieser im Wechsel gebraucht werden könne. Der vorliegende erste Teil wendet sich an Schüler höherer Schulanstalten (nicht Gymnasien) im Alter von 11-13 Jahren. Als Zweck des Lesebuchs gibt Oltrogge an, es "soll das wesentlichste Hülfsmittel sein, wodurch der Schüler seine Muttersprache verstehen und mündlich und schriftlich gebrauchen lernt, soll Stoff enthalten, der fruchtbar werden kann für Geistes- und Herzensbildung, - soll aus den Gegenständen des Wissens Interessantes beibringen, was freilich keine ausführliche Belehrung über eine Wissenschaft geben, aber Interesse dafür

Oltrogge 1854

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erwecken und Lust, mehr darüber zu erfahren, erregen kann" (S. IV-V). Besonders in den auf diesen ersten Teil folgenden beiden Teilen solle deudich werden, daß das Lesebuch als "Hülfsbuch bei dem Unterrichte in der Geschichte der deutschen, besonders schönen Literatur" (S. V) diene. Was die Auswahl angehe, so Oltrogge, habe er diese auf die hervorragendsten und für die weitere Entwicklung einflußreichsten Autoren beschränken müssen, bei der Sammlung des Materials sei er bemüht gewesen, solche Stücke zu wählen, die nicht schon allgemein bekannt seien. Besonders habe ihm am Herzen gelegen, "die Poesien wieder aufzunehmen, welche Eigenthum unsers Volkes geworden sind; denn daß sie es bleiben, ist großentheils Sache der Schule [!]" (S. VII). Daß Oltrogge somit den Stellenwert der Schule bei der Vermittlung und Tradierung auch von traditionellen Erzählstoffen betont, sei hier nachdrücklich hervorgehoben. Bei diesem ersten Teil habe er Schilderungen und prosaische Aufsätze teilweise von Jugendschriftstellern entlehnt, die deutsche, englische und französische Reisebeschreibungen bearbeitet hätten, und habe auch "keinen Anstand genommen, in den prosaischen Aufsätzen hin und wieder etwas wegzulassen oder zu verändern, wo es mir nothwendig oder zweckmäßig erschien. Die Poesien indessen sind bis auf ein paar Stellen, in welchen ich einen Ausdruck verändert, treu wiedergegeben" (S. VIII). Orthographie und Interpunktion seien vereinheitlicht worden. In den folgenden Teilen werde er dem gegenüber ausschließlich Originaltexte übernehmen, im dritten auch auf jede Vereinheitlichung der Schreibweise verzichten. Kritik übt Oltrogge an der Einfallslosigkeit vieler Lehrer und der damit verbundenen Erfolglosigkeit eines Unterrichts, in dem fast nur gelesen werde: "Und doch kann er so reich an Segen für Geist und Herz des Schülers, kann zu einer wahren Geistesgymnastik [...] werden, wenn es dem Lehrer dazu nicht an Geschick und Liebe fehlt" (S. VI). Bereits ein Unterricht, in dem die Schüler nur verstehen lernten, was sie lesen, sei sinnvoll. "Werden aber die deutschen Schriftsteller, besonders die Dichter, nach allen Seiten erläutert: nach ihrem realen Inhalte, ihrer literaturhistorischen Bedeutung, ihrem ästhetischen und ethischen Werthe, auf eine Weise, daß der Schüler mit Geist und Gemüth hineingerissen wird; sollte dann auf höhern Lehranstalten, wo die Schüler nicht ins klassische Alterthum eingeführt werden können, dieser Unterricht weniger erreichen, als auf Gymnasien die Lektüre der Griechen und Römer?" (S. VII). Das Lesebuch ist zunächst einmal in einen prosaischen (S. 1-347) und einen poetischen Teil (S. 348-488) gegliedert, in beiden Teilen gibt es darüber hinaus eine Binnendifferenzierung in Kapitel bzw. Unterkapitel. Im ersten Teil gestaltet sich diese wie folgt: I. Natur. 1. Darstellungen aus der Erdkunde, a. Naturgeschichtliche Beschreibungen, b. Landschaftsbilder, c. Darstellungen von Naturerscheinungen. 2. Darstellungen aus der Himmelskunde. II. Der Mensch. 1. Der Mensch im Kampfe mit der Natur. 2. Der Mensch in sittlicher Beziehung. Moralische Erzählungen. 3. Der Mensch in volkstümlicher Beschaffenheit. Darstellungen aus der Völkerkunde. 4. Der Mensch in seiner Geschichte. Erzählungen aus der Weltgeschichte. III. Dichtung. 1. Sagen und Märchen (S. 290328, insgesamt 18 Texte). 2. Fabeln und Parabeln. - Anhang. Launiges (unter

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Die Lesebücher

anderem mit einer Reihe schwankhafter Anekdoten, für die jedoch kein Verfasser genannt ist). Der poetische Teil zerfällt in: I. Epische Dichtungen. II. Lyrische Dichtungen. III. Dramatische Dichtung. IV. Didaktische Dichtungen. Fabeln und Parabeln etc. - Anhang. Rätsel und Sprichwörter. Besonders erwähnt sei die relativ große Anzahl von Sagenstoffen, die sich nicht nur im Kapitel "Sagen und Märchen", sondern auch unter den "Epischen Dichtungen" finden, z.B. S. 290-295: "Die Fahrt der Argonauten" ("B.G. Niebuhr"), S. 295-298: "Hektor und Ajax im Zweikampfe" ("Gustav Schwab. (Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums.)"), S. 298-300: "Der Schwanritter" ("Ludw. Bechstein. (Deutsches Sagenbuch.)"), S. 300-301: "Notburga" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 301-302: "Der einkehrende Zwerg" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 302-303: "Der Glockenguß zu Attendorn" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 303-304: "Die Heilingszwerge" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 304-305: "Zwergschabernack" ("Ludw. Bechstein. (Deutsches Sagenbuch.)"), S. 305-307: "Der Frauensand" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 307-308: "Der Roßtrapp" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 309: "Der Hirt auf dem Kiffhäuser" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 309-312: "Kaiser Friedrich und die Musikanten" ("Franz Hoffmann. (Deutsche Sagen.)"), S. 312-315: "Geschichte von den sieben bunten Mäusen" ("E.M. Arndt. (Märchen und Jugenderinnerungen.)"), S. 359-362: "Vom hörnenen Siegfried" ("Alter Meistergesang übers, v. K. Simrock"), S. 373: "Frau Hitt" ("K.E. Ebert"), S. 382-383: "Die Heinzelmännchen" ("A. Kopisch"), S. 393: "Barbarossa" ("Fr. Rückert") u.a. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Oltrogge 1854, S. 309-312 = Mot. F 451.5.1.8: Dwarf serves king sleeping in mountain (Kyffhäuser) + Mot. F 451.5.1.4: Dwarfs gold ("Franz Hoffmann. (Deutsche Sagen.)"). - S. 315-318 = AaTh 503: Gaben des kleinen Volkes ("Brüder Grimm. (Irische Elfenmärchen)"). - S. 318-320 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Grimm. (Kinder- und Hausmärchen.)"). - S. 321-322 = KHM 28, AaTh 780: Singender Knochen ("Brüder Grimm. (Kinder- und Hausmärchen.)"). - S. 322-325 = KHM 49, AaTh 451: Mädchen sucht seine Brüder ("Brüder Grimm. (Kinder- und Hausmärchen.)"). - S. 325-328 = KHM 187, AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Brüder Grimm"). - S. 328 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting ("Lessing"). - S. 329 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("Lessing"). - S. 329 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Lessing"). - S. 329330 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("Lessing"). - S. 338-339 = AaTh 1243: The Wood is Carried Down the Hill ("Deutsche Volksbücher"). - S. 339-340 = AaTh 1288: Beinverschränkung ("Deutsche Volksbücher"). - S. 340-341 = AaTh 1247: The Man Sticks his Head into the Hole of the Millstone ("Deutsche Volksbücher"). - S. 341-342 = AaTh 1651: Whittington's Cat + AaTh 1281: Getting Rid of the Unknown Animal ("Deutsche Volksbücher"). - S. 345-346 = Mot. J 1849.4: Nobody can move it. - S. 346 = vgl. AaTh 1562: "Denk dreimal, bevor du sprichst". - S. 362-364 = Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind ("Froschmäuseier von Rollenhagen, im Auszuge von Karl Lappe"). - S. 364-366 = Dicke/ Grubmüller, num. 162: Frösche bitten um einen König ("Froschmäuseier von Rollenhagen, im Auszuge von Karl Lappe"). - S. 366-369 = AaTh 332: Gevatter Tod ("L. Bechstein"). - S. 406407 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("C. Brentano"). - S. 461466 = AaTh 709: Schneewittchen ("Theodor Storm").

Deutsches ABC= und Lesebuch II [um 1855]/Quietmeyer 1855

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Deutsches ABC= und Lesebuch II [um 1855] (vgl. auch Deutsches ABC= und Lesebuch I [um 1850])

Zweites deutsches ABC= und Lesebuch für artige Knaben und Mädchen. Dritte Auflage. Mit 40 illuminirten Bildern. - Berlin: Winckelmann und Söhne [um 1855], 20 Tafeln (nicht paginiert), S. 3-32. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecken 1007-2743

Wie schon das "Erste Deutsche ABC- und Lesebuch" beginnt auch dieses mit 20 Tafeln, jeweils mit zwei Abbildungen und dazugehörigen Versen, z.B. "Aus diesen Büchern könnt ihr lesen, wie fleißig sonst die Kinder gewesen". Die Seiten 3-8 enthalten auch hier Buchstabenlehre und einfache Leseübungen, es folgen Lesestücke: Zu den beiden aufgeführten Fabelfassungen kommen Lieder, Gedichte, Gebete, moralische Beispielgeschichten und Fabeln von Sturm, Hölting, Gleim, Voß und Weisse. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Deutsches ABC= und Lesebuch II [um 1855], S. 16-20 = KHM 10, AaTh 210: Cock, Hen, Duck, Pin, and Needle on a Journey ("Grimm's Märchen"). - S. 25-26 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Lafontaine").

Quietmeyer 1855 Schul- und Hausfreund I. Deutsches Lesebuch für Volksschulen. Von E. Quietmeyer, Lehrer an der Stadt-Töchterschule. Achte Auflage. Preis: 5 Ggr. Eingeb. 6 Ggr. Partiepreis bei directem Bezüge aus der Verlagshandlung: 4 Ggr. Eingeb. 5 Ggr. - Hannover: Helwing'sche Hofbuchhandlung 1855. XII, 324 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DCH-14 (8,1855)-1

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Als Lesebuch für Volksschulen soll der "Schul- und Hausfreund", wie der Herausgeber, der Lehrer E. Quietmeyer, in seinem Vorwort vom 1. August 1850 ausführt, "die allseitige Bildung des Geistes- und Gemüthsleben der Kinder" (S. III) fördern. Deshalb führe es ihnen die äußere und die innere, die sinnliche und die übersinnliche Welt nahe und bemühe sich, dies "in klarer, ansprechender, schöner Zeichnung, in übersichtlichen, abgeschlossenen, vollen Bildern" zu tun (S. III). Quietmeyer bestimmt sein Lesebuch für das mittlere Alter (elfjährige Kinder). Da er jedoch wisse, daß es in manchen einklassigen Schulen mit der Beschaffung nur eines Lesebuches sein Bewenden haben müsse, so habe er auf diesen "Übelstand" möglichste Rücksicht genommen und auch Texte für ältere Kinder integriert. Der "Schul- und Hausfreund" ist sowohl für den Sprach- als auch für den Sachunterricht vorgesehen. Eine grammatische Behandlung der Lesestücke lehnt Quietmeyer für Volkssschulen ab, vielmehr habe der Unterricht neben dem Sprechen auch das Schreiben zu fördern. Das Lesebuch enthalte zu diesem Zweck Aufgaben für schriftliche Arbeiten, zu deren Bearbeitung kon-

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Die Lesebücher

zentriertes Lesen erforderlich sei: Nur ein Lesen mit Verstand sei von Wert, diene es doch dazu, einen Zugang zu den Schätzen der Muttersprache und des menschlichen Wissens zu gewinnen. Im übrigen sei es an der Zeit, "daß unser Volk Rede und Schrift besser gebrauchen lerne" (S. VI). Das Lesebuch enthält moralische Beispielgeschichten, moralisierende - zum Teil religiöse - Texte und Dialoge, Fabeln, (Herrscher-)Anekdoten, Schwankhaftes, Briefe, Sachtexte, Sprichworterklärungen, Sagen (z.B. S. 99-100: "Der Gränzlauf', "Grimm"), einige Texte mit deutschnationaler Tendenz und Stücke, welche die Zufriedenheit mit dem eigenen Stand fördern sollen. Insgesamt 382 Lesestücke, im Inhaltsverzeichnis mit Verfassernamen versehen, sind in folgende Abschnitte gegliedert: "Das Älternhaus" (S. lff.), "Die Schule" (S. 26ff.), "Das Kind unter Kindern und Erwachsenen" (S. 37ff.), "Garten und Flur" (S. 47ff.), "Wald" (S. 80ff.), "Berge" (S. 97ff.), "Gewässer" (S. 108ff.), "Tag und Jahr" (S. 127ff.), "Der Mensch" (S. 160ff.), "Das gesellige Leben der Menschen" (S. 175ff.), "Kirche" (S. 276ff.) und "Das Leben mit Gott" (S. 290ff.). Ein zweites Verzeichnis ordnet die Nummern der Lesestücke den Themenbereichen "Naturgeschichte", "Geschichte", "Geographie und Himmelskunde" sowie "Naturlehre und Gewerbliches" zu. Da die Aufgaben zu den Texten anschaulich vermitteln, wie die Lesestücke nach Ansicht eines Lehrers in der Volksschule behandelt werden sollten, seien sie hier zu einigen Texten wiedergegeben. Für die Erzählforschung ist dabei unter anderem von Interesse, welchen Stellenwert die Kenntnis von Geschichten und das Erzählen bzw. Erzählenlemen in den Aufgabenstellungen hat und in welchen thematischen Kontext die Texte gestellt werden. Die römischen Zahlen verweisen auf den Bildungsstand der Schüler; nach Erledigung eines einjährigen Vorkursus soll der Lehrer zunächst die mit I, beim abermaligen Durchnehmen des Buches die mit II und schließlich die mit III bezeichneten Aufgaben bearbeiten lassen: Zu S. 39-40 (AaTh 1563*) heißt es: "I. 1. Warum gab der Fuhrmann nach? und was war die Folge davon? 2. Erzähle die Geschichte von Abraham und Lot. II. 3. Wann heißt ein Kind friedfertig? 4. Was sind die Folgen der Friedfertigkeit? III. 5. Warum ist der ein Thor, der da meint, Nachgeben sei schimpflich? 67. Erläutere das Wort: Der Klügste giebt nach. - Erzähle auch eine Geschichte dazu. 8. Mach eine Geschichte zu dem Spruch Jac. 3,16." Zu S. 41, "Ich mag nicht lügen", einer Anekdote über George Washington, der als Knabe das Eingestehen einer unangenehmen Wahrheit einer Lüge vorgezogen habe: "I. 1. Was ist die Folge von der Aufrichtigkeit des Knaben? II. 2. Geschichte von einem Lügner. (Ein Schäfer rief um Hülfe - die Leute kamen - es war aber kein Wolf da - ein andermal kam der Wolf etc. [AaTh 1333]) 3. Geschichte von einem Wahrhaftigen. III. 4. Was heißt lügen? 5. Was ist Wahrhaftigkeit? 6. Was ist Aufrichtigkeit? 7. Welche nachtheiligen Folgen hat das Lügen? 8. Welche segensreichen Folgen hat die Wahrhaftigkeit? 9. Warum ist es Unrecht, zum Scherz zu lügen?" Zu S. 58-59 (vgl. AaTh 910 E): "I. 1. Welche Gestalt hat ein Apfel? - eine Pflaume? - eine Birne? 2. Nenne Kernobst - Steinobst - Beeren - Hülsenfrüchte -

Quietmeyer 1855

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Früchte in Kapseln. II. 3. Beschreib einen Apfel - eine Bime - eine Zwetsche. 4. Lebensgeschichte des Apfelbaumes. (Apfel. Kern. Erdreich, Bäumchen, Gärtner usw.) III. 5. Geschichte: Ein Mann befördert in einem Dorfe die Obstbaumzucht. Das Dorf hat davon viel Segen." Zu S. 92-95 (Dicke/Grubmüller, num. 424): "I. Beschreibe: 1. den Ort, wo diese Thiere wohnen; - 2. das Unglück des Hirsches; - 3. die Schlauheit der Maus; - 4. die Dummheit der Schildkröte; - 5. die List des Raben und des Hirsches. II. 6. Geschichte von Jonathan und David. 7. Geschichte: ein sterbender Vater reicht seinen Söhnen ein Bündel Stäbe. Sie können es nicht zerbrechen. Jeder einzelne Stab bricht leicht. - Lehre des Vaters [AaTh 910 F], III. 8. Einigkeit macht stark: Hermannsschlacht - Schlacht bei Leipzig - bei Waterloo. 9. Eine Geschichte zu dem Worte: "Freunde in der Noth gehen viele auf ein Loth." Zu einem Text über die Technik der Salzgewinnung, S. 101: "I. 1. Beschreib ein Salzfaß. 2. Zähle Gewürze auf. - zu welchen Speisen gebraucht man sie? II. 3. Ein Esel trägt einen Sack mit Salz. Er kommt durch ein Wasser, legt sich hinein, spürt Erleichterung. Ein andermal trägt er einen Packen Badeschwämme etc. [Dicke/Grubmüller, num. 94] III. 4. Welche Form hat das Salz? 5. Beschreib den Zucker." Zu S. 166-167 (Dicke/Grubmüller, num. 380): "I. 1. Wie bändigt der Mensch die Hausthiere? - Wie überwältigt er Fische? Vögel? wilde Thiere? Ratten? Mäuse? Fliegen? etc. - Wie bringt er die Bienen in seinen Dienst? 2. Schreib Wörter auf, die mit chs enden. II. 3. Schreib Wörter auf, welche mit wider, und andere, welche mit wieder zusammengesetzt sind (widerstehen, wiedersehen). 4. Erzähle Sagen von Riesen oder Zwergen. III. 5. Gespräch: Ein wildes Pferd verachtet ein zahmes, daß es dem Menschen gehorche; dieses fühlt sich ganz wohl dabei. Das wilde wird eingefangen; hernach gesteht es dem andern, wie es sich nicht habe wehren können. 6. Zeige, wie das Wort: 'Macht euch die Erde unterthan' immer mehr in Erfüllung geht." Zu S. 233 (AaTh 1430): "I. 1. Was bringen die Landleute in die Stadt auf den Markt? 2. Wie schaffen sie Fische und Geflügel lebendig dahin? II. 3. Welche Freuden bringt der Jahrmarkt den Kindern? 4. Beschreibe ein Caroussel. III. 5. Beschreib einen Jahrmarkt. (Ankunft der Handelsleute. Aufbau der Zelte. Der Markttag: Waaren, Musik und Gesang u. dgl.)". T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Quietmeyer 1855,S. 13-14 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ( "Grimm"). - S. 29 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ("Schmid"). - S. 39 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Aller Löwe ("Lessing"). - S. 39-40 = AaTh 1563*: Die schreckliche Drohung. - S. 41 = Dicke/Grubmüller, num. 284: Hirtenhund und Schoßhunde ("Mathesius"). - S. 41 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt. - S. 42-43 = KHM 153: Die Sterntaler ("Grimm"). - S. 54 = AaTh 1282*: Garden Paved lo Keep out Moles. - S. 54-57 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Grimm"). - S. 58-59 = vgl. AaTh 910 E: Schau im Weinberg ("Schmid"). - S. 64-65 = KHM 146, AaTh 1689 A: Raparius ("Grimm"). - S. 92-95 = Dicke/Grubmüller, num. 424: Maus, Rabe, Schildkröte und Hirsch ("Grimm"). - S. 95 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark. - S. 101 = Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel. - S. 110111 = Dicke/Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs ("Bechstein"). - S. 156-157 = Mot D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Nach Kann"). - S. 166-167 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Grimm"). - S. 172-174 = KHM 177,

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Die Lesebücher

AaTh 335: Boten des Todes ("Grimm"). - S. 193-197 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Nach Grimm"). - S. 197-198 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit. - S. 198 = Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule ("Nikolai"). - S. 212 = Dicke/Grubmiiller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Luther"). - S. 233 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Gleim"). - S. 249-250 = Mot. J 2465.5: Clearing out the room + Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there. - S. 295 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes ("Hebel").

Hoffmann 1857 Der christliche Kinderfreund, ein Lese= und Hülfsbuch für Volksschulen, von Friedrich Hoffmann, Herzogt. Anhalt-Bernburgischem Hofprediger. Neunte Auflage. (Mit Stereotypen.) - Halle: Eduard Anton 1857. X, 420 S. Standort

U B Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1007-8585

"Allen guten Kindern im geliebten Vaterlande mit Segenswünschen gewidmet" ist dieses Volksschullesebuch des Pastors und Schriftstellers Friedrich August Hoffmann (1796-1874), von dem der Verfasser in seinem 1839 in Ballenstedt verfaßten, hier abgedruckten Vorwort zur dritten Auflage wünscht, "daß der Segen des Höchsten ferner auf dem Gebrauche dieses Schulbuches ruhen möge" (S. III). Erläuterungen zu Zielsetzung und Inhalt des Werkes fehlen, doch lassen bereits die Titelbestandteile "christlich" und "Kinderfreund" auf das hinter der Textauswahl stehende Konzept einer christlich-moralischen Erziehung schließen. Das Lesebuch ist in drei Abschnitte und vier Anhänge unterteilt. Der erste Abschnitt, "Bemerkungen. Erzählungen zur Erweckung des Nachdenkens und guter Entschlüsse", der zu einem großen Teil aus moralischen Beispielgeschichten bzw. moralisierenden Erzählungen besteht, ist in die Gruppen "Das Haus" (S. 3ff.), "Die Schule" (S. 45ff.), "Die Gemeinde" (S. 59ff.), "Das Vaterland" (S. 87ff.) sowie "Einige Parabeln und Gedichte" (S. 108ff.) gegliedert, vielfach gehen den Texten Bibelsprüche voran. Der zweite Abschnitt enthält "Einiges von Gott, von Jesus, vom Gottesreiche" (S. 132ff.). Der dritte Abschnitt, "Die Werke Gottes in der Natur", befaßt sich aus einer religiösen Perspektive heraus mit der Naturlehre im allgemeinen (S. 205ff.) und auf den Menschen bezogen (S. 299ff., darunter, S. 340ff., ein Kapitel "Von der Behandlung der Scheintodten"), aber z.B. auch mit den "Rechtefn] und Pflichten des Staatsbürgers" (S. 347ff.) und Ereignissen "aus der Geschichte einiger Völker, besonders des deutschen Volkes" (S. 356ff.). Die Anhänge ( S. 397ff.) liefern noch Lieder und Gebete, Maß-, Multiplikations- und Münztabellen. Verfasserangaben fehlen. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s l o f f e: Hoffmann 1857, S. 9-10 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes. - S. 10 = AaTh 980 A: Großvater und Enkel. - S. 33-34 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation. - S. 81-83 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost.

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Apel 1858

Apel 1858 Apel's Deutsches Lesebuch für die untern und mittlem Classen der Gymnasien, Real= und höhern Bürger=Schulen. Dritte Auflage, aufs Neue durchgesehen und theilweise verändert von Otto Seemann, Königl. Preuß. Gymnasiallehrer zu Essen an der Ruhr. - Altenburg: H. A. Pierer 1858. XVI, 444 S. S t a n d o r t Georg-Eckert-Institut DCG-12(3,1858)-l/2

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Der erste Kursus des von H.E. Apel 1847 zunächst für die Schüler des Altenburger Gymnasiums konzipierten, sodann aber allgemein für Schüler von Progymnasien, Realschulen und höheren Knaben- und Töchterschulen bestimmten Lesebuchs wendet sich in der Bearbeitung von Otto Seemann an die unteren Klassen der Gymnasien, Real- und höheren Bürgerschulen. Dem Lesebuch vorgeschaltet sind eine ausführliche Einleitung Apels zur Zielsetzung des Lesebuchs, die sich auch mit den zeitgenössischen Positionen anderer Didaktiker des Deutschunterrichts auseinandersetzt, sowie die Vorworte Apels zu der noch von ihm selbst besorgten zweiten Auflage von 1853 und Seemanns zur vorliegenden dritten Auflage von 1858. Apel geht von der auch in Gymnasien großen Bedeutung des Unterrichts in der Muttersprache aus, dessen Basis und Mittelpunkt die Lektüre bilden müsse. Bei seiner Konzeption des Lesebuchs habe er neben der allgemeinen sittlichreligiösen auch die höhere ästhetische Bildung im Auge gehabt: "Ein Lesebuch, wie ich es im Sinn habe, soll dem Schüler zugleich eine Sammlung von Musterschriften sein, an welchen sich sein Geist emporrichtet, die seine Phantasie auf eine würdige Weise beleben, sein Gemüth erheben und erfrischen, seine Seele für die Religion, für Tugend und Vaterland erglühen und sein Herz gottesfürchtig und für alles Edle, Schöne und Gute empfänglich machen" (S. IV). Neben diesen allgemeinen, "ächt humanen Tendenzen" (S. IV) müsse ein zweckmäßig eingerichtetes Lesebuch aber noch formale Absichten verfolgen; so müsse es dazu dienen, das Lesen und den freien Vonrag zu üben. Das mündliche Wiedererzählen des Gelesenen sei von der untersten Klasse an eine der wichtigsten Übungen, zuweilen könne auch mit dem mündlichen ein schriftliches Wiedererzählen verbunden werden. Des weiteren könne das Lesebuch bei der Einübung von Orthographie und Grammatik nützen und solle - wenigstens in den Gymnasien - die verschiedenen Gattungen kennen lehren und so den Unterricht in der Poetik vorbereiten helfen. Im Gegensatz zu anderen Lesebuchherausgebern, z.B. Wackernagel (vgl. unten Wackernagel 1860), habe er, Apel, den Lesestoff klassifiziert und jeder Art von Lesestücken einen eigenen Abschnitt gewidmet: "Fast unwillkürlich treten dadurch die Merkmale und Unterschiede der verschiedenen Sprachdarstellungen (Fabel, Parabel, Märchen, Sage etc.) in's Bewußtsein der Schüler. Deßhalb würde es auch ganz unstatthaft sein, die Schüler der untern Classen mit regelrechten Definitionen zu quälen. Das Beispiel macht die Sache selbst klar, und es bedarf nur einer kurzen Begriffserläuterung" (S. VIII). Außerdem sei das Lesebuch dazu bestimmt, "die jungen Leser auf eine freundliche

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Die Lesebücher

Weise in den außerordentlich reichen Schatz unserer Literatur einzuführen" (S. VIII). So habe er - außer Wieland und einigen anderen für die unteren Klassen kaum geeigneten Dichtern - keinen bedeutenden Dichter übergangen und habe den Stoff chronologisch und die Verfasser der einzelnen Lesestücke nach ihrem Geburtsjahr geordnet. Abschließend gibt Apel noch einmal seinem Wunsch Ausdruck, das Lesebuch möge "unsere Jugend immer mehr empfanglich machen für das Höhere und Edlere, das allein uns innere Befriedigung gewähren kann, das allein den wahren und bleibenden Werth hat für Zeit und Ewigkeit. Möge es den religiösen Sinn beleben und nähren, das Gemüth veredeln und erheben, das Gefühl für das Wahre, Gute und Schöne bilden und kräftigen, die Liebe zu Fürst und Vaterland wecken und fördern" (S. IX). Im Vorwort zur zweiten Auflage informiert Apel die Benutzer des Lesebuchs kurz darüber, daß einige Lesestücke, die sich in der Praxis nicht bewährt hätten, ausgeschieden, vor allem aber mehr als 150 Stücke hinzugekommen seien. Zudem sei der Text, "meist nach den Originalausgaben" (S. X), sorgfältig revidiert worden. Der Herausgeber der dritten Auflage, Seemann, erklärt sich im Vorwort mit den von Apel verfolgten Grundsätzen im allgemeinen einverstanden, doch habe er nach anfänglichem Zögern auf Wunsch des Verlags den Versuch unternommen, die Nutzbarkeit des Lesebuchs für den Unterricht, die Bildung und Erziehung der Jugend zu erhöhen. Er schließt mit dem Wunsch: "So möge denn das Büchlein von Neuem seinen Lauf beginnen und unter Gottes Segen einen immer reichlicheren Samen wahrer Tugend, Religiosität und Vaterlandsliebe in die Herzen der Jugend ausstreuen!" (S. XII). In einer poetischen und einer prosaischen Abteilung enthält das Lesebuch je sechs Untergruppen: "Lieder" (S. 3ff.) "Fabeln und Parabeln" (S. 20ff.), "Poetische Erzählungen (Mährchen, Sagen, Legenden)" (S. 29ff.) "Balladen und Romanzen" (S. 49ff.), "Idylle" (S. 70ff.) und "Beschreibende Gedichte" (S. 73ff.) in der ersten sowie "Fabeln" (S. 75ff.), "Parabeln" (S. 81ff.), "Mährchen und Sagen" (S. 89ff.), "Erzählungen" (S. 120ff.), "Historische Darstellungen" (S. 156ff.) und "Beschreibungen und Schilderungen" (S. 174ff.) in der zweiten Abteilung. Die Texte sind mit den Namen ihrer Verfasser versehen, vielfach sind zusätzlich noch deren Lebensdaten und kurze Informationen zu Leben und Werk angegeben. Zu vielen Texten finden sich darüber hinaus in Fußnoten Erläuterungen und Literatur zur Behandlung der Stoffe im Unterricht. Außer den aufgeführten, typisierten Erzählstoffen enthält der Band eine ganze Reihe von Sagenstoffen, z.B.: S. 47-48: "Die Heinzelmännchen" ("A. Kopisch"); S. 49: "Der Mäusethurm" ("A. Kopisch"); S. 93-99: "Veit und Rübezahl" ("J.K.A. Musäus"); S. 100-101: "Frau Hütt" ("F. v. Matthison"); S. 101-102: "Der Glockenguß zu Breslau" ("Gebr. Grimm"), S. 102-103: "Die Heilingszwerge" ("Gebr. Grimm"). Dazu kommen Sagen des klassischen Altertums, z.B. S. 115: "Tantalus" ("G. Schwab"); S. 115-117: "Dädalus und Ikarus" ("G. Schwab"), sowie zahlreiche Anekdoten, z.B. S. 124: "König Friedrich und sein Nachbar" ("Hebel").

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Wackernagel 1860

T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : Apel 1858, S. 22 = vgl. MOL J 1141.9: The guilty protests his innocence ("Lichtwer"). - S. 23 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Gleim"). S. 23-24 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Gleim"). - S. 25-26 = Dicke/ Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Michaelis"). - S. 28 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch ("K.W. Ramler"). - S. 29 = Mot. N 886: Blind man carries lame man ("Geliert"). - S. 30-31 = MoL X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Geliert"). - S. 34 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation ("Pfeffel"). - S. 34 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Pfeffel"). - S. 37-38 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Goethe"). - S. 38 = Mot. W 153.5: Friar so miserly that he stays in ditch three days before "lending" a hand to his rescuers ("Aloys Blumauer"). - S. 38 = Mot. J 1638: Sticking to the rules ("A.F.E. Langbein"). - S. 53-54 = vgl. Mot. S 241.1: Unwitting bargain with devil evaded by driving dog over bridge first ("Gustav Pfarrius"). - S. 56 = MoL D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("CI. Brentano"). - S. 57-58 = AaTh 960: The Sun Brings All to Light ("A. v. Chamisso"). - S. 75 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer ("F. Otto"). - S. 75 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("F. Otto"). - S. 75 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("F. Otto"). - S. 75-76 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("F. Otto"). - S. 76-77 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Luther"). - S. 77 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Lessing"). - S. 77 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting ("Lessing"). - S. 78 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Lessing"). - S. 78 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("Lessing"). - S. 79-80 = Dicke/Grubmüller, num. 154: Fliege, Löwe und Spinne ("A.G. Meißner"). - S. 80 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("L. Grimm"). - S. 80-81 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Gebr. Grimm"). - S. 89-91 = AaTh 1804 B: Payment with the Clink of Money + Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there. S. 91-93 = AaTh 1894: The Man Shoots a Ramrod Full of Ducks + AaTh 1896: Der genagelte Wolf + AaTh 1889 A: Shooting Off the Leader's Tail + AaTh 1889 B: Hunter Turns Animal Inside Out + AaTh 1910: Bär (Wolf) im Gespann ("Bürger"). - S. 103-105 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Gebr. Grimm"). - S. 105-106 = KHM 28, AaTh 780: Singender Knochen ("Gebr. Grimm"). - S. 106-107 = KHM 10, AaTh 210: Cock, Hen, Duck, Pin, and Needle on a Journey ("Gebr. Grimm"). - S. 107-111 = KHM 37, AaTh 700: Däumling ("Grimm"). - S. 111-113 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Gebr. Grimm"). - S. 114-115 = AaTh 950: Rhampsinit ("Fr. v. Raumer"). - S. 118 = AaTh 1*: The Fox Steals the Basket + Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer ("L. Bechstein"). - S. 118-119 = AaTh 769: Tränenkrüglein ("L. Bechstein"). - S. 119-120 = AaTh 960 A: Kraniche des Ibykus ("L. Bechstein"). - S. 127 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Hebel"). - S. 129-131 = AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!" ("Hebel").

Wackernagel 1860 Deutsches

Lesebuch

durchgesehener

von Philipp

Wackernagel.

Abdruck. - Stuttgart:

Erster Teil.

S. G. Liesching

Zweiundzwanzigster,

1860. VI, 247 S.

S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2005-5527 In seinem 1842 unterzeichneten kurzen Vorwort zu dem 1843 in erster Auflage erschienenen "Deutschen Lesebuch", dessen drei Bände für das achte bis vierzehnte Lebensjahr konzipiert sind (Band 1: 8-10 Jahre), weist der Realschuldirektor Philipp Wackernagel (1800-1877) auf einen vierten, nur für Lehrer bestimmten Teil des Buches hin. Dieser informiere über den Gebrauch des Lesebuchs, den Unterricht in der deutschen Sprache und dessen didaktische Grund-

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Die Lesebücher

sätze, und so sei dieses Büchlein, "an dem es gewis kein Fehler ist, daß es in poetischer, nationaler und religiöser Richtung einen sehr entschiedenen Charakter ausspricht" (S. V-VI), Eltern und Lehrern empfohlen. In dieser 1843 unter dem Titel "Der Unterricht in der Muttersprache" erschienenen Schrift, die in Form eines Zwiegesprächs zwischen dem Lesebuchherausgeber Philipp (= Wackernagel) und einem Karl abgefaßt ist, geht Wackernagel ausführlich auf die angesprochene religiöse, poetische und nationale Richtung des Lesebuchs ein. Ein Ausschnitt: Auf die Frage Philipps, worin für sein Gegenüber Karl besonders die nationale Richtung seines Büchlein bestehe, antwortet dieser: "Zunächst darin, daß im Allgemeinen jene milde Form der Prosa und Poesie waltet, die ihren Gegenstand für jedermann zugänglich macht. [...] Vielleicht drücke ich es in deinem Sinne beßer so aus, wenn ich sage, daß der Geist des Büchleins keinen Unterschied zwischen Volk und Gebildeten macht, sondern das Volk mit zu den Gebildeten, die Gebildeten mit zu dem Volke zählt. Die wunderbare Poesie der Märchen und die tiefe, alles umfaßende Weisheit der Sprichwörter ist schon Zeugnis genug, daß es dem Volke im Gegensatz der Gebildeten gewis an Bildung nicht fehle. Rede, damit ich dich sehe. Redet es schön, so sieht es auch schön. Die weitere, über die traditionelle Bildung des Volkes hinausgehende künstliche Bildung wird ohnehin, genauer betrachtet, zum großen Teil in der Ausbeute bestehen, welche die Erforschung dessen giebt, was das Volk unmittelbar ist und hat" (zitiert nach Helmers 1970, 212, nach der 4. Auflage 1889). Die große Anzahl von als volkstümlich erachteten Erzählstoffen in diesem Lesebuch steht also eindeutig im Zusammenhang mit der Vorstellung von der Volkspoesie und ihrer Inanspruchnahme für rein nationale Interessen. Mit seiner christlich-moralisierenden und nationalistischen Tendenz ist Wackernagels Lesebuch als Modell für das bürgerliche Gesinnungslesebuch anzusehen, dessen didaktische Konzeption im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts bestimmend wurde, den ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik überdauerte, im faschistischen Lesebuch den traurigen Höhepunkt seiner Entwicklung erreichte und bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erhalten blieb. Dem Lesebuch als Motto vorangestellt sind die Verse: "Das Schöne stammet her vom Schonen: es ist zart, und will behandelt sein wie Blumen edler Art. Wie Blumen vor dem Frost und rauher Stürme Drohen will es geschonet sein, verschont von allem Rohen." Die Lesebuchtexte, die teilweise mit recht ausführlichen Quellenangaben, zumindest aber mit dem Namen des jeweiligen Verfassers versehen sind, stehen in keiner durch Abschnitte oder Zwischenüberschriften leicht erkennbaren Ordnung; Helmers weist jedoch auf eine implizite Ordnung der Texte nach Gesinnungskreisen hin wie etwa 'Freundschaft', 'menschliches Wunschdenken' oder die mit der Tendenz des deutschen Nationalismus zusammenhängenden Motivkreise (vgl. Helmers 1970, S. 197). Neben den genannten Märchen, Fabeln und anderen didaktischen Erzählungen enthält das Lesebuch zahlreiche Gedichte und Lieder (z.T. aus "Des Knaben Wunderhorn"), Anekdoten, moralisierende Erzählungen, Rätsel sowie einige naturgeschichtliche Texte und wenige Sagen, z.B. S. 127-135: "Rübezahl,

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Lüben/Nacke 1861

der Geist des Riesengebirges" ("Von J. A. Musäus. Volksmärchen der Deutschen. 1826. II. Seite 67 ff."). Unter den herangezogenen Verfassern häufiger vertreten sind Hebel, Uhland, C. von Schmid, Rückert und Hey. T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : Wackernagel 1860, S. 1-2 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 6 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Rotweil. Nr. 58"). - S. 8-9 = KHM 98, AaTh 1641: Doktor Allwissend ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 13 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("Von Sebastian Franck"). - S. 15-16 = KHM 105 I, AaTh 285: Kind und Schlange ("Von den Brüdern Grimm"). S. 23-26 = K H M 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). S. 33-34 = K H M 153: Die Stemtaler ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 4 1 ^ 4 = KHM 71, AaTh 513 A: Sechse kommen durch die Welt ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 4547 = AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!" ("Von J.P. Hebel"). - S. 59-63 = K H M 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 83-85 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 97-98 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Rotweil. Nr. 63"). - S. 100 = MoL J 1914.2: Three brothers take turns using mule ("Von H.L. Nicolai"). - S. 104-112 = KHM 36, AaTh 212: The Lying Goat + AaTh 563: Tischleindeckdich ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 124 = Mot. N 886: Blind man carries lame man ("Von C.F. Geliert"). - S. 126-127 = vgl. AaTh 700: Däumling ("Von Friedrich Rückert"). - S. 137-143 = K H M 4, AaTh 326: Fürchten lernen ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 160-162 = K H M 17, AaTh 673: The White Serpent's Flesh + AaTh 554: The Grateful Animals ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 166-167 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Rotweil. Nr. 68"). - S. 182-184 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 185-186 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Mannlier" ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 200-202 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 202-203 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen für Kinder. Rotweil. Nro. 31"). - S. 211-215 = KHM 37, AaTh 700: Däumling ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - S. 222-223 = Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Nr. 88"). L i t.: Helmers 1970, S. 193-198,201-206, 209-223.

Lüben/Nacke 1861 (vgl. auch Lüben/Nacke 1853)

Lesebuch für Bürgerschulen. Herausgegeben von August Lüben, Seminardirector in Bremen, und Carl Nacke, weiland Lehrer der I. Bürgerschule in Merseburg. Fünfter Theil. Sechste, verbesserte Auflage. - Leipzig: Friedrich Brandstetter 1861. VIII, 222 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DDG-I 3(6,1861)-5

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Im Vorwort zu diesem fünften Teil des "Lesebuchs für Bürgerschulen" weist August Lüben, nun Seminardirektor in Bremen, darauf hin, daß das Niveau, wie bei den anderen Teilen auch, etwas über der Bildungsstufe stehe, auf der sich die Kinder, für die das Lesebuch bestimmt sei, zu Anfang des Schuljahres befänden.

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Die Lesebücher

Deshalb müsse man die Texte vor der eigentlichen Lektüre "durch sorgfältige logische Zergliederung" verständlich machen: "Das wird die erwünschte und ernstlich zu erzielende Folge haben, daß das Kind am Ende des Schuljahres über dem Lesebuche steht, also wesentlich durch dasselbe an Geistes- und Gemüthsbildung gewonnen hat" (S. III). Im übrigen dürfe der Zweck dieses Lesebuches nicht eher als erreicht betrachtet werden, "als bis das Kind jeden ihm darin dargebotenen Gedanken sich zum Eigenthum gemacht und im Stande ist, ihn in möglichst reiner und edler Sprache wiederzugeben" (S. III). Die größere Hälfte des Inhalts müsse ohnehin nach und nach auswendig gelernt werden. Das Lesebuch enthält insgesamt 139 Leseeinheiten; wie schon der vierte Teil ist es in die vier Abteilungen "Naturbilder" (S. lff.), "Geographische Bilder" (S. 40ff.), "Geschichts-Bilder" (S. 88ff.) und "Dichtungen" (129ff.) gegliedert. Die vierte Abteilung enthält die Abschnitte "Fabeln" (S. 129ff.), "Sagen, Legenden" (S. 132ff.), "Erzählungen" (S. 139ff.), "Balladen, Romanzen" (S. 168ff.), "Parabeln" (S. 188ff.), "Schilderungen, Idyllen" (S. 191ff.), "Lieder" (S. 205ff.) und "Sprüchwörter, Sprüche" (216ff.). Letztere sollen, so Lüben, als Grundlage für die Satzlehre dienen, außerdem böten sie trefflichen Stoff für Denkübungen und Aufgaben zu schriftlichen Arbeiten. Auch hier sind außer den aufgelisteten eine Reihe weiterer Erzählstoffe in das Lesebuch aufgenommen, so z.B. S. 133: "Frau Hütt in Tyrol" ("Gebr. Grimm"); S. 134-135: "Der Glockenguss zu Breslau" ("W. Müller"); S. 135-137: "Die Legende von der heiligen Lanze zu Antiochien" ("Fr. v. Raumer"). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Lüben/Nacke 1861, S. 131-132 = Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind ("Herder"). - S. 133-134 = AaTh 1948: Schweigsame Leute ("Simrock"). S. 137-138 = Mot. V 229.2.10: Stones answer "Amen" after saint's preaching ("Kosegarten"). - S. 142-144 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("C. Brentano"). - S. 153-155 = AaTh 960: The Sun Brings All to Light ("Chamisso"). - S. 165-167 = AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!" ("Hebel"). - S. 216 = AaTh 1833 C: "Where Was Christ when he Was neither in Heaven nor on Earth?" ("Hebel").

Rave/Schlette 1861 Deutsches Lesebuch von Heinr. Rave und Heinr. Schiette, Lehrern in Hannover. - Hannover: Hahn'sehe Hofbuchhandlung 1861. XII, 400 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-I 34(1,1861)-1

Wie aus dem 1861 unterzeichneten Vorwort der beiden Herausgeber Heinrich Rave und Heinrich Schiette, beide Lehrer in Hannover, hervorgeht, handelt es sich bei dem vorliegenden Lesebuch um den für Volksschulen konzipierten ersten Teil eines zweiteiligen Unterrichtswerks. Der im darauffolgenden Jahr zu erwartende zweite Teil sei dann für die oberen Klassen der Bürgerschule bestimmt.

Ravc/Schlette 1861

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Zwei Leitgedanken seien bei der Zusammenstellung bestimmend gewesen: Zum einen solle das Lesebuch dem Lehrer als erstes und wichtigstes Hilfsmittel bei der Vermittlung einer möglichst hohen Stufe der Lesefertigkeit dienen, zum anderen solle es sowohl Lehrern als auch Schülern "ein liebes Buch" (S. III) sein. Dies aber könne es am besten werden, wenn es "den dem Kinde besonders zusagenden erzählenden Charakter vorwalten läßt" (S. IV). Dem Kind seien Beschreibungen, Abhandlungen und Schilderungen so fern, daß sie ihm nur "von Mund zu Mund, als lebendiges Lehrerwort" annehmbar erschienen; besser sei es dagegen, den Stoff "als ein Erlebtes, das wieder mit erlebt wird" (S. IV), zu präsentieren. Von zweierlei Art sollten die "Geschichten - um uns des Kinderausdrucks zu bedienen" (S. IV), allerdings nicht sein, "weder weit ausgesponnene, oft ungeheuerliche, phantasieaufregende und stets aller Poesie bare sogenannte Märchen" seien geeignet "noch trockene, gemachte moralische Erzählungen" (S. IV). Diese Ablehnung der Märchen einerseits und der moralischen Beispielgeschichten andererseits ist allerdings nicht ausschließlich zu verstehen, betonen die Herausgeber doch anschließend, daß noch genügend moralische Erzählungen blieben, vom "Geist wahrer christlicher Frömmigkeit [...] durchweht; auch Märchen, aber nicht Aftermärchen, welche die Phantasie vergiften, sondern aus dem innersten Geiste des deutschen Volkes hervorgewachsene, von den Meisterhänden der Grimm dem Volke und seinen Kindern erhalten und wieder dargeboten" (S. V). Falls es manchem scheinen möge, als seien von den Grimmschen Märchen zu viele aufgenommen worden, brauchten sich die Herausgeber nur "auf die nicht hoch genug zu veranschlagende Bedeutung derselben zu berufen. In wem noch Poesie lebt, der lese sie und zeige uns dann etwas ebenso gutes!" (S. V). Zur Pflege "vaterländischen - wir meinen deutschen - Sinnes" (S. V) werde der zweite Teil mehr bieten; dennoch hätten die Herausgeber stets im Auge behalten, daß sie, auch "wo es sich nicht gerade um Patriotisches im engeren Sinne handelte, [...] ein deutsches Lesebuch" schrieben (S. V). Die Anordnung der Texte erfolge nicht nach einem ausgeprägten Schema, Prosa und Poesie wechselten einander ab, das Leichte stünde vor dem Schwierigen. Bei einigen Stücken sei es nicht zu umgehen gewesen, die Stücke "in stylistischer Hinsicht [...] bald unbedeutend, bald bedeutender" (S. III) zu bearbeiten, auch Interpunktion und Orthographie seien vereinheitlicht worden. Im übrigen habe der Verlag "für billigen Preis bei gefalliger Ausstattung" das Äußerste getan, an Eifer und Liebe zur Sache habe es nicht gefehlt, und nun möge es Gott gefallen, "seinen Segen auf die Arbeit zu legen" (S. VI). Bis auf wenige Ausnahmen sind für alle Texte die Verfasser, vielfach außerdem der Geburtsort und die Lebensdaten angegeben. Eher selten ist der Titel der Quelle genannt. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Rave/Schletle 1861, S. 3 = KHM 153: Die Sterntaler ("Brüder Grimm"). - S. 4 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Brüder Grimm"). - S. 4-5 = KHM 18, Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 6-7 = AaTh 2021: The Cock and Ihe Hen ("Ludwig Bechstein"). - S. 9 - 1 0 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Brüder Grimm"). - S. 12-13 = Dicke/Grubmüller, num.

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Die Lesebücher

541: Stadtmaus und Feldmaus ("Dr. Martin Luther"). - S. 15 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus. - S. 17 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Christoph von Schmid"). - S. 20-21 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Brüder Grimm"). - S. 28 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Dr. Martin Luther"). - S. 29 = Dicke/ Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 30-32 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Brüder Grimm"). - S. 37 = KHM 132, AaTh 47 A: Fuchs (Bär) am Pferdeschwanz ("Brüder Grimm"). - S. 40 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Dr. Martin Luther"). - S. 40 = Dicke/Grubmüller, num. 402 (1): Der Löwenanteil ("Dr. Martin Luther"). - S. 40 = Dicke/ Grubmüller, num. 402 (2): Der Löwenanteil ("Dr. Martin Luther"). - S. 53-55 = KHM 2, AaTh 15: Gevatter stehen ("Brüder Grimm"). - S. 62 = Dicke/Grubmüller, num. 305: Hund verklagt Schaf ("Dr. Martin Luther"). - S. 62 = Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("Dr. Martin Luther"). - S. 62-63 = Dicke/Grubmüller, num. 102: Esel und Eber ("Dr. Martin Luther"). - S. 71-72 = AaTh 1563*: Die schreckliche Drohung. - S. 78-79 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Brüder Grimm"). - S. 91-92 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Brüder Grimm"). - S. 93 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 99-100 = AaTh 1*: The Fox Steals the Basket + Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer ("Ludwig Bechstein"). - S. 100-101 = KHM 98, AaTh 1641: Doktor Allwissend ("Brüder Grimm"). - S. 109-111 = Dicke/Grubmüller, num. 424: Maus, Rabe, Schildkröte und Hirsch ("Brüder Grimm"). - S. 112-113 = KHM 39, Mot. F 4 0 5 . l l : House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Brüder Grimm"). - S. 118-120 = AaTh 326 A*: Soul Released from Torment ("Ludwig Bechstein"). - S. 120-121 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen ("Gustav Friedr. Dinter"). - S. 123-124 = Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday ("Ludwig Bechstein"). - S. 124-126 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Brüder Grimm"). - S. 132 = Dicke/ Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen ("Wilhelm Curtmann"). - S. 132 = Dicke/ Grubmüller, num. 157: Floh und Kamel ("Johann Gottlieb Willamov"). - S. 133 = Dicke/ Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle ("Friedr. v. Hagedorn"). - S. 133 = Dicke/Grubmüller, num. 301: Hund im Heu ("Gottlieb Konrad Pfeffel"). - S. 134 = AaTh 729: Die goldene Axt des Meermannes. - S. 134-137 = KHM 106, AaTh 402: Maus als Braut ("Brüder Grimm"). - S. 143146 = Dicke/Grubmüller, num. 385: Löwe und listiger Fuchs ("Von Albert Ludwig Grimm"). - S. 146-148 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Brüder Grimm"). - S. 151-152 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Johann Peter Hebel"). - S. 153-154 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit. - S. 165-169 = KHM 71, AaTh 513 A: Sechse kommen durch die Welt ("Brüder Grimm"). - S. 169170 = Mot. J 1791.12: Elephant frightened at agitated reflection of moon in water ("Von Albert Ludwig Grimm"). - S. 172-173 = KHM 146, AaTh 1689 A: Raparius ("Brüder Grimm"). - S. 173-174 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert ("Von Wilhelm Curtmann"). - S. 181-183 = KHM 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Brüder Grimm"). - S. 196-197 = Dicke/Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs ("Ludwig Bechstein"). - S. 198-199 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Grimm"). - S. 206 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Johann Benjamin Michaelis"). - S. 208-210 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Brüder Grimm"). - S. 214 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("Sebastian Franck"). - S. 215-217 = KHM 177, AaTh 335: Boten des Todes ("Brüder Grimm"). - S. 219 = vgl. Mot. K 171.2: Deceptive grain division: the com and the chaff + AaTh 103: Krieg der Tiere ("Brüder Grimm"). - S. 226 = Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Von Albert Ludwig Grimm"). - S. 229-237 = KHM 36, AaTh 212: The Lying Goat + AaTh 563: Tischleindeckdich ("Brüder Grimm"). - S. 247-249 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Brüder Grimm"). - S. 254-258 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Brüder Grimm"). - S. 272-276 = KHM 37, AaTh 700: Däumling ("Brüder Grimm"). - S. 305-306 = AaTh 1651: Whittington's Cat + AaTh 1281: Getting Rid of the Unknown Animal ("Von Marbach"). - S. 310 = Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse ("Johann Benjamin Michaelis"). - S. 318-319 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Johann Peter Hebel"). - S. 319 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Von Meißner"). - S. 323-

Flügge 1862

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328 = AaTh 665: Mann, der wie ein Vogel flog und wie ein Fisch schwamm ("Georg v. Gaal"). S. 336-341 = KHM 97, AaTh 551: Wasser des Lebens ("Brüder Grimm"). - S. 345 = Dicke/ Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn ("Von Albert Ludwig Grimm"). - S. 348-349 = Dicke/ Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Magnus Gottfried Lichtwer"). - S. 355-356 = AaTh 766: Siebenschläfer. - S. 365-367 = KHM 44, AaTh 332: Gevatter Tod ("Brüder Grimm"). - S. 368-369 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Christian Fürchtegott Geliert"). - S. 371-372 = Mot. J 2465.5: Clearing out the room + Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there. - S. 372 = vgl. AaTh 1273 A*: Numskull Bales Out the Stream. - S. 372-373 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Joh. Wilh. Ludw. Gleim"). - S. 373 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte ("Christoph Friedrich Nicolai"). - S. 379-382 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Grimm"). - S. 387-388: MOL J 1914.2: Three brothers take turns using mule ("Ludwig Heinrich von Nicolay"). - S. 388-389 = KHM 77, AaTh 1741: Priesters Gäste ("Brüder Grimm"). - S. 396 = Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche ("Friedr. Wilh. Zachariä"). - S. 396 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Joh. Wilh. Ludw. Gleim").

Flügge 1862 Lesebuch für hannoversche Volksschulen. Von Heinrich Friedrich Flügge, Hauptlehrer am Seminar zu Hannover. Achte Auflage. (Stereotyp-Ausgabe.) Preis eines Exemplars geb. 8 7/2, ungeb. 7 Groschen; gegen bare Zahlung in Partieen von mindestens 25 Stück geb. 8, ungeb. 6 112 Groschen. - Hannover: Karl Meyer 1862. VIII, 347 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: RCH-

12(8,1862)

Aus zwei amtlichen Verlautbarungen, die dem eigentlichen Lesebuch des Schulpädagogen Heinrich Friedrich Flügge vorangestellt sind, geht hervor, daß dieses "Lesebuch für hannoversche Volksschulen" von behördlicher Seite ausdrücklich begrüßt wurde. So verfügte das Königliche Konsistorium in Stade am 5. Dezember 1859, daß bei Neueinführung eines Lesebuchs in allen Volksschulen bzw. Volksschulklassen des Bezirks Flügges Unterrichtswerk eingeführt werden solle und auch dort, wo bereits ein anderes Lesebuch in Gebrauch sei, allmählich zu diesem übergegangen werden solle. Das Königliche Konsistorium in Aurich, Abteilung für Volksschulsachen, gab am 31. Oktober 1861 eine ähnlichlautende Anweisung an sämtliche Geistliche und Schullehrer des Schulbezirks - "mit dem Bemerken, daß nach desfallsiger Bestimmung des Königlichen Ministeriums der geistlichen und Unterrichts-Angelegenheiten auf die wünschenswerthe weitere Verbreitung dieses das Bedürfniß der Volksschulen unseres Landes vorzugsweise ins Auge fassenden und anerkannt vortrefflichen Buches seitens der Betheiligten thunlichst hinzuwirken sein wird" (S. II). Flügges Lesebuch hat eine deutlich zum Ausdruck gebrachte christlich moralisierende, obrigkeitstreue, vaterländische und deutschnationale Tendenz. Bei den ausgewählten Erzählstoffen handelt es sich ausnahmslos um augenfällig didaktisches Material; auf phantasieanregende Texte wie Märchen wurde verzichtet.

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Die Lesebücher

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil (S. 1-87) enthält 136 Lesestücke, darunter Gebete, Gedichte, Anekdoten und moralisierende Erzählungen, deren Aussage durch das Anhängen zuweilen sehr zahlreicher Sprichwörter noch verstärkt wird. Zudem finden sich hier Texte zur Notwendigkeit von Ständeordnung (S. 41-42) und Obrigkeit (S. 42-43). Ein Ausschnitt: "Die Unterthanen sollen fleißig für die Obrigkeit beten, auf daß Gott sie nicht irren noch fallen lasse, sondern daß er ihr Herz also regiere, daß sie ihr Amt recht ausführe und ausrichte. [...] Unterthanen sollen ferner ihren Fürsten den schuldigen Gehorsam leisten und treulich dienen: dann werden sie einen gnädigen Gott, ein friedsam Herz und einen Herrn haben, der sie segnet. Sie sollen ihnen Steuer und Zoll geben als den Engeln des Friedens, die uns schützen und für uns wachen. [...] Wenn du Mängel siehst an der Obrigkeit, so rase und tobe nicht dawider, wie der gemeine Pöbel zu thun pflegt, sondern lerne, daß du sie geduldig leidest und zu gute halten könnest; sonderlich, so die, welche regieren, fromme Leute sind, nicht mit Willen Unrecht thun, sondern gern allem Schaden rathen wollten, und es doch nirgend fortbringen könnten. [...] Summa, Unrecht leiden verderbt niemanden an der Seelen, ja es bessert die Seelen ob es wohl abnimmt dem Leib und Gut; aber Unrecht thun, das verderbt die Seele, ob es gleich aller Welt Gut zutrüge" (S. 43). Der zweite Teil ist der Naturkunde und Geographie bzw. Heimatkunde gewidmet, hier geht es in drei Abschnitten um "Die Lufterscheinungen" (S. 88ff.), "Die Erde" (S. 96ff.) und "Unser Vaterland" (S. 99ff.), worunter weitgehend das Königreich Hannover zu verstehen ist. Neben den Stücken "Fürbitte für König und Vaterland" (S. 195) und "Heil dem Könige" (S. 196) enthält dieser Abschnitt auch den Text "Deutsche Treue" (S. 196). Der dritte Teil schließlich behandelt zunächst "Die Länder und Völker der heiligen Schrift" (S. 197ff.) und "Die ersten Zeiten der Kirche" (S. 229ff.), um schließlich - zuerst in geographischer, sodann in chronologischer Anordnung der Texte - auf "Deutschland" (S. 239ff.) einzugehen. "Die übrigen Länder der Erde" (S. 301ff.) und eine Zeittafel bilden den Schluß des Bandes. Verfasser- oder Quellenangaben finden sich keine. T y p i s i e r t e E r z ä h l s l o f f e : Flügge 1862, S. 40-41 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes. - S. 56 = AaTh 836: Hochmut bestraft. - S. 62 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus. - S. 62-63 = Dickc/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 63-64 = AaTh 830 C: If God Wills. - S. 71-72 = Dicke/Gmbmüller, num. 631: Wolf und Kranich. - S. 72 = Dickc/Grubmüller, num. 512: Befreite Schlange, Mann und Fuchs. - S. 73 = Dicke/ Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus. - S. 77 = Dicke/Grubmüller, num. 284: Hirtenhund und Schoßhunde. - S. 79-80 = [AaTh 921 A*:] Der aufrichtige Dieb. - S. 83-85 = AaTh 766: Siebenschläfer. - S. 111-112 = Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin).

Röth/B usch/Hebel 1863

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Röth/Busch/Hebel 1863 Lesebuch für evangelische Volksschulen. Zum Druck bearbeitet von Dr. Roth, Inspector der Bürgerschule zu Kassel. Rud. Busch, Inspector der Frei- und Partimschule zu Kassel. Konr. Hebel, Lehrer am Waisenhause zu Kassel. Zweite Auflage. - Rengshausen: Druck und Verlag des Beiserhauses 1863. VIII, 392 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DDH-I 3(2,1863)

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

In ihrer Vorrede zu diesem für Landschulen bestimmten Volksschullesebuch berichten die Herausgeber Roth, Rudolf Busch und Konrad Hebel von der Entstehungsgeschichte des Unterrichtswerkes, daß es "nicht etwa aus diesem oder jenem besonderen Wunsche oder aus neuen methodischen Ansichten der Verfaßer und Herausgeber hervorgegangen, sondern durch einen Beschluß Kurfürstlichen Ministeriums des Innern veranlaßt worden" (S. III) sei. Dieser am 19. Mai 1858 erlassene Beschluß habe eine Kommission mit der Ausarbeitung von Entwürfen zweier Lesebücher für die evangelischen Volksschulen Kurhessens - des einen für die städtischen, des anderen für die Landschulen - beauftragt. Bereits am 29. Januar 1859 seien die Entwürfe in gedruckter Form eingereicht worden, jedoch, wie die Herausgeber berichten, nicht auf uneingeschränkte Zustimmung gestoßen, da "indessen bald darnach an maßgebender Stelle andere Ansichten als die ursprünglichen über die Art und Weise der Ausführung walteten und diese sich deshalb sehr verzögerte". Zwar habe sich die Kommission als solche nun aufgelöst, doch hätten sich die Mitglieder, bestärkt durch positive Reaktionen auf die Entwürfe seitens "sehr geachtete[r] Lehrer und Schulmänner in und außer Kurhessen" (S. III), entschlossen, das Werk "in Eintracht mit Gottes Hilfe" (S. III) zu vollenden. Dieses beruhe nun also ganz auf der folgenden, in genanntem Beschluß des Innenministeriums gestellten Aufgabe: "Lesebücher zu entwerfen, welche, auf dem Boden des christlichen Glaubens und christlicher Lebensanschauung stehend und den Gesichtskreis der betreffenden Schulen, wahrend, eine das jugendliche Gemüth ansprechende Auswahl von Erzählungen, Liedern, Sprichwörtern und Räthseln, des Wissenswerthen aus der Geschichte, namentlich der deutschen und der hessischen, so wie aus der Geschichte der christlichen Kirche, aus der Erdbeschreibung und der Naturkunde zu geben haben und durch ihren Inhalt auch nach dem Austritte aus der Schule eine anregende und belehrende Lectüre darbieten" (S. III). Und so dürften sie glauben, daß dieses Buch, "welches das Lesen in der Bibel, die nur anderen Zwecken als dem der Erlangung der Lesefertigkeit dienen soll, eben so wenig ausschließt, als sein Inhalt nicht im Widerspruch mit dieser stehe, nicht bloß hinreichender Stoff zu fortschreitender Leseübung und zur Anregung des Denkens bei der Jugend, sondern auch einen reichen Inhalt zu sprachlicher Behandlung und dem Lehrer vielfache Gelegenheit gibt, den übrigen Unterricht hieran anzuknüpfen und einen großen Theil desselben um das Lesebuch zu concentrieren" (S. IV).

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Die Lesebücher

In den drei Abteilungen "Zum Katechismus" (S. lff., Nr. lff.), "Zur Weltund Vaterlandskunde" (S. 141ff„ Nr. 160ff.) und "Geschichtliches" (S. 319ff„ Nr. 280ff.) enthält das Lesebuch insgesamt 346 Lesestücke, eine vierte Abteilung, "Briefe etc." (S. 387ff.), schließt sich an. Prosatexte und Gedichte stehen in bunter Folge nebeneinander, letztere sind im Inhaltsverzeichnis mit einem Stern gekennzeichnet. Auf Angabe der Verfasser wie der Quellen haben die Herausgeber verzichtet. Erzählstoffe finden sich vor allem in der ersten Abteilung, "Zum Katechismus", die neben Herrscheranekdoten, Erzählungen um historische Ereignisse bzw. Personen und Legenden auch Sprichwörter und Sprichworterklärungen, Sagen, moralische Beispielgeschichten und moralisierende Erzählungen, häufig mit religiöser Thematik, Kommentare zu einigen der Zehn Gebote und andere religiös motivierte Lesestücke enthält sowie Sachtexte (z.B. S. 61-62: "Vorsichtsmassregeln beim Gewitter", S. 62: "Der Branntwein", S. 138-139: "Regeln für den Hausstand") und den "Rath einer Mutter an ihre dienende Tochter" (S. 38-39). Die Texte haben ausnahmslos einen deutlich erzieherischen Charakter, phantasieanregendes Material f ndet sich nicht. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Röth/Busch/Hebel 1863, S. 5-6 = AaTh 961 B: Geld im Stock. - S. 13-15 = vgl. AaTh 836: Hochmut bestraft. - 5. 6 0 = AaTh 1563*: Die schreckliche Drohung. - S. 60-61 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit. - S. 82-83 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende. - S. 87 = AaTh 1833 C: "Where Was Christ when he Was neither in Heaven nor on Earth?". - S. 87-88 = AaTh 960: The Sun Brings All to Light. - S. 111-112 = [AaTh 921 A*:] Der aufrichtige Dieb. - S. 131-133 = AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!".

Des Kindes erstes Schulbuch 1867 Des Kindes erstes Schulbuch. Nach der Schreiblesemethode bearbeitet mit besonderer Berücksichtigung des Sprach- und Anschauungsunterrichts. Fünfte verbesserte und vermehrte Auflage. - Kassel: Baier und Lewalter 1867. 88 S. S t a n d o r t : Gesamthochschulbibliothek Kassel: 1959 A 961

Diese in fünfter Auflage 1867 anonym erschienene Fibel ist für den Erstleseunterricht zusammengestellt. Dem Abdruck von Buchstaben, Wörtern und kurzen Sätzen folgen 124 kurze Texte. Sie sind nach Jahreszeiten geordnet, Sachtexte wechseln mit Gedichten, Gebeten, Fabeln und moralischen Beispielgeschichten. Verfasserangaben fehlen. Die typisierten Erzählstoffe sind mit Ausnahme von KHM 153 der Äsop-Tradition zuzurechnen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 43 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt. - S. 46 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 47 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus. - S. 56 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 61 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 67 = Dicke/ Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben. - S. 67-68 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß. - S. 77 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 80-81 = KHM 153: Die Stemtaler.

Hopf/Paulsiek 1873

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Hopf/Paulsiek 1873 Deutsches Lesebuch für Gymnasien, Real= und höhere Bürgerschulen von J. Hopf und K. Paulsiek. Erster Theil. Erste Abtheilung. (Für Sexta.) Fünfzehnte Auflage. - Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung 1873. XIV, 248 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DC-II 1(15,1873)-1,1

Dem "Deutschen Lesebuch" von J. Hopf und Karl Paulsiek vorangestellt sind zwei Zitate aus Friedrich Ludwig Jahns Schrift "Deutsches Volkstum" (1810; Hopf/Paulsiek nennen fälschlich 1808). Das eine, als Motto auf dem Titelblatt stehend, macht auf die Bedeutung der Muttersprache und des Muttersprachen unterrichts für das ganze Leben aufmerksam, das andere, auf der Innenseite des Titelblatts, postuliert, daß mit der Lektüre volkstümlicher Schriften in der Schule eine herzliche Verbindung mit dem eigenen Volk geschaffen werde, so daß der einzelne, der nie von seinem Volk alleingelassen werde, "immer mit sich und seinem Volke einträchtig, seine Lebensbahn durchmesse". Die in den Zitaten und durch den Namen Jahns bereits anklingende nationalistische Tendenz findet in dem 1855 unterzeichneten Vorwort zur ersten Auflage ausführliche Erläuterung. Seit dem Beginn der Friedensjahre vereinige sich die Liebe für die Jugend - die Hoffnung des Vaterlandes - mit "dem Sinne für Deutsches Wesen und die herrlichen Offenbarungen Deutschen Geistes in Volksthum, Wissenschaft und Sprache, um dem Deutschen Unterrichte eine allgemeine Theilnahme durch Wort und That wie kaum einem anderen Lehrgegenstande zuzuwenden" (S. III). Bei der Auswahl der Lesestücke habe man sich daher bemüht, streng Mustergültiges zu liefern, wobei man im allgemeinen auf die Autoritäten der deutschen Klassiker zurückgegriffen habe - ein Grundsatz, von dem man nur abgewichen sei, "wo das Gediegene nur des glänzenden literarischen Namens entbehrte oder wo einzelne Felder der beabsichtigten Mustersammlung noch der ergänzenden Ausfüllung bedurften" (S. V); der von den anderen Unterrichtszweigen Geschichte, Erd- und Naturkunde gebotene Stoff sollte "durch besonders ansprechende, ergreifende Bilder und Scenen bald wieder aufgefrischt, bald in abgelegeneren, dem Fachunterrichte mehr unzugänglichen, aber darum nicht weniger bildenden und vorzüglich die Vaterlandskunde erweiternden Partien ergänzt werden" können (S. V). Zudem seien die Herausgeber sich bei der Auswahl bewußt gewesen, daß der ganze Mensch, also Sinn und Verstand, Seele und Geist, sich harmonisch entfalten solle: "In unserem allem idealen Leben sich entfremdenden, dagegen sinnlicher Genußsucht und materiellen Gelüsten zugekehrten Zeitalter schien es Pflicht, auch hier der reinen Verstandesrichtung, wie sie das Nützlichkeitsprincip hervorgerufen hat, nach Kräften entgegenzutreten, dafür aber der Phantasie, jener schöpfungsreichen und, 'wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht', so wohlthätigen Himmelsmacht, einen heimischen Herd erbauen zu helfen, unter dessen Strahlen Natur und Menschenleben auch in poetischer, idealer Beleuchtung sich dem noch empfänglichen jugendlichen Sinne darstellen möchten.

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Die Lesebücher

Darum legten wir hohen Werth auf die echten Gebilde der Volksphantasie, während wir allen Erzeugnissen hohler Abstraction, selbst wenn sie im Gewände echter Poesie erschienen, den Zutritt zu versagen strebten" (S. V). Die hier deutlich werdende Idee der Volkspoesie wird im folgenden mit dem Vaterlands-Gedanken verbunden: "Ferner sollte das Lesebuch auch sein Scherflein dazu beitragen, in der Jugend über ihr Verhältniß zum Vaterlande jene Anschauung zu wecken, nach welcher dieses als eine dem Menschen von Gott geordnete heilige Mutter und Spenderin aller leiblichen und geistigen Gaben betrachtet wird, der es als dienendes Glied, als treues Kind Gehorsam und Aufopferung schuldig ist. Daher ließen wir das nationale Element bei der Aufnahme des Stoffes vorherrschen und trachteten darnach, die Gestaltungen Deutschen Volkslebens, so weit literarische Schöpfungen uns Bilder derselben darboten, der Jugend zur Anschauung zu bringen. Daraus erklärt es sich unter Anderem, daß wir dem Märchen und der Sage, diesen frühesten und dem kindlichen Gemüthe verständlichsten Offenbarungen Deutschen Wesens, einen weiteren Raum, als gewöhnlich geschehen, bei der Auslese für die unteren Klassen gestatteten, während wir einer anderen Gattung, den sogenannten erdichteten Erzählungen, die nicht aus dem schaffenden Leben des Volkes, sondern meist aus künstlichen Reflexionen hervorgegangen, nur eine geringe Vertretung vergönnten" (S. V-VI). Durch diese inhaltliche Ausrichtung sei die Stellung des Lesebuchs zu Religion und Sittlichkeit bereits vorgezeichnet. Zwar sei man fern davon, das religiöse Element für den Sprachunterricht dienstbar zu machen, doch habe man sich um "strenge Vermeidung alles Unchristlichen wie alles in confessioneller Beziehung Anstößigen und Gehässigen" bemüht und durch "Vorführung mahnender und ermunternder Vorbilder auf Beförderung des religiösen Sinnes in der Jugend" (S. VI) hinzuwirken gesucht. Aus den Vorworten zur zweiten, vierten und fünften Auflage geht hervor, daß nach der ersten Auflage weitere Fabeln und Märchen, Sagen und "geschichtliche Darstellungen aus dem Griechischen und Deutschen Alterthum" hinzugekommen sind. Das 1865 unterzeichnete Vorwort zur siebenten Auflage enthält einige Vorschläge zur didaktischen Umsetzung: "1) wiederholtes Lesen bis zur sichern Anwendung des treffenden Lesetons, theils vor, theils nach der Erklärung; 2) sachliche und grammatische Erklärung des Einzelnen; 3) kürzende Inhaltsangabe, bei kleineren Stücken in einem Satze; 4) freie mündliche Reproduction des Inhalts; 5) schriftlicher Auszug und schriftliche Nachbildung; 6) Zerlegung des Inhalts in seine Haupttheile und zusammenfassende Bezeichnung derselben" (S. VIII). Der erste Teil des Lesebuchs wendet sich an die drei untersten Klassen des Gymnasiums. Die vorliegende erste Abteilung, für die Sexta bestimmt, ist in einen "Prosa" und einen "Poesie" überschriebenen Teil untergliedert und enthält 204 Lesestücke sowie einen Anhang zur Sprachlehre. Die "Erzählende Prosa" hat die Abschnitte "Erzählungen" (S. lff.), "Fabeln" (S. llff.), "Märchen" (S. 14ff.), "Sagen" (S. 31ff.) und "Geschichtliche Darstellungen", letzterer nochmals unterteilt in "Charakterzüge" (S. 96ff.) und "Lebensbeschreibungen und Schil-

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derungen" (S. l l l f f . ) . Zur "Beschreibenden Prosa" zählen die Abschnitte "Naturbilder" (S. 124ff.), "Geographische Bilder" (S. 144ff.) und "Bilder aus dem Völker- und Menschenleben" (S. 150ff.). Die "Epische Poesie" enthält "Fabeln" (S. 161ff.) und "Erzählungen, Balladen, Romanzen" in den Abschnitten "Stoffe aus dem Menschenleben im Allgemeinen" (S. 170ff.), "Sagenhafte Stoffe" (S. 179ff.) und "Geschichtliche Stoffe" (S. 186ff.) sowie "Legenden" (S. 194ff.). Innerhalb der "Lyrischen Poesie" unterscheiden die Herausgeber zwischen "Weltlichen Liedern" (S. 197ff.) und "Geistlichen Liedern" (S. 214ff.). Den Ausführungen im Vorwort entsprechend findet sich in diesem Lesebuch eine Vielzahl von als volkstümlich erachteten Erzählstoffen, besonders Sagen. Fast alle Texte haben ausführliche Quellenangaben. Als Verfasser werden neben den Brüdern Grimm, von denen ausnahmslos alle hier aufgenommenen Märchen stammen, J. G. Büsching, K. Müllenhoff, H. Pröhle, L. Bechstein, J. P. Hebel u.a. genannt. Inwieweit diese Verfasser mit dem Postulat der frühesten und echten Volksphantasie in Zusammenhang stehen, wird nicht erläutert. Für die dritte Abteilung kündigen die Herausgeber jedoch "ein Verzeichniß sämmtlicher benutzten Schriftsteller" an, "welches mit den einfachsten biographischen Notizen und einer Uebersicht der jedem einzelnen entnommenen Proben versehen ist" (S. VII). Bearbeitungen haben sich die Herausgeber "aus pädagogischen Gründen" (S. VI) gestattet. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Hopf/Paulsiek 1873, S. 3-4 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Von Johann Peter Hebel. Werke. Karlsruhe, 1847"). - S. 11 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting ("Von Gotthold Ephraim Lessing. Sämmtliche Schriften. Berlin, 1838"). - S. 12-13 = Dicke/ Grubmüller, num. 355: Krähe und ihre Kinder ("Von Wilhelm Grimm. Thierfabeln bei den Meistersängern. Aus den Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Berlin, 1855"). - S. 13 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Mannüer" ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - S. 14 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Aus Baiem") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - S. 14-15 = KHM 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - S. 15-16 = KHM 39 I, Mot. F 4 0 5 . l l : House spirit leaves when giftof cloihing is left for it ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - S. 17-19 = KHM 1, AaTh 440: Froschkönig ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - S. 19-21 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Aus Hessen und Westfalen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - S. 21-23 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinderund Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - S. 24-29 = KHM 53, AaTh 709: Schneewittchen ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchcn. Göttingen, 1857"). - S. 29-31 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinderund Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - S. 38-39 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Aus dem Elsaß") ("Von den Brüdern Grimm. Deutsche Sagen. Berlin, 1816"). - S. 164 = Dicke/ Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Werke. Halberstadt, 1811"). - S. 165 = Dicke/Gnibmüller, num. 362: Kranich und Pfau ("Von Justus Friedrich Wilhelm Zachariä. Fabeln und Erzählungen, Braunschweig, 1772"). - S. 172-173 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Von Christian Fürchtegott Geliert. Fabeln und Erzählungen. Leipzig, 1748"). - S. 175 = AaTh 910 E: Schau im Weinberg ("Von Gottfried August Bürger. Werke. Göttingen, 1844"). - S. 182-183 = AaTh 701: Riesen-

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Die Lesebücher

Spielzeug ("Von Adalbert von Chamisso. Werke. Leipzig 1836-39"). - S. 185-186 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit ("Von Karl Joseph Simrock. Gedichte. Leipzig, 1844").

Otto 1879 Wie der kleine Schüler sich seine Fibel selbst schreibt. Eine Sprech-, Schreibund Lesefibel von Dr. Friedrich Otto, Rector der Knaben-Bürgerschule zu Mühlhausen i.Th. Aus dem schriftlichen Nachlasse seines Vaters herausgegeben von H.M. Friedrich Otto, Pastor in Groß-Bodungen. - Langensalza: Hermann Beyer & Söhne 1879. 62 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 115(1,1879)

Recht ungewöhnlich ist der Titel dieser Fibel des Rektors und Zeichenlehrers Friedrich Otto (geb. 1806), die zunächst neben Laut- und Silbenlehre sowie Schreib- und Leseübungen grammatischen Überschriften zugeordnete kurze Sach-, religiöse und moralisierende Texte enthält. Hinzu kommen Ausschnitte und Kurzfassungen von Grimmschen Märchen, die wohl entweder deren Kenntnis oder mündliche Erläuterung des Lehrers voraussetzen. So heißt es etwa S. 41: "Die Bremer Stadtmusikanten. 1. Im Walde. Sie kamen Abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze und der Hahn machten sich in die Aeste, der Hahn aber flog bis in die Spitze, wo es am sichersten für ihn war. 2. Vor dem Räuberhause. Der Esel stellte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster, der Hund sprang auf des Esels Rücken, die Katze kletterte auf den Hund, und endlich flog der Hahn hinauf und setzte sich der Katze auf den Kopf. 3. In dem Räuberhause. Die vier Spielleute löschten das Licht aus und suchten sich eine Schlafstätte. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Thüre, die Katze auf den Herd in die warme Asche, und der Hahn setzte sich auf den Hahnenbalken." Den ab S. 50 abgedruckten "Lesestücken" liegen weitere KHM-Texte zugrunde. Durch Zwischenüberschriften wurden sie teilweise in kleinere Sinneinheiten gegliedert, neue Hauptüberschriften betonen ihren moralischen Gehalt, z.B. "Verläßt du mich nicht, so verlasse ich dich auch nicht" für KHM 51: Fundevogel (S. 58-59), "Was treue Schwesterliebe thut" für KHM 25: Die Sieben Raben (S. 59-61) und "Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen" für KHM 153: Die Sterntaler (S. 61-62). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Otto 1879, S. 33 = AaTh 709: Schneewittchen. - S. 41 = AaTh 130: The Animals in Night Quarters. - S. 43-44 = AaTh 709: Schneewittchen. - S. 50-52 = AaTh 123: Wolf und Geißlein. - S. 52-53 = AaTh 1642: Der gute Handel. - S. 53-55 = AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds. - S. 56 = AaTh 410: Schlafende Schönheit. - S. 56-58 = AaTh 709: Schneewittchen. - S. 58-59 = AaTh 313 A: The Girl as Helper. - S. 59-61 = AaTh 451: Mädchen sucht seine Brüder. - S. 61-62 = KHM 153: Die Sterntaler.

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Bock I 1880 (vgl. auch Bock III 1880, Bock II 1881, Hirt A 1895, Hirt E 1895, Hirt E 1898, Hirt B I 1901, HirtE 1913)

Deutsches Lesebuch. Für die Bedürfnisse des Volksschulunterrichts in entsprechender Stufenfolge und drei Ausgaben (A.B.C.) bearbeitet von Eduard Bock, Regierungs- und Schulrat zu Liegnitz. Besondere Ausgabe (C.) für deutsche und utraquistische Schulen beider Konfessionen. In drei Teilen. Erster Teil. Neue Schreib= und Lese=Fibel. Mit 64 Abbildungen nach Zeichnungen namhafter Künstler. Unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Bedürfnisse utraquistischer Schulen für leichtes Erlernen des Lesens und Verstehens der deutschen Sprache. Vierte Auflage, in der vom Königl. Preuß. Kultusministerium angeordneten Orthographie. - Breslau: Ferdinand Hirt, Königliche Universitätsund Verlags-Buchhandlung 1880. XII, 100 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 13(4,1880)-l/3

Der erste Teil des "Deutschen Lesebuchs" von Eduard Bock (1816-1893) dient, wie aus dem Vorwort "Über die Einrichtung und Benutzung der Fibel" hervorgeht, vorrangig dem Lesenlernen im Schulunterricht, aber auch im familiären Privatunterricht. Die zahlreichen Abbildungen sollen den Kindern das Erreichen dieses Lernziels erleichtern und "auch in solchen Schulen und Anstalten, in denen Kinder, welche das Deutsche nicht zur Muttersprache haben, unterrichtet werden, zum leichten Erlernen des Lesens und Verstehens der deutschen Sprache mit Vorteil zu verwenden sein" (S. III), denn das Gebiet, in dem diese Fibel benutzt werden könne, geht nach Ansicht des Herausgebers Bock über die Grenzen des damaligen Deutschen Reiches hinaus: "Nicht nur für solche Landesteile des preußischen Staates, in denen, wie in den Provinzen Posen, Preußen, Schlesien das Polnische Muttersprache einer großen Anzahl der Kinder ist, möchten wir das betonen, sondern nicht minder für den äußersten Osten des deutschen Vaterlandes, in welchem Littauisch, für Nord-Schleswig, wo Dänisch gesprochen wird, wie für die Süd- und West-Distrikte, in denen, wie in Elsaß und Lothringen Französisch, in der Rheinprovinz auch Wassonisch, in der Lausitz Wendisch und an der schlesischen Südgrenze Mährisch und Czechisch neben dem Deutschen gesprochen wird. Auch dürfte die Fibel, nach dem Inhalt und bezüglich der Veranschaulichung desselben sehr wohl in utraquistischen Distrikten Österreich-Ungarns wie der Schweiz, brauchbar sein" (S. III). Außer den beiden genannten und einigen weiteren Fabeln enthält die Fibel kurze Sachtexte, Gebete, Gedichte und Lieder sowie moralische Beispielgeschichten. Die Verfasser sind für die meisten Stücke im Inhaltsverzeichnis angegeben; Hey, Curtman, Güll und Christoph von Schmid sind die am häufigsten genannten Namen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Bock I 1880, S. 91 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Grimm"). - S. 93 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Nach Äsop").

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Die Lesebücher

Bock III 1880 (vgl. auch Bock I 1880, Bock II 1881, Hirt A 1895, Hirt E 1895, Hirt E 1898, Hirt B I 1901, Hirt E 1913)

Deutsches Lesebuch. Für die Bedürfnisse des Volksschulunterrichts in entsprechender Stufenfolge und drei Ausgaben (A.B.C.) bearbeitet von Eduard Bock, Regierungs- und Schulrat zu Liegnitz. Besondere Ausgabe (C.) für deutsche und utraquistische Schulen beider Konfessionen. In drei Teilen. Dritter Teil. Lesebuch für die mittlere und obere Stufe. Illustriert durch erläuternde Abbildungen aus den Gebieten der Natur-, Erd- und Völkerkunde, der Geschichte, wie mit geschichtlichen Charakterköpfen und Bildnissen deutscher Dichter. Dritte Auflage in der vom Königl. Preuß. Kultusministerium angeordneten Orthographie. - Breslau: Ferdinand Hirt, Königliche Universitäts- und Verlags-Buchhandlung 1880. XXIV, 128 S. (Mittelstufe), 320 S. (Oberstufe), 24 S. (Anhang: Geschichte der Reformation). S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: an DB-II 13(4,1880)-1/3

Eine spezielle Anweisung für den Gebrauch dieses Lesebuches liefere, so Eduard Bock zu Beginn seines Vorworts in einer Fußnote, das von ihm herausgegebene und ebenfalls im Hirt-Verlag erschienene zweiteilige Werk "Der VolksschulUnterricht. Methodische Anweisung zur Einrichtung, Erteilung und Leitung des Unterrichts in der Volksschule [...]" (1875, 21879). Über Einrichtung und Benutzung des vorliegenden "Deutschen Lesebuches" für die mittlere und obere Stufe in Volksschulen informiert aber auch eben dieses 1878 unterzeichnete Vorwort Bocks. Die Tatsache, daß sich das Lesebuch an Schüler beider Konfessionen wendet, sei für die Auswahl des Stoffes insofern maßgebend gewesen, "als derselbe nur denjenigen Gebieten entnommen ist, welche das Deutsche Volk in seinem religiösen und nationalen Leben, in seiner Geschichte und Litteratur gemeinsam hat" (S. III), so daß der christliche Charakter des Buches durchweg gewahrt sei. Durch einen wahlweise für evangelische bzw. für katholische Schulen beigegebenen Anhang könne das Lesebuch jedoch auch in konfessionell gebundenen Schulen benutzt werden: "Ersterer enthält die Geschichte von Huß, der Reformation, des dreißigjährigen Krieges, Speners, A.H. Franckes, Zinzendorfs, Gellerts und ein Missionslied. Der Anhang für katholische Schulen giebt die Geschichte von 10 Heiligen und der Kirchentrennung, sowie Biographieen von Overberg, Diepenbrock und drei Gedichte" (S. III). Die christlich-religiöse Ausrichtung des Buches wird mit der vaterländischen verbunden. So habe man "auf dem ganzen großen Gebiete der volkstümlichen, vaterländischen Dichtung" umfassend und sorgsam Umschau gehalten und der nun gebotenen reichen Auswahl aus der vaterländischen Dichtung die Überschrift "Deutscher Lebensspiegel" gegeben, "weil sie mit steter Beziehung darauf getroffen ist, das religiöse und sittliche Leben, welches in den Erzeugnissen niedergelegt ist, in die Herzen der heranwachsenden Jugend hineinzupflanzen, damit dieses Erbe der Väter immer mehr ein gemeinsames Besitztum des deut-

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sehen Volkes werde und immer weiter und tiefer den Sinn und Geist in ihm wecke und stärke, aus dem es hervorgegangen ist". Durch eine verständige Behandlung dieser Lesestücke solle das Kind "für das Edle empfänglich gemacht und vor einer niedrigen, rohen Gesinnung bewahrt" werden (S. IV). Das Lesebuch folge den "Allgemeinen Bestimmungen" vom 15. Oktober 1872, wonach es "durch seinen gesamten Inhalt den erziehlichen Zweck der Schule fördern soll"; außerdem habe man Rücksicht darauf genommen, daß es "ein volkstümliches Gepräge tragen" soll (S. IV). Was die redaktionelle Bearbeitung des Stoffes angehe, habe man bei den Gedichten besonders auf Korrektheit der Texte, bei allen Stücken aber auf richtige Angabe der Verfasser geachtet. Der für die "Mittelstufe" vorgesehene Teil ist in die Abschnitte "Deutscher Lebensspiegel" (S. lff., Nr. 1-88), "Spiegel der Natur" (S. 56ff„ Nr. 1-53) und "Sagen und Erzählungen aus der deutschen Geschichte" (S. lOOff., Nr. 1-30) unterteilt, der für die "Obere Stufe" in die Abschnitte "Deutscher Lebensspiegel" (S. lff., Nr. 1-68), "Spiegel der Natur" (S. 60ff„ Nr. 1-42), "Deutsches Land und Volk" (S. 125ff„ Nr. 1-38) sowie "Des deutschen Volkes Geschichte" (S. 170ff., Nr. 1-61) und "Länder und Völker Europas und der anderen Erdteile" (S. 263ff., Nr. 1-42). Ein Anhang gibt "Einige Beispiele zu geschäftlichen Formularen und Aufsätzen" (S. 318ff.). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : (Mittelstufe) Bock III 1880, S. 6-7 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Grimm"). - S. 7 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Lessing"). - S. 78 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Äsop"). - S. 8 = Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze ("Nach Curtmann"). - S. 9 = Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("Nach Äsop"). - S. 11 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Nach Äsop"). - S. 12-13 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Geliert"). - S. 13 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch ("Curtmann"). - S. 21-22 = AaTh 2039: Hufnagel ("Aurbacher"). - S. 22 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Michaelis"). - S. 23-24 = Dicke/Grubmüller, num. 512: Befreite Schlange, Mann und Fuchs ("Joh. Matthesius"). - S. 24-25 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Grimm"). - S. 26 = AaTh 1563*: Die schreckliche Drohung ("Berliner Lesebuch"). - S. 26-27 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark ("Chr. v. Schmid"). - S. 35-37 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Gebr. Grimm"). - S. 37-39 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Gebr. Grimm"). - S. 39-41 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Gebr. Grimm"). - S. 4 5 ^ 6 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Hebel"). - S. 48-51 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Gebr. Grimm"). - S. 51-52 = Dicke/Grubmüller, num. 408: Magen und Glieder ("Caspari"). - S. 100-101 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Gebr. Grimm"). - S. 103-104 = Mol. J 1545.4.1: The besieged women's dearest possession (Women of Weinsberg) ("Dithmar"). (Oberstufe) Bock III 1880, S. 25 = AaTh 774 C: Hufeisenlcgende ("Goethe"). - S. 29-30 = AaTh 960: The Sun Brings All to Light ("Chamisso"). - S. 44-45 = AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!" ("Hebel"). - S. 47 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("Lessing"). - S. 47 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 146: Fledermaus, Dornbusch und Tauchervogel ("Lessing"). - S. 48 = Mot. N 886: Blind man carnes lame man ("Geliert"). - S. 48-49 = AaTh 1930: Schlaraffenland ("H. Sachs").

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Die Lesebücher

Bock II 1881 (vgl. auch Bock 1 1880, Bock III 1880, Hirt A 1895, Hirt E 1895, Hirt E 1898, Hirt B 11901, Hirt E 1913)

Deutsches Lesebuch. Für die Bedürfnisse des Volksschulunterrichts in entsprechender Stufenfolge und drei Ausgaben (A.B.C.) bearbeitet von Eduard Bock, Regierungs- und Schulrat in Liegnitz. Besondere Ausgabe (C.) für deutsche und utraquistische Schulen beider Konfessionen. In drei Teilen. Zweiter Teil. Neues Lesebuch für das erste Kindesalter. Mit 56 Abbildungen nach Zeichnungen namhafter Künstler. Unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Bedürfnisse utraquistischer Schulen für leichtes Erlernen des Lesens und Verstehens der deutschen Sprache. Vierte Auflage, in der vom Königl. Preuß. Kultusministerium angeordneten Orthographie. - Breslau: Ferdinand Hirt, Königliche Universitäts- und Verlags-Buchhandlung 1881. IX, 128 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: an DB-II 13(4,1880)-l/3

Dieser zweite Teil von Eduard Bocks "Deutschem Lesebuch" wendet sich vorzugsweise an diejenigen Schüler, die zuvor schon Bocks "Schreib- und Lesefibel" im Unterricht behandelt haben, doch dürfe es nach Ansicht Bocks auch anderen Schülern der Unterstufe nützen und in "Volks-, wie in Mittel-Schulen, in höheren Mädchenschulen, wie in den Vorbereitungsklassen höherer Lehranstalten [...] seine berechtigte Heimat finden; nicht minder in Familienkreisen" (S. IV). Es enthalte Erzählungen, Beschreibungen und Gedichte, "welche bei dem Kinde auf Interesse rechnen können und geeignet sind, es in der Umgebung und den Lebenskreisen, denen es angehört, heimisch zu machen. Die Stücke dienten nicht nur zur Aneignung einer mechanischen Lesefertigkeit, vielmehr solle durch das Lesen der Inhalt zugänglich gemacht, Verständnis desselben vermittelt und sinngemäße Betonung geübt werden. Insgesamt habe das Lesebuch die Bestimmung, "für anschauliche Auffassung, Verstehen, Lesen und Wiedergeben, sowie für die schriftlichen Übungen [...] als Grundlage zu dienen" (S. IV). Das Lesebuch enthält 196 Lesestücke: Außer den aufgeführten Erzählstoffen, bei denen es sich fast ausnahmslos um äsopische Fabeln handelt, finden sich moralische Beispielgeschichten, kurze Sachtexte (zumeist über Themen aus der Natur), Anekdoten, Rätsel und Gedichte. Das Material ist nicht in einzelne Abschnitte gegliedert, das Inhaltsverzeichnis unterscheidet lediglich zwischen Gedichten und singbaren Gedichten. Für fast alle Texte sind Verfasser angegeben. Die in Bocks Mittel- und Oberstufen-Lesebuch (Bock III 1880) so deutlich festzustellende vaterländische Tendenz ist hier in diesem Unterstufen-Lesebuch noch nicht stark ausgeprägt. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Bock II 1881, S. 10-11 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get ihere ("Curtmann"). - S. 15 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer ("Nach Otto"). - S. 15 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ( Meißner nach Äsop"). - S. 15 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Michaelis"). - S. 19 = vgl. Dicke/

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Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen ("Dinier"). - S. 26 = KHM 75, Dicke/Gnibmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Grimm"). - S. 37-38 = Dicke/Grubmüller, num. 235: Habicht und Fledermaus ("Chr. Schmid"). - S. 38 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn. - S. 46 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Luther nach Äsop"). - S. 55 = Dicke/ Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Nach Gleim"). - S. 57 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Chr. Schmid"). - S. 66 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Chr. Schmid"). - S. 66-67 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Nach Äsop"). - S. 69 = Dicke/ Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Nach Luther"). - S. 73-74 = vgl. AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Chr. Schmid"). - S. 74-75 = AaTh 1689 A: Raparius ("Chr. Schmid"). - S. 98-99 = KHM 153: Die Stemtaler ("Grimm"). - S. 102-103 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Chr. Schmid"). - S. 109 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Curtmann"). - S. 110 = Dicke/Grubmüller, num. 95: Geplagter Esel ("Gurke"). S. 110 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Hebel"). - S. 111-112 = Dicke/Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs ("Bechstein"). - S. 112-113 = Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte ("Chr. Schmid"). - S. 115 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Luther").

Haesters 1883 Fibel oder der Schreib=Lese=Unterricht für die Unterklassen der Volksschule. Von Albert Haesters, erstem Lehrer an der Knabenschule zu Werden a. d. Ruhr. Ausgabe A. (In einem Teil.) 1000. Auflage. Nach der neuen Rechtschreibung. Preis roh 28 Pfg. Seit 1853, wo die erste Auflage dieser Fibel erschien, sind bis jetzt 3 000 000 Exemplare gedruckt. Hierzu ist erschienen: Haesters' Wandfibel. Ein Hülfsmittel zur Handfibel. Preis roh 3 Mk. 75 Pfg. - Essen: G. D. Bädeker 1883. 64 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-7560

Im "Vorwort. Anschauen - Denken - Sprechen - Schreiben - Lesen" gibt der Herausgeber dieser Fibel, der Lehrer Albert Haesters, zunächst methodische Anweisungen für die ohne Buch zu betreibenden Vorübungen zum Schreiben und Lesen und sodann für den Schreiblese-Unterricht mit dem Buch. Aus einer 'Vorschrift' der Verlagshandlung zu dieser 1000. Auflage der Fibel geht hervor, daß die erste Auflage 1853 erschien, 1863 bereits die 100. Auflage, und daß je Auflage 3000 Exemplare gedruckt worden seien: "Mit der vorliegenden 1000. Auflage sind somit von der Fibel 3 Millionen Exemplare gedruckt worden, welche ihren Weg nicht nur in alle Gaue Deutschlands gefunden haben, sondern auch weit über die Grenzen hinaus nach Österreich, Ungarn, nach der Schweiz, nach Rußland, Frankreich, England, nach den Niederlanden, nach Serbien, Rumänien, nach der Türkei, nach Griechenland, Amerika, Ägypten und Japan gewandert sind". Bei dem vorliegenden Exemplar handelt es sich um eine Prunkausgabe mit Goldschnitt und Ledereinband und dem Vermerk "a. d. Besitz König Wilhelm II. v. Württemberg". Der erste Abschnitt der Fibel enthält Buchstabierübungen, im zweiten und dritten Abschnitt folgen Schreibübungen (Wörter, kurze Texte und Gedichte sowie ein Lied). Der vierte Abschnitt schließlich liefert Material für den Anschauungsunterricht und Leseübungen - vorwiegend Sachtexte, dazwischen

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Sprüche, Gedichte, Lieder, moralisierende Passagen und moralische Beispielgeschichten. Inhaltlich gegliedert ist dieser Abschnitt in die Einheiten Schule, Haus, Haustiere (hier erscheint die Fabel von Hund und Dieb), Garten, Dorf Stadt, Feld, Wald - Wiese, Wasser, Erde, Luft - Himmel, Mensch - Gott. Am Ende des Bändchens stehen fünf Gebete und zuletzt der Satz: "Jetzt bekomme ich ein neues Lesebuch!" (S. 64). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Haesters 1883, S. 44 = Dicke/Grubmüller, num. 295: Hund und Dieb.

Stehmann 1884 Deutsche Schreib-Lese=Fibel und erstes Lesebuch. Nach praktischen Erfahrungen bearbeitet und zusammengestellt von W. Stehmann. Lehrer in Berlin. 1. Auflage. Preis 0,60 Mark. - Berlin: Selbstverlag W. Stehmann 1884.152 S. S t a n d o r t : Pädagogisches Zentrum Berlin: mag.-r 373.32(075) D 3

Die "nach praktischen Erfahrungen" zusammengestellte Fibel des Lehrers W. Stehmann enthält laut Vorwort einen "Lehrgang für den Schreib-Leseunterricht", er ist in vier Stufen gegliedert und führt über Buchstaben- und Silbenlehre zu Wörtern und kurzen Sätzen (teilweise moralisierenden Inhalts). Der sich anschließende Lesebuchteil bietet Texte, "welche bei schöner, würdiger Form auch interessant und verständlich sind": moralische Beispielgeschichten, Fabeln, ein Märchen, Sachtexte zu Themen aus der kindlichen Umgebung, zu religiösen Inhalten und kirchlichen Festen, Gebete sowie Gedichte in gewisser jahreszeitlicher Reihenfolge. Bei den aufgeführten Erzählstoffen handelt es sich mit Ausnahme des Sterntaler-Märchens um Fabeln des äsopischen Fabelkreises. Die Verfasser der Lesestücke sind angegeben, zudem wurden Texte aus anderen Unterrichtswerken übernommen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Stehmann 1884, S. 68 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Aus Otto Schulz"). - S. 76 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Aus Otto Schulz. (R. Reinick)"). - S. 97 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Otto Schulz (Wohl nach Chr. v. Schmid)"). - S. 116 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("Aus Otto Schulz"). - S. 117 = Dicke/Grubmüller, num. 201: Fuchs vor der Löwenhöhle ("Aus Otto Schulz"). - S. 117-118 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert ("Aus Otto Schulz"). - S. 147 = Mot. J 885.1: Hare upbraided by sparrow for letting seif be carried off by eagle rejoices when sparrow is carried off by hawk ("Aus Otto Schulz"). S. 151-152 = KHM 153: Die Sterntaler ("Jakob und Wilhelm Grimm").

Kippenberg 11885 (vgl. auch Kippenberg III 1885, Kippenberg C I 1912, Kippenberg C II 1912, Kippenberg AB I 1915, Kippenberg A III 1916, Kippenberg A II 1918)

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Kippenberg I 1885

Deutsches Lesebuch für höhere Töchterschulen von A. Kippenberg, Vorsteher einer höheren Töchterschule und eines Lehrerinnen-Seminars. Erster Teil. Hannover: Norddeutsche Verlagsanstalt O. Goedel 1885.192 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 1(1,1885)-!

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Der vorliegende erste von acht Teilen eines deutschen Lesebuchs für höhere Mädchenschulen ist nach den Worten seines Herausgebers, des Schul- und Seminarleiters August Kippenberg (1830-1889), für das zweite Schuljahr bestimmt und so angelegt, daß er zusammen mit dem zweiten Teil auch als selbständiges Lesebuch für die Vorschulen höherer Lehranstalten benutzt werden kann. Der Band enthält insgesamt 200 Lesestücke, Gedichte und Prosatexte in buntem Wechsel (wobei die Anzahl der Gedichte allerdings überwiegt), mit einem Frühlingsgedicht zu Beginn und einem Abendgebet zum Beschluß. Ein Sachregister am Ende des Buches weist die Texte verschiedenen Kategorien zu; hier findet sich zunächst die Abteilung "Das menschliche Leben" mit den Untergruppen "Religiöses Leben und Festzeiten" (22 Texte) und "Kindesleben", nochmals unterteilt in "Familie" (7), "Schule" (6), "Kindeswesen; Spiel und Scherz" (14), "Sittliches Leben" (6); "Verhältnis zur Natur" (14). Der zweiten Abteilung, "Die Natur", werden Texte zu den Themen "Tages- und Jahreszeiten" (31), "Himmelskörper, Witterungserscheinungen und Wasser" (14), "Die Pflanzenwelt" (18) und "Die Tierwelt" (45) zugerechnet, und die dritte Abteilung schließlich enthält 23 "Märchen, Tiermärchen und Fabeln". Die aufgeführten Erzähltypen entstammen ausnahmslos dieser Abteilung. T y p i s i e r t e E r z ä h I s t o f f e: Kippenberg I 1885, S. 19-23, num. 15 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Brüder Grimm"). - S. 57-59, num. 57 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Brüder Grimm"). - S. 71-74, num. 71 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Grimm"). - S. 88-89, num. 90 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch ("W. Ramler"). - S. 102-105, num. 109 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Brüder Grimm"). - S. 112-114, num. 118 = KHM 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Brüder Grimm"). - S. 118-119, num. 123 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf. - S. 121-123, num. 126 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Brüder Grimm"). - S. 126-127, num. 131= KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Brüder Grimm"). - S. 129-130, num. 134 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Brüder Grimm"). - S. 130-131, num. 135 = Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs ("Nach Äsop"). - S. 137-139, num. 143 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Brüder Grimm"). - S. 154-155, num. 168 = KHM 18, Dicke/ Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Brüder Grimm"). - S. 161, num. 174 = KHM 153: Die Stemtaler ("Brüder Grimm"). - S. 169-170, num. 185 = Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind ("H. Dittmar"). - S. 175-178, num. 192 = AaTh 750 A: The Wishes ("Brüder Grimm"). - S. 179-182, num. 195 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Grimm").

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Die Lesebücher

Kippenberg III 1885 (vgl. auch Kippenberg I 1885, Kippenberg C I 1912, Kippenberg C II 1912, Kippenberg AB 1 1915, Kippenberg A III 1916, Kippenberg A II 1918)

Deutsches Lesebuch für höhere Töchterschulen von A. Kippenberg, Vorsteher einer höheren Töchterschule und eines Lehrerinnen=Seminars. Dritter Teil. Hannover: Norddeutsche Verlagsanstalt O. Goedel 1885.272 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II l(l,1885)-3

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Schulbuchforschung

Braunschweig:

Der dritte Teil des Kippenbergischen Lesebuchs enthält insgesamt 176 Stücke, etwa die Hälfte davon sind als Gedichte gekennzeichnet. Zwei Inhaltsverzeichnisse ordnen die Texte verschiedenen Bereichen zu, wobei das erste Inhaltsverzeichnis die Lesestücke nach inhaltlichen Kriterien in die folgenden sieben Kapitel unterteilt: "Kinder- und Familienleben" (S. 9ff.), "Religiös-sittliches Leben" (S. 34ff.), "Märchen und verwandte Erzählungen" (S. 55ff.), "Natur und Naturfreude" (S. 97ff.), "Sagen" (S. 166ff.), "Geschichtliches" (S. 204ff.) sowie "Land und Leute" (S. 232ff.) mit einer Reihe vaterländischer Texte. Das zweite Inhaltsverzeichnis geht demgegenüber nach poetologischen Gesichtspunkten vor und trennt zunächst einmal "Prosa" von "Poesie". Die "Prosa" gliedert sich dann in "Schöne Litteratur", wozu die Untergruppen "Erzählungen" (20 Texte), "Parabeln und Fabeln" (9), "Sagen und Legenden" (16) und "Märchen" (3) gehören, und "Wissenschaftliche Litteratur", worunter Texte über "Geschichtliche Begebenheiten und Charakterzüge" (17), "Geographie. (Himmel und Erde; Land und Volk)" (13) und "Naturkunde" (13) verstanden werden. Die "Poesie" verzeichnet unter "Lyrische Poesie" sieben "Lieder religiösen Inhalts" und 49 "Weltliche Lieder", unter "Epische Poesie" 15 "Poetische Erzählungen und Parabeln", fünf "Sagen" und drei "Fabeln" und schließlich unter "Didaktisches" sechs Sprüche und Rätsel. Bis auf letztere sind alle Stücke mit dem Namen ihres Verfassers versehen, wobei allerdings auch Unstimmigkeiten zu beobachten sind; so erhält beispielsweise der Text über Wilhelm Teil (S. 199-201) zweimal die Angabe "Fr. Bäßler" bzw. "Bäßler" und einmal "Brüder Grimm". Die aufgeführten Erzählstoffe fallen in diesen Inhaltsverzeichnissen überwiegend unter die Kategorien "Religiös-sittliches Leben" und "Sagen" bzw. "Parabeln und Fabeln", "Sagen und Legenden" und "Poetische Erzählungen und Parabeln". Außer den genannten und klassifizierten Stoffen enthält der Band eine Reihe weiterer Sagen und Anekdoten, z.B. S. 177-178: "Siegfrieds Schwert" ("L. Uhland"), S. 180-183: "Rübezahl und der Bauer" ("K. Musäus"), S. 184-186: "Der Mäuseturm bei Bingen" ("Marie Schäling"), S. 186-187: "Der hartgeschmiedete Landgraf" ("Brüder Grimm"), S. 187-189: "Friedrich Rotbart im Kyffhäuser" ("Brüder Grimm u. Büsching"), S. 189-191: "Der Bergmann und der Mönch. (Kyffhäusersage.)" ("J.G.G. Büsching"), S. 191: "Friedrich Barbarossa" ("Fr. Rückert"), S. 191-192: "Schwäbische Kunde" ("L. Uhland"), S. 192-198: "Die sieben Faulen" ("Fr. Wagenfeld"), S. 224: "Kaiser Rudolf und die Bäcker-

Berthelt u.a. 1888

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frau" ("A.W. Grube"), S. 226: "König Friedrich und sein Nachbar" ("K. Bormann") sowie einige Sagen des klassischen Altertums. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Kippenberg III 1885, S. 28-29 = MoL X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Chr. F. Geliert"). - S. 39 = Mot. N 886: Blind man carries lame man ("Chr. F. Geliert"). - S. 40-41 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("J.P. Hebel"). - S. 41-42 = AaTh 1586 A: Fatal Killing of the Insect ("A.G. Meißner"). - S. 4243 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark ("Chr. v. Schmid. (Nach Äsop.)"). - S. 45 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle ("Herder und Liebeskind. (Palmblätter.)"). - S. 4546 = Mot. J 1914.2: Three brothers lake turns using mule ("L.H. Nicolay"). - S. 48 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation ("G.K. Pfeffel"). - S. 48-49 = AaTh 910 E: Schau im Weinberg ("G.A. Bürger. (Nach Äsop.)"). - S. 49 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("J.P. Hebel"). - S. 49-50 = Dicke/Grubmüller, num. 29: Affe und Zimmermann ("A.L. Grimm"). - S. 50-51 = Dicke/ Grubmüller, num. 569: Vöglein und seine Jungen ("A. Fr. Langbein"). - S. 64-65 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Grimm"). - S. 65-67 = Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte ("Nach Gellius"). - S. 179-180 = AaTh 1245: Sonnenlicht im Sack + AaTh 1245**: Trying to Catch Light in a Mouse-trap ("G. Schwab"). - S. 183-184 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("A. v. Chamisso"). - S. 198-199 = Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) ("Brüder Grimm"). - S. 201-203 = Mot. J 2465.5: Clearing out the room + AaTh 1804 B: Payment with the Clink of Money ("O. Schulz"). - S. 203-204 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there ("A.L. Grimm").

Berthelt u.a. 1888 (vgl. auch Berthelt u.a. 1854, Berthelt u.a. 1902, Muttersprache 1912)

Die Muttersprache. Ausgabe A. Lesebuch in acht Teilen. Herausgegeben von ¡August] Berthelt, [Karl] Petermann, [Louis] Thomas und Baron, Junghanns, Schindler. IV. Teil. 7. Auflage. Preis roh 60 Pf., gebunden 90 Pf.- Leipzig: Julius Klinkhardt 1888. VIII, 167,16 S. S t a n d o r t : Georg-Eckerl-Insthut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 2(7,1888)-4

In ihrem 1875 unterzeichneten allgemeinen Vorwort begründen die Herausgeber die Entstehung des vorliegenden Lesebuchs mit der "durch die Forderungen der Neuzeit hervorgerufenen Reorganisation des Volksschulwesens" (S. III). Das Lesebuch sei für mehrklassige Schulen bestimmt und zerfalle - mit Einschluß der Fibel - in acht, den acht Schuljahren entsprechende Teile, von denen ein jeder den Lesestoff für ein Schuljahr darbiete und ein selbständiges Ganzes bilde. Bei der Abfassung habe man sich stets vor Augen gehalten, "daß das Lesebuch seinen Zweck in sich selbst" (S. III) habe, und so diene es zunächst als Mittel zur Erzielung eines "mechanisch-geläufigen, logischen und ästhetischen Lesens", damit auch der Bildung des Sprachgefühls und der "Förderung eines guten Gedankenausdruckes", zugleich aber solle es einführen "in die klassische Literatur unserer Muttersprache, soweit dies in der Volksschule möglich ist, [...] und ganz besonders einen sittlich belehrenden und ethisch bildenden Einfluß üben" (S. III). Dem realen Element solle ein ideales an die Seite gesetzt werden. Deshalb habe man vermieden, das Lesebuch unmittelbar in den Dienst "irgend

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Die Lesebücher

einer Schuldisziplin, sei es Anschauungs-, Sprach-, Religions- oder Realunterricht" (S. III) zu stellen. Die Herausgeber betonen, sie seien bestrebt gewesen, nur sprachlich mustergültige Darstellungen aufzunehmen; bei der Verteilung der Stücke auf die verschiedenen Altersstufen sei maßgebend gewesen, daß die betreffenden Stücke dem Schüler nach Inhalt und Form verständlich seien. Die Anordnung der Texte erläutern die Herausgeber in einem weiteren Vorwort zum dritten und vorliegenden vierten Teil wie folgt: "Weil die Schüler auch auf diesen Altersstufen mit der Natur im innigsten Verkehr leben, und weil beim Anschlüsse an die Jahreszeiten das vorhandene reiche Material aus dem Natur- und Menschenleben am zweckentsprechendsten verteilt und auf diese Weise bei aller Einheitlichkeit doch eine gewisse Mannigfaltigkeit in der Anordnung erzielt werden konnte, so haben wir auch für diese Stufen die Gruppierung des Lesestoffes nach den Jahreszeiten beibehalten" (S. V). Weiterhin habe man auf einen belebenden Wechsel zwischen Prosa und Poesie sowie zwischen den verschiedenen Stilgattungen geachtet. Bei der Auswahl der Prosastücke hätten besonders "Erzählungen, welche Beispiele des Guten in edler Form vorführen, und Volksmärchen" (S. V) Berücksichtigung gefunden. Wie bereits aus dem Vorwort hervorgeht, sind die 196 Lesestücke des vierten Teils nach Jahreszeiten gegliedert, jede Jahreszeit wiederum hat mehrere Abschnitte, die an die für Kinder erfahrbare Umwelt anknüpfen: Zum Frühling gibt es die Kapitel "Das Haus" (S. lff.), "Frühlingszeit" (S. lOff.) sowie "Garten, Feld und Wiese" (S. 13ff.), zum Sommer finden sich die Themen "Auf dem Lande" (S. 36ff.), "Himmel und Wasser" (S. 47ff.) "Feld und Wiese" (S. 57ff.), "Der Wald" (S. 7lff.) und "Auf der Straße" (S. 77ff.). Der Herbst bringt die Beschäftigung mit "Garten und Weinberg" (S. 83ff.), "Feld und Wald" (S. 88ff.) wie auch "Gewässer und Gebirge" (S. 106ff.), und der Winter schließlich läßt an "Tages- und Jahreszeiten" (S. 123ff.), insbesondere die "Winterszeit" (S. 132ff.) denken, aber auch an "Die Familie" (S. 144ff.) und "Besondere Lebensverhältnisse" (S. 160ff.). Ein kurzer Anhang (16 S.) mit Sachtexten, Erzählungen und Sagen über die Braunschweiger Gegend, die u.a. von T. Voges, G. Schambach und W. Müller sowie H. Pröhle übernommen wurden, bildet den Abschluß des Bandes. Die Verfasser der einzelnen Lesestücke sind nur im Inhaltsverzeichnis genannt, bei den Texten selbst sind sie (mit Ausnahme des Anhangs, der nicht im Inhaltsverzeichnis erscheint) nicht noch einmal aufgeführt. Außer den unten aufgeführten Erzählstoffen sei noch auf einige Sagenstoffe hingewiesen: S. 112-113: "Rübezahl, der Geist des Riesengebirges" ("Nach Büsching"), S. 113-114: "Der Hund vom St. Bernhard" ("Lenz"), S. 115-116: "Entdeckung der Silberbergwerke bei Annaberg" ("Nach Lüben"). Bei der Auswahl der anderen Erzählstoffe fällt die relativ große Anzahl von Fabeln aus der Äsop-Tradition auf. Eigentliche Märchen, von denen im Vorwort die Rede war ("Volksmärchen"), finden sich jedoch nur wenige: AaTh 555 und AaTh 510 A, jeweils in der bekannten literarisch stilisierten Fassung L. Bechsteins bzw. der Brüder Grimm. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Berihelt u.a. 1888, S. 31-35 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Grimm"). - S. 38 = AaTh 752 B: Der vergessene Wind ("Kuhn u. Schwartz"). - S. 53

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Paldamus B 11893

= Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("Nach Äsop"). - S. 64 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Äsop"). - S. 73-75 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Grimm"). - S. 76-77 = AaTh 967: Spinngewebe vor der Höhle ("Chr. Schmid"). S. 79 = Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind ("Camerarius"). - S. 79 = MoL L 148.1: If you hasten you will not gel there ("Chr. Schmid"). - S. 80 = AaTh 2039: Hufnagel ("Auerbach"). - S. 81 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Hebel"). - S. 82 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Gleim"). - S. 84 = vgl. AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Chr. Schmid"). - S. 87 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Nach Äsop"). - S. 88 = Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlange ("Meißner"). - S. 91 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Grimm"). - S. 95 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer ("Meißner"). - S. 95 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Nach Äsop"). - S. 101-103 = Dicke/ Grubmüller, num. 424: Maus, Rabe, Schildkröte und Hirsch. - S. 110 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Nach Äsop"). - S. 110-111 = Dicke/Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs ("Bechstein"). - S. 116-117 = Mot. F 451.5.1.4: Dwarfs gold ("Aus Engelien"). - S. 118122 = AaTh 555: Fischer und seine Frau ("Bechstcin"). - S. 137 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Schmid"). - S. 139-140 = Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze ("Simrock nach Äsop"). - S. 140-141 = KHM 75, Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Grimm"). - S. 151-152 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark ("Chr. Schmid"). - S. 154-159 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Grimm"). - S. 164 = Mot. N 886: Blind man carries lame man ("Geliert"). - S. 165-166 = AaTh 178 A: Hundes Unschuld.

Paldamus B I 1893 (vgl. auch Paldamus B II 1895, Paldamus B 1 1908, Paldamus B II 1908)

Deutsches Lesebuch von Dr. F.C. Paldamus, weil. Direktor der höheren Bürgerschule in Frankfurt am Main. Ausgabe B. Für höhere Mädchenschulen bearbeitet von Dr. Karl Rehorn, Direktor der Elisabethenschule in Frankfurt am Main. Erster Teil. Zweites Schuljahr. Zweite Auflage. - Frankfurt am Main: Moritz Diesterweg 1893. XXII, 154 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 11(2,1893)-1

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Seiner für höhere Mädchenschulen vorgesehenen Bearbeitung des Lesebuches von Friedrich Christian Paldamus (1823-1873) stellte der Frankfurter Schuldirektor Karl Rehorn (1840-1918) 1890 ein Vorwort voran, in dem er die Grundsätze seiner Bearbeitung erläutert. Dieses ist auch in der zweiten Auflage, im vorliegenden ersten Teil für das zweite Schuljahr, mit abgedruckt. Rehorn begründet die weitgehende Verschiedenheit seiner Ausgabe gegenüber der von Paldamus zunächst damit, daß er alle Stücke, "die vorwiegend dem Gesichtskreise der Knaben angehören" (S. III), weggelassen habe. Die Ergänzungen habe er so gewählt, daß die neuen Stücke dem Fassungsvermögen des zweiten Schuljahres nähergerückt seien; um der Forderung entgegenzukommen, daß jedes Stück in einer Unterrichtsstunde behandelt und durchgesprochen werden kann, habe er die längeren Stücke gekürzt. Auch sonst befürwortet Rehorn nachdrücklich die Bearbeitung von Texten: "Die Bestimmung des Buches für den Schulunterricht gebietet es, den Wortlaut der Lesestücke scharf zu prüfen und, wenn

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Die Lesebücher

nötig, zu ändern. Der Grundsatz, die Originaltexte zu geben, ist für ein Schullesebuch unhaltbar. Demgemäß sind nicht nur einzelne Ausdrücke geändert und Satzkonstruktionen umgebildet, sondern ganze Lesestücke völlig oder doch teilweise umgeschrieben worden, soweit dies pädagogische Rücksichten ratsam erscheinen ließen. Damit ist mancher Ausdruck ausgeschieden worden, welcher den Kindern Schwierigkeiten bereiten oder gar Anstoß erregen mußte" (S. III). Die Prosastücke gehörten nach Form und Inhalt in drei Gruppen: sie seien entweder als Übungsstücke für die Lesefertigkeit bestimmt, sollten zu grammatischen Übungen benutzt werden oder als Grundlage für den Anschauungsunterricht. Die Auswahl der Gedichte sei durch die Aufnahme von "singbaren Liedchen im Volkston" ergänzt worden, mit Bedacht habe man solche Gedichte wiedereingeführt, "an denen schon unsere Großmütter in ihren Kindeijahren sich erfreuten, und welche als bewährte echte Kinderpoesie manchem Freunde der Jugend auch in unserer 'modernen' Zeit unentbehrlich geworden sind" (S. IV). Der Stoff sei so angeordnet, daß zum einen der Schwierigkeitsgrad der Stücke zunehme, zum anderen die Texte dem Wechsel der Jahreszeiten folgten. Im Vorwort zur zweiten Auflage weist Rehorn auf nur eine einzige Änderung gegenüber der ersten Auflage hin: an die Stelle der Fabel "Der Hund mit dem Fleisch" (Dicke/Grubmüller, num. 307) in der Fassung W. Curtmans, deren Fortfall "aus mancherlei Gründen nicht unerwünscht" (S. IV) erschien, sei nun das amtlich vorgeschriebene Lesestück "Spiele nicht mit dem Feuer" getreten. Sonst aber habe sich wegen der allgemeinen Zustimmung, mit der das Lesebuch aufgenommen worden sei, jede Änderung der Auswahl wie der Anordnung verboten. Das Lesebuch enthält 220 Stücke. Im ersten Inhaltsverzeichnis sind diese in der Reihenfolge ihres Erscheinens im Buch aufgelistet, in einem zweiten Inhaltsverzeichnis werden sie den Abteilungen "Prosa" und "Poesie" und dort wiederum jeweils einzelnen Gattungen zugeordnet: "Erzählungen, Schilderungen etc.", "Fabeln und Tiermärchen", "Märchen und Legenden", "Aus der Natur" in der Abteilung "Prosa" sowie "Fabeln und Parabeln, Erzählungen und Märchen etc.", "Lieder, Sprüche, Rätsel" in der Abteilung "Poesie". Von wenigen Ausnahmen zumeist bei Rätseln, Sprichwörtern und Gebeten - abgesehen, sind für alle Texte die Verfasser genannt. Bei den typisierten Erzählstoffen handelt es sich in der Mehrzahl um Fabeln der äsopischen Tradition. Insgesamt liegt das Schwergewicht wohl bei Texten moralisch-didaktischen Inhalts, Sagen finden sich in diesem Lesebuch nicht. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Paldamus B I 1893, S. IV = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser (erwähnt). - S. 4-5 = Dicke/Grubmiiller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Wilhelm Curtman"). - S. 11-12 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch ("Wilhelm Curtman"). - S. 19 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Christoph von Schmid"). - S. 20 = Dicke/ Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Michaelis"). - S. 20-21 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Äsop"). - S. 23-24 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Ottos Lesebuch"). - S. 25-26 = Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for buming brush on Sunday ("Ludwig Bechstein"). - S. 28 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Brüder Grimm"). - S. 37 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("J.W.L. Gleim"). - S. 39-40 = Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind ("Johann Gottfried von Herder"). - S. 41 =

Bangert 1894

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Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen ("Äsop"). - S. 45-46 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen ("Gustav Friedrich Dinter"). - S. 51-52 = KHM 146, AaTh 1689 A: Raparius ("Brüder Grimm"). - S. 52-54 = KHM 18, Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Brüder Grimm"). - S. 54-55 = AaTh 836: Hochmut bestraft ("Dr. Kühners neuer thüringischer Kinderfreund"). - S. 60-61 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Brüder Grimm"). - S. 63-64 = KHM 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Brüder Grimm"). S. 67 = Dicke/Grubmüller, num. 223 (1): Fuchs und Wolf im Brunnen ("Aus Hermes 'Muttersprache'"). - S. 70 = Dicke/Gnibmüller, num. 284: Hirtenhund und Schoßhunde ("Nach Äsop"). - S. 74-75 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Äsop"). - S. 77 = Dicke/ Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ("Äsop"). - S. 77-78 = KHM 86, AaTh 227: Fuchs und Gänse ("Brüder Grimm"). - S. 79 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Äsop"). S. 81-82 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Wilhelm Curtman"). - S. 86 = Dicke/Grubmüller, num. 151: Fliege im Honig ("Nach Äsop"). - S. 94 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Christoph von Schmid"). - S. 98 = Dicke/Grubmüller, num. 393: Löwe und Pferd ("Äsop"). - S. 100-102 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Brüder Grimm"). - S. 102-103 = Dicke/Grubmüller, num. 95: Geplagter Esel ("August Gottlieb Meißner"). - S. 104-105 = vgl. AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Christoph von Schmid"). - S. 107-108 = Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs ("Äsop"). - S. 109-110 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Äsop"). - S. 120-122 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Brüder Grimm"). S. 123-124 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Nach Curtmann"). - S. 124-127 = KHM 55, AaTh 500: Name des Unholds ("Brüder Grimm"). - S. 130 = AaTh 1920 A: Lügenwette [Kohl und Kessel] ("Christoph von Schmid"). - S. 133-134 = Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn ("Albrecht Ludwig Grimm"). - S. 136 = AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier ("Christoph von Schmid"). - S. 137 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Fedem ("Nach G.E. Lessing"). - S. 137-139 = KHM 114, AaTh 850: The Birthmarks of the Princess + AaTh 1061: Biting the Stone ("Brüder Grimm "). - S. 143-145 = Dicke/Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler ("Nach Plutarch und anderen aus Paulsieks Lesebuch für Septima"). - S. 147-149 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Brüder Grimm"). - S. 151 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there.

Bangert 1894 Fibel für den ersten Sprech-, Lese- und Schreibunterricht. Nach den Grundsätzen der Phonetik bearbeitet von Wilhelm Bangert. Mit 27 Originalaufzeichnungen von EJ. Müller. - Frankfurt am Main: Moritz Diesterweg 1894. VIII, 120 S. S t a n d o r t : Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen Abteilung Hannover: SB 1039

Zu Beginn seiner Fibel gibt der Verfasser Wilhelm Bangert, Lehrer an einem Frankfurter Realgymnasium, Lehrern wie Seminaristinnen und Seminaristen ausführliche "Fingerzeige für die unterrichtliche Behandlung" und erläutert den ersten Sprech-, Lese- und Schreibunterricht in fünf Stufen. Die Fibel enthält zunächst Übungen in Form von Wort- und Satzreihen, ohne inhaltlichen Zusammenhang. Ab S. 82 schließen sich 80 Lesestücke an, Gedichte, Sprüche, Sachtexte, Fabeln, moralische Beispielgeschichten sowie ein vaterländischer Text. Nach Bangerts Vorwort ist dieser Lesestoff "den besten Jugendschriftstellern entnommen" und so gewählt und geordnet, "daß dadurch zugleich der

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Die Lesebücher

Gang des Anschauungsunterrichts angedeutet wird, und daß die Behandlung der Stücke diesen Unterricht zu unterstützen, oder, wo ein solcher, wie in den Vorschulen, als besonderer Unterrichtsgegenstand fehlt, ihn zu ersetzen vermag" (S. VII). Die Verfasser der Texte sind jeweils angegeben, Gattungszuweisungen wurden nicht vorgenommen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Bangert 1894, S. 87 = Dicke/Gnibmüller, num. 295: Hund und Dieb ("W. Hey"). - S. 89 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Grimm"). - S. 100 = MOL A 2431.2.1: Why cuckoo has no nest ("L. Heinemann"). - S. 116 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer ("Chr. v. Schmid").

Deutsche Fibel 1895 Deutsche Fibel und Lesebuch für die Unterstufe der Elementarschulen in Elsaß-Lothringen. Zweiter Teil. Zwanzigste Auflage. - Straßburg: Friedrich Bull 1895.64 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 38(20,1895)-2

Die Fibel enthält im Wechsel Gedichte, Sachtexte und moralische Beispielgeschichten zu den Themen Haus und Hof, Natur, Tiere, Tages- und Jahreszeiten sowie religiöse Texte und Gebete. Bei den typisierten Erzählstoffen handelt es sich ausnahmslos um Fabeln. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Deutsche Fibel 1895, S. 22 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 24-25 = Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze. - S. 27 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd. - S. 27-28 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut. - S. 34 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm. - S. 36-37 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 38 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch.

Hirt A 1895 (vgl. auch Bock I 1880, Bock III 1880, Bock II 1881, Hirt E 1895, Hirt E 1898, Hirt B I 1901, Hirt E 1913)

Ferdinand Hirts Lesebuch für Volksschulen. Ausgabe A: Für evangelische Schulen mit einfachen Schulverhältnissen. Herausgegeben von Eduard Bock, weil. Geh. Regierungs- und Schulrat. Teil I. Abteilung 1: Fibel. 35. StereotypAuflage. - Breslau: Ferdinand Hirt, Königliche Universitäts- und Verlags-Buchhandlung 1895. IV, 60 S. (laut Inhaltsverzeichnis). S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 14(35,1895)-1,1 (unvollständiges Exemplar mit 48 S.)

Die für das erste Schuljahr konzipierte Fibel enthält Übungen für das Erlemen des Lesens und Schreibens nach der Schreiblesemethode, die der Herausgeber

HirtE 1895

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Eduard Bock in einem Vorwort "Über die Einrichtung und Benutzung der Fibel" (S. III-IV) kurz erläutert. Der erste Teil der Fibel besteht aus Übungen zu Buchstaben, Wörtern und Sätzen, ab S. 43 finden sich, vermischt mit weiteren Übungen, kurze Prosatexte und Gedichte. Diese sind meist moralisierender Tendenz, und dementsprechend handelt es sich bei den aufgeführten Erzähltypen ausschließlich um Fabeln. Auf Autorenangaben wie auch auf Gattungsbezeichnungen hat der Herausgeber der Fibel verzichtet. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : H i r t A 1895, S. 44 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 53 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer (laut Inhaltsverzeichnis). - S. 53 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser (laut Inhaltsverzeichnis). S. 53 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube (laut Inhaltsverzeichnis).

HirtE 1895 (vgl. auch Bock I 1880, Bock III 1880, Bock II 1881, Hirt A 1895, Hirt E 1898, Hirt B I 1901, HirtE 1913)

Ferdinand Hirts Lesebuch für Volksschulen. Ausgabe E: Insbesondere für zweisprachige Schulen mit einfachen Schulverhältnissen. Teil I. Abteilung 2: Lesebuch für die Unterstufe. 12. Stereotyp-Auflage. - Breslau: Ferdinand Hirt, Königliche Universitäts- und Verlags-Buchhandlung 1895. 63 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 16(12,1895)-2

Das für die Unterstufe der Volksschulen bestimmte Lesebuch ist in zwei Abteilungen mit 51 bzw. 52 Texten gegliedert, es enthält Gedichte, Lieder und Prosatexte, dazu kommen Zahlen- und Buchstabentabellen und zahlreiche, die Lesestücke illustrierende Abbildungen. Neben einigen Sachtexten wurden in der Mehrzahl moralisierende und religiöse Stücke aufgenommen, die erzählenden Texte sind zumeist moralische Beispielgeschichten und Fabeln. Die Namen der Verfasser sind nicht genannt, Gattungszuweisungen fehlen, nur einige Gebete sind als solche gekennzeichnet. Wie auch andere Unterrichtswerke des Hirt-Verlags enthält das Lesebuch auf den Einbandinnenseiten eine Reihe von allgemeinen Belehrungen (Hirt A 1895 z.B. bringt Regeln zur Körperhaltung beim Lesen); hier liest man außer Anweisungen, die der Erhaltung der Gesundheit dienen sollen, z.B. auch: "14. Zeitig ins Bett und früh wieder heraus, macht den Menschen gesund, reich und weise. [...] 25. Frühzeitig gewöhne dich, Schmerzen geduldig zu ertragen. 'Lerne zu leiden, ohne zu klagen!' 26. Wenn Erwachsene reden, müssen Kinder schweigen. Kinder dürfen in Gegenwart von Erwachsenen nur dann sprechen, wenn sie gefragt werden. 27. Sprich stets laut und deutlich, kurz und bestimmt und verabscheue die Lüge! 28. Benutze treu deine Zeit! Erst die Arbeit, dann die Ruhe! Wohlgeregelte Arbeit erhält gesund an Leib und Seele." T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: HirtE 1895, S. 14 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus. - S. 15 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm. - S. 18-19 = AaTh 202:

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Die Lesebücher

Böcke auf der Brücke. - S. 19 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 25-26 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 26 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 26 = Mot. K 452.1: Dividing the discovered oyster. - S. 42 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. - S. 48 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille.

Muff/Dammann I 1895 (vgl. auch Muff/Dammann II 1895)

Deutsches Lesebuch für höhere Mädchenschulen. Von Dr. Chr. Muff, Professor, Direktor des Königl. Wilhelms-Gymnasiums zu Cassel und A. Dammann, Direktor der höheren Mädchenschule in den Franckeschen Stiftungen zu Halle a.S. Erster Band. (Für das zweite Schuljahr.) - Berlin: G. Grote 1895. X, 162 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 7(1,1895)-1

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

"An Lesebüchern ist bei uns kein Mangel, auch nicht an solchpn für Mädchenschulen. Wenn wir es dennoch wagen, mit einem neuen derartigen Unternehmen vor die Öffentlichkeit zu treten, so thun wir das in dem Bewußtsein, etwas Eigenartiges zu bieten, das den Forderungen der Pädagogik entsprechen dürfte" (S. IV). Im Vorwort zu diesem für das zweite Schuljahr bestimmten Lesebuch für höhere Mädchenschulen erläutern die Herausgeber, Christian Fürchtegott Muff (1841-1911) und Adolf Dammann (geb. 1833), den Plan für das gesamte Unterrichtswerk, das aus sechs Teilen bestehen solle: Die drei ersten Teile seien für das zweite, dritte und vierte Schuljahr berechnet, der vierte werde den Lesestoff für das fünfte und sechste, der fünfte für das siebente und achte, der sechste für das neunte und zehnte Schuljahr enthalten. Dieser sechste Teil werde als Grundlage für die literaturkundliche Unterweisung wertvolle Lesestücke aus verschiedenen Perioden der deutschen Dichtung bieten. Nach Inhalt und Anordnung lehne sich das Werk an das Lesebuch von Hopf und Paulsiek an (vgl. z.B. Hopf/Paulsiek 1873). Wie dort legen die Herausgeber auch hier bei der Auswahl und Anordnung der Stücke Wert auf eine vaterländische Ausrichtung des Lesebuchs: "Es soll nach Inhalt und Form ein treuer Ausdruck des Geisteslebens unseres Volkes sein und deshalb in sorgsamer Auswahl namentlich solche Stücke in gebundener und ungebundener Form bieten, welche sich auf das Vaterland, die Geschichte des deutschen Volkes und die deutsche Eigenart beziehen" (S. III). Von dieser Betonung des Deutschen, des Nationalen ist im vorliegenden ersten Band zunächst eher wenig zu spüren. Die 250 Lesestücke sind den vier Jahreszeiten zugeordnet, zu Beginn des Bandes stehen zwei Gebete. Prosastücke und Gedichte erscheinen im Wechsel. Häufig sind moralisierende und religiöse Stücke, zu den typisierten Erzählstoffen gehören zahlreiche Fabeln der ÄsopTradition sowie einige Grimmsche Märchen. Jeder Text ist mit dem Namen seines Verfassers versehen.

Muff/Dammann II 1895

141

Ein Schriftstellerverzeichnis am Ende des Bandes gibt für jeden zitierten Autor dessen Lebensdaten und Beruf an, in einigen Fällen folgen weitere knappe Informationen zum Werk. Fern von jeglichem Pathos heißt es da etwa: "Grimm, Brüder: 1) Jacob Ludwig, geb. 4. Januar 1785 zu Hanau, Professor der deutschen Sprache und Litteratur, [gest.] 20. September 1863 als Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin. 2) Wilhelm Karl, geb. 24. Februar 1786 zu Hanau, Professor der deutschen Sprache und Litteratur, [gest.] 16. Dezember 1859 als Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin" (S. 159; vgl. dagegen z.B. die Darstellung bei Kippenberg C11912). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Muff/Dammann I 1895, S. 28 = Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday ("Ludwig Bechstein"). - S. 39-40 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Brüder Grimm"). - S. 43 = AaTh 967: Spinngewebe vor der Höhle ("Christoph von Schmid"). - S. 44 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 49 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Nach Äsop"). - S. 50 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("Nach Äsop"). - S. 50 = Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze ("Nach Äsop"). - S. 53 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Martin Luther"). - S. 53 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Nach Äsop"). - S. 54 = Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch ("Wilhelm Curtman"). - S. 55 = Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse ("Wilhelm Curtman"). - S. 63 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer ("Nach Äsop"). - S. 63 = MoL A 2431.2.1: Why cuckoo has no nest ("Ludwig Bechstein"). - S. 66-69 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Brüder Grimm"). - S. 69-72 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Brüder Grimm"). - S. 72-73 = KHM 75, Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Brüder Grimm"). - S. 73 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Brüder Grimm"). - S. 73-75 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Brüder Grimm"). - S. 78 = Dicke/ Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Äsop"). - S. 79 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Christoph von Schmid"). - S. 85 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ("Christoph von Schmid"). - S. 87-88 = KHM 18, Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Brüder Grimm"). - S. 97-98 = AaTh 769: Tränenkrüglein ("Ludwig Bechstein"). - S. 99-100 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Grimm"). - S. 101-102 = KHM 72, Dicke/ Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Brüder Grimm"). - S. 102-103 = Dicke/ Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs ("Nach Äsop"). - S. 103-104 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit ("Wilhelm Harnisch"). - S. 104-105 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Äsop"). - S. 105 = Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel ("Nach Äsop"). - S. 118 = Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange ("Wilhelm Curtman"). - S. 120-121 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Christoph von Schmid"). - S. 122-124 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Brüder Grimm"). - S. 138-139 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Brüder Grimm"). - S. 143-145 = KHM 25, AaTh 451: Mädchen sucht seine Brüder ("Brüder Grimm").

Muff/Dammann II 1895 (vgl. auch Muff/Dammann I 1895)

Deutsches Lesebuch für höhere Mädchenschulen. Von Dr. Chr. Muff, Professor, Direktor des Königl. Wilhelms-Gymnasiums zu Cassel und A. Dammann, Direktor der höheren Mädchenschule in den Franckeschen Stiftungen zu Halle

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Die Lesebücher

a.S. Zweiter Band. (Für das dritte Schuljahr.) 192 S.

- Berlin: G. Grote 1895. VIII,

S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 7(1,1895)-2

Schulbuchforschung

für

internationale

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Für diesen zweiten Band des Muff/Dammannschen Lesebuchs, der für das dritte Schuljahr bestimmt ist, ordnen die Herausgeber die 219 Lesestücke nach dem Tageslauf und den Jahreszeiten. Ein dreiteiliger Anhang mit Regeln zur Grammatik und Rechtschreibung und einem Schriftstellerverzeichnis beschließt das Lesebuch. Wie schon der erste Band bietet auch dieser Prosastücke und Gedichte in buntem Wechsel, moralisierende und religiös ausgerichtete Stücke. Dazu kommen einige Sachtexte, Anekdoten und Rätsel sowie die von Karl Müllenhoff übernommene Sage "Das brave Mütterchen" (S. 145-146), die sich auch sonst in vielen Lesebüchern findet. Für alle Texte sind die Namen ihrer Verfasser angegeben. Unter den aufgeführten Erzählstoffen sind neben den zahlreichen äsopischen Fabeln wieder Texte aus den "Kinder- und Hausmärchen" der Grimms - nicht nur Zaubermärchen wie das von Domröschen (S. 23-25), Hänsel und Gretel oder Schneewittchen, sondern auch Schwankhaftes wie "Die Rübe" (S. 53-54) oder "Hans im Glück". T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Muff/Dammann II 1895, S. 4 = AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier ("Christoph von Schmid"). - S. 8-9 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch ("Nach Äsop und Phädrus"). - S. 12 = KHM 153: Die Stemtaler ("Brüder Grimm"). S. 23-25 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Grimm"). - S. 28 = AaTh 1930: Schlaraffenland ("Heinrich August Hoffmann von Fallersleben"). - S. 36-38 = KHM 171, Dicke/ Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler ("Nach Plutarch, den Brüdern Grimm und Adalbert Kuhn"). - S. 46-47 = AaTh 1579: Wolf, Ziege und Kohlkopf ("Ramshorns Lesebuch"). - S. 47-48 = Dicke/Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs ("Ludwig Bechstein"). - S. 4 8 4 9 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert ("Wilhelm Curtman"). - S. 53-54 = KHM 146, AaTh 1689 A: Raparius ("Brüder Grimm"). - S. 54-55 = Mot. J 1141.1.4: "Guilty man's stick will grow during night" ("Scholz"). - S. 65-66 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Brüder Grimm"). - S. 72-76 = KHM 15, AaTh 327 A: Hänsel und Gretel ("Brüder Grimm"). - S. 78 = Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen ("Nach Äsop"). - S. 86 = Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind ("Camerarius"). - S. 87-91 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Brüder Grimm"). - S. 94-95 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch ("Karl Wilhelm Ramler"). - S. 9599 = KHM 19, AaTh 555: Fischer und seine Frau ("Brüder Grimm"). - S. 100 = Dicke/ Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("August Gottlieb Meißner. (Nach Äsop.)"). - S. 111 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Johann Peter Hebel"). - S. 117-118 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Brüder Grimm"). - S. 118 = MoL N 886: Blind man carries lame man ("Christian Fürchtegott Geliert"). - S. 121 = MoL B 521.3.2: Cackling geese spread alarm ("Joachim Heinrich Campe"). - S. 125 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und K a u e ("Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 125-126 = Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze ("Wilhelm Curtman"). - S. 136-142 = KHM 53, AaTh 709: Schneewittchen ("Brüder Grimm"). - S. 153-154 = KHM 132, AaTh 47 A: Fuchs (Bär) am Pferdeschwanz ("Brüder Grimm"). - S. 169 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there ("Christoph von Schmid"). - S. 171 = Mot. L 453: Mule carrying corn escapes while one carrying gold is robbed ("Wilhelm Curtman"). - S. 171-172 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Gottfried August Bürger").

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Paldamus B II 1895

Paldamus B II 1895 (vgl. auch Paldamus B 1 1893, Paldamus B 1 1908, Paldamus B II 1908)

Deutsches Lesebuch von Dr. F.C. Paldamus, weil. Direktor der höheren Bürgerschule in Frankfurt am Main. Ausgabe B. Für höhere Mädchenschulen bearbeitet von Dr. Karl Rehorn, Direktor der Elisabethenschule in Frankfurt am Main. Zweiter Teil. Drittes Schuljahr. Dritte, mit der zweiten übereinstimmende Auflage. - Frankfurt am Main: Moritz Diesterweg 1895. XX, 213 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II l l ( 3 , 1 8 9 5 ) - 2

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

"Der vorliegende zweite Band steht [...] mit dem ersten Bande in einem untrennbaren Zusammenhange" (S. III), schreibt der Herausgeber Karl Rehorn in seinem 1890 unterzeichneten Vorwort und verweist den an den Grundsätzen seiner Bearbeitung interessierten Leser zurück auf den ersten Band (vgl. Paldamus B I 1893). Beim zweiten Band habe die Rücksicht auf das Fassungsvermögen und den "besonderen Anschauungskreis" (S. III) der Mädchen von acht bis neun Jahren im Vordergrund gestanden. Noch einmal nimmt Rehorn zur Bearbeitung von Textvorlagen Stellung, denn, so berichtet er, seine Textrevision sei auch in diesem Band durchgreifend gewesen. Zwar seien nur die besten und erprobtesten Jugendschriftsteller durch ausgesuchte Stücke vertreten, aber "auch die größte Pietät gegenüber den bewährten Namen darf doch nicht übersehen lassen, daß sich in den ausgehobenen Abschnitten mitunter einzelne Wendungen und Ausdrücke finden, welche der Behandlung in der Schule nicht angemessen sind oder derselben geradezu widerstreben. Hier ist also eine schonungsvolle Änderung nicht nur erlaubt, sondern geboten" (S. III-IV). Abschließend empfiehlt Rehorn den Band allen "Amtsgenossen, welchen die Begründung einer echten weiblichen Bildung Pflicht und Beruf ist [...] zu sachlicher Prüfung wie wohlmeinender Beurteilung" (S. IV). Das Lesebuch enthält 195 Lesestücke, Prosatexte und Gedichte vermischt. Während sie im Lesebuch selbst nicht auf Anhieb erkennbar gegliedert erscheinen, sind sie in zwei von drei Inhaltsverzeichnissen bestimmten Kategorien zugeordnet: Das erste Inhaltsverzeichnis listet die Stücke in der Reihenfolge ihres Erscheinens im Buch auf, das zweite subsumiert die Texte unter die Abteilung "Prosa", getrennt nach den Gattungen "Erzählungen, Schilderungen, Parabeln etc.", "Fabeln und Tiermärchen", "Märchen, Sagen und Legenden" und den Abschnitten "Aus der Geschichte" (hier finden sich auch Anekdoten) und "Aus der Natur", und die Abteilung "Poesie", unterteilt in "Fabeln und Parabeln, Erzählungen und Märchen etc." sowie "Lieder, Sprüche, Rätsel". Das dritte Inhaltsverzeichnis schließlich nennt die Verfasser der Textvorlagen in alphabetischer Reihenfolge zusammen mit den von ihnen übernommenen Texten. In allen drei Verzeichnissen wie auch im Leseteil selbst sind die Verfasser der Texte angegeben. Ausschließlich für die Mädchenerziehung konzipierte, im Rahmen einer typisch weiblichen Sozialisation stehende Texte finden sich nicht. Einige Stücke

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Die Lesebücher

am Ende des Bandes haben vaterländischen Charakter bzw. sind vor dem Hintergrund des Kaiserreichs zu sehen. Zusätzlich zu den aufgeführten typisierten Erzähltypen sei noch auf einige weitere traditionelle Stoffe, besonders Sagen, hingewiesen: S. 164-167: "Rübezahl und der reiche Bäcker" ("Hermann Kletke"), S. 171-172: "Der Binger Mäuseturm" ("Brüder Grimm"), S. 173: "Die Sachsenhäuser Brücke zu Frankfurt am Main" ("Brüder Grimm"), S. 176-177: "Die Springwurzel" ("Brüder Grimm"), S. 183-184: "Einer oder der andere" ("Johann Peter Hebel"; in der Unterhaltungsliteratur des 17. und 18. Jahrhunderts vielfach belegte Anekdote vom Bauern, der den König sehen will und, als er bemerkt, daß alle Umstehenden als Zeichen der Ehrerbietung den Hut abnehmen, nur sein Begleiter nicht, zu diesem sagt: 'Herr, entweder seid ihr der König oder ich bin's!', vgl. Moser-Rath 1984, S. 142f.), S. 185-186: "Der einkehrende Zwerg" ("Brüder Grimm"), S. 187-188: "Das brave Mütterchen" ("Karl Müllenhoff"), S. 188-190: "Der Schwanritter" ("Brüder Grimm"). Weiterhin wurde "Die Geschichte vom Kalif Storch" (S. 201-211) von Wilhelm Hauff aufgenommen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Paldamus B II 1895, S. 9-11 = KHM 73, Dicke/ Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Brüder Grimm"). - S. 12-13 = KHM 153: Die Stemtaler ("Brüder Grimm"). - S. 15-16 = Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn ("Wilhelm Hey"). - S. 20-21 = KHM 75, Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Brüder Grimm"). - S. 22-23 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Brüder Grimm"). - S. 28-29 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark ("Christoph von Schmid"). - S. 38-39 = AaTh 1651: Whittington's Cat ("Joachim Heinrich Campe"). - S. 40-41 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert ("Wilhelm Curtman"). - S. 41-42 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Christoph von Schmid"). - S. 58-59 = Dicke/Grubmüller, num. 599: Geschundener Wolf ("Nach Äsop"). - S. 64 = Dicke/Grubmüller, num. 402 (2): Der Löwenanteil ("Nach Äsop"). - S. 65 = AaTh 729: Die goldene Axt des Meermannes ("August Gottlieb Meißner"). - S. 66-69 = AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen ("J.A.C. Löhr"). - S. 6970 = vgl. AaTh 700: Däumling ("F. Rückert"). - S. 77 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Grimm"). - S. 80-81 = AaTh 1579: Wolf, Ziege und Kohlkopf ("Colshorns Lesebuch"). - S. 90-92 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Brüder Grimm"). - S. 104105 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Christoph von Schmid"). - S. 111-113 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Christian Fürchtegott Geliert"). - S. 114-116 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Grimm"). - S. 127-132 = AaTh 327 A: Hänsel und Gretel ("Ludwig Bechstein"). - S. 139 = Dicke/Grubmüller, num. 201: Fuchs vor der Löwenhöhle ("Äsop"). - S. 147-151 = KHM 45, AaTh 700: Däumling ("Brüder Grimm"). - S. 158 = Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel ("Äsop"). - S. 185 = AaTh 701: Riesenspiclzeug ("Friedrich Rückert"). - S. 195-197 = KHM 142, AaTh 676: Open Sesame ("Brüder Grimm").

Dix/Kersten B I 1896 (vgl. auch Dix/Kersten B II 1896)

(Dix und Kersten, Lesebuch. Ausgabe B. 1.) Deutsches Lesebuch für höhere Mädchenschulen. Nach den Quellen bearbeitet von Dr. Fr. Dix und Dr. Th. Kersten. Ausgabe B. Auf Grund der preußischen Bestimmungen vom 31. Mai

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Dix/Kersten B 11896

1894 veranstaltet. Erster Teil. Für das zweite und dritte Schuljahr. - Breslau: Ferdinand Hirt, Königliche Universitäts- und Verlags-Buchhandlung 1896.144, 144 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 2(1,1896)-1

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Schulbuchforschung

Braunschweig:

Eine deutlich inhaltlich oder formal orientierte Gliederung haben die Verfasser bei diesem "Deutschen Lesebuch für höhere Mädchenschulen" nicht vorgenommen, ein Vorwort fehlt. Gedichte und Prosatexte stehen in loser Reihenfolge, es gibt keine Kapiteleinteilungen oder Zwischenüberschriften, allenfalls läßt sich zwischen einzelnen Lesestücken eine lockere thematische Verbindung erkennen. Die den Teilen für das zweite und dritte Schuljahr jeweils vorangestellten Inhaltsverzeichnisse listen die Texte zum einen nach ihrer Reihenfolge im Buch, zum anderen alphabetisch nach der Reihenfolge ihrer Verfasser auf. Der für das zweite Schuljahr bestimmte Teil enthält 114, der für das dritte 106 Lesestücke. Jedes einzelne Stück ist mit einer vollständigen Quellenangabe versehen. Außer den aufgeführten Erzählstoffen finden sich moralische Beispielgeschichten, moralisierende Erzählungen und Gedichte, Gebete, Lieder, Rätsel, Naturgedichte und Geschichten aus dem Leben Kaiser Wilhelms I. und Kaiser Friedrichs III. Sehr viele Lesestücke haben die Verfasser den Grimmschen "Kinder- und Hausmärchen" entnommen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : (Zweites Schuljahr) Dix/Kersten B I 1896, S. 21-22 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 406"). - S. 32-33 = KHM 78, AaTh 980 B: Großvater und Enkel ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 308"). - S. 33-36 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund + AaTh 103: The Wild Animals Hide from the Unfamiliar Animai + AaTh 104: The Cowardly Duelers ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 188"). - S. 36-40 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 113"). - S. 40 = Mot. Q 591.1: Punishment: death pretcnded beeomes real ("Reinhold Bechstein. Altdeutsche Märchen, Sagen und Legenden. 2. Aufl. von Ludwig Bechstein. Leipzig. 1877. O.A. Schulz"). - S. 47-48 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("D. Martin Luthers sämtliche Schriften. Herausg. v. J.G. Walch. Halle. 1749. J. Gebauer"). - S. 54 = Mot. V 229.2.10: Stones answer "Amen" after saint's preaching ("Reinhold Bechstein. Altdeutsche Märchen, Sagen und Legenden. 2. Aufl. von Ludwig Bechstein. Leipzig. 1877. O.A. Schulz"). - S. 55-58 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 109"). - S. 76-78 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 160"). - S. 87-88 = KHM 146, AaTh 1689 A: Raparius ("Die Brüder Grimm. Kinderund Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 545"). - S. 88-92 = AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Ludwig Bechstein. Märchenbuch. Leipzig. 1872"). - S. 95-101 = KHM 161, AaTh 426: Mädchen und Bär ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 563"). - S. 104-106 = KHM 18, Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 76. - S. 108-111 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 195"). - S. 115-116 =

146

Die Lesebücher

KHM 153: Die Sterntaler ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 355"). - S. 129-132 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 20"). (Drittes Schuljahr) Dix/Kersten B I 1896, S. 8-9 = KHM 109, AaTh 769: Tiänenkrüglein ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 431"). - S. 9-10 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes + AaTh 980 A: Großvater und Enkel ("Joh. Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche Hofb. II. S. 8."). - S. 10-12 = vgl. KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Rudolf Löwenstein. Kindergarten. Berlin. 3. Auflage. O.J. A. Hofmann & Comp. S. 111"). - S. 19 = KHM 75, Dicke/ Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 301"). - S. 55 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 554"). - S. 73-76 = KHM 45, AaTh 700: Däumling ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 173"). - S. 82 = Mot. K 452.1: Dividing the discovered oyster ("Christoph von Schmid. Kurze Erzählungen. München. 1885. Louis Finsterlin. S. 26"). - S. 84-86 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 404"). - S. 87-88 = KHM 72, Dicke/Gmbmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 297"). - S. 90-91 = vgl. AaTh 709: Schneewittchen ("Rudolf Löwenstein. Kindergarten. Berlin. 3. Auflage. O.J. A. Hofmann & Comp. S. 110"). - S. 93-97 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 324"). - S. 103-104 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Joh. Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche Hofb. II. S. 12"). - S. 104-107 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 104"). - S. 107-108 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Christian Fürchtegott Geliert. Sämtliche Schriften. Berlin und Leipzig. 1867. Hahnsche Verl. I. Bd. S. 157"). - S. 116-117 = AaTh 1930: Schlaraffenland ("Ludwig Bechstein. Märchenbuch. 36. Aufl. Leipzig. 1886. Georg Wigand. S. 159"). - S. 117-118 = AaTh 1930: Schlaraffenland ("Hoffmann von Fallersleben. Kinderlieder. Herausgegeben von Lionel von Donop. Berlin. 1877. G. Grote. S. 245").

Dix/Kersten B II 1896 (vgl. auch Dix/Kersten B I 1896)

(Dix und Kersten, Lesebuch. Ausgabe B. II.) Deutsches Lesebuch für höhere Mädchenschulen. Nach den Quellen bearbeitet von Dr. Fr. Dix und Dr. Th. Kersten. Ausgabe B. Auf Grund der preußischen Bestimmungen vom 31. Mai 1894 veranstaltet. Zweiter Teil. Für das vierte und fünfte Schuljahr. - Breslau: Ferdinand Hirt, Königliche Universitäts- und Verlags-Buchhandlung 1896. 156, 140 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 2(l,1896)-2

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Wie schon bei dem für das zweite und dritte Schuljahr bestimmten Teil des "Deutschen Lesebuchs für höhere Mädchenschulen" ist auch diesem für das

Dix/Kersten B II 1896

147

vierte und fünfte Schuljahr vorgesehenen Teil kein erläuterndes Vor- oder Nachwort beigefügt. Die Inhaltsverzeichnisse geben die Reihenfolge der Lesestücke wieder oder ordnen diese nach ihren Verfassern in alphabetischer Reihenfolge, eine inhaltliche oder formale Gliederung ist nicht erkennbar. Bezüglich des Repertoires sei noch auf umfangreiche Ausschnitte aus Brentanos "Gockel, Hinkel und Gackeleia" (Viertes Schuljahr, S. 18-45) und de la Motte Fouques "Undine" (Viertes Schuljahr, S. 108-135) hingewiesen, auf die Anekdote "König Friedrich und sein Nachbar" (Fünftes Schuljahr, S. 7-8, "Johann Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche Hofb. III. S. 125") sowie auf eine ganze Reihe von Sagen, z.B. (Viertes Schuljahr) S. 64-65: "Brot und Salz segnet Gott" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. Berlin. 1816-18. Nicolaische Buchh. II. S. 360"), (Fünftes Schuljahr) S. 7: "Das Reiterbild des Großen Kurfürsten" ("Ferdinand Bäßler. Sagen aus allen Gauen des Vaterlands. 2. Aufl. Berlin. 1877. R. v. Deckers Verl. S. 131"), S. 24: "Die Rosstrappe" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 411"), S. 25: "Prinzessin Ilse" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S.407"), S. 25-26: "Der Mägdesprung" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 417"), S. 26-27: "Des kleinen Volkes Hochzeitsfest" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 39"), S. 38: "Herzog Heinrich und die goldne Halskette" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] II. S. 152"), S. 39-42: "Heinrich der Löwe" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] II. S. 241"), S. 47-50: "Ludwig II. der Eiserne, Landgraf von Thüringen" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] II. S. 333"), S. 50-51: "Friedrich Rotbart auf dem Kyffhäuser" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 29 und 384"), S. 51: "Frau Holla und der treue Eckart" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 9"), S. 52: "Der Hörseelenberg und der treue Eckart" ("Ferdinand Bäßler. Sagen aus allen Gauen des Vaterlands. [...] S. 252"), S. 52-53: "Der Tannhäuser" ("Ferdinand Bäßler. Sagen aus allen Gauen des Vaterlands. [...] S. 254"), S. 56-57: "Der Rattenfänger zu Hameln" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 330"), S. 59-60: "Die Springwurzel" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 11"), S. 62-77: "Der Geist des Riesengebirges" ("J.K.A. Musäus. Volksmärchen der Deutschen. Leipzig. 1854. Gustav Meyer. II. S. 44 und 56"), S. 84: "Herzog Eberhards Weissdorn" ("Ferdinand Bäßler. Sagen aus allen Gauen des Vaterlandes. [...] S. 141"), S. 84: "Graf Eberhards Weißdorn" ("Ludwig Uhland. Gedichte. 6. Aufl. Stuttgart. 1859. J.G. Cotta. S. 296"), S. 90-91: "Der Binger Mäuseturm" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 328"), S. 91: "Frankfurt am Main" ("August Kopisch. Ausgewählte Gedichte. Leipzig. O.J. Bibliogr. Institut. S. 78"), S. 102: "Die Sachsenhäuser Brücke zu Frankfurt am Main" ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 267"), S. 102: "Lorelei" ("Ferdinand Bäßler. Sagen aus allen Gauen des Vaterlandes. [...] S. 219"), S. 103-107: "Klein Roland" ("Ludwig Uhland. Gedichte. [...] S. 331"), S. 107: "Der Wolf und der Tannenzapf' ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. [...] I. S. 269"), S. 123-124: "Das brave Mütterchen" ("Ferdinand Bäßler. Sagen aus allen Gauen des Vaterlandes. [...] S. 17"), S. 124-128: "Old Mütterchen" ("August Kopisch. Ausgewählte Gedichte. [...] S. 1"). Die regional gruppierten Sagentexte werden

148 jeweils

Die Lesebücher durch

die

Beschreibung

der

entsprechenden

deutschen

Landschaft

ergänzt und erhalten s o e i n e n n o c h deutlicher w e r d e n d e n vaterländischen B e z u g . T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : (Viertes Schuljahr) Dix/Kersten B II 1896, S. 15 = Dicke/ Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Martin Luther als deutscher Klassiker. Frankfurt a.M. 1871. Heyder & Zimmer. I. S. 54"). - S. 46-47 = KHM 115, AaTh 960: The Sun Brings All to Light ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 453"). - S. 47-48 = AaTh 960: The Sun Brings All to Light ("Adelbert von Chamisso. Gedichte. Berlin. 1861. Weidmannsche Buchh. S. 256"). - S. 51-57 = KHM 19, AaTh 555: Fischer und seine Frau ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 77"). - S. 58-59 = KHM 98, AaTh 1641: Doktor Allwissend ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 389"). - S. 74-76 = AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!" ("Johann Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche Hofbuchh. II. S. 90"). - S. 80-83 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 335"). - S. 85-87 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Johannes Trojan. Von Strand und Heide und andere Skizzen. Minden i.W. 1888. J.C.C. Bruns' Verlag. S. 135"). - S. 87-88 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Gottfried August Bürger. Gedichte. Halle a.S. 1886. Otto Hendel. S. 183"). - S. 91 = Dicke/Grubmüller, num. 305: Hund verklagt Schaf ("Martin Luther als deutscher Klassiker. Frankfurt a.M. 1871. Heyder & Zimmer. I. S. 50"). - S. 145-146 = KHM 206, AaTh 756 A: Der selbstgerechte Eremit ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 698"). S. 147-148 = KHM 177, AaTh 335: Boten des Todes ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 609"). - S. 148-149 = AaTh 845: Der Alte und der Tod ("Ludwig Gleim. Sämtliche Werke. Herausg. von Wilhelm Körte. Halberstadt. 1811-13. Bureau f. Litt. u. Kunst. III. S. 313"). (Fünftes Schuljahr) Dix/Kersten B II 1896, S. 6 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Martin Luther als deutscher Klassiker. Frankfurt a.M. 1871. Heyder & Zimmer. I. S. 49"). - S. 109 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. Berlin. 181618. Nicolaische Buchh. I. S. 24"). - S. 121-123 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Clemens Brentano. Gesammelte Schriften. Herausgeg. von Christian Brentano. Frankfurt a.M. J.D. Sauerländer. I. S. 238").

Fechner1897 (vgl. auch Fechner [nach 1902], Fechner [um 1915]) Deutsche Fibel nach der analytisch-synthetischen Lesemethode Professor Heinrich Fechner, Oberlehrer am Königl. Seminar lehrer in Berlin. Ausgabe A. 73. Auflage. Mit einem Titelbilde Oskar Pletsch. - Berlin: Wiegandt & Grieben 1897. 76 S.

bearbeitet von für Stadtschulvon Professor

S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-9762 D i e Fibel Heinrich F e c h n e r s ( 1 8 4 5 - 1 9 0 9 ) dient d e m ersten Unterricht i m L e s e n und Schreiben und enthält zunächst e i n f a c h e Ü b u n g e n in Schreibschrift, sodann in Druckschrift. Unter der Überschrift "'Kleine L e s e s t ü c k e " e r s c h e i n e n a b S. 5 5 erste z u s a m m e n h ä n g e n d e T e x t e , ab S. 6 6 f o l g e n "Leichte Lesestücke": Fabeln, Sprüche, R e i m e und Rätsel, d i e in keiner inhaltlichen A n o r d n u n g stehen und, s o F e c h n e r i m Vorwort, d e n Ü b e r g a n g z u m ersten L e s e b u c h bilden sollen: "Da das

Lesebuch für Volksschulen II 1897

149

Lesen derselben dem Schüler nur sehr geringe Schwierigkeit bietet, so bereitet es ihm Vergnügen, und er wird sich nun des Wertes der erworbenen Lesefertigkeit erst recht bewußt" ("Aus dem Vorwort zur 1. Auflage"). Auf Verfasserangaben oder Gattungsbezeichnungen wurde verzichtet. Bei den typisierten Erzählstoffen handelt es sich ausschließlich um Fabeln der Äsop-Tradition. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Fechner 1897, S. 66 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein. - S. 66 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 67 = Dicke/ Grubmiiller, num. 29: Affe und Zimmermann. - S. 67 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 69 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß. - S. 71 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt. - S. 74 = Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen. - S. 75 = Dicke/Grubmüller, num. 52: Bauer und Trappe. - S. 75 = Dicke/Grubmüller, num. 295: Hund und Dieb. - S. 76 = Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange.

Lesebuch für Volksschulen II 1897 (vgl. auch Lesebuch für Volksschulen I 1914, Lesebuch für Volksschulen II 1916)

Lesebuch für Volksschulen. Zweiter Teil. Bearbeitet unter Leitung des Großh. bad. Oberschulrats und in den einfachen Volksschulen Badens amtlich eingeführt. Partiepreis von 100 Expl. roh, ohne die Anhänge, 42 Mark. - Lahr: J.H. Geiger 1897. V, 188 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 8(l,1897)-2

Laut der im Lesebuch abgedruckten ministeriellen Verordnung vom 10. April 1872 ist dieser zweite Teil des "Lesebuchs für Volksschulen" für das vierte, fünfte und sechste Schuljahr bestimmt und sein Gebrauch für die "einfachen Volksschulen des Großherzogtums" verbindlich. Er enthält in fünf Abteilungen insgesamt 172 Lesestücke, die Untergliederung wurde nach inhaltlichen Gesichtspunkten (S. lff.: "Aus der Natur", S. 45ff.: "Aus dem Menschenleben", S. 125ff.: "Das Vaterland und seine Geschichte") und nach Gattungen (S. 84ff.: "Fabeln, Märchen, Rätsel", S. 107ff.: "Sagen") vorgenommen. Die Namen der Verfasser sind im Inhaltsverzeichnis und - nicht durchgängig - bei den Texten selbst angegeben. Außer den genannten Erzählstoffen, die unter anderem Wahrheitsliebe, Elternliebe, Kindesdank, soziale Zufriedenheit und Fleiß thematisieren, sind in diesem Lesebuch eine Reihe moralisierender Texte (Gedichte, Geschichten, Kurzabhandlungen), Landschaftsbeschreibungen, Anekdoten (z.B. S. 165: "König Friedrich und sein Nachbar" von Hebel) und (vielfach kriegerische) Ereignisse aus der nationalen Geschichte wiedergegeben. Die aufgenommenen Sagen gehören zu den bekanntesten, z.B. S. 109: "Der eiserne Karl" ("Brüder Grimm"), S. 112f.: "Wittekind, der Sachsenherzog", S. 117: "Schwäbische Kunde" ("Joh. Ludw. Uhland"), S. 118: "Barbarossa" ("Fr. Rücken"), S. 119: "Der Grafensprung bei Schloß Eberstein" ("A. Kopisch"), S. 119f.: "Wilhelm Teil" ("Nach F. Bäßler").

150

Die Lesebücher

T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 67-68 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Chr. Fürchtegott Geliert"). - S. 72 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Joh. Peter Hebel"). - S. 73-74 = AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes ("Joh. Peter Hebel"). - S. 86 = AaTh 1586 A: Fatal Killing of the Insect ("Joh. Kasp. Lavater"). - S. 88-91 = AaTh 1416: Die neue Eva ("Brüder Grimm"). - S. 91-92 = Dicke/ Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs ("Ludw. Bechstein"). - S. 92-93 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Gotth. Ephr. Lessing"). - S. 96-98 = KHM 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Brüder Grimm"). - S. 98 = Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("Gotth. Ephr. Lessing"). - S. 98-101 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Nach Grimm"). - S. 104-106 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Nach Grimm").

Hirt E 1898 (vgl. auch Bock I 1880, Bock III 1880, Bock II 1881, Hirt A 1895, Hirt E 1895, Hirt B I 1901, Hirt E 1913)

(Neubearbeitung von 1897) Ferdinand Hirts Deutsches Lesebuch. Ausgabe E.Für zweisprachige Schulen mit einfachen Schulverhältnissen. Vollständig in vier Teilen. II. Teil. Lesebuch für die Unterstufe. Mit 30 Abbildungen. - Breslau: Ferdinand Hirt 1898. 80 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 16(l,1898)-2

"Vorbemerkung des Verlegers. Ohne Verfassernamen lasse ich meine, durch eine größere Zahl bewährter Schulmänner neubearbeiteten Volksschullesebücher erscheinen, weil eine mehr als fünfzigjährige geschäftliche Erfahrung mich belehrt hat, daß Angriffe auf Schulbücher oft mehr der Person der Herausgeber als der Sache gelten. Die Herausgabe der Lesebücher wird stets von mehreren Fachmännern besorgt, die in den verschiedensten Ämtern thätig sind" (S. 2). Dieser zweite von vier Teilen von Ferdinand Hirts "Deutschem Lesebuch" wendet sich an Schüler der Unterstufe in zweisprachigen Schulen (polnisch/deutsch) mit einfachen Schulverhältnissen. Ein Vorwort gibt es nicht für diesen Band, doch kündigt der Verlag die Vorbereitung eines Lehrerhandbuchs an. Das Lesebuch enthält insgesamt 96 Stücke, Gedichte bzw. Lieder und Prosatexte im Wechsel. Thematisch beziehen sich die Texte auf die Erfahrungswelt des Kindes, so geht es um Haus und Garten, Tiere und Pflanzen, die Jahreszeiten, Feld, Wald, Dorf und Stadt, um die Kirche, den Himmel und Gott und schließlich - weniger aus der kindlichen Erfahrungswelt genommen, wohl aber der rechten Gesinnung förderlich - um den Kaiser. Neben zahlreichen Sachtexten und Gedichten finden sich einige moralische Beispielgeschichten und Fabeln. Das Inhaltsverzeichnis gibt in vielen Fällen die Verfasser der Texte an, zudem verbindet es jeden Text mit einer bestimmten Grammatik-Lektion. An der Fabel von Dieb und Hund beispielsweise sollen im Unterricht "das Bindewort 'denn'" und "die Mitvergangenheit" veranschaulicht werden, die Fabel von Frosch und Maus ist ebenfalls ein Beispiel für die "Mitvergangenheit", diejenige von Ameise

Kindervater 1899/Hirt B I 1901

151

(hier Biene) und Taube demonstriert die Verwendung von "Empfindungswörtern (Schallnachahmungen)", und die Texte über Kirche, Kaiser, Himmel und Gott dienen der "Wiederholung und Übung der schwierigeren Formen". T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : H i r t E 1898, S. 10 = Dicke/Grubmüller, num. 295: Hund und Dieb. - S. 25 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Nach Äsop"). - S. 2 6 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Michaelis").

Kindervater 1899 Fibel oder erstes Lesebuch. Auf Grund des vereinigten Anschauungs=, Sprach=, Schreib= und Leseunterrichts bearbeitet von J. Kindervater, Kantor in Königslutter. Ausgabe A. Reine Schreiblesemethode. Preis: Geb. 50 Pf. Siebente Auflage. Einen Teil des Reinertrages erhält der Pestalozzi-Verein. - Braunschweig ILeipzig: Hellmuth Wollermann 1899.100 S. Standort:

UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 1007-4000

Kindervaters "Fibel oder erstes Lesebuch" ist in zwei Teile gegliedert, wobei der erste mit detaillierten Abbildungen versehene Teil (S. 1-51) der Buchstaben- und Silbenlehre gewidmet ist, also dem eigentlichen Erlernen von Lesen und Schreiben dient. Im zweiten Teil folgen dann "Leichte Lesestücke" (S. 52-54) und "Schwierigere Lesestücke" (S. 54-81, 84-99), kurze Prosatexte, Gedichte, Gebete, Lieder, Rätsel, Fabeln, moralische Beispielgeschichten, inhaltlich gegliedert nach der Erfahrungswelt des Kindes ("Das Kind im Hause und in der Schule"), den Jahreszeiten und religiöser Thematik ("Von dem lieben Gott und dem Himmel"). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Kindervater 1899, S. 53 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 67 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("A. Völckerling"). S. 71 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt. - S. 74 = Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I ("Wilhelm Curtman"). - S. 75-76 = Mot. K 171.3: Deceptive nut and olive division: inside and outside. - S. 87 = Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlange.

Hirt B I 1901 (vgl. auch Bock I 1880, Bock III 1880, Bock II 1881, Hirt A 1895, HirtE 1895, HirtE 1898, Hirt E 1913)

(Neubearbeitung von 1897.) Ferdinand Hirts Deutsches Lesebuch. Ausgabe B.Für mehrklassige evangelische Schulen. Vollständig in sechs Teilen. Erster Teil. Schreib- und Lese-Fibel. Mit 45 Abbildungen. Dritte Stereotype Auflage. -

152

Die Lesebücher

Breslau: Ferdinand Hirt, Königliche Universitäts- und 1901.96 S.

Verlags-Buchhandlung

S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 12(3,01)-1

"Vorbemerkung des Verlegers. Ohne Verfassernamen lasse ich meine, durch eine größere Zahl bewährter Schulmänner neubearbeiteten Volksschullesebücher erscheinen, weil eine mehr als fünfzigjährige geschäftliche Erfahrung mich belehrt hat, daß Angriffe auf Schulbücher oft mehr der Person der Herausgeber als der Sache gelten. Die Herausgabe der Lesebücher wird stets von mehreren Fachmännern besorgt, die in den verschiedensten Ämtern thätig sind" (TitelblattRückseite). Ferdinand Hirts sechsteilige Ausgabe B des "Deutschen Lesebuchs" ist für mehrklassige evangelische Schulen bestimmt. Beim ersten Teil handelt es sich um die "Schreib- und Lesefibel". Sie widmet sich zunächst der Laut-, Wort- und Satzlehre, bevor sie zu den inhaltlich nicht gegliederten, eigentlichen Lesestücken (S. 47-96) übergeht. Die moralisierende Tendenz der Texte (Gedichte, Gebete, Rätsel, kurze Dialoge, Sachtexte, moralische Beispielgeschichten, Fabeln, Briefe, Bibelsprüche), deren Verfasser zum Teil im Inhaltsverzeichnis angegeben sind, ist unübersehbar: "Hüte dich vor dem Feuer, liebes Kind, und sei deinen Eltern immer gehorsam!" (S. 54), "Du sollst nicht naschen und nicht stehlen und, was du findest, nicht verhehlen!" (S. 54), "Höflich und bescheiden sein, stehet allen Kindern fein" (S. 55), "Ihr lieben, muntern Kinder, schreibt dies recht in eure Herzen: 'Die Freuden, die man übertreibt, verwandeln sich in Schmerzen'" (S. 70), "Wer nicht hören will, muß fühlen" (S. 75), "Trägt einer gar so hoch den Kopf, so ist er wohl ein eitler Tropf' (S. 75). Auffällig ist weiterhin ein idealisierender Text über den Alltag der Soldaten (S. 85). T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : Hirt B I 1901, S. 55 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd. - S. 71 = Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel ("Nach Äsop"). - S. 81 = Dicke/ Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ( "Chr. v. Schmid"). - S. 94 = AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier ("v. Schmid").

Berthelt u.a. 1902 (vgl. auch Berthelt u.a. 1854, Berthelt u.a. 1888, Muttersprache 1912)

Die Muttersprache. I. Teil. Fibel. Ausgabe A. Nach der Normalwörtermethode bearbeitet von [August] Berthelt, [Karl] Petermann, [LouisJ Thomas und Baron, Junghanns, Schindler. 29. Auflage. Preis gebunden 50 Pf. - Leipzig: Julius Klinkhardt 1902.112 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Insütut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 1(29,02)-1

Die Fibel des Lesebuchs "Die Muttersprache" dient dem Anschauungs-, Leseund Schreibunterricht nach der Normalwörtermethode, wobei, wie die Verfasser

Dietrich 1902

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im 1881 unterzeichneten Vorwort erläutern, die Auswahl vorzugsweise auf solche Wörter gefallen sei, die Naturgegenstände bezeichnen, "weil das Kind für diese von Haus aus ein größeres Interesse zeigt als für Kunsterzeugnisse". Der Band enthält zunächst Lese- und Schreibübungen, ab S. 64 Lesetexte (Sachtexte, Gebete, Gedichte, moralische Beispielgeschichten, ein Märchen) über die Schule ("Lerne was, so kannst du was", S. 65) und die vier Jahreszeiten. Die Verfasser sind der Ansicht, daß der Lesestoff sich an den Anschauungsunterricht anschließen müsse. Bei der Wahl und Abfassung der Stücke hätten sie streng darauf geachtet, "daß sie sprachlich und sachlich genau der Fassungskraft und dem Verständnisse des betreffenden Kindesalters entsprechen" (Vorwort). Im Anschluß an einige Übungen in lateinischer Druckschrift finden sich auf den letzten vier Seiten der Fibel Abbildungen zu den Themen "Schule, Wohnstube, Küche, Garten, Haus und Hof, vor der Stadt, Nährstand und Wehrstand" (Vorwort). Im Gegensatz zu diesen stark schematisierten Zeichnungen - damit "der Schüler auch zu Hause zeichnen kann" (Vorwort) - seien die Bilder innerhalb des Übungs- und Leseteils möglichst gut ausgeführt, um so "das Interesse an den dargestellten Gegenständen zu erhöhen, im Kinde den Geschmack am Schönen zu bilden und ihm das Buch lieb und wert zu machen" (Vorwort). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Berthell u.a. 1902, S. 74 = AaTh 565: Wundermühle.

Dietrich 1902 (vgl. auch Dietrich 1905)

Fibel, nach der Schreiblese= und Normalwortmethode bearbeitet von O. Dietrich, Lehrer an der städtischen höheren Mädchenschule zu Braunschweig. 11. mehrfach verbesserte und nach der Lautlehre bearbeitete Auflage. - Braunschweig: E. Appelhans & Comp. 1902.100 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 50(11,2)

Die nach didaktisch-methodischen Gesichtspunkten des Schreibleseunterrichts aufgebaute Fibel des Braunschweiger Lehrers O. Dietrich enthält außer reinen Schreib- und Leseübungen Fabeln, Rätsel, moralische Beispielgeschichten und ein Märchen. Die Texte sind ab S. 59 ("Lesestükke für fleißige Kinder, die nun schon alles lesen können") nach Begriffen der kindlichen Erfahrungswelt geordnet (siehe unten Dietrich 1905) und haben zum größten Teil moralisierenden Charakter. Unter der Überschrift "Muttertreue" findet sich beispielsweise folgender Dialog: "1. 'Was tut denn deine Mutter den ganzen Tag?' wurde einst der kleine Karl gefragt. 'Meine Mutter?' antwortete Karl. 'Mutter steht jeden Morgen zuerst auf, dann weckt sie mich, damit ich zur rechten Zeit in die Schule komme, zieht mich an und gibt mir mein Frühstück. Dann besorgt sie den Vater. Unterdessen ist unsere kleine Sophie aufgewacht, die erst zwei Jahr alt ist, die muß

154

Die Lesebücher

gewaschen, angezogen und mit Milch und Brot versorgt werden. Dann macht die Mutter die Betten, räumt auf, kocht Mittagbrot, und so geht es den ganzen Tag.' 2. 'Was bekommt denn deine Mutter wöchentlich an Lohn für alle diese Arbeit?' wurde Karl weitergefragt. 'Die Mutter arbeitet doch nicht für Geld,' sagte Karl lachend und sah den Fragenden groß an. 'Die arbeitet doch für uns den ganzen Tag.' 3. Ja freilich, die Arbeit der Mutter von früh bis spät, die wird nicht bezahlt und kaum gerechnet, und das Kind wundert sich, wenn man es Arbeit nennt. Aber einen Lohn hat sie doch, der ist mehr wert als Geld. Es ist die Liebe des Vaters und der Kinder, vor allem aber der Segen des lieben Gottes" (S. 61-62). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Dietrich 1902, S. 42 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 53 = Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein. - S. 58 = Dicke/ Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen. - S. 59 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 59-60 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke. - S. 60 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 62 = AaTh 565: Wundermühle. - S. 74-75 = Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I. - S. 83 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf. - S. 83-84 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben. - S. 84 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß. - S. 86 = Dicke/Gnibmüller, num. 134: Falke und Eule II. - S. 86-87 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 87 = Dicke/ Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 90 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus. - S. 91 = Mot A 2431.2.1: Why cuckoo has no nest.

Fechner [nach 1902] (vgl. auch Fechner 1897, Fechner [um 1915])

(Fibel D.) Schreiblese-Fibel nach der Normalwörtermethode auf phonetischer Grundlage bearbeitet von Heinrich Fechner. Neubearbeitung der "Deutschen Fibel" (Ausg. A) und der "Fibel" (Ausg. C.I). 3. Auflage. Mit einem Titelbilde von Prof. V. Paul Mohn. Mit amtlicher Rechtschreibung. - Berlin: Wiegandt & Grieben [nach 1902]. 76 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-7764

Im Vorwort zur zweiten Auflage dieser reich bebilderten Fibel schreibt Heinrich Fechner, Oberlehrer am Königlichen Seminar für Stadtschullehrer in Berlin, im Jahre 1903 zu seiner Neubearbeitung: "Um das fortgesetzte Lesen einzelner Wörter, das immerhin, so notwendig es ja auch ist, einer gewissen Langweiligkeit nicht ermangelt, nach Möglichkeit zu beschränken, ist eine Menge zusammenhängender Lesestücke eingestreut worden, deren einzelne Wörter keine größeren Leseschwierigkeiten bieten als jene einzelnen Wörter. Waren in der früheren Ausgabe 3 solcher zusammenhängenden Lesestücke eingestreut, so beträgt ihre Zahl jetzt mehr als 40. Es sind dies teils kurze Beschreibungen und kleine Erzählungen, teils Ammen- und Kinderreime, teils Gedichtchen, die sich für diese Altersstufe eignen und sowohl älteren als neueren Jugendschriften entnommen sind."

Vietor 1904

155

Die gesamte Fibel ist nach sprachlichen Phänomenen aufgebaut, der erste zusammenhängende Text erscheint auf S. 48. Zu Beginn eines jeden Abschnitts steht eine Anzahl zusammenhanglos aneinander gereihter Sätze. Außer einigen Fabeln und dem im untersuchten Material nur einmal nachzuweisenden Schwank von dem Diener, der die Streichhölzer, die er seinem Herrn bringen soll, vorher abbrennt, um auszuprobieren, ob sie auch funktionieren (AaTh 1260 B*), finden sich viele Sachtexte, weiter Rätsel, Gedichte, Sprichwörter und moralisierende Sprüche. Bei einigen wenigen Texten ist der Verfasser angegeben. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Fechner [nach 1902], S. 62 = AaTh 1260 B*: Numskull Strikes All Matches in Order to Try them. - S. 73 = Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen. - S. 76 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube.

Vietor 1904 Deutsches Lesebuch in Lautschrift (zugleich in der amtlichen Schreibung). Als Hilfsbuch zur Erwerbung einer mustergültigen Aussprache herausgegeben von Wilhelm Vietor, Professor an der Universität Marburg. Erster Teil. Fibel und erstes Lesebuch. Zweite, durchgesehene Auflage. - Leipzig: B.G. Teubner 1904. London: David Nutt; Paris: C. Klincksieck; New York: Lemcke & Buechner; Amsterdam: Sülpke'sche Buchh.; Kopenhagen: G.Chr. Ursin's Nachf. XII, 158 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: II 81/2975 (aus dem Bestand des Georg-Eckert-Instituts ausgesondert)

"Für die Verwendung in unseren öffentlichen Schulen käme dieses erste eigentliche Lesebuch in Lautschrift, wie ich weiß, zu früh" (S. III), räumt der Marburger Universitätsprofessor Wilhelm Vietor (1850-1918) im 1899 unterzeichneten Vorwort zur ersten Auflage dieses "Hilfsbuchs zur Erwerbung einer mustergültigen Aussprache" ein. Eher werde man sich im Ausland zu einem solchen Wagnis entschließen; er hoffe vor allem auf den Einzelgebrauch, im Inund im Ausland, und zwar von Seiten derjenigen Lehrer, die wie er der Überzeugung seien, daß die Vielzahl der Mundarten einer Einheit der Redesprache nicht im Wege stehe und diese Einheit im Vorbild der Bühnensprache gegeben sei. Bei der Auswahl des Stoffes habe er die Verwendung im Unterricht gleichwohl im Auge behalten und daher in erster Linie "die verbreitetsten Lesebücher" (S. VI) als Quellen benutzt. Die einzelnen Texte sind im Inhaltsverzeichnis mit Verfassern und Siglen versehen, diese werden in einem Verzeichnis der Quellen durch vollständige bibliographische Angaben aufgelöst. Fänden sich im Inhaltsverzeichnis bei einem Text mehrere Siglen, habe er, Vietor, den Text nach dem ihm vorliegenden Original geändert. Vielfach kehre ein und dasselbe Stück in vielen Lesebüchern wieder, von diesen habe er jedoch stets nur eines benutzt und zitiert. Das Lesebuch enthält in den Abteilungen "Bei Scherz und Spiel" (S. 15ff.), "Bei der Arbeit" (S. 43ff.) und "In Haus und Hof" (S. 79ff.) insgesamt 52 Lese-

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Die Lesebücher

stücke, darunter zahlreiche Reime und Gedichte, ab S. 144 folgen Erläuterungen. Die Texte sind jeweils in Lautschrift wie in Druckschrift wiedergegeben. Eine Reihe von Scherzen und Reimen tragen den Vermerk "mündlich", einige Rätsel sind als "volkstümlich" bezeichnet. Die nachstehend von Vietor übernommenen Siglen löst er selbst wie folgt auf: F. = "Deutsche Schreib-Lese-Fibel nach der analytisch-synthetischen Lesemethode. Fibel und Erstes Lesebuch. Bearbeitet von Professor Heinrich Fechner. Ausgabe B. 53. Auflage. Berlin, Wiegandt & Grieben. 1896" (vgl. Fechner 1897, Fechner [nach 1902], Fechner [um 1915]). E.-F. = "Deutsches Lesebuch. Aus den Quellen zusammengestellt von A. Engelien und H. Fechner. Ausgabe B. I. 72. Auflage. Berlin C., Wilhelm Schultze. 1896". S. = "Kurze Erzählungen in vier Abteilungen von dem Verfasser der Ostereier Christoph von Schmid. Original-Ausgabe von letzter Hand. Mit 3 Illustrationen. München, Louis Finsterlin. O.J." Gr. = "Kinder- und Hausmärchen gesammelt durch die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm. I. Große Ausgabe. 8. Auflage. Göttingen, Dieterichsche Buchhandlung. 1864". gr. = "Desgl. Herausgegeben von Hermann Grimm. Kleine Ausgabe. 43. Auflage.... Gütersloh, C. Bertelsmann. 1895". G.-S. = Deutsches Lesebuch mit Bildern für Kinder- und Landschulen. Herausgegeben von H. Gabriel und K. Supprian. Ausgabe B. I. 86. Auflage. Bielefeld und Leipzig, Velhagen & Klasing. 1896". T y p i s i e r t e E r z ä h l s l o f f e : Vieior 1904, S. 90-91 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("Nach Äsop. (F.)"). - S. 100-103 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer ("Nach Äsop. (E.-F.)"). - S. 108-109 = AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier ("Schmid (nach Äsop). (E.-F. - S.)"). - S. 108-115 = KHM 39, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Brüder Grimm (E.-F. - Gr.)"). - S. 114-127 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Brüder Grimm. (G.-S. - gr.)").

Vogel 1904 Fibel für den vereinigten heimatkundlichen Anschauungs-, Sprech=, Schreib= und Leseunterricht. Im Auftrage und unter Mitwirkung der Lehrerkollegien der Annaberger Bürgerschulen bearbeitet von F.W. Vogel, Bürgerschullehrer. 2. Auflage. (Nach der neuesten Rechtschreibung.). - Annaberg: Grasersche Buchhandlung (Richard Liesche) 1904. 88 S. S t a n d o r t : Pädagogisches Zentrum Berlin: mag.-r 373.32(075) F 19

Die Fibel enthält nach Buchstaben-, Wort- und Satzübungen zahlreiche kurze Texte. Der Funktion "heimatkundlicher Anschauungsunterricht" entsprechend erfolgt die Gliederung nach Sachthemen, z.B. "Jesus ist der beste Gast" (S. 50ff.), "Die Rinde des Brotes ist hart" (S. 54ff.), "Das kranke Kind liegt im Bette" (S. 66ff.), "Die Eltern kommen vom Friedhofe" (S. 69ff.). Die Sachtexte

Dietrich 1905

157

thematisieren meist Gegenstände aus der kindlichen Umwelt. Weiterhin finden sich Verse, Gebete, Lieder, Rätsel, moralische Beispielgeschichten, zwei Märchen und zwei Gedichte zu Kaisers und Königs Geburtstag. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Vogel 1904, S. 51 = KHM 153: Die Sterntaler ("Grimm"). - S. 80-82 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Grimm").

Dietrich 1905 (vgl. auch Dietrich 1902)

Fibel, nach der Schreiblese= und Normalwortmethode bearbeitet von O. Dietrich, Lehrer an der städtischen höheren Mädchenschule zu Braunschweig. 16., nach der Lautlehre bearbeitete Auflage. - Braunschweig: E. Appelhans & Comp. 1905.112 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 50(16,05)

Die vorliegende 16. Auflage von Dietrichs Fibel ist gegenüber der 1902 erschienenen 11. Auflage zunächst nicht verändert worden, wie dort enthält sie die Schreib- und Leseübungen zur Laut- und Silbenlehre, ab S. 41 auch kurze Texte (Sachtexte aus der Natur, Fabeln, moralische Beispielgeschichten, Rätsel, Verhaltensregeln, einige Gedichte), wie dort erscheinen auch hier ab S. 59 die "Lesestükke für fleißige Kinder, die nun schon alles lesen können", nach Begriffen der kindlichen Erfahrungswelt geordnet: "Zu Hause" (S. 61ff.), "In der Schule" (S. 69ff.), "Von alten Bekannten" (S. 7Iff., über Haustiere), "In unserem Garten" (S. 79ff.), "Auf dem Felde" (S. 85ff.), "Am Wasser" (S. 89ff.), "Im Walde" (S. 91ff.), "An kalten Tagen" (S. 94ff.). Eine wesentliche Ergänzung stellt jedoch das Kapitel "Von schönen Märchen" (S. 108ff.) dar, das außer den unten aufgeführten Märchen und der Fabel "Der Fuchs und das Rotkehlchen" (S. 112) die Sage von den "Heinzelmännchen" (S. 111-112) sowie die in viele Lehrbücher der Zeit aufgenommene Geschichte "Hüte dich vor dem Feuer!" enthält. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Dietrich 1905, S. 42 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 53 = Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein. - S. 58 = Dicke/ Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen. - S. 59 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 59-60 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke. - S. 60 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 62 = AaTh 565: Wundermühle. - S. 74-75 = Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I. - S. 83 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf. - S. 83-84 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben. - S. 84 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß. - S. 86 = Dicke/Grubmüller, num. 134: Falke und Eule II. - S. 86-87 = Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. - S. 87 = Dicke/ Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 90 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus. - S. 91 = Mot. A 2431.2.1: Why cuckoo has no nest. - S. 108 = KHM 153: Die Stemtaler. S. 108-110 = AaTh 333: Rotkäppchen. - S. 111 = AaTh 709: Schneewittchen. - S. 112 = AaTh 56 D: Fox Asks Bird what She Does when Wind Blows.

158

Die Lesebüchcr

Paldamus B 11908 (vgl. auch Paldamus B 1 1893, Paldamus B II 1895, Paldamus B II 1908)

Deutsches Lesebuch von Dr. F.C. Paldamus, weil. Direktor der Höheren Bürgerschule in Frankfurt am Main. Ausgabe B. Für Höhere Mädchenschulen bearbeitet von Dr. Karl Rehorn, vorm. Direktor der Elisabethenschule und des Lehrerinnen=Seminars in Frankfurt am Main. Erster Teil. Zweites Schuljahr. Zehnte Auflage. - Frankfurt am Main und Berlin: Moritz Diesterweg 1908. XV, 176 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 11(10,08)-1

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

"Lehrform und Lehrstoff der ersten Schuljahre dünken dem mit den Fortschritten der Unterrichts-Technik nicht Vertrauten fast unveränderlich und unwandelbar." Mit diesen Worten leitet Karl Rehorn sein 1905 unterzeichnetes Vorwort zur Neuauflage des auf F.C. Paldamus zurückgehenden "Deutschen Lesebuchs" ein. Die große Bedeutung von Fibel und Lesebuch verbiete allerdings wirklich jede Änderung ohne zwingende Not, fährt er fort, denn jede Verschiebung bringe allzuleicht die Gefahr, den Gang des Unterrichts zu beunruhigen. Aus diesen Rücksichten sei der 1. Teil dieses Lesebuchs bis dahin unverändert geblieben. Inzwischen seien seine Mängel jedoch besonders hinsichtlich der Anordnung und Gliederung des Stoffes zu auffällig geworden, eine Umarbeitung des Inhalts also geboten gewesen. Auch habe man seiner "verjüngten Gestalt" (S. IV) nun auch in der äußeren Ausstattung des Buches Rechnung getragen: "Aufs neue wird es hinausgesandt, um seinen alten Pflichten zu dienen: unseren Kindern das Auge hell zu machen, Herz und Gemüt mit Wärme zu erfüllen" (S. IV). Die insgesamt 224 Lesestücke sind vier Abteilungen zugeordnet: "Des Tages Spiel und Ernst" (S. lff.), "Was die Jahreszeiten bringen" (S. 47ff., mit den Untergruppen "Der Frühling", S. 47ff„ "Der Sommer", S. 68ff„ "Der Herbst", S. 92ff., "Der Winter", S. 108ff.), "Heitere und ernste Geschichten und Märchen" (S. 133ff.) und "Sprüche und Reime, Sprichwörter, Rätsel" (S. 171ff.). Ein zweites Inhaltsverzeichnis ist nach den Verfassern der Texte geordnet, zu fast jedem Verfasser erscheint außer den Überschriften der von ihm übernommenen Lesestücke auch die bibliographische Angabe der zugrundeliegenden Quelle. Für die hier aufgelisteten Erzählungen findet sich ergänzend folgendes: "Bechstein, Ludwig. (Gedichte. Frankfurt a.M. 1836. - Märchenbuch. Leipzig o.J.)", "Curtman, Wilhelm. (Geschichten für Kinder. Gießen. 7. Aufl.)", "Dähnhardt, Oskar. (Naturgeschichtliche Volksmärchen. Zweite Auflage 1904)", "Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. (Fabeln von Gleim. Berlin o.J.)", "Grimm, Brüder. (Kinder- und Hausmärchen, große Ausgabe. Berlin. 18. Aufl. 1882.)", "Lessing, Gotthold Ephraim. (G.E. Lessings gesammelte Werke. Leipzig 1854.)", "Meißner, August Gottlieb. (Äsopische Fabeln für die Jugend. Neue Ausgabe. Dresden o.J.)", "Michaelis, Johann Benjamin. (Poetische Werke. Wien 1791)", "Schmid, Christoph von. (Kurze Erzählungen. München.)".

Paldamus B 11908

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Das Repertoire an Erzählstoffen in dieser Auflage stimmt weitgehend mit dem bei Paldamus B 1 1893 überein. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s l o f f e: Paldamus B I 1908, S. 5 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Ottos Lesebuch"). - S. 9 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Johann Benjamin Michaelis"). - S. 9 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Nach Äsop"). - S. 10 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Wilhelm Curtman"). - S. 12-13 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("Nach Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 13-14 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Nach Curtman"). - S. 17 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Christoph von Schmid"). - S. 17-18 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Christoph von Schmid"). - S. 26 = Dicke/Grubmüller, num. 151: Fliege im Honig ("Nach Äsop"). - S. 29 = Dicke/Grubmüller, num. 284: Hirtenhund und Schoßhunde ("Nach Äsop"). - S. 29-30 = Dicke/Grubmüller, num. 393: Löwe und Pferd ("Nach Äsop"). - S. 30 = Dicke/ Grubmüller, num. 223 (1): Fuchs und Wolf im Brunnen ("Aus Hermes 'Muttersprache'")- - S. 75 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen ("Gustav Friedrich Dimer. (Als der Großvater die Großmutter nahm.)"). - S. 85 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Johann Wilhelm Ludwig Gleim"). - S. 87 = Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen ("Nach Äsop"). - S. 95-96 = vgl. AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Christoph von Schmid"). S. 98-99 = Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs ("Nach Äsop"). - S. 100-101 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Wilhelm Curtman"). - S. 102 = Dicke/ Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ("Nach Äsop"). - S. 103 = KHM 86, AaTh 227: Fuchs und Gänse ("Brüder Grimm"). - S. 105 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Äsop"). - S. 123-124 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Nach Äsop"). - S. 124 = Dicke/Grubmüller, num. 95: Geplagter Esel ("August Gottlieb Meißner"). - S. 124-125 = Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn ("Albrecht Ludwig Grimm"). - S. 133-134 = AaTh 1920 A: Lügenwette [Kohl und Kessel] ( "Christoph von Schmid"). - S. 135-136 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Brüder Grimm"). - S. 139-140 = KHM 146, AaTh 1689 A: Raparius ("Brüder Grimm"). - S. 140-141 = KHM 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Brüder Grimm"). - S. 141-143 = KHM 18, Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Brüder Grimm"). - S. 143-145 = Dicke/Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler ("Nach Plutarch und anderen aus Paulsieks Lesebuch für Septima"). - S. 150-151 = AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer ("Ludwig Bechstein"). - S. 152-153 = AaTh 565: Wundermühle ("Oskar Dähnhardt"). - S. 153 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Brüder Grimm"). - S. 153-154 = Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday ("Ludwig Bechstein"). - S. 154-156 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Brüder Grimm"). - S. 157-159 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Brüder Grimm"). - S. 159-162 = KHM 55, AaTh 500: Name des Unholds ("Brüder Grimm"). - S. 162-165 = KHM 114, AaTh 850: The Birthmarks of the Princess + AaTh 1061: Biting the Stone ("Brüder Grimm"). - S. 165-166 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Brüder Grimm"). - S. 166-170 = AaTh 425 C: Beauty and the Beast ("Ludwig Bechstein").

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Die Lesebücher

Paldamus B II 1908 (vgl. auch Paldamus B I 1893, Paldamus B II 1895, Paldamus B I 1908)

Deutsches Lesebuch von F.C. Paldamus. Ausgabe B. Für Höhere Mädchenschulen bearbeitet von Karl Rehorn. Zweiter Teil. Drittes Schuljahr. Neunte Auflage. - Frankfurt am Main/Berlin: Diesterweg 1908. XV, 256 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II l l ( 9 , 0 8 ) - 2

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Mancherlei Änderungen habe sich der zweite Band des "Deutschen Lesebuchs" in der längst in Aussicht genommenen Umarbeitung gefallen lassen müssen, schreibt Karl Rehorn in seinem 1906 verfaßten Vorwort zur achten Auflage, doch habe man sie behutsam und wohlabgewogen vorgenommen. Zunächst sei der Inhalt klarer gegliedert worden. Verwandtes sei näher zusammengerückt, die Gedichte seien je nach Stimmung der Jahreszeit geordnet, die Prosastücke nach Stoffgebieten gruppiert. Damit würden der Gesamtinhalt übersichtlicher und der Gebrauch des Buches einfacher. Schwieriger und wichtiger als diese "weniger bedeutsamen Äußerlichkeiten" (S. III) sei jedoch die kritische Sichtung des Inhalts: "Was ist veraltet? Was entspricht nicht der Höhenlage des Verständnisses gerade dieser Altersstufe? Was ist sprachlich oder sachlich zu beanstanden? Und nun gar die heikelste Frage: Was ist aus unserer neueren und neuesten Literatur geeignet und wert, als Nahrungsstoff unserer Jugend geboten zu werden? Gerade diese letzte Entscheidung fordert strenge Kritik und sorgende Wahl, denn gar vieles, was uns bestechen möchte, atmet nicht naives Empfinden, sondern moderne Reflexion. Nun sind wir aber alle mehr oder minder 'moderne' Menschen und möchten uns leicht verleiten lassen, unser eigenes Gefallen den Kindern zuzumuten; und das ist nicht zulässig. Wenn nun doch manches Gedicht und Lesestück aus der Gegenwart in das Buch aufgenommen wurde, so soll das die bereitwillige Anerkennung bezeugen, daß auch unsere jüngste Jugendliteratur reich ist an edlem Gut" (S. III-IV). Der Band ist in fünf Abteilungen unterteilt und enthält insgesamt 212 Lesestücke, wobei zunächst die Gedichte, später die Prosatexte überwiegen. Auf die nach den Jahreszeiten gegliederte Abteilung "Haus und Jahr" (S. lff., mit den Untergruppen "Frühling", S. lff., "Sommer", S. 15ff., "Herbst", S. 33ff. und "Winter", S. 50ff.) folgen "Fabeln, Parabeln, Erzählungen" (S. 67ff.), "Märchen" (S. 137ff.), "Sage und Geschichte" (S. 206ff.) und "Aus der Natur. Bilder und Geschichten" (S. 225ff.). Alle Texte sind mit dem Namen ihres Verfassers versehen. Ein nach den zitierten Verfassern geordnetes Inhaltsverzeichnis liefert bibliographische Angaben der zugrundeliegenden Quellen. Wie schon die frühere Auflage enthält auch dieser Band vaterländische bzw. kaisertreue Texte. Das Repertoire an Erzählstoffen stimmt weitgehend mit dem bei Paldamus B II 1895 überein, allerdings ist vor dem Hintergrund der Äußerungen Rehorns im Vorwort festzustellen, daß er bei den traditionellen Erzählstoffen besonders Märchen ergänzt.

Missalek 1909

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T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Paldamus B II 1908, S. 68 = Dicke/Grubmüller, num. 201: Fuchs vor der Löwenhöhle ("Äsop"). - S. 68-69 = Dicke/Grubmüller, num. 599: Geschundener Wolf ("Nach Äsop"). - S. 69 = Dicke/Grubmüller, num. 402 (2): Der Löwenanteil ("Nach Äsop"). - S. 73 = Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel ("Äsop"). - S. 73-74 = AaTh 1579: Wolf, Ziege und Kohlkopf ("Colshorns Lesebuch"). - S. 79-80 = Mot. J 11: Shipwrecked shepherd distrusts the sea ("Äsop"). - S. 81-82 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Grimm"). - S. 83-84 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Christoph von Schmid"). - S. 85-86 = AaTh 729: Die goldene Axt des Meermannes ("August Gottlieb Meißner"). - S. 89-90 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Christian Fürchtegott Geliert"). - S. 91-92 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark ("Christoph von Schmid"). - S. 92-93 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert ("Wilhelm Curtman"). - S. 113-115 = AaTh 1651: Whittington's Cat ("Joachim Heinrich Campe"). - S. 137-138 = KHM 73, Dicke/ Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Brüder Grimm"). - S. 139-140= KHM 75, Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Brüder Grimm"). - S. 140-141 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Brüder Grimm"). - S. 146-147 = vgl. AaTh 700: Däumling ("Friedrich Rückert"). - S. 147-151 = KHM 45, AaTh 700: Däumling ("Brüder Grimm"). - S. 151-152 = KHM 153: Die Sterntaler ("Brüder Grimm"). - S. 153-154 = KHM 142, AaTh 676: Open Sesame ("Brüder Grimm"). - S. 155-157 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Grimm"). - S. 158-161 = AaTh 884: The Forsaken Fiancée: Service as Menial ("Ludwig Bechstein"). - S. 161-167 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Brüder Grimm"). - S. 167-172 = AaTh 327 A: Hansel und Gretel ("Ludwig Bechstein"). - S. 173-175 = AaTh 653: Die vier kunstreichen Brüder ("Oskar Dähnhardt"). - S. 175-179 = AaTh 554: The Grateful Animals ("Ludwig Bechstein"). - S. 184-192 = KHM 4, AaTh 326: Fürchten lernen ("Brüder Grimm"). - S. 192-195 = AaTh 554: The Grateful Animals ("Brüder Grimm"). S. 206 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Friedrich Rückert"). - S. 226-229 = AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen ("Johann Andreas Christian Löhr"). - S. 229-231 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Brüder Grimm").

Missalek 1909 Fibel für Lesen und Rechtschreiben nach phonetischen Grundsätzen bearbeitet von Wilhelm Missalek. Ausgabe Bfür einfache Schulverhältnisse. Vierte Auflage. Mit vielen Abbildungen. - Breslau: Ferdinand Hirt 1909. 72 S. S t a n d o r t : Pädagogisches Zentrum Berlin: mag.-r 373.32(075) F 14

Der erste Teil dieser Fibel, die vorrangig nach orthographischen Gesichtspunkten aufgebaut ist, enthält Lautzeichen, Wörter, Sätze und Lesestücke, deren Schreibung und Aussprache übereinstimmen, der zweite Teil behandelt die von der Aussprache abweichende Schreibung. Wie der Verfasser Wilhelm Missalek im Vorwort über die Einrichtung der Fibel ausführt, ist der Lesestoff - kurze Sachtexte, Gedichte, Fabeln, moralische Beispielgeschichten - so ausgewählt, daß er sich für den Anschauungsunterricht verwenden läßt: "Ausgehend von der nächsten Heimat des Kindes - Hof, Garten und Haus -, wo es sein Mütterlein, unsere Haustiere, den Garten mit dem Vogelnest, der Schnecke und dem Bienchen betrachtet, geht es im Frühling hinaus in seine weitere Heimat, erquickt sich im Sommer an der Quelle des Bächleins, lernt dann Herbstfreuden kennen, hört im Winter vom schönen Christbaum und singt im glücklichen Besitze seiner

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Die Lesebücher

Weihnachtsgeschenke ein lustiges Soldatenlied. Schließlich wird es Rekrut in der Schule und lernt die Zeit kennen. Wie der Morgen den Anfang machte, so bildet der Abend den Schluß" (S. 3). Gattungszuweisungen wurden nicht vorgenommen, die Verfasser der Texte sind nicht durchgehend angegeben. Neben kenntlich gemachten Übernahmen aus anderen Unterrichtswerken finden sich die Namen Curtman, Hoffmann von Fallersleben, Hey, von Schmid, Trojan u.a. Bei den typisierten Erzählstoffen handelt es sich ausschließlich um Fabeln der Äsop-Tradition. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Missalek 1909, S. 51 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus. - S. 62 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Dietrichs Lesebuch"). - S. 67 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Nach Aesop").

Stöwesand 1909 Lesebuch der Kleinen, nach der vereinigten Schreiblese- und Normalwortmethode und den Grundsätzen der Phonetik bearbeitet von F. Stöwesand, Lehrer in Magdeburg. Ausgabe A. Zweiter Teil. Für Volksschulen: Zweites Schuljahr. Für Hilfsschulen: Drittes, bezw. drittes und viertes Schuljahr. Vierte Auflage. Magdeburg: C.E. Klotz 1909. 80 S. S t a n d o r t : Pädagogisches Zentrum Berlin: mag.-r 373.32(075) L 9/2

Das Grundschullesebuch ist zum einen nach sprachlichen Phänomenen, zum anderen thematisch nach der kindlichen Erfahrungswelt gegliedert: Schule, Haus, Hof, Wohnort, Garten, Wasser, Feld, Wald, Friedhof, Jagd. Es folgen den Jahreszeiten zugeordnete Texte, vaterländische Lesestücke über den Geburtstag Kaiser Wilhelms II. und das Soldatenleben. Den Abschluß bilden Texte zu den Themen "Kindesleben" (z.B. "Rotkäppchen") und "Vom lieben Gott". Einige Texte sind ausdrücklich als Märchen bezeichnet (AaTh 729, AaTh 565, AaTh 333), die anderen Lesestücke - Gedichte, Sachtexte, moralische Beispielgeschichten, Fabeln, Sprichwörter und Reime - haben keine Gattungsbezeichnungen. Die Texte stammen unter anderem von Curtman, Reinick, Hey, Hoffmann von Fallersleben, Dinter, Krummacher und den unten genannten Verfassern. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Stöwesand 1909, S. 10 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Nach Luther"). - S. 10 = Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse ("Nach Chr. v. Schmid"). - S. 26 = AaTh 729: Die goldene Axt des Meermannes. - S. 47 = Dicke/ Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ("Chr. v. Schmid"). - S. 66 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. - S. 70-71 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Grimm"). - S. 74-76 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Gebr. Grimm").

Francke 1910/Frankfurter Fibel 1910

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Francke 1910 Vaterländisches Lesebuch. Herausgegeben von Hermann Francke. Erster Teil. Für die Unterstufe. Mit 32 Bildern, nach Zeichnungen von B. Woltze, in Holz geschnitten von K. Oertel. Fünfunddreißigste, nach der neuen Rechtschreibung veränderte Auflage. - Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger 1910. IV, 116 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-7887

Das für die Unterstufe bestimmte "Vaterländische Lesebuch" des Lehrers Hermann Francke ist in drei nicht näher bezeichnete Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt (S. 1-33) besteht aus Lese- und Schreibübungen in Schreib- und Druckschrift, die beiden anderen Abschnitte enthalten insgesamt 140 Lesestücke mit wachsendem Schwierigkeitsgrad. Die Verfasser der Texte sind im Inhaltsverzeichnis, nicht aber im Leseteil selbst angegeben. Inhaltliche Kriterien der Anordnung sind nicht erkennbar. Deutlich ist die moralisierende und religiöse Tendenz vieler Texte. Eine ausgesprochen vaterländische Prägung, die man nach der Formulierung des Titels erwarten könnte, läßt sich nicht feststellen, doch haben einige Stücke militaristische Züge: "Der Reitersmann. Ein Reitersmann muß haben: ein Pferdlein, um zu traben, den Bügel, aufzusteigen, den Zügel, auszuweichen, den Sattel, festzusitzen, die Peitsche, um zu fitzen, die Sporen, um zu wecken, den Helm, das Haupt zu decken, die Lanze, um zu spießen, Pistolen, um zu schießen, den Säbel an der Seiten; dann kann er lustig streiten" (S. 36). Erkennbar wird auch die Vorbereitung der kindlichen Rezipienten auf ihre spätere Rolle in der Gesellschaft. Ein Beispiel: "Das Lied vom feinen Mädchen. Ich bin ein fein's Mädchen, kann drehen das Rädchen, kann strikken die Maschen und flicken die Taschen, kann nadeln und putzen und fädeln und stutzen, kann singen und springen und braten und kochen das Fleisch und die Knochen" (S. 46). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Francke 1910, S. 39 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ("Chr. v. Schmid"). - S. 41 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein. - S. 44 = Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlangc. - S. 45 = Dicke/Grubmüller, num. 29: A f f e und Zimmermann. - S. 4 6 = Dicke/Grubmüllcr, num. 386: Löwe und Geiß. - S. 6 2 = Dicke/ Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus. - S. 71 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Gebr. Grimm"). - S. 80 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("Meißner"). - S. 81 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Grimm"). - S. 94 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Michaelis"). - S. 99-102 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Gebr. Grimm"). - S. 102-105 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Grimm"). - S. 114-115 = KHM 153: Die Stemtaler ("Gebr. Grimm").

Frankfurter Fibel 1910 Fibel. Herausgegeben von der Lesebuch-Kommission zu Frankfurt a.M. Bilder von Joseph Corregio. Durch Verfügung Königlicher Regierung zu Wiesbaden

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Die Lesebücher

vom 24. November 1909, T.B. II 15288 zur Einführung genehmigt. - Frankfurt a.M.: Franz Benjamin Auffarth 1910.112 S. Standort

Pädagogisches Zentrum Berlin: mag.-r 373.32(075) F 23

Die Frankfurter Fibel ist für den Erstlese- und Schreibunterricht bestimmt. Nach der Vermittlung von Lauten und Worten führt sie in das Lesen einzelner kurzer Sätze und Texte ein. Reime, Gedichte, Gebete, Märchen und Sachtexte von Curtman, Trojan, Reinick, Hey, Hoffmann von Fallersleben u.a. finden sich hier. Sie sind auf die kindliche Umgebung bezogen (Tiere, Jahreszeiten, Kaufladen etc.), und auch die Erziehung zu den staatsbürgerlichen Pflichten fehlt nicht. "Die Soldaten" heißt das folgende Gedicht von G. Chr. Dieffenbach: "1. Da kommen die Soldaten in gleichem Schritt und Tritt, darf keiner stehen bleiben, sie müssen alle mit. 2. Der Tambour schlägt die Trommel, der Hauptmann geht voran, und dort der Fahnenträger schwingt hoch die stolze Fahn. 3. Wenn ich erst groß geworden, so groß als wie ein Mann, daß ich die Flinte tragen und recht marschieren kann, 4. dann sollt ihr einmal sehen, dann geh ich wacker mit, marschier mit den Soldaten in gleichem Schritt und Tritt" (S. 71). T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Frankfurter Fibel 1910, S. 79 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Brüder Grimm"). - S. 75-76 = Mot. F 451.5.1.4: Dwarfs gold ("Brüder Grimm"). - S. 82-86 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Brüder Grimm"). - S. 102 = KHM 153: Die Sterntaler ("Brüder Grimm"). - S. 110-112 = KHM 80, AaTh 2021 A: The Death and the Cock + AaTh 2021: The Cock and the Hen ("Brüder Grimm").

Des Kindes Heimat 1910 Des Kindes Heimat. Eine Fibel für unsere Kleinen. Genehmigt von der Königl. Regierung zu Düsseldorf. Erster Teil. Preis gebunden 55 Pf. - Düsseldorf: L. Schwann 1910. 86 S. S t a n d o r t : UB Düsseldorf: P.u.R. 312

Von einzelnen Lauten ausgehend, führt diese Fibel über Wörter und einfache Sätze in das Lesen kurzer Texte ein, bei denen es sich zumeist um Sachtexte aus Alltag und städtischer Umwelt handelt. Es folgen 65 Lesestücke mit wachsendem Schwierigkeitsgrad, Sachtexte, Gedichte, moralische Beispielgeschichten und Märchen im Wechsel. Verfasserangaben finden sich nur teilweise, eine Gattungsbezeichnung steht nur bei den Texten aus den "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Grimm. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Des Kindes Heimat 1910, S. 77-78 = KHM 153: Die Stemtaler ("Märchen. - Brüder Grimm"). - S. 81-82 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Märchen. - Brüder Grimm"). - S. 83-86 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Märchen. Brüder Grimm").

Lesebuch für Volksschulen II 1910

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Lesebuch für Volksschulen II 1910 Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs. II. Teil. (Viertes und fünftes Schuljahr.) - StuttgartlBerlinILeipzig: Union Deutsche Verlagsgesellschaft 1910. 368 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 4(l,10)-2+l

Dieses für das vierte und fünfte Schuljahr vorgesehene "Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs" bringt in den vier Abteilungen "Aus dem Menschenleben" (S. 1 lff.), "Aus der Natur" (S. 82ff.), "Aus unserem Heimatland Württemberg" (S. 167ff.) und "Aus dem deutschen Vaterland" (S. 258ff.) insgesamt 232 Lesestücke. Prosatexte und Gedichte stehen in lockerer Reihenfolge, wobei die Prosatexte überwiegen. Ein einführendes oder erläuterndes Vorwort gibt es nicht in diesem Band. Die aufgeführten traditionellen Erzählstoffe sind auf alle vier Abteilungen verteilt. Deutlich wird in diesem Lesebuch sowohl der regionale württembergische wie der vaterländische Bezug. Auffällig ist die große Anzahl von Sagenbearbeitungen in den beiden entsprechenden Abteilungen, z.B. S. 171-172: "Die Sage von der Regiswindis" ("Paul Barth"), S. 182-183: "Die Wunnensteiner Glocke" ("Paul Barth"), S. 185-187: "Der Geiger zu Gmünd" ("Justinus Kerner"), S. 189-190: "Die Sage vom Hirschgulden" ("Nach Gustav Schwab"), S. 191-193: "Der Reußenstein" ("Wilhelm Hauff'), S. 193-195: "Sage von der Belagerung der Burg Hohenstaufen" ("Nach der Göppinger Heimatkunde und Otmar Schönhuth"), S. 197-199: "Die Sage von der schönen Lau" ("Eduard Mörike"), S. 212-214: "Sage vom Mummelsee" ("Emil Frommel"), S. 214-215: "Der Mummelsee" ("August Schnezler"), S. 267-270: "Die Heinzelmännchen" ("August Kopisch"), S. 270-271: "Eppelin von Gailingen" ("Theodor Aufsberg"), S. 271-274: "Rübezahl" ("Johann Heinrich Lehnert"), S. 274-276: "Der hartgeschmiedete Landgraf" ("Jakob und Wilhelm Grimm"), S. 335-336: "Sage vom Schwanritter" ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Der Bestand an traditionellen Erzählstoffen in diesem Band zeichnet sich besonders durch die Vielfalt der vertretenen Gattungen aus. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 23-24 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Johann Peter Hebel"). - S. 24-25 = AaTh 845: Der Alte und der Tod ("August Gottlieb Meißner"). - S. 26 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Martin Luther"). - S. 26 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Nach Äsop"). - S. 29-32 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 51-53 = AaTh 1416: Die neue Eva ("Ludwig Aurbacher"). - S. 53-54 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Johann Benjamin Michaelis"). - S. 54-55 = KHM 184, AaTh 2039: Hufnagel ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 55-56 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Gottfried August Bürger"). - S. 56-57 = Mot. J 1442.1: The cynic wants sunlight ("J.C. Andrä"). - S. 64-69 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 69-73 = AaTh 1243: The Wood is Carried Down the Hill + AaTh 1245: Sonnenlicht im Sack + AaTh 1245**: Trying to Catch Light in a Mouse-trap ("Gustav Schwab"). - S. 74-75 = AaTh 1804 B: Payment with the Clink of Money ("Gustav Weise"). - S. 76-81 = AaTh 709: Schneewittchen ("Theodor Storm"). - S. 119 = Dicke/

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Die Lesebücher

Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Martin Luther"). - S. 123-124 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation ("AJ. Liebeskind"). - S. 134 = Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse ("Nach Äsop"). - S. 141-145 = AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Ludwig Bechstein"). - S. 146-147 = Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlange ("August Gottlieb Meißner"). - S. 151-153 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit ("Wilhelm Harnisch"). - S. 176-177 = Mot. J 1545.4.1: The besieged women's dearest possession (Women of Weinsberg) ("Adelbert v. Chamisso"). - S. 203-208 = AaTh 1231: Sieben Schwaben ("Nach Ludwig Aurbacher"). - S. 233-235 = vgl. AaTh 922: Kaiser und Abt (Mot. J 1115.6: Clever peasant + Mot. H 810: Riddles based on the Bible or legend + Mot. H 711.1: How much am I (the king) worth? Twentynine pieces of silver, for Christ was sold for thirty + Mot. J 1291.3.1: How much cloth would it take to make God's coat? ("Nach Karl Weitbrecht"). - S. 259-260 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Adelbert von Chamisso"). - S. 276-277 = Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) ("Jakob und Wilhelm Grimm").

Miekley/Sühring [um 1910] Deutsche Fibel nach dem phonetischen Prinzip und nach der auflösend=zusammenstellenden Lehrweise bearbeitet von W. Miekley und H. Sühring. Ausgabe A mit Gruppenbildern in Stahlstich. 11. Airflage. Berlin!Potsdam!Leipzig: A. Steins Verlagsbuchhandlung [um 1910], 114 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-7586

In ihrem ersten Teil ist die "Deutsche Fibel" von W. Miekley und H. Sühring nach sprachlichen Kriterien aufgebaut. Bis S. 52 enthält sie zunächst Übungen zum Lesen von Buchstaben, Silben und Wörtern; der erste zusammenhängende Text erscheint auf S. 20, es folgen Texte von und nach Löwenstein, von Schmid, Hey u.a. Die Sachtexte, Gedichte, Sprüche, Rätsel, Lieder, moralischen Beispielgeschichten und Fabeln des zweiten Teils sind in verschiedene Kapitel gegliedert. Die religiöse Thematik wurde weitgehend auf das erste Kapitel, "Das Kind und Gott" (S. 53ff.), beschränkt, an das sich Kapitel anschließen, die zunächst auf den kindlichen Erfahrungshorizont in einer ländlichen Umgebung abgestimmt sind: "Das Leben in der Familie" (S. 56ff.), "Das Leben im Hof und Garten" (S. 62ff.), "Das Leben im Dorf, auf der Flur und im Walde" (S. 75ff.). Mit den Kapiteln "Die Stadt und das Vaterland" (S. 97ff.), das unter anderem Herrscheranekdoten auch über Kaiser Wilhelm enthält, und "Der Himmel" (S. 105ff.) wird die dargestellte Welt vervollständigt, den Abschluß bildet "Allerlei" (S. 109ff.). Eine ganze Reihe von Texten soll offenbar das Verständnis für das Leben, die Arbeit und die Probleme der bäuerlichen Bevölkerung fördern. Von Interesse für die historische Erzählforschung ist in diesem Zusammenhang besonders die ohne Angabe einer Quelle abgedruckte Geschichte von einem Prinzen, der sich verächdich gegen einen Bauern verhält und daraufhin vom König eine Lektion erteilt bekommt. Als ihm nämlich zur Strafe das Brot entzogen wird und er sich darüber beim König beschwert, bekommt er zur Antwort: "Wenn du Brot essen

Niederdeutsche Fibel [1910]

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willst, so darfst du auch den Mann nicht verachten, der im Schweiße seines Angesichts das Korn bauet, aus dem das Brot bereitet wird!" (S. 76). Diese Anekdote ist auch aus der Unterhaltungsliteratur des 18. Jahrhunderts bekannt: In dem 1768 erschienenen Schwankbüchlein "Neuer Bienenkorb voller ernsthaften und lächerlichen Erzählungen" (Erste Sammlung, num. 155) soll auf dieselbe Art und Weise einem Pagen am Hof Ludwigs XIV. zur Einsicht in die Bedeutung des Nährstands verholfen werden (vgl. Tomkowiak 1987, S. 155). Mit Ausnahme der Erzählung "Das Hirtenbüblein" (AaTh 922) handelt es sich bei den typisierten Erzählstoffen um Fabeln. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Miekley/Sühring [um 1910], S. 45 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß ("Nach Chr. v. Schmid"). - S. 72 = Mot. K 452.1: Dividing the discovered oyster ("Chr. v. Schmid. (Gekürzt.)"). - S. 78 = Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I ("W. Curtmann"). - S. 82 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke. - S. 83 = Dicke/ Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Nach Mart. Luther"). - S. 83-84 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Gebr. Grimm"). - S. 84 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt - S. 84-85 = Dicke/Grubmüller, num. 393: Löwe und Pferd. - S. 85 = Mot. K 551.3.6: Respite from death while victim dances ("Nach H. Pröhle"). - S. 88 = KHM 73 (1), vgl. Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Nach Grimm"). - S. 88-89 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Äsop"). - S. 111-112 = Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind ("Heinrich Dittmar").

Niederdeutsche Fibel [1910] Niederdeutsche Fibel verfaßt und bearbeitet von Schulmännern des Regierungsbezirks Stade unter Mitwirkung von Hans am Ende, Fritz Mackensen, Heinrich Vogeler und Bernhard Winter. Erstes Schuljahr. Bilder von Bernhard Winter. Berlin: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger [1910], ([Rückseite des Titelblatts:] 21. bis 50. Tausend. Ausgabe B. Für die Provinzen Brandenburg, Pommern, Ostpreußen, Westpreußen, Posen und Schlesien.) 76 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-7832

Die unter Mitwirkung namhafter Worpsweder Künstler verfaßte "Niederdeutsche Fibel" führt anhand von Lese- und Schreibübungen zunächst einzelne Buchstaben ein. Auf S. 38 folgt dann der erste zusammenhängende Text, und bis S. 60 erscheinen pro Seite eine von der kindlichen Erfahrungswelt ausgehende Abbildung und ein dazu passender Text. Vermischte Texte, vielfach moralischen oder religiösen Inhalts, schließen sich an. Die Fabel von Ameise (hier Biene) und Taube und das Sterntaler-Märchen gehören zu den im untersuchten Material am häufigsten anzutreffenden Erzählstoffen. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Niederdeutsche Fibel [1910], S. 56 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 63-64 = KHM 153: Die Sterntaler ("Brüder Grimm").

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Die Lesebücher

Zöller 1910 Mein erstes Lesebuch. Fibel für den ersten Deutsch=Unterricht. Teil I des hessischen Lesebuchs. Von K. Zöller. Zweite verbesserte Auflage. 10. bis 20. Tausend. - Gießen: Emil Roth 1910.119 S. S t a n d o r t : StB Mainz: 4/447a

Das 1907 von K. Zöller verfaßte Vorwort zur ersten Auflage zeigt in wenigen Worten die Grundzüge auf, die für die Ausarbeitung dieser reich illustrierten Fibel maßgeblich waren. So sei der Aufbau des Lautmaterials an der zunehmenden Leistungsfähigkeit des Kindes orientiert, Rechtschreiben und Schönschreiben würden durch die reichliche Darstellung der Schreibschrift als Anschauungsmaterial bedeutend gefördert, und die Wortgruppen, Einzelsätze und kleinen sprachlichen Einheiten seien so gewählt, daß sie leicht zu den verschiedensten mündlichen und schriftlichen Übungen verwendet werden könnten. Bei der Auswahl und Anordnung des Lesestoffs habe man größte Rücksicht auf den Sachunterricht genommen: "Eine Hauptaufgabe wurde darin erblickt, durch planmäßige Darbietung wertvoller Stoffe den Anschauungsunterricht unterstützend zu begleiten und dadurch das Gesichtsfeld des Kindes stets zu erweitem, dem Fühlen und Wollen gesunde Anregung zu geben und auf die Gesinnung veredelnd einzuwirken" (S. [I]). Die beigegebenen Bilder sollen die Aufmerksamkeit des Kindes erregen, "sie bieten die nächste, sinnliche Anregung zur Betätigung der Phantasie" (S. [I]). Vom Leichten zum Schweren allmählich fortschreitend, wolle die Fibel "stufenweis und lückenlos, dabei anregend und unter steigender Freudigkeit des Kindes zum Ziele führen" (S. [II]). Zöllers Vorwort zur vorliegenden zweiten Auflage erwähnt die freundliche Aufnahme, die das Buch bis weit über Hessens Grenzen hinaus gefunden und seine praktische Brauchbarkeit bewiesen habe. Deshalb sei sie nach denselben Grundsätzen bearbeitet wie die erste. Die Fibel enthält nach dem eigentlichen Lese- und Schreiblernteil im zweiten Teil 108 Lesestücke: Gedichte, Gebete, Sachtexte, Fabeln und Märchen. Die Texte gehen vom Alltag in einer ländlichen Umwelt aus. Verfasserangaben oder Gattungszuweisungen finden sich nicht. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Zöller 1910, S. 84-85 = Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I. - S. 91 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle. - S. 100 = Dicke/ Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. - S. 112-114 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein. S. 115-118 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters.

von Bredow u.a. 11911

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von Bredow u.a. 11911 (vgl. auch von Bredow u.a. II 1911, von Bredow u.a. III 1911)

Neuland. Deutsches Lesebuch für höhere Mädchenschulen. Auf Grund der Bestimmungen über die Neuordnung des höheren Mädchenschulwesens vom 18. Augustund 12. Dezember 1908 bearbeitet von Maria von Bredow, Oberlehrerin an der Auguste-Viktoriaschule in Charlottenburg, Dr. Thomas Lenschau, Direktor der Königlichen Augustaschule in Berlin, Professor Dr. Erich Meyer, Direktor der höheren Mädchenschule in Grunewald, Dr. Ferd. Jak. Schmidt, Direktor der Margaretenschule in Berlin. Teil I: Klasse 9 (Zweites Schuljahr). Ausgabe B für paritätische Schulen. Bearbeitet von Elisabeth Mießen, Direktorin der städt. höheren Mädchenschule in Viersen. Dritte Auflage. - Frankfurt am Main/Berlin: Moritz Diesterweg 1911. XU, 190 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 9(3,11)-1

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Dieser erste Teil des Lesebuchs "Neuland" ist für das zweite Schuljahr höherer Mädchenschulen bestimmt. Neben dem in der Reihenfolge der Stücke angeordneten Inhaltsverzeichnis listet ein Schriftsteller-Verzeichnis die einzelnen Stücke unter ihren jeweiligen Verfassern auf, die mit Lebensdaten, Beruf und der bibliographischen Angabe der benutzten Quelle kurz vorgestellt werden. Der Band ist in die drei Abschnitte "In Haus und Schule" (S. Iff.), "In Stadt und Land" (S. 59ff.) und "In Wald und Feld" (S. 133ff.) gegliedert und enthält insgesamt 197 Lesestücke, Prosa und Gedichte in bunter Folge. Die vertretenen Verfasser sind in der Mehrzahl populäre Schriftsteller und Kinder- und Jugendbuchautoren des 19. Jahrhunderts. Innerhalb der einzelnen Abschnitte bilden die Texte thematische Gruppen. So werden etwa Stücke zu einzelnen Tieren zusammengefaßt oder Texte zu Tages- und Jahreszeiten. Die Adressierung an ein weibliches Publikum spiegelt sich nicht unbedingt in der Auswahl der Stücke, die Anzahl der rein moralisierenden Texte ist zugunsten von 'zweckfreien' Kinderreimen und Naturgedichten eher gering. Unter den aufgelisteten Erzählstoffen überwiegen Fabeln und Märchen, deren moralisierende Tendenz allerdings nicht übersehen werden darf. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : von Bredow u.a. I 1911, S. 20-21 = KHM 18, Dicke/ Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 22-23 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Paysen Petersen nach Äsop"). - S. 2934 = KHM 3, AaTh 710: Marienkind ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 36-37 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 38 = KHM 153: Die Sterntaler ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 56-57 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 86-88 = KHM 10, AaTh 210: Cock, Hen, Duck, Pin, and Needle on a Journey ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 97-98 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 113-114 = Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday ("Ludwig Bechstein"). - S. 117 = KHM 184, AaTh 2039: Hufnagel ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 119 = Dicke/ Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - S. 141 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Nach Luther"). - S. 142-143 = Dicke/

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Die Lesebücher

Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf + Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer ("Adolf Kuhn"). - S. 148-151 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 157-164 = KHM 15, AaTh 327 A: Hänsel und Gretel ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 176-178 = AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Ludwig Bechstein"). - S. 179-180 = AaTh 1*: The Fox Steals the Basket + Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer ("Ludwig Bechstein"). - S. 181-183 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 186-190 = KHM 169, AaTh 431: Haus im Walde ("Jakob und Wilhelm Grimm").

von Bredow u.a. II 1911 (vgl. auch von Bredow u.a. 11911, von Bredow u.a. III 1911)

Neuland. Deutsches Lesebuch für höhere Mädchenschulen. Auf Grund der Bestimmungen über die Neuordnung des höheren Mädchenschulwesens vom 18. Oberlehrerin August und 12. Dezember 1908 bearbeitet von Maria von Bredow, in Charlottenburg, Dr. Thomas Lenschau, an der Auguste-Viktoriaschule Direktor der Königlichen Augustaschule in Berlin, Professor Dr. Erich Meyer, Direktor der höheren Mädchenschule in Grunewald, Dr. Ferd. Jak. Schmidt, Direktor der Margaretenschule in Berlin. Teil II: Klasse 8 (Drittes Schuljahr). Ausgabe B für paritätische Schulen. Bearbeitet von Elisabeth Mießen, Direktorin der städt. höheren Mädchenschule in Viersen. Dritte Auflage. - Frankfurt am Main/Berlin: Moritz Diesterweg 1911. XI, 219 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 9(3,11)-2

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Der für das dritte Schuljahr konzipierte zweite Teil von "Neuland" entspricht in der Gestaltung dem ersten. Auch hier stellt ein Schriftsteller-Verzeichnis die Autoren der Textvorlagen kurz vor, auch hier ist das Material (158 Lesestücke) in drei Abschnitte unterteilt. Einen zusätzlichen kleinen Abschnitt bildet das erste Stück, das Lied "Das walte Gott" von Johann Betichius. Wie im ersten Teil ist der Bezug zur Natur von Bedeutung, der Abschnitt "Das Leben in der Natur", untergliedert in die Jahreszeiten "Frühling" (S. 2ff.), "Sommer" (S. 46ff.), "Herbst" (S. 85ff.) und "Winter" (S. 107ff.), ist der umfangreichste des Bandes. Als zweiter Abschnitt folgt "Ernstes und Heiteres aus dem Menschenleben" (S. 127ff.), wobei des Kaisers Beschäftigungen, seine Wohnung und sein Geburtstag nicht vergessen werden (S. 162-165), und der dritte Abschnitt bietet schließlich "Allerlei aus dem Märchenland" (S. 166ff.). Das Konzept einer dem Geschmack der Zeit entsprechenden kindgerechten Auswahl nicht allzu stark moralisierender bzw. ideologisch gefärbter Texte wurde beibehalten. Daß eine Reihe der aus den "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Grimm übernommenen Märchen das Schicksal einer weiblichen Heldin erzählt, ist vor dem Hintergrund der Zweckbestimmung des Lesebuchs für höhere Mädchenschulen zu sehen. T y p i s i e r t e E r z ä h l S t o f f e : von Bredow u.a. II 1911, S. 20-21 = Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind ("Meißner nach Camerarius"). - S. 57 = Dicke/Gnibmüller, num. 321: Igel und Schlange ("August Gottlieb Meißner nach Absthenius [sie!]"). - S. 69 = vgl. Mot.

von Bredow u.a. III 1911

171

W 195.1: Goose and turkey envious of peacock point out its ugly legs and voice ("August Gottlieb Meißner"). - S. 75-76 = Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn ("Simrock= Steinhoevel"). - S. 76 = Dicke/Gnibmiiller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen ("Äsop"). - S. 114-115 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Äsop"). - S. 122 = Dicke/ Grubmüller, num. 94: Beladener Esel ("Wilhelm Werther"). - S. 122-123 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Nach Äsop"). - S. 123-124 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch ("Nach Äsop"). - S. 124 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Nach Äsop"). - S. 128-129 = AaTh 769: Tränenkrüglein ("Ludwig Bechstein"). - S. 133 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 135 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Nach Äsop"). - S. 137 = vgl. Mot. M 411.2: Beggar's curse ("Karl Möllenhoff"). - S. 139141 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit ("Volkssage"). - S. 141-142 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Johann Peter Hebel"). - S. 143 = AaTh 922: Kaiser und Abt ("Karl Müllenhoff"). - S. 166-172 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 172-175 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 175-178 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 182- 1S8 = KHM 53, AaTh 709: Schneewittchen ("Jakob und Wilhelm Grimm"). S. 189 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 190-191 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 192-193 = KHM 132, AaTh 47 A: Fuchs (Bär) am Pferdeschwanz ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 194 = KHM 172, AaTh 250 A: Hunder ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 194-197 = KHM Anh. 5, AaTh 545 B: Der gestiefelte Kater ("Nach Charles Perrault"). - S. 198-200 = KHM 171, Dicke/Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 200-202 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 208-210 = KHM 25, AaTh 451: Mädchen sucht seine Brüder ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 210-214 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 214-217 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Jakob und Wilhelm Grimm").

von Bredow u.a. III 1911 (vgl. auch von Bredow u.a. 11911, von Bredow u.a. II 1911)

Neuland. Deutsches Lesebuch für höhere Mädchenschulen. Auf Grund der Bestimmungen über die Neuordnung des höheren Mädchenschulwesens vom 18. August und 12. Dezember 1908 bearbeitet von Maria von Bredow, Oberlehrerin an der Auguste-Viktoriaschule in Charlottenburg, Dr. Thomas Lenschau, Direktor der Königlichen Augustaschule in Berlin, Professor Dr. Erich Meyer, Direktor der höheren Mädchenschule in Grunewald, Dr. Ferd. Jak. Schmidt, Direktor der Margaretenschule in Berlin. Teil III: Klasse 7 (Viertes Schuljahr). Ausgabe B für paritätische Schulen. Bearbeitet von Elisabeth Mießen, Direktorin der städt. höheren Mädchenschule in Viersen. Dritte Auflage. - Frankfurt am MainlBerlin: Moritz Diesterweg 1911.X, 259 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 10(3,11)-3

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Während in den vorangegangenen Teilen dieses Lesebuchs Gedichte und Prosatexte in bunter Folge erschienen, unterscheidet der vorliegende Band für das vierte Schuljahr streng zwischen "Poesie" (S. lff., 57 Nummern) und "Prosa"

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Die Lesebücher

(S. 61ff., 44 Nummern, zum Teil mit Unternummem). Ein SchriftstellerVerzeichnis liefert wie in den vorherigen Bänden Kurzinformationen über die einzelnen Verfasser der Lesestücke. Zu Beginn des Lesebuches stehen Gedichte "Von Tages- und Jahreszeiten" (S. Iff.), es folgen in der Poesie-Abteilung zwei Kapitel, in denen sehr deutlich die Liebe zum Deutschen, zum Vaterland und zum Kaiser gefördert werden soll: "Von deutscher Art und Sitte" (S. 19ff.) und "Aus deutscher Sage und Geschichte" (S. 32ff.), mit bekannten identifikationsstiftenden Stoffen, Themen und Liedern wie z.B. S. 36: "Siegfrieds Schwert" ("Ludwig Uhland"), S. 37: "Gotentreue" (S. 37), S. 40: "Barbarossa" ("Friedrich Rückert"), S. 55: "Blücher am Rhein" ("August Kopisch"), S. 56: "Die Wacht am Rhein" ("Max Schneckenburger"), S. 57: "Des deutschen Knaben Tischgebet" ("Karl Gerok"), S. 59: "Mein Vaterland" ("Hoffmann von Fallersleben"), S. 59: "Heil dir im Siegerkranz" ("Heinrich Harries"). Die Prosa-Abteilung beginnt mit dem Kapitel "Märchen und Sagen" (S. 61ff.), in das außer den unten aufgeführten Texten auch einige Kunstmärchen von Hans Christian Andersen (S. 73ff.: "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern", S. 76ff.: "Der standhafte Zinnsoldat"), Wilhelm Hauff (S. 80ff.: "Die Geschichte vom Kalif Storch") und Richard Leander (S. 89ff.: "Der Wunschring"), einige Sagen des klassischen Altertums und einige Sagen aus dem Nibelungen-Zyklus Eingang gefunden haben. Die Kapitel "Fabeln und Erzählungen" (S. 199ff.) und "Aus dem Naturleben" (S. 213ff., unter anderem mit Texten über Wasserleitungen, den Verkehr in der Großstadt und den deutschen Kriegshafen Kiel) bilden den Abschluß des Bandes. Das vorliegende Exemplar enthält noch einen "Anhang für Niedersachsen", der dreizehn, zum Teil mundartliche Texte enthält. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : von Bredow u.a. III 1911, S. 35 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Adelbert von Chamisso"). - S. 61-66 = KHM 89, AaTh 533: Der sprechende Pferdekopf ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 66-70 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 70-72 = KHM 44, AaTh 332: Gevauer Tod ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 93-94 = Mol. K 219.6: Devil gets an animal in place of a human being ("Joseph Müller"). - S. 199 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - S. 200 = Dicke/Grubmüller, num. 369: Kürbis und Palme ("August Gottlieb Meißner"). - S. 200-201 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("August Goulieb Meißner nach Äsop"). - S. 201-202 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("August Gottlieb Meißner"). - S. 202 = Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - S. 202 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting ("Gotthold Ephraim Lessing nach Äsop"). - S. 205-207 = Dicke/Grubmüller, num. 512: Befreite Schlange, Mann und Fuchs ("F. Schulz"). - S. 207-208 = AaTh 1245: Sonnenlicht im Sack + AaTh 1245**: Trying to Catch Light in a Mousetrap ("Gustav Schwab"). - S. 208-209 = AaTh 1278: Die merkwürdige Markierung ("Gustav Schwab"). - S. 209-210 = AaTh 1651: Whittington's Cat + AaTh 1281: Getting Rid of the Unknown Animal ("Gustav Schwab"). (Anhang für Niedersachsen) S. 235-238 = KHM 187, AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 238-245 = KHM 19, AaTh 555: Fischer und seine Frau ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 245-248 = KHM 96, AaTh 707: Die drei goldenen Söhne ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 248-256 = KHM 47, AaTh 720: Totenvogel ("Jakob und Wilhelm Grimm").

Heider/Nohl 11911

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Heider/Nohl 11911 (vgl. auch Heider/Nohl II 1911)

Lesebuch für Mittelschulen in vier Teilen herausgegeben von Friedrich Heider, Rektor der Mittelschule in Weißwasser 0.=L„ und Walter Nohl, Direktor der Höheren Mädchenschule in Nowawes. Ausgabe für Schlesien. Erster Teil. Für das 2. und 3. Schuljahr. Mit 42 Abbildungen. - Breslau: Ferdinand Hirt 1911. XVI, 256 S. S t a n d o r t : Georg-Gckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DBRII 3(1,11)1

Das Vorwort des Verlegers und der Herausgeber gibt eine Einfuhrung in alle vier Teile dieses "Lesebuchs für Mittelschulen", dessen erster Teil für das zweite und dritte Schuljahr bestimmt ist, der zweite Teil für das vierte und fünfte, der dritte für das sechste und siebente und der vierte für das achte und neunte Schuljahr. Nach der Neuordnung des preußischen Mittelschulwesens durch den Ministerialerlaß vom 3. Februar 1910 (vgl. Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen 1910) solle der deutsche Unterricht auch femer den Mittelpunkt des gesamten Unterrichts bilden, heißt es, und daher dürfe das für Mittelschulen geforderte Lesebuch nicht nur literarischen Zwecken dienen, sondern müsse auch, "der modernen Entwicklung unsers nationalen Lebens entsprechend, 'den sachkundlichen Unterricht beleben und vertiefen und das Gemüt des Kindes in religiös-sittlicher, nationaler und ästhetischer Hinsicht pflegen"' (S. III). Dementsprechend enthalte das Lesebuch Proben aus den Haupterscheinungen aller Perioden der deutschen Nationalliteratur, wobei diejenigen literarischen Erscheinungen bevorzugt worden seien, "die die Eigenart des deutschen Wesens, namentlich seine Gemütstiefe, seine schlichte Innigkeit und seine Neigung zu denkender Betrachtung der Dinge" (S. III) am klarsten veranschaulichten. So erkläre sich auch die große Zahl von Sagen und Märchen, von Fabeln und Parabeln in diesem Buche. Neben der Epik und Didaktik sei auch die Lyrik zu ihrem Recht gekommen, von der Darbietung dramatischer Proben habe man allerdings abgesehen, bis auf eine Ausnahme: "Uhlands 'Herzog Ernst von Schwaben', das als kulturgeschichtliche Musterdarstellung einer Verweisung in Acht und Bann den Verfassern unentbehrlich schien" (S. III). Bei der Anordnung des Lesestoffs stehe nicht der literaturgeschichtliche Gesichtspunkt im Vordergrund, der die Texte chronologisch nach ihrer Entstehungszeit ordnen würde, auch habe man nicht zwischen poetischen und prosaischen Stücken unterschieden. Vielmehr sei die Reihenfolge durch den Inhalt der Lesestücke bestimmt. Geschlossene Lebensbilder "unserer Dichterheroen" (S. IV) zu vermitteln, sei Aufgabe des Lehrers, die ihm durch eine Anzahl von Lesestücken mit "interessanten Mitteilungen aus dem Leben unsrer beliebtesten Dichter" (S. IV), besonders in Teil IV, erleichtert würde. Selbstverständlich dürfe sein, daß "behufs intensiver Pflege des ästhetischen Gefühls in der Mittelschule" aus dem Lesebuch alles "nach Inhalt oder Form

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Die Lesebücher

Unschöne oder gar Gemeine" (S. IV) unnachsichtlich ausgeschieden worden sei. Inhaltlich sei dafür Sorge getragen, daß "die verschiedensten Seiten unsers modernen Kulturlebens" (S. IV) zur Darstellung gebracht seien: "Dabei ist neben der Pflege des religiös-sittlichen und nationalen Lebens besonderes Gewicht auf Vertiefung des Sinnes für häusliches Leben und Familienglück als die letzte Quelle unsrer nationalen Wohlfahrt gelegt worden" (S. IV). Auch mit den Verhältnissen des realen Lebens suche das Lesebuch die Schüler bekannt zu machen, "mit der gewaltigen Entwicklung, die Handel und Gewerbe, zumal das Kunsthandwerk, wie namentlich die Verkehrsmittel zu Wasser, zu Lande und über Land in unserm Zeitalter der Naturwissenschaften genommen haben" (S. V). Deshalb seien die verschiedensten Zweige moderner Tätigkeit in Fabrik und Handwerksstube zur Darstellung gekommen. Auch in den geschichtlichen und geographischen Partien des Buches trete die Darstellung der Kulturentwicklung Deutschlands wie fremder Staaten in den Vordergrund, vor allem aber sei der Heimatkunde das ihr zustehende Recht dadurch gewährt worden, daß jeder der vier Teile eine größere Anzahl von Lesestücken aus der heimatlichen Sage, Geschichte und Erdkunde bringe. Darstellungen aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte habe man berücksichtigt sowie die "Kulturentwicklung der antiken Welt", namentlich soweit sie später für die "germanische Völkerwelt" von Einfluß und Bedeutung geworden sei (S. V). Aus der älteren deutschen Geschichte seien besonders "Mythus und Sage unsrer germanischen Vorfahren berücksichtigt worden, Stoffe, die das Interesse der Jugend erfahrungsgemäß in höchstem Maße in Anspruch nehmen" (S. V). Besondere Aufmerksamkeit habe man der "Bürgerkunde" geschenkt, deren Einführung in den Unterricht der Jugend, "auch der weiblichen", sich immer mehr als Bedürfnis herausstelle. Hier gehe es um Artikel wie "Fabrikherr und Arbeiter", "Vom Weltverkehr", "Geld und Währung", "Wozu zahlen wir Steuern?", "Bist du versichert?", "Wie es bei der Reichstagswahl zuging" und besonders "Die staatliche Arbeiterfürsorge unter Kaiser Wilhelm I. und Wilhelm II." (S. VI). Das Vorwort schließt mit dem Wunsch: "Möge das Lesebuch mit dazu dienen, den erwarteten Aufschwung des Mittelschulwesens zu sichern und zu fördern; möge es sich vor allem als geeignet erweisen, deutsche Art und deutsche Sitte wie das Verständnis unsers vaterländischen Schrifttums zu pflegen und in immer weitere Kreise unsers Volkes zu tragen!" (S. VI) Insgesamt 251 Lesestücke enthält der vorliegende erste Teil des Lesebuches, Prosa und Gedichte nebeneinander. Die Gliederung erfolgt in zehn Abschnitten, von denen der erste "Aus Haus und Schule", mit den fünf Kapiteln "Tageslauf' (S. lff.), "Die Schule" (S. 7ff.), "Eltern und Geschwister" (S. 12ff.), "Des Kindes Pflichten" (S. 26ff.) und "Das Kind bei Spiel und Scherz" (S. 47ff.) direkt am engeren kindlichen Erfahrungsbereich orientiert, der längste ist. Die anderen Abschnitte tragen die Überschriften: "Aus dem Menschenleben" (S. 53ff.), "Das Kind und Gott" (S. 70), "Im Wechsel der Jahreszeiten" (S. 90ff.), "In Hof und Garten" (S. 120ff.), "In Wald und Flur" (S. 142), "Das Leben in Dorf und Stadt" (S. 164ff.) und "Allerlei Geschichten" (S. 185ff.). Im Abschnitt "Bilder aus der

Heider/Nohl II 1911

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Heimat" (S. 2 1 3 f f . ) f i n d e n sich vor a l l e m s c h l e s i s c h e und R i e s e n g e b i r g s s a g e n , z u m e i s t aus J.G.T. G r a s s e s "Sagenbuch d e s Preußischen Staates" ( 1 8 6 8 / 7 1 ) . D e r B a n d schließt mit A n e k d o t e n und G e d i c h t e n "Von u n s e r e m Kaiserhause" ( S . 240ff.). T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Heider/Nohl I 1911, S. 21-24 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Gebrüder Grimm"). - S. 33-34 = KHM 153: Die Sterntaler ("Gebrüder Grimm"). - S. 37-38 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Aus Äsop"). - S. 42-45 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Gebrüder Grimm"). - S. 47 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Dr. Martin Luther. (Aus Äsop.)"). - S. 53-56 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Gebrüder Grimm"). - S. 56-57 = vgl. AaTh 910 E: Schau im Weinberg ("Christoph von Schmid"). - S. 57-62 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Gebrüder Grimm"). - S. 65-66 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Albert Ludwig Grimm"). S. 66 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Aus Äsop"). - S. 69 = Dicke/ Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("August Gottlieb Meißner. (Nach Äsop.)"). - S. 127 = Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind ("Gottlob Dittmar"). - S. 185 = Dicke/ Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("Karl Simrock"). - S. 185-186 = Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs ("Wilhelm Curtman"). - S. 186-187 = KHM 73, Dicke/ Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgcfressener Wolf ("Gebrüder Grimm"). - S. 188-189 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Gebrüder Grimm"). - S. 190-192 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Gebrüder Grimm"). - S. 192-193 = KHM 171, Dicke/ Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler ("Gebrüder Grimm"). - S. 194-196 = AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Ludwig Bechstein"). - S. 197-200 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Gebrüder Grimm"). - S. 200-203 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Gebrüder Grimm"). - S. 203-204 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Gebrüder Grimm"). - S. 205-210 = KHM 161, AaTh 426: Mädchen und Bär ("Gebrüder Grimm"). - S. 210-212 = AaTh 1640: Tapferes Schneiderlein ("Nach Wilhelm Wisser").

Heider/Nohl II 1911 (vgl. auch Heider/Nohl 11911) Lesebuch für Mittelschulen in vier Teilen herausgegeben von Friedrich Heider, Rektor der Mittelschule in Weißwasser 0.=L., und Walter Nohl, Direktor der Höheren Mädchenschule in Nowawes. Ausgabe für Schlesien. Zweiter Teil. Für das 4. und 5. Schuljahr. Mit 31 Abbildungen. - Breslau: Ferdinand Hirt 1911. XVI, 392 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DBRII 3(1,1l)-2 D a d i e s e m z w e i t e n Teil d e s " L e s e b u c h s für Mittelschulen" d a s s e l b e V o r w o r t b e i g e g e b e n ist w i e H e i d e r / N o h l I 1 9 1 1 , soll auf d i e Grundsätze der K o n z e p t i o n d i e s e s L e s e b u c h s hier nicht w e i t e r e i n g e g a n g e n w e r d e n . M i t s e i n e n zahlreichen heimat- und v a t e r l a n d s b e z o g e n e n Stücken, z u m Teil militaristischer und monarchistischer T e n d e n z , mit T e x t e n z u T h e m e n aus Industrie und V e r k e h r s o w i e einer g a n z e n

Reihe

als v o l k s t ü m l i c h

erachteter E r z ä h l s t o f f e entspricht

v o r l i e g e n d e Band den dort formulierten Grundsätzen v o l l und ganz.

der

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Die Lesebücher

Die 205 Texte sind in vier Teile untergliedert, "Aus dem Menschenleben" (S. Iff.) der erste und längste, "Aus der Natur" (S. 161ff.), "Aus Heimat und Fremde" (S. 215ff.) und "Aus der Geschichte" (S. 335ff.) die anderen. Außer den unten aufgeführten Erzählstoffen enthält der Band einige Kunstmärchen, z.B. S. 45-48: "Der Wunschring" ("Richard Leander (Volkmann). (Träumereien an französischen Kaminen.)"), S. 49-52: "Der Schlangenkönig" ("Heinrich Seidel. (Wintermärchen.)"), S. 54-64: "Die Geschichte vom Kalifen Storch" ("Wilhelm Hauff. (Märchen.)"), S. 111-118: "Das häßliche junge Entlein" ("Hans Christian Andersen. (Sämtliche Märchen.)"), weiterhin, S. 120-122, einige EulenspiegelHistorien ("Hermann Schaffstein. (Ein kurzweilig Buch von Till Eulenspiegel.)"; vgl. EM 4, 548, num. 60, 61, 74, 70) sowie eine Reihe von Sagen: S. 126-127: "Siegfrieds Schwert" ("Ludwig Uhland"), S. 127-128: "Der Schwanritter" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 129-130: "Elisabeths Rosen" ("Ludwig Bechstein"), S. 130-131: "Der Mönch von Heisterbach" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 132-133: "Der Rabe zu Merseburg" ("Hermann Fridrich Bäßler [richtig: Ferdinand Bäßler], (Sagen aus der Geschichte des deutschen Volkes.)"), S. 133-134: "Sankt Meinrads Raben" ("E. Meier. (Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben.)"), S. 267-268: "Der große Krebs im Mohringer See. (Volkssage.)" ("August Kopisch"), S. 311-312: "Die Roßtrappe" ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"), S. 312: "Prinzessin Ilse" ("Franz Hoffmann. (Deutsche Jugend.)"), S. 316-317: "Barbarossa" ("Friedrich Rückert"), S. 317-318: "Die Wunderblume" ("Johann Heinrich Lehnen. (Wanderungen im Gebiete deutscher Vorzeit.)"). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Heider/Nohl II 1911, S. 10 = AaTh 769: Tränenkrilglein ("Ludwig Bechstein. (Märchenbuch.)"). - S. 18-19 = KHM 78, AaTh 980 B: Großvater und Enkel ("Brüder Grimm. (Kinder- und Hausmärchen.)"). - S. 53-54 = AaTh 774 C: Hufeisenlegende ("Johann Wolfgang von Goethe"). - S. 64-66 = AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!" ("Johann Peter Hebel. Schaukästlein des Rheinischen Hausfreundes.)"). - S. 66-67 = AaTh 836: Hochmut bestraft ("D. Friedrich Ahlfeld. (Katechismuspredigten.)"). - S. 76-78 = KHM 98, AaTh 1641: Doktor Allwissend ("Brüder Grimm. (Kinder- und Hausmärchen.)"). - S. 85-86 = AaTh 960: The Sun Brings All to Light ("Adelbert von Chamisso"). - S. 97 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Gotthold Ephraim Lessing. (Sämtliche Werke.)"). - S. 98 = Dicke/ Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Nach Äsop"). - S. 101 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch ("Nach Äsop"). - S. 101 = Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn ("Gotthold Ephraim Lessing. (Sämtliche Werke.)"). - S. 101 = Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse ("Nach Äsop"). - S. 102 = Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Kaue ("Nach Äsop"). - S. 103 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle ("Friedrich von Hagedorn"). - S. 103-111 = AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen + Mot. K 1020: Deception into disastrous attempt to procure food ("Julius Lohmeyer und Edwin Bormann. (Reineke Fuchs.)"). - S. 118-120 = AaTh 1889 C: Fruit Tree Grows from Head of Deer + AaTh 1960 G: The Great Tree + AaTh 1889 E/K: Descent from Sky on Rope of Sand/A Cord Made of Chaff + AaTh 1882: Sich selbst ausgraben ("Gottfried August Bürger. (Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer.)"). - S. 122-123 = AaTh 1278: Die merkwürdige Markierung ("Gustav Schwab. (Deutsche Volkssagen.)"). - S. 123-124 = AaTh 1210: Kuh auf dem Dach ("Gustav Schwab. (Deutsche Volkssagen.)"). - S. 124 = AaTh 1247: The Man Sticks his Head into the Hole of the Millstone ("Gustav Schwab. (Deutsche Volkssagen.)"). - S. 125-126 = AaTh 1310 B: Burying the Mole as Punishment ("Peter Rosegger.

Kippenberg C I 1912

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(Deutsches Geschichtenbuch.)")- - S. 131-132 = MoL D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)").

Kippenberg C 11912 (vgl. auch Kippenberg I 1885, Kippenberg III 1885, Kippenberg C II 1912, Kippenberg AB I 1915, Kippenberg A III 1916, Kippenberg A II 1918)

Deutsches Lesebuch von A. Kippenberg. Ausgabe C in vier Teilen. Nach den ministeriellen Bestimmungen vom 3. Februar 1910 für Mädchen=Mittelschulen. Für Schlesien bearbeitet von Waldemar Rosteutscher, Rektor der Charlottenschule in Breslau. Erster Teil. - Hannover: Norddeutsche Verlagsanstalt O. Goedel 1912.303 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DBRII 2(1,12)-1

Das 1911 von Waldemar Rosteutscher verfaßte Vorwort zum ersten Teil des "Deutschen Lesebuchs" für Mädchen-Mittelschulen nimmt kurz zur Bearbeitung dieses zunächst für Höhere Mädchenschulen vorgesehenen Unterrichtswerks Stellung. Die Grundsätze, durch die das Kippenbergsche Lesebuch seinen Ruf erworben habe, seien gewahrt geblieben. Nur die Anordnung des Stoffes sei geändert worden, einzelne Stücke habe man ausgeschieden, andere neu aufgenommen, "weil die Lebenskreise der die Mittelschule besuchenden Mädchen scharf ins Auge zu fassen waren" (S. 3). Da sich das Bedürfnis herausgestellt habe, "die Eigenart der Landschaft, in der das Lesebuch gebraucht wird, stärker hervortreten zu lassen, als es in einem in der ganzen Monarchie gebrauchten Buche der Fall sein kann" (S. 3), habe Rosteutscher im Auftrag des Verlegers die vorliegende Sonderausgabe für Schlesien zusammengestellt: "Etwa 100 Lesestücke spiegeln das Leben der Heimat wider. Sagen, Märchen und Lieder, Schilderungen der schlesischen Sitten und Landschaften, Darstellungen aus der heimischen Geschichte und Kultur sollen der Jugend den mütterlichen Boden vertraut und lieb machen und so an ihrem Teile dazu beitragen, daß das heranwachsende Geschlecht in der Heimat wurzelt und im Vaterlande aufgeht" (S. 4). Das Lesebuch ist für Schülerinnen des zweiten und dritten Schuljahrs bestimmt. Die insgesamt 310 Texte des Lesebuchs sind nach den Jahreszeiten geordnet. In jedem Abschnitt erscheinen zunächst die Lesestücke für das zweite, sodann diejenigen für das dritte Schuljahr. Neben zahlreichen Sachtexten und Gedichten zum Thema Natur wurden besonders moralisierende Stücke aufgenommen. Fast ausnahmslos für das dritte Schuljahr vorgesehen sind Texte über Angehörige des preußischen Herrscherhauses. Technischen, vor allem verkehrstechnischen Neuerungen widmen sich einige Lesestücke für dasselbe Schuljahr. Entsprechend der Ankündigung im Vorwort enthält das Lesebuch außer den aufgeführten, typisierten Erzählstoffen viele Sagen, z.B. S. 72: "Rübezahl" ("Heide Exner"), S. 72-73: "Wie Rübezahl in der Höflichkeit unterweist"

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Die Lesebücher

("Hermann Kletke"), S. 73: "Wie Rübezahl sich als Holzhacker verdingt" ("Bunte Bilder aus dem Schlesierlande"), S. 74-75: "Rübezahl verwandelt sich in einen Esel" ("Heide Exner"), S. 75-76: "Wie Rübezahl mit den Wurzelgräbern verfährt" ("Bunte Bilder aus dem Schlesierlande"), S. 120-121: "Die Jungfrau und der Bär" ("Georg Hyckel"), S. 121: "Die Hirtensteine bei Glatz" ("Nach Grässes Sagenbuch"), S. 122-123: "Die Salzbrunner Heilquelle" ("Marie Schäling"), S. 123-124: "Der treue Hund" ("Nach Grässes Sagenbuch"), S. 289: "Die Dohle. (Breslauer Sage.)" ("Nach Grässes Sagenbuch"), S. 289-290: "Der Schweidnitzer Ratsmann" ("Heide Exner"), S. 290: "Das Gottesgericht in Neiße" ("Heide Exner"), S. 291: "Die große Linde auf dem Nikolaikirchhofe zu Görlitz", S. 291-292: "Die Verrätergasse zu Görlitz" ("Nach Grässes Sagenbuch"). Am Ende des Bandes liefert ein Schriftsteller-Verzeichnis Informationen über die einzelnen zitierten Autoren, zumeist sehr knapp gehalten, nur bei einigen wenigen breit ausformuliert. T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Kippenberg C I 1912, S. 30 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 43 = KHM 153: Die Stemtaler ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 54 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Äsop"). - S. 54 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Plutarch"). - S. 93-95 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 151-153 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarlers ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 160-161 = Dicke/ Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte ("Äsop"). - S. 162-163 = KHM 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 165-166 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 166-168 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 186 = Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs ("Äsop"). - S. 188-189 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 190-192 = AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Ludwig Bechstein"). - S. 198-200 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 213-215 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 215-216 = vgl. AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Frida Schanz"). - S. 216-217 = AaTh 1930: Schlaraffenland ("August Heinrich Hoffmann (v. Fallersleben)"). - S. 235-236 = KHM 18, Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 255-257 = KHM 73, Dicke/Grubmüllcr, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 257-264 = KHM 53, AaTh 709: Schneewittchen ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 273 = Mot. J 1172.1: Notthe samepurseas was lost ("Johann Peter Hebel"). - S. 279-281 = KHM 171, Dicke/Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 292-293 = AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit ("Volkssage. (Erzählt von Wilhelm Harnisch.)").

Kippenberg C II 1912 (vgl. auch Kippenberg I 1885, Kippenberg III 1885, Kippenberg C I 1912, Kippenberg AB I 1915, Kippenberg A III 1916, Kippenberg A II 1918)

Deutsches Lesebuch von A. Kippenberg. Ausgabe C in vier Teilen. Nach den ministeriellen Bestimmungen vom 3. Februar 1910 für MMchen=Mittelschulen. Für Schlesien bearbeitet von Waldemar Rosteutscher, Rektor der Charlotten-

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Kippenberg C II 1912

schule in Breslau. Zweiter Teil. - Hannover: Norddeutsche Goedel 1912. 360 S.

Verlagsanstalt

O.

S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DBRII 2(l,12)-2

Dieser für das vierte und fünfte Schuljahr vorgesehene zweite Teil des "Deutschen Lesebuchs" für Mädchen=Mittelschulen (Ausgabe für Schlesien) enthält kein Vorwort; der Verlag verweist auf das Vorwort Waldemar Rosteutschers im ersten Teil (vgl. Kippenberg C I 1912). 246 Lesestücke enthält der Band, Prosatexte wie Gedichte. Auf das Eingangsgedicht "Zum Tagewerk" von Philipp Spitta folgen fünf Abschnitte: "Religiössittliches Leben" (S. llff.), "Märchen und Sagen" (S. 87ff.), "Geschichtliches" (S. 177ff.), "Natur und Naturfreude" (S. 227ff.), "Die deutsche Heimat" (S. 283ff.). Den Abschluß bildet wie im ersten Teil ein Schriftsteller-Verzeichnis mit knappen biographischen Informationen und unvollständigen Quellenangaben. Das Repertoire dieses Lesebuchs spiegelt deutlich die zu jener Zeit in der schulischen Erziehung gängige Verknüpfung von Religion, Moral, Geschichte, Heldenepos, 'Volkserzählung', Heimat und Vaterland. Neben den meist anekdotischen Lesestücken, die einen Einblick in das Privatleben bzw. die vermeintliche Leutseligkeit der Monarchen geben sollen, finden sich auch eine Reihe von Texten mit militärischen Themen. Von Interesse für die volkskundliche Erzählforschung sind außer den genannten Erzählstoffen z.B. S. 35f. die im untersuchten Material häufiger anzutreffende Anekdote vom Bauern, der den König sehen will und, als er bemerkt, daß alle Umstehenden als Zeichen der Ehrerbietung den Hut abnehmen, nur sein Begleiter nicht, zu diesem sagt: 'Herr, entweder seid ihr der König oder ich bin's!' ("Johann Peter Hebel"; vgl. Moser-Rath 1984, S. 142f.), sowie zahlreiche Sagen, S. 17f.: "Das Licht der treuen Schwester" ("Karl Müllenhoff"), S. 73f.: "Das brave Mütterchen" ("Karl Müllenhoff"), S. 76: "Till Eulenspiegel" ("Christian Fürchtegott Geliert", S. 133-137: "Vom schlesischen Streuselkuchen und von den Fenismännchen. Nach einer oberschlesischen Sage" ("Robert Säbel"), S. 138-140: "Der goldene Stollen" ("Paul Frieben"), S. 140-143: "Rübezahl und der Bauer" ("Volkssage"), S. 143-145: "Kunigunde vom Kynast", S. 145-147: "Die Hahnkrähe" ("Heide Exner"), S. 149-150: "Die Zwergenhochzeit" ("Ferdinand Bäßler"), S. 157-159: "Die Jungfrau auf dem Lurlei" ("Aloys Schreiber"), S. 159-167: "Aus der Siegfriedssage": "Der Hömene Siegfried" ("W.O. von Horn (Wilhelm Oertel)"), "Die Fahrt nach Isenland" ("August Wilhelm Grube"), "Siegfrieds Tod" ("August Wilhelm Grube"), S. 167: "Siegfrieds Schwert" ("Ludwig Uhland"), S. 168-173: "Gudrun" ("Jakob Carl Andrä und Otto Hoffmann"), S. 173-175: "Friedrich Rotbart im Kyffhäuser" ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"; "Johann Gustav Gottlieb Büsching"), S. 175-176: "Wieland der Schmied" ("Franz Linnig"). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Kippenberg C II 1912, S. 17 = AaTh 9 1 0 F: Einigkeit macht stark ("Christoph von Schmid"). - S. 41 = Dicke/Grubmiiller, num. 35: Ameise und Grille

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("Äsop"). - S. 42 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Äsop"). - S. 42-43 = AaTh 910 E: Schau im Weinberg ("Gottfried August Bürger "). - S. 43 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle ("Gottfried Herder und August Liebeskind"). - S. 44-45 = MoL X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Christian Fürchtegott Geliert"). - S. 45 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Johann Peter Hebel"). - S. 45-46 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Äsop"). - S. 53-54 = MOL J 1337: Beggar claims to be emperor's brother ("Johann Peter Hebel"). - S. 59 = Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze ("Äsop"). - S. 59-60 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation ("Gottfried Herder und August Liebeskind"). - S. 61 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Äsop"). - S. 61 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("Joh. Seb. Frank"). - S. 61-62 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch ("Äsop"). - S. 62 = Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger ("Albert Meißner"). - S. 62-63 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Martin Luther"). - S. 87-91 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 91-93 = KHM 25, AaTh 451: Mädchen sucht seine Briider ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 93-98 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 100 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 104-108 = KHM 19, AaTh 555: Fischer und seine Frau ("Volksmärchen aus dem Niederdeutschen"). - S. 120-121 = AaTh 1546: Besitz eines Goldklumpens vorgetäuscht ("Oskar Dähnhardt"). - S. 121-127 = AaTh 709: Schneewittchen ("Theodor Storm"). - S. 127-133 = Dicke/Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf + AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen + Mot. K 1020: Deception into disastrous attempt to procure food + M o t K 551.25: Escape from threatened captivity by pretending to send for object for captor ("Rein, Pickel u. Scheller"). - S. 147-148 = Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 150-151 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Adelbert v. Chamisso"). - S. 152 = AaTh 1245: Sonnenlicht im Sack + AaTh 1245**: Trying to Catch Light in a Mouse-trap ("Gustav Schwab").

Muttersprache 1912 (vgl. auch Berthelt u.a. 1854, Berthell u.a. 1888, Berthelt u.a. 1902) Die Muttersprache. vom Dresdner Preis

Lesebuch

Lehrerverein.

M. 1.30. - Leipzig:

für Volksschulen. Ausgabe

Neubearbeitung.

A in 5 Teilen.

Julius Klinkhardt

1912. X, 260

Dritter

Herausgegeben Teil.

13.

Auflage.

S.

S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 3(13.12)-3 D i e N e u b e a r b e i t u n g d e s z u v o r v o n A u g u s t Berthelt u.a. h e r a u s g e g e b e n e n L e s e b u c h s für V o l k s s c h u l e n , d i e hier in der 13. A u f l a g e vorliegt, enthält k e i n e e i n f ü h r e n d e n B e m e r k u n g e n . D i e 157 L e s e s t ü c k e sind o h n e b e s o n d e r e G l i e derung aneinandergereiht, lediglich d i e G e d i c h t e sind i m Inhaltsverzeichnis als solche gekennzeichnet. N e b e n den zahlreichen E r z ä h l s t o f f e n fällt die g r o ß e A n z a h l v o n T e x t e n z u m T h e m a Natur auf. Weiterhin enthält der B a n d e i n i g e vaterländische T e x t e , moral i s c h e B e i s p i e l g e s c h i c h t e n und S a g e n , z . B . S. 186: "Das Licht der treuen Schwester" ("Karl Müllenhoff": "Sagen, M ä r c h e n , Lieder aus H o l s t e i n u. Lauenburg. Kiel, S c h w e r s 1845"), S. 1 9 2 - 1 9 3 : "Rübezahl und der Glaser" ("Büsching": "Mutterspr. A . IV. 12. A u f l . L e i p z i g , Klinkhardt. 1897"), S. 1 9 4 - 1 9 7 : "Rübezahl,

Muttersprache 1912

181

der Geist des Riesengebirges" ("Lehnert": "Deutsches Lesebuch. II. T. Hamburg. Herausgeg. von der Gesellsch. der Freunde usw. Selbstvl. 1903"), S. 199-201: "Das Zauberschloß im Windberge" ("Nach Adalbert Grüllich": "Der Unterricht in der Volksschule. II. Teil. 9. Heft. Meißen, Schlimpert. 1891"), S. 219-222: "Die Heinzelmännchen" ("August Kopisch": "Gedichte. Leipzig, Reclam"), S. 240-241: "Das brave Mütterchen" ("Karl Miillenhoff"), S. 254-255: "Die Pinge bei Altenberg" ("Muttersprache"), S. 255-257: "Die Tellerhäuser bei Wiental" ("Nach Widah Zienert": "Meiche. Sagenbuch des Königreichs Sachsen. Leipzig, Schönfeld. 1903"), S. 257: "Gründung des Klosters Marienstern" ("Grüllich"), S. 258: "Der Goldkeller auf dem Löbauer Berge" ("Nach Adalbert Grüllich"). Wie aus den ausführlichen Quellenangaben im Inhaltsverzeichnis hervorgeht, sind die unten genannten Erzählstoffe folgenden Werken entnommen: Brüder Grimm: "Kinder- u. Hausmärchen. 1. Bd. Gr. Ausg. 6. Aufl. Göttingen, Dieterich. 1850", Luther nach Äsop: "Luthers Fabeln. Herausgeg. von E. Thiele. Halle a.S., Niemeyer. 1888", nach Äsop: "Mutterspr. A. III. 12. Aufl. Leipzig, Klinkhardt. 1897" bzw. "G. Heydner. Lesebuch f. d. 3. Schulj. Nürnberg, Korn. 1895", Reins Lesebuch: "Lesebuch für das 2. Schulj. Bearb. von den Verfassern der 'Schuljahre'. 4. Aufl. Leipzig, Bredt. 1900", Gustav Schwab: "Die deutschen Volksbücher. Wiedererzählt von G. Schwab. Stuttg., Lieschinh. 1896. 4. Aufl.", Karl Simrock nach Äsop: "Äsops Leben und Fabeln, von K. Simrock. Frankfurt a.M. 1866", Ludwig Bechstein: "Deutsches Märchenb. Gr. Ausg. 2. Aufl. Leipzig, Wigand. 1845", Wilhelm Curtman: "Geschichten für Kinder. 7. Aufl. Gießen, Frees u. Tasche. 1892", Gottfried August Bürger: "Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande. Leipzig, Reclam". T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Muttersprache 1912, S. 10-17 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Brüder Grimm"). - S. 18-20 = KHM 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Brüder Grimm"). - S. 30-34 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Grimm"). - S. 35-37 = KHM 48, AaTh 101: Der alte Hund ("Brüder Grimm"). - S. 43 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). - S. 43-44 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). - S. 44 = Dicke/Gnibmüller, num. 94: Beladener Esel ("Nach Äsop"). - S. 45-53 = Dicke/Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf + AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen + Mot. K 1020: Deception into disastrous attempt to procure food + Mot. K 551.25: Escape from threatened captivity by pretending to send for object for captor ("Reins Lesebuch"). - S. 56-61 = KHM 169, AaTh 431: Haus im Walde ("Brüder Grimm"). - S. 63-67 = KHM 71, AaTh 513 A: Sechse kommen durch die Welt ("Brüder Grimm"). - S. 70-74 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Brüder Grimm"). - S. 87-88 = MoL D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) ("Brüder Grimm"). - S. 8990 = AaTh 1245: Sonnenlicht im Sack + AaTh 1245**: Trying to Catch Light in a Mouse-trap ("Nach Gustav Schwab"). - S. 91 = AaTh 1278: Die merkwürdige Markierung ("Nach Gustav Schwab"). - S. 93 = Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn ("Karl Simrock nach Äsop"). - S. 93-100 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Brüder Grimm"). - S. 100-101 = Dicke/ Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs ("Ludwig Bechstein"). - S. 127-135 = KHM 20, AaTh 1640: Tapferes Schneiderlein ("Brüder Grimm"). - S. 162-163 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there ("Campe"). - S. 165-166 = AaTh 1930: Schlaraffenland ("Heinrich Hoffmann von Fallersleben"). - S. 173-177 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Brüder Grimm"). - S. 178-182 = AaTh 1074: Race Won by Deception: Relaüve Helpers ("Ludwig Bechstein"). - S. 183 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). - S. 191 = Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Nach Äsop"). -

182

Die Lesebücher

S. 192 = KHM 75, Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Brüder Grimm"). - S. 198 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert ("Wilhelm Curtman"). - S. 199 = Dicke/Grubmiiller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Äsop"). - S. 201-202 = AaTh 1935: Topsy-Turvy Land. - S. 206-209 = KHM 2, AaTh 15: Gevatter stehen ("Brüder Grimm"). - S. 222-223 = Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze ("Karl Simrock"). - S. 223-225 = AaTh 1889 C: Fruit Tree Grows from Head of Deer ("Gottfried August Bürger"). - S. 225-236 = KHM 36, AaTh 212: The Lying Goat + AaTh 563: Tischleindeckdich ("Brüder Grimm"). - S. 242-243 = AaTh 1*: The Fox Steals the Basket + Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer ("Ludwig Bechstein"). - S. 246-254 = KHM 53, AaTh 709: Schneewittchen ("Brüder Grimm").

Breidenstein I 1913 (vgl. auch Breidenstein II 1913)

Deutsches Lesebuch für neunklassige Mittelschulen. Auf Grund der Bestimmungen über die Neuordnung des Mittelschulwesens vom 3. Februar 1910 herausgegeben von Heinrich Breidenstein, Mittelschulrektor in Wiesbaden. Ausgabe für die Provinz Hessen=Nassau. Unter Mitarbeit von Paul Voos, Mittelschulrektor in Gelnhausen. Teil I für Klasse 8 und 7 (Zweites und drittes Schuljahr). - Frankfurt am Main: Moritz Diesterweg 1913. XVI, 292 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DBRII 4(1,13)-1

Dieses "Deutsche Lesebuch", das für den Unterricht im zweiten und dritten Schuljahr neunklassiger Mittelschulen vorgesehen ist, enthält 287 Lesestücke, untergliedert in die sechs Kapitel "Das Kind in Familie und Schule" (S. 4ff.), "Das Kind und die vier Jahreszeiten" (S. 58ff.), "Verkehr in Stadt und Land" (S. 170ff.), "Aus dem religiösen Leben des Kindes" (S. 214ff.), "Aus unserem Kaiserhause" (S. 225ff.), "Zur Lehr und Wehr" (S. 236ff.). Ein Verzeichnis der Schriftsteller ordnet die Texte darüber hinaus ihrem jeweiligen Autor zu, über den sich dort auch nüchtern-knappe bio-bibliographische Angaben finden. Zu den zahlreichen Erzählstoffen gesellen sich moralische Beispielgeschichten (zum Teil noch immer von Christoph von Schmid) und moralisierende Gedichte, Sprüche, Rätsel, Sachtexte, Gebete. Die Texte im Abschnitt "Aus unserem Kaiserhause" dienen dazu, die Monarchenfamilie den Schülern als Menschen näherzubringen und gewissermaßen eine persönliche Beziehung zu schaffen; hier finden sich Titel wie "Womit sich unser Kaiser beschäftigt, und wo er wohnt" (S. 225, "Arno Fuchs"), "Prinz Wilhelm als Freund der Kinder" (S. 227, "Engelien und Fechner"), "Herzensgüte unserer Kaiserin" (S. 229, "Ernst Evers"), "Der Kaiser im Kreise einer Arbeiterfamilie" (S. 229, "Arno Fuchs"), "Kaiser Wilhelm und seine Urenkel" (S. 234, "Heinrich Wiermann"), "Die Lieblingsblume Kaiser Wilhelms" (S. 235, "Ludwig Marquardt"). Der Abschnitt "Zur Lehr und Wehr" enthält eine Reihe von Sagen, die, den Adressaten entsprechend, auf Hessen bezogen sind: S. 236-238: "Landgraf Moritz von Hessen" ("Brüder Grimm"), S. 238-239: "Der Hahn auf der Sachsenhäuser Brücke zu Frankfurt am

Breidenstein II 1913

183

Main" ("F.W. S c h m i d t und K. Wehrhan"), S. 2 3 9 - 2 4 0 : "Die S a g e v o m b u c k l i g e n Geiger" ("F.W. S c h m i d t und K. Wehrhan"), S. 2 4 0 : "Die H ö h l e i m A l t k ö n i g " ("Nach J.W. W o l f ' ) , S. 2 4 1 - 2 4 2 : "Rundhütchen" ("Nach F . W . S c h m i d t u n d K. Wehrhan"), S. 2 4 2 : "Die S a g e v o m Räderberg" ("Brüder G r i m m " ) , S. 2 4 2 - 2 4 3 : "Der Reinhardswald" ("Nach Karl Lyncker"), S. 2 4 3 - 2 4 4 : "Leid u n d Freud der Oberschönauer Musikanten" ("Nach W i l h e l m Falckenheiner"), S. 2 4 4 : "Der A u s z u g der W i c h t e l m ä n n c h e n " ("Nach Karl Heßler"), S. 2 4 5 : "Die R o s e n der h e i l i g e n Elisabeth" ("Nach L u d w i g Bechstein"). T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Breidenstein I 1913, S. 14 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Brüder Grimm"). - S. 16-17 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it (Brüder Grimm"). - S. 24-27 = KHM 55, AaTh 500: Name des Unholds ("Brüder Grimm"). - S. 28-31 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Brüder Grimm"). - S. 39-42 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Brüder Grimm"). - S. 48-49 = AaTh 1930: Schlaraffenland ("Hoffmann von Fallersleben"). - S. 105 = Dicke/Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs ("Oskar Dähnhardt"). - S. 138-139 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Brüder Grimm"). - S. 139-142 = AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Ludwig Bechstein"). - S. 166-168 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Brüder Grimm"). - S. 192-194 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Brüder Grimm"). - S. 219 = AaTh 769: Tränenkrüglein ("Ludwig Bechstein"). - S. 245 = AaTh 910 E: Schau im Weinberg ("Christoph von Schmid"). - S. 246 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Nach Äsop"). - S. 247 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Nach Äsop"). - S. 248 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Nach Äsop"). - S. 247-248 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch ("Nach Äsop"). - S. 249 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Nach Äsop"). - S. 250-254 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Brüder Grimm"). - S. 254 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Albert Grimm"). - S. 254-255 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Nach Äsop"). - S. 257 = Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse ("Nach Äsop"). S. 257-258 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Robert Reinick"). - S. 258259 = Dicke/Gwbmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze ("Nach Äsop"). - S. 259 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("Nach Äsop"). - S. 259-260 = Dicke/ Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer ("Nach Äsop"). - S. 260-263 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Grimm"). - S. 263 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Grimm"). - S. 264-271 = KHM 53, AaTh 709: Schneewittchen ("Brüder Grimm"). - S. 276-279 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Brüder Grimm"). - S. 279-286 = KHM 15, AaTh 327 A: Hansel und Gretel ("Brüder Grimm"). - S. 286-292 = KHM 161, AaTh 426: Mädchen und Bär ("Brüder Grimm").

Breidenstein II 1913 (vgl. auch Breidenstein I 1913) Deutsches mungen

Lesebuch über

die

herausgegeben Ausgabe

von

für

Mittelschulrektor Schuljahr).

für

die

neunklassige

Neuordnung Heinrich

Provinz

Mittelschulen. Mittelschulwesens

Breidenstein,

Hessen-Nassau.

in Gelnhausen.

- Frankfurt

des

am Main:

vom

Mittelschulrektor Unter

Teil II für Klasse Moritz

Auf

Diesterweg

Mitarbeit

Grund

der

Bestim-

3. Februar in

1910

Wiesbaden.

von

Paul

Voos,

5 und 6 (Viertes

und

fünftes

1913. XVII, 360

S.

184

Die Lesebücher

S t a n d o r t ; Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DBRII 4(l,13)-2

Der zweite Teil des Breidensteinschen "Deutschen Lesebuchs" wendet sich an Kinder im vierten und fünften Schuljahr. In der Ausstattung entspricht er dem ersten Teil. Auch er enthält ein Verzeichnis der Schriftsteller mit knappen biobibliographischen Angaben, auch hier sind die Lesestücke - insgesamt 253 Texte - einzelnen Abschnitten zugeordnet. Der Band beginnt mit dem Abschnitt "Der Mensch im Verkehr mit seinen Nebenmenschen", unterteilt in "Im Elternhause" (S. lff.) und "Im weiteren Verkehr" (S. 33ff.). Es folgen die Abschnitte "Aus dem religiösen Leben" (S. 62ff.), "Fabeln und Parabeln" (S. 76ff.), "Märchen" (S. 88ff.), "Die Jahreszeiten" (S. 114ff.), "Sagen" (S. 137ff.), "Aus der Geschichte" (S. 183ff.) und "Aus der Erdkunde", unterteilt in "Die engere Heimat" (S. 263ff.) und "Die weitere Heimat" (S. 286ff.). Den Abschluß bildet der Abschnitt "Naturkundliches" (S. 326ff.) Gegenüber dem für jüngere Schüler und Schülerinnen gedachten ersten Teil ist der Anteil an vaterländisch-monarchistischen und militaristischen Texten deutlich angewachsen, so daß sich die für diese Zeit häufig zu konstatierende Verknüpfung von Religion, Moral, Geschichte, 'Volkserzählung', Heldenepos, Krieg, Heimat und Vaterland auch für diesen Band feststellen läßt. Zusätzlich zu den unten aufgeführten typisierten Stoffen sind einige weitere Texte für die Erzählforschung von Interesse, z.B. S. 88-97: "Die Geschichte vom Kalif Storch" ("Wilhelm H a u f f ) , und eine Reihe von Sagen: S. 137-138: "Die Gründung der Stadt Frankfurt a.M." ("August Kopisch"), S. 138-139: "Der Müllerbursche im Odenberge in Hessen" ("Karl Lyncker"), S. 139: "Holleabend" ("Adolf Becker"), S. 139-140: "Frau Holle und der Riese" ("Adolf Becker"), S. 140-141: "Das Freigericht" ("Valentin Wollweber"), S. 141: "Der Nixenborn" ("Emil Schneider"), S. 142-144: "Der Neuner in der Wetterfahne des Eschenheimer Turmes in Frankfurt am Main" ("Nach Karl Enslin"), S. 144-145: "Die tapfere Besatzung" ("Karl Hessel"), S. 146: "Die Hanselmannshöhlen" ("Adolf Becker"), S. 146-147: "Der Westerwälder Schmied" ("Adolf Becker"), S. 147148: "Der hart geschmiedete Landgraf ("Brüder Grimm"), S. 148-150: "Die Jungfrau auf dem Lorelei" ("Alois Schreiber "), S. 150-151: "Siegfrieds Schwert" ("Ludwig Uhland"), S. 151-160: "Aus der Nibelungensage" ("Richard Schillmann"), S. 160-163: "Kriemhild wird Etzels Weib und nimmt Rache für Siegfrieds Tod" ("Spieß und Beriet"), S. 163-168: "Hildebrand und Alebrand" ("Karl Heinrich Keck"), S. 168-169: "Rübezahl und der Glaser" ("Johann Gustav Büsching"), S. 169-172: "Rübezahl und der Bäcker" ("Hermann Kletke"), S. 178-179: "Der Schäfer" ("Ludwig Bechstein"), S. 179: "Prinzessin Ute" ("Ludwig Bechstein"), S. 268: "Von der Frau Holle" ("Brüder Grimm"). T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e: Breidenstein II 1913, S. 25-26= AaTh 1215: Asinus vulgi ("Johann Peter Hebel"). - S. 35-36 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Johann Peter Hebel"). - S. 45 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there ("Eulenspiegelstreiche. Volksbuch"). - S. 53 = AaTh 1278: Die merkwürdige Markierung ("Gustav Schwab"). - S. 57-58 = AaTh 1880: The Boy has a Hat of Butter [Ritt auf der Kanonenkugel] + AaTh 1889 F: Gefrorene Worte ("Gottfried August Bürger"). - S. 76 = AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellen-

Hirt E 1913

185

den ins Ohr flüstert ("August Gottlieb Meißner (nach Äsop)"). - S. 77 = Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich ("August Gottlieb Meißner (nach Äsop)"). - S. 77 = Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting ("Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 77-79 = Dicke/Grubmüller, num. 512: Befreite Schlange, Mann und Fuchs ("Franz Schulz"). - S. 79-80 = Dicke/Grubmüller, num. 402 (2): Der Löwenanteil ("Nach Äsop"). - S. 80 = Dicke/Grubmüller, num. 201: Fuchs vor der Löwenhöhle ("Nach Äsop"). - S. 80 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 81-82 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 510: Schlange und Jupiter ("Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 82 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Martin Luther"). - S. 82 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - S. 83 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe ("Gotthold Ephraim Lessing"). - S. 84 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Nach August Gottlieb Meißner"). - S. 85-86 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation ("Gottfried Herder"). - S. 110-113 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Brüder Grimm"). - S. 173-178 = Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) ("Franz Hoffmann").

Hirt E 1913 (vgl. auch Bock I 1880, Bock III 1880, Bock II 1881, Hirt A 1895, Hirt E 1895, Hirt E 1898, Hirt B I 1901)

(F. Hirts Deutsches Lesebuch. Ausgabe Efür die Provinz Westpreußen. I. Teil) Lesebuch für Westpreußen für Schulen mit einfachen Verhältnissen in zwei Teilen. Erster Teil. Für Adressatendie Unterstufe beider Konfessionen. Mit 21 Abbildungen. - Breslau: Ferdinand Hirt 1913. Will, 80 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 17(1,13)-1

Der erste Teil des "Lesebuchs für Westpreußen" ist an die Unterstufe von Schulen mit einfachen Verhältnissen gerichtet. Die Gliederung der 127 Lesestücke erfolgt in vier Abschnitten, "Elternhaus und Kindesleben" (S. 3ff.), "Heimatort und Heimatflur im Wechsel des Jahres" (S. 26ff.), "Allerhand Geschichten und Märchen" (S. 67ff.) und "Aus unserem Kaiserhause" (S. 77ff.). Ein zweites Inhaltsverzeichnis listet die Texte alphabetisch nach der Reihenfolge ihrer Verfasser auf. Das Repertoire stellt eine bunte Mischung von Texten zu Themen der kindlichen Erfahrungswelt, moralisierenden Gedichten und Geschichten dar. Zeittypisch sind besonders die Stücke "Aus unserm Kaiserhause". Zu Beginn dieses Abschnitts steht ein in den Schulbüchern häufiger anzutreffendes Gedicht von Emst Lausch, "Kaisers Geburtstag", dessen dritte Strophe lautet: "Er ist so gut, er ist so mild, wir weihn ihm Herz und Hand. Gott segne ihn! Der Kaiser - hoch! Und hoch das Vaterland!" (S. 77). Die anderen Titel zeugen von dem Bemühen, das Bild eines volksnahen Monarchen zu vermitteln: "Wie der Kaiser einmal Weihnachtsmann war" (S. 77, "Fechner"), "Unser Kaiser und der Leiermann" (S. 78, "Cyranka"), "Der Kaiser und sein Patenkind" (S. 78, "Fuchs"), "Die Ostereier

186

Die Lesebücher

der Kaiserin" (S. 80, "Fechner"), "Unsere Kaiserin und die Waschfrau" (S. 80, "Cyranka"). Zusätzlich zu den genannten Erzählstoffen sei noch auf zwei Sagen hingewiesen: S. 67: "Die Riesen am Frischen H a f f ("Nach F. Borowski") sowie "Der Fluch der Mutter" ("Nach F.A. Brandstäter"). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Hirt E 1913, S. 68-69 = Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze ("Karl Simrock"). - S. 69 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Albert Ludwig Grimm"). - S. 70 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser ("Äsop"). - S. 7 0 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube ("Johann Benjamin Michaelis"). - S. 70-71 = Mot. K 551.3.6: Respite from death while victim dances ("Heinrich Pröhle"). - S. 71-72 = Dicke/ Grubmüller, num. 223: Fuchs und Wolf im Brunnen ("Äsop"). - S. 72 = Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I ("Wilhelm Curtmann"). - S. 73 = KHM 103, AaTh 565: Wundermühle ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 73-74 = KHM 153: Die Sterntaler ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 75 = Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday ("Ludwig Bechstein"). - S. 75-76 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Jakob und Wilhelm Grimm").

Paulsiek I

1913

(vgl. auch Paulsiek II 1913)

(Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten. In acht nach Klassenstufen geordneten Abteilungen und zwei Vorschul-Teilen herausgegeben von Geh. Reg.-Rat Professor Dr. Chr. Muff, weil. Rektor der Königlichen Landesschule Pforta.) Deutsches Lesebuch für Vorschulen höherer Lehranstalten. Erste Abteilung für Oktava von K. Paulsiek. Neu bearbeitet von Professor Dr. Alfred Biese, Direktor des Königlichen Gymnasiums in Neuwied. - Berlin: G. Grote 1913. XVI, 170 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 6(1,13)-1

für

internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

In seinem 1913 unterzeichneten Vorwort erläutert Alfred Biese zunächst, wie er nach dem Tod des bisherigen Herausgebers Christian Muff (vgl. Muff/Dammann I 1895) zur Bearbeitung dieses "Deutschen Lesebuchs für Vorschulen höherer Lehranstalten" gekommen sei. Lange habe er geschwankt, ob er ein ganz neues Werk schaffen oder eine Neubearbeitung in Angriff nehmen solle; schließlich habe er sich für letztere entschieden, bestärkt und ermutigt durch zahlreiche Zuschriften, die allerdings in ihren Wünschen erheblich voneinander abwichen: "die ganze Gegensätzlichkeit von Linksradikalen und Rechtskonservativen tat sich mir auf' (S. V). Welche Position er selbst einnimmt, macht Biese in folgenden Sätzen deutlich: "Ein Lesebuch gleicht einem Garten; da muß es blühen von alledem, was gut ist und wohl lautet; aber die Blumen haben ihre Zeit; sie müssen umgesetzt oder ersetzt werden; die Sträucher, die verholzen, müssen gestutzt, überall muß für Luft und Licht gesorgt werden. Aufsätze, die in wissenschaftlicher und zeitgeschichtlicher Hinsicht überholt und veraltet sind, müssen

Paulsiek 11913

187

zurücktreten vor solchen, die den Fortschritten der Erkenntnis auf geschichtlichem, naturwissenschaftlichem und erdkundlichem Gebiete entsprechen und ins farbige Leben der Gegenwart mit ihren mannigfachen Bestrebungen und Betätigungen in aller Vorsicht einführen. Es gilt die Belebung und Stärkung des religiös-sittlichen Gefühls und der vaterländischen Gesinnung in unaufdringlicher Weise. Es gilt die Belebung der Phantasie, die Anregung des Natur- und Schönheitssinns; es gilt, Freude und warmes Lebensgefühl in die Herzen der Jugend zu senken. Der frische Luftzug heiteren Geistes muß durch die Schulräume wehen und den Staub trockener Belehrung und pedantisch-pathetischer Ermahnung hinwegfegen" (S. V-VI). So sehr seine Neubearbeitung mit den allgemeinen Grundsätzen der früheren Ausgabe auch übereinstimme, erwiesen sich Änderungen für Biese doch in mehrerlei Hinsicht als dringend nötig: "Fallen mußte 1. was wissenschaftlich nicht mehr zu halten ist, 2. was an Poesie und Prosa nicht mehr dem Zeitgeschmack entspricht und übertroffen worden ist, 3. was dem Anschauungskreise und dem Verlangen der Jugend sowie auch dem Lehrplan der Klasse nicht entspricht" (S. VI). Positiv formuliert heißt das für Biese: "In den einzelnen Stücken müssen Inhalt und Form auf der Höhe der Zeit stehen und sogleich sich zu einem kleinen Kunstwerk runden [...]. Ein jedes Schriftdenkmal muß wertvoll in sich sein, ohne Rücksicht auf den besonderen Lehrstoff, und somit zu klarer, schlichter Darstellung der eigenen Gedanken in der Muttersprache anleiten und Kopf und Herz erwärmen" (S. VI). Ein deutsches Lesebuch müsse dem Schüler - von Schülerinnen ist hier nicht die Rede - so lieb und vertraut werden, daß er die einzelnen Bände aufbewahrt, um am Ende seiner Schulzeit mit dem Gesamtbesitz ein im einzelnen wie im ganzen abgerundetes Werk zu erhalten: "Auf diese Weise begleiten ihn unsere besten Erzähler und Dichter durch die Jahrgänge und Bände hindurch, und allmählich runden sich die Einzelbilder zu einem geschlossenen Gesamtbilde [...]. So sollen ihnen auch unter den neueren Lyrikern Gottfried Keller, C.F. Meyer, Klaus Groth, Martin Greif, Heinrich Seidel, Joh. Trojan, Gustav Falke, Ernst v. Wildenbruch, Victor Blüthgen, Detlev v. Liliencron, Börnes v. Münchhausen, Will Vesper u.v.a., unter den Erzählern außer den schon Genannten Raabe, Stifter, Rosegger, Marie v. Ebner-Eschenbach, Ilse Frapan, Wilh. und Heinr. Scharrelmann, Gansberg, Herrn. Löns u.a., neben den Helden der Vergangenheit wie Friedrich dem Großen, Bismarck, Moltke auch die des Tages wie Zeppelin, Sven Hedin u.a. lieb und vertraut werden. Ein Erlebnis muß solch Gedicht, solch Prosastück den Jungen werden, die nach Spannung und Erschütterung geradezu lechzen und kräftige Kost dem Milchbrei empfindsamer Ergüsse und Betrachtungen bei weitem vorziehen" (S. VI-VII). Dieser für die Oktava (3. Schuljahr) bestimmte Teil des Lesebuchs enthält 187 Lesestücke in sieben Abschnitten. Den Einstieg bildet der Abschnitt "Aus Elternhaus und Kindesleben" (S. lff.), es folgt - zunächst noch an der kindlichen Erfahrungswelt orientiert - "Aus der Heimat (Stadt und Dorf)" (S. 40ff.), wobei die Texte über die Stadt moderne technische Entwicklungen einbeziehen, während diejenigen über das Dorf eher nostalgisch-idyllisierender Natur sind.

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Die Lesebücher

Mit dem nächsten Abschnitt wird der Horizont in eine bestimmte Richtung ausgeweitet, hier finden sich Texte "Von König und Vaterland" (S. 64ff.), darunter einige mit deutlich militaristischer Tendenz, z.B. "Kein Soldat spielt mit Puppen" (S. 69, "K. Krüger"), "Wer will unter die Soldaten" (S. 70, "Fr. Güll"), "Wie Fritz als Soldat vorgestellt wird" (S. 70, "K. Krüger"), "Der Brief des Soldaten" (S. 74, "K. Krüger"). Die Texte des folgenden Abschnitts handeln "Von Gott und Welt" (S. 75ff.), neben Gebeten und religiösen Gedichten und Geschichten erscheinen hier zahlreiche Naturgedichte und Sachtexte und Geschichten zu einzelnen Pflanzen oder Tieren. Traditionelle Erzählstoffe enthalten die folgenden Abschnitte, "Erzählungen aus dem Menschenleben" (S. 99ff.) und "Aus der Welt des Märchens und der Fabel" (S. 112ff.). Der letzte Abschnitt schließlich bringt eine ganze Reihe von "Rätseln" (S. 147ff.), ein Anhang über Rechtschreibung und Grammatik und die Rätselauflösungen bilden den Abschluß des Bandes. In diesem nach der Reihenfolge der Stücke angelegten Inhaltsverzeichnis sind auch die Seitenzahlen der bisherigen Ausgabe mit angegeben, so daß sich ablesen läßt, welche Stücke neu hinzugekommen sind. Auffällige Veränderungen im Sinne des Vorworts gibt es besonders in den Kapiteln "Aus der Heimat (Stadt und Dorf)" und "Von König und Vaterland". Ein zweites Inhaltsverzeichnis ordnet die Texte nach den Verfassern. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Paulsiek I 1913, S. 6 = AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier ("Nach Äsop"). - S. 102-106 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 106-107 = KHM 184, AaTh 2039: Hufnagel ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 111 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Nach Äsop"). - S. 115-118 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 118-120 = KHM 25, AaTh 451: Mädchen sucht seine Brüder ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 120-121 = AaTh 1930: Schlaraffenland ("Von Heinrich Hoffmann von Fallersleben"). - S. 121-124 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 124-127 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 127 = KHM 153: Die Stemtaler ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 130-132 = AaTh 570: Hasenhirt ("Von Ludwig Bechstein"). - S. 132-134 = KHM 187, AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Nach den Brüdern Grimm"). - S. 135 = Dicke/Grubmüller, num. 161: Frösche am Brunnen ("Nach Äsop"). - S. 135 = Dicke/ Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse ("Von Georg Wilhelm Curtman"). - S. 136 = Dicke/ Grubmüller, num. 94: Beladener Esel ("Nach Äsop"). - S. 136 = Dicke/Grubmüller, num. 96: Schmeichelnder Esel ("Nach Äsop"). - S. 138-139 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 140 = Dicke/Grubmüller, num. 79: Eber und Fuchs ("Nach Äsop"). - S. 140-141 = Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs ("Nach Äsop"). - S. 142 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Nach Äsop"). - S. 142-144 = KHM 102, AaTh 222: War of Birds and Quadrupeds ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 144-145 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen ("Von Gustav Friedrich Dimer").

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Paulsiek II 1913

Paulsiek II 1913 (vgl. auch Paulsiek I 1913)

(Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten. In acht nach Klassenstufen geordneten Abteilungen und zwei Vorschul=Teilen herausgegeben von Geh. Reg.-Rat Professor Dr. Chr. Muff, weil. Rektor der Königlichen Landesschule Pforta.) Deutsches Lesebuch für Vorschulen höherer Lehranstalten. Zweite Abteilung für Septima von K. Paulsiek. Neu bearbeitet von Professor Dr. Alfred Biese, Direktor des Königlichen Gymnasiums in Neuwied. - Berlin: G. Grote 1913. XVIII, 204 S. S t a n d o r t ; Georg-Eckert-Institut DBG-II 6(l,13)-2

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Das Vorwort zu den Bänden für die Septima und die Oktava (Paulsiek 11913) ist identisch, der Aufbau dieses für das vierte Schuljahr vorgesehenen Bandes entspricht dem Band der vorangegangenen Klasse. Auch dieser Band gliedert die insgesamt 188 Lesestücke in die Abschnitte "Aus Elternhaus und Kindesleben" (S. lff.), "Aus der Heimat (Stadt und Dorf)" (S. 28ff.), "König und Vaterland" (S. 44ff.), "Von Gott und Welt" (S. 62ff.), "Erzählungen aus dem Menschenleben" (S. 102ff.), "Aus der Welt der Märchen und der Fabeln" (S. 123ff., im vorigen Band: "Aus der Welt des Märchens und der Fabel") sowie "Rätsel" (S. 167ff., aus "Des Knaben Wunderhom") und ein Anhang zu Rechtschreibung und Grammatik. Auch hier sind die Veränderungen zur bisherigen Ausgabe in den Kapiteln "Aus der Heimat (Stadt und Dorf)" und "König und Vaterland" am auffälligsten, doch auch im Abschnitt "Aus Elternhaus und Kindesleben" wurden viele Texte ergänzt. Auch in diesem Band ordnet ein zweites Inhaltsverzeichnis die Texte nach den Verfassern. Zum Repertoire dieses Lesebuchs gehören eine ganze Reihe moralischer Beispielgeschichten, häufig von Christoph von Schmid, aber auch von Friedrich Adolf Krummacher und Joachim Heinrich Campe, deren Beliebtheit bei den Lesebuchverfassern offenbar noch immer nicht abgenommen hat. Außerdem sei noch auf einige Texte hingewiesen, die nicht in der Liste typisierter Erzählstoffe erscheinen, so z.B. S. 117: "Till Eulenspiegel" ("Von Christian Fürchtegott Geliert"), S. 117: "Eulenspiegel und der Wanderer" ("Volksbuch (Der deutsche Spielmann)"), S. 145-147: "Rübezahl" ("Von Hermann Kletke"), S. 149-150: "Die Jungfrau vom Drachenfels" ("Von Gotthold Klee"). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Paulsiek II 1913, S. 92 = AaTh 752 B: Der vergessene Wind ("Von Adalbert Kuhn und Wilhelm Schwartz (Norddeutsche Sagen)"). - S. 108-109 = [AaTh 921 A*:] Der aufrichtige Dieb ("Von Heinrich Caspari (Geistliches und Weltliches)"). - S. 111-112 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Von Johann Peter Hebel"). - S. 113-114 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Von Christoph von Schmid"). - S. 114 = Mot. N 886: Blind man carries lame man ("Von Christian Fürchtegott Geliert"). - S. 115-116 = AaTh 2039: Hufnagel ("Von Friedrich Rückert"). - S. 116-117 = AaTh 1430: Luftschlösser ("Von Johann Benjamin Michaelis"). - S. 118 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there ("Volksbuch (Der

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Die Lesebücher

deutsche Spielmann)"). - S. 123-126 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 126-128 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 128-134 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 135-140 = KHM 161, AaTh 426: Mädchen und Bär ("Von den Brüdern Grimm"). - S. 140-142 = Mot. K 2112: Woman slandered as adulteress (prostitute) ("Von M. Hanspeter (Rhein. Lesebuch II)"). - S. 143 = Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday ("Von Ludwig Bechstein"). - S. 143-144 = AaTh 729: Die goldene Axt des Meermannes ("Nach Äsop"). - S. 147-149 = Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) ("Nach Franz Kamberg und Friedrich Müller"). - S. 154-155 = KHM 72, Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier" ("Nach den Brüdern Grimm"). - S. 161 = Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle ("Von Friedrich von Hagedom"). - S. 163-164 = Dicke/Grubmüllcr, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Von Ludwig Gleim"). - S. 164 = Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn ("Von Sebastian Franck"). - S. 164 = Dicke/Grubmüller, num. 379: Löwe, Bär und Fuchs ("Nach Äsop"). - S. 165 = Dicke/Grubmüller, num. 201: Fuchs vor der Löwenhöhle ("Nach Äsop"). - S. 165 = Mot. J 218.1: Lion and wild boar make peace rather than slay each other for benefit of vulture ("Nach Äsop"). - S. 166 = Dicke/Grubmüller, num. 450: Ochsen und Löwe ("Nach Äsop"). - S. 167 = Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd ("Von Ludwig Gleim"). - S. 167 = Dicke/Grubmüller, num. 386: Löwe und Geiß ("Nach Äsop").

Lesebuch für Volksschulen I 1914 (vgl. auch Lesebuch für Volksschulen II 1897, Lesebuch für Volksschulen II 1916)

Lesebuch für die Volksschulen Badens. Erster Teil. Zweites und drittes Schuljahr. Probe=Ausgabe 1914. In den Volksschulen Badens amtlich eingeführt. Ladenpreis 90 Pfennig. - Lahr i.B.: Moritz Schauenburg 1914. 288 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 7(1,14)-1

Der Herausgeber dieses für die Volksschulen Badens bestimmten Lesebuchs wird nicht namentlich genannt, es gibt keinerlei einführende Worte. Dieser Band für das zweite und dritte Schuljahr enthält 249 Lesestücke, Gedichte und Prosatexte gemischt. Sie sind auf vier Abschnitte verteilt, die nach bekanntem Muster von der kleinen in die größere Welt gehen, also von "Haus und Hof' (S. 13ff.) zu "Dorf und Stadt" (S. 59ff.) und "Feld und Wald" (S. 125ff.) und schließlich zum Thema "Unsere Heimat und des Kindes Welt" (S. 195ff.), unter anderem mit den bekanntesten Märchen der Brüder Grimm. Zwar enthält das Lesebuch viele moralisierende, zum Teil recht rührselige Texte, doch eine deutlich vorherrschende religiöse oder vaterländische Tendenz läßt sich für diesen Band nicht feststellen (vgl. jedoch Lesebuch für Volksschulen II 1916). Interessant im Hinblick auf den Umgang mit der zunehmend technisierten Welt sind einige Texte im Abschnitt "Dorf und Stadt". Hier geht es um Post, Eisenbahn, Fahrrad, Straßenbahn, Elektrizität und den Zeppelin. Fortschrittsoptimismus schwingt mit, wenn z.B. die Beschreibung des Zeppelins den Träumen der Schüler entgegenzukommen sucht und es also heißt: "Damit das riesige Schiff gut gegen den Wind kämpfen kann, muß es stark gebaut sein und

Fechner [um 1915]

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ist deshalb teuer herzustellen. Darum kostet es auch viel Geld mitzufahren. Wir fahren erst dann einmal mit, wenn die Fahrt nicht mehr wie in der Eisenbahn kostet; und wer weiß, ob nicht später die Kinder zu ihrem Schulausflug im Zeppelin fahren" (S. 109). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 24-25 = Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday ("Ludwig Bechstein"). - S. 38 = KHM 75, Dicke/Gnibmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Brüder Grimm"). - S. 46-47 = KHM 184, AaTh 2039: Hufnagel ("Brüder Grimm"). - S. 48 = Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut ("Nach Äsop"). - S. 48-49 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Gotthold Ephr. Lessing"). - S. 121 = Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus ("Nach Äsop"). - S. 131 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Nach Äsop"). - S. 141 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Brüder Grimm"). - S. 152 = Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben ("Nach Äsop"). - S. 168-170 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Brüder Grimm"). - S. 171-172 = AaTh 1*: The Fox Steals the Basket + Dicke/ Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer ("Nach Ludwig Bechstein"). - S. 182-184 = KHM 171, Dicke/Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler ("Brüder Grimm"). - S. 189-192 = KHM 27, AaTh 130: The Animals in Night Quarters ("Brüder Grimm"). - S. 202-203 = AaTh 1889 F: Gefrorene Worte ("Ein Schwarzwaldmärchen. Deutsche Märchen seit Grimm, herausgegeben von Zaunert"). - S. 216 = Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind ("August Gottlieb Meißner nach Camerarius"). - S. 222-223 = Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer ("Christoph von Schmid"). - S. 237-243 = AaTh 769: Tränenkrüglein ("Peter Rosegger"). - S. 243-244 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Grimm"). - S. 244 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark ("Christoph von Schmid"). - S. 246 = Mot. L 148.1: If you hasten you will not gel there ("Johann Peter Hebel"). - S. 249-251 = KHM 18, Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Brüder Grimm"). - S. 251-259 = KHM 15, AaTh 327 A: Hänsel und Gretel ("Brüder Grimm"). - S. 259 = KHM 153: Die Sterntaler ("Brüder Grimm"). - S. 260-262 = KHM 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Brüder Grimm"). S. 262-265 = KHM 5, AaTh 123: Wolf und Geißlein ("Brüder Grimm"). - S. 266-269 = KHM 50, AaTh 410: Schlafende Schönheit ("Brüder Grimm"). - S. 269-272 = KHM 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Brüder Grimm"). - S. 272-279 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Brüder Grimm"). - S. 280-288 = KHM 53, AaTh 709: Schneewittchen ("Brüder Grimm").

Fechner [um 1915] (vgl. auch Fechner 1897, Fechner [nach 1902])

Heinrich Fechners Neue Fibel. Nach den Grundsätzen der reinen Schreiblese= und der Normalwörter-Methode (Normalwörter=Methode mit Vorkursus). Ausgabe B. Neu herausgegeben von Professor Dr. Porger, Seminardirektor in Hannover. 35. Auflage. Nach der neuen amtlichen Rechtschreibung. - Berlin: Wiegandt & Grieben [um 1915]. 92 S. S t a n d o r t : UB Braunschweig, Sammlung Hobrecker: 2006-7599

Fechners Fibel in der Neuausgabe von Gustav Porger (geb. 1868) enthält zunächst Übungen in Schreib-, sodann in Druckschrift. Die ersten zusammenhängenden Texte erscheinen ab S. 50, es sind dies drei kurze Sachtexte zu den Themen "Das Auge", "Das Kind in der Schule" und "Der Garten". Bis S. 58

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Die Lesebücher

folgen Leseübungen mit zunehmenden Schwierigkeitsgrad, ab S. 59 schließen sich "Leichte Lesestücke" an: Fabeln, Rätsel, Gedichte, Sachtexte und Sprüche. Die ab S. 69 aufgenommenen "Schwereren Lesestücke" behandeln die (ländliche) Erfahrungswelt des Kindes: "Das Kind in der Schule, Das Kind beim Spiel, In Haus und Hof, in Wald und Feld". In diesem Teil sind die Texte mit Quellenangaben versehen; sie stammen von J. Betichius, Hoffmann von Fallersleben, Güll, Reinick, Curtman, Löwenstein, Dinter, Hey u.a. Die unten aufgeführten Fabeln der Äsop-Tradition allerdings erscheinen durchgehend ohne Quellenangabe. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Fechner [um 1915], S. 59 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein. - S. 59 = Dicke/Grubmüller, num. 29: Affe und Zimmermann. - S. 59 = Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. - S. 60 = Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. - S. 60 = Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß. - S. 63 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt. - S. 64 = Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen. - S. 66 = Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf. - S. 66 = Dicke/Grubmüller, num. 125: Kranker Esel und Wolf. - S. 66 = Dicke/Grubmüller, num. 555: Tauben und Habicht. - S. 67 = Dicke/Grubmüller, num. 260: Hasen und Frösche. - S. 67 = Dicke/Grubmüller, num. 234: Habicht und Bauer. - S. 87 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke. - S. 88 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille.

Kippenberg AB I 1915 (vgl. auch Kippenberg I 1885, Kippenberg III 1885, Kippenberg C I 1912, Kippenberg C II 1912, Kippenberg A III 1916, Kippenberg A II 1918)

Deutsches Lesebuch für Lyzeen und Höhere Mädchenschulen von A. Kippenberg. Auf Grund der preußischen ministeriellen Ausführungsbestimmungen vom 12. Dezember 1908 unter Mitwirkung von Dr. H. Jantzen, Königl. Provinzialschulrat in Breslau, neubearbeitet von den bisherigen Herausgebern Frau J. Kippenberg, ehem. Vorsteherin, Prof. Dr. A. Kippenberg, jetzigem Direktor des Lyzeums und Oberlyzeums von A. Kippenberg in Bremen. Erster Teil der Ausgaben A und B. 81., unveränderte Auflage. - Hannover: O. Goedel 1915.184 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institui DBG-II 3(81,15)-1

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

In ihrem 1913 anläßlich der 76. Auflage verfaßten Vorwort berichten die Herausgeber, daß dieses "Deutsche Lesebuch für Lyzeen und Höhere Mädchenschulen" auch in seiner 1909 erfolgten Neugestaltung infolge der preußischen "Bestimmungen über die Neuordnung des höheren Mädchenschul wesens" seinen alten guten Ruf bewahrt und viel Anerkennung gefunden habe. Wenn sie nun in der vorliegenden Auflage (die 81. ist gegenüber der 76. Auflage unverändert) einige geringe Änderungen vorgenommen hätten, habe das seinen Grund darin, "daß mehrfach eine noch stärkere Betonung der Gegenwart und besonders des städtischen Lebens gewünscht wurde, damit die Schülerinnen das Leben und Treiben ihrer nächsten Umgebung mit gesteigertem Interesse betrachten lernen"

Kippenberg A B 1 1 9 1 5

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(S. 3). Da der Umfang des Buches dadurch nicht vergrößert werden sollte, habe man eine entsprechende Anzahl der bisherigen Lesestücke herausgenommen. Außer ein paar älteren Prosastücken seien einige der etwas reichlich vorhandenen lyrischen Dichtungen weggefallen. Die Reihenfolge der Lesestücke sei im wesentlichen dieselbe geblieben. Die neu hinzugekommenen Stücke sind im ersten Inhaltsverzeichnis, das die Texte in der Reihenfolge ihres Erscheinens im Buch nach Jahreszeiten angibt, besonders gekennzeichnet. Sie tragen die Titel "Frühlingsmorgen", "Die Uhr", "Ringelreih'n", "Was Paulchen werden will", "Die Bienen", "Die Fahrt mit dem Luftballon", "Ein schweres Rätsel", "Ein Guckloch in der Scheibe", "Waldweihnachten", und "Mäuse in der Speisekammer". Der Zusammenhang mit den erläuternden Worten im Vorwort läßt sich hier nicht immer nachvollziehen. Ein zweites Inhaltsverzeichnis gruppiert die Lesestücke nach thematischen Gesichtspunkten: Unter der Hauptüberschrift "Im Elternhaus" finden sich die Texte dort den Themenkreisen "Tageslauf im häuslichen Kreise" (31 Texte), "Spiel und Scherz" (21), "Festzeiten" (13) und "Aus der Märchenwelt" (13) zugeordnet. Die zweite Hauptüberschrift "Im Freien" hat die Unterpunkte "In den Straßen der Stadt" (8), "In Hof und Garten; in Feld und Wald", nochmals untergliedert in die Themenkreise "Im Wechsel der Jahreszeiten" (18), "Aus der Tier- und Pflanzenwelt" (44) sowie "Von Wind und Wetter, Sonne und Mond" (12). Ein Anhang listet gesondert die Gedichtanfänge und Lieder auf und liefert schließlich ein Schriftsteller-Verzeichnis und Quellennachweise. Die Mehrzahl der Texte ist betulichen, moralisierenden Charakters. Deutlich vaterländisch bzw. monarchisch ist dieses Lesebuch nur an einigen Stellen, so z.B. S. 71: "Unsere Kaiserin und die Schulkinder" ("Arno Fuchs") oder S. 136: "Heil dir im Siegerkranz" ("Harries"). T y p i s i e r t e E r z ä h 1 s t o f f e : Kippenberg A B I 1915, S. 71-74 = K H M 26, AaTh 333: Rotkäppchen ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 95-98 = K H M 27, AaTh 130: T h e Animals in Night Quarters ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 109 = Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte ("Äsop"). - S. 110-112 = K H M 124, AaTh 654: Die behenden Brüder ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 115-118 = K H M 5, AaTh 123: W o l f und Geißlein ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 120-122 = K H M 102, AaTh 222: War o f Birds and Quadrupeds ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 122-123 = K H M 4 8 , AaTh 101: Der alte Hund ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 124 = D i c k e / G r u b m ü l l e r , num. 299: Hund, Hahn und Fuchs ("Äsop"). - S. 131-134 = K H M 24, AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 134 = vgl. AaTh 480: Das gute und das schlechte Mädchen ("Frida Schanz"). - S. 155-156 = K H M 18, Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 160-161 = K H M 153: Die Sterntaler ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 165-166 = Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind ("Heinrich Dittmar"). - S. 170-173 = K H M 50, AaTh 4 1 0 : Schlafende Schönheit ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

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Die Lesebücher

Essener Fibel 1916 Essener Fibel. 1. Teil. 74. verbesserte Auflage. Preis geb. 60 Pfg. - Essen: G.D. Baedeker 1916. 64 S. S t a n d o r t ; StB Essen: Df 217,1

Der "Essener Fibel" vorangestellt ist das "Geleitwort zur 71. Auflage", wo es heißt, diese sei eine gänzliche Neubearbeitung. Der leitende Gedanke dabei sei gewesen, den Anfängern das Lernen möglichst zu erleichtern und ihnen das erste Schulbuch lieb und wert zu machen. Das Bestreben, die Schwierigkeiten möglichst zu verteilen und von Anfang an zusammenhängenden, anregenden Lesestoff zu bieten, habe zu einer durchgreifenden Änderung der bisherigen Stoffanordnung geführt. Die in die Fibel aufgenommenen Bilder, die stets einen Zusammenhang zum Lesestoff hätten, seien von Künstlerhand entworfen und stellten ansprechende Vorgänge aus dem kindlichen Leben dar. Überall werde man das Bestreben erkennen, das Interesse der Kinder zu wecken, ihnen die Mühen des Schreibleseunterrichtes zu erleichtern und ein verständiges Lesen anzubahnen. Die Fibel führt über Buchstaben, Wörter, kurze Sätze und Texte in Schreibschrift zu Lesetabellen und Texten in Druckschrift. Bei den Texten handelt es sich um Sachtexte aus der kindlichen Umwelt, Gedichte und zwei Märchen. Die Verfasser der Texte sind nicht angegeben. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Essener Fibel 1916, S. 51 = AaTh 709: Schneewittchen. S. 61 = KHM 153: Die Sterntaler.

Kippenberg A III 1916 (vgl. auch Kippenberg I 1885, Kippenberg III 1885, Kippenberg C I 1912, Kippenberg C II 1912, Kippenberg AB 11915, Kippenberg A II 1918)

Deutsches Lesebuch für Lyzeen und Höhere Mädchenschulen von A. Kippenberg. Auf Grund der preußischen ministeriellen Ausführungsbestimmungen vom 12. Dezember 1908 unter Mitwirkung von Dr. H. Jantzen, Königl. Provinzialschulrat in Breslau, neubearbeitet von den bisherigen Herausgebern Frau J. Kippenberg, ehem. Vorsteherin, Prof. Dr. A. Kippenberg, jetzigem Direktor des Lyzeums und Oberlyzeums von A. Kippenberg in Bremen. Ausgabe A. Dritter Teil. 52., unveränderte Auflage. - Hannover: O. Goedel 1916. 240 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 3(52,16)-3

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Das Vorwort zu diesem für das vierte Schuljahr bestimmten "Deutschen Lesebuch für Lyzeen und Höhere Mädchenschulen" befindet sich in dessen erstem Teil (siehe Kippenberg AB 11915). Der vorliegende dritte Teil umfaßt 149 Lesestücke, die nach inhaltlichen Kriterien in fünf Abschnitte gegliedert sind. Der

Kippenberg A III 1916

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erste Abschnitt ist "Religiös-sittliches Leben" (S. 9ff.) überschrieben, der zweite enthält "Märchen und verwandte Erzählungen" (S. 53ff.), der dritte liefert Texte "Aus Sage und Geschichte", unterteilt in "Sage, a) Griechische und römische Sagen" (S. 84ff.), "b) Deutsche Sagen" (S. 116ff.) und "Geschichte" (S. 151ff.). Texte zum Thema "Natur und Naturfreude" (S. 164ff.) schließen sich an; den Abschluß bildet der Abschnitt "Die deutsche Heimat" (S. 207ff.). Den Anhang (S. 231ff.) bilden ein zweites Inhaltsverzeichnis, das die Einteilung der Texte nach poetologischen Gesichtspunkten vornimmt, ein Schriftsteller-Verzeichnis mit Quellennachweisen und meist knappen, zum Teil aber auch recht ausführlichen und rührselig verfaßten biographischen Angaben sowie eine Seite zur Zeichensetzung. Der Zugang über die "Gattungen der poetischen und prosaischen Darstellung" erfolgt zunächst nach den Kategorien "Poesie" und "Prosa", erstere unterteilt in "Lyrische Dichtungen" (48 Texte) und "Epische Dichtungen". Diese sind nochmals gegliedert in "Poetische Erzählungen" (10), "Sagen und Balladen" (9) und "Fabeln und Sprüche" (7). Unter "Prosa" fallen die "Schöne Litteratur" mit den Untergruppen "Erzählungen" (14), "Fabeln" (5), "Briefe" (2), "Märchen" (7), "Sagen" (20) und die "Wissenschaftliche Litteratur", getrennt nach "Geschichtlichen Begebenheiten und Charakterzügen" (9), "Erdkunde" (8) und "Naturkunde" (10). Im Vergleich zum ersten Teil ist dieser Band deutlich vaterländisch ausgerichtet und bemüht, ein positives, volksnahes Bild verschiedener Monarchen zu zeichnen. Der Text "Ein deutsches Heim im fernen Afrika" (S. 227-230, "W. Trittelvitz") ist ein beredtes Zeugnis deutscher Kolonialpolitik in Afrika, wo "im afrikanischen Urwald deutscher Fleiß und deutsche Tüchtigkeit eine Arbeit tun, die auch uns in der Heimat zugute kommt", denn die Früchte der Arbeit "wandern auf den Köpfen von schwarzen Trägern nach Tanga, der Hafenstadt, um von dort über das Weltmeer zu uns nach Deutschland zu reisen" (S. 230). Wie man sich dieses Deutschland vorzustellen hat, ist beschrieben in dem Gedicht "Das Vaterland": "1. Kennt ihr das Land, so wunderschön in seiner Eichen grünem Kranz? das Land, wo auf den sanften Höhn die Traube reift im Sonnenglanz? Das schöne Land ist uns bekannt, es ist das deutsche Vaterland. 2. Heil dir, du Land, so hehr und groß vor allen auf dem Erdenrund, wie schön gedeiht in deinem Schoß der edlen Freiheit schöner Bund! Drum wollen wir dir Liebe weihn und deines Ruhmes würdig sein!" (S. 230, "Paul Wigand"). Zusätzlich zu den unten aufgeführten Erzählstoffen sei noch auf einige weitere, meist Sagen, hingewiesen: S. 44: "Till Eulenspiegel" ("Christian Fürchtegott Geliert"), S. 47: "Einer oder der andre" ("Johann Peter Hebel"), S. 70-73: "Der Zwerg und die Gerstenähre" ("Heinrich Seidel"), S. 116-124: "Aus der Siegfriedssage: a) Der hörnerne Siegfried" ("W.O. v. Horn (Wilhelm Oertel)"), "b) Die Fahrt nach Isenland" ("August Wilhelm Grube"), "c) Siegfrieds Tod" ("August Wilhelm Grube"), S. 124: "Siegfrieds Schwert" ("Ludwig Uhland"), S. 125-130: "Gudrun" ("Jacob Karl Andrä und Otto Hoffmann"), S. 131-132: "Die Zwergenhochzeit" ("Ferdinand Bäßler"), S. 133134: "Die Roßtrappe" ("Ferdinand Bäßler"), S. 134-135: "Rübezahl" ("Heide Exner"), S. 135-136: "Rübezahl verwandelt sich in einen Esel" ("Heide Exner"),

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Die Lesebücher

S. 137-140: "Rübezahl und der Bauer" ("Volkssage"), S. 140-142: "Friedrich Rotbart im Kyffhäuser" ("Brüder Grimm und J.G.G. Büsching"), S. 142-143: "Friedrich Barbarossa" ("Friedrich Rückert"), S. 143: "Schwäbische Kunde" ("Ludwig Uhland"). Außerdem enthält der Band eine Reihe der bekanntesten Sagen der griechischen und römischen Antike. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Kippenberg A III 1916, S. 20 = AaTh 910 F: Einigkeit macht stark ("Christoph v. Schmid"). - S. 38 = AaTh 928: Bäume für die nächste Generation ("Gottfried Herder und A. Liebeskind"). - S. 40-41 = Mot. J 1337: Beggar Claims to be emperor's brother ("Johann Peter Hebel"). - S. 42 = Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille ("Äsop"). - S. 42-43 = Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm ("Martin Luther"). - S. 43 = Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus ("Äsop"). - S. 44 = Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe ("Äsop"). - S. 45-46 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Christian Fürchtegott Geliert"). - S. 4 6 4 7 = M o t J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Johann Peter Hebel"). - S. 48 = AaTh 910 E: Schatz im Weinberg ("Gottfried August Bürger"). - S. 49 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Johann Peter Hebel"). - S. 49 = Dicke/ Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle ("Gottfried Herder und A. Liebeskind. (Palmblätter.)"). S. 62 = KHM 152, AaTh 922: Kaiser und Abt ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 69-70 = AaTh 1546: Besitz eines Goldklumpens vorgetäuscht ("Oskar Dähnhardt"). - S. 78-83 = vgl. AaTh 709: Schneewittchen ("Theodor Storm"). - S. 132-133 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Adelbert von Chamisso"). - S. 144-145 = Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 145-146 = AaTh 1245: Sonnenlicht im Sack + AaTh 1245**: Trying to Catch Light in a Mouse-trap ("Gustav Schwab").

Lesebuch für Volksschulen II 1916 (vgl. auch Lesebuch für Volksschulen II 1897, Lcsebuch für Volksschulen I 1914)

Lesebuch für die Volksschulen Badens. Zweiter Teil. Viertes und fünftes Schuljahr. Probe=Ausgabe 1915. In den Volksschulen Badens amtlich eingeführt. Erhöhter Ladenpreis: 1 Mark 55 Pfennig. - Lahr i.B.: Moritz Schauenburg 1916. 368 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig: DB-II 7(l,16)-2

Für das vierte und fünfte Schuljahr bestimmt ist der zweite Teil des "Lesebuchs für die Volksschulen Badens". Die Lesestücke stehen hier unübersehbar im Dienst einer politischen Gesinnungserziehung. Diese Tendenz deutet sich schon in den Überschriften der vier Abschnitte an, denen die 193 Texte zugeordnet sind. So sollen die Schülerinnen und Schüler anhand des ersten Abschnitts, "Aus der badischen Heimat" (S. 1 lff.), in Geschichten und Sachtexten etwas über ihre Region erfahren. Der zweite Abschnitt berichtet "Aus deutschen Landen" (S. 93ff.), der dritte "Aus deutschen Märchen und Sagen" (S. 183ff.) und der vierte schließlich "Aus dem Leben des deutschen Volkes" (S. 259ff.) mit Titeln wie "Die Wacht am Rhein" ("Max Schneckenburger"), "Des deutschen Knaben Tischgebet" ("Karl Gerok"), "Wie die Bühlertaler Anno 70 ihre Kanonen aus Frankreich wieder holten" ("Emil Frommel"), "Kaiser und Volk" ("Aus: Die

Lesebuch für Volksschulen II 1916

197

große Zeit. Ullsteins illustr. Kriegsgesch."), "Deutscher Rat" ("Robert Reinick"), "Mobilmachung" ("Nach Wilhelm von Scholz. Aus: Deutsche Dichterkriegsgabe. Perthes-Gotha"), "Patrouillenfahrt unter Wasser" ("Feldpostbrief), "Ein Erkundungsflug an der russischen Grenze" ("Feldpostbrief'), "Aus dem lothringischen Wald" ("Feldpostbrief eines Ordonnanzoffiziers"), "Feldküche und Feldbäckerei" ("Allgemeiner Wegweiser"), "Aus dem Schützengraben" ("Brief eines Jägers"), "Wie der Bauernschreck erlegt wurde" ("W. Scheuermann, Kriegsberichterstatter"), "Krankenträgerdienst. Aus einem Kriegstagebuch" ("Allgemeiner Wegweiser"), "Der Hauptmann" ("Paul Langenscheidt"), "Der tote Soldat" ("G. Seidl"), "Soldatentreue" ("Feldpostbrief eines Offiziers an seine Kinder"), "Helm ab zum Gebet" ("Max Bewer"), "Ein Feldgottesdienst mit dem Kaiser" ("Feldpostbrief'), "Eine Andacht im Feindesland" ("Feldpostbrief eines Lehrers an seine Schüler"), "Eine geheime Leitung" ("Allgemeiner Wegweiser"), "Wie ein eisernes Kreuz erworben wird" ("Feldpostbrief), "Das treue Pferd" ("Feldpostbrief eines ungarischen Jägerleutnants"), "Der gute Kamerad" ("Ludwig Uhland"), "Zum 3. Dezember 1914" ("Fritz Römhildt"). Die Realität des Ersten Weltkriegs hat ihren Niederschlag gefunden. Derartig massiv begegnen Vaterland, Soldatenleben und Krieg im gesamten untersuchten Material nur in diesem Lesebuch. Gegen Ende des Abschnittes bleibt die Kriegsthematik ausgeklammert, der Lesestoff wird wieder leichter, so daß der Band mit dem "Abendlied" von Matthias Claudius einen friedlichen Ausklang nimmt. Sagen sind in diesem Lesebuch reichlich vertreten, und auch sie sind stets unter den Vorzeichen Heimat und Vaterland zu sehen: S. 16-18: "Der Poppele von Hohenkrähen" ("Badisches Sagenbuch (nach E. Stein, Bierlinger, Lucian Reich.)"), S. 18-20: "Romeias von Villingen" ("Bernhard Baader"), S. 22-23: "Wie ein Markgraf einer Armen Frau im Wiesentale aus der Not hilft" ("R. Reitzel"), S. 23-24: "Die Erdmännlein der Haseler Höhle" ("Johann Schmitt"), S. 35-37: "Der Jäger am Feldberg" ("August Schnezler nach Alois Schreiber"), S. 37-39: "Burg Falkenstein im Höllental" ("Badisches Lesebuch. Nach Schreiber und Schönhuth"), S. 47-49: "Das Bild am Schwabentor" ("Karl Meyer (Freiburger Lesebuch)"), S. 59-62: "Sage vom Mummelsee" ("Emil Frommel"), S. 62-64: "Die Lilien am Mummelsee" ("August Schnezler"), S. 65-66: "Der Grafensprung bei Schloß Eberstein" ("August Kopisch"), S. 66-68: "Kloster Fremersberg" ("Johann Schmitt"), S. 70: "Das Hündchen von Bretten" ("Johann Schmitt"), S. 71-72: "Die Engelsköpfchen am Ruprechtsbau des Heidelberger Schlosses" ("Adolf Hausrath"), S. 72-74: "Das Mahl zu Heidelberg" ("Gustav Schwab"), S. 74-75: "Die Sage vom Riesenstein" ("Ottmar Schönhuth"), S. 7679: "Sage vom Rosengarten in Mannheim" ("Joseph August Beringer"), S. SSSS: "Die heilige Notburga" ("Brüder Grimm"), S. 89-90: "Ein Bildstock als Retter der Stadt Tauberbischofsheim" ("Nach Karl Rombach"), S. 129-131: "Das Uhrwerk im Münster zu Straßburg" ("August Stöber"), S. 183-186: "Der Holländer Michel" ("Wilhelm Hauff"), S. 193-194: "Siegfrieds Schwert" ("Ludwig Uhland"), S. 194-198: "Wie Siegfried den Drachen erschlug" ("Gotthold Klee"), S. 213: "Barbarossa" ("Friedrich Rückert"), S. 213-215: "Schwäbische Kunde" ("Ludwig Uhland"), S. 219-222: "Der Sperling am Ulmer Münster" ("August

198

Die Lesebücher

Kopisch"), S. 223-225: "Rübezahl" (J.K.A. Musäus"), S. 230-231: "Die Roßtrappe" ("Brüder Grimm"), S. 231-233: "Der getreue Eckart" ("Joh. Wolfgang von Goethe"), S. 253-256: "Der Springerwirt" ("Albert Richter"). T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 29-31 = Mot. A 751.1 ("Joh. Peter Hebel"). - S. 186-187 = AaTh 701: Riesenspielzeug ("Adelbert v. Chamisso"). - S. 188-191 = KHM 87, AaTh 750 A: The Wishes ("Brüder Grimm"). - S. 208-210 = vgl. Dicke/ Grubmüller, num. 393: Löwe und Pferd ("D.W. Soltau"). - S. 210-212 = KHM 25, AaTh 451: Mädchen sucht seine Brüder ("Brüder Grimm"). - S. 215-218 = KHM 119, AaTh 1231: Sieben Schwaben ("Brüder Grimm"). - S. 225-230 = AaTh 1245: Sonnenlicht im Sack + AaTh 1245**: Trying to Catch Light in a Mouse-trap + AaTh 1288: Beinverschränkung + AaTh 1278: Die merkwürdige Markierung ("Gustav Schwab"). - S. 233-234 = Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) ("Brüder Grimm"). - S. 234-238 = KHM 178, AaTh 801: Meister Pfriem ("Brüder Grimm"). - S. 238-241 = AaTh 1894: The Man Shoots a Ramrod Full of Ducks + AaTh 1881: The Man Carried through the Air by Geese ("G. August Bürger"). - S. 241-244 = AaTh 1074: Race Won by Deception: Relative Helpers ("Ludwig Bechstein"). - S. 244-246 = AaTh 750 A: The Wishes ("Joh. Peter Hebel"). - S. 251-253 = KHM 98, AaTh 1641: Doktor Allwissend ("Brüder Grimm"). - S. 322-324 = Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] ("Chr. Fürchtegott Geliert"). - S. 355-356 = Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost ("Joh. Peter Hebel"). - S. 366 = AaTh 1215: Asinus vulgi ("Joh. Peter Hebel").

Kippenberg A II 1918 (vgl. auch Kippenberg I 1885, Kippenberg III 1885, Kippenberg C I 1912, Kippenberg C II 1912, Kippenberg AB 11915, Kippenberg A III1916)

Deutsches Lesebuch für Lyzeen und Höhere Mädchenschulen von A. Kippenberg. Auf Grund der preußischen ministeriellen Ausführungsbestimmungen vom 12. Dezember 1908 unter Mitwirkung von Dr. H. Jantzen, Königl. Provinzialschulrat in Breslau, neubearbeitet von den bisherigen Herausgebern Frau J. Kippenberg, ehem. Vorsteherin, Prof. Dr. A. Kippenberg, jetzigem Direktor des Lyzeums und Oberlyzeums von A. Kippenberg in Bremen. Ausgabe A. Zweiter Teil. 56., unveränderte Auflage. - Hannover: Goedel 1918.223 S. S t a n d o r t : Georg-Eckert-Institut DBG-II 3(56,18)-2

für internationale

Schulbuchforschung

Braunschweig:

Das Vorwort zu diesem für das dritte Schuljahr bestimmten "Deutschen Lesebuch für Lyzeen und Höhere Mädchenschulen" befindet sich in dessen erstem Teil (siehe Kippenberg AB I 1915). Der vorliegende zweite Teil umfaßt 165 Texte, im Band nach Jahreszeiten geordnet, über ein zweites Inhaltsverzeichnis auch thematisch-inhaltlich gegliedert. Dort finden sich die Kategorien "Im Elternhaus", getrennt nach "Tageslauf im häuslichen Kreise" (27 Texte), "Spiel und Scherz" (14) und "Festzeiten" (8), so wie es schon bei Kippenberg AB I 1915 praktiziert wurde. Der Überschrift "Im Freien" sind hier die Punkte "In den Straßen der Stadt und auf Reisen" (8), "In Hof und Garten, in Feld und Wald" (55) und "Von Wind und Wetter, Sonne und Mond" (7) zugeteilt. Weiterhin gibt es die Gruppen "Aus der Märchen- und Sagenwelt" (19), "Erzählungen und

Kippenberg A II 1918

199

Fabeln" (21) und "Unser Herrscherhaus" (6). Wie schon bei den anderen Lesebüchern derselben Herausgeber findet sich ein Anhang mit den Anfangen der Gedichte und Lieder, dem Lieder-Kanon und dem Schriftstellerverzeichnis mit Quellennachweisen. Die Mehrzahl der Texte ist auch hier betulichen, moralisierenden Charakters. T y p i s i e r t e E r z ä h l s t o f f e : Kippenberg A II 1918, S. 21-22 = vgl. Dicke/Grubmüller, num. 480: Rabe und Vögel ("Julius Lohmeyer"). - S. 22 = Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch ("Äsop"). - S. 23 = KHM 75, Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 39 = AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt ("Äsop"). - S. 42 = AaTh 202: Böcke auf der Brücke ("Plutarch"). - S. 108 = Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday ("Ludwig Bechstein"). - S. 117-122 = KHM 19, AaTh 555: Fischer und seine Frau ("Volksmärchen aus dem Niederdeutschen"). - S. 137-138 = KHM 142, AaTh 676: Open Sesame ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 139-140 = KHM 39 I, Mot. F 405.11: House spirit leaves when gift of clothing is left for it ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 144-148 = KHM 83, AaTh 1415: Hans im Glück ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 151 = AaTh 1*: The Fox Steals the Basket + Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer ("Ludwig Bechstein"). - S. 152-153 = KHM 73, Dicke/Grubmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 155-162 = KHM 53, AaTh 709: Schneewiuchen ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 183-184 = KHM 171, Dicke/Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 193 = Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus ("Äsop"). - S. 193 = Dicke/ Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze ("Äsop"). - S. 195-199 = KHM 21, AaTh 510 A: Cinderella ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - S. 204-206 = KHM 25, AaTh 451: Mädchen sucht seine Brüder ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

Die Erzählstoffe Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller Dicke/Grubmüller, num. 6: Adler und Rabe. Der vermessene Rabe wird bei dem Versuch, es dem Adler gleichzutun und ein Lamm zu reißen, gefangen und an seinem Gefieder gestutzt. (1) Abcbuch 1785, S. 18-19. (2) Lohr 1810, S. 110. L i t . : M o t . J 2413.3.

Dicke/Grubmüller, num. 17: A f f e und Fuchs II. Ein angeketteter Affe brüstet sich mit seiner menschlichen Kleidung, wird aber vom Fuchs über seine Unfreiheit und geistige Armut aufgeklärt. (1) Vgl. Deutsches Lesebuch 1829, S. 294-295 ("Krummacher"). (2) Lüben/Nacke 1853, S. 28 ("Lessing").

Dicke/Grubmüller, num. 22: A f f e und Nuß. Der Affe wirft die Nuß fort, weil die Schale bitter ist. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18)

Herrmann [1804], S. 4. Neues A,B,C, Buch 1816, S. 101. [von Schmid] I 1834, S. 18. Vgl. Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 24 ("Pfeffel"). Elditt 1850, S. 5 ("Schmid"). Quietmeyer 1855, S. 29 ("Schmid"). Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 67-68. Paldamus B I 1893, S. 77 ("Äsop"). Muff/Dammann I 1895, S. 85 ("Christoph von Schmid"). Fechner 1897, S. 69. Hirt B I 1901, S. 81 ("Chr. v.Schmid"). Dietrich 1902, S. 84. Dietrich 1905, S. 84. Paldamus B I 1908, S. 102 ("Nach Äsop"). Stöwesand 1909, S. 47 ("Chr. v. Schmid"). Francke 1910, S. 39 ("Chr. v. Schmid"). Miekley/Sühring [um 1910], S. 45 ("Nach Chr. v. Schmid"). Fechner [um 1915], S. 60.

L it.: Mot. J 369.2

Dicke/Grubmüller, num. 24: Affe und Schildkröte. Die Schildkröte lockt den Affen aufs Wasser, um sein Herz als Heilmittel in ihren Besitz zu bringen. Als der

202

Die Erzählstoffe

Affe von ihrer Absicht erfährt, kann er der Schildkröte einreden, er habe sein Herz auf dem Land zurückgelassen, wolle es aber gern holen, und entkommt. (1) Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 57-60 ("A.L.Grimm"). L i t.: AaTh 91; Eberhard, W.: Affenherz als Heilmittel. In: EM 1 (1977), Sp. 149-154; Dähnhardt4 (1912), S. 1-26.

Dicke/Grubmüller, num. 29: Affe und Zimmermann. Der Affe will des Zimmermanns (Holzfällers/Schusters) Arbeit mit der Axt (dem Messer) nachahmen, klemmt sich dabei jedoch ein (und schneidet sich). (1) (2) (3) (4)

Kippenberg III 1885, S. 49-50 ("A.L. Grimm"). Fechner 1897, S. 67. Francke 1910, S. 45. Fechner [um 1915], S. 59.

L i t.:Mot. J 2413.4.3.

Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille. Die Grille, die im Sommer keinen Vorrat gesammelt hat, wird zurückgewiesen, als sie im Winter bei der fleißigen Ameise um Korn bettelt. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) (23) (24) (25) (26) (27) (28) (29) (30) (31)

Handbuch für Kinder 1776, S. 233-234. Schütz/Semler III 1780, S. 283 ("Von Friedrich von Hagedorn"). Vgl. Reventlow 1793, S. 321. Vgl. Salzmann 1806, S. 47-49, S. 89-90. Vgl. Löhr 1810, S. 95. De Marées 1827, S. 69-70. Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 247 ("Weisse"). Müller [1828], S. 126-127. Vgl. Wolff 1835, S. 129-130 ("Weiße"). Vgl. Straus 1838, S. 10-11. Vgl. Bone 1840, S. 42 ("G.E. Lessing"). Vgl. Oltrogge 1841, S. 285 ("Weiße"). Hempel 1848, S. 56. Vgl. Oltrogge 1849, S. 298 ("Weiße"). Müller [um 1850], S. 120-121. Kühn 1853, S. 142. Schulz 1853, S. 112. Berthelt u.a. 1854, S. 9 ("Gleim"). Apel 1858, S. 75 ("F. Otto"). Rave/Schlette 1861, S. 372-373 ("Joh. Wilh. Ludw. Gleim"). Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 77. Bock II 1881, S. 55 ("Nach Gleim"). Stehmann 1884, S. 76 ("Aus Otto Schulz.. (R. Reinick)"). Paldamus B 1 1893, S. 23-24 ("Ottos Lesebuch"). Hirt E 1895, S. 48. Vgl. Muff/Dammann 1 1895, S. 44 ("Gotthold Ephraim Lessing"). Dietrich 1902, S. 42. Dietrich 1905, S. 42. Paldamus B I 1908, S. 5 ("Ottos Lesebuch"). Stöwesand 1909, S. 66. Kippenberg C II 1912, S. 41 ("Äsop").

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller (32) (33) (34) (35)

203

Vgl. Breidenstein 11913, S. 257-258 ("Robert Reinick"). Breidenstein II 1913, S. 82 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). Fechner [um 1915], S. 88. Kippenberg A III 1916, S. 42 ("Äsop").

L i t.: AaTh 280 A; Vida, S.: Grille und Ameise. In: EM 6 (1990), Sp. 161-164.

Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube. Als die Biene zu ertrinken droht, wirft die Taube ihr ein Blatt zu, mit dem sie sich retten kann. Zum Dank sticht die Biene später dem Jäger, der auf die Taube schießen will, in die Hand. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) (23) (24) (25) (26) (27) (28) (29) (30) (31) (32) (33) (34) (35) (36)

Iselin 1768, S. 18 ("kl. Beschäft. für Kinder"). Gedike 1791, S. 119. Vetterlein 1 1796, S. 207-210 ("Von Benj. Michaelis"). Wilmsen 1799, S. 55-56 ("Ramlers Fabellese"). Löhr 1810, S. 108. De Marées 1827, S. 73. Lindner u.a. 1827, S. 291 ("Michaelis"). Müller [1828], S. 73. Wolff 1835, S. 156-157 ("Michaelis"). Harnisch 1838, S. 267-268 ("Michaclis"). Oltrogge 1841, S. 280 ("Michaelis"). [Stem] 1842, S. 90. Oltrogge 1849, S. 293 ("Michaelis"). Müller [um 1850], S. 108. Kühn 1853, S. 62-63. Schulz 1853, S. 50-51. Apel 1858, S. 25-26 ("Michaelis"). A p e l l 8 5 8 , S . 80 ("L.Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 206 ("Johann Benjamin Michaelis"). Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 56. Bock II 1881, S. 15 ("Michaelis"). Stehmann 1884, S. 68 ("Aus Otto Schulz"). Paldamus B I 1893, S. 20 ("Michaelis"). Hirt A 1895, S. 53 (laut Inhaltsverzeichnis). Fechner 1897, S. 66. Hirt E 1898, S. 26 ("Michaelis"). Kindervater 1899, S. 67 ("A. Völckerling"). Dietrich 1902, S. 59. Fechner [nach 1902], S. 76. Dietrich 1905, S. 59. Paldamus B I 1908, S. 9 ("Johann Benjamin Michaelis"). Missalek 1909, S. 62 ("Dietrichs Lesebuch"). Francke 1910, S. 94 ("Michaelis"). Niederdeutsche Fibel [1910], S. 56. Hirt E 1913, S. 70 ("Johann Benjamin Michaelis"). Fcchner [um 1915], S. 59.

L i t.: AaTh 240 A*: The Bce Falls into the Water.

204

Die Erzählstoffe

Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen. Um sich für den Stich einer Biene zu rächen, zerstört der Bär den Bienenkorb, wird daraufhin aber von allen Bienen angegriffen. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19)

Abcbuch 1785, S. 20. Basedow 1785, S. 68. Basedow 1786, S. 104. Gedike 1791, S. 132. Salzmann 1806, S. 60-61. Vgl. Campe 1807, S. 121-122. Lindner u.a. 1827, S. 195 ("Weisse"), vgl. S. 285-286. (2 Fassungen, 2.: "Dinter"). Müller [1828], S. 75. [von Schmid] 1 1834, S. 44-45. Vgl. Schulz 1842, S. 117. [Stern] 1842, S. 89. Müller [um 1850], S. 190. Schulz 1853, S. 51-52. Vgl. Rave/Schlette 1861, S. 120-121 ("Gustav Fricdr. Dinter"). Vgl. Bock II 1881, S. 19 ("Dinter"). Vgl. Paldamus B I 1893, S. 45-46 ("Gustav Friedrich Dinter"). Vgl. Hirt E l 895, S. 42. Vgl. Paldamus B 1 1908, S. 75 ("Gustav Friedrich Dinier. (Als der Großvater die Großmutter nahm.)"). (20) Vgl. Paulsiek I 1913, S. 144-145 ("Von Gustav Friedrich Dinter").

Dicke/Grubmüller, num. 52: Bauer und Trappe. Zusammen mit anderen Vögeln, die seine Saatkörner fraßen, fängt und tötet der Bauer einen Trappen (Storch), obgleich dieser seine Unschuld beteuert. (1) Löhr 1810, S. 104-105. (2) Fechner 1897, S. 75. L i t . : M o t . J 451.2.

Dicke/Grubmüller, num. 60: Biene und Spinne. Die Spinne verspottet die emsige Arbeit der Biene; die Biene verteidigt ihre Geschäftigkeit als redlich und nützlich, die Spinne hingegen sei faul und hinterlistig. (1) Voit 1793, (III) S. 29.

Dicke/Grubmüller, num. 66: Bohne, Kohle und Strohhalm. Bohne, Kohle und Strohhalm entfliehen dem Küchenherd, doch verbrennt die Kohle den Strohhalm und fällt anschließend ins Wasser, die darüber lachende Bohne zerplatzt. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Köhler [1830], S. 34. Rave/Schlette 1861, S. 4-5 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Kippenberg I 1885, S. 154-155 ("Brüder Grimm"). Paldamus B I 1893, S. 52-54 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann 1 1895, S. 87-88 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 104-106 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 76"). (7) Paldamus B I 1908, S. 141-143 ("Brüder Grimm"). (8) von Bredow u.a. I 1911, S. 20-21 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

205

(9) Kippenberg C 11912, S. 235-236 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). (10) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 249-251 ("Brüder Grimm"). (11) Kippenberg AB I 1915, S. 155-156 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). L i t.: AaTh 295: Strohhalm, Kohle und Bohne; KHM 18.

Dicke/Grubmüller, num. 74: Dornbusch und Feigenbaum. Der Dornbusch rühmt sich vor dem Feigenbaum seiner frühen Blüte, der Feigenbaum aber weist auf seine Früchte hin, die besser seien als leere Blätter. (1) Voit 1793, (III) S. 28. (2) Elditt 1850, S. 25 ("Baldi a.d. Ital.").

Dicke/Grubmüller, num. 79: Eber und Fuchs. Der Eber (Wolf) erklärt dem fragenden Fuchs, er wetze seine Zähne, um stets zum Kampf gerüstet zu sein. (1) Paulsiek I 1913, S. 140 ("Nach Äsop"). L i t . : M o t . J 674.1.

Dicke/Grubmüller, num. 81: Eiche und Rohr. Die Eiche (Tanne!der wird entwurzelt, als sie dem Wind zu trotzen versucht, das Schilfrohr biegt sich und bleibt stehen.

Ölbaum) hingegen

(1) Veillodter 1797, S. 328. L i t.: AaTh 298 C*; Stein, H.: Baum und Rohr. In: EM 1 (1977), Sp. 1386-1389.

Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel. Der mit Salz beladene Esel fällt ins Wasser und wird so von seiner Last befreit; als er später Schwämme tragen muß, hofft er, sich seiner Last auf die gleiche Weise entledigen zu können und ertrinkt (vergrößert das Gewicht der Last). (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)

Bone 1840, S. 42. [Stern] 1842, S. 92. Hempel 1848, S. 54-55. Quietmeyer 1855, S. 101. Muff/Dammann 1 1895, S. 105 ("Nach Äsop"). Paldamus B II 1895, S. 158 ("Äsop"). Hirt B11901, S. 71 ("Nach Äsop"). Paldamus B II 1908, S. 73 ("Äsop"). von Bredow u.a. II 1911, S. 122 ("Wilhelm Werther"). Muttersprache 1912, S. 44 ("Nach Äsop"). Paulsiek I 1913, S. 136 ("Nach Äsop").

L i t.: AaTh 211; Schmidt, C.: Die Last des Esels. In: EM 4 (1984), Sp. 423-425.

Dicke/Grubmüller, num. 95: Geplagter Esel. Der geplagte Esel hofft das ganze Jahr hindurch, daß ihm die nächste Jahreszeit weniger Arbeit bringen werde. (1) (2) (3) (4)

Wolff 1835, S. 127-128 ("Nicolai"). Bock II 1881, S. 110 ("Gurke"). Paldamus B I 1893, S. 102-103 ("August Gottlieb Meißner"). Paldamus B I 1908, S. 124 ("August Gottlieb Meißner").

206

Die Erzählstoffe

Dicke/Grubmüller, num. 96: Schmeichelnder Esel. Um in den Genuß einer ähnlich guten Behandlung zu kommen, gebärdet sich der Esel gegenüber dem Herrn wie der Schoßhund und wird dafür bestraft. (1) Funke 1803, S. 185. (2) Paulsiek I 1913, S. 136 ("Nach Äsop"). L i t.: AaTh 214; Schmidt, C.: Esel will den Herrn liebkosen. In: EM 4 (1984), Sp. 4 1 9 4 2 3 .

Dicke/Grubmüller, num. 102: Esel und Eber. Der vermessene Esel will sich mit dem Eber (Löwen) gemein machen und begrüßt ihn als seinen Bruder, der großmütige Eber verzichtet darauf, sich zu rächen. (1) Rave/Schlette 1861, S. 62-63 ("Dr. Martin Luther"). L i t . : M o t . J 411.1.

Dicke/Grubmüller, num. 107: Esel und zwei Gesellen. Zwei Wandergesellen streiten um einen herrenlosen Esel, der aber fühlt sich keinem der beiden zugehörig und läuft deshalb fort. (1) Vgl. Vetterlein 1 1796, S. 16-19 (S. Hagedoms Fabeln, 1. B."). (2) Vgl. Wilmsen 1799, S. 36 ("von Hagedorn"). (3) [von Schmid] I 1834, S. 56.

Dicke/Grubmüller, num. 108: Esel und Götterbild. Der mit einem Götterbild (Heiligtum) beladene Esel bezieht die Verehrung, die die Passanten erweisen, auf sich. (1) Vgl. Löhr 1810, S. 96. (2) Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 248. (3) Vgl. Wolff 1835, S. 174. L i t . : M o t . J 953.4.

Dicke/Grubmüller, num. 112: Esel und Kriegspferd. Der Esel beneidet das Kriegspferd um die ihm zuteil werdende Pflege, schätzt sich dann aber glücklich, nicht in den Krieg ziehen zu müssen. (1) Vgl. Löhr 1810, S. 106-107. L i t.: AaTh 214*; Köhler, I.: Esel und Pferd. In: EM 4 (1984), Sp. 435-440.

Dicke/Grubmüller, num. 114: Esel an der Leier. Der vom Klang der Leier (Geige/Harfe/Laute) entzückte Esel scheitert bei dem Versuch, das Instrument selbst zu spielen. (1) Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 295. L i t.: Mot. J 512.4; vgl. Brednich, R.W.: Esel als Lautenspieler. In: EM 4 (1984), Sp. 4 2 6 4 2 8 .

Dicke/Grubmüller, num. 115: Esel und Löwe I. Dem Esel, der stolz darauf ist, daß sein Gebrüll die Tiere in die Flucht treibt, entgegnet der Löwe, auch er würde erschrecken, wüßte er nicht, wer gebrüllt habe. (1) Sulzer/Meierotto IV, 1782, S. 48.

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

207

(2) Vgl. Vetterlein I 1796, S. 174-176 ("Von G.E. Lessing"). (3) Vgl. Elditt 1850, S. 109 (2 Fassungen) ("Lessing").

Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut. Der Esel stülpt sich eine Löwenhaut über, wird aber dennoch bald als Esel erkannt. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15)

Iselin 1768, S. 50-51 ("Gleim"). Gedike 1791, S. 130. Vetterlein 1 1796, S. 110-116 ("Von F.W. Gleim"). Löhr 1810, S. 96. [Stern] 1842, S. 90. Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 70-71. Lüben/Nacke 1853, S. 136-137 ("Gotthold"). Rave/Schlette 1861, S. 348-349 ("Magnus Gottfried Lichtwer"). Bock II 1881, S. 109 ("Curtmann"). Paldamus B I 1893, S. 109-110 ("Äsop"). Deutsche Fibel 1895, S. 27-28. Paldamus B I 1908, S. 123-124 ("Nach Äsop"). Breidenstein 11913, S. 249 ("Nach Äsop"). Paulsiek II 1913, S. 163-164 ("Von Ludwig Gleim"). Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 48 ("Nach Äsop").

L i t.: AaTh 214 B; Schmidt, C.: Esel in der Löwenhaut. In: EM 4 (1984), Sp. 428-435.

Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd. Das Pferd (Maultier) lehnt die Bitte des erschöpften Esels ab, einen Teil seiner Bürde zu tragen, als der Esel wenig später tot zusammenbricht, muß das Pferd seine gesamte Last übernehmen. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18)

Iselin 1768, S. 7-8 ("Gleim"). Gedike 1791, S. 139. Wilmsen 1799, S. 63-64 ("Gleim"). Löhr 1810, S. 107-108. De Marées 1827, S. 74. Lindner u.a. 1827, S. 249 ("Gleim"). Hämisch 1838, S. 274 ("Gleim"). [Stern] 1842, S. 89-90. Hempel 1848, S. 54. Berthelt u.a. 1854, S. 13 ("A.G. Meißner"). Apel 1858, S. 23 ("Gleim"). Rave/Schlette 1861, S. 396 ("Joh. Wilh. Ludw. Gleim"). Berthelt u.a. 1888, S. 82 ("Gleim"). Deutsche Fibel 1895, S. 27. Hirt B I 1901, S. 55. von Bredow u.a. II 1911, S. 124 ("Nach Äsop"). Breidenstein 11913, S. 247 ("Nach Äsop"). Paulsiek II 1913, S. 167 ("Von Ludwig Gleim").

L i t.: AaTh 207 B: Hard-hearted Horse and Ass; vgl. Nörtersheuser, H.-W.: Aufstand der Arbeitstiere. In: EM 1 (1977), Sp. 989-994.

208

Die Erzählstoffe

Dicke/Grubmüller, num. 120: Esel und Rind. Bei Ausbruch eines Krieges will das Rind fliehen, weil es fürchtet, mißhandelt zu werden; der Esel hingegen bleibt, denn es ist ihm gleichgültig, für wen er arbeitet. (1) Salzmann 1806, S. 50-51. L i t . : M o t . U 151.

Dicke/Grubmüller, num. 121: Esel als Sänger. Seine gräßliche Stimme hält den selbstgefälligen Esel nicht davon ab, sich als Sänger zu betätigen. (1) Schütz/Semler VII1781, S. 263-264 ("Von Magnus Gottfried Lichtwer"). (2) Wilmsen 1799, S. 59-60 ("Lichtwer"). (3) Salzmann 1806, S. 78.

Dicke/Gnibmüller, num. 125: Kranker Esel und Wolf. Der kranke Esel antwortet auf die Frage des hinterlistigen Wolfes, daß es ihn dort am meisten schmerze, wo ihn der Wolf berühre. (1) Fechner [um 1915], S. 66. L i t . : M o t . J 512.5.

Dicke/Grubmüller, num. 134: Falke und Eule II. Die Eule sieht ihre Jungen als die schönsten des Waldes an und hält sie deshalb für ungefährdet, als ihr der Falke gelobt, nur die häßlichen Waldvögel fressen zu wollen. (1) Dietrich 1902, S. 86. (2) Dietrich 1905, S. 86. L i t.: Vgl. AaTh 247: Each Likes his Own Children Best, 247 B*: The Falcon Praises the Owl's Young, vgl. Die schönsten Kinder.

Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch. Trotz der Bitte des kleinen gefangenen Fisches, ihn wieder auszusetzen und zu warten, bis er größer geworden sei, trennt sich der Fischer nicht von seiner sicheren Beute. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)

Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 294-295. Vgl. Apel 1858, S. 28 ("K.W. Ramler"). Vgl. Bock III 1880, S. 13 (Curtmann"). Vgl. Kippenberg I 1885, S. 88-89 ("W. Ramler"). Vgl. Paldamus B I 1893, S. 11-12 ("Wilhelm Curtman"). Muff/Dammann I 1895, S. 54 ("Wilhelm Curtman"). Vgl. Muff/Dammann II 1895, S. 94-95 ("Karl Wilhelm Ramler").

L i t.: AaTh 122 F: "Wait tili I Am Fat Enough.", vgl. Moser-Rath, E.: Dick und fett. In: EM 3 (1981), Sp. 611-614.

Dicke/Grubmüller, num. 146: Fledermaus, Dornbusch und Tauchervogel. Fledermaus, Dornbusch und Tauchervogel werden Handelspartner, verlieren aber im Sturm ihr Schiff mit der Ware. (1) Vgl. Schütz/Semler V 1781, S. 292-293 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). (2) Bone 1840, S. 42. (3) Vgl. Bock III 1880, S. 47 ("Lessing"). L i t.: AaTh 289: Bat, Diver, and Thornbush Shipwrecked, vgl. Tiere auf Seereise.

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

209

Dicke/Grubmüller, num. 147: Fledermaus im Krieg der Tiere. Die Fledermaus wechselt im Krieg der Vögel gegen die Vierfüßer die Parteien und schlägt sich auf die Seite der Sieger. (1) Bone 1840, S. 43. L i t.: AaTh 222 A: Bat in War of Birds and Quadrupeds, vgl. Krieg der Tiere.

Dicke/Grubmüller, num. 149: Vermessene Fliege. Die vermessene Fliege rühmt sich, die durch ein fahrendes Pferdegespann (Abladen eines Heufuders) aufgewirbelte Staubwolke verursacht zu haben. (1) Vgl. Veillodter 1797, S. 173. (2) Vgl. Salzmann 1806, S. 12-13. (3) Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 283-284.

Dicke/Grubmüller, num. 150: Fliege und Ameise. Fliege und Ameise streiten sich über ihre Vorzüge.

(Biene)

(1) Voit 1793, (III) S. 21. (2) Vetterlein IV 1808, S. 68-70 ("J.W.L. Gleim"). L i t.: Mot. J 242.6.

Dicke/Grubmüller, num. 151: Fliege im Honig. Die Fliege bleibt im Honig kleben und muß für den kurzen Genuß mit dem Leben bezahlen. (1) (2) (3) (4) (5)

Löhr 1810, S. 119. Neues A,B,C, Buch 1816, S. 109-110. Lindner u.a. 1827, S. 283 ("Meissner"). Paldamus B I 1893, S. 86 ("Nach Äsop"). Paldamus B I 1908, S. 26 ("Nach Äsop").

L it.: Mot. N 339.2.

Dicke/Grubmüller, num. 154: Fliege, Löwe und Spinne. Die Fliege, die sich rühmt, den Löwen ungestraft gereizt zu haben, wird von einer Spinne gefangen. (1) (2) (3) (4)

Vetterlein 1 1796, S. 5-15 ("Aus Hagedorns Fabeln, 1. B."). Wilmsen 1799, S. 216-218 ("Ramlers Fabellese"). Straus 1838, S. 2. Apel 1858, S. 79-80 ("A.G. Meißner").

L it.: Mot. L 478.

Dicke/Grubmüller, num. 157: Floh und Kamel. Der auf dem Kamel (Pferd/Stier) sitzende Floh (die Fliege/Mücke) bildet sich ein, für seinen Träger eine Last darzustellen. (1) (2) (3) (4) (5)

Veillodter 1797, S. 173 (Geliert"). Wilmsen 1799, S. 115-116 ("Schlegel"). Vgl. Salzmann 1806, S. 12-13, S. 57. Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 283-284 ("Geliert"). Rave/Schlette 1861, S. 132 ("Johann Gottlieb Willamov").

L i t . : M o t . J 953.10.

210

Die Erzählstoffe

Dicke/Grubmüller, num. 161: Frösche am Brunnen. Auf der Wassersuche warnt der eine Frosch den anderen, in einen Brunnen zu springen, denn der könne austrocknen und dann zu ihrem Gefängnis werden. (1) Bone 1840, S. 42-43. (2) Paulsiek 11913, S. 135 ("Nach Äsop"). L i t . : M o t . J 752.1.

Dicke/Grubmüller, num. 162: Frösche bitten um einen König. Die Frösche (Ameisen) bitten um einen König; Jupiter sendet ihnen, da sie sich mit einem Holzklotz nicht zufrieden geben, schließlich den Storch (Ibis/Wasserschlange). (1) Deutsches Lesebuch 1829, S. 25-26 ("Lessing"). (2) Oltrogge 1854, S. 364-366 ("Froschmäuseier von Rollenhagen, im Auszuge von Karl Lappe"). L i t.: AaTh 277; Brednich, R.W.: Frösche bitten um einen König. In: EM 5 (1987), Sp. 4 0 8 ^ 1 0 .

Dicke/Grubmüller, num. 163: Frosch und Aal. Der Aal belehrt den jungen Frosch, der gerade seinen Schwanz verloren hat und sich seiner neu erworbenen Stimme rühmt, über den Nutzen eines langen Schwanzes und verurteilt unnützes Gequake. (1) Voit 1793, (III) S. 28.

Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus. Der Frosch versucht, die Maus zu ertränken, die sich von ihm über ein Gewässer ziehen lassen will; ein hinzukommender Weih (Adler/Storch/Geier) frißt beide. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20)

[Stern] 1842, S. 87. Preuß/Vetter 1849, S. 74 ("Luther"). Rave/Schlette 1861, S. 40 ("Dr. Martin Luther"). Flügge 1862, S. 73. Bock II 1881, S. 46 ("Luther nach Äsop"). Paldamus B 1 1893, S. 20-21 ("Äsop"). Hirt E 1895, S. 14. Muff/Dammann I 1895, S. 53 ("Nach Äsop"). Dix/Kersten B II 1896, S. 6 ("Martin Luther als deutscher Klassiker. Frankfurt a.M. 1871. Heyder & Zimmer. I. S. 49"). Hirt E 1898, S. 25 ("Nach Äsop"). Dietrich 1902, S. 90. Dietrich 1905, S. 90. Paldamus B I 1908, S. 9 ("Nach Äsop"). Stöwesand 1909, S. 10 ("Nach Luther"). Francke 1910, S. 62. Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 26 ("Martin Luther"). Miekley/Sühring [um 1910], S. 83 ("Nach Mart. Luther"). Kippenberg C II 1912, S. 61 ("Äsop"). Muttersprache 1912, S. 43 ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). Breidenstein 11913, S. 248 ("Nach Äsop").

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

211

(21) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 131 ("Nach Äsop"). (22) Kippenberg A III 1916, S. 43 ("Äsop"). L i i . : A a T h 278: Rat and Frag Tie Paws Together to Cross Marsh, vgl. Tiere aneinandergebunden.

Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse. Der Frosch (die Kröte) versucht, sich zur Größe des Ochsen (Rindes) aufzublähen (und zerplatzt). (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Löhr 1810, S. 109-110. Rave/Schlette 1861, S. 310 ("Johann Benjamin Michaelis"). Muff/Dammann 1 1895, S. 55 ("Wilhelm Curtman"). Stöwesand 1909, S. 10 ("Nach Chr. v. Schmid"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 134 ("Nach Äsop"). Heider/Nohl II 1911, S. 101 ("Nach Äsop"). Breidenstein 11913, S. 257 ("Nach Äsop"). Paulsiek I 1913, S. 135 ("Von Georg Wilhelm Curtman").

L i t.: AaTh 277 A: The Frag Tries in Vain to be as Big as the Ox, vgl. Tomkowiak, I.: Der aufgeblasene Frosch. In: EM 5 (1987),Sp. 401-404.

Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen. Der im Brunnen gefangene Fuchs lockt den Bock zu sich hinunter und springt dann über seinen Rücken hinaus. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12)

[Stern] 1842, S. 92-93. Schulz 1853, S. 113. Rave/Schlette 1861, S. 132 ("Wilhelm Curtmann"). Paldamus B I 1893, S. 41 ("Äsop"). Muff/Dammann II 1895, S. 78 ("Nach Äsop"). Fechner 1897, S. 74. Dietrich 1902, S. 58. Fechner [nach 1902], S. 73. Dietrich 1905, S. 58. Paldamus B 1 1908, S. 87 ("Nach Äsop"). von Bredow u.a. II 1911, S. 76 ("Äsop"). Fechner [um 1915], S. 64.

L i t.: AaTh 31: The Fox Climbs from the Pit on the Wolfs Back, vgl. Rettung aus dem Brunnen.

Dicke/Grubmüller, num. 179: Fuchs und Eichhörnchen. Das Eichhörnchen fordert den Fuchs auf zu beten, bevor er es fresse; als der Fuchs hinkniet, flüchtet sein Opfer. (1) Vetterlein IV 1808, S. 78-81 ("G.K. Pfeffcl"). L i t.: AaTh 122 B*: The Squirrel Persuades the Fox to Pray before Eating.

Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn. Der Fuchs verkündet dem Hahn (der Taube) in räuberischer Absicht den Friedensschluß aller Tiere, der Hahn aber durschaut den Betrug (und überlistet den Fuchs). (1) (2) (3) (4)

Schütz/Semler III 1780, S. 285 ("Von Friedrich von Hagedorn"). Vetterlein 1 1796, S. 1-4 ("S. Hagedorns Fabeln, 2. B."). Wilmsen 1799, S. 138-139 ("Hagedom"). Deutsches Lesebuch 1829, S. 298 ("v. Hagedom").

212 (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12)

Die Erzählstoffe Preuß/Vetter 1849, S. 71 ("Sebastian Franke 1541"). Lüben/Nacke 1853, S. 130 ("Friedr. v. Hagedorn"). Schulz 1853, S. 113-114. Wackernagel 1860, S. 13 ("Von Sebastian Franck"). Rave/Schlette 1861, S. 214 ("Sebastian Franck"). Stehmann 1884, S. 116 ("Aus Otto Schulz"). Kippenberg C II 1912, S. 61 ("Joh. Seb. Frank"). Paulsiek II 1913, S. 164 ("Von Sebastian Franck").

L i t.: AaTh 62; Schwarzbaum, H.: Friedensfabel. In: EM 5 (1987), Sp. 341-346. D i c k e / G r u b m ü l l e r , n u m . 187: F u c h s u n d H a h n . Der Fuchs schmeichelt beim Hahn ein und bringt Fuchs dazu bewegen (1) (2) (3) (4) (5) (6)

ihn in seine

Gewalt;

kann, sein Maul zu

(der Hahn entkommt,

sich

listig

weil er

den

öffnen).

Rave/Schlette 1861, S. 345 ("Von Albert Ludwig Grimm"). Paldamus B I 1893, S. 133-134 ("Albrecht Ludwig Grimm"). Paldamus B II 1895, S. 15-16 ("Wilhelm Hey"). Paldamus B I 1908, S. 124-125 ("Albrecht Ludwig Grimm"). von Bredow u.a. II 1911, S. 75-76 ("Simrock=Steinhoevel"). Muttersprache 1912, S. 93 ("Karl Simrock nach Äsop").

L i t.: AaTh 61; Reichl, K.: Fuchs und Hahn. In: EM 5 (1987), Sp. 494-498; vgl. AaTh 6: Animai Captor Persuaded to Talk, vgl. Überreden zum Sprechen, Singen usw.; AaTh 61 A; Bebermeyer, R.: Fuchs als Beichtvater. In: EM 5 (1987) 480-484. D i c k e / G r u b m ü l l e r , n u m . 196: F u c h s u n d K a t z e . Der Fuchs, der sich vieler Künste rühmt, wird gefangen, der Katze genügt hingegen eine einzige List, um dem Jäger zu entkommen. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12)

Lindner u.a. 1827, S. 267. Rave/Schlette 1861, S. 226 ("Von Albert Ludwig Grimm"). Bock II 1881, S. 26 ("Grimm"). Berthelt u.a. 1888, S. 140-141 ("Grimm"). Muff/Dammann 1 1895, S. 72-73 ("Brüder Grimm"). Vgl. Muff/Dammann II 1895, S. 125 ("Gotthold Ephraim Lessing"). Paldamus B II 1895, S. 20-21 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 19 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 301"). Paldamus B II 1908, S. 139-140 ("Brüder Grimm"). Muttersprache 1912, S. 192 ("Brüder Grimm"). Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 38 ("Brüder Grimm"). Kippenberg A II 1918, S. 23 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

L i t.: AaTh 105: Listensack des Fuchses; KHM 75. D i c k e / G r u b m ü l l e r , n u m . 197: F u c h s u n d K r e b s . Beim beißt sich der Krebs (1) (2) (3) (4) (5) (6)

in dessen

Schwanz

Wettlauf

fest.

Quietmeyer 1855, S. 110-111 ("Bechstein"). Rave/Schlette 1861, S. 196-197 ("Ludwig Bechstein"). Bock II 1881, S. 111-112 ("Bechstein"). Berthelt u.a. 1888, S. 110-111 ("Bechstein"). Muff/Dammann II 1895, S. 47-48 ("Ludwig Bechstein"). Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 91-92 ("Ludw. Bechstein").

mit dem

Fuchs

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

213

(7) Muttersprache 1912, S. 100-101 ("Ludwig Bechstein"). (8) Breidenstein 11913, S. 105 ("Oskar Dähnhardt"). L i t.: AaTh 275: The Race of the Fox and the Crayfish, vgl. Wettlauf der Tiere.

Dicke/Grubmüller, num. 199: Fuchs und Löwe I. Der Fuchs erschrickt beim ersten Zusammentreffen mit dem Löwen heftig, beim zweiten weniger stark, beim dritten bringt er bereits den Mut auf, den Löwen anzureden. (1) [Stern] 1842, S. 88-89. L i t.: Mot. J 1075.2.

Dicke/Grubmüller, num. 201: Fuchs vor der Löwenhöhle. Der Fuchs (die Füchsin) läßt sich nicht in die Höhle des kranken Löwen locken, weil die Spuren anderer Tiere nur in die Höhle hinein, nicht aber wieder hinaus führen. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Schulz 1853, S. 116-117. Stehmann 1884, S. 117 ("Aus Otto Schulz"). Paldamus B II 1895, S. 139 ("Äsop"). Paldamus B II 1908, S. 68 ("Äsop"). Breidenstein II 1913, S. 80 ("Nach Äsop"). Paulsiek II 1913, S. 165 ("Nach Äsop").

L i t.: AaTh 50 A: Fußspuren vor der Löwenhöhle.

Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe. Der Fuchs bittet den Raben (die Krähe), der mit einem Käse (Stück Fleisch) im Schnabel auf dem Baum sitzt, seine schöne Stimme hören zu lassen; der geschmeichelte Rabe "singt" und verliert die Beute an den Fuchs. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) (23) (24)

Schütz/Semler III 1780, S. 284-285 ("Von Friedrich von Hagedorn"). Sulzer/Meierotto IV, 1782, S. 55. Wilmsen 1799, S. 116-118 ("Hagedorn"). Funke 1803, S. 199. Löhr 1810, S. 110-111. Lindner u.a. 1827, S. 287 ("Gleim"). Lindner u.a. 1827, S. 289 ("Hagedorn"). Wolff 1835, S. 83 ("Gleim"). Straus 1838, S. 12. Vgl. Schönke 1840, S. 17-18 ("J.G.E. Lessing"). Vgl. Oltrogge 1841, S. 288 ("Lessing"). Schulz 1842, S. 107. Vgl. Oltrogge 1849, S. 301 ("Lessing"). Vgl. Schulz 1853, S. 117-118. Berthelt u.a. 1854, S. 6 ("Nach Aesop"). Vgl. Oltrogge 1854, S. 329 ("Lessing"). Apel 1858, S. 76-77 ("Luther"). Vgl. Apel 1858, S. 77 ("Lessing"). Rave/Schlette 1861, S. 29. Bock 1 1880, S. 93 ("Nach Äsop"). Berthelt u.a. 1888, S. 95 ("Nach Äsop"). Paldamus B I 1893, S. 4-5 ("Wilhelm Curtman"). Hirt A 1895, S. 44. Hirt E 1895, S. 19.

214 (25) (26) (27) (28) (29) (30) (31) (32)

Die Erzählstoffe Dietrich 1902, S. 87. Dietrich 1905, S. 87. Missalelt 1909, S. 67 ("Nach Aesop"). Miekley/Sühring [um 1910], S. 88-89 ("Äsop"). Zöller 1910, S. 100. von Bredow u.a. II 1911, S. 122-123 ("Nach Äsop"). Muttersprache 1912, S. 191 ("Nach Äsop"). Vgl. Breidenstein II 1913, S. 83 ("Gotthold Ephraim Lessing").

L i t.: AaTh 57: Rabe und Käse. Dicke/Grubmüller, num. 211: Fuchs ohne Schwanz. Der Fuchs, der in einer Falle seinen Schwanz eingebüßt hat, rät seinen Artgenossen, sich ebenfalls von ihren Schwänzen zu trennen. (1) Vetterlein 1 1796, S. 27-33 ("Aus Hagedorns Fabeln, 1 B."). (2) [Stern] 1842, S. 91. L i t.: AaTh 64: Tailless Fox Tries in Vain to Get Foxes to Cut off Tails, vgl. Schwanzlose Tiere. Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch. Der Fuchs präsentiert dem Storch (Kranich) das Gastmahl auf einem flachen Teller; der Storch rächt sich, Fuchs die Speisen in einer Flasche indem er dem nun bei ihm eingeladenen serviert. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10)

Funke 1803, S. 210. Lindner u.a. 1827, S. 288. Straus 1838, S. 4-5. Deutsche Fibel 1895, S. 38. Muff/Dammann II 1895, S. 8-9 ("Nach Äsop und Phädrus"). von Bredow u.a. II 1911, S. 123-124 ("Nach Äsop"). Heider/Nohl II 1911, S. 101 ("Nach Äsop"). Kippenberg C II 1912, S. 61-62 ("Äsop"). Breidenstein I 1913, S. 247-248 ("Nach Äsop"). Kippenberg A II 1918, S. 22 ("Äsop").

L i t.: AaTh 60; Maaz, W.: Fuchs und Kranich. In: EM 5 (1987), Sp. 503-511. Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben. Der Fuchs erklärt unerreichbaren Trauben (Birnen) für zu sauer. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14)

Iselin 1768, S. 31 ("Haller"). Wilmsen 1799, S. 44-45 ("Ramlers Fabellese"). Funke 1803, S. 199. Wolff 1835, S. 84. Harnisch 1838, S. 268 ("v. Haller"). Erstes Lesebuch 1846, S. 173. Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 27 ("Haller"). Lüben/Nacke 1853, S. 134 ("Nach Aesop"). Schulz 1853, S. 116. Berthelt u.a. 1854, S. 7 ("Nach Aesop"). Apel 1858, S. 75 ("F. Otto"). Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 67. Bock II 1881, S. 66-67 ("Nach Äsop"). Berthelt u.a. 1888, S. 87 ("Nach Äsop").

die

ihm

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22)

215

Paldamus B 1 1893, S. 79 ("Äsop"). Muff/Dammann 1 1895, S. 78 ("Äsop"). Dietrich 1902, S. 83-84. Dietrich 1905, S. 83-84. Paldamus B 1 1908, S. 10 ("Wilhelm Curtman"). Heider/Nohl 11911, S. 66 ("Aus Äsop"). Breidenstein I 1913, S. 246 ("Nach Äsop"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 152 ("Nach Äsop").

L i t.: AaTh 59; Köhler, I.: Fuchs und saure Trauben. In: EM 5 (1987), Sp. 527-534.

Dicke/Grubmüller, num. 216: Fuchs und Wiesel I. Als sich der Fuchs im Vorratskeller (hohlen Baumstamm) so vollgefressen hat, daß er nicht mehr durch das Eingangsloch paßt, rät ihm ein hinzukommendes Wiesel (ein anderer Fuchs) zu fasten. (Das im Keller wohnende Wiesel warnt den eingedrungenen Fuchs davor, sich zu überfressen). (Vgl. Dicke/Gnibmüller, num. 222) (1) Erstes Lesebuch 1846, S. 143-144 ("Aus dem Talmud"). L i t.: AaTh 41*: Fox in the Orchaid, vgl. AaTh 41: Wolf im Keller.

Dicke/Grabmüller, num. 222: Fuchs und vollgefressener Wolf. In einem Vorratskeller, zu dem ihn der Fuchs geführt hat, frißt sich der Wolf so voll, daß er nicht mehr durch das Eingangsloch entweichen kann. (Vgl. Dicke/Gnibmüller, num. 216) (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17)

Lindner u.a. 1827, S. 267-269 ("Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 78-79 ("Brüder Grimm"). Bock III 1880, S. 24-25 ("Grimm"). Kippenberg 1 1885, S. 118-119. Muff/Dammann II 1895, S. 65-66 ("Brüder Grimm"). Paldamus B II 1895, S. 9-11 ("Brüder Grimm"). Vgl. Dietrich 1902, S. 83. Vgl. Dietrich 1905, S. 83. Paldamus B II 1908, S. 137-138 ("Brüder Grimm"). Vgl. Miekley/Sühring [um 1910], S. 88 ("Nach Grimm"; KHM 73 ). von Bredow u.a. II 1911, S. 190-191 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Heider/Nohl I 1911, S. 186-187 ("Gebrüder Grimm"). Kippenberg C11912, S. 255-257 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Breidenstein 11913, S. 192-194 ("Brüder Grimm"). Paulsiek I 1913, S. 138-139 ("Von den Brüdern Grimm"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 168-170 ("Brüder Grimm"). Fechner [um 1915], S. 66.

(18) Kippenberg A II 1918, S. 152-153 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). L i t.: AaTh 41: Wolf im Keller; KHM 73.

Dicke/Grubmüller, num. 223 (1): Fuchs und Wolf im Brunnen. Um an die Beute zu gelangen, die ihm der (im Brunnen gefangene) Fuchs in Aussicht gestellt hat,

216

Die Erzählstoffe

fährt der Wolf in einem Eimer in den Brunnen hinab und zieht dabei den im zweiten Eimer sitzenden Fuchs hinaus. (1) (2) (3) (4)

Wilmsen 1799, S. 190-191 ("Pfeffel"). Paldamus B I 1893, S. 67 ("Aus Hermes 'Muttersprache'"). Paldamus B 1 1908, S. 30 ("Aus Hermes 'Muttersprache'"). Hirt E 1913, S. 71-72 ("Äsop").

L i t.: AaTh 32: The Wolf Descends into die Well in one Bücket and Rescues the Fox in the Other, vgl. Rettung aus dem Brunnen.

Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer. Der Wolf, der vom Fuchs das Fischen lernen will, hängt willig seinen Schwanz ins Wasser, bis er im Eis festgefroren ist; (läßt sich einen Korb an den Schwanz binden, den der Fuchs mit Steinen füllt). (1) Apel 1858, S. 118 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("L. Bechstein"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 99-100 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). (3) Paldamus B I 1908, S. 150-151 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). (4) von Bredow u.a. I 1911, S. 142-143 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Adolf Kuhn"). (5) von Bredow u.a. I 1911, S. 179-180 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). (6) Muttersprache 1912, S. 242-243 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). (7) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 171-172 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Nach Ludwig Bechstein"). (8) Kippenberg A II 1918, S. 151 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). L i t.: AaTh 2: Schwanzfischer.

Dicke/Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf. Um die Fische (den Schinken) des Fuhrmanns zu ergattern, stellt sich der Fuchs tot, wird auf den Wagen geladen und kann dort die Beute verzehren; (der Wolf versucht, die List nachzuahmen und wird verprügelt/der Fuchs lenkt den Fuhrmann ab, während der Wolf die Beute stiehlt). (1) Bach 1843, S. 110-114 ("Reinecke Fuchs. Erster Gesang", "Goethe"). (2) von Bredow u.a. 11911, S. 142-143 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Adolf Kuhn"). (3) Kippenberg C II 1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). (4) Muttersprache 1912, S. 45-53 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + MoL K 1020 + Mot. K 551.25) ("Reins Lesebuch"). L i t.: AaTh 1; Rausmaa, P.-L.: Fischdiebstahl. In: EM 4 (1984) 1227-1230.

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

217

Dicke/Grubmüller, num. 234: Habicht und Bauer. Der Bauer gewährt dem bei der Jagd auf eine Taube gefangenen und um seine Freilassung bittenden Habicht ebensowenig Nachsicht, wie der Habicht sie der Taube gewährt hätte. (1) Fechner [um 1915], S. 67.

Dicke/Grubmüller, num. 235: Habicht und Fledermaus. Der im Käfig sitzende Habicht erklärt der Fledermaus, daß er nur noch nachts singe, weil er tagsüber beim Singen gefangen worden sei. (1) Bock II 1881, S. 37-38 ("Chr. Schmid").

Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle. Der Körner suchende Hahn schätzt die im Mist gefundene Perle (den Edelstein) gering. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14)

Handbuch für Kinder 1776, S. 225. Voit 1793, (I) S. 57. Veillodter 1797, S. 248-249 ("Gleim"). Wilmsen 1799, S. 278 ("Pfeffel"). Lindner u.a. 1827, S. 239 ("Hagedorn"). [von Schmid] 1 1834, S. 63-64. Straus 1838, S. 37. Bone 1840, S. 47. Riecke 1846, S. 195. Rave/Schlette 1861, S. 133 ("Friedr. v. Hagedorn"). Kippenberg III 1885, S. 45 ("Herder und Liebeskind. (Palmblätter.)"). Heider/Nohl II 1911, S. 103 ("Friedrich von Hagedorn"). Kippenberg C II 1912, S. 43 ("Gottfried Herder und August Liebeskind"). Paulsiek II 1913, S. 161 ("Von Friedrich von Hagedorn").

(15) Kippenberg A III 1916, S. 49 ("Gottfried Herder und A. Liebeskind. (Palmblätter.)"). L i t . : M o t . J 1061.1.

Dicke/Grubmüller, num. 255: Gelehrter Hase und Löwe. Der gelehrte Hase will am Königshof des Löwen eine Anstellung finden und wird vom Löwen einer Probe seiner Fähigkeiten unterzogen. (1) Vgl. Vetterlein IV 1808, S. 63-64 ("F. v. Hagedorn").

Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte. Die Schildkröte Igeltdie Schnecke) besiegt den überheblichen Hasen im Wettlauf. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)

Sulzer/Meierotto I 1780, S. 102-103 ("Kinderfr. Th. 10"). Vgl. Gedike 1791, S. 143. Reventlow 1793, S. 156-157. Vgl. Veillodter 1797, S. 174 ("v. Nicolai"). Vgl. Wilmsen 1799, S. 98-99 ("Ramlers Fabellese"). Deutsches Lesebuch 1829, S. 19-20. Vgl. [von Schmid] I 1834, S. 106-107. Bone 1840, S. 43. Rave/Schlette 1861, S. 373 ("Christoph Friedrich Nicolai"). Kippenberg C11912, S. 160-161 ("Äsop"). Kippenberg AB 11915, S. 109 ("Äsop").

L i t.: AaTh 275 A: Hare and Tortoise Race: Sleeping Hare, vgl. Wettlauf der Tiere.

(der

218

Die Erzählstoffe

Dicke/Grubmüller, num. 260: Hasen und Frösche. Die in beständiger Furcht lebenden Hasen wollen sich ertränken (wollen auswandern), erkennen dann jedoch an den vor ihnen flüchtenden Fröschen, daß jeder sein naturbedingtes Schicksal ertragen muß. (1) Bone 1840, S. XIV, S. 87-88 (2 Fassungen). (2) Fechner [um 1915], S. 67. L i t.: AaTh 70; Brednich, R.W.: Hasen und Frösche. In: EM 6 (1990), Sp. 555-558.

Dicke/Grubmüller, num. 265: Hecht und Wal. Der Hecht, der ins Meer zieht, um Herr über alle Fische zu werden, wird vom Wal in seine Schranken verwiesen. (1) Vgl. Wilmsen 1799, S. 100 ("Ramlers Fabellese"). (2) Vgl. Salzmann 1806, S. 39.

Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger. Der sich im Wasser spiegelnde Hirsch ist stolz aufsein Geweih, schämt sich aber seiner dünnen Beine; als ihn der Jäger verfolgt, verhelfen ihm seine Beine zur Flucht, mit dem Geweih hingegen bleibt er im Dickicht hängen und wird erjagt. (1) Iselin 1768, S. 32-34 ("kl. Beschäft. für Kinder aus Gleim"), mit Umkehrgeschichte ("kl. Beschäft. für Kinder"). (2) Schütz/Semler VII 1781, S. 275-276 ("Von Friedrich Wilhelm Gleim"). (3) Veillodter 1797, S. 175-176 ("Gleim"). (4) Wilmsen 1799, S. 7>A ("Gleim"). (5) Salzmann 1806, S. 88-89. (6) Lindner u.a. 1827, S. 261 ("Gleim"). (7) Straus 1838, S. 4. (8) Berthelt u.a. 1854, S. 42-43 ("Gleim"). (9) Apel 1858, S. 23-24 ("Gleim"). (10) Rave/Schlette 1861, S. 319 ("Von Meißner"). (11) Hopf/Paulsiek 1873, S. 164 ("Von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Werke. Halberstadt, 1811"). (12) Paldamus B 1 1893, S. 37 ("J.W.L. Gleim"). (13) Muff/Dammann II 1895, S. 100 ("August Gottlieb Meißner. (Nach Äsop.)"). (14) Paldamus B I 1908, S. 85 ("Johann Wilhelm Ludwig Gleim"). (15) von Bredow u.a. III 1911, S. 200-201 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). (16) Kippenberg C II 1912, S. 62 ("Albert Meißner"). L i t.: AaTh 77: The Stag Admires Himself in a Spring, vgl. Die eitlen Tiere.

Dicke/Grubmüller, num. 278: Hirsch am Weinstock. Der Hirsch verbirgt sich auf der Flucht vor den Jägern hinter einem Weinstock, doch da er die Blätter der Rebe frißt, wird er entdeckt und getötet. (1) [Stern] 1842, S. 93. L i t.: Mot. J 582.2.

Dicke/Grubmüller, num. 284: Hirtenhund und Schoßhunde. Der Hirtenhund wird von den Schoßhunden angekläfft, setzt sich aber nicht zur Wehr, um seine Bewacherpflichten nicht vernachlässigen zu müssen. (1) Preuß/Vetter 1849, S. 73 ("Dr. Mathesius").

219

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller (2) (3) (4) (5)

Quietmeyer 1855, S. 41 ("Mathesius"). Flügge 1862, S. 77. Pal dam us B I 1893, S. 70 ("Nach Äsop"). Paldamus B I 1908, S. 29 ("Nach Äsop").

Dicke/Grubmiiller, num. 290: Alter Hund. Der undankbare alten treuen Hund, dem bei der Jagd die Kräfte

Herr straft

seinen

versagen.

(1) Abcbuch 1785, S. 22-23. L it.: Mot. W 154.4.

Dicke/Grubmiiller, num. 295: Hund und Dieb. Der treue Wachhund schlägt Brot aus, mit dem ihn der Dieb bestechen will. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

das

Sulzer/Meierotto I 1780, S. 102 ("Lescbuch S. 19"). Abcbuch 1785, S. 21-22. Vgl. Wilmsen 1799, S. 182-183 ("Ramlers Fabellese"). Riecke 1846, S. 394-399. Haesters 1883, S. 44. Bangert 1894, S. 87 ("W. Hey"). Fechner 1897, S. 75. Hirt E 1898, S. 10.

L it.: Mot. K 2062.

Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs. Mit der Hilfe des befreundeten Hundes überlistet der Hahn den heuchlerischen Fuchs. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)

Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 5-6 ("Curtmann"). Kippenberg 1 1885, S. 130-131 ("Nach Äsop"). Paldamus B 1 1893, S. 107-108 ("Äsop"). Muff/Dammann 1 1895, S. 102-103 ("Nach Äsop"). Paldamus B I 1908, S. 98-99 ("Nach Äsop"). Heider/Nohl 1 1911, S. 185-186 ("Wilhelm Curtman"). Kippenberg C11912, S. 186 ("Äsop"). Paulsiek I 1913, S. 140-141 ("Nach Äsop"). Kippenberg AB 11915, S. 124 ("Äsop").

L i t.: Mot. K 579.8.

Dicke/Grubmüller, num. 301: Hund im Heu. Der in der Krippe liegende Hund neidet dem Vieh das Heu, wenngleich es für ihn selbst nicht als Futter taugt. (1) Neues A,B,C, Buch 1816, S. 100. (2) Schulze/Steinmann 11,1 1847,S.4("Pfeffel"). (3) Ravc/Schlette 1861, S. 133 ("Gottlieb Konrad Pfeffel"). L it.: Mot. W 156.

Dicke/Grubmüller, num. 305: Hund verklagt Schaf. Der lügnerische Hund verklagt das Schaf; Wolf, Weih (und Habicht/Geier) bezeugen die unwahre Beschuldigung. (1) Rave/Schlette 1861, S. 62 ("Dr. Martin Luther").

220

Die Erzählstoffe

(2) Dix/Kersten B II 1896, S. 91 ("Martin Luther als deutscher Klassiker. Frankfurt a.M. 1871. Heyder & Zimmer. I. S. 50"). L i t.: Mot. Q 263.

Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser. Der Hund will dem Fleischstück (Käse) seines sich im Wasser spiegelnden Schattens nachsetzen und verliert dabei sein eigenes. Handbuch für Kinder 1776, S. 139. Sulzer/Meierotto 1 1780, S. 101. Basedow 1785, S. 67. Basedow 1786, S. 103. Gedike 1791, S. 122. Lindner u.a. 1827, S. 238. Wolff 1835, S. 171-172. Bone 1840, S. 43. Schulz 1842, S. 113. [Stern] 1842, S. 88. Schulz 1853, S. 108. Berthelt u.a. 1854, S. 6 ("A.G. Meißner nach Aesop"). Flügge 1862, S. 62-63. Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 61. Bock II 1881, S. 15 ( Meißner nach Äsop"). Berthelt u.a. 1888, S. 53 ("Nach Äsop"). Paldamus B 1 1893, S. IV. Deutsche Fibel 1895, S. 22. Hirt A 1895, S. 53 (laut Inhaltsverzeichnis). HirtE 1895, S.26. Muff/Dammann 1 1895, S. 50 ("Nach Äsop"). Fechner 1897, S. 67. Kindervater 1899, S. 53. Dietrich 1902, S. 60. Vietor 1904, S. 90-91 ("Nach Äsop"). Dietrich 1905, S. 60. Francke 1910, S. 80 ("Meißner"). von Bredow u.a. I 1911, S. 119 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). Heider/Nohl I 1911, S. 69 ("August Gottlieb Meißner. (Nach Äsop.)"). Muttersprache 1912, S. 43-44 ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). Breidenstein 11913, S. 259 ("Nach Äsop"). HirtE 1913, S. 70 ("Äsop"). Fechner [um 1915], S. 60. L i t.: AaTh 34 A; Gier, A.: Hund verliert das Fleisch. In: EM 6 (1990), 1343-1347.

Dicke/Grubmüller, num. 311: Hund und Wolf III. Der Hund rät dem Wolf, ihn erst nach der Hochzeit seines Herrn zu fressen, da er dann fetter sei. (Vgl. Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch) (1) Salzmann 1806, S. 62-63.

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlange. Der Igel findet bei Schlange Quartier, doch macht er sich so breit, daß er die Schlange sticht aus ihrer Behausung vertreibt. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)

221 der und

Lindner u.a. 1827, S. 256-257 ("Pfeffel"). Straus 1838, S. 6. Berthelt u.a. 1888, S. 88 ("Meißner"). Kindervater 1899, S. 87. Francke 1910, S. 44. Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 146-147 ("August Gottlieb Meißner"). von Bredow u.a. II 1911, S. 57 ("August Gottlieb Meißner nach Absthenius [sie!]").

Dicke/Grubmüller, num. 355: Krähe und ihre Kinder. Die Kinder der Krähe (des Raben) haben die Belehrungen ihrer Mutter über die Listen des Menschen nicht mehr nötig. (1) Hopf/Paulsiek 1873, S. 12-13 ("Von Wilhelm Grimm. Thierfabeln bei den Meistersängern. Aus den Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Berlin, 1855"). Lit.:Mot. J 1122.1. Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer. Um an das Wasser im Eimer gelangen zu können, wirft die durstige Krähe Steine hinein und hebt so den Wasserspiegel. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22)

Sulzer/Meierotto 1 1780, S. 100. Sulzer/Meierotto IV, 1782, S. 53-55. Basedow 1785, S. 66-67. Basedow 1786, S. 102-103. Löhr 1810, S. 103. Köhler [1830], S. 37. Straus 1838, S. 10. [Stern] 1842, S. 88. Berthelt u.a. 1854, S. 29 ("Nach Meißner"). Apel 1858, S. 75 ("F. Otto"). Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 46. Bock II 1881, S. 15 ("Nach Otto"). Berthelt u.a. 1888, S. 95 ("Meißner"). Bangert 1894, S. 116 ("Chr. v. Schmid"). Deutsche Fibel 1895, S. 36-37. Hirt A 1895, S. 53. Hirt E 1895, S. 25-26. Muff/Dammann 1 1895, S. 63 ("Nach Äsop"). Dietrich 1902, S. 86-87. Vietor 1904, S. 100-103 ("Nach Äsop"). Dietrich 1905, S. 86-87. Breidenstein 11913, S. 259-260 ("Nach Äsop").

L i t.: AaTh 232 D*: Crow Drops Pebbles into Water Jug so as to be Able to Drink.

222

Die Erzählstoffe

Dicke/Grubmüller, num. 362: Kranich und Pfau. Der selbstgefällige Pfau verspottet die Schmucklosigkeit des Kranichs, der hält ihm seine Flugkünste entgegen. (1) Hopf/Paulsiek 1873, S. 165 ("Von Justus Friedrich Wilhelm Zachariä. Fabeln und Erzählungen, Braunschweig, 1772"). Lit.:Mot.J 242.5.

Dicke/Grubmüller, num. 364: Krebs und Kind. Der Krebs kann selbst nur rückwärts laufen, fordert aber von seinem Kind, vorwärts zu gehen. (1) Löhr 1810, S. 102. L i t.: AaTh 276: Krebs und seine Jungen.

Dicke/Grubmüller, num. 369: Kürbis und Palme. Die Palme (Tanne) belehrt den hochmütigen Kürbis, der sich seines schnellen Wachstums rühmt, über seine Schwäche und rasche Vergänglichkeit. (1) von Bredow u.a. III 1911, S. 200 ("August Gottlieb Meißner").

Dicke/Gmbmüller, num. 377: Alter Löwe. Die ihm früher schutzlos ausgelieferten Tiere nehmen Rache an dem durch Alter und Krankheit geschwächten, wehrlosen Löwen. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15)

Sulzer/Meierotlo 1 1780, S. 103-104 ("Lesebuch S. 29"). Abcbuch 1785, S. 27-29. Deutsches Lesebuch 1829, S. 22 ("Lessing"). Preuß/Vetter 1849, S. 90-91 ("Lessing"). Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 50 ("J.G.E. Lessing"). Quietmeyer 1855, S. 39 ("Lessing"). Apel 1858, S. 78 ("Lessing"). Rave/Schlette 1861, S. 93 ("Gotthold Ephraim Lessing"). Bock III 1880, S. 7 ("Lessing"). Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 92-93 ("Gotth. Ephr. Lessing"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 26 ("Nach Äsop"). Heider/Nohl II 1911, S. 97 ("Gotthold Ephraim Lessing. (Sämtliche Werke.)"). Kippenberg C II 1912, S. 4 5 ^ 6 ("Äsop"). Breidenstein II 1913, S. 80 ("Gotthold Ephraim Lessing"). Kippenberg A III 1916, S. 44 ("Äsop").

L i t.: AaTh 50: Der kranke Löwe.

Dicke/Grubmüller, num. 379: Löwe, Bär und Fuchs. Löwe und Bär kämpfen um eine Beute; als sie erschöpft sind und keine Gegenwehr mehr leisten können, kommt der Fuchs und schleppt die Beute fort. (1) [Stern] 1842, S. 92. (2) Paulsiek II 1913, S. 164 ("Nach Äsop"). L i t.: Mot. K 348.

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

223

Dicke/Grubmüller, num. 380: Löwe, Bär und "Manntier". Der Bär führt den vermessenen Löwen, der mit seiner Überlegenheit über alle Tiere prahlt, zu einem "Manntier", das den Löwen im Zweikampf besiegt. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15)

Lindner u.a. 1827, S. 302-303. Elditt 1850, S. 133-134 ("Gebrüder Grimm"). Kühn 1853, S. 47-48. Quietmeyer 1855, S. 166-167 ("Grimm"). Wackernagel 1860, S. 185-186 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 20-21 ("Brüder Grimm"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 13 ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). Kippenberg 1 1885, S. 129-130 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann 1 1895, S. 101-102 ("Brüder Grimm"). Paldamus B II 1895, S. 22-23 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 87-88 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 297"). Paldamus B II 1908, S. 140-141 ("Brüder Grimm"). von Bredow u.a. II 1911, S. 189 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Breidenstein 11913, S. 138-139 ("Brüder Grimm"). Paulsiek II 1913, S. 154-155 ("Nach den Brüdern Grimm").

L i t.: AaTh 157; Lindahl, C.: Tiere lernen Furcht vor den Menschen. In: EM 5 (1987), Sp. 576584; KHM 72; vgl. AaTh 157 A: The Lion Searches for Man; Dicke/Grubmüller, num. 396.

Dicke/Grubmüller, num. 385: Löwe und listiger Fuchs. Statt, wie verabredet, dem Löwen täglich ein Beutetier zu bringen, erscheint der Fuchs (Hase) ohne Beute und behauptet, ein anderer Löwe habe sie ihm entrissen; der rachedurstige Löwe läßt sich vom Fuchs zu einem Brunnen führen, sieht dort im Spiegelbild des Wassers seinen vermeintlichen Gegner, stürzt sich auf ihn und ertrinkt. (1) Wilmsen 1799, S. 57-59 ("Ramlers Fabellcse"). (2) Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 74-77 ("A.L. Grimm"). (3) Rave/Schlette 1861, S. 143-146 ("Von Albert Ludwig Grimm"). L i t.: AaTh 92: Lion Dives for his own Reflection, vgl. Spiegelbild im Wasser.

Dicke/Grubmüller, num. 386: Löwe und Geiß. Der Löwe (Wolf) vergeblich, die in sicherer Höhe sitzende Geiß zu sich hinab zu locken. (1) (2) (3) (4) (5)

versucht

Veillodter 1797, S. 229-230 ("Gleim"). Salzmann 1806, S. 90-91. Lindner u.a. 1827, S. 261-262 ("Gleim"). Francke 1910, S.46. Paulsiek II 1913, S. 167 ("Nach Äsop").

L i t.: AaTh 127 A*: Wolf Induces Goat to Come down from Cliff and Devours it.

Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte. Der Hirte heilt den verletzten Fuß des Löwen (befreit ihn aus Fangnetzen); aus Dankbarkeit verschont der Löwe später den zum Tode verurteilten und ihm vorgeworfenen Hirten. (1) Sulzer/Meierotto I 1780, S. 5-7.

224

Die Erzählstoffe

(2) (3) (4) (5)

[von Schmid] 1 1834, S. 60-62. Elditt 1850, S. 6-7 ("Schmid"). Berthelt u.a. 1854, S. 39-40 ("WJ.G. Curtman"). Wackemagel 1860, S. 222-223 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Nr. 88"). (6) Bock II 1881, S. 112-113 ("Chr. Schmid"). (7) Kippenberg III 1885, S. 65-67 ("Nach Gellius"). L i t.: AaTh 156; Ranke, K.: Androklus und der Löwe. In: EM 1 (1977), Sp. 501-508. Dicke/Grubmüller, num. 391: L ö w e und Maus. Der Löwe verzichtet darauf, sich für die Störung seines Schlafes an der Maus zu rächen; zernagt die Maus später das Netz, das den Löwen gefangenhält. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) (23)

großmütig zum Dank

Löhr 1810, S. 108-109. Lindner u.a. 1827, S. 252 ("Nach Phädrus"). Straus 1838, S. 1. Preuß/Vetter 1849, S. 48^19 ("Nach Aesop"). Lüben/Nacke 1853, S. 132 ("Nach Aesop"). Schulz 1853, S. 115-116. Berthelt u.a. 1854, S. 4-5 ("J.A. Chr. Löhr nach Aesop"). Deutsches ABC= und Lesebuch II [um 1855], S. 25-26 ("Nach Lafontaine"). Apel 1858, S. 75-76 ("F. Otto"). Rave/Schlette 1861, S. 15. Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 47. Bock III 1880, S. 7-8 ("Nach Äsop"). Berthelt u.a. 1888, S. 64 ("Nach Äsop"). Paldamus B 1 1893, S. 74-75 ("Äsop"). Muff/Dammann 1 1895, S. 104-105 ("Nach Äsop"). Paldamus B 1 1908, S. 105 ("Nach Äsop"). Missalek 1909, S. 51. von Bredow u.a. II 1911, S. 114-115 ("Nach Äsop"). Heider/Nohl I 1911, S. 37-38 ("Aus Äsop"). Kippenberg C II 1912, S. 42 ("Äsop"). Muttersprache 1912, S. 199 ("Nach Äsop"). Paulsiek 11913, S. 142 ("Nach Äsop"). Kippenberg A II 1918, S. 193 ("Äsop").

L i t.: AaTh 75; Kooi, J. van der: Hilfe des Schwachen. In: EM 6 (1990), Sp. 1023-1029. Dicke/Grubmüller, num. 393: L ö w e und Pferd. Das Pferd bittet den (sich Arzt ausgebenden) Löwen (Wolf), seinen verletzten Hinterfuß zu kurieren; der Löwe den Huf untersuchen will, schlägt das Pferd aus.

als als

(1) Paldamus B 1 1893, S. 98 ("Äsop"). (2) Paldamus B 1 1908, S. 29-30 ("Nach Äsop"). (3) Miekley/Sühring [um 1910], S. 84-85. (4) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 208-210 ("D.W. Soltau"). L i t.: AaTh 47 B: Wolf und Pferd. Dicke/Grubmüller, num. 402,1 und 2: Der Löwenanteil. 1: Nach gemeinsamer Jagd beansprucht der Löwe die gesamte Beute und läßt seine wehrlosen Jagdgesellen leer ausgehen. - 2: Nach gemeinsamer Jagd züchtigt der Löwe den Esel

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

225

(WölflBär) für dessen gerechte Beuteteilung; der Fuchs lernt aus dem Schicksal seines Vorgängers und spricht dem Löwen die gesamte Beute zu. 1: (1) Berthelt u.a. 1854, S. 51 ("Luther nach Aesop"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 40 ("Dr. Martin Luther"). 2: (1) (2) (3) (4)

Wilmsen 1799, S. 208-209 ("Ramlers Fabellcse"). Paldamus B II 1895, S. 64 ("Nach Äsop"). Paldamus B II 1908, S. 69 ("Nach Äsop"). Breidenstein II 1913, S. 79-80 ("Nach Äsop").

L i t.: AaTh 51: Löwenanteil.

Dicke/Grubmüller, num. 404: Löwin und ihre Jungen. Die Löwin, die ihre vom Jäger getöteten Jungen betrauert, wird vom Fuchs (Wolf/von der Bärin) darüber belehrt, daß auch sie die Eltern ihrer Beutetiere in Trauer stürze; (die Löwin wird Vegetarierin). (1) Wilmsen 1799, S. 27-29. L i t . : M o t . Q 535.2.

Dicke/Grubmüller, num. 408: Magen und Glieder. Aus Protest gegen seine Müßigkeit verweigern die Glieder dem Magen die Nahrungszufuhr, schwächen dadurch aber auch sich selbst. (1) (2) (3) (4)

Wilmsen 1799, S. 54-55. Harnisch 1838, S. 145-146 ("Campe"). Berthelt u.a. 1854, S. 4 ("J.H. Campe"). Bock III 1880, S. 51-52 ("Caspari").

L i t.: AaTh 293: Magen und Glieder.

Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind. Die Maus belehrt ihr Kind (ihre Kinder), sich nicht vor dem harmlosen Hahn, sondern vor der gefährlichen Katze in acht zu nehmen. (1) Funke 1803, S. 204. (2) Berthelt u.a. 1854, S. 48 ("A.G. Meißner nach Camerarius"). (3) Oltrogge 1854, S. 362-364 ("Froschmäuseler von Rollenhagen, im Auszuge von Karl Lappe"). (4) Kippenberg 1 1885, S. 169-170 ("H. Dittmar"). (5) Miekley/Sühring [um 1910], S. 111-112 ("Heinrich Dittmar"). (6) Heider/Nohl I 1911, S. 127 ("Gottlob Dittmar"). (7) Kippenberg AB I 1915, S. 165-166 ("Heinrich Dittmar"). L it.: AaTh 112**.

Dicke/Grubmüller, num. 424: Maus, Rabe, Schildkröte und Hirsch. Die von Maus, Rabe, Schildkröte und Hirsch (Rehbock) geschlossene Freundschaft bewährt sich, als die Freunde zunächst den Hirsch und anschließend die Schildkröte aus dem Netz des Jägers befreien. (1) Hämisch 1838, S. 106-110. (2) Quietmeyer 1855, S. 92-95 ("Grimm").

226

Die Erzählsloffe

(3) Rave/Schlette 1861, S. 109-111 ("Brüder Grimm"). (4) Berthelt u.a. 1888, S. 101-103. Lit.:Mot.B 545.1. Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange. Der Mensch nimmt sich der halb erfrorenen Schlange an und wärmt sie, die undankbare Schlange aber beißt ihren Wohltäter. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)

Schütz/Semler III 1780, S. 282 ("Von Friedrich von Hagedom"). Vgl. Schütz/Semler V 1781, S. 297-298 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). Deutsches Lesebuch 1829, S. 29 ("Lessing"). Straus 1838, S. 20-21. Oltrogge 1841, S. 287-288 ("Lessing"). Oltrogge 1849, S. 300-301 ("Lessing"). Vgl. Auras/Gnerlich 1850, S. 2 ("G.E. Lessing"). Muff/Dammann I 1895, S. ("Wilhelm Curtman"). Fechner 1897, S. 76.

L i t.: AaTh 155: Undank ist der Welt Lohn. Dicke/Grubmüller, num. 450: Ochsen und L ö w e . Da der Löwe (Wolf) gegen die in Freundschaft verbundenen Ochsen (Stiere) nichts ausrichten kann, hetzt er sie gegeneinander auf und tötet dann jeden der verfeindeten Kontrahenten einzeln. (1) (2) (3) (4) (5)

Basedow 1785, S. 63. Basedow 1786, S. 99-100. Vetterlein IV 1808, S. 72 ("J.W.L. Gleim"). Vgl. [Stern] 1842, S. 87. Paulsiek II 1913, S. 166.

Lit.:Mot. J 1022. Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn. Der Rabe (die Dohle/der Häher/die Krähf) schmückt sich mit fremden (Pfauen-)Federn, kann seine wahre Natur dadurch aber nicht verbergen und wird des Schmuckes wieder beraubt. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17)

Sulzer/Meierotto IV, 1782, S. 52-53. Gedike 1791, S. 131. Funke 1803, S. 206. Lindner u.a. 1827, S. 274 ("Gleim"). Vgl. Harnisch 1838, S. 115-117 ("Nach Weiße"). Bone 1840, S. 256 ("F. Hoffmannn"). Schönke 1840, S. 17 ("J.G.E. Lessing"). Oltrogge 1844, S. 273 ("Lessing"). Riecke 1846, S. 195-212. Schulz 1853, S. 108-109. Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 43 ("W J.G. Curtman"). Oltrogge 1854, S. 329 ("Lessing"). Bock III 1880, S. 47 ("Lessing"). Bock II 1881, S. 38. Paldamus B 1 1893, S. 137 ("Nach G.E. Lessing"). Paldamus B 1 1908, S. 12-13 ("Nach Gotthold Ephraim Lessing"). Heider/Nohl II 1911, S. 101 ("Gotthold Ephraim Lessing. (Sämtliche Werke.)").

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

227

L i t.: AaTh 244: The Raven in Borrowed Feathers, vgl. Tiere borgen voneinander.

Dicke/Grubmüller, num. 480: Rabe und Vögel. Der Rabe (Geier!Habicht) lädt die Vögel zu seiner Geburtstagsfeier (einem Festessen) und frißt dann seine Gäste. (1) Vgl. Kippenberg A II 1918, S. 21-22 ("Julius Lohmeyer"). L i t . : M o t . K 815.4.

Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze. Um in Zukunft zeitig vor der Katze gewarnt zu sein, beschließt der Rat der Mäuse, ihr eine Schelle umzuhängen, doch will keine Maus den Plan ausführen. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)

Bock III 1880, S. 8 ("Nach Curtmann"). Berthelt u.a. 1888, S. 139-140 ("Simrock nach Äsop"). Deutsche Fibel 1895, S. 24-25. Muff/Dammann 1 1895, S. 50 ("Nach Äsop"). Muff/Dammann II 1895, S. 125-126 ("Wilhelm Curtman"). Heider/Nohl II 1911, S. 102 ("Nach Äsop"). Kippenberg C II 1912, S. 59 ("Äsop"). Muttersprache 1912, S. 222-223 ("Karl Simrock"). Breidenstein 11913, S. 258-259 ("Nach Äsop"). Hirt E 1913, S. 68-69 ("Karl Simrock"). Kippenberg A II 1918, S. 193 ("Äsop").

L i t.: AaTh 110: Katze mit der Schelle.

Dicke/Grubmüller, num. 488: Rebhuhn und Jäger. Das verräterische Rebhuhn (die Wachtel) will dem Jäger seine Artgenossen zuführen, wenn er es freilasse; der Jäger aber sieht in der Untreue des Rebhuhns einen weiteren Grund, es zu töten. (1) Salzmann 1806, S. 57-58. L i t . : M o t . K 2295.1.

Dicke/Grubmüller, num. 504 (2): Schafe und Wölfe im Krieg. Die gegen die Wölfe streitenden Hirten erfüllen die Friedensbedingungen ihrer Feinde, ihnen die Unfrieden stiftenden Hunde als Geiseln zu überlassen und entledigen sich damit der Wächter ihrer Schafe. (Der Hirt liefert dem Wolf seinen Hund als Geisel aus.) (1) Straus 1838, S. 4. (2) Hempel 1848, S. 55. L i t.: Mot. K 191; Mot. K 2010.3.

Dicke/Grubmüller, num. 510: Schlange und Jupiter. Die Schlange beklagt sich bei Jupiter, daß sie von jedermann getreten werde; Jupiter wendet ein, sie hätte den ersten, der auf sie trat, beißen sollen. (1) Vetterlein I 1796, S. 171-173 ("Von G.E. Lessing"). (2) Vgl. Deutsches Lesebuch 1829, S. 26-27 ("Lessing"). (3) Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 135 ("Lessing").

228

Die Erzählstoffe

(4) Vgl. Breidenstein II 1913, S. 81-82 ("Gotthold Ephraim Lessing"). L i t . : M o t . J 623.1.

Dicke/Grubmüller, num. 511: Schlange auf Jupiters Hochzeit. Die Schlange will Jupiter zur Hochzeit eine Rose überreichen, Jupiter aber nimmt sie nicht an. (1) Wilmsen 1799, S. 253 ("Ramlers Fabellese").

Lit.:Mot. J 411.2. Dicke/Grubmüller, num. 512: Befreite Schlange, Mann und Fuchs. Der Mann (Bauer/Kaiser) befreit die hilflose Schlange (den Drachen) aus einer Notlage; als ihm seine Hilfe jedoch mit Undank gelohnt wird, verfügt der als Schiedsrichter auftretende Fuchs (ein Weiser), die Schlange sei erneut in die frühere Notlage zu bringen, (woraufhin auch der Bauer den Schiedsspruch des Fuchses mit Undank vergilt). (Vgl. Dicke/Grubmüller, num. 431) (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Bone 1840, S. 73-75. Stern 1840, S. 38-41. Flügge 1862, S. 72. Bock III 1880, S. 23-24 ("Joh. Matthesius"). von Bredow u.a. III 1911, S. 205-207 ("F. Schulz"). Breidenstein II 1913, S. 77-79 ("Franz Schulz").

L i t.: AaTh 155: Undank ist der Welt Lohn.

Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche. Beim Anblick der springenden Frösche klagt die Schnecke über die Last ihres Hauses; als sie aber sieht, wie der Storch und die Aale den Fröschen nachstellen, schätzt sie sich glücklich, ihr Haus auf dem Rücken zu tragen. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Veillodter 1797, S. 250-251 ("Pfeffer). Vgl. Wilmsen 1799, S. 67-68 ("Lichtwer"). Salzmann 1806, S. 45-46. Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 292 ("Lichtwehr"). Vgl. Straus 1838, S. 5. Oltrogge 1841, S. 281 -282 ("Zachariä"). Oltrogge 1849, S. 294-295 ("Zachariä"). Rave/Schlette 1861, S. 396 ("Friedr. Wilh. Zachariä").

Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind. Sonne (Phoebus) und Wind (Boreas) streiten, wer einen Wanderer dazu bewegen könne, seinen Mantel auszuziehen; der Wind bläst mit aller Kraft, aber ohne Erfolg, der Sonne verhelfen ihre milden Strahlen zum Sieg. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)

Reventlow 1793, S. 290-291. Veillodter 1797, S. 246-247 ("Tiedge"). Lüben/Nacke 1861, S. 131-132 ("Herder"). Berthelt u.a. 1888, S. 79 ("Camerarius"). Paldamus B I 1893, S. 39-40 ("Johann Gottfried von Herder"). Muff/Dammann II 1895, S. 86 ("Camerarius"). von Bredow u.a. II 1911, S. 20-21 ("Meißner nach Camerarius").

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller

229

(8) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 216 ("August Gottlieb Meißner nach Camerarius"). L i t.: AaTh 298: Streit zwischen Sonne und Wind.

Dicke/Grubmüller, num. 539: Spinne und Schwalbe. Aus Futterneid webt die Spinne ein Netz vor den Nesteingang der Schwalbe, doch wird sie mitsamt ihrem Netz von der herbeifliegenden Schwalbe fortgerissen. (1) Salzmann 1806, S. 59-60, vgl. 61-62. (2) Lindner u.a. 1827, S. 291.

Dicke/Grubmüller, num. 540: Spinne und Seidenwurm. Der Seidenwurm erteilt der Spinne, die ihn nach dem Sinn und Zweck seiner Arbeit fragt, eine Lehre über Uneigennützigkeit und Freigebigkeit. (1) Voit 1793, (III) S. 30-31. (2) Campe 1807, S. 113,160-161. L i t.: Vgl. AaTh 283 D*: The Spider Laughs at the Silkworm.

Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus. Die von der Stadtmaus (Dorf-IHausmaus) zu Gast gebetene Feldmaus zieht ihr ärmliches, aber sicheres Leben auf dem Lande dem üppigen, aber unsicheren Leben der Stadtmaus vor. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16)

Voit 1793, (III) S. 23-26. Wilmsen 1799, S. 102-103 ("Michaelis"). Lindner u.a. 1827, S. 254-255 ("v. Halem"). Quietmeyer 1855, S. 212 ("Luther"). Rave/Schlette 1861, S. 12-13 ("Dr. Martin Luther"). Flügge 1862, S. 62. Bock II 1881, S. 69 ("Nach Luther"). Paldamus B 1 1893, S. 81-82 ("Wilhelm Curtman"). Muff/Dammann I 1895, S. 53 ("Martin Luther"). Dix/Kersten B II 1896, S. 15 ("Martin Luther als deutscher Klassiker. Frankfurt a.M. 1871. Heyder & Zimmer. I. S. 54"). Paldamus B 1 1908, S. 100-101 ("Wilhelm Curtman"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 119 ("Martin Luther"). von Bredow u.a. I 1911, S. 22-23 ("Paysen Petersen nach Äsop"). Heider/Nohl I 1911, S. 47 ("Dr. Martin Luther. (Aus Äsop.)"). Muttersprache 1912, S. 183 ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 121 ("Nach Äsop").

L i t.: AaTh 112; Kühn, J.: Feldmaus und Stadtmaus. In: EM 4 (1984), Sp. 1005-1010.

Dicke/Grubmüller, num. 555: Tauben und Habicht. Die Tauben wählen den Habicht (Falken/Weih) zu ihrem Beschützer (gegen den Weih) und werden von ihm gerissen. (1) Fechner [um 1915], S. 66. L i t . : M o t . K 815.8.

Dicke/Grubmüller, num. 567: Vögel und Schildkröte. An einem Stab, in den sie sich festbeißt, tragen zwei Vögel (Enten) die Schildkröte zu einer neuen Wasserstelle; sie stürzt ab, als sie die Warnung der Vögel mißachtet und spricht.

230

Die Erzählstoffe

(1) Lindner u.a. 1827, S. 289-290 ("Meissner"). (2) Schönke 1840, S. 13 ("A.G. Meißner"). L i t.: Mot. J 2357.

Dicke/Grabmüller, num. 569: Vöglein und seine Jungen. Das Vöglein (die Lerche), das mit seinen Jungen im Kornfeld nistet, sieht noch keine Gefahr im Verzuge, als der Bauer nach Nachbarn und Freunden schickt, ihm bei der Ernte zu helfen; erst als der Bauer sich nicht mehr auf die ausgebliebenen Erntehelfer verläßt und selbst mit der Ernte beginnen will, nimmt das Vöglein mit seinen Jungen Reißaus. (1) Berthelt u.a. 1854, S. 43-44 ("Langbein"). (2) Kippenberg III 1885, S. 50-51 ("A. Fr. Langbein"). L i t.: AaTh 93: Worte des Herrn sind ernstzunehmen.

Dicke/Grabmüller, num. 587: Wiedehopf und Adler. Der junge Adler erregt den Unmut seiner Gäste, als er dem aufgeputzten, aber unreinen Wiedehopf den Tischvorsitz an seiner Hochzeitstafel gewährt. (1) Salzmann 1806, S. 51-52.

Dicke/Grubmüller, num. 599: Geschundener Wolf. Der während seiner Abwesenheit vom Hof des Löwen durch den Wolf verunglimpfte Fuchs empfiehlt dem kranken Tierkönig, sich durch Auflegen eines abgezogenen Wolfsbalgs (durch Verzehr einer Wolfsleber) kurieren zu lassen. (1) Veillodter 1797, S. 234-235 ("Pfeffel"). (2) Pal dam us B II 1895, S. 58-59 ("Nach Äsop"). (3) Paldamus B II 1908, S. 68-69 ("Nach Äsop"). L i t.: AaTh 50: Der kranke Löwe.

Dicke/Grubmüller, num. 600: Rückfälliger Wolf. Der bußfertige (kränkelnde) Wolf (Fuchs) wird seinem Vorsatz, kein Fleisch mehr zu essen, untreu, indem er einen Hammel (Eselleine Sau) verspeist (den er zuvor zum Fisch!Krebs erklärt hat). (1) Stern 1840, S. 38. L i t.: Vgl. AaTh 165: The Wolf in the Company of Saints.

Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein. In sicherer Höhe verhöhnt das Böcklein den Wolf. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)

Veillodter 1797, S. 219-220 ("Gleim"). Wilmsen 1799, S. 71-72 ("Gleim"). Salzmann 1806, S. 101-104. Lindner u.a. 1827, S. 263-264 ("Gleim"). Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 1. Vgl. Fechner 1897, S. 66. Dietrich 1902, S. 53. Dietrich 1905, S. 53. Vgl. Francke 1910, S. 41.

stehend,

Fabeltypen nach Dicke/Grubmiiller

231

(10) Vgl. Fechner [um 1915], S. 59. L it.: Mot. J 974.

Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I. Der Wolf (Löwe) beneidet den fetten Hund um sein leibliches Wohlergehen, doch zieht er sein beschwerliches Leben in Freiheit vor, als er erkennt, daß das üppige Leben des Hundes durch Unfreiheit erkauft ist. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Schütz/Semler III 1780, S. 281-282 ("Von Friedrich von Hagedorn"). Schütz/Semler VII 1781, S. 273-275 ("Von Friedrich Wilhelm Gleim"). Sulzer/Meierotto II 1780, S. 276-277 ("von Hagedom"). Sulzer/Meierotto IV, 1782, S. 55-56. Vgl. Vetterlein IV 1808, S. 92-93 ("J.A. Weppen"). Wilmsen 1799, S. 11-13 ("Ramlers Fabellese"). Salzmann 1806, S. 85-88. Vgl. Lüben/Nacke 1853, S. 30-31 ("R. Reinick").

L i t.: AaTh 201: Der freie Wolf (Hund).

Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich. Nachdem der Kranich (Storch) den Wolf von einem im Hals steckengebliebenen Knochen befreit hat, enthält ihm der Gerettete den versprochenen Lohn vor. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15)

Schütz/Semler V 1781, S. 298 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). Vgl. Deutsches Lesebuch 1829, S. 28 ("Lessing"). Schulz 1842, S. 108. Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 50 ("Lafontaine"). Schulz 1853, S. 114-115. Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 50 ("J.G.E. Lessing"). Vgl. Oltrogge 1854, S. 329-330 ("Lessing"). Vgl. Apel 1858, S. 78 ("Lessing"). Rave/Schlette 1861, S. 62 ("Dr. Martin Luther"). Flügge 1862, S. 71-72. Bock III 1880, S. 9 ("Nach Äsop"). Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 98 ("Gotth. Ephr. Lessing"). von Bredow u.a. III 1911, S. 202 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). Heider/Nohl I 1911, S. 185 ("Karl Simrock"). Breidenstein II 1913, S. 77 ("August Gottlieb Meißner (nach Äsop)").

L i t.: AaTh 76: Wolf und Kranich.

Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm. Der Wolf, der das unter ihm am Bachlauf trinkende Lamm (Schaf) beschuldigt, ihm das Wasser getrübt zu haben, frißt das Lamm, das sich ohne Erfolg bemüht, auch andere haltlose Anschuldigungen des Wolfes zu entkräften. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)

Funke 1803, S. 216. Lindner u.a. 1827, S. 262-263. Bone 1840, S. 258. [Stern] 1842, S. 90-91. Lüben/Nacke 1853, S. 135 ("Gotthold"). Berthelt u.a. 1854, S. 9 ("Nach Aesop"). Rave/Schlette 1861, S. 28 ("Dr. Martin Luther").

232 (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17)

Die Erzählstoffe Bock II 1881, S. 115 ("Luther"). Berthelt u.a. 1888, S. 110 ("Nach Äsop"). Deutsche Fibel 1895, S. 34. Hirt E 1895, S. 15. Dix/Kersten B1 1896, S. 47-48 ("D. Martin Luthers sämtliche Schriften. Herausg. v. J.G. Walch. Halle. 1749. J. Gebauer"). von Bredow u.a. 11911, S. 141 ("Nach Luther"). Heider/Nohl II 1911, S. 98 ("Nach Äsop"). Kippenberg C II 1912, S. 62-63 ("Martin Luther"). Breidenstein II 1913, S. 82 ("Martin Luther"). Kippenberg A III 1916, S. 42-43 ("Martin Luther").

L i t.: AaTh 111 A: Wolf und Lamm.

Dicke/Gmbmüller, num. 633: Wolf und Menschenbild. Der Wolf (Fuchs) findet ein Menschenbild (eine Maske), schätzt es aber gering, da es trotz all seiner Schönheit keinen Verstand besitze. (1) Vetterlein 1 1796, S. 21-26 ("Von Hagedorn; Fab. 1. B."). (2) Riecke 1846, S. 179-195. L it.: Mot. J 1793.

Dicke/Grubmüller, num. 641: Wolf und Schaf I. Der geschwächte Wolf (die Wölfin) bittet das Schaf (Lamm), ihm zu trinken zu bringen, das Schaf aber durchschaut die Heimtücke des Wolfes und schlägt die Bitte aus (erfüllt den Wunsch des Wolfes und wird gefressen). (1) Lüben/Nacke 1853, S. 135-136 ("Gotthold"). Lit.:Mot. K2061.5.

Dicke/Grubmüller, num. 642: Wolf im Schafspelz. Bedeckt mit einem Schafspelz mischt sich der Wolf (Fuchs/die Wölfe) unter die Schafe. (1) Lindner u.a. 1827, S. 259. L i t.: AaTh 123 B: Wolf im Schafspelz.

Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I. Obgleich der Wolf versucht, die Stimme der Ziegenmutter nachzuahmen, gehorcht das alleingelassene Zicklein dem Gebot der Mutter und hält die Türe verschlossen. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Lindner u.a. 1827, S. 245-246. [Stern] 1842, S. 88. Kindervater 1899, S. 74 ("Wilhelm Curtman"). Dietrich 1902, S. 74-75. Dietrich 1905, S. 74-75 . Miekley/Sühring [um 1910], S. 78 ("W. Curtmann"). Zöller 1910, S. 84-85. Hirt E 1913, S. 72 ("Wilhelm Curtmann").

L i t.: Vgl. AaTh 123: Wolf und Geißlein; KHM 5.

Dicke/Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler. Die Vögel beschließen, demjenigen die Königswürde anzutragen, der am höchsten fliegen kann; der

Fabeltypen nach Dicke/Grubmüller Zaunkönig versteckt sich im Gefieder des Adlers, schwingt sich daraus empor, als der über den anderen Vögeln fliegende Adler nicht mehr höher gen kann, und erwirbt so die Königswürde.

233 erst stei-

(1) Paldamus B I 1893, S. 143-145 ("Nach Plutarch und anderen aus Paulsieks Lesebuch für Septima"). (2) Muff/Dammann II 1895, S. 36-38 ("Nach Plutarch, den Brüdern Grimm und Adalbert Kuhn"). (3) Paldamus B 1 1908, S. 143-145 ("Nach Plutarch und anderen aus Paulsieks Lesebuch für Septima"). (4) von Bredow u.a. II 1911, S. 198-200 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). (5) Heider/Nohl 11911, S. 192-193 ("Gebrüder Grimm"). (6) Kippenberg C11912, S. 279-281 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). (7) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 182-184 ("Brüder Grimm"). (8) Kippenberg A II 1918, S. 183-184 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). L i t.: KHM 171; AaTh 221: The Election of Bird-king, vgl. Königswahl der Tiere; AaTh 221 A: Test: who can Fly Highest?; AaTh 221 B: Test: who can Go Deepest in Earth?

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh) AaTh 1: The Theft of Fish/Fischdiebstahl -> Dicke/Grubmüller, num. 226 AaTh 1*: The Fox Steals the Basket. The rabbit plays dead. The girl lays her basket down to pick up the rabbit. The fox steals the basket. (1) Apel 1858, S. 118 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("L. Bechstein"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 99-100 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). (3) Paldamus B I 1908, S. 150-151 (AaTh 1* + Dickc/Grubmiiller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). (4) von Bredow u.a. 11911, S. 179-180 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). (5) Muttersprache 1912, S. 242-243 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). (6) Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 171-172 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Nach Ludwig Bechstein"). (7) Kippenberg A I I 1 9 1 8 , S. 151 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein").

AaTh 2: The Tail-Fisher/Schwanzfischer -> Dicke/Grubmüller, num. 224 AaTh 6: Animal Captor Persuaded to Talk, vgl. Überreden zum Sprechen, Singen etc. -> Dicke/Grubmüller, num. 187 AaTh 15 (KHM 2: Katze und Maus in Gesellschaft): The Theft of Butter (Honey) by Playing Godfather/Gevatter stehen. The fox (the hen) pretends that he has been invited to be godfather and steals the butter stored by him and the bear (the cock) for the winter. He smears butter on the mouth (tail) of the sleeping bear. (1) Rave/Schlette 1861, S. 53-55 ("Brüder Grimm"). (2) Muttersprache 1912, S. 206-209 ("Brüder Grimm"). L i t.: Lindahl, C.: Gevatter stehen. In: EM 5 (1987), Sp. 1217-1224.

AaTh 31: The Fox Climbs from the Pit on the Wolfs Back, vgl. Rettung aus dem Brunnen -> Dicke/Grubmüller, num. 176 AaTh 32: The Wolf Descends into the Well in one Bucket and Rescues the Fox in the Other, vgl. Rettung aus dem Brunnen -> Dicke/Grubmüller, num. 223 (1) AaTh 34 A: Dog Drops his Meat for the Reflection/Hund verliert das Fleisch -> Dicke/Grubmüller, num. 307 AaTh 38: Claw in Split Tree/Einklemmen unholder Wesen. The fox (or man) persuades the bear to stick his claw in the cleft of a split tree. (1) Paldamus B II 1895, S. 66-69 ("J.A.C. Löhr").

236

Die Erzählstoffe

(2) Paldamus B II 1908, S. 226-229 ("Johann Andreas Christian Löhr"). (3) Heider/Nohl II1911, S. 103-111 (AaTh 38 + Mot. K 1020) ("Julius Lohmeyer und Edwin Bormann. (Reineke Fuchs.)"). (4) Kippenberg C II1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). (5) Muttersprache 1912, S. 45-53 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Reins Lesebuch"). L i t.: Breitkreuz, H.: Einklemmen unholder Wesen. In: EM 3 (1981), Sp. 1261-1271.

AaTh 41 (KHM 73: Der Wolf und der Fuchs): The Wolf Overeats in the Cellar/Wolf im Keller -> Dicke/Grubmüller, num. 222, vgl. auch Dicke/Grubmüller, num. 216 AaTh 41*: Fox in the Orchard -> Dicke/Grubmüller, num. 216, vgl. auch Dicke/Grubmüller, num. 222 AaTh 47 A (KHM 132: Der Fuchs und das Pferd): The Fox (Bear, etc) Hangs by his Teeth to the Horse's Tail, Hare's Lip/Fuchs (Bär) am Pferdeschwanz. The bear is persuaded to bite the seemingly dead horse's tail. Is dragged off by the horse. The hare asks the destination and laughs till his lip splits. (1) (2) (3) (4)

Harnisch 1838, S. 147-148 ("Nach den Gebrüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 37 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann II 1895, S. 153-154 ("Brüder Grimm"). von Bredow u.a. II 1911, S. 192-193 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

L i t.: Shojaei Kawan, C.: Fuchs (Bär) am Pferdeschwanz. In: EM 5 (1987), Sp. 511-522.

AaTh 47 B: The Horse Kicks the Wolf in the Teeth/Wolf und Pferd -> Dicke/Grubmüller, num. 393 AaTh 50: The Sick Lion/Der kranke Löwe -> Dicke/Grubmüller, num. 377, Dicke/Grubmüller, num. 599 AaTh 51: The Lion's Share/Löwenanteil -> Dicke/Grubmüller, num. 402 (1), (2) AaTh 56 D: Fox Asks Bird what She Does when Wind Blows. Bird puts head below breast and fox seizes her. (1) Schulze/Steinmann 11,1 1847,S.23-24("A.L.Grimm"). (2) Dietrich 1905, S. 112.

AaTh 57: Raven with Cheese in his Mouth/Rabe und Käse -> Dicke/Grubmüller, num. 205 AaTh 59: Fox and the Dicke/Grubmüller, num. 214

Sour

Grapes/Fuchs

AaTh 60: Fox and Crane Invite Each Dicke/Grubmüller, num. 212

und

Other/Fuchs

saure

Trauben

->

und Kranich

->

237

Eizähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

AaTh 61: The Fox Persuades the Cock to Crow with Closed Eyes/Fuchs und Hahn -> Dicke/Grubmüller, num. 187 AaTh 61 A: Fox as Confessor/Fuchs als Beichtvater -> Dicke/Grubmüller, num. 187 AaTh 62: Peace among the Animals - the Fox and the Cock/Friedensfabel -> Dicke/Grubmiiller, num. 183 AaTh 64: Tailless Fox Tries in Vain to Get Foxes to Cut off Tails, vgl. Schwanzlose Tiere -> Dicke/Grubmiiller, num. 211 AaTh 70: More Cowardly Dicke/Grubmüller, num. 260

than

the

Hare/Hasen

und

Frösche

->

AaTh 75: The Help of the Weak/Hilfe des Schwachen -> Dicke/Grubmüller, num. 391 AaTh 76: The Wolf and the Crane/Wolf und Kranich -> Dicke/Grubmüller, num. 631 AaTh 77: The Stag Admires Himself in a Spring, vgl. Die eitlen Tiere -> Dicke/Grubmüller, num. 272 AaTh 91: Monkey (Cat) who Left his Heart at Home/Affenherz als Heilmittel -> Dicke/Grubmüller, num. 24 AaTh 92: Lion Dives for his own Reflection, vgl. Spiegelbild im Wasser -> Dicke/Grubmüller, num. 385 AaTh 93: The Master Taken Seriously/Worte des Herrn sind emstzunehmen -> Dicke/Grubmüller, num. 569 AaTh 101 (KHM 48: Der alte Sultan): The Old Dog as Rescuer of the Child (Sheep)/Der alte Hund. A farmer plans to kill a faithful old dog. The wolf makes a plan to save the dog. The latter is to rescue the farmer's child from the wolf. The plan succeeds. The wolf in return wants to steal the farmer's sheep. The dog objects and loses the wolf s friendship. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)

Stern 1840, S. 37-38. Berthelt u.a. 1854, S. 49 ("Gebr. Grimm"). Quietmeyer 1855, S. 13-14 ("Grimm"). Apel 1858, S. 80-81 ("Gebr. Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 9-10 ("Brüder Grimm"). Kippenberg 1 1885, S. 126-127 ("Brüder Grimm"). Paldamus B 1 1893, S. 60-61 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann 1 1895, S. 138-139 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 33-36 (KHM 48, AaTh 101 + AaTh 103 + AaTh 104) ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 188"). (10) Paldamus B 1 1908, S. 135-136 ("Brüder Grimm").

238 (11) (12) (13) (14)

Die Erzählstoffe von Bredow u.a. I 1911, S. 97-98 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Kippenberg C 11912, S. 165-166 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Muttersprache 1912, S. 35-37 ("Brüder Grimm"). Kippenberg AB 11915, S. 122-123 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

L i t.: Köhler-Zülch, I.: Der alte Hund. In: EM 6 (1990), Sp. 1340-1343.

AaTh 103 (KHM 48: Der alte Sultan): The Wild Animals Hide from the Unfamiliar Animal, vgl. Krieg der Tiere. The cat shrieks; the bear falls out of the tree and breaks his backbone. (1) Dix/Kersten B I 1896, S. 33-36 (KHM 48, AaTh 101 + AaTh 103 + AaTh 104) ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 188").

AaTh 104 (KHM 48: Der alte Sultan): The Cowardly Duelers, vgl. Krieg der Tiere. War between the domestic and wild animals. The cat raises her tail; the wild animals think it is a gun and flee. (1) Dix/Kersten B I 1896, S. 33-36 (KHM 48, AaTh 101 + AaTh 103 + AaTh 104) ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 188").

AaTh 105 (KHM 75: Der Fuchs und die Katze): The Cat's Only Trick/Listensack des Fuchses -> Dicke/Grubmüller, num. 196 AaTh 105*: The Hedgehog's Only Trick (1) Straus 1838, S. 3.

AaTh 110: Belling the Cat/Katze mit der Schelle -> Dicke/Grubmüller, num. 483 AaTh 111 A: Wolf Unjustly Accuses Lamb and Eats him/Wolf und Lamm -> Dicke/Grubmüller, num. 632 AaTh 112: Country Mouse Visits Town Mouse/Feldmaus und Stadtmaus -> Dicke/Grubmüller, num. 541 AaTh 112**: The Mice and the Cock -> Dicke/Grubmiiller, num. 423 AaTh 122 D: "Let me Catch you Better Game". Captured animal pretends to help captor bring more desirable victim. Escapes. (1) Vgl. Vetterlein IV 1808, S. 73-74.

AaTh 122 F: "Wait till I Am Fat Enough.", vgl. Dick und fett -> Dicke/Grubmiiller, num. 143 AaTh 122 B*: The Squirrel Persuades the Fox to Pray before Eating -> Dicke/Grubmiiller, num. 179

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

239

AaTh 123 (KHM 5: Der Wolf und die sieben jungen Geißlein): The Wolf and the Kids/Wolf und Geißlein. The wolf comes in the absence of the mother and eats up the kids. The old goat cuts the wolf open and rescues them. (Vgl. Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein) (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17)

Rave/Schlette 1861, S. 30-32 ("Brüder Grimm"). Otto 1879, S. 50-52. Kippenberg 1 1885, S. 57-59 ("Brüder Grimm"). Paldamus B I 1893, S. 100-102 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann 1 1895, S. 69-72 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 129-132 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 20"). Paldamus B I 1908, S. 154-156 ("Brüder Grimm"). Francke 1910, S. 102-105 ("Grimm"). Frankfurter Fibel 1910, S. 82-86 ("Brüder Grimm"). Zöller 1910, S. 112-114. von Bredow u.a. I 1911, S. 181-183 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Heider/Nohl 11911, S. 42-45 ("Gebrüder Grimm"). Kippenberg C 11912, S. 166-168 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Breidenstein 11913, S. 28-31 ("Brüder Grimm"). Paulsiek 11913, S. 124-127 ("Von den Brüdern Grimm"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 262-265 ("Brüder Grimm"). Kippenberg AB 11915, S. 115-118 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 123 B: Wolf in Sheep's Clothing Gains Admission to the Fold/Wolf im Schafspelz -> Dicke/Grubmüller, num. 642 AaTh 127 A*: Wolf Induces Goat to Come down from Cliff and Devours it -> Dicke/Grubmüller, num. 386 AaTh 130 (KHM 27: Die Bremer Stadtmusikanten): The Animals in Night Quarters, vgl. Tiere auf Wanderschaft. (Bremen city musicians). They drive away an intruder. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17)

Bone 1840, S. 149-151 ("Grimm"). Oltrogge 1841, S. 53-55 ("Von Grimm"). Oltrogge 1849, S. 58-60 ("J. und W. Grimm (Kinder= und Hausmärchen)"). Elditt 1850, S. 212-214 ("Grimm"). Apel 1858, S. 103-105 ("Gebr. Grimm"). Wackemagel 1860, S. 83-85 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 247-249 ("Brüder Grimm"). Otto 1879, S. 41. Kippenberg I 1885, S. 102-105 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 36-40 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 113"). Vietor 1904, S. 114-127 ("Brüder Grimm"). Zöller 1910, S. 115-118. von Bredow u.a. II 1911, S. 214-217 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Heider/Nohl I 1911, S. 200-203 ("Gebrüder Grimm"). Kippenberg C 11912, S. 151-153 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Muttersprache 1912, S. 173-177 ("Brüder Grimm"). Breidenstein 11913, S. 276-279 ("Brüder Grimm").

240

Die Erzählstoffe

(18) Paulsiek I 1913, S. 121-124 ("Von den Brüdern Grimm"). (19) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 189-192 ("Brüder Grimm"). (20) Kippenberg AB 11915, S. 95-98 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 155: The Ungrateful Serpent Returned to Captivity/Undank ist der Welt Lohn -> Dicke/Grubmüller, num. 431, Dicke/Grubmüller, num. 512 AaTh 156: Thorn Removed from Lion's Paw (Androcles Lion)/Androklus und der Löwe -> Dicke/Grubmüller, num. 387

and

the

AaTh 157 (KHM 72: Der Wolf und der Mensch): Learning to Fear Men/Tiere lernen Furcht vor den Menschen -> Dicke/Grubmüller, num. 380, vgl. Dicke/Grubmüller, num. 396 AaTh 165: The Wolf in the Company of Saints -> vgl. Dicke/Grubmüller, num. 600 AaTh 178 A: Llewellyn and His Dog (The Brahman and the Mongoose)/Hundes Unschuld. Dog has saved child from serpent. Father sees bloody mouth, thinks the dog has eaten the child, and kills the dog. (1) Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 77-78 ("Orientalisch"). (2) Preuß/Vetter 1849, S. 33-34. (3) Berthelt u.a. 1888, S. 165-166.

AaTh 179: What the Bear Whispered in his Ear/Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert. Paid guide climbs tree and leaves traveler to mercy of a bear. Traveler feigns death and the bear sniffs at him and leaves. The guide: "What did the bear say to you?" - "He said, never trust a coward like you." (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13)

Löhr 1810, S. 115-116. [von Schmid] 1 1834, S. 58-59. [Stem] 1842, S. 93. Schulz 1853, S. 109-110. Schulz 1853, S. 127-128. Rave/Schlette 1861, S. 173-174 ("Von Wilhelm Curtmann"). Stehmann 1884, S. 117-118 ("Aus Otto Schulz"). Muff/Dammann II 1895, S. 4 8 ^ 9 ("Wilhelm Curtman"). Paldamus B II 1895, S. 4(M1 ("Wilhelm Curtman"). Paldamus B II 1908, S. 92-93 ("Wilhelm Curtman"). von Bredow u.a. Ill 1911, S. 199 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). Muttersprache 1912, S. 198 ("Wilhelm Curtman"). Breidenstein II 1913, S. 76 ("August Gottlieb Meißner (nach Äsop)").

L i t.: Moser-Rath, E.: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert. In: EM 1 (1977), Sp. 1207-1209.

AaTh 201: The Lean Dog Prefers Liberty to Abundant Food and a Chain/Der freie Wolf (Hund) -> Dicke/Grubmüller, num. 625

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh) AaTh 202: The T w o Stubborn Goats/Böcke auf der Brücke. They meet other on a bridge and neither will step aside. Both fall into the water. (1) (2) (3)(4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) (23)

241 each

Schönke 1840, S. 9-10 ("Aus A.L. Grimm's Fabelbibliothek"). Oltrogge 1841, S. 287 ("Grimm's Fabelbibliothek"). Oltrogge 1849, S. 300 ("Grimm's Fabelbibliothek"). Preuß/Vetter 1849, S. 32-33 ("Grimm's Fabelbibliothek"). Schulz 1853, S. 110-111. Berthelt u.a. 1854, S. 17 ("Grimm's Fabelbibliothek"). Bock 11880, S. 91 ("Grimm"). Paldamus B I 1893, S. 123-124 ("Nach Curtmann"). Bangert 1894, S. 89 ("Grimm"). Hirt E 1895, S. 18-19. Muff/Dammann 1 1895, S. 73 ("Brüder Grimm"). Dietrich 1902, S. 59-60. Dietrich 1905, S. 59-60. Paldamus B 1 1908, S. 13-14 ("Nach Curtman"). Francke 1910, S. 81 ("Grimm"). Miekley/Sühring [um 1910], S. 82. Heider/Nohl 11911, S. 65-66 ("Albert Ludwig Grimm"). Kippenberg C11912, S. 54 ("Plutarch"). Breidenstein 11913, S. 254 ("Albert Grimm"). Hirt E 1913, S. 69 ("Albert Ludwig Grimm"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 48-49 ("Gotthold Ephr. Lessing"). Fechner [um 1915], S. 87. Kippenberg AII1918, S. 42 ("Plutarch").

L i t.: Moser-Rath, E.: Böcke auf der Brücke. In: EM 2 (1979), Sp. 570-572. AaTh 207 B: Hard-hearted Horse and Ass, vgl. Aufstand der Arbeitstiere -> Dicke/Grubmüller, num. 118 AaTh 207 C: Animals Ring Bell and Demand Justice/Glocke der Gerechtigkeit. A king has a bell which petitioners for justice may ring and thus summon him. The bell is rung by an old horse who wishes to complain against a cruel master. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10)

Reventlow 1793, S. 260-261. Preuß/Vetter 1849, S. 74-76 ("Harnisch erstes Sprachbuch"). Berthelt u.a. 1854, S. 135-137 ("Langbein"). Quietmeyer 1855, S. 197-198. Rave/Schlette 1861, S. 153-154. Röth/Busch/Hebel 1863, S. 60-61. Hopf/Paulsiek 1873, S. 185-186 ("Von Karl Joseph Simrock. Gedichte. Leipzig, 1844"). Muff/Dammann 1 1895, S. 103-104 ("Wilhelm Hämisch"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 151-153 ("Wilhelm Harnisch"). von Bredow u.a. II 1911, S. 139-141 ("Volkssage").

(11) Kippenberg C 11912, S. 292-293 ("Volkssage. (Erzählt von Wilhelm Harnisch.)"). L i t.: Uther, H.-J.: Glocke der Gerechtigkeit. In: EM 5 (1987), Sp. 1295-1299.

242

Die Erzählstoffe

AaTh 210 (KHM 10: Das Lumpengesindel): Cock, Hen, Duck, Pin, and Needle on a Journey, vgl. Tiere auf Wanderschaft. The animals and the objects hide themselves in various parts of a house. They punish with their characteristic powers the owner of the house and finally kill him. (1) Deutsches ABC= und Lesebuch II [um 1855], S. 16-20 ("Grimm's Märchen"). (2) Apel 1858, S. 106-107 ("Gebr. Grimm"). (3) von Bredow u.a. 11911, S. 86-88 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 211: The Two Asses/Die Last des Esels -> Dicke/Grubmüller, num. 94 AaTh 212: The Lying Goat/Die boshafte Ziege. A father sends his sons one after the other to pasture the goat. The goat always declares he has had nothing to eat. The father angrily sends his sons from home and learns, when he himself tries to pasture the goat, that he has been deceived. (Vgl. AaTh 563 (KHM 36): Tischleindeckdich) (1) Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 27-35 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Grimm"). (2) Wackemagel 1860, S. 104-112 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). (3) Rave/Schlette 1861, S. 229-237 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Brüder Grimm"). (4) Muttersprache 1912, S. 225-236 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Brüder Grimm").

AaTh 214: Ass Tries to Caress his Master like a Dog/Esel will den Herrn liebkosen -> Dicke/Grubmüller, num. 96 AaTh 214 B: Ass in Lion's Skin Unmasked when he Raises his Voice/Esel in der Löwenhaut -> Dicke/Grubmüller, num. 117 AaTh 221 (KHM 171: Der Zaunkönig): The Election of Bird-king, vgl. Königswahl der Tiere -> Dicke/Grubmüller, num. 655 AaTh 221 A: Test: who can Fly Highest? -> Dicke/Grubmüller, num. 655 AaTh 221 B: Test: who can Go Deepest in Earth? -> Dicke/Grubmüller, num. 655 AaTh 222 (KHM 102: Der Zaunkönig und der Bär): War of Birds and Quadrupeds, vgl. Krieg der Tiere. Birds win by cleverness. The fox's lifted tail is to be the signal. The gnats stick him under the tail. He drops it and the quadrupeds flee. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)

Schulze/Stcinmann 11,1 1847, S. 47-49 ("Grimm"). Quietmeyer 1855, S. 54-57 ("Grimm"). Wackemagel 1860, S. 200-202 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 91-92 ("Brüder Grimm"). Otto 1879, S. 53-55. Kippenberg 1 1885, S. 121-123 ("Brüder Grimm"). Berthelt u.a. 1888, S. 73-75 ("Grimm"). MufT/Dammann I 1895, S. 73-75 ("Brüder Grimm"). Paldamus B II 1895, S. 90-92 ("Brüder Grimm").

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

243

(10) Dix/Kersten B 1 1896, S. 84-86 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 404"). (11) Paldamus B II 1908, S. 229-231 ("Brüder Grimm"). (12) von Bredow u.a. II 1911, S. 200-202 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). (13) Heider/Nohl 11911, S. 190-192 ("Gebrüder Grimm"). (14) Kippenberg C I 1912, S. 188-189 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). (15) Paulsiek I 1913, S. 142-144 ("Von den Brüdern Grimm"). (16) Kippenberg AB 11915, S. 120-122 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 222 A: Bat in War of Birds and Quadrupeds -> Dicke/Grubmüller, num. 147 AaTh 227 (KHM 86: Der Fuchs und die Gänse): Geese Ask for Respite for Prayer/Fuchs und Gänse. They cackle continuously and finally escape. (1) Paldamus B 1 1893, S. 77-78 ("Brüder Grimm"). (2) Paldamus B 1 1908, S. 103 ("Brüder Grimm"). L i t.: Rusch-Feja, D.D.: Fuchs und Gänse. In: EM 5 (1987), Sp. 486-489.

AaTh 232 D*: Crow Drops Pebbles into Water Jug so as to be Able to Drink -> Dicke/Grubmüller, num. 360 AaTh 234: The Nightingale and the Blindworm/Blindschleiche und Nachtigall. The nightingale and the blindworm each have one eye. The nightingale borrows the blindworm's eye and then refuses to return it. Since then, she has two eyes, the blindworm none. The latter is always on a tree where a nightingale has her nest and in revenge bores holes in the nightingale's eggs. (1) Hämisch 1838, S. 92-93. L i t.: Bratcher, J.T.: Blindschleiche und Nachtigall. In: EM 2 (1979), Sp. 474-476.

AaTh 240 A*: The Bee Falls into the Water -> Dicke/Grubmiiller, num. 37 AaTh 244: The Raven in Borrowed Feathers, vgl. Tiere borgen voneinander -> Dicke/Grubmüller, num. 470 AaTh 250 A (KHM 172: Die Scholle): Flounder's Crooked Mouth/Flunder. In race between fish he cries out in jealousy because herring is winning. He is punished by having his mouth turned around. (1) von Bredow u.a. II 1911, S. 194 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). L i t.: Lixfeld, H.: Flunder. In: EM 4 (1984), Sp. 1373-1374.

AaTh 275: The Race of the Fox and the Crayfish, vgl. Wettlauf der Tiere -> Dicke/Grubmüller, num. 197 AaTh 275 A: Hare and Tortoise Race: Sleeping Hare, vgl. Wettlauf der Tiere -> Dicke/Grubmüller, num. 256 AaTh 276: Crab Walks Backward: Learned from his Parents/Krebs und seine Jungen -> Dicke/Grubmiiller, num. 364

244

Die Erzählstoffe

AaTh 277: The King of the Frogs/Frösche bitten um einen König -> Dicke/Grubmüller, num. 162 AaTh 277 A: The Frog Tries in Vain to be as Big as the Ox, vgl. Der aufgeblasene Frosch -> Dicke/Grubmüller, num. 168 AaTh 278: Rat and Frog Tie Paws Together to Cross Marsh, vgl. Tiere aneinandergebunden -> Dicke/Grubmüller, num. 167 AaTh 280 A: The Ant and the Lazy Cricket/Grille und Ameise -> Dicke/Grubmüller, num. 35 AaTh 283 D*: The Spider Laughs at the Silkworm -> vgl. Dicke/Grubmüller, num. 540 AaTh 285 (KHM 105 I: Märchen von der Unke): The Child and the Snake/Kind und Schlange. The snake drinks from the child's milk-bottle. (1) Waekernagel 1860, S. 15-16 ("Von den Brüdern Grimm").

AaTh 289: Bat, Diver, and Thombush Shipwrecked, vgl. Tiere auf Seereise -> Dicke/Grubmüller, num. 146 AaTh 293: Debate of the Belly and the Members/Magen und Glieder -> Dicke/Grubmüller, num. 408 AaTh 295 (KHM 18: Strohhalm, Kohle und Bohne): The Bean, the Straw, and the Coal/Strohhalm, Kohle und Bohne -> Dicke/Grubmüller, num. 66 AaTh 298: Contest of Wind and Sun/Streit zwischen Sonne und Wind -> Dicke/Grubmüller, num. 532 AaTh 298 C*: Reeds Bend before Wind (Flood)/Baum und Rohr -> Dicke/Grubmüller, num. 81 AaTh 313 A (KHM 51: Fundevogel): The Girl as Helper, vgl. Magische Flucht. The Girl as helper of the hero on his flight. The youth has been promised to the devil. (1) Otto 1879, S. 58-59.

AaTh 326 (KHM 4: Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen): The Youth Who Wanted to Learn What Fear Is/Fürchten lernen. A youth who does not know what fear is goes out to find it. He tries various frightful experiences. After his wedding he learns fear when cold water thrown on him or eels are put down his back while he is asleep. (1) Waekernagel 1860, S. 137-143 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). (2) Paldamus B II 1908, S. 184-192 ("Brüder Grimm"). L i t.:Rölleke, H.: Fürchten lernen. In: EM 5 (1987), Sp. 584-593.

Eizähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

245

AaTh 326 A*: Soul Released from Torment. Poor Soldier spends night in haunted house to earn reward offered. He is not afraid of the dragging chains, falling members, etc. He releases soul from punishment by giving its ill-gotten gains to charity. He may keep part of the revealed treasure for himself. (I) Rave/Schlette 1861, S. 118-120 ("Ludwig Bechstein").

AaTh 327 A (KHM 15: Hansel und Gretel): Hansel and Gretel/Hänsel und Gretel. The parents abandon their children in the wood. The gingerbread house. The boy fattened; the witch thrown into the oven. The children acquire her treasure. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Muff/Dammann II 1895, S. 72-76 ("Brüder Grimm"). Paldamus B II 1895, S. 127-132 ("Ludwig Bechstcin"). Paldamus B II 1908, S. 167-172 ("Ludwig Bechstein"). von Bredow u.a. 11911, S. 157-164 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Breidenstein 11913, S. 279-286 ("Brüder Grimm"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 251-259 ("Brüder Grimm").

L i t.: Scherf, W.: Hänsel und Gretel. In: EM 6 (1990), Sp. 498-509.

AaTh 332 (KHM 44: Der Gevatter Tod): Godfather Death/Gevatter Tod. A poor man chooses death as godfather. Death gives power of seeing Death standing at the head or foot of the bed and thus forecasting the progress of sickness. The man as doctor betrays Death. Death avenges self. (1) Oltrogge 1854, S. 366-369 ("L. Bechstein"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 365-367 ("Brüder Grimm"). (3) von Bredow u.a. III 1911, S. 70-72 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). L i t.: Moser-Rath, E.: Gevatter Tod. In: EM 5 (1987), Sp. 1224-1233.

AaTh 333 (KHM 26: Rotkäppchen): The Glutton. (Red Riding Hood)/Rotkäppchen. By masking as mother or grandmother the wolf deceives and devours a little girl (Red Riding Hood) whom he has met on his way to her grandmother's. The wolf is cut open and his victims rescued alive. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (II) (12) (13) (14) (15) (16)

Wackernagel 1860, S. 182-184 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 208-210 ("Brüder Grimm"). Bock III 1880, S. 35-37 ("Gebr. Grimm"). Kippenberg 1 1885, S. 71-74 ("Grimm"). Paldamus B I 1893, S. 120-122 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann I 1895, S. 66-69 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 55-58 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 109"). Vogel 1904, S. 80-82 ("Grimm"). Dietrich 1905, S. 108-110. Paldamus B I 1908, S. 157-159 ("Brüder Grimm"). Stöwesand 1909, S. 74-76 ("Gebr. Grimm"). Francke 1910, S. 99-102 ("Gebr. Grimm"). Des Kindes Heimat 1910, S. 83-86 ("Märchen. Brüder Grimm"). von Bredow u.a. 11911, S. 148-151 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Heider/Nohl 11911, S. 21-24 ("Gebrüder Grimm"). Kippenberg C 11912, S. 93-95 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

246 (17) (18) (19) (20)

Die Erzählstoffe Breidenstein 11913, S. 39-42 ("Brüder Grimm"). Paulsiek 11913, S. 115-118 ("Von den Brüdern Grimm"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 260-262 ("Brüder Grimm"). Kippenberg AB 11915, S. 71-74 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 335 (KHM 177: D i e Boten des Todes): Death's Messengers/Boten des Todes. Death promises the man to indicate his future. He gives him a blow, blindness, etc. But the man does not understand the signs and lives happily throughout. (1) (2) (3) (4)

Auras/Gnerlich 1850, S. 19-20 ("Grimm"). Quietmeyer 1855, S. 172-174 ("Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 215-217 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B II 1896, S. 147-148 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 609").

L i t.: Moser, D.-R.: Boten des Todes. In: EM 2 (1979), Sp. 636-639. AaTh 4 0 2 (KHM 106: Der arme Müllerbursch und das Kätzchen): The Mouse (Cat, Frog, etc.) as Bride/Maus als Braut. The youngest of three brothers succeeds best in the quests set by his father. He brings the best cloth, the most beautiful bride, etc. The mouse (cat) who has helped him changes herself into a beautiful maiden. (1) Rave/Schlette 1861, S. 134-137 ("Brüder Grimm"). AaTh 4 1 0 (KHM 50: Dornröschen): Sleeping Beauty/Schlafende Schönheit. The king's daughter falls into a magic sleep. A prince breaks through the hedge surrounding the castle and disenchants the maiden. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20)

Harnisch 1838, S. 103-106 ("Nach den Gebrüdern Grimm"). Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 64-67 ("Grimm"). Elditt 1850, S. 201-203 ("Gebrüder Grimm"). Oltrogge 1854, S. 318-320 ("Brüder Grimm. (Kinder und Hausmärchen.)"). Wackemagel 1860, S. 23-26 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 379-382 ("Brüder Grimm"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 29-31 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göuingen, 1857"). Otto 1879, S. 56. Bock III 1880, S. 39-41 ("Gebr. Grimm"). Kippenberg I 1885, S. 179-182 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann II 1895, S. 23-25 ("Brüder Grimm"). Paldamus B II 1895,S. 114-116("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 108-111 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 195"). Paldamus B II 1908, S. 155-157 ("Brüder Grimm"). von Bredow u.a. II 1911, S. 172-175 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Heider/Nohl I 1911, S. 197-200 ("Gebrüder Grimm"). Kippenberg C 11912, S. 198-200 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Muttersprache 1912, S. 30-34 ("Brüder Grimm"). Breidenstein 11913, S. 260-263 ("Brüder Grimm"). Paulsiek II 1913, S. 123-126 ("Von den Brüdern Grimm").

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

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(21) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 266-269 ("Brüder Grimm"). (22) Kippenberg AB 11915, S. 170-173 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 425 C: Beauty and the Beast, vgl. Amor und Psyche. A father promises his daughter to a bear in order to secure a flower (lark) his daughter has asked him to bring from a journey. The girl disenchants the monster: the bear is a prince. (1) Paldamus B 1 1908, S. 166-170 ("Ludwig Bechstein"). L i t.: Megas, G.A.: Amor und Psyche. In: EM 1 (1977), Sp. 4 6 4 ^ 7 2 .

AaTh 426 (KHM 161: Schneeweißchen und Rosenrot): The Two Girls, the Bear, and the Dwarf/Mädchen und Bär. The girls let the bear into the hut. They rescue an ungrateful dwarf from death. The bear kills the dwarf. The bear changes into a prince who has been enchanted by the dwarf. (1) Dix/Kersten B I 1896, S. 95-101 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 563"). (2) Heider/Nohl 11911, S. 205-210 ("Gebrüder Grimm"). (3) Breidenstein 11913, S. 286-292 ("Brüder Grimm"). (4) Paulsiek II 1913, S. 135-140 ("Von den Brüdern Grimm").

AaTh 431 (KHM 169: Das Waldhaus): The House in the Wood/Haus im Walde. Three maidens one after the other sent into the wood. They come to a house where they find an old man, a cock, a hen, and a cow. The elder sisters are unkind and are thrown into the cellar. The youngest feeds the animals and thus disenchants them all. The old man is a prince, the animals the servants. (1) von Bredow u.a. 11911, S. 186-190 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). (2) Muttersprache 1912, S. 56-61 ("Brüder Grimm"). L i t.: Tomkowiak, I.: Haus im Walde. In: EM 6 (1990), Sp. 594-599.

AaTh 440 (KHM 1: Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich): The Frog King or Iron Henry/Froschkönig. A maiden promises herself to a frog in a spring. The frog comes to the door, the table, the bed. Turns into a prince. (1) Hopf/Paulsiek 1873, S. 17-19 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). L i t.: Röhrich, L.: Froschkönig. In: EM 5 (1987), Sp. 410-424.

AaTh 451 (KHM 25: Die sieben Raben; KHM 49: Die sechs Schwäne): The Maiden Who Seeks her Brothers/Mädchen sucht seine Brüder. The twelve brothers are changed into ravens. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Oltrogge 1854, S. 322-325 (KHM 49) ("Brüder Grimm. (Kinder= und Hausmärchen.)"). Otto 1879, S. 59-61. Muff/Dammann I 1895, S. 143-145 (KHM 25) ("Brüder Grimm"). von Bredow u.a. II 1911, S. 208-210 (KHM 25) ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Kippenberg C II 1912, S. 91-93 (KHM 25) ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Paulsiek I 1913, S. 118-120 (KHM 25) ("Von den Brüdern Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 210-212 (KHM 25) ("Brüder Grimm"). Kippenberg A II 1918, S. 204-206 (KHM 25) ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

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Die Erzählstoffe

AaTh 480 (KHM 24: Frau Holle): The Spinning-Women by the Spring. The Kind and the Unkind Girls/Das gute und das schlechte Mädchen. A real daughter and a stepdaughter go from home, the kind girl first. She climbs down into a well and pursues a rolling cake or ball. In the course of the pursuit she obeys requests of objects. She arrives at the abode of an old woman. Here she remains and is assigned doing household work. She is offered a reward. When on her return home the sister learns of her success she attempts to have the same adventures, but is unkind and disobedient and is punished. (1) Schönke 1840, S. 176-179 ("Gebr. Grimm"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 124-126 ("Brüder Grimm"). (3) Hopf/Paulsiek 1873, S. 19-21 ("Aus Hessen und Westfalen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göuingen, 1857"). (4) Bock III 1880, S. 37-39 ("Gebr. Grimm"). (5) Kippenberg 11885, S. 137-139 ("Brüder Grimm"). (6) MufT/Dammann 1 1895, S. 122-124 ("Brüder Grimm"). (7) Dix/Kersten B 1 1896, S. 104-107 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 104"). (8) Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 104-106 ("Nach Grimm"). (9) von Bredow u.a. II 1911, S. 175-178 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). (10) Heider/Nohl 11911, S. 53-56 ("Gebrüder Grimm"). (11) Kippenberg C11912, S. 213-215 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"), vgl. S. 215-216 ("Frida Schanz"). (12) Breidenstein 11913, S. 166-168 ("Brüder Grimm"). (13) Paulsiek II 1913, S. 126-128 ("Von den Brüdern Grimm"). (14) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 269-272 ("Brüder Grimm"). (15) Kippenberg AB 11915, S. 131-134 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"), vgl. S. 134 ("Frida Schanz").

AaTh 500 (KHM 55: Rumpelstilzchen): The Name of the Helper/Name des Unholds. A girl wedded to prince is compelled to spin gold. A supernatural being agrees to help the girl but she must give him her child if she cannot within a certain time guess his name. By chance the name is discovered, and the helper vanishes. (1) Pal dam us B 1 1893, S. 124-127 ("Brüder Grimm"). (2) Pal dam us B 1 1908, S. 159-162 ("Brüder Grimm"). (3) Breidenstein 11913, S. 24-27 ("Brüder Grimm").

AaTh 503 (KHM 182: Die Geschenke des kleinen Volkes): The Gifts of the Little People/Gaben des kleinen Volkes. Dwarfs take hump from hunchback and place it on another man. (1) Oltrogge 1854, S. 315-318 ("Brüder Grimm. (Irische Elfenmärchen)"). L i t.: Uther, H.-J.: Gaben des kleinen Volkes. In: EM 5 (1987), Sp. 637-642.

AaTh 510 A (KHM 21: Aschenputtel): Cinderella/Cinderella. The heroine is abused by her stepmother and stepsisters, dressed in rough clothing and stays in the ashes. While she is acting as servant she is provided for by a tree on the

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

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mother's grave. She dances in beautiful clothing several times with a prince who seeks in vain to keep her. She is discovered through the slipper-test and marries the prince. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)

Oltrogge 1841, S. 55-60 ("Grimm"). Oltrogge 1849, S. 60-65 ("Grimm"). Berthelt u.a. 1888, S. 154-159 ("Grimm"). Vgl. Dix/Kersten B 1 1896, S. 10-12 ("Rudolf Löwenstein. Kindergarten. Berlin. 3. Auflage. O J . A. Hofmann & Comp. S. 111"). Paldamus B I I 1908, S. 161-167 ("Brüder Grimm"). von Bredow u.a. II1911, S. 166-172 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Kippenberg C I I 1 9 1 2 , S. 93-98 ("Briider Jakob und Wilhelm Grimm"). Muttersprache 1912, S. 10-17 ("Briider Grimm"). Paulsiek II1913, S. 128-134 ("Von den Brüdern Grimm"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 272-279 ("Brüder Grimm"). Kippenberg A I I 1 9 1 8 , S. 195-199 ("Briider Jakob und Wilhelm Grimm").

L i t.: Wehse, R.: Cinderella. In: EM 3 (1981), Sp. 39-57.

AaTh 510 B (KHM 65: Allerleirauh): The Dress of Gold, of Silver, and of Stars, vgl. Cinderella. The heroine flees in disguise from her father who wants to marry her. She dances in beautiful clothing several times with a prince who seeks in vain to keep her. She is discovered through a ring which she throws into the prince's drink. Marriage with the prince. (1) Bach 1843, S. 271-275 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). L i t.: Wehse, R.: Cinderella. In: EM 3 (1981), Sp. 39-57.

AaTh 513 A (KHM 71: Sechse kommen durch die ganze Welt): Six Go through the Whole World/Sechse kommen durch die Welt. The hero is joined one after the other by extraordinary companions. They help the hero defeat the princess in a race for her hand and perform various tasks set by the king. (1) Wackernagel 1860, S. 41-44 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 165-169 ("Briider Grimm"). (3) Muttersprache 1912, S. 63-67 ("Briider Grimm").

AaTh 533 (KHM 89: Die Gänsemagd): The Speaking Horsehead/Der sprechende Pferdekopf. On the journey to her wedding the princess is forced by her waitingmaid to change clothes and places with her. The princess's horse is killed, but through the speaking horsehead which hangs on the wall, the betrayal is revealed. (1) von Bredow u.a. III 1911, S. 61-66 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 545 B (KHM app. 5: Der gestiefelte Kater): Puss in Boots/Der gestiefelte Kater. A boy inherits nothing but a cat. The cat takes the boy to the palace. He tells the king that the boy is a dispossessed prince. The cat goes ahead and has

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Die Erzählstoffe

peasants say they are working for his master. He goes to a magician's castle and through trickery kills the magician and takes possession of the castle for his master. (1) von Bredow u.a. II 1911, S. 194-197 ("Nach Charles Perrault").

AaTh 551 (KHM 97: Das Wasser des Lebens): The Sons on a Quest for a Wonderful Remedy for their Father/Wasser des Lebens. A sick king orders a quest for a magic remedy. Three sons of a king go on the quest. The two elder are unkind to animals (dwarfs) that they meet, and they fail; but the third is kind and receives the help of the animals. With the lelp offriendly animals and people the hero reaches a magic garden, where he sees a sleeping princess, lies by her, and on his departure writes his name and leaves it with her. He secures the water of life (youth) and returns home. The hero's elder brothers rob him and throw him into a well or wolfs den. The princess seeks the father of her child and, in spite of the treachery of the elder brothers, finds and marries the hero. (1) Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 71-77 ("Grimm"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 336-341 ("Brüder Grimm").

AaTh 552: The Girls Who Married Animals/Tierschwäger. A bankrupt man promises his daughters in marriage in return for safety and money to three wild animals (bear, eagle, whale). The animals take the girls as wives.The girl's brother visits them and finds that the animals periodically become men. The brothers-in-law give him parts of their bodies (eagle's feather, etc.) with which their aid may be summoned. The brother receives the help of his animal brothers in saving a princess from a monster. (1) Bach 1843, S. 183-209 ("Musäus").

AaTh 554: The Grateful Animals, vgl. Dankbare (hilfreiche) Tiere. A youth earns the thanks of several animals (ants, fish, etc.) and with their help wins the princess by performing three tasks imposed upon him (brings a ring from the bottom of the sea, etc.). (1) Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 31-34 (KHM 17, AaTh 673 + AaTh 554) ("Grimm"). (2) Wackemagel 1860, S. 160-162 (KHM 17, AaTh 673 + AaTh 554) ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). (3) Pal dam us B II 1908, S. 175-179 ("Ludwig Bechstein"). (4) Paldamus B II 1908, S. 192-195 ("Brüder Grimm"). L i t.: Lindahl, C.: Dankbare (hilfreiche) Tiere. In: EM 3 (1981) 287-299.

AaTh 555 (KHM 19: Von dem Fischer un syner Fru): The Fisher and his Wife/Fischer und seine Frau. A poor fisher catches a fish who is a transformed monster and puts him back in the water; in gratitude the fish grants all the wishes of the wife. The wife's wishes become more and more extravagant (to be duke, king, pope, God) until she finally loses all. (1) Harnisch 1838, S. 121-128. (2) Berthelt u.a. 1888, S. 118-122 ("Bechstein"). (3) Muff/Dammann II 1895, S. 95-99 ("Brüder Grimm").

Erzähltypen nach Aame/Thompson (AaTh)

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(4) Dix/Kersten B II 1896, S. 51-57 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 77"). (5) von Bredow u.a. III 1911, S. 238-245 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). (6) Kippenberg C II 1912, S. 104-108 ("Volksmärchen aus dem Niederdeutschen"). (7) Kippenberg A II 1918, S. 117-122 ("Volksmärchen aus dem Niederdeutschen"). L i t.: Rölleke, H.: Fischer und seine Frau. In: EM 4 (1984), Sp. 1232-1240.

AaTh 563 (KHM 36: Tischleindeckdich): The Table, the Ass, and the Stick/Tischleindeckdich. A poor man receives three magic objects: a table or sack that supplies itself with food, a gold-dropping ass, and a cudgel or a sack containing a mannikin that beats an enemy until called off by its owner. The first two objects are stolen by the host of an inn. By means of the cudgel or sack the other objects are recovered. (1) Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 27-35 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Grimm"). (2) Wackernagel 1860, S. 104-112 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). (3) Rave/Schlette 1861, S. 229-237 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Brüder Grimm"). (4) Muttersprache 1912, S. 225-236 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Brüder Grimm").

AaTh 565 (KHM 103: Der süße Brei): The Magic Mill/Wundermühle. The hero or heroine receives a magic pot that fills itself with porridge. Only the owner can command it to stop. In the absence of the heroine her mother commands the pot to work but she cannot stop it and it fills the house with porridge until the owner returns to stop it. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18)

Rave/Schlette 1861, S. 4 ("Brüder Grimm"). Paldamus B I 1893, S. 28 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann I 1895, S. 39-40 ("Briider Grimm"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 21-22 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 406"). Berthelt u.a. 1902, S. 74. Dietrich 1902, S. 62. Dietrich 1905, S. 62. Paldamus B I 1908, S. 152-153 ("Oskar Dähnhardt"), S. 153 ("Brüder Grimm"). Stöwesand 1909, S. 70-71 ("Grimm"). Francke 1910, S. 71 ("Gebr. Grimm"). Frankfurter Fibel 1910, S. 79 ("Brüder Grimm"). Des Kindes Heimat 1910, S. 81-82 ("Märchen. Brüder Grimm"). Zöller 1910, S. 91. von Bredow u.a. I 1911, S. 36-37 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Kippenberg C I 1912, S. 30 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Breidenstein 11913, S. 14 ("Brüder Grimm"). HirtE 1913, S. 73 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 566: The Three Magic Objects and the Wonderful Fruits (Fortunatus)/ Fortunatus. Three men each receive from a mannikin or from enchanted princess a magic object: a self-filling purse (mantle), a traveling-cap, and a horn (whistle) that furnishes soldiers. The objects are one by one stolen by a princess with whom the hero plays cards. The hero eats an apple that causes horns to

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Die Erzählstoffe

grow on his head; later he finds a fruit that removes them. The hero returns to the court and succeeds in causing the princess to eat an apple; horns grow on her head. In payment for curing her he receives back the magic objects. (1) Hämisch 1838, S. 153-159 ("Nach den Gebrüdern Grimm"). L i t.: Uther, H.-J.: Fortunatus. In: EM 5 (1987), Sp. 7-14.

AaTh 570: The Rabbit-herd/Hasenhirt. With the help of his magic pipe he calls the rabbits together. He wins the hand of the princess. (1) Paulsiek 11913, S. 130-132 ("Von Ludwig Bechstein"). L i t.:D6gh, L.: Hasenhirt. In: EM 6 (1990), Sp. 558-563.

AaTh 590 (KHM 121: Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtet): The Prince and the Arm Bands/Die treulose Mutter. The youth whose evil stepmother seeks his life finds two armbands: strong. Adventures. Two lions become his helpers. The stepmother has his eyes put out. He is cured and the stepmother punished. (1) Bach 1843, S. 275-279 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 653 (KHM 129: Die vier kunstreichen Brüder): The Four Skillful Brothers/Die vier kunstreichen Brüder. Four brothers sent to learn trades return home and are tested. A stolen princess is offered in marriage to the rescuer. Brothers having extraordinary skill rescue princess. Each claims to be rescuer of the princess and they dispute as to who shall have her. (1) Paldamus B II 1908, S. 173-175 ("Oskar Dähnhardt"). L i t.: Ranke, K.: Die vier kunstreichen Brüder. In: EM 2 (1979), Sp. 903-912.

AaTh 654 (KHM 124: Die drei Brüder): The Three Brothers/Die behenden Brüder. The father has them trained. Trial of their handiwork. The fighting master swings his sword so fast that it does not become wet in heavy rain; the barber shaves a running hare; the blacksmith shoes a horse while it is galloping. (1) Bone 1840, S. 71-72 ("Nach Grimm"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 181-183 ("Brüder Grimm"). (3) Hopf/Paulsiek 1873, S. 14-15 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). (4) Kippenberg I 1885, S. 112-114 ("Brüder Grimm"). (5) Paldamus B I 1893, S. 63-64 ("Brüder Grimm"). (6) Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 96-98 ("Brüder Grimm"). (7) Paldamus B 1 1908, S. 140-141 ("Brüder Grimm"). (8) Kippenberg C 11912, S. 162-163 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). (9) Muttersprache 1912, S. 18-20 ("Brüder Grimm"). (10) Kippenberg AB 11915, S. 110-112 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). L i t.: Ranke, K.: Die behenden Brüder. In: EM 2 (1979), Sp. 868-871.

AaTh 665: The Man Who Flew like a Bird and Swam like a Fish/Mann, der wie ein Vogel flog und wie ein Fisch schwamm. The power of transforming himself into a bird, a fish, and a hare is given to the hero by an old man with whom he divides his last penny. When he is serving in war, his hard-pressed king sends

Erzähltypen nach Aame/Thompson (AaTh)

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him to secure his magic sword (ring) from the princess. By swimming as a fish, flying as a bird, and running as a hare he reaches the castle and gets the sword. As he leaves the castle, the princess cuts a feather off the bird. On his return he is shot as a hare by a man who takes the sword to the king and claims the reward. The hero is restored to life by his helper. He flies as a dove and reaches the castle in time to forestall the wedding. The princess recognizes him by the feather. (1) Rave/Schlette 1861, S. 323-328 ("Georg v. Gaal").

AaTh 673 (KHM 17: Die weiße Schlange): The White Serpent's Flesh, vgl. Tiersprachenkundiger Mensch. Contrary to warning the cook eats the flesh of the white serpent. He learns the speech of animals. He hears how two ravens converse: "The house will sink in the earth." Entreats his master to flee and save himself; or he learns where the queen's necklace has been lost. (1) Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 31-34 (AaTh 673 + AaTh 554) ("Grimm"). (2) Wackernagel 1860, S. 160-162 (AaTh 673 + AaTh 554) ("Märchen, von den Brüdern Grimm").

AaTh 676 (KHM 142: Simeliberg): Open Sesame, vgl. Ali Baba und die vierzig Räuber. A poor man observes the robbers who enter into a mountain. Uses, like them, the words "Open up" and gets gold from the mountain. The rich brother lends his money scales to the poor brother; a piece of money remains in the scales and thus betrays the secret. The rich brother tries to do the same thing but when he is in the mountain he forgets the formula for opening it and is killed. (1) Paldamus B II 1895, S. 195-197 ("Brüder Grimm"). (2) Paldamus B II 1908, S. 153-154 ("Brüder Grimm"). (3) Kipftenberg A I I 1 9 1 8 , S. 137-138 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). L i t.: Ranke, K.: Ali Baba und die vierzig Räuber. In: EM 1 (1977), Sp. 302-311.

AaTh 700 (KHM 37: Daumesdick, KHM 45: Daumerlings Wanderschaft): Tom Thumb/Däumling. A childless couple wish for a child, however small he may be; they have a boy the size of a thumb. He drives the wagon by sitting in the horse's ear; he lets himself be sold and then runs away; he is carried up the chimney by the steam of food; he teases the tailor's wife; he helps thieves rob a treasurehouse; he betrays the thieves by his cries; he is swallowed by a cow, makes an outcry, and is rescued when the cow is slaughtered; he persuades the fox who has eaten him to go to his father's house and eat chickens, or the wolf to go to his father's pantry: he then calls for help and is rescued. (1) Vgl. Elditt 1850, S. 132-133 ("Rückert"). (2) Apel 1858, S. 107-111 (KHM 37) ("Grimm"). (3) Vgl. Wackernagel 1860, S. 126-127 ("Von Friedrich Rückert"), S. 211-215 (KHM 37) ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). (4) Rave/Schlette 1861, S. 272-276 (KHM 37) ("Brüder Grimm"). (5) Vgl. Paldamus B II 1895, S. 69-70 ("F. Rückerl"), S. 147-151 (KHM 45) ("Briider Grimm").

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Die Erzählstoffe

(6) Dix/Kersten B 1 1896, S. 73-76 (KHM 45) ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 173"). (7) Vgl. Paldamus B II 1908, S. 146-147 ("Friedrich Rückert"), S. 147-151 (KHM 45) ("Brüder Grimm"). L i t.: Pape, W.: Däumling. In: EM 3 (1981), Sp. 349-360.

AaTh 701: The Giant's Toy/Riesenspielzeug. The giant has laborers and horses as dolls. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16)

Stern 1840, S. 85. Oltrogge 1844, S. 42 ("Brüder Grimm"). LUben/Nacke 1853, S. 138 ("Grimm"), 138 ("Chamisso"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 38-39 ("Aus dem Elsaß") ("Von den Brüdern Grimm. Deutsche Sagen. Berlin, 1816"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 182-183 ("Von Adalbert von Chamisso. Werke. Leipzig 1836-39"). Bock III 1880, S. 100-101 ("Gebr. Grimm"). Kippenberg III 1885, S. 183-184 ("A. v. Chamisso"). Paldamus B II 1895, S. 185 ("Friedrich Rückert"). Dix/Kersten B II 1896, S. 109 ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. Berlin. 1816-18. Nicolaische Buchh. I. S. 24"). Paldamus B II 1908, S. 206 ("Friedrich Rückert"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 259-260 ("Adelbert von Chamisso"). von Bredow u.a. III 1911, S. 35 ("Adelbert von Chamisso"). Kippenberg C II 1912, S. 150-151 ("Adelbert v. Chamisso"). Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 141 ("Brüder Grimm"). Kippenberg A III 1916, S. 132-133 ("Adelbert von Chamisso"). Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 186-187 ("Adelbert v. Chamisso").

AaTh 707 (KHM 96: De drei Vügelkens): The Three Golden Sons/Die drei goldenen Söhne. Three girls make a boast that if they marry the king they will have triplets with golden hair, a chain around the neck, and a star on the forehead. The king overhears the youngest and marries her. The elder sisters substitute a dog for the new-born children and accuse the wife of giving birth to the dog. The children are thrown into a stream but rescued by a miller (or a fisher). The wife is imprisoned. After the children have grown up the eldest son sets out to find his father or to seek the speaking bird, the singing tree, and the water of life. - He and his brother, who goes for him, both fail and are transformed to marble columns. The sister by courtesy and obedience to an old woman succeeds in rescuing them and bringing back the magic objects. The attention of the king is drawn to the children and the magic objects. The bird of truth reveals to him the whole history. The children and the wife are restored; the sisters-in-law are punished. (1) von Bredow u.a. III 1911, S. 245-248 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 709 (KHM 53: Sneewittchen): Snow-White/Schneewittchen. Snow-White has skin like snow, and lips like blood. A magic mirror tells her stepmother that Snow-White is more beautiful than she. The stepmother orders a hunter to kill her, but he substitutes an animal's heart and saves her, or she sends Snow-White to the house of the dwarfs (or robbers) expecting her to be killed. The dwarfs

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Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

adopt her as sister. The stepmother now seeks to kill her by means of poisoned lace, a poisoned comb and a poisoned apple. The dwarfs succeed in reviving her from the first two poisonings but fail with the third. They lay the maiden in a glass coffin. A prince sees her and resuscitates her. The stepmother is made to dance herself to death in red hot shoes. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18)

Oltrogge 1841, S. 60-66 ("Grimm (Kinder= und Hausmärchen.)"). Oltrogge 1849, S. 65-70 ("Grimm"). Vgl. Oltrogge 1854, S. 4 6 M 6 6 ("Theodor Storm"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 24-29 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). Otto 1879, S. 33, S. 43-44, S. 56-58. Muff/Dammann II 1895, S. 136-142 ("Brüder Grimm"). Vgl. Dix/Kcrsten B I 1896, S. 90-91 ("Rudolf Löwenstein. Kindergarten. Berlin. 3. Auflage. O J . A. Hofmann & Comp. S. 110"). Dietrich 1905, S. 111. Vgl. Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 76-81 ("Theodor Storm"). von Bredow u.a. II 1911, S. 182-188 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Kippenberg C 11912, S. 257-264 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Vgl. Kippenberg C II 1912, S. 121-127 ("Theodor Storm"). Muttersprache 1912, S. 246-254 ("Brüder Grimm"). Breidenstein 11913, S. 264-271 ("Brüder Grimm"). Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 280-288 ("Brüder Grimm"). Essener Fibel 1916, S. 51. Vgl. Kippenberg A III 1916, S. 78-83 ("Theodor Storm"). Kippenberg A II 1918, S. 155-162 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 710 (KHM 3: Marienkind): Our Lady's Child/Marienkind. A girl into possession of her foster mother through an unwitting promise to her The girl falsely denies having looked into a forbidden room, and becomes She becomes the wife of the king. The Virgin Mary (a witch, the stepmother) steals away the children. Finally the queen acknowledges her

comes father. dumb. wicked guilt.

(1) von Bredow u.a. 11911, S. 29-34 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 720 (KHM 47: Von dem Machandelboom): My Mother Slew Me; My Father Ate Me. The Juniper Tree/Totenvogel. The little boy is slain by his cruel stepmother, who closes the lid of a chest on him. She cooks him and serves him to his father who eats him unwittingly. His little stepsister gathers up his bones and puts them under the juniper tree. From the grave a bird comes forth. The bird sings of his murder. He brings presents to his father and sister and the millstone for the mother. At her death he becomes a boy. (1) von Bredow u.a. III 1911, S. 248-256 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

AaTh 726: The Oldest on the Farm/Die drei Alten. A wayfarer asks for a night's lodging at a farm. He meets a very old man outside, but he is shown to his father who has to decide, and so on up to the seventh generation. (1) Oltrogge 1844, S. 44 ("J. und W. Grimm"). L i t.: Lixfeld, H.: Die drei Alten. In: EM 1 (1977), Sp. 383-387.

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Die Erzählstoffe

AaTh 729: The Axe Falls into the Stream/Die goldene Axt des Meermannes. The water-spirit exhibits a golden axe, but the honest man admits that it does not belong to him. Another man deliberately throws his axe into the water and claims the golden one as his. He gets neither. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Deutsches Lesebuch 1829, S. 6-7 ("Meißner"). Rave/Schlette 1861, S. 134. Paldamus B II 1895, S. 65 ("August Gottlieb Meißner"). Paldamus B II 1908, S. 85-86 ("August Gottlieb Meißner"). Stöwesand 1909, S. 26. Paulsiek II 1913, S. 143-144 ("Nach Äsop").

L i t . : Eberhard, W.: Die goldene Axt des Meermannes. In: EM 1 (1977), Sp. 1109-1110.

AaTh 736 A: The Ring of Polycrates/Ring des Polykrates. A king throws a ring into the sea. It is found next day in a fish brought to him. ft) Bach 1843, S. 50 ("Schiller"). (2) Auras/Gnerlich 1850, S. 267f. ("Schiller").

AaTh 750 A (KHM 87: Der Arme und der Reiche): The Wishes, vgl. Die drei Wünsche. Christ and Peter (a god, or other supernatural being) reward hospitality and punish the opposite. A limited number of wishes will be fulfilled. The hospitable person uses three wishes wisely; the inhospitable in his anger makes two foolish wishes (e.g. his horse's neck broken, his wife stuck to the saddle) and must use the third to undo them; or /..J a husband given three wishes transfers one to his wife who wastes it on a trifle; in his anger he wishes the article in her body and must use the third to get it out. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20)

Schönke 1840, S. 182-185 ("J.P. Hebel"). Oltrogge 1841, S. 66-68 ("Hebel"). Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 1-4 ("Grimm"). Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 134-136 ("Hebel"). Oltrogge 1849, S. 70-72 ("Hebel"). Berthelt u.a. 1854, S. 91-93 ("Nach Grimm"). Quietmeyer 1855, S. 193-197 ("Nach Grimm"). Apel 1858, S. 111-113 ("Gebr. Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 146-148 ("Brüder Grimm"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 21-23 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). Bock III 1880, S. 48-51 ("Gebr. Grimm"). Kippenberg 1 1885, S. 175-178 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B II 1896, S. 80-83 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 335"). Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 98-101 ("Nach Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 29-32 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). von Bredow u.a. III 1911, S. 66-70 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Muttersprache 1912, S. 70-74 ("Brüder Grimm"). Breidenstein II 1913, S. 110-113 ("Brüder Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 188-191 ("Brüder Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 244-246 ("Joh. Peter Hebel").

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

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AaTh 752 B: The Forgotten Wind/Der vergessene Wind. Man allowed to manage the weather forgets to ask the help of the wind. All goes wrong and he must give up management. (1) Berthelt u.a. 1888, S. 38 ("Kuhn u. Schwartz"). (2) Paulsiek II1913, S. 92 ("Von Adalbert Kuhn und Wilhelm Schwartz (Norddeutsche Sagen)").

AaTh 756 A (KHM 206: Die drei grünen Zweige): The Self-righteous Hermit/Der selbstgerechte Eremit. A hermit who says of a man being taken to the gallows that he has been punished justly must do penance by wandering as a beggar until three twigs grow on a dry branch. He converts a band of robbers with the story of his misfortunes. The green twigs appear. (1) Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 94-96 ("Grimm"). (2) Dix/Kersten B II 1896, S. 145-146 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 698"). L i t.: Belgrader, M.: Der selbstgerechte Eremit. In: EM 4 (1984), Sp. 174-179.

AaTh 763: The Treasure Finders who Murdered one Another/Schatzfinder morden einander. Two hunters are shown a treasure. One of them puts poison in the other's wine, but the other kills him, drinks the wine and dies. (1) (2) (3) (4)

Handbuch für Kinder 1776, S. 113-115. Funke 1797, S. 64-65. Funke 1803, S. 65-66. [von Schmid] 1 1834, S. 116-117.

AaTh 766: The Seven Sleepers/Siebenschläfer. Magic sleep extending over many years. (1) Rave/Schlette 1861, S. 355-356. (2) Flügge 1862, S. 83-85.

AaTh 768: St. Christopher and the Christ Child/Christophorus. The saintly ferryman. He carries the child across the stream. The child becomes heavier with each step, but the saint still carries him. The child reveals himself as Christ. (1) Bone 1840, S. 160-163 ("Nach: Morgenblatt 1819 Nro. 183; dort wörtlich entlehnt aus einem in Straßburg 1517 gedruckten Legendenbuche"). (2) Oltrogge 1841, S. 356-360 ("F. Kind"). (3) Oltrogge 1849, S. 365-369 ("Fr. Kind"). L i t.: Zender, M.: Christopherus. In: EM 2 (1979), Sp. 1405-1411.

AaTh 769 (KHM 109: Das Totenhemdchen): Dead Child's Friendly Return to Parents/Tränenkrüglein. Dead child's friendly return to parents. Frequently to stop weeping. (1) Apel 1858, S. 118-119 ("L. Bechstein"). (2) Muff/Dammann 1 1895, S. 97-98 ("Ludwig Bechstein"). (3) Dix/Kersten B 1 1896, S. 8-9 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 431"). (4) von Bredow u.a. II 1911, S. 128-129 ("Ludwig Bechstein").

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Die Erzählstoffe

(5) Heider/Nohl II 1911, S. 10 ("Ludwig Bechstein. (Märchenbuch.)"). (6) Breidenstein 11913, S. 219 ("Ludwig Bechstein"). (7) Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 237-243 ("Peter Rosegger").

AaTh 774 C: The Legend of the Horseshoe/Hufeisenlegende. Peter unwilling to lean over to pick up a horseshoe, but later does so many times for dropped cherries. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14)

Löhr 1810, S. 93. [von Schmid] 1 1834, S. 78-80. Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 96-97 ("Göthe"). Lüben/Nacke 1853, S. 150-151 ("Göthe"). Berthelt u.a. 1854, S. 64 ("Chr. Schmid"). Apel 1858, S. 37-38 ("Goethe"). Wackernagel 1860, S. 97-98 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Rotweil. Nr. 63"). Rave/Schlette 1861, S. 17 ("Christoph von Schmid"). Röth/Busch/Hebel 1863, S. 82-83. Bock III 1880, S. 25 ("Goethe"). Bock II 1881, S. 57 ("Chr. Schmid"). Paldamus B 1 1893, S. 19 ("Christoph von Schmid"). Paldamus B 1 1908, S. 17-18 ("Christoph von Schmid"). Heider/Nohl II 1911, S. 53-54 ("Johann Wolfgang von Goethe").

L i t.:Tüsk6s, G./Knapp, E.: Hufeisenlegende. In: EM 6 (1990), Sp. 1292-1297.

AaTh 780 (KHM 28: Der singende Knochen): The Singing Bone/Singender Knochen. The brother kills his brother and buries him in the earth. From the bones a shepherd makes a flute which brings the secret to light. (1) Oltrogge 1854, S. 321-322 ("Brüder Grimm. ( K i n d e r und Hausmärchen.)"). (2) Apel 1858, S. 105-106 ("Gebr. Grimm").

AaTh 801 (KHM 178: Meister Pfriem): Master Pfriem/Meister Pfriem. The cobbler who was never satisfied is expelled from heaven. He is admitted by St. Peter, but warned against fault-finding. He sees men carrying a beam crosswise. But when he sees the horses hitched in front and behind the wagon he cannot keep from complaining. (1) Oltrogge 1844, S. 61-63 ("W. Grimm"). (2) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 234-238 ("Brüder Grimm").

AaTh 802: The Peasant in Heaven/Bauer im Himmel. On the arrival of the rich man there is song and dance, because of the rarity of such an event. (1) Vetterlein IV 1808, S. 35-37 ("Chn. F.D. Schubart"). L i t.: Ranke, K.: Bauer im Himmel. In: EM 1 (1977), Sp. 1339-1342.

AaTh 830 C: If God Wills, vgl. Gottes Segen. Person has successive misfortunes while making plans because he forgets to say, "If God wills." (1) Flügge 1862, S. 63-64. L i t.: Masing, U.: Gottes Segen. In: EM 6 (1990), Sp. 12-16.

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

259

AaTh 836: Pride is Punished/Hochmut bestraft. The rich man boasts that God has not the power to make him poor. While the man is at church, his property burns and he returns home a poor man. (1) (2) (3) (4) (5)

Stem 1841, S. 71. Flügge 1862, S. 56. Vgl. Röth/Busch/Hebel 1863, S. 13-15. Paldamus B 1 1893, S. 54-55 ("Dr. Kühners neuer thüringischer Kinderfreund"). Heider/Nohl II 1911, S. 66-67 ("D. Friedrich Ahlfeld. (Katechismuspredigten.)").

L i t.: Schäfer, A.: Hochmut bestraft. In: EM 6 (1990), Sp. 1105-1107.

AaTh 845: The Old Man and Death/Der Alte und der Tod. Weary old man wishes for death. When Death appears at the summons he asks for help with the load. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Voit 1793, (III) S. 26. Veillodter 1797, S. 164-165 ("Gleim"). Wilmsen 1799, S. 160-161 ("Ramlers Fabellese"). Lindner u.a. 1827, S. 301 ("Drollinger"). [Stern] 1842, S. 91. Dix/Kersten B II 1896, S. 148-149 ("Ludwig Gleim. Sämtliche Werke. Herausg. von Wilhelm Körte. Halberstadt. 1811-13. Bureau f. Litt. u. Kunst. III. S. 313"). (7) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 24-25 ("August Gottlieb Meißner"). L i t.: Moser-Rath, E.: Der Alte und der Tod. In: EM 1 (1977), Sp. 382-383.

AaTh 850 (KHM 114: Vom klugen Schneiderlein): The Birthmarks of the Princess, vgl. Rätselprinzessin. [Obwohl KHM 114 bei AaTh unter der Typennummer 850 verzeichnet ist, trifft die dortige Typenbeschreibung für die KHMVersion nicht zu; hier nur Mot. H 525: Test: guessing princess's birthmarks + AaTh 1061.] (1) Paldamus B I 1893, S. 137-139 (AaTh 850 +AaTh 1061) ("Brüder Grimm"). (2) Paldamus B 1 1908, S. 162-165 (AaTh 850 + AaTh 1061) ("Brüder Grimm").

AaTh 884: The Forsaken Fiancée: Service as Menial, vgl. Frau in Männerkleidung. A prince forsakes his fiancée in order to pledge himself to another of his father's choice. In men's clothes, the first fiancée along with her companions goes into the service of the prince. Test: whether men or maidens. The prince marries his first fiancée. (1) Paldamus B II 1908, S. 158-161 ("Ludwig Bechstein"). L i t.: Wehse, R.: Frau in Männerkleidung. In: EM 5 (1987), Sp. 168-186.

AaTh 910 C: "Think Carefully Before You Begin a Task "/Barbier des Königs. The king's throat is to be cut. The barber hired to cut the king's throat sees on the bottom of the basin the words "Whatever you do, do wisely and think of the consequences." He drops the razor and confesses. (1) Stern 1840, S. 59-60. L it.: Stein, H.: Barbierdes Königs. In: EM 1 (1977), Sp. 1215-1217.

260

Die Erzählstoffe

AaTh 910 E: Father's Counsel: Where Treasure Is/Schatz im Weinberg. Father's counsel: Find treasure within a foot of the ground. (Sons dig everywhere and thus loosen soil of the vineyard, which becomes fruitful.) (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) (23) (24) (25) (26) (27) (28)

Veillodter 1797, S. 205-206 ("Bürger"). Lindner u.a. 1827, S. 215 ("Bürger"). [von Schmid] 1 1834, S. 38. Vgl. [von Schmid] II 1834, S. 5-6. Wolff 1835, S. 75-76 ("Bürger"). Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 46 ("Bürger"). Vgl. Preuß/Vetter 1849, S. 93. Kühn 1853, S. 96-97. Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 37-38., vgl. S. 52-53 ("Chr. Schmid"). Vgl. Quietmeyer 1855, S. 58-59 ("Schmid"). Wackernagel 1860, S. 202-203 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen für Kinder. Rotweil. Nro. 31"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 175 ("Von Gottfried August Bürger. Werke. GöUingen, 1844"). Bock II 1881, S. 66 ("Chr. Schmid"), vgl. S. 73-74 ("Chr. Schmid"). Kippenberg III 1885, S. 48-49 ("G.A. Bürger. (Nach Äsop.)"). Vgl. Berthelt u.a. 1888, S. 84 ("Chr. Schmid"). Paldamus B 1 1893, S. 94 ("Christoph von Schmid"), vgl. S. 104-105 ("Christoph von Schmid"). Muff/Dammann 1 1895, S. 79 ("Christoph von Schmid"). Muff/Dammann II 1895, S. 171-172 ("Gottfried August Bürger"). Dix/Kersten B II 1896, S. 85-87 ("Johannes Trojan. Von Strand und Heide und andere Skizzen. Minden i.W. 1888. J.C.C. Bruns' Verlag. S. 135"). Dix/Kersten B II 1896, S. 87-88 ("Gottfried August Bürger. Gedichte. Halle a.S. 1886. Otto Hendel. S. 183"). Paldamus B 1 1908, S. 17 ("Christoph von Schmid"). Vgl. Paldamus B 1 1908, S. 95-96 ("Christoph von Schmid"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 55-56 ("Gottfried August Bürger"). Vgl. Heider/Nohl 11911, S. 56-57 ("Christoph von Schmid"). Kippenberg C II 1912, S. 42-43 ("Gottfried August Bürger"). Breidenstein 11913, S. 245 ("Christoph von Schmid"). Paulsiek II 1913, S. 113-114 ("Von Christoph von Schmid"). Kippenberg A III 1916, S. 48 ("Gottfried August Bürger").

AaTh 910 F: The Quarreling Sons and the Bundle of Twigs/Einigkeit macht stark. The peasant puts twigs together and cannot break them. Separately they are easily broken. His sons apply the lesson. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)

Sulzer/Meierotto 1 1780, S. 86-87. Reventlow 1793, S. 60-61. [von Schmid] I 1834, S. 84-85. Wolff 1835, S. 152 ("Weiße"). Berthelt u.a. 1854, S. 30 ("Pfeffel"). Quietmeyer 1855, S. 95. Wackemagel 1860, S. 166-167 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Rotweil. Nr. 68"). Bock III 1880, S. 26-27 ("Chr. v. Schmid"). Kippenberg III 1885, S. 42-43 ("Chr. v. Schmid. (Nach Äsop.)"). Berthelt u.a. 1888, S. 151-152 ("Chr. Schmid"). Paldamus B II 1895, S. 28-29 ("Christoph von Schmid").

Eizähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22)

261

Paldamus B II 1908, S. 91-92 ("Christoph von Schmid"). Kippenberg C II 1912, S. 17 ("Christoph von Schmid"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 244 ("Christoph von Schmid"). Kippenberg A III 1916, S. 20 ("Christoph v. Schmid"). Bock III 1880, S. 26-27 ("Chr. v. Schmid"). Kippenberg III 1885, S. 42-43 ("Chr. v. Schmid. (Nach Äsop.)"). Berthelt u.a. 1888, S. 151-152 ("Chr. Schmid"). Paldamus B II 1895, S. 28-29 ("Christoph von Schmid"). Paldamus B II 1908, S. 91-92 ("Christoph von Schmid"). Kippenberg C II 1912, S. 17 ("Christoph von Schmid"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 244 ("Christoph von Schmid").

L i t.:El Shamy, H.M.: Einigkeit macht stark. In: EM 3 (1981), Sp. 1256-1261.

AaTh 910 K: The Precepts and the Uriah Letter/Gang zum Eisenhammer (Kalkofen). An exiled king, or the like, becomes an official in another court. He happens to observe an intrigue between the queen and a servant or some other treasonable action but does not tell the king because he has been advised not to tell slander, or the like. The queen falsely accuses the hero of having attacked her. The king sends him to be beheaded or boilt in oil, having told the executioner to kill the first man who comes to him. Because of another piece of advise, the hero stops in a temple, stops to take a meal, or the like. The queen's lover goes to see if the hero has been executed, arrives before the hero, and is executed. (1) Oltrogge 1844, S. 350-353 ("Schiller"). L i t.: Shojaei Kawan, C.: Gang zum Eisenhammer (Kalkofen). In: EM 5 (1987), Sp. 662-671.

AaTh 920 C: Shooting at the Father's Corpse Test of Paternity/Schuß auf den toten König. Youngest of supposed sons refuses to shoot and is judged the only genuine son of the dead emperor. (1) [von Schmid] 1 1834, S. 86-87.

AaTh 921 A: The Four Coins. (Focus)/Focus: Teilung des Brotes oder Geldes. King: What do you do with the four coins you earn? Peasant: First I eat (feed self); second I put out at interest (give my children); third I pay debts (keep my parents); fourth I throw away (give to my wife). (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)

Riecke 1846, S. 326-340. Preuß/Vetter 1849, S. 103-105. Elditt 1850, S. 113 ("Diesterweg, Leseb."). Lüben/Nacke 1853, S. 154 ("Sartorius"). Berthelt u.a. 1854, S. 82 ("Hebel"). Quietmeyer 1855, S. 295 ("Hebel"). Hoffmann 1857, S. 9-10. Flügge 1862, S. 40-41. Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 73-74 ("Joh. Peter Hebel").

L i t.: Dömötör, A.: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes. In: EM 4 (1984), Sp. 1394-1397.

262

Die Erzählstoffe

AaTh 921 D: The Fatal Bed/Im Bett sterben. A sailor says that all his ancestors have drowned. Citizen: "Aren't you afraid of drowning?" Sailor: "How did your ancestors die?" Citizen: "All of them in bed." Sailor: "Aren't you afraid to go to bed?" (1) Bone 1840, S. 4 7 ^ 8 ("Meißner"). L i t.: Moser-Rath, E.:Jm Bett sterben. In: EM 2 (1979), Sp. 243.

[AaTh 921 A*:] Der aufrichtige Dieb. Ein König fragt die Inhaftierten eines Gefängnisses, was sie verbrochen hätten. Alle halten sich für unschuldig, nur einer bekennt, daß er ein Dieb, Falschmünzer oder dergleichen sei. Er wird freigelassen, damit er die anderen nicht verdirbt. (1) (2) (3) (4)

Voit 1793, (III) S. 39. Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 67-68 ("Salzmann"). Flügge 1862, S. 79-80. Röth/Busch/Hebel 1863, S. 111-112.

(5) Paulsiek II 1913, S. 108-109 ("Von Heinrich Caspari (Geistliches und Weltliches)"). L i t.: Ranke, K.: Der aufrichtige Dieb. In: EM 3 (1981), Sp. 639-640.

AaTh 922 (KHM 152: Das Hirtenbüblein): The Shepherd Substituting for the Priest Anwers the King's Questions/Kaiser und Abt. A king commands a priest to appear before him and answer three questions correctly on pain of death. A shepherd masks as the priest and answers the questions. He is rewarded with the priest's position; or replaces the king himself. - Some of the questions asked in the different versions are: How many drops in the sea? (Countertask: first stop all the rivers); How many stars in the heavens? (Grains of sand in sack, leaves on tree, etc.); How many seconds in eternity? (Bird carries grain of sand from mountain, etc.). (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15)

Harnisch 1838, S. 137 ("Gebrüder Grimm"). Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 9 ("Grimm"). Elditt 1850, S. 114-115 ("Brüder Grimm"). Berthelt u.a. 1854, S. 133 ("Gebr. Grimm"). Wackernagel 1860, S. 1-2 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 198-199 ("Brüder Grimm"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 14 ("Aus Baiern") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). Bock III 1880, S. 6-7 ("Grimm"). Kippenberg III 1885, S. 64-65 ("Brüder Grimm"). Berthelt u.a. 1888, S. 91 ("Grimm"). Muff/Dammann 1 1895, S. 99-100 ("Brüder Grimm"). Paldamus B II 1895, S. 77 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 55 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 554"). Paldamus B II 1908, S. 81-82 ("Brüder Grimm"). Vgl. Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233-235 (Mot. J 1115.6 + Mot. H 810 + Mot. H 711.1 + M o l J 1291.3.1) ("Nach Karl Weitbrecht").

L i t.: Anderson 1923.

Erzähltypen nach AarneAThompson (AaTh)

263

AaTh 928: Planting for the Next Generation/Bäume für die nächste Generation. Man who is planting tree told that it will never mature in his day. He is planting it for the next generation. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15)

Sulzer/Meierotto 1 1780, S. 106-107 ("Batteux S. 337"). Gedike 1791, S. 137. Veillodter 1797, S. 160 ("Pfeffel"). Salzmann 1806, S. 93-94. Deutsches Lesebuch 1829, S. 5. Adler [1836], S. 70-71. Stern 1840, S. 41-42. Deutsches ABC= und Lesebuch I [um 1850], S. 16-17. Hoffmann 1857, S. 33-34. Apel 1858, S. 34 ("Pfeffel"). Kippenberg III 1885, S. 48 ("G.K. Pfeffel"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 123-124 ("AJ. Liebeskind"). Kippenberg C II 1912, S. 59-60 ("Gottfried Heider und August Liebeskind"). Breidenstein II 1913, S. 85-86 ("Gottfried Herder"). Kippenberg A III 1916, S. 38 ("Gottfried Herder und A. Liebeskind").

L i t.: Schoenfeld, E.: Bäume für die nächste Generation. In: EM 1 (1977), Sp. 1391-1392.

AaTh 950: Rhampsinitus/Rhampsinit. The king's treasury is robbed by a former architect who has left a stone loose. The thief is caught in a trap. At his request his brother (son) cuts off his head so that his identity may be concealed. In order to identify the thief the body is carried through the streets to see if anyone weeps over it. The son has forewarned the family. Though the body is watched by twenty knights in white and twenty in black, the son dresses half white and half black and steals the body. To catch the youth the king gives free access to the princess and has her mark the man who sleeps with her with a black sign: the youth marks all the knights and the king himself. A child will hand a knife to the guilty man; he exchanges a toy with the child and thus deceives the king. (1) Apel 1858, S. 114-115 ("Fr. v. Raumer").

AaTh 960 (KHM 115: Die klare Sonne bringt's an den Tag): The Sun Brings All to Light, vgl. Sonne bringt es an den Tag. The murderer repeats as he sees the ray of the sun the last words of the dying man. In this way the crime is brought to light. Or the murder is revealed by the unusual names of boys. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Deutsches ABC= und Lesebuch I [um 1850], S. 18-20 ("Grimm's Märchen"). Apel 1858, S. 57-58 ("A. v. Chamisso"). Lüben/Nacke 1861, S. 153-155 ("Chamisso"). Röth/Busch/Hebel 1863, S. 87-88. Bock III 1880, S. 29-30 ("Chamisso"). Dix/Kersten B II 1896, S. 46-47 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 453"), S. 47-48 ("Adelbert von Chamisso. Gedichte. Berlin. 1861. Weidmannsche Buchh. S. 256"). (7) Heider/Nohl II 1911, S. 85-86 ("Adelbert von Chamisso").

264

Die Erzählstoffe

AaTh 960 A: The Cranes of Ibycus/Kraniche des Ibykus. A murdered man calls on cranes, the only witnesses of the murder, to avenge him. The cranes follow the murderer and point him out. (1) Apel 1858, S. 119-120 ("L. Bechstein").

AaTh 961 B: Money in the Stick/Geld im Stock. Before swearing, the cheater hands a stick containing the stolen money to the man he has stolen it from. He then swears that he has repaid it. (1) Röth/Busch/Hebel 1863, S. 5-6. L i t.: Uther, H.-J.: Geld im Stock. In: EM 5 (1987), Sp. 963-970.

AaTh 967: The Man Saved by a Spider Web/Spinngewebe vor der Höhle. The web over the hiding place makes the pursuer think the hole is unoccupied. (1) Berthelt u.a. 1854, S. 52 ("Chr. Schmid"). (2) Berthelt u.a. 1888, S. 76-77 ("Chr. Schmid"). (3) Muff/Dammann 1 1895, S. 43 ("Christoph von Schmid").

AaTh 980 A-B (KHM 78: Der alte Großvater und der Enkel): The Half Carpet (980 A), The Wooden Drinking Cup for Old Man (980 B)/Großvater und Enkel. A man gives his old father half a carpet to keep him warm (a wooden drinking cup). The child keeps the other half (makes a wooden drinking cup) and tells his father that he is keeping it for him when he grows old. (1) (2) (3) (4) (5)

Reventlow 1793, S. 261-263 (AaTh 980 B). Hämisch 1838, S. 90-91 (AaTh 980 B). Berthelt u.a. 1854, S. 20 (AaTh 980 B) ("J. u. W. Grimm"). Hoffmann 1857, S. 10 (AaTh 980 A). Dix/Kersten B 1 1896, S. 9-10 (AaTh 921 A + AaTh 980 A) ("Joh. Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche Hofb. II. S. 8."), S. 32-33 (AaTh 980 B) ("Die Briider Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 308"). (6) Heider/Nohl II 1911, S. 18-19 (AaTh 980 B) ("Brüder Grimm. (Kinder- und Hausmärchen.)"). L i t.:Rölleke, H.: Großvater und Enkel. In: EM 6 (1990), Sp. 252-256.

AaTh 980 D: Meat Springs as a Toad on the Face of an Ungrateful Son, vgl. Der undankbare Sohn. (1) Hämisch 1838, S. 92.

AaTh 1030: The Crop Division/Ernteteilung. Man and ogre or fox and bear. Of root crops the ogre chooses the tops; of other crops the roots. (1) Bach 1843, S. 22-23 ("Fr. Rücken"). (2) Lüben/Nacke 1853, S. 140-141 ("Rückert"). L i t.: Köhler, I.: Ernteteilung. In: EM 4 (1984), Sp. 225-234.

Enzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

265

AaTh 1061 (KHM 114: V o m klugen Schneiderlein): Biting the Stone, vgl. Wettstreit mit dem Unhold. Biting the stone (by ogre); peas, nuts, etc. by man. (1) Paldamus B I 1893, S. 137-139 (KHM 114, AaTh 850 + AaTh 1061) ("Briider Grimm"). (2) Paldamus B 1 1908, S. 162-165 (KHM 114, AaTh 850 + AaTh 1061) ("Briider Grimm"). AaTh 1074 (KHM 187: Der Hase und der Igel): Race W o n by Deception: Relative Helpers, vgl. Wettlauf der Tiere. The trickster gets others like him to take places in the line of the race. The dupe sees them and thinks the trickster is outrunning him. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)

Oltrogge 1854, S. 325-328 ("Briider Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 88-92 ("Ludwig Bechstein. Märchenbuch. Leipzig. 1872"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 141-145 ("Ludwig Bechstein"). von Bredow u.a. I 1911, S. 176-178 ("Ludwig Bechstein"). von Bredow u.a. III 1911, S. 235-238 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Heider/Nohl 11911, S. 194-196 ("Ludwig Bechstein"). Kippenberg C 11912, S. 190-192 ("Ludwig Bechstein"). Muttersprache 1912, S. 178-182 ("Ludwig Bechstein"). Breidenstein 11913, S. 139-142 ("Ludwig Bechstein"). Paulsiek 11913, S. 132-134 ("Nach den Brüdern Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 241-244 ("Ludwig Bechstein").

AaTh 1210: The C o w is Taken to the Roof to Graze/Kuh auf dem Dach. (1) Heider/Nohl II 1911, S. 123-124 ("Gustav Schwab. (Deutsche Volkssagen.)"). AaTh 1215: The Miller, his Son, and the Ass: Trying to Please Everyone/Asinus vulgi. Miller blamed when he follows his son on foot; when he takes the son's place on the ass; when he takes the son behind him; and when he puts the son in front of him. (1) Vetterlein I 1796, S.. 308-320. ("Von J.D. Falk. S. Neue Blumenlese auf 1795. Leipz. S. 93"). (2) Wilmsen 1799, S. 105-106 QRamlers Fabellese"). (3) Lindner u.a. 1827, S. 206-207 ("Rammler"). (4) Deutsches Lesebuch 1829, S. 59-60 ("Hebel"). (5) [von Schmid] 1 1834,S. 109-110. (6) Schulze/Steinmann 11,2 1847,.$. 144-145. (7) Rave/Schlette 1861, S. 15M52 ('Vohänn Peter Hebel"). (8) Bock II 1881, S. 110 ("Hebel"). (9) Kippenberg III 1885, S. 49 ("J.P. Hebel"). (10) Berthelt u.a. 1888, S. 81 ("Hebel"). (11) Muff/Dammann II 1895, S. 111 ("Johann Peter Hebel"). (12) Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 72 ("Joh. Peter Hebel"). (13) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 23-24 ("Johann Peter Hebel"). (14) von Bredow u.a. III 1911, S. 201-202 ("August Gottlieb Meißner"). (15) Kippenberg C II 1912, S. 45 ("Johann Peter Hebel"). (16) Breidenstein II 1913, S. 25-26 ("Johann Peter Hebel"). (17) Paulsiek II 1913, S. 111-112 ("Von Johann Peter Hebel"). (18) Kippenberg A III 1916, S. 49 ("Johann Peter Hebel"). (19) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 366 ("Joh. Peter Hebel"). L i t.: Brednich, R.W.: Asinus vulgi. In: EM 1 (1977), Sp. 867-873.

266

Die Erzählstoffe

AaTh 1231 (KHM 119: D i e Sieben Schwaben): The Attack o n the Hare (Crayfish)/Sieben Schwaben. Seven men make strenuous plans for the attack on the fierce animal. One screams with fright and the animal runs away. (1) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 203-208 ("Nach Ludwig Aurbacher"). (2) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 215-218 ("Brüder Grimm"). AaTh 1242 A: Carrying Part o f the Load/Entlastung des Esels. A rider takes meal-sack

on his shoulder

to relieve the ass of his

the

burden.

(1) Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 209-210. L i t.: Uther, H.-J.: Entlastung des Esels. In: EM 4 (1984), Sp. 18-21. AaTh 1243: The W o o d is Carried D o w n the Hill. Then carried to roll it down.

back up in

order

(1) Oltrogge 1854, S. 338-339 ("Deutsche Volksbücher"). (2) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 69-73 (AaTh 1243 + AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). AaTh 1245: Sunlight Carried in a Bag into the W i n d o w l e s s House/Sonnenlicht im Sack. When this plan does not succeed they gradually pull down the house in order to get light. (1) Kippenberg III 1885, S. 179-180 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("G. Schwab"). (2) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 69-73 (AaTh 1243 + AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). (3) von Bredow u.a. III 1911, S. 207-208 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). (4) Kippenberg C II 1912, S. 152 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). (5) Muttersprache 1912, S. 89-90 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Nach Gustav Schwab"). (6) Kippenberg A III 1916, S. 145-146 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). (7) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 225-230 (AaTh 1245 + AaTh 1245** + AaTh 1288 + AaTh 1278) ("Gustav Schwab"). AaTh 1245**: Trying to Catch Light in a Mouse-trap. (1) Kippenberg III 1885, S. 179-180 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("G. Schwab"). (2) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 69-73 (AaTh 1243 + AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). (3) von Bredow u.a. III 1911, S. 207-208 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). (4) Kippenberg C II 1912, S. 152 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). (5) Muttersprache 1912, S. 89-90 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Nach Gustav Schwab"). (6) Kippenberg A III 1916, S. 145-146 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). (7) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 225-230 (AaTh 1245 + AaTh 1245** + AaTh 1288 + AaTh 1278) ("Gustav Schwab"). AaTh 1247: The Man Sticks his Head into the Hole of the Millstone. It rolls the lake. (1) Oltrogge 1854, S. 340-341 ("Deutsche Volksbücher"). (2) Heider/Nohl II 1911, S. 124 ("Gustav Schwab. (Deutsche Volkssagen.)"). AaTh 1260 B*: Numskull Strikes All Matches in Order to Try them. (1) Fechner [nach 1902], S. 62.

into

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

267

AaTh 1273 A*: Numskull Bales Out the Stream. He comes to a stream but not wishing to get his feet wet he sits to wait for the stream to run down. He helps to bale the stream out with a hazelnut shell and keeps it up for months. (1) (2) (3) (4) (5)

Vgl. Neues A,B,C, Buch 1816, S. 97. Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 260-261. Vgl. Wolff 1835, S. 74-75. Vgl. Straus 1838, S. 8-9. Vgl. Rave/Schlette 1861, S. 372.

AaTh 1278: Marking the Place on the Boat/Die merkwürdige Markierung. An object falls into the sea from a boat. Numskulls mark the place on the boat-rail to indicate where it fell. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Löhr 1810, S. 29, num. 13. von Bredow u.a. III 1911, S. 208-209 ("Gustav Schwab"). Heider/Nohl II1911, S. 122-123 ("Gustav Schwab. (Deutsche Volkssagen.)"). Muttersprache 1912, S. 91 ("Nach Gustav Schwab"). Breidenstein II 1913, S. 53 ("Gustav Schwab"). Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 225-230 (AaTh 1245 + AaTh 1245** + AaTh 1288 + AaTh 1278) ("Gustav Schwab").

AaTh 1281: Getting Rid of the Unknown Animal, vgl. Katze als unbekanntes Tier. The cat (owl) is bought. Eats many mice. To kill it they set house on fire. (1) Oltrogge 1854, S. 341-342 (AaTh 1651 + AaTh 1281) ("Deutsche Volksbücher"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 305-306 (AaTh 1651 + AaTh 1281) ("Von Marbach"). (3) von Bredow u.a. III 1911, S. 209-210 (AaTh 1651 + AaTh 1281) ("Gustav Schwab").

AaTh 1282*: Garden Paved to Keep out Moles. (1) Lohr 1810, S. 55, num. 80. (2) Quietmeyer 1855, S. 54.

AaTh 1288: Numskulls Cannot Find their Own Legs/Beinverschränkung. A stranger helps them with a switch. (1) Oltrogge 1854, S. 339-340 ("Deutsche Volksbücher"). (2) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 225-230 (AaTh 1245 + AaTh 1245** + AaTh 1288 + AaTh 1278) ("Gustav Schwab"). L i t.: Lixfeld, H.: Beinverschränkung. In: EM 2 (1979), Sp. 64-67.

AaTh 1293*: Learn to Swim. The fool almost drowns when swimming. The others blame him: "Learn to swim on dry ground before you go into the water." (1) (2) (3) (4) (5)

Schütz/Semler III 1780, S. 282 ("Von Friedrich von Hagedorn"). Funke 1797, S. 63. Funke 1803, S. 64. Löhr 1810, S. 26, num. 4. Neues A,B,C, Buch 1816, S. 84.

268

Die Erzählstoffe

AaTh 1305 B: Miser's Treasure Stolen. He should there: he will be as well off as before. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

imagine

the treasure

still

Schütz/Semler V 1781, S. 298 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). Basedow 1785, S. 68. Basedow 1786, S. 104. Gedike 1791, S. 119. Deutsches Lesebuch 1829, S. 27 ("Lessing"). Stem 1840, S. 55.

AaTh 1310 B: Burying the Mole as Punishment. (1) Heider/Nohl II 1911, S. 125-126 ("Peter Rosegger. (Deutsches Geschichtenbuch.)"). AaTh 1331 A*: Buying Spectacles. Ignorant read. immediately

man

thinks

he can

thereby

(1) Voit 1793, (II) S. 39. (2) Wolff 1835, S. 86-87. (3) Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 120-121. L i t.: Vgl. Moser-Rath, E.: Analphabetenschwänke. In: EM 1 (1977), Sp. 482^84. AaTh 1333: The Shepherd w h o Cried "Wolf!" too often/Der lügenhafte Hirt. When the wolf really comes no one believes him. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) (23)

Reventlow 1793, S. 289-290. Wilmsen 1799, S. 61-62 ("Ramlers Fabellese"). Lindner u.a. 1827, S. 226-227. [von Schmid] 1 1834, S. 59-60. Kühn 1853, S. 68. Schulz 1853, S. 110. Quietmeyer 1855, S.41. Apel 1858, S. 34 ("Pfeffel"). Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 43. Bock III 1880, S. 11 ("Nach Äsop"). Stehmann 1884, S. 97 ("Otto Schulz (Wohl nach Chr. v. Schmid)"). Muff/Dammann 1 1895, S. 49 ("Nach Äsop"). Paldamus B II 1895, S. 41-42 ("Christoph von Schmid"). Fechner 1897, S. 71. Kindervater 1899, S. 71. Paldamus B II 1908, S. 83-84 ("Christoph von Schmid"). Miekley/Sühring [um 1910], S. 84. von Bredow u.a. II 1911, S. 135 ("Nach Äsop"). Kippenberg C 11912, S. 54 ("Äsop"). Breidenstein I 1913, S. 254-255 ("Nach Äsop"). Paulsiek I 1913, S. 111 ("Nach Äsop"). Fechner [um 1915], S. 63. Kippenberg A II 1918, S. 39 ("Äsop").

L i t.: Shojaei Kawan, C.: Der lügenhafte Hirt. In: EM 6 (1990), Sp. 1083-1086. AaTh 1347: Living Crucifix Chosen/Lebendes Kruzifix gewünscht. take their old crucifix to an artist for a new one. The artist asks them

Peasants whether

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

269

they want a living or dead crucifix. Argument: living God takes less for upkeep and he can be killed later. (1) Vetterlein 1 1796, S. 177-183 ("Von G.E. Lessing").

AaTh 1415 (KHM 83: Hans im Glück): Lucky Hans/Hans im Glück. Foolish bargains. He trades his horse for a cow, the cow for a hog, the latter for a goose, until finally he has nothing left. Wins the wager when his wife does not get angry. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15)

Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 116-120 ("Grimm"). Wackernagel I860, S. 59-63 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 254-258 ("Brüder Grimm"). Kippenberg I 1885, S. 19-23 ("Brüder Grimm"). Berthelt u.a. 1888, S. 31-35 ("Grimm"). Muff/Dammann II 1895, S. 87-91 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 93-97 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 324"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 64-69 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). von Bredow u.a. II 1911, S. 210-214 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Heider/Nohl I 1911, S. 57-62 ("Gebrüder Grimm"). Kippenberg C II 1912, S. 87-91 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Muttersprache 1912, S. 93-100 ("Brüder Grimm"). Breidenstein 11913, S. 250-254 ("Brüder Grimm"). Paulsiek 11913, S. 102-106 ("Von den Brüdern Grimm"). Kippenberg A II 1918, S. 144-148 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

L i t.: Uther, H.-J.: Hans im Glück. In: EM 6 (1990), Sp. 4 8 7 4 9 4 .

AaTh 1416: The Mouse in the Silver Jug/Die neue Eva. A poor at Eve's curiosity and says women are no longer so. The king themselves in castle, but they must not open a certain silver jug. not let it alone. There is a mouse in the jug. The king sends them (1) (2) (3) (4)

woman laments lets them enjoy The woman can home.

Vetterlein IV 1808, S. 4 1 4 4 ("A.F.E. Langbein"). Schönke 1840, S. 86-90 ("L. Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 88-91 ("Brüder Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 51-53 ("Ludwig Aurbacher").

L i t.: Schwarz, P.: Die neue Eva. In: EM 4 (1984), Sp. 563-569.

AaTh 1430: The Man and his Wife Build Air Castles/Luftschlösser. Air-castle: pail of milk to be sold. Proud milkmaid tosses her head (or kicks the pail in her sleep) and spills the milk. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)

Handbuch für Kinder 1776, S. 222-224. Schütz/Semler VII 1781, S. 272-273 ("Von Friedrich Wilhelm Gleim"). Reventlow 1793, S. 178-180. Vetterlein I 1796, S. 252-262 ("Von Gleim"). Veillodter 1797, S. 276-278 ("Gleim"). Wilmsen 1799, S. 113-115 ("Gleim"). Löhr 1810, S. 116-117. Lindner u.a. 1827, S. 207-208 ("Gleim"). Deutsches Lesebuch 1829, S. 304-305 ("Gleim").

270 (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16)

Die Erzählstoffe Oltrogge 1844, S. 280 ("Gleim"). Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 92-93 ("Gleim"). Quietmeyer 1855, S. 233 ("Gleim"). Bock III 1880, S. 22 ("Michaelis"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 53-54 ("Johann Benjamin Michaelis"). Breidenstein II 1913, S. 84 ("Nach August Gottlieb Meißner"). Paulsiek II 1913, S. 116-117 ("Von Johann Benjamin Michaelis").

AaTh 1534 D*: Sham Dumb Man Wins Suit. The trickster meets a man in a narrow place in the road and calls out to him to make room. The man refuses and the trickster turns over the cart. In court the trickster plays dumb. The plaintiff says, "He is not dumb; he called to me several times to get out of the way." Damages are assessed against the plaintiff for negligence. (1) Löhr 1810, S. 51, num. 71.

AaTh 1543 D*: Stone as Witness, vgl. Baumzeuge. A farmer will not pay his servant the wages due. Closing his bargain with the servant he had said: "May this stone be witness." Judge orders the stone brought to court. The farmer: "Oh, but the stone is too big (or very far away)". (1) [von Schmid] 1 1834, S. 26-28.

AaTh 1546: The Lump of Gold/Besitz eines Goldklumpens vorgetäuscht. A man asks a goldsmith what he would pay for a lump of gold of a certain size. In the belief that the man has found such a lump of gold the goldsmith pays him a large sum. (1) Kippenberg C II1912, S. 120-121 ("Oskar Dähnhardt"). (2) Kippenberg A III 1916, S. 69-70 ("Oskar Dähnhardt"). L i t.: Moser-Rath, E.: Besitz eines Goldklumpens vorgetäuscht. In: EM 5 (1987), Sp. 1383-1385.

AaTh 1562: "Think Thrice before you Speak"/"Denk dreimal, bevor du sprichst". The youth obeys literally the precept even when he sees the master's coat on fire. (1) Löhr 1810, S. 34, num. 34. (2) Vgl. Oltrogge 1854, S. 346. L i t.: Moser-Rath, E.: "Denk dreimal, bevor du sprichst". In: EM 3 (1981), Sp. 420-421.

AaTh 1562 B: Wife Follows Written Instructions/Pflichtenzettel. She is to follow instructions which the husband has written down on a card. He falls into a brook and is about to drown. She goes home to see what his instructions on this point are. (1) Wilmsen 1799, S. 95-96 ("Langbein").

AaTh 1563*: Sham Threat: either...or/Die schreckliche Drohung. "Either you give the road or I (will give it to you, or the like)." (1) (2) (3) (4)

Lindner u.a. 1827, S. 209. Quietmeyer 1855, S. 3 9 4 0 . Rave/Schlette 1861, S. 71-72. Röth/Busch/Hebel 1863, S. 60.

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

271

(5) Bock III 1880, S. 26 ("Berliner Lesebuch"). L i t.: Ranke, K.: Die schreckliche Drohung. In: EM 3 (1981), Sp. 894-901.

AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier. They have killed the cock for waking them too early, but their mistress punishes them. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)

Iselin 1768, S. 44-45 ("Geliert"). Veillodter 1797, S. 168-169 ("Geliert"). [von Schmid] 1 1834, S. 42-43. Schulz 1853, S. 112. Pal dam us B I 1893, S. 136 ("Christoph von Schmid"). Muff/Dammann II 1895, S. 4 ("Christoph von Schmid"). Hirt B I 1901, S. 94 ("v. Schmid"). Viötor 1904, S. 108-109 ("Schmid (nach Äsop)"). Paulsiek I 1913, S. 6 ("Nach Äsop").

AaTh 1579: Carrying Wolf, Goat, and Cabbage across Stream/Wolf, Ziege und Kohlkopf. A man is to set across a stream, in a boat that will hold himself and only one other object, a wolf, a goat, and a cabbage. He must do this so that the wolf doesn't eat the goat, nor the goat the cabbage. Two solutions: (1) (a) take goat over, (b) take wolf over and goat back, (c) take cabbage over, (d) take goat over; (2) (a) take goat over, (b) take cabbage over and goat back, (c) take wolf over, (d) take goat over. (1) (2) (3) (4)

Lohr 1810, S. 66, num. 87. Muff/Dammann II 1895, S. 46-47 ("Ramshorns Lesebuch"). Paldamus B II 1895, S. 80-81 ("Colshorns Lesebuch"). Paldamus B II 1908, S. 73-74 ("Colshorns Lesebuch").

AaTh 1586 A (Mot. N 333.2): Fatal Killing of the Insect. A tame bear sees a bee light on his sleeping master's mouth and drops a heavy stone on the bee, killing his master. (1) (2) (3) (4) (5)

Sulzer/Meierotto IV, 1782, S. XIV-XVI. Reventlow 1793, S. 350-351. Lohr 1810, S. 93-94. Kippenberg III 1885, S. 41-42 ("A.G. Meißner"). Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 86 ("Joh. Kasp. Lavater").

L i t.: Vgl. Uther, H.-J.: Fliege auf des Richters Nase. In: EM 4 (1984), Sp. 1284-1290.

AaTh 1591: The Three Joint Depositors/Die drei Gläubiger. Money is left with a banker by three joint depositors. The money is to be delivered only on demand from all three. One of them steals the money. The others sue the banker for the money. He agrees to deliver it when all three jointly demand it. (1) Lohr 1810, S. 53-54, num. 76. L i t.: Kvideland, R.: Die drei Gläubiger. In: EM 5 (1987), Sp. 1274-1276.

AaTh 1640 (KHM 20: Das tapfere Schneiderlein): The Brave Tailor/Tapferes Schneiderlein. The tailor kills seven flies and puts an inscription on his girdle, "Seven with one stroke". He is put to various tests of his prowess: squeezing the

272

Die Erzählstoffe

stone, etc. At the order of the king he kills two giants by striking one from ambush and thus bringing about a fight in which they slay one another ; he tricks a unicorn into running his horn into tree; he drives a wild boar into a church and captures him. He is married to the princess but soon betrays his calling by asking for thread. Soldiers are sent to take him but he intimidates them with his boasting. In war when his horse runs away he grasps a cross from the graveyard (a tree) and waves it so that the enemy flee in terror. (1) Heider/Nohl I 1911, S. 210-212 ("Nach Wilhelm Wisser"). (2) Muttersprache 1912, S. 127-135 ("Brüder Grimm").

AaTh 1641 (KHM 98: Doktor Allwissend): Doctor Know-All/Doktor Allwissend. A peasant named Crab (Cricket, Rat) buys the clothes of a doctor and calls himself Doctor Know-All. He is employed to detect a theft and is first feasted. At the entrance of the first servant (or at the end of the first day) he remarks, "That is the first one (second, third)". The servants confess. As a test of his powers he is to tell what is in a covered dish (crabs): in despair he says, "Poor Crab!" By giving a purgative he unwittingly assists in the discovery of a stolen horse or takes the owner to the horse that he has previously hidden. (1) (2) (3) (4)

Vgl. Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 35-37 (Mot. N 611.1) ("Noack"). Wackemagel 1860, S. 8-9 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 100-101 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B II 1896, S. 58-59 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 389"). (5) Heider/Nohl II 1911, S. 76-78 ("Brüder Grimm. (Kinder- und Hausmärchen.)"). (6) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 251-253 ("Brüder Grimm"). L i t.: Dömötör, A.: Doktor Allwissend. In: EM 3 (1981), Sp. 734-742.

AaTh 1642 (KHM 7: Der gute Handel, nur Mot. J 1851.1.1): The Good Bargain/Der gute Handel. The numskull throws money to the frogs so that they can count it. (1) Otto 1879, S. 52-53. L i t.: Moser-Rath, E.: Der gute Handel. In: EM 6 (1990), Sp. 448-453.

AaTh 1651: Whittington's Cat, vgl. Katze als unbekanntes Tier. The hero is left a cat as his only inheritance. He takes his cat to a mouse-infested land where cats are unknown and sells it for a fortune. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Funke 1803, S. 203-204. Oltrogge 1854, S. 341-342 + AaTh 1281 ("Deutsche Volksbücher"). Rave/Schlette 1861, S. 305-306 + AaTh 1281 ("Von Marbach"). Paldamus B II 1895, S. 38-39 ("Joachim Heinrich Campe"). Paldamus B II 1908, S. 113-115 ("Joachim Heinrich Campe"). von Bredow u.a. III 1911, S. 209-210 (AaTh 1651+ AaTh 1281) ("Gustav Schwab").

AaTh 1674*: Anticipatory whipping. A schoolmaster whips his pupils to keep them from wrongdoing. He does not wait until after the deed is done. (1) Vgl. Lohr 1810, S. 43, num. 59, S. 52, num. 72.

273

Eizähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

AaTh 1689 A (KHM 146: D i e Rübe): T w o Presents to the King/Raparius. A farmer takes an extraordinary beet as present to the king and receives a large reward. His companion is eager for a reward and leads a handsome steed to the palace. The king rewards him with the beet. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)

Sulzer/Meierotto 1 1780, S. 98-99 ("Anecdoten der Könige von Frankreich S. 37"). Veillodter 1797, S. 221-222 ("v. Nicolai"). [von Schmid]11834, S. 2021. Straus 1838, S. 53-54. Elditt 1850, S. 150-151 ("Grimm"). Quietmeyer 1855, S. 64-65 ("Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 172-173 ("Brüder Grimm"). Bock II 1881, S. 74-75 ("Chr. Schmid"). Pal dam us B 1 1893, S. 51-52 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann II 1895, S. 53-54 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 87-88 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 545"). (12) Paldamus B I 1908, S. 139-140 ("Brüder Grimm").

AaTh 1700: "I don't know."/"Kann nicht verstehen!" The man thinks that "I don't know" is a person's name. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 37-39 ("Hebel"). Elditt 1850, S. 220-222 ("Hebel"). Apel 1858, S. 129-131 ("Hebel"). Wackemagel 1860, S. 45-47 ("Von J.P. Hebel"). Lüben/Nacke 1861, S. 165-167 ("Hebel"). Röth/Busch/Hebel 1863, S. 131-133. Bock III 1880, S. 44-45 ("Hebel"). Dix/Kersten B II 1896, S. 74-76 ("Johann Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche Hofbuchh. II. S. 90"). (9) Heider/Nohl II 1911, S. 64-66 ("Johann Peter Hebel. Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes.)"). AaTh 1741 (KHM 77: D a s kluge Gretel): The Priest's Guest and the Eaten Chickens/Priesters Gäste. The servant who has eaten the chickens tells the guest to flee because the priest is going to cut off his ears, and he tells the priest the guest has stolen two chickens. The priest runs after him crying, "Give me at least one of them." (1) Rave/Schlette 1861, S. 388-389 ("Brüder Grimm"). AaTh 1804 B: Payment with the Clink of Money, vgl. Scheinbuße. (1) Apel 1858, S. 89-91 (AaTh 1804 B + Mot. L 148.1). (2) Kippenberg III 1885, S. 201-203 (Mot. J 2465.5 + AaTh 1804 B) ("O. Schulz"). (3) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 74-75 ("Gustav Weise"). AaTh 1833 C: "Where W a s Christ when he W a s neither in Heaven nor o n Earth?", vgl. Katechismusschwänke. "He was in the willow stick to beat those who ask foolish (1) Lüben/Nacke 1861, S. 216 ("Hebel").

questions".

grove

looking for a

274

Die Erzählstoffe

(2) Röth/Busch/Hebel 1863, S. 87.

AaTh 1880: The Boy has a Hat of Butter [Ritt auf der Kanonenkugel], vgl. Münchhausiaden. The boy has a hat of butter, clothes of paper. Is shot from a cannon, etc. (1) Breidenstein II1913, S. 57-58 (AaTh 1880 + AaTh 1889 F) ("Gottfried August Bürger").

AaTh 1881: The Man Carried through the Air by Geese, vgl. Münchhausiaden. (1) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 238-241 (AaTh 1894 + AaTh 1881) ("G. August Bürger").

AaTh 1882: The Man who Fell out of a Balloon/Sich selbst ausgraben, vgl. Münchhausiaden. Buried in the earth, he goes to get a spade to dig himself out. (1) Lohr 1810, S. 34, num. 33. (2) Heider/Nohl II1911, S. 118-120 (AaTh 1889 C + AaTh 1960 G + AaTh 1889 E/K + AaTh 1882) ("Gottfried August Bürger. (Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer.)"). L i t.: Moser-Rath, E.: Sich selbst ausgraben. In: EM 1 (1977), Sp. 1032-1033.

AaTh 1889 A: Shooting Off the Leader's Tail, vgl. Münchhausiaden. An old blind bear is being led by a young bear, whose tail the old bear has in his mouth. The hunter shoots off the young bear's tail and seizes it. Thus leads the old bear home. (1) Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 1896 + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger").

AaTh 1889 B: Hunter Turns Animal Inside Out, vgl. Münchhausiaden. He reaches down animal's throat, grasps his tail, and turns him inside out. (1) Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 1896 + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger").

AaTh 1889 C: Fruit Tree Grows from Head of Deer, vgl. Münchhausiaden. Fruit tree grows from head of deer shot with fruit pits. (1) Heider/Nohl II 1911, S. 118-120 (AaTh 1889 C + AaTh 1960 G + AaTh 1889 E/K + AaTh 1882) ("Gottfried August Bürger. (Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer.)"). (2) Muttersprache 1912, S. 223-225 ("Gottfried August Bürger").

AaTh 1889 E/K: Descent from Sky on Rope of Sand/ A Cord Made of Chaff, vgl. Münchhausiaden. A man climbs up to the sky on a tree and descends on leather belts. Since the belts are not long enough, he makes a cord out of chaff (rope of sand) and falls. (1) Heider/Nohl II 1911, S. 118-120 (AaTh 1889 C + AaTh 1960 G + AaTh 1889 E/K + AaTh 1882) ("Gottfried August Bürger. (Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer.)").

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh)

275

AaTh 1889 F: Frozen Words (Music) Thaw/Gefrorene Worte, vgl. Münchhausiaden. Frozen words (music) thaw. (1) Breidenstein II 1913, S. 57-58 (AaTh 1880 + AaTh 1889 F) ("Gottfried August Bürger"). (2) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 202-203 ("Ein Schwarzwaldmärchen. Deutsche Märchen seit Grimm, herausgegeben von Zaunert"). L i t.: Goerge, R.: Gefrorene Worte. In: EM 5 (1987), Sp. 846-849.

AaTh 1894: The Man Shoots a Ramrod Full of Ducks, vgl. Münchhausiaden. (1) Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 1896 + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger"). (2) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 238-241 (AaTh 1894 + AaTh 1881) ("G. August Bürger").

AaTh 1896: The Man Nails the Tail of the Wolf to the Tree/Der genagelte Wolf, vgl. Münchhausiaden. The wolf runs away and leaves the skin hanging. (1) Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 1896 + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger").

AaTh 1910: The Bear (Wolf) Harnessed/Bär (Wolf) im Gespann, vgl. Münchhausiaden. Eats the horses, is harnessed and runs in harness. (1) Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 28-29. (2) Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 18% + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger"). L i t.: Maticetov, M.: Bär (Wolf) im Gespann. In: EM 1 (1977), Sp. 1204-1207.

AaTh 1920 A: "The Sea Burns"/Lügenwette [Kohl und Kessel], The first tells of the great cabbage, the other of the great kettle to cook it in. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Lohr 1810, S. 24, num. 39. Lindner u.a. 1827, S. 208-209 ("Wilke"). [von Schmid] 1 1834, S. 22-23. Wolff 1835, S. 82-83 ("Wilke"). Paldamus B 1 1893, S. 130 ("Christoph von Schmid"). Paldamus B I 1908, S. 133-134 ("Christoph von Schmid").

L i t.: Vgl. Rausmaa, P.-L.: Die ungewöhnliche Größe. In: EM 6 (1990), Sp. 239-249.

AaTh 1930 (KHM 159: Das Diethmarsische Lügenmärchen): Schlaraffenland/ Schlaraffenland. Land in which impossible things happen: doves fleece a wolf, roast fowls fly, etc. (1) (2) (3) (4)

Harnisch 1838, S. 220-223 ("Hans Sachs"). Bock III 1880, S. 48-49 ("H. Sachs"). Muff/Dammann II 1895, S. 28 ("Heinrich August Hoffmann von Fallersleben"). Dix/Kersten B I 1896, S. 116-117 ("Ludwig Bechstein. Märchenbuch. 36. Aufl. Leipzig. 1886. Georg Wigand. S. 159"), S. 117-118 ("Hoffmann von Fallersleben. Kinderlieder. Herausgegeben von Lionel von Donop. Berlin. 1877. G. Grote. S. 245"). (5) Kippenberg C I 1912, S. 216-217 ("August Heinrich Hoffmann (v. Fallersleben)").

276

Die Erzählstoffe

(6) Muttersprache 1912, S. 165-166 ("Heinrich Hoffmann von Fallersleben"). (7) Breidenstein I 1913, S. 4 8 ^ 9 ("Hoffmann von Fallersleben"). (8) Paulsiek I 1913, S. 120-121 ("Von Heinrich Hoffmann von Fallersleben").

AaTh 1935: Topsy-Turvy Land, vgl. Verkehrte Welt. Land where all is opposite from the usual. (1) Vgl. Löhr 1810, S. 22, num. 30. (2) Köhler [1830], S. 39. (3) Muttersprache 1912, S. 201-202.

AaTh 1948: Too Much Talk/Schweigsame Leute. Three men vowed to silence go to a glen away from the world. At the end of seven years one speaks: I heard a cow lowing. Others are angry but silent. At the end of seven years more, second one says: Twas not a cow but a bull! The third is very angry but still silent. At the end of seven years more, the third one says: I'm leaving this place. The glen is bothered by you! (too much talk). (1) Liiben/Nacke 1861, S. 133-134 ("Simrock").

AaTh 1960 G: The Great Tree, vgl. Der himmelhohe Baum. Plants growing to heaven, etc. (1) Heider/Nohl II 1911, S. 118-120 (AaTh 1889 C + AaTh 1960 G + AaTh 1889 E/K + AaTh 1882) ("Gottfried August Bürger. (Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer.)"). L i t.: Koväcs, A.: Der himmelhohe Baum. In: EM 1 (1977), Sp. 1381-1386; vgl. Rausmaa, P.-L.: Die ungewöhnliche Größe. In: EM 6 (1990), Sp. 239-249.

AaTh 2021 (KHM 80: Von dem Tode des Hühnchens): The Cock and the Hen, vgl. Tod des Hühnchens. The hen chokes to death on a grain. Various animals join the funeral procession. The funeral carriage breaks down or the procession drowns. (1) Rave/Schlette 1861, S. 6-7 ("Ludwig Bechstein"). (2) Frankfurter Fibel 1910, S. 110-112 (AaTh 2021 A + AaTh 2021) ("Brüder Grimm").

AaTh 2021 A (KHM 80: Von dem Tode des Hühnchens): The Death of the Cock, vgl. Tod des Hühnchens. The cock chokes and the hen seeks aid of objects and persons (stream, tree, pig, miller, baker, etc.). (1) Frankfurter Fibel 1910, S. 110-112 (AaTh 2021 A + AaTh 2021) ("Brüder Grimm").

AaTh 2039 (KHM 184: Der Nagel): The Horseshoe Nail/Hufnagel. For want of a nail the shoe was lost, for want of a shoe the horse was lost, for the want of a horse the rider was lost...and all for the want of a horseshoe nail. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Funke 1797, S. 63-64. Funke 1803, S. 64-65. Lohr 1810, S. 91-92. [von Schmid] I 1834, S. 80-81. Bock III 1880, S. 21-22 ("Aurbacher"). Berthelt u.a. 1888, S. 80 ("Auerbach").

Erzähltypen nach Aarne/Thompson (AaTh) (7) (8) (9) (10) (11)

Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 54-55 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). von Bredow u.a. I 1911, S. 117 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Paulsiek I 1913, S. 106-107 ("Von den Brüdern Grimm"). Paulsiek II 1913, S. 115-116 ("Von Friedrich Rückert"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 46-47 ("Brüder Grimm").

L i t.: Uther, H.-J.: Hufnagel. In: EM 6 (1990), Sp. 1297-1299.

277

Erzählmotive nach Thompson (Mot.) Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday, vgl. Mann im Mond (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)

Rave/Schlette 1861, S. 123-124 ("Ludwig Bechstein"). Pal dam us B I 1893, S. 25-26 ("Ludwig Bechstein"). Muff/Dammann I 1895, S. 28 ("Ludwig Bechstein"). Pal dam us B 1 1908, S. 153-154 ("Ludwig Bechstein"). von Bredow u.a. I 1911, S. 113-114 ("Ludwig Bechstein"). Hirt E 1913, S. 75 ("Ludwig Bechstein"). Paulsiek II 1913, S. 143 ("Von Ludwig Bechstein"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 24-25 ("Ludwig Bechstein"). Kippenberg A I I 1918, S. 108 ("Ludwig Bechstein").

Mot. A 2232: Animal characteristics: punishment for immoderate request. Dissatisfied animal finds that when his request is granted he is worse off than before. (1) Vgl. Deutsches Lesebuch 1829, S. 24-25 ("Lessing").

Mot. A 2431.2.1: Why cuckoo has no nest (1) (2) (3) (4)

Bangert 1894, S. 100 ("L. Heinemann"). Muff/Dammann 1 1895, S. 63 ("Ludwig Bechstein"). Dietrich 1902, S. 91. Dietrich 1905, S. 91.

Mot. B 242.1.7: Peacock king of birds (1) [Stern] 1842, S. 89.

Mot. B 521.3.2: Cackling geese spread alarm (1) Muff/Dammann II 1895, S. 121 ("Joachim Heinrich Campe").

Mot. B 545.1: Deer in net freed by friendly animals -> Dicke/Grubmüller, num. 424 Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin) (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10)

Flügge 1862, S. 111-112. Kippenberg III 1885, S. 198-199 ("Brüder Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 276-277 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Heider/Nohl II 1911, S. 131-132 ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"). Kippenberg C II 1912, S. 147-148 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Muttersprache 1912, S. 87-88 ("Brüder Grimm"). Breidenstein II 1913, S. 173-178 ("Franz Hoffmann"). Paulsiek II 1913, S. 147-149 ("Nach Franz Kamberg und Friedrich Müller"). Kippenberg A III 1916, S. 144-145 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 233-234 ("Brüder Grimm").

280

Die Erzählstoffe

Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16)

[von Schmid] 1 1834, S. 71-72. Riecke 1846, S. 212-229. Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 130-132 ("Kanne"). Schulz 1853, S. 120-121. Berthelt u.a. 1854, S. 2 ("Chr. Schmid"). Oltrogge 1854, S. 406-407 ("C. Brentano"). Quietmeyer 1855, S. 156-157 ("Nach Kann"). Apel 1858, S. 56 ("CI. Brentano"). Wackernagel 1860, S. 6 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Rotweil. Nr. 58"). Lüben/Nacke 1861, S. 142-144 ("C. Brentano"). Bock II 1881, S. 102-103 ("Chr. Schmid"). Berthelt u.a. 1888, S. 137 ("Schmid"). Muff/Dammann I 1895, S. 120-121 ("Christoph von Schmid"). Paldamus B II 1895, S. 104-105 ("Christoph von Schmid"). Dix/Kersten B II 1896, S. 121-123 ("Clemens Brentano. Gesammelte Schriften. Herausgeg. von Christian Brentano. Frankfurt a.M. J.D. Sauerländer. I. S. 238"). Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 222-223 ("Christoph von Schmid").

Mot. F 405.11 (KHM 39 I: Die Wichtelmänner): House spirit leaves when gift of clothing is left for it (1) Bone 1840, S. 151-153 ("Grimm"). (2) Rave/Schlette 1861, S. 112-113 ("Brüder Grimm"). (3) Hopf/Paulsiek 1873, S. 15-16 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). (4) Paldamus B I 1893, S. 147-149 ("Brüder Grimm"). (5) Muff/Dammann II 1895, S. 117-118 ("Brüder Grimm"). (6) Dix/Kersten B 1 1896, S. 76-78 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 160"). (7) Vietor 1904, S. 108-115 ("Brüder Grimm"). (8) Paldamus B I 1908, S. 165-166 ("Brüder Grimm"). (9) von Bredow u.a. I 1911, S. 56-57 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). (10) Heider/Nohl I 1911, S. 203-204 ("Gebrüder Grimm"). (11) Breidenstein I 1913, S. 16-17 (Brüder Grimm"). (12) HirtE 1913, S. 75-76 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). (13) Kippenberg A II 1918, S. 139-140 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm").

Mot. F 451.5.1.4: Dwarfs' gold. Seemingly to gold.

worthless gift given by dwarfs

turns

(1) Oltrogge 1854, S. 309-312 (Mot. F 451.5.1.8 + Mot. F 451.5.1.4.) ("Franz Hoffmann. (Deutsche Sagen.)"). (2) Berthelt u.a. 1888, S. 116-117 ("Aus Engelien"). (3) Frankfurter Fibel 1910, S. 75-76 ("Brüder Grimm").

Mot. F 451.5.1.8: Dwarf serves king sleeping in mountain (Kyffhäuser) (1) Oltrogge 1854, S. 309-312 (Mot. F 451.5.1.8 + Mot. F 451.5.1.4) ("Franz Hoffmann. (Deutsche Sagen.)").

Erzählmotive nach Thompson (Mot.)

281

Mot. F 915.1: Victim pecks on swallower's stomach. Bird eaten by king pecks on his stomach. King vomits and bird escapes. (1) Lohr 1810, S. 20, num. 20.

Mot. H 711.1: How much am I (the king) worth? Twentynine pieces of silver, for Christ was sold for thirty (1) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233-235 (Mot. J 1115.6 + Mot H 810 + Mot. H 711.1 + Mot. J 1291.3.1, vgl. AaTh 922) ("Nach Karl Weitbrecht").

Mot. H 810: Riddles based on the Bible or legend (1) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233-235 (Mot. J 1115.6 + Mot. H 810 + Mot. H 711.1 + MoL J 1291.3.1, vgl. AaTh 922) ("Nach Karl Weitbrecht").

Mot. H 1558.4: The hare with many friends. In the final test none help and only her legs save her. (1) Wilmsen 1799, S. 213-216 ("Ramlers Fabellese"). (2) Löhr 1810, S. 112-114.

Mot. J 11: Shipwrecked shepherd distrusts the sea. He had formerly envied sailors. (1) Paldamus B II 1908, S. 79-80 ("Äsop").

Mot. J 211: Choice: free poverty or enslaved wealth (1) Handbuch für Kinder 1776, S. 121.

Mot. J 218.1: Lion and wild boar make peace rather than slay each other for benefit of vulture (1) Paulsiek II1913, S. 165 ("Nach Äsop").

Mot. J 242.5: Peacock and crane in beauty contest -> Dicke/Grubmüller, num. 362 Mot. J 242.6: Contest in beauty between swallows and crows (ants and flies): worth lies not in beauty -> Dicke/Grubmüller, num. 150 Mot. J 244.1: Father with handsome son and hideous daughter. Advises both to look in mirror daily lest son exchange handsome face for bad character; daughter to triumph over face by good manners. (1) [von Schmid] I 1834, S. 85-86.

Mot. J 245.1: Millstone preferred to jewels. Man shown jewels that cost much money; he replies that he has better stones (millstones) that earn that much. (1) Funke 1797, S. 66. (2) Funke 1803, S. 67. (3) Lohr 1810, S. 92-93.

282

Die Erzahlstoffe

Mot. J 369.2: Ape throws away nut because of its bitter rind -> Dicke/Grubmiiller, num. 22 Mot. J 411.1: Boar refuses to fight with lowly ass -> Dicke/Grubmiiller, num. 102 Mot. J 411.2: Zeus refuses wedding present from snake -> Dicke/Grubmiiller, num. 511 Mot. J 451.2: Stork killed along with cranes -> Dicke/Grubmiiller, num. 52 Mot. J 512.4: Ass tries in vain to play lyre -> Dicke/Grubmiiller, num. 114 Mot. J 512.5: Wolf tries in vain to be doctor -> Dicke/Grubmiiller, num. 125 Mot. J 582.2: Hidden stag discovered when he begins to eat grapevine too soon after hunters have passed -> Dicke/Grubmiiller, num. 278 Mot. J 623.1: Snake complains to Zeus that people step on him -> Dicke/Grubmiiller, num. 510 Mot. J 674.1: Wild-boar sharpens tusks when no enemy is in sight -> Dicke/Grubmiiller, num. 79 Mot. J 752.1: Frogs decide not to jump into the well -> Dicke/Grubmiiller, num. 161 Mot. J 885.1: Hare upbraided by sparrow for letting self be carried off by eagle rejoices when sparrow is carried off by hawk (1) Lindner u.a. 1827, S. 277-278. (2) Schulz 1853, S. 46. (3) Stehmann 1884, S. 147 ("Aus Otto Schulz").

Mot. J 953.4: Ass who carried divine image thinks people bow before him -> Dicke/Grubmiiller, num. 108 Mot. J 953.10: Gnats apologize for lighting on bull's horn -> Dicke/Grubmiiller, num. 157 Mot. J 974: Kid perched on house jeers at wolf -> Dicke/Grubmiiller, num. 606 Mot. J 1022: Fight of lions and bulls -> Dicke/Grubmiiller, num. 450 Mot. J 1061.1: The cock and the pearl: prefers a single corn to a peck of pearls -> Dicke/Grubmiiller, num. 249 Mot. J 1075.2: Fox is terrified on first seeing lion -> Dicke/Grubmiiller, num. 199 Mot. J 1115.6: Clever peasant

Erzählmotive nach Thompson (Mot.)

283

(I) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233-235 (Mot. J 1115.6 + Mot. H 810 + Mot. H 711.1 + Mot. J 1291.3.1, vgl. AaTh 922) ("Nach Karl Weitbrecht").

Mot. J 1122.1: Young crow's alertness -> Dicke/Grubmüller, num. 355 Mot. J 1141.1.4: "Guilty man's stick will grow during night". Guilty man chops offend of stick. (1) Funke 1803, S. 66-67. (2) Lohr 1810, S. 44-45, num. 62. (3) Muff/Dammann II 1895, S. 54-55 ("Scholz").

Mot. J 1141.9: The guilty protests his innocence. Animals put to graze in man's garden. Owner greets everyone with: "I know about you!" No one pays any attention to him except the guilty one who says: "I did not do it." Confesses. (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.

Schütz/Semler III 1780, S. 288-289 ("Von Magnus Gotlfr. Lichtwer"). Salzmann 1806, S. 66. Lindner u.a. 1827, S. 259-260 ("Lichtwehr"). Deutsches Lesebuch 1829, S. 294 ("Pfeffel"). Berthelt u.a. 1854, S. 40-41 ("W.J.G. Curtman"). Apel 1858, S. 22 ("Lichtwer").

Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost. Finder of a purse containing 800 gulden returns it to owner for reward. Latter says that purse had 900 gulden in it. In court. Decision: The rich man speaks truth. The purse found is not the one he lost. The finder may keep it. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (II) (12) (13) (14) (15) (16) (17)

Wilmsen 1799, S. 37-39. Löhr 1810, S. 46-48, num. 64. Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 70-71 ("Hebel"). Preuß/Vetter 1849, S. 144-145 ("Hebel"). Elditt 1850, S. 102-103 ("Hebel"). Hoffmann 1857, S. 81-83. Apel 1858, S. 127 ("Hebel"). Rave/Schlette 1861, S. 318-319 ("Johann Peter Hebel"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 3-4 ("Von Johann Peter Hebel. Werke. Karlsruhe, 1847"). Bock III 1880, S. 45-46 ("Hebel"). Kippenberg III 1885, S. 40-41 ("J.P. Hebel"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 103-104 ("Joh. Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche Hofb. II. S. 12"). von Bredow u.a. II 1911, S. 141-142 ("Johann Peter Hebel"). Kippenberg C 11912, S. 273 ("Johann Peter Hebel"). Breidenstein II 1913, S. 35-36 ("Johann Peter Hebel"). Kippenberg A III 1916, S. 46-47 ("Johann Peter Hebel"). Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 355-356 ("Joh. Peter Hebel").

Mot. J 1291.3.1: How much cloth would it take to make God's coat? Just as much as for me, for what you have done for a poor person in my name you have done for me. (1) Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233-235 (Mot. J 1115.6 + Mot. H 810 + Mot. H 711.1 + Mot. J 1291.3.1; vgl. AaTh 922) ("Nach Karl Weitbrecht").

284

Die Erzahlstoffe

Mot. J 1337: Beggar claims to be emperor's brother. (All men are descended from Adam.) Emperor gives him small coin. Beggar protests. Emperor: "If all your brothers gave you that much you would be richer than I." (1) Kippenberg CII1912, S. 53-54 ("Johann Peter Hebel"). (2) Kippenberg A III 1916, S. 40-41 ("Johann Peter Hebel").

Mot. J 1352.1: The burden of two asses. A king and his son hunting on a hot day put their fur coats on the fool's back. King: "You have an ass's load on you." Fool: "Rather the burdens of two asses." (1) Wilmsen 1799, S. 88-89 ("Langbein").

Mot. J 1369.3: Two men meet in a narrow passage. One says: "I do not give every coxcomb the wall!" The other says: "I do, sir!" (1) Wilmsen 1799, S. 265-266 ("Ramlers Fabellese"). (2) LOhr 1810, S. 30, num. 17, vgl. S. 41-42, num. 56.

Mot. J 1442.1: The cynic wants sunlight. King (to cynic): "What can I do for you?" - "Get out of my sunlight. Don't take away from me what you can't give me." (1) Wilmsen 1799, S. 276 ("Ramlers Fabellese"). (2) Auras/Gnerlich 1850, S. 15-16 ("Wieland"). (3) Lesebuch fiir Volksschulen II1910, S. 56-57 ("J.C. Andra").

Mot. J 1465: Trumpeter's false defense. A trumpeter captured pleads that he did not fight. Answered: "You may not fight, but you encourage your men to do so." (1) Vetterlein IV 1808, S. 72-73 ("J.F.W. Zacharia, nach B. Waldis").

Mot. J 1545.4.1: The besieged women's dearest possession (Women of Weinsberg). Permitted to carry from the city their dearest possession, they take their husbands. (1) (2) (3) (4)

Straus 1838, S. 100. Riecke 1846, S. 315-326. Bock III 1880, S. 103-104 ("Dithmar"). Lesebuch fiir Volksschulen II1910, S. 176-177 ("Adelbert v. Chamisso").

Mot. J 1638: Sticking to the rules. Merchant at inn deprives monk of fowl. "It's against the rules of your order." Later the monk undertakes to help merchant across stream. In the middle of the stream he asks the merchant if he has any money. "Yes." The monk drops him in the water. "It's against the rules of our order to have any money on us." (1) Vetterlein IV 1808, S. 40-41 ("A.F.E. Langbein"). (2) Apel 1858, S. 38 ("A.F.E. Langbein").

Mot. J 1733: Why the pigs shriek. The sheep does not understand why the pig being carried to slaughter shrieks. (1) Wilmsen 1799, S. 53 ("Ramlers Fabellese").

Erzählmotive nach Thompson (Mot.)

285

(2) Salzmann 1806, S. 55-56.

Mot. J 1791: Reflection in water thought to be the original of the thing reflected (1) Veillodter 1797, S. 200 ("Pfeffel").

Mot. J 1791.12: Elephant frightened at agitated reflection of moon in water (1) Rave/Schlette 1861, S. 169-170 ("Von Albert Ludwig Grimm").

Mot. J 1793: Mask mistaken for face -> Dicke/Grubmiiller, num. 633 Mot. J 1795: Image in mirror mistaken for picture (1) Wilmsen 1799, S. 106-107 ("Michaelis").

Mot. J 1849.4: Nobody can move it. Foolish soldier at guard by cannon therefore quits. (I) Oltrogge 1854, S. 345-346.

Mot. J 1901.1: The overfed hen. A woman wants her hen to lay many eggs. Overfeeds her and she stops laying altogether. (1) [von Schmid] I 1834, S. 43. (2) [Stern] 1842, S. 88.

Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule. None of them feeds him, supposing that the others have. The mule dies. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (II)

Veillodter 1797, S. 196-197 ("v. Nicolai"). Wilmsen 1799, S. 78-79 ("Ramlers Fabellese"). Salzmann 1806, S. 98-99. Lindner u.a. 1827, S. 233-234 ("Nicolai"). Deutsches Lesebuch 1829, S. 302-303 ("v. Nicolay"). Harnisch 1838, S. 275 ("Ramler"). Lüben/Nacke 1853, S. 13-14 ("Nicolai"). Quietmeyer 1855, S. 198 ("Nikolai"). Wackernagel 1860, S. 100 ("Von H.L. Nicolai"). Rave/Schlette 1861, S. 387-388 ("Ludwig Heinrich von Nicolay"). Kippenberg III 1885, S. 45-46 ("L.H. Nicolay").

Mot. J 1941: How far his voice will reach. A numskull cries from a tower and then runs away to see how far his voice will reach. (1) Vgl. Lohr 1810, S. 35, num. 37.

Mot. J 1943: Examining the sundial by candle-light. Numskull tries to find the time of night. (1) Vgl. Löhr 1810, S. 30, num. 16.

Mot. J 1943.1: Sundial covered in order to protect it (1) Lohr 1810, S. 30, num. 15.

286

Die Erzählstoffe

Mot. J 1947: Drying snow to make salt (1) Löhr 1810, S. 25, num. 2.

Mot. J 2357: Tortoise speaks Dicke/Grubmüller, num. 567

and

loses

his

hold on

the

stick

->

Mot. J 2413.3: Daw tries to carry off lamb like eagle -> Dicke/Grubmiiller, num. 6 Mot. J 2413.4.3: Monkey cuts his throat, thinking that he is imitating the cobbler -> Dicke/Grubmiiller, num. 29 Mot. J 2465.5: Clearing out the room. Fool throws out all the furniture. (1) Quietmeyer 1855, S. 249-250 (Mot. J 2465.5 + Mot. L 148.1). (2) Rave/Schlette 1861, S. 371-372 (Mot. J 2465.5 + Mot. L 148.1). (3) Kippenberg III 1885, S. 201-203 (Mot. J 2465.5 + AaTh 1804 B) ("O. Schulz").

Mot. J 2469.2: Taking the prescription. The fool eats the paper prescription on it.

with the

(1) Vgl. Löhr 1810, S. 50, num. 69.

Mot. J 2469.3.1: Man gives up half property. Slave cut in two. (1) Vgl. Löhr 1810, S. 21, num. 24. (2) Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 197 ("Pfeffel").

Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)

Schütz/Semler V 1781, S. 303 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). Sulzer/Meierotto IV, 1782, S. 49-50. Deutsches Lesebuch 1829, S. 24 ("Lessing"). Bone 1840, S. 41 ("Lessing"). Preuß/Vetter 1849, S. 37 ("Lessing"). Apel 1858, S. 77 ("Lessing"). Oltrogge 1854, S. 328 ("Lessing"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 11 ("Von Gotlhold Ephraim Lessing. Sämmtliche Schriften. Berlin, 1838"). (9) von Bredow u.a. III 1911, S. 202 ("Gotthold Ephraim Lessing nach Äsop"). (10) Breidenstein II 1913, S. 77 ("Gotthold Ephraim Lessing").

Mot. K 171.2: Deceptive grain division: the corn and the chaff, vgl. Ernteteilung. The bear chooses the chaff because of its greater bulk. At the mill the fox's grain makes a different sound from the bear's. (1) Vgl. Rave/Schlette 1861, S. 219 (Mot. K 171.2 + AaTh 103) ("Brüder Grimm").

Mot. K 171.3: Deceptive nut and olive division: inside and outside. The clever man chooses the kernel of the nuts and the outside of the olive. (1) Handbuch für Kinder 1776, S. 137-138. (2) Kindervater 1899, S. 75-76.

Erzählmotive nach Thompson (Mot.)

287

Mot. K 191: Peace between sheep and wolves -> Dicke/Grabmüller, num. 504 (2) Mot. K 219.6: Devil gets an animal in place of a human being (1) von Bredow u.a. III 1911, S. 93-94 ("Joseph Müller").

Mot. K 348: Trickster causes owner and another to fight over goods -> Dicke/ Grubmüller, num. 379 Mot. K 452.1: Dividing the discovered oyster. The umpire takes the oyster itself as fee and gives each contestant half the shell. (1) [vonSchmid] 1 1834, S. 17. (2) Hirt E 1895, S. 26. (3) Dix/Kersten B I 1896, S. 82 ("Christoph von Schmid. Kurze Erzählungen. München. 1885. Louis Finsterlin. S. 26"). (4) Miekley/Sühring [um 1910], S. 72 ("Chr. v. Schmid. (Gekürzt.)").

Mot. K 551.3.6: Respite from death while victim dances (1) Miekley/Sühring [um 1910], S. 85 ("Nach H. Pröhle"). (2) Hirt E 1913, S. 70-71 ("Heinrich Pröhle").

Mot. K 551.25: Escape from threatened captivity by pretending to send for object for captor (1) Kippenberg C II1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). (2) Muttersprache 1912, S. 45-53 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Reins Lesebuch").

Mot. K 579.8: A plea for a larger audience -> Dicke/Grubmüller, num. 299 Mot. K 815.4: Cat invites hens to a feast and kills them -> Dicke/Grubmüller, num. 480 Mot. K 815.8: Hawk persuades doves to elect him their king -> Dicke/ Grubmüller, num. 555 Mot. K 1020: Deception into disastrous attempt to procure food (1) Heider/Nohl II 1911, S. 103-111 (AaTh 38 + Mot. K 1020) ("Julius Lohmeyer und Edwin Bormann. (Reineke Fuchs.)"). (2) Kippenberg C II 1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). (3) Muttersprache 1912, S. 45-53 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Reins Lesebuch").

Mot. K 1667.1.1: Retrieving the buried treasure. Buried money is stolen. Blind owner pretends that he is going to bury more. Thief returns the money hoping to get all. Blind man recovers original treasure. (1) Handbuch für Kinder 1776, S. 125-126.

288

Die Erzählstoffe

(2) Funke 1797, S. 66-67. (3) Funke 1803, S. 68. (4) Löhr 1810, S. 48-49, num. 65.

Mot. K 1887.1: Echo answers (1) Löhr 1810, S. 51, num. 70.

Mot. K 2010.3: Wolves sign false truce with sheep -> Dicke/Grubmüller, num. 504 (2) Mot. K 2061.5: Famished Dicke/Grubmüller, num. 641

wolf

asks

sheep

to

bring

him

water

->

Mot. K 2062: Thief tries to feed watchdog and stop his mouth -> Dicke/Grubmiiller, num. 295 Mot. K 2112: Woman slandered as adulteress (prostitute) (1) Paulsiek II1913, S. 140-142 ("Von M. Hanspeter (Rhein. Lesebuch II)"). L i t.: Vanja, K.: Genovefa. In: EM 5 (1987), Sp. 1003-1009.

Mot. K 2131.1: Cat brings suspicion between eagle and sow. Eagle lives in the top of the branches, cat in the middle, and sow at bottom; all are happy. Cat tells eagle that sow is trying to root down the tree: eagle is frightened and dares not leave tree. Cat tells sow that eagle plans to carry off pigs: sow dares not leave. They starve and fall victims to the cat. (1) Sulzer/Meierotto III 1781, S. 154-157 ("von Hagedorn"). (2) Wilmsen 1799, S. 107-109 ("Ramlers Fabellese"). (3) Berthelt u.a. 1854, S. 137 ("A.G. Meißner").

Mot. K 2295.1: Treacherous partridge -> Dicke/Grubmiiller, num. 488 Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there. Inspite of the saint's advice the teamster hastens and breaks his wagon. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16)

Funke 1797, S. 62-63. Funke 1803, S. 63-64. Müller [1828], S. 103. Straus 1838, S. 49. Müller [um 1850], S. 78-79. Quietmeyer 1855, S. 249-250 (Mot. J 2465.5 + Mot. L 148.1). Apel 1858, S. 89-91 (AaTh 1804 B + Mot. L 148.1). Rave/Schlette 1861, S. 371-372 (Mot. J 2465.5 + Mot. L 148.1). Bock II1881, S. 10-11 ("Curtmann"). Kippenberg III 1885, S. 203-204 ("A.L. Grimm"). Berthelt u.a. 1888, S. 79 ("Chr. Schmid"). Paldamus B 1 1893, S. 151. Muff/Dammann II 1895, S. 169 ("Christoph von Schmid"). Muttersprache 1912, S. 162-163 ("Campe"). Breidenstein II 1913, S. 45 ("Eulenspiegelstreiche. Volksbuch"). Paulsiek II 1913, S. 118 ("Volksbuch (Der deutsche Spielmann)").

Erzählmotive nach Thompson (Mot.)

289

(17) Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 246 ("Johann Peter Hebel").

Mot. L 453: Mule carrying corn escapes while one carrying gold is robbed (1) Wilmsen 1799, S. 272-273 ("Ramlers Fabellese"). (2) Muff/Dammann II 1895, S. 171 ("Wilhelm Curtman").

Mot. L 478: Gnats having overcome lion are in turn killed by spider -> Dicke/ Grubmüller, num. 154 Mot. M 411.2: Beggar's curse. Beggar is refused request. "May your bread turn to stones!" (1) Vgl. von Bredow u.a. II 1911, S. 137 ("Karl Möllenhoff").

Mot. N 339.2: Flies caught in honey -> Dicke/Grubmüller, num. 151 Mot. N 351: Money (treasure) unwittingly given away. Unlucky man given a loaf which is filled with gold exchanges it for another loaf. (1) Vgl. De Marees 1827, S. 52-57.

Mot. N 886: Blind man carries lame man/Lahmer und Blinder. Blind man lame man. They thus combine and are able to get along. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13)

carries

Schütz/Semler III 1780, S. 274-275 ("Von Christian Fiirchtegott Geliert"). Vetterlein IV 1808, S. 64-65 ("Chn. F. Geliert"). Salzmann 1806, S. 7-8. Löhr 1810, S. 107. Lindner u.a. 1827, S. 212 ("Geliert"). Müller [1828], S. 119-120. Müller [um 1850], S. 96-97. Apel 1858, S. 29 ("Geliert"). Wackernagel 1860, S. 124 ("Von C.F. Geliert"). Bock III 1880, S. 48 ("Geliert"). Kippenberg III 1885, S. 39 ("Chr. F. Geliert"). Berthelt u.a. 1888, S. 164 ("Geliert"). Muff/Dammann II 1895, S. 118 ("Christian Fürchtegott Geliert").

(14) Paulsiek II 1913, S. 114 ("Von Christian Fürchtegott Geliert").

Mot. Q 263: Lying (perjury) punished -> Dicke/Grubmüller, num. 305 Mot. Q 535.2: Penance: lioness foregoes meat -> Dicke/Grubmüller, num. 404 Mot. Q 591.1: Punishment: death pretended becomes real (1) Dix/Kersten B I 1896, S. 40 ("Reinhold Bechstein. Altdeutsche Märchen, Sagen und Legenden. 2. Aufl. von Ludwig Bechstein. Leipzig. 1877. O.A. Schulz").

Mot. S 241.1: Unwitting bargain with devil evaded by driving dog over bridge first. The child has been unwittingly promised (the first thing that goes over the bridge). (1) Vgl. Apel 1858, S. 53-54 ("Gustav Pfarrius").

290

Die Erzählstoffe

Mot. T 256.2: Medicine against quarrelling: the wife must take one dose and keep it in her mouth for ten minutes as soon as her husband is angry (1) Reventlow 1793, S. 95-96.

Mot. U 21.1: Hen complains that man eats her, but she eats ant (1) (2) (3) (4)

Vgl. Gedike 1791, S. 114. Vgl. Wilmsen 1799, S. 270 ("Ramlers Fabellese"). Vgl. Lohr 1810, S. 100. Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 277 ("Gleim").

Mot. U 151: Ass indifferent to enemy's approach: he could be no more miserable than now -> Dicke/Grubmüller, num. 120 Mot. V 229.2.10: Stones answer "Amen" after saint's preaching (1) (2) (3) (4)

Harnisch 1838, S. 282-283 ("Kosegarten"). Stern 1840, S. 83-84. Liiben/Nacke 1861, S. 137-138 ("Kosegarten"). Dix/Kersten B I 1896, S. 54 ("Reinhold Bechstein. Altdeutsche Märchen, Sagen und Legenden. 2. Aufl. von Ludwig Bechstein. Leipzig. 1877. O.A. Schulz").

Mot. W 153.5: Friar so miserly that he stays in ditch three days before "lending" a hand to his rescuers (1) Apel 1858, S. 38 ("Aloys Blumauer").

Mot. W 154.4: Hunter beats dog which has grown old in his service -> Dicke/ Grubmüller, num. 290 Mot. W 156: The dog in the manger -> Dicke/Grubmiiller, num. 301 Mot. W 195.1: Goose and turkey envious of peacock point out its ugly legs and voice (1) Vgl. Bone 1840, S. 41 ("A.G. Meißner"). (2) Vgl. von Bredow u.a. II 1911, S. 69 ("August Gottlieb Meißner").

Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke] (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12)

Schütz/Semler V 1781, S. 305-306 ("Von Christian Fürchtegott Geliert"). Vetterlein I 17%, S. 213-222 ("Aus Gellerts Fab. und Erzählungen 2. B."). Salzmann 1806, S. 26-28. Apel 1858, S. 30-31 ("Gellerl"). Rave/Schlette 1861, S. 368-369 ("Christian Fürchtegott Geliert"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 172-173 ("Von Christian Fürchtegott Geliert. Fabeln und Erzählungen. Leipzig, 1748"). Bock III 1880, S. 12-13 ("Geliert"). Kippenberg III 1885, S. 28-29 ("Chr. F. Geliert"). Paldamus B II 1895, S. 111 -113 ("Christian Fürchtegott Geliert"). Dix/Kersten B 1 1896, S. 107-108 ("Christian Fürchtegott Geliert. Sämüiche Schriften. Berlin und Leipzig. 1867. Hahnsche Verl. I. Bd. S. 157"). Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 67-68 ("Chr. Fürchtegott Geliert"). Paldamus B II 1908, S. 89-90 ("Christian.Fürchtegott Geliert").

Erzählmotive nach Thompson (Mot.) (13) Kippenberg C II 1912, S. 44-45 ("Christian Fürchtegott Geliert"). (14) Kippenberg A III 1916, S. 45-46 ("Christian Fürchtegott Geliert"). (15) Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 322-324 ("Chr. Fürchtegott Geliert"). L i t . : Ranke 1972.

Mot. X 1725: Digging without hands (1) Vgl. Lohr 1810, S. 20, num. 21, num. 22.

Erzähltypen nach Grimm (KHM) KHM 1: Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich -> AaTh 440 KHM 2: Katze und Maus in Gesellschaft -> AaTh 15 KHM 3: Marienkind -> AaTh 710 KHM 4: Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen -> AaTh 326 KHM 5: Der Wolf und die sieben jungen Geißlein -> AaTh 123; vgl. Dicke/Grubmüller, num. 650 KHM 7: Der gute Handel -> AaTh 1642 KHM 10: Das Lumpengesindel -> AaTh 210 KHM 15: Hänsel und Gretel -> AaTh 327 A KHM 17: Die weiße Schlange -> AaTh 554; AaTh 673 KHM 18: Strohhalm, Kohle und Bohne -> Dicke/Grubmüller, num. 66 KHM 19: Von dem Fischer un syner Fru -> AaTh 555 KHM 20: Das tapfere Schneiderlein -> AaTh 1640 KHM 21: Aschenputtel -> AaTh 510 A KHM 24: Frau Holle -> AaTh 480 KHM 25: Die sieben Raben AaTh 451 KHM 26: Rotkäppchen -> AaTh 333 KHM 27: Die Bremer Stadtmusikanten -> AaTh 130 KHM 28: Der singende Knochen -> AaTh 780 KHM 36: Tischleindeckdich -> AaTh 563; vgl. AaTh 212 KHM 37: Daumesdick -> AaTh 700 KHM 39 I: Die Wichtelmänner -> Mot. F 405.11 KHM 44: Der Gevatter Tod -> AaTh 332 KHM 45: Daumerlings Wanderschaft -> AaTh 700 KHM 47: Von dem Machandelboom -> AaTh 720

294

Die Erzählstoffe

KHM 48: Der alte Sultan -> AaTh 101; AaTh 103; AaTh 104 KHM 49: Die sechs Schwäne -> AaTh 451 KHM 50: Dornröschen -> AaTh 410 KHM 51: Fundevogel -> AaTh 313 A KHM 53: Sneewittchen -> AaTh 709 KHM 55: Rumpelstilzchen -> AaTh 500 KHM 65: Allerleirauh -> AaTh 510 B KHM 71: Sechse kommen durch die ganze Welt -> AaTh 513 A KHM 72: Der Wolf und der Mensch -> Dicke/Grubmüller, num. 380 KHM 73: Der Wolf und der Fuchs -> Dicke/Grubmüller, num. 222 KHM 75: Der Fuchs und die Katze -> Dicke/Grubmüller, num. 196 KHM 77: Das kluge Gretel -> AaTh 1741 KHM 78: Der alte Großvater und der Enkel -> AaTh 980 A-B KHM 80: Von dem Tode des Hühnchens -> AaTh 2021; AaTh 2021 A KHM 83: Hans im Glück -> AaTh 1415 KHM 86: Der Fuchs und die Gänse -> AaTh 227 KHM 87: Der Arme und der Reiche -> AaTh 750 A KHM 89: Die Gänsemagd -> AaTh 533 KHM 96: De drei Vügelkens -> AaTh 707 KHM 97: Das Wasser des Lebens -> AaTh 551 KHM 98: Doktor Allwissend -> AaTh 1641 KHM 102: Der Zaunkönig und der Bär -> AaTh 222 KHM 103: Der süße Brei -> AaTh 565 KHM 105 I: Märchen von der Unke -> AaTh 285 KHM 106: Der arme Müllerbursch und das Kätzchen -> AaTh 402 KHM 109: Das Totenhemdchen -> AaTh 769 KHM 114: Vom klugen Schneiderlein -> AaTh 850; AaTh 1061

Erzähltypen nach Grimm (KHM)

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KHM 115: Die klare Sonne bringt's an den Tag -> AaTh 960 KHM 119: Die Sieben Schwaben -> AaTh 1231 KHM 121: Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtet -> AaTh 590 KHM 124: Die drei Brüder -> AaTh 654 KHM 129: Die vier kunstreichen Brüder -> AaTh 653 KHM 132: Der Fuchs und das Pferd -> AaTh 47 A KHM 142: Simeliberg -> AaTh 676 KHM 146: Die Rübe -> AaTh 1689 A KHM 152: Das Hirtenbüblein -> AaTh 922 KHM 153: Die Sterntaler. Nachdem ein armes Mädchen sein letztes Stück Brot einem alten Mann und seine letzten Kleider frierenden Kindern gegeben hat, fallen zu seiner Belohnung Taler vom Himmel herab. (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) (19) (20) (21) (22) (23) (24) (25) (26) (27)

Harnisch 1838, S. 91 ("Nach den Gebrüdern Grimm"). Quietmeyer 1855, S. 4 2 4 3 ("Grimm"). Wackernagel 1860, S. 33-34 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 3 ("Briider Grimm"). Des Kindes erstes Schulbuch 1867, S. 80-81. Otto 1879, S. 61-62. Bock II 1881, S. 98-99 ("Grimm"). Stehmann 1884, S. 151-152 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Kippenberg I 1885, S. 161 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann II 1895, S. 12 ("Brüder Grimm"). Paldamus B II 1895, S. 12-13 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 115-116 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 355"). Vogel 1904, S. 51 ("Grimm"). Dietrich 1905, S. 108. Paldamus B II 1908, S. 151-152 ("Brüder Grimm"). Francke 1910, S. 114-115 ("Gebr. Grimm"). Frankfurter Fibel 1910, S. 102 ("Brüder Grimm"). Des Kindes Heimat 1910, S. 77-78 ("Märchen. Brüder Grimm"). Niederdeutsche Fibel [1910], S. 63-64 ("Brüder Grimm"). von Bredow u.a. 11911, S. 38 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Heider/Nohl I 1911, S. 33-34 ("Gebrüder Grimm"). Kippenberg C I 1912, S. 43 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Hirt E 1913, S. 73-74 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Paulsiek I 1913, S. 127 ("Von den Brüdern Grimm"). Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 259 ("Brüder Grimm"). Kippenberg AB I 1915, S. 160-161 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Essener Fibel 1916, S. 61.

KHM 159: Das Diethmarsische Lügenmärchen -> AaTh 1930

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Die Erzählstoffe

KHM 161: Schneeweißchen und Rosenrot -> AaTh 426 KHM 169: Das Waldhaus -> AaTh 431 KHM 171: Der Zaunkönig -> Dicke/Grubmüller, num. 655 KHM 172: Die Scholle -> AaTh 250 A KHM 177: Die Boten des Todes -> AaTh 335 KHM 178: Meister Pfriem -> AaTh 801 KHM 182: Die Geschenke des kleinen Volkes -> AaTh 503 KHM 184: Der Nagel -> AaTh 2039 KHM 187: Der Hase und der Igel -> AaTh 1074 KHM 206: Die drei grünen Zweige -> AaTh 756 A KHM app. 5: Der gestiefelte Kater -> AaTh 545 B

Die Autoren der Textvorlagen Abstemius, Laurentius (geb. zwischen 1435 und 1440, gest. zwischen 1505 und 1508; Humanist, Philologe) Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlange: von Bredow u.a. II 1911, S. 57 ("August Gottlieb Meißner nach Absthenius [sie!]"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : von Bredow u.a. II 1911. L i t . : EM 1,30-34.

Ahlfeld, Friedrich (1810-1884; Pastor, Schriftsteller) AaTh 836: Hochmut bestraft: Heider/Nohl II 1911, S. 66-67 ("D. Friedrich Ahlfeld. (Katechismuspredigten.)"). L i t . : ADB 45, 711-714; DBA 9,245-249.

Äsop (Sagenhafter griechischer Fabeldichter des 6. Jh.s v. Chr.; häufig Herkunftsbezeichnung für alle dem Dichter zugeschriebenen Fabeln) Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß: Paldamus B 1 1893, S. 77 ("Äsop"). - Paldamus B I 1908, S. 102 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille: Kippenberg C II 1912, S. 41 ("Äsop"). Breidenstein II 1913, S. 82 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - Kippenberg A III 1916, S. 42 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 79: Eber und Fuchs: Paulsiek I 1913, S. 140 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel: Muff/Dammann I 1895, S. 105 ("Nach Äsop"). Paldamus B II 1895, S. 158 ("Äsop"). - Hirt B I 1901, S. 71 ("Nach Äsop"). - Paldamus B II 1908, S. 73 ("Äsop"). - Muttersprache 1912, S. 44 ("Nach Äsop"). - Paulsiek I 1913, S. 136 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 96: Schmeichelnder Esel: Paulsiek I 1913, S. 136 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut: Paldamus B 1 1893, S. 109-110 ("Äsop"). - Paldamus B I 1908, S. 123-124 ("Nach Äsop"). - Breidenstein I 1913, S. 249 ("Nach Äsop"). - Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 48 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd: von Bredow u.a. II 1911, S. 124 ("Nach Äsop"). - Breidenstein I 1913, S. 247 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 151: Fliege im Honig: Paldamus B I 1893, S. 86 ("Nach Äsop"). Paldamus B 1 1908, S. 26 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 161: Frösche am Brunnen: Paulsiek 11913, S. 135 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus: Bock II 1881, S. 46 ("Luther nach Äsop"). Paldamus B 1 1893, S. 20-21 ("Äsop"). - Muff/Dammann I 1895, S. 53 ("Nach Äsop"). - Hirt E 1898, S. 25 ("Nach Äsop"). - Paldamus B I 1908, S. 9 ("Nach Äsop"). - Kippenberg C II 1912, S. 61 ("Äsop"). - Muttersprache 1912, S. 43 ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). -

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Die Autoren der Textvorlagen

Breidenstein I 1913, S. 248 ("Nach Äsop"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 131 ("Nach Äsop"). - Kippenberg A III 1916, S. 43 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 134 ("Nach Äsop"). - Heider/Nohl II 1911, S. 101 ("Nach Äsop"). - Breidenstein I 1913, S. 257 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen: Paldamus B I 1893, S. 41 ("Äsop"). - Muff/Dammann II 1895, S. 78 ("Nach Äsop"). - Paldamus B 1 1908, S. 87 ("Nach Äsop"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 76 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn: Muttersprache 1912, S. 93 ("Karl Simrock nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 201: Fuchs vor der Löwenhöhle: Paldamus B II 1895, S. 139 ("Äsop"). - Paldamus B II 1908, S. 68 ("Äsop"). - Breidenstein II 1913, S. 80 ("Nach Äsop"). - Paulsiek II 1913, S. 165 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe: Berthelt u.a. 1854, S. 6 ("Nach Aesop"). - Bock I 1880, S. 93 ("Nach Äsop"). - Berthelt u.a. 1888, S. 95 ("Nach Äsop"). - Missalek 1909, S. 67 ("Nach Aesop"). - Miekley/Sühring [um 1910], S. 88-89 ("Äsop"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 122-123 ("Nach Äsop"). - Muttersprache 1912, S. 191 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch: Muff/Dammann II 1895, S. 8-9 ("Nach Äsop und Phädrus"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 123-124 ("Nach Äsop"). - Heider/Nohl II 1911, S. 101 ("Nach Äsop"). - Kippenberg C II 1912, S. 61-62 ("Äsop"). - Breidenstein I 1913, S. 247-248 ("Nach Äsop"). - Kippenberg A II 1918, S. 22 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben: Lüben/Nacke 1853, S. 134 ("Nach Aesop"). - Berthelt u.a. 1854, S. 7 ("Nach Aesop"). - Bock II 1881, S. 66-67 ("Nach Äsop"). - Berthelt u.a. 1888, S. 87 ("Nach Äsop"). - Paldamus B I 1893, S. 79 ("Äsop"). - Muff/Dammann I 1895, S. 78 ("Äsop"). - Heider/Nohl I 1911, S. 66 ("Aus Äsop"). - Breidenstein I 1913, S. 246 ("Nach Äsop"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 152 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 223 (1): Fuchs und Wolf im Brunnen: Hirt E 1913, S. 71-72 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte: Kippenberg C I 1912, S. 160-161 ("Äsop"). - Kippenberg AB I 1915, S. 109 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger: Muff/Dammann II 1895, S. 100 ("August Gottlieb Meißner. (Nach Äsop.)"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 200-201 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 284: Hirtenhund und Schoßhunde: Paldamus B I 1893, S. 70 ("Nach Äsop"). - Paldamus B I 1908, S. 29 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs: Kippenberg I 1885, S. 130-131 ("Nach Äsop"). - Paldamus B I 1893, S. 107-108 ("Äsop"). - Muff/Dammann I 1895, S. 102-103 ("Nach Äsop"). - Paldamus B I 1908, S. 98-99 ("Nach Äsop"). - Kippenberg C I 1912, S. 186 ("Äsop"). - Paulsiek I 1913, S. 140-141 ("Nach Äsop"). - Kippenberg AB I 1915, S. 124 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser: Berthelt u.a. 1854, S. 6 ("A.G. Meißner nach Aesop"). - Bock II 1881, S. 15 ( Meißner nach Äsop"). - Berthelt u.a. 1888, S. 53 ("Nach Äsop"). - Muff/Dammann I 1895, S. 50 ("Nach Äsop"). - Vietor 1904, S. 90-91 ("Nach Äsop"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 119 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). Heider/Nohl I 1911, S. 69 ("August Gottlieb Meißner. (Nach Äsop.)"). - Muttersprache 1912, S. 43-44 ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). - Breidenstein I 1913, S. 259 ("Nach Äsop"). HirtE 1913, S. 70 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer: Muff/Dammann I 1895, S. 63 ("Nach Äsop"). - Vietor 1904, S. 100-103 ("Nach Äsop"). - Breidenstein I 1913, S. 259-260 ("Nach Äsop").

Die Autoren der Textvorlagen

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Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 26 ("Nach Äsop"). - Kippenberg C II 1912, S. 45-46 ("Äsop"). - Kippenberg A III 1916, S. 44 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 379: Löwe, Bär und Fuchs: Paulsiek II 1913, S. 164 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 386: Löwe und Geiß: Paulsiek II 1913, S. 167 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus: Preuß/Vetter 1849, S. 48-49 ("Nach Aesop"). Lüben/Nacke 1853, S. 132 ("Nach Aesop"). - Berthelt u.a. 1854, S. 4-5 ("J.A. Chr. Löhr nach Aesop"). - Bock III 1880, S. 7-8 ("Nach Äsop"). - Berthelt u.a. 1888, S. 64 ("Nach Äsop"). Paldamus B I 1893, S. 74-75 ("Äsop"). - Muff/Dammann I 1895, S. 104-105 ("Nach Äsop"). - Paldamus B I 1908, S. 105 ("Nach Äsop"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 114-115 ("Nach Äsop"). - Heider/Nohl I 1911, S. 37-38 ("Aus Äsop"). - Kippenberg C II 1912, S. 42 ("Äsop"). - Muttersprache 1912, S. 199 ("Nach Äsop"). - Paulsiek I 1913, S. 142 ("Nach Äsop"). - Kippenberg A II 1918, S. 193 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 393: Löwe und Pferd: Paldamus B I 1893, S. 98 ("Äsop"). - Paldamus B 1 1908, S. 29-30 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 402 (1), (2): Der Löwenanteil: (1) Berthelt u.a. 1854, S. 51 ("Luther nach Aesop"). - (2) Paldamus B II 1895, S. 64 ("Nach Äsop"). - Paldamus B II 1908, S. 69 ("Nach Äsop"). - Breidenstein II 1913, S. 79-80 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze: Berthelt u.a. 1888, S. 139-140 ("Simrock nach Äsop"). - Muff/Dammann I 1895, S. 50 ("Nach Äsop") - Heider/Nohl II 1911, S. 102 ("Nach Äsop"). - Kippenberg C II 1912, S. 59 ("Äsop"). - Breidenstein I 1913, S. 258-259 ("Nach Äsop"). - Kippenberg A II 1918, S. 193 ("Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus: von Bredow u.a. I 1911, S. 22-23 ("Paysen Petersen nach Äsop"). - Heider/Nohl I 1911, S. 47 ("Dr. Martin Luther. (Aus Äsop.)"). - Muttersprache 1912, S. 183 ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). - Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 121 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 599: Geschundener Wolf: Paldamus B II 1895, S. 58-59 ("Nach Äsop"). - Paldamus B II 1908, S. 68-69 ("Nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich: Bock III 1880, S. 9 ("Nach Äsop"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 202 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - Breidenstein II 1913, S. 77 ("August Gottlieb Meißner (nach Äsop)"). Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm: Berthelt u.a. 1854, S. 9 ("Nach Aesop"). Berthelt u.a. 1888, S. 110 ("Nach Äsop"). - Heider/Nohl II 1911, S. 98 ("Nach Äsop"). AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert: von Bredow u.a. III 1911, S. 199 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - Breidenstein II 1913, S. 76 ("August Gottlieb Meißner (nach Äsop)"). AaTh 729: Die goldene Axt des Meermannes: Paulsiek II 1913, S. 143-144 ("Nach Äsop"). AaTh 910 E: Schatz im Weinberg: Lindner u.a. 1827, S. 215 ("Bürger"). - Kippenberg III 1885, S. 48-49 ("G.A. Bürger. (Nach Äsop.)"). AaTh 910 F: Einigkeit macht stark: Kippenberg III 1885, S. 42-43 ("Chr. v. Schmid. (Nach Äsop.)"). AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt: Bock III 1880, S. 11 ("Nach Äsop"). - Muff/Dammann I 1895, S. 49 ("Nach Äsop"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 135 ("Nach Äsop"). - Kippenberg C I 1912, S. 54 ("Äsop"). - Breidenstein I 1913, S. 254-255 ("Nach Äsop"). - Paulsiek I 1913, S. 111 ("Nach Äsop"). - Kippenberg A II 1918, S. 39 ("Äsop"). AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier: Vietor 1904, S. 108-109 ("Schmid (nach Äsop)"). - Paulsiek I 1913, S. 6 ("Nach Äsop"). Mot. J 11: Shipwrecked shepherd distrusts the sea: Paldamus B II 1908, S. 79-80 ("Äsop").

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Die Autoren der Textvorlagen

Mot. J 218.1: Lion and wild boar make peace rather than slay each other for benefit of vulture: Paulsiek II1913, S. 165 ("Nach Äsop"). Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting: von Bredow u.a. III 1911, S. 202 ("Gotthold Ephraim Lessing nach Äsop"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann I 1895. - Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C I 1912. - Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein I 1913. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. - Kippenberg A II 1918. L i t . : EM 1,882-889; EM 1,889-901; EM 4,745-764; Grubmüller 1977,48-85; LKJ 1,16-17.

Aurbacher, Ludwig (1784-1847; Pädagoge, Philologe, Schriftsteller) AaTh 1231 (KHM 119): Sieben Schwaben: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 203-208 ("Nach Ludwig Aurbacher"). AaTh 1416: Die neue Eva: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 51-53 ("Ludwig Aurbacher"). AaTh 2039 (KHM 184): Hufnagel: Bock III 1880, S. 21-22 ("Aurbacher"). - Berthelt u.a. 1888, S. 80 ("Auerbach"). Bio-/bibliographische Breidenstein II 1913.

A n g a b e n : Paldamus B II 1908. - Muttersprache 1912. -

L i t.: ADB 1,688-689; DBA 40, 323-341; LKJ 1,83-84.

Baldi Dicke/Grubmüller, num. 74: Dornbusch und Feigenbaum: Elditt 1850, S. 25 ("Baldi a.d. Ital.").

Batteux, Abbé Charles (1713-1780; Literaturkritiker) AaTh 928: Bäume für die nächste Generation: Sulzer/Meierotto I 1780, S. 106-107 ("Batteux S. 337"). L i t.: ABF 62, 220-257; LKJ 3, 123.

Bechstein, Ludwig (1801-1860; Schriftsteller, Historiker) Dicke/Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs: Quietmeyer 1855, S. 110-111 ("Bechstein"). Rave/Schlette 1861, S. 196-197 ("Ludwig Bechstein"). - Bock II 1881, S. 111-112 ("Bechstein"). - Berthelt u.a. 1888, S. 110-111 ("Bechstein"). - Muff/Dammann II 1895, S. 47-48 ("Ludwig Bechstein"). - Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 91-92 ("Ludw. Bechstein"). - Muttersprache 1912, S. 100-101 ("Ludwig Bechstein"). Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer: Apel 1858, S. 118 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("L. Bechstein"). - Rave/Schlette 1861, S. 99-100 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). - Paldamus B I 1908, S. 150-151 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 179180 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). - Muttersprache 1912, S. 242-243 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 171-172 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Nach Ludwig Bechstein"). - Kippenberg A II 1918, S. 151 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). AaTh 1*: The Fox Steals the Basket: Apel 1858, S. 118 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("L. Bechstein"). - Rave/Schlette 1861, S. 99-100 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). - Paldamus B I 1908, S. 150-151 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 179-180 (AaTh 1* +

Die Autoren der Textvorlagen

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Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). - Muttersprache 1912, S. 242-243 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 171-172 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Nach Ludwig Bechstein"). - Kippenberg A II 1918, S. 151 (AaTh 1* + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Ludwig Bechstein"). AaTh 326 A*: Soul Released from Torment: Rave/Schlette 1861, S. 118-120 ("Ludwig Bechstein"). AaTh 327 A (KHM 15): Hansel und Gretel: Paldamus B II 1895, S. 127-132 ("Ludwig Bechstein"). - Paldamus B II 1908, S. 167-172 ("Ludwig Bechstein"). AaTh 332 (KHM 44): Gevatter Tod: Oltrogge 1854, S. 366-369 ("L. Bechstein"). AaTh 425 C: Beauty and the Beast: Paldamus B 1 1908, S. 166-170 ("Ludwig Bechstein"). AaTh 554: The Grateful Animals: Paldamus B II 1908, S. 175-179 ("Ludwig Bechstein"). AaTh 555 (KHM 19): Fischer und seine Frau: Berthelt u.a. 1888, S. 118-122 ("Bechstein"). AaTh 570: Hasenhirt: Paulsiek I 1913, S. 130-132 ("Von Ludwig Bechstein"). AaTh 769 (KHM 109): Tränenkrüglein: Apel 1858, S. 118-119 ("L. Bechstein"). Muff/Dammann I 1895, S. 97-98 ("Ludwig Bechstein"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 128129 ("Ludwig Bechstein"). - Heider/Nohl II 1911, S. 10 ("Ludwig Bechstein. (Märchenbuch.)"). - Breidenstein I 1913, S. 219 ("Ludwig Bechstein"). AaTh 884: The Forsaken Fiancée: Service as Menial: Paldamus B II 1908, S. 158-161 ("Ludwig Bechstein"). AaTh 960 A: Kraniche des Ibykus: Apel 1858, S. 119-120 ("L. Bechstein"). AaTh 1074 (KHM 187): Race Won by Deception: Relative Helpers: Dix/Kersten B I 1896, S. 88-92 ("Ludwig Bechstein. Märchenbuch. Leipzig. 1872"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 141-145 ("Ludwig Bechstein"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 176-178 ("Ludwig Bechstein"). - Heider/Nohl I 1911, S. 194-196 ("Ludwig Bechstein"). - Kippenberg C I 1912, S. 190-192 ("Ludwig Bechstein"). - Muttersprache 1912, S. 178-182 ("Ludwig Bechstein"). Breidenstein I 1913, S. 139-142 ("Ludwig Bechstein"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 241-244 ("Ludwig Bechstein"). AaTh 1930 (KHM 159): Schlaraffenland: Dix/Kersten B I 1896, S. 116-117 ("Ludwig Bechstein. Märchenbuch. 36. Aufl. Leipzig. 1886. Georg Wigand. S. 159"). AaTh 2021 (KHM 80): The Cock and the Hen: Rave/Schlette 1861, S. 6-7 ("Ludwig Bechstein"). Mot. A 751.1.1: Man in moon has punishment for burning brush on Sunday: Rave/Schlette 1861, S. 123-124 ("Ludwig Bechstein"). - Paldamus B I 1893, S. 25-26 ("Ludwig Bechstein"). - Muff/Dammann I 1895, S. 28 ("Ludwig Bechstein"). - Paldamus B I 1908, S. 153-154 ("Ludwig Bechstein"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 113-114 ("Ludwig Bechstein"). - Hirt E 1913, S. 75 ("Ludwig Bechstein"). - Paulsiek II 1913, S. 143 ("Von Ludwig Bechstein"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 24-25 ("Ludwig Bechstein"). - Kippenberg A II 1918, S. 108 ("Ludwig Bechstein"). Mot. A 2431.2.1: Why cuckoo has no nest: Muff/Dammann I 1895, S. 63 ("Ludwig Bechstein"). B i o - / b i b 1 i o g r a p h i s e h e A n g.a b e n: Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895. - Viëtor 1904. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C I 1912. - Breidenstein 11913. Breidenstein II 1913. - Kippenberg A II 1918. L i t.: ADB 2, 206-208; DBA 68, 360-368; EM 2, 15-19; L K J 1, 121-123.

302

Die Autoren der Textvorlagen

Bechstein, Reinhold (1833-1894; Philologe; Sohn von Ludwig Bechstein) Mot. Q 591.1: Punishment: death pretended becomes real: Dix/Kersten B I 1896, S. 40 ("Reinhold Bechstein. Altdeutsche Märchen, Sagen und Legenden. 2. Aufl. von Ludwig Bechstein. Leipzig. 1877. O.A. Schulz"). Mot. V 229.2.10: Stones answer "Amen" after saint's preaching: Dix/Kersten B I 1896, S. 54 ("Reinhold Bechstein. Altdeutsche Märchen, Sagen und Legenden. 2. Aufl. von Ludwig Bechstein. Leipzig. 1877. O.A. Schulz"). L i t.: ADB 47, 752-753; DBA 68, 369-372. B e s c h ä f t i g u n g e n für Kinder, K l e i n e - > Funk, G . B . B l u m a u e r , A l o y s ( 1 7 5 5 - 1 7 9 8 ; Schriftsteller, Buchhändler; Pseud.: Auer; Obermeyer) Mot. W 153.5: Friar so miserly that he stays in ditch three days before "lending" a hand to his rescuers: Apel 1858, S. 38 ("Aloys Blumauer"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. L i t.: ADB 2, 741-744; DBA 110,60-103; 908,403. B o r m a n n , E d w i n ( 1 8 5 1 - 1 9 1 2 ; N a t u r w i s s e n s c h a f t l e r , Schriftsteller, V e r l a g s b u c h händler) AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen: Heider/Nohl II 1911, S. 103-111 (AaTh 38 + Mot. K 1020) ("Julius Lohmeyer und Edwin Bormann. (Reineke Fuchs.)"). Mot. K 1020: Deception into disastrous attempt to procure food: Heider/Nohl II 1911, S. 103111 (AaTh 38 + Mot. K 1020) ("Julius Lohmeyer und Edwin Bormann. (Reineke Fuchs.)"). L i t . : DBA 127,309-313. Brentano, C l e m e n s Maria W e n z e s l a u s ( 1 7 7 8 - 1 8 4 2 ; Dichter, P h i l o s o p h ) Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer: Oltrogge 1854, S. 406-407 ("C. Brentano"). - Apel 1858, S. 56 ("CI. Brentano"). - Lüben/Nacke 1861, S. 142-144 ("C. Brentano"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 121-123 ("Clemens Brentano. Gesammelte Schriften. Herausgeg. von Christian Brentano. Frankfurt a.M. J.D. Sauerländer. I. S. 238"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Paldamus B II 1908. L i t.: ADB 3, 310-313; 7, 795; 13, 792; DBA 143, 217-270; 805, 78-80; EM 2, 767-776; LKJ 1,204-207. Bürger, Gottfried A u g u s t ( 1 7 4 8 - 1 7 9 4 ; P r o f e s s o r der Ästhetik,

Justizbeamter,

Schriftsteller) AaTh 910 E: Schatz im Weinberg: Veillodter 1797, S. 205-206 ("Bürger"). - Wolff 1835, S. 75-76 ("Bürger"). - Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 46 ("Bürger"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 175 ("Von Gottfried August Bürger. Werke. Göttingen, 1844"). - Kippenberg III 1885, S. 4849 ("G.A. Bürger. (Nach Äsop.)"). - Muff/Dammann II 1895, S. 171-172 ("Gottfried August Bürger"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 87-88 ("Gottfried August Bürger. Gedichte. Halle a.S. 1886. Otto Hendel. S. 183"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 55-56 ("Gottfried August Bürger"). - Kippenberg C II 1912, S. 42-43 ("Gottfried August Bürger"). - Kippenberg A III 1916, S. 48 ("Gottfried August Bürger"). AaTh 1880: The Boy has a Hat of Butter [Ritt auf der Kanonenkugel]: Breidenstein II 1913, S. 57-58 (AaTh 1880 + AaTh 1889 F) ("Gottfried August Bürger").

Die Autoren der Textvorlagen

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AaTh 1881: The Man Carried through the Air by Geese: Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 238-241 (AaTh 1894 + AaTh 1881) ("G. August Bürger"). AaTh 1882: Sich selbst ausgraben: Heider/Nohl II 1911, S. 118-120 (AaTh 1889 C + AaTh 1960 G + AaTh 1889 E/K + AaTh 1882) ("Gottfried August Bürger. (Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer.)"). AaTh 1889 A: Shooting Off the Leader's Tail: Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 1896 + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger"). AaTh 1889 B: Hunter Turns Animal Inside Out: Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 1896 + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger"). AaTh 1889 C: Fruit Tree Grows from Head of Deer: Heider/Nohl II 1911, S. 118-120 (AaTh 1889 C + AaTh 1960 G + AaTh 1889 E/K + AaTh 1882) ("Gottfried August Bürger. (Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer.)"). - Muttersprache 1912, S. 223-225 ("Gottfried August Bürger"). AaTh 1889 E/K: Descent from Sky on Rope of Sand/ A Cord Made of Chaff: Heider/Nohl II 1911, S. 118-120 (AaTh 1889 C + AaTh 1960 G + AaTh 1889 E/K + AaTh 1882) ("Gottfried August Bürger. (Des Freiherrn von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer.)"). AaTh 1889 F: Gefrorene Worte: Breidenstein II 1913, S. 57-58 (AaTh 1880 + AaTh 1889 F) ("Gottfried August Bürger"). AaTh 1894: The Man Shoots a Ramrod Full of Ducks: Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 1896 + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 238-241 (AaTh 1894 + AaTh 1881) ("G. August Bürger"). AaTh 1896: Der genagelte Wolf: Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 1896 + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger"). AaTh 1910: Bär (Wolf) im Gespann: Apel 1858, S. 91-93 (AaTh 1894 + AaTh 1896 + AaTh 1889 A + AaTh 1889 B + AaTh 1910) ("Bürger"). AaTh 1960 G: The Great Tree: Heider/Nohl II 1911, S. 118-120 (AaTh 1889 C + AaTh 1960 G + AaTh 1889 E/K + AaTh 1882) ("Gottfried August Bürger. (Des Freiherm von Münchhausen wunderbare Reisen und Abenteuer.)"). B i o - / b i b 1 i o g r a p h i s c h e A n g a b e n: Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895. - Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. L i t . : ADB 3, 595-600; DBA 161, 315-346; 1426, 190-191; EM 2, 1034-1036; LKJ 1, 218-219.

Camerarius, Joachim (1500-1574; Humanist, Philologe) Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind: Berthelt u.a. 1854, S. 48 ("A.G. Meißner nach Camerarius"). Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind: Berthelt u.a. 1888, S. 79 ("Camerarius"). Muff/Dammann II 1895, S. 86 ("Camerarius"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 20-21 ("Meißner nach Camerarius"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 216 ("August Gottlieb Meißner nach Camerarius"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann II 1895. - von Bredow u.a. II 1911. L i t.: ADB 720-724; DBA 175, 196-291; EM 2,1156-1158.

Campe, Joachim Heinrich (1746-1818; Pädagoge, Theologe, Sprachforscher) Dicke/Grubmüller, num. 408: Magen und Glieder: Harnisch 1838, S. 145-146 ("Campe"). Berthelt u.a. 1854, S. 4 ("J.H. Campe").

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Die Autoren der Textvorlagen

AaTh 1651: Whittington's Cat: Paldamus B II 1895, S. 38-39 ("Joachim Heinrich Campe"). Paldamus B II 1908, S. 113-115 ("Joachim Heinrich Campe"). Mot. B 521.3.2: Cackling geese spread alarm: Muff/Dammann II 1895, S. 121 ("Joachim Heinrich Campe"). Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there: Muttersprache 1912, S. 162-163 ("Campe"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann I 1895. - Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - Kippenberg C I 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein 11913. L i t . : ADB 3, 733-737; 5, 795; Brüggemann/Ewers 1982, 1221-1222; DBA 176, 122-187; LKJ 1,238-240.

Caspari, Karl Heinrich (1815-1861; Theologe) Dicke/Grubmüller, num. 408: Magen und Glieder: Bock III 1880, S. 51-52 ("Caspari"). [AaTh 921 A*:] Der aufrichtige Dieb: Paulsiek II 1913, S. 108-109 ("Von Heinrich Caspari (Geistliches und Weltliches)"). L i t.: ADB 4, 55; DBA 182,192.

Chamisso, Adelbert von (1781-1838; Dichter, Naturforscher) AaTh 701: Riesenspielzeug: Lüben/Nacke 1853, S. 138 ("Chamisso"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 182-183 ("Von Adalbert von Chamisso. Werke. Leipzig 1836-39"). - Kippenberg III 1885, S. 183-184 ("A. v. Chamisso"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 259-260 ("Adelbert von Chamisso"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 35 ("Adelbert von Chamisso"). - Kippenberg C II 1912, S. 150-151 ("Adelbert v. Chamisso"). - Kippenberg A III 1916, S. 132-133 ("Adelbert von Chamisso"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 186-187 ("Adelbert v. Chamisso"). AaTh 960 (KHM 115): The Sun Brings All to Light: Apel 1858, S. 57-58 ("A. v. Chamisso"). Lüben/Nacke 1861, S. 153-155 ("Chamisso"). - Bock III 1880, S. 29-30 ("Chamisso"). Dix/Kersten B II 1896, S. 47-48 ("Adelbert von Chamisso. Gedichte. Berlin. 1861. Weidmannsche Buchh. S. 256"). - Heider/Nohl II 1911, S. 85-86 ("Adelbert von Chamisso"). Mot. J 1545.4.1: The besieged women's dearest possession (Women of Weinsberg): Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 176-177 ("Adelbert v. Chamisso"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. - von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C II 1912 ("v. Chamisso, Adelbert, 1781-1838, war von Geburt ein Franzose, doch als Dichter ein echt deutscher Mann. Als Knabe war er mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen und hatte hier eine neue Heimat gefunden, die er lieb gewann. In seinen reiferen Jahren lebte und wirkte er in Berlin, wo er auch starb", S. 354). - Breidenstein I 1913. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916.

Colshorn, Theodor (1821-1896; Lehrer, Schriftsteller) AaTh 1579: Wolf, Ziege und Kohlkopf: Paldamus B II 1895, S. 80-81 ("Colshoms Lesebuch"). - Paldamus B II 1908, S. 73-74 ("Colshorns Lesebuch"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann 1 1895. L i t.: DBA 198,422-423; LKJ Suppl., 126-127.

Curtman(n), Wilhelm Jakob Georg (1802-1871; Schulpädagoge, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut: Bock II 1881, S. 109 ("Curtmann").

Die Autoren der Textvorlagen

305

Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch: Vgl. Bock III 1880, S. 13 (Curtmann"). - Vgl. Paldamus B I 1893, S. 11-12 ("Wilhelm Curtman"). - Muff/Dammann I 1895, S. 54 ("Wilhelm Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse: Muff/Dammann I 1895, S. 55 ("Wilhelm Curtman"). - Paulsiek 11913, S. 135 ("Von Georg Wilhelm Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 176: Fuchs und Bock im Brunnen: Rave/Schlette 1861, S. 132 ("Wilhelm Curtmann"). Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe: Paldamus B I 1893, S. 4-5 ("Wilhelm Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben: Paldamus B I 1908, S. 10 ("Wilhelm Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 299: Hund, Hahn und Fuchs: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 5-6 ("Curtmann"). - Heider/Nohl I 1911, S. 185-186 ("Wilhelm Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte: Berthelt u.a. 1854, S. 39-40 ("W.J.G. Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange: Muff/Dammann I 1895, S. ("Wilhelm Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn: Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 43 ("WJ.G. Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze: Bock III 1880, S. 8 ("Nach Curtmann"). - Muff/Dammann II 1895, S. 125-126 ("Wilhelm Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadlmaus und Feldmaus: Paldamus B I 1893, S. 81-82 ("Wilhelm Curtman"). - Paldamus B I 1908, S. 100-101 ("Wilhelm Curtman"). Dicke/Grubmüller, num. 650: Wolf und Zicklein I: Kindervater 1899, S. 74 ("Wilhelm Curtman"). - Miekley/Sühring [um 1910], S. 78 ("W. Curtmann"). - Zöller 1910, S. 84-85. HirtE 1913, S. 72 ("Wilhelm Curtmann"). AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert: Rave/Schlette 1861, S. 173174 ("Von Wilhelm Curtmann"). - Muff/Dammann II 1895, S. 4 8 ^ 9 ("Wilhelm Curtman"). Paldamus B II 1895, S. 40-41 ("Wilhelm Curtman"). - Paldamus B II 1908, S. 92-93 ("Wilhelm Curtman"). - Muttersprache 1912, S. 198 ("Wilhelm Curtman"). AaTh 202: Böcke auf der Brücke: Paldamus B I 1893, S. 123-124 ("Nach Curtmann"). Paldamus B 1 1908, S. 13-14 ("Nach Curtman"). Mot. J 1141.9: The guilty protests his innocence: Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 40-41 ("WJ.G. Curtman"). Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there: Bock II 1881, S. 10-11 ("Curtmann"). Mot. L 453: Mule carrying corn escapes while one carrying gold is robbed: Muff/Dammann II 1895, S. 171 ("Wilhelm Curtman"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann I 1895. - Muff/Dammann II 1895. - Vietor 1904. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - Kippenberg C I 1912. Muttersprache 1912. - Breidenstein I 1913. - Kippenberg A II 1918. L i t.: ADB 4,653-654; DBA 214, 337-352; LKJ 1, 281-282.

Dähnhardt, Oskar (1870-1915; Philologe, Lehrer, Volkskundler) Dicke/Grubmüller, num. 197: Fuchs und Krebs: Breidenstein I 1913, S. 105 ("Oskar Dähnhardt"). AaTh 565 (KHM 103): Wundermühle: Paldamus B I 1908, S. 152-153 ("Oskar Dähnhardt").

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Die Autoren der Textvorlagen

AaTh 653 (KHM 129): Die vier kunstreichen Brüder: Paldamus B II 1908, S. 173-175 ("Oskar Dähnhardt"). AaTh 1546: Besitz eines Goldklumpens vorgetäuscht: Kippenberg C II 1912, S. 120-121 ("Oskar Dähnhardt"). - Kippenberg A III 1916, S. 69-70 ("Oskar Dähnhardt"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : P a l d a m u s B I 1908. - Paldamus B II 1908. von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C II 1912. - Breidenstein I 1913. - Kippenberg A III 1916. L i t.: EM 3,215-217; LKJ 1,282-283. D i e s t e r w e g , Friedrich A d o l f (auch: A d o l f W i l h e l m ) ( 1 7 9 0 - 1 8 6 6 ; P ä d a g o g e ) AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes: Elditt 1850, S. 113 ("Diesterweg, Leseb."). L i t.: ADB 5, 150-153; DBA 235,412-421; LKJ 1,315. Dietrich Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube: Missalek 1909, S. 62 ("Dietrichs Lesebuch"). Dinter, Gustav Friedrich (auch: Christian Friedrich)

(1760-1831;

Theologe,

Schulrat, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen: Lindner u.a. 1827, vgl. S. 285-286 (2 Fassungen, 2.: "Dinter"). - Vgl. Rave/Schlette 1861, S. 120-121 ("Gustav Friedr. Dinter"). - Vgl. Bock II 1881, S. 19 ("Dinter"). - Vgl. Paldamus B I 1893, S. 45-46 ("Gustav Friedrich Dinter"). Vgl. Hirt E 1895, S. 42. - Vgl. Paldamus B I 1908, S. 75 ("Gustav Friedrich Dinter. (Als der Großvater die Großmutter nahm.)"). - Vgl. Paulsiek I 1913, S. 144-145 ("Von Gustav Friedrich Dinter"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Paldamus B I 1908. L i t.: ADB 5,243-245; DBA 240,152-177. Dittmar, G o t t l o b ( 1 8 3 9 - 1 8 9 1 ; Gymnasialdirektor, Schriftsteller)/ Dittmar, Heinrich (auch: Dittmer) ( 1 7 9 2 - 1 8 6 6 ; P ä d a g o g e , Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind: Kippenberg I 1885, S. 169-170 ("H. Dittmar"). - Miekley/Sühring [um 1910], S. 111-112 ("Heinrich Dittmar"). - Heider/Nohl I 1911, S. 127 ("Gottlob Dittmar"). - Kippenberg AB 11915, S. 165-166 ("Heinrich Dittmar"). Mot. J 1545.4.1: The besieged women's dearest possession (Women of Weinsberg): Bock III 1880, S. 103-104 ("Dithmar"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : (zu Heinrich Dittmar) Kippenberg C I 1912. Breidenstein II 1913. L i t.: (zu Gottlob Dittmar) DBA 242, 39; (zu Heinrich Dittmar) ADB 5, 266; DBA 242, 41; LKJ 1, 319-320. Drollinger, Karl Friedrich ( 1 6 8 8 - 1 7 4 2 ; Dichter, Archivar) AaTh 845: Der Alte und der Tod: Lindner u.a. 1827, S. 301 ("Drollinger"). L i t.: ADB 5,414-415; DBA 253, 329-335. E n g e l i e n , A u g u s t Karl H e r m a n n ( 1 8 3 2 - 1 9 0 3 ; Rektor) Mot. F 451.5.1.4: Dwarfs'gold: Bertheltu.a. 1888, S. 116-117 ("Aus Engelien").

Die Autoren der Textvorlagen

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B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann II 1895. - Vietor 1904. Breidenstein 11913. L i t . : DBA 284,318-319.

Falk, Johann Daniel (Johannes von der Ostsee) (geb. 1768 cnach anderen: 1770>, gest. 1826; Schriftsteller, Legationsrat) AaTh 1215: Asinus vulgi: Vetterlein I 1796, S. 308-320 ("Von J.D. Falk. S. Neue Blumenlese auf 1795. Leipz. S. 93"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. - Muff/Dammann I 1895. Paldamus B I 1908. - von Bredow u.a. I 1911. - Kippenberg C 11912. L i t.: ADB 6,549-551; DBA 306,298-351.

Franck, Sebastian (auch: Francus Wördensis) (1500-1542; Theologe) Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn: Preuß/Vetter 1849, S. 71 ("Sebastian Franke 1541"). - Wackernagel 1860, S. 13 ("Von Sebastian Franck"). Rave/Schlette 1861, S. 214 ("Sebastian Franck"). - Kippenberg C II 1912, S. 61 ("Joh. Seb. Frank"). - Paulsiek II 1913, S. 164 ("Von Sebastian Franck"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Kippenberg C II 1912. L i t.: ADB 7,214-219, 796; DBA 337,221-251; EM 5,48-55.

[Funk, Gottfried Benedikt (1734-1814; Pädagoge)] Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube: Iselin 1768, S. 18 ("kl. Beschäft. für Kinder"). Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger: Iselin 1768, S. 32-34 ("kl. Beschäft. für Kinder aus Gleim"), mit Umkehrgeschichte ("kl. Beschäft. für Kinder"). L i t.: ADB 8,201-202; DBA 362,91-95.

Gaal, Georg von (1783-1855; Bibliothekar, Schriftsteller, Folklorist) AaTh 665: Mann, der wie ein Vogel flog und wie ein Fisch schwamm: Rave/Schlette 1861, S. 323-328 ("Georg v. Gaal"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. L i t.: ADB 8, 286; DBA 364, 57-67; EM 5,623-625.

Geliert, Christian Fürchtegott (1715-1769; Philologe, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 157: Floh und Kamel: Veillodter 1797, S. 173 (Geliert"). - Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 283-284 ("Geliert"). AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier: Iselin 1768, S. 44-45 ("Geliert"). - Veillodter 1797, S. 168-169 ("Geliert"). Mot. N 886: Blind man carries lame man: Schütz/Semler III 1780, S. 274-275 ("Von Christian Fürchtegott Geliert"). - Vetterlein IV 1808, S. 64-65 ("Chn. F. Geliert"). - Lindner u.a. 1827, S. 212 ("Geliert"). - Apel 1858, S. 29 ("Geliert"). - Wackemagel 1860, S. 124 ("Von C.F. Geliert"). - Bock III 1880, S. 48 ("Geliert"). - Kippenberg III 1885, S. 39 ("Chr. F. Geliert"). - Berthelt u.a. 1888, S. 164 ("Geliert"). - Muff/Dammann II 1895, S. 118 ("Christian Fürchtegott Geliert"). - Paulsiek II 1913, S. 114 ("Von Christian Fürchtegott Geliert"). Mot. X 904: The teller reduces the size of his lie [Lügenbrücke]: Schütz/Semler V 1781, S. 305-306 ("Von Christian Fürchtegott Geliert"). - Vetterlein I 1796, S. 213-222 ("Aus Gellerts Fab. und Erzählungen 2. B."). - Apel 1858, S. 30-31 ("Geliert"). - Rave/Schlette 1861, S. 368-369 ("Christian Fürchtegott Geliert"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 172-173 ("Von Christian Fürchtegott Geliert. Fabeln und Erzählungen. Leipzig, 1748"). - Bock III 1880, S. 12-13

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Die Autoren der Textvorlagen

("Geliert"). - Kippenberg III 1885, S. 28-29 ("Chr. F. Geliert"). - Paldamus B II 1895, S. 111113 ("Christian Fürchtegott Geliert"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 107-108 ("Christian Fürchtegott Geliert. Sämtliche Schriften. Berlin und Leipzig. 1867. Hahnsche Verl. I. Bd. S. 157"). - Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 67-68 ("Chr. Fürchtegott Geliert"). Paldamus B II 1908, S. 89-90 ("Christian Fürchtegott Geliert"). - Kippenberg C II 1912, S. 44-45 ("Christian Fürchtegott Geliert"). - Kippenberg A III 1916, S. 45-46 ("Christian Fürchtegott Geliert"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 322-324 ("Chr. Fürchtegott Geliert"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n: Wolff 1861. - Muff/Dammann II 1895. Paldamus B II 1908. - Kippenberg C II 1912. - Kippenberg A III 1916. L i t . : ADB 8, 544-549; 45, 667; DBA 378, 64-91; 1429, 57-63; EM 5, 970-976; LKJ 1, 435-436.

Gellius, Aulus (2. Jh. n. Chr.; römischer Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte: Kippenberg III 1885, S. 65-67 ("Nach Gellius").

Gleim, Johann Wilhelm Ludwig (auch: Friedrich Wilhelm) (1719-1803; Hauslehrer, Jurist, Dichter) Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille: Berthelt u.a. 1854, S. 9 ("Gleim"). Rave/Schlette 1861, S. 372-373 ("Joh. Wilh. Ludw. Gleim"). - Bock II 1881, S. 55 ("Nach Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut: Iselin 1768, S. 50-51 ("Gleim"). Vetterlein I 1796, S. 110-116 ("Von F.W. Gleim"). - Paulsiek II 1913, S. 163-164 ("Von Ludwig Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd: Iselin 1768, S. 7-8 ("Gleim"). - Wilmsen 1799, S. 63-64 ("Gleim"). - Lindner u.a. 1827, S. 249 ("Gleim"). - Harnisch 1838, S. 274 ("Gleim"). - Apel 1858, S. 23 ("Gleim"). - Rave/Schlette 1861, S. 396 ("Joh. Wilh. Ludw. Gleim"). - Berthelt u.a. 1888, S. 82 ("Gleim"). - Paulsiek II 1913, S. 167 ("Von Ludwig Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 150: Fliege und Ameise: Vetterlein IV 1808, S. 68-70 ("J.W.L. Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe: Lindner u.a. 1827, S. 287 ("Gleim"). - Wolff 1835, S. 83 ("Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle: Veillodter 1797, S. 248-249 ("Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger: Iselin 1768, S. 32-34 ("kl. Beschäft. für Kinder aus Gleim"). - Schütz/Semler VII 1781, S. 275-276 ("Von Friedrich Wilhelm Gleim"). Veillodter 1797, S. 175-176 ("Gleim"). - Wilmsen 1799, S. 3-4 ("Gleim"). - Lindner u.a. 1827, S. 261 ("Gleim"). - Berthelt u.a. 1854, S. 42-43 ("Gleim"). - Apel 1858, S. 23-24 ("Gleim"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 164 ("Von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Werke. Halberstadt, 1811"). - Paldamus B I 1893, S. 37 ("J.W.L. Gleim"). - Paldamus B I 1908, S. 85 ("Johann Wilhelm Ludwig Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 386: Löwe und Geiß: Veillodter 1797, S. 229-230 ("Gleim"). Lindner u.a. 1827, S. 261-262 ("Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 450: Ochsen und Löwe: Vetterlein IV 1808, S. 72 ("J.W.L. Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn: Lindner u.a. 1827, S. 274 ("Gleim"). Dicke/Grubmüller, num. 606: Wolf und Böcklein: Veillodter 1797, S. 219-220 ("Gleim"). Wilmsen 1799, S. 71-72 ("Gleim"). - Lindner u.a. 1827, S. 263-264 ("Gleim").

Die Autoren der Textvorlagen

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Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I: Schütz/Semler VII 1781, S. 273-275 ("Von Friedrich Wilhelm Gleim"). AaTh 845: Der Alte und der Tod: Veillodter 1797, S. 164-165 ("Gleim"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 148-149 ("Ludwig Gleim. Sämtliche Werke. Herausg. von Wilhelm Körte. Halberstadt. 1811-13. Bureau f. Litt. u. Kunst. III. S. 313"). AaTh 1430: Luftschlösser: Schütz/Semler VII 1781, S. 272-273 ("Von Friedrich Wilhelm Gleim"). - Vetterlein I 1796, S. 252-262 ("Von Gleim"). - Veillodter 1797, S. 276-278 ("Gleim"). - Wilmsen 1799, S. 113-115 ("Gleim"). - Lindner u.a. 1827, S. 207-208 ("Gleim"). - Deutsches Lesebuch 1829, S. 304-305 ("Gleim"). - Oltrogge 1844, S. 280 ("Gleim"). - Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 92-93 ("Gleim"). - Quietmeyer 1855, S. 233 ("Gleim"). Mot. U 21.1: Hen complains that man eats her, but she eats ant: Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 277 ("Gleim"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B I 1908. - Kippenberg C II 1912. - Kippenberg A III 1916. L i t.: ADB 9, 228-233; DBA 396,220-255; EM 5, 1285-1287; LKJ 1,450.

Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832; Dichter, Jurist, Staatsminister) Dicke/Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf: Bach 1843, S. 110-114 ("Reinecke Fuchs. Erster Gesang", "Goethe"). AaTh 774 C: Hufeisenlegende: Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 96-97 ("Göthe"). Lüben/Nacke 1853, S. 150-151 ("Göthe"). - Apel 1858, S. 37-38 ("Goethe"). - Bock III 1880, S. 25 ("Goethe"). - Heider/Nohl II 1911, S. 53-54 ("Johann Wolfgang von Goethe"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895. - von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C II 1912. - Breidenstein I 1913. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916 ("v. Goethe, Johann Wolfgang, 1749-1832, war der Sohn des Kaiserlichen Rats Johann Kaspar Goethe in Frankfurt a.M. Hier verlebte er unter glücklichen Lebensverhältnissen eine frohe Jugendzeit. Durch den ernsten Vater und unter dem Einflüsse der heiteren, gemütvollen Mutter, der Frau Rat [...], wurden die reichen Anlagen des Knaben und die früh erwachte I ust an dichterischem Schaffen sorgfältig gepflegt und entwickelt. Später wurde Goethe Minister in Weimar und war hier der vertraute Freund des Herzogs Karl August", S. 235). L i t.: ADB 9,413-448q; DBA 403,188-326; EM 5,1340-1348; LKJ 1, 452-456.

Gotthold, Friedrich August (1778 -1858; Pädagoge) Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut: Lüben/Nacke 1853, S. 136-137 ("Gotthold"). Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm: Lüben/Nacke 1853, S. 135 ("Gotthold"). Dicke/Grubmüller, num. 641: Wolf und Schaf I: Lüben/Nacke 1853, S. 135-136 ("Gotthold"). L i t.: ADB 9,485-486; DBA 410, 154-158.

Grimm, Albert Ludwig (1786-1872; Pädagoge, Jugendschriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 24: Affe und Schildkröte: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 57-60 ("A.L. Grimm"). Dicke/Grubmüller, num. 29: Affe und Zimmermann: Kippenberg III 1885, S. 49-50 ("A.L. Grimm").

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Die Autoren der Textvorlagen

Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube: Apel 1858, S. 80 ("L. Grimm"). Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn: Rave/Schlette 1861, S. 345 ("Von Albert Ludwig Grimm"). - Paldamus B I 1893, S. 133-134 ("Albrecht Ludwig Grimm"). - Paldamus B I 1908, S. 124-125 ("Albrecht Ludwig Grimm"). Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Katze: Rave/Schlette 1861, S. 226 ("Von Albert Ludwig Grimm"). Dicke/Grubmüller, num. 385: Löwe und listiger Fuchs: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 74-77 ("A.L. Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 143-146 ("Von Albert Ludwig Grimm"). AaTh 56 D: Fox Asks Bird what She Does when Wind Blows: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 23-24 ("A.L. Grimm"). AaTh 202: Böcke auf der Brücke: Schönke 1840, S. 9-10 ("Aus A.L. Grimm's Fabelbibliothek"). - Oltrogge 1841, S. 287 ("Grimm's Fabelbibliothek"). - Oltrogge 1849, S. 300 ("Grimm's Fabelbibliothek"). - Preuß/Vetter 1849, S. 32-33 ("Grimm's Fabelbibliothek"). Schulz 1853, S. 110-111. - Berthelt u.a. 1854, S. 17 ("Grimm's Fabelbibliothek"). Heider/Nohl I 1911, S. 65-66 ("Albert Ludwig Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 254 ("Albert Grimm"). - Hirt E 1913, S. 69 ("Albert Ludwig Grimm"). AaTh 1416: Die neue Eva: Schönke 1840, S. 86-90 ("L. Grimm"). Mot. J 1791.12: Elephant frightened at agitated reflection of moon in water: Rave/Schlette 1861, S. 169-170 ("Von Albert Ludwig Grimm"). Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there: Kippenberg III 1885, S. 203-204 ("A.L. Grimm"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Paldamus B 1 1908. - Breidenstein 11913. L i t.: DBA 422,112-116; EM 6, 167-169; LKJ Suppl., 244-245.

Grimm, Jacob Ludwig Carl (1785-1863; Bibliothekar, Sprach- und Literaturwissenschaftler, Mitbegründer der Deutschen Philologie) und Grimm, Wilhelm Carl (1786-1859; Jurist, Bibliothekar, Literaturwissenschaftler, Mitbegründer der Deutschen Philologie) Dicke/Grubmüller, num. 66 (KHM 18): Bohne, Kohle und Strohhalm: Rave/Schlette 1861, S. 4-5 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Kippenberg I 1885, S. 154-155 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1893, S. 52-54 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann 1 1895, S. 8788 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 104-106 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 76. - Paldamus B I 1908, S. 141-143 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 20-21 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 235-236 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 249-251 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg AB 11915, S. 155-156 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Dicke/Grubmüller, num. 196 (KHM 75): Fuchs und Katze: Bock II 1881, S. 26 ("Grimm"). Berthelt u.a. 1888, S. 140-141 ("Grimm"). - Muff/Dammann I 1895, S. 72-73 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B II 1895, S. 20-21 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 19 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 301"). - Paldamus B II 1908, S. 139-140 ("Brüder Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 192 ("Brüder Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 38 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg A II 1918, S. 23 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Dicke/Grubmüller, num. 222 (KHM 73): Fuchs und vollgefressener Wolf: Lindner u.a. 1827, S. 267-269 ("Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 78-79 ("Brüder Grimm"). - Bock III 1880, S. 24-25 ("Grimm"). - Muff/Dammann II 1895, S. 65-66 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B II 1895, S. 9-11 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B II 1908, S. 137-138 ("Brüder Grimm"). - Vgl. Miekley/Sühring [um 1910], S. 88 ("Nach Grimm"; KHM 73 ). - von Bredow u.a. II

Die Autoren der Textvorlagen

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1911, S. 190-191 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 186-187 ("Gebrüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 255-257 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 192-194 ("Brüder Grimm"). - Paulsiek I 1913, S. 138-139 ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 168-170 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg A II 1918, S. 152-153 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Dicke/Grubmüller, num. 380 (KHM 72): Löwe, Bär und "Manntier": Elditt 1850, S. 133-134 ("Gebrüder Grimm"). - Quietmeyer 1855, S. 166-167 ("Grimm"). - Wackernagel 1860, S. 185-186 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 20-21 ("Brüder Grimm"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 13 ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - Kippenberg I 1885, S. 129-130 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann I 1895, S. 101-102 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B II 1895, S. 22-23 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 87-88 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 297"). - Paldamus B II 1908, S. 140-141 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 189 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 138-139 ("Brüder Grimm"). - Paulsiek II 1913, S. 154-155 ("Nach den Brüdern Grimm"). Dicke/Grubmüller, num. 424: Maus, Rabe, Schildkröte und Hirsch: Harnisch 1838, S. 106-110. - Quietmeyer 1855, S. 92-95 ("Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 109-111 ("Brüder Grimm"). - Bertheltu.a. 1888, S. 101-103. Dicke/Grubmüller, num. 655 (KHM 171): Zaunkönig und Adler: Muff/Dammann II 1895, S. 36-38 ("Nach Plutarch, den Brüdern Grimm und Adalbert Kuhn"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 198-200 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 192-193 ("Gebrüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 279-281 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 182-184 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg A II 1918, S. 183-184 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 15 (KHM 2): Gevatter stehen: Rave/Schlette 1861, S. 53-55 ("Brüder Grimm"). Muttersprache 1912, S. 206-209 ("Brüder Grimm"). AaTh 47 A (KHM 132): Fuchs (Bär) am Pferdeschwanz: Harnisch 1838, S. 147-148 ("Nach den Gebrüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 37 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann II 1895, S. 153-154 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 192-193 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 101 (KHM 48): Der alte Hund: Berthelt u.a. 1854, S. 49 ("Gebr. Grimm"). - Quietmeyer 1855, S. 13-14 ("Grimm"). - Apel 1858, S. 80-81 ("Gebr. Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 9-10 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg I 1885, S. 126-127 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1893, S. 60-61 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann I 1895, S. 138-139 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 33-36 (KHM 48, AaTh 101 + AaTh 103 + AaTh 104) ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 188"). - Paldamus B I 1908, S. 135-136 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 97-98 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 165-166 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 35-37 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg AB I 1915, S. 122-123 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 103 (KHM 48): The Wild Animals Hide from the Unfamiliar Animal: Dix/Kersten B I 1896, S. 33-36 (KHM 48, AaTh 101 + AaTh 103 + AaTh 104) ("Die Brüder Grimm. Kinderund Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 188"). AaTh 104 (KHM 48): The Cowardly Duelers: Dix/Kersten B I 1896, S. 33-36 (KHM 48, AaTh 101 + AaTh 103 + AaTh 104) ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 188"). AaTh 123 (KHM 5): Wolf und Geißlein: Rave/Schlette 1861, S. 30-32 ("Brüder Grimm"). Kippenberg I 1885, S. 57-59 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1893, S. 100-102 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann I 1895, S. 69-72 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S.

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Die Autoren der Textvorlagen

129-132 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 20"). - Paldamus B I 1908, S. 154-156 ("Brüder Grimm"). - Francke 1910, S. 102-105 ("Grimm"). - Frankfurter Fibel 1910, S. 82-86 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 181-183 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 4245 ("Gebrüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 166-168 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 28-31 ("Brüder Grimm"). - Paulsiek I 1913, S. 124-127 ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 262-265 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg AB 11915, S. 115-118 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 130 (KHM 27): The Animals in Night Quarters: Bone 1840, S. 149-151 ("Grimm"). Oltrogge 1841, S. 53-55 ("Von Grimm"). - Oltrogge 1849, S. 58-60 ("J. und W. Grimm (Kinder= und Hausmärchen)"). - Elditt 1850, S. 212-214 ("Grimm"). - Apel 1858, S. 103-105 ("Gebr. Grimm"). - Wackernagel 1860, S. 83-85 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 247-249 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg I 1885, S. 102-105 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 36-40 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 113"). - Vietor 1904, S. 114-127 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 214-217 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 200-203 ("Gebrüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 151-153 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 173-177 ("Brüder Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 276-279 ("Brüder Grimm"). - Paulsiek 11913, S. 121-124 ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 189-192 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg AB I 1915, S. 95-98 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 202: Böcke auf der Brücke: Bock I 1880, S. 91 ("Grimm"). - Bangert 1894, S. 89 ("Grimm"). - Muff/Dammann I 1895, S. 73 ("Brüder Grimm"). - Francke 1910, S. 81 ("Grimm"). AaTh 210 (KHM 10): Cock, Hen, Duck, Pin, and Needle on a Journey: Deutsches ABC= und Lesebuch II [um 1855], S. 16-20 ("Grimm's Märchen"). - Apel 1858, S. 106-107 ("Gebr. Grimm"). - von Bredow u.a. 11911, S. 86-88 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 212 (KHM 36): The Lying Goat: Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 27-35 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Grimm"). - Wackernagel 1860, S. 104-112 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 229-237 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Brüder Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 225-236 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Brüder Grimm"). AaTh 222 (KHM 102): War of Birds and Quadrupeds: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 47-49 ("Grimm"). - Quietmeyer 1855, S. 54-57 ("Grimm"). - Wackernagel 1860, S. 200-202 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 91-92 ("Brüder Grimm"). Kippenberg I 1885, S. 121-123 ("Brüder Grimm"). - Berthelt u.a. 1888, S. 73-75 ("Grimm"). - Muff/Dammann I 1895, S. 73-75 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B II 1895, S. 90-92 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 84-86 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 404"). - Paldamus B II 1908, S. 229-231 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 200-202 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 190-192 ("Gebrüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 188-189 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Paulsiek 11913, S. 142-144 ("Von den Brüdern Grimm"). - Kippenberg AB I 1915, S. 120-122 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 227 (KHM 86): Fuchs und Gänse: Paldamus B I 1893, S. 77-78 ("Brüder Grimm"). Paldamus B I 1908, S. 103 ("Brüder Grimm"). AaTh 250 A (KHM 172): Flunder: von Bredow u.a. II 1911, S. 194 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 285 (KHM 105 I): Kind und Schlange: Wackernagel 1860, S. 15-16 ("Von den Brüdern Grimm").

Die Autoren der Textvorlagen

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AaTh 326 (KHM 4): Fürchten lernen: Wackernagel 1860, S. 137-143 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Paldamus B II 1908, S. 184-192 ("Brüder Grimm"). AaTh 327 A (KHM 15): Hansel und Gretel: Muff/Dammann II 1895, S. 72-76 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 157-164 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Breidenstein 11913, S. 279-286 ("Brüder Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 251-259 ("Brüder Grimm"). AaTh 332 (KHM 44): GevaUer Tod: Rave/Schleue 1861, S. 365-367 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 70-72 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 333 (KHM 26): Rotkäppchen: Wackernagel 1860, S. 182-184 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 208-210 ("Brüder Grimm"). - Bock III 1880, S. 35-37 ("Gebr. Grimm"). - Kippenberg I 1885, S. 71-74 ("Grimm"). - Paldamus B I 1893, S. 120-122 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann I 1895, S. 66-69 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 55-58 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 109"). - Vogel 1904, S. 80-82 ("Grimm"). - Paldamus B I 1908, S. 157-159 ("Brüder Grimm"). - Stöwesand 1909, S. 74-76 ("Gebr. Grimm"). - Francke 1910, S. 99-102 ("Gebr. Grimm"). - Des Kindes Heimat 1910, S. 83-86 ("Märchen. - Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 148-151 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 21-24 ("Gebrüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 93-95 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 39-42 ("Brüder Grimm"). - Paulsiek I 1913, S. 115-118 ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 260-262 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg AB I 1915, S. 71-74 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 335 (KHM 177): Boten des Todes: Auras/Gnerlich 1850, S. 19-20 ("Grimm"). Quietmeyer 1855, S. 172-174 ("Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 215-217 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 147-148 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 609"). AaTh 402 (KHM 106): Maus als Braut: Rave/Schlette 1861, S. 134-137 ("Brüder Grimm"). AaTh 410 (KHM 50): Schlafende Schönheit: Harnisch 1838, S. 103-106 ("Nach den Gebrüdern Grimm"). - Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 64-67 ("Grimm"). - Elditt 1850, S. 201-203 ("Gebrüder Grimm"). - Oltrogge 1854, S. 318-320 ("Brüder Grimm. (Kinder= und Hausmärchen.)"). - Wackernagel 1860, S. 23-26 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 379-382 ("Brüder Grimm"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 29-31 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - Bock III 1880, S. 39-41 ("Gebr. Grimm"). - Kippenberg I 1885, S. 179-182 ("Brüder Grimm"). Muff/Dammann II 1895, S. 23-25 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B II 1895, S. 114-116 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 108-111 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 195"). - Paldamus B II 1908, S. 155-157 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 172-175 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 197-200 ("Gebrüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 198-200 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 30-34 ("Brüder Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 260-263 ("Brüder Grimm"). - Paulsiek II 1913, S. 123-126 ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 266-269 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg AB I 1915, S. 170-173 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 426 (KHM 161): Mädchen und Bär: Dix/Kersten B I 1896, S. 95-101 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 563"). - Heider/Nohl I 1911, S. 205-210 ("Gebrüder Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 286-292 ("Brüder Grimm"). - Paulsiek II 1913, S. 135-140 ("Von den Brüdern Grimm"). AaTh 431 (KHM 169): Haus im Walde: von Bredow u.a. I 1911, S. 186-190 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 56-61 ("Brüder Grimm").

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Die Autoren der Textvorlagen

AaTh 440 (KHM 1): Froschkönig: Hopf/Paulsiek 1873, S. 17-19 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). AaTh 451 (KHM 25; KHM 49): Mädchen sucht seine Brüder: Oltrogge 1854, S. 322-325 (KHM 49) ("Brüder Grimm. (Kinder= und Hausmärchen.)"). - Muff/Dammann I 1895, S. 143-145 (KHM 25) ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 208-210 (KHM 25) ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Kippenberg C II 1912, S. 91-93 (KHM 25) ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Paulsiek I 1913, S. 118-120 (KHM 25) ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 210-212 (KHM 25) ("Brüder Grimm"). Kippenberg A II 1918, S. 204-206 (KHM 25) ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 480 (KHM 24): Das gute und das schlechte Mädchen: Schönke 1840, S. 176-179 ("Gebr. Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 124-126 ("Brüder Grimm"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 1921 ("Aus Hessen und Westfalen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - Bock III 1880, S. 37-39 ("Gebr. Grimm"). - Kippenberg I 1885, S. 137139 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann I 1895, S. 122-124 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 104-107 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 104"). - Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 104-106 ("Nach Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 175-178 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 53-56 ("Gebrüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 213-215 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 166-168 ("Brüder Grimm"). - Paulsiek II 1913, S. 126-128 ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 269-272 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg AB I 1915, S. 131-134 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 500 (KHM 55): Name des Unholds: Paldamus B I 1893, S. 124-127 ("Brüder Grimm"). Paldamus B I 1908, S. 159-162 ("Brüder Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 24-27 ("Brüder Grimm"). AaTh 503 (KHM 182): Gaben des kleinen Volkes: Oltrogge 1854, S. 315-318 ("Brüder Grimm. (Irische Elfenmärchen)"). AaTh 510 A (KHM 21): Cinderella: Oltrogge 1841, S. 55-60 ("Grimm"). - Oltrogge 1849, S. 60-65 ("Grimm"). - Berthelt u.a. 1888, S. 154-159 ("Grimm"). - Paldamus B II 1908, S. 161167 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 166-172 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Kippenberg C II 1912, S. 93-98 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 10-17 ("Brüder Grimm"). - Paulsiek II 1913, S. 128-134 ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 272-279 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg A II 1918, S. 195-199 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 510 B (KHM 65): The Dress of Gold, of Silver, and of Stars: Bach 1843, S. 271-275 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 513 A (KHM 71): Sechse kommen durch die Welt: Wackemagel 1860, S. 41-44 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 165-169 ("Brüder Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 63-67 ("Brüder Grimm"). AaTh 533 (KHM 89): Der sprechende Pferdekopf: von Bredow u.a. III 1911, S. 61-66 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 551 (KHM 97): Wasser des Lebens: Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 71-77 ("Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 336-341 ("Brüder Grimm"). AaTh 554: The Grateful Animals: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 31-34 (KHM 17, AaTh 673 + AaTh 554) ("Grimm"). - Wackernagel 1860, S. 160-162 (KHM 17, AaTh 673 + AaTh 554) ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Paldamus B II 1908, S. 192-195 ("Brüder Grimm"). AaTh 555 (KHM 19): Fischer und seine Frau: Muff/Dammann II 1895, S. 95-99 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 51-57 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 77"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 238245 ("Jakob und Wilhelm Grimm").

Die Autoren der Textvorlagen

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AaTh 563 (KHM 36): Tischleindeckdich: Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 27-35 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Grimm"). - Wackernagel 1860, S. 104-112 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 229-237 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Brüder Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 225-236 (AaTh 212 + AaTh 563) ("Brüder Grimm"). AaTh 565 (KHM 103): Wundermühle: Rave/Schlette 1861, S. 4 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1893, S. 28 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann I 1895, S. 3 9 ^ 0 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 21-22 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 406"). - Paldamus B I 1908, S. 153 ("Brüder Grimm"). - Stöwesand 1909, S. 70-71 ("Grimm"). - Francke 1910, S. 71 ("Gebr. Grimm"). - Frankfurter Fibel 1910, S. 79 ("Brüder Grimm"). - Des Kindes Heimat 1910, S. 81-82 ("Märchen. - Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 36-37 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 30 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Breidenstein I 1913, S. 14 ("Brüder Grimm"). - Hirt E 1913, S. 73 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 566: Fortunatus: Harnisch 1838, S. 153-159 ("Nach den Gebrüdern Grimm"). AaTh 590 (KHM 121): Die treulose Mutter: Bach 1843, S. 275-279 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 654 (KHM 124): Die behenden Brüder: Bone 1840, S. 71-72 ("Nach Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 181-183 ("Brüder Grimm"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 14-15 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). Kippenberg I 1885, S. 112-114 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1893, S. 63-64 ("Brüder Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 96-98 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1908, S. 140-141 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 162-163 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 18-20 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg AB I 1915, S. 110-112 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 673 (KHM 17): The White Serpent s Flesh: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 31-34 (AaTh 673 + AaTh 554) ("Grimm"). - Wackernagel 1860, S. 160-162 (AaTh 673 + AaTh 554) ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). AaTh 676 (KHM 142): Open Sesame: Paldamus B II 1895, S. 195-197 ("Brüder Grimm"). Paldamus B II 1908, S. 153-154 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg A II 1918, S. 137-138 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 700 (KHM 37, KHM 45): Däumling: Apel 1858, S. 107-111 (KHM 37) ("Grimm"). Wackernagel 1860, S. 211-215 (KHM 37) ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). Rave/Schlette 1861, S. 272-276 (KHM 37) ("Brüder Grimm"). - Paldamus B II 1895, S. 147151 (KHM 45) ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 73-76 (KHM 45) ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 173"). - Paldamus B II 1908, S. 147-151 (KHM 45) ("Brüder Grimm"). AaTh 701: Riesenspielzeug: Ollrogge 1844, S. 42 ("Brüder Grimm"). - Lüben/Nacke 1853, S. 138 ("Grimm"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 38-39 ("Aus dem Elsaß") ("Von den Brüdern Grimm. Deutsche Sagen. Berlin, 1816"). - Bock III 1880, S. 100-101 ("Gebr. Grimm"). Dix/Kersten B II 1896, S. 109 ("Die Brüder Grimm. Deutsche Sagen. Berlin. 1816-18. Nicolaische Buchh. I. S. 24"). - Lesebuch für Volksschulen 11914, S. 141 ("Brüder Grimm"). AaTh 707 (KHM 96): Die drei goldenen Söhne: von Bredow u.a. III 1911, S. 245-248 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 709 (KHM 53): Schneewittchen: Oltrogge 1841, S. 60-66 ("Grimm (Kinder= und Hausmärchen.)"). - Oltrogge 1849, S. 65-70 ("Grimm"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 24-29 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). Muff/Dammann II 1895, S. 136-142 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 182188 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 257-264 ("Brüder Jakob und

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Die Autoren der Textvorlagen

Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 246-254 ("Brüder Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 264-271 ("Brüder Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 280-288 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg A II 1918, S. 155-162 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 710 (KHM 3): Marienkind: von Bredow u.a. I 1911, S. 29-34 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 720 (KHM 47): Totenvogel: von Bredow u.a. III 1911, S. 248-256 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 726: Die drei Alten: Oltrogge 1844, S. 44 ("J. und W. Grimm"). AaTh 750 A (KHM 87): The Wishes: Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 1-4 ("Grimm"). Berthelt u.a. 1854, S. 91-93 ("Nach Grimm"). - Quietmeyer 1855, S. 193-197 ("Nach Grimm"). - Apel 1858, S. 111-113 ("Gebr. Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 146-148 ("Brüder Grimm"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 21-23 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - Bock III 1880, S. 48-51 ("Gebr. Grimm"). - Kippenberg I 1885, S. 175-178 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 80-83 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 335"). - Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 98-101 ("Nach Grimm"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 29-32 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 66-70 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 70-74 ("Brüder Grimm"). - Breidenstein II 1913, S. 110-113 ("Brüder Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 188-191 ("Brüder Grimm"). AaTh 756 A (KHM 206): Der selbstgerechte Eremit: Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 94-96 ("Grimm"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 145-146 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 698"). AaTh 769 (KHM 109): Tränenkrüglein: Dix/Kersten B I 1896, S. 8-9 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 431"). AaTh 780 (KHM 28): Singender Knochen: Oltrogge 1854, S. 321-322 ("Brüder Grimm. (Kinder= und Hausmärchen.)"). - Apel 1858, S. 105-106 ("Gebr. Grimm"). AaTh 801 (KHM 178): Meister Pfriem: Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 234-238 ("Brüder Grimm"). AaTh 850 (KHM 114): The Birthmarks of the Princess: Paldamus B I 1893, S. 137-139 (AaTh 850 + AaTh 1061) ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1908, S. 162-165 (AaTh 850 + AaTh 1061) ("Brüder Grimm"). AaTh 922 (KHM 152): Kaiser und Abt: Harnisch 1838, S. 137 ("Gebrüder Grimm"). Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 9 ("Grimm"). - Elditt 1850, S. 114-115 ("Brüder Grimm"). Berthelt u.a. 1854, S. 133 ("Gebr. Grimm"). - Wackemagel 1860, S. 1-2 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 198-199 ("Brüder Grimm"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 14 ("Aus Baiern") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - Bock III 1880, S. 6-7 ("Grimm"). - Kippenberg III 1885, S. 64-65 ("Brüder Grimm"). - Berthelt u.a. 1888, S. 91 ("Grimm"). - Muff/Dammann I 1895, S. 99100 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B II 1895, S. 77 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 55 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 554"). - Paldamus B II 1908, S. 81-82 ("Brüder Grimm"). AaTh 960 (KHM 115): The Sun Brings All to Light: Deutsches ABC= und Lesebuch I [um 1850], S. 18-20 ("Grimm's Märchen"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 46-47 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 453"). AaTh 980 A-B (KHM 78): Großvater und Enkel: Berthelt u.a. 1854, S. 20 (AaTh 980 B) ("J. u. W. Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 32-33 (AaTh 980 B) ("Die Brüder Grimm. Kinderund Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 308"). -

Die Autoren der Textvorlagen

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Heider/Nohl II 1911, S. 18-19 (AaTh 980 B) ("Brüder Grimm. (Kinder- und Hausmärchen.)"). AaTh 1061 (KHM 114): Biüng the Stone: Paldamus B I 1893, S. 137-139 (AaTh 850 + AaTh 1061) ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1908, S. 162-165 (AaTh 850 + AaTh 1061) ("Brüder Grimm"). AaTh 1074 (KHM 187): Race Won by Deception: Relative Helpers: Oltrogge 1854, S. 325-328 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 235-238 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Paulsiek 11913, S. 132-134 ("Nach den Brüdern Grimm"). AaTh 1231 (KHM 119): Sieben Schwaben: Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 215-218 ("Brüder Grimm"). AaTh 1415 (KHM 83): Hans im Glück: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 116-120 ("Grimm"). Wackernagel 1860, S. 59-63 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 254-258 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg I 1885, S. 19-23 ("Brüder Grimm"). - Berthelt u.a. 1888, S. 31-35 ("Grimm"). - Muff/Dammann II 1895, S. 87-91 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 93-97 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 324"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 64-69 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 210-214 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 57-62 ("Gebrüder Grimm"). Kippenberg C II 1912, S. 87-91 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 93-100 ("Brüder Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 250-254 ("Brüder Grimm"). Paulsiek I 1913, S. 102-106 ("Von den Brüdern Grimm"). - Kippenberg A II 1918, S. 144148 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). AaTh 1416: Die neue Eva: Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 88-91 ("Brüder Grimm"). AaTh 1640 (KHM 20): Tapferes Schneiderlein: Muttersprache 1912, S. 127-135 ("Brüder Grimm"). AaTh 1641 (KHM 98): Doktor Allwissend: Wackernagel 1860, S. 8-9 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 100-101 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 58-59 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Gr. Ausg. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 389"). - Heider/Nohl II 1911, S. 76-78 ("Brüder Grimm. (Kinderund Hausmärchen.)"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 251-253 ("Brüder Grimm"). AaTh 1689 A (KHM 146): Raparius: Elditt 1850, S. 150-151 ("Grimm"). - Quietmeyer 1855, S. 64-65 ("Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 172-173 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1893, S. 51-52 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann II 1895, S. 53-54 ("Brüder Grimm"). Dix/Kersten B I 1896, S. 87-88 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 545"). - Paldamus B I 1908, S. 139-140 ("Brüder Grimm"). AaTh 1741 (KHM 77): Priesters Gäste: Rave/Schlette 1861, S. 388-389 ("Brüder Grimm"). AaTh 2021 A + AaTh 2021 (KHM 80): The Cock and the Hen: Frankfurter Fibel 1910, S. 110112 ("Brüder Grimm"). AaTh 2039 (KHM 184): Hufnagel: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 54-55 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 117 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). Paulsiek I 1913, S. 106-107 ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 46-47 ("Brüder Grimm"). Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin): Kippenberg III 1885, S. 198-199 ("Brüder Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 276-277 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl II 1911, S. 131-132 ("Brüder Grimm. (Deutsche Sagen.)"). - Kippenberg C II 1912, S. 147-148 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Muttersprache 1912, S. 87-88 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg A III 1916, S. 144-145 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 233-234 ("Brüder Grimm").

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Mot. F 405.11 (KHM 39 I): House spirit leaves when gift of clothing is left for it: Bone 1840, S. 151-153 ("Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 112-113 ("Brüder Grimm"). - Hopf/Paulsiek 1873, S. 15-16 ("Aus Hessen") ("Von den Brüdern Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Göttingen, 1857"). - Paldamus B I 1893, S. 147-149 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann II 1895, S. 117-118 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 76-78 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 160"). - Vietor 1904, S. 108-115 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B I 1908, S. 165-166 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. 11911, S. 56-57 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl I 1911, S. 203-204 ("Gebrüder Grimm"). - Breidenstein I 1913, S. 16-17 (Brüder Grimm"). Hirt E 1913, S. 75-76 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Kippenberg A II 1918, S. 139-140 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). Mot. F 451.5.1.4: Dwarfs' gold: Frankfurter Fibel 1910, S. 75-76 ("Brüder Grimm"). Mot. K 171.2: Deceptive grain division: the corn and the chaff: Vgl. Rave/Schlette 1861, S. 219 (Mot. K 171.2 + AaTh 103) ("Brüder Grimm"). KHM 153: Die Sterntaler: Hämisch 1838, S. 91 ("Nach den Gebrüdern Grimm"). - Quietmeyer 1855, S. 42-43 ("Grimm"). - Wackernagel 1860, S. 33-34 ("Märchen, von den Brüdern Grimm"). - Rave/Schlette 1861, S. 3 ("Brüder Grimm"). - Bock II1881, S. 98-99 ("Grimm"). - Stehmann 1884, S. 151-152 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Kippenberg I 1885, S. 161 ("Brüder Grimm"). - Muff/Dammann II 1895, S. 12 ("Brüder Grimm"). - Paldamus B II 1895, S. 12-13 ("Brüder Grimm"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 115-116 ("Die Brüder Grimm. Kinder- und Hausmärchen. Grosse Ausgabe. 21. Aufl. Berlin. 1886. Wilhelm Hertz. S. 355"). - Vogel 1904, S. 51 ("Grimm"). - Paldamus B II 1908, S. 151-152 ("Brüder Grimm"). Francke 1910, S. 114-115 ("Gebr. Grimm"). - Frankfurter Fibel 1910, S. 102 ("Brüder Grimm"). - Des Kindes Heimat 1910, S. 77-78 ("Märchen. - Brüder Grimm"). - Niederdeutsche Fibel [1910], S. 63-64 ("Brüder Grimm"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 38 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Heider/Nohl 11911, S. 33-34 ("Gebrüder Grimm"). - Kippenberg C I 1912, S. 43 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). - Hirt E 1913, S. 73-74 ("Jakob und Wilhelm Grimm"). - Paulsiek I 1913, S. 127 ("Von den Brüdern Grimm"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 259 ("Brüder Grimm"). - Kippenberg AB I 1915, S. 160-161 ("Brüder Jakob und Wilhelm Grimm"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann I 1895. - Muff/Dammann II 1895. - Vietor 1904. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C I 1912 ("Grimm, Brüder, Jakob und Wilhelm. 1785-1863. 1786-1859. Ihr Vater war Amtmann zu Hanau. Er starb früh, und so kamen sie nach Kassel, wo sie erzogen wurden. An schulfreien Nachmittagen war es ihr größtes Vergnügen, nach einem benachbarten Dorfe zu wandern, um sich von einer hessischen Bauersfrau alte deutsche Märchen erzählen zu lassen. Die schönsten davon haben sie aufgeschrieben und andere dazu gesucht und gefunden. Mehr als zweihundert dieser Märchen haben sie uns in dem Buch 'Kinder- und Hausmärchen' erhalten. Später sammelten sie auch eine große Anzahl von Sagen aus den verschiedenen Gegenden unseres Vaterlandes. Beide Brüder hielten lebenslang in Freud und Leid treu zusammen", S. 355-356). - Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein I 1913. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. - Kippenberg A II 1918. L i t.: (zu Jacob Grimm) ADB 9, 678-688; DBA 422, 218-259; EM 6, 171-186; (zu Wilhelm Grimm) ADB 9,690-695; DBA 423,169-199; EM 6, 186-195; (zu beiden) LKJ 1,465-467. Grimm, Wilhelm (zur Person -> Grimm, Jacob und Wilhelm) AaTh 801 (KHM 178): Meister Pfriem: Oltrogge 1844, S. 61-63 ("W. Grimm"). Dicke/Grubmüller, num. 355: Krähe und ihre Kinder: Hopf/Paulsiek 1873, S. 12-13 ("Von Wilhelm Grimm. Thierfabeln bei den Meistersängern. Aus den Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Berlin, 1855").

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Gurke, Karl Gottfried Ludwig (auch: Gottfried) (geb. 1825; Lehrer) Dicke/Grubmüller, num. 95: Geplagter Esel: Bock II 1881, S. 110 ("Gurke"). L i t . : DBA 440, 71.

Hagedom, Friedrich von (1708-1754; Dichter, Sekretär, Jurist) Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille: Schütz/Semler III 1780, S. 283 ("Von Friedrich von Hagedorn"). Dicke/Grubmüller, num. 107: Esel und zwei Gesellen: Vgl. Vetterlein I 1796, S. 16-19 (S. Hagedorns Fabeln, 1. B."). - Vgl. Wilmsen 1799, S. 36 ("von Hagedom"). Dicke/Grubmüller, num. 154: Fliege, Löwe und Spinne: Vetterlein I 1796, S. 5-15 ("Aus Hagedorns Fabeln, 1. B."). Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn: Schütz/Semler III 1780, S. 285 ("Von Friedrich von Hagedorn"). - Vetterlein I 1796, S. 1-4 ("S. Hagedorns Fabeln, 2. B."). - Wilmsen 1799, S. 138-139 ("Hagedorn"). - Deutsches Lesebuch 1829, S. 298 ("v. Hagedorn"). - Lüben/Nacke 1853, S. 130 ("Friedr. v. Hagedorn"). Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe: Schütz/Semler III 1780, S. 284-285 ("Von Friedrich von Hagedorn"). - Wilmsen 1799, S. 116-118 ("Hagedorn"). - Lindner u.a. 1827, S. 289 ("Hagedorn"). Dicke/Grubmüller, num. 211: Fuchs ohne Schwanz: Vetterlein I 1796, S. 27-33 ("Aus Hagedorns Fabeln, 1 B."). Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle: Lindner u.a. 1827, S. 239 ("Hagedom"). Rave/Schlette 1861, S. 133 ("Friedr. v. Hagedom"). - Heider/Nohl II 1911, S. 103 ("Friedrich von Hagedom"). - Paulsiek II 1913, S. 161 ("Von Friedrich von Hagedom"). Dicke/Grubmüller, num. 255: Gelehrter Hase und Löwe: Vgl. Vetterlein IV 1808, S. 63-64 ("F. v. Hagedom"). Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange: Schütz/Semler III 1780, S. 282 ("Von Friedrich von Hagedorn"). Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I: Schütz/Semler III 1780, S. 281-282 ("Von Friedrich von Hagedom"). - Sulzer/Meierotto II 1780, S. 276-277 ("von Hagedom"). Dicke/Grubmüller, num. 633: Wolf und Menschenbild: Vetterlein I 1796, S. 21-26 ("Von Hagedom; Fab. 1. B."). AaTh 1293*: Learn to Swim: Schütz/Semler III 1780, S. 282 ("Von Friedrich von Hagedom"). Mot. K 2131.1: Cat brings suspicion belween eagle and sow: Sulzer/Meierotto III 1781, S. 154157 ("von Hagedom"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Kippenberg C II 1912. L i t.: ADB 10, 325-327; DBA 457,126-164.

Halem, Gerhard Anton von (1752-1819; Jurist, Schriftsteller; Pseud.: Visurgin) Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus: Lindner u.a. 1827, S. 254-255 ("v. Halem"). L i t . : ADB 10,407-409; DBA 463,87-115; 1309,208; 1429,268.

Haller, Albrecht von (nach anderen: Albert von) (1708-1777; Dichter, Arzt, Botaniker, Staatsmann) Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben: Iselin 1768, S. 31 ("Haller"). - Hämisch 1838, S. 268 ("v. Haller"). - Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 27 ("Haller").

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Die Autoren der Textvorlagen

B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t.: ADB 10,420-429; DBA 464,25-309.

Hanspeter, M. Mot. K 2112: Woman slandered as adulteress (prostitute): Paulsiek II 1913, S. 140-142 ("Von M. Hanspeter (Rhein. Lesebuch II)").

Harnisch, Wilhelm (1787-1864; Lehrer, PfaiTer) AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit: Preuß/Vetter 1849, S. 74-76 ("Harnisch erstes Sprachbuch"). - Muff/Dammann I 1895, S. 103-104 ("Wilhelm Harnisch"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 151-153 ("Wilhelm Harnisch").- Kippenberg C I 1912, S. 292-293 ("Volkssage. (Erzählt von Wilhelm Harnisch.)"). B i o - / b i b 1 i o g r a p h i s c h e A n g ä b e n: Muff/Dammann I 1895. - Muff/Dammann II 1895. L i t.: ADB 10,614-616; DBA 475,169-173.

Hebel, Johann Peter (1760-1826; Theologe, Lehrer, Schriftsteller) AaTh 750 A (KHM 87): The Wishes: Schönke 1840, S. 182-185 ("J.P. Hebel"). - Oltrogge 1841, S. 66-68 ("Hebel"). - Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 134-136 ("Hebel"). - Oltrogge 1849, S. 70-72 ("Hebel"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 244-246 ("Joh. Peter Hebel"). AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes: Berthelt u.a. 1854, S. 82 ("Hebel"). Quietmeyer 1855, S. 295 ("Hebel"). - Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 73-74 ("Joh. Peter Hebel"). AaTh 980 A-B (KHM 78): Großvater und Enkel: Dix/Kersten B I 1896, S. 9-10 (AaTh 921 A + AaTh 980 A) ("Joh. Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche Hofb. II. S. 8."). AaTh 1215: Asinus vulgi: Deutsches Lesebuch 1829, S. 59-60 ("Hebel"). - Rave/Schlette 1861, S. 151-152 ("Johann Peter Hebel"). - Bock II 1881, S. 110 ("Hebel"). - Kippenberg III 1885, S. 49 ("J.P. Hebel"). - Berthelt u.a. 1888, S. 81 ("Hebel"). - Muff/Dammann II 1895, S. 111 ("Johann Peter Hebel"). - Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 72 ("Joh. Peter Hebel"). Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 23-24 ("Johann Peter Hebel"). - Kippenberg C II 1912, S. 45 ("Johann Peter Hebel"). - Breidenstein II 1913, S. 25-26 ("Johann Peter Hebel"). - Paulsiek II 1913, S. 111-112 ("Von Johann Peter Hebel"). - Kippenberg A III 1916, S. 49 ("Johann Peter Hebel"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 366 ("Joh. Peter Hebel"). AaTh 1700: "Kann nicht verstehen!": Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 37-39 ("Hebel"). - Elditt 1850, S. 220-222 ("Hebel"). - Apel 1858, S. 129-131 ("Hebel"). - Wackernagel 1860, S. 4547 ("Von J.P. Hebel"). - Lüben/Nacke 1861, S. 165-167 ("Hebel"). - Bock III 1880, S. 44-45 ("Hebel"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 74-76 ("Johann Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche Hofbuchh. II. S. 90"). - Heider/Nohl II 1911, S. 64-66 ("Johann Peter Hebel. Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes.)"). AaTh 1833 C: "Where Was Christ when he Was neither in Heaven nor on Earth?" Lüben/Nacke 1861, S. 216 ("Hebel"). Mot. J 1172.1: Not the same purse as was lost: Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 70-71 ("Hebel"). - Preuß/Vetter 1849, S. 144-145 ("Hebel"). - Elditt 1850, S. 102-103 ("Hebel"). Apel 1858, S. 127 ("Hebel"). - Rave/Schlette 1861, S. 318-319 ("Johann Peter Hebel"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 3-4 ("Von Johann Peter Hebel. Werke. Karlsruhe, 1847"). - Bock III 1880, S. 45-46 ("Hebel"). - Kippenberg III 1885, S. 40-41 ("J.P. Hebel"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 103-104 ("Joh. Peter Hebel. Werke. Ausg. in 3 Bdn. Karlsruhe. 1853. Müllersche

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Hofb. II. S. 12"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 141-142 ("Johann Peter Hebel"). - Kippenberg C 11912, S. 273 ("Johann Peter Hebel"). - Breidenstein II 1913, S. 35-36 ("Johann Peter Hebel"). - Kippenberg A III 1916, S. 46-47 ("Johann Peter Hebel"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 355-356 ("Joh. Peter Hebel"). Mot. J 1337: Beggar Claims to be emperor's brother: Kippenberg C II 1912, S. 53-54 ("Johann Peter Hebel"). - Kippenberg A III 1916, S. 40-41 ("Johann Peter Hebel"). Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there: Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 246 ("Johann Peter Hebel"). B i o / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. II 1911. - von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C I 1912. - Kippenberg C II 1912 ("Hebel, Johann Peter, 1760-1826, stammte aus einer armen Weberfamilie in Basel, die im Winter in einem kleinen badischen Dorfe am Schwarzwald wohnte. In seinem zweiten Lebensjahre verlor er den Vater, und seine fromme, treue Mutter starb, als er erst zwölf Jahre alt war. Da nahmen sich edle Menschen des begabten, fleißigen Knaben an und sorgten für seine Ausbildung. Er übte später eine reichgesegnete Tätigkeit als Lehrer und Pfarrer in mehreren Städten Badens aus und war zuletzt Kirchenrat in Karlsruhe. Seine schlichten, gemütvollen Erzählungen hat er im 'Schatzkästlein', einem noch heute beliebten Familienbuche, gesammelt", S. 356). - Muttersprache 1912. Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. - Kippenberg A II 1918. L i t.: ADB 11, 188-195; DBA 490, 345-489; EM 6,634-640; LKJ 1, 528-529.

Heinemann, Heinrich Ernst Ludwig Ferdinand von (1818-1881; Theologe, Hauslehrer, Gymnasialdirektor) Mot. A 2431.2.1: Why cuckoo has no nest: Bangert 1894, S. 100 ("L. Heinemann"). L i t.: ADB 50, 142-143; DBA 499,282-284.

Herder, Johann Gottfried von (1744-1803; Theologe, Pädagoge, Literaturtheoretiker, Dichter) Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle: Kippenberg III 1885, S. 45 ("Herder und Liebeskind. (Palmblätter.)"). - Kippenberg C II 1912, S. 43 ("Gottfried Herder und August Liebeskind"). - Kippenberg A III 1916, S. 49 ("Gottfried Herder und A. Liebeskind. (Palmblätter.)"). Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind: Lüben/Nacke 1861, S. 131-132 ("Herder"). Paldamus B 1 1893, S. 39-40 ("Johann Gottfried von Herder"). AaTh 928: Bäume für die nächste Generation: Kippenberg C II 1912, S. 59-60 ("Gottfried Herder und August Liebeskind"). - Breidenstein II 1913, S. 85-86 ("Gottfried Herder"). Kippenberg A III 1916, S. 38 ("Gottfried Herder und A. Liebeskind"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Paldamus B II 1908. - Kippenberg C II 1912. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. L i t.: ADB 12, 55-100; 12, 796; Brüggemann/Ewers 1982, 1229; DBA 477, 240-243; 518,471; 518, 78-113; EM 6,832-841; LKJ 1, 539-541.

Hey, Johann Wilhelm (1789-1854; Hauslehrer, Pfarrer, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn: Paldamus B II 1895, S. 15-16 ("Wilhelm Hey"). Dicke/Grubmüller, num. 295: Hund und Dieb: Bangert 1894, S. 87 ("W. Hey"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann I 1895. - Muff/Dammann II 1895. - Vietor 1904. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. I 1911. -

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von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C I 1912 ("Hey, Wilhelm, 1789-1854, war Pfarrer im schönen Thüringerlande. Als er erst drei Jahre alt war, starb seine Mutter, und seine Jugendzeit war oft recht traurig. Schon als Schüler mußte er jüngeren Kindern Unterricht geben, um etwas zu verdienen, und als er endlich Pfarrer war, zerstörte eine Feuersbrunst sein Haus und fast das ganze Dorf. Er verlor aber nicht den Mut und vertraute immer auf Gott; in seinen Liedern sagt er es so oft, daß Gott uns nie verläßt, daß er, der die Sterne gezählt hat und auch das kleinste Mädchen behütet, alle seine Kinder kennt und lieb hat. Er hatte große Freude an der Natur und liebte besonders die Tiere, von denen er den Kindern gern in hübschen Versen erzählte, wie von der Lerche und dem Wandersmann, von dem schwarzen Bettelmann, vom Möpschen und Spitzchen. Seine zwei Büchlein, von denen jedes 'Fünfzig Fabeln für Kinder' und hübsche Bilder dazu enthält, sind allen Kindern lieb", S. 299-300). - Kippenberg C II 1912. - Breidenstein I 1913. - Kippenberg A II 1918 (Kurzbiographie ähnlich Kippenberg C I 1912, doch mit dem Zusatz: "In Gotha verkehrte er sehr gern mit den Kindern einer befreundeten Familie, und es war sein größtes Vergnügen, ihnen kleine Verse zu dichten, die sie auswendig lernten und dem Großvater aufsagten. Ein junger Freund, der Maler Otto Speckter aus Hamburg, zeichnete zu diesen Geschichten hübsche Bilder, und so sind die '50 Hey-Speckterschen Fabeln' [...] entstanden", S. 219). L i t . : ADB 12, 344-345; DBA 532,428; 532,431-432; LKJ 1,545-546.

Hoffmann, Franz Friedrich Alexander (1814-1882; Philosoph, Jugend- und Volksschriftsteller, Buchhändler) Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin): Breidenstein II 1913, S. 173-178 ("Franz Hoffmann"). Mot. F 451.5.1.8: Dwarf serves king sleeping in mountain (Kyffhäuser) + Mot. F 451.5.1.4: Dwarfs gold: Oltrogge 1854, S. 309-312 ("Franz Hoffmann. (Deutsche Sagen.)"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Breidenstein II 1913. L i t.: ADB 50, 398-401; DBA 552,114-123; LKJ 1, 555-557.

Hoffmann, Friedrich August (1796-1874; Schriftsteller, Theologe, Pastor) Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn: Bone 1840, S. 256 ("F. Hoffmannn"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Kippenberg C 11912. L i t.: DBA 552,268-272; LKJ 1,557-558.

Hoffmann von Fallersleben (eigentlich: August Heinrich Hoffmann) (1798-1874; Bibliothekar, Philologe, Dichter, Politiker) AaTh 1930 (KHM 159): Schlaraffenland: Muff/Dammann II 1895, S. 28 ("Heinrich August Hoffmann von Fallersleben"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 117-118 ("Hoffmann von Fallersleben. Kinderlieder. Herausgegeben von Lionel von Donop. Berlin. 1877. G. Grote. S. 245"). - Kippenberg C I 1912, S. 216-217 ("August Heinrich Hoffmann (v. Fallersleben)"). Muttersprache 1912, S. 165-166 ("Heinrich Hoffmann von Fallersleben"). - Breidenstein I 1913, S. 48-49 ("Hoffmann von Fallersleben"). - Paulsiek 11913, S. 120-121 ("Von Heinrich Hoffmann von Fallersleben"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B 1 1908. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. 11911. - von Bredow u.a. II 1911. - von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C I 1912 ("Hoffmann, August Heinrich, 1798-1874, wird nach dem Städtchen, wo er geboren ist, Hoffmann von Fallersleben genannt Die vielen Lieder, die er auf seinen Wanderungen durch unser schönes Vaterland gedichtet hat, laden so recht zum Singen ein. Wenn der Winter scheidet, singen die Kinder: Winter, ade! und den Frühling begrüßen sie fröhlich mit den Liedem vom Kuckuck,

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der aus dem Walde ruft, von den Vögeln, die alle wieder da sind, und von den ersten Veilchen, die am Sonnenstrahl erblühen. So ist Hoffmann von Fallersleben ein rechter Freund fröhlicher Kinder", S. 300-301). - Kippenberg C II 1912 (Kurzbiographie nicht wie Kippenberg C I 1912: "Nachdem er viele Reisen durch Deutschland und andere Länder unternommen hatte, lebte er als Bibliothekar im Schlosse Corvey an der Weser. In seinen Liedern, die so recht zum Singen einladen, schildert er uns die duftenden Blumen und die lustigen Vögelein im schattigen Walde; er führt uns zu den verschiedenen Zeiten hinaus in die Natur: im Sommer auf das wogende Ährenfeld, zur Zeit der Obstlese in den Garten und im Winter auf den blanken See [...]. Diese Freude an der Natur begleitete ihn auf seinen vielen Wanderungen und verband sich mit einer tiefen Liebe zum deutschen Vaterlande", S. 356-357). - Muttersprache 1912. Breidenstein 11913. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. - Kippenberg A II 1918. L i t.: ADB 12,608-616; DBA 554, 325-346; LKJ 1,561-563. Kamberg, Franz (d.i. Franz Sträßle) (geb. 1817, gest. um 1895; Lehrer, Schriftsteller) Mot. D 1427.1: Magic pipe compels one to follow (Pied Piper of Hamelin): Paulsiek II 1913, S. 147-149 ("Nach Franz Kamberg und Friedrich Müller"). L i t.: DBA 1236,89-90; LKJ Suppl., 517-518. Kanne, Johann Arnold (1773-1824; Publizist, Professor) Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer: Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 130-132 ("Kanne"). - Quietmeyer 1855, S. 156-157 ("Nach Kann"). L i t.: ADB 15, 77-78; DBA 625,95-122. Kind, Friedrich (auch: Johann Friedrich) (1768-1843; Jurist, Pseud.: Oskar)

Schriftsteller;

AaTh 768: Christopherus: Oltrogge 1841, 356-360 ("F. Kind"). - Oltrogge 1849, S. 365-369 ("Fr. Kind"). L i t.: ADB 15, 742-743; DBA 648, 308-326; 921-146. Kosegarten, Gotthard Ludwig Theobul (1758-1818; Prediger, Professor, Schriftsteller) Mot. V 229.2.10: Stones answer "Amen" after saint's preaching: Hämisch 1838, S. 282-283 ("Kosegarten"). - Lüben/Nacke 1861, S. 137-138 ("Kosegarten"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t.: ADB 16,745-751; DBA 696,276-320. Krummacher, Friedrich Adolf (1768-1845; Pfarrer, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 17: Affe und Fuchs II: Vgl. Deutsches Lesebuch 1829, S. 294-295 ("Krummacher"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - Kippenberg C 11912. Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein I 1913. - Breidenstein II 1913. Kippenberg A III 1916. L i t.: ADB 17, 240-243; DBA 716,126-142; LKJ 2,275-276.

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Kuhn, Adalbert (auch: Franz Felix) (geb. 1818 cnach anderen 1812>, gest. 1881; Sprachforscher, Philosoph, Gymnasialdirektor) Dicke/Grubmüller, num. 224: Fuchs und Wolf als Fischer: von Bredow u.a. I 1911, S. 142-143 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Adolf Kuhn"). Dicke/Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf: von Bredow u.a. I 1911, S. 142-143 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + Dicke/Grubmüller, num. 224) ("Adolf Kuhn"). Dicke/Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler Muff/Dammann II 1895, S. 36-38 ("Nach Plutarch, den Brüdern Grimm und Adalbert Kuhn"). AaTh 752 B: Der vergessene Wind: Berthelt u.a. 1888, S. 38 ("Kuhn u. Schwartz"). - Paulsiek II 1913, S. 92 ("Von Adalbert Kuhn und Wilhelm Schwartz (Norddeutsche Sagen)"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann II 1895. - von Bredow u.a. I 1911. L i t.: ADB 17, 335-336; DBA 722,225-249.

Kühner, Karl (1804-1872; Lehrer, Jugendbuchkritiker) AaTh 836: Hochmut bestraft: Paldamus B I 1893, S. 54-55 ("Dr. Kühners neuer thüringischer Kinderfreund"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muttersprache 1912. L i t.: DBA 719,288-290; LKJ Suppl., 354-355.

La Fontaine, Jean de (1621-1695; Dichter) Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus: Deutsches ABC= und Lesebuch II [um 1855], S. 25-26 ("Nach Lafontaine"). Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich: Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 50 ("Lafontaine"). L i t.: ABF 577,284-445; LKJ 2,299-300.

Langbein, August Friedrich Ernst (1795-1835; Archivkanzlist, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 569: Vöglein und seine Jungen: Berthelt u.a. 1854, S. 43-44 ("Langbein"). - Kippenberg III 1885, S. 50-51 ("A. Fr. Langbein"). AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit: Berthelt u.a. 1854, S. 135-137 ("Langbein"). AaTh 1416: Die neue Eva: Vetterlein IV 1808, S. 4 1 4 4 ("A.F.E. Langbein"). AaTh 1562 B: Pflichtenzettel: Wilmsen 1799, S. 95-96 ("Langbein"). Mot. J 1352.1: The burden of two asses: Wilmsen 1799, S. 88-89 ("Langbein"). Mot. J 1638: Sticking to the rules: Vetterlein IV 1808, S. 40-41 ("A.F.E. Langbein"). - Apel 1858, S. 38 ("A.F.E. Langbein"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t.: ADB 17,620; DBA 735,199-216.

Lappe, Karl (1773-1843; Lehrer, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 162: Frösche bitten um einen König: Oltrogge 1854, S. 364-366 ("Froschmäuseier von Rollenhagen, im Auszuge von Karl Lappe"). Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind: Oltrogge 1854, S. 362-364 ("Froschmäuseler von Rollenhagen, im Auszuge von Karl Lappe").

Die Autoren der Textvorlagen

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B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann 1 1895. L i t.: ADB 17, 704-706; DBA 740,446-451.

Lavater, Johann Kaspar (auch: Kaspar) (1741-1801 cnach anderen 1800>; Pfarrer, Schriftsteller) AaTh 1586 A (Mot. N 333.2): Fatal Killing of the Insect: Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 86 ("Joh. Kasp. Lavater"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t . : ADB 18, 783-794; Brüggemann/Ewers 1982, 1232; DBA 478, 253-257; 745, 198-289; 745,292-295; LKJ Suppl., 362-365.

Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781; Schriftsteller, Bibliothekar) Dicke/Grubmüller, num. 17: Affe und Fuchs II: Lüben/Nacke 1853, S. 28 ("Lessing"). Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille: Vgl. Bone 1840, S. 42 ("G.E. Lessing"). - Vgl. Muff/Dammann 1 1895, S. 44 ("Gotthold Ephraim Lessing"). Dicke/Grubmüller, num. 115: Esel und Löwe I: Vgl. Vetterlein I 1796, S. 174-176 ("Von G.E. Lessing"). - Vgl. Elditt 1850, S. 109 (2 Fassungen) ("Lessing"). Dicke/Grubmüller, num. 146: Fledermaus, Dornbusch und Tauchervogel: Vgl. Schütz/Semler V 1781, S. 292-293 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - Vgl. Bock III 1880, S. 47 ("Lessing"). Dicke/Grubmüller, num. 162: Frösche bitten um einen König: Deutsches Lesebuch 1829, S. 25-26 ("Lessing"). Dicke/Grubmüller, num. 196: Fuchs und Kaue: Vgl. Muff/Dammann II 1895, S. 125 ("Gotthold Ephraim Lessing"). Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe: Vgl. Schönke 1840, S. 17-18 ("J.G.E. Lessing"). - Vgl. Oltrogge 1841, S. 288 ("Lessing"). - Vgl. Oltrogge 1849, S. 301 ("Lessing"). - Vgl. Oltrogge 1854, S. 329 ("Lessing"). - Vgl. Apel 1858, S. 77 ("Lessing"). Vgl. Breidenstein II 1913, S. 83 ("Gotthold Ephraim Lessing"). Dicke/Grubmüller, num. 377: Alter Löwe: Deutsches Lesebuch 1829, S. 22 ("Lessing"). Preuß/Vetter 1849, S. 90-91 ("Lessing"). - Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 50 ("J.G.E. Lessing"). Quietmeyer 1855, S. 39 ("Lessing"). - Apel 1858, S. 78 ("Lessing"). - Rave/Schlette 1861, S. 93 ("Gotthold Ephraim Lessing"). - Bock III 1880, S. 7 ("Lessing"). - Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 92-93 ("Gotth. Ephr. Lessing"). - Heider/Nohl II 1911, S. 97 ("Gotthold Ephraim Lessing. (Sämtliche Werke.)"). - Breidenstein II 1913, S. 80 ("Gotthold Ephraim Lessing"). Dicke/Grubmüller, num. 431: Mensch und undankbare Schlange: Vgl. Schütz/Semler V 1781, S. 297-298 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - Deutsches Lesebuch 1829, S. 29 ("Lessing"). - Oltrogge 1841, S. 287-288 ("Lessing"). - Oltrogge 1849, S. 300-301 ("Lessing"). - Vgl. Auras/Gnerlich 1850, S. 2 ("G.E. Lessing"). Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn: Schönke 1840, S. 17 ("J.G.E. Lessing"). - Oltrogge 1844, S. 273 ("Lessing"). - Oltrogge 1854, S. 329 ("Lessing"). - Bock III 1880, S. 47 ("Lessing"). - Paldamus B I 1893, S. 137 ("Nach G.E. Lessing"). - Paldamus B I 1908, S. 12-13 ("Nach Gotthold Ephraim Lessing"). - Heider/Nohl II 1911, S. 101 ("Gotthold Ephraim Lessing. (Sämtliche Werke.)"). Dicke/Grubmüller, num. 510: Schlange und Jupiter: Vetterlein I 17%, S. 171-173 ("Von G.E. Lessing"). - Vgl. Deutsches Lesebuch 1829, S. 26-27 ("Lessing"). - Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 135 ("Lessing"). - Vgl. Breidenstein II 1913, S. 81-82 ("Gotthold Ephraim Lessing").

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Die Autoren der Textvorlagen

Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich: Schütz/Semler V 1781, S. 298 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - Vgl. Deutsches Lesebuch 1829, S. 28 ("Lessing"). - Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 50 ("J.G.E. Lessing"). - Vgl. Oltrogge 1854, S. 329-330 ("Lessing"). Vgl. Apel 1858, S. 78 ("Lessing"). - Lesebuch für Volksschulen II 1897, S. 98 ("Gotth. Ephr. Lessing"). AaTh 202: Böcke auf der Brücke: Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 48-49 ("Gotthold Ephr. Lessing"). AaTh 1305 B: Miser's Treasure Stolen: Schütz/Semler V 1781, S. 298 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - Deutsches Lesebuch 1829, S. 27 ("Lessing"). AaTh 1347: Lebendes Kruzifix gewünscht: Vetterlein I 1796, S. 177-183 ("Von G.E. Lessing"). Mot. A 2232: Animal characteristics: punishment for immoderate request: Vgl. Deutsches Lesebuch 1829, S. 24-25 ("Lessing"). Mot. J 2614.3: Lions flee because of the crowing of white cock, elephants because of swine's grunting: Schütz/Semler V 1781, S. 303 ("Von Gotthold Ephraim Lessing"). - Deutsches Lesebuch 1829, S. 24 ("Lessing"). - Bone 1840, S. 41 ("Lessing"). - Preuß/Vetter 1849, S. 37 ("Lessing"). - Apel 1858, S. 77 ("Lessing"). - Oltrogge 1854, S. 328 ("Lessing"). Hopf/Paulsiek 1873, S. 11 ("Von Gotthold Ephraim Lessing. Sämmtliche Schriften. Berlin, 1838"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 202 ("Gotthold Ephraim Lessing nach Äsop"). Breidenstein II 1913, S. 77 ("Gotthold Ephraim Lessing"). B i o - / b i b 1 i o g r a p h i s c h e A n g a b e n: Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. III 1911.-Breidenstein II 1913. L i t.: ADB 19, 756-802; 45,669; Brüggemann/Ewers 1982, 1232; DBA 757, 258-363; LKJ 2, 366-368.

Lichtwer, Magnus Gottfried (1719-1783; Jurist) Dicke/Grubmüller, num. 117: Esel in der Löwenhaut: Rave/Schlette 1861, S. 348-349 ("Magnus Gottfried Lichtwer"). Dicke/Grubmüller, num. 121: Esel als Sänger: Schütz/Semler VII 1781, S. 263-264 ("Von Magnus Gottfried Lichtwer"). - Wilmsen 1799, S. 59-60 ("Lichtwer"). Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche: Vgl. Wilmsen ("Lichtwer"). - Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 292 ("Lichtwehr").

1799, S. 67-68

Mot. J 1141.9: The guilty protests his innocence: Vgl. Schütz/Semler III 1780, S. 288-289 ("Von Magnus Gottfr. Lichtwer"). - Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 259-260 ("Lichtwehr"). - Vgl. Apel 1858, S. 22 ("Lichtwer"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n: Wolff 1861. - Paldamus B II 1908. - Kippenberg C II 1912. L i t.: ADB 18, 558-561; DBA 762, 138-157.

Liebeskind, August Jakob (1758-1793; Pfarrer, Hauslehrer, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle: Kippenberg III 1885, S. 45 ("Herder und Liebeskind. (Palmblätter.)"). - Kippenberg C II 1912, S. 43 ("Gottfried Herder und August Liebeskind"). - Kippenberg A III 1916, S. 49 ("Gottfried Herder und A. Liebeskind. (Palmblätter.)"). AaTh 928: Bäume für die nächste Generation: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 123-124

Die Autoren der Textvorlagen

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("A.J. Liebeskind"). - Kippenberg C II 1912, S. 59-60 ("Gottfried Herder und August Liebeskind"). - Kippenberg A III 1916, S. 38 ("Gottfried Herder und A. Liebeskind"). L i t.: Brüggemann/Ewers 1982,1232; DBA 763, 35-36; LKJ Suppl., 381-382.

Lohmeyer, Julius (1835-1904; Apotheker, Schriftsteller, Naturwissenschaftler) Dicke/Grubmüller, num. 480: Rabe und Vögel: Vgl. Kippenberg A II 1918, S. 21-22 ("Julius Lohmeyer"). AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen: Heider/Nohl II 1911, S. 103-111 (AaTh 38 + Mot. K 1020) ("Julius Lohmeyer und Edwin Bormann. (Reineke Fuchs.)"). Mot. K 1020: Deception into disastrous attempt to procure food: Heider/Nohl II 1911, S. 103111 (AaTh 38 + Mot. K 1020) ("Julius Lohmeyer und Edwin Bormann. (Reineke Fuchs.)"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C I 1912. - Kippenberg C II 1912. - Breidenstein I 1913. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916 ("Lohmeyer, Julius, 1835-1904, lebte in Berlin in einem Kreise von Freunden, die sich, wie er, in ihren Gedichten und Erzählungen gern den Kindern und dem Familienleben zuwandten. Er gab eine Zeitschrift für größere und kleinere Kinder, die 'Deutsche Jugend', heraus, an deren schönen Erzählungen, Reiseschilderungen, lustigen und ernsten Gedichten und Rätseln sich Eltern und Kinder gemeinsam erfreuten. Außer der 'Deutschen Jugend' und 'den Kinderliedern' erschien von ihm auch eine Sammlung von Gedichten", S. 237). - Kippenberg A II 1918. L i t . : DBA 779,254-255.

Lohr, Johann Andreas Christian (1764-1823; Pfarrer, Kinder- und Jugendschriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus: Berthelt u.a. 1854, S. 4-5 ("J.A. Chr. Löhr nach Aesop"). AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen: Paldamus B II 1895, S. 66-69 ("J.A.C. Löhr"). Paldamus B II 1908, S. 226-229 ("Johann Andreas Christian Löhr"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : M u f f / D a m m a n n I 1895. - Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - Kippenberg A II 1918. L i t . : ADB 19, 137-138; Brüggemann/Ewers 1982, 1233; DBA 776, 141-164; LKJ 2, 390-391.

Löwenstein, Rudolf (1819-1891; Lehrer, Schriftsteller) AaTh 510 A (KHM 21): Cinderella: Vgl. Dix/Kersten B I 1896, S. 10-12 ("Rudolf Löwenstein. Kindergarten. Berlin. 3. Auflage. O.J. A. Hofmann & Comp. S. 111"). AaTh 709 (KHM 53): Schneewittchen: Vgl. Dix/Kersten B I 1896, S. 90-91 ("Rudolf Löwenstein. Kindergarten. Berlin. 3. Auflage. O.J. A. Hofmann & Comp. S. 110"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann I 1895. - Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B 1 1908. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. 11911. - von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C I 1912. - Kippenberg C II 1912 ("Löwenstein, Rudolf, 1819-1891, lebte in Berlin. Da er in frühester Jugend Vater und Mutter verloren hatte, wurde er auf Veranlassung des damaligen Kronprinzen und späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. im Waisenhause zu Bunzlau erzogen. Er zeigte schon als Schüler besondere Anlage zum Dichten. Er besingt die schöne Natur, besonders ihr Erwachen im Frühling. Er ermahnt aber auch zur Tätigkeit und zum Fleiß, damit es den Kindern nicht ergeht wie in der Traurigen Geschichte vom dummen Hänschen'. Sein frommes Gemüt zeigt sich uns in den lieblichen Gedichten 'Von den Engeln' und vom 'Sonntag'. In seinen Büchern 'Kindergarten' und 'Kindergedanken' sind

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Die Autoren der Textvorlagen

diese Gedichte enthalten", S. 357-358). - Muttersprache 1912. - Breidenstein 11913. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. - Kippenberg A II 1918. L i t.: DBA 778, 319-321; LKJ 2,394-395.

Luther, Martin (1483-1546; Theologe, Reformator) Dicke/Grubmüller, num. 102: Esel und Eber: Rave/Schlette 1861, S. 62-63 ("Dr. Martin Luther"). Dicke/Grubmüller, num. 167: Frosch und Maus: Preuß/Vetter 1849, S. 74 ("Luther"). Rave/Schlette 1861, S. 40 ("Dr. Martin Luther"). - Bock II 1881, S. 46 ("Luther nach Äsop"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 6 ("Martin Luther als deutscher Klassiker. Frankfurt a.M. 1871. Heyder & Zimmer. I. S. 49"). - Stöwesand 1909, S. 10 ("Nach Luther"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 26 ("Martin Luther"). - Miekley/Sühring [um 1910], S. 83 ("Nach Mart Luther"). - Muttersprache 1912, S. 43 ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 205: Fuchs und Rabe: Apel 1858, S. 76-77 ("Luther"). Dicke/Grubmüller, num. 305: Hund verklagt Schaf: Rave/Schlette 1861, S. 62 ("Dr. Martin Luther"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 91 ("Martin Luther als deutscher Klassiker. Frankfurt a.M. 1871. Heyder & Zimmer. I. S. 50"). Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser: Muttersprache 1912, S. 43-44 ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 402 (1): Der Löwenanteil: Berthelt u.a. 1854, S. 51 ("Luther nach Aesop"). - Rave/Schlette 1861, S. 40 ("Dr. Martin Luther"). Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus: Quietmeyer 1855, S. 212 ("Luther"). Rave/Schlette 1861, S. 12-13 ("Dr. Martin Luther"). - Bock II 1881, S. 69 ("Nach Luther"). Muff/Dammann I 1895, S. 53 ("Martin Luther"). - Dix/Kersten B II 1896, S. 15 ("Maitin Luther als deutscher Klassiker. Frankfurt a.M. 1871. Heyder & Zimmer. I. S. 54"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 119 ("Martin Luther"). - Heider/Nohl I 1911, S. 47 ("Dr. Martin Luther. (Aus Äsop.)"). - Muttersprache 1912, S. 183 ("Dr. Martin Luther nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich: Rave/Schlette 1861, S. 62 ("Dr. Maitin Luther"). Dicke/Grubmüller, num. 632: Wolf und Lamm: Rave/Schlette 1861, S. 28 ("Dr. Martin Luther"). - Bock II 1881, S. 115 ("Luther"). - Dix/Kersten B I 1896, S. 47-48 ("D. Martin Luthers sämtliche Schriften. Herausg. v. J.G. Walch. Halle. 1749. J. Gebauer"). - von Bredow u.a. I 1911, S. 141 ("Nach Luther"). - Kippenberg C II 1912, S. 62-63 ("Martin Luther"). Breidenstein II 1913, S. 82 ("Martin Luther"). - Kippenberg A III 1916, S. 42-43 ("Martin Luther"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. - von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. L i t . : ADB 19, 660-692; Brüggemann/Brunken 1987, 1106-1107 (= Briiggemann/Brunken 1991,1550); DBA 791,39-276; LKJ 2,410-412.

Marbach, Gotthart Oswald (1810-1890; Philosophiedozent, Redakteur, Schriftsteller, Versicherungsdirektor) AaTh 1281: Getting Rid of the Unknown Animal: Rave/Schlette 1861, S. 305-306 (AaTh 1651 + AaTh 1281) ("Von Marbach").

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AaTh 1651: Whittington's Cat: Rave/SchleUe 1861, S. 305-306 + AaTh 1281 ("Von Marbach"). L i t.: ADB 52, 187-189; DBA 802,376-382; 802, 396.

Mathesius, Johannes (1504-1565; Theologe, Lehrer) Dicke/Grubmüller, num. 284: Hirtenhund und Schoßhunde: Preuß/Vetter 1849, S. 73 ("Dr. Mathesius"). - Quietmeyer 1855, S. 41 ("Mathesius"). Dicke/Grubmüller, num. 512: Befreite Schlange, Mann und Fuchs: Bock III 1880, S. 23-24 ("Joh. Matthesius"). L i t.: ADB 20,586-589; Brüggemann/Brunken 1991, 1565; DBA 811, 339-350.

Meißner, August Gottlieb (1753-1807; Jurist, Professor der Ästhetik und klassischen Literatur, Schuldirektor, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille: Breidenstein II 1913, S. 82 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 95: Geplagter Esel: Paldamus B I 1893, S. 102-103 ("August Gottlieb Meißner"). - Paldamus B 1 1908, S. 124 ("August Gottlieb Meißner"). Dicke/Grubmüller, num. 118: Esel und Pferd: Berthelt u.a. 1854, S. 13 ("A.G. Meißner"). Dicke/Grubmüller, num. 151: Fliege im Honig: Lindner u.a. 1827, S. 283 ("Meissner"). Dicke/Grubmüller, num. 154: Fliege, Löwe und Spinne: Apel 1858, S. 79-80 ("A.G. Meißner"). Dicke/Grubmüller, num. 272: Hirsch und Jäger: Rave/Schlette 1861, S. 319 ("Von Meißner"). Muff/Dammann II 1895, S. 100 ("August Gottlieb Meißner. (Nach Äsop.)"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 200-201 ("August Gotüieb Meißner nach Äsop"). - Kippenberg C II 1912, S. 62 ("Albert Meißner"). Dicke/Grubmüller, num. 307: Hund am Wasser: Berthelt u.a. 1854, S. 6 ("A.G. Meißner nach Aesop"). - Bock II 1881, S. 15 ( Meißner nach Äsop"). - Francke 1910, S. 80 ("Meißner"). von Bredow u.a. I 1911, S. 119 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - Heider/Nohl I 1911, S. 69 ("August Gotüieb Meißner. (Nach Äsop.)"). Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlange: Berthelt u.a. 1888, S. 88 ("Meißner"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 146-147 ("August Gottlieb Meißner"). - von Bredow u.a. II 1911, S. 57 ("August Gottlieb Meißner nach Absthenius [sie!]"). Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer: Berthelt u.a. 1854, S. 29 ("Nach Meißner"). - Berthelt u.a. 1888, S. 95 ("Meißner"). Dicke/Grubmüller, num. 369: Kürbis und Palme: von Bredow u.a. III 1911, S. 200 ("August Gottlieb Meißner"). Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind: Berthelt u.a. 1854, S. 48 ("A.G. Meißner nach Camerarius"). Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind: von Bredow u.a. II 1911, S. 20-21 ("Meißner nach Camerarius"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 216 ("August Gottlieb Meißner nach Camerarius"). Dicke/Grubmüller, num. 567: Vögel und Schildkröte: Lindner u.a. 1827, S. 289-290 ("Meissner"). - Schönke 1840, S. 13 ("A.G. Meißner"). Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich: von Bredow u.a. III 1911, S. 202 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - Breidenstein II 1913, S. 77 ("August Gottlieb Meißner (nach Äsop)").

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Die Autoren der Textvorlagen

AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert: von Bredow u.a. III 1911, S. 199 ("August Gottlieb Meißner nach Äsop"). - Breidenstein II 1913, S. 76 ("August Gottlieb Meißner (nach Äsop)"). AaTh 729: Die goldene Axt des Meermannes: Deutsches Lesebuch 1829, S. 6-7 ("Meißner"). Paldamus B II 1895, S. 65 ("August Gottlieb Meißner"). - Paldamus B II 1908, S. 85-86 ("August Gottlieb Meißner"). AaTh 845: Der Alte und der Tod: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 24-25 ("August Gottlieb Meißner"). AaTh 921 D: Im Bett sterben: Bone 1840, S. 47-48 ("Meißner"). AaTh 1215: Asinus vulgi: von Bredow u.a. III 1911, S. 201-202 ("August Gottlieb Meißner"). AaTh 1430: Luftschlössen Breidenstein II 1913, S. 84 ("Nach August Gottlieb Meißner"). AaTh 1586 A (Mot. N 333.2): Fatal Killing of the Insect: Kippenberg III 1885, S . 4 1 4 2 ("A.G. Meißner"). Mot. K 2131.1: Cat brings suspicion between eagle and sow: Berthelt u.a. 11554, S. 137 ("A.G. Meißner"). Mot. W 195.1: Goose and turkey envious of peacock point out its ugly legs and voice: Vgl. Bone 1840, S. 41 ("A.G. Meißner"). - Vgl. von Bredow u.a. II 1911, S. 69 ("August Gottlieb Meißner"). B i o - / b i b 1 i o g r a p h i s c h e A n g a b e n: Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. III 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C 11912. - Kippenberg C II 1912. - Breidenstein 11913. - Breidenstein II 1913. L i t.: ADB 21, 242-243; Brüggemann/Eweis 1982, 1235; DBA 822, 286; 822, 290-341; LKJ 2,463-464.

Michaelis, Johann Benjamin (geb. 1747 cnach anderen 1746>, gest. 1772; Dichter, Hofmeister) Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube: Vetterlein I 1796, S. 207-210 ("Von Benj. Michaelis"). - Lindner u.a. 1827, S. 291 ("Michaelis"). - Wolff 1835, S. 156-157 ("Michaelis"). - Harnisch 1838, S. 267-268 ("Michaelis"). - Oltrogge 1841, S. 280 ("Michaelis"). - Oltrogge 1849, S. 293 ("Michaelis"). - Apel 1858, S. 25-26 ("Michaelis"). Rave/Schlette 1861, S. 206 ("Johann Benjamin Michaelis"). - Bock II 1881, S. 15 ("Michaelis"). - Paldamus B 1 1893, S. 20 ("Michaelis"). - HirtE 1898, S. 26 ("Michaelis"). Paldamus B I 1908, S. 9 ("Johann Benjamin Michaelis"). - Francke 1910, S. 94 ("Michaelis"). - HirtE 1913, S. 70("Johann Benjamin Michaelis"). Dicke/Grubmüller, num. 168: Frosch und Ochse: Rave/Schlette 1861, S. 310 ("Johann Benjamin Michaelis"). Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus: Wilmsen ("Michaelis").

1799, S.

102-103

AaTh 1430: Luftschlösser: Bock III 1880, S. 22 ("Michaelis"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 53-54 ("Johann Benjamin Michaelis"). - Paulsiek II 1913, S. 116-117 ("Von Johann Benjamin Michaelis"). Mot. J 1795: Image in mirror mistaken for picture: Wilmsen 1799, S. 106-107 ("Michaelis"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n: Wolff 1861. - Paldamus B I 1908. L i t.: ADB 21,683-685; DBA 843,295-313.

Miillenhoff, Karl Viktor (1818-1884; Professor der deutschen Sprache und Literatur) Mot. M 411.2: Beggar's curse: Vgl. von Bredow u.a. II 1911, S. 137 ("Karl Möllenhoff').

Die Autoren der Textvorlagen

331

B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n: Muff/Dammann II 1895. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Kippenberg A III 1916. L i t.: ADB 22,494-499; DBA 865, 337-357.

Müller, Joseph (1802-1872; Gymnasialprofessor, Schriftsteller, Naturforscher) Mot. K 219.6: Devil gets an animal in place of a human being: von Bredow u.a. III 1911, S. 9394 ("Joseph Müller"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : von Bredow u.a. III 1911. L i t . : DBA 871,172-175.

Musäus, Johann Karl August (1735-1787; Gymnasialprofessor, Schriftsteller; Pseud.: J.R. Schellenberg) AaTh 552: Tierschwäger: Bach 1843, S. 183-209 ("Musäus"). L i t.: ADB 23, 85-90; Briiggemann/Ewers 1982, 1236; DBA 878, 315-320; 1095, 265; LKJ 2, 523-525.

Nicolai, Christoph Friedrich (auch: Friedrich) (1733-1811; Musikhistoriker, Buchhändler, Schriftsteller; Pseud.: Daniel Seuberlich, Christian Ludwig Neuber)/Nicolai, Ludwig Heinrich von (auch: Nicolay) (1737-1820; Bibliothekar, Schriftsteller, Professor, Staatsrat) Dicke/Grubmüller, num. 95: Geplagter Esel: Wolff 1835, S. 127-128 ("Nicolai"). Dicke/Grubmüller, num. 256: Hase und Schildkröte: Vgl. Veillodter 1797, S. 174 ("v. Nicolai"). - Rave/Schlette 1861, S. 373 ("Christoph Friedrich Nicolai"). AaTh 1689 A (KHM 146): Raparius: Veillodter 1797, S. 221-222 ("v. Nicolai"). Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule: Veillodter 1797, S. 196-197 ("v. Nicolai"). - Lindner u.a. 1827, S. 233-234 ("Nicolai"). - Deutsches Lesebuch 1829, S. 302303 ("v. Nicolay"). - Lüben/Nacke 1853, S. 13-14 ("Nicolai"). - Quietmeyer 1855, S. 198 ("Nikolai"). - Wackernagel 1860, S. 100 ("Von H.L. Nicolai"). - Rave/Schlette 1861, S. 387388 ("Ludwig Heinrich von Nicolay"). - Kippenberg III 1885, S. 45-46 ("L.H. Nicolay"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : (zu Ludwig Heinrich Nicolai) Wolff 1861. L i t.: (zu Christoph Friedrich Nicolai) ADB 23, 580-590; DBA 897, 144-285; (zu Ludwig Heinrich Nicolai) ADB 23,631-632; DBA 898, 152-155; 898, 349-350.

Noack AaTh 1641 (KHM 98): Doktor Allwissend: Vgl. Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 35-37 (Mot. N 611.1) ("Noack").

Otto, Friedrich (geb. 1806; Rektor, Zeichenlehrer) Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille: Apel 1858, S. 75 ("F. Otto"). - Paldamus B I 1893, S. 23-24 ("Ottos Lesebuch"). - Paldamus B 1 1908, S. 5 ("Ottos Lesebuch"). Dicke/Grubmüller, num. 214: Fuchs und Trauben: Apel 1858, S. 75 ("F. Otto"). Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer: Apel 1858, S. 75 ("F. Otto"). - Bock II 1881, S. 15 ("Nach Otto"). Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus: Apel 1858, S. 75-76 ("F. Otto"). L i t . : DBA 924, 82-88.

332

Die Autoren der Textvorlagen

Paysen-Petersen, Georg Heinrich Sophus (1852-1928; Lehrer, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 541: Stadtmaus und Feldmaus: von Bredow u.a. I 1911, S. 22-23 ("Paysen Petersen nach Äsop"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C II 1912. - Kippenberg A III 1916. L i t . : DBA937,264.

Perrault, Charles (1628-1703; Staatsbeamter, Schriftsteller) AaTh 545 B (KHM app. 5): Der gestiefelte Kater: von Bredow u.a. II 1911, S. 194-197 ("Nach Charles Perrault"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : von Bredow u.a. II 1911. L i t.: ABF 822, 128-177; LKJ 3,12-14.

Pfarrius, Gustav (1800-1864; Professor, Schriftsteller) Mot. S 241.1: Unwitting bargain with devil evaded by driving dog over bridge first: Vgl. Apel 1858, S. 53-54 ("Gustav Pfarrius"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t.: ADB 25,610; DBA 949, 392-393.

Pfeffel, Gottlieb Konrad (1736-1809; Pädagoge, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß: Vgl. Schulze/Steinmann 11,2 1847, S. 24 ("Pfeffel"). Dicke/Grubmüller, num. 179: Fuchs und Eichhörnchen: Vetterlein IV 1808, S. 78-81 ("G.K. Pfeffel"). Dicke/Grubmüller, num. 223 (1): Fuchs und Wolf im Brunnen: Wilmsen 1799, S. 190-191 ("Pfeffel"). Dicke/Grubmüller, num. 249: Hahn und Perle: Wilmsen 1799, S. 278 ("Pfeffel"). Dicke/Grubmüller, num. 301: Hund im Heu: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 4 ("Pfeffel"). Rave/Schlette 1861, S. 133 ("Gottlieb Konrad Pfeffel"). Dicke/Grubmüller, num. 321: Igel und Schlange: Lindner u.a. 1827, S. 256-257 ("Pfeffel"). Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche: Veillodter 1797, S. 250-251 ("Pfeffel"). Dicke/Grubmüller, num. 599: Geschundener Wolf: Veillodter 1797, S. 234-235 ("Pfeffel"). AaTh 910 F: Einigkeit macht stark: Berthelt u.a. 1854, S. 30 ("Pfeffel"). AaTh 928: Bäume für die nächste Generation: Veillodter 1797, S. 160 ("Pfeffel"). - Apel 1858, S. 34 ("Pfeffel"). - Kippenberg III 1885, S. 48 ("G.K. Pfeffel"). AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt: Apel 1858, S. 34 ("Pfeffel"). Mot. J 1141.9: The guilty protests his innocence: Vgl. Deutsches Lesebuch 1829, S. 294 ("Pfeffel"). Mot. J 1791: Reflection in water thought to be the original of the thing reflected: Veillodter 1797, S. 200 ("Pfeffel"). Mot. J 2469.3.1: Man gives up half property: Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 197 ("Pfeffel"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n: Wolff 1861. - Muff/Dammann II 1895. Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. L i t . : ADB 25, 614-618; Brüggemann/Ewers 1982, 1237; DBA 950, 21-46; 1117, 187-188; LKJ 3, 32-33.

333

Die Autoren der Textvorlagen

Phädrus (geb. ca. 15 v. Chr., gest. 55 n. Chr.; lateinischer Fabeldichter) Dicke/Grubmüller, num. 212: Fuchs und Storch: Muff/Dammann II 1895, S. 8-9 ("Nach Äsop und Phädrus"). Dicke/Grubmüller, num. 391: Löwe und Maus: Lindner u.a. 1827, S. 252 ("Nach Phädrus"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann II 1895. L i t.: Grubmüller 1977,48-85; LKJ 3, 36-37.

Pickel, A. (gest. 1896; Seminaroberlehrer) Dicke/Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf: Kippenberg C II 1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen: Kippenberg C II 1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). Mot. K 551.25: Escape from threatened captivity by pretending to send for object for captor: Kippenberg C II1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). Mot. K 1020: Deception into disastrous attempt to procure food: Kippenberg C II1912, S. 127133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). L i t . : DBA956,377.

Plutarch (geb. ca. 50 n. Chr., gest. ca. 125; griechischer Philosoph und Historiker) Dicke/Grubmüller, num. 655: Zaunkönig und Adler: Paldamus B I 1893, S. 143-145 ("Nach Plutarch und anderen aus Paulsieks Lesebuch für Septima"). - Muff/Dammann II 1895, S. 3638 ("Nach Plutarch, den Brüdern Grimm und Adalbert Kuhn"). - Paldamus B I 1908, S. 143145 ("Nach Plutarch und anderen aus Paulsieks Lesebuch für Septima"). AaTh 202: Böcke auf der Brücke: Kippenberg C I 1912, S. 54 ("Plutarch"). - Kippenberg A II 1918, S. 42 ("Plutarch"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann II 1895. - Kippenberg C I 1912. - Kippenberg A II 1918.

Pröhle, Heinrich Christoph Ferdinand (1822-1895; Realschullehrer) Mot. K 551.3.6: Respite from death while victim dances: Miekley/Sühring [um 1910], S. 85 ("Nach H. Pröhle"). - Hirt E 1913, S. 70-71 ("Heinrich Pröhle"). L i t . : DBA983, 167-182.

Ramler, Karl Wilhelm (1725-1798; Professor der Logik und schönen Wissenschaften, Theaterdirektor, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube: Wilmsen Fabellese").

1799, S. 55-56 ("Ramlers

Dicke/Grubmüller, num. 143: Fischer und kleiner Fisch: Vgl. Apel 1858, S. 28 ("K.W. Ramler"). - Vgl. Kippenberg I 1885, S. 88-89 ("W. Ramler"). - Vgl. Muff/Dammann II 1895, S. 94-95 ("Karl Wilhelm Ramler"). Dicke/Grubmüller, num. 154: Fliege, Löwe und Spinne: Wilmsen 1799, S. 216-218 ("Ramlers Fabellese").

334 Dicke/Grubmüller, Fabellese"). Dicke/Grubmüller, Fabellese"). Dicke/Grubmüller, Fabellese"). Dicke/Grubmüller, Fabellese"). Dicke/Grubmüller, Fabellese"). Dicke/Grubmüller, Fabellese"). Dicke/Grubmüller, Fabellese").

Die Autoren der Textvorlagen num. 214: Fuchs und Trauben: Wilmsen 1799, S. 44-45 ("Ramlers num. 256: Hase und Schildkröte: Vgl. Wilmsen 1799, S. 98-99 ("Ramlers num. 265: Hecht und Wal: Vgl. Wilmsen 1799, S. 100 ("Ramlers num. 295: Hund und Dieb: Vgl. Wilmsen 1799, S. 182-183 ("Ramlers num. 385: Löwe und listiger Fuchs: Wilmsen 1799, S. 57-59 ("Ramlers num. 402 (2): Der Löwenanteil: Wilmsen 1799, S. 208-209 ("Ramlers num. 511 : Schlange auf Jupiters Hochzeit: Wilmsen 1799, S. 253 ("Ramlers

Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I: Wilmsen 1799, S. 11-13 ("Ramlers Fabellese"). AaTh 845: Der Alte und der Tod: Wilmsen 1799, S. 160-161 ("Ramlers Fabellese"). AaTh 1215: Asinus vulgi: Wilmsen 1799, S. 105-106 ("Ramlers Fabellese"). Lindner u.a. 1827, S. 206-207 ("Rammler"). AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt: Wilmsen 1799, S. 61-62 ("Ramlers Fabellese"). Mot. H 1558.4: The hare with many friends: Wilmsen 1799, S. 213-216 ("Ramlers Fabellese"). Mot. J 1369.3: Two men meet in a narrow passage: Wilmsen 1799, S. 265-266 ("Ramlers Fabellese"). Mot. J 1442.1: The cynic wants sunlight: Wilmsen 1799, S. 276 ("Ramlers Fabellese"). Mot. J 1733: Why the pigs shriek: Wilmsen 1799, S. 53 ("Ramlers Fabellese"). Mot. J 1914.2: Three brothers take turns using mule: Wilmsen 1799, S. 78-79 ("Ramlers Fabellese"). - Harnisch 1838, S. 275 ("Ramler"). Mot. K 2131.1: Cat brings suspicion between eagle and sow: Wilmsen 1799, S. 107-109 ("Ramlers Fabellese"). Mot. L 453: Mule carrying corn escapes while one carrying gold is robbed: Wilmsen 1799, S. 272-273 ("Ramlers Fabellese"). Mot. U 21.1: Hen complains that man eats her, but she eats ant: Vgl. Wilmsen 1799, S. 270 ("Ramlers Fabellese"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Muff/Dammann II 1895. L i t.: ADB 27,213-215; DBA 997, 141; 997, 151-242; LKJ 3, 122-123.

Ramshorn, Karl (1812-1887; Schuldirektor) AaTh 1579: Wolf, Ziege und Kohlkopf: Muff/Dammann II 1895, S. 4 6 ^ 7 ("Ramshorns Lesebuch"). L i t.: DBA 997, 367-369.

Raumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781-1873; Historiker, Staatswissenschaftler) AaTh 950: Rhampsinit: Apel 1858, S. 114-115 ("Fr. v. Raumer"). L i t.: ADB 27,403-414; DBA 1002, 323-324; 1002, 328-334.

Die Autoren der Textvorlagen

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Rein, Wilhelm (1847-1929; Pädagoge) Dicke/Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf: Kippenberg C II 1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). - Muttersprache 1912, S. 45-53 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Reins Lesebuch"). AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen: Kippenberg C II 1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). - Muttersprache 1912, S. 45-53 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Reins Lesebuch"). Mot. K 551.25: Escape from threatened captivity by pretending to send for object for captor: Kippenberg C I I 1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). - Muttersprache 1912, S. 45-53 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + MoL K 551.25) ("Reins Lesebuch"). Mot. K 1020: Deception into disastrous attempt to procure food: Kippenberg C II1912, S. 127133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + M o t K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). - Muttersprache 1912, S. 45-53 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Reins Lesebuch"). L i t.: LP 3, 1080.

Reinick, Robert (geb. 1810 , gest. 1852; Maler, Jugendschriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille: Stehmann 1884, S. 76 ("Aus Otto Schulz. (R. Reinick)"). - Vgl. Breidenstein 1 1913, S. 257-258 ("Robert Reinick"). Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund I: Vgl. Lüben/Nacke 1853, S. 30-31 ("R. Reinick"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895. - Vietor 1904. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C I 1912 ("Reinick, Robert, 1805-1852, ist in Danzig geboren und lebte später in Dresden. Er war Maler und Dichter, und zu den schönen Liedern und Geschichten, die er für die Kinder schrieb, malte er selbst hübsche Bilder. Längere Zeit konnte er wegen eines Augenleidens nicht malen; aber er bewahrte doch guten Mut und fröhlichen Sinn. In dieser Zeit dichtete er seine schönsten Lieder, und gern versammelte er die Kinder seiner Freunde um sich, die sich von 'Onkel Robert', wie ihn alle nannten, Märchen und Geschichten erzählen ließen, so: vom Obstbäumchen, vom schlafenden Apfel, von dem fleißigen Knaben, vom Christkindchen. In dem schönen 'Märchen-, Lieder- und Geschichtenbuch' von Robert Reinick lesen alle Kinder mit Freude", S. 301). - Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein I 1913. Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. - Kippenberg A II 1918. L i t.: ADB 28,86; DBA 1018, 310-319; LKJ 3, 155-156.

Rollenhagen, Georg (1542-1609; Prediger, Dichter, Schulmeister) Dicke/Grubmüller, num. 162: Frösche bitten um einen König: - Oltrogge 1854, S. 364-366 ("Froschmäuseler von Rollenhagen, im Auszuge von Karl Lappe"). Dicke/Grubmüller, num. 423: Maus und ihr Kind: Oltrogge 1854, S. 362-364 ("Froschmäuseler von Rollenhagen, im Auszuge von Karl Lappe").

336

Die Autoren der Textvorlagen

B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t . : ADB 29, 87-95; Brüggemann/Brunken 1991, 1742; DBA 1051, 392-403; LKJ 1, 422425; LKJ 3,199-200.

Rosegger, Peter (1843-1918; Schriftsteller) AaTh 769 (KHM 109): Tränenkriiglein: Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 237-243 ("Peter Rosegger"). AaTh 1310 B: Burying the Mole as Punishment: Heider/Nohl II 1911, S. 125-126 ("Peter Rosegger. (Deutsches Geschichtenbuch.)"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Kippenberg C II 1912. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. L i t.: DBA 1054,190-213; LKJ 3,209-211.

Rückert, Friedrich (auch: Johann Michael Friedrich) (geb. 1788 cnach anderen 1789>, gest. 1866; Orientalist, Dichter) AaTh 700 (KHM 37, KHM 45): Däumling: Vgl. Elditt 1850, S. 132-133 ("Rückert"). - Vgl. Wackernagel 1860, S. 126-127 ("Von Friedrich Rückert"). - Vgl. Paldamus B II 1895, S. 6970 ("F. Rückert"). - Vgl. Paldamus B II 1908, S. 146-147 ("Friedrich Rückert"). AaTh 701: Riesenspielzeug: Paldamus B II 1895, S. 185 ("Friedrich Rückert"). - Paldamus B II 1908, S. 206 ("Friedrich Rückert"). AaTh 1030: Emteteilung: Bach 1843, S. 22-23 ("Fr. Rückert"). - Lüben/Nacke 1853, S. 140141 ("Rückert"). AaTh 2039 (KHM 184): Hufnagel: Paulsiek II 1913, S. 115-116 ("Von Friedrich Rückert"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Muff/Dammann I 1895. Muff/Dammann II 1895.- Vietor 1904. - Paldamus B I 1908. - von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C I 1912. - Kippenberg C II 1912 ("Rückert, Friedrich, 1788-1866, verlebte in seinem Eltemhause zu Schweinfurt eine glückliche Jugendzeit. Fröhlich durchwanderte er oft mit seinem Bruder die Wiesen und Wälder seiner burgengeschmückten Heimat. Daraus erwuchs seine innige Liebe zur Natur, die in vielen seiner Lieder widerklingt. Schon als Jüngling dichtete er für sein Schwesterchen 'fünf schöne, spaßige Märlein'. Nach vollendeten Studien und einem längeren Aufenthalt in Italien wurde er als Professor nach Berlin berufen. Allein das Leben in der Großstadt gefiel ihm so wenig, daß er sich bald auf sein Gut Neuseß bei Koburg im Sagenreichen Thüringerlande zurückzog, w o ihm im glücklichen Familienkreise ein schöner Lebensabend beschieden war. Außer zahlreichen Gedichten schenkte er uns eine Fülle von lehrreichen Sprüchen", S. 359). Muttersprache 1912. - Breidenstein I 1913. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. Kippenberg A II 1918. L i t.: ADB 29,445-453; DBA 1064, 154-167; LKJ 3, 223-224.

Sachs, Hans (1494-1576; Schuhmacher, Meistersinger, Dichter) AaTh 1930 (KHM 159): Schlaraffenland: Harnisch 1838, S. 220-223 ("Hans Sachs"). - Bock III 1880, S. 48-49 ("H. Sachs"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. L i t.: ADB 30,113-128; 45,670; DBA 1072, 304-393.

Salzmann, Christian Gotthilf (1744-1811; Pädagoge, Pfarrer) [AaTh 921 A*:] Der aufrichtige Dieb: Schulze/Steinmann 11,1 1847, S. 67-68 ("Salzmann").

Die Autoren der Textvorlagen

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B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Kippenberg C II 1912. L i t.: ADB 30,293-297; Brüggemann/Ewers 1982, 1241; DBA 1078,2-35; LKJ 3,250-254.

Sartorius AaTh 921 A: Focus: Teilung des Brotes oder Geldes: Lüben/Nacke 1853, S. 154 ("Sartorius").

Schanz, Frida (1859-1944; Lehrerin, Schriftstellerin) AaTh 480 (KHM 24): Das gute und das schlechte Mädchen: Vgl. Kippenberg C 11912, S. 215216 ("Frida Schanz"). - Vgl. Kippenberg AB 11915, S. 134 ("Frida Schanz"). Bio-/bibliographische 1912. - Breidenstein 11913. L i t.: LKJ 3, 268-269.

A n g a b e n : von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C I

Scheller, E. Dicke/Grubmüller, num. 226: Fuhrmann, Fuchs und Wolf: Kippenberg C II 1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). AaTh 38: Einklemmen unholder Wesen: Kippenberg C II 1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). Mot. K 551.25: Escape from threatened captivity by pretending to send for object for captor: Kippenberg C II1912, S. 127-133 (Dicke/Grubmüller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + Mot. K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller"). Mot. K 1020: Deception into disastrous attempt to procure food: Kippenberg C II1912, S. 127133 (Dicke/Grubmiiller, num. 226 + AaTh 38 + Mot. K 1020 + MoL K 551.25) ("Rein, Pickel u. Scheller").

Schiller, Friedrich von (1759-1805; Dichter, Historiker) AaTh 736 A: Ring des Polykrates: Bach 1843, S. 50 ("Schiller"). - Auras/Gnerlich 1850, S. 267f. ("Schiller"). AaTh 910 K: Gang zum Eisenhammer (Kalkofen): Oltrogge 1844, S. 42 ("Schiller"). L i t . : ADB 31,215-45; DBA 479,24; 1102,84-165; LKJ 3, 281-283.

Schlegel, Johann Adolf (1721-1793; Theologe, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 157: Floh und Kamel: Wilmsen 1799, S. 115-116 ("Schlegel"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t . : ADB 31, 385-387; Brüggemann/Ewers 1982, 1241-1242; DBA 1106, 390-451; 1107, 1-56B.

Schmid(t), Christoph von (1768-1854; Pfarrer, Pädagoge, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 22: Affe und Nuß: Elditt 1850, S. 5 ("Schmid"). - Quietmeyer 1855, S. 29 ("Schmid"). - Muff/Dammann I 1895, S. 85 ("Christoph von Schmid"). - Hirt B I 1901, S. 81 ("Chr. v. Schmid"). - Stöwesand 1909, S. 47 ("Chr. v. Schmid"). - Francke 1910, S. 39 ("Chr. v. Schmid"). - Miekley/Sühring [um 1910], S. 45 ("Nach Chr. v. Schmid"). Dicke/Grubmiiller, num. 168: Frosch und Ochse: Stöwesand 1909, S. 10 ("Nach Chr. v. Schmid"). Dicke/Grubmüller, num. 235: Habicht und Fledermaus: Bock II 1881, S. 37-38 ("Chr. Schmid").

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Die Autoren der Textvorlagen

Dicke/Grubmüller, num. 360: Krähe am Wassereimer: Bangert 1894, S. 116 ("Chr. v. Schmid"). Dicke/Grubmüller, num. 387: Löwe und Hirte: Elditt 1850, S. 6-7 ("Schmid"). - Wackemagel 1860, S. 222-223 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Nr. 88"). - Bock II 1881, S. 112-113 ("Chr. Schmid"). AaTh 774 C: Hufeisenlegende: Berthelt u.a. 1854, S. 64 ("Chr. Schmid"). - Wackemagel 1860, S. 97-98 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Rotweil. Nr. 63"). Rave/Schlette 1861, S. 17 ("Christoph von Schmid"). - Bock II 1881, S. 57 ("Chr. Schmid"). - Paldamus B I 1893, S. 19 ("Christoph von Schmid"). - Paldamus B I 1908, S. 17-18 ("Christoph von Schmid"). AaTh 910 E: Schatz im Weinberg: Vgl. Berthelt u.a. 1854, S. 52-53 ("Chr. Schmid"). - Vgl. Quietmeyer 1855, S. 58-59 ("Schmid"). - Wackernagel 1860, S. 202-203 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen für Kinder. Rotweil. Nro. 31"). - Bock II 1881, S. 66 ("Chr. Schmid"), vgl. S. 73-74 ("Chr. Schmid"). - Vgl. Berthelt u.a. 1888, S. 84 ("Chr. Schmid"). - Paldamus B 1 1893, S. 94 ("Christoph von Schmid"), vgl. S. 104-105 ("Christoph von Schmid"). - Muff/Dammann I 1895, S. 79 ("Christoph von Schmid"). - Paldamus B I 1908, S. 17 ("Christoph von Schmid"). - Vgl. Paldamus B I 1908, S. 95-96 ("Christoph von Schmid"). - Vgl. Heider/Nohl I 1911, S. 56-57 ("Christoph von Schmid"). - Breidenstein I 1913, S. 245 ("Christoph von Schmid"). - Paulsiek II 1913, S. 113-114 ("Von Christoph von Schmid"). AaTh 910 F: Einigkeit macht stark: Wackernagel 1860, S. 166-167 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Rotweil. Nr. 68"). - Bock III 1880, S. 26-27 ("Chr. v. Schmid"). - Kippenberg III 1885, S. 42-43 ("Chr. v. Schmid. (Nach Äsop.)"). - Berthelt u.a. 1888, S. 151-152 ("Chr. Schmid"). - Paldamus B II 1895, S. 28-29 ("Christoph von Schmid"). - Paldamus B II 1908, S. 91-92 ("Christoph von Schmid"). - Kippenberg C II 1912, S. 17 ("Christoph von Schmid"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 244 ("Christoph von Schmid"). - Kippenberg A III 1916, S. 20 ("Christoph v. Schmid"). - Bock III 1880, S. 26-27 ("Chr. v. Schmid"). - Kippenberg III 1885, S. 4 2 ^ 3 ("Chr. v. Schmid. (Nach Äsop.)"). - Berthelt u.a. 1888, S. 151-152 ("Chr. Schmid"). - Paldamus B II 1895, S. 28-29 ("Christoph von Schmid"). - Paldamus B II 1908, S. 91-92 ("Christoph von Schmid"). - Kippenberg C II 1912, S. 17 ("Christoph von Schmid"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 244 ("Christoph von Schmid"). AaTh 967: Spinngewebe vor der Höhle: Berthelt u.a. 1854, S. 52 ("Chr. Schmid"). - Berthelt u.a. 1888, S. 76-77 ("Chr. Schmid"). - Muff/Dammann I 1895, S. 43 ("Christoph von Schmid"). AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt: Stehmann 1884, S. 97 ("Otto Schulz (Wohl nach Chr. v. Schmid)"). - Paldamus B II 1895, S. 41-42 ("Christoph von Schmid"). - Paldamus B II 1908, S. 83-84 ("Christoph von Schmid"). AaTh 1566 A*: Maids must Rise even Earlier: Paldamus B I 1893, S. 136 ("Christoph von Schmid"). - Muff/Dammann II 1895, S. 4 ("Christoph von Schmid"). - Hirt B I 1901, S. 94 ("v. Schmid"). - Vietor 1904, S. 108-109 ("Schmid (nach Äsop)"). AaTh 1689 A (KHM 146): Raparius: Bock II 1881, S. 74-75 ("Chr. Schmid"). AaTh 1920 A: Lügenwette [Kohl und Kessel]: Paldamus B I 1893, S. 130 ("Christoph von Schmid"). - Paldamus B I 1908, S. 133-134 ("Christoph von Schmid"). Mot. D 2143.6.2: Wall of snow around hut in answer to prayer: Berthelt u.a. 1854, S. 2 ("Chr. Schmid"). - Wackernagel 1860, S. 6 ("Von Christoph Schmid. Lehrreiche kleine Erzählungen. Rotweil. Nr. 58"). - Bock II 1881, S. 102-103 ("Chr. Schmid"). - Berthelt u.a. 1888, S. 137 ("Schmid"). - Muff/Dammann I 1895, S. 120-121 ("Christoph von Schmid"). Paldamus B II 1895, S. 104-105 ("Christoph von Schmid"). - Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 222-223 ("Christoph von Schmid").

Die Autoren der Textvorlagen

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Mot. K 452.1: Dividing the discovered oyster: Dix/Kersten B I 1896, S. 82 ("Christoph von Schmid. Kurze Erzählungen. München. 1885. Louis Finsterlin. S. 26"). - Miekley/Siihring [um 1910], S. 72 ("Chr. v. Schmid. (Gekürzt.)"). Mot. L 148.1: If you hasten you will not get there: Berthelt u.a. 1888, S. 79 ("Chr. Schmid"). Muff/Dammann II 1895, S. 169 ("Christoph von Schmid"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Muff/Dammann I 1895. - Muff/Dammann II 1895. - Vietor 1904. - Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. - Kippenberg C I 1912. Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein I 1913. - Kippenberg A III 1916. Kippenberg A II 1918. L i t.: ADB 31,657-659; DBA 1115, 118-129; LKJ 3, 290-292.

Scholz Mot. J 1141.1.4: "Guilty man's stick will grow during night": Muff/Dammann II 1895, S. 54-55 ("Scholz").

Schubart, Christian Friedrich Daniel (1739-1791; Theaterdirektor, Dichter) AaTh 802: Bauer im Himmel: Vetterlein IV 1808, S. 35-37 ("Chn. F.D. Schubait"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t.: ADB 32, 588-599; DBA 1143, 125; 1143, 127-224.

Schulz, Franz Dicke/Grubmüller, num. 512: Befreite Schlange, Mann und Fuchs: von Bredow u.a. III 1911, S. 205-207 ("F. Schulz"). - Breidenstein II 1913, S. 77-79 ("Franz Schulz").

Schulz, Otto 1782-1849; Theologe, Philologe, Gymnasiallehrer, Schulpädagoge) Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube: Stehmann 1884, S. 68 ("Aus Otto Schulz"). Dicke/Grubmüller, num. 183: Fuchs als Friedensbote und Hahn: Stehmann 1884, S. 116 ("Aus Otto Schulz"). Dicke/Grubmüller, num. 201: Fuchs vor der Löwenhöhle: Stehmann 1884, S. 117 ("Aus Otto Schulz"). AaTh 179: Was der Bär dem sich Totstellenden ins Ohr flüstert: Stehmann 1884, S. 117-118 ("Aus Otto Schulz"). AaTh 1333: Der lügenhafte Hirt: Stehmann 1884, S. 97 ("Otto Schulz (Wohl nach Chr. v. Schmid)"). AaTh 1804 B: Payment with the Clink of Money: Kippenberg III 1885, S. 201-203 (Mot. J 2465.5 + AaTh 1804 B) ("O. Schulz"). Mot. J 885.1: Hare upbraided by sparrow for letting self be carried off by eagle rejoices when sparrow is carried off by hawk: Stehmann 1884, S. 147 ("Aus Otto Schulz"). Mot. J 2465.5: Clearing out the room: Kippenberg III 1885, S. 201-203 (MoL J 2465.5 + AaTh 1804 B) ("O. Schulz"). Lit.: LP4,209.

Schwab, Gustav (1792-1850; Gymnasiallehrer; Literarhistoriker; Dichter) AaTh 1210: Kuh auf dem Dach: Heider/Nohl II 1911, S. 123-124 ("Gustav Schwab. (Deutsche Volkssagen.)"). AaTh 1243: The Wood is Carried Down the Hill: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 69-73 (AaTh 1243 + AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab").

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Die Autoren der Textvorlagen

AaTh 1245: Sonnenlicht im Sack: Kippenberg III 1885, S. 179-180 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("G. Schwab"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 69-73 (AaTh 1243 + AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 207-208 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). - Kippenberg C II 1912, S. 152 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). - Muttersprache 1912, S. 89-90 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Nach Gustav Schwab"). - Kippenberg A III 1916, S. 145-146 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 225-230 (AaTh 1245 + AaTh 1245** + AaTh 1288 + AaTh 1278) ("Gustav Schwab"). AaTh 1245**: Trying lo Catch Light in a Mouse-trap: Kippenberg III 1885, S. 179-180 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("G. Schwab"). - Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 69-73 (AaTh 1243 + AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). - von Bredow u.a. III 1911, S. 207208 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). - Kippenberg C II 1912, S. 152 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). - Muttersprache 1912, S. 89-90 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Nach Gustav Schwab"). - Kippenberg A III 1916, S. 145-146 (AaTh 1245 + AaTh 1245**) ("Gustav Schwab"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 225-230 (AaTh 1245 + AaTh 1245** + AaTh 1288 + AaTh 1278) ("Gustav Schwab"). AaTh 1247: The Man Sticks his Head into the Hole of the Millstone: Heider/Nohl II 1911, S. 124 ("Gustav Schwab. (Deutsche Volkssagen.)"). AaTh 1278: Die merkwürdige Markierung: von Bredow u.a. III 1911, S. 208-209 ("Gustav Schwab"). - Heider/Nohl II 1911, S. 122-123 ("Gustav Schwab. (Deutsche Volkssagen.)"). Muttersprache 1912, S. 91 ("Nach Gustav Schwab"). - Breidenstein II 1913, S. 53 ("Gustav Schwab"). - Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 225-230 (AaTh 1245 + AaTh 1245** + AaTh 1288 + AaTh 1278) ("Gustav Schwab"). AaTh 1281: Gelting Rid of the Unknown Animal: von Bredow u.a. III 1911, S. 209-210 (AaTh 1651 + AaTh 1281) ("Gustav Schwab"). AaTh 1288: Beinverschränkung: Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 225-230 (AaTh 1245 + AaTh 1245** + AaTh 1288 + AaTh 1278) ("Gustav Schwab"). AaTh 1651: Whittington's Cat: von Bredow u.a. III 1911, S. 209-210 (AaTh 1651+ AaTh 1281) ("Gustav Schwab"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - von Bredow u. a. III 1911. Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A III 1916. L i t.: ADB 33,153-155; DBA 1156, 353-371; LKJ 3, 328-330.

Schwartz, Wilhelm (1821-1877; Philologe, Historiker, Rektor) AaTh 752 B: Der vergessene Wind: Berthelt u.a. 1888, S. 38 ("Kuhn u. Schwartz"). - Paulsiek II 1913, S. 92 ("Von Adalbert Kuhn und Wilhelm Schwartz (Norddeutsche Sagen)"). L i t.: DBA 1158,320-323; 1158, 325.

Simrock, Karl Joseph (1802-1876; Germanist, Schriftsteller) Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn: von Bredow u.a. II 1911, S. 75-76 ("Simrock=Steinhoevel"). - Muttersprache 1912, S. 93 ("Karl Simrock nach Äsop"). Dicke/Grubmüller, num. 483: Rat der Mäuse gegen die Katze: Berthelt u.a. 1888, S. 139-140 ("Simrock nach Äsop"). - Muttersprache 1912, S. 222-223 ("Karl Simrock"). - Hirt E 1913, S. 68-69 ("Karl Simrock"). Dicke/Grubmüller, num. 631: Wolf und Kranich: Heider/Nohl I 1911, S. 185 ("Karl Simrock"). AaTh 207 C: Glocke der Gerechtigkeit: Hopf/Paulsiek 1873, S. 185-186 ("Von Karl Joseph Simrock. Gedichte. Leipzig, 1844"). AaTh 1948: Schweigsame Leute: Lüben/Nacke 1861, S. 133-134 ("Simrock").

Die Autoren der Textvorlagen

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B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n: Wolff 1861. - von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - Kippenberg C II 1912. - Breidenstein I 1913. - Breidenstein II 1913. Kippenberg A III 1916. L i t.: ADB 34, 382-385; DBA 1187,265-273; LKJ 3, 399-400.

Soltau, Dietrich Wilhelm (auch: Soltnau) (1745-1827; Schriftsteller, Übersetzer, Senator, Kaufmann) Dicke/Grubmüller, num. 393: Löwe und Pferd: Vgl. Lesebuch für Volksschulen II 1916, S. 208-210 ("D.W. Soltau"). L i t.: ADB 34, 586-587; DBA 1193, 335-343.

Steinhöwel, Heinrich (geb. 1412, gest. 1482 oder 1483; Frühhumanist, Arzt) Dicke/Grubmüller, num. 187: Fuchs und Hahn: von Bredow u.a. II 1911, S. 75-76 ("Simrock=Steinhoevel"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : von Bredow u.a. II 1911. L i t.: ADB 35, 728-736; Brüggemann/Brunken 1987,1194; DBA 1219,456; LKJ 457-458.

Storm, Theodor (auch: Hans Theodor Woldsen) (1817-1888; Amtsgerichtsrat, Schriftsteller) AaTh 709 (KHM 53): Schneewittchen: Vgl. Oltrogge 1854, S. 461-466 ("Theodor Storm"). Vgl. Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 76-81 ("Theodor Storm"). - Vgl. Kippenberg C II 1912, S. 121-127 ("Theodor Storm"). - Vgl. Kippenberg A III 1916, S. 78-83 ("Theodor Storm"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : von Bredow u.a. I 1911 . - Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein I 1913. - Breidenstein II 1913 . - Kippenberg A III 1916. - Kippenberg A II 1918. L i t.: ADB 36,448-456; DBA 1235, 7-17; LKJ 3,470-472.

Tiedge, Christoph August (1752-1841 ; Dichter) Dicke/Grubmüller, num. 532: Sonne und Wind: Veillodter 1797, S. 246-247 ("Tiedge"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t.: ADB 38,281-285; DBA 1273, 109-126.

Trojan, Johannes (1837-1915; Reise- und Jugendschriftsteller, Dichter, Journalist) AaTh 910 E: Schatz im Weinberg: Dix/Kersten B II 1896, S. 85-87 ("Johannes Trojan. Von Strand und Heide und andere Skizzen. Minden i.W. 1888. J.C.C. Bruns' Verlag. S. 135"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Paldamus B I 1908. - Paldamus B II 1908. von Bredow u.a. I 1911. - von Bredow u.a. II 1911. - von Bredow u.a. III 1911. - Kippenberg C I 1912 ("Trojan, Johannes. Geb. 1837 in Danzig, feierte 1907 in Berlin, wo er seit langem lebt, seinen 70. Geburtstag, beglückwünscht von vielen Freunden aus Nah und Fem. Er war auch ein treuer Freund und Mitarbeiter Julius Lohmeyers und nimmt [...] gem an den Freuden und kleinen Leiden der Kinder teil. Er weiß ihnen auch hübsche Märchen zu erzählen, besonders aus dem Naturleben. Die in diesem Lesebuch von ihm enthaltenen Gedichte sind aus den '100 Kinderliedern'", S. 302). - Kippenberg C II 1912. - Muttersprache 1912. - Breidenstein 11913. - Breidenstein II 1913. - Kippenberg A II 1918. - Kippenberg A III 1916. L i t.: DBA 1285, 398-401; LKJ 3, 569-571.

342

Die Autoren der Textvorlagen

Völckerling, A. Dicke/Grubmüller, num. 37: Ameise und Taube: Kindervater 1899, S. 67 ("A. Völckerling").

Waldis, Burkart (geb. um 1490, gest. nach 1556; zunächst Franziskaner, später protestantischer Pfarrer; Zinngießer, Schriftsteller) Mot. J 1465: Trumpeter's false defense: VeUerlein IV 1808, S. 72-73 ("J.F.W. Zachariä, nach B. Waldis"). L i t . : ADB 40, 701-709; Brüggemann/Brunken 1987, 1224 (= Brüggemann/Brunken 1991, 1894); DBA 1327,155-181; LKJ 3, 762-763.

Weise, Gustav (1831-1913; Buchhändler, Verleger) AaTh 1804 B: Payment with the Clink of Money: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 74-75 ("Gustav Weise"). L i t . : Liebert 1984,95.

Weisse, Christian Felix (1726-1804 einnehmer, Redakteur, Schriftsteller)

cnach

anderen

1805>;

Kreissteuer-

Dicke/Grubmüller, num. 35: Ameise und Grille: Vgl. Lindner u.a. 1827, S. 247 ("Weisse"). Vgl. Wolff 1835, S. 129-130 ("Weiße"). - Vgl. Oltrogge 1841, S. 285 ("Weiße"). - Vgl. Oltrogge 1849, S. 298 ("Weiße"). Dicke/Grubmüller, num. 42: Bär und Bienen: Lindner u.a. 1827, S. 195 ("Weisse"). Dicke/Grubmüller, num. 470: Rabe mit fremden Federn: Vgl. Harnisch 1838, S. 115-117 ("Nach Weiße"). AaTh 910 F: Einigkeit macht stark: Wolff 1835, S. 152 ("Weiße"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t . : ADB 41, 587-590; Brüggemann/Ewers 1982, 1250; DBA 1347, 37-136; LKJ 3, 782-784.

Weitbrecht, Karl (1847-1904; Diakon, Rektor, Schriftsteller) AaTh 922 (KHM 152): Kaiser und Abt: Vgl. Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233-235 (Mot. J 1115.6 + Mot. H 810 + Mot. H 711.1 + Mot. J 1291.3.1) ("Nach Karl Weitbrecht"). Mot. H 711.1: How much am I (the king) worth? Twentynine pieces of silver, for Christ was sold for thirty: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233-235 (Mot. J 1115.6 + Mot. H 810 + Mot. H 711.1 + Mot. J 1291.3.1, vgl. AaTh 922) ("Nach Karl Weitbrecht"). Mot. H 810: Riddles based on the Bible or legend: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233235 (Mot. J 1115.6 + Mot. H 810 + Mot. H 711.1 + Mot. J 1291.3.1, vgl. AaTh 922) ("Nach Karl Weitbrecht"). Mot. J 1115.6: Clever peasant: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233-235 (MoL J 1115.6 + Mot. H 810 + Mot. H 711.1 + Mot. J 1291.3.1, vgl. AaTh 922) ("Nach Karl Weitbrecht"). Mot. J 1291.3.1: How much cloth would it take to make God's coat?: Lesebuch für Volksschulen II 1910, S. 233-235 (Mot. J 1115.6 + Mot. H 810 + Mot. H 711.1 + MoL J 1291.3.1; vgl. AaTh 922) ("Nach Karl Weitbrecht"). L i t . : DBA 1348,141-142.

Die Autoren der Textvorlagen

343

Weppen, Johann August (geb. 1742 , gest. 1812; Schriftsteller, Beamter) Dicke/Grubmüller, num. 625: Wolf und Hund 1: Vgl. Vetterlein IV 1808, S. 92-93 ("J.A. Weppen"). L i t.: ADB 41,742-743; DBA 1352, 279-284.

Werther, Werner Wilhelm Ferdinand (geb. 1842; Rektor) Dicke/Grubmüller, num. 94: Beladener Esel: von Bredow u.a. II 1911, S. 122 ("Wilhelm Werther"). Bio-/bibliographische L i t . : DBA 1356,458.

A n g a b e n : von Bredow u.a. II 1911.

Wieland, Christoph Martin (1733-1813; Professor, Philologe, Dichter, Regierungsrat) Mot. J 1442.1: The cynic wants sunlight: Auras/Gnerlich 1850, S. 15-16 ("Wieland"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861 L i t . : ADB42,400-419; DBA 1366,4-39.

Wilke AaTh 1920 A: Lügenwette [Kohl und Kessel]: Lindner u.a. 1827, S. 208-209 ("Wilke"). Wolff 1835, S. 82-83 ("Wilke").

Willamov, Johann Gottlieb (1736-1777 cnach anderen 1778>; Lehrer, Dichter) Dicke/Grubmüiler, num. 157: Floh und Kamel: Rave/SchleUe 1861, S. 132 ("Johann Gottlieb Willamov"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : W o l f f 1861. L i t.: ADB 43,249-251; DBA 1372, 385-394.

Wisser, Wilhelm (1843-1935; klassischer Philologe, Germanist, Gymnasialprofessor) AaTh 1640 (KHM 20): Tapferes Schneiderlein: Heider/Nohl I 1911, S. 210-212 ("Nach Wilhelm Wisser"). L i t . : SHBL 1,279-280.

Zachariä, Justus Friedrich Wilhelm (1726-1777; Professor, Dichter, Musiker) Dicke/Grubmüller, num. 362: Kranich und Pfau: Hopf/Paulsiek 1873, S. 165 ("Von Justus Friedrich Wilhelm Zachariä. Fabeln und Erzählungen, Braunschweig, 1772"). Dicke/Grubmüller, num. 518: Schnecke und Frösche: Oltrogge 1841, Si 281-282 ("Zachariä"). - Oltrogge 1849, S. 294-295 ("Zachariä"). - Rave/Schlette 1861, S. 396 ("Friedr. Wilh. Zachariä"). Mot. J 1465: Trumpeter's false defense: Vetterlein IV 1808, S. 72-73 ("J.F.W. Zachariä, nach B. Waldis"). B i o - / b i b l i o g r a p h i s c h e A n g a b e n : Wolff 1861. - Paldamus B II 1908. L i t.: ADB 44,634-641; DBA 1401, 365-384.

344

Die Autoren der Textvorlagen

Zaunert, Paul (1879-1959; Volkskundler, Historiker) AaTh 1889 F: Gefrorene Worte: Lesebuch für Volksschulen I 1914, S. 202-203 ("Ein Schwarzwaldmärchen. Deutsche Märchen seit Grimm, herausgegeben von Zaunert"). L i t . : Kürschner 1973, 760.

345

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Françaises.

Redaktion:

Susan

Bradley.

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Namenregister Abstemius, L. 297 Adler, K.F. 67 Ahlfeld, F. 297 Andersen, H.C. 86,99,172,176 Andrä, J.K. 179,195 Anschütz, E. 59f. Apel, H.E. 109 Aristoteles 37 Arndt, E.M. 72,82,91,98,104 'Äsop' 297-300 Aufsberg, T. 165 Auras, R. 92 Aurbacher, L. 300 Baader, B. 197 Bach, N. 80 Baldi 300 Bangert, W. 137 BarHebräus 54 Baron, M. 133,152 Barth, P. 165 Basedow, J.B. 30f; Bäßler, F. 132,147,149,176,179,195 Batteux, Abbé C. 300 Bechstein, L. 68,93,104,123,134,158,176, 181,183f„ 300f. Becker 63,87 Becker, A. 184 Beringer, J.A. 197 Beriet, B. 184 Berthelt, A. 100, 133,152,180 Bertuch, F.J J . 60 Betichius, J. 170,192 Beumer, J. 62 Bewer, M. 197 Bierlinger 197 Biese, A. 186,189 Bismarck, O. von 187 Blumauer, A. 302 Bliithgen, V. 187 Bock, E. 125f„ 128,138 Bodmer, J.J. 27 Bone, H. 70 Bonnet, C. 25

Bormann, E. 302 Bormann, K. 133 Borowski, F. 186 Brandstäter, F. A. 186 Bredow, M. von 169-171 Breidenstein, H. 182f. Brentano, C.M.W. 72,147, 302 Bronner, F.X. (?) 63 Brüggemann, T. 37,49-52,68 Bube, A. (?) 93 Bürger, G.A. 25,63,72,80, 86,181,302f. Busch, R. 119 Büsching, J.G.G. 63,86f., 99,123,132,134, 179f., 184, 196 Camerarius, J. 303 Campe, J.H. 25,47,51,72,86,91,101, 189, 303f. Cartouche 35 Caspari, K.H. 304 Chamisso, A. von 72,80, 304 Claudius 43 Claudius, M. 197 Colshorn, T. 304 Corregio, J. 163 Curtman(n), W. 86f.,98,125,136,158,162, 164,181,192, 304f. Cyranka, L. 185f. Dach, S. 91 Dähnhardt, O. 158, 305f. Dammann, A. 140f. Dieffenbach, G.C. 164 Diepenbrock, M. von 126 Diesterweg, F.A. 91,306 Dietrich 306 Dietrich, O. 153,157 Dinter, G.F. 91,162,192,306 Dittmar, G. 306 Dittmar, H. 68,306 Dix, F. 144,146 Drollinger, K.F. 306 Duller, E. 93

354

Namenregister

Ebert, K.E. 104 Ebner-Eschenbach, M. von 187 Edelmann, T.F. 59 Elditt, H i . 94 Ende, H. am 167 Engel, J J . 25 Engelien, A. 156,182, 306f. Enslin, K. 86, 184 Evers, E. 182 Ewers, H. H. 37,49-52,68 Exner, H. 177-179, 195 Eylert, R.F. 99 Fabri, J.E. 23 Falckenheiner, W. 183 Falk, J.D. 91,307 Falke, G. 187 Fechner, H. 148,154,156,182,185f., 191 Fischer 43 Flügge, H.F. 117 Fouqu6, F. Baron de la Motte 147 Franck, S. 307 Francke, A.H. 126 Francke, H. 163 Franklin 63 Franz, A. 74,86 Frapan, I. 187 Freiligrath, F. 80 Frieben, P. 179 Friedrich der Große 187 Frommel, E. 165,196f. Fuchs 185 Fuchs, A. 182,193 Funk, G.B. 21f.,302,307 Funke, C.P. 4 0 , 4 6 , 7 4 , 7 6 Gaal.G. von 307 Gabriel, H. 156 Gansberg, F. 187 Gedike, F. 32 Geibel, E. 93 Geliert, C.F. 2 1 , 2 3 - 2 5 , 2 7 , 4 3 , 4 5 , 4 9 f „ 6 3 , 7 2 , 7 4 , 8 0 , 8 6 f „ 89,94,126, 179,189, 195,307f. Gellius, A. 37,308 Gerok, K. 172,1% Gerstäcker, F. 87 Geßner, S. 25,74 Gleim, J.W.L. 2 1 , 2 5 , 4 5 , 4 9 , 6 3 , 7 2 , 8 0 , 83, 91,105,158, 308f. Gnerlich, G. 92 Göckingk, L.F.G. 25,60

Gödeke, K. 82 Goethe, J.W. von 72, 80,91,198, 309 Grässe, J.G.T. 175,178 Greif, M. 187 Grimm, A.L. 86,91,309f. Grimm, J. und W. 68,71, 7 4 , 7 6 , 8 2 , 8 7 , 9 3 , 9 5 , 9 7 , 9 9 , 1 0 1 , 1 0 4 , 1 0 6 , 1 1 0 , 1 1 4 f „ 123f„ 132,134,140-142,144f„ 147,149,156, 158,164f„ 170,176,179,181-184,190, 196-198,310-318 Grimm, H. 156 Groth.K. 187 Grube, A.W. 133,179,195 Grüllich, A. 181 Güll, F. 80,125,188,192 Gurke, K.G.L. 319 Gutsmuths, J.C.F. 47 Haesters.A. 129 Hagedorn, F. von 2 5 , 2 7 , 4 5 , 6 3 , 72,319 Halem, G.A. von 45,319 Haller, A. von 25,27, 319f. Hanspeter, M. 320 Hämisch, W. 6 7 , 9 1 , 3 2 0 Harries, H. 172,193 Harrys, H. 82 Hauff, W. 76,91,144,165,172,176, 184,197 Haupt 87 Hausrath, A. 197 Hebel, J.P. 6 3 , 6 8 , 7 4 , 7 6 , 8 6 f . , 91,95, 99, 101, 110,113,123,144,147,149, 179, 195,320f. Hebel, K. 119 Hedin, S. 187 Heider, F. 173,175 Heine, H. 93,99 Heinecke, C.H. 26 Heinemann, H.E.L.F. von 321 Helmers, H. 70,112 Hempel, C.F. 88 Herder, J.G. von 6 3 , 7 4 , 7 6 , 8 0 , 8 7 , 1 0 1 , 321 Hermann der Cherusker 76,101 Herrmann, F. 48 Hessel, K. 184 Heßler, K. 183 Hey, W. 8 0 , 8 3 , 9 1 , 1 1 3 , 1 2 5 , 1 6 2 , 1 6 4 , 1 6 6 , 192, 321 f. Heydner, G. 181 Hirschfeld, K. 25,63 Hirt, F. 138f., 150f., 185 Hirzel, J.C. 27

Namenregister Hoffmann von Fallersleben (eigentlich: Hoffmann, A.H.) 1 6 2 , 1 6 4 , 1 7 2 , 1 9 2 , 3 2 2 f . Hoffmann, A.H. siehe Hoffmann von Fallersleben Hoffmann, F. 1 0 4 , 1 7 6 Hoffmann, F.A. 1 0 8 , 3 2 2 Hoffmann, F.F.A. 322 Hoffmann, O. 179,195 Hölting, G. 94, 105 Hölty, L.C.H. 4 3 , 9 1 Hopf, J. 121,140 Horn, W.O. von (Wilhelm Oertel) 179,195 Houwald, E.C. von 6 3 , 7 7 Hus, J. 126 Hyckel, G. 178 Iselin, I. 21f., 28 Jacobi, J.G. (?) 6 3 , 9 1 Jacobs, F. 76, 8 0 , 8 6 f . Jahn, F.L. 93, 121 Jäkel, J. 100 Jantzen, H. 192, 194,198 Jean Paul (eigentlich: Richter, F.) 8 0 , 9 1 Jeanne d'Arc 76 Jesus 9 9 , 1 0 8 , 1 5 6 Junghanns, T. 133,152 Kamberg F. 323 Kanne, J.A. 323 Katharina II. 29 Keck, K.H. 184 Keller, G. 187 Kerner, J . 165 Kersten, T. 1 4 4 , 1 4 6 Kind, F. 323 Kindervater, J. 151 Kippenberg, A. 131,177, 1 7 8 , 1 9 2 , 1 9 4 , 198 Kippenberg, J. 1 9 2 , 1 9 4 , 1 9 8 Klee, G. 189,197 Kleist, E. von 2 1 , 4 5 , 8 0 Kletke, H. 144,178, 184,189 Klopstock, F.G. 74 Köhler, F. 64 Kohlrausch, F. 6 3 , 8 0 Kopisch, A. 8 0 , 8 6 , 9 5 , 9 9 , 1 0 4 , 1 1 0 , 147, 1 4 9 , 1 6 5 , 1 7 2 , 176,181, 184,197 Kosegarten, G.L.T. 7 7 , 3 2 3 Krüger, K. 188 Krummacher F.A. 6 3 , 6 8 , 7 2 , 74, 76, 83, 86, 9 1 , 1 6 2 , 189,323 Kugler, F. 99

355

Kuhn, A. 324 Kühn, F. 96 Kühner, K. 98, 324 Kvideland, R. 5 4 , 6 4 La Fontaine, J . de 3 1 , 3 2 4 Langbein, A.F.E. 6 3 , 3 2 4 Langenscheidt, P. 197 Lappe, K. 324f. Lausch, E. 185 Lavater, J.K. 9 1 , 3 2 5 Leander, R. siehe Volkmann, R. von Lehnen, J.H. 74, 7 6 , 1 0 1 , 1 6 5 , 1 7 6 , 1 8 1 Unschau, T. 169-171 Lenz 134 Leprince de Beaumont, J.M. 2 1 , 3 1 , 3 3 Lessing, G.E. 2 4 , 2 9 , 3 8 , 6 3 , 7 1 , 8 6 , 9 1 , 158, 325f. Lichtwer, M.G. 22f„ 2 7 , 4 5 , 4 9 , 6 3 , 7 2 , 80, 86,326 Liebeskind, A J . 6 8 , 7 4 , 7 6 , 3 2 6 f . Liliencron, D. von 187 Lindner, F.W. 59 Linnig, F. 179 Lohr, J.A.C. 5 3 , 6 3 , 3 2 7 Löns, H. 187 Lossius, C.F. 4 5 Lohmeyer, J. 327 Löwenstein, R. 166, 192, 327f. Lüben, A. 9 8 , 1 1 3 , 1 3 4 Luden, H. 80 Luther, M. 3 7 , 5 9 , 8 3 , 9 1 , 1 8 1 , 3 2 8 Lyncker, K. 183f. Mackensen, F. 167 Marbach, G.O. 328f. Marées, H.L. de 58 Marquardt, L. 182 Mathesius, J. 329 Matthison, F. von 110 Meidinger, J.V. 55 Meier, E. 176 Meierotto, J.H.L. 2 2 , 2 6 Meinen, J.G. 45 Meißner, A.G. 6 3 , 1 5 8 , 3 2 9 f . Meyer, C.F. 187 Meyer, E. 169-171 Meyer, K. 197 Michaelis, J.B. 6 3 , 1 5 8 , 3 3 0 Miekley, W. 166 Mießen, E. 169-171 Missalek, W. 161

356

Namenregister

Mohammed 76 Mohn, V.P. 154 Moltke, H. Graf von 187 Mörike, E. 165 Moser-Rath, E. 54,92,144,179 Muff, C. 140f„ 186,189 Möllenhoff, K. 99,123,142,144, 179-181, 330f. Müller, EJ. 137 Müller, H. 61 Müller, J. 331 Müller, W. 114,134 Münchhausen, B. von 187 Musäus, J.K.A. 45,110,113,132, 147, 198,331 Nacke, C. 98,113 Nicolai, C.F. 27,331 Nicolay, L.H. von 35,63,331 Niebuhr, B.G. 104 Noack 331 Nohl, W. 173,175 Oertel, K. 163 Oltrogge, C. 76,81,102 Otto, F. 124,331 Overbeck, C.A. 43 Overberg, B.H. 126 Paldamus, F.C. 135,143,158,160 Paulsiek, K. 121,140,186,189 Paysen-Petersen, G. 332 Perrault, C. 332 Pestalozzi, J.H. 61f.,74,91 Peter der Große 98 Petermann, K. 100,133,152 Pfarrius, G. 332 Pfeffel, G.K. 43,45,63,72,74, 80,86f„ 332 Phädrus 333 Pickel, A. 333 Pletsch, O. 148 Plutarch 333 Pope, A. 27 Porger, G. 191 Preuß, A.E. 90 Pröhle, H. 123,134, 333 Quietmeyer, E. 105 Raabe.W. 187 Ramler, K.W. 36,45,63,72, 333f. Ramshorn, K. 334

Ranke, K. 27, 54f. Raumer, F. von 80,114, 334 Rave.H. 114 Rehorn, K. 135,143, 158,160 Reich, L. 197 Rein, W. 335 Reinick, R. 162,164,192,197,335 Reitzel, R. 197 Reventlow, F.J. Gräfin von 33 Richter, A. 198 Richter, F. siehe Jean Paul Richter, K.A. 59 Riecke, G.A.C. 83f. Rochow, F.E. von 91 Rollenhagen, G. 335f. Rombach, K. 197 Römhildt, F. 197 Rosegger, P. 187,336 Rosteutscher, W. 177f. Röth 119 Rousseau, J.-J. 30 Rückert, F. 72,80,87,91,98,104,113,132, 149,172, 176, 196f., 336 Rudolf von Habsburg 68 Rudolphi, C. 43,45 Säbel, R. 179 Sachs, H. 336 Salzmann, C.G. 47,49, 86f„ 336f. Sander, H. 27 Sartorius, R. (?) 337 Schaffstein, H. 176 Schilling, M. 132-178 Schambach, G. 134 Schanz, F. 337 Scharrelmann, H. 187 Scharrelmann, W. 187 Schefer, L. 99 Scheller, E. 337 Schenda, R. 41 Scheuermann, W. 197 Schiller, F. von 77,80,337 Schillmann, R. 184 Schindler, H. 133, 152 Schlegel, A.W. von 80,82 Schlegel, E. 45 Schlegel, J.A. 337 Schlette, H. 114 Schmid,C. von 60, 64,76, 86f., 91, 101, 113, 125,156,158,162,166, 182,189, 337-339 Schmidt, F.W. 183 Schmidt, FJ. 169-171

Namenregister Schmitt, J. 197 Schneckenburger, M. 172, 196 Schneider, E. 184 Schnezler, A. 165,197 Scholz 339 Scholz, W. von 197 Schönhuth, O. 93, 165,197 Schönke, K.A. 73 Schreiber, A. 93,179,184,197 Schubart, C.F.D. 68, 74, 76,91,339 Schulz, F. 339 Schulz, J. 78 Schulz, O. 99,339 Schulze, H. 86 Schütz, C.G. 23 Schwab, G. 76,80,93,104, 110,165, 181, 197,339f. Schwabe, J J . 33 Schwartz, W. 340 Seemann, O. 109 Seidel, H. 176,187, 195 Seidl, G. 197 Semler, J.S. 23 Simrock, K. 87, 104,181, 340f. Spener, PJ. 126 Soltau, D.W. 341 Spieß, M. 184 Spitta, P. 179 Starke 63 Stehmann, W. 130 Stein, E. 197 Steinhöwel, H. 341 Steinlein, R. 41 Steinmann, W. 86 Stemplinger, E. 54 Stephani, H. 61 Stem, W. 75,77,79,87 Stifter, A. 187 Stöber, A. 83,197 Stolberg, F.L. Graf zu 94 Storm, T. 341 Stöwesand, F. 162 Straus, C. 69 Sturm, J. 105 Sühring, H. 166 Sulzer, J.G. 22,26 Supprian, K. 156 Swift, J. 47 Temme, J.D.H. 82 Tessin, C.G. 21 Thiele, E. 181

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Thomas, L. 100,133,152 Tieck, L. 72, 80,82 Tiedge, C.A. 86,341 Trittelvitz, W. 195 Trojan, J. 162,164,187,341 Uhland, L. 60, 72,80,86f„ 91,113,132,147, 149,172f„ 176,179,184,195-197 Uz, J.P. 27 Valerius Maximus 29 Varnhagen von Ense, K.A. 80 Veillodter, V.K. 43 Vesper, W. 187 Vetter, J.A. 90 Vetterlein, F.R. 36,42 Viehoff, H. (?) 93 Vietor.W. 155 Vogeler, H. 167 Voges, T. 134 Voit, J.P. 34 Völkerling, A. 342 Volkmann, R. von (Pseudonym: R. Leander) 172,176 Voos, P. 182f. Voß.J.H. 91, 105 Wackernagel, P. 109,111 Wagenfeld, F. 132 Waldis, B. 342 Walter 98 Washington, G. 106 Wehrhan, K. 183 Weise, C. 23 Weise, G. 342 Weisse, C.F. 45, 86,105, 342 Weitbrecht, K. 342 Weppen, J.A. 343 Werther, W.W.F. 343 Werthmüller 21 Wesselski, A. 74 Wieland, C.M. 38,74,110,343 Wiermann, H. 182 Wigand, P. 195 Wildenbruch, E. von 187 Wilke 343 Willamov, J.G. 72,86,343 Wilmsen, F.P. 44,68 Winter, B. 167 Wisser, W. 343 Wolf, J.W. 183 Wolff, G.W. 66

358 Wolke, C.H. 47,63 Wollweber, V. 184 Woltze, B. 163 Xenophon 7 , 2 9 , 3 7 Zachariä, J.F.W. 63,343 Zägel, S. 68 Zäunen, P. 344

Namenregister Zehelein, J.F. 43 Zeppelin, F. Graf von 187 Zerrenner, H.G. 63 Zienert, W. 181 Zincgref, J.W. 54 Zinzendorf, N.L. von 126 Zöller, K. 168 Zollikofer, H. 74 Zschokke, H. 91,98,101

Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe Um für einzelne Aspekte einen schnellen Überblick zu ermöglichen, wurden zahlreiche Registerstichworte unter folgenden übergeordneten Begriffen zusammengefaßt: Charaktereigenschaften, Fähigkeiten, Tugenden, Laster - Erzählstoffe, Erzählungen - Gattungen, Textsorten - Lernen, Lernkontext - Schultypen - Unterrichtsfächer. Abcbuch 29,48f., 5 1 , 5 7 , 6 1 , 6 7 , 9 4 , 105; vgl. Fibel Aberglaube 41,66; vgl. Gespensterfurcht Abstraktion 47,122 Ackerbau 26 Afrika 195 Allgemeinwohl 21,28; vgl. Gemeinnützig Alltag 164,168 Altersgemäßheit 4 6 , 4 8 , 5 2 f „ 57,65, 70, 78, 8 3 , 8 6 , 9 1 , 9 2 , 9 5 , 9 8 , 106, 113, 119, 122, 134,135, 143, 153f„ 160, 170 Analphabet 35; vgl. Lesefähigkeit Anatomie 69 Anekdotenliteratur 26 Anmerkungen 37, 39 Antike 2 6 , 6 5 , 7 1 , 7 3 , 8 1 , 8 6 , 9 8 , 1 0 3 , 1 1 0 , 122,133,172, 174, 195f. Arbeit, Arbeiter 91,94, 139,155, 166, 174,182 Arbeiterfürsorge 174 Äsop, Äsop-Tradition 22,27, 30, 32f., 35, 37, 46,49, 52,60,69, 79, 100f„ 120, 128, 130, 134,136,140,142,149, 162, 181, 192,295298; vgl. Fabel Ästhetisch 74,103, 109,173; vgl. Schönheitssinn Aufklärung 21,31f.,50 Aussprache 60,155 Auswendiglernen 31,59, 83,95,114; vgl. Gattungen, Textsorlen: Memorialvers; Gedächtnis Außergewöhnliche menschliche Stärke 27 Bauchredner 43 Bauern 153,167 Bearbeitung 24, 36, 39,45, 50f„ 53, 55,65, 72,74, 78,103,110,115, 123,127,135, 143,188 Begräbnis 101; vgl. Friedhof

Beruf 27,48; vgl. Gewerbe Bibel, biblisch, Bibelspruch 3 0 , 3 4 , 5 9 f „ 72, 7 7 , 8 3 , 9 2 , 9 9 f „ 106,108,152 Bildung 3 6 , 4 0 , 4 3 , 1 0 6 , 1 1 2 ; vgl. Lesefähigkeit; Volksbildung Branntwein 120 Buchstaben, Buchstabieren siehe Laut- und Silbenlehre Bühnensprache 155 Charaktereigenschaften, Fähigkeiten, Tugenden, Laster 22,26-28, 30,32f„ 40, 66,83, 89; vgl. Moral; Sitte; Verhalten Abscheu vor dem Bösen 66 Anständig 89,91 Artig 94,105 Aufmerksamkeit 26,62 Aufopferung 122 Aufrichtigkeit 93,106 Barmherzigkeit 124 Beobachtungsgabe 26 Bescheidenheit 74, 152 Besonnenheit 66 Betrug 48 Biederkeit 93 Brauchbarkeit 97 Dankbarkeit 66,79 Diebstahl 48,152 Dienen, Dienstfertigkeit 23,122 Dummheit 107 Edelmut 66 Ehrfurcht 66 Ehrlichkeit 66,99 Eigendünkel 66 Eigennutz 66 Einfalt 54 Einigkeit, Eintracht 66,107 Eitelkeit 152 Faulheit 4 8 , 9 1

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Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe

Heiß 2 8 , 4 8 , 6 0 , 6 2 , 9 1 , 9 3 , 9 9 , 1 0 5 , 149, 153,157,195 Flüchtigkeit 66 Freude 66,152,187 Friedfertigkeit 106 Frohsinn 60 Frömmigkeit 57,88, 115; vgl. Gottesfurcht; Gottvertrauen; Religiöse Erziehung Furchtsamkeit 48 Fürstenliebe 89,110; vgl. Herrscher und Untertanen Geduld 66,139 Gefühl 7 4 , 9 3 , 9 5 , 1 1 0 Gehorsam 3 0 , 4 8 , 6 6 , 1 1 8 , 1 2 2 , 1 5 2 Geiz 66 Genügsamkeit 28 Genußsucht 121 Gerechtigkeit 88,91 Geschicklichkeit 27 Geschwisterliebe 48,124 Gottesfurcht 109; vgl. Frömmigkeit; Gottvertrauen Göttliche Tugenden 88 Gottlosigkeit 91 Gottvertrauen 89 Gut 26,97 Guter Wille 2 8 , 9 3 Häuslichkeit 74,174 Hilfsbereitschaft 79 Hochmut 66 Höflichkeit 152 Innigkeit 173 Kindesdank 149 Klugheit 30, 54 Leichtgläubigkeit 43 Leichtsinn 48 Liebe 66 List 107 Materielle Gelüste 121 Mitgefühl 66 Mitleid 66 Nachgeben 106 Naives Empfinden 160 Naschen, Naschhaftigkeit 35,48,152 Neid 66 Ordnungsliebe 4 8 , 6 2 Pünktlichkeit 48 Rechtlichkeit 93 Redlichkeit 99 Reinlichkeit 4 8 , 6 2 Sanftmut 66,74 Schadenfreude 48

Scharfsinn 23, 54 Schlauheit 107 Schlichtheit 173 Sparsamkeit 2 8 , 4 8 , 9 1 Stolz 66 Trägheit 91 Treue 7 9 , 9 3 , 9 9 , 1 1 8 , 1 2 4 Tüchtigkeit 195 Übertreibung 152 Unanständigkeit 91 Unbefangenheit 74 Ungehorsam 30,48 Unmäßigkeit 48 Unschuld 66, 74 Unverstand 26-28,30 Unvorsichtigkeit 48 Unwissenheit 66 Urteilskraft 2 6 , 8 1 , 9 7 Vernunft 5 7 , 7 4 , 9 7 Verschwendung 91 Verstand 22,26-28, 31, 34f„ 3 8 , 4 0 , 4 2 , 4 7 , 5 3 , 5 9 , 6 7 , 7 0 , 7 4 , 9 1 , 121 Vertrauen 66 Vorsichtigkeit 66 Wahrheitsliebe 66,106,149 Wißbegierde 2 6 , 6 2 Wohltätigkeit 23 Zärtlichkeit 79 Zufriedenheit 60,66, 106,149 Zutrauen 66 Chrestomathie 3 6 , 3 8 , 4 4 Christentum, christlich 7 1 , 8 1 , 8 3 , 8 9 , 9 9 , 101, 108,112,115,117,119,126 Deklamierbuch 66 Deklamieren 39,43f.,72 Denken, Nachdenken 26, 58,61, 88f„ 92, 108,119 Denkübung 62,83, 114 Des Knaben Wunderhorn 80,86,91, 112, 189 Despotismus 50 Deutsch, Deutschland 21,24, 27, 36, 38,47, 59,68f„ 71, 73, 81, 89,93, 101-103,106, 108, 112,115,117-119,121f„ 125-127, 140, 172-174,179,195-197; vgl. National; Vaterland Didaktik 70,72 Dorf 100, 130, 150, 166, 174, 187, 189f.; vgl. Land Drache 89 Dreißigjähriger Krieg 69,126

Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe Ehestand 27 Einsiedler 28 Eisenbahn 101,190; vgl. Verkehr Eisernes Kreuz 197 Elektrizität 190 Elfen 42 Eltern, Elternhaus 96,106,149,174,184f„ 187, 189, 193,198 Entdeckung Amerikas 76,89 Entfremdung 121 Erfindung des Buchdrucks 69,89 Erfroren 92 Erster Weltkrieg 197 Erzählen 31,34,40,58,106f„ 115; vgl. Kenntnis von Geschichten; Märchenkenntnis; Nacherzählen; Umerzählen Erzählforschung 23,46,55,63,65,68,74, 82,85, 89,106,166,179, 184 Erzählgelegenheit 40 Erzählstoffe, Erzählungen AaTh 333 162 AaTh 510 A 134 AaTh 555 134 AaTh 565 162 AaTh 729 162 AaTh 910 E 106 AaTh 910 F 107 AaTh 921 A 86 AaTh 922 167 AaTh 1260 B* 155 AaTh 1293* 57 AaTh 1331 A* 87 AaTh 1333 106 AaTh 1430 107 AaTh 1563* 106 AaTh 1586 A 28 Adler und Rabe 30 Ameise und Taube 62,150,167 Barbarossa 80,87,93,98,104,132,149, 172,176,196f.; vgl. Friedrich Rotbart; Kyffhäuser Barbier des Königs 75 Bär und Bienen 62 Bauer und Brillenhändler 87 Belagerung der Burg Hohenstaufen 165 Bettler sagt, er sei stumm 54,64 Blutnelken am Falkenstein 98 Brot und Salz segnet Gott 147 Burg Falkenstein im Höllental 197 Burg Hohenzollem 93 Dädalus und Ikarus 110 Das Bild am Schwabentor 197

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Das brave Mütterchen 99,142,147, 179,181 Das Brot des heiligen Jodocus 76 Das dankbare Gespenst 42 Das Freigericht 184 Das Gottesgericht in Neiße 178 Das häßliche junge Entlein 99,176 Das Hirtenbüblein 167 Das Hündchen von Bretten 197 Das Kästchen 42,74 Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern 172 Das Kutschpferd 50 Das Licht der treuen Schwester 179f. Das Mädchen von Orléans 76 Das Mahl zu Heidelberg 197 Das Paradies der Tiere 82 Das Pferd und die Bremse 50 Das Reiterbild des Großen Kurfürsten 147 Das Rockenweibchen 74 Das schneeweiße Kätzchen 42 Das Uhrwerk im Münster zu Straßburg 197 Das Zauberschloß im Windberge 181 Demosthenes 69 Der Arme und der Reiche 101 Der Auszug der Wichtelmännchen 183 Der Bergmann und der Mönch 132 Der Bergmönch im Harz 99 Der blonde Eckbert 82 Der einkehrende Zwerg 104 Der eiserne Armleuchter 42,76 Der eiserne Karl 149 Der Fluch der Mutter 186 Der Frauensand 104 Der Freischütz 82 Der Fuchs und das Rotkehlchen 157 Der Fuchs und die Maske 85 Der Geiger zu Gmünd 165 Der gerettete Jüngling 101 Der getreue Eckart 198 Der Glockenguß zu Attendorn 104 Der Glockenguß zu Breslau 110, 114 Der goldene Stollen 179 Der Goldkeller auf dem Löbauer Berge 181 Der Grafensprung bei Schloß Eberstein 149, 197 Der Grenzlauf 106 Der große Krebs im Mohringer See 176 Der Hahn auf der Sachsenhäuser Brücke zu Frankfurt am Main 182 Der hartgeschmiedete Landgraf 132,147, 165,184

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Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe

Der Hennegraben 74 Der Hirt auf dem Kyffhäuser 104 Der Holländer Michel 197 Der hörnerne Siegfried 98, 104,179, 195; vgl. Nibelungensage Der Hörseelenberg und der treue Eckart 147 Der Hund mit dem Fleisch 136 Der Hund vom St. Bernhard 134 Der Jäger am Feldberg 197 Der Kalfater oder Klabatermann 82 Der König Frudibald 42 Der Mägdesprung 147 Der Mönch von Heisterbach 176 Der Müllerbursche im Odenberge in Hessen 184 Der Neuner in der Wetterfahne des Eschenheimer Turmes in Frankfurt am Main 184 DerNixenbom 184 Der Poppe le von Hohenkrähen 197 Der Rabe zu Merseburg 98,176 Der Rattenfänger zu Hameln 147 Der Reinhardswald 183 Der Reußenstein 165 Der Riese von Marbach 93 Der Schäfer 184 Der Schlangenkönig 176 Der Schwanritter 104,165,176 Der Schweidnitzer Ratsmann 178 Der Seegreis und die Fischerin 77 Der Sperling am Ulmer Münster 197 Der Springerwirt 198 Der standhafte Zinnsoldat 172 Der Tannhäuser 147 Der treue Hund 178 Der verzauberte Kaiser 87 Der Westerwälder Schmied 184 Der Wolf und der Tannenzapf 147 Der Wunschring 172,176 Der Zwerg und die Gerstenähre 195 Des kleinen Volkes Hochzeitsfest 147 Dicke/Grubmüller, num. 94 107 Dicke/Grubmüller, num. 307 136 Dicke/Grubmüller, num. 380 107 Dicke/Grubmüller, num. 424 107 Dicke/Grubmüller, num. 633 85 Die Bremer Stadtmusikanten 124 Die Bürgschaft 77 Die Dohle 178 Die drei Schwäne 76 Die Engelsköpfchen am Ruprechtsbau des Heidelberger Schlosses 197

Die Erdmännlein der Haseler Höhle 197 Die Eroberung von Troja 76 Die Fahrt der Argonauten 104 Die Fahrt nach Isenland 179,195; vgl. Nibelungensage Die Geschichte vom Kalif Storch 76,172, 176,184 Die goldene Spindel 74 Die große Linde auf dem Nikolaikirchhofe zu Görlitz 178 Die Gründung der Stadt Frankfurt a.M. 184 Die Hahnkrähe 179 Die halbgefüllte Flasche 99 Die Hanselmannshöhlen 184 Die Heilingszwerge 104,110 Die Hermannsschlacht im Teutoburger Walde 93 Die Hirtensteine bei Glatz 178 Die Höhle im Altkönig 183 Die Jungfrau und der Bär 178 Die Jungfrau vom Drachenfels 189 Die Legende von der heiligen Lanze zu Antiochien 114 Die Lilien am Mummelsee 197 Die Pinge bei Altenberg 181 Die Prinzessin mit der langen Nase 42 Die Riesen am Frischen Haff 186 Die Rosen der heiligen Elisabeth 176,183 Die Roßtrappe 104,147,176,195,198 Die Rübe 142 Die Sachsenhäuser Brücke zu Frankfurt am Main 144,147 Die Sage vom buckligen Geiger 183 Die Sage vom Hirschgulden 165 Die Sage vom Räderberg 183 Die Sage vom Riesenstein 197 Die Sage von der Regiswindis 165 Die Sage von der schönen Lau 165 Die Salzbrunner Heilquelle 178 Die sieben Faulen 132 Die Sieben Raben 124 Die sonderbare Mauer 85 Die Spielleute im Kyffhäuser 93 Die Springwurzel 144,147 Die tapfere Besatzung 184 Die Tellerhäuser bei Wiental 181 Die Verrätergasse zu Görlitz 178 Die Wunderblume 176 Die Wunnensteiner Glocke 165 Die Zauberflöte 42 Die Zwerge in den neun Bergen 82,98 Die Zwergenhochzeit 179,195

Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe Diogenes 27,69 Dornröschen 142 Ein Bildstock als Retter der Stadt Tauberbischofsheim 197 Einer oder der andere 91,144, 179, 195 Elmine, oder die Blume, die nimmer welkt 42,74 Entdeckung der Silberbergwerke bei Annaberg 134 Eppelin von Gailingen 165 Erdenwanderung der Götter 99 Eulenspiegel 176,179,189,195 Fabricius 69 Frau Berta oder die weiße Frau 82 Frau Holla und der treue Eckart 147 Frau Holle 184 Frau Hütt 104,110 Frau Hütt in Tyrol 114 Friedrich Rotbart im Kyffhäuser 132,147, 179,196 Friedrich und sein Page 99 Friedrich Wilhelm III. 99 Frosch und Maus 150 Fuchs und Rabe 31 Fundevogel 124 Geschichte von den sieben bunten Mäusen 104 Gockel, Hinkel und Gackeleia 147 Gotentreue 172 Graf Eberhards Weißdorn 147 Gründung des Klosters Marienstern 181 Gudrun 179,195 Hans im Glück 142 Hänsel und Gretel 142 Heinrich der Löwe 147 Heinzelmännchen 95,104,110,157, 165,181 Hektor und Ajax im Zweikampfe 104 Herzog Ernst von Schwaben 173 Herzog Heinrich und die goldne Halskette 147 Hildebrand und Alebrand 184 Holleabend 184 Hund und Dieb 130,150 Johannes-Legende 101 Kaiser Friedrich und die Musikanten 104 Kaiser Napoleon u. die Obstfrau zu Brienne 99 Kaiser Rudolf und die Bäckerfrau 132; vgl. Rudolf von Habsburg Kindesdank 86 Klein Roland 147

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Kloster Fremersberg 197 Kodrus 69 König Friedrich und sein Nachbar 74,99, 101,110,133,147,149 Kriemhild wird Etzels Weib und nimmt Rache für Siegfrieds Tod 184; vgl. Nibelungensage Kunigunde vom Kynast 179 Kyffhäuser 76,132 Landgraf Ludwig und der Löwe 93 Landgraf Moritz von Hessen 182 Leid und Freud der Oberschönauer Musikanten 183 Lorelei 93,147,179,184 Ludwig baut eine Mauer 93 Mäuseturm von Bingen 76,80,82, 86,101, 110,132,144, 147 Mot. D 2143.6.2 85 Mol J 1545.4.1 85 Mummelsee 165,197 Nibelungensage 80,172,184; vgl. Der hörnerne Siegfried; Die Fahrt nach Isenland; Kriemhild; Siegfrieds Schwert; Siegfrieds Tod; Wie Siegfried den Drachen erschlug Notburga 104,197 Prinzessin Ilse 147,176 Prinzessin Ute 184 Reineke Fuchs 80 Roland Schildträger 87 Romeias von Villingen 197 Rosengarten in Mannheim 197 Rotkäppchen 162 Rübezahl 42,68f„ 76, 86,99,110,112, 132,134, 144,147,165,177-180,184, 189,195f„ 198 Rückfälliger Wolf 75 Rudolf von Habsburg 87,93,98; vgl. Kaiser Rudolf und die Bäckerfrau Rundhütchen 183 Questenberg 74 Sankt Menrad 76 Sankt Meinrads Raben 176 Schmeichelnder Esel 46 Schneewittchen 142 Schwäbische Kunde 132,149,196f. Schweizerbund 69 Siegfrieds Schwert 132,172,176,179,184, 195,197; vgl. Nibelungensage Siegfrieds Tod 179,195; vgl. Nibelungensage Spinne und Seidenwurm 52

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Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe

Springwasser 74 Tantalus 110 Undine 147 Vom schlesischen Streuselkuchen und von den Fenismännchen 179 Weiber von Weinsberg 69, 85 Wie ein Markgraf einer armen Frau im Wiesentale aus der Not hilft 197 Wie Siegfried den Drachen erschlug 197; vgl. Nibelungensage Wieland der Schmied 179 Wilde Jagd 93 Wilhelm Teil 8 7 , 9 8 , 1 3 2 , 1 4 9 Wittekind, der Sachsenherzog 149 Zwergschabemack 104 Erzählstoffvermittlung 58,103,124,156 Ethisch 103,133 Evangelisch 82,119,126,138,151,165; vgl. Katholisch; Konfession Exempelliteratur 78,101 Fabrik 174 Fahrrad 190 Familie 79, 100,131f„ 134, 166,174,182; vgl. Geschwister; Mutter Feen 41 f. Feiertagsentheiligung 68 Feld 9 6 , 1 0 0 , 1 3 0 , 1 3 4 , 1 5 0 , 1 5 7 , 1 6 2 , 1 6 9 , 190,193,198; vgl. U n d Feldgottesdienst 197 Feldküche 197 Feldpost 197 Feste 97,100,130f„ 193,198 Fibel 32f„ 35,40-42,46-48,64,120,124f„ 129f„ 137f„ 148,151-157, 161, 163f„ 166168,191,194; vgl. Abcbuch Fiktionalität 21,24, 31,37f„ 41f„ 49, 52, 5456,70-72,85; vgl. Phantasie Folter 35 Fortschritt 187, 190 Französische Revolution 50,89 Freundschaft 107,112 Frieden 86,89,118,121 Friedhof 75,156,162; vgl. Begräbnis Frühling 7 5 , 1 3 1 , 1 3 4 , 1 5 8 , 1 6 0 f „ 170, 193 Fünf Sinne 57 Garten 9 6 , 1 0 6 , 1 3 0 , 1 3 4 , 1 5 0 , 1 5 3 , 1 5 7 , 161f„ 166,174,191,193,198 Gasbeleuchtung 101 Gattungen, Textsorten; vgl. Bibelspruch; Gattungsverständnis

Abenteuerbericht 42 Abhandlung 93, 115, 149 Abcvers 35 Allegorie 93 Ammenmärchen 40 Anekdote 22f„ 27,29, 34f„ 53,63,68-72, 74f„ 83, 86f„ 90f„ 9 5 , 9 8 , 1 0 1 , 1 0 4 , 1 0 6 , 110,112,118, 120, 128,132,142-144, 147,149, 166f„ 175,179 Arbeitsrechnung 75 Aufgabe 60 Aufsatz 68,85,101 Ballade 7 2 , 7 6 , 8 0 , 9 8 , HO, 114,123,195 Beschreibung 6 8 , 7 1 f „ 7 4 , 8 0 , 8 2 , 1 1 0 , 1 1 5 , 128,154 Betrachtung 75 Brief 35,41,51, 58,63,68, 71, 7 4 , 8 2 f „ 93, 95, 101,106,120,152,195 Charakterbeschreibung 72, 85,122, 132,195 Denkspruch 57,59f„ 6 2 , 8 9 , 9 1 , 1 0 1 Dialog 93,106,152f.; vgl. Gespräch Fabel (allg.) 29-31,37f„ 43f„ 49f., 52f., 55, 65, 71f„ 85,109 Fabeln 21-25,27-29,33-37,39,42-49,51, 54f„ 57-60,63f., 66,68-72,74-76,78-80, 83, 85f„ 89,91,95,97-101,103-106,110, 112,114,120,122f„ 125,130-134,136140,142f., 148-153,155,157,160-162, 166-169,172f„ 184,188f„ 192,195,199; vgl. Äsop Feenmärchen 21f„ 31,41f„ 55 Gebet 29, 32, 5 8 , 6 0 , 6 2 , 6 7 , 7 7 , 9 4 f „ 97, 99,105,108,118,120,125,130f., 136, 138-140, 145,151-153,157,164,168, 182,188 Gedicht 2 1 , 2 3 , 2 5 , 3 5 , 4 3 f „ 49, 57,62-64, 66-68,72,75,80,82,91,94-97,100f„ 104f„ 108, 110,112,118,120,125-132, 136-140, 142f„ 145, 149-157, 160-162, 164-166, 168f„ 174, 177, 179f„ 182,185, 188, 190, 192-194, 199 Geschäftliche Texte 75,127 Gespenstergeschichte 55 Gespräch 33-35,43,46,49, 51f., 55, 58, 71,95,101,107; vgl. Dialog Gleichnis 100 Hausstandsregel 120 Heiligen vita 126 Heldenepos 179,184 Hirtenspiel 21 Kunstmärchen 82, 172, 176; vgl. Märchen

Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe Lebensbeschreibung 122 Legende 63,71f., 7 6 , 8 0 , 9 8 f „ 110,114, 120,123,132,136,143 Lied 21,23,34f., 39,43,57, 59f„ 62,67, 70,72,76, 86,90f„ 94,97f„ 101, 105, 108,110,112,114,119, 123,125, 129, 130,132, 136,139,143,145,150f., 157, 162,166, 170,177,193,199 Märchen 34, 37f„ 40-42,47, 55,68f„ 71f., 74,76,80, 8 2 , 8 7 , 9 0 , 9 3 , 9 5 , 9 8 f „ 101, 103f„ 109f., 112,115,117,122-124,130132,134, 136,140,142f„ 145,149, 153, 157f., 160,162,164, 167-170,172f„ 177, 179, 184f., 188-190,193-196,198; vgl. Ammenmärchen; Feenmärchen; Kunstmärchen Memorialvers 32; vgl. Auswendiglernen Missionslied 126 Moralische Beispielgeschichte 22,26,29f., 32,34,47f., 51,53-55, 57,61f„ 65,67f„ 7 1 , 7 6 , 7 9 , 8 3 , 8 6 , 8 9 f „ 92,94f„ 97,100f., 105f„ 108,115,120,125,128,130,137139,145, 150-153,157,161f., 164, 166, 180,182, 189 Moralische Lehrsprüche 67 Naturlyrik 68 Novelle 72 Ode 39 Parabel 33, 38,63, 76,83, 85,91,98,101, 103f., 108-110,114,132,136,143,160, 173,184 Quittung 75 Rätsel 34f., 41, 53f., 6 4 , 6 7 , 8 6 , 9 5 , 9 8 , 101,104,112,119,128,132,136, 142f„ 145,148f„ 151-153,155-158, 166,182, 188f., 192f. Redensart 41,54, 83,85; vgl. Sprichwort Reime 148,154, 156,158,162,164, 169 Reisebeschreibung 42,103 Roman 72 Romanze 3 7 , 9 8 , 1 1 0 , 1 1 4 , 1 2 3 Sachtext 60,79,83,86f., 97,106,120, 124f„ 128-130,134,137-139,142, 150, 152f„ 155,157,161f., 164, 166, 168, 177, 182,188,191f„ 194,196 Sage 63,68f„ 7 2 , 7 4 , 7 6 , 8 0 , 8 2 , 8 5 - 8 7 , 9 0 , 93,95,98f., 101,103f„ 106f., 109f„ 112, 114,120, 122f„ 127,132-134,136, 142144,147,149,157, 160, 165,172f„ 174177,179f„ 182, 184,186,189,195-198 Scharade 54

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Schilderung 72, 74, 8 5 , 9 8 , 1 0 1 , 1 0 3 , 1 1 0 , 114f., 122,136,143,177 Schnaken 55 Schnurren 55 Schwank 2 4 , 2 7 , 3 5 , 38, 54f„ 5 7 , 6 0 , 8 6 f „ 92,95, 104,106, 142,155,167 Sittenspriiche 2 9 , 4 0 , 9 9 Sprichwort 4 1 , 5 1 , 5 4 , 6 7 , 8 3 - 8 5 , 8 9 , 9 1 , 95,98, 101,104, 106,112, 114,118-120, 136,155,158,162; vgl. Redensart Sprüche 5 9 , 6 2 , 6 4 , 7 7 , 9 7 , 1 3 0 , 1 3 2 , 1 3 6 f „ 143,148,155,158,166,182,192,195 Szene 71 Tiermärchen 131,136,143 Verfasserbiographie 7 2 , 8 2 , 1 1 0 , 1 1 5 , 1 2 3 , 141f., 169,172f„ 178f., 184,195 Verserzählung 80 Versfabel 68; vgl. Fabel Witz 55,64 Gattungsverständnis 31,37f., 4 1 , 5 2 , 5 5 , 6 8 , 71f., 74, 82, 85,89,93, 109,115 Gedächtnis 22,48, 5 9 , 9 1 , 9 5 ; vgl. Auswendiglernen Gegenwart 192 Geist, Geistesbildung 8 1 , 9 2 , 9 5 , 1 0 2 f „ 105, 109,114,121,127 Geister 41-43 Geisteskranke 27 Geld 174 Gemeinnützig 88; vgl. Allgemeinwohl Gemüt 7 4 , 8 4 , 9 1 , 103,105,109f„ 114,119, 158, 173 Genien 42 Germanisch 174 Gesangbuch 84,88 Geschlechtsspezifische Erziehung 73f„ 95f., 135,143,153,163,169f„ 174,177, 187f. Geschmack 36f„ 3 9 , 8 1 , 1 5 3 , 1 7 0 , 187 Geschwister 48,174; vgl. Familie Geselligkeit 106 Gesellschaftskritik 50 Gesinnung 70, 7 3 , 7 6 , 1 1 2 , 1 2 7 , 1 5 0 , 1 6 8 , 187,196 Gespensterfurcht 41f.,62; vgl. Aberglaube Gesta Romanorum 86 Gesundheit 70,139; vgl. Körper; Krankheit Gewerbe 27,101,106,174; vgl. Beruf Gnomen 42 Gott 22,31 f., 3 5 , 5 1 , 6 6 , 9 3 , 9 7 , 1 0 0 , 1 0 6 , 108,130,150f., 162,166,174,188f.; vgl. Religiöse Erziehung

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Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe

Großstadt 172 Gut und Böse 2 8 , 6 6 , 9 1 Handarbeiten 96,163 Handel 174; vgl. Gewerbe Handwerk 174; vgl. Gewerbe Haus, Hof 100,108,130,134,138,150f„ 153,155,157,160-162,166,169, 174, 190, 192f„ 198 Hausgebrauch 22, 32, 39, 53,62,78, 128; vgl. Privatunterricht Heimat 92f„ 101, 164f„ 174-177,179,184f„ 187,189f., 195-197 Heiter 158,170 Herbst 75,134,158,160f„ 170 Herrscher 2 2 , 6 9 , 9 8 , 1 0 6 , 1 1 8 , 1 2 0 , 1 4 5 , 150f„ 157,162,166,170,172,174f„ 177, 179,182,185,188f„ 193,195-197,199 Herrscher und Untertanen 89,110,118 Herz, Herzensbildung 22,47, 59,67, 81,95, 102,109,158,187 Hexen 41 Himmel 100, 130-132,134, 150f„ 166 Historisch 2 9 , 6 3 , 7 2 , 8 0 , 8 9 , 9 5 , 1 1 0 , 120; vgl. Geschichte Human 109 Idylle 2 3 , 7 2 , 7 4 , 7 6 , 9 8 , 1 1 0 , 1 1 4 Idyllisierung 187 Indianer 89 Individuelles Glück 21 Industrie 175 Interpunktionsregeln 51 Jagd, Jäger 101,162 Jahreszeiten 60,67, 75,97,100,120,130f„ 134, 136, 138,140, 142, 150f„ 153, 158, 160, 162, 164,169f„ 172,174, 177,182, 184f„ 193,198 Jahrmarkt 107 Jesus 99,108, 156; vgl. Religiöse Erziehung Juden 32 Kaisertreu 160 Kanonen 196 Katechismus 30, 32,57, 5 9 , 8 8 , 9 6 , 9 9 f „ 120 Katholisch 126; vgl. Evangelisch; Konfession Kenntnis von Geschichten 106; vgl. Märchenkenntnis Kind, Kindheit 62,106,131f„ 162,182,185, 187,189

Kinder- und Jugendliteratur 102,137,143, 154,160,169 Kinderpoesie 136 Kindliche Erfahrungswelt 32,49, 58,60, 83, 91f„ 96,100,130f„ 150f„ 153,157,161f„ 164, 166f., 174, 185,187,190,192,194 Kirche 65, 89,106, 118f., 126, 150f. Kleidung 79 Kobolde 42 Kolonialismus 195 Konfession 31,74,82, 119,122,125f., 128, 185; vgl. Evangelisch; Katholisch; Schultypen Körper, Körperpflege 2 5 , 7 9 , 9 2 , 9 6 , 1 3 9 Krankheit 27,48,70; vgl. Gesundheit Kreuzzüge 69 Krieg 67f„ 8 6 , 8 9 , 1 4 9 , 1 7 2 , 1 8 4 , 197; vgl. Dreißigjähriger Krieg; Erster Weltkrieg; Schlacht Kritik 32, 3 4 , 4 4 , 4 8 , 5 5 , 57,63,70f., 81, 84, 90,95,103,121, 150, 160, 187 Kultur 173f„ 177 Kunsthandwerk 174 Land, ländlich 134,166, 168f„ 174,182,192; vgl. Feld Landschaft 103,148f„ 177 Laster 22,26-28, 30,32f„ 4 0 , 6 6 , 8 3 , 8 9 ; vgl. Charaktereigenschaften Lautschrift 155 Leben des Menschen siehe Menschenleben Lehrerhandbuch 84 Leid, leiden 66,139 Lernen, Lernkontext Abwechslungsreich 26 Angenehm 35,48f., 51,57 Empfindsam 187 Erlebnis 187 Erschütterung 187 Freudigkeit 168 Freundlich 48, 109 Heiter 187 Kurzweil 48 Langeweile 56 Lernspiel 35,51 Lust 26 Spannung 187 Trocken 90 Uninteressant 90 Unlust 90 Unterhaltsam 26,48

Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe Vergnügen 34 Wohlwollend 48 Lesefähigkeit 36,43, 83; vgl. Analphabet; Bildung; Volksbildung Lesen 21f., 24f„ 30, 32,40f., 43,49, 51,57, 62f., 73,76, 81f., 97,99, 106, 109, 115, 128,133,149,154; vgl. Privatlektüre Lesesucht 41,74 Linksradikal 186 Literarische Entwicklung 102 Literarische Erziehung 79,103,109f., 140; vgl. Unterrichtsfächer; Literaturunterricht Luftballon 193 Lüge, Lügen 48,106,139 Lustig 55,162f. Märchenkenntnis 124; vgl. Kenntnis von Geschichten Mensch 100, 103,106,130,184 Menschenhandel 27; vgl. Sklaverei Menschenleben 6 0 , 9 3 , 1 2 3 , 1 3 4 , 1 4 9 , 1 6 5 , 170, 174, 176,188f. Militär, militaristisch 163,175,179, 184, 188 Mittelalter 6 9 , 8 6 Mobilmachung 197 Modern 136, 160, 173f. Monarchie, monarchistisch 175, 184, 193 Moral 21-23,25f„ 28f„ 31f„ 34f„ 4 2 , 4 4 , 4 8 , 50,52-55,59-62,66,68,70f„ 74f„ 77,79, 83,86f„ 89-92,94-97,101,103,106, 108, 112,117f„ 120,124,130,136,139f„ 142, 145,149, 152f„ 155,163,167,169f„ 177, 179,182, 184f„ 190, 193, 199; vgl. Charaktereigenschaften; Gattungen, Textsorten: Sitte; Verhalten Multiplikationstabellen 60,100,108; vgl. Unterrichtsfächer; Zahlen Mundart 155,167,172 Mündliche und/oder schriftliche Darstellung 60, 70f„ 78, 85,92, 102, 105, 109,114, 122,128, 168; vgl. Nacherzählen Münzen, Münztabellen 8 9 , 9 2 , 1 0 8 Mustergültig 121,134 Mustersammlung 59,109 Mutter 153,161; vgl. Familie Muttersprache 83,102,106,109,112,121, 125, 133,152, 180,187 Mythologie, Mythos 21f„ 36f„ 71f„ 174 Nacherzählen 28,61,71, 85,109,114, 122, 128; vgl. Erzählen; Mündliche und/oder schriftliche Darstellung; Umerzählen

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Nährstand siehe Bauern Nahrung 79 National, nationalistisch 93,112,121f„ 140, 173f.; vgl. Deutsch; Vaterland Nationalliteratur 173 Natur 60,69, 8 4 , 9 1 , 9 6 , 1 0 1 , 1 0 3 , 1 1 4 , 123, 127f„ 131f„ 134,136, 138,143, 145,149, 153,157,160,165,170,172,176f., 179f„ 187f„ 195 Naturbetrachtung 84 Naturerscheinungen 5 8 , 6 8 , 7 6 , 1 0 1 , 1 0 3 , 1 1 8 Naturwissenschaft 34,174,187 Neger 89,94 Normenvermittlung siehe Charaktereigenschaften; Geschlechtsspezifische Erziehung; Herrscher und Untertanen; Moral; Religiöse Erziehung; Sitte; Staatsbürgerliche Rechte und Pflichten; Verhalten Nostalgisch 187 Nutzen, Nützlichkeit 21,48, 52,65f., 81, 88,95,121 Obrigkeit 117f.; vgl. Herrscher und Untertanen Pädagogik 6 8 , 7 0 , 9 0 ; vgl. Philanthropismus Palästina 101 Papierherstellung 101 Pest 27 Pflanzen 26,60,92f., 97,101,131,150, 188, 193 Pflichten 174; vgl. Staatsbürgerliche Rechte und Pflichten Phantasie, Phantastik 3 6 , 3 8 , 5 5 , 7 0 - 7 2 , 7 4 , 109,115, 117, 120f„ 168,187; vgl. Fiktionalität Philanthropismus 21; vgl. Pädagogik Philogelos 54 Phonetik 137, 154,161f., 166 Pöbel 118 Post 190 Predigtliteratur 78,101 Preis 29, 5 9 , 8 4 , 8 8 , 9 0 , 9 4 , 9 9 f „ 105, 115, 117,129f., 133,149,151f., 164,180,190, 194, 196 Privatlektüre 21,25f., 33, 35, 5 7 , 7 4 , 9 1 Privatunterricht 2 6 , 4 0 , 4 6 , 5 1 , 5 3 , 9 6 , 125; vgl. Hausgebrauch Prodigien 68 Quellenangaben 29, 37,39, 5 5 , 6 8 , 7 0 , 7 6 , 83,86f„ 9 3 , 9 6 , 1 0 1 , 1 1 2 , 115, 123,130,

368

Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe

137,145,154-156,158,160,162,169,179181,192f„ 195,199 Rationale Erklärung 68 Realität 174 Rechte siehe Staatsbürgerliche Rechte und Pflichten Rechtskonservativ 186 Reformation 69,126; vgl. Kirchengeschichte Reichstagswahl 174 Reise 198 Rekrut 162; vgl. Soldat Religion, religiöse Erziehung 24, 30-32, 35, 49, 51,57f., 66,68, 71,74, 77, 81, 83f„ 88f„ 9 3 , 9 6 f „ 99-101,106, 108-110,112, 120,122,124,126,130-132, 134, 138-140, 142,151, 163,166f„ 173f., 179, 182,184, 187f„ 190,195; vgl. Charaktereigenschaften: Frömmigkeit Riesen 46, 89,107; vgl. Erzählstoffe Ritter 69 Scheintod 108 Scherz 4 7 , 1 3 1 , 1 5 5 , 1 7 4 , 1 9 3 , 1 9 8 Schieler 57 Schiffahrt 26; vgl. Verkehr Schlacht 107; vgl. Krieg Schmerzen 139,152 Schönheitssinn 187; vgl. Ästhetisch Schreiben 51,58,64, 73,76f„ 88,97, 105 Schuldschein 75 Schule 60,62, 79,96f., 100, 106,108,130f„ 151,153,157,162,169,174,182,191f. Schultypen Akademie 25 Bürgerschule 67,98,109, 113f., 121 Elementarschule, Elementarunterricht 75, 7 7 , 7 9 , 8 6 , 9 6 , 138 Evangelische Schulen 82,119,126,138, 151,165 Gymnasium 2 3 , 6 3 , 6 7 , 70, 80,103, 109,121f. Hilfsschule 162 Höhere Bürgerschule 88,109 Höhere Knabenschule 109 Höhere Uhranstalt 102f„ 186,189 Höhere Mädchenschule 128,135, 140f„ 143f., 146, 158, 160, 169-171, 177, 192, 194,198 Höhere Töchterschule 94,109,131f. Landschule 33, 51 Lateinschule 23

Lyzeum 192,194, 198 Mittelschule 128, 173, 175, 182f. Paritätische Schule 169f. Progymnasium 109 Realschule 80,109,121 Stadtschule 51 Taubstummen-Anstalt 78 Töchterschule 73 Utraquistische Schule 125f., 128 Volksschule 3 3 , 6 4 , 6 7 , 6 9 , 84, 88,90,100, 105,108,114,117,125f„ 128f., 133, 138f„ 149f„ 162, 180, 190,196 Vorschulen höherer Lehranstalten 128,131, 186,189 Zweisprachige Schulen 139,150 Schulverhältnisse 8 4 , 8 8 , 9 5 , 1 0 3 , 1 0 5 , 1 3 8 f . , 150, 161,185 Schützengraben 197 Schwankbuch 27,167; vgl. Unterhaltungsliteratur Seele 121,139 Siue, Sittenlehre 29-31, 39f., 50-52, 55, 57f„ 61,64-66, 71, 103, 109, 122,126,131-133, 172-174,177,179,187,195; vgl. Moral Sklaverei 27, 35,42,94; vgl. Menschenhandel Soldat 101,152f„ 162,164,188,197 Sommer 134,158,160f„ 170 Spiel 131,155, 158,174,192f„ 198 Sprache, Sprachunterricht, Sprechen 24,62, 73, 76, 79, 81, 83-85,91f„ 105,114,120, 122,133f., 137,151,156 Staat 48 Staatsbürgerliche Rechte und Pflichten 89, 108,164 Stadt 9 6 , 1 0 0 , 1 3 0 , 1 5 0 , 1 5 3 , 1 6 4 , 1 6 6 , 1 6 9 , 174,182,187,189f., 192f„ 198 Stand, Besitzstand 35f., 40,48, 57,60, 84, 88, 106 Ständeordnung 118 Ständestaat 50 Steuern 118,174 Stil, Stilübung 39, 84f„ 92 Stotterer 57 Strafe 30,68 Straße 134 Straßenbahn 190 Sylphen 42 Tageszeiten 100, 106,131, 134,138, 142, 169, 172, 174, 193,198 Talmud 83

Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe Taschenspielerei 43 Taubstumm 78 Technik 177, 187, 190 Telegraph 101 Tierbändiger 43 Tiere 2 6 , 4 1 , 4 6 , 5 8 , 6 0 , 7 5 , 7 9 , 8 6 , 9 3 , 9 7 , 101,107,130f„ 138, 150,157,161, 164, 169,188,193 Triebe 48 Trost 66 Tugend 22,26-28, 30, 33,48, 51,66, 74, 79, 8 3 , 8 9 , 9 4 , 9 7 , 1 0 9 f „ 134; vgl. Charaktereigenschaften Überlieferung siehe Erzählstoffvermittlung Umerzählen 85; vgl. Erzählen; Nacherzählen Unrecht 118 Unterhaltung, Unterhaltungsliteratur 21,24f., 28,35, 3 8 , 4 2 , 4 6 , 5 5 , 57,87,91, 144,167 Unterrichtsanweisungen 24,26,28-30, 32-35, 40,49-51, 53,57,61f„ 67,71f„ 78,82f„ 85, 89,98f., 103,106f„ 110f., 114,122, 124, 126,129,135, 137, 139,150 Unterrichtsfächer; vgl. Auswendiglernen; Mündliche und schriftliche Darstellung; Nacherzählen; Stil; Umerzählen Anschauungsunterricht 83, 120,129, 134, 136,138,151-153, 156,161,168 Anthropologie 48 Bürgerkunde 174 Erdkunde 48,69, 84,92f., 96,100,103, 118-121, 126f„ 132, 174,184,187,195; vgl. Geographie Geographie 2 4 , 2 7 , 3 4 - 3 6 , 6 3 , 8 9 , 9 8 , 1 0 1 , 106,114,118,123, 132, 174; vgl. Erdkunde Gesellschaftslehre 48,89 Geschichte, geschichtlich 2 1 , 2 3 , 2 7 , 2 9 , 69, 72,80,84,86-89,92f„ 98, 101, 103, 106, 108,114,118-123, 127,132, 140, 143, 149,160,172,174,176f„ 179, 184, 187, 195; vgl. Historisch; Kirchengeschichte; Religionsgeschichte; Weltgeschichte Gestaltungslehre 70 Grammatik 24f., 60, 73,75,79, 81, 83-85,95, 105,109,114, 124,136, 142,150,188f. Heimatkunde 118,156,174 Himmelskunde 100,103,106, 131f.; vgl. Himmel Kirchengeschichte 65, 89,118f„ 126

369

Landeskunde 34f., 132 Lateinunterricht 24,103 Laut- und Silbenlehre 30, 3 2 , 4 0 , 5 2 , 5 7 , 62,64,67, 77,83,94,96,99,105,120, 124,129f., 139,151,156, 166f. Literaturunterricht 103,109f„ 140,173; vgl. Literarische Erziehung Logik 24f. Maße und Gewichte 8 9 , 9 2 , 1 0 8 Mathematik 24 Naturgeschichte, Naturkunde 22,26f., 35, 4 8 , 6 3 , 6 9 , 76,79,84, 8 9 , 9 2 f „ 98,101, 103,106,108,112,118f., 121,126,132, 184,195 Orthographie 51,10?, 161; vgl. Rechtschreibung Physik 22 Physiologie des Menschen 26 Psychologie 48 Realien 8 1 , 8 4 , 9 0 , 9 8 , 1 0 2 , 1 3 4 ; vgl. Sachunterricht Rechnen 40f„ 5 9 , 8 8 , 9 7 Rechtschreibung 24,89,142,188f.; vgl. Orthographie Religionsgeschichte 101 Religionsunterricht siehe Religiöse Erziehung Rhetorik 93 Sachunterricht 105,168,173; vgl. Realien Sprachunterricht siehe Sprache Völkerkunde 27, 3 4 , 6 3 , 6 9 , 7 6 , 8 9 , 1 0 1 , 103,123,126f. Weltgeschichte 76,82,88f., 101,103; vgl. Geschichte Zeichnen 100 Unterrichtsstil siehe Lernen Unterrichtsziele 21-26,28,33, 39f„ 42-44, 47f„ 5 3 , 5 7 - 5 9 , 6 1 , 6 6 f „ 69-71,73f„ 76, 79, 81,84f„ 88f., 90-92,95,97f„ 102f., 105, 108-110,114f., 117,119,121f., 126-128, 133,153,155,158,163f„ 166,168,172175,177,179, 184-187, 190, 192-196 Untertan 89,118; vgl. Herrscherund Untertanen Utraquistisch 125f„ 128 Vaterland, vaterländisch 3 6 , 3 8 , 4 7 , 7 4 , 8 1 , 84,93,101,108-110,112,115,117f., 120122,126, 128,132, 137,140,144,148f„ 160,162f„ 165f„ 172,174f., 177, 179f., 184f., 187-190,193,195,197; vgl. Deutsch; National

370

Register der Sachen, Themen und Erzählstoffe

Veranschaulichung 22,31 Vergnügen 21,23,52,149 Verhalten, Verhaltensregeln 23,30,48,61f., 97,139,152,157; vgl. Charaktereigenschaften; Moral; Sitte Verkehr 172,174f„ 177,182 Verstehen 24,103,125,128,134 Vielfresser 27 Volksbildung 84; vgl. Bildung; Lesefahigkeit Volkspoesie 103,112,115,121-123,126, 134,179, 184,196 Volkssprache 84 Volkstum, volkstümlich 72,93,121,126f„ 136,156 Vorlesen 39f.,43 Wald 96, 106,130,134, 150, 157, 162, 166, 169,174,190,192f„ 198 Wasser 60,96,130f„ 134,157,162 Wasserleitung 172

Weihnachten 162,185,193 Wetter 131,193,198 Widerstand 118 Wiese 96,130,134 Winter 67,134,158, 160f„ 170 Wissen 70 Wohlfahrt 174 Wohnen 79,%, 153,162 Wunderbare, Das 38 Wunderkind 26 Wunschdenken 112 Zahlen, Zahlentabellen 51,62,77,89, 100,139 Zauberer, Zaubern 41,43 Zehn Gebote 120 Zeitvertreib 21,35,40,42 Zeppelin 190 Zweckfrei 169 Zwerge 46f„ 89,107

Enzyklopädie des Märchens Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung Begründet von Kurt Ranke Mit Unterstützung der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen herausgegeben von Rolf Wilhelm Brednich zusammen mit Hermann Bausinger, Wolfgang Brückner, Lutz Röhrich, Klaus Roth, Rudolf Schenda Etwa 12 Bände. Groß-Oktav. Ganzleinen Bisher erschienen: Band 1: Aarne — Bayerischer Hiasl XX, 704 Seiten. 1977. ISBN 3 11 006781 1 Band 2: Bearbeitung — Christusbild und der Schmied IV, 722 Seiten. 1979. ISBN 3 11 008091 5 Band 3: Chronikliteratur — England XVI, 723 Seiten. 1982. ISBN 3 11 008544 5 Band 4: Ente — Förster XVI, 720 Seiten. 1984. ISBN 3 11 009566 1 Band 5: Fortuna — Gott ist auferstanden XVI, 720 Seiten. 1988. ISBN 3 11 010588 8 Band 6: Gott und Teufel — Hylten-Cavallius XVI, 718 Seiten. 1990. ISBN 3 11 011763 0 Band 7, Lieferung 1: Ibn al-Gauz! — Irving, Washington 148 Seiten. 1991. Kartoniert. ISBN 3 11 013165 X Band 7, Lieferung 2/3: Isidor von Sevilla — Kalender 288 Seiten. 1992. Kartoniert. ISBN 3 11 013476 4

Walter de Gruyter

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Berlin • New York

Otto Ludwig

Der Schulaufsatz Seine Geschichte in Deutschland Groß-Oktav. XIV, 505 Seiten. 1988. Ganzleinen. ISBN 3 11 011603 0 Aufsätze gibt es an deutschen Schulen seit etwa Mitte des 18. Jahrhunderts. Ihre Geschichte, die Geschichte des Aufsatzunterrichts und vornehmlich der Aufsatzlehre (Didaktik und Methodik) werden hier zum ersten Mal ausführlich dargestellt. Besondere Beachtung finden die den verschiedenen Konzeptionen zugrundeliegenden Vorstellungen vom Schreiben.

Walter Pape

Das literarische Kinderbuch Studien zur Entstehung und Typologie Groß-Oktav. XII, 462 Seiten. 1981. Ganzleinen. ISBN 3 11 008474 0 Grundlegende literaturwissenschaftliche Untersuchung zum literarischen Kinderbuch; 1. Teil: u. a. Entwurf einer Typologie (Exempel und Utopie: Die literarischen Kindererzieher — Mythos und Artistik: Die Kinderliteratur des verlorenen Paradieses); 2. Teil: detaillierte exemplarische Studien zu C. F. Weiße, Pocci, Busch und F. H. Burnett; Literaturverzeichnis; Register.

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