Herrn F. W. G. sämmtliche poetische Wercke: Teil 1-4 [Reprint 2021 ed.] 9783112457924, 9783112457917


168 23 20MB

German Pages 549 [558] Year 1766

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Herrn F. W. G. sämmtliche poetische Wercke: Teil 1-4 [Reprint 2021 ed.]
 9783112457924, 9783112457917

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Znnhalt -es ersten Theils. Kriegesliever. Seite Q$et) Erifnung des Feldzuges 1756» Stegeslied nach des Schlacht 6ti> Lowosltz, den sten Oktober 1756. Schlachtgesang bey Ertfnung des Feldzü­ ge» 1757. Schlachtgesang- vor der Schlacht bey Prag, den 6ten May 17??. Siegeslied nach der Schlacht bey Prag, dm 6ten May 1757. Schlachtgesang vor dem Tteffen bey Col­ lin , den i8ttn Junius 1757Lied nach der Schlacht bey Collin, den isten Junius i?$7^ Oerausforderungslied vor der Schlacht bey Roßbach, am 4ten November 1757. Siegeslied nach der Schlacht bey Roßbach, den 5ten November 1757. Siegeslied nach der Schlacht bey Lissa, dm 5ten December 1757.

*3

ty

a9 )z 37

4?

4? 53

57 75

Lied

Seit«

Lied an die Kayserin - Königin nach Die» dereroberung der Stadt Breslau, am rpten December 1757.

«-

Liever. An die Muse. Die Macht des Deins. Seufzer einer Braut. Der Bettler. Trost eines Blinden.

Die Monaden. Abschied von Chlorig Der arme Hagestolz Seufzer eines Kranken.

9$ 97 98

99. ioo lot 1.02 104 rv5 los 107

Beliffr. Der Bauer. | Amalia. Di« Schöpfung des Weibes.

I09

An eine Tochter.

III

Kinder-Fragen An vir alte Melusine. Fragment eines Gesprächs.

113

Klage um die Liebe Befehl an di« Erben.

108

irr ri5

u5 1I7 Der

Seite

Der Geizhals.

118

Der Verschwender

iif

Ermahnung eine» Weisen de pese Epieun

I :e

Seusjer eines Ehemannes.

122

Dorjüge her Klugheit

123

Die Fliege, Der Bruver und di« Schwester

126

225

Geständniß eines getreuen Liebhabers

12?

Phillis im Walde.

128

Der freywillige Actäon

22-

Sckwur eines Trinkers.

23l

Der Sohn deS Bruders Philips.

>32

An di« Goldbache.

23?

Die Nachbarinn.

i. Der Nachbar.

»34

2. Der Mann.

i>5 136

3. Die Frau. HannS und Hannchen.

137

Ein Vernunsrschluß.

236

Bitte um eine Stunde.

i3St 141

Daphne an den Westwind.

Einladung »um Tanz. Ein Selbstgesprächs

243

An den Schlaf.

146

245

3fr

An der Doris Blumenbeet. -^Doris und Chloe. Doris im Garten. Amor im Zorn. An Doris» Als DoriS in den Wald gegangen war. Der Baum.

Seite Hl

148 149 i$o 151 H2

15s

Lieder z zweytes Buch. An PhilliS. Galathe. Der Säufer und die Trinker. Der freywillige Liebhaber. Der Entschluß. Lob einer Schönen. Ermahnung zur Weisheit, Versuch am 2oten Geburtstage, Lysander, An Chloe, Zorn über Zärtlichkeit» Daphne, Belinde-

15z6o 161

i6r 16z 164

165 166 161

168

16170

172

Vorbericht. y 0 jie Welt kennet bereits einen Theil von diesen Liedern; und die fei& nern Leser haben so viel Ge« schinack daran gefunden, daß ihnen eine vollständige und verbesserte Sammlung derselben, ein angenehmes Geschenk seyn muß. Der Verfasser ist ein gemeiner Soldat, dem eben so viel Heldcnmukh als poeti­ sches Genie zu Theil geworden. Mehr aber unter den Waffen, als in der Schule erzogen, scheinet er sich eher eine eigene Gattung von Ode gemacht, als in dem A 3 Geiste



Vorbericht.

Geiste irgend einer schon bekannten gedieh« tct zu haben. Wenigstens, wenn er sich ein deutscher Horaz zu werden wünschet, kann er nur den Ruhm des Römers, als ein lyrischer Dichter überhaupt, im Sinne gehabt ha­ ben. Denn di; charakteristischen Schön­ heiten des Horaz, sehen den feinsten Hofmann voraus; und wie weit ist dieser ton einem ungekünstelten Krieger unterschieden. Auch mit dem pindar hat er weiter Nichts gemein, als das anhaltende Feuer, und die der Wortfügung. Von dem einzigen Tyrtäus könnte er die heroischen Gesinnungen, den Geih nach Gefahren, den Stolz für das Va­ terland zu sterben, erlernt haben, wenn sie einem Preussen nicht eben so natürlich waren, als einem Spartaner. Und dieser Heroismus ist die ganze Be­ geisterung unsers Dichters. Es ist aber

eine

Vsrberichk.

7

eine sehr gehorsame Begeisterung/ die sich nicht durch wilde Sprünge und Aus« schwcifungen zeigt, sondern die wahre Ordnung der Begebenheiten zu der Ord­ nung ihrer Empfindungen und Bilder macht. Alle seine Bilder find erhaben, und alle sein Erhabnes ist naiv. Von dem poeti­ schen Pompe weis er nichts; und prahlen und schimmern scheint er, weder als Dichter noch als Soldat zu wollen. Sein Flug aber halt nie einerley Höhe. Eben der Adler, der vor in die Sonne sah, läßt sich nun tief herab, auf der Er­ de sein Futter zu suchen, und das ohne Beschädigung seiner Würde. Antäus, um neue Kräfte zu sammeln, mußte mit dem Flisse den Boden berühren können. Sein Ton überhaupt, ist ernsthaft. Nur da blieb er nicht ernsthaft ■—• wo es niemand bleiben kann. Denn was serweckt das lachen unfehlbarer, als grosse A 4 mach,

r

Vorbericht,

mächtige Anstalten mit einer kleinen, fiel# nen Wirkung? Ich rede von den drollig« ten Gemählden des Roßbachischen Liedes. Seine Sprache ist alter, als die Spra« che der jchrlebenden grossem Welt und ify rer Schriftsteller. Denn der Landmann, der Bürger, der Soldat und alle die nie« drigen Stande, die wir das Volk nen­ nen, bleiben in den Freyheiten der Rede immer, wenigstens ein halb Jahrhun« dert, zurück, Auch seine Art zu reimen, und jede Zeile mit einer männlichen Sylbe zu schliessen, ist alt. In seinen Liedern aber erhält sie noch diesen Vorzug, daß man in dem durchgängig männlichen Reime,, et­ was dem kurzen Absehen der kriegerischen Trommete ähnliches zu hören glaubet.

Nach diesen Eigenschaften also, wenn ich unsern Grenadier ja mit Dichtern aus dem Alterthume vergleiche« sollte, so wüßten es unsere Barden seyn.

Vorbericht.

*>

qui fortes animas' \beRoque pererntas 1 audibus iw longum vates dimittitit aevum^ Flarima securi sudißis carmina Bardi * Ves queqwe ,

Carl der grosse hatte ihre Lieder, so viel «S damals noch möglich war, gesammelt, und sie waren die unschätzbarste Zierde sei­ ne- Büchersaals. Aber woran dachte dieser grosse Beförderer der Gelehrsamkeit, als er alle seine Bücher, und also auch diese Lieder, nach seinem Tode an den Meistbiethenden zu Verkauffen befahl? Konnte ein römischer Kayser der Armuth kein ander Dermächtniß hinterlassen ** ? --

O wenn sie noch vorhanden wären! Wel­ cher Deutsche würde sich nicht, noch zu weit mehrerm darum verstehen, als Hi-

ckcs —? A $

. Ueber

• Lucanus. ** Eginbartus in vita Caroli M. cap. 33. Similiter et de libris — fiatuit, ut ab hisy qui eos habere vellent, jwßo pretio redimeren* tur, pretiumque in pauperes erogaretur. *** Georg» Hickeßus in Grammatica France* Theo«



V-rbericht.

Ueber die Gesänge der nordischern Skalden scheinet ein günstiger Geschick gemacht zu haben. Doch die Skalden waren di« Brüder der Barden; und was von jenen wahr ist, muß auch von diesen gelten. Beyde folgten ihren Herzogen und Königen in den Krieg, und waren Augenzeugen von den Thaten ihres Volks. Selbst aus der Schlacht blieben sie nicht; die tapfersten und ältesten Krieger schlossen einen Kreis um sie, und waren verbun­ den sie überall hinzubegleiten; wo sie den würdigstenSroff ihrer künftigen Lieder ver­ mutheten. Sie waren Dichter und Gcschichk schreibe«: zugleich; wahre Dichter, feurige Geschichtschreiber. Welcher Held von ihnen bemerkt zu werden das Glück hatte, Theodisc* c. i, 0 utinam iam extaret augufta Caroli M. Bibliotbeca, in qua Feli­ cias bas suas repofuit Imperator! O quam lubens , quam jucundus ad extremos Caroli imperii fines proficifeerer, ad legenta anti• qua illa > axt barbara carmina'

Vsrbericht.

u

Hatte, dessen Name war unsterblich; so unsterblich, als die Schande des Feindes, den sie fliehen sahen. Hat man sich nun in den kostbaren U« berbleibseln dieser uralten nordischen Hel­ dendichter, wie sie uns einige dänische Gee lehrte aufbehalcen haben *, umgesehen, und sich mit ihrem Geiste und ihren Ab« sichten bekannt gemacht; hat man zu« gleich das jüngere Geschlecht von Bar­ den aus dem schwäbischen Zeitalter, sei­ ner Aufmerksamkeit werth geschäht, und ihre naive Sprache, ihre ursprünglich deutsche Denkungsart studirt: so ist man einigermassen fähig, über unsern neuen preußischen Barden zu urtheilen. An« dcre Beurtheilet', besonders wenn sie von derjenigen Klasse sind, welchen die statt# zösische Poesie alles in allen ist, wollte ich wohl für ihn verbeten haben. Noch besitze ich ein ganz kleines Lied 'von ihm, welches in der Sammlung kei« nen * Andreas Dellejus und Petrus Septimus.

ir

Vorbericht.

nett Platz finden konnte ; ich werde wohl thun, wenn ich diesen kurzen Vorbericht damit bereitere. Er schrieb mir aus dem Lager vor Prag: „Die Panduren lägen „nahe an den Werken der Stadt, in den ,»Hölen der Weinberge; als er einen ge,ssehen, habe er nach ihn hingesungen Was liegst du, nackender Pandur! Recht wie ein Hund im Loch? Und weisest deine Zahne nur? Und bellst? So beisse doch! Es könnte eilt Herausforderungslied zum Zweykampf mit einem Panduren heissen. Ich hoffe übrigens, daß er noch nicht das letzte Siegeslied soll gesungen haben. Zwar falle er bald oder spät; seine Grab, schrift ist fertig; Eifit Sey« S-Egacirw ftsv EvvaXioio «.vaxTc; Müituv egarev äagav eine-«.ptvof.

Dey

Sröfnung des Feldzuges i 7 s 6.

Bey Eröfnung des Feldzuges i ? 5 6.

Berlin sey Sparta! Preussens Held Gekrönt mit Ruhm und Sieg!

Vern will ich seine Thaten thun;

Die Leyer in die Hand, Wen» meine blutgen Waffen ruhn,

Und hangen an der Wand.

Noch stimmt ich hohen Schlachtgesanff Mit seinen Helden an,

Dey Pauckcn und Trompeten Klang,' Im Lärm von Roß und Mann;

lind streit', ein tapfrer Grenadier,

Von Friedrichs Muth erfüllt! WaS acht ich es, wenn über mir

Kanonen'Donner brüllt?

Ein

Ein Held fall ich; noch sterbend droht

Mein Säbel in der Hand! Unsterblich macht der Helden Tod,

Der Tod fürs Vaterland!

QGkJ) kommt man aus der Wett davon. Geschwinder wie der Blitz; Und wer ihn stirbt, bekommt t«m Lohn,

Im Himmel hohen Sitz!

Wenn aber ich, als solch rin Held,

Dir, Mars, Mcht sterben soll, Nicht glanzen soll im Sternenzelt: So leb' ich dem Apoll!

Gl, Schriften, i«Theil.

B

So

werd ans Frievrichs Grenadier, Dem Schutz, der Ruhm des Staats: So lern er deutscher Sprache Zier, Und werde sein Horatz.

Dann finge Gott und Frieverich, Nichts kleincrS, sioljes Lied! Dem Adler gleich erhebe dich, Der in die Sonne ficht!

— — -mares animos in Martia beUa Verßbus txacuo — —

Siegeslied yach dec Schlacht beyLowostH, dm Nm Otteber 175^

2t noaö'saBH»

f G^vtt donnerte, da floh der Feind!

A Singt, Brüder, singet Gott! Den« Frieverich, der Menschenfreund, Hat obgesiegt mit Gott. Bey Außig sahen wir den Held;

Wie feurig brannten wir, Zu stehn mit ihm in Siegesfeld! Nun stehen wir es hier. CFt ging, mit einer kleinen Schaar,

Den Siegesweg voran! Und schlug, wo Feind ju schlagen war, Und macht uns reine Bahn! Wir hatten Nacht, er aber nicht. Da, hoher Paschkopoll! Sahst ihn, im Helden Angesicht, Den Mars, und den Apoll! B i

Auf

rr

E"w"g,Ji|

"■ ' WEM

Auf einer Trommel saß der Held, Und dachte seine Schlacht, Den Himmel über sich ;um Zelt, Und um sich her die Nacht. (?t dachte: "Zwar find ihrer viel,

"Fast billig ist ihr Spott! "Allein, wär ihrer noch so viel, "So schlag ich sie mit Das dacht er, sahe Morgenroth,

Verlangen im Gesicht.' Der gute Morgen, den er both, Wie munter war er nicht! sprang auf von seinem Heldenfitz,

Sprach: "Eh noch Sonne scheint, "Kommt, Helden! hinter Lowositz, "Zu sehen meinen Feind!

Da

Da kamen, Wilhelm, Bevcun, Keith, Und Braunschweigs Zervmand 1 Bier grosse Helden, weit und breit Durch ihren Muth bekannt.

Auch drangen andre Helden sich Den grossen Helden nach, Zu stehen neben Friederich, Zu horchen , was er sprach!

Arey, wie ein Gott, von Furcht und Erguß, Doll menschlichen Gefühls, Steht er, und theilt die Rollen aus Des grossen Trauerspiels!

Dort, spricht er, stehe Reuterey, Hier Fußvolk! — Alles steht In grosser Ordnung, Schreckenfrey, Indem die Sonn' aufgeht. B 4

So

24

— ■

------------ dL

Eo stand, als Gott der Herr erschuf,

Das Heer der Sterne da ; Gehorsam stand eS seinen? Ruf In grosser -Ordnung da ! Die Sonne trat, mit Riesenschritt,

Auf ihrer Himmelsbahn Hervor, daß wir mit ihrem Tritt Auf einmal vor uns sahn; Ein unaufhörlich Kriegesheer,

Hoch über Derg und Thal/ Panduren, wie der Sand am Meer, Kanone« ohne Zahl.'

Unb stujten, Helden wohl erlaubt,

Nur einen Augenblick; Ein Haarbreit schlugen wir das Haupt, Doch keinen Fuß zurück!

Denn

----------- —

. ■

-s

Denn also bald gedachten wir An Gott und Vaterland; StrackS war Soldat und Officier Voll Löwenmuth, und stand.

Uit6 näherte dem Feinde sich, Mit gleichem grossen Schritt. Halt! sagte König Friederich, Halt! da war eS ein Tritt. Er stand, besah den Feind und sprach^ Was zu verrichten sey: Wil Gottes Donnerwetter brach Hervor die Reuterey.

Huy! sagte Roß und Mann zugleich. Flog mit Geprassel, ließ land hinter sich, bis Streich ans Streich, Auf Panrer Panzer stieß! D r

i8u

56

I

'

" !—

"

Zu mnthig jagte sie, zu weit/

Dm zweymal fiüchtge» Feind/ Der mehr durch Trug, als Tapferkeit, Uns ju bezwingen meint. Denn, ihrer Hitze viel zu früh, Hemmt ihres Schwerdts Gewalt Kartetschenseuer unter sie, Aus tückschem Hinterhalt!

Wie boshaft freut der Ungar sich,

Dem List, nicht Muth gelung! Sie flieht zurück, und Friederich Hält ihre Musterung.

Ha! Vater Bevern! riefen wir, Uns, uns Patronen her! Denn deinem armen Grenadier Ist schon die Tasche leer.

Wmn

Wenn er nicht Pulver wieder hat.

So hat er hier sein Grab t Die Hunde regnen KuKelsaat Von ihrem Thurm herab! Etürjt, sprach et, sie von ihrem Thurm

Mit Bajonet herab! Wir thaten es, wir liefen Sturm, Wir stürzten sie herab. Wir rissen Mauern ein, Pandur! Erstiegen deinen Schutz! Und boten , Tiger von Natur, Dir in die Nase Trutz!

Du liefest, was man lausen kann; Du sprungest in die.Stadt! Wir riesen: "Alles hinten an, ^'Was Herz im Leibe hat!

Der tapfre Wilhelm aber nahm,

Und führte bey der Hand Dich, Müller! an, und plötzlich kam Pandur und Stadt in Brand!

Unb Brüder, Braun , der Kluge, wich, Voll Helden Eyfersucht; Ließ uns, und unserm Frieverich Das Schlachtfeld, nahm die Flucht. Wer aber hat durch seine Macht

Dich Braun! und dich, Pandur! In Angst gesetzt, in Flucht gebracht? Gott, der auf Wolken fuhr!

Sein Donner zürnte deinen Krieg, Bis spät in schwarze Nacht. Wir aber singen unsern Sieg, Und preisen seine Macht!

Schlachtgefang bey Eröfnung des Feldzuges i 7 f 7*

3i

Schlachtgesang bey Eröfnung des Feldjuges 1757.

A

Auf Brüder, Fcievrich, unser Held/ Der Feind von fauler Frist/ Ruft uns nun wieder in das Feld/ Wo Ruhm zu hohlen ist. Was soll, 0 Tolpatsch nnd Pandur, Was soll die trage Rast? Auf, und erfahre, daß du nur Den Lod verspätet hast.



ÜÜT—

Aus deinem Schädel trinken wir

Bald deinen süssen Wein, Du Ungar! Unser Feldpanier Soll solche Flasche seyn. Dein starkes Heer ist unser Spott, , Ist unser Waffen Spiel; Denn was kann wider unsern Gott, Theresia und BrKhl?

Was helfen Waffen und Geschütz Im ungerechte« Krieg? Gott donnerte bey Lowositz, Und unser war der Sieg.

Und 68t unS in der achten Schlacht

Franzvß und Russe Trutz, So lachten wir doch ihrer Macht, Denn Gott ist unser Schutz.

SLlachtgesa ng vor der Schlacht bey Prag, btn Lten May 1757*

Gl. Schriften, 1. Theil.

CK-> ^z^xlrr5 kannst du? Tolpatsch und Pandur, '*■'‘4^'*’’ Soldat und Osstcier?

Was kannst du? Fliehen kannst du nur; Und siegen können wir.

Wir kommen; zittre! Deinen Tod Verkündigt Roß und Mann! Wir kommen, unser Kriegesgott, Helv Lrievricb, ist voran! Nuch ist , mit seiner Heldenschaar,

Der Held Schwerin nicht fern.' Wir sehen ihn; Sein graues Haar Glanzt uns, als wie ein Stern! Was hilft es, Feind, daß groß Geschütz Steht um dich her gepflanzt? Was hilft es, daß mit Kunst und Witz Dein Lager steht umschanzt? Gehör-C a

;6

—~

Gehorsam feurigem Verstand

Und alter Weisheit nun, Stehn wir, die Waffen in der Hand,. Und wollen Thaten thun.

Unö wollen trotzen deiner Macht Auf hohem Fclsensitz, Und deinem Streich, uns zugedacht, Und deinem Kriegeswitz»

Und deinem Stolz und deinem Spott; Denn diesen bösen Krieg Hast du gebohren, drum ist Gott Mit uns, und giebt uns Sieg ! Und läßt uns herrlichen Gesang Anstimmen nach der Schlacht. Schweig Leyer! Hört Trompetenklang! Still, Brüder! gebet acht!

Siegeslied nach der Schlacht bey Prag den 6trn May 1757*

Siegeslied nach der Schlacht bey Prag, den 6ten May 1757,

^ictoria! mit uns" ist Gott, Der stolze Feind liegt da! Er liegt, gerecht ist unser Gott,^ Er liegt, Victoria!

Zwar unser Vater ist nicht mehr, Jedoch er starb ein Held, Und sieht nun unser Siegesheer, Dom hohen Sternenzelt.

Er ging voran, der edle Greiß! Voll Gott und Vaterland, Sein alter Kops war kaum so weiß, Als tapfer seine Hand.

.C 4

Mit

Mit jugendlicher Heldenkraft Ergriff sie eine Fahn, Hielt sie empor an ihrem Schaft, Daß wir, sie alle sahn ;

Hub sagte: "Kinder, Berg hinan,

"Auf Schanjen und Geschütz.'" Wir folgten alle, Mann vor Mann, Geschwinder wie der Blitz.

Ä'ch! aber unser Vater fiel, Die Fahne sank auf ihn. Ha!, welch glorreiches Lebensziel, Glückseliger Schwerin! §^ei» Friederich hat dich beweint,

Indem er uns gebot; Wir aber stürzten in den Feind,

Zn rache» deinen Tod.

Du,

D«, -Hemrick- wärest ein Soldat, Du fochtest Königlich! Wir sahen alle, That vor That, Du junger Löw', auf dich! Der Pommer und der Märker stritt, Mit rechtem Christen Muth Roth ward sein Schwerht auf jeden Schritt, Floß dick Pandurenblut.

Aus sieben Schanzen jagte» wir Die Mützen von dem Bär. Da, Lrievrick, ging dein Grenadier Auf Leichen hoch einher. Dacht, in dem mörderischen Kampf, Gott, Vaterland, und Dich, Sah, tief in schwarzem Rauch und Dampf, Dich seinen Arieverich.

——-

Und

Und jitterte, ward ftuerroth, Im kriegrischen Gesicht/ (Er zitterte vor Deinem Tod/ Vor seinem aber nicht.) Verachtete die Kugelsaat, Der Stücke Donnerton, Stritt wütender/ that.Heldenthat/ Bis Deine Feinde flohn. Nun dankt Er Gott für seine Macht/

Und singt: Victoria! Und alles Blut aus dieser Schlacht Fließt nach Theresia. Unt) weigert sie auf diesen Tag/ Den Feinden »orzuziehn; So stürme, Frievrich , erst ihr Prag, Und dann führ uns nach Wien.

Schlachtgesang vor dem Treffen bey Collin dm i steil Junius 1757»

4f

S chlachtgesang »or dem Treffe» bey Colli« den izten JuniuS 17s/.

Da stehn! nicht jittern, denken: Geh, Geh, Preusse! doch nach Wien.

Auf hohen Felsen stehen sie,

In ihrem Adlernest, Hohnlachend ; Brüder, sehet sie, Sie träumen Siegesfest.

Nun hat et Siegesfest. Wie kann er aber? Brüder, sagt! Er kann ja nicht, fürwahr! Denn haben wir ihn nicht gejagt. So weit ju jagen war?

Wir stritten, nicht mit Roß und Manns' Mit Felsen stritten wir. Hier, Heldenbrüder, bind er an, Hier, Brüder, fieg er! hier! D 2

Du

Du Feind! herab in grünes Feld,

Und weise steye Brust, Und streit und sieg und stirb ein Held! Hier ist in sterbe« Lust! Wein der blöde wagt sich nicht, Wir mögen lange stehn Und auf ihn warten. Lrievrick spricht: Geht Ainver! Laßt uns gehn»,

Herausfordrungslievor der Schlacht bey Roßbach am 4tw November 1757.

Herausfordrungslied -or der Schlacht bey Roßbach am 4ten November 1757,

[I] Heraus, aus deiner Wolfesgruft; Furchtbares Heldenheer, Heraus zum Streit in frische Luft, Mit Ruch «ad Schlacht-ewehr! D4

5