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German Pages 175 [176] Year 1965
KURTRICHTER
• KOMBINATIONEN
Seh ich die Werke der Meister an, So seh ich das, was sie getan; Betracht ich meine Siebensachen, Seh ich, was ich hätt' sollen machen Goethe
KOMBINATIONEN Ein Lehrbuch der Mittelspiel-Taktik mit 404 praktischen Beispielen von K U R T
R I C H T E R
4. verbesserte und erweiterte Auflage (404 Voll- und 55 Teil-Diagramme)
W A L T E R
DE
G R U Y T E R
&
CO.
vormals G. J . Gösdien'sche Verlagshandlung — J . Guttenug, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner — Veit & Comp.
B E R L I N
1965
© C o p y r i g h t 1965 by W A L T E R DE G R U Y T E R Sc C O . v o r m a l s G. J . Gösdien'sche V e r l a g s handlung • J . Guttentag, Verlagsbudihandlung • Georg Reimer • Karl J . Trübner • V e i t & C o m p . Berlin 30. — Umschlag: U . H a n i s d i , B e r l i n . A l l e Redice, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von M i k r o f i l m e n und der Übersetzung, vorbehalten. A r d i i v - N r . 5 341 651 — P r i n t e d in G e r m a n y .
Vorwort zur 3. Auflage „Es gab eine Zeit, da sah m a n auf die Kombinationsspieler etwas mitleidig herab." So schrieb ich in der 1. Auflage dieses Buches, v o r n u n m e h r fast 20 Jahren. Aber n u n ist es heute fast wieder so weit. Für viele Experten des königlichen Spiels beginnt der wahre „Schachspieler" erst m i t der „positioneilen Glanzpartie", deren Glanz allein in der systematischen Ausbeutung eines positioneilen Vorteils, schließlichem Bauerngewinn u n d methodischer Endspielführung besteht. Sie lehren das Schachspiel auch dementsprechend auf einseitig orientierter Grundlage. U n d was sind die Folgen? Die geistige A r m u t vieler Schachpartien spricht eine beredte Sprache. Auch bei der Jugend fehlen die Stürmer und Dränger. Der individuelle Stil wird sozusagen durch den genormten Schachspieler abgelöst. Die Technik triumphiert. Es wird n i d i t mehr „Schach" gespielt, sondern das Gedächtnis geübt. Im schachlichen Unterbewußtsein dominiert nicht die Kombination, sondern die Variante. W i r d es d a n n aber ernst, gleitet die Partie dennoch in den so ängstlich gemiedenen Strudel unübersehbarer Verwicklungen, dann hilft kein Gedächtnis mehr u n d keine Variante — dann heißt es wirklich: Schach spielen! Dies erst ist das wirkliche Examen. U n d da zeigt es sich mit erschreckender Deutlichkeit: Viele sind berufen, doch n u r wenige auserwählt. Dieses Büchlein bricht also eine Lanze f ü r das Kombinationsspiel. Es will den Blick f ü r die taktischen Gegebenheiten der Stellung schärfen u n d den menschlichen Geist im Sinne Caissas anregen u n d lenken helfen. Doch seien wir bescheiden. Nach 40 jähriger Schachpraxis m u ß der Verfasser z u m Beispiel bekennen, daß der stürmische Eroberungsdrang der Jugend der resignierenden Erkenntnis des Alters gewidien ist. Was wissen wir denn schon v o m Schach? Viele Kombinationen, die erst begeisterten, erwiesen sich, u n t e r die Lupe genommen, als zweifelhaft. I m m e r wieder ereignen sich die gleichen Fehler; immer wieder spricht man v o n I r r t ü m e r n des Glossators. U n d so f o r t . W i r müssen nach wie vor erst Schachspielen lernen. Berlin, im November 1954.
Kurt Richter
Vorwort zur 4. Auflage Dem Vorwort zur 3. Auflage wäre noch hinzuzufügen, daß das Auftauchen der Schadiphänomene Tal und Fischer dem Kombinationsspiel und der Freude am Risiko großen Auftrieb gegeben haben. Der 4. Auflage wurde der Abschnitt V „Menschliche Unzulänglichkeiten" mit vielen lehrreichen Hinweisen auf ständig vorkommende Kombinationsfehler angefügt. Zu zwei Stellungen der 3. Auflage haben aufmerksame Leser interessante Entdeckungen gemacht. Zunächst: Dr. Eduard Lasker, New York, weist bei Nr. 119 (Wagner—Reilstab) darauf hin, daß statt der Partiefolge 1. Te8 Dg5 2. De3, die auch gewann, 2. h4! noch witziger war, wenn 2 Dg3:, dann 3. Te7f Kf6 4. Tf7*. Sodann hat Oberstudienrat Schneider, Geislingen, eine „Nebenlösung" der Position 165 (Lexandrowitsch—Krummhauer) gefunden: 1. Dc8:f! Tc8: 2. Tc8:f Kh7 3. Th8f! Kh8: 4. Sg6| usw., bzw. 2 Tf8 3. Sg6! Db4 4. Tf8:f Kh7 5. Te6: usw. Erich Flohr, Geislingen, der dies mitteilte, bemerkt dazu sehr treffend: „Wieder einmal ein Beispiel für den Ideenreichtum des Schachspiels! Man weiß nicht, welchem der ,Zaubertricks' man den Vorzug geben soll." Für solche begrüßenswerten Hinweise ist der Verfasser stets dankbar. Berlin, im Februar 1965.
Kurt
Richter
Inhaltsübersicht Seite
Vorwort
zur 3. Auflage
5
Vorwort
zur 4. Auflage
6
I. Das Mattnetz M a t t b i l d e r . K n ü p f u n g des M a t t n e t z e s . T y p i s c h e kombinationen Einfädle Mattbilder Erstickungstod des Königs Auf der untersten Reihe Die „exzentrische" Dame Der kritische Punkt h7 Der König auf der Wanderschaft Phantasie und Mattnetz
Matt-
II. Kraft und Wirkung der Steine A. D i e W i r k s a m k e i t d e r e i n z e l n e n F i g u r e n Der Raubritter Der fernhin zielende Läufer Die wuchtigen, gradlinigen Türme Der „unsdieinbare" Bauer B. V e r s t ä r k u n g u n d S c h w ä c h u n g d e r F i g u r e n k r a f t Fesselungen, echt, fast echt, unecht Niemand kann zween Herren dienen . . . Kampf gegen die Sdiutzfigur Die ungeschützte Figur Die eingeengte Figur Der gefürchtete Abzugangriff
.
.
9 9 9 24 27 32 33 41 45 52 52 53 57 63 68 75 75 81 85 91 96 98
III. Kraft und Wirkung der Züge Tempogewinne. Besonderheiten der Zugfolge Was ist ein Tempogewinn? Von den Eigenarten der Zugfolge
110 110 110 123
IV. Von A bis Z Ablenkungen „Ab "-Züge Analogien Aprilscherze!? Damenopfer Doppelangriffe Enttäuschungen Geistesblitze Lockspeisen Mausefallen Randbemerkungen Schnittpunkte Schrecksekunden Springereskapaden Verlängerungen Verwandlungen Zwisdienzüge
130 130 131 131 132 133 133 134 135 136 136 137 138 139 140 140 141 142
V. Menschliche Unzulänglichkeiten Das Patt in jedem Turnier „Falsche" Züge Schachblindheit Nach 60 Jahren Nach 47 Jahren Aufforderung zum Tanz Das wundervolle Schachgehirn Die Irrfahrten des Odysseus Eine Massen-Suggestion Gegenbeispiele Kleine Tragödien Talmiglanz der Fesselung Im Banne des Matthildes Respekt vor dem Großmeister Statt dessen Gefahren am Rande Einer behielt recht Ein „Swindler" Drastischer Witz Teuflischer (Ab-)Zug Vestigia terrent Die übersehene Sperre Ungedeckte Figuren Namensverzeichnis
144 146 148 150 150 150 151 153 154 155 156 158 159 160 161 162 163 163 164 165 165 167 168 170
Steinitz mußte, um die wahren Prinzipien von den unechten zu scheiden, lange und bedachtsam der Kunst von Morphy nachgraben. Und als er die Wurzeln bloßgelegt hatte, sprach er zur Welt: Hier ist die Idee des Schachspiels; höret und urteilt nicht rasch, denn es ist etwas Großes, und ich kann es nicht bändigen. Dr. E.
Lasker
Kein Zug des Schidesais setzt mich matt: Matt werden kann ja nur der König! (Ferd. Freiligrath)
I. Das Mattnetz Mattbilder. Knüpfung des Mattnetzes. Typische Mattkombinationen Mattwerden kann ja nur der König! Das ist das ganze A B C des Schachspiels. Geben wir auf, weil wir etwa einen T u r m verloren haben? Nein, sondern weil wir mit dem reduzierten Material auf die Dauer das Matt nicht verhindern können. Dies wird leider oft nicht beachtet, und die Gefahr, den Schachsieg in zwei Teile (Mattsieg und Beraubungssieg) zu zerlegen, liegt dabei nahe. Das Schachspiel aber kennt keinen Beraubungssieg! Selbst ganz wenige Figuren können gegen eine große Übermacht den Sieg erringen, wenn es ihnen gelingt, den feindlichen König mattzusetzen. Das, was dem Schachfreund am besten gefällt, sind daher Mattkombinationen, denn sie bringen sofort eine klare Entscheidung. Mit ihnen wollen wir unser Buch eröffnen. Einfache Mattbilder Mattbilder muß man sehen, man muß sie kennen. Dann werden die darauf hinzielenden Kombinationen leichter verständlich und jeder wird sie in eigenen Partien selbständig wiederfinden können. Nachstehend folgt eine Auswahl oft wiederkehrender Mattstellungen, deren Herbeiführung durch Beispiele aus der Praxis erläutert wird. Am leichtesten ist e i n M a t t m i t s c h w e r e n F i g u r e n zu erzielen.
Sicherlich haben Sie das schon einmal kennengelernt — aber hoffentlich nicht als „Mattgesetzter"!
Gumprich
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Budridi (am Zuge) (Gespielt in Berlin 1950)
Damit es zum Zweitürme-Matt kommen kann, müssen 1. der B c 6 und 2. der T f 8 beseitigt werden: 1. L d 5 : t ! cd5: 2. D f 8 : t ! K f 8 : 3. T c 8 f Ld8 4. T d 8 : f . W e r das Ziel nicht hat, kann den Weg nicht wissen.
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Lee ( a m Z u g e ) ( G e s p i e l t in L o n d o n 1899)
Weiß glaubte, mit der Kombination 1. Tg7: Tg7: 2. Tg7: Kg7:
3. Dg2f einen Bauern zu gewinnen, aber mit 3 Sg3"f! s i c h e r t e sich S c h w a r z das T e m p o , das d e n T h 3 r e t t e t e . Nach 4. Lg3: Th6 behielt Schwarz also die Qualität mehr. Die Kombination von Weiß war falsch.
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Dr. L a s k e r
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Eine sehr bekannte Stellung. W e i ß siegte durch eine Kombination, die einen ständig w i e d e r h o l t e n T e m p o g e w i n n durch „Auf- und Zumachen" des Abzugschachs zeigt. Sie wird mit Recht die Z w i c k m ü h l e genannt. 1. Lf6! Dh5: 2. Tg7:f Kh8. Nun grast der Turm erst einmal die 7. Reihe ab; schade, daß nicht mehr zu holen ist als Läufer und Bauer! 3. Tf7:f Kg8 4. Tg7f Kh8 5. Tb7:f Kg8 6. Tg7f Kh8 7. Tg5f. Auf der g-Reihe steht kein feindlicher Stein, sonst könnte der „entfesselte" Turm die Truppen des Gegners noch mehr dezimieren! 7 Kh7 8. Th5: Kg6. Die Figur gewinnt Schwarz zurück, aber unter den Bauern hat nach 9. Th3 Kf6: 10. Th6:t der Turm zu sehr gewütet. Weiß gewann leicht.
Das I d e a l b i l d d e r K o m b i n a t i o n bringt das folgende Schlußspiel, allerdings leider nur in der Analyse. Muth
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All BP B &8 HR m B L. Schmid ( a m Zuge) (Cai'ssa-Pokal, 1950)
Mit 1. Lc7: gewann Weiß zwar schließlich auch, aber mit der Besetzung der 7. Reihe hätte Weiß eine glänzende Zwickmühle vorbereiten können: 1. Td7! Ld7: 2. Td7: Da2:. (2 Se5? 3. Dc5f) 3. Df6:fü (Nach Teschner hätte allerdings auch einfach 3. Lh6 entschieden.) 3 gf6: 4. Lh6f Kg8. Nun holt sich der Turm erst einmal die drei schwarzen Bauern: 5. Tg7+, 6. Tc7:t, 7. Tg7|, 8.Tb7:t, 9.Tg7t, 10. Ta7:f. Soweit hatte Schmid in der Vorausberechnung gesehen, nun aber nicht erkannt, daß nach 10 Kg8 11. Lf7tü den Kampf elegant beendet: 11 Df7: 12. Ta8:f De8 13. Te8:f Kf7 14. Th8: und gewinnt. Das war gewiß ein unersättlicher Turm! In dem nachfolgenden Schlußspiel hingegen kam die Zwickmühle wirklich vor — noch dazu in Form einer geschickt gestellten Falle (267). Schwarz glaubte Zeit zu dem Manöver 1 Se4? 2. Dd3 Sg3 zu haben, denn, nicht wahr, der T f l 117
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Resdiewsky (Internat. Turnier, New York
1951)
darf ja wegen der Gabel e5—e4 nicht nach f3. Und trotzdem folgte 3. Tf3! e4? Offenbar denkt Schwarz, der Großmeister habe einen groben Fehler gemacht. In Wirklichkeit jedoch . . . . 4. Tg3:! ed3: 5. Tg7:f . . . . bedient sich Reschewsky der scharfgeschliffenen Waffe des Abzugschachs. 5 Kh8 6. Tf7:t- Die Zwickmühle wird nun zunächst dazu benutzt, den Bf7 zu beseitigen, damit nicht f7—f6 geschehen kann. 6 Kg8 7. Tg7f Kh8 8. Tg3"j\ Schwarz gab auf. Fletdier
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D r . Aljechin (am Zuge) (Simultanvorstellung, London
1928)
Audi der Springer kann unter dem Schutze eines Abzugschachs Verwirrung in die feindlichen Reihen tragen. Weiß erzwang das Matt 118
folgendermaßen: 1. De4: fe4: 2. Le4:f Kh8 3. Sg6f. Hier haben wir w i e d e r e i n A b z u g s c h a c h , das durch ständiges Auf- und Zumachen (eben, wie im Mühlespiel die Zwickmühle) T e m p o a u f T e m p o g e w i n n t und den G e g n e r seines freien Willens vollkommen beraubt. 3 Kh7 4. Sf8:f Kh8 5. Sg6f Kh7. Man könnte fast bedauern, daß der emsige Springer nicht noch mehr „reife Früchte" so im Vorbeigehen pflücken kann. Aber ihm winkt bereits ein höheres Ziel: der feindliche König! 6. Se5f Kh8 7. Si7f. Und hier ein Gegenstück dazu: Weissinger (am Zuge)
Hl 11 • II 4 i Jtfl P i • 1 ¡¡¡¡¿II B H H • S BMI IS 8 • B II ¡¡¡#HAB Ä¡Bf O P IIS 0 (Gespielt
Niener in K a r l s r u h e
19-44)
Nunmehr leicht verständlich: 1 De3:! 2. fe3: Sg3f 3. Kh2 Sfl:f 4. Khl Sg3f 5. Kh2 Se4f 6. g3 Tf2f 7. Khl Sg3:^=. Der Springer als Treibkraft! In diese Gruppe gehören auch diejenigen Kombinationen, die mit ewigem Schach enden. W a s i s t d e n n das e w i g e S c h a c h w e i t e r als e i n e A n häufung von T e m p o g e w i n n e n , um den Gegner zu hindern, sein eventuell bestehendes Ubergewicht an Position oder Material
zur Geltung zu bringen? Es kommt natürlich auch vor, daß in ausgeglichener Stellung das ewige Schach nur das bereits klare Remis besiegelt, aber das ist ja kein Gegenbeweis. Eine im Mittelspiel nicht seltene Kombination ist die, die feindliche Rochadestellung unter Opfer aufzureißen und dann mit der Dame ewig Schach zu geben, ä h n l i c h w i e in n e b e n s t e h e n d e r S t e l l u n g . Aber das tut man natürlich nur, wenn die Fortsetzung des Angriffs keinen Erfolg mehr verspricht. Mitunter werden recht komplizierte Kombinationen gemacht, um zu einem ewigen Schach zu kommen. Wir lassen hier einige überraschende Schlußspiele folgen. Zunächst ein häufiges Motiv. Vlk
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Held (am Zuge) (Gespielt in H a l l e 1952)
Mit 1. Te8:? (statt etwa 1. Sg4 oder 1. Sf7:) ließ Weiß ein elementares Dauerschach zu: 1 Thlf! 2. Khl: D c l t 3. Kh2 Df4t „usw." — ad infinitum! Sc geht es dem Schachspieler oft, wenn er zu früh zugreift. Ein sehr eigenartiges ewiges Schach entwickelte sich aus Stellung Nr. 271.
N. N.
R . H o f f e r s (am Zuge) (Aus einer 1860 gespielten Partie)
Weiß griff mit 1. Tc5 die schwarze Dame an, aber Schwarz kümmerte sich nicht darum, sondern zog 1 Sg4!. Nun war für Weiß guter Rat teuer, denn wie soll er sowohl Dh2:=j= als auch T f l : ^ decken? Plötzlich hatte er einen glänzenden Einfall: 2. Dg8tü. Die Idee ist folgende: nimmt Tf8 die Dame, so ist die Mattdrohung auf fl beseitigt und Weiß kann ohne Bedenken die Dc7 schlagen. Schlägt Schwarz aber mit dem König, so kann Weiß den Tf8 m i t S c h a c h g e b o t abtauschen und dann ebenfalls die Dc7 einkassieren. Eine typische TempogewinnK o m b i n a t i o n ! Allein Schwarz merkte die Absicht und antwortete 2 Kg6, aber nach 3. De6f mußte er (wie leicht ersichtlich) wieder zurück: 3 Kh7, und Weiß wiederholte das neckische Spiel: 4. Dg8f!. Ewiges Schach! Im Schach ist eben nichts unmöglich! Auch Dr. Krejcik konnte einmal ein ähnlich überraschendes Dauerschach anbringen (272). Schwarz hatte einen Turm geopfert und glaubte nun mit 1 hg3: zu gewinnen. Aber Weiß hat, 119
Bendiner (am Zuge)
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D r . Krejcik (Gespielt im Wiener Sdiadiklub 1912)
ähnlich dem vorigen Schlußspiel, ein groteskes ewiges Schach: 2. Db8f! Kb6 (sonst Matt oder Turmverlust) 3. Da7t! Kc7 (!) 4. Db8f usw.
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Engels (am Zuge) ( W e t t k a m p f Düsseldorf-Köln 1934)
Weiß scheint verloren zu sein, denn zieht er die Dame, folgt Lf3f. Aber ihm steht eine Kombination zur Verfügung, die das Remis sichert: 1. Tg7:! Tf4:!. Nicht etwa Kg7:, dann würde "Weiß mit T g l f nebst Dg3 noch zum vernichtenden Mattangriff kommen. Es ist oft nur ein schmaler Weg, den beide Spieler gehen müssen. Jeder Schritt vorbei führt in den Abgrund. 2. Th7:f Kg8 3. T g l f Kf8 4. Th8f Kf7 5, Lg6f! und Weiß hält remis durch ewiges 120
Schach, wovon man sich leicht überzeugen kann. Storojewski (am Zuge)
Si S ¡1 n H 1 ¡1 AS H HAS i 11 B H B B± ¡¡p H H B • m w • il 5?IJ H SB Reidier (Gespielt in Bukarest 1950)
Schwarz hat entscheidenden Angriff, aber nach 1 Ta3? rettete sich Weiß in ein ewiges Schach: 2. T c 8 t ! Kc8: (Lc8:P De7=(=) 3. Dc5f mit Dauerschach. Statt dessen hätte D d 3 | ! 2. K a 2 : D b 3 : | 3. Kai 1 Da2=(= in 3 Zügen mattgesetzt. Ja, die Mattbilder! Ist das ewige Schach also eine Erzwingung des „Unentschieden" durch e w i g e Z u g w i e d e r h o l u n g , so kann man eine Partie auch remis halten durch d r e i m a l i g e s H e r b e i f ü h r e n der gleichen Stell u n g . (Wenn sich in einer Partie dreimal die gleiche Stellung mit dem gleichen Gegner am Zuge ereignet, bleibt das Spiel unentschieden.) Im Mittelspiel wird dies ja meist auf dreimaliges Wiederholen der Züge hinauslaufen, denn die Spekulation (Kombination kann man hier wohl nicht sagen) darauf, daß sich dreimal die gleiche Stellung in unregelmäßiger Reihenfolge ereignet, hat am ehesten im Endspiel Aussicht auf Erfolg.
Opocensky
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Bf ü I X A m ¡§ m Ü AB H ¡1 i i l D r . V i d m a r (am Zuge) (Meisterturnier Sliac 1932)
Hier haben wir eine Stellung, in der beide Parteien dreimal die Züge wiederholten und es auch mußten: W e i ß , weil er nicht sofort verlieren, und S c h w a r z , weil er nicht den Verlust riskieren wollte. l . K h l ! . Es drohte T f l r f ! , Kfl:, T d l f . 1 De2!. Schwarz will den Gegner nicht zu h3 nebst Kh2 kommen lassen, die beiden Läufer könnten zu stark werden. 2. Kgl. Erzwungen. 2 De3 3. K h l De2. Unentschieden. Keine landläufige Zugwiederholung! Schwarz nahm mit den ständig wiederholten Drohzügen Weiß die Zeit, sein materielles Übergewicht zur Geltung zu bringen. D e m W e i ß e n f e h l t e d a s w i c h t i g e T e m p o h 2 — h3.
Es sieht so aus, als ob Weiß trotz seiner Mehrfigur verlieren muß, da seine Dame das Matt auf g2 zu dekken hat. Aber 1. Tb5! scheint den Spieß wieder umzudrehen; noch sind jedoch die Überraschungen nicht zu Ende: 1 Te8! droht Matt auf el, außerdem hängt nun der Tb5. 2. T b l Tg8! 3. Tb5! Erzwungene Zugwiederholung — Remis! Also ein ähnlicher Fall wie eben. Eine andere und sehr radikale Art, dem Gegner das Tempo zur Fortsetzung des Angriffs oder zur Geltendmachung des Übergewichts zu nehmen, ist das P a t t . Das Patt unterbricht die Zugfolge automatisch und endgültig. Der Pattgesetzte vermag seiner Zugpflicht nicht mehr zu genügen, infolgedessen kommt auch sein Gegner nicht mehr zum Wort. Die Partie wird, da keiner mehr ziehen kann, als unentschieden abgebrochen. Es liegt klar auf der Hand, daß das Mittelspiel nur ganz selten Gelegenheit zu Pattkombinationen bieten kann. So ist denn auch das Patt mehr ein Hilfsmittel der Verteidigung im Endspiel. Daß trotzdem gelegentlich auch im Mit-
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Ullridi (am Zuge) (Gespielt in Berlin 1948)
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telspiel Pattkombinationen möglich sind, werden wir später noch sehen. (277) Ein einfacher Fall. Nach l . b 7 ? (richtig war zunächst der Tausch auf g4) war Weiß nicht wenig überrascht, als nun sein Gegner das Patt erzwang: 1 g 3 f ! 2. D g 3 : D g l f ! 3. K g l : — Patt! Günther (am Zuge)
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k Giertz ( F e r n p a r t i e , gespielt 1943)
„Ein Racheschach!", mag Schwarz zu dem weißen Damenschach auf b6 gemeint haben. Und wie zieht man in solchem Falle? Doch möglichst so, daß der Gegner kein weiteres Schach hat. Also 1 Ka8? Das war hier jedoch falsch, denn nun kam unvermutet 2. T c 8 t ! TC8: 3. D b 7 : | ! Kb7:, und Weiß stand Patt! Hingegen hätte 1 Kb8! (2. D c 7 f Ka8) leicht gewonnen. H o r o w i t z (am Zuge)
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Pavey (USA-Meisterschaft
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1951)
Weiß ist „umgangen" und sollte verlieren. Am einfachsten gewinnt Schwarz mit 1 T h l f ! 2. L h l : D g 4 f 3. D g 4 : f g 4 : | nebst 4 b3 usw. Er wählte jedoch eine andere Abwicklung: 1 D f 3 : f ( ? ) 2. D f 3 : Ta3, die ja auf den ersten Blick auch sehr verlockend aussieht. Es folgte jedoch 3. K h 4 ü T f 3 : — und Weiß war wieder einmal Patt! Sicherlich zur Freude der Kiebitze. Atkin
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HA AB HA B H M,
Bartolitsdi (am Zuge) ( G e s p i e l t in Petersburg 1902)
Weiß, in hoffnungsloser Lage, rettete sich durch l . D f 6 t Kg8 2 . D g 7 t ü Kg7: 3. h 6 t beliebig. „Patt, Sir!" sagte Weiß lächelnd. Daher der Ausdruck: Patzer! Ja, das ist zum Staunen für den Nachziehenden und zum Ärger für den Pattgesetzten! Man muß in Gewinnstellungen eben auf alles achten. Wehe, wenn es unserem bereits in den letzten Zügen liegenden Gegner noch gelingt, sich in ein Patt zu retten. Wir haben dann zum Schaden noch den Spott, zum Ärger noch die Schadenfreude des Partners und der Kiebitze! (281) Weiß hat zwar die Qualität weniger, aber drei Bauern dafür. Bei sorgfältigem Spiel hat er Gewinnaussichten. Er zog aber 1. D c 8 f Dc8
Dr. Nagy
Walter (am Zuge) ( M e i s t e r t u r n i c r R a a b 1924)
2. Da6:? (besser D c 5 f ) und gab damit seinem Gegner eine hübsche Gelegenheit, das Patt zu erzwingen: 2 T h 3 : t 3. Kh3: D e 6 t ! 4. De6:. Schwarz ist patt. —
Das „Patt" ist oft angefeindet worden als eine ungerechte Beigabe des Schachspiels. Warum? Weil sich die Spieler darüber ärgerten, daß sie mit erheblichem materiellen Ubergewicht nicht gewinnen konnten, wenn es dem Gegner gelang, sich pattzusetzen. Aber ist das Patt nicht eine scharfe Absage an die Materialisten im Schach, die da glauben, je mehr Figuren sie dem Gegner wegnehmen, um so leichter sei der Sieg, um so mehr müsse er ihnen garantiert werden!? Das Patt setzt die M a t e r i a listen matt! Soviel über den Begriff des Tempos im Mittelspiel.
Von den Eigenarten der Zugfolge Zwischenzüge Zugumstellungen Wem ist es nicht schon so gegangen: man erwartet einen ganz bestimmten Zug des Gegners — „er kann doch gar keinen anderen machen!" — und plötzlich kommt etwas ganz anderes: e i n Z w i s c h e n zug, der alle unsere Pläne und Berechnungen umwirft. Und erst nach dem Zwischenzug folgt der ursprünglich erwartete Zug, der nun aber ganz andere Kraft und Wirkung hat. Der
Zwischenzug
Mit einigen einfachen Beispielen wollen wir unser Thema eröffnen. Einer der h ä u f i g s t e n Fehler im S c h a c h b e s t e h t d a r i n , sich auf eine D e c k u n g s f i g u r zu v e r l a s s e n , die aber d u r c h
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Voiculescu (am Zuge) ( G e s p i e l t in B u k a r e s t 1951)
einen Zwischentausch des Gegners beseitigt werden k a n n . 1. Lg5? kostete hier den Weißen eine Figur, wie Schwarz durch zwei überraschende Zwischenzüge nachwies: 1 Sc3:! 2. bc3: L f 3 : ! 3. D f 3 : Dg5: Weiß gab auf. Die Deckung des Lg5 stand auf tönernen Füßen, was man allerdings (da 123
der Sd5 zunächst den Lb7 verdeckte) übersehen kann. Wesentlich ist bei dieser Kombination, daß die Zwischenzüge stets den Charakter eines gleichwertigen Gegenangriffs haben. Sonst nämlich könnte sie der Gegner getrost ignorieren. R . Elstner
• B II AfilWÜI 11 mmmm a m m ¡¡¡¡¿in B B llAllW §§ B AJJ §1 USB 11 11 • ff| K . R i c h t e r (am Zuge) (Gespielt in Berlin 1948)
Auf Grund seiner zwei verbundenen Freibauern hoffte Weiß hier trotz der verlorenen Qualität auf Gewinn, aber leicht ist seine Aufgabe gewiß nicht. So glaubte er mit 1. Df5? einen entlastenden Abtausch herbeizuführen, verlor aber nach 1 Te8ü — den Springer. Wenn Sie es nicht glauben, prüfen Sie es bitte nach. (Das fehlende Luftloch!) Zwischenzüge der nachstehenden Art unter Ausnutzung des Fesselungsmotivs gehören zum täglichen Brot des Schachspielers. Immer wieder sind Spieler sorglos und setzen in Fällen wie Nr. 284 die Dame dazwischen, um das Schachgebot abzuwehren: 1 Dd4?, ohne an die gefürchteten „Zwischenzüge" zu denken: 2. T d l ü Dc3:. Die Dame ist ja gefesselt, kann also den Turm nicht schlagen! 3. T d ( M i t 124
L u n d i n (am Zuge)
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Schach!) 3 Kf6 4. bc3:. Ein Turm war gewonnen. Und noch ein etwas feineres Gegenstück: C a n a l (am Zuge)
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Schwarz konnte nicht der Versuchung widerstehen, den Be5 zu nehmen (1 De5:?) — und mußte nach dem glänzenden Zwischenzuge 2. Tc8! die Partie aufgeben. Bei Dd4: folgt ein weiterer Zwi2 schenzug (3. Te8:f Kg7 4. ed4:), wieder mit Turmgewinn. Auch bei 2 Kg7 3. Te8: hat Weiß einen T u r m erobert. Immerhin entbehrt dieser Fall nicht einer besonderen Eigenart.
von Hennig
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W a g n e r (am Zuge) ( G e s p i e l t in K i e l 1914)
Schwarz erwartete sofort 1. D f 7 : f Kd6 2. Se4f Kc6, und obwohl seine Lage auch dann alles andere als rosig ist, k a n n er gleichwohl noch etwas leben. Aber Weiß machte den Zwischenzug 1. c5!, und erst auf 1 Dc5: (erzwungen, da jetzt auf f7 m a t t drohte) kam 2. D f 7 : | Kd6 2. Se4f, diesmal aber mit Damengewinn! So nebenbei erweist sich der Zwischenzug als Lenkungskombination.
Aber Schwarz zog zunächst 1 Sd4:! und widerlegte damit die Kombination des Gegners. Nach 2. ed4: kam gh5:, denn n u n hat Schwarz auf 3. Sf6f Lf6: 4. D h 5 : die Abwehr L d 4 : | nebst f7—f5. Der starke Zwischenzug gibt also Schwarz das T e m p o , den Bf7 ohne Zeitverlust wieder zu „entblocken". Weiß erkannte die Zusammenhänge, brachte das Springeropfer infolgedessen nicht, hätte aber mit der Qualität weniger die Partie verlieren sollen. Allein Schwarz spielte allzu scharf auf Gewinn, so daß Weiß doch noch siegreich bleiben konnte.
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Grünfeld (Meisterschaft von Deutschland, F r a n k f u r t a . M . 1923)
Weiß hatte soeben T h 3 X B h 5 gespielt, u n d auf gh5: folgende Kombination ausgedacht: 2. Sf6f! Lf6: 3. D h 5 : mit undeckbarem Matt auf h7. Das Springeropfer bezweckt, den Bf7 zu blockieren, damit Schwarz sich nicht mit f7—f5 retten kann.
Pire (Meisterturnier Prag
1931)
Weiß hat zwar zwei Figuren f ü r einen T u r m , aber noch nicht rochiert. U n d das wird ihm hier zum Verhängnis. Auf sofort 1 Dalf hat Schwarz nach 2. Sdl nicht mehr allzuviel, aber der hübsche Zwischenzug 1 d4! bringt ihm Materialgewinn. Nach 2. D d 4 : (sonst geht Sc3 sofort verloren) D a l | ! (jetzt erst!) hat Weiß die Wahl, ob er Dame, T u r m oder Springer verlieren will. Rochieren! Rechtzeitig rochieren!, nicht o f t genug kann dieser Mahnruf wiederholt werden. 125
N. N. (am Zuge) »«
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1 ¡Ü H 11 A ö ¡Ü BAll D B IIS SS Ahues ( M e i s t e r t u r n i e r Berlin 1928)
Schwarz hätte, da Dc6 und Se4 angegriffen sind, Dc2 spielen müssen. Er wollte das aber nicht, weil er sich mit Recht sagte, daß Weiß dann mit b3 nebst L a 3 f und T e l starken Entwicklungsvorsprung und Angriff erlangen würde. Er versuchte 1 Tae8 nach der Devise: Wie D u mir, so ich Dir! Da die schwarze Dame aber angegriffen bleibt, kann es sich die weiße Dame leisten, e i n e n Z w i s c h e n z u g zu tun. Freilich nicht den f a l s c h e n D e 8 : f (De8:!), auch nicht den a r m s e l i g e n D g 7 : f (bringt nur ein Bäuerlein ein und befördert zudem die schwarze Entwicklung!), sondern den r i c h t i g e n : 2. De4:!. Gewinnt eine Figur, denn wollte auch Schwarz mit einem Zwischenzug aufwarten ( D e l : ) , so revanchiert sich Weiß sofort mit De8:f. Eine für das Thema des Zwischenzuges charakteristische Kombination! (290) Weiß freute sich, mit l.Df6: einen glänzenden Sieg feiern zu können (gf6:, T g 3 t , Kh8, Lf6:=t=). Kaum aber hatte er die Figur losgelassen, da sah er zu seinem Schrecken, daß d e r Gegner einen nicht minder g l ä n z e n d e n Z w i s c h e n z u g hat, der den Spieß vollkommen umdreht. 126
N. N.
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Ahues (am Zuge) (Aus einer v o r J a h r e n in Berlin gespielten freien Partie)
Bange Minuten: wird er ihn finden?, und erleichtertes Aufatmen: Nein, er h a t i h n n i c h t gesehen, s o n d e r n die Partie a u f g e g e b e n ! — Dabei konnte Schwarz mit D g 4 ü gewinnen; nach 2.hg4: 1 geht 2 gf6:, denn die g-Linie ist nun dem weißen T u r m versperrt. Der Zug sieht so einfach aus, ist aber gar nicht so leicht zu entdecken. Wir legten die Stellung schon öfters als Aufgabe vor; sie wurde meist als sehr schwer empfunden. Die K r a f t des Zwischenzuges verstärkt sich noch, wenn er mit Schachgebot arbeitet. Das Zwischenschach ist daher besonders gefürchtet. van Nüss (am Zuge)
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Engert ( D ü s s e l d o r f e r S t a d t m e i s t e r s d i a f t 1934)
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Hier spielte Schwarz ahnungslos 1 Dg5f und war froh, endlich zum Damentausch zu kommen. Daß Weiß etwas anderes als Dg5:t antworten könnte, kam ihm nicht in den Sinn. Um so größer war daher sein Entsetzen, als Weiß den Sf6 ergriff und dem Gegner ein kräftiges Z w i s c h e n s c h a c h auf g4 versetzte: 2. Sg4tü. Nach hg4: 3. T h l t war die schwarze Dame verloren. H e l l i n g ( a m Zuge)
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Schlage (Meisterschaft v o n Berlin 1932)
Schwarz trieb die Sehnsucht, ein günstiges Endspiel zu erlangen, zu dem Zuge 1 Sc3:?, um auf ab4: mit Se2: fortzufahren. Aber ist es nicht klar: wenn jetzt die weiße Dame mit Schach wegziehen könnte, würde Schwarz seine Dame verlieren, ohne die feindliche zu bekommen. D a r a u f b a s i e r t das gar n i c h t fernliegende Zwischenschach 2. Lf7:f!; nach Kf7: (Kh8 oder Kf8, Lg7:f und Weiß kommt auch zu einem Damenschach) 3. Df3f ist die weiße Dame gerettet, während der schwarzen nicht mehr zu helfen ist. So k a n n man hereinfallen, s o l l t e es aber eigentlich nicht! (293) Schwarz ist stark im Angriff, die weiße Dame ist zwar aus dem Spiel, steht aber doch so, daß Schwarz nicht Tb2: spielen darf wegen De8"|".
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Dr. Tartakower ( M e i s t e r t u r n i e r S a n R e m o 1930)
Er zog 1 Dh2f und gewann schließlich auch damit, hätte aber bei richtiger Fortsetzung von Weiß nur remis machen sollen. S t a t t d e s s e n k o n n t e e r , wie der Schweizer Meister Rivier herausgefunden hat, m i t z w e i Z w i s c h e n s c h a c h s d e n L ä u f e r n a c h e5 b r i n g e n u n d d a n n das M a t t e r zwingen: 1 Lh2t! 2. Khl Le5t! 3. Kgl D h 2 t 4. Kfl Ld4:! nebst Matt auf f2 oder h l . H i n t e r h e r sieht alles so einfach aus!
K . R i d i t e r ( a m Zuge)
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K. (Gespielt 1931 in Berlin)
Tauscht Schwarz sofort die Damen und spielt dann e3—e2, so kommt Weiß mit Kf2 noch gerade zurecht, den Bauern aufzuhalten. Daher gab Schwarz erst mit 1 Lh2t ein Zwischenschach, um den König abzulenken. Nach 2. Kh2: (Kfl, Df6f!) 127
folgte nunmehr 2 Dd7: 3. Td7: e2! und der Bauer geht in die Dame
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Weiß hatte das Mattbild auf der 8. Reihe gut im Kopf und zog 1. De6:(?), um auf fe6: mit 2. T d 8 | das Matt zu erzwingen. Und Schwarz — streckte die Waffen! Dabei hätte das Zwiichenschach 1 Delfü 2. T e l : und nun erst fe6: die Mattgefahr beseitigt und Schwarz das bessere Endspiel gesichert. Die Mattdrohung war also nur ein Bluff! Zwischenzüge sind demnach, wie wir gesehen haben, ein sehr dankbares Feld f ü r Kombinationen; vor allen Dingen wirken sie aber auf den Gegner, dem sie meist völlig unerwartet kommen, demoralisierend. Eine weitere Besonderheit der Zugfolge sind die Zugumstellungen, soweit sie auf die Kombination entscheidenden Einfluß ausüben. Wenn man eine bestimmte Idee hat und es ist anscheinend gleichgültig, in welcher Reihenfolge die Züge ausgeführt werden, so soll man dies dennoch zuvor noch einmal genau nachprüfen. Denn oft genug ist gerade die Umstellung der Züge von entscheidender Bedeutung. Dies soll an
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N a m e n der Spieler u n b e k a n n t ( W e i ß am Zuge) G e s p i e l t in F r a n k f u r t a . M . 1950
128
einigen Beispielen aus der Praxis erläutert werden.
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H a l v o r s e n ( a m Zuge) ( N o r d i s c h e s T u r n i e r , N i e n d o r f 1934)
Hier zog Weiß 1. Lh7f und hoffte nach 1 Kh8 mit 2. Dc5: materiellen Vorteil zu erlangen, doch nun deckte Schwarz mit 2 Ld7 den Tf8. Da zwei weiße Figuren hängen, mußte sich Weiß mit dem Gewinn eines Bauern begnügen (3. Le5: Kh7: usw.). Statt 1. Lh7f hätte aber 1. Dc5: ef4: (der Unterschied: es steht nur eine weiße Figur ein, auf Ld7 kann jetzt der Lf4 wegziehen und Weiß behält eine Figur mehr!) und erst 2. Lh7f die Qualität gewonnen und den Endsieg viel sicherer verbürgt. Kam in Nr. 296 Weiß noch mit einem blauen Auge davon, so hatte die Zugumstellung im Schlußspiel Nr. 297 weit verhängnisvollere Folgen. Weiß faßte den richtigen Plan, mit einem sehr schönen Doppelopfer die Verteidigungsstellung des Gegners zu erschüttern. Er wählte dazu folgende Züge: 1. T f 4 ef4: 2. Sa4 mit der Absicht, nach ba4: durch 3. gf4: die g-Linie zu öffnen und ein unparierbares Matt zu drohen. Das Springeropfer war nötig, denn auf 2. gf4: hätte Schwarz sonst die Ab-
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Alexander (am Zuge) (Meisterturnier Cambridge 1928)
wehr dc3:, die das Feld gl schützt. Aber Schwarz gab nach 2. Sa4 erst das Z w i s c h e n s c h a c h 2 fif! und verhinderte so die Öffnung der g-Linie. Nach 3. S f 3 : darf er zwar nicht 3 ba4: (wegen 4. Sg5! fg5: 5. f6!) spielen, aber mit 3 Da71 behielt er ausreichende Verteidigungsmöglichkeiten. Weiß versuchte noch 4. Sg5 fg5: 5. f6, aber nach Se6 6. Le6: fe6: war sein Angriff abgeschlagen. Mit der e i n f a c h e n Zugums t e l l u n g 1. Sa4! ba4: u n d n u n e r s t 2. T f 4 ! ef4: 3. gf4: h ä t t e Weiß das Zwischenschach auf f3 v e r m e i d e n und ohne Mühe gewinnen können. Ein ähnlich tragisches Geschick traf den Führer der weißen Steine in Nr. 298. Weiß war sich seines Sieges so sicher, daß er sorglos 1. T e 8 t K b 7 ! 2. d7 zog, nach 2 T g 2 t 3. K h l Sf5! aber eine grausame Enttäuschung erlebte. Wie soll er das Matt auf g3 verhindern? E r hatte aber noch Glück im Unglück; mit 4. T b 8 f ! Ka7! (Schwarz darf wegen d 8 D f weder den T u r m schlagen, noch Kc7 ziehen) 5. T a 8 | ! erreichte er noch gerade ewiges Schach.
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Grünfeld (am Zuge) (Meisterturnier Baden-Baden 1925)
D a g e g e n h ä t t e die Z u g u m s t e l l u n g 1. d 7 f ! Kc7 (der Unterschied: der König darf nicht nach b7, der d-Bauer droht daher immer mit Schachgebot einzuziehen und Schwarz gewinnt keine Zeit zu Sf5!) u n d e r s t 2. T e 8 ! l e i c h t g e won nen. Schwarz am Zuge
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Namen der Spieler unbekannt Gespielt in einem englischen Jugendturnier 1950
Schwarz sah, daß die Kombination T h 7 : t ? 2. D h 7 : D h 2 : t ver1 fehlt war, denn 3. Kg6! deckt die Dame. So zog er 1 Kd6? und verlor später noch die Partie. Psychologisch ist es aber interessant, daß Schwarz nicht die umgekehrte Reihenfolge seiner Kombination in E r wägung zog: 1 D h 2 : f ! 2. D h 2 : T h 7 : | 3. Kg6 T h 2 : würde nämlich sofort entschieden haben! 129
Vom Hundertsten
ins
Tausendste
IV. Von A bis Z Bei Betrachtung der Kombinationen im Schach gelangt man leicht in Gefahr, vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen und den roten Faden zu verlieren. Dieser Abschnitt soll deshalb noch einmal einen kleinen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten unseres schönen Spiels bieten. Wenn manches Bekannte dabei wiederholt wird, was schadet das? Es prägt sich im Gegenteil um so leichter ein, und das schachliche Unterbewußtsein nimmt eine Reihe typischer Bilder in sich auf. N u r : verlassen wir uns nicht allein auf das Gedächtnis! Ein kleiner Unterschied in der Stellung kann ganz andere Voraussetzungen schaffen. Wir haben wiederholt darauf hingewiesen. Die Perser sagen, Schach sei das „Spiel der tausend Sorgen". Recht haben sie schon, aber man kann natürlich ebenso behaupten, es sei das „Spiel der tausend Freuden". Je nachdem, ob man Verlierer oder Gewinner ist. Es soll aber auch vorkommen, daß sich ein Verlierer über eine schöne Kombination des Gegners freut. Das erst ist die wahre Liebe zu Caissa . . . Ablenkungen Gebundene Figuren sind ohnmächtig und können durdi drastische Mittel abgelenkt werden. 299 300 301 Kempff
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Erbis (am Zuge) (Gespielt im S v . Stuttgart 1954)
Christoph (am Zuge) (Deutsdie Jugendmeistersdiaft, Hamburg 1949)
Teschner (am Zuge) (Gespielt in Berlin 1954)
299. 1. Lc6! nutzte die Bindungen der schwarzen Figuren glänzend aus. Schwarz streckte die Waffen. 300. Hier gewann ein ähnlicher Zug: 1. L c 6 t ! — und Schwarz gab auf. Warum? Auf 1 Dc6: folgt 2. T f 8 : f ! nebst Matt. Erst wurde die
Dame abgelenkt und dann die Schutzfigur beseitigt. 301. 1. T d 8 ! zwang den Gegner zur sofortigen Kapitulation. Studieren Sie bitte diese „Lenkungszüge" genau. Sie gehören zum elementaren Rüstzeug des Kombinationsspielers.
»Ab"-Züge Ich spiele am liebsten mit „Abziehbildern", sagte einmal ein Schachfreund. 304. H i n t e r s t e l l u n g 302. D e s p e r a d o 303. H i n l e n k u n g Rossolimo (am Zuge)
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Szilagyi (am Zuge) ( U n g a r n — H o l l a n d , Budapest 1949)
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Schwarz hielt durch S f 2 | Kgl Sh3f Remis. Statt dessen . . .
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Tsdiigorin (am Zuge) (Gespielt in Lodz 1906)
Zirngibl (Gespielt in Colditz 1954)
. . . hätte er analog dieser Partie (1. Tf71) mit 1 Tf2! gewinnen können.
e4! gewann eine 1 Figur. Prüfen Sie bitte nach, weshalb.
302. Nach 1 Dd8? entfernte sich der störende Le5 mit einem Kraftzug: 2. Ld6! — und Schwarz gab auf. 303. Weiß fing die feindliche Dame, indem er sie in ein Abzug9*
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dodi ist „Analoges" nicht
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Lundin (Internat. T u m . Groningen 1946)
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Analogien „Analogien" bieten lehrreiche Vergleiche unbedingt „Gleiches". 305 a 305 b I •
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schach hineinlockte: 1. Lb4! Db4: 2. Se6:t! Schwarz gab auf. 304. Hier sehen wir das häufige Motiv der „Hinterstellung", mit feinen Zügen vorbereitet. 1 Dclf! 2. Kh2 Df4f! Jetzt steht die Dame 131
Reicher (Gespielt in Bukarest 1954)
Werle (Gespielt in H a l m s t a d 1951)
Geir (Gespielt in R e y k j a v i k 1953)
Schwarz zog 1 Ta5? 2 . D e 8 : f . Auch hier hätte jedoch 1 e4! eine Figur gewonnen — wenn auch mit anderer Begründung! (Es droht Teb8!)
Schwarz spielte 1 De8, weil er sah, daß 1 Dc2: an 2. Dg7t¡! scheitert (2 Lg 7: 3. T d 8 f nebst Matt). Elementar!
U n d hier folgte auf 1 cd4:? 2. D f 7 : f ! ! Zwei typische Tempogewinnkombinationen, verbunden mitLinienöff nung.
Aprilscherze!? Wir werden uns hüten! Es geht alles mit rechten Dingen zu. 308 309 N. N.
Links: "Weiß am Zuge gewinnt. Rechts: Schwarz am Zuge erzwingt das Matt. Unglaublich, aber wahr! Ahues (am Zuge) (Gespielt in Dresden 1907)
hinter dem Springer, und wenn dieser mit Schach abzieht, geht die weiße Dame verloren — der Kernp u n k t des Ganzen. Weiß gab auf (3. Kgl Sf3f bzw. 3. K h l D f l f , in letzterem Falle allerdings nur mit Qualitätsgewinn. Aber das genügt ja auch!). 132
N a m e n der Spieler unbekannt N a d i Kayser, A l k m a r 1953
305 a—307 b. Siehe DiagrammText. 308. Ein flüchtiger Blick auf die Stellung und: Schwarz gewinnt!, lautet das Urteil. Aber Weiß hat eine überraschende Mattkombination zur Verfügung: 1. La3! T b l : 2. D h 6 t ü Kh6: 3. Lf8f!, und das
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Damenopfer sind nid lieber an einem blockieri 310
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D r . L. H e r r m a n n (am Zuge) (Gespielt in Dresden 1953)
Engels (am Zuge) (Simultan, Ribeirao Preto 1949)
Kliem (am Zuge) (Gespielt in Berlin 1953)
Doppelangriffe „Doppelangriffe" wiegen schwer im Schach; sie wiegen eben — doppelt! 314 313 315 Blaszczak
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D r . D ü n h a u p t (am Zuge) (Deutsche Fernscnadimeisterschaft, 1952/53)
Mattnetz ist komplett, wie der darin bereits geübte Leser nunmehr feststellen wird. 309. Weiß droht stark 1. Dh6:f! Kh6: 2. Sg4=j=, aber Schwarz — ist am Zuge: 1 T e l f ! Zwecks Demaskierung des Lh6. 2. T e l : Dc2:fü Wirklich phantastisch! 3. Kc2: Sd4f 4. Kbl Sc3f! Linien-
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Sämisch (am Zuge) (Gespielt in Mainz 1953)
öffnung! 5. bc3:. Oder 5. Kai Sc2f. 5 Tb8f 6. Kai Sc2=f=. Wenn das keine Hexerei i s t . . . ! 310. Der dicht vor der Umwandlung stehende Freibauer e7 bildet das Sprungbrett der Mattkombination: l . T f 8 f ! Tf8: 2.De5f! Damenopfer, um die Gegenspielerin ablenken und 3. ef8: D=j= spielen zu 133
Enttäuschungen Remis!? Verlust! — Gewinn!? Remis! — Das sind Caissas Launen. 316 317 Handke
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Israilovici (am Zuge)
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Links bot Schwarz Remis an. Hätten Sie angenommen? Rechts wollte Schwarz mit 1 c3 gewinnen. Glückte sein Vorhaben?
van Steenis { a m Zuge) ( G e s p i e l t in D e t m o l d 1953)
können. 2. Sg7. Dann allerdings muß man „einfach" gewinnen. 3. Dd6: T f l f . Zögert die Umwandlung des Bauern nur hinaus. 4. L f l : cd6: 5. Lh3. Auch 5. b6, drohend Lb5, gewann; z.B. 5 a6 6.La6:! 5 Kg8 6. Le6f! Schwarz gab auf (6 Se6: 7. e8Df; 6 Kh8 7. Lf7 usw.). Sehr elegant! 311. 1. Df6:! liegt nicht fern, weil nach 1 gf6: 2. Lf6:f ein bekanntes Mattbild entsteht. Schwarz antwortete aber 1 e4"f"; was nun? 2.Khl? führt zum Matt durch Dh3:. Aber 2. Kg2! gewinnt doch für Weiß, da die Verstellung der g-Linie nur vorübergehend ist. h6. Falls 2 gf6:, so 2 3. Lf6:f Kg8 4. K h l f , ähnlich wie in der Partie. 3. Dh6:f! gh6: 4. Lf6t Kg8 5. K h l f . Schwarz gab auf. Weiß hat gut gerechnet. 312. 1. Dh7f! lockt den schwarzen König in ein Doppelschach — und in ein unzerreißbares Mattnetz: 1 Kh7: 2. S f 6 | Kh8. Wenn 2 Kh6:, so führt 3. T h 3 | Kg5 134
Rusenescu ( G e s p i e l t in B u k a r e s t 1953)
4. Tg3f zum Matt. 3. Lg7:f! Die Pointe. 3 Kg7:. Oder Tg7: 4. Th3f. 4. T g 3 | ! Kf6:. Die Alternative: 4 Kf8 5. T g 8 f . 5. Tg6=}=. Schöne Mattstellung mit geringstem Material! 313. Ein „doppeltes Doppelschach" in einer Partie ist selten, führte hier aber zu einem sehenswerten Matt: 1. De5:t! Se5: 2. Lf6f! Erstes Doppelschach! 2 Kh6. Kf8 3. T d 8 f : 3. Lg7f! Zweites Doppelschach. 3 Kh5 4. T h 6 f . Wunderschönes „Karussell". 314. Der Le7 ist „Desperado"; wäre er nicht, setzte Weiß mit Df7:f matt. 1. Ld8! ist der Schlüsselzug, mit dem Weiß nicht nur Df7:t, sondern auch Da8: droht. Fürwahr ein merkwürdiger Doppelangriff! (Nach „Fernschach".) 315. Auch hier ist die Art, wie Schwarz zwei Schwächen im weißen Lager schafft, sehr bemerkenswert. Auf 1. d6? (Richtig cb6:!) spielte Schwarz nicht Dg4f, wobei der weiße König über d2 entkommt,
Geistesblitze Ein Blitz leuchtet auf und erhellt den „Kampf im Dunkeln", I wie manche Schachspieler das Kombinationsspiel nennen. 318 320 319 Saila
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Böök (am Zuge) (Gespielt in Stockholm 1946)
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Zwetcoff (am Zuge) (Gespielt in H i l v e r s u m 1947)
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Überbelastete Figuren werden peinlich befragt. 322 Becker
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S t a h l b e r g (am Zuge) (Gespielt in Buenos Aires 1944)
Die lenken sondern schuf mit einem „Vorplan" zu der weißen Schwäche in der g-Linie noch eine solche auf c4: 1 Tdg8t! 2.Khl T g l f ! 3.Kgl: Dg8t! 4. K f l Dc4f! Die Pointe. Die Flucht des Königs ist nun verhindert (5. Kel D e 2 f ) . Weiß gab auf. 316. Weiß lehnte das Angebot ab und kündigte statt dessen ein Matt in 4 Zügen an: 1. D f 7 t ! Kh4: 2.Dg6! mit unparierbarer Mattd'ohung
323
Lundin (am Zuge)
•
• i " i P «s A H • i ¡ B A B f A l l A B B « A H • Élfi P i 2 B &
§§
»
Hjorth (Gespielt in M ó t a l a 1946)
(-züge). durch 3. g3 (z. B. 2 De5f 3. g 3 f Dg3:t 4. f g 3 : f ) . Ja, der König am Rande . . . 317. Hier sind beide Könige eingeklemmt, aber es ist verständlich, daß Schwarz mit seinen beiden Mehr - Freibauern gewinnen will. 1 c3. Sehr schlecht wäre 1 Dc5? 2. Df6!, und 3. g5f entscheidet. Auch 1 Df3 2. g5f Kg7 leistet nichts; Weiß kann schon mit 135
Lockspeisen Wenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht. 324
325
326
Grodner
Storch (am Zuge)
Mühring
T a v e r n i e r (am Zuge) (Gespiele in Charleville 1952)
Kunze (DDR-Jugendmeisterschaft 1951)
Szabö (am Zuge) ( I n t e r n a t . T u r n i e r , Zandvoort 1946)
Mausefallen Hier ist zu sehen, wie drei Damen in einen Hinterhalt geraten. 327 328 329 Thompson
Najdorf
Gladwin (am Zuge) (Gespielt in London 1950)
Resdiewsky (am Zuge) (Schacholympiade, Helsinki 1952)
Donner (am Zuge) (Zonenturnier München 1954)
1. La3! Da4:?
1. Se2! Lb2:?
1. Tc6! D a l ?
3. Dg8f! auf Patt spielen. 2. Df6! Db4 3. Df4t! Df4: — Patt! Weiß machte aus der Not (der Randstellung des Königs) eine Tugend. Aber das geht nur selten so. Und nun die Geistesblitze 318—323: 318. l . D e 5 ! 319. l . D e S : ! 320. 1. De5! 321. l . D g 5 ! 322. 1. Delfl 323. 1 De3! 136
Blitz und Donner — und zündender Funke! 324. Der T c 2 bietet sich förmlich zur Fesselung durch 1. Lbl? an, erwies sich nun aber als gut ausgelegter Köder (richtig war 1. L f 7 : t ! Kf7: 2. Tg5: usw.): 1 h4f 2. Kg4 f5f! Entfesselung mit Tempo! 3.Tf5: Tg2=J=. Wer den Schaden hat
Randbemerkungen Am Rande des Schachbrettes ereignen sich viele Tragödien. 330 331 332 Abramov
Harrison
Simagin (am Zuge) (Gespielt in M o s k a u 1949)
333
Hooper
L o n g h r a n ( a m Zuge) (Gespielt in V i c t o r i a 1916)
334
mm
N. N.
335
Bongrantz
Musio!
Augustin ( a m Zuge) ( N a d i Suomen S h a k k i 1954)
Waditel (am Zuge) (Gespielt in Polen 1953)
1 A l i
A
B o n h a m (am Zuge) (Gespielt in H a s t i n g s 1953)
325. Mit L c 4 X f 7 hatte Weiß den Läufer als Lockspeise ausgeworfen. Daß T f 6 X f7? an T f 3 X f7 nebst evtl. De8f scheitert, sah Schwarz. Er glaubte aber, mit dem anderen Turm nehmen zu können, doch fiel er nur einem bekannten Stickmatt zum Opfer. 1 T8f7:? 2. De8f Tf8 3. D f 8 : t ! T f 8 : 4. T f 8 : ^ . 326. Schwarz hat den Th8 als Köder angeboten, weil er hofft, die feindliche Dame zu fangen. Aber dies war nun wieder die Lockspeise, die Weiß dem Gegner zuwarf. Doch
sehen Sie selbst: 1. D b 8 f ! ? 1. Sc5! gewann leicht. 1 Kf7?. Denn jetzt konnte sich Schwarz mit 1 Td8 (2. Sd6f Dd6:!) besser verteidigen. 2. Dh8: Td8 3. Dh7 Lf5. „. . . mit Damengewinn", dachte Schwarz. Er hatte aber die einfache Gegenkombination 4. Sg5f! fg5: 5. Te7f vollständig übersehen. So fängt man sich mitunter in der eigenen Schlinge. 327. 1. La3. Freundliche Einladung, den Ba4 zu schlagen. 1 Da4:? Akzeptiert. 2. Lb2! Oh weh! 137
336
Mandel
B H m % 11 Ü 11i A HP w Êm. • A fa H AH s B S H u Si m ^ H H ¡1 B 9 H iP §8 m MM,
Schnittpunkte der Partie selten — aber gefallen tut's immer. 337 Links zieht Weiß sorglos T f 5 — f l — Rechts hat er ebenso sorglos Dg2—g4 gespielt. Und Schwarz!?
Hallbauer (am Zuge) (Gespielt in Berlin 1952)
Die Mausefalle schließt sich . . . Schwarz gab auf. 328. Selbst Großmeister werden mitunter in einer Falle gefangen. 1. Se2! gibt den Bb2 preis. Wie schon oft hervorgehoben, soll man jedoch den Bb2 (bzw. b7) nicht nehmen. Aber Najdorf tat es trotzdem: 1 Lb2:? 2. T b 2 : ! Db2: 3. Sc3! Wieder ist eine Dame gefangen! Es folgte noch 3 a3 4. T b l Sdc5 5. T b 2 : ab2: 6. Sb4 Sa4 7. Sbl Ld7 8. Sd3 b5 9. cb5: cb5: 10. Sb2:, und Schwarz gab auf. 329. 1. T c 6 ! Bitte, treten Sie näher! 1 Dal? Danke sehr! 2. Tc3! Haha! — Schwarz gab auf. Im Schachspiel ist eben alles erlaubt; selbst hinterhältige Gedanken! 330. 1. De5! Kh5? Er fürchtete 2. Dg7f Kh5 3. D h 7 : f Dh6 4. De7!, doch hätte er sich besser mit 1 Dh5! (und Mattdrohung auf h l ) verteidigt. 2. T h 8 ! h6. Falls 2 Kh6, so 3. Dc7!; bzw. 2 Dh6 3. De7! 3. T h 6 : t ! Ein eleganter Schluß. 3 Dh6:. (Kh6: 4 . D h 8 f ) 4. De2t Kg5 5. De7|! Schwarz gab
138
I• H • • B B B BA m m A • B•1 H m I3W WQ B A'H B B B H B O ni Lexandrowitsdi (am Zuge)
•
Jurgsdiat (Gespielt in Berlin 1948)
auf (Kg4 6. f 3 f Kh5 7. Dh4=|=). Der T b l schaute zu . . . 331. Weiß verlor dieses Spiel, hätte aber mit einem verblüffenden Zugzwangmanöver gewinnen können: 1. Df6! Dh3. (Schwarz darf weder tauschen noch tauschen lassen. Auch 1 Df4 verliert: 2.Kg2 d4 3. De6: g4 4. D f 6 f Dg5 5. f4! usw.) 2. Df7! d4 3. Df8! d3 4. D b 4 t ! Die Pointe. 4 g4 5. De7^=. Sehr schöne — Analyse! 332. Fast ebenso unglaublich ist es, daß Weiß auch diese Stellung regulär und zwangsläufig gewinnt. 1. De7f Dg5. Wenn 1 g5, so 2. D e l t ! 2. D e 4 | Dg4 3.De3ü Zugzwang für Schwarz, der nur zwischen Matt und Damenverlust zu wählen hat. Ein seltener Fund! 333. 1. Tfg7:? oder 1. Tgg7:? führt nach 1 Dg4:f! zum Patt. Aber was Weiß wirklich zog, war noch schlechter: 1. T f 8 f Kh7 2. f6?? Dieser Zug mußte erst sorgfältig vorbereitet werden. 2 Dd5f 3. Tg5. (Oder 3. g5 D f 3 f . ) 3 g6^! Ein hübsches Fesselungsmatt!
Schrecksekunden Impulsives Handeln im ersten Schreck — wirft halbe und ganze Punkte weg! 339 338 P f e i f f e r (am Zuge)
Flad
Links erschrak Schwarz zu Unrecht nach dem Zuge 1. Lf8. Rechts war Weiß froh, daß der Gegner Remis anbot. Aber . . . Tesdiner (am Zuge) ( G e s p i e l t in D o b e r a n 1948)
334. Ein ähnliches Bild, doch hier ist der Zug f6 von entscheidender Kraft. 1. f6! Kh7. U m Kg6 zu verhindern, das z. B. bei 1 gf6: gewonnen hätte. Audi 1 Df6: 2. D f 6 : gf6: 3. Kh6: ist aussichtslos. Bei dem Textzug hat Schwarz noch einen originellen Einfall, den Weiß nicht minder originell beantwortet. 2. f7 D e 5 f (!) 3. g5! (3. De5:? g6 matt!) 3 De6: 4. f 8 S f ! Der Gegenschlag! 4 Kg8 5. Se6:, und Schwarz gab auf. 335. Nach 1. T e 5 ü sah sich der schwarze König, eingeklemmt am Rande, in ein unzerreißbares Mattnetz verstrickt (bitte nachprüfen!). N u r der zwecklose Züg 1 Tb5 könnte eine kleine Atempause schaffen. 336. Nach 1. T f l ? folgte problemartig der Schnittpunktzug 1 L f 2 ü , um auf 2. T f 2 : mit Dgl=f= und auf 2. L f 2 : mit D e 4 f zu gewinnen. Weiß konnte dies nur mit 2. D c 8 f T g 8 3. D g 8 : f K g 8 : 4. T f 2 : parie-
• • •m mxmm, mm, "m BA m^mtmm Sämisch (Meisterschaft v. D e u t s c h l a n d , B a d P y r m o n t 1949)
ren, verlor aber schließlich auch dabei schnell: 4 D e 4 t 5. T g 2 f Kf8 6. L g l Df3 7. Lf2 Da3 usw. „ N o w o t n y " , sagen wohl die Problemfreunde zu der einleitenden Idee. 337. Hier hätte der Schnittpunktzug 1 S f g 3 f ü elegant entschieden, z. B. 2. L g 3 : D g 4 : bzw. 2. T g 3 : Sf2"|" usw. Schwarz spielte jedoch nicht weniger schön 1 Sh4: (!) 2. Dh4: (2. Dh5:? S f 2 f ! ) 2 D f 3 : t 3. Tg2 fg5: 4. fg5: (Erzwungen) 4 Sf2f 5. K g l Sh3f 6. K h l D f l f , und Weiß gab auf. Auch eine Lösung; dennoch dürfte 1 Sfg3f im logischen Sinne den Vorzug verdienen. 338. Der Demaskierungszug 1. Lf8!? setzte Schwarz so in Schrecken, daß er 1 T f 8 : ? zog und nach 2. T h 8 f ! mattgesetzt wurde (2 Lh8: 3. Dh6). Richtig war jedoch das unbefangene 1 Lh4:! 2 . D h 6 L f 6 ! ; wohl kann Schwarz den Lf8 vorläufig nicht nehmen, aber Weiß vermag den Angriff auch nicht zu verstärken. Ebenso ist Weiß sogar 139
Springereskapaden Wer den Springer nicht liebt, kennt das Schachspiel nicht. 340 Kühn
341 Wood
.
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(Gespielt in Mündien 1946)
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B a r c z a (am Zuge) (Gespielt in Moskau 1949)
(Gespielt in
Verlängerungen Wie kann man die Wirkungslinie einer Figur verlängern? Hier einige Kniffe. 343 344 345 Thibaut
Lewerenz (am Zuge)
Lemaire (am Zuge) (Gespielt in Brüssel 1951)
Schulz (Mannsdiaftskampf, Prenzlau 1954)
Cruusberg (am Zuge) (Gespielt in Kopenhagen 1953)
Der sichere Schlupfwinkel h8!?
Turmmatt auf f 1 ! ? Aber wie?
Doppelangriff auf den Sd7! ?
bei 1 Kf8: 2. T h 8 f Lh8: 3. T h 8 : f Kg7 4. D h 6 f Kf6 in Verlegenheit. 339. Die Zeitnot ist gerade vorbei — und Sämisch atmet erlöst auf. Er glaubt, sein Gegner habe Remis durch ewiges Schach, weil der weiße König das Feld hl nicht betreten 140
darf (?). Da erfaßt Schwarz den psychologischen Moment und bietet Remis an. Sämisch, noch unter der Schockwirkung der Zeitnot stehend, hält die Partie für verpatzt und nimmt an. Dabei konnte er nach 40 Le5f 41. Kgl Ld4f mit 42. K h l ! leicht gewinnen: T e l f
Verwandlungen Eine Dame verschwindet — eine neue entsteht: der übliche Bauerntrick. 347 346
•
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H . Jost (am Zuge)
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L i n k s rettete sich éw>. Schwarz durch eine ém. i Metamorphosei Kombination. w, R e c h t s jedoch hätte sich die ähnW% liche weiße Idee als Bluff erweisen ö sollen.
Staldi (am Zuge)
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N. N. (Gespielt in Glaudiau 1952)
43. Kh2 Le5f 44. g3, bzw. 43 L g l f 44. Kg3 T l e 3 f 45. Kg4 und alles ist aus, da auf T3e4f einfach 46. De4:! geschieht. 340. 1. Sf4! leitete einen interessanten Springertanz ein: 1 . . . . . . D e l : 2. Sg6f Kh7 3. Sf8t Kh8 4. D h 7 f ! Sh7: 5. Sg6^. Halbersticktes Matt! 341. Wie kommt der weiße Springer nach e7, damit undeckbar Dg8=j= droht? 1. Sd7! Df5. Andere Züge kosten die Dame. 2 . S f 8 t Kg8 3 . S g 6 | Kh7 4. Se7! Es ist erreicht! Eine typische Wendung. 342. Auf den Entlastungsversuch 1. De4 folgte hübsch 1 Sd3:! 2. D f 5 : S e i : ! Bei gf5: 3. K f l hätte Schwarz nur einen Bauern gewonnen. Doch damit war die Tätigkeit des Springers noch nicht erschöpft. 3. K f l Sc2f 4. L e i . Der schwarze Turm soll schlagen und sich damit einem Angriff des weißen Königs aussetzen. Aber der „kluge Hans" macht den Plan zunichte. 4 T c l : f 5. Ke2 Sd4f 6.Kd2 Sb3f! und Weiß gab auf. 343. 1. Sf5t? Kh8! — Deshalb 1. h 8 D f ! , „verlängert" die Linie des
Romi (Ital. Meisterschaft, Triest 1954)
Thl. 1 Th8:. Hübsch erledigt sich 1 Kh8:, nämlich 2. Sg6:f! Kg8 3. S e 7 : f . 2. Sf5f Kg8 3. T h 8 : f Kh8: 4. Dh6f Kg8 5. D g 7 f . Das Opfer des „Schutzbauern"! (derweiße Bh7 schützte ja nur den schwarzen König!) 344. Wie kommt ein schwarzer Turm nach f l ? Ein kleiner Einfall Tf2:!? — und etwas Bluff: 1 2. Tf2:? Er sieht nicht die „Verlängerung". 2. Sg6f! gewann, da entweder der Tf8 mit Schach geschlagen oder einer der schwarzen Türme gefesselt wird. 2 Dg6: erlaubt 3. Tf2:. 2 D f l f ! Dies „verlängert" den Turm. 3. T f l : T f l : ^ . Kurios, nicht wahr? (Mitgeteilt von G. Gräubig.) 345. Der Be6 schützt den Sd7 gegen die weiße Dame. Nach 1. Te6:! De6: wird er durch die schwarze Dame ersetzt, aber nun blickt ihre weiße Kollegin wie mit Röntgenaugen nach dem schwarzen Springer: 2. T d 7 : f ! Es folgte noch 2 Kf6 3. D g 7 : f Kf5 4. T f 7 f Df7: 5. D f 7 : t Lf6 6. g4f Ke5 7. Lb2f d4 141
Zwischenzüge Mit Zwischenzügen läßt sich gut betrügen — und mitunter auch im Fluge siegen! 350 349 348 T h . Sdiuster
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m iti mm a Ma mm^mu m mm Burnstein (am Zuge) (Internat. Turnier, Salsomagglore 1952)
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A. R. B. Thomas (Weihnachtsturnier, Hastings 1948)
8. f 4 f , und Schwarz gab auf. Im Vertrauen auf die mögliche Verlängerung der Damenwirkung verzichtete Weiß darauf, auf c3 wiederzunehmen. Also auch ein „Zwischenzug". 346. Weiß droht Dc8f nebst Df8=f=; dagegen hilft 1 Tc4: nicht, weil 2. b8 D | zum gleichen Matt führt. W o h l kann Schwarz 1 Kg7 ziehen, aber dann zwingt ihn Weiß mit 2.Db4: Lb4: 3. b 8 D zum ewigen Schach durch D e 4 | 4. Kh3 Df5f 5. Kg2 usw. Da hatte Schwarz plötzlich den richtigen Einfall, die D e l m i t T e m p o (und einem kleinen Trick) nach b l zu bringen, um die weiße Königin schlagen zu können: 1 D h l f ü 2. Kh3. 2. K h l : b l D f 3. Kg2 Tc4: ergäbe die skizzierte Idee; Weiß könnte wohl 4. b8 D f Db8: 5. Sb8: ziehen, verbliebe aber mit einem verlorenen Endspiel. Auf den Textzug folgt die zweite Pointe der verblüffenden 142
Kanko (am Zuge)
H o m e (am Zuge)
fl+ AS A
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B
• • BAU AHJlü • 0 H • ö mm,m n 1 5 1 B* Rautanen (Gespielt in Helsinki 1951)
Kombination. 2 Db7:ü Weiß gab auf; 3. T b 7 : Tc4: ist hoff nungslos. 347 U n d hier gab Schwarz (mit einem T u r m mehr!) auf, verwirrt durch das weiße Damenopfer auf h7. Doch mußte er sich später von Napolitano sagen lassen, daß er mit dem kaltblütigen 1 Kh7: 2. f 8 D f Kg6! 3. Tg7f (3. Dc8: T f l | 4. Kh2 D f 4 f usw.) 3 Kh6ü hätte gewinnen können. Die weiße Dame steht ja auch ein, so daß ein Abzugschach des Tg7 nichts einbringt. 348. Die weiße Dame ist angegriffen, aber mit dem Zwischenzuge 1. Sc3 glaubte Weiß einen günstigen Gegenangriff starten zu können. Zu seiner Überraschung antwortete jedoch Schwarz ebenfalls mit einem Zwischenzuge: 1 Lg3f! Es folgte 2. Khl. Wenn 2. Kg3:, so Dg6f 3. Kh2 Td2:!, und der Tg2 ist gefesselt; auf 3. Kf3 käme erst noch ein weiteres Zwischenschach auf h5. Ein niedliches Matt ergäbe 2. Kgl
T d 2 : 3.- Se4: Tdl=j=! 2 Df3ü Der krönende „Zwischenzug". Falls nun 3. Dc2:, so D f l f 4. T g l D h 3 : t nebst Matt. Ein feines Exempel. 349. Daß eine Deckungsfigur durch unerwartete Zwischenzüge beseitigt werden kann, haben wir schon hervorgehoben. H i e r ist wieder ein eindringliches Beispiel. Den letzten weißen Zug 1. Sf3—d4? bestrafte Schwarz mit 1 S f 3 t ! 2. gf3:? Bei 2. K h l Sd4:! verliert W e i ß wenigstens nur eine Figur. 2
L d 4 : t ! Aufgegeben, da die weiße Dame ohne Deckung ist. 350. Wesentlich ist auch dieses Schlußspiel. Nach 1 Lc2 2 . T d 2 ? (etwas besser 3. Ld2) f ü h r t 2 D e l f wegen 3. Sgl zu nichts. Aber das Zwischenschach 2 Dh4"j"! treibt den weißen König erst nach g l (3. K g l ) , und nun setzt 3 D e l ! matt. Die Technik der Zwischenzüge ist ein wesentliches Element des Schachkampfes — das k a n n nicht oft genug betont werden.
Die Meister Ein Mensch sitzt da, ein schläfrig trüber, Ein anderer döst ihm gegenüber. Sie reden nichts, sie stieren stumm. Mein Gott, denkst du, sind die Zwei dumm! Der eine brummt, wie nebenbei, Ganz langsam: Turm c6—c2. Der andere wird allmählich wach, Knurrt: Dame a3—g3 Schach! Der erste, weiter nicht erregt, Starrt vor sich hin und überlegt. Dann plötzlich, vor Erstaunen platt, Seufzt er ein einzig Wortlein: matt! Und die du hieltst für niedre Geister, Erkennst du jetzt als hohe Meister! Eugen
Roth
143
Sie sind der höchsten Ideen voll zum Staunen oder zum Lachen. Ein jeder weiß, wie man's machen soll, doch keiner kann es machen ! ( Grillparzer)
V. Menschliche Unzulänglichkeiten Ein Schluß-Kolloquium über Fehler und Irrtümer beim Kombinieren . . . doch keiner kann es machen! Ein hartes Wort für einen Schachspieler. Aber der Verfasser dieses Büchleins hofft, daß es schließlich doch „recht viele machen können!" Nach Dr. Tartakower sind die sieben Erbübel des Schachspiels Oberflächlichkeit, Gefräßigkeit, Furchtsamkeit, Inkonsequenz, Zeitvergeudung, Verrammelung und Friedenssinn. Betrachten Sie bitte die jetzt gegebenen Beispiele speziell unter diesem Gesichtspunkt und suchen Sie selbst solche Fehler zu vermeiden. „Der schlimmste W u r m : Des Zweifels Dolchgedanken!", sagte Heinrich Heine. Wer seinen eigenen Zügen nicht traut, mag lieber gleich aufgeben; ebenso der, der nur auf sich selber baut. Man muß in jedem Falle auch des Gegners Plan berücksichtigen, seine Absichten zu ergründen suchen, ihnen entgegenwirken und erst dann selbst planen. Und was die Hauptsache ist: die sich bietenden Gelegenheiten erkennen und nützen! „Die Göttin Gelegenheit hat Haare an der Stirn, am Hinterhaupt ist sie kahlköpfig; faßt man sie an der Vorderlocke, kann man sie festhalten; aber wenn man sie entwischen läßt, so ist Jupiter selbst 144
nicht mehr imstande, sie einzufangen" (Phädrus, um 40 n. Chr.). Hinterher (beachten Sie das bitte wohl) sieht vieles selbstverständlich aus, was vorher ein Buch mit sieben Siegeln war. Oder, wie Fr. Rückert dies ausdrückte: „Das Unverhoffteste, wenn es getreten ein, sieht endlich aus, als könnt' es gar nicht anders sein!" Aber im Schachspiel geht es nun einmal nicht ohne Fehler; und glauben Sie nicht, dagegen gefeit zu sein. Lächeln Sie verstehend über die Schnitzer, die andere machen. Denn: „Man darf nur alt werden, um milder zu werden. Ich sehe keinen Fehler begehen, den ich nicht auch begangen hätte" (Goethe). Und zum Schluß ein Schelmenrat: Wenn Sie schon Fehler machen, dann bitte nicht zweimal den gleichen, sondern lieber einen neuen! Sapienti sat. Das Patt in jedem Turnier Dies ist freilich etwas übertrieben, aber erstaunlich ist doch die relative Häufigkeit der Pattkombinationen. So kam es auch im Wettkampf UdSSR — Jugoslawien selbst zwischen großen Meistern zu einem „Pattbetrug". Die Stellung war:
Ivkov
Paterson (am Zuge)
Bannik (am Zuge)
Friedmann
Weiß am Zuge konnte einfach und methodisch mit etwa 1. Db4! Dg7 2. f3 allmählich gewinnen. Aber die Verlockung, drei verbundene Freibauern zu bilden, war zu groß, und so geschah 1. Lh6:?, was die unerwartete glänzende Antwort 1. ... Sf4ü zur Folge hatte. Nun ist guter Rat für Weiß teuer; denn deckt er das Feld el mit 2. D b l , so hat Schwarz mit Se2f nebst Sc3: kräftiges Gegenspiel. Deshalb biß Weiß in den sauren Apfel und zog 2. Lf4:, worauf der Remisschluß durch ein erzwungenes Patt effektiv war: 2. ... D e l t 3. Kg2 D h l t ! 4. Kg3 D h 3 t 5. Kh3: Patt. So etwas gefällt immer wieder von neuem!
der Schachliteratur!", hieß es damals. Wer wollte das bestreiten!? Eine elementare Wendung ergab sich in der Partie Dimitroff—Spindroff der Bulgaren-Meisterschaft 1961: Kg5 T a l — Kg7 Ta6 Ba5 g6. Überstürztes Vorgehen (1. ... a4??) vernichtete die schwarzen Siegesaussichten. 2. Ta4:! Ta4: Patt! Mit dem bedächtigen Manöver 1. ... Kf7 2. T f l f Ke7! usw. war der Gewinn leicht sicherzustellen. Ein Glückskind Caissas in dieser Hinsicht ist der ungarische Meister Lengyel. Während viele Schachspieler jahrzehntelang auf solch eine Chance warten und sie vielleicht niemals bekommen, schien Lengyel die Pattsonne gleich zweimal in kurzer Zeit!
In der Offenen Südafrikanischen Meisterschaft zu Johannesburg 1962 ereignete sich der folgende amüsante Fall: Schwarz glaubte mit 1. ... h6? mühelos zu gewinnen, wurde aber schmählich betrogen: 2. Dh6:"|"ü Kh6:. (Nimmt Schwarz nicht, so ist nach dem Verlust des h-Bauern der Gewinn ohnehin verscherzt; die weiße Dame zieht sich am besten nach cl zurück.) 3. gSf Kg7. Weiß war Patt. „Patt-Romanzen gehören immer noch zu den Leckerbissen 10
Richter,
Kombinationen
Lengyel
353
Portisch (am Zuge) (Turnier zu Malaga 1964
145
„Drei gegen einen" im Damenendspiel kein Zweifel, daß Weiß gewinnt! Aber nicht nach 1. f4??; denn nun erzwang Schwarz mit 1. ... D g 4 | ! 2. Kh6 D g 5 f ! (freilich genügte hier auch schon 2. ... Dh4f 3. Dh5 D f 6 f usw. zum Remis) ein hübsches Patt. Amüsanter Weise mußte Lengyel kurz darauf noch ein weiteres Damenendspiel mit gleicher Materialverteilung bestreiten. Lengyel
jt ¡Hü
„Falsche" Züge „Falsch" sind die Züge mitunter im Gegensatz zu „gut". Nach den Regeln freilich sind sie allerdings (leider) im allgemeinen zulässig. „Wär" halb so leicht die Tat wie der Gedanke, wir hätten eine Welt voll Meisterstücke!" Aber das wäre auch wieder langweilig. Deshalb ergötzen wir uns an den Fehlern der „anderen", trotz Schopenhauer: „Neid zu empfinden ist menschlich; Schadenfreude zu genießen, teuflisch!" Der
Fehltritt
des
Königs
Lengyel
•
1
§¡¡¡¡1
Matanovic (am Zuge) (Länderkampf Jugoslawien—Ungarn, B u d a p e s t 1964)
1. De6f(?) war ein unlogischer Zug, da damit die Beherrschung der wichtigen Diagonalen b8—h2 aufgegeben wurde. (G. Barcza gibt 1. f6 Kg6 2. h4 als richtig an.) Es folgte 1. ... Kf8 2. f6? (Weiß sollte mit 2. D d 6 f oder 2. De5 die Schräge wieder in Besitz nehmen. Jetzt gelingt dem in Pattdingen anscheinend besonders gewitzten Ungarn eine glänzende List). 2. ... D f 4 f 3. K g l D c l t 4. K f 2 D f 4 f 5. Ke2. (Wenn 5. K e l , so D g 3 f 6. K d l D d 3 f 7. K c l D f l f usw.; der Bg2 fällt mit Schach, was mühelos das Remis sichert.) 5. ... d 3 f ! 6. Kd3:. (Oder 6. K d l D d 2 f ! , bzw. 6. Kel d2f usw.) 6. ... D d 4 f ! Remis. So eine Patt(set)zerei! 146
18 wB,
ü
•
•
•
IÉÌ
Varadi ( G e s p i e l t in B u d a p e s t
iilll B 1962)
Aus dem Schach auf f5 war der weiße König soeben in den (wie er glaubte, sicheren) Hafen g6 geflüchtet (richtig war aber Ke5!). Da Weiß selbst Matt droht, rechnete er mit keiner Überraschung, zumal ja Schwarz sich selbst das Matt durch Dh3—h7 versperrt hat. Aber diese Überlegung brachte den Schwarzen zu der Erkenntnis, daß der Th4 überflüssig („Desperado") ist — und von da bis zu dem prächtigen Zuge 1. ... Te4ü war nur ein kleiner Schritt. Weiß gab sofort auf, da er, um das Matt abzuwehren, die Dame hergeben muß, was ganz aussichtslos wäre.
Zwei
ungleiche
Damen
J . Loikkanen (am Zuge)
J e n i k (am Zuge)
357
11 H H * 11 B BA II H A ¡H B B 1 11 SP Hü H B B su JÜmm f B g« •f i l mi §S
B
356
•
K . H . Boese ( F e r n p a r t i e , gespielt 1962/63)
H . Westerinen (Finnland-Meistersdiaft, Helsinki
1963)
D e r letzte weiße (weise!) Zug L d 5 — c 6 hat zweierlei Aspekte: einmal schirmt er den schwarzen A n griff ab, z u m anderen stellt er eine tückische Falle! Schwarz fiel herein: 1. ... D a 3 ? (er möchte den Angriff festhalten, mußte statt dessen aber abwickeln: 1. ... D c 2 : | 2. D c 2 : L c 2 : | 3. K c 2 : T c 4 f nebst T c 6 : und wahrscheinlichem Remis). Es folgte ein verblüffendes Mattfinale: 2. D f 8 : f ! K f 8 : 3. T d 8 t Ke7 4. T e 8 * . Schwarz hatte das Mattziel erreicht — freilich mit umgekehrten V o r zeichen! Der
betrogene
Betrüger
Nichts gibt ein größeres Vergnügen, als den Betrüger zu betrügen (Ramler). Auch Goethe drückte dies ähnlich aus: Beherrsche diese Lüge! Betrogener, betrüge. — Wohlan denn! Schwarz hoffte, den weißen Stellungsdruck mit der Kombination 1. . . . T a l f 2. K f 2 T f l f ( ? ) entkräften zu können, da er glaubte, Weiß dürfe den T u r m wegen D a m e n v e r lustes durch L c 4 f nicht schlagen. Es verschlug ihm aber die Sprache, als 10*
dennoch 3. K f l : L c 4 f und nun der „ B o e s e " - Z u g 4. L d 3 ü folgte, der den T f 4 gewissermaßen „rückwärts" demaskierte. Nach 4. . . . L d 3 : f 5. K f 2 D e 5 : (anderes ist jetzt ebenfalls aussichtslos) setzte 6. T f 8 matt. So wurde also aus dem „ D a m e n gewinn" ein Matt des Königs! Manchmal aber glückt der Betrug, weil der Betrogene der Schrecksekunde erliegt. H o f f m a n n (am Zuge)
358
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Der letzte weiße Zug S f 3 — g 5 leitete eine fehlerhafte K o m b i n a t i o n ein: 1. . . . L e 2 : 2. Sf7:? (mit Zwischenzügen läßt sich zwar gut betrügen, aber diesmal sollte es ein Selbstbetrug sein!) 2. ... D b 6 ? ( N a n u ? W a r u m nicht einfach 2. ... 147
L d l : 3. Sd8: Td8: mit Mehrfigur f ü r Schwarz? Weil nicht 3. Sd8:??, sondern 3. Sd6#ü geschieht). 3. De2: 0—0 4. d6 T f 7 : 5. Dc4 u n d Weiß gewann schließlich. Hingegen hätte — ganz unerwartet! — nach 1. ... Le2: 2. Sf7: die kurze Rochade 2. ... 0—Oü Schwarz materiell im Vorteil gelassen, wie Sie leicht nachprüfen können (3. Sd8: T f l : f usw.). „Ha!", sagte ein Schachfreund, dem wir die Stellung zeigten, „Sie dürfen nicht rochieren!", und wies auf den Sf7. Da sieht man wieder einmal die mangelnde Regelkenntnis. Der
verdoppelte
Verlust
Schwarz gab auf. Schütteln Sie bitte nicht den Kopf, weil Schwarz den Kopf verlor; vielleicht k o m m t es auch mal bei Ihnen vor. (Nicht!? — U m so besser!)
„Schachblindheit" . . . war schon zu Tarraschs Zeiten eine weitverbreitete Krankheit. Auch die heutigen Meister aller Klassen sind nicht i m m u n dagegen. Ein
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Cohen (am Zuge) (Gespielt in Allentown 1962)
Angesichts der Drohungen von Schwarz am Königsflügel zog Weiß 1. Lf3 — und bot damit gleichzeitig den Bc4 als Lockspeise an. ( E r k e n n e dich, o Schacher, wie du bist, ein Mensch voll Lug und Trug und Hinterlist!") Schwarz fiel tatsächlich herein — und nach 1. ... Lc4: 2. Sa4! aus allen Wolken; m u ß er doch n u n eine Figur verlieren, wie er auch zu spielen mag. Vor Ärger setzte er mit 2. ... Sb3 fort u n d verlor n u n gleich deren zwei: 3. D c 4 : f , u n d 148
Fall
Lengyel (am Zuge)
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Darga (Interzonenturnier Amsterdam 1964)
Zum Verständnis sei vorausgeschickt, daß Klaus Darga offensichtlich durch eine langwierige Verteidigung ermüdet war. Schwarz m u ß t e nun 1. ... Lh4:f 2. Sg3 spielen und versuchen, das Endspiel zu gewinnen, was keineswegs einfach sein dürfte. Statt dessen wollte Lengyel sofort Schluß machen u n d verfiel auf eine „geniale" Idee: 1. ... T6e2:t?? — und Darga, der ja seit einigen Zügen irgendeinen Todesstreich erwartete, ergab sich in sein Schicksal u n d streckte die Waffen. Er sah nur 2. Te2: Lh4:f 3. Kg2 (??) Te2:f mit Läufer mehr f ü r Schwarz; nicht aber bemerkten beide Spieler,
daß dem weißen König (nach 2. Te2: L h 4 : | ) auch noch das Feld e3 zur Verfügung stand! D a n n hätte Weiß die Qualität mehr gehabt und leicht gewonnen. Großmeister Bronstein erklärte diesen einmaligen Fall wie folgt: „Weil nicht weniger als zwei schwarze Türme auf der e-Linie standen, kam Weiß gar nicht auf die Idee, daß er etwas später mit seinem König nach e3 gehen könnte. H ä t t e Darga hingegen den Zug Te2: noch ausgeführt und Lh4:f abgewartet, dann wäre ihm sicherlich diese einfache Möglichkeit nicht entgangen." Der überrumpelte Großmeister Porath (am Zuge)
361
Gligoric (Interzonenturnier Amsterdam 1964)
Großmeister Gligoric, Held aus tausend Schlachten, m u ß t e auch der launischen Schachgöttin Tribut zollen. Sein letzter Zug Dc5—f5(??) war ein schwerer Mißgriff, der wieder einmal mit einer glänzenden Grundlinienkombination bestraft wurde: 1. ... D g 2 ü , und Gligoric, so unsanft an die rauh? Wirklichkeit erinnert, gab sich geschlagen. Die Dame darf er wegen T e l + nicht
schlagen, und 2 T d l scheitert einfach an T d l :f 3. K d l : D f l f 4. Kd2 Dc4: usw. Kein Zweifel, daß Porath mit diesem witzigen Spielschluß in die Lehr- u n d Anschauungsbücher eingehen wird. Die
Springergabel Benkö (am Zuge)
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Statt mit 1. ... Sd7! noch langen und durchaus nicht aussichtslosen Widerstand zu leisten, n a h m Benkö (Teilnehmer zweier Kandidatenturniere) das Danaergeschenk an: 1. ... De5:??, um nach 2. T d 8 f ! aber freilich etwas b e k ü m m e r t dreinzuschauen: wenn nämlich 2. ... Kd8:, so 3. Sf7:f nebst Se5:. U n d der Versuch 2. ... Ke7 3. T h 8 : Dg5: endete nach 4. Dd2 ebenfalls letal. Schwarz gab auf. Indocti discant, et ament meninisse periti (Laien, die mögen hier lernen, und Kenner sich freuen der Erinnerung. — Ch. J. F. H e nault). Es scheint aber, daß „Kenner" auch noch viel lernen müssen, wenn solche eklatanten Fehlgriffe sogar in einem Vorturnier zur Schachweltmeisterschaft vorkommen! Doch wie sagen die Araber? „Jeder Wissende irrt sich, und jedes edle Pferd stolpert!" 149
Nach 60 Jahren
Nach 47 Jahren
. . . ein ähnlicher Zug. Man vergleiche hierzu Marcos gewissermaßen „unvergänglichen" Fehler in der Nr. 228 aus dem Jahre 1902!
. . . fiel ein moderner Großmeister so herein wie Dr. Tarrasch 1912 (s. Nr. 219).
In der nachstehenden Position aber fand Trifunovic doch den entscheidenden Zug, der Marco entgingAaron (am Zuge)
B §§ v m 1 • m ü • üA HPf lü B §§ Ü Bgü m mm a p Dr. Trifunovic ( H o c h o f e n t u r n i e r B e v e r w i j k 1962)
Hier war Schwarz so unvorsichtig, 1. . . . Tb6? zu ziehen, worauf Weiß a la Marco (das heißt: wenn dieser den Zug gesehen hätte!) mit 2. Lg8ü glänzend Schluß machte. Da Dh7 matt droht, kann Schwarz nichts zur Rettung seines Turmes auf d8 tun. Er gab deshalb auf. Dr. Trifunovic ist allerdings der Meinung, daß er die Partie auch ohne den Fehler 1. ... Tb6 gewonnen hätte. Sein Plan war, die Türme zu tauschen, dann die Dame nach g6 und schließlich den Läufer nach f5 zu bringen, was Schwarz lahmlegen würde. Dieser kann wenig dagegen tun. Aber solche Probleme stehen hier nicht zur Debatte. 150
Reschewsky
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Fischer (am Zuge) ( U S A - M e i s t e r s t h a f t , N e w Y o r k 1959)
Dies ist eine jener Stellungen, die Dr. Tartakower unter dem Begriff: „Verrammelung" verstand (soweit es die Stellung von Schwarz betrifft). Ähnlich wie seinerzeit von Holzhausen spielte hier Bobby Fischer 1. Lf7;•("!! Kf7: (Tf7:, so ebenfalls Se6!) 2. Se6: und Schwarz mußte die Dame geben, um nicht Matt zu werden ( z . B . 2. ... Ke6:? 3. D d 5 f Kf5 4. g 4 f ! Kg4: 5. T g l f usw.). Nach 2. . . . de6: 3. Dd8: leistete Schwarz zwar noch heftigen, aber vergeblichen Widerstand. Wie sich die (Schach-)Bilder gleichen!
»Aufforderung zum Tanz" Manchmal könnte man im Schach von einer „Aufforderung zum Tanz" sprechen, wenn der eine Partner einen schwachen Zug macht und damit seinen Gegner geradezu zu einer bestimmten Kombination einlädt. Sehen Sie bitte zum Beispiel die folgende Position:
Porebski (am Zuge)
sen Ld8! ziehen u n d Aufrollung durch f5—f4 drohen.) Es kam natürlich 2. bc6: bc6: 3. Sa6, wonach bald Matt durch Tb8 drohen wird: 3. ... Ld8 4. T a b i Lc7 5. Tb2 d5 6. T f b l ! (Mit erneuerter Drohung!) 6. ... Le6 7. Sc5! Ld7 8. La6f Kd8 9. L g 5 t Se7 10. Tb8f Lb8: 11. Tb8:f Kc7 12. Lf4+. So geht es, wenn man dem Gegner Tür und Tor öffnet! „Das wundervolle Schadigehirn"
Hier schwächte Schwarz seine an sich gut geschützte Rochadestellung mit dem leichtsinnigen Zuge 1. ... Se7??, obwohl auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist, wie Weiß dies ausnutzen könnte. Dieser hatte jedoch einen glänzenden Einfall: 2. Ta6:ü ba6: 3. Da7ü, was unabwendbar La6:f drohte. (3. ... Lb5 wäre keine Verteidigung, da 4. Lb5: folgt u n d Schwarz wegen der ungedeckten Dame nicht wiedernehmen darf.) Es folgte 3. ... Tde8, und der Rest war Schweigen: 4. L a 6 : t Kd8 5. D b 8 f ! Sc8: 6. Lc8: Ke7 (falls Lc8:, so T d l t ) 7. T d l Kf8 8. D d 6 f Kg8 9. Ld7: Sd7: 10. Dd7: Tb8 11. Dd4, und Schwarz gab auf. Ein ähnlicher, womöglich noch krasserer Fall ereignete sich in einem Augsburger Turnier 1963: Zimmermann—Mitzel (Kd2 T a l T f l Lc4 Le3 Sb4 Ba4 b5 c3 d4 g3 h4 — Kc8 Tf8 Th8 Ld7 Lf6 Sg6 Ba7 b7 c7 d6 f5 g4 h5). Die Zielsetzungen sind eigentlich gegeben: Weiß greift am Damenflügel, Schwarz am Königsflügel an. U m so unlogischer mutet daher der schwarze Zug 1. ... c6?? an, der dem Gegner die ersehnte Linienöffnung sozusagen gratis offeriert. (Schwarz sollte statt des-
U n t e r dieser vielversprechenden Überschrift macht Großmeister A. Kotow in der australischen „Chess World" sehr interessante Ausführungen über den D e n k p r o zeß im Schach. Wir greifen ein lehrleiches Beispiel heraus. Das schwierigste Problem f ü r den Schachspieler besteht darin, sein Gehirn in Zucht zu halten. Alle Spieler machen Fehler, aber Großmeister weniger oft als zum Beispiel die Zuschauer. Der Verstand des Großmeisters ist besser diszipliniert; er arbeitet exakter und rascher — das Resultat eines Spezialtrainings. Wie m u ß das Schachgehirn wirken? Nachstehend werden wir beobachten, in welcher typischen Weise das Denken vor sich geht. Kotow
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Stoltz (am Zuge) (Stodiholm
1952)
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In obiger Stellung begannen die weißen Überlegungen mit der Erkenntnis, daß zwei Möglichkeiten im Vordergrund standen: 1. Sg3 und 1. De3. „Nach 1. Sg3", so überlegte Weiß, „wird mein Gegner 1. . . . h 4 antworten (2. Sh5 Dg5), und meine Position ist nicht gut." Also versuchte es Weiß mit 1. De3. Aber nun dachte er wieder, daß dann nach De3: 2. Se3: d4 die schwarzen Bauern sehr gefährlich werden würden. Was tun? Nochmals begann Weiß die Folgen von 1. Sg3 zu prüfen — sie mißfielen ihm nach wie vor. Dann wieder versuchte er sich in Gedanken mit 1. De3 zu befreunden, und so schwankte er zwischen diesen beiden Polen mehrere Male unentschlossen hin und her. Plötzlich blickte er auf seine U h r : 40 Minuten waren vergangen, die Zeitkontrolle rückte nahe. Da hatte er eine neue Idee: 1. Da7:, und war sehr glücklich, denn dieser Zug schien dank seiner Aktivität (b7 hängt mit Schach!) der beste zu sein, und ohne viel Überlegen führte Weiß ihn aus. Aber es folgte 1. ... f2! 2. Lg2 (das Schach auf b7 wäre nach Tg7 nur ein Luftstoß!) 2. ... D f 3 ü , und Weiß mußte die Waffen strecken (wenn jetzt 3. D b 7 : f , so Kh8).
Einen guten Ratschlag gab der russische Meister B. Blumenfeld den Schachspielern: „Wenn Sie Ihre Berechnungen beendet und sich f ü r einen Zug entschieden haben, dann schauen Sie f ü r eine Minute mit den Augen eines Anfängers aufs Brett. D r o h t nicht vielleicht die Königin verlorenzugehen, oder kann der Gegner eventuell sogar in ein bis zwei Zügen mattsetzen, und so fort. Das ist eine sehr wichtige Regel, und jeder Großmeister befolgt sie." Schon Dr. Tarrasch hat dies übrigens mit der lapidaren Feststellung: „. . . der Turnierspieler solle auf den Händen sitzen", ähnlich ausgedrückt.
Weiß machte zwei Denkfehler: zunächst zog er Da7: zu hastig, ohne die Ressourcen des Gegners zu studieren. Sodann aber (und dagegen verstoßen viele Spieler) mißachtete er gründlich den Grundsatz, jede Variation nur einmal zu durchdenken und nicht immer wieder die gleichen Überlegungen anzustellen.
Hier ist Schwarz sozusagen mit seinem Angriff „am Ende" und Weiß glaubt schon am Ziel zu sein, da Schwarz die Drohung auf f7 nicht mit Tf8 (wegen L f 7 : f ü Tf7: T d 8 f ) parieren kann. Zur nicht geringen Bestürzung von Weiß fand jedoch Schwarz noch einen Zug: 1. ... Te6 (!), gestützt auf 2. Le6:??
152
Hinzu kommt aber noch etwas anderes: einem Schock-Zug des Gegners mit der nötigen Kaltblütigkeit (im Denken) zu begegnen. D r . Winiwarter (am Zuge)
367
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Olsommer (Bad P y r m o n t 1963)
Dg2 matt. Das sah Weiß freilich, •wollte aber nun schleunigst dem wunden Punkt g2 zu Hilfe eilen und zog in der Schrecksekunde 2. Df3??, was dem Schwarzen einen prächtigen Demaskierungszug erlaubte: 2. ... Lg2ü Dies droht D h l matt, während auf 3. Dg2: 3 . . . . T e l t das Matt erzwingt. So grausam aus allen Siegesträumen gerissen, gab Weiß die Partie auf. Er mußte (nach 1 ... Te6) erst die Dame mit Schach aus der Bedrohung ziehen (2. D d 8 f Kg7) und dann mit 3. T d l ! die unterste Reihe sichern sowie zugleich den L f l angreifen. Dann wäre Schwarz nicht ungerupft davongekommen. Nicht immer ist Nimzowitschs „Überdeckung" am Platze!
Die Irrfahrten des Odysseus Jeder Schachspieler ist so eine Art Odysseus; er muß den Kikonenkampf ausfechten, gegen widrige Winde ankämpfen, der Zauberin Kirke (Caissa!) widerstehen, der Skylla ausweichen und auch nicht der Charybdis verfallen, sich aus den Netzen der schönen Kalypso befreien und schließlich nicht dem Gesang der süßen Sirenen erliegen. Aber ist das nicht von uns Schachspielern etwas viel verlangt? Wir bleiben sicher irgendwo hängen, und sei es, daß wir zum Schluß von dem einäugigen Riesen Polyphemos erschlagen werden! In diesem Sinne wären auch die beiden nachstehenden Spielendungen mit ihrem jähen Wechsel vom Sieg (oder Remis) zur Niederlage zu betraditen.
J ö r g (am Zuge)
368
L . Schmid (Simultanspiel Bamberg
1962)
David erschlug mit der Steinschleuder den Riesen Goliath. N u n hatte auch hier (David-) Jörg schon die Schleuder gespannt und zu diesem Zwecke dem Riesen Lothar Schmid einen „Stein" weggenommen. Aber leider spannte er ihn falsch ein, zog ... Db7?? und wurde so im letzten Moment doch noch von „Polyphemos" besiegt. Statt dessen hätte 1. ... f5! gute Gewinnaussichten geboten, da sich 2. ef5:? wegen D d 5 : verbietet. Auf 1. ... Db7? gewann überraschend 2. La7ü, ein sehr hübscher Zug, auf den der „Riese" besonders stolz war. Schwarz gab auf, da das auf b8 drohende Schach nur mit 2. ... Da7: abzuwehren wäre, worauf aber 3. Dc8 mattsetzt. Ein unbedeutender „Zwerg" hätte indessen auch mit 2. La5 gewonnen (Da8 3. Lc7). N a schön. Das war wirklich eine Irrfahrt! (Wer indessen von den beiden Recken Odysseus war, dies zu entscheiden, überlassen wir dem geneigten Leser!) Ähnliche Abenteuer hat Schwarz auch in dem zweiten Beispiel zu bestehen. 153
Prameshuber
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Eine Massen-Suggestion
Korn (am Zuge) (Post-Sdiadlturnicr, Waltershausen 1962)
Wieder sitzt Odysseus im selbstgezimmerten Floß; aber während er in der griechischen Sage wohl die Gefährten verliert, aber selbst alle Fährnisse übersteht, kentert hier Weiß im entscheidenden Moment. Es beginnt mit dem Prachtzug 1. Te7ü, der ein besseres Schicksal verdient hätte. (Die Idee ist, auf 1. ... Te7: mit 2. D f 6 ü D f 6 : 3. Tc8f f o r t - u n d mattzusetzen. Wesentlich hierbei ist, daß nicht umgekehrt erst 2. Tc8f?? Te8 und nun 3. Df6 geschieht; denn darauf dreht Schwarz mit 3. . . . T d l t 4. Kg2 De4f den Spieß um u n d setzt seinerseits matt!) Schwarz fand die glänzende Parade 1. ... Tc8ü, worauf Weiß nichts Besseres hat, als mit 2. Tel auszuweichen. (Denn 2. Te6:? f ü h r t zu einem witzigen Mattbild, das hauptsächlich die schwarzen Bauern e3 u n d g4 formen: 2. ... T e l : f 3. Kg2 T d 2 | 4. Kg3 Tgl matt!) Es folgte 2....Df6 3. T7e3: (Nach Angaben von H . Heemsoth k o n n t e Weiß hier mit 3. Df6: Tf6: 4. T7e3: Te6 5. Te6: fe6: 6. Te6: zum Remis abwickeln.) 3 . . . . Dd4 4. Kg2 Te6 5. Te6: fe6: 6. Dg4: Tc2f 7. Kh3?? (In Zeitnot kann er das Floß nicht steuern, u n d 154
es zerschellt an den Klippen. H i n gegen war die Sache nach K h l ! noch nicht entschieden.) 7. . . . D d 3 t ! Weiß gab auf (8. Dg3 D f 5 f , bzw. 8. Kh4 Th2:f usw.) Das war eine traurige H e i m k e h r des Odysseus! (Nach „Schach" 1962)
Ein alter berühmter Partieschluß galt bisher als Urbild f ü r viele Nachfolger in bezug auf das Fesselungsthema.
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N. N.
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D r . Tarrasdi (am Zuge) (Vorgabepartie, gespielt um 1926)
Weiß gewann, indem er den Gegner in eine latente Fesselung brachte, aus der dieser (wenigstens nach bisheriger allgemeiner Auffassung) nicht mehr heil herauskommen k o n n t e : 1. Te5:! Te5: 2. g3! f4 (auch g4 ist nicht besser) 3. g4!, u n d Schwarz m u ß schließlich den T u r m fahren lassen, wonach Weiß natürlich leicht gewinnt. Der arme N . N.! (Übrigens meinen manche, die Abkürzung käme von dem lateinischen nomen nescio, den N a m e n weiß ich nicht. Historiker aber sagen, daß der Begriff aus der alten römischen Rechtspflege stammt und man mit „N. N . " -
numerius negidius den Beklagten bezeichnet als den Mann, der zu zahlen sich weigert.) N u n , in unserem Falle dürfte „ N . N . " doppelt f r o h sein, im Schleier der A n o n y mität unerkannt zu bleiben: erstens, weil er auf lehrbuchreife A r t verlor; zweitens, weil er auf ebensolche A r t R e m i s halten konnte! Dies fand 1963, also nach 37 Jahren!, der schwedische Schachfreund A. Tapper (Upsala) heraus; er spielt nämlich auf 1. T e 5 : Te5: 2. g3 einfach 2. . . . K g 6 ü 3. L e 5 : K h 5 ü und Weiß ist nicht in der Lage, K g 4 samt f 5 — f 4 zu verhindern, wonach der letzte weiße Bauer verschwindet. Dies war seinerzeit sogar den großen Meistern D r . Tarrasch und Nimzowitsch (der die Position in sein Lehrbuch „Mein S y s t e m " aufnahm) und später vielen „Nachdruckern" entgangen. Ü b e r h a u p t k o m m e n „kollektive I r r t ü m e r " öfter vor, als man denkt. Betrachten Sie bitte den folgenden frappanten Fall: Panzer
371
Beide Fliegen mit einer Klappe schlug 1. L a 2 : T a 2 : , doch vermochte Weiß nun auf die Dauer die Partie nicht mehr zu halten. Hinterher stellte sich aber heraus, daß nach dem M o t t o : Der Gegenangriff ist die beste Verteidigung, Weiß mit 1. T d 7 ! a l D 2 . T f 7 : f überraschend Remis erzielen konnte, da Schwarz dem Dauerschach nicht zu entrinnen vermag. U n d dabei k o m men wir zur eigentlichen Pointe der ganzen Angelegenheit: bei einer Veröffentlichung der interessanten Stellung in der Zeitschrift „Schach" schrieben eine Reihe von Lesern (darunter auch ein süddeutscher Meister!), daß 1. T d 7 an L c 8 ! 2. T f 7 : f K g 8 ! (also gewissermaßen an der A n t i f o r m des Gegenangriffs!) scheitert, da Weiß Materialverlust nicht vermeiden könne. Sie alle unterschätzten jedoch die Kraft des Abzugsmechanismus, der nach 3. L d 5 ü Schwarz endgültig auf die Verliererstraße bringt: 3. ... a l D scheitert nun an 4. T a 7 f usw. J a , die stillen Züge!
„Gegenbeispiele"
Just (am Zuee) ( G e s p i e l t in L e i p z i g 1964)
Diese durchaus nicht harmlose Stellung hat es in sich. Weiß muß sich mit zwei Problemen auseinandersetzen: dem Angriff auf den Le6 und der D r o h u n g a 2 — a l D .
Alle Lehrsätze im Schach sind cum grano salis zu verstehen. So haben wir z u m Beispiel wiederholt auf die Möglichkeiten hingewiesen, die sich T ü r m e n auf der 7. (bzw. 2.) Reihe bieten. Doch nun betrachten Sie bitte den folgenden Fall. „ T ü r m e auf der 7. Reihe sind s t a r k ! " — Aber nicht, wenn der Gegner auf die erste Reihe k o m m t ! So erlitt hier Weiß nach seinem letzten Zuge T e l — c 7 ( ? ? ) einen drasti155
Uhlmann (am Zuge)
Mädler ( G e s p i e l t in Aschersleben
1963)
sehen Reinfall: 1. ... T e l f 2. Kh2 T h l | ! ! Weiß gab auf (3. S h l : D h 2 : + , 3. K h l : D h 3 f 4. K g l D g 2 : + ) . Man vergleiche hierzu Position 132 sowie verwandte Kombinationen. Das nächste Beispiel beweist einmal mehr, daß die Taktik im Schach die Strategie überwuchert. J a n c z c k (am Zuge)
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Zwei Regeln der allgemeinen Strategie beachtete Schwarz hier: einmal die Forderung eines Luftloches für den Rochadekönig (bereits mit g7—g6 erfüllt) und zweitens das Verlangen aktiver Endspielführung, dem er nun mit 1 Tdlf? nachkam. Es wäre aber besser gewesen, „feige" zu sein und 1. . . . Ta8 156
zu spielen. (Angesichts solcher offenbarer Widersprüche in Lehre und Tat schrieb uns einmal ein Schachfreund etwas ärgerlich: „Oft ist das Denken schwer; indes — das Schreiben geht auch ohne es!" Dieser Wilhelm-Busch-Vers sollte wohl anzeigen, wie relativ alle Lehrsätze im Schach sind, und daß die „Schreiberlinge" oft genug mit der SchachWirklichkeit in Konflikt geraten. Glücklicherweise ist es so; noch immer kann man den gesunden Menschenverstand im Schach nicht entbehren!) Also es geschah l....Tdl"f"? 2. Kg2 Tbl 3. Ta7: Tb5:, und nun hatte Schwarz nur mit 4. Lh6 f6! gerechnet, womit er aller Sorgen ledig war. Statt dessen stürzte er in ein Meer der Verzweiflung, denn Weiß wälzte mit 4. f6ü „einen Stein vor die T ü r " . Schwarz gab sofort auf, weil er die teuflische Idee erkannte: 4. ... L f 6 : 5. Lh6!, und gegen T a 8 f samt Matt ist kein Kraut gewachsen. So wurde das Luftloch g6 illusorisch gemacht und der „Ersatz" durch f7—f6 ausgeschaltet — in dieser Form zweifellos ein neuartiges Motiv! Kleine Tragödien . . . oder Tragikomödien charakterisieren die menschliche Unzulänglichkeit. DasUnwahrscheinliche... . . . dieser Stellung besteht darin, daß Weiß sie, beinahe hätten wir gesagt: reell verliert — allerdings nach einem verfehlten Schachgebot! Statt mit 1. Ta8! dem Turm Handlungs- und Bewegungsfreiheit zu
Sokolo
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Tomovic (am Zuge) (Gespielt in Belgrad 1961)
geben, zog Weiß 1. T e 5 f ? , was in zweifacher Hinsicht ein Lapsus war: erstens blieb dem Turm die f-Linie nach wie vor unzugänglich, und zweitens wollte der schwarze König sowieso dorthin, wozu ihn Weiß noch trieb: 1. ... K f 2 ! Jetzt sah Weiß seinen Fehler ein und suchte (zu spät!) „von unten" zu kommen: 2. Te8, worauf problemartig 2. . . . T h l t ü 3. L h l : S f l + folgte. Sozusagen eine „Sternstunde" im Leben des Schachspielers, die viele erträumen und nur wenige erreichen! Der
Selbstbetrug
auf das fehlende Ventil des Gegners spekuliert (1. Td2:? D h l f ! ) . Dem konnte Weiß einfach mit 1. T e l ! begegnen und wahrscheinlichem Remisschluß, da der d-Linie bei der offenen Königsstellung von Schwarz keine besondere Bedeutung zukommt. Weiß wollte jedoch partout die d-Linie behaupten und zog „elegant" 1. Dg4??, was aber die beiden weißen Schwerfiguren einer tödlichen Bindung aussetzte und so den sofortigen Untergang zur Folge hatte: 1. ... De4ü Da neben Dg4: vor allem D c 2 : f droht und Weiß (wie leicht ersichtlich) weder Turm noch Dame von Schwarz schlagen kann, gab er die Partie auf. Im Hinblick auf solche „Bosheiten" lasen wir einmal einen Scherz, in dem der Verlierer zu seinem Gegner mit leisem Vorwurf sagte: „So spielen Sie das mit einem guten Bekannten!?" Nun, freundschaftliche Rücksichten kann es natürlich im Schachspiel nicht geben. Was hätte er aber erst zu dem nachstehenden „groben Patz" bemerkt?
Navarowsky
375
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Szekely (am Zuge) (Gespielt in Ungarn 1964)
Schwarz hatte soeben Tg2—d2(!) gespielt und damit wieder einmal
Unglaublich
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Damjanovic
376
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n '¡Ü 'in §j §§ El §§ H B H ü Trifunovic (am Zuge) (Jugoslawien-Meisterschaft 1964)
157
Angesichts der Schwäche f4 darf Weiß einige Remishoffnungen hegen; aber nicht mehr nach 1. Ke2?? (Ein erstaunlicher Fehlgriff, aber verständlich; denn Weiß wollte seinen König nicht mit Tb2f auf die unterste Reihe drängen lassen. Doch das mußte er in der gegebenen Situation eben in Kauf nehmen!) 1. ... Te4:f! Jetzt sah Weiß das Malheur: 2. fe4: L g 4 f ! nebst Lh5:. In diese Läufergabel war er mit dem Königszug geradezu „hineingetreten"! Weiß gab sofort auf. ... aber
wahr!
Was Gabelfrühstücke anbelangt, so darf auch das nächste Beispiel stellvertretend für viele ähnliche „Verrammelungs"-Fälle hier stehen. Wallis
377
Solche „Scherze" sind immer dann möglich, wenn ein Bauer zu einer anderen Linie hinüberwechselt. Talmiglanz der Fesselung Gewiß sind — wie schon mehrfach hervorgehoben — Fesselungen höchst lästig; mitunter können sie sich aber auch als wahre Kuckuckseier erweisen. N. N.
378
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ÜÜ i 1 s 11 ü II ü A 'M II 11 f f mm , E. Stardt (am Zuge) ( G e s p i e l t in K ü h l u n g s b o r n
D e a n (am Zuge) ( O f f e n e M e i s t e r s d i a f t , S ü d a f r i k a 1962)
Mit der Figur mehr rechnete Weiß natürlich mit einem sicheren Sieg, und also spielte er ohne viel Überlegen 1. Sf3??, so den Turm vollständig „verrammelnd", und war peinlich überrascht, als 1. ... Te4ü folgte. Nach dem erzwungenen Tausch 2. Te4: de standen die Springer in der Bauerngabel; Weiß verlor die Figur zurück und darob verstimmt, später gar noch die Partie. 158
1962)
Schwarz hatte soeben Le7—b4 gezogen und hoffte auf 1. Dd4, weil er die weiße Dame in einer Mausefalle zu fangen dachte. Sehr zu seiner Befriedigung spielte Weiß tatsächlich 1. Dd4ü, und Schwarz ä tempo 1. ... Lc5??, doch war er nun der betrogene Betrüger: 2.Dc5:ü Tc5: 3.Se7f Kh8 4. T h 7 : t ! Kh7: 5. T h l f , und Schwarz gab auf. Ein gelungener Schluß! Man darf sich also nicht auf „unechte" (s. S. 75) Fesselungen verlassen. Oder vielmehr: man darf es doch, wenn man sich — auf den Gegner verlassen kann! In dieser Hinsicht ist der folgende Spielschluß sehr lehrreich. Schwarz hat etwas viel ins Geschäft gesteckt, um zu dieser Fessel-
H . Gl:
379
G. Iberg (am Zuge) (Schweizer J u g e n d m e i s t e r s c h a f t
1962)
Stellung zu kommen. Aber er behielt recht, denn Weiß erwiderte 1. Le2?? Ld3:! 2. Ld3: (Dd3:, Dg3!) 2. ... D f 4 f 3. Ke2 D f 2 f 4. Kdl und wurde n u n mit 4. ... Dd2 mattgesetzt. Dabei konnte Weiß auf höchst einfache Weise die schwarze Fesselungsdrohung als Schaumschlägerei entlarven: 1. Db7:tM (Ablenkung des fesselnden Läufers, so daß nun auch die Dd6 „en prise" steht! Ein elementares Motiv.) 1. ... Lb7: 2. Lb7:f nebst 3. Td6: und erdrükkendem Materialübergewicht von Weiß.
Mit einer Figur gegen nur zwei Bauern hoffte Schwarz — zumal angesichts der Bedrohung des Bg4! — auf Sieg. Die Randstellung seines Königs machte ihm aber einen dicken Strich durch die Rechnung. Weiß spielte nämlich 1. f4! Te3:f 2. Kf2 Te4 3. g5f! fg5: 4. hg5:f Kh5 5. Kg3! u n d überließ es nun Schwarz, in die Zugwiederholung einzuwilligen oder — auf Selbstmatt auszugehen. Zu seinem Unglück wählte Schwarz (wenn auch unbeabsichtigt) das letztere: 5. ... Te3"(" 6. Kf2 Te8 7. Kg3 Th8?? So, das Matt ist gedeckt. Ja, oben! Aber nicht unten! Zur bitteren Enttäuschung von Schwarz folgte eine sehenswerte Schwenkung des weißen Turmes: 8. Te7! Ld3 9. T e l ! Le4 10. Te2! Nach diesen eleganten Turmzügen stand Schwarz „vis a vis de rien" und gab auf. Eine kleine Tragikomödie! In den Vorkämpfen zur UngarnMeisterschaft 1961 ereignete sich ein ähnlicher „Unfall". Von der
Im Banne des Mattbildes Von unten Bc/znl a
380
Seite
Barczay
381
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S ä u b e r l i (am Z u g e ) ( I n t e r l a k e n 1961)
A
l II
D r . Szily (am Zuge)
Weiß setzte mit 1. Tcc8 fort, und n u n hätte Schwarz am besten getan, 159
auf Remis zu spielen (etwa mit 1. ... T a 3 f 2. Sc3 Td8! usw.). Statt dessen glaubte er klug zu handeln, als er sich mit 1. ... Kg6?? aus dem einen Matt entfernte (und in ein anderes viel schöneres lief!!): 2. T g 8 f Kf5 3. Sg3f! Lg3: 4. Tg5 matt. Auch hieran hatten die Kiebitze ihre helle Freude! Martin Beheim-Schwarzbach hat recht, wenn er in „Knaurs Schachbuch" Dankbarkeit des Siegers dem Verlierer gegenüber empfindet, die dem Spieler in dem Augenblick warm durchs Herz zieht, da der Gegner denjenigen Zug macht, nenne man ihn fehlerhaft oder inkorrekt oder lahm oder allzu gewagt, der diese Kombination erst ermöglicht. In der
Mitte
Berzin (am Zuge)
Bei 3. T a 7 : f Ke6! ist gegen 4. . . . T d 4 + nichts zu erfinden, und bei 3. Td6: Kd6: geht das Bauernendspiel klar verloren. Psychologisch verständlich, da man bei den paar Steinen mit keiner Mattgefahr rechnet.
Respekt vor dem Großmeister Weniger bekannte Spieler glauben oft nicht an ihr Glück, gegen einen „Prominenten" auf Gewinn zu stehen und wittern irgendeine teuflische Falle ihres renommierten Gegners.
•i •• •*• A Rodrigues (am Zuge)
\mm, mxm, m mxm.
Ei B
Hü SP • 8 • H 13 Ü H B ä j j J§ •
O'Kelly (Offene Siidafrika-Meistersdiaft, Wilderney 1962)
Pilskalnieti (Gespielt in Aluksne
1962)
1. ... f4f sah wie ein Fehlzug aus, war aber eine glänzende Falle: 2. Ke4?? (2. Ke2! bot gute Remischancen.) Vielleicht machte sich Weiß sogar noch Siegeshoffnungen!? Dann jedenfalls gab es ein grausames Erwachen: 2. . . . Td6ü (Er läßt den Ba7 mit Schach einstehen, was Weiß ganz außer Betracht gelassen hatte.) Weiß gab sofort auf. 160
Der überspielte Großmeister schwebte in tausend Ängsten, doch war sein Gegner so von dem großen Namen beeindruckt, daß er Gespenster sah und nach 1 . . . . T 8 d 4 t 2. Kg3 T g l f 3. Kh2 T h l t 4. Kg3 Remis anbot, was O'Kelly natürlich hocherfreut annahm. Denn gerade jetzt stand er klar auf Verlust: 4. ... f 4 | 5. T f 4 : T g l f ! , und Schwarz gewinnt einen Turm, da der Gegenangriff 6. Kf2 an dem Zwischenschach Tg2 scheitert. (Bei 1. . . . T 8 d 4 t 2. Ke5 gerät der weiße König nach 1. ... Kf7 in ein Mattnetz.)
H i e r k ö n n t e also D r . T a r t a k o w e r gleich zwei seiner Erbübel ins T r e f fen f ü h r e n : Furchtsamkeit u n d Friedenssinn! Da w a r der N o r w e g e r O f s t a d aus anderem H o l z e geschnitzt.
ren, damit aber den psychologischen Gesichtspunkt außer acht lassen, daß der Großmeister die „rote L a t e r n e " des Turniers als nicht ganz vollwertig betrachtete. Statt dessen . . .
Uhlmann
384
iiiAiii; ¡¡¡gl Ä8 ggf A wm
Schmidt (am Zuge) (Gespielt in R u h l a 1963)
Bei seinem letzten Zuge Se4-d2(?) glaubte Schwarz offenbar, der Gegner habe einen Fehler gemacht; er rechnete mit 1. Ld5:t(?) Kh8! und Qualitätsgewinn. Er hätte aber stutzen und an eine Kombination glauben sollen; denn es folgte der coup de grace 1. Dd5:f!, womit Weiß die Lage plötzlich in ihr Gegenteil verkehrte. (Den Witz, daß D d 5 : f ! stärker ist als Ld5:f?, k a n n man allerdings leicht übersehen.) 1. ... Kh8. (Resignation. Schwarz sieht, daß der Gegner nach 1. ... Sd5: 2. Ld5:f
165
Kh8 3. Lh4: S f l : 4. K f l : zwei Figuren für einen Turm hat.) 2. Df5:! Tc7 3. Lf6: Df6: 4. Df6: gf6: 5. Tdl Sf3:f 6. gf3: und Weiß gewann das Endspiel. Sehr eigenartig! Dem Magdeburger Meister Pietzsch gelang es einmal auf ähnliche Weise, seinen Berliner Kollegen Fuchs zu überlisten. Pietzsch
395
B B • III Ii m pf ahw mm. • b • AB • B r Ö mm pH HOS H il
Fuchs ( a m Z u g e ) ( G e s p i e l t in D r e s d e n 1964)
Dem etwas verloren stehenden Se7 wollte Weiß sofort eine Rückzugsmöglichkeit schaffen und zog deshalb 1. f5? zwecks Sicherstellung des Feldes g6. (Richtig war aber 1. Sh5!, um so mechanisch h6—h5 zu hindern. Schwarz hätte dann vor schwierigen Problemen gestanden.) Es folgte 1. ... h5!, was sehr peinlich die Dg4 vom Feld g6 abzudrängen suchte, während Schwarz außerdem h5—h4 in petto hatte. Aber noch glaubte Weiß an nichts Böses, sondern zog plangemäß 2. Sg6f? (Die „Spuren" waren zu offensichtlich!), wobei er nur mit 2. ... Lg6:? 3. fg6: rechnete, was in der Tat sehr erfreulich für Weiß gewesen wäre. Indessen: 2. ... Dg6:ü (Dieses unprogrammäßige Schlagen dreht den Spieß um!) 3. Dg6: Lg6: 4. fg6: Lg3:! (Ein witziger Zwischenzug 166
verstärkt noch die schwarzen Endspielchancen!) 5. hg3: Te3: 6. Te3: Te8 7. Kf2? (Nur mit 7. Te8:f Ke8: 8. Kh2! bestanden noch kleine Remisaussichten.) 7. ... Te4! (Jetzt müßte Weiß den Turm auf e4 tauschen, was wesentlich ungünstiger wäre. Er vermeidet deshalb den Tausch, aber das Endspiel läßt sich nicht halten.) 8. Tf3 h4 9. Te3 hg3:f 10. Tg3: Th4 11. Ke3 Ke7 12. Kd3 f5 13. Te3t Te4 14. Te4:t fe4:t 15. Ke3 Kf6 16. Kf4 Kg6: 17. Kg4 a5 18. a4 b5 19. b3 ba4: 20. ba4: Kf7 21. Kg3 Ke7! Weiß gab auf, weil Schwarz die Opposition erhält und mit dem König entscheidend eindringt. Man sieht, eine wie große Rolle das Auswahlprinzip beim Schlagen im taktischen Schachkampf spielt. In dieser Beziehung hat auch der nachstehende Spielschiuß hohen Lehrwert. 396
Bozdoghina (am Zuge)
ÜB
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•
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¡ A B A B A !
Otto ( X V . Rumänien-Meisterschaft
1963)
Das Ziel für Schwarz ist, mit dem Turm nach h6 zu kommen und mattzusetzen. Zwei Methoden bieten sich an: sofort T8e6, oder erst Tc5: und dann Te6. Aber an dem „und dann" scheiterte Schwarz! Er zog nämlich 1. ... Tc5:??; Weiß jedoch entgegnete geistesgegenwärtig
2. Te4:ü Te4: 3. Te4: und gewann, da der Tc5 in einer Mausefalle sitzt und nicht mehr herauskommt. Wirklich drollig! Hingegen hätte die direkte Wendung 1. ... T8e6! 2. Se6: Te6: für Schwarz entschieden, da Weiß das drohende Matt nur mit dem aussichtslosen 3. Tf3: abwehren kann. . . . wie jeder wägt, wird ihm gewogen. (Schiller) Hochinteressant, was die „Qual der Wahl" anbetrifft, ist auch das nächste Beispiel. Sdiweda
397
IIB •
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v\m mmt \m.m mm m mm, wmw m • [¿•SB • \m m mm Teipelke (am Zuge) (Gespielt in Braunschweig 1961)
Weiß hatte eine Figur geopfert, um zu dieser Angriffsstellung zu kommen, muß aber nun die Gegendrohungen Dg2:+ und D e l + beachten. Zu angriffsmäßigen stillen Zügen ist also keine Zeit. An Schachgeboten bieten sich an Dg5f oder f6f. Weiß wählte das erstere, weil darauf f7—f6 erzwungen ist und nun der weiße Turm auf der 6. Reihe „fürchterliche Musterung" halten kann: 1. Dg5f? f6 2. Te6f Kf7 3. Tf6:t Kg7 4. Tg6:f. (In der angenehmen Erwartung von 4. ... hg6: 5. Dg6:f Kh8 6. Th3f samt Matt. Aber Weiß war bei der ganzen Kombination dem weitverbreiteten Denkfehler im Schach erlegen, bei
einem Figurenopfer nur mit dessen Annahme, nicht aber mit der Ablehnung, zu rechnen!) 4. ... Kh8ü (... und fiel nun aus allen Wolken! Schwarz erhält sich den Bh7, der seinen König genügend schützt. N u n kommt Schwarz ans Ruder.) 5. Tdl Df4 6. Tg8f. (Weiß hofft wenigstens noch ein Remis herauszuholen. Aber auch diese Absicht durchkreuzt der Gegner elegant.) 6. ... Tg8: 7. D f 6 t Tg7 8. T d 8 | Td8: 9. Dd8:t Le8U (Dieses Rückopfer des Läufers lenkt die weiße Dame von ihrer Remisschaukel ab.) 10. De8:t Tg8 und Schwarz gewann leicht. Hingegen hätte 1. f 6 f ! Ke8 in Verbindung mit der Triplierung 2. Dd2ü (Drohend und verteidigend!) den schwarzen König in ein Mattnetz verstrickt. Weiß wählte diese Fortsetzung nicht, weil er glaubte, Schwarz könne sich mit 2. ... Dg2:t 3. Dg2: Lg2: 4. Kg2: entlasten. Aber dann verschafft die unparierbare Drohung Te3 nebst Te5:+ Weiß mindestens ein ganz überlegenes Endspiel (Schwarz müßte Th8 ziehen). So ist das halt im Schach: „Wer das Wenn erstiegen, sieht das Aber liegen!" Die übersehene Sperre
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398
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Zuidema {am Zuge)
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9 SP ö
(Gespielt in Zürich 1962)
167
Da Weiß kein Luftloch hat, darf er den T f l nicht tauschen; er muß ihn also mit der Dame schützen. Natürlich könnte Weiß mit D d 8 f und, falls Kb7, D d 7 f nebst evtl. Da4"f usw. auf Remis spielen, aber das war ihm natürlich in Anbetracht seiner weitvorgerückten verbundenen Freibauern zu wenig. Also zog er 1. Db5(?), mußte nun aber dank eines geistreichen Manövers seines Gegners doch mit Remis zufrieden sein: 1. ... Df4M 2. T g l De3ü 3. T f l D f 4 ! mit Zugwiederholung. (3. D f l hier, statt T f l , nützt auch nichts: 3. ... T f l : 4. T f l : De2! usw.). Etwaige Zwischenschachgebote der weißen Dame würde daran nichts ändern.
die auf S. 91 u. s. f. gegebenen Beispiele. Hier mag noch ein didaktisch wertvoller Fall aus der X V . Schacholympiade folgen. Bobby
399
Fischer
mm ü s i • mm • AI R i v e r a ( a m Zuge) ( X V . S d i a d i o l y m p i a d e , W a r n a 1962)
Ungedeckte Figuren
Die weißen Läufer sind recht unglücklich postiert: der Lb2 ist zunächst nur ein besserer Bauer, denn links und rechts versperrt ihm das eigene Fußvolk den Weg. Und der Lb3 steht auf schwankenden Füßen; kein Bauer kann ihn mehr decken. Dem trug der weiße Zug 1. Tel?? in keiner Weise Rechnung. Geboten war etwa 1. La2 o. ä. Nach dem Textzug holte sich die schwarze Dame mit einer eindrucksvollen Schwenkung einen der weißen Läufer: 1. ... Dc6! (Droht Matt auf g2, so daß Weiß nichts mehr für die Läufer tun kann.) 2. f3 Db5!, und es ist passiert: 3. La4 D b 2 : Weiß gab auf. Q u o d erat demonstrandum . . .
. . . sind oft die Ursache des Verlustes. Natürlich läßt sich das Idealbild: alle Figuren von Bauern gedeckt, in der Schachpartie nicht verwirklichen, da das ständig wechselnde Kampfgeschehen solche dogmatischen Betrachtungen nicht erlaubt. Man vergleiche hierzu bitte auch
Damit sind wir nun am Ende angelangt. Trotz vieler Fehlschläge, Irrtümer und Enttäuschungen bleiben die wahren Schachfreunde dem königlichen Spiel treu, etwa im Sinne jenes N e w Yorker Taxifah-
Aber wie soll denn Weiß in der Bildstellung gewinnen, da er bei anderen Zügen den Turm einbüßen muß? Und gerade darin lag der Sieg verborgen: 1. Df3ü D f 3 : 2. gf3: T f l :f 3. Kg2, und die verbundenen Freibauern gewinnen gegen den Turm, der durch den Sperrbauer f3 an einer wirksamen Verteidigung gehindert wird. Ein wahres Kolumbusei, das wie alle derartigen Funde hinterher so natürlich aussieht — und am Brett so schwer zu entdecken ist!
168
rers, der in seinem Wagen ein Schild anbringen ließ (hier in deutscher Ubersetzung): „Bitte fragen Sie mich nicht nach Baseball-Ergebnissen. Ich bin Schachspieler!" Vergil, der vor 2000 Jahren lebte, war zwar keiner, denn damals gab
es das Spiel noch nicht. Aber ein schönes Wort aus seinen Hirtenliedern wollen wir uns doch zu eigen machen und an den Schluß dieses Buches setzen: Deus nobis haec otia fecit (Ein Gott hat uns diese Muße geschaffen).
169
Namensverzeichnis (Die Ziffern bezeichnen die Nummern der Diagramme) Aaron 363 Abrahams 168 Abramow 330 Adiatz 392 Adam 202 Adams 66 Ahues 71, 82, 210, 215, 227, 257, 258, 289, 290, 308 Aitken 100, 185 Alfeis 302 Alexander 131, 297 Alexandrescu 31 Dr. Aljechin 4, 47, 60, 61, 90, 107, 188, 193, 199, 226, 234, 246, 250, 268 Anderssen 19, 78 Andreasdheck 136 Andresen 51 D r . Antze 71 Atkin 280 Aufman 161 Augustin 334 Aulidty 229 Awerbach 18 Bagirow 393 Balanel 282 Balogh 3 D r . Ban 320 Bannik 351 Baratz 194 Barcza 153, 342 Barczay 381 von Bardeleben 187 Bares 44 Barendregt 158 Barnes 200 Bartolitsch 280 Bausdike 69 Becker 20, 322 Bednarski 365 Behrens 263 Bendiner 2 / 2 Benkö 362
170
Benzinger 248 Berger 14 Bernardi 98 Berzin 382 Bezzola 380 Bittner 53 Blackburne 192 Blass 247 Blaszczak 313 Blau 230 Bluhm 93 Blümich 89, 177 Boese 357 Bogdanowsky 40 Bogoljubow 28, 70, 117, 118, 121, 155, 170, 214, 253 Bohl 11 Bohosievici 360 b Bongrantz 334 Bonham 333 Bonne 398 Böök 318 Borodin 2 Bozdoghina 396 Brannath 143 Braunbehrens 83 Breyer 166 Bronstein 342 Brüchner 110, 181 Brüntrup 160 Budrich 1, 55, 106 Burnstein 348 Cabral 129, 163 Canal 36, 115, 285 Capablanca 6, 152, 172, 175, 186, 253 Cardoso 312 Carls 196 C a r r o 304 Casas 32 Castaldi 45 Chatard 173 Cholmow 393
Christoph 300 Cohen 359 Colle 61, 236, 293 C o l l e n 321 Cortlever 332 Couvée 38 Cranston 84 Cruusberg 345 Dake 84 Damjanovic 376 Darga 55 Davidson 116 Dean 377 Demetriescu 202 de Rooi 388 Desdiauer 233 Deutschmann 69 Donner 329 Drescher 98 Dresga 194 Dresler 211 Dr. Dünhaupt 314 Dunkelblum 285 Duras 25, 176 Ehlert 11 Ekström 91 Eliskases 62, 163, 183 Elstner 283 Engel 101 Dr. Engel 235 Engels 87, 167, 224, 273, 312 Engert 291 Englund 166 Erdelyi 170 Erbis 299 Erichsen 111 Ernst 7 Dr. Esdirich 57 Dr. Euwe 54, 116, 117, 134, 226 Fackler 241 Fahrni 176 Feld 90 Fincke 73 Fischer 364, 399 Fiad 301, 338 Fleischmann 148 Fletcher 268 Formanek 229 Foulds 88 Franz 306 a de Freitas 224 Freymann 232
Friedmann 352 Frydman 184 Fuchs 395 Gat 359 Gehler 389 Geir 307 b Gereben 26 Gibaud 218 Gibbs 391 Giegold 132 Giertz 278 Gladwin 327 Glauser 379 Gligoric 239, 361 Golombek 153, 185 Griffiths 390 G r o b 133, 198, 215 Grodner 324 Grohe 178 Gröpner 206 Grosdov 10 Grünfeld 20, 81, 179, 287, 298 Gudin 40 Gudju 242 Gumprich 1, 256 Günther 278 Gusev 18 Gutsche 180 Gygli 198 Hahnke 142 Haida 22 Hallbauer 336 Halvorsen 296 H a n d k e 316 Harms 124 Harrison 331 Dr. Hartlaub 42 Havasi 191 Hayden 16 Heims 164 Heinicke 195 Heintz 8 Heinze 277 Held 270 Helling 128, 179, 292 Henneberger 30, 62 von Hennig 105, 217, 259, 286 Henning 263 Herland 139 Dr. Herrmann 310 Herzog von Braunschweig 21 Hindle 391 H j o r t h 323
171
Hillel 19 Hochstrasser 247 Hoffers 271 H o f f m a n n 358 von Holzhausen 219 Holzl 183 Hooper 333 H o r n 73 H o m e 349 Horowitz 279 Hottes 358 H r o m a d k a 113 Hiibner 126 H u h 321 Iberg 379 Illingworth 131 Israilovici 317 Ivkov 351 Jacob 329 Jacobsen 174 Jakobs 93 Jakobson 105 Janczek 373 Jenik 357 J o h n 50 Johner 56, 190, 204 Johnston 245 J ö r g 368 Jost 346 Jurgsdiat 337 Just 371 Kahn 310 Kamischow 68 Kampfhenkel 385 Kanko 350 Karstens 216 Kayser 309 Keffler 100 Keller 220 Kempff 299 Kipke 201, 238 Kirchhammer 221 Klaarwater 48 Kmoch 94 B . K o c h 108, 110 W. Koch 223 Kochtaria 37 Köhnlein 193 Kliem 311 Kieninger 273 K o m k e 123
172
Kopetzky 115 Korn 369 Kortschmar 254 Kortschnoj 140 Koss 14 Kostrovicky 65 Kotow 254, 366 K o t r c 149 Koutny 234 Kramer 388 Kraus 213 Krause 125, 221 Dr. Krejcik 272 Kretschmer 181 Krug 144 Krüger 104 Krummhauer 165 Kruschwitz 277 Kühn 340 Kühne 75 Kunerth 314 Kunnemann 58, 145 Kunze 325 Kupchik 207 Dr. Lachmann 130 Landsberger 44 Lange 235 Ed. Lasker 86 Em. Lasker 265 Laurine 307 a Lazard 59, 218 Lee 264, 387 Lemaire 343 Lengyel 353, 354, 355, 360 Lenz 164 Leonhardt 225 Lewerenz 344 Lexandrowitsch 165, 337 Lidelel 99 Lie 211 Loikanen 356 Loman 134 Longhran 331 Lovén 205 Löwenfisch 232 Luczynowicz 64 Dr. Lunau 5 Lundin 284, 305 a, 323 Lusch 311 Lutikow 240 Machate 259 Mackenzie 24, 95
Mädler 372 Mai 123 Maister 10 Malzahn 124 Mandel 336 Mannheim 43 Marache 214 a Marco 79, 228 Marlow 8 Maroczy 102 Marshall 17, 122, 172, 175, 186, 207, 245, 297 Mason 249 Matanovic 354 Maugg 392 Medk 241 Meleghegyi 373 Dr. Meyer 220, 233 Mieses 97 Mikenas 169, 262 Mindeno 60 Miss Menchik 59 Molinari 129 Moritz 208 Morphy 21, 200, 214 a de Moura 230 Mross 76 Mühlbach 178 Mühring 326 Müller 75, 121, 130, 171 Dr. Münk 203 Musiol 335 Muth 266, 300 Naegeli 107 Dr. Nagy 281 Najdorf 328 Nardus 120 Navarowsky 375 Newman 341 Niesslbek 340 Nielsen 109, 127, 156, 345 Niener 269 Nimzowitsch 250 Noteboom 222 Nürnberg 155 van Nüss 291 Ofstad 384 O'Kelly 383 Olafsson 307 b Dr. Olland 25 Olsen 174 Olsommer 367 Opocensky 113, 199, 275 Orbach 146
Osterburg 389 O t t o 396 Ovenden 16 Owen 41, 137 Pachman 319 Pantzke 206 Panzer 371 Parnell 95 Paterson 352 Pavey 279 Pawlenko 386 Perlis 154, 251 Pertisch 162 Pfeffer 162 Pfeiffer 339 Piazzini 32 Pietzsch 395 Pillsbury 49, 189 Pilnik 63 Pilskalnieti 382 Piotrowski 147 Pirc 288 Plass 144 Platz 212 Pollock 34 vonPopiel 228 Popoff 92 Porebski 365 Porath 361 Portisch 353 Post 29, 35 Poulsen 127 Prameshuber 369 Prins 52 Prinz von Mingrelien 23, 37, 96 Pylakowski 197 Rasmussen 296 Raubitschek 6 Rautanen 350 Regensburg 43 Reidier 274, 306 b Reinhardt 74 Rellstab 27, 114, 119, 209, 227, 261 Reschewsky 54, 267, 328, 364 Reyss 48 K. Riditer 13, 46, 72, 80, 103, 126, 133, 142, 146, 150, 167, 208, 231, 283, 294 Riedel 143 Rivera 399 Rjumin 92 Robson 138 Rock 237 173
Dr.Rödl 70, 89 Rodriguez 383 Rogmann 171 Romani 45 Romanow 15 Romi 347 Rosengarten 260 Rossolimo 304 Rowner 68 Rubinstein 255, 305 b Rusenescu 317 Rywosch 137 Sacconi 191 Sacharow 387 Sadowsky 5 Saila 318 Salter 79 Salvioli 244 Sämisch 50, 101, 236, 298, 315, 339 Sandifort 158 Säuberli 380 Saunders 252 Schatz 132 Schettler 77 von Schewe 17 SchifFerdecker 315 Schiffers 135 Schlage 67, 112, 190, 292 Schlechter 154 Sdileebaum 83 Schlömer 260 L. Schmid 239, 266, 368 Schmidt 394 Schmitt 169, 231 Schneider 57 Schories 85, 88, 210, 225, 237 Schröder 111, 159 Schulz 344 Schuster 118, 196, 348 Schweda 397 Seeger 77 Semgalis 213 Shainswit 267 Showalter 189 Sikorski 39 Simagin 330 Sir Thomas 86 Dr. Skalicka 22 Smyslow 305 a Sokolov 374 Soultanbeieff 2, 52 Spengler 276 Speyer 38 Spielmann 255 174
Stahlberg 322 Staldi 347 Starck 378 van Steenis 303, 316 Steinbredier 248 Steinitz 187 Steneberg 258 Sternberg 145 Stoltz 109, 205, 284, 288, 366 Stoner 9 Storch 325 Stotojewski 274 Stüber 223 Siichting 192 Sultan Khan 28, 157 Suta 33 Sutey 33 Swiderski 122 Szabados 12 Szabé 320, 326 Szekely 375 Szilagyi 303 Dr. Szily 381 Szukczta 197 Szyfter 76 Szymanski 64 Tal 362 Tallantyre 99 Dr. Tarrasch 219, 370 Dr. Tartakower 188, 293 Dr. Taube 195, 217 Taverner 324 Teipelke 397 Teschner 301, 338 Thal 385 Thibaut 343 Thomas 349 Thompson 327 Thomsen 141 Thormann 302 Thorsen 141 Thynne 168 Tolusch 262 Tomovic 374 Torre 66, 182, 265 von Toth 87 Dr. Treybal 30 Trifunovic 212, 363, 376 Dr. Tröger 7, 108 Trojanescu 26 Tsdiechower 140, 240 Tschigorin 135, 264, 305 b Tschikowani 61
Tschukajew 386 Turalaw 15 Tylor 243 Tyroler 31 Udovcic 12 Uhlmann 372, 384 Ullrich 209, 216, 276 Varadi 355 Vasconcellos 74 Dr. Vidmar 184, 275 Villegas 152 Vlk 270 Voiculescu 282 Vogel 106 Wachtel 335 Wade 63 Wagner 81, 119, 286 Wallis 377 Walter 281 Weber 151 Wechsler 242 Weenink 94 Wegemund 67, 287
WeiCgerber 27 Weifiinger 269 Werle 307 a Werlinski 246 Westerinen 356 Winawer 249 Windfuhr 151 Winiwarter 367 Winter 222, 243, 252 Wischniakow 41 Witkowski 313 Wolpert 390 Wood 341 Worms 53 Yates 4, 157 Zambelly 102 Zehntmayer 136 Zinn 394 Zirngibl 306 a Zost 104 Zuckertort 78 Zuidema 398 Zwetcofi 319
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Bei Kurt Richter in die Schule zu gehen, ist für den vorwärts strebenden Schachjünger ein großes Vergnügen. Was gelernt sein und dem Gedächtnis eingeprägt werden muß, wird auf eine so lebendige Art und mit so vortrefflichen Beispielen dargelegt, daß in keinem Augenblick Überdruß oder Mutlosigkeit gegenüber dem vielfältigen und verwickelten Stoff entstehen kann.
Mein erstes Schachbuch Ein Ratgeber für Anfänger. 6., durchgesehene Aufl. Stellungsbildern. 103 S. 1962. Kart. D M 4,80
Oktav.
Mit zahlr.
Der Schadipraktiker Ein Wegweiser für Lernende. 4., verb. Aufl. Oktav. Mit zahlr. Stellungsbildern. 97 S. 1959. Kart. D M 4,80
Schachmatt Eine lehrreiche Plauderei für Fortgeschrittene über den Mattangriff im Schach. 2. Aufl. Oktav. Mit 37 Teil- und 217 Volldiagr. 96 S. 1958. Kart. D M 5,20
Einfälle — Reinfälle Schach zum Lesen und Lernen. 187 Diagramme mit Fragen und Antworten. Oktav. 87 S. 1960. Kart. D M 5 , —
Schach-Delikatessen Ein Züge-Cocktail aus dem Reich der 64 Felder. Mit 124 Diagr. Oktav. VI, 62 S. 1961. Kart. D M 3,80
Kurzgeschichten um Schachfiguren Ein Bilderbuch des Schachspiels, zugleich ein Unterhaltungsbuch für alle Schachfreunde. Nach neuen Ideen zusammengestellt und bearbeitet. 2. verb. Aufl. Oktav. Mit 661 Diagr. u. nicht ganz so vielen Versen. 308 S. 1955. Kart. D M 12,80
Richtig und falsch Praktische
Endspielkunde.
Von
K . R I C H T E R u n d H . STAUDTE.
Diagr. Oktav. VIII, 77 S. 1962. Kart. D M 5 , —
Mit
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Schacherö ffnungen (Der kleine Bilguer). Theorie und Praxis. Von K. RICHTER und H. TESCHNER. 4., nach dem neuesten Stand der Theorie verb. Aufl. Oktav. Mit mehr als 100 ausgew. Partien. VIII, 238 S. 1964. Kart. D M 10,80
Kurt Richters beste Partien Romantisches Angriffsspiel im Schach. Von A. BRINCKMANN. 2., erw. und verb. Aufl. Oktav. Mit mehr als 100 Patiebeisp., einigen Schachaufgaben und 15 Bildern. VI, 162 S. 1961. Kart. D M 8,90
WALTER
DE
GRUYTER
&
CO
BERLIN
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