Grammatik der portugiesischen Sprache [Reprint 2018 ed.] 9783110959864, 9783484500815

Die "Grammatik der portugiesischen Sprache" geht vom Satz als Ganzem aus und stellt die Beschreibung der Worta

199 32 63MB

German Pages 736 Year 1998

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Vorbemerkungen
2. Zum Aufbau des Sprachsystems
A. Einfache Äußerungen
1. Das Prädikat
2. Die Satzglieder
3. Die Wortgruppen
B. Komplexe Äußerungen
0. Allgemeines
1. Semantische Beziehungen in komplexen Äußerungen und Möglichkeiten ihrer syntaktischen Realisierung
2. Syntaktische Beschreibung komplexer Äußerungen
C. Abwandlungen einfacher und komplexer Äußerungen
1. Reihenfolge der Satzglieder
2. Hervorhebungskonstruktionen
3. Passivsätze
4. Fragesätze
5. Aufforderungssätze
6. Antwortsätze
7. Wunschsätze
8. Ausrufesätze
Verzeichnis der zitierten Autoren und Quellen
Literaturverzeichnis
Sachregister
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Grammatik der portugiesischen Sprache [Reprint 2018 ed.]
 9783110959864, 9783484500815

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Eberhard Gärtner Grammatik der portugiesischen Sprache

Eberhard Gärtner

Grammatik der portugiesischen Sprache

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1998

Gedruckt mit Unterstützung des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG Wort

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Gärtner, Eberhard: Grammatik der portugiesischen Sprache / Eberhard Gärtner. Tübingen : Niemeyer, 1998 ISBN 3-484-50081-6

© Max Niemeyer Verlag G m b H & Co. KG, Tübingen 1998 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz und Druck: A Z Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Einband: Buchbinderei Norbert Klotz, Jettingen-Scheppach

Vorwort

Die vorliegende Grammatik, die sich an Lusitanisten, Portugiesischlehrer und fortgeschrittene Lerner, vor allem Studenten der Lusitanistik, richtet, ist in den Jahren 1985 bis 1990 auf der Grundlage eines über einen längeren Zeitraum erstellten Corpus entstanden. Sie war ursprünglich als umfassendes Nachschlagewerk für Portugiesischlehrer, die in jenen Jahren wenig Zugang zu Originaltexten hatten, und für fortgeschrittene Lerner, die die Beherrschung produktiver Sprachtätigkeiten anstrebten, gedacht. Daraus erklärt sich einerseits das relativ umfangreiche Belegmaterial, andererseits die an der Äußerung als Ganzem orientierte, von der Syntax ausgehende Darstellungsperspektive und die Konzentration auf syntaktische und morphologische Erscheinungen. Die seit 1990 im Osten Deutschlands eingetretenen Veränderungen in der Verlagslandschaft machten die Suche nach einem neuen Verleger notwendig. Dank gebührt daher dem Max Niemeyer Verlag, der sich rasch bereitfand, das umfangreiche Werk zu verlegen, sowie der VG Wort GmbH, die den erforderlichen Druckkostenzuschuß bewilligte. Mein Dank gilt außerdem Herrn Dr. Luciano Caetano da Rosa von der Universität Mainz, der bereitwillig und in kürzester Frist die Durchsicht des Manuskriptes übernahm und wertvolle Hinweise einbrachte, sowie der verantwortlichen Verlagslektorin Brigitta Zeller für die Arbeit am Typoskript bis zur Drucklegung. Meiner Frau Hannelore danke ich für viele Jahre der Anteilnahme an der Entstehung des Textes und für ihre tatkräftige Mitarbeit bei der Erstellung des Typoskripts und der Korrektur der Druckfahnen. Dresden, Oktober 1996

Eberhard Gärtner

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1

1. Vorbemerkungen 2. Zum Aufbau des Sprachsystems 2.1. Inhaltsebene 2.1.1. Logisch-semantische Inhaltselemente 2.1.1.1. Semantische Struktur prädikativer Lexeme 2.1.1.2. Semantische Valenz 2.1.2. Kommunikativ-pragmatische Inhaltselemente 2.2. Zuordnungsbeziehungen zwischen Inhalts- und Ausdrucksstruktur 2.3. Ausdrucksebene 2.3.1. Lexikalisierung des semantischen Prädikats 2.3.2. Festlegungen der syntaktischen Valenz 2.3.2.1. Satzgliedschaft 2.3.2.2. Wortgruppenstruktur 2.3.2.3. Syntaktische Wertigkeit 2.3.3. Schichtung der Ausdrucksebene

12 13 13 14 14 14 15 15

A. Einfache Äußerungen

17

1. Das Prädikat

19

1.1. 1.1.1. 1.1.1.1. 1.1.1.2. 1.1.1.3. 1.1.1.4. 1.1.1.5. 1.1.2. 1.1.2.1. 1.1.2.2. 1.1.2.3. 1.1.2.4.

Das Verb Die grammatischen Kategorien des Verbs Person und Numerus Die Tempora Die Modi Die Verbalperiphrasen Das Passiv A voz passiva Das Formensystem des Verbs Ableitung der regelmäßigen Verbformen Übersicht über die Konjugation der regelmäßigen Verben Besonderheiten der Formenbildung Unregelmäßige Verben

3 7 7 7 8 9 11

....

19 19 19 21 28 32 47 52 52 53 62 76

VIII

Inhaltsverzeichnis

1.2. 1.2.1. 1.2.2. 1.2.2.1. 1.2.2.2. 1.2.3. 1.2.3.1. 1.2.3.2. 1.2.4.

Der Das Das Das Das Das Die Das Das

1.2.4.1.

D a s verbo transobjectivo

84

1.2.4.2. 1.2.5. 1.2.5.1.

Das Objektsprädikativ Die unbetonten Objektpronomen als Bestandteile des Prädikats Überblick über die Stellungsmöglichkeiten unbetonter Objektpronomen Morphologische Veränderungen an Verbformen und Objektpronomen Morphologische Veränderungen in der Enclise Morphologische Veränderungen in der Mesöclise Die Stellung der unbetonten Objektpronomen im europäischen Portugiesisch Die Stellung der unbetonten Objektpronomen im brasilianischen Portugiesisch Die Negation Die Negation mit näo

86 86

104 106 106

1.2.6.2.

ninguem, nada, nenhum, nunca (mais), jamais, algum

108

1.2.6.3. 1.3. 1.3.1. 1.3.2. 1.3.3. 1.3.4.

cä und lä als Negationspartikel Das Prädikat als strukturelles Zentrum des Satzes Satzmodelle mit verbalem Prädikat Satzmodelle mit Funktionsverbprädikat Satzmodelle mit nominalem Prädikat Satzmodelle mit verbo-nominalem Prädikat

1.2.5.2. 1.2.5.2.1. 1.2.5.2.2. 1.2.5.3. 1.2.5.4. 1.2.6. 1.2.6.1.

Bau des Prädikats verbale Prädikat Funktionsverbprädikat Funktionsverb Funktionsverbprädikativ nominale Prädikat Kopulaverben Subjektsprädikativ verbo-nominale Prädikat

2. Die Satzglieder 2.1. 2.1.1. 2.1.1.1. 2.1.1.2. 2.1.1.3. 2.1.1.4. 2.1.1.5. 2.1.2. 2.1.2.1. 2.1.2.2.

Die valenzabhängigen Satzglieder Das Subjekt (o sujeito) Die Form des Subjekts Die Stellung des Subjekts Die Verwendung des Subjektpronomens Das unbestimmt-persönliche Subjekt Die Kongruenz des Verbs mit dem Subjekt Die Objekte Das direkte Objekt (o objecto directo) Das indirekte Objekt (o objecto indirecto)

78 78 78 78 79 80 80 84 84

. . . .

87 87 88 94 95

108 109 109 112 113 115 117 117 117 117 117 118 119 119 121 121 123

Inhaltsverzeichnis

2.1.2.3. 2.1.3. 2.1.3.1. 2.1.3.2. 2.1.3.3. 2.1.3.4. 2.1.3.5. 2.2. 2.2.1. 2.2.1.1. 2.2.1.2. 2.2.1.3. 2.2.1.4. 2.2.1.5. 2.2.1.6. 2.2.1.7. 2.2.1.8. 2.2.2. 2.2.3. 2.2.3.1. 2.2.3.2. 2.2.3.3.

Das präpositionale Objekt (o complemento preposicional) . . . Die valenzabhängigen Adverbialbestimmungen Ortsbestimmungen Richtungsbestimmungen Instrumentalbestimmungen Maßbestimmungen Modalbestimmungen Die valenzunabhängigen Satzglieder Valenzunabhängige Adverbialbestimmungen Temporalbestimmungen Lokalbestimmungen Kausalbestimmungen Konditionalbestimmungen Finalbestimmungen Konzessivbestimmungen Konsekutivbestimmungen Modalbestimmungen Ergänzungsangaben zum Satz Ergänzungsangaben zu einzelnen Satzgliedern Das prädikative Attribut Der possessive Dativ Der ethische Dativ

3. Die Wortgruppen 3.1. 3.1.1. 3.1.1.1. 3.1.1.2. 3.1.1.3. 3.1.1.4. 3.1.2. 3.1.2.1. 3.1.2.1.1. 3.1.2.1.2. 3.1.2.1.3. 3.1.2.1.4. 3.1.2.1.5. 3.1.2.1.6. 3.1.2.1.7. 3.1.2.1.8. 3.1.2.2. 3.1.2.2.1. 3.1.2.2.2.

Die Substantivgruppe Das Substantiv Das Genus des Substantivs Der Numerus des Substantivs Ableitung der Pluralformen aus den Singularformen Verkleinerungs- und Vergrößerungsformen Die Begleiter des Substantivs Determinierende Angaben Der bestimmte Artikel Der unbestimmte Artikel Der Nullartikel Die Demonstrativadjektive Die Possessivadjektive Die Denotativadjektive Die Indefinitadjektive Die Ordnungszahlen Quantifizierende Angaben todo, todas; tudo Die Grundzahlen

IX

124 125 126 133 143 144 145 146 146 146 153 154 154 154 154 154 154 155 155 155 157 157 158 158 158 158 162 163 165 166 166 166 168 169 169 171 174 175 176 179 179 180

X

Inhaltsverzeichnis

3.1.2.2.3. 3.1.2.2.4. 3.1.2.3. 3.1.2.3.1. 3.1.2.3.2. 3.1.2.3.3. 3.1.2.3.4. 3.1.2.3.5. 3.1.3. 3.1.4. 3.1.4.1. 3.1.4.1.1. 3.1.4.1.2. 3.1.4.1.3. 3.1.4.1.4. 3.1.4.1.5. 3.1.4.1.6. 3.1.4.2. 3.1.4.3. 3.1.4.4. 3.2. 3.2.1. 3.2.1.1. 3.2.1.2. 3.2.2. 3.2.3. 3.2.3.1. 3.2.3.2. 3.2.4. 3.2.5. 3.2.6. 3.3. 3.3.1. 3.3.2. 3.3.3. 3.3.3.1. 3.3.3.2. 3.3.3.3. 3.3.3.4. 3.3.3.4.1. 3.3.3.4.2. 3.3.3.4.3.

Die unbestimmten Zahlwörter Partitive Quantifikation Qualifizierende Angaben Adjektivische Attribute Substantivische Attribute Präpositionale Attribute Relativsätze Äquivalente von Relativsätzen Die Eliminierung des Kernsubstantivs der Substantivgruppe . . . Die Stellvertreter des Substantivs Personalpronomen und Anredewörter Die Subjektformen Die Formen des direkten Objekts Die Formen des indirekten Objekts Die betonten Formen mit Präposition Kombinationen mehrerer Objektpronomen Determinierende, quantifizierende und qualifizierende Angaben zu den Personalpronomen Demonstrativpronomen Indefinitpronomen Relativsätze ohne Bezugswort Die Präpositionalgruppe Der Bau der Präpositionalgruppe Einfache Präpositionalgruppen Komplexe Präpositionalgruppen Syntaktische Funktionen der Präpositionalgruppe Die Präpositionen Einfache Präpositionen Zusammengesetzte Präpositionen Kontraktionen der Präpositionen Eliminierung von Substantiven in Präpositionalgruppen Präpositionalgruppen mit gleichen Kernsubstantiven und unterschiedlichen Präpositionen Die Adjektivgruppe Der Bau der Adjektivgruppe Die syntaktischen Funktionen von Adjektivgruppen Das Adjektiv Semantische Beschreibung Syntaktische Beschreibung Wortbildung des Adjektivs Morphologische Beschreibung Das Genus des Adjektivs Der Numerus des Adjektivs Die Metaphonie (Umlaut) des Stammvokals

184 186 188 188 198 201 203 230 232 233 233 234 243 250 255 258 260 262 263 266 271 271 271 272 272 273 273 274 275 280 282 282 282 283 283 284 290 291 298 299 302 303

Inhaltsverzeichnis

3.3.3.4.4. 3.3.3.4.5. 3.3.4. 3.3.5. 3.3.5.1. 3.3.5.2. 3.3.5.3. 3.3.6. 3.3.6.1. 3.3.6.2. 3.3.7. 3.4. 3.4.1. 3.4.1.1. 3.4.1.2. 3.4.1.2.1. 3.4.1.2.2. 3.4.1.2.3. 3.4.1.2.4. 3.4.2. 3.4.3. 3.4.3.1. 3.4.3.2. 3.4.4. 3.4.4.1. 3.4.4.2. 3.4.5.

Feminin- und Pluralbildung zusammengesetzter Adjektive . . . . Graduierung des Adjektivs Quantifikatoren + Adjektiv Vergleichssätze Vergleichssätze mit dem Komparativ Vergleichssätze mit dem relativen Superlativ Vergleichssätze ohne Graduierung der Eigenschaft Konsekutivsätze in prädikativen Adjektivgruppen Semantische Beziehungen zwischen Graduierung und F o l g e . . . . Der Modus in Konsekutivsätzen als Bestandteil von prädikativen Adjektivgruppen Konzessivsätze als Bestandteile von prädikativen Adjektivgruppen Die Adverbgruppe Das Adverb Semantische Klassifikation der Adverbien Morphologische Beschreibung der Adverbien Ursprüngliche und abgeleitete Adverbien Ableitung der Adverbien auf -mente Die Graduierung des Adverbs Verkleinerungsformen von Adverbien Quantifizierung von Adverbien Vergleichssätze in der Adverbgruppe Vergleichssätze mit dem Komparativ Vergleichssätze mit dem relativen Superlativ Konsekutivsätze als Bestandteil von Adverbgruppen Semantische Beziehungen zwischen Graduierung und Folge . . . Modus in Konsekutivsätzen als Bestandteil von Adverbgruppen Konzessivsätze als Bestandteile von Adverbgruppen

XI 304 305 310 312 312 317 319 319 319 321 322 323 323 323 325 325 325 326 328 328 329 330 330 331 332 333 333

B. Komplexe Äußerungen

335

0. Allgemeines 1. Semantische Beziehungen in komplexen Äußerungen und Möglichkeiten ihrer syntaktischen Realisierung

337

1.1. 1.1.1. 1.1.2. 1.1.3. 1.2. 1.2.1. 1.2.1.1. 1.2.1.2.

Darstellung allgemeinster Beziehungen zwischen Sachverhalten Konjunktionsrelation Adversative Beziehung Disjunktionsrelation Darstellung einer spezifischen Beziehung zwischen Sachverhalten Temporalverhältnisse Gleichzeitigkeit von Sachverhalten Zeitliche Abfolge von Sachverhalten

339 339 339 341 342 342 343 343 346

XII 1.2.2. 1.2.2.1. 1.2.2.2. 1.2.2.3. 1.2.2.4. 1.2.3. 1.2.3.1. 1.2.3.2. 1.2.3.3. 1.2.3.4. 1.2.4. 1.2.4.1. 1.2.4.2. 1.2.4.3. 1.2.4.4. 1.2.4.5. 1.2.4.6. 1.2.5. 1.2.6. 1.3. 1.3.1. 1.3.2. 1.3.3. 1.3.3.1. 1.3.3.2. 1.3.4. 1.3.5. 1.3.5.1. 1.3.5.2. 1.3.5.3. 1.3.5.4. 1.4. 1.4.1. 1.4.1.1. 1.4.1.2. 1.4.1.3. 1.4.2.

Inhaltsverzeichnis

Konditionalverhältnisse Reale Bedingung Potentielle Bedingung Irreale Bedingung Potentielle Bedingung und irreales Bedingtes Kausalverhältnisse Die Kausalrelation Die Konsekutivrelation Die Finalrelation Die Konzessivrelation Modalverhältnisse Bezeichnung des Begleitumstands Bezeichnung des fehlenden Begleitumstands Handlung als Mittel Handlung zur Kennzeichnung der Art und Weise einer anderen Handlung Vergleich der Art und Weise von Verbalhandlungen Proportionale Beziehungen Charakterisierung eines Sachverhalts in seiner Gesamtheit . . . . Extraponierung Darstellung von Sachverhalten als Bestandteile von komplexen Sachverhalten Logisch-semantische Grundtypen von komplexen Äußerungen mit valenzabhängigen Sachverhaltsbeschreibungen Zur Faktivität valenzabhängiger Sachverhaltsbeschreibungen . . . Referenzbedeutung des Subjekts der valenzabhängigen Sachverhaltsbeschreibung Valenzbedingte Referenzidentität Valenzbedingter Ausschluß der Referenzidentität Beschränkungen der temporalen Beziehungen zwischen unterordnender und untergeordneter Sachverhaltsbeschreibung . . . . Festlegungen der syntaktischen Valenz Syntaktische Funktionen von Individuenbezeichnungen Syntaktische Funktionen von Sachverhaltsbeschreibungen . . . . Wortgruppenstruktur von Individuenbezeichnungen Wortgruppenstruktur von valenzabhängigen Sachverhaltsbeschreibungen Kennzeichnung von Individuen durch Sachverhalte Determination Nichtrestriktive Determination Restriktive Determination Vergleichende Determination Explikation

350 350 351 355 358 358 358 362 364 365 370 370 372 372 373 373 376 378 378 379 379 380 381 381 382 383 384 384 384 384 385 387 387 387 388 390 390

Inhaltsverzeichnis

2. Syntaktische Beschreibung komplexer Äußerungen 2.1. 2.1.1. 2.2. 2.2.1. 2.2.2. 2.2.3. 2.2.3.1. 2.2.3.2. 2.2.3.3. 2.2.4. 2.3. 2.3.1. 2.3.1.1. 2.3.1.1.1. 2.3.1.1.2. 2.3.1.1.3. 2.3.1.1.4. 2.3.1.1.4.1. 2.3.1.1.4.2. 2.3.1.1.4.3. 2.3.1.1.4.4. 2.3.1.1.5. 2.3.1.1.5.1. 2.3.1.1.5.2. 2.3.1.2. 2.3.1.2.1. 2.3.1.2.2. 2.3.1.2.3. 2.3.1.2.4. 2.3.1.2.5. 2.3.1.2.6. 2.3.1.2.7. 2.3.2. 2.3.2.1. 2.3.2.2. 2.3.2.3. 2.3.2.4. 2.3.2.4.1.

Satzverbindung Reduktion von koordinierten Sätzen Satzverflechtung Satzverflechtung durch Demonstrativpronomen und Adverbien Satzverflechtung durch abstrakte Substantive mit Relativsatz . . . Satzverflechtung durch satzbezogenes Relativpronomen o q u e . . Die Darstellung von Sachverhalten als Bestandteile von Sachverhalten Darstellung einer spezifischen Beziehung Die Darstellung allgemeinster Beziehungen zwischen Sachverhalten Satzverflechtung zur Kennzeichnung von Individuen Satzgefüge und ihre Äquivalente Konjunktionalsätze Valenzabhängige Konjunktionalsätze Syntaktische Funktionen von valenzabhängigen Konjunktionalsätzen Unterordnungsstufen der Gliedsätze Satzgefügemodelle mit Konjunktionalsätzen Der Bau der valenzabhängigen Konjunktionalsätze Die Wahl der Konjunktion Referenzbeziehungen des Subjekts und seine lexikalische Bezeichnung Der Modus des Verbs im Konjunktionalsatz Das Tempus des Verbs im Konjunktionalsatz Faktive Konjunktionalsätze Syntaktische Funktionen faktiver Konjunktionalsätze Der Modus in faktiven Konjunktionalsätzen Valenzunabhängige Adverbialsätze Temporalsätze Konditionalsätze Kausalsätze Konsekutivsätze Finalsätze Konzessivsätze Modalsätze Infinitivkonstruktionen Persönliche und unpersönliche Infinitivkonstruktionen Flektierbarkeit des persönlichen Infinitivs Syntaktische Funktionen von Infinitivkonstruktionen Valenzabhängige Infinitivkonstruktionen Subjekt und Kongruenz in valenzabhängigen Infinitivkonstruktionen

XIII 392 392 392 393 394 396 396 397 397 398 398 399 399 400 400 402 403 413 413 414 414 434 446 446 447 449 449 460 469 471 472 473 477 481 482 482 484 486 487

XIV 2.3.2.4.1.1. 2.3.2.4.1.2. 2.3.2.4.1.3. 2.3.2.4.1.4. 2.3.2.4.2. 2.3.2.4.2.1. 2.3.2.4.2.2. 2.3.2.4.3. 2.3.2.5. 2.3.2.5.1. 2.3.2.5.1.1. 2.3.2.5.1.2. 2.3.2.5.1.3. 2.3.2.5.1.4. 2.3.2.5.1.5. 2.3.2.5.2. 2.3.2.5.3. 2.3.2.5.4. 2.3.3. 2.3.3.1. 2.3.3.2. 2.3.3.3. 2.3.3.3.1. 2.3.3.3.2. 2.3.3.3.3. 2.3.3.3.4. 2.3.3.3.5. 2.3.4. 2.3.4.1. 2.3.4.2. 2.3.4.3. 2.3.4.4. 2.3.4.5. 2.3.4.6. 2.3.5. 2.3.5.1. 2.3.5.2.

Inhaltsverzeichnis

Persönliche Infinitivkonstruktionen Faktive persönliche Infinitivkonstruktionen Unpersönliche Infinitivkonstruktionen Faktive unpersönliche Infinitivkonstruktionen Substantivierte Infinitivkonstruktionen Substantivierte persönliche Infinitivkonstruktionen Substantivierte unpersönliche Infinitivkonstruktionen Temporale Beziehungen zwischen valenzabhängigen Infinitivkonstruktionen und übergeordnetem Prädikat Valenzunabhängige adverbiale Infinitivkonstruktionen Semantische Beziehungen Temporalverhältnisse Konditionalverhältnisse Kausalverhältnisse Modalverhältnisse Vergleich Stellung der valenzunabhängigen adverbialen Infinitivkonstruktion im Satzgefüge Subjekt und Kongruenz in valenzunabhängigen adverbialen Infinitivkonstruktionen Temporale Beziehungen zwischen adverbialen Infinitivkonstruktionen und übergeordnetem Satz Gerundialkonstruktion Der verbale Charakter des Gerundiums Valenzabhängige Gerundialkonstruktionen Valenzunabhängige Gerundialkonstruktionen Adverbiale Gerundialkonstruktionen Koordinierte Gerundialkonstruktionen Attributive Gerundialkonstruktionen Unabhängige Gerundialkonstruktionen Gerundiale Infinitivkonstruktion: a + Infinitiv Partizipialkonstruktionen Das Partizip Syntaktische Funktionen von Partizipialkonstruktionen Adverbiale Partizipialkonstruktionen Partizipialkonstruktionen als prädikative Attribute Valenzabhängige Partizipialkonstruktionen als Subjekts- und Objektsprädikativ Attributive Partizipialkonstruktionen Adjektiv-, Substantiv- und Präpositionalgruppen als Reduktionen von Sachverhaltsbeschreibungen mit nominalem Prädikat Valenzabhängige Adjektiv-, Substantiv- und Präpositionalgruppen Valenzunabhängige Adjektiv-, Substantiv- und Präpositionalgruppen

487 501 505 507 507 507 510 511 512 512 512 513 514 517 518 518 519 522 523 523 527 529 529 535 536 538 539 540 541 543 544 548 548 549 549 550 552

Inhaltsverzeichnis

2.3.6. 2.3.6.1. 2.3.6.2. 2.3.7. 2.3.8. 2.3.8.1. 2.3.8.2. 2.3.8.3. 2.3.8.3.1. 2.3.8.3.2. 2.3.8.3.3.

Präpositional- und Adverbgruppen als Reduktionen von Sachverhaltsbeschreibungen mit valenzabhängiger Adverbialbestimmung Valenzabhängige Präpositional- und Adverbgruppen Valenzunabhängige Präpositional- und Adverbgruppen Reduktion von Existentialaussagen nach modalen Prädikaten . . Nominalisierungen Der substantivierte Infinitiv Substantivierte Adjektive und Adverbien Deadjektivische und deverbative Substantivgruppen Ableitung von nomina actionis aus Verben Ableitung von Substantiven aus Adjektiven Valenzbeziehungen in nominalisierten Äußerungen

XV

556 556 557 557 558 559 561 561 561 563 564

C. Abwandlungen einfacher und komplexer Äußerungen

583

1. Reihenfolge der Satzglieder

585

1.1. 1.2. 1.3. 1.3.1. 1.3.2. 1.3.3. 1.3.4. 1.3.5. 1.3.5.1. 1.3.5.2. 1.3.5.3. 1.4.

Die topologische Grundreihenfolge Themalose Sätze Abwandlungen der Reihenfolge der Satzglieder unter dem Einfluß der Mitteilungsperspektive Die Thema-Rhema-Gliederung Thema und Thematisierung Rhema und Rhematisierung Gleichzeitige Thematisierung von Objekten und Adverbialbestimmungen und Rhematisierung des Subjekts Extraposition Voranstellung Parenthese Nachtrag Emphatische Abwandlungen der Reihenfolge der Satzglieder . .

2. Hervorhebungskonstruktionen 2.1. 2.2. 2.3. 2.4. 2.5.

Hervorhebung des Prädikats Hervorhebung des Themas Hervorhebung des Rhemas Hervorhebung emphatischer Rhemata Extraposition und Hervorhebungskonstruktion

3. Passivsätze 3.1. 3.2. 3.2.1. 3.2.1.1.

585 586 587 587 588 596 598 599 599 601 601 602 604 604 606 609 611 612 614

Einteilung der Passivsätze Das objektbezogene Passiv Das objektbezogene Vorgangspassiv Das Vorgangspassiv: ser + Partizip

614 615 615 615

XVI 3.2.1.2. 3.2.1.3. 3.2.2. 3.2.3. 3.3. 3.3.1. 3.3.2. 3.3.3. 3.4.

Inhaltsverzeichnis

Das reflexive Passiv Funktionsverbprädikate zur Bezeichnung des objektbezogenen Vorgangspassivs Das objektbezogene Passiv der Zustandsveränderung Das objektbezogene Zustandspassiv Das adressatenbezogene Passiv Das adressatenbezogene Vorgangspassiv Das adressatenbezogene Passiv der Zustandsveränderung Das adressatenbezogene Zustandspassiv Infinitivische Passivkonstruktionen

4. Fragesätze 4.1. 4.1.1. 4.1.2. 4.1.3. 4.2. 4.2.1. 4.2.2. 4.3. 4.3.1. 4.3.2. 4.3.3. 4.4. 4.4.1. 4.4.2. 4.4.3. 4.4.4. 4.5. 4.5.1. 4.5.1.1. 4.5.1.2. 4.5.1.3. 4.5.2. 4.5.3. 4.5.4. 4.5.5. 4.5.6. 4.6. 4.6.1. 4.6.1.1. 4.6.1.2. 4.6.1.3. 4.6.2.

618 619 620 621 622 622 623 624 625 627

Allgemeine Strukturbesonderheiten von Fragesätzen Extraposition von Satzgliedern und Gliedsätzen Besonderheiten des Prädikats in Fragesätzen Adverbien in Fragesätzen Entscheidungsfragen Satzgliedstellung in Entscheidungsfragen Intonation in Entscheidungsfragen Alternativfragen Alternative zwischen bejahter und negierter Aussage Alternative Äußerungen verschiedener Art Interjektionen Bestätigungsfragen Bestätigungsfragen nach bejahten Äußerungen Bestätigungsfragen nach negierten Äußerungen Interjektionen als Bestätigungsfragen Gegenfragen Ergänzungsfragen Fragewörter Interrogativpronomen Interrogativadjektive Interrogativadverbien Die Verwendung von e que in Ergänzungsfragen Satzgliedstellung in Ergänzungsfragesätzen Die Erfragbarkeit der einzelnen Satzglieder Die Erfragbarkeit von Satzgliedern von Gliedsätzen Ergänzungsfragesätze im Infinitiv Indirekte Fragesätze Definition und allgemeine Strukturmerkmale Indirekte Entscheidungsfragesätze Indirekte Ergänzungsfragesätze Der Modus in indirekten Fragesätzen Indirekte Pseudo-Fragesätze

627 627 628 630 630 630 631 632 632 632 632 633 633 633 634 634 635 635 635 636 638 639 641 643 646 647 647 647 648 648 649 649

XVII

Inhaltsverzeichnis

4.6.2.1. 4.6.2.2.

Konjunktionalsätze mit se Indirekte Pseudo-Fragesätze mit Fragewort

649 650

5. Aufforderungssätze 5.1. 5.1.1. 5.1.2. 5.1.3. 5.1.4. 5.1.5. 5.1.6. 5.2. 5.3. 5.4. 5.4.1. 5.4.2. 5.4.3. 5.4.4. 5.4.4.1. 5.4.4.2.

652

Aufforderungssätze im Imperativ und Konjunktiv Bejahte Aufforderungssätze Negierte Aufforderungssätze Die futurische Bedeutung von Aufforderungssätzen Das Subjekt von Aufforderungssätzen Die Stellung valenzunabhängiger Adverbialbestimmungen in Aufforderungssätzen Aufforderungssätze in der erlebten Rede Aussagesätze als Aufforderung Fragesätze als Aufforderung Reduktionen von Aufforderungssätzen Reduktion auf den Valenzträger des Prädikats Reduktion auf mehrere rhematische Satzglieder Reduktion auf das Rhema Interjektionen als Aufforderung Aufforderung zum Schweigen Ermunterung

652 653 655 656 656 657 658 658 659 660 660 661 662 662 663 663

6. Antwortsätze 6.1. 6.1.1. 6.1.2. 6.1.3. 6.1.4. 6.1.5. 6.2.

664

Antwort auf Entscheidungsfragen Bejahte Antwort auf bejahte Frage Bejahte Antwort auf negierte Frage Negierte Antwort auf bejahte Frage Negierte Antwort auf negierte Frage Interjektionen als Antwort auf Entscheidungsfragen Antwort auf Ergänzungsfragen

664 664 667 668 669 669 670

7. Wunschsätze 7.1. 7.2. 7.3. 7.4. 7.5.

Formen der Wunschsätze Modus und Tempus des Wunschsatzes Das Subjekt des Wunschsatzes Zur Stellung der freien Adverbialbestimmung in Wunschsätzen Interjektionen als Äquivalente für Wunschsätze

8. Ausrufesätze 8.1. 8.1.1. 8.1.2.

Sachverhaltsbezogene Ausrufesätze und Ausrufe Reduktion auf das Verb Reduktion auf das Subjektsprädikativ

673

.

673 674 675 676 677 678 678 679 679

XVIII 8.1.3. 8.2. 8.2.1. 8.2.2. 8.3.

Inhaltsverzeichnis

Reduktion auf andere Satzglieder und Elemente Teilsachverhaltsbezogene Ausrufesätze Individuenbezogene Ausrufesätze Verbbezogene Ausrufesätze Interjektionen als Äquivalente von Ausrufesätzen

680 680 680 683 683

Verzeichnis der zitierten Autoren und Quellen

691

Literaturverzeichnis

695

Sachregister

703

Einleitung

1. Vorbemerkungen

Das Portugiesische wird nicht nur in Portugal und auf den zu Portugal gehörenden Atlantikinseln des Madeira-Archipels und der Azoren gesprochen, sondern auch in Brasilien, das bereits im frühen 19. Jahrhundert (1822) seine staatliche Unabhängigkeit erlangte, und in den afrikanischen Staaten, die in den 70er Jahren unseres Jahrhunderts unabhängig wurden und Portugiesisch als Verkehrssprache beibehalten haben: Angola, Moçambique, Guinea-Bissau, die Kapverden und Säo Tomé und Principe. Es wird darüber hinaus noch in ehemaligen portugiesischen Kolonien im asiatischen Raum und in der Kolonie Macau in China gesprochen. Die große Verbreitung der Sprache und der Kontakt mit anderen Sprachen, wobei der Kontakt mit den afrikanischen Sprachen, vor allem Bantusprachen, in Afrika und, durch den Sklavenhandel während der Kolonialzeit bedingt, auch in Brasilien eine große Rolle spielte, führten in der Vergangenheit zur Herausbildung regionaler Besonderheiten in den mündlichen Existenzformen der Sprache. Für die schriftlichen Existenzformen, die ohnehin nur von einem geringen Teil der Bevölkerung beherrscht wurden und werden, galt während der Kolonialzeit in den ehemaligen Kolonien die in Portugal fixierte Norm als verbindlich. Nach Erlangung der Unabhängigkeit Brasiliens (1822) und verstärkt im Zusammenhang mit der Entwicklung des Kapitalismus und des Bürgertums entwickelte sich in Brasilien ein Bewußtsein der sprachlichen Eigenständigkeit, das insbesondere im Laufe des 20. Jahrhunderts eine teilweise Lösung von den Normen des europäischen Portugiesisch, die der brasilianischen Sprachwirklichkeit nicht mehr entsprachen, herbeiführte. Es wurden eine nationale Aussprachenorm (1956) und eine orthographische Norm (erstmalig 1930, in der Folgezeit mehrmals modifiziert, zuletzt 1971) festgelegt, und es entstanden Wörterbücher, die zahlreiche «Brasilianismen» von teils landesweiter, teils regionaler Verbreitung verzeichnen. Was das grammatische System betrifft, so kann - trotz zahlreicher Besonderheiten der mündlichen Existenzformen, die sich zum Teil auch in der Schriftsprache manifestieren - noch von einer relativen Einheit der portugiesischen Sprache ausgegangen werden. Daß auch portugiesische und brasilianische Linguisten diese Auffassung teilen, beweist u.a. das Erscheinen der «Nova Gramática do Portugués Contemporáneo» von Celso Cunha (Brasilien) und Lindley Cintra (Portugal). In den genannten afrikanischen Ländern gilt zur Zeit offiziell noch die in Portugal fixierte Norm. Die mündlichen Existenzformen weisen aber eine Reihe von Besonderheiten auf, die dort ebenfalls bereits in die schriftlichen Existenzformen der Sprache eindringen. Afrikanische Lexik hat schon heute einen festen Platz in der Schriftsprache, bestimmte morphologische und syntaktische Besonderheiten können folgen.

4

Vorbemerkungen

In der vorliegenden Grammatik ist der Versuch unternommen worden, nicht nur das europäische, sondern auch das brasilianische und - in gewissem Umfang - das afrikanische Portugiesisch zu erfassen. Wo der Gebrauch nicht differiert, wurde, wenn es dem Autor möglich war, Belegmaterial aus allen drei Verbreitungsgebieten angeführt. Wo es notwendig erschien, wurden die einzelnen Varietäten gesondert erwähnt. Bei den Personalpronomen und Anredewörtern wurden jeweils gesonderte Abschnitte gewählt, um den inneren Systemzusammenhang der jeweiligen Varietät deutlich zu machen. In der Gegenwart wird immer stärker die Forderung nach einer Orientierung des Fremdsprachenunterrichts auf produktive Sprachtätigkeiten bei selbstverständlich gleichzeitiger Entwicklung der rezeptiven erhoben. Die vorliegende Grammatik soll einen Beitrag zur Erfüllung dieser Forderung auf dem Gebiet des Portugiesischunterrichts leisten. Sie basiert daher auf einem Grammatikkonzept, das der Mehrebenenstruktur der Sprache ebenso gerecht wird, wie der zentralen Rolle des Prädikats beim Zustandekommen sprachlicher Äußerungen, und das auch kommunikativ-pragmatischen Faktoren einen gebührenden Platz in der Beschreibung einräumt. Der Orientierung auf produktive Sprachtätigkeiten entspricht die onomasiologische Blickrichtung, die den Aufbau des Buches insgesamt wie auch den einzelner Abschnitte bestimmt, wenngleich der Inhalt sprachlicher Äußerungen nicht immer explizit dargestellt wird - und in einer didaktischen Grammatik wohl auch nicht dargestellt zu werden braucht, da Ähnlichkeiten auf der Ebene der Satzbedeutung im Vergleich des Deutschen und des Portugiesischen überwiegen. Die der Grammatik vorangestellte Darstellung der theoretischen Grundlagen soll das Gesamtkonzept veranschaulichen und dem interessierten Benutzer die Einordnung der behandelten Ausschnitte aus der portugiesischen Grammatik in das Gesamtbild des Sprachsystems ermöglichen. Teil A behandelt den Aufbau einfacher Äußerungen. In A.l. werden der Aufbau des Prädikats und die grammatischen Kategorien des Verbs einschließlich der Verbalflexion beschrieben. Es folgt die Darstellung der satzkonstituierenden Funktion des Prädikats und der nichtverbalen Satzglieder (A.2.). Kapitel A.3. liefert die Beschreibung der Substantivgruppe (A.3.I.), der Präpositionalgruppe (A.3.2.), der Adjektivgruppe (A.3.3.) und der Adverbialgruppe (A.3.4.). Teil B hat komplexe Äußerungen zum Gegenstand. In Kapitel B.l. werden in onomasiologischer Sehweise die morpho-syntaktischen Ausdrucksmittel der verschiedenen semantischen Relationen zwischen Sachverhaltsbeschreibungen (Propositionen) aufgelistet. Kapitel B.2. bringt die Beschreibung der syntaktischen Struktur komplexer Äußerungen, gegliedert nach Satzverbindung (B.2.I.), Satzverflechtung (B.2.2.) und Satzgefüge (B.2.3.) sowie eine detaillierte Beschreibung der morpho-syntaktischen Ausdrucksmittel subordinierter Propositionen. Teil C behandelt kommunikativ bedingte Abwandlungen einfacher und komplexer Äußerungen: Reihenfolgebeziehungen der Satzglieder (C.I.), Hervorhebungskonstruktionen (C.2.), Passivsätze (C.3.), Fragesätze (C.4.), Aufforderungssätze (C.5.), Antwortsätze (C.6.), Wunschsätze (C.7.) und Ausrufesätze (C.8.). Der Anhang enthält ein Verzeichnis der zitierten Autoren und sonstigen Quellen, ein Sachregister und ein Literaturverzeichnis.

Vorbemerkungen

5

BENUTZUNGSHINWEIS: Die den Beispielen beigegebene Nummer ermöglicht die Identifizierung des jeweiligen Autors an Hand des Verzeichnisses der benutzten Autoren im Anhang des Buches (S. 691).

2. Zum Aufbau des Sprachsystems

Sprachliche Äußerungen (Texte, Sätze, Wortgruppen, Wörter) haben eine Inhaltsseite und eine Ausdrucksseite. Zwischen beiden Seiten besteht ein durch Asymmetrie gekennzeichnetes Zuordnungsverhältnis. Die Aufgabe der Beschreibung sprachlicher Äußerungen besteht zu einem wichtigen Teil in der Aufhellung dieses Zuordnungsverhältnisses. Das schließt im Idealfall die möglichst erschöpfende Beschreibung der relevanten Erscheinungen beider Seiten ein. Da der Stand der Erforschung der Bedeutungsstruktur portugiesischer Äußerungen einerseits und die vorwiegend didaktische Zielsetzung dieser Grammatik andererseits die ausführliche Beschreibung der Bedeutungsseite im folgenden ausschließen, wird zunächst ein Überblick über den Aufbau der Inhaltsebene, ihre Zuordnung zur Ausdrucksebene und den Aufbau der Ausdrucksebene gegeben.

2.1. Inhaltsebene Der Inhalt sprachlicher Äußerungen umfaßt logisch-semantische Inhaltselemente, die ein einzelsprachlich geprägtes Sachverhaltsabbild repräsentieren, und kommunikativpragmatische Inhaltselemente.

2.1.1. Logisch-semantische Inhaltselemente Die logisch-semantischen Inhaltselemente sind das Ergebnis der Abbildung von Sachverhalten der objektiven Realität in Natur, Gesellschaft und Denken im menschlichen Bewußtsein. Im Zuge des Erkenntnisprozesses werden die Objekte der Realität und die zwischen ihnen bestehenden Beziehungen als Komplexe von Eigenschaften erkannt und die Eigenschaften der Objekte und Beziehungen als begrifflich nicht weiter zerlegbare Abbildelemente mit universalem Charakter fixiert. Als kleinste Bestandteile einzelsprachlicher Bedeutungen werden die Abbildelemente als semantische Merkmale, Seme usw. bezeichnet. Die semantischen Merkmale werden in einzelsprachlich spezifischer Weise zu Merkmalskomplexen oder Sememen gebündelt und als Wort- oder Morphembedeutungen bestimmten Formativen (Phonemfolgen) zugeordnet.

8

E.3

2.1. Inhaltsebene

2.1.1.1. Semantische Struktur prädikativer Lexeme E.3 Unter den durch die Zuordnung von Sememen und Phonemfolgen entstehenden Lexemen sind die prädikativen Lexeme von entscheidender Bedeutung für das Zustandekommen sprachlicher Äußerungen. Die in den prädikativen Lexemen (Verben, prädikativen Adjektiven und Substantiven) enthaltenen Merkmale bedürfen der Ergänzung durch den Bezug auf ein Gegenstandsabbild (= Abbild von konkreten, leblosen Gegenständen, Menschen, Tieren und Abstrakta) oder ein Sachverhaltsabbild, deren einzelsprachliche Entsprechung als Individuenbezeichnung bzw. als Sachverhaltsbeschreibung bezeichnet werden kann. Wenn Gegenstandsabbilder durch x und y und Sachverhaltsabbilder durch p und q symbolisiert werden, läßt sich die aus distinktiven Bedeutungsmerkmalen aufgebaute Bedeutungsstruktur prädikativer Lexeme wie folgt darstellen: doente F(unktor)

A(rgument)

doente

Pedro

I

I

bzw. in linearer Schreibweise F(A) bzw. doente (Pedro). Diese semantische Struktur liegt dann gleichermaßen u.a. folgenden Ausdrücken zugrunde: O Pedro estä / e

doente . . a doen$a do Pedro, O Pedro, que estä / e doente..., Por estar doente, o Pedro ..., Estando doente, o Pedro ..., Doente, o Pedro ... Prädikative Lexeme, die nur den Bezug auf Individuenbezeichnungen zulassen, konstituieren einfache Äußerungen, wie sie für das Portugiesische in A.1.2. und A.1.3. beschrieben sind. Prädikative Lexeme, die den Bezug auf Sachverhaltsbeschreibungen zulassen, konstituieren komplexe Äußerungen, wie sie in Kapitel B beschrieben sind. Ihre semantische Struktur kann wie folgt dargestellt werden: pena F

A

pena

P F

A

doente

Pedro

bzw. in linearer Schreibweise F(F(A)) bzw. pena (doente (Pedro)). Diese semantische Struktur liegt u.a. folgenden Äußerungen zugrunde: E pena que o Pedro esteja

doente. E pena o Pedro estar doente.

E.6

9

2.1.1. Logisch-semantische Inhaltselemente

2.1.1.2. Semantische Valenz Die semantische Komponentenstruktur des prädikativen Lexems determiniert die Zahl E.4 der möglichen Leerstellen für Argumentenvariablen (Stelligkeit) sowie die semantischfunktionale und weitgehend auch die semantisch-referentielle Charakteristik der Argumente. 2.1.1.2.1. Stelligkeit Die Stelligkeit eines Prädikatslexems ergibt sich aus den in der semantischen Struktur E.5 vorhandenen Argumenten. Es besteht jedoch keine direkte Entsprechung zwischen der semantischen Komponentenstruktur und der semantischen Valenz. So können einerseits prädikative Lexeme, deren Bedeutung sich aus maximal zweiwertigen Merkmalen zusammensetzt, drei Leerstellen eröffnen: anunciar

verursachen

x

werden

bekannt

p

(für)

y

(Lies: 4) lá/para lá/até là : Eu vou là. (148) Já là vou. (148) lho, Iha, Ihos, Ihas

Die Kontraktionen der 3. Person Singular und Plural haben die gleichen Formen; sie werden vom direkten Objekt bestimmt. Beispiele: 0 J o ä o tem o livro mas näo mo da. Joäo hat das Buch, aber er gibt es mir nicht.> Era a minha obrigagäo. Sö me pesava que fosse ele a lembrar-ma. (247) Re'paJ]; Brasilien: [auRa'pa(i)s]), ä rapariga (Portugal: [aRBpe'rige]; Brasilien: [aRapa'riga]), aos rapazes Portugal: [eu3Re'pazaJ] bzw. [DjRe'pazaJ]; Brasilien: [auzRa'pazis]), äs raparigas (Portugal: [a3Repe'rigeJ]; Brasilien: [azRapa'rigas]) A.1712

Die Präposition a geht außerdem folgende Kontraktionen mit den auf a- anlautenden Demonstrativa ein: Port.: Bras.: + aquela => àquela Port.: Bras.: + aqueles => aqueles Port.: Bras.: + aquelas=> àquelas Port.: Bras.: + aquilo => àquìlo Port.: Bras.:

a + aquele =*• àquele a a a a

M + [B'kela] [a[ + [a'keli] [B] + [e'kde] [a] + [a'kda] [B] + [e'kelaj] la] + [a'kelis] [e] + [B'kElBj] [a[ + [a'kdas] [B] + [B'kilu] [a] + [a'kilu]

[a'kela] = > [a'keli] => =>

=> => => =>

[a'ktlB] [a'kEla] [a'kelaj] [a'kelis] [a'kElBj] [a'kdas] [a'kilu] [a'kilu]

Beispiele: Vou äquele lugar. Vamos äquela loja! duns => dumas

(Bras. auch de uns) (Bras. auch de umas) A.1719

3. den Demonstrativa: de de de de

+ + + +

este està ¡sto esse

=> => => =>

deste desta disto desse

de + estes de + estas

=>• destes =s> destas

de + esses

=> desses

278 de de de de de A.1720

4.

3.2. Die Präpositionalgruppe

+ + + + +

essa isso aquele aquela aquilo

s- dessa > disso > daquele > daquela daquilo

de + essas

A.1719

=> dessas

de + aqueles daqueles de + aquetas => daquelas

den Personalpronomen der 3. Person:

de + ele de + ela

=> dele =>• dela

de + eles de + elas

deles => delas

(Vgl. 3.1.4.1.4.2.!)

A.1721 5. den Ortsadverbien aquí, ai, ali, acolá und onde: de + aqui de + ali de + onde

=> daqui de + ai => dali de + acolá => donde (auch: de onde)

=> dai => dacolá

3.2.4.4. Die Präposition e m Die Präposition e m bildet folgende Kontraktionen: A.1722

1.

mit dem bestimmten Artikel:

em + o em + a

=> no na

em + os em + as

=> nos => ñas

Beispiele: E s t ä o no c i n e m a . E s t a m o s na s a l a . A.3.1.3.) eliminiert werden, wenn sie bereits im vorangehenden Kontext erwähnt wurden. Die Eliminierung kann das Kernsubstantiv allein, aber auch das Kernsubstantiv und ein attributives Substantiv betreffen. Bei der Eliminierung treten die Präposition und die mit ihr kontrahierten Wörter gegebenenfalls unmittelbar vor das Attribut. Es ergeben sich u. a. folgende Konstruktionen:

A. 1732

281

3.2.5. Eliminierung von Substantiven in Präpositionalgruppen

3.2.5.1. Eliminierung des Kernsubstantivs 1.

Präposition + este/outro/ Ordinalzahl (Quantifikation)...: As leveduras säo fun- A.1731

gos que vivem . . . em contacto ou näo com o oxigénio; em contacto com este, as leveduras apresentam urna multiplica?äo celular muito rápida ... (116) ...quando se passe de um nivel alimentar a outro ... (116) Em dois desses lagos, a quantidade de sais minerais dissolvidos era elevada, enquanto que era diminuta nos outros dois. (116) B.l.2.3.2.5.) durch Angabe der Folge. 1.2.3.2.1. Sachverhalt als Folge eines Sachverhalts in seiner Gesamtheit

B.208

Für diese Konsekutivrelation stehen folgende Ausdrucksmittel zur Verfügung: 1. Konjunktionalsatz (Konsekutivsatz): Estendem a mäo e prendem Rhoda pelo pulso, de modo que este näo pode recuar. (92) Que teria acontecido para que Margarida B.209

näo viesse nem urna só vez ao muro? (187) 2. Infinitivkonstruktion: Que diabo entäo Ihe aconteceu para vocé ficar assim? (16)

B.210 3.

G e r u n d i a l k o n s t r u k t i o n : Tranquei a porta da cozinha, deixando-a

(= de sorte

que a deixei) nos seus dominios. (252) Näo é de morte. (24) Bei koordinierten Satzgliedern können auch die Konjunktionen tanto . . . como , q u e r . . . quer und s e j a . . . seja sowie die Präposition além de auftreten: Esta empresa repara tanto carros como motocicletas. A.37) kann das Futuro do presente composto nach einem Vergangenheitstempus im unterordnenden Satz stehen: A principio, julgou-se que havia sido sabotagem, porém, a polícia admitiu que o motivo terá sido um curto-circuito da

B.746

446

B.747

B.748

2.3. Satzgefüge und ihre Äquivalente

B.746

luz. (225) Zum Ausdruck der Gleich- und Vorzeitigkeit des im Gliedsatz bezeichneten Sachverhalts zum Sprechmoment steht das Preterito perfeito composto: Sublinhou depois que os pequenos e medios agricultores tem sido grandes v i t i m a s . . . (26) Zum Ausdruck der Vorzeitigkeit des im Gliedsatz bezeichneten Sachverhalts zum Sprechmoment steht das Preterito perfeito simples: 1) nach dem Preterito perfeito simples: Soube que estiveste em Espanha. (268) Esqueceste que fui teu amigo nas horas dificeis? (16) 3) 1. Person Plural: Falemos! c.303 Für Aufforderungen an eine Gruppe von Personen, zu der sich der Sprecher auch zählt, steht im Portugiesischen die 1. Person Plural des Presente do Conjuntivo zur Verfügung (Vgl. aber auch C.308!): Aguardemos o resultado. (247) Andemos

mais depressa. (8)