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German Pages 323 [328] Year 2010
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts
Analecta Gorgiana
428 Series Editor George Anton Kiraz
Analecta Gorgiana is a collection of long essays and short monographs which are consistently cited by modern scholars but previously difficult to find because of their original appearance in obscure publications. Carefully selected by a team of scholars based on their relevance to modern scholarship, these essays can now be fully utilized by scholars and proudly owned by libraries.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts
Translation and Introduction by
Hermann Junker
1 gorgias press 2010
Gorgias Press LLC, 180 Centennial Ave., Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2010 by Gorgias Press LLC Originally published in All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2010
1
ISBN 978-1-60724-734-0 Extract from Orlens Christianus 6 (1906)
Printed in the United States of America
ISSN 1935-6854
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts. Yon
Dr. H e r m a n n J u n k e r . EINLEITUNG
Die koptische Literatur hat im 10. Jahrhundert eine Späth]ilte erlebt. Was wir in den vorhergehenden Perioden vergebens suchen, tritt uns plötzlich um das Jahr 1000 als etwas Fertiges und Abgeschlossenes entgegen: eine volkstümliche Poesie. K r m a n hat in seinen « Bruchstücken koptischer Volkslitteratur» 1 zuerst die Aufmerksamkeit auf diese Poesie gelenkt; seine Abhandlung enthält eine ausfuhrliche Besprechung des Archellitesgedichtes, die Märchen von Salomo, von Theodosios und Dionvsios, und kleinere Lieder aus dem Schmidtschen Bruchstück und der Berliner LiederSammlung P . 8127. Ein grundlegendes Kapitel über koptische Metrik und eine grammatische SJtizze bilden den Schluss. Weitere Lieder wurden bekannt durch P l e y t e - B o e s e r « Interpretation de la Résurrection » in den « Manuscrits coptes du M-usée de Leide » S. 417 ff. Die « Koptischen Kreuzlegenden > des Strassburger Fragmentes hat S p i e g e 1 b e r g im « Recueil de travaux » Bd. xxiii, 206 ff. publiziert, übersetzt und kommentiert. Den grössten Zuwachs erhielt der Liederschatz durch die neue Berliner Liederhandschrift P . 9287, veröffentlicht durch M ö l l e r in den « Koptischen Urkunden aus den konigl. Museen zu Berlin » Bd. I. Heft 2. S. 45-66. In der Ae. 1 Aus den « Abhandlungen der Kgl. Preuss. Akademie der zu Berlin » vom Jahre 1897.
Wissenschaften
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vom Jahre 1901, S. 104 ff. hat M ö 11 e r über Alter, Inhalt und Vortragsvermerke dieses wichtigsten Stückes geschrieben und Beitrage zu Strophenbau, Metrum und Grammatik geliefert. Die Liederhandschrit'ten des British Museum sind angezeigt, besprochen, mit Hinweisen versehen und mit wenigen Ausnahmen ediert von C r u m , Calaloyue of the Coptic Manuscripts in the British Museum und Coptic Manuscripts brouyht from the Fayyum. Einzelne kleinere Lieder finden sich in den « I i o p t . Urkunden aus d. kyl. Museen zu Berlin » Bd. I. Heft 1. N. 30 ( E r m a n - C r u m ) ; uniAe. if.1901, S. 150 ( M ö l l e r ) . Nachträge zu B r i a n s «.Bruchstücken'» haben 0 . v. L e m m, « Kleine koptische Studien » XX, S. 128 und M Ö 1l e r , Ae. Z. 1901, S. 149 gebracht. Die Verwaltung der Bylands library erlaubt mir, auch die dort vorhandenen Liederhandschriften zu benutzen und mitzuteilen. W . E. C r u m hat mich auf dieselben aufmerksam gemacht und mir in liebenswürdiger Weise seine Kopien und Erläuterungen zur Verfügung gestellt. Vorliegende Arbeit war anfanglich als eine Ergänzung gedacht. Sie sollte vor allem die noch fehlende eingehendere Kritik und Uebersetzung der beiden grossen Liederhandschriften von Berlin und Leiden bringen. Doch ergab sich dabei so viel Neues, dass es notwendig wurde, das ganze Material noch einmal durchzuarbeiten, und es ratsam schien, sämtliche Lieder in Text und Uebersetzung an dieser Stelle zu geben, um so mehr, da die Publikationen noch einmal mit den Originalen verglichen wurden, wobei sich an mehreren Stellen nicht unerhebliche Verbesserungen und Ergänzungen ergaben. Es wurde dadurch zugleich ein praktischer Zweck erreicht : wer sich Uber diese Poesie unterrichten will, findet nunmehr hier alles zusammen behandelt, von wenigen Spezialfragen, für die er Verweise findet, abgesehen.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
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ABKUERZUNGEN. Arch. Berl. Br.
= Archellites-Gedicht. = Berliner Liederhandschrift P . 9287. = Erman , Bruchstucke koptischer Volkslitteratur. Brit. M.= C r u m , Catalogue of the Copt. Manuscr. in the British Museum. Ciasc. = Ciasca, Sacrorum bibliorum fragmenta. C. M. = Crum, Coptic Manuscripts. K. = Koptische Grammatik v. Steindorff. K. St. = Kleine koptische Studien v. 0 . v. Lemm. Leid. = Die Leidener Liederhandschrift (Auferstehungsliedor). Moll. = Midler's" Aufsatz in Ae. Z. 1901, S. 104. P l . - B . = Pleyte-Boeser, Manuscrits coptes. Pont. = Pontificale, ed. Tuki. Rit. = Rituale, ed. Tuki. Ryl. = Lieder aus der Rylands library. Sellin. = Lieder des Schmidtschen Bruchstückes. Str. = Das Strassburger Liederfragment. Theot. = Theotokia, ed. Tuki. Triad. = Triadon, ed. 0 . v. Lemm.
L Teil 1.
KRITIK
DER
EINZELNEN
HANDSCHRIFTEN.
Uebor den äusseren Befand der Handschriften und ihre E r werbung finden sich Notizen am Anfang der betr. Publikationen; für den Schrif'tcharakter vergl. Müll. S. 106. und die Tafeln am Schlüsse dieser Arbeit.
a. Die neue Jierliner
Liederlicmdschrift.
M ö l l e r charakterisiert Pap. Berl. 9287 als eine « Sammlung von Liedern, zumeist metrischen Bearbeitungen von Sprüchen aus den Proverbien, dem Ekldesiastes und dem O R I E N S CIIIÍISTIAISUS. V I .
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Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
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ABKUERZUNGEN. Arch. Berl. Br.
= Archellites-Gedicht. = Berliner Liederhandschrift P . 9287. = Erman , Bruchstucke koptischer Volkslitteratur. Brit. M.= C r u m , Catalogue of the Copt. Manuscr. in the British Museum. Ciasc. = Ciasca, Sacrorum bibliorum fragmenta. C. M. = Crum, Coptic Manuscripts. K. = Koptische Grammatik v. Steindorff. K. St. = Kleine koptische Studien v. 0 . v. Lemm. Leid. = Die Leidener Liederhandschrift (Auferstehungsliedor). Moll. = Midler's" Aufsatz in Ae. Z. 1901, S. 104. P l . - B . = Pleyte-Boeser, Manuscrits coptes. Pont. = Pontificale, ed. Tuki. Rit. = Rituale, ed. Tuki. Ryl. = Lieder aus der Rylands library. Sellin. = Lieder des Schmidtschen Bruchstückes. Str. = Das Strassburger Liederfragment. Theot. = Theotokia, ed. Tuki. Triad. = Triadon, ed. 0 . v. Lemm.
L Teil 1.
KRITIK
DER
EINZELNEN
HANDSCHRIFTEN.
Uebor den äusseren Befand der Handschriften und ihre E r werbung finden sich Notizen am Anfang der betr. Publikationen; für den Schrif'tcharakter vergl. Müll. S. 106. und die Tafeln am Schlüsse dieser Arbeit.
a. Die neue Jierliner
Liederlicmdschrift.
M ö l l e r charakterisiert Pap. Berl. 9287 als eine « Sammlung von Liedern, zumeist metrischen Bearbeitungen von Sprüchen aus den Proverbien, dem Ekldesiastes und dem O R I E N S CIIIÍISTIAISUS. V I .
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Junker
Hohenlied » und glaubt, es sei die Absicht des Schreibers gewesen, « eine Sammlung » salomonischer « Spruche anzulegen ; doch hat er gelegentlich Yerse eingemengt, deren Inhalt mit jenem König nichts zu tun hat ». Dies Urteil bedarf jedoch wesentlicher Ergänzungen. Ursprünglich war diese Sammlung nur als eine metrische Bearbeitung der Proverbien, des Ekklesiastes und des Hohenliedes gedacht, und zwar in der angegebenen Reihenfolge, wie wir sie auch in der koptischen Bibel vorfinden. Ist uns auch die Ueberschrift am Anfang verloren — die ganze erste Seite fehlt — so deutet doch die Nachschrift des zweiten und die Einleitung des dritten Teiles unzweifelhaft darauf hin. Gegen Schluss von Seite i ß steht nämlich: äyxcok eßo?\ eöT-rtxaj eneK^HCiACTHC C02\0juuurt = « Zu Ende gehen die Sprüche des Predigers Salomo » ; und S. Tr wird eingeleitet mit: crrt eecu nacou rtrtxuu ftco2so«.a>rt nppo = « Mit Gott ! Das Lied der Lieder des Königs Salomo ». Es ist das ein vollgiltiger Beweis, dass ursprünglich eine systematische Behandlung der betreffenden Bücher geplant war. Zwar hat der Schreiber unterlassen, Teil 1 und 2, Proverbien und Ekklesiastes, durch Ueber= oder Nachschrift zu trennen , doch lässt sich die Scheidung ohne Mühe nach dem Inhalt der Strophen vornehmen. Den Strophen 1-32 liegen nämlich — von den später zu behandelnden Einschiebungen abgesehen—die Proverbien zugrunde, die in Strophe 29 ausdrücklich als rteqn&pgrjujÄ. 6YTÄ.HY « seine (des Salomo) berühmten Proverbien » genannt werden Mit Strophe 33 beginnt die Paraphrase des Ekklesiastes und hier erst begegnet man dem HciA.cTHC nujHpe iT'X^irei'X etc.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
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neKiNHciÄCTHC « es spricht der Prediger », während der Verfasser der Sprüche vorher immer c02\0jut.cjurt n p p o ttc&fiE oder co^sojuom n p p o u. ähnl. genannt wird. Kann so über die ursprüngliche Anlage kein Zweifel bestehen, so ergibt sich andererseits, dass wir eine weder vollständige noch zuverlässige Wiedergabe der U r s c h r i f t vor uns haben. Die Unvollständigheit h a t schon ein anderer Kopte gef ü h l t und Ergänzungen vorgenommen , wo er unten am Rande der Blätter einen leeren R a u m vorfand. Derartige oft unglücklich gewählte Nachträge finden sich S. e = Strophe 3 9 ; I S = Strophe 4 9 ; ie = Strophe 70 ; i c = Strophe 7 5 ; m = Strophe 8 3 ; = Strophe 87. Tafel 1 am Ende des ersten Teiles dieser Arbeit gibt auf Seite IQ- eine Paraphrase aus dem Hohenliede: am unteren Rande ist später mit kleinerer Schrift ein Lied über Ekklesiastes X, 16 zugefügt worden. Vielleicht wäre es ratsamer gewesen, in der Publikation der Handschrift diese Nachträge als solche schärfer zu kennzeichnen.
Die Verderbtlieit unserer Handschrift zeigt sich am deutlichsten in den zahlreichen sinnlosen Einschiebungen. An einigen Stellen könnte man vermuten, dass der Schreiber, ähnlich den Verfassern der Midrasch, absichtlich aus Anlass irgend eines in der paraphrasierten Bibelstelle behandelten Wortes zu einem anderen Zitate überging, in dem zufällig dasselbe W o r t sich wiederfindet; doch ist meist nicht einmal dieser gewollte Zusammenhang zu finden. Deutlich erkennt man derartige Einschiebsel als Fremdkörper, da nach ihrer Eliminierung keine Lücke empfund e n , sondern ein Zusammenhang hergestellt w i r d ; vergl. so Strophe 13 zu 1 7 ; 56 zu 6(3; 77 "zu 80. Aeusserst interessant ist es, zu sehen, wodurch der Verfasser zu seinen Einschiebungen verleitet wurde. Es lässt sich das in den allermeisten Fällen genau verfolgen. In Betracht k o m m e n :
Junker
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1. Ankhinfi
der
Worte.
Strophe 64 aus der P a r a p h r a s e des Hohenliedes b e g i n n t : "^TtA.ÜCJUK Eg,OYlt EIT&KHrTOC EJTOOY " ich will heut' in raeinen Garten gehen (und mein Brot und meinen Honig essen...) „ = Gant. V, 1. Durch ^rtÄ-ficjUK wird der Schreiber zur Aufzeichnung eines anderen Liedes veranlasst, das ebenfalls mit AÄUJK b e g i n n t : ^~rt&ilg,e«. [epoq eqxcu j u u u o c ¿ ? « Gpe- nettcouTHp ¿>ett[tecjuhÌ" . . . »
Dann, vor der Lesung der Steine (Apoc. X X I , 19 b ff.) sollen sie dies Responsorium, singen in der bekanntenWeise: « Ich sah den Bau einer Stadt . . . » — Der Klerus respondiert darauf also: « Unser Erlöser ist in ihrer Mitte . . . »
Nunmehr folgt die Fortsetzung der Lesung: 19 b ff. : «Der erste Grundstein war Jaspis » u. s. w. Endlich bezeichnet Äouge«. schlechthin ein Lied, einen Sang z. B. Pont. II. p n ^ n x o p o c Ä e eqep\jAÄ2\itt j u j t i Ecjugeju riTE nmitX eeoY&ft: « nmrteYJU*. ju.n&pA.K2\HTOtt . . . » Der Chor aber soll das Lied vom hl. Geist singen: « Der Geist, der Tröster. . . » (metrisches Lied; vergl. Pont. I. p2\H; Bit. TÜ^) l. ß. Häufiger jedoch wird Rouge«, als « Melodie, Weise » verwendet und h x o c des öfteren gleichgesetzt; die arabische Uebersetzung gibt dafür - wie für h x o c - meistens y^i , seltener ¿¡u^i (z. B. Pont. 1. Aus folgenden Beispielen ergibt sich die angeführte Bedeutung zweifellos:
S
ntK"2\Hpoc eqepxjAAixin £>ertfia>£,e«. rtp^tyi Bit. p2\&
= ^jerfOYÜaj^eJUL rtp^tyi Pont. I. c7\%. vergl. ¿>enHxoc rtp^^yi Bit.. rt!A 1 Eine ganz parallele Entwicklung: Responsorium — Wechselgesang — Ge= ¿>ert x oder c «4>p&uji ibid. p ^ e .Liturgie. « Freudenmelodie » sang, findet sich hbei Oituxor, der griechischen
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
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(£>ettoYßuug,ejui jmnigHßi P o n t . I L prm. vgl. ; R i t . Tttr. (= « x o c «.nig,H&i R i t . = « Trauermelodie > ( ¿ > e M O Y f i u u g , e « . &Ä.&JU Pont,. I . t j u ^ (= h x o c &Ä.Ä.JU P o n t . I I . cTe. « Melodie Adam » y. Genauer bezeichnet ßtugejut. die Melodie im Gegensatz zum Metrum, welches in den Rubriken mit iJfAisiÄ., U. S. W. wiedergegeben wird. Soll ein Lied mit bestimmtem Metrum in der Melodie gesungen werden, die mit dem Musterliede gewöhnlich verbunden ist, so schreibt man — um ein Beispiel anzuführen — entweder P o n t . I . T « R und B Ä T O C T Q H oder . . . H X O C A Ä . & J U ibid. T K C und HXOC FI&TOC ibid. d. i. das Lied hat das Metrum und die alltägliche Melodie von Ä Ä . & J U . bezw. fi&TOC. Doch kann dasselbe Metrum verschiedenen Melodien unterlegt werden. So unterscheidet man Freuden- und Trauermelodie bei demselben Liede, entsprechend dem tonus sollemnis und ferialis der lateinischen Liturgie. In diesem Falle wird zwischen und HXOC-Äcugejui scharf geschieden z. B. iJ/'ä/M . . . h x o c jutÄ.fi)efiÄ.K ¿>ert « Lied (des Metruni) Adam . . . Melodie: jmÄ.ujErt&K ¿>ert. R i t . picÄ f. Dies juus.ujertA.K ¿>ert ist der Anfang der dritten Strophe eines mit dem Vermerk &Ä.&JUI versehenen Liedes R i t . cog,; vergl. ebenda eng, jm&ertH X 0 C ÄTovcuirtl öibvcuiKi » Lied (des Metrums) Adam, das man über die Toten singen soll in der Melodie : « Werde L i c h t , w e r d e L i c h t ».
R i t . vpr.
M i t (fiovcuirti ä i b v u j i i t t
beginnt die zweite Strophe des obengenannten Adam - Liedes R i t . cög, und die Melodie dieser Strophe gilt als Trauermelodie : ßuugeju J U T M G H ß J R i t . T F F . S . "Wir gewinnen nunmehr aus dem Gesagten eine vollkommene Lösung für C T O X O C und noYuugjut C T O X O C .
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Junker
Es bezeichnet c t o x o c = ffTofyo;, s t ^ o ; den Bau der Strophe und ihren Rhythmus, und OYtug«. die Melodie. Unter atlyoeitOYß
TÄKO TJLAHTtyjUJUO
rtÄ.iK.eoc n e
4a n&ujHpe 25 a ovpcujuiE 52a etyuune
co^ojmam
eKcy&rtfiujK
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eKg,rtoYtto H E T O Y & A f i 1
Vergi. Ryl.
44.
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360
Junker
Bin negatives R e s u l t a t , das sich aus der Anwendung des Gesetzes von der Uebereinstimmung der Strophen ergibt, sei an erster Stelle mit Nachdruck betont. Es ist belanglos, wieviele unbetonte Silben zwischen den Tonstellen liegen, und darum ist die Frage, ob rein jambische, trochäische u. s. w. Metren zu belegen sind, eine vollkommen gleichgiltige l , denn es handelt sich dabei um blosse Zufälligkeiten. Sollte die Zählung der unbetonten Silben bestimmten Gesetzen unterworfen sein, so miissten in den Liedern desselben Metrums alle sich entsprechenden Verse ihre ganz bestimmte Abwechselung von betonten und unbetonten Sjlben haben, was aber kaum einmal der Fall ist. Nehmen wir z. B. die ersten Verse der Lieder, welche die Weise ^-OYECgÄi haben: Gpuj&rtOYOi&XE eiefio'Ä g,rtpcuK ¿ u x u j ertOYuj&xe «g,0Ytten&Hi eicrtex&Tfie AYHp c&ße ^ juunerteg/iojuie epg,OTe r t T o o v (junpjuuutAo ju.nepuj0Y«i0Y juuuok ^ Ä.rt&.v«&K erimeYH rt&TrtÄ. &«ineng,HY eriexpHJutÄ. jimK&g, &M.OY ju&port etthi £nuj^H2\
_) __ ^ _
_
Deutlich erkennt man, dass abgesehen von der Dreizahl der Tonstellen und dem rhythmischen Wechsel von Arsis und Thesis, keine Uebereinstimmung herrscht und in Sonderheit die Zahl der unbetonten Silben variiert. Das ergibt sich übrigens auch ganz folgerichtig, sobald man erkannt hat, dass der Bau dieser Poesie auf dem Wortakzent beruht; denn damit sind die Verse als rhythmische aufzufassen, bei denen die Quantität der Silben nur eine 1
Vergl. Br. S. 46. Die von Moll. S. 111 als rein jambisch angeführten Verse sind anders zu betonen : UJÄ.YKÄ.-tt6HH0fie «Ä.Ü efto'K nÄ.pxÄvre'koc eujovT&ioq THpq uuuje&ofc.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
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nebensächliche Rolle spielt — im Gegensatz zu den metrischen Versen, welche nach Silben zählen. Darum sollte man in der koptischen Poesie besser Uberhaupt nicht vom Metrum, sondern vom R h y t h m u s reden. Das positive Ergebnis, das wir durch das Prinzip von der Uebereinstimmung der Strophen gewinnen, ist ; n mancher Hinsicht überraschend. Es war dem Dichter t ne ungeahnte Bewegungsfreiheit gelassen ; er konnte ein grammatisch betontes Wort enttonen, einem unbetonten die Hebung verleihen, durfte dasselbe Wort das eine Mal in die Akzentenzahl einrechnen, das andere Mal übergehen, ja in demselben Vers konnte er denselben Fall verschieden behandeln, oder wie kann man anders die folgenden Verse mit drei Hebungen erklären ? sie
o y j u o y i e q g o K p OYcurtty e q o ß e
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_ ^ _ ^ _
u
OYJUHTEqiHttTE T«.HTJUUT0TCI (2')
ibid. Theot.
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e f i o 2 \ ^ e r t n o Y T & g , « n i o j H r t (2') ^ ^ _ ^ _
ibid.
rir
efiois^jertrtiriÄKgji ttTec|>ju.oY (2 )
7.
Konjunktionen. Ott bildet
a.
mit dem
vorhergehenden
Leid.
'E
TEYEI
EHOOY
Berl.
10 b
NEQUJOPTYPORTNE
Worte
ttTEKEpOJUlF N E O K (3') OYC^IJUIE [£Cg,OOY (3')
Vergl. Theot.
rir
Ä. Y OU ist oft
b. Leid.
na/MMort
E
Ic nöc
EqrtHOY
(2')
tonlos. Ä.YUU ncöüp
(3')
einen
Takt:
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts. Berl.
52 b
367
n e e e q j o c o T n &yu> e q T A -
(sic!) [HY ibid. 47 &iou Ä g , v n o « j t i e k & ^ c u c ibid. rtacaxjupe Ä.YumÄ.YrtÄTroc Yergl. Triad. S. 6 ä y u j jpi OYOg, & q p a > T c. e t y a j n e ist enttont z. B. in Ryl. 47 eujcun qortg, t & j u i o i e t j u e Arch. 4 EtyuunE TEK.ort&g, n*.ujHpE [«JUEpiT
(2') (2')
(3') (2') (2') (3') (3')
8. Das Qualitativ 0 bildet mit dem durch tt angeknüpften Substantiv oder Adjektiv eine Tonstelle Berl. 9. ibid. 29b.
eEqiOK EK0ftpjuum&0 (2') OYg,HKE rtpuuJUE EqortiU&JNO¡ Y T E (3')
II. Hebungen auf häufig:
^
Tongebimg.
grammatisch
1. bei tonlosen
unbetonten
Silben
finden
Verbalformen.
a. auf dem status constructus des Infinitiv. Berl. 2 1 b ibid. 10 a ibid. 2 6 b
JUepe nETg,iTOYOuK ETEKgE (3') nxiEpE t t [ h p ] j u h t & f ä . j t h (3 ) EKp&TpcUJUE JUEKHty +TCUM
Yergl. Theot. n r ibid. ITH
JuertpeniKOCJUOC XAEftpE n i T O Y ß O
(2') (2')
b. auf J1EXE — vor nominalen Subjekt. Berl. 8 a u. öfter n e X E JTCOc|>OC CO?\OJUUJUlt (3') __ ^ c. auf den Hilfszeitwörten. Leid. Ä. ibid. l f
rtT&q T & 2 \ o q Excuq (3') nEitT&q ppcUJUE gÄTTEtt[ o v x & i (3')
_ ^ _
sich
368
Junker
Beri.
1b
nertT&q
xnecyHpe
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na.
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Die b o h a i r i s c h e P o e s i e b e w e g t sich ü b r i g e n s noch viel f r e i e r i n der T o n g e b u n g , u n d w a s in dem f r ü h e n L i e d e r n n u r a u s n a h m s weise v o r k o m m t , ist d o r t e t w a s A l l t ä g l i c h e s g e w o r d e n . A m n ä c h sten s t e h e n i h r d a r i n wicuefiiin die l i t u r g i s c h e n L i rit. M. 161 u n d Ryl. 44.
' Wie E r in a n Br. S. 45 darlegt, beweist das Faijumische, dass «ä. wenigstens einen Nebenton hatte. a Vergl. Br. S. 50.
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
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So sind z. B. folgende Verse mit zwei Tonstellen zu lesen: Rit. TKE ibid. Theot. n a ibid.
^Ert+pojuni ¿JErtTOYHITI ¿>ertneqg,JUOT rt2CEnig,oq
Brit. M. 161 g , i T J u n x c ibid. gJTTtTEYJTICTlC ibid. eg,Ett fi&CÄ.itoc rtiinenpoTtpoibid.
riejuirteqi&g,0JU rtEinnx&KO ftTEniTOYÜO
ibid. ibid. Ryl. 44
[JUOC
ibid. ibid. ibid.
qe
III. Die griechischen
j u i t it EKXA.-
floh, zu-
»
« W a s ist dir, 0 Meer, dass du geflohen, und dir, 0 Jordan ,
dass du dich zurück-
gewandt ? »
g,OY c ? GY&rre"Mort U&Teeott
« Das Meer sah und der Jordan wandte sich
KOTCJ e4>*g,OV c ?
cJxjut : o v o g ,
113.
KE X - é
KÄT&
Evangelium Kapit. 4 - 5
nach
(von
Matth.
der
Taufe
des Johannes am Jordan). 1
Vergi. L a g a r d e Orientalia S. 4; Br. S. 42-43.
M o l l . S. 110.
376
Junker
Die 2\e%ic tritt hier nie selbstständig auf, sondern nur in Verbindung mit einem anderen Psalmenabschnitt, der auch « Vorpsalm » genannt wird Pont. II CJTÄ: I i i itpo\J/Ä.2\J U O C pC: U&poYÄÄ.cq npecßYTEpoc cP eg ic : x e A Q X 0 0 NOYJUUTIUJT" eveovitoq G Y ertrti\|/&?\juu)c; folgen Abschnitte aus P s . 25, 26, 32. Endlich — doch ist diese Bedeutung relativ selten — kann auch der Abschnitt eines Gebetes oder eines anderen liturgischen Textes genannt werden; z. B. Pont. 1 CK^ : "¿segle E : X o g A coi n & T e p : coi c Kvpie ¿P b) Man ersieht aus den angeführten Beispielen, dass 2\egic in erster Linie keine Anweisung zum Vortrag gibt, sondern nur bestimmte Textabschnitte bezeichnet; indirekt freilich ist damit auch die Art des Vortrages bestimmt; vergl. den tonus lectionis der lateinischen Liturgie. Sicher ist, dass es sich dabei nicht um einfaches Lesen, sondern um eine Rezitation handelt, die nach Zeit und Stellung in der Liturgie variieren kann 1 . Bezeichnend wird die Art des Vortrags einmal uuey « lesen » und dann wieder xcu singen g e n a n n t : Pont. L pRe ovog, EKXOU ort t t r t i ^ e g i c gegen ibid. -ROE JUÄ.POYUJUJ UJOJULT rt2\egic. Genauere Bestimmungen geben folgende Rubriken : Pont. I pcjX UertertcA-rtAJ EVUUTÜ JU.4>Ä.J\J/&^JUOC ¿>ewísEgíc tte«.2\egic jm4>pHÍ" r t ^ e v x H HTe-Tcji&cyj juniexojpg, « Darnach soll man diesen Psalm in einzelnen Lectionen lesen nach Art des Gebetes der « Mitternacht » (Epiphanie). » Pont. 11 pttH 0YÄ.i&Kaj0rt epij/A'Mrt ntt&i1 "Wie auch in der abendländischen Liturgie z. B. die Rezitation des Evangeliums verschieden ist von der der Epistel.
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Junker
2 \ e £ i c e e t i H O Y i>ertoYj&u)g,Ejui. J u m g , H ß i OJCJUni ¿>eNTUE£,OOY ItK.YpjÄ.KH . . . T O T E
& t t t y & f t Ä.e JUlEft Ep\}A&2\irt
£>£rtoYßujg£jui. r t m e g o o Y e t e X A X X & . V « Ein Diakon soll diese folgenden Lektionen in der Trauermelodie singen wenn wir aber Sonntag.... haben, dann soll er in der Melodie dieser Tage singen ». Von besonderem Interesse ist die Stelle Bit. p i c Ä : e q e p o Y a j i i x e - j t i 2 \ ä o c e q x o u juuuoc itT&i2sE£ic « Das Volk soll antworten und diese ?\E£ic singen »; der nun als ?\Egic folgende Text wird von zwei vierzeiligen Strophen gebildet, deren erste Bit. cö^ als \J/A2sl h x o c
«sAäju
wiederkehrt:
Bit. Ä.CJTTH1TOY
picA.
rtXE-nöC
eXEM-«HETÄY6KJUJUl.C EÖOYÄ.Ä riTE-itic n x c
c?
Lied nach der Weise « Adam > cög; Ä.CJTHITOY
«XE-nSc
E3CE f f - n & m & T U J E i \ E T ttTe-iiic n x c .
c?
Man erkennt daraus, dass eine 2\Egic auch von einem metrischen Text gebildet, werden kann und eine Strophe 7\eg j c genannt wird, wenn sie nicht in ihrem H ^ o c zu singen ist, sondern rezitiert werden muss. Hier ist also 2\£gic in der Sache zu einem Vortrags vermerke geworden. Ganz ähnlich steht auch in den Liederhandschriften Uber Texten, die in Verse und Strophen eingeteilt sind; dass es sich dabei aber nicht um eine eigene Melodie handelt, geht schon daraus hervor, dass der durch 2sEgic eingeleitete Abschnitt nicht an eine bestimmte Anzahl von
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
379
Zeilen gebunden ist, wie eine Liederstrophe sie erfordert; Berl. 99 z. B., das zwischen Liedern von 4 Versen steht, zählt als 2\egic deren 10, während es als Gesang nur aus 4, 8 oder 12 bestehen dürfte; es handelt sich dabei nicht etwa um eine falsche Abtrennung, wie M ö 11. Berl. S. 66 vermutet, denn nur bei der vorliegenden Verteilung der Verse erhält das Solo die ihm zukommende Anzahl von 4 Zeilen, wie Strophe 98 und der Refrain. Das musikalische Element bei solchen metrischen jric ist ein doppeltes : der Rhythmus der Verse und der tonus lectionis. c) Die ^ e g i c tritt zumeist als Teil eines Wechselgesanges auf. In den oben unter a. zuerst genannten Fällen ist sie der Gegengesang des Psalmverses; ihr selbst wiederum folgt oft ein Responsorium, das jedoch fast ausnahmslos nur aus wenigen Worten besteht; meist ist es ein Alleluja, das wie die selbst in verschiedenen Melodien gesungen wurde. Hit. T Ö ^ : I T Ä . UJUJ tttt 0 Gott meines Vaters David Und Jesses, des Vaters meines Vaters, Schenke mir Verstand, Dass ich die vom Hause Israel richte. « Weise: Meine Väter. 0 Gott meiner Väter, höre auf mich In diesem Hause, darin ich bete, Ich bin Salomo, dein Knecht.
[70]
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[71]
K o p t i s c h e P o e s i e des 10. Jahrhunderts.
Schenk mir Weisheit, Dass ich die vom Hause Israel richte Und meine Freude vollkommen sei.
Weise: Drei
Dinge.
1
Alle Bäume des Libanon Und alles Gold Arabiens, Salomo beherrschte sie zumal In der Zeit seines Königtums; Aber die Königin der Moabiter 2 Betörte ihn durch die Schönheit ihres Angesichts. Da zürnte ihm Gott der Herr Und nahm seine Würde von ihm.
Weise: Vierter
Diagalton.
Ein gerechter König war Salomo, Ein weiser und David sein Vater war der Demütigste von Allen, Sagt die heilige Schrift. Es ist unser guter Erlöser 3 In Demut zur Welt gekommen Und mahnte uns: » Demütigt euch, So werde ich euch zu mir nehmen «
1
Vergl. III. R e g . X, 23 ff, XI, 1 ff und E k Ii 1 u s. XLVII, 20 ff. III. R e g ist nur von Moabiterinnen die Rede. Vielleicht steht diese Strophe zu Unrecht, hier; es ist möglich, eefitHv in der vorhergehenden den Schreiber veranlasste, sie anzufügen. ä
3
[72]
208
Junker
b.
Von den guten
1. Berl. 10 b.
und bösen
Frauen.
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7. Beri. 17. OYJTAp OYoeiuj-nc«UJÄ.2C6. ' Vergi. P r o v . XX. 8. Epuja.rt-oveppo hSvikaioc gjuooc giov»poiioc j u i E p E — ü n e e o o i r ei itn«.gps.q. 3 Vergi. P r o v . VI, 30 in einer Predigt des Athanasios Kl. St. S. 311. . . . HEgovo [na.]p&. nxiovffi] co^ojueut! xtu juuu.[oc afe] eYtyÄ.rtn TJLi.HTtyjU.JL10' TJULHT^TpOJJULE
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E k k l u s . XXVI, 8. o y i i o ì «opvH—ne ovcgiJUE ppeq--f-ge. P r o v. XXIV, 43. iinpp-JiJioTpe iiiiotx eneKpjSiT-fjue : vergi. XXV, 18.
[107]
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
Weise: Vierter Playalton. Ein doppelzüngiger Mensch, mein Sohn, Hüte dich vor ihm und iss nicht mit ihm. Und ein trunksüchtiges WeibBesser ist ihr Tod als ihr Leben.
243
1
Nimm keine Buhlerin in dein Haus, Dass sie dich nicht in deinem Ruf beflecke. Mein Sohn, wenn du auf meine Lehre hörst, Wird nichts Böses dir widerfahren W e i s e : Sieh" mein Werde kein falscher Zeuge Gegen deinen Nachbar Spricht der weise Salomo.
Los.
Halte dich an einen gerechten Mann Und wandle auf seinen Wegen An allen Orten zu denen er geht.
2
Wenn der Herr sieht, Dass dein Herz gerade ist, Wird er dir deine Sünden vergeben. Weise: dieselbe [wie 25 = Vierter Pla(jaltori\. Ein Elend ist es, Fremdling zu sein, Verlassenheit ist 8 Trauer, Aber Armut ist schlimmer als dies alles, 4 Spricht Salomo, Davids Sohn. 1
P r o v. XVIII, 8. Die W o r t e des Zweizüngigen scheinen arglos u. s. \v. Vergl. P r 0 V. XIII, 2 0 ; E k k 1 u s. VI, 36. 3 Dass j n i i T i T p u i j u e mit « Verlassenheit » zu übersetzen ist, wird durch den Zusammenhang unzweifelhaft und ergibt sich überdies aus der Wortzusammensetzung: « d a s ohne Menschen sein ». Dieselbe Bedeutung hat es auch Z o e g . 231 = K. S. 35*, wo der Mann den Apostel a n f l e h t : « H a b e Erbarmen g&TÄ.ju.iiT&xpüojui.6 » und das weiter e r k l ä r t : « ich habe w e d e r Vater noch Mutter und das einzige Kind w u r d e k r a n k . . und w i r bereiten sein Begräbnis ». 4 Vergl. P r o v . X, 4. 2
[108]
Junker
244
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Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
L u k . I, 30. Ave
Maria.
Weise : ? auf den Dächern der KircheDie Siissigkeit . . . . Zunge Gabriels Zur Zeit, da er mit Maria der Königin sprach: » Gegrüsst seist du Maria, du hast Gnade gefunden, Der Erlöser kommt und wohnt in dir. « L u k . I, 46 ff. Magnißcat. Weise : ? Ryl. 43 [» Meine Seele preise den Herrn.] Und mein Geist frohlocke [.In Gott meinem Heiland »] So sprach die [Jungfrau.] [Denn es hat Gott geschaut] Herab auf meine Niedrigkeit Der kam L u k . II, 13. Ehre sei Gott in der Höhe.
1
Weise : ? [0 Christas] Von dem die Heerscharen der Höhe [•oerkündeten] Dass er in Bethlehem geboren wurde, Rette uns und sei uns gnädig.
1
Liturgischer Gesang.
Vergi. Teil. I, S. 72.
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Vergl. Theot. He u . p v . L u k . « i n t t - r e p e - t c ati[sc. nßÄ.n-ricjULÄ.] . . . ¿.-nntiÄ. ETOYa^ß ei EHECHT EXCüq gitOYCJUlOT «CÜUJULä. ttÖE IlOYÖjpOOJUtnE iYU) Ä.-OVCJU.H ujcuhe e&o>. grtTiiE riTOK-nE n&ujHpE [ M a t t h . III, 17: Dieser ist mein geliebter Sohn.] 3 L u k . IX, 35. ns-i'-nE n ^ u j n p E . . c o a - r ü rfcouq. !
Koptische Poesie des 10. Jahrhunderts.
9
Die Himmel jauchzten, die Erde frohlockte, Denn der Emmanuel ist geboren ; Die Heerschar in der Höhe Lobsang ihm in Jubel: 5
» Ehre sei Gott in der Höhe, Sein Friede sei auf Erden Unter den Menschen seiner Liebe, Denn E r hat sein Ebenbild erlöst. « Wo ist nun Nestorius ? E r soll heute kommen und beschämt werden, Da er den Geliebten des Vaters Im Schosse Mariens sieht.
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Der über den Cherubim thront, E r kam herab zu uns Wegen seiner [Menschenliebe]
L u k . III. Johannes
der
Täufer.
Weise : 'l. Als er Ihn taufte, Da ist der heilige Geist Auf Ihn herabgekommen Als Taube.
2«
Der Vater rief Vom Himmel h e r : » Das ist mein Sohn, Seid Ihm nicht ungehorsam. « 1 Ehre sei dam Vater u. s. w. Und jet;t ti. allezeit u. s. w.
55
Theot.
1
Vergl.
!
Liturgische Notizen. S. Teil. I, S. 72.
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8
Junker OYcyAxe
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& q t y ( j u n e UJ&JOJA nujHpe
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exXineiujp^ Geh und sage meinen Jüngern Und meinen Brüdern allen zumal: « Kommt zu mir nach Galiläa, Dass ihr mich sehet an jenem Ort Dass ich euch meinen Frieden gebe Und die Freude meiner Auferstehung. » « Der siegreiche Weise:
Held.
Messias.
Der Herr erstand von den Toten Und schlug seine Feinde zurück. E r übergab sie ewiger Pein Nach dem W o r t des Propheten: » Die Himmel erzählen seine Gerechtigkeit, Es schauen die Völker seinen R u h m . E r brachte die Gefangenen herauf Durch seinen und seines Vaters Willen. «
1 Vergl. M a t t h . XXVIII; M a r k . XXIV, 1-10. Aber a n diesen Stellen w i r d n i r g e n d s a u s d r ü c k l i c h g e s a g t , dass a u c h Maria die M u t t e r Christi u n t e r den F r a u e n w a r , an die j e n e W o r t e g e r i c h t e t w u r d e n .
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Zusatz zu P s . XCV, 10; v e r g i . Tertull. adv. Marc. III, 19. P s. XXIX, 5. npiju.6 n&ujuune e p o r g e H t e - h t e Ì i H « y c o n e
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K o p t i s c h e P o e s i e d e s 10. J a h r h u n d e r t s .
Es herrscht der Herr vom Kreuze
47
her.
Weise: Fünf Buchstaben. Ich bitte dich, du Sänger David, Komm heute mit deiner Zither zu uns Und rufe mit lieblicher Stimme: » Es herrscht der Herr vom Holze her. « Nenn uns das Holz, an dem er herrscht, Wohl wird es das heilige Kreuzesholz sein, Darauf sie unsern Erlöser gelegt; Er hat den Völkern das Leben geschenkt. Am Abend Weinen - Am Morgen
1
Freude.
AVeise :
Fünf Buchstaben. Ich höre den Sänger David Uns prophezeien von Anbeginn: » AVeinen wird am Abend sein Und Jubel in der Frühe. «
{Introduktion]
[.Rezitativ]
Wahrhaftig, meine Bruder, Ein grosses Weinen entstand am Abend, Zur Zeit, da man unsern Erlöser legte Hin aufs Kreuz. Da hielt die Sonne ihr Licht zurück, 2 Die Wind erbrausten, Finsternis entstand auf Erden, Das Heer des Himmels wurde erschüttert, Der Vorhang des Tempels Zerriss in zwei Stücke Wegen des Frevels, den sie sahen, Den die Gottlosen vollführten. 1
Vergi, im Hymnus « Vexilla regis » : Impleta sunt quae concinit - David fldeli earmine - Dicendo nationibus - Regnavit a ligno Deus. 5 Vergi. M a 11 li. XXVIII, 45 ; 51 ; 52.
Junker
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