Hülfsbuch bei Revision und Leitung eines Postamts für Postaufsichtsbeamte und Postamtsvorsteher [6. neu bearb. Auflage. Reprint 2020] 9783486730050, 9783486730043


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German Pages 263 [276] Year 1901

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Hülfsbuch bei Revision und Leitung eines Postamts für Postaufsichtsbeamte und Postamtsvorsteher [6. neu bearb. Auflage. Reprint 2020]
 9783486730050, 9783486730043

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H ü l f s b u c h bei

Revision u. Leitung eines Postamts für Postaufsiclitsl)eamte und Postamtsvorstelier,

Sechste neubearbeitete A u f l a g e

B e r l i n und München.

Druck und Verlag von R. Oldenbourg. 1901.

H ü l f s b u c h bei

Revision u. Leitung eines Postamts für

Postaiifsiclitslieamte und Postamtsvorsteher. Zusammengestellt von

W.

Persuhn,

Kaiserl. Postdirector.

Sechste neubearbeitete Auflage

Berlin und München. Druck und Verlag von R. Oldenbourg. 1901.

Vorwort. Die vorliegende sechste Auflage schliesst sich inhaltlich eng an die vorhergehende an. Es lag hauptsächlich die Nothwendigkeit vor, das Hülfsbuch den inzwischen eingetretenen Veränderungen in den maassgebenden Bestimmungen anzupassen, welcher Arbeit sich Herr Postkassirer E i c h b l a t t in dankenswerther Weise unterzogen hat. Im Weiteren konnten zahlreiche Diensterfahrungen, die aus dem Kreise der Leser eingingen, verwendet werden. Den Herren, welche auf diese Weise ihr Interesse an dem Buche bethätigt haben, sei hiermit verbindlichster Dank gesagt. Eine wesentliche Erweiterung haben die Abschnitte XIV (Telegraphen- und Fernsprechdienst) und XVII (Kontrolen) erfahren. Dies wurde durch die Ausdehnung des Fernsprechwesens und durch die Erleichterungen im Dienstbetriebe, die den Aufsichtsorganen weitere Kontroiarbeiten auferlegten, nothwendig. B e r n b u r g , 1. März 1901.

Der Yerfasser.

Inhaltsverzeichnis. Seite

I. Aeusseres, Diensträume und Wartezimmer 1 II. Ausstattungsgegenstttnde und Amtsbedürfnisse 11 III. Kassen- und Rechnungswesen 23 IV. Annahme- und Ausgabedienst 43 V. Abfertigungsdienst 51 VI. Entkartungsdienst 59 VII. Bestellgeschäft 67 VIII. Packkammerdienst 77 IX. Zeitungswesen 87 X. Postanweisungen 97 XI. Postfuhr- und Kurswesen 107 XII. Bahnhofsdienst 129 XIII. Bahnpostdienst 137 XIV. Telegraphen- und Fernsprechdienst . . . 143 XV. Personalverhältnisse 155 XVI. Allgemein 167 XVII. Uebersicht der vom Amtsvorsteher auszuführenden Kontrolen 199 XVIII. Zusammenstellung der Bücher etc. . . . 2 1 1 XIX. Anordnungen des Amtsvorstehers zur G. O. 221 XX. Revision einer Postagentur 229 XXI. Annahme eines Postillons 241 XXII. Rahmen zur Aufstellung eines Geechäftsplans 247

Vorbemerkungen. Die fett gedruckten Worte enthalten in ihrem Zusammenhang eine kurze I n h a l t s a n g a b e der einzelnen Abschnitte und ermöglichen eine wesentlich beschleunigte Durchsicht des Werkchens. A b k ü r z u n g e n : G. 0. = „ zw. =

Geschäftsordnung. zweckmässig.

I. Aeusseres, Diensträume und Wartezimmer. 1. Entsprechen die Diensträume in ihrer Lage, Grösse, Einrichtung und sonstigen Beschaffenheit dem Verkehrsbedürfnisse, den Anforderungen einer sicheren und geordneten Wahrnehmung des Dienstbetriebs, der Rücksicht auf den Gesundheitszustand der Beamten und dem Anstände? (IV, 1. §. 27.) 2. Sind die Schaltervorräume so viel wie möglich vor Zugluft geschützt? ,Zu vermeiden unmittelbarer Zugang von der Strasse. Windfangthüren. 3. Ist von der Einrichtung besonderer Briefeinwürfe f ü r die E i n l i e f e r u n g

der

verschiedenen Gattungen von Briefpostsendungen sowie für die Ortsbriefe u. s. w. und die nach auswärts gerichteten Sendungen in möglichst umfangreichem Maasse Gebrauch gemacht? Sind die Einwürfe ihrer Bestimmung entsprechend in hervortretender Weise gekennzeichnet? (IV, 1. §. 31. Ber. 98.) 4. Wird die Strasse vor dem Posthause und der Posthof stets rein gehalten ? Im Winter bei Glätte Bestreuen des Bürgersteigs vor dem Posthause mit abstumpfendem Material. 5. SindThiiren u n d Fensterläden s a u b e r ,

bedarf deren Anstrich der Erneuerung? Längstens a l l m o n a t l i c h Scheuem sämmtlicher Diensträume und t ä g l i c h Auskehren derselben. Zw. Ausstreuen angefeuchteter Sagespäne (weit besser

Vermerke,

2

I. Aeusseres, Diensträume und Wartezimmer. Vermerke.

als Sand) auf den Boden; sodann gründliches Herumreiben derselben mittels Reisigbesens. Nach Auskehren Zimmer alsdann fast völlig staubfrei. Fensterrahmen und Thiiren sowie sämmtliche Möbel müssen in bestimmten Fristen mit Seife und Bürste bezw. Schwamm gründlich gereinigt werden. Ebenso sind Matratze und Decken des Ruhebetts zu lüften und auszuklopfen. Wollene

Decken

alljährlich

waschen

oder walken. 6. Zeigt das Wappenschild frische Farben, oder ist Reinigung ( k a l t e s Seifenwasser und Schwamm) bezw. Neulackirung erforderlich ? 7. Fensterscheiben u n d S c h a l t e r f e n s t e r

klar geputzt? Desgl. Posthauslaterne (Inschrift: Postamt.). 8. Sichere Verschlüsse der Fensterläden und Thüren. Erstere mit Einbruch der Dunkelheit zu schliessen. Das Schalterfenster muss mit einer Vorrichtung versehen sein, durch welche das Oeffnen des Fensters von aussen ev. verhindert werden kann. 9. In wessen Händen befinden sich nachweisbar (zw. besondere Empfangsanerkenntnisse über die Schlüssel zu den verschiedenen Diensträumen) die Schlüssel

zu

den

Haus- und

Zimmer-

thüren bezw. wo werden dieselben sicher verwahrt? Die Schlüssel dürfen nicht von aussen im Schloss stecken bleiben. 10. Haben Schalterflur und Diensträume e i n anständiges A u s s e h e n ?

Wer-

den dieselben gehörig gelüftet? 11. Wird ersterer, namentlich auch in der Nähe der Schreibvorrichtung, Abends ausreichend erhellt? Ist die Schreibvorrichtung in ordentlichem

I. Aeusseres, Diensträume und Wartezimmer. Stande ? (Ein bestimmter Unterbeamte, u. U. im regelmässigen Wechsel, hat die Verpflichtung, dauernd für reinliche Schreibunterlage sowie Tinte und Feder zu sorgen. - G. O. -) Zw. Befestigung einiger Lagen Löschcarton, deren Ränder, um Beschädigung durch Einreissen zu verhindern, Holzleisten verdecken, auf dem Schreibpult der Schalterhalle. 12. Anstrich der Fussböden und Zimmerdecken, Beschaffenheit der Tapeten, bezw. Wandflächen, Oefen geschwärzt, Fachwerke und Schränke frei von Staub (auch obenauf) und unnützem Papier. Waschbecken, Seifenbehälter und Handtücher rein. Kein Umherliegen von Kleidungsstücken, Stöcken und Schirmen, auch kein Umherstehen von leeren Flaschen und Biergläsern. Kein Spinngewebe in den Ecken. Er-

n e u e r u n g d e s Anstrichs d e r Dienstmöbel.

Bezeichnung derselben mit Buchstabe und Nummer des Ausstatt.-Verzeichnisses. Geordnete Aufstellung der Bücher in den Fachwerken. Behälter für Papier-, Bindfaden- und Siegellackabfälle. Bollvorhänge sauber und ohne Risse. Lampen gereinigt. 13. Wisch- u . Scheuertücher, S c h w ä m m e ,

Fensterleder, Lampenscheere, Cylinderputzer etc. sollen nicht offen umherliegen, sondern in besonderem Fachwerk oder Kasten verwahrt werden. 14. Sind zum Durchlass des Luftzugs und zur Fernhaltung von Holzschwammbildung die mit Fussleisten versehenen Möbel dicht über dem Boden mit Luftlöchern versehen? Da, wo Briefe pp. unbemerkt unter Schränke pp. gerathen können, sind Fussleisten unentbehrlich.

Vermerke,

3

4

I. Aeusseres, DienstrSume und Wartezimmer. Vermerke.

15. Ist der am Posthause befindliche

Briefkasten m i t Einwurf i n s D i e n s t z i m m e r

zweckmässig angebracht? Schutz gegen das Eindringen von Regen und Schnee in die Oeffnung. Einfallrohr, mit Neigung von ca. 45°, v ö l l i g glatt, da sonst Postkarten leicht liegen bleiben. Probe mit Postkarte anstellen Genügende Tiefe des Kastens, damit nicht V, Folio-Briefe mit dem oberen Ende im Einfallrohr stehen bleiben und dann die nachfolgenden Briefe das Rohr verstopfen. Entspricht

d i e Vertheilung d e r Brief-

kasten in der Stadt den Verkehrsbedürfnissen? Anstrich der Briefkasten übereinstimmend mit der Farbe des Mustertäfelchens. Die Briefkasten sind in regelmässiger Wiederkehr von einem besonderen Unterbeamten mit Schwamm , und Seife zu reinigen. Ausserdem sind täglich bei der ersten Einsammlung sämmtliche Kasten durch den leerenden Unterbeamten mit Wischtuch, die Messingtheile mit einem Lederlappen abzureiben. (G. O.) Ist die regelmässig wiederkehrende Reinigung der Briefkasten auch im Landbestellbezirke geschäftsordnungsmässig geregelt und sichergestellt? 16. Ist ausreichend dafür gesorgt, dass die Briefe in den Fächern und auf den Arbeitsplätzen nicht in Fugen und Spalten gerathen bezw. hinter den Tischen herabfallen und unbemerkt verschwinden können ? Wandleisten. Möglichst keine Unterschränke, Rückseite der Brief - Ausgabeschränke ev. von Glas.

I. Aeusseres, DienstrUume und Wartezimmer. 17. Sind die für das Reisepublikum bestimmten Hinweise: "Post und Telegraph gg > in Stadt und Bahnhof vorhanden bezw. zweckmässig angebracht? 18. Wegen der Schalteraushänge siehe VI, 2, Seite 54. Die Schalteraushänge,

insoweit

bei

denselben keine handschriftlichen Berichtigungen und Nachträge vorkommen, werden zweckmässig auf Pappe oder Leinewand gezogen, mit völlig reinem Stärkekleister gleichmässig bestrichen und sodann, wenn völlig trocken, mit Copallack gefirnisst. Die Aushänge werden demnächst an einem staubfreien Orte mehrere Tage zum Trocknen des Lacks aufbewahrt. Später sich ansetzender Staub, Fliegenschmutz etc. kann dann leicht mittels nassen Schwamms entfernt werden. Die Aushänge können auf diese Weise fortdauernd sauber erhalten werden 19. Sind ausser dem Postbericht auch die übrigen Aushänge: das Verzeichniss der Postanstalten im 10 meiligen Umkreis, Telegraphentarif und Brief- und Packetposttarif nach dem Auslande auf Grund der Amtsblatt - Mittbeilungen fortlaufend berichtigt?(Als Kontrole der stattgehabten Berichtigung zw. Vergleichung der betr. Tarifsätze mit den Angaben des im Anfange jeden Vierteljahrs erscheinenden Postblatts.) Bekanntmachungen , Fahrpläne, Postberichte etc. dürfen niemals auf die Wandfläche geklebt, sondern müssen mit leichten Stiften befestigt oder, auf Pappe gezogen, an Oesen aufgehängt werden. 2 0 . D i e Feuer-Rettungssäcke, m i t

Be-

zeichnungsschild versehen, müssen an

Vermerke,

5

6

I. Aeusseres, DienstrHumc und Wartezimmer. "Vermerke.

einer bestimmten, in die Augen fallenden Stelle aufbewahrt werden; sie dürfen nicht zu fest eingehüllt oder zu fest verschnürt sein, damit sie g. F. zu sofortiger Benutzung geeignet sind. 21. Ist das gesammte Personal durch G. 0. genau unterrichtet, was im Falle des

Ausbruchs eines Feuers i m

Amte

oder in der Nähe desselben zu geschehen hat? (ev. Ausweismarke.) Wann hat zuletzt eine Revision des Blitzableiters am Postgebäude stattgefunden? 22. Befindet sich der Schlüssel

(versiegelt) zur Wohnung des Amtsvor-

stehers in den Händen des Nachtwachbeamten ? 23. Sobald Diensträume zeitweilig verlassen werden, sind zuvor die sämmtlichen Postsendungen ordnungsmässig unter Verschluss zu nehmen. (V. 2,§. 102.) 24 Zw.: Notizführung ü b e r

Scheuern

und Fensterputzen, da erfahrungsmässig die gegen feste Vergütung mit der aussergewöhnlichen Reinigung beauftragten Personen bestrebt sind, die oben genannten Verrichtungen möglichst lange hinauszuschieben. Ebenmässige Kontrole betreffs der regelmässigen Wiederkehr der sonst noch auszuführenden grösseren Reinigungen (Abseifen der Thüren, Möbel, Aborte; Matratzenklopfen, Putzen der Messingtheile der Thürschlösser etc.). 25. Feuersichere Aschengrube. Deckel von starkem Eisenblech. Aschen- und Müllgrube getrennt. 26. Desinfection der Aborte im Sommer. 27. Sehr zu empfehlen: Anbringung einer Sperrkette an der inneren Seite

I. Aeusseres, Diensträume und Wartezimmer. der Eingangsthiir zum Posthaus und Vorlegung derselben Abends nach Schluss der Dienststunden. Ein Eindringen von Unbefugten, z. B. unter dem Vorwande der A uflieferung eines Nachttelegramms, wird dadurch unmöglich gemacht. 28. Wird die rechtzeitige Leerung der Briefkasten, ev. auf welche Weise kontrolirt? Zw. Gelegentlich Einwurf von Karten in die Briefkasten seitens des Amtsvorstehers und Vorlegung derselben nach geschehener Abstempelung. 29. Sind die amtlichen Verkaufsstellen für Postwerthzeichen durch das betr. strassenwärts angebrachte Schild gehörig bezeichnet? Beschaffenheit des Schildes und der gelieferten Mappe. 30. Bei den Postämtern I. u. u. U. auch bei andern Verkehrsanstalten ist die D a u e r d e s a n d e n Sonn- etc. Tagen

stattfindenden Schalterschlusses durch Aushang an der Aussenseite des Postgebäudes ersichtlich zu machen (IV. 1, §. 29 Schluss). 31. Verbot des Rauchens in den Diensträumen in Erinnerung bringen, besondere Vorsicht beim Umgehen mit Feuer und Licht erneut zur Pflicht machen, da durch fahrlässiges Wegwerfen eines brennenden Cigarrenrestes Feuer entstehen kann. Während der Nachtzeit ist die Verbindungsthür zwischen dem Wachtzimmer und den übrigen Diensträumen offen zu halten, nicht zu schliessen. Ueberhaupt grösste Sorgfalt in Bezug auf die zum Schutze der Diensträume während der Nacht erforderlichen Sicherheitsmaassregeln.

Vermerke,

7

11

II. Ausstattungsgegenstände und Amtsbedürfnisse. 1. Ist die Verwaltung d e r Amtsbediirf-

nisse, Damentlich der Erleuchtungsund Heizungsstoffe eine die missbräuchliche Verwendung derselben nach Möglichkeit ausschliessende ? Kontrole des Gasverbrauchs

und

d e r Dichtigkeit d e r

Leitung (IV, 3, Seite 16).

2. Ist d e n Belägen z u m Ausgabebuch

über Amtskosten die polizeiliche Bescheinigung der Richtigkeit der Preise betr. der Heizungs- und ErleuchtungsBtoffe vorgeheftet? (IV, 3, Seite 18.) 3. Stimmen die Preise der laut Ausgabebuch beschafften Amtsbedürfnisse (Papier, Bindfaden, Lack etc.) auch mit den f ü r den Bezirk etwa vertragsmässig von der O. P. D. vereinbarten u n d d e r

Postanstalt mitgetheilten Sätzen überein? 4 Ist der vorgeschriebene „Nachweis Uber Verpackungsgegenstände"

(IV,

3,

§. 22) angelegt und sind u. A. auch die zur Versendung der Postwagenlichte und des Schmelzlacks benutzten Kistchen, die leeren Wagen schmier-Kübel oder Fässchen etc. daselbst vereinnahmt? 5. Dienstsiegel wie auch Briefaufgabestempel dürfen nicht unbeaufsichtigt ofTen

ausliegen und den Unterbeamten nur f ü r die jedesmalige Dauer deB Dienstgebrauchs überwiesen werden. (IV, 2, Seite 20 bz. 21.) Während des Nichtgebrauchs und in gleichzeitiger Abwesenheit des Beamten sind dieselben stets im Werthgelass zu verwahren.

Vermerke,

12

II. Ausstattnngsg'egenstände u. AmtsbedUrfnisse.

Vermerke.

Bs empfiehlt sich, Stempel und Siegel nicht hinzulegen oder aufzustellen, sondern am Griff in einer hölzernen Klammer, die am Arbeitsspind angeschraubt wird, aufzuhängen. Abgesehen davon, dass bessere Ordnung erzielt wird, kann auch Beschädigungen leichter vorgebeugt werden Für die aus nicht gehöriger Verwahrung der Siegel und Stempel sowie der Aufgabestempel sich ergebenden Folgen ist der schuldige Beamte verantwortlich. 6. Gesicherte Aufbewahrung der Einlieferungsscheine.

7. Ergeben die vorzunehmenden Proben (IV, 2, Seite 23 Schluss) die Rich-

tigkeit der Waagen?

Der Zeitpunkt der zuletzt stattgehabten Aichung muss — auch bezügl. der Agenturen — aus dem Ausstatt.Verzeichn. ersichtlich sein. 8. Wird das Bestellbuch für Werke der BUchersammlung der Ober-Postdirektion unter Beifügung des Bücherverzeichnisses monatlich mindestens ein Mal unter den Beamten bezw. Unterbeamten in Umlauf gesetzt? (IV, 2, Seite 33 Schluss.) In welcher Weise ist den Unterbeamten Gelegenheit gegeben, die Werke, welche sie zu lesen wünschen, zu bezeichnen ? Wie werden die Postagenten über die vorhandenen Werke unterrichtet gehalten? Vergl. Ber. 193 a. a. 0 . 9. Sind vorschriftsmässige Brief- und Geldbriefbeutel in genügender Zahl vorhanden?

I s t e v . d e r Beutelwechsel

mit

dem Bahnpostamte verabredet und ab-

I I . Ausstattung , sg , eg , enst8nde u. AmtsbedUrftiisse. 13 schriftlich beim Packtisch der Abfertigungsstelle ausgehängt? 10. Sind die Formularbestände derart übersichtlich geordnet, dass ein plötzlich nothwendig werdendes Formular sofort ohne Schwierigkeit aufgefunden werden kann ? 11. Hat das Reinschrift- und Entwurfpapier die vorgeschriebene Grösse von 21 X 33 cm? 12. Werden die Telegramm-Aufgabeformulare f ü r vorausbezahlte Antwortstelegramme sowie die verkäuflichen Formulare (zu P a c k e t a d r e s s e n etc.) unter

Verschluss g e h a l t e n ?

13. Bieten die Werthgelasse die nöthige Sicherheit und sind deren Verschlusseinrichtungen zweckentsprechend? Werden die etwa vorhandenen Doppelschlüssel bei der 0. P. K. v e r w a h r t ?

14. Finden die Bestimmungen wegen Ansammlung und demnächstigen Verkaufs der Papier-, Bindfaden- und Siegellackabfälle die gehörige Beachtung? (IV, 3, §. 26 Schluss.) Aemter mit Siegellack-Schmelzapparat werden kaum in die Lage kommen, Abfälle von Lack einsenden zu müssen. Es ist darauf zu halten, dass die Papierkörbe ausschliesslich zur Aufnahme der Papierabfälle gebraucht und täglich entleert werden, wobei der Inhalt genau zu durchsuchen ist Bezügl. der Sammlung der Papierabfälie ist es durchaus nöthig, eine Einrichtung zu treffen, die es gestattet (Aufbewahrung der Säcke mit den Abfällen in einem verschliessbaren Räume), einen bestimmten Unterbeamten mit der Versackung zu beauftragen und

Vermerke,

14 I I . Ausstattungsgreg'enstSnde u. AmtsbedUrfnisse. Vermerke.

denselben zugleich dafür v e r a n t w o r t l i c h zu machen, dass nicht, wie schon öfters vorgekommen, dienstliche Gebrauchsgegenstände etc. unbesehen mit unter die Papierreste gerathen. Ansammlung grösserer Mengen von Abfällen wegen der damit verbundenen Feuersgefahr zu vermeiden. Aufbewahrung nie in Bodenräumen. Verwendung des noch nicht durchgesehenen Inhalts der Papierkörbe zum Feuer anmachen selbstredend zu untersagen. 15. Befinden sich die Verzeichnisse der den einzelnen Arbeitsstellen überwiesenen

Ausstattungsgegenstände

mit

Quittung der Beamten bei den Acten? (IV, 2, Seite 6, §. 5, Abs. 2.) 16. Ist ev. der Packetbestellkarren mit Sperrvorrichtung versehen? 17. Sind die verschiedenen Bezirksleitzettel in ausreichender Menge vorräthig? Uebertragung der bezüglichen Ueberwachung an einen bestimmten Beamten oder Schaffner (G. O.). (Wegen der Bezettelung der Packete nach Bavern und Württemberg cfr. Amtsbl. 46 von 1880.) 18. Sind die Ausgabe- und Sortirfachwerke mit deutlich gedruckten Bezeichnungsschildern versehen ? Emaillirte Metallschilder mit Schrauben (weiss mit schwarzer Schrift) 10 cm lang und l'/a cm breit können zum Preise von 12 Pf. das Stück durch das Postamt St. Georgen (Schwarzwald) bezogen werden. Vorhandensein gedruckter Titelschilder bei sämmtlichen Büchern etc. 19. Betreffs der Vorschriften über die

Art des Einbandes u n d der B e z e i c h n u n g

I I . Ausstattuiig'sgeg'eiistäiide u. Amtsbedlirfnisse. der Bücher etc., ferner über die Führung des Ausgabebuchs über Amtskosten und des Contos über die Einnahme und Ausgabe an AmtsbedürfnissGegenständen, sowie über die Prüfung der Bücher, Belege und Bestände vergl. Abschnitt IV, 3, §§. 14—16. Um den Bänden der A. D. A. dauernd ein gutes Aussehen zu erhalten und das spätere oftmalige Anschwellen derselben in Folge des Einklebens der Berichtigungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, diese Bücher mit eingeheftetem Falz binden zu lassen. 20. Inhaltsverzeichniss des Werkzeug-

kastens auf der Innenseite des Deckels. (IV, 2, Seite 27.) Werkzeugkasten in demjenigen Baume aufzubewahren, in welchem die Nacht- bezw. Wachtdienst verrichtenden Beamten etc. sich aufhalten, u. U. sind die grösseren Schraubenzieher, die Bohrer, Feilen und Zangen in gehörig gesicherten Schubladen etc. unter Verschluss zu h a l t e n .

21. Vor Rücksendung des der Halb-

j a h r s b e s t e l l u n g auf Druckformulare bei-

gegebenen Lieferscheins: Berichtigung des Aktenexemplars desselben gemäss den bei der 0. P. D. etwa vorgenommenen Abänderungen. (IV, 3, Seite 6.) 22. Zw. Uebertragung — unter Oberleitung desjenigen Beamten, welcher die Erleuchtungsstoffe verwaltet — der Sorge

für

sparsamen Gasverbrauch

an

die — täglich wechselnden — Postschaffner des innern Dienstes und tägliche

Aufzeichnung

der

verbrauchten

Gasmenge. Der Erfolg dieser Anregung des Wetteifers in der Sparsamkeit wird sich erfahrungsmässig sehr bald in den

15

Vermerke,

16 n.Ausstattlug'sg'eg'enstände ii. Amtsbedttrfnisse. Vermerke.

weitaus geringeren Beträgen der Gasrechnung zeigen. 23. G e h ö r i g e Reinhaltung d e r Stempel,

Typen und Schwärzapparate, (Staubdeckel). Rechtzeitige Auswechselung abgenutzter Datum und Stundenzahlentypen, event Auskochen der Typen und des Stempels mit Soda, u. U. auch Reinigung mittels einer in Petroleum, Terpentin oder Benzin getauchten scharfen Bürste. (IV, 2, Seite 19, Schluss.) Sind bei den Briefaufgabestempeln mit Umsatztypen ausser den vollzähligen Typensätzen die beiden Strichtypen sowie die Zwickzange zum Herausnehmen der Zahlentypen vorhanden? Die Abrechnungs-Postanstalten haben darauf zu halten, dass die Aufgabestempel der ihnen zugewiesenen Postagenturen jederzeit gut beschaffen sind und deutliche, klare Abdrücke liefern. Wird die Stempelfarbe von dem Unterbeamten stets unterhalb des Kissenbezugs der Schwärzapparate aufgetragen ? Zur Erzielung feiner, sauberer und völlig schwarzer Abdrücke ist erforderlich, die Stempelfarbe vor ihrem Auftragen auf das Stempelkissen öfter umzuschüttein und auch den Ueberzug des Stempelkissens öfter zu erneuern. Zw.: Nach dem täglich erstmaligen Umsetzen der Typen, Abdruck sämmtlicher Stempel in einem besonderen Hefte (Nachtwachbuch od. dergl.) und Einsichtnahme des A m t s v o r s t e h e r s .

24. Sorge für Beschaffung und Erhaltung eines brauchbaren Kleisters. Gute schwarze und blaue Tinte. Festes weisses und rothes Geldrollen- (Handoder Bütten-) Papier in entsprechender

I I . Ausstattungs^egenstäude u. Amtsbedürfuisse. Grösse vorgerichtet bereithalten. Zum Verschluss dienstlicher Geldsendungen ,in Briefform Verwendung von nur gutem feinen rothen Lack. (Pack- oder Schmelzlack bröckelt ab.) 25. Befinden sich die Stundenplatten sowie die Tagesplatten der Landbriefkasten im Gewahrsam eines Beamten ? 26 Sind die Postamtsblätter vom laufenden Jahre vorschriftsmässig zu einem in Actendeckel gehefteten Actenstück vereinigt? (IX, §. 21 oben.) 27 Zu empfehlen: Dem Actenstück „Amtsblatt" Bogen Papier vorheften und daselbst der Zeitfolge nach und mit Angabe der Seitenzahl des Amtsblatts die wichtigeren, öfters zur Anwendung kommenden neuen Verfügungen aufführen. In der zweiten Hälfte des Jahres und später ist andernfalls das A ufsuchen einer bestimmten Verfügung ohne diesen leicht zu beschaffenden Anhalt zeitraubend. 28. Erfahrungsgemäss gehen die Postagenturen beim Gebrauche der Druckformulare nicht immer wirthschaftlich zu Werke. Die Abrechnungspostanstalt muss daher in dieser Beziehung Kontrole üben. Dies kann mit Elfolg nur dadurch geschehen, dass die Agenturen ebenfalls halbjährlich ihren Formularbestand ermitteln und den ungefähren täglichen bezw. monatlichen Verbrauch angeben Die Prüfung dieser Angaben sowie die Feststellung des den Agenturen demnächst — gegen Quittung — zu überweisenden halbjährlichen Formularbedarfes ist dann Sache der Abrechnungspostanstalt. Letztere wird ausserdem zw. einen angemessenen Reservebestand, nament-

17

Vermerke.

2

18

I I . Ausstattung'sgegrenstände u. Amtsbedürfnisse.

Vermerke.

lieh Aufgabenummern für Einschreibbriefe, gewöhnliche und Werthpackete der Formulare unterhalten. 29. Zur G. O. Welcher Beamte oder Unterbeamte hat den richtigen Gang der Bureauuhren zu kontroliren und ev. die Uhren zu stellen ? 30 Prüfung des vollzähligen Vorhandenseins und der pünktlichen Rückgabe der lt. Ausstatt. -Vezeichniss gelieferten Armbänder für Aushelfer und Stellvertreter. 31. Aufschrifttafel am Fenster des Packetbestellwagens: Annahme von gew. Packeten. Emailleschild 2 M. 50 Pf. cfr. unter II, 18 32. R e c h t z e i t i g e Erneuerung der S c h r i f t

auf den etwa im Gebrauche befindlichen Zinkblechplatten. Anweisung zur Beschreibung der lezteren: Die gut gereinigte Zinkblechplatte wird mit einer aus gleichen Theilen chlorsaurem Kali und Kupfervitriol und der 18 fachen Menge warmen Wassers bestehenden Lösung, welcher etwas arabischer Gummischleim zugesetzt ist, unter Anwendung einer Kielfeder, beschrieben. Wenige Secunden darauf kann die Platte mit Wasser abgespült und mit einem weichen Tuche getrocknet werden. Um das Oxydiren des Zinkes zu verhüten, werden die Platten mit einer Seife überzogen, welche aus 1 Theil gelber Kernseife, 3 Theilen japanesischen Wachses und 21 Theilen Wasser besteht. Diese Mischung muss l 1 / 2 bis 2 Stunden gekocht werden, damit die Auflösung der Kernseife und des Wachses sich vollständig vollzieht. Auch ist es

I I . Ausstattang'sg-eg'enstUnde u. Amtsbedlirfnisse. zweckmässig, gut gereinigtes Regenoder destillirtes Wasser zu verwenden, da es z. B. der Lösung des Wachses hinderlich ist, wenn das Wasser Bestandtheile an Kalk enthält. Erst nach einigen Tagen wird die auf diese Weise gewonnene Seife so fest, dass die Platten damit bestrichen werden können. Nach erfolgtem Ueberziehen sind die Platten mit einem Tuche fest abzureiben, wodurch die Aufschrift glänzend wird. Zum Reinigen der Zinkplatten vor dem Auftragen der Schrift ist Glaspapier oder Schmiergelleinen geeignet. Sobald die Aufschrift durch den längeren Gebrauch gelitten hat, kann die Platte mittels eines Messers und durch Abreiben mit Glaspapier oder Schmiergelleinen leicht von dem Firniss-Ueberzuge befreit und die Schrift mit der oben bezeichneten Lösung erneuert werden.

19

Vermerke,



28

III. Kassen- und Rechnungswesen. 1. Die Beförderung der Gelder oder Werthsendungen seitens der Verkehrsämter nach und von einer andern im Ort befindlichen Stelle muss der Kassenführer sicher stellen. Die Beförderung hat durch einen (über 10000 M. durch zwei) etatsmässig angestellten Beamten oder Unterbeamten zu erfolgen. (VIII, §. 5, Schluss.) 2. Die Doppelschlüssel zu den Werthgelassen — auch der Postagenturen — werden bei der Ober-Postkasse aufbewahrt. (VIII, §. 5, Schluss.) 3.

Reichssilbermünzen

und

Thaler-

stücke sind von den Postkassen zu jedem Betrag anzunehmen. Nickel- und Kupfermünzen dagegen nur bis zu einer Mark. Das Publikum ist nicht verpflichtet, Reichssilbermünzen im Betrage von mehr als 20 M. in Zahlung zu nehmen. Die Verkehrsanstalten brauchen Zinsscheine überhaupt nicht und Reichsbanknoten (über 100 M. und mehr) nur dann anzunehmen, sofern durch die etwaige Herauszahlung des Ueberschusses keineünzuträglichkeiten für den Kassenbetrieb entstehen. (VIII, §§. 6 u. 7.) 4. Wegen Verrechnung der Bruchpfennig cfr. VIII, Seite 4, Schluss. 5. Wegen des Vertriebs der Versicherungsmarken durch die Landbriefträger cfr. VIII, S. 22, vorletzten Absatz. 6. Betreffs Einrichtung, Geschäftsbetrieb und Controle der amtlichen

Vermerke.

24

III. Kassen- und Rechnungswesen.

Vermerke.

Verkaufsstellen f ü r Postwertzeichen c f r .

VIII, §. 20 Finden über den Verbrauch von Postwerthzeichen der amtlichen Verkaufsstellen fortlaufend die vorgeschriebenen Notirungen statt? 7. Sind sämmtliche Kassenbücher blattweise beziffert? 8. Enthält das erste Blatt des Kassentagebuchs die vorgeschriebenen Angaben? (VIII, S. 29.) Wird das Kassentagebuch von 8 zu 8 Tagen abgeschlossen, wird am Monatsende sowie bei Aufstellung des vollständigen Monatsabschlusses der Hauptkasse der Sollbestand in Zahlen und Buchstaben angegeben? (VIII, S. 30.) Auf jeder Zeile des Kassentagebuchs darf nur eine Einnahme oder eine Ausgabe eingetragen sein. 9 Zw. Niederlegung eines Verzeichnisses d e r nicht etatsmässig angestellten

Beamten einschliessl. der Telegraphengehülfinnen bei der Hauptkasse behufs Zahlung der diesen Beamten etc. nach Ablauf der vorgeschriebenen Dienstzeit zustehenden erhöhten Tagegelder Vergl. VIII, §. 49, S. 83. Bor. 337. 10. Die eingehenden verkäuflichen Formulare sind sofort auf Grund des Bestellbogens in das Markenbuch zu übertragen (VIII, S. 36, 5 a.) 11. Bei Ueberweisung von Werthzeichen- u n d Formular-Zuschüssen a n d i e

Zweigkassen trägt der Führer der Hauptkasse nach erfolgter Quittungsleistung die um den Betrag des Zuschusses erhöhte Schuld der Zweigkasse unter Beisetzung seines Namenszugs in den zunächst aufzustellenden Abschluss der

III. Kassen- und Rechnungswesen. Zweigkasse ein (VIII, S. 38, vorletzter Absatz.) 12. Wird die Ortsgebührenkarte nach Vorschrift geführt? (VIII, §. 26 zu 2.) 13 Wegen der Vorschriften zum Z w e c k e d e r Aufstellung

d e r Abschlüsse

(Art der Aufrechnung der Bücher pp.) cfr. VIII, S. 45, Abs. 5. 14.

B e i Prüfung d e r

Abschlüsse

hat

der Revisor in allen Fällen einzelne Seiten der Aufrechnungen der Bücher, auch wenn deren Nachprüfung durch einen zweiten Beamten schon bewirkt ist, dennoch nochmals nachzurechnen und sich von den richtigen Uebertragungen der von ihm probeweise nachgerechneten Seitenaufrechnungen zu überzeugen. (VIII, §. 32.) Vermerk im Abschlussbuche, dass diese Prüfung geschehen ist. 15. Minderbeträge der

Abrechnungs-

stellen werden nach Aufstellung des Abschlusses am letzten Tage des Monats durch die Abrechnung mit der Hauptkasse an diese abgeführt. Der Name des Einzahlers wird betr. Orts vermerkt. (VIII, §. 33, Abs. 2.) 16. Sind die am Monatsende ermittelten Mehrbeträge laut Abrechnungsbuch mit der 0. P. K. demnächst richtig abgeführt? Die Abwickelung ist im Abschlussbuche der betr. Dienststelle durch den Führer der Hauptkasse nachzuweisen. (VIII, §. 33.) 17. Vergütungsbeträge, welche nicht zur Erstattung gelangen können, sind wie Mehrbeträge zu behandeln. (VIII, §. 33, Abs. 6.) 18. Wegen ev. Vertheilung der Entschädigung auf Kassenausfälle auf meh-

25

Vermerke.

26

III. Kassen- and Rechnungswesen.

Vermerke.

rere betheiligte Beamte cfr. VIII, S. 51, Abs. 2 von unten. 19. Der Führer der Hauptkasse hat unter jeder Monatsabrechnung (mit den Zweigkassen und Abrechnungsstellen) den Restbetrag an Schuld oder Forderung, unter Wiederholung der Marksummen in Buchstaben, niederzuschreiben und die Richtigkeit der Abrechnung anzuerkennen. (VIII, §. 35, Abs. 2.) 20. Der Führer der Hauptkasse hat die Abnahme und den Ausgleich der monatlichen Abrechnungen und die P r ü f u n g der Kassenabschliisse von d e n

Agenturen zu bewirken. (VIII, S. 53. Schluss.) Unaufgeklärt bleibende erhebliche Abweichungen zwischen Soll und Ist des Baarbestandes — worunter nach Analogie der Bestimmung auf Seite 49 Ber. 307 solche von 30 M. und mehr verstanden sein dürften — sind der O. P. D. zu melden. 21. Sämmtliche Belege (und deren Bestandtheile) zur Abrechnung mit der 0. P. K. sind vor Aufstellung der Abrechnung von einem zweiten Beamten im Einzelnen zu prüfen und nachzurechnen. Die betr. Eintragungen werden mit blauer Tinte angestrichen. Die Seitensummen wie die Schlusssumme sind in Zahlen, letzere ausserdem noch in Buchstaben, zu wiederholen. Namensunterschrift nebst Dienststellung des nachprüfenden Beamten wird hinzugefügt. Sämmtliche Belege sind vom Führer der Hauptkasse mit Ort, Datum, Firma und Unterschrift zu versehen. (VHI, S. 58, oben.)

III. Kassen- und Rechnungswesen. 22. Ueber die Bedeutung der Bescheinigung: Für die Richtigkeit cfr. VIII, S. 58. 23. Mit der Abr. A sind die Ueberweis.-Karten von den Postagenturen und auf dieselben (letztere vom vorvergangenen Monate) sowie diejenigen von und nach Posthiilfsstellen einzusenden. (VIII, S. 60, zu 2.) 24. Abschriften der Zusammenstellungen über Personengeld pp. und über den Ertrag der Beförderung von Reisenden mit den fahrenden Landposten sind in einem besonderen Hefte zurückzubehalten. (VIII, S. 62, zu 8, Schluss.) 25. Fehl- u n d Vergütungsbeträge

aus

dem Postanweisungs- und Rentenzahlungsverkehr werden in den Nachweis der Ueber- und Zuschüsse übernommen. (VIII, 8. 65, Abs. 4 und 8. 93, zu 8, Schluss.) 26. Verkehrsämter I und II dürfen

Zahlungen

nach ausserhalb b i s 800 M.

an Privatempfänger, öffentliche Behörden und Kassen durch P.-A. bewirken und durch Posteinlieferungsschein — der jedoch nicht von dem Führer der Hauptkasse vollzogen sein darf — rechnungsmässig belegen. (VIII, S. 68, Schluss.) 27. Bei Postämtern mit Kassirer sind die Quittungen der Hauptkasse über baare Gelder oder über Werthzeichen aus der Ober-Postkasse oder von andern Aemtern von dem Amtsvorsteher mit dem Vermerk: Gesehen und seiner Namensunterschrift zu versehen. (VIII, S. 69, Schluss.) 28. Postamter mit Postanweisungskasse haben die Ueber- bez. Zuschüsse

27

Vermerke,

28

III. Kassen- und Rechnungswesen.

Vermerke.

der ihnen zugewiesenen Postanstalten je in besonderen Unterabtheilungen des Nachweises (Form. C 97 b) zu buchen und erst am Monatsende in die Hauptabtheilung zu übertragen. (Abschnitt VIII, Seite 34.) 29. Befinden sich bei der Hauptkasse sowie auch beim Schalter genügende Bestände

aller

Sorten

von

Postwerth-

zeichen, ferner Wechselstempel-, statistische und Versicherungs - Marken, auch Postkarten mit Antwort, Kartenbriefe, Weltpostkarten und solche mit Antwort, gestempelte Postanweisungsformulare, ungestempelte Formulare zu Postkarten, Packetadressen, Postanweisungen (auch internationale), Postaufträge zur Geldeinziehung (auch für das Ausland) und Accepteinliolung, Postzustellungsurkunden weiss (mit handschriftlicher Streichung der Zusätze. V, 1, Seite 50, Ausfbst.) und blau. Werden beim Schalter frankirte Packetadressen zu 25 und 50 Pf. bereit gehalten? Die Eröffnung der von der OberPostkasse bezw. der Reichsdruckerei e i n g e h e n d e n Freimarken etc. -Sendungen,

sowie auch demnächst die der Einzelpackete von je 100 Bogen Marken hat stets unter Zuziehung eines zweiten Beamten e t c .

als

Zeugen

(VIII, Seite 24, oben.)

zu

erfolgen.

30. Die zur Abgabe an das Publikum bestimmten, mit Freimarken beklebten Formulare zu Postanweisungen und Postpack< tadressen sind vor der Ueberweisung an die Schalterstellen unter Aufsicht des Amtsvorstehers oder des Kassirers mit Freimarken zu bekleben. Es ist zu überwachen, dass die zum Dienstgebrauch verabfolgten Formulare

III. Kassen- und Rechnungswesen. keine rnifsbräuchliche Verwendung finden, und dass sie von den zum Verkauf bestimmten Formularen getrennt gehalten werden. 31. Die Anlegung einer Gehaltsliste C als Anhang zum Kassentagebuch trägt zur Erleichterung des Zahlungsgeschäfts und zur Erreichung grösserer Uebersichtlichkeit bei. Es empfiehlt sich, die Liste so umfangreich anzulegen, dass sie für ein Jahr ausreicht. Auf diese Weise können die Eintragungen des Vormonats als Anhalt für die nächsten Zahlungen dienen. (VIII, S. 32.) 32. Prüfung des Vorhandenseins vorschriftsmässiger Quittungen des Ortsund Landbestellpersonals (zw. bei zahlreicherem Personal und öfteren Vertretungen für letzere Heft mit den erforderlichen Zwischenquittungen anzulegen) sowie der Agenturen etc. über die

eisernen

Bestände

an

Postwerth-

zeichen, bezw. Wechselstempel-, Versicherungs- und statist. Marken. 33. Etwaige Berichtigungen einzelner Ansätze

im Abrechnungsbuch

mit der

Ober-Postkasse nach Feststellung der Abrechnung A erfolgen mit blauer Tinte bei den betr. Eintragungen und im Abschlüsse. Die Seitensummen und Uebertragungen bleiben unberührt. (VIII, Seite 35, Schluss zu 2.) 34.

H a t d i e Einzahlung d e r gestunde-

ten Beträge regelmässig bis zum 15. des

folgenden Monats stattgefunden? Ist die Stundungsgebühr richtig berechnet? Stimmen die — probeweise zurückzubehaltenden — Gegenbücher der Kontohaltenden Korrespondenten mit den

29

Vermerke,

30

III. Kassen- und Rechnungswesen.

Vermerke.

Eintragungen des Hauptbuchs überein ? Wird das auf einzusendenden Rückbriefen haftende Porto auf einem besonderen Blatte notirt ? Ist eintretenden Falls eine besondere Spalte zur Rückschritt (für zurückgegebene Sendungen an Behörden) angelegt? (VIII, Seite 40, S. 42 oben und S. 56.) 35. Hat die richtige Vereinnahmung der von

den Landbriefträgern

erhobe-

nen Nebengebühren regelmässig stattgefunden ? (V, 2, S. 140,) (Würde Seitens des Aufsichtsbeamten selbstredend nur durch Notirung der Monatssumme der Annahmebücher und spätere Vergleichung mit den betr. Ansätzen in den bei der O. P. D. beruhenden Abrechnungsbüchern festgestellt werden können.) Dieser Prüfung sind namentlich auch die Annahmebücher der bei den Postagenturen beschäftigten Landbriefträger zu unterwerfen. 36. Wird das Abrechnungsbuch über schwebende Beträge nach Vorschrift (VIII, Anl. 20.) geführt? Wird bezüglich der verauslagten Zollgebühren vorschriftsmässig verfahren ? (V, 1, S. 158.) 37. Ueberwachung der rechtzeitigen Ablieferung entbehrlicher Kassengelder. (VIII, §. 13 a.) 38. Sind die Fristen, in welchen die bestellenden Boten abliefern — V I I I , § . 1 0

— angemessen und werden dieselben laut Kassenbuch pünktlich innegehalten? 39. W e r d e n

bei

den

Rückschritten

an Porto und Bestellgeld in den Abrechnungsbüchern stets die nicht in Betracht kommenden Spalten kräftig durchstrichen? Desgl. die Geldspalte

I I I . Kassen- und Rechnungswesen. des Bestellungsbuchs bei den als unbestellbar zurückgegebenen Postnachnahme- und Postauftragssendungen ? (V, 2, §. 92, vorletzter Absatz.) 40. Wird die Bestellgebühr für Packete und Gelder durchweg richtig berechnet und vorsehriftsmässig vermerkt. (III,

1, §. 25, V, 2, §. 93.) Zeitweise Nachprüfung der U e b e r e i n s t i m m u n g der Be-

stellgeld-Ansätze im Abrechn. Buch f. d. Packetbesteller mit den betr. Vermerken im Bestellbuch. 41.

Zw.:

Am

letzten j e d e n

Monats

haben die Landbriefträger und Packetbesteller ihre Annahmebücher nach beendetem Bestellgange bei der Abfertigung niederzulegen. Kontrole der richtigen Uebertragung der Nebengebühr bezw. Einsammlungsgebühr in die betr. Abrechnungsbogen, sowie der ordnungsmassigen Führung der Annahmebücher überhaupt. 42. Wird bei Postagenturen die Zuschrift an die bestellenden Boten im Abrechnungsbuche vom Postagenten selbst bewirkt und nicht etwa unzulässigerweise vom Boten ? 43. Findet die Ermittelung behufs Festsetzung der Entschädigung für Kassenausfälle an Unterbeamte nach Vorschrift statt? (VIII, §. 34.) 44. Beobachtung des Umfanges des Geldverkehrs, um e. F. einen Antrag auf neue Festsetzung der Entschädigungen stellen zu können. 45. Wird die Nachweisung über die Entwickelung der finanziellen und Verkehrsverhältnisse des Postamts, sowie der zugehörigen Postagenturen auf dem Laufenden erhalten? (IX, S. 18.)

31

Vermerke,

32

III. Kassen- und Rechnungswesen.

Vermerke.

Ist ein Gleiches der Fall betr. der durch Verfügung der Ober Postdirection angeordneten zeitweiligen Führung von besonderen Nach Weisungen? (z.B. über die Pucketbestellung nach dem Landbestellbezirk, ausgeführte Eilbestellungen etc.) 46. Uebersteigt — bei Aemtern, bei denen eine Stundung der Telegrammgebühren vorkommt — die Summe der gestundeten Gebühren nicht die H ö h e des eingezahlten Vorschusses? (VIII, 8 . 40.)

Hat

die

Ausgleichung f ü r

verflossenen Monat rechtzeitig gefunden? (VIII, S. 56 zu 4.)

den

statt-

47. Vor Einreichung — spätestens 8 Tage vor Monats- oder Vierteljahrsschluss — von Rechnungen oder Forderungs-Nachweisen über sachliche und Bau-Ausgaben ist es nothwendig, sorgfältig zu p r ü f e n , ob die Bestimmung in VIII, Seite 77 Beachtung gefunden h a t u n d Maass, Gewicht u n d Einheitspreis der Materialien, und ausserdem

möglichst auch noch angegeben ist, wie der Gesammtpreis sich aus Material- und Arbeitspreis zusammensetzt. Ebenso wird in j e d e m Falle der b e s o n d e r e Nachweis über den Verbleib des etwa abgängig gewordenen alten Materials gefordert. Ist den Schalterbeamten und dem Bestellpersonal durch Geschäftsordnung oder sonst mitgetheilt, welche Papiergeldsorten ausser dem Reichsgelde etwa noch angenommen werden dürfen oder müssen? Eine Beschreibung der Noten muss den Beamten zugänglich sein, damit sie im Stande sind, Falschstücke zu erkennen.

III. Kassen- und Rechnungswesen. 48. Inwieweit und auf welche Weise ist dafür gesorgt, dass in die Rechnungen der Kaufleute (z. B. für Amtsbedürfnisse) und der Handwerker (z. B. für Postwageninstandsetzungen) nicht unbemerkt fingirte oder sonst unrichtige Posten aufgenommen werden können? Den Rechnungen wieder beizufügende Bestellzettel oder auch Einrichtung von Kontobüchern, in denen bei jedem Ansätze der abnehmende Beamte die Richtigkeit bescheinigt. Bei Bezahlung der Rechnungen der Kaufleute und Handwerker wird behufs ev. späteren Nachweises von dem die Ueberbringung des Geldes ausführenden Unterbeamten zweckmässig auf die betr. Rechnung ein Bestellvermerk n i edergeschrieben. 49. Hat die endgültige Abwickelung d e r Abrechnung m i t d e n A g e n t u r e n bis

zum 2., mit den Zweigkassen und Abrechnungsstellen

bis

zum 4. ( D . A . f ü r

Postagent. Seite 41) des folgenden Monats regelmässig stattgefunden ? (V1H, §. 35 und 36.) 50. Im Verkehre der Reichspostanstalten untereinander sollen Zahlungen von 2 M. und weniger durch Uebersendung der betr. Beträge In Postfreimarken ausgeglichen werden. (VHI, § 15.) 51. Zw.: Kleiner eiserner Bestand v o n Scheidemünze (—

Schalter.

in Rollen — )

am

5 2 . I s t d a s Gewicht d e r Geldrollen u n d

Geldbeutel vorschriftsmässig nach Kilogramm und Gramm in Decimalstellen bezeichnet? z. B. 0,401 kg. (VIII, S. 9, Ber. 255.)

33

Vermerke,

34

III. Kassen- und Rechnungswesen.

Vermerke.

B3. Nach VIII, §. 38 werden den Landbriefträgern zu Fuss für die Bestellung leichterer Packete, soweit Postsachen und Bestelltasche das Gewicht

von 10 kg übersteigen, als Entschädigung

diejenigen Beträge gezahlt, welche sich nach den Abrechnungsbüchern als Einnahme ergeben. Eintragung des Bestellgeldes in Spalte 4 des Abrechnungsbuchs vergl. V, 2, §. 93 und Beispiel auf Anl. 94 ebenda. 54. Will der Führer der Hauptkasse f o r t d a u e r n d unbedingt sicher sein, dass eine Kassenrevision keine Verschiedenheiten der Summen der Einnahmen und Ausgaben herausstelle, so ist die Fertigung von monatlich drei Abschlüssen unerlässlich u n d z w a r 1. d i e

ausdrücklich vorgeschriebene, unmittelbar nach Aufstellung der Abrechnung A, 2. nach Abrechnung B und 3. am Monatsende. Die — am häufigsten bei Fertigung des Abschlusses unter 1 — vorkommenden Abweichungen müssen und werden, die Uebereinstimmung des Abschlusses des Kassentagebuchs mit dem Istbestande immer vorausgesetzt, andernfalls mit Berücksichtigung der dort hervorgetretenen Unterschiede, ihre Aufklärung finden. Den Abweichungen wird in den bei weitem meisten Fällen die eine oder andere der nachbezeichneten Unrichtigkeiten zu Grunde liegen. a) Additions- oder Uebertragungsfehler bei Aufrechnung des Abrechnungsbuches mit der 0 . P. K. (Probe: Vergleichung mit der Summe der Aufrechnung des Abrechnungsbogens A), desgl. der Gehaltsliste. (Probe: Vergleichung mit der Stammliste.)

I I I . Kassen- und Rechnungswesen. b) Fehler in der Aufrechnung oder Uebertragung: 1. des Abschlüssen der Hauptkasse auf Grund der einzelnen Bücher, 2. der Abrechnungen der Agenturen, 3. der Abrechnungen der Zweigkassen und Rechnungsstellen, 4. der Hebeliste, 5. des Ausgabebuchs über Amtskosten, ti des Abrechnungsbuchs über schwebende Beträge, 7. der Abrechnungsbücher mit dem Bestellpersonal (hier ist auch die richtige Buchung der im Laufe des Monats stattgehabten Ablieferungen zu prüfen), 8. der Rentenliste. Probe: Summirung der baar gezahlten mit den lt. Abrechnung mit den Agenturen von diesen angerechneten Beträgen. Die Summe muss mit der Gesammtforderung der Rentenliste stimmen c) Unterlassene oder unrichtige Aufnahme einer seit Aufstellung des letzten übereinstimmenden Abschlusses vorgekommenen Ausgabe oder Einnahme in das Abrechnungsbuch mit der O. P. K. oder das Ausgabebuch über Amtskosten, das Abrechnungsbuch über schwebende Beträge etc. (daher Prüfung und Vergleichung sämmtlicher betr. Eintragungen des Kassentagebuchs mit den in Betracht kommenden Büchern). d) Abweichungen in den Beträgen oder rechnerische Fehler bei Aufstellung der Gehaltslisten. Sofern die vorbezeichneten Untersuchungen noch nicht zum Ziele ge-

35

Vermerke.

36

I I I . Kassen- und Rechnungswesen.

Vermerke.

führt haben sollten, so muss noch dazu übergegangen werden: e) zu vergleichen, ob sämmtliche in Betracht kommenden Ansätze aus den Abrechnungen der Agenturen, der Zweigkassen und Rechnungsstellen in die Abrechnung mit der 0. P. K. richtig aufgenommen und ob ebenso die auf den n e u e n Monat zu übernehmenden Beträge an Schuld oder Forderung der Zweigkassen und der Forderung der Hauptkasse für lagerndes Porto am Monatsende auch bei der Zusammenstellung der Abschlüsse berücksichtigt sind. Endlich erübrigt dann noch f) die Richtigkeit eines jeden Einnahme- und Ausgabeansatzes des Abrechnungsbuchs mit der 0. P. K. durch Vergleichung mit den ihr zu Grunde liegenden Büchern und Belägen in der Weise zu prüfen, dass bei den aus den Unter-Abrechnungen einfach übernommenen Ansätzen, z. B des Erlöses für Postwertzeichen, nur die Uebereinstimmung der Beträge, bei den aus einer Zusammenfassung mehrerer Einzelsummen entstandenen Beträgen, z. B. Porto, Telegrammgebühr, Personengeld, Landbriefbestellgeld etc., dagegen nicht nur die Richtigkeit der Uebertragung der in den Abrechnungen der Agenturen und der Zweigkasse enthaltenen bezügl. Ansätze, sondern auch deren richtige S u m m i r u n g festgestellt wird. Bei den Bestellgebühren ist noch besonders die stattgehabte Absetzung der Rückschritten an Orts- und Landbestellgeld in Spalte 3 bezw. 3 und 4 des Abrechnungsbuchs und der Hinzutritt des Zeitungsbestellgeldes,

I I I . Kassen- und Rechnungswesen. sowie der Landbriefträger-Nebengebühr etc. ins Auge zu fassen. / g) Sind die in Spalte 7 des Abrechnungsbuchs mit den Landbriefträgern einschl. derjenigen bei den Postagenturen vermerkten Bestellgelder entlastet? h) Prüfung, ob im Abrechnungsbuche mit der 0. P. K. nicht etwa eine Eintragung versehentlich in den Vormonat gerathen ist. Zw. Nachprüfen der Aufrechnung des Vormonats. i) Unterbliebene Uebertragung der Restschuld oder Restforderung der zugetheilten Postagenturen aus der Abrechnung in eine Ueberweisungskarte auf die Abrechnungs-Postanstalt. (D. A. f. Postagenturen S. 4.) 55. D i e A u f b e w a h r u n g d e r Schlüssel

(Doppelschlüssel werden bei der 0. P. K. verwahrt) zu den Werthgelassen darf s e l b s t v e r s t ä n d l i c h nicht in Behältnissen geschehen, die eine geringere Sicherheit gewähren als die Werthgelasse selbst. 56. Zur G. 0. Amtsverfügung, wonach d a s Bestellpersonal

verpflichtet i s t ,

von

dem Vorkommen von Mehr- oder Minderbeträgen bei Auszahlung von P. A., Einziehung von Postaufträgen und Nachnahmen in jedem Falle Anzeige zu machen. 57. B e i

Prüfung der

Abschlüsse

der

Zweigkassen ist wichtig, die z. Z. der Bestandsaufnahme beim Schalter lagernden

Nachnahmebeträge und Postaufträge

besonders zu vermerken, um danach demnächst die richtige und rechtzeitige Buchung, sowie des Weiteren auch prüfen zu können, ob nicht, zur ev.

37

Vermerke,

38

III. Kassen- und Rechnungswesen.

Vermerke.

Yerdeckung eines Fehlbetrags, eingezahlte Nachnahme- und Postauftragsgelder zu den Baarmitteln gelegt, die zugehörigen Postanweisungen zunächst aber nicht gebucht, sondern unterdrückt worden sind. 58. Die Uebersendung der Quittungen von ausserhalb wohnenden Empfängern von aus der Postkasse zu zahlendem Ruhegehalt, sowie die Absendung der betr. Postanweisungen erfolgt p o r t o pflichtig. 59. Der Abrechnung A sind in jedem Falle, in welchem im Laufe des Jahres eine Gehalts- etc. Zahlung auf einen andern Etatstitel übergeht oder auch aus einer anderen Postamtskasse erfolgt, Hauptquittungen für den rückliegenden Zeitraum des betr. Etatsjahres beizufügen, also z. B. für den Fall der Beförderung eines Praktikanten zum Sekretär, Landbriefträgers zum Postschaffner etc.; ebenso auch für den Fall der Versetzung eines Beamten oder Unterbeamten zu einer anderen Postanstalt desselben oder eines andern O. P. D. Bezirkes. 60. Bei erheblichen Mehr- oder Minderbeträgen in den K a s s e n a b s c h l ü s s e n ist

der betr. Beamte ev. verantwortlich zu vernehmen. Demnächst ist unter Beifügung der Verhandlungsschrift an die 0. P. D. zur Sache zu berichten. (VIII, Seite 49, oben.) 61. B e i

erheblichen Unterschieden in

den Kassenabschlüssen u. U. auch Ersuchen an die Postagenturen um sofortige Aufstellung eines Abschlusses ihrer Kasse und Uebersendung desselben. 62. Zu empfehlen: Durchsicht der Personengeldlisten vor Absendung der

III. Kassen- und Rechnungswesen. Abrechnung A behufs Prüfung der riehtigen Berechnung der Nebenfuhrkosten (keine Bruchpfennig) und des Ueberfrachtportos. Ebenso auch der Entlastungskarte und der Lohnliste wegen Vollständigkeit

der

Beläge

und

Be-

scheinigungen , sowie Vorhandenseins der Quittungen. 63. Zur Vermeidung des häufig so störenden Zeitverlustes, der bei Abnahme d e r m o n a t l i c h e n Abrechnung (C.

161) der Postagenturen dadurch entsteht, dass die Ansätze unter Zahlung a und b 2, sowie unter Forderung a gegen die Schlusssummen der beim Postamte geführten Zusammenstellung (C. 160 a, dienstliche Anrechnungen, sowie Schuld u n d Forderung d e r A g e n t u r ) Abweichun-

gen ergeben, die dann erst auf dem Wege deB Schriftwechsels aufgeklärt

werden m ü s s e n , zw.: Vorherige Abstim-

mung für den rückliegenden Zeitraum an einem der

letzten Tage des Monats.

(VIII, S. 54, Ber. 162.)

64. Vor E n t g e g e n n a h m e

von

Baar-

ablieferungen s i n d d i e Abrechnungsbücher

der bestellenden Boten jedesmal in Schuld und Forderung bezüglich der Richtigkeit der Eintragungen eingehend zu prüfen. (V, 2, S. 141, Schluss.)

65. Zur G. O. Bezeichnung eines bestimmten Beamten, dem die Prüfung obliegt, ob die von den Postagenturen abgeführte Summe an Bestellgeld den Beträgen entspricht, welche für die bestellten Postanweisungen, Packete und Werthsendungen insgesammt zu verrechnen waren. (V, 2, §. 141, Schluss.) 66. Eine Abänderung (durch U m b i l d u n g

von Zahlen in den Zuschreibe-Büchern

39

Vermerke,

40

III. Kassen- und Rechnung^ wesen.

Vermerke.

darf nicht stattfinden.

Ev.

ist die un-

67. W e g e n

Prüfung

der

Abschlüsse

68.

Quittungen

richtige Zahl zu durchstreichen und die richtige Zahl neu niederzuschreiben. (V, 2, S. 181, Abs. 5.) der Auszahl.-Stelle für P. A. cfr. VIII, Seite 45 oben und 47 Schluss. In

den

über

Renten

nach Maassgabe des Unfallfürsorgegesetzes etc. ist ebenso wie bei den Quittungen über Wittwen-, Waisen- und Erziehungsgelder neben dem Familiennamen der Empfangsberechtigten nur noch der Rufname anzugeben. (VIII, 8. 75, Ber. 139.) 69. Abgenutzte Münzen sind nicht wieder zu verausgaben, sondern der 0. P. K. zuzuführen. (VIII, §. 8, d.) Am häufigsten finden sich abgenutzte Nickelmünzen vor, die zu sammeln und einzurollen sind. (Vergl. Amtsbl. 1899, Nr. 4.)

43

IV. Annahme- und Ausgabedienst. 1. Sinti die Briefkastenleerungen, die

Schalterdienststunden

und

die

Schluss-

zeiten zweckmässig festgesetzt? 2. Sind beim Schalter zum Verkauf an das Publikum Verzeichnisse der gleichnamigen Postorte, TheilnehmerVerzeichnisse sowie Post- und Telegraphen - Nachrichten vorräthig ? Bei der Packet-Annahme Muster zu PacketaufSchriften und Fahnen, um e. F. auf das Publikum einwirken zu können. (V, 1, S. 5.) 3. Wird in den Post-Ei nlieferungsbüchern von den Annahmebeamten die Bescheinigung nach Maassgabe der Vorbemerkungen ausgefertigt ? Auf die Uebereinstimmung der Aufschrift auf den Sendungen mit den Eintragungen im Buche ist zu achten, da aus der Unterlassung dieser Vorsicht u. U. Ersatz Verbindlichkeiten entstehen können. Vergl. Aufsatz 103 im Archiv f. P. u. T. 1900. Nr. 24. 4. Werden die Lagerfristen bei postlagernden Sendungen innegehalten ? (V, 1, S. 103.) 5. Zw.: Verzeichniss der beim Schalter niedergelegten Briefe mit Postzustellungs-

urkunden anlegen. Uebergabe beim Dienstwechsel. Nachweis über Verbleib bezw. Erledigungsvermerke. (V, 1, Seite 105.) 6. Findet a u f a u s d r ü c k l i c h e s V e r l a n g e n von Reichs- und Staatsbehörden und nach bezüglicher Ver-

Vermerke.

44

I T . Annahme- und Ausgabedienst.

Vermerke.

einbarung eine Stundung der auf Sendungen an diese Behörden haftenden Nachnahmebeträge statt und wird für diesen Fall das vorgeschriebene Verfahren beobachtet? (V, 1, Seite 122, Schluss.) 7. Wo die Zahl der Abholer erheblich ist, kommt es u. U. vor, dass Ablieferungsscheine und Postanweisungen

auch

für Abholer, die die in der betr. Erklärung unter b bezeichneten Gegenstände — Ablieferungsscheine und P. A. — durchstrichen h a b e n , dennoch versehentlich zur Ausgabestelle gelangen und hier demnächst dem abholenden Boten ausgehändigt werden. Um das Vorkommen derartiger u. U. verhängnissvoller Irrthümer nach Möglichkeit fernzuhalten, ist dringend zu empfehlen, behufs Erregung der Aufmerksamkeit des Schalterbeamten entweder sämmtliche Ausgabefächer, in welche Ablieferungsscheine und P. A. aufgenommen werden dürfen, zusammenzulegen und gegen die übrigen Fach werke in die Augen fallend abzugrenzen, oder doch dieselben in irgend einer andern, besonders hervortretenden Weise unterscheidend zu bezeichnen. 8. Sind die Eintragungen in den Annahmebüchern

der

Packetbesteller

und

Landbriefträger regelmässig mit der Quittung des Abnahmebeamten versehen? Die Annahmebücher der Packetbesteller und Landbriefträger sind nach j e d e m Bestellgange der Postanstalt vorzulegen. (V, 1, Seite 56) zw.: Anordnung, wonach der betr. Beamte zur Kontrole der pünktlichen Ausführung der obigen Vorschrift jedesmal, also

IV. Annahme- und Aung-abedienst. auch wenn neue Eintragungen nicht hinzugekommen sind, den Anfangsbuchstaben seines Namens und das Datum anzugeben hat. G. O. 9. Wird die halbstündige Frist (V, 1, S. 91), bis zu deren Ablauf die gew. Briefsendungen etc. für die Abholer zur Ausgabe gestellt sein sollen, nicht überschritten? 10. Vermerkzettel oder Aushang behufs Sicherung der richtigen Erhebung (bei etwa verlangter Vorausbezahlung) des für verschiedene grössere Orte erhöhten Packetbestellgeldes (V, 1, Seite 67, cfr. auch Vorbemerkungen zur Portotaxe). 11. D i e Sendungen an Ehefrauen o d e r

grossjährige Söhne von Abholern sind dem Bestellpersonal zu überweisen, s o f e r n n i c h t die betr. Abholungserklärungen die Unterschriften der Frauen oder Söhne mit enthalten. Wird dies sorgfältig beachtet? Zw.: Bezüglicher Vermerk bei Bezeichnung der Ausgabefachwerke oder noch besser: räumliche Trennung der Fächer für solche Abholer, bei denen die Ehefrau die bezügl. Erklärung mit unterschrieben hat, sowie ev. Aushang. 12. Empfangsbescheinigungen über an Handelsfirmen gerichtete Sendungen sind nur dann rechtsgültig, sofern die betr. Unterschrift buchstäblich g e n a u mit der der Postanstalt mitgetheilten Eintragung

des

Handelsregisters

stimmt ( D a m b a c h

§ 49, 5).

Uberein-

Ist

das

Bestell- bezw. Ausgabepersonal hierauf b e s o n d e r s aufmerksam gemacht und auch in der Lage, die erforderliche Prüfung ev. bewirken zu können?

45

Vermerke,

46

IV. Annahme- und Aussrabedienst.

Vermerke.

13. Bei den höher liegenden Fächern

des Briefausgabespindes,

die

von

dem

Beamten nicht eingesehen werden können, kommt es nicht selten vor, dass flach aufliegende Briefe, namentlich aber Postkarten, bei dem Hineingreifen unbemerkt und daher liegen bleiben. Daher zw. Herstellung einer rauhen Fläche oder Anbringung einiger ganz schmaler Leisten auf dem Boden des Fachwerks. Das Tastgefühl der Hand lässt dann sofort erkennen, ob das Fach leer ist. 14. Die täglich erforderliche Prüfung der E i n g a n g s s t e m p e l der postlagernden

Sendungen behufs rechtzeitiger Rückleitung der während der einmonatigen Lagerfrist unabgefordert gebliebenen Briefe etc. wird wesentlich erleichtert, sofern bei jeder derartigen Sendung gleich beim Eingange der Tag der ev. Rücksendung mit farbigem Stifte in Bruchform an einer bestimmten Stelle der Vorder- oder Rückseite in deutlichen Zahlen, z.B. S2/s, vermerkt wird. 15. Wegen Kennzeichnung der Eilsendungen c f r

V , 2, S. 27.

16. Sind bei der Stelle, welcher bei

Schalterschluss die A n n a h m e von Ein-

schreibbriefen, dringenden Packeten u. s. w. obliegt, Werthzeichen in ausreichender Menge zur Frankirung der Sendungen vorhanden? 17. Ist bei der Annahmestelle ein Messstab vorhanden, um die Ausdehnung der Waarenproben bestimmen zu können ? 18. Sind die Ausgabebeamten über die

besonderen Abkommen

wegen

Prü-

fung der Empfangsberechtigung der Abholer genau unterrichtet?

IV. Annahme- und Ausgabedienst. 19. Zur Kontrole, ob die Landbriefträger die unterwegs angenommenen Postanweisungsbeträge nicht fahrlässigerweise oder absichtlich zurückhalten, Prüfung der Datumangabe auf dem Abschnitte der Postanweisungen bei der Annahme. 20. Bei grösseren Postanstalten an der Geldausgabestelle ein Verzeichniss der Namen der Orts- und Landbriefträger zu führen, die für die Bestellung von Ablieferungsscheinen u. s. w. ohne die zugehörige Sendung in Betracht kommen, behufs Prüfung der Bestellvermerke bei Abholung einer Werthund Einschreibsendung. (V, 1, §. 39, A. B. zu X , vorl. Abs.) 21. W e n n Drucksachen und Waaren-

proben von einem Absender gleichzeitig in erheblicher Zahl eingeliefert werden, so sind vor dem Bedrucken mit dem Aufgabestempel einige Exemplare dem Amtsvorsteher oder dem dazu bestimmten Beamten (G 0 . ) vorzulegen. (V, 2, §. 7.) 22. Wegen nachhaltiger Entwerthung der Werthzeichen s. Y, 2, S. 15, Schluss. Marken zu 1 M. und höher müssen zwei Abdrücke erhalten.

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Vermerke,

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V. Abfertigungsdienst. 1. Greifen die Leerungszeiten der Briefkasten zweckentsprechend in den Postengang ein? 2. W e r d e n die Abfertigungs- und Leitlibersichten bei eintretenden Veränderungen von e i n e m zuverlässigen Beamten stets sofort b e r i c h t i g t ? I s t in den Abfertigungs-Uebersichten a n g e g e b e n , a l l g e m e i n : bei welcher Anzahl von vorliegenden B r i e f e n und im besonderen n a c h welchen P o s t a n s t a l t e n erfahrungsmässig in der R e g e l Briefpostbunde zu fertigen s i n d ? 3. W e r d e n die B e s t i m m u n g e n betreffs der Fertigung, des Z ä h l e n s und der Verpackung der Geld- etc. Bunde sorgfältig b e a c h t e t ? (V, 2, §§. 36—39.) 4. Von Siegelmarken zum Verschluss der B e u t e l und Bunde darf nur in b e s c h r ä n k t e r W e i s e G e b r a u c h gemacht werden. (V, 2, Seite 66, B e r . 260.) 5. Wird das Abschriftsbuch vorschriftsmässig geführt? (V, 2, Anlage 43.) 6. Hat die vorgeschriebene feste Verabredung bezüglich der r e g e l m ä s s i g e n Benutzung entweder des mit dem Eingangszettel vereinigten, oder aber eines K a r t e n f o r m u l a r s auf besonderem Blatte mit den betr. Postanstalten bezw. Bahnpostämtern a k t e n m ä s s i g n a c h w e i s b a r s t a t t g e f u n d e n ? (V, 2, S. 54, Abs. 3.) 7. B e i Nach- oder Rücksendung von gew. P a c k e t e n , Postanweisungen, Postaufträgen, Nachnahme-, Werth- und

Vermerke.

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52 Vermerke.

V. Abl'ertigungfsdienst. Einschreibsendungen ist in das betr. Lager- oder Ankunftsbuch ein entsprechender Vermerk einzutragen. Der Vermerk muss den Grund der Nachetc. Sendung, das Datum derselben und event. auch den neuen Bestimmungsort enthalten. (V, 2, Seite 172, Abs. 4.) 8. Es empfiehlt sich mit S t r e n g e d a r a u f zu h a l t e n , dass bei Posten ohne Schaffnerbegleitung der Postillon die ihm durch Verlesen einzeln übergebenen Geldbriefbeutel und Werthstücke s o f o r t nach der Uebergabe, die Beutel mittels Kurssackes, zum Postwagen schafft und hier im Beisein des Postschaffners, der den Verschluss zu b e w i r k e n h a t , selbst in die Geldlade

legt. Bei den ankommenden Posten ist ein entsprechend gleichartiges Verfahren zu beobachten. Die hier und da bestehende Einrichtung, die Beutel etc. durch den Postschaffner verladen zu lassen, ist vorschriftswidrig und kann u. U. für den Betreffenden Vertretungsverbindlichkeiten zur Folge haben. (V, 2, § 56, I und IV, 3.) 9. Behufs vereinfachter Prüfung, ob Waarenproben die postordnungsmässige Grösse nicht überschreiten (V, 1, §. 10) Beschaffung eines Holzmodells von 30X20X10 cm bezw. — in Bollenform — 30 cm und 15 cm Durchmesser und Niederlegung bei der betr. Arbeitsstelle. 10. Manche Abfertigungsbeamten haben bei Eintragung der Sendungen in

die

Ueberweisungskarten

auf

Post-

agenturen die üble Gewohnheit, sobald die Zahl der vorgedruckten Linien auf der Vorderseite nicht ausreicht, bequemlichkeitshalber, statt auf der

V. Abfertig'iM!?s