Kleinste Schachaufgaben: Drei- und Viersteiner [2. Aufl., Reprint 2020]
 9783112327845, 9783112327838

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SPECKMANN KLEINSTE SCHACHAUFGABEN DREI- UND VIERSTEINER

W. S P E C K M A N N

KLEINSTE

SCHACHAUFGABEN

DREI- U N D VIERSTEINER Mit 163 Diagrammen

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WALTER D E GRUYTER • B E R L I N • N E W YORK 1978

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der Deutschen liihliothek

Speekmann, Werner

Kleinste Schachaufgaben : Drei- u. Viersteiner, — 2. Aufl. — Berlin, New York : de (iruyter. 1978. ISBN 3-11-007430-0

© Copyright 1978 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J . Göschen'sche Verlagghandlung, J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer, Karl J . Trübner, Veit & Comp., Berlin 30. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Printed in Germany. Satz und Druck: Walter de Gruyter, Berlin Bindearbeiten: Franz Spiller, Berlin Einbandentwurf: Ulrich Hanisch, Berlin

Willst Du Dich am Ganzen erquicken, so musst Du das Ganze im Kleinen erblicken. Goethe, Sprüche in Reimen

Vorbemerkung Schachprobleme, in denen sich außer den beiden Königen nur noch ein oder zwei Steine auf dem Brett befinden, haben stets eine eigene Anziehungskraft ausgeübt. Schon in den mittelalterlichen Manuskripten (beginnend mit „Bonus Socius", Ende des 13. Jahrhunderts) und ferner in den Schriften der großen Schachmeister des 17. und 18. Jahrhunderts findet sich eine große Anzahl solcher Aufgaben, die diesem minimalen Material interessante Mattgedanken abzugewinnen suchen. Auch danach entstanden immer neue einschlägige Kompositionen, wobei gerade bedeutendste Komponisten (Shinkman, Pauly, Havel u.v.a.) sich mit besonderer Vorliebe auf diesem Gebiet betätigten. Einen starken Auftrieb erlebte der Drei- und Viersteiner namentlich, als Otto D e h l e r in einer über zahlreiche Fortsetzungen sich erstreckenden Aufsatzreihe in der „Deutschen Schachzeitung" der Jahre 1 9 2 3 - 1 9 2 5 unter dem Titel „Einfachste Schachaufgaben" die Ergebnisse seiner umfangreichen Sammeltätigkeit und seines eigenen Schaffens veröffentlichte. Neuerdings hatte sich sogar eine von Albert H. Kniest herausgegebene Zeitschrift „Diagramme und Figuren" fast ausschließlich — allerdings ohne sich auf das orthodoxe Schach zu beschränken — die Kultivierung des Drei- und Viersteiners zur Aufgabe gesetzt. Das Interesse, welches dieser Aufgabenart entgegengebracht wird, ist auch durchaus begründet. Denn in solchen einfachen Stellungen kommen die Eigenarten und Wirkungskräfte der einzelnen Schachfiguren besonders gut zur Geltung, außerdem läßt sich gewiß jeder Schachspieler gern einmal demonstrieren, was mit diesem — vielfach zum Mattsetzen gerade noch ausreichenden — geringen Material alles darzustellen ist. Namentlich für den Problemfreund aber ist es von eigenem Reiz, in dieser „kleinen Welt" in großer Mannigfaltigkeit Ideen und Themen verwirklicht zu finden, die ihm sonst nur in größer angelegten Aufgaben begegnet sind. Es mag unverdient und daher ungerecht erscheinen — aber solche Kleinstgemälde der Problemkunst haben weit mehr Aussicht, ständig im Gedächtnis der Schachwelt weiterzuleben und immer wieder nachgedruckt zu werden, als das bei den grossen Aufgaben der Fall ist, die — mögen sie auch noch so gewaltige Leistungen sein — doch mit wenigen Ausnahmen bald der Vergessenheit anheimfallen. Im Verlauf vieler Jahre habe ich eine ziemlich vollständige Sammlung dieser Aufgaben zusammengetragen und die Stellungen eingehendst durchgearbeitet. Ich glaube danach, auf diesem Gebiet einen Einblick gewonnen zu haben, der das Unternehmen rechtfertigt f

5

aus einer vielfachen Anzahl von Stellungen in einer Auslese zu bringen, was — meiner Ansicht nach — eine besondere Hervorhebung verdient. Das geschieht nunmehr mit diesem Buch, welches als zweites Bändchen der Reihe „Schachminiaturen" vorgelegt wird. Trotz aller intensiven Nachforschungen ist es selbstverständlich möglich, daß die eine oder andere Aufgabe einen Vorgänger hat, daß Quellen nicht richtig angegeben sind oder ergänzt werden können oder daß schließlich auch Inkorrektheiten übersehen wurden. Für einschlägige Mitteilungen ist der Verfasser dieses Buches (Anschrift: 47 Hamm, Lisenkamp 4) stets dankbar. Hamm, im Sommer 1970 Dr. Werner Speckmann

Vorwort zur zweiten Auflage Die erste Auflage war nach wenigen Jahren vergriffen : für ein Schachproblembuch ein bemerkenswerter Erfolg. Er kennzeichnet die Attraktivität einer solchen Darbietung ausgewählter Kleinstaufgaben, die mit ihren eingehenden Kommentaren zu den einzelnen Problemen gleichzeitig eine erste Einführung in das Problemschach darstellt. Inhaltlich entspricht diese zweite Auflage der ersten. Es wurden nur Vorgänger zu einigen Aufgaben berücksichtigt, Quellenangaben ergänzt oder richtig gestellt, im Lösungstext einige Druckfehler beseitigt sowie die „Kleine Bibliographie" (S. 38) auf den neuesten Stand gebracht. im Frühjahr 1978

Dr. Werner Speckmann

Inhaltsübersicht Zur Anordnung der Probleme

9

Figurenübersicht

10

156 Drei- und Viersteiner

11

Lösungen

39

Autorenverzeichnis

59

Begriffe und Themen

61

(Eine „Kleine Bibliographie" findet man auf Seite 38)

Zur Anordnung der Probleme Bei der Anordnung der Probleme ist der Autor in einer günstigen Lage. Denn die wesentlichen Einteilungsprinzipien ergeben sich hier einfach aus der Natur der Sache. Es sind zu unterscheiden die Dreisteiner einer- und die Viersteiner andererseits. Bei den Viersteinern ergibt sich ferner eine Trennung danach, ob außer den Königen je ein weißer und ein schwarzer oder aber zwei weiße Steine auf dem Brett sind. Innerhalb dieser Gruppen ist dann die weitere Aufteilung nach der Art der verwendeten Steine in der Reihenfolge B-S-L-T-D erfolgt, und zwar sowohl für Weiß wie für Schwarz, wobei jedoch bei den Viersteinern mit zwei weißen Steinen der stärkere davon für die Einordnung maßgebend ist. Aufgaben mit identischem Material sind dann zunächst nach der Zügezahl und bei übereinstimmender Zügezahl alphabetisch nach den Verfassernamen angeordnet. Diese Einteilung ermöglicht es zugleich dem Leser, eine von ihm gesuchte Aufgabe schnellstens aufzufinden. Um die Orientierung weiter zu erleichtern, wird eine Figurenübersicht vorangestellt, die durch ein Autorenverzeichnis sowie ein Register der Themen und Begriffe — beides am Schluß des Buches — ergänzt wird.

Figurenübersicht H i n w e i s : Es sind hier alle, aber auch nur solche Figurenkonstellationen berücksichtigt, bei denen eine Mattführung in wenigstens zwei Zügen möglich ist, auch wenn das Buch insoweit kein Problem enthält. Die Zahlen hinter den Figurenangaben bezeichnen die Nummern der einschlägigen Probleme. A. Dreisteiner: neben den Königen Bauer: 1 - 2 Turm: 3 - 8 Dame: 9 - 1 0 B. Viersteiner: neben den Königen je ein weißer und ein schwarzer Stein: Bauer / Bauer 1 1 - 1 4 : / Springer — / Läufer — / Turm 15 / Dame — Springer/ Bauer 16—18 / Bauer 1 9 - 2 6 Turm / Springer 27—28 / Läufer — / Turm — / Dame — Dame / Bauer 2 9 - 3 8 / Springer 3 9 - 4 2 / Läufer 4 3 - 4 5 ; ferner 46 A / Turm 46 / Dame 47

10

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156 Drei- und Viersteiner

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W. Speckmann

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W. Speckmann

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W. Speckmann

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E. O. Martin

W. Speckmann

Die Schwalbe 1955

Frankfurter Notiien 1965



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Die Schwalbe 1935 (Verb.)

Deutsche Schachzeitung 1964 (Version)

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W. Speckmann und E. Zepler

M. Havel

The Problemist 1968

Tidskrift för Schack 1916

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W. Speckmann

British Chess Magazine 1899, 3. ehr. Erw.

B. v. Dehn zum 70. Geburtstag gewidmet Deutsche Schachzeitung 1964

Eine kleine Bibliographie Dem Leser dürfte eine kleine Übersicht dessen, was auf dem Gebiet des Drei- und Viersteiners an Monographien und Aufsätzen bereits erschienen ist, willkommen sein. Hier seien (ohne dass Vollständigkeit angestrebt wird) genannt: Von Otto Dehler: Die bereits in der Vorbemerkung erwähnte grundlegende Artikelserie „Einfachste Schachaufgaben", die in der Deutschen Schachzeitung 1923—1925 erschienen ist. Eine weitere umfangreichere Zusammenstellung „Neues auf dem Gebiete des Viersteiners" findet sich in Ranneforths Schachkalender 1937. Ferner hat O. Dehler in der Problemzeitschrift Die Schwalbe mehrere kleine einschlägige Artikel veröffentlicht: „Wenigsteiner" (1936 S. 573); „Neues aus Altem" (1937 S. 154); „Taschenspielereien" (1939 S. 548). Mit Turmdreisteinern (einschl. mittelalterlichen Bedingungsaufgaben) befasst sich ein Aufsatz von Franz Palatz „Nur ein Turm" in der Schwalbe 1959 S. 80. Auf Probleme, in denen Weiss ausser dem König nur einen Turm hat, bezieht sich auch ein Artikel von Josef Breuer „Zwei Steine in 700 Jahren" in Die Schwalbe 1938 S. 290. Von dem Verfasser dieses Buches sind zu nennen: Der bereits bei der Lösung von Nr. 5 erwähnte umfangreichere Artikel „Dreisteiner" in Engelhardts SchachTaschen-Jahrbuch 1966 S. 32 ff. und 1968 S. 51 ff. Die als Nr. 59 (November 1969) der Zeitschrift PROBLEME erschienene Monographie „Roi, Dame et Fou contre Roi", eine vollständige Zusammenstellung und Analyse der schwer durchschaubaren Viersteiner mit dem Material K + D + L gegen K. Sowie ferner mehrere in der Deutschen Schachzeitung ab 1964 erschienene Artikel. Außerdem findet man Drei- und Viersteiner sowie einschlägige Aufsätze in vielen Problem-, namentlich Miniaturenbüchern sowie in allen Problem- und Schachzeitschriften. Eine Fundgrube sind namentlich die von 1963—1969 durch A. H. Kniest herausgegebenen Blätter „Diagramme und Figuren" und seit 1970 die bis vor kurzem von T. Kardos herausgegebene Problemzeitschrift „Feladvänykedvelök Lapja". Eine Dokumentation sämtlicher existierender einschlägiger Aufgaben hat sich schließlich der Verfasser dieses Buches mit der von Peter Kniest (Wegberg) verlegten Monographie „Mattaufgaben mit drei und vier Steinen" zur Aufgabe gesetzt. Der 1. Teil „Zwei- und Mehrzüger" (131 Seiten, ca. 600 Diagramme) ist bereits — zum Preis von 13,50 D M — erschienen; der 2. Teil,der die (ca. 500) Mehrzüger erfaßt, wird voraussichtlich Anfang 1979 herauskommen.

Lösungen 1. 1. g8D? patt; deshalb 1. g8T! Ka2 2. Ta8=t=. Vgl. Bemerkung zu Nr. 2. Fügt man auf a2 einen wB hinzu (=spiegelbildliche Stellung einer Aufgabe von B. G i ö b e 1, Tidskrift för Schack 1929), so hat das eine interessante Konsequenz: bei „retrograder Analyse" der Anfangsstellung ergibt sich dann, daß Schwarz nicht zuletzt gezogen hat, also selbst am Zuge ist, so daß nicht 1. g8T?, sondern 1. Ka2: g8D+ 2. Ka3/Kal Db34=/Da8=t= die Lösung ist. Ein analoger Sachverhalt wird sich auch bei Nr. 2 ergeben. 2. 1. c8D? patt; deshalb 1. c8T! Ka6 2. T a 8 * . Versetzt man den sK nach a8 und fügt man einen wB a7 hinzu (Aufgabe von K. H a n n e m a n n , Skakbladet 1929), dann geht — weil die retrograde Analyse ergibt, daß Schwarz nicht zuletzt gezogen hat — nicht 1. c8D+?, vielmehr muß 1. Ka7: c8T usw. erfolgen; eine interessante Parallele zu dem bei Nr. 1 erörterten Fall. Nr. 1 und Nr. 2 sind berühmte Kleinigkeiten, deren Motivierung für die Unterverwandlung in einen Turm in mancher späteren Aufgabe mit vier und mehr Steinen als Schlußspiel wiederkehrt. Nr. 2, die Tomlinson in seinem Buch insoweit ohne nähere Angaben bringt, könnte auch einen anderen Autor haben. A. H. Kniest Diagramme und Figuren 1964