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German Pages 164 [168] Year 1909
Kurzer Leitfaden für den
französischen Unterricht in den Lehrlingsabieilungen
der Handelsschulen Von
Professor Th. de Veaur Officier de l'lnstruction publique, Oberlehrer a. D. der Öffentlichen Handelslehranstalt und Lektor an der Handelshochschule zu Leipzig
Leipzig G. 3. Göschen'sche Berlagshandlung
1909
Alle Rechte vorbehalten.
Druck der Spamerschen Buchdruckerei in Leipzig.
Vorwort. Der Kaufmann bedarf der Fremdsprachen im mündlichen und im schriftlichen Verkehr; er muß deshalb Wert darauf legen, sich neben richtiger Ausdrucksweise auch eine möglichst fehlerfreie Aus sprache anzueignen. Auf Grund langjähriger Erfahrungen halte ich dafür, daß der Anfänger durch bewußte Lautbildung am schnellsten und sichersten befähigt wird, diejenigen Aussprachfehler zu vermeiden, die eine natürliche Folge der Übertragung heimischer Laute auf die Fremdsprache zu sein Pflegen. Ferner bin ich überzeugt, daß Lautschrift die Nachahmung fremder Spracheigenheiten wesentlich erleichtert und fördert, weil sie das Auge des Lernenden nochmals ruhig auf das verweist, was sein Ohr im mündlichen Unterricht nur flüchtig erfassen konnte. Alle diejenigen, die sich zum Kaufmannsberuse vorbereiten, müssen damit rechnen, daß sie durch die Umstände genötigt werden können, ihre fremdsprachlichen Kenntnisse auch mündlich zu ver werten; sie sollten deshalb den geringen Aufwand an Mühe, der zur Aneignung der Lautschrift erforderlich ist, nicht scheuen, sondern sich sagen, daß die Sorgfalt, die sie auf Erwerbung einer guten französischen Aussprache verwenden, später einmal reichlich be lohnt werden wird. Von dem Grundsätze ausgehend, daß der kürzeste und ein fachste Weg der beste ist für diejenigen, die bei Erlernung einer Fremdsprache rein praktische Zwecke verfolgen, habe ich den gram matischen Lehrstoff auf das unbedingt Notwendige beschränkt und mich bemüht, ihn so zu ordnen und darzustellen, daß er auch den jenigen leicht verständlich wird, die sich früher nicht mit fremd sprachlichen Studien beschäftigt haben. Freilich, ohne Fleiß kein Preis! Ohne Beharrlichkeit und Ausdauer kann sich niemand fremdsprachliche Kenntnisse aneignen, die so beschaffen sind, daß sie einen zuverlässigen Unterbau für spätere Erweiterung und Entwicklung bieten. Anfängern und Anfängerinnen, die in diesem Sinne an das Studium des Französischen herantreten, ihre Aufgabe zu erleichtern, war mein Bestreben; eine herzliche Freude sollte es mir sein, wenn der Absicht die Erfüllung nicht versagt bliebe.
Leipzig, im November 1908.
Th. de Beaux.
Inhaltsverzeichnis. Lautlehre. Seite Laute und Buchstaben, Abweichungen in der Aussprache..................... 1 Die Darstellung der Laute durch einen oder mehrere Buchstaben ... 2 Die Bildung der Laute; bewußte Lautbildung................................... 2 Die Stimmlaute: a) Mundvokale; b) Nasenvokale; c) Doppelvokale. . 3 Die Mittellaute und Schmelzlaute mit und ohne Nasalierung .... 7 Die Geräuschlaute: stimmhafte und stimmlose Engenlaute u. Verschlußlaute 8 Große Anfangsbuchstaben; Silbentrennung.............................................. 12 Tonzeichen (Akzente) und Satzzeichen (Jnterpunttionszeichen).............. 12 Betonung und Bindung...................................................................... 13 Dohllautsregeln zur Vermeidung des Hiatus....................................... 13 Übungsstücke. Lektion 1. Die persönlichen Fürwörter. Gegenwart von avoir... Der unbe stimmte Artikel........................................ 14 „ 2. Lesestücke: Die Familie. Das Schulgerät.................... 16 „ 3. Die hinweisenden Fürwörter. Gegenwart von etre. Mehrzahl des unbestimmten Artikels........................................ 17 „ 4. Lesestücke: Kleidungsstücke; Eigenschaftswörter............ 20 „ 5. Der bestimmte Artikel. Verneinung beim Zeitwort. Endungen des Eigenschaftswortes.............................................. 20 „ 6. Lesestücke: Der Anzug. Die Wohnung....................... 24 „ 7. Die besitzanzeigenden Fürwörter; Zukunft von avoir, etre. Der bestimmte Artikel mit de, ä.......................................... 24 „ 8. Lesestücke: Verwandtschaft. Tage und Jahreszeiten. Obst und Obstbäume............................................................................. 28 „ 9. Die fragenden Fürwörter. Present der I. Konjugation. Der Teilungsartikel; de ohne Artikel.......................................... 29 „ 10. Lesestücke und Fragenfolge: Nahrung und Mahlzeiten. Hände und Füße. Die fünf Sinne...................................... 33 „ 11. Die Frage- und Poffessivpronomen. Imparfait de l’indicatif. Regelmäßige Steigerung............................................. 34 „ 12. Lesestücke und Fragenfolge: Die vier Jahreszeiten. Monate. Zahlwörter.................................................................. 38 „ 13. Die Relativ- und Demonstrativpronomen. Futur simple: die Endungen: -oyer, -uyer. Unregelmäßige Steigerung ... 40 „ 14. Lesestücke und Fragenfolge: Der menschliche Körper. Tischgerät. Speisen..................................................................... 44 „ 15. Deklination des persönlichen Fürwortes. Conditionnel: die Endungen -eler, -ever. Stellung der pronoms personnels regimes 46 „ 16?Lesestücke und Fragenfolge: Franz. Münzen.Lranz. Papiergeld 49
VI Seite
Lektion 17. Fürwörter für Sachobjekte: y. en. Passe ddfini. Verwendung des partitiven de...................................................... 51 „ 18. Lesestücke und Fragenfolge. Das Postwesen in Frankreich . . 55 „ 19. Betonte persönliche Fürwörter. Unzulässige Verbindungen. Präsent der 2., 3., 4. Konjugation............................................. 56 „ 20. Lesestücke und Fragenfolge. Die Frankatur der Postsachen. . 60 „ 21. Das Persektpartizip als Prädikat und als Attribut. Futur simple der 2., 3., 4. Konjugatton.................................. 62 „ 22. Lesestücke und Fragenfolge. Beförderung der Postpakete . . 65 „ 23. Das aktiv verwendete unveränderliche Persektpartizip. Pass6 ddfini der 4 Konjugattonen............................................. 67 „ 24. Lesestücke und Fragenfolge. Adreffe. Zurückforderung einge lieferter Postsendungen.................................................... 70 „ 25. Das aktiv verwendete veränderliche Perfektparttzip. Präsent du subjonctif, Konjunkttv............................................. 72 „ 26. Lesestücke und Fragenfolge. Einschreibesendungen. Wertsendungen 75 „ 27. Das akttv verwendete veränderliche Perfektparttzip. AHe^ envoyer, venir, courir. Konjunktiv.............................. 77 „ 28. Lesestücke und Fragenfolge. Postanweisungen. Postaufträge. Einziehung von Geldbeträgen......................................... 80 „ 29. Das akttv verwendete veränderliche Perfektparttzip. Offrir, voir, dire, faire. Konjunkttv............................. - . . 82 „ 30. Lesestücke und Fragenfolge. Warenproben, Drucksachen, Ge schäftspapiere .................................................................. 85
Wort- und Satzlehre. Das Zeitwort. Arten des Zeitwortes; Stamm; Endung; Person, Zahl. Zeit, Modus . 87 Verwendung des imparfait, des passe defini; des futur simple ... 88 Konjugation der Hilfszeitwörter: avoir haben, besitzen; etre sein, werden 90 Die vier regelmäßigen Konjugationen........................................................ 92 Abweichungen in der Schreibung: -eer, -ger; -yer; -eler, -eter; -ever, -eder 96 Vergleichende Übersicht der Konjugationsendungen...................................... 97 Die unregelmäßigen Zeitwörter alphabetisch geordnet.............................. 98 Die Veränderlichkeit des Persektpartizips: Begriff, Voraussetzung . . . 106 Stete Veränderlichkeit des passiven Persektpartizips................................ 106 Zeitweilige Veränderlichkeit des akttven Perfektpartizips......................... 107 Zeitwörter und Bindewörter, die den subjonctif fordern......................... 108 Das Hauptwort. Das Geschlecht des Hauptwortes.............................................................. 109 Bildung der Mehrzahl; Verwendung und Auslastung der Pluralzeichen 109 Das Geschlechtswort. Der Artikel und seine Verbindungen mit de, &....................................... 109 Die Verwendung des Arttkels................................................................. 110 Partitives de mit und ohne Arttkel.......................................................... HO
Das Eigenschaftswort. Die Veränderlichkeit des Eigenschaftswortes; Bildung des fdminin . . 111 Abweichungen in der Schreibung; Bildung der Mehrzahl..................... 111 Steigerung durch Umschreibung; direkte Steigerung................................ 112
vn Das Umstandswort.
6ftje
Verwendung der Umstandswörter. Umstandswörter der Art und Weise 112 Steigerung durch Umschreibung; dirette Steigenrng........................................ 113
Das Fürwort. Die Verwendung des Fürwortes............................................................................ 113 Unbetonte und betonte persönliche Fürwörter..................................................... 113 Die Fürwörter für Sachobjekte: en; y............................................................... 114 Rückbezügliche Fürwörter.......................................................................................... 114 Verbundene und unverbundene besitzanzeigende Fürwörter.......................... 115 Verbundene und unverbundene hinweisende Fürwörter................................... 115 Verbundene und unverbundene fragende Fürwörter........................................ 116 Verbundene und unverbundene unbestimmte Fürwörter................................... 117 Das Zahlwort.
Die Grundzahlen. Die Aussprache der Zahlen 5—10....................................117 Die Ordnungszahlen. Verwendung von Grund- statt Ordnungszahlen 117 Das Verhältniswort.
Eigentliche Verhältniswörter. Wegfall des Kasus.............................................119 Uneigentliche Verhältniswörter; Verbindungen mit de und ä.................. 119 Das Bindewort.
Bindewörter, die den Jndikattv regieren.............................................................. 120 Bindewörter, die den Konjunkttv regieren.......................................................... 120 Empfindungswörter....................................................................................................... 120 Satzstellung und Wortfolge.
Gerade und umgekehrte Wortfolge........................................................................120 Die Wortfolge im Behauptungssatze....................................................................... 121 Abweichungen in der Wortfolge des Hauptsatzes............................................ 121 Nachstellung der Subjekte im Fragesätze...............................................................121 Fragesätze mit doppeltem Subjekt............................................................................ 121 Fragesätze mit quand? oü? d’oü? Comment? que?........................................122 Französisch-deutsches Wörterverzeichnis................................................................... 123 Deutsch-französisches Wörterverzeichnis................................................................... 137
Lauüehre. Buchstaben und Laote. Vorbemerkung. Der kursive Druck dient zur Bezeich nung der Aussprache; jeder Buchstabe (mit alleiniger Ausnahme
des zur Bezeichnung der Nasalierung dienenden -n in an, in, an, ön) muß gesprochen werden.
Dabei ist zu merken:
■^_z unterhalb des Wortes ist Bindungszeichen; v oberhalb des Vokales ist Kürzungszeichen; j ist stimmhaft wie j in Journal; ch ist stimmlos wie sch in Schloß; g ist stimmhaft wie g in Gabel; k ist stimmlos wie k in Kabel; die hochgestellten Vokale sind flüchtig;
die Nasenvokale bezeichnet durch an, en, on, ön bilden einen Laut, das -n ist stumm. Das französische Alphabet. Das gesprochene Wort besteht aus Lauten, das geschriebene Wort aus Buchstaben, Schriftzeichen oder Lautzeichen.
Die 26 Buchstaben des französischen Alphabets entsprechen denen des deutschen Abc: b, c, d, e, f, g, h, i, j, k, I, in, n, o, p,