Karl Wilhelm von Heideck: Ein bayerischer General im befreiten Griechenland (1826-1835) 9783486594287, 9783486560589

Der künstlerisch ambitionierte Schweizer Karl Wilhelm v. Heideck, der in französischen Diensten militärische Erfahrungen

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German Pages 330 [341] Year 1994

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Karl Wilhelm von Heideck: Ein bayerischer General im befreiten Griechenland (1826-1835)
 9783486594287, 9783486560589

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Der Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien liefert ein aktuelles Beispiel für die feste Verankerung der Guerillatradition in der Mentalität der kriegführenden Nationen. Wie anders ließe sich die Unfähigkeit der politischen Führung erklären, die Gruppen vor Ort zu führen. Die Integration von Guerillakriegern in einen modernen Staat war auch die Aufgabe, die sich der bayerische General Karl Wilhelm von Heideck stellte, als er 1832 als Vormund für König Otto mit Tausenden von westeuropäischen Söldnern daran ging, Griechenland zu modernisieren. Sein Scheitern läßt sich anhand seines wiedergefundenen Nachlasses sowie neuer Quellen aus bayerischen und griechischen Archiven deuten. Im Vergleich der bayerischen Militärpolitik zu ähnlichen Versuchen in Hellas' Nachbarschaft entstand so ein Erklärungsmodell für das schwierige Verhältnis zwischen Staatsgewalt und bewaffneter Macht in den jungen Nationalstaaten Südosteuropas. Umschlagbild: Planungsskizze des Denkmals, das Christian Siegel über Pronia zur Erinnerung an die in Griechenland gestorbenen Soldaten Bayerns um 1840 aus dem Fels schlug. Finanziert wurde der trauernde Löwe von Ludwig und durch eine Spende der Soldaten der bayerischen Brigade (Vorgänge in 85/3 VI, GHA; vgl. Seidl, Bayern in Griechenland, S. 332 f. Anm. 34). Die Wahl des Ortes wurde durch die Nähe zu einem bayerischen Soldatenfriedhof bestimmt und nicht durch die

Erinnerung an die griechische National-

verfassung von

1832.

Oldenbourg

Seewald Karl Wilhelm •

v.

Heideck

Beiträge zur Militärgeschichte Herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Band 45

R.

Oldenbourg Verlag München

1994

Karl Wilhelm

v.

Heideck

Ein bayerischer General im befreiten Griechenland (1826—1835)

Von

Berthold Seewald

R.

Oldenbourg Verlag München

1994

Die Deutsche Bibliothek CIP-Einheitsaufnahme -

Seewald, Berthold:

Karl Wilhelm v. Heideck : ein bayerischer General im befreiten Griechenland (1826 1835) / von Berthold Seewald. München :

Oldenbourg, 1994 (Beiträge zur Militärgeschichte ; Bd. 45) -

-

ISBN 3-486-56058-1 NE:GT

Oldenbourg Verlag GmbH, München Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb Das der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. © 1994 R.

Satz: Militärgeschichtliches Forschungsamt, Freiburg i.Br. Druck und Bindung: R. Oldenbourg Graphische Betriebe GmbH, München ISBN 3-486-56058-1

Parentibus et Carolae

Inhalt

Vorwort des Vorwort

Herausgebers

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Einführung

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I. Ein Mann und seine

Prägung

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1. Karl Wilhelm

v. Heideck, eine Skizze seines Aufstiegs Künstler oder Soldat? a) Tirol und b) Spanien c) Adjutant Wredes und Begleiter Ludwigs Debut auf dem politischen Parkett a) Heeresverringerung und Festungsbau b) Ansichten eines Paladins über Politik und Kriegskunst c) Im Sog des Philhellenismus Griechenland am Vorabend seiner Staatswerdung a) Das Werden einer Nation b) Parteien und Mächte c) Tradition gegen Moderne Die »Bayerische Philhellenenfahrt« (1826—1829) a) Ihr Verlauf b) Die »Erfahrung des frappierend anderen« c) Unter der Präsidentschaft Johann Kapodistrias' d) »Costume und Coutume«: Heidecks Kleiderordnung Ein Mitglied der Kamarilla. .

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2.

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3.

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4.

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5.

II. Die Platzhalter des

ersten

Königs

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1. Träume und Pläne in München

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a) Friedrich Thiersch b) Karl Wilhelm v. Heideck c) Ludwig L, der Witteisbacher 2. Die Formulierung der bayerischen a) Verhandlungen in London

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Griechenlandpolitik

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b) Ein Modernisierungsinstrument c) Bestellung der Regentschaft

wird erdacht

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XI XIII 1

9 9 9 13 17 21 21 26 31 35 35 41 43 46 46 47 52 54 63

77 77 78 79

80 82 82 90 96

Inhalt

VIII

d) Gegenkräfte

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Die Großmächte Die Militärs Der König Die Liberalen Die Kollegen Der Denker. e) Das Erreichte: ein Torso 3. Das Aufbauwerk der Regentschaft (1833—1834) a) Quellen und Interpretationen b) Integration oder Konfrontation? c) Die Armee entsteht d) Vision und Realität Das Kampfinstrument Das Zugpferd der Entwicklung e) Der Inbegriff der Bavarokratia 4. Das Scheitern einer Integrationsstrategie (1834—1835) .

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a) Handlungsspielräume Zwischen Majorität und

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Präsident Zwischen Bankrott und Hoffnung Zwischen drei Großmächten Zwischen bayerischem Hof und Augsburger Zeitung b) Thierschs Sieg über Heideck und die Frage nach Alternativen c) Das Ringen um die Phalanx d) Die Armee bringt den Parteien den Sieg 5. Der lange Fall eines Paladins (1835-1861).

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III. Die Nationen und ihre Erzieher

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1. Griechenlands Heer: Versorgungsanstalt oder Motor der a) Letzte Weichenstellungen (1835-1836)

Entwicklung?

101 101 103 111 117 119 123 126 129 129 132 140 150 150 155 163 175 175 177 178 183 186 195 202 215 224

229

.

229 230 238 238 244 251 251 260

.

279

.

b) Sekundäre Integration

und revolutionäre

Folgen

1843 1862 2. Die Heere der Balkanstaaten: die Modernisierer a) Kasernen als Keimzellen des Fortschritts?

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von

Nationen?

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b) »Befreier« und »Rückständige« Ergebnisse Anhang Vor- und Antrag Karl Wilhelm v. Heidecks vom 5./17.8.1834 an König Ludwig Abkürzungsverzeichnis

...

.

283

287

Inhalt

IX

Quellen- und Literaturverzeichnis 1) Nicht publizierte Quellen; Abbildungen 2) Gedruckte Quellen, Memoiren und zeitgenössische Berichte, Zeitungen/Zeit.

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schriften Sekundärliteratur

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3) Ortsregister Personenregister Abbildungen

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nach Seite

289 289

291 294

311 313 112

Vorwort des

Herausgebers

Der künstlerisch ambitionierte Schweizer Karl Wilhelm v. Heideck, der in französischen Diensten militärische Erfahrungen auf europäischen Schlachtfeldern erwarb, stieg in der bayerischen Armeee zum General auf. In den Jahren 1826—1835 wirkte er als Militärberater in Griechenland, das sich von der jahrhundertelangen türkisch-osmanischen Herrschaft befreit hatte und dessen König dem Hause Witteisbach entstammte. Inhalt dieses Buches ist aber nicht die faszinierende Lebensgeschichte Heidecks, denn diese dient lediglich als Leitfaden einer quellengesättigten Untersuchung der Motive und Konzepte, Maßnahmen und Wirksamkeit bayerischer Aufbauarbeit im jungen griechischen Nationalstaat. Die aufzubauende Armee, die von Heideck nicht nur als defensives Machtinstrument gegen äußere und innere Feinde, sondern vor allem auch als »Schule der Nation« verstanden wurde, sollte bei der Rückkehr Griechenlands in die internationale Politik eine wichtige Rolle spielen. So ist der Versuch Heidecks, Zivilisation und Modernisierung nach mitteleuropäischen Maßstäben mit militärischen Reformen zu fördern, das eigentliche Thema der Arbeit. Mit Hilfe seines wiedergefundenen Nachlasses und unter Heranziehung umfangreicher bayerischer Aktenbestände gelingt es dem Verfasser, auf ein bislang kaum beachtetes Beispiel internationaler »Entwicklungshilfe« des frühen 19. Jahrhunderts aufmerksam zu machen. In diesem Zusammenhang wirft der Autor die gerade heute so aktuelle Frage auf, inwieweit dieses »griechische Entwicklungsexperiment« als typisch nicht nur für

den nationalen Befreiungskampf der Balkanstaaten, sondern auch darüber hinaus für die Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt gelten kann. Dr. Günter Roth

Brigadegeneral und Amtschef des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes

»In seiner Verlegenheit, welches Mittel zur Rettung

und Erhaltung er für den Menschen finden könnte, stiehlt Prometheus dem Hephaistos und der Athene ihr kunstreiches Handwerk samt dem Feuer denn es war unmöglich, es ohne Feuer zu erwerben oder nutzbar zu machen und schenkt beides dem Menschen. Die Kunst, sein Leben zu führen, erhielt also der Mensch auf diese Weise; die Staatskunst besaß er noch nicht.« —



Piaton, Protagoras,

321 d1

Vorwort

Jahre ist es her, daß ein Anflug philhellenischer Begeisterung mich auf den Weg brachte, den Gedanken und Taten Karl Wilhelm von Heidecks nachzuspüren, einem der drei Vormünder König Ottos von Griechenland. Staunen darüber, daß die abenteuerliche Lebensgeschichte eines Mannes unerforscht blieb, der von 1832 bis 1835 als gleichsam absolutistischer Herrscher die Fundamente des neugriechischen Nationalstaates mitbegründen half, stand am Anfang der Arbeit. Das biographische Interesse an einem Schweizer in Witteisbacher Diensten, der mit französischen Armeen nach Spanien zog, im Gefolge Ludwigs I. auf die politische Bühne Europas gelangte, als Philhellene gegen die Türken kämpfte, sich für seinen König duellierte, Lola Montez in die Münchnebenbei ein beachtliches malerisches Œuvre schuf, ner Gesellschaft einführte und sich bald nach dem Fund seines Nachlasses. Die Hoffnung, in der Hinterlasverlagerte bisher unbekannte senschaft eines Hauptakteurs Zeugnisse über ein frühes Kapitel europäischer Entwicklungshilfe zu finden, trieb die Arbeit von nun an voran. Begründung und Fall der »Bavarokratia« in Griechenland rückten ins Zentrum des Interesses. Wie der bayerische General Karl Wilhelm von Heideck die Armee des neugriechischen Nationalstaates aufzubauen versuchte, wurde denn auch Thema meiner Freiburger Zulassungsarbeit zur wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien. Sie erschien 1982. Schon damals ging es darum zu zeigen, daß Heideck der Armee eine zentrale Rolle im Modernisierungsprozeß des jungen griechischen Staates zugedacht hatte: zum einen als Schwert des Absolutismus gegen seine inneren Feinde, zum anderen als »Schule der Nation«. Gegner wie Schüler waren die gleichen: die Palikaren, Guerillakrieger, die in der Revolution von 1821 bis 1827 gegen die Truppen des Sultans und seines ägyptischen Vizekönigs gekämpft und gelitten hatten und die sich rühmten, ihren Völkern die Freidas ferne Wirken der Großmächte dabei übersehend. heit gebracht zu haben Gut ein Dutzend







1

Die

Übersetzung stammt

von

Rudolf Rufener, Zürich 1961.

Vorwort

XrV

Manche Frage in diesem ersten Versuch blieb ungestellt oder konnte nur unbefriedigend beantwortet werden: War es Heideck überhaupt vergönnt, seine Konzeption, wie sie sich aus den Quellen deuten ließ, in die Tat umzusetzen? Kam ihm also bei der Formulierung der bayerischen Griechenlandpolitik eine bedeutende, gar eine beherrschende Rolle zu? Und wenn Heideck und seine Armee den Witteisbacher Anfang an den Küsten des Lichts bestimmten, war zu fragen: Wie gelang es den Griechen, sich dem Zugriff dieser absolutistischen Erziehungsdiktatur, die sich auf das Vorbild Peters des Großen berief, zu entziehen? Und warum waren es ausgerechnet Aufstände des Militärs, die die Herrschaft der Witteisbacher in Hellas ins Wanken brachten und schließlich 1862 beendeten? Die Hoffnung, Antworten darauf zu finden, schien diesen zweiten Anlauf zu rechtfertigen. Er wurde zwischen 1985 und 1989 unternommen und bestätigte im großen und ganzen die Mutmaßungen des ersten: Heideck bestimmte maßgeblich die bayerische Griechenlandpolitik und hinterließ mit dem Scheitern des Armeeaufbaus seinem einstigen Mündel Otto eine schwere Hypothek. Denn die Integration der Palikaren gelang nicht. Sie konnten sich erfolgreich gegen den Macht- und Modernisierungsanspruch der modernen Armee behaupten und ihre politischen, sozialen und kulturellen Ideale zur Leitlinie der Politik erheben. Das Heer, das doch die wichtigste Stütze des Staates sein sollte, wurde zu einer Versorgungsanstalt alter Krieger und damit zum Hort überkommener Mentalitäten. Vor dem Ende des Ost-West-Gegensatzes der beiden Supermächte, in einer Zeit also, in der die politische Karte der industrialisierten Länder weitgehend unveränderbar schien und in der politische Dynamik scheinbar auf die Länder der Dritten Welt beschränkt war, drängte sich die Frage nach Parallelen des griechischen Experiments zu Befreiungsbewegungen in Afrika oder Asien auf: Steckt in ihnen wirklich jenes Modernisierungspotential, wie es häufig gerne vorausgesetzt wird? Ist ein Guerillakämpfer stets ein Sendbote der Moderne? Das hellenische Beispiel ließ Zweifel aufkommen, die ein Vergleich mit den übrigen Balkanstaaten bestärkte, die sich neben Griechenland aus den Trümmern des Osmanischen Reiches formten. Es zeigt sich nämlich, daß die Armeen Griechenlands und Serbiens, der Frühbefreiten also, wesentlich stärker an ihren Traditionen festhielten als die Nachgeborenen, Rumänien und Bulgarien, die von Anfang an auf das abendländische Vorbild setzten und mit modernen Armeen in die Verteilungskämpfe um das osmanische Erbe zogen. Daß durch das Vorbild, die Macht oder auch nur durch den Mythos von Guerillakriegern, die für sich in Anspruch nehmen können, ihren Völkern die Freiheit gebracht zu haben, traditionelle oder traditionalistische Mentalitäten sich im Heer eines jungen Nationalstaates einrichten können, war das Ergebnis der vergleichenden Studie. Dies erklärt, warum die griechische und serbische Armee lange Zeit eher als Hemmschuhe denn als Motoren der Modernisierung wirkten. Heute, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, dem Wiedererstarken des Nationalismus in Europa und dem Ausbruch von Kämpfen, die in seinem Namen ausgetragen werden, erscheint diese These in neuer Perspektive. Vor allem zum Krieg im ehemaligen Jugoslawien drängen sich Parallelen auf: —



XV

Vorwort

vor den Kameras der Weltöffentlichkeit WaffenStunden später von serbischen Freischärlern wieder stillstandsverträge, wenige gebrochen werden. Die Frage nach dem Warum ließ manchen UNO-Beauftragten enttäuscht über die Unberechenbarkeit dieses Konflikts lamentieren. Ob indes der lapidare Verweis auf einen übersteigerten Nationalismus das Problem befriedigend erklärt, steht dahin. Der historische Vergleich könnte vielleicht ein griffigeres Erklärungsmodell liefern. Die große Tradition des Türkenkämpfers auf dem Balkan, des Tschetniks oder Klephten, die sich durch die Geschichte Serbiens und Griechenlands zieht und die im Zweiten Weltkrieg erneut zum Hoffnungsträger ihrer Völker wurde, bestimmt auch heute noch das Handeln der Akteure in Bosnien oder Kroatien: Nicht die harte Disziplin einer kommunistischen Armee hat das Vorgehen der örtlichen Kommandeure und ihrer Leute geprägt, sondern das durch die Generationen weitergereichte Ideal des Guerillakämpfers, der seine Feinde tötet, wo immer er sie findet, und der als einzige Schranke notgedrungen die Gewalt des Gegners akzeptiert. Dieser Mentalität sind die Normen von Völkerrecht und Humanität heute beinahe ebenso fern wie Heidecks Kontrahenten vor rund 160 Jahren. Ein in dieser Kürze zugegebenermaßen holzschnittartiges Modell, das die Dynamik des balkanischen Leidenswegs erklären könnte.2 Ausgefüllte Arbeitszeit machte es unmöglich, diesen Aspekt in der Veröffentlichung der Dissertation weiter zu verfolgen. Diese erscheint in der überarbeiteten Form, die 1989 den Philosophischen Fakultäten der Universität Freiburg i. Br. zur Begutachtung vorlag. Gerade wegen des langen Reifens mancher Einsichten und der Unvollständigkeit ihrer Darstellung sei auf eine gerade bei der Lektüre von »Gesellenstücken« nicht selSelbstverständlichkeit mit der Autorität Karl Poppers verwiesen: ten vernachlässigte »Während wir daran arbeiten, lernen wir immer gerade genug, um seine Unzulänglichkeiten klar zu sehen, wenn wir es der Öffentlichkeit übergeben3.« Vieles verdankt diese Arbeit der Hilfe anderer. Da sind zunächst die Mitarbeiter der besuchten Archive und Bibliotheken zu nennen, allen voran die Bayerische Staatsbibliothek und das Kriegsarchiv (beide München), die nicht selten durch erfrischend unbürokratischen Einsatz dafür gesorgt haben, daß der Zeitaufwand für kostspielige Recherchen sich in Grenzen hielt. Stellvertretend für die Wissenschaftler, die durch Gespräche, Hinweise und Fürsorge halfen, das sperrige Material in den Griff zu bekommen, danke ich den Herren Prof. Dr. Heinz Gollwitzer, Prof. Dr. Gerhard Grimm, Dr. Hans-Martin Kirchner (alle München) und Dr. Bernhard Moltmann (Heidelberg) sowie Herrn Prof. Dr. Ernst Schulin für die Übernahme des Zweitgutachtens. Stellvertretend für die Kollegen am Studiengang Publizistik der Freien Universität Berlin, die die Arbeit am fachfremden Thema zwischen Journalistenausbildung und Kommunikationsforschung ermöglichten, danke ich Herrn Prof. Dr. Stephan Ruß-Mohl, der mehr als eine vorlesungsfreie Zeit auf seinen Assistenten verzichtete. Dank auch all den Freunden und

So unterzeichnen serbische Politiker

die

nur

















2

Vgl. die tagesaktuellen Versuche: Seewald, Am Ende siegt der Heiduck, in: Die Welt v. und Lauer, Aus Mördern werden Helden, in: FAZ-Wochenendbeilage v. 6.3.1993.

3

Popper,

Der Zauber

Piatons, S. 7.

23.5.1992

XVI

Vorwort

Bekannten, die mit Zuspruch, Zuhören, Quartier und Toleranz gegenüber einem, der

sich ihnen nicht selten entzog, zum Gelingen des Unternehmens beitrugen. Sehr zu Dank verpflichtet bin ich der Graduiertenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung, ohne deren zeitweilige Unterstützung das Projekt kaum über die Startphase hinaus gediehen wäre. Dafür, daß es jetzt in dieser Form beendet werden kann, danke ich dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt und seinen stets ansprechbaren Mitarbeitern, allen voran der Lektorin, Frau Christa Gudzent (Potsdam), die weit über das übliche Maß hinaus sich engagierte, den Text zur Druckreife zu bringen, und die auch die Register erstellte. Überhaupt nicht begonnen worden wäre die Arbeit ohne den Anstoß und die Geduld meiner Lehrer, für die stellvertretend Herrn Prof. Dr. Dr. Walter Schmitthenner und vor allem Herrn Prof. Dr. Gottfried Schramm gedankt sei, der die Arbeit seines Schülers mit der nötigen Mischung aus Verständnis, Autorität, Kompetenz und Nonchalance anleitete und vorantrieb. Widmen möchte ich dieses Buch in Dankbarkeit den drei Menschen, ohne deren stete Hilfe der Verfasser kaum die Kraft noch den Mut hätte aufbringen können, vier Jahre Unsicherheit auf sich zu nehmen: meinen Eltern und meiner Frau.

Berlin, im Februar

1994

Berthold Seewald

Einführung

Lange bevor der Okzident sich in unserem Jahrhunden die große Aufgabe stellte, alle übrigen Menschen auf seine Entwicklungsstufe zu führen, war Griechenland ein erstes

Experimentierfeld für Entwicklungshilfe.

Als nach dem Sieg der englischen, französischen und russischen Geschwader über die türkisch-ägyptische Flotte in der Schlacht von Navarino im Jahre 1827 die Hellenen ihre Freiheit erhalten hatten, stand es für die europäische Öffentlichkeit sei sie jetzt philhellenisch gesonnen gewesen oder nicht außer Zweifel, daß das Land, in dem die Wiege der abendländischen Zivilisation gestanden hatte, wieder in ihren Kreis zurückgeführt werden sollte1. Diese Aufgabe, die dem Hause Witteisbach zufiel, war etwas anderes als die Unterstützungszahlungen und -leistungen römischer Kaiser2 oder absolutistischer Herrscher an Verbündete. Hatten die Fürsten des Ancien régime Subsidien gemäß den von Machiavelli entdeckten Axiomen politischen Handelns eingesetzt, um ihre Macht durch rücksichtslose Verdrängung und Überflügelung des Rivalen zu sichern und zu mehren3, kamen die Bayern mit der Idee nach Hellas, das »Weltlicht [der] Kunst [und] Wissenschaft« zu entzünden, wie es ihr König Ludwig I. beschrieb4. Sie wollten nicht knechten und aussaugen, sondern die Entwicklung5 eines Landes im Sinne des technischen und zivilisatorischen Fortschritts vorantreiben, ein Gedanke, der sich damals anschickte, seinen weltweiten Siegeslauf anzutreten6. Damit nahmen die Bayern den Anspruch heutiger Entwicklungshilfe vorweg, lieferten ein frühes Beispiel für »Solidarität mit Nationen«7 und betrachtet man den Ausgang für die negative Bilanz vieler Entwicklungsbemühungen8. —







1

2

Die hier einführend vorgestellten Thesen und Urteile werden in den folgenden Kapiteln ausführlich begründet und diskutiert werden, weshalb umfangreiche Anmerkungen an dieser Stelle unterbleiben. Einen ersten Überblick über das Verhältnis von Philhellenismus und Modernisierung bieten die Beiträge in: Philhellenismus, hrsg. vom Institute for Balkan Studies. Vgl. Altheim, Entwicklungshilfe im Altertum, dessen Ausführungen durch den Untertitel Die großen Reiche und ihre Nachbarn besser charakterisiert werden als durch den plakativen Titel. Kunisch, Absolutismus, S. 157. Dem Ansatz des Florentiner Staatsmanns Niccolo Machiavelli durchgespielt in den Discorsi verdankt diese Untersuchung viel. Den Thesen der durch sie begründeten »realistischen Schule«, die im Streben nach Macht das Substrat internationaler Politik erkannt hat (vgl. Behrens/Noack, Theorien, S. 58 ff.), konnten im Folgenden weitere Belege geliefert werden. Mit Kissinger (Großmacht) legte sie ein Meisterwerk zur Analyse der hier beschriebenen Zeit vor. Dankgebet Ludwigs anläßlich der Nachricht von Ottos geglückter Landung in Griechenland im Frühjahr 1833, 89/4 IV, GHA; in Auszügen in Kap. II 2e. Zum Siegeszug der »Entwicklungs«idee seit dem 19. Jh. vgl. Wieland, Entwicklung, S. 224. Koselleck, Fortschritt, S. 409, und die fesselnden Betrachtungen von Haffner, Über den Fortschritt. Ohne hier weiter über die Ursprünge von Entwicklungshilfe dilettieren zu wollen sie ist nicht Thema dieser Arbeit —, sei dennoch der Einwurf erlaubt, daß trotz aller politischer Instrumentalisierung von Entwicklungshilfe in der Gegenwart die Idee der Solidarität mit armen, unterentwickelten Nationen nicht zu trennen ist von der Proklamation der Menschenrechte in der großen Französischen Revolution (vgl. Oestreich, Die Idee, S. 41 ff.). So der ernüchternde Tenor der Beiträge in: Soziale Wirkungen, hrsg. v. Schwefel. —

3







4

5

6 7



8

2

Einführung

Drei Männer waren es, denen die Aufgabe übertragen war, als Regenten für ihres Königs Sohn, Otto, zwischen 1832 und 1835 das Fundament eines zivilisierten Staates zu gießen. Der Auftrag des Grafen Joseph Ludwig Armansperg, des Professors Ludwig v. Maurer und des Generals Karl Wilhelm v. Heideck war gewaltig. Und sie erfüllten ihn, wie ein russischer Beobachter anmerkte, auf ihre Weise: »Es ist merkwürdig zu sehen, wie die Germanen sich in diesem Chaos der griechischen Angelegenheiten an das Werk machen, einen ordentlichen Staat zu schaffen. Nun entsteht die Frage: Ob es ihrer phlegmatischen Ordnung, ihren langsamen Befehlen und immer verspäteten Maßregeln gelingen wird, der riesigen Quelle stürmender Triebe, der maßlosen Lebhaftigkeit des griechischen Charakters eine Grenze zu ziehen und den Leichtsinn der Geister zu temperieren, oder kürzer, ob es ihnen gelingen wird, Griechenland ihrem Systeme zu unterwerfen, dieses Griechenland, dessen einziges System bis jetzt allein der Revolutionsgeist war9.« Was trieb die bayerische Regentschaft in Hellas an? Was behinderte sie? In welchem Interessengeflecht mußte sie sich zurechtfinden? Wurden ihre humanitären Absichten auch von politischen und wirtschaftlichen Überlegungen überlagert und zu virtuosen Machtinstrumenten umfunktioniert, wie dies heute der Fall ist10? Und wenn ja, wie schnell und wie? Kaum war das Interesse an diesen Fragen geweckt, schien es auch schon wieder zu schwinden, zu zahlreich waren die Beschreibungen jener Jahre. Das Urteil der Historiker über die Leistung der drei Männer war darin durchweg negativ. »Ein Finanzminister, der als Freidenker sein Portefeuille verloren hat, ein unbekannter Professor der Rechte und ein Offizier schicken sich an, die Regierung eines Landes zu übernehmen, das vielleicht vordem selbst ihren Ohren fremd war«, höhnte schon der eben zitierte Gewährsmann11. In der »unreflektierte[n] Übernahme europäischer Einrichtungen« sah denn auch vier Generationen später Gerhard Grimm die Ursache des späteren Scheiterns der Bayern, die Meinung der Nachwelt zusammenfassend12. Grimms grundlegende Studien zum Philhellenismus schienen das Urteil zu bestätigen13. Entscheidend geprägt wurde die Ansicht der Nachwelt von den umfangreichen Werken Karl Mendelssohn Bartholdys, der in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit umfassender Kenntnis der Berichte, die die Gesandten der Großmächte in Hellas an ihre Regierungen schickten, die Geschichte Neugriechenlands bis 1835 schrieb14. Sei9

10 11

12

13

14

Der russische Admiral Rikord an Nesselrode v. Mai 1833, in: Mendelssohn, Geschichte, Bd 2, S. 568f. Auf den Punkt gebracht von Nuscheier, Entwicklungshilfe(politik). Rikord an Nesselrode v. Mai 1833, in: Mendelssohn, Geschichte, Bd2, S. 568f. Vgl. auch die kritische Besprechung des Buches von Maurer (Das griechische Volk) durch den bekannten Philhellenen Friedrich Thiersch (in: AAZ, Nr. 305/306, aB, v. 1./2.11.1835) sowie die Ausführungen des Augenzeugen Finlay (A History, Bd7, S. 107 ff.). Grimm, Otto I., S. 374. Vgl. auch Forster, A short History, S. 13; Irmscher, Die Bayernherrschaft; ders., Neue Materialien, S. 545; Seidl, Bayern, S. 115ff., der S. 356ff. eine umfassende Aufstellung der älteren Literatur bringt. Ihnen allen gemein ist die These, daß das Fehlen eines analytischen Unterbaus des bayerischen Aufbauwerkes fast zwangsläufig zum Scheitern aller Bemühungen führen mußte. Grimm, Studien, der in Bd 1, S. 112ff., und in den dazugehörigen Anmerkungen den Gang der For-

schung umfassend dokumentiert

hat. Neben seiner »Geschichte«: Graf Johann

Kapodistrias; Die Verwaltung; Die Regentschaft.

3

Einführung

Werke stellenweise umfangreichen Quellenkompilationen gleichend prägten noch hundert Jahre später die Gesamtdarstellung der Bayern in Griechenland von Wolf Seidl15. Für ihn stellten die Jahre von 1835 bis zu Ottos Sturz 1862 nur einen Appendix dar, in dem sich das Schicksal erfüllte, das die Regentschaft mit ihren Entscheidungen beschworen hatte. Zwischenzeitliche Deutungen mit anderem Tenor verhallten ungehört16. Mendelssohns Konzentration auf Gesandtschaftsberichte war der Grund, warum viele Fragen nach den Fundamenten der bayerischen Politik und ihren Motiven gar nicht erst gestellt oder nur unzureichend beantwortet wurden17. Der Forderung nach ihrer Klärung auf der Basis einer umfassenden Revision des Quellenbestandes18 kamen die Arbeiten von John Petropoulos und Irmgard Wilharm teilweise nach, indem sie die Zeit der Regentschaft an den Anfang ihrer Untersuchungen stellten, die ihren Schwerpunkt in der Analyse von Staat und Gesellschaft zwischen 1833 und 1843 hatten19. Obwohl beide von einer breiteren Quellenbasis als alle ihre Vorgänger aus argumentierten, blieb ihr Bild von den Entscheidungen der Regentschaft etwa und ihren Konzeptionen merkwürdig diffus, schlössen sie doch ebenfalls vorwiegend aus Gesandtschaftsberichten und Fakten auf Diskussionen und Kalkül. Und es fällt auf, daß eine Institution merkwürdig kurz abgehandelt wurde: die Armee. Dabei war schon klarsichtigen Zeitgenossen aufgefallen, daß »die Hauptquelle der Unzufriedenheit des griechischen Volkes« die »irregulären Truppen« waren. Wir würden von einer Guerillabewegung sprechen20. Ihrem sechs Jahre dauernden Kampf von 1821 bis 1827 gegen die übermächtigen Armeen des Sultans und seines ägyptischen Vizekönigs verdankte Hellas nicht zuletzt seine Freiheit. Wie wurde diese Befreiungsbewegung in den modernen Staat eingebaut? Und warum mußte ein anderer Beobachter knapp 30 Jahre später feststellen: »Abermals hat in Europa ein König der Revolution weichen müssen, einer Revolution, die, ganz verschieden von allen bisherigen, fast ohne Blutvergießen vor sich ging. Aber hatte denn König Otto keine Armee? O gewiß, er besaß eine Armee von 10000 Mann [...]. Und diese Armee, der Stolz Griechenlands, that kaum einen Schuß für den König, ja noch mehr, sie gab das Signal zum Aufstand21.« Die Frage nach den konzeptionellen Grundlagen des bayerischen Aufbauwerkes und der Rolle, die der Armee darin zugedacht war, ist das Motiv dieser Arbeit. Es zeigte sich nämlich, daß ausgerechnet der Mann, der Antworten auf diese Fragen hätte geben können, bislang nicht danach befragt wurde: Leben und Werk Karl Wilhelm v. Heidecks, des dritten Manne



15 16

17 18

19

20 21



Die Erstauflage datiert von 1965. So die Beiträge zum 100. Jahrestag von Ottos Königwerdung in der Zeitschrift Bayerland, 43 (1932). Vgl. Irmscher, Bayernherrschaft, S. 264f., und Petropoulos, Bespr. v. Seidl, S. 485. Vgl. Gollwitzer (Konstantin Demetrius Schinas, S. 738), der mit der Vorstellung der Korrespondenz zwischen Schinas und dessen Schwiegervater Friedrich Karl v. Savigny aus der Universitätsbibliothek Münster beispielhaft voranging. Petropoulos, Politics; Wilharm, Die Anfänge. In beiden Arbeiten nimmt die Regentschaftszeit den weitaus größten Raum ein. Petropoulos, dessen mehr als erschöpfend belegte Thesen von Wilharm nur bestätigt werden konnten, liefert S. 497 ff. einen guten Überblick über Material und Literatur. Vgl. dazu auch Hösch, S. 497 ff. Hoffmann[Anonym], Ursachen, S. 28 (nach dem Exemplar in BStB, gem. Grimm, Studien). Rundstedt, Die griechische Armee, S. 5.

Einführung

4

der Regentschaft, haben, anders als die Biographien des Grafen Armansperg und des Rechtsprofessors Maurer, niemanden zum Nacherzählen gereizt22. Dies erschien um so unverständlicher, als Heideck doch das einzige Regentschaftsmitglied war, das Griechenland schon vor seinem Einsatz in der Regentschaft aus eigener Anschauung kannte auch wenn der oben zitierte Zeitzeuge dies nicht wahrhaben wollte. Heideck hatte als Führer der bayerischen Militärmission 1826 bis 1829 in Hellas maßgeblichen Anteil an den Aufbaubemühungen des ersten griechischen Präsidenten Johann Kapodistrias gehabt und die Ergebnisse aus jener Zeit sogar schriftlich festgehalten23. Die Vermutung, daß Heideck aus der »Erfahrung des frappierend anderen«24 heraus eine Konzeption zu seiner Bewältigung entwickelt haben könnte, regte diese Arbeit an25. Glücklicherweise war der Versuch, Heideck sozusagen zum Reden zu bringen, nicht lange nur eine »umständliche, gelegentlich enttäuschende, meist aber, wegen der Nebenwege, in die man sich dabei verliert, auch amüsante und anregende Beschäftigung«, wie Theodor Heuss die »Schattenbeschwörung«2'' genannt hat. Vielmehr wurde mit dem Fund und der Interpretation von Heidecks unbearbeitet gebliebenem Nachlaß in der Handschriftenund Inkunabelnsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek München eine Quellenlücke ausgemacht, die mit den sprachlichen Mitteln eines Neuhistorikers geschlossen werden konnte27. Die Antworten vorzustellen, die diese 14 Kisten auf die oben formulierten Fragen enthielten, war die zentrale Aufgabe dieser Arbeit. Die Gefahr dieser Vorgehensweise aber ist, daß die gewonnenen Ergebnisse quasi freischwebend im historischen Kontext wären und damit ohne geblieben Beziehung zu der nicht geringen Kenntnis gestanden hätten, die vor allem durch die Arbeiten von Petropoulos und Wilharm über die Regentschaftsperiode und ihre Bedeutung erarbeitet worden ist. Um dieser Gefahr zu begegnen, wurden zwei Wege beschritten. Einmal war der Befund der Untersuchung mit den wichtigsten Quellenbeständen zu kontrastieren, die bislang über die bayerische Griechenlandpolitik herangezogen wurden: den Ministerialakten des Geheimen Staatsarchivs München, den Nachlässen Armanspergs in den Teilen im Bayenes





Vgl. neben den Darstellungen von Petropoulos und Hösch auch Serwo, Die ersten staatlichen Kirchengesetze, S. 116, Anm. 27. Ein Artikel »Heideck« fehlt sogar in: Biographisches Lexikon. Eine Ausnahme war der kurze Versuch von Gilardone, Bayerische Soldaten. 23 Aus dem Nachlaß vom bayerischen Kriegsarchiv herausgegeben: K.W. v. Heideck, Philhellenenfahrt, ins Griechische übersetzt in der Zeitschrift Harmonía, 1 (1900) u. 2 (1901); die Schrift entstand 1840. Zur Neubewertung vgl. Seewald, Heydeckiana. 22

24

Kocka,

25

Vgl. auch die grundsätzlichen Ausführungen zu Erfahrung und Reaktion im Sinne eines Lernpro-

26 27

Wozu

man

Geschichte braucht, S. 167.

zesses von Rittner, Kulturkontakte, S. 74 ff. Th. Heuss, Schattenbeschwörung, S. 8. das erst nach dem ersten Versuch des VerfasEs ist erstaunlich, daß der umfangreiche Nachlaß bis 1982 in jungfräulichem sers angefertigte Repertorium umfaßt 243 Schreibmaschinenseiten Zustand belassen wurde. Später hat Spaenle (Bayern in Griechenland, bes. S. 83 ff.) ihn für seine Untersuchung der Kapodistrias-Zeit herangezogen. Zeitweilig verschwundene Teile die »Loliana« hat Kristl (Lola) mitsamt einer kurzen Beschreibung von Heidecks Verstrickungen in jene Staatsaffäre ediert. Eine Beschreibung und Deutung von Heydeckiana wurde in Seewald, Heydeckiana, versucht. —







5

Einführung

rischen Hauptstaatsarchiv V (Nachlässe)28 —, Maurers29, des Regentschaftssubstituts Karl v. Abel30 sowie des Philhellenen Friedrich Thiersch31 und des Künstlers Leopold v. Klenze32 in der Handschriften- und Inkunabelnsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek als auch den Resten von Ottos Nachlaß und der monumentalen Hinterlassenschaft seines Vaters im Geheimen Hausarchiv33, ebenfalls in München. Hinzu kommen die von Anton Chroust edierten Berichte der französischen, österreichischen und preußischen Gesandten aus München34. Ein exzellenter Führer durch das unübersehbare Material ist die monumentale Biographie Ludwigs I. von Heinz Gollwitzer, die den Stand der Forschung für den bayerischen Hintergrund der Untersuchung kürzlich souverän dargestellt hat35. Zum anderen wurde Neuland beschritten. Das war vor allem für die Armee wichtig, über die wie sich zeigte bislang wenig Verläßliches bekannt ist36. Neben der von Grimm zusammengestellten gedruckten Memoirenliteratur37 erwiesen sich die griechischen Akten sowohl Ministerialakten als auch Nachlaßmaterial des bayerischen Kriegsarchivs München als bislang unausgeschöpfte Fundgrube38. Das gleiche gilt für —







Der gesamte, z.T. in Privatbesitz sich befindende Nachlaß war die Grundlage von R. Armansperg, Joseph Ludwig Graf Armansperg; zu Hellas nur S. 75 ff., 205 ff. 29 Vgl. seine Bearbeitung allerdings mit rechtsgeschichtlicher Fragestellung von Dickopf, Georg Ludwig von Maurer, S. 16ff., 50ff. 30 Der Nachlaß wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Die noch aus ihm schöpfende Dissertation von Gollwitzer (Karl von Abel) ist nicht mehr einsehbar. Ihre Essenz hat in die große Biographie Ludwigs I. des gleichen Autors siehe Anm. 35 Eingang gefunden. 31 Vgl. die Briefsammlung des Sohnes H.W.J. Thiersch, Friedrich Thiersch, und die themenorientierten Biographien von Löwe, Thiersch (nur dieser erste Band des zweibändigen Werkes wurde veröffentlicht), Kirchner, Friedrich Thiersch, sowie ders., Friedrich Thiersch als Philhellene, als hellenozentrischer Appendix. 32 Auf dem neuesten Stand: Hamdorf, Klenzes archäologische Studien. 33 Vgl. W. Winkler, Der schriftliche Nachlaß, der den umfangreichen Brief- und Aktenbestand als eine »ansehnliche Masse« mit einer »planlosen, mehr zufälligen Zusammenstellung« treffend charakterisierte, ebd., S. 228. Sämtliche Zitate aus GHA mit Genehmigung S.K.H. Herzog Albrecht von Bayern. Der private Nachlaß Ottos der königliche lagert in Athen ist weitgehend verbrannt. Erhalten sind die Briefe Ludwigs an seinen Sohn. Die ebenfalls noch existierenden Antworten sind seit geraumer Zeit nicht zugänglich, worüber noch zu sprechen sein wird, vgl. Kap. II 3 a. Eine ältere Lebensbeschreibung Ottos liegt vor von Bower/Bolitho, Otho I. Angekündigt ist seit Jahren eine Biographie des Königs von Rail, von der die Skizze »Otto« einen Überblick bietet. 28









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Gesandtschaftsberichte

aus

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38



München 1814—1848.

Gollwitzer, Ludwig, vgl. dazu auch die Bespr. 36 35



v. Seewald. Einen Überblick über die dünne Literatur gibt Diamandouros (Bibliographical Essay, S. 226 f.). Neben A.E. Vakalopoulos (Die griechischen Armeen von 1821, griech.) ist vor allem die offiziöse Studie des griechischen Generalstabs (Geschichte, griech.), zu nennen. Einen Überblick bietet: ders., The Hellenic Army, S. 151—166, die Grundlage zu Michalopoulos, Evolution. Grimm, Studien, Bd 1, S. 267 ff. Zwei zentrale Werke entscheidender Akteure seien hier hervorgehoben: Maurer, Das griechische Volk, dessen unveröffentlichte Teile erst kürzlich erschienen unter dem Titel Die Witteisbacher, hrsg. v. Roustopanis-Sourlas/Flogaitis, und F. Thiersch, De l'état actuel. Auch er hat brisante Teile seines Werkes nicht publiziert. Sie erschienen erst kurz vor Abschluß dieser Arbeit: De la Régence, hrsg. v. Flogaitis/Scholler. Die Akten B 667—725 sind formal die schriftliche Hinterlassenschaft der bayerischen Hilfsbrigade

Einführung

6

die Bestände des Otto-Archivs im Griechischen Staatsarchiv, Athen, mit seinen Akten der Regentschaft und der ebenso überwältigenden wie wenig geordneten Hinterlassenschaft des Kriegsministeriums39. Als besonders kurios erwies sich die Durchsicht des CottaArchivs im Deutschen Literaturarchiv/Schiller Nationalmuseum in Marbach am Neckar. Statt eines Schlüssels zur Nutzung der Korrespondentenberichte der Allgemeinen Zeitung aus Augsburg, »la plus influente de toutes les gazettes de l'Europe« des 19. Jahrhunderts40, fanden sich im Nachlaß ihrer Verleger Spuren eines politischen Komplotts. Da es allerdings die Darstellung des eigentlichen Themas unnötig verlängert hätte, wurde es mit sämtlichen quellenkritischen Konsequenzen anderweitig erzählt41. Anzumerken wäre noch, daß Zitate, die wegen der vielen erstmals ausgewerteten Quellen unerläßlich schienen, nur behutsam modernen Formen von Orthographie und Grammatik angeglichen wurden. Um die Verwirrung zwischen Gregorianischem und Julianischem Kalender möglichst gering zu halten, sind sämtliche vorhandenen Terminangaben zitiert. Nicht nur aus zeitlichen und finanziellen Gründen beschränkte sich die Durchsicht der beiden Kriegsarchive auf mehr oder weniger tiefe Stichproben. Denn, um es noch einmal zu betonen, dieses Buch will keine Institutionengeschichte der griechischen Armee sein, noch möchte es eine Biographie ihres Gründers bieten. Es geht dem Autor vor allem anderen um die politischen und militärischen Konzeptionen Karl Wilhelm v. Heidecks, ihre Realisierung und ihre historische Bedeutung. Auch soll es keine neue Gesamtdarstellung der Witteisbacher Zeit in Hellas auf der Grundlage vieler alter und mancher neuer Zeugnisse versuchen. Sein Ziel ist es, bislang unbekannte und unter Umständen nützliche Bausteine zu liefern, die sich in Lücken der griechischen, aber auch der bayerischen Geschichte einfügen lassen und wie wir sehen werden auch in die des Balkanraumes und sogar in die Diskussion über Entwicklung und ihre Träger im 20. Jahrhundert. —







in Hellas, also nicht von (bayerischen) Funktionären im griechischen, sondern im bayerischen Staatsdienst verantwortet. Sie enthalten aber eine Fülle von hellenischen Dokumenten bis hin zu ganzen Nachlässen die eigentlich unter HS 764—778 (= handschriftliche Erinnerungen) vermutet werden mußten bayerischer Offiziere in griechischen Diensten, die Befehle etwa des griechischen Kriegsministeriums zutage förderten. Frei von Quellenangaben hat sie Donderer (Die bayerische Griechenlandbrigade) benutzt. Partiell herangezogen wurden die Zeugnisse auch von Schmaltz (Aus dem Leben) und Schuster (Die Expedition). Schmaltz besticht zwar durch seine Sammlung anderweitig unausgewertet gebliebener Quellen, doch sind hinsichtlich der Zuverlässigkeit seines Urteils (und damit wohl auch seiner Quellenauswahl) Zweifel angebracht. So gibt er u.a. an, Heideck sei bereits am 20.4.1835, Maurer und Abel aber erst am 12.12.1835 nach München zurückberufen worden (ebd., S. 201 f.). Schon der Umstand, daß das Archiv im Keller der Akademie im Jahr 1987 zumindest nur von 09.00—13.00 h geöffnet hatte und gerade acht Benutzern Platz bot, schreckt termingebundene Forscher. Die Freundlichkeit des Personals kann auch die Schwierigkeiten mit dem gebundenen Bestandsregister nicht kleiner machen. Zwischen den angegebenen Stichworten und dem Inhalt der Akten klaffen oft Welten. Aus dieser chaotischen Masse Antworten auf institutionengeschichtliche Fragestellungen suchen zu wollen, verlangt mehr Geduld, als es Promotionsordnungen zulassen. Stichproben förderten immerhin einige interessante Details zutage. Bourgoing an Guizot v. 3.12.1840, in: GBF, Bd 4, Nr. 845. Zur AAZ grundlegend: Heyck, Die All—



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gemeine Zeitung. stark gekürzte Fassung mit den wichtigsten Angaben, in: Seewald, Friedrich Thiersch. Eine Die Ergebnisse dieses Exkurses sollen im Rahmen eines Versuchs über »Öffentlichkeitsarbeit oder Zensur« publiziert werden. —



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Einführung

Wenn das Formen dieser Bausteine manchem kritischen Leser zu wenig mit den Mitteln

diverser Theorien und zu oft mit der Annäherung an die Person Karl Wilhelm v. Heidecks geschehen ist, hat das drei Gründe. Der erste ist, daß die kleine Zahl der Referentenentwürfe Heidecks, die sich oft nur durch die Handschrift im Geschäftsgang der Ministerien nachweisen lassen, in keinem Verhältnis steht zum tatsächlichen Einfluß eines Mannes, der auf vertrautem Fuße mit dem König verkehrte und ungehinderten Zugang zu ihm hatte. Was heute gilt, galt damals noch viel mehr: Das Entscheidende wurde häufig nur besprochen, nicht niedergeschrieben42. Deswegen mußte das Verhältnis zwischen Heideck und seinem königlichen Herrn in München ausgelotet werden. Daran knüpft sich zweitens die Überlegung an, daß die Frage, welche Denk- und Handlungsspielräume das Regentschaftsmitglied Heideck eigentlich hatte, ohne eine Beschäftigung mit seinem Wesen, seinem Charakter kaum befriedigend beantwortet werden kann. Mit welchen Denkmustern, welchem Arbeitsstil, welchen psychischen Abhängigkeiten trat das Individuum etwa der sozialen Struktur der griechischen Guerillakrieger gegenüber? Dabei darf nicht vergessen werden, daß die griechische Geschichte jener Jahre sich unter den Bedingungen eines absolutistischen Regimes abspielte, dessen Ziel in Analogie zu Otto Hintze es zumindest sein sollte, einen modernen Staat zu schaffen43. Die Entscheidungen, Macht in und über die Verhältnisse zu gewinnen44, lagen demnach bei wenigen Menschen. Bei der Rekonstruktion ihres politischen Aktionsfeldes erwiesen sich theoretische Ansätze etwa die herrschaftssoziologische Typisierung Max Webers45 oder die Civic Culture Forschung46 als fruchtbar. Wenn dennoch der Erzählung oft vor der Ausbreitung strukturgeschichtlicher Essenzen der Vorrang gegeben wurde47, hatte das noch einen dritten eher banalen Grund. Für die Beantwortung dieser Fragestellung fehlen einfach zu viele Daten, ist zu wenig über die griechische Gesellschaft und die Struktur ihrer Kriegsmacht bekannt. Zu häufig konnte nur eine mögliche oder wahrscheinliche Variante eines Vorgangs oder Prozesses erzählt werden. Die plastische Vorstellung hilft dem Leser da vielleicht besser in seiner Entscheidung für oder gegen eine Version als vage Zahlen48. Und, noch als vierter Grund für die Wahl dieser Darstellungsform aus dem Reservoir von Klios Genres: Eine Erzählung ist entschieden kurzweiliger49. —









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Esch (Überlieferungs-Chance, S. 559) bietet dazu ein Gedankenspiel: Die Administration von USPräsident Richard Nixon etwa produzierte in fünfeinhalb Jahren schätzungsweise 42 Millionen Seiten Dokumente. Dennoch bleibt es zu fragen, ob das wirklich Wichtige nicht persönlich und telefonisch erörtert oder wenn auf Papier anschließend verbrannt wurde. Das berühmte Fazit von Hintze (Die Hohenzollern, S. 1) lautet: »Der preußische Staat ist eine Schöpfung der Hohenzollern«, worauf noch im einzelnen einzugehen sein wird. Vgl. die anregenden Ausführungen von Meier, Die Ohnmacht, S. 9 ff. Weber, Die drei reinen Typen. Vgl. zunächst die Zusammenfassung: Politische Kultur, hrsg. v. Berg-Schlosser/Schissler. Vgl. die Kontroverse zwischen Wehler (Anwendung von Theorien) und Mann (Plädoyer). Daß auch Vermittlungsversuche wie etwa der von Meier (Von der Schwierigkeit) problematisch sind, wies A. Heuss (Grenzen) nach. Vgl. auch Seibt (Der schlaue Betrogene), wobei es zugegebenermaßen schwer fiel, sich des geforderten »schlechten Gewissens dabei« (W J. Mommsen, Die Sprache des Historikers, S. 77) zu entledigen. Als Kronzeuge sei auf Haffner (Was eigentlich ist Geschichte?, S. 15) verwiesen: »Geschichte wird nach literarischen Gesichtspunkten geschrieben, bestenfalls.« —





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I. Ein Mann und seine

1. Karl Wilhelm

a) Künstler

von

Prägung

Heideck, eine Skizze seines Aufstiegs

oder Soldat?

Am 21. Juli 1789 erreichte die Nachricht vom Sturm auf die Bastille

Straßburg, die Kapitale des Elsaß und bedeutende Festung am oberen Rhein. Bürger rotteten sich zum Sturm auf das Ancien régime zusammen. Der alte Magistrat verschwand. Auch in der Stadt an der 111 trieb alles auf den welthistorischen Umbruch zu. Charakter und Macht des Alten schienen nur noch durch die Garnison repräsentiert zu sein. Ihre wichtigste Einheit war das Regiment Alsace, eine Schweizer Eliteeinheit mit landesweitem Renommee und der Kommandosprache Deutsch1, dessen langjährigem Chef, Pfalzgraf Max Joseph von Pfalz-Zweibrücken, einem Witteisbacher, Thronfolger eines der vielen Duodez-Fürstentümer am Rhein, König Ludwig XVI. die Ehre hatte zuteil werden lassen, sein Trauzeuge zu sein2. Die Auseinandersetzungen zwischen Drittem Stand und den Soldaten des absoluten Monarchen wurden mittelbar zum prägenden Erlebnis der beiden Hauptpersonen dieser Geschichte: Die große Französische Revolution avancierte für sie zum Synonym für »Schreckenszeit« schlechthin3. Sie, das waren der am 25. August 1786 geborene Sohn Max Josephs mit Namen Ludwig, für den sich in den Jahren des heimatlos Umhergestoßenwerdens, die auf den Juli 1789 folgten, die »französische Nation« als »unabänderliches Feindbild« formte, was an anderem Ort beschrieben wurde4. Der andere war Karl Wilhelm Heidegger5. —

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Touchemolin, Le regiment d'Alsace; Adalbert, Prinz von Bayern, Max I. Joseph, S. 45 ff. Zu den Ereignissen in Straßburg vgl. die Memoiren des Gouverneurs Rochambeau (Mémoires militaires, historiques et politiques, Bd 1, S. 351 ff.) sowie Eimer, Die politischen Verhältnisse, S. 95 ff.

Der tiefere Grund für den kostspieligen Gunstbeweis war allerdings der sich abzeichnende Erbfall Bayerns an die Linie Pfalz-Zweibrücken, vgl. Gollwitzer, Ludwig, S. 56. Heideck an J.G. Schadow v. 4.8.1833 (Konz.), H.I 3a (2, BStB. Gollwitzer, Ludwig, S. 122. Es ist erstaunlich, wie wenig über das Leben Karl Wilhelm v. Heidecks, der doch als einer der »verdienten Veteranen« des Königreichs Bayern so sein Nachruf in der AAZ, Nr. 59, B v. 28.2.1861 eine glänzende Karriere durchlaufen hatte, bekannt ist. Summarische Abrisse seines Lebens bringen: Hailand, Heideck; Brun, Heidegger; Jaeger, Heidegger; Hufnagel, Berühmte Tote, S. 80; Seidl, Bayern in Griechenland, S. 341 f. Zu großem Dank bin ich Frau Helene Leuthenmayr (München) verpflichtet, die mir Einsicht in das Manuskript Lois Knidlbergers gewährte, den der Tod aus der Arbeit an einer Prosopographie über die bayerische Periode in Griechenland riß. Der Titel lautet: Otto, König von Griechenland und seine Zeit 1832—1862. Unpublizierte Zeugnisse finden sich in einem Brief Heidecks an den Zürcher Stadtarchivar Gerold Meyer v. Knonau v. 19.4.1845. (ZZ), wohl Grundlage für den Nachruf in der NZZ v. 27.2.1861, sowie in Heidecks Personalakte (OP —



78447,

KA).

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I. Ein Mann und seine

Prägung

Am 6. Dezember 1787, vielleicht auch erst 1788, wurde er im lothringischen Saaralben geboren6. Sein Vater Hartmann war damals bereits 53 Jahre alt7. Er hatte in französischen

Diensten den Siebenjährigen Krieg mitgemacht und es bis zum Hauptmann gebracht. Vermutlich in Begleitung seines Obersten kam er nach Pfalz-Zweibrücken, lernte dort Wilhelmine Körner, die Tochter einer angesehenen Kuseler Bürgerfamilie, kennen und heiratete sie 1776. Wegen seines guten Verhältnisses zu seinem Kommandeur8 wird es ihm nicht schwer gefallen sein, in die Dienste von dessen Onkel, Christian IV, einzutreten. Am Hofe in Zweibrücken anscheinend gut gelitten, bekleidete er den Rang eines Majors. In Kusel bezogen die Heideggers ein Haus. Ein halbes Jahr nach der Geburt Karl Wilhelms mußte sein Vater aus der Ferne den Zusammenbruch der Welt erleben, in der er groß geworden war, für die er gekämpft hatte und in deren Diensten seine ehemaligen Kameraden und Freunde standen. Für Hartmann Heidegger war es keine Frage, wem seine Sympathie und seine Hilfe galten. »Das Haus meiner Eltern in Kusel war eines der wenigen, wo der aus Frankreich emigrierte Adel [...] seine Abende zubrachte«, war eine der frühesten Erinnerungen Karl Wilhelms9. Erzählungen vom Schrecken der alles verschlingenden Revolution prägten seine Kindheit. Und es kam noch schlimmer. Kusel wurde ein Opfer der Revolutionsheere, Haus und Besitz der Heideggers gingen in Flammen auf10. Hartmann Heidegger quittierte den Dienst und zog mit seiner Familie in die Heimatstadt seiner Sippe, nach Zürich. Dort waren die Heideggers seit 1503 als Bürgergeschlecht ansässig, das 1532 Zugang zum Großen Rat erlangt hatte. Ursprünglich kamen sie aus dem Fränkischen, wo ein Urahn 1405 von König Wenzel geadelt worden sein soll11. In mehrere Linien verzweigt, bekleideNach der amtlichen Überlieferung wurde Heideck am 6.12.1787 geboren und zwei Tage später getauft. Das besagt ein »Extractus Aus dem Neu Saarwerder reformirten Kirchen Buch Vom Jahr 1787, pag. 28« v. 2.1.1793, den die Eltern Heidecks nach Zürich schickten, um im Taufbuch St. Peter 1777— 1817 (VIII. C 21., Stadtarchiv Zürich) nachgetragen zu werden die Zürcher Nachweise verdanke ich Dr. Robert Dünki (Zürich). Auch der Auszug aus dem »Registre des actes de naissances« der Stadt SaarUnion v. 4.6.1810, den Heideck seinen Personalunterlagen beilegen ließ (Adelsmatrikel, Freiherrn H 48, GStA), nennt diese Daten. Dagegen hat Heideck selbst zeit seines Lebens am 6. bzw. 8.12.1788 als Datum von Geburt und Taufe festgehalten, vgl. seinen Nachruf »an die bayrische Armee« (zit.: »Nachruf«) v. 1.7.1856, BStB, den Lebenslauf, den er am 6.4.1833 (Konz.) an Gottfried Schadow schickte, H. I 3 a (2, ebd., sowie Heideck, Philhellenenfahrt, Bd 2, S. 90. Da er, der Familienforschung betrieb und selbst in seiner an seine Familie gerichteten, unpubliziert gebliebenen Autobiographie [»Anfang einer Autobiographie« (zit.: »Autobiographie«), H. 11 b, BStB; vgl. Seewald, Heydeckiana] den 6.12.1788 als Geburtsdatum nennt, als Ort der Taufe allerdings Saarbokenheim, kann auch ein Fehler bei der amtlichen Eintragung angenommen werden. Schließlich macht es wenig Sinn, selbst gegenüber der eigenen Armee, die ja über die Personalpapiere verfügte, stets ein falsches Datum anzugeben. 7 Vgl. die Familienchronik bis 1799, H. I 2 c, BStB. Gegen die Eintragung in Thieme-Becker, Bd 16, S. 254, wurde er am 1.3.1735 in St. Peter in Zürich getauft (Taufbuch St. Peter 1691—1776, VIII. C 20., Stadtarchiv Zürich). Seine Personalakte (OP 86604, KA) ist unvollständig. 8 Vgl. AAZ, Nr. 59, B v. 28.2.1861.

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»Autobiographie«,

H.I 1 b, BStB.

Ebd.

Vgl. den Stammbaum der Heideggers, in: Wilhelm Hofmeister, Genealogisches Register der Bürger,

Bürgeretat der Stadt Zürich 1808—1858, beides im Archiv der Stadt Zürich, sowie Heydecker, Haideck, Bd2, S. 35, 39 Anm., sowie die Genealogie der Familie im Anhang ebd. und den

1. Karl Wilhelm

von

Heideck, eine Skizze

seines

Aufstiegs

11

sie höchste Ämter der Stadt sowie im Thurgau, wo sie zeitweise die Gerichtsherrschaft Birwinken innehatten. Mit Johann Konrad »erreichte ein Glied der Familie Heidegger die höchste Ehrenstelle im Zürcher Staatswesen. Persönliche Tüchtigkeit, Vorurteilslosigkeit und Uneigennützigkeit lassen uns in Bürgermeister Heidegger heute noch das Ideal eines republikanischen Staatsmannes aus dem 18. Jahrhundert verehren«, war das Urteil der Nachwelt über »einen der grosszügigsten schweizerischen Staatsmänner«12, was sicherlich auch den gesellschaftlichen Rang reflektiert, den die Sippe seitdem bekleidete. Sie hatte Familiensinn und Geld genug, um einen Familienfonds für in Not geratene Heideggers einzurichten, wovon noch zu sprechen sein wird. So ist es nicht verwunderlich, daß Hartmann Heidegger keineswegs dem Klischee des tumben Söldners entsprach, sondern eine der Stellung seiner Familie entsprechende Erziehung genossen hatte. Sein Hobby war die Malerei, in der er für einen Dilettanten Beachtliches leistete13. So lag es nicht ferne, dem einzigen Sohn eine gediegene Ausbildung zuteil werden zu lassen und ihn vor allem für das Metier zu schulen, das vielleicht einmal das Lebensziel des Vaters gewesen war, die Malerei. Bereits als kleiner Junge wurde Karl Wilhelm in Zürich bei Johann Heinrich Meyer und Johann Kaspar Huber in die Lehre gegeben14. Der Sohn hatte das Talent des Vaters geerbt15, lernte mit Freude und brachte es später trotz frühzeitig abgebrochener Ausbildung zu bedeutenden Leistungen. In »den traumartigen Erinnerungen« ihres Sohnes erscheint Wilhelmine Heidegger als die treibende Kraft aller Erziehungsanstrengungen16. Von den ersten Lebensjahren an gab sie ihrem einzigen Kind eine erstgeborene Tochter war kurz vor Karl Wilhelms Geburt gestorben17 intensiven Privatunterricht, der dank der Intelligenz Karl Wilhelms auch bald Früchte trug. Und dank eines Charakters, der sich nicht gegen die Forderungen der übermächtigen Eltern sträubte: Getrieben von der Lebhaftigkeit18 und dem Vorbild des Vaters und dem Ehrgeiz der Mutter folgte er ihren Wünschen ebenso ohne Widerstreben nach, wie er später die Vorgaben seiner Vorgesetzten zur Leitlinie seines Tuns machen sollte. Wenn es neben der natürlichen Begabung des Kindes und dem persönlichen Ehrgeiz der Eltern noch etwas gab, was als Erinnerung für später mitgenommen werden sollte, so ist es die protestantische Tradition des Geschlechts, mit der Karl Wilhelm in Zürich konfrontiert wurde. Zwar entwickelte er sich nicht zum glühenden Anhänger Zwingiis. Aber der stete Appell an sein Pflichtgefühl, das Vorleben und Fordern eines Arbeitsethos, das die zielgerechte und effiziente Durchführung von Aufgaben verlangte, ohne darüber viel Aufhebens zu machen, kann nicht ohne Folgen für die weitere Entwicklung Karl Wilhelms gewesen sein19.

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Schweizerisches Geschlechterbuch, S. 252—259, 253. Vgl. Brun, Heidegger, und Nagler, Heidegger, S. 399. Vgl. Vollmer, Heideck, sowie Nagler, Heideck. So sah Heideck es selbst, vgl. seinen Lebenslauf an Schadow v. 6.4.1833 (Konz.), H. 1 3a (2, BStB. »Autobiographie«, H. I 1 b, BStB: »Meine Mutter, eine sehr gebildete, ehemals schöne Frau, mehr klein als groß u. schmächtigem reitzbaren Körper, verwendete allen Fleiß, mich einziges Söhnlein gut zu erziehen.« Ebd. Vgl. AAZ, Nr. 59, B v. 28.2.1861. Ein festes, aber nicht dick aufgetragenes Vertrauen auf Gott findet sich in vielen Briefen. Die einzige

I. Ein Mann und seine

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Prägung

Bereits mit vier Jahren wußte der Junge im Kreis emigrierter Offizierskameraden seines Vaters mit seiner deutsch-französischen Zweisprachigkeit zu brillieren20. Zumindest Heidecks Mutter muß weiterhin gehofft haben, ihren Sohn im Pariser Prytaneum unterbringen zu können21. Der Umzug nach Zweibrücken 1798, wo Karl Wilhelm mit Bravour das Lyzeum meisterte, brachte sie ihrem Ziel näher. Ob es die Familienbindungen seiner Frau22 oder ein lukratives Angebot seines ehemaligen Regimentsobersten waren, die Hartmann Heidegger wieder nach Zweibrücken lockten, muß Spekulation bleiben. Möglicherweise rechnete er sich wegen der Bekanntschaft mit Maximilian Joseph, der beste Aussichten hatte, als Alleinerbe alle Witteisbacher Besitzungen in seiner Hand zu vereinen23, gute Karrierechancen aus. Doch als ein Jahr später der erwartete Erbfall eintrat, konnten die Heideggers davon nicht profitieren. Denn Hartmann Heidegger hatte sich anders entschieden und einen Schritt getan, der ein bezeichnendes Licht auf das von ihm geprägte Familienmilieu wirft. Es wurde der entscheidende Einschnitt im Leben seines Sohnes: Hartmann meldete sich als Freiwilliger im zweiten Koalitionskrieg gegen Napoleon und nahm im Stabe des Marschalls Korsakow an der zweiten Schlacht von Zürich am 25./26. September 1799 teil, in der er schwer verwundet wurde24. Gesundheitlich angeschlagen, kehrte er gar nicht mehr nach Zweibrücken zurück, sondern ging gleich nach München. Bei der Verteilung lukrativer Posten kam er aber wohl zu spät25. Das einzige, was er für seine Familie noch erreichen konnte, war die Unterbringung seines Sohnes in der Münchner Kadettenanstalt. »Deutschland und der Vater überwogen«, schrieb Heideck später an Gottfried Schadow26 nicht ohne einen Anflug von Enttäuschung. Nicht Künstler sollte er werden. Die Entscheidung für die Militärlaufbahn, die sein Vater vorgelebt hatte, war endgültig gefallen. Ja, sie war sogar die letzte Chance, die der mittellose Junge noch hatte, um in der Gesellschaft aufsteigen zu können. Diese Entscheidung beeinflußt haben neben Ehrgeiz, Not und väterlichem Drängen die Eltern starben 1806 oder 180727 ein weiterer Heideg—

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überlieferte Stellungnahme Heidecks zu seiner Religion stammt erst aus dem Jahr 1849, in der er sich »als Schweizer, als Bayer und als Protestant« als historischen Gegner des Habsburger Hauses bezeichnet, dem er aber, so viel sei hier von seinem politischen Weltbild vorweggenommen, nicht wünscht, daß es aus Deutschland ausscheide [Heideck an Hermann Rotenhan v. 1849 (Konz.), H. II 2 b, BStB]. »Autobiographie«, H. I 1 b, BStB: »Kann ich mich deutlich erinnern, daß ich meinem Vater geläufig die Zeitungen vorlas und gelobt wurde, wenn ich die Ziffernzahlen der Truppen flüssig und ohne Irrthum lesen konnte Ich war damals kaum 4 Jahre alt u. konnte den Buchstaben R nicht gut aussprechen, worüber ich oft ausgelacht wurde.« Heideck an Knonau v. 19.4.1845, ZZ, und an Schadow v. 6.4.1833 (Konz.), H. I 3a (2, BStB. Vgl. »Autobiographie«, H.I lb, BStB, und Heideck an Knonau v. 19.4.1845, ZZ. Gollwitzer, Ludwig, S. 59. Heideck an Knonau v. 19.4.1845, ZZ. Zur Schlacht: Kircheisen, Napoleon I., Bd 4, S. 317. Da er nicht in bayerischen Diensten gestanden hatte, mußte er sich mit einer Pension aus der Privatschatulle des Königs zufriedengeben, vgl. OP 86604, KA; zu den Verteilungskämpfen in München vgl. Utzschneider, Mit welchen Schwierigkeiten. V. 6.4.1833 (Konz.), H. I 3a (2, BStB. Nach der freundlichen Auskunft von Dr. Robert Dünki (Zürich) erwähnen die Zürcher Listen der »anderswo« Bestatteten für den 26.4.1807 Hartmann und Wilhelmine Heidegger in München, vgl. —

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1. Karl Wilhelm

ger: der einzige Sohn des

von

Heideck, eine Skizze seines Aufstiegs

13

großen Zürcher Bürgermeisters Johann Konrad, Hans Konrad,

Mendrisio28. Dieser hatte 1795 aus familiären Gründen auf seine Schweizer Ämter verzichtet, zog nach München, konvertierte zum katholischen Glauben29 und »erhielt daselbst im Jahre 1803 die Freiherrenwürde mit dem Prädikat >von Heydeck83

Vgl. Spaenle, Der Philhellenismus, Grimm, Studien, Bd 1, S. 63 f.

S. 254 ff.

34

I. Ein Mann und seine

Prägung

ehe Mittel für die philhellenische Sache einzusetzen184. Das Münchner Kadettenkorps nahm Griechen auf185. Auch die Arbeit der philhellenischen Vereine wurde intensiviert. Und der König hatte keine Skrupel, seine Höflinge zum verstärkten Engagement aufzufordern186. Heideck schien wegen seines Alters sowie als Militär, Künstler und Junggeselle für Sonderaufgaben besonders geeignet zu sein. Er wurde Mitglied im Münchner Griechenverein, wurde als solcher mit der Aufgabe, Spenden zu sammeln, durch Europa gehetzt187 und schließlich damit beauftragt, eine Militärmission nach Griechenland zu führen. Das Projekt ging auf eine Absprache Ludwigs mit der Zentralfigur des europäischen Philhellenismus, dem Genfer Bankier Jean Gabriel Eynard188, zurück. Eine Handvoll bayerischer Offiziere und Unteroffiziere sollte für ein Jahr als Instrukteure und Beobachter nach Hellas gehen. Als ihr Führer wurde Heideck ausgewählt. Gleichsam seine neugewonnene Position konturierend, seien die Gründe und Umstände, die zu dieser Berufung führten, noch einmal zusammengefaßt. Binnen Jahresfrist war Heideck vom Zweiten Adjutanten Wredes in den erweiterten Kreis der königlichen Vertrauten aufgestiegen189. Diese Blitzkarriere verdankte Heideck dem Umstand, daß er zu den wenigen Stabsoffizieren gehörte, die sich bedingungslos hinter Ludwig gestellt hatten. Nur ein absolut loyaler Offizier kam für die Aufgabe in Hellas in Frage. Da die Mission durch ihren Auftraggeber eine politische Dimension erhielt190, mußte Ludwig sicher gehen, daß sich sein Missionschef strikt an die Vorgaben hielt, um Komplikationen vor allem mit Metternich zu vermeiden. Heideck stand zwar im Rufe, ein berechnender Karrierist zu sein191, aber als Liberaler galt er nun wirklich nicht. Auch wußte Ludwig, daß sein neuer Paladin über keinerlei Hausmacht in Bayern verfügte, die ihn in Interessenkonflikte hätte bringen können. Von der konservativen Fraktion um Wrede192, die dem griechischen Abenteuer eher skeptisch gegenüberstand, konnte Heideck keine Unterstütung erwarten. Praktische Erwägungen kamen hinzu. Von Eynard wußte Ludwig, daß vor allem technisch versierte Offiziere in Hellas gebraucht wurden193. Seine Leute mußten also Artil—





184 185 186

187



Heigel, Ludwig, S. 155ff. Turczynski, Die deutsch-griechischen Kulturbeziehungen, S. 264 ff. Ebd., S. 250.

Wolff

an

Metternich

v.

21.8.1826, in:

GBO, Bd2, Nr. 479.

Eynard war zeitweilig einflußreiches Mitglied des philhellenischen Komitees in Paris und hatte sich die Koordination aller philhellenischen Vereine Europas zur Aufgabe gemacht, vgl. Chapuisat, JeanGabriel Eynard; Rothpletz, Die Griechenbewegung in der Schweiz, S. 107. 189 Beredtes Zeugnis über den Weg vom Adjutanten zum einflußreichen Ratgeber legen die Berichte Trauttmansdorffs an Metternich v. 28.10.1825 und 4.4.1826 ab, in: GBO, Bd 2, Nr. 432 u. 460. Dennoch beschränkte sich dieser Einfluß auf Kunst und Militärwesen. Der Sprung in den engsten Kreis um Ludwig kam erst vier Jahre später. 190 Cyprey an Damas v. 13.8.1826, in: GBF, Bd 2, Nr. 241. 191 188

192

193

Wolff an Metternich v. 6.8.1826, in: GBO, Bd2, Nr. 477. Vgl. neben der Korrespondenz in: Bibl, Metternich, auch Trauttmansdorff an Metternich v. 20.3.1827, in: GBO, Bd 2, Nr. 509. Ludwig an Heideck v. 17.7.1826, H. II la, BStB.

3. Griechenland

Vorabend seiner

am

Staatswerdung

35

leristen oder Pioniere sein194. Außerdem konnte Heideck von allen höheren Offizieren Bayerns sicherlich auf die größte Erfahrung im Guerillakrieg verweisen. Entscheidend aber waren für Ludwigs Entschluß, seinen neugewonnenen Mitarbeiter so schnell wieder ziehen zu lassen und zugleich bemerkenswert für den Stellenwert der Mission —, die künstlerischen Fähigkeiten Heidecks. Er sollte Griechenland, Arkadien, als Künstler sehen, darüber berichten und im Sinne eines sehr konkreten Anliegens Ludwigs aktiv werden, nämlich Kunstschätze erwerben195. Das widersprach zwar den eingangs zitierten Grundsätzen Heidecks, aber er verstand es auch in diesem Fall, den Wunsch des Königs zu dem seinen zu machen196. Ende August 1826 war die kleine Gruppe, bestehend aus acht Offizieren und der gleichen Zahl Unteroffizieren, beisammen und reiste über Italien nach Hellas ab, begleitet von den »feurigen Wünschen« ihres Herrschers »zum ruhmwürdigen Unternehmen«197. —

3. Griechenland

a)

am

Vorabend seiner

Staatswerdung

Das Werden einer Nation

Was sich die Philhellenen als ein Volk

versklavten Helden in einem kleinen Land vorstellten, heterogene, durch Religion und Sprache zusammendie in den Weiten des Osmanischen Reiches lebte verstreut gehaltene Volksgruppe, und nicht nur dort198. Betrachten wir zunächst einmal das unter der Herrschaft der Pforte lebende Griechentum. Das Osmanische Reich gliederte seine Völkerschaften nach Millets199. Wer zu welchem Millet gehörte, ergab sich aus dem Glauben. Das geistliche Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft war zugleich ihr oberster politischer Repräsentant gegenüber dem allmächtigen Sultan. In diesem Falle hieß das, daß jeder ein Grieche war, der der orthodoxen Kirche angehörte, die dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, das mittlerweile Istanbul hieß, unterstand. Die Bezeichnung Grieche war im Laufe der Zeiten zum Synonym für orthodox geworden. war

von

in Wirklichkeit eine



194

195

196

197 198

199

Nach wie vor entstammten die meisten Pionieroffiziere der Artillerie, vgl. Kuchler, Geschichte der Königlich bayerischen Pionier-Bataillone, S. 23 f. Vgl. Kreutzer an Heideck v. 17.8.1827 (H. II 1 a, BStB), einen Auftrag, den schon Haller v. Hallerstein auf seiner Expedition gehabt hatte; vgl. Frässle, Lebensdaten, S. 36 f. Die Formulierung, er habe den Auftrag nur auf ausdrücklichen Wunsch des Königs angenommen (Kristl, Lola, S. 108 f.), und der sicherlich vorhandene Wunsch, seine neue Stellung zu genießen, lassen auf keinen überschäumenden Enthusiasmus des Auserwählten schließen, auch wenn er nach mehrmonatiger Vorbereitungsphase selbst den Dienstreiseantrag stellen mußte, den ihm Ludwig am 12.8.1826 genehmigte (H. II la, BStB). Ludwig an Heideck v. 20.8.1826, ebd. Eine gute Zusammenfassung findet sich bei Gollwitzer, Konstantin Demetrius Schinas, S. 713 f.; vgl. Petropoulos, Politics, S. 19 ff.; Wilharm, Die Anfänge, S. 19 ff.; Tzermias, Neugriechische Geschichte, S. 50 ff.; Vryonis, The Greeks; Geanakoplos, The Diaspora Greeks. Runciman, Das Patriarchat, S. 163 ff.; Sugar, Southeastern Europe, S. 233 ff.

I. Ein Mann und seine

36

Prägung

jedes Millet trotz der formalen Rechtlosigkeit aller ungläubigen Rayas gegenüber gläubigen Muslims innere Autonomie genoß, oblag der orthodoxen Kirche die politische Administration aller orthodoxen Balkanvölker. Und deren Hierarchie war griechisch. Jeder Christ ob Serbe, Bulgare oder Rumäne —, der es im Lande des Großherrn zu etwas bringen wollte, mußte entweder zum Islam übertreten oder zumindest Griechisch lernen200. Die Rekrutierung ihres Nachwuchses in kirchlichen Bildungsanstalten lief auf einen jahrhundertelangen Assimilierungsprozeß201 hinaus, der die christlichen Balkanvölker ihrer intelligentesten und agilsten Leute beraubte und die griechische Kolonie um den Sitz des Patriarchen im Istanbuler Stadtteil Phanar immer größer werden ließ. Dank ihrer Bildung und des Rückhalts des kirchlichen Apparats seit der Eroberung Konstantinopels war der ökumenische Patriarch als Repräsentant des unterlegenen Römertums eine Art Primus inter pares unter den Millet-Führern im Reich stellten diese Phanarioten202 seit dem 17. Jahrhundert wichtige Funktionäre. Das gesamte Übersetzungswesen war quasi ihr Monopol. Daß es das blieb, war das Ergebnis ihrer ökonomischen Begabung. Weit stärker noch als Juden und Armenier dominierten sie den Handel des Weltreiches und konnten mit ihren Schätzen das Prinzip des Ämterkaufs im Serail zu ihren Gunsten nutzen. Am begehrtesten waren die Hospodarwürden der Donaufürstentümer Moldau und Walachei, die von der Pforte abhängig waren. In ihnen errichteten die Phanarioten im 18. Jahrhundert ein verglichen mit dem des Osmanischen Reiches relativ modernes Herrschaftssystem203. Es vermochte die enormen Summen, die zum Kauf der Titel nötig waren, in relativ kurzer Zeit hereinzubringen. Diese Phanarioten und die mit ihnen verklammerte kirchliche Hierarchie stiegen mit dem Niedergang der osmanischen Macht immer mehr zu »Juniorpartnern«204 ihrer tür-

Da

den















kischen Herren auf. Ein völlig anderes Schicksal hatten die übrigen der etwa drei Millionen griechisch-sprechenden Einwohner des Osmanischen Reiches205. Sie lebten sozusagen am anderen Ende der sozialen Leiter, waren rechtlose Rayas ohne formales Eigentum, die in den Weiten Anatoliens, am Pontos und natürlich auf der Morea und in Rumelien, dem festländischen Griechenland, sich überwiegend von Landwirtschaft ernährten. In dem Gebiet südlich des Olymp bildeten sie die Mehrheit der Bevölkerung. Neben einigen AlbanerKolonien stellten die Türken mit etwa zehn Prozent von vielleicht 650 000 Einwohnern die größte Minderheit. Sie blieb auf die wenigen (Klein-)Städte beschränkt206. Ihr gehörten jedoch etwa zwei Drittel des Bodens, der im Rahmen des Timar-Systems von den Unterworfenen bearbeitet werden mußte, die einen bestimmten Betrag an die Besitzer dieser Lehen abzuführen hatten207. Daneben lebte in den Städten eine »dünne Schicht —



Spätestens nach Liquidierung der bulgarischen und serbischen Patriarchate, vgl. Runciman, ebd., S. 366. Christias, Die neugriechische Paideia, S. 10. 202 Vgl. The Movement, S. 46ff.; Runciman, Das Patriarchat, S. 348 ff. 203 Völkl, Die griechische Kultur. 204 Vgl. die erhellenden Gedanken von Toynbee, Der Gang der Weltgeschichte, Bd 1, S. 192 ff. 205 Spiridonakis, Essays, S. 116 f., auch für das Folgende. 200

201

206

The Movement, S. 3 ff.

207

Cremer-Swoboda,

Der

griechische Unabhängigkeitskrieg,

S. 39.

3. Griechenland

am

Vorabend seiner

37

Staatswerdung

Kaufleuten und Gewerbetreibenden«, die weit davon entfernt waren, eine Bourgeoisie bilden zu können208. Die lokale Verwaltung in den oft unwegsamen Bergregionen war Griechen übertragen worden, denen der Besitz einer Mühle oder eines kleinen Handelsunternehmens die Übernahme der Steuerpacht erlaubte. Wie überall im Osmanischen Reich erlangten die lokalen Herrschaften in dem Maße eine gewisse Unabhängigkeit, mit dem die Kontrolle durch die Zentralmacht abnahm209. Diese wie sie im Folgenden genannt werden Primaten110 waren aufgrund ihrer wirtschaftlichen Potenz in der Lage, Ordnungskräfte, sogenannte Armatolen, anzuheuern und zu bezahlen. Diese Privatarmeen bildeten die eigentliche Grundlage der lokalen Autonomie211, die von den machtlosen Behörden respektiert werden mußten. Neben dem Schutz der Unabhängigkeit sorgten diese Truppen für Ruhe und Ordnung und wurden hauptsächlich gegen das Räuberunwesen eingesetzt. Diese Räuberbanden, deren Mitglieder Klephten genannt wurden, rekrutierten sich kaum aus begeisterten Kämpfern gegen das Türkenjoch. Vielmehr folgten sie Motiven höchst profaner Art. Vor die Alternative gestellt, entweder dem türkischen Sipahi dem Inhaber eines Timars oder dem griechischen Primaten die als drückend empfundenen Abgaben bei ohnehin schlechter landwirtschaftlicher Ertragslage zu leisten212, wählten nicht wenige Griechen das Klephtenhandwerk, das, umgeben vom Glorienschein des christlichen Türkenkämpfers, auch ein höheres Sozialprestige versprach213. Der Übergang vom Klephten zum Armatolen und umgekehrt war durchaus fließend. Kristallisationspunkt der Banden war die Person eines charismatischen Führers, des Kapitän, der für seine Leute sorgte und dafür unbedingte Loyalität verlangte. Trotz allem aber waren sowohl Primat, Kapitän, Armatole oder Klephte nach dem osmanischen Gesetz Rayas, das heißt Menschen minderen Rechts. Die Ausbildung von privilegierten Schichten unterblieb. Die Herrschaft in den kleinen sozialen Gruppen beruhte ausschließlich auf den »persönlichen, unwerktäglichen Qualitäten« der Führer und ist somit gleichsam beinahe ein Archetyp für Max Webers Charakterisierung von »Charismatischer Herrschaft«214. Gestützt auf ein manchmal von Generation zu Generation weitergegebenes Prestige und von









208 209

210

211 212

213

214

Tzermias, Neugriechische Geschichte, S. 82. The Movement, S. 17ff.; vgl. auch zur allgemeinen Entwicklung in den europäischen Teilen des Osmanischen Reiches: Sievers, Die Imperialdoktrin.

Die Nomenklatur dieser Leute ist in der Literatur äußerst verwirrend. So bezeichnet Primat eher einen sozialen Rang, während Archont das Pendant im administrativen Bereich darstellt. Primaten verdankten ihre Stellung als Archont häufig auch einem Wahlvorgang innerhalb ihres Gebietes, vgl. Korisis, Die politischen Parteien, S. 8 ff. Zum Streit um die Nomenklatur vgl. schon Thierschs Besprechung von Maurers Buch, in: AAZ, Nr. 305/306, aB v. 1./2.11.1835. Cremer-Swoboda, Der griechische Unabhängigkeitskrieg, S. 164. Nach Cremer-Swoboda (ebd., S. 41) hatten etwa 150000 Griechen innerhalb des späteren griechischen Staatsgebiets keinen Landbesitz. Zum Mythos des Klephten vgl. auch A.E. Vakalopoulos, The Greek Nation, S. 222 f., u. The Movement, S. 70 ff. M. Weber, Die drei reinen Typen, S. 159. Zur Nützlichkeit von Webers Typologie für den Historiker vgl. Gehrke, Der siegreiche König, S. 250 f.

I. Ein Mann und seine

38

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auf wirtschaftliche Potenz, konnten einige Primatenfamilien ihrer Stellung eine dauerhafte Grundlage geben. Eine weitere soziale Differenzierung innerhalb des Griechentums setzte aber nicht ein, sieht man einmal von dem größeren Klephtenpotential Rumeliens gegenüber der Morea ab. Landwirtschaftlich war die Insel des Pelops besser erschlossen als das Festland, das wiederum besser an die Fernweidewege des Balkan angeschlossen war215. Diesen lokalen Selbstverwaltungsgebilden in einer ansonsten anomen und desorganisierten Gesellschaft war das Klientelsystem21'' als Mittel der Integration gemein. Um sich vor Übergriffen Stärkerer seien es Türken oder Griechen zu schützen, suchte der einfache Hellene den Beistand eines Primaten. Dieser nahm ihn in seine Klientel auf, definierte seinen sozialen Status und erwartete dafür Gefolgschaftsdienste. Ähnlich wie in den Klephten- und Armatolengruppen war das Charisma des Führers, seine persönliche Leistung und nicht seine Gruppen- oder gar Klassenzugehörigkeit die integrierende Kraft dieser Klientelen. Ähnliche gesellschaftliche Formen allerdings mit schärferen Konturen hatte das Griechentum ausgebildet, das die Inselwelt der Ägäis bevölkerte. Im Windschatten osmanischer Macht gelegen, fanden die Inselgriechen Zugang zu den levantinischen Fernhandelsstraßen. Ihre Primaten wurden mit ihren Flotten reich, nicht nur an Geld und materiellen Ressourcen wie etwa die Händlerpaläste von Syros beweisen —, sondern auch an Wissen über die große Welt. Noch stärker in das mediterrane Kommunikationsnetz eingebunden waren die Griechen der Ionischen Inseln, die nach der napoleonischen Okkupation englischer Besitz geworden waren217. Ähnlich wie die Ionier genossen die griechischen Kolonien in den großen Städten des Abendlandes die Freiheiten und Chancen der westlichen Zivilisation. Sie hatten sich zum Teil schon in den Jahren gebildet, als der türkische Halbmond über den Ländern des Balkan aufging. Ihr kaufmännisches Geschick garantierte ihnen zumeist einen ansehnlichen Wohlstand218. Die Bewußtwerdung der Gemeinsamkeiten, die den reichen Kaufmann in Marseille und den Klephten in den Bergen des Pindos verbanden, ist eingebettet in die Entstehung einer säkularen Macht: des Nationalismus219. Der Gedanke, daß Menschen mit gemeinsamer Sprache, Kultur, Tradition oder politischer Wertvorstellung eine Nation bilden, war eine —









Beuermann, Fernweidewirtschaft, S. 196 f.

Papalekas, Zur Problematik der griechischen Sozialstruktur; Wenturis, Das politische System, S. 349, und zum Grundsätzlichen von Klientelen: Schramm, Patronage im Staat. Zur Leistungsfähigkeit dieses oft gescholtenen Systems: Ronneberger, Das Stabilitätsproblem, S. 18 f. Yannoulopoulos, State and Society. The Movement, S. 28ff.; Enepekides, Griechische Handelsgesellschaften; Peyfuss, Balkanorthodoxe Kaufleute; zur Auswanderung der griechischen Eliten an die Peripherie vgl. Spiridonakis, Essays,

S. 139ff. Es kann nicht Aufgabe dieser Arbeit sein, am Beispiel des griechischen Nationalismus das Potential moderner Nationalismusforschung zu zeigen, wie es G. Hering [Bespr. Wilharm, in: SOF, 34 (1975), S. 450] angerissen hat. Einen Überblick bieten: Gall, Europa, S. 129ff.; H. Mommsen, Nationalismus; Nationalismus, hrsg. v. H. A. Winkler; Alter, Nationalismus; speziell zu Griechenland: VisviziDontas, The Idea of Nation.

3.

Griechenland

am

Vorabend seiner

Staatswerdung

39

Botschaft der großen Französischen Revolution220. Als Händler waren, wie Hans Kohn erkannt hat, die Griechen »besser als irgendein anderes Volk im Osten Europas zur Aufnahme [ihrer] Botschaft« bereit221. Sie erfaßte zunächst die Griechen des Westens, deren Symbolfigur der Dichter Adamantios Korais wurde222. Die Söhne reicher Inselgriechen und Phanarioten, die im Westen studieren konnten, brachten sie in den Osten223. Geprägt von den Ideen der Aufklärung, entdeckten sie ihre Nation in der Erinnerung an das byzantinische Weltreich, dessen Traditionen die orthodoxe Kirche über die Zeiten gerettet hatte224. Hinzu kam die vom Philhellenismus gepredigte Erkenntnis, daß in der Antike die Wiege abendländischer Kultur in Hellas gestanden hatte. Es war ein typisch östlicher Nationalismus, der sich weniger aus der Zustimmung zu gemeinsamen liberalen Zielen, sondern vielmehr aus der Feststellung gemeinsamer Traditionen und Kultur

speiste225. Die griechische Nation entstand zunächst an der Peripherie der hellenischen Welt. In Wien, Paris und vor allem Odessa wurden Geheimgesellschaften gegründet, die die Idee der Befreiung aller Griechen und den Aufbau eines Nationalstaates verfolgten226. Ausgehend von diesen Zentren »sozialer Mobilisierung«, entwickelte sich diese Botschaft schnell zu einem »effektiven Signal«, das die »Geräusche« der lokalen Nachrichten im südlichen Balkanraum übertönte. So weit entsprach die Nationwerdung den Vorstellungen Karl Deutschs227, deren Prägnanz Miroslav Hroch in Böhmen, Mähren und dem Baltikum nachgewiesen hat228. Anders als bei diesen kleinen Völkern war die Idee eines Nationalstaates bei der sozial und geistig führenden Schicht des Griechentums aber nicht sonderlich attraktiv. Die Phanarioten konnten darauf hoffen, daß sich ihre intellektuelle und ökonomische Leistungsfähigkeit in nicht allzuferner Zukunft in einer Beteiligung an der politischen Macht im Osmanischen Reiche niederschlagen würde229. Außerdem war die jahrhundertelange Gleichsetzung von orthodox und griechisch nicht dazu angetan, dem griechischen Nationalismus eine klare Vorstellung von dem zu geben, welche Gebiete er eigentlich beanspruchte und welche nicht230. Das byzantinische Reich war schließlich ein Großreich gewesen, das die Kernländer des Osmanischen Reiches umfaßte. Denn »Nationen mit Großmachtvergangenheit trennen sich historisch gesehen nur schwer von der Erinnerung an die als Glanzzeiten empfundenen Perioden ihrer Geschich220

221 222

Kohn, Die Idee des Nationalismus, S. 9 ff. Ebd., S. 513. Papaderos, Metakenosis, vgl. auch Dölger, Wien und Neugriechenland,

S. 18 ff.

Tsirpanes, Die Ausbildung der Griechen. 224 Vgl. Wilharm, Die Anfänge, S. 19ff.; Zakythinos, The Making of Modern Greece, S. 187ff.; A. E. Vakalopoulos, Byzanz und Neugriechenland. 223

225

226 227 228

229

230

Kohn, Die Idee des Nationalismus, S. 520. A.E. Vakalopoulos, Die Tätigkeit der Vereine, S. 65. Deutsch, Nation und Welt, S. 52ff.; vgl. auch Plaschke, Zum Begriff des Nationalismus, S. 133. Hroch, Das Erwachen kleiner Nationen; da Deutsch (Nation und Welt, S. 50) seinen Nationsbegriff mit der Existenz eines Staates verband, schien sein Modell für die Situation in Ost- und Südosteuropa auf den ersten Blick wenig geeignet zu sein. A.E. Vakalopoulos, Die Tätigkeit der Vereine, S. 68; Plaschke, Zum Begriff des Nationalismus, S. 146.

Clogg, The

Greek Mercantile

Bourgeoisie.

40

I. Ein Mann und seine

Prägung

te231.« Die Idee einer schleichenden Machtübernahme war mit diesem Nationalismus durchaus zu vereinbaren. Die Gruppe, der also die Erweckung des Nationalbewußtseins zufiel, war sich selber nicht im klaren, was sie eigentlich unter ihrer Megali Idea, dem Traum von der Errichtung eines eigenen Staates, verstand232. Daß dennoch die griechische Nation 1821 in einem Krieg ihr Ziel zu erkämpfen suchte, verdankte sie der Faszination, die die Ideen der Französischen Revolution auf die Söhne der reichen Phanariotenfürsten und Inselprimaten ausübte. Das Ziel dieser jungen Generation war weniger ihre soziale Emanzipation als Bürger, sondern als Griechen. Ihr Ziel war weniger der Vorteil der eigenen Klasse als vielmehr der der eigenen Nation. Statt eines rationalen Interesses folgten sie durchaus irrationalen Idealen233. Bezeichnend war es, daß mit dem Führer des Geheimbundes Filiki Hetairia, Alexander Ypsilanti, ein Sproß einer reichen Familie mit seinem Einfall in das Fürstentum Moldau 1821 den Aufstand auslöste, die im 18. Jahrhundert den Donaufürstentümern nicht wenige

hatte. Nach wenigen Wochen war der Aufstand zusammengebrochen. Die Türken veranstalteten ein Massaker unter der griechischen Kolonie in Istanbul. Der Traum von einer Beteiligung an der Herrschaft im Osmanischen Reich war aus-

Hospodare gestellt geträumt.

Doch auch alle Begeisterung und Klagen von Auslandsgriechen und Phanarioten hätten den Funken der Revolution in Rumelien und auf der Morea nicht entzünden können, wäre nicht die latente Aufstandsbereitschaft der Festlandsgriechen als Folge der katastrophalen innenpolitischen Lage gewesen. Für die Primaten war ein Aufstand keineswegs lukrativ, bedrohte er doch ihre labile soziale Stellung. Ihre politischen Vorbilder waren eher die Karrieren Pasvanoglus von Widin oder Ali Paschas von Ioannina234, die ihre Herrschaften zu faktisch unabhängigen Fürstentümern ausgebaut hatten. Sie als Verräter an der Nation zu bezeichnen, ginge sicherlich zu weit235. Woher sollten sie in ihren Bergdörfern von der Entwicklung in der großen Welt wissen? Wie hätte ihnen denn einfallen können, daß die monumentalen Ruinen, neben denen sie nicht selten hausten, von ihren Vorfahren erbaut worden waren, denen es nachzueifern galt236? Die Kommunikationsstruktur, die nötig gewesen wäre, um eine vom Volk getragene Nationalbewegung237 hervorzubringen, war noch gar nicht entwickelt. Doch das allgegenwärtige Gefühl der Unsicherheit, gepaart mit einem wirtschaftlichen Niedergang der die Zahl der Klephten in die Höhe schnellen ließ —, hatte eine Atmosphäre geschaffen238, in der —

231

232 233

234 235

236 237 238

Schieder, Die mittleren Staaten, S. 604; zur Konservierung byzantinischer Traditionen in den Donaufürstentümern: Deletant, Some Aspects. Zakythinos, The Making of Modern Greece, S. 190 f. Vgl zum Irrationalismus in der Nationbildung auch Ronneberger, Probleme der nationalen Integration, S. 68 f. Vgl. Runciman, Das Patriarchat, S. 381; Sugar, Unity and Diversity S. 255—270. Zur Diskussion marxistischer Historiker über die »griechischen Agrarfeudalherren« siehe Tzermias, Neugriechische Geschichte, S. 79. Vgl. Kakridis, The Ancient Greeks. Deutsch, Nation und Welt, S. 55 ff. Sugar, Unity and Diversity, S. 257.

3. Griechenland

am

Vorabend seiner

41

Staatswerdung

die Botschaft Germanos', des Metropoliten von Patras, auf fruchtbaren Boden fiel. Es war die Kirche, die im März 1821 das Banner des Aufstandes entrollte. Und das Volk folgte ihr, wie es im 18. Jahrhundert schon den Proklamationen der großen Zarin Katharina II. gefolgt war, die ihre Südexpansion begleiteten239. Erst in dem sechsjährigen blutigen Ringen entstand die griechische Nation240. Phanarioten, Primaten und Palikaren erkannten in der Megali Idea ihr einigendes Band. Erst im Krieg fanden die sozialen Gruppen der griechischen Gesellschaft zusammen. Ihre Revolution gegen die türkische Herrschaft war nicht das Ergebnis einer sozialen Dynamik gewesen, sondern deren Katalysator241. Und erst der Krieg brachte eine gesamtnationale Mobilisierung. In ihm bildeten sich auch die nationalen Institutionen politischer Willensbildung, die Parteien.

b)

Parteien und Mächte

Der Zustand der Parteien ist ein guter Gradmesser für das Maß an sozialer Mobilität242 und politischer Integration der griechischen Nation. Es waren zunächst regional be-

schränkte Bewegungen ohne Satzung, Programm, Aktion und festgefügte Struktur, die sich um charismatische Führer gebildet hatten243. Im Prinzip waren es die Klientelen der Türkenzeit, die sich nun als politische Interessengemeinschaften präsentierten, manchmal kurzlebige Zusammenschlüsse eingehend. Aber der Krieg brachte Bewegung ins Land. Klephten- und Armatolenverbände durchstreiften die Landschaften Moreas und Rumeliens und brachen festgefügte soziale Strukturen auf. Primaten lernten, wie wichtig es war, sich mit anderen zu arrangieren, neue Armatolen wurden in Dienst gestellt, Kapi-

Allerdings weniger aus humanitären denn machtpolitischen Gründen, vgl. Hösch, Byzanz und die Byzanzidee, S. 16; Sax, Geschichte des Machtverfalls, S. 103 ff. 240 Sugar, Unity and Diversity, S. 262. 241 Zum Streit, ob der griechische Freiheitskampf eine nationale oder soziale Revolution war: Tzermias, Neugriechische Geschichte, S. 72f. Selbst Bach (Die Unabhängigkeitsrevolution, S. 211—227, S. 211) erkennt den »Freiheitskampf der Griechen [als] eine bürgerliche Unabhängigkeitsrevolution«, 239

in der sich »die letzten Endes dominierenden unterschiedlichen Klasseninteressen verweben [...] mit Stammes-, Klan- und Familiendenken, partikularistischen Interessen und persönlichem Ehrgeiz« (ebd.,

S.217).

242

243

Als Voraussetzung der nationalen Bewegung, vgl. Deutsch, Nation und Welt, S. 51 f.; Alter, Nationalismus, S. 8Iff. Vgl. Korisis, Die politischen Parteien, S. 28ff.; Wilharm, Die Anfänge, S. 55ff.; Petropoulos, Politics, S. 82ff. In seiner erst nach Abschluß dieser Arbeit (1993) publizierten Habilitationsschrift über »Die politischen Parteien in Griechenland 1821—1936« (Freiburg 1971) hat G. Hering dem Vernehmen nach, denn die Arbeit war mir nicht zugänglich die Entstehung des griechischen Parteiensystems als Geschichte politischer Kontroversen unter den Bedingungen rapiden sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wandels interpretiert. Damit rückte er vom üblichen Erklärungsschema eines fremdbestimmten, von charismatischen Einzelpersönlichkeiten, Klientelbindungen und Zufällen geprägten und scheinbar willkürlichen Veränderungen unterliegenden Parteiensystems ab. Herings Vorschläge konnten im Folgenden vernachlässigt werden, da nicht die Parteien im Zentrum dieser Untersuchung stehen, sondern das Bild, das die Bayern von ihnen in der ersten Hälfte des 19. Jh. gewannen. —



42

I. Ein Mann und seine

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tanoi wechselten die Klientel, weil ihnen der Dienst eines anderen Chefs lukrativer schien und sie durch den Wechsel auch ein Stück Selbständigkeit erlangen konnten244. Obwohl das Klientelsystem nach wie vor die Nation vertikal integrierte, entstanden nun auch größere Plattformen politischer Willensbildung. Doch wäre der Begriff der Partei für diese transfamiliären Gebilde zu gewagt, wäre die politische Szenerie von Hellas nicht durch die beiden Faktoren komplettiert worden, die sie für die nächsten hundert Jahre beherrschen sollten. Es waren dies die Griechen des Westens und des Phanars sowie die Großmächte England, Frankreich und Rußland. Anders als die Hellenen des alten Stammlandes, die Autochthonen, verfügten die Westler, die Heterochthonen, über die Konzepte politischer Willensbildung. Sie wußten um die Bedeutung politischer Organisation und wurden zu der treibenden Kraft, die aus losen Familienbünden zielgerichtete Parteien machte. Ihr Reichtum an Geld und Geist ermöglichte es ihnen, sich schnell die Methoden des Landes zu eigen zu machen und eigene Klientelen zu gründen oder bedeutende Positionen in bestehenden zu übernehmen. Denn nur ein eigener Machtapparat garantierte, in der politischen Diskussion gehört zu werden und im Machtkampf letztlich bestehen zu können. Ihr Erfolg aber beruhte auch auf ihren Zielen, nämlich der Rekrutierung ausländischer Hilfe für die eige-

Interessen. Bei der griechischen Revolution handelte es sich keineswegs nur um innere Angelegenheiten des Osmanischen Reiches. Mit seinem rapiden Niedergang im 18. Jahrhundert, der wiederholt in schweren Niederlagen gegen Kaiser und Zar offenbar wurde, war die Frage nach der Zukunft der einstigen Hegemonialmacht der Levante zur zentralen Franen

ge der internationalen Politik geworden. Als deren Hauptakteure hatten sich auf dem Wiener Kongreß 1815 die fünf Großmächte konstituiert. Obwohl der Sultan diesem System nicht eingegliedert war, wurde seine Herrschaft mehr und mehr zum Objekt der Pentarchie. Welche Motive die Seemächte und das Zarenreich bewogen, Prinzipien der Restauration gegen den entschiedenen Widerstand ihres Schöpfers, des Fürsten Metternich, zu verletzen und auf der Seite eines Volksaufstandes gegen die legitime Herrschaft aufzutreten, wird später ausführlich erzählt245. Für die Beschreibung des griechischen Parteiensystems sind die Großmächte insofern wichtig, als daß ihre Unterstützung ein hervorragendes Ziel der Parteien wurde. Nicht der Willen nach nationalstaatlicher Souveränität fügte die Parteien zusammen, sondern das Buhlen um den Beistand einer Großmacht, deren Gesandte die Parteienpolitik maßgeblich mitbestimmen konnten. Bezeichnenderweise gab es nur drei Parteien. Mit der Entscheidung eines griechischen Politikers für oder gegen eine Großmacht spielte natürlich die Affinität zu deren politischen Organisations- und Herrschaftsformen eine gewisse Rolle. Entkleidet man dieses embryonale Parteiensystem des verwirrenden Geflechts lokaler und persönlicher Sonderinteressen und Antagonismen, so bleibt im Kern das konstitutionelle Prinzip der sogenannten englischen und französischen Partei übrig, gegen das die russische das Banner des Absolutismus hochhielt. 244

So die These

245

Vgl. Kap. II 2d.

von

Cremer-Swoboda, Der griechische Unabhängigkeitskrieg, S. 201

u.

passim.

3.

Griechenland

am

Vorabend seiner

Staatswerdung

43

Anzumerken bleibt noch, daß ein Rückschluß von parteipolitischen Sympathien auf bestimmte soziale Gruppen ein Trugschluß ist246. Zwar können in der griechischen Gesellschaft neben dem Gros der Kleinbauern, Händler und Handwerker als Stadtbewohner sowie wenigen Angehörigen von Intellektuellenberufen Großgrundbesitzer und Reeder ausgemacht werden. Aber keine Partei verfügte über ein spezifisches soziales Anhängerreservoir, sieht man einmal von einer gewissen Affinität von westlich Gebildeten für die Staaten ab, in denen sie ihre weltanschauliche Prägung erhalten hatten. Besonders kraß läßt sich die geringe soziale Festlegung der Parteien am Beispiel der Palikaren und ihrer Führer aufzeigen, die jedem ihre Gefolgschaftsdienste anboten, vorausgesetzt, daß sie angemessen dafür honoriert wurden. Aber nicht nur die allgegenwärtige Präsenz ausländischer Interessen verhinderte, daß die Nation alle Kräfte zum Aufbau eines freien Nationalstaates zusammenfaßte247, sondern auch der Widerspruch zwischen Tradition und Moderne, der die Befreier in zwei Lager

spaltete.

c) Tradition

gegen Moderne

Die griechische Nation war zwar aus der Erinnerung an eine gemeinsame Tradition und große Vergangenheit heraus entstanden, mehr noch aus dem gemeinsamen Gebrauch einer Sprache und dem Bekenntnis zu einer Kirche. Aber die »Gesamtheit der Kenntnisse, [...] Normen, gefühls- und verstandesmäßigen Einstellungen, [...] die das Handeln [der griechischen] Gesellschaft präg[t]en«248, sprich die politische Kultur im Sinne Gabriel Almonds und Sidney Verbas249, war alles andere als einheitlich. Eine Kultur, die geprägt war von einer 400jährigen Türkenherrschaft, wurde mit der Zivilisation konfrontiert, die sich selbst als Idealbild jeglichen Fortschritts definierte und das vermutlich auch war: die westliche Moderne. Antipluralismus, extremer Regionalismus, Improvisation, Personenzentriertheit und Willkürjustiz als Phänomene der politischen Kultur Rumeliens und der Morea prallten auf Zentralisation, Uniformierung, Organisation, Rechtsstaatlichkeit und Disziplin, die Normen der Auslandsgriechen und Phanarioten250. Die Idee der Toleranz gegenüber dem anderen fehlte in beiden Kulturen. Schließlich war mit dem Bekenntnis zu einer Nation die ganz konkrete Vorstellung vom Aufbau eines Nationalstaates verbunden. Und die konnte ihr Vorbild unabhängig von der Regierungsform nur in den Nationalstaaten des —

246 247



Petropoulos, Politics, S. 506. Beispielhaft für die Verschwörungstheorie: Sarides, Zum Verhältnis, S. 301 ff.; Psomiades, The Character, S. 148.

Beck, Sachwörterbuch der Politik, S. 740 f. Almond/Verba, The civic Culture, S. 3ff.; The civic Culture revisited; Almond, Politische KulturForschung, sowie die kritischen Überblicke von Berg-Schlosser/Schissler, Politische Kultur in Deutschland, u. Rohe, Politische Kultur und der kulturelle Aspekt. Zur Tauglichkeit dieses Ansatzes in der Geschichtswissenschaft: Wehler, Modernisierungstheorie, S. 3 5 ff. 250 Vgl. die grundlegende Untersuchung von Diamandouros, Modernization, S. 355 f., sowie Wenturis, Das politische System, S. 36ff.; Richter, Zwischen Tradition und Moderne; Papanikolaou, Nationalismus und Konservatismus, bes. S. 237ff. 248

249

44

I. Ein Mann und seine

Prägung

Westens, in England und Frankreich, finden. Das russische Vorbild der russischen Partei

gab es zwar auch. Aber der Vielvölkerstaat des Zaren faszinierte weniger als Zielvorstellung denn als Beispiel für staatliche Stärke und Macht. Für Anhänger beider Vorbilder galt, daß Nationalismus und der Wille zur Modernisierung unauflöslich miteinander

verbunden waren251. Die »zivilisierten« Nationalisten machten sich daher umgehend daran, ihre »wilden« Brüder in einem umfassenden Sozialisationsprozeß für die Neuzeit zu erziehen252. Aber Mentalitäten sind langlebig253. Alle revolutionäre Dynamik konnte wenig daran ändern, daß Primaten, Bauern oder Klephten keineswegs sehr begierig waren, ihre überkommenen Traditionen gegen modernes Gedankengut einzutauschen, zu dem die Katharevousa, die von Korais in Paris geschaffene Hochsprache, eine unüberwindliche Hürde errichtete. Neben den völlig fremden Lebensformen und -normen der Zivilisierten stießen sich die Wilden an deren Ideal eines Nationalstaates. Denn ihr Bekenntnis zu einer griechischen Nation speiste sich vor allem aus der Ablehnung des einzigen Staates, den sie kannten, nämlich des Osmanischen Reiches. Ihr Kampf erhielt seine Energie aus dem tief verwurzelten Gefühl der Abneigung gegen den Staat254, der sie unterdrückt, ausgepreßt und entrechtet hatte. Es machte die Sache der Auslandsgriechen nicht leichter, daß sie über die regionale Ausdehnung ihres Nationalstaates recht undeutliche Vorstellungen hatten. Denn Byzanz war ein Großreich gewesen und Konstantinopel seine Hauptstadt. Sie war die Heimat der Phanarioten. Was lag also näher, als im Einzug in diese Stadt die Erfüllung der Megali Idea der Nation zu sehen? Was die einen befreien wollten, dachten die anderen als Staat. Das war zwar etwas grundsätzlich Unterschiedliches. Aber das Ergebnis war, daß die feindseligen Energien der Wilden zumindest partiell in nationalistische Energien umgewandelt wurden. Die Megali Idea war der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich die werdende Nation einigen konnte. Ohne ihre integrierende Kraft wäre die Befreiungsbewegung vielleicht am Gegensatz zwischen Moderne und Tradition zerbrochen255. Die Radikalität, mit der die Megali Idea vertreten wurde256, liegt darin begründet und sollte als Merkposten für meine Erzählung über die späteren Jahre behalten werden. 251

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255

256

Vgl. Gellner, Thought and Change; H. A. Winkler, Der Nationalismus und seine Funktionen, S. 26; vgl. auch Plaschke, Zum Begriff des Nationalismus, S. 133.

Das Zusammentreffen beider Welten hat Bitterli, Die >Wilden< und die >Zivilisiertenoi auf'tf-r Halbi-uft Mnv-buHiis

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Griff'* "PSie< genannt«, ebenso all jene, »die durch eine wissenschaftliche Ausbildung, durch Anstand und Erziehung an diese Anredeformel gewöhnt sind«. Tatsächlich konnten bis März 1835 in Bayern noch 1537 Mann für zwei Pionierkompanien, eine Ouvrier- und eine Fuhrwesenkompanie zusammengebracht werden547. Die Puzzlestücke, die sich aus den verstreuten Zeugnissen über die Militärorganisation gewinnen lassen, zeigen, daß Heideck mit der Armee auch einen leistungsfähigen Motor der Entwicklung schaffen wollte548. Daß er sich dabei auf seine Erfahrungen unter Kapodistrias stützte, ist unverkennbar. Die Arsenale in Nauplia und auf Poros und das landesweite Anlegen von Depots549 waren schon Ziele seines Wirkens unter dem ersten Präsidenten gewesen. Es war also kein Wunder, daß er der Schöpfung, die ihm und Kapodistrias als die Krönung seines früheren Erziehungswerkes in Hellas erscheinen mußte, besondere Beachtung schenkte: der Militärschule der Evelpiden550. Bevor seine Kollegen überhaupt an die Gründung einer Universität dachten, wollte Heideck sein altes Institut zur ersten Bildungseinrichtung des Landes machen. Mehr noch, —







343

Heideck beklagt sich gegenüber einem Freund [Kreutzer?] v. 1.9.1834 (H. II 2 b, BStB), Ouvriers müßten zum Garnisondienst eingeteilt werden. Also hatte man wohl genug. Das Artillerie-Korps-Kommando konnte am 6./18.12.1834 problemlos acht Unteroffiziere und 60 Pioniere für den Bau einer Kaserne an der nördlichen Grenze bereitstellen (M B XII 36, 96, OA). Beide Indizien werden durch die zuverlässige Aufstellung von Varicourt (»Mémoire«, HS 770, KA) unterstützt, der für 1835 also nach der letzten Werbeperiode rund 1500 Mann technischer Truppen angibt mit dem Hinweis, daß die Ouvriers stets komplett gehalten wurden. Vgl. Anhang »Vor- und Antrag Heidecks...« und Cronnegg, Gründliche Notizen, S. 44. Varicourt (»Mémoire«, HS 770, KA) zählt 1835 nur 40 Mulis und 80 Zugpferde für die beiden Fuhrwesenkompanien. Vgl. Anhang »Vor- und Antrag Heidecks ...« sowie »Fortsetzung der Werbung« v. 7.10.1834, B 707, KA, auch für das Folgende. Während ein Gemeiner der Infanterie 40 Lepta pro Tag erhalten sollte, wurden einem Pionier 2. Klasse 44 Lepta plus 80 Lepta Arbeitslohn, einem Ouvrier 2. Klasse sogar ein Grundlohn von 58 Lepta gezahlt. Ein Ouvrier 1. Klasse kam mit Montur- und Brotgeld auf 1,93, ein Feldwebel der Infanterie nur auf 1,47 Drachmen. Schmaltz, Aus dem Leben, S. 222. Anhang »Vor- und Antrag Heidecks ...«. Spaenle, »Bayern in Griechenland«, S. 92. Bezeichnenderweise wurde bei der Revision dessen, was von der Schule übriggeblieben war, am 19.4./ 1.5.1833 besonders hervorgehoben, daß Heideck der Gründer gewesen war (M B XXIXa 1, 368, OA). —



544

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346

547 548 549

33C

3. Das Aufbauwerk der

161

Regentschaft (1833—1834)

herum sollte ein Ring von Schulen gruppiert werden. Mit großer Sorgfalt ging Heideck ans Werk. In einer Reihe von Gutachten ließ er die Aspekte einer Neugründung beleuchten551. Um die Schüler nicht dem ungesunden Klima Nauplias auszusetzen und ihnen eine gute Unterbringung zu bieten, wurde die Schule Anfang 1834 nach Ägina verlegt552. Ihre Aufgabe sollte es sein, dem Staat loyale und »nach westlichem System« erzogene Offiziere zu stellen553. Heideck kleckerte nicht, sondern klotzte. Im Gegensatz zu den Vorlagen des Kriegsministeriums ließ er nicht 96, sondern 140 Plätze einrichten. 50 davon sollten auf Staatskosten an Söhne verdienter Staatsdiener, der Rest nach einem gestaffelten Gebührensystem vergeben werden554. Etwa die Hälfte dieser Schulplätze sollte nicht in den vier Hauptklassen, sondern in vier sogenannten Vorbereitungsklassen eingerichtet werden. Sie hatten eine schnelle Heranführung an den klassischen und wissenschaftlichen Unterricht zu gewährleisten. Den Schülern der Hauptklassen sollten neben einer fundierten gymnasialen Ausbildung Artillerie- und Ingenieurkenntnisse vermittelt werden555. Der Ausstattungsplan für das gesamte Institut, deren Bibliothek in Kapodistrias' ehemaligem Wohnhaus untergebracht wurde556, geriet allerdings so üppig, daß die Regentschaft ihn mit der Begründung ablehnte, »Solidität, Einfachheit und Reinlichkeit« hätten bei der Errichtung öffentlicher Gebäude Vorrang557. Später sollte an dieser Schule noch eine »praktische Klasse« zur Heranbildung von Unteroffizieren eingerichtet werden558. Mit der Schule der Evelpiden, den technischen Truppen und der Infanterie war zumindest auf dem Papier ein komplettes Bildungssystem entstanden. Selbst Auslandskontakte waren darin vorgesehen. 1834 erhielten elf Griechen im Münchner Kadettenkorps eine für griechische Verhältnisse exzellente Ausbildung559. 1835 sollte der Auslandsaufum es







551 552

353

554

335



Ebd., 366-369, OA.

Sie wurde zunächst im dortigen Waisenhaus untergebracht (Regentschaftsbefehl v. 6./18.12.1833, M B XXIX a 1, 366, OA). Möglich ist natürlich, daß die Verlegung mit der bereits diskutierten Verlegung des Regierungssitzes nach Athen zusammenhängt; ebenso wird der Wunsch dabei eine Rolle gespielt haben, die Schüler von der politisch aufgeladenen Atmosphäre Nauplias fernzuhalten. »Gutachten der zur Prüfung der gegenwärtigen Verhältnisse der Königlichen Zentral Militärschule eingesetzten Commission« an das Kriegsministerium v. 1./13.11.1833, MB XXIXa 1, 368, OA; vgl. auch Lesuire an Otto v. 16./28.3.1835, ebd., 367. Verordnung für die Organisation der Militärschule der Evelpiden v. 19.2./3.3.1834, ebd., 368; die Gebühren sollten zwischen 250 und 1000 Drachmen liegen, eine prohibitionistische Summe für Kinder aus einfachen Verhältnissen, wenn man bedenkt, daß die 5000 Drachmen Kaution für Presseerzeugnisse selbst von Politikern kaum aufgebracht werden konnten [vgl. Heideck an Ludwig v. 6.10.1833 (Konz.), H. II 2b, BStB]. Regentschaftsbefehl v. 15./27.1.1834, M B XXIXa 1, 366, OA, sowie der Commissionsbericht v.

1./13.11.1833, ebd., 368.

Evelpiden-Schule an Kriegsministerium v. 24.5./5.6.1834, ebd., 366. 557 Regentschaftsbefehl v. 30.6./11.7.1834, ebd. Da Heideck zu diesem Zeitpunkt bereits mit Maurer die Majorität der Regentschaft gegen Armansperg bildete und sich dennoch mit der Sparmaßnahme einverstanden erklärte, ist anzunehmen, daß es sich bei seinen Vorlagen wirklich um Maximalgehandelt hat. forderungen 558 Evelpidenschule an Kriegsministerium v. 20.1./1.2.1835, ebd., 367. 539 Tausch an Kriegsministerium v. 4.4.1834, BGA 869, GStA.

556

II. Die Platzhalter des

162

ersten

Königs

enthalt der Offiziersschüler sogar zur Regel gemacht werden560. Während die unteren Stufen dieses Bildungssystems allerdings nur äußerst unbefriedigend funktionierten, scheint die Militärschule tatsächlich bald zu einem geregelten Unterricht gefunden zu haben. Einzig die Kolonisation fehlt noch in dieser Beschreibung der griechischen Heeresorganisation. Sie war das Herzstück von Heidecks Konzeption gewesen. Denn auch nach ihrer Dienstzeit sollten die Soldaten die Entwicklung des Gemeinwesens als Kolonisten vorantreiben. Tatsächlich durchzieht die Idee des Kolonisationsprojekts wie ein roter Faden Heidecks Schriften während der Regentschaft561. Die »Entwicklungshelfer« sollten eben nicht nur vier Jahre in Hellas bleiben, sondern ihr Leben lang. Da man auf eine freiwillige Einwanderung aus Bayern vergebens wartete562, blieben als einzig mögliche Kandidaten, die den Hellenen als stetes Vorbild und Otto als verläßlicher Anhang hätten dienen können, die ausscheidenden Geworbenen aus Bayern. »Man arbeitet eifrig an einem Colonisations-Projekte, wodurch dem Hauptbedürfnis des Landes, der Bevölkerung mit industriellen Familien abgeholfen und die Rente beträchtlich erhöht wird«, schrieb Heideck an Ludwig563. Um seine Kolonisation voranzutreiben, war er sogar bereit, seinen katholischen Herrn in München in dessen Herzensanliegen zu bestärken, für genügend Geistliche für das Seelenheil seiner Bayern an den Küsten des Lichts zu sorgen564. Phantastische Pläne wurden entworfen. So wollte man die großen Sumpfniederungen der Peloponnes und den Kopaissee durch die Katavothren unterirdische Abzüge —, die in der Antike bestanden hatten, trockenlegen565. Tatsächlich geschah in Sachen Kolonisation bis zur Mitte des Jahre 1834 gar nichts, da sie »erst nach Einrichtung und Anordnung der Gemeinden ins Leben treten kann«566, wie Heideck treffend bemerkte. Und die Voraussetzungen für eine Länderverteilung, die seine Kollegen übernommen hatten, waren noch nicht so weit gediehen567. Zieht man die Summe aus diesen Visionen, Anstößen und halbfertigen Projekten, finden sich genügend Anhaltspunkte, daß die Armee eher ein Motor des Modernisierungsprozesses, denn einen Schutz für ihn darstellte. Fast alle Ressourcen an Mitteln und Kompetenz, die Heideck zur Verfügung standen, pumpte er in diejenigen Truppen, die noch —

560

361

562 363

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Lesuire an Otto v. 16./28.3.1835, MB XXIXa 1, 367, OA. Wie berichtet wurde, hatte sich Heideck schon während seines ersten Griechenlandaufenthalts und auch später stets um die Aufnahme junger Griechen in das Königlich bayerische Kadettenkorps bemüht, vgl. auch Heideck an Ludwig v. 17.7.1832, IIA 15, GHA. Heideck an Ludwig v. 4./16.3.1834 (Konz.), H. II 2 b, BStB. Vgl. auch die Fülle von Plänen für eine Militärkolonisation, die im Militärapparat zu jener Zeit entwickelt wurden; vgl. Gustave d'Eichthal, »Colonisation de la Grèce« v. Mars 1834, H. Ill 3 d (6, BStB, und Hoffmann, Die Ursachen, S. 41 ff. Heideck an Ludwig o.D. (Konz.), H. II 2b, BStB. Heideck an Ludwig v. 18.12.1833 (Konz.), ebd. Ludwig an Otto v. 22.1.1834, NO. 43/1 29a, GHA, und Heideck an Ludwig v. 4./16.3.1834 (Konz.), H. II 2 b, BStB.

363

566 367

Heideck an Ludwig v. 18.12.1833 (Konz.), ebd., übrigens ein schönes Beispiel dafür, was Heideck und seine Mitarbeiter über das alte Hellas wußten. Eine Ahnung von Heidecks Vorstellung, wie durch die segensreiche Anleitung der Armee die Hellenen zivilisiert würden, vermittelt die an Spitzweg erinnerende Idylle von seiner Hand (Abb. 8 im Bildteil). Heideck an Ludwig v. 4./16.3.1834 (Konz.), ebd.

Vgl. Kap. II

3e.

3. Das Aufbauwerk der

Regentschaft (1833—1834)

163

ehesten das Land auf dem Wege des Fortschritts voranbringen konnten. Dennoch kann nicht geleugnet werden, daß die bewaffnete Macht von Hellas in nicht unerheblichen Teilen eine um das Bild noch einmal zu bemühen Karikatur dessen war, was sie hätte sein sollen. Denn so durchdacht viele Institutionen auf dem Papier auch waren, so standen und fielen sie doch mit denen, die in ihnen Dienst taten. Obwohl es Heideck gelungen war, mit Offizieren wie Schmaltz, Lesuire, Baptist v. Stephan, Ludwig v. Lüder, Max v. Feder, Philipp v. Brand oder Karl v. Purkart Männer nach Hellas zu locken, deren spätere Generalskarrieren568 ihre Befähigung unter Beweis stellten, kann doch nicht übersehen werden, daß das Gros seiner Leute nicht selten ebensoweit von den Standards der Zivilisation entfernt war wie jene, denen sie gegenübertraten. Sicher, Werte wie Disziplin und Uniformierung hatten sie verinnerlicht, jedoch oft nur so weit, daß sie bereit waren, sich mehr oder weniger freiwillig einem nach diesen Regeln arbeitenden Apparat unterzuordnen. Überzeugende Vorbilder für dessen Prinzipien waren sie nicht. Wo Heideck einst 4000 hochqualifizierte Techniker für seine Kolonisation eingeplant hatte, standen nun Menschen, die oft dieses Wort nicht einmal schreiben konnten, geschweige denn über eine Qualifikation verfügten, um ihm einen Sinn zu geben. am



e)

Der



Inbegriff der Bavarokratia

Für die Griechen stellte sich der Aufbau der Armee nicht als ein separater

Vorgang dar,

sondern war für sie untrennbar mit der Politik ihres Souveräns, eben der Regentschaft, verbunden. Um die Reaktionen der Hellenen auf Heidecks Modernisierungsinstrument zu verstehen, ist ein Blick auf die Leistung aller Regenten daher unerläßlich. Während Heideck die Militärmacht des griechischen Staates aufbaute, machten sich seine Kollegen daran, das Zivilleben des Landes zu organisieren. Auch sie orientierten sich dabei an abendländischen Vorbildern. Ihre wichtigste Aufgabe sahen sie in der Errichtung eines Rechtsstaats, ohne daß damit allerdings die Einführung eines konstitutionellen Systems verbunden gewesen wäre. Maurer und Abel schufen während ihrer eineinhalb Jahre in Hellas ein Gesetzeswerk, das mit seinem umfassenden Anspruch und seiner detaillierten Ausführung nicht nur für die Levante beispielhaft war569. Daneben entstand eine zentralistische Zivilverwaltung, die mit der Trennung der griechischen Kirche von der Organisation des ökumenischen Patriarchats einen ersten maßgeblichen Akzent setzte. Weitere waren die Gemeindeverfassung und die Ansätze zu einem modernen Unterrichtswesen570. Verglichen mit den Organischen Reglements des russischen Grafen Pawel Kiselew, mit denen etwa zur gleichen Zeit mit den Donaufürstentümern ein anderes Gebiet aus dem ehemaligen Herrschaftsbereich des Sultans modernisiert werden sollte571, schufen die beiden bayerischen Juristen ein Werk, das bis in die Gegenwart in weiten Teilen Bestand

Schmaltz, Aus dem Leben, S. 230 ff. Vgl. Hösch, Die »Bayernherrschaft«, S. 83f.; Dickopf, Georg Ludwig von Maurer, S. 50ff., bes. 57ff.; vgl. die Texte in Maurer, Das griechische Volk, Bd 3, sowie zeitgenössische Karte (Abb. 11 im Bildteil). 570 kritisch kommentiert wie immer bei Mendelssohn, Geschichte, Bd 2, Der beste Überblick S. 454ff., sowie Maurer, ebd., Bd 2. 371 Vgl. Stavrianos, The Balkans, S. 341 ff.; Appel/Ghermani, Kiselev.

368

569





II. Die Platzhalter des

164

ersten

Königs

haben sollte572. Auch wenn sich viele ihrer Anordnungen ausschließlich an bayerischen oder französischen Vorbildern orientierten und oft nicht die geringste Rücksicht auf gewachsene Traditionen nahmen, war die Arbeitsleistung bewunderungswürdig. Da jeder Regent für sich mit einem unübersehbaren Berg an Aufgaben eingedeckt war, kann die gegenseitige Abstimmung über die Diskussion grundsätzlicher Linien nicht hinausgegangen sein573. Forciert wurde das Tempo der Entwicklung per Dekret noch durch die Überzeugung der Regenten, »daß Einrichtungen von der Art, welche gegen die Habsucht und den Neid der Eingeborenen zu kämpfen haben, jetzt ins Leben müssen, noch ehe der junge Monarch selbst regiert, denn sie erfordern Erfahrung, Entschlossenheit und geübte Kraft, um ohne Anstand durchgeführt zu werden«574. Doch wie beim Aufbau der Armee arbeiteten viele Behörden anders, als es im Reskript stand. Da war das Problem, daß alle Anordnungen durch das Nadelöhr des Übersetzungsbüros mußten, das mit drei Leuten von denen nur einer einigermaßen perfekt das Griechische beherrschte unterbesetzt war575. Weitere Schwierigkeiten bereitete der bürokratische Apparat, mit dem Armansperg, Maurer und Abel arbeiten mußten. Da sie anders als Heideck nur auf wenige bayerische Beamte zurückgreifen konnten, mußten Philhellenen aus aller Herren Länder und ungeliebte Auslandsgriechen zumeist Phanarioten eingestellt werden. Das dabei entstehende Gewirr von Sprachen und Ansichten über den Behördenbetrieb erwies sich aber noch als das geringere Arbeitshindernis. Das größere waren die politischen Gegner, nämlich die Parteien. Es wurde schon gezeigt, daß die ideologische Vorgabe der Regentschaft, keine Verfassung zu gewähren, diese zwangsläufig auf einen Konfrontationskurs zu denen brachte, die sie vehement forderten. Außerdem saßen in den Parteien ja nicht nur westlich gebildete Griechen, sondern auch viele Repräsentanten der alten [/«Ordnung, Primaten und Kapitanoi, deren politische Kultur es ja gerade zu verändern galt. Und diese Parteichefs verfügten zudem noch über bewaffneten Anhang. Daß die Parteien ihre Gegner waren, haben alle Regenten erkannt, wenngleich sie unterschiedliche Schlüsse daraus zogen. Ihr zentraler Denkfehler aber war es zu glauben, ihr absolutistisches System werde sich um so besser entwickeln können, je weiter der Zivilisationsprozeß gediehen sei. Wie die Philhellenen unterstellten sie den Griechen den Wunsch nach Ruhe, Ordnung, Frieden, schlicht: Zivilisation. Zu einem zivilisierten Volk aber gehörte Nationalsinn, der sich durch Disziplin, die freiwillige Unterordnung unter die Interessen des Staates auszeichnete und den in westlichen Institutionen zu schulen folglich die Aufgabe einer vernünftigen Entwicklungspolitik sein mußte. Und diese hatten die Schüler auch zu akzeptieren, wollten sie das hohe Klassenziel erreichen. Der Parteisinn würde sich also in dem Maße verflüchtigen, in dem der Nationalsinn sich entwickelte576. In ihm geeint fänden die Parteien der überwundenen c/nordnung schließlich zur gemein—











572

Vgl. Delivanis, Die Einordnung Griechenlands.

an den Gesetzbüchern gearbeitet haben. Heideck zeigte am (Konz.) (H. II 2b, BStB) Ludwig ihre Fertigstellung zu Beginn des neuen Jahres an. 574 Heideck an Ludwig v. 4./16.3.1834 (Konz.), ebd. 573 Regentschafts-Act 16 »Dolmetscher«, B 1, OA. 576 Vgl. Cammerer, Beschreibung, S. 54 ff. 573

Wie ein Besessener muß Maurer 18.12.1833

3. Das Aufbauwerk der

165

Regentschaft (1833—1834)

um den Herrscher zusammen und würden sich in die Administration des Staates einbinden lassen. In einem Griechen, der sich in der Revolution gegen die Osmanen als Mitglied einer Nation zu fühlen gelernt hatte, konnte der Versuch von Ausländern, eine solche Geisteshaltung zu lehren, nur Ablehnung hervorrufen. Je mehr der Unterricht intensiviert wurde, um so entschiedener fand die Opposition auf der Schulbank zusammen. Je intensiver die Modernisierung betrieben wurde, um Otto einen intakten Staat zu übergeben, desto schärfer wurden die nationalen Gegensätze zwischen Bayern und Griechen. Die Sozialisationsfront, die unter Kapodistrias noch zwischen westlich gebildeten Griechen und Autochthonen verlaufen war, war zur politischen Trennlinie zwischen bayerischen Regenten und griechischen Parteien geworden. Der Antagonismus zwischen Tradition und Moderne wich der Gegnerschaft zwischen fremden und nationalen Erziehern. Die Entwicklungsstrategie der Regentschaft, die sich auf das bewährte vorrevolutionäre Modell des Absolutismus gründete, führte die Bayern auf einen direkten Konfrontationskurs mit der revolutionären Kraft, die Hellas erst hatte entstehen lassen: den Nationalismus. In seinem Namen fanden Auslandsgriechen und Primaten zusammen. Man hat den Regenten später vorgeworfen, sie hätten die Struktur der Parteien nicht erkannt, hätten nicht gesehen, daß es sich dabei nicht um schlagfertige Institutionen westoder mitteleuropäischen Typs handelte, sondern um lose verbundene politische Interessengemeinschaften, die vermutlich gar nicht in der Lage gewesen wären, in einem konstitutionell regierten Staat das monarchische Prinzip ernsthaft zu gefährden577. Aber konnten sie das sehen? Selbst wenn man einmal die prägende Kraft der Vorstellungen Ludwigs578 und Heidecks auf die Regentschaft außer acht läßt, konnten ungeachtet aller taktisch motivierten Zusammenarbeit politische Gruppen, die das Machtmonopol des Staates bedrohten, für Armansperg, Maurer, Abel und ihre deutschen Mitarbeiter letztlich nichts anderes als gefährliche Feinde sein. Außenstehende mochten die entsprechend feindselige Haltung gegenüber den Freiheitskämpfern als Undankbarkeit werten579. Für Modernisierer, die im machtvollen Rechtsstaat das Mittel sahen, die Zivilisation an ihre Wiege zurückzubringen, war es ein Zeichen von Undankbarkeit, daß sich Parteien und Palikarenverbände nicht freiwillig auflösten, um ihr Werk damit zu beschleunigen. Mit jedem Schritt der Regenten auf ihr Ziel hin konnten die Hindernisse nur höher, nur gefährlicher werden. Daß Heideck und seine Kollegen die fatale Konsequenz ihrer Strategie nicht sahen, weil es ihnen an eigener nationaler Selbsterfahrung mangelte und sie daher den Zeitgeist nicht erkannten, sollte bei der Urteilsfindung der Nachwelt zumindest als mildernder Faktor gewertet werden. Dieser im weiteren Sinne politische Antagonismus zwischen Bayern und Griechen erhielt durch seinen sozialen Hintergrund eine immer bedrohlicher werdende Dynamik: die Integration der Guerillakämpfer in den Staat.

samen

Arbeit

neuen







577 578

579



Petropoulos, Politics, S. 197ff.; kritisch: Wilharm, Die Anfänge, S. 128. Ludwig betonte am 13.9.1834 (NO. 43/1 29 a, GHA) gegenüber Otto, daß zwar jede der drei Mächte in Griechenland eine Partei habe, aber keine dürfe herrschen. Neben Thierschs Publizistik (vgl. Seewald, Friedrich Thiersch, S. 163 f.) Geschichte, Bd 2, S. 446 ff.

vor

allem Mendelssohn,

166

II. Die Platzhalter des

ersten

Königs

Vielleicht 40 000 bis 50 000 Griechen hatten während des Befreiungskrieges zu den Waffen gegriffen. Rund ein Viertel davon580 war nach dessen siegreichem Ende nicht wieder in seine Dörfer zurückgekehrt und lungerte jetzt beschäftigungslos in Lagern in der Umgebung der Hauptstadt herum. Vielleicht 5000 Mann581 stammten aus den osmanisch gebliebenen Gebieten des Nordens, waren also heimatlose Flüchtlinge. Nicht wenige, die schon seit Jahrzehnten ein Dasein als Klephten führten, konnten sich ein ziviles Leben gar nicht mehr vorstellen, geschweige denn dahin zurückfinden. Andere wiederum hatten in dem mörderischen Kleinkrieg ihre Familien, ihre Dörfer und ihr wenig Hab und Gut verloren und damit auch den Willen zurückzukehren. Etwa 1500 bis 2000582 von ihnen waren »alte Soldaten, die weder lesen noch ihren Namen schreiben können, kurz gar nichts wissen, aber im Freiheitskampfe gegen die Türken sich ausgezeichnet haben, dafür von vier oder zehn Mann zu ihren Capitanes gemacht wurden«583. Nicht selten war ihr charismatisches Auftreten geeignet, ihre ehemaligen Männer auch jetzt noch an sich zu binden. Für sie war der Krieg nicht nur ein nationales Anliegen, sondern eine Chance gewesen, der Abhängigkeit von türkischen oder griechischen Grundherren zu entfliehen. In den Bergen hatten sie sich sozial emanzipiert, hatten eine eigene Klientel gründen können. Zu Hause lebte womöglich noch der Primat, dem sie sich einst entzogen hatten. Vielleicht hätten sie dort auch neben Leuten das Feld bestellen müssen, denen sie im Krieg ein leuchtendes Vorbild gewesen waren. Es gab viele Gründe, nicht nach Hause zurückzukehren584. Seit dem Ende des Krieges war ihre Versorgung das Hauptproblem jeder Regierung gewesen585. Schon ihre bewaffnete Macht verlieh ihren Forderungen, angemessen abgefunden zu werden, Nachdruck. Sie zu negieren konnte sich kein Politiker ernsthaft leisten. Während der Zeit des latenten Bürgerkriegs nach Kapodistrias' Ermordung fanden viele Gruppen neue (oder besser altbekannte) Aufgabenfelder, auf denen sie von dem französischen Expeditionskorps nur behindert, von denen sie aber nicht vertrieben werden konnten. Viele Offiziere, vor allem solche mit großer Klientel und entsprechendem Einfluß wie Theodor Kolokotronis586 oder Johann Makriyannis587, waren Mitglieder der Parteien, ihre Truppen waren damit deren militärischer Arm geworden588. Den meisten westlich gebildeten Wortführern der Parteien war klar, daß mit diesen Bürgerkriegshorden kein moderner Nationalstaat geschaffen, geschweige denn ein parlamentarisches System ausgefüllt werden konnte. Den westlich geprägten Modernisierern waren sie ebenso ein Greuel wie den Bayern, selbst wenn sie wie Kolettis oder Mavrokordatos über eine umfang—



Zahlen bei Klüber, Pragmatische Geschichte, S. 533 ff. Mendelssohn, Geschichte, Bd 2, S. 447. 582 Varicourt, »Mémoire«, HS 770, KA. 583 Stephan an seinen Bruder v. 6./18.3.1835, HS 768, KA; Chursilchen (Die Bayerische Brigade, S. 57f.) berichtet, daß in Missolunghi von 479 entwaffneten Palikaren sich 126 als Offiziere ausgaben. 584 Lüder an Ludwig v. 2.3.1836, 89/4/1, GHA. 380 581

585

586

587 588

So die Kernthese der ausgezeichneten Darstellung des Augenzeugen Hoffmann. Vgl. Seidl, Bayern in Griechenland, S. 345f.; Wilharm, Die Anfänge, S. 55f., sowie Kolokotronis, Memoirs. Vgl. Makriyannis, The Memoirs; Seferis, Makriyannis. Hoffmann, Ursachen, S. 37.

3. Das Aufbauwerk der

167

Regentschaft (1833—1834)

reiche Klientel von Kämpfern verfügten. Das Risiko, die ehemaligen Verbündeten aber einfach in die Wüste zu schicken oder schlimmer noch dem politischen Gegner in die Arme zu treiben, konnte wie das Beispiel Kapodistrias' zeigte nicht nur den politischen Selbstmord bedeuten. Andererseits kam jeder Palikarenführer, der in der Politik weiterhin mitreden wollte, nicht umhin, seine Leute mit, um es mit Max Weber zu sagen, »materielle[m] Entgelt und soziale[r] Ehre«589 von seinem Charisma zu überzeugen. Von daher beherrschte die Forderung, die Guerillakrieger angemessen zu versorgen, neben der nach einer Verfassung schon auf der Nationalversammlung von 1832 in Pronia die Diskussion. Heideck wußte bereits in München von diesem Problem590 und wird es nicht versäumt haben, seine Kollegen darauf hinzuweisen. Es gab zwei Lösungsmöglichkeiten, die alten Krieger abzufinden. Entweder versorgte man sie mit Land oder mit Stellen im Staatsdienst. Herrenloses Land war allein schon reichlich vorhanden man denke nur an die enteigneten Güter der türkischen Grundherren oder an den ehemaligen Klosterbesitz als Folge der Säkularisation. Aber diese Ländereien von heute auf morgen zu verteilen widersprach den Grundsätzen der Rechtsstaatlichkeit. Erst mußte ein Kataster errichtet werden, was ohne Landvermessung nicht möglich war. Schließlich war es angesichts der komplizierten Besitzverhältnisse völlig unklar, wieviel Land in welcher Qualität wo zur Verfügung stand. Es ging ja nicht allein darum, einige zigtausend Palikaren abzufinden, sondern eine umfassende Bodenreform in die Wege zu leiten591 und nicht nur das. Für die Regenten stand es außer Frage, daß die Stärke des Königtums untrennbar mit umfangreichem Domänenbesitz verbunden war. Zum einen ließ sich damit die königliche Zivilliste finanzieren592. Zum anderen war die freie Verfügungsgewalt des Staates über Land ja auch eine der Grundvoraussetzungen für eine Kolonisation im Sinne des Absolutismus593. Entsprechend nachdrücklich forderte Heideck die Verwendung der eingezogenen Güter für sein Kolonisationsprojekt. So blieb als »Sofortprogramm« nur eine Versorgung im Staatsdienst übrig. Und der einzige Sektor, in dem man mit Leuten etwas anfangen konnte, die die Regeln der Verwaltung nicht einmal vom Hörensagen kannten, war das Militär. So waren, um »einer Menge von Offizieren, deren Verwendung in den Linientruppen nicht tunlich war, eine bessere Existenz zu sichern«, sogenannte »Platzkommandantschaften« geschaffen worden. Ihre Inhaber, die sich augenscheinlich aus ehemaligen Taktikern rekrutierten, sollten sich um Unterkünfte und Platzdienst kümmern, fielen aber mehr durch Untätigkeit und Einmischung in den »inneren Dienst der Truppe« auP94. Weitere Taktiker waren mit Stel—











389 590

391 592

393 394

Weber, Politik als Beruf, S. 11. Heideck an Ludwig v. 9.9.1832, IIA 15, GHA; zur Nationalversammlung auch Wilharm, Die Anfänge, S. 131. Vgl. Wilharm, ebd., S. 130f. Heideck an Ludwig o.D. [Antwort auf einen Brief Ludwigs v. 22.6.1834] (Konz.), H. II 2b, BStB, auch für das Folgende. Vgl. Kunisch, Absolutismus, S. 109ff.; Schieder, Friedrich, S. 335f. M.

Tagesbefehl VI v. 11./23.10.1834, B721a, KA.

II. Die Platzhalter des

168

ersten

Königs

len in einer »Kompanie disponibler Offiziere« in Argos abgefunden worden595. Für die Palikaren wurde am 20. März 1833 neben der Formierung der Armee die Aufstellung von zehn Jägerbataillonen à 200 Mann verkündet, von denen bereits die Rede war. Diese Abfindung per Soldliste war in Hellas keineswegs neu, sondern schon unter Kapodistrias nach Heidecks Abreise üblich gewesen. Der Präsident hatte ganze Palikarenhorden unter Beibehaltung ihrer Führungsstruktur in die Armee übernommen. Das kosteohnehin eingeschränkte Kampfkraft der Taktiker und schließlich den te ihn die denn es Kopf, gab keine verläßlichen Truppen mehr, die ihn schützen wollten. Heideck hatte sich wie beschrieben schon während seiner Philhellenenfahrt gegen dieses Verfahren gewehrt. Auch in seinen Aufzeichnungen zwischen 1830 und 1832 finden sich keine Ansätze dazu. Seine Armee war ja gerade als eine Waffe und Schule gegen das Palikarentum gedacht. Warum also sollte er seine Konzeption durch Übernahme einer erklecklichen Anzahl von Palikaren verwässern? Daß er es im März 1833 doch tat, ist wohl der Überredungskunst seiner Kollegen596 zuzuschreiben. Damit leben konnte er vermutlich deswegen, weil er seine Linientruppe den Jägern weit überlegen wähnte und es den alten Militär vielleicht doch irgendwie wurmte, ein militärisches Potential, wie es die Palikaren darstellten, einfach brachliegen zu lassen. Doch die Ausschreibung zu den Jägerbataillonen scheiterte nachhaltig. Nur wenige Dutzend Männer meldeten sich597. Denn diese Einheiten wurden schlechter bezahlt als die Linie und standen vor allem im Ansehen unter ihr. Außerdem galt auch in ihnen der Uniformzwang. Der Jäger sollte neben der Fustanella den Säbel, den er vielleicht einem getöteten Türken abgenommen hatte, gegen ein Bajonett als Zeichen der siegreichen Moderne vertauschen598. Vor allem war in Jäger- wie Linieneinheiten für all jene, die sich als Offizier fühlten, nur der Mannschaftsdienstgrad vorgesehen, es sei denn, sie bestanden eine eingehende Prüfung vor einer Kommission, die die Ansprüche ehemaliger Guerillaoffiziere zu prüfen hatte599. Als Gemeine erhielten sie ein Drittel Sold weniger als die als Vorbilder gedachten Geworbenen in der Linie600 und mußten sich von Philhellenen, Deutschen oder gar Offizieren der verhaßten Taktiker herumkommandieren lassen und auf einer Stufe mit ihrer ehemaligen Klientel stehen. Und das Lernziel Disziplin, das in Heidecks Armee verfolgt wurde, sprach allen Wertvorstellungen Hohn, mit denen sie doch ihre und ihres Landes Befreiung so glorreich hatten erkämpfen können601. Für Guerillaoffiziere waren diese Perspektiven indiskutabel. Ihre Fähigkeiten, die eine jahrhundertelange Knechtschaft beendet hatten, ihr Charisma, das damit noch um ein Viel—









593 596

597

598 399 600

601

Schmaltz,



Aus dem Leben, S. 224. Sie hatten zwar auch Schwierigkeiten damit, sich die Palikaren als Hauptstütze der bewaffneten Macht von Griechenland vorzustellen, aber aus politischen Gründen hatten sie nichts gegen Guerillakrieger in speziellen Verbänden einzuwenden (vgl. Bronzetti, Erinnerung, S. 79; Mendelssohn, Geschichte, Bd 2, S. 449). Mendelssohn, ebd. Pj-ed^ Erinnerungen, S. 39 ff. Hoffmann, Ursachen, S. 32. Selbst der Sold eines Hauptmanns lag mit 120 Drachmen monatlich um 80 Drachmen unter dem Sold eines gleichrangigen Griechen in der Linie, vgl. RegBl Nr. 6 v. 20.3., Nr. 3 u. Nr. 20 v. 10.6.1833. Makriyannis, The Memoirs, S. 155.

3. Das Aufbauwerk der

fâches in den

Regentschaft (1833—1834)

169

Augen der Bevölkerung gesteigert worden war602, das alles sollte ein Nichts

werden, alles, worauf sich ihre Existenz gründete und

worin sich ihre Stellung zeigte, verschwinden in den blauen Uniformen Bayerns? Auch fürchteten sie, »daß alle [...] nicht in derselben [Truppe als Offiziere] Begriffenen von den Soldaten verlassen, und von der Regierung vergessen, in ein gänzliches Nichts versinken würden«603. Auch wenige ihrer Leute zeigten Neigung, alte, in Krieg und Entbehrungen gewachsene Bindungen aufzugeben und sich dem nivellierenden Einfluß einer modernen Armee auszusetzen. Etwa 5000 Palikaren zogen kurzentschlossen in die Grenzregion des Nordens, wo sie, sich liebgewordenen Beschäftigungen wie Plündern und Türkenkampf hingebend, ein ständiges Unruhepotential bildeten604. Die Verbliebenen forderten immer lauter von Regentschaft und Parteien, daß endlich auf ihre Versorgungsansprüche eingegangen werde605. Die Linie war für Palikarenoffiziere verschlossen. Selbst Chargen der ehemaligen Taktiker, die nach dem Jahre 1829 in dieser Einheit reüssiert hatten, wurden nicht in ihren alten Rang übernommen606. Mit aller Macht wollte Heideck sein wertvolles Modernisierungsinstrument gegen Parteien und Palikaren abschirmen. Nur eines hatte er nicht bedacht. Kaum ein Grieche wollte in seine Schule eintreten: »Ich zweifle sehr, daß sich noch 1600 freiwillige Griechen zur Infanterie melden, weil abgesehen von ihrem Widerwillen gegen geregelten Kriegsdienst die Ruhe im Land und die Sicherheit der Eingeborenen ihnen ein bequemes ihren Gewohnheiten zusagendes Leben als Bauern, Hirten, Fischer und Krämer erlaubt als das Leben im geregelten Dienste. Ob endlich vor einigen Jahren eine Konskription in Hellas mit gutem Erfolg einzuführen sein wird, überlasse ich dem Nachdenken jener, die die Verhältnisse in Hellas zu kennen Gelegenheit gehabt haben«, schrieb er im Spätsommer 1833607. Seine Hoffnung auf baldige Einführung einer Konskription mußte er begraben. Zwar wird es Heideck wenig Mühe gemacht haben, mit dem Hinweis auf die murrenden Palikarenhorden von seinen Kollegen die Zustimmung zur Intensivierung der Werbung in Bayern zu erhalten. Aber das Problem der Integration einer Guerillaarmee in den Staat war damit nicht vom Tisch. Da der Kataster als Voraussetzung für eine ordentliche Landverteilung noch lange nicht fertig war608, wurde versucht, einige Versorgungsstellen für Palikaren zu schaffen. Das eine war die Gendarmerie, das andere die Landwehr. Im Juni 1833 gab die Regentschaft die Aufstellung einer rund 1000 Mann umfassenden Gendarmerie bekannt609. Sie wurde ähnlich besoldet wie die Linie und erhielt eine ähnliche Uniform610. Aber ihre Angehörigen durften ihren Krummsäbel behalten611, der 602

Bronzetti, Erinnerung, S. 78.

Hoffmann, Ursachen, S. 32. Ebd., S. 33; Mendelssohn, Geschichte, Bd 2, S. 447. 603 Bronzetti, Erinnerung, S. 78; vgl. auch Lüder an Ludwig v. 2.3.1836, 89/4/1, GHA. 606 Regentschaftsbefehl v. 11./23.3.1833, MA XXI1, 139, OA. 607 Heidecks Entwurf o.D. [2. Hälfte 1833], H. III 3b (1, BStB. 608 Die Regentschaft war froh, daß französische Ingenieure die Westpeloponnes vermaßen (M B XXIV 49, 210, OA), weil eigene wohl nicht zur Verfügung standen. Die Franzosen waren Anfang 1836 immer noch bei der Arbeit (vgl. »Formation des griechischen Heeres« v. 13./25.1.1836, B 722, KA). 603

604

609 610

RegBl Nr. 21 v. 15.6.1833. Vgl. auch Anhang »Vor- und Antrag Heidecks

...«.

II. Die Platzhalter des

170

ersten

Königs

ihrem Abzeichen wurde, und ehemalige Palikarenoffiziere wurden nach Prüfung zu ihren Kommandeuren ernannt612. Die Nützlichkeit landeskundiMänner überwog die Angst vor ihrer Palikarenvergangenheit. Die Konzessionen an die ger Griechen machten sich bezahlt. Der Erfolg war beeindruckend. Bald war die Einheit fast vollständig, und sie enttäuschte die in sie gesetzten Erwartungen in keiner Weise613. Aber eine Versorgungsanstalt war die Gendarmerie nicht. Ihre Mitglieder mußten harte, gefährliche Arbeit leisten und hatten es nicht selten in den Bergen mit ihren ehemaligen Kameraden als Gegnern zu tun. Außerdem war die Truppe zu klein, um genügend Posten bereitstellen zu können614. Daher verfiel die Regentschaft auf die Idee, eine Landwehr als disponible Reserve zu schaffen. Es ist zu vermuten, daß die Idee nicht auf Heideck zurückging. Eher ist an die Zivilisten zu denken, allen voran Maurer. Denn die Strategie, in Zusammenarbeit mit der französischen Partei die Modernisierung voranzutreiben, konnte nur dann gelingen, wenn man Kolettis und seinem Anhang Zugeständnisse machte. Und die konnten nach Lage der Dinge nur in einer Versorgungseinrichtung bestehen, die aus Sicht der Regentschaft natürlich allen Parteien zugute kommen sollte. Denn das soziale Problem der Freiheitskämpfer konnte ganz abgesehen von seinem politischen Gehalt einen humanistisch gebildeten Mitteleuropäer nicht kalt lassen, es sei denn, er hatte sie wie Heideck in langen Jahren kennen- und hassengelernt. Ein Reflex von Heidecks Widerstand gegen diese Integrationspolitik findet sich im Urteil vieler Zeitgenossen, die in dem General einen Sympathisanten der russischen Partei vermuteten615. Das mag zum einen mit der Erinnerung an Heidecks gutes Verhältnis zu Kapodistrias zusammenhängen. Zum anderen aber war es der Stil der russischen Politik, die Härte und Konsequenz der autokratischen Herrschaft Peters des Großen, den der General vertrat. Das stempelte ihn zum Russen. Daß er das innenpolitisch keineswegs war, zeigt schon das brutale Vorgehen gegen die Anhänger des Generals Kolokotronis, eines Exponenten der russischen Partei, und die Urteile, die er über sie fällte616. Offiziell war die Landwehr als ein Institut gedacht, um »für den Kriegsfall oder einen anderweitigen Notfall«617 gerüstet zu sein. Inoffiziell aber legte man sie als eine Versorgungsanstalt für Palikarenoffiziere an, denn es sollte ausdrücklich geprüft werden, ob »bei einem solchen Institut die Benützung tapferer Offiziere der früher bestandenen irre-

gleichsam

zu

intensiver







Bayerische Brigade,



611

Chursilchen,

612

Varicourt, »Mémoire«, HS 770, KA. Cronnegg, Gründliche Notizen, S. 69, und Anhang »Vor- und Antrag Heidecks ...«. Hoffmann, Ursachen, S. 33. Palmerston an Erskine v. 24.6.1834 (Beilage), MA I 521, GStA; Vaudreuil an Broglie v. 20.10.1833,

613 614

615

616

617

Die

S. 193.

in: GBF, Bd 3, Nr. 159. Die Nachwelt ist ihnen darin nicht selten gefolgt, vgl. Jelavich, Russia and Greece, S. 30 f. Heidecks Dossier über die Kämpfe in der Maina, H. III 3d (2, und Heideck an Kreutzer o.D. [8./9.1834] (Konz.), H. II 2b, BStB. Daß mit dem Attribut russisch vor allem Heidecks antikonstitutionelles Denken und weniger eine parteipolitische Sympathie gemeint ist, zeigen die Zeitungsartikel, in denen der Aufstand der Maina, vor allem von Palikaren der russischen Partei getragen, als Aufstand gegen Heideck dargestellt wurde (vgl. Heideck an Maurer v. 24.3.1835, M. III 1 1 b 76, BStB). Heideck an Kriegsministerium v. 10.6.1833, H. III 3 b (1, BStB.

3. Das Aufbauwerk der

Regentschaft (1833—1834)

171

guiaren Truppen, über deren Betragen als Staatsbürger hinaus keine begründete Beschwerde besteht, möglich und nützlich sei«. Die Prüfungskriterien machen klar, welche Vorbehalte auch Maurer und Armansperg gegen die Palikaren hatten, aber sie waren bereit, ihre Integrationsstrategie auch auf Guerilla-

offiziere auszudehnen. Beim Ringen um die Landwehr machte Heideck einen entscheidenden Fehler. Statt die Prüfungen an sich zu ziehen und, gestützt auf seinen gemessen an den Verhältnissen leistungsfähigen Apparat, sie so restriktiv wie möglich durchzuführen, schrieb er: »Nachdem die Arbeiten unseres Kriegsministeriums durch alle Zweige des geregelten Dienstes, die Organisation in Formationen der verschiedenen Waffengattungen, die für unseren Dienst zu entwerfende und auszuarbeitende Reglements, die Einrichtung einer klaren und durchgreifenden Militär-Administration, des Sanitäts- und Justizwesens, sowie die Fürsorge für Festungen, Geschütze, Kriegswerkstätten, Pulverfabriken und außer den Geschäften des laufenden Dienstes zu groß machen, um sich noch mit Arbeiten befassen zu können, welche nicht direkt in dem Kreise unserer Linien-Armee und deren Instituten liegen, so befehlen Wir, daß die nunmehr vollendeten Arbeiten der Kommission, welche die Ansprüche und Verhältnisse der aufgelösten irregulären Truppen betreffen, unserem Staatsministerium des Innern zugewiesen werden, welches uns fortan die über die Berichte und Anträge über die Personalverhältnisse jener Offiziere in Vorlage zu bringen hat.« Auch die Prüfungen für die Landwehr wurden dem Innenministerium übertragen618. Der Chef des Innenministeriums aber war kein anderer als der Führer der französischen Partei, der Arzt Kolettis. Damit war die Versorgung der Palikaren Parteisache geworden. Die Annahme von Maurer und Armansperg, die französische repräsentiere die nationale Partei, brachte eine verhängnisvolle Entwicklung in Gang. Denn Kolettis und seine Parteifreunde hatten alles andere im Sinn, als im gesamtstaatlichen Geiste alle Palikaren mit lukrativen Stellen zu versorgen. Im Gegenteil, ihnen ging es ausschließlich um den Ausbau der eigenen Position, was den Haß der Abgewiesenen nur steigerte. Es wird den Mitgliedern der französischen Partei ein leichtes gewesen sein, die Angriffe gegen sie auf ihre absolut regierenden Vorgesetzten aus Bayern abzuleiten. Den Preis der Integration, die Aufgabe des »Parteigeistes«, zu zahlen, war keine Partei bereit. Dramatisch verschärfte sich die politische Konfrontation zwischen Regentschaft und Parteien durch das soziale Problem, das diese Entwicklung ausgelöst hatte: die Palikaren, und das, obwohl die Regentschaft mit aller Kraft an einem Dotationsgesetz arbeitete, das im Frühsommer 1834 auch in Kraft trat619. Demnach sollte jeder, der für die Befreiung von Hellas gekämpft hatte, ein Grundstück im Wert zwischen 1200 und 7000 Drachmen erhalten, je nach Größe der Familie. Schon die geschickte Propagierung dieses Gesetzes im Vorfeld seiner Veröffentlichung, der eine lange und intensive Diskussion innerhalb der Regierung voranging620, hätte doch die Spannungen eher mindern als verschärfen müssen. In —



617 618 619

Heideck Ebd.

an

Kriegsministerium

v.

10.6.1833, H. III 3 b

(1,

BStB.

RegBl Nr. 22 v. 28.6.1834; vgl. Wilharm, Die Anfänge, S. 131, u. Maurer, Das griechische Volk, Bd 2, S. 340 ff. In seinem Werk gibt sich Maurer ganz als Verfechter der Kolonisationsidee, ihren Initiator verschweigend. Er beruft sich vielmehr (ebd., Bd 2, S. 127) auf keinen geringeren als auf Machiavelli (Der Fürst, S. 39), für den Militärkolonien »gleichsam die Blöcke sind, woran das Land geschmiedet wird«.

II. Die Platzhalter des

172

ersten

Königs

der gut besetzten Presseszene Griechenlands wäre das jederzeit möglich gewesen621. Warum das Gegenteil eintrat, ist eines der ungeklärten Kapitel der Regentschaftsgeschichte. Die Verspätung, mit der das Gesetz in Kraft trat, erklärt für sich noch keineswegs sein totales Scheitern. Schon Hoffmann einem der scharfsichtigsten Zeitzeugen ist dieses Problem aufgefallen. Er erklärte den mangelhaften Erfolg der »Ländervertheilung« vor allem mit dem Mangel der Palikaren an »Erfahrung und ökonomische[r] Kenntnis des Landmannes« und den hohen Kosten für die Einrichtung einer Landwirtschaft622. Oder waren es administrative Probleme, die finanziellen Startschwierigkeiten623 oder gar die wenigen Großgrundbesitzer und ihre Opposition gegen ein solches Kleinbauerntum624, die die Versorgung mit Land scheitern ließen? Eine Detailbeobachtung Hoffmanns macht skeptisch: »Auch mochte es für sie [die Palikaren] nicht so leicht sein, die mit ihrem Blute erkämpften Grade [...] jetzt aufzugeben, nachdem sie den Werth und die Würde derselben kennen gelernt, und sich mit denen gleich zu stellen, welchen sie früher Gesetze vorgeschrieben hatten625.« Ein methodisch zugegebenermaßen etwas bedenkliches Gedankenspiel führt in diesem Zusammenhang zu einem frappierenden Ergebnis. Untersuchungen sozialer und ökonomischer Wertvorstellungen griechischer Gastarbeiter, die nach rund einem Dezennium in der Bundesrepublik Deutschland im Zentrum der modernen Industriegesellschaft also wieder in ihr Vaterland zurückkehren, zeigen, daß die Mehrheit dieser Menschen wieder ihre Wohnung in ihrer ländlichen Heimat nimmt und daß sie nichts unversucht lassen, ihr in der Fremde erworbenes Wissen nicht mehr in der Landwirtschaft einzusetzen626. Denn das Sozialprestige des Landmannes ist nach wie vor abschreckend gering. Analog zur politischen Kultur des modernen Griechenland, in der wie vor 150 Jahren die Dominanz charismatischer Führerpersönlichkeiten und ihrer Klientelen nicht zu übersehen ist627, drängt sich demnach nur eine Antwort auf: Mentalitäten sind langlebig628. Deswegen wollten die Palikaren zur Zeit der Regentschaft auch alles andere werden als Bauern629. Wenn sie schon nicht Händler werden konnten, wie Kapitän Michaiis, die Hauptfigur in Nikos Kazantzakis' Roman Kapitän Michails630, dann sollte es wenigstens eine Staatsstellung sein. Woher aber kommt die Forderung nach Abfindung der Guerillakrieger mit Land? Der Verdacht liegt nahe, daß sie ihnen die selbst kaum schriftliche Quellen hinterlassen —













620 621 622

623 624 623 626

627 628 629

630

Hoffmann, Ursachen, S.41ff. Vgl. Seewald, Friedrich Thiersch, S. Hoffmann, Ursachen, S. 34f. Wilharm, Die Anfänge, S. 133. Petropoulos, Politics, S. 238. Hoffmann, Ursachen, S. 35f.

162 f.

Lienau, Zurückgekehrte Gastarbeiter. Richter, Zwischen Tradition und Moderne, S. 151ff.;Hornung, Sozialismus und Kommunismus, S. 270f.

Vgl. Kap. I 3

c.

Auf die Herkunft vieler Klephten aus der Gruppe der Viehzüchter, die dem geregelten Dorfleben durch ihre Funktion bereits vor ihrer Entscheidung für eine Banditenexistenz entfremdet waren, verweist Adanir, Heiduckentum. Dt.: Freiheit oder Tod, Reinbek 1975.

3. Das Aufbauwerk der

173

Regentschaft (1833—1834)

haben von engagierten Zeitzeugen in den Mund gelegt wurde. Für liberale Mitteleuropäer wie Thiersch galt die Bauernbefreiung als eine der bedeutendsten Errungenschaften der Französischen Revolution und der Reformen in Deutschland in ihrem Gefolge631. Das Argument, die Regentschaft sträube sich gegen eine Landreform, wird auch in Hellas die Runde gemacht haben, denn die Vorbereitungen dazu nahmen wie gesehen eine ganze Weile in Anspruch. Aber gewollt haben die Palikaren das Land nicht. Sie, die man »Hellenen« nannte, weil sie gegen die Türken kämpften, die also in ihrer Funktion als Kämpfer ihr nationales Bewußtsein erhalten hatten632, die für sich in Anspruch nahmen, die Befreier der Nation zu sein633 denn das ferne Wirken der Großmächte wird kaum einer zur Kenntnis genommen haben —, sie sollten auf ihre Waffen, ihren Rang verzichten und einfache Bauern werden? Nein, das widersprach nicht nur ihrem Selbstverständnis, sondern auch dem der Nation, all derjenigen, die in den Kapitanoi und ihren Leuten eben auch ihre Befreier sahen. Wie aus dem Anliegen der Palikarenoffiziere ein nationales Begehren wurde, beschreibt ein Augenzeuge: »Primaten und Militärchefs [...], um ihren Einfluß zu behaupten und zu vergrößern, waren genöthigt, [...] Schulden zu machen. [... Sie] sahen keinen anderen Ausweg, sich [...] aus diesem Labyrinth ihrer zerrütteten Vermögensverhältnisse zu retten, als in einer gewaltsamen Umgestaltung der bestehenden Lage der Dinge. Viele Glieder dieser Familien, deren Verhältnisse sie zwangen, Staatsdienste zu suchen, wozu ihnen jedoch der Weg entweder abgeschnitten oder doch mindestens sehr erschwert ward, befanden sich deshalb in einer sehr mißlichen Lage, ohne daß damit jedoch ihr Einfluß auf die Bewohner ihres Destrikts aufgehört hätte. Die Stellen, denen sie selbst vorstehen zu können glaubten, wobei sie, wie nicht zu leugnen, ihr Eingenommensein von sich selbst oft täuschte, sahen sie von den Ausländern besetzt und nährten deshalb die größte Erbitterung gegen dieselben. [...] Den Klagen der Primaten darüber ward um so williger Gehör gegeben, als die Begünstigungen jener Eindringlinge im auffallendsten Widerspruche zu dem Schicksale der vielen um das Land verdient gewordenen Krieger der früheren irregulären Truppen und der Zahl der disponiblen Offiziere stand, die größtenteils den Degen mit dem Bettelstab vertauscht hatten634.« Das unglaubliche Tempo der Modernisierung so bruchstückhaft sie auch nur gelang forcierte den nationalen Gegensatz zwischen Bayern und Griechen nur noch. Fortschritt wurde zum Orientierungsproblem635, in dem die Bevölkerung Halt am Vorbild derjenigen zu finden hoffte, die ihnen aus ihrer Sicht die Freiheit gebracht hatten. Ein —













631



Thiersch, De l'état, Bd 1, S. 248 ff. Selbst ein so scharfsichtiger Beobachter wie Hoffmann (Ursachen, S. 41 f.) sah grundsätzlich in der Landverteilung die Lösung des Problems. Erstaunlicherweise F.

erkannte der liberale Mendelssohn (Geschichte, Bd 2, S. ten

447), daß die Palikaren als »geborene Solda-

[...] zur Ansiedelung untauglich« waren. Zur Bauernbefreiung in Deutschland: Nipperdey, Deut-

sche Geschichte, S. 44 ff. 632

633

Kakridis, Neugriechische Sagen, S. 3—14; zur Vorstellung der Bevölkerung von den »Hellenen« als den baumstarken Hünen der Vorzeit: Ulrichs, Reisen, Bd 1, S. 182. Von übertriebenen Vorstellungen vieler »Chefs« von ihren Erfolgen berichtet Chursilchen, Die Bayerische

634 635

Brigade,

S. 39.

Hoffmann, Ursachen, S. 37ff. Vgl. Lübbe, Fortschritt als Orientierungsproblem.

II. Die Platzhalter des

174

ersten

Königs

bemerkenswertes Beispiel, das unter den Bayern in Griechenland die Runde machte, mag das verdeutlichen: Um den Strafvollzug zu humanisieren, hatten Maurer und Abel die Guillotine eingeführt. Als einige Verbrecher exekutiert werden sollten, wurde das Fallbeil vom Mob zerschlagen. Nicht, weil das Todesurteil als ungerecht empfunden wurde, sondern weil die Menge die Erschießung der Delinquenten forderte, wie es früher üblich gewesen sei. Ein Verbrecher mußte schließlich gegen Zusicherung von freiem Geleit und Geld unter Militärschutz das Urteil auf die moderne, humane Art vollstrecken636. Eine Anstellung in der Armee wurde damit das Ziel aller Begehrlichkeiten, und der Mann, der dem im Weg stand, zum meistgehaßten Mann in Hellas. Heideck wurde gleichsam zum Synonym für die Herrschaft der »Glücksritter«637 aus dem Norden. Mehr noch: In dem General, der sich in der Schreibstube wohler fühlte als im Pulverdampf des Gefechts638 und dem das Charisma eines großen Truppenführers abging, erkannten die Palikaren geradezu die Verkörperung moderner Organisation. Seine Person wurde für sie zum Sinnbild für die i/wmenschlichkeit moderner Apparate, denen sie das Ideal menschlicher Führungskraft gegenüberstellten. Der Prometheus Heideck wurde zur Inkarnation der Bürokratie, seine Armee zum Inbegriff der Bavarokratia vor allem für die Palikaren, aber auch für manchen ihrer Bewunderer. Diese Frontstellung wird dem General nicht einmal unlieb gewesen sein, war seine ganze Konzeption doch darauf angelegt, den Traditionen mit Mitteln des Militärs den Garaus zu machen, wenn nötig mit Gewalt. Seine Vorstellung hatte sich durchgesetzt639. Nur, er hatte die Sprengkraft des Nationalismus nicht in sein Kalkül miteinbezogen. Maurer, Abel und Armansperg, die doch eigentlich einen moderateren Kurs steuern wollten, hatten das ihre dazu beigetragen, daß die Explosionsgefahr ständig wuchs. Zum einen hatte ihre Zustimmung zu ihres Kollegen Werbeprojekt die Armee zu dem gemacht, was jener wollte, und sie hatten sich angesichts der schwierigen innenpolitischen Lage auch damit abgefunden640. Zum anderen verstärkte ihr Versuch, mit Hilfe der französischen auch die russische und englische Partei zur Aufgabe ihrer Opposition zu bringen, nur die Angriffe der Parteien gegen ihren Kurs. »In any case«, so Petropoulos »this type of reasoning transformed the question of using force from one of >if< to one of >whenDurchbruch in die Moderne< ist nun einmal zuerst in Westeuropa erfolgt, und so sehr die >rückständigen< Länder nicht einfach das westliche Modell kopieren können, so wollen auch sie sich >modernisierenBayernherrschaft< und das Problem der Modernisierungsstrategien in Griechenland, in: Der Philhellenismus und die Modernisierung, S. 77—92 ders., Byzanz und die Byzanzidee in der russischen Geschichte, in: Saeculum, 20 (1969), S. 6—17 ders., Geschichte der Balkanländer. Von der Frühzeit bis zur Gegenwart, München 1988 ders., Neu-Griechenland, in: Literaturbesprechungen über Neuerscheinungen zur außerdeutschen Geschichte, in: HZ, Sh. 5(1973), S. 421-535 Hoffmann, Alexander v., Schlußbemerkungen eines Spätaufklärers, Berlin 1988 Hofmann, Hans Hubert, König Ludwig I. von Bayern und seine Krisen, in: Unbekanntes Bayern,

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Ortsregister

München wird nicht

Adrianopel

Ägäis

Goudi,

ausgewiesen

Agina, Insel 46,

111, Fluß

161

Argos 60, 86, 133, 151, 154, 158,

168

Jassy, Ia§i

Arkadien 203 Arta, Golf v. 83

Attika 77, 132, 206, 208, 238

31, 35f., 44, 117, 184, 186, 232,

Kopaisebene Korfu,

Istanbul

240

132

162 Insel 186

Korinth 60, 132, 151, 157f.

262

Koron, Festung 151 Kreta, Insel 83, 95, 242, 248-250,

Berlin 19, 109, 260, 263, 271

Birwinken 10

260

Krim 249

Fort 17

Kumi, Kymi 238

Kusel 10, 14

Kykladen

17

Brindisi 132 Brückenau 112 Bukarest 267 Byzanz, siehe auch Istanbul u.

Konstantinopel

44

Chalkis 151, 157, 231, 237 Dalmatien 21, 44 Dardanellen 102, 242 Elsaß 9

Epiros 83, 217, 241, 273 Euböa, siehe auch Negroponte 46, 77, 231, 238 Franken 66 Freyham, Freiham 23

Königgrätz, Hradec Králové 229, 271 Kongobecken 257 Konstantinopel, siehe auch Byzanz u. Kopaissee

6, 33, 78, 186, 189-191

Bosporus 102, 277 Bourzi, Festung 151 Brienne [-le-Château]

267

Kalamata 151

112

Aspropotamos, Acheloos, Fluß 82 f. Athen 6,117,131f., 151,156,158,182,192,194, 196, 200, 203, 205-208, 210-214, 216f., 220, 231, 233f., 236f., 242, 279, 283

Blamont,

9

25, 66, 80, 89, 156, 226 Ioannina 40 Ionische Inseln 38 Ionisches Meer 249 Isar, Fluß 96, 196 Istanbul, siehe auch Byzanz u. Konstantinopel 35f., 40, 128, 263 Itsch Kaie, Festung 151, 157

Arakly 238 Argolis, Golf v. 97, 133, 196, 220, 238

Belgrad

Athen 259, 275

Ingolstadt

Akarnanien 132 Alexandria 186, 242 Ambrakia 158 Ambrakischer Golf 89 Anatolien, Landschaft 36, 277 Antirhion, Fort 151, 156f.

Augusburg

v.

Hambach 109

260

38

Aschaffenburg

Vorort

89

Lamia 151, 158 Levante 38, 42, 88, 151, 163, 252 Lindau 145 London 31,47,77, 82,87-89,95 f., 100,103,105,

109, 112-115, 134, 138, 183

Maina, Verwaltungseinheit 90, 174—176, 181, 185, 197, 203f., 284 Makedonien 241, 258, 260, 263, 265, 268, 273 Marseille 38 Mazedonien, siehe Makedonien Mendrisio 13 Messenien, siehe auch Koron 175, 203 Missolunghi 151, 157f., 210, 216 Modon 151, 157

312

Ortsregister

Moldau, Donaufürstentum 32, 36, 40,

267

Monastir 260 Monemvasia 151, 157, 217

Rhein, Fluß 9 Rhion, Fort 151, 156f. Rom 63-65, 95

Morea, Peloponnes 36, 38,40f., 43, 77,132,203, 210

Rumelien, festländisches Griechenland 36, 38, 40f., 43, 85f., 89, 151, 203f., 210, 217, 232, 235, 260,

Nauplia 46f., 55, 60, 87, 90, 101, 128, 132f., 150f., 154, 156-161, 176, 178, 187-189, 191,

194, 199, 216, 220, 231, 237, 245 Navarino, Insel 1, 50, 52,101, 151,157, 216, 231, 237

Neapel

267

Saaralben, Saaralbe San

Stefano, Ye§ilköy

Negroponte, siehe auch Euböa Neu-Tiryn 238

276 Slivnica 260

216

Newa, Fluß 158

Izmir 232 Sofia 260, 266 Solferino 245

Odessa 39

Speyer

Smyrna,

117 9

Straßburg Syros,

51

Palamidi, Festung in Nauplia 55, 87, 132, 151, 178

Paris 12, 17, 39, 44, 77, 89, 99 Parthenos 31 Patras 32, 142, 147, 217 Peloppones, siehe auch Morea 89, 151, 156, 162,

175, 177, 193, 204, 210 113, 183

Insel 38

Theben, Thevai 237, 265 Thessalien, Landschaft 83, 241,

Thurgau

10

Tirol 15-17 Toskana 140 Triest 21, 132, 186

Peta 45

Troizen 53

Pfalz 9f., 65f., 69, 109, 117 Phanar, Stadtteil v. Istanbul 36, 42

Volos, Golf v. 83,

38

Walachei, Donaufürstentum 36,

Piräus 245

267

Widin 40 Wien 18, 32, 39, 42, 54, 117, 188, 213

Plevna 268

[Euxinus], Schwarzes Meer Poros, Insel 60, 150, 157, 160, 216 Pronia 87, 101, 107, 154, 167

89

Vonitsa 151, 157, 216

Piémont 275

Pindos, Gebirge

273

Thessaloniki 260 Thrakien 268, 270

Tripolitza, Tripolis 158, 210

Petersburg

Pontos

266

Sarajevo

112

Olymp 36 Oropos 46, Othrys 82

9

Fluß 277 Samos, Insel 83

Sakarya,

36

Zürich 10 f., 13 Zweibrücken 10, 12

Personenregister

Nicht verwiesen wird auf Ludwig I. (1786—1868) und Karl Wilhelm v. Heideck (1788—1861). Autoren der Sekundärliteratur erscheinen kursiv gedruckt.

Abel, Karl v. (1788—1859), bayr. Staatsmann 5, 100, 121f., 124,126f., 131,133-137,141,163165, 174, 176-178, 182, 190, 192-194, 197, 202 f., 225 f. Abel, Max (1776-1864), bayr. Offizier, Bruder d.

Vorigen

235-237

Albertini, Rudolf v.

254

Alexander I. Prinz von Battenberg (1857—1893), 1879—1886 Fürst von Bulgarien 260, 267 Alexander I. Pawlowitsch (1777-1825), seit 1801 Zar von Rußland 17, 52 Alexander I. (1876—1903), seit 1889 König von

Serbien 259 Alexander III. (1845—1894), seit 1881 Zar von Rußland 260, 267 Alexej Petrowitsch (1690—1718), Zarewitsch 179

Earl of

1860),

Cochrane, Dundonald Thomas (1775— brit. Admiral 61

Cornelius, Peter Joseph v. (1783—1867), dt. Maler 19

Cottendorf, Johann Friedrich dt. (1764-1832), Buchhändler, Verleger 33, 69, 78, 86, 189f. Cotta, Georg (1796—1863), Sohn d. Vorigen, dt. Buchhändler, Verleger 189, 191 Cotta, Verlagshaus 6, 129, 190 Cuza, Alexander loan (1820—1873), Fürst d. Mol-

Frhr. Cotta

v.

dau u. Walachei, ab 1862 d. Fürstentums Rumänien 267f., 276

Herzog Dalberg, Emmerich Joseph (1773—1833), franz.

Diplomat

80

Ali Pascha von Ioannina (1744—1822), abtrünniger türk. Provinzstatthalter 40 Almond, Gabriel A. 43 Amman, bayr. Offizier 72 Graf v. Armansperg, Joseph Ludwig (1787—1853), bayr. Staatsmann 2—4, 67, 69, 75, 85, 97—101,

Dawkins, engl. Gesandter 182, Deutsch, Karl W. 39 Djordjevic, Dimitrije 276

Atatürk, eigentl. Mustafa Kemal Pascha (1881—

Eynard, Jean

109, 111, 113f., 119, 121-126, 133-137, 141144, 147, 149, 151, 164f., 171, 174, 176-178, 182f., 185, 187f., 192-198, 200, 202-204, 208-214, 217, 219—223, 230-234, 237-239

1938), türk.

Staatsmann 268, 277

185

v. Eichthal, Simon (1787-1854), bayr. Hofbankier 146, 284 Earl of Elgin, Thomas Bruce (1766—1841), brit. Diplomat, Kunstsammler 31 Engels, Friedrich (1820-1895), dt. Publizist, Kauf-

Frhr.

mann

253

Gabriel Bankier 34, 46, 87

(1775—1863),

Schweizer

Baur, Carl v. (1771—1847), bayr. General, Militär-

Fabvier, Charles Nicolas (1782-1855), franz. Ge-

Heidegger, Caroline Botzaris, Dimitri, griech. Politiker 264 Brand, Philipp (1796-1870), bayr. Offizier 163 Lord Byron, George Gordon Noel (1788—1824), engl. Schriftsteller 151

Feder,

schriftsteller 224 Binder, Caroline, siehe

Christian IV. (1722-1775), Zweibrücken 10

Herzog

von

Pfalz-

Chroust, Anton 5 Church, Richard (1784—1873), griech. Offizier brit. Herkunft 61 f., 207, 209-211

neral 48, 52, 55

(1802-1869), bayr. Offizier 163 Finlay, George (1799—1875), brit. Offizier, HistoMax.

riker 205 Franco y Bahamonde, Francisco span. Diktator 155

(1892—1975),

Franz, Johannes (1804—1851), dt. Philologe 176

Friedrich II. (1712—1786), seit 1740 König in, seit 1772 von Preußen 233, 244 Friedrich Wilhelm I. (1688—1740), seit 1713 König in Preußen 57, 94, 179, 244

Personenregister

314

Gall, Lothar 276 Garibaldi, Giuseppe (1807-1882), ital. Freiheits-

kämpfer

249

Gasser, Karl v. (1783—1855), bayr. Diplomat 188, 191 f.,

196, 203

Geiger, Friedrich (1795-1876), bayr. Offizier 215 Germanos (1771—1826), Metropolit von Patras 41

Frhr. v. Gise, Friedrich August Koch (1783-1860), bayr. Staatsmann 110—112, 115, 121 f., 134 Gneisenau siehe Neidhardt v. G. Gollwitzer, Heinz 5 Goethe, Johann Wolfgang v. (1749-1832), dt.

Schriftsteller 32 Frhr. v.d. Goltz, Colmar (1843-1916), preuß. General, Militärschriftsteller 260 Gordon, Thomas (1788-1841), griech. Offizier brit. Herkunft 61 Ritter v. Grandaur, Johann Michael Bernhard (1776—1838), bayr. Kabinettssekretär 68—70, 72-75, 115f. Greiner, Johann Baptist v., bayr. Finanzdirektor 177, 209, 213, 284 Grimm, Gerhard 2, 5 Grivas, Theodorakis (1796—1862), griech. General 138, 175 v. Gumppenberg, Anton (1787—1855), bayr. General, Staatsmann 71

Baron

Hahn, Amenäus Emanuel (1800—1867), Schwei-

Offizier 250 Haller v. Hallerstein, Carl (1774—1817), dt. Architekt, Zeichner 31 Harlander, Hippolyth (1833—1903), bayr. Oberauditeur, Ehemann v. Caroline Heidegger 228 Heidegger, Anna Elise, geb. Werdmüller v. Ochsen (1750-1828), Ehefrau v. Hans Konrad H. 13 Heidegger, Caroline, geb. Binder (1805—1838), Ehefrau v. Karl Wilhelm v. Heideck 80, 127, 177, 205, 224 Heidegger, Caroline (1833—1902), Tochter v. Karl Wilhelm v. Heideck 177, 205, 224, 226 Heidegger, Hans Konrad (1748-1808), Sohn v. Johann Konrad H., Landvogt 13 Heidegger, Hartmann (1735-1806 o. 1807), Offizier, Maler; Vater v. Karl Wilhelm v. Heideck 9-12, 14, 16 Heidegger, Johann Konrad (1710—1778), Bürgermeister in Zürich 10f., 13 Heidegger, Otto Friedrich (1835—1857), Sohn v. Karl Wilhelm v. Heideck 224, 226, 228 zer

Heidegger, Wilhelmine, geb. Körner (gest. 1807),

Mutter v. Karl Wilhelm v. Heideck 10—12 Frhr. v. Hertling, Friedrich (1781-1850), bayr. General 127, 143 Heuss, Theodor (1884-1963) 4 Hintze, Otto (1861-1940) 7, 29 Hösch, Edgar 130f. Hoffmann 172 Hroch, Miroslav 39 Huber, Johann Kaspar (1752—1827), Maler, Radierer 11 Huntington, Samuel 274

James, Elisabeth, geb. Gilbert, gen. Dola Montez

(1820-1861), Tänzerin 24, 226f. Joseph II. (1741—1790), röm.-dt. Kaiser

57

Kalb, bayr. Journalist 73 f. Kanitz, Felix Philipp (1829—1904), Österreich. Balkanforscher 266

Graf Kapodistrias, Johannes Anton (1776—1831), 1816—1822 russ., ab 1827 griech. Staatsmann 4, 47f., 52-58, 61 f., 64, 77-80, 86, 90, 93, 96, lOOf., 111, 136, 142, 150, 152, 160f., 165-168, 170, 175, 179, 184, 201, 212, 239, 285 (das Haus) Karadjordjevic (Karageorgevic), serb.

Herrscherdynastie 273, 275 Karadjordjevic, Peter siehe Peter L, König von Serbien

Karl, Prinz von Bayern (1795-1875) 80f. Karoline, geb. Prinzessin von Baden (1776—1841), 2. Gemahlin Maximilians I. von Bayern, Stief-

mutter Ludwigs I. 198 f. Katharina II. Alexejewna, geb. Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst (1729—1796), seit 1762 Zarin von Rußland 41 Katte, Hans Hermann v. (1704—1730), preuß.

Offizier 179

Kazantzakis, Nikos (1883—1957), griech. Schriftsteller 172 Bêla K. 257 Kiselew (Kiselev), Pawel Dmitriewitsch

Király,

1872),

russ.

(1788—

Staatsmann 163

v. (1784—1864), dt. Architekt, Maler 5, 19, 197, 203-205, 208 Ritter v. Kobell, Ägid (1772-1847), bayr. Staatsmann 177, 192, 197 Kobell, Wilhelm v. (1766-1853), dt. Maler 18, 192, 197

Klenze, Leopold

Kohn, Hans

39

315

Personenregister Kolb, Georg Friedrich (1808-1884), bayr. Jour-

Mavromichalis, Georg (gest. 1831), griech. Clan-

(1798-1865), bayr. Journalist 118 Kolettis, Johannes (Ioannis) (1788—1847), griech.

Mavromichalis,

nalist 118 Kolb, Gustav

Politiker 139, 166, 170f., 207, 211f. Kolokotronis, Theodor (1770—1843), griech. Offizier, Freiheitsheld 138, 166, 170, 175, 207, 285

Konstantin (1868—1923), griech. Kronprinz, als Konstantini. 1913-1917 u. 1920-1922 König von Griechenland 260, 264 Korais, Adamantios (1758—1833), griech. Philologe, Schriftsteller 39, 44 (Rimski-)Korsakow, Alexander Iwanowitsch (1753-1840), russ. General 12

Kreu(t)zer, Johann Heinrich (1781-1848), bayr. Kabinettssekretär 48, 68, 136, 187, 207

Lazaretti, Offizier 250 Leónidas

Sparta

(508

o.

507—480

v.Chr.), König

von

224

Leopold von Sachsen-Coburg u. Gotha (1790-1865), als Leopold I. seit 1831 König der Belgier 63, 77, 79, 81 f., 87f. Lesuire, Wilhelm v. (1787-1853), bayr. Offizier

Prinz

107, 144-149, 163, 203f., 213, 216f., 285 Lindner, Friedrich Ludwig (1772—1845), bayr. Publizist 73

Lüder, Ludwig

v.

(1795—1862), bayr.

Offizier

163

Ludwig XIV. (1638-1715), seit

1643

König von

Frankreich 57 Ludwig XVI. (1754-1793), 1774-1792 König von Frankreich 9

chef 175

Max(imilian) I. Joseph (1756-1825), 1795 Pfalzgraf v. Pfalz-Zweibrücken, 1799 Kurfürst u. seit 1806 König von Bayern 9, 12, 21 Maximilian II. Joseph (1811-1864), seit 1848 König von Bayern 227 Mehmed (Muhammad) Ali (1769—1849), etwa 1805—1849 Vizekönig von Ägypten 3, 242 Mendelssohn Bartholdy, Karl 2f., 130, 155, 175, 178, 205, 215, 218f.

Fürst

v.

Metternich, Klemens Lothar Wenzel

(1773—1859), Österreich. 42, 48, 65, lOlf., 108,

mann,

Philosoph

1

Kunstschriftsteller 11 Milan IV. (1854-1901), 1868 Fürst, 1882-1889 König von Serbien 260, 263 Montez, Lola, Gräfin von Landsfeld siehe James, Elisabeth Graf v. Montgelas, Maximilian Joseph (1759— 1838), bayr. Politiker 13, 18, 22, 30, 49, 156

Napoleon I. Bonaparte (1769-1821), 1804-1814 Kaiser d. Franzosen 12, 15, 18, 31, 52, 187 Graf Neidhardt v. Gneisenau, August Wilhelm Anton (1760—1831), preuß. General, Militärreformer 65 Nikolaus I. Pawlowitsch Romanow (1796—1855), seit 1825 Zar von Rußland 187

Obrenovic-Clan, serb. Fürstendynastie, regierte

269

Makriyannis, Beiname d. Johann Triantafillis (1797-1864), griech. Guerillaführer 166 Mannlich, Johann Christian v. (1740—1822), dt. Maler, Galeriedirektor

14

Mao Zedong (1893—1976), chin. Staatsmann 256

Maurer, Georg Ludwig v. (1790—1872), bayr. Staatsrechtler, Politiker 2-5, 97, 99, 113f., 119, 121 f., 124-126, 130f., 133-139, 141-143, 149, 151, 163-165, 170f., 174, 176-178, 182f., 185-195, 197f., 201-203, 207, 226, 280 Fürst Mavrokordatos, Alexander (1791—1865),

griech.

Politiker 53, 138, 166

u.

1858-1903 273, 275

Obrenovic, Alexander siehe Alexander L, König von

Mahmud II. (1784-1839), türk. Sultan 3,93,242,

Staatsmann 31—34,

213

Meyer, Johann Heinrich (1760—1832), dt. Maler,

1817-1842

Machiavelli, Nicolo (1469—1527), ital. Staats-

(gest. 1831) griech.

Konstantin

Clanchef 175

Serbien

Obrenovic, Milan siehe Milan IV. Obrenovic, Milos (1780—1860), Fürst von Serbien 261

Oestreich, Gerhard Fürst

v.

57

Öttingen-Wallerstein, Ludwig (1791—

1870), bayr.

Staatsmann 115f.

Witteisbach

(1815-1867), als Otto I. 1832—1862 König von Griechenland 2—6, 48, 78, 81 f., 88-91, 95-97, lOOf., 110-118,

Otto

von

126-128, 13lf., 134, 139, 146, 151, 155, 158, 162, 165, 176-180, 187-190, 193f., 196, 198f., 202f., 205, 207, 209, 213f., 216, 221, 223, 228, 230, 233-235, 238-245, 248—250, 252, 280 f.

316

Personenregister

Viscount Palmerston, Henry John Temple (1784— 1865), brit. Staatsmann 98 Pasvanoglu von Widin, Osman (1758—1807), abtrünniger türk. Provinzstatthalter 40 Pausanias (um 110—um 180), griech. Schriftsteller 148 Perikles (494—429 v.Chr.), athenischer Staats-

33, 50, 56, 205, 220, 224

mann

Peter I. (der Große) Alexejewitsch (1672-1725), seit 1682 Zar von Rußland 53, 55-57, 59,93 f., 136, 140, 158, 170, 179, 233, 244, 269 Peter I. (1844-1921), 1903-1918 König von Ser-

bien,

Jugoslawien 259, 275 Petropoulos, John Anthony 3f., 130, 137f., 174, 1918-1921

von

215, 220 Graf v. Pocci, Franz

(1807-1876), dt. Dichter, Zeichner, Komponist 225 Polybios (um 200—120 v.Chr.), griech. Histori-

Selimlll.

(1761-1808),

1789-1807 türk. Sultan

269

Sercey, franz. Diplomat 95, 99 Stephan, Baptist v. (1808—1875), bayr. General 163 Ritter v.Stürmer, Johann Baptist (1777—1856), bayr. Politiker 69 Suleymanll. Kanuni (1494 o. 1495-1566), seit Graf de

1520 türk. Sultan 270

Thiersch, Friedrich (1784-1860), dt. Altphilologe 5, 33, 48, 78f., 81, 83, 86, 89, 100, 118, 122, 125, 129f., 137, 147, 173, 176, 189-201, 223, 251 f., 280 Graf v. Tilly, Johann Tserclaes (1559-1632), Feld-

herr im Dreißigjährigen Krieg 17, 129 Triantafillis siehe Makriyannis Trikoupis, Charilaos (1832—1896), griech. Staatsmann 265, 275

ker 278

Graf

von

Prokesch-Osten,

Anton

(1795-1876),

Österreich. Diplomat, Offizier, Militärschriftsteller 95, 213-215, 233 f. Purkart, Karl v. (1792-1889), bayr. Offizier 163,

239, 241, 244

Pye,

Frhr. v. Varicourt, Karl (1804-1862), bayr. Offizier 216-218, 221, 236 Venizelos, Eleftherios (1864—1936), griech. Staatsmann

259, 275

Verba, Sidney

43

Lucían W. 255

Ranke, Leopold

v.

(1795-1886),

dt. Historiker

64, 80

Roß, Ludwig (1806-1859), dt. Philologe, Archäologe 192, 202 f., 208 Rottmann, Karl (1797-1850), dt. Maler 19, 205 Rudhart, Ignaz v. (1790—1838), bayr. Staatsmann 238-240

Rundstedt, R. v., preuß. Militärattache 246,250,264 Graf v. Saporta, Friedrich (1794—1853), bayr. Hofmarschall 233 Schadow, Johann Gottfried (1764-1850), dt. Bildhauer 12

Schenk, Eduard v. (1788—1841), bayr. Staatsmann 67-69

Schilcher, Anton v. (gest. 1828), bayr. Offizier 21 Schiller, Friedrich v. (1759—1805), dt. Schriftsteller 148

Schmaltz, Johann Heinrich Christian v. (1787— 1865), bayr. Offizier 149, 159, 163, 203 f., 207, 209-211, 217, 232 Schmölzl, bayr. Offizier 284 Schüler, Friedrich (1791—1873), 70 f. Seidl, Wolf 3, 215

Wagner, Johann Martin v. (1777—1858), dt. Maler, Bildhauer, Kunstagent 19 Weber, Max (1864-1920) 7, 37, 57, 93 Weech, Friedrich v. (1794-1837), bayr. Offizier 189 f.

Weinrich, Johann Georg v. (1768—1836), bayr. General 115

Adolf (1790-1840), Baumeister, 191-198, 202f., 207 Wenzel (1361-1419), 1378 dt. König, als Wenzel IV. König von Böhmen 10 Wilharm, Irmgard 3f., 130, 215 Winckelmann, Johann Joachim (1717—1768), dt. Kunstgelehrter 31 f.

Weissenburg, Archäologe

Wirth, Johann Georg August (1798—1848), bayr. Journalist, Politiker 69, 71 f., 86, 125 Fürst v. Wrede, Karl Philipp (1767-1838), bayr. Feldmarschall 17-19, 21-23, 26f., 30, 34, 65, 69f., 72f., 75, 108-111, 115f., 124, 206

Ypsilanti(s), Alexandras (1792—1828), russ. General, griech. Freiheitsheld 32, 40 Graf

bayr.

v.

Yrsch, Karl Theodor (1766-1854)

23

Beamter

Zwingli, Huldrych (Ulrich) (1484-1531), Schweizer

Reformator 11

Beiträge zur Militärgeschichte Herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Band 39 Johannes Hürter Wilhelm Groener

Reichswehrminister am Ende der Weimarer Republik (1928-1932) 1993. XII, 401 Seiten und 8 Abbil-

dungen

ISBN 3-486-55978-8 Band 40

„Unternehmen Barbarossa"

Zum historischen Ort der deutsch-

sowjetischen Beziehungen von

1933 bis Herbst 1941 Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes herausgegeben von Roland G. Foerster 1993.188 Seiten ISBN 3-486-55979-6 Band 41 Gero von Gersdorff Adenauers Außenpolitik gegenüber den Siegermächten 1954 Westdeutsche Bewaffnung und internationale Politik 1994. 404 Seiten ISBN 3-486-55980-X Band 42 Holger Afflerbach

Falkenhayn

Politisches Denken und Handeln im Kaiserreich 1994. XIV, 586 Seiten ISBN 3-486-55972-9 Band 43 Die Wehrpflicht

Entstehung, Erscheinungsformen und politisch-militärische Wirkung Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes heraus-

gegeben von Roland G. Foerster

1994. XVI, 262 Seiten ISBN 3-486-56042-5

Oldenbourg