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German Pages 434 [440] Year 1995
Klopstock an der Grenze der Epochen
Klopstock an der Grenze der Epochen herausgegeben von Kevin Hilliard und Katrin Kohl mit
Klopstock-Bibliographie 1 9 7 2 - 1 9 9 2 von Helmut Riege
Walter de Gruyter Berlin, New York 1 9 9 5
W G DE
Vorwort Teil I dieses Bandes stellt den Ertrag eines Arbeitsgesprächs vor, das im Juli des Jahres 1993 im Rahmen des Forschungsprogramms der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stattfand. Wir möchten an dieser Stelle der Herzog August Bibliothek für die großzügige Unterstützung und hervorragende Organisation danken und besonders Herrn Professor Dr. Friedrich Niewöhner unsere Erkenntlichkeit ausdrücken. Auch dem Verlag Walter de Gruyter gebührt D a n k für die noble Selbstverständlichkeit, mit der er sich der Publikation der Beiträge angenommen hat. Dem Verlag sowie dem bewundernswürdigen persönlichen Einsatz von Herrn Dr. Helmut Riege ist es zu verdanken, daß dem Band als Teil II eine Ergänzung der 1975 innerhalb der Hamburger Klopstock-Ausgabe erschienenen Klopstock-Bibliographie beigegeben werden konnte. Mit diesem umfassenden Arbeitsinstrument hat sich für die Klopstock-Forschung eine empfindliche Lücke schließen lassen. D u r h a m / O x f o r d , im Mai 1995
Kevin Hilliard und Katrin Kohl
Inhaltsverzeichnis Vorwort
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Verzeichnis der Abkürzungen
IX
Teil I. Klopstock an der Grenze der Epochen Einleitung
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KATRIN K O H L
»Sey mir gegrüßet!« Sprechakte in der Lyrik Klopstocks und seiner deutschen Zeitgenossen
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KLAUS WEIMAR
Das Wandeln des Wortlosen in der Sprache des Gedichts
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INGRID S T R O H S C H N E I D E R - K O H R S
Bilderlogik und Sprachintensität in Klopstocks paraenetischen Elegien der Spätzeit
46
LEIF LUDWIG ALBERTSEN
Poetische Form bei Klopstock
68
H I L D E G A R D BENNING
Ut Pictura Poesis — Ut Musica Poesis. Paradigmenwechsel im poetologischen Denken Klopstocks
80
DIETER MARTIN
Klopstocks Messias und die Verinnerlichung der deutschen Epik im 18. Jahrhundert
97
M E R E D I T H LEE
Eingelener: in Klopstocks Rhythmik: Der Messias und Goethes Fragment >Der ewige Jude
Die heiilige CohorteWildheit< oder >Naivität< darstellte, und dafür war Klopstock zu sehr der Inbegriff des modernen, gefühlvollen, »sentimentalischen< Dichters. Die romantische Rezeption des Epos verlief dann bekanntlich in ganz anderen Bahnen. So mußte um 1800 der Messias unweigerlich zu einem Relikt werden, das man höchstens bestaunen, nicht aber mit innerer Anteilnahme in sich aufnehmen konnte. Darüber könnte man aber leicht vergessen, wie stark die Messiade bei ihrem Erscheinen auf die Zeitgenossen wirkte, welche Provokation sie für die Generation zwischen 1750 und 1770 darstellte. An ihr schieden sich die Geister, was auch Klopstock wußte, als er dann 1781 unter der stolzen Überschrift >An Freund und Feind< einen Schlußstrich unter sein episches Schaffen zog. Das Erhabene des Messias, die ungebrochene Anspannung seines Sprachduktus und nicht zuletzt sein Hexametervers, mit dem er seinen Anspruch auf majestätische Würde jeder Silbe gleichsam auflud, stellten ein ästhetisches Extrem dar, dem das Lehrgebäude der klassizistischen Poetik zwar theoretisch eine Stelle einräumte, das aber in seinem tatsächlichen Erscheinen zu einem Skandalon wurde, auf das die einen mit entrüstetem Hohn, die anderen mit bekenntnishafter Begeisterung antworteten. In der epischen Dichtung des 18. Jahrhunderts leitete Klopstocks Werk im Sinne einer Verinnerlichung und Vergeistigung eine Wandlung ein, die zunächst der panegyrischen >Heldendichtung< des vorangegangenen Zeitalters ein Ende bereitete und eine neue Empfindsamkeit als Norm einsetzte; diese forderte dann ihrerseits die einen zur Nachahmung, die anderen aber zum Widerstand, zu einer bewußt unzeitgemäßen, pro-
3
Zum »Übergang von der intensiven zur extensiven Lektüre« siehe Helmuth Kiesel und Paul Münch, Gesellschaft und Literatur im 18. Jahrhundert. Voraussetzungen und Entstehung des literarischen Markts in Deutschland, München 1977 (Beck'sche Elementarbücher), 170—171. Was intensive Lektüre bedeutete und welche Rolle ein poetisches Werk wie der Messias dabei spielen konnte, zeigt eine englische Schrift des Jahres 1766, Thoughts Upon Some Late Poems, particularly the Death of Abel and the Messiah: »Whoever is acquainted with these pieces early in life and acquaints herself [!] with them thoroughly, and reads them over at least once a year; and is never tired of them, but still resumes them, and still reads them again, till she is perfect mistress of each of these pieces, and has a full comprehension of them so that she can readily call to mind, or lead into discourse any material circumstance in them — such a young person will be timely instructed in true piety and virtue; will scarce ever be at a loss for any point of conduct, great or small; will have a competent store of real knowledge; and will find herself gradually enabled to write and to discourse, to live and die as a Christian.« Zitiert in: John Mander, Our German Cousins. Anglo-German Relations in the 19th and 20th Centuries, London 1974, 26.
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grammatischen Plastizität heraus. In diesen Jahrzehnten, in denen der Messias im Mittelpunkt der kritischen Aufmerksamkeit stand, machte er somit gerade den Größten intensiv zu schaffen, bevor sie die Probleme, die er aufwarf, theoretisch oder praktisch bewältigen konnten. Es war dies, bei einem Herder oder Goethe etwa, keine Frage mehr einer bloß globalen Zustimmung oder Ablehnung. Sie führten vielmehr einen fein verästelten, nuancenreichen, intimen Dialog mit dem erhabenen Gegenstand, den Klopstock vor ihnen aufgestellt hatte, indem sie hier kritisch einhakten, dort nachspürten, wie man einen Ansatz produktiv fortsetzen konnte, und hier und da auch die Lust an derber Profanation auskosteten. So oder so aber wurde damit das Profil der eigenen dichterischen Reflexion entscheidend von dem Beispiel des Klopstockschen Epos bestimmt. Nicht weniger tiefgreifend war die Wirkung der Oden, als sie 1771 gleich in mehreren Ausgaben erschienen. Hatte man sie vorher in Abschriften von Hand zu Hand innerhalb eines Zirkels von Auserwählten weitergegeben, konnte nun eine breite literarische Öffentlichkeit entdekken, wie Klopstock Andacht, Freundschaft, Liebe, Tugend, aber auch Sprache und Dichtkunst sowie den Eislauf in erhabene Anlässe dichterischer Rede verwandelte. Umgekehrt gelang es ihm, dieser Rede als dem Sprachkörper der Begeisterung, die er in jeden neuen Gegenstand hineintrug, neue Ausdrucksmöglichkeiten abzuverlangen, gelegentlich wohl auch abzutrotzen, mit einer gewissen Willkür, die sich zum Manierierten steigern konnte. Auch in seinen extremeren Versuchen stand er aber von nun an als ein nicht mehr wegzudenkendes Leitbild für die höhere Lyrik deutscher Sprache da. Prosodisch brachen die Oden und Hymnen dem deutschen Gedicht eine neue Bahn. Traditionellen Kunstmitteln lyrischen Sprechens, der Apostrophe etwa, gewann Klopstock neue Wirkungen ab: So entwickelte er die dichterische Stimme zu einem ungemein differenzierten und spannungsvollen Ausdrucksinstrument, das spätere Dichter immer wieder aufgriffen, bis hin zu Rilke und Bobrowski. Andererseits wußte er auch zu vereinfachen, w o es dienlich war, und den überlieferten Figurenschmuck aufzuopfern, damit die der natürlichen Rede innewohnenden Mittel des Gefühlsausdrucks, von der schlichten Aussage und der einfachen Wortwiederholung bis hin zu Formen des Verschweigens und Aussparens, in kunstvoller Abstimmung aufeinander zur Geltung kommen konnten. Bis zuletzt weitete er die Ausdrucksskala seiner Dichtung aus, suchte in den politischen Oden und Elegien der Spätzeit etwa nach neuen Steigerungen, um dem Jahrhundertereignis der französischen Revolution mit ihren Aufschwüngen und Schrecken lyrisch beizukommen. In einem fünfzigjährigen Schaffen stellte Klopstock damit ein Muster des hohen lyrischen Stils auf, an dem in der jüngeren Generation vom Göttin-
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ger Hainbund und Goethe an bis hin zu Novalis nahezu jeder, der als Dichter etwas auf sich hielt, sich versuchen mußte; vor allem Hölderlin wußte das von Klopstock Erlernte, von den antiken Versmaßen bis zur sogenannten »harten Fügung« des Satzes, mit glücklicher Hand für das eigene Dichten fruchtbar zu machen. Aber auch im 20. Jahrhundert fehlt es nicht an Beispielen einer schöpferischen Auseinandersetzung mit dem Vorbild, das Klopstock in seiner Lyrik gab. 4 So viel Anfang war nie wie bei den ersten Gesängen des Messias oder den frühen Oden: Dieses Eindrucks kann sich wohl kaum ein Leser erwehren, der das Frühere und Gleichzeitige kennt. Das kommt nun einerseits der Tendenz der Literaturgeschichte entgegen, durch Zäsuren den Ablauf der Zeit zu gliedern und die verschiedenen Abschnitte unter Epochenrubriken zu bringen; lange behaftete man in der Germanistik jeden somit gesetzten Anfang gerne auch mit etwas Numinosem, wofür sich Klopstock als religiöser Dichter ja geradezu anbot. Andererseits liegt in der Bestimmtheit der Zäsur auch ein Problem für eine Wissenschaft, die es sich angewöhnt hat, nach kausalen Zusammenhängen zu fragen und jedes scheinbar Einmalige wieder in die tausenderlei Umstände seiner Entstehung aufzulösen und damit auch (ob nun gewollt oder nicht) zu entmystifizieren. Die Klopstockforschung macht hier keine Ausnahme. Beim Zustandekommen des Messias, der geistlichen Oden, der religiösen Dramen sind Inhalte und Formen christlicher Pietät gewiß als entscheidende Voraussetzung anzusehen. 5 In jüngerer Zeit haben auch die theoretischen Aufsätze Klopstocks wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. 6 In ihrer Begrifflichkeit läßt sich ein starker Einschlag aus der Rhetorik erkennen; einmal auf diese Fährte geraten, entdeckt man auch im dichterischen Werk manches Wesentliche, das daraus entspringt, allem voran die Techniken der Affektlenkung, des movere. Die theoretischen Aufsätze legen aber als begleitender Kommentar zu den Werken neben dem rhetorisch 4
Die Wirkungsgeschichte wurde in der letzten dem Werk Klopstocks gewidmeten wissenschaftlichen Konferenz, die im Juli 1974 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stattfand, in mehreren Beitragen behandelt. Die Referate sind versammelt in: HansGeorg Werner (Hrsg.), Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung, Berlin 1978.
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Grundsätzliches hierzu ist aus der Studie Gerhard Kaisers, Klopstock. Religion und Dichtung, Gütersloh 1963, 2. Auflage, Kronberg/Ts. 1975 (Monographien Literaturwissenschaft), zu ersehen. Speziell zum Messias sei auch die Arbeit Jörn Drägers erwähnt, Typologie und Emblematik in Klopstocks Messias, Diss. Göttingen 1971; und zu den Hymnen (bzw. geistlichen Oden) Katrin M. Kohl, Rhetoric, the Bible, and the Origins of Free Verse, Berlin/New York 1990 (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker N. F. 92).
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Siehe zuletzt Friedrich Gottlieb Klopstock, Gedanken über die Natur der Poesie. Dichtungstheoretische Schriften, hrsg. von Winfried Menninghaus, Frankfurt a.M. 1989 (insel
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Programmatischen auch die Erfahrungen vor, die der Dichter in der Werkstatt mit Sprache, Vers, Rhythmus gemacht hat. Hier, gleichsam in den Zwischenräumen der klassischen Rhetorik, finden sich auch Ansätze zu neuen Einsichten in das Verhältnis von Wort und Sache, von Laut und Bild — Ansätze, die sich zwar nicht zur Geschlossenheit einer konsequenten Theorie runden, wie wir sie bei Lessing oder Herder finden, die aber gerade in ihrem fragmentarischen Charakter punktuell das Grandiose des dichterischen Werks aufleuchten lassen. Vielversprechend scheinen in dieser Hinsicht auch Untersuchungen zu einzelnen Motiven und Bildkomplexen, bei denen man vielleicht deutlicher als im Gesamtüberblick die Verwandlung des Überlieferten erkennen kann. Fragt man nach dem Fazit der Klopstockforschung insgesamt, fällt sofort die merkwürdige Einmütigkeit, ja Hartnäckigkeit auf, mit der gewisse Formulierungen wiederkehren. Man hat sich in der Germanistik sehr früh darauf geeinigt, daß dem Neuen, das uns bei ihm begegnet, das Alte mehr oder weniger exakt die Waage halte. Gervinus hat das Bild dafür gefunden, wonach Klopstock zugleich Schlußstein der einen, Grundstein der anderen Epoche sei. 7 Oder man zieht sich mit der Hilfskonstruktion einer ganzen »Ubergangszeit« aus der Affäre, als deren »bedeutendster Vertreter« dann eben Klopstock erscheint. 8 In jüngerer Zeit wird apodiktisch erklärt: »Klopstock gehört zwei Zeitaltern a n . « 9 Im gleichen Atemzug wird verkündet, daß zwar mit Klopstock »eine neue Epoche in der Geschichte der deutschen Dichtung« beginne, er selber aber »einen Übergang« darstelle. 1 0 Noch im modernsten Gewand der Systemtheorie erkennt man das bewährte Argumentationsmuster, und schließlich blickt auch hier der Dichter hervor, auf den Klopstocks Vorläuferschaft immer wieder hinauslaufen muß: »In der Poetik Klopstocks [ . . . ] findet sich die Loslösung [ . . . ] des Genies von seinem alten Orientierungspol der Religion schon vorgezeichnet. [ . . . ] Das Genie, das seinen Glauben an die Götter verliert, wird Goethes Prometheus sein.« 1 1
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taschenbuch 1038), und darin das Nachwort des Herausgebers: Klopstocks Poetik der schnellen >BewegungÜbergangszeitÜbergangsgestaltVon dem Range der schönen Künste und der schönen Wissenschaften«, Werke XVI, 1 0 5 - 1 2 4 , hier: 1 1 3 - 1 1 4 ) .
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Die Übergänge zwischen Realität und Fiktion sowie Wort und Schrift sind bei Klopstock fließend, wie aus einem Brief an Bodmer hervorgeht: »Die Radickinn, von der ich diese Zeilen in einer Ode gesagt habe: >[...] Ach warum starbst du, göttliche Radickinn?« «< (21. 9. 1748, in: Briefe 1738-1750, 1 6 - 1 7 ) . Klopstock präsentiert sich als durch sein Gedicht sprechend«; allerdings gehört das auktoriale >Sprechen< der Vergangenheit an, während der Sprechakt im Gedicht Gegenwart konstituiert. Empirisches und fiktionales »Ich« sowie empirische und fiktionale »Radickinn« sind identisch. Problematisch erscheint hinsichtlich einer rhetorisch gegründeten Dichtungsauffassung die grundsätzliche Abgrenzung der fiktionalen Rede als: »diejenige Rede, die nach dem erklärten Willen des Autors weder Sprechakte des Autors enthält noch insgesamt als ein Sprechakt aufzufassen ist« (Wiklef Hoops, Fiktionalität als pragmatische Kategorie, in: Poetica 11 (1979), 281—317, hier: 296). Hoops verweist nur in einer Anmerkung einschränkend
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jedoch in der Rolle des dionysischen Priesters und macht den befreundeten Dichter Ebert durch das dionysische Attribut »Göttlich mit Reben umlaubt« (V. 24) unsterblich. Die Fiktionalisierung ist keineswegs nur schmückend, sondern trägt die Vorstellung von der Weihe des Dichters und der göttlichen Inspiration seiner Rede. 1 0 Der Sprechakt des Grüßens weist so über irdische Konvention hinaus. Der Titel der Ode ruft Assoziationen mit der Gattung des Gelegenheitsgedichts hervor, aber die Gestaltung der Kommunikationssituation befreit das Preisen der Freunde von irdischen Anlässen und Gegebenheiten und erhebt es in unendliche Gefilde. Auch die Einbettung dieses Sprechakts in weitere Sprechakte trägt zu seiner Sublimierung bei. 11 Insofern als das Ich Freunde Klopstocks adressiert, deckt es sich potentiell mit dem empirischen Autor, aber als sprechendes bzw. >singendes< Ich innerhalb der Welt des Gedichts ist es Fiktion. Es adressiert nur implizit einen Zuhörer bzw. eine Zuhörerschaft — die fiktionale Entsprechung zum Leser —, so zum Beispiel in der ersten Strophe, die keinen expliziten Adressaten hat. Vorwiegend wendet sich das Ich in einer Reihe von Apostrophen an die Freunde sowie an Abstrakta. Diese aus der Klassik überlieferte Gedankenfigur betrifft die Kommunikationssituation als solche: In der Apostrophe unterbricht der Sprecher die Kommunikation mit dem Hörer, während er einen abwesenden« Adressaten anspricht und ihn durch die Voraussetzung seiner Anwesenheit verlebendigt. 1 2 Im Exordium spricht das Ich zum personifizierten
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auf die mit »Widmungs- und Preisgedichten« verbundenen »eindeutigen pragmatischen Erwartungen« (ebd.). Fiktionalisierung ist bei Klopstock im Rahmen der rhetorischen evidentia bzw. >Darstellung< zu verstehen, besonders mit Bezug auf Longin; siehe Kevin Hilliard, Philosophy, Letters, and the Fine Arts in Klopstock's Thought, London 1987 (Bithell Series of Dissertations 12), 1 1 8 - 1 2 4 , 1 5 2 - 1 7 9 . Wie Gerhard Kaiser betont, verwandelt Klopstock die »literarisch tradierte Metapher« von der Weihe des Dichters in »lebenbestimmende Wirklichkeit« (Klopstock. Religion und Dichtung, 2. Auflage, Kronberg/Ts. 1975 (Monographien Literaturwissenschaft), 136).
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Während Sprachmaterial und Sprachfunktion im fiktionalen Kontext nicht grundsätzlich von der Alltagssprache unterschieden sind, weicht die fiktionale Kommunikationssituation von der alltagssprachlichen ab (siehe Schmachtenberg (wie Anm. 7), 6—13). Es läßt sich hier grundsätzlich unterscheiden zwischen textinterner Kommunikation (SprecherHörer) und textexterner Kommunikation (empirischer Autor - empirischer Leser), wobei nur Sprecher und H ö r e r durch einen gemeinsamen zeitlichen und räumlichen Kontext verbunden sind.
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Zur Bedeutung >apostrophischerdirektiven< Sprechakt eingebettet: 13 Den seegne, Lied, ihn seegne mit festlichen Entgegen gehnden hohen Begrüßungen! Der dort an dieses Tempels Schwellen Göttlich mit Reben umlaubt, hereintrit. (V. 21—24)
Die Begrüßung wird so weit mehr als nur ein Zeichen höflicher Zurkenntnisnahme des Adressaten. Die komplexe Verschachtelung von Sprechakten erhöht das Pathos, indem das vom Autor erdichtete Ich in seiner Rolle als »feiernder« Priester Sprachrohr ist für das unsterbliche Lied, das als priesterliche Handlung dem Sprechakt der Begrüßung segnende Kraft verleiht. Klopstock intensiviert hier die Konstitutionsmerkmale der poetischen Gattung zum Zwecke des movere. Die auffällige Fiktionalisierung der Personen und des Ortes erhebt die Welt des Gedichts über die empirische Welt. Die poetische Äußerungsform unterscheidet die Worte des Dichters von der Alltagssprache, und die Schrift verleiht dem heiligen Pathos der direkten Rede dauernde, im Sprechen zu realisierende Wirkung. Das Ich hat nicht die Aufgabe, eine zeitliche Abfolge von vergangenen Begebenheiten zu erzählen, sondern es schafft gegenwärtiges Geschehen: Die Handlung des Sprechens macht die Feier der Freundschaft zu einem immer wieder neu zu verwirklichenden Ereignis. Das feiernde Sprechen wird in >Auf meine Freunde< durch den häufigen Wechsel der Adressaten, des Tempus und der Sprechakte sowie durch die vergegenwärtigenden Apostrophen in den Vordergrund gerückt. Zudem sind die Freunde selbst Dichter: Es sind vornehmlich die Verfasser der Bremer Beiträge, mit denen Klopstock von Ostern 1746 bis Ostern 1748 in Leipzig verkehrte. 14 Das Ich spricht zu den Freunden, die zu dem Zeit13
Ich beziehe mich auf John Searles — noch immer als Standard geltende — Klassifikation von Sprechakten mit den Klassen Repräsentiva, Direktiva, Kommissiva, Expressiva, Deklarationen (A classification of illocutionary acts, in: Language in Society 5 (1976), 1 — 23). Ihre Brauchbarkeit ist allerdings umstritten; siehe dazu Thomas T. Ballmer, Probleme der Klassifikation von Sprechakten, in: Günther Grewendorf (Hrsg.), Sprechakttheorie und Semantik, Frankfurt a.M. 1979 (suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 276), 247— 274, sowie Dieter Wunderlich, Was ist das für ein Sprechakt?, ebd., 275—324. Für einen Gedichtvergleich bietet sie allenfalls ein grobes Hilfsmittel.
14
Siehe dazu Franz Muncker, Drei Oden aus Klopstocks Jugendzeit, in: Archiv für turgeschichte 11 (1882), 2 4 6 - 2 7 6 , hier: 2 6 8 - 2 7 0 .
Litera-
• Sey mir g e g r ü ß e t ! ·
II
punkt in Leipzig weilten — zu Ebert, Cramer, Giseke, Rabener, Geliert, Olde und Kuhnert —, aber auch zur verstorbenen »Radickinn« (Johanna Elisabeth Radi(c)k(e)), zum abwesenden Gärtner, zu den künftigen Freunden, der künftigen Freundin »Fanny« und den noch ungeborenen Enkeln. Darüber hinaus richtet es das Wort an sein eigenes »poetisches Auge«, an den mythischen Orpheus und die Göttin Urania sowie an die Abstrakta »Geschmack«, »Zeit«, »Stunden«, »Natur« und an das »Lied« selbst. In Zitaten kommen auch die Stimmen anderer Dichter auf vielfältige Weise zur Sprache, besonders die der unsterblichen Klassiker. So zitiert der Dichter immer wieder frei nach Horaz sowie stellenweise auch nach Ovid, Pindar und Vergil, und er läßt Vergil in einem durch Anführungsstriche hervorgehobenen fiktionalen >Zitat< sprechen (V. 34 — 36), das auf die Aeneis, auf eine horazische Ode sowie auf eine Stelle bei Pope anspielt; 15 der Dichter Hagedorn (V. 246 — 276) wird mittels der Stimme Eberts (der Hagedorn persönlich kannte) durch bacchantische Anrufungen in die Gegenwart des Gedichts hereingeholt. 16 Der Vielfalt der Adressaten entspricht die Vielfalt der Sprechakte, mit denen sich das Ich äußert. Dies läßt sich wiederum an den Anfangsstrophen der Ode verfolgen: Auf meine Freunde. Wie Hebe, kühn und jugendlich ungestüm, Wie mit dem goldnen Köcher L a t o n e n s Sohn, Unsterblich, sing ich meine Freunde Feyrend in mächtigen D i t h y r a m b e n . Wilst du zu Strophen werden, ο Lied? o d e r
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Ununterwürfig, Pindars Gesängen gleich, Gleich Z e u s erhabnem t r u n c k n e m Sohne, Frey aus der schaffenden Sei enttaumeln? Die Waßer Hebrus wälzten sich adlerschnell Mit Orpheus Leyer, welche die H a y n e z w a n g
io
D a ß sie ihr folgten, die die Felsen Taumeln, und H i m m e l a b wandeln lehrte;
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Stellenangaben finden sich beispielsweise in: Friedrich Gottlieb Klopstock, Ausgewählte Werke, hrsg. von Karl August Schleiden, 4. Auflage, II, München 1981, 1218 — 1222.
16
Zu dieser Stelle bemerkt C. F. R. Vetterlein in seinem >WingolfZitat< (V. 34—36) läßt die Stimme des Vergil im Futur sprechen, um die Unsterblichkeit der Dichtung zu feiern. Die Rückwendung zu Ebert mit weiteren Fragen und einem repräsentativen Satz im Präsens leitet dann schließlich über zur angekündigten segnenden Begrüßung des Freundes. Die überaus komplexe und nuancenreiche Interaktion zwischen wechselnden Adressaten, Sprechakten und Zeiten hält das Ich in dauernder Bewegung, während es den Sprechakt des Feierns vollzieht. Indem es sich immer wieder auf neue Adressaten einstellt und eine neue Haltung zum Gesagten einnimmt, profiliert sich das sprechende Ich als Zentrum des Gedichts.
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Katrin Kohl
Im allgemeinen stellt Klopstock in seinen Gedichten sowohl Sprecher als auch Adressaten dar, wobei sich der Sprecher normalerweise nicht direkt an den Hörer (die fiktionale Entsprechung zum Leser) wendet. Die in >Auf meine Freunde< beobachtete Vielfalt der Adressaten innerhalb einer Ode mit dem Wechsel zwischen Abstrakta, realen Personen und Aspekten des sprechenden Ich ist besonders für Klopstocks frühere Oden kennzeichnend. In >Die künftige Geliebte< 1 8 wird vorwiegend die künftige Geliebte mit beschwörendem »du«, aber auch mit Namen (»Laura«, »Singer«, »Fanny«, »Cidli«) angesprochen, und darüber hinaus apostrophiert der Dichter sein eigenes Herz und seine Tränen, die Natur, die Mutter der künftigen Geliebten, den Himmel und die Winde. In >Der Zürchersee< 1 9 redet er Mutter Natur und den Lenz, die Göttin Freude sowie die Liebe und die fernen Freunde an. In der Hymne >Dem Allgegenwärtigen* 2 0 richtet das Ich seine Worte nicht nur an Christus und G o t t Vater, sondern auch an seine eigene »Betrachtung«, an seinen Leib und seine Seele, an die Erde, die Himmelskörper, das Universum sowie an die Vollendeten am Jüngsten Tage. In den späten Oden findet man Ähnliches (ζ. B. >Winterfreuden< und >Losreissung< 21 ), meist jedoch haben die Oden einen Hauptadressaten bzw. eine Gruppe von Adressaten: So ist der Adressat in >Der Schooßhund* durchgehend der Hund, in >Die Jüngste* ist es die Kupferstecherkunst, in >Das Wiedersehn< Meta, in >An die Dichter meiner Zeit< die D i c h t e r ; 2 2 in >Der Segen< 23 wird die G r o ß m u t t e r Julia anfangs direkt angesprochen, aber der Verlust ihrer Geisteskraft dann durch den Wechsel in die dritte Person veranschaulicht. Ein paar Oden wenden sich an eine Gruppe von Adressaten, die potentiell mit den Lesern identisch sind: so >Die Nachkommen der Angelsachsen* an die Deutschen und >An die rheinischen Republikaner* zuerst an die »Völker Hesperiens« und dann
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Oden I, 31—35. Die Rolle des Ich in dieser Elegie behandelt Kaspar H.Spinner, Zur Struktur des lyrischen Ich, Frankfurt a.M. 1975 (Studienreihe Humanitas: Studien zur Germanistik), 28—44. Spinner setzt sich hier allgemein mit der Ich-Problematik bei Klopstock im Vergleich zu späteren Dichtern auseinander. Vgl. auch Marianne Wünsch, Der Strukturwandel in der Lyrik Goethes, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1975 (Studien zur Poetik und Geschichte der Literatur 37), bes. 7 1 - 7 4 .
"
Oden I, 8 3 - 8 5 . Oden I, 1 2 2 - 1 2 8 . Siehe zum Ich in dieser Hymne Katrin M. Kohl, Rhetoric, the Bible, and the Origins of Free Verse. The Early >Hymns< of Friedrich Gottlieb Klopstock, Berlin/New York 1990 (Quellen und Forschungen zur Kulturgeschichte der germanischen Völker N. F. 92), 1 0 7 - 1 1 3 .
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Oden II, 1 3 7 - 1 3 8 , 1 5 8 - 1 6 0 . Oden II, 96, 134, 1 3 6 - 1 3 7 , 1 4 6 - 1 4 8 . " Oden II, 1 4 8 - 1 4 9 . 21
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»Sey mir g e g r ü ß e t ! «
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an die Deutschen; 2 4 die Ode >Die unbekannten Seelen< 25 redet zu all jenen, die Gestirne für seelenlos halten. Im gesamten Werk gibt es dann immer wieder Passagen, die nicht an ein bestimmtes Gegenüber gerichtet sind, und ein paar Gedichte enthalten keinerlei Adressaten, so daß sich der Leser als Angesprochener verstehen kann: Dies ist in der frühen O d e »Verhängnisse« sowie in >Das Rosenband« der Fall, 2 6 und auch Klopstocks letzte Ode >Die höheren Stufen« 2 7 nennt außer einmal des Dichters »Erfindung« kein Gegenüber; dabei ist allerdings bezeichnend, daß sowohl >Das Rosenband« als auch >Die höheren Stufen« eine für Klopstock ungewöhnliche narrative Darstellungsform im Imperfekt aufweisen. Charakteristisch ist für Klopstocks Oden das apostrophische Sprechen in der Gegenwart, das den Leser an den Gefühlsbewegungen des Ich teilhaben läßt, statt ihn an eine feste Adressatenrolle zu binden. Die direkte, gegenwärtige Anrede an die Adressaten bezieht ihre Wirkung aus der spezifischen Kommunikationssituation im G e d i c h t . 2 8 Während eine (textinterne) Kommunikation zwischen Sprecher und Hörer relativ einfach verläuft, da sie mit der (textexternen) Kommunikation zwischen Autor und Leser kongruent ist, verlangt die Anrede des Sprechers an andere Adressaten einen Akt der Imagination. Denn indem die Anrede die Gegenwart des Adressaten voraussetzt (Sprecher und Angesprochener befinden sich zur gleichen Zeit im gleichen Raum), fordert sie vom Leser die künstliche Erschaffung des »abwesenden« Adressaten. Das apostrophische Sprechen aktiviert so die Vorstellungskraft des Lesers. Wie oben erläutert, apostrophiert das Klopstocksche Ich Teile seiner selbst, wie ζ. B. seine Seele, seine Betrachtung oder sein poetisches Auge; es kann real existierende Personen wie die Freunde Ebert oder Cramer als Adressaten evozieren, es kann nicht-existierende Personen als reale imaginieren — so die künftigen Freunde —, und es kann sich durch die Anrede an das ganze Universum oder an G o t t in übermenschliche Sphären jenseits der Begrenzungen von Zeit und R a u m erheben. Klopstocks Gedicht wirkt nicht als natürliche Rede, sondern entfaltet gerade in spannkräftigem Widerspruch zur natürlichen Kommunikation seine Wirkung. Wie kein anderer deutscher Dichter seiner Zeit macht er
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Oden II, 1 5 6 - 1 5 7 , 1 3 8 - 1 4 0 . Oden II, 1 5 0 - 1 5 1 . Oden I, 6 - 7 , 120. Oden II, 1 6 5 - 1 6 6 . Dabei hat die Anrede auch im Alltagsdiskurs einen besonderen linguistischen Status: »Ihr propositionaler Gehalt ist der Angesprochene, also eine Person; der »propositionale Akt« der Anrede ist nichts als ein Referenzakt« (Wunderlich (wie Anm. 13), 281).
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Katrin Kohl
das begeisterte Sprechen zum Geschehen des Gedichts, indem er das Ich durch die nuancenreiche Gestaltung vorwiegend expressiver Sprechakte sowie durch die Anrede an eine Vielfalt von Adressaten ins Zentrum rückt. Klopstock bedient sich dabei durchaus der Mittel, die für die zeitgenössische Lyrik kennzeichnend sind, stellt sie jedoch mit einzigartiger Konsequenz in den Dienst des movere. Bekanntlich sucht Klopstock so die durch klassische Vorbilder und zeitgenössische Kritik geforderten Merkmale der Ode zu verwirklichen. Gottsched betont in seinem Versuch einer critischen Dichtkunst, daß in Oden »eine größere Lebhaftigkeit und Munterkeit, als in anderen Gedichten, herrschet [...] kurz, alles schmeckt nach einer Begeisterung der Musen«. 2 9 Er lehnt narrative Behandlung von Zeit und Ort für die Ode ab und verweist auf Boileaus Forderung nach einem »beau desordre« sowie auf das Topos der höheren Inspiration: N u r ist noch zu merken, daß m a n in O d e n keine g a r zu g e n a u e O r d n u n g der Zeiten und O e r t e r beobachten müsse. Dieses sieht einer G e s c h i c h t e zu ähnlich, und m a c h t eine O d e zu m a t t . Auch hüte m a n sich darinnen v o r g a r zu trocknen Vernunftschlüssen, die einem Weltweisen besser anstehen, als einem Dichter; der gleichsam Orakelsprüche vorbringt, die er nicht beweisen darf, weil sie aus einer höhern Eingebung k o m m e n . 3 0
Wie wenig diese Forderungen jedoch der typischen zeitgenössischen Praxis entsprachen, geht aus Gottscheds eigenen Oden hervor, die von einer auffallend kontrollierten, regelmäßigen Handhabung der Sprache gekennzeichnet sind. Der Wechsel zwischen Sprechakten vollzieht sich zumeist geregelt am Anfang oder in der Mitte einer Strophe, und die Wirkung der Begeisterung wird zudem abgedämpft durch den Reim, das regelmäßig alternierende Metrum und den Zusammenfall von syntaktischen und metrischen Einheiten. Als Beispiel mögen hier die Eingangsstrophen eines Gelegenheitsgedichts dienen, >Auf den Geburtstag eines Mannes, im Namen seiner Ehegattinn. 1731 den 21 Dec.spontane< göttliche Inspiration, sondern — dem Titel zufolge — der weltliche Auftrag, der sowohl die T h e m a t i k als auch die Ausdrucksform bestimmt. Auch wo biographische Einzelheiten an spezifische Personen gebunden sind, erscheinen die Gefühle betont konventionell. Zweck des Gedichts ist die Feier des Geburtstags, die vorwiegend im Präsens vollzogen wird und dann im Wunsch für die Zukunft gipfelt. Die Sprechakte innerhalb des Gedichts sind jedoch vorwiegend repräsentativ und direktiv. Auch wo ein expressiver Aspekt hervortritt, wird er durch den Kontext abgeschwächt: So dient die rhetorische Frage in der zweiten Strophe der expressiven Verstärkung der Gefühlsdarstellung, aber der repräsentative Sprechakt in der ersten Zeile der Strophe lenkt das Hauptaugenmerk auf die Gelegenheit,
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Johann Christoph Gottsched, Ausgewählte Werke, hrsg. von Joachim Birke, I: und Gedichtübertragungen, Berlin 1968, 62—63.
Gedichte
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Katrin
Kohl
die die Gefühle veranlaßt. Die Anrede an den Gatten wird nur einnal durch eine Apostrophe an das »nasse Auge« (V. 63 — 64) unterbrochen. Gottsched verknüpft so einerseits die kunstvolle Fiktion mit dem wirklichen Anlaß und bedient sich andererseits kaum der diversen Mittel, die die Klassiker zur Hervorbringung der Illusion gegenwärtiger Wirklichkeit bereitstellten und die Klopstock unter dem Begriff der »Darstellung« erforschte und einsetzte, um das Herz des Lesers zu rühren. 32 Brockes verfolgt in seiner Gedichtsammlung Irdisches Vergnügen in Gott das Ziel der Lobpreisung vorwiegend durch Belehrung: U m nur G o t t e s Werk zu preisen, Und nicht, meinen Witz zu weisen, Schreib* ich, und es hat mein Kiel G o t t e s R u h m , nicht sich, zum Z i e l . 3 3
Das Lob wird durch die vernunftmäßige Erläuterung des reichhaltigen Anschauungsmaterials in der Natur vollzogen, und die Sprechakte sind demnach vorwiegend repräsentativ. So besteht beispielsweise das Gedicht »Die LuftVon der DarstellungBewegungErlebnislyrikDer Schatten«, 3 5 wo der einleitende expressive Sprechakt »Geliebter Mensch, du daurest mich!« auf eine abschließende Aufforderung an den Menschen vorausweist. O f t auch mündet der repräsentative Hauptteil in eine Anrede an den Menschen, so in >Mops«, wo die Erzählung einer Episode mit des Dichters Hund in folgender Moral gipfelt: Wollt ihr denn, vernünftge Menschen, Gottes Wercke, die so schön, Anders nicht, als wie die Hunde, riechen, hören, schmecken, sehn? 3 6
Auch wo der Adressat nicht mit dem Leser übereinstimmt, ist die Kommunikationssituation meist konstant, und klar auf den Leser ausgerichtet, wie in dem Gedicht >Ein alter umgeweheter Kirsch-BaumDie Luft< bedeutsam, denn dieser bezeichnet die tatsächliche Übermittlungsform des Gedichts, ohne daß die Fiktion eines Sprechers bzw. Hörers bemüht würde. Die Kommunikationssituation unterscheidet sich nicht grundlegend von der eines wissenschaftlichen Textes, und Brokkes bindet so den Leser an die empirische Wirklichkeit. Nur in den >Sing-Gedichten< ist die Darstellung von Sprechern und H ö rern gattungsbedingt durch den Wechsel von Exemplum zu Rezitativ zu Arie sowie durch die Verwendung von Allegorien abwechslungsreicher gestaltet, und die Sprechakte sind in den Arien eher expressiv. Aber selbst hier sind häufig die expressiven Sprechakte in einen repräsentativen Sprechakt des Rezitativs eingebettet, so im folgenden Beispiel aus dem >Sing-Gedicht< >Die uns zur Andacht reitzende Vergnügung des Gehörs im Frühlinge«: Aufmunterung. [··•]
Es gurgeln ihre kleine Kehlen, Des Schöpfers Wunder zu erzehlen. E b d . , II, 9 9 - 1 0 3 . J« E b d . , IV, 2. Auflage 1 7 3 5 , 8 1 . 37
E b d . , II, 9 5 - 9 6 .
18
E b d . , II, 8 1 .
2.0
Katrin
Kohl
ARIA Geflügelte Bürger beblätterter Zweige, Befiederte Sänger, ihr preiset, ihr rühmt, Da alles belaubet, da alles beblühmt, Die Güte des Schöpfers, und ich schweige? Nein: Dieß, durch die Geschöpfe, gerührte Gemühte Lobsinget des Schöpfers allmächtiger Güte, Und wünschet, Ihm ewiglich danckbar zu seyn. 3 9
Die rhetorische Frage »und ich schweige?« ist vergleichbar mit einer Passage in Klopstocks >FrühlingsfeierFrühlingsfeier< klar zutage, denn hier läßt sich das >fiktionale< sprechende Ich im Gedicht vom
39 40
Ebd., I, 6. Auflage 1737, 2 1 - 2 6 , hier: 22. Oden I, 136; zitiert nach der Erstausgabe der Hymne in Der nordische Aufseher, II, Stück 94, Kopenhagen/Leipzig 1759, 3 0 9 - 3 1 6 ; Neudruck bei Kohl (wie Anm. 20), 2 6 6 - 2 6 9 , hier: 268.
• Sey mir g e g r ü ß e t ! «
2.1
>empirischen< schreibenden Ich in der Einleitung unterscheiden: 41 Das Ich in der Einleitung erläutert seinen »Lesern« in repräsentativen Sprechakten den erbaulichen Zweck der »ernsthafteren Vergnügungen des Landlebens«; das Ich im Gedicht dagegen stellt das durch die Anschauung der Natur begeisterte Sprechen dar, das die Seele des Lesers auf den »Stufen« der Naturerscheinungen »zu dem allgütigen Vater der Schöpfung emporsteigen« lassen soll. Das Ich in den Gedichten von Brockes hat wie das auktoriale Ich in der Einleitung zur >Frühlingsfeier< durchgehend die Kontrolle über seine Gefühle und über seine Rede, während das Ich im Klopstockschen Gedicht von seinen Emotionen überwältigt wird: Ich b i n h e r a u s g e g a n g e n , Anzubeten; U n d ich w e i n e ? 4 2
Bei Brockes bleibt das Sprechen an ein reflektierendes irdisches Ich gebunden, dessen vorwiegend repräsentative Sprechakte den Leser in einer beschaulichen Lesehaltung belassen. Bei Klopstock entströmt die dichterische Rede einem göttlich inspirierten Ich, dessen Stimme sich mit extrem expressiven Sprechakten ins Überirdische erhebt und den Leser zum Mitvollziehen herausfordert. Während im Irdischen Vergnügen in Gott die Kommunikationssituationen und Sprechakte so angelegt sind, daß der Leser sich durch die belehrenden Erläuterungen direkt angesprochen fühlt, spricht in Gleims Versuch in Scherzhaften Liedern ein epikureisches Ich, dessen Rede spielerisch den Genüssen von Wein und Liebe huldigt und sich an eine Vielzahl von Adressaten wendet, ohne den Leser bzw. Hörer miteinzubeziehen. 43 Zuweilen befindet sich das Ich in einer klar definierten Szene, beispielsweise beim Tanz (>An die AltenDie Tänzerin< 44 ), beim Küssen (>Die SchuleZefirAn den TodAn die AltenAn H e r r n Professor A . G . B a u m g a r t e n in Frankfurth< und >An die Stadt PragZefirBitte um ein längeres L e b e n < 4 9 den Adressaten » T o d « mit einer abwechslungsreichen Folge von F r a g e n , Aufforderungen sowie Feststellungen an, und ein ähnlicher A b w e c h s l u n g s r e i c h t u m kennzeichnet >ZefirAn die Liebe« 5 0 aus einer Folge von a n a p h o r i s c h e n Aufforderungen und >Lebenspflichten< 5 1 aus einer regelmäßigen Folge von Frage und A n t w o r t , die in einer Sequenz von parallelen Fragen und einer längeren A n t w o r t kulminiert. >Bacchus und Cithere< 5 2 beginnt mit einer Frage und bietet dann eine Reihe von Feststellungen und A u f f o r d e r u n g e n . In >Der K o m e t « 5 3 u m r a h m e n Apostrophen und Aufforderungen einen repräsentativen Mittelteil, in >Die Aerzte« 5 4 bilden sie den S c h l u ß . Andere G e d i c h t e sind durchgehend repräsentativ, ζ. B. »Geschäfte«, >Die geheime Sprache« und >Der Lügner«. 5 5 Zuweilen beruht die Pointe a u f einem plötzlichen Wechsel, zum Beispiel in >Anakreon«, w o eine R e i h e von Aussagesätzen durch eine rhetorische Frage abgeschlossen wird:
47 48
49 50 51 52
53 54 55
Ebd., Ebd., Ebd., Ebd., Ebd., Ebd., Ebd., Ebd., Ebd.,
Anakreon, mein Lehrer, Singt nur von Wein und Liebe; Er salbt den Bart mit Salben, Und singt von Wein und Liebe; 27, 80, 94, 1 1 4 - 1 1 5 . 79. 15-16. 29-30. 26-27. 100. 48-49. 52-53. 1 3 - 1 4 , 39, 80.
»Sey mir g e g r ü ß e t ! «
23
E r k r ö n t sein H a u p t m i t R o s e n , Und singt von Wein und L i e b e ; E r p a a r e t sich im G a r t e n , Und singt von Wein und L i e b e ; [···] Soll denn sein treuer S c h ü l e r Von Hai? und Wasser s i n g e n ? 5 6
Der Wechsel entspricht der Umkehrung in der Metaphorik. Die Frage hat allerdings im Grunde die gleiche repräsentative Funktion wie die Aussagesätze, so daß die Wirkung eher aus einem Kontrast in der Ausdrucksform als im Sprechakttyp erwächst. Das charakteristische Tempus in den Gedichten ist die Gegenwart, bis auf ein paar, die vorwiegend im Imperfekt erzählen, um eine Szene breiter auszumalen, so >Der Vermittler und >Das Thierchen ohne NahmenGegenwart< des Geliebten D a m o n auf. Die apostrophische Vergegenwärtigung erscheint somit als bloße Gedankenfigur innerhalb der eigentlichen Kommunikation des sprechenden Ich mit dem Zuhörer. 61 62
Ebd., 2 4 - 2 5 . Der Kontext der Gedichtsammlung macht den Bezug zu realen Personen deutlich: Beispielsweise nennt das Gedicht >Thirsis Empfindungen, als er bey Damon war< die Personen »P—«, »L—« und »Dorothee« (ebd., 27).
»Sey mir g e g r ü ß e t ! «
25
Von besonderem Interesse ist im gegenwärtigen Zusammenhang die Ode >Die Freunde< von Samuel Gotthold Lange, die Vietor zufolge Klopstock als »Muster« diente. 6 3 Zitiert seien hier die drei Anfangsstrophen, in denen das Ich die Dichtkunst, Horaz und die Freundschaft apostrophiert, bevor es sich an die potentiellen Zuhörer wendet und dann zur Anrede an namentlich genannte befreundete Dichter und schließlich an die Gattin »Doris« übergeht: Die Freunde. Im J a h r 1 7 4 5 . Ich will, ich will die Freunde besingen, Mit reinen T ö n e n klinget die L a u t e , Und du erscheinst mir göttliche Dichtkunst, In meiner Brust entbrennet Dein Feuer, Du selber stimmst mit lehrender H a n d , Den lesbschen D a r m , und hauchest mich an. Du winkst, ich folge, R ö m i s c h e r Dichter, Ich folge mit verwegenem Fluge, Und singe kühn H o r a t z i s c h e Lieder, In s c h w e r und vol sich mischende Griffe, Und übe die vergessene Kunst, Wenn ein gelehrter Rausch mich beseelt. J a Du erscheinst mir heilige Freundschaft! E n t z ü c k t von Deinen reizenden Z ü g e n , Von Deinem Sonnenglanze erleuchtet, Spiel ich ein Lied auf zitternden Saiten. Du S c h a a r der F r o m m e n h ö r e mir zu! Stört, T h o r e n , nicht die heilige Stil! 6 4
Ziel der Ode ist das expressive »Besingen«. Allerdings hebt sie an mit dem kommissiven Sprechakt »Ich will, ich will die Freunde besingen«, der erst auf die Handlung des Preisens vorausweist, im Gegensatz zu Klopstocks performativem »sing ich meine Freunde«. In den zitierten Strophen von Langes Ode zeigt das Ich seine Inspiration in einer Serie von vorwiegend repräsentativen Sprechakten. Allerdings haben die Apostrophen expressive K r a f t , 6 5 und die Darlegung der Inspiration kulminiert in zwei Auffor63
Samuel Gotthold Langens Horatzische Oden nebst Georg Friedrich Meiers Vorrede vom Werthe der Reime, Halle 1747, 142—150. Karl Vietor, Geschichte der deutschen Ode, Hildesheim 1961, 119; siehe dazu auch Franz Muncker, Friedrich Gottlieb Klopstock. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften, Stuttgart 1888, 60.
64
Ebd., 1 4 2 - 1 4 3 .
65
In Searles Taxonomie (wie Anm. 13) ist die Apostrophe bzw. die Nennung eines tatsächlich anwesenden Hörers aufgrund ihrer Einfachheit nicht erfaßt. Zu Anreden und Begrüßungen als Zeichen der Kontaktaufnahme siehe Wunderlich (wie Anm. 13), 281.
2.6
K a t r i n Kohl
derungen an »die Frommen und die Toren«, also die wohlgesinnten (fiktionalen) Zuhörer bzw. (empirischen) Leser, die mit Hilfe religiöser Kategorien von den unempfänglichen abgesondert werden, ohne daß der Dichter hier jedoch wie Klopstocks Ich im entsprechenden Exordialtopos des benevolum parare den expressiven Sprechakt des Spottens ausführt. Auch in den anderen 22 Strophen von Langes Ode sind die Sprechakte zumeist repräsentativ. Abschließend äußert das Ich dann den Wunsch, das Lob der Freunde möge »bis ans Ende der Tage« erschallen; diesem entsprechen Klopstocks abschließende Apostrophen an die »goldne Zeit« und die »Natur«. Lange baut kaum einen fiktionalen Kontext auf: Man findet zwar das Motiv des Tempels, aber nur als Hinweis auf Pyras Hauptwerk, Der Tempel der wahren Dichtkunst. Die Dichtkunst und die Freundschaft »erscheinen dem inspirierten Dichter genau so, wie ihm auch die einzelnen Freunde erscheinen; das eingangs allegorisch dargestellte Motiv der göttlichen Eingebung bildet das Verbindungsglied. Bei Klopstock werden diese Motive in der Fiktion des Ich als inspirierter Priester im heiligen Tempel verlebendigt. Interessant ist Langes Ode im gegenwärtigen Zusammenhang vor allem deswegen, weil sie in Gattung und rhetorischem Ziel der Klopstockschen Ode durchaus entspricht. Im Vergleich wird deutlich, wie Klopstock durch die Wahl und abwechslungsreiche Nuancierung der Sprechakte den expressiven Charakter der zeitgenössischen Ode zum Zwecke der >Herzrührung< verstärkt und die erhabene Rede als Wirklichkeit schaffende Handlung hervorhebt. In Klopstocks Ode kommt dem Hörer keine Aufmerksamkeit zu, wodurch die Rede des Ich mit den imaginierten Adressaten ins Zentrum rückt und das Potential der Apostrophe voll verwirklicht wird. So spricht das Ich in >Auf meine Freunde< nicht direkt zu den »unbegeisterten« Hörern wie Langes Ich zu den »Thoren«, sondern behandelt sie in der dritten Person; und es erklärt dem Hörer auch nicht wie bei Brockes den Zweck des Sprechens. Klopstocks Gedichte sind zwar durchaus wirkungsorientierte Rede, aber weder der Zweck noch das Zielpublikum hat teil an der Welt des Gedichts. Insofern entspricht Klopstocks Gedicht der Definition von Sulzer: »Das lyrische Gedicht hat, selbst da, wo es die Rede an einen andern wendet, gar viel von der Natur des empfindungsvollen Selbstgespräches«; Herder bezeichnet folglich auch Klopstocks Oden als »Selbstgespräche des Herzens«. 6 6 Dieser Eindruck beruht 66
Johann Georg Sulzer, Allgemeine Theorie der Schönen Künste [...], I —II, Leipzig 1771 - 1 7 7 4 , II, 7 2 6 - 7 2 7 . Johann Gottfried Herder, Über die neuere Deutsche Litteratur. Fragmente. Dritte Sammlung III/l, Sämmtliche Werke, hrsg. von Bernhard Suphan, I, Berlin 1877, 467. In der modernen angelsächsischen Literaturkritik ist die Lyrik besonders unter Bezugnahme auf die Oden der englischen Romantik ganz ähnlich definiert worden: »The lyric poet normally pretends to be talking to himself or to someone else:
»Sey mir gegrüßet!«
2,7
auf der Tatsache, daß der Leser bzw. Hörer nicht direkt angesprochen wird. Das »Selbst« ist hier jedoch keineswegs mit der individuellen Person des empirischen Autors gleichzusetzen — im Gegenteil, das Ich macht in der apostrophischen Lyrik seinen Anspruch geltend, mehr zu sein als nur ein Individuum: »[Apostrophe] is the pure embodiment of poetic pretension: of the subject's claim that in his verse he is not merely an empirical poet, a writer of verse, but the embodiment of poetic tradition and of the spirit of poesy.« 6 7 Innerhalb der deutschen Literaturkritik hat in der Nachfolge Goethes die Zentrierung des Klopstockschen Gedichts auf das Ich immer wieder dazu verleitet, Klopstocks Sprecher als noch unvollkommenes autobiographisches Ich aufzufassen, das auf das Goethesche Ich vorausweist. Dies geht beispielsweise aus Paul Böckmanns Einordnung Klopstocks hervor: Klopstock bildet in der Lyrik die wesentlichste Grenzscheide der Epochen; was vor ihm entstanden ist, hat grundlegend andere Voraussetzungen, als alles, was nach ihm wirksam wurde. E r öffnet den Weg hin zu Goethes lyrischer H a l t u n g , ohne aber dessen Ausdruckssprache schon zu verwirklichen. Es fehlt ihm die Beziehung zum Volkslied und damit zur einfachen Sangeslust des H e r z e n s . 6 8
Ähnlich wird Klopstock
in einer neueren Anthologie der Lyrik des
18. Jahrhunderts von Klaus Bohnen als der Dichter gefeiert, »der das lyrische »Selbstgespräch« von der »ausgeschmückten Ausrufung« zum »Ausdruck des Selbst« hin entwickelte«. 6 9 Dies stimmt insofern, als Klopstock in der Darstellung des Sprechens genau wie im Bereich des Stils bestrebt ist, die expressiven Möglichkeiten der poetischen Sprache auszuschöpfen, um diese im Dienste des movere
von der prosaischen Sprache abzugren-
zen; dabei ist jedoch die »Ausrufung« wesentlich. Die Zählebigkeit der
a spirit of nature, a Muse [...], a personal friend, a lover, a god, a personified abstraction, or a natural object [...]. The poet, so to speak, turns his back on his listeners.« Northrop Frye, Anatomy of Criticism. Four Essays, Princeton 1957, 249—250, zitiert bei Culler (wie Anm. 12), 137. 67 48
69
Culler (wie Anm. 12), 143. Paul Böckmann, Formgeschichte der deutschen Dichtung, I: Von der Sinnbildsprache zur Ausdruckssprache. Der Wandel der literarischen Formensprache vom Mittelalter zur Neuzeit, Hamburg 1949, 593. Zur Klopstockrezeption allgemein siehe Hilliard (wie Anm. 10), 3 - 7 . Nachwort, in: Deutsche Gedichte des 18. Jahrhunderts, hrsg. von Klaus Bohnen, Stuttgart 1987, 433—443, hier: 437. Bohnen nimmt Gottfried Benns Postulat in dem Aufsatz »Probleme der Lyrik« zum \laßstab: »Ein Gedicht ist immer die Frage nach dem Ich«, in: Gottfried Benn, Gesammelte Werke, hrsg. von Dieter Wellershoff, I, Berlin 1959, 4 9 4 - 5 3 2 , hier: 5 0 1 - 5 0 2 .
2.8
Katrin
Kohl
Einordnung Klopstocks in eine angeblich lineare Entwicklung auf das Ziel der >Erlebnislyrik< hin beruht nicht zuletzt auf einem Mißverständnis der kommunikativen Struktur des Klopstockschen Gedichts. Ein schematischer Vergleich mit den kommunikativen Strukturen bei Brockes und Gleim einerseits und bei Goethe andererseits zeigt, daß es sich hier keineswegs um eine linear fortschreitende Entwicklung handelt. 70 Brockes verfolgt sein Ziel der moralischen Belehrung des Lesers vorwiegend durch die Beschreibung ausgewählter Naturphänomene und ihre Erläuterung in der »natürlichen oder niedrigen Schreibart«, die dem Ziele des docere angemessen ist. 71 Es besteht prinzipiell kein auffälliger Unterschied zwischen Autor und Sprecher einerseits und Leser und Hörer andererseits, so daß die kommunikative Struktur in ihrer Direktheit einer n a türlichen Kommunikation des Sprechers mit dem Hörer ähnelt. Bei Gleim ist das Ziel die Unterhaltung des Lesers. Es herrscht die dem delectare angemessene mittlere Schreibart vor: »die sinnreiche oder sogenannte hohe; die von andern auch die scharfsinnige oder geistreiche genannt wird«. 72 Der Hörer tritt in den Hintergrund und fungiert nur in Passagen ohne ausdrücklichen Adressaten als implizites Gegenüber, während Apostrophen >abwesende Personen< und Abstrakta in den Vordergrund holen, zu denen der Sprecher spielerisch in Beziehung tritt. Der Leser ist nicht auf eine Zuhörerrolle festgelegt, sondern kann sich frei an den Worten ergötzen, ohne dazu aufgefordert zu sein, seinen ruhigen Gefühlszustand zu verlassen. Es wird durch das Gedicht kaum ein propositionaler Gehalt übermittelt, sondern des Lesers Interesse gilt der geistreichen Handhabung der Sprache mit ihren witzigen Kontrasten und Wiederholungen. Die kommunikative Struktur ist betont künstlich, um das Interesse des Lesers auf das unterhaltsam kunstvolle Spiel mit der Sprache zu lenken. Das Ziel bei Klopstock ist letztlich wie bei Brockes die moralische Besserung des Lesers. Klopstock zufolge ist jedoch nicht die Belehrung am besten dazu geeignet, den Leser an die Wahrheit Gottes heranzuführen, sondern die höchste Bewegung der Seele.73 Folglich wählt er die »pathetische Schreibart«, die »weit künstlicher, als die niedrige« ist, sowie die Gattung der Ode, »wo der Poet selbst im Affecte steht, und sich voller Feuer ausdrückt«. 74 Bei Klopstock entsteht so ein Spannungsverhältnis 70
71
73 74
Der Vergleich bezieht sich auf Gedichte, in denen das Ich nicht eine explizit (ζ. B. namentlich) vom Autor getrennte Rolle erhält. Gottsched (wie Anm. 29), 3 5 5 - 3 5 7 . Ebd., 355. Vgl. besonders >Von der besten Art über Gott zu denken·, Werke XI, 2 0 7 - 2 1 6 . Gottsched (wie Anm. 29), 356, 372.
»Sey mir g e g r ü ß e t ! «
2,9
zwischen der zielgerichteten textexternen Kommunikation von Autor zu Leser und der Kommunikation innerhalb des Gedichts, wo der Sprecher im Zustand der göttlichen Inspiration emotionale Bewegungen vollführt, die gefühlssteigernd auf ihn selbst zurückwirken. Während der Sprecher durch Apostrophen >abwesende Personen< und personifizierte Abstrakta in den Vordergrund holt und mit Interjektionen und anderen rhetorischen Mitteln zu ihnen in leidenschaftliche Beziehung tritt, verschwindet der Hörer im Hintergrund und befreit den Leser aus der passiven Zuhörerrolle. Der Leser soll die Bewegungen des Sprechers mitvollziehen, denn »die tiefsten Geheimnisse der Poesie liegen in der Action, in welche sie unsre Seele setzt«. 75 Die kommunikative Struktur unterscheidet sich auffallend von jeglicher natürlichen Kommunikation, verwirklicht aber gerade dadurch das Potential des lyrischen Sprechens und insbesondere den Charakter der Oden, die Sulzer zufolge als »höchste Dichtungsart [...] das Eigenthümliche des Gedichts in einem höhern Grad zeigen, und mehr Gedicht sind, als irgend eine andere Gattung«: »[Der Odendichter] entfernet sich in allen Stüken weiter von der gemeinen Art zu sprechen, als jeder andre Dichter.« 76 Klopstocks dichterisches Vorhaben richtet sein ganzes Bestreben auf die Entwicklung des affektiven Potentials der Sprache. Die Darstellung der Gefühle des Sprechers wird durch die angenommene Wirkung auf den Leser bestimmt, keineswegs durch die Intention der realistischen Wiedergabe eines individuellen Gefühls im Autor. 77 Der betont künstliche Charakter der Rede hat nicht den Sinn, die Aufmerksamkeit auf die Kunst selbst zu lenken wie bei Gleim, sondern fordert den Leser dazu auf, sich aus der normalen ruhigen Gefühlslage zu befreien und begeistert in übermenschliche Gefilde zu schwingen. Dies ist in der Metapher vom odischen Höhenflug erfaßt, die Sulzer in der Bewertung Klopstocks einsetzt: »Nur Schade, daß dieser würcklich unvergleichliche Dichter in seinen Oden [...] seinen Flug so hoch nihmt, daß nur wenige ihm darin folgen können.« 78 Die Konsequenz, mit der Klopstock das eine erhabene Ziel der Herzrührung verfolgte, ließ ihn die deutsche poetische Sprache um neue emotionale Ausdrucksmöglichkeiten bereichern. Goethe bedient sich in seiner Lyrik dieser neuen Möglichkeiten, jedoch unter anderen Voraussetzungen und zu anderen Zwecken. Seine Lyrik unterscheidet sich nicht zuletzt 75 76 77
7
>Gedanken über die Natur der PoesieErlebnislyrik< entwickelt. Bei Klopstock erwecken die Expressivität und die nuancierte Gestaltung der Sprechakte zwar den Eindruck emotionaler Lebendigkeit — besonders im Vergleich zur zeitgenössischen poetischen Sprache —, aber die kommunikative Struktur hebt das Gedicht als Kunstwerk vom >natürlichen< Autor ab. Goethe dagegen stellt die emotional lebendige Sprache in den Dienst einer kathartischen »Konfession«,79 indem er psychologisch plausible Inhalte durch Kommunikationssituationen darstellt, die in ihrer Einfachheit der natürlichen Kommunikation ähneln. So tendiert der Sprecher in »Willkommen und Abschied« 80 zur Identität mit dem Autor, ein Eindruck, den die vieldiskutierten Beziehungen zwischen der Biographie Goethes und seiner Liebeslyrik bestätigen. Ein Leser bzw. Hörer spielt weiter keine Rolle. 81 Im Zentrum steht die Erzählung eines inneren »Erlebnisses« des Sprechers; die Begrüßung der Geliebten wird nicht als verbale, gewissermaßen öffentliche Handlung hervorgehoben, sondern bleibt privat. Die Kommunikation vollzieht sich ähnlich wie bei Brockes direkt von Autor/Sprecher zu Leser/Hörer, jedoch mit dem Unterschied, daß die Wirkung auf den Rezipienten eher nebensächlich ist und das ganze Interesse der inneren Welt des Emittenten gilt. Ein Gedicht wie »Willkommen und Abschied« er79
Siehe die bekannte Stelle in Dichtung und Wahrheit: »Und so begann diejenige Richtung, von der ich mein ganzes Leben über nicht abweichen konnte, nämlich dasjenige was mich erfreute oder quälte, oder sonst beschäftigte, in ein Bild, ein Gedicht zu verwandeln und darüber mit mir selbst abzuschließen [...]. Alles was daher von mir bekannt geworden, sind nur Bruchstücke einer großen Confession [...].« Johann Wolfgang von Goethe, Werke, hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen, Abt. I —IV, Weimar 1 8 8 7 - 1 9 1 9 , 1/37, 1 0 9 - 1 1 0 . (Im folgenden abgekürzt: WA.) Dabei hat natürlich dieses Wort in der Goetherezeption nicht unerheblich zur Vorrangstellung derjenigen Gedichte beigetragen, in denen ein potentiell autobiographisches Ich seine Gefühle preisgibt.
80
WA 1/1, 6 8 - 6 9 . Dies entspricht dem Verständnis des »Ausdrucks« in der Sprachpsychologie: »Es [kommt] nur auf die kathartische Wirkung der Aussprache als solcher an [...]. Der echte Ausdruck bedarf keines Kundnehmers; gewisse Äußerungen werden auch getan, wenn niemand zuhört« (Friedrich Kainz, Psychologie der Sprache, I: Grundlagen der allgemeinen Sprachpsychologie, Stuttgart 1962, 193, zitiert bei Susanne Marten-Cleef, Gefühle ausdrücken. Die expressiven Sprechakte, Göppingen 1991 (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 559), 39).
81
• Sey m i r g e g r ü ß e t ! «
31
schließt sich dem privaten stillen Leser als natürliche Äußerung, da die Aussage im individuellen Emittenten ruht und keiner Öffentlichkeit bedarf.82 W ä h r e n d Klopstocks Gedicht d u r c h vergegenwärtigende poetische Sprache eine Wirklichkeit zu erschaffen sucht, die den Leser über die vergängliche Welt h i n a u s f ü h r t , dient das Goethesche Gedicht eher dazu, eine vergangene oder gegenwärtige innere Wirklichkeit empirisch konkret darzustellen. Dies läßt sich auch an der Rolle von Apostrophen verfolgen. In >Willkommen und Abschied« gibt die abschließende A p o s t r o p h e an die »Götter« der Folge von repräsentativen Sprechakten einen expressiven H ö h e p u n k t , der als intensivierter Gefühlsausdruck des Ich aus der erinnerten Situation entsteht. Ähnlich ist die Serie von Apostrophen in >Mailied< als leidenschaftliche Reaktion des verliebten Sprechers auf die f r ü h lingshafte N a t u r und seine Geliebte motiviert. 8 3 Im Gelegenheitsgedicht >Ilmenau< 84 (auf den im Titel genannten Geburtstag Carl Augusts) wird eine Rahmensituation gezeichnet, die die »Träume« (V. 21) des Sprechers h e r v o r r u f t und den Anlaß für die im Gedicht dargestellten G e d a n k e n und G e f ü h l e bietet. Die an das frühere Ich gerichtete A p o s t r o p h e »Sei mir gegrüßt« (V. 86) dient zur Einleitung von Reflexionen, welche zum »heute« (V. 157) des Geburtstags überleiten. Der G r u ß konkretisiert die Gegenüberstellung von vergangenem und gegenwärtigem Ich, die die G r u n d l a g e der Reflexionen bildet. Anders als in >Auf meine Freunde« ist der G r u ß hier vollständig dramatisiert, insofern als die Darstellung des Adressaten aus einer weitläufig beschriebenen Situation erwächst und der Adressat den G r u ß mit Rede b e a n t w o r t e t ; die Dramatisierung veranschaulicht den Vergleich zwischen d a m a l s und jetzt. >Ilmenau< beläßt den Leser in der empirischen Wirklichkeit: Die Visionen von der Vergangenheit werden durch die A p o s t r o p h e »Verschwinde, Traum!« (V. 111) g e b a n n t , und das Gedicht mündet in einer A u f f o r d e r u n g an den Herzog, sein (empirisch
82
A n n a C a r r d u s (wie A n m . 32) a r g u m e n t i e r t ü b e r z e u g e n d f ü r ein rhetorisches Verständnis d e r >ErlebnislyrikErlebnislyrik< als M a ß s t a b der Lyrik an sich gilt: »Eighteenth-century t h e o r y and practice progressively strip rhetorical prescription of sterile accretion, until >Erlebnislyrik< f o l l o w s rules originally abstracted by rhetoric f r o m e x e m p l a r y n a t u r a l practice« (36). Vgl. zur >Erlebnislyrik< a u c h W ü n s c h (wie A n m . 18), bes. 4 0 - 1 3 7 .
83
WA 1/1, 72—73. Z u m Vergleich der >Gegenwart· bei Klopstock u n d bei G o e t h e a n h a n d d e r Beispiele >Die k ü n f t i g e Geliebte« und >Jägers Abendlied« siehe Spinner (wie A n m . 18), 49-50.
84
WA 1/2, 1 4 1 - 1 4 8 .
32
Katrin Kohl
existierendes) Land klug und besonnen zu regieren. In >Auf meine Freunde< konzentriert sich dagegen im Gruß das Rühmen, das die »goldne Zeit« der »großen neuen Dichter« (V. 2 9 3 — 308) beschwört. Eine teleologisch ausgerichtete Literaturgeschichte, die in Klopstock primär den überholten Vorläufer Goethes sah, stellte zwangsläufig beim Lesen seiner Oden einen Mangel an Natürlichkeit und Realismus fest. Klopstocks Bedeutung als Lyriker beruht jedoch vorrangig auf seiner Fortführung der vokativen Tradition des Gedichts, die dann besonders Hölderlin, Rilke und Bobrowski inspirierte. 8 5 Bei Klopstock liegt der kommunikative Schwerpunkt nicht im Hörer bzw. Leser wie bei Brockes und nicht im Sprecher bzw. Autor wie bei Goethe, sondern im sprachlichen Geschehen selbst. Zu einem Zeitpunkt, da die privat rezipierte Schrift zum vorherrschenden Medium wurde, machte er die poetische Rede für die Vorstellungskraft wirksam: Es erreicht die Farbe dich nicht, des M a r m o r s Feilbare Last, Göttin Sprache, dich nicht! N u r weniges bilden sie uns: Und es zeigt sich uns auf Einmal. Dem Erfinder, welcher durch dich des H ö r e r s Seele bewegt, that die Schöpfung sich auf! W i e Düften entschwebt, was er sagt, Mit dem Reize der E r w a r t u n g , Mit der Menschenstimme Gewalt, mit ihrem H ö h e r e n Reiz, höchsten, wenn sie Gesang H i n s t r ö m e t , und inniger so In die Seele sich ergießet. 8 6
85
Vgl. dazu vor allem Karin Kroll, Klopstocks Bedeutung für Hölderlins Lyrik, Diss. (Masch.) Kiel I960, und Friedrich Wilhelm Wodtke, Rilke und Klopstock, Diss. Kiel 1948, sowie generell zu Klopstocks Wirkung Katrin M . Kohl, »Wir wollen weniger erhoben, und fleißiger gelesen sein«: Klopstock's Sublime Aspirations and their Role in the Development of German Poetry, in: Publications of the English Goethe Society 60 (1990), 40-62.
86
Aus >Die Sprachefreien RhythmenVon der Fahrt auf der Zürcher-SeeFrühlingsfeyerHymns< of Friedrich Gottlieb Klopstock, Berlin/New York 1990 (Quellen und Forschungen zur Kulturgeschichte der germanischen Völker N. F. 92).
Das Wandeln des W o r t l o s e n
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aber nicht nur mit Wiederholungen 2 zu tun, und ich versuche es an drei Beispielen zu erläutern. Das erste ist >Das Rosenband«, in der Fassung, in der es erstmals einem weiteren Publikum — noch ohne Nennung des Autors — zugänglich gemacht wurde. 3 Das schlafende Mädchen. Im Frühlingsschatten fand ich sie; Da band ich sie mit R o s e n b ä n d e r n : Sie fühlt' es nicht und schlummerte. Ich sah sie an; mein Leben hieng Mit diesem Blick' an ihrem Leben: Ich fühlt' es wohl und w u ß t ' es nicht. D o c h lispelt' ich ihr sprachlos zu, Und rauschte mit den R o s e n b ä n d e r n : Da w a c h t e sie v o m S c h l u m m e r auf. Sie sah mich an; ihr Leben hieng Mit diesem Blick' an meinem Leben. Und um uns ward's Elysium.
Der Titel gibt ein Motiv an, das um die Mitte des 18. Jahrhunderts bereits nahezu trivial ist: ein Mann oder Jüngling findet im Freien zufällig ein schlafendes Mädchen, sein Mädchen in aller Regel, und was er aus dieser zufälligen Entdeckung macht, wird vom Anfang bis zur Mitte des Jahrhunderts, von den galanten bis zu den anakreontischen Dichtern, immer anständiger. Nachträglich und in Ich-Form davon zu erzählen, gehört zur Üblichkeit; reimlose Verse mit vier Betonungsstellen sind auch nichts Neues. Ungewöhnlich ist hier allerdings die geradezu radikale Unanschaulichkeit der Textwelt: keine Details werden präsentiert, nur das unvermeidliche Minimum an Umrissen einer Interaktion durch ein Agieren (Binden, Lispeln, Rauschen) und Reagieren (Schlummern, Aufwachen) ohne Sprache und durch Blicken und Fühlen. Das Motiv verliert darüber seinen ehemaligen stofflichen Reiz, und wenn das Interesse am Text als Textwelt nicht schon deswegen erlahmt, kann es sich dem Text als Sprache zuwenden. Die Sprache ist gehalten von einer Fülle von Korrespondenzen, 4 insbesondere von Vokalkorrespondenzen, von lautlichen Echos unabhängig 2
Die Wiederholungen, auf die ich die Aufmerksamkeit lenke, sind allerdings von anderer Art als die rhetorischen Repetitionsfiguren und der Parallelismus der Psalmen, die Kohl (wie Anm. 1), 188 — 205, analysiert.
3
Musenalmanach für das Jahr 1770, Göttingen 1769, 68. Am ausführlichsten verzeichnet von Grete Lübbe-Grothues, Klopstocks >RosenbandWas wollen Sie damit sagen?< richten. Pragmatische Bedeutung wird getragen durch kein einzelnes Wort, sondern durch das Sagen als solches. Sie ist — mit einem Klopstockschen Ausdruck — »das Wortlose«, dasjenige, für das es kein Wort gibt: »Überhaupt wandelt das Wortlose in einem guten Gedicht umher, wie in Homers Schlachten die nur von wenigen gesehenen Götter«. 5 Das Wortlose, 5
»Von der Darstellung-, Werke XVI, 1 - 1 2 , hier: 11.
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»diejenigen Empfindungen, für welche die Sprache keine Worte hat«, wird >mitausgedrückt< »durch die Stärke und die Stellung der völlig ausgedrückten ähnlichen« sowie durch »Wohlklang« und »Silbenmaß«. 6 Es wird, wie dieses Gedicht zeigt, auch >mitausgedrückt< 7 durch Wiederholungen. Wortlos in diesem Sinne und also nicht direkt zu benennen ist der Prozeß, der sich in jener stummen Interaktion zwischen zweien abspielt und an dessen Ende oder als dessen Ergebnis sich die sie umgebende Welt vollständig verwandelt und — metaphorisch gesprochen (d. h. unter Ausschluß der Komponente >Unterweltmitausgedrückt< durch den Umstand, daß die beiden Personalpronomina ich und sie, von der ersten Zeile an stets getrennt gehalten, in der letzten zusammengeführt werden und abgelöst werden vom Personalpronomen wir bzw. uns. Elysium wird, wo Ich und Sie zu Wir werden, und zwar nicht das eine als Folge des anderen, sondern beides unmittelbar zugleich, wie die Interpunktion (ein Element der Schrift) bezeugt, genauer: der Umstand, daß am Ende der vorletzten Zeile ein Punkt steht, an derselben Stelle, an der bisher (in Zeile 2, 5 und 8) immer ein Doppelpunkt als Anzeige einer Folge gestanden hat. Das Ausbleiben einer (graphischen) Wiederholung kann die Bestimmung pragmatischer Bedeutung stützen. Was es heißt, daß Elysium und Wir wird, veranschaulicht die nächstgelegene Wiederholung, diejenige jener beiden Zeilen, in denen nur die Personalpronomina ausgetauscht sind. Gegeneinander gehalten, sind die Zeilen die sprachliche Abbildung spiegelbildlich verkehrter Gleichheit von Ich und Sie, 8 die syntaktische Fassung wechselseitiger schlechthinniger 6 7
8
Ebd., 10. Klopstock hat seine Theorie des Mitausdrucks — vorgetragen in der Abhandlung >Vom deutschen Hexameter· (1779), Werke XV, 8 5 - 2 1 3 , und kurz gefaßt in den Epigrammen >Der doppelte Mitausdruck· und >Leiserer, lauterer MitausdruckBewegungLiebesblickKanalDas schlafende Mädchens das ja im weitesten Sinne >narrativ< ist (also als Textwelt eine zusammenhängende Folge von Ereignissen entwirft), kann die Darstellung des Wortlosen noch als mimetisch aufge-
9
Darstellung wird hervorgebracht »Durch Zeigung des Lebens, welches der Gegenstand hat«; »Daß man den Gegenstand in seinem Leben zeigen müsse, ist der erste Grundsatz der Darstellung« (>Von der Darstellung', Werke XVI, 7).
10
Johann Christoph Adelung, Auszug aus dem grammatisch-kritischen Wörterbuche der Hochdeutschen Mundart. Erster Theil, Leipzig 1793, Sp. 1101, gibt als Synonyme von darstellen an: »körperlich vor Augen stellen«, »andern sichtbar machen«, »auf eine feyerliche Art zeigen«.
11
Zu Klopstocks Theorie der Darstellung vgl. Kevin Hilliard, Philosophy, Letters, and the Fine Arts in Klopstock's Thought, London 1987 (Bithell Series of Dissertations 12), 1 1 8 - 1 2 4 , 1 7 1 - 1 7 9 ; Menninghaus (wie Anm. 7), 3 3 2 - 3 3 6 .
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faßt werden. Diese Möglichkeit entfällt vollends in einigen späteren Gedichten, und damit erhalten auch die Wiederholungen eine andere Funktion, die erläutert sei zuerst am zweiten Beispiel. 12 Die Sommernacht. Wenn der S c h i m m e r von d e m M o n d e nun h e r a b In die W ä l d e r sich ergießt, und G e r ü c h e M i t den D ü f t e n von der L i n d e In den Kühlungen w e h n ; S o u m s c h a t t e n m i c h G e d a n k e n an d a s G r a b D e r G e l i e b t e n , und ich seh in d e m W a l d e N u r es d ä m m e r n , und es w e h t mir Von der B l ü t h e nicht her. Ich g e n o ß einst, ο ihr T o d t e n , es mit e u c h ! W i e u m w e h t e n uns der D u f t und die K ü h l u n g , W i e v e r s c h ö n t w a r s t von d e m M o n d e , Du ο schöne Natur!
Auch wieder ein Text voller Wiederholungen. Die Lautwiederholungen seien nur summarisch erwähnt. Das einzige Wort von einigem Gewicht, das in allen drei Strophen, wenn auch in unterschiedlichen Formen, wiederkehrt, ist wehen (I 4, II 3, III 2); an Wiederholungen in je zwei Strophen sind zu notieren: Wälder in der ersten, Wald in der zweiten Strophe; Mond, Düfte, Kühlungen in der ersten und Duft, Kühlung, Mond in der dritten Strophe; ich in der zweiten und dritten Strophe; dazu andere, weniger direkte Entsprechungen: die Lichtphänomene von Schimmer in der ersten Strophe, umschatten und dämmern in der zweiten, wohl auch verschönen in der dritten Strophe; die Parallelität von umschatten in der zweiten und umwehen in der dritten Strophe. Klopstock hat das Kunststück vollbracht, die Einheit des Erlebnisses einer Sommernacht auseinander zu legen in den sozusagen objektiven Sachverhalt in der ersten Strophe und die subjektive Wahrnehmung in der zweiten und beide grammatisch aufeinander bezogen zu halten durch die konditionale wenn-so-Konstruktion. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in diesem Bezug ergeben sich aus den Wiederholungen. In der ersten Strophe ist der Sprechende durch kein Personalpronomen in der Szene präsent, sondern nur als das sprachlich organisierende Zentrum, auf das hin sich alles bewegt: der Schimmer ergießt sich vom Mond herab und die Düfte wehen von der Linde her. Die Natur spricht die Sinne
12
[Friedrich Gottlieb Klopstock,] Oden, Hamburg 1771, 204.
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an: das Licht des Mondes den Gesichtssinn, die Düfte den Geruchssinn und die Kühlungen das Gefühlsorgan Haut. In der zweiten Strophe erscheint dieses Zentrum zwar unter dem Namen ich, aber die Kontaktversuche der Natur werden teils stillschweigend, teils explizit negiert: das Mondlicht verliert seine Richtungsangabe, »und es weht mir von der Blüthe nicht her«. Gerüche, Düfte und Kühlungen nimmt Ich nicht wahr, es bleibt nur noch die optische Wahrnehmung, die aber den Schimmer zum Dämmern abdämpft. Grund für die Einengung der Wahrnehmung sind die Gedanken an das Grab der Geliebten, einer oder mehrerer, die den Wahrnehmenden in sich isolieren, sich als Schatten um ihn legen, zwei der drei angesprochenen Sinne stillegen, den olfaktorischen und den taktilen, und den dritten, den optischen, lahmen. Die dritte Strophe bringt in all diesen Hinsichten eine Restitution und Verwandlung, zwar um den Preis der Klage (»o ihr Todten«) und des Präteritums (»Ich genoß einst«), aber doch mit einem Überschuß. Während in der ersten Strophe die Natur die Sinne des Menschen anspricht, aber keine Antwort erhält, und in der zweiten Strophe der Mensch sich in sich selbst von der Natur abschließt, wird in der dritten Strophe aus dem einseitig bezogenen Gegenüber der ersten und dem beziehungslosen Gegenüber der zweiten Strophe ein wechselseitig bezogenes Gegenüber im Miteinander, aus dem nur der Sprechende in der Gegenwart des Gedichts ausgeschlossen bleibt. Ich redet im Präteritum die abwesenden Toten als euch an und nimmt sie und sich zusammen in ein wir bzw. uns, das von der Natur mit derselben Kreisbewegung umschlossen wird (»wie umwehten uns«), die in der zweiten Strophe die Gedanken ausgeführt haben (»so umschatten mich«). Die Umschließung und Einkreisung von Wir erfolgt zunächst durch Düfte und Kühlung, als Kontaktaufnahme der Natur mit zwei menschlichen Sinnen. Die bis dahin fehlende menschliche Antwort auf die Kontaktsuche der Natur folgt schließlich in Form einer Anrede, die auch noch die optischen Phänomene des Mondlichts und also den dritten angesprochenen Sinn miteinbezieht: »Wie verschönt warst von dem Monde, | Du ο schöne Natur!« Die Trennung des Menschen von der Natur (1. Strophe), die verstärkt wird durch seine Trennung von seinen Geliebten (2. Strophe), wird aufgehoben in der Erinnerung an die Gemeinschaft aller (3. Strophe). Aber die Erinnerung ihrerseits steht unter dem Vorzeichen der unwiderruflichen Trennung und eines doppelten Verlusts: sie hat den Gegenstand der sinnlichen Wahrnehmung — dem Titel zufolge >Die Sommernacht — nur noch als ein unbestimmtes Neutrum es und vermag offenbar nicht mehr deskriptiv, sondern nur noch emphatisch und appellativ zu reden »Wie umwehten uns«, »Wie verschönt warst«, »Du ο schöne Natur!«.
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Diese wenigen Hinweise mögen genügen zur Stützung der Feststellung, daß die Wiederholungen in diesem Gedicht, verglichen mit denen in >Das schlafende Mädchens ihre Qualität verändert haben. Das Wortlose, das sie darstellen, läßt sich nicht mehr im Rekurs auf ein Textweltelement (wie ζ. B. das Fühlen der Liebenden) bestimmen, sondern ist nur in ihnen da: so etwas wie die Befindlichkeit von Ich in einer immerhin erkennbaren Situation, um vorsichtig zu formulieren. Weiter in diese Richtung auf eine eindeutig nicht mehr mimetische Darstellung geht ein drittes Gedicht. 13 Die frühen Gräber. Willkommen, ο silberner Mond, Schöner, stiller Gefährt der Nacht! Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund! Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin. Des Mayes Erwachen ist nur Schöner noch, wie die Sommernacht, Wenn ihm Thau, hell wie Licht, aus der Locke träuft, Und zu dem Hügel herauf röthlich er k ö m m t . Ihr Edleren, ach, es bewächst Eure Maale schon ernstes Moos! Ο wie w a r glücklich ich, als ich noch mit euch Sähe sich röthen den Tag, schimmern die Nacht.
Ähnliche Szenerie, ähnliches Thema, ähnliche Wörter, sogar das Wort »Sommernacht«, der Titel des späteren Gedichts, kommt hier vor. Die drei Strophen stehen allerdings merkwürdig isoliert nebeneinander, es besteht jedenfalls keine grammatische Verbindung von der Art des wenn-so-Zusammenhangs in »Die Sommernacht« oder des und-da-Zusammenhangs in »Das schlafende Mädchen«. Die Verbindung zwischen den Strophen stellen nur die spärlich wiederkehrenden Wörter her (und natürlich das gemeinsame Strophenmaß): »Nacht« in allen drei Strophen, dazu Lichtvokabeln (»silberner Mond« in der ersten, »hell wie Licht« in der Mitte der zweiten, »schimmern« am Ende der dritten Strophe), das Wort schöner in unterschiedlichen grammatischen Formen jeweils am Anfang der zweiten Zeile in der ersten und zweiten Strophe (in der dritten Strophe fast an derselben Stelle ersetzt durch das Wort schon), »röthlich« am Ende der zweiten und »sich röthen« am Ende der dritten Strophe. 14
13 14
Ebd., 211. Walther Killy, Elemente der Lyrik, München 1972, 1 5 4 - 1 5 8 , wertet zum Teil dieselben Beobachtungen aus unter den Gesichtspunkten >WitzKürzelyrische Unscharfe·.
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Die erste Strophe ist sozusagen eine Umkehrung der ersten Strophe von >Die Sommernächte nicht die Natur, der Mensch versucht Kontakt aufzunehmen, er begrüßt den Mond und redet mit ihm wie mit einem Menschen. Die beiden Kennzeichnungen, die der Mond erhält, sind auf eigenartige Weise uneindeutig und unscharf: »Gefährt der Nacht« kann der einzige Gefährte sein, mit dem ein Einsamer die Nacht verbringt, es kann auch der Begleiter der Nacht selbst sein; ebenso kann »Gedankenfreund« einer sein, der nur in Gedanken ein Freund ist, oder einer, der ein Freund von Gedanken ist. Frage und Aufforderung an den Mond in den beiden letzten Zeilen haben die Aufgabe, eine optische Täuschung zu benennen und aufzulösen, wobei die Auflösung (»Sehet, er bleibt«) sich nicht mehr an den Mond, sondern an eine unbenannte Pluralität von Personen richtet. Die zweite Strophe folgt auf die erste wie ihr erstes Wort, der Komparativ schöner auf den Positiv schön, der — in der graphisch und lautlich gleichen Form schöner — in der zweiten Zeile der ersten Strophe steht. Es ist ein Verhältnis der Überbietung. Die zweite Strophe handelt nicht mehr in wechselnder Anrede vom scheinbaren Entfliehen und wirklichen Bleiben, sondern als Schilderung vom Erwachen und Kommen, und der kommende Mai wird noch deutlicher als der Mond vorher als ein Mensch vorgestellt: Tau tropft ihm aus den Locken, und er kommt den Hügel herauf gegangen, wie es im Hohelied Salomonis (2,8) von dem Freund heißt: »Siehe, er kommt und hüpft auf den Bergen und springt auf den Hügeln«. Die dritte Strophe setzt kein neues Bild neben die beiden ersten, sie faßt beide zusammen. Die vermenschlichende Anrede an den Mond und die menschliche Gestalt des erwachenden und kommenden Maitages erweisen sich als Symptome der Einsamkeit, als Ersatz für die Toten, und zurückblickend merkt man auch, daß vielleicht schon die Anrede »Sehet« am Ende der ersten Strophe an die Edleren aus der dritten Strophe gerichtet und daß der Hügel in der zweiten Strophe möglicherweise bereits eine Vorwegnahme des Grabhügels war, auf dem die »Maale«, die Grabmale der Verstorbenen stehen. Diese Grabmale werden zu dem Punkt, um den sich das Gedicht wendet und sich Raum in Zeit verwandelt oder als Gleichnis der Zeit offenbart. In den ersten beiden Strophen waren unauffällig, aber konsequent nur Bewegungen im Raum angesprochen (Entfliehen, Eilen, Hinwallen in der ersten Strophe, Heraufkommen in der zweiten). Die Grabmale, zwar selbst räumlich, haben ihren Sinn nur als Eröffnung oder Offenhaltung zeitlicher Perspektiven. Dem folgend, temporalisiert sich die Textwelt und setzt als Gegenwart Vergangenheit und Zukunft aus sich heraus: das Moos wird Indikator der Zeit und erhält den Index schon, und alles andere steht
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unter dem Index noch. Zugleich wechselt der Sprechende aus dem Präsens ins Präteritum und situiert sich doppelt, sowohl im Schon als auch im Noch. Es wird auch erkennbar, daß das einzige Präteritum vorher, am Ende der ersten Strophe (»das Gewölk wallte nur hin«), das in der zeitlichen Erstreckung der Sprechsituation geblieben war, doch schon die zeitliche Dimension der räumlichen Bewegung vorweggenommen hat. Im definitiven Präteritum der letzten Strophe wiederholen sich dann die >Ereignisse< aus den beiden ersten Strophen in umgekehrter Folge als vergangene, das Sich-Röten des Tags (2. Strophe) und das Schimmern der Nacht (1. Strophe). Und es sieht fast so aus, als sei das Glück der Gemeinsamkeit (»o wie war glücklich ich, als ich noch mit euch«) erst als ein gewesenes benennbar, im Gedicht nämlich, es sieht so aus, als könne man Glück erst in der Nachträglichkeit wissen, wenn man das Gegenteil, das Elend der Einsamkeit, erfahren hat, in der der Mond der einzige Gefährte der Nacht ist. Die Verwandlung von Raum in Zeit im Grabmal hat ferner ihrerseits Rückwirkungen auf die ersten beiden Strophen, die ähnlich schwer zu fassen sind wie die doppeldeutigen Komposita »Gefährt der Nacht« und »Gedankenfreund« und die ich deshalb nur als die Frage formulieren will, ob nicht die räumlichen Bewegungen in den ersten beiden Strophen im Lichte der dritten Strophe nachträglich auch zeitlich auszulegen sind, ob also das scheinbare Entfliehen und wirkliche Bleiben etwas mit Unsterblichkeit zu tun hat, ob demzufolge der Tod nur eine optische Täuschung ist, und ob der Mai, der menschenähnlich den (Grab-P)Hügel heraufkommt, die Auferstehung präfiguriert. Es liegt mir nur daran, diese Fragen zu stellen, nicht daran, sie zu beantworten oder gar eine bestimmte Antwort als die richtige hinzustellen. Wichtig ist mir nur, daß Fragen dieser Art bei aufmerksamerer Lektüre möglich oder gar unausweichlich werden, sofern man die Korrespondenzen bemerkt. Dann nämlich sind sie sozusagen Punkte, die danach verlangen, verbunden zu werden, oder, wie es im Epigramm >Der Unschuldige< heißt: »Viel der Beziehungen sind im Gedichte, wodurch es die Theile, | Wie in dem süssen Bund' inniger Liebe, vereint.« 15 Die Wiederholungen und Entsprechungen, so gesehen, sind Aufforderungen, den Beziehungen nachzusinnen, die sich zwischen ihnen ergeben können. Was sich in den Differenzen zwischen den drei Strophen darstellt, ist ein Wortloses: ein Denken, von dem man vielleicht sagen mag, daß es im 15
Epigramme, Nr. 181, 59. Vgl. dazu: Alwin Binder, Klopstocks Gedicht >Der Unschuldige< als Modell >poetischer Sprache·, in: Der Deutschunterricht 39 (1987) 3, 37 — 55.
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definitiven Präteritum des Schlusses zur Ruhe komme und Implikationen von der Art in sich berge, wie ich sie angedeutet habe (ζ. B. die Erkennbarkeit und Sagbarkeit des Glücks erst als eines vergangenen vor der Kontrastfolie seines Gegenteils), — ein Denken jedenfalls, das zu vollziehen der Lektüre aufgegeben ist, und das Gedicht bietet ihr dafür als einzige Orientierungshilfe nur den Umstand, daß offensichtlich nicht-zufällige Wiederholungen vorkommen. Andererseits eröffnen die Bezüge über die Differenzen zwischen den Wiederholungen hinweg oder durch sie hindurch einen schier unendlichen Spielraum von Fragen, deren keine unsinnig oder auch nur unerlaubt wäre. Antworten jedoch auf diese Fragen können dem Gedicht rechtens nicht mehr abverlangt werden, weil sie eben nur in Differenzen, Bezügen und Wiederholungen liegen, und was es mit denen auf sich hat, hängt, da es für pragmatische Momente von Sprache weder Grammatik noch Lexikon gibt, auf die wir uns berufen könnten, immer von der Situation ab, in der sie sich ereignen, und das ist die individuelle Lektüre. Gedichte dieser Art vereinzeln alle, die sie lesen, indem sie sich als Denkbilder dem individuellen Gebrauch darbieten. Als pragmatisierte Sprache lassen sie die Lektüre zum individuellen Erlebnis werden, zur möglichen Teilhabe an einem Denken, das durch die bemerkten Wiederholungen und Korrespondenzen provoziert und auf sie verwiesen, in seinem Gang und Inhalt aber nicht präformiert und also unabsehbar ist. Mit der Selbstvergessenheit, die unser geliebtes Fach nicht nur in diesem Falle kennzeichnet, hat man von Erlebnislyrik gesprochen, wo man eigentlich Erlebnislektüre hätte sagen sollen. 1 6 Diese neue Lektüreweise hat Klopstock in Gang gesetzt, indem er das allgemeine Oralisierungsprojekt von dessen inhärenter Paradoxie befreit, vollendet und überboten hat durch eine wohl doch vorbildlose >Revitalisierung< der Sprache unter Textbedingungen: durch die Aktualisierung pragmatischer Bedeutung, in der — mit oder ohne Korrelat in der Textwelt — >das Wortlose wandelte
In seiner Bemühung um die Rettung des Terminus >Erlebnislyrik< hat Gerhard Kaiser, Augenblicke deutscher Lyrik, Frankfurt 1987 (insel taschenbuch 978), 144, einen Vermittlungsvorschlag gemacht, der die Lektüre wenigstens indirekt miteinbezieht: »Das Erlebnisgedicht heißt also letzten Endes deshalb Erlebnisgedicht, weil es einen entscheidenden Beitrag dazu leistet, den Sachverhalt >Erlebnis< zur Welt zu bringen.« Seine Formulierung in einem wenig später erschienenen Buch (»In diesem Sinne ist das Erlebnis des Erlebnisgedichts erschrieben«) scheint mir dahinter zurückzufallen: Gerhard Kaiser, Geschichte der deutschen Lyrik von Goethe bis Heine. Ein Grundriß in Interpretationen. Zweiter Teil, Frankfurt 1988 (suhrkamp taschenbuch materialien 2087/2), 584.
INGRID STROHSCHNEIDER-KOHRS
(München)
Bilderlogik und Sprachintensität in Klopstocks paraenetischen Elegien der Spätzeit
Es will scheinen, als sei unter den vielen möglichen Fragen und Themen, die den Werken Klopstocks gelten, die Frage nach den Spätzeit-Elegien eine der sprödesten und unergiebigsten. Begegnet man doch in der Forschung nicht selten negativen Beurteilungen des Klopstockschen Alterswerks, speziell auch der Revolutions-Lyrik. Bei diesen Urteilen handelt es sich zumeist um kurze, etwas plakative Bewertungshinweise wie diese: die aus Klopstocks »unfruchtbarer Greisenzeit« 1 stammenden Revolutionsoden böten vorwiegend »Formelkram« 2 oder zeigten, da sie sich vom »religiösen Enthusiasmus« als dem eigentlichen »Quell« der Klopstockschen Lyrik entfernt hätten, »Erstarrung«. 3 Solche Urteile lauten wie ein spätes Derivat aus den — wenn auch ausführlicher begründeten — Bewertungen, die Franz Muncker in seiner Klopstock-Biographie 1888 formuliert hat. So kritisiert Muncker nicht nur den Mangel an Einfachheit in dieser Lyrik, sondern auch die »sonderbare Verbindung von abstracter Reflexion und sinnlicher Phantasie«; den »künstlerisch bedenklichen Gegensatz von Form und Inhalt«, der weder fürs »Herz« noch für die »Einbildungskraft« zuträglich wäre, es sei denn, daß in einigen der Oden »das subjectiv-lyrische Empfinden sich [ . . . ] nach seiner natürlichen Weise ergießt, ungehemmt durch die Tüfteleien des Verstandes«, so wie Klopstock in einigen der späten Elegien »sein eigenstes wehmütiges Gefühl« und in einigen der »Zornesoden« seine Leidenschaft »unmittelbar« ausspreche. 4 D a ß Urteile wie diese von einem allzu engen Lyrik-Begriff und einem »grundsätzlich verkehrten Standort« ausgehen, 5 das ist in der jüngeren
1
Max Kommerell, Der Dichter als Führer in der deutschen 59.
2
Eberhard Sauer, Die französische Revolution von 1789 in den Gedichten Klopstocks und der Göttinger, in: Euphorion 21 (1914), 560.
3
Gerhard Kaiser, Klopstock. Religion und Dichtung, 2. Auflage, Kronberg/Ts. 1975 (Monographien Literaturwissenschaft), 321. Franz Muncker, Friedrich Gottlieb Klopstock. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften, Stuttgart 1888, 5 1 7 - 5 1 8 .
4
5
Klassik,
Frankfurt a.M. 1928,
Karl Ludwig Schneider, Klopstock und die Erneuerung der deutschen Dichtersprache 18. Jahrhundert, 2. Auflage, Heidelberg 1965 (Probleme der Dichtung 8), 126.
im
Β11 d c r I ο g ι k und Sprachintensität
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Forschung deutlich genug betont worden. Gewiß haben Klopstocks Revolutions-Gedichte seit geraumer Zeit neues Interesse und Verständnis gefunden, obgleich — von einigen sehr allgemeinen oder vagen Charakterisierungen abgesehen 6 — zumeist inhaltliche Paraphrasen und Hinweise auf vornehmlich realgeschichtliche Fakten des Revolutionsverlaufs fast gänzlich dominieren. An ideologisch eingefärbten Urteilen fehlt es dabei nicht. So wird Klopstocks Revolutionslyrik als der »Höhepunkt seiner ideologischen Entwicklung«, 7 als »Gipfelleistung« apostrophiert, die vor allem seiner neuartigen Zuwendung zu politischen Zeitproblemen zu verdanken sei. 8 Auch Peter R ü h m k o r f hat den Versuch unternommen, Klopstock als den »ersten und eifrigsten Revolutionssänger« 9 nach sozialgeschichtlich-materialistischen Kategorien zu charakterisieren.
Wenigstens
zu Teilen sei seine Lyrik als »geistiges Sozialprodukt« 1 0 mit dem Blick »ins politisch-gesellschaftliche Unterfutter« 1 1 zu erklären, wobei die kommerziellen Interessen Hamburger Kreise eine Rolle für Klopstocks Enttäuschung über den Revolutionsverlauf gespielt haben sollen. D a ß R ü h m k o r f auch förderliche Einsichten in Sprache und Stil dieser Lyrik formuliert, die er korrekterweise von der »Alterslyrik« unterscheidet, schließt nicht aus, daß auch er — ähnlich wie M u n c k e r — folgendes betont: es reime »sich die Kunst der lyrischen Beschwörung mit den Forderungen überlegter Gedankenprosa eigentlich nicht z u s a m m e n « . 1 2 In einer neueren Darlegung über >Klopstock und die französische R e v o l u t i o n hat Helmut Pape mit Deutlichkeit betont, daß den Revolutionsgedichten nicht Ideologeme abzulesen seien, sondern daß sie das Bild einer bewegten und bewegenden Teilnahme Klopstocks böten, der als Proklamator der Menschenrechte nicht die Ideen der Revolution preisgegeben, wohl aber deren Verrat im Revolutionsverlauf verurteilt habe. Pape führt zudem aus, daß es für
6
Eberhard Wilhelm Schulz, Klopstocks Alterslyrik, in: Eupborion 61 (1967), 2 9 5 - 3 1 7 . Auch eine der neueren Arbeiten behandelt vornehmlich die realgeschichtlichen Zusammenhänge und begnügt sich mit relativ kurzen Paraphrasen von einigen Gedichtinhalten: Hans-Gerd Winter, Klopstocks Revolutionsoden. »O kom, du neue | Labende ... Sonne«, in: Arno Herzig (Hrsg.), >Sie und nicht Wir*. (Die Französische Revolution und ihre Wirkung auf Norddeutschland und das Reich), Hamburg 1989, 1 3 1 - 1 5 1 .
Alfred Molzan, stock. Werk und 8 Ebd., 154 u.ö. ' Peter Rühmkorf, Walther von der 10 Ebd., 84. 11 Ebd., 99. 12 Ebd., 116. 7
Klopstocks Revolutionsoden, in: Hans-Georg Werner (Hrsg.), Wirkung, Berlin 1978, 170.
Klop-
Friedrich Gottlieb Klopstock. Ein empfindsamer Revolutionär, in: ders., Vogelweide, Klopstock und ich, Reinbek bei Hamburg 1975, 175.
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Ingrid Strohschneider-Kohrs
Klopstock im »letzten Jahrzehnt essentiell neue, vitale Impulse« 13 gegeben habe; dafür zeuge nicht zuletzt das Diktum eines Klopstock-Zeitgenossen: Klopstocks Revolutionsgedichte seien, so hat Jens Baggesen geurteilt, als die »zweyte Messiade seiner Seele«14 zu verstehen. Klopstock selbst hat überdies nicht gezögert, dieser Lyrik den »denkbar höchsten Rang« und eine besonders »große Aussagekraft« 15 zuzuerkennen. Noch im Juli 1802 hat er in einem Rückblick eigens unterstrichen, daß diese seine Gedichte den »Ton der genau treffenden Wahrheit« besäßen. 16 Ton als ästhetisch durchgebildete Sprachsinnlichkeit und Authentizität als Wahrheitsintention in der poetischen Aussage: hier deutet sich — gewiß nur in nuce — eine spezielle Frage für unser Thema an. Denn eben diese Verbindung von Ästhetizität und gedanklicher Authentizität ist eine der überaus gewichtigen Voraussetzungen für viele der — von der Stilforschung seit Ernst Kaußmann und K. L. Schneider dargelegten — Phänomene in Klopstocks Werk, wie denn eben diese Verbindung als signifikante Besonderheit der Empfindsamkeitsliteratur zu verstehen ist. Die wechselseitige Bedingung und Durchdringung von Empfindung und Reflexion, die allerdings nicht als differenzloses Ineinanderaufgehen erscheint, sondern als eine beides mit- und nebeneinander wahrnehmbar verknüpfende Verbindungsweise, ist eines der konstitutiven Elemente auch und gerade der elegischen Dichtart, die in eben dieser Phase der Literaturentwicklung ein neues, ebenso theoretisch artikuliertes wie realiter erwiesenes Interesse gewinnt. Wenn Schiller noch 1795 von Klopstock als »Muster auf dem ganzen Felde der sentimentalischen Dichtung« spricht, 17 der »vorzugsweise in der elegischen Gattung groß« gewesen sei und »durch das höchste Pathos [zu] erschüttern« vermocht habe, 18 so treffen auch seine generellen Hinweise in hohem Maße auf Klopstock zu. Betont Schiller doch, daß für den elegischen Dichter »Gemüth« oder »Empfänglichkeit« sich in »sein Denken« mische und daß beide sich »wirklich miteinander vereinigt äusserten«: 19 13
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Helmut Pape, Friedrich Gottlieb Klopstock und die Französische Revolution, in: Euphorion 83 (1989), 190. Jens Baggesen, Baggesen oder das Labyrinth, übers, von C. F. Cramer, 3. Stück, Altona/ Leipzig 1794, 54. Vgl. Pape (wie Anm. 13), 184. Pape (wie Anm. 13), 192. ·Αη den Herrn Präsidenten des französischen Nazional-Instituts (in Paris)Über naive und sentimentalische Dichtung·, Schillers Werke. Nationalausgabe, hrsg. im Auftrag der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten [...] von Norbert Oellers und Siegfried Seidel, XX, hrsg. von Benno von Wiese, Weimar 1962, 452. Ebd., 458. Ebd., 451.
Bilderlogik
und Sprach Intensität
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zur »Übung der Denkkraft« und als eine »immerwährende Spannung des Gemüths«.20 Hinweise auf eben dies Problem sind nicht allein in Klopstocks poetologischen Schriften zu finden; in ebenfalls expliziter Form hat Klopstock auch in seinen späten Gedichten davon gesprochen, daß die Poesie mehrerer der geistig-gemüthaften Kräfte bedürfe und sie zu verbinden habe, wenn sie eine mögliche Vollkommenheit zu erreichen suche. So heißt es in der Ode >Die Rathgeberin< von 1795, daß die griechische Kunstregel nie gänzlich zu erfüllen sei, wenn euch nicht Geist w a r d , D e m die E m p f i n d u n g heißer glüht, wie ihn Bilder e n t f l a m m e n , Und in d e m , Beherscher der F l a m m ' und der Glut, d a s Urteil U n b e z a u b e r t den A u s s p r u c h t h u t . 2 1
Ein kurzer Anmerkungshinweis zur 1790 entstandenen Elegie >Sie, und nicht Wir< bestätigt zureichend deutlich, daß Klopstock sich auch in seiner Spätzeit der Gattungstradition elegischer Dichtung in Form und Thematik bewußt ist; diese Anmerkung lautet: »Die Elegien gehören zu den lirischen Gedichten. Ihr Ton war bey den Alten sehr verschieden. Tyrtäos Kriegsgesänge haben das elegische Silbenmaß.« 2 2 Hier ist das streng distichische Maß ebenso gemeint, wie der N a m e Tyrtäos nicht zufällig erwähnt zu sein scheint, da Klopstock dessen Gesänge durch die Übersetzung des Freundes Christian Graf zu Stolberg in dieser Zeit besonders veitraut gewesen sein mögen; Gesänge, in denen Tugendermahnungen für das Gemeinwohl und die überindividuellen Werte Spartas das Thema bestimmen. Wie einige Handschriften und Erstdrucke bezeugen, hat Klopstock den Gattungsnamen für seine Revolutions-Elegien eigens erwähnt. 2 3 Wenn gleichwohl in der Klopstock-Literatur zumeist von Oden oder Revolutionsoden die Rede ist, so ist es doch von nicht geringem Belang, die genauere Gattungszuordnung angemessen zu beachten; das Beispiel einer der wenigen Einzelinterpretationen kann darüber ex negativo belehren. In dieser 1983 vorgelegten Interpretation der Elegie >Der Erobrungskrieg< 2 4 20
21 22 23
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Ebd., 457. Oden II, 113. Oden II, 170. Vgl. die Anmerkungen zu diesen Elegien in Oden II. — Neben diesen formstreng gestalteten Elegien gibt es eine relativ große Anzahl von strophischen Poemen ebenfalls zum Thema der Französischen Revolution, die sich aber - in freierer Metrik — der elegischen Form nur nähern. Harro Zimmermann, Wehmut und Agitation. Zu Klopstocks Gedicht >Der Erobrungskrieg«, in: Karl Richter (Hrsg.), Gedichte und Interpretationen, II: Aufklärung und Sturm und Drang, Stuttgart 1983, 2 5 8 - 2 7 2 .
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Ingrid Strohschneider-Kohrs
gibt es eine Reihe von höchst problematischen Urteilen über die strukturelle Einheit des Gedichts. Der erste Teil zeige, so heißt es hier, in den empfindsam-melancholischen Motiven eine Art von »elegischem Stimmungsgebot«, der zweite Teil aber mit >mahnenden< und >unverhülltenAuflösung der Geschlossenheit des Gedichts^ 2 5 Dies bedeute ein »bewußtes Spiel mit zwei offenbar diametral entgegengesetzten Darstellungsformen«: 2 6 ein »Oszillieren« zwischen »elegischer Leidensbeschwörung und parteinehmender Agitation«, das als ein Zeichen von »gedanklich Uneingelöstem« 2 7 zu gelten habe, d. h. eines Mangels an geschichtlich-politischer Einsicht in den »revolutionären Prozeß«. 2 8 Eine Deutung demnach, die für die ElegienGattung nur von >Stimmung< oder >Wehmut< spricht und die von altersher geläufige Unterscheidung von threnetischer, erotischer und paraenetischer Elegie unberücksichtigt läßt, obwohl Friedrich Beißner schon 1940 auf Klopstocks »politisch-paraenetische Elegien über die französische Revolution« hingewiesen hat. 2 9 Auch wenn sich generell davon sprechen läßt, daß die Form der klassischen Elegie eine ausgezeichnete Prädisposition für Klopstocks Stilintentionen zeigt, ja: mit ihrem sprachkünstlerisch ergiebigen Rhythmusgefälle und ihrer großlinigen Kompositionsform nachgerade als besonderes Inzitament für diese Intentionen erscheint, so ist es doch nötig, mit dem Blick auf dies genus proximum die jeweils einzelne Gedichtstruktur als die differentia specifica zu erkunden, zumal dann, wenn Art und Funktion bildlicher Rede, also die >tropische Akzentuierung< 30 der poetischen Gedankenführung, gesonderte Aufmerksamkeit verlangen soll. Eine Art Überblick über die häufigsten Bildmotive in der Revolutionslyrik mag als vorbereitende Orientierung nützlich sein. Die Bildelemente sind insofern als stereotype Metaphorik zu bezeichnen, als sie relativ bekannten Vorstellungen entsprechen, in gleichsam dichter Frequenz wiederkehren und Deutungsgedanken kenntlich machen, in denen Gut und Böse, Bildfelder für Freiheit und Frieden mit solchen des Schreckens, des Unheils konfrontiert werden. Unter den Freiheits-Umschreibungen dominieren die folgenden Bilder: Göttin — Himmelsgeborene — Mutter des Heils — ihre 25 26 27 28 29 30
Ebd., 2 6 2 - 2 6 3 . Ebd., 263. Ebd., 270. Ebd., 267 u.ö. Friedrich Beißner, Geschichte der deutschen Elegie, Berlin 1941, 3. Auflage 1965, hier: 120. Ernst Kaußmann, Der Stil der Oden Klopstocks, Leipzig 1930, hat außer von dieser in Klopstocks Stil mehrfach aufgewiesenen Besonderheit auch von »tropischem Vorgang« (101) gesprochen.
B i l d e r l o g i k und S p r a c h i n t e n s i t ä t
51
Seele ist Gesetz — der Willkür Hasserin — Morgenglanz — Morgenröte. Von größerer Vielfalt sind die Bildelemente für Böses, für Unheil: Es ist die Bildwelt des Greuels, der Ungeheuer, des Verderblich-Kranken wie Pest, Seuche; dann: Untier, Scheusal; oder Frevel und Schande; Nattern und Schlangen, Geierklauen, Geiferbiss, Wolfsgesicht, Höllenhund. Ergänzt wird dies durch eine Reihe antikischer Schreckensnamen wie: Furien — Harpyen — Alekto — Cerberus — Megära. Bilder des Naturischen treten je nach dem Zusammenhang wahlweise hinzu: Blitz, Donner und Flammenschrift; Staub, Stein und Erz; Wolke und Nacht; Quell, Berg und Meer. Es sind Bilder, deren zumeist vorgegebene Deutungstendenz nur wenig poetische Spannung und Intensität zu erzeugen vermöchte, träte nicht zum gedanklichen Thema und zur Metaphorik ein Drittes hinzu: die als vis motrix agierende, beides verknüpfende Seelenbewegung des poetisch Sprechenden. Sie erst ist Grund und Bedingungskraft, aus der die Poetizitätsform der jeweiligen Elegie entsteht; jene Art von »Darstellung«, die — Klopstocks poetologischem Vorsatz gemäß — »die eigentliche innerste Beschaffenheit der Sache« 31 aufzuzeigen vermag und die Wirkung oder »Action, in welche sie unsre Seele setzt« 32 auch und gerade in der paraenetischen Elegie zu erzeugen imstande ist. Allerdings ist zu fragen, ob es in diesen Elegien ein signifikantes Kunstelement gibt, das über dies konstitutive, Thematik und Bildsphären verbindende movens: über die jeweils bestimmende Seelenbewegung dieser Art Auskunft geben kann. Es ist sicher nicht zu viel gesagt, daß — wenn auch nicht allein, so doch in ausgezeichneter Weise — der Kompositionsoder Bauform eine erkennbare und für den Elegiensinn gravierende Zeichensprache inhärent und ablesbar ist. Die Elegie »Sie, und nicht Wir< — in der Handschrift mit dem Zusatz: >Elegie an La Rochefoucauld< — ist im Sommer 1790 entstanden, veranlaßt durch den Beschluß der Französischen Nationalversammlung, >für alle Zeiten< auf Eroberungskriege zu verzichten. 33 Sie, und nicht Wir. An La Rochefoucauld. H ä t t ' ich h u n d e r t S t i m m e n ; ich feyerte G a l l i e n s Freyheit N i c h t m i t e r r e i c h e n d e m T o n , s ä n g e die g ö t t l i c h e s c h w a c h . W a s v o l l b r i n g e t sie n i c h t ! S o g a r d a s g r ä ß l i c h s t e aller U n g e h e u e r , der Krieg, wird an die K e t t e gelegt!
31
Klopstock, -Von der Darstellung-, Werke XVI, 1 - 1 2 , hier: 9.
32
Klopstock, >Gedanken über die Natur der Poesie-, Werke XVI, 33—44, hier: 37. Vgl. die Anmerkungen in Oden II, 72; hier wird mitgeteilt, daß diese Elegie ursprünglich »nicht für den Druck bestimmt« war.
33
52
Ingrid S t r o h s c h n e i d e r - K o h r s C e r b e r u s h a t drey R a c h e n ; der Krieg hat tausend: und d e n n o c h Heulen sie alle durch dich, G ö t t i n , a m Fesselgeklirr. A c h mein Vaterland! . Viel sind der Schmerzen; d o c h lindert Sie die heilende Z e i t , und sie bluten nicht mehr. A b e r es ist Ein Schmerz, den sie nie mir lindert! und kehrte M i r das Leben zurück; d e n n o c h blutet' er fort! A c h du w ä r e s t es nicht, mein Vaterland, d a s der Freyheit Gipfel erstieg, Beyspiel strahlte den Völkern umher: Frankreich w a r s ! du labtest dich nicht an der frohsten der E h r e n , B r ä c h e s t den heiligen Z w e i g dieser Unsterblichkeit nicht! Ο ich weiß es, du fühlest, was dir nicht wurde; die P a l m e , A b e r die du nicht trägst, grünet so s c h ö n , wie sie ist, D e i n e m kennenden Blick. Denn ihr gleicht, ihr gleichet die Palme, Welche du dir brachst, als du die Religion Reinigtest, sie, die entweiht Despoten hatten, von neuem Weihtest, Despoten voll Sucht Seelen zu fesseln! voll Blut, Welches sie s t r ö m e n ließen, so bald der Beherschte nicht glaubte, W a s ihr t a u m e l n d e r W a h n ihm zu glauben gebot. Wenn durch dich, mein Vaterland, der beschornen Despoten J o c h nicht z e r b r a c h ; so zerbrach das der gekrönten itzt nicht. K ö n t ' ein T r o s t mich trösten; er w ä r e , d a ß du vorangingst A u f der erhabenen Bahn! aber er tröstet mich nicht. Denn du wärest es nicht, das auch von dem Staube des Bürgers Freyheit e r h o b , Beyspiel strahlte den Völkern u m h e r ; Denen nicht nur, die E u r o p a gebar. An Amerika's Strömen F l a m t schon eigenes Licht, leuchtet den Völkern umher. Hier a u c h winkte mir T r o s t , er w a r : In Amerika leuchten D e u t s c h e zugleich umher! aber er tröstete n i c h t . 3 4
s
10
15
20
2s
io
D i e ersten drei Distichen, m i t denen K l o p s t o c k die kunstvoll d u r c h k o m p o n i e r t e n 3 2 Verse einsetzen läßt, zeigen mit ihrem allusionsreichen f a n g s t o p o s ( » H ä t t ' ich h u n d e r t S t i m m e n . . . «
35
An-
) , mit d e m P a t h o s d e r Frei-
h e i t s - R ü h m u n g und m e h r n o c h im e m p h a t i s c h e n , akustisch h o c h b e t o n t e n Bild v o m gefesselten, » m i t Fesselgeklirr« h e u l e n d e n U n g e h e u e r K r i e g eine r e l a t i v e i g e n s t ä n d i g e , in s i c h g e s c h l o s s e n e F o r m d e r I n t r o d u k t i o n . Ist d o c h n i c h t m e h r d i e F r e i h e i t s e l b s t , s o n d e r n d e r in T a t u n d G e s i n n u n g
ruhm-
volle — o d e r beklagenswert v e r s ä u m t e — E r w e r b v o n Freiheit T h e m a der n a c h f o l g e n d e n Verse und der Bildverdeutlichungen, die a b e r w e d e r so geh ä u f t , n o c h in s o k r a s s e r , h y p e r b o l i s c h e r S t i l i s i e r u n g w i e in d e r I n t r o d u k -
35
Oden II, 7 2 - 7 3 . Allusionen, die nicht allein an das protestantische Kirchenlied (»O daß ich tausend Zungen hätte...«) erinnern, sondern — wie C. F. R. Vetterlein ( K l o p s t o c k s Oden und Elegieen mit erklärenden Anmerkungen [...), hrsg. von C. F. R. Vetterlein, I —III, Leipzig 1827—28, III, 115) anmerkt — auch an folgenden Vergil-Text: »Non mihi si linguae centum sint, oraque centum, | Ferrea vox etc.«
Bilderlogik
und
Sprachintensität
t i o n d a r g e b o t e n w e r d e n . A u f B i l d e r f ü r die B e f r e i u n g s t a t h a t
53
Klopstock
keineswegs verzichtet: der Freiheit Gipfel ersteigen (V. 11 — 12) den heiligen Zweig der Unsterblichkeit brechen (V. 14) die Palme tragen (V. 15—16) den Völkern als Beyspiel strahlen
(V. 12 u.ö.)
G e r a d e die l e t z t e W e n d u n g — m e h r f a c h w i e d e r a u f g e n o m m e n (V. 1 2 , V. 18 u n d in V a r i a n t e a u c h V. 3 0 ) — l ä ß t e i n e K u n s t f o r m d e r R e s p o n s i o n b e m e r k b a r w e r d e n , m i t d e r die G l i e d e r u n g des G e d i c h t s und z u g l e i c h d a mit die e l e g i s c h e G e b ä r d e n s p r a c h e d e s G a n z e n a u f s i g n i f i k a n t e W e i s e sinn e n f ä l l i g w i r d . N e b e n e i n e r R e i h e w e n i g e r a u f f ä l l i g e r W o r t - und S a t z i t e r a t i o n e n ist es v o r a l l e m d a s Ton-
und Sinn-Echo
der Klagegeste »Ach mein
V a t e r l a n d ! « in Vers 7 , Vers 11 u n d — e t w a s a b g e w a n d e l t — e r n e u t ü b e r die S p a n n u n g d e r Verse 2 3 u n d 2 7 h i n , d a s die b e s o n d e r e I n t e n s i t ä t d e r A u s d r u c k s b e w e g u n g a n z e i g t . D i e a n d e r e im H o c h t o n e l e g i s c h e r G e b ä r d e d a r g e b o t e n e W i e d e r h o l u n g s f o r m g e h ö r t d e m W o r t » T r o s t « im S c h l u ß p a s sus. Es ist dies W o r t , d a s bis h i n e i n in den l a k o n i s c h a b s c h l i e ß e n d e n S a t z a m Ende der Elegie (»aber er tröstete nicht«) insgesamt fünfmal wiederk e h r t . Z w i s c h e n d i e s e n b e i d e n d o m i n i e r e n d e n S p r a c h g e s t c n steht in e b e n falls p e r s ö n l i c h e r A u s d r u c k s e m p h a s e j e n e in d e r G e d i c h t m i t t e (V. 15) die V e r s s e q u e n z e i n l e i t e n d e I c h - R e d e : » O ich w e i ß es . . . « , die m i t i h r e m E r i n n e r u n g s w i s s e n die K l a g e w o r t e b e g r ü n d e t und e r g ä n z t . A u c h in d i e s e r R e d e s e q u e n z w i r d e b e n das W o r t m i t v i e l f a c h e r B e t o n u n g w i e d e r h o l t , d a s die g e s a m t e K o m p o s i t i o n d u r c h z i e h t und m i t n a c h g e r a d e d e m o n s t r a t i v e r A k z e n t u i e r u n g d a s T h e m a des G a n z e n u n ü b e r h ö r b a r v e r g e g e n w ä r t i g t : die W o r t e d e r V e r n e i n u n g >nicht< u n d >nie>. E s sind die m i t
vernehmlicher
H ä r t e w i e d e r k e h r e n d e n V o k a b e l n , es sind W o r t e d e s U r t e i l e n s u n d d e r A n k l a g e . S o zeigt sich in d i e s e r F o l g e d e r S p r a c h g e b ä r d e n : K l a g e , E r i n n e r u n g u n d T r o s t e n t b e h r u n g e i n e n i c h t allein E m o t i o n e n u n d
Gedanken,
sondern auch M a h n b i l d e r und anklagende Urteilsworte verbindende G e müts· und Ausdrucksbewegung von nicht geringer paraenetisch-elegischer Prägnanz.
D i e vier a n d e r e n d e r g r o ß e n R e v o l u t i o n s e l e g i e n d a t i e r e n alle a u s d e m J a h r 1 7 9 3 ; a u c h sie h a b e n j e w e i l s g e s c h i c h t l i c h e E r e i g n i s s e z u m A n l a ß ; E r e i g nisse v o n d e r A r t , die K l o p s t o c k s o p t i m i s t i s c h e E r w a r t u n g e i n e r d e r M e n schenrechtserklärung
gemäßen
Gesellschaftsordnung
ins G e g e n t e i l
um-
s c h l a g e n l i e ß e n . I h m , d e m n o c h im H e r b s t 1 7 9 2 d e r T i t e l e i n e s C i t o y e n F r a ^ a i s v e r l i e h e n w o r d e n w a r , m u ß t e d e r R e v o l u t i o n s v e r l a u f als f l u c h -
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Ingrid
Strohschneider-Kohrs
w ü r d i g e r W i d e r s p r u c h zu d e m » s t r a h l e n d e n B e i s p i e l « ( w i e e r a u c h brieflich a n L a R o c h e f o u c a u l d f o r m u l i e r t h a t t e ) 3 6 d e s F r e i h e i t s - A u f b r u c h s e r scheinen. D i e E l e g i e >An L a R o c h e f o u c a u l d ' s S c h a t t e n s i m F e b r u a r 1 7 9 3 v e r f a ß t und im M ä r z
1 7 9 3 a u c h in H a m b u r g p u b l i z i e r t , 3 7 ist R e a k t i o n a u f d i e
im S e p t e m b e r r u c h l o s v e r ü b t e E r m o r d u n g des v o n K l o p s t o c k als Freund v e r e h r t e n M a n n e s , der i h m als V e r k ö r p e r u n g des h o f f n u n g s v o l l - h u m a n e n A u f b r u c h s von 1 7 8 9 galt und der d a n n , o h n m ä c h t i g gegen die »jakobinis c h e R a s e r e i in d e n S e c t i o n e n « , 3 8 i m A u g u s t 1 7 9 2 z u r ü c k g e t r e t e n w a r . An L a Rochefoucauld's S c h a t t e n . Eins verjüngte mein Alter, d u r c h r a n n , wie der t r ä n k e n d e B a c h rint D u r c h die W i e s e , mein H e r z , m a c h t e den H e i t e r e n f r o h , W a r mir W o n n e , zauberte mich ins Segensgefilde, W o die Pflugschaar nur b l i n k t e , kein f u r c h e n d e s S c h w e r t ; W o der W o l k e D o n n e r nur s c h o l l , d e m l a b e n d e s T r ä u f e l n
-5
Folgte, des Eisens nicht scholl, w e l c h e m t ö d t l i c h e s folgt. A b e r das Eine verjüngt mich nicht mehr, ich e m p f i n d e das Alter, All mein Frohes, ach meine W o n n ' ist d a h i n ! D e n n die Freyheit ist in den H i m m e l w i e d e r g e k e h r e t ! O d e r säumet vielleicht in d e m G e w ö l k e sie n o c h ?
10
Sehet ihr sie n o c h ? M i r ist die G ö t t i n v e r s c h w u n d e n ! A b e r verschwunden ist mir ihre Verfolgerin nicht! H a die A l e k t o (Ungesetz ist ihr s c h r e c k l i c h e r N a m e ) W i r d nun heimisch bey e u c h , zischt mit den S c h l a n g e n umher! Schüttelt die T o d e s f a c k e l ! Sie n i m t oft M e n s c h e n g e s t a l t a n ,
is
Sitzt im S e n a t ; d o c h gelingt ihre V e r w a n d l u n g ihr nicht. D e n n sie täuschet nicht; w e i ß es, bleibt! D o c h A n d r e r Verwandlung G l ü c k t e ihr einst: t o d d r o h ' n d s c h u f sie zu Stein den S e n a t ! H a s t du m i c h , theurer S c h a t t e n , g e h ö r t ; so rede. D e n n j e t z o Siehst du die Z u k u n f t : Ach s c h w e i g e t dereinst das G e z i s c h
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U m der A l e k t o H a u p t ? m u ß je sie die T o d e s f a c k e l Von sich w e r f e n , entfliehn? W i r d er entsteint der S e n a t ? Kehrt die G ö t t i n zurück, die gen H i m m e l wieder e m p o r s t i e g ? O d e r versöhnen sie die, w e l c h e sie l ä s t e r t e n , nie? Edler T o d t e r , ich sehe dich nicht: d o c h a h n d ' ich dich n a h e ;
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D e n n in der D ä m m e r u n g d o r t seh' ich ein blutig G e w a n d . A c h nun s c h w e b e s t du, s c h w e b s t ! hast m e i n e W e h m u t h v e r n o m m e n , H a s t die Frage des G r a m s , die ich dir w e i n t e , g e h ö r t .
Am 25. Juni 1790; vgl. das wörtliche Zitat bei Pape (wie Anm. 13), 171. 20. März in der Hamburgischen Neuen Zeitung-, dann im Vossischen Musenalmanach 1794; im Januar 1796 zu Teilen in der Berlinischen Monatsschrift. 38 Vetterlein (wie Anm. 35), 136. 36 37
Bilderlogik
und
Sprachinrensität
Aber du schweigst. So starbest du denn vergebens, du Guter, Für dein Vaterland! waltet auf immer die Wuth Jener Empörer! tritt ihr Fuß auf immer die große Nazion, mit des Hohns bitterer Lach', in den Staub! Duldet auf immer, daß sie gehöhnt da liege die große Nazion in dem Staub', unter der Wüthenden Fuß! Kehret sie nie zurück, die gen Himmel wieder emporstieg, Und versöhnen sie die, welche sie lästerten, nie! 1 9
55
30
35
Dem Poem eignet nicht nur eine ausgeprägt persönliche Intonation, es scheint auch eine besondere Nähe zur threnetischen Elegie zu besitzen, hätte Klopstock nicht die in die Gedichtmitte gerückte Anrede und imaginierte Beschwörung des »theuren Schattens« aufs engste verbunden mit dem die ganze Elegie auf dominierende Weise prägenden T h e m a der in Frankreich verhöhnten und verachteten Freiheit. Dies Thema findet eine überaus vielfältig-reiche und deutlich auf Suggestion angelegte Instrumentalisierung; und zwar in folgenden Formen: — in vielfach wechselnder Rederegie; — in szenisch ausgestalteten Bilder-Gegensätzen (heitere Anfangsidylle — tödlich wirkender Verlust); — in pathetisch akzentuierten Personifikationen; — im emphatisch durchstilisierten Imaginations-Dialog mit dem toten Freund. All dies wird nicht in willkürlicher oder gar chaotischer Expressivität dargeboten; es ist vielmehr eine klare, nahezu symmetrische Gliederung zu erkennen, da jeweils drei Distichen zu einer Sinneinheit verbunden sind. Diese Gliederung ist zudem mit einem fast klassischen Modus des Tempus- und Perspektivenwechsels kombiniert: Dem im Präteritum gebotenen Anfang des Altersrückblicks folgt (in V. 7—18) in der Form der Bilder-Kontrastierung (Göttin — Furie) ein Szenarium des Gegenwärtigen. Der Dialog in den Versen 19 — 2 4 enthält Fragen nach einer möglichen Zukunft. Wenn es dann scheint, als bildeten die Verse des Schlußpassus (24—36) als eine Art Abgesang eine gewisse Einheit, da hier auch Antworten auf die vorausgehenden Fragen artikuliert zu sein scheinen, so hat es doch mit diesem Passus eine besondere Bewandtnis. Die ersten Verse (25 — 30) sprechen resümierend und mit sinnschweren Worten sowohl von der klagenden, eben präsenten Redegebärde selbst als »Wehmuth« und der >geweinten< »Frage des Grams«; zugleich wird dem Schweigen des Toten die Vergeblichkeit seines Todes abgelesen: all dies in der Ich-Du-
>' Oden II, 7 9 - 8 0 .
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Ingrid
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Rede, im persönlichen Dialog mit dem als nah empfundenen Freunde. In der Mitte des Verses 30 aber, also genau in der Zäsur dieses Pentameters, hat die das Gedicht beschließende Aussagesequenz ihren Anfang; den syntaktisch genauen Anfang der nun das öffentlich-geschichtliche Geschick apostrophierenden Verse 30 bis 36. Denn das in Vers 29 artikulierte »So«, das in Vers 30 wie in den nachfolgenden Versen ausgespart bleibt, ist — im Sinn elliptischer Rede — notwendigerweise für die ganze Per;ode ergänzend mitzudenken. Wenn diese Periode »mit dem gehörigen Pathos gelesen wird«, so heißt es in einem relativ frühen Kommentar, 4 0 »ergänzt sich das so vor tritt, duldet etc. für den Zuhörer von selbst«. In diesem Vers 30 ist eine sprachkünstlerische Form der Übergangsverknüpfung erkennbar, deren Bedeutung vermutlich klar intendiert gewesen ist. Im Schweigen des ermordeten Freundes, im Bewußtsein von der Vergeblichkeit dieses Todes liegt bereits beschlossen, wovon danach die letzte Verssequenz noch mit bitterer Heftigkeit spricht: das allgemeine, öffentliche Geschick der Nation. In dieser Sequenz hat Klopstock Wort für Wort hochakzentuiert und kunstvoll rhetorisch gefügt; es sind Verse, in denen mit jeweils erneuter Intensität die Worte »auf immer« und »nie« wiederholt werden, so daß die schmachvolle Dauer bleibenden Elends in aller Härte verdeutlicht wird. In den letzten Versen liegt auch die Antwort auf die in Vers 24 drohend-angstvoll gestellte Frage; eine Antwort, in der die Wiederholung der vorausgehenden Frageworte nicht mehr mit dem noch offenen >oder< verbunden ist, sondern jetzt mit dem Unabänderliches konstatierenden >und< formuliert wird: >und so versöhnen sie [die Freiheit], welche sie lästerten, nieDer Erobrungskriegs die Klopstock nach der im November 1792 erfolgten Eroberung von Savoyen und Nizza im Juli 1793 verfaßt hat, bietet ein Bild von ebenso artistischer wie persönlich-expressiver Sprachkunst und zeigt eine Gliederung, die wie wenige klar und überschaubar ist. 40
Vetterlein (wie A n m . 35), 137.
Bilderlogik
und
Sprachintensität
57
Der Erobrungskrieg. Wie sich der Liebende freut, wenn nun die Geliebte, der hohen Todeswog' entflohn, wieder das Ufer betritt; Oft schon hatt' er hinunter geschaut an dem M a r m o r des Strandes, Immer neuen G r a m , Scheiter und Leichen gesehn; Endlich sinket sie ihm aus einem Nachen, der antreibt, An das schlagende Herz, siehet den lebenden! lebt! Oder wie die Mutter, die harrend und stumm an dem T h o r lag Einer durchpesteten Stadt, welche den einzigen Sohn Mit zahllosen Sterbenden ihr, und Begrabenen einschloß, Und in der noch stets klagte das Todtengeläut, Wie sie sich freuet, wenn nun der rufende Jüngling herausstürzt, Und die Botschaft selbst, daß er entronnen sey, bringt. Wie der trübe, bange, der tieferschütterte Zweifler, (Lastende J a h r e lang trof ihm die Wunde schon fort) Bey noch Einmal ergrifner, itzt festgehaltener Wagschal, Sehend das Übergewicht, sich der Unsterblichkeit freut! Also freut' ich mich, daß ein großes, mächtiges Volk sich Nie Eroberungskrieg wieder zu kriegen entschloß; Und daß dieser Donner, durch sein Verstummen, den Donnern Anderer Völker, dereinst auch zu verstummen, gebot. Jetzo lag an der Kette das Ungeheuer, der Greuel Greuel! itzt war der Mensch über sich selber erhöht! Aber, weh uns! sie selbst, die das Unthier zähmten, vernichten Ihr hochheilig Gesetz, schlagen Erobererschlacht. Hast du Verwünschung, allein wie du nie vernahmst, so verwünsche! Diesem Gesetz glich keins! aber es sey auch kein Fluch Gleich dem schrecklichen, der die Hochverräther der Menschheit, Welche das hehre Gesetz übertraten, verflucht. Sprechet den Fluch mit aus, ihr blutigen T h r ä n e n , die jetzo Weint, wer voraussieht; einst, wen das Gesehene trift. Mir lebt nun die Geliebte nicht mehr: der einzige Sohn nicht! Und der Zweifler glaubt mir die Unsterblichkeit nicht! 4 1 Die Steigerungslinie, die K l o p s t o c k d e r G e s a m t k o m p o s i t i o n h a t , ist u n g e w ö h n l i c h g e n u g . E r läßt es nicht mit einer
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gegeben
umfangreichen,
m e h r f a c h in Vergleichsbildern gestaffelten S e q u e n z v o n 1 6 I n t r o d u k t i o n s versen b e w e n d e n , die mit i h r e m a n a p h o r i s c h w i e d e r k e h r e n d e n >Wie< die S p a n n u n g zu w e i t e r f ü h r e n d e r A u s s a g e v e r z ö g e r n d o f f e n h ä l t ; er fügt zud e m m i t d e m d a r a u f a n t w o r t e n d e n >Also< eine e m p h a t i s c h e S e l b s t ä u ß e rung a n und v e r b i n d e t diese m i t d e m im P r ä t e r i t u m g e h a l t e n e n B e r i c h t über d a s z u r ü c k l i e g e n d e E r e i g n i s des f r a n z ö s i s c h e n K r i e g s v e r z i c h t s : in einer r h e t o r i s c h e n B i n n e n s t e i g e r u n g dieses n u r drei D i s t i c h e n u m f a s s e n d e n
«' Oden
II, 8 3 - 8 4 .
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Ingrid
Strohschneider-Kohrs
Mittelteils, der nach den Machtworten über den Krieg als der »Greuel Greuel« k n a p p und affirmativ, aber nicht ohne erneute Emphase mit dem resümierenden Deutungsgedanken schließt, »itzt war der Mensch über sich selber erhöht!« (V. 22). Nach dieser nicht wenig dynamisch entfalteten Spannungssteigerung lenkt Klopstock mit einer expressiv elegischen Gebärde, »Aber, weh uns!« zum Schlußpassus über, der nun, nach diesem Umbruch des Tons, mit vielfacher und intensivierender Wiederholung eine Verssequenz bietet, die Geschichtlich-Allgemeines mit seinem persönlichen Weheruf in affektisch akzentuierten Worten ineinandergreifen läßt — nicht ohne Imperativ-Formen der Rede und nicht ohne drohende Zukunftsgebärde (V. 30). Das letzte Distichon am Elegien-Ende spricht nochmals allerdings in andersartigem Ton. Hier werden in verhaltener Sprache, aber gleichwohl mit mehrfach betontem >nichtwie — alsojetzo — itztuns — ihr< u. a.) daraus resultieren. Diese Bemerkung
42
Vgl. Anm. 30.
Bilderlogik und
Sprachintensität
59
ist deshalb nicht ohne Bedeutung, da es — wie die beiden folgenden Spätelegien beobachten lassen — auch sich isolierende, aus der poetischen Bewegung gleichsam sich lösende oder daran kaum noch teilhabende Bildelemente geben kann. Die beiden relativ umfangreichen Elegien vom Ende des Jahres 1793, >Die Denkzeiten« und >Das Neue«, sind in einigen ihrer Grundzüge strukturell ähnlich. Ähnlich sind schon die zeitlichen Bedingungen ihrer Entstehung. Klopstock hat die eine wie die andere in kürzestem Abstand nach den jeweils faktischen Anlässen verfaßt, und es werden überdies von diesen Realfakten im Gedichttext nicht eben wenige namentlich erwähnt, auch solche Gegebenheiten, die eine recht genaue Kenntnis der politischen Zustände in Frankreich voraussetzen. Die Elegie >Die Denkzeiten« hat Klopstock in der zweiten Novemberhälfte 1793 geschrieben, nachdem erst am 4. November die Beisetzung Marats im Pantheon erfolgt war und am 11. November Johann Silvan Bailly, zuvor maire von Paris und Präsident der Nationalversammlung, auf dem Schaffott hingerichtet wurde. Zudem verweist Klopstock im Text auf die Wahlmänner, die electeurs und Deputierten, weist auf Amerika und deutet auf ein Staatenbündnis der Provinzen als eine »mögliche Rettung« vor »allgemeiner Zerrüttung«. 4 3 Die Anspielung auf die eigene Position des Citoyen als »Mitbürger des Guten« hat als Antwortreaktion auf Lavaters Aufforderung zur Rückgabe des Bürgerdiploms ebenfalls pragmatische Veranlassung. 44 Auch in der Elegie >Das Neue« vom Dezember 1793 bezieht Klopstock sich zunächst, im ersten Teil, erneut auf Marats Pantheon-Beisetzung, deutet aber dann im zweiten Teil auf die am 19. Dezember erfolgte blutige Rache an Toulon, das bei der englisch-spanischen Flotte einen gewissen Schutz gesucht hatte. Eine andere Art von Faktizität wird in diesem Text in der Form aufgereihter Namens-Exklamationen (die noch eigens zu erwähnen sein werden) vergegenwärtigt. Verglichen mit den vorausgehenden Elegien kann diese häufige und ostentative Faktenbenennung als ein Zeichen für eine merkliche Stilveränderung gelten. Gründe dafür liegen offenkundig in der Tatsache, daß während der zweiten Jahreshälfte 1793 das Revolutionsgeschehen die schärfsten Wendungen zum Terreur und damit zu den ins Massenhafte gehenden Greueltaten genommen hat.
43 44
So in V. 43 und 47. Klopstock selbst erwähnt in seinen Anmerkungen zu diesem Vers 9: »Man sehe >Das nicht zurück geschickte Diplom< in der Berliner Monatsschrift.« (Oden II, 171). Dieser Text im Wortlaut in Werke XVII, 2 0 9 - 2 2 2 .
6o
Ingrid
Strohschneider-Kohrs
E i n s i c h t b a r ä u ß e r e s Indiz für s t r u k t u r e l l e V e r ä n d e r u n g zeigt sich in d e m s e h r viel g r ö ß e r e n T e x t u m f a n g b e i d e r E l e g i e n . Z ä h l e n die drei v o r i g e n P o e m e c a . 3 0 V e r s e , s o h a b e n d i e s e b e i d e n f a s t die d o p p e l t e V e r s z a h l . G e w i c h t i g e r a b e r s c h e i n t eine A r t U n ü b e r s i c h t l i c h k e i t in d e n d e r K o m p o s i t i o n , w i e n i c h t w e n i g e r d e u t l i c h in d e r i n n e r e n
Leitlinien Gliederung
d e r T e i l s e q u e n z e n . E s fällt ein u n r u h i g e r , s p r u n g h a f t e r W e c h s e l des T o n s , d e r R e d e f o r m e n u n d d e r g e d a n k l i c h e n R e f l e x i o n e n a u f , s o d a ß d a r a u s ein eigentümlich diffuser G e s a m t e i n d r u c k
resultiert.
Die Denkzeiten. Gallia Sklavin; Gallia frey; sie erniedrigt zur Wilden Dann sich, schaffend sogar M a r a t , den Scheusal zum G o t t : Bleibt, bleibt Wilde! Denn dich, der Willkühr Hasserin, Freyheit, D i c h , die Gesetzherschaft, kent die Unglückliche nur, Wenn sie redet: ihr liegt's, daß sie dem Gesetze gehorche, Über den Kreis hinaus deß, was zu thun sie vermag. O d e r glichen vielleicht des Senats Beschlüsse der weißen Pforte T r ä u m e n nicht stets? wurden je sie vollführt? (Ich verehre den T h ä t e r ! und gern Mitbürger des G u t e n , Der die Verehrung gebeut, halt' ich das schöne G e b o t . ) D a ß Sie selbst hier der Täuschung erliegt, und geredt für gethan hält! Dieß ist der bittere Quell, welchem ihr Elend entströmt. Ach und vielleicht ist er einer der unversiegenden Quellen, Ewigen, wie die Natur, tiefer grabend, sie schuf. Handlung, und Wort sind getrent, als trenten sie Berge; und die sind D e m unersteiglich, deß Geist reif bis zum Ernste nicht ist. Republikanerin wagt Sie zu seyn; und o h n e G e h o r s a m Wagt sie es: waget zu seyn Künstlerin o h n e Genie. D o c h sie gehorcht ja! duldet es, wenn der Vertreter des Volkes Weil er für frey sich hält, blutet! müßte nun auch Dulden des Wählenden M o r d , und deß, der den Wählenden auskohr. Aber zurück! denn hier wogt ein unendliches Meer; Und ach jede der Wogen rauscht Entsetzen, dem Schauer Stehet das H a a r empor, bebet der Laut, und verstumt. Aber sein Geist ist noch tiefer verwundet, als es dieß bange,
.s
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25
Bleiche Schweigen des G r a m s auszudrücken vermag. Kennete Sie sich selbst, und des Lernens Weisheit: mit scharfem Hinblick schaute sie dann über das westliche Meer. A b e r kent sie sich je? und stellt nicht umsonst die Geschichte, W o sie a m lautesten warnt, ihrer Betrachtung sich dar? E h e r steigt der gelösete Fels e m p o r zu dem Gipfel, D e m er entstürzte, eh sie sich zum G e h o r s a m erhebt. D u r c h den Hunger, die Pest, die mehr begrabenden Kriege, Z w a r erschüttert, allein heisserer R a c h e entflamt, Bleibet sie Wilde! k o m t noch, eh dieß J a h r h u n d e r t ins Zeitmeer Untergeht, und verhült, traurend ein neues entsteigt
30
35
Bilderlogik
und
Sprachintensität
6 l
Jenem Ozean, komt mit Fahn' und mit Wimpel, zu Lande Schnelle Räuberin heut, schnellere morgen zur See. Leben dereinst auch Sterbliche, die sie vermögen, die Wilde Umzuschaffen? Von euch, die ihr sie jetzo beherscht, (Nein, ihr herschet nicht, von der Heerde getriebene Hirten Seyd ihr, nichts mehr!) von euch hat es noch keiner gewolt. Woltet ihr herschen, zu wehren der allgemeinen Zerrüttung, Eurem Werke; wie schnell schlachtete dann euch das Schwert! Aber wenn selbst sich Weis' erhüben, und Edle, die's wagten Umzuschaffen; wie schnell sänken auch sie in ihr Blut! Eins nur ist mögliche Rettung: das Staatenbündniß! doch ist auch, Wütet die Wildheit fort, möglich die einzige nicht. (Balji, dieß Blatt der Sibille weht hin, wo du ruhest, und rauschet, Weint mit der Weide, die dort dir ein Entschlossener pflanzt. Ist sie des Blatts Weissag' Irrthum; so sende mir Ahndung, Laß den getäuschten Blick froheres Künftiges sehn.) Das ist also die Frucht des himmelsteigenden Baumes? Das der Schatten, in dem endlich der Wanderer ruht? Wenn ein Greis, der immer verzieh, für Andere roth wird; Werden diese dafür desto bleicher vor Schmach. Ha des Greuels! Harpyen gebar Anadyomene! Keine Pallas gebar, Furien Jupiters Haupt! Menschenfeind soll ich also im Blüthenhaare noch werden, Der hier stets obstand, siegend kämpfete? Nein! Menschenelend soll mich zum Menschenfeinde nicht machen; Thränen im Blicke, nicht Z o r n , scheid' ich, Brüder, von e u c h . 4 5
40
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so
ss
60
D a ß diese Elegie einen relativ diffusen G e s a m t e i n d r u c k e n t s t e h e n
läßt,
g e h t in nicht g e r i n g e m M a ß e a u f die A r t und F u n k t i o n d e r M e t a p h e r n s p r a c h e z u r ü c k ; g e n a u e r : a u f den r a s c h e n und u n v e r m i t t e l t e n W e c h s e l v o n B i l d m o t i v e n o d e r -Sphären. A n d e r s als in den v o r a u s g e h e n d e n
Elegien
zeigt sich hier, d a ß dieser W e c h s e l dahin w i r k t , den jeweiligen B e z u g zur g e d a n k l i c h e n A u s s a g e und zu d e r für den G e s a m t a u f b a u
bestimmenden
und s i n n g e b e n d e n A u s d r u c k s b e w e g u n g irritierend zu v e r d e c k e n o d e r zu v e r d u n k e l n . Von den hier r a s c h und u n v e r m i t t e l t w e c h s e l n d e n B i l d k o m p l e x e n — ζ. B. des P s y c h i s c h - M o r a l i s c h e n , d e r N a t u r m o t i v e o d e r der m y t h o l o g i s c h e n R e m i n i s z e n z e n — seien hier a u s d e r w i e d e r u m u n v e r b u n d e nen Vielfalt d e r M y t h o l o g e m e nur folgende T e x t b e i s p i e l e g e s o n d e r t a n g e führt: »Der weißen Pforte Träume« (V. 7—8): das Bild aus der O d y s s e e 4 6 für lügenhafte Versprechungen, hier für Beschlüsse des Senats.
4i 46
Oden II, 8 7 - 8 9 . Homer, Odyssee XIX, V. 5 6 0 - 5 6 5 .
6z
Ingrid
Strohschneider-Kohrs
»Blatt der Sibille« — >ob Weissag* oder Irrthum< (V. 49—51): für das Gedenken an Bailly, ein Bild, das mit dem der >weinenden Weide« verbunden und dann weitergeführt wird zu dem der >Frucht vom Baum< und schließlich zu dem des Baums als >Schatten dem Wanderen. »Ha des Greuels! Harpyen gebar Anadyomene! | Keine Pallas gebar, Furien Jupiters Haupt!« (V. 5 7 - 5 8 ) .
Bemerkbar ist, daß einige der Bildmotive zu einer eigenwilligen, assoziativ nur aus ihrem Bildmaterial sich speisenden Ausweitung tendieren, so daß daraus eine die Gedankenlinie unterbrechende und willkürlich anmutende Bild-Autonomie oder Eigenlogik entsteht. Diese eigenwillig expandierenden Assoziationsformen lassen etwas wie eine den Rededuktus umlenkende oder zurückdrängende Art von Bildwucherung aufkommen. Zu dem Eindruck von Unruhe und von Heterogenität in den Strukturelementen und schließlich auch von einer diffuser werdenden Aussageintention kommen verstärkend auch die in Klammern gesetzten Ergänzungshinweise in mehr als einer Verspartie hinzu. Gleichwohl gibt es — trotz des raschen Wechsels von Metaphorik, Redeformen und Tonführung — auch die gedanklich klar akzentuierten elegischen Sprachgebärden wie etwa in den Versen 25 — 26; vor allem aber am Schluß in den Distichen, die nach merklicher Zäsur nach den Mythologemen (V. 57—58) folgen. Hier heißt es in doppelter Selbstanrede und in trauernd abschiednehmender Wendung: Menschenfeind soll ich also im Blüthenhaare noch werden, Der hier stets obstand, siegend kämpfete? Nein! Menschenelend soll mich zum Menschenfeinde nicht machen; Thränen im Blicke, nicht Zorn, scheid' ich, Brüder, von euch.
Eine eindrucksvolle, auch oft zitierte Sprachgebärde Klopstocks, eine kunstvolle Paraenese von nahezu epigrammatischer Strenge. Die Elegie >Das Neue< zeigt ebenfalls eine strukturelle Uneinheitlichkeit, wenn auch von anderer Art. Das Neue. Neues gescheh nichts unter der Sonne? und die Verfolger Jener Freyheit, wie sie noch die Geschichte nicht kent, Feyren gleichwohl ein Siegesfest, daß die himmelgeborne An der Kette, die sie sinnlos ihr ringten, verstumt; Singen, den Ton volksbühnisch, am Fest der Sanscülottiden, Hottentottade: »U-amp Marat, wir beten dich an,
5
Bilderlogik
und
Sprachintensität
Der du in dir die G ö t t e r des siebenarmigen Stromes, Diese der lehrenden Welt unsrer gelehrigen zeigst, Dich, dem M i r a b o sank, und der sie alle noch wegstrahlt Aus dem Tempel, Nu-ap M a r a t ! M a r a t Hir-op! Pandämonion war der Tempel, eh, M a r a t , du einzogst; Aber du kamst! und er war Pantheon, M a r a t Gha-ip! Lebe die KlubbergmunizipalgüllotinoligokraTierepublik! und Gha-ip schütz' uns vor Hunger und Pest!« Auch Verwünschungen sprechen sie aus; die Verwünschenden brüllen: La Fajet! und ihr, Roland! la Roschefuko! Balji! du von Etamp! Gesegnet sey uns, ο Schurdang! Sey dein Ronseng, und sey . . Aber mir sinket der Laut, Weigert sich fortzunennen. Wie viel, und welche Verbrechen G r ä b t , für der Nachwelt Spruch, einst die Geschieht' in ihr Erzt! D o c h die jetzige Welt ist Nachwelt, setzet sich, richtet Gleiches Gericht; wenn die T h a t nakt vor das Auge sich stellt. Nakt steht: Herschende Buben sie brauchen, wer von der Herschsucht Glühet, wie sie: gebraucht, wandert er auf das Schafot. J e n e kennen das Volk: Es will Despoten! und Schauspiel! Fliegt zu der Bühne, so bald einer den anderen würgt. M a r a t entrann dem Schafot; nun sollt' er, selbst nach dem Tode, Ihnen noch fröhnen: und so machten sie ihn zu 'nem G o t t . Nakt steht da die Rache an Tulongs Bürger. D e m Tode Schon zum Opfer gekränzt, duldet' er feindlichen SchutzBürgerpflicht war nicht, daß er schlachten sich ließ', und erlaubt nicht Selbstmord: aber erlaubt Leben im rettenden Arm. Nakt steht da, was geschah: Als Stellvertreter zu Kerker Gehen sollten! Als roth strömte der R h o d a n ! Als sie, (Scheußlich nakt steht dieses da, mit zischenden SchlangenH a a r e n , blauem Gesicht, sengenden Augen) als sie, Welche Befreyung hieß, und Eroberung war, nach des schönsten Wortes Bruche, ihr Haupt, Allen Entsetzen! ihr Haupt Aus der Holl' erhub, und die Völker zwang, den geliebten Namen Freyheit, den auszusprechen mit G r a m . Aber wer kann sie zählen die Thaten der ehernen Unscham? Und wer m ö c h t ' es? Ihr seht lieber vom Schrecklichen weg. Einsame Bäume verbergen sie nicht die unendliche Waldung, Etliche gute das Heer schwarzer Handlungen nicht. G a n z e lange Jahrhunderte sind vorübergegangen, Eh das gehende dieß, ach dieß Neue gebar; E h , nach solcher Brüderlichkeit, so traulichen Festen, W o die Freud' und der Tanz M ä d c h e n und Liebender war, Sich herwälzete unter der Sonne die gräßliche, blinde, Blutige Mißgeburt, schaffend den Schauer zum Stein, Und den Stein zum Erbarmer! Ο weint nicht zu bittere T h r ä n e n ; Denn die Freyheit trägt Ketten nur, ist nicht entflohn. W i ß t ihr, auf welche Rettung sie wieder sinnet? und wißt ihr, O b es mit dieser ihr nicht mehr wie der ersten gelingt?
64
Ingrid S t r o h s c h n e i d e r - K o h r s A c h , sie kennen mich nicht, s o d a c h t e sie; doch wie v e r m ö g e n
55
Ferne Menschen zu sehn, wer die Unsterblichen sind. D a r u m send' ich ihnen, statt meiner, d a ß sie mich kennen! Eine Sterbliche. »Geh, Arria Kordä!« Sie g i n g . 4 7
In dieser Elegie ist es vor allem der Wechsel der Redeformen, der den Eindruck heterogener Struktur hervorruft. So läßt Klopstock im Anfangsteil über eine ausgedehnte Verssequenz hin Gesänge als »Hottentottade« in direkter Rede zu Wort kommen, die zum >volks[tri]bühnischen< Siegesfest von Marats Gott-Erhebung ertönen. Er verwendet dafür nicht allein eine Reihe von exotischen Wortgrotesken (sie werden in den Anmerkungen als Tiergötter-Namen erläutert), 48 sondern er nennt in den nachfolgenden Versen auch etliche der Personen-Namen aus der französischen Geschichts-Szene und zwar, um den Vulgär-Jargon sinnenfällig zu machen, in phonetischer Schreibweise. Dies alles zeigt eine unverkennbar satirische Stilisierung. Einen Wechsel der Rollenrede gibt es nochmals auch am Ende der Elegie; hier werden die Worte und Gedanken der personifizierten Freiheit präsentiert. Das der Freiheit übertragene und als moralische Ermutigung gemeinte Schlußwort allerdings, der Imperativ: »Geh, Arria Kordä!« hat kaum Sprachmacht und -Wirksamkeit genug, um die zuvor hart und gehäuft dargebotene Höllenmetaphorik (V. 35 — 40) zu übertönen oder gedanklich zu integrieren. Diese Verse über die an Toulon verübte Rache lauten: Als sie, (Scheußlich nakt steht dieses da, mit zischenden SchlangenH a a r e n , blauem Gesicht, sengenden Augen) als sie, Welche Befreyung hieß, und E r o b e r u n g w a r , nach des schönsten W o r t e s Bruche, ihr H a u p t , Allen Entsetzen! ihr H a u p t A u s der H o l l ' erhub, und die Völker z w a n g , den geliebten N a m e n Freyheit, den auszusprechen mit G r a m .
Hier ist es die affektgebundene und affektsteigernde Metaphorik, die wie in einer Art Zwang der Bilderlogik zur Dominanz gelangt. Ähnliches ist auch dort zu beobachten, wo gegen Ende der Elegie eine auf die Eingangszeile assortierende Responsion existiert, die ebenfalls durch eine Affekt-
47 4S
Oden II, 9 0 - 9 2 . Klopstocks Anmerkung: »>Sanscülottiden< Danton brauchte dieß Wort zuerst. Er schlug ein Fest für diese Leute vor. Es ist hier von keinem Kalenderfeste die Rede. >U-amp> Tiegerkatze, im Hottentottischen. >Cötter des siebenarmigen Stromes< Die Katze gehörte zu den ägyptischen Göttern. >Nu-ap< Stachelschwein im Hottentottischen. >Hir-op· Hyäne. >Gha-ip< Geyer.« ( O d e n II, 1 7 1 - 1 7 2 . )
Bilderlogik
und
Sprachintensität
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Metaphorik nahezu unhörbar gemacht wird. Die Elegie beginnnt mit dem Fragesatz und Zitatanklang »Neues gescheh nichts unter der Sonne?«, und die Responsion, auf mehrere Verse aufgeteilt, lautet: daß das endende Jahrhundert »dieß, ach dieß Neue gebar« (V. 46). Erst in Vers 49 wird fortgesetzt: [und] Sich herwälzete unter der Sonne die gräßliche, blinde, Blutige Mißgeburt, schaffend den Schauer zum Stein, Und den Stein zum E r b a r m e r !
Die von Bild zu Bild weitertreibende Affekt- und Schreckensaussage übertönt hier trotz des Titelthemas und der biblischen Reminiszenz den Antwortgedanken; sie schmälert zumindest seine mögliche Wirkung. Es mag denn für diese und die vorige der späten Elegien deutlich genug vor Augen gelangt sein, in welchem Maße sie beide Heterogenes in den Strukturelementen zeigen. Der nahezu übergangslose Wechsel von Tönen und Redeformen, von Reflexionen und Bildkomplexen drängt sich an mehr als einer Textstelle auf. Es sind vor allem die Bildelemente, die Klopstock, um die Greuel der Zeit drastisch genug zu umschreiben, aus den verschiedensten Vorstellungsbereichen heranzieht; Bildelemente, die nicht allein eine dominierende Eigenenergie gewinnen, sondern mit ihrer AffektDynamik nicht selten auch die gedanklichen Linien und die bestimmende elegische Tonführung irritieren oder verdecken. Es scheint somit angesichts dieser Art von Heterogeneität in Stil und Struktur nicht unangemessen, von diesen beiden Elegientexten als einem »vieldimensionalen Raum« zu sprechen, in dem sich mehrere >Schreibweisen< überschneiden oder doch aufeinander treffen; und demnach läßt sich auch sagen, daß ihre Textur sich darbietet wie ein »Gewebe von Zitaten« aus mehr als einem kulturellen Kontext. 4 9 In einem kurzen Resümee mag zunächst von der genannten Stilveränderung in der Gruppe dieser späten Elegien die Rede sein. Für die beiden zuletzt zitierten Elegien war sowohl die besondere zeitliche Nähe zum Revolutionsgeschehen als auch die recht häufige Nennung von Realien im Text zu konstatieren. Das ist sicherlich mit der 1793 zunehmenden Menge von Greueltaten in Frankreich erklärbar. Beides jedoch ist auch Indiz für Klopstocks leidenschaftlich gesteigerte Teilnahme am Zeitgeschehen. Es ließe sich von einem Mangel an Distanz sprechen, besser aber wohl von
49
Mit diesem Satz beziehe ich mich auf ein bei Jonathan Culler ( D e k o n s t r u k t i o n , Reinbek bei Hamburg 1988, 35) angeführtes Zitat von Roland Barthes, das allerdings als genereller (nicht auf Klopstock bezogener) Hinweis formuliert ist.
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Ingrid Strohschneider-Kohrs
einer e m o t i o n a l e n B e t r o f f e n h e i t , die sich in heterogenen Ausdrucks- und K o m p o s i t i o n s e l e m e n t e n dieser Elegien niederschlägt. Von Erstarrung des Greisenalters o d e r einer die poetische S p r a c h e u n g e m ä ß belastenden Kälte des G e d a n k l i c h e n , 5 0 einem störenden Ü b e r h a n g von R e f l e x i o n e n kann allerdings k a u m die R e d e sein. Es ist im Gegenteil eher die Sprengkraft des Affektischen, die Tendenz zu E x a l t a t i o n s f o r m e n der M e t a p h o r i k , die strukturgefährdenden C h a r a k t e r gewinnt und die, zum Teil wenigstens, mit R e a l i s m e n o d e r satirischen Elementen die G r e n z e der Elegienform überschreitet. Dagegen b e w a h r t K l o p s t o c k — so vor allem in den ersten drei Elegien dieser Z e i t — in seinen R e f l e x i o n s a u s s a g e n , also gerade im explizit Gedanklichen die der Elegie g e m ä ß e G e b ä r d e n - und Sinn-Sprache. Diesen Aussagen eignet eine k o m p o s i t i o n s t r a g e n d e , konstitutive Funktion und Ausdrucksintensität, die sich als eine auch die M e t a p h o r i k integrierende Z u o r d n u n g s k r a f t erweist. G e r a d e diese Art gedanklicher Elegiensprache läßt als persönlichen Entstehungsgrund eine nicht geringe poetisch-emotionale, j a : enthusiastisch zu nennende D y n a m i k w a h r n e h m b a r werden. In mehreren Zeugnissen seiner Spätzeit hat K l o p s t o c k dafür den Hinweis auf seine »erhabene« »Bürgerpflicht« gegeben, die ihn »sehr ernsthafte W a h r h e i t e n « 5 1 oder » t h a t f o r d e r n d e W a h r h e i t « 5 2 in seiner Dichtung sagen ließ, um an die Freiheit als »die schönste S c h ö p f u n g der späten W e l t « 5 3 zu m a h n e n . Und er läßt seine Zeitgenossen auch dies wissen: »Es lebt vielleicht N i e m a n d , der so innigen Antheil an der Revoluzion g e n o m m e n , und der [nach Verletzung h ö c h s t e r Gesetze] so viel gelitten hat, als i c h . « 5 4 Von der künftigen Z e i t w ü n s c h t er die Erhaltung seiner »Lieder«: Daß stets auch ich als Zeuge dasteh Von der vernichteten Freyheit Tode. 5 5 M a n hat gemeint, d a ß K l o p s t o c k s Art, diese seine Bürgerpflicht wahrzun e h m e n , unzureichend erscheine, weil er nicht fähig gewesen sei, »die Wirklichkeit
erkenntniskritisch
zu
durchdringen«.56
Oder
deutlicher:
K l o p s t o c k h a b e »die k o n k r e t e Eigengesetzlichkeit politischer Praxis«, »die
50
51 52 53 54 55 56
Kommereil (wie Anm. 1), speziell 58 — 59; hier wird vom »Umweg des Denkens« ebenso gesprochen wie von »einer Art erhabener Taubheit«. >Das nicht zurückgeschickte Diploms Werke XVII, 216. .Die zweite Höhe·, Oden II, 133. >An die rheinischen Republikaners Oden II, 139. >Das nicht zurückgeschickte Diploms Werke XVII, 221. >Die Unvergeßliches Oden II, 154. Rühmkorf (wie Anm. 9), 116.
Bilderlogik und
Sprachintensität
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Dialektik von revolutionärem Ziel und [...] instrumentalisiertem Machtanspruch« oder auch die »Dialektik dieses Krieges zwischen Eroberung und Befreiung« nicht durchschaut, sondern nur eine »globale moralische Verdammung« dagegengesetzt und mit einem »abstrakt-idealistischen Deutungsschema« ein »idealistisches Handlungskonzept« propagiert: nämlich den »Geist und die Moral der Individuen«. 5 7 So sei seine Elegie »zum verstörten moralischen Lamento« geworden — eine Art von »Überbaugeflacker« — »in der Umbruchsphase von der feudalständischen zur bürgerlichen Gesellschaft«. 5 8 Diese Kritik sei nur in dieser kurzen Form erwähnt; eine diskursive Gegenkritik erübrigt sich. Daß Klopstock sicherlich aufgrund allgemein proklamierter und verbürgt scheinender Menschen- und Freiheitsrechte zur Unterscheidung von Gut und Böse aufgerufen hat, daß er gerade angesichts von Terror und Lebenszerstörungen aller Art für das Geschichtsbewußtsein der Mit- und Nachwelt einen auf Moralität beruhenden Richterspruch erhoffte und dafür plädierte, das ist seinen Elegien deutlich genug zu entnehmen. Auch daran sei nochmals erinnert, daß diese seine Berufung auf die höchsten Werte und die Menschenrechte, also auf ein Ideal humanen Lebens, der geschichtlichen Elegien-Theorie, den Schillerschen Postulaten, mit Deutlichkeit konform gewesen ist. So mag denn damit die historische Bedeutsamkeit seiner Revolutionselegien in mehr als einer Hinsicht vor Augen stehen: In den ersten Elegien von 1790 bis Mitte 1793 hat Klopstock der geschichtlich neuartigen Thematik eine Kunst- und Sprachgestalt zu geben vermocht, die — dank seiner der Gattungstradition sich verpflichtenden Formbewußtheit — weder in realistischen Pragmatismen, noch in affektischem Ausdrucks-Übermaß die Grenzen der künstlerisch dargebotenen Paraenese verletzt. Z u m anderen ist es mit dem Augenmaß kritischer Gerechtigkeit kaum zu verkennen, daß Klopstock in eben dem Jahrzehnt, das als eine besondere Gipfelphase der Kunstepoche gilt, mit der von ihm hochbewußt wahrgenommenen Zeitgenossenschaft und seinen unbeirrt bewahrten Moral- und Humanitätsforderungen — in der Elegiendichtung zwischen Stolberg und Knebel, zwischen Goethes >Erotica Romana< von 1790 und Schillers großer kulturphilosophischer >Elegie< von 1795 — einen nicht geringen Rang zu beanspruchen hat für seine aus der Synthese von gedanklicher und gemüthafter Energie sich herleitende Kunstgestalt der paraenetischen Elegie.
57 58
Zimmermann (wie Anm. 24), 2 6 4 - 2 7 0 . Ebd., 271. Die Vokabel »Überbaugeflacker« zitiert Z i m m e r m a n n hier aus Rühmkorfs Formulierungen (wie Anm. 9, hier: 85).
L E I F L U D W I G ALBERTSEN
(Aarhus)
Poetische Form bei Klopstock
Klopstock ist der Inaugurator einiger neuer poetischer Formen und der Entwickler einiger damals a u f k o m m e n d e r M e t r a . M a n hat ihn daher insbesondere als den M o s e s vor dem Gelobten Land, also als Vorreiter gesehen vor der eigentlichen Kulmination der deutschen Klassik bei und um Goethe, dessen Werther angesichts des Gewitters sein »Klopstock« flötet. Wollen wir aber das Formale betrachten, die poetische Form, hebt sich diese ante-portas-Stimmung gänzlich auf. M e i n e T h e s e : Klopstock inspiriert sicher die Goethezeit, aber formal experimentiert er in einer anorganischen und mathematisch-optischen Weise, die dem 2 0 . J a h r h u n d e r t vorausgreift und mit der Goethezeit wenig zu tun h a t . 1 Natürlich hat auch G o e t h e Neues inauguriert, vor allem die Füllungsfreiheit in Gedichten wie >Es war ein König in T h ü l e s 2 aber seine freien R h y t h m e n , angeblich nach K l o p s t o c k , sind ein deutlicher scheuer Rückschritt in ein Denken in T a k t e n , über das Klopstock damals lange hinaus war, der vielmehr poetische Formen unabhängig vom Denken in Takten entwickelte, wie sie erst im 2 0 . J a h r h u n d e r t zur vollen Blüte gelangten in der Poesie und in der M u s i k . K l o p s t o c k ist um die Goethezeit herum der Anreger für viel spätere Epochen. Ich erinnere an das T h e m a R i l k e und K l o p s t o c k 3 und wiederhole, daß hier nicht der Inhalt, sondern die poetische Form betrachtet wird. 1
Seit meinem Buch Die freien Rhythmen. Rationale Bemerkungen im allgemeinen und zu Klopstock-, Aarhus 1971, probiere ich in immer neuen Formulierungen aus, wie weit sich diese Prosodie vom Optischen her verstehen läßt. Hans-Heinrich Hellmuth, Metrische Erfindung und metrische Theorie bei Klopstock, München 1973 (Studien und Quellen zur Versgeschichte 4), wies nach, daß Klopstocks Umstellungen von Versteilen, Hinzufügungen von Einzelsilben usw. mehr ein Phantasiespiel sind als Ausdruck einer Theorie (vgl. meine Rezension in: Anzeiger für deutsches Altertum und deutsche Literatur 86 (1975), 8 9 - 9 3 ) . Katrin M. Kohl, Rhetoric, the Bible, and the Origins of Free Verse. The Early >Hymns< of Friedrich Gottlieb Klopstock, Berlin/New York 1990 (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker N. F. 92), hat diese Gesichtspunkte in einen nicht nur formalistischen Zusammenhang integriert.
2
Johann Wolfgang von Goethe, Werke, hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen, Abt. I —IV, Weimar 1 8 8 7 - 1 9 1 9 , 1/1, 171. Abgekürzt: WA.
' Friedrich Wilhelm Wodtke, Rilke und Klopstock, Diss. Kiel 1948.
Poetische Form bei K l o p s t o c k
69
Auf zwei handgreiflichen Gebieten ist Klopstock gar nicht original, sondern Kind der Tendenzen seiner Zeit: Erstens hatte man das Skandieren beim Lesen lateinischer Poesie eingeführt (d. h. man substituierte lateinische Ikten durch akustische Betonungen), zweitens kam das nicht gesprochene Lesen von Prosa und auch von Poesie damals auf, was heißt, daß sich viel später als bei Klopstock, aber auch bei ihm, eine rein optische Poesie entwickeln konnte, die Freien Rhythmen, die keine eindeutige akustische Aktualisierung besitzen müssen. 1) Zum Skandieren: Wie man klassisches Latein liest, ist ein weites Feld. 4 Jede Nation tut das anders, denn von der klassisch lateinischen Aussprache des Metrischen weiß man fast nichts. Es wird also gelesen und substituiert, indem wahrgenommen wird, daß seit weit mehr als tausend Jahren die Lehre von kurzen und langen Silben akustisch nicht mehr lebte, aber in einem System respektiert wurde. Zu Klopstocks Zeiten dringt für das Latein in deutschen Schulen die Zweite Substitution 5 durch, nach der man unabhängig von Wortbetonungen die Ikten akzentuiert und so für den Hexameter wie für die Odenstrophen einen damals neuen Klang entwickelt, der entsprechende deutsche Versformen inspirieren konnte. D a ß das damals keine Selbstverständlichkeit war, zeigt ζ. B. der >Frühling< von Ewald von Kleist, der Hexameter mit Auftakt h a t . 6 Früher hatte man sprechen können: Integer
vnx
scelerisque pwrus 7
wie es auch in der Musik belegt ist, 8 aber jetzt hörte man den Rhythmus Inleger
wtce s c e l e m q u e
purus
und ahmte den im Deutschen nach in Versen wie / S c h e i n wird,
wie wir, sie dereinst
der £ w k e l 9
4
Grundlegend für alle Epochen und für die meisten europäischen Sprachen Aage Kabeil, Metrische Studien II. Antiker Form sich nähernd, Uppsala 1960.
5
6
Ebd., 222 u.ö., für frühere Belege vgl. ebd., 158. Kabells Ausdruck hat sich nicht eingebürgert. Der Anfangsvers des zunächst 1749 erschienenen, später erweiterten Epyllions lautet »Empfang, mich, sc/jaitichter Hain, voll hoher grüner Gewö/be!« (Ewald von Kleist, Werke, hrsg. von August Sauer, I, Berlin [1883], 206).
7
Horaz, Carmina
1/22, V. 1.
" In dieser Akzentuierung wurde die sapphische Strophe des Horaz ζ. B. in das evangelische Kirchenlied introduziert; vgl. Johann Crügers Vertonung von 1653 zu Paul Gerhardts »Lobet den Herren alle, die ihn ehren«, Evangelisches Kirchen-Gesangbuch, Nr. 347. » .Die deutsche Bibel·, Oden II, 6 1 - 6 2 , V. 15.
γΟ
Leif Ludwig
Albertsen
Diese Nachahmung einer neuen Sprechweise gilt für den Hexameter und vielleicht ähnlich für den Pentameter. 10 Die Erfindung des Skandierens, die also nicht durch Klopstock, sondern um ihn herum geschieht, beruht vermutlich auf der gleichzeitigen Entwicklung der Musik. Zwischen Bach und Mozart, ζ. B. in der Mannheimer Schule, findet die Entwicklung des Taktstrichs aus bisheriger einfacher Orientierungshilfe zur Markierung des guten Taktteils und somit zur Skansion aller gesungenen Lieder statt. Wer entlegene altlutherische Kirchen aufsucht, die die Entwicklung seit 1720 ablehnen, wird erfahren, daß diese Gemeinden a cappella ohne jede rhythmische Skansion singen und auf jede Silbe über eine Sekunde verwenden. 11 Das, obwohl Paul Gerhardts Lyrik durchaus eine Skansion ermöglicht und es seit Opitz ein Jahrhundert gegeben hatte. Sicher skandierte Opitz, aber zunächst blieb seine neue Weisheit ein internes System ohne jene Folgen für den Gesang, die wir in Mozarts »Komm lieber May und mache< finden. 12 Das skandierende Taktdenken in großen Teilen der deutschen Metrik, wie es vor allem aus dem Heuslerschen System vertraut ist, entsteht also in der deutschen Musik und dringt so weit in die Lyrik, daß es im regelmäßigen Takt Füllungsfreiheiten geben kann (»Es war ein König in Thüle"). Klopstocks Hexameter frönen dieser Mode als zweimal drei mehr oder weniger füllungsfreie Takte, aber seine verschiedenen lyrischen Experimente, vielleicht von seinen Kirchenliedern abgesehen, bieten eine immer modernere Revolution gegen diese Entwicklung zum klappernden Mühlenrad. 1 3 10
Wie bei und nach Klopstock der Pentameter gelesen wurde, ist noch umstritten; vgl. Leif Ludwig Albertsen, Klassizismus und Klassik in der Metrik, in: Wilfried Barner (Hrsg.), Unser Commercium. Goethes und Schillers Literaturpolitik, Stuttgart 1984 (Veröffentlichungen der deutschen Schillergesellschaft 42), 107—129, hier: 123, 126.
11
So noch eine evangelische Gemeinde in Tjorring nördlich von Herning in Jutland. Kabeil (wie Anm. 3), 119 u.ö. nimmt entsprechend an, daß der lateinische RenaissanceHexameter mit den korrekten Silbenlängen der Antike weithin ein akustisch nicht vernehmbarer gelehrter Prunk war. Natürlich hat es seit der Antike auch skandierendes Singen gegeben, ζ. B. in Marschliedern und anderem Volksgesang, dem sich bewußt geschmackssprengend frühe christliche Lieder anglichen (vgl. Leif Ludwig Albertsen, Neuere deutsche Metrik, Bern/Frankfurt a.M./Nancy/New York 1984, 58). Aber eben für diese Lieder wissen wir seit dem gregorianischen Gesang, daß Metrik und Vortrag wenig verbunden sind. Für die Musik war der spät erfundene Taktstrich bis hin zu Carl Philipp Emanuel Bach kein skandierendes Gerüst, vgl. dessen Versuch über die wahre Art das Ciavier zu spielen, I — II, Berlin 1 7 5 3 - 1 7 6 2 , Nachdruck Leipzig 1976, bes. II, 2 5 2 - 2 5 3 . Andreas Heuslers Deutsche Versgeschichte, 1 — III, Berlin/Leipzig 1 9 2 5 - 2 9 , projizierte dieses mozartzeitliche skandierende Denken in Takten auf frühere Zeiten zurück; in Wirklichkeit wissen wir über Vortragsgepflogenheiten vor 1750 herzlich wenig.
12
"
Man sollte bei Klopstocks metrischen Formen stets beachten, daß er mit etlichen unter sich ganz widersprüchlichen Prosodien arbeitete. Zwischen seinen Nachahmungen der
Poetische Form bei K l o p s t o c k
71
2) Das leise und damit akustisch nicht ohne weiteres fixierte Lesen von Poesie mit allen seinen poetischen Formen lehnte Klopstock selber als Idee ab. E r meinte d u r c h a u s , akustisch fixierbar zu sein, aber darüber läßt sich diskutieren. Aus der Apostelgeschichte gibt es die Stelle (8, 3 0 ) , w o Philippus hinzulief und hörete, d a ß der H e r r im Wagen den Propheten J e s a i a m las, was heißt, d a ß man natürlich laut las, und R o m a n e aus dem 18. J a h r hundert bestätigen dasselbe, von Schauspielen zu schweigen, w o das Lautlesen eine strukturelle Notwendigkeit sein kann. Laut lesen, wie es beim gewöhnlichen Volk noch heute auftreten mag, galt als das Anständige. Wenn am Ende des J a h r h u n d e r t s G o e t h e dichten m u ß : »Nur nicht lesen! i m m e r s i n g e n ! « , 1 4 ist dies dialektisch zu verstehen: als Reaktion auf die rein optische Perzeption, gegen die man sich zur Wehr setzt und die Klopstock selber keineswegs zugibt. D a ß seine metrischen E x p e r i m e n t e tatsächlich vom O p t i s c h e n ausgehen, m u ß noch hervorgehoben
werden.
Fassen wir z u s a m m e n : Nicht Ideen von K l o p s t o c k , sondern Elemente seiner Z e i t , denen er verpflichtet bleibt, sind also erstens das Skandieren, u. a. in der Art der Z w e i t e n Substitution, w o das Lesen der deutschen und notabene vor allem der deutschen S c h u l b u b e n : Ar m a virwmque c a no, T r o ice qui primus
ab oris15
zu deutschen S c h a l l n a c h a h m u n g e n führt wie Sing,
unsterbliche Seele, der sündigen Menschen Er/ösung, 1 6
zweitens das von der Schule ganz Unabhängige, daß der Mensch schneller und privater liest und daher nicht mehr ohne weiteres laut liest. Diese allgemein vorliegenden Zeittendenzen bestimmen K l o p s t o c k s eigene kreative Entwicklungen der M e t r i k , von denen nunmehr die Rede sein wird. Klopstock m a c h t e einige (wenn man will) metrische Erfindungen, bzw. er markierte sich bewußt in einigen Formalfragen. A m
praktischsten
bringt man diese D u r c h b r ü c h e a u f Jahreszahlen: 1 7 4 8 steht fest, d a ß K l o p s t o c k in der Schule der Zweiten Substitution dichtet, im Gegenteil etwa zu Ewald von Kleist, so d a ß lateinische Ikten
14
Antike, seinen Freien Rhythmen und seinen alternierenden und reimenden Kirchenliedern gibt es metrisch recht weniges, was sich nicht widerspricht. Dieser mahnende Ausruf steht in Goethes Gedicht >An LinaFurcht der Geliebtens 'Mein Wäldchens 'Die Verwandelten·, >An Giacomo Zigno«, >Der Frohsinn·, »Die deutsche Bibel-, -Der Genügsame. (Oden I, 5 8 - 5 9 , 8 9 - 9 0 , 113; Oden II, 1 4 - 1 5 , 4 6 - 4 7 , 5 3 - 5 4 , 59, 6 1 - 6 2 , 1 2 0 - 1 2 1 ) .
16
Siehe Leif Ludwig Albertsen, Religion und Geschmack. Klopstocks aufgeklärte Revision des Kirchenlieds, in: Klaus Bohnen und Sven-Aage Jergensen (Hrsg.), Der dänische Gesamtstaat. Kopenhagen, Kiel, Altona, Heidelberg 1989, 1 3 9 - 1 5 1 , 2. Auflage, Tübingen 1992 (Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung 18: Zentren der Aufklärung 4), 1 3 3 - 1 4 4 .
27
So im Evangelischen Kirchen-Gesangbuch der Landeskirche Anhalt, Berlin o.J. In manchen Ausgaben fehlt allerdings dieses Lied; vgl. das EKG der Landeskirche Mecklenburgs, Berlin 1985, sowie das EKG der Landeskirche Bayern, München o.J. Die Pietät hat offenbar ihre Grenzen.
2»
.Die Auferstehung., Werte VII, 1 1 8 - 1 1 9 .
76
Leif Ludwig Albertsen Wie den T r ä u m e n d e n wirds d a n n uns seyn! M i t J e s u g e h n w i r ein Z u seinen F r e u d e n ! Der m ü d e n Pilger Leiden Sind d a n n n i c h t m e h r ! 2 9
D a ß K l o p s t o c k s a u f g e k l ä r t e S ä u b e r u n g e n a n f r ü h e r e n K i r c h e n l i e d e r n und A u t o r s c h a f t a n n e u e n n u r k u r z e n E r f o l g h a t t e n , ist in d i e s e m Z u s a m m e n h a n g w e n i g e r i n t e r e s s a n t . E s k o m m t d a r a u f an w a h r z u n e h m e n , w i e d e r Dichter äußere M e r k m a l e wie Silbenzahl und dergleichen ansetzt, um auf a n o r g a n i s c h e r B a s i s n e u e l i t e r a r i s c h e F o r m e n zu s c h a f f e n . W i e m i t seinen Wortfüßen.30 1 7 7 1 : die R a d i k a l e n
Enjambements.
Der Ausdruck
ist v o n mir,
ich
w e r d e ihn e r k l ä r e n . 1 7 7 1 b r a c h t e K l o p s t o c k e i n e S a m m l u n g s e i n e r b i s h e r nur in Z e i t s c h r i f t e n v e r ö f f e n t l i c h t e n O d e n h e r a u s u n d e n t s c h l o ß sich d a bei, die O d e n in Freien R h y t h m e n in s c h e i n b a r e S t r o p h e n v o n vier Versen zu b r i n g e n , w o b e i im G e g e n s a t z zu den A l t e n j e d e S t r o p h e (falls w i r diese Bezeichnung annehmen) eine syntaktische Einheit bleibt. Bisher waren das a u c h d i e e i n z e l n e n V e r s z e i l e n d e r F r e i e n R h y t h m e n im S i n n e d e r g e s p r o c h e n e n R h e t o r i k . K l o p s t o c k s t e h t s o m i t v o r d e r L a y o u t - F r a g e : W i l l ich einen A b s c h n i t t v o n ζ. B . s i e b e n Z e i l e n in F r e i e n R h y t h m e n zu e i n e r S t r o p h e u m b a u e n o d e r zu z w e i ? E i g e n t l i c h e U m s t e l l u n g e n
in d e r W o r t f o l g e
strebt er dabei selten an. N e h m e n w i r ein B e i s p i e l . 1 7 5 9 a r r a n g i e r t e K l o p s t o c k in d e r >Frühlingsfeyer« o p t i s c h e i n e r h e t o r i s c h e K l i m a x a l s drei f ü r sich
abgeschlossene
Zeilen: D e r W a l d neigt s i c h ! D e r S t r o m fliehet! U n d ich falle n i c h t a u f m e i n A n g e s i c h t ?
1 7 7 1 stellt e r s i c h d i e A u f g a b e , d i e s e drei Z e i l e n a u f z w e i zu b r i n g e n , sie als d i e H ä l f t e e i n e r n e u e n V i e r z e i l e n s t r o p h e zu a r r a n g i e r e n . 3 1
Er hätte
dabei ganz einfach den einzigen Verswechsel nach der zweiten Stufe der Klimax ansetzen, also schreiben k ö n n e n : D e r W a l d neigt s i c h ! D e r S t r o m flieht! U n d ich falle n i c h t a u f m e i n A n g e s i c h t ?
29
Ebd., 119.
,0
Siehe Albertsen (wie A n m . 1), 1 5 2 - 1 6 5 .
31
Vgl. die Gegenüberstellung der Versionen von 1 7 5 9 und 1771 in: Friedrich Gottlieb Klopstock, Oden,
hrsg. von Karl Ludwig Schneider, Stuttgart 1966 (Universal-Bibliothek 1391
[2]), 5 8 - 6 7 , hier: 6 4 .
Poetische
Form
bei
Klopsrock
77
D a ß er das e b e n nicht t u t , hat v e r m u t l i c h die U r s a c h e , d a ß d a n n die beiden Z e i l e n gleich lang w e r d e n w ü r d e n , und K l o p s t o c k v e r a b s c h e u t e in einigen seiner P r o s o d i e n die u n m i t t e l b a r e Folge von gleich langen Z e i l e n . W i c h t i g e r , p e r s p e k t i v r e i c h e r als die v e r m u t l i c h e U r s a c h e ist die o p t i s c h e Folge, die die e u r o p ä i s c h e Poesie z u m i n d e s t seit T . S. E l i o t s The Land
Waste
inspirierte. K l o p s t o c k tilgt die A u s r u f e z e i c h e n und a r r a n g i e r t : D e r W a l d neigt s i c h , d e r S t r o m f l i e h e t , und ich
Hier ist der Z e i l e n w e c h s e l , mitten in der u n a b g e s c h l o s s e n e n S y n t a x . D e m normalen
Sprechverlauf
zuwider
entsteht
auf
optischer
Basis
eine
K u n s t p a u s e : hier W a l d , d o r t S t r o m , und w a s ich? Für eine f a t a l e S e k u n d e eine o f f e n e Frage bis hin zu: Falle n i c h t a u f m e i n A n g e s i c h t ?
D u r c h diesen s y n t a x w i d r i g e n V e r s w e c h s e l , durch dieses R a d i k a l e E n j a m b e m e n t , wie ich es n e n n e , w e n n n a c h der g e w ä h l t e n P r o s o d i e der Verswechsel o h n e weiteres u n m i t t e l b a r v o r h e r o d e r n a c h h e r an s y n t a k t i s c h k o m m o d e r e r Stelle h ä t t e stattfinden k ö n n e n , h a t K l o p s t o c k mit einem rein optischen A r r a n g e m e n t die m o d e r n e Poesie gestiftet. D i e s e h a t erst lange nach der Gocthc/.eit - für die ja das » N u r nicht lesen, i m m e r singen« galt — das O p t i s c h e als eine vertiefende p o e t i s i e r e n d e G e g e n b e w e g u n g
zur
p r o s a i s c h e r e n N o r m a l s y n t a x lanciert: durch die M ö g l i c h k e i t der A u f w e r tung von W ö r t e r n direkt v o r dem V e r s w e c h s e l , die m a n vielleicht sonst weniger b e a c h t e n w ü r d e . ' 2 K l o p s t o c k bringt für diese Kunst n a t ü r l i c h weitere Beispiele. Und wie oben a n g e f ü h r t , k e n n t m a n dieses Vorgehen auch in a n d e r e n P r o s o d i e n , ζ. B. in wirklich guten B l a n k v e r s e n w i e denen von W i e l a n d und später von G o e t h e , von O d e n in a n t i k e n M e t r a zu s c h w e i g e n . D a sind diese gelegentlichen R a d i k a l e n E n j a m b e m e n t s i m m e r die Folge eines gegebenen R a h m e n s . D a ß sie es in den Freien R h y t h m e n nicht sind, erhellt nicht nur aus K l o p s t o c k s L a y o u t bis 1 7 7 1 , s o n d e r n auch aus d e m Studium der folgenden weit m e h r als hundert J a h r e . E i n m a l introduziert n i m m t diese M ö g l i c h k e i t der s y n t a x w i d r i g e n O p t i k als weitere I n t e r p r e t a t i o n s d i m e n s i o n a l l e r h a n d F o r m e n a n . D i e e n t w i c k e l n
,2
Das bemerkte bereits Albert Köster in seiner Rezension von Adolf Goldbeck-Loewes Kieler Dissertation: »in den Klopstockschen versen (erste fassung) [...] verlor sich das •ich· gänzlich in dem zweisilbigen auftact. um das als gegensatz bedeutungsvolle wort zu retten, teilte Klopstock die Zeilen später so ab.« (Anzeiger für deutsches deutsche
Literatur
17 (1891), 3 1 1 - 3 1 4 , hier: 312.)
Altertum
und
y 8
Leif Ludwig
Albertsen
sich erst im 20. Jahrhundert zur eigentlichen Blüte. Schon Klopstock kennt ζ. B. die Nebenform, daß man Dreigliedriges in zwei Verse bringt, damit gegen den Inhalt optisch die zwei Verse ähnlich anfangen und enden: Keine T o d t e n g e s t a l t , der abgeschiedenen Geister Keiner, aber d e n n o c h ein G e i s t [ . . . ] . 3 3
Paul Celan arrangierte Ähnliches, ζ. B. in >NiedrigwasserSachen< steht, den >Wörtern< den Weg zu weisen, wenn der schöpferische Akt — das >heilige< Amt des Dichters, die »Gedanken so wie sie im ersten Feuer entstehn«, in das Wort zu bannen 1 1 — einer von Leidenschaft entflammten Seele aufgetragen ist. Welche Bedeutung besitzt Klopstocks Insistieren auf der qualitativen Differenz von prosaischer und poetischer Sprache in dem Prozeß, den Rüdiger Campe als »Einfügung des Affekts in die Repräsentation der sprachlichen Zeichen« beschreibt, 1 2 der Transformation des Wortes zum Ausdruck als dem im geistigen Spiegel des Subjekts zusammengezogenen Bild 13 — eine Entwicklung, die zwischen dem Ende des 17. und den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts ihren Anfang nimmt und das Ende der Dichotomie von res und verba herbeiführt? " Zum aptum vgl.: Bernhard Asmuth, Angemessenheit, in: HWRh I, Sp. 579—604; Gert Ueding, Aufklärung, in: HWRh I, Sp. 1 1 8 8 - 1 2 5 0 , hier: Sp. 1 2 0 1 - 1 2 0 5 ; Gert Ueding und Bernd Steinbrink, Grundriß der Rhetorik. Geschichte, Technik, Methode, 2. Auflage, Stuttgart 1986, 2 0 2 - 2 0 6 . 9 Werke XVI, 3 3 - 4 4 , hier: 37. 10 Ueding und Steinbrink, Grundriß der Rhetorik (wie Anm. 8), 203. 11 Arbeitstagebuch, 14, 109. 12 Rüdiger Campe, Affekt und Ausdruck. Zur Umwandlung der literarischen Rede im 17. und 18. Jahrhundert, Tübingen 1990 (Studien zur deutschen Literatur 107), bes. 4 7 4 - 4 7 9 , hier: 474. 13
Vgl. Johann Wolfgang von Goethe, >Philostrats Gemähide«, Goethes Werke, hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen, Abt. I — IV, Weimar 1 8 8 7 - 1 9 1 9 , 1/49,1, 142.
84
Hildegard Benning Die Frage nach d e m Schicksal der G r ö ß e der außersprachlichen
im theoretischen
Werk
Klopstocks
schen Produktionsprozesses
muß
ansetzen:
beim
dem
Startkapital
Gegenstand.
des
Realität dichteri-
Klopstocks
Be-
harren nicht allein a u f d e r >angemessenen< V e r b i n d u n g v o n A u s d r u c k und G e d a n k e n , s o n d e r n m e h r n o c h a u f d e m G e g e n s t a n d als r e f e r e n t i e l l e m Bezugspunkt sollte z u m neuralgischen P u n k t der Kritik an seiner poetologischen Konzeption werden. Wilhelm von H u m b o l d t spricht Lessing,14 Herd e r 1 5 u n d S c h i l l e r 1 6 a u s d e r Seele, w e n n er d e m >Reisetagebuch< a m 7 . Sept e m b e r 1 7 9 6 a n v e r t r a u t : »Von d e r N a t u r ausser sich n i m m t er [ K l o p s t o c k ] schlechterdings gar keinen Diagnose
n u r die A n l ä ß e zu E m p f i n d u n g e n Blick«.17
auffassenden
her, er hat ganz
Was aber hat Klopstock
selbst
und
dieser
entgegenzusetzen?
U m d a s V e r h ä l t n i s z u b e s t i m m e n , in w e l c h e s d e r G e d a n k e z u m
Gegen-
s t a n d t r i t t , r e k u r r i e r e n die > G e d a n k e n ü b e r die N a t u r d e r Poesie« a u f d a s zentrale P a r a d i g m a der zeitgenössischen N a t u r w i s s e n s c h a f t , auf den physikalischen
Mechanismus
von
Ursache
und
Wirkung.18
Die
psychische
W i r k u n g d e s G e g e n s t a n d e s b e g r e i f t K l o p s t o c k n i c h t als ein u n k a l k u l i e r b a res innerseelisches G e s c h e h e n . V i e l m e h r gibt die affektive P o t e n z des Geg e n s t a n d e s d e n R a h m e n v o r , in d e m d i e e m o t i o n a l e D y n a m i k s i c h e n t f a l -
M
Vgl. vor allem Gotthold Ephraim Lessing, Briefe, »Neun und vierzigster Brief«, Sämtliche
ter Theil,
die neueste
Litteratur
Schriften,
hrsg. von
3. Auflage, hrsg. von Franz Muncker, Stuttgart/Leipzig/Berlin Sechster
unveränderter
die neueste
Litte-
»Hundert und eilfter Brief-, ebd., VIII, 2 6 1 - 2 6 4 . Vgl.
Theil,
dazu: Franz Muncker, Lessings
Drit-
Karl Lachmann,
1892,
Nachdruck Berlin/New York 1979, VIII, 127—133, sowie ders., Briefe, ratur betreffend.
betreffend.
persönliches
und literarisches
Verhältnis
zu
Klopstock,
Frankfurt a . M . 1880, 8 0 - 9 4 , 1 4 9 - 1 5 1 , 1 6 3 - 1 7 6 ; Paul Großer, Der Junge Klopstock im Urteil seiner Zeit. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Geistes im 18. Jahrhundert, Diss. Breslau 1937, 6 4 - 8 4 . 15
Zu Herders Auseinandersetzung mit Klopstock vgl. die Textstellenverweise unten in Abschnitt II.
16
Vgl. vor allem Friedrich Schiller, >Über naive und sentimentalische Dichtung·, Werke,
Sämtliche
hrsg. von Gerhard Fricke und Herbert G. Göpfert, 7. Auflage, München 1984,
V, 6 9 4 - 7 8 0 , hier: 7 3 1 - 7 3 7 . 17
Wilhelm von Humboldt, Klopstock, Werke
in fünf
Bänden,
hrsg. von Andreas Flitner
und Klaus Giel, Darmstadt 1981, V, 3 3 - 3 6 , hier: 35. 18
Vgl. dazu: Horst Möller, Vernunft hundert,
und Kritik.
Deutsche
Aufklärung
im 17. und 18.
Frankfurt a . M . 1986, 41—71, bes. 44; Jürgen Mittelstrass, Neuzeit
rung. Studien
zur Entstehung
der neuzeitlichen
Wissenschaft
und
JahrAufklä-
Berlin/
und Philosophie,
New York 1970, 207 — 3 7 4 ; Hans Blumenberg, Rechtfertigungen der Neugierde als Vorbereitung der Aufklärung, in: ders., Der Prozeß
der theoretischen
Neugierde,
III, Frank-
furt a . M . 1973, 1 8 4 - 2 1 3 , 2 9 7 - 3 0 3 (3., erweiterte Auflage von: ders., Die der Neuzeit,
1966), wiederabgedruckt in: Peter Pütz (Hrsg.), Erforschung
Außlärung,
Königstein 1980 (Neue Wissenschaftliche Bibliothek 94), 8 1 - 1 0 1 .
der
Legitimität deutschen
Ut Pictura
Poesis
85
ten kann. Da die Leistung des Hervorbringens von Wirkung in dieser Weise an die >Sache< rückgebunden bleibt, kann Klopstock für deren Aufnahme durch den Dichter dann auch Repräsentativität reklamieren: die leidenschaftliche Reproduktion der >Materie< erscheint als Tat, die das »poetische Genie« im Namen »unsre[r] Seele[n]« vollbringt. 1 9 Situativer Kontext, historische und soziale Bedingungen des Hervorbringens von Wirkung werden Klopstock nicht zum Problem. Noch aber haben wir die >Sache< nicht bis zu ihrem Eingehen in das Medium der dichterischen Sprache verfolgt. Dem poetischen Ausdruck, der den Gedanken »angemessen« aufzunehmen hat, gilt das besondere Augenmerk Klopstocks, denn »der Gedanke wird [...] geändert, so bald der Ausdruck geändert wird«. 2 0 In der Forschung wurde an diese Formulierung in den »Gedanken über die Natur der Poesie« die folgenschwere Annahme geknüpft, daß Klopstock auf die gegenstandskonstitutive, konsistenzbildende Leistung von Sprache abhebe. 2 1 Für diese Vermutung scheint zu sprechen, daß sich Klopstock, wie nicht nur sein »Arbeitstagebuch« dokumentiert, eingehend dem Problem der »Nebenbegriffe« zugewandt hat. 2 2 Bereits in der Mitte der fünfziger Jahre richtet sich sein Augenmerk auf das Phänomen der sekundären Wortbedeutung, auf die assoziative Dynamik einer »von der ersten aus« aufgemachten »zweite[n] Zeichenbeziehung«. 2 3 Die »Nebenbegriffe« bilden jedoch nach Auffassung Klopstocks kein Kapital, das der Dichter für sich arbeiten lassen sollte. Denn sie zwingen den »Zuhörer [...], durch ihr
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»Gedanken über die Natur der Poesie«, Werke XVI, 3 8 - 3 9 . Ebd., Werke XVI, 41. Vgl. James Donovan Penrose, The Spirit, the Word and the Sign: The Development of Literary and Religious Hermeneutics in the Works of Klopstock and Lessing, Stanford 1986, 62 — 63. Z u diesem gleichermaßen sprach- wie literaturhistorischen Einschnitt vgl. auch Eric A. Blackall, The Emergence of German as a Literary Language, Cambridge 1959, übers.: Die Entwicklung des Deutschen zur Literatursprache 1700—1775, Stuttgart 1966, hier: 240—265; Oskar Reichmann, Germanistische Lexikologie, 2. Auflage, Stuttgart 1976, 4 7 - 5 6 ; Jörg Zimmermann, Ästhetische Erfahrung und die »Sprache der Natur«. Zu einem Topos der ästhetischen Diskussion von der Aufklärung bis zur Romantik, in: ders. (Hrsg.), Sprache und Welterfahrung, München 1978 (Kritische Information 69), 234—256; Wilhelm Große, Deutsche Literatursprache von der Aufklärung bis zum Sturm und Drang, in: H a n s Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand (Hrsg.), Lexikon der Germanistischen Linguistik, 2. Auflage, Tübingen 1980, 725—732 (im folgenden zitiert als LGL). Vgl. Arbeitstagebuch, 9, 49, 125; sowie »Vom edlen Ausdrucke«, Werke XIV, 2 8 3 - 3 0 8 , hier: 286. Campe (wie Anm. 12), 493, Anm. 7; zur Problematik der »Nebenbegriffe« und ihrem Stellenwert im Prozeß der Metaphernkonstitution vgl. auch ebd., 25, 42, 91, 494.
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schleuniges Aufzischen, zum Seitensprunge« 24 und stören damit das Programm einer zielgerichteten »Bewegung der ganzen SeeleNebenbegriffen< sind die feinen »Bestimmungen« des Ausdrucks abzugrenzen, in deren Studium Klopstock eine der »vornehmsten Beschäftigungen eines guten Dichters« erblickt. 2 8 Sollte das affektive Mehr, die konnotative Einfärbung der feinen Bestimmungen also doch die >Sache< ergreifen und sich die poetische Sprache auf den Weg machen, den Ausdruck zum >BildNebenbegriffen< sind die feinen Bestimmungen nicht der Unwägbarkeit assoziativer Alleingänge ausgesetzt, da sie nach Auffassung Klopstocks fest mit dem denotativen Kern der Wortbedeutung verwachsen sind. Der individuelle und situationsgebundene Aspekt der Produktion konnotativer Bedeutung beschäftigt Klopstock ebensowenig wie die Subjekt- und kontextabhängigen Konstituenten der Wirkung des gewählten Gegenstandes. 2 9 Affektive Tönungen sind in den Bedeutungsumfang eines Zeichens eingelassen und können als semantische Facetten von der »Sprachkenntnis« 30 erschlossen werden. 24
>Vom edlen Ausdruckes Werte XIV, 286. Klopstocks Einschätzung der »Nebenbegriffe« ist vom Paradigmenwechsel innerhalb seines poetologischen Denkens unberührt geblieben.
25
Für die »Bewegung der ganzen Seele· vgl.: »Von der heiligen Poesie«, Werke XVI, 83— 104, hier: 95; »Gedanken über die Natur der Poesie«, Werke XVI, 36; »Der Unterschied«, Oden I, 2 2 8 - 2 3 0 , hier: 230. Arbeitstagebuch, 52; vgl. »Von der Sprache der Poesie«, Werke XVI, 1 3 - 3 2 , hier: 22. »Vom edlen Ausdrucke«, Werke XIV, 286. »Gedanken über die Natur der Poesie«, Werke XVI, 41; vgl. auch Gelehrtenrepublik, 71-72. Vgl. dazu August Langen, Klopstocks sprachgeschichtliche Bedeutung, in: Wirkendes Wort 3 (1952/53), 330—346, wiederabgedruckt in: ders., Gesammelte Studien zur neueren deutschen Sprache und Literatur, hrsg. von Karl Richter, Gerhard Sauder, Gerhard Schmidt-Henkel, München 1978, 8 7 - 1 0 7 , hier: 90. Gelehrtenrepublik, 71; vgl. auch »Gedanken über die Natur der Poesie«, Werke XVI, 41.
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Doch muß nicht gerade diese Versenkung des konnotativen Aspektes im extensionalen Spektrum der Wortbedeutung den sprachlichen Zugriff auf den Gegenstand u n w i d e r r u f l i c h abriegeln? Mit der gleichen Entschlossenheit, mit der Klopstock die Größe der Nebenbedeutung aus seinem begrifflichen Repertoire aussperrt, hält er fest am traditionellen Rang der »Hauptbedeutung« 3 1 — besteht er auf der Unversehrtheit des denotativen Kerns. O b reflexive Meisterleistung oder terminologische Kosmetik: der Gefahr eines Entgleitens in die Sphäre subjektiver Assoziation kann und muß jedenfalls nach Auffassung Klopstocks vorgebaut werden — die emotionale Dynamik ist steuerbar; die Wirkung des Ausdrucks bleibt kalkulierbar. In den >Gedanken über die Natur der Poesie« faßt Klopstock den sprachlichen Ausdruck im Bild des »Schatten[s], der sich mit dem Baume bewegt«. 32 Sowohl die Konturen als auch die dynamische Struktur sich windender Gedanken vermag das sprachliche Medium einzufangen; doch muß der Ausdruck »Schatten« bleiben, weil die gedankliche Welt, der Vielfalt sich abstufender Farbtöne beraubt, eingeebnet zur planen Fläche erscheint. Dieser Einschätzung von Möglichkeiten und Grenzen des sprachlichen Zeichens korrespondiert, daß Klopstock die dichterische Aneignung von Wirklichkeit im Paradigma der Malerei begreift und seine Überlegungen zum Verhältnis von Ausdruck und Gegenstand in der Metaphorik des Sehens entwickelt. Der »aufklärerische Siegeszug des Auges« 33 hat auch vor der Werkstatt des lyrischen Dichters nicht haltgemacht: Der Poet ist ein »Maler«; »man erlaubt« ihm »gewisse kleine Abweichungen [...]; aber man will erkennen, wer gemalt ist«. 34 Horst-Michael Schmidt konnte in seiner philosophisch fundierten Studie zur Dichtungstheorie im 18. Jahrhundert überzeugend darlegen, welchen Restriktionen sinnliche Erfahrung und Empfindung im Bann des utpictura-poesis-Modells ausgesetzt sind: Theorie und Praxis des dichterischen Ausdrucks gehen auf Nummer Sicher! Damit die Rezipienten nicht am gegenständlichen Fundament von Poesie vorbeischlittern — damit der Rückschluß darauf geradlinig verläuft, »wer gemalt ist« —, sind sinnliche Wahrnehmung und Empfindung lediglich Durchgangsstation: zu Lieferanten verworren-klarer und damit defizienter Einsicht degradiert. Über die
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Gelehrtenrepublik, 71. Werke XVI, 38. Peter Utz, Das Auge und das Ohr im Text. Literarische Sinneswahrnehmung Goethezeit, München 1990, 24. -Gedanken über die Natur der Poesie., Werke XVI, 3 8 - 3 9 .
in der
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Unvollkommenheit einer nur zweidimensionalen Repräsentation läßt sich hinwegsehen, weil die von den Sinnen und der Empfindung hervorgebrachten Vorstellungen ohnehin der logisch-diskursiven Verarbeitung durch die Vernunft aufgegeben sind. 3 5
2. Der musikalische Dichter Es markiert die Schlüsselstellung Klopstocks in der poetologischen Diskussion des 18. Jahrhunderts, daß er das reduktionistische Moment eines solchen Zugriffs auf Wirklichkeit nicht allein begreift, sondern in einer neuen Konzeption des Erkenntnisvorganges auch zu überwinden sucht. Seine argumentative Sprengkraft und zugleich ungebrochene Attraktivität entfaltet sein poetologisches Denken dort, wo es sich dem »kalten Blick der Naturwissenschaft« 3 6 entzieht, sich vom optischen Paradigma löst; wo die Vernunft nicht mehr Brücken baut zwischen >Bild< und > Vorstellungsgegenstands sondern das im Medium der Sprache Ausgedrückte ohne Übersetzung, auf direktem Weg, in die Seele der Rezipienten gelangt. Damit aber ist die Herrschaft des »Wizes« gebrochen und auch diejenige Seelenkraft in ihrem Aktionsradius eingeschränkt, zu deren Domäne es gehört, »sinliche Dinge zu denken«: die »Einbildungskraft«. 3 7 Bereits in der 1758 veröffentlichten Schrift >Von dem Range der schönen Künste und der schönen Wissenschaftern hatte die Philosophie als Stellvertreterin der Wissenschaftsfraktion gegen die Malerei und deren Mitstreiterinnen ins Feld geführt, daß sie ihre Wirkung »durch die Hülfe der Sinne« vollbringe. Bleibe doch »die Seele [...] hier zu sehr an den sinnlichen Vorstellungen hangen, als daß sie sich den Beschäftigungen der Phantasie und der Leidenschaft mit dem Feuer sollte überlassen können«, mit dem sie es bei den schönen Wissenschaften könne, da diese »unmittelbar« auf sie wirkten. 3 8 Am Ende der fünfziger und bis in die späteren sechziger Jahre 35
Vgl. Horst-Michael Schmidt, Sinnlichkeit und Verstand. Zur philosophischen und poetologischen Begründung von Erfahrung und Urteil in der deutschen Aufklärung (Leibniz, Wolff, Gottsched, Bodmer und Breitinger, Baumgarten), München 1982, bes. 44 — 56, mit dem Hinweis auf Christian Wolff, Vernünfftige Gedancken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt, Gesammelte Werke, hrsg. von J. Ecole, H . W. Arndt, Ch. A. Corr, J. E. H o f m a n n , M . T h o m a n n , unveränderter Nachdruck der Ausgabe Halle 1751, Hildesheim/Zürich/New York 1983, Abt. 1/2, hier: S 282, 155.
« Utz (wie Anm. 33), 135. Arbeitstagebuch, 40, 122. 18 >Von dem Range der schönen Künste und der schönen Wissenschaftens Werke 1 0 5 - 1 2 4 , hier: 1 1 3 - 1 1 4 .
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XVI,
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hinein ist jedoch das poetologische Denken Klopstocks dem ut-picturapoesis-Prinzip noch in einem zu hohen Maße verpflichtet, als daß er — wie später — den Schritt wagte, die »Reizbarkeit der Empfindungskraft« über die »Lebhaftigkeit der Einbildungskraft« zu stellen. 39 Klopstocks Festhalten an der Koalition von Dichtung und Malerei mag möglicherweise auch für seine Entscheidung verantwortlich sein, nicht die Zeichnung als Wortführerin der schönen Künste hervortreten zu lassen — wie noch im >Arbeitstagebuch< erwogen. 40 Für die Hiebe gegen die schönen Wissenschaften — und damit gegen die Poesie — läßt Klopstock dann doch die Bildhauerkunst geradestehen, die damit — gleichsam an der Stelle Winckelmanns — auch die Retourkutschen der Philosophie in Empfang zu nehmen hat. 41 In der Gelehrtenrepublik — seit der Publikation der »Gedanken über die Natur der Poesie< sind fünfzehn Jahre vergangen — begegnet das Bild des Schattens erneut: »Das Urbild ist der Baum, die Nachahmung sein Schatten [...]. Schatten ohne Saft und Kraft, Bildung ohne Schönheit.« 42 Gegenüber der Stelle in der früheren Abhandlung ist die Klage über die >Schattenseite< des >angemessenen< sprachlichen Ausdrucks offensiver, da nunmehr im Namen von »Kraft«, »Bildung« und »Gestalt« 43 geführt. Max Kirschstein hat in seiner Untersuchung der Gelehrtenrepublik auf diese begrifflichen Größen gesetzt, um Klopstock als das schöpferische Genie zu exponieren, das den »großen Gedanken der Klassik« seinen »ersten und fast klassischen Ausdruck« finden läßt. 4 4 Öffnet sich also die dritte Dimension des poetischen Ausdrucks im Medium des »geistigen Spiegels]«: 4 5 in der kreativ-gestaltenden >idealen< Anschauung? 46 Es ist zu fragen, wie sich die Klassik selbst zu dieser Einquartierung des seraphischen Dichters stellt. Für die bereits zitierte Äußerung Wilhelm
" 40
Gelehrtenrepublik, Arbeitstagebuch,
83. bes. 75, 135.
Zu Klopstocks Auseinandersetzung mit Winckelmann vgl. ferner >Eine Beurtheilung der Winkelmannischen Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in den schönen Künstens Werte XVI, 1 2 5 - 1 3 6 . 42 Gelehrtenrepublik, 67. 4 ' Ebd. 4 4 Max Kirschstein, Klopstocks Deutsche Gelehrtenrepublik, Berlin/Leipzig 1928 (Germanisch und Deutsch. Studien zur Sprache und Kultur 3), 180. 41
45 46
Goethe, >Philostrats Gemählde< (wie Anm. 13), 142. Vgl. dazu: Utz (wie Anm. 33), 129—146; Gerhard Sauder, Ästhetische Autonomie als Norm der Weimarer Klassik, in: Friedrich Hiller (Hrsg.), Normen und Werte, Heidelberg 1982 (Annales Universitatis Saraviensis: Reihe Philosophische Fakultät 18), 130—150, hier: 1 4 2 - 1 4 6 .
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von Humboldts steht die folgende Einschätzung Pate: »So eine herrliche Schöpfung die Messiade [ . . . ] ist, so vieles läßt sie in plastisch poetischer [Rücksicht] noch zu wünschen übrig«, schreibt Schiller an prominenter Stelle in der Abhandlung >Über naive und sentimentalische Dichtungbildender< und >musikalischer< Poesie. Für Klopstock bleibt der Part des Tonkünstlers: vermag doch seine Dichtung »Effekte [...] hervorzubringen [...], ohne die Einbildungskraft durch ein bestimmtes Objekt zu beherrschen«. 4 8 Schillers Diktum konnte in jüngster Zeit Schule in den Reihen der Germanisten-Zunft machen. Für Winfried Menninghaus verflüchtigt sich die gegenständliche Substanz der Dichtung Klopstocks in seiner Hinwendung zum musikalischen Paradigma: in der »zeitliche[n] Horizontale« der »Bewegung der W o r t e « . 4 9 »Sinn« verkomme zum »strukturellen Effekt der Sprachbewegung«, 5 0 der »Differenz der Signifikanten«, deren »Materialität« jede Vorstellung eines Vorgängigen in sich begrabe. 5 1 Im Gegensatz zu Schiller durchtrennt Menninghaus, dessen Position sich in ihrer theoretischen Grundierung geprägt zeigt durch Roland Barthes' Semiologie, in seiner Analyse der metrischen Theorie Klopstocks den semantischen Faden vollends: will er doch auch die »Analogie« nicht mehr gelten lassen, die sein Vordenker zwischen den »innern Bewegungen des Gemüts« und den »analogische[n] äußere[n]« der Musik zu finden glaubt. 5 2 Welche Perspektive aber eröffnet sich, wenn sich der Blick noch hinter das wegweisende Urteil Schillers zurück- und zu Klopstock selbst, seinem poetologischen Programm vorwagt? Gegen den »musikalischen Dichter« hätte Klopstock wohl wenig einzuwenden gehabt: hat er doch bereits in den späten fünfziger Jahren der Musik eine Sonderstellung in der Riege der schönen Künste eingeräumt,
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52
Schiller, Sämtliche Werke (wie Anm. 16), V, 735. Ebd., 7 3 4 - 7 3 5 . Menninghaus (wie Anm. 2), 328. Ebd., 348. Ebd., 332. Für die theoretische Grundlage dieser Argumentation vgl. Roland Barthes, Elemente der Semiologie, übersetzt von Eva Moldenhauer, Frankfurt a.M. 1979, bes. 36—46, 49—61. Vgl. zum allgemeinen Zusammenhang auch die Erläuterungen in: Philippe Forget, Diskursanalyse versus Literaturwissenschaft?, in: Jürgen Fohrmann und Harro Müller (Hrsg.), Diskurstheorien und Literaturwissenschaft, Frankfurt a.M. 1988, 311-329. Schiller, »Über Matthissons Gedichte«, Sämtliche Werke (wie Anm. 16), V, 999; vgl. dagegen Menninghaus (wie Anm. 2), bes. 306 — 326.
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da die »Harmonie« im Gegensatz zur »Abbildung« die »Stufenleiten zum »Herz« — und den Tränendrüsen — der Zuhörenden zu erklettern wisse. 53 Daß Klopstock die Musik nicht als »Lesekunst« im >Auge< hat, wie noch Johann Adolph Scheibe — Mitglied der >verständig-witzigen< Musikerfraktion im Umfeld der Gottschedpartei —, 5 4 ist offensichtlich, denn die musikalische Botschaft ist unmittelbar und ausschließlich an das »Herz« der Rezipienten adressiert. Erst für das Ohr wirklich geworden, erfüllt sich die Mission der Musik, so daß Klopstock für den andernorts gefeierten Johann Mattheson keine Bewunderung aufzubringen vermag, der »das Wort: Regenbogen so setzte, daß die Stellung der Noten einen machte«. 55 Gegen das vernunftgeleitete Aufschlüsseln papierener Zeichenkonstruktionen setzt Klopstock die prozessuale Dynamik musikalischer Bedeutungskonstitution: »Auch in der Musik entdekt man nach und nach«, führt Klopstock später in der >Gelehrtenrepublik< aus; wie der sprachliche Ausdruck vermag auch das Strömen des musikalischen die »Erwartung« zu »reizen«. 56 Und so entfalten sich dann auch Klopstocks Gedanken zur Metrik, die sich in den siebziger Jahren zum Zentrum der poetologischen Reflexion verdichten, als theoretische Überlegungen zur Sprachmusik in der Sprache der Musiktheorie. Ut musica poesis — das Ohr hat Hochkonjunktur: ihm unterstehen »Harmonie«, 'Wohlklang«, 'Rhythmus«, 'Zeitausdruck« und >Tonverhalt«. Wie weit aber kann der musikalische Ausdruck seine Herrschaft ausbauen? Und was führt der Strom der Empfindung mit sich an Gegenständlichkeit? " 54
-Von dem Range der schönen Künste und der schönen Wissenschaften«, Werke XVI, 114. Zu Johann Adolph Scheibes >Critischem Musikus« (1737—1740) vgl. Joachim Birke, Christian Wolffs Metaphysik und die zeitgenössische Literatur- und Musiktheorie: Gottsched, Scheibe, Mizler, Berlin 1966 (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker N. F. 21), 49 — 66. Zu weiteren Berührungspunkten von Musikästhetik und Dichtungstheorie im 18. Jahrhundert vgl.: Walter Serauky, Die musikalische Nachahmungsästhetik im Zeitraum von 1700 bis 1850, Emsdetten 1929 (Universitas-Archiv 17); Werner Rieck, Zum Verhältnis von Musikkritik und Poetologie Gottscheds, in: Fritz Beinroth (Hrsg.), Neue Aspekte zur Musikästhetik und Musikgeschichte im 18. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Potsdamer und Berliner Musikkultur. Materialien der wissenschaftlichen Konferenz vom Juni 1983 an der Pädagogischen Hochschule >Karl Liebknecht< Potsdam, Potsdam o. J . [1984] (Potsdamer Forschungen der Pädagogischen Hochschule »Karl Liebknecht«, Gesellschaftswissenschaftliche Reihe 60), 4 0 - 5 0 .
"
'Grundsätze und Zweck unsrer jetzigen Rechtschreibung«, Werke XIV, 249 — 256, hier: 254. Die Schreibung des Ungehörten wird von Klopstock abgelehnt, »weil es Zeichen fodert, wozu wir keine Töne haben« (ebd., 253).
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Gelehrtenrepublik,
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Um die poetologischen Positionen Klopstocks im weiten Feld von Nachahmungs- und Wirkungsästhetik, von Produktions- und Werkästhetik wie auch poststrukturalistischer Dekonstruktion >angemessen< zu situieren, soll abschließend ein kurzer Blick auf Herders Auseinandersetzung mit der Dichtung Klopstocks geworfen werden. Ihre Brisanz gewinnen die kritischen Anmerkungen Herders dadurch, daß sie die poetologische Konzeption Klopstocks verfehlen, und zwar in ihrem hier interessierenden zentralen Punkt: ihrer musikalischen Note. D a ß dieses »fruchtbare Mißverständnis« 5 7 darauf beruht, daß Herder das eigene Programm in das Werk Klopstocks hineinliest, verleiht einer solchen vergleichenden Betrachtung einen doppelten Reiz. In einer 1773 gedruckten Besprechung der Oden Klopstocks urteilt Herder: »Es ist unläugbar, daß einige dieser Sylbenmaaße schon an sich betrachtet einen Gesang, eine Melodie haben, die den Sanglosesten Leser und Deklamator von der Erde erheben müssen.« 5 8 Im Falle des überwiegenden Teils derjenigen »Sylbenmaasse« aber, die dem Rezensenten einige Jahre zuvor »zu Gesicht gekommen« seien, habe Klopstock die »Harmonie ausgezählt« und damit die »Melodie«, den »Gesang der Seele«, »berechnet«. Die »Succeßion der Töne«, die Sprache der »Bebungen des Herzens« sei in der mechanischen Abfolge der »langen und kurzen Sylben« erstickt. 5 9 In beinahe aufdringlicher Weise sind hier alle rhythmischen Elemente in Bildern aus der Welt von Melodie und Klang zu Gehör gebracht. Der »Tanz« der Silben löst sich für Herder auf in eine »Folge von Tönen zu einer Melodie«. 6 0 So beschäftigen Herder auch Mängel der Wortwahl vor allem als melodische: wie das mißliche Tönen solcher Worte, die »mit ihrem Klange« dem Silbenmaß »gleichsam wie Orpheus Steine und Fels folgen müssen«. 6 1 Es stellt sich die Frage, worin die Bedeutung dieser Herrschaft von Gesang, Klang und Modulation besteht. 6 2 Wenn der sprachliche Ausdruck 57
Für diese Einschätzung vgl. Dieter Lohmeier, Herder und Klopstock. Herders Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit und dem Werk Klopstocks, Bad H o m b u r g v.d.H./ Berlin/Zürich 1968 (Ars poetica Studien 4), 12—13. Z u r Klopstockrezeption des frühen Herder vgl. die materialreiche Arbeit von Ingrid Wendorff, Herders Klopstockrezeption im Lichte seiner frühen Kunsttheorie, Diss. H a m b u r g 1990, bes. 1 4 - 3 1 , 1 0 8 - 1 3 2 , 150-215.
58
Johann Gottfried Herder, Sämmtliche Werke, hrsg. von Bernhard Suphan, I —XXXIII, Berlin 1 8 7 7 - 1 9 1 3 , V, 357. Ebd., 358. Ebd., 359. Ebd., 358. Vgl. dazu ferner: Herder, >Klopstock's Werke. O d e n , Erster und zweyter Band. Leipzig 1798·, Sämmtliche Werke (wie Anm. 58), XX, 3 2 7 - 3 3 5 ; Herders Brief an Nicolai vom
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ein »Kanal« ist, durch den »Leidenschaft« und »Empfindung« in der »Melodie der Worte« fortschwimmen, 6 3 so ist jedes räumliche »Nebeneinander«, jede »Folge von Anschauungen«, jedes »Bild« aufgehoben in einem zeitlichen Nacheinander 6 4 — so zerfließt die vertikale Perspektive, die verweisende Bedeutung in die horizontale Sukzession von Empfindungen. Anders aber gestaltet sich das Verhältnis von phonetischer wie auch rhythmischer Qualität und semantischer Substanz in der metrischen Theorie Klopstocks: Hans-Heinrich Hellmuth konnte in seiner eindrucksvollen Studie zu Klopstocks Metrik aufzeigen, daß die rhythmischen Wirkungen des Silbenmaßes für Klopstock in den späten sechziger Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen. 6 5 Das phonetische Element, der >WohlklangGefallen< dabei nicht in einem unverbindlichen, atomisierten delectare auflöst, zeigt sich in der gedanklichen Ausarbeitung, welche die metrische Theorie Klopstocks im Laufe der siebziger Jahre erfährt. Glaubt Klopstock doch zu erkennen, daß die »Bewegung der Worte« in der »Schnelligkeit« des >Zeitausdrucks< und der »Stärke« des >Tonverhalts< für den >Mitausdruck< der Gedanken zu mobilisieren ist: 6 8 denn die rhyth2 . 7 . 1772, in: Johann Gottfried Herder, Briefe. Gesamtausgabe 1763 — 1803, hrsg. von Karl-Heinz Hahn, I - I X , Weimar 1 9 7 7 - 1 9 8 8 , II, 1 8 6 - 1 8 8 ; Herders Brief an Klopstock vom 9. 8. 1799, ebd., VIII, 7 7 - 7 8 . 6'
Herder, >Ueber die Würkung der Dichtkunst auf die Sitten der Völker in alten und neuen Zeiten·, Sämmtliche Werke (wie Anm. 58), VIII, 3 3 9 - 3 4 0 .
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Herder, >Terpsichore. Zweiter Theil. II. Die Lyra. Von der Natur und Wirkung der lyrischen Dichtkunst', Sämmtliche Werke (wie Anm. 58), X X V I I , 164—165. Zu den bei Herder begegnenden Metaphern des >Strömens< und >Fließens> und ihrem Verhältnis zum Motiv des >festen Orts< vgl. Ingrid Strohschneider-Kohrs, Metaphorische Approximationen. Ein Sprachbild und sein Kontext in Herders frühen Schriften, in: Annemarie Gethmann-Siefert (Hrsg.), Philosophie und Poesie. Festschrift für Otto Pöggeler zum 60. Geburtstag, Stuttgart/Bad Cannstatt 1988, II, 2 1 5 - 2 4 0 .
65
Hans-Heinrich Hellmuth, Metrische Erfindung und metrische Theorie bei Klopstock, München 1973 (Studien und Quellen zur Versgeschichte 4), 12—14, 213 — 215.
66
Vgl. noch das 1794 publizierte Gespräch -Der Wohlklang., Werke Hellmuth (wie Anm. 65), 2 1 3 - 2 1 5 .
XIII, 6 1 - 9 2 . Dazu
67
.Der Bach«, Oden I, 183.
68
Zu >Zeitausdruck< und > Tonverhalt. vgl. Schleiden (wie Anm. 1), 59—66, sowie Hellmuth (wie Anm. 65), 222—267. Zum >Mitausdruck< vgl. auch das Gespräch >Die Bildsamkeit. Die Ausländerey. Viertes Zwischengespräch., Werke XIII, 113—128, sowie die Epi-
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mische Dynamik vermag die »Beschaffenheiten der Empfindung und der Leidenschaft« 6 9 zu bedeuten! Das Spektrum affektiver Partizipationsgrade reicht dabei vom »Sanften« über das »Muntre« zum »Starken« und »Ernstvollen« und findet sich in all seinen Nuancierungen in einer Liste von 44 Wortfüßen in rhythmische Wirklichkeit umgesetzt. 7 0 Klopstocks metrische »Kabbalistik«, 71 sein Versuch der Deutung und Klassifikation einzelner Figuren der >WortbewegungVergnügen< zu überantworten. 7 3 Vollends transparent wird die persuasive Motivation poetischen Komponierens, die explizite Absicht, die res nicht einem Alleingang der verba zu opfern, wenn man die folgenden, von Winfried Menninghaus überlesenen Ausführungen Klopstocks hinzunimmt: So wie es der >Bewegung der Worte< aufgegeben ist, die »Beschaffenheiten der Leidenschaften zu transportieren, so knüpft die vertikal verlaufende »Bedeutung der Wortes von der Klopstock in diesem Zusammenhang eben auch spricht, das denotative Netz, mit welchem die Horizontale arbeitet. Blendet doch das Wort »seiner Bedeutung nach« den »sinnlichen Gegenstand«, die »Empfindung und Leidenschaft selbst« ein, so daß die rhythmische Bewegung stets gezügelt, in der Funktion einer Begleiterin fortschreitet. 7 4
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gramme »Leiserer, lauterer Mitausdruck·, Epigramme, Nr. 161, 54 und »Ganz, wie es ist«, ebd., Nr. 179, 58. >Vom deutschen Hexameter«, Werke XV, 85 — 213, hier: 192 (Hervorhebung von mir). Ebd., Werke XV, 1 9 3 - 1 9 6 . Vgl. dazu Hellmuth (wie Anm. 65), 2 5 5 - 2 5 9 . Z u r Entwicklung der musikalischen Rhetorik von der »starren« Affektenlehre des Barock hin zu ihrer »lexikalischen« Konkretisierung im Sinne einer engeren Verbindung von Wort und Musik vgl.: Hans-Heinrich Unger, Die Beziehungen zwischen Musik und Rhetorik Würzburg 1941 (Musik und Geistesgeschichte 4), 34 — 46, im 16. —18. Jahrhundert, 99—111; sowie Gerhard Sauder, Die empfindsamen Tendenzen in der Musikkultur nach 1750, in: H a n s Joachim M a r x (Hrsg.), Carl Philipp Emanuel Bach und die europäische Musikkultur des mittleren 18. Jahrhunderts. Bericht über das Internationale Symposium der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften Hamburg, 29. 9.-2. 10. 1988, Göttingen 1990, 4 1 - 6 4 . So Menninghaus (wie Anm. 2), 339. »Vom deutschen Hexameter·, Werke XV, 192. Klopstocks Konzentration auf den Redezweck des movere, der angestrengt pathetische Höhenflug seiner Dichtung, erlaubt es meines Erachtens nicht, die affektuose Konstante in das Spielerische einer gefälligen Gemütsbewegung aufzulösen. Vgl. auch: Karl Richter, Die kopernikanische Wende in der Lyrik von Brockes bis Klopstock, in: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft 12 (1968), 132—169, hier: 146—154; Hans-Henrik Krummacher, Bibelwort und Hymni-
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1st Herder bemüht, das vom Auge freigelegte Nebeneinander von Gegenständlichkeit im Fließen der Töne, d. h. in der Melodie der Sprache, der Sprache als Melodie aufzuheben, so vermeidet es dagegen Klopstocks Theorie der Wortbewegung, vorgegebene Welt im sprachlichen Zugriff in die »Bebungen des Herzens« 75 zu verströmen.
3. Persuasive Intention und un-angemessene Rezeption Das von Klopstock präsentierte arbeitsteilige Modell, das die Aufgaben der Bezeichnung und Bewegung getrennt vergibt, das die Welt der Gegenstände und das subjektive Einstimmen in sie als geteilte Funktionen zusammenführt, gleicht dem Spiel einer Triangel, deren Seiten nacheinander angeschlagen werden, um den einen Ton erklingen zu lassen. Bei der Produktion eines solchermaßen geschichteten Kunstwerkes kann das aptum seine Kontrollfunktion behaupten 76 — bei der Rezeption aber ist die Komposition als homogenes Ganzes den Rezipienten, ihrer »bloßen Empfindung«, übergeben. 77 An dieser Stelle, im Horizont der dritten Dimension der »Darstellung«, tut sie sich auf, die Kluft zwischen Intention und Rezeption — sie in der Schöpfung autonomer poetischer Wirklichkeit aufzuheben, sollte einer späteren Generation vorbehalten sein. »Sie [Klopstock und Herder], die einst so notwendig und wichtig waren, haben jetzt aufgehört, Mittel zu sein. Ein junger Mensch, der heut zu Tage seine Kultur« aus ihnen »ziehen wollte, würde sehr zurückbleiben«, resümiert Goethe gegenüber Eckermann am 9. November 1824. 7 8 Und doch hat Klopstock von der Macht des sprachlichen Ausdrucks und seiner verwandelnden Kraft gewußt. Eben auch dies offenbart das
75 7h
sches Sprechen bei Klopstock, in: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft 13 (1969), 1 5 5 - 1 7 9 , hier: 174. Herder (wie Anm. 58), V, 358. Vgl.: Gelehrtenrepublik, 68, 79; >Die Maßbestimmung., Oden II, 3 1 - 3 2 ; .Die RathgeberinVom rechten Gebrauch der Feile«, Epigramme, Nr. 92, 33. Zur produktionsästhetischen Funktion des aptum vgl.: Manfred Beetz, Rhetorische Logik: Prämissen der deutschen Lyrik im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert, Tübingen 1980 (Studien zur deutschen Literatur 62), 144—155; ders., Rhetorisches Textherstellen als Problemlösen. Ansätze zu einer linguistisch orientierten Rekonstruktion von Rhetoriken des 17. und 18. Jahrhunderts, LiLi. Zeitschrift für Literatur und Linguistik. Themenheft Perspektiven der Rhetorik, 1 1 / 4 3 - 4 4 , Göttingen 1981, 1 6 4 - 1 9 1 , wiederabgedruckt in: Josef Kopperschmidt (Hrsg.), Rhetorik, I: Rhetorik als Texttheorie, Darmstadt 1990, 1 5 5 - 1 9 3 , hier: 1 6 4 - 1 6 5 , 1 8 3 - 1 8 8 .
Gelehrtenrepublik, 173. * Johann Wolfgang von Goethe, Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens, ner Ausgabe, hrsg. von Karl Richter, X I X , München 1986, 111 — 112.
77 7
Münche-
96
Hildegard
Benning
lebenslängliche Ringen um eine vollständige »Kenntnis« der Sprache. »Wenn der Dichter die Sache besser gedacht hat, als er sie sagt; so hilft ihm dieß bessere Denken zu nichts. Denn auf die Zuhörer wirkt nur das, was gesagt wird«, warnt Klopstock im J a h r e 1 7 7 9 . 7 9 Die Bestimmungen der heiligen Allianz von poetischem Gedanken und dichterischem Ausdruck hat Klopstock im letzten Jahrzehnt seines Lebens noch einmal — mit rückwärtsgewandtem Blick in die Zukunft schreitend — in der Form eines Epigramms zugespitzt: Du G e d a n k e ! bist der Gebieter. Die folgsame Sprache Ist dir getreu und hold. Sie ist der edelsten W o r t e Geberin, ist der engsten bedeutendsten Wortvereinigung Geberin in d e m Gedicht. Ihr dient mitsingend der Wohlklang, Ihr mitsingend das Silbenmaß. D o c h wenn einer der lezten H e r s c h e r w i r d ; so v e r w u n d e t die Sprache dieser E m p ö r e r ; Bleich durch den D o l c h s t o ß sinkt sie; mit ihr der entnervte G e d a n k e . 8 0
79
.Von der Darstellung-, Werke X V I , 1 - 1 2 , hier: 9.
80
Epigramme,
Nr. 171, 56.
DIETER MARTIN
(Freiburg)
Klopstocks Messias und die Verinnerlichung der deutschen Epik im 18. Jahrhundert
Die versepische Entwicklung im Deutschland des 18. Jahrhunderts 1 ist von einer zunehmenden Verinnerlichung epischen Handelns gekennzeichnet. Inwieweit diese auf Klopstocks Messias zurückgeht, ist Gegenstand folgender Ausführungen. Insbesondere möchte ich zeigen, daß der epochale Einfluß Klopstocks über die biblische Epik hinausreicht und auch das heroische Genre konzeptionell entscheidend umprägt. Daher konzentriere ich mich neben dem Messias exemplarisch auf drei Heldengedichte mit weltlichem Stoff, die in der Handlungsführung mit Klopstocks Werk kontrastieren und deren Heroen sich durch aktive, kriegerische Taten auszeichnen. Aus dieser Fragestellung ergeben sich drei Schritte meiner Darstellung: Ich skizziere erstens die deutsche Epik unmittelbar vor Klopstocks Auftreten, behandle zweitens das Konzept der Tat im Messias und verfolge drittens die Wirkung dieses Konzeptes in der Epik nach KIopstock.
1. Zur Situation vor Klopstock »Wir gehen in Deutschland immer dem wahren Epischen näher«, heißt es im September 1748 in den von Albrecht von Haller redigierten Göttingischen Zeitungen von gelehrten Sachen.2 Der Rezensent scheint vom Messias, dessen erste drei Gesänge gerade erschienen sind, jedoch noch keine Notiz genommen zu haben. Denn er spricht nicht von Klopstocks Werk, sondern von einem »Heldengedicht unter dem Titel das Befreyte Schlesien«, dessen Verfasser der heute unbekannte Christian Gottlob Stockei ist. 3 Das Werk hat offenbar, so legt die Rezension nahe, die zeitgenössische Erwartung an ein Epos durchaus erfüllt. Es kann daher als typisches
Vgl. Dieter Martin, Das deutsche Versepos im 18. Jahrhundert. Studien und kommentierte Gattungsbibliographie, Berlin/New York 1993 (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker N. F. 103). 2 Göttingische Zeitungen von gelehrten Sachen 1748, 781. ' Ebd. 1
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Dieter M a r t i n
Beispiel einer Epik verstanden werden, die die Epoche bis hin zu Klopstock bestimmt hat. Das Befreyte Schlesien behandelt in sechs Büchern die entscheidende Phase des Zweiten Schlesischen Krieges. Der aus Brieg stammende Dichter widmet sich damit einem nur kurze Zeit zurückliegenden geschichtlichen Ereignis. Die einzelnen Bücher sind gar nur wenige Monate nach den historischen Begebenheiten entstanden, zunächst separat gedruckt worden und im endgültigen Text nicht immer ganz fugenlos verbunden. 4 Diese geringe Distanz zu seinem Gegenstand hat Stockei mit Epikern der ersten Jahrhunderthälfte gemeinsam: So besingt Johann Valentin Pietsch 1719 Carls des Sechsten im Jahr 1717 erfochtenen Sieg über die Türcken,5 und der Dresdener Hofdichter Johann Ulrich von König verfaßt 1731 sein Heldengedicht August im Lager, das ein kurz zuvor veranstaltetes Manöver schildert. 6 Während Stöckels Entscheidung für den paarweise gereimten Alexandriner ihn ganz allgemein als Angehörigen der älteren Dichtungstradition ausweist, knüpft er stilistisch insbesondere an das Werk des GottschedLehrers Pietsch an. Vor allem in der forcierten Schilderung von Kampfverletzungen steht der Schlesier Pietschs Gewaltdarstellungen kaum nach. Von rhetorischen Figuren wie Oxymoron und Hyperbel, Parallelismus und Syllepsis durchsetzt, weisen Passagen wie die folgende deutlich auf den hohen Stil des Barock zurück: Mit r o t h e m Eis befroren Liegt d o r t ein Keichender nah an den finstern T h o r e n Der ernsten Ewigkeit, der ängstlich bebt und zuckt, Und mit durchschnittnem H a l s Luft, Blut u. Schnee verschluckt, Bis ihm der letzte. Stoß H a u c h , K a m p f und Angst beschlösset, Und ihn der kalte T o d , wie er die E r d e , k ü s s e t . 7
4
Die Titel der drei Vorabdrucke lauten: Das Befreyte Schlesien. Siegesgedichte, Breslau 1745; Der Sieg bey Sorr, als eine Fortsetzung des Befreyten Schlesiens, Breslau 1745; Die rühmliche Zurückkunft des Königs aus Böhmen, der Sächsische Feldzug nebst dem Siege bey Kesselsdorf, und dem darauf erfolgten Frieden, als die letzte Fortsetzung des Befreyten Schlesiens, Breslau 1746. Vollständig gedruckt wurde das Werk als separat paginierter Bestandteil von: Christian Gottlob Stockei, Gedichte, Breslau 1748.
5
Fragmentarisch in einer von Johann Christoph Gottsched veranstalteten Ausgabe: Johann Valentin Pietsch, Gesamiete Poetische Schrifften, Leipzig 1725, 3 — 18, und durch den Herausgeber Johann George Bock vervollständigt in einer postumen Edition: Pietsch, Gebundne Schriften, Königsberg 1740, 3 — 36.
6
Das Werk ist nach einem Gesang liegengeblieben, der zuerst als Einzeldruck (Dresden 1731) und nach Königs Tod in einer Werkausgabe erschienen ist: Johann Ulrich von König, Gedichte, Dresden 1745, 1 8 8 - 2 4 3 .
7
Zitiert nach dem Abdruck in: Stockei, Gedichte (wie Anm. 4), Buch VI, V. 2 9 5 - 3 0 0 . Im folgenden zitiere ich durch Angabe von Buch und Vers im laufenden Text.
Klopstocks Messias
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Daß Stockei aufgrund solcher Stilmerkmale als später Teilhaber Schlesischer Barockdichtung gesehen werden darf, stellen bereits aufklärerische Kritiker fest. So bemerken die Zürcher Freymüthigen Nachrichten bei Stockei »den Geschmack der noch jüngst verlaufenen Zeiten« und attestieren seinem Stil »Spitzfindigkeiten« und »Frostigkeiten«, die »bequem« seien, »die beweglichsten Vorstellungen der Empfindungen zu verderben«. 8 Als Repräsentant der Dichtung vor dem Auftreten Klopstocks kann Stockei aber nicht nur aufgrund dieser spätbarocken Stilmerkmale gelten. Mit seinem unmittelbaren Vorbild Pietsch verbindet ihn auch der panegyrische und parteiische Geist seines Epos. Der historischen Distanzlosigkeit entspricht die unbedingte Parteinahme des schlesischen Pastorensohns Stockei. Schon der Titel Das Befreyte Schlesien offenbart die Perspektive des Dichters und die politische Ausrichtung des Werks. Daß Stockei die Sache Friedrichs des Großen als seine eigene ansieht, ist von Beginn an unzweifelhaft: »Mein Held, mein Friedrich siegt« (I 3). Die politischen Absichten des Helden werden in keiner Weise kritisiert. Vielmehr verkündet der Lobsänger mit antiösterreichischer Tendenz Sieg und Ruhm des Preußenkönigs: Es eilt der schnelle Ruf, und sein beredter M u n d M a c h t der erstaunten Welt die sichre Wahrheit kund. Klingt dem erschrocknen Wien sein Ausspruch noch so widrig: E u r o p e n s größter Held bleibt Preußens tapfrer Friedrich. (II 2 4 9 - 2 5 2 )
Mit der Apologie von Friedrichs politischem Handeln verbindet sich die Apologie seines Charakters. Als Tugenden betont Stockei bei seinem Helden dessen persönlichen, wagemutigen und erfolgreichen Einsatz in der Schlacht sowie die »väterliche« Sorge für sein Volk. Dieser panegyrische Hauptton, der auf den barocken Heroismus zurückweist, wird indessen abgeschwächt von einigen moderneren Nebentönen, die für unseren Zusammenhang von besonderem Interesse sind. Denn während der königliche Held im Kampf unerbittlich ist, zeigt er nach den Schlachten auch dem Feind gegenüber menschliche Regungen, wie der Dichter eigens betont: W o dein gereiztes Schwerdt des Feindes H o c h m u t h b r a c h , Bricht dein gerührtes H e r z . Die Stärke deiner A r m e n Mahlt dich der N a c h w e l t groß: d o c h g r ö ß e r dein E r b a r m e n . (II 2 2 6 - 2 2 8 )
s
Freymüthige
Nachrichten
chen 3 (1746), 3 9 8 - 4 0 0 .
von neuen Büchern
und andern
zur Gelehrtheit
gehörigen
Sa-
ΙΟΟ
Dieter Martin
In »Großmuth« und »Mitleid« läßt Friedrich die verwundeten Gegner wie die eigenen Leute pflegen. Ihn »rührt« und »dauert [...] das Blut der deutschen Krieger« (II 229 — 240). Im Moment des Erfolgs läßt Stockei den Sieger einen gesamtnationalen Blickwinkel einnehmen, verleiht ihm im Augenblick des Mitgefühls humanitäre Züge. Das (von ihm selbst mitverantwortete) »Schreckensbild der Wahlstatt« erregt beim Preußenkönig zwar keine Zweifel an der Richtigkeit des eigenen Tuns, entlockt ihm aber doch empfindsame »Thränen« (VI 292—293). Gerade diese Elemente des heroischen Charakters gereichen Stöckels Friedrich zur Ehre. Sie sind in der dichterischen Darstellung nicht als Zeichen der Schwäche interpretiert, sondern sie sind Teil der Lobeshymne. Mitleid und Großmut als Eigenschaften des Helden schwächen den panegyrischen Impetus nicht ab, sie verleihen dem Heroen jedoch Züge von Menschlichkeit im Sinne des empfindsamen Zeitalters. In Stöckels Befreytem Schlesien dominiert fraglos das Konzept des Helden als eines siegreichen, in seinem aktiv-kriegerischen Handeln nicht in Frage gestellten Feldherrn. Mit der Integration empfindsamer Töne gelingt dem Dichter jedoch in Ansätzen die Modifikation eines Heldentypus, der seine Herkunft aus dem Barock deutlich verrät.
2. Zum Tatbegriff im Messias Einen Heldentypus zu glorifizieren, der sich in Krieg und Gefahr beweist und seine Gegner gewaltsam überwindet, lehnen fortschrittlichere Geister bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts entschieden ab. Der Hamburger Bürger und Ratsherr Barthold Heinrich Brockes zum Beispiel veröffentlicht 1724 unter dem Titel »Helden-Gedicht« eine kritische Abrechnung sowohl mit dem barocken Heldenideal als auch mit der panegyrischheroischen Dichtung. Im Namen der Menschlichkeit weist er es von sich, in das Loblied des Kriegshelden einzustimmen: Ich sollte M o r d e n , W ü r g e n , Brennen, Und hausen, wie kein T ü r k e thut, Bewundern, ja fast heilig nennen Die H a n d , die rot von meinem Blut! 9
Brockes repräsentiert mit seinem Gedicht eine aufgeklärt-bürgerliche Position. Sie begegnet dem tötenden Heros, der in antiker Tradition im Zentrum eines Epos steht, mit zunehmender Skepsis. 9
>Helden-GedichtGespräch zwischen einem Rabbi und einem Christen über Klopstocks Meßias< wendet der Jude ein, Jesus sei von einem »vollen weichen Herzen, das da spricht, und duldet, aber zu wenig handelt«. 16 14 15 16
[.Über den MessiasWanderers Sturmliedmap of misreading< ganz zu folgen, und ungeneigt, seine Staiger (wie Anm. 14), I, 127. Harold Bloom, The Anxiety of Influence: A Theory of Poetry, London/Oxford/New York 1973, 60. (Siehe auch ders., A Map of Misreading, 1975; Poetry and Repression, 1976; Agon. Towards a Theory of Revisionism, 1982; The Breaking of the Vessels, 1982.) 18 Ebd., 5. " Ebd. 16 17
122
Meredith Lee
brisanten rhetorischen Feuerwerke zu wiederholen, benutze ich hier einige seiner Grundgedanken. In den Conjectures on Original Composition (1759) hat Edward Young behauptet: »Originals [...] have no peer in their path.« 20 Aber Dichter können es nicht vermeiden, Vorgänger zu haben. Die Frage, die gestellt werden muß, ist, wie sie mit dem Vorhandensein des Schongeschriebenen und oft Tiefbewunderten fertig werden. Alle Pfade, die verboten sind, besonders in dem literarischen Klima der sogenannten Geniezeit, sind die, die schon begangen worden sind. Das Werk eines Vorgängers ist Barriere, Stein des Anstoßes, verbotenes Gebiet und zugleich Anreger, Muster und Konkurrenz. Ein Dichter wird zu verleugnen suchen, daß der Vorgänger ihn vor irgendein Problem stellt. Er wird oft andere Gründe nennen, warum ein Werk entstanden ist. Aber die Literaturkritik, sagt Bloom, ist »the art of knowing the hidden roads that go from poem to poem«. Goethe kommt zu dem Knittelvers-Epos >Der ewige Jude« über einen von diesen Wanderwegen, der so aussieht, als wäre er aus ganz anderen Gründen gewählt worden. In Dichtung und Wahrheit bietet Goethe eine ausführliche Beschreibung von dem nur halbbegonnenen und nie vollendeten Werk. Das Fragment sei aus erneutem Interesse an der Religionsgeschichte und am Volksbuch entstanden: Weil nun aber alles, w a s ich mit Liebe in mich a u f n a h m , sich sogleich zu einer dichterischen F o r m anlegte, so ergriff ich den wunderlichen Einfall, die Geschichte des ewigen J u d e n , die sich s c h o n früh durch die Volksbücher bei mir eingedrückt hatte, episch zu behandeln, um an diesem Leitfaden die hervorstehenden Puncte der Religions- und Kirchengeschichte nach Befinden
darzu-
stellen. 2 1
In Goethes Beschreibung spielen Klopstock und sein Messias überhaupt keine Rolle. Aber das Bild täuscht. Denn in der Tat ist kein Werk wichtiger für die Entstehung von Goethes Fragment >Der ewige Jude< als Klopstocks Messias. Aber der Weg führt nicht direkt dahin. Goethes erster Versuch, ein eigenes episches Werk zu schaffen, war das große Werk seiner Jugend, die Geschichte Josephs. Aus Mangel an metrischer Erfahrung wurde es nicht in Hexametern geschrieben. In Leipzig hat es den Flammentod gefunden, mitten in einer Krise Goethes, die religiöse sowie dichterische Gründe hatte. Zu fromm, war das verdammende 20
21
Edward Young, Τ he Complete
Works.
Poetry and Prose, hrsg. von James Nichols, I —II,
London 1854, Nachdruck Hildesheim 1968, II, 570. WA 1/28, 3 0 6 - 3 0 7 .
Eingeleiert
in K l o p s t o c k s
Rhythmik
I2.3
Urteil. 22 Aber Der Messias blieb lebhaft in seinem Gedächtnis, wie eine Bemerkung in einem Brief aus Frankfurt an den Leipziger Freund Ernst Theodor Langer beweist. In dem Brief behauptete Goethe, er fühle sich jetzt unter den Pietisten in der Frankfurter Brüdergemeinde wie Abbadona unter den Engeln um Golgatha. 2 3 Wir erinnern uns — in Klopstocks Messias ist der reuige Teufel Abbadona (ein gefallener Engel) bei der Kreuzigung noch nicht erlöst worden. 24 Als Identifikationsfigur ist er ein Inbegriff der engagierten Distanz. Goethes früheste erhaltene Hexameter sind in einem frühen Brief aus Leipzig an seinen Freund Johann Jacob Riese in Frankfurt enthalten. 25 Sie bieten ein Porträt von Gottsched und sind die Parodie einer Parodie. In Christian Weißes Komödie Die Poeten nach der Mode, die Goethe 1765 in Leipzig mit Vergnügen sah — es war so etwas wie sein Lieblingsstück — , 2 6 kommen zwei Dichter vor, Reimreich und Dunkel, die sich um die Hand der schönen Henriette bewerben. Reimreich schreibt leichte Verse mit schönen Reimen. Dunkel, der sich für einen weit ernsteren Dichter hält, drückt gern seine vermeintlich tiefen Gefühle in einer schwungvollen Sprache aus; er schreibt ohne Reim und hauptsächlich in Hexametern. Dunkels Meisterwerk, >Goliath, ein Heldengedicht, in 24 Büchern«, ist das Vorbild für Goethes Hexameterporträt von Gottsched, der immer noch physisch, wenn auch nicht mehr geistig in Leipzig hervorragte. In dem Brief an Riese fungiert für Goethe die Parodie nicht nur als ein überzeugender Beweis, daß er sich jetzt in dem dichterischen und weltlichen Leipzig recht wohlfühlt und auf seine eigene Weise, wenn auch verspätet, an dem alten Literaturstreit teilnimmt; sie dient auch als Schutzmittel. Er umgeht ein großes Problem, mit dem alle Dichter der fünfziger und sechziger Jahre des achtzehnten Jahrhunderts konfrontiert waren. Es war unmöglich, Hexameter zu schreiben, vor allem in einem biblischen Epos, ohne das Vorbild von Klopstock zu evozieren. Wie sollte man hoffen, ein Werk zu schreiben, das diesem Vorbild und diesem Metrum würdig wäre? Für die besten Dichter war das keine Frage, die man auf die leichte Schulter nehmen konnte. Und es gab genug Beispiele von schlechten Dichtern, die ihre Fähigkeiten überschätzten, wie Weiße in seiner Komödie deutlich machte. In Die Poeten nach der Mode beschreibt der tüch-
22 23 24
25 26
DjG I, 141. DjG I, 261. Messias IX 530—648. Im folgenden werden Gesang und Vers im laufenden Text angegeben. DjG I, 86. WA 1/27, 6 4 - 6 5 .
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tige Valer »die unglücklichen Nachahmer etlicher großen Genies, eines Miltons, eines Klopstocks« (I, iii). 27 Im Stück dient als Beispiel der unglückliche Dunkel, Meister des Schwulstes und Produzent schlechter Hexameter. Dunkel muß als Warnung dafür herhalten, daß Epigonen, die ohne Talent Klopstocks Höhe versuchen, letzten Endes als närrische Melancholiker entlarvt werden, die nur zu Komödienfiguren taugen. Aber in seinem Brief produziert Goethe keine fragwürdige Nachahmung von Klopstocks Versen, sondern eine phantasiereiche Parodie einer Parodie. Goethes Wahl des Knittelverses für sein Epos >Der ewige Jude< läßt sich auf ähnliche Weise als poetisches Schutzmittel beschreiben. Die Bedeutung des Metrums wird durch den Gegensatz zwischen Reimreich und Dunkel in Weißes Komödie klar gemacht. Reimreich wird ausdrücklich mit Hans Sachs identifiziert: »Ein solcher elender Hans Sachse« (II, ii). 28 Reimreichs Erwiderung bestätigt die Opposition zwischen dem Hexameter und Hans Sachsens Vers: »Hans Sachse hat wenigstens Verse gemacht; denn er hat gereimt, und mein Tage nicht mit so polternden Hexametern die Leute zu fürchten gemacht« (II, ii). 29 Hans Sachs und Klopstock, Knittelvers und Hexameter — extreme Gegensätze in der Poetik in Weißens Schauspiel. (1751 liegt das Ideal in der Mitte bei Hagedorn und Haller.) 30 Zu ganz anderen Zwecken und fünfzehn Jahre später wiederholt Herder die gleiche metrische Gegenüberstellung. In seinem Aufsatz >Haben wir noch jetzt das Publikum und Vaterland der Alten?« benutzt er Klopstock und Hans Sachs als Beispiele für den Unterschied zwischen dem Höchsten und dem Tiefsten in der deutschen Dichtung: »Wenn die Deutschen sich mit den römischen Poeten messen: so wählen sie nicht Hans Sachs' und einen Bathyll: sondern Virgil und Klopstock.«31 Gemäß der Hierarchie der poetischen Gattungen stellt er die holprigste und derbste metrische Form der edelsten, dem Epos gegenüber. Auf ähnliche Weise benutzt Voß die zwei Namen Klopstock und Hans Sachs, um die Extreme im Spektrum poetischer Möglichkeiten zu beschreiben. In einem Brief an seinen Freund Ernst Theodor Johann Brück-
27
Christian Felix Weiße, Die Poeten nach der Mode. Ein Lustspiel in drey Aufzügen, Theater der Deutschen, II, Berlin/Leipzig 1768, 3 5 5 - 4 3 0 , hier: 363.
28
Ebd., 383.
29
Ebd., 384. In Die Poeten nach der Mode wird Hallers >Doris< als vorbildlich verstanden, Weiße (wie Anm. 27), 3 9 3 - 3 9 4 .
30
31
Johann Gottfried Herder, Werke, hrsg. von Martin Bollacher u. a., I: Frühe 1764-1772, hrsg. von Ulrich Gaier, Frankfurt a.M. 1985, 43.
in:
Schriften
Eingeleiert
in K l o p s t o c k s
Rhythmik
Ι2·5
ner, einen Pastor in Mecklenburg, der ein von Klopstock inspiriertes religiöses Epos Die Verklärung Adams schreiben wollte, schreibt Voß: M a n empfinde nur g a n z , und sage dann seine E m p f i n d u n g a u c h in H a n s Sachsens Sprache, er wird mehr Eindruck m a c h e n , als alle prächtigen P ä a n e einiger lächerlicher N a c h a h m e r unsres großen Ramlers und K l o p s t o c k s . 3 2
Kurzum, der Kontrast zwischen Knittelvers und Hexameter war wohlbekannt und wurde oft benutzt. Der Knittelvers galt als metrischer Gegensatz zum Hexameter. Lebhaft, realistisch, ungeschliffen, war der Knittelvers ein Vers, der auf kunstvolle Weise kunstlos sein wollte. Er mußte nicht, er sollte nicht mit dem verglichen werden, was zu Goethes Jugendzeit der Triumph unter den neuen deutschen Versmöglichkeiten war — der kunstreiche, majestätische, elegante, erhöhte Hexameter. Auf diese Weise war Hans Sachsens Knittelvers ein ideales Mittel für Goethes Versuch, nach Klopstock ein Epos zu schreiben. Gegen die Autorität von Klopstocks Hexameter-Sprache hatte Goethe brieflich eigene Parodien im Stil des fiktiven Heldengedichtes >Goliath< als eine Art von Schutzmittel benutzt. Eine andere Methode, sich gegen Klopstocks VersAutorität zu schützen, war die Verwendung einer anderen, kontrastiven Versform. In Dichtung und Wahrheit schreibt er, er habe in dieser Zeit Schwierigkeiten mit seinem Schreiben gehabt. Er empfand einen Mangel an eigenem Stil: »die Ausführung stockte, weil ich weder in Prosa noch in Versen eigentlich einen Stil hatte.« 33 Dazu kamen die inneren Auseinandersetzungen mit seinen früheren religiösen Überzeugungen, die das Schreiben sowohl anregten wie behinderten. Es war ihm nicht gelungen, sich der pietistischen Sensibilität seiner Frankfurter Freunde anzupassen. Seine Distanz zu religiösen Ideen und Bindungen, an denen er weder teilnehmen konnte noch wollte, trat ihm immer deutlicher ins Bewußtsein. Ein ernstgemeintes religiöses Epos in Hexametern in der Nachfolge des Messias war ein Werk, das er aus persönlichen, intellektuellen und ästhetischen Gründen nicht gestalten konnte. Dennoch schreibt er Johanna Fahimer im August 1774, ein neues Werk sei im Gang und zwar eines, das vielleicht »ein neuer Messias« werde: »Dancke besonders für die gütige Theilnehmung an der Schätzung des Volcks die ich vornehme, vielleicht wird während der Zeit ein neuer Messias im Stall gebohren.« 34 Hanna Fischer-Lamberg findet den Hinweis auf ,2
" 34
15. November 1772, in: Johann Heinrich Voß, Briefe, hrsg. von Abraham Voß, Halberstadt 1829, reprografischer Nachdruck Hildesheim/New York 1971, I, 1 0 1 - 1 0 2 . WA 1/28, 312. DjG IV, 247.
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»Schätzung des Volcks« unverständlich, obwohl sie im Bild eines neuen Messias im Stall einen Bezug auf den >Ewigen Juden< für möglich hält. 35 Aber die Briefstelle läßt auf Goethes Absicht schließen, in dem >Ewigen Juden< eine Art historischen Überblick über die Religionsgeschichte zu liefern. Die Erwähnung einer Geburt im Stall verweist zugleich auf den niedrigen Stil des neuen Epos und verrät seinen Status als Gegenstück zu Klopstocks Messias. Die Passion Christi, das Hauptthema von Klopstocks Epos, ist auch der Ausgangspunkt für die Legende >Der ewige JudeDer ewige Jude< eine Reihe von Voraussetzungen, die dem Messias zugrunde lagen, radikal ins Gegenteil verkehrt. Geschrieben 1774, gleich nach der 1773 erfolgten Veröffentlichung der letzten fünf Gesänge des Messias mit der Darstellung vom Triumph Christi und seiner majestätischen (und fast endlosen) Himmelfahrt, bezieht sich Goethes Epos gerade darauf und kehrt diese Themen um. Der Heiland wird plötzlich zur Erde zurückgebracht, von der er nur ein Jahr vorher im zwanzigsten Gesang des Klopstockschen Epos in großem Triumph poetisch Abschied genommen hatte. In Goethes Fiktion sind dreitausend Jahre vergangen. Als Goethes Heiland auf die Erde zurückkehrt, sind die Zeichen der früheren Erlösung verschwunden. Kreuze gibt es überall, aber das Licht von seinem Wort, die Zeugen, das Wehen des Heiligen Geistes — all diese Zeichen, die die Gegenwart Christi in seiner Abwesenheit beweisen sollten, fehlen. Stattdessen herrscht überall der Geiz. Es ist ein trauriger Anblick. Das Werk der Erlösung — und der poetische Triumph in Klopstocks Messias — war umsonst. Diese Situation berechtigt nicht nur, sondern fordert die Vermeidung des Hexameters, und mit ihm und seiner hohen visionären Sprache die
38
D j G IV, 2 2 4 .
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Konkurrenz mit Klopstock. >Der ewige Jude« korrigiert Klopstocks Werk mit dem Argument, daß die Welt der Zukunft (nach der Himmelfahrt, nach Klopstock) nicht wert ist, durch poetische Erhabenheit verklärt zu werden. In einer Welt ohne jede Spur des Göttlichen lassen sich keine Hexameter schreiben. In den Briefen die neueste Literatur betreffend wurde explizit gesagt, daß das Metrum »nur für das [G]roße, [L]yrische und [M]ajestätische« benutzt werden sollte. 39 Das einzige, was jetzt geschrieben werden kann, ist die Knittelverserzählung von einem heimatlosen Juden und einem Messias, der erst jetzt seine neue Rolle als unwillkommener Wanderer auf der Erde entdeckt. In ausgewählten Passagen, besonders am Anfang der beiden größeren Bruchstücke, verwandelt Goethe bewußt die Sprache Klopstocks in eine andere, neue Sprache, die der neuen Welt und ihren Problemen gerecht wird. Statt des »ersten Gesangs« bietet Goethe seinen Lesern den »ersten Fetzen« 40 eines Epos an. Beide Texte beginnen im Heiligen Land in einer Zeit des Verfalls, aber Goethes Epos ist bewußt anachronistisch — die Hinweise auf Essener, Methodisten und Herrnhuter (25 — 26) betonen das sektiererische Interesse des Werkes. Goethes epischer Dichter wird als Gegenstück zu den begeisterten Dichtern in Klopstocks Werken dargestellt, die voll Inspiration um Mitternacht ihr Schreiben beginnen müssen: Um Mitternacht wohl fang ich an Spring aus dem Bette wie ein Toller; Nie war mein Busen seelevoller Z u singen den gereisten Mann. (1-4)
In Klopstocks Epigramm Entdeckung und Erfindung« gehört ein mitternächtliches Aufwachen zu den bedeutsamen Zeichen der schöpferischen Erfindung: Doch wer, um Mitternacht vom Genius geweckt, Urkraft, Verhalt, und Schönheit tief ergründet, Der nur erfindet. 4 1
Goethes epischer Dichter behauptet, daß er schreiben muß; es ist ihm »Drang« und »Pflicht« (12). Aber er stellt sich auch als recht unbegabt
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Friedrich Nicolai, Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, Briefe die neueste Literatur betreffend, 24 Theile in 4 Bänden, Nachdruck Hildeshcim/New York 1974, XVIII, 121 (17. Mai 1764). >Der ewige JudeEr und sein NameDer ewige JudeEr und sein N a m e , Reineke Fuchs — diese Werke sind alle miteinander verbunden. Aber ein Problem bleibt: Hätten wir bei > Wandrers Sturmlied< angefangen, oder bei den Leiden des jungen Werthers oder >Auf dem SeeEpochenHamburgen, ein Messias in englischen Versen eines deutschen Übersetzers, keinen besonderen Erfolg bei den Zeitgenossen fand, kann man schon dem buchgeschichtlichen Umstand entnehmen, daß eine identische Ausgabe besteht, die nur das Titelblatt erneuerte, um dieses literarische Wagnis nun mit der Jahreszahl 1826 zu aktualisieren. 7 Ebenso verzichte ich auf eine Berücksichtigung der Klopstock-Studien von Benito Mussolini. 8 Die deutschsprachigen Ausgaben von Werken Klopstocks im nicht-deutschsprachigen Ausland kann ich meines Themas wegen nicht berücksichtigen, obwohl sie eine neue Wertschätzung deutscher Sprache und Literatur seit dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts direkt dokumentieren. Ausklammern möchte ich für meine Zwecke auch die Übersetzungen in den Niederlanden, in den skandinavischen Ländern und in Rußland, da in diesen Sprachbereichen allgemein im 18. Jahrhundert die deutsche Literatur als potentieller Katalysator für neue Entwicklungen der eigenen volkssprachlichen Literatur angesehen wurde. Statt das Kriterium der Zeitgenossenschaft, wie sie beispielsweise für den 1790 gestorbenen Aleksei Mikhailowitsch Kutuzow mit seiner in Moskau 1785/87 in zwei Bänden erschienenen Übersetzung der ersten zehn Gesänge des Messias gilt, 9 allgemein den weiteren Ausführungen zugrundezulegen, soll im folgenden ein bescheidenerer Blick auf einige Beispiele englischer, französischer und italienischer zeitgenössischer Klopstock-Übersetzungen gelenkt werden, in denen sich auch eine Auseinandersetzung mit gewissen epochalen Fragen spiegelt: einerseits die Abkehr von der barocken zur modernen Kultur, andererseits die Infragestellung jenes abwertenden Verdikts des Pere Bouhours von der Gesellschaft Jesu, der, noch im Barockzeitalter, aber für fast ein Jahrhundert nachwirkend, tout court verkündet hatte, daß die Deutschen keinerlei Anlagen zum esprit besäßen, also dazu, den bort sens zu entwickeln, viel weniger noch den bort gout gemäß den Bestimmungen der Academie franqaise.10 Bot 6 7
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Signatur: 11522.C.20. London/Hamburg 1826, in-8°. Exemplar in der British Library, London, Signatur: 1064.h.l4. Benito Mussolini, La poesia di Klopstock dal 1789 al 1795, in: Pagine libere /.../, 2, N. 21 (1908), 1 2 2 7 - 1 2 3 1 .
9
Exemplar nachgewiesen in The National Union Catalog. Pre-1956 Imprints, I — D C L X X X V , London 1 9 6 8 - 1 9 8 0 (abgekürzt: NUC), C C X C I X , 480, NK 0191264. Auch der dort angegebene Aufsatz von V. S. Sopikov von 1904 war mir nicht zugänglich.
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Zu P. Dominique Bouhours S. J . ( 1 6 2 8 - 1 7 0 2 ) vgl. J . Balteau, M . Barroux, M . Prevost u. a. (Hrsg.), Dictionnaire de biographie frangaise, I - , Paris 1933- , VI, hrsg. von M . Prevost und Roman d'Amat, Sp. 1308 — 1309. Zu der Diskussion seiner Schriften Entretiens d'Ariste et d'Eugene (1676) bzw. Muntere de bien penser dans les ouvrages de Vesprit (1687) vgl. immer noch Max Freiherr von Waldberg, Eine deutsch-französische Literatur-
Zeitgenössische Übersetzungen
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Klopstock hier etwa ein herausragendes Gegenbeispiel; bot er vielleicht gar den Gegenbeweis? Immerhin sah sich kein Geringerer als der selbsternannte Kaiser seiner Zeit, Napoleon I er , veranlaßt, auch einem Werk Klopstocks einen Platz in seiner Bibliothek einzuräumen. Ob Napoleon nun diesen deutschen Autor überhaupt las, ist freilich nicht überliefert. Jedenfalls besaß Napoleon seinen Klopstock nicht auf deutsch, aber auch nicht in französischer Übersetzung, sondern eben in einer Fassung in lateinischen Versen, jenen Zwitter der Mors Christi, seu Messias, ex illustri poemate klopstockiano, Cantus I X , " die auf einen Schüler des Barden Sined bzw. von Michael Denis S. J . 1 2 zurückgeht, einen Pater Ludwig Bertram Neumann. 1 3 Das Exemplar mit dem kaiserlichen Wappeneinband ziert heute die Boston Public Library. Ein deutschsprachiger Katholik in Österreich hatte hier inmitten der lateinischen Epik den Lutheraner Klopstock durch seine Übersetzung auf den Rang eines Vergil erhoben. Das ist das nach-barocke Denkschema einer überbietenden aemulatio — und zugleich auch ein Zeugnis für eine rückwärts gewandte Epochenschwelle. Schon die bildlichen Beigaben dieser neulateinischen Übersetzung verweisen auf die Sonderform einer zeitgenössischen und auch internationalen Rezeption im Medium der bildenden Kunst, zu welcher des weiteren das Medium der Musik noch zu stellen wäre. Hinsichtlich der bildenden Kunst führe ich beiläufig und nur stellvertretend ein Beispiel an, die berühmte Collection de vingt estampes representant des sujets de »la Messiade«, poeme epique de Klopstock, gravees par Μ. John, /.../ d'apres les cilebres dessins de Füger, [...] pour la traduction hollandaise du poeme par Μ. J. de Meerntan [...]. On y a joint une description tiree en partie des passages memes de »la Messiade« qui ont fourni des sujets de gravures von 1813. 1 4 Die holländische Vorlage, auf welche dieser Titel mit seinem Wiederabdruck der bereits anerkannten Abbildungen und einer Anthologie der zugehörigen Textstellen aus Klopstocks Epos verweist, ist als De Messias, uit het hoogduitsch van Klopstock, vertaald door Mr. Johan
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fehde, in: Deutschkundliches. Friedrich Panzer zum 60. Geburtstag überreicht von Heidelberger Fachgenossen, hrsg. von Hans Teiske, Heidelberg 1930, 87 — 116. Napoleons Exemplar dieser »Viennae, typis L. J. Kaliwoda 1770, in-8°« mit Vorspann, 170 Seiten Umfang und Abbildungen erschienenen Ausgabe ist nachgewiesen im NUC (wie Anm. 9), C C X C I X , 480, NK 0191266. Zu M. Denis S. J. ( 1 7 2 9 - 1 8 0 0 ) vgl. DBA (wie Anm. 4), Microfiche 229, Aufnahme 357, 3 6 0 - 4 3 3 ; Microfiche 1427, Aufnahme 258. Zu L.B.Neumann ( 1 7 2 6 - 1 7 7 7 ) vgl. DBA (wie Anm. 4), Microfiche 894, Aufnahme 287-296. Paris: Treuttel et Würtz 1813, in-fol.; 38 Seiten mit 20 Kupferstichblättern.
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Jörg-Ulrich Fechner
Meermatt, heer van Dalert en Vurettls noch zu Lebzeiten Klopstocks im Druck begonnen worden. 16 Der 1751 in Heilbronn geborene, 1818 in Wien gestorbene Künstler Heinrich Füger hatte, wie das Künstlerlexikon von Thieme und Becker zu berichten weiß, wegen dieser Illustrationen seit 1798 mit Klopstock korrespondiert. 17 Seine Platten wurden erstmals für die Göschensche Prachtausgabe verwendet. 18 Die zeitgenössischen Klopstock-Übersetzungen in Westeuropa beschränkten sich überdies auf eine schmale Titelauswahl, welche thematisch und gattungsmäßig begründet ist. Beide Auswahlkriterien sind nicht nationalsprachlich beschränkt; vielmehr ordnen sie die literarischen Beiträge Klopstocks in eine damals zumindest teilweise noch bestehende einheitliche Kultur Westeuropas ein. Der bedeutendste theoretische Zeuge für diese Auffassung ist der Spanier Juan Andres, der nach der Aufhebung des Jesuitenordens nach Italien wechselte und erst in Mantua und Parma als Bibliothekar des Herzogs, dann schließlich in Neapel als Bibliothekar
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Zu J. Meerman (1753—1815) vgl. Abraham Jacob van der Aa, Biographisch Woordenboek der Nederlanden, I —VII, Haarlem 1852, Nachdruck Amsterdam 1969, V, 1 5 1 - 1 5 3 . I - I V , 's Gravenhaage: J. van Cleef 1 8 0 3 - 1 8 0 5 , in-4°. Ulrich Thieme und Felix Becker (Hrsg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, I - X X X V I I , Leipzig 1 9 0 7 - 1 9 5 0 , XII, 5 5 3 - 5 5 7 ; vgl. auch Constant von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, I - L X , Wien 1 8 5 6 - 1 8 9 1 , V, 1 - 3 . Dem Künstlerlexikon zufolge mußten zwei der zwanzig Platten ersetzt werden, da Klopstock gut biblizistisch Anstoß an einer bildlichen Darstellung Gottvaters genommen haben soll: »In den Johnschen Stichfolgen ist das erste Blatt Fügers — wegen Klopstocks Ablehnung einer bildlichen Darstellung Gott Vaters — durch eine Komposition Caucigs, das zwanzigste durch eine Variante von Füger selbst ersetzt« (Thieme und Becker (wie Anm. 17), 556). Vgl. ferner Η. M. Richter, Aus der Messias- und Werther-Zeit, Wien 1882, 6 0 - 7 2 . Zu Franz Caucig ( 1 7 6 2 - 1 8 2 8 ) vgl. Wurzbach (wie Anm. 17), 1 1 , 3 1 2 - 3 1 4 ; Thieme und Becker (wie Anm. 17), VI, 197. Wie mich Frau Höpker-Herberg freundlicherweise belehrt, haben Nachprüfungen an den Exemplaren in Hamburg bei der Klopstock-Arbeitsstelle ergeben, daß diese Angaben des Lexikons mißverständlich sind. Die dort verglichene Göschen-Ausgabe wie auch die Übersetzung von Meerman weisen durchaus für Gesang I und X X Fügers Abbildungen von Gottvater auf. Anscheinend bezieht sich der Artikel im Künstlerlexikon auf Illustrationen in anderer Technik, vermutlich eben die Pariser Folge der Stiche von John. (Zu Friedrich John (1769—1843) vgl. Thieme und Becker (wie Anm. 17), X I X , 77—78.) Die Briefe von Füger an Klopstock wie auch des Dichters Antworten sind allerdings in der historisch-kritischen Ausgabe noch nicht erschienen. Für solche Fragen der Kommentierung wird man also noch warten müssen. Immerhin ist die Frage nach den Einwirkungen Klopstocks auf die bildliche Darstellung, wenn sie denn die Bibeltreue und religiöse Richtigkeit anbelangt haben sollte, eine sprechende Aussage über des Dichters Epochenzugehörigkeit, zumindest auf dem Gebiet religiöser Orthodoxie.
Z e i t g e n ö s s i s c h e Übersetzungen
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des Königs beider Sizilien wirkte. 1 9 Sein siebenbändiges Werk Dell'origine, progresso e stato attuale di ogni litteratura /.../ erschien bei Bodoni zwischen 1782 und 1799. (Goethe ließ diesen Vorläufer seiner Idee der Weltliteratur« in einer Teilübersetzung in Weimar zum Druck bringen.) Pater Andres' Beschreibung der Epoche des 18. Jahrhunderts enthält bereits die allgemein kennzeichnenden Aspekte: Unterschiedliche Meinungen hinsichtlich der literarischen Meriten des 18. Jahrhunderts — das 18. Jahrhundert, zu Recht als aufgeklärtes Jahrhundert bezeichnet — philosophisches Jahrhundert — Fortschritte der Naturwissenschaften — Dekadenz der belles-lettres — Ungewißheit des Erfolgs des gegenwärtigen Geschmacks in der schönen Literatur — Gründe der Furcht: die Preisgabe des klassischen Altertums — die zu große Wertschätzung der Vernunft«. 20 In diese faktorielle Skizze ordnet Andres nun auch Klopstock ein, der an drei Stellen des zweiten Bandes herangezogen wird. Da heißt es zunächst: Chi non c o n o s c e l'epico K l o p s t o c k , detto a r a g i o n e l ' O m e r o della G e r m a n i a ? L a felice sua idea di a d o p e r a r e i versi esametri nella nativa s u a p o e s i a apri un n u o v o c a m p o alla ricchezza della lingua [ . . . ] . Su un a l t r o t u o n o straniero volle c a n t a r e l ' o m e r i c o K l o p s t o c k , e c o m p o s e d u e d r a m m i nazionali nel g u s t o e cos t u m e degli antichi bardi [ . . . ] . 2 1
Auf solcher Grundlage einer nationalsprachlichen Erneuerung der Literatur, welche sich an die Literatur der Antike anlehnt, entsteht dann auch die nicht ohne eingehende Kritik erfolgende Charakteristik des Messias, die eine Aufnahme des Traditionsgutes der Religion und der Bibel mit den poetischen Neuerungen des deutschen Dichters kontrastiert: [...] m a dirö bensi, che amerei meglio che a v e s s e il K l o p s t o c k m e s s e in o p e r a le similitudini di O m e r o e della n a t u r a , e non f o s s e a n d a t o in cerca delle sue n u o v e ed originali [ . . . ] . 2 2
Klopstocks Vermischung des Religiösen und des Poetischen verstößt nach Andres also gegen die noch verbindlich hingenommenen normativen Definitionen. Auch das bezeichnet eine Grenzüberschreitung zwischen zwei Epochen, freilich nochmals eher in die rückwärts gerichtete Dimension. " 20
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Zu Juan Andres (1740—1817) vgl. Dizionario Biografico degli Italiani, I-, Rom 1960(abgekürzt: DBI), III, 1 5 5 - 1 5 7 . Ich zitiere nach der mir vorliegenden Ausgabe: Juan Andres, Dell' origine, progresso e stato attuale di ogni litteratura [...], I—VIII, Neapel: Borel e Bompard 1836-1838, I, 320-348. Ebd., II, 5 6 - 5 7 . Ebd., II, 118.
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Schließlich werden dann ähnlich Klopstocks Dramen als Produkte eines Wettstreits mit Sophokles kurz umrissen. 2 3 Anders gesagt: Die westeuropäische Literatur nimmt Klopstock als den Verfasser eines deutschen Epos an — die Gattung des Epos besetzt damals immer noch den Spitzenplatz in der Hierarchie der literarischen Formen 2 4 — und vergleicht dabei den Messias mit den Epen Homers, Vergils oder Miltons. An zweiter Stelle erst steht das Interesse für seine biblischen und nationalen Tragödien, Beiträge also zu der zweithöchsten Gruppe in der genannten Gattungshierarchie. Dabei wird zugleich eine für ganz Westeuropa damals geltende Vorliebe für bestimmte Themen bestätigt: Einerseits für die Patriarchenstoffe, dann für den Stoff von Hermann dem Cherusker, der — um nur wenige Beispiele anzuführen — etwa 1714 auf dem Haymarket Theatre aufgeführt wurde, 1722 von Antonio Salvi in Venedig und in Rom, des weiteren 1760 in einer Variante mit Interpolationen Met a s t a s e s wiederum auf dem Londoner Theater. 2 5 Klopstock schwimmt hier in einer plurinationalen Welle, ist eher Mit- oder Nachläufer einer bestehenden und international in Westeuropa durchgesetzten Strömung der Literatur als ein Eröffnet eines Epochenwandels. Hinsichtlich der Patriarchenstoffe ist Klopstock sogar getragen von der früher international einsetzenden Welle der Bewunderung für Salomon Gessner und seinen Tod Abels. So lautet der Titel eines anonymen Druckwerks, das 1766 in London erschien, in kennzeichnender Weise: Thoughts upon some late pieces, particularly The Death of Abel and [...] The Messiah.16 Insgesamt gilt, daß im Vergleich mit den zeitgenössischen Gessner-Übersetzungen 2 7 diejenigen von Werken Klopstocks nur einen Achtungserfolg deutscher Literatur im Ausland bilden. Klopstocks Lyrik bleibt hingegen den nicht-deutschen Lesern der Zeit unbekannt und verbirgt sich mit wenigen Beispielen in damaligen Zeitschriften des Auslandes. Buchausgaben mit Übersetzungen von Klopstocks Lyrik sind erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts nachweisbar. Ich führe beispielhaft an: Odes of Klopstock from 1747 to
" 24
25
26 27
Ebd., II, 252. Vgl. Irene Behrens, Die Lehre von der Einteilung der Dichtkunst, vornehmlich vom 16. bis 19. Jahrhundert. Studien zur Geschichte der poetischen Gattungen, Halle 1940 (Beihefte zur Zeitschrift f ü r romanische Philologie 92). Ich entnehme die zugehörigen Nachweise dem BLC (wie A n m . 4), XI, 261 — 262, Stichwort: »Arminius, Prince of the Cherusci«. London: Hinton 1766, in-4°, 23 S. Vgl. BLC (wie Anm. 4), I, 246. Vgl. dazu immer noch Paul Lehmann-Van Eick, Salomon Gessner. Sein Lebensbild. Mit beschreibenden Verzeichnissen seiner literarischen und künstlerischen Werke, Zürich/ Leipzig 1930 (Monographien zur schweizer Kunst 6).
Zeitgenössische Übersetzungen 1780.
Translated
traduites
/.../
from
the German
accompagnees
by W. Nind28
d'arguments
bzw. Odes choisies
et de notes,
par C.
139 /.../
Diez.19
Die einzige Ausnahme, Klopstock auch als Lyriker aus zeitgenössischer Sicht im außerdeutschen Sprachgebiet in den Mittelpunkt zu rücken, s t a m m t von einem in Frankreich wirkenden Deutschen, Michael Huber, mit seiner Choix
de poesies
allemandes,
die als M o t t o ein sprechendes
Zitat von B o d m e r einsetzt: »Auch Deutsche können sich auf den Parnassus s c h w i n g e n « ! 3 0 In dem einleitenden Abschnitt zu drei übersetzten Gedichten Klopstocks heißt es: Mon objet n'est point de faire connoitre M. Klopstock comme Poete epique, mais seulement comme Poete lyrique; pour cet effet je me contenterai de rapporter quelques-unes de ses Odes sacrees, les plus estimees par ses compatriotes. 31 Z u diesem Z w e c k wählt H u b e r die Ode, mit welcher Klopstock den Messias dem dänischen König Friedrich V. widmete, dann >Die Frühlingsfeier< und schließlich zwei Passagen aus dem Messias
— ein deutliches Zeichen
dafür, daß schon Huber dieses Epos unter dem Aspekt der Lyrizität las und es auch eben in dieser Hinsicht empfehlen wollte. D a ß trotz des journalistischen Einsatzes für eine Neueinschätzung der deutschen Literatur seit den 6 0 e r Jahren des 18. Jahrhunderts — ich erinnere an das Journal
etranger,
Abbe Arnaud, A b a t e Corniani oder Padre
Aurelio de' Giorgi B e r t ö l a 3 2 — die Kenntnisse sowohl der deutschen Sprache als auch der deutschsprachigen Literatur dennoch überaus einge-
28 29 30
31 32
London 1848. Exemplar in der British Library, London, Signatur: 11525.d.l6. Paris 1861. Exemplar in der British Library, London, Signatur: 11521.b.17. Michael Huber, Choix de poesies allemandes, I —III, Paris: Humblot 1766. Zu Michael Huber (1727-1804) vgl. DBA (wie Anm. 4), Microfiche 574, Aufnahme 415-422. Huber (wie Anm. 30), II, 2 5 - 2 6 . Journal itranger, Paris (April) 1754 bis (September) 1762; 45 Bde. Vgl. dazu Johannes Gärtner, Das Journal etranger und seine Bedeutung für die Verbreitung der deutschen Literatur in Frankreich, Mainz 1905 (Diss. Heidelberg 1903). Zum Abbe Francis Arnaud (1721 — 1784) vgl. Dictionnaire de biographie frangaise (wie Anm. 10), III, Sp. 800—802. Arnauds Essai Sur la poesie allemande erschien im Journal etranger, September 1761 — ein Meilenstein in der Anerkennung deutscher Literatur im Ausland. Zum Abate Giambattista Corniani (1742-1813) vgl. DBI (wie Anm. 19), XXIX, 267 — 271. Sein wegweisender Saggio sopra la letteratura alemanna erschien in der von Calogero herausgegebenen Zeitschrift Nuova raccolta di opuscoli scientifici e filologici, Venedig 1774. Zu Aurelio de' Giorgi Bertöla (1753-1798) vgl. DBI (wie Anm. 19), IX, 564—566 und Jörg-Ulrich Fechner, Erfahrene und erfundene Landschaft. Aurelio de' Giorgi Bertölas Deutschlandbild und die Begründung der Rheinromantik, Opladen 1974 (Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften 52).
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Fechner
schränkt waren, kann nochmals Hubers Choix von 1766 im wahrsten Sinne des Wortes illustrieren. Nur der erste Band dieser Übersetzungsanthologie weist neben einem Kupferstich Watelets 33 auf dem jeweiligen Bandtitel noch ein ganzseitiges Frontispiz auf, welches von keinem Geringeren als Charles Eisen 34 stammt. Das dort dargestellte mythologische Sujet zeigt eine Landschaft, in welcher Pegasus zum Sprung über den Wasserfall der Hippokrene ansetzt. Apollo, dessen Freikörperkultur nur durch ein kleines Tuch eingeschränkt wird, das er — vermutlich aus Bequemlichkeitsgründen — über den wahrlich unbequemen Sitz auf einem moosbewachsenen Felsvorsprung am Wasserfall gelegt hat, dieser Apoll hält mit der Linken die Leier und reicht gnädig oder vielleicht auch nur lässig einen Lorbeerkranz, ähnlich dem, welcher seinen Kopf ziert, an eine servil und devot sich beugende, aber immerhin brav luftig bekleidete Muse, die — wie es sich gebührt — auf einer niedrigeren Felsstufe als der Musengott steht. Um den Lorbeer in Empfang zu nehmen und auf dem schlüpfrigen Boden nicht auszugleiten, stützt diese Muse sich auf eine andere, die — nun wiederum unbekleidet, drall und nochmals eine Stufe tiefer sitzend — eine zweispaltige Schrifttafel in der rechten Hand hält (das Bildmotiv von Moses und den Gesetzestafeln läßt grüßen!) und mit der linken Hand auf die oberste Reihe der, vom Betrachter aus gesehen, rechten Spalte weist. Siebzehn Namen (Opitz — Canitz — Lessing — Utz — Gleim — Weisse — Wieland — Zachariae — Cronegk — Klopstock — Gessner — Haller — Hagedorn — Geliert — Kleist — Cramer — Schlegel) geben in nicht-symbolträchtiger Zahl die Autoritäten der hier propagierten deutschen Literatur an. Ist es bloß ein Zufall, daß der ausgestreckte Zeigefinger der zweiten Muse eben auf eine Fehlstelle in der Namensform eines dieser Dichter weist? LOPSTOCK ist dort zu lesen! Um das Gegenbeispiel einer hyperkorrekten Namensform Klopstocks zu finden, muß man lange warten, während Übersetzungen des sprechenden Vornamens >Gottlieb< so häufig wie überflüssig sind; Theophilus und Amadeus konkurrieren hinsichtlich der Häufigkeit. Erst 1828 veröffentlicht ein Amateur oder Liebhaber, der zu allem Überfluß auch noch so heißt, seine Mess/as-Übersetzung, die endlich Brentanos Wortspiel vom besagten Schulmeister be-
"
Zu Claude Henri Watelet ( 1 7 1 8 - 1 7 8 6 ) vgl. Thieme und Becker (wie Anm. 17), X X X V , 179.
34
Zu Charles Eisen ( 1 7 2 0 - 1 7 7 8 ) vgl. Thieme und Becker (wie Anm. 17), X , 4 2 7 - 4 2 8 . Das Frontispiz trägt die Bezeichnung in der Platte: »Ch. Eisen inv. — De Longueil Sculps.« Zu dem Stecher Joseph de Longueil (1730—1792) vgl. Thieme und Becker (wie Anm. 17), X X I I I , Leipzig 1929, 359.
Zeitgenössische
Übersetzungen
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stätigt: La Messiade, poeme en vers et ert prose imiti de l'allemand, de F.G. Klopfstock, par Ernest de Liebhaber]35 Hubers Choix de poesies allemandes bildet für ganz Europa eine Grenzscheide epochaler Natur hinsichtlich der Rezeption und Einschätzung deutscher Literatur und damit auch Klopstocks. Dadurch werden die Paris: Belin-Mandar et D e v a u x 1828, in-12°, I —II. E x e m p l a r in der Bibliotheque Nationale, Paris. Z u m Übersetzer k o n n t e ich keine biographischen A n g a b e n ermitteln.
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Fechner
Klopstock-Übersetzungen vor und nach dem Stichjahr 1766 in ihrer jeweiligen Bedingtheit und Wertigkeit leicht bestimmbar. Ich wähle beidseits dieser Schwelle von 1766 einige wenige Beispiele. Eine der frühesten und gewiß die erfolgreichste Messräs-Übersetzung ist The Messiah. Attempted from the German of Mr. Klopstock. To which is prefix'd his introduction on divine poetry.36 Die Erstausgabe erschien in London 1763; darauf folgten etliche Folgeausgaben — ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht erhoben werden, zumal es zumeist noch Parallelausgaben für Schottland und für Irland gab. Sie erschienen in London 1766; ebd. 1769; ebd. 1769 in einer anderen Ausgabe mit gestochenen Titeln; nochmals in London ca. 1780; Burgay 1808; London 1811; ebd. 1817; ebd. 1821. 37 An der Wirksamkeit dieser Übersetzung kann also kaum ein Zweifel bestehen. Die Übersetzung wurde von Mary Collyer begonnen und nach ihrem frühen Tod 1763 von ihrem betrübten Witwer Joseph Collyer (dem Älteren) fortgesetzt. Mary Collyer, geb. Mitchell, 38 war zuvor bereits mit einer Übersetzung von Gessners Death of Abel (1761) aufgetreten. Zudem hatte sie mit einem Frauenbriefroman die Aufmerksamkeit des weiblichen literarischen Dreigestirns von Großbritannien erregt: eben von Mrs. Carter, Mrs. Montague, Miss Talbot. 39 Mrs. Carter schrieb 1761 an Mrs. Montague, daß Mary Collyer »for the support of her family« sich leider dazu veranlaßt sähe, was, wie sie unverzüglich anfügte, »is a laudable employment«. Das Dictionary of National Biography, dem ich diese Angaben entnehme,40 weiß denn auch zu berichten, daß der Ehemann, der 1776 gestorbene Joseph Collyer,41 Sohn eines Buchhändlers, dann noch 1767 eine Übersetzung von Bodmers Patriarchade Noah und, ohne Jahresangabe, eine Übersetzung von The History of Lady Sophia Sternheim veröffentlichte. Wie und wo die Collyers ihre Deutschkenntnisse erworben hatten, die sie für den Gewinn eines Zubrots zu ihren bescheidenen Einkünften aus dem Buchhandel einsetzten, ist unbekannt. Und hinsichtlich der Messws-Übersetzung kommentiert das DNB lakonisch oder mit freundlichem Understatement:42 »The third 36 37
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I — II, London: Collyer 1763, in-12°. Exemplar in der British Library, London. Exemplare für alle hier aufgeführten Ausgaben finden sich in der British Library, London. Zu Mrs. Collyer vgl. Leslie Stephen (Hrsg.), Dictionary of National Biography, I —XXII, London 1 8 8 5 - 1 9 0 1 (abgekürzt: DNB), IV, 842. Zu Elizabeth Carter ( 1 7 1 7 - 1 8 0 6 ) vgl. DNB (wie Anm. 38), III, 1 1 0 3 - 1 1 0 5 ; zu Elizabeth Montague ( 1 7 2 0 - 1 8 0 0 ) ebd., XIII, 6 8 7 - 6 9 1 ; zu Catherine Talbot ( 1 7 2 1 - 1 7 7 0 ) ebd., XIX, 3 0 0 - 3 0 1 . Ebd., IV, 842. Ebd., IV, 841. Ebd., IV, 842.
Zeitgenössische
Übersetzungen
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volume did not appear till 1772, when the taste for this species of poetry, or mixture of poetry and prose, was beginning to decline.« Immerhin bleibt zumindest die noble Bescheidenheit, diese Übersetzung nur als einen »attempt« zu bezeichnen. Noch 1810 erscheint in Nachfolge dieser Haltung The Messiah, a poem; attempted in English blank verse; from the German of the celebrated Mr. Klopstock. By Solomon Hailing.43 Ähnliche wirtschaftliche Gründe wie für die Collyers sind auch für Robert Lloyd zu berücksichtigen. Dabei konnten solche Überlegungen sich ja nur verwirklichen, wenn das Interesse der Leserschaft richtig kalkuliert worden war! Lloyd ist der früheste englische Übersetzer von Klopstocks Tod Adams. Seine Übersetzung The Death of Adam. A Tragedy. In three acts [and in verse] from the German of Mr. Klopstock erschien in London 176 3 4 4 ohne Angabe des Übersetzers und wurde im selben Jahr noch in Dublin wiederholt; eine späte Ausgabe folgte dann noch in Portsea 1810. 4 5 Wie wiederum das Dictionary of National Biography zu berichten weiß, 46 war Robert Lloyd (1733—1764) nach einem Studium am Trinity College, Cambridge, ab Ende der 50er Jahre ein Hans-Dampf-in-allenGassen der Londoner Journalistik und des dortigen Buchhandels. 1762 kam er der Schulden wegen in das Fleet Prison. Danach fuhr Lloyd fort — so das DNB — »to drudge at any miserable work on which the booksellers chose to employ him.« In diesem Zusammenhang ist auch seine Klopstock-Übersetzung situiert — nochmals kein Beispiel für eine Antwort auf die Frage nach einer Epochenschwelle. Völlig anders verhält es sich mit der französischen Erstübersetzung des Klopstockschen Trauerspiels. Der Tod Adams erschien erstmals im Journal etranger vom September 1761, dann auch als Einzelausgabe, mit Illustrationen von Michel Poisson, 47 im folgenden Jahr: La Mort d'Adam, tragidie traduite de l'allemand de Mr. Klopstock, avec des reflexions preliminaires sur cette piece [par l'abbe Jean-Joseph Therese Roman]. 4 8 Der 43
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Georgetown (S. Carolina): F. M. Baxter 1810. Exemplar nachgewiesen im NUC (wie Anm. 9). London: T. Becket, P. A. de Hondt, 1763, in-12mo. Für die aufgeführten Ausgaben und für Standortnachweise vgl. die Kataloge BLC (wie Anm. 4), NUC (wie Anm. 9) und Catalogue general des livres imprimes de la Bibliotheque Nationale. Auteurs, I - C C X X X I , Paris 1 8 9 7 - 1 9 8 1 (abgekürzt: BN). Vgl. DNB (wie Anm. 38), XI, 3 1 1 - 3 1 3 . Zu M. Poisson, der nur zwischen 1770 und 1780 in Paris als Künstler nachgewiesen ist, vgl. Thieme und Becker (wie Anm. 17), XXVII, 197. Friedrich Gottlieb Klopstock, La Mort d'Adam, [übersetzt von Jean-Joseph Therese Roman], Paris: Prault petit-fils 1762, in-12°, 120 S., mit Frontispiz und Kupferstichen. Exemplare nachgewiesen in BN (wie Anm. 45) und NUC (wie Anm. 9). Nur Klopstocks Brief vom 26. April 1776 an Stolberg (Briefe 1776—1782, 20) ist beiläufig zu entnehmen, daß der französische Übersetzer damals in Hamburg einen Besuch abgestattet hatte.
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Übersetzer, Abbe R o m a n ( 1 7 2 6 — 1 7 8 7 ) , 4 9 w a r ein Freund des Abbe Arnaud vom Journal
etranger,
er versammelte in seinen einleitenden Überle-
gungen, welche die Hälfte der Veröffentlichung ausmachen (S. V —LIX) alle ihm zugänglichen Wissenspunkte über Klopstock und seine Bedeutung für eine deutsche Literatur nach einer jüngst erfolgten Epochenschwelle. Als Trauerspieldichter wird Klopstock zwischen dem verderblichen Einfluß englischer Literatur und den verführerischen Vorbildern französischer Literatur angesiedelt und dann seine Sonderrolle bedeutend
hervorge-
hoben: sa piece est d'un genre nouveau; c'est un drame vraiment original qui sera vraisemblablement sans imitateurs, comme il a ete sans modeles. [...] II est impossible de voir Athalie & Polyeucte sans regretter les autres sujets que la religion auroit pu fournir ä notre theatre; mais il faut etre Corneille, Racine ou Klopstock pour les traiter dignement. so Beiläufig (S. X X V ) w a r auch Voltaire in die Argumentation der Vorrede des Übersetzers einbezogen worden; und von dort kam ein Zuspruch, der hier keineswegs übergangen werden soll: Α Μ. Roman Aux Delices, 16 de juin 11762] [...] Vous faites voir qu'ont peut tout traduire, puisque vous traduisez les poetes allemands. L'auteur d'Adam n'est pas, comme son heros, le premier homme du monde; je suis d'ailleurs un peu fache pour notre mangeur de pomme qu'a l'äge de neuf cents trente ans il fasse tant de ίβςοηβ pour mourir. Si DIEU daigne m'accorder les trois vingtiemes des annees de notre pere, je vous donne ma parole de mourir tres-gaiement; et je vous prie de vouloir bien alors m'aider ä passer, en traduisant tout doucement quelque ouvrage plus plaisant que les lamentations du mari d'Eve, qui devait savoir que tout ce qui est ne est fait pour mourir, puisque'il avait la science infuse. Au reste, vous ecrivez si bien que je vous exhorte ä vous faire traduire, au lieu de traduire des tragedies allemandes. [...] S 1 Der Übersetzer, der sich lieber selbst übersetzen lassen soll! Voltaire versteht es auch hier, den Cliches einen neuen Denkansatz beizufügen. Und nicht weniger gelungen »L'auteur ÜAdam 49
50 51
ist seine m o k a n t e Umschreibung
Klopstocks:
n'est pas, c o m m e son heros, le premier h o m m e du
Zum Abbe Roman vgl. J. Fr. Michaud, Biographie universelle ancienne et moderne, I-XLV, Paris 1843-1865, XXXIX, Nachdruck Graz 1969, 368-369. La Mort d'Adam (wie Anm. 48), X V - X V I , XX. Ich zitiere den Brief nach dem zeitgenössischen Abdruck in der großen deutschen Voltaire-Ausgabe: CEuvres completes de Voltaire, LXII: Correspondance generale, VII, Gotha: Ettinger 1789, 417.
Zeitgenössische Übersetzungen
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monde«. Voltaire gibt eine radikale Antwort auf die Frage nach der ersten und entscheidendsten Epochenschwelle der Menschen! Verlassen wir die Patriarchen, um abschließend zum Erlöser höchstpersönlich zu kommen. Aus den vielen möglichen Übersetzungsbeispielen wähle ich bewußt, weil ich ein ungleichberechtigter Mann bin, die Fassung von La Messiade de Klopstock, Poeme en vingt chants, traduit ett Fran$ats par Mme de Kourzrock, de l'Academie des Arcades, sous le nom d'Elbanie.sl Die Übersetzerin ist die Baronin Therese von Kurzrock (1751 — 1805), Kanonikerin erst am St. Walpurgis-Stift in Soest, dann in Aachen — eine Verfasserin, an deren Leben und Werk die feministische Literaturforschung bisher noch nicht genagt hat. 5 3 In ihrer Einleitung geht die Übersetzerin auf ihre Vorläufer ein: die frühe Teilübersetzung von 1769, an der Pierre Thomas Antelmy, Georg(es) Adam Junker und noch ein Ungenannter zusammenwirkten, 5 4 dann die erste Gesamtübersetzung Le Messsie, poeme. Traduction nouvelle et seule complete de l'original allemand de Klopstock, par feu Μ. Louis-Frederic Petit-Pierre [..., mit einem Vorwort von Chaillet]. 5 5 Dabei erwähnt die Übersetzerin einmal beiläufig: »L'auteur, mecontent de cette traduction, me fit esperer plus de succes de la mienne«. 5 6 Erstmals gibt es also hier ein Zeugnis für ein Zusammenwirken zwischen dem Übersetzer und dem von ihm übersetzten Autor. Auch Baronin von Kurzrock ist sich einer Epochenschwelle bewußt; nach den Jahren der Schreckensherrschaft will das Publikum sich eher vergnügen und ablenken lassen, als sich der Belehrung auszusetzen: »on a objecte contre mon projet que ce n'etoit pas le moment de repandre en France un poeme long, serieux et sacre.« 5 7 Im Mittelteil ihrer Einlei-
52
Friedrich Gottlieb Klopstock, La Messiade, übersetzt von Therese von Kurzrock, I —III, Paris: Henrichs [...], Ch. Pougens [...], Levrault [...], Carteret [...], an IX [ = 1801], gr.-8°. " Z u r Baronin T h . von Kurzrock vgl. DBA (wie Anm. 4), Microfiche 727, Aufnahme 260—263. Ich danke den Archivaren der Stadtarchive in Soest und in Aachen, dann des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen für freundliche Antworten auf meine Anfragen. Nähere biographische Nachweise sind in diesen Archiven nicht verfügbar. 54
Zu Pierre T h o m a s Antelmy (1730—1783) vgl. Dictionnaire de biographie franqaise (wie Anm. 10), II, Sp. 1 4 6 9 - 1 4 7 0 ; zu Georg Adam Junker ( 1 7 2 0 - 1 8 0 5 ) vgl. DBA (wie Anm. 4), Microfiche 614, A u f n a h m e 35—47.
55
I —IV, Neufchätel: L. Faucke-Boule 1795, in-12°. Exemplare nachgewiesen in BN (wie Anm. 45) und BLC (wie Anm. 4). Im Historisch-biographischen Lexikon der Schweiz, I —VII und Suppl., Neuenburg 1 9 2 1 - 1 9 3 4 (abgekürzt: HBLS), V, 409, wird Henri David Petit-Pierre ( 1 7 0 7 - 1 7 7 8 ) als Übersetzer verzeichnet. Vgl. ebenfalls HBLS, II, 5 2 9 - 5 3 0 , zu Henri David Chaillet ( 1 7 5 7 - 1 8 2 3 ) als dem mutmaßlichen Verfasser der Vorrede.
56
La Messiade (wie Anm. 52), I, S. V —VI. Ebd., I, S. VI.
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tung weiß die Übersetzerin dann die Verdienste Klopstocks zu rühmen, um damit ihre Übersetzung zu rechtfertigen. Zwar liefert sie die obligaten Bescheidenheitsfloskeln, um ihre Kühnheit zu entschuldigen, als eine Deutsche Klopstock ins Französische zu übertragen, doch hat sie auch eine ungewöhnliche Begründung zur Verfügung, sozusagen die Trumpfkarte in der femininen Hinterhand: Ist denn nicht seit Madame Daciers 58 HomerÜbersetzung eine ganze Reihe von Epen gerade durch Frauen übersetzt worden? So ist es wohl nur recht und billig, daß nun auch Klopstock von einer weiblichen Hand den Franzosen vermittelt wird! Pflicht des Chronisten ist es freilich, in diesem Zusammenhang eine Anekdote anzuführen, auch wenn ich ihre zeitgenössische Quelle nicht zu vermelden weiß. Kein anderer als Klopstock soll das arge Wortspiel gebraucht haben, daß der Verstand dieser seiner Übersetzerin so kurz sei wie ihr R o c k . . . 5 9 Viel eher konnte die Übersetzung des Messias ins Italienische Klopstocks Ansprüche befriedigen. Im Jahre 1775 schon schrieb er in einem Brief an Reverdil in Genf: [ . . . ] O n m'a toujours dit bien de bonnes choses du C o m t e F i r m i a n , 6 0 et l'idee, qu'il a, de vouloir faire traduire le Messie en Italien, n'ajoute pas peu ä l'estime, que j'ai pour Lui. J'aurais toujours prefere de n'etre point du tout traduit, mais l'etant, assez mediocrement en franfais, et tres mal en anglais, j'ai meme souhaite une traduction Italienne. Vous voies done que ce que Vous m'aves mande, m'a du etre bien agreable. Mr. Zinnio me pourra seduire d'apprendre encore 1'Italien, je dis seduire, parce que je ne dois pas interrompre mes occupations ä ce point-lä. [ . . . ] 6 1 58
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61
Zu Madame Dacier, geb. Anne Lefebvre (1651 — 1720), vgl. Dictionnaire de biographie franqaise (wie Anm. 10), IX, Sp. 1463—1464. »Madame Kurzrock a l'esprit aussi court que sa robe!« Ohne Quellenbeleg zitiert bei Virgile Rossel, Histoire des relations litteraires entre la France et l'Allemagne, Paris 1897, 64. Klopstock spielt im französischen Empire überhaupt eine politische Rolle. Angesichts der Hegemonial-Bestrebungen Napoleons und seiner damit verbundenen Kriege kommt beispielsweise Carl Friedrich Cramers Übersetzung Le Tableau d'un heros, ou Vie dramatisee d'Hermann, traduite de l'allemand de Frederic-Theophile Klopstock eine solche Rolle deutlich zu. Die zweite Auflage dieser Übersetzung erschien in Cramers Selbstverlag in Paris 1803 — der 323 Seiten umfassenden Übersetzung geht noch eine Einführung von 162 Seiten vorauf. Exemplar in BN. Zu C. F. Cramer (1752—1807) vgl. DBA (wie Anm. 4), Microfiche 205, Aufnahme 1 5 8 - 1 8 6 ; Microfiche 1259, Aufnahme 375. Zu den Bemühungen Cramers, sich in Paris für Klopstock einzusetzen, gehört schon seine Übersetzung La Bataille d'Hermann /.../. Avec un Discours prelimirtaire, tu au Lycee republicain, le 29 floreal, an VII, par Cramer, Paris, an VIII [1799/1800], in-8°. Exemplar in der British Library, London. Zum Grafen Karl Joseph von Firmian (1716—1782) vgl. Wurzbach (wie Anm. 17), IV, 232-234. Klopstock an Reverdil, 4. 3. 1775. Handschrift (mit der Signatur: Ms. suppl. 728, f. 56—57) in der Universitätsbibliothek Genf, der ich für die Erlaubnis zum Abdruck dieses
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Bereits ab 1771 hatte Giacomo Z i g n o 6 2 in drei Broschüren in Vicenza die ersten drei Gesänge des Messias in seiner italienischen Übersetzung erscheinen lassen. 6 3 Nun plante er die Fortsetzung und hatte eine Abschrift nach dem Norden an Klopstock geschickt. Nur ein Parallelbeispiel gab es damals in Italien für ein solches Verhalten der literarischen Mittlerschaft zwischen Italien und Deutschland: Aurelio de' Giorgi Bertölas briefliche Kontaktaufnahme mit dem Schweizer Idyllendichter Salomon Gessner. Unglücklicherweise ging Zignos Handschrift auf dem Postweg verloren, so daß 1776 eben diese Übersetzung von Zigno nochmals ohne den Beistand des deutschen Autors erscheinen mußte. Da der Italiener aber beharrlich an dem Auftrag des Grafen Firmian weiterarbeitete, begab er sich endlich 1780 auf eine Reise nach Deutschland 6 4 und lebte hier sogar ein Vierteljahr bei Klopstock. Da dieser nun kein Italienisch verstand, mußten freilich stets weitere Helfer eingeschaltet werden, die Zignos Übersetzung kritisch mit dem Original verglichen und anscheinend wiederkehrend lobten: Ebeling in H a m b u r g 6 5 und Ebert in Braunschweig. 6 6 In solch einer Zusammenarbeit nun erschien, ausnahmsweise sogar indirekt vom deutschen Verfasser autorisiert, Zignos Gesamtübersetzung des Messias
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1782
Teilstücks danke. Einen ersten Hinweis auf diesen Brief verdanke ich Frau Dr. RoseMaria Hurlebusch. Zu Elias Salomon Franz Reverdil (1732—1808) vgl.: DBA (wie Anm. 4), Microfiche 1027, Aufnahme 149; HBLS (wie Anm. 55), V, 593. Zu Zigno liegen nur spärliche Lebensdaten vor. Vgl. die knappe Übersicht der Fakten durch Helmut Riege in Briefe 1776-1782, 1 0 9 0 - 1 0 9 8 . Zum italienischen Hintergrund vgl. auch den informativen Aufsatz von Antonio Zardo, La poesia tedesca in Italia nel Settecento, in: Nuova Antologia, 16. 11. 1927, 1 8 8 - 2 0 0 .
"
IL MESSIA DEL SIGNOR KLOPSTOCK. Traduzione dal Tedesco in verso Italiano DEL SIGNOR GIACOMO ZIGNO [...], Vicenza: F. Modena 1771. Die Übersetzung des 1. Gesanges wird eingeleitet durch eine Widmung an »Seine Exzellenz Francesco Morosoni, 2.° Kav. e Procuratore di S. Marco«. Darauf folgt eine allgemeine Vorrede an den Leser. Beide Texte bedürften eines eigenen Kommentars.
64
Welche Aufmerksamkeit in Deutschland der privaten Reise Zignos aus literarischem Anlaß entgegengebracht wurde, läßt sich sogar den Zeitungen ablesen. So berichtete die Hessen-Darmstädtische privilegirte Land-Zeitung, Nr. 97, am Samstag, den 2. 12. 1780, S. [3], unter der Rubrik »Allerhand«: »Herr Capitän Zigno hat seine italienische Uebersetzung der Klopstockischen Messiade bis auf den 8ten Gesang gebracht. Um seinen Lieblings-Dichter von Person kennen zu lernen, und seinen Rath in Ansehung der erwähnten Uebersetzung zu nutzen gieng er im verwichenen Frühjahr nach Hamburg.«
Zu Christoph Daniel Ebeling ( 1 7 4 1 - 1 8 1 7 ) vgl. DBA (wie Anm. 4), Microfiche 260, Aufnahme 1 5 7 - 1 8 8 . «« Zu Johann Arnold Ebert ( 1 7 2 3 - 1 7 9 5 ) vgl. DBA (wie Anm. 4), Microfiche 263, Aufnahme 6—94.
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in Vicenza. 6 7 In einem Empfehlungsschreiben, das Klopstock Zigno an den Kapellmeister Reichardt in Berlin mitgab, liest man die deutlichste Berühmung: [ . . . ] Es ferdrist mich auch noch, d a ß ich zu wenig Italiänisch ferstehe, um über seine Übersetzung urtheilen zu k ö n n e n . Si ist, so weit ich dis kann, fortreflich; u. wird nie fon einer andern ferdunkelt werden. [ . . . ] Ar gehet auf einem schmalen Wäge zwischen zwei T i f e n . Är ist d ä m , was das Italiänische erfordert, u. däm was das Original, beina in gleichem G r a d e treu [ . . . ] . 6 8
O b Klopstock wohl einverstanden gewesen wäre zu sehen, daß diese unübertreffliche Übersetzung bis ins letzte Viertel des 19. Jahrhunderts in Italien fleißig nachgedruckt wurde, wage ich zu bezweifeln, denn etwa seit den 30er Jahren erschien der italienische Messias in der Fassung von Zigno regelmäßig in Verlagshäusern der Salesianer und ähnlicher Orden, und zwar regelmäßig als ein erbauliches Lektüre-Angebot für die heranwachsende Jugend. Und noch nicht genug damit. In dem einzigen Brief Zignos an Klopstock, der sich erhalten h a t , 6 9 kann man das weitere Schicksal der unübertrefflichen Messias-Übersetzung nachlesen. Die Zensur- und Inquisitionsbehörden der Obrigkeit in Italien erhoben Einspruch gegen Klopstocks poetische Gestaltung einiger theologischer Auffassungen und verlangten entsprechende Änderungen auf Seiten des Übersetzers. Um nun das Original nicht zu verschandeln, hätte Zigno lieber auf den Ruhm eines Klopstock-Übersetzers überhaupt verzichtet und seine Arbeit ungedruckt gelassen! Ein Ausweg erwies sich allerdings als praktischere Lösung: Zigno widmete einfach die Übersetzung einem Angehörigen der höchsten Stände; und so wurden alle Auflagen der Zensurbehörden zurückgenommen. Die gedruckte Fassung zeigt diese Widmung nicht, sondern widmet das Ganze Klopstock, ohne dessen Genehmigung eingeholt zu haben, was eben Zigno mit seinem Brief nachträglich entschuldigen will. Auch solche Faktoren gilt es bei der Einschätzung zeitgenössischer Übersetzungen noch im 18. Jahrhundert zu berücksichtigen — von Epochenschwellen keine Rede! Immerhin ist die Widmung des Übersetzers an den Originalautor eine ungewöhnliche Erscheinung. Wegen der Seltenheit des Dokuments gebe ich den Wortlaut hier wieder: 67 68
Exemplar nachgewiesen in BN (vgl. Anm. 45). Briefe 1776-1782, 1 7 5 - 1 7 6 . Vgl. auch Klopstocks Brief an C. F. Cramer, 10. 12. 1782, in dem er bemerkt, daß Zignos Übersetzung »sgr fjl fprtrefl. hat« (ebd., 264). Ebd., 2 3 7 - 2 3 9 . Vgl. auch den Kommentar, ebd., VII/3, 1 0 9 0 - 1 0 9 8 .
Zeitgenössische
Übersetzungen
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A KLOPSTOCK GIACOMO ZIGNO Vi lessi, e v'ammirai; vi connobbi, e v'amai: l'Ammiratore oso intraprender la traduzione dell'Opera vostra piü grande; l'Amico ve la consacra. Ebling, l'Uomo delle lingue e delle scienze, Eberl, il tenero Traduttor dell'Young, Than giudicata, e Voi con essi. Posso darla in luce, sicura che non vi cavi il pianto; posso offerirvela, sicuro che il vostro core accetti l'omaggio del mio. Se puö essa inspirare all'Italia una menoma parte di quell'ammirazione che ha per Voi l'Alemagna, glorioso e pago n'andrä in me ad un tempo l'Amico e Ί Traduttore. K l o p s t o c k antwortete in gleichermaßen ungewöhnlicher Weise. Wohl 1783, a l s o nach Kenntnisnahme der Zignoschen Übersetzung, widmete er dem Italiener die O d e »An G i a c o m o Z i g n o « . 7 0 Als dann Aurelio de' Giorgi Bertöla zu Beginn der 80er J a h r e die erste deutsche Literaturgeschichte außerhalb des deutschen Sprachgebiets plante, war er unschlüssig, o b er seiner subjektiven Ablehnung oder der weitreichenden B e r ü h m u n g K l o p s t o c k s seitens seiner deutschsprachigen G e s p r ä c h s p a r t n e r in Neapel folgen sollte. Schließlich fragte er bei seinem lebenden O r a k e l in Sachen deutscher Literatur, bei S a l o m o n Gessner in Z ü r i c h , brieflich und vorsichtig taktierend an: [...] Io vorrei pregarla ad illuminarmi su di un punto, il quale ho agitato con molti letterati della sua nazione, e ultimamente col Serenissimo Principe Augusto di Saxe-Gotha. Si pretende che da qualche anno in qua la Poesia Lirica abbia sofferto molto in Alemagna per un certo gusto mal inteso, che i giovani prendono da Klopstok, e da qualche altro, cui non vogliano tener dietro; e si rendono come quell'Icaro, di cui parla Orazio in riguardo a Pindaro. Se questo fosse, la Poesia Alemanna dovrebbe temere non lontano il suo secolo d'argento. Io ho esaminato i moderni, gli ho confrontati fra loro; mi e parso di trovare in tutti una maniera Orientale, di cui la lingua Alemanna e la piü capace tra le lingue vive: non mi e accaduto perö di rinvenire dei luoghi che oltraggino il buon gusto; di quella vestigia sull'orlo del preeipizio, che richiamano le altrui cadute. Aspetto di sentire cio che ne pensa un Genio cosi grande come Ella e. La prego a volersi degnare di rispondermi a lungo e subito per questo proposito, giacche penso di porre la sua lettera tradotta nella mia Idea della Poesia Alemanna, che sta per uscire al publico fra pochi giorni. Garantito della sua troppo autorevole opinione, io non potrö temere che la Letteratura Alemanna si stimi offesa dai giudizj di un giovane straniero. [...] 7 1 70
Vgl. f ü r einen m o d e r n e n A b d r u c k i m m e r n o c h Oden
71
Z u m A b d r u c k d i e s e s Briefes v o m 5 . M a i 1778 a u s N e a p e l vgl. Fechner (wie A n m . 3 2 ) , 266-267.
II, 5 3 — 5 4 .
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Gessners Antwort fiel vernichtend aus, warf Klopstock einfach radikalsten Modernismus und dann seine Subjektivität vor und warnte also vor einer Propagierung solcher destruktiver Tendenzen im Rahmen einer Literaturgeschichte im Ausland: [...] Eine Seüche hat Deutschland befallen, die wir Klopstoken selbst, seiner eigenen neuen manier, und einigen Maximen die er in seiner gelehrten Republic debitiert, nicht wenig zudanken haben; Klopstok war gross, erhaben und Original in den ersten Gesängen seiner Messiade, und in seinen frühem Oden. Er war Original, und wolte noch affectiren es zuseyn. Er wolte so reden und denken, wie noch kein Mensch geredt und gedacht hatte, und ward seiner eigenen Nation zum Räzel. Oder was ist die Poetische Sprache, durch die ich mich wie durch Hierogliphen durcharbeiten muss. Diese Krankheit hat in Deutschland viele Köpfe und halbKöpfe angebrannt, die die Original-Sucht bis zum rasendesten Unsinn treiben. Sie rasen über alles weg, was Vernunft und Simetrie, proportion und Ordnung ist, schaffen sich eine neue Sprache, als wäre die ordinaire MenschenSprache fur sie zuarm. [...] Ich red ihnen hier von der Krankheit unsrer nation, sie, mit ihrer Käntniss von Deutscher Litteratur, können die Klage nicht zualgemein nehmen, und kennen die ausnahmen und die gesunden Köpfe schon. Aber diese Klage, mein bester freund! kan nicht gedrukt werden, sie würden mir alle brennenden Köpfe, und alle Affen die sich Löwen dünken auf den Nakken jagen. 72 Bertola beeilte sich, in seiner Briefantwort zu beteuern, daß auch er schon immer entsprechende Zweifel gehegt hatte: [...] La contagion poetique que vous m'annonce et que j'ai remarque moimeme en passant ä la fin de [mon] Saggio Storico Critico, est cependant preferable ä cette indifference glaciate qui regne parmi nous. Point de ces transports qui produisent des enthousiastes et des grands hommes: point de cette emulation qui a fait jadis de ma patrie une autre Athenes. J'ai exalte beaucoup votre Klopstock; mais pas tout-ä-fait par une estime bien sentie: je craignois toujours de ne louer pas assez. Nos gens de lettres qui commencent ä connoitre votre litterature ne parlent que de ce Klopstock, qui [d. i. qu'ils] ne comprennent certainement pas. [...] 7 3 Dennoch gibt es bei ihm auch begeisterte Äußerungen über Klopstock, besonders zu einzelnen seiner Gedichte. Seine Literaturgeschichte bietet in Übereinstimmung damit in beiden Auflagen, die in ihren Textfassungen radikale Unterschiede aufweisen, vielfältige, zumeist nur achtungsvolle
71
Ebd., 2 7 8 - 2 7 9 (Gessners Antwort aus Zürich vom 9. Oktober 1779).
73
Ebd., 2 8 0 , der Brief Bertölas aus Neapel vom 26. Oktober 1779.
Zeitgenössische Übersetzungen
und aufs Ganze eher beiläufige Nennungen von Klopstock und seinen Werken.74 Der rasche, aber dafür vielseitige Durchgang meiner Musterung zeitgenössischer Klopstock-Übersetzungen in Westeuropa mag bei aller Lückenhaftigkeit gezeigt haben, mit welch einer Fülle von unterschiedlichen Faktoren dabei zu rechnen ist. Epochen, Epochengrenzen oder Epochenschwellen liegen in Hülle und Fülle vor. Allerdings tragen sie allein wenig zu einer Beantwortung der Frage nach einer epochalen Veränderung der deutschsprachigen Literatur bei. Denn insgesamt gilt, daß Übersetzer mit sehr unterschiedlicher Sprachkompetenz durch oft zufällige Umstände die Wahl ihrer Übersetzungsvorlagen trafen. D a r a u f gegründet, leisteten sie ihren Beitrag zum kulturellen Mittlertum. Dabei waren die unterschiedlichsten Lösungen zu erwägen, und zwar sowohl hinsichtlich der Sprachform — ob Vers oder Prosa — als auch hinsichtlich des Stils und vor allem hinsichtlich der Frage, wie ein Werk mit bestimmtem Stellenwert in der literarischen Entwicklung seiner Herkunftssprache in eine angemessene und entsprechende, zugleich aber in der Regel völlig andersartige Tradition der Zielsprache eingebettet werden konnte. So gesehen, hatte Klopstock das Problem, die Aufgabe solchen Mittlertums klar durchschaut, als er mit Bezug auf Z i g n o davon schrieb, daß ein Übersetzer »däm, was [die Zielsprache] erfordert, u. däm was das Original, beina in gleichem Grade treu« bleiben müsse. Aber das ist wiederum eine Überlegung seitens eines Originalverfassers, eine Überlegung zudem, die ihrerseits ein Bewußtsein der komplexen Epochenschwelle in der multikulturellen Landschaft Europas im ausgehenden achtzehnten Jahrhundert zwischen Tradition und Revolution bekundet!
74
Auch dieses verknappte Bild bedürfte einer eingehenden und vorsichtig wägenden Darstellung mit Bezug auf die einzelnen Passagen in beiden Fassungen von Bertölas Literaturgeschichte.
ANNETTE LÜCHOW
(Hamburg)
>Die heilige Cohorte< Klopstock und der Göttinger Hainbund
Wie stark der Einfluß von Klopstocks Werk, insbesondere seiner Oden, auf die neueren Tendenzen in der Literatur der siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts war, ist in jeder Darstellung des Sturm und Drang nachzulesen. Die Anrede »lieber Vater« in einem Brief des jungen Goethe 1 — und nicht nur d o r t 2 — ist bezeichnend für das Verhältnis, in dem die Stürmer und Dränger zu Klopstock standen, der, fünfzigjährig, ein Vertreter der Generation war, gegen die sie sich eigentlich auflehnten. Am stärksten ausgeprägt ist diese Affinität der jungen Generation zu dem seit Jahrzehnten berühmten Dichter bei den jungen Poeten, die zusammen als >Göttinger Hain< oder »Hainbund« in die Literaturgeschichte eingegangen sind. Keine Darstellung dieses geschlossensten Dichterkreises des Sturm und Drang hat darauf verzichtet, auf ihre Verehrung für >Vater Klopstock« einzugehen und ihr Verhältnis zu ihm genauer zu bestimmen. 3 Wenn auch Klopstocks Bedeutung für die Gründung des Bundes eher überschätzt
1
Goethe an Klopstock, 15. 4. 1775, in: Briefe von und an Klopstock. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte seiner Zeit, hrsg. von Johann Martin Lappenberg, Braunschweig 1867, 259.
2
Vgl. auch Anm. 203 und Lenz an Boie, 5. 4. 1780, in: Jakob Michael Reinhold Lenz. Werke und Briefe in drei Bänden, hrsg. von Sigrid Damm, III, München/Wien 1987, 597.
3
Am eingehendsten ist das Verhältnis des Hainbunds zu Klopstock von Annelen Kranefuss untersucht worden: Klopstock und der Göttinger Hain, in: Walter Hinck (Hrsg.), Sturm und Drang. Ein literaturwissenschaftliches Studienbuch, Kronberg/Ts. 1978, 1 3 4 - 1 6 2 . Als Identifikationsfigur des Hainbunds findet Klopstock auch bei Hans-Jürgen Schräder Beachtung: Mit Feuer, Schwert und schlechtem Gewissen. Zum Kreuzzug der Hainbündler gegen Wieland, in: Euphorion 78 (1984), 325 — 367. Geradezu als Voraussetzung für die Bildung des Hainbundes (vgl. Anm. 4) sieht Kelletat das Verhältnis zu Klopstock: >Der Bund ist ewig«. Gedanken zur poetischen Topographie des Göttinger Hains, in: Alfred Kelletat (Hrsg.), Der Göttinger Hain, Stuttgart 1967, 4 0 1 - 4 4 6 . In allen anderen Darstellungen wird das Thema jedenfalls gestreift. — Einen Überblick über die ältere Literatur gibt Kelletats Bibliographie (ebd. 397—400). Ergänzt wird sie um die neueren Beiträge bis 1983 von Schräder, der in seinen Anmerkungen die meisten älteren und neueren Untersuchungen außerdem kommentiert. Seither ist keine spezielle Untersuchung zum Hainbund erschienen, allein neue Überblickdarstellungen (vgl. Anm. 5 und 6) sind ihm gewidmet worden.
• Die h e i l i g e C o h o r t e
Der Hügel, und der Hain< entlehnt. Damit sei schon die Bundesgründung als eine »spontane und zunächst rein literarische Option für Klopstock« anzusehen (wie Anm. 3, 409). Diese These läßt sich weder in bezug auf den Gruppennamen noch bezüglich des Mottos aufrecht erhalten. Der Hainbund nannte sich stets >Bund< und nur in einer kurzen Phase (im Sommer 1773) auch >HainHain< schon bei der Bundesgründung im Herbst 1772 gewählt. Die Form Hainbund ist apokryph. Ebenso prägt sich das Motto im obigen Wortlaut erst im Frühjahr 1773 aus, vermutlich nach der Lektüre der letzten Gesänge des Messias, in dem es in Gesang XVI und XVII in mehreren Versen wortwörtlich zu finden ist, in Klopstocks O d e heißt es dagegen »Dann Bund auf ewig!« (Oden I, 2 0 2 - 2 0 6 , V. 96).
5
Der Göttinger Hain und die Lyrik im Umkreis des Bundes, in: Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, begründet von Helmut de Boor und Richard Newald, VI: Sven-Aage Jergensen, Klaus Bohnen, Per 0 h r g a a r d , Aufklärung, Sturm und Drang, Frühe Klassik. 1740-1789, München 1990, 406.
6
Jürgen Behrens, Der Göttinger Hain, in: Sturm und Drang. Katalog der Ausstellung im Frankfurter Goethe-Museum 2. 12. 1988—5. 2. 1989 und dem Goethe-Museum Düsseldorf 26. 2. 1989-9. 4. 1989, hrsg. von Christoph Pereis, Frankfurt/Main 1988, 2. Klopstock an Ebert, März 1773, in: Ungedruckte Briefe von Cramer, Gleim, Klopstock, Lavater, Ramler, Uz u. A. an J. A. Ebert, zusammengestellt und erläutert von Adolph Glaser, in: Westermanns lllustrirte Deutsche Monatshefte 1 (1857), 456.
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Annette Lüchow
Stadt als »Leute, welche die Welt so wenig kennen, als die Welt sie«8 verspottet wurden, wichtiger nahm als die Bekanntschaft mit den renommierten Professoren der Göttinger Universität. War sein Interesse an den neuen literarischen Tendenzen so groß? Wurde Klopstock durch sein Bündnis mit dem Hainbund gleichsam auch ein Befürworter der Ideen des Sturm und Drang? Dieser Frage soll im folgenden nachgegangen werden. Schon Szenerie und Form, die sich die sechs Göttinger Studenten Voß, Hölty, Johann Martin Miller, Gottlob Dietrich Miller, Hahn und Wehrs 9 wählten, als sie in der Vollmondnacht des 12. September 1772 in einem Eichengrund bei Göttingen ihren Freundschaftsbund gründeten, waren von der Rezeption Klopstocks bestimmt. Bei den folgenden Bundessitzungen lag stets ein Band der 1771 erschienenen Oden Klopstocks auf dem Tisch, und viele Klopstocksche Motive und metrische Formen lassen sich in ihren Gedichten nachweisen. Nahegebracht worden war Klopstock den jungen Dichtern durch den Initiator des Kreises, Heinrich Christian Boie. Boie, nur wenige Jahre älter als die übrigen Hainbündler, betreute die englischen Studenten der Göttinger Universität und betätigte sich nebenbei als »Musenaccoucheur«. 10 Seit 1770 gab er in Göttingen einen Almanach heraus, der neben dem Kalendarium eine Auswahl verschiedenster Gedichte deutscher Autoren enthielt. Er verfügte über vielfältige Verbindungen im gebildeten deutschen Bürgertum und bemühte sich, diese zu nutzen, um verheißungsvolle junge Poeten zu fördern. Seit Anfang 1772 hatte er einige dichterische Talente unter den Göttinger Studenten zur »gegenseitigen Ermunterung« zu vereinigen gesucht. 11 Jeden Sonntagnachmittag las man sich gegenseitig seine lyrischen Versuche vor, die Boie verbesserte. Daß Klopstock auch hierbei unwissentlich Pate stand, wird aus einem Brief Boies an Ebert deutlich, in dem der Schreiber an den Freundeskreis der »Bremer Beiträger« erinnert, der dreißig Jahre zuvor in
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Lichtenberg an E. G. Baldinger, 29. 1. 1775, in: Georg Christoph Lichtenberg. Briefwechsel, hrsg. von Ulrich Joost und Albrecht Schöne, I: 1765-1779, München 1983, 496. Kurzbiographien der Gründungsmitglieder Johann Heinrich Voß (1751—1826), Johann Friedrich H a h n ( 1 7 5 3 - 1 7 7 9 ) , Johann Martin Miller ( 1 7 5 0 - 1 8 1 4 ) , Gottlob Dietrich Miller ( 1 7 5 3 - 1 8 2 2 ) , Ludwig Christoph Heinrich Hölty ( 1 7 4 8 - 1 7 7 6 ) und Johann T h o m a s Ludwig Wehrs ( 1 7 5 1 - 1 8 1 1 ) finden sich bei Kelletat (wie Anm. 3). Wehrs verließ den H a i n b u n d nach dem Wintersemester 1772/1773 (vgl. F. L. Stolberg an den Hainbund, 30. 4.1773, in: Briefwechsel zwischen Klopstock und den Grafen Christian und Friedrich Leopold zu Stolberg, hrsg. von Jürgen Behrens, Neumünster 1964, 153). Herder an Merck, 26. 10. 1772, in: Johann Gottfried Herder. Briefe, II, bearbeitet von Wilhelm Dobbek und Günter Arnold, Weimar 1977, 249. Boie an Knebel, 30. 1. 1772, in: K. L. von Knebel's literarischer Nachlaß und Briefwechsel, hrsg. von Κ. A. Varnhagen von Ense und T h . M ü n d t , II, Leipzig 1840, 116.
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Leipzig bestand und dem unter anderen Klopstock und J o h a n n Arnold Ebert angehörten: »Allemal, wenn ich über die Geschichte unsrer Litteratur dachte, war der Wunsch meiner Seele, auch in dieser glücklichen Periode gelebt zu haben, wo Sie und Ihre Freunde die bremischen Beiträge schrieben. Da gieng die Freundschaft mit der Muse Hand in Hand, und Tugend entfernte sich nie von ihrer Seite. [ . . . ] worüber Sie sich gewiß mit mir freuen werden, daß hier, nach dem Muster jener alten, sich eine Schule zu bilden anfängt, der Tugend und Vaterland die heiligsten Namen sind.« 1 2 Aus dem von Boie initiierten Kreis fanden sich am 12. September 1772 die sechs Gründungsmitglieder zum Hainbund zusammen. M i t ihrem Schwur unter der Eiche festigten sie ihre Gemeinschaft und setzten sich mit ihrem poetischen Werk das Ziel, »Religion, Tugend, Empfindung und reinen unschuldigen W i z « 1 3 zu verbreiten. Die übrigen Mitglieder aus Boies Kreis, Cramer, Ewald, Esmarch und Seebach sowie Boie selbst wurden wenig später aufgenommen. Dazu kamen als auswärtiges Mitglied V o ß ' Freund Brückner, im Dezember — von Boie zugeführt — die Grafen Christian und Friedrich Leopold Stolberg mit ihrem Hofmeister Clauswitz und im Frühjahr Hahns Freund Closen. 1 4 Abgesehen von dem neuen Termin (Samstag statt Sonntag) und der stärkeren Ritualisierung der Sitzungen, änderte sich zunächst wenig. Intendiert war eine Aufhebung des Schülerverhältnisses zu Boie, doch gelang dies nur in Ansätzen. Die Idolisierung Klopstocks wurde allerdings durch den Eintritt der Brüder Stolberg erheblich intensiviert. Die Grafen kannten Klopstock von Kindheit an und berichteten nun vieles aus dem Leben und Werk des Dichters aus erster Hand. Begeistert beschloß man, ihm eine Sammlung eigener G e dichte samt Begleitbrief zu schicken. Als Klopstock daraufhin anbot, >An-
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Boie an Ebert, 16. 12. 1772, in: York-Gothart Mix, Der Intendant auf dem deutschen Parnaß. 20 unveröffentlichte Briefe von Heinrich Christian Boie an Johann Arnold Ebert, in: Lenz-Jahrbuch. Sturm-und-Drang-Studien 2 (1992), 206. Voß an Brückner, 26. 10. —19. 11. 1772, in: Briefe von Johann Heinrich Voß, hrsg. von Abraham Voß, I, Halberstadt 1829, 93. Die Nacht der Bundesgründung beschreibt: Voß an Brückner, 20. 9. 1772, ebd., 91. Zu Heinrich Christian Boie (1744-1806), Carl Friedrich Cramer ( 1 7 5 2 - 1 8 0 7 ) , Schack Hermann Ewald (1745—1822), Christian Hieronymus Esmarch (1752—1820), Johann Gottfried Friedrich Seebach (1747—1773), Ernst Theodor Johann Brückner ( 1 7 4 6 - 1 8 0 5 ) , Christian Graf zu Stolberg Stolberg ( 1 7 4 8 - 1 8 2 1 ) , Friedrich Leopold Graf zu Stolberg Stolberg ( 1 7 5 0 - 1 8 1 9 ) , Carl Christian Clauswitz ( 1 7 3 4 - 1 7 9 5 ) und Karl August Wilhelm von Closen (1756—1776) vgl. die Kurzbiographien bei Kelletat (wie Anm. 3). Ewald verließ Göttingen zwei Wochen nach der Bundesgründung (vgl. Voß an Brückner, 26. 10. —19. 11. 1772, Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Cb 4. 54). Seebach starb am 1. 2. 1773.
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merkungen< zu den Gedichten der Hainbündler zu schicken, verlor Boies Urteil zunehmend an Gewicht. Von diesem Zeitpunkt an beeinflußte Klopstock direkt die literarische Produktion des Bundes. Um die Gründe für diese Einflußnahme näher zu untersuchen, ist man weitgehend auf Zeugnisse der Hainbündler angewiesen. In Klopstocks Korrespondenz findet sein Verhältnis zum Hainbund kaum Erwähnung, und seine Briefe an die Göttinger sind spärlich, kurz und lakonisch, wie bei Klopstock, dem notorischen »Nichtschreiber« 1 5 von Briefen, durchaus üblich. Z u einer schriftlichen Reaktion auf den ersten Brief der Hainbündler vom April 1773 k o m m t es erst im Februar 1774, zu einem Zeitpunkt, an dem sich die wichtigsten M e r k m a l e des Verhältnisses längst ausgebildet haben. Klopstocks Briefe allein können die eingangs gestellte Frage also kaum beantworten. Bei weitem schreibfreudiger als Klopstock waren die meisten Hainbündler, und ihre Briefe sind zum größten Teil überliefert, so daß die etwa dreijährige Geschichte des Hainbundes wohl eine der am besten dokumentierten Entwicklungen der deutschen Literaturgeschichte ist. Wichtigster Chronist ist J o h a n n Heinrich Voß, der im ersten Bundesjahr den in Mecklenburg lebenden Brückner brieflich über alles Wichtige auf dem laufenden hält. Ab September 1773 verlassen die Hainbündler einer nach dem anderen Göttingen. Zu dem vollständig erhaltenen Briefwechsel zwischen Voß und B r ü c k n e r 1 6 kommen nun die weitgehend überlieferten Briefwechsel zwischen Voß und den Brüdern S t o l b e r g 1 7 und ab O k t o b e r 1774 der zwischen Voß und J o h a n n Martin M i l l e r 1 8 hinzu. Ab Juni 1774 schreibt Voß außerdem fast wöchentlich Briefe an seine Braut Ernestine B o i e , 1 9 die ebenfalls vollständig erhalten sind.
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Vgl. ζ. B. F. L. Stolberg an Klopstock, 18. 3. 1773, in: Behrens (wie Anm. 9), 152. Vgl. hierzu auch [Carl Friedrich Cramer,] Klopstock. (In Fragmenten aus Briefen von Teltow an Elisa.), Hamburg 1777, 53 — 55. Hss.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Boie-Voß-Nachlaß. Ein großer Teil der Briefe von Voß ist stark verkürzt gedruckt bei Voß (wie Anm. 13). Hss.: Staatsarchiv Hamburg, Nachlaß Familie Perthes; Reichsarchiv Kopenhagen, Privatarkiv 6198 (Briefe von Voß); Bayerische Staatsbibliothek München, Vossiana (Briefe von F. L. Stolberg). Bis auf die Briefe C. Stolbergs gedruckt in: Jürgen Behrens (Hrsg.), Johann Heinrich Voß und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Neun bisher unveröffentlichte Briefe, in: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 1965, 4 9 - 8 7 ; Efterladte Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, hrsg. von Louis Bobe, VIII, Kopenhagen 1917, 119—140; Briefe Friedrich Leopolds Grafen zu Stolberg und der Seinigen an Johann Heinrich Voß, hrsg. von Otto Hellinghaus, Münster 1891. Hss.: Bayerische Staatsbibliothek München, Vossiana. Weitgehend ungedruckt. Hss.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Boie-Voß-Nachlaß. Ein großer Teil der Briefe ist stark verkürzt gedruckt bei Voß (wie Anm. 13).
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Auch die anderen Hainbündler waren — abgesehen von Hahn — alles andere als schreibfaul. Ihre Begegnungen mit Klopstock sind dadurch bis ins Detail festgehalten. Diese für die vorliegende Untersuchung grundlegenden Berichte sind bisher zumeist an abgelegener Stelle oder auch gar nicht im Druck erschienen und sollen daher im Anhang erstmals zusammengestellt werden. Trotz der ausgezeichneten Quellenlage basieren die bisherigen Arbeiten über den Göttinger Hain »fast durchweg auf einem nur schmalen Bestand geläufiger Zitate«. 2 0 Elisabeth Raabe, die vor 25 Jahren annähernd die gesamte überlieferte Korrespondenz der Hainbündler zusammensammelte und dieses Material der Hamburger KlopstockArbeitsstelle zur Verfügung stellte, ist es vor allem zu verdanken, daß ich mich in dieser Untersuchung auf ein Korpus von über fünfhundert Briefen stützen kann. Kaum einer dieser Briefe ist geschrieben worden, ohne Klopstock zumindest zu erwähnen. Gab es wirklich etwas Neues von ihm zu berichten, so hat es hier seinen Niederschlag gefunden.
Klopstocks junge Patrioten Schon wenige Wochen nach Gründung des Hainbundes erhielt der berühmte Dichter von den jungen Talenten erste Kunde. »Klopstock hat in einer Gesellschaft gesagt, daß Göttingen voll junger Patrioten wäre«, 21 schrieb Voß am 6. Dezember 1772 an Brückner. Der Zusammenhang, in dem das Zeugnis steht, 22 läßt vermuten, daß Klopstock dieses Urteil in bezug auf den Anfang Oktober erschienenen Musenalmanach23 fällte. Boie hatte das Büchlein sogleich an verschiedene Bekannte und Freunde verschickt, darunter auch an die Ehlers 24 in Altona. Mit dem Ehepaar Ehlers war nicht nur Boie gut befreundet, es gehörte auch zu Klopstocks engstem Bekanntenkreis. Vielleicht hatte er den Almanach hier zu Gesicht bekommen oder bei einem der anderen Bekannten Boies in Hamburg. Gemeinsame Bekannte gab es genug. So stand ζ. B. Cramer mit Klopstock, dem Studienfreund seines Vaters Johann Andreas Cramer, in unre-
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Schräder (wie Anm. 3), 325. Voß (wie Anm. 13), 117. »Gleim spricht mit Enthusiasmus vom Almanach, und besonders von uns. Claudius auch. Und Klopstock hat in einer Gesellschaft gesagt, daß Göttingen voll junger Patrioten wäre. Ramler hat über den Almanach noch nicht geschrieben.« Voß (wie Anm. 13), 117.
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Musenalmanach MDCCLXXIII, nach 1773 zitiert).
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Vgl. Anm. 222.
Göttingen [1772] (im weiteren Verlauf als
Musenalma-
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gelmäßigem Briefwechsel. Er hatte zwar in dieser Zeit nicht an diesen geschrieben, d a f ü r aber an den gemeinsamen Freund Schönborn, 2 5 dem er am 12. Oktober 1772 mit »Empfehlungen« an Klopstock berichtete, d a ß es in Göttingen »ein ganzes Bardenchor« gebe, »von deren Geburten Boje der Accoucheur« sei: »Einige derselben sind auf einem hohen Wege, und [Sie] werden im neuen Musenalmanach Stücke finden, von denen ich erwarte daß sie Sie in Erstaunen sezen sollen.« 2 6 Boie hatte in seinen Almanach neben einigen früheren Gedichten der Hainbündler auch drei der Oden aufgenommen, die als unmittelbare Reaktion auf die Bundesgründung entstanden waren. Diese sind ganz von dem patriotischen Eifer geprägt, in dem der Bund geschlossen wurde. »Dein Herz ist deutsch, und deutsch mein Herz!« singt da »Teuthard an Minnehold«, »Es liebt dich! Wiß es ganz! Verflucht, | Was Franzensitte lehrt! | Und jedem Folger Fluch! Hier ist | Mein Wort! Hier meine Hand! Schlag ein ! | Und ewig sey der Bund !« 27 »Teuthard« und »Minnehold« stehen für H a h n und Miller. Diese beiden waren die einzigen, die die deutschtümelnden Namen wirklich führten, die sich die Bundesbrüder in Anlehnung an die damals herrschende Bardenmode in der Anfangsphase gaben. 2 8 Für Klopstock mögen die Bardennamen ein Hinweis darauf gewesen sein, daß es sich hier um die Gedichte der Göttinger handelte, falls er inzwischen über den »Bardenchor« unterrichtet war. Bemerkenswert erschien ihm dabei am Hainbund offenbar weniger die dichterische Leistung als die patriotische Haltung, in der die Gedichte verfaßt waren. Das verwundert nicht, denn er selbst hatte mit seinem Drama Hermanns Schlacht29 und in vielen seiner Oden diese Form des patriotischen Ausdrucks, den Bardengesang, propagiert. Abgesehen von Klopstocks wohlwollendem Ausspruch über die Göttinger Patrioten, wurde von ihm übermittelt, daß er »mehr Verse für den künftigen Alm[anach]« verspreche. 3 0 Ein solches Versprechen hatte er « Vgl. Anm. 223. Hs.: Staatsarchiv H a m b u r g , Nachlaß Familie Perthes 36a. 27 Musenalmanach 1773 (wie Anm. 23), 178. 28 Vgl. Voß an Brückner, 6.—14. 12. 1772: »Ueberhaupt ist es mit den Namen aber nur Spaß, und nur H a h n u Miller, f ü r die die ihrigen recht characteristisch sind, führen sie« (Hs.: wie Anm. 14, C b 4. 54). Gleichzeitig distanzierten sie sich von der literarischen Bardenmode: »Barden wollten sie durchaus nicht sein, wie wir jetzt das Wort nehmen, keine Bardenmythologie brauchen, und überhaupt, wie einige neuere, nicht die Bardenpoesie blos zum Rüstzeuge und zur Stickerei unbardischer Gedichte anwenden« (Boie an Knebel, 20. 11. 1772, in: Varnhagen (wie Anm. 11), 139). 26
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Hermanns Schlacht. Ein Bardiet für die Schaubühne (1769), Werke VIII, 6 1 - 2 5 6 . Boie an Herder, 14. 11. 1772, in: Günter Arnold, Briefe literarhistorischen Inhalts aus Herders Nachlaß, in: Impulse 10 (1987), 281.
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Dritten gegenüber in bezug auf den nun erschienenen Almanach schon mehrmals gemacht. Zu einer persönlichen Bekanntschaft oder Korrespondenz zwischen ihm und Boie war es bisher nicht gekommen. Gerade hatte sich Boies »sichere Hoffnung, die Michaelsferien in H a m b u r g zuzubringen« und dort »vielleicht den Mann, den ich so enthusiastisch liebe und verehre, den großen Klopstock«, kennenzulernen, zerschlagen. 31 Wohl aufgrund des erneuten Versprechens schrieb Boie einen ersten Brief an ihn, auf den er jedoch keine Antwort erhielt. 3 2 Der briefliche Kontakt zwischen Klopstock und dem Hainbund wurde von den Brüdern Stolberg hergestellt. Sie waren zum Wintersemester 1772 nach Göttingen gekommen und hatten in den Hainbündlern bald Freunde gefunden. Allerdings scheint ihr Verhältnis zum Hainbund um einiges kühler gewesen zu sein, als die Briefe von Voß an Brückner glauben machen wollen. Anders als Voß meinte, schrieben sie weder schon im November 1772 an Klopstock, noch schickten sie ihm Vossens Gedicht >An Andre«. 33 Ihr erster Brief aus Göttingen an Klopstock stammt nachweislich erst vom 10. Dezember — und von einem Gedicht als Beilage ist nichts erwähnt. 3 4 Überhaupt zeigen sie sich überraschend wenig mitteilsam. In ihrem Brief schreibt Christian Stolberg: »Was Sagen Sie zu unserm Göttingischen Musenalmanach, sind nicht Oden darinnen mit denen Sie ganz zufrieden sind? Einige der jungen Dichter hab' ich kennen gelernt; vortrefliche Jünglinge, die das wärmste Herz für Tugend und Vaterland haben«, und sein Bruder Friedrich Leopold fügt hinzu: »Von denen jungen Dichtern welche hier sind wird Ihnen Boje ohne Zweifel geschrieben haben. Dieser hat uns mit ihnen bekant gemacht. Es sind sehr interessante Jünglinge, sie glühen wenn man ihnen den Namen Klopstock nennt, einige haben grosse Lust zu Fuß nach H a m b u r g zu gehen um Sie zu sehen.« 3 5 So angetan sich die Brüder auf den ersten Blick von den »interessanten Jünglinge[n]« zeigen, so seltsam kühl wirken diese Äußerungen, hält man Voß' Schilderungen an Brückner dagegen. Denn fünf Tage zuvor waren die Grafen Gäste bei einer Bundessitzung gewesen, auf der es zu einer empfindsamen und tränenreichen Freundschaftsbekundung zwischen Voß und Friedrich Leopold Stolberg gekommen war. 3 6 Am folgenden Samstag, den 13. Dezember 1772, überreichte Stolberg dem neuen Freund dann 31
Boie an [Helena Margaretha Ehlers?], 1. 10. 1772, K N 48, 110. Vgl. F. L. Stolberg an Klopstock, 10. 12. 1772, in: Briefe 1767-1772, 327. 33 Voß an Brückner, 26. 1 0 . - 1 9 . 11. 1772, Hs.: wie Anm. 14, Cb 4. 54. 3 " Briefe 1767-1772, 326 - 327. 35 Ebd., 327. 36 Vgl. Vol? an Brückner, 6 . - 1 4 . 12. 1772, in: Voß (wie Anm. 13), 1 1 4 - 1 1 6 . 32
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seine Ode >An Voß< mit einem »heißen Händedruck« und »heftigen Kuß«. 3 7 Zwischen diesen beiden Bundessitzungen schreibt F. L. Stolberg an Klopstock und zählt »den jungen Cramer, Feder u: Boje« 3 8 als seine Freunde auf — aber verliert kein Wort zu Voß und über den ganzen Hain nur die oben zitierten wenigen Sätze. Während Voß anläßlich der feierlichen Aufnahme der Grafen in den Bund, die am 21. Dezember stattfinden soll, begeistert spekuliert, »Und denn erfährt's Klopstock! Ich weiß, daß er's billigen wird«, 3 9 erfuhr dieser von den Grafen zunächst so gut wie nichts. Trotzdem war Klopstocks Aufmerksamkeit durch den ersten Brief der Brüder Stolberg erregt worden. Sein Antwortbrief ist verschollen, aber wie aus dem nächsten Brief der Grafen vom 27. Januar hervorgeht, wollte er »mehr von denen jungen Dichtern hören«. 4 0 Vielleicht schmeichelte ihm die Vorstellung der vor Begeisterung glühenden Jünglinge — sein Interesse war jedenfalls geweckt. Er wies seinen Verleger Hemmerde noch am 22. Dezember an, von dem gerade im Druck befindlichen vierten Band des Messias gesangweise Bogen an die Grafen Stolberg zu schicken. 41 Nach Göttingen schrieb er, »der Deutscheste« solle es »am ersten lesen«. 42 In seiner Antwort auf diesen Brief schildert Friedrich Leopold Stolberg dann etwas genauer die neuen Freunde: »Cramer ist unser fast täglicher Umgang, nach ihm Boje, beyde liebe ich sehr. Die jungen Dichter heissen: Voß, Hölty, H a h n , Miller. Die Stücke welche im MusenAlmanache mit Vß bezeichnet sind, sind von Voß, das Klagelied eines Bauern von Miller, die Sehnsucht von Hahn, Hölty hat sich genannt. Diese u: Boje hatten schon seit einiger Zeit eine Sonnabends-Zusammenkunft, da wir mit ihnen bekant wurden nahmen sie uns in diese Gesellschaft auf. Die Idee dieser Gesellschaft ist folgende: Wer etwas gemacht hat, liest es vor, man kritisirt frey u: kann sich frey vertheidigen. Ich glaube daß Bojes Kritik ausserordentlich fein u. richtig ist.« 43 Wieder reagierte Klopstock auf den Brief der Stolbergs recht zügig. Am 27. Februar 1773 wurde seine (verschollene) Antwort in der Bundesversammlung vorgelesen. 4 4 Die Grafen Stolberg hatten ihm auf sein Bitten 37 38 39 40 41
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Voß an Brückner, 6 . - 1 4 . 12. 1772, Hs.: wie A n m . 14, C b 4. 54. 10. 12. 1772, in: Briefe 1767-1772, 327. Voß an Brückner, 6 . - 1 4 . 12. 1772, in: Voß (wie A n m . 13), 116. F. L. Stolberg an Klopstock, 27. 1. 1773, in: Behrens (wie Anm. 9), 149. Briefe 1767-1772, 328. Voß an Brückner, 24. 2. 1773, in: Voß (wie A n m . 13), 124. F. L. Stolberg an Klopstock, 27. 1. 1773, in: Behrens (wie A n m . 9), 149. Vgl. Eintrag im Bundesjournal, Hs.: Staats- und Universitätsbibliothek G ö t t i n g e n , 8° Philol. 204k.
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hin einige von ihren »Vers-Versuchen« geschickt, und der Empfänger hatte sie »mit gütigen Augen angeblikt« 4 5 und gelobt, ja er ließ sie sogar in der von ihm gegründeten Lesegesellschaft vorlesen. 4 6 Auch versprach er, sie genauer zu beurteilen. 4 7 Vermutlich war dieses Versprechen im Hainbund Anlaß zu der Idee, ein Buch mit Gedichten für ihn zusammenzustellen. In einen in Leder gebundenen Oktavband trug jeder seine besten Gedichte ein. Das Büchlein mit dem Titel >Für Klopstock< enthält insgesamt 91 Gedichte von H a h n , Hölty, J. M. Miller, G. D. Miller, Cramer, C. Stolberg, F. L. Stolberg und Voß. 4 8 Dazu hatte der Bund einen Begleitbrief verfaßt, in dem Klopstock gebeten wurde, zu »urtheilen, wer Genius hat, und wer nicht«. 4 9 Die Stolbergs sollten ihm das Geschenk mitbringen, wenn sie in den Osterferien zu ihrer Familie nach Altona bei H a m b u r g führen.
Klopstocks begeisterte Verehrer Die Brüder Stolberg besuchten ihren väterlichen Freund das erste Mal drei Tage nach ihrer Ankunft am 19. April 1773. Schon vorher suchte Cramer, der mit den Stolbergs zusammen bis H a m b u r g und von dort zu seinen Eltern nach Lübeck reiste, sein großes Vorbild auf. Cramer gehörte zwar dem Bund an, hielt sich aber von Anfang an ein wenig abseits. Auch jetzt warb er nicht für den Hainbund, sondern für seinen engen Freund Gottfried August Bürger. Bürger hatte dem Kreis um Boie bis zum Sommer 1772 angehört, dann aber eine Amtmannsstelle in einem Dorf in der Nähe Göttingens übernommen. Z u m Hainbund hielt er eine lose Verbindung, ohne ihm offiziell beizutreten. Bürger trug sich seit mehreren Jahren mit dem Gedanken, Homer ins Deutsche zu übersetzen, und zwar in Jamben. Einige Probefragmente waren bereits erschienen. 5 0 Das Unternehmen war 45
C. Stolberg an Klopstock, 18. 3. 1773, in: Behrens (wie Anm. 9), 150. C. Stolberg an den Bund, 20. 4. 1773, siehe Anhang, Nr. 2. Z u r Lesegesellschaft vgl. Anm. 302. 47 C. Stolberg an Klopstock, 18. 3. 1773, in: Behrens (wie Anm. 9), 150. 48 Vgl. >Für Klopstock'. Ein Gedichtband des Göttinger >Hains Vgl. Voß an Brückner, 18. 4. 1773, in: Voß (wie Anm. 13), 136. Der Brief an Klopstock ist verschollen. -,0 Am 14. 2. 1769 bewarb sich Bürger mit der Probeschrift >Etwas über eine deutsche Übersetzung des Homers< (Gottfried August Bürger, Sämtliche Werke, hrsg. von Günter Häntzschel und Hiltrud Häntzschel, München 1987, 597—609) erfolgreich um die Aufnahme in die Göttinger >Deutsche Gesellschaft^ Auf Wunsch seines Freundes und Gönners, des Hallenser Professors C. A. Klotz, griff er 1771 seine >Gedanken über die Beschaffenheit einer deutschen Übersetzung des Homer< wieder auf und veröffentlichte sie 46
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nicht ohne Brisanz, wurde doch gerade in jenen Jahren heftig diskutiert, ob und wie Homer zu verdeutschen sei. Die Geister schieden sich dabei vor allem an der Frage, ob der Hexameter oder der Jambus das richtige Versmaß sei. 51 Bürger hatte Cramer gebeten, Klopstock eine Probe zur Beurteilung vorzulegen — aller Wahrscheinlichkeit nach den 6. Gesang der llias.sl Über die Reaktion sind wir durch einen Brief Cramers an Bürger genauestens unterrichtet:53 Als Klopstock hört, daß es sich um eine jambische Übersetzung handele, entbrennt zwischen ihm und dem ebenfalls anwesenden Schönborn, noch bevor Cramer mit dem Lesen beginnen kann, ein Streit darüber, wie Homer zu übersetzen sei. Schönborn plädiert für eine Übersetzung in freien, dithyrambischen Versen, Klopstock hält dem entgegen, Homer könne nur in Prosa übersetzt werden, Jamben würden dagegen der »Mannigfaltigkeit«54 der homerischen Verse nicht gerecht. Cramer zieht sich und Bürger aus der Affäre, indem er das Versmaß beim Vortrag einfach ignoriert und so die jambische Übersetzung im Vorlesen, so gut es geht, in eine Prosaübersetzung verwandelt. Der Trick gelingt. Klopstock läßt vom Versmaß ab und konzentriert sich auf die Wortebene des Textes. Lexikalisch überzeugt ihn die Übersetzung bis auf einige Kleinigkeiten. Nun ist er des Lobes voll, so daß Cramer einen weiteren Vorstoß wagt und ihn in Bürgers Auftrag fragt, ob er die Übersetzung herausgeben würde, wogegen der Befragte allerdings einige Einwände hat. Klopstock ließ sich also überraschend leicht vom theoretisch strittigen Punkt abbringen. Dabei dürfte er metrisch-rhythmisch sensibel genug gewesen sein, Cramers Täuschung zu bemerken. Und er, der der Wahl des Versmaßes eine so hohe Bedeutung beimaß, wird wohl kaum eine Übersetzung gutgeheißen haben, deren Versmaß er für unangebracht hielt. Offenbar weckte Bürgers Übersetzungsversuch bei ihm nicht so viel Interesse, »nebst einigen Probefragmenten« (>Das erste Buch der Iliade von V. 1 bis 304Der Anfang des sechsten Buchs, fünf und sechzig Verse«) in Band VI der Deutschen Bibliothek der Schönen Wissenschaften und Künste. Weitere Veröffentlichungen folgten erst im Januar 1776 mit dem Anfang des fünften Buches im Deutschen Museum (I, 1 — 14) und dem gesamten sechsten Buch im Teutschen Merkur (2. Vierteljahr, Mai, 146—188). In Bürgers Nachlaß fanden sich außerdem handschriftlich noch folgende Übersetzungen der Was: I, V. 3 0 4 - 6 1 1 ; II, V. 1 - 1 0 9 ; III vollständig; IV, V. 1 - 1 4 7 ; V, V. 1 - 1 8 7 . Diese Fragmente wurden erstmals veröffentlicht in G. A. Bürger's sämmtliche Werke, hrsg. von Karl v. Reinhard, III, Berlin 1823. 51
" " 54
Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.
Günter Häntzschel, Gottfried Anm. 233. Anhang, Nr. 1. Anm. 226.
August Bürger, München 1988, 25.
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daß er gewillt war, sich auf eine verstheoretische Auseinandersetzung darüber einzulassen, und so beschränkte er sich auf eine Beurteilung der Wortwahl. Hier konnte er loben und tat es Cramer zuliebe ausgiebig. Auch versprach er, noch weitere Anmerkungen zu machen. Später, als Bürger weitere Prosafragmente veröffentlicht hatte und er sich selbst an einer Hexameter-Übersetzung Homers versuchte, äußerte er Voß gegenüber, er wäre mit Bürgers Übersetzung »ganz unzufrieden, weil Homer so herabgestimmt ist. [...] es käme ihm vor, als wenn Bürger jeden Augenblick Homeren ins Ohr raunte: Wenn ich Homer wäre, würde ich so sagen; und dieser Bürgern dann wieder zuflüsterte: Ich würde so gesagt haben, wenn ich Bürger wäre«. 5 5 Weit weniger ausführlich als Cramer schildert Christian Stolberg den ersten Besuch bei dem verehrten Freund. 5 6 Sein Bericht ist hauptsächlich davon bestimmt, wie »froh, [...] gerührt, und [...] dankbar« der Beschenkte sich über die Sendung der Hainbündler zeigte. Tatsächlich muß sich Klopstock durch die eigens für ihn zusammengestellte Gedichtsammlung und den Begleitbrief höchst geschmeichelt gefühlt haben. An seinen Freund Ebert schrieb er zwei Tage später, am 21. 4. 1773: »Die Grafen Stollberg haben mir viel Freude durch ihre Ankunft und auch dadurch gemacht, daß sie mir eine kleine Sammlung von jungen Dichtern, welche sich, Dichter der Religion und des Vaterlandes zu seyn, ordentlich verbündet haben, mitgebracht haben. Es ist ein Brief dabey, unter dem Alle Namen stehn, und in welchem sie nur mich zum Beurtheiler haben wollen.« 5 7 Zu den Gedichten verlor er Ebert gegenüber kein Wort. Hatte er sie zu diesem Zeitpunkt überhaupt schon gelesen? In Gegenwart der Grafen Stolberg hatte er das Büchlein jedenfalls nur flüchtig durchgesehen — wenn auch »Blatt für Blatt«. Wieder zeigte sich Klopstock also eher gerührt von der Verehrung, die ihm entgegengebracht wurde, als am literarischen Produkt interessiert. Die Grafen Stolberg blieben drei Wochen in Altona und sahen Klopstock in dieser Zeit sehr oft. Immer wieder kam die Sprache auf den Bund, auch auf die Gedichte, und Klopstock äußerte »einzelne mündliche Urtheile«. 58 Friedrich Leopold Stolberg schwieg sich allerdings darüber aus, was geäußert wurde. Es ist wohl anzunehmen, daß es sich dabei um beiläufige Vorgriffe auf das handelte, was Klopstock schriftlich genauer
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" 57 58
Voß an Hölty, 28. 3. 1776, in: Ludwig Christoph hrsg. von W. Michael, II, Weimar 1918, 190. Vgl. Anhang, Nr. 2. Glaser (wie Anm. 7), 455. Vgl. Anhang, Nr. 2.
Heinrich
Hölty's
Sämtliche
Werke,
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ausführen wollte. Stützen läßt sich diese Vermutung durch einen Vergleich der verschiedenen Fassungen, die von F. L. Stolbergs O d e >Die Ruhe< aus dieser Zeit überliefert sind. Gegenüber der Klopstock vorgelegten Fassung finden sich in einer späteren Abschrift, die der Autor Ende April an Ebert schickte, nur zwei geringfügige Änderungen bezüglich der Wortwahl. 5 9 Ähnlich ist das Verhältnis von zwei Fassungen der Ode >Der HarzFrauenlobFür Klopstock< »ihm der Ocean« (Lübbering (wie Anm. 48), 63), in der Abschrift für Ebert dagegen »noch der Ocean« (vgl. Carl Schüddekopf, Zu Christian und Friedrich Leopold von Stolbergs Jugendgedichten, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 18 (1886), 480). In V. 29 heißt es in -Für Klopstock. »Thale [...] leiten, wenn« (Lübbering, 64) und in der Abschrift für Ebert »Thale [...] führen, wann« (Schüddekopf, 480). Hier unterscheiden sich die beiden Fassungen nur in einer Variante: In V. 23 heißt es in >Für Klopstock< »Keuler« (Lübbering (wie Anm. 48), 65), in der Abschrift für Ebert dagegen »Eber« (Schüddekopf (wie Anm. 59), 479). Vgl. Anm. 263. F. L. Stolberg an den Hainbund, 30. 4. 1773, siehe Anhang, Nr. 2. Vgl. Wieland an Boie, 8. 8. 1772, in: Briefe an Heinrich Christian Boie (Schluß), in: Mitteilungen aus dem Litteraturarchive in Berlin (1905), 372—373. Zu Klopstocks Subskriptionsunternehmen vgl. Helmut Pape, Klopstocks Autorenhonorare und Selbstverlagsgewinne, in: Archiv für Geschichte des Buchwesens 10 (1969), Sp. 5 - 2 7 2 .
• Die heilige Cohorte
DruckfehlerDie Göttinn«, >An einen Liebesdichter< (Musenalmanach 1774 Anm. 70), 68, 106, 126).
Voß an Esmarch, 1 8 . - 2 1 . 2. 1774, Hs.: wie Anm. 147, Cb 4. 69. "•7 Ebd. 168 Yg| j e r Hainbund an Klopstock, 27. 12. 1773, in: Lappenberg (wie Anm. 1), 254. 166
" » Voß an Esmarch, 1 8 . - 2 1 . 2. 1774, Hs.: wie Anm. 147, Cb 4. 69.
(wie
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die Wieland noch das Leben sauer machen würden«, 170 und damit willkommene Verbündete. Der Dichter fühlte sich in den letzten Jahren von verschiedenen Seiten her angegriffen. Er hatte es sich zum Prinzip gemacht, seinen Kritikern nicht zu antworten: »Ich habe seit Johann Christoph Gottsched bis auf diesen letzten Ehrenmann, 171 seit 1748 bis 1773, gegen diese Leute geschwiegen«, schrieb er Anfang 1773 an Ebert, »und hätte es doch so ziemlich immer in meiner Gewalt gehabt, sie nicht allein bis zu Ihrem völligen Unrecht, sondern auch zu ihrer völligen Lächerlichkeit, auch nicht allein bis hierher, sondern auch bis zu ihrer gar besonderen Abgeschmacktheit herunter zu bringen.« 172 Er erwartete von seinen Freunden, daß sie ihn verteidigen würden, doch diese, so beschwerte er sich bei Ebert, »haben auch geschwiegen«. 173 Besonders von Wieland, der sich wachsender Beliebtheit erfreute, fühlte sich Klopstock zunehmend in den Schatten gestellt. Daher setzte er nun seine Hoffnungen in den Hainbund, wie aus einem Gespräch erkennbar wird, das er im Frühjahr 1774 mit Voß führte 174 und in dem er den Wunsch äußerte, daß jemand Wieland »öffentlich und mit kaltem Ernst angreifen möchte«. Er scheue sich davor, dies im zweiten Teil seiner Gelehrtenrepublik selbst zu tun, weil »der Anschein von Rache gegen Wielands Angriffe den Eindruk bey vielen Lesern schwächen würde«. Zwar sprach er seine Absicht nicht offen aus, aber es wird doch deutlich, daß er unter den Hainbündlern seinen Anwalt zu finden hoffte. Klopstocks Gegnerschaft zu Wieland war nicht nur in gekränkter Eitelkeit begründet. Er sah in Wieland den hervorragendsten Exponenten derjenigen Tendenzen im zeitgenössischen Literaturbetrieb, die seinem Dichtungsverständnis und seinen Idealen einer »deutschen Gelehrtenrepublik< entgegenstanden. Wielands Schriften nannte er »Begattungsunfug«. 175 Sie seien — wie es ein Freund Klopstocks formulierte — »unter die vornehmsten Beförderungsmittel des so sehr überhand nehmenden Leichtsinns in der Religion und in den Sitten« zu zählen. 176 Im Hainbund meinte Klopstock das Fähnlein der Aufrechten gefunden zu haben, das ihm in seinem Kampf gegen diese — in seinen Augen negative — Zeitströmung beistehen konnte. 170 171
172
Esmarch an Voß, 5. 2. 1774, Hs.: wie Anm. 120, Cb 4. 74. Johann Jakob Engel (1741 — 1802), der den dritten Band des Messias in der deutschen Bibliothek rezensiert hatte (XVIII (1773), St. 2, 3 1 1 - 3 2 9 ) . Klopstock an Ebert, 21. 4. 1773, in: Lappenberg (wie Anm. 1), 2 4 8 - 2 4 9 .
Allgemeinen
173
Ebd., 249.
174
Vgl. zum folgenden Anhang, Nr. 6. Klopstock an Gerstenberg, 22. 2. 1771, in: Briefe 1767-1772, 263. Äußerung von Klopstocks Freund G. L. Ahlemann. Vgl. Esmarch an Voß, 29. 12. 1773, Hs.: wie Anm. 120, Cb 4. 74.
175 176
»Die h e i l i g e C o h o r t e «
185
Klopstocks Bundesbrüder Als Boie im Februar 1774 zurück nach Göttingen kam, brachte er den langerwarteten Brief Klopstocks an den Hainbund mit. In diesem schrieb Klopstock, er wolle dem Bund »Vorschläge thun zur Vergrösserung des Bundes, zur genauen Festsetzung seines Zweckes oder vielmehr seiner Zwecke, und wie wir ihn unaussterblich machen können.« 1 7 7 Den größten Jubel im Hainbund aber löste seine Bitte aus, in den Bund aufgenommen zu werden. 1 7 8 Klopstock als einen der Ihren betrachten zu können, das vermochten die jungen Poeten kaum zu glauben. Tatsächlich wollte Klopstock auch weniger einer der Ihren werden, als sie zu den Seinigen machen. Denn der Bund, so wie er ihn verstand, war nicht der Freundschaftsbund, den sie einst unter der Eiche gegründet hatten, sondern ein Zusammenschluß begeisterungsfähiger, patriotischer Jünglinge, den Klopstock nach seinen Ideen so zu lenken trachtete, daß er als geistigsoziale Keimzelle der idealen Gemeinschaft deutscher Dichter und Gelehrter dienen konnte, deren Bildung Klopstock vorschwebte. Boie erkannte vielleicht als einziger richtig, daß dies zu einer Neugestaltung des Bundes führen werde. 1 7 * Dennoch diente Klopstock sein Beitritt nicht nur als Mittel zu dem Zweck, den Bund nach seinen Vorstellungen umzuformen. Er war von Klopstock sicher auch als symbolischer Akt gemeint, als das Zeichen seiner Verbundenheit, das die Hainbündler so bejubelten. Denn selbstverständlich wollte Klopstock selbst Mitglied der verschworenen Gemeinschaft sein, aus der einst die Republik der Gelehrten hervorgehen sollte. So fühlte er sich bei aller Distanz, die unaufhebbar im Altersunterschied und in seinem Führungsanspruch begründet war, dem Bund tatsächlich zugehörig und erklärte sich unter Freunden auch schon einmal »laut für einen Bundsgenoßen«. 1 8 0
177 178
179
180
Bobe (wie Anm. 17), 71. Vgl.: Boie an Klopstock, 10. 2. 1774, in: Lappenberg (wie Anm. 1), 255; J. M . Miller an C. Stolberg, 8. 2. 1774, Hs.: Reichsarchiv Kopenhagen, Privatarkiv 6198; Voß an E. Boie, 31. 1.— 10. 2. 1774, Hs.: wie Anm. 93, C b 4. 10; Voß an F. L. Stolberg, 2. 3. 1774, in: Behrens (wie Anm. 17), 62; Voß an Brückner, 6. 3. 1774, in: Voß (wie Anm. 13), 156-157. Vgl. Boie an Schönborn, 24. 2. 1774, Hs.: Staatsarchiv H a m b u r g , Nachlaß Familie Perthes: 36a. Voß an E. Boie, 20. 4. 1775, Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, C b 4.
11.
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Klopstocks Auffassung von den Zielen des Bundes sollte der Hainbund aus den letzten Bogen der Gelehrtenrepublik erfahren, die nach Göttingen geschickt würden, sobald sie aus der Presse waren: »Im vierzehnten Morgen 181 werden Sie eine heilige Cohorte finden. Überhaupt ist der Inhalt dieses Morgens die Veranlassung zu dem, was ich, in Ansehung des Bundes, Ihrer Beurtheilung unterwerfen werde.« 182 Das werkinterne literarische Bild der >heiligen CohorteMorgen< der Gelehrtenrepublik wohl enthielte, und die bekannten Vorschläge wurden eifrig diskutiert. Die Zurückhaltung bei Veröffentlichungen war den Hainbündlern keineswegs unerwünscht, denn ihnen waren schon Zweifel gekommen, ob sie nicht eine »Sünde der Uebereilung« 1 9 6 begangen hätten, so früh an die Öffentlichkeit zu treten: »Für die Ehre des Bundes sind die paar Gedichte, die im Almanach stehen zu geringe.« 1 9 7 Nun hatten sie einen Grund, sich »vom Almanach loswikkeln« 1 9 8 zu können. Dies allerdings war nicht in Klopstocks Sinne, wie er bald nach Göttingen übermitteln ließ, 1 9 9 denn Boie war ohne die Gedichte
188 189
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197 198 199
Vgl. Anm. 397. Außerdem war noch Claudius genannt worden (vgl. Miller an C. Stolberg, 8. 2. 1774, in: Bobe (wie Anm. 17), 84). Boie an Schönborn, 24. 2. 1774, Hs.: wie Anm. 179, 36a. J. M . Miller an F. L. Stolberg, 27. 2. 1774, in: Bobe (wie Anm. 17), 8 9 - 9 0 . J. M . Miller an C. Stolberg, 8. 2. 1774, in: Bobe (wie Anm. 17), 86. Voß an Brückner, 6. 3. 1774, Hs.: wie Anm. 119, C b 4. 55. Voß an Brückner, 6. 3. 1774, in: Voß (wie Anm. 13), 157. J. M . Miller an F. L. Stolberg, 27. 2. 1774, in: Bobe (wie Anm. 17), 89. Voß an F. L. Stolberg, 2. 3. 1774, in: Behrens (wie Anm. 17), 63. Ebd. J. M . Miller an C. Stolberg, 8. 2. 1774, in: Bobe (wie Anm. 17), 86. Vgl. J. M . Miller an F. L. Stolberg, 24. 5. 1774, in: Bobe (wie Anm. 17), 107.
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der Hainbündler in großen Schwierigkeiten, genug Beiträge für den neuen Almanach zusammenzubekommen. Am stärksten wurde die Frage nach der Trennung von Handeln und Schreiben diskutiert. Vor allem Friedrich Leopold Stolberg wollte nicht nur zu den Schreibenden gehören: »Wozu der schreibende u: handelnde Bund? Der schreibende Bundes Bruder ist nichts wenn er nicht lieber handelt als schreibt, so bald Gelegenheit zum handeln da ist. Würde zwischen den Gliedern des innern u: äussern Bundes brüderliches Zutrauen Statt finden? Ich bin unaussprechlich neugierig Kl[opstocks] ganze Idee zu wissen, er muß seinem Plan nachgedacht haben.« 2 0 0 Trotz dieses Vorbehalts war gerade er es, der Klopstocks Anschauungen, wie ein Dichter die Leser oder Zuhörer zu Taten anfeuern könne, in seinen 'Freiheitsgesängen aus dem 20. Jahrhundert< anzuwenden suchte, an denen er ab Frühjahr 1774 arbeitete. 2 0 1 Den anderen lagen diese Auffassungen von dichterischer Wirksamkeit ebenfalls nicht fern, schließlich war schon der Gründungsschwur des Hainbunds und ihr Anspruch, den >Barden< nachzueifern, von Klopstockschen Vorstellungen bestimmt gewesen. Auch die >Barden< in Hermanns Schlacht waren im Kampf keine Handelnden, aber sie feuerten die Krieger durch ihre Gesänge so sehr an, daß sie den Ausgang der Schlacht mitentschieden. 2 0 2 Auch wenn die Hainbündler über Klopstocks Absichten noch rätselten und einiges auch kritisierten, so war es keine Frage, daß seine Vorschläge befolgt werden sollten. Und natürlich sollte er aufgenommen werden — als ihr »Vater Klopstock«. 2 0 3 Hahn verfaßte das Bundesschreiben, in dem 200
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202
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F. L. Stolberg an J. M . Miller, 12. 3. 1774, in: Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Briefe, hrsg. von Jürgen Behrens, Neumünster 1966 (Kieler Studien zur deutschen Literaturgeschichte 5), 32. Stolberg besprach dieses Projekt im Mai 1774 mit Klopstock, der ihm riet, »nicht ein ganzes daraus zu machen, sondern einzelne Gesänge deren jeder ein ganzes ist« (F. L. Stolberg an Voß, 17. 5. 1774, in: Hellinghaus (wie Anm. 17), 17). F. L. Stolberg gab sein Vorhaben im Sommer 1775 auf und ließ die Freiheitsgesänge bewußt fragmentarisch. Sie erschienen im Juli 1775 unter dem Titel >Freiheitsgesang aus dem 20sten Jahrhundert· als >Manuskript für Freunde< in Zürich als Einzeldruck. Klopstock beruft sich bei seiner Darstellung der Barden und ihres Kriegsgesangs auf Tacitus (vgl. Hermanns Schlacht (wie Anm. 29), 245 — 246), der in seiner Germania (3, 1) von den Schlachtgesängen der Germanen berichtet. Vgl. Miller an C. Stolberg, 8. 2. 1774: »In den Bund können wir ihn nicht anders, als zu unserm Vater a u f n e h m e n , Sie wissen, dass dies von jeher unser Wunsch war« (in: Bobe (wie Anm. 17), 85). Seit dem Herbst 1773 wurde Klopstock in den Briefen der Hainbündler untereinander zunehmend mit > Vater« bezeichnet. Vgl.: F. L. Stolberg an den Hainbund, 19. 9. 1773, siehe Anhang, Nr. 3; Miller an C. Stolberg, 25. 12. 1773, Hs.: wie Anm. 178, Privatarkiv 6198. Nach Klopstocks A u f n a h m e wurde er in Briefen auch direkt so angesprochen; vgl. H a h n an Klopstock, 30. 7. 1774 und 25. 12. 1774, in: Carl Redlich,
• Die h e i l i g e C o h o r t e ·
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Klopstock mit feierlichen Worten in den Bund aufgenommen wurde. 2 0 4 Voß überbrachte diesen Brief bei seinem Besuch Ostern 1774. 205 Wenige Tage nach seiner Abreise traf endlich der letzte Bogen der Gelehrtenrepublik in Göttingen ein. Trotz aller »Bewegungen«, 206 die das Bild der »heiligen Cohorte< bei den Hainbündlern auslöste, war man nach der Lektüre wenig klüger als zuvor. Von Voß erhoffte man »Klopstoks eigentliche Absichten« zu erfahren, doch dieser schrieb »zwar vieles von der Freundschaft Klopstoks gegen ihn und uns, aber nichts von Bundessachen«. 207 Dies lag nicht etwa daran, daß er alles mündlich vortragen wollte, wie man in Göttingen vermutete, 208 sondern daran, daß Klopstock seine Absichten immer noch nicht konkretisiert hatte. Hahn, der Voß nachreiste und früher als dieser zurückkam, erklärte: »Die Republik verursachte ihm noch so viel Geschäfte und Zerstreuung, dass er bissher zwar immer ernstlich an den Bund denken, aber uns sein Resultat noch nicht mittheilen konnte. Diesen Sommer will er alles aufschreiben und uns mittheilen, und warlich seine Projekte sind soviel wir izt schon sehen können, sehr gross. [...] Das allein sagte Klopstok: Er wünscht, dass die Herausgabe einiger unsrer Gedichte so lang nicht anstehe.« 209 Im Bund bemühte man sich indessen, wenigstens das, was man von Klopstocks Absichten zu verstehen glaubte, in die Tat umzusetzen: Man nahm mit Leisewitz 210 ein weiteres Bundesmitglied auf, und zwar das erste, das sich nicht durch Gedichte, sondern durch Dramen und historische Abhandlungen hervortat — durch Arbeiten in einem Fach also, dem Klopstock große Bedeutung zumaß. Wie C. Stolberg an Miller schrieb, war »längst gewünscht daß der Bund nicht allein auf Dichtkunst eingeschrenkt seyn möchte, gute Denker, und Prosa Schreiber sind uns eben so nöthig«. 211 Klopstock sah sich nicht in der Lage, seine Absichten mit dem Hainbund schriftlich auszuarbeiten. Statt, wie geplant, im Sommer nach Dänemark, fuhr er im Herbst 1774 nach Karlsruhe, wohin ihn eine Einladung Gedichte und Briefe von Johann Friedrich H a h n , in: Beiträge zur Deutschen Philologie. Festschrift für Julius Zacher, Halle 1880, 257, 2 5 7 - 2 5 8 . 204 Der Hainbund an Klopstock, 24. 3. 1773, in: Lappenberg (wie Anm. 1), 2 5 6 - 2 5 7 . 205 Vgl. Voß an den H a i n b u n d , 30. 3. 1774, siehe Anhang, Nr. 6. 206 Voß an den H a i n b u n d , 4 . - 5 . 4. 1773, siehe Anhang, Nr. 6. 2 7 " J. M . Miller an F. L. Stolberg, 18. 4. 1774, in: Bobe (wie Anm. 17), 95. 208 Ebd. 20 » Miller an F. L. Stolberg, 24. 5. 1774, in: Bobe (wie Anm. 17), 100. 2,0 Zu Johann Anton Leisewitz (1752—1806) vgl. die Kurzbiographie bei Kelletat (wie Anm. 3). 211
C. Stolberg an J. M . Miller, 18. 6. 1774, Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Cb 68. 2.
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des Markgrafen von Baden rief. Zur großen Freude der Hainbündler machte Klopstock auf der Reise nach Süden einen Umweg über Göttingen und verbrachte zwei Tage ausschließlich in ihrer Gesellschaft. 2 1 2 Dabei »ward sehr vieles von künftigen Entwürfen und Absichten ausgemacht«: erneut schlägt Klopstock Schönborn und Resewitz 2 1 3 als weitere Mitglieder vor, rät nun aber von Claudius und Gerstenberg ab. Die >Bundesfähigkeit< Goethes will er auf seiner Reise prüfen. Die Herausgabe der Gedichte, das große gemeinsame Projekt des Hainbunds, mit dem man sich seit dem vorigen Sommer beschäftigte, wird jetzt auf seinen Rat hin aufgegeben, weil es »für die Ausbreitung des guten Geschmacks und guter Sitten beßer sey, wenn jeder allein hervortritt, und Tugend predigt«. Da fast alle Hainbündler Göttingen in den nächsten Wochen verlassen wollen, sollen die neu verfaßten Gedichte nun zwischen den Mitgliedern kursieren und schriftlich beurteilt werden. Eine Reihenfolge des Herumschickens wird nicht verabredet. Sie soll der »Lage der Oerter u der Willkühr des Verfaßers« überlassen bleiben. Alles Geschriebene soll vor der Veröffentlichung streng geprüft werden. Klopstock selbst will sich dem Urteil des Bundes unterwerfen. Und ungeachtet der Bereitwilligkeit, mit der alle seine Vorschläge gutgeheißen werden, betonte er einmal mehr, daß er als völlig gleichberechtigtes Mitglied anzusehen sei und bei Abstimmungen nicht mehr als eine Stimme haben wolle. Auf Bitten der anderen willigte er aber ein, daß seine Stimme die letzte sei. Immer noch nicht sei sein Plan »völlig bestimmt«. Nach Vollendung des zweiten Teils der Gelehrtenrepublik werde die Ausarbeitung seiner Absichten mit dem Bund »das erste seyn, was er zu Stande bringt«. Vorläufig propagiert er: »Der Bund geht auf Freyheit. Daher muß er sich ausbreiten. Jeder muß für die Freyheit schreiben u sprechen, und wenns darauf ankommt, handeln. [...] Nebenabsichten sind die Vertilgung Wielands und des verzärtelten Geschmacks, ferner der Dichtkunst mehr Würde gegen andre Wissenschaften zu verschaffen, manches Gözenbild, was der Pöbel anbetet, ζ. E. einen Heyne, Weiße, Ringulph pp zu zertrümmern, die Schemel der Ausrufer, wenn sie zu sehr und zu unverschämt schreyen umzustürzen pp.« Nach diesen Ausführungen wendet er sich dann anderen Themen zu und erzählt »noch viel von Basedow und Lavater, von seiner Jugend und Seegefahren«. Auch diese mündlichen Mitteilungen enthielten also wenig mehr als das bereits Bekannte. Klopstocks Absichten blieben nach wie vor vage. Kurz
212 2
Vgl. zum folgenden Anhang, Nr. 8.
" Vgl. Anm. 389.
»Die h e i l i g e C o h o r t e «
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nach seinem Besuch in Göttingen mußten Hahn und Miller Göttingen verlassen. Damit brach der Hainbund endgültig auseinander, auch wenn Voß mit Closen und Hölty »einen Schatten« 2 1 4 des Bundes aufrecht zu erhalten suchte. Boie hatte sich ohnehin längst distanziert. 2 1 5 Klopstock ließ über viele Wochen hin nichts von sich hören. Auch von Goethe, mit dem er in Frankfurt zusammentraf, schrieb er nichts. Bei seinem Aufenthalt in Göttingen scheinen seine Absichten das letzte Mal zur Sprache gekommen zu sein. Später, im April 1775, als er wieder über Göttingen nach H a m b u r g zurückreiste 2 1 6 und als sich in H a m b u r g Anfang Mai fünf der Hainbündler für einige Tage wieder zusammenfanden, wurden die hohen Absichten mit dem Bund wohl nicht mehr thematisiert. Im Laufe des Jahres 1775 verfolgte man allenfalls noch die »Nebenabsichten« — die Angriffe gegen Wieland —, bis die Brüder Stolberg sich in Weimar mit dem vermeintlichen Feind aussöhnten. 2 1 7 Von einem Verhältnis Klopstocks zum Hain kann ab 1775 kaum mehr die Rede sein. Der Hainbund als Gruppe existierte nicht mehr. Nur die Hainbündler als einzelne hielten den Kontakt zu Klopstock brieflich und persönlich aufrecht. Er blieb ihr väterlicher Freund und half ihnen in ihrem Fortkommen, so gut er konnte. Aber er machte keine Anstalten, sich wieder in die hohen Pläne hineinzudenken, die er mit dem Bund in Verbindung gebracht hatte. Der zweite Teil der Gelehrtenrepublik blieb fragmentarisch, die Ausarbeitung seiner Absichten wurde vermutlich nie begonnen. Sie scheinen ohnehin nicht konkretisierbar gewesen zu sein, gehörten sie doch mehr der Sphäre dichterischer Phantasie als der Realität an und hätten als konkrete Pläne ihre geistige Leuchtkraft verloren.
Die >heilige Cohorte< Klopstocks Beitritt zum Göttinger Hain kann zwar als Bekundung seiner Sympathieerklärung für die Jugend und ihren Freiheitsdrang gewertet werden, nicht aber als Zuwendung zur literarischen Bewegung des Sturm 214 215
216 2,7
Voß an E. Boie, 18. 1. 1775, Hs.: wie Anm. 180, Cb 4. 11. Vgl. ζ. B. J. M . Miller an F. L. Stolberg, 2 4 . - 2 8 . 5 . 1 7 7 4 , in: Bobe (wie Anm. 17), 104-105. Vgl. Anhang, Nr. 9. Vgl. F. L. Stolberg an Henriette Bernstorff, 27. 11. 1775: »Wir sind einige Stunden bei Wieland gewesen. Ich meine, er war Anfangs embarassirt, wir setzten ihn aber und er uns völlig ä notre aise. [...] Z u unserer Verwunderung dachten wir über so viele Sachen gleich; [...] Glaube nicht, d a ß ich Wieland's vertrauter Freund sein möchte, dazu werde ich immer zuviel griefs gegen ihn haben, aber für einen eben so interessanten als angenehmen M a n n , und f ü r einen M a n n , dessen Herz viele gute Seiten hat, m u ß ich ihn halten« (in: Behrens (wie Anm. 200), 6 4 - 6 5 ) .
192.
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und Drang. Am dichterischen Werk der Hainbündler war er offenbar wenig interessiert. Nicht ihr poetischer, sondern ihr patriotischer Eifer war es, der ihn aufmerken ließ. Der Hainbund erschien ihm als Verkörperung des Gemeinschaftsideals, das er zu dieser Zeit als ein zentrales Motiv in seiner Gelehrtenrepublik darzustellen suchte, und so wurde er vom Hainbund unter anderem zum literarischen Bild der >heiligen Cohorte< angeregt, das die Hoffnung der Republik darstellt. Dieses literarische Abbild des Bundes diente Klopstock dann wiederum als Leitbild, das die Hainbündler befähigen sollte, Keimzelle einer Gemeinschaft von Gelehrten zu werden, in der sich seine Ideale verwirklichen ließen. Sein Beitritt zum Hainbund ist zum einen als Versuch zu werten, die patriotischen Jünglinge in seinem Sinne zu beeinflussen, zum anderen aber auch als ehrlicher Ausdruck der Verbundenheit zu diesem Bund, durch den er seine literarisch dargestellten Idealvorstellungen zu verwirklichen hoffte. O b Klopstock allerdings je ernsthaft an die Realisierbarkeit seiner Republik der Gelehrten glaubte, muß dahingestellt bleiben. Die Hainbündler jedenfalls glaubten an die von ihm gesetzten Ziele. Ihr Bemühen, seinen Anspruch zu erfüllen, führte zu einer thematischen Umorientierung in ihrer Lyrik, die für die Entwicklung des Hainbundes einschneidende Bedeutung hatte, da sie die dichterische Kraft der Gruppe zunehmend lahmte. Denn Klopstock verstärkte zumindest bei Voß, Stolberg und Hahn die Neigung zur Odendichtung mit patriotischen und frankophoben Inhalten. Dagegen ignorierte er weitgehend Höltys und Millers in der Lied- und Balladendichtung erreichte Neuerungen, die heute als die wichtigste Leistung des Hainbunds angesehen werden. Anstatt die innovativen Ansätze im Hainbund zu fördern, verstärkte Klopstock die patriotischen, vor allem auch die antiWielandischen Tendenzen, und schuf sich stattdessen im Hainbund ein Sprachrohr, um Front gegen die von Wieland repräsentierte Literatur und ihren großen Einfluß auf das deutsche Lesepublikum zu machen. Dies war das einzige seiner Ziele, das sich konkretisieren und realisieren ließ. Alle anderen Absichten verblieben dagegen ebenso sehr in der Fiktion wie das Bild der »heiligen CohorteDie heilige Cohorte«
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Anhang
Begegnungen und Gespräche zwischen Klopstock und den Mitgliedern des Göttinger Hainbunds
Abb. 1: Klopstock im September 1774 218 , Silhouette von Goethe gezogen
218
Klopstocks Silhouette. Unsignierter Kupferstich, in: Johann Caspar Lavater, Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe. Erster Versuch, Leipzig und Winterthur 1775, 240. Die Silhouette wurde für Lavater von Goethe gezogen (vgl. Hanna Fischer-Lamberg (Hrsg.), Der junge Goethe, I —V, Berlin 1963 — 1974, IV, 393), und zwar bei Klopstocks Besuch in Frankfurt Ende September 1774, da Boie im Oktober 1774 »einen Schattenriß von Klopstock [...] von Göthe« aus Frankfurt mitbrachte. Er hatte ihn »ins Kleine gebracht«, und in Göttingen wurde die Silhouette sogleich nachgeschnitten und im Kreis der Hainbündler verteilt (vgl. C. R. Boie an E. Boie, 23. 10. 1774, Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel: Cb 7. 25). Man fand, die Silhouette sähe Klopstock »außerordentlich ähnlich« (ebd.). F. L. Stolberg dagegen schrieb später an Klopstock: »Die grosse hat nicht Ihre Grösse, die kleine [vgl. Abb. 2] ist fast finster, u: finster können Sie nicht sein, in keinem Augenblicke finster sein.« (F. L. Stolberg an Klopstock, 1. 7. 1775, in: Behrens (wie Anm. 9), 180.)
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1) Carl Friedrich Cramers Besuch am 16. April 1773 in Cramer an Bürger, 20. 4.
Hamburg
1773ns
Nachdem ich den Freytag [16.4.] Mittag [...] in Altona gegastet hatte, ging ich [...] nach H[amburg]. Schlimme Aspecten waren da als ich bey Klopstok ankam. Er war oben bey der Winthem, 2 2 0 der Windhem Schwester 2 2 1 und noch mehr Gesellschaft befand sich auch da, ich konnte also kaum hoffen Zeit zu finden, ihm Deine Sache anzubringen. Klopstok nahm mich mit offenen Armen auf [...] Die bösen Aspecten aber verlohren sich endlich; die W[inthem] ging mit ihrer Gesellschaft fort, Ehlers und seine Frau Gemahlin 2 2 2 verlohren sich auch, und Schönborn 2 2 3 blieb allein mit Klopstok zurück. Nun fing ich an meine Maschinerie wirken zu lassen, und erzählte Kl. was ich an dir für einen Fund gethan, führte deine Gedichte im Mus. Alm. 2 2 4 als Beweise deiner Adlerschaft an, und sagte ihm endlich daß du an einer Übersezung der Ilias 225 arbeitetest wovon ich Proben mit hätte sie ihm zu zeigen. Er fragte mich gleich in was für einer Versart sie wäre. Da ich antwortete, in Jamben, rümpfte er die Nase, schüttelte den Kopf und sagte: Das macht mir gleich kein gut Vorurtheil für ihre Übersezung. Homer muß nicht in Jamben übersezt werden. Hierauf erfolgte nun ein langer hartnäkkiger Streit über die Versart worin Homer übersezt werden müßte. Hexameter, die gingen nicht an, das gestand er mir. Wider die Jamben hatte er folgende Einwendungen. Wenn, sagte er, die Cäsur richtig beobachtet ist, so werden die Verse monoton und behalten die homerische Mannigfaltigkeit 2 2 6 nicht; ist es nicht, so wird das Gehör beleidigt. Er meinte Homer 219 220
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Mitgeteilt nach dem Druck in: Strodtmann (wie Anm. 78), 101 — 104. J o h a n n a Elisabeth von Winthem (1747—1821), in deren H a u s Klopstock lebte, war eine Nichte von Klopstocks verstorbener Frau Meta. Margareta Cacilia Dimpfel (1745—1829) lebte unverheiratet im H a u s ihrer Schwester J o h a n n a Elisabeth. Helena Margaretha Ehlers ( 1 7 3 8 - nach 1803) und Martin Ehlers ( 1 7 3 2 - 1 8 0 0 ) , Gymnasialprofessor in Altona. Gottlob Friedrich Ernst Schönborn (1737—1817) war zunächst Privaterzieher im Hause Bernstorff und ging im Herbst 1773 als dänischer Konsulatssekretär nach Algier. >An die Hoffnung«, >MinneliedDie MinneDankliedPenelopeAmors Pfeil·, in: Musenalmanach 1773 (wie Anm. 23), 2 4 - 2 9 , 5 5 - 5 6 , 1 1 5 - 1 1 8 , 1 9 1 - 1 9 4 , 201, 213. Vgl. Anm. 50. Z u r Mannigfaltigkeit als Grundsatz in Klopstocks metrischer Theorie vgl. Hans-Heinrich Hellmuth, Metrische Erfindung und metrische Theorie bei Klopstock, München 1973 (Studien und Quellen zur Versgeschichte 4), 2 1 5 - 2 2 2 .
>Die heilige Cohorte·
195
müßte in Prosa übersezt werden, Schönborn hatte wieder eine andre Meynung, der wollte ihn in freyen dithyrambischen Versen übersezt haben wie seine pindarische Ode 2 2 7 [...]. Ich bat aber Kl. er sollte nur ohne Vorurtheil dawieder die Übersezung sich lesen laßen ehe er ein Urtheil spräche, und verwiese ihn wegen alles übrigen auf deine Abhandlung die er auch durchzulesen versprach. Hierauf Conticuere omnes intentique ora tenebant. 228 — Und nun Freund muß ich mich selbst ein wenig preisen. Da ich also sein Urtheil über die Fersart gehört hatte, so fing ich nun an zu lesen als ob es wirklich Prosa wäre, verbarg es sorgfältig daß es Jamben waren, ruhte oft auf langen Sylben die der Jambus kurz macht, schlüpfte gemeiniglich über die Cäsur hin und gab doch jeder Stelle ihren gehörigen Affekt, so daß, glaube ich, Kl. Einwurf so ziemlich verschwand. So wie ich las, so merkte ich, Klopstoks Gesicht erheiterte sich, er fing an Schönborn anzusehen, unterbrach mich bisweilen durch eingestreutes: gut! — das war ein gut Wort! — und hörte es sehr aufmerksam aus. Nunmehro aber gings. an ein Aplaudiren. Schönborn war ganz entzückt davon, und sagte Du hättest den Geist Homers völlig getroffen, eben so zufrieden war Kl. mit der Sprache. Schönborn sagte gleich, daß sie alle Übersezungen die vom H[omer] existirten überträfe, und Kl. bat mich sie ihm dazulassen damit er sie selbst noch einmal durchlesen könnte. Das konnte ich nun freylich nicht, aber ich versprach sie ihm von Lübek aus zu schicken. Hierauf wagte ich es ihm den Vorschlag wegen der Herausgabe zu thun. Es schien ihn sehr zu kizeln und er schlug es nicht ab. Nur machte er Schwierigkeiten aus einer andern Ursache. Wie soll ich das machen? sagte er, »Sie wissen das würde das Aussehen eines lächerlichen gottschedischen Stolzes haben den ich sehr hasse. Soll ich es blos unter meinen Nahmen auf dem Titel setzen lassen wie Baumgarten 229 that? Das geht nicht. Eine Vorrede wäre noch was anders, aber was sollte ich da sagen?« — Hierauf gab Sch. zurück: »O Sie können ja sagen daß es der Verf. Ihnen zuge-
'Lied einer Bergnymphe, die den jungen Herkules saheGesetze der gelehrten Republick in Deutschland< im Wandsbecker Bothen und im zweiten Teil des Hypochondristen erschienen (vgl. Drucke, Nr. 3151 und Nr. 3152). Das Werk erschien unter dem Titel Die deutsche Gelehrtenrepublik. Ihre Einrichtung. Ihre Geseze. Geschichte des lezten Landtags. Auf Befehl der Aldermänner durch Salogast und Wlemar. Herausgegeben von Klopstock im Frühjahr 1774.
>Die heilige Cohorte
Bund< genannt. Vgl. G. D. Miller an Brückner, 22. 11. 1773, in: Metelmann (wie Anm. 99), 407. Abraham Gotthelf Kästner (1719-1800), Professor für Mathematik und Physik an der Göttinger Universität, Literaturkritiker und Verfasser satirischer Epigramme. Voß' Epigramm erschien im Musenalmanach 1774 (wie Anm. 70) unter dem Titel >An einen Liebesdichter< (126). Hahns Epigramm >KlopstockDas betrübte Schicksal des Hn W —dDer Harz< war von Voß verändert worden (vgl. Ε L. Stolberg an Klopstock, 2. 9. 1773, in: Behrens (wie Anm. 9), 160). Wie stark Voß in den Text eingriff,
• Die heilige Cohorte>
201
che dieses Stücks zuwieder zu sein, jemanden, selbst ihn, über Hermann zu setzen. Er gab mir ganz recht, aber das Herz schlug mir laut. Ich sagte ihm mein Frauenlob. Er billigte sänftigt, tadelte streut statt bestreut. 263 Da wir ihm dankten daß er die Weissagung in dem Μ. A. drucken Hesse,264 sagte er: Es war ehedem nicht meine Absicht, nun mag es geschehen weil sie es so wollen. Mancher Klügling, fuhr er fort, wird sagen, was meint der Mann? will er in seiner Ode ein neues jus naturae 265 ankündigen?
4) Christian Hieronymus Oktober 1773267 Esmarch an Voß, 23.[12.]268
Esmarchs Besuch am 28.266
September
und im
1773269
Ich habe Klopstock gesehn. Fünftzehn Stunden bin ich so seelig gewesen sein Angesicht zu schauen. Wie oft hab' ich Dich, und jeden von Euch, zeigt ein Vergleich der Druckfassung im Musenalmanach 1774 (wie Anm. 70), 175—177, mit der handschriftlich überlieferten Fassung im Bundesbuch (Hs.: wie Anm. 82, Cod. 8° Philol. 2041, Nr. 105). Die letzten vier Strophen wurden fast völlig umgeschrieben. Im Hinblick auf Klopstocks Reaktion ist vor allem die Änderung der vorletzten Strophe interessant, in der es in Stolbergs handschriftlicher Fassung heißt: »Herman welchen der Arm kalter Vergessenheit | Hüllte danklos in Nacht, bis ihn dein grösserer | Sohn, mit mächtiger Leyer, Sang im Liede der Ewigkeit. | Klopstock!« und im Musenalmanach: »Doch des Biedergeschlechts sklavische Brut verbarg | Hermanns Namen in Nacht; bis ihn (auch er dein Sohn!) | Klopstocks mächtige Harfe | Sang der horchenden Ewigkeit!« 263
Gedruckt im Musenalmanach 1775 (wie Anm. 111), 136 — 138. »Sänftigt« in V. 18. »Streut mit Rosen« in V. 12 der handschriftlichen Fassung im Bundesbuch (Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Cod. 8° Philol. 204m, Nr. 18) wurde für den Erstdruck im Deutschen, sonst Wandsbecker Bothen 1773, Nr. 167 (19. 10.) geändert in »Deckt mit Blumen«, für den Druck im Musenalmanach 1775 dann in »Streut mit Freuden«.
264
C. und F. L. Stolberg hatten Klopstock in ihrem Brief vom 2. 9. 1773 (in: Behrens (wie Anm. 9), 159—161) gebeten, dem Abdruck seiner ihnen gewidmeten Ode >Weissagung< (vgl. oben, S. 170) zuzustimmen. Die Ode erschien im Musenalmanach 1774 (wie Anm. 70), 2 3 1 - 2 3 3 .
Naturrecht. Zur Datierung vgl. Anm. 271. 2 6 7 Vgl. zu diesem Besuch außerdem Esmarch an Voß, 29. 12. 1773, Hs.: wie Anm. 120, Cb 4. 74. 268 Der Brief ist von Esmarch fälschlich auf den 23. 9. datiert, aus dem Inhalt geht jedoch hervor, daß der Brief kurz nach der Hochzeit Μ. E. Boies mit P. H. Jessen (vgl. Anm. 307) verfaßt wurde, daher also wohl am 23. Dezember.
265
266
269
Mitgeteilt nach der Handschrift in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek Kiel: Cb 4. 74. Ungedruckt.
2.Ol
Annette Lüchow
an meiner Stelle, oder doch um mich, gewünscht. Wie ich das erstemal zu ihm kam, schlug mir das Herz gewaltig, so, wie es einem schlägt, wenn man in ein Zimmer tritt, worin die Geliebte ist. Wenn Du, Ungeweihter, dieß nicht verstehst, so versteht es doch unser H a h n . Die Grafen, und H . Dehn 2 7 0 waren auch just da, 2 7 1 Er half mich bald aus aller Verlegenheit aus, denn so bald ich Boiens Brief 2 7 2 übergeben, führte er mich an ein Gemähide, das die Scene von Samma aus dem 2ten Gesänge der Messiade vorstellt. Es ist ihm von einer deutschen Mahlerinn, die in England sich aufhält, geschenkt, 2 7 3 er erwartet von ihr ihr eigen Bild en Thusnelde gemacht. 2 7 4 Wie er Boiens Brief laß, freute er sich, d a ß man in Goettingen Glucks Komposition 2 7 5 so gut fände, er hatte noch verschiedene mehr von ihm, die er euch schicken wollte. Das zweytemal gieng ich in der Gesellschaft der Grafen zu ihm. Wir waren dasmal in dem Zimmer der Frau von Winthem. [...] — Nachher bin ich noch zweymal allein bey ihm gewesen, und einmal in seiner Gesellschaft bey dem Consist. Rath Ahlemann 2 7 6 , wo die Grafen und Clausewiz 2 7 7 auch waren. Ich schreibe izt ohne O r d n u n g Dir hier nieder, was ich von seinen Gesprächen behalten können. Entwischt ist mir nicht viel, denn ich zeichnete mir gleich so viel auf, daß ich mich an alles lebhaft wieder erinnern können. — Vom Ossian 2 7 8 sprach er viel. Celtisch zu lernen war er durch die Schwierigkeit,
270
271
272 273
274
Heinrich Wilhelm Dähne, Hofmeister bei Graf Dönhoff, einem Studienfreund der Stolbergs. Vgl. F. L. Stolberg an Voß, 28. 9. 1773: »Heute sind wir mit dem guten Esmarch bey Klopstock gewesen. Wir trafen ihn da an. Er sagt sein Herz hätte ihm laut geschlagen da er Klopstock zuerst gesehen« (Hs.: wie Anm. 252, Vossiana 43). Boie an Klopstock, 19. 9. 1773, K N 48, 115. Die in London lebende Malerin Angelica Kauffmann ( 1 7 4 1 - 1 8 0 7 ) hatte Klopstock 1770 ein Gemälde geschenkt, das eine Episode aus dem II. Gesang des Messias, >Samma in den Gräbern. (V. 1 0 6 - 1 3 2 ) , darstellte (vgl. Briefe 1767-1772, 640). Vgl. auch Klopstock an Gleim, 28. 8. 1770, in: Briefe 1767-1772, 247, und Erläuterung hierzu (ebd., 805). Thusnelda, die Gattin Hermanns, ist eine Figur aus Klopstocks Hermannsdramen. Ein Selbstporträt von Angelica Kauffmann hat Klopstock nicht erhalten (s. ebd.).
275
Klopstock hatte Boie Vertonungen zweier seiner Gedichte (>SchlachtgesangWir und Sie< ( O d e n I, 1 7 4 - 1 7 5 , 1 8 4 - 1 8 6 ) ) von dem Wiener Komponisten Christoph Willibald Gluck geschickt. Sie wurden dem Musenalmanach 1774 (wie Anm. 70) in Kupfer gestochen beigegeben.
276
Der Konsistorialrat Georg Ludwig Ahlemann (1720/1721 — 1787) gehörte zum Altonaer Bekanntenkreis Klopstocks. Carl Christian Clauswitz ( 1 7 3 4 - 1 7 9 5 ) , Hofmeister der Brüder Stolberg. James Macphersons (1738 — 1796) Sammlung vorgeblich gälischer Gesänge, The Works of Ossian, the Son of Fingal (London 1765).
277 278
• Die h e i l i g e C o h o r t e
aus einer neuen deutschen Grammatik< veröffentlichte Klopstock in seiner Gelehrtenrepublik
( 1 2 0 - 1 2 6 , 1 3 8 - 1 4 1 , 1 8 3 - 1 8 9 , 1 9 9 - 2 0 2 ) . Z u r Veröffentlichung ei-
nes gesamten Buches k a m es jedoch nicht. 281
Bei dem Manuskript handelt es sich um die in L o n d o n befindliche Handschrift C des Heliand-Textes
aus dem C o d e x C o t t o n i a n u s Caligula A 7 , von der eine Abschrift zu
erhalten Klopstock sich seit J a h r e n bemühte (vgl. Briefe
1767—1772,
5 0 1 ) und die in
Klopstocks Kreis häufig fälschlich als »Angelsächsischer C o d e x « bezeichnet wurde (vgl. ebd., 1 2 7 ) . 282
>Aus einer neuen deutschen G r a m m a t i k . Vom T o n m a a s s e · , Gelehrtenrepublik,
283
G e o r g e Hickes, Institutiones
Grammaticae
ford 1 6 8 9 ; [George Hickes], Antiquae
Anglo-Saxonicae,
Literaturae
1 8 3 — 189.
et Moeso-Gothicae,
Septentrionalis.
Liber
alter,
OxOxford
1705. 284
J o h a n n H a r t w i g Ernst G r a f von Bernstorff ( 1 7 1 2 — 1 7 7 2 ) w a r von 1 7 5 0 bis 1 7 7 0 däni-
285
Christian VII. ( 1 7 4 9 - 1 8 0 8 ) , König von D ä n e m a r k seit 1 7 6 6 .
scher Staatsminister.
2.04
Annette Lüchow
die 5 0 Pfund, die die Abschrift davon kosten sollte, hergeben wollte, und daß er sie herausgeben solle. Bey den nachmahligen U n r u h e n 2 8 6 wurde es vergeßen. Einer seiner Freunde 2 8 7 hat einen Auszug von einigen Bogen vor ihn gemacht. Es ist mehr Paraphrase als Uebersetzung, er glaubt, daß darin sich würklich echte Stellen aus Bardenliedern befinden. Er explicirte mir einige Stellen vor, da er aber verschiedene J a h r e es nicht angesehn, so war ihm schon manches entfallen. Ich glaube daher, daß er würklich vom Bunde eine Uebersetzung der Stelle, die er einmal überschickt, erwartet, weil ihm in Hamburg vieleicht einige Hülfsmittel fehlen m ö g e n . 2 8 8 — [ . . . ] Alles klagt über Undeutlichkeit in seinem P l a n , 2 8 9 er versicherte mir aber, daß die Addreßcontoire, und andere, denen es um die Procenten zu thun, ihn ganz verstanden hätten. Er erhält zuweilen recht lustige Briefe. Von einem Addreßcontoire im Reiche wurde ihm versichert, seine Anerbietungen wären edel und anzüglich. 2 9 0 Und einer erkundigte sich nach dem Inhalt des Buchs auf folgende Art: Sind es Monatsschriften, oder sind es nach dem Yorick? 2 9 1 In einer kleinen Stadt im Reiche wurde im Addreßblat Klopstocks Plan eingerückt, und in dem folgenden Stück erbot sich ein Buchhändler öffentlich es für 12 Groschen zu liefern. 2 9 2 Er wünscht nichts mehr, als daß sich etwa ein Stük zehn Schelme einfallen ließen sein Buch nachzudrucken, so würde einer den andern ruinieren. D a ß dieß Buch nur ein Versuch seyn soll die Subscription auf eine neue prächtige Ausgabe des Messias zu erleichtern, habe ich geglaubt deutlich schließen zu kön-
286
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288 289
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Der durch Struensee initiierte Regierungswechsel am dänischen Hof, bei dem J. Η. E. Bernstorff 1770 aller Ämter enthoben wurde. Christian Friedrich Temler ( 1 7 1 7 - 1 7 8 0 ) nahm 1768 an einer Reise Christians VII. nach England teil und exzerpierte dort für Klopstock Passagen des Heliand. Vgl. Briefe 1767-1772, 369. Vgl. oben, S. 180 f. Klopstocks >Subskriptionsplan< zur Deutschen Gelehrtenrepublik erschien Mitte Juni 1773 in mehreren Hamburger Zeitungen und wurde in den Wochen danach auch an anderen Orten nachgedruckt (Pape (wie Anm. 64), Sp. 221 — 229). Der Brief an Klopstock ist verschollen. »Anzüglich«: im 18. Jahrhundert auch gleichbedeutend mit »reizend« (vgl. Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, I, Leipzig 1854, 531). 'Mr. Yorick' war das Pseudonym von Laurence Sterne für die Veröffentlichung seines Romans Α Sentimental Journey through France and Italy, London 1768. Der Brief an Klopstock ist verschollen. Nicht ermittelt. Tatsächlich gab Klopstock 1780 die Altonaer Ausgabe des Messias heraus.
auf Subskription
• Die h e i l i g e C o h o r t e ·
5) Heinrich Christian Boies Besuch im Dezember Boie an den Hainbund,
23.-28.
1773/Januar
205
177 4294
12. 1773295
Am 20sten Dec. kamen wir hier an. Ich kleidete mich gleich etwas an, und gieng zu Kl. den ich leyder! nicht fand; allein sehen mußt ich ihn doch, deßwegen schrieb ich eine Karte, und gleich nach Tisch kam er selbst, und ich war in seinen Armen, eh ich sein Gesicht sehen konnte. [...] Wir gingen miteinander nach seiner Wohnung, wo wir bis um 12 zusammenblieben. Fr. v. Wfinthem] zankte mit mir, daß ich nicht meinen Namen ihr sagen laßen. In meinem Leben hab ich keinen Mann gesehn, der sich des Vertrauens so gleich bemächtigen könne. Ich war schon in den ersten Stunden in Versuchung, den Großen Mann zu vergeßen, und nur den liebenswürdigen zu umarmen. Der erste Tag war, wie der erste Tag jeder wichtigen Bekanntschaft. Alles abgebrochen, und alles, was sich in die Länge ziehen wollte, auf's künftige verschoben. Eins der ersten Dinge, die vorkamen, war der Bund. Kl. fürchtete, ihr wärt böse, daß er nicht geschrieben. Nun sprach er von jedem mit Achtung und Wahrheit. Wir kamen auf die Subscription. 296 Sie ist noch nicht so weit, wie Testorpf 2 9 7 sagte. Erst gegen 4000 und aber noch weit genug davon. Er läßt nur 3500 drucken, welches gewiß zu wenig ist. Nun gab er mir die Bogen des Buchs und welch ein Buch, meine Freunde! In vielen Stücken wird's ungefähr, wie ich mir dachte; aber vieles kömmt auch hinein, was ihr nicht denkt. Ich will auch nicht weiter vorgreifen. Ich bin der einzige, dem er die Bogen gegeben. 7 sind fertig. Auf die letzten bin ich am begierigsten. Sie werden sehr kühn. — Diengstags Morgens war ich wieder bey Kl. und war's den ganzen Tag. Er sprach auch von Bürgern mit Hochachtung. Besonders nannte er seine Sprache vortreflich. Lenore 2 9 8 und das deutsche
21,4
Vgl. zu diesem Besuch außerdem: Boie an F. L. Stolberg, 30. 1. 1774 (in: Bobe (wie Anm. 17), 6—10); Boie an Schönborn, 24. 2. 1774 (Hs.: wie Anm. 179, 36a); Boie an C. Stolberg, 3. 3. 1774 (unvollständig bei: Bobe, 10— 13; Hs.: wie Anm. 178, Privatarkiv 6198).
295
Mitgeteilt nach der Handschrift in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek Kiel: Cb 8. 9. Bereits gedruckt bei Ludwig Bäte, Besuch bei Klopstock. Ein ungedruckter Brief Heinrich Christian Boies, in: Niederdeutsche Heimatblätter 4 (1927), 380—382.
2.6
Klopstocks Subskription auf die Deutsche Gelehrtenrepublik. Johannes M a t t h ä u s Tesdorph (1749—1824) hatte im November 1773 auf der Reise von Lübeck nach Wetzlar Klopstock in H a m b u r g und die Hainbündler in Göttingen besucht und dabei mündlich Mitteilungen Klopstocks an den Hainbund überbracht (vgl. Voß an Brückner, 14. 12. 1773, Hs.: wie Anm. 14, Cb 4. 54).
2.7
2,s
Bürgers >Lenore< war im Musenalmanach
1774 (wie Anm. 70) erschienen (214—226).
Ζθ6
A nnctte
Lüchow
Trinklied 299 sind die Lieblingsstücke von Hamburg, und wohin ich komme, nennt man sie. Hernach kömmt Hölty, deßen Adelstan 300 vorzüglich sehr gefällt. Laura 3 0 1 ist in der Lesegesellschaft, 302 wie Lenore, und noch einige Stücke, vorgelesen, Fr v. W. weiß es auswendig. Voßen nannte, außer sie, fast nur Kl; aber er würde zufrieden seyn, wie sie ihn nannten. Er sagt, daß er schon mehr Harmonie und Kenntniß des Verses hätte, wie der Schwan der Sprea. 3 0 3 Hahns 3 Zeilen 3 0 4 zeigt er mir mit einem sehr bedeutenden Lächeln. Das besondre künftig. Wir gingen mit einander zu Bode, 3 0 5 den ich, nächst Klopst. am meisten künftig sehn werde. [...] Nach Tisch waren Kl. und ich allein auf dem Baumhause 3 0 6 und das drey Stunden. Das waren intereßante Stunden! Er, der fast nie von sich spricht, erzählte mir seine ganze jugendliche Geschichte. Gestern macht ich Visiten bey meinen alten Bekannten, und fand einige neue. Abends war ich in der Comedie, und nach derselben bey Kl. [...] Bey Tisch gab ich Kl. Voßens Hochzeitsode, 3 0 7 die er sehr lobte, und sie seiner Nichte 3 0 8 laß. Nur das Wort harfenderi09 ward getadelt. Die andern geschriebenen hat er itzt, und ich erwarte sein Urtheil. Schickt mir, was ihr noch habt u er sehn kann, damit ich seine Meynung forsche. Ich hab ihm von Ihrer ionischen
199 300 301
302
303
304
305 306
307
308 309
J. M. Millers .Deutsches Trinklied-, Musenalmanach 1774 (wie Anm. 70), 1 5 7 - 1 5 9 . »Adelstan und Röschen', Musenalmanach 1774 (wie Anm. 70), 1 7 8 - 1 8 4 . Höltys >An Laura. Bey dem Sterbebette ihrer Schwester·, Musenalmanach 1774 (wie Anm. 70), 76. Zu der von Klopstock gegründeten Lesegesellschaft vgl. Klopstock an Lavater, 1. 5. 1771, und Erläuterungen hierzu, in: Briefe 1767-1772, 271-275, 847-850. Wohl der Dichter Karl Wilhelm Ramler ( 1 7 2 5 - 1 7 9 8 ) . Vgl. auch Voß' Gedicht von 1771 >Der Winter: »[...) wenn er, entzückt, | Am Kamine, sein Lied, gleich dem harmonischen | Schwan der Sprea, beginnt, [...]« {Der Göttinger Dichterbund. Erster Teil. Johann Heinrich Voß, hrsg. von August Sauer, Berlin/Stuttgart 1886 (Deutsche National-Litteratur 49), 169). Wohl der im Musenalmanach 1774 (wie Anm. 70), 226, unter der Chiffre »N.« veröffentlichte Dreizeiler »Beruhigung«. Johann Joachim Christoph Bode (1730—1793), Verleger und Übersetzer in Hamburg. Zollstation am Eingang des Binnenhafens mit einer Schankwirtschaft im obersten Geschoß, von deren Altan man einen prachtvollen Ausblick auf den Hafen hatte und die von Klopstock häufiger mit Gästen besucht wurde. Vgl. auch Annette Lüchow, Drei Wochen im Leben Klopstocks. Klopstock im Juni 1774 nach Briefen von Johann Heinrich Voß, in: Harald Weigel (Hrsg.), Festschrift für Horst Gronemeyer zum 60. Geburtstag, Herzberg 1993, 3 3 6 - 3 3 7 . >An Μ. E. B.7
O d e 3 1 0 gesagt, und ihn sehr neugierig darauf gemacht. Er zweifelt an dem Sylbenmaaße. [ . . . ] — Den 26. Ich bin erst Gestern Abend aus Altona zurückgekommen, [...]. Den Abend bracht ich wieder bey Kl. zu. Er war sehr ernsthaft und grammatisch. Wir lasen einige Fragmente seiner G r a m matik, und hernach vieles von seinen andern Sprachuntersuchungen, die sehr wichtig sind, und zum Theil noch nicht gedruckt werden. Er glaubt Eine alte Bardenstrophe aufgefunden zu haben. Vielleicht k ö m m t sie in der Republik vor. 3 1 1 Wir sprachen auch etwas über Voßens neue Stücke. Sein Tadel war ein paarmal der meinige. — [ . . . ] Den 2 7 . [ . . . ] Gestern Abend hat mir Klopst. Hermann und die Fürsten 3 1 2 gelesen. Die uns bekannten Gesänge scheinen mir nicht die besten. Hermann erscheint in diesem Stücke von einer ganz andern Seite, aber nicht kleiner. Auch von den Denkmalen der D e u t s c h e n 3 1 3 hab ich gelesen, von denen auf dem Landtage was vorkömt. — Es scheint mir fast, als wenn Sie meinen Brief von Hannover nicht b e k o m m e n . 3 1 4 Ich bitte Sie jetzt also noch einmal, mir den Defekt in der Quartausgabe des M e ß i a s 3 1 5 anzugeben, den ich nicht genau weiß. Es sind zwey ungebundne Exemplare da, die Sie nur vergleichen dürfen. Hernach bitt ich Sie um Brückners Idyllen, 3 1 6 um Ihre ionische Ode und um alles, was Sie mir sonst zu schicken haben. [...] Kl. bittet, ihn bey Brücknern zu entschuldigen, daß er ihm nicht geantwort e t , 3 1 7 verspricht es aber künftig zu thun, sobald er etwas mehr freye Hand hat. Wenn Sie noch Subscribenten wißen, so schicken Sie sie mir,
3,0
Voß, .Die künftige Geliebte«, in: Der Göttinger Dichterbund (wie Anm. 303), 196. Boie schrieb das Gedicht am 24. 2. 1774 in einem Brief an Schönborn mit den Worten ab, es wäre »in einem noch unversuchten ionischen Sylbenmaaße [geschrieben], das Klopstock gebilligt« habe (Hs.: wie Anm. 179, 36a).
311
Eine >Bardenstrophe< kommt weder im gedruckten ersten Teil der Gelehrtenrepublik noch in den nachgelassenen Fragmenten des zweiten Teils vor. Erst in seinem Aufsatz >Vom deutschen Hexameter· teilt Klopstock 1779 lyrische Metren aus dem Heliand mit (Werke XV, 8 5 - 2 1 3 , hier: 1 0 4 - 1 0 9 ) .
312
Hermann und die Fürsten. Ein Bardiet für die Schaubühne (1784), Werke IX, 187 — 377. Aphorismen, die deutsche Geschichte betreffend. Bestandteil des ersten Teils der Gelehrtenrepublik ( 1 2 9 - 1 3 7 ) . Der Brief Boies ist verschollen. Boie hatte auf Klopstocks Bitten einige Exemplare der Kopenhagener Quartausgabe des Messias (vgl. HKA, Addenda III/2 (wie Anm. 246), Nr. 2918, Nr. 2919 und Nr. 2992) in Göttingen verkauft. Vgl.: Klopstock an Boie, 21. 5. 1773 (wie Anm. 69), 279; Boie an Klopstock, 22. 11. 1773, KN 48, 119.
3.3
3.4 3.5
3.6
317
Einige der in dieser Zeit von Brückner verfaßten Idyllen erschienen im Musenalmanach 1775 (wie Anm. 111). Brückner hatte für Klopstock Subskribenten gesammelt und seit dem Sommer 1773 mehrfach geschrieben (Briefe verschollen). Klopstock antwortete am 1. 3. 1774 (in: Metelmann (wie Anm. 99), 4 1 5 - 4 1 6 ) .
2.o8
Annette Lüchow
obgleich meine 400 nun voll sind. [...] Den 28sten. [...] Gestern Mittag speiste ich bey Prof. Büsch; 3 1 8 gestern Abend mit Kl. bey Hofr. Schmidlin. 3 1 9 Sagen Sie Brücknern mit meinem besten Gruße, daß er seine 50 Subscr. gerne voll machen kann. Wenn er die Namen nur binnen 3 Wochen einschickt ist's Zeit genug. [...] Sie können Br. seine Fragen beantworten. Das Geld kann er, so bald er will u kann, nur gerade an Kl. schicken, u. von ihm die Uebersendung der Exemplare erwarten. Kl. schätzt ihn sehr.
6) Johann Heinrich Voß' Besuch Ostern Voß an den Hainbund,
30. 3.
1774
1774320
Klopstock war bey Bode [am 29. 3.], und die W[inthem] schickte ihm nach. Nun antwortete ich verwirrt; meine Augen standen immer nach der Thüre, wo Kl. hereinkommen sollte. Kl. kam — Was der Strich bedeutet, weiß jeder von euch; Gedanken, wozu die Sprache nicht Worte hat. Eh ich mich erheben konnte, hatte mich Klopstock umarmt. [...] Ich konnte gar nicht sprechen, bis Klopstock zu fragen anfing, was ihr machtet. Er ist vollkommen unser Freund das Wort in der heiligsten Bedeutung genommen. Mit der größten Offenherzigkeit erzählte er mir von sich, ohne sich merken zu laßen, d a ß er jezt offenherzig sey. Er zeigt mir den Bogen der G[elehrten] R[republik] der die Sache des Kaisers enthält, 3 2 1 und sagte mir noch allerley Anecdoten dabey. Er entschuldigte den Kaiser, weil er wirklich zu wenig Gewalt in Händen hätte, so wenig Gewalt, daß er nicht einmal den Hans Wurst hat abschaffen können. Auch seine Mutter 3 2 2 entschuldigte er, daß sie allzu eifrig catholisch wäre. Er hat blos den Fürsten Kauniz 3 2 3 in Verdacht, d a ß er die ganze Sache vor dem Kaiser verbor3.8
3.9
320
321
322 323
Johann Georg Büsch (1728 — 1800), Professor der Mathematik am Akademischen Gymnasium und Direktor der H a m b u r g e r Handlungsakademie, gehörte zu Klopstocks Freundeskreis. Der H o f r a t Johann Joseph Schmidlin ( 1 7 2 8 - 1 7 7 9 ) gehörte ebenfalls zu Klopstocks Freundeskreis. Mitgeteilt nach der Handschrift in der Bayerischen Staatsbibliothek München, Vossiana 49. Ungedruckt. Teile der KorreGelehrtenrepublik, 219 — 226. Klopstock hatte in der Gelehrtenrepublik spondenz veröffentlicht, die er 1768 bis 1773 mit dem Wiener Hof in dem Bestreben geführt hatte, Kaiser Joseph II. für seinen Plan zur staatlichen Unterstützung der Wissenschaften in Deutschland zu gewinnen (vgl. Briefe 1767—1772, 474 — 476). Kaiserin Maria Theresia ( 1 7 1 7 - 1 7 8 0 ) . Der österreichische Staatskanzler Wenzel Anton (1711-1794).
Dominik
Graf
Kaunitz-Rietberg
>Die heilige Cohorte
Die frühen Gräber< (Oden I, 171). Veröffentlicht im Musenalmanach 1775 (wie Anm. 111), zu S. 16. , 2 " Glucks Vertonung von Klopstocks Gedicht >SchlachtgesangVaterlandsliedVaterlandslied< ist dem Musenalmanach 1774 (wie Anm. 70) beigefügt (zu S. 101).
2.IO
Annette Lüchow
ist. E r will g e r n e d a s S c h r e i b e n ü b e r W i e l a n d s p e d a n t i s c h e n U m g a n g s e hen;332
hast dus nicht abgeschrieben,
Cramer?
Von Jakoby's
Dichter-
o p e r 3 3 3 s p r a c h er a u c h . D e r E p i g r a m m e e r w ä h n t e er g a r n i c h t . 3 3 4 D a n n e r k u n d i g t e er sich n a c h B ü r g e r u n d d e r L i s t n . 3 3 5 [ . . . ] B e y T i s c h e s p r a c h e n wir v o n H a m b u r g s Gegenden, T i s c h b e i n s 3 3 6 G e m ä l d e n pp.
Tischbeins
H e r m a n n g e f ä l l t i h m n i c h t . E r ist zu k u r z u zu d i c k . S o n s t gefällt
ihm
alles. E r s p r a c h n e m l i c h v o n d e n Z e i c h n u n g e n , die i h m T . e i n m a l g e s c h i k t . Das G e m ä l d e , w a s wir gesehen, kennt er noch n i c h t . 3 3 7 N a c h Tische ging e n w i r s p a z i r e n , u n d w a r e n d a r a u f bis 7 U h r a u f d e m B a u m h a u s e ,
wo
w i r e n g l i s c h B i e r t r a n k e n , u n d eine Pfeife K n a s t e r r a u c h t e n . Kl. w ü n s c h t , d a ß m a l e i n e r es l a u t s a g t e , w a s W e i ß e , 3 3 8 H e y n e 3 3 9 u n d a n d r e b e r ü h m t e L e u t e e i g e n t l i c h w ä r e n . A u s H e y n e n m a c h t e r g a r n i c h t s . Seine A b h a n d lung v o m V i r g i l 3 4 0 m a g g u t L a t e i n s e y n , s o n s t k ö n n t e sie a u c h ein a n d r e r n o c h w o l ein w e n i g b e ß e r g e m a c h t h a b e n . W e i ß e ist n i c h t b e ß e r als H o f m a n n s w a l d a u . 3 4 1 U e b e r H . C u l e x 3 4 2 h a t er sich r e c h t e r g ö z t . E r v e r g l i c h
332
Das Schreiben konnte nicht ermittelt werden. Vgl. dazu Voß an Klopstock, [27. 4.) 1774, KN 48, 716: »Cramer hat mir den Brief über Wieland geschickt. Er gehört dem Hofr. Heyne.«
333
Johann Georg Jacobi hatte in seinem Stück Die Dichter. Eine Oper, Gespielt in der Unterwelt, gesehen von Jacobi, Halberstadt 1772, die Bardendichtung verspottet. Vgl. die Erläuterungen zu Gleim an Klopstock, 24. 9. 1772 (Briefe 1767-1772, 911-912). Die in der Hamburgischen Neuen Zeitung veröffentlichten Epigramme von Hahn, Voß und Brückner, die sich hauptsächlich gegen Wieland richteten (vgl. oben, S. 182 f.). Anne Juliane Elisabeth Listn, geb. Lüdeke(n) ('um 1720), Frau von Bürgers Amtsvorgänger Ernst Ferdinand Listn, von den Hainbündlern und anderen als >Lucinde< besungen. Johann Heinrich Tischbein (1722—1789), Hofmaler von Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel. Gemeint ist Tischbeins Gemälde >Hermann mit seinen Trophäen nach dem Sieg über VarusDas Opfer der Nymphen. Ein Vorspiel·, im Taschenbuch für Dichter und Dichterfreunde. Zwote Abtheilung, Leipzig 1774, 92—104. >Pregolla< heißt in Ramlers Vorspiel die »Nymphe des Pregelstroms« (ebd., 92). ,5Z Vgl.: »Cythere« in >An den Apoll·, V. 7, und >An Delien«, V. 29; »Tuba« in >Auf einen Granatapfel·, V. 50. Karl Wilhelm Ramler, Lyrische Gedichte, Berlin 1772, 6, 93, 40. »Tuba« galt als ein Wort, das »die höhere Poesie oft des Wohllauts, oft der Kürze, oft des Aufsehens wegen« gebrauche (vgl. Voß' Anmerkung zu seiner >Schwergereimten Ode< im Musenalmanach 1775 (wie Anm. 111), 88). •'•» Vgl. oben, S. 171. 146
XI ζ
Annette
Lüchow
will er mir etwas in der Republik zeigen, wovon er wünschte, daß ichs im Bunde gelesen hätte. — Den Abend las er mir das neue Bardiet. 3 5 4 Um 11 Uhr ging ich nach H a u s e .
Voß an Brückner, 2.-3.
4.
1774355
Was k a n n seliger seyn, als täglich im Umgange eines solchen Mannes zu seyn? Seine Republik ist bis auf einige Subscribentenbogen fertig; er hat mir hier die lezten Bogen zu lesen gegeben. Es steht was außerordentl. kühnes darinn, seine Sache mit dem Kaiser. Du weißt, d a ß er in der Z u schrift der Hermannsschlacht den Kaiser wegen etwas rühmte, das bald geschehen w ü r d e , u bis jezt noch nicht geschehn ist. Kl. läßt sich auf dem Landtage hierüber befragen, u zeigt zu seiner Entschuldigung den ganzen Briefwechsel mit den Ministern des Kaisers vor. — Auf dem lezten Bogen k o m m t eine Schaar von Jünglingen vor, die unser Bund ist. Ich zitterte, als ich sie las. Klopstock sah mich lächelnd an, und sagte: Ich wünschte, d a ß sie das, was sie jezt lesen; in der Gesellschaft gehört hätten. Er hat mir noch Fragmente zum zweyten Theile, die wichtige Abhandlungen über unsre alte Sprache enthalten, 3 5 6 und das neue Bardiet: H e r m a n n u die Fürsten, vorgelesen. Dieses ist über 2 Drittel, wie er sagt, fertig, und noch weit rührender als Hermannsschlacht. H e r m a n n , der Befreyer seines Vaterlandes, geneidet, gehaßt, und an der Vertilgung der Legionen Caecina's 3 5 7 gehindert! und immer der große H e r m a n n ! Außerdem hat er mir noch von einem neuen Plane zu H e r m a n n s T o d 3 5 8 gesagt. Man kan sich keine vollkommnere Deklamation gedenken, als Klopstocks. — Er hat vieles mit mir vom deutschen R h y t h m u s gesprochen, worüber er nächstens ein Buch will drucken lassen. 3 5 9 Er hört gerne Einwürfe. — Von unsern Dichtern ist ihm keiner widriger als Weiße. Er sagt, daß er keinen Funken von Genius hätte, und n u r ein neuer H o f m a n n s w a l d a u wäre. Wielands Genie schäzt er, ist aber desto unzufriedner, d a ß er immer nacha h m t . Freylich m ü ß t ' er sich denn wohl entschließen, weniger druken zu
354 355
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Hermann und die Fürsten (wie Anm. 312). Mitgeteilt nach der Handschrift in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek Kiel, Cb 4. 55. Unvollständig gedruckt in Voß (wie Anm. 13), 1 5 8 - 1 6 0 . Textstück >Zur Geschichte unsrer Sprache< aus den nachgelassenen Fragmenten des zweiten Teils der Gelehrtenrepublik (KN 41, 275; 41, 276; 41, 273; 41, 274; 41, 2 7 7 - 2 8 0 ; 41, 283; 41, 286; 41, 287; 41, 281; 41, 282; 41, 185; 41, 186; 41, 288; 41, 289; 41, 285). Aulus Caecina Severus, 14 bis 15 n. Chr. Unterfeldherr des Germanicus in Germanien. Hermanns Tod. Ein Bardiet für die Schaubühne (1787), Werke X, 1 6 1 - 3 1 8 . Nicht erschienen.
>Die h e i l i g e
Cohorte
Ausrufer< wurden in der Gelehrtenrepublik die Literaturkritiker genannt (vgl. ebd., 40 — 44). Sie saßen auf einem »Schemel, den sie so gern für einen Richterstuhl gehalten sähen« (Gelehrtenrepublik, 147). Mitgeteilt nach der Handschrift in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek Kiel, Cb 4. 11. Unvollständig gedruckt in Voß (wie Anm. 13), 264—265. John Vaughan, einer der Engländer, die Boie als Hofmeister betreute. Vaughans Diener. Göttinger Wirtshaus in der Weender Straße (vgl. Hans Jürgen Gerhardt, In Vino Veritas. 1786-1986. 200 Jahre in der Familie. Fr. Bremer Weinhandlung Göttingen [Firmenfestschrift], 14, 20), heute Weender Straße 15. Der Konrektor Johann Conrad von Einem (1736—1799) aus Münden, ein Verehrer Klopstocks. Charlotte von Einem (1756—1833), Tochter J. C. von Einems. Heinrich Christian Boie.
220
Annette Lüchow
tendenten] Kaiser 4 0 8 , einem von Klopst. alten Freunden, hauseten. Wir waren bis 1 Uhr auf, und Mittwoch früh um 5 Uhr reiste Klopst. schon wieder ab, in [J. M.] Millers Begleitung.
Abb. 2: Klopstock im September 1774 4 0 ', Silhouette von Goethe gezogen
408 409
Christian Bernhard Kayser (1720—1778), Superintendent in Einbeck. Klopstocks Silhouette. Unsignierter Kupferstich in: Lavater (wie Anm. 218), 244. Vgl. Anm. 218.
KEVIN H I L L I A R D
(Durham)
Klopstocks Tempel des Ruhms
Rose-Maria Hurlebusch zum Gedächtnis
In den Hinterlaßnen Schriften von Margareta Klopstock, die der Gatte 1759 herausgibt, findet sich ein gemeinsam verfaßtes >Fragment eines GesprächsGelehrtenrepublikArbeitstagebuch« von 1755 — 56 skizziert ist. Hier tritt das allegorische 11
Johann Arnold Ebert, >An Herrn Klopstock. 1773Hei!igtum< und das >AIlerheiligste< des Tempels unmittelbar nebeneinander (siehe Lee (wie Anm. 12), 209).
226
Kevin
Hilliard
Ordnung schon in der emblematischcn Tradition aus. 1 6 Daß man zum Tempel der Tugend (bei Klopstock: des Verdienstes) einen steilen, mühevollen Anstieg hat, der Weg von diesem zu dem der Ehre (Klopstock: der Unsterblichkeit) aber leicht zu begehen ist, entspricht ebenfalls der sich in der Emblematik niederschlagenden Weisheit: »Ardua virtutis primum ergo semita, victa | Molliter in suaues demum deducit honores«. 1 7 Noch heute ist es sprichwörtlich, daß ohne Fleiß kein Preis zu erringen ist, freilich auch ohne Talent nicht: Aus dieser althergebrachten Erkenntnis erklärt sich die allegorische Gruppe der Arbeitsamkeit und des Genies in Klopstocks Tempel des Verdienstes. Und so fügt sich sein Hellenopolis Stein für Stein aus Binsenweisheiten zusammen, die durch Gemeinplätze verkittet werden — ein trauriger Anblick für den, der sich soeben an dem Schwung der Ode >Auf meine Freunde< erfreut hat. Dennoch darf man nicht übersehen, daß diese beiden Texte in ihrem Ideengehalt miteinander verwoben sind. Der gemeinsame Fluchtpunkt ist die Unsterblichkeit oder konkreter, auf die Erde herunter geholt, die Vorstellung einer Ruhmeshalle, in der die Namen der Unsterblichen verzeichnet sind. Einige dieser Namen ruft Klopstock in der Ode mit lebendiger Stimme aus; in dem imaginären Hellenopolis sind sie dem Marmor eingemeißelt. Im Grunde ist es aber ein und derselbe Wunschtraum, der in diesen scheinbar so heterogenen Werken Klopstocks Feder führt. Dahinter steht, gleichsam als verstecktes Verbindungsglied und gemeinsamer Ursprung, ein aus der Antike überliefertes, im Epos und in der epischen Pastoraldichtung der Renaissance ausgebildetes und von da an in eigenen Dichtungen und Kunstwerken sich verselbständigendes Motiv: das Motiv eines Raums, der je als Palast, als Tempel oder als Höhle gedacht und von Gottheiten, Priestern oder Magiern bewohnt wird, die dem eintretenden Adepten eine mehr oder minder esoterische Weisheit verkünden. Neben mehr didaktischen Lehren werden ihm auch Einblicke in eine oft glorreiche Zukunft gewährt. Gleichzeitig dienen diese Räume auch der Gegenwart und der Vergangenheit als Ruhmeshallen. Das Ganze bietet sich als Bild einer Initiation dar; speziell ist damit häufig die Weihe zum Dichter vorgestellt. So ist es im unmittelbaren Vorfeld Klopstocks ζ. B. in Pyras Tempel der wahren Dichtkunst (1737), wo wir den ganzen Motivkomplex noch breit ausgeführt finden. 18 16
Joannes Sambucus, Emblemata (1566), 193; siehe Arthur Henkel und Albrecht Schöne (Hrsg.), Emblemata: Handbuch zur Sinnbildkunst des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Stuttgart 1967, Sp. 1551.
17
Henkel und Schöne (wie Anm. 16), Sp. 1551. I. J . Pyra und S. G. Lange, Freundschaftliche Lieder, hrsg. von August Sauer, Heilbronn 1885 (Deutsche Litteraturdenkmale des 18. und 19. Jahrhunderts 22), 8 3 - 1 1 9 . Dahinter steht wiederum Popes The Temple of Fame (1711) (siehe ebd., XXXV- XLIII). Es gab
18
Klopstocks Tempel des Ruhms
2.2,7
Klopstocks Rezeption dieses Erbes aus der Renaissance kann man sich demnach etwa so denken, d a ß die Hellenopolis-Allegorie den architektonischen Rahmen übernimmt, >Auf meine Freunde< dagegen die Handlung und das lebendige Gespräch. Mit der architektonischen und bildhauerischen Allegorie geht das didaktische Element einher, v o r allem in der Gestalt der in den Tempelhallen von Hellenopolis aufbewahrten Gesetze; w ä h r e n d in der O d e das prophetische M o m e n t , die Feier des zukünftigen Ruhms aus dem M u n d e eines begeisterten Sehers, inszeniert ist. Diese Darstellung w ä r e in einem zweiten Schritt etwas zu nuancieren, indem man auf die in der Allegorie des Anstiegs zu den Tempeln angelegte, wenn auch schematische Handlung verwiese und andererseits in der Ode die didaktischen Elemente, also in diesem Falle die Anleitungen zur Dichtkunst aufspürte, die in den Lobesbezeugungen, mit denen die schriftstellerischen Freunde je nach ihrer besonderen Begabung zu dieser oder jener Gattung bedacht werden, durchaus vorhanden sind. Auch die Gesetze, die in der Hellenopolis-Allegorie vor der Schwelle zum Tempel der Unsterblichkeit gleichsam einen nur von wenigen zu passierenden Schutzwall aufrichten, sind im Ansatz, personifiziert, in >Auf meine Freunde< wiederzufinden, w e n n unmittelbar v o r der peroratio J o h a n n Adolf Schlegel als einem zweiten Boileau die Funktion des ästhetischen Grenzwächters übertragen wird: Noch eins nur fehlt dir. Werd uns auch Despreaux, Daß, wenn sie etwa zu uns vom Himmel körnt, Die goldne Zeit, der Musen Hügel Leer von undichtrischen Geistern da steh. (289-292) Mit dieser Wendung gibt Klopstock auch in der Dithyrambe zu erkennen, d a ß antinomische Trunkenheit allein nicht zureicht, um eine goldene Zeit aber wohl hunderte von Gedichten, Gemälden, Balletten und Maskenzügen mit Titeln wie >Der Tempel der TugendDer Tempel der Unsterblichkeit< usw. — Meine raffende Darstellung des Motivs in der Renaissance folgt Frederick A. de Armas, Caves of Fame and Wisdom in the Spanish Pastoral Novel, in: Studies in Philology 82 (1985), 332-358. De Armas berücksichtigt auch die klassische Tradition und italienische Vorbilder. Besondere Bedeutung kommt dabei der Arcadia Jacopo Sannazaros zu (1504); an dieses Werk wiederum lehnte sich die Hercirtie von Opitz an (1630), der das Motiv der Höhle als Ruhmeshalle ζ. T. wörtlich von Sannazoro übernimmt. Im Rahmen von umfassenderen Opitz-Ausgaben geben Bodmer und Breitinger 1745, der Gottschedianer Daniel Wilhelm Triller 1746 neue Auflagen der Hercinie heraus. Vgl. Martin Opitz, Gesammelte Werke. Kritische Ausgabe, hrsg. von George Schulz-Behrend, IV: Die Werke von Ende 1626 bis 1630, Stuttgart 1990 (Bibliothek des literarischen Vereins in Stuttgart 313), 508-578, bes. 533-556.
Zl8
Kevin Hilliard
des Ruhms herbeizuführen: Zumindest in ihrer strafenden Funktion sind auch Gesetze vonnöten. 1 9 So ließen sich neben den offenbaren Unterschieden auch Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Zeugen entdecken. Ich möchte nur noch ein weiteres Merkmal herausgreifen und damit auf eine neue Gruppe von Texten überleiten. Diese Gemeinsamkeit könnte man zunächst als eine gewisse Weltfremdheit umschreiben. Die Hellenopolis-Allegorie ist zwar nicht ganz zeitlos: Die Tempel haben eine kurz skizzierte Baugeschichte 2 0 mit den Phasen Errichtung, Verfall, Restauration, in der sich nach einem bewährten Schema der Gang der Kultur seit der Antike widerspiegelt. Es fehlt aber jeder Hinweis auf gesellschaftliche Kräfte und Instanzen, über die in der Gegenwart die Ehrbegierde des einzelnen in wirklichen Ruhm umgesetzt werden könnte. Auch >Auf meine Freunde< bleibt da abstrakt, obwohl natürlich mit den gefeierten Schriftstellern wirkliche Zeitgenossen benannt sind. Der Erfolg hat aber gezeigt, daß die bloße feierliche Nennung auch im Munde eines noch so wortgewaltigen Lobredners nicht genügt, um die Namen eines Olde, eines Kühnert oder eines Rothe auf die Nachwelt zu bringen. Nun wäre es gewiß verfehlt, von Klopstock eine Literatursoziologie des Ruhms zu erwarten. Dennoch scheint er selbst das gesellschaftliche Defizit der bisher behandelten Entwürfe empfunden zu haben. Eben in dem Versuch, dieses Defizit auszugleichen, unterscheidet sich nämlich der nächste Entwurf am schlagendsten von den vorangegangenen. Es handelt sich um den von der Forschung so benannten > Wiener PlanBardenhain< in den bardischen Dramen (174): Es ist ein dem Kult des Ruhms geweihter Ort. Gelehrtenrepublik, 21, 213.
37
K l o p s t o c k s Tempel des R u h m s
Z33
nicht sagen; jedenfalls gibt es auch eine Bibliothek und in dieser wiederum hinter einem »goldnen Vorhang« ein »abgesondertes Behältnis« für die besten Bücher. 38 Die Denkmäler sind diesmal außerhalb aufgestellt. Damit werden die »berühmtesten Mitbürger« der Republik ausgezeichnet. 39 Im Angesicht dieser im Halbkreis aufgestellten Hausgötter finden die Landtage statt. 4 0 Wir sind Zeuge bei der Errichtung eines neuen Denkmals, Leibniz zu Ehren; auch hier, wie im »Wiener Plan«, betätigt sich Klopstock als Verfasser der Inschrift. 4 1 Auch einem Ausländer soll »mitten i[m] [...] heiligen Hain« ein Denkmal gesetzt werden: d'Alembert, »wegen seiner vortreflichen Schrift >über die Gelehrten und die Grossen««. 42 In diesem Zusammenhang sind auch die sogenannten »Denkmale der Deutschen« zu erwähnen, die, ursprünglich als Lektüre für Joseph II. gedacht, 4 3 in der Gelehrtenrepublik zwei Zwischenkapitel ausfüllen: 4 4 Den Ruhmestaten der Deutschen gewidmet, sind diese lapidaren Texte gleichsam als Inschriften für imaginäre Monumente anzusehen. Noch deutlicher nähern wir uns der Vorstellung einer Ruhmeshalle im geplanten, aber nicht vollendeten zweiten Teil der Gelehrtenrepublik, wo der Entwurf für eine ganze Denkmalanlage gemacht wird: »Jedes Zeitalter bestehe aus einer Gruppe Bildsäulen. Luther, und die es werth sind, um ihn her. Leibniz, und die es werth sind, um ihn her. Und dann steh ihr beym Eingange des Plazes [...] diejenigen Bildsäulen seitwärts, die künftig die Gruppe unsers Zeitalters [...] ausmachen werden.« 4 5 So ist der Kultus des Ruhms in der Gelehrtenrepublik noch in vollem Schwange. Dennoch hat er an manchen Stellen profanen Erkenntnissen weichen müssen. Der Büchersaal hat z.B. gegenüber seinen früheren Entsprechungen viel von seiner Würde verloren. Der Chronist der Republik teilt uns mit, daß das den besten Schriftstellern vorbehaltene »abgesonderte Behältnis« früher, um die Mitte des 17. Jahrhunderts, die Überschrift
19 40 41 42 43 44 45
Ebd., 54. Der Vorhang erinnert wieder an das religiöse Tempelmotiv: Das Allerheiligste wird durch einen Vorhang vom Heiligtum getrennt (vgl. Lee (wie Anm. 12), 209—210). Gelehrtenrepublik, 93. Ebd., 93, 232. Ebd., 1 7 5 - 1 7 6 . Ebd., 97. Klopstock an Völckersahm, 7. 10. 1769, in: Briefe 1767-1772, 200. Gelehrtenrepublik, 129-137, 156-162. KN 41, 119 r -119 v (>Dreyzehnter Morgen·). Man fragt sich natürlich, wer im Mittelpunkt dieser letzten Gruppe stehen soll. Klopstock schweigt sich da aus: »Wir [haben] da geschwiegen, wo wir schweigen musten. Das künftige Jahrhundert wird schon reden.« Aber man kann sich schlecht vorstellen, daß er diese Ehrenstelle einem anderen überlassen hätte.
2.34
Kevin H i l l i a r d
»Unsterbliche Werke« getragen habe: »Aber man muste von Zeit zu Zeit einige Bücher wieder herausnehmen, weil es mit der geglaubten Unsterblichkeit offenbar vorbey war.« So sei man zunächst dazu übergegangen, »Vortrefliche[n] Schriften«, zuletzt aber nur noch »Bücher[n], in denen auch Neues ist«, die Ehrenstelle in der Bibliothek zu geben: 4 6 Damit sei von der Gegenwart schon genug gefordert. Auch die Denkmäler zeugen nicht unbedingt davon, daß die Unsterblichkeit ein für allemal erreicht sei: »Ein Freund kann einem Freunde wol ein Denkmal in oder ausser dem Haine sezen, wo wir die Landtage halten; er muß sich's aber auch gefallen lassen, daß bey vorhandnen guten Ursachen das Denkmal wieder weggenommen werde«, nämlich wenn es sich im Verlauf der Zeit zeigt, daß der Geehrte von der Nachwelt vergessen wurde. 4 7 Hier macht sich ein realistischer Zug bemerkbar, durch den sich die Gelehrtenrepublik in wohltuender Weise von früheren Entwürfen unterscheidet. Dieser Realismus steigert sich ins Satirische, wenn Klopstock Akteure aus dem Volk oder dem »Pöbel« der Republik zu Wort kommen läßt. 4 8 Die den Parnaß umschwärmenden »undichtrischen Geister«, auf die die Ode >Auf meine Freunde< nur von Ferne gezeigt hatte, sind hier aus der Nähe beobachtet. Es sind die zum Ruhm Unberufenen, die aber dennoch selbstüberheblich auf ihn Anspruch erheben oder einen Ruhm suchen, der keiner ist. Neben der wahren Ehre gibt es immer wieder auch eine falsche, scheinbare, auf den Tag beschränkte: 4 9 Diese natürlich keineswegs neue, vielmehr bei der Gestaltung des Stoffes sich geradezu aufdrängende Erkenntnis findet auch hier bei Klopstock Eingang. 5 0 Trotzdem ist er weit davon entfernt, dem Pessimismus zu verfallen, der allen vermeintlichen Ruhm auf ein bloßes Gerücht reduzieren möchte. Die wandelbare, Wahres und Falsches gleichgültig aufnehmende und zu neuer Gestalt kombinierende Fama, der Ovid huldigt, 5 1 tritt nur selten bei ihm auf, und wenn, dann nur, um den Rivalen um den Ruhm Angst zu machen: Glänzend ist, Krieger und Könige, was ihr thatet, vielleicht auch Edel, ο Wunder! so gar. Was es denn sey; es steiget gewiß zu dem Enkel hinunter: Aber in welcher Gestalt? 46 47 48 49 50
51
Gelehrtettrepubliky 54. Ebd., 49. Ebd., 5. Ebd., 3 6 - 3 7 . Vgl. etwa Pyra, in Pyra und Lange (wie Anm. 18), 88 — 89. Auch hier war Pope das Vorbild (ebd., XXLIII). Metamorphoses XII 3 9 - 6 3 .
K l o p s t o c k s T e m p e l des R u h m s
2·35
E t w a in der, die es hatte, da ihr es thatet? In jeder Andern, in dieser nur nicht! Von der Geschichte verfehlt, bald hoch zu der Wolke gehoben, Bald gesenkt in den Staub; Mit der Fabel Verwandlung beynah gebildet, zum D r a c h e n K a d m u s , der D r a c h e zum G o t t . S 2
»Glücklicher fiel dem Dichter sein Loos«: 5 3 Er darf sich auf einen begründeten Ruhm Hoffnung machen. Auch die Deutsche Gelehrtenrepublik ist daraufhin angelegt, den wahren Ruhm zu vindizieren. So viele Auswüchse es auch immer wieder durch alte und neue Gesetze zu bekämpfen gibt, und so turbulent es manchmal auf dem Landtag zugeht, der ehrlose Pöbel gewinnt doch nie die Oberhand. Im Gegenteil, im Verlauf des Landtags nimmt die Republik einen Anlauf zu neuen Eroberungen, zum Ruhme des deutschen Geistes; in der Fortsetzung ist das bereits erwähnte Denkmalprojekt die Bestätigung, daß die eigene Zeit es nach der von Luther und der von Leibniz verdienen wird, ein goldenes Zeitalter deutschen Ruhms genannt zu werden. 54 Daß in der Gelehrtenrepublik eine Reinigung und Erneuerung und damit eine Rückkehr zum Kult des wahren Ruhms anvisiert ist, erkennen wir vor allem an der Stelle, wo eine alte, in einen Felsen gehauene Inschrift entdeckt wird, 55 die sich als ein Gesetz der einst zu seinen Füßen tagenden germanischen Ur-Gelehrtenrepublik herausstellt und als solches von ihrem modernen Nachfolger per Akklamation wieder angenommen wird. Und worum geht es in diesem Urgesetz? »Ena furi alliu endi alliu furi eno. So wher s birit fra themo farborgenode [...]« — aber vielleicht sollte man doch lieber Klopstocks Phantasie-Germanisch beiseite lassen und stattdessen gleich die mitgelieferte Übersetzung zu Rate ziehen: Einer für Alle, und Alle für Einen. W e r es aus der Verborgenheit hervorbringt, und es den alten Franken lebendig sagt, o d e r singt, der ist vortreflich, und er wird über verehrte Ausländer h e r v o r r a g e n . Ihm gebührt das Blatt von der heiligen Eiche, und d a ß er in der Z u s a m m e n k u n f t unter Blüthe, und bey dem schönsten M ä d c h e n s i z e . 5 6
« 54
.Der Nachruhms Oden II, 3 9 - 4 0 , hier: 39. Ebd., 40. KN 41, 4 0 0 - 1 , 1 4 2 - 1 4 5 , 1 1 9 - 1 2 2 (.Dreyzehnter Morgen.). Es folgt dann noch ein ausführlicher Diskurs zum Thema der goldenen Zeit im Sinne einer geistigen Blütezeit, in dem Klopstock, von seinen Erfahrungen mit dem Wiener Hof offenbar ernüchtert, die bisherige Praxis der Historiker kritisiert, solche Epochen nach Monarchen zu benennen.
55
Gelehrtenrepublik,
"
Ebd., 215.
213.
236
Kevin Hilliard
Es ist also ein Gesetz über Ehre und Ruhm für die geistig Schaffenden; nur der Miss Germania, die freundlich lächelnd neben dem Honoranden Platz zu nehmen hat, waren wir unter den Belohnungen des Verdienstes bisher noch nicht begegnet. Vielleicht war gerade das der Ansporn, der den Gelehrten noch gefehlt hatte; jedenfalls gerät die ganze Republik nach der Wiederannahme des Gesetzes in eine nie dagewesene Bewegung und rüstet von da an, wie bereits erwähnt, zu einem neuen Ansturm auf die Unsterblichkeit. Die Unsterblichkeit und ihre Denkmäler sollten Klopstock auch weiterhin beschäftigen. Es wäre da z.B. das Hermann-Denkmal zu erwähnen, das der Landgraf von Hessen-Homburg 1782 errichten wollte; Klopstock machte den Entwurf und verfaßte die dazugehörigen Inschriften. 57 Derselbe Fürst plante daraufhin einen dem »patriotismo« gewidmeten Denkmalpark, dessen Mittelpunkt ein »Tempel der berühmten Deutschen« sein sollte, und unterbreitete diesen Vorschlag dem Dichter zur Begutachtung. 58 Mit den Jahrzehnten fortschreitend könnte man auch noch einen Blick auf die Topographie der Grammatischen Gespräche werfen: Der Schauplatz ist ein »unermeßlicher Büchersaal«, die »Heimat der Unsterblichkeit«. 59 Solche heiligen Orte sollte es aber nicht nur im Reiche der Phantasie geben; ebenso sollten sie sich auch auf dem Boden der Wirklichkeit erheben. So ließ der ehemalige Portenser in der Bibliothek zu Schulpforta einige Jahre vor seinem Tod die Göschen'sche Prachtausgabe des Messias feierlich neben den Werken der unsterblichen »Alten« aufstellen, gleichsam zum Zeichen, daß er selbst schon in den Tempel des ewigen Ruhms eingegangen sei. 60 Diese fast schon arrogant sich gebende Selbstgewißheit kaschiert im Grunde eine tiefe Verunsicherung. Die Erscheinungsformen des modernen literarischen Markts stellen für den auf den klassisch-humanistischen Ruhm fixierten Dichter eine ernsthafte Bedrohung dar. So beschreibt er sich in einem Brief an seinen Verleger Bode einmal als dessen »Clienten, [den S]ie in den Tempel der Unsterblichkeit, oder auch in das Luftschloß derselben, alles, nach dem es die Zeitungsschreiber entscheiden, zu schik57
58
59
60
Klopstock an Friedrich V., Landgraf von Hessen-Homburg, 18. 10. 1782, in: Briefe 1776-1782, 249 - 251. Friedrich V., Landgraf von Hessen-Homburg an Klopstock, um den 4. 12. 1782, ebd., 260. Vgl.: Grammatische Gespräche, 1. Abteilung, >Harmosis. DipsophosEin Zwischengespräch aus den Grammatischen Gesprächen776.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 288-289. Siehe auch Abschnitt VI 1 / Göttinger
Hain.
KLEINERT, Susanne: Nicolas de Bonneville. Studien zur ideengeschichtlichen und literaturtheoretischen Position eines Schriftstellers der Französischen Revolution. Heidelberg 1981. 361 S. (Studia romanica. 42.) Darin zum Einfluß von Klopstocks
»Messias*:
S. 7.61-263.
ALBERTSEN, Leif Ludwig: Forsvar for digteren Birgitte Boye. I anledning af 200-äret for Guldbergs Salmebog. In: Hymnologiske Meddelelser 7 (1978), S. 11-29. Darin zum Einfluß Klopstocks
auf Birgitte
222
Boye
Boye.
Johann Jacob Breitinger: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 433-434.
Breitinger
Siehe auch Nr. 472. Ernst Theodor Brückner: siehe Abschnitt VI 1 / Göttinger Hain. JANENTZKY, Christian: G. A. Bürgers Ästhetik. (Reprograph. Nachdruck.) Hildesheim 1978. XI, 250 S. (Forschungen zur neueren Literaturgeschichte. 37·) Darin zu Klopstock
passim.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
78
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 396-397.
Brückner 223
Bürger
3 ΙΟ
VI. Beziehungen zu Z e i t g e n o s s e n und Wirkung im ι 8. J a h r h u n d e r t
Siehe auch Abschnitt VI ι / Göttinger Büsch
Hain.
Johann Georg Büsch: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 446447·
Burney
224
BURNEY, Charles: Tagebuch einer musikalischen Reise durch Frankreich und Italien, durch Flandern, die Niederlande und am Rhein bis Wien, durch Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Hamburg und Holland 1770-1772. (Hg. von Eberhard KLEMM.) (Nachdruck.] (Leipzig 1975.) 544 S. (Reclams Universal-Bibliothek. 382.) - Lizenzausg.: Wilhelmshaven (1980). (Taschenbücher zur Musikwissenschaft. 65.) - (3. Aufl. 1991.) Darin zu einem Besuch bei Klopstock: Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliograpbie):
Carl von
S. 445-446. 788.
Prinz Carl von Hessen-Kassel: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2,
Hessen-
S. 654-656.
Kassel Chodo-
Daniel Chodowiecki:
wiecki Claudius
siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3, S. 1099-
1100. 225
KRANEFUSS, Annelen: Die Gedichte des Wandsbecker Boten. Göttingen 1973. 238 S. (Palaestra. 260.) Dahn zu Claudius' Parodie auf Klopstocks Jüngling«:
226
» Vaterlandslied«,
»Ich bin ein deutscher
S. 73-81.
KÖNIG, Burghard: Matthias Claudius. Die literarischen Beziehungen in Leben und Werk. Bonn 1976. 458 S. (Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft. 202.) Darin zu Klopstock
passim.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3, S. 863-864. Siehe auch Nr. 173. Coleridge
227
COLERIDGE, Samuel Taylor: Biographia Literaria or Biographical sketches of my literary life and opinions. Ed. by James ENGELL and W. Jackson BATE. Vol. 2. (London; Princeton 1983.) VI, 409 S. (COLERIDGE, The collected works. Vol. 7, 2.) Darin zu Coleridges und William Wordsworths Besuch bei Klopstock (Satyrane's letters. Letter III): S. 194-206. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
799.
3· P e r s o n e n Ε . S . : »Kublah Khan« and »The Fall of Jerusalem«. The mythological school in biblical criticism and secular literature, 1770-1800. Cambridge (1975)· X > 361 S.
SHAFFER,
311 228
Darin zu Klopstocks Einfluß auf Coleridge: S. 44-45; 7 1 - 7 1 ; 1 1 1 - 1 1 1 . C O F F M A N , Ralph J.: Coleridge's library. A bibliography of books owned by or read by Samuel Taylor Coleridge. Boston (1987). XLVI, 255 S.
2.29
Darm: Klopstock, Friedrich Gottlieb. S. 1 2 1 . (Nr. K 3 3 - K 3 5 . ) Vgl. auch: Chester L. SHAVER and Alice C. SHAVER, Wordsworth's library. A catalogue. Including a list of books housed by Wordsworth for Coleridge from c. 1 8 1 0 to c. 1 8 3 0 . New York 1 9 7 9 . S. 3 3 8 . C O L E R I D G E , Samuel Taylor: Eine Reise von Yarmouth nach Hamburg im Jahre 1798. Aus den Berichten des englischen Dichters über eine deutsche Reise, die er mit dem Dichter Wordsworth machte. (Übers, von Th. ΜυτZ E N B E C H E R . ) Hamburg 1992. 39 S. mit Abb.
230
Darin zu Coleridges und William Wordsworths Besuch bei Klopstock: S. 1 9 - 3 1 . Vgl. auch: S. 2 1 - 1 3 .
Joseph Collyer: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 750.
Collyer, ].
Mary Collyer: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 750.
Collyer, M.
L A M R A N I , Rachid: Karl Philipp Conz (1762-1827). Leben, Werk und literaturgeschichtliche Leistung. Diss. Leipzig 1982. IV, 344 Bll. [Masch.]
231
Conz
Darin zum Kinfluß Klopstocks passim, bes.: BL. 2 1 - 2 2 ; 1 9 - 3 1 ; 78-79; 1 1 7 - 1 1 8 ; 164167.
Ruiz, Alain: Un admirateur allemand de Sieyes. Karl Friedrich Cramer. In:
232
Revue d'histoire diplomatique 88 (1974), S. 259-311. Darin zu Klopstock passim.
Ruiz, Alain: »Cramer, der Franke«: ein norddeutscher Herold der Französisehen Revolution gegen die »aristokratischen Skribenten« seiner Zeit. In: Jakobiner in Mitteleuropa. Hg. und eingeh von Helmut R E I N A L T E R . Innsbruck (1977). S. 195-227.
233
Darin zu Klopstock passim. R U I Z , Alain: Karl Friedrich Cramers ideologisch-politischer Werdegang. Vom deutschtümelnden Freiheitsbarden zum engagierten Anhänger der Französischen Revolution. In: Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte 7 (1978), S. 159-214.
Darin zu Klopstock passim.
Cramer, C. F.
234
312
VI. Beziehungen zu Z e i t g e n o s s e n und Wirkung im ι 8. J a h r h u n d e r t
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 882-883; Bd. V I I 1 , S. 301-302. Siehe auch Abschnitt VI 1 / Göttinger
Hain.
Cramer,
Johann Andreas Cramer: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 192-193;
]. A.
Bd. II, S. 252-253; Bd. V 2, S. 888-889; Bd. VII 2, S. 447; Abt. Addenda, Bd. II, S. 236-237. Siehe auch Abschnitt V 2 / Dänemark; außerdem Nr. 168, 169,
Denis
235
524.
WIMMER, Ruprecht: Michael Denis und seine Ossian-Übersetzung. In: Germanistische Tangenten. Deutsch-britische Berührungen in Sprache, Literatur, Theatererziehung und Kunst. Hg.: Herta-Elisabeth RENK, Margaret STONE. Regensburg (1989). (Eichstätter Beiträge. 25.) S. 35-47. Darin zu Klopstocks Einfluß auf Denis
passim.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 339-340. Derzavin
236
ROSENDAHL, Gisela: Deutscher Einfluß auf Gavril Romanovic Derzavin. Diss. Bonn 1953. 160 Bll. [Masch.] Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock. Bl. 62-82.
Diderot
Denis Diderot: siehe Abschnitt VII4 c.
Dietrich-
Johann
stein Dimpfel, H.A. Ebeling
Carl Graf von Dietrichstein:
siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe,
Bd. V 2, S. 702-703. Hans Albrecht Dimpfel: siehe Abschnitt 237
V1.
STEWART, Gordon McNett: The literary contributions of Christoph Daniel Ebeling. (Amsterdam) 1978. V, 225 S. Darin zu Klopstock
passim.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 313. Siehe auch Nr. Ebert
238
275-278.
ZELLE, Carsten: Der Freiheitsschwärmer. Die Französische Revolution im Spiegel von Johann Arnold Eberts unveröffentlichten Briefschaften. In: Braunschweigisches Jahrbuch 7 1 (1990), S. 39-54. Darin zu Klopstock
passim.
j . Personen
313
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 322; Bd. II, S. 273-274; Bd. V 2, S. 382-383; Bd. VII 2, S. 328. Siehe auch Nr. 168 und 169. Wilhelm Freiherr von Edelsheim: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2,
Edelsheim
S. 284-285; 466-467. Martin Ehlers: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 530-531.
Ehlers
William Eton: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 352-353.
Eton
ALBERTSEN,
Leif Ludwig: Ewalds Verskunst. Bemerkungen gegen die These vom großen Einfluß Klopstocks. In: Deutsch-dänische Literaturbeziehungen im 18. Jahrhundert. Akten des Kolloquiums, am 9. und 10. Oktober 1978 vom Institut für germanische Philologie der Universität Kopenhagen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturinstitut Kopenhagen veranstaltet und geleitet von Klaus B O H N E N , Sven-Aage J O R G E N S E N , Friedrich S C H M Ö E . München 1979. (Text und Kontext. Sonderreihe. 5.) S. 105-131.
239
Erik: Der enttäuschte Philet. Ein Wendepunkt im Leben Johanncs Ewalds. In: Aufklärung und Pietismus im dänischen Gesamtstaat. 1720-1820. Hg. von Hartmut L E H M A N N und Dieter L O H M E I E R . Neumünster 1983. S. 191-215.
240
SONDERHOLM,
Ewald, J.
Darin zu Klopstock passim.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 757-758. Siehe auch Abschnitt VI 2 / Dänemark, bes. Nr. 192. Anna Cäcilie Fabricius: siehe Anna Cäcilie Ambrosius.
Fabricius
Johann Georg Heinrich Feder: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 920.
Feder
B U I J N S T E R S , P. J.: Klopstock's inscriptie in de Vriendenrol van Rhijnvis Feith. In: De nieuwe taalgids 77 (1984), S. 110-115.
241
Feith
Max: Johann Gottlieb Fichte. (Faks.-Neudruck.) Stuttgart-Bad Cannstatt 1976. VIII, 317 S. (Frommanns Klassiker der Philosophie. 28.)
242
Fichte,
WUNDT,
Darin zu Fichtes Verhältnis zu Klopstock
passim.
Vgl. auch: WUNDT, Fichte-Forschungen. (Faks.-Neudruck.) Stuttgart-Bad Cannstatt 1976. X , 420 S. /Mit Register für beide Bände.j Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
840.
).G.
314
Friedrich II.
VI. B e z i e h u n g e n zu Z e i t g e n o s s e n und W i r k u n g im 1 8. J a h r h u n d e r t
König Friedrich II. von Preußen: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2,
von Preußen
S. 6 0 1 - 6 0 3 ; 6 5 6 - 6 5 7 .
Friedrich V. von Däne-
König Friedrich V. von Dänemark: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 2 6 6 - 2 6 9 .
mark Siehe auch Abschnitt V 2 / Dänemark. Friedrich V. von HessenHomburg Füger
Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg: Briefe, Bd. VII 2 , S. 6 0 9 - 6 1 1 .
243
POCH-KALOUS,
siehe Nr. 16 (HKA), Abt.
Margarethe: Heinrich Friedrich Fügers Illustrationen zu
Klopstocks »Messias«. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Vergleichende K u n s t f o r s c h u n g in W i e n 2 7 ( 1 9 7 4 / 7 5 ) , N r . 4 , S. 1 - 7 .
Fürstenberg
244
SUDHOF, Siegfried: Von der Aufklärung zur Romantik. Die Geschichte des »Kreises von Münster«. [Bd. 1.] (Berlin 1973.) 227 S. Darin: [Franz Frh. von] Fürstenberg und Klopstock. S. 85-90.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2 , S. 3 0 4 - 3 0 7 . Füßli
245
GUTHKE, Karl S.: Johann Heinrich Füssli als Dichter. In: Schweizer Monatsh e f t e 5 2 ( 1 9 7 2 / 7 3 ) , S. 4 1 6 - 4 3 1 . Darin zu Klopstock
246
passim.
GUTHKE, Karl S.: Im Schatten Klopstocks: J. H. Füßlis Gedichte. In: GUTHKE, Literarisches Leben im achtzehnten Jahrhundert in Deutschland und in d e r S c h w e i z . B e r n ( 1 9 7 5 ) . S. 2 4 2 - 2 6 0 .
247
HOCK, Erich: Klopstocks Ode »Verhängnisse« und ihre Umdichtung durch J o h a n n H e i n r i c h F ü s s l i . In: E u p h o r i o n 7 3 ( 1 9 7 9 ) , S. 2 1 9 - 2 2 6 .
Funk
Gottfried Benedict Funk: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. III, S. 280281.
Gärtner
Carl Christian Gärtner: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 204; Bd. II, S. 2 7 4 . Siehe auch Nr. 168 und 169.
Geliert
Christian Fürchtegott Geliert: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 411.
3 . Personen
3*5
Siehe auch Nr. 168 und 169. Sven-Aage: » . . . vom dänischen Ende Deutschlands«. Gerstenberg zwischen Klopstock und Herder. In: Der dänische Gesamtstaat. Kopenhagen, Kiel, Altona. Hg. von Klaus B O H N E N und Sven-Aage J G R G E N S E N . Tübingen 1992.. (Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung. 18. - Zentren der Aufklärung. 4.) S. 145-160.
JORGENSEN,
248
Gerstenberg
249
Geßner
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 798; Bd. VII 2, S. 377. Siehe auch Abschnitt Vi/ HIBBERD,
Dänemark; außerdem Nr. 609.
John: Salomon Gessner. His creative achievement and influence.
Cambridge (1976). VII, 183 S. (Anglica Germanica. Ser. 2.) Darin zu Klopstock
passim.
Voss, Ε. Theodor: Zur Beziehung von Klopstock und Geßner, anläßlich
250
zweier unveröffentlichter Briefe aus dem Jahre 1760. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 97 (1978), S. 534-561. Klopstock
an Geßner, 2. 1. 1 7 6 0 ; Geßner an Klopstock,
Februar
ij6o.
Maler und Dichter der Idylle. Salomon Gessner. 1730-1788. Wolfenbüttel
251
1980. 196 S. mit zahlr. Abb (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek. 30.) - 2. Aufl. 1982. Darin zu Klopstock
passim.
Siehe auch Nr. 199. Nicolaus Dietrich Giseke: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 187-
Giseke
188; Bd. II, S. 265; Abt. Addenda, Bd. II, S. 343-344. Siehe auch Nr. 168 und 169. WAPPLER,
Gerlinde: Gleims Leben und seine Beziehungen zu berühmten
252
Zeitgenossen in Daten. Halberstadt 1972. 27 S., 1 Taf. (Museen der Stadt Halberstadt. Veröffentlichungen des Gleimhauses.) - Veränd.
Neuausg.:
1988. 35 S., 24Taf. (Veröffentlichungen des Gleimhauses.) WAPPLER,
Gerlinde: Friedrich Gottlieb Klopstock und sein Verhältnis zu
Gleim (anläßlich der 250. Wiederkehr seines Geburtstages). Halberstadt 1974. 44 S. mit 29 Taf. (Museen der Stadt. Veröffentlichungen des Gleimhauses.)
253
Gleim
3l6
254
V I . Beziehungen zu Z e i t g e n o s s e n und Wirkung im ι 8. J a h r h u n d e r t
Die Sammlungen des Gleimhauses. Tl. 1. Briefe und Porträts, bearb. von H o r s t SCHOLKE und G e r l i n d e WAPPLER. Halberstadt 1 9 7 8 . 2 6 S., 54 T a i . Darin: Klopstock. S. 1 1 ; 20; Taf. 1 9 - 3 1 .
255
Bestandsverzeichnis der Gleimbibliothek. (Verfasserkatalog.) Bearb. von Karl-Otto SCHULZ. Lieferung 4. Halberstadt 1988. (Veröffentlichungen des Gleimhauses in Halberstadt.) Darin: Klopstock, Friedrich Gottlieb. S. 344-347.
156
DELILKHAN, Rohith-Gerald: Apologie der Briefkultur. Historische Geltung und hermeneutische Anforderungen der Briefe aus dem Gleimkreis. Diss. Konstanz 1991. VII, 280 S. Darin zum Briefwechsel
zwischen Klopstock und Gleim: S. 86-92.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 307-308; Bd. II, S. 244-245; Bd. V 2, S. 424-425; Bd. VII 2, S. 524-526. Gluck
257
EINSTEIN, Alfred: Gluck. Sein Leben - seine Werke. Revidierte Neuausg. Kassel (1987). 260 S. mit Abb. und Notenbeispielen. Darin: Klopstock. S. 143-151. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
892.
258
MOSSINI, Luigia: Gluck e Klopstock. In: Christoph Willibald Gluck nel 200 0 anniversario della morte. A cura di Claudio DEL MONTE e Vincenzo Raffaele SEGRETO. Parma (1987). S. 267-270.
259
CHOCHLOW, Jurij: Die Oden und Lieder Glucks. In: Kongreßbericht Gluck in Wien. Wien, 12.-16. November 1987. Hg. von Gerhard CROLL und Monika WOITAS. Kassel (1989). (Gluck-Studien. 1.) S. 151-157. Veränd. Fassung in russ. Sprache: Pesni Gljuka. [Die Lieder Glucks.] In: Sovetskaja muzyka 1988, No. 10, S. 110-116 mit 1 Abb. und Notenbeispielen. Darin zu Vertonungen von Oden Klopstocks
passim.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 514-515; Bd. VII 2, S. 374-375. Siehe auch Nr. 180 und 183. Göschen Goethe
Georg Joachim Göschen: siehe Abschnitt III 4. 260
MEYER, Hermann: Goethes »Kleine Blumen, kleine Blätter«. In: Trivium 7 (1949), S. 169-186. - Wiederabdruck in: MEYER, Zarte Empirie. Studien zur
3. Personen
Literaturgeschichte. Stuttgart 1963. S. 160-178. - Gekürzter Abdruck
3*7
in:
Zum jungen Goethe. Hg. von Wilhelm GROSSE. Stuttgart (1982.). (Literaturwissenschaft - Gesellschaftswissenschaft. 59.) S. 18-33. Darin zum Einfluß von Klopstocks S. 165-169; (1981:)
»Das Rosenband*:
(1949:) S. 1 7 4 - 1 7 7 ;
(1963:)
S. 31-33.
SCHUMANN, Detlev W.: Goethes Beziehungen zu Nordelbingen und zu
2.61
Nordelbiern. In: Nordelbingen 42 (1973), S. 99-123; 43 (1974), S. 246-272; 44 (1975). S. 142-187; 46 (1977), S. 139-176; 48 (1979), S. 143-169; 50 (1979), S. 225-250. Darin: Klopstock und sein Bereich. 42 (1973), S. 99-123. - Vgl. auch: Der Emkendorfer Kreis. 43 (1974), S. 246-272.
ALEWYN, Richard: »Klopstock!« In: Euphorion 73 (1979), S. 357-364.
262
Zur Rolle Klopstocks in Goethes » Wert her*.
LEE, Meredith: A question of influence: Goethe, Klopstock, and »Wandrers
263
Sturmlied«. In: German Quarterly 55 (1982), S. 13-28. BOYLE, Nicholas: »Maifest« and »Auf dem See«. In: German Life and Letters 36 (1982/83), S. 18-34. Darin zu Klopstocks
»Der Zürchersee«
als Vorläufer zu den beiden Gedichten
264
Goe-
thes: S. 2 1 - 2 4 .
LEE, Meredith: Goethe, Klopstock and the problem of literary influence: A
265
reading of the Darmstadt poems. In: Johann Wolfgang von Goethe: One hundred and fifty years of continuing vitality. Ed. by Ulrich GOEBEL, Wolodymyr T. ZYLA. Lubbock, Texas 1984. (Proceedings Comparative Literature Symposium. 15.) S. 95-113. PLATE, Ralf: Allegorische »Bilderjagd«, Abschiedsmotiv und Klopstocks
266
Einfluß in Goethes Oden an Behrisch (1767). In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 31 (1987), S. 72-103 mit 1 Abb. Darin zum Einfluß von Klopstocks
Ode »An Giseke«:
S. 99-103.
LEE, Meredith: The poet as ice skater: A reading of Goethe's »Eis-LebensLied«. In: Horizonte. Festschrift für Herbert Lehnert zum 65. Geburtstag. H g . v o n H a n n e l o r e MÜNDT, E g o n SCHWARZ, W i l l i a m J . LILLYMAN. T u b i n -
gen 1990. S. 40-51. Darin zum Einfluß von Klopstocks Kunst
Tialfs«.
Gedichten
»Der Eislauf«,
»Braga«
und
»Die
267
318 2.68
VI. Beziehungen zu Zeitgenossen und Wirkung im 1 8. Jahrhundert LEE, Meredith: »Klopstock!«: Werther, Lotte and the reception of Klopstock's odes. In: The age of Goethe today. Critical reexamination and literary reflection. Ed. by Gertrud BAUER PICKAR and Sabine CRAMER. M ü n chen (1990). (Houston G e r m a n studies. 7.) S. 1 - 1 1 .
269
ROBINSON, J e f f r e y C.: The current of romantic passion. (Madison 1 9 9 1 . ) XIII, 2 0 0 S. Darin: »Klopstock«. S. 99-101. (Zu Goethes » Werther«./ Siehe Nr. 16 (HKA),
Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 3 6 2 - 3 7 1 ; 3 8 7 .
Siehe auch Nr. 161, 220, 590. Gotter
270
SCHLÖSSER, Rudolf: Friedrich Wilhelm Gotter. Sein Leben und seine Werke. Ein Beitrag zur Geschichte der Bühne und Bühnendichtung im 18. Jahrhundert. (Nachdruck.) Nendeln, Liechtenstein 1 9 7 7 . X I , 308 S. (Theatergeschichtliche Forschungen. 10.) Darin zu Klopstock passim. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
Gottsched
271
916.
WANIEK, Gustav: Gottsched und die deutsche Literatur seiner Zeit. (Fotomechan. Nachdruck.) Leipzig 1 9 7 2 . X I I , 698 S. Darin zu Klopstock: Der neologische Krieg. Schönaich und Lessing. 1750-1756. S. 567-611. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 919.
272
MARTINO, Alberto: Daniel Casper von Lohenstein. Storia della sua ricezione. Vol. 1 . ( 1 6 6 1 - 1 8 0 0 . ) Pisa 1 9 7 5 . 493 S., 3 o T a f . (Athenaeum.) Dt.
Übers.:
Daniel Casper von Lohenstein. Geschichte seiner Rezeption.
Bd. 1 . 1 6 6 1 - 1 8 0 0 . Tübingen 1 9 7 8 . X V , 4 5 8 S., 3 o T a f . Darin zur Polemik Gottscheds und seiner Schüler gegen die »lohensteinische« Dichtung Klopstocks: S. 407-414 bzw. S. 358-365.
Greiner,
273
F. von
HÖRWARTHNER, Maria: Joseph H a y d n s Beziehung zum literarischen Leben seiner Zeit. Aspekte seiner Geistesbildung und weltanschaulichen Entwicklung. 2 Bde. Diss. Wien 1 9 7 9 . V, 4 8 2 Bll. [Masch.] Darin: Die Bibliothek des Hofrates Franz Sales von Greiner - eine Dokumentation. Bd. 1, Bl. 241-280. IKlopstock: Bl. 247-248 (Nr. 23); 267-268 (Nr. 100).]
Greiner, K. von
274
STROMMER, Roswitha: Wiener literarische Salons zur Zeit Joseph Haydns. In: Joseph H a y d n und die Literatur seiner Zeit. Hg. von Herbert ZEMAN. Eisenstadt 1 9 7 6 . (Jahrbuch für österreichische Kulturgeschichte. 6.) S. 9 7 - 1 2 1 . Darin über den Salon Greiner und Klopstocks Beziehungen zu Karoline von Greiner.
3·
Personen
319
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3, S. 1076-1077. Christiaan Groeneveld: siehe Nr. 241.
Groeneveld
Walther: Über die ersten Messias-Aufführungen in Deutschland. In: Händel-Jahrbuch 6 (i960), S. 51-72.
SIEGMUND-SCHULTZE,
Darin zu Aufführungen stock und Ebeling:
von Händeis
S. 5 2 - 5 9 . -
»Messias«
Vgl. auch:
mit dem deutschen
Text von
275
Händel
Klop-
D i e ersten deutschen T e x t f a s s u n g e n des
M e s s i a s . (Herder, K l o p s t o c k , Hiller.) S. 7 3 - 9 4 . M A R X - W E B E R , Magda: Hamburger Händel-Pflege im späten i8.Jahrhundert. In: Händel und Hamburg. Ausstellung anläßlich des 300. Geburtstages von Georg Friedrich Händel. Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, 15. Mai bis 29. Juni 1985. Hamburg (1985). S. 133-140. Darin zu Klopstocks
und Ebelings
S. 1 3 7 - 1 3 8 . - Vgl. Katalog-Nr.
Übersetzung
des Textbuchs
zu Händeis
276
»Messias«:
5 4 - 5 7 : S. 1 4 7 - 1 5 0 mit 1 A b b .
M A R X - W E B E R , Magda, und Hans-Joachim M A R X : Der deutsche Text zu Händeis »Messias« in der Fassung von Klopstock und Ebeling. In: Beiträge zur Geschichte des Oratoriums seit Händel. Festschrift für Günther Massenkeil zum 60. Geburtstag. Hg. von Rainer C A D E N B A C H und Helmut L o o s . (Bonn 1986.) S. 29-56.
277
Hans Joachim: Das Libretto zu Händeis »Messiah« und seine
278
KREUTZER,
deutschen Übersetzungen. In: Festschrift Wolfgang Rehm zum 60. Geburtstag. Hg. von Dietrich
BERKE
und Harald
HECKMANN.
Kassel (1989). S. 62-
69. Darin zu Klopstocks
PERELS,
und Ebelings
Übersetzung
passim.
Christoph: Studien zur Aufnahme und Kritik der Rokokolyrik zwi-
279
Hagedorn
sehen 1740 und 1760. Göttingen 1974. 2 · 2 · 1 S. (Palaestra. 261.) Darin zu Klopstocks
Rezeption
Friedrich
von Hagedorns:
S. 7 0 - 7 1 .
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 218; Bd. II, S. 368. Johann Friedrich Hahn: siehe Abschnitt VI 1 / Göttinger Hain. KEMPF,
Franz R.: Albrecht von Hallers Ruhm als Dichter. Eine Rezeptions-
geschichte. New York (1986). IX, 178 S. (American university studies. 1, Si·) Darin zu Klopstock:
S. 3 7 - 3 9 .
Hahn 280
Haller
32.O
V I . Beziehungen zu Z e i t g e n o s s e n und Wirkung im ι 8. J a h r h u n d e r t
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 196-197. Hamann
281
BAUR, Wolfgang-Dieter: Johann Georg Hamann als Publizist. Zum Verhältnis von Verkündigung und Öffentlichkeit. Berlin 1991. XI, 393 S. (Theologische Bibliothek Topelmann. 49.) Darin zu Hamanns Rezension von Klopstocks
'Gelehrtenrepublik*:
S. 93-96. - Vgl.
auch: S. 1 5 9 - 1 6 0 .
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3, S. 881-884. Hardorff
182.
TRAEGER, Jörg: Gerdt Hardorff, ein früher Lehrer Runges. In: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 18 (1973), S. 1 1 5 - 1 5 4 mit zahlr. Abb.
Haschka
Darin zu Hardorffs
Klopstock-Bildnis
Lorenz Leopold S. 1071-1073.
Haschka:
(1796): S. 141-145 mit 3 Abb.
siehe Nr. 16 (HKA),
Abt. Briefe, Bd. VII 3,
Siehe auch Nr. 274. Haydn
183
HÖRWARTHNER, Maria: Joseph Haydns Bibliothek - Versuch einer literarhistorischen Rekonstruktion. In: Joseph Haydn und die Literatur seiner Zeit. Hg. von Herbert ZEMAN. Eisenstadt 1976. (Jahrbuch für österreichische Kulturgeschichte. 6.) S. 157-207. Darin: »[Klopstock,] Der Messias. Altona 1780.« S. 169-170. Vgl. auch: HÖRWARTHNER, Joseph Haydns Beziehung zum literarischen Leben seiner Zeit. Aspekte seiner Geistesbildung und weltanschaulichen Entwicklung. Diss. Wien 1979. [Masch.] Bd. i , Bl. 3 8 5 - 4 8 1 . [Zu Klopstock:
Hemmerde Hennings
Carl Hermann Hemmerde: siehe Abschnitt III 4. 2.84
RITSCHL, Hans Wilhelm: August Adolph Friedrich von Hennings, 17461826. Ein Lebensbild aus Holstein, Kopenhagen und Hamburg in bewegten Zeiten. (Hamburg 1978.) 205 S., Taf. Darin zu Klopstock
Herder
Bl. 391; 4 1 1 - 4 1 1 ; 468.]
285
passim.
HAYM, Rudolf: Herder nach seinem Leben und seinen Werken. Neudruck. 2 Bde. Osnabrück 1978. XIV, 748; XV, 864 S. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
286
945.
LOHMEIER, Dieter: Herder und Klopstock. Herders Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit und dem Werk Klopstocks. Bad Homburg v. d. H. 1968. 218 S. (Ars poetica. Studien. 4.) Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
951.
3· Personen
321
Rez.: Regine OTTO, Referatedienst zur Literaturwissenschaft 3 (1971), S. 425-426; Victor LANGE, Lessing Yearbook 4 (1972), S. 237-238.
WENDORFF, Ingrid: Herders Klopstockrezeption im Lichte seiner frühen
287
Kunsttheorie. Diss. Hamburg 1989. VII, 253 S. Siehe auch Nr. 32, 220, 263. Zu Herders Kritik an Klopstocks Bardendichtung
siehe Nr. 624.
Johann Caspar Heß: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 285.
Heß
Andreas Peter von Hesse: siehe Nr. 32.
Hesse
Johann Adam Hiller: siehe Nr. 579 und 580.
Hiller
Johann Caspar Hirzel: siehe Nr. 199.
Hirzel
KIRCHNER, Werner: Franz Wilhelm Jungs Exemplar des »Hyperion«. In:
288
Hölderlin-Jahrbuch 1954, S. 79-92. Zu einem Eintrag Hölderlins von Versen aus Klopstocks
»Deutscher
Gelehrtenrepu-
blik'.
BÖSCHENSTEIN, Bernhard: Klopstock als Lehrer Hölderlins. Die Mythisie-
289
rung von Freundschaft und Dichtung. (»An des Dichters Freunde«). In: Hölderlin-Jahrbuch 17 (1971/72), S. 30-42. - Wiederabdruck in: BÖSCHENSTEIN, Leuchttürme. Von Hölderlin zu Celan. Wirkung und Vergleich. Studien. (Frankfurt a. M. 1977.) S. 44-63. HÜBNER, Götz Eberhard: Vaterländische Prozeßfiguration und dichterisches
290
Prozeßverhalten in Hölderlins »Franzisca«-Ode. In: Hölderlin-Jahrbuch 18 (1973/74), S. 62-96; 19/20 (1975-1977), S. 156-211. Darin zum Einfluß Klopstocks:
S. 72-75; 188-192 und passim.
PRIGNITZ, Christoph: Friedrich Hölderlin. Die Entwicklung seines politi-
291
sehen Denkens unter dem Einfluß der Französischen Revolution. Hamburg 1976. VI, 417 S. (Hamburger Philologische Studien. 40.) Darin zu Klopstock
passim.
MIETH, Günter: Einige Aspekte der Wirkung Klopstocks auf Hölderlin. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1 9 7 8 . (Vgl. Nr. 1 1 9 . / S. 2 0 3 - 2 1 0 .
292
Hölderlin
322
293
VI.
B e z i e h u n g e n zu Z e i t g e n o s s e n
ADLER,
u n d W i r k u n g im ι 8. J a h r h u n d e r t
Jeremy: Philosophical archaeology: Hölderlin's »Pindar Frag-
ments«. A translation with an interpretation. In: Comparative Criticism 6 (1984), S. 23-46. Darin zum Einfluß Klopstocks: S. 14-26.
294
HENRICH,
Dieter: Über Hölderlins philosophische Anfänge. Im Anschluß
an die Publikation eines Blattes von Hölderlin in Niethammers Stammbuch. In: Hölderlin-Jahrbuch 24 (1984/85), S. 1-28. - Wiederabdruck RICH,
in: HEN-
Konstellationen. Probleme und Debatten am Ursprung der idealisti-
schen Philosophie (1789-1795). (Stuttgart 1991.) S. 135-170. Darin zu Hölderlins Stammbucheintrag
von Versen aus Klopstocks Ode »An Bod-
mer»: S. 1-11 bzw. S. 137-148.
295
TORRANCE,
Robert
M.:
Ideal and spleen. The crisis of transcendent vision
in Romantic, Symbolist and Modern poetry. New York 1987. IX, 206 S. (Harvard dissertations in comparative literature.) Buchausg. der Diss. Cambridge, Mass. 1969. Darin: Hölderlin: Dichter in dürftiger Zeit. S. 37-91. [Zu Klopstock: S. 47-50.)
296
BÖSCHENSTEIN,
Renate: Hölderlins allegorische Ausdrucksform, untersucht
an der Hymne »An die Madonna«. In: Jenseits des Idealismus. Hölderlins letzte Homburger Jahre (1804-1806). Hg. von Christoph PÖGGELER.
Bonn 1988. (Neuzeit und Gegenwart. 5.)
Darin zum Einfluß von Klopstocks Bardiet »Hermanns
297
HENGST,
S.
JAMME
und Otto
181-209.
Schlacht«.
Jochen: Jedes Wort ist ein Wahn. Versuch Hölderlins frühe Texte
aus der Perspektive seiner späten zu lesen. Frankfurt a. M. (1989). VI, 304 S. (Europäische Hochschulschriften. 1, 1135.) Darin zum Einfluß von Klopstocks theoretischen Schriften
298
RUSCHI,
passim.
Riccardo: Liturgie del linguaggio poetico. Pietismo e misticismo
biblico nella formazione lirica del giovane Hölderlin. In: Rivista di estetica 30 (1990), S. 173-202. Darin zum Einfluß Klopstocks: S. 197-202.
Siehe auch Nr. 161, 388, 509, 639. Hölty
299
ALBERT,
Ernst: Das Naturgefühl Ludwig Heinrich Christoph Höltys und
seine Stellung in der Entwicklung des Naturgefühls innerhalb der deutschen Dichtung des 18. Jahrhunderts. (Reprograph. Nachdruck.) Hildesheim 1978. 137 S. (Schriften der Literarhistorischen Gesellschaft Bonn. 8.)
3·
Darin:
Personen
Klopstocks Mission als Apostel der empfindsamen Zeit. S. 3 6 - 3 8 .
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
962.
MÜLLER, Ernst: Ludwig Christoph Heinrich Hölty. Leben und Werk. (Han-
300
nover 1 9 8 6 . ) 2 4 0 S. Darin zu Klopstock
passim.
Siebe auch Abschnitt Ludwig
Julius
VI 1 / Göttinger
Friedrich
Höpfner:
Hain. siehe
Nr. 16
(HKA),
Abt.
Briefe,
Höpfner
Bd. VII 3, S. 102.1-1023. Siebe auch Nr. 32. Benjamin
Gottlob
Hoffmann:
siehe Abschnitt
III 4.
Hoffmann
Bernhard Hohorst: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. III, S. 2 2 0 - 2 2 1 ; Abt.
Hohorst
A d d e n d a , B d . I I , S. 2 4 0 - 2 4 1 .
Conrad
Graf Holck und Juliane
Gräfin
Holck: siebe Nr. 16 (HKA), Abt.
Holck
B r i e f e , B d . V I I 2 , S. 6 6 5 - 6 6 6 .
Siebe auch Nr. 163 und 5 8 3 . Die Bibliothek Friedrich Heinrich Jacobis. Ein Katalog. Bearb. von Konrad
301
Jacobi,
F. H.
WIEDEMANN. Unter Mitw. von Peter-Paul SCHNEIDER. 2 Bde. (Stuttgart-Bad Cannstatt 1989.) XLIV, VI, 942 S. (Friedrich Heinrich Jacobi. Dokumente zu Leben und Werk. Bd. 1 , 1-2.) Dann:
K l o p s t o c k , Friedrich
Gottlieb.
Bd. 1 , S. 2 0 6 - 2 0 7
(Nr. 869-870);
361-362
(Nr. 1 5 5 5 ) ; Bd. 2, S. 7 1 9 - 7 2 1 (Nr. 3 0 7 9 - 3 0 8 7 ) .
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 539-541. Johann Friedrich
Wilhelm Jerusalem:
siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I,
Jerusalem
S. 2 9 9 - 3 0 0 .
Kaiser Joseph
II.: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 549-551; 569;
B d . V I I 3 , S. 1 0 6 2 ;
Joseph
1073-1074.
Siehe auch Nr. 1J4 und 1 5 5 . Jens Juel: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3, S. 1 0 5 6 - 1 0 5 7 .
Juel
II.
32.4
Kästner
302
VI. Beziehungen zu Z e i t g e n o s s e n und Wirkung im 1 8. J a h r h u n d e r t
BECKER, Carl: A. G. Kaestners Epigramme. Chronologie und Kommentar. (Reprograph. Nachdruck.) (Walluf bei Wiesbaden 1973.) VII, 13ÖS. (Bausteine zur Geschichte der neueren deutschen Literatur. 4.) Darin: Klopstock. S. 166-169. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
303
970.
SCHIMPF, Wolfgang: Kästners Literaturkritik. (Göttingen 1990.) 1 1 1 S . (Lichtenberg-Studien. 4.) Darin zu Klopstock:
Karamzitt
304
S. 55 und passim.
CROSS, A. G.: Ν. Μ. Karamzin. A study of his literary career. 1783-1803. Carbondale (1971). XXIV, 306 S. Darin zu Klopstock
passim.
Siehe auch Nr. 197 und 198. Karl Friedrich von Baden
Markgraf Karl Friedrich von Baden: siehe Nr. 142.
Karoline Luise von Baden
Markgräfin Karoline Luise von Baden: siehe Nr. 142.
Kauffmann
305
BAUMGÄRTEL, Bettina: Angelika Kauffmann (1741-1807). Bedingungen weiblicher Kreativität in der Malerei des 18. Jahrhunderts. Weinheim 1990. 363 S. mit zahlr. Abb. (Ergebnisse der Frauenforschung. 2.0.) Darin: Angelika Kauffmann und Klopstock: eine Brieffreundschaft. S. 216-219.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 640; 760-761; Bd. VII 3, S. 796797· Wenzel Anton Fürst Kaunitz: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2,
Kaunitz
S. 4 7 1 - 4 7 6 .
Siehe auch Nr. 154. Kazinczy
306
FUTAKY, Istvan: Klopstock und [Ferenc] Kazinczy - Ein neues Dokument zur Frage ihrer persönlichen Kontaktaufnahme. In: Finnisch-Ugrische Mitteilungen 6 ( 1 9 8 Z ) , S. 2 2 3 - 2 2 9 .
Siehe auch Nr. 202 und 203.
j . Personen Ewald
von Kleist: siehe Nr. 16 (HKA),
OTTO,
Gunter: Begriffs- und Namensregister zu Friedrich Maximilian Klin-
325
Kleist, E. von
Abt. Briefe, Bd. I, S. 2 1 4 - 2 1 5 .
307
Klinger
308
Kraus
gers »Betrachtungen und Gedanken über verschiedene Gegenstände der Welt und der Literatur«. Hildesheim 1 9 8 1 . VIII, 1 9 1 S. (Germanistische Texte und Studien. 1 3 . ) Darin: Klopstock, Friedrich Gottl. S. 78. BUNGARDT,
Volker: Josef Martin Kraus ( 1 7 5 6 - 1 7 9 2 ) . Ein Meister des Klassi-
sehen Klavierliedes. Regensburg 1 9 7 3 . V, 2 5 3 , X X I I S. mit Noten. (Kölner Beiträge zur Musik forsch ung. 7 3 . ) Darin über Kraus' Vertonung von Klopstocks »Das
Rosenband«.
BOER, Bertil van: »Der Tod Jesu« von Joseph Martin Kraus - ein Oratorium
309
der Sturm- und Drang-Bewegung. In: Joseph Martin Kraus in seiner Zeit. Referate des zweiten internationalen Kraus-Symposions in Buchen 1 9 8 0 , hg. von Friedrich W. RIEDEL. M ü n c h e n 1 9 8 2 . (Studien zur Landes- und Sozialgeschichte der Musik. 5.) S. 6 5 - 8 2 . Darin zum Einfluß von Klopstocks »Messias« auf das Textbuch: S. 70-72. BOER, Bertil H . van: Dramatic cohesion in the music of Joseph Martin
310
Kraus. From sacred music to symphonic form. Lewiston (1989). X V I I , 4 5 7 S. (Studies in the history and interpretation of music. 1 5 . ) Darin zum Einfluß von Klopstocks »Messias« auf den Text von Kraus'
Oratorium
»Der Tod Jesu«: S. 109-114. UNGEHEUER,
Gerold: [Johann Heinrich] Lambert in Klopstocks »Gelehrten-
311
Lambert
312
Lavater
republik«. In: Studia leibnitiana 1 2 (1980), S. 5 2 - 8 7 . RADWAN,
Kamal: Die Sprache Lavaters im Spiegel der Geistesgeschichte.
Göppingen 1 9 7 2 . IV, II, 5 4 1 S. (Göppinger Arbeiten zur Germanistik. 75.) Darin: Der Wortgebrauch Lavaters und der Niederschlag der geistigen Strömungen in seinem Werk. S. 90-365. \Zu Klopstock passim.] WEIGELT, Horst: J o h a n n Kaspar Lavater. Leben, Werk und Wirkung. Götfingen (1991). 1 3 2 S. (Kleine Vandenhoeck-Reihe. 1 5 5 6 . ) Darin zu Klopstock passim. Siehe Nr. 16 (HKA),
Siehe auch Nr. 199.
Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 4 5 7 - 4 5 8 .
313
V I . B e z i e h u n g e n zu Z e i t g e n o s s e n und W i r k u n g im ι 8. J a h r h u n d e r t
Leisewitz
314
L A U D I N , Gerard: L'oeuvre de Johann Anton Leisewitz jusqu'en 1 7 8 2 . Berne
(1991). 496 S. (Contacts. 3, 15.) Darin zu Klopstock
Elisabeth von Lenthe: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 319-3 20.
Lenthe Lenz
passim.
315
ROSANOW, Μ . N . : Jakob M . R . Lenz, der Dichter der Sturm- und Drang-
periode. Sein Leben und seine Werke. Dt. von Carl von GÜTSCHOW. (Fotomechan. Nachdruck.) Leipzig 1 9 7 2 . VIII, 556 S. Darin zu Klopstock
passim,
bes.: S. 3 9 - 4 1 ; 6 5 .
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
316
994.
CHANTRE, Jean-Claude: Les considerations religieuses et esthetiques d'un »Stürmer und Dränger«. Etudes des ecrits theoriques de J. M . R. Lenz ( 1 7 5 1 1792). Berne (1982). 650 S. (Publications universitaires europeennes. 1 , 507.) Darin zu Klopstock
317
passim.
VONHOFF, Gert: Subjektkonstitution in der Lyrik von J . M. R. Lenz. Mit einer Auswahl neu herausgegebener Gedichte. Frankfurt a. Μ .
(1990).
3 j o S. (Historisch-kritische Arbeiten zur deutschen Literatur. 9.) Darin zum Einfluß
318
Klopstocks
passim,
bes.: S. 9 3 - 9 6 .
GERSCH, Hubert, und Stefan SCHMALHAUS: Die Bedeutung des Details: J . M . R. Lenz, Abbadona und der »Abschied«. Literarisches Zitat und biographische Selbstinterpretation. In: Germanisch-Romanische Monatsschrift 7 2 (1991), S. 385-412.
319
BERTRAM, Mathias: J a k o b Michael Reinhold Lenz als Lyriker. Untersuchungen zum poetischen Ansatz und zum Weltverständnis seiner Sturm und Drang-Lyrik. Diss. Berlin 1992. 253 S. Darin
zum Einfluß
Klopstocks
passim,
bes. auf Lenz'
Ode
»Ausfluß
des
Herzens":
S. 7 1 - 8 7 .
320
BÖHM, Arnd: Klopstock's influence on J . Μ . R. Lenz. In: Colloquia Germanica 25 (1992), S. 2 1 1 - 2 2 7 .
Leopold F. Franz von AnhaltDessau Lessing
Fürst Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 686-688.
321
SCHMIDT, Erich: Lessing. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften. (Nachdruck der 4. Aufl. 1923.) 2 Bde. in 1 Bd. Hildesheim 1983. VIII, 691; VIII, 620 S.
j . Personen
3^·7
Darin zu Klopstock passim, bes.: Bd. 1, S. 1 3 6 - 1 4 1 ; 410-415. Vgl. Nr. t (Klopstock-Bibliographie):
1000.
KELLER, Ernst: Kritische Intelligenz: G . E. Lessing - F. Schlegel - L. Börne.
322
Studien zu ihren literaturkritischen Werken. Bern (1976). 2 3 2 S. (Australisch-Neuseeländische Studien zur deutschen Sprache und Literatur. 6.) Darin zu Lessings Beurteilung Klopstocks: S. 41-45. HILDEBRANDT, Dieter: Lessing. Biographie einer Emanzipation. (München J
9 7 9 · ) 5 1 5 S., Taf. - Taschenbuchausg.:
Buch. 2 7 5 1 3 . ) - Mit dem veränd.
323
Frankfurt a. M . 1 9 8 2 . (Ullstein-
Untertitel:
Eine Biographie. (Reinbek bei
Hamburg 1990.) (rororo. 1 2 5 6 6 . ) Darin zu Klopstock passim. BATLEY, E d w a r d M . : Catalyst of Enlightenment. Gotthold Ephraim Lessing.
324
Productive criticism of eighteenth-century Germany. Bern (1990). 4 3 2 S. Darin zu Klopstock: S. 197-198. Siehe Nr. 16 (HKA),
Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 5 1 7 - 5 1 8 ; Bd. VII 2, S. 4 7 6 ; Abt.
Addenda, Bd. II, S. 2 3 3 - 2 3 4 ; 3 6 1 - 3 6 2 . Siehe auch Nr. Georg
161.
Christoph
Lichtenberg:
siehe Nr. 16 (HKA),
Abt. Briefe, Bd. VII 3,
Lichtenberg
S. 1 0 5 3 - 1 0 5 4 . Carl Christian
Graf zur Lippe-Weißenfeld:
siehe Nr. 16 (HKA),
Abt. Briefe,
George James
Lyttelton:
siehe Abschnitt
Macpherson:
Paul-Henri
Mallet: siehe Nr. 16 (HKA),
von Matthisson:
Georg
Friedrich
Johann
Heinrich
Lyttelton
VII 4 b.
siehe Nr. 16 (HKA),
Ignaz Matt: siehe Nr. 16 (HKA), Friedrich
LippeWeißenfeld
Bd. V 2, S. 9 3 8 - 9 3 9 .
Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 505-506. Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 3 9 9 - 4 0 1 .
Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 5 1 1 - 5 1 2 .
siehe Nr. 401, S. 1 3 8 - 1 4 0 .
Meier: siehe Nr. 16 (HKA),
Abt. Briefe, Bd. I, S. 4 2 3 - 4 2 4 .
Meister: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 2 3 9 - 2 4 1 .
Macpherson Mallet Matt Matthisson Meier, G. F. Meister
328
Meyer, F.J.
V I . B e z i e h u n g e n zu Z e i t g e n o s s e n u n d W i r k u n g im 1 8 . J a h r h u n d e r t
Friedrich
Johann
Lorenz
Meyer:
vgl. Nr. 7 1 7 .
L.
Miller, J. M.
325
FAURE, Alain: J o h a n n Martin Miller, romancier sentimental. These. Paris 1977· 781 s. Darin zu Klopstock passim. Siehe auch Abschnitt
Moller
Margareta
Moltke
Adam
VI 1 / Göttinger
(Meta) Moller:
Gottlob
Graf
Hain.
siehe Abschnitt
Moltke:
siehe
Vi/
Margareta
Nr. 16 (HKA),
Klopstock.
Abt. Addenda, Bd. II,
S. 2 6 2 - 2 6 3 . Montesquieu Müller,
Charles F.
326
de Secondat,
Baron
de Montesquieu:
siehe Abschnitt
VII4
c.
MAHR, Johannes: Er ist, er ist herabgesunken, Der Silbermond, ins Wonnethal! M a l e r Müller und Friedrich Gottlieb Klopstock. In: M a l e r Müller in neuer Sicht. Studien zum Werk des Schriftstellers und Malers Friedrich Müller ( 1 7 4 9 - 1 8 2 5 ) . Hg.: Gerhard SAUDER, Rolf PAULUS, Christoph WEISS. St. Ingbert (1990). (Saarbrücker Beiträge zur Literaturwissenschaft. 24.) S. 6 5 - 8 3 .
Müller, J.
Johannes
von Müller:
Münter:
siehe Nr.
218.
von
Münter,
B.
Balthasar
Mumssen,
].
Jacob
siehe Nr. 16 (HKA),
Beat Louis de Muralt: siehe Abschnitt
Muralt Neefe
Mumssen:
siehe Nr. 16 (HKA),
3 27
Abt. Briefe, Bd. VII 3, S. 984-985. Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 4 4 0 . VII4
c.
NEELY, J a m e s Bert: Christian Gottlob Neefe's early vocal style as reflected in »Oden von Klopstock« ( 1 7 7 6 ) and »Serenaden beym Klavier zu Singen« ( 1 7 7 7 ) . Diss. Bloomington, Ind. 1 9 7 7 . 2 5 6 Bll. [Masch.] Siehe auch Nr.
Nelson
328
183.
K R Ä H E , Peter: Klopstocks Beziehung zu politischen Leitbildern. Z u
den
Oden »Freude und Leid« und »Die Unschuldigen«. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte S. 2 5 3 - 2 6 4 . Über Klopstocks Verhältnis zu Horatio Nelson.
59
(1985),
3· Personen
August Hermann Niemeyer: S. 504-505.
3^9
Niemeyer
siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2,
Siebe auch Nr. 162. Nivelle de
Pierre-Claude Nivelle de la Chaussee: siehe Abschnitt VII4 c.
la Chaussee DEUTER, Jörg: Neu entdeckte Verse und Briefe von Friedrich Gottlieb Klopstock über das herzogliche Mausoleum in Oldenburg. Eine Marginalie zur Friedhofs-Kultur um 1790 und zum Klopstock-Kult am Oldenburger Hof. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 25 (1986), S. 143-164 mit 5 Abb. Mit der Erstveröffentlichung ter Friedrich Ludwig von
eines Briefwechsels
3 29
Peter Friedrich
Ludwig
von Oldenburg
zwischen Klopstock und Herzog Pe-
Oldenburg.
Louise von Plessen: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. III, S. 361-362.
Plessen
Noel-Antoine Pluche: siehe Abschnitt VII 4 c.
Pluche
Johann Martin Preisler: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 556; Bd. VII 3, S. 1056; Abt. Addenda, Bd. II, S. 306-308.
Preisler
Gottlieb Wilhelm Rabener: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 188.
Rabener
Siehe auch Nr. 168 und 169. Jean Racine: siehe Abschnitt VII4 c.
Racine, J.
Louis Racine: siehe Abschnitt VII4 c.
Racine, L.
DUDEK, Gerhard: Α. N. Radiscevs Versdichtung und die deutsche Lyrik des 18. Jahrhunderts - Kontakte und typologische Entsprechungen. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Gesellschafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe 26 (1977), S. 331-341. Darin zum Einfluß Klopstocks:
330
Radiscev
S. 3 3 5 - 3 3 8 .
Siehe auch Nr. 197. Hartmann Rahn: siehe Abschnitt
V1.
KÖNIG, Ingeborg: Studien zum Libretto des »Tod Jesu« von Karl Wilhelm Ramler und Karl Heinrich Graun. München 1 9 7 2 . 1 6 3 S. (Schriften zur Musik. 21.) Darin: Exkurs: Einfluß Klopstocks? S. 73-76.
Rahn, H. 331
Ramler
330
VI· B e z i e h u n g e n zu Z e i t g e n o s s e n u n d W i r k u n g im 1 8. J a h r h u n d e r t
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 312; Abt. Addenda, Bd. II, S. 354356. Rebmann Recke
Georg Friedrich Rebmann: siehe Nr. 354. 332
RECKE, Elisa von der: Tagebücher und Selbstzeugnisse. Hg. und mit einem Vorwort versehen von Christine TRÄGER. Leipzig 1984. 475 S. mit Abb. Lizenzausg.: München (1984). Darin zu Klopstock
Reich
333
passim.
ROSENSTRAUCH, Hazel: Buchhandelsmanufaktur und Aufklärung. Die Reformen des Buchhändlers und Verlegers Ph. E. Reich (1717-1787). Sozialgeschichtliche Studie zur Entwicklung des literarischen Marktes. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 26 (1986), S. 1-129 Abb. - (Sonderdruck.) Frankfurt a. M. (1986). 129 S. mit Abb. Darin zu Klopstock
passim.
Vgl. Nr. 622. Reichardt
334
FISCHER-DIESKAU, Dietrich: »Weil nicht alle Blütenträume reiften«. Johann Friedrich Reichardt, Hofkapellmeister dreier Preußenkönige. Porträt und Selbstporträt. Stuttgart (1992). 431 S. mit Abb. Darin zu Klopstock
passim.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 676-679; 682-683. Siehe auch Nr. 180 und 1 S3. Reinhard
335
DELINIERE, Jean: Karl Friedrich Reinhard. Ein deutscher Aufklärer im Dienste Frankreichs (1761-1837). Stuttgart 1989. XXXII, 543 S., 16 Taf. (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in BadenWürttemberg. B, 110.) Darin zu Klopstock
Resewitz
Friedrich Gabriel S. 362-363.
Reventlow
Runge
passim.
Resewitz:
siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 2,
Friedrich Graf Reventlow und Juliane Gräfin Reventlow: siehe Abschnitt VI 1 / Emkendorfer Kreis. 336
TRAEGER, Jörg: Philipp Otto Runge und sein Werk. Monographie und kritischer Katalog. München (1975). 556 S. mit zahlr. Abb., Taf. (Studien zur Kunst des 19. Jahrhunderts. Sonderband.) Darin zu Klopstock
passim.
3· Personen
331
August Friedrich Wilhelm Sack: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. II,
Sack
S. 2 3 7 - 2 3 8 .
Laurens van Santen: siehe Nr. 16 (HKA), A b t . Briefe, Bd. V I I 2 , S. 7 3 1 - 7 3 2 . . HAYM, R u d o l f : Die romantische Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des
Santen 337
deutschen Geistes. ( P h o t o m e c h a n . N a c h d r u c k der 1 . A u f l . ) D a r m s t a d t 1 9 7 7 .
Schlegel, A. W
X V I , 9 5 1 S. Darin zu A. W. Schlegels Verhältnis zu Klopstock: Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
S. 271-276.
1072.
SCHENK-LENZEN, Ulrike: D a s ungleiche Verhältnis von Kunst und Kritik.
338
Z u r Literaturkritik A u g u s t Wilhelm Schlegels. (Würzburg 1 9 9 1 . ) I X , 3 6 2 S. (Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte. 3.) Darin zu A. W. Schlegels Beurteilung von Klopstocks
»Messias«: S. 339-341.
Vgl. Nr. 6 3 3 . RUTLEDGE, J o y c e S.: J o h a n n A d o l p h Schlegel. Bern 1 9 7 4 . 3 2 1 S. ( G e r m a n studies in A m e r i c a . 1 8 . ) Darin zu Klopstock
339
Schlegel, J. A.
passim.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 190; Bd. II, S. 466. Siehe auch Nr. 168 und 169. Johann Heinrich Schlegel: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. III, S. 253-
Schlegel,
254.
J. H.
Konrad Arnold Schmid: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 471-
Schmid
4 7 2 ; A b t . A d d e n d a , B d . II, S. 3 8 1 .
Siehe auch Nr. 168. Elisabeth Schmidt: siehe Abschnitt V1.
Schmidt, E.
Johann Christoph Schmidt: siehe Abschnitt V1.
Schmidt, J. Ch.
Klamer Schmidt: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 740.
Schmidt, K.
33^.
Schmidt,
V I . B e z i e h u n g e n zu Z e i t g e n o s s e n und Wirkung im ι 8. J a h r h u n d e r t
Maria Sophia Schmidt: siehe Abschnitt
V1.
M.S. Schönborn
Gottlob
Friedrich
Ernst Schönborn:
siehe Nr. 16 (HKA),
Abt. Briefe,
Bd. V 2, S. 869-870. Schröder
Friedrich Ludwig
Schröder:
siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3,
S. 830. Schubart
340
BARDELLI, Beatrice: Christian Friedrich Daniel Schubart. Una monografia. Diss. Pisa 1972. 197 Bll. [Masch.] Darin zum Einfluß
341
Klopstocks.
KNOLLMANN, Joachim: Klopstock, Wieland oder Goethe? - Umrisse eines Autorenkanons von 1790. In: Classical models in literature. Les modeles classiques dans les litteratures. Klassische Modelle in der Literatur. Ed. by / r e d i g e s p a r Z o r a n KONSTANTINOVIC, Warren ANDERSON, Walter DIETZE.
Innsbruck 1981. (Proceedings of the IX th congress of the International Comparative Literature Association. Actes du I X ' congres de Γ Association Internationale de Litterature Comparee. 1. - Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Sonderheft 49.) S. 181-187. Über Schubarts aushebende
342
»Kritische Skala der vorzüglichsten
Bewertung
deutschen Dichter« und die her-
Klopstocks.
HONOLKA, Kurt: Schubart. Dichter und Musiker, Journalist und Rebell. Sein Leben, sein Werk. Stuttgart (1985). 336 S. Darin zu Klopstock
343
passim.
Christian Friedrich Daniel Schubart bis zu seiner Gefangensetzung 1777. Ausstellung aus Anlaß seines 250. Geburtstags. Ulm (1989). 186 S. mit zahlr. Abb. (Veröffentlichungen der Stadtbibliothek Ulm. 9.) Darin zu Klopstock:
S. 1 3 - 1 4 ; 62-63; 87-88; 100-101; 1 1 7 - 1 1 8 .
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 398-401; Bd. VII 3, S. 843845. Siehe auch Nr. 187 und 188. Schultheß Seume
Johann Georg Schultheß: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 302. 344
SEUME, Johann Gottfried: Mein Sommer 1805. In: SEUME, Werke in zwei Bänden. (Ausgewählt und eingel. von Anneliese und Karl-Heinz KLINGEN-
3·
Personen
333
Bd. 2. 3. Aufl. Berlin 1977. (Bibliothek deutscher Klassiker.) S. 5195. - 5. Aufl. 1990. - Mein Sommer 1805. (Hg., mit Nachwort und Anm. von Heinz H Ä R T L . ) Leipzig 1978. 251 S. (Reclams Universal-Bibliothek. 736.) - (2. Aufl.) 1987. - Mein Sommer 1805. (Fotomechan. Nachdruck der 2. Aufl. 1815.) Hg. und mit einem Nachwort versehen von Clemens F R I C K E . (Michelstadt 1987.) X X I X , 313 S. - Mein Sommer 1805. Nördlingen 1987. 208 S. (Krater Bibliothek.) BERG.)
Darin zu Seumes Tätigkeit als Korrektor im Verlag Göschen beim Druck von Klopstocks Werken: (Ausg. 1977:) S. 191-192.. - (Ausg. 1978:) S. 175-176. - (Ausg. Michelstadt 1987:) S. 155-257. - (Ausg. Nördlingen 1987:) S. 20Z-203. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1092.
Inge: Johann Gottfried Seume. Ein politischer Schriftsteller der deutschen Spätaufklärung. Stuttgart (1973). VI, 300 S. STEPHAN,
345
Darin zu Seumes Tätigkeit als Korrektor im Verlag Göschen beim Druck von Klopstocks Werken: S. 31-32; 197.
Heinz: Seume und Klopstock. In: Sbornik praci Filozoficke Fakulty Brnenske Univerzity 23 [recte: 24], Rada literarnevedna (D) 22 (1975), S. 57-76. - Wiederabdruck in: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg W E R N E R . Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119.] S. 185202. HÄRTL,
346
Siehe auch Nr. 49. Anton Matthias Sprickmann: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 701-703. S T A E L - H O L S T E I N , Anne Louise Germaine de: Über Deutschland. [Gekürzte Ausgabe.] Nach der Übers, von Robert H A B S hg. und eingel. von Sigrid M E T K E N . (Neudruck.) Stuttgart 1977. 397 S., 24 Taf. (Universal-Bibliothek. 1751.) - Nachdruck: 1980. - Vollständige und neu durchgesehene Fassung der dt. Erstausgabe von 1814 in der Gemeinschaftsübers. von Friedrich B U C H H O L Z , Samuel Heinrich C A T E L und Julius Eduard H I T Z I G . Hg. und mit einem Nachwort versehen von Monika B O S S E . Mit einem Register, Anm. und einer Bilddokumentation. (Frankfurt a. M. 1985.) 864 S., 32 Taf. (Insel Bibliothek.) - Taschenbuchausg.: (Frankfurt a. M. 1985.) (Insel Taschenbuch. 623.) - (4. Aufl. 1992.)
Sprickmann
347
Stael
Darin: Klopstock. S. 148-150 bzw. S. 150-157. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
Gotthold S. 991.
1101.
Friedrich Stäudlin: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3,
Stäudlin
334
Stephanie
V'
B e z i e h u n g e n zu Z e i t g e n o s s e n u n d W i r k u n g im ι 8. J a h r h u n d e r t
Gottlieb Stephanie d. ].: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 764766.
Stockhausen
Johann Christoph Stockhausen: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. III, S. 3 5 2 .
Stolberg, A. zu
348
PLATH-LANGHEINRICH, Elsa: Als Goethe nach Uetersen schrieb. Das Leben der Conventualin Augusta Louise Gräfin zu Stolberg-Stolberg. (Neumünster 1989.) 3 7 6 S. Darin zu Klopstock passim.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 336-337. Christian Graf zu Stolberg: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2,
Stolberg, Christian zu
S. 4 2 2 - 4 2 3 .
Siehe auch Abschnitt VI 1 / Göttinger Hain. Stolberg, Christiane zu
Christiane Gräfin zu Stolberg: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. III,
Stolberg, F. L. zu
Friedrich Leopold Graf zu Stolberg: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe,
S. 3 5 4 ; Bd. V 2, S. 366.
Bd. VII 2, S. 2 9 3 - 2 9 5 .
Siehe auch Abschnitt VI 1 / Göttinger Hain; außerdem Nr. 185. Stolberg, K.zu
Katharina Gräfin zu Stolberg: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2,
Stosch
Samuel Johann Ernst Stosch: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3,
S-43a"433·
S. 840; 841.
Maria Sophia Streiber: siehe Abschnitt Vi/ Maria Sophia Schmidt.
Streiber Sturz
349
HAHN, Jaikyung: Helfrich Peter Sturz ( 1 7 3 6 - 1 7 7 9 ) . Der Essayist, der Künstler, der Weltmann. Leben und Werke mit einer Edition des vollständigen Briefwechsels. Stuttgart 1 9 7 6 . 5 2 7 S., 29 Taf. (Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik. 29.) Darin zum Einfluß Klopstocks passim, bes.: S. 18-24; 209-230.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 312.
3·
Johann
Georg
Sulzer: siehe Nr. 16 (HKA),
Personen
335
Abt. Briefe, Bd. I, S. 3 0 2 .
Sulzer
Siehe auch Nr. 1 3 6 . Samuel Szilägyi:
siehe Nr. 202.
Szilägyi
H E R Z F E L D , G e o r g : William Taylor of Norwich. Eine Studie über den Ein-
350
Taylor
351
Telemann
fluß der neueren deutschen Litteratur in England. (Reprograph. Nachdruck.) (Walluf bei Wiesbaden 1 9 7 3 . ) VIII, 7 1 S. (Studien zur englischen Philologie. 2.) Darin zu Klopstock
passim.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1116.
F L E I S C H H A U E R , Günter: Telemann und Klopstock. In: Telemann und seine
Dichter. Konferenzbericht der 6. Magdeburger Telemann-Festtage vom 9. bis 1 2 . Juni 1 9 7 7 . Tl. 2. (Redaktion: Günter FLEISCHHAUER und Waither SIEGMUND-SCHULTZE.) Magdeburg 1 9 7 8 . S. 81-90 mit Notenbeispielen. Überarb.
Fassung in: Studien zur Aufführungspraxis und Interpretation von
Instrumentalmusik des 18. Jahrhunderts. H . 5. Aufsätze zur Aufführungspraxis. (Blankenburg 1 9 7 8 . ) S. 6-15 mit Notenbeispielen. Zu Georg
Johann
Philipp
Telemanns
Carl Tiedemann:
Vertonung
von zwei Abschnitten
siehe Nr. 16 (HKA),
aus dem
»Messias».
Tiedemann
Abt. Briefe, Bd. V 2, S. 539-
541· Vinzenz Bernhard
Tscharner:
siehe Nr. 16 (HKA),
Tscharner
Abt. Briefe, Bd. I, S. 398-
399· Gustav
Georg
von Völckersahm:
siehe Nr. 16 (HKA),
Völcker-
Abt. Briefe, Bd. V 2,
sahm
S. 6 3 0 - 6 3 1 .
Voltaire: siehe Abschnitt Ernestine
VII4
Voß: siehe Ernestine
c.
Voltaire
Boie.
HÄNTZSCHEL, Günter: Johann Heinrich Voß. Seine Homer-Übersetzung als
Voß, E. 352
sprachschöpferische Leistung. München 1 9 7 7 . X V I I , 283 S. (Zetemata. 68.) Darin zu Klopstock
passim.
LANGENFELD, Klaus: Johann Heinrich Voß. Mensch - Dichter - Übersetzer. Eutin 1 9 9 0 . 1 3 1 S. mit zahlr. Abb. (Eutiner Bibliothekshefte. 3.) Darin zu Klopstock
passim,
bes.: S. 90-96; 1 0 6 - 1 0 9 .
353
Voß.J.H.
336
V I . B e z i e h u n g e n zu Z e i t g e n o s s e n u n d W i r k u n g im r 8 . J a h r h u n d e r t
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3, S. 813-815. Siehe auch Abschnitt VI 1 / Göttinger Hain; außerdem Nr. 3 1 und 185. Wallraf
Franz Ferdinand Wallraf: siehe Nr. 186.
Welsperg
Philipp Neri Graf von Welsperg: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. V 1 , S. 4 9 5 - 4 9 6 .
Werner
354
R I E C K , Werner: Bezüge zu Klopstocks Revolutions-Oden in Gedichten über den Kosciuszko-Aufstand 1794. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule »Karl Liebknecht« Potsdam 23 (1979), S. 2.23-233.
Darin zum Eirtfluß Klopstocks auf Gedichte von Zacharias
Werner und auf
Gedichte, die in Periodica von Georg Friedrich Rebmann erschienen
Wieland
355
KURTH-VOIGT,
Lieselotte
E.:
anonyme
sind.
Perspectives and points of view: The early
works of Wieland and their background. Baltimore (1974). X, 189 S. Darin zu Klopstock passim, bes.: S. 106-109. 356
BÖHM,
Arnd: Ancients and moderns in Wieland's »Proceß um des Esels
Schatten«. In: M L N (Modern Language Notes) 103 (1988), S. 652-661. Klopstocks 357
»Gelehrtenrepublik«
als Zielscheibe
des Spotts in Wielands
Satire.
BLASIG, Uwe: Die religiöse Entwicklung des frühen Christoph Martin Wieland. Frankfurt a. M. 1990. 376 S. (Helicon. 10.)
Darin: Wieland und Friedrich Gottlieb Klopstocks »Messias«. S. 1 4 1 - 1 4 5 . 358
Irmtraut: Christoph Martin Wieland und die deutsche Nation. Zwischen Patriotismus, Kosmopolitismus und Griechentum. Tubingen 1990. VI, 392 S. (Studien zur deutschen Literatur. 108.)
SAHMLAND,
Darin zu Klopstock
passim.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. III, S. 139-141; Abt. Addenda, Bd. II, S. 3 5 6 - 3 5 9 .
Siehe auch Nr. 33, 187, i88, 524. Siehe außerdem Abschnitt VI 1 / Göttinger Hain, bes. Nr. 175. Vgl. Nr. 6)6 und 6)7. Wille
359
SCHULZE ALTCAPPENBERG, Hein-Th.: »Le Voltaire de l'art«. Johann Georg Wille (1715-1808) und seine Schule in Paris. Studien zur Künstler- und
3· P e r s o n e n
337
Kunstgeschichte der Aufklärung. Münster 1987. III, 376 S., 63 Tai. mit 105 Abb. (Kunstgeschichte. Bd. 16.) Darin zu Klopstock
passim,
bes.: S. 45.
Johann Joachim Winckelmann: siehe Nr. 441. Johanna Elisabeth von Winthem: siehe Abschnitt Vi/
Winckelmann Johanna
Elisabeth
Winthem
Klopstock. Wiser
Siegfried Wiser: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3, S. 875-876. WORDSWORTH, William: Conversations with Klopstock. In: WORDSWORTH,
360
The prose works. Ed. by W. J . B. OWEN and J a n e WORTHINGTON SMYSER.
Wordsworth, W.
Vol. 1. Oxford 1974. S. 87-98. Siehe auch Nr. 227 und 230. Edward
Young: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. III, S. 264; Abt. Ad-
Young
denda, Bd. II, S. 272-273; 376-377. Just Friedrich Wilhelm Zachariä: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. II,
Zachariä
S. 273; Bd. VII 2, S. 470-471. Siehe auch Nr. 168 und 169. Laurenz Zellweger: siehe Nr. 13 7.
Zellweger
Giacomo Zigno: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 3, S. 1093-1094.
Zigno
Istvän Lajos Zimanyi: siehe Nr. 20z.
Zimänyi
Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda,
Zinzendorf
Bd. II, S. 258-260. MAIER, Gunter: Die Lieder Johann Rudolf Zumsteegs und ihr Verhältnis zu Schubert. Göppingen 1971. 342 S. mit Notenbeispielen. (Göppinger akademische Beiträge. 28.) Darin zu Klopstock
passim,
bes.: S. 59. - Vgl.: Liedverzeichnis. S. 1 2 6 - 3 0 1 .
361
Zumsteeg
VII. Bildungsfaktoren
340
VII. Bildungsfaktoren
ι. Antike 362
MESTWERDT, Bernhard: Virgo Astraea und Venus Urania. Untersuchungen zur Tradition zweier antiker Mythen, besonders in der deutschen Literatur bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Hamburg 197z. IX, 274 S. (Hamburger Philologische Studien. 21.) Darin zu Klopstock:
363
S. 1 5 8 - 1 6 3 ; 196-197.
SCHMIDT-DENGLER, Wendelin: Genius. Zur Wirkungsgeschichte antiker Mythologeme in der Goethezeit. München (1978). 323 S. Darin zu Klopstock
passim, bes.: S. 54-55; 60-70; 78-81; 87-95; 108-109; 1 1 5 - 1 1 6 ;
1 9 0 - 1 9 1 ; 202-204.
Vgl. auch Nr. 531. Zum Einfluß der antiken Rhetorik auf Klopstocks Dichtung siehe Nr. 605. Siehe auch Nr. 503. Homer
364
FINSLER, Georg: Homer in der Neuzeit. Von Dante bis Goethe. Italien, Frankreich, England, Deutschland. (Reprograph. Nachdruck.) Hildesheim 1973. XIV, 530 S. Darin zu Klopstock
passim, bes.: S. 414-418.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
Horaz
365
1164.
STEMPLINGER, Eduard: Das Fortleben der Horazischen Lyrik seit der Renaissance. (Nachdruck.) Hildesheim 1976. XIX, 476 S. mit 9 Abb. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
Zu Klopstocks
1166.
Übersetzungen von Wersen des Horaz siehe Nr. 16
(HKA),
Abt. Addenda, Bd. II, S. 342. Siehe auch Abschnitt XII 3 / Strophen. Siehe auch Nr. 443. Pindar
366
HENKEL, Arthur: »Der deutsche Pindar«. Zur Nachahmungsproblematik im 18. Jahrhundert. In: Geschichte des Textverständnisses am Beispiel von Pindar und Horaz. (Vorträge gehalten anläßlich des 6. Wolfenbütteler Symposions vom 18. bis 22. September 1978 in der Herzog August Bibliothek.) Hg. von Walther KILLY. München (1981). (Wolfenbütteler Forschungen. 12.)
3·
Germanisches
Altertum
und deutsches
Mittelalter
341
S. 173-193. - Wiederabdruck in: HENKEL, Goethe-Erfahrungen. Studien und Vorträge. Stuttgart (1982). (HENKEL, Kleine Schriften. Bd. 1.) S. 43-60; 196-199. Darm zu Klopstock passim, bes.: S. 1 7 7 - 1 8 1 bzw. S. 47-51.
Siehe auch Nr. 496 und 524.
2. Christentum GUTZEN, Dieter: Poesie der Bibel. Beobachtungen zu ihrer Entdeckung und
367
ihrer Interpretation im 18. Jahrhundert. Diss. Bonn 197Z. 135 S. Dann: Bibeldichtung - Friedrich Gottlieb Klopstock. S. 56-63.
DYCK, Joachim: Athen und Jerusalem. Die Tradition der argumentativen Verknüpfung von Bibel und Poesie im 17. und 18. Jahrhundert. München (1977). 203 S. (Edition Beck.) Darin zu Klopstock:
368
S. 1 2 4 - 1 2 5 .
Siehe auch Nr. 514 und 533. Siehe auch Abschnitt Will 2. Die Bibel als Quelle für Klopstocks »Messias« und biblische Dramen: siehe Abschnitt XIII 2 b sowie XIII 3 a.
3. Germanisches Altertum und deutsches Mittelalter POTT, Hans Julius: Harfe und Hain. Die deutsche Bardendichtung des 18. Jahrhunderts. Diss. Bonn 1976. 262 S.
369
Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock. S. 180-194.
ZIMMERMANN, Rolf Christian: Die kritische Replik der deutschen Spätaufklärung und Klassik auf Arminius-Enthusiasmus und Germanen-Utopie der Epoche. In: Verantwortung und Utopie. Zur Literatur der Goethezeit. Ein Symposium. Hg. von Wolfgang WITTKOWSKI. Tübingen 1988. S. 109-131. Darin zu Klopstock
passim.
Vgl.: Diskussion. S. 1 3 1 - 1 3 3 .
Siehe auch Abschnitt VIII 5, bes. Nr. 409, 410, Siehe auch Nr. 496 und 619.
416.
370
342-
VII.
Bildungsfaktoren
Zu Klopstocks
Hermann-Dramen
siehe Abschnitt XIII 3 b.
ο 371
BECKERS, Hartmut: »Horst« und »Horsa«. Ein namenkundliches Problem bei Klopstock und in der älteren deutschen historiographischen Literatur. In: Beiträge zur Namensforschung NF. 8 (1973), S. 13-2.5. ο Zu Klopstocks
Beschäftigung
mit dem Keltischen siehe Nr. 16 (HKA), Abt.
Briefe, Bd. V 2, S. 504-505. ο 372
TIEGHEM, Paul van: Ossian et L'ossianisme au XVIII E siecle. In: van TIEGHEM, Le preromantisme. Etudes d'histoire litteraire europeenne. [Vol. 1.] (Reimpression.) Geneve 1 9 7 3 . S. 195-287. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1100. Zu Klopstocks
Beschäftigung
mit Ossian siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe,
Bd. V 2, S. 347-349; 505-506. ο 373
TIEGHEM, Paul van: La mythologie et l'ancienne poesie scandinaves dans la litterature europeenne au XVIIF siecle. In: van TIEGHEM, Le preromantisme. Etudes d'histoire litteraire europeenne. [Vol. 1.] (Reimpression.) Geneve 1 9 7 3 . S. 73-193. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1185. Zu Klopstocks
Kenntnis der altnordischen
Mythologie
siehe Nr. 16
(HKA),
Abt. Briefe, Bd. III, S. 292-294. Zu Klopstocks
Kenntnis
der »Edda«
siehe Nr. 16 (HKA),
Abt. Briefe,
Bd. V 2, S. 343-345; 399-401· ο Zu Klopstocks
Kenntnis Otfrids von Weißenburg siehe Nr. 16 (HKA), Abt.
Briefe, Bd. V 2, S. 349-350. ο 374
SCHMID, Christoph: Die Mittelalterrezeption des 18. Jahrhunderts zwischen Aufklärung und Romantik. Frankfurt a. M. (1979). VI, 431 S. (Europäische Hochschulschriften. 1, 278.) - Auch: (Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft. B, 19.) Darin zu Klopstocks Ode »Kaiser Heinrich«: S. 227-2Z9.
4· L i t e r a t u r der N e u z e i t
343
4. Literatur der Neuzeit a. D E U T S C H E
LITERATUR
Friedrich von Hagedorn: siehe Abschnitt VI 3.
Hagedorn
Albrecht von Haller: siehe Abschnitt VI 3.
Haller
Gottfried Wilhelm Leibniz: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 246.
Leibniz
Martin Opitz: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 338-339.
Opitz
b. E N G L I S C H E
UND SCHOTTISCHE
LITERATUR
WRETÖ, Tore: Folkvisans upptäckare. Receptionsstudier frän Montaigne och Schefferus tili Herder. [Volkslieder entdecken. Rezeptionsuntersuchungen von Montaigne und Schefferus bis Herder.) Stockholm (1984). 147 S. (Acta Universitatis Upsaliensis. Historia litterarum. 14.) Mit deutscher Zusammenfassung:
375
S. 1 4 1 - 1 4 4 .
Darin: Klopstock och den engelska bailaden. S. 5 9 - 6 2 .
George Lillos »The London Merchant«: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda,
Lillo
Bd. II, S. 377-379· George Lyttelton: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 367-368.
Lyttelton
James Macpherson: siehe Abschnitt V/3.
Macpherson
Pizzo, Enrico: Miltons Verlornes Paradies im deutschen Urteile des 18. Jahrhunderts. (Nachdruck.) Nendeln, Liechtenstein 1977. XI, 143 S. (Literarhistorische Forschungen. 54.) Darin zu Klopstock
376
passim.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1204.
TISCH, J. H.: Irregular genius: Some aspects of Milton and Shakespeare on the Continent at the end of the eighteenth century. In: Studies in eighteenthcentury literature. Ed. by Miklos J. SZENCZI and Laszlo FERENCZI. Budapest
377
1 9 7 4 . S. 3 0 1 - 3 2 3 . Darin zur Rezeption
Miltons durch Klopstock
passim.
SCHREY, Helmut: Das verlorene Paradies. Auf dem Wege zu Miltons »Fit Audience though Few«. Untersuchungen zur Rezeptionsgeschichte und Re-
378
Milton
344
VI1
'
Bildungsfaktoren
zeptionsgegenwart von »Paradise Lost« unter literaturdidaktischem Aspekt. Sankt Augustin (1980). XII, 311 S. (Duisburger Studien. 3.) Darin zu Klopstock passim, bes.: S. 98-99; 102-103.
379
SCHREY, Helmut: Anverwandlung und Originalität. Komparatistische Studien vor anglistischem Hintergrund. Duisburg (1992.). X , 16z S. (Duisburger Studien. 17.) Darin: John Milton / Friedrich Gottlieb Klopstock: Produktives Mißverstehen. S. 8092··
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. I, S. 205. Siehe auch Nr. 600 und 602. Young
Edward Young: siehe Abschnitt VI 3. C.
Aubery du Maurier Batteux
F R A N Z O S I S C H E
Louis Aubery S. 326-328. 380
L I T E R A T U R
du Maurier: siehe Nr. 16 (HKA),
Abt. Addenda, Bd. II,
SCHENKER, Manfred: Charles Batteux und seine Nachahmungstheorie in Deutschland. (Reprograph. Nachdruck.) Hildesheim 1977. VIII, 154 S. (Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturgeschichte. NF. 2.) Darin zu Klopstock:
S. 1 1 3 - 1 1 5 .
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1215.
Siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 274-280; 282-284; 286-288; 354 355-
Diderot
Zu Klopstocks Lektüre von Denis Diderots programmatischem »Encyclopedie«
Artikel zur
und seinem Plan einer deutschen Enzyklopädie siehe Nr. 16
(HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 294-297. Fenelon
381
BENSIEK, Wolfgang: Die ästhetisch-literarischen Schriften Fenelons und ihr Einfluß in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Diss. Tubingen 1972. VI, 237 S. Darin über Klopstocks
Einschätzung
des »Telemaque«
schiedsrede in Schulpforta: S. 176-178.
Mallet
Paut-Henri Mallet: siehe Abschnitt VI 3.
von Fenelon in seiner
Ab-
4.
L i t e r a t u r der Neuzeit
Charles de Secondat, Baron de Montesquieu: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Ad-
345
Montesquieu
denda, Bd. II, S. 3 0 8 - 3 1 0 .
Beat Louis de Muralt: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 304-
Muralt
305.
Pierre-Claude Nivelle de la Chaussee: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 331.
Nivelle de la Chaussee
Noel-Antoine Pluche: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 319-320.
Pluche
Jean Racine: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 273-274.
Racine, J.
Louis Racine: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 310; 334-335.
Racine, L.
Charles Rollin: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 302-304.
Rollin
Voltaire: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 333-334; 345.
Voltaire
d. I T A L I E N I S C H E
LITERATUR
Marco Girolamo Vida: siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 284286.
Vida
VIII. Weltbild
348
VIII.
Weltbild
2. Religiosität 382.
BERGER, Kurt: Barock und Aufklärung im geistlichen Lied. (Unveränd. Neudruck.) (Walluf bei Wiesbaden 1972.) 241 S. Darin zu Klopstock:
S. 182-185.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
383
1234.
KAISER, Gerhard: Pietismus und Patriotismus im literarischen Deutschland. Ein Beitrag zum Problem der Säkularisation. 2. erg. Aufl. (Frankfurt a. M. 1973.) X X X V I , 367 S. (Wissenschaftliche Paperbacks. Literaturwissenschaft.) Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
384
1242.
KAISER, Gerhard: Erscheinungsformen der Säkularisierung in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. In: Säkularisierung und Säkularisation vor 1800. Hg. von Anton RAUSCHER. München (1976). (Beiträge zur Katholizismusforschung. Reihe B.) S. 91-120. Darin zu Klopstock passim, bes.: S. 99-100.
385
REED, Terence J.: Paths through the labyrinth: Finding your way in the eighteenth century. In: Publications of the English Goethe Society NS. 51 (1981), S. 81-113. Darin zu Klopstock:
386
S. 81-83 und passim.
BOMMERSHEIM, Paul: Urgrund. Beiträge zur transzendentalen Synthetik religiöser Typen. Hg. von Elly BOMMERSHEIM. München 1983. II, 236 S. Darin: Klopstock und die religiöse Personalwelt des Dichters. S. 95-104.
387
PENROSE, James Donovan: The spirit, the word and the sign: The development of literary and religious hermeneutics in the works of Klopstock and Lessing. Diss. Stanford 1987. VII, 226 Bll. [Masch.] - Mikrofilm: Ann Arbor, Mi. (University Microfilms International.) Darin: The Holy Spirit: Klopstock's unification of poetry and religion. Bl. 16-100. Zusammenfassung
388
in: Dissertation Abstracts International A 47 (1986/87), S. 4402.
RÜLKE, Hans-Ulrich: Gottesbild und Poetik bei Klopstock. Konstanz (1991). V, 225 S. Siehe auch Nr. 55, 437, 47S, 509, 538. Siehe auch Abschnitt VII 2.
ί.
Siehe auch die Literatur zu Klopstocks
»Geistlichen
Religiosität
Liedern«
XIII ι b), bes. Nr. 527 und 530, sowie zum »Messias« (Abschnitt
349
(Abschnitt XIII2).
ο Zu Klopstocks Auffassung vom Tod siehe Nr. 124 und 329. ο THAYER, Terence Κ.: Klopstock and the literary afterlife. In: Literaturwis-
389
senschaftliches Jahrbuch NF. 14 (1973), S. 183-208. THAYER, Terence K.: From »topos« to »mythos«: The poet as immortalizer
390
in Klopstock's works. In: Journal of English and Germanic Philology 80 ( 1 9 8 1 ) , S. 1 5 7 - 1 7 5 ·
Siehe auch Nr. 519 und 543. ο RICHTER, Karl: Literatur und Naturwissenschaft. Eine Studie zur Lyrik der
391
Aufklärung. München (1972). 238 S. (Theorie und Geschichte der Literatur und der schönen Künste. 19.) Darin: Erneuerung einer Gattung im Zeichen der Astronomie. Die hymnische Dichtung Klopstocks. S. 1 3 1 - 1 8 1 .
LEMKE, Gerhard H.: Sonne, Mond und Sterne in der deutschen Literatur
392
seit dem Mittelalter. Ein Bildkomplex im Spannungsfeld gesellschaftlichen Wandels. Frankfurt a. M. (1981). 325 S. (Kanadische Studien zur deutschen Sprache und Literatur. 23.) Darin zu Klopstock:
S. 158-159.
SCHAVERNOCH, Hans: Die Harmonie der Sphären. Die Geschichte der Idee
393
des Welteneinklangs und der Seeleneinstimmung. Freiburg (1981). 277 S. Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock. S. 167-169.
GUTHKE, Karl S.: Der Mythos der Neuzeit. Das Thema der Mehrheit der
394
Welten in der Literatur- und Geistesgeschichte von der kopernikanischen Wende bis zur Science Fiction. Bern (1983). 384 S. Darin zu Klopstock
passim.
KOSCHORKE, Albrecht: Die Geschichte des Horizonts. Grenze und GrenzÜberschreitung in literarischen Landschaftsbildern. (Frankfurt a. M. 1990.) 438 S. Darin zu Klopstock:
S. 1 3 2 - 1 3 8 .
395
3 5 0
VIII.
Weltbild
3. Menschenbild 396
MENHENNET, Alan: Order and freedom. Literature and society in Germany from 1720 to 1805. London (1973). IX, 1 7 0 S. (Literature and society.) Darin: Sentimentalism. F. G. Klopstock. S. 1 0 2 - 1 1 5 .
397
JÄGER, Hella: Naivität. Eine kritisch-utopische Kategorie in der bürgerlichen Literatur und Ästhetik des 18. Jahrhunderts. Kronberg/Ts. 1975. IV, 334 S. (Skripten. Literaturwissenschaft. 19.) Darin zum Begriff des Naiven in Klopstocks
Abhandlung
» Von der
Freundschaft
S. 48-53.
398
SAUDER, Gerhard: Der »zärtliche« Klopstock. In: Deutsch-dänische Literaturbeziehungen im 18. Jahrhundert. Akten des Kolloquiums, am 9. und 10. Oktober 1978 vom Institut für germanische Philologie der Universität Kopenhagen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturinstitut Kopenhagen veranstaltet und geleitet von Klaus BOHNEN, Sven-Aage JORGENSEN, Friedrich SCHMÖE. München 1979. (Text und Kontext. Sonderreihe. 5.) S. 58-74. - Wiederabdruck in: Friedrich Gottlieb Klopstock. Hg. von Heinz Ludwig ARNOLD. (München 1981.) (Text und Kritik. Sonderband.) S. 5969.
399
MEYER-KRENTLER, Eckhardt: Der Bürger als Freund. Ein sozialethisches Programm und seine Kritik in der neueren deutschen Erzählliteratur. München 1984. 328 S. mit Abb. Darin: Gellerts, Mosers und Klopstocks Freundschaftsbild. S. 33-37.
Siehe auch Nr. 437. ο Zum Thema Freundschaft in Klopstocks früher Lyrik siehe Nr. 169. ο Zu Klopstocks Begriff der Tugend siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 247-248. ο Zu Klopstocks Beschäftigung mit der Psychologie Christian Wolffs siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 299-302; 318-319.
4. Naturauffassung 400
MAURER, Georg: Die Natur in der Lyrik von Brockes bis Schiller. In: MAURER, Essay. Bd. 2. Halle 1973. S. 171-271. Darin zu Klopstock:
S. 184-206.
5- P o l i t i s c h e A n s c h a u u n g e n
HEUKENKAMP, Ursula: Die Sprache der schönen Natur. Studien zur Natur-
35*
401
lyrik. Berlin 1 9 8 2 . 270 S. - 2. Aufl. 1984. Darin zu Klopstock:
S. 36-40; 1 3 8 - 1 4 0 und
passim.
FRENZEL, Elisabeth: Stufen der deutschen Naturlyrik von Brockes bis Ei-
402
chendorff. Erkenntnis und poetische Erfassung der außermenschlichen Umwelt. In: Motive und Themen romantischer Naturdichtung. Textanalysen und Traditionszusammenhänge im Bereich der skandinavischen, englischen, deutschen, nordamerikanischen und russischen Literatur. Bericht über Kolloquien der Kommission für literaturwissenschaftliche Motiv- und Themenforschung 1 9 8 1 - 1 9 8 2 . Hg. von Theodor WOLPERS. Göttingen 1984. (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Phil.-hist. Klasse. Folge 3. 141.) S. 190-200. Darin zu Klopstock:
S. 1 9 3 - 1 9 5 .
GRIMM, Gunter E.: Erfahrung, Deutung und Darstellung der Natur in der
403
Lyrik. In: Aufklärung. Ein literaturwissenschaftliches Studienbuch. Hg.: Hans-Friedrich WESSELS. (Königstein/Ts.) 1984. (Athenäum Taschenbücher. 2177.) S. 206-244. Darin zu Klopstock:
S. 1 2 3 - 2 2 6 .
WEBER, Heinz-Dieter: Die Verzeitlichung der Natur im 18. Jahrhundert. In:
404
Vom Wandel des neuzeitlichen Naturbegriffs. Hg. von Heinz-Dieter WEBER. Konstanz (1989). (Konstanzer Bibliothek. 13.) S. 9 7 - 1 3 1 mit 2 Abb. Darin zu Klopstock:
S. 1 0 5 - 1 0 6 .
Siehe auch Nr. 391-395,
4 7 5 , 509.
5. Politische Anschauungen Geschichte der politischen Lyrik in Deutschland. Hg. von Walter HINDE-
405
RER. Stuttgart (1978). 3 7 5 S. Darin:
Peter PÜTZ, Aufklärung. S. 1 1 4 - 1 4 0 . - Jürgen WILKE, Vom Sturm und Drang
bis zur Romantik. S. 1 4 1 - 1 7 8 . Wiederabdruck
des Kapitels
von Pütz unter dem Titel: Politische Lyrik der A u f k l ä -
rung. In: Erforschung der deutschen Aufklärung. Hg. von Peter PÜTZ. (Königstein/Ts. 1980.) (Neue Wissenschaftliche Bibliothek. 94.) S. 3 1 6 - 3 4 0 .
BETTERIDGE, Harold: Klopstocks Wendung zum Patriotismus. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1 9 7 8 . [Vgl. Nr. 119.] S. 1 7 9 - 1 8 4 .
406
352·
407
V I I I . Weltbild
PRIGNITZ, Christoph: Vaterlandsliebe und Freiheit. Deutscher Patriotismus von 1750 bis 1850. Wiesbaden 1981. VII, 221 S. Darin zu Klopstock:
S. 18-3» und passim.
408
MURAT, Jean: Klopstock, citoyen fran;ais et patriote allemand. In: Revue d'Allemagne 18 (1986), S. 624-636. - Wiederabdruck in: Cosmopolitisme, patriotisme et Xenophobie en Europe au siecle des Lumieres. Colloque international, Strasbourg, 1-5 octobre 198$. Actes du Colloque edites par Gonthier-Louis FINK. (Strasbourg 1987.) S. 199-211.
409
DÜWEL, K l a u s , u n d H a r r o ZIMMERMANN: G e r m a n e n b i l d und P a t r i o t i s m u s
in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. In: Germanenprobleme in heutiger Sicht. Hg. von Heinrich BECK. Berlin 1986. (Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 1.) S. 358-395. Darin zu Klopstock:
410
S. 367-375; 385-395.
ZIMMERMANN, Harro: Freiheit und Geschichte. F. G. Klopstock als historischer Dichter und Denker. Heidelberg 1987. IX, 422. S. (Neue Bremer Beiträge. 5.) Rez.: Christoph PRIGNITZ, Aufklärung - Vormärz - Revolution 8/9 (1988/89), S. 213214; Klaus HURLEBUSCH, Aufklärung 4, H. 1 (1989) (Entwicklungsschwellen im 18. Jahrhundert. Hg. von Karl EIBL), S. 1 3 5 - 1 3 8 ; Klaus HURLEBUSCH, Germanistik 30 (1989), S. 693; Meredith LEE, German Quarterly 63 (1990), S. 541-543; Michael MAURER, Historische Zeitschrift 251 (1990), S. 441-442; Thomas SALUMETS, German Studies Review 13 (1990), S. 536-537; Arndt BÖHM, Lessing Yearbook 23 (1991), S. 228-230; Ferdinand van INGEN, Deutsche Bücher 21 (1991), S. 104-105.
411
RUDORF, Friedhelm: Poetologische Lyrik und politische Dichtung. Theorie und Probleme der modernen politischen Dichtung in den Reflexionen poetologischer Gedichte von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Frankfurt a. M. (1988). XI, 381 S. (Europäische Hochschulschriften. 1 , 1 1 0 5 . ) Darin: Ursprung und Genese der modernen politischen Lyrik im 18. Jahrhundert. S. 23-84. [Zu Klopstock
412.
passim.]
SEGEBERG, Harro: Nationalismus als Literatur. Literarisches Leben, nationale Tendenzen und Frühformen eines literarischen Nationalismus in Deutschland (1770-1805). In: Polyperspektivik in der literarischen Moderne. Studien zur Theorie, Geschichte und Wirkung der Literatur. Karl Robert Mandelkow gewidmet. Hg.: Jörg SCHÖNERT, Harro SEGEBERG. Frankfurt a. M. (1988). (Hamburger Beiträge zur Germanistik. 1.) S. 298337· Darin zu Klopstock
passim.
5·
Politische
Anschauungen
WIEDEMANN, Conrad: Zwischen Nationalgeist und Kosmopolitismus. Über
353 413
die Schwierigkeiten der deutschen Klassiker, einen Nationalhelden zu finden. In: Aufklärung 4, H. 2 (1989) (Patriotismus. Hg. von Günter BIRTSCH), S. 75-101. Darin: Der Fall »Messias«. S. 82-85. - Hermann, Friedrich, Luther und die anderen. S. 91-101. [Zu Klopstock
passim.]
SAKATA, Masaji: Klopstocks dichterische Wendung. In: Nishinihon Doitsu
414
Bungaku - Germanistische Studien (Fukuoka) 2 (1990), S. 13-24. Zu Klopstocks der
Wiederbelebung
der Vaterlandspoesie und seiner Ode » Der Hügel und
Hain«.
In japanischer Sprache, mit deutscher
Zusammenfassung.
FINK, Gonthier-Louis: Patriotisme et cosmopolitisme en France et en
415
Allemagne (1750-1789). In: Recherches germaniques 22 (1992), S. 3-51. Darin zu Klopstock passim, bes.: S. 42-43.
Siehe auch Nr. 116, 139, 140, 154,
248, 383, 390, 473, 619.
Siehe auch Abschnitt VII 3, bes. Nr. 369 und 370. Siehe auch die Literatur zu Klopstocks »Deutscher Gelehrtenrepublik« schnitt XIII 4), bes. Nr. 624, 626, 627, 6)0,
(Ab-
631.
ο DZWONEK, Ulrich, u n d H a r r o ZIMMERMANN: Ü b e r l e g u n g e n z u r Interpreta-
tion des Hermann-Motivs bei F. G. Klopstock. In: Ein Jahrhundert Hermannsdenkmal. 1875-1975. (Hg. anläßlich der 100jährigen Wiederkehr der Einweihung des Hermannsdenkmals in Zusammenarbeit mit der Hermannsdenkmal-Stiftung in Detmold von Günther ENGELBERT.) Detmold 1975. (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe. 23.) S. 59-103. Siehe auch die Literatur XIII3
zu Klopstocks
Hermann-Dramen
(Abschnitt
b).
ο Zu Klopstocks Beschäftigung mit der Kriegskunst siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 289-291.
416
3 5 4
Ameri-
417
VHI.
Weltbild
WERTHEIM,
Ursula: Der amerikanische Unabhängigkeitskampf im Spiegel
kattische
der zeitgenössischen deutschen Literatur. In: Deutschlands literarisches
Revolu-
Amerikabild. Neuere Forschungen zur Amerikarezeption der deutschen Li-
tion
teratur. Hg. von Alexander
RITTER.
Hildesheim 1977. (Germanistische
Texte und Studien. 4.) S. 50-91. Darin zu Klopstock: S. 74-75.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1307. 418
DIPPEL,
Horst: Deutschland und die amerikanische Revolution. Sozialge-
schichtliche Untersuchung zum politischen Bewußtsein im ausgehenden 18. Jahrhundert. Diss. Köln 1 9 7 2 . X X X , 6 5 3 , VIII, 208 S. Darin zu Klopstock passim. Siehe auch Nr. 570. Franzö-
419
sische
Ernst: Jubiläum der Renegaten. In:
BLOCH,
BLOCH,
Vom Hasard zur Kata-
strophe. Politische Aufsätze 1 9 3 4 - 1 9 3 9 . (Zusammengestellt von Volker Mi-
Revolution
CHELS.)
(Frankfurt a. M . 1972.) (Edition Suhrkamp. 534.) S. 281-289. - In:
BLOCH,
Politische Messungen, Pestzeit, Vormärz. (5.-6. Tsd. Frankfurt a. M.
1976.)
(BLOCH,
Engl.
Übers.: A jubilee for renegades. (Transl. by David
Nancy
Gesamtausgabe. Bd. 11.) S. 225-235.
VEDDER SHULTS.)
Darin zu Klopstock:
BATHRICK
and
In: New German Critique 4 (1975), S. 17-25.
(Dt.:) S. 281-284 bzw. S. 226-229. - (Engl·:) S. 18-21.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1321. 420
FRIEMEL,
Michael, und Dörte
FRIEMEL:
Deutsche Klassiker und die Politik:
Die Auseinandersetzung Klopstocks, Goethes und Schillers mit der Französischen Revolution. In: Projekt Deutschunterricht. Bd. 9. Literatur der Klassik II - Lyrik, Epik, Ästhetik. Hg. von Bodo
LECKE
in Verbindung mit dem
Bremer Kollektiv. (Stuttgart 1975.) S. 48-63. 421
MURAT,
Jean: Klopstock als französischer Bürger. In: Friedrich Gottlieb
Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg [Vgl. Nr. 119.] S. 422
FINK,
WERNER.
Berlin 1978.
171-1-77·
Gonthier-Louis: La litterature allemande face ä la Revolution fran-
9aise (1789-1800). Litterature et politique, libertes et contraintes. In: Deutschland und die Französische Revolution. 17. Deutsch-französisches Historikerkolloquium des Deutschen Historischen Instituts Paris (Bad Homburg 29. September - 2. Oktober 1981). Hg. von Jürgen Voss. München 1983. (Beihefte der Francia. 12.) S. 249-300. Darin zu Klopstock passim.
5· P o l i t i s c h e A n s c h a u u n g e n
GILLI, Marita: Pensee et pratique revolutionnaires Ä la fin du XIII C siecle en
355
423
Allemagne. Paris 1 9 8 3 . 348 S. (Collection du bicentenaire de la Revolution Fran£aise. Annales litteraires de l'Universite de Besanion. 285.) Darin zu Klopstock:
S. 3 4 - 3 5 ; 4 3 - 4 4 ; 1 8 5 - 1 8 7 .
MAYER, Hans: Die fernen Jakobiner. In: MAYER, Das unglückliche Bewußt-
424
sein. Z u r deutschen Literaturgeschichte von Lessing bis Heine. (Frankfurt a. M . 1986.) S. 2 7 5 - 2 9 1 . - Taschenbuchausg.: buch. 1634.) - Lizenzausg.: Darin zu Klopstock:
(1989.) (Suhrkamp-Taschen-
Berlin 1990.
S. 1 7 5 - 1 8 4 .
SAINE, Thomas P.: Black bread - white bread. German intellectuals and the
425
French Revolution. (Columbia, SC 1988.) XIV, 4 2 7 S. (Studies in German literature, linguistics, and culture. 36.) Darin:
Klopstock, the poet of the Revolution. S. 3 0 8 - 3 1 5 .
»O Freyheit! Silberton dem Ohre . . . « . Französische Revolution und deut-
426
sehe Literatur 1 7 8 9 - 1 7 9 9 . Eine Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs auf dem Salon du Livre in Paris und im Schiller-Nationalmuseum Marbach am Neckar. (Ausstellung und Katalog: Werner VOI.KF., Ingrid KUSSMAUL und Brigitte SCHILLBACH.) (Marbach am Neckar 1989.) 521 S. mit zahlr. Abb. und Taf. Darm zu Klopstock:
S. 3 8 - 4 0 ; 6 9 - 7 0 ; 1 4 6 - 1 5 6 ; 1 9 8 - 1 0 5 ; 1 6 8 - 1 7 0 ; 3 4 4 und
passim.
Deutschland und die Französische Revolution. 1789/1989. Eine Ausstellung
427
des Goethe-Instituts zum Jubiläum des welthistorischen Ereignisses. (Stuttgart 1989.) 277 S. mit zahlr. Abb. Darm:
Alain R u i z , Französische Revolution und deutsche Literatur. S. 1 6 5 - 1 8 4 .
Klopstock
[Zu
passim.l
Paris an der Alster. Die Französische Revolution in Hamburg. Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, 1 1 . bis 1 7 . April 1 9 8 9 , Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg -
Carl von Ossietzky
-,
21. April bis 27. Mai 1 9 8 9 . (Eine Ausstellung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg im Rahmen der Veranstaltungen 2000 Jahre Bonn, 800 Jahre Hamburger Hafen. Ausstellung und Katalog: Horst GRONEMEYER, Harald WEIGEL.) (Herzberg 1989.) 48 S. mit 29 Abb. Darin:
Gesellschaftliche Zirkel in H a m b u r g und die Beziehungen zu Paris. S. 1 5 - 2 0 .
- Klopstocks Stellung in der H a m b u r g e r Gesellschaft. S. 1 1 - 2 4 .
-
D a s Revolutionsfest
1 7 9 0 . S. 1 5 - 1 8 . - Klopstock und die Französische Revolution. S. 1 9 - 3 4 .
428
356
42.9
V I I I . Weltbild
CAEIRO, Olivio: Klopstock, Messias da Revoluiäo. In: Runa, Revista portuguesa de estudos germanisticos, 11/12 (1989), S. 47-56.
430
PAPE, Helmut: Friedrich Gottlieb Klopstock und die Französische Revolution. In: Euphorion 83 (1989), S. 160-195.
431
FINK, Gonthier-Louis: The French Revolution as reflected in German literature and political journals from 1789 to 1800. In: The internalized revolution. German reactions to the French Revolution, 1789-1989. Editors: Ehrhard BAHR, Thomas P. SAINE. New York 1992. (Garland reference library of the humanities. 1661.) S. 1 1 - 3 1 . Darin zu Klopstock:
432
S. 1 3 .
OESTERLE, Günter: Suchbilder kollektiver Identitätsfindung. Die öffentlichen Feste während der Französischen Revolution und ihre Wirkung unter den Deutschen. In: »Vergangene Zukunft«. Revolution und Künste 1789 bis 1 9 8 9 . H g . v o n E r h a r d SCHÜTZ u n d K l a u s SIEBENHAAR. B o n n
1992.
S. 1 2 9 - 1 5 2 . Darin: II. Geselliges Mitfeiern französischer Revolutionsfeste zu Hause und polemische Abkehr von plebejischen Festformen am Beispiel Friedrich Gottlieb Klopstocks. S. 136-139.
Siehe auch Nr. 146, 238, 5 2 0 - 5 2 3 . ο
433
SAINE, Thomas P.: Charlotte Corday, Adam Lux, and »Hermann und Dorothea«. In: Exile and Enlightenment. Studies in German and comparative literature in h o n o r of G u y Stern. E d . by U w e FAULHABER, J e r r y GLENN, E d w a r d P. HARRIS a n d H a n s - G e o r g RICHERT. D e t r o i t 1 9 8 7 . S. 8 7 - 9 6 . Darin zu Klopstock:
434
S. 87-88 und passim.
STEPHAN, Inge: Gewalt, Eros und Tod. Metamorphosen der Charlotte Corday-Figur vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. In: Die Marseillaise der Weiber. Frauen, die Französische Revolution und ihre Rezeption. Hg. von Inge STEPHAN und Sigrid WEIGEL. (Hamburg 1989.) (Literatur im historischen Prozeß. NF. 26.) S. 1 2 8 - 1 5 3 mit 5 Abb. Darin zu Klopstock:
435
S. 1 3 3 - 1 3 4 .
STEPHAN, Inge: »Die erhabne Männin Corday«. Christine Westphalens Drama »Charlotte Corday« (1804) und der Corday-Kult am Ende des 18. Jahrhunderts. In: »Sie, und nicht Wir«. Bd. 1. Die Französische Revolu-
;.
Politische Anschauungen
357
tion und ihre Wirkung auf Norddeutschland. H g . von A r n o HERZIG, Inge STEPHAN, Hans G . WINTER. H a m b u r g (1989). S. 1 7 5 - 2 0 5 mit 9 A b b . Darin zu Klopstock: S. 185-186; 189-190. GREISLER, Beate: Charlotte C o r d a y - die Mörderin des Jean-Paul M a r a t . Ein literarischer Diskurs über die Furcht. Bielefeld 1 9 9 2 . 1 1 8 S. Darin: Charlotte Corday als Zeichen der göttlichen Freiheit in Klopstocks Revolutionsoden. S. 64-73.
436
IX. Ästhetische und poetologische Auffassungen
360
I X . Ä s t h c t i s c h c und p o e t o l o g i s c h e A u f f a s s u n g e n
1. Überblicke 437
WERNER, Hans-Georg: Klopstock und sein Dichterberuf. In: Weimarer Beiträge 2.0 (1974), H. 1 1 , S. 5-38. - Wiederabdruck in: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119./ S. 11-41.
438
GROSSE, Wilhelm: Studien zu Klopstocks Poetik. München 1977. 140 S. Rez.: Heinz MOENKEMEYER, Lessing Yearbook 1 1 (1979), S. 2 6 9 - 1 7 1 ; Roberto VENUTI, Studi germanici NS. 17/18 (1979/80), S. 459-464; Meredith LEE, German Quarterly 53 (1980), S. 109-110.
439
GROSSE, Wilhelm: »Wenn (der Kunstrichter) . . . schreibt, so schreibt er vortrefflich.« Anmerkungen zum »aristokratisch-diktatorischen Ton« der poetologischen Prosaschriften Klopstocks und zu seiner poetologischen Odendichtung. In: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch NF. 18 (1977), S. 89-103.
440
GROSSE, Wilhelm: »Von dem Range der schönen Künste und der schönen Wissenschaften« - Klopstocks poetologische Programmschrift. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Hg. von Heinz Ludwig ARNOLD. (München 1981.) (Text und Kritik. Sonderband.) S. 29-44.
441
BEAUCAMP, Eduard: Klopstock contra Winckelmann. Aus der Frühzeit deutscher Kunstkritik. In: Ideal und Wirklichkeit der bildenden Kunst im späten 1 8 . J a h r h u n d e r t . H g . v o n H e r b e r t BECK, Peter C . BOL, E v a MAEK-GERARD.
Berlin (1984). (Frankfurter Forschungen zur Kunst. 11.) S. 2.53-172. 442
SCHMIDT, Jochen: Die Geschichte des Genie-Gedankens in der deutschen Literatur, Philosophie und Politik 1750-1945. Bd. 1. Von der Aufklärung bis zum Idealismus. Darmstadt 1985. XV, 491 S. - 2. Aufl. 1988. Darin: Klopstock: Die Rangerhöhung des Dichters und der Dichtung. S. 61-68.
443
MENNINGHAUS, Winfried: Klopstocks Poetik der schnellen »Bewegung«. In: Klopstock, Gedanken über die Natur der Poesie. Dichtungstheoretische Schriften/Hg. von Winfried MENNINGHAUS. (Frankfurt a. M. 1989.) (Insel Taschenbuch. 1038.) S. 259-361.
444
MENNINGHAUS, Winfried: Dichtung als Tanz - Zu Klopstocks Poetik der Wortbewegung. In: Comparatio, Revue Internationale de Litterature Comparee, 3 (1991), S. 129-150.
445
MAHR, Johannes: »Die Regeln gehören zu meiner Materie nicht«. Die poetischen Schriften von Friedrich Gottlieb Klopstock. In: Metamorphosen des
ι.
Einzelaspekte
Dichters. Das Selbstverständnis deutscher Schriftsteller von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Hg. von Gunter E. GRIMM. (Frankfurt a. M . 1991.) (Fischer Taschenbuch. Literaturwissenschaft. 10722.) S. 35-49. Siehe auch Nr. 57, 165, 367, 387, 388, 472, 478, 482, 496, 624.
z. Einzelaspekte PHILIPPON, Jean: A propos d'un poeme de F. G. Klopstock. (Contribution ä l'etude de l'imagination au XVIII e siecle.) In: Hommage ä Maurice Marache. 1916-1970. (Paris) 1972. (Publications de la Faculte des Lettres et des Sciences Humaines de Nice. 11. - Institut Maurice Marache. Etudes allemandes et autrichiennes.) S. 397-404. Zu den Begriffen der Einbildungskraft hand des Gedichtes »Die frühen
und der Phantasie in Klopstocks
446
Poetik an-
Gräber«.
ο Zum Begriff des Erhabenen bei Klopstock siehe Nr. 444 und 472. ο Zu Klopstocks Begriff der »moralischen Abt. Addenda, Bd. II, S. 351-353. ο
Schönheit« siehe Nr. 16
(HKA),
KAISER, Gerhard: »Denken« und »Empfinden«: Ein Beitrag zur Sprache und Poetik Klopstocks. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Hg. von Heinz Ludwig ARNOLD. (München 1981.) (Text und Kritik. Sonderband.) S. 10-28. Überarb. und erg. Fassung. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
447
1342.
Siehe auch Nr. $11. ο HAFNER, Bernhard Jonas: Darstellung. Die Entwicklung des Darstellungsbegriffes von Leibniz bis Kant und sein Anfang in der antiken Mimesis und der mittelalterlichen Repraesentatio. Diss. Düsseldorf 1975. XV, 390 S.
448
Darin: Klopstock - Darstellung als Gegenwärtigung der Sprache der Kunst. S. 32.2.334-
ο GOHAR, Magda: Das Verhältnis von Poesie und Prosa als literaturphilosophisches Problem. Diss. Bonn 1978. 269 S. Darin: Klopstock. S. 5 5 - 5 6 .
Zu Klopstocks Auffassung des Unterschieds von Poesie und Prosa siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 310-312.
449
362
450
I X . Ä s t h e t i s c h e und p o e t o l o g i s c h e A u f f a s s u n g e n
MARTINI, Fritz: Sänger und Gesang. Mythos, Poetik und Geschichte. Ein Kapitel deutscher Lyrikgeschichte zwischen Klopstock und Heine. In: Goethe Jahrbuch 101 (1984), S. 139-161. - Veränd. Wiederabdruck in: MARTINI, Literarische Form und Geschichte. Aufsätze zu Gattungstheorie und Gattungsentwicklung vom Sturm und Drang bis zum Erzählen heute. Stuttgart (1984). S. 81-102. Darin zu Klopstock:
451
S. 1 4 1 - 1 4 5 bzw. S. 83-87.
HÄHNEL, Klaus-Dieter: Tradition und Entwicklung des Lyrikbegriffs. Typologische Untersuchungen zur Geschichte der neueren deutschen Lyrik. Diss. Berlin (Humboldt-Universität) 1988. 179, 16 Bll. [Masch.] Darin zu Klopstock:
452
Bl. 53-59.
GUTHKE, Karl S.: Die Entdeckung des Ich in der Lyrik. Von der Nachahmung zum Ausdruck der Affekte. In: Tradition, Norm, Innovation. Soziales und literarisches Traditionsverhalten in der Frühzeit der deutschen Aufklärung. Hg. von Wilfried BARNER unter Mitarbeit von Elisabeth MÜLLERLUCKNER. München 1989. (Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien. 15.) S. 94-121. Darin zu Klopstock
passim, bes.: S. 108-109.
Vgl.: Wolfgang MARTENS, Kommentar. S. 1 2 1 - 1 1 3 . ~~ Diskussionsbeitrag. S. 1 2 3 - 1 2 4 .
Siehe auch Nr. 519. ο 453
JACOBS, Jürgen: Das Verstummen der Muse. Zur Geschichte der epischen Dichtungsgattung im XVIII. Jahrhundert. In: Arcadia 10 (1975), S. 129-146. Darin zu Klopstock:
S. 1 3 2 - 1 3 3 .
ο 454
HOPPE, Wilhelm: Das Bild Raffaels in der deutschen Literatur von der Zeit der Klassik bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts. (Reprograph. Nachdruck.) Hildesheim 1 9 7 4 . 1 7 9 S. (Frankfurter Quellen und Forschungen zur germanischen und romanischen Philologie. 8.) Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock. S. 23-26. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1350.
X. Sprachtheorie und Orthographiereform
364
X . S p r a c h t h e o r i e und O r t h o g r a p h i e r e f o r m
1. Überblicke 455
GESSINGER, Joachim: Sprache und Bürgertum. Zur Sozialgeschichte sprachlicher Verkehrsformen im Deutschland des 18. Jahrhunderts. Stuttgart (1980). VII, 2 0 1 S. Darin zu Klopstock:
S. 1 3 7 - 1 3 9 .
Siehe auch Nr. 1 oj, 472, 634, 6 3 j .
z. Orthographiereform 456
GARBE, Burckhard: Klopstocks Vorschläge zur Rechtschreibreform. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Hg. von Heinz Ludwig ARNOLD. (München 1981.) (Text und Kritik. Sonderband.) S. 45-58.
457
KOHRT, Manfred: Theoretische Aspekte der deutschen Orthographie. Tubingen 1987. XIV, 583 S. (Reihe Germanistische Linguistik. 70.) Darin zu Klopstock:
458
S. 186-188.
MÜLLER, Karin: »Schreibe, wie du sprichst!« Eine Maxime im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Eine historische und systematische Untersuchung. Frankfurt a. M. (1990). XII, 512. S. (Theorie und Vermittlung der Sprache. 1 1 . ) Darin zu Klopstock:
S. 41-46.
Siehe auch Nr. 469. Siehe außerdem Nr. 16 (HKA), Abt. Briefe, Bd. VII 2, S. 679-681.
3. Aussprache 459
WEITHASE, Irmgard: Sprachwerke - Sprechhandlungen. Über den sprecherischen Nachvollzug von Dichtungen. Köln 1980. VI, 208 S. (Böhlau-StudienBücher. Grundlagen des Studiums.) Darin zum Sprechstil beim Vortrag von Klopstocks
460
»Frühlingsfeier*:
S. 59-61.
BARTSCH, Elmar: Das Sprechen literarischer Texte. Sichtung sprechkünstlerischer Vermittlungstheorien. In: Literatur. Verständnis und Vermittlung. H g . v o n J o s e p h A . KRUSE, M o n i k a SALMEN, K l a u s - H i n r i c h ROTH. (Düsseld o r f 1 9 9 1 . ) S. 3 1 9 - 3 3 5 · Darin zum Rezitationsstil
Klopstocks:
S. 3 2 9 - 3 3 1 .
4· Wortfolge
365
4. Wortfolge SCAGLIONE, Aldo: The theory of German word order from the Renaissance
461
to the present. Minneapolis (1981). V, 241 S. Dt. Übers.: Komponierte Prosa von der Antike bis zur Gegenwart. Bd. 2. Die Theorie der Wortstellung im Deutschen. Stuttgart (1981). 230 S. Darin zu Klopstock: S. 71-72 bzw. S. 78-80. LÜHR, Rosemarie: F. G. Klopstocks Fragmente über die deutsche Sprache. Von der Wortfolge. In: Sprachwissenschaft 13 (1988), S. 198-256.
462
XI. Sprache und Stil
38
X I . S p r a c h t u n d Stil
1. Überblicke 463
BÖCKMANN, Paul: Formgeschichte der deutschen Dichtung. Bd. 1. Von der Sinnbildsprache zur Ausdruckssprache. Der Wandel der literarischen Formensprache vom Mittelalter zur Neuzeit. (4. Aufl.) Hamburg (1973). X V I , 700 S. - (Lizenzausg.) Darmstadt 1973. Darin: Die Entstehung der Ausdruckssprache vor und durch Klopstock. S. 5 5 3 - 5 7 8 . - Klopstocks neue Ausdruckssprache. S. 578-598. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
464
1371.
LANGEN, August: Deutsche Sprachgeschichte vom Barock bis zur Gegenwart. In: Deutsche Philologie im Aufriß. Unter Mitarbeit zahlr. Fachgelehrter hg. von Wolfgang STAMMLER. Bd. 1. 2. überarb. Aufl. Nachdruck. (Berlin 1978.) Sp. 931-1396. Darin: Klopstock. Sp. 1 0 7 0 - 1 0 8 1 . Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
465
LANGEN, August: Der Wortschatz des 18. Jahrhunderts. In: Deutsche Wortgeschichte. Hg. von Friedrich MAURER und Heinz RUPP. 3. neubearb. Aufl. Bd. 2. Berlin 1974. (Grundriß der germanischen Philologie. 17, 2.) S. 31-244. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
466
1373.
BLACKALL, Eric Α.: The emergence of German as a literary language, 17001 7 7 5 . 2nd ed. with a new bibliographical essay. Ithaca 1978. XI, 560 S. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
467
1372.
1374.
LANGEN, August: Zum Problem der sprachlichen Säkularisation in der deutschen Dichtung des 18. und 19. Jahrhunderts. In: LANGEN, Gesammelte Studien zur neueren deutschen Sprache und Literatur. Zum siebzigsten Geburtstag des Verfassers ausgewählt und hg. von Karl RICHTER, Gerhard SAUDER, G e r h a r d SCHMIDT-HENKEL unter M i t w i r k u n g v o n
Hansjürgen
BLINN. (Berlin 1978.) S. 109-127. - Wiederabdruck in: Probleme der religiösen Sprache. Hg. von Manfred KAEMPFERT. Darmstadt 1983. (Wege der Forschung. 442.) S. 94-117. Darin zu Klopstock
passim.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
468
1375.
EGGERS, Hans: Deutsche Sprachgeschichte. Bd. 4. Das Neuhochdeutsche. (Reinbek bei Hamburg 1977.) 198 S. (Rowohlts deutsche Enzyklopädie. 375.) - Überarb. Neuaufl.: Deutsche Sprachgeschichte. Bd. 2. Das Frühneuhochdeutsche und das Neuhochdeutsche. (Reinbek bei Hamburg 1986.) 442 S. (Rowohlts Enzyklopädie. 426.) Darin: Klopstock. S. 94-96 bzw. S. 3 1 6 - 3 1 8 .
ι . Einzelaspekte
WELLS, Christopher J.: German: A linguistic history to 1945. Oxford 1985. XVI, 591 S.
3^9
469
Dt. Übers.: Deutsch: eine Sprachgeschichte bis 1945. Tübingen 1990. XVI, 574 S. (Reihe Germanistische Linguistik. 93.) Darin: (Engl.:) Klopstock's poetic diction and rational orthography: the banishment of banality. S. 3 2 7 - 3 3 1 . - (Dt.:) Klopstocks Dichtersprache und rationale Orthographie. S. 349-354·
ο LANGEN, August: K l o p s t o c k s sprachgeschichtliche B e d e u t u n g . In: LANGEN,
470
Gesammelte Studien zur neueren deutschen Sprache und Literatur. Zum siebzigsten Geburtstag des Verfassers ausgewählt und hg. von Karl RICHTER, G e r h a r d SAUDER, G e r h a r d SCHMIDT-HENKEL unter M i t w i r k u n g v o n
Hansjürgen BLINN. (Berlin 1978.) S. 87-108. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1387.
BJORKLUND, Beth: Klopstock's poetic innovations: The emergence of German as a prosodic language. In: Germanic Review 56 (1981), S. 10-27.
471
APEL, Friedmar: Sprachbewegung. Eine historisch-poetologische Untersuchung zum Problem des Übersetzens. Heidelberg 1982. 320 S. (Beiträge zur neueren deutschen Literaturgeschichte. 3, 52.)
472
Darin: Die Bewegung des Herzens aus der Bewegung der Sprache bei Klopstock. S. 5159. - Bodmers Milton und das Erhabene bei Klopstock. S 73-84
FRÜHWALD, Wolfgang: Die Idee kultureller Nationbildung und die Entstehung der Literatursprache in Deutschland. In: Nationalismus in vorindustrieller Zeit. Hg. von Otto DANN. München 1986. (Studien zur Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts. 14.) S. 129-141.
473
Darin zu Klopstock: S. 1 2 9 - 1 3 4 .
Siehe auch Nr. 439 und
44J.
1 . Einzelaspekte WALZEL, Oskar: Barockstil bei Klopstock. In: Der literarische Barockbegriff. Hg. von Wilfried BARNER. Darmstadt 1975. (Wege der Forschung. 358.) S. 120-142. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
474
1393.
ο LANGEN, August: Verbale Dynamik in der dichterischen Landschaftsschilderung des 18. Jahrhunderts. In: Landschaft und Raum in der Erzäblkunst.
475
37°
X ' · S p r a c h e u n d Stil
Hg. von Alexander RITTER. Darmstadt 1975. (Wege der Forschung. 418.) S. 112-191. - Wiederabdruck in: LANGEN, Gesammelte Studien zur neueren deutschen Sprache und Literatur. Zum siebzigsten Geburtstag des Verfassers ausgewählt
und
hg.
von
Karl
RICHTER,
Gerhard
SAUDER,
Gerhard
SCHMIDT-HENKEL unter Mitwirkung von Hansjürgen BLINN. (Berlin 1978.) S. 11-86. Darin: Klopstock. S. 1 3 2 - 1 3 8 bzw. S. 36-41. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1398.
476
MENHENNET, Alan: Statics and dynamics in Klopstock: A structural pattern in some of his odes. In: Forum for Modern Language Studies 20 (1984), S. 124-132. ο
477
CHOI, Doo-Hwan: Das Stilprinzip der Kürze in den Werken Klopstocks. In: Zeitschrift für deutsche Sprache und Literatur (Seoul) 1981, Nr. 16, S. 2743·
Über Sprachkürze Nr. j6i. ο
in Klopstocks
Gedicht
»Die frühen
Gräber«
siehe
478
HILLIARD, Kevin: »Stammelnd Gered'« und »der Engel Sprach'«: Probleme der Rede bei Klopstock. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 61 (1987), S. 266-297. ο
479
LENNERT, Rudolf: Das Drama der Bildungsworte. In: Neue Sammlung 21 (1981), S. 504-529. Darin zu Klopstock:
S. 506-507.
ο 480
LANGEN, August: Die Feier der Natur. Zur Geschichte eines Topos im 18. und 19. Jahrhundert. In: LANGEN, Gesammelte Studien zur neueren deutschen Sprache und Literatur. Zum siebzigsten Geburtstag des Verfassers ausgewählt
und
hg.
von
Karl
RICHTER,
Gerhard
SAUDER,
Gerhard
SCHMIDT-HENKEL unter Mitwirkung von Hansjürgen BLINN. (Berlin 1978.) S. 128-140. Darin zu Klopstocks
Gebrauch
des Wortes »Feier*: S. 1 2 9 - 1 3 0 .
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1411.
ο Zur engen Verschränkung der Begriffe »denken« und »fühlen« in der Sprache Klopstocks siehe Nr. 447. ο 481
VALENTIN, Paul: Klopstock et le subjonctif. In: Etudes Germaniques 42 (1987), S. 291-296.
XII. Verskunst
372-
Χ " · Verskunst
ι. Überblicke 482
HELLMUTH,
Hans-Heinrich: Metrische Erfindung und metrische Theorie bei
Klopstock. München 1973. 289 S. (Studien und Quellen zur Versgeschichte. 4·) Rez.: Leif Ludwig ALBERTSEN, Anzeiger für Deutsches Altertum und Deutsche Literatur 86 (1975), S. 89-93; Jerry GLENN, Lessing Yearbook 7 (1975), S. 165-267; Alfred MOLZAN, Deutsche Literaturzeitung für Kritik der internationalen Wissenschaft 96 (1975), Sp. 384-387; Christian WAGENKNECHT, Germanistik 16 (1975), S. 185-186; Beth BJORKLUND, German Quarterly 49 (1976), S. 516-5x7; N. Horton SMITH, Erasmus 18 (1976), Sp. 667-671.
ο 483
KAYSER,
Wolfgang: Geschichte des deutschen Verses. 10 Vorlesungen für
Hörer aller Fakultäten. (4. Aufl.) Tubingen (1991). 156 S. (UTB für Wissenschaft. Uni-Taschenbücher. 4.) Darin: Fünfte Vorlesung. (Der Vers des 18. Jahrhunderts und Klopstock.) S. 43-61. [Zu Klopstock: S. 48-61.] - Sechste Vorlesung. (Von Klopstock zu Goethe.) S. 62-76. [Zur Wirkung Klopstocks: S. 61-67.1 Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1419.
ο
484
PAUL,
Otto, und Ingeborg
GLIER:
Deutsche Metrik. 9. Aufl. München 1974.
191 S. - 9. Aufl. 5. Druck. 1989. Darin zu Klopstock
passim.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
485
KAYSER,
1426.
Wolfgang: Kleine deutsche Versschule. 23. Aufl. Bern 1987. 1 2 2 S.
- (24. Aufl.) Tübingen (1992). 123 S. (UTB für Wissenschaft. Uni-Taschenbücher. 1727.) Darin zu Klopstock
passim.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
486
JÜNGER,
1427.
Friedrich Georg: Rhythmus und Sprache im deutschen Gedicht.
(3. Aufl. Stuttgart 1987.) 188 S. (Cotta's Bibliothek der Moderne. 63.) Darin zu Klopstock
passim.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
487
PRETZEL,
1428.
Ulrich: Deutsche Verskunst, mit einem Beitrag über altdeutsche
Strophik von Helmut
THOMAS.
In: Deutsche Philologie im Aufriß. Unter
Mitarbeit zahlr. Fachgelehrter hg. von Wolfgang
STAMMLER.
arb. Aufl. Nachdruck. (Berlin 1979.) Sp. 2357-2546. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1430.
Bd. 3. 2. über-
ι.
Einzelaspekte
ARNDT, Erwin: D e u t s c h e Verslehre. Ein A b r i ß . 8. neu bearb. und erw. A u f l .
373 488
Berlin 1981. 2 5 7 S. - 12. A u f l . ( N a c h d r u c k der 8. A u f l . ) 1990. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1431.
SCHLAWE, Fritz: N e u d e u t s c h e M e t r i k . Stuttgart 1 9 7 2 . VIII, 108 S. (Samm-
489
lung Metzler. 112.) Darin zu Klopstock
passim.
BREUER, Dieter: D e u t s c h e M e t r i k u n d Versgeschichte. M ü n c h e n (1981).
490
4 1 4 S. (Uni-Taschenbücher. 7 4 5 . ) Darin: Klopstocks Bruch mit der Tradition. S. 191-199. WAGENKNECHT, C h r i s t i a n : D e u t s c h e M e t r i k . Eine historische Einführung.
491
M ü n c h e n (1981). 1 3 9 S. - 2. d u r c h g e s . A u f l . (1989.) Darin zu Klopstock
passim.
ALBERTSEN, Leif L u d w i g : N e u e r e deutsche M e t r i k . Bern (1984). 1 8 7 S. (Ger-
492
manistische L e h r b u c h s a m m l u n g . 5 5 b . ) Darin zu Klopstock: S. 104-105; 110-111; 119-122; 174 und passim. BEHRMANN, A l f r e d : E i n f ü h r u n g in den neueren deutschen Vers. Von Luther
493
bis z u r G e g e n w a r t . Eine V o r l e s u n g . Stuttgart (1989). I X , 191 S. Darin zu Klopstock
passim.
z. Einzelaspekte HASHIMOTO, T a k a s h i : Ü b e r die Eigenschaft und die G r e n z e n der A u s -
494
d r u c k s - und V e r s f o r m K l o p s t o c k s . In: D o i t s u B u n g a k u 50 (1973), S. 104114. SCHULTZ, H a r t w i g : K l o p s t o c k s » L ä n g e n « und v e r w a n d t e Verselemente bei
495
H o l z und Brecht. In: W i r k e n d e s W o r t 23 (1973), S. 1 1 1 - 1 2 5 . HILLIARD, Kevin: K l o p s t o c k in den Jahren 1 7 6 4 bis 1 7 7 0 : Metrische Erfind u n g u n d die W i e d e r g e b u r t der D i c h t u n g aus dem Geiste des Eislaufs. In: J a h r b u c h der D e u t s c h e n Schillergesellschaft 33 (1989), S. 1 4 5 - 1 8 4 . Siehe auch Nr.
388.
Zu
Plan einer
Klopstocks
»Abhandlung
vom Sylbenmaasse«
( H K A ) , A b t . Briefe, Bd. V 2, S. 3 5 0 - 3 5 2 ; 5 2 5 - 5 2 6 .
siehe
Nr. 16
496
374
χ π
·
Verskunst
3. Einzelne Versmaße und Strophenformen Z u Klopstocks
Nachahmung
antiker
Vers- und Strophenformen
siehe
Nr. 443. Hexameter
497
FRIEDRICH, Wolf-Hartmut: Über den Hexameter. In: FRIEDRICH, Dauer im Wechsel. A u f s ä t z e . H g . v o n C . J o a c h i m CLASSEN und Ulrich SCHINDEL.
Göttingen (1977). S. 36-62. Darin zu Klopstock:
498
S. 44-51.
KLETT, Ernst: Über den deutschen Hexameter. (Referat.) In: Ε. K. Ernst Klett zum 70. Geburtstag. Hg. von Michael KLETT. Privatdruck. Stuttgart 1981. S. 3 1 5 - 3 1 4 . Darin zu Klopstock:
S. 316-318.
Siehe auch Nr. 352. Freie
499
Rhythmen
NAGEL, Bert: Das Reimproblem in der deutschen Dichtung. Vom Otfridvers zum freien Vers. (Berlin 1985.) 177 S. Darin zu Klopstock:
Siehe auch Nr. 4ji, Strophen
500
S. 71-72; 82.-83; 158-159.
524, 525·, 538.
SCHLAWE, Fritz: Die deutschen Strophenformen. Systematisch-chronologische Register zur deutschen Lyrik 1600-1750. Stuttgart 1972. VIII, 578 S. (Repertorien zur Deutschen Literaturgeschichte. Bd. 5.) Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock. S. 150-154. - Vgl.: Generalindex der GedichtTitel. S. 542-544.
501
FRANK, Horst Joachim: Handbuch der deutschen Strophenformen. (München 1980.) 885 S. Darin zu Klopstock passim. - Vgl.: Verzeichnis der angeführten Gedichte. S. 815.
502
ISHIBASHI, Michihiro: Kuroppushutokku, Fosu, Herudärin no arukaiosu shisetsu ni okeru horachiusi-fu. Versiktus to Wortakzent. [Horaz-Formen in den alkäischen Strophen bei Klopstock, Voß und Hölderlin. Versiktus und Wortakzent.] In: Hokkaidö Daigaku (Sapporo) 8 (1981), S. 21-38.
503
SCHÖDLBAUER, Ulrich: Odenform und freier Vers. Antike Formmotive in moderner
Dichtung.
In:
(1982), S. 191-201. Darin zu Klopstock:
S. 195-201.
Literaturwissenschaftliches Jahrbuch
NF. 1 3
3· E i n z e l n e V e r s m a ß e u n d S t r o p h e n f o r m e n
GUNTERMANN, Georg: Von der Leistung einer poetischen Form - Wandlungen der Ode im 18. Jahrhundert. In: Aufklärung. Ein literaturwissenschaftliches Studienbuch. Hg.: Hans-Friedrich WESSELS. (Königstein/Ts.) 1984. (Athenäum Taschenbücher. 1177.) S. 183-205. Darin zu Klopstock:
S. 1 8 7 - 1 9 1 .
375
504
XIII. Werke
378
XIII.
Werke
ι. Lyrik a. L I T E R A T U R G E S C H I C H T L I C H E 505
ZUSAMMENHÄNGE
CLOSS, August: Die neuere deutsche Lyrik vom Barock bis zur Gegenwart. In: Deutsche Philologie im Aufriß. Unter Mitarbeit zahlr. Fachgelehrter hg. von Wolfgang STAMMLER. Bd. 1. 2. überarb. Aufl. Nachdruck. (Berlin 1978.) Sp. 133-395· Darin: Friedrich Gottlieb K l o p s t o c k . Sp. 179-186. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
506
1484.
BROWNING, Robert M.: German poetry in the age of the Enlightenment. From Brockes to Klopstock. University Park, Pa. (1978). XI, 336 S. (The Penn State series in German literature.) Darin: K l o p s t o c k . S. 1 9 6 - 1 9 5 ; 311-318.
507
Geschichte der deutschen Lyrik vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hg. von Walter HINDERER. Stuttgart (1983). 659 S. Darin: Wilhelm GROSSE, A u f k l ä r u n g und Empfindsamkeit. S. 1 3 9 - 1 7 6 . [ K l o p s t o c k s empfindsame Lyrik und seine Theorie der »Darstellung«. S. 164-169.]
508
KAISER, Gerhard: Geschichte der deutschen Lyrik von Goethe bis Heine. Ein Grundriß in Interpretationen. Tl. 1-3. (Frankfurt a. M . 1988.) (KAISER, Geschichte der deutschen Lyrik von Goethe bis zur Gegenwart. Bd. i[, 13]. - S u h r k a m p Taschenbuch. 2087T, 1-3]·) 690; 2 4 2 S. Darin zu Klopstock
passim,
bes.: Tl. 1, S. 141-143; Tl. 2, S. 502-503.
ο 509
GERHARD, Melitta: Auf dem Wege zu neuer Weltsicht. Zur Entwicklung der deutschen Lyrik von Klopstock bis zum zwanzigsten Jahrhundert. In: GERHARD, Auf dem Wege zu neuer Weltsicht. Aufsätze zum deutschen Schrifttum vom 18. bis 20. Jahrhundert. München (1976). S. 7-40. Darin zu Klopstock:
S. 7-10; 29-36.
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
510
1493.
HÄHNEL, Klaus-Dieter: Klassische deutsche Lyrik. Typologische und geschichtliche Aspekte ihrer Interpretation. In: Weimarer Beiträge 33 (1987), S. 2 0 0 0 - 2 0 2 5 . Darin zu Klopstock:
511
S. 2010-2015.
FELDT, Michael: Lyrik als Erlebnislyrik. Zur Geschichte eines Literatur- und Mentalitätstypus zwischen 1600 und 1900. Heidelberg 1990. 531 S. (Reihe Siegen. Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaft. 87.)
ι.
Lyrik
379
Darin: Absolutsetzen der Empfindung und »schöne« Ordnungsauflösung bei Klopstock. S. 94-116.
ο Zur bardischen Lyrik im 18. Jahrhundert siehe Nr. 369. ο KOCH, Eduard Emil: Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs der
51z
christlichen, insbesondere der deutschen evangelischen Kirche. (Nachdruck der 3. Aufl.) 8 Bde., Register. Hildesheim 1973. Darm: Klopstock, Friedrich Gottlieb. Bd. 6. S. 3 2 1 - 3 3 4 . Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliograpbie):
1498.
BACH, I n k a , u n d H e l m u t GALLE: Deutsche Psalmendichtung v o m 1 6 . bis
513
zum 20. Jahrhundert. Untersuchungen zur Geschichte einer lyrischen Gattung. Berlin 1989. X, 461 S. (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker. NF. 95.) Darin zu Klopstock:
b.
S. 252-256; 271-283.
ÜBERBLICKE
SCHNEIDER, Karl Ludwig: Nachwort. In: Klopstock, Oden. Auswahl und
514
Nachwort von Karl Ludwig SCHNEIDER. [Nachdruck.] Stuttgart (1973). (Universal-Bibliothek. 1391.) S. 167-182. - Letzter Nachdruck: (1986). Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1514. HÖPKER-HERBERG, Elisabeth: Oden von Friedrich Gottlieb Klopstock. In:
515
Kindlers Literatur Lexikon. (Wissenschaftl. Vorbereitung: Wolfgang von EINSIEDEL.) Ergänzungsband. Zürich (1974). S. 822-825 mit i T a f . - Wiederabdrucke
in: Kindlers Literatur Lexikon im dtv. (Taschenbuchausg.)
Bd. 24. (München 1974.) (dtv. 3164.) S. 10837-10839. - Kindlers Neues Literatur Lexikon. Hg. von Walter JENS. Bd. 9. (München 1990.) S. 519521. CZECHOWSKI, Heinz: Nachwort. In: Klopstock, An Freund und Feind. Ausgewählte Oden. (Auswahl und Nachwort von Heinz CZECHOWSKI.) Leipzig 1975. (Insel-Bücherei. 283.) S. 75-88. Siehe auch Nr. 32. ο
516
Oden
380 517
X I I I . Werke SAKATA, Masaji: Klopstock no shoki shisaku ni tsuite. [Über Klopstocks frühe Dichtung.] In: Kumamoto Daigaku Bungakkai, Bungakubu Ronshu 11 (1983), S. 22-55.
Zur frühen Odendichtung Klopstocks siehe auch Nr. 169. ο 518
Joseph: Occasional poetry in the eighteenth century in Germany. In: Modern Language Review 78 (1983), S. 340-358. LEIGHTON,
Darin zw Klopstock:
S. 347-349 und
passim.
ο 519
THAYER,
Terence K . : Rhetoric and the rhetorical in Klopstock's odes. In: Euphorion 74 (1980), S. 335-359. ο
520
HAYFA, Nour AL-Dine: Der »republikanische« Gedanke in Freiheitsdramen und -gedichten aus dem Umkreis des späten Schiller. Diss. Frankfurt a. M. 1974· V, 319 S. Darin: Teil II. Republikanische Freiheitsgedichte (1789-1805). S. 69-132. / Z « stock
Klop-
passim.]
521
M O L Z A N , Alfred: Klopstocks Revolutionsoden. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119.] S. 153-172.
522
FUKUSHIMA, Masazumi: Klopstocks Oden über die französische Revolution. In: Doitsu Bungaku 64 (1980), S. 1-13. In japanischer
523
Sprache, mit deutscher
Zusammenfassung.
WINTER, Hans-Gerd: Klopstocks Revolutionsoden »O kom, du neue, / Labende . . . Sonne«. In: »Sie, und nicht Wir«. Bd. 1. Die Französische Revolution und ihre Wirkung auf Norddeutschland. Hg. von Arno H E R Z I G , Inge STEPHAN, Hans G. WINTER. Hamburg (1989). S. 1 3 1 - 1 5 1 mit 4 Abb. Zu Klopstocks >Revolutionsoden< siehe auch Abschnitt VIII 5 / Französische Revolution, bes. Nr. 424, 425-, 430.
Hymnen
524
KOHL, Katrin M.: Rhetoric, the Bible, and the origins of free verse. The early »hymns« of Friedrich Gottlieb Klopstock. Berlin 1990. XIII, 322 S. (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker. NF. 92.) Rez.: Leif Ludwig ALBERTSEN, Germanistik 32. (1991), S. 147-148; Beth BJORKLUND, Colloquia Germanica 25 (1992), S. 348-349; Kevin F. HILLIARD, Modern Language
Lyrik
381
Review 87 (1992), S. 1 0 3 0 - 1 0 3 1 ; Meredith LEE, Lessing Yearbook 24 (1992), S. 189190; David PUCH, Seminar 28 (1992), S. 357-358.
Norbert: Studien zur Geschichte der deutschen Hymne. München (1992). 253 S.
GABRIEL,
525
Darin: Autonomie und Gnade. Klopstock. S. 48-71.
Siehe Nr. 391 und
jj8.
KRAFT, Werner: Klopstocks Epigramme. In: KRAFT, Herz und Geist. Gesammelte Aufsätze zur deutschen Literatur. Wien 1989. (Literatur und Leben. NF. 35.) S. 123-135.
526
Epigramme
527
Geistliche Lieder
Zu den Epigrammen siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Werke, Bd. II, S. 387-393. Zu den frühen Epigrammen siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, Erläuterungen. Siehe auch die Anmerkungen in Nr. 18, S. 1259-1262. Aloisio: Lirica religiosa di Klopstock: I »Geistliche Lieder« e gli inni. In: RENDI, Scritti sul settecento tedesco. [Bari] (1982). S. 35-53. RENDI,
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
iji8.
Dieter: Lied oder Gesang? Überlegungen zum protestantischen Kirchenlied. In: Euphorion 71 (1977), S. 106-115. GUTZEN,
Darin zu Klopstock:
528
S. 1 1 3 - 1 1 5 .
Karen: Rationalistisk og restaurativ salmepolitik i Tyskland fer og efter 1800. In: Hymnologiske Meddelelser 7 (1978), S. 133-171. MADSEN,
529
Darin: Klopstock. S. 1 4 7 - 1 5 3 .
Leif Ludwig: Religion und Geschmack. Klopstocks aufgeklärte Revision des Kirchenlieds. In: Der dänische Gesamtstaat. Kopenhagen, Kiel, Altona. Hg. von Klaus BOHNEN und Sven-Aage JGRGENSEN. Tübingen 1992. (Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung. 18. - Zentren der Aufklärung. 4.) ALBERTSEN,
S· 133-144· Zu den geistlichen Liedern siehe Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 293-294. - Siehe auch ebd., S. 258-260; 374-375· Siehe auch Nr. 388, 512, JIJ, 524.
530
382
XIII.
Werke
C. S T O F F E U N D 531
MOTIVE
Ulrich: Mythos und Kommunikation. (Frankfurt a. M. 1987.) 307 S. (Edition Fischer.)
RAMER,
Darin zu mythologischen Motiven in Klopstocks Lyrik: S. 155-164.
Zur Verwendung antiker Mythen siehe Nr. 362 und 363. ο Zu religiösen Themen siehe Nr. 382-388. Zum Topos der Unsterblichkeit siehe Nr. 389, 390, 543. ο 532
LEE, Meredith: The imperiled poet: Images of shipwreck and drowning in three Klopstock odes. In: Lessing Yearbook 12 (1980), S. 43-61.
533
LEE, Meredith: Klopstock's temple imagery. In: Lessing Yearbook 13 (1981), S. 209-226. ο Zum Thema Freundschaft siehe Nr. 169, 398, 566. Zum Motiv des Festes siehe Nr. 591. ο Zum Thema Natur siehe Nr. 400-404.
534
BROWN, Ella Lees: The uses of the landscape: A study in the eighteenth century poetry. Diss. Saint Louis, Mo. 1972. Ill, 253 Bll. [Masch.] - Mikrofilm: Ann Arbor, Mi. (University Microfilms.)
Darin zu Klopstock: Bl. 153-162. Zusammenfassung in: Dissertation Abstracts International A 33 (1971/73), S. 1160.
Zum Motiv der Kahnfahrt siehe Nr. 586. Zum Motiv des Eislaufs siehe Nr. 496. 535
Verena: Die Lerche. Motivgeschichtliche Untersuchung zur deutschen Literatur, insbesondere zur deutschen Lyrik. Berlin 1977. VIII, 488 S. (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker. NF. 68.)
DOEBELE-FLÜGEL,
Darin zu Klopstock: S. 167-169; 366-367; 436.
ι.
Lyrik
SCHADEWALDT, Wolfgang: Mond und Sterne in Goethes Lyrik. Ein Beitrag
383
536
zu Goethes erlebtem Piatonismus. In: Goethe und die Tradition, hg. von Hans REISS. (Frankfurt a. M . 1972.) (Wissenschaftliche Paperbacks. Literaturwissenschaft. 19.) S. 58-83. Darin zur Thematik von Mond und Sternen in Klopstocks Lyrik: S. 69-72. Zur Thematik von Gestirnen und Weltraum siehe Nr. 391-395. SALM, Peter:
Poetic fulminations from Klopstock
to Hölderlin.
In:
537
Germanic Review 57 (1982), S. 78-81. Darin zu Klopstock: S. 79-80. Zum Donner-Motiv
siehe Nr. 601.
ο Zu patriotischen
und bardischen Themen siehe Nr. 405-410, 414.
Zum Thema Französische schnitt VIII 5 / Französische
Revolution
siehe Nr. 520-523;
außerdem
Ab-
Revolution.
Zur Gestalt der Charlotte Corday siehe Nr.
433-436.
ο Zu poetologischen
Themen siehe Nr. 439.
Zum Motiv des Sängers siehe Nr. 450. Zum Thema Sprache siehe Nr. 5 7 7 und 5 7 S .
d.
SPRACHE
UND
STIL
BUSCH, Ernst: Stiltypen der deutschen freirhythmischen Hymne aus dem religiösen Erleben. (Reprograph. Nachdruck.) Hildesheim 1 9 7 5 .
538
131S.
(Frankfurter Quellen und Forschungen zur germanischen und romanischen Philologie. 6.) Darin: Christliche Gotik: Klopstock. S. 17-36. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1549. SAUTERMEISTER, Gert: »Musik« im literarischen Werk. Dionysische Erbschaft und architektonisches Gefüge. In: Laokoon und kein Ende: Der Wett-
539
384
XIII
Werke
streit der Künste. Hg.: Thomas KOEBNER. (München 1989.) (Literatur und andere Künste. 3.) S. 10-57. Darin zu Klopstock:
S. 14; 15; 17-18.
Siehe auch Abschnitt XI. Zum Gebrauch der Verben in Klopstocks Gedichten siehe Nr. 494.
e. E I N Z E L N E
GEDICHTE
540 HIPPE, Robert: Interpretationen zu 62 ausgewählten motivgleichen Gedichten. 4. erw. Aufl. Hollfeld 1978. 86 S. - 7. Aufl. 1991. Darin zu Klopstocks »Die frühen Gräber«, S- 31; 47; 55-56. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
541
»Das Rosenband«,
»Die
Sommernacht«:
1569.
Robert: Der Tod im deutschen Gedicht. Hollfeld [1971]. 80 S. (Interpretationen motivgleicher Gedichte in Themengruppen. 5.)
HIPPE,
Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock. »Die frühen Gräber«. S. 13-14. - »Die Sommernacht«. S. 1 5 .
Siehe auch die Anmerkungen zu den Gedichten in den Ausgaben der Werke Klopstocks in Abt. II: Nr. 18, S. 1117-1259; Nr. 19, S. 285-316; Nr. 22, S. 405-414; Nr. 23, S. 20**65*; Nr. 24, S. 129-156. Dem Allgegenwärtigen
Siehe Nr. 524 und j j j .
Das Anschaun Gottes
Siehe Nr. 524 und 533.
Braga
Siehe Nr. 267.
Cidli Die todte Clarissa
Siehe »Das Rosenband«. 542
Roger: Six sapphic odes 1753-1934. Α study in literary reception. In: Seminar 10 (1974), S. 181-198. PAULIN,
Darin zu Klopstocks Oden »Die todte Clarissa• 184.
und »Furcht der Geliebten«:
S. 182-
ι.
Lyrik
385 An des
Siehe » Wingolf*.
Dichters Freunde THAYER, Terence Κ.: Intimations of immortality: Klopstock's ode »Der Eis-
543
Der Eislauf
lauf«. In: Goethezeit. Studien zur Erkenntnis und Rezeption Goethes und seiner Zeitgenossen. Festschrift für Stuart Atkins. Hg. von Gerhart HOFFMEISTER. Bern (1981). S. 31-43. Siehe auch Nr. ζ6γ, 5 3 2 , 534. ZINN, Ernst: Klopstocks unverlorene Ode »Die Entscheider« (1782). In:
544
Festschrift für Friedrich Beißner. Hg. von Ulrich GAIER und Werner VOLKE.
Die Entscheider
(Bebenhausen 1974.) S. 496-509 mit 3 Taf. Faks. Der
Siehe Nr. 5 2 4 und 5 3 3 .
Erbarmer FUKUSHIMA, Masazumi: Klopstock ni okeru Erinnerungsode ni tsuite. [Über
545
Die Er-
Klopstocks Erinnerungsode.] In: Doitsu Bungaku Ronshu 9 (1976), S. 93-110.
innerung
Siehe Nr. 450.
An den Erlöser
ZIMMERMANN, Harro: Wehmut und Agitation. Zu Klopstocks Gedicht »Der Erobrungskrieg«. In: Gedichte und Interpretationen. Bd. 2. Aufklärung und Sturm und Drang. Hg. von Karl RICHTER. Stuttgart (1983). (Universal-Bibliothek. 7891.) S. 258-272. - Nachdruck: (1988.) Siehe »Der
546
Der Erobrungskrieg
Fahrt auf
Zürchersee«.
der
Zürcher
See MAURER, Karl: Der Liebende im Präteritum. In: Poetica 5 (1972), S. 1-34.
547
An Fanny
Darin zu Klopstocks Ode »An Fanny*: S. 28-30. Freude
Siehe Nr. 3 2 S .
und Leid An Freund
Siehe Nr. 5 3 2 . BÖCKMANN, Paul: Die Sprache des Erhabenen in Klopstocks »Frühlingsfeier«. In: BÖCKMANN, Formensprache. Studien zur Literaturästhetik und Dichtungsinterpretation. [Nachdruck.] Hamburg (1973). S. 98-105. - (Lizenzausg.) Darmstadt 1 9 7 3 . Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1580.
und Feind 548
Die Frühlingsfeyer
386
549
X I I I . Werke
ULSHÖFER, Robert: Friedrich Gottlieb Klopstock, Die Frühlingsfeier. In: Die deutsche Lyrik. Form und Geschichte. Interpretationen. Bd. 1. Vom Mittelalter bis zur Frühromantik. Hg. von Benno von WIESE. [Neuaufl.] Düsseldorf 1981. S. 168-184. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
550
1582.
KAISER, Gerhard: Klopstocks »Frühlingsfeyer«. In: Interpretationen. Hg. von Jost SCHILLEMEIT. Bd. 1. Deutsche Lyrik von Weckherlin bis Benn. (131.-135. Tsd. Frankfurt a. M. 1978.) (Fischer Taschenbücher. 602.0.) S. z839. - Wiederabdruck unter dem Titel: Der Dichter als vorbildlich Fühlender. Friedrich Gottlieb Klopstock: »Die Frühlingsfeyer«. In: KAISER, Augenblicke deutscher Lyrik. Gedichte von Martin Luther bis Paul Celan, interpretiert. (Frankfurt a. M. 1987.) (Insel Taschenbuch. 978.) S. 94-113. (3. Aufl. 1990.) Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
551
1583.
HART N I B B R I G , C h r i s t i a a n L . : J a und N e i n . Studien zur K o n s t i t u t i o n v o n
Wertgefügen in Texten. (Frankfurt a. M. 1974.) 1 7 7 S. Darin zu Klopstocks
552
»Die frühlingsfeyer«:
S. 53-58.
GROSSE, Wilhelm: Natur- und Liebeslyrik des 17. und 18. Jahrhunderts. Ergänzungsheft. (Dortmund 1979.) 39 S. (Sprachhorizonte. 39.) Darin: Klopstock: Das Landleben / Die Frühlingsfeier. S. 24-28.
553
KETELSEN, Uwe-K.: Poetische Emotion und universale Harmonie. Zu Klopstocks Ode »Das Landleben«/»Die Frühlingsfeyer«. In: Gedichte und Interpretationen. Bd. 2. Aufklärung und Sturm und Drang. Hg. von Karl RICHTER. Stuttgart (1983). (Universal-Bibliothek. 7891.) S. 2.45-2.56. - Nachdruck: (1988.)
554
GROSSE, Wilhelm: Von der Aufklärung zum Sturm und Drang. Literaturgeschichtliche Längsschnitte. Hollfeld (1989). 120 S. (Epochen deutscher Literatur. 486.) Darin zu Klopstocks
»Die Frühlingsfeyer*:
S. 63-70.
Siehe auch Nr. 404, 459, j i j , 524. Fürstenlob
555
STEINBERG,
Günter: »Sie habens gemacht, daß nun die Geschichte nur
Denkmaal ist«. Klopstocks »Fürstenlob«. In: Literatur in Wissenschaft und Unterricht 1 2 (1979), S. 234-257.
ι. Lyrik HAVERKAMP,
Anselm: »Saving the subject«. Randbemerkungen zur Verän-
387 556
derung der Lyrik. (Vortrag.) In: Poetica 14 (1982.), S. 70-91.
Furcht der Geliebten
Darin zu Klopstocks Ode »Furcht der Geliebten« (»An Cidli«): S. 71-80.
Hans Christian: Unpathetisches Gottvertrauen. In: Frankfurter Anthologie. Bd. 9. Gedichte und Interpretationen. Hg. von Marcel R E I C H R A N I C K I . (Frankfurt a. M. 1985.) S. 30-32. - (2. Aufl. 1991.)
KOSLER,
557
Siehe auch Nr. 542.. B A U M E I S T E R , Pilar: Die literarische Gestalt des Blinden im 19. und 20. Jahrhundert. Klischees, Vorurteile und realistische Darstellungen des Blindenschicksals. Frankfurt a. M. (1991). VII, 459 S. (Europäische Hochschulschriften. 1, 1230.)
558
Das Gehör
559
Die
Darin: Klopstocks Gedicht »Das Gehör«. S. 55-56. SPINNER,
Kaspar H.: Zur Struktur des lyrischen Ich. (Frankfurt a. M. 1975.)
künftige Geliebte
160 S. (Studien zur Germanistik. Studienreihe Humanitas.) Darin: F. G. Klopstock, »Die künftige Geliebte«. S. 28-44.
Die Genesung des Königs
Siehe Nr. 524.
Die Glück-
Siehe Nr. 524 und 533.
seligkeit Aller Brigitte: Friedrich Gottlieb Klopstock. Die frühen Gräber. In: Interpretationen deutscher und rumäniendeutscher Lyrik. Hg. von B R I G I T T E T O N T S C H . Klausenburg 1971. S . 42-45. TONTSCH,
560
Taschen-
561
Didaktisch-methodische Analysen. Handreichungen für den Lehrer zum Lesebuch »Kompaß« 3, 9. und 10. Schuljahr. Paderborn (1973). 603 S. (3. Aufl. 1983.)
562
KILLY,
Walther: Elemente der Lyrik. München (1972). IX, 190
S. -
buchausg.: (München 1983.) 224 S. (dtv. Wissenschaft. 4417.) Darin zu Klopstocks »Die frühen Gräber«: S. 154-160 bzw. S. 187-194.
Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock, Die frühen Gräber. S. 74-77. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1998.
Peter: Der Naturhymnus ein Grabgesang. In: Frankfurter Anthologie. [Bd. 1.] Gedichte und Interpretationen. Hg. mit einem Vorwort
WAPNEWSKI,
563
Die frühen Gräber
388
XIII. Werke von Marcel REICH-RANICKI. (Frankfurt a. M . 1 9 7 6 . ) S. 2 4 - 2 6 . - (8. A u f l . 1990.)
564
BINNEBERG, Kurt: Interpretationshilfen. Deutsche Lyrik. Von der Aufklärung bis zur Klassik. Stuttgart (1992). 182 S. Darin: Dichtung als subjektive Gefühlsaussprache - Klopstocks »Die frühen Gräber«. S. 52-60.
565
SOWINSKI, Bernhard, und Dagmar SCHUSTER: Gedichte der Empfindsamkeit und des Sturm und Drang. Interpretationen. (München 1992.) 153 S. (Oldenbourg Interpretationen. 57.) Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock: »Die frühen Gräber« (1764). S. 22-27.
Siehe auch Nr. 446, 540, 541. An Herr
566
Sckmidten
ZUBERBÜHLER, Rolf: Drei Oden. Widmungsgedichte bei Horaz, Klopstock und Hölderlin. In: Hölderlin-Jahrbuch 24 (1984/85), S. 2 2 9 - 2 5 1 . Darin zu Klopstocks Ode »An Herr Schmidten«: S. 236-243.
Der Hügel und der Hain
Siehe Nr. 414.
Das neue Jahrhundert
Siehe Nr. 524.
An den
567
Kaiser
BENDER, Helmut: Zu Klopstocks Ode »An den Kaiser«. In: Euphorion 69 ( 1 9 7 5 ) , S. 3 6 2 - 3 6 9 .
Kaiser Heinrich
Siehe Nr. 374.
Der Kamin
Siehe Nr. 476.
Der Kapwein, und der Johannesberger
568
DAMMANN, Ernst: Klopstock und der Kap-Wein. In: Afrikanischer Heimatkalender (Windhoek) 1977, S. 85-87.
Für den König
569
MICKEL, Karl: Was die Hymne leistet. In: MICKEL, Gelehrtenrepublik. Aufsätze und Studien. Halle (1976). S. 7-11. - Neuausg.: Leipzig 1990. (ReclamBibliothek. 1 3 6 3 . )
Lyrik MENZ, Egon: Z u Klopstocks Ode »Der jetzige Krieg«. In: Jahrbuch der
389 570
Der jetzige
Deutschen Schillergesellschaft 23 ( 1 9 7 9 ) , S. 1 8 8 - 2 0 6 .
Krieg
Siehe Nr. 3 7 5 .
Kriegslied
Siehe Nr. 267.
...
Die Kunst Tia'lfs
Siehe »Die
Frühlingsfeyer*.
Das Landleben Der Lehr-
Siehe Nr. 443.
ling der Griechen Siehe Nr. 5 3 5 .
Die
Lerche,
und die Nachtigall KLESSMANN, Eckart: Ausweis der Göttlichkeit. In: Frankfurter Anthologie.
571
Die Musik
57*
Das Rosen-
Bd. 13. Gedichte und Interpretationen. Hg. von Marcel REICH-RANICKI. (Frankfurt a. M. 1990.) S. 18-20. KAYSER, Wolfgang: Das sprachliche Kunstwerk. Eine Einführung in die Lite-
band
raturwissenschaft. 16. Aufl. Bern (1973). 460 S. - 20. Aufl. (1992.) Darin: Exkurs: Bestimmung des Verfassers aus dem Text. (»Das Rosenband«.) S. 4044·
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1606. WIESE, Benno von: Geistesgeschichte oder Interpretation? In: WIESE, Per-
573
spektiven. Bd. 1. Studien zur deutschen Literatur und Literaturwissenschaft. (Berlin 1978.) S. 24-41. - Gekürzter
Abdruck
unter dem Titel: Was heißt
Interpretieren? In: Begegnung mit Gedichten. 66 Interpretationen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Mit einem Essay von Benno von WIESE. Zusammengestellt und hg. von Walter URBANEK. (3.neubearb. Aufl. Bamberg 1977.) s. 3 7 9 - 3 8 7 ·
Darin zu Klopstocks »Das Rosenband«: S. 34-35 bzw. S. 382-384. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1608. MICHEL, Christoph, und Winfried MICHEL: Friedrich Gottlieb Klopstock: »Cidli« (1752). Franz Schubert: »Das Rosenband« (1815). Ein Gedicht und seine Vertonung. /«.-Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 1 9 7 5 , S. 102123. Darin: I. Christoph MICHEL, »Cidli«. S. 1 0 1 - 1 1 4
m
'
1 1
Faks.
574
390
575
X I I I . Werke
HINDERER, Walter: Irdische Gesänge eines Cherubs. In: Frankfurter Anthologie. Bd. 8. Gedichte und Interpretationen. Hg. von Marcel REICH-RANICKI. (Frankfurt a. M. 1984.) S. 32-34. - (2. Aufl. 1990.) -
Wiederabdruck
in: Über die Liebe. Gedichte und Interpretationen aus der »Frankfurter Anthologie«, hg. von Marcel REICH-RANICKI. (Frankfurt a. M. 1985.) (Insel Taschenbuch. 794.) S. 69-71. Über »Das
576
Rosenband«.
LÜBBE-GROTHUES, Grete: Klopstocks »Rosenband«. In: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch NF. 28 (1987), S. 308-319. Siehe auch Nr. 260, 4/0,
Siona
Siehe Nr. 470.
Skulda
Siehe Nr. 476.
Die Som-
540.
Siehe Nr. 470, 540, 541.
memacht Die Sprache
577
BORNSCHEUER, Lothar: Sprache als lyrisches Motiv. Entwurf einer Interpretationsreihe für die Oberstufe des Gymnasiums. Lehrerheft. (Karlsruhe) [1971]. z8 S. (Sprachhorizonte. i[, 2].) Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock: Die Sprache. S. 4-5.
578
SÖRING, Jürgen: Sprach-Reflexion und Sprach-Denken. Martin Heidegger und die Konkrete Poesie. In: Poetica 16 (1984), S. 110-137. Darin zu Klopstocks
Stabat
579
mater
Ode »Die Sprache«: S. 1x6-130.
BLUME, Jürgen: Ach, neige, Schmerzensreiche . . . Pergolesis Stabat mater und seine Bearbeitungen. In: Neue Zeitschrift für Musik 145 (1984), H. 10, S. 4-8. Darin zu Klopstocks Parodie des »Stabat mater«: S. 7-8.
580
MARX-WEBER, Magda: Parodie als Beispiel dichterischer Anpassung an Musik: Klopstocks deutscher Text zu Pergolesis »Stabat mater«. In: Studien zum deutschen weltlichen Kunstlied des 17. und 18. Jahrhunderts. Hg. von G u d r u n BUSCH und A n t h o n y J . HARPER. A m s t e r d a m 1 9 9 2 . ( C h l o e . 1 2 . )
S. 269-286. Dem Unendlichen
581
BINNEBERG, Kurt: Interpretationshilfen. Deutsche Lyrik. Von der Aufklärung bis zur Klassik. Stuttgart (1992). 182 S.
ι . Lyrik
391
Darin: Dichtung zur Ehre Gottes - Klopstocks »Dem Unendlichen« und Gellerts »Preis des Schöpfers«. S. 45-52.
Siehe auch Nr. 476. BINDER, Alwin: Klopstocks Gedicht [recte: Epigramm] »Der Unschuldige«
582
als Modell »poetischer Sprache«. In: Der Deutschunterricht (Stuttgart) 39
Der Unschuldige
(1987), H . 3, S. 3 7 - 5 5 ·
Die Unschuldigen
Siehe Nr. 32 8.
Verhängnisse
Siehe Nr. 247. KELLETAT, Alfred: »Mein Wäldchen«. Erläuterungen zu einer Ode Klop-
583
stocks. In: Wissen aus Erfahrungen. Werkbegriff und Interpretation heute.
Mein Wäldchen
Festschrift für Herman Meyer zum 65. Geburtstag. In Verbindung mit Karl Robert MANDELKOW und Anthonius H. TOUBER hg. von Alexander von BORMANN. Tübingen (1976). S. 1 5 4 - 1 7 3 . PUCH, David: Klopstock's ode »Mein Wäldchen«: a forest of symbols. In:
584
Seminar 23 (1987), S. 2 8 5 - 3 0 3 .
Siehe Nr. 532.
Die Welten
Siehe Nr. 289.
Wingolf
STAIGER, Emil: Klopstock: Der Zürchersee. In: STAIGER, Die Kunst der In-
585
terpretation. Studien zur deutschen Literaturgeschichte. (München 1 9 7 1 . ) (dtv. Wissenschaftliche Reihe. 4078.) S. 4 3 - 6 3 . - (5. Aufl. 1 9 8 2 . ) -
ter Abdruck in: Wege zum Gedicht. Hg. von Rupert
Zürchersee
Gekürz-
HIRSCHENAUER
und
Albrecht WEBER. [Bd. 1.] (8. Aufl.) München (1972). S. 1 0 4 - 1 1 8 . Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1628.
BLUME, Bernhard: Die Kahnfahrt. Ein Beitrag zur Motivgeschichte des
586
18. Jahrhunderts. In: BLUME, Existenz und Dichtung. Essays und Aufsätze. Ausgewählt von Egon SCHWARZ. (Frankfurt a. M . 1980.) S. 1 9 5 - 2 3 6 . Darin zu Klopstocks »Der Zürchersee*: S. 214-227. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1631.
FRITSCH, Gerolf: Das deutsche Naturgedicht. Der fiktionale Text im Kommunikationsprozess. (Stuttgart 1 9 7 8 . ) VI, 2 1 8 S. (Zur Praxis des Deutschunterrichts. 1 1 . ) Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock: Der Zürchersee. S. 74-77.
Der
587
391 588
XIII. Werke SAUDER, Gerhard: Die »Freude« der »Freundschaft«: Klopstocks Ode »Der Zürchersee«. In: Gedichte und Interpretationen. Bd. 2. Aufklärung und Sturm und Drang. Hg. von Karl RICHTER. Stuttgart (1983). (Universal-Bibliothek. 7891.) S. 228-239. - Nachdruck:
589
(1988.)
FRONZ, Hans-Dieter: »Der Zürchersee« und »An die Freude«. Zwei Interpretationen. In: Literatur für Leser 1987, S. 26-47. I. Der Zürchersee. S. 16-39.
590
PAULIN, Roger: Von »Der Zürchersee« zu »Aufen Zürichersee«. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 1987, S. 23-49.
591
HAVERKAMP, Anselm: Fest/Schrift. Festschreibung unbeschreiblicher Feste: Klopstocks »Ode von der Fahrt auf der Zürchersee«. In: Das Fest. Hg. von Walter HAUG und Rainer WARNING. München 1989. (Poetik und Hermeneutik. 14.) S. 276-298. Vgl. hierzu den Diskussionsbericht: S. 302-304. Siehe auch Nr. 56, 264,
Zweifel-
592
haftes
534.
SCHWEITZER, Christoph E.: Ein unbekanntes Gedichtfragment von Klopstock. In: Lessing Yearbook 5 (1973), S. 7-12.
2. »Der Messias« b. C H A R A K T E R I S T I K E N ,
WÜRDIGUNGEN,
KOMMENTARE 593
WÖHLERT, Hans: Das Weltbild in Klopstocks Messias. (Reprograph. Nachdruck.) (Walluf bei Wiesbaden 1975.) VI, 41 S. (Bausteine zur Geschichte der neueren deutschen Literatur. 14.) Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1684.
594
MAIWORM, Heinrich: Epos der Neuzeit. In: Deutsche Philologie im Aufriß. Unter Mitarbeit zahlr. Fachgelehrter hg. von Wolfgang STAMMLER. Bd. 2. 2. überarb. Aufl. Nachdruck. (Berlin 1978.) Sp. 685-748. Darin zu Klopstocks »Messias« passim, bes.: Sp. 707-708. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1690.
595
BARBER, Dieter: Der Messias [...] von Friedrich Gottlieb Klopstock. In: Kindlers Literatur Lexikon im dtv. (Taschenbuchausg.) Bd. 1 5 . (München
ι . • Der Messias· 1974.) (dtv. 3155.) S. 6254-6255. - Wiederabdruck
393
in: Kindlers Neues Lite-
ratur Lexikon. Hg. von Walter JENS. Bd. 9. (München 1990.) S. 517-519. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1694. HAUFE, Eberhard: Nachwort. In: Klopstock, Der Messias. Gesang I-V.
596
(Nach der Oktavausgabe von 1 7 5 1 hg. von Eberhard HAUFE.) Berlin (1975). S. 1 5 5 - 1 8 1 . HÖPKER-HERBERG, Elisabeth: Nachwort. In: Klopstock, Der Messias.
597
Gesang I—III. Text des Erstdrucks von 1748. Studienausgabe. Hg. von Elisabeth HÖPKER-HERBERG. Stuttgart (1986). (Universal-Bibliothek. 721.) S. 232-248. MANGER, Klaus: Klopstocks poetische Kathedrale. Z u einem Bauprinzip im
598
»Messias« und seiner Bedeutung. In: Was aber (bleibet) stiften die Dichter? Zur Dichter-Theologie der Goethezeit. Hg.: Gerhard vom HOFE, Peter PFAFF, Hermann TIMM. München (1986). S. 37-64. Siehe auch Nr. 388, 524, 701. ο HAUFE, Eberhard: Z u Klopstocks Begriff »Geist Schöpfer« (Messias I IC).
599
In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119.] S. 43-47. ο Siehe auch die Anmerkungen
in den Ausgaben
der Werke Klopstocks
in
Abt. II: Nr. 18, S. 1 2 6 3 - 1 2 9 3 ; Nr. 19, S. 3 1 7 - 3 2 2 ; Nr. 22, S. 403-405; Nr. 26, S. 186-206; Nr. 27, S. 2 1 1 - 2 2 1 (Kommentierendes Register zu den Gesängen I-III).
C. E I N F L Ü S S E
UND
VERGLEICHE
HÖPKER-HERBERG, Elisabeth: »Paradise Lost« und »Messias«. Ermittlung eines nicht ausgeführten Konzepts der Episode vom Weltgericht. In: Edition als Wissenschaft. Festschrift für Hans Zeller. Hg. von Gunter MARTENS und Winfried WOESLER. Tübingen 1991. (Beihefte zu Editio. 2.) S. 44-52. Zum Einfluß von Miltons »Paradise Lost« siehe Abschnitt VII4 b / Milton.
600
394
XII
> - Werke
d. S T O F F E U N D 601
MOTIVE
BELLER, Manfred: Jupiter Tonans. Zur Tradition des Bildes vom numinosen Donnergott. In: Teilnahme und Spiegelung. Festschrift für Horst Krüger. In Z u s a m m e n a r b e i t mit Dieter GUTZEN hg. v o n Beda ALLEMANN u n d E r w i n
KOPPEN. Berlin 1975. S. 14-39. - Wiederabdruck unter dem Titel: Der numinose Donnergott und die Erforschung des Blitzes. In: BELLER, Jupiter Tonans. Studien zur Darstellung der Macht in der Poesie. Heidelberg 1979. (Beihefte zum Euphorion. 13.) S. 17-66. Darin zu Klopstocks
»Messias« und Gedichten:
S. 28-31 bzw. S. 43-46.
Vgl. auch den Abschnitt: Das Lachen über den Blitz und die »Macht der Poesie«. In: BELLER, Jupiter Tonans. [ . . . ] S. 1 5 2 - 1 7 5 . [ Z u Klopstock:
602
S. 164-165.]
OSTERKAM?, Ernst: Lucifer. Stationen eines Motivs. Berlin 1979. VII, 262 S. (Komparatistische Studien. 9.) Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock: Der Messias. Der Teufel in der Aufklärung: Vernunftgebot und Entdämonisierung. S. 1 3 1 - 1 7 8 .
603
TAKAHASHI, Katsumi: Die Rettung der Dämonen. Über Klopstocks »Messias« (1748-1773) und Goethes »Iphigenie« (1787). In: Forschungsberichte der Universität Köchi 41 (1992), S. 1-12. In deutscher und japanischer Sprache, mit französischer
604
Zusammenfassung.
TAKAHASHI, Shigeko: Klopstocks Höllengeister. Über den zweiten Gesang des »Messias«. In: Doitsu Bungaku Ronshu 25 (1992), S. 13-21. In japanischer Sprache, mit deutscher
Zusammenfassung.
Zu den »Schutzengeln« siehe Nr. 363, S. 60-70. 605
RENDI, Aloisio: L'infanticidio di Samma e l'influsso della retorica classica nella poesia di Klopstock. In: RENDI, Scritti sul settecento tedesco. [Bari] (1982). S. 55-69. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1712.
Zur Gestalt des Abbadona siehe Nr. 318. 606
LUNDGREN, Lars O.: Sokratesbilden. Fran Aristofanes tili Nietzsche. Stockholm (1978). 226 S. (Acta Universitatis Stockholmiensis. Stockholm studies in history of literature. 20.) Darin zu Klopstocks
607
»Messias*: S. 1 2 2 - 1 2 3 .
MÄHER, Mustafa: Das Motiv der orientalischen Landschaft in der deutschen Dichtung von Klopstocks »Messias« bis zu Goethes »Diwan«. Stuttgart 1979. 147 S. (Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik. 64.)
3. Dramen
395
Darin: Klopstocks »Messias«. Eine orientalische toposhafte Landschaft in Anlehnung an die biblische Überlieferung. S. 77-82. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1715.
Zur Thematik des Weltraums siehe Nr. 393 und 394.
e. S P R A C H E , S T I L ,
VERSKUNST
Siehe die Abteilungen XI und XII, bes. Nr. 482. Siehe auch Nr. 462.
3. Dramen a. B I B L I S C H E SEXAU,
DRAMEN
Richard: Der Tod im Deutschen Drama des 17. und 18. Jahrhunderts
608
(von Gryphius bis zum Sturm und Drang). Ein Beitrag zur Literaturgeschichte. Bern 1906. XVI, 262 S. (Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturgeschichte. 9.) - (Reprograph. Nachdruck.) Hildesheim 1976. Darin zu Klopstocks Dramen: S. 131-142 und passim.
DOLLINGER,
Hermann: Die dramatische Handlung in Klopstocks »Der Tod
609
Adams« und Gerstenbergs »Ugolino«. (Reprograph. Nachdruck.) (Walluf
Adams
bei Wiesbaden 1973.) 51 S., 3 Falttaf. (Bausteine zur Geschichte der deutschen Literatur. 29.) Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
HOFFMANN,
1728.
Volker: Der Tod Adams [...] von Friedrich Gottlieb Klopstock.
610
In: Kindlers Literatur Lexikon im dtv. (Taschenbuchausg.) Bd. 21. (München 1974.) (dtv. 3161.) S. 9414-9415. - Wiederabdruck in: Kindlers Neues Literatur Lexikon. Hg. von Walter
JENS.
Bd. 9. (München 1990.) S. 521-
522. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
BOETIUS,
1735.
Henning: Nachwort. In: Klopstock, Der Tod Adams. Ein Trauer-
spiel. Hg. von Henning 9443·) S. 53-6O.
BOETIUS.
Stuttgart (1973). (Universal-Bibliothek.
Der Tod
611
396 612
XIII. Werke FRIEDLANDER, Yehuda, und Chaim SHOHAM: »Mot Adam« le-Klopstock be-Tirgum Ivri Nish'kach. [Klopstocks »Tod Adams« in einer vergessenen hebräischen Übersetzung.] In: Bikkoret u-Parshanut 7/8 (1975), S. 33-40. Mit englischer
Zusammenfassung.
613 ' PEUCKER, Brigitte: Arcadia to Elysium. Preromantic modes in 18th century Germany. Bonn 1980. IV, 142. S. (Studien zur Germanistik, Anglistik und Komparatistik. 81.) Darin zu Klopstocks
614
»Der Tod Adams*: S. 39-40.
SCHULZ, Georg-Michael: Tugend, Gewalt und Tod. Das Trauerspiel der Aufklärung und die Dramaturgie des Pathetischen und des Erhabenen. Tübingen 1988. X, 341 S. Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock: »Der Tod Adams« (1757). S. 1 0 8 - 1 1 5 .
615
LAUDIN, Gerard: Cain au XVIII E siecle. Discontinuite tragique ou arbitraire des lois successorales. In: Etudes Germaniques 45 (1990), S. 273-289. Darin zu Klopstocks
»Der Tod Adams«
passim.
Siehe Nr. 388. Siehe auch Nr. 16 (HKA), Abt. Addenda, Bd. II, S. 323-325. Siehe auch die Anmerkungen in Nr. 18, S. 1294 u"d Nr. 28, S. 54-60.
b. 616
HERMANN-DRAMEN
SENGLE, Friedrich: Das historische Drama in Deutschland. Geschichte eines literarischen Mythos. (Nachdruck.) (Stuttgart 1974.) VIII, 279 S. Darin zu Klopstocks Hermann-Dramen: Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
617
S. 19-34. 1750.
BOOKER, James Arthur: The major Hermannsschlacht dramas. Diss. Lincoln, Nebr. 1 9 7 5 . 1 7 2 Bll. [Masch.] - Mikrofilm: Ann Arbor, Mi. (University Microfilms.) Darin:
Klopstock's Hermann trilogy (1767-1787). Bl. 58-88. - Conclusion. (J. E.
Schlegel, Klopstock, Kleist, Grabbe.) Bl. 146-166. Zusammenfassung
618
in: Dissertation Abstracts International A 36 (1975/76), S. 6 1 1 4 .
GÖSSMANN, Wilhelm: Deutsche Nationalität und Freiheit. Die Rezeption der Arminius-Gestalt in der Literatur von Tacitus bis Heine. In: HeineJahrbuch 16 (1977), S. 71-95. Darin: Die Bardiete Klopstocks. S. 80-81.
4.
»Die deutsche
Gelehrtenrepublik«
Harro: Geschichte und Despotie. Zum politischen Gehalt der Hermannsdramen F. G. Klopstocks. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Hg. von Heinz Ludwig A R N O L D . (München 1981.) (Text und Kritik. Sonderband.) S. 97-12.1. ZIMMERMANN,
397 619
Siehe Nr. 369, 370, }88, 390, 408, 409, 410, 416, 608, 624. Werner von: Hermanns Schlacht [...] von Friedrich Gottlieb Klopstock. In: Kindlers Literatur Lexikon im dtv. (Taschenbuchausg.) STEGMANN,
620
Hermanns Schlacht
621
Hermanns
Bd. 10. (München 1974.) (dtv. 3150.) S. 4379. - Überarb. Fassung in: Kindlers Neues Literatur Lexikon. Hg. von Walter J E N S . Bd. 9. (München 1990.) S. 515-517· Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
Siehe Nr. ι6γ, 3 7 1 , FUKUSHIMA,
1766.
6i6.
Masazumi: Klopstock no »Hermann no tatakai« ni tsuite. In:
Doitsu Bungaku Ronshu 13 (1980), S. 66-75.
Tod
Siehe auch die Anmerkungen in Nr. 18, S. 1295-1296.
4. »Die deutsche Gelehrtenrepublik« REICH,
Philipp Erasmus: Zufällige Gedanken eines Buchhändlers über
622
Herrn Klopstocks Anzeige einer gelehrten Republik. [Reprograph. Nachdruck.] In: Nachdruck und geistiges Eigentum. Bd. 1. München (1981). (Quellen zur Geschichte des Buchwesens. 7 , 1 . ) S. 63-94. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): STEGMANN,
1770.
Werner von: Die deutsche Gelehrtenrepublik [...] von Friedrich
623
Gottlieb Klopstock. In: Kindlers Literatur Lexikon im dtv. (Taschenbuchausg.) Bd. 7. (München 1974.) (dtv. 3147.) S. 2581-2582. - Überarb. Fassung in: Kindlers Neues Literatur Lexikon. Hg. von Walter
JENS.
Bd. 9.
(München 1990.) S. 514-515. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1776.
D Z W O N E K , Ulrich, Claus R I T T E R H O F F und Harro Z I M M E R M A N N : »Bürgerliche Oppositionsliteratur zwischen Revolution und Reformismus« F. G. Klopstocks »Deutsche Gelehrtenrepublik« und Bardendichtung als Dokumente der bürgerlichen Emanzipationsbewegung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Literaturwissenschaft und Sozialwissenschaften. 3.
624
398
X I I I . Werke
Deutsches Bürgertum und literarische Intelligenz 1750-1800. [...] hg. von Bernd LUTZ. Stuttgart (1974). S. 277-328. 625
BÖHLER, Michael J.: Soziale Rolle und Ästhetische Vermittlung. Studien zur Literatursoziologie von A. G. Baumgarten bis F. Schiller. Bern (1975). 328 S. Darin zu Klopstocks
6x6
»Deutscher Gelehrtenrepublik«:
S. 205-208.
MICKEL, K a r l : Gelehrtenrepublik. In: MICKEL, G e l e h r t e n r e p u b l i k . A u f s ä t z e
und Studien. Halle (1976). S. 16-41. - Neuausg.: Leipzig 1990. (ReclamBibliothek. 1363.) - Wiederabdruck in: Friedrich Gottlieb Klopstock. Hg. von Heinz Ludwig ARNOLD. (München 1981.) (Text und Kritik. Sonderband.) S. 82-96. 627
ZIMMERMANN, Harro: Gelehrsamkeit und Emanzipation. Marginalien zu Friedrich Gottlieb Klopstocks: »Deutsche Gelehrtenrepublik«. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Hg. von Heinz Ludwig ARNOLD. (München 1981.) (Text und Kritik. Sonderband.) S. 70-81.
628
BÖHM, Arnd: German poets and the »Republic of Letters« (Gelehrtenrepublik) to 1850. Diss. Baltimore 1983. VI, 464 Bll. [Masch.] - Mikrofilm: Ann Arbor, Mi. (University Microfilms International.) Darin zu Klopstocks »Deutscher Gelehrtenrepublik»:
Bl. 56-74. - Weiterhin zu Klop-
stock: Bl. 74-77; 140-155; 229-233; 298-303. Zusammenfassung 629
in: Dissertation Abstracts International A 44 (1983/84), S. 3393.
DAHNKE, H a n s - D i e t r i c h , und Bernd LEISTNER: Von der
»Gelehrtenrepu-
blik« zur »Guerre ouverte«. Aspekte eines Dissoziationsprozesses. In: Debatten und Kontroversen. Literarische Auseinandersetzungen in Deutschland am Ende des 18. Jahrhunderts. Hg. von Hans-Dietrich DAHNKE und Bernd LEISTNER. Bd. 1. Berlin 1989. S. 13-38. Darin zu Klopstocks
630
»Deutscher Gelehrtenrepublik«:
S. 19-22.
MÜLLER, Götz: Gegenwelten. Die Utopie in der deutschen Literatur. Stuttgart (1989). IX, 377 S. mit Abb. Darin: Klopstocks »Deutsche Gelehrtenrepublik«. S. 1 1 7 - 1 2 2 .
631
JAPP, Uwe: Zweimal deutsche Gelehrtenrepublik: Klopstock und Arno Schmidt. In: Literatur und Geschichte 1788-1988. Hg. von Gerhard SCHULZ und T i m MEHIGAN in Verb, mit M a r i o n ADAMS. B e m (1990). (Australisch-
Neuseeländische Studien zur deutschen Sprache und Literatur. 15.) S. 263-284. 632
CARROLL, James Philip: From Erasmus to Klopstock: Fame and the Republic of Letters. Diss. Seattle 1991. VII, 194 Bll. [Masch.] - Mikrofilm: Ann Arbor, Mi. (University Microfilms International.)
6. K l e i n e
Prosaschriften
399
Darin zu Klopstock passim, bes.: Bl. 88-89; 9^-96; 126-128; 162-168. Zusammenfassung
in: Dissertation Abstracts International A 52 (1991/92), S. 3945-
3946. Siehe Nr. 155, 166, 281, 3 1 1 , 356, 408, 410,
4)8.
Siehe auch die Anmerkungen in Nr. 18, S. 1297-1298.
5. »Grammatische Gespräche« SCHLEGEL, August Wilhelm: Die Sprachen. Ein Gespräch über Klopstocks grammatische Gespräche. In: Athenaeum. Eine Zeitschrift. Hg. von August
633
Wilhelm SCHLEGEL und Friedrich SCHLEGEL. B d . 1 , Stück 1 - 2 . (Fotomechan.
Nachdruck.) Darmstadt 1973. S. 3-69. - Weitere Nachdrucke: 1977. - 1 9 8 0 . - 1983. - In: Athenaeum. Eine Zeitschrift von August Wilhelm und Friedrich SCHLEGEL. Hg. in zwei Teilen und mit einem Nachwort versehen von Bernhard SORG. (Reprint.) Tl. 1. (Dortmund 1989.) (Die bibliophilen Taschenbücher. 5 7 5 , 1 . ) S. [17-83]. - Unter dem Titel: Der Wettstreit der Sprachen. Ein Gespräch über Klopstocks grammatische Gespräche. In: SCHLEGEL, Sämmtliche Werke. Hg. von Eduard BÖCKING. Bd. 7. Vermischte und kritische Schriftcn. Bd. 1. ( R e p r o g r a f . N a c h d r u c k . ) Hildesheim 1 9 7 1 . S. 1 9 7 - 2 6 8 . Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1779.
EICHINGER, Ludwig M., und Ciaire LÜSEBRINK: Gespräche über die Sprache. In: Fachgespräche in Aufklärung und Revolution. Hg. von Brigitte SCHLIEBEN-LANGE. Tübingen 1989. (Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft. 47.) S. 197-240. Darin zu Klopstocks
»Grammatischen
Gesprächen«:
S. 212-217.
EICHINGER, Ludwig M.: Von der Heldensprache zur Bürgersprache. Wandel der Sprechweisen über Sprache im 18. Jahrhundert. In: Wirkendes Wort 40 (1990), S. 74-94· Darin zu Klopstocks
»Grammatischen
Gesprächen«:
S. 87-91.
6. Kleine Prosaschriften Siehe Abteilung IX, bes. Nr. 438, 4)9, 440, 443, 445. Siehe Nr. 367, 397, 462,
J24.
Siehe auch die Anmerkungen 258.
634
in Nr. 18, S. 1298-1305 und Nr. 29, S. 239-
635
400
Drei Gebete ...
636
XIII.
Werke
Christoph Martin: Gebet eines Deisten. In: W I E L A N D , Gesammelte Schriften. Abt. 1. Bd. 1 , 2 . Poetische Jugendwerke. Tl. 2. Hg. von Fritz H O M E Y E R . (Nachdruck.) Hildesheim 1986. S. 188-191.
WIELAND,
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
637
1784.
Christoph Martin: Gebet eines Christen. In: W I E L A N D , Gesammelte Schriften. Abt. 1. Bd. 1, 2. Poetische Jugendwerke. Tl. 2. Hg. von Fritz H O M E Y E R . (Nachdruck.) Hildesheim 1986. S. 192-196.
WIELAND,
Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
1785.
XIV. Wirkung im 19. und 20. Jahrhundert
402
X I V . W i r k u n g im 1 9 . u n d 1 0 . J a h r h u n d e r t
1. Überblicke 638
HÄUTUNG, Günter: Wirkungen Klopstocks im 19. und 20. Jahrhundert. In: Weimarer Beiträge 20 (1974), H. 11, S. 39-64. - Wiederabdruck in: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119./ S. 2.11-235.
639
KOHL, Katrin M.: »Wir wollen weniger erhoben, und fleißiger gelesen sein«: Klopstock's sublime aspirations and their role in the development of German poetry. In: Publications of the English Goethe Society NS. 60 (1989/ 90), S. 39-62. ο
640
HÖPCKE, Klaus: Nachbar Klopstock? In: Die Weltbühne 29 (1974), S. 897900. - Wiederabdruck in: H Ö P C K E , Probe für das Leben. Literatur in einem Leseland. Halle (1982). S. 247-251.
641
CZECHOWSKI, Heinz: Über Klopstocks Modernität. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119.7 S. 87-95. ο
642
MOLZAN, Alfred: Der große Gegenstand. Klopstock-Tradition in der sozialistischen Lyrik der DDR. In: Neue Deutsche Literatur 22 (1974), H. 11, S. 113-130.
643
HÄHNEL, Klaus-Dieter: Tradition und Entwicklung des Lyrikbegriffs. Vorläufige Anmerkungen zu einem theoretischen Problem. In: Zeitschrift für Germanistik 1 (1980), S. 183-200. - Veränd. Wiederabdruck in: Lyrik im Zwiegespräch. Traditionsbeziehungen im Gedicht. Hg. von Ingrid HÄHNEL. Berlin 1981. S. 265-196. Darin zur Wirkung Klopstocks auf Lyriker der DDR:
S. 1 9 6 - 1 9 9 bzw. S. 2 8 6 - 2 9 1 .
ο 644
HORN, Peter: Epoche in der Literaturgeschichtsschreibung. In: Deutsche Literatur. Eine Sozialgeschichte. Hg. von Horst Albert GLASER. Bd. 4. Zwischen Absolutismus und Aufklärung: Rationalismus, Empfindsamkeit, Sturm und Drang. 1740-1786. (Reinbek bei Hamburg 1980.) (rororo. 62.53 ) S· 330-345· " (19 - i o Tsd. 1992··) Darin zur Beurteilung Klopstocks
645
passim.
HORCH, Hans Otto, und Georg-Michael SCHULZ: Das Wunderbare und die Poetik der Frühaufklärung. Gottsched und die Schweizer. Darmstadt 1988. VII, 176 S. (Erträge der Forschung. 262.) Darin zur Darstellung Klopstocks
in der Literaturgeschichtsschreibung
passim.
ί . Länder FOHRMANN, Jürgen: D a s P r o j e k t der d e u t s c h e n Literaturgeschichte. Entstehung und Scheitern einer n a t i o n a l e n Poesiegeschichtsschreibung schen
Humanismus
und
Deutschem
Kaiserreich.
Stuttgart
(1989).
4°3 646
zwiXI,
3 9 1 S. Darin zu Klopstock
passim.
ο NUTZ, M a x i m i l i a n : Werte und W e r t u n g e n im G e o r g e - K r e i s . Z u r S o z i o l o g i e
647
literarischer Kritik. B o n n 1 9 7 6 . 401 S. ( A b h a n d l u n g e n z u r Kunst-, M u s i k und Literaturwissenschaft. 199.) Darin zum Klopstock-Bild
von Friedrich Gundolf und Max Kommereil: S. 185-187;
340-341. ο FRANK, H o r s t J o a c h i m : G e s c h i c h t e des D e u t s c h u n t e r r i c h t s . V o n den A n f ä n gen bis 1 9 4 5 . ( M ü n c h e n 1 9 7 3 . ) 9 9 6 S. - Taschenbuchausg.
unter dem
648
Titel:
D i c h t u n g , Sprache, M e n s c h e n b i l d u n g . G e s c h i c h t e des D e u t s c h u n t e r r i c h t s von den A n f ä n g e n bis 1 9 4 5 . 2. Bde. ( M ü n c h e n 1 9 7 6 . ) (dtv. W i s s e n s c h a f t l i c h e Reihe. 4 2 7 1 . 42.72..) Darin zu Klopstock
passim.
ο DICKENBERGER, U d o : Poesie a u f G r ä b e r n . D i e literarischen Inschriften des
649
H o p p e n l a u - F r i e d h o f s . In: D e r Stuttgarter H o p p e n l a u - F r i e d h o f als literarisches D e n k m a l . Bearb. v o n U d o DICKENBERGER, W a l t r a u d u n d Friedrich PFÄFFLIN. [ M a r b a c h ] 1 9 9 1 . ( M a r b a c h e r M a g a z i n . 59.) S. 3 - 3 7 . Darin zu Inschriften aus Klopstocks
»Messias»: S. 19-2.4.
ο Siehe Nr. 56, 162, 167, 182,
184.
2. Länder Siehe Nr. 193.
Siehe auch Abschnitt
Siehe Nr.
England
XIV
3 / G.
Eliot.
194.
Siehe auch Abschnitt
Frankreich
XIV
3 / Le
Sueur.
404 Island
650
XIV. Wirkung im 19. und 10. Jahrhundert SENNER, Wayne Μ.: German literature in Iceland and the fabric of modern Icelandic literature: 179$ to 1847. Diss. Urbana-Champaign, 111. 1971. XXIII, 445 Bll. [Masch.] - Mikrofilm: Ann Arbor, Mi. (University Microfilms.) Darin zu ]όη Porläkssons Übersetzung des »Messias«: Bl. 180-218. - Zu Bjarni Thorarensens Übersetzung von zwei Oden Klopstocks: Bl. Z81-2.85. Zusammenfassung in: Dissertation Abstracts International A 32 (1971), S. 932. Siehe auch Nr. yoi und 703.
Jugo-
651
slawien
KOSTIC, Strahinja K.: F. G. Klopstock in der jugoslawischen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119.] S. 147-151.
Polen Rußland
Siehe Nr. 196. 652
ENGEL-BRAUNSCHMIDT, Annelore:
Deutsche
Dichter
in
Rußland
im
19. Jahrhundert. Ν. V. Gerbel's »Deutsche Dichter in Biographien und Proben« als Zentrum der Kenntnis und Verbreitung deutscher Dichtung. München (1973). 362 S. (Forum Slavicum. 36.) Darin: Klopstock. S. 115-137. 653
TSCHETWERIKOWA, Ν. I.: Klopstock-Rezeption in der sowjetischen Literaturwissenschaft. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 1 1 9 J S. 77-82. Siehe auch Nr. 197.
Slowakei
654
TERRAY, Elemir: Quantitierende oder tönende Versgestaltung. Zur Klopstock-Rezeption in der slowakischen Literatur. In: Actes du VHP congres de l'Association Internationale de Litterature Comparee. Proceedings of the 8th congress of the International Comparative Literature Association. Vol. 1. Stuttgart 1980. S. 407-412. - Auch in: Zeitschrift für Slawistik 25 (1980), S. 367-371·
Ungarn
Siehe Nr. 203.
Vereinigte Staaten von Amerika
Siehe Nr. 204.
3· Personen
4®5
3· Personen Sändor Aranyosrdkosi Szekely: siehe Nr. 203.
BERNHARDT, Rüdiger: Erich Arendts Poesiekonzeption, ihr Reflex zu Klopstocks Schaffen. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119./ S. 303-307.
Aranyosrdkosi Szekely 655
Arendt
Siehe auch Nr. 64 2. MAUSER,
Wolfram: Beschwörung und Reflexion. Bobrowskis sarmatische
656
Gedichte. Frankfurt a. M. (1970). 106 S. (Schriften zur Literatur. 1$.) Darin zum Einfluß Klopstocks: S. 70-81.
KELLETAT, Alfred: Zur lyrischen Sangart Johannes Bobrowskis. In: Seminar
657
8 (1972), S. 117-136. Darin zum Einfluß
Klopstocks
passim.
RITTIG, Roland: Der »Zuchtmeister«. Bemerkungen zur Tradition Klopstocks im Schaffen Johannes Bobrowskis. In: Johannes Bobrowski. Selbstzeugnisse und neue Beiträge über sein Werk. Berlin 1975. S. 151-166; 392395. - Lizenzausg.: Stuttgart 1976.
658
KELLETAT, Alfred: Adnotationen zu Johannes Bobrowskis Widmungsgedicht »An Klopstock«. In: Text und Kontext 6 (1978) (Festschrift für Steffen Steffensen), S. 372-387. - Erw. Fassung unter dem Titel: An Klopstock. Bemerkungen zu Johannes Bobrowskis Widmungsgedicht. (Vortrag.) In: Lyrik - von allen Seiten. Gedichte und Aufsätze des ersten Lyrikertreffens in Münster. Hg. von Lothar JORDAN, Axel MARQUARDT, Winfried WOESLER. (Frankfurt a. M. 1981.) (Collection S. Fischer. 20.) S. 412-428.
659
RITTIG, Roland: Bemerkungen zur Rezeption der klassischen Odentradition im frühen Schaffen Johannes Bobrowskis (1940-1952). In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119.] S. 287-302.
660
IVES, Margaret C.: »An Klopstock«. A reading of a poem by Johannes Bobrowski. In: New German Studies 7 (1979), S. 105-112.
661
MINDE, Fritz: Johannes Bobrowskis Lyrik und die Tradition. Frankfurt a. M. (1981). XVI, 791 S. (Europäische Hochschulschriften. 1, 420.)
662
Bobrowski
4o6
XIV.
Wirkung
im 1 9 . u n d 1 0 .
Jahrhundert
Darin zum Gedicht »An Klopstock«:
S. 1 5 - 1 1 . - Bobrowskis Verhältnis zu antikisie-
render deutscher Dichtung des 18. und des 20. Jahrhunderts. S. 269-446. [Zu
Klop-
stock passim.]
663
REICHERT, Stefan: Das verschneite Wort. Untersuchungen zur Lyrik Johannes Bobrowskis. Bonn 1989. 375 S. (Literatur und Reflexion. NF. 2.) Darin: »An Klopstock«: Das Bekenntnis zum »Wirklichen«. S. 202-206.
664
ADELSBACH, Eva: Bobrowskis Widmungstexte an Dichter und Künstler des 18. Jahrhunderts. Dialogizität und Intertextualität. St. Ingbert (1990). 187 S. (Saarbrücker Beiträge zur Literaturwissenschaft. 19.) Darin zum Gedicht »An Klopstock*:
665
S. 39-45.
SCHÜTZE, Oliver: Natur und Geschichte im Blick des Wanderers. Zur lyrischen Situation bei Bobrowski und Hölderlin. (Würzburg 1990.) 255 S. (Epistemata. 67.) Darin: Das lyrische Ich als sprechender Dichter. (Bobrowski und Klopstock.) S. 19-
49· Siehe auch Nr. 639 und 642. Braun
666
COSENTINO, Christine: Literarische Tradition und Montagetechnik in der Lyrik Volker Brauns. In: Basis 8 (1978), S. 190-200. Darin zur Anknüpfung
an Klopstock
in dem Gedicht »Wir und nicht sie»: S. 194-
>95· 667
COSENTINO, Christine, und Wolfgang ERTL: Zur Lyrik Volker Brauns. (Königstein/Ts.) 1984. 169 S. (Hochschulschriften. Literaturwissenschaft. 59·) Darin zu Anknüpfungen »Der Müggelsee*:
668
an Klopstock
in den Gedichten
»Wir und nicht sie« und
S. 83-84; 1 1 5 - 1 1 7 .
WOLF, Gerhard: Die gebrochene Ode oder: Training des aufrechten Gangs. Zur Lyrik Volker Brauns. In: WOLF, Wortlaut, Wortbruch, Wortlust. Dialog mit Dichtung. Aufsätze und Vorträge. Leipzig 1988. (Reclams UniversalBibliothek. 1264.) S. 341-357. Darin zur Anknüpfung
an Klopstocks
»Der Zürchersee«
in dem Gedicht »Der Müg-
gelsee*: S. 350-352.
669
JACQUEMOT, Jos: Politik und Poesie. Untersuchungen zur Lyrik Volker Brauns. Berlin (1990). 253 S. Darin: Die Rezeption der klassischen und antiken Dichtung. Klopstock. S. 163-176.
3· Personen
4^7
Siehe auch Nr. 639 und 642. G O L D H A H N , Johannes: Über einen Versuch Bertolt Brechts, Klopstock pro-
670
Brecht
duktiv zu lesen. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg WERNER. Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119./ S. 275-286. GOLDHAHN, Johannes: Über einen Versuch Brechts, Klopstock kritisch ge-
671
nießend zu lesen. In: GOLDHAHN, Vergnügungen unseres Zeitalters. Bertolt Brecht über Wirkungen künstlerischer Literatur. Berlin (1980). (Brecht-Studien. 1.) S. 203-219.
Siehe auch Nr. 495 und 6)8. 672
Brentano
In: Weimarer Bei-
673
Czechowski
M C C O B B , Anthony: George Eliot's knowledge of German life and letters.
674
Eliot, G.
675
George
R Ö L L E K E , Heinz: Brentanos »Märchen von dem Schulmeister Klopfstock«
als literarhistorische Allegorie. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 1 9 7 7 , S. 292-308. - Wiederabdruck
in: »Nebeninschriften«. Brüder
Grimm - Arnim und Brentano - Droste-Hülshoff. Literarhistorische Studien. Bonn 1980. (Gesamthochschule Wuppertal. Schriftenreihe Literaturwissenschaft. 16.) S. 1 3 9 - 1 5 2 . HEUKENKAMP, Ursula: Interview mit Heinz Czechowski.
träge 34 (1988), H. 5, S. 809-824. Darm zu Klopstock passim.
Salzburg 1 9 8 2 . X , 384 S. (Salzburg studies in English literature. 1 0 2 , 2.) Darin zu Klopstock: S. 2 1 3 . ARBOGAST, Hugo: Die Erneuerung der deutschen Dichtersprache in den
Frühwerken Stefan Georges. Eine stilgeschichtliche Untersuchung. Köln 1 9 6 7 . 1 7 6 S. Darin zum Einfluß Klopstocks: S. 9 9 - 1 0 1 .
Siehe auch Nr. 638 und 647. Nicolas-Fran^ois Guillard: siehe Nr. 680.
Guillard
Friedrich Gundolf: siehe Nr. 647.
Gundolf
Arno Holz: siehe Nr. 495 und 639.
Holz
4o8
X I V . W i r k u n g im 1 9 . u n d 1 0 . J a h r h u n d e r t
Kirchner
676
TREBESS,
Achim: »wir Würstchen« in den Kämpfen unserer Zeit. Porträtgedichte junger Autoren. In: Lyriker im Zwiegespräch. Traditionsbeziehungen im Gedicht. Hg. von Ingrid H Ä H N E L . Berlin 1981. S. 31Z-333. Darin: Annerose Kirchner, Klopstock in Langensalza. S. 321-326.
Kirsch
677
BERNHARDT,
Rüdiger: »Ich verehre Diderot.« Rainer Kirschs Verhältnis zu Dichtern und Dichtungen. In: Lyriker im Zwiegespräch. Traditionsbeziehungen im Gedicht. Hg. von Ingrid H Ä H N E L . Berlin 1981. S. 160-185. Darin zu Klopstock passim.
Max Kommerell: siehe Nr. 647.
Kommereil
Vgl. Nr. 61. Kraus, K.
678
Kurt: Klopstock und Karl Kraus. In: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg W E R N E R . Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119.] S. 255-274. - Wiederabdruck in: K R O L O P , Sprachsatire als Zeitsatire bei Karl Kraus. Neun Studien. Berlin 1987. (Literatur und Gesellschaft.) S. 177-191·
Lenau
679
R A N U C C I , Elisa: Lenau und Klopstock. In: Lenau Forum 7/8 (1975/76), S. 39-46. - Wiederabdruck in: Friedrich Gottlieb Klopstock. Werk und Wirkung. Hg. von Hans-Georg W E R N E R . Berlin 1978. [Vgl. Nr. 119.] S. 247-
KROLOP,
2-54-
Le Sueur
680
Jean: Deux livrets d'operas frangais d'apres Klopstock et Gessner: »La mort d'Adam« et »La mort d'Abel«. In: Aufklärungen. Bd. 2. Studien zur deutsch-französischen Musikgeschichte im 18. Jahrhundert. Einflüsse und Wirkungen. Hg. von Wolfgang B I R T E L und Christoph-Hellmut M A H L I N G . Heidelberg 1986. (Annales Universitatis Saraviensis. Reihe Philosophische Fakultät. 20.) S. 143-149.
MONGREDIEN,
Darin zur Oper »La mort d'Adam« (1809) von ]ean-Fran(ois Le Sueur nach einem Libretto von Nicolas-Franfois Guillard. Mann, Th.
681
Harald: Thomas Manns »Doktor Faustus«. Von den fiktiven Werken Adrian Leverkühns zur musikalischen Struktur des Romans. Frankfurt a. M. (1988). 221 S. (Europäische Hochschulschriften. 1, 979.)
WEHRMANN,
Darin: »Zwei Hymnen von John Keats« und » >Die Frühlingsfeyer< nach der Ode von Friedrich Gottlieb Klopstock«. S. 45-47.
Mehring
682
H Ö H L E , Thomas: Franz Mehrings Klopstock-Aufsatz aus dem Jahre 1903. Anmerkungen zur Methodologie der marxistisch-leninistischen Literatur-
3· Personen
geschichtsschreibung. In: Evolution und Revolution in der Weltgeschichte. Ernst Engelberg zum 65. Geburtstag. Hg. von Horst BARTEL, Heinz HELMERT, W o l f g a n g KÜTTLER u n d G u s t a v SEEBER. B d . 1 . B e r l i n 1 9 7 6 . S. 3 4 5 352··
ZEKERT, Rainer: Die poetologische Konzeption des Lyrikers Karl Mickel - Genesis, Grundbegriffe, Wirkungsintention und literaturgeschichtliches Umfeld. Diss. Leipzig 1986. III, 1 7 1 Bll. [Masch.] Darin zu Mickeis Auseinandersetzung
mit Texten Klopstocks:
683
Mickel
Bl. 96-98.
Kurzfassung in: Jahrbuch für Internationale Germanistik Β 1 1 (1990), S. 178-184. [Zu Klopstock:
S. 183.I
Vgl. auch: Rainer ZEKERT, Z u r poetologischen Konzeption des Lyrikers Karl Mickel. In: Zeitschrift für Germanistik 7 (1986), S. 2 9 7 - 3 1 2 . [Zu Klopstock:
S. 309.]
HAVERKAMP, Anselm: Heteronomie: Mickeis »Klopstock«. Milton, Klopstock, Dante, Brecht und die epische Tradition. In: Weimarer Beiträge 38 (1992), S. 5-18. - Auch in: Die Aufgabe des Lesers. On the ethics of reading. Hg. von Ludo VERBEECK und Bart PHILIPSEN. Leuven (1992). (Letter & Zin. 1.) S. 225-240.
684
WÜLFING, Wulf: Jungdeutsche Landschaft 1833/35. J"·' Euphorion 71
685
Mündt
686
Nietzsche
687
Platen
( 1 9 7 7 ) , S. 1 4 1 - 1 5 3 · Darin zur Rolle Klopstocks Grazien«:
in Theodor
Mündts »Kampf
eines Hegelianers
mit den
S. 146-147.
POLITYCKI, Matthias: Umwertung aller Werte? Deutsche Literatur im Urteil Nietzsches. Berlin 1989. X , 447 S. (Monographien und Texte zur NietzscheForschung. 21.) Darin zu Klopstock
passim.
DOVE, Richard: The »Individualität« of August von Platen. Subjectivity and solipsism at the close of the »Kunstperiode«. Frankfurt a. M. 1983. 268 S. (European university studies. 1, 661.) Darin: »Horaz und Klopstock«. S. 239-244.
Siehe auch Nr. 63 8. Rainer Maria Rilke: siehe Nr. 639. UERLINGS, Herbert: Die Gedichte Peter Rühmkorfs. Subjektivität und Wirklichkeitserfahrung in der Lyrik. Bonn 1984. 445 S. (Literatur und Wirklichkeit. 24.) Darin:
»Variationen auf ein Thema von Friedrich Gottlieb Klopstock«. S. 1 5 9 - 1 9 3 ;
376-382.
Rilke 688
Rühmkorf
4IO
689
XIV.
W i r k u n g im 1 9 . u n d 2 0 . J a h r h u n d e r t
SCHUHMANN, Klaus: »Fundament« und »Gewölbezone« - zur Architektur von Peter Rühmkorfs poetologischem Weltbild (am Beispiel des Buches »Walther von der Vogelweide, Klopstock und ich«). In: Zwischen Freund Hein und Freund Heine: Peter Rühmkorf. Studien zu seinem Werk. Hg.: Manfred DURZAK, Hartmut STEINECKE. (Reinbek bei Hamburg 1989.) S. 235-255. Darin zu Rühmkorfs Klopstock-Essay:
S.
141-141.
Siehe auch Nr. 639. Schmidt, A.
690
POSTMA, Heiko: Aufarbeitung und Vermittlung literarischer Traditionen. Arno Schmidt und seine Arbeiten zur Literatur. Diss. Hannover 1975. 216, XVI S. - 2. Aufl., um Vorbemerkung und Anhang vermehrt. Frankfurt a. M. 1982. VII, 216, XVI, X V S. Darin: Klopstock - Historie und Aktualität. S. 122-134.
691
SCHNEIDER, Michael: Allusionen, Plagiate und Schmidt. In: Bargfelder Bote, Materialien zum Werk Arno Schmidts, 49 (1980), S. 10-17. Darin: II. »(Vom Schulmeister Klopfstock...« (und so...). S. 13-17.
692
GUNTERMANN, Georg: Das Eigene im Fremden - gewollte Nähe. Arno Schmidts literarische Funkessays. In: Arno Schmidt. Das Frühwerk. Bd. 3. Vermischte Schriften. Interpretationen von »Die Insel« bis »Fouque«. Hg.: Michael Matthias SCHARDT. (Aachen 1989.) S. 244-270. Darin zu Schmidts Klopstock-Essay
693
passim.
KOCH, Marc: »Müde vom Durchwandern öder Letternwüsten«. Zur Methode der literarhistorischen Arbeiten von Arno Schmidt. Bielefeld 1992. 116 S. Darin zu Schmidts Klopstock-Essay
Schubert
694
passim.
BAUER, Moritz: Die Lieder Franz Schuberts. (Neudruck.) (Walluf bei Wiesbaden 1972.) X, 258 S. Darin: Klopstock. S. 94-101. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie):
695
184z.
FISCHER-DIESKAU, Dietrich: Auf den Spuren der Schubert-Lieder. Werden Wesen - Wirkung. Wiesbaden 1971. 371 S. mit 76 Abb. - 2. Aufl. 1972. Taschenbuchausg.:
(München; Kassel 1976.) 3 7 1 S . mit 76 Abb. (dtv.
10424.) - (4. Aufl. 1985.) Darin zu Liedern nach Texten von Klopstock:
S. 62-65; 1 49·
3· Personen
411
Engl. Übers.: Schubert. A biographical study of his songs. Transl. and ed. by Kenneth S. W H I T T O N . London 1 9 7 6 . I X , 3 3 3 S .-Amerikati. Ausg. unter dem Titel: Schubert's songs. A biographical study. New York 1 9 7 7 . - Reprint. 1984.
Franz. Übers.: Les »Lieder« de Schubert. Trad, par Michel-Frar^ois
DEMET.
Paris 1 9 7 9 . 465 S. Franz Schubert. Die Texte seiner einstimmig komponierten Lieder und ihre
696
Dichter. Vollständig gesammelt und kritisch hg. von Maximilian und Lilly SCHOCHOW. Geleitwort von Walter GERSTENBERG. 2 Bde. Hildesheim 1 9 7 4 . X I , 744 S . Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock. Bd. 1. S. 1 1 5 - 1 2 5 . MICHEL, Christoph, und Winfried MICHEL: Friedrich Gottlieb Klopstock:
697
»Cidli« ( 1 7 5 1 ) . Franz Schubert: »Das Rosenband« (1815). Ein Gedicht und seine Vertonung. /«.-Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 1 9 7 5 , S. 102.-113. Darin: II. Winfried MICHEL, Franz Schubert: »Das Rosenband«. Versuch einer »aufführungspraktischen« Interpretation. S. 1 1 4 - 1 1 3 mit Notenbeispielen. FELLERER, Karl Gustav: Franz Schuberts Geistliche Musik. In: Musica sacra
698
98 (1978), S. 7 3 - 8 0 · Darin zu Kompositionen nach Texten von Klopstock: S. 75; 78; 79. GÜLKE, Peter: Franz Schubert und seine Zeit. (Regensburg 1 9 9 1 . ) 399 S. mit
699
Abb. (Große Komponisten und ihre Zeit.) Darin zu Schuberts Vertonung von Klopstocks »Die frühen Gräber«: S. 76-79.
Siehe auch Nr. 180. Rudolf Steiner: siehe Nr. 639. D O M A N D L , Sepp: Wiederholte Spiegelungen. Von Kant und Goethe zu Stifter.
Steiner 700
Stifter
Ein Beitrag zur österreichischen Geistesgeschichte. Linz 1982.. 1 6 6 S. (Schriftenreihe des Adalbert-Stifter-Institutes des Landes Oberösterreich. 32.) Darin: Von Klopstock zu Kant und Goethe. S. 98-100.
Siehe Aranyosräkosi Szekely.
Szekely von Aranyosrdkos
Bjarni Thorarensen: siehe Nr. 650.
Thorarensen
412.
Tieck
701
X I V . W i r k u n g im 1 9 . und 1 0 . J a h r h u n d e r t
HÖLTER, Achim: Ludwig Tiecks Klopstock-Bild und seine »Kritik der Messiade«. Edition und Kommentar. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 1986, S. 1 8 7 - 2 1 5 ; 1 9 8 7 , S. 194-2x7.
Vörösmarty
Mihäly Vörösmarty: siehe Nr. 203.
iukovskij Porläksson
Vasilij Zukovskij: 702
siehe Nr. 197.
SENNER, Wayne Μ.: The reception of German literature in Iceland, 1 7 7 5 1850. (Amsterdam 198$.) V, XII, 186 S. (Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur. 62.) Darin: Klopstock's »Der Messias«. S. 56-80. Zu J6n Porläkssons Übersetzung.
703
SENNER, Wayne Μ.: Jon Porläksson's [recte: L>orlaksson's] translation of Klopstock's »Der Messias«. In: Comparative Literature Studies 1 2 (1975), S. 1 2 2 - 1 2 8 . Siehe auch Nr. 650.
4. Gedenkfeiern, Konferenzen, Gedenkstätten Gedenk-
704
feiern
GÖRSCH, Horst: Das Germanische Seminar in der literarischen öffentlichkeit der Weimarer Republik. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin, Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 36 (1987), S. 816-821. Darin zu den Klopstock-Reden der Berliner Germanisten Julius Petersen, Gustav Neckel und Erich Roethe anläßlich der Klopstock-Feiem in Berlin und Quedlinburg, 1924: S. 816-818.
Kon-
705
ferenzen
HÄHNEL, Klaus-Dieter: Wissenschaftliche Konferenz zu Ehren des 250. Geburtstages von Friedrich Gottlieb Klopstock. In: Weimarer Beiträge 20 (1974), H. I i , S. 166-172.
706
STEFANCZYK, Krystyna: Konferencja naukowa Ζ okazji 250 rocznicy urodzin Fryderyka Gottlieba Klopstocka. In: Kwartalnik Neofilologiczny 22 (1975), S. 267-269. Über die wissenschaftliche Konferenz zum 2.50. Geburtstag Klopstocks in Halle, 1974ο
707
SCHERL, Adolf: Klopstock - heute. Konferenz anläßlich des 250. Geburtstages von Friedrich Gottlieb Klopstock. Veranstaltet von der Zentralen
4- G e d e n k f e i e r n , K o n f e r e n z e n ,
Gedenkstätten
413
Kommission Literatur beim Präsidialrat des Kulturbundes der D D R . Berlin, am 5. April 1 9 7 4 . In: Referatedienst zur Literaturwissenschaft 6 (1974), S. 344-345· Über Alfred Molzans Referat »Stellung und Bedeutung Klopstocks in seiner Zeit und für uns*. EHRLICH, Willi: Probleme der musealen Darstellung des Lebens und Wir-
708
kens bedeutender Persönlichkeiten. In: Neue Museumskunde 19 (1976),
KlopstockHaus,
S. 11-26.
Quedlin-
Darin über das Klopstock-Museum in Quedlinburg: S. 14-16.
bürg
EHRLICH, Willi: Zur Neugestaltung des Klopstockhauses in Quedlinburg.
709
In: Neue Museumskunde 19 (1976), S. 245-259 mit 1 7 Abb. EHRLICH, Willi: Dem »ältesten und ersten unserer Klassiker«. Zur Konzep-
710
tion und Gestaltung des Klopstockmuseums in Quedlinburg. In: Impulse. Aufsätze, Quellen, Berichte zur deutschen Klassik und Romantik. Folge 1. Berlin 1978. S. 314-336; Abb. 1 0 - 1 1 . MÜLLER, Alice: Klopstockmuseum. In: Städtische Museen Quedlinburg. Schloßmuseum, Fachwerkbaumuseum, Klopstockmuseum. 1980.) S. 24-38 mit Abb.; Taf. 42-54. - Einzelausg.:
711
(Quedlinburg
Städtische Museen
Quedlinburg. Klopstockmuseum. (Quedlinburg) [1986]. DILSSNER, Hans: Das Klopstockhaus in Quedlinburg. In: Kultur und Frei-
712
zeit 18 (1980), H. 6, S. 32 und 5 Abb. KLITSCHMAR, Sonnhild, und Utz HOFFMANN: Klopstock-Museum in Qued-
713
linburg. In: Spectrum 1 2 (1981), H. 6, S. 18-21 mit 14 Abb. BOECKH, Wolfgang: Schloßberg 1 2 . In: Die Weltbühne 37 (1982), S. 1266-
714
1267. WAGNER, U.: Das Klopstockhaus. In: Kulturbund der D D R - Gesellschaft
715
für Denkmalpflege, Kreisvorstand Quedlinburg, Mitteilungsblatt 16 (1989), S. 22-25 mit Abb. SCHMIDT, Hanns H. F.: An der Quelle des Herrn Klopstock. In: Die
716
Weltbühne 38 (1983), S. 1 1 6 8 - 1 1 7 0 .
»KlopstockQuelle Aspenstedt
MEYER, Friedrich Johann Lorenz: Die Gräber in Ottensen. Klopstocks und seiner Meta Grab. In: MEYER, Sommerreise in Holstein 1 8 1 5 . (Darstellun-
717
Grab
X I V . W i r k u n g im 1 9 . u n d 1 0 . J a h r h u n d e r t
gen aus Nord-Deutschland. Teil z.) Neudruck. Kiel 1977. S. 12.1-133 n ™ 1 1 Taf. Vgl. Nr. 1 (Klopstock-Bibliographie): 1888. VOGT-LEPPLA, Andreas: Grabstätten der Dichter und Schriftsteller deuitscher Zunge. Tl. 1. St. Michael (1981). 106 S. Darin: Friedrich Gottlieb Klopstock. S. 63-64.
Register
R e g i s t e r der B i b l i o g r a p h i e Adams, M . 631 Adelsbach, E. 664 Adler, J . 293 Albert, E. 299 Albertsen, L. L. 1 9 2 , 2 2 2 , 2 3 9 ,
482,
49*. 524i 5 3 ° Albrecht, G . 8 Alewyn, R. 160, 2 6 2 Allemann, B. 601 Anderson, W. 341 Anger, A. 23 Apel, F. 4 7 2 Arbogast, H. 675 Arndt, E. 488 Arnhardt, G . 1 3 5 Arnold, H. L. 7, 1 2 0 , 398, 440, 447, 456, 619, 626, 6 2 7 Bach, I. 5 1 3 Baggesen,J. 2 1 2 Bahner, W. 205 Bahr, E. 1 1 1 , 4 3 1 Balet, L. 1 1 6 Balsamo, L. 2 Barbe, J.-P. 188 Barber, D. 595 Bardelli, B. 340 Barner, W. 4 5 2 , 4 7 4 Bartel, H. 682 Bartsch, E. 460 Bartsch, K. 93 Bate, W . J . 227 Bathrick, D. 419 Batley, Ε. M . 324 Baudusch, R. 205 Bauer, M . 694 Bauer Pickar, G. 268 Baumeister, P. 558 Baumgärtel, B. 305 Baur, W.-D. 281 Bautz, F. W. 91 Bautz, T. 9 1 Beaucamp, E. 441 Beck, A. 1 6 , 169, 1 7 4 Beck, Heinrich 409 Beck, Herbert 4 4 1 Becker, C. 3 0 2 Beckers, H . 3 7 1 Behrmann, A. 493 Beller, M . 601 Bender, H. 567 Bensiek, W. 381 Berger, K. 3 8 2 Berke, D. 278
Bernhardt, R. 6 5 $ , 677 Bertram, M . 319 Betteridge, Η. T. 1 , 16, 57, 406 Beutler, E. 80 Biedermann, K. 1 1 5 Binder, A. 582 Binneberg, K. 564, 581 Birtel, W. 680 Birtsch, G. 4 1 3 Bitz, U. 62 Bjorklund, B. 88, 4 7 1 , 4 8 2 , 524 Blackall, Ε. A. 466 Blasig, U. 3 5 7 Blinn, H. 4 6 7 , 4 7 0 , 4 7 5 , 480 Bloch, E. 4 1 9 Blume, B. 586 Blume, F. 81 Blume, J . 579 Boeckh, W. 7 1 4 Booking, Ε. 633 Böckmann, P. 4 6 3 , 548 Böhler, Μ . J . 625 Boening, J . 1 9 3 Boer, Β. Η. van 309, 3 1 0 Böschenstein, Β. 289 Böschenstein, R . 296 Boetius, H. 28, 6 1 1 Böttcher, K. 1 0 1 Boghardt, Ch. 2 Boghardt, M . 2, 3 1 , 34, 3 5 , 36, 38 Böhm, A. 27, 320, 3 5 6 , 4 1 0 , 628 Bohnen, K. 1 1 3 , 1 3 9 , 1 4 1 , 2 3 9 , 248, 398, 530 Bol, P. C. 441 Bommersheim, E. 386 Bommersheim, P. 386 Booker, J . A. 6 1 7 Boor, Η. de 96, 1 1 0 , 1 1 3 Bormann, A. von 583 Bornscheuer, L. 5 7 7 Borries, Erika von 1 1 4 Borries, Ernst von 1 1 4 Bosse, H. 1 5 1 Bosse, M . 3 4 7 Botnikowa, Α. B. 1 9 7 Boyle, N . 264 Brandt, O. 1 7 6 Brenn, W. 109 Breuer, D. 490 Brinker-Gabler, G . 1 2 6 , 1 2 7 Brostram, T. 2 1 2 Brown, E. L. 534 Browning, R. M . 506 Bruford, W. H. 1 4 7
4^7
Register der B i b l i o g r a p h i e Buchholz, F. 347 Buijnsters, P. J . 241 Bungardt, V. 308 Burkhardt, G. 1 Burney, Ch. 1 2 4 Busch, E. 538 Busch, G. 215, 580 Butt, W. 19z Cadenbach, R. 277 Caeiro, Ο. 4Z9 Carroll, J . Ph. 63z Catel, S. H. 347 Cedergreen Bech, S. 84 Chantre, J.-C. 316 Chisholm, D. 23 Chochlow, J. Z59 Choi, D.-H. 477 Classen, C. J. 497 Closs, A. 505 Coffman, R. J . 2Z9 Coleridge, S. Τ. Z27, 230 Colshorn, H. 46 Corino, K. 153 Cosentino, Ch. 666, 667 Cramer, S. 268 Croll, G. 259 Cross, A. G. 304 Czechowski, H. 25, 516, 641 Dahl, S. 84 Dahnke, H.-D. 629 Dammann, E. 568 Danckwardt, M. 215 Dann, O. 473 Dautzenberg, G. 129 Degn, Ch. 163 Del Monte, C. 258 Delilkhan, R.-G. 256 Deliniere, J . 335 Demet, M.-F. 695 Deuter, J. 329 Dickenberger, U. 649 Dietze, W. 341 Dilßner, H. 7 1 2 Dippel, H. 418 Doebele-Flügel, V. 535 Doering, S. 49 Dollinger, H. 609 Domandl, S. 700 Dove, R. 687 Dudek, G. 330 Dülmen, R. van 1 7 1 Düwel, K. 409
Durzak, M. 66, 689 Dufu, A. 178 Dyck,J. 368 Dzwonek, U. 416, 624 Eggers, H. 468 Ehrlich, W. 708, 709, 710 Eibl, K. 410 Eichinger, L. M. 634, 635 Einsiedel, W. von 515 Einstein, A. 257 Emmerich, W. 1 1 5 Engel-Braunschmidt, A. 652 Engelbert, G. 416 Engell, J. 227 Engelsing, R. 158 Engelstoft, P. 84 Erler, G. 94 Ermatinger, E. 100 Ersch, J . S. 79 Ertl, W. 667 Fabian, B. 160 Faessler, P. 137 Faulhaber, U. 433 Faure, A. 325 Fechner, J.-U. 2, 23, 32, 217 Feicke, B. 134 Feldt, M. 511 Feilerer, K. G. 698 Ferenczi, L. 377 Fink, G.-L. 408, 415, 422, 4 3 1 Finsler, G. 364 Fischer-Dieskau, D. 334, 695 Fleischhauer, G. 351 Flood, J . L. 2 Fohrmann, J. 646 Frank, H. J . 501, 648 Frenzel, E. 402 Freydank, D. 198 Fricke, C. 344 Friederici, H. 1 1 9 Friedlander, Y. 612 Friedrich, C. 119, 167 Friedrich, W.-H. 497 Friemel, D. 420 Friemel, M. 420 Fritsch, G. 587 Fronz, H.-D. 589 Frühwald, W. 473 Füssel, S. 49 Fukushima, M. 522, 545, 621 Futaky, I. 306
Register der Bibliographie Gabriel, Ν. 525 Gabrielsson, P. 1 3 3 Gaier, U. 544 Galle, H. 513 Galling, K. 8 1 Garbe, B. 456 Garber, K. 1, 16 Gellhaus, A. 14 Gerhard, E. 116 Gerhard, M. 509 Gersch, H. 318 Gerstenberg, W. 696 Gerstmann, G. 77 Gessinger, J. 455 Giddey, E. zoo Gilli, M. 423 Glaser, Η. A. 644 Glenn, J. 433, 482 Glienke, B. 192 Glier, I. 484 Goebel, U. 265 Goedeke, K. 4 Göpfert, H. G. 159 Görsch, H. 704 Gössmann, W. 618 Goetze, E. 4 Gohar, M. 449 Goldfriedrich, J. 52 Goldhahn, J. 670, 671 Greisler, B. 436 Grimm, G. E. 59, 403, 445 Grimminger, R. 107 Gronemeyer, H. 1 3 , 16, 42, 146, 428 Grosch, W. 91 Große, W. 260, 438, 439, 440, 507, 551. 554 Grotegut, Ε. K. 6 Gruber, J. G. 79 Gühring, A. 3 Gülke, P. 699 Gütschow, C. von 315 Guntermann, G. 504, 692 Guthke, K. S. 200, 201, 245, 246, 394, 451 Gutzen, D. 367, 528, 601 Habel, R. 147 Habs, R. 347 Hähnel, I. 643, 676, 677 Hähnel, K.-D. 451, 510, 643, 705 Häntzschel, G. 83, 3 5 2 Härtl, H. 344, 346 Haferkorn, H. J. 148 Hafner, B. J. 448
Hagen, W. 1 2 Hahn, J. 349 Hahn, K.-H. 19, 65 Hamel, R. 17 Hardin, J. 88, 130 Harlander, H. 109 Harper, A. J. 215, 580 Harris, Ε. P. 433 Hart Nibbrig, Ch. L. 551 Hartmann, F. 154 Härtung, G. 638 Hashimoto, Τ. 494 Haufe, Ε. 26, 596, 599 Haug, W. 591 Hauswedell, Ε. L. 48 Haverkamp, A. 56, 556, 591, 684 Hay, G. 51 Hay, L. 33, 44 Hayfa, Ν. A. 520 Haym, R. 285, 337 Heckmann, H. 278 Hegyi, B. 202 Heimpel, H. 80 Hellmuth, H. H. 482 Helmert, H. 682 Hengst, J. 297 Henkel, A. 366 Henrich, D. 294 Herzfeld, G. 3 50 Herzig, A. 435, 523 Hettner, H. 94 Heukenkamp, U. 401, 673 Heuss, Th. 80 Hibberd, J. 249 Hildebrandt, D. 323 Hilliard, Κ. Ε 57, 136, 478, 496, 524 Hinck, W. 173 Hinderer, W. 405, 507, 575 Hippe, R. 540, 541 Hirsch, E. 162 Hirschenauer, R. 585 Hitzer, H. 1 Hitzig, J. E. 347 Hock, E. 247 Höhle, Th. 1 6 1 , 206, 682 Hölter, A. 701 Höpcke, K. 640 Höpker-Herberg, E. 16, 27, 3 3 , 4 4 , 1 2 4 , 515» 597. 600 Hörwarthner, M. 273, 283 Hösch, E. 178 Hofe, G. vom 598 Hoffmann, U. 713 Hoffmann, V. 610
4*9
42.0
Register der Bibliographie Hoffmeister, G. 543 Homeyer, F. 636, 637 Honolka, K. 3 4 1 Hoppe, W. 454 Horch, H. O. 645 Horn, P. 644 Horvath, E. 123 Hübner, G. E. 190 Hüttermann, H. 5 Hurlebusch, K. 16, 1 0 , 43, 45, 57, 59, 69. 8 9 , 1 3 9 . 410 Hurlebusch, R.-M. 16, 20, 30, 6 9 , 1 5 4 Ingen, F. van 410 Ishibashi, M. 502 Ives, M. C. 57, 661 Jacob, H. 1, 2 , 1 6 Jacobs, J . 453 Jacquemot, J. 669 Jäger, H. 397 Jäger, H.-W. 118, 214 Jahnn, Η. H. 62 Jamme, Ch. 296 Janentzky, Ch. 223 Jansen, Η. H. 124 Janssen, F. A. 2, 31 Japp, U. 631 Jens, W. 87, 515, 595, 610, 620, 623 Jensen, I. 1 2 Jensen, J . F. 191 Jergensen, S.-Aa. 1 1 3 , 139, 141, 239, 148. 398, 530 Jones, G. L. 1, 16 Jordan, L. 659 Jünger, F. G. 18, 63, 486 Juhäsz, F. 203 Kabus, R. 41 Kadelbach, A. 211 Kaempfert, M. 467 Kaiser, G. 55, 102, 383, 384, 447, 508, 5JO Kaltenbrunner, G.-K. 78 Kanzog, K. 92 Kapp, F. 52 Kayser, Werner 47 Kayser, Wolfgang 483, 485, 572 Keller, E. 322 Kelletat, A. 2 3 , 1 7 2 , 583, 657, 659 Kempf, F. R. 280 Kessler, W. 178 Ketelsen, U.-K. 553 Kiesel, H. 150 Killy, W. 90, 366, 561
Kiltz, E. 109 Kirchner, W. 288 Kleinen, S. 221 Klemm, E. 224 Kleßmann, E. 143, 571 Kien, E. 498 Klett, M. 498 Klingenberg, K.-H. 344 Knollmann, J. 341 Koberstein, A. 93 Koch, Ε. E. 512 Koch, H. 73 Koch, Manfred 152 Koch, Marc 693 Koch, Max 79 Koebner, Th. 539 König, B. 226 König, I. 331 Köttelwesch, C. 5 Kohl, Κ. M. 524, 639 Kohlschmidt, W. 92, 99 Kohrt, M. 457 Kommereil, M. 61 Konstantinovic, Z. 341 Kopitzsch, F. 144, 145, 149 Koppen, E. 601 Koppitz, H.-J. 37 Korff, Η. A. 9$ Koschorke, A. 395 Kosler, H. Ch. 557 Kostic, S. K. 651 Kozielek, G. 155, 166 Kraft, W. 526 Krähe, P. 328 Kranefuss, A. 173, 225 Kranz, D. 39 Kreidt, D. 1 1 2 Kreutzer, H. J . 70, 278 Krohn, P. G. 101, »06 Krolop, K. 678 Krolow, K. 74 Krummacher, H.-H. 15, 58 Kruse, J . A. 460 Küttler, W. 682 Kunze, S. 210 Kurth-Voigt, L. E. 355 Kussmaul, I. 426 Kutschmar, S. 713 Labarre, A. 2 Lamrani, R. 231 Lange, V. 108, 286 Langen, A. 464, 465, 467, 470, 475, 480 Langenfeld, K. 353 Laudin, G. 314, 615
R e g i s t e r der B i b l i o g r a p h i e Lauts, J. 1 4 2 Lecke, B. 420 Ledanff, S. 1 3 1 Lee, M. 2, 16, 5 7 , 263, 265, 267, 268, 4 1 0 , 4 3 8 , 524, 5 3 2 , 533 Lehmann, H. 240 Leighton, J . 518 Leistner, B. 64, 629 Lelievre, R. 195 Lemke, G. H. 3 9 2 Leneaux, G . F. 6 Lennert, R . 479 Lepper, G. 109 Lillyman, W. J. 267 Lohmeier, D. 1 6 3 , 1 7 7 , 209, 240, 286 Lohse, G. 31 Loos, H. 2 7 7 Lübbe-Grothues, G . 576 Lühr, R. 462 Lüsebrink, C. 634 Lundgren, L. O. 606 Lutz, B. 86, 148, 624 Madigan, Μ . K. 1 2 5 , 1 3 0 Madsen, K. 529 Maek-Gerard, E. 441 Mäher, M . 607 Mahling, Ch.-H. 680 Mahr, J. 3 2 6 , 4 4 5 Maier, G. 361 Maihofer, C. 5 Maiworm, H. 594 Maler, A. 107 Mandelkow, K. R . 583 Manger, K. 598 Marquardt, A. 659 Martens, G . 600 Martens, W. 4 5 2 Martini, F. 4 5 0 Martino, A. 2 7 2 M a r x , H.-J. 210, 2 1 1 , 2 7 7 Marx-Weber, M . 209, 276, 2 7 7 , 580 Masser, A. 92 Mattenklott, G. 1 1 6 Maurer, F. 465 Maurer, G . 400 Maurer, K. 547 Maurer, M . 4 1 0 Mauser, W. 656 M a x , F. R . 59 Mayer, H. 424 Mayer, K. 103 M c C o b b , A. 674 Mehigan, T. 6 3 1
Mehring, F. 73 Menhennet, A. 396, 476 Menninghaus, W. 29, 4 4 3 , 444 Menz, E. 570 Mestwerdt, B. 3 6 2 Metken, S. 347 Meyer, F. J . L. 7 1 7 Meyer, H. 260 Meyer-Krentler, E. 399 Michel, Ch. 574, 697 Michel, W. 574, 697 Michels, V. 419 Mickel, K. 569, 626 Mieth, G. 292 Minde, F. 662 Mitchell, P. M . 1, 16 Mittner, L. 98 Meiler, M . 1 9 1 Mönch, W. 1 1 7 Moenkemeyer, H. 1 1 9 , 438 Mörikofer, J . C. 199 Mohr, W. 92 Molzan, A. 4 8 2 , 5 2 1 , 642 Mongredien, J . 680 Mossini, L. 258 Mötsch, M . 164 Müller, A. 7 1 1 Müller, E. 300 Müller, Gerhard, 89 Müller, Götz 6 3 0 Müller, K. 458 Müller, W. J . 1 7 7 Müller-Luckner, E. 4 5 2 Münch, P. 1 5 0 Muncker, F. 4 Mündt, H. 267 Murat, J . 1 6 , 408, 4 2 1 Mutzenbecher, Th. 2 3 0 Nagel, B. 499 Nahler, E. 1 2 Nahler, H. 1 2 Namowicz, T. 196 Neely.J. B. 3 2 7 Neuschäffer, H. 178 Newald, R. 96, 1 1 0 , 1 1 3 Nickisch, R. M . G . 1 2 2 , 1 2 7 Nicolai, C. 60 Nicolai, H. 1 Nielsen, T. 1 9 1 Nutz, M . 647 Oellers, N. 1 , 1 6 , 1 7 8 Oesterle, G . 4 3 2 Ohrgaard, P. 1 1 3 Osterkamp, E. 602
42.1
4 2 2
Register der
Bibliographie
Ortenberg, H.-G. 208 Otto, G. 307 Otto, R. 106, 286 Owen, W . J . B . 360 Pape, H. 1 5 3 , 4 3 0 Pascal, R. 103 Paul, O . 484 Paulin, R. 2 3 , 542, 590 Paulli, R . 84 Paulus, R. 3 2 6 Penrose, J . D. 3 8 7 Pereis, CK. 179, 279 Perlet, G. 2 1 2 Peucker, B. 85, 613 Pfäfflin, F. 649 Pfäfflin, W. 649 Pfaff, P. 598 Philippon, J . 446 Philipsen, B. 684 Pizzo, E. 376 Plate, R. 266 Plath-Langheinrich, E. 348 Poch-Kalous, M . 243 Pochmann, Η. A. 204 Pöggeler, O. 296 Politycki, M . 686 Postel, R. 40 Postma, H. 690 Pott, H. J . 369 Prather, Ch. C. 120 Pretzel, U. 487 Prignitz, Ch. 291, 407, 410 Prohl, J . 1 Prokop, U. 1 2 6 Promies, W. 107 Prüsener, M . 1 7 0 Pütz, P. 405 Pugh, D. 57, 524, 584 Quabius, R. 1 5 6 Raabe, P. 3 5 Radandt, Ε 104 Raddatz, F. J . 73 Radler, R. 87 Radwan, K. 3 1 2 Ramer, U. 531 Ranucci, E. 679 Rauscher, A. 384 Rebling, E. 116 Recke, E. von der 3 3 2 Reed, T. 385 Reich, Ph. E. 6 2 2 Reich-Ranicki, Μ . 5 5 7 , 563, 571, 5 7 5
Reichert, S. 663 Reichmann, E. 66 Reifenberg, B. 80 Reinalter, H. 233 Reiss, H. 536 Rendi, A. 527, 605 Renk, H.-E. 23 5 Reuter, H. H. 106 Richert, H.-G. 4 3 3 Richter, K. 391, 4 6 7 , 470, 4 7 5 , 480, 546, 553, 588 Rieck, W. 101, 106, 149, 354 Riedel, F. W. 309 Riedel, V. 206 Riege, H. 1, 3, 16, 2 2 0 Ritsehl, H. W. 284 Ritter, A. 1 5 2 , 417, 4 7 5 Ritterhoff, C. 624 Rittig, R. 658, 660 Robinson, J . C. 269 Rölleke, H. 6 7 2 Rosanow, Μ . N. 3 1 5 Rosendahl, G. 236 Rosenstrauch, H. 3 3 3 Rossel, S. H. 84 Roth, K.-H. 460 Rothe, F. 1 1 2 Rudorf, F. 4 1 1 Rühmkorf, P. 67 Rülke, H.-U. 388 Ruiz, Α. 2 3 2 , 2 3 3 , i 3 4 . 4 * 7 Ruof, F. 207 Rupp, H. 465 Ruschi, R. 298 Rutledge, J . S. 339 Saalfeld, L. von 1 1 2 Sahmland, I. 358 Saine, Th. P. 4 2 5 , 4 3 1 , 433 Sakata, M . 414, 517 Salm, P. 5 3 7 Salmen, M. 460 Salumets, Th. 410 Sauder, G. 90, 326, 398, 467, 470, 4 7 5 , 480, 588 Sautermeister, G. 2 1 4 , 539 Scaglione, A. 461 Schadewaldt, W. 5 3 6 Schamschula, W. 189 Schardt, Μ. M. 692 Schavernoch, H. 3 9 3 Scheibe, S. 1, 2 , 1 6 , 1 9 Schenker, M . 380 Schenk-Lenzen, U. 3 3 8 Scherl, A. 707
R e g i s t e r der B i b l i o g r a p h i e Scheuermann, Ε. Μ . 165 Schillbach, Β. Schillemeit, J . 5 5 ° Schimpf, W. 303 Schindel, U. 497 Schlawe, F. 489, 500 Schlegel, A. W. 633 Schlegel, F. 633 Schleiden, Κ. A. 18, 63 Schlepper, R. 1 0 Schlieben-Lange, B. 634 Schlösser, R. 270 Schmalhaus, S. 318 Schmid, Ch. 374 Schmidt, A. 64 Schmidt, E. 3 2 1 Schmidt, H. 1 1 Schmidt, Η. H. F. 716 Schmidt, J . 4 4 2 Schmidt, R . 2, 16 Schmidt-Dengler, W. 363 Schmidt-Henkel, G. 467, 4 7 0 , 4 7 5 , 480 Schmitt, F. A. 9 Schmitz, V. A. 190 Schmöe, F. 1 3 9 , 239, 398 Schmölze, G . 75 Schneider, K. L. 16, 24, 66, 1 5 4 , 514 Schneider, M . 691 Schneider, P.-P. 301 Schnetzler, B. 218 Schochow, L. 696 Schochow, M . 696 Schödlbauer, U. 503 Schönert, J . 4 1 2 Scholke, H. 254 Schräder, H.-J. 1 7 5 Schrey, H. 3 7 8 , 379 Schröter, K. 1 Schubert-Riese, B. 185 Schütz, E. 4 3 2 Schütze, O. 665 Schuhmann, K. 689 Schuller, M . 1 2 8 , 1 3 2 Schult, K. D. 1 1 Schultz, A. R. 204 Schultz, H . 495 Schulz, E. W. 163 Schulz, G . 1 1 0 , 631 Schulz, G . - M . 614, 645 Schulz, K.-O. 255 Schulze Altcappenberg, H.-Th. 3 59 Schumann, D. W. 261 Schuster, D. 565 Schwarz, E. 267, 586 Schweikert, U. 62
Schweitzer, Ch. E. 88, 1 3 0 , 5 9 2 Seeber, G . 6 8 2 Segeberg, H. 7 1 , 4 1 2 Segreto, V. R . 258 Sengle, F. 6 1 6 Senner, W. M . 650, 7 0 z , 703 Seume, J . G . 344 Sexau, R. 608 Shaffer, Ε. S. 228 Shaver, A. C. 229 Shaver, Ch. L. 229 Shoham, Ch. 6 1 2 Sichowsky, R. von 16 Siebenhaar, K. 4 3 2 Siefken, H. 2 Siegmund-Schultze, W. 1 8 1 ,
182,
275,
351 Siegrist, Ch. 1 0 5 Simon, S. 7 2 Smeed, J . W. 184 Smith, Ν . H. 1 6 , 4 8 2 S ö r i n g , J . 578 Sonderholm, E. 240 Sondermann, E. F. 2 1 9 Sorg, B. 633 Sowinski, B. 565 Spinner, Κ. H. 559 Stade, G. 85 Stael-Holstein, A. L. G . de 3 4 7 Staiger, E. 585 Stammler, W. 464, 4 8 7 , 5 0 5 , 594 Staniek, C. 49 Stefanczyk, K. 706 Stegmann, W. von 620, 623 Steigerwald, J . 1 6 8 Stein, J . M . 1 8 0 Steinberg, G. 5 5 5 Steinbrink, B. 50 Steinecke, H. 689 Steitz, J . 1 0 9 Stemplinger, E. 3 6 5 Stenzel, J. 7 0 Stephan, I. 1 2 8 , 1 4 5 , 1 4 6 , 3 4 5 , 4 3 4 , 4 3 5 , 513 Stephenson, R . H. 1 1 9 Stewart, G. M . 2 3 7 Stigel, J . 1 9 1 Stoljar, Μ . M . 1 8 3 Stone, Μ . 2 3 5 Strommer, R . 274 Sudhof, S. 244 Süpfle, Th. 1 9 4 Szenczi, M . J . 3 7 7 Szyrocki, M . 97
4^3
424
R e g i s t e r der B i b l i o g r a p h i e Takahashi, K. 6 0 3 Takahashi, Sh. 6 0 4 Terray, E. 6 5 4 Thalheim, H . - G . 7 6 Thayer, Τ. Κ. ι , 1 6 , 5 7 , 3 8 9 , 3 9 0 , 5 1 9 , 543 Thomas, Η . 4 8 7 Tieghem, P. van 3 7 2 , 3 7 3 Tiemann, F. 3 0 , 1 2 1 Tiemann, H . 1 6 , 3 0 , 1 2 1 Tierney, J. E. 2 1 6 Timm, H . 5 9 8 Tisch, J . H . 3 7 7 Tontsch, B. j 6 0 Torrance, R. M . 2 9 5 Touber, Α . H . 5 8 3 Träger, Ch. 3 3 2 Traeger, J . 2 8 2 , 3 3 6 Trebeß, A . 6 7 6 Tschetwerikowa, Ν . I. 6 5 3 Ueding, G. 5 0 Uerlings, H . 6 8 8 Ulrich, C . 1 3 8 Ulshöfer, R. 5 4 9 Ungeheuer, G. 3 1 1 Ungern-Sternberg, W. von 5 3 Urbanek, W. 5 7 3 Valentin, P. 4 8 1 Vedder Shults, N . 4 1 9 Venuti, R. 4 3 8 Verbeeck, L. 6 8 4 Vierhaus, R. 1 5 4 Vogel, B. 1 3 2 Vogt-Leppla, A . 7 1 8 Voigt, Ch. 4 8 Volke, W. 4 2 6 , 5 4 4 Volz, G . 1 8 7 , 1 8 8 Vonhoff, G . 3 1 7 Voss, E. Th. 2 5 0 Voss, J . 4 2 2 Wagenknecht, Ch. 4 8 2 , 4 9 1 Wagner, U. 7 1 5 Wallesch, F. 1 0 1 Walsh, J . E. 2 Walzel, O . 4 7 4 Waniek, G . 1 7 1 Wapnewski, P. 5 6 3 Wappler, G . 2 5 2 , 2 5 3 , 2 5 4 Warning, R. 5 9 1 Weber, A . 5 8 5 Weber, H . - D . 4 0 4 Weckel, U. 1 3 2 Wehrmann, H. 6 8 1 Weigel, H . 4 2 8
Weigel, S. 4 3 4 Weigelt, H. 3 1 3 Weimar, K. 1 6 Weiß, Ch. 3 2 6 Weiss, H . F. 1 6 Weisstein, U. 66 Weithase, I. 4 5 9 Wells, Ch. J . 4 6 9 Wendorff, I. 2 8 7 Werner, H . - G . 68, 1 1 9 , 1 6 1 , 1 6 2 , 1 6 6 , 167, 182, 196, 197, 198, 292, 346, 406, 421, 4 3 7 , 521, 599, 638, 641, 651, 6 5 3 , 655, 660, 670, 678, 679 Wemer, M . 4 5 Wertheim, U. 4 1 7 Wessels, H.-F. 4 0 3 , 504 Whitton, K. S. 6 9 5 Wiedemann, C . 4 1 3 Wiedemann, Κ. 3 0 1 Wieland, Ch. M . 6 3 6 , 6 3 7 Wiese, B. von 5 8 , 5 4 9 , 5 7 3 W i l k e J . 405 Wilpert, G. von 3 Wimmer, R. 2 3 5 Winkle, S. A. 3 0 Winter, H.-G. 1 2 8 , 1 4 5 , 1 4 6 , 4 3 5 , 5 2 3 Wittkowski, W. 3 7 0 Wittmann, R. 2, 5 4 , 1 5 7 , 1 5 9 Wodtke, F. W. 81, 8 2 Wöhlert, H. 593 Woesler, W. 16, 3 3 , 4 4 , 4 5 , 600, 6 5 9 Woitas, M . 2 5 9 Wolf, G . 668 Wolpers, Th. 4 0 2 Wordsworth, W. 3 6 0 Worthington Smyser, J. 3 6 0 Wretö, T. 3 7 5 Wülfing, W. 6 8 5 Wundt, M . 2 4 2 Wysling, H. 1 3 8 Zeim, E. Ch. 1 8 6 Zeitz, D. 1 0 3 Zekert, R. 6 8 3 Zelle, C . 2 3 8 Z e m a n , H. 2 7 4 , 2 8 3 Ziechmann, J. 1 1 8 Zimmermann, H. 8 6 , 1 4 0 , 4 1 6 , 546, 619, 624, 627 Zimmermann, R. Ch. 3 7 0 Zinn, E. 544 Zmegac, V. 1 0 5 Zuberbühler, R. 5 6 6 Zürcher, O. 2 1 3 Zygulski, Z . 9 7 Z y l a , W. T. 2 6 5
409,
410,
Gesetzt aus der Sabon-Antiqua. Satz und Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin Bindearbeiten: Lüderitz & Bauer-GmbH, Berlin Gesamtherstellung nach Entwürfen von Richard von Sichowsky, Hamburg © Copyright 1995 by Walter de Gruyter & Co., D - 1 0 7 8 5 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany
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ClP-Einheitsaufnahme
Klopstock an der Grenze der Epochen. Mit KlopstockBibliographie 1 9 7 2 - 1 9 9 2 / von Helmut Riege. Hrsg. von Kevin Hilliard und Katrin Kohl. - Berlin ; N e w York : de Gruyter, 1 9 9 5 ISBN 3 - 1 1 - 0 1 4 3 1 6 - X N E : Hilliard, Kevin [Hrsg.]; Riege, Helmut: KlopstockBibliographie 1 9 7 2 - 1 9 9 2
HAMBURGER KLOPSTOCK-AUSGABE
Friedrich Gottlieb Klopstock Werke und Briefe Historisch-Kritische Ausgabe Begründet von Adolf Beck, Karl Ludwig Schneider und Hermann Tiemann Herausgegeben von Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch und Rose-Maria Hurlebusch Ca. 36 Bände. Groß-Oktav. Ganzleinen
Abteilung Briefe Bisher
erschienen:
Abteilung Briefe: I Briefe 1 7 3 8 - 1 7 5 0 Herausgegeben von Horst Gronemeyer IV, 494 Seiten. 1978. ISBN 3-11-007257-2
Abteilung Briefe: II Briefe 1 7 5 1 - 1 7 5 2 Herausgegeben von Rainer Schmidt VI, 563 Seiten. 1985. ISBN 3-11-010552-7
Abteilung Briefe: III Briefe 1 7 5 3 - 1 7 5 8 Herausgegeben von Helmut Riege und Rainer Schmidt (Nr. 1 — 21) VI, 420 Seiten. 1988. ISBN 3-11-011361-9
Abteilung Briefe: V Briefe 1 7 6 7 - 1 7 7 2 (Band 1) Herausgegeben von Klaus Hurlebusch VI, 338 Seiten. 1989. ISBN 3-11-012044-5
Briefe 1767—1772 (Band 2) · Apparat/Kommentar Herausgegeben von Klaus Hurlebusch VI, 724 Seiten. 1992. ISBN 3-11-013800-X
Walter de Gruyter
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Berlin · New York
HAMBURGER KLOPSTOCK-AUSGABE Abteilung Briefe: VII Briefe 1 7 7 6 - 1 7 8 2 (Band 1) Herausgegeben von Helmut Riege VI, 273 Seiten. 1982. ISBN 3-11-008128-8 Briefe 1 7 7 6 - 1 7 8 2 (Band 2) A p p a r a t / K o m m e n t a r (Nr. 1 — 131) Herausgegeben von Helmut Riege VI, 501 Seiten. 1982. ISBN 3-11-008932-7 Briefe 1 7 7 6 - 1 7 8 2 (Band 3) A p p a r a t / K o m m e n t a r (Nr. 132—244) · A n h a n g Herausgegeben von Helmut Riege VI, 497 Seiten. 1982. ISBN 3-11-008933-5 Abteilung Briefe: VIII Briefe 1 7 8 3 - 1 7 9 4 (Band 1) Herausgegeben von Helmut Riege VI, 335 Seiten. 1994. ISBN 3-11-014280-5 Abteilung Briefe: IX Briefe 1 7 9 5 - 1 7 9 8 (Band 1) Herausgegeben von Rainer Schmidt VI, 285 Seiten. 1993. ISBN 3-11-014014-4
KATRIN M. KOHL
Rhetoric, the Bible, and the Origins of Free Verse T h e Early "Hymns" of Friedrich Gottlieb Klopstock XIV, 322 Seiten. 1990. Ganzleinen. ISBN 3-11-011999-4 (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker, NF 92 [216])
Walter de Gruyter
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