Grundriss der neupersischen Etymologie
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GRUNDRISS DER

NEUPERSISCHEN ETYMOLOGIE.

SAMMLUNG INDOGERMANISCHER WÖRTERBÜCHER. IV.

GRUNDRISS DER

NEUPERSISCHEN ETYMOLOGIE vox

P A U L

H O R N .

STRA8SBURG. V K1tL A O V O N

KARL 1893.

J.

TRÜBNER.

O. O t t o ' « Hof-Boohdrnokerel In D u v u t a d t .

HEKltN

PROF. DR. HÜBSCHMANN

ZUGEEIGNET.

VORWORT. Bei der Abfassung dieses Buches hatte ich nicht die Absicht, alle Etymologieen zu sammeln, die jemals zu neupersischen Wörtern gemacht worden sind. Vielmehr wollte ich mich darauf beschränken, die sicheren oder wenigstens verhältnismässig sicheren Erklärungen zusammen zu stellen. Es war unvermeidlich, dass trotzdem manches mit untergelaufen ist, was besser fortgeblieben wäre, was mir sicher schien und worüber andere anderer Meinung sind. Eine Anzahl Etymologieen sind ferner nur eingefügt, um gegen sie zu protestiren, was öfter notwendig schien, wenn sich dieselben in viel benutzten Büchern vorfanden. Die Namen der Urheber der einzelnen Etymologieen sind nur in wichtigeren Fällen und soweit sie neueren Datums sind genannt '). Eine grosse Anzahl ist längst zum Gemeingut geworden; es wäre höchst zeitraubend und zum Teil geradezu unmöglich gewesen, nachzuforschen, wer diese oder jene Etymologie zuerst aufgestellt habe. So ist die Pionierarbeit von Männern wie P o t t , S p i e g e l , A s c o l i , V u l l e r s , J u s t i — um nur einige Namen zu nennen — verwertet worden, ohne als solche ausdrücklich gekennzeichnet zu sein. Doch ist das Gleiche ja bei allen anderen Sprachen ebenso der Fall und es würde nicht nötig sein, hier überhaupt davon zu sprechen, wenn nicht d e L a g a r d e ' ) So habe ich einige Male, jedooh nicht consequent, meinen Namen zu einer Etymologie hinzugesohrieben, die mir wichtiger erschien und von der ich glaubte, dass sie vorher nicht aufgestellt worden Bei,



VIII



auch auf iranischem Gebiete die Prioritätsfrage immer so stark betont hätte. D a r m e s t e t e r habe ich vielleicht die eine oder die andere Etymologie Unverdientermassen zugeschrieben, weil sie sich in seinen 'Etudes iraniennes' als der letzten, am Bequemsten erreichbaren Quelle findet. Darmesteter, der bei uns in Deutschland sehr viel citirt wird, lässt sich in den 'Etudes' wie auch sonst öfter nicht auf die Nennung seiner Vorgänger ein; ich wollte es ihm darin nicht nachtun und habe ihn daher vielleicht bisweilen genannt, wo ich die eigentliche Quelle nicht wusste. F r . M ü l l e r ' s neueste etymologische Beiträge habe ich immer citirt, wennschon sie im Allgemeinen die Forschung nicht weiter bringen. Als etymologisch erklärt habe ich diejenigen neupersischen Worte angesehen, die sich über das Pehlevl hinaus in das Altiranische oder Indische hinein verfolgen lassen oder eine Anknüpfung in einer anderen indogermanischen Sprache finden. Worte, welche sich nur mit solchen aus dem PehlevT oder aus modern - iranischen Sprachen vergleichen liessen, habe ich daher ausgeschlossen, wenn die letzteren nicht wichtige ältere Formen aufwiesen. Aus diesem Grunde sind sehr viele Worte wie nlü, erre (bei. No. 6), barlk, pösiden (bei. No. 308) , ttraslden (bei. No. 392), köstdett (oss. No. 162) u. v. a. m. weggelassen, während z. B. badreng (No. 153) wegen phlv. v, pülad (No. 340) wegen phlv. f t etc., turus (No. 385) wegen der Pamirdialekte aufgenommen sind, obschon ich eine Etymologie derselben nicht geben konnte; dagegen sind -üsan (No. 23), aha (No. 59), pöz (No. 335), cerb (No. 436) nur versehentlich aus meinem Zettelkasten eingeschlüpft'). Ebenso hätten die rituellen bersem (No. 200),padydb (No. 268), S-), z. B. apB]btm, apö]vnäs etc., be (ZPG1.), vergl. arm. LW. ape]niaz. kurd. afy. bei. LW. M- resp. be-. ') Fr. Mflller, WZKM. 5, 186, Anm. vergleicht aw. vanhana'Kleid', was ganz unwahrsobeiolicb ist.

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Eine über das Pehlevl hinausgehende iranische Form kommt nicht vor; ape resp. N~)3 stehen im Pehlevl für die verschiedensten Praepositionen des Awestatextes, z. B . f ü r vi (fll), para,

paiti

u. a. m.

Wohl ein Casus zur Praeposition apa 'getrennt, fern von', vergl. gr. anal, das allerdings selbst sehr zweifelhaft ist; vergl. aber gr. xuraf, nagai, vTiai bei Homer (G. Meyer, Griechische Grammatik 2 § 351). Fr. M ü l l e r ' s Erklärung (Beeinflussung durch vi) in der WZKM. 5, 256 ist nach meiner Ansicht verfehlt; arm. api-, das Müller dazu stellt, wird aber hergehören. 248. biyäbün g.

'Wüste'.

viabiln.

aw. vergleicht man vlväp- 'wasserlos'; phlv. viydpdn, ciyäpanih

(Y. 13, 8, 12).

Die Ableitung von aw. vlväp- ist alt, aber lautlich unmöglich (vivOp- müsste zudem für viyap- stehen, um 'wasserlos' bedeuten zu können). Aw. vlvap- (y. 12, 2, 3) ist nicht von vlvapaf 'er verwüstet' (y. 32, 10) zu trennen, das zu ai. 1 [fvap- 'abgrasen' gehört (vergl. Geldner, KZ. 28, 258, B a r t h o l o m a e , KZ. 29, 297). Ob np. biyäbün überhaupt etymologisch ohne Wasser* bedeutet, ist sehr zweifelhaft; Sähn. I, 109 Vers 876 u. ö. wird es ganz allgemein für 'Ebene' gebraucht. 249.

beyten

'sieben', P r a e s . bez-em, btziden');

pervSzen 'Sieb'.

ai. \SvSc-, vinäkti, vivSkti (lmal) 'durch Schwingen

oder Worfeln aussondern'; päz. vS/tan 'sieben'. kurd. bitin 'sieben', bSzink 'Sieb'; bei. gtöag sieben', geöin, n. gesin 'Sieb' ( 1 1 2 ) ; w a * . faray-blz,

sar.

faraq-

biiz 'Sieb'. 250. -bea, -bSzen, -vez, -vezen in badbBz ' F ä c h e r ' . s k r . I S v y a j - , vljati, vljatS 'befächeln',

vyajana-

'Fächer'. ') Vis und Rämln S. 61, Vers 2 reimt bext auf rext\ AM. 70 Zeile 5 T. u. Auch in Indien spricht man heute nur i.

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Zu dieser und der vorhergehenden Nummer vergl. G e i g e r , Etym. des BalnCl No. 112, 113. 251.

bed

' W e i d e »), b(i)de (AM. 182 Zeile 2 v. u.),

büraq-i

b(i)äe (ib. 183 Zeile 3). g. vld; Käs. vld, vet. aw. vaeiti- 'Weide'; phlv. vet; ai. vergl. vetasä'Rohr, Rohrstab'. kurd. vi (H.-Sch.), bl-, bei. (ß9 (115). PD. oid (Regel). 252. bertin aussen, heraus', birün, ¡N"T2, Ps. 6 8 , 7 , 8 ( G r i l l ) ; berünin 'äusserster' (AM. 232, Zeile 2 v. u.). ap. *dvarya + Suffix ün ( N ö l d e k e , GgA 1879 Seite 432); phlv. bSrün (AV., Inschr.). Vergl. unter np.. der 'Thür' (No. 545). 253. beSe, xrez, weze 'rein, lauter, edel', (Is. 59, 7), ewSze (Patet). phlv. atrejak 'rein, lauter'. Nicht zu np. bexten, wie G e i g e r unter bei. 2pO), päz. padiraftan 'empfangen, annehmen'. Vergl. np. giriften (No. 909). 291. pedire entgegen'. phlv. patlrak') (mit verkürztem k, nicht pattrag), übersetzt aw. paiti. Zur vorhergehenden Nummer. 292. per-, Praefix. 1) ap. para- 'weg (pardbara, parägmatä); aw. para 'vor, weg'; phlv. par-, ai. pdra- 'weg, fort'. In dieser Bedeutung auch in der Form perä- vorkommend. 2) ap. pariy 'um, herum'; aw. pairi; phlv. par-; ai. pdri. 293. perl' 'Feder, Flügel'; perrlden, pertden, perend 'Vogel'2), perre. aw. parena- 'Feder, Flügel'; phlv. par bezw. parr, par(r)itan (Bund.), par(r)is (Nöldeke, ZDMG. 46", 143); ai. parna- 'Feder, Flügel'; lit. spafnas 'Flügel'. kurd. per, zaza pel 'Flügel', firin 'fliegen'; wa;. parr. ' ) Auch yd. 5 (28) steht patlrak, Trad. Lit. 412. 2 ) Suffix -ant, Partie. Praes. Horn,

Qrundrios d. neup. Etymologie.

nicht palir,

gegen S p i e g e l ,

5



66



np. perr soll auch 'Blatt' bedeuten, wie ai. parnd-; vgl. ebenso g. par, kurd. per, afy. par, bei. pan (442), wa/. pale, sar. pork, siyn. parg (aus *parnaka-). 294. pur Voll'. aw. perena- 'voll'; phlv. pur; ai. pürnd-, L W . kurd. afy. bei. (210) pur, wa/. sar. pür 'voll*. Ich sehe nicht ein, weshalb auch G e i g e r , Lautlehre des Balflöl, np. pur ' v o l l ' statt von aw. perena ai. pürnd- 'voll' von ap. paru-, aw. pouru-, ai. punt' v i e l ' ableitet, deren Bedeutung nicht passt. Lautlich mussten ja allerdings beide Worte schon im Pehlevi zusammenfallen, aber pur 'viel' ist hier bereits aufgegeben. Wenn der Kommentar z. B. aw. pouru.mahrka- mit purmarg wiedergiebt, so hat er voll Tod', nicht 'viele tödtend' gemeint; denn anderenfalls hätte er vasmarg übersetzen müssen. 295. perügenden 'zerstreuen; erschrecken', pergendeu. phlv. pargantan (Bund.). ap. *pard \^kan- (?). Der BedeutungsWechsel ist allerdings sehr auffällig. Vergl. efgenden (No. 103). 296. perteiv 'Glanz'. para + l/tap-, vergl. np. taften (No. 372). 297. perdäften 'ausführen, ausleeren; streben, sich bemühen'; Praes. perdazem. phlv. pardü/tan (AV.). aw. *para -+• [/tac-; Bedeutungswechsel wie bei endayten (No. 117). Die np. Bedeutung 'ausleeren' lässt sich aus 'weglaufen lassen' erklären. von Stackelberg (briefl. Mitteilung) vergleicht oss. t. fäldä/in 'wenden' (ZDMG. 41, 574 Anm. 3), dessen Bedeutung sich mit der von [Stac- (+ para) unschwer vermitteln lässt. 298. perest 'Verehrer, perestis.

verehrend', perestfden,

perestür,

-

67

-

phlv. parast 'Verehrer, parastür, parastakih, 'Verehrung'. pari -jstha'um jemand herum stehen''). 299.

p u r s T d e n

'fragen',

g . parsüdmün; sö'imün,

jmra$t(i)sn

pursis2).

m ä z . parsien;

K ä s . vapersöddn,

vöper-

vepersad.

ap. aw. I//ras-, Praes. patt\parsahy bezw. peresahi 'fragen'; phlv. pursitan, purs(i)sn, pursTtar; ai. I / p r a e - , Praes. pgchdti; arm. harc 'Frage', harcanem 'fragen', liarsn 'Braut' (H. No. 161). kurd. pirsin 'fragen'; afj'. puitbezw. pu%t-edal; oss. d. f a r s u n , t. f ä r s i n (279); bei. LW. n. pur&ay (211); iva;.

300.

p e m

sar. x

pörsam.

i s i y ä v u S ,

9

perrisiyavesan

), 'Frauenhaar (Pflanze),

Adiantum capillus Veneris L.\ --•= perr-T

Si;/ävus,

d.

i.

parenö

(yö)

Syävarsänahe

(de L a g a r d e , Armen. Stud. No. 1688, Pers. Stud. S. 76). 301.

p e r s

'Bach, Quell'. aw. vergl. CLpö parsuyäo 'Quellwasser' yt. 8 , 41 ( G e l d n e r , KZ. 25, 481 Note 61). Das Wort ist zweifelhaft und auch durch den von Vullers s. v. citirten Vers A b u ' l Ma'äni's nicht gesichert. Da es nur in dem FS. vorkommt, so könnte es möglicher Weise sogar türkisch sein.

302.

p e r g e n e

'Provinz, Distrikt'. 'ein rings herum durch einen Graben abgegrenzter Bezirk' ( H o r n ) . *parikhana-

303.

'gestern', perendös 'gestern Nacht'. ap. parana'ehemalig, früher'; aw. vergl. vergl. paras 'über hinaus, mehr als', puränamalig', purä 'einst'.

p e r e n

*) D a z u arm.

ayiparist,

ambarist

parö;

' u n f r o m m , gottlos* naoh F r.

M ü l l e r , WZKM. 5, 186 (?). 2

) Arm. L W .

») AM., Seite 46.

p^urnis.

V e r g l . a u c h xün-i

ai. 'vor-

S. (AM. 128 Zeile 6).



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kurd. pere; afy. parün; oss. vergl. farbei. parati- 'darüber hinaus gehend' (284).

(274, 1);

304. pervär 'Stall' ')• aw. *pairivarana-, vergl. pairi.vüra- 'Wall', 'Stall' (vd. 2, 26 vielleicht, Bartholomae); phlv. (perämün-) parvür. 305. perva« 'Flug'. aw. pairi (oder para) + \fvaz-, fliegen, vergl. vazaiti er fliegt'.

'herum- bezw. weg-

306. perwerden 'ernähren, erziehen*, periceris, penoenden. pari + [Sbhar-; phlv. parwartan, parwar(i)5n. 307. perves 'siegreich'. phlv. aparvej 'siegreich'; wohl zu wez, beze (No. 253) P Dann pertrez. 308. pervTn 'Plejaden'. aw. paoiryaeinyas]cu (yt. 8, 12), de Lagarde, Beitr. z. altb. Lex. 56. afy. perönS; bei. patwar 'Plejaden' (Dames, 54). 309. perheften 'sich enthalten; sich hüten', Praes. perhez-em, perhSz, perheziden2). aw. paiti + l / r a t e - 'verlassen'; phlv. pahre/tan 'sich enthalten', pahrSj, pahrSj(t)sn. kurd. paristin, disparise 'ist enthaltsam, enthält sich'. ') Die persischen Originalwörterbücher geben für bervär (No. 210) und pervär (die do L a g a r d e sohon gesohieden hat) zusammen die

folgenden Formeu an: pervär, perväre, perbär, perbSre, perbäl, perbäle, ferviir, ferväre (vergl. No. 823), ferväl, fervate, von denen die mit / beginnenden in dieser Bedeutung gewiss falsch sind. Als Beleg für die Bedeutung 'Stall' dient ein Vers des X&q&nl (Metram: Munsarih).

röz' blpervär' büd' furbe & an sudl cünin seb tin-i bimär* döst läyir Hz än sudl cunän

' ) Die Annahme, dass np. pärsä 'enthaltsam, fromm', aus *perhezä (eine solche Form construirt sich D a r m e s t e t e r , Et. ir. I, 115, NB. ohne Stern) contrahirt sei, ist durchaus unstatthaft. Pänä bedeutet^ überhaupt nicht 'enthaltsam', sondern ursprünglich nur 'brav' (vergl. Sahn. I, 35 Vers 15, 70 Vers 158 u. o.), es bezeichnet gewiss eigentlich den P&rsen.

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.'310. perl 'Peil, guter Genius'. aw. pairika- 'Hure'; phlv. parlk, arm. LW. parik. LW. afy. pari. Nach B a r t h o l o m a e , BB. 15, 9 ist die aw. pairikäursprünglich 'die Fremde'. 311. perer 'vorgestern', pere\röz, pere]Seb. Käs. pere; pere]S'oi, peri\söu, per\sew, pört]so. aw. *parö.ayare; phlv. parer. kurd. pieriB ( H o u t u m - S c h i n d l e r ) , per; oss. vergl. fdl-ware 'im vorvorigen Jahre* (274, 2); bei. parSrl, paireri, n. pairi (285). 812. pizmän, peztnan, puzmün (Sahn. I, 359 Note 2, Calc.) 'bereuend', pesimün. ap. patis -+- *mana-; phlv. paslmdn (päz. pasSmün); ai. prati -jman- 'erwiedern, entgegenhalten'. Die Entstehung der Form pestman ist ganz unklar; piz" scheint aber sicher auf patis hinzuweisen. Der Wechsel von z und s findet sich auch sonst dialectisch. 313. piSniurden, pezmtirden 'erschlaffen, verblühen', p~ilö?13 (Is. 16, 8 u. ö.), pizmeriden (Vis und Rämin, S. 47 Vers 16), pizmeranlden (Sähn. 85 Vers 433). ap. patis bezw. aw. aiwü f Vmar-, piz- scheint wegen jüd.-pers. TU ein alter Fehler für biz- zu sein, (de L a g a r d e , Persische Studien, 75), doch findet sich piz- auch in pizöhiden und Ableitungen (No. 314) und in pizman (No. 312). Jedenfalls spricht man heute p' ( W o 11 a s t o n ) ; das b des G a z o p h y l a c i u m ' s (s. v. infracidirsi) kann nichts beweisen. — Im Wesentlichen übereinstimmend ist die Aulfassung N ö l d e k e ' s , ZDMG. 45, 106 Anm. 3, welche ich erst nachträglich zu Gesicht bekommen habe. 314. piSohlden l

'erforschen, nachfragen', pizöh,

pizöhis').

) Reime z. B. Sahn I, 73 Vera 215, 8ähn. 1,140 Vers 198. Die Wörterbacher wissen nichts mehr von einem MajhuWoeal.

70 — plilv. *patv(i)hitan, vergl. uzv(i)hitan, vd. 19 (16), nv(i)hlmtan'). aw. *paitis -f 1 \/vaed-, vaeöaypni-, ai. prati + l/ved-. Np. h aus altem d zwischen Vokalen z. B. aucli in x'ühem aus *svadami. Die gleiche Behandlung von d und J (bei letzterem häufige Fälle des Übergangs in h) zeigt, dass das d zwischen Vokalen im Persischen ebenfalls spirantisch gesprochen wurde, daher auch keine Scheidung im Altpersischen durch besondere Buchstaben; vergl. auch die allgemein durchgeführte Spirans J bei AM., also im älteren Neupersisch. Über die Behandlung im Reim siehe R ü c k e r t , ZDMG. 8, 285, 286, 10, 263. 315. pes 'hinter, nachher', pesln 'letzter'. Käs. pec, pdc\es, pes. ap. pasa, 'hinter', pasüva 'nachher'; aw. pasca 'nach', paskat nachher, hinter', pasne 'hinter'; plilv. pas, patln 'letzter'; ai. pagöd 'hinter, nachher', pagcdt 'von hinten, hernach'. kurd. püstve, pCisl; afj\ LW. pas; oss. d. fastage, t. fästäg 'hinterer, nachher, zuletzt, am Ende' (280); bei. pas, Comp, pastara (287). 316. pext 'niedrig', nnD31N (Is. 2, 9; 11, 17). ai. vergl. üpastis, upastis 'Untergebener'. B a r t h o l o m a e (briefliche Mitteilung). LW. wa/. past, äiyn. pist. 317. pistän 'Brust (der Frau)'. ovf.fitana- 'Brust'; phlv. p(i)stan (vd. 9 (71)), pistün (vd. 15 (26) Gl.); ai. stdna-; arm. stin (H. No. 259). LW. afy. pistän. Vergl. B a r t h o l o m a e , Indog. Forsch. I, 187 Anm. 2. 318. puser, pur 'Sohn', pus (Sahn. III, 1516 Vers 336, 1517 Vers 358 2 ), 1523 Vers 473). ') So lese ich statt nvedinitan. ' ) An den beiden ersten Stellen vielleicht für puser zu emendiren, doch kann bei puser wie bei pider die Izäfe fehlen, vergl. L a n d a u e r zu S. 1517 Note 4.

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319.

320.

321.

322.

71

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g. pür, Semn. plr ; Käs. pür, pür. ap. aw. pudra- 'Sohn'; phlv. ptisar, pus, Sah]puhr; ai. putrà-. kurd. pisir, pes[müm, puer (H.-Sch.); oss. d..furi, t. firC (294) ; bei. n. pusay (304) ; wa/. pötr, Siyn. puc, sar. pöc, minj. pür; arabisirt für in fayfür, takfür '), Für (N. pr.). pesend zufrieden, angenehm', pesendlden. ap. *upa •+- { '¡fad- ; aw. \Z~sad- ( G e l d n e r 1 I/sad-, KZ. 27, 242), vergi, sendah-, vahmö.sendah- (?)2) (auch Vsad- sitzen kommt mit intigirtem Nasal vor, vergi, ai. asandi- 'Sessel', ksl. sedq, 'ich sitze', apr. sindäts). S p i e g e l , Commentar II, 311 (nur fälschlich mit Praep. paiti ; die Aussprache pisend findet sich nur in dem türkischen FS.). pist 'Mehl'. aw. piètra-; ai. [Spes- 'zerreiben, zerstampfen' (pistä-, skr. pistaka-). wa/. post, si;n. pist, sar. pa/t 'geröstetes Korn, zu Mehl zerrieben'. pust 'Rücken. KäS. mäz. past. aw. paréti- 'Rücken'; phlv. pust ; ai. prèti-, prsfhd-. kurd. pist, zaza past; afy. pu$t bezw. pufrt 'Rippe'; bei. n. put (444) ; wa^. part. pusefe, pösek 'Katze' ('Dialekt von Transoxanien' BQ.)3). gel. pióa (?).

In Indien spricht man piser; die nämliche Ausspräche soll auch pyser bei F l e i s o h e r , Neup. Gramm.®, 8. 7 ausdrüoken. Piser ist in seinem i durch pider beeinflusst; die Endung -er ist nach der der anderen Verwandtschaftsnamen angefügt ( B a r t h o l o m a e , BB. IX. 129). •) Fayfür (skr. bhayaputra-) als Titel des Kaisers von China ist häufig (kurd. fayfüri, far/üri eto. bedeuten dann sogar 'Porzellan'). Fayfür (Kaiser von Byzanz) v. H a m m e r , Gesohichte der schönon Redekünste Persiens, S. 94; takfür, Maqrlzl 11,2, 190 ( Q u a t r e m è r e ) , d e L a g a r d e . Nachr. der GGG. 1891, 8. 164, Armen. Stud. No. 835. *) Vergi. G e l d n e r , BB. 14, 28. ') Ein Belegvera bei SF.

72

kurd. piilk, ptstk, ptsi, pisile 'Katze'; afy. pisö; bei. pitäl, pühsl, pisi (307); wa^. pis, sij-n. pas. Gewiss nicht zu ai. puciha- 'Schwanz', wie T o r n a s c h e k , Centralas. Stud. II, 762 will. 323. pese/njlden, pisenjlden 'besprengt werden''), pesenjis ( C a s t l e aus der jüd.-pers. Bibelübs.). phlv. paS(i)ncitan (vd. 5 (6) Gl.; Bund.), vergl. ds(i)nätan (siehe 'Verlorenes Sprachgut', No. 33), das im Commentar immer für aw. 1/hatc- (auch für vlsrascayen vd. 7 (77)) steht. Zusammenhang mit [Shaec-, hincaiti, ai. Vsec-, sincäti ist unklar, aber doch wohl vorhanden. 324. pegäh 'Frühlicht, früher Morgen'. aw. upa + yüh (s. No. 889). 325. pul2) 'Brücke. g5l. purd. aw. peretu- 'Brücke', pesu- 'Furt' (d. i. peretti-, peiu-, B a r t h o l o m a e , Ar. Forsch. II, 35 folgg.); phlv. puhr, puhl 'Brücke, Furt'. kurd. per, pir, pird, purd, pel (H.-Sch.); af/. LW. pul. 326. peleng 'Leopard'3). skr. pfdaku- 'Tiger, Panther' (ai. pfdahu-, pfdakünur 'Natter, Schlange'). kurd. LW. pilink; afy. prang. 327. periah 'Zuflucht, Schutz', penahiden 'Schutz suchen'. phlv. panähy panähth, vergl. Mitr]panähak (AV.). Doch wohl zu lfpä- 'schützen'? B a r t h o l o m a e stützt diese Erklärung brieflich ' ) Das Wort ist nicht allzu gut beglaubigt. Die anderen Wörterbücher belegen es gar nicht, nur der F R hat folgenden Vers L c b l b l ' s (Metr. Muteqärib) mit der Aussprache bii":

btyenjer kerne tetis' enjidg end bir an /äk' %ünes biSenjidi end

2 ) Nie pül gesprochen oder geschrieben (Yullers), 'Geld' bedeutet. 3 ) Felis pardus L. ( B l a n f o r d , S. 34).

das nur

73 durch den Hinweis auf ai. dhana- zu dha-, aw. frSnazu pro-, aw. fra/snenem (KZ. 30, 330) zu (ai.) jüä-. 328. penj 'fünf', penjum 'fünfter', penje 'Faust'. Ka§. henc[tö. aw. panca 'fünf; phlv. pani, pancttm, pancak 'Faust'; ai. pdnca; arm. hing (H. No. 169). kurd. patlj, pSnj; afy. pinja; oss. fonj, fonj 'fünf, t. fänjäm 'fünfter' (292); wa^. pänz, sar. sij'n. piuz, sangl. panz, minj. parte. 329. penjäh 'fünfzig'. aw. pancdsatu-; phlv. pancält; ai. pancägdt-. kurd. LW. penjä; af;\ panjös. 330. pend 'Rat'. ap. pa&i- 'Weg'; aw. pantan-; ai. pathan-; phlv. pand 'Rat'; arm. vergl. hun, ¿idßaötg (? H. No. 172). oss. d. fand 'Wunsch', t. 'Plan, Rat* (273); bei. pantdeay 'belehren, unterrichten' (282). Vergl. B a r t h o l o m a e , ZDMG. 44, 553. 331. pindäSten 'glauben, dafür halten', Praes. pindarem. phlv. pa in dästan ( m W iOH |1E> bezw. rUUDrp NJH pE? y. 45, 5, 6 ) 1 ) ; Nöldeke, Kärnämak 49, Note 2. 332. penhän, pinhün 'verborgen'. phlv.pa (jlO)nihan(s. No. 1058); Nöldeke, Kärnämak 67, Note 2. . Np. penam bedeutet ebenfalls 'verborgen, bedeckt'; es wird von den Wörterbüchern als aus penhan contrahirt angesehen (zu m für n vergl. bdm, bän 'Dach') 2 ); mit pärsisch pendm (penöm), aw. paiti.däna-, phlv. padam, wird np. penatn 'verborgen' nichts zu thun ' ) loh orgreife diese Gelegenheit, um den B B . X V I I , 261 Note 2 begangenen Irrtum zu berichtigen, daes ich auch D a r m o s t e t e r die unmögliche Erklärung des Wortes aus sem. J l ? 4" dösten zugesohrieben habe. Sie bleibt vielmehr F r . M ü l l e r allein reservirt. V 2 ) F J und F R belegen es durch folgenden Vers K e m a l Isma'll's

(Metrum: Xefif):

bü ekäbir bemeflis ü %elvet yuft ü göy-i penäm' mextä?tem.

74 haben (die Wörterbücher erklären erstere durch das letztere).

allerdings

das

333. püpw, püpe, ptipek 'Wiedehopf'; auch bübü etc. Lat. upüpa 'Wiedehopf'; gr. s t i o i / j . kurd. papil (H.-Sch.), päpii (JJ.). Der Name ist onomatopoetisch gebildet (vergl. B r e h m , Vögel II : 'Wenn zwei Wiedehopfe streiten, rufen sie unablässig hup, auch wohl liup-puh') '). Die neupersischen Formen mit p sind denen mit b vorzuziehen (vergl. auch das Gazophylacium, das beide hat). 334. püde 'faul, verfault', püsiden (Inchoat.) 'faulen'. aw. püiti- 'Fäulniss', apuyant- 'nicht faulend'; phlv. pütak, püslnltan, püs(i)sn, arm. LW. put (ouitpog, vn9oç) ; skr. pûyati (Brahm., Sfltr.), ai. pâti- 'faul, stinkend', oss. d. am-liud, t. ämbid 'faul' (18). 335. pö» 'Partie um die Nase' 2 ). g. päz. kurd. päz, pöz ; bei. pöz, pönz, n. pönz 'Nase' (310) ; afy. pöza, paza ; sangl. fuzik, minj. foska. oss. d. finje, t. fing 'Nase' (286), arm. pinj (pinc) 'Nasenloch' will H ü b s c h m a n n hiervon trennen ; aber vielleicht mit Unrecht. Urverwandtschaft ist doch gewiss vorhanden (nachträgliche Nasalirung). 336. pöziS 'Reue, Entschuldigung', pôzïden (Vis und Rämtn, S. 92 Vers 3). ') Nach griechischer Anschauung ruft der Wiedehopf nuv noi, d. i. nov uoa tln! (nämlich Procne und Fhilomela), vergl. P r e l l e r , Griech. Mythologie*, II, 142. Mein Freund und College T h r a e m o r macht mich auch auf Tzetzes, Chil. VII, 479 aufmerksam: 7TOV 7TOV S i TavTftî f ç ê v v ù y

Xfyti Trjofùi

auj^yûxu.

®) FR hat folgenden Vers Mülevl Ma* ne v i ' s (Metr. Remel):

röl pinhän meküned z'esän beiöz tä swfi bâyes ne bugsäyend' pöz vergl. deutsch 'seine Nase in etwas hineinstecken*. F i citirt noch Verse aus S a ' d l und E s e d l .

skr. (Sütr.) püjäyati 'Ehrfurcht bezeigen'; pöfinak 'bereuend* ')• 337. püSe Pfote'. phlv. pücak, püzak 'Pfote'. Zu pal, vergl. Horn, BB. XVII, 258. 338. pöst 'Fell, Haut', pöstln. aw. pqstö.[fradah-; phlv. pöst, pöstin. LW. kurd. pöst, pist 'Fell, Haut'; bei. pöst, (213); afy. pöst; wa/, pist, sar. past.

phlv.

pöst

339. pTik, puk das Blasen (um Feuer anzufachen), Blasebalg'2). gr. (fvöa 'Blasen, Blasebalg', tfivom 'Blase; arm. puti 'Hauch', puklc Blasebalg', pKam 'sich aufblasen', pöem 'hauchen' (nicht entlehnt nach H ü b s c h m a n n No. 285). Die richtige neupersische Form muss buk sein. Arm. p und gr.

Nom. %äo 'Quelle', vergl. np. /änl (No. 466) und die folgende Nummer. 460. (2) X ä 'Schulter. aw. XÜO, yt. 10, 71; 14, 29 'Schultern'. Geldner, Studien I, 173. Doch sind beide Worte im Neupersischen durchaus unbelegt, und die Ubersetzung von aw. yßo durch 'Schultern' (man erwartet einen Dual) nicht sicher 1 ).

461. %ür, xara

'Fels; Dorn'2), xäre

(aus *xärver?) ), x^rpust 'Igel'. 3

(Häfiz 16, 3),

xawr

skr. khara- 'hart, rauh; scharf'; phlv. xß'% /ß'pust 'Igel' (Bund.); arm. Rar 'Stein'. 462. yüsteii 'aufstehen', Praes.^öe-em (AM. 84 Zeile 2 v. u.),

yeziden (x«2iden).

aw. pairi].ya$zaftuha*) 'erhebe dich'; phlv.^asi (vd. 16

' ) B a r t h o l o r o a e (briefl. Mitteilung) nimmt nach dem Gliederparallelismue (s. Nouausgabe)

erezöis /So bäzvän aojö tanvö vazdvare vazdvnre ungefähr

für-¿Hoeine mit aojö und synonyme Bedeutung an. *) In der Bedeutung 'Penis' in alb. kart (G. M e y e r , Alban. "Wörterbuoh, 176); auch arm. x n r i (8. B u g g e , KZ. 32, 9). ») Vergl. R f i c k e r t , ZDMG. 10, 166, 167 und dann V u l l e r s zu Sahn. I , 196 Yers 1211 (der H f i o k e r t , wie gewöhnlich, nioht nennt). ') D a r m e s t e t e r , i t . ir. I, 201 weicht hier von Y u l l e r s , Institutiones, ab und maeht die Saohe nur »ohlimmer, indem er mi^ dem Pehlevl-Commentator auf aw. ¿visaf 'er fing an zu schwitzen' (I) verfallt.



103 —

(7) Gl.), rist]axez, äyezlt (Phlv.-Vend. für aw. Vhn/ß-; AV.), päz. a%gzed (Mgn.).

oss. ra\ylzai 'du willst herabsteigend. sx^zun 'hinaufsteigen (301). Das awestische Wort ist nicht sicher; die Päzendlesung mit i beweist nichts. 463. ytim 'roh, ungekocht'. ai. amd- 'roh'; arm. hum 'roh' (H. No. 171; vergl. B a r t h o l o m a e , Studien II, 44. Daneben LW. /am);

gr. (Oftöc; air. 6m.

kurd. / ä v ; oss. LW. yöm (Hübschmann, S. 133);

afy. öm, MW; bei. hämag, n. hamay, härivag (155); wa/. yüng.

464. •¿äniÖH') 'schweigend, still', yßmösi.

skr. a + \/mars~ 'geduldig ertragen'; vergl. feramös (No. 812).

465. "/¿rill, yßne 'Haus', yßnegl. phlv. yßnak, xan< yßnaklk (iTNDO, Nöldeke, ZDMG. 46, 142). Von Vrkhan- 'graben'.

neben kenden.

Vergl. np. (arab.) yendeq

466. %äiiT 'Quelle, Wasserbassin', %än (unbelegt und unsicher 2 )). aw. XÖW"> Nom. yß° Quelle'; phlv. ^än, yßnik (Bund.);

ai. khdn- (khd-). kurd. künf, kahni. 467. fjäwer (y'awer) 'Herr'.

aw. y'äpara'gnädig, barmherzig'; ( D a r m e s t e t e r , Et. ir. I, 60 Note).

468. fßye 'Ei'.

phlv. xaVak

phlv.

y'apar

'Ei' (Men.); arm. ju 'Ei* (unsicher; H.

No. 179); lat. öeum; gr. wov; ksl. aje, jaje 'Ei*. kurd. haik, hl, hek; afy. ha; oss. t. aiß, d. aißä (12); bei. haik (159).

' ) Reimt auf hös Sahn. I , 429 Y . 730. *) Auch an Stellen wie AM. 240 Zeile 4 v. a. wird man nicht etwa x&ne 'eine Quelle', sondern fäiii 'die Quelle' (allg.) lesen müssen.

104 469. %äylden

'essen, kauen.

ai. i^khad-,

khddati

'kauen'; kurd.

yflin.

H ü b s c h m a n n , ZDMG. 38, 423.

470. "/¡ujeste 'gesegnet, glücklich', vergl. fer[xujeste. aw. *hujasta-,

vergl. ajasta-,

phlv. qjast

des British Mus. No. 65, ZDMG. 44, 660). 471.

yudäl,

yuda

'Gott;

Herr', yudävend,

(Gemme

yudävendgür

(türk. xtittkyar, vergl. N ö l d e k e bei H ü b s c h m a n n , Osset. Etym., S. 133), yßvend, yidev. aw. vergl. y"aääta-; phlv. yutäi (d. i. yudäl') bezw. yuSai); ai. vergl. svadhd- 'Selbstbestimmung'. L W . kurd. yud%\ afy. yttdäl; n. huJa,

htidai

oss. yucai;

bei.

huda,

(93).

Die Durchsichtigkeit des Zusammenhanges mit I/dahat wohl das d geschützt; als Grundform ist etwa ein aw. y'addya- (oder *hudaya-) anzusetzen. N ö l d e k e , GgA. 1882, S. 969 bezweifelt die Richtigkeit der Etymologie vielleicht nicht mit Unrecht. F r . M ü l l e r ' s Erklärung (WZKM. 5, 65) aus aw. *X°atö.ayäo 'nach eignem Willen sich bewegend' hat schon an sich wenig Uberzeugendes, ganz abgesehen von der falschen awestischen Nominativbildung. 472. yirümTden, ai. V'kram-,

'schreiten, gehen'. krämati,

krdmatS

'gehen, schreiten'.

In der Bedeutung 'angenehm, erfreuend' etc. ist, wie schon V u l i e r s gesehen hat, yirdm ursprünglich yurrem, eine Ansicht, der auch Nöldeke beipflichtet (mündliche Mitteilung). 473. f e r 'Esel', yergös 'Hase' ( = 'Eselsohr'), yervür,

yerzehre

u. a. m. aw. yara~ 'Esel'; phlv. * a r ; skr. khara- 'Esel'. kurd. ker, har (Guränl); afy. xar; oss. yäräg, xara9 (297); bei. n. Rar, yar, LW. har?) (192); wa*. yur,

sar. 6er, §er, sangl. xar>

minj.

yara.

•) Vergi. H o r n , ZDMG. 44, 675, No. 134. ' ) Vergi. B a r t h o l o m a e , ZDMG. 44, 550.

— 105 — 474. yerbuze, yerbuz ') 'Melone' (würtl. 'Eselsgurke'). phlv. /oriö/fri«, kharbuzak (PPG1.), vergi, böfina — yiyür (ebendas.) und bujpä (BQ.) d. i. büfinä, büjTna (FÖ); die letzteren beiden neupersischen Worte sind nur Pehlevtumschriften, noch mit aramäischem -ä. Vergi. iwsna, de Lagarde, Semitica 56. Weit gewandert, vergi, türk. qarpuz etc. 475. xcrceng 'Krebs', vergi, kilinjür, kulenöek (Wollaston: karanjäl,

kalanjär).

skr. vergi, karkata- 'Krebs, Krebs im Tierkreise' (karkd- etc. sind bedenklich) ; phlv. karcang 'Krebs im Tierkreise' (Bund.); gr. xapxico9> 'Krebs', vergi. MQxivoi —ty.floi, Hesych.; lat. canrer wird ebenfalls dazu gehören (vergi. Brugmann, Grundriss, I, § 282 Ende). y ist erst neupersisch. 476. "¿ired 'Verstand'. aw. yratu- 'Verstand'; phlv. /rat, /rattk[tum (vd. 19 (47), a r m . L W . /art); ai.

kràtu-.

477. y>irs 'Bär. aw. aresa- 'Bär' (Aog.) ; phlv. y(i)rs (Bund.) ; ai. fksa- ; arm. arj (H. No. 46). oss. d. t . ars (35); s i / n . yur$, s a r . yürj(.

Aw. Ereysa-, vergi, ai. Ärksa- (Goldschmidt bei Nöldeke, ZDMG. 36, 447) sind hiervon zu trennen, vergi. Hübschmann, ZDMG. 38, 429; anders Bartholomae, Studien II, 21. 478. %ursend 'fröhlich, zufrieden'. aw. *hurasant-; phlv. yursaud 'zufrieden, fröhlich' (Bund., Mön.), yursandìh (AV.). D a r m e s t e t e r , Et. ir. I, 265; die päz. Aussprache X'arsand spricht allerdings gegen diese Etymologie, doch kann sie nicht ausschlaggebend sein. ') B r u g s o h , Reise der K. Preuss. Gesandtschaft naoh Persien (ich Yermag Band und Seitenzahl augenblioklioh nicht anzugeben) hat sich eine nioht sehr geistreiche Volksetymologie des Wortes aufbinden lassen.



106



479. %urrem 'fröhlich, glücklich', yitrremi. skr. Sugrama- (Nom. propr.) 'sich wohl (im Guten) abarbeitend'; phlv. %urram (bezw. xurarn oder hurram, huram), yurramfh. Bei der üblichen Ableitung aus phlv. huramak (d. i. aw. *hurama-) 'herdenreich' (übersetzt im Kommentar aw. hvq&wa-) bleibt, abgesehen von dem Bedeutungsunterschiede, das doppelte r unerklärt. B a r t h o l o m a e (briefl. Mitteilung) will dagegen xurrem lieber zu xurre (s. unter No. 808) stellen. E r nimmt als Grundform *surnamaa n , vergl. ai. svartjtard-; Wechsel der Suffixe' -ma• und -ra-, wie bei ai. ksüma- neben ksürd-, gr. Jjjpo? und öfter, vergl. Studien II, 23. 480. %urös Hahn' 1 ). aw. Vy.raos-, xraosyöit,xraosya-' wehklagend, heulend', apa.~\xraosaka-; phlv. / r ö s 'Hahn'; ai. Ukrög-, krögati, vergl. kröga-, apa ]kröca-. kurd. korös; bei. krös, kurus Hahn', auch 'Männchen (bei Vögeln)' (202). 481. • / u r ö S i d e n 'schreien, lärmen', ¿wrfls. aw. \Sxraos-, yfaosyöif (s. No. 480), phlv. xrust> Xrustnk, yrusttan, xrus(i)sn bezw. yrös". Der Übergang von s zu s ist erst neupersisch (an aw. Vxraos- in yraozdaM- etc. darf man nicht denken). Zur Erklärung verweise ich auf B a r t h o l o m a e , Studien I I , 42 folg., und nehme an, dass das s sich zuerst vor t entwickelt hat und dann allgemein eingedrungen ist; der W e g war also np. *prusten, *xruSten, xrösem, yrOsiden. %urre s. ferr (No. 808). 482. %eriden 'kaufen'. ai. \fkray-, krlndti, krtyite 'kaufen'; phlv. xarTta». kurd. kenn 'kaufen'. ') xl"~Sh soll (nach BQ.) ebenfalls 'Hahn* und 'Hahnenkamm' bedeuten. Np. h neben « (aus aw. «) findet sich auch in amäs, ümäh, DN^B» riX^B ( Z o te n b e r g in M e r z ' Arohiv für wissenschaftliche Erforschung des alten Testaments, I, 398 Zeile 9).



107



Dialektisch ist die ursprüngliche Flexion nach der neunten indischen Klasse sekundär wieder eingeführt in Kasan: V(öniäün) Impt. bann (Inf. eirldn; das anlautende k ist hier erst zu h geworden, wie in g. herlclmtln, und dann gänzlich geschwunden), Q(ohrüd) bäxrin, K(ese) be/rln, Z(efre) blirln. 483. -fuspulen

schlafen', |TC513 auch 'beschlafen, schänden'

(Is. 13, 16), wrü'DE'C (Jer. 50, 6), yuften, yuspamden. aw. 1Syj'ctp-, y'apta-, VxV(lfs- > /"afsata 'schlafen'; phlv. x"aflan « y'aftak, afstian bezw. yuftan; ai. I/'svap-, svdpiti. oss. d. xussüu, t. Russin (309); bei. vapsag, n. vafsay, vapsay (403); wa/. rii-yp-am, royopt-am yöfs-am, sar. yufs-am, si/n. sows-am. Hierher gehört wohl auch np. yefji Xe/JterXe/J (SF), 'Nachtmahr', das de L a g a r d e , Ges. Abh. 55 mit aw. xawza- oder, wie er lesen will, yawja- (vd. 8, 32 (99)) zusammenstellt. Doch scheint mir auch das, Beitr. zur altb. Lex. 44, über aw. Beigebrachte diese Ansicht nicht genügend zu stützen, und mir bleibt daher die Übersetzung 'Napf und 'Topf' ( G e l d n e r , KZ. 25, 573, 583) die wahrscheinlichere 1 ); vergl. auch skr. kutnbha- in übertragener Bedeutung als 'Hure' (allerdings spät), worauf G e i g e r , Ostiranische Kultur, S. 341 Note 1 verweist. Mit np. httze lässt sich aw. xauza~ lautlich doch vereinigen, vergl. No. 872. 484. yestü 'Kern'. Yergl. s. v. est (No. 81). aw. astu- 'Körper' ist unsicher. 485. %ustü 'gestehend, beichtend; Geständniss', hestü, xusteväne, x^steväne. aw. *x°a.stavana- (vergl. a.stavana-); phlv. xustük, x(u)stavdn, arm. LW. xos^ovan. d e L a g a r d e , Beiträge zur altb. Lexicogr. 21. ') Auch C a l a n d , Zur Syntax der Pronomina im A vesta, 15 billigt G e l d n e r ' s Übersetzung.



108

-

486. %usur 'Schwiegervater'. aw. Rasura- 'Schwiegervater'; ai. (,vasara-; arm. skesr]air, d. i. 'Mann der Schwiegermutter' (Hübschmann, No. 253). kurd.xazür, xoztr, xaur 'Schwiegervater'; afy. syar; bei. n. vasarik 'Schwiegervater', vasar^zäyt 'Schwager' (405); wa/. yurs, sar. (LW.) Zäsur. Vergi, yttsrü (No. 487). 487. yusrü, *esw, ¿msö, %ves etc. 'Schwiegermutter'. Käs. %asrä-. ai. (va^rä-'Schwiegermutter'; arm. skestir (H. No. 253) ; lat. socru-s ; ksl. soekry. kurd. /osi, yesü, /asrä 'Schwiegermutter' ; afy. yvd$a ; bel. cassò, vasi, vose (406) ; wa/. ya§, siyn. ya$, sar. /.e/. Vergi, yusur (No. 486). 488. yiSt 'Ziegel, Backstein'. aw. istya- 'Ziegel, Backstein' ; phlv. yjst ; skr. {¿(.aka'Backstein'. afy. LW. ziéta; bel. ist (168). 489. %uSk 'trocken', yöse ') 'Ähre', yös, y&lden, yösünidm (AM. 236 Zeile 3 v. u.), yuskiden. Kä§. usk genàn, huékudén. ap. uska- 'trocken'; aw. hnska- 'trocken', aAhaosemna'nicht vertrocknend'; phlv. yuik, yuskih, yösimtän (Bund.)2); yösak 'Ähre' (Bund.); ai. qüskci-, qüsyati, skr. gösa-, kurd. LW. hüsk; afy. vu6; oss. ytisk, bayussin (311 und Seite 141); bel. huéay 'trocknen, austrocknen (160) (LW?); wa/. vesk. np. xuskar (xusk ard, Vullers, 756, vergi, dial. är, oben No. 13), arab. LW. yuskar 'Mehl', phlv. y_nsk\ü\r (vd. 6 (9) Gl., Say. näsäy. 2, 35). Vergi, de Lag arde, Semitica 1,41, Nöldeke, ZDMG. 32, 408; de Lagarde ' ) Phlv. /ösak (Sternbild, Bund.); kurd. uii, vasi, bei. L"W. hösag, n. hösay (100). *) Vd. 5 (43) (44) steht zwei Mal xOsinitan.

küsi;

afy.

vaiai;



109

-

will auch np. yfisäk (jüd.-pers. ^tSC, Is. 7, 24) heranziehen. 490. xism, yesm 'Zorn*. aw. atsma- 'Zorn'; plilv. yism, y(i)sm. 491. -/CHlii 'bläulich, blauschwarz'; vergl. yesTsär (Sahn. I, 157 Vers 510). aw. aysaena- (Darmesteter, Et. ir. II, 53); phlv. yaifn (Jamaspji, Pahlv. Dict. II, 421; falsch asgun, asin, 241), yasmin oder aysln(?), vd. 22 (12). kurd. sin, hesln 'blau; afy. Sin bezw. ytn; oss. äysinäg 'Taube (46; vergl. Hübschmann, ZDMG. 38, 427/8); sar. yoin, siyn. soin 'blau', yidg. aysin (Tomaschek, BB. VII, 204). 492. -feie ('/Jtle) 'Wunde, Spitzes; Geschwätz', yellden. aw. hareöis; phlv. harak bezw. yarak, vd. 2 (89). Die Etymologie stammt von West (PPGl.s. v.haleh); die Bedeutung der aw. und mittelp. Worte ist unsicher, ebenso die Grundbedeutung des neupersischen. Im M5n. fasst W e s t päz. hala als 'foolish, silly'. d e L a g a r d e , Beitr. z. altb. Lex. 38 wollte aw. y'ara- 'Wunde' vergleichen. 493. y.um, yunb, yumb 'Topf, Krug', yumre ( m o ö , Is. 13,12). aw. yumba- 'Topf; phlv. yumb; ai. Jcumbhd-. kurd. LW. yum; bei. kumb, n. Kumb 'Teich, Pfuhl; mit Wasser gefüllte Vertiefung im Felsgestein' (204); wa/. kubiin. 494. '/ende 'Gelächter, yendiden. phlv. yandltan, yandak (PPG1.). kurd. kenin 'lachen'; bei. kandag, n. Kanday, yanday, LW. 1 ) handag (186); wa*. kdnd-am, sar. sänd-am (?). oss. d. yodun, t. yüdin (303) scheint hiervon getrennt werden zu müssen und zu Vsvad- zu gehören. Oder ist doch Urverwandtschaft vorhanden? yendeq 'Graben' siehe s. v. kenden (No. 869). ' ) Vergl. ß a r t h o l o m a e , ZDMG. 44, 550.

-

110



495. y ? ä b 'Schlaf, y ' a b i d e w .

Kää. %ötc[es;

h e p o f t 'schlafen.

aw. x ° a f n a - Schlaf'; phlv. y'üb; ai. s v d p n a - ; arm. Buh (H. No. 295). kurd. y e v n , % e v i n ; a f / . LW. y ö b ; bei. v ä b , n. v ' d w

(410). 496. % v ä r 'leicht, gerade; niedrig, verächtlich', y r ä r i . aw. x'a&ra- (Geldner, KZ. 25, 478, Studien I, 17 folgg.; D a r m e s t e t e r , Et. ir. II, 189)1); phlv. y*ar, nur in der Bedeutung 'leicht', x'äriha 'leichtlich' (Salemann, Mel. asiat. IX, 234). LW. kurd. afy. /"är; bei. vär (290). Die Bedeutung 'niedrig, verächtlich' ist erst neupersisch. 497. f r ä s t e n 'wünschen, wollen', Praes.

ahis,

x " ä s t e 'Besitz'.

ai. [ f s o a d - , s v ä d a t i sich schmecken lassen, Gefallen finden', s v d d a t e ; gr. i j ö o f t a i . Vergl. np. y i c a i (No. 502).

phlv. yvastan 'wollen, wünschen', xvdh(i)Sn, x"ästär, X ästak 'Besitztum' etc.; kurd. ¿«'asiiw, y ü s t i n ; bei. vergl. vasta 'für' (413). v

498. - / ¡ y ä n 'Tischdecke; Tisch (gedeckter)'. aw. y?aini- 'Teppich, Überzug, Decke'. kurd. LW. y ß t i ; afy. y?än\ bei. n. v a n 'Platte, Teller' (289). Geldner, Studien I, 17/8. 499. f ä n d e n 'rufen, lesen etc.', y e n l d e n , y w i l d e , y u n y ä 'Musik, y u n y ä g e r .

aw. Vx v a»- in x V a n n t-^yra- ('klirrend');

phlv.

v

X ä n t a n , / M n l t (GF.); ai. V ^ s m n - , s m n a t i 'tönen'. kurd. y y & n d i n , y ü n d i n 'lesen'; oss. d. y ö n u n , t. x ö t i i n

'nennen, heissen, rufen, einladen' (305); bei. vänug, n. v ü n a y , vdnganay 'lesen, recitiren, studiren' (412); wa/. %an-am 'reden, sagen, sprechen'. ' ) äähn. I, 170 Vers 745 steht np. x T ä r direkt im Gegensatz zu

d u f o i i r , wie im Awesta %v3!h-a-

zu

, duz-; phlv. dus-; ai. dus-, dur-; gr. Jrrf-; arm. LW. dz-, echt t- (H. No. 267). Mit duz-, dus- gebildete Composita, deren Zusammensetzung vollständig durchsichtig ist, wie duz/im, dusnüm, dusmen sind im Folgenden nicht aufgeführt. 566. deSe 'Siegel'. aw. iSdaj/g-, dazaiti 'verbrennen'; phlv. da&taii; ai. |/ikih- ddhati 'brennen, verbrennen'. bei. n. diöay, pp. da/fa 'brandmarken' (433). 567. dest 'Hand', vergl. destek, deste (arab. dastaj')), destl 'Hilfe'. ap. dasta- 'Hand'; aw. zasta-\ phlv. dast; ai. hästa-. Allgemein entlehnt: kurd. dest; afy. las ( D a r m e s t e t e r , LXIII, Note), dast; bei. dast (51); w a / . dast, siyn. äöst, sar. äiist, sangl. dast, minj. last, yidg. lust. 568. destiir 'Minister, Vertrauter; Vorschrift'.

Verhaltungsmassrcgel,

') Cluilil. LW. pppn, arm. LW. tinsink.

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ap. *dastabara-; phlv. dastwar, dastbar. Nicht zu (lest 'Hand', sondern' zu der in aw. dqstmctc. steckenden Wurzel dans- ( D a r m e s t e t e r , Ét. ir. I, 115 Note)1)- Zu derselben Wurzel stellt N ö l d e k e (mündliche Mitteilung) auch np. dastan-), destän 'Geschichte, Erzählung'. 569. du$-j?ür, dusvär 'schwierig', dusxvarï, dusoan. aw. vergl. diäaSra- ( G e l d n e r , KZ. 25, 478, Studien I, 17 folgg.); phlv. dm/ar, dnfyarïh. Die neup. phlv. Formen sind Neubildungen ausdus-\-xvar ( N o - 496). 570. deätän 'menstruirende Frau'. aw. da/stavaiti- ; phlv. dastan (arm. LW. dastan; chald. LW. ¡fiîi'!), dastän(i)stän, vergl. dayßak. 571. dil 'Herz', dilcr (reimt auf sêr, Salin. I, 195, 1194). aw. zered- (y. 31, 12), zaredaya- 'Herz'; phlv. dil, pfiz. dilër (Mën.); ai. hfd-, hfdaya-; arm. sirt (II. No. 250). kurd. zar 'Herz'; afy. zra; oss. d. zur da, t.. zurdil (131); bel. zirdê (426); sar. zärd, sijn. zraö, zrüy, sangl. uzräy, minj. ztl. np. dil ist ausserdem in alle iranischen Sprachen entlehnt, meist ohne einen Bedeutungsunterscliied mit dem betreffenden einheimischen Worte aufzuweisen (Ausnahme: T o m a s c h e k , S. 786). 572. dem 'Atem, Atemzug', deine, demïden 'wehen, blasen', demüy, demür. ai. iSdham-, dhâmiti 'hauchen, blasen'; phlv. dam; ksl. dUmq, dqti 'blasen'. ') B a r t h o l o m a e (BB. 15,86) legt dieser Wurzel die Bodeutung 'einweihen, weihen' bei. Dazu passen aber nicht die ebenfalls dazu gehörigen ai. dasmd-, dasrä-. G e l d n e r überpetzt KZ. 30, 329 aw.

dldainhi mit 'ich wurde unterwiesen'. Anders F r . M ü l l e r , WZKM. 5 , 354. - R ü c k c r t lmt übrigens in seinen Bemerkungen zu M o h l ' s Sähnäme-Über»elzung

auch np. dvstwr mit (lest zu vereinigen versucht.



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vergl. oss. d. dumun, t. dimjn 'rauchen; wehen, blasen (115)')• > Entlehnt kurd. dem, bei. dam (69). 573. dum, dumb2), dtimbe3) 'Schwanz', dumbal ). aw. duma- 'Schwanz'; phlv. dum, dumb, dnmbak, a r m . L W . dmak

(=

*dumak).

kurd. düw, dunJc; afy. lam; oss. d. dumüg, t. dimi'ig (107); bei. (LW. ?) dunbag, n. dumb, dunb (87), daneben sicher echt dim (briefl. Mitteilung von Dam es an Geiger); sar. dum, dümba, wa/. dümbä (LW.). Die arische Grundform muss *dhumbhmagelautet haben ( B a r t h o l o m a e , Studien II, 101). 574. dendün 'Zahn' 4 ), dendäne 'Mauerzinne*. aw. vimitö.]dantan-; phlv. dandän (AV., Bund.); ai.

ddnta-,

kurd. didan 'Zähne'; oss. t. dänddg 'Zahn' (104); bei. dantan, n. dafän, tal voiiiCovqtv aréfiio xaì àoóot» rpttpta&cu ro ¿ViTov' nvotiaQttcu Jt Qvvraxrjg Plut. Artox. 19, 3. Qvviày.Tj tjXiy.ov neQióttQa Hesych. de Lagarde, Ges. Abh. 225; zuerst Ileland, Dissertalo de reliquiis veteris linguae persicao. 622. renilfden schaben, kratzen', rende. ai. [Srad-, ràdati 'kratzen, ritzen'; phlv. rundltan (AV.). kurd. reniti; bel. randag 'kämmen' (312). 623. (i)renff 'Farbe'. skr. raiiga- 'Farbe'; arm. LW. erang 'Farbe' (H., No. 96). LW. kurd. renk, reng; afy. rang; bel. rang (216). ') Aucli urm. rum 'Mcnsclicnluiufo'.

139 624. (t)reng 'Bergschaaf' (Vis und ßämtn, S. 144 Vers 13, 245 Vers 2 v. u.; S c h e f e r , Chrest. pers. II, 249, 17 ff.). skr. ranku- 'eine Art Antilope' (Nüldeke, mündliche Mitteilung). 625. revän 'Seele'. aw. urvan- (d. i. uruvan-) 'Seele'; phlv. ruvdn (geschrieben JN3n), ruvdnik. 626. röbah 'Fuchs'. g. rilwas 'Fuchs' (Semn. rüwä 'Katze'). aw. raopis (?); phlv. röpäs, röbds; ai. löpaqd- (skr. lopäka- 'Art Schakal') 'Fuchs'; arm. aXuSs 'Fuchs* (Hübschmann No. 9). Vergl. B a r t h o l o m a e , BB. 10, 294, der gr. ühonrjii für ein Lehnwort hält; ebenso G. M e y e r , Indog. Forsch. I, 328 Anm. kurd. rütoi 'Fuchs'; oss. d. robas, t. rübas (215); bei. ropask (323; röba LW.); sar. rapc. 627. röd 'Fluss', rödbar, röd/ßne. Käs. K.Z. röxönd, rö/önS. ap. rautah- 'Fluss'; phlv. röt, rötbar (Bund.); ai. srötas- 'Strömung, Strombett, Strom, Fluss'. kurd. rö; bei. röt (330). 628. rüde (*röde) 'Eingeweide'. Käs. rüvd, rüvi. phlv. rötlk 'Eingeweide' (AV.). kurd. rutcT; bei. rös (331); sar. raud. Das neupersische Wort muss dem Bai. und Sar. zu Folge auch ursprünglich einen Majhfllvokal gehabt haben'). 629. röx (röj) 'Tag', rözäne, rözgar ("lNJSn, Is. 1, 1), röze, rözT (arab. LW. rizq2). g. rüj. ') y o n S t a o k e l b e r g , Fünf ossetische Erzählungen, 83 vergleicht oss. (t.) rüd 'Wurst'. *) Wolil zuerst erkaiiut von B ü e k e r t , ZDMG. 10, 27».



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ap. raucah- 'Tag'; aw. raoöah- 'Licht'; plilv. röc, röcik (ann. LW. roöik), röckür (Bund.); ai. rocis'Glanz, Licht'; arm. lois 'Licht' (H. No. 125). kurd. ruz; afy. vraj-, bei. röc, n. rös 'Tag. Tageslicht, Sonne' (324); wa/. r d u j 'Flamme'. LW. seldsch. uruz\l, uru2\yft, Salem a n n , Noch einmal die seldschukischen Verse, Mel. asiat. X, 211; vergl. yrys 'Glück' ebendas. 630. rözen 'Fenster'. aw. raoöana- 'Fenster'; phlv. rockin; ai. röcand(nur 'Licht, hell'). 631. röSen 'leuchtend, hell', rösna, rosenl. g. rüsnäye. ap. vergl. Pa>%ävrj'); aw. raoysna- 'leuchtend'; phlv. rösan, rösanlh, rösttäk, arm. LW. r. snakan, rUsnutiun. LW. afy. röyan, röynüi; bei. rösanl, rosanal (324); Siyn. rosnagd 'Tageslicht', sangl. rösnäi 'Feuer'. Vergl. No. 610. 632. röyen 'Butter, Öl'. Kä5. rüydn, rö. aw. raoyna- 'Öl'; phlv. rökan (d. i. rögan, päz. raogan), röyan (PPG1.). kurd. rün\ bei. (LW. ?) rögan, rögun, n. röyan, röyin (327); LW. wa/. rügn, röyün, minj. royüit, sangl. röy, sar. raun. 633. vom, röme 'Schamhaare', rurn, rumbe (geschr. runbe) -). ai. roman- 'Haar am Körper der Menschen und Tiere' (in der Kegel mit Ausschluss der langen Kopiund Barthaare). ') Rosanaq in der syrischen Version des Alexanderromana ( N O l d e k e , Denkschr. WAW. Band 38). *) Der Vers L e b l b l ' s im FR ist in der zweiten Hälfte fehlerhaft; er mass nach einem ganz ähnlichen im FJ emendirt werden, der lautet (Metr. Hezej): pes rti' kini ett rumbg-i zen

Der Witz liegt darin, dass die Frauen keine Sohamhaare haben.



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634. rönäs, röyenäs, röyen 'Krapp, Färberröte'. wa/. uruddn, sar. aradin. Wohl zu aw. raoüita- 'rötlich* (No. 635). rönäs ist aus röyenas (im F J zweifach belegt) contrahirt; andere von den Wörterbüchern überlieferte Formen wie roden, rödeng, röynds sind unbelegt. 635. (i)rof, rö 'Kupfer, royin. aw. raoiSita- 'rötlich' (vd. 1, 3); plilv. rödtk geschr. rötlk (vd. 1 (8)), rod bezw. röT (AV.), röyin (AV.); skr. lohä-1) 'rötlich, Roterz, Kupfer', bei. rod 'Kupfer' (325). 636. (i)röT, rö 'Gesicht'. aw. raoSa- 'Wuchs, Ansehen'; phlv. röd2), hii]röd(i)sn (AV.); got. ludja 'Antlitz'. Allgemein entlehnt im iranischen Gebiet und über dasselbe hinaus. 637. rehT 'Diener, Sklave'. phlv. rasik. Wohl zu ap. Vras-, np. reslden (No. 616)? 638. re-ften

'ausgiessen, verschütten', Praes. rSz-em, rezis, (Qiss. Dan.), ri'ze, vergl. hirSzen 'Seihe, Durch-

schlag'. g. retmün, Praes. herije; Käs. Y. retan. aw. I/"rafc-, raelayu^ ausgiessen'; phlv. re/tnn, reef-t (päz. rSzed), rec(i)sn; lat. liquare; ai. l/'rSc-, rinäkti bedeutet nur 'überlassen, räumen' (vergl. np. gureyten, No. 914); arm. vergl. IKanem 'verlassen' (H. No. 132). kurd. retin 'ausgiessen'; oss. d. lejun, t. lljin 'laufen, fliehen' (167); bei. refag, n. rTsay (316), vergl. prinöag 'pressen, auspressen' (443); wa/. varic-am, sar. wrtiz-am 'müde werden, Causat. 'verweilen lassen'. Hierher gehört auch syr. LW. p^DX, arab. LW. ibrtq 'Wasserkanne' (de L a g a r d e , Ges. Abh. 7). ' ) S p i e g e l ' s Erklärung, Ar. Periode 35, ist lautlich ganz unmöglich. J j Falsch oder viclmolir nur graphisch röl, Bund.

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639. rlden 'kacken', Praes. riy-em, rtsten, rtm'), rime. aw. I/"raf-, avi ditn irita 'kackt darauf* (vd. 5, 1); phlv. rttan, rSman, rSmanlh; ai. |/>