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German Pages 228 [232] Year 1975
LATEINISCHE OSTERFEIERN U N D OSTERSPIELE
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AUSGABEN D E U T S C H E R L I T E R A T U R D E S XV. BIS XVIII. J A H R H U N D E R T S
unter Mitwirkung von Käthe Kahlenberg herausgegeben von Hans-Gert Roloff
R E I H E DRAMA V
WALTER D E G R U Y T E R • B E R L I N • NEW Y O R K 1975
LATEINISCHE OSTERFEIERN UND OSTERSPIELE
herausgegeben von
WALTHER
LIPPHARDT
TEIL I
WALTER DE GRUYTER • BERLIN • NEW YORK 1975
CIP-Kur^titelaufnähme der Deutschen Bibliothek
Lateinische Osterfeiern und Osterspiele hrsg. von Walther Lipphardt. N E : Lipphardt, Walther [Hrsg.] T . 1. (Ausgaben deutscher Literatur des XV. [fünfzehnten] bis XVIII. [achtzehnten] Jahrhunderts: Reihe Drama; 5) ISBN 3-11-005964-9
© Copyright 1975 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sehe Verlaghandlung, J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp. — Printed in Germany Alle Rechte des Nachdrucks einschließlich des Rechts der Herstellung von Photokopien — auch auszugsweise, vorbehalten. Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Bindearbeiten: Lüderitz & Bauer, Berlin 61
Vorwort Wenn in den A U S G A B E N D E U T S C H E R L I T E R A T U R hier eine Sammlung'Lateinischer Osterfeiern und Osterspiele' vorgelegt wird, die internationalen Charakter hat und weit über den Bereich der deutschen Literaturgeschichte hinausreicht, so hat das seinen Grund darin, daß die ebenfalls in den A U S G A B E N D E U T S C H E R L I T E R A T U R vorgesehene Reihe mit deutschen Osterspielen dringend einer vorausgehenden Dokumentation dieser Art bedarf. Das heißt nicht, daß die hier vorgelegte Sammlung lateinischer Osterfeiern und Osterspiele nur unter literaturgeschichtlichen und theatergeschichtlichen Aspekten entstanden ist. Das einzigartige Phänomen der Osterfeier in den einzelnen teilkirchlichen Bezirken der abendländischen Christenheit hat seinen besonderen theologischen Bezug, sowohl liturgiewissenschaftlich wie hymnologisch, kirchengeschichtlich und frömmigkeitsgeschichtlich, dem in der hier angestrebten Vollständigkeit der Dokumentation und der von früheren Sammlungen abweichenden Ordnung nach geographisch-historischen Prinzipien Rechnung getragen wird. Die letzte umfassende Sammlung solcher Spiele durch den amerikanischen Gelehrten Karl Young im 1. Band seines bewundernswerten Werkes T H E D R A M A OF THE MEDIEVAL C H U R C H (Oxford 1933) ist heute nach einem halben fahrhundert für wissenschaftliche Zwecke nicht mehr ausreichend, %umal die vorbereitenden Bibliotheksreisen K. Youngs meist in die Zeit vor 1914 fielen. Seitdem haben viele von ihm benutzte mittelalterliche Handschriften ihren Standort gewechselt, sind neu erforscht, datiert und lokalisiert, so daß eine neue Bestandsaufnahme der Quellen dringend notwendig war. Durch viele Einzelforschungen ist inzwischen das von K. Young zusammengetragene Alaterial um fast das Doppelte vermehrt worden. Außerdem hatte die theatergeschichtliche Anordnung des Materials bei Young (im Sinne einer genetischen Kette) mannigfache Kritik erfahren, weil sie den liturgischen, aber auch den philologischen Forderungen nicht gerecht wurde. Das gesamte Quellenmaterial übersichtlich so z» ordnen, daß jegliche Art von Forschung es ohne Schwierigkeit auffinden, verwenden und zitieren kann, es vollständig zu erfassen, ohne daß der größere Teil in kommentierende Anmerkungen verwiesen wird wie bei Young, das war das Ziel, das sich der Herausgeber der neuen Publikation stellen mußte. Der Titel £Osterfeiern und Osterspiele'' besagt, daß neben den dialogisierten Spielszenen der '•Engel und Frauen am Grabé', der lEmmausjünger' usw., die im Gegensatz ZU K. Lange, H. de Boor u. a. vom Herausgeber nach wie vor als liturgische Dramen oder Spiele angesehen werden, besondere liturgische 'Feiern' (Prozessionen, Depositio und Elevatio Crucis) stehen, die keine dramatischen Elemente enthalten, aber doch mit der Visitatio sepulchri auf das engste verbunden sind. Diese nicht als abseits in einem eigenen Kapitel unterzubringen, sondern zusammen den zugehörigen dialogisierten
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Vorwort
Spielen, schien für die neue Publikation besonders wichtig, daher der Titel: Osterfeiern und Osterspiele. Die Auseinandersetzung mit der bis heute über diese Frage geführten Diskussion ist im Nachwort (6. Teilband) und im Kommentar (7. Teilband) zu finden, ebenso die Untersuchung der Frage nach Ursprung und Entwicklung der einzelnen Texte. Die Aufteilung des Materials und seine Anordnung nach geographisch-geschichtlichen Gruppen dient der leichteren Auffindung der Texte und wird im Kommentar näher begründet. Für den Benutzer der Ausgabe sind folgende Hinweise wichtig. Soweit es sich um Texte handelt, die dem Introitus der Messe vorausgehen, stehen sie alle am Anfang des 1. Teilbandes (Nr. 1—85); sie sind dort in drei Gruppen unterteilt, die italienische (1—39), die südfranzösisch-katalanische (40—70) und die deutsche (75—85), innerhalb der einzelnen Gruppen, hier wie auch später, nach der alphabetischen Ordnung der Herkunftssiglen. Soweit es sich um den Besuch am Grabe (Visitatio sepulchri) vor dem Te Deum der Matutin von Ostern handelt, sind drei Stufen zu unterscheiden: die erste mit der normalen Quem queritis-/7vzgi erscheint in unserer Sammlung geordnet nach dem nordfranzösischen Typus (I. Teilband, Nr. 86—173), dem lothringischen Typus, der Texte aus dem östlichen Frankreich, Belgien, den Niederlanden und vor allem aus Westdeutschland (Rheingebiet, Köln, Trier, Basel) enthält (II. Teilband, Nr. 174—379); an diesem Typus sowie am ersten partizipieren Mischformen, die sich abseits der großen Gruppen gebildet haben und als Sonderformen aus Böhmen, der Normandie und England, Italien, Polen, Portugal, Schweden, Spanien und Ungarn (II. Teilband, Nr. 378—484) in unserer Edition eine besondere Gruppe bilden. Der dritte und vierte Teilband umfassen die zweite Stufe der Visitatio Sepulchri, hauptsächlich charakterisiert durch die rhythmische Prosa der Redeteile: Quem queritis o tremulae mulieres, eine sehr einheitliche Gruppe, die bei den Augustiner-Chorherren in Süddeutschland entstanden ist und weite Verbreitung auch in Osteuropa gefunden hat (Nr. 485-769). Der 5. Band ist der dritten Stufe der Visitatio sepulchri mit Maria Magdalena und der Erscheinung Christi, sowie den Emmausspielen und den größeren Osterspielen (Eudes paschales), in denen die Grabesszene mit anderen Szenen (Grabwächter-Spiel, Emmaus-Spiel und Apostel-Spiel) vereinigt wird, gewidmet. Der 6. Teilband soll der Daten- Verarbeitung dienen. Er wird enthalten: 1. ein alphabetisches Verzeichnis aller Editionen von lateinischen
Osterspielen.
2. ein alphabetisches Verzeichnis der gesamten Literatur über die Osterspiele, die im Kommentar verwendet wird. 3. ein Verzeichnis der benutzten Handschriften, geordnet nach Bibliotheken, mit Angabe der für die Datierung und Lokalisierung zu Grunde gelegten neueren Literatur über diese Handschriften oder verbunden mit eigenen Beschreibungen dort, wo diese Literatur fehlt.
Vorwort
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4. ein Verzeichnis der benutzten Frühdrucke, alphabetisch geordnet nach Druckorten. 5. ein Verzeichnis der Orte, die für die Provenienz der Spiele in Frage kommen (hier auch die Hinweise auf ältere, aber falsche Lokalisierungen mit Angabe der neuen Lokalisierung). 6. ein alphabetisches Verzeichnis aller selbständigen Gesangstexte mit oder ohne Noten und Hinweis auf die sonstige liturgische Verwendung dieser Texte, sowie ihrer Verwendung in dem gesamten Spielrepertoire. Gesangstexte, die in den Spielen und Feiern nur mit ihrem Incipit angegeben werden und sonst in den Spielen nicht vollständig vorkommen, werden hier nach Möglichkeit mit ihrem gesamten Text abgedruckt, andernfalls wird auf die Nr. des Textes verwiesen, wo sie vollständig erscheinen. Den Abschluß dieses Bandes mit Beilagen bildet ein Vokabular, das alle dem Nichtf achmann weniger gebräuchlichen Ausdrücke der mittellateinischen oder volkssprachlichen Kirchensprache über Personen, Gegenstände, Gesänge und Kleidung belegt und erklärt. Eine ebenfalls vorgesehene Dokumentation mit Faksimiles wichtiger Spielhandschriften, mußte auf Wunsch des Verlages aus Kostengründen leider unterbleiben. Band VII enthält dann einen umfassenden Kommentar für alle Gruppen und Einzelspiele der ersten fünf Bände. Der Text hält sich im allgemeinen an die Schreibweise der Vorlagen. Doch werden Überschriften im Text, sowie die Namen und die Bezeichnung der handelnden Personen in Kapitälchen gesetzt• Das geschieht auch bei der Angabe von Gesangstexten ( A N T I P H O N A , R E S P O N S O R I U M usw.) vor dem Gesang, wenn nicht gesagt wird, wer singt. Eine noch während des Druckes geplante Normalisierung aller vor Vokal stehenden u und i Zu v und j ließ sich leider aus kostensparenden Gründen nicht voll durchführen. Alle Abbreviaturen der Handschriften wurden im Text aufgelöst, doch gibt der Kommentar bei jedem einzelnen Spiel Auskunft über das Ausmaß der KürzelFrühere Ausgaben lateinischer Spiele brachten viel zu wenig zur Kenntnis des Lesers, daß es sich durchweg um gesungene Spiele handelt. Auch K. Young hat zwar für die Spiele seines Haupttextes das Vorhandensein von Musik gewissenhaft angegeben, doch bei jedem Spiel nur pauschal und bei den im Anhang abgedruckten Spielen überhaupt nicht. Einem Mangel dieser Art soll die vorliegende Ausgabe durch folgende Einrichtungen vorerst abhelfen, wenn auch ein Abdruck der Noten oder die Dokumentation durch Fotos leider noch nicht möglich ist. 1. Jeder mit Noten versehene Gesang wird am Anfang mit Stern als solcher gekennzeichnet. 2. In der Handschriftenbeschreibung, bzw. im Kommentar wirdjedesmal die für Datierung und Lokalisierung so wichtige Beschreibung der jeweiligen Notation gegeben. 3. Die Texte werden zeilenweise in ihrer rhythmischen Struktur in Zeilen abgesetzt, auch dort, wo in der Handschrift die Noten fehlen. 4. Schon im Textband wird auf alle bisher erschienenen Abdrucke von Melodien und Faksimiles der Melodien hingewiesen.
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Vorwort
5. Der Kommentar sieht Information und vergleichende Tabellen über die Variantenbildung der Melodien vor. Leider war es dem im Jahre 1975 verstorbenen englischen Forscher J. L. Smoldon nicht mehr vergönnt, seine Edition der Melodien aller von Young erfaßten geistlichen Spiele herauszubringen. Doch ist hoffen, daß das schon für den Druck längst vorbereitete Manuskript Smoldons bald seinen Verleger finden wird. Es ist mir eine besondere Ehre und Freude an dieser Stelle allen, die am Zustandekommen des großen Werkes tätigen Anteil genommen haben und mir ihre Hilfe, sowie ihren Rat zuteil werden ließen, herzlich danken, vor allem Michel Huglo und Solange Corbin ( f ) in Paris, dann B. Rajec^ki in Budapest, J. Kouba in Prag, aber auch den vielen Leitern und Beamten der staatlichen, kirchlichen und privaten Bibliotheken, ohne deren Hilfe bei der Beschaffung von Filmen oder Auskünften eine solche Dokumentation nicht möglich gewesen wäre. Ein besonderer Dank gebührt auch der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die mit ihren Geldern %wei meiner Auslandsreisen finanziert hat. Gra^
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1975
Inhalt des ersten Teilbandes Vorwort
Seite V
Der Osterdialog am Grabe als Tropus zum Introitus Quellen aus Italien 1. Benevento 2. Benevent2 3. Benevenfl 4. Benevento 5. Bobbio1 6. Bobbio2 7. Bologna 8. Brescia 9. Fruttuaria 10. Ivrea1 11. Ivrea2 12. Mantua 13. Modena 14. Monte-Cassino^ 15. Monte-Cassino'1' 16. Monte-Cassinoz 17. Monte-Cassino4 18. Monte-Cassino5 19. — — Santa Maria del Albineta 20. — — Santa Sophia, Benevento 21 . Santa Sophia, Benevento 22. Mon^a1 23. Mon^d224. Mon^a3 25. Mon^a* 26. Nonantola1 27. Nonantola2 28. Nonantola3 29. Novalesa 30. Parma1 31. Parma2 32. Piacenza 33. Pistoia1
3 4 6 6 8 9 10 11 13 15 17 18 18 19 20 21 21 21 21 22 23 24 25 25 26 28 29 30 31 32 33 35 36
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34. 35. 36. 37. 38. 39.
Inhalt des ersten Teilbandes
Pistoia2 San Bartolomea in Insula bei Carpineto Vercelli1 Vercelli2 Vercelli3 Volterra
37 38 39 40 41 42
Quellen aus Südfrankreich und Katalonien 40. Apt1 41. Apfl 42. Arles 43. Aurillacx, St. Gèraud 44. Aurillac2, St. Gèraud 45. Aurillac3, St. Gèraud 46. Autun 47. Beyers, Kathedrale 48. Corbie 49. Fleury 50. Gerona1, Kathedrale 51. Huesca — San Juan de la Penya 52. Limoges, St. Martial1 53. Limoges, St. Martial2, 54. Limoges, St. Martialz 55. Limoges, St. Martial4 56. Limoges, St. Martial5 57. Limoges, St. Martial6 58. Palma di Mallorca1 59. San Juan de las Abadesos ( Vieh) 60. Santa Maria del Estanj (Vieh) 61. Saragossa 62. Toulouse 63. Tours, St. Martin 64. Urgel1 65. Urgel2 66. Urgel3 67. Urgel4 67 a. Urgel5 68. Vieh1, Kathedrale 69. Vich\ Kathedrale 70. Vieh3, Kathedrale 71. Vieh*, Kathedrale 72. Vieh6, Kathedrale
44 45 51 52 54 55 56 57 58 59 60 61 61 63 66 67 68 68 69 70 70 72 72 75 76 77 77 78 79 79 80 81 82 83
Inhalt des ersten Teilbandes
73. Vienne1 74. Vienne2 Quellen aus Deutschland und der Schweif 75. Heidenheim (bei Eichstätt) 76. Mains?, St. Alban 77. Rheinau1 78. St. Gallert79. St. Gallen* 80. St. Gallen3 81. St. Gallen4 82. St. Gallen5 (El.-Processio) 83. St. Gallen« 84. St. Gallen7 85. St. Galletfi
XI
84 85 87 88 89 91 93 95 96 96 98 99 100
Visitatio Sepulchri I. Stufe
Nordfran^ösischer Typus 86. Amiens1, Kathedrale 87. Amiens2, Kathedrale 88. Angers1 89. Angers2 90. Angers3 91. Arras, St. Vedastus 92. Béarnais1 93. Besancon1 94. Besancon*, St. Stephan 95. Besancon3, St. Johannes, Ev 96. Bourges1 97. Bourges^ 98. Bourges*, Kathedrale 99. Chalons sur Marné1 100. Chalons sur Marne2 101. Chalons sur Marnez 102. Chalons sur Marne4 103. Chalon-sur-Saone 104. Clermont-Ferrand1 (Dep.) 105. Clermont-Ferrand2 106. Clermont-Ferrand* 107. Clermont-Ferrand4 108. Clermont-Ferrand6
105 106 106 106 108 109 110 110 112 113 115 116 118 119 120 121 122 124 124 125 126 126 127
XII
Inhalt des ersten Teilbandes
109. Laon1 (Dep., Vis.) 110. Lern* 111. Laon* 112. Laon* 113. Le Mans1 114. Le Mans2 115. Limoges1, Kathedrale 116. Narbonne 117. Nevers1 118. Nevers2 119. Orléans 120. Paris 121. Paris — 123. Paris1 123 a. Paris2 124. Paris3 125. Paris4 126. Paris6 127. Paris6 128. Paris7¡Sorbonne 129. Parias t. Victor 130. Paris9 131. Paris10 132. Paris11 133. Paris12 134. Paris13 135. Paris14 136. Paris15 /J7. Paris16 138. Paris17¡Notre Dame 139. Paris16 140. Paris19 141. Paris20 142. Paris21 143. Paris22 144. Paris23¡Notre Dame 145. Paris24 146. Paris25 146a. Paris28 147. Paris, Ste. Chapelle1 148. Paris, Ste. Chapelle2
127 129 131 134 135 136 138 139 141 142 142 144 144 145 146 148 149 150 151 153 155 156 157 159 161 162 164 165 /¿7 170 171 172 173 175 175 175 177 178 180 181 /