Heinrich Heine Säkularausgabe: BAND 10/11 K1 Pariser Berichte 1840-1848 und Lutezia. Berichte über Politik, Kunst und Volksleben. Kommentar. Teilband I 9783050053219, 9783050029160

Mit diesem Band erscheint ein weiterer umfangreicher Kommentar zur deutschen Abteilung der Heine-Säkularausgabe, deren T

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German Pages 1249 [1252] Year 1998

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Heinrich Heine Säkularausgabe: BAND 10/11 K1 Pariser Berichte 1840-1848 und Lutezia. Berichte über Politik, Kunst und Volksleben. Kommentar. Teilband I
 9783050053219, 9783050029160

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HEINRICH HEINE SÄKULARAUSGABE Bandaufteilung:

ABTEILUNG I ι 2

Gedichte 1812—1827 Gedichte 1827—1844 und Versepen

3

Gedichte 1845-1856

4

Tragödien. Frühe Prosa

5

Reisebilder I

6

Reisebilder II

7

Über Frankreich

8

Uber Deutschland. Kunst und Philosophie

9

Prosa

10

Pariser Berichte

11

Lutezia

12

Späte Prosa

ABTEILUNG II 13

Poemes et legendes

14

Tableaux de voyage I

15

Tableaux de voyage II

16

D e l'Allemagne I

Italie 17

D e l'Allemagne II

18

D e la France

19

Lutece

ABTEILUNG III 20—23 Briefe 24—27 Briefe an Heine

ABTEILUNG IV 28—29 Lebenszeugnisse 30

Gesamtregister

HEINES WERKE SÄKULARAUSGABE · BAND 10/11 KOMMENTAR 1.1

HEINRICH

HEINE SÄKULARAUSGABE

WERKE · BRIEFWECHSEL LEBENSZEUGNISSE

Herausgegeben von der S t i f t u n g Weimarer Klassik und d e m Centre National de la Recherche Scientifique in Paris

HEINRICH

HEINE BAND 10/11

PARISER BERICHTE 1840-1848 und LUTEZIA Berichte über Politik, Kunst und Volksleben KOMMENTAR Teilband 1.1

Bearbeiter Christa Stöcker

AKADEMIE VERLAG CNRS E D I T I O N S

Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der V G W O R T

Die Ausgabe stützt sich auf die Bestände der B I B L I O T H E Q U E N A T I O N A L E · PARIS (Cabinet des Manuscrits), des HEINRICH-HEINE-INSTITUTS · DÜSSELDORF und der STIFTUNG WEIMARER KLASSIK (Goethe- und Schiller-Archiv)

Akademie Verlag H S A : I S B N 3-05-000450-9 Band 10/1 ι Κ I: I S B N 3-05-002916-1 © Akademie Verlag GmbH, Berlin 1998 Der Akademie Verlag ist ein Unternehmen der R. Oldenbourg-Gruppe. Gesamtherstellung: Druckhaus „Thomas Müntzer" G m b H , Bad Langensalza Printed in the Federal Republic of Germany

INHALT

Editionsgrundsätze

7

Pariser Berichte 1840—1848 und Lutezia. Berichte über Politik, K u n s t und Volksleben Entstehung Entstehung / Uberlieferung / Mitteilungen zum T e x t / Erläuterungen zu den Mitteilungen zum T e x t

13 35

Anhang zu Band 10. Fragmente 1844 [Briefe über Deutschland] Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum T e x t

1169 1173 1175

Anhang zu Band 10. Bruchstückhaft Überliefertes Entstehung / Uberlieferung / Mitteilungen zum Text

1198

NACHTRAG Undatiertes Bruchstück. D e z e m b e r 1841 / Januar 1842 (?) Text Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum T e x t

1205 1205 1206 1207

Undatiertes Bruchstück. Mai / Juni 1843 (?) Text Entstehung Uberlieferung Mitteilungen zum T e x t

1207 1208 1210 1211

6

Inhalt ANHANG

Berichtigungen der Texte Personenregister

EDITIONSGRUNDSÄTZE

ι. Die Heine-Säkularausgabe bietet in den Bänden 4 bis 12 der ersten Abteilung (Heines Werke in deutscher Sprache) Heines Prosaschriften und Tragödien. Jeder Band enthält die Texte, die dem Werkkomplex oder T h e m e n bereich für den jeweiligen Zeitraum des Bandes zuzuordnen sind, wobei die in Heines Nachlaß vorgefundenen Arbeitsnotizen (Aphorismen und Fragmente) geschlossen (in Band 12) dargeboten werden. — Die Anordnung der Texte innerhalb eines Bandes folgt thematischen bzw. chronologischen Gesichtspunkten. 2. D e m Text liegt jeweils der letzte von Heine durchgesehene D r u c k , bei den von ihm nicht veröffentlichten Werken die Handschrift oder, wenn diese heute verschollen ist, ein nach der Handschrift veranstalteter D r u c k zugrunde. Liegen mehrere solcher postumen Drucke vor, wird der als Textgrundlage gewählt, der Heines Intention vermutlich am nächsten kommt. Die Wiedergabe der Texte entspricht in Wortlaut, Orthographie, Interpunktion und Gliederung der gewählten Textgrundlage. Offenkundige D r u c k - bzw. Schreibfehler werden stillschweigend korrigiert. Druck- bzw. Schreibversehen, die als solche nicht zweifelsfrei zu bestimmen sind, werden im Text korrigiert, die Korrektur wird im Abschnitt „Mitteilungen zum T e x t " des Kommentars nachgewiesen. Die Schreibung der Eigennamen wird grundsätzlich nicht verbessert. Texthervorhebungen werden einheitlich durch Sperrdruck wiedergegeben. D a g e g e n bleiben typographische Besonderheiten und Druckzufälligkeiten (Zierbuchstaben, Wechsel der Schrifttypen bei der Wiedergabe von Fremdwörtern u. ä.) unberücksichtigt. Alle Heine-Texte sind recte, Hinzufügungen des Bearbeiters kursiv gesetzt. 3. Jeder Textband wird durch einen Kommentarband ergänzt, der in den A b schnitten „Entstehung", „Uberlieferung", „Mitteilungen zum T e x t " und „Erläuterungen" Nachweise zur Entstehung und Uberlieferung jedes Einzeltextes sowie textkritische und sachliche Erläuterungen zum Text enthält.

8

Editionsgrundsäti^e Die Tatsache, daß Heine eine Reihe von Werken zu einer größeren Einheit (ζ. B. „Reisebilder", die Bände des „Salon") zusammengefaßt und als solche publiziert hat, macht es erforderlich, die Entstehungsgeschichte solcher Werkeinheiten gesondert darzustellen. Im Abschnitt „Entstehung" werden, unter Berücksichtigung aller die Textgeschichte erhellenden historischen und biographischen Zeugnisse und künstlerischen Aspekte, die Entstehungsetappen des jeweiligen Textes und dessen Druckgeschichte dargestellt. Mit Ausnahme der aus dem Nachlaß veröffentlichten Texte wird die Druckgeschichte grundsätzlich nur bis zu Heines Tod mitgeteilt. Die Rezeption eines Werkes wird nur soweit berücksichtigt, wie sie Einfluß auf dessen weitere Bearbeitung durch den Dichter gehabt hat. Unter der Rubrik „Uberlieferung" werden alle in Betracht kommenden Textzeugen in chronologisch geordneter Ubersicht bibliographisch exakt verzeichnet. Sie sind durch eine Sigle gekennzeichnet. Die nur in der Transkription von F. Hirth belegten Textzeugen erhalten den Zusatz * zur Sigle. Die Angabe des Standortes der Handschrift besagt zugleich, daß diese im Original oder in Fotokopie der vorliegenden Edition zugrunde gelegt werden konnte. Wenn nur ein Faksimile oder ein Druck, dem eine heute verschollene Handschrift zugrunde lag, benutzt werden konnte, ist dies ausdrücklich vermerkt. Die Angabe der jeweiligen Textgrundlage wird durch Halbfettdruck hervorgehoben. Die Beschreibungen der Handschriften enthalten alle Merkmale, die eine eindeutige Identifizierung der Textzeugen ermöglichen. Dazu gehören die Kennzeichnung der Handschriften sowie Informationen über Standort, Besitzer (Institutionen werden dabei mit ihren heute gültigen Namen genannt), Umfang, Format, Schreiber, verwendetes Schreibmaterial, über inhaltliche und formale Besonderheiten sowie die inhaltliche Bestimmung. Bei der Kennzeichnung der Handschriften werden folgende Begriffe verwendet: R e i n s c h r i f t — Von Heine oder einem autorisierten Schreiber angefertigte (eventuell geringfügig korrigierte) Niederschrift eines vorläufig oder endgültig fertiggestellten Textes. Sie kann bestimmt sein durch ihre Funktion: i. als Druckvorlage, z. als Text zur handschriftlichen Verbreitung vor dem Druck und 3. als Widmung, Albumblatt o. ä. K o n z e p t — O f t mehrfach überarbeitete Niederschrift einer größeren, in sich selbständigen Texteinheit, die Inhalt und Struktur des späteren Textes erkennen läßt. — Eine Reinschrift, die in späteren Arbeitsgängen stark überarbeitet wurde, nimmt wieder den Charakter eines Konzeptes an. A b s c h r i f t — Eine Niederschrift, die von einer durch Heine autorisierten oder auch nicht autorisierten Person nach einer nicht überlieferten Vorlage oder nach mündlichem Vortrag durch den Dichter angefertigt wurde.

Editionsgrundsät^e

9

Infolge der unterschiedlichen Behandlung der Heine-Handschriften durch die jeweiligen Besitzer sind heute in vielen Fällen nur noch in geringem Umfang exakte Angaben über den ursprünglichen Zustand der Papiere (Format, Farbe, Beschaffenheit) möglich, der für editorische Schlußfolgerungen allein wichtig ist. Die Formatangaben erfolgen deshalb nicht in Millimetern, sondern unter Verwendung der im Buch- und Bibliothekswesen gebräuchlichen Größenbezeichnungen in 8° (Oktav), 4 0 (Quart), 2 0 (Folio), wobei folgende, an Heine-Handschriften gewonnenen Maße zugrunde gelegt werden 8° — im Bereich 75 bis 150 mm X 120 bis 230 mm; 4° — im Bereich 130 bis 250 mm X 210 bis 350 mm; 20 — im Bereich 230 mm und größer x 330 mm und größer. (Alle Angaben in der Reihenfolge Breite X Höhe.) Generell handelt es sich bei den Folioformaten, die Heine während seines Krankenlagers nach 1851 verwendete, um Bogen, die ζ. T. aus Heften gelöst waren. Die aufgeklappten Bogen ergeben Blätter von Folioformat, die Heine der Länge nach beschrieb. Auf die Beschreibung der verwendeten Papiersorten wird im allgemeinen verzichtet, da Merkmale wie Wasserzeichen, Farbe usw. in bezug auf Handschriften aus dem in Frage kommenden Zeitraum selten einen bestimmenden Aussagewert haben. Sie werden nur dann angeführt, wenn sie nachweislich als Kriterien für die Datierung bzw. die chronologische Einordnung einer Handschrift gelten können. Die genaue inhaltliche Kennzeichnung einer Handschrift erfolgt durch das wörtliche Zitat der Uberschrift und des Textanfangs bzw. der ersten Worte des ungetilgten Textes. In eckiger Klammer erfolgt die Zuordnung zum edierten Text. Die dabei verwendeten Seitenzahlen verweisen (recte) auf den Textband und (kursiv) auf den Kommentarband. Im Abschnitt „Mitteilungen zum Text" werden Informationen gegeben, die sich auf die Gestaltung des jeweiligen Textes beziehen. Dazu gehören: a) vom Autor schriftlich fixierte, aber wieder geänderte oder auch verworfene Textversuche sowie relevante Abweichungen (Varianten) anderer autorisierter gedruckter oder handschriftlicher Textzeugen von der Textgrundlage. Als Textversuche bzw. relevante Abweichungen vom edierten Text gelten solche Textstellen, die Einsicht in die inhaltlichen und formalen Intentionen des Dichters gewähren. Das betrifft Änderungen der inhaltlichen Aussage, der Anordnung, der Wortfolge und der Wortwahl wie auch gravierende Änderungen der Interpunktion (die bei der gedruckten Uberlieferung nur in den Fällen berücksichtigt werden, in denen Heines Mitwirkung nicht auszuschließen ist). Als nicht relevant angesehen werden Schwankungen in der Orthographie sowie offenkundige Druck- und Schreibversehen. Graphische Befunde in den Handschriften werden nur dann mitgeteilt, wenn sie Informationen über die Entstehung des Textes vermitteln;

ΙΟ

Editionsgrundsät^e b) notwendige, die gewählte Textgrundlage verändernde textkritische Eingriffe des Bearbeiters, wie die Änderung nicht zweifelsfrei zu bestimmender Druck- bzw. Schreibversehen; c) Zusätze zum Text, wie Widmungen, Mottos und Fußnoten, die in anderen Textzeugen, nicht aber in der für den edierten Text gewählten Vorlage enthalten sind. Die Textversuche, Varianten und die textkritischen Eingriffe werden in der Form eines negativen Apparates verzeichnet, d. h., die Textstelle, die von der Varianz betroffen ist, wird nicht noch einmal wiederholt, sondern es werden nur die Abweichungen aus anderen Textzeugen mitgeteilt. Die von der Varianz betroffene Stelle wird durch die Angabe der halbfett gedruckten Seiten- und Zeilenzahl des jeweiligen Bandes sowie durch dem edierten Text entnommene, durch Halbfettdruck gekennzeichnete Stützworte kenntlich gemacht, wobei die Wiedergabe der betreffenden „Mitteilung zum Text" in der Regel durch das letzte noch nicht von der Varianz betroffene Wort des edierten Textes eingeleitet und mit dem ersten nicht mehr betroffenen Wort abgeschlossen wird. Jedoch kann auf ein zweites Stützwort, sei es am Anfang oder am Schluß der betreffenden Mitteilung, verzichtet werden, wenn die Zuordnung der Varianz eindeutig ist. Bei mehreren Abweichungen innerhalb einer Textpartie wird diese vollständig verzeichnet. Erstreckt sich die Abweichung über eine größere Textpartie, so wird der Text als Einheit behandelt und durch die entsprechenden Zeilenzahlen gekennzeichnet. Abweichungen anderer Textzeugen, die sich auf Einzelbefunde dieser als Einheit behandelten Textpartie beziehen, werden gesondert mitgeteilt; die betreffenden Seiten- und Zeilenzahlen werden dann wiederholt. Die Mitteilung einer Varianz, die in verschiedenen Textzeugen in lediglich unterschiedlicher orthographischer Form auftritt, erfolgt nach der Angabe aller Siglen grundsätzlich in der orthographischen Form des dabei zuerst angeführten Textzeugen, wobei eindeutige Schreibversehen stillschweigend korrigiert werden Bei der Darbietung stark korrigierter handschriftlich überlieferter Textpassagen wird auf eine übersichtliche Wiedergabe der einzelnen Textschichten gelegt Wert. Dabei wird der ermittelte Textzusammenhang mitgeteilt, so daß auch Wiederholungen von einzelnen Textstellen notwendig werden können, die in der Textvorlage bzw. im edierten Text nur einmal vorhanden sind. Diese Wiederholungen werden nicht besonders gekennzeichnet. Mehrere aufeinanderfolgende Textversuche werden durch fortlaufende Ziffern (fi], [2]), mehrere aufeinanderfolgende Korrekturen innerhalb eines Textversuches durch Buchstaben ([aj, [b] ; [ai], [02]) gekennzeichnet, wobei die jeweils folgende Ziffer bzw. der jeweils folgende Buchstabe die vorhergehenden Ziffern bzw. Buchstaben aufhebt. Wenn die aus den Korrekturen hervorgegangene letzte Stufe mit dem edierten Text übereinstimmt, wird diese nach der letzten Ziffer bzw. dem letzten Buchstaben in der Regel

Hditio nsgrun dsät^e nicht mitgeteilt, sondern durch die Angabe s. Text erset2t. In den Fällen aber, in denen es sich nur um ein Wort handelt oder die Abgrenzung zum folgenden Text unklar ist, wird statt dieses Hinweises der Text selbst im Halbfettdruck gegeben. Als „Erläuterungen" werden zum besseren Verständnis des Textes notwendige Informationen über historische, literarische und biographische Tatsachen und Zusammenhänge sowie über sprachliche und formale Eigenheiten gegeben, wobei auf Textinterpretation grundsätzlich verzichtet wird. Direkte und indirekte Zitate sowie die von Heine benutzten Quellen werden nachgewiesen, sofern sie eindeutig zu ermitteln waren. Querverweise deuten auf ähnliche oder weiterführende Stellen im Gesamtwerk des Dichters oder auf vorangegangene oder folgende Erläuterungen im Kommentar hin. Sie werden beim Bezug auf den Text mit der betreffenden Seiten- und Zeilenangabe des Textbandes (ζ. B. vgl. S. 28,11), beim Bezug auf den Sachkommentar mit der betreffenden Seiten- und Zeilenangabe der Texterläuterung (ζ. B. vgl. !(u 28,11) versehen. Zu erläuternde Stellen des Abschnitts „Mitteilungen zum Text" werden im Anschluß an die „Mitteilungen zum Text" kommentiert. Lücken in der Kommentierung werden angezeigt. Nicht erläutert werden Begriffe und Fakten, die zum Allgemeinwissen gehören bzw. mit Hilfe moderner, allgemein zugänglicher lexikalischer Nachschlagewerke leicht zu ermitteln sind. Die Kennzeichnung der zu erläuternden Textstelle erfolgt durch die Angabe der Seiten- und Zeilenzahl und eines oder mehrerer dem Text entnommener Bezugsworte, die halbfett gedruckt sind. Umfangreichere Bezugsstellen werden verkürzt wiedergegeben und die Auslassungen durch drei Punkte markiert, die selbst nicht zum edierten Text gehören. Für den Kommentar wurde die gesamte Heine-Literatur einschließlich der kritischen Ausgaben herangezogen. Wegen der Fülle der aufzunehmenden Titel wurde auf ein Literaturverzeichnis verzichtet. Genutzt wurde insbesondere die Düsseldorfer Heine-Ausgabe (DHA): Heinrich Heine. Historischkritische Gesamtausgabe der Werke. In Verbindung mit dem HeinrichHeine-Institut herausgegeben von Manfred Windfuhr; für den vorliegenden Band vor allem: Band 13 /1 und 13/2: Lutezia I. Bearbeitet von Volkmar Hansen. Hamburg 1988/89; Band 14/1 und 14/2: Lutezia II. Bearbeitet von Volkmar Hansen. Hamburg 1990/ 91; Band 6: Briefe aus Berlin. Uber Polen. Reisebilder I/II (Prosa). Bearbeitet von Jost Hermand. Hamburg 1973. Band 15: Geständnisse, Memoiren und kleinere autobiographische Schriften. Bearbeitet von Gerd Heinemann. Hamburg 1982; Band 16: Nachträge und Korrekturen, Register. Bearbeitet von Marianne Tilch (Nachträge und Korrekturen), Bernd Füllner und Karin Füllner (Register). Hamburg 1997. — Generell erfolgt der Nachweis von Sekundärliteratur nur dort, wo durch sie ein spezieller Sachverhalt erklärt wird oder wo bei der Erläuterung dieses Sachverhaltes widersprüchliche Auffassungen in der Forschung bestehen.

Editionsgrundsät^e Der Band wird durch ein Personenregister abgeschlossen. Dieses enthält alle in diesem Kommentar(teil)band vorkommenden Personennamen mit Ausnahme der von mythologischen und literarischen Figuren sowie der von Verfassern von Sekundärliteratur. Zur eindeutigen Bestimmung der Personen dienen Angaben wie Vornamen, Lebensdaten, Tätigkeiten u. a. m. Soweit Erklärungen im Text erwähnter biographischer Einzelheiten, Bezüge u. ä. notwendig sind, erfolgen diese im Abschnitt „Erläuterungen". Auch im Kommentarband sind alle Heine-Texte recte, alle vom Bearbeiter stammenden Ausführungen kursiv gesetzt. Eine Ausnahme bilden die sich auf die Textbände beziehenden Seitennachweise, die ebenfalls recte gesetzt sind. Es werden folgende im Duden nicht angegebene bzw. weniger gebräuchliche Abkürzungen und editorische Zeichen verwendet: D Druck DH Druck, der als Arbeitsexemplar vom Autor (bzw. durch vom Autor beauftragte Mitarbeiter) benutzt oder als Vorlage für einen weiteren Druck eingerichtet wurde DHA Heinrich Heine. Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke. In Verbindung mit dem Heinrich-Heine-Institut herausgegeben von Manfred Windfuhr egh. eigenhändig Η Handschrift (eigenhändig) h Handschrift (nicht eigenhändig) Hh eigenhändige Handschrift mit Korrekturen von Schreiberhand hH nicht eigenhändige Handschrift mit eigenhändigen Korrekturen HSA Heine-Säkularausgabe Slg. Sammlung abc Unterpunktierung für unsichere Lesung in der Handschrift χ, x—x Kennzeichnung nicht lesbarer Buchstaben bzw. Worte in der Handschrift [ ] eckige Klammern zur Kennzeichnung von Eingriffen (Auslassungen, Zusätze) und Bemerkungen des Bearbeiters / Schrägstrich zur Kennzeichnung von Gliederungen bei Zitaten im Kommentar

PARISER BERICHTE

1840-1848

und

LUTEZIA Berichte über Politik, Kunst und Volksleben

ENTSTEHUNG Die Jahre von 1840 bis 1848 und die Zeit von i8j2 bis 18J4 — das sind die beiden Perioden, in denen Heines Korrespondenzartikel aus Paris (Band 10) und ihre Bearbeitung und Zusammenfassung zu den beiden Bänden Lutezia (Band 11) entstanden sind und auch publiziert wurden. Naturgemäß war innerhalb dieser Zeiträume die Intensität, mit der an den Artikeln gearbeitet wurde, unterschiedlich. In den Jahren 1840 bis 1842 war die Berichterstattung für die Allgemeine Zeitung" besonders dicht und ausführlich, vor allem im Jahr 1840, in dem dreißig Texte entstanden, etwa doppelt so viel wie in jedem der beiden folgenden Jahre. 1841 entstanden dreizehn, 1842 fünfzehn und 1843 noc^ ac^t Texte. Nach 1845 nahm deren Zahl ständig ab: 1844 waren es sechs, 184j drei, 1846 vier, 184·/ wieder drei und 1848 fünf Texte. Berücksichtigt man, daß es sich bei den in Band 10 abgedruckten Texten nicht in allen Fällen wirklich um Artikel handelt, sondern daß da^u auch Erklärungen, offene Briefe, Buchbesprechungen gehören, so waren die Jahre 184J und 184J für eine ausführliche Berichterstattung wenig ergiebig, denn in diesem Zeitraum entstanden vornehmlich solche unbedeutenderen Texte. Berücksichtigt man weiterhin, daß nicht die Zahl der Artikel allein, sondern auch deren Umfang, Inhalt und Thematik die Intensität der Arbeit ausmachen, dann kristallisieren sich die fahre 1840 bis 1843 als die wichtigsten heraus. Das deckt sich mit Heines Einschätzung von 18/2, als er über die Artikel der Lutezia seinem Verleger fulius Campe schrieb: Der Held meines Buches, der wahre Held desselben ist die sociale Bewegung, welche Thiers, als er auch Deutschland aufposaunte, plötzlich entfesselte und welche Guizot vergebens zurückzudrängen suchte. Diesen Stoff behandelt mein Buch, er entfaltet sich am meisten in den Jahren 40—43 (Heine an Campe, 24. 8. 18j2; HS Α Bd. 23, S. 230, j— 8). Eine höchst erstaunliche Arbeitsfülle und -Intensität wird deutlich, wenn man sich bewußt macht, daß Heines Arbeit an den Korrespondenzartikeln immer zusätzlich zu anderen literarischen Vorhaben erfolgte: 1840, während die ersten Korrespondenzberichte entstanden, wurde gleichzeitig die Druckvorlage des Ludwig Börne völlig überarbeitet und das erweiterte und veränderte Druckmanuskript erneut nach Hamburg geschickt (vgl. Ludwig Börne. Entstehung; HS Α Bd. 9K, S. 383—386). Im gleichen fahr wurde auch die Arbeit am Rabbi von Bacherach wieder aufgenommen und fortgeführt (vgl. Der Rabbi von Bacherach. Entstehung; HS Α Bd. 9K, S. ioy—ioy), außerdem der vierte Band des Sa-

14

Pariser Berichte 1840—1848 / Lutetia

Ion %um Druck gegeben. Im Sommer 1841 begann die Beschäftigung mit dem Atta Troll; sie wurde 1842 fortgesetzt, so daß das Epos ab Januar 184$ in der „Zeitung für die elegante Welt" publiziert werden konnte. Von Dezember 1843 bis April 1844 leistete Heine die Hauptarbeit an Deutschland. Ein Wintermährchen, das schließlich im Herbst 1844 gedruckt wurde. In den gleichen Zeitraum fiel die vorbereitende Arbeit an der ζweiten großen Gedichtsammlung, den Neuen Gedichten (vgl. HS Α Bd. 2KI, S. 112—14/). Wenn von Heines regelmäßiger Berichterstattung aus Paris die Rede ist, dann ist damit das Problem der Publikationsmöglichkeiten und ihrer Einschränkungen eng verbunden. Sein Verhältnis %ur,^Allgemeinen Zeitung' warfür die Entstehung der Artikel undfür die Art der Berichterstattung mitentscheidend. Im Frühjahr 1841, nach etwas mehr als einem Jahr Arbeit für die Allgemeine Zeitung", äußerte sich Heine dem Verleger Johann Georg von Cotta gegenüber auch zu seiner Korrespondententätigkeit generell: Hier hängt ja alles von Zeit und Umständen ab. Herrscht politische Meeresstille, so schreib ich wenig, manchen Monath gar nicht; sobald es aber wieder fluthet oder losstürmt, dürfen Sie auf die gewissenhafteste Tagesberichtung rechnen. Ich bin jet2t zehn Jahr in Paris und verstehe mich auf die Witterung. Im Anfang des vorigen Jahrs eilte ich die abgebrochene Correspondenz wieder anzuknüpfen, als ich die große Bewegung heranwogen sah — in diesem Jahre dürfen sich die Gewässer wieder etwas verlaufen, aber ich bleibe immer auf meinem Posten und werde meine Correspondenz periodisch unterhalten. (Heine an Cotta, 3. 3. 1841; HS Α Bd. 21, S. 393,14—22) Mit diesen Sätzen ist die Art von Heines Tätigkeit Zutreffend charakterisiert. Es ging ihm nicht um eine regelmäßige Ausländskorrespondent sondern um die Möglichkeit, umgehend auf ihm wichtige Vorgänge publizistisch reagieren Zu können. Und noch eine bezeichnende Bemerkung enthielt dieser Brief: Was das Bezahltwerden betrifft, so bin ich wie eine Köchinn, die sehr zartfühlend die Bemerkung macht, daß sie in ihrem Dienste weniger auf Geld sähe als auf gute Behandlung (HSΑ Bd. 21, S. 393,4—6), eine Bemerkung, die am Ende des Briefes bekräftigend wiederholt wurde: Ich sehe, wie gesagt, weniger auf Geld als auf gute Behandlung. (HSΑ Bd. 21, S. 393,39) Beides, Geld und gute Behandlung, wurde Heine von Cotta zugesagt, wenn dieser ihm in einem späteren Brief versicherte, „die höchsten Honorarsätze angewendet" zu „haben, welche je von uns bezahlt worden sind", und damit die „Bitte um recht lebhafte Theilnahme [...] namentlich an der A[llgemeinen] Z[eitung]" verband (Cotta an Heine, 16. 2. 1842; HS Α Bd. 26, S. 18,26f. und S. 18,33-19,1). Dabei war der Anfang von Heines Korrespondententätigkeit keineswegs vielversprechend gewesen. Die beiden ersten eingesandten Artikel vom 4. und 12. Februar 1840 (vgl. Bd. 10, S. 9—12 und 13 — 17J wurden nicht publiziert. Das erscheint unverständlich zunächst aus Sicht der Redaktion der Allgemeinen Zeitung', der doch an Heine als einem renommierten Autor gelegen sein mußte. Und eigenartig ist auch Heines Reaktion darauf: er beklagte sich nicht, sondern äußerte Verständnis, vertraute auf die Gutwilligkeit der Redaktion (vgl. Heine an Kolb, 2j. 2. 1840; HS Α Bd. 21, Nr. 796) und setzte seine Berichterstattungfort. Nicht während der Entstehungszeit der Artikel, sondern mit zehnjährigem zeitlichem Abstand, aus der Rückschau des Jahres 18J4, äußerte sich Heine am ausführlichsten zur Pro-

Entstehung

Μ

blematik seiner Arbeit für die Allgemeine Zeitung". Zunächst im Z u e i g n u n g s b r i e f (Bd. 11, S. η—12.), der anstelle eines Vorwortes die L u t e z i a einleitete, und dann auch in den deutschen Entwürfen %ur P r e f a c e der L u t e c e (HSΑ Bd. 19K, S. nj—119, S. 124—128 und Bd. 19, S. 2)9—244) wurden die Bedingungen erörtert und die Schwierigkeiten dargelegt, unter denen die Artikel entstanden: die Selbstzensur, unter der Heine schrieb; notwendige Rücksichten auf die Tagespolitik; Pressebeschränkungen, denen die lyAllgemeine Zeitung" unterlag; redaktionelle Eingriffe, die er hinnehmen mußte. Insbesondere die deutschen Entwürfe %ur P r e f a c e problem atisierten als Resultat einer über Jahre reichenden gedanklichen Auseinandersetzung Heines Verhältnis %ur Allgemeinen Zeitung"; sie taten das für die französische, nicht für die deutsche Ausgabe der Berichte, also für französische, nicht für deutsche Leser. Auch in dieser Rückschau äußerte Heine keineswegs Vorwürfe oder Beschuldigungen, vielmehr Verständnis und Einsicht in die zeitbedingten Beschränkungen. Er rechtfertigte sein eigenes Verhalten und auch das der Redaktion mit den publizistischen Möglichkeiten, die nur die Allgemeine Zeitung' als die am weitesten verbreitete deutsche Zeitung bieten konnte: D a s u r s p r ü n g l i c h e Prinzip der A l l g . Z t g . war aber jener C o s m o p o l i t i s m u s , jenes W e l t b ü r g e r t h u m , jenes H u m a n i tätsgesetz, w e l c h e m die g r ö ß t e n d e u t s c h e n Schriftsteller huldigten. [ . . . ] da sie mit unzähligen H i n d e r n i s s e n , materiellen u n d m o r a l i s c h e n , täglich z u k ä m p f e n hat: so m u ß ihr w o h l die E r l a u b n i ß anheim gestellt w e r d e n , jeden A r t i k e l , d e n sie a u f n i m m t , ihren jedesmaligen T a g e s b e d ü r f n i s s e n a n z u m o d e l n , nach G u t d ü n k e n durch A u s m e r z e n , A u s s c h e i d e n , H i n z u f ü g e n und U m ä n d e r u n g e n jeder A r t den A r t i k e l d r u c k b a r z u m a c h e n , und g e h e auch dabei die g u t e G e s i n n u n g u n d der n o c h bessere Stil des Verfassers sehr b e d e n k l i c h in die K r ü m p e . E i n in jeder Hinsicht politischer Schriftsteller m u ß der Sache w e g e n , die er v e r f i c h t , der r o h e n N o t h w e n d i g k e i t , m a n c h e bittere Z u g e s t ä n d n i s s e m a c h e n . [ . . . ] Selbst in seiner t r o s t l o s e n V e r s t ü m m l u n g kann hier das W o r t gedeihlich wirk e n ; die n o t h d ü r f t i g s t e A n d e u t u n g wird z u w e i l e n z u ersprießlicher Saat in unb e k a n n t e m B o d e n . B e s e e l t e m i c h nicht dieser G e d a n k e , so hätte ich mir w a h r lich nie die S e l b s t t o r t u r angethan, f ü r die A l l g e m e i n e Z e i t u n g z u schreiben. (HSA Bd. 19K, S. 126,/—7, S. 12;, 1—9 und 12^,18—22) Das Verhältnis Heine — Kolb, die Publikationsmöglichkeiten, die Kolb, der Redakteur der bedeutendsten deutschen Zeitung, dem in Paris lebenden, mit ihm seit langem freundschaftlich verbundenen, berühmten Autor bieten konnte, der Einfluß, den Kolb auf das Erscheinen oder Nichterscheinen und auf die Textgestalt einzelner Artikel gehabt hat, das Ausmaß der Eingriffe, die Heine von Kolb zß erdulden hatte, das alles ist für die Entstehung der einzelnen Artikel von allergrößter Bedeutung. Alle Berichte Heines gingen zunächst durch Kolbs Hände, er entschied über Annahme oder Ablehnung. Verschiedentlich lehnte er Artikel ab: manche aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, wie die schon angeführten vom 4. und 12. Februar 1840 (Bd. 10, S. 9 — 1 2 und 13 — ιη), manchmal, weil er genau wußte, daß er sie nicht würde drucken können, oder weil ihm Heines Angriffe allzu persönlich waren, wie die Artikel vom /. Februar 1841 oder vom 21. März 7 wichtig Heine die Möglichkeit gewesen sein muß, in der Allgemeinen Zeitung" überhaupt publizieren zu können. Kolb jedoch konnte in Heines Artikel nicht mehr eingreifen, denn Heine schickte ihm zunächst keine tagespolitischen und dann für lange Zeit überhaupt keine Artikel mehr. Am 10. Juli 1843 deutete Heine Kolb und mittelbar auch dem Verleger der Zeitung, Johann Georg von Cotta, das

Pariser Berichte 1840—1848 /

ι8

Lutetia

Ende zumindest seiner politischen Korrespondententätigkeit für die ,,Allgemeine Zeitung' an: E s ist m i r h ö c h s t s c h m e r z l i c h , d a ß ich ü b e r die w i c h t i g s t e n A n g e l e g e n h e i ten m i c h n i c h t in d e r Allgemeinen a u s s p r e c h e n k a n n u n d g a n z neutrale Sujets w ä h l e n m ü ß t e , u m w e n i g s t e n s d e n P o s t e n z u behaupten; j e d e n f a l l s seyn Sie versichert, d a ß i c h nie an I h r e m g u t e n W i l l e n z w e i f l e u n d d e r m e i n i g e g r o ß ist. — Sie w ü r d e n m i c h v e r b i n d e n , w e n n Sie g e l e g e n t l i c h an H e r r n v. C o t t a w i s s e n l i e ß e n , w i e w e n i g es m e i n e S c h u l d , d a ß die Allgemeine Leitung so l a n g e nichts v o n mir b r a c h t e u n d v i e l l e i c h t n o c h eine Weile l a n g nichts v o n mir b r i n g e n w i r d . (HSA Bd. 22, I . 64,30—6j, 6) Mit der Einsetzung des neuen Zensors Adolph August Lufft anstelle des vorhergehenden liberaleren Maximilian Joseph Pergier v. Perglas zu Beginn des Jahres 1843 hatten für Heine Publikationsbeschränkungen begonnen, wie er sie in der,^Allgemeinen Zeitung" vorher nicht kennengelernt hatte. Im ersten Halbjahr 1843 wurden allein vier Artikel, die vom 2. Februar, 21. März, vom F r ü h l i n g und vom F r ü h - S o m m e r 184} (Bd. 10, S.

180—185,

192—194,

2 0 1 — 2 0 9 und 2 1 5 — 2 . 1 0 ) ,

zurückgewiesen.

Die

ersten

beiden

blieben unveröffentlicht, die letzten beiden wurden in der „Zeitung für die elegante Welt" publiziert. Mit der „Zeitungfür die elegante Welt" erschloß sich für Heine aber kein weiteres Publikationsorgan; nur die beiden genannten Artikel vom F r ü h l i n g und F r ü h - S o m m e r 1843 erschienen darin. Ihr Abdruck erklärt sich daraus, daß Heine 1845 χμ Heinrich Laube, dem Herausgeber der „Zeitung für die elegante Welt", in besonders enger Beziehung stand, weil kurz vorher, bis zum März der A t t a T r o l l dort erschienen war. Abgesehen von den beiden angeführten Artikeln, wurde kein Artikel an eine andere als an die Allgemeine Zeitung" gesandt. Im Juni 1844 hörte Heines regelmäßige Berichterstattung aus Paris, die schon Mitte 1843 auf politische Themen hatte verzichten müssen, schließlich ganz auf- Der auf den /. Juni 1844 datierte Artikel P a i r s k a m m e r u n d A k a d e m i e (Bd. το, .5". 2 4 5 — 2 4 9 ) , der am 10. Juni in der Allgemeinen Zeitung" erschien, war der letzte größere Artikel für lange Zeit. Drei Artikel vom Sommeraufenthalt in den Pyrenäen (Bd. 10, S. 25 5 — 2 6 4 J , die die Allgemeine Zeitung" im August 1846 druckte, und drei musikalische Korrespondenzen aus der ersten Hälfte des Jahres 184J (Bd. 10, S. 2 6 5 — 2 7 0 ) bildeten den mageren Ertrag von fast vier Jahren. Erst die Februarrevolution in Paris veranlaßte Heine 1848 χμ erneuter Berichterstattung. Es entstanden in einem Zeitraum von knapp drei Wochen vier mehr oder weniger umfangreiche Artikel, die die Tagesereignisse reflektierten. Aber obwohl alle vier Artikel nach Augsburg geschickt wurden, erschien nur der erste vom ß. März 1848 in der Allgemeinen Zeitung'. Auf eine weitere Einsendung Heines, vermutlich von Mitte September 1848 — er hatte den Schluß von Z u r G e s c h i c h t e der R e l i g i o n u n d P h i l o s o p h i e in D e u t s c h l a n d (HSΑ Bd. 8, S. 227,8—230,27) mit einleitenden Bemerkungen zur Publikation übersandt — scheint Kolb nicht reagiert ζμ haben, so daß Heine am 19. Oktober 1848 (HSΑ Bd. 22, Nr. i2ji) sein Manuskript zurückerbat. Schon im April 1844, als Heine mit der musikalischen Berichterstattung neutrale Sujets gewählt hatte und dennoch nicht ohne Zensurprobleme publizieren konnte, resümierte er bitter: V i e l l e i c h t ist es a u c h n i c h t m e h r in Deutschland erlaubt ü b e r V i r t u o s e n sich f r e y a u s z u s p r e c h e n , o b g l e i c h j e d e r m a n sich d r ü b e r f r e u t e , d a ß ich dergl

Entstehung

τ

9

alljährlich that. [ . . . ] Sie wissen ich habe viel Geduld, trage immer gern mit den Freunden die Zeitbedrückung, aber ich muß sicher seyn, daß nur diese dran Schuld wenn irgend ein Artikel von mir nicht gedruckt wird. Gott weiß, Eitelkeit ist hier nicht im Spiel (Heine an Kolb, 12. 4. 1844; HS Α Bd. 22, S. 98,22—24 und 99,1— 4). Auch in den folgenden Briefen an Kolb beteuerte er noch einmal: So lange Sie an der Allgemeinen sind, werde ich ihr selbst unter noch drückenderen Umständen treu bleiben, und: Mir blutet das Herz wenn ich sehe daß es täglich unmöglicher wird in der heimatlichen Presse sich über das Wichtigste, das Politische, auszusprechen. Ich bleib aber doch ein geduldiger Beobachter auf meiner Warte. (Heine an Kolb, 22. 4. und Ende April 1844; HS Α Bd. 22, S. 102,14— und 10), 8—11) Dennoch war die Zeit regelmäßiger und gar politischer Berichterstattung längst vorbei. Es gab keinen Neuanfang der politischen Korrespondenz die erste Arbeitsperiode war beendet. Im Sommer 184), kur£ vor dem Ende seiner politischen Berichterstattung, äußerte Heine Kolb gegenüber %um ersten Mal den Gedanken, seine Artikel später als Buch herauszugeben: bitte ich Sie das Manuskript gefälligst für mich aufzubewahren, da ich meine besseren Artikel späterhin gesammelt und unverkürzt herausgeben möchte. (Heine an Kolb, 22. 6. 1843; HS Α Bd. 22, S. 63,30—32) Ob sich hinter dieser Absichtsäußerung ein realer Plan verbarg oder ob sie von Heine nur als Druckmittel benutzt wurde, um den Abdruck seiner Artikel befördern oder, wenn das schon nicht möglich war, so doch wenigstens die Druckvorlagen der Artikel zurückzubekommen, ist nicht χμ entscheiden. Sehr wahrscheinlich stand Heine bei seinen Plänen im Jahre 1843 das Beispiel der 1833 erschienenen Französischen Zustände vor Augen. Auch die Einzelartikel der Jahre 1832, die ebenfalls für die Allgemeine Zeitung" entstanden und dort erschienen waren, hatte Heine später als Buch herausgegeben. Aber anders als 1832, als er, während die letzten Berichte noch erschienen, Kolb schon um die Zusendung seiner Artikel gebeten und mit der Arbeit begonnen hatte, blieb es 1843 bei dem vagen Plan. Erst acht Jahre später, im April ι8μ, kam Heine auf die im Juni 1843 ausgesprochene Absicht zurück. Dazwischen liegen Jahre, in denen nicht an den Artikeln gearbeitet wurde. Das war natürlich nicht ohne Folgen für die Buchfassung: sie unterscheidet sich viel stärker von den Einzelartikeln, als das bei den Französischen Zuständen der Fall ist. Wenn auch an einer Buchpublikation nicht gearbeitet wurde, so hatte Heine die Artikel der Allgemeinen Zeitung" doch nicht aus den Augen verloren, wie die Pläne für eine Gesamtausgabe, die er seinem Verleger in diesen Jahren unterbreitete, ausweisen. In der auf 19 Bände berechneten Gesamtausgabe vom November 1846 sollten die Artikel aus der Allgemeinen Zeitung den 16. und die Fortsetzung derselben zusammen mit dem Wintermährchen den IJ. Band bilden (vgl. Heine an Campe, 12. //. 1846; HS Α Bd. 22, S. 231,31—33). In der knapp zwei Jahre später, im Juni 1848 auf 18 Bände projektierten Ausgabe, die in sechs Lieferungen zu Je drei Bänden erscheinen sollte, bildeten die Aufsätze aus der Allgemeinen Zeitung etc den 14. Band der fünften Lieferung, zu der Heine angab: Die fünfte Lieferung enthielte Vermischtes (Heine an Campe, 7. 6. 1848; HS Α Bd. 22, S. 2j8,24~26). Und auch im März r^J2> Heine Campe einen dritten Plan vorlegte,

Pariser Berichte 1840—1848 /

ΙΟ

Lutetia

sprach er noch nicht von einem Buch, sondern noch von den T a g e s b r i e f e » aus der A l l g e m e i n e n Z e i t u n g , die im 14. Band der 19-bändigen Ausgabe erscheinen sollten. Aus seinen Bemerkungen dazu wird deutlich, daß er seine Arbeit noch nicht wirklich begonnen hatte: G o t t w e i ß , w a s ich v o n d e n B r i e f e n aus der A l l g e m e i n e n Z e i t u n g w e g e n v e r ä n d e r t e r Z e i t u m s t ä n d e jetzt b e n u t z e n k a n n , m u ß die Z u s ä t z e der R e d a c t i o n a u s m e r z e n ; da die Z e i c h e n g e w ö h n l i c h u n r i c h t i g , m u ß ich s e l b s t m e i n e A r b e i ten aus e i n e m W u s t h e r a u s k l a u b e n , w e n n n i c h t alles v e r l o r e n sein soll. M e i n e armen A u g e n . Alte Wäsche — aber doch G o l d w ä s c h e . Jedenfalls k o m m t etwas dabei heraus. (HSA Bd. 23, S. 191,18—2;) Als Heine Kolb am 21. April I8JI bat, ihm alle seine von 1840 bis 1848 für die Allgemeine Zeitung" geschriebenen Artikel schicken, formulierte er die Beweggründe dafür nur sehr ungenau: z u e i n e m Z w e c k e , d e s s e n A u s e i n a n d e r s e t z u n g z u w e i t l ä u f t i g w ä r e (HSA Bd. 23, S. 96,33f.). Sehr genau aber begründete er, warum diese Bitte jetzt getan werden mußte, nämlich ehe er die g r o ß e W a n d e r s c h a f t antrete, w o z u m a n keine B e i n e g e b r a u c h t ; und er schrieb weiter: U m m i c h z u jener R e i s e v o r z u b e r e i ten, s u c h e ich a u c h m e i n e Papiere in O r d n u n g z u b r i n g e n (HSA Bd. 23, S. 96,2j—30). Heines Bitte steht offensichtlich in Zusammenhang mit einer G e n e r a l - R e v i s o n , von der er wenig später auch seiner Mutter berichtete: I c h h a b e m i c h , liebe M u t ter, in d e n l e t z t e n 14 T a g e n m e h r mit D i r b e s c h ä f t i g t , als D u a h n e n m o c h t e s t ; ich h a b e n ä m l i c h eine G e n e r a l - R e v i s i o n m e i n e r Papiere u n t e r n o m m e n , h a b e alle D e i n e u n d L o t t c h e n s B r i e f e w i e d e r d u r c h g e s e h e n (Heine an Betty Heine, 7 . 6. I8JI; HSA

Bd.

23, S.

102,23—2J).

Die eigentliche Arbeit an den Artikeln, die zweite Arbeitsperiode, begann erst etwa ein fahr später, im Frühjahr 18;2 (vgl. %ur Entstehung der L u t e z i a auch die Einleitung; Bd. lojnK II, bes. S. 24—29). Der Zeitraum, in dem Heine aus den Einzelartikeln der vierziger fahre in mehreren Arbeitsprozessen die beiden Bände der L u t e z i a (Band 2 und 3 der V e r m i s c h t e n Schriften,) formte, begann im funi I8J2, als er nicht mehr von Artikeln, sondern %um erstenmal von einem B u c h sprach: in m e i n e m G e i s t e f o r m i r t sich ein B u c h , w e l c h e s B l ü t h e und F r u c h t , die g a n z e A u s b e u t e m e i n e r F o r s c h u n g e n w ä h r e n d e i n e m V i e r t e l j a h r h u n d e r t in Paris sein w i r d , u n d w o nicht als G e s c h i c h t s b u c h , d o c h g e w i ß als eine C h r e s t o m a t h i e g u t e r p u b l i c i s t i s c h e r P r o s a , sich in der d e u t s c h e n L i t e r a t u r erhalten w i r d . (Heine an Campe, 7. 6. I8}2; HSA Bd. 23, S. 210,9—13) Diese Arbeitsperiode endete im Juni 18)4, als Heine das Manuskript der beiden Bände an Campe schickte (Heine an Campe, 26. 6. 1854; HSA Bd. 23, S. 342,2—6). Mit Einschränkungen sind auch die beiden folgenden Monate da^u wählen, weil es in dieser Zeit noch Änderungen am Text gab und, statt einer Vorrede, der Z u e i g n u n g s b r i e f geschrieben wurde. Läßt man zunächst die Veränderungen, die die Ein^elartikel erfuhren, außer acht und vergleicht den Gesamtkomplex, nämlich die von 1840 bis 1848 entstandenen Texte, mit den Artikeln der L u t e z i a , so ergibt sich folgendes Bild: In den vierziger fahren waren 8y Texte entstanden, neben umfangreichen Artikeln auch kleinere publizistische Äußerungen. Nicht alle wurden in die L u t e z i a übernommen. Von den kleineren publizistischen Veröffentlichungen waren es nur zwei, und zp>ar der Artikel vom 7. Mai 184J (Bd. 10, £ 269 f.) für

Entstehung

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die Musikalische Saison von 1844. Spätere Notiz und die Erklärung vom //. Mai 1848 (Bd. 10, S. 278 f.) für die χχ Artikel L V I I I gehörende Retrospective Aufklärung. Außerdem wurden aus verschiedenen Gründen acht der in den vierziger Jahren publizierten Artikel nicht übernommen. Dabei handelt es sich um die im November 1841 in der Allgemeinen Zeitung" erschienene, sehr lange Buchbesprechung Thomas Reynolds (Bd. 10, S. 1 1 4 — 1 2 3 ) , die χμ großen Teilen aus übersetzten Zitaten des besprochenen Buches besteht. Weiterhin vernichtete Heine auf den im Mai 1842 geschriebenen Artikel Hamburg über den Hamburger Brand (Bd. 10, S. 151 f.j, der nur aktuelle Bedeutung hatte. Ebenso wurde der auch aus einem bestimmten Anlaß entstandene Nachruf Ludwig Marcus vom 22. April 1844 (Bd. io, S. 220—228J ausgeschieden und aus kompositorischen Gründen an anderer Stelle in die Vermischten Schriften eingeordnet, nämlich als letzter Text des ersten Bandes, wo er den Ubergang χμ den beiden folgenden Bänden der Lutezia bildet (vgl. Artikel vom 22. April 1844, Entstehung). Vermutlich weil der Text nicht von allgemeinem Interesse war, sich vielmehr aus der Bekanntschaft mit dem englischen Theaterdirektor Benjamin Lumley erklärt, verzichtete Heine auf den Artikel vom 1. Februar 1847 (Bd. 10, S. 265 f.). Und schließlich fehlen in der Lutezia die vier Artikel über die Februarrevolution, die Heine im März 1848 an die Allgemeine Zeitung' geschickt hatte (Bd. 10, S. 271 — 277) und von denen nur der erste erschienen war. Falls Heine ihre Aufnahme nicht schon aus inhaltlich-thematischen Gründen verwarf, mußten sie jedenfalls aus chronologischen Gründen entfallen, denn sie lagen außerhalb des Berichtszeitraums der Lutezia-Artikel (vgl. J. 2jf.). Außer diesen acht publizierten Artikeln der vierziger Jahre fehlen in der Lutezia auch die beiden in der Allgemeinen Zeitung" nicht erschienenen Berichte vom 4. Februar 1840 (Bd. 10, S. y—ii) und vom 20. November 1840 (Bd. 10, S. 79 — 82). Von beiden hatte Heine i8j2 nur die Konzepte in Händen. Die Reinschrift des ersten Artikels hatte er Heinrich Laube, dessen Literaturgeschichte darin behandelt wurde, geschenkt. Vermutlich war das Konzept so unvollständig, wie es uns heute überliefert ist, und Heine war der Artikel nicht wichtig genug, oder er scheute die Mühe, ihn neu ζμ erarbeiten (vgl. Artikel vom 4. Februar 1840, Entstehung). Die Reinschrift des zweiten Artikels hatte Heine aus Augsburg nicht zurückbekommen. Merkwürdigerweise scheint auch dieser Artikel ihm nicht so wichtig gewesen χπ sein, denn Heine hatte sich schon im Dezember 1840, als der Artikel sich noch in Kolbs Händen befand, nicht mehr danach erkundigt. Die beiden Artikel vom und 2j. Februar 1840 (Bd. 10, S. 12 und 17 f.), die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht von Heine stammen (vgl. Artikel vom j. Februar 1840, Entstehung), wurden natürlich nicht aufgenommen. Zusammenfassend läßt sich also sagen: die in den vierziger Jahren entstandenen kleineren Texte wurden in der Regel nicht übernommen, die eigentlichen Artikel wurden in der Regel Teil der Lutezia. Für die Ausnahmen gibt es einsehbare Gründe. Neu entstanden sind ergänzende Zusatztexte: Jeweils eine Spätere Notiz χμ den Artikeln V und, X I und zur Musikalischen Saison von 1844. Zweiter Bericht (Bd. 11, S. 28 — 33, 50—52 und 260—263), wobei für letztere ein früher Text benutzt wurde; Zμm Artikel L V I I I wurde die Retrospective Aufklärung (Bd. 11, S. 192— 206) hin-

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Pariser Berichte 1840— 1848 /

Lutetia

zugefügt, auch dafür fand ein früher Text Verwendung. Außerdem schrieb Heine am Schluß seiner Arbeiten den Z u e i g n u n g s b r i e f (Bd. //, S. η —11). Damit erhält man die äußere Gestalt der L u t e z i a : mit dem Z u e i g n u n g s b r i e f , 61 römisch gewählten Artikeln in chronologischer Folge und 9 nicht chronologisch, sondern thematisch geordneten Berichten im Anhang umfaßt sie insgesamt JI Artikeltexte. Außer dem Z u e i g n u n g s b r i e f wurde kein Text ζwischen iSj2 und 18J4 völlig neu verfaßt. Wohl aber wurden einzelne Artikel der L u t e z i a durch große Passagen neugeschriebener Texte ergänzt, wie beispielsweise Artikel I oder V , andere, wie z- B. Artikel X X X I I , so stark überarbeitet, daß man auch von Zwei unterschiedlichen Artikeln sprechen könnte. Neustrukturierungen der Texte erfolgten auch dadurch, daß ein vorliegender umfangreicher Artikel in zwei Lutzziz-Artikel geteilt wurde, wie der Artikel vom j. Mai 1843, der ζum Artikel L V I I und L I X der L u t e z i a wurde, oder daß umgekehrt ein Artikel der L u t e z i a aus Teilen zweier ursprünglicher Artikel entstand, wie Artikel L X I , der aus %wei Artikeln der Jahre 1843 und 1844 erst für die L u t e z i a zusammengefügt wurde. Solche Veränderungen werden in den Entstehungen der einzelnen Artikel behandelt und in der Konkordanz (Bd. iojiiK II, S. 340—3J0) nachgewiesen. Zu den auffallendsten Unterschieden beim Vergleich der Texte aus beiden Perioden gehören die Umdatierungen einzelner Artikel. Insgesamt wurden für die L u t e z i a IJ Artikel umdatiert, manchmal nur um Tage, einmal um Monate, mehrmals um Jahre. Da der Hauptteil der L u t e z i a ebenso wie die Folge der Artikel chronologisch geordnet ist, ist eine Veränderung der Datierung um Tage, wie sie bei sieben Artikeln — den Artikeln I (12. 2. 2j. 2. 1840), X I (11. 6. zu j. 6. 1840), X X I I I (30. το. zj4 29· 10. 1840), X X X (1. 2. 31. 1. 1841), L V I (20. 3. 26. 3. 1843), L I X (j. j. χμ y. j. 1843) und L X (22. 6. zj* /. 6. 1843) ~ erfolgte, ohne größere Bedeutung. Manchmal erklärt sie sich aus dem handschriftlichen Befund: Wenn der Artikel %war an Kolb geschickt, aber nicht gedruckt wurde und Heine, wie in den meisten Fällen, die Reinschrift nicht zurückbekam, dann konnte er für die L u t e z i a nur an den Konzepten arbeiten; die jedoch waren immer undatiert. In diesen Fällen wußte Heine das Datum der Artikel nicht mehr und mußte ein neues Datum wählen, das ^wischen die Daten des vorhergehenden und des nachfolgenden Artikels paßte. So war es bei den Artikeln I und X X X und auch bei dem um Monate vordatierten Artikel L V I I I (21. 3. %u 6. f. 1843). Wenn ein langer Artikel für die L u t e z i a geteilt wurde, konnte nur einer der beiden daraus entstehenden Artikel das ursprüngliche Datum erhalten, der andere wurde einige Tage später datiert; dieses Verfahren bedingte die Umdatierung der Artikel L V I und L I X . Beim Artikel X I hat derfrühe Textyeuge nur eine Datierung von fremder Hand, die nicht unbedingt stimmen muß. Beim Artikel X X I I I hat die Datierung eventuell inhaltliche Gründe (vgl. Artikel vom 30. Oktober 1840, Entstehung). Für den Artikel L X ist die Veränderung der Datierung nicht %u erklären. Bei %wei Artikeln, die, vermutlich wegen ihres verzögerten Erscheinens, nur mit einer ungenauen Datierung im 2 1 5 — Z2·0) F r ü h l i n g 1843 bzw. im F r ü h - S o m m e r 1843 (Bd. 10, S. 201 — 209 erschienen, wurden die Daten in der L u t e z i a auf den IJ. Juni b^w. 8. Juli 1843 präzisiert. Von größerer Bedeutung sind Umdatierungen um Jahre, weil man hier immer davon ausgehen kann, daß sie nicht zufällig erfolgten. Sie betrafen zunächst drei Artikel: Ein Teil

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2

3

wur

des Artikels vom 12. Januar 1842 (Bd. 10, S. 136,9—139,39,) de als Artikel X X V auf den 6. November 1840 datiert; der undatierte Artikel, nach dem 19. Mai 1844 entstanden (Bd. 10, S. 241 — 245), wurde mit dem Titel Gefängnißreform und Strafgesetzgebung auf den Juli 1843 datiert; der Artikel vom 1. Juni 1844 (Bd. 10, S. 245,26 — 247,34,) wurde mit dem Titel Communismus, Philosophie und Clerisei. III auf den 20. Juli 1843 datiert. Neben diesen drei Artikeln wurden die beiden schon erwähnten kleineren Veröffentlichungen mit um mehrere Jahre veränderten Daten verwendet: die Erklärung vom //. Mai 1848 (Bd. 10, J. 278 f.j wurde in die dem Artikel LVIII angeschlossene Retrospective Aufklärung vom August 18J4 aufgenommen; der Artikel vom 7. Mai 184J (Bd. 10, S. 269 f.) wurde in die Spätere Notiz der Musikalischen Saison von 1844 eingearbeitet. Insgesamt wurden also fünf Texte mit um Jahre veränderten Daten in die Lutezia übernommen. Während sich für die beiden letztgenannten Texte die neue Zuordnung aus ihrer Verwendung logisch erklärt, bleibt die Umdatierung der anderen Artikel zunächst unverständlich. Das um so mehr, da bei den Artikeln vom 19. Mai und vom 1. Juni 1844 vom Inhalt her ihre Entstehung im Jahr 1843 gar nicht möglich war. Im Artikel vom 19. Mai 1844 bezieht sich Heine nämlich auf den Abschluß der Kammerdebatten am 18. Mai 1844 (vgl. Erläuterungen, χμ 241,γ—ίο / 234,3—6; Bd. iojuK II, S. 2?j), und im Artikel vom 1. Juni 1844 auf die Kammerdebatten, die vom 22. April bis 24. Mai 1844 stattfanden (vgl. Erläuterungen, χμ 246,8f. / 232,11 f.; Bd. IO\IIK

II, S.

296f).

Diese Widersprüche, die vom Leser bemerkt werden konnten, nahm Heine offensichtlich in Kauf, um grundsätzliche Erwägungen bei der Zusammenstellung der Lutezia realisieren χμ können. Schon in der ersten konkreten Erwähnung des Buches Campe gegenüber war der Zeitraum, den die Berichte umfassen sollten, klar umgrenzt; am 12. August i8j2 formulierte Heine zusammen mit dem Verlagsantrag vorläufige Titelvorschläge: Unter der Regierung / Ludwig Philipps von Orleans. / Tagesberichte / von / Heinrich Heine, oder: Tagesberichte, / geschrieben zu Paris / vor dem Sturze Ludwig Philipps von Orleans. / (oder: Königs der Franzosen.) (HSΑ Bd. 23, S. 222,22—26 und S. 222,3^—38) Zwei Wochen später charakterisierte er dann den Zeitraum erneut: Diesen Stoff behandelt mein Buch, er entfaltet sich am meisten in den Jahren 40—43 (Heine an Campe, 24. 8. 18J2; HSA Bd. 23, S. 230,yf). An diesem Zeitraum änderte sich auch in den folgenden zwei Jahren, als die eigentliche Arbeit geleistet wurde, nichts. Am 7. März nannte Heine seinem Verleger als Berichtszeitraum die Zeit des Thiersschen Ministeriums und zu Anfang des Ministeriums Guizot (HSA Bd. 23, S. 30j,9) und bekräftigte am //. April: „Pariser Briefe und Berichte aus der Parlamentarischen Periode — vom i ten Merz 1840 bis Juni 1843". — ist der Privattitel des 2ten Bandes und Sie sehen schon das die Zeit kaum mehr als 3 Jahre umfaßt und das Buch troz der gaukelnden Abwechslung der Themata, dennoch eine geschlossene Einheit hat (HSA Bd. 23, S. 320,34—3y). Auch als sich herausstellte, daß die Fülle des Materials es ihm erlaubte, statt eines Bandes zwei Bände herauszugeben, erweiterte Heine den zu schildernden Zeitabschnitt nicht: Als solchen Einzeltitel schlage ich Ihnen vor: / Pariser Berichte / aus der parlamentarischen Periode. / (1840—1843.) / oder auch: / Pariser Berichte / über Politik,

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Pariser Berichte 1840—1848 / Lutetia

Kunst und Volksleben. / (1840—1843.) / oder auch ganz einfach: / Pariser Berichte / aus den Jahren 1840 bis 1843. (Heine an Campe, 2. /. 18J4; HSA Bd. 23, S. 328,20—29) Den endgültigen Titel teilte Heine seinem Verleger am 20. Mai 18J4 mit: dem 2 ten und 3 ten Band gebe ich den abgesonderten Titel: / „Lutezia". / Ich weiß nicht, ob nöthig sein wird, hinzuzuschreiben: / „Tagesberichte (oder: Berichte) / über Politik, Kunst und Volksleben". (HSA Bd. 23, S. 33J,IJ—I9) Dieser Vorschlag enthielt %war die Jahresangabe 1840 bis 1843 nicht mehr im Titel, für die einzelnen Artikel galt sie jedoch unverändert. Die Artikel des Hauptteils der Lutezia beginnen am 2j. Februar 1840 und enden am 21. Juni 1843; die des Anhangs beginnen am rj. Juni 1843 und reichen über 1843 hinaus bis %um 1. Mai 1844. Drei Urlaubsberichte aus den Pyrenäen von 1846, die auch inhaltlich nicht in die Pariser Berichterstattung passen, sprengen als einzige auch den zeitlichen Rahmen. Die Umdatierungen der Artikel waren notwendig ζur Einhaltung des von Heine gesetzten zeitlichen Rahmens, der, wie er es formulierte, dem Buch eine geschlossene Einheit geben sollte. Ehe jedoch die geschlossene Einheit des Buches hergestellt werden konnte, wurden die Einzelartikel bearbeitet. Zunächst mußte das Material da^u gesammelt werden. Heine bemühte sich, seine gedruckten Artikel möglichst vollzählig nach Paris geschickt zu bekommen, im günstigsten Fall auch die Manuskripte ungedruckt gebliebener Artikel. Darum kümmerte er sich seit dem April I8JI und nahm dabei die Hilfe von Kolb, Oskar Peschel, Cotta, Gustav Heine und von Charles Magnin in Anspruch. Bis zum !3- Februar i8j2 hatte er nachweislich noch keinen der Artikel in Händen (vgl. Heine an Kolb, 13. 2. 18J2; HSA Bd. 23, S. 180,8—ij), erhielt zwischen dem 13. Februar und dem 26. März dann sehr wahrscheinlich die Artikel bis zum Dezember 1841 (vgl. Heine an Cotta, 26. 3. 18^2; HSA Bd. 23, Nr. 1417)· Da er sich am ij. April von seinem Bruder Gustav Heine in Wien und am 3. Mai von einem Angestellten der Bibliotheque Nationale in Paris, Charles Magnin, Exemplare der Allgemeinen Zeitung' erbat, scheint die Zusendung aus Augsburg nicht lückenlos gewesen zu sein (vgl. HSA Bd. 23, Nr. 1423 und 1428). Der Briefwechsel gibt keine genaue Auskunft darüber, welche Artikel Heine fehlten. Aus der heutigen Uberlieferungslage, d. h. aus dem Vorhandensein der Druckbogen (D1H), läßt sich aber schließen, daß Heine im Juni i8j2 die gedruckten Artikel nahezu vollständig zur Verfügung hatte. In den wenigen Fällen (Artikel vom 31. März 1841, 20. März IHh 22. April 1844, 2j. April 1844 und 1. Mai 1844), in denen die Druckbogen fehlen und statt dessen eine Abschrift der Allgemeinen Zeitung' überliefert ist, war es möglicherweise Heines Absicht, mit einer Abschrift χμ arbeiten, denn es handelt sich um Artikel, die er vielfach korrigierte b^w. aufteilte. Seinem Verleger gegenüber deutete Heine schon am 6. April i8j2 an, daß er unter seinen Papieren einen erfreulichen Fund gemacht, von welchem er nächstens rede (HSA Bd. 23, S. 197,21—23), erwog im folgenden Brief vom 14. April eine Publication (HSA Bd. 23, S. 202,12), sprach am 7. Juni etwas genauer von publicistischer Prosa und teilte mit: in meinem Geiste formirt sich ein Buch (HSA Bd. 23, S. 210,9—12). Versucht man diese Arbeiten χμ präzisieren, sowohl was ihren Zeitpunkt als auch was Art und Umfang betrifft, so ist man neben den Handschriften vor allem auf Briefäußerungen angewiesen. Uber den Zeitpunkt der Arbeiten erfährt man aus den Hand-

Entstehung

25

Schriften allerdings nichts, denn keine der Überarbeitungen und keiner der neu geschriebenen Texte ist datiert. Aus den Briefen dagegen ergibt sich folgender Arbeitsablauf: Im August und September iSj2 beschäftigte sich Heine mit seinen Artikeln. Verursacht durch langwierige und kontroverse Honorarverhandlungen trat ab Mitte September eine lange Pause ein, in der Heine nicht an den Artikeln arbeitete, zumindest gibt es bis Anfang Mär% 18J4 keine Briefäußerung, die davon spricht. In dieser Zwischenzeit traten andere literarische Arbeiten in den Vordergrund; es entstanden, vermutlich zunächst ohne den Gedanken an eine Zusammenfassung in einem Band, die Gedichte und Prosatexte, die später den ersten Band der V e r m i s c h t e n S c h r i f t e n bildeten. Im Februar / Λίαηζ I8J4 wurde die Arbeit an den Artikeln wieder aufgenommen, wovon Heine seinem Verleger bis ^um Abschluß der Arbeiten Ende Juni in dicht aufeinandetfolgenden Briefen berichtete. Bei allen diesen Äußerungen ist %u bedenken, daß sie vom Autor dem Verleger gegenüber auch aus taktischen Erwägungen gemacht wurden. Das erklärt möglicherweise ihre Unbestimmtheit und gelegentliche Widersprüchlich keit. iSj2 begann also die zweite Arbeitsperiode: Heine ordnete die Artikel, die er aus Augsburg erhalten hatte, sichtete offensichtlich auch, was er an Kon^eptmaterial aus den vierziger Jahren aufbewahrt hatte, und begann mit der Überarbeitung einzelner Artikel. Dabei mußte erfeststellen, daß er, wie er seinem Bruder klagte, im Jahr zuvor Papiere v o r s c h n e l l verbrannt hatte (vgl. Heine an Gustav Heine, ij. 4. 18}2; HS Α Bd. 23, i". 203,22f.), was für manche auffällige Lücke in der Überlieferung der Handschriften verantwortlich sein könnte. Im Brief vom 12. August i8j2 an Campe beschrieb Heine seine Arbeit genau: W e n n ich bei s o l c h e m n e u e n B u c h e nur alte A r t i k e l z u z u s t u t z e n hätte, w i e Sie nach Ihrer Ä u ß e r u n g z u g l a u b e n scheinen, so w ä r e die A r b e i t bald a b g e t h a n und der D r u c k k ö n n t e s c h o n jetzt beginnen. A b e r d e m ist nicht so. N a c h d e m ich die v o r h a n d e n e n g e d r u c k t e n A r t i k e l mit g r o ß e r M ü h e aus den A u g s b u r g e r K a t a k o m b e n h e r v o r g e s u c h t , finde ich sie d u r c h C e n s u r und Z u s ä t z e so entstellt, s o versäuet, daß ich nur den kleinsten T h e i l d a v o n g e b r a u c h e n kann, u n d auch diesen nach alten Brouillons, die ich g l ü c k l i c h e r w e i s e w i e d e r a u f g e f u n den, w i e d e r mit N o t h und M ü h e restauriren m u ß ; g a n z u n g e d r u c k t e A u f s ä t z e m u ß ich z e i t g e m ä ß e r w i e d e r umarbeiten, einen g r o ß e n T h e i l N e u e s habe ich bereits h i n z u g e s c h r i e b e n , ich m ö c h t e fast sagen h i n z u g e d i c h t e t (was aber unter uns bleibt), und Sie b e g r e i f e n nicht, w e l c h e höllische A r b e i t ich h a b e , u m das n o c h f e h l e n d e z u e r s c h w i n g e n , und d u r c h einen b e s o n n e n e n G u ß ein harm o n i s c h e s G a n z e h e r v o r z u b r i n g e n . D a kann ich m i c h nicht auf schnelles S t ü m p e r n einlassen, und m u ß ich mir Z e i t n e h m e n . (HSΑ Bd. 2S. 220,21—34) Vergleicht man Heines Aussagen über den großen Anteil neuer Texte, die jet^t entstanden sein sollen, mit dem tatsächlich vorliegenden Textmaterial, dann lassen sie sich nur sehr bedingt verifizieren; sie waren wohl vor allem taktische Äußerungen dem Verleger gegenüber. Der Wendung im zitierten Brief, einen g r o ß e n T h e i l N e u e s habe ich bereits h i n z u g e s c h r i e b e n , entsprechen ähnlich ungenaue Äußerungen in den folgenden Briefen, wenn Heine über Louis-Philippe sagt, daß er v o r einigen W o c h e n n o c h nachträglich etwa 1V2 D r u c k b o g e n ü b e r ihn schrieb, die sehr interessiren w e r d e n (Heine an Campe, 24. 8. 18p; HS Α Bd. 23, S. 230,3—f), oder Anfang September formuliert: V i e l

26

Pariser Berichte 1840—1848 / Lutetia

Altes aber ganz umgearbeitet, eben so viel ganz Neues. (Heine an Campe, 8. 9. i8j2; a. a. 0., S. 240,12/.) Verunsichernd ist auch der im folgenden Brief geäußerte, jedoch nie wiederholte Plan, den festgesetzten zeitlichen Rahmen des Buches aufzugeben: ja es hat sich in meinem Geiste der Plan des Werks noch dahin erweitert, daß ich es bis auf die heutige Tagesgeschichte ausdehne und da mögen wohl Personalschilderungen vorkommen, die es nicht rathsam machen, mit der Herausgabe des Buches zu eilen. (Heine an Campe, 12. 18J2; HS Α Bd. 2), S. 245,2—}) Ein Jahr später, allerdings verstimmt über die Honorarstreitigkeiten, behauptete Heine sogar: das Buch existirt nicht mehr; ich habe es nicht fertig gemacht, wie ich es machen konnte und wollte, und die Materialien dienen mir nun zu einem Buche von weiterer Entfaltung (Heine an Campe, j. 10. i8yj; HSA Bd. 2j, S. 296,9—11). Solche ungenauen Äußerungen machen es unmöglich, festzustellen, welche Arbeiten Heine 18j2 tatsächlich leistete; insbesondere läßt sich die Frage nicht entscheiden, welche der für die Lutezia neu geschriebenen Texte eventuell jetzt schon entstanden. Uberhaupt sind die Veränderungen, die die einzelnen Artikel bei ihrer Aufnahme in die Lutezia erfuhren, sehr unterschiedlich. Erstaunlich viele Artikel, etwa die Hälfte, übernur nahm Heine ganz geringfügigen Veränderungen. Auffällig ist, daß die meisten kaum veränderten Artikel sich auf bestimmte Zeiträume konzentrieren: die Artikel der zweiten Hälfte des Jahres 1840 und die der ersten Hälfte des Jahres 1842 wurden fast ausnahmslos wenig verändert. Für die Artikel dieser Zeitspannen fehlen auch die handschriftliche Textzeugen aus den vierziger Jahren fast völlig, was möglicherweise ihre kaum veränderte Übernahme erklärt. Heine korrigierte nur die Druckbogen (D'H) mit Bleistift. Diese Arbeiten könnten schon 18/2 geleistet worden sein. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wurden zu diesem Zeitpunkt die Artikel auch schon gezählt und numeriert. Die meisten Artikel haben zwei Numerierungen, eine mit arabischen und nach deren Streichung eine zweite mit römischen Zahlen, jeweils eigenhändig mit Bleistift auf den Druckbogen der Allgemeinen Zeitung' (D1H). Die Numerierung mit arabischen Zahlen umfaßte 60 Artikel und den Zeitraum vom 12. Februar 1840 (Artikel I der Lutezia ) bis z} Ku dem sie der Genese nach gehören. Ist ein Textzeuge eindeutig nur einem der beiden Bände zuZuor^nen> dann werden nur die Seiten- und Zeilenzahlen dieses Bandes angegeben. Sie werden halbfett gedruckt. Die Parallelstelle im jeweils anderen Band wird nicht zusei weitere, nichtssagende Korrespondenzberichte verfassen und einsenden? Warum sollte ihrerseits die Redaktion von einem Autor, an dem ihr gelegen war und mit dem ihre Verlagsbeziehungen gerade wieder begannen, die beiden gam1 unerheblichen Artikel vom j. und 22. Februar abdrucken und gleichzeitig %wei bedeutende Artikel des gleichen Autors vom 4. und 12. Februar zurückweisen ? Dieses Verhalten wäre unlogisch; der Vorgang spricht daher gegen Heines Autorschaft an den Artikeln vom j. und 22. Februar. Auffallend ist auch, daß Kolb, als er am 2j. Februar an Heine schreibt (HSΑ Bd. 2/, Nr. jjr) und sich dafür entschuldigt, daß die beiden Artikel vom 4. und 12. Februar nicht gedruckt werden können, die Artikel vom j. und 22. Februar mit keinem Wort erwähnt. Gerade sie hätten, wenn sie von Heine stammten, Kolb als Entschuldigung dafür dienen können, daß man ja nicht alle Artikel Heines ablehne. Statt dessen aber versucht Kolb Heine %u erklären, warum gegenwärtig kein Aufsatζ von ihm erscheinen könne: „Mir gewiß noch mehr als Ihnen selbst thut es leid, Ihre beiden letzten Einsendungen nicht aufnehmen %u können. Die Zeit derfranzösischen Zustände, wo man über das französische Regiment so gut als Alles sagen durfte, ist vorüber, obglei[ch] im Ganzen der Zustand unserer Pressfreiheit (!) nicht schlimmer geworden ist als damals. Zum Ueberfluß haben wir auch gerade einen Censor, den Ludwig Philipp kürzlich Offizier der Ehrenlegion gemacht hat (wenn nicht wegen der Allgemeinen Zeitung, weiß kein Mensch recht, warum) und der sich doch etwas dankbar dafür bezeugen muß. Unter solchen Umständen mochte ich in diesem Augenblick Ihre Aufsätze nicht verstümmeln lassen." (HS A Bd. 2j, S. 24j,i6—2j) Mit der Angabe „Ihre beiden letzten Einsendungen" sind eindeutig, wie aus dem weiteren Brieftext hervorgeht, die beiden Artikel vom 4. und 12. Februar gemeint. Weitere Artikel Heines, auch das wird aus dem Brief deutlich, lagen Kolb nicht vor. Aus alledem ist daher zu vermuten, daß es sich bei den Artikeln vom j. und 22. Februar 1840 nicht um Heinetexte handelt. Offen bleibt aber die Frage, was die Redaktion der Allgemeinen Zeitung" dazu veranlaßte, die Artikel ausdrücklich Heine zuzuordnen und sie ihm in der in größeren Zeiträumen erfolgten Abrechnung auch zu bezahlen. Als Johann Georg v. Cotta am 8. März (HSA Bd. 2j, Nr. J92) mit Heine die Frage des Honorars für seine Artikel zu klären versucht, sind in der Anzahl der für 1840 zu verrechnenden kleineren Artikel, nämlich „18. Briefe unter 2. Spalten" (HSA Bd. 2j, S. 309,2j), auch diese beiden Artikel mitgezählt. Wenn man die Autorschaft Heines bezweifelt, dann bleibt nur die Möglichkeit, daß Heine die Artikel zwar nicht verfaßt, aber eingesandt hat, eine Praxis, die während Heines Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Zeitung"gelegentlich vorkommt. Bei der Beantwortung der Frage, wer dann der Verfasser der beiden Artikel vom j. und 22. Februar 1840 sein könnte, ist man wieder auf Vermutungen angewiesen. Die Artikel erschienen, wie schon gesagt, mit der Chiffre 2J.. Im „ Verzeichnis saemmtlicher Correspondenten der Allgemeinen Zeitung nach Laendern geordnet, mit Namen und OrtsRegister. Im October 184J" wird (auf S. 4) auch Adalbert v. Bornstedt als Pariskorrespondent mit diesem Zeichen genannt. Interessanterweise gibt es in der Korrespondenz Bornstedts eine Lücke zwischen Oktober



Artikel

vom 12. Februar 1840 / Lutetia

I

i8j7~9

19,21—2j

Artikel

vom 9. April

1840

/ Lutezia III

ENTSTEHUNG Aus dem Text des Artikels ergeben sich keine weiteren Hinweise %ur Datierung. Er ist also vermutlich am b^w. kur% vor dem 9. April 1840 entstanden. Das Konzept (H) wurde, wie sich aus der Uberlieferungssituation ergibt, nach Heines Tod in Einzelteilen verschenkt und ist vermutlich deshalb nur unvollständig überliefert. Es fehlt für folgende Teile: S. 20,9 — 22, S. 2 0 , 3 9 — 2 1 , 1 5 und S. 22,13 — 33. Die Veränderungen vom Artikel der Allgemeinen Zeitung" ^um Artikel III der Lutezia sind geringfügig (vgl. Konkordanz Bd. IO\IIKII, S. ß4o), sie erfolgten zumeist in D1H (vgl. Mitteilungen %um Text, 17,22f. und 19,20f.), in wenigen Fällen auch noch während des Korrekturvorgangs. Heine erhielt am 17. fuli i8j4 den ersten Korrekturbogen der Lutezia von der Druckerei Heinrich Hotop aus Kassel und schrieb einen Tag später da^u an Julius Campe: Ich habe bereits gestern den ersten Bogen von Cassel erhalten und bin sehr damit zufrieden; der Druck ist sehr gut, nur paßt er nicht zu dem schlechten Drucke des

126

Artikel vom 9. April 1840 / Lutetia

III

ersten, Hallenser Bandes, und es entsteht eine typographische Unebenheit, um so mehr, da, wie ich sehe, hier auf jeder Seite die Zeilenzahl noch größer. Ich habe zum größten Theil diesen ersten Bogen schon durchgesehn und finde ihn fast ganz fehlerfrey. (HSΑ Bd. 23, S. 310,21—26) Einen Druckfehler des Zeitungsdrucks, nämlich ersten April statt richtig 1. März (vgl. Erläuterungen, Bd. iojnK II, %u 20,19f. I 18,9), hatte Heinejedoch %unächst übersehen und meldete ihn Campe nachträglich am 1. August: Im ersten Bogen der „Lutezia" habe ich auch einen fatalen Druckfehler übersehn. In der vorletzten Zeile der 13ten Seite muß stehen: „Das Ministerium vom 1 . M e r z " , anstatt vom 1 . A p r i l , ich weiß übrigens nicht ganz gewiß, ob ich es nicht doch im zurückgesandten Druckbogen geändert habe. (HSΑ Bd. 2), S. —]8) Campe antwortete umgehend am 8. August: „Den Fehler, iter Λίαπζ und i'ln April (beim Ministerium) berichtete ich nach Cassel — ob zeitig genug? weiß ich nicht, die Aenderung vor dem Abdruck %u beschaffen." (HSA Bd. 2j, S. 209,77—19) Obwohl Campe sofort reagiert hatte, konnte der Fehler nur noch in einem Teil der Auflage berichtigt werden.

ÜBERLIEFER Η

UNG Konzept } Blätter und 2 Bogen 4° und 1 Blatt 8°, einseitig beschrieben, egh., Tinte. Es handelt sich um das nur unvollständig überlieferte Konzept des Artikels. Es entstand kur% vor dem 9. April 1840 (vgl. Entstehung). Seine Teile sind an verschiedenen Standorten überliefert: Heine-Institut, Düsseldorf J0.206j 1 Blatt 40, einseitig beschrieben, egh., Tinte. Auf der Rückseite Echtheitsbestätigung von Ludwig Embden: Autograph von Heinrich Heine, solches bescheinigt der Erbe der hinterlassenen Schriften sein Neffe Ludwig ν Embden. Dem Blatt liegt eine englische Übersetzung des Heineschen Textes und der Echtheitsbestätigung bei. Es handelt sich um das erste Blatt des Konzeptes, das von Ludwig Embden einzeln verschenkt wurde. Nachdem die Leidenschaften . . . denselben Gefahren ausgesetzt. [Bd. 10, S. 19,29—20,27 Heine-Institut, Düsseldorf J9-4JJ 1 Blatt 40, einseitig beschrieben, egh., Tinte. Es handelt sich um das %weite Blatt des Konzepts, das direkt an das vorhergehende anschließt und mit diesem vermutlich ursprünglich einen Bogen bildete.

Artikel Der

vom 9. April 1840 / Lutetia

König

und

...

Interessen

III der

127 Kammer.

[Bd. 10,

S- 20,2—97 Yale University, New Haven, Connecticut The Beinecke Library, Kohut-Rutra-Collection 1 Blatt 8°, einseitig beschrieben, egh., Tinte. Auf der unteren Hälfte des Blattes Echtheitsbestätigung von Ludwig Embden: Autograph von Heinrich Heine, solches bescheinigt, sein Neffe Ludwig von Embden. Es handelt sich um eine Einfügung mit einem Einfügungszeichen in den nicht überlieferten Konyeptteil. Thiers ist der . . . ihren A n s p r ü c h e n nicht [Bd. 10, J". 20,22 — 277 Heine- Institut, Düsseldorf 69.2440 1 Blatt 4°, einseitig beschrieben, egh., Tinte. Auf der Rückseite Echtheitsbestätigung von Julius Campe jun.: Daß vorstehendes zweifellos von Heinrich Heines eigner Hand geschrieben bestätige hierdurch Hambg 20 / β yj ful Campe. nicht weiter g e h e n . . . H e r m e l i n und G o l d f l i t t e r n ; [Bd. 10, •S- 2 0 , 2 7 - 3 9 7 The Pierpont Morgan Library, New York Heineman Collection, ΜΑ 8ji 2 Bogen 40, einseitig beschrieben, 4 Seiten beschrieben, egh., Tinte. seine gan2e politische . . . Judaismus, was sich [Bd. 10, S. 21,15—22,137

D1

Allgemeine Zeitung. Nr.

D1 Η

Arbeitsexemplar

108, 17. 4. 1840, S. 860—862.

Heine-Institut, Düsseldorf Slg. Strauß, Lutetia 77—79 Allgemeine Zeitung. Nr. 108, 17. 4. 1840, S. 860—862. Die Druckbogen enthalten egh. Korrekturen und Streichungen mit Bleistift.

Vermischte Schriften. / Z w e i t e r Band, j·. 12—19.

Artikel vom p. April 1840 / Lutetia

128

MITTEILUNGEN Bd. 10 19,28

ZUM

III

TEXT

Bd. 11 17,17

i9,29f.

17,20 19.30 i9,3of. 19.31

Η Sigle, Ort und Datum fehlen. D1 Η Auf der Titelseite: [a] 3. [b] I I I .

N a c h d e m Η [α] sich die Leidenschaften etwas abgekühlt und ruhigere Besonnenheit eintrat, [b] die Leidenschaften ihre Hitze verloren und kühlere Besonnenheit sich geltend macht, sich D2 allmählich [Textversehen HSΑ Bd. 11] macht, Η [α] gestehen selbst die [ai] heftigsten [02] tum [aß] wildesten Conservatoren, daß [b] g e s t e h t Jeder, d a ß daß Η [α] Frankreich [ai] ver [02] am [aß] jüngst am Rande eines Abgrunds [b] s. Text mit einer Korrektur: Frankreichs Η [α] nach [b] durch die St [c] s. Text

sogenannten Η Conservatoren gelungen wäre [a] das [b] bey der Frage der geheimen Fonds das jetzige M i n i s t e r i u m zu stürzen. Η [ι] Wie lange letzteres sich )xxxx [a]h&] [b] erhalten mag wissen die ewigen Götter; wie lange [a] das [b] die Regierung des Königs ohne [c] der Staatswagen [ c i ] sich erhalten [02] sich, ohne daß Thiers die Zügel ergriff, [cß] sich fort [cq] weiterrollen könnte, [cqa] weiß [c^b] konnte [ d ] wenn Thiers nicht die Zügel in Händen behielt der Staatswagen [2] Seit Thiers die Zü [ß] Wenn Thiers die Zügel des Staatswagens in Händen behält, so ist derselbe

19.31 f. i9,32f.

[4]

19.32 f. 19,32—34

17,22 f.

s. Text mit einer Variante:

letzteres Η die Zügel zustürzen./?'// [1]

s. Text Bd. 10

[4]

s. Text

[2] Behält letzteres jetzt die Zügel in Händen, so ist der Staatswagen [a] wieder [b] auf [ b i ] kurze [b2] einige Zeit vor Umsturz gesichert. [ ß ] Dieses ist gewiß in diesem Augenblick

Artikel vom p. April 1840 / Lutetia

19,33f. I9>33^·

20,2f.

20.3 f.

20,4f.

20.6

20.7

129

vor//jedem Umsturz Umsturz //gesichert; der König

K ö n i g Η sitzt jetzt im Innern [a] der [b] dieser gebrechlichen Kutsche und Thiers auf dem Bocke; —

19,34—20,1

20.1 20.2

III

17,24^ I7,25f.

sie müssen müssen D1H[a] einig [b] jetzt einig Gefahren D1H [a] ausgesetzt, [b] des Umsturzes ausgesetzt. Thiers Η [α] sind durchaus nicht per [b] s. Text

glaubt. Η

[ ι ] Persönlich ausgesöhnt hatten sich beide vor geraumer Zeit [2] Persönlich hatten sich beide schon vor geraumer Zeit ausgesöhnt; [a] vor [b] bey seiner Abreise nach [ß] Persönlich hatten sich beide schon vor geraumer Zeit augesöhnt; ich weiß nicht genau [ a ] ob seiner Abreise nach Cauteret oder ob nach Rückkehr war, daß der König, in seiner großartigen Weise, im Gemüthe Thiers [b] ob es vor Thiers Abreise nach Cauteret oder nach [bi] seiner [b2] dessen Rückkehr war, daß der König, in [b2a] großartigen [b2b] seiner großartigen Weise, mit Thiers Frieden Schloß [4] ich weiß nicht genau ob es vor Thiers Abreise nach Cauteret oder nach dessen Rückkehr war, daß der König, in seiner großartigen Weise, die Mißempfindungen der Vergangenheit im Gemüthe [a] Thier [b] des Thiers zu [bi] tilgen wußte und dagegen von letzterem [b2] tilgen [b2a], seinem [b2b] wußte [c] des verletzten Ministers zu tilgen wußte [ci] unter politische Meinu [c2] ihre D i f f e renz hatte allen [C2a] per [C2b] indir [j] s. Text eine //politische, wobey vielleicht gar die [a] indir [b] persönliche Werthschätzung gesteigert ward, [bi] Diese Differenz [b2] Bei aller Ministeriums, Η [α] [αϊ] kann [a2] wird doch jene politis [b] kann doch im Geiste des Königs [c] s. Text

Differenz Η nicht ganz

Artikel vom 9. April 1840 / Lutetia

ι jo

III

20,7

ganz //schwinden — der [a] kann sich [b] König hat

20.7

[c] König ist ist//der

20.8

deren Η [α] Rechte [b] Interessen, ja deren Rechte, [bi] jedes Int [b2] täg [bj] seit vielen Jahren [b/fj immer [bj] beständig geschmahle [c] Interessen im beständigen Conflict mit den //Rechten und Interessen der Kammer.

20,8f. 20.22

20,22f. 20.23

20,23 f.

20.23 20.24

20.25 f. 20,26—30

17,32f. 18,12

mit den D2 D2* u s u r p i r t e n [Textversehen] und D1 Η [a] sznctiovärt.—[b] sMctionitt.

[Absat^J

Repäsentant //dieser letztern, [ a ] und nur in dieser Eigenschaft [ a i ] kam ihm [02] übt er dem Könige gegenüber [b] er ist ihr

un

d Η [a] nur [b] in

Beziehung Η [α] mag ihm der König [ai] nie ganz [a2] einigermaßen abhold seyn. Wird eine solche M i ß s t i m m u n g [b] s. Text mit %wei Korrekturen: Beziehung Η [α] m u ß [b] kann Mißhuld Η[a] ist [b] trifft

nicht Η [a] pers [b] die Person, sondern das Prinzip [bi] das den Thiers zum [b2] das durch die Ministerwahl des Thiers gesiegt hat. — die Kammer Η in ihren [a] Ansprüchen [b] Usurpazionen nicht weiter gehen wird, sie selbst erliegt sonst [1] [a] ihren [b] den Consequenzen ihrer eignen [a] Siege, [b] Triumphe, [c] Siege, und muß der andrängenden [a] Demokrazie [b] Republik schmachvoll weichen. Ich spreche von der Kammer wie sie jetzt ist, nicht wie sie durch das ausgedehntere Wahlrecht sich gestalten kann — letzteres bedroht [2] den Consequenzen [a] des Prinzips, [b] jenes siegenden Prinzips, das jetzt erliegt [c] jenes ElektionsPrinzips, das jetzt gesiegt hat und in weiterer Ausdehnung [ a ] bis zur [ b ] unfehlbar zur Republik führt. Dies [a] fühlten [b] fühlen auch die Männer der dynastischen Opposizion eben so gut

Artikel vom 9. April 1840 / Lutetia 20,30 2o,3of.

i8,2of.

20,32 20,3 2 f.

18,22

2o,33f. 20.34 2 °>35

20.35 f.

20,36 20,36—39

21,7 21,13 21,13 2I,I5f.

2I,l6f. 21,18—20

i 8 >37

19,5

III

jene D1H[a] Conservatoren, [b] Conservativen, C o n s e r v a t o r e n , Η [a] bey dere [b] die durch persönliche Aufreit [c] die aus persönlicher Anreitzung, sich [d] die aus persönlichen Leidenschaften fej s. Text k o m m e n D1H[a] ließen, [b] ließen. [Absat^J D o t a t i o n Η [a] war nicht bloß [b], und gar das Schweigen [c], u n d gar der s c h w e i g e n d e H o h n , eine Beleidigung des Η [α] Königs [b] K ö n i g thums, auch eine Η [α] Ungerechtigkeit; [b] thörigte Ungerechtigkeit; denn allmählich Η [α] abkämpft [b] abzwack [c] abkämpfte, m a n Η [α] wenigstens jenen Glanz [b] ihr wenigstens jenen Glanz [c] sie wenigstens durch jenen Glanz entschädigen und ihr [d] sie wenigstens ihren Glanz [e] ihr wenigstens ihren Glanz zugestehen [ f ] wenigstens durch einigen äußeren Glanz sie entschädigen und und Η [α] ihr moralisches [b] man mußte ihr moralisches [c] ihr m o r a l i s c h e s A n s e h e n Η [a] erh [b] in den Augen des Volks erhöhen. [ r ] Aber nein, man [ a ] kränk [b] läßt ihm [c] fand die [2] Wollt Ihr einen König [ a ] haben, Ihr Krämer, [b] haben, so knickert nicht an den Kosten für [a] Purpur und Glit [b] Hermelin und Goldflittern; ihr schreckt g e w ö h n t D1H[a] hat. — [b] hat. [Absat^J K r o n e D1 sollten [Textversehen] K r o n e D1H[a] sollten [b] sollte o f f e n b a r t hat. Η [ ι ] Ja, er ist ein Staatsmann, während [2] Während [ß] s. Text Gelehrte, oder Η [α] Tugendhelden . . . er, Thiers, ist [b] Tugendhelden: so ist Thiers alles letzteres, Η [ ι ] und oben drein [2] aber alles dieses

Artikel

vom 9. April

1840 / Lutetia

III

[ ß ] aber alle diese Spezialitäten [a] v e r s c h w i n d e n in [b] v e r s c h w i m m e n in sein e n ge [4] aber alle Spezialitäten [a] sind nur integrirender T h e i l [ai] seines [a2] des [b] ü b e r b i e t e n er durch [c] w e r d e n w e n i g e r [d] treten [e] w e r d e n bey ihm überragt durch seine a n g e b o r n e [ j ] [a] j e d o c h [b] j e d o c h der A r t [c] j e d o c h mit d e m U m s t a n d , daß [ c i ] diese [c2] solche E i g e n s c h a f t e n bey i h m nicht als b e s o n d e r e [6] j e d o c h mit d e m U m s t a n d , daß solche E i g e n schaften bey ihm nicht als Spezialitäten schroff

21,20f. 21.21 f.

[ a ] h e r v o r r a g e n [b] hervorstellen s o n d e r n überragt w e r d e n v o n seiner u n g e h e u r e n Capazität als Staatsmann. Thiers jenen Η [a] privilegirten [ai] N a t u r e n [02] M e n schen [b] Geistern, angeboren Η [ ι ] ist, und [a] bey [b] die u n a u f h ö r l i c h g e t [c] die gleichsam v o n der N a t u r getrieben w e r d e n dieses Talent geltend zu m a c h e n . [2] ist. M a n v e r w e c h s e l e solche naturen nur nicht mit jenen [ß]

[4] 21.22 21.22 f. 21.23

ist. S o l c h e G e i s t e r darf man nicht v e r w e c h s e l n mit jenen E h r g e i t z i g e n , die u m so e m s i g e r nach d e n P o s i z i o n e n streben, w o z u sie w e n i g [a] Capazitä [b] taugen. Staatsmänner w i e D i c h t e r w e r d e n g e b o r e n und m ü s s e n alles a u f o p f e r n u m [a] sich z u [b] in ihren [c] ihren G e n i u s d u r c h die T h a t z u manifestiren [AbsatzJ s. Text

zwei Η[a] fast [b] sehr heterogene Η [α] G e s c h ö p f e , deren [b] G e s c h ö p f s w e s e n , [c] Arten von Geschöpfen, die aber Η [α] sehr nützlich sind, d e n n die [b] auf dieser [bi] Welt [b2] E r d e m e h r oder minder unentbehrlich sind; denn

Artikel

vom p. April

1840 / Lutetia

III

133

21.23 f·

Menschheit Η [α] b e d a r f der [ai] H i m m e l s s p e i s e [ a 2 ] p o e t i s c h e n H i m m e l s s p e i s e die i h n e n die [aß] Poesie und irdischen [b] m u ß amusirt w e r d e n [c] muß begeistert werden

21.24 21.24 f.

un

21.25 21.26 21,2 6 f.

I9,i7f.

21,27—29

21,28 — 31

21,29f> 2i,3of.

i9,2of.

d Η[7 s. Text haben sich H1h [a] seine zwey bes [b] s. Text August H1 h Lüchet, [a] zwey sehr geistreiche und [ai] kep [02] ker [b] zwey [cj beide sehr wichtige [d] von der Redaction Redaction Η1 h [α] des [b] der Männer H1h vom ehrenwerthesten H2 [a] vom ehrenvollstem [b; Kolb] von ehrenvollem Schriftsteller H1h [a] vom [b] von Schriftsteller H 2 vom größten Talente; großem H1h Talente; vor unterdrückt H2 wurde. — Danach von Kolb die Anweisung %ur Absat^bildung: alinea.

Artikel vom 30. April 1840 / Lutetia 21,38 24,33

24.33 24.34 24,36f. 24,39—25,1

25,3 25.7 25.8 f. 2 5 . 1 1 f. 25.12 25,14 25,16 25,16 25,19^ 25.20 25.21 2 5,2 5 f. 25.26 25.27 25.28

22,14

22,20

22,22

IV

149

gar der D2 D'* Bestechlichkeit [Textversehen HSA Bd. 11] //'/> In das Konzept des Artikels wurden an dieser Stelle Seiten von Schreiberhand eingefügt, die aus der Druckvorlage des Ludwig Börne stammen. Auf der ersten Seite dieser Einfügung wurden die Anfangszeilen gestrichen, sie entsprechen einer Stelle aus dem fünften Buch des Ludwig Börne (HSA Bd. % S. 381,13—19; vgl Entstehung und Uberlieferung) und lauten: Schauspiel . . . Polemik zwischen dem Tod und dem Exil! — Du reichst mir aus dem Grabe die bittende Hand? . . . Ohne Groll reiche ich dir die meinige . . . Sieh! wie schön ist sie und rein! Sie ward nie besudelt von dem Golde der Aristokrazie . . . Im Grunde hast du mich ja nie beleidigt . . . In allen deinen Insinuazionen ist auch für kein Louisd'or Wahrheit! [Absat^J 1 ° ihrer Beschränktheit pflegen H1h [a] diese Republikaner [b] sie ihre H1h Bundesgenossen ahnen, H1h [a] schreyen sie über [b] sehen sie überall nur [c] schreyen sie über pecuniäre Geldes H1h [a] zugeschrieben, das Geld dient ihren Gegnern [b] zugeschrieben; und in der That, das Geld dient [bi] den Gegnern [b2] ihren Gegnern als Barricade, darauf in H1h [a] altplebejischer [b] altsanskülotischer Weise. von einem H1 h schäbigen Bettelmantel, davon noch D1H[a] sehr entfernt [b] entfernt den H1 h Republikanismus, eine Lehre, die H1h auch allen in einen D1H [a] Conflict mit dem Gelde. [b] Conflict — mit dem Gelde. Ducaten H1h ist ein haßt D1H[a] das Geld [b] daher das Geld zu seyn! H1 h Wie die Republicanismus H1h überall erregt, niedergehalten H1h [a] worden, [b] wird, mit dem H1h [a] Gelde [b] kalten Metalle mich zittern, H1h [a] und ich fühle [b] s. Text stecke ich H1 h aber die leer ist, H1h [a] dann pfeife ich lustig [b] s. Text mit einer Variante:

150

Artikel vom jo. April 1840 / Lutetia

25.28 25.29 25.29 f.

25,29^ 25,29—35

25.30

25,30^

25.31 25.32

25,32 25,33^ 25,34 25.34

25,34^ 25,35f. 25.35 f. 25,37 25,37 25,37

22,35 f.

IV

Furcht, H1h ich pfeife und H1h stimme Republik!" H1h [Absatz] [ 1 ] Ich bemerke ausdrücklich daß der Banquier [ a ] von welchem hier die Rede [b] von welchem ich rede [Absat^J [ 2 ] Der aufgeklärte Banquier von welchem ich [jJ s. Text mit einer Variante: der H1h dieses Republik! — / ? ' / / [1] s. Text Bd. 10 Nach en bloc-Streichung: [2] [Absat^J Wie die Republikaner sind auch die Legitimisten beschäftigt, weder der H1h [a] Baron [ai] für [ai] von Rothschild [b] große Herr Rothschild [c] große Herr von Rothschild noch noch der H1h [a] berühmte [ai] K o [02] Herr Konigswärter; [b] liberale Herr Königswärter; [c] edle, x — x Hofagent Herr Konigswärter; [ d ] berühmte Herr Konigswärter; [e] kleine Hr. Königswärter; dieser H1h ausdrücklichen Erklärung, da weiß, H1h [a] so viel Geld hat, daß er immer beide Taschen davon voll hat, und der andere [b] zu viel Geld besitzt und der andere [c] zu. viel Geld hat, und beide [d] viel Geld hat [e] zu viel Geld hat [ f ] so viel Geld hat, daß H1h [a] in beiden [b] seine beiden hat, H1 h um irgend [a] zu [b] erklären zu können warum warum er H1h [a] in der [b] abwechselnd abwechselnd H1h [a] Republikaner und [ai] Royalist [a2] Königsfreund oder [aß] Königswärter ist. [b] ein Wärter der Republik [c] s. Text Republicaner H1h ist. — Wie die Legitimisten H1h [a] sehr thätig Doktrinen auszusäen, woraus [b] s. Text mit einer Korrektur: jetzige H1h [a] stille [b] Friedenszeit Saamen, H1h aus welchem [a] die [b] ihr ihr H1 h [a] ctstct [b] Ansehen [c] Heil Heil H1h [a] emporschießen [b] emporblühen soll. [c] erblühen soll.

Artikel vom 30. April 1840 / Lutetia

IV

von der H1h [a] Restau [b] Wieder [c] Propaganda [d] priesterlichen Propaganda, [e] katholischeren Propaganda, [ f ] Propaganda, 25.38 die, H1h [a] durch [bj namentlich durch [c] durch 25.39 Landvolks, H1 h [a] das Intresse täglich [b] die kirchliche Autorität wiederher2ustellen [bi] stellen [b2] sucht, [c] die Autorität der katholischen Religion wiederherzustellen sucht. 26,1 — 5 Statt der folgenden %wei Sät^e des Drucktextes enthält das Konzept einen stark korrigierten Text, der von der Druckfassung erheblich abweicht. Dessen nicht gestrichene letzte Fassung lautet: Der Tag ist noch zu hell in Frankreich als daß man jetzt schon bemerken könnte, wie viel fromme Glaubenslämpchen dort flimmern; vielleicht kennt man sie in Deutschland weit besser als hier, wie derjenige der sich in einem dunklen Brunnen befindet, am lichten Tage die Sterne des Himmels sehen kann. Indem ich gewisse Leute mit Sternen vergleiche, erinnere ich natürlicherweise an die Etimologie von lucus. — Die Legitimisten erwarten, wie gesagt, den Triumpf ihrer Sache von der Restaurazion des Katholizismus; mit dem Glauben der Väter denken sie werden auch die Rechte der Väter wieder emporsprossen. Man sieht hier Frauen von der höchsten Geburt die gleichsam Dames patronesses der Religion, ihre Devozion zur Schau tragen, überall Seelen für den Himmel anwerben, und durch ihr beyspiel die schöne Welt in die Kirchen locken. 7/7,7 noch zu H1 h [a] hell zu [b; ohne Streichung von a] k/ar zu [c] hell IJI,2 fromme H1H [a] Kirchenlämpchen, dort flimmern [b] Kirchenlämpchen und [c] s. Text oben IJI,2 flimmern; H1 h [a] mit der eintretenden Dunkelheit [ai] werden [aia] diese [aib] alle diese obscuren Lichter [02] sehen diese [b] vielleicht erkennt man sie in die [c] s. Text oben iji,ßf wie H1h [a] man im dunklen Brunnen die Stelle [b] derjenige sich [c] s. Text oben IJI,4 am H1 H j aj hellen / ^ l i c h t e n ijij Sternen H1h [a] mit [b] vergleiche, ijijf vergleiche, H1h [a] muß ich an die Etimologie [b] s. Text oben IJI,6 Die H1H [a] katholische [b] Legitimisten ιμ,6 erwarten, H1h [a] wie gesagt [ b ] ihr [c] Alles, wie gesagt, von [d] wie gesagt, den Triumpf iji,7f Väter Wh [a] werden auch die Rechte der Väter wieder emporsprossen [ai] aus d [02] im Reiche des heiligen Ludwigs, [b] s. Text oben 25,38

Artikel

vom 30. April

1840 / Lutetia

IV

emporsprossen. H1h [1] Die Kirchen [2] D i e D a m e s p a t r o n e s s e s [α] der [b] die f ü r die Sache G o t t e s [c] der verlo ÜJ

Die [a] D a m e n [b] F r a u e n des [ c ] F r a u e n der edelsten G e b u r t u n t e r s t ü t z e n die Sache der [a] Relig [b] Religion so enthusiastisch [4] D i e Frauen der edelsten G e b u r t legen sich auf Seelenwerberey, [a] s u c h e n in der lieb [b] und d u r c h [cj tragen ihre D e v o z i o n zur Schau [ d ] g e h e n in die K i r c h e w o h l g e [e] p u t z e n sich f ü r die [ f ] l o c k e n die s c h ö n e Welt in die K i r c h e n , [fi] w e [f2] und suc h e n so zu sagen d e n lieben G o t t in die M o d e z u bringen. [ j ] D i e Frauen der edelsten G e b u r t sind gleichsam die D a m e s p a t r o n e s s e s der Religion, legen sich auf Seelenwerberey, [a] treiben mit L e i d e n s c h a f t l i c h [b] a f f e k t i r e n die f r ö m s t e D e v o z i o n [c] p u t z e n sich für die Sache des H i m m e l s , u n d [d] tragen ihre D e v o z i o n zur Schau l o c k e n die s c h ö n e Welt in die K i r c h e n , und suc h e n so zu sagen d e n lieben G o t t in die M o d e z u bringen. [6] s. Text oben mit %wei Korrekturen: die H1 h [a] gleichsam D a m e s patronesses der Religion sind, das x—x[b] s. Text oben tragen, H1h [a] die überall [b] überall Auch waren H1h [a] die [b]hiet die Kirchen voller als H1h [a] w ä h r e n d den letzten O s t e r [b] letzten O s t e r n ; b e s o n d e r s nach Notre-Dame-de-Lorette H1h [a] d r ä n g t e n sich die g e p u t z t e D a [b] s. Text Andacht; H1 [a] mit [b] hier w a r alles vereinigt [c] hier glänzten glänzten die H1 h [a] s c h ö n s t e n Toiletten, hier lächelten die [ b ] f r o m T o i l e t t e n , hier lächelten die [ c ] graz i ö s e s t e n Toiletten, hier lächelten die [d] n e u e s t e n Toilet [e] s c h w ä r m e r i s c h s c h ö n s t e n [ei] T o i l e t t e n : hier [e2] Toiletten, hier [ f ] s c h w ä r m e r i s c h s c h ö n s t e n

Artikel vom p. April 1840 / Lutetia

26,9 26,9 26.9 26.10

26,10 26,n—13

26.12

26.13

23,13 — 15

IV

153

Toiletten, [fi] und [f2] hier liebäugelten die [g] schwärmerisch schönsten Toiletten, hier [gij liebäugelten der Glaube mit [g2] bekreuzte sich [gj] reichte [gja] das [gjb] die Lie [gf] wimmelte es [gfa] an [g4b] von frommen Seelen mit schwarzen Backenbärten [gj] hier [gja] von [gjb] reichte man sich [h] s. Text hier H1h [a] wim [b] beteten die H1h Grazien . . . Wird Wird H1h [a] diese Vogue [b] dieses lange währen? H1h [ 1 ] Ja, im Volke wird das [2] s. Text mit einer Variante: Wird H1 h die Religion, wenn Ist diese H 1 h [a] üppige Rothe [b] feurige Rothe [c] Rothe ein Zeichen von Gesundheit oder von Schwindsucht? Wirft die Flamme nicht ihre [a] stärksten [b] stralendsten Lichter kurz vor dem Erlöschen? — [1] DieR [2] Der liebe Gott hat heute viel Besuch, [a] sagte [b] flüsterte ein [ß] Als ich mich [4] In St-Roch hörte ich wie [a] jemand [b] eine Dame zu ihrem Freunde [c] ein Faschionable zu [ c i ] seinem [c2] einem Andern sagte: der liebe Gott hat heute viel Besuch. Jener aber antwortete: ich fürchte es sind Abschiedsbesuche. [Neue Ansätze:] [ 1 ] Was in Frankreich gesät wird, wissen wir nun [2] Die Drachenzähne, die in Frankr [ 3 ] Die gesäten Drachenzähne, die [a] sch [b] Frankreichs [4] Die Drachenzähne, welche Zeichen der £>'// [ 1 ] Gesundheit?... Am unteren Rand der Seite wurde der folgende Sat^ formuliert und mit einem Einfügungs^eichen eingewiesen: [2] s. Text welche H1h [a] von Legitimisten [b] von Republicanern und Legitimisten

Artikel vom jo. April 1840 / Lutetia

154 2 3 , 1 7 f. 26,15 26,15 f. 26,i6f. 26,17—20

26,20 f. 26,22 26.22 f. 26.23 26.23 f.

26.24 26,24f.

2

3> 2 7

IV

als D2 D2* geharrnischte [Textversehen HS Α Bd. 11] geharnischte H1b Krieger Boden H1h hervorspringen und [a] sich [b] unter einander sich würgen, mit einander H1h fraternisiren — denn es giebt hier einen hier einen H1h [ 1 ] Priester, der die rothe Mütze auf die Tonsur gestülpt, und ein [2] furchtbaren Priester, der in der Hast die rothe Mütze auf die Tonsur gestülpt, und [a] die ent [b] mit der χ [c] die wilde Ehe zwischen dem Jakobinismus und dem [d] die wilde Ehe, Revoluzion [e] die wilde Ehe einsegnet [ei] im [e2] in [ f ] die [g] jene wilde Ehe einsegnet [ h ] mit seinen gläubigen Worten die Ehe einsegnet zwischen [ß] Priester, der durch seine [a] gläubigen Worte, [b] Glaube«sWorte, die Männer des Scheiterhaufens mit den Männern der Guillotine zu versöhnen [a] weiß, und dieses Bündniß mit seinen [ai] frommen Blut [a2] liebreichen Blutreden [aß] Worten eines Gläubigen. — [b] h o f f t durch [bi] den [b2] die Worte eines Gläubigen. — Unterdessen gerichtet, das H1h [a] sich auf der Oberfläche, [ai] so mehr oder [02] in [b] s. Text Kammer und H1h [a] den Bewegungen [b] dem Ministerium. Ministerium. H1 h [a] Erstere [b] s. Text ersteren H1h [a] ist gewiß [b] s. Text Wichtigkeit, H1h [a] so [b] aber nur in Beziehung [c] denn die Zwistigkeiten [ci] dieser [02] dieser beiden könnten in [d] denn die Zwistigkeiten der Kammer und der Kammer D1H [a] und der Sturz Thiers könnten [b] könnte könnten H1h [a] die Zeit die [b] die Erndte [c] das Signal [d] einen Zustand der Ding [e] die geheimen Schrecknisse, die [ f ] die Kathastrophe [g] eine Katastrophe

Artikel vom jo. April 1840 / Lutetia 26.25 f.

26.26 26.27

26.28

26.28 26.29 26.29 26.30

26,30f. 26.31 26.31 f. 26.32

IV

155

1

beschleunigen, die H h früh oder spät hervorbrechen muß. [ " ] J», [ a ] nur [b] die ganze Weißheit der jetzigen Staatslenker kann [2] Die ganze Weißheit der jetzigen Staatslenker kann nur dahin wirken, [ a ] daß [ a i ] solcher [a2] der Ausbruch so lang als möglich [b] daß solcher Ausbruch keineswegs ganz [c] daß ein solcher Ausbruch [d] daß sie nichts thun [e] daß ein solcher Ausbruch [ei] nicht [e2J nur [ej] am Ende nicht [eja] verhindert [eßb] ganz verhindert, sondern nur auf eine Weil [ f ] daß ein solcher Ausbruch [fi] nur auf eine Weile zurück [J2] so lange als möglich zurückgedrängt werden muß, aber keineswegs die ganze [ß] Einen solchen Ausbruch so lang als möglich zurückzudrän [4] s. Text vorzubeugen, H1h [a] scheint [b] ist Daß sie H1h [a] keinen Glauben haben an [b] der Möglichkeit einer gänzlichen Unterdrückung [c] ihre [d] die Mittel, [e] nichts anders wollen, hoffen, H1h daß sie [a] keinen Glauben [b] kein Vertrauen [c] keinen Glauben an den Bestand der Dinge, daß sie die „Götterdämmerung" H1h vorsehen, verräth a l l e n ihren H1h [a] Worten, [b] Reden, [c] Worten. Worten. H1h [a] In fast naiver Weise [b] Mit fast naiver Ehrlichkeit Thiers H1h [a], daß man über die nächste Zukunft nichts bestimmen [ai] könne [a2] kann [b] seinen Mangel an Glauben [c] s. Text wenig er H1h [a] den [ai] morgenden [a2] nächsten Ta [b] der nächsten Zukunft zu Tag H1h [a] leben müsse [b] sich hinfristen müsse . . . E r hat hat H1h [a] einen scharfen Blick und weiß daß [b] ein feines Gehör [c] ein feines Ohr, des Wolfes Wh [a] Ven [b] Winfer, [c] Wefnirs, [d] Fenris,

156

Artikel

26.32 f. 26.33

26.34 26,34—39

23,36f.

26,36—38

26,38 f.

Ε Rh A UTER 24,7

24,7

26,38'f.

vom 30. April

1840 / Lutetia

V

der H1h [a] Helas Reich verkündigt, [b] die G ö t t e r , [c] Helas Reich verkündigt. Wird verkündigt. H1 h Danach Schlußstrich, um den vorgesehenen Artikelschluß anzudeuten. Er wurde aber wieder gestrichen, als der Artikelfortgesetzt wurde. zu H1h einem [a] bedenklichen [b] gefährlichen c o u p de tete hinreißen? hinreißenϊ D1H [1] s. Text Bd. 10 [2] Der Text wurde en bloc gestrichen. Der Mann H1h ist sich des edelsten Willens b e w u ß t , [a] ist im G e f ü h l seiner G r ö ß e [ai] seiner [02] den Tagesleidenschaften ganz entfremdet, und [b] lebt im G e f ü h l seiner G r ö ß e und wird d e m Tumulte [bi] des [b2] der Tagesleidenschaften [b2a] die aktive [b2b] immer die kluge Staatsmanns H1h entgegensetzen. — D e r Moniteur enthält heute die Amnestie bis [a] 1837 [b] zu den Jahrgängen [bi] 1837, ein merkwürdiges Z e i c h e n der [b2] 1837,

UNGEN

ZU DEN

MITTEIL

UNGEN

ZUM

TEXT

Lied von der Belle Gabrielle — „Charmante Gabrielle ...", berühmtes Chanson, gerichtet an Gabrielle d'Estrees, die Mätresse von Henri IV. Ο ύ allez vous . . . le nez — Anspielung auf ein in der Aufklärungs^eit verbreitetes Lied. Die beiden Lied^eilen werden auch in Aphorismen und Fragmente" Nr. 382 imitiert (vgl. Entstehung). Der Moniteur enthält heute — Der „Moniteur Universel" Nr. 119 vom 28. April 1840, S. 1, enthält die AmnestieVerordnung des Königs vom 8. Mai i8ßj, die am 2j. April 1840 erweitert worden war.

Artikel vom 30. April 1840 / Lutezia V ENTSTEHUNG Die Uraufführung des Dramas „Cosima" von George Sand fand am 29. April 1840 statt. Heines Artikel, der mit der präzisen Zeitangabe G e s t e r n A b e n d (Bd. 10, S. 27,5) beginnt, entstand also sehr wahrscheinlich am )0. April.

Artikel vom jo. April 1840 / Lutetia

V

157

Während die Reinschrift, die an Gustav Kolb für die Allgemeine Zeitung' geschickt wurde, nicht vorliegt, ist das vollständige Konzept (H1) überliefert. Als Heine den Artikel für die Lutezia übernahm, änderte er daran nur sehr wenig, und Ζwar in den Druckbogen der Allgemeinen Zeitung" (D1H). Dieser kaum veränderte Artikel bildet den ersten Teil von Artikel V (Bd. 11, S. 24,2 — 26,23). Der zweite Teil dagegen, nämlich Bd. 11, S. 26,24—28,30, wurde für die Lutezia neu formuliert, er dokumentiert die für die Lutezia erfolgte Arbeit. Die Uberlieferung χμ diesem neuen Textteil istfragmentarisch, sie erlaubt aber doch Rückschlüsse auf den Entstehungspro^eß. Überliefert sind ein Bogen mit vier beschriebenen Seiten und ein beidseitig beschriebenes Blatt, also insgesamt sechs Seiten Text (h2H). Die ersten beiden Seiten des Bogens sind von Reinhardt geschrieben. Dann wird der Text in der gleichen Zeile von Heine fortgesetzt und beendet. Dieser von Reinhardt und Heine geschriebene Text umfaßt den letzten Teil des Artikels (Bd. 11, S. 28,7 — 30,). Das Manuskript beginnt mit den Worten nicht bloß zum (S. 28,7), also mitten im Satz Das erlaubt die Schlußfolgerung, daß das von Reinhardt geschriebene Manuskript umfangreicher war, vermutlich den ganzen neuen Textteil enthielt, daßjedoch nur die letzten Seiten eines solchen Manuskripts uberliefert sind. Die Stelle, an der das von Reinhardt geschriebene Manuskript endet, nämlich S. 28,26 (geschildert.,), sollte sicherlich ursprünglich der Schluß des Artikels sein. Dann jedoch schrieb Heine eine weitere Schlußpassage hinzu. Der endgültige Schluß des Artikels V weicht schließlich auch von dieser Schlußpassage in h2H ab (vgl. Mitteilungen %um Text, χμ 28,26—jo). Anzahl und Art der Reinhardtschen Korrekturen auf den von ihm geschriebenen beiden Seiten (vgl. Mitteilungen zum Text, 28,9: Diese Zerstörungssucht; χμ 28,15; χμ 28,ι6; χμ 28,ιγ; χμ 28,18; χμ 28,21) und auch das äußere Bild der Schrift machen es wahrscheinlich, daß Reinhardt nicht von einem Konzept abschrieb, sondern den Text beim Diktat niederschrieb. Offenbar hatte Heine versucht, die bedeutende Erweiterung des Textes gegenüber dem Artikel vom 30. April 1840 vorzunehmen, indem er Reinhardt diktierte. Neben den Reinhardtschen enthält der Text eigenhändige Korrekturen mit Bleistift. Heine sah also Reinhardts Niederschrift durch, korrigierte sie, setzte sie fort und verfaßte außerdem Einfügungen zur Niederschrift Reinhardts. Die vierte Seite des Bogens und das beidseitig beschriebene Blatt enthalten drei solche Einfügungen mit drei verschiedenen Einfügungszeichen. Der überlieferte Text Reinhardts enthält die entsprechenden Zeichen nicht. In diesen Text gehören die Einfügungen auch nicht hinein, sie umfassen vielmehr die Textstellen Bd. 11, S. 26,28 — 34; S. 27,10—13 und S. 27,26—30, sind also mit größter Wahrscheinlichkeit dem nicht überlieferten Anfangsteil des Reinhardtschen Manuskripts χμχμordnen. Die Druckbogen der Allgemeinen Zeitung' (D1H), auf denen Heine den ersten Teil des Artikels geringfügig korrigierte, enthalten die eigenhändige Bemerkung avec une manuscrit. Diese Bemerkung bezieht sich vermutlich auf h2H, das nur fragmentarisch überlieferte Manuskript Reinhardts für den zweiten Teil des Artikels. h2H entstand also im Zusammenhang mit der Bearbeitung der Druckbogen für die Lutezia, und zwar sehr wahrscheinlich im ApriljMai 18)4. Eine briefliche Äußerung Heines macht diese Datierung wahrscheinlich. Er schrieb am 22. April i8j$ an Campe: Ich hof-

Artikel

ι,8

vom 30. April 1840 / Lutetia

V

fe in 4 Wochen die fehlende Masse fertig zu haben, wobey ich freylich genöthig/ manche halbfertige Arbeit, die ich später ausführen wollte, zu Ergänzungen zu benutzen, ζ. B. eine Personalbeschreibung von der G e o r g e Sand, von den französischen Kourtisanen, von Rothschild und seinem Comptoire, von der deutschen Klatschboutique in Paris — freymüthig, furchtlos. (HSΑ Bd. 23, S. 327,20—2;) Eine halbfertige Arbeit [ . . . ] v o n den französischen Kourtisanen könnte durchaus für den in Artikel V neu formulierten Text benutzt worden sein, ebenso wie die Personalbeschreibung von der G e o r g e Sand für die Spätere Notiz (Bd. 11, S. 28 — 33,). Die Frage, ob der Textinhalt, der in h2Hfür die Lutezia formuliert wurde, tatsächlich im ApriljMai ii;4 neu entstand oder ob Textbruchstücke früherer Arbeiten, wie Heines Briefäußerung anzudeuten scheint, verwendet wurden, ist nicht mit Sicherheit beantworten. Sehr wahrscheinlich wurden frühere Arbeiten benutzt. Methodisch wäre dieses Verfahren für Heine nicht ungewöhnlich, denn er verwendet auch in anderen Artikeln der Lutezia Vorarbeiten (vgl. Entstehung, S. 28). Wegen eines Druckfehlers wurde während des Korrekturvorgangs im August 1SJ4 der Artikeln noch einmal im Briefwechsel Heine\Campe erwähnt. Am 1. August 18J4 schrieb Heine: Ein weit schlimmerer Fehler ist im 2ten Bogen, wo von der G e o r g e Sand gesagt ist: ihre a n t i n a z i o n a l e n Grundsätze, statt ihre antimat r i m o n i a l e n Grundsätze. Je leserlicher ein Manuscript geschrieben, desto leichter machen die Setzer Fehler dieser Art, und der Corrector, der eben keinen Unsinn wittert, übersieht ihn. Das genaue Collazioniren ist daher so wichtig. (HSA Bd. 23, S. 3}j,19—24) Schon im Antwortbrief vom 8. August konnte Campe Heine beruhigen: trAuch 'Antimatrimonialen' war richtig corrigiert." (HSA Bd. 2j, S. 209,16)

ÜBERLIEFER H1

UNG Konzept

The Pierpont Morgan Library, New York Heineman Collection / Bogen 40, 11 Seiten beschrieben, egh., Tinte. Bogenzählung: 1.— 5. Eine der Seiten enthält lediglich eine kurze Einfügung (vgl. Mitteilungen Zum Text, zj* 29,8), die letzte Seite enthält außer dem Schluß des Artikels entgegengesetzt zur Schreibrichtung eine Einfügung (vgl. Mitteilungen zum Text, zj* 2%>34~ }7)· Die beiden letzten Seiten enthalten deutlich weniger Korrekturen. Es handelt sich um das vollständige Konzept des Artikels. Das Manuskript entstand am p. April 1840 (vgl. Entstehung). Gestern A b e n d , nach . . . [Bd. 10, S. 27,5 — 30,47

D1

Allgemeine Zeitung. Nr. 129, 8. /. 1840, Beilage, S. 102Jf.

Artikel vom jo. April 1840 / Lutetia D1H

Arbeitsexemplar

h2H

Konzept

V

!59

Heine-Institut, Düsseldorf Slg. Strauß, Lutetia Sy— 88 Allgemeine Zeitung. Nr. 129, 8. /. 1840, Beilage, S. i02jf. Die Druckbogen enthalten wenige Korrekturen mit Bleistift.

Heine-Institut, Düsseldorf Slg. Gottschalk 91.1048 T.G., Nr. ßjj, Nr. }J2.l

1 Bogen 40 und / Blatt 2°, beidseitig beschrieben, Z· T. Reinhardt, Tinte, Z- T. egh., Bleistift. Es handelt sich um den letzen Teil des nur bruchstückhaft überlieferten Konzepts für den Teil des Artikels V, der 18J4 neu hinzugefügt wurde (vgl. Entstehung). Das Manuskript entstand im ApriljMai 18J4 (vgl. Entstehung). Der Bogen wurde im Katalog der Slg. Gottschalk Nr. irrtümlich dem Artikel vom 4. Februar 1840 zugeordnet (vgl. Artikel vom 4. Februar 1840, Uberlieferung, H2). Das Konzept besteht aus folgenden Teilen: 1 Bogen 40, 4 Seiten beschrieben. Die ersten beiden Seiten sind von Reinhardt mit Tinte geschrieben und enthalten egh. Korrekturen mit Bleistift. nicht blos zum . . . größten Treue geschildert. [Bd. 11, I. 28,7-267 Die beiden folgenden Seiten sind egh. mit Bleistift geschrieben. Sie setzen Zunächst auf einer Seite den von Reinhardt begonnenen Text in gleicher Zeile fort. Er beschreibt sie . . . das Apollo verzeihen, f varianter Schluß des Artikels; vgl. Mitteilungen %um Text, 28,26—30] Die letzte Seite enthält eine Einfügung mit Einfügungszeichen. die französische Bühne . . . geltend machen können. [Bd. 11, S. 26,28-347 1 Blatt 20, obere abgerissene Hälfte des Blattes, in der Längsrichtung beidseitig beschrieben, egh., Bleistift. Das Blatt enthält aufjeder Seite eine Einfügung mit den Einfügungsbuchstaben Α bzw. B. Α Thalia und die . . . Philine zu vertauschen. [Bd. 11, I. 2 7 , 1 0 - 1 3 7 Β die Aktrize und . . . ihr Wesen treiben. [Bd. 11, S. 27,26 — 307

Vermischte Schriften. / Zweiter Band, S. 28—39.

ι6ο

Artikel vom ßo. April 1840 / Lutetia

MITTEILUNGEN Bd. 10 27.4

27.5 27.5 27.6 27.6 f. 27.7 27.8 27,10 27.10 27,iof. 27.11 27,i2f. 27,13 27,13 —15

27.15 f.

27,i6f.

27.16 2 7 . 1 7 — 19

Bd. 11 24,1

ZUM

V

TEXT

D1H Mit Bleistift wurde der Titel des Artikels George Sands Cosima. gestrichen, hinzugefügt wurde die Nummer des Artikels und die Bemerkung: (mit: Spätere Notiz.) Cosima de / G. Sand avec / une manucrit. D1 Η Auf der ersten Seite der Beilage: [a] 5. [b] V. H1 Die Datumsangabe fehlt. langem H1 [a] Hinzögern, [b] Erwarten, einem Η1 [α] Η [b] s. Text wodurch die H1 [a] Neugier aber auch [ai] die [02] eine [b] Schaulust so wie auch die Geduld überreitzt H 1 wurde, Sand H1 [a] auf dem [b] im Wochen H1 [a] ganz [b] alle was H1 [a] sich [b] hier durch H1 [a] Ruhm, [b] Rang, durch H1 faj Ruhm [b] Auszeichnung Ruhm H1 [a] der Ver [b] des Autors daß die H 1 Neugier aufs gespannt H1 [a] war; aber es kamen noch andere. [b] war. Aber es [bi] kamen [b2] gab noch andre Triebfedern [c] war; aber [ci] an [c2] nicht bloß die Neugier trieb die Menge gestern käme [d] war; aber nicht bloß die Neugier, sondern noch ganz andere [di], minder [cb] Leidenschaften und Interessen kamen ins Spiel. Böswilligkeiten, H1 [a] womit das Stück schon vor [ai] seinem Erschein [/ werden Acteure." 26,31

entfalten h2H[a]

26,33 27.11

ausgeschlossen h2H [a], sich nicht [b] sind in h2H[a] ein u n d d e m s e l b e n [b] demselben

26,31 — 33

27.12

m u ß [b] konnten,

da h2H [a] den Frauen, durch eine ungerechte Gesetzgebung, durch die Usurpazion der Männer, [ a i ] die [a2j alle politischen Aemter [b] s. Text

Melpomene h2H [a] steigt hier manchmal von ihrem Cothurn herunter [b] vertauscht manchmal ihrem Cothurn mit [c] s. Text

27,20 27,25 f.

den D2* v o r n e h m s t e n [Textversehen] können. h2H enthält den Anfang des folgenden Satzes

(TVian weiß daher selten hier, wo). Er wurde gestrichen, vermutlich deshalb, weil er im fortlaufenden Text vorhanden war.

27,27

die h2H [a] Kunst aufhört und die Natur [b] Komö-

27.29

die aufhört und die liebe Natur Seinestrandes, h2H[a] sind [b] bilden

27.30 27,30 28,7

28,7 28,9

28,9

Theil h2H [a] der [ai] Bevölkerung [a2] galanten B e v ö l k e r u n g v o n [b] des galanten Paris, Paris, h2H [a] die [b] das an [c] worin sind, h2H Für diefolgende Passage, bis S. 28,26, ist ein Text Reinhardts überliefert, der Korrekturen von Reinhardt und von Heine enthält (vgl. Entstehung und Uberlieferung). Schaden h2H[a] ihres [b] eines ihrer h2H[a] selbst, [b] eigenen Person.

Diese h2H [a] Zerstörungssucht [b] Zerstörungswuth [c] Zerstörungssucht

ιηο

Artikel 2 8,9 f.

28,11 28.14 28.15 28.16

28.17

vom ßo. April 1840 / Lutetia

V

verwebt mit h2H [a] der Sucht, mit der Wuth, mit dem Wahnsinn [b] einer Sucht, einer Wuth, einem Wahnsinn aller h2H[a] Bedenken [b] Bedenklichkeiten dahin, h2H [aj um geringen momentanen Genusses willen selbst jene [b] selbst jene dürften, h2H [a] es gelingt ihnen sogar manchmal [b] man muß manchmal [c] sie sind manchmal escomptirt — h2H [a] und [ai] den andern Tag [112] nach dem durchschwelgten Tag liegt ein moralisch todter Mann in ihren A r m e n Uber moralisch wieder gestrichener Korrekturansat^: sarg [b] s. Text Eile h2H [a], daß der [ai] andre [a2/ nächste Morgen [b], wie sie sich selbst ruiniren, und [bi] es [b2] dieses ist hier ein wahnsinniges Phänomen, [c], wie sie sich selbst ruiniren. [d] und mit einer schauerlichen Gründlichkeit.

Wesen des h2H [a] einer despotischen [b] Despotismus 28.20 f. Baum h2H[a] niederfällen, [b] selbst niederfällen, sich dann h2Hgenäschig [a] niedersetzen [b] neben 28.21 dem Stamm niedersetzen und h2H [a] in kürzester Frist [b] hastig die 28.22 Früchte Früchte h2H [a] aufspeisen, ohne daß eine einzige 28,22 Kirsche übrig bleibt, [b] aufspeisen, solcher h2H [ a] Frauengestalt [b] Frauengestalten 28.25 28.26 der h2H [a] sie [b; ohne Streichung von a] in [c] sie 28,26 — 30 geschildert. h2H Hier endet die Niederschrift Reinhardts, die S. 28,7 beginnt (vgl. ^u 28,J). Vermutlich sollte an dieser Stelle zunächst der Artikel überhaupt enden. Dann wurde eine Fortsetzung des Textes egh. mit Bleistift geschrieben. Im folgenden wird dieser Text, der nur im ersten Sat% noch eine Entsprechung im Drucktext hat, insgesamt aber einen vom Drucktext abweichenden Artikelschluß darstellt, im Zusammenhang gegeben, anschließend folgen die Mitteilungen V(um Text άαχμ. E r beschreibt sie wie ein Naturforscher irgend eine Thierart, oder ein Patologe eine Krankheit beschreibt, ohne moralisirenden, Z w e c k , ohne Vorliebe noch Abscheu. Auch G e o r g e Sand hat uns in einigen Romanen solche Phänomene beschrieben, aber in einer verschönernden Weise und mit einer rehabilitiren5 den Absicht, die wir keineswegs billigen wollen. Auch verworfene Männer hat G. Sand solchermaßen verherrlicht — möge das Apollo verzeihen. 28.18

Artikel vom jo. April 1840 / Lutetia 1/0,1 170,1f. i/o,2 i/o,2f.

V

sie h2H fa] ohne [b] mit [c] w i e i r g e n d h2H fa] ein Phänomen beschreibt, es [b] s. Text oben m o r a l i s i r e n d e n b2H fa], aber auch ohne demoralisirenden Zweck, [b] Z w e c k , n o c h h2H[a] Abscheu. Ganz anders [b] Abscheu, [bi] ganz [b2] nur das Phänomen konstatirend. [c] A b -

scheu.

ιγο,β i/o,$ 1/0,4

1/0,4 i/o,;

und h2H [aj mit [b] mit einer Absicht, h2H

i/o,jf.

[ 1 ] was nebenbey gesagt, eben nicht rühmlich ist. Dieser Autor hat uns gleichfalls die Verworfenem fa] unseres [b] des männlichen Geschlechtes mit versöhnenden, ja verlockenden Farben fa] ges [b] gemalt und fa] Le [b] ein Leone Leoni wird geschmückt von der Poesie fc] die Poesie küßt die Schulter eines Leone Leoni, die vielmehr [a] mit dem rothen Eisen von Henkershand [b] ein Brandmark verdiente. Auch in dem Drama Cosima ist der Autor seiner verkehrten [ a ] Sinnes [ b ] Geistesrichtung treu geblieben — doch das geht mich nichts an, das mag Pierre Leroux tadeln, welcher der fa] Direkteur de [b] jetzige Direkteur de conscience von George Sand ist. Ich habe Nach en bloc-Streichung: [2] /"was nebenbey gesagt versehentlich nicht gestr.] s. Text oben hat h2H fa] sie [b] G. Sand

1/0,6 ERLÄ

in h2H[a] ihren [b] seinen [c] ihren fd] e i n i g e n solche h2H[a] Personen [b] P h ä n o m e n e einer h2H[a] anderen [b] v e r s c h ö n e r n d e n

UTER UNGEN 28,26—ßo

möge h2H fa] es ihr [b] das

ZU DEN

MITTEIL·

UNGEN

ZUM

TEXT

ein L e o n e L e o n i — G. Sand: Leone Leoni. i8ßj.

Paris

Lutetia.

172 28,26—30 28,26—ρ

Spätere Notiζ

Cosima — G. Sand: Cosima, ou la Haine dans l'amour. Drame en / actes, precede d'un prologue. Paris 18jo. jetzige Direkteur de conscience — In der S p ä t e r e n N o t i z , die in der L u t e z i a dem Artikel hinzugefügt wird, findet sich die Wendung wörtlich wieder: s o h a t G e o r g e Sand gleichsam einen literarischen directeur de conscience, d e n p h i l o s o p h i s c h e n K a p u z i n e r Pierre Ler o u x . (Bd. 11, S. 3i,2of.J

Spätere N o t i z ENTSTEHUNG Die Überarbeitung des Artikels vom 30. April 1840 %um Artikel V der L u t e z i a erfolgte im Frühjahr 1854, und in diesen Zeitraum gehören auch die Arbeiten an der S p ä t e r e « N o t i z . Die beiden da%u überlieferten Textzeugen (H1 und H2) sind mit Bleistift geschrieben. Da sie deren gesamten Text umfassen, sind also alle nachweisbaren Textarbeiten erst 18J4 erfolgt. Seiner eigenen Angabe nach teilt aber Heine in der S p ä t e r e n N o t i z e t w e l c h e B e m e r k u n g e n [ . . . ] a u s e i n e r v o r e t l i c h e n J a h r e n g e s c h r i e b e n e n M o n o g r a p h i e (Bd. 11, S. 29,5 {.) mit; danach wäre der weitaus größte Teil schon früher entstanden. Einer von Heine wieder gestrichenen Variante dieser Stelle ζufolge ließe sich der Entstehungszeitraum des größten Teils der N o t i z sogar noch genauer bestimmen; darin heißt es v o r e t w a f ü n f J a h r e n (vgl. Mitteilungen %um Text, zu 29, j), was auf das Jahr 1849 verweisen würde. Aus diesem Zeitraum sind allerdings keine Textzeugen überliefert. Nach dieser Angabe wäre der in Anführungszeichen gesetzte Text (Bd. //, ,5. 29,8 — 33,39,), also fast die gan^e S p ä t e r e N o t i z , abgesehen von den Einleitungssätzen, eine frühere Arbeit Heines, auf die er jetzt zurückgreift. Diese Angabe korrespondiert mit einer brieflichen Äußerung, die er am 22. April 1844 Campe gegenüber machte: I c h h o f f e in 4 W o c h e n die f e h l e n d e Masse fertig zu h a b e n , w o b e y ich freylich g e n ö t h i g / m a n c h e h a l b f e r t i g e A r b e i t , d i e ich s p ä t e r a u s f ü h r e n w o l l t e , z u E r g ä n z u n g e n z u b e n u t z e n , ζ. B. e i n e P e r s o n a l b e s c h r e i b u n g v o n G e o r g e S a n d , v o n d e n itanzpsischen Kourtisanen, von Rothschild und seinem Comptoire, von der deutschen K l a t s c h b o u t i q u e i n P a r i s — f r e y m ü t h i g , f u r c h t l o s . (HSΑ Bd. 23, S. $27,20—25) Die P e r s o n a l b e s c h r e i b u n g v o n G e o r g e S a n d ist der Teil, der hier verwendet worden sein könnte. Auch im Artikel V selbst wurden frühere Arbeiten genutzt, und zjvar solche v o n d e n franzpsischen K o u r t i s a n e n (vgl. Artikel vom 30. April 1840, Entstehung). Betrachtet man die überlieferten Textzeugen, so ergibt sich folgendes Bild: Als chronologisch frühester Teil (H1) läßt sich ein Text bestimmen, der, obwohl heute an zwei Standorten überliefert, dennoch zusammengehört, da er 1. —19. fortlaufend paginiert wurde. Besonders die Paginierung des ersten Teils (vgl. Uberlieferung), die sich aus der Paginierung i . —11. für den fortlaufenden Text und A — D für Blätter mit Ersatztexten ergibt, ist

Lutetia.

Spätere

Notiζ

173

nicht sofort als fortlaufend erkennbar. Verwirrend kommt hinzu, daß %n>ei Blätter dieses Teils, die Seiten 10. und 11., vorher mit den römischen Zahlen I und II paginiert waren. An die Seiten 1. — 11. dieses ersten Teils von H1 schließt ein ζ-weiter; 11. — ? 19 paginierter Teil an (vgl. Uberlieferung). In dieser Paginierung gibt es versehentlich die Seite 11. und die Seite 13. zweimal. Offenbar war sich Heine der Paginierung selbst nicht mehr ganz sicher und paginierte die letzten beiden Seiten ? i 8. und ? 19. Diesem 1. —19. paginierten Manuskript wurde ein weiterer Teil zugeordnet und durch die Kustode r ü h m e n zweifelsfrei angeschlossen. Obwohl dieser Teil mit einer mit 1. paginierten Seite beginnt, wurde er, wie Inhalt und Syntax belegen, nicht als zusammenhängender selbständiger Text konzipiert. Er bildet den Entstehungsumständen und der Funktion nach mit dem vorher beschriebenen Teil eine Einheit, und ^ den Textzeugen H1. Dieser Textzeuge belegt und umfaßt den ursprünglich frühesten Textteil des Artikels, nämlich Bd. 11, S. 30,3 — 33,39. Möglicherweise beruht dieser Teil auf dem von Heine erwähnten Textmaterial, das in der vierziger Jahren entstanden war und ohne den Gedanken an seine spätere Verwendung niedergeschrieben wurde. Besonders der erste Teil von H1 mit seiner merkwürdigen Paginierung macht die Benutzung von Vorarbeiten sehr wahrscheinlich. Diesem Hauptteil der Späteren N o t i z wurden zyei Texte als Einleitung zugeordnet, die, auch wenn sie unabhängig voneinander entstanden sind, der Funktion nach eindeutig zusammengehören (H2). Sie wurden direkt für die L u t e z i a geschrieben. Es handelt sich um Zwei Manuskripte, die den Text Bd. 11, S. 28,31 — 30,2 umfassen. Der 1.—4 paginierte Text (Bd. 11, S. 29,8— 30,z) war vermutlich schon geschrieben, ehe eine weitere Seite, die den Anfang (Bd. 11, S. 28,31 — 29,7) formuliert, entstand und durch die Kustode W i e männiglich direkt diesem Text als Anfang vorangestellt wurde.

ÜBERLIEFER H1

UNG Konzept iß Blätter 40 und 4 Blätter 2°, 30 Seiten beschrieben, egh., Bleistift. Es handelt sich um das Konzept Zum Hauptteil der Späteren N o t i z (Bd. 11, S. 30,3 — 33,39). Es entstand im Frühjahr 1854, wobei zeitlich frühere Vorarbeiten benutz} wurden (vgl. Entstehung). Die Teile dieses zusammengehörenden Konzepts, dessen Zusammengehörigkeit und Aufbau durch seine merkwürdige Paginierung nicht sofort erkennbar ist, sind an Zwei Standorten überliefert, und zFar der größte Teil, 12 Blätter mit 20 beschriebenen Seiten, im Heine-Institut, Düsseldorf, und / Blätter mit 10 beschriebenen Seiten im Grabbe-Archiv Detmold. Dem Drucktext folgend gliedert sich die Uberlieferung wie folgt: Heine-Institut, Düsseldorf Slg. Strauß, Lutezia 101—116 S Blätter 4°, beidseitig beschrieben, egh., Bleistift. Paginiert: 1 . — 4.; D (aus gestr. D J ; 5 u 6; C. (aus gestr. 8 / Β j ; Α (aus gestr. 6); gestri-

Lutetia.

174

Spätere Noti%

ebene 5.; 7.; 8.; ψ, gestrichene 10.; 10. (aus gestrichener \), mit dem Zusatz Nach P. 9; I i . aus gestrichener II. G e o r g Sand, die . . . Hier ist mehr [Bd. 11, S. 30,3 — 32,32; vgl. auch Mitteilungen £um Text, ^u p,35f· gewinnen.// 2 [ 1 ] Deßhalb fehlen in obigen Blättern [a] alle [b] jede Mit [c] die [d] alle Mith [2] Deßhalb fehlen [3] Jede Bespre [4] Obige Blätter entbehren daher jede Besprechung über das [ j ] In obigen Blättern konnten wir uns daher über den Autor selbst wenig [6] Die vorstehenden Blätter entbehren daher jeder Besprechung über den [a] Ber [b] Dichter [7] s. Text mit einer Korrektur: 28.36 Blättern H2 [a] konnte [b] fehlt 28,36—29,1 oder H2 [a] der Dichterinn, [b] vielmehr der Dichterin, 29.1 f. Bühnenversuch H2 [a] wagte, und leider auf diesem Felde, wo sie später so viele Lorbeern aerndtete, [ a i ] nur Dornen und sehr wider [02] sehr schnöde Dornen a [b] wagte, und leider auf diesem Felde, wo ihr später so schöne Lorbeern blühten, fcj s. Text 29.2 die an H2 [a] Lorbeerkronen [b] Lorbeerkränze 29.2 f. gewöhnt, H2 [a] sich [b] dies [c] diesmal 29.3 gekrönt H2 [a] ward, [b] worden. 29,3 worden. H 2 [ 1 ] Die angedeutete [a] Entbehrniß [b] Lakune, [2] s. Text 28.31

176

Lutetia. Spätere Notiζ 29,4 29.4 29.5 29,7

29.7 f. 29.8

29.12 f.

29.13 29,13 f. 29.15 29.16 29.17 29,17 29,i7f. 29,19

29.19 29.20 29,20

Berichte H2 faj geben wir heute einigen Ersatz, [b] s. Text mit einer Korrektur: heute H2 [a] einigen [b] einen nothdürftigen vor Η2 [a] einigen [b] etwa fünf [c] einigen Jahren hier H2 [a] mittheilungen. [b] mittheilen. Anschließend Kustode Wie männiglich, um den Anschluß an den %'weiten Teil von H2 deutlich machen. mittheilen. H 2 „Wie männiglich H2 [ 1 ] Es ist männiglich bekannt, daß George Sand ein Pseudonym ist, [2] „Wie männiglich bekannt, ist George Sand ein Pseudonym, von H 2 [ 1 ] Sandeau, ihres Liebhabers [2] Sandeau, wie ihr Liebhaber [a] hieß [b] geheißen, da sie [ a ] uns zeigen wollte daß ihr die erste Hälfte des Namens gen [b] zeigen wollte daß sie mit der ersten Hälfte des Namens berühmter werden konnte als er mit dem ganzen Namen. [3] Sandeau, wie ihr Liebhaber geheißen, [aj da sie, als sie ihn verließ die Hälfte seines Namens [b] den sie eben verlassen [bi] hätte; [b2] hatte; sie nahm [c] der mit beiden [4] Sandeau; so hieß nämlich ihr Liebhaber, der ein H2 [a] talentirte [b] achtungswerther seinem H2 [a] Na [b] ganzen N a m e n desselben, H2 [a] welche Alles war, das sie von ihm an [b] die sie lachend mitnahm, Aurora H 2 Düdevant, der H2 [a] ein Edelman aus der Pr [b] kein Mythos ist, [c] kein Mythos, wie man wie man H2 [a] glaubt [b] glauben sollte, Edelmann H 2 ist aus der sehen. H 2 [ 1 ] Was das Merkwürdigste ist, [2] s. Text mit einer Korrektur: ihn H2 [a] bey [b] sogar bei in ihrer H2 [a] Wohnung [b] kleinen Wohnung Wohnung H 2 quai Voltaire,

Lutetia. Spätere Noti% 29.20 29,20f. 29.21 f. 29.22 29.23 29.24 29,24f. 29.25 f. 29.26 29.27 29.28 29,29f. 29,30^ 2

9>3 J

29,31 29,32f.

29,33 f. 2 9>35 29,38 30.1 30.2 30.3 30.3 30.4 30,4f. 3 0,6 f.

2

177

auf D * den [Textversehen] und H 2 das war eine Merkwürdigkeit, ob H2 [a] welcher ich, wie Chamisso sagen würde, mich hätte [b] s. Text mit einer Korrektur: ich H2 [a] mich [b] selbst mich böse noch H2 [a] gut [b] roh sehr H1 [a] gut [b] leicht, Tagtäglichkeit, H2 [a] diese xx [b] dieser monotone, chinesische [c] dieser porzellanhafte, für ein H2 [a] frivoles [ai] Frauenzimmer [02] Weib [b] banales Weibzimmer konnten, H2 [a] für ein zarteres [b] jedoch einem tieferen Länge H2 [a] un [b] sehr unheimlich erfüllen H 2 mußte. der Sand ist H 2 Düpin, ein Mann von gringem Stande, Mutter H2 aber [a] berü [b] berühmte Tänzerinn, die Dup [c] berühmte aber jetzt vergessene Tänzerinn Namens Dupin gewesen. H 2 [ 1 ] So demokratisch auch Madame Sand in ihren Schriften ist, so hat sie [2] s. Text soll Η2 [α] ein natürliches Kind [b] eine natürliche Tochter selber H2 eins von [a] den tausend Hur [b] den vielen hundert Hurenkindern war, welche der Kurfürst Mutter H2 [a] von [b] des genannt H 2 worden, gab Mutter, und H2 [a] zu einer Zeit wo ich sie [b] s. Text und H2 [a] ich bin überzeugt mancher Akademiker hätte [b] s. Text gewiß H2 [a] dabey [b] davon profitiren die H 1 große Schriftstellerin, eine H1 [a] sehr [b] schöne sogar H 1 von ausgezeichneter Schönheit. Wie Wie H1 [a] ihr Genius der sich in ihren Schrif [b] s. Text Abweichung H1 von [a] Regelmäßiger Schöne, [b] regelmäßig Schönen, und die

Lutetia. Spätere Noti^

i78 30.7 30.8 30.9 30.9 30.10 30.11 30.12

30.12 30.13 3o,i3f. 30.14 30.15 30.16 30.17

30.18 30.19 30,19 3o,i9f. 30.21 30.22 — 24

30.24 30.25

Sand Η' [α] sind eben durch den [b] s. Text Der H1 [a] strenge [b] Schnitt wird H1 [a] vielmehr [ai] gewilde [a2] gemildert [b] noch gemildert [c] gemildert durch die H1 [a] Sentimentalität und die Morbidezza [b] Sentimentalität, und H1 [a] von dem [b] gescheitelt das H 1 köstlichste kastanienbraune matt, H1 [a] wie man bey Augen findet denen [ai] viele [02] schon viele Thränen oder viel Makulatur [b] s. Text mit einer Korrektur: nicht H1 [aj feurig [b] glänzend, oder in H1 die [a] flammende [b] Werke die ihre H1 [a] Flammen über [b] Flammenbrände über Welt H1 [a] versprühten [b] verbreiteten, [c] verbreitet, Unschuldstempel H1 [a] entzü [bj verderblich entzündet sanfte H1 [a], müde Augen, [b] Augen, erinnern. H 1 [ 1 ] Ihre Nase ist weder zu lang noch zu kurz; weder genial [a] ver [b] gebogen und [c] gebogen sie [Neue Zeile] [2] s. Text Nase. Η1 [α] Ihr Mund [b] Ihren Mund Lächeln, H 1 er ist ist H1 [a] aber nicht sehr anziehend; [b] nicht sehr anziehend; [c] aber nicht sehr anziehend; anziehend; H1 [a] einen Zug von Sinnlichkeit [b] die Unterlippe verräth Sinn [c] s. Text vollfleischig, H1 [a] wohlhab [bj s. Text prächtig. H 1 [ 1 ] Ihr Busen [2] Von den Reitzen ihres Busens mögen Andre [ } ] Die Reitzen ihres Busens mögen Zeitgenossen beschreiben. [4] Arme [j] s. Text scheint H1 [a] mir etwas nichts [b] s. Text Idealität, H1 [a] und in dieser Beziehung [b] erinnert

Lutetia. Spätere Notv.ζ 30.25 f. 30.26 30,26 30,27f. 30,28—30

3o,3of.

1

J

79

an die H [a] schön [b] edelsten edelsten Η1 [aJ Wer [b] Ueberbleibsel und H1 [a] nicht ganz mit Unrecht [b] in dieser Beziehung mit der H1 [a] Venus von Milo [b] s. Text von Milo; H 1 [1] [a] wen [b] wenigstens dürfen wir von ihr rühmen, daß die viel jünger ist als diese Göttinn. [Neue Zeile] [2] Ja, wa [Neue Zeile] [ß / Sie hat sogar [Neue Zeile] [4] Sie übertrifft diese sogar durch manche Eigenschaften; sie ist z. B. sehr viel jünger. [;] s. Text viel jünger. H1 [Absatz] Seite 5. und Seite 6., auf denen die folgenden Textansät^e stehen, wurden nach zahlreichen Ein^elkorrekturen en bloc gestrichen und ersetzt durch eine Seite, paginiert: 5 u 6. [ 1 ] Bei [2] Wer Georg Sand nicht kennt, sollte sie beim ersten Anblick für eine italienische Sängerinn halten. [a] Römisch [b]Oie. Römisch magistrale Gesichtszüge, die Morbidezza des [a] Fleisches, [ai] eine gewisse Fette desinvoltura, die der an [02] Beleibtheit [b] Haut, die angehende Beleibtheit u eine gewisse fette desinvoltura konnten leicht [a] den Irthum erzeugen [b] auf den Gedanken bringen daß man eine Cantatrice [a] vor sich [b] aus Bologne oder [bi] Firenze [b2] Milano vor sich sähe; aber der Irthum schwindet sobald die vermeintliche Prima Donna den Mund aufthäte. [a] Diese Stimme [b] Dieser Stimme, merkt man gleich, fehlt die Begabniß des Gesanges u mag kaum geeignet seyn ein Grisettenliedchen [a] mit zu trällern [b] in der bekannten rezitatirenden, fast gesprochenen Vaudevilleweise zu trällern. Ihrem Organ fehlt alles Metall, ist

ι8ο

Lutetia.

Spatere

Noti^

[α] bleich, [b] gleichsam welk, doch nicht ohne Annehmlichkeit. [a] Jedenf [b] Es hat [c] Ihr Sprechen [d] Ihre Rede [e] Ihre Sprechen hat bloß den Zauber der Natürlichkeit. Sie spricht aber wenig, und hört [a] ruhig zu wenn andre sprechen, [b] schweigsam zu wenn andre reden. Vermutlich wurde hieran anschließend schon die Passage formuliert, die dann gestrichen und hier nicht verwendet wurde. Nach Auft)ebung der Streichung wurde sie mit den Buchstaben Α bis D bezeichnet und an anderer Stelle eindeutig eingewiesen (vgl. βι,ιιf.). [ ß ] s. Text 30.33

Innigkeit H 1 eines Georg Sand

30.34 30,34 30,34f. 30.36

[ c ] herauslauschen sollten. sollten. H1 [a] Letzte [b] Letztere ist H1 [a] von den [b] matt sanft und H1 [a] sehr angenehm, [b] angenehm. ist H1 [a] keine Spur; [b] bei ihr keine Spur;

30,33f.

30.37 30.38

3o,38f. 30.39

31,1 f.

Stimme H1 [a] errathen [b] kennen lernen sollten

Grisette, H1 [a] die ein Liedchen [b] s. Text Stimme ist. H1 [a] Auch witzig [b] Georg Sand s [c] s. Text ist H1 f a j ihre Glanz [b] s. Text sagt. H 1

[ 1 ] Nie [2] Sie ist eine der unwitzigsten Französinnen die ich kenne [ ß ] s. Text Geschwätzigkeit. H 1 Sie spricht sehr wenig. Dieser [a] Schweigsamkeit [b] Einsilbigkeit [c] Schweigsamkeit

31,5

sie das H1 [a] Bed [b] Bewer [ c ] Bemerkenswer [d]

31,5

Beste Rede H1 [a] zu absorbiren [b] in sich aufzunehmen

31.5 f.

31.6

aufzunehmen H1 [a] u in noch verbesserter Gesta [b] u in sublimirt [c] u ver [d] u ihren Büchern [e] u zu verar //] u zu verarb [ g ] u zum Nutzen ihres Schriftstellerhandwerks [h] sucht, [ i ] s. Text verarbeiten. H1 [a] Letzt [b] Daß ihrem [c] s. Text

Lutetia. Spätere Noti% 31,8 31.8 31.9 31,9 f. 3i,iof. 3 1 . 1 1 f.

31.12

3 1 . 1 3 f. 31.14 31.15 31.15 31.16 31.16 31.17

31.18 31,18 31,19^

31.20 3i,2of. 3 1 . 2 1 — 23

181

mich H 1 Alphred de Müsset einst Sie hat H1 [a] einen [b] dadurch einen sagte H1 [aj mir derselbe, sie spricht nie u hört [b] mir immer [c] Müsset, der als H 1 vielj ähriger Cavaliere sie H1 [a] aus [b] gründlich zu lernen. H1 Hier Schloß zunächst der Text, welcher S. 32,6 ('Sonderbarer Zufall,) beginnt, direkt an. Nachträglich wurden die zwischenzeitlich gestrichenen Blätter A — D (vgl. 30,30) hier mit einem Einfügungszeichen und dem Vermerk: s A. B. C. D eingewiesen. //' [1] Sie spricht selten mit verve, nie mit Witz. [Absatz] [2] Nie sagt [a] sie [b] G. S. etwas Witziges, wie sie liebenswürdigen, H1 [a] sanften Läch [b] oft sonderbaren Lächeln reden, H1 [a] absorbirt [b] s. Text die sie H 1 ruhig in sich aufgenommen Η1 [α] verarbeitet ihr Geist zu [b] und verarbeitet hat, kostbarer H1 [a] hervor; was in dem Munde eines andern ein Stück Erz war [b] hervor. feine H1 [a] Horcherinn, nimmt von jedem und ihre Schweigsamkeit ist Geitz. [b] Horcherin. auf H1 [a] fremden Rath, [ai] tro [a2_j und [aß] und weiß nichts von Autorhochmuth. [04] wenn er von [04a] hochher^en [04b] ausgezeichneten [b] den Rath ihrer Freunde. wie H 1 begreiflich ist keinen keinen H 1 Beichtvater. Doch da immer H1 [a] einen männlichen Lenker bedürfen, dem sie sich beugen, so hat Georg Sand [b] s. Text mit einer Korrektur: Autorität H1 [a] welche Hosen [b] bedürfen, einen H1 [aj philosophischen Directeur de conscience einen [b] s. Text Dieser H 1 übt leider einen sehr verderblichen Einfluß auf ihr Talent, indem er sie verleitet sich in unklare Fabeleyen einzulassen, und halbausgebrüteten Ideen zu dienen, statt sich

Lutetia. Spätere Noti% 31.24 31.25

31,25 31.25 f.

31.26 31.27 31.28 3i,3of. 31,31 31,31 3i,3if.

31,35 31,35 f. 31,36f. 31,37 32,1 32.1 32.2 32.2 32.3 32.3 f. 32.4 32,4—6

und H1 [a] strenggezeichneter [b] bestimmtet übend. H 1 [ 1 ] Weit weltlichere Funkzionen ist Fred [2] s. Text mit einer Korrektur: Functionen H1 fa] hatte [b; ohne Streichung von a] hat [c] hatte Sand H1 [a] unseren [b; ohne Streichung von a] während [c] eine lange Zeit unseren [d] unseren vielgeliebten Pianist H1 [a] waren [b] war ihr H1 cavalliero servento; [a] dabey sogar manchmal ihr patito; [b] ganz kurz vor seinem Tode Sinecure Η 1 gewesen. konnte, H1 [a] als sey [b] s. Text sei der H 1 dermalige Liebhaber Sand H1 sey [a] Herr Franz Lißt [b] der geniale Franz Lißt gewesen.//' [1] Laube hatte gewiß den Ν [Neue Zeile] [2] s. Text einen H 1 Dienst Dienst zu H 1 erweisen und meinen deutschen Landsleuten zu Wien u Prag zu versichern daß es eine der H1 [a] miserabelsten [b] miserabele Verleumdungen wenn H1 sich dort eine der miserabelsten [a] Personagen sich [b] maulh [c] Liedercompositeurs und H1 [a] ich [b] es deren H 1 welche aber ich H1 habe noch [ a ] keine / ^ k e i n e r begegnet, H1 [a] die Ges [b] f [c] welche Wanzen an H1 [a] dieser [b] jener prahlerischen und H1 [a] tolerirte [b] sie tolerirte tolerirte H1 sie [a] nur aus [b] wahrscheinlich nur weil sie war. [Absatz] H1 Hier endet der Text der A—D bezeichneten Einfügung (vgl. dessen Beginn, β 1,11 f.) und führt ^urück %um schon formulierten Text, beginnend S. 32,6 ('Sonderbarer Zufall J . Der davor stehende Satz ('Lange Zeit, . . . George Sand.,) wurde am Schluß der Seite formuliert und mit einem Einfügungszeichen eingewiesen.

Lutetia. Spätere Noti^

183

Dichter in H 1 Versen, die sie zur Unterscheidung von ersteren poetes lyriques nennen, [a] in [b] ein [c] in Liebe verbunden waren. Welch ein lorbeergekröntes [ci] Paar! [02] Genie-Paar! [d] s. Text mit %n>ei Korrekturen und einer Variante: 32,9 Liebe H1 [a] lebten [b] für einander 32,9 einander Η1 [α] entbrannt waren [b] entbrannt, 32,9 Paar H 1 bildeten! 32,9 Paar bildeten. H1 Es folgt eine umfangreiche, ungestrichene Textpassage, die nicht in den Drucktext übernommen wurde und nur in Teilen mit dem endgültigen Text korrepondiert. Im folgenden wird zunächst der nicht übernommene Text zusammenhängend verzeichnet, anschließend werden seine Varianten gegeben. In der That wie Georg Sand in Prosa alle andre schönwissenschaftlichen Autoren in Frankreich überragt, so ist Alfred de Müsset dort der größte poet lyrique. Nach ihm kommt Beranger. Beider Nebenbuhler Victor Hugo, der dritte große Lyriker der Franzosen, steht aber weit hinter jenen beiden ersten, deren Verse sich so schön durch Wahrheit, Harmonie und Grazie auszeichnen, der 5 Schöpfer von Han d'Island von Quasimodo, Marion de L o m e , Lukrecia Borgia, Claud . . . . und ähnlicher Helden u Heldinnen ist der wahre Repräsentant jener Manie, die in Dramen und Romanen das Häßliche u Unsittliche zu verherrlichen sucht, in ihm resumirt sich am schauderhaftesten jene literarische Krankheit, er selbst ist nur ein glänzendes Geschwür am Unterleibe der franzö- 10 sischen Muse — die französische Muse wird gewiß recht bald davon geheilt werden, aber sie wird späterhin sehr sonderbar erröthen jedesmal wenn man in ihrer Gegenwart den Namen Victor Hugo nennen möchte. 32,7—9

E s wird mir immer flau ums Herz, wenn ich hier in Frankreich die Meinung aussprechen höre als sey der Ungeschmack Victor Hugo dem Einfluß der aus- 15 ländischen Literatur, namentlich der englischen u deutschen, beyzumessen, als hätten die nordischen Barbaren das sublime Kind mit jenen monstruösen Auswüchsen begabt, die in der That mit den graziösen Ueberlieferungen der französischen Heimath sehr grell kontrastiren. Der garstige Autor von Notre-Dame-de-Paris mag wohl mit dem Nachtgevö- 20 geln verwandt seyn, das in den Thürmen des alten Domes nistet, aber nimmermehr gehört er zur Sippschaft des Schwans von Avon, den man auch den „süßen William" nannte wegen der Holdseligkeit die selbst in seinen furchtbarsten Schöpfungen waltete. Nicht shakspears Richard III sondern allenfalls nur den Höker desselben hätte V. Hugo schaffen können. Selbst wo er Schauder 25 und Entsetzen hervorruft bleibt Shakespear in dem Zauberkreis der Poesie; überall Versöhnung u Milde. Shakspears Kaliban ist daher ein Seraph in Vergleichung mit Helden wie Quasimodo, Han d'Island, Bug-Jagal etc, während seine Makbethschen Hexen wie Grazien erscheinen sobald sie mit V. Hugos

Lutetia. Spätere Noti^

5

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35

40

Heldinnen verglichen werden Uebertrifft Lucrez Borgia nicht sogar die erwähnten mänlichen Ungethüme, die der Alp erzeugte mit der Lüge; jenes Drama, jenes Gemisch von Blut, Gift und Incest, jenes Brechpulver in 5 Akten, müßte wie ein Verbrechen gegen die Gesellschaft mit Staupenschlag bestraft werden, wenn es nicht zugleich ein Verbrechen gegen den gesunden Menschenverstand wäre und in dieser Eigenschaft die Drillstrafe des öffentlichen Gelächters hinreichend seyn dürfte. Wir Deutschen können mit dem besten Fug gegen die Annahme protestiren, als seyen die monstruosen Auswüchse der Dichtungen Victor Hugos deutsehen Ursprungs: Nein sie sind aus seiner eigne» schnöden Natur hervorgegangen u sind in keinerweise zu vergleichen mit den Difformitäten deutscher Schriftsteller, ζ. B. Jean Pauls u Grabbej·, welche gewöhnlich als Beyspiele angeführt worden. Diese unterscheiden sich von Victor Hugo wie der Himmel von der Hölle; ihre Gebresten werden vollauf vergütet durch Tugende von welchen jener keine Ahnung hat oder die er wissentlich mit Füßen tritt. Jean Paul ist manchmal geschmacklos, abstruse, barok, unerquicklich; aber das kommt von dem fatalen Bier, das ihm beim Schreiben den Geist so säuerlich betäubte, während doch in seinem Herzen alle Quellen der süßesten Gefühle rieselten und sein ganzes Wesen in MenschenLiebe verschwam. Wie unendlich der arme Grabbe den hochmüthigen Franzosen an Dichtertalent überragt, habe ich kaum nöthig zu erwähnen. Nicht bey V. Hugo sondern bey Grabbe wird man an den großen Britten erinnert. Ein griechischer Autor hat einst den Diogenes sehr treffend einen wahnsinnigen Sokrates genannt; man könnte eben so richtig unseren Diedrich Grabbe einen betrunkenen Shakespear nennen. Nein, wir Deutschen sind manchmal geschmacklos, uns mangelt der Takt, wir übertreiben, aber dieses geschieht nicht aus vorgefaßter Absicht, wie wir solches bey Victor Hugo bemerken, der immer nüchtern uns durch die unerhörteste Frechheit zu imponiren sucht. Er ist vielleicht der frechste Mensch dessen eiserne Stirne jemals die Sonne beschienen. Wahrheit und Liebe wohnt im Gemüthe deutscher Dichter, u am allerwenigsten ist Victor Hugo unser Nachahmer, er der grinsende Mann der Lüge u der Selbstsucht. Sollen wir unsere ganze Ueberzeugung aussprechen, so bekennen wir daß V. Hugo eine Mißgeburt ist die viel vielmehr ein Gegenstand der Patologie als der Aesthetik seyn dürfte. Der Naturforscher findet hier ein Problem, das zu den interessantesten gehört. Die neuere deutsche Philosophie, worin der Paralelismus welcher zwischen dem Geist u der Erscheinungswelt waltet, so schön entwickelt wird, könnte bey V. Hugo die Richtigkeit jener Idee nicht leicht nachweisen. Ist es überhaupt wahr, daß in der Aeußerlichkeit eines Menschen, sich auch seine geistige Innerlichkeit ausspricht, daß der Körper der sichtbare Geist ist, so wie umgekehrt im Geiste sich der Körper einer Person abspiegelt? Nein, der Körper kann nicht immer als die Signatur des Geistes betrachtet werden, da derselbe allen Zufälligkeiten bey seiner Formazion unterliegt, so daß der edelste Geist oft mit der ignobelsten Hülle behaftet wird. Aber der Geist, der sich

Lutetia.

Spätere Noti^

185

ganz organisch aus sich selber hervorbilden kann, ohne Störniß, gewinnt seine Signatur immer im Körper u sein Charakter wird dem Auge des Sehenden immer mehr oder minder in der Aeußerlickeit des Menschen erkennbar seyn. Dieser Idee zu Folge, hatte ich mir fest eingebildet daß Herr V. H. einen Höker haben müsse u ich war nicht wenig verwundert, als ich bey unserm Zusammentreffen in Paris mich in meiner schönen Erwartung getäuscht sah. i8ß,if. Georg Sand Η1 [α] [ai] der [a2; ohne Streichung von ai] das größte Dichter [b] sich das [c] in Prosa das größte Dichtertalent offenbart, ist [d] in Prosa alle ihre Col [e] in Prosa alle andre Autoren [ei] üb [e2] im Allgemeinen überragt, [ f ] s. Text oben 183,2f. Müsset H1 [a] der größte poet lyrique in Frankreich. [b] dort der größte poet lyrique. i8ß,ß Beranger. H1 [a] Der [b] Beider i8ß,ß Hugo H1 [a] ist vielleicht der dritte, steht aber an Werth jenen beiden, [b], der dritte, [bi] muß fb2j steht aber weite [c] s. Textoben i8ß,4 ersten, H1 [a] die der [b] deren i8ß,jj. Grazie H1 Bis hierher blieb der Text, der nicht übernommen wurde, ungestrichen. Die folgenden Versuche wurden nach zahlreichen Ein^elstreichungen en bloc gestrichen. Am Rande findet sich die Bemerkung: folgt I. II III, die wieder gestrichen wurde. [ 1 ] auszeichnen, während Victor Hugo, ein Quasimodo der Poesie, wie in Prosa so auch in Versen [a] überall [b] immer unwahr, hökerich und [a] geschmacklos [b] kolossal geschmacklos ist [a], ein [b]\ er [ c j . Wenn längst Victor Hugo vergess [2] auszeichnen, während Victor Hugo, der Quasimodo der Poesie, [ a ] der Raphael des Häßlichen, die [ b ] ein Genie von [c] der Apoll der Häßlichkeit u der Lüge. Wenn er längst in Vergessenheit gerathen seyn wird, wird das [a] französische Volk, [ai] der [a2] das dem Schönen u [b] esthetisch geläuterte französische Volk, [bi] noch immer die sch [b2] sich noch immer mit den schönen Liedern von Müsset u Beranger die bösen Stunden verträllern.

Lutetia.

Spätere

Noti^

[ ) ] auszeichnen, während Vict. Hugo immer lügt, immer höckerigt [a] ist wie [ai] sein Held [a2] de [aß] die Helden die er [b] und geschmacklos ist. [4] auszeichnen, während Vict. Hugo immer lügt, immer höckerigt und geschmacklos ist. Diese Geschmacklosigkeit konnte [a] da [b] im Lande, wo [a] jeder [b] der Geschmack zu [a] Hause, fü [b] Hause ist für [ c ] Hause ist einige Zeit für Originalität gelten [a]. Dieses Sep [b], auch jene Sucht das Häßliche zu verherrlichen entsprach der [ c ] , auch jene Sucht das Häßliche und Sittenlose zu verherrlichen mußte [a] einer [b] jener [ c ] einer großen Menge gefallen, die weder schön noch sittlich ist, [ a ] und Victor Hugo wurde ihr Champion, für einige Zeit [b] aber je mehr das Publikum [ c ] oder man schrieb sie bedenken [ j ] auszeichnen, während Vict. Hugo immer lügt, immer höckerigt und geschmacklos ist. Alfred de Müssets u Berangers Lieder werden noch lange im Munde des französischen Volkes fortleben wenn längst V. Hugo vergessen seyn wird oder nur noch Interesse hat für irgend einen Literarhistoriker der sich einen Begriff [a] machen will von einer Zeit wo das Häßliche u Unsittliche verherrlichkeit wurde; [b] von unserer Periode machen will; der Schöpfer von Han d'Island

[6] auszeichnen, der Schöpfer von Han d'Island Bis hierher wurde der Text (auf S. 10 von H1) en bloc gestrichen. Mit den Worten: der Schöpfer von Han d'Island wurde r(u einem anderen Teil von H1 übergeleitet. Dieser Teil ist %war an einem anderen Standort überliefert, ist im Unterschied %um vorhergehenden ungestrichen, bildet aber wegen der genannten Uberleitung und wegen seiner Paginierung (er

Lutetia. Spätere Notiz

i8ß,y i8ß,yf.

i8ß,p i8ß,io i8ß,n i8ß,i2 i8ß,i4f. 18β, ι/ i8ß,iyf. 18ß, iyf. i8ß,i8f. i8ß,iI3

30,31

34,26

x5

D1 Η Auf dem Titelblatt: [a] 6. [b]Yl. verzweifelnden D1H[a] Todesqual: der Henker foltert und der Jude gesteht, [b] s. Text morgen D1H [a] Hammer! — [b] Hammer! — [Absatz]

Artikel vom 14. Mai 1840 / Lutezia V I I ENTSTEHUNG Der Artikel bezieht sich an %wei Stellen auf Pressemeldungen vom 13. Mai 1840 (vgl. Erläuterungen, 32,413;,2; und ^u 32,33 —3j/3^,32—34; Bd. iojnK II, S. 71 f.), er ist also sehr wahrscheinlich am 13. b^w. 14. Mat entstanden. Das gilt sowohl für das überlieferte Konzept (H) als auch für die nicht überlieferte Reinschrift. Einen Tag später wurde er, das belegt der Poststempel des Begleitbriefs, an Gustav Kolb geschickt (HSΑ Bd. 21, Nr. 806). Im Postscriptum des Briefes nennt Heine auch die private Quelle für seinen Angriff auf den Grafen Ratti-Menton (Bd. 10, S. 33,20—30,). Gegenüber dem Artikel der Allgemeinen Zeitung' wurde der Artikel für die Lutezia um ^wei Passagen verkürzt (vgl. Konkordanz Bd. io\uKII, S. 341). Das geschah bei der Arbeit an den Korrekturbögen (D1H). Kleine Änderungen (vgl. Bd. 10, S. 33,10—15, bzw. Bd. 11, S. 36,11 — 14,) erfolgten vermutlich in der nicht überlieferten Druckvorlage. Bei der Überarbeitung lag Heine wohl auch das Konzept des Artikels (H) vor; er griff an einer Stelle auf eine Formulierung des Konzepts zurück (vgl. Mitteilungen r{um Text, 32,9—12): In der Lutezia spricht er im Zusammenhang mit der Überführung von Napoleons Leichnam nach Frankreich nicht wie im Artikel von einer Rehabilitation ihrer verletzten Nationaleitelkeit (Bd. 10, S. 32,10/, sondern wie im Konzept von einer Rehabilitation ihrer gekränkten Volksehre (Bd. 11, S. 3 5,3 ο f.). Auch das Fehlen der Schlußsat^e des Artikels der Allgemeinen Zeitung" (Bd. 10, S. 33,30—37J konnte

200

Artikel vom 14. Mai 1840 / Lutetia

VII

darauf verweisen, daß Heine auf das Konzept %urückgriff. Im Konzept nämlich fehlen diese Sät%e am Schluß auch (vgl. Uberlieferung), sie finden sich an anderer Stelle des Entwurfs (vgl. Mitteilungen %um Text, ^u 33,18—22). Im Juli I August i8j4, während des Korrekturvorgangs der Lutezia, wurde der Artikel, wegen eines vermeintlichen Druckfehlers, im Briefwechsel ^wischen Heine und seinem Verleger Julius Campe noch einmal erwähnt (vgl. Erläuterungen; Bd. lüjiiK II, S. 73, 32>34\3h33)· Einer Anweisung Heines gemäß wurde der Artikel nicht in die Lutece übernommen (vgl. HS Α Bd. 19K, S. 20). ÜBERLIEFER

UNG

Η

Heine-Institut, Düsseldorf Slg. Strauß, Lutetia 124—130 3 Bogen und 1 Blatt 4°, 7 Seiten beschrieben, egh., Tinte. Von den Bogen ist die erste und vierte Seite beschrieben, das Blatt ist einseitig beschrieben. Paginiert: i. —6. Das Blatt ist unpaginiert. Es handelt sich um das Konzept des Artikels; die Schlußpassage (S. 33,30-37)fehlt. Das Manuskript entstand am 13. b%w. 14. Mai 1840 (vgl. Entstehung). Die offizielle Ankündigg . . . Baume nehmen sollen. [Bd. 10, S. 3 2 , 4 - 3 3 , 3 0 7

D1

Allgemeine

1

Konzept

Zeitung.

Nr. 144, 23. j. 1840, S. 1146f.

D Η

Arbeitsexemplar

Heine-Institut, Düsseldorf Slg. Strauß, Lutetia 122—123 Allgemeine Zeitung. Nr. 144, 23. j. 1840, S. H46f. Die Korrekturbogen enthalten Korrekturen, Streichungen und Ergänzungen mit Bleistift.

D2

Vermischte Schriften. / Zweiter Band, S.

MITTEILUNGEN Bd. 10 32,4 32,4

Bd. 11 35,23

ZUM

TEXT

D1H Auf der ersten Seite der Beilage: ja] 7 [b] V I I . Η Chiffre, Ort und Datum fehlen. Η Der erste Sat% entsteht im %'weiten Textansatζ: [ 1 ] Die offizielle Ankündigg, daß, mit Einwilligung der englischen Regierung, die sterblichen Reste Napoleons nach [Neue Zeile] [2] s. Text mit einer Korrektur:

Artikel vom 14. Mai 1840 / Lutetia 32,4 32,6f.

32,7—9 32,9—12

32,9 — 32

32,13 — 15

32,13 32.15 32.16 32,i6f.

32.17 32,17 32,17—21

35,3of.

VII

201

der Η [α] Reste [b] sterblichen Reste abgründlichsten Η [α] Tiefen, denn man sieht in [b] Tiefen und mehr oder [c] Tiefen, eine Begeisterung ob ge [d] Tiefen. Was den Schreiber dieser Blätter betrifft [e] Tiefen, und die Franzosen sehen [ei] sich [e2] gleichsam eine [ f ] s. Text Gerechtigkeit, Η der ganz Europa erfreuen wird, erscheint als eine Η Rehabilitazion ihrer Volksehre. Sie irren sich, [a] die Mißhandlungen die Napoleon auf St. Helena erduldete, trafen nicht [b] die Mißhandlungen Napoleons auf St. Helena [c] in der Person Napoleons wurde nicht als D1H [1] s. Text Bd. 10 Nach Streichung der umfangreichen Textpassage: [2] s. Text Menschheit,// [ 1 ] und [a] indem England [b] es ist kein Sieg über [2] und die Ovazion, die mit Bewilligg der englischen Regierg jetzt statt findet, im Angesichte der Fürsten ist keine Niederlage der außwärtigen Mächte, sondern ein Sieg [3] s. Text mit %wei Varianten: die jetzt Η mit Bewilligg der englischen Regierg statt findet, als//Sieg daß man Η [α] den Franzosen [b] diesen den Franzosen Franzosen Η [α] zur Bestattung überliefert, ist ein [Neue Zeile] [b] nicht schon längst ausgeliefert hat, [cj schon längst ausgeliefert hat, [d] nicht schon längst ausgeliefert hat, hat, Η [a] war nur [b] daran [c] das ist die Schuld Η des [a] Auslands, [b] ausländischen Mächte, sondern sondern Η Abfolge und Zuordnung der Ein^elkorrekturen der folgenden stark korrigierten Stelle sind nicht mit Sicherheitfestzulegen. [ 1 ] einiger kleinen Torries die jetzt größtentheils [2] einer kleinen Cotterie

202

Artikel vom 14. Mai 1840 / Lutetia

VII

[a], die / b j von Fuchsjägern, die zum Theil an Podogra zum Theil durch [a] Blöd [b] Dumheit [c] Geistesbeschränktheit invalide ward, [a] und [b] das Sch [c] wie ζ. B. der Feldmarschall dieser Coterie, der [ d ] und in dem kläglichen Sieger von Waterloo, dem gelähmten und geistlosen Wellington ihren Feldmarschal [ß] einer kleinen Cotterie englischer Fuchsjäger, die zum Theil durch Podogra zum Theil durch Geistlosigkeit invalide ward, wie ζ. B. [4] einer kleinen Cotterie britanischer Fuchsjäger, die unterdessen dahinstarben [a] durch Schnitte in der Kehle, [b] ζ. B. durch Schnitte in der Kehle, [c] zum Theil auch durch Suff und Aller [ j ] einer kleinen Cotterie großbritanischer Fuchsjäger, die unterdessen

32,21 32.21 f. 32.22 32.22 f. 32.23 f.

[ a ] allmählig kläglich [b] kläglich [c] aufs kläglichste, wie ζ. B. Lord Londonderry, theils aufs kläglichste dahinstarben, zum Theil auch durch [ a ] Zeit [ b ] die Macht der Zeit und des Portweins invalide wurden, wie ζ. B. der [a] edle [b] Herzog Wellington, der [a] Feldmarschall [b] jetzige Feldmarschall der Podogra und [a] des torieschen [b] der torieschen Geistesdarre. — [c] der Geistesschwäche. — [Neue Ansätze:] [ 1 ] Die Wahr [2] Welche Wirkung [ß] Wir haben vor Η zwanzig Jahren dem Η[a] Ruf [b] Andenken [c] großen Kaiser Kaiser //unseren Tribut der Begeisterung gezollt, und Η wir [a] dürfen [b] haben wohl Recht, Η mit etwas Ruhe die Exaltazion zu betrachten, die sich jetzt [a] kund [b] in Frankr. kund [c] kund

Artikel vom 14. Mai 1840 / Lutetia

32,25 32.25 f.

32.26 32.27 — 30 32,31 32,31 32,32^ 32,33 32.33 f. 32.34 32,34 32>35 — 3 3 * 1

VII

203

[ 1 ] giebt, und [a] mehr [b] zunächst die [c] mit [ci] der [c2] den französischen Volksinteressen so verknüpft ist, daß wir, die wir nur von den Interessen der Menschheit [a] enthusiasm [b] begeistert werden, keinen Antheil daran nehmen können. [2] giebt. [a] Sie [b] Die Franzosen gebärden sich Η [α] wie die Kinder [b] bei dieser Gelegenheit wie die Kinder, denen man Η [α] ihr Spielzeug weggenommen und wieder geben will; wenn sie [b] das Spielzeug, das man ihnen weggenommen [bi] wiedergeben [b2] zurückgeben will; sobald sie sie es Η wieder besitzen, werden mit Füßen Η [α] treten, [b] treten. Sie sind Todten //erwarten! [a] So viel weiß ich, Ihr werdet a [b] So viel [bi] kann [b2] will Euch voraus [c] s. Text mit einer Variante: irrt //Euch ... an ihm//finden. — Während Während Η [α] unser [b] der vortreffliche [c] aber der kluge Nationaleitelkeit Η [α] der französischen [b] unserer lieben Kächenäer, Η[a] die [b] der Seine,//zu kitzeln zeigt e r / / f i j für die [a] Sache der Mensch [b] blutige Sache von Damaskus, wo [a] die Sache der Menschheit blutet, eine Lau [b] wo nicht die Sache [bi] von [b2] eines Volks, sondern der Menschheit, [b2a] zur [b2b] interessirt ist eine [2] sich sehr indifferent, wonicht gar feindlich in [a] der blutigen [ai] Tragödie [a2] Sache [b] einer Sache, wo [a] die Menschheit interessirt ist, und [b] mehr die Menschheit interessirt ist, und [c] die

Artikel vom 14. Mai 1840 / Lutetia

204

[j]

35,35

33,2 33,2 f.

VII

Menschheit selbst interessirt ist und von Manne, der die Sympathie sich sehr indifferent, [a] par [b])z mehr als indifferent in einer Sache, w o nicht die Interessen eines Landes, die Interessen [a] nur die Menschheit selbst [b] der Menschheit selbst in Betracht k o m m e n ; [a] nemlich [b] — ist es Mangel an

eines D2 D2* Volks, [Textversehen HSA Bd.

11]

liberalem Η [α] G e f ü h l [b] Sinn [c] Gefühl was ihn Η [α] verleitete, [αϊ] den Kons [a2] die Personen [aß] das Verfahren des [b] verleitete, für den französischen Consul,

33,3f.

Consul, Η der in der Tragödie von Damaskus, [a] offenbar [ b ] die schändlichste Rolle spielte, offenbar

33.4 33,4f.

Partei Thiers i s t / / M a n n von Η[a] g r o ß e m S i n n [b] großer Einsicht

33.5

und Η [α] tiefer [b] Humanität,

33,5

er i s t / / S t a a t s m a n n ,

33,5—7

Staatsmann, Η [α] er braucht eine Majorität [b] er muß regieren, er braucht eine Majorität in der er kann Η [α] den Clerus als gouverwementales Mittel [b] als g o u v e r « « m e n t a l e s Mittel den Clerus be-

33,7f.

33,8—13

nützen, nämlich Η

[ ι ] jenes Clerus, der von der älteren bourbonischen Linie nichts mehr erwartet und sich der jetzigen Regierung angeschlossen [a] als clerge rallie in d e m Univers seinen [b] hat und in dem Univers sein Organ besitzt; [a] das Haupt [b] am meist [ c ] und [ d ] von den [e] unter dem N a m e n clerge rallie. [2] jenen clerge rallie, der, von der älteren bourbonischen Linie nichts mehr erwartend sich der jetzigen Regierung angeschlossen hat und in dem Univers sein Organ besitzt. Ein gewisser Graf Montalembert,

33,13 — 16

Montalembert, / / d e r das Leben der heiligen Elisabeth herausgegeben, [a] sich [b] und jetzt [c] und

Artikel vom 14. Mai 1840 / Lutetia

VII

205

plötzlich ein Seide des Herrn Thiers geworden, [ c i ] spielt in [c2] ist [c2a] als der thät [02b] die Seele [c2c] hier theils Agent [cß] ist der sichtbarste Vermittler 33,16 dem Η [α] Mann der Revoluzion, dem ehmalig [b] Sohn der Revolution 33,18 — 22 des//Univers. Die folgende Passage blieb an dieser Stelle %war ungestrichen, fand aber erst in den beiden Schlußsät^en des Textes und dort auch nur teilweise Verwendung. Eine Einweisung an den Schluß erfolgte in Η nicht. Die ungestrichene Passage wird im folgenden einschließlich des Textes, der in den Schlußsät^en benutzt wurde, zusammenhängend wiedergegeben; anschließend werden die Mitteilungen £um Text da%u verzeichnet. Zwischen dem Univers und der Quotidienne, welche eben so fanatisch aber minder jesuitisch ist und einen gewissen ritterlichen Charakter zur Schau trägt, hat sich in Betreff der Damascener Vorgänge eine wunderliche Art Polemik entsponnen, wovon ich Sie in meinem nächsten Briefe unterhalten will; die Quotidienne, ein Organ der reinen Legitimisten, der Anhänger der älteren Li- 5 nie, steht in natürlicher Fede mit jenem Theil des Clerus, welcher sich der jüngern Linie der Bourbonen anschließt. — Der obenerwähnte Graf Montalembert ist ein intimer Freund des erwähnten Consul ϊη D a m a s k s und unterstützte denselben mit jenem glühenden eifer, der die ganze Schule auszeichnet und ihr eine große Bedeutung giebt in einer Zeit der Lauheit und der Gleichgültigkeit 10 für religiöse Interessen; die erloschenen Glaubensflammen wieder anzufachen, ist eine Aufgabe, die alle Mittel heiligt. Ob der Graf R. M. ein Mitglied der Schule ist, oder nur ein dienendes Werkzeug, kann ich Ihnen heute nicht sagen. Er war früher Consul in Sicilien, 20j, 1

20}, ι f . 20},2 20},2 20j,2f

Η Der erste Sat^ entsteht über mehrere Ansätze: [ 1 ] Dieses Blatt, welches [a] der ganzen [b] Ihnen wie der übrigen Welt unbekannt ist [2] Dieses jesuitische Partheyblatt (es rechtfertigt dadurch seinen Namen, wie [ß] Zwischen diesem ob^curen Tagesblatt und der Quotidienne, [4] dieses objcure Tagesblatt und die Quotidienne, [j] s. Text oben aber Η [a] kx*· [b] minder gewissen Η [α] ehr [b] ritterlichen Charakter Η [a] bes [b] zeigt, [c] zur Schau trägt, trägt, Η [α] hat sich [b] haben sich [c] hat sich

zo6

Artikel

20?,ßf. 20j,j 20j,jf. 20}, 6 20 j, 7 20j,yf.

20J, 8 20j,8f.

20j,i0f.

2o;,nf.

2oj,i2f.

33,22f.

33,23f. 33,24f.

33,24f. 33,25 f.

36,23f.

vom 14. Mai 1840 / Lutetia

VII

eine Η [a] Art Polemik ang [b] s. Text oben Organ Η [a] des [b] der älteren Η [a] Borbounen, befedet [b] s. Textoben mit Η [a] einem [b] jenem Linie Η [α] an [b] s. Text oben Montalembert Η [a] ist ein intimer Freund des [ai] fran2ös [02] Herren [aß] Grafen Ratti-Mentons, französischen Consuls zu Damas. [b] ist g [c] handelt gewiß [d] verdient gewiß den Himmel in [e] ist ein intimer Freund Freund des Η [α] Grafen R. M. fr. C. in Damask [b] ^Grafen versehentlich nichtgestr.] s. Text oben Damaskwi Η [a] und unterstützt denselben mit einem Eifer, mit [b] u er sowohl wie geistlichen Beystände unterstützen denselben mit jenem Glaubenseifer, [c] s. Text oben in einer Η [α] Zeit, wo [ai] die Lehren der Philosophie den Geistern [a2] nur religiöse Lauheit [02a] und [a2b] hervor [a2c] für [b] Zeit der religiösen Lauheit und der Gleichgültigkeit für [bi] die Interessen der alten [b2] jene Interessen [c] s. Text oben Interessen; Η [α] diese [ai] geweckt [02] zu [b] den erloschenen Fanatismus zu wecken, gleichviel durch welche Mittel, [ b i ] dünkt der [b2] ist eine Aufgabe, deren [c] s. Textoben heiligt. Η [ ι ] Gleichviel auch [a] von welchem Holze [b] ob der Graf R. M. ein dienendes Mitglied der Schule ist, oder ob dieses sich nur eines un [2] s. Text oben wo er Η [α], wegen [ai] eines [a2] seines [b] Bankrot machte und weggeschickt [bi] werden mußte. [b2] ward. Später wo er Η [α] ebenfalls nicht bleiben konnte, da der französische [b] auf Befehl [c] s. Text mußte, Η [α] der [b] Herr v. Medem hat [bi] jenes [b2] dieser Tage öffentlich erklärt, daß G [c] dies [d] und zwar wegen Vergehungen die nicht sehr ehrender Art; nur ehrender Art D1H[a] scheinen; [b] sind; daß Η [a] G r a f [b] damals [bi] G r a f [b2] der hiesige [c] s. Text mit einer Variante:

Artikel vom 14. Mai 1840 / Lutetia 33,25f. 33,26f.

33,27^ 33,28f.

33,29

33.29

36,28

33.30 33,30 3 3,30— 37

36,39

ERLA 32,4

32,17—21

UTER UNGEN

VII

207

Botschafter//Graf Pahlen, dem Η [α] faij damaligen [02] französischen Minister der Auswärtigen Angel Graf Mole [b] Graf Mole, Minister der Auswärtigen Angel die bestimmte man Η [α] den Μ [b] einen Menschen [c] ein Subjekt wie Ratti-Menton nicht gleich von Tiflis von Tiflis Η [α] zurückkommen [b] zurückrufe, [c] fortschaffen, [d] wegschaffe, werde seine Regierung denselben Η[a] aufs schmählichste officiel [b] o f f i ciell aufs schmählichste fortjagen. [ 1 ] GrafMedem [a] hier [b] erzählte [bi] dieses [b2] solches dieser Tage bey Tisch. — [2] Man hätte das Holz, denselben D1H [a] zu entfernen wissen, [b] schimpflich zu entfernen wissen. nicht von Η dem faulsten Baume nehmen //sollen. sollen!/?'// [1] s. Text Bd. 10 [2] Der Schluß des A rtikels wurde gestrichen.

ZU DEN

MITTEIL

UNGEN

ZUM

TEXT

mit Einwilligung der englischen Regierung — Charles de Remusat hatte in seiner Rede am 12. Mai 1840 in der Deputiertenkammer (vgl. Erläuterungen, 32,413 j, 2j; Bd. iojuK II, J. γι f.) ausdrücklich die Rolle Englands in dieser Angelegenheit behandelt, so daß sich von daher Heines Formulierung erklärt. Sie wurde an dieser Stelle nicht in den Drucktext übernommen. In den Textversuchen ^u 32,13—// wurde sie noch einmal aufgenommen ("mit Bewilligg der englischen Regiergj, blieb im Konzept auch ungestrichen, fehlt aber dennoch im Drucktext. Wellington — Neben Londonderry wird im Konzept von dem kläglichen Sieger von Waterloo, dem gelähmten und geistlosen Wellington gesprochen, und noch in der letzten ungestrichenen Stufe wird er abfällig bezeichnet als der jetzige Feldmarschall der Podogra und der Geistesschwäche.

2o8

Artikel

vom 20. Mai 1840 / Lutetia

VIII

ββ,2i7—34) deuten darauf hin, daß Heine in der Reinschrift des Artikels, die nicht überliefert ist, noch Veränderungen vorgenommen hat.

ÜBERLIEFER Η

UNG Konzept Verschollen Ehemals Kleine Slg. Meyer. Fotokopie: Stiftung Weimarer Klassik, Goetheund Schiller-Archiv, Weimar. Vermutlich 3 Bogen und 1 Blatt 4°, 7 Seiten beschrieben, egh., Tinte. Unten auf den Seiten von fremder Hand die Paginierung: 108—113, rechts oben paginiert: 1.—4.

Artikel

vom 20. Mai 1840 / Lutetia

VIII

209

Es handelt sich um das vollständige Konzept des Artikels. Die Handschrift entstand sehr wahrscheinlich am 20. Mai 1840 (vgl. Entstehung). Herr Thiers h a t . . . [Bd. 10, S. 34,5 — 36,147 D1

Allgemeine Zeitung. Nr. 149, 28. /. 1840, Beilage, S. 1186.

D1H

Arbeitsexemplar

D2

Vermischte Schriften. / Z w e i t e r Band, S. 60—64.

Heine-Institut, Düsseldorf Slg. Strauß, Lutetia ißi Allgemeine Zeitung. Nr. 14p, 28. /. 1840, Beilage, S. 1186. Die Druckbogen enthalten Streichungen und Korrekturen mit Bleistift.

MITTEILUNGEN Bd. 10 34,5 34.5

34.6 34.7

34.8 34,8 34.11 34,n 34.12 f.

Bd. π 36,30

ZUM

TEXT

D1HAuf der ersten Seite der Beilage: [a] 8. [b] V I I I . Η Chiffre, Ort und Datum fehlen. Thiers Η [α] hat [αϊ] neue L o r b e e r e n [a2] sich neue Lorbeeren in der K a m m e r [a2a] eingeär [aib] ersch [a2c] ers [b] s. Text die Η [α] abstrusesten [b] trockensten und verworrensten Lorbeern / / e r w o r b e n . [ 1 ] D i e Frage v o n den [2] Die Bankverhältnisse seine Η letzte Rede ganz Η [α] an [b] veranschaulicht, wer//weiß, wenn Η ihn die Ereignisse antreiben wird er Η [ ι ] uns die H e g e l [2] D i f f e r e n z e n zwischen H e g e l und Schelling mit derselben Klarheit vortragen, wie uns jüngst

[}]

uns

[ a ] v o n [ b ] über D i f f e r e n z e n zwischen H e g e l und Schelling mit derselben [a] Z u v e r s i c h t unterhalten, wie [b] kristalreinen Sicherheit unterhalten, wie er uns jüngst über die D i f f e r e n z e n z w i s c h e n Z u c k e r r o h r und Runkelrüben unterhielt.

2IO

34,13 34,13f. 34,12 34,14—16

34,16 34.16 34.17 34.17 34.18 f.

34.19 34,19—21

Artikel vom 20. Mai 1840 / Lutetia

37,5

VIII

[4] uns über Differen2en zwischen Hegel und Schelling Belehrung angedeihen lassen [ j ] über Differenzen zwischen Hegel und Schelling mit derselben Sicherheit sprechen, die er uns jüngst als [6] s. Text mit %wei Varianten: wie //jüngst über und //Runkelrüben. — Wichtiger er über D1H[a] Schelling und Hegel [b] Hegel und Schelling Zu dieser Umstellung am Rand die Bemerkung: H. u S. als die Η [α] Differenzen, [b] Fragen, die in der Kammer jetzt zur Sprache kommen, ist die [bi] Aufregung des Napoleonismus, der [b2] feierliche Rückkehr der Η [α] Asche Nap [b] irdischen Reste Napoleons. Diese Η [a] be [b] Angelegenheit beschäftigt Η[a] alle [b] hier alle Geister, Geister, Η [α] sowohl in den niedrigsten als höchsten Sphären, [b] die höchsten und die niedrigsten. Während// [ 1 ] man unten, in dem Volke, [a] vc>r bele [b] banalsten [c] in lauter banalsten [d] mit [e] über [2] man unten im Volke jubelt und jauchzt und sich [a] vor Reliquien [b] Reliquien [c] eine an [d] über das [j] man unten im Volke jubelt und jauchzt und aufflammt, während jeder Stelzfuß in Frankreich mit Begeistrung seine Krücke schwingt [4] unten im Volke Alles [a] Jubeln und jauchzen, [b] Jubelt und jauchzt und flammt, grübelt man in den Η [α] höheren [b] oberen [c] kälteren Sphären der Gesellschaft, Gefahren, Η [a] die [b] denen man [c] der [d] die mit der Rück [e] die jetzt allmählig herandrohen und [ei] der [e2] dem Todten [ f ] die jetzt allmählig herandrohen und [fi] eine sehr bedenkliche Leichenfeyer losdonnern können! [f2] eine sehr bedenkliche Lei-

Artikel vom 20. Mai 1840 / Lutetia

34,21 f. 34,23 34,23 — 25 34.25 34.26 34,26f.

34.27 34,27 34,28—31

34,31 — 33

VIII

211

chenfeyer losbrechen [f2a] wer [j.2b] dürften [/2c] möchten, [g] die jetzt täglich näher heranziehen und uns mit einer sehr bedenkliche Leichenfeyer bedrohen. Ja, schon //morgenden Tags den Kaiser in der Kupole des Invalidenpalastes Ministerium Η [α] K r a f t genug [b] Popularität u K r a f t genug [c] Kraft genug zutrauen, / / j e d e n [a] Exes [b] Ausbruch der Leidenschaften zu verhüten. diese Kraft Η [α] und gar diese [b] noch in [c] noch nach wenn Η [α] das [b] der Seine //hineinschwimmt? [ 1 ] Wer kann [a] vor [b] in Frankreich voraus sagen, wer hier in sechs Monathen regiren wird, w [2] Wer kann hier in Frankreich voraussagen, [a] ob ein [b] was in sechs Monathen noch [3] In dem bewegungs [4] s. Text mit einer Variante: dem Η [a] ed/en [b] wilden [c] berauschten Lande sich Η in sechs Thiers ist Η alsdann vielleicht wieder [a] Privatund Opposi [b] Privatman, (was wir zu seinem Besten wünschen) oder er ist [bi] als [b2] alsdann als Minister sehr unpopulair (was wir sehr fürchten) oder wir haben Krieg — und alsdann alsdann// [ 1 ] gäbe es für die [2] wäre die Asche Napoleons [a] schlimm [b] ein sehr verderblicher Feuerbrand, [a] für den [ b ] und er könnte leicht anf [c] dessen Funken [3] könnte sich die Asche Napoleons in einen sehr verderblichen Feuerbrand verwandeln [4] könnte aus der Asche Napoleons [a] sehr [b] ein [c] sehr [ci] gef [c2] verderbliche Funken hervorsprühen, von denen gefähr [ j ] könnten aus der Asche Napoleons sehr schlimme Funken hervorsprühen, verderblich

Artikel vom 20. Mai 1840 / Lutetia

212

VIII

für den bekannten stuhl, der aus morschem Holz [a] besteht [b] gezimmert und mit rothem 34.33 — 35

bedeckt//ist!—

[ 1 ] Wird Herr Thiers vielleicht — meinen Viele sich [2] Schafft Herr Thiers vielleicht — meinen Viele — schafft er Gefahren [a] für eine gewisse [b] um sich, [bi] dessen [b2] der [bß] als Ueberwinder derselben, un [c] 34.34

37>27

34.35 34,35 35,1

37,28f.

um sich unentbehrlich Herr Thiers D1H [a] — meinen Viele — schuf er

jene Gefahr [b] jene Gefahr, da Η [α] der [b] er gewiß auch die [c] man ihm gewiß mehr als jedem andern [d] man ihm auch die [di] Mittel [d2] Kunst

zutraut, Η jene selbstgeschaffenen glücklich zu D1H[a] ü b e r w i n d e n ? Oder — [a] mei-

nen wieder Andere — sucht [b] überwinden, oder sucht

35.1 35.2 35,2f. 35,3—6

Oder Η, meinen wieder andere, sucht Zuflucht //im Fall [a] ihm [b] er mit Η [α] der jetzt herrschenden [b] dem Orleanis-

mus wenn//

[ 1 ] den jetzigen Thron umstürzte [a], die Re [b] und [2] er, in die Opposizion zurücksinke«d er den jetzigen Thron zu Gunsten der äußersten Linken [a], nemlich [b] umstürzen [bi] würde, fb2j hülfe, diese letzteren, nemlich die Republikaner [a] ihm schlecht danken würden [b] für [bi] die [b2j den besten Dienst ihm den schlechtesten [b2a] Danken leisten [b2b] Dank widmen wür35,6—12

den; im günstigsten Falle

sie ihn Η [a] bey Seite, [b] sacht bey Seite, [ 1 ] und all die rohen [a] Klötze [b] Tugendklötze, die an die Regierung kämen, würden ihn noch obendrein verhöhnen, ihn, den leichtesten Mann der [a] wxx [b] schwersten Zeit!

Artikel vom 20. Mai 1840 / Lutetia

35,8 — 18

35,12 35.12 35.13 35,14—25

37»36—38

VIII

[ 2 ] oder er könnte gar [ a ] den [b] sich gar Hals brechen, stolpert über jene rohen Tugendklötze. [j] oder er bräche sich gar Hals, er stolpert über jene rohen Tugendklötze. Neue Ansätze %ur Formulierung des nächsten Satzes: [ 1 ] Aber der wieder eingesetzte Napoleon würde sehr dankbar seyn, [a] wie [b] die matte Creatur würde den starken Schöpfer um so sicherer preisen [2] Aber ein wieder eingesetzter Bonaparte würde in rührender Dankbarkeit verharren, die matte Creatur [a] müßte [b] würde den starken Schöpfer um so preisender verehren, da sie seiner beständig bedürftig seyn mochte! Dazu kommt, Bonapartismus zu D1H [1] s. Text Bd. 10 Mit einem Einfügungs^eichen als Ersat^ der gestrichenen Stelle eingewiesen: [2] befürchten, wenn er dessen Wiedereinsetzung förderte. [a] ]& [b] Und leichter wäre es in Frankreich ein BonapartistenRegiment als eine Republik [a] errich [b] wieder einzusetzen. leichter ist Η [α] den [b] in Frankreich das [c] in Frankreich ein ein//Bonapartenreich als würde Η [a] die [b] weder die gegen die//Republik, die [ 1 ] nicht soviel Sicherheit für das Eigenthum und nicht so viel Aussicht für [2] nicht soviel Sicherheit für das schon erworbene Eigenthum und nicht so viel Aussicht für [ß] dem schon erworbenen Eigenthum nicht soviel Sicherheit und Eitelkeit und Raubsucht nicht soviel gute Aussicht verspricht. [4] dem innländischen Eigenthum nicht soviel Sicherheit und der glänzenden Raubsucht nicht soviel gute Aussicht verspricht.

214

Artikel vom 20. Mai 1840 / Lutetia

VIII

Die [a] Fra»^os [b] Bourgeoisie wird [ a ] sich nie für einen Orleans schlagen wenn ein Bonaparte ihr dieselbe Erhaltung [b] es immer gleichgültig seyn ob ein Orleans oder ein Bonaparte in den Tuilerien residirt, und die Armei [a] wird entwaffnet durch den S [b] schreyt [bi] lieber vive l'Empereur als vive le roi — in [b2] am liebsten vive l'Empereur — in diesem [a] \,xxx [b] Namen liegen so viele [a] Fürsten [b] glänzende Epaulette, [c] funklende Epaulette, Marschallstäbe, [a] Herzogskrone, und [ai] gr [a2] freywillige Con [b] Herzogshüte, und Dotazionen und Contribuzionen! Auch der nächste Sat£ entsteht über zahlreiche Ein^elkorrekturen: [ 1 ] Das französische Volk ist seinem Wesen nach sehr kriegerisch, [a] ihr [b] selbst im Frieden ist ihr ganzes Leben ein [a] beständige [b] unaufhörlicher Kampf, [a] und ihr [b] Trommelschlag und Pulverdampf [2] [a] Das ganze französische Volk, [b] Das Volk der Franzosen ist [a] leichtsinnig [b] leichtsinnig [c] seiner Natur nach bonapartistisch; denn sie sind eitel und kriegerisch, selbst im Frieden ist [a] sein [b] ihr ganzes Leben ein unaufhörlicher Kampf, und ein Kampf um Schein und Glanz, [ a ] u [b] die Alten wie die Jungen lieben Trommelschlag und Pulverdampf, [a] und der Bonapartismus [b] und pralen und putzen sich gern, [c] pralen gern und putzen sich.

Artikel vom 20. Mai 1S40 / Lutetia

VIII

215

[d] so wie auch eitele [di] Putz [d2] Knalleffekte [e] so wie Knalleffekte aller Art. Dadurch, 35,i9

37.39

35,25f. 35,26f. 35,27f. 35,2yf. 35.28 35.29 35,29^

35,31 35,31 — 34

3 5,32f. 35,35 35.35 f. 35.36 35,37f.

35,38 35,38f. 35,39—36,1 36.1 36.2 36.2 36.3

38,i2f.

D

m

[ 1 ] Das französische Volk, aller republicanischen Eigenschaften baar, ist seiner [2] Die Franzosen, aller republikanischen E i genschaften baar, sind ihrer schmeichelte, Η [α] ist [b] hat er [bi] bey [b2] unter O d e r / / i s t er kleiner Napoleon Η [α] ist? Ein kleiner [b] s. Text mit einer Korrektur: jüngst Η [α] einer Ihrer [b] ein deutscher Ein kleiner Η [α] Napoleon [αϊ] ist freylich ein sehr [a2] diskxtx [b] Napoleon! Dom Η [α] ist eben dadurch so merkwürdig, [b] s. Text weil er s o / / g r o ß ist! [ 1 ] Im verjüngten Maße [2] Der verjüngte Maßstab raubt ihm [ j ] Im verjüngten Maßstabe ist er nur ein Spielzeug. — [4] Der verjüngte Maßstabe zerstört [ j ] Im verjüngte Maßstabe verliert er alle Bedeutg! Thiers i s t / / m e h r als mehr als Η [α] die kleine Ausgabe des Folioheld [b] so ein Dörnchen, [bi] ein S [b2] als ein so ein Spielzeug für fromme Kinder. E r ist der klügste bedeutender D1H[a] Natur, [b] Statur. es //selber eingesteht. seiner Η [α] barschen [b] schnellzüngigen soll e r / / v o r i g Jahr, seyen der Η [α] Klügste [b] klügste K o p f Frankreichs, [c] klügste K o p f , [d] klügste Man Frankreichs, [e] klügste Mann in diesem Lande, aber ich Η weiß Jemand, bin Η Ich. [a] Auf diese [b] Der kluge [c] Der schlaue Philipp haben: Η [α] Herr Thiers, Sie irren sich, [b] s. Text nicht / / s a g e n . " — Dem sey w o l l e , / / d e r Thiers wandelt//jetzt durch Tuilerien Η als der Maire du Palais

2l6

36.4 f.

Artikel vom 20. Mai 1840 / Lutetia

VIII

Orleanischen //Dynastie. — Wird lange //dieses Ansehen behaupten? schon Η [α] ein gebrochen [b] heimlich gebrochen, 36.6 ungeheurer //Anstrenggen. Sein Η [α] Haar [b] Haupt 36.6 gebleicht, Η [α] er hat [ai] fa [02] gewiß [b] man 36.7 findet darauf gewiß kein //einzig schwarzes 36,7 Haar Η mehr, [a] und je länger [b] /Je versehentlich 36.7 f. gestr.] je länger [c] und je länger desto mehr Η [α] vertrocknet sein Gemüth. [b] 36.8 — 10 schwindet die keke Gesundheit seines Wesens. [ 1 ] Nur die außerordentlichste Leichtigkeit [2] Sogar die Leichtigkeit [3] Die Leichtigkeit seiner Bewegg, hat jetzt etwas gespenstisches. Aber außerordentlich Η ist sie 36.10 Leichtigkeit, und Η in Vergleichg mit ihm erschei36.11 f. nen die andren Franzosen wie plumpe plumpe Η Deutsche. — Die folgende Schlußpassage des 36,i2f. Artikels, die im Drucktext keine Verwendung fand, blieb im Konzept ungestrichen: Viele Herzen beschäftigt Die Frage wo man die Reste Napoleons beerdigen sollte, ob im Panteon oder unter der Vendomesäule oder im Invaliedenpalast. Ich glaube letzteres wäre die geeignetste Grabstätte, und es gäbe zu gleich ein passendes Abbild des jetzigen Frankreichs: ein Todter unter Invaliden. 216, 1—3 Η Der erste Sat% entsteht überfolgende Ansätze: [ 1 ] Die Frage ob man die Reste Napoleons [a] nach [b] in dem Invalidienpalast, oder im Panteon oder unter der Vendomesäule beerdigen solle, beschäftigt [a] die m [b] viele Zeugen. [2] Viele Herzen beschäftigt Die Frage wo man die Reste Napoleons beerdigen sollte, ob im Panteon oder unter der Vendomesäule [a] Ich bin für die [ai] Beerdigg [02] Beysetzung in dem Palast [b] Ich finde [ j j s. Text oben 216,3 I c h Η [α] finde letzteres als [b] glaube letzteres wäre 36.5 36.5 f.

Artikel vom 2j. Mai 1840 / Lutetia 216,3f.

IX

217

und Η [α] wäre [b] gewährte am Ende auch ein A b bild [bi] auch passend für das jetzige Frankreich [b2] auch sonst passend als Abbild des jetzigen Frankreichs : [cj s. Text oben mit einer Korrektur: und Η [a] sein [b] es

216,β

Artikel

vom 27. Mai 1840 / Lutezia IX

ENTSTEHUNG Der Artikel entstand wahrscheinlich, wie von Heine angegeben, am 2j. Mai 1840. Das überlieferte Konzept (H) ist wie üblich undatiert. Zur Rezeption in Frankreich vgl. die einleitende Bemerkung den Erläuterungen (Bd. io\iiK II, J". j8). In die Lutezia wurde der Artikel mit geringfügigen Veränderungen, die zumeist in D1H angezeigt wurden, übernommen.

ÜBERLIEFER

UNG

Η

Konzept

Heine-Institut, Düsseldorf 14.G.48 6 Bogen 40, jeweils die erste und vierte Seite beschrieben, 12 Seiten beschrieben, egh., Tinte. Bogen^ählung: 1.—6. Es handelt sich um das vollständige Konzept des Artikels. Die Handschrift entstand wahrscheinlich am 27. Mai 1840. Die Juden und die Presse von Paris / Ueber die Blutfrage . . . [Bd. 10, S. 36,17 — 39,147

D1

Allgemeine Zeitung. Nr. 1J4, 2. 6. 1840, S. 122pf.

D1 Η

Arbeitsexemplar

D2

Vermischte Schriften. / Zweiter Band, i1. 6j—j2.

Heine-Institut, Düsseldorf Slg. Strauß, Lutetia i)2a-i)2b Allgemeine Zeitung. Nr. 1J4, 2. 6. 1840, S. 1229f.

MITTEILUNGEN Bd. 10

Bd. 11 39,1

ZUM

TEXT

D'H[a]9.[b]lX.

2i 8 36,17 36.17

36.18 36.19 36.19 36,2of.

36.20 36.21 f.

36,24

Artikel vom 2j. Mai 1840 / Lutetia IX Η Sigle, Ort und Datum fehlen. Uber dem Text (vermutlich nachträglich) als Uberschrift eingesetzt: Die Juden und die Presse von Paris. Η Der erste Sat% entsteht nach mehreren Versuchen: [ 1 ] Wir sind weit davon entfernt [a] weder [b] die Person oder die [c] die Person oder [Neue Zeile] [2] In Beziehung auf die [Neue Zeile] [j] Ueber die Blutfrage von Damaskus sind [a] von hier aus [b] in norddeutschen Blättern von hier aus [c] unter verschiedenen [ci] Orts [c2] über [d] unter verschiedenen Masken, aber von derselben Feder, einige [4] Unter verschiedenen Masken, aber von derselben Feder, sind von hieraus [a] Mittheil [b] mehre Mittheilungen [Neue Zeile] [ ; ] Ueber die Blutfrage Blätter Η [α] einige Artikel [b] mehre sehr böswi [c] mehre Mittheilungen welche Η [α] mit böslicher Entstellung der Wahrheit [b] s. Text aber Η aus derselben und, Η [α] einige Berichtigg verdienen im Interesse der Wahrheit [b] im Interesse einer gewissen Clique gar böslich sündigen, [c] eine Böswilligkeit verrathen [ci] um [cia] jene [cib] die [c2] zum Vortheil [cß] im Interesse einer gewissen Clique [d] gegen einer gewissen Clique [e] s. Text mit einer Variante: und, Η zum Vortheil einer gewissen Clique, lassen die Η [ ι ] Person und die Motive unbeleuchtet, — es kommt am Ende auf eins heraus, wer [2] Persönlichkeit und die Motive [α] [ a i ] jenes Berichtersta [a2] des Artikelschreibers unbeleuchtet — [b] unbeleuchtet auch enthalten wir uns aller Juden Η [α], vom hiesigen Ministerium und von der hiesigen Presse [b] und von der hiesigen Presse [c] vom hiesigen Ministerium und von der hiesigen Presse [d] und von der hiesigen Presse gesagt

Artikel vom 27. Mai 1840 / Lutetia 36.25

IX

219

A b e r a u c h Η [α] diese [αϊ] sondre [02] sollen [aß] sind [b] hier sind [c] mehr sind [d] bey aufgabe [e]

bei dieser Aufgabe 36.26

als der Η [α] Menschen [b] In [c] P e r s o n e n ;

36,26

Personen; Η was gar

36.26

36.27 36,27 36,27

36,27^

3 6,29 f.

36,30 36,30 36.30 f.

36.31 36.32 36.33

36.34 36.35

39>12

g a r di e D1H[a] Juden [b] hiesigen Juden

so Η [α] könnte [b] ist es m ö g l i c h , d a ß Η [α] unsere berichtig [b] u n s e r Z e u g n i ß Z e u g n i ß Η [α] mehr [b] eher gegen als für sie spräche. — [c] s. Text

spräche. — Η [ ι ] Ob ich, der Schreiber dieser Blätter, mit einer besonderen Sympathie für die Juden behaftet, ist mir nicht be [2] Schreiber dieser Blätter ist sich [a] keiner besonderen Sympathie für die Juden [b] von keiner besonderen Sympathie für die Juden [ß] Ich bin von keiner besonderen Sympathie [Neue Zeile] [4] Der Berichterstatter in den angedeuteten norddeutschen Blättern sprach [Neue Zeile] [ j ] Wahrlich, wenn der Eifer, den die Juden [a] in [b] zu Paris [Neue Zeile] [6] Den angedeuteten Berichterstatter zu [Neue Zeile] [/] s. Text m e l d e t e n , Η [a] bey Gelegenheit der Vorgänge in Damaskus einen so großen Eifer [b] s. Text mit einer Variante und einer Korrektur:

Glaubensbrüder //zu Damaskus

an d e n T a g Η [α] gelegt hätten [b] l e g t e n u n d Η [α] sogar, [αϊ] um den Verläumdgen [aia] die ihre [aib] denen ihre Religion ausgesetzt, [b] für [c] zur [d] j\ Text

Religion Η [α], sogar [b] keine sind Η [a] so [b] schon

n i c h t Η [α] ganz gelockert [b] allmählig gelockert [c] gelockert wären; sie sind

besser gesagt, Η ganz aufgegangen

sie Η [α] sind eben solche Franzosen geworden [b] sind grad eben solche Franzosen w i e die

Artikel

vom 2j. Mai 1840 / Lutetia

IX

die andern, Η [α] im g u t e n w i e im b ö s e n Sinn: [ai] begeistert f ü r das G r o ß e [a2] sie h a b e n [aß] die B e s seren [04] sie h a b e n [b] u n d h a b e n also [bi] A n w a n d lungen [b2] auch A n w a n d l u n g e n [c] und die Besseren h a b e n also auch A n w a n d l u n g e n [d] und haben also auch Anwandlungen drei T a g e Η [ ι ] dauern; die

[2]

[a] schl [b] G r i n g e r n lieben [c] G r i n g e r n sind Phrasenhelden, [a] h o h l u n d tapfer [b] sie lieben die Phrasen [c] lieben p o m p h a f t e P h r a s e n , prak dauern; lieben p o m p h a f t e Phrasen, sind praktisch bis zur D u m h e i t , sind [a] h ö f l i c h o b g l e i c h [ai] die [02] sie v o r deutscher [b] auch h ö f l i c h o b g l e i c h sie etwas Deutsch verstehen, sind die klügsten N a r r e n der Welt, [a] nur die Bar [b] v o n Religion s p r e c h e n sie, haben aber durchaus keine A h n u n g v o n der Sache

[a] selbst, w i e g a n z [b] selbst, Nach en bloc-Streichung der vorhergehenden Ansätze: [ß] dauern! — [ a ] V o n Religion h a b e n [ b ] Ihre Religion [4] dauern! — [ a ] Die [b] Von den [ j ] dauern! — M a n c h e v o n ihnen Cerimonialdienst, Η [a] o h n e z u w i s s e n [b] s. Text warum, Η als alte G e w o h n h e i t , [a] v o n G l a u b e n [b] von innerm Glauben keine Spur, Η [ι]

[2]

w i e b e y den übrigen F r a n z o s e n ; [a] der Voltairismus /"iy Voltaire hat nicht b l o ß [a] d e n K a t h o l i z i s m u s gereinigt [b] das neue T e stament s o n d e r n auch das alte [bi] a n g e f r e s s e n [b2] zernagt! [Neue Ansätze:] [a] D i e Religion der pariser Juden [b]Wic bey wie b e y den ü b r i g e n F r a n z o s e n ; [a] w i e bey diesen auch b e y ihnen [b] w i e bey diesen hat auch bey ihnen [c] A u c h bey ihnen

Artikel vom zj. Mai 1840 / Lutetia

37,6—8

37.8 37.9 37.10 37,10—14

37,15

IX

221

hat die die witzige Säure der Voltaireschen [a] Schule [b] Critik sehr [a] auf [b] zerstörend gewirkt! gewirkt. Η [ ι ] Die Industrie ist die Religion der jetzigen Franzosen und [ a ] in dieser Beziehung könnte man [ b ] die französischen Juden bilden in [2] Das Gold ist der G o t t der jetzigen Franzosen, [a] und die Industrie ist ohne Religion, [b] und bey den [bi] Jude [b2] französischen Juden, wie bey den übrigen Franzosen, [a] ist [b] wird die Gottheit [ß] Und wie bey allen Franzosen ist auch [4] s. Text herrschende//Religion! Secten Η eintheilen, u n d / / d e r rive gauche; rive gauche; Η [ ι ] den zwey Ε [2] wie man nemlich die zwey Eisen [ß] welches die [4] mit welchen N a m e n die [ j ] so nennt man nemlich die zwey Eisenbahnen welche von hier an nach Versaille führen, und [a] zwey Rabbi [b] von [c] jede einen Rabinen an [a] sein [b] ihrer Spitze haben, der mit dem andern eben so divergirend Die letzte Fasssung steht dem Drucktext nahe: [6] so nennt man nemlich die beiden Eisenbahnen welche, die eine längs dem [a] rechten, die andre längs [b] rechten Seineufer, die andre dem linken Ufer entlang nach Versaille führen, und [a] die [ai] bei [a2] x—x [aß] von [b] zwey divergirende [c] zwey große [d] zwey Finanzrabinen an ihrer Spitze haben, die mit einander eben so divergirend hadern, Stadt//Babilon.

Artikel

222

57.Μ 37.15 37.16

39»35

37.17 37.17 37.18 37,18 37,18 — 22

vom 2j. Mai 1840 / Lutetia

IX

[ 1 ] Der Samai [a] der [b] des neuern Babel, der große [2] Es müß [3] Wir müssen Stadt D1H[a] Babylon. — [b] Babylon. [Absat^J müssen dem Η [α] Großrabbinen [b] Großrabbi daß er Η [α] für [b] abgesehen von [c] für [ci] seine Stammesbrüder im Oriente [c2] I [cß] das Haus Israel eine Η [a] größere [b] edlere sein//Antagonist, gauche, Η [α] der Deputirte/7>7 Hr. BenoitFould, Fould, Η [α] der [αϊ] Hillel [a2] jüngst bey [b] dessen Ehrgeitz [c] der jüngst in der [d] der, während während// [ 1 ] man seine [a] Glaubensbrüder [b] Stammesbrüder auf [a]lnst[b]

Anstiftung

eines französischen Consuls, im [2] seine Stammesbrüder im Oriente gefoltert und gewürgt wurden, mit der Seelenruhe eines Hillel, in der französischen Deputirtenkammer [a] über die Rentenconversion und [aij das [02] die [b] statt [c] über nichts besseres Die letzte Fassung steht dem Drucktext [ß]

37.22 37.23 37,23

40,6

f.

in

nahe:

[a] Damas [b] Syrien auf Anreitzung eines französischen Consuls, seine Glaubensbrüder gefoltert und gewürgt wurden, [a] in der französischen Deputirtenkammer [b] dennoch in der französischen Deputirtenkammer [ c ] dennoch mit der Seelenruhe eines Hillel, in der französischen Deputirtenkammer einige vortreffliche Reden hielt über die Conversion der Renten und [a] das Privileg [b] den Diskonto der Bank! — Das Interesse, Disconto der D1H[a] Bank. — [b] Bank. [Absat^J an Η [α] den Greulthaten [b] der Tragödie aufseht Η [a] gringe [b] geringfügige

Artikel vom 2j. Mai 1840 / Lutetia 37,24f.

37,24f. 37.25 f. 37.26 37.27 γη,τηί. 37,28—30

37,3of.

37,32 37.32 f. 37.33 — 35 37,35 37,3Öf.

IX

223

Manifestationen. Η [ ι ] Das Consistorium wie alle Cörperschaft versammelte sich und faj schwatzte; das [b] delibrirte; einige Mitglieder [2] s. Text mit einer Variante: in d e r / / W e i s e deliberirte; Η ein Resultat dieser Delibrazionen, vielleicht das einzige, war war Η [α] der Wunsch das man [b] die Meinung, daß man bringen Η [α] müsse und im Fall [b] müsse. der Η [α] einzige [αϊ] de [02] welcher [b] berühmte Advocat, nicht bloß Η für [ 1 ] die Sache Israels, sondern für die Sache aller Unterdrückten auf dieser [a] Ehr [b] Erde, immer [a] mit [b] mit [c] schön und edel gesprochen, ward beauftragt im Namen des Consistoriums [2] die Juden, sondern für alle Unterdrückten dieser Erde, immer schön und großmüthig gesprochen, unterzog sich unterzog sich Η dem oberwähnten [ 1 ] Geschäfte, [a] das ihm [b] und er ist wohl als [bi] derjenige [b2] der einzige zu nennen, der sich der Sache Israels mit [2] Publikazion, und nächst einer schönen Frau und zwey jungen Gelehrten, der einzige Η [α] der sich [b] in Paris, der sich annahm. Η[a] Er [ai] xx [02] reist [a2a] recht [02b] in dieser Absi [b] Mit der größten Aufopferung Η [α] sei [b] der Interessen seiner Stellung, erbot er sich sogar wenn Η der Proceß vor Η den Pascha zu Alexandrien geführt [a] wird [b] werden sollte. — [ 1 ] Welch ein Prozeß! Gebunden und gefoltert [2] Daß Herr Cremieux [a] nicht aus eignen Mitteln [ai] das [a2] dies Inserat seiner Beantwortung [b] die [ßj Der ungetreue Berichterstatter

224

Artikel vom 2j. Mai 1840 / Lutetia IX

37.38 37,38f. 37.39 38,1 38,1 f. 38.3 38,4f. 38.4 38.5 38,6f. 38,6f.

38,8 38,8 38,8

38,9f. 38,iof. 38.10 38.11 38.11 f. 38.12 38,12 — 14

40,34

Blättern Η [a] inse [b] meldet [c] insinuirt, Cremieux Η [α] die Beantwortung einer [b] das Aktenstück [bi] womit er die [b2] das er den [c] die Entgegnung, womit er die den hiesigen Η [α] Blättern [b] Journalen zu wußte, Η [a] m [b] als Inserat und mit den üblichen Inseratsgebühren [c] nur als Inserat [d] als Inserat entrichtete. Η[a] Nur wenn Wir jene Η [a] Erwiedru [b] Entgegnung und nur Η [α] auf Verlangen des Consistoriums, diese Piecen in den [b] s. Text mit einer Korrektur: nur Η[a] nach [b] auf einige Η [α] Journale [b] Redactionen des Η[a] hie /"£/ jüdischen Consistoriums Consistoriums Η [ ι ] bedenkt... eines seiner [a] würdigsten [b] ältesten Mitglieder, Herr [a] Wolf [b] Worms de Romilly besitzt über 30 Millionen, [a] und es wäre grauenhaft zu [b] freylich je reicher die Leute, desto größer [2] bedenkt. [a] Au. [b] Nein [ß] s. Text Erfahrung Η [α] zeigt daß [b] lehrt, daß lehrt, daß Η [α] nie davon [b]] eine unbegreifliche Blindheit sie [c] s. Text ist. Η [ ι ] Ich bin überzeugt [2] Einer der [a] geschätztesten [b] hochgeschätztesten auf Η [a] 30 Millionen [b] einige 30 Millionen 30 Millionen //Franken — giebt vielleicht keine [ a ] 500 Fs für die [b] 100 Fs wenn man W. de D1 Η[a] , ^/Romilly, Rettung Η [α] Israels. — [b] seines Stammes! Stammes! Η [α] Von denen, die statt [b] denen [c] s. Text ist eine //gewöhnliche Verläumdung, daß daß man Η [a] die [b] den Vertheidigern [c] Man [d] Staatsm [ej denjenigen [ei] Schriftstell [e2], die fü [ f ] denjenigen, die zur Vertheidigung der Juden ihre Stimme erheben, die unlautersten

Artikel vom 27. Mai 1840 / Lutetia IX 38,15 38.15 f. 38.16 38,i7f. 38.18 38,i8f. 38.19 38,2of.

38,21 38,21 38,22f. 38,23 — 27

225

ihm nicht Η [α] mit [b] die Zähne [c] gewaltsam die Zähne der //Valois! Als ich//jüngst die lachen Η [α] mit welcher Naivität der Autor [ai] sich [02] welchem seine Fein [b] s. Text Juden Η [a] vet [b] empfangen, gegen//diese Beschuldigung vertheidigte; Η[a] er [b] ich hinzusetzt: Η tout le monde sait que le peuple juif est le peuple le plus ingrat du monde. — [b] le peuple juif est le peuple le plus ingrat du monde. — [Absatz] [1] Es ist gar schlimm bestellt mit [Neue Zeile] [2] Ein Mann der Aufopferung, wie der Advokat [ß] Ich wiederhole, [a] der [b] Alles was [bi] für die Dam [b2] die Dam [4] Es ist vielleicht nützlich, wenn das Publi [ ; ] Aber nicht bloß, daß die [a] Juden ver [b] Taschen der Juden [c] verstockten Taschen der Juden nur [d] Taschen der Juden sehr verstockt sind von Natur [Neue Zeile] [6] Die Taschen der Juden sind [a] die [b] noch weit verstockter [c] verstockt über alle Begriffe, und [a] nur [b] werden sie nicht [bi] mit [b2] durch physischen Zwang [b2a] geöffnet [b2b] aufgerissen, [c] werden nur durch physischen Zwang aufgerissen. [γ] s. Text und da //giebts [a] auch [b] freylich Beispiele, Eitelkeit Η [α] diese [b] die zu erschließen Η [α] verstand und daß sie Geld ausgaben auf [b] verstand, aber dann ist ihre [bi] Genero [b2] Liberalität noch weit widerwärtiger Knickerei. Η [ ι ] Der ehemalige Lieferant Moses, welcher [a] seinen aus dem Wasser gezogenen Nam [b] als er aus dem Wasser gezogen [bi] wor [b2] wurde die hebräische Bedeutung des Wortes aus dem

Artikel vom 27. Mai 1840 j Lutetia

226

IX

Wasser gezogen, del mare, in den klangvolleren Namen eines Baron Delmar verwandelte, [2] Ein ehemaliger Lieferant Moses, welcher anspielend auf die hebräische Bedeutung des Wortes (Moses heißt nemlich auf Deutsch aus dem Wasser gezogen, u auf Ital del mare) [α] seinen Namen jene [b] sich in den klangvolleren Namen eines Baron Delmar verwandelte, [ß] Ein ehemaliger Lieferant, welcher anspielend auf seinen ehmaligen Namen Moses, [a] der [b] welcher [c] welches /auf die Bedeutung versehentlich nicht gestr.] (aus dem Wasser gezogen, u auf Ital del mare heißt) den klangvolleren Titel eines Baron angenommen hat, 41,8 38,26 38,26 38,26 38,27—31

4ijii 41,11

preußischer/? 2 Lieferant, [Textversehen HS Α Bd. 11] entsprechenden D1 langvolleren [Textversehen] entsprechenden D1H [a] langvolleren [b] klangvolleren Baron D1 Η [a] /^y Delmar hat,// [ 1 ] hat vor einiger Zeit [a] ein Institut für arme [b] 2 Million Franks hergegeben, um eine Erziehungsanstalt für verarmte junge Adlige zu etabliren, [a] und sich dafür [b] was ihm im Fauburg St. Germain [bi] die Huldigg aller alten Douairieren und alten Fräulein [b2] sehr [bßj die lautesten Lobsprüche und mitunter manches hei [ b j ] mit lauten Lobsprüchen und geheimen Mokerien [c] wofür ihm im Fauburg St. Germain die schmeichelhaftesten Lobsprüche, mitunter auch [ci] geheimer [c2] mancher Spott, [cß] mancher geheimer Spott, gezollt wurde. Die zweite Fassung enthält nur noch wenige Abweichungen vom Drucktext: [2]

stiftete hier vor einiger Zeit eine Erziehunganstalt für verarmte junge Adlige, wozu er [ a ] zwey [ b ] über eine Million Franks aussetzte, eine noble That, [α] worüber man [b] wofür er [c] wofür [d] die ihm im Fauburg St. Germain

Artikel

3 8 , 3 1 — 33

38,34f. 38,35 38,35 38.35 f.

38.36 38.37

38,37f.

38,38f. 38,39—39,2

41,20

vom 2j. Mai 1840 / Lutetia

IX

227

[ a ] sehr hoch [b] hoch angerechnet wurde, so daß [ α ] [ a i ] man dort gewiß der goldnen Früchte wegen nicht [a2j man dort gewiß der guten Früchte wegen jetzt nicht mehr laut über ihn spötteln darf, [b] selbst die [bi] vornehmsten [b2] ältesten Douairieren u die jüngsten Fräulein nicht mehr laut über ihn spötteln. spötteln. Η [ ι ] Ich rathe aber [2] Daß dieser Edelman aus dem Stamme David nichts [a] für die Judensache [b] beygesteuert hatte, [ b i ] für die [b2] bey einer Collekte für die Interessen d e r J u d e n , dafür will ich mich verbürgen. Auch verbürge ich mich dafür daß ein anderer catholique Η [α] spielt, [b] und den großen Schriftgelehrten spielt, weder Schriftsteller spielt, D1 Η Nicht übernommener Zusat^: Herr v. Eckstein, weder Η durch sein Geld, noch durch seine F e der Feder Η [α] die Presse für die Juden [b] für [bi] die Juden [b2] seine ehmaligen [bjj die Stammesgenossen muß ich Η [a] die [b] eine bitterste. Η [ ι ] Die getauften Stammesgenossen [a] ist [b] sind für die armen J u d e n [2] s. Text die aus Η [α] Eitelkeit, [ai] die armen J u d e n noch weit mehr verläumden, als vielleicht [a2] über die armen Juden noch weit mehr verläumden, als [a2a] sich [02b] sie vielleicht Auf folgender Seite in umgekehrter Schreibrichtung: nöthig hätten; durch Mißreden auf [b] feiger Selbstsucht über Israel noch weit ärgere Mißreden führen, als a l s / / d i e geborenen Feinde. Feinde. Η [ ι ] Die Verblendeten glauben dadurch ihren Ursprung zu verstecken daß jüdische Sp

Artikel vom 27. Mai 1840 / Lutetia

228

[2]

39,3 f. 39,4f. 39,5 39,7 39,7 39.9 39.10 39,10 39.10 39.11

39.11 f. 39.12 39,12

4i,35f.

IX

Daß gewisse Schriftsteller, [a] um ihren Ursprung zu verstecken [b] aus Furcht ihren Ursprung zu enthüllen, [bi] alles vermeiden [b2] nie zu Gunsten der Juden sprechen, ja [bj] alles vermeiden um [bja] nur überhaupt nicht von denselben zu reden, das wissen wir [bßb] nur gar nicht von den Juden zu reden, ist hinlänglich bekannt. [3] Es ist ebenfalls eine [aj ttxxx [b] ähnliche Erscheinung, daß gewisse Schriftsteller, aus Furcht ihren Ursprung zu enthüllen, Die letzte Fassung kommt dem Drucktext nahe: [4] In derselben Weise pflegen gewisse Schriftsteller, aus Furcht an ihren Ursprung zu erinnern, [ a ] alles zu [ b ] die [c] sich entweder schlecht oder gar nicht über Juden auszusprechen. Dieses ist [a] bekannt [b] eine bekannte Erscheinung. Publicum Η [α] daran zu erinnern, denn [b] s. Text bloß in Η [a] d [b] norddeutschen, sondern auch in der Allg. [c] s. Text mit einer Variante: in einer//andern Zeitung, jüdischen Η [α] Federn, als sey s [b] Quellen, als sey sey der Η [a] Consul [b] östr Consul von Damaskus bereits bei Η[a] der Anklage [b] Gelegenheit jungen Η [α] Deutschlands, das von [b] Deutschlands. Nein, Η [α] wie [b] der einzige [c] mit der einzige [d] sämmtliche sind Η [α] geborene [b] Christen, nicht einmal Η [α] ein [αϊ] getaufter Jude is [a2] Convertit [b] /"ein versehentlich nicht geStr.] jüdischen Ursprungs jüdischen Ursprungs D1H [a] ist ( 1 ) , [b] Die Fußnote wurde gestrichen. dafür bürgt Η [α] eben [b] mir eben die eben die Η unumwundene und [a] rücksichtslose [b] o f f n e Weise,

Artikel 39,i2f.

vom 30. Mai 1840 / Lutetia

229

X

womit er Η [α] g e g e n den französischen C o n s u l [b] die Sache Israels g e g e n den französischen C o n s u l v e r f o c h t [cj s. Text Schutz nahm; — Η [ ι ] Was letzterer ist, wird [2] Wessen G e i s t e s K i n d [aj derse [b] der letztere ist, wird die Z e i t [a] ausweisen, [b] zeigen, [c; ohne Streichung von b] lehren.

39,13 f·

Artikel vom $0. Mai 1840

/ Lutezia

X

ENTSTEHUNG Der Artikel entstand sehr wahrscheinlich, wie von Heine angegeben, am 30. Mai 1840. Das vollständig überlieferte Konzept (H) ist wie üblich undatiert. In die Lutezia wurde der Artikel mit geringfügigen Veränderungen, die in den Druckbogen der Allgemeinen Zeitung" (D1H) erfolgten, aufgenommen.

UBERLIEFER

UNG

Η

Konzept

Harvard University, Cambridge The Houghton Library, Heine-MS Ger 108.13 2 Bogen und 4 Blätter 4°, 8 Seiten beschrieben, egh., Tinte. Mit Bleistift Bogen^ahlung: 1., 2., dann paginiert: 3 . - 6 . Es handelt sich um das vollständige Konzept des Artikels. Die Handschrift entstand sehr wahrscheinlich am 30. Mai 1840. T o u j o u r s lui! N a p o l e o n . . . [Bd. 10, S. 39,18—41,347

D1

Allgemeine Zeitung. Nr. ij8, 6. 6. 1840, S. i2jyf.

D1H

Arbeitsexemplar

D2

Vermischte Schriften. / Z w e i t e r Band, S. 73—78.

Heine-Institut, Düsseldorf Slg. Strauß, Lutetia 134— 13J Allgemeine Zeitung. Nr. ij8, 6. 6. 1840, S. i2jjf Die Korrekturbogen enthalten wenige egh. Korrekturen mit Bleistift.

230

Artikel

MITTEILUNGEN

ZUM

Bd. 10

Bd. 11 42,1

39,18 39.18

39.19 39.19 39.20 f.

39.21 39,21

39,23 39,23 39,25 39,25—27

42,11 39,27^

vom β ο. Mai 1840 / Lutetia

X

TEXT

D1 Η Auf der ersten Seite der Beilage: [a] 10 [b] X. Η Sigle, Ort und Datum fehlen. lui! Η [ ι ] I c h habe in m e i n e m letzten B r i e f e bereits gesagt, daß die R ü c k k e h r [2] s. Text unaufhörliche / / T a g e s g e s p r ä c h , seit d e r / / A n k ü n d i g g in Betreff Η [α] seiner L e i c h e n f e y e r , [b] der n o t w e n d i g e n K o s t e n [c] der n o t h w e n d i g e n K o s t e n seiner L e i c h e n f e y e r , einen so Η[a] k n i c k r i g e n [b] kläglichen gefaßt. Η [ι] [a] Seit [b] N ä c h s t d e m V e r w e r f e n der N e m o u r s c h e n D o t a z i o n hat die K a m m e r keine so g r o ß e U n b e s o n n e n h e i t beg a n g e n als i n d e m sie [a] die z w e i t e Million v e r w e i g e r t [b] sich, d u r c h V e r w e i g [ c ] die zweite Million [2] s. Text werden Η [α] kann, [b] darf. Kammer Η [α] hat jetzt [ai] o f f e [a2] durch g e [b] hat jetzt sich d u r c h jenen [c] ist durch jenen aus / Z K l e i n m u t h , nicht aus Böswilligkeit. Böswilligkeit.// [1] Ab [2] D i e g a n z e K a m m e r war im A n f a n g g a n z E n t h u siastisch g e s t i m m t für [ ß ] D i e Majorität in der K a m m e r war im A n f a n g , ganz Enthusiastisch gestimmt, [a] als R e m ü s a t [b] das Pr [c] für die N a p o l e o n i sche [d] e b e n für das P r o j e k t der Translazion des [e] g a n z f ü r das P r o j e k t der Translazion der [4] D i e Majorität in der K a m m e r w a r im A n f a n g für die Translazion der n a p o l e o n i s c h e n Reste e b e n so [a] enthusiastisch g e s t i m m t [b] begeistert w i e die A n d e r n ; aber allmählich Asche D2 e b e n so [Textversehen HS Α Bd. 11] kam sie Η [α] zur B e s i n g [b] s. Text

Artikel

vom }o. Mai 1840 / Lutetia

X

231

39.28

sie die Η [α] Gefahren [ α ϊ ] ahnte [02] überdachte,

39,28f.

die [b] s. Text und Η [α] als sie gar das [b]

39.29 39.29 39,29f. 39.30 39,3of. 39.31 39,31—40,1 40.1 40.2 f.

40.3 40.3 f. 40.4 40,4f.

42>z4

[d&s versehentlich

nicht

gestr.] jenes bedrohliche Bonapartisten Η [α] bem [b] vernahm, That Η [α] nicht [b] weder That DH [α] weder erfreulich noch [b] nicht sehr beruhigend klang, ///ώ/Jetzt [b]Oi& f c j Jetzt Feinden //Napoleons [α], die [b] ein und Η [α] die Legitimisten der Quotidienne und der Gazette-de-France [b] sowohl die eigentlichen Legitimisten auch die Η [α] verschäm [b] Anhänger des [ b i j ä i [b2] Royalismus [bß] altern Royalismus/(-/Royalisten diese Η [α] Stimmung, [b] Mißstimmung, Napoleon Η [α] mehr oder [ α ϊ ] w [02] minder rohes Gift [b] vor [ c ] per [ d ] feines Gift und die ρ [e] mehr oder minder ihrer alten Erbitterung los [f] ihre alten Erbitterungen los [ g ] ihren alten Erbitterungen mehr oder minder versteckt Luft [h] mit ihren alten Erbitterungen mehr oder minder geschickt hervortraten. hervortraten. Η [α] Da la [b] So lasen wir namentlich in der [c] So gab uns namentlich die France Η [α] eine Reihe von den [b] eine [bi] giftige [b2] Blumenlese von Η [α] Aussprüche [ α ϊ ] vers [02] älterer Autoren über [b] Schmähungen gegen Napoleon, Η [I]

.

die ihm alle kein gutes Haar ließen, die aber [a] dem [b] unser einem, der in dieser Bez an noch weit derbere Kost gewöhnt, [a] nicht [b] sehr lächeln [ c ] nicht [ d j dct [ d i ] worden, [d2] geworden, [e] nicht sehr zusagen konnten. [H] . die ihm alle kein gutes Haar ließen, [ a ] worüber [b] die aber unser einem, der [a] in diesem Felde [b] in Dland an noch weit derbere Kost gewöhnt, nicht sehr zusagen konnten.

232

Artikel vom jo. Mai 1840 / Lutetia

X

Neue Ansätze %ur Formulierung der Fortsetzung: [ 1 ] Ich konnte diesen fra [2] Die Franzosen glaube fßj Ich erinnert mich [4] Die Auszüge aus den Schriften Chataubriands, Frau v. Staels, Benjamin Constants u. s. w. die uns die [ j ] Die Schmähungen gegen Napoleon die man den Schriften Chataubriands, Frau v. Staels, Benjamin Constants u. s. w. entlehnte, sind doch nur [a] Nadelstiche oder höfliche [b] glänzende Dolchstiche [Neue Zeile] [6] Diese Schmähungen gegen Napoleon, die man den Schriften eines Chateaubriand, einer F. v. Stael, eines B. Constant entlehnte, [a] man konnte sie nicht besser [b] was bedeuten [Neue Zeile] [7] Wie Schade [III] [α] Excerpte [b] Auszüge aus den Schriften eines Chateaubriands, einer Fr. v. Stael, eines Benjamin Constants u. s. w. Unser 40,5f. Unser //einer [α] muß [b] der [bi] seiner Zeit den alten Jahn gelesen, [b2] die Befreyngsliteratur [b2a] von [b2b] in Dland zur Zeit gelesen, [bß] an derberer Kost gewohnt, mußte 40,6—12 darüber//lächeln! In dieser Passage unterscheidet sich die Konzeptfassung vom Drucktext in so vielen Einzelheiten, daß sie zunächst als zusammenhängende Fassung geboten wird; anschließend werden die Mitteilungen zum Text dazu verzeichnet. Es wäre ein köstlicher Spaß, wenn man jenen französischen Excerpten eben so viele Paralellstellen aus den Denknissen u Grobthümern eines schmierigen Vater Jahns und seiner noch ungewascheneren Söhne entgegensetzte! Der Vater Jahn! Das war ein Mann, der führte eine Mistgabel, womit er blind zu5 stach, und traf die auch schlecht so roch sie desto besser! Wie leicht, wie funkelnd, wie niedlich ist dagegen der Galanteriedegen, den der Vicomte Chateaubriand führt! Chateaubriand und Jahn! welche Contraste und doch welche Aehnlichkeit! beide Narren schrieben gegen Napoleon! 2ß2,i

Der erste Satz entsteht nach mehreren verworfenen Textversuchen: [ 1 ] Man konnte jene

Artikel vom 30. Mai 1840 / Lutetia

2)2, ι 232,1 f . 2p,2f.

232,2f. 2)2,} 2)2,β 2)2, j—y

2)2,6f. 2)2,8 2)2,8 40,13

X

233

[a] antinapoleonischen [ai] französischen Excerpte [a2] geistreich gesitteten Bosheiten [b] Ausfälle gegen den Kaiser nicht besser parodiren als [a] wenn man [ai] die [a2] ihnen gar köstlich [b] verachten [2] s. Text oben mit einer Korrektur: wenn Η [a] m [b] ] enen [cj zu jenen [d] man jenen Excerpten Η [α] einige [b] eben so viele aus den Η [ι] [a] Schriften [b] Pamphleten unserer schmierigsten [a] Teutschthümlinge [b] Teutschthümler aus der Jahnschen Turnschule gegenüber [a] stellte [b] setzte! [2] s. Text oben mit %wei Korrekturen: schmierigen Η [a] Jahns [b] Vater Jahns ungewascheneren Η [α] Gesellen [b] Söhne entgegensetzte! Η [α] Das war ein Mann, [b] s. Text oben besser! Η [ ι ] Ihr Franzosen dagegen [a] ihr [b] ihr führt nur leichten Galantriedegen und [ c ] fechtet nur mit leichten [ c i ] Galantriedegen und es ist mehr darum zu thun, [c2] Galantriedegen! [2] Wie würde der Hansnarr [ ) ] Welch ein Unterschied zwischen jenem deutschen [a] Narren und [b] Hanswursten und [a] dem französischen, [b] dem Chateaubriand, der [4] s. Text oben mit einer Korrektur: den der Η [α] französische Hans Narr [b] Vicomte Chateaubriand Narren Η [α] und beide [b] schrieben gegen Η [α] Napoleon! Ja, er ist ein großer Narr dieser Chateaubriand mit [b] Napoleon! aber Η [α] der [b] Napoleon [bi] unxx [b2] ungerecht in seinem Hasse gegen [c] Chateaubriand [ci] befangen [c2] partheyisch in seiner Beurtheilung des Kaisers,

234 40,14f.

Artikel vom )0. Mai 1840 / Lutetia

X

war es / / d i e s e r noch vielmehr in der wegwerfenden Weise womit [a] über den Pilgrim von Jerusalem sich aus sprach, [b] er sich in St. Helena über den Pilgrim von Jerusalem sich aussprach. E r 40,15 f. nämlich Η νo n ihm: c'est 40,17^ Seele, Η [ ι ] [ α ] wie sein College der alte Jahn, [ b ] wie der [c] wie unser alter Vater, der alte Jahn, sondern es ist nur eben ein Narr, ein trauriger Narr, [2] s. Text mit einer Variante: 40.17 sondern Η es ist 40.18 die andern Η [a] kur [b] h [c] lustig und kurzweilig [d] heiter und kurzweilig. E r 40,19—30 Ludwig X I I I . Η Die folgende Passage unterscheidet sich so deutlich vom Drucktext, daß sie als zusammenhängende Fassung gegeben wird; anschließend werden die Mitteilungen %um Text da%u verzeichnet. Ich glaub er hieß Angeli, trug ein N a r r e n k o s t u m von schwarzer Farbe, schwarze Schellen an der schwarzen Kappe, u n d riß b e t r ü b t e Späße. D e r triste Pathos der chateaubriandschen Schriften hat f ü r mich immer etwas komisches; ich höre die schwarzen Glöckchen klingeln. Die erkünstelte Melancholie seiner G e f ü h l e ist o f t widrig, und gar seine Leichenbittergedanken mit weißen H a n d schuen u n d bezahlten Citronen! Es heißt er sey jetzt mit einer Schrift über die T o d t e n f e y e r N a p o l e o n s beschäftigt; Das ist f ü r ihn eine Gelegenheit seine oratorischen Flöre u Immortellen hervorzukramen, Es wird ein geschriebener Kathafalk w e r d e n zu E h r e n des Kaisers, den er jetzt m e h r liebt als bey Lebzeiten desselben; d e n n der große Todte ist todt. — 2)4,i H[a] (ich [b] Ich 234,1 trug Η [α] sich ganz schwar [b] s. Text oben 2)4,2 schwarzen Η [α] Mütze, [b] Kappe, 2)4,2 und Η [a] b e t r ü b t e [b] er [c] riß betrübte 2)4,2 betrübte Η [ ι ] Späße mit der Miene eines Leichenbitters. [a] Au [b] Aus der [c] Diese komische Leichenbittermine g r ü ß t uns aus d e m hohlen Pathos der [d] Ueberall aus den [e] In allen Schriften Chateaubriands klingeln die schwarzen Glöckchen und sein trister Pathos hat f ü r [2] Späße. 2)4,) komisches; Η [a] er [b] ich 2)4,4 klingeln. Η [ ι ] Und dann [2] Alle seine G e d a n k e n haben

Artikel

vom jo. Mai 1840 / Lutetia

X

235

[a] eine g e w i s s e L e i c h e n b i t t e r m i n e , u n d die [b] eine g e w i s s e s L e i c h e n b i t t e r g e s i c h t , w o r i n n die

[)] [4]

2)4,jf.

2)4,6

[ a ] W e h m u t h [ b ] Trauer [ c ] T h r ä n e n nur erkünstelt, u n d gar seine W e h A l l e seine G e f ü h l e sind e r k ü n Die

[a] erkünstelte W e h m u t h [b] a f f e k t i r t e W e h m u t h [c] erkünstelte Melancholie Leichenbittergedanken Η [a], so [b] mit [bi] erlog e n e n [b2] b e z a h l t e n C i t r o n e n in H ä n d e n [ c ] w i e närrisch schreiten sie ein [d] mit b e z a h l t e n C i t r o n e n in [d] s. Text oben Citronen! Η [ι]

2)4,6 2)4,6f. 234>7f-

D e r T o d ist [a] die M a r o t t e [b] das S t e c k e n p f e r d dieses N a r r e n [aj E r wird [b] s. Text oben er sey Η[a] mit [b] jetzt mit

Schrift Η [α] b e s c h ä f t i g t ü b e r die [ai] Transla [a2] T o d t e n f e y e r N a p o l e o n s ; [b] s. Text oben beschäftigt; Η [ ι ] das war [ 2 ] er läßt [aj sich [b] keine [c] nicht die Gelegenheit vorübergehen, w o [ ) ] D a s ist eine G e l e g e n h e i t [ a ] seine T a l e n t e f ü r m e l a n c h o l i s c h e [ a i ] P h r a s e [02] und I m m o r t e l l e n p h r a s e n g e l t e n d z u machen. D a s [b] sein D e k l a m i r T a l e n t f ü r die m e lancholische und I m m o r t e l l e n p h r a s e n g e l t e n d z u machen, [c] sein T a l e n t f ü r h o h e l e n B e g r ä b nißpy&rasen u I m m o r t e l l e n p h r a s e n g e l t e n d z u machen, [d] /"und I m m o r - versehentlich nicht gestr.J s. Text oben

2)4,8 2)4,io 40,31 40,32f. 40,33 f.

Ehren des Η [α] g r o ß e n T o d t e n , [b] [bij todten K a i s e r s , [b2] g e s t o r b e n e n K a i s e r s , [b)J Kaisers, Todte ist Η [a] t o d t und kleine [b] todt. — feiern, Η [α] da er [b] wenn sie Schon Η bey R ü c k k e h r des K a i s e r s v o n E l b a war sie das L o b Η d e s s e l b e n z u [a] i m p r o v i s i r e n [b] singen,

236

Artikel vom 50. Mai 1840 / Lutetia X

40.34 40,34^ 40.35 40.35 f. 40.36 40.37 4o,37f. 40.38 40.38 f. 40.39 40,39 43> i 8 40,39 40,39 40,39—41,1 41,1 — 3

41,1 — 3 41,3 — 15

43,19^

und Η sie [a] setzte [b] stellte daß //Napoleon [a], seiner tyrannischen [b] ihr [bi] eine [b2] zwey Million Franks, die man ihrem//Vater schuldete, Η [α] auszahle [b] vorher auszahlen möge. Als Als Η [α] [αϊ] Napoleon [02] man ihr aber dieses Geld nicht geben wollte, [b] man ihr aber dieses Geld nicht gab, fehlte ihr Inspiration Η [α] zum [b] zu bonapartistischen Preisgesängen, und Corinna jene //Tiraden [a] gegen [b] die [bi] von [b2] jetzt von der France Η[a] zur [b] so wiederholt Η [α] wurden: //>y wurden. — point D1 de [Textversehen] point D1H[a] de [b] des point de //Suisses. — Daß //dieses auch auch auf Η [α] Benjamin Constant [b] den Benjamin Constant [c] ihren Landsmann Benjamin Constant bekannt. Η [ ι ] Dieser Feind Napoleons sang das Lied Ludwig [2] Dieser Schweitzer Feind Napoleons sang das Lied Ludwig [ß] Dieser Republikaner aus der Schwyz dieser Schweitzer [a] x—x[b] Feind des Tyrann Napoleons nahm Geld von Ludwig bekannt./?'// [1] s. Text Band 10 [2] — Doch laßt uns nach der Η Juliusrevoluzion. — Ich [a] erwähne dergleichen [b] kann dergleichen [bi] nicht [b2] um soweniger [ b j j nicht unerwähnt [a] lassen, da ich selber in diesem Augenblick für den Kaiser keinen großen Enthusiasmus empfinden, ^/lassen; Die Schmähungen [a] des [b] Napoleons [ b i ] widern [b2] ekeln mich an, wenn ich die Motive bedenke. Auch die Rede

Artikel

vom ßo. Mai 1840 / Lutetia

X

237

L a m a r t i n e s hat m i c h w i d e r w ä r t i g b e r ü h r t , o b g l e i c h sie [ a ] v o n [ b ] g r o ß [ c ] die g r ö ß t e n [ d ] die g r ö ß t e Wahrheit [e] lauter Wahrheit enthält;

41,16 41.16 41.17 4i,i7f. 41.18 41,18—21

41.21 f. 41.22 41,22 — 26

[a] aber [b] die Wahrheit sagen u m der [c] Die H i n tergedanken die Wahrheit Η [α] u m die L ü g e z u b e f ö r d e r n , [b] I m [c] im Interesse der L ü g e . ist wahr, / / t a u s e n d m a l wahr, ein Η[a] Tyrann [b] D e s p o t , D e s p o t , Η [α] der [b] u n d daß [bi] die F e y e r seines N a m e n s [b2] seine Verherrlichung ein Η [α] b ö s e s B e y s [b] gefährliches Beispiel. Beispiel. Η [ ι ] Ja, es ist wahr, daß m a n auf das P o s t a m e n t seiner Bildsäule [2] [Uber Ansat^ 1: im L u x e n b u r g / Aber es ist dieser Η[a] N a p o l e o n , [b] liberticide N a p o l e o n , nicht der / / N a p o l e o n des 18 Brumaire, nicht// [ 1 ] G o t t des E r g e i t z e s [a] nicht e i n e r [b] nicht [bi] der g e k r ö n t e E r [b2] die g e k r ö n t e S e l b s t s u c h t , die Ihr f e y e r n sollt: nein, es ist der [a] R e p r ä s e n t a n t Frankreichs der [b] des n e u e r n Frankreich d e m alten E u r o p a g e g e n ü b e r repräsentirte, d e n Ihr χ — χ z u v e r h e r r l i c h e n habt: [2] [aj Schlachten [b] der D o n n e r G o t t des Ergeitzes nicht der [ α ] x — x [ b ] H e r r Z a b o a t h der H e e r s c h a a r e n , d e m Ihr [a] die g r o ß e [ai] T o d t e n f e y e r [a2] F e y e r u ein p r u n k e n d e s G r a b m a l [b] ein g l ä n z e n d e s B e g r ä b niß [c] ein g l ä n z e n d e s G r a b m a l w i d m e n sollt, ^feyern sollt: aus Fassung 1 versehentlich nichtgestr.] nein, es ist der Repräsentant [a] des n e u e r n Frankreichs [ai] der E u c h [a2] der M a n n der E u c h [b] der R e v o l u z i o n der M a n n der das n e u e F r a n k r e i c h d e m alten E u r o p a g e g e n ü b e r repräsentirte, dessen V e r h e r r l i c h g in F r a g e steht, in [a] i h m [b] seiner Person siegte

238 41.27 41.28 41,28 41,28 4i,29f.

41,30 41,30—32

41.32 41.33 41,33f.

An „Le Constitutionnel",

7. Juni 1840

seiner Person Η [a] ward es geehrt und es [b] ehrt und feiert es und Η [a] daß [b] deßhalb des Η[a] großen Todten [b] Verstorbenen Verstorbenen Η [a], man sieht nur in ihm das sieg [b] man [c] und man huldigt Fehler Η indem sie an der bedeutungsvollen Leichenfeyer so un2eitig knickerte. — [a] In der Rede [b] Die Rede des Η Herrn Lamartine war war ein Η [α] Meisterstück, von [b] oratorisches Meisterstück, [c] Meisterstück, die oratorischen Blumen enthielten ein so feines Gift, daß [a] manche [b] viele schwache K ö p f e davon betäubt wurden; [a] sie [b] doch doch Η [α] alle diese Blumen [b] der Mangel an [bi] Nazionalgefühl [b2] Ehrlichkeit als //trüben, daß Η [α] Feinde ihre An [b] einer seiner Feinde ihre geheimsten Antipathien so [c] seine Feinde ihre geheimsten Antipathien, ihre antinazionalen Gefühle, so ungeschickt

An „Le Constitutionnel", 7. Juni 1840 ENTSTEHUNG Heine reagiert mit der vorliegenden Pressenotiz auf einen Angriff des „Commerce" vom j. Juni 1840 (vgl. Erläuterungen, zu 42J—/I—; Bd. lojuKII, i". yo). Damit ist der frühest mögliche Zeitpunkt der Entstehung gegeben. Handschriftliche Textzeugen für den französischen Text sind nicht überliefert. Wohl aber ist ein eigenhändiger deutscher Entwurffür eine solche Pressenotiz überliefert (Heine-Institut, Düsseldorf, Slg. Strauß, Prosanachlese i6ß—i6y); er wird in den Mitteilungen zum Text zusammenhängend abgedruckt. Auch in die Briefabteilung wurde sowohl derfranzösische Text als auch der deutsche Entwurf aufgenommen (vgl. HS Α Bd. 21, Nr. 80p und 810). Der deutsche Entwurf ist auf den 6. Juni zu datieren, denn statt der Commerce vom .. heißt es dort in der gestrichenen Vorstufe dieser Stelle der gestrige Commerce (vgl. Mitteilungen zum Text, zu 2 ß9,4f·)· Der deutsche Entwurf unterscheidet sich in seinen Formulierungen so deutlich vom französischen Text, daß nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob es sich um den deutschen

An „Le Constitutionnel", j. Juni 1840 Entwurf dieses Textes handelt. Wahrscheinlich ist das allerdings, da es keine Belege dafür gibt, daß Heine die Absicht hatte, auch in einer deutschen Erklärung, auch in deutschen Zeitungen den Angriffen gegen ihn widersprechen. Ein Widerspruch gegen einen Angriff in der französischen Presse war nur in der französischen Presse sinnvoll. So ist in den Briefen dieses Zeitraums, etwa an Julius Campe vom 10. und an Gustav Kolb vom 13. Juni 1840 (HSΑ Bd. 21, Nr. 811 und 812), nur von einerfranzösischen Reklamation die Rede: Ich arbeite viel und hab viel A n g r i f f e abzuwehren. Es heißt hier ich sey dem Ministerium verkauft, für 100 ooofr; ich habe im Constitutionen dagegen reclamiren müssen (HSA Bd. 21, S. 366,12—14) und von: niederträchtigen Zeilen f...] die mich zu einer Reclamazion im Constituzionell zwangen. (HSA Bd. 21, S. 366,24f.) Auch im Artikel vom 12. Juni 1840, der am 20. Juni in der Allgemeinen Zeitung' erschien, heißt es entsprechend: Zunächst bemerke ich, daß diese renovirten Blätter dieser Tage einen Ausfall gegen meine Correspondenz in der Allgemeinen Zeitung enthielten, der eben so ungeschickt wie albern war. D e r Verdächtigung, worauf es abgesehen, bin ich mit aufgeschlagenem Visir im Constitutionnel entgegengetreten. (Bd. 10, S. 46,7 — 10,) Die französische Ubersetzung des deutschen Textes stammt sehr wahrscheinlich nicht von Heine. Im Text gibt es einen einzigen eigenhändigen Übersetzungsvorschlag: enorm reich sollte mit gorge d'or übersetzt werden (vgl. Mitteilungen zum Text, zu 240,1j). Unabhängig von diesen beiden autorisierten Texten erschien in deutschen Zeitungen ein weiterer deutscher Text dieser PressenotiZj bei dem es sich wahrscheinlich um eine nicht autorisierte Rückübersetzung des französischen Textes handelt. Er erschien in der „Leipziger Allgemeinen Zeitung" Nr. 169, 77. 6. 1840, S. 1833, in der „Staats- und gelehrten Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten" Nr. 142, 77. 6. 1840, und in der „Posaune. Norddeutsche Blätter für Literatur, Kunst und Leben" Nr. 81, 10. 7. 1840, S. 324 (vgl. HSA Bd. 21K, S. 242).

ÜBERLIEFER D1

UNG Le Constitutionnel. Paris, 9. 6. 1840, S. 3.

MITTEILUNGEN

ZUM

TEXT

Zu dem vorliegenden Artikel ist ein egh. Entwurf (H) in deutscher Sprache überliefert (vgl. Entstehung). Dessen ungestrichen stehengebliebener Text wird im folgenden abgedruckt, anschließend werden die Mitteilungen zum Text dazu verzeichnet. französischen Blättern die das hiesige Ministerium beschuldigten die ausländische Presse accaparirt zu haben, haben mich, ohne mich namentlich zu nennen durch allerley Anspielgen als derjenigen bezeichnet, der in der Augsburger allg. Zeitg die Interessen des Conseilpräsidenten verfechte. D a der C o m m e r c e v o m .., mit der böswilligsten Zusammenstellg, dieselbe Angabe enthält und 5

240

5

10

15

20

25

An „Le Constitutional",

j. Juni 1840

keine Scheu trägt meinen vollen Namen auszusprechen: so ist es meine Pflicht das französische Publikum, das meine deutschgeschriebenen Artikel nicht im original lesen kann, darüber aufzuklären in wie weit der Inhalt derselben zu obigen Insinuazionen berechtigt. — Ich lobte nie Herrn Thiers als Minister; seit dem 1 sten Merz habe ich etwa ein Dutzend Artikel in der Augsburger Zeitg geschrieben, und ich darf behaupten, daß die Akte des Thiersschen Ministeriums darin mehr mit strenger Critik als mit Lob besprochen wurden. Nur dem Talente des Herrn Thiers, nur seiner Capazität zollte ich unbedingtes Lob und ich glaube ich war nicht der einzige der es that. Ich war immer der Höfling seines Genies, nie seiner Person, um die ich mich wenig bekümmerte. Nur hie u da wiedersprach ich den persönlichen Verläumdgen denen er vor den 1 sten April ausgesetzt war; er braucht mir wenig Dank dafür zu wissen, denn erstens widersprachen sich diese Verläumdgen am Ende von selber, und zweitens trieb mich zunächst der Unwillen gegen seine Ratracteure, die ihn heute heute enorm reich, morgen bettelarm und verschuldet machten, ihn heute als einen getreuen Knecht der Tagesmacht, morgen wieder als einen Ehrgeitzigen, der Alles beherschen wolle, darstellen, je nachdem es in ihren Kram paßte. Ich weiß nicht ob andre Leute sich dafür bezahlen lassen, daß sie lügen; was mich betrift, ich habe immer gratis die Wahrheit gesagt. Von Herrn Thiers habe ich bis jetzt nie etwas anders empfangen, als manchmal en passant einen königlichen Händedruck. Nur eine Bemerkung erlaube ich mir: Alles was ich seit zehn Jahren über Frankreich schrieb, sey es in deutschen Journalen oder in besonderen Büchern, hatte nur einen Zweck, nemlich gewissen perfiden Berichterstattern, entgegenzuwirken die, bezahlt von den Feinde» des französisehen Volks, unseren Deutschen alles was sich hier ereignet, die M ö s c h e n und die Dinge, im gehäßigsten Lichte zeigen. Ich bitte die Redakzion französischer Blätter diese Worte zu beherzigen. 239,1—4

Η Der erste Satζ entsteht nach mehreren Textversuchen, die % Τ. einzeln, Τ. en bloc gestrichen wurden. [ 1 ] Ich habe mehrmals in französischen Blättern die Behauptung gelesen, [a] als ob [ai] Her [02] das Ministerium die aus [aj] das Ministerium wie die innländische auch die ausländische Presse accaparirt habe, und mit den / a j a J bösartigsten Insin [a)b] nam [b] M r Thiers, der hiesige Chef des [bi] Ministerium [b2] Ministerconseils, habe die ausländische Presse accaparirt, und [b2a] besond fb2b] als sey [b2c] ohne daß ich gen [b2d] ohne daß ich namentlich genannt ward, wurde ich als derjenige bezeichnet, der in der Augsburger allg. Zeitg die Interessen des Ministeriums verfechte. [2]

s. Text oben mit v>wei Korrekturen:

An „Le Constitutionnel", γ. Juni 1840 239,2 2]9,4 239,4 239,} 239,/—240,1

240,1 240,1f.

240,2'f.

240,4

240,4 240,6f. 240,9 240,9/.

241

ohne Η [α] daß [b] mich Interessen Η [α] des [b; ohne Streichung von a] seines [c] des Da der Η[a] gestrige [b] Commerce vom .., vom .., Η [α] in der böswilligsten Absicht, [ai] eine [a2] dieselbe Insinua2ion [b] s. Text oben und Η [α] ich nicht bloß durch Anspielung, sondern [ai] mit Namen [aia] gen [aib] denu [a2J mit voller Nennung meines Namens denunzirt werde, so [a2a] bringt [aib] ist es meine Pflicht, in einem Lande [b] s. Text oben mit einer Korrektur: Namen Η [a] zu druck [b] auszusprechen: Pflicht Η [α] dem Publikum ganz [b] unumwunden [c] das Publikum [d] das französische Publikum, das Η [α] mich nicht genug kennt [b] meine deutschgeschriebenen Artikel nicht gelesen hat, darüber mit bestimmten Worten [c] s. Text oben berechtigt. Η [ ι ] Ich habe in der That, den Herrn [2] Vor dem ersten April [ß] Das Lob welches ich Herrn Thiers so oft zolle, wie der Commerce versichert, betrafen nie den [4] Nur dem Talente des Herrn Thiers, nur seiner [a] staatsmä [b] Capazität, habe ich jemals unbedingtes Lob gezollt. [ a ] Ich widersprach nur hie und da den Verläumdungen [b] Selbst um seine [bi] person [b2] personelle Reputation habe ich [j] s. Text oben nie Η [a] die [b] Herrn daß Η [α] wenn ein Akt des Thiersschen Ministeriums darin bestim [b] s. Text oben glaube ich Η [a] war [b] bin [c] war that. Η [ ι ] Ich war immer ein Höfling seines Genies, nie seiner Macht, noch seiner Person. [2] Wie im [ß] Kaum widersprach ich hie und da den Verläumdgen, denen er vor dem 1 sten [a] Metz [b] April ausgesetzt standen, und die sich

242

An „Le Constitutionnel", 7. Juni 1840 [4]

240,9 240,10/.

240,12

240,13f. 240,14 240,14f.

240,1] 240,1j

240,1j f . 240,16'f. 240,17 240,17

Um letztere bekümmerte ich mich wenig, und ich habe [ j ] Ich war immer ein Höfling seines Genie, nie seiner Person. Kaum [6] s. Text oben mit einer Korrektur: war Η [α] nie [b] immer bekümmerte. Η [ ι ] Vor [2] Nur [ß] Wenn ich manchmal den [a] xx [b] persönlichen Verläumdgen widersprach, [4] s. Textoben war; Η [a] so war das eine deutsch [b] es geschah mehr [bi] m [b2] aus Unwillen über je] s. Text oben zweitens Η [a] gesch [b] schrieb ich zu [c] trieb mich zunächst Unwillen Η [a] der [b] gegen Ratracteure, Η [α] deren Perfidie mir zufällig ganz bekannt ward, [b] die jenachdem es in ihren Kram paßte, heute [bi] der [b2] enorm reich, [c] s. Text oben enorm reich, Η Darüber als Vorschlag für die Uberset%ung: gorge d'or machten, Η [ ι ] jenachdem es in ihren Kram paßte. [a] Herr Thiers als Minister hat [b] Ich habe [c] Meine Prinzipien sind von den Thierschen himmelweit verschieden [d] Die Dienste die ich Herrn Thiers geleistet, waren also nie sehr bedeutet, [di] und [d2] et s'il m'en [dß] und er bezahlte mich dafür nur manchmal [dßa] mit [dßb] en passant mit einem königlichen Händedruck [2] s. Text oben mit sechs Korrekturen: heute Η [α] als einen Diener [b] seinen Servilismus [c] s. Textoben der Η [a] mor [b] Alles an Alles setze, [c] Alles beherschen wolle, es Η [a] mit [b] in Kram Η [α] paßte — das ist [b] paßte.

An „Le Constitutionnel", 7. Juni 1840 240,17/.

240, i8f. 240.21 240,21f.

paßte. Η [ ι ] Ich h o f f e diese [a] Mitt [b] Erklärung g[c]\5n [2] Alles was ich von [ß] Ich will es bestimmt aussprechen: die Prinzipien des Herrn Thiers sind nicht die meinigen; wären sie es, ich würde von Morgen bis A b e n d [a]be [b] ihm Weihrauch streuen, [a] und sollte man mich auch für einen bezahlten Schmeichler [b] unbekümmert ob den Gründen denen man [Neue Zeile] [4] [a] ich wiederhole es [b] D a s L o b [c] Ich will mich bestimmt aussprechen: [Neue Zeile] [ j ] Ich werde mich immer hinlänglich [a] belohnt [b] bezahlt [c] bezahlt halten, wenn Herr Thiers [a] mir den [b] in [bi] G e [b2] Erwägung der [b2a] Gerechtigkeit [b2b] Anerkenng die ich ihm als Privatman [ a ] z o [b] angedeihen ließ, mir den Tadel verzeiht [a] den ich seinem [b] womit ich seinem [c] den ich ihm als Minister zuweilen nicht ersparen [d] womit ich ihn als Minister zuweilen nicht verschonen kann; [a] erhalten habe [b] wenn [c] alles was ich bis jetzt von ihm [ c i ] erhalten [c2] empfangen habe, best [Neue Zeile] [6] Erhalten habe ich von Herrn Thiers nie etwas [7] Ich habe also, in Beziehung auf Herrn Thiers nur nothdürftig m [Neue Zeile] [8] Herr Thiers hat mich nie dafür bezahlt daß ich meine Pflicht übte. [ ? ] Ich weiß nicht ob andre Leute dafür bezahlt werden, daß sie nicht lügen [10] s. Text oben

lügen; Η [α] ich habe [b] was m i c h betrift, mir: Η [α] ich bin nicht nach [b] s. Text oben w a s i c h Η [α] über Frankreich [b] s e i t z e h n J a h r e n

über Frankreich 240.22

s c h r i e b , Η [a] sey es in deutschen [b; ohne Streichung

von a] sey es in der A [c] sey es in deutschen

244

Artikel

vom n. Juni 1840 / Lutetia

240,23

B ü c h e r n , H[a]

240,23/.

g e w i s s e n Η [α]

XI

es b e z w e c k t e z u n ä c h s t [ b ] s. Textoben A g e n t e n [b]

perfiden Berichter-

stattern, 240,24f.

240,26

e n t g e g e n z u w i r k e n die Η [α] das [b] alles w a s [c] alle [d] t ä g l i c h [e] das g z e L e b e n d e s V o l k s [ f ] das f r a n z ö s i s c h e V o l k , d u r c h [g] i m I n t e r e s s e [gi] d e r [g2J d e s [gj] d e r F e i n d e d e s f r a n z ö s i s c h e n V o l k s [h] alle h i e s i g e n V o r g ä n g e [hi] i m [h2] e n t s t e l l t u n d verf ä l s c h t [i] u m [ii] d e u t s c h e V o l k [12] i m d e u t s c h e V o l k [iß] das d e u t s c h e V o l k i m H a s s e d e s jj] die u m alle S y m p a t h i e z w i s c h e n d e n b e i d e n V ö l k e r n z u hintertr [Neue Zeile] [k] im I n t e r e s s e d e r F e i n d e des f r a n z ö s i s c h e n V o l k s , [l] s. Text oben D i n g e , Η [a] m i t p e r f i d e r E n t [b] v e r f ä l s c h e n u n d [c]

240,26

d u r c h v e r f ä l s c h t e B e r i c h t e , in ein [d] s. Text oben bitte Η [a] dies [b] die

240,26/.

die Η [a] R e d a k z i o n e n f r a n z ö s i s c h e r B l ä t t e r [b] R e d a k z i o n d e s C o m m e r c e [c] R e d a k z i o n französischer Blätter

240,2·/

diese Η [α] e h r l i c h e n [b] Worte

240,2-/

zu Η [α] b e h e r z i g e n , u n d [ai]

v o n L e u t e n [a2] v o n

d e n A g e n t e n , die ich i m S i n n e hat, n i c h t [b] beherzigen. 42,8

en D1 A l l e m a g n e . [Textversehen

HS Α Bd. 10]

Artikel vom 11. Juni 1840 / Lutezia X I ENTSTEHUNG Der in Band 10 unter dem Titel,.Artikel Form nie publiziert

vom //. Juni 1840" abgedruckte Text ist in dieser

worden. Er dokumentiert in seinen beiden Teilen %wei unterschiedliche

Stadien der Textgenese. Aus den Entstehungspro^eß

diesem Grunde und weil es unsicher ist, ob beide Textteile in

eines und desselben Artikels

gehören, müssen sie in Uberlie/erung

und Mitteilungen %um Text als getrennte Teile betrachtet werden. Teil 1 des Artikels Reinschrift

(H).

(Bd. 10, S. 4 3 , 3 — 4 4 , 3 0 ) hat als Textgrundlage eine eigenhändige

Sie ist unvollständig überlie/ert und bricht mitten im Sat% ab. Nach dem

Erwerb der Slg. Gottschalk Fortsetzung

durch das Heine-Institut

von Η vor, und der Artikel

Düsseldorf

im Jahr 1991 liegt die

kann über den in Band 10 abgedruckten

Text

hinaus vervollständigt werden. Eine zusammenhängende Fassung dieses neu hinzugekommenen Teils wird in den Mitteilungen Gottschalk

zum Text abgedruckt (vgl. zu 44>3°)· Der aus der Slg.

stammende neue Text schließt zweifelsfrei,

nämlich mitten im SatZj an den

Artikel vom //. Juni 1840 / Lutetia

XI

245

letzten Satz des bisher bekannten Textes an. Unbekannt allerdings war auch der neu hinzugekommene Text bisher nicht. Er wurde, leicht abweichend, schon von Adolph Strodtmann (Letzte Gedichte und Gedanken von Heinrich Heine. Hamburg 1869, S. 243) publiziert, sein Zusammenhang mit dem vorliegenden Text wurde allerdings weder von Strodtmann noch vom Bearbeiter von Band 10 erkannt. Daher wurde er in die Aphorismen und Fragmente" aujgenommen (HSΑ Bd. 12, Nr. 404, 2ji). Auch wenn man den neuen Text hinzunimmt, ergibt sich kein abgeschlossener Artikel, der unter dem Titel Die Juden und die Presse in Paris in der Allgemeinen Zeitung' hätte gedruckt werden können. Da der überliejerte Text dieses Artikels aber auj einer mit nur wenigen Zeilen beschriebenen Seite endet, deren Rest Jreiblieb, ist es wenig wahrscheinlich, daß der Text von Heine fortgesetzt wurde und nur die Uberlieferungslage unvollständig ist. Vielmehr scheint Heine die Arbeit abgebrochen und die Reinschrift nicht an Kolb zur Veröffentlichung geschickt χμ haben. Dem widerspricht aber eine Äußerung von Heine selbst, die er, allerdings zehn Jahre später, dazu macht. In der Lutezia, in die der Artikel mit dem Datum vom 3. Juni 1840 aufgenommen wurde, wird ihm eine Spätere Notiz vom Mai 18J4 beigegeben, und darin heißt es: Der vorstehende Bericht ist von der Redaction der Allgemeinen Zeitung nicht aufgenommen worden (Bd. 11, S. 50,2 f.). Diese Äußerung beruht möglicherweise auf einem Irrtum: Heine könnte aus der Tatsache, daß er 18J4 die Reinschrift in Händen hielt, den Schluß gezogen haben, Kolb habe ihm die Reinschrift zurückgeschickt und die Publikation des Artikels verweigert. Die überlieferten Blätter der Reinschrift zeWn keine redaktionellen Eingriffe oder Korrekturen Kolbs, können also nicht zur Klärung beitragen. Da auch der Briefwechsel Heine-Kolb aus dem Zeitraum Ende Mai / Anfang Juni 1840 zur Frage der Publikation keine Auskunft gibt, kann dieser Sachverhalt nicht geklärt werden. Die Uberschrift Die Juden und die Presse in Paris. / Zweiter Artikel ordnet den vorliegenden Artikel als Fortsetzung dem Artikel vom 2j. Mai 1840 zu (Bd. 10, S. 36,17 — 39,14/, der am 2. Juni 1840 in der Allgemeinen Zeitung" erschienen war. Damit ist die Entstehungszeit eingegrenzt auf die Zeit zwischen dem 2j. Mai und dem 12. Juni, dem Datum des folgenden Artikels. Heine selbst hat in der Reinschrift (H) als Monat den Juni angegeben. Das in Band 10 zwar fraglich gemachte, aber doch angegebene Tagesdatum: 1 1 Juni ist sehr zweifelhaft, denn Heine ließ in Η den Platz für das Datum frei. In den freigelassenen Platz wurde, wahrscheinlich von fremder Hand, die Ziffer 11 eingesetzt. Aus dem in Frage kommenden Zeitraum sind zyei Briefe Heines an Kolb überliefert, die beide, wenn auch nur in Andeutungen, von Heines Beschäftigung mit dem Problemkreis des Artikels sprechen. In einem undatierten Brief, möglicherweise vom April 1840, hieß es: Man hat mir noch mehre ungedruckte Dokumente, Briefe aus dem Orient versprochen; sobald ich sie erhalte, will ich sie zu einem größeren Artikel verwenden (HSΑ Bd. 2i, S. 361,18—20), und am //. Mai schrieb Heine: Auf die Kolonnen der Allgemeinen Zeitung rechne ich, wenn die syrische Judenverfolgung vor das Tribunal Ali-Mehemed's in Alexandrien gezogen und die interessanteste Erscheinung bieten wird. (HSΑ Bd. 21, S. 362,30—32) Beide Briefe meinen vermutlich die Artikel unter dem Titel Die Juden und die Presse in Paris.

246

Artikel vom 11. Juni 1840 / Lutetia

XI

In die Lutezia nahm Heine den Text mit dem Datum vom 3. Juni 1840 als Anfang des Artikels X I auf (Bd. 11, S. 44,15 —46,13). Bei der Überarbeitung für die Lutezia korrigierte Heine die Reinschrift mit Bleistift. Solche Bleistiftkorrekturen finden sich in dem Teil, der in Band 10 abgedruckt ist; sie finden sich nicht in dem Teil, der durch die Slg. Gottschalk %ur Verfügung steht. Auffallend ist, daß zahlreiche der mit Bleistift gemachten Korrekturen nicht in die Lutezia übernommen wurden. Warum sie nicht übernommen wurden, kann nicht geklärt werden; in jedem Fall widerspricht es der sonst üblichen Verfahrensweise. Teil 2 des in Band 10 gedruckten Textes (S. 44,31—45,3 5 j wurde rekonstruiert aus den ungestrichen stehengebliebenen Stellen eines nur unvollständig überlieferten undatierten Konzeptes (H). Da dem Konzept offensichtlich der Anfang fehlt — es sind nur %wei Bogen überliefert, von denen der letzte die Bogen^ählung 3. trägt —, da es seinem Inhalt nach Teil 1 des Artikels nahesteht und zweifelsfrei in den gleichen Zeitraum gehört, wurde bei der Zusammenstellung von Band 10 angenommen, es könne sich dabei um das Konzept für den damals unbekannten Schluß des Artikels handeln. Anstelle eines Artikelschlusses wurde die Transkription der ungestrichenen Stellen des Konzepts in den Band aufgenommen. Nachdem aus der Slg. Gottschalk die Fortsetzung des ersten Teils des Artikels jetzt z u r Verfügung steht, ist klar, daß es sich bei dem in Band 10 abgedruckten Konzept nicht um das Konzept des an Teil 1 anschließenden Textes handelt, zumindest nicht um das des Textes, soweit er jetzt bekannt ist. Wenn es richtig ist, daß die Reinschrift abgebrochen wurde und unvollständig blieb, dann konnte Heine mit dem Konzept einen weiteren Versuch gemacht haben, das Thema zu behandeln. Ebenso wie die Reinschrift wurde auch das Konzept mit Bleistift überarbeitet, es wurden Einzelstellen korrigiert und Konzeptteile gestrichen, ^weife/lo.r für die Lutezia. Auch wenn sie nicht wie bei der Reinschrift zu einer Übernahme des Textes in die Lutezia führte, so hat Heines Arbeit an dem Konzept doch Auswirkungen auf Artikel X I gehabt, und zwar auf dessen zweiten Teil. Der Anfang des Artikels, bis 46,13, wurde aus der Reinschrift übernommen. Im daran anschließenden Text bis S. 47,27 gibt es deutliche Übereinstimmungen mit Band 10, S. 44,31—45,20, von denen die wichtigsten hier genannt werden sollen: Beide Passagen behandeln die Pressepolitik des Herrn Thiers (Bd. 10, S. 44,31, bzw. Bd. 11, S. 46,25), der die Journalisten jeden Morgen zum Empfang der Ordre du Jour (Bd. 11, S. 46,31 f.j bzw. der Tagesbefehle (Bd. 10, S. 4 5 , 1 J bestellt. Der Legende vom Bluttrinken am Pascha [ . . . ] gewiß ein Gebrauch der bey den civilisirten Juden in Europa nicht statt finde, aber im noch barbarischen Morgenlande seine Anhänger finden könne (Bd. 10, S. 45,14—16,), entspricht die ausgemachte Sache, daß die Juden Christenblut am Paschafeste söffen, f . . . ] da sähen wir einen traurigen Aberglauben, einen religiösen Fanatismus, der noch im Oriente herrschend sei, während die Juden des Occidentes viel humaner und aufgeklärter geworden (Bd. 11, S. 46,36 f. und S. 47,1— 4). Wenn im Konzept von einem eleganten Jung-Jesuiten die Rede ist, der einer bigotten oder die Bigotterie erheuchelnden Parthey dient und für die heilige Elisabeth [ . . . ] schwärmt (Bd. 10, S. 45,17 —i23 44,29

43.21

44«3°

43.22

44>3 X

43,22

44*3!

43.22

44J31

43,22f. 43.23 — 27

weiden,

U r w ä l d e r Η[a] seiner I d e e n [b] seines W i s s e n s m ü h s a m Η[a] d u r c h k ä m p f e n [b] h e r a u s k ä m p f e n i n i h r e n D2 D2* B u r e a u x , [Textversehen HSA Bd. 11] a n e i n e r Η [α] g e w i s s e n [b] fatalen Sorte v o n [c] Sorte v o n d e u t s c h e n Η [α] Presse [b] Presse und Journalistik ^/Journalistik

fremd Η[a] ist, [b] blieb,

v i e l l e i c h t Η [α] v e r d e r b l i c h e r [b] fataler und verderblicher a l s / / u n s r e [Textversehen HSA Bd. 10] 44,31—45,2 t r a n s r h e n a n i s c h e Η [ι] s. Text Bd. 10 Der aus Bd. 10 nicht übernommene Text wurde en bloc gestrichen.

[2] Censur. Hierüber eine kurze Andeutung: Der folgende Text aus Bd. 10 bis Publizisten. — wurde gestrichen.

250

Artikel vom //. Juni 1840 / Lutetia

43,25 f. 43,27^

43,29^ 43,3o 43,3° 43,30 f. 43.31 43.3 2 43.33 43,34 43,34 44,i

45.8 45.9

45,11 45,i2f.

44,3 44.3 44.4

45,T4

44,4

45,J5

44,5

45,16

44,5

45,

44,6 f. 44,9 44,10 44,16 44,18

44,19 f.

44,20

45,22 45,28

45,3 i f ·

XI

weit Η [a] uner /^verdrießlicher Andeutung: [Absat?J Η [ ι ] Die französischen Journale bilden gewissermaßen eine Oligarchie. N i c h t [2] s. Text Spiel Η [α] setzt [b] setzen kann, solches Η [α] U n t e r n e h m e n zu wagen ver [b] Wagniß unternimmt. solches Η [a] Wagniß [b] Wagstück gewöhnlich Η [a] Capitalisten oder [b] industrielle Capitalisten, Stiftung Η [α] eines Journals, [b] einer Zeitung, den Η [α] es [b] sie [c] das Blatt nicht gar Η [a] spekulirend, [b] darauf hin spekulirend, Journal / / s p ä t e r h i n , [Textversehen HS Α Bd. 10] sobald es Η [α] viele [b] es b e d e u t e n d e Anzahl verkaufen. Η [α] Auf diese Weise [b] Solcher Weise, in eine Η [α] beschränkende [b] bestimmte Abhängigkeit, / / u n d , [Textversehen HS Α Bd. 10] eine Η [α] Ausschließ [b] beschränkende Abgeschlossenheit, eine Η [α] beschränkende Abgeschlossenheit, [b] Beschränkung, Hemmnisse der Η [α] deutschen Censur [b] respektiven deutschen C e n s u r b e h ö r d e n Rosenketten Η [α] erscheinen, [b] erscheinen dürften. der Η [α] durch [b] mit den K o l o n n e n desselben [c] s. Text Soldaten, Η [α] gehorchen mit fast militärischer Subordinazion, an [b] s. Text das Η [α] Journal [b] Blatt deutschen Η [a] Censor [b] Gedankenschlächter Gründen, Η [α] und übt am E n d e eine undankbare Amtspflicht; [b] ist vielseitig in seinen Ansichten; Journals Η [α] ist ein Franzose, hat als solcher eine [b] hat n u r x—x x—x [c] hat eine ganz bestimmte solcher Η [α] eine fest [b] über [c] eine bestimmte

Artikel vom //. Juni 1840 / Lutetia

XI

251

zugestellt Η [α] worden, und er gehorcht ihren Interessen [b] worden. zugestellt Η worden. [Textversehen HS Α Bd. 10] 44.21 f. überliefert D2 D2* werden. [Textversehen HSA 45»33 fBd. 11] 44.22 f. und er Η [α] gehorcht den höchsten Interessen, nemlich [b] behält die höchsten Intress [c] behält im Auge die höchsten Interessen, nemlich das merkantilische Gedeihen des Journals, [d] s. Text f Beziehung Η [α] steht, [b] stünde, 44.24 f. 45»35 Interesse Η [α] hat für das [b] nähme bey dem 45,36f. 44.25 streng Η [α] zurückgewiesen: il n'entre [b] zurück44,27 45>37f· gewiesen, mit den sacramentalen Worten: cela n'entre il Η [a] n'est pas [b] n'entre pas 44.27 politische Η [α] Aufgabe und seinen bestimmten 44.28 46.1 Ideenkreis [b] Idee 46.2 f. diesen Η [α] Ideenkreis [b] Idee Danach wird der SaΛζ 44,3° mit Bleistift wie folgt beendet: wiederspräche auf [a] alle [b] jede Publizität verzichten müßte. Ideenkreis Η In der Slg. Gottschalk liegt die bis dahin 44.3° unbekannte Fortsetzung des Artikels vor. Sie wird im folgenden zusammenhängend geboten, anschließend werden die Mitteilungen zum Text da%u verzeichnet. überschreitet oder keine Partheyfarbe trägt, durchaus kein Organ für seine Mittheilungen finden würde. Ja, sobald man sich entfernt von der Diskussion der heurigen Nazionalinteressen, sobald man Gegenstände vorzutragen hat, die den banalen Partheyfragen fremd sind, sobald man nur menschenthümliche Interessen besprechen will, wird der Artikel sehr höflich zurückgewiesen. Da 5 man nun hier nur durch die Tagesblätter, oder durch Bücher welche in den Tagesblättern durch Critiker annunzirt worden, also doch immer durch die Vermittlung der Journalistik, seine Ideen und Ansichten ins Publikum bringen kann, so ist der Paragraph der Charte, der jedem Franzosen die Veröffentlichung seiner Gedanken durch den Druck erlaubt, eine bittre Verhöhnung für 10 manche geniale Denker und Weltbürger, und faktisch existirt für letztere in Frankreich keine Preßfreyheit. — In Deutschland ist just das Gegentheil der Fall, und wenn ich auch zuweilen darüber lächeln muß, daß die deutschen Blätter so viele Gegenstände, die mit den zeitlichen Landesfragen in keiner entferntesten Berührung stehen, so gründlich behandeln, ζ. B. die chinesischen 15 oder ostindischen Kulturbezüge: so muß ich dennoch mich freuen über diesen Cosmopolitismus der deutschen Presse, die sich selbst für die abentheuerlichsten Nöthen auf dieser Erde interessirt und alle menschenthümlichen Besprechungen so gastlich aufnimmt! 44,21 f.

2j2 2)1,} 2)i,ß 2)1,4

2)1,6 2)i,S 2) 1,10f. 2)i,n 2)i,16

Artikel vom τι. Juni 1840 / Lutetia

XI

der Η [α] zeitlichen [b] heurigen man Η [α] Ideen vortrag [b] Gegenstände [bi] vortragen will [b2] vorzutragen hat, nur Η [α] allgemeinen [b] menschenthümliche Interessen Η [α] zu besprechen hat [b] besprechen [bi] wollte [b2] will, fbß] wollte, [bj] will, man Η [a / sich [b] nun seine Η [α] Meinungen [b] Gedanken [c] Ideen und Ansichten für Η [aj viele der [b] manche füt Η [a] den [b] letztere ostindischen Η[a] Wir [b] Kulturbezüge:

Teil 2 44,31

44,31

44.31 f. 44.32 44.32

44.33 44,33 44,3 3 — 3 5

Η Der erste Sat% des Konzepts entsteht erst im ^weiten Versuch: [ 1 ] Was nun Herr Thiers aussprach [2] N a c h den Aussprüchen des Herrn Thiers Η Der Textbeginn wurde korrigiert: [ 1 ] Nach den Aussprüchen des Herrn Thiers [2] Da nun Herr Thiers in diesem Augenblick die Presse beherrscht, so richteten sich nach seinen Aussprüchen ergebenen //Journale, [Textversehen HS Α Bd. 10] eben die Η [α] Blätter, [b] Opposizions Blätter, Zeit, Η [α] mit Begeistrung Parthey genommen ha [b] über Jesuitenumtriebe ihre Ar [c] Wuth und Zeter [d] Mord und Zeter über Η [a] die [b] den den Η [α] schleichen [b] Jesuitismus Jesuitismus der Η Orient [ 1 ] den [a] Glau [b] Religionsfanatismus [bi] auf [b2] an [2] die Flammen des Religionsfanatismus [ß] die fanatischen Flammen anfacht, und gar die Opposizionsblätter, [a] die in den Mißthaten eines Consuls, [b] denen die Mißthaten eines Consuls, [c] denen ein

Artikel vom n. Juni 1840 / Lutetia

44,33 — 36

44.33 f. 44.34 44.35 44,35 44,37 44,37 44,37 44,37—45,1 45,1 — 20

45.1 45.2 45,2 45.2 45,2f. 45.3 45,3 45.3

45.4 45.5

XI

Consul, der [a] die Ehre [b] den Namen Frankreichs Jesuitismus der Η [ι] s. Text Bd. 10 [2] im Oriente [a] wieder die fanatischen [b] die fanatischen Flammen [a] anfacht, x—x [b] anfacht, über den jesuitischen Consul, der den Namen Frankreichs im Oriente schändet, eben diese Flammen Η anfacht, [Textversehen HS Α Bd. 10] denen Η ein [Textversehen HS Α Bd. 10] hätte Η[a] gegen das [b] im Nahmen hätte Η im [Textversehen HSΑ Bd. 10] jetzt //ministeriell, [Textversehen HS Α Bd. 10] erhalten, Η [α] aus dem Bureaux [b] wie gesagt, aus dem Bureaux aus Η dem [Textversehen HS Α Bd. 10] Ministeriums Η [α] ihre [b] die Tagesbefehle ihrer Ueberzeu [c] ihre [d] s. Text Ueberzeugung. Η Mit Bleistift wurde die Textpassage zunächst zeilenweise, dann trot% zweier vorangegangener Korrekturen (vgl. 4j,6 und χμ 4J,y) en bloc gestrichen. Für den letzten Teil dieser Passage wurde die gewünschte Streichung durch Einrahmen des Textes angezeigt. Der Z/Constituzionell, [Textversehen HS Α Bd. 10] der Siecle, der Η [a] Messager [b] Temps der Messager das HC harivar [Textversehen HS Α Bd. ro] und Η[a] noch [b] so andre Η [α] Tagesblätter, [b] minderbekannte Tagesblätter, Tagesblätter, Η[a] des zweiten [b] die /Vy welche einigen Η [α] Monaten [b] Monathen, [Textversehen HS Α Bd. 10] Monathen Η [α], in der Blutfrage von Damaskus eine Sache [b], die Blutfrage von Damaskus als Sache [c], die Sache der Juden v