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German Pages 158 [160] Year 1970
Geschichte Israels von den Anfängen bis zur Zerstörung des Tempels (70 n. Chr.)
von
Dr. phil. Ernst Ludwig Ehrlich 2. Auflage
Sammlung Göschen Band 231/231 a
Walter de Gruyter & Co • Berlin 1970 vormals G. J . Göschen'sche Verlagghandlung • J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer • Karl J . Trübner • Veit & Comp.
Mit dieser knappen Darstellung hat sich der Verfasser nicht die Aufgabe gestellt, einen Beitrag zur Klärung der zahlreichen umstrittenen Probleme der Forschung zu leisten. Dem Anliegen der „Sammlung Göschen" entsprechend wollte er einen Uberblick bieten, der es dem Leser ermöglicht, auf Grund der angeführten wissenschaftlichen Literatur seine Kenntnisse zu vertiefen. Wenn es gelungen sein sollte, den derzeitigen Stand der Forschung aufzuzeigen und den Leser in das Studium der Geschichte Israels einzuführen, hätte dieses Büchlein seinen Zweck erfüllt. Meinem Freunde Dr. Lothar Rothschild, St. Gallen, habe ich für seine sorgfältige Lektüre der Korrektur zu danken. Ernst Ludwig E h r l i c h
Copyright 1970 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Berlin 30. — Alle Rechte, einschl. der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, vom Verlag vorbehalten. — Archiv-Nr. 7210 697. — Druck: Mercedes-Druck, Berlin 61. — Printcd in Gennany
I N H A L T 1. Einleitung 2. Die Patriarchenzeit
Seite
4 6
3. Die Hebräer in Ägypten
12
4. Der Exodus aus Ägypten
16
5. Die Landnahme
19
6. Die Zeit der Richter (ca. 1200—1020)
26
7. Das Königtum Sauls (ca. 1020—1000)
33
8. David (ca. 1000—960)
35
9. Salomo (ca. 961—922)
40
10. Die getrennten Reiche Juda und Israel
43
11. Das Reich Juda bis zur Tempelzerstörung durch die Babylonier
61
12. Exil und Restauration
74
13. Die Juden von Elephantine
87
14. Judäa im Zeitalter der Ptolemäer und Seleukiden . . . .
91
15. Die Juden in Ägypten
94
16. Die Juden in Palästina unter der Herrschaft der Seleukiden
98
17. Das Priesterfürstentum der Hasmonäer
112
18. Die Regierung des Herodes (34—4)
130
19. Die Herrschaft der Nachkommen des Herodes bis zur Zerstörung des Tempels durch die Römer (70 n. Chr.) 137 Literatur
149
Register der Namen und Sachen
151
Stellenregister
155
1. Einleitung Eine Zusammenfassung der „Geschichte Israels im Altertum" auszuarbeiten, ohne dabei einen dem Laien die Lektüre erschwerenden wissenschaftlichen Apparat zu bieten, ist bei dem derzeitigen Stande der historischen, archäologischen und philologischen Forschung kaum durchzuführen, es sei denn, man begnügt sich damit, die alttestamentlichen Berichte in moderner Prosa nachzuerzählen. Ein solches Vorgehen dürfte jedoch heute unerlaubt sein, weil darüber hinaus noch genügend weiteres, vom Historiker zu verwendendes Forschungsmaterial, vorliegt. Die eigentlichen Probleme haben allerdings bei der hier gebotenen Kürze nur angedeutet werden können, und nur bei besonders umstrittenen Fragen ist ausführlicher vor allem auf die neuere Literatur verwiesen worden, weil der Leser darin Hinweise auf die älteren Werke findet. (Vgl. die Bibliographie am Schlüsse des Buches.) Daneben wurden selbstverständlich an den betreffenden Stellen jene Werke zitiert, auf die sich der Autor bei seiner Darstellung bezieht und denen er seine Einsichten verdankt. Das Alte Testament ist zwar die Hauptquelle f ü r die Geschichte Israels bis zum 5. Jahrhundert v. Chr., dennoch ist es nicht möglich, allein auf Grund der Auswertung der alttestamentlichen Berichte einen Überblick über die israelitische Geschichte zu gewinnen; denn das Alte Testament ist nicht als ein Geschichtswerk anzusehen, sondern^s^tzt sich aus einer Vielzahl von nicht unter dem Gesichtspunkt historischer Betrachtungsweise entstandenen Traditionen verschiedener literarischer Gattungen zusammen. Sie sollen aufzeigen, in welcher Weise J H W H in einen Bund auf Gegenseitigkeit mit Israel eingetreten ist und welche A u f gabe dem Volke daraus als Partner dieses Bundes erwächst. Innerhalb dieses Rahmens findet sich jedoch eine Fülle historischen Stoffes, der mit den außerisraelitischen Quellen und den Ergebnissen der archäologischen Forschung
Einleitung
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zusammen betrachtet werden muß. Die historische Wissenschaft tastet das im Alten Testament zur Darstellung gekommene Bundesverhältnis und das daraus folgende Gebot des einen Gottes nicht an, w i l l aber den H i n t e r g r u n d untersuchen, vor dem sich die Geschichte des Volkes Israel abgespielt und welche Phasen sie durchlaufen hat. Als Berichte über die israelitische Geschichte sind im A. T . vor allem die Bücher Josua, Richter, Samuel, Könige anzusehen. Historisches M a t e r i a l enthalten auch die Prophetenbücher sowie das nach 400 v. Chr. entstandene chronistische Geschichtswerk (Esra, Nehemia, 1. u. 2. Chr.). Bei der V e r w e r t u n g des v o n den alttestamentlichen A u t o r e n gebotenen historischen Stoffes ist jeweils auf die der Darbietung und A u s w a h l der Uberlieferungen zugrundeliegende Tendenz zu achten sowie auf die literarische Gattung des Berichtes. A l s Ganzes stellen die alttestamentlichen K ö n i g s - und C h r o n i k bücher K o m p i l a t i o n e n aus verschiedenen Quellen d a r : Aus H o f - und Prophetengeschichten, aus Exzerpten v o n königlichen A n n a l e n und Tempelchroniken. D e r historische W e r t v o n 1. u. 2. C h r . ist nur gering; gegenüber den beiden K ö n i g s büchern bieten 1. u. 2. C h r . nur r e l a t i v wenig geschichtlich v e r wertbares eigenes Material.
Ein besonderes Problem bilden die im Einzelnen z w a r auch wertvolle historische Überlieferungen enthaltenden 5 Bücher Moses, aber als Gesamtwerk können sie nicht als eine Geschichtserzählung bezeichnet werden. Freilich ist auch hier durch die in den letzten Jahrzehnten vertiefte Kenntnis der altorientalischen Kulturgeschichte manches, beispielsweise der Hintergrund der Patriarchenzeit, erhellt worden. Die Einordnung der im Pentateuch und im Buche Josua beschriebenen Ereignisse in ein w i r k liches Geschichtsbild bereitet jedoch nach wie vor Schwierigkeiten, so d a ß für die Zeit bis zum Königtum Sauls überhaupt nur eine; Geschichtsdarstellung in Umrissen möglich ist, die den wirklichen historischen Vorgang z w a r ahnen läßt, sicheres Wissen aber nicht zur Grundlage hat. Für die Zeit vom 5. J a h r h u n d e r t bis ins 3. J a h r h u n d e r t besitzen w i r nur wenige Quellen für die Geschichte der Juden, dann aber gewinnt man für das 2. J a h r h u n d e r t
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Die Patriardienzeit
durch die ersten beiden Makkabäerbücher bei Berücksichtigung der ihnen eigenen literarkritischen Probleme eine Stütze, und das Geschichtswerk des Josephus bietet ein recht deutliches Bild der Ereignisse bis zur Zerstörung des 2. Tempels durch die Römer (70 n. Chr.). Für die innere Geschichte des Judentums vom Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. sind auch die Schriften der Gemeinde vom Toten Meer von Bedeutung. U m den geistigen Hintergrund der Zeit aufzuzeigen, kann man f ü r die Geschichte des letzten vorund ersten nachchristlichen Jahrhunderts auch talmudische Uberlieferungen mit heranziehen.
2. Die Patriarchenzeit Nach der Uberlieferung in der Genesis waren die V o r fahren des späteren Volkes Israel Hebräer, die aus der Stadt Ur (im südlichen .Babylonien) hergekommen sein sollen (Gen. 11, 31). Diese Stadt w u r d e im 2. Jahrtausend v. Chr. mehrmals z e r s t ö r t ' ) . Als Halbnomaden wandten sich die Hebräer, offenbar im Zuge einer großen W a n d e tungsbewegung, zunächst nach H a r r a n im nordwestlichen Mesopotamien. Ihre Niederlassung dort hat vermutlich im 3. Viertel des 20. Jahrhunderts v. Chr. stattgefunden. Die Tradition verbindet mit H a r r a n den N a m e n von Lots Vater (Gen. 11, 27) und die Bezeichnung der H e i m a t Abrahams (Gen. 12, 1 ff.; 24, 4 ff.). Archäologische Grabungen haben ergeben, daß H a r r a n im 19. und 18. Jahrhundert v. Chr. eine blühende Stadt war. Geographische Verbindungsglieder machen es wahrscheinlich, daß Nordmesopotamien der Sitz der HeJbjräer war: Die N a m e n von Abrahams Vorvätern entsprechen Namen von Städten bei H a r r a n : Peleg, Serug, N a h o r , Terah. , a ) 1) Vgl. dazu jetzt L. Woolley, Ur in Chaldaea, 1956, S. 115; 119; 167 u. a. la) Vgl. N. Schneider, Biblica, 33, 1952, S. 516 ff.; Rowley, The Servant Ol the Lord and other Essays on the Old Testament , 1952, S. 271 ff.i Sdimökel, S. 234 f.; Wright, Biblical Archaeology. 1957, S. 40 ff.
Die Patriardienzeit
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Die Wanderung und Niederlassung der Hebräer wurde durch die Vorherrschaft der Amoriter begünstigt, deren Fürsten, wie die Texte aus M a r i 2 ) beweisen, bis zum 18. Jahrhundert vom westlichen Iran bis zum Mittelmeer herrschten. Die ursprünglich akkadische Bezeichnung „Amoriter" (Leute aus dem Westen) wurde in der Patriarchenzeit auf die nordwestsemitische Dialekte sprechenden Völker angewandt, was auch die späteren Israeliten und Aramäer einschließt, deren einstige Verwandt^ schaft die Tradition bezeugt (Gen. 31, 19 ff.; vgl. Dt. 26, 5 sowie die Erinnerung an die H e r k u n f t Israels bei Ezechiel (6. Jahrh.) 16, 3. 45). Erst später wurde dann der N a m e „Amoriter" auf jene syrisch-palästinensischen Völkergruppen übertragen, mit denen die Israeliten in Konflikt gekommen sind. Folgende amoritische N a m e n sind u. a. zu belegen: Abram, Jakob, Laban, Sebulon, Benjamin. Durch die Kenntnis solcher Namen aus den Maritexten wissen wir jedoch noch gar nichts über das Verhältnis dieser Namensträger zu Gestalten des Alten Testaments, zumal hier noch das chronologische Problem zu berücksichtigen ist: Die Maritexte stammen aus der Zeit zwischen 1900 und 1700, während das israelitische Volk als Ganzes erst seit ca. 1200 besteht.
Die in der Genesis erwähnten Wanderungen der Patriarchen werden von der archäologischen Forschung des Mittel-Bronzezeitalters insofern erhellt, als die Grabungen erweisen, daß Südsyrien und Palästina im 19. Jahrhundert dünn und auf der Basis von Stadtstaaten besiedelt waren. Die Mittelbronze-Epoche entspricht dem Zeitalter der Patriarchen des Alten Testaments. Es handelt sich bei dem Erzählgut über die Patriarchen nicht um historisch-biographische Berichte, sondern um in einem langen Wachstumsprozeß entstandene Kompositionen von ursprünglich selbständigen Einzelstoffen, die jahrhundertelang mündlich überliefert wurden. Die Archäologie kann daher nur den topographischen und kultur2) Das mächtige Marireich, am mittleren Euphrat etwa zwischen Syrien und Babylonien gelegen, besaß eine vorwiegend semitische Bevölkerung. Mari wurde ca. 1700 von dem babylonischen König Hammurabi (1728— 1686) erobert. Vgl. Parrot, RHPhR, 1950, S. 1 ff.; 1955, S. 117 ff.; C. J . J e a n , S. 121 ff.; Noth, Geschichte u. A. T. (Festschrift f. A. Alt) 1953, S. 127 ff.; J. M. Munn-Rankin, Irag, 18, 1956, S. 68 ff.; Noth, JSS, I, 4, 1956, S. 322 ff.; Schmökel, S. 85 ff.
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D i e Patriardienzeit
geschichtlichen H i n t e r g r u n d der Patriardienzeit erhellen. D a s H a n d e l n geschichtlicher Persönlichkeiten ist allein durch literarische Zeugnisse (Inschriften, Chroniken) erfaßbar. D i e palästinensischen S t a d t s t a a t e n s t a n d e n unter der K o n t r o l l e d e r 12. ä g y p t i s c h e n D y n a s t i e ( c a . 2 0 0 0 — 1 7 8 0 ) , die einen l e b h a f t e n H a n d e l m i t S y r i e n , C y p e r n , K r e t a u. a . e n t w i c k e l t e . T r a n s j o r d a n i e n b e h a r r t e z u jener Z e i t noch a u f d e m S t ä m m e s y s t e m . Bei der P r ü f u n g der einzelnen S t a t i o n e n der P a t r i a r c h e n w a n d e r u n g e r g i b t sich, d a ß sie sich a u f d a s H ü g e l l a n d und die W ü s t e des N e g e b beschränkten.3) D i e alttestamentliche Schilderung der Patriarchen entspricht den allgemeinen Verhältnissen der d a m a l i g e n Zeit. D i e hurrischen R e c h t s d e n k m ä l e r v o n N u z u ( 1 5 . J a h r h u n d e r t ) s p i e geln das Gewohnheitsrecht der Patriarchen der Genesis wider. Die Nuzitexte zeigen das soziale und wirtschaftliche Leben einer kleinen assyrischen S t a d t in Nordmesopotamien, als sie unter der Herrschaft des Mitanni-Reiches stand. Für das A. T. sind diese Texte insofern bedeutsam, als sie auf soziale Bräuche des 2. Jahrtausends ein Licht werfen, so etwa auf das K e b s frauenwesen (Gen. 16 u. 30), Adoptions- und Erbrecht (Gen. 15, 1 f.), das Dienstverhältnis J a k o b s und die Eheschließung mit Labans Töchtern (Gen. 31, 50). Vgl. Wright-(Filson), Atlas, S. 30; D e Vaux, R . B . 1948, S. 22 ff.; G o r d o n , Introduction, S. 100 ff., Rowley, The Servant of the L o r d and other Essays on the O. T. 1952, S. 299 ff.; Wright, Biblical Archaeology, S. 43 f. M a n d a r f vermuten, d a ß die kosmologischen Schilder u n g e n u n d d i e T r a d i t i o n e n d e r A b s t a m m u n g in d e n ersten 11 K a p i t e l n d e r G e n e s i s v o r d e r M i t t e d e s 2" J a h r t a u s e n d s d u r c h die H e b r ä e r v o n M e s o p o t a m i e n nach P a l ä s t i n a g e b r a c h t w o r d e n w a r e n , w o s i e s p ä t e r einer s p e 3) G e n . 12, 9; 13,. 1—3 berichten v o n A b r a h a m s Z ü g e n durdi d a s Südlond ( N e g e b ) , auf denen er nach Ä g y p t e n bzw. v o n dort w i e d e r zurück in die G e g e n d v o n Bethel zu g e l a n g e n s u d i t e . In letzter Zeit ist i-ine Reihe v o n S i e d l u n g s p l ä t z e n a u s der Mittleren Bronzezeit I (21.— 19. J a h r h . ) g e f u n d e n worden. Früher h a t t e m a n a n g e n o m m e n , daß der N e g e b zur Zeit A b r a h a m s eine E i n ö d e g e w e s e n sei, deren m a n g e l h a f t e V e g e t a t i o n nicht einmal den D u r d i z u g v o n K a r a w a n e n , g e s c h w e i g e denn l ä n g e r e n A u f e n t h a l t erlaubt h ä t t e (vgl. N . Gluedc, B A 18, 1, 1955, S. 2 ff.; B A S O R 138, 1955, S, 7 ff.; 142, 1956, S. 17 ff.; 145, 1957, S. 11 ff.).
Die Patriarchenzeit
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zifisch israelitischen Verarbeitung unterzogen und mit dem lange mündlich überlieferten Erzählgiit der Patriarchenzeit v e r k n ü p f t wurden. Ein bisher ungeklärtes und außerordentlich schwieriges Problem ist die Frage des Zusammenhanges der Hebräer mit den in den Keilschrifttexten erwähnten Habiru ('Apiru), die in den mesopotamischen, ägyptischen, syrischen und palästinensischen Quellen in der Zeit zwischen dem 19. und 12. Jahrhundert genannt werden. 4 ) Sie erscheinen als eine von den jeweiligen Landesbewohnern unterschiedene, von Häuptlingen geführte Gruppe, die sich auf keinerlei feste Plätze stützt, sondern im Hügelland zwischen den festen Siedlungen auftritt. Sie begegnen als Söldner wie als Sklaven, als räuberische Rebellen gegen die ägyptische Oberherrschaft in Palästina wie als nomadisierende Herdenbesitzer. Die philologische Verknüpfung von 'Apiru mit dem hebräischen 'Ibri (Hebräer) bereitet Schwierigkeiten, gleichwohl würde die Funktion der 'Apiru (Habiru) zu den-in der Genesis geschilderten Merkmalen der Hebräer und ihren Wanderungen passen, obwohl die Hebräer keinesfalls mit den 'Apiru identisch sind, denn 'Apiru ist kein Volks- sondern ein Gattungsname. In irgend einer Weise könnten die Hebräer jedoch zu den Habiru gehört haben. Audi bei dem Begriff „Hebräer" haben wir es bestimmten Bezeichnung f ü r eine besondere soziale Stellung zu tun; in dieser Bedeutung W o r t 'Ibri in alttestamentlichen Rechtsbüchern 2.1, 2; Dt. 15, 12).
mit einer rechtlichtritt das auf (Ex.
4) Sämtliche bisher b e k a n n t e n Belege über die H a b i r u mit der über sie verfaßten wissenschaftlichen Literatur sind jetzt von J. Bottéro zusammengestellt worden: Le problème des H a b i r u (Cahier de la Soc. Asiatique) 1954, vgl. M. Greenberg, The H a b / piru, American Oriental Ser. 39, 1955. Die in Gen. 14, 13—16 geschilderten kriegerischen Ereignisse kann man zwar nicht ohne weiteres historisch den Kriegshandlungen der H a b i r u zuordnen, aber gerade bei dem in dieser Gen. Stelle zum Ausdruck kommenden Geschehen scheint doch ein ähnlicher Hintergrund zu bestehen, wie bei einer Reihe von Belegen über die H a b i r u . Vgl. Eissfeldt, Forschungen u. Fortschritte, 28, 3, 1954. S 83; ¿chmökel, S. 157 ff.
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Die Patriardienzeit
So wird man feststellen dürfen, daß die Patriarchen zu den Völkerschaften der sogenannten aramäischen W a n d e rung des 2. Jahrtausends gehörten. 5 ) Auch ihre Sprache war wohl ursprünglich ein aus dem Westsemitischen 6 ) entwickeltes Aramäisch, das sie bis zu ihrer Niederlassung in Kanaan sprachen. Dort übernahmen sie einen lokalen kanaanäischen Dialekt (der nicht mit der vorherrschenden Sprache der dortigen Bevölkerung identisch ist), und obwohl sie in Kanaan die Reinheit ihres Blutes zu bewahren suchten (Gen. 34, 1 ff.; 28, 1 . 6 ff.), fand dennoch eine allmähliche Verschmelzung mit der Bevölkerung dieses Landes statt (Gen. 38, 2 ff.). D i e ägyptische Geschichte des Sinuhe (um 1970 v. Chr.) 7 ) illustriert aus einer außerbiblischen Quelle die soziale Situation der in der Genesis niedergelegten Traditionen. D i e ägyptischen Wandgemälde von Beni-Hasan (etwa 1890 v. Chr.) stellen den Besuch einer nach Ägypten einwandernden Karawane semitischer Halbnomaden dar und erhellen so die W a n d e rung der Familie Jakobs nach Ägypten (Gen. 46), wobei man diese außerbiblischen Zeugnisse freilich nicht zur „Bestätigung" der alttestamentlichen Quellen im Einzelnen verwenden darf, sondern nur zur Veranschaulichung ihres Kolorites. 5) Vgl. Alt I, S. 173; Albright, A. P., S. 83. 6) Als Semiten werden seit dem 18. J a h r h u n d e r t n. Chr. die eine semitische Sprache sprechenden Völker bezeichnet. Die Bezeichnung „semitisch" ist d a h e r kein Begriff der „Rasse", denn in geschichtlicher Zeit sind die Völker semitischer Sprache anthropologisch ebenso differenziert wie die Völker der indogermanischen Sprachfamilie. Deshalb ist die Vorstellung von einer „semitischen Rasse" sachlich unbegründet. Zu den Semiten gehören folgende V ö l k e r : 1. Die seit dem 3. Jahrtausend nach Nordbabylonien eingewanderten A k k a d e r ; 2. die um 2000 nach Syrien eindringenden Amoriter; sie gründen Babylon und werden dia Hauptträger der altbabylonischen Kultur. Gleichzeitig mit ihnen gelangen wahrscheinlich die Phöniker und K a n a a n ä e r in ihre geschieht lidien Wohnsitze; 3. vor 1200 die Aramäer, zu denen man auch die Israeliten zählen darf; 4. im 7. J a h r n. Chr. die Araber. Vgl. B. Wyss, Der Alte vordere Orient (Hdb. d. Weltgesch. I, 1954, Sp. 203), vgl. die k n a p p e Geschichtsübersicht bei S. Moscati, Geschichte u. Kultur der semitischen V ö l k e r ' , 1955 sowie Noth, Welt des A. T. 3 , S. 185 ff. 7) ANET, S. 18 ff.; TGI, S. 1 ff. Der ägyptische Flüchtling Sinuhe, Zeitgenosse Sesostris I. (ca. 1970—1930), erzählt seine Lebensgeschichte, nachdem er vorher Syrien durchstreift hatte und bis nach Gubla (Byblos) gekommen war.
Die Patriardienzeit
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D i e Verfasser der Patriarchenerzählungen schreiben nicht wie m o d e r n e H i s t o r i k e r „Geschichte", sondern die A u t o r e n der Genesis erinnern an die v o n J H W H 8 ) gegebenen Verheißungen v o n N a c h k o m m e n und v o n K u l turlandbesitz. Diese Vorgeschichte Israels ist allerdings insofern historisch bedeutsam, als sie geschichtliche E r innerungen enthält und später ein Gegenstand des G l a u bens in Israel wurde, der volks- und geschichtsformend h a t werden können. Das gilt v o r allem für die an heilige S t ä t t e n geknüpften L o k a l t r a d i t i o n e n . D i e Patriarchen v/erden in diesen als die Ejmpfänger göttlicher Verheißungen geschildert. Diese Überlieferungen geben K u n d e v o n Gottesbegegnungen a n heiligen O r t e n , w o sich auch die erst später schriftlich fixierten T r a d i t i o n e n durch m ü n d liche Uberlieferung lange Zeit lebendig erhalten h a b e n . 8 a ) Freilich darf die Beweglichkeit der halb.nomadischen Patriardien nicht unterschätzt werden. Gerade weil es sich bei dem Erzählgut der Genesis ursprünglich nicht um umfassende Abschnitte gehandelt haben wird, so können einzelne Traditionen schon früh gemeinsam mit ihren Erzählern gewandert sein. Neben ortsgebundenen ätiologischen Kult- und Lokalsagen enthält die Genesis auch Erzählgut von „typischem" Wert. Obwohl die uns zur Verfügung stehenden Quellenschriften aus einer Zeit stammen, in der sich die Vorstellung von J H W H als dem einen Gotte Israels bereits durdigesetzt hatte, darf man doch annehmen, daß Mose aus der Patriarchenzeit spezifische religiöse Tendenzen übernehmen konnte. Die Religion der frühen hebräischen Halbnomaden bereitete der späteren Vorstellung von dem einen J H W H den Weg. Im Unterschied zu kanaanäischem Gedankengut enthielt die Religion der Patriarchen, soweit sie sich überhaupt noch rekonstruieren läßt, bereits Elemente von einer Beziehung zwischen Gott und 8) D e r G o t t e s n a m e J H W H ist v e r m u t l i c h „ J a h w e " (oder „ J a h w ä " ) a u s z u s p r e c h e n (vgl. T h e o d o r e t , Q u a e s t . 15 in E x o d . , C l e m e n s v . A l e x . , S t r o m . V , 6, 34) und w i r d d a h e r in w i s s e n s c h a f t l i c h e n W e r k e n oft auch s o t r a n s k r i b i e r t (vgl. K o e h l e r , L e x i c o n , S. 368 ff.). Die B e d e u t u n g d i e s e s G o t t e s n a m e n s ist noch u n g e k l ä r t ; z a h l r e i c h e L i t e r a t u r d a r ü b e r findet m a n b e i T h . C . V r i e z e n , T h e o l o g i e d e s A . T . in G r u n d z ü g e n , 1956, S . 164 ff. 8a) V g l . G e n . 1 2 , 6 : Sichern; G e n . 1 2 , 8 ; 1 3 , 3 ; 28, l l f f . ; 35, l f f . : B e t h e l . G e n . 21, 22 ff.; 26, 23 Ii.; 46, l f f . : B e e r s e b a . G e n . 13, 18 ff.; 18, 1: Hebron.
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Die Hebräer in Ägypten
Mensch und zwischen Gott und der menschlichen Gesellschaft. Diese religiösen Ideen hatten sich — wenigstens teilweise — von bestimmten Orten losgelöst.
3. Die Hebräer in Ägypten Nach der Wanderung der Hebräergruppen oder Farnilienverbände von Mesopotamien nach Kanaan, beginnt, mit ihrem Zug nach Ägypten (im späten 18. oder frühen 17. Jahrhundert), der zweite Abschnitt der Vorgeschichte des späteren Volkes Israel. In der f ü r die Wanderung der Hebräer nach Ägypten in Frage kommenden Zeit gab es eine semitische Besiedlung im nordöstlichen Delta. Heute bringt man den Aufenthalt der Hebräerfamilien in Beziehung zu der Bewegung der Hyksos (ca. 1720—1550), die im 17. Jahrhundert die Herrschaft über Ägypten gewinnen. Der ägyptische Priester Manetho (3. Jahrh. v. Chr.) behauptet vom Hyksosvolk, es sei aus Phönizien gekommen; der Turiner Königspapyrus nennt die Könige dieses Volkes „Hyksos", d. h. „Herrscher der Fremdländer". 9 ) Die 18. ägyptische Dynastie bezeichnet sie als „Amu", d. h. als Asiaten. Die Könige führen ägyptische, westsemitische oder fremdartige, noch nicht zu identifizierende Namen. Die Hyksos residierten zunächst in Memphis, dann in Auaris (vermutlich mit der später Tanis — hebr. Zoan — genannten Stadt im Nordosten des Deltas identisch). Unter den N a m e n der Hyksoshäuptlinge fällt u . a . ein Ja'qob har (wörtl.: möge der Berggott beschützen) 10 ) auf. Sieht man einen Zusammenhang zwischen dem Zuge der Hebräer nach Ägypten und der Hyksosinvasion 1 1 ) (Asiaten in Ägypten!), so könnte man annehmen, die Hebräer hätten wegen einer Hungers9) Vgl. Alt, Die Herkunft der Hyksos in neuer Sicht, 1954, S. 4. Schmökel, S. 157 ff. ; Wright, Biblical Archaeology, 1957, S. 56 ff. 10) Dodi bereditigt uns nichts, diesen Namen mit dem Patriarchen Jdkob zu verbinden, denn semitische Hyksosnamen b e w e i s e n nur, daß sie in j e n e r Zeit unter einer bestimmten Schicht v o n Semiten geläufig waren. Es handelt sidi dabei um j e n e Sdiicht, zu d e r auch die Namen aus Mari gehören, die sidi zum Teil unter den Hyksos wiederfinden. 11) Vgl. Wright, BASOR 86, 1942, S. 35 u. d a g e g e n Rowley, From J o s e p h to Joshua 1950, S. 116, der den Zug von H e b r ä e r n n a d i Ägypten in der Zeit des Echnathon (ca. 1370—1360) ansetzt.
Die Hebräer in Ägypten
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not (Gen. 41, 54 ff.) das von semitischen Stämmen besetzte Ägypten aufgesucht, w o es ihnen gut ergangen sei, solange die Hyksos die Herrschaft ausübten (also bis ca. 1570). 12 ) Als dann die Ägypter mit der 18. Dynastie die Herrschaft wieder antraten, mögen die Fremden, zu denen auch die Jakobsippe gehörte, versklavt worden sein. Hierauf d ü r f t e sich die Notiz beziehen, wonach ein neuer König sich erhob, der Josef nicht kannte (Ex. 1, 8). D a mit ist vielleicht Amosis I. (1570—1546) gemeint, der die letzten semitischen Garnisonen eingenommen hatte. Über die nächsten zwei bis drei Jahrhunderte werden wir weder durch das A. T . noch durch ägyptische Quellen gut informiert. Aus Ex'. 1 erfahren wir, daß die in Ägypten ansässigen „Söhne Israels" sich stark vermehrten, und daß sich aus den halbnomadischen Stämmen langsam eine Volksgruppe entwickelte. In der Zeit von Amosis I. bis Seti I. (19. Dynastie 1313—1301) verstärkte sich der semitische Einfluß in Ägypten; durch die Hyksos (?) nach Ägypten eingeführte kanaanäische Götter werden verehrt (so Baal, Horon, Resef, die Göttinnen Astarte, Anath, Asera). Im 14. Jahrhundert finden wir in einem Eigennamen die Erwähnung Sadde 'ammi (hebr.: Sadde 'ammi); offenbar hängt das theophore Element mit saddai (Berggottheit) zusammen, und dieser Gott spielt bekanntlich in der Patriarchentradition eine Rolle (Gen. 17, 1; 28, 3; 35, 11; 48, 3 u. a.). Nach dem A. T . wird für die in Ägypten in starke Abhängigkeit, wenn nicht sogar in 12) Es war für Ägypten keine ungewöhnliche Erscheinung, daß an der Ostgrenze des Deltas asiatische Volksgruppen auftauchten, die wegen einer an ihren üblichen Wohnplätzen herrschenden Hungersnot Einlaß in Ägypten suchten. Aus späterer Zeit besitzen wir einen Papyrus (vgl. Noth S. 107), aus dem hervorgeht, daß solche Volksstämme aufgenommen wurden. Das Gebiet in dem sie sich niederließen, trug in aller Zeit wohl einen Namen, der im A. T. in der Form „Gosen" (Gen. 44, 34) wiedergegeben wird, und dort ließen sidi auch die Hebi äer nieder (Ex. 8, 18; 9, 26). Der Unterschied zwischen dem Zug der Hyksos und dem Aufenthalt der Hebräer in Ägypten liegt darin, daß die Hebräer dort nur Weideplätze für ihre Herden suchten, und dann wegen irgendwelcher Ereignisse einen festen Wohnsitz in Ägypten nahmen (Alt, Hyksos, S. 24). Von „kurzen Besuchen" in Ägypten wird übrigens bereits in den Patriarchengeschichlen berichtet (Abraham: Gen. 12, 10 ff., Gen. 20. Isaak: Gen. 26).
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Die Hebräer in Ägypten
Sklaverei geratenen Israeliten häufig der Terminus „ H e bräer" verwendet (Ex. 1, 22; 2, 6. 11. 13 u . a . ) . Ägyptische Texte erwähnen die den 'pr Leuten auferlegte Fronarbeit u n d illustrieren somit den Bericht in Ex. 1, 11, wonach die Israeliten zum Bau der Städte Pithom und Ramses (Hauptstadt Ägyptens während der 19. Dynastie ca. 1319—1200) im östlichen Delta herangezogen wurden. Die Bedrückung der Hebräer durch die Ägypter machte jene reif f ü r die Führung durch Mose, der in ihnen die Erinnerung an die frühere Freiheit außerhalb Ägyptens wachrief. N a m e n wie Moses, Miriam, H o p h n i , Pinhas, Merari, Putiel sind ägyptischen Ursprungs und deuten vielleicht auf eine längere Zeit des Wohnens der Hebräer in Ägypten hin. Die älteren alttestamentlichen Überlieferungen stimmen in der Beschreibung der einzigartigen religiösen und politischen Bedeutung des Mose überein, und es besteht keinerlei Veranlassung, die wichtigsten Tatsachen seiner im A. T . niedergelegten Lebensgeschichte nicht für historisch zu halten. Über Mose sind keine ägyptischen Quellen vorhanden. Der Grund dafür mag sein, daß seine so bedeutsame Rolle nicht gerade für Ägypten rühmlich ist; ferner bildete der Auszug einer Sklavensdiar aus Ägypten keinen besonderen Anlaß zur Berichterstattung, besonders dann, wenn der Exodus doch nicht verhindert werden konnte. Übrigens wird von der für Ägypten wichtigen Fremdherrschaft der Hyksos erst berichtet, nachdem diese überwunden ist.
Zweifellos lag die überragende Bedeutung des Mose vor allem auf religiösem Gebiete. Die A n k n ü p f u n g an alte hebräische Traditionen aus der Patriarchenzeit verschaffte Mose offenbar auch die nötige geistige Autorität, das Befreiungswerk zu unternehmen. Eine der wesentlichsten Aufgaben des Mose sahen die alttestamentlichen Autoren dann später darin, daß er seinem Volke klarmachte: J H W H wurde von den Vorvätern bereits in Kanaan als El saddai verehrt (Ex. 3, 6. 15 f.; 6, 3). Es läßt sich zeigen, daß im Alten Orient relativ wenig Wert auf den Eigennamen eines Gottes gelegt wurde, so daß der N a m e
D i e Hebräer in Ä g y p t e n
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z w a r wechseln k o n n t e , die besondere F u n k t i o n eines G o t t e s blieb aber auch u n t e r sich w a n d e l n d e m N a m e n die gleiche. D u r c h die V e r b i n d u n g des V o l k s n a m e n s „Israel" m i t d e m S t a m m v a t e r J a k o b w u r d e auch in ethnischer Beziehung die A n k n ü p f u n g an die d e m A u f e n t h a l t in Ä g y p t e n v o r a n g e g a n gene H e b r ä e r z e i t vollzogen, so d a ß sowohl im religiösen (ElJ H W H ) wie im n a t i o n a l e n Bereich ein Bezug auf die V o r z e i t erfolgen k o n n t e . D e r E x o d u s aus Ä g y p t e n w u r d e d a n n f ü r die späteren J a h r h u n d e r t e d a s klassische P a r a d i g m a , in welcher Weise sich J H W H seines „Volkes" a n g e n o m m e n h a t t e ( D t . 26, 5 ff., vgl. D t . 6, 20 ff.). D i e V o r a u s s e t z u n g f ü r eine d e r a r t i g e Geschichtsbetrachtung bestand freilich in zwei Tatsachen: in der prophetischen Persönlichkeit des Mose, der im N a m e n des einen G o t t e s die B e f r e i u n g v e r h i e ß , u n d in d e m historischen Vollzug dieser Befreiung, der d e m Versprechen des Mose e n t sprach. „Die Umrisse der Tage des Mose liegen im D u n k e l der Vergangenheit, aber die Züge, die die G e w a l t seiner Persönlichkeit in sein Leben eingeschrieben h a t , u n d die K r a f t d e r W i r kung, die v o n ihm auf sein Volk ausgegangen ist, stehen im Lichte." (Leo Baeck).
O b bei der religiösen Konzeption des Mose Vorstellungen aus dem K u l t des Echnathon (ca. 1370—1360) eingew i r k t haben, ist fraglich: Die Unterschiede sind h e r v o r stechender als die Ubereinstimmungen. D e r G o t t Echnathons, A t o n , ist die Sonnenscheibe, d e r p h y sikalische W e l t k ö r p e r , d e r durch seine Strahlen w i r k t . D i e Lehre v o n A t o n sucht nicht ein allmächtiges u n d allumfassendes G o t t w e s e n zu erkennen, sondern sie schneidet aus d e r G e samtheit d e r W e l t einen S e k t o r heraus u n d unterstellt ihn einem materiellen Gottesbegriff. D e r K ö n i g allein v e r m i t t e l t die richtige K e n n t n i s seines Gottes, durch ihn allein geht des Gottes V e r e h r u n g . E i n e n N a c h h a l l h a t der A t o n - K u l t , v e r mutlich durch Bearbeitung eines ägyptisch beeinflußten k a n a a n ä ischen Liedes, in Ps. 104 hinterlassen. Wahrscheinlich sind jedoch Einflüsse auf die äußere A r t des Vollzuges der Rechtssatzungen v o n d e m N o m a d e n s t a m m d e r M i dianiter h e r r ü h r e n d a n z u n e h m e n , in dessen Bereich sich Mose eine Zeitlang a u f h i e l t u n d m i t d e m er in verwandtschaftliche Beziehungen t r a t (Ex. 2, 2 1 : Z i p p o r a , die E h e f r a u des Mose; F.x. 18: J i t h r o , d e r in einer a n d e r e n Quellenschrift Reuel gen a n n t w i r d , w a r der Schwiegervater des Mose und w i r k t e als sein „Rechtsberater"). In einer f ü r uns allerdings nicht m e h r
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D e r E x o d u s aus
Ägypten
n ä h e r z u b e s t i m m e n d e n W e i s e scheinen M i d i a n i t e r u n d K e n i t e r (ein S t a m m , d e r sich d e m K u p f e r s c h m i e d e h a n d w e r k w i d m e t e ) , in V e r b i n d u n g g e b r a c h t w e r d e n z u müssen (vgl. R i . 4, 1 1 ) . D a ß die K e n i t e r jedoch v o n a l t e r s h e r bereits A n h ä n g e r des J H W H gewesen seien, ist reine V e r m u t u n g . Keniter standen später m i t d e n S ü d s t ä m m e n in V e r b i n d u n g ( R i . 1, 1 6 ) u n d lebten in d e r e n N a c h b a r s c h a f t ( 1 . S a m . 2 7 , 1 0 ; 3 0 , 2 9 ) .
Die in der T h o r a niedergelegten Rechtssatzungen stammen zwar aus verschiedenen Zeiten und Quellen (der Versuch, diese im Einzelnen näher zu bestimmen, ist eine der Aufgaben der alttestamentlichen Wissenschaft), U r sprünge der Traditionen gehen aber auf die Mose-Zeit zurück. 13 ) Die kultischen Gesetze erwähnen den Tempel noch nicht; die zivilen Gesetze spiegeln einen Zeitabschnitt vor der Einrichtung der Monarchie (ca. 1000 v. Chr.) wider. Das sogen. Bundesbuch (Ex. 2 1 — 2 3 ) weist Beziehungen zum Kodex des Hammurabi, den assyrischen und hethitischen Gesetzen auf, die alle dem Zeitraum zwischen 2 0 0 0 — 1 1 0 0 v. Chr. angehören. Ein für die Israeliten charakteristisches Merkmal der Rechtssatzungen ist die aus den 10 Geboten bekannte apodiktische Form des „Du sollst" oder „Du sollst nicht", die eine frühe monotheistische und hohe ethische Grundlage aufweist. Das auffallendste an den apodiktischen Gesetzen ist ihr kategorischer Charakter, der in scharfem Gegensatz zu ihren engsten außerisraelitischen Parallelen, der ägyptischen negativen Beichte und den babylonischen Schurpu-Texten steht; den Israeliten wird befohlen, n i c h t zu sündigen, weil J H W H es nicht will. 1 4 )
4. Der Exodus aus Ägypten Uber die näheren Umstände des Auszuges, den die alttestamentlichen Erzähler eher als eine göttliche „Heraus13) Vgl. H. Cazelles, Etudes sur la Code de l'Alliance, 1946, ferner Baron I, 77 ff; 327 f. (mit umfassender Bibliographie). 14) Alt I, S. 278 ff.; Albright, Steinzeit, S. 268; Mendenhall, BA 17, 2, 1954, S. 26 ff., 3, 1954, S. 49 ff. (auch separat: Law and Covenant in Israel and the Ancient Near East (The Biblical Colloquium, Pittsburgh, 1955); S. A. Pallis, The Antiquity of Iraq, 1956, S. 528 ff.
Der Exodus aus Ägypten
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holung" auffassen, konnte bis jetzt geschichtlich nichts Genaues ermittelt werden. In dem Gesang der Miriam (Ex. 15) ist aber ein altes Zeugnis erhalten, das, wie öfter im A. T . bei poetischen Stücken (z. B. Deboralied Ri. 5), älter als die das gleiche Thema behandelnden Prosafassungen ist. Die Flucht (Ex. 14, 5a) der Israeliten aus Ägypten wurde nach alttestamentlicher Darstellung von göttlichen Wundern begleitet, die allein die Rettung in die Wüste möglichten. Das sogenannte „Meereswunder" (Ex. 14,16ff.) f a n d offenbar im Bereich der Ostgrenze des Deltas statt, an der die Israeliten Ägypten zu verlassen suchten, und dort wurde dann auch eine ägyptische Streitwagenabteilung vernichtet; über Streitwagen verfügten die Ägypter seit der Hyksoszeit. Welche der sich erst später in Palästina konstituierenden Stämme den Auszug aus Ägypten miterlebten, wissen wir nicht. Die Ereignisse während des Auszuges und das Sinai-Geschehen waren bei der späteren Landnahme von volksbildender Bedeutung, zumal sich den Entflohenen in Palästina auch verwandte Sippen angeschlossen haben dürften, die sämtliche überwältigende W u n d e r so stark nachempfanden, als hätten sie diese selber miterlebt (Ex. 13, 8). Die Auszugsgeschichte wurde dann zum Erbgut eines ganzen Volkes. Der Exodus fällt spätestens in die Mitte des 13. Jahrhunderts; es ist zu bedenken, daß Ramses II. (ca. 1290 bis 1223) Kornspeicher in Pithom und die Stadt Ramses (Ex. 1, 11) als Deltaresidenz bauen ließ. Vermutlich war Ramses II. der ägyptische König zur Zeit des Auszuges und Seti I. (1313—1301) der'Pharao der Unterdrückung. 1 5 ) Die Annahme eines viel späteren Datums f ü r den Exodus ist nicht möglich, denn aus der Stele des Mernephta (1220) geht hervor, d a ß Israel damals als ein halbnomadischer Stamm in Westpalästina auftrat. 15) Aus der Zeit des Seti I. ist eine Stelle erhalten, die deshalb von besonderer Wichtigkeit ist, weil die dort g e n a n n t e n 'pr-Leute die sachliche Verbindung zwischen den ägyptischen 'pr und den Habiru Vorderasiens herstellen. Teile dieser vor-israelitisdien Gruppen von Nomaden haben sich vermutlich später mit den einwandernden Israeliten in Kanaan verschmolzen. Vgl. Albright, BASOR, 125, 1952, S. 31. 2
Ehrlich, Geschichte Israels
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Der Exodus aus Ägypten
Vgl. T G I S. 34: „Die Fürsten sind niedergeworfen und sagen: Frieden; keiner erhebt mehr seinen Kopf unter den Neun Bogen(-Unterworfenen). Zerstört ist T h n w . Hatti (Hethiter) ist friedlich, Kanaan ist mit (?) allem Schlechten erobert worden; Aäkalon ward fortgeführt, und Geser genackt; Jenoam ist zunichte gemacht. Israel (mit Determinativ „Volk" nicht mit Determinativ „fremdes L a n d " ! ) ist verwüstet und hat keinen Samen." D i e archäologischen A u s g r a b u n g e n haben ergeben, d a ß die kanaanäischen S t ä d t e Bethel u n d L a c h i s in der 2. H ä l f t e des 13. J a h r h u n d e r t s zerstört w u r d e n , so d a ß z u dieser Zeit also bereits die E i n w a n d e r u n g nach K a n a a n e r f o l g t sein muß. D a s zentrale Ereignis d e r W ü s t e n w a n d e r u n g ist der B u n d v o m Sinai ( E x . 19). „ D a ß diese S i n a i t r a d i t i o n , deren Tnhalt in seinem wesentlichen B e s t a n d singulär und religionsgeschichtlich unableitbar ist, v o n einem tatsächlichen V o r g a n g h e r k o m m t , k a n n nicht bezweifelt w e r d e n . " 1 6 ) D i e L a g e des Berees Sinai ist heute k a u m mehr zu bestimmen; die Israeliten legten so wenig W e r t a u f seine g e n a u e L o k a l i s i e r u n g , d a ß sie in den Quellenschriften verschiedene Bezeichnungen f ü r diesen B e r g zuließen: Sinai/Horeb.17) D e r W e g der Israeliten v o m Sinai nach K a d e s ist ebenfalls schwer zu bestimmen. 1 8 ) I n K a d e s sind die Israeliten m i t den M i d i a n i t e r n in V e r b i n d u n g getreten ( E x . 18), zu denen M o s e durch seine H e i r a t bereits Beziehungen unterhielt (s. o. S. 15). D e r A u f e n t h a l t in dieser O a s e w a r v o n entscheidender B e d e u t u n g f ü r die V e r schmelzung der aus Ä g y p t e n g e k o m m e n e n Scharen zu einer einheitlichen V o l k s g r u p p e . D i e im A . T . f ü r den 16) Noth, S. 121. 17) Zu den versdiiedenen Möglichkeiten der Lokalisierung des Sinai vgl. Noth S. 120 f. 18) Vgl. den Rekonstruktionsversuch der Route Agypten-Kanaan bei Wright, Atlas, S. 38 ff., Biblical Archaeology, S. 60 ff. Cazelles, R. B. 62, 1955, S. 321 ff.
Die Landnahme
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Wüstenzug angegebene Zahl von 40 Jahren ist wohl eine Rundzahl. 1 9 )
5. Die Landnahme
Der Prozeß der Landnahme durch die israelitischen Stämme läßt sich trotz mancher Aufhellung durch die archäologische Forschung immer noch nicht befriedigend darstellen. Die Voraussetzung f ü r die Einwanderung nach Kanaan war zunächst die Tatsache, daß zwischen der 19. und 20. ägyptischen Dynastie (die 1197 beginnt) das Kanaan beherrschende Ägypten anderthalb Jahrzehnte lang durch T h r o n k ä m p f e erschüttert wurde. W ä h r e n d dieser Schwächeperiode Ägyptens konnten sich die Israeliten im Hügelland von Westpalästina festsetzen: Von Kades im nördl. N a p h t a l i bis nach Debir im südwestl. J u d a und von Central H a u r a n bis zum Arnon in Transjordanien. Die im Alten Testament festgelegten Überlieferungen lassen nun folgende Vorgänge als wahrscheinlich erscheinen: Die Eroberung des gesamtes Landes durch die Israeliten ging nicht in einem einzigen Zuge vor sich, sondern neben der Eroberung einzelner Städte (Bethsemes, Bethel, Teil Beit Mirsim,Lachis, Hazor) 2 0 ) f a n d eine langsame Verschmelzung mit den kanaanäischen Landesbewohnern statt (vgl. Ri. 1, 27 ff.; 2, 20 ff.), die später im Volke Israel völlig aufgegangen sind. Gibeon, Sichern, Hepher, Tirzah, Zaphon wurden auf diese "Weise unzerstört in den israelitischen Bereich eingegliedert (vgl. Jos. 9, 15—19). 21 ) Die einwandernden Israeliten stützten sich auf in K a n a an bereits ansässige verwandte Hebräergruppen, mit denen 19) Zum Problem der „Wüstenwanderung" vgl. Rowley, From J o s e p h to Joshua, 1950 u. die darin zitierte Literatur, ferner ders. in: Donum Nat. Nyberg, 1954, S. 195 ff.; Orientalia Suecana IV, 1955, S. 77 ff.; Cazelles, RHPhR, 35, 1955, S. 51 ff. 20) Vgl. Albright, B. P., S. 18; für Hazor vgl. Yadin, BA. 19, 1, 1956, S. 2 ff., 20, 2, 1957, S. 34 ff. 21) Vgl. Wright, JNES, 5, 1946, S. 105 ff. ; ders. Biblical Ardiaeology, S. 69 ff. j Albright, B. P., S. 13 ff.; zu den genannten Orten vgl. au ) Aber hier erfolgte nun ein Gegenschlag, der die V o r a u s setzung f ü r die Makkabäergeschichte w a r . Die M a j o r i t ä t der J u d e n h a t t e wenig V e r s t ä n d n i s f ü r die neuen, alles umfassenden Ideen des Hellenismus; sie sah n u r die E n t heiligung des Tempels, die A u f h e b u n g der jüdischen Lehre und den Z w a n g zu heidnischer Lebensweise. W a s M e n e laos als ein Privileg erschien, w a r f ü r die einfachen f r o m men J u d e n G l a u b e n s z w a n g , gegen den sie sich n u n zur W e h r setzten. D a s Signal z u m K a m p f gab ein aus priesterlicher F a milie s t a m m e n d e r M a n n , M a t t a t h j a ( M a t t a t h i a s ) , der mit semen Söhnen in dem kleinen O r t M o d e i n (östl. v o n L y d d a , nordwestl. v o n Jerusalem gelegen) lebte. Als in seinem H e i m a t s t ä d t c h c n ein Beamter erschien u n d die dortige Bevölkerung a u f f o r d e r t e , an den heidnischen O p f e r n teilzunehmen, weigerte sich M a t t a t h j a nicht n u r , diesem Befehl Folge zu leisten, sondern erschlug den königlichen Beamten u n d einen das O p f e r vollziehenden J u d e n (1. M a k k . 2, 15 ff.). M a t t a t h j a flüchtete d a r a u f mit seinen F r e u n d e n in die W ü s t e J u d a , w o er Gesinnungsgenossen um sich sammelte. Sie zerstörten zunächst n u r die heidnischen A l t ä r e , töteten A b t r ü n n i g e u n d beschnitten unbeschnitten gebliebene K i n d e r . I m A n f a n g d ü r f t e es n u r zu kleineren K ä m p f e n g e k o m m e n sein, w o bei die Gegner meist am S a b b a t angriffen, weil den F r o m men an diesem T a g e ein W i d e r s t a n d nicht möglich w a r , 145) V g l . d a z u H e i n e m a n n , M G W J , N. F. 46, 1938, S. 145 ff., der z e i g t , d a ß die H e l i e n i s i e r u n g s w u t e i n z e l n e r J u d e n nicht v e r a l l g e m e i n e r t w e r d e n d a r f , u n d die M a ß n a h m e n dos A n t i o c h u s IV. nicht e i n e r j ü d i s c h e n P a r t e i z u l i e b e , s o n d e r n a u s A b n e i g u n g g e g e n „die J u d e n " u n d i h r e n S o n d e r kult erfolgten.
Die Juden unter der Herrschaft der Seleukiden
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bis M a t t a t h j a den V e r t e i d i g u n g s k a m p f am S a b b a t erlaubte, um eine geordnete G e g e n w e h r zu ermöglichen. Bereits in d e n ersten M o n a t e n dieses Kleinkrieges starb M a t t a t h j a (166), u n d sein drittältester Sohn J u d a (mit dem Beinamen „ M a k k a b i " , der H a m m e r ? ) ü b e r n a h m die F ü h r u n g . U n t e r seinem K o m m a n d o k a m es nun zu größeren Gefechten mit seleukidischen T r u p p e n t e i l e n (1. M a k k . 3). Bei E m m a u s (südl. v o n B e t h - H o r o n ) schlug er einen syrischen H e e r e s v e r b a n d (1. M a k k . 3,37—4,25). Die E r folge J u d a s begannen aber nun, die seleukidische Regier u n g zu beunruhigen, so d a ß der S t a t t h a l t e r Lysias gegen die A u f r ü h r e r anrückte. Bej B e t h - Z u r (30 km südl. v o n Jerusalem) erlitten die Syrer durch J u d a u n d die Seinen eine Niederlage, w o r a u f es Lysias vorzog, den ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen dadurch ein E n d e zu machen, d a ß er in B e t h - Z u r mit den J u d e n Friedensverh a n d l u n g e n a n k n ü p f t e . Mittlerweile w a r nämlich A n tiochus I V . im Osten in einen Krieg mit den P a r t h e r n verwickelt w o r d e n u n d dadurch nicht in der Lage, größere H e e r e gegen die jüdischen Aufständischen a u f z u bieten. „Die Frage, ob die J u d e n nach ihren Speisegesetzen o d e r im W i d e r s p r u c h zu ihnen essen sollen, m u ß t e der Regierung n u n m e h r wenig belangvoll erscheinen." 1 4 6 ) D i e A r t und Weise, wie es zum W a f f e n stillstand k o m m t , ist nicht uninteressant wegen der V e r schiedenartigkeit der Persönlichkeiten, die sich dabei betätigen: Lysias verlangt v o n den J u d e n , „ihre Ergebenheit gegenüber dem S t a a t b e i z u b e h a l t e n ' ^ ! ) (2. M a k k . 11, 19); eine römische Gesandtschaft, die gerade nach A n t i ochia z u m K ö n i g unterwegs ist, erbietet sich, Fürsprache f ü r die J u d e n einzulegen (2. M a k k . 11, 34 f.), u n d der am Ausbruch des A u f s t a n d e s mitschuldige und n u n unruhig gewordene Menelaos t r i t t als V e r m i t t l e r a u f , als er sieht, d a ß seine Gegner, die f r o m m e n J u d e n , die O b e r h a n d behalten (2. M a k k . 11, 29). Antiochus I V . entschließt sich nun, sämtliche V e r f o l g u n g e n einzustellen und 146) B i c k e r m a n n , D i e M d k k a b ä c r , 1035, S. 26. V g l . a u c h P f e i f f e r , H i s t o r y of N e w T e s t a m e n t T i m e s , 19JP, S. 15.
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Die Juden unter der Herrschaft der Seleukiden
sichert allen, die bis zu einem bestimmten Termin in ihre Heimatorte zurückkehren, völlige Straffreiheit zu. „Die Juden sollen ihre eigenen Speisen und Gesetze haben wie vordem. Keiner von ihnen soll auf irgend eine Weise f ü r die von ihm begangenen Verbrechen belästigt werden" (2. Makk. 11, 31). Dieser Erlaß des Königs, der aussieht wie ein Zeichen seiner Gnade, ist in Wirklichkeit das Eingeständnis seiner Niederlage. Antiochus gab den Versuch auf, die hellenistische Kultur gewaltsam und gegen die Mehrheit des Volkes bei den Juden einzuführen. Aber mit der Beendigung der Verfolgung w a r noch nicht die Wiederherstellung des dem Gesetz entsprechenden Kultes in Jerusalem verbunden, denn dort regierte noch immer der Hohepriester Menelaos. Daher entschloß sich Juda, dem Menelaos und den hellenisierenden Priestern die Stadt Jerusalem mit Gewalt zu entreißen. Anfang Dezember 164 besetzte Juda mit seinen Leuten Jerusalem und reinigte den Tempel von allen Spuren des heidnischen Kultes; die seleukidische Besatzung und die ihr treue Bevölkerung schloß er in der A k r a ein. Am 25. Kislew 164, drei Jahre nach seiner Entweihung, wurde der Tempel durch die Neuweihung des gereinigten Altars dem J H W H Kult zurückgegeben; 8 Tage lang feierten die Frommen dieses Ereignis; das Chanukkafest erinnert noch heute an diese Begebenheit. Die Einsetzung eines solchen Gedenktages war von besonderer Bedeutung, denn alle bisherigen Feste hatten ihre Begründung in der T h o r a . Mit seinem Vorgehen ahmte Juda den griechischen Brauch nach, ein Ereignis der eigenen Geschichte durch Gedenktage in der Erinnerung festzuhalten. 1 4 7 ) Antiochus IV. starb am Ende des Winters 163 in Ispahan; Nachfolger wurde sein damals etwa achtjähriger Sohn Antiochus V., f ü r den Lysias die Regentschaft führte. Im gleichen Jahr unternahmen die Juden unter Führung von 147) V g l . B i c k e r m a n n , Die M a k k a b ä e r , S. 29: . D a s w a r d e r e r s t e Schritt auf d e m W e g , d e s s e n B e g e h u n g d i e h i s t o r i s c h e M i s s i o n d e s H a s m o n ä e r h a u s e s w e r d e n sollte: die hellenische Sitte ins J u d e n t u m e i n z u f ü h r e n , ohne das Judentum preiszugeben."
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J u d a und seiner Brüder Simon und Jonathan Kriegszüge gegen die Jerusalem benachbarten Städte und Völkerschaften, weil die unter ihnen wohnenden Juden von der hellenistischen Bevölkerung bedrängt wurden. Die Aktionen hatten vor allem den Zweck, den Nachbarn Jerusalems Furcht und Schrecken einzujagen, denn Juda war nicht stark genug, diese weiträumigen Gebiete wirklich zu erobern; aber er sammelte die verstreuten Juden um sich und nahm sie mit sich nach Jerusalem (1. Makk. 5). Als er sich jedoch nun gegen die Akra in Jerusalem wandte, kam Lysias mit einem beträchtlichen Heer zum Entsatz der Burg. Bei Beth-Zacharia (ca. 10 km südwestl. von Bethlehem) stellte sich Juda den Syrern entgegen und wurde geschlagen; er floh mit seinen Leuten in das befestigte Jerusalem, das Lysias nun zu belagern begann. Die Lage für die dort eingeschlossenen Juden schien völlig aussichtslos zu sein, als Lysias die Nachricht erhielt, daß Antiochus auf seinem Sterbebett nicht ihn, sondern einen General Philipp zum Reichsverweser ernannt habe und dieser sich auf dem Wege nach Antiochia befinde, um die Herrschaft an sich zu reißen (1. Makk. 6, 55 f.). In dieser Situation schien es Lysias das beste, schleunigst mit den Juden Frieden zu schließen. Das Dokument des offiziellen Friedensschlusses ist uns in der Form eines Briefes Antiochus V. an Lysias erhalten (2. Makk. 11, 22—26). Darin bekräftigt Antiochus V. die bereits von seinem Vater zwei J a h r e vorher ausgedrückte Duldung des jüdischen Kultes, „da die Juden mit der Einführung der griechischen Art durch unseren Vater nicht einverstanden sind, vielmehr ihre eigene Lebensweise vorziehen und uns deswegen ersuchen, ihnen ihre Rechte zu bewilligen, . . . beschließen wir, ihnen das Heiligtum zurückzugeben und sie ihr Leben entsprechend den Bräuchen ihrer Vorfahren führen zu lassen". Damit wurde die Herrschaft der T h o r a wiederhergestellt. Immerhin ließ Lysias sicherheitshalber noch vor seinem Abzug aus Jerusalem, entgegen den Abmachungen, den befestigten Tempelbezirk schleifen und, unter Verletzung der beschworenen Zu-
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Sicherung, sechzig der vormaligen Rebellen umbringen. Menelaos wurde von Lysias hingerichtet, da Menelaos „der Urheber des ganzen Unheils war" (2. Makk. 13, 4). Vgl. Josephus (Ant. 12, 9, 7): „Denn von ihm komme alles Unheil her, weil er den Vater des Königs v e r a n l a ß t habe, die J u d e n zum Abfall von der Gottesverehrung ihrer Väter zu zwingen." Josephus bringt hier den richtigen Gedanken zum Ausdruck, d a ß gewisse J u d e n mit der Religionspolitik des Antiochus IV. einverstanden waren. Als diese sich aber f ü r die gesamte Judenheit Judäas als falsch erwies, w u r d e Menelaos als „Sündenbodt" von der syrischen Regierung geopfert. Nicht Antiochus IV. sollte also an den Verfolgungen schuld gewesen sein, sondern der Hohepriester Menelaos.
Zum neuen Hohenpriester ernannte die syrische Regierung den offenbar aus zadokidischem Geschlechte stammenden Alkimos (1. Makk. 7, 14), der auch von den Frommen anerkannt wurde (obwohl er seinen hebräischen Namen Jakim in Alkimos hellenisiert hatte). Eigentlich hätte ein N e f f e des Menelaos namens Onias Hoherpriester werden müssen. Dieser Onias IV. floh nach der Ernennung seines Onkels Menelaos nach Ägypten, wo ihm Ptolemäus VI. Philometer die Erlaubnis gab, in Leontopolis einen J H W H - T e m p e l nadi Jerusalemer Modell zu errichten. N u n geschah es zum zweiten Male, d a ß in Ägypten in Verletzung des deuteronomischen Gesetzes ein Tempel außerhalb Jerusalems entstand, nachdem f r ü h e r schon die J u d e n in Elephantine einen solchen besessen hatten. (Vgl. Josephus, Ant. 12, 9, 7; 13 3, 1 ff.), vgl. T a l m u d Meg. 10a; Men. 109 a—b. Vgl. d a z u Baron I, S. 219 f.; Bell, S. 35 f.; Dict. de la Bible, Supp. Fase. X X V , Sp. 363 ff.; Ricciotti. Gesch. Israels II, 1955, S. 239 ff.
Das Ziel des Makkabäeraufstandes war nun erreicht, die Religionspolitik Antiochus IV. rückgängig gemacht und der Tempel in Jerusalem wieder die von allem Fremden gereinigte heilige Stätte der Juden. Die Akra als Symbol der seleukidischen Oberherrschaft blieb weiterhin mit einer Besatzungstruppe belegt,-und im Tempel wurden Opfer für den seleukidischen König dargebracht (1. Makk. 7, 33).
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J u d a allerdings ging leer aus. Sein Ehrgeiz blieb unbefriedigt; daher floh er wieder ins Gebirge, und ihm schlössen sich viele an, die zunächst den Friedensschluß befürwortet hatten, dann aber durch das Vorgehen des Iysias enttäuscht wurden. In Antiochia waren inzwischen Antiochus V. und Lysias ermordet worden und Demetrios I. (ein Sohn Seleukos IV. und eigentlicher Thronerbe) zur Herrschaft gelangt. Der Hohepriester Alkimos wandte sich nun an Demetrios um Unterstützung gegen den aufrührerischen Juda. Der syrische König beauftragte zunächst seinen General Nikanor, in Jerusalem nach dem Rechten zu sehen. Bei Adasa (7 km nördl. von Jerusalem) kam es mit Judas T r u p p e zur Schlacht, N i k a n o r fiel. Wiederum besetzte J u d a Jerusalem und ließ den Sieg über N i k a n o r (13. Adar 161) als Erinnerungstag in den Festkalender aufnehmen. Noch einmal erbat Alkimos Hilfe vom syrischen König, der nun einen seiner bedeutendsten Generäle, Bakchides, mit einem ansehnlichen Heer nach Jerusalem schickte. Die Frage, w a r u m der seleukidische König einen hervorragenden H e e r f ü h r e r gegen J u d a entsandte, der nach A u f fassung der Syrer doch nur ein „Bandenführer" war, erklärt sidi dadurch, d a ß J u d a Anschluß an Rom gesucht hatte (1. Mak. 8, 17 ff.). Dieses Bündnis mit der das Seleukidenreich am schwersten bedrohenden Macht erforderte ein tatkräftiges Eingreifen der Syrer.
Angesichts der feindlichen Übermacht wurde Juda von vielen seiner Gefolgsleute im Stich gelassen, und er selbst fiel in dem von vornherein aussichtslosen Kampfe (160). Die Anhänger des Juda wurden verfolgt und zogen sich, wie zur Zeit des Mattathja, in Schlupfwinkel zurück. Judas jüngster Bruder, Jonathan, trat dessen Nachfolge an. In Jerusalem veränderte sich nichts. Alkimos übte weiter das Amt des Hohenpriesters aus; die Freiheit des Gottesdienstes wurde nicht angetastet. Schon vor der letzten entscheidenden Schlacht gegen Juda war es innerhalb der jüdischen Bevölkerung zu
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einer Verschiebung gekommen. Als M a t t a t h j a sich seinerzeit gegen die Zwangshellenisierung wandte, hatte sich ihm angeschlossen, wer der traditionellen Religion treu bleiben wollte. Auf der Gegensteite standen die Syrer und die mit ihnen sympathisierenden hellenisierten J u d e n . Ein Teil der Gefolgsleute des M a t t a t h j a war dann mit dem Erreichten nach der Wiederherstellung der Religionsfreiheit bereits zufrieden. Sie anerkannten sowohl die seleukidische Oberherrschaft als auch den Hohenpriester Alkimos, obwohl dieser zur Zeit der V e r f o l g u n g durch Antiochus I V . angeblich „ K o l l a b o r a t e u r " gewesen sein sollte (2. M a k k . 14, 3). N u r eine Minderheit gehörte weiter z u m Anhange des J u d a . So standen nun auf der einen Seite die H a s m o n ä e r und die ihnen Getreuen, auf der anderen Seite die Gruppe, die sich die „ F r o m m e n " (hebr.: Chasidim) nannte. Sie hatten seinerzeit z w a r am A u f s t a n d e gegen Antiochus I V . teilgenommen, sich aber später an keinen weiteren K ä m p f e n mehr beteiligt. Der Unterschied zwischen den „ F r o m m e n " und den Anhängern des J u d a bestand darin, daß die „ F r o m m e n " vor allem an der religiösen Freiheit interessiert waren und nicht wie J u d a und seine Gefolgsleute nach politischer Macht strebten. D i e Chasidim bestanden als G r u p p e bereits vor der m a k k a bäischen Erhebung (1. M a k k . 2, 42) und lehnten d a n n nach der Wiederherstellung des Tempelkultes jeden weiteren Konflikt mit den Syrern ab (1. M a k k . 7, 13). Zu den Chasidim wird man auch die in 1. M a k k . 7, 12 erwähnten „Schriftgelehrten" zu rechnen haben. Mit d e m Begriff des „Schriftgelehrten" b a h n t sich eine neue Entwicklung innerhalb der jüdischen Religion an. N e b e n den dem O p f e r d i e n s t verpflichteten Priester tritt der „ S c h r i f t k u n dige der T h o r a " , der, obwohl nicht priesterlicher A b k u n f t , die gleiche A u t o r i t ä t wie der Priester v e r l a n g t und so audi Einfluß auf die Rechtsprechung erhält. D e r T y p u s des Schriftgelehrten ist bereits in der vormakkabäischen Zeit entstanden; zu einer in d a s politische Geschehen eingreifenden Bewegung wurden die Schriftgelehrten aber erst in makkabäischer Zeit, als die weltlichen jüdischen Herrscher sich v o n den Zielen der
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jüdischen Lehre entfernten. D e r „Schriftgelehrte" hatte die Aufgabe, die traditionellen Vorschriften den sich w a n d e l n d e n Zeiten anzupassen, ein normatives Judentum zu schaffen, das sich gegenüber den Verlockungen des hellenistischen Zeitalters behaupten konnte. Ein Porträt des idealen Schriftgelehrtcn wird in Jes. Sir. 38, 2 4 — 3 9 , 11 gezeichnet; einen Extrakt seiner Lehre bietet A b o t I, 2: „Auf drei Dingen steht die Welt: A u f der Thora, auf dem Gottesdienst und auf den Liebeswerken." Vgl. zur Tätigkeit der Schriftgelehrten, Moore I, S. 31 ff.; 37 ff.; Lieberman, Hellenism in [ewish Palestine, 1950, S. 28 ff.; Baron I, S. 162; 367 f.; 396 f.
N a c h einer Reihe v o p Scharmützeln mit den syrischen T r u p p e n w u r d e n diese wie auch J o n a t h a n der ständigen K r i e g s h a n d l u n g e n überdrüssig, u n d J o n a t h a n ließ sich mit G e n e h m i g u n g der seleukidischen Regierung in Michmas (12 k m nordöstl. v o n Jerusalem) nieder (157). Z w e i J a h r e v o r h e r w a r in Jerusalem der H o h e p r i e s t e r Alkimos gestorben, u n d das A m t blieb einstweilen v a k a n t . Einige Zeit w o h n t e J o n a t h a n in Michmas, d a n n bot sich ihm eine neue C h a n c e : I m J a h r e 153 erhob sich gegen den syrischen K ö n i g Demetrios I. ein T h r o n p r ä t e n d e n t namens A l e x a n der Balas, der behauptete, ein Sohn Antiochus I V . zu sein. J o n a t h a n entschied sich f ü r A l e x a n d e r Balas, der ihm das H o h e p r i e s t e r a m t überließ (152), o b w o h l J o n a t h a n gar nicht z u m Geschlecht der Z a d o k i d e n gehörte. W i e d e r u m w u r d e also das A m t des H o h e n p r i e s t e r s in Jerusalem nach griechischer A r t v o n einem weltlichen Herrscher vergeben. A.ls es A l e x a n d e r Balas gelang, Demetrios in einer Schlacht zu vernichten, zeigte es sich, d a ß J o n a t h a n die richtige P a r tei ergriffen h a t t e . J o n a t h a n w u r d e nach A k k o z u r H o c h zeitsfeier des A l e x a n d e r Balas mit einer Tochter des P t o l e maios V I . P h i l o m e t o r eingeladen u n d z u m „ F e l d h e r r n u n d Teilherrscher" im Seleukidenstaat e r n a n n t (1. M a k k . 10, 59—66). D a s bedeutete f ü r ihn die Stellung eines P r o vinzgouverneurs über J u d ä a , der auf Verlangen des seleukidischen Königs diesem T r u p p e n k o n t i n g e n t e zur V e r f ü g u n g zu stellen hatte. N a c h d e m Demetrios II. N i k a t o r (Sohn v o n Demetrios I.) an Stelle von Alexander Balas den T h r o n bestiegen hatte, e r w a r b J o n a t h a n (durch reiche
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Geschenke) auch die Gunst des neuen Königs, der ihm als Gegengabe drei südliche Bezirke der P r o v i n z Samaria übergab, die J o n a t h a n der P r o v i n z J u d ä a einverleibte. Aber noch immer blieb die syrische A k r a in Jerusalem u n d Beth-Zur zur Oberaufsicht bestehen. J o n a t h a n befreite z w a r bei einer Revolution der Bevölkerung mit seinen T r u p p e n den Demetrios aus einer recht mißlichen Lage (1. M a k k . 11, 41 ff.), aber dieser hielt sein Versprechen nicht, die syrischen T r u p p e n von der A k r a abzuziehen. D a h e r w a n d t e sich J o n a t h a n von Demetrios ab u n d k o n spirierte mit einem gewissen Diodotus T r y p h o n , der angeblich den noch unmündigen Sohn des Alexander Balas auf den T h r o n bringen wollte. In der Folge behauptete sich J o n a t h a n erfolgreich gegen denVersuch des Demetrios, ihn wieder unter seine Botmäßigkeit zu zwingen (1. M a k k . 11, 60 ff.; 12, 24 ff.). Auch mit S p a r t a u n d R o m k n ü p f t e J o n a t h a n freundschaftliche Beziehungen an (1. M a k k . 12, 1 ff.). T r y p h o n hingegen, der offenbar selbst nach der Herrschaft über das Seleukidenreich strebte, sah nun in J o n a t h a n einen immer gefährlicher werdenden Rivalen. Durch die A n w e n d u n g einer List k o n n t e T r y p h o n J o n a t h a n gefangennehmen; er w u r d e dann bald darauf von T r y p h o n ermordet (1. M a k k . 12, 39 ff.) (143).
17. Das Priesterfürstentum der Hasmonäer J o n a t h a n s Bruder Simon t r a t nun die N a c h f o l g e an (1. M a k k . 13, 8); er verbündete sich jetzt wieder mit Demetrios II. N i k a t o r , w o f ü r ihm dieser Abgabenfreiheit gewährte sowie die Zusage einer Nichteinmischung in J u d ä a (142). Im 170. Seleukidenjahr (142'141) setzte sich Simon in Jerusalem als „großer Hohepriester, Feldherr und A n f ü h r e r der J u d e n " ein (1. M a k k . 13, 42); er konnte die A k r a nun endlich beseitigen (141) u n d sich der Städte G a z a r a und J o p p e bemächtigen, w o m i t J u d ä a Z u gang zum Mittelmeer erhielt. Ein J a h r später (140) w u r d e
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Simon d a n n auch offiziell durch ein E h r e n d e k r e t v o n „den Priestern, den Obersten des V o l k s u n d den V o r n e h m s t e n des L a n d e s " z u m erblichen P r i e s t e r f ü r s t e n (Ethnarch) über J u d ä a erhoben (1. M a k k . 14, 27 ff.). Simon w i r d als ein w o h l w o l l e n d e r Regent geschildert (1. M a k k . 14, 4), der im L a n d e herumreiste, um „ f ü r die Bedürfnisse des Volkes zu sorgen" (1. M a k k . 16, 14). Bei einem Besuch bei seinem Schwiegersohn Ptolemaios (Befehlshaber des Bezirkes Jericho), w u r d e Simon der „ P r i e s t e r f ü r s t " und zwei seiner Söhne v o n Ptolemaios e r m o r det (134), 1 4 8 ) weil dieser das F ü r s t e n t u m in Jerusalem usurpieren wollte. D a s gelang ihm jedoch nicht, d e n n J o h a n n e s ( J o h a n a n ) , Sohn des Simon, der als Befehlshaber in G a z a r a weilte, w a r schneller in Jerusalem u n d ließ sich auf Beschluß des Volkes (und nicht mehr k r a f t eines aus Antiochia s t a m m e n d e n königlichen Befehls) u n t e r dem H e r r s c h e r n a m e n J o h a n n e s H y r k a n I. (134—104) in die Ä m t e r seines Vaters einsetzen (134). 1 4 9 ) Bereits wenige M o n a t e später belagerte Antiochus V I I . Jerusalem, nachdem ihn der inzwischen nach T r a n s j o r danien entflohene Ptolemaios zu H i l f e gerufen h a t t e . Antiochus V I I . folgte diesem R u f e , um sein Hoheitsrecht über J u d ä a geltend zu machen. J o h a n n H y r k a n k a p i t u lierte, u n d Antiochus bestätigte z w a r die A u t o n o m i e der jüdäischen P r o v i n z , ließ aber die Befestigungen Jerusalems schleifen, machte H y r k a n tributpflichtig (nachdem Simon 142 die volle A b g a b e n f r e i h e i t erhalten h a t t e ) ; H y r k a n m u ß t e f e r n e r G e z e r herausgeben, W a f f e n an den S y r e r könig ausliefern u n d i h m Geiseln stellen. D a m i t w a r J u d ä a wieder eine V a s a l l e n p r o v i n z geworden, u n d die durch J o n a t h a n u n d Simon erreichte relative A u t o n o m i e schien d a h i n zu sein. 148) K e i n e r d e r S ö h n e M a t t a t h j a s ist e i n e s n a t ü r l i c h e n T o d e s g e s t o r b e n ! 149) M i t d e r E i n s e t z u n g J o h a n n H y r k a n s e n d e t d a s 1. M a k k . , d a s b i s d a h i n u n s e r e Q u e l l e g e w e s e n ist. D i e f o l g e n d e n G e s c h i c h t s e r e i g n i s s e e n t n e h m e n w i r J o s e p h u s , d e r sie in s e i n e n „ J ü d i s c h e n A l t e r t ü m e r n " (13, 8, 1 ff.) a n f ü h r t . ( A b g e k ü r z t z i t i e r t als A n t . )
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Doch im Feldzug gegen die Parther 1 5 0 ) fiel Antiodius V I I . (128), und die nun im Seleukidenhause ausbrechenden Thronwirren ermöglichten es Johann H y r k a n im Verlaufe von etwa 25 Jahren, Judäa zur bedeutendsten Kriegsmacht Syriens zu erheben. Er konnte sein Staatsgebiet im Laufe seiner 30jährigen Regierungszeit im Süden bis Dora und Marisa und im N o r d e n bis Galiläa ausdehnen. Zu seinen Eroberungen bediente er sich vor allem angeworbener Söldner (Ant. 13, 8, 4) und war, wie Josephus behauptet, der erste Jude (in nachexilischer Zeit), der dies tat! Sichern w u r d e von Johann H y r k a n eingenommen, und er zerstörte den Tempel auf dem Garizim, sowie einige Jahre später die Stadt Samaria (107). Von weittragender Bedeutung war die U n t e r w e r f u n g der Idumäer, die er zur Beschneidung und Annahme des jüdischen Kultes zwang (Ant. 13, 9, 1). Josephus bemerkt k n a p p : „Und sie waren also von dieser Zeit an ebenfalls Juden." So bedeutend im einzelnen diese äußeren Erfolge gewesen sein mögen, so stand doch im ganzen das Fürstentum der Hasmonäer auf recht schwachen Füßen, denn es war weder davidisch noch aaronidisch. Die Hasmonäer waren zuerst in einem Aufstand gegen den Glaubenszwang hervorgetreten, wollten aber dann ihr ursprünglich nur temporär gedachtes Führertum in ein dauerndes verwandeln. Eine wirkliche Wiedergeburt Israels wurde dadurch nicht herbeigeführt, denn die Regierung der Hasmonäer beruhte jeweils auf mehr oder weniger glücklichen U m ständen bei den verschiedenen Thronwirren im Seleukidenreiche. Ursprünglich eine Führungsgruppe im Kampf gegen den Hellenismus und zur Rettung des traditionellen Judentums, bildete sich in den folgenden Jahrzehnten aus den Hasmonäern ein hellenistisches Fürstengeschlecht her150) A l s die S e l e u k i d e n i h r e p e r s i s d i e n B e s i t z u n g e n z u g u n s t e n d e s s y r i schen G e b i e t e s v e r n a c h l ä s s i g t e n , fiel P e r s i e n d e m i r a n i s c h e n V o l k e d e r P a r t h e r zu; A r s a c e s (250—248) b e g r ü n d e t e die a r s a c i d i s c h e D y n a s t i e , d i e v o n 250 v. C h r . bis 229 n. C h r . I r a n r e g i e r t e . V g l . zum P a r t h e r r e i c h R. G h i r s h m a n , I r a n (engl A u s g . 1954), S. 243 ff.j W i d e n g r e n , S u p p l . V . T., IV, 1957, S. 197 ff.
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aus, dessen V e r t r e t e r neben den hebräischen auch griechische N a m e n trugen (zum Unterschied zu M a t t a t h j a und seinen Söhnen). Menelaos und die hellenisierenden Priester und Aristokraten wollten die T h o r a dem Griechentum angleichen; die M a k k a b ä e r wünschten, die hellenistische K u l t u r der T h o r a einzuverleiben. 1 5 1 ) J o h a n n H y r k a n hatte anfangs mit den Pharisäern sympathisiert (vgl. Ber. 2 9 a ) , bis er angeblich durch einen Pharisäer beleidigt worden sein soll (Ant. 13, 10, 5 f.). D i e Pharisäer, eine jüdische Volksgruppe, die ursprünglich aus den Chasidim hervorgegangen sein dürfte, erstrebten z w a r die Heiligung, das Abgesondertsein (Pharisäer von hebr.: P c r ü s i m — die Getrennten, Abgesonderten von allem Heidnischen, Unreinen und Sündhaften), aber sie waren dennoch von hellenistischen Ideen beeinflußt und wollten durch Erziehung (was bei ihnen „Studium der T h o r a und der mündlichen L e h r e " bedeutete) zur Heiligung führen. Sie forderten eine Schule für jedes D o r f in J u d ä a (vgl. b. B a b a b. 2 1 a ) , ähnlich wie in jeder griechischen Siedlung ein gymnasion errichtet wurde. D a s Ideal dieser jüdischen Bewegung war der in der jüdischen T r a d i t i o n gebildete Gelehrte 1 5 2 ), nicht der Athlet des gymnasion. I n dem die Pharisäer das Prinzip der hellenischen „ T r a i S g i a » annahmen, diese aber auf ihre eigenen jüdischen Geistesinhalte anwandten, fanden sie eine Synthese zwischen der universalen hellenischen K u l t u r und dem traditionellen jüdischen Wesen, an das die Pharisäer auch durch die Ü b e r n a h m e der Schriftdeutungsmethode der Schriftgelehrten a n k n ü p f t e n : D i e Anerkennung der mündlichen Tradition nahm im pharisäischen Lehrgut einen wesentlichen P l a t z ein. Durch den Versuch, das gesamte Leben mit den Uberlieferungen der Vergangenheit zu durchdringen und diese entsprechend den Erfordernissen der Gegen151) Vgl. Bidcermann, Die Makkabäer, S. 55. 152) „Seid überlegt beim Rechtsprechen, bildet viele Schüler aus und errichtet einen Zaun um die Thora" (Abot I, 1), gehört ebenso zu den Grundlehren der Pharisäer wie: „Der Unwissende kann nidit fromm sein!" (Abot, II, 6). 8'
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wart zu entwickeln, wurden die Pharisäer notwendigerweise allmählich zu einer politischen Bewegung. Für eine fruchtbare Ethik w a r der Gedanke von der moralischen Verantwortung des Menschen bedeutsam: „Alles ist von Gott vorherbestimmt, nur nicht die Gottesfurcht" (Ber. 33b; vgl. Abot, I I I , 19). Wenn Josephus (Bell. Jud. II. 8, 14) meint, die Pharisäer glaubten, bei jeder H a n d lung fände auch eine Mitwirkung des Schicksals statt, so ist das eine für seine hellenistischen Leser ihm nötig erscheinende Umschreibung des alttestamentlichen Grundsatzes, daß jedes Gebot seinen Sinn und seine Autorität erst durch die Verankerung in J H W H erhält, in dessen N a m e n das Gebot seinen letzten Ursprung hat. D a durch, daß die Pharisäer sich nicht an eine bestimmte Kaste oder Gruppe im Volke wandten, sondern die T h o r a in das Volk verpflanzten, wurden sie schließlich zur Volkspartei (Ant. 13, 10, 6; vgl. J o m a 71b). Der Verlauf dieser Entwicklung kann gut verfolgt werden: W ä h r e n d es im Buche Sirach heißt, daß Gott dem Priesterstande „seine Gebote anvertraut und Befugnis über Satzung und Recht gegeben, damit er sein Volk Satzung lehre und Recht die Kinder Israel" (45, 17), sagt schon das 2. Makk., daß „Gott allen das Erbe, das Königtum, die Priesterschaft und die Heiligung" überliefert habe (2, 17). 1 5 3 ) Den Pharisäern standen die Sadduzäer gegenüber, eine ursprünglich durch Priester und Aristokraten gebildete Partei, die eine Weiterentwicklung und eine Anpassung der T h o r a an die Zeit ablehnten, u. a., weil sie dadurch eine Schmälerung ihrer Rechte befürchteten. Die Saddu153) Vgl. L. Baeck, Die Pharisäer, 1934, S. 32, der auch die Gefahren des Pharisäertums h e r a u s a r b e i t e t : «Wo ein Ideal des Heiligen aufgestellt wird, gibt es auch die Scheinheiligen, „die G e f ä r b t e n " (b. Sota 22b). W e n n die Religion gelehrt werden soll, damit sie dem Volk zum Besitztum werde, dann kann die Religion audi zur bloßen Beschäftigung werden. Audi das hat es im Pharisäertum gegeben, der Talmud, nicht nur das Evangelium spricht davon." Aber hier handelt es sich nicht um das echte Pharisäertum. In ihm ist der großartige Versuch unternommen worden, die Religion ganz im Volk zu verankern, und so war es denn allein die pharisäische Bewegung, die aus der Katastrophe von 70 n. Chr., j e d e r politischen A u f g a b e nun enthoben, gestärkt hervorging
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zäer hätten eigentlich von Hause aus einem Makkabäer als Hohenpriester feindlich gesinnt sein müssen, da er ein auf Abstammung beruhendes Recht usurpierte, aber um Einfluß zu erlangen, verbanden sie sich mit dem Hasmonäerhaus. Die politische Bedeutung der Sadduzäer w ä h rend der Hasmonäerzeit hing von dem jeweiligen Verhältnis zum gerade regierenden Fürsten ab, der die gesetzgebende und beratende Körperschaft entweder vorwiegend mit Sadduzäern oder mit Pharisäern besetzte. Im 1. J a h r hundert n. Chr. verschwinden die Sadduzäer aus der Geschichte. Die E r w ä h n u n g der Sadduzäer im Talmud bezieht sich meist nicht auf die Sadduzäer des 2. J a h r h u n d e r t s v. Chr., sondern ist ein Deck- und Sammelname f ü r verschiedene, den talmudischen Lehrern ablehnend gegenüberstehende „Bibelfeinde". Ein Bild von dieser jüdischen G r u p p e läßt sich daher nicht aus dem Talmud, sondern vor allem aus Josephus gewinnen; das pharisäische J u d e n t u m hat hingegen seine geradlinige Weiterentwicklung in der talmudischen Zeit gefunden.
Die politischen und religiösen Voraussetzungen f ü r einen Konflikt zwischen den Pharisäern und Johann H y r k a n waren damals vollauf gegeben, die angebliche Beleidigung durch einen Pharisäer nur äußerer Anlaß oder Vor wand: Zu einem Leben nach pharisäischer A u f fassung gehört das Studium, die Auslegung, Anwendung und Entwicklung der Thora, aber keine kriegerisch-politische Aktivität, wie sie gerade Johann H y r k a n mit einigem Erfolg unternommen hatte. Schon die Vorgänger der Pharisäer, die Chasidim, hatten Juda die Gefolgschaft versagt, als er sich nicht mit der Tempelreinigung u n d -wiedereinweihung zufriedengeben wollte. Die Sadduzäer betrachteten sich selbst als die allein autorisierten Deuter der T h o r a ; sie anerkannten nur die geschriebene T h o r a und nicht die durch die Pharisäer ins Volk getragene, mündliche Lehre, die eine Erklärung und Anpassung der T h o r a an veränderte Lebensbedingungen darstellt. So mußten die Sadduzäer notwendigerweise auch die Vorstellung von 'der Auferstehung nach dem T o d e
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ablehnen (vgl. Sanh. 90b), weil diese A u f f a s s u n g im alttestamentlichen Schrifttum noch keine w e i t e Verbreitung gefunden hatte, aber nun v o n den Pharisäern als A n t w o r t auf die Frage nach dem Bösen auf Erden und der V e r geltung nach dem T o d e sich durchsetzte. Hiernach w i r d der Frevler bestraft, der Gerechte aber belohnt und z u neuem Leben erweckt. D i e Pharisäer hatten sich damit die hellenistische Lehre v o n der Auferstehung zu eigen gemacht und versuchten, diese im Judentum zu verankern. Die in der Thora nicht ausdrücklich niedergelegten, aber im Volk im Laufe der Jahrhunderte verwurzelten Rechtsanschauungen wurden nur von den Pharisäern als verbindlich anerkannt. Diese waren sich bewußt, daß die Thora zum toten Buchstaben werden müßte, wenn sie nicht ständig neu gedeutet würde. Aus dieser dynamischen Konzeption von der Auffassung der Thora als einem lebendigen Buche erwuchs z. B. auch die Einsicht, daß die lex talionis „Auge um Auge, Zahn um Zahn" (Ex. 21, 24) nicht wörtlich gemeint, sondern der Hinweis darauf sei, das O p f e r für den erlittenen Schaden zu entschädigen (Mekilta des R. Jismael. ed. Lauterbach I I I , 1949, S. 67). Der sozialen Gesinnung der Pharisäer entsprachen zahlreiche Bestimmungen zum Schutze des einheimischen Handwerks und der Landwirtschaft. Vgl. dazu Finkelstein, The Pharisees, I 2 , 1940, S. 101 ff.: Goldin, P. T., S. 118. Zum o f t mißverstandenen Pharisäerproblem im allgemeinen vgl. neben den bereits genannten Werken H e r f o r d , Die Pharisäer, 1928; Moore I, S. 56 ff.; Dubnow II, 192 ff.; Lauterbach, Rabbinic Essays, 1951, S. 23 ff.; 51 ff.; 87 ff.; Baron I, S. 225 ff.; II, S. 35 ff. sowie den ausgezeichneten, die gesamte moderne Literatur über die Pharisäer enthaltenden Artikel von R. Marcus, The Pharisees in the Light of Modern Scholarship, Journal of Religion, 32, 1952, S. 153 ff. Vgl. ferner R. Meyer, Tlieol. Literaturzeitung, 77, 1952, S. 677 ff.; K. Schubert, S. 10 f.; S 72 f.; W. Foerster, Neutestamentl. Zeitgeschichte 2 , 1955, S. 156 ff. N a c h Johann H y r k a n s T o d (104) bemächtigte sich sein Sohn Aristobul für ein Jahr der Herrschaft. Es gelang ihm, einzelne Ituräerstämme im N o r d e n Galiläas z u m Anschluß an J u d ä a zu bringen. Seine G e m a h l i n Salome A l e x a n d r a befreite nach d e m T o d e Aristobuls dessen v o n
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ihm eingesperrte Brüder aus dem Gefängnis, setzte einen von ihnen (Alexander Jannai, eigentlich Jonathan) zum Priesterfürsten ein und vermählte sich mit ihm. Entgegen der Angabe bei Josephus (Ant. 13, 11, 1) hat sich Alexander Jannai als erster Hasmonäerfürst die Königswürde beigelegt (vgl. Strabo, X V I , 2, 40), wie Münzen mit der hebräischen Aufschrift „Jonathan der König" und der griechischen Aufschrift „des Königs Alexander" beweisen. Die Münzen zur Zeit des Aristobul tragen noch die Aufschrift „Judas Hoherpriester und die Gemeinde der Juden". Alexander Jannai (103—76) führte zahlreiche Feldzüge mit wechselndem Erfolg, 1 5 4 ) konnte aber J u d ä a vergrößern, so daß es die Ausdehnung des früheren davidischen Reiches erreichte, ferner gewann er das einstige Philisterland hinzu. Im Volke war Alexander Jannai jedoch sehr verhaßt, so daß seine politischen Gegner (wahrscheinlich die Pharisäer) sogar den Seleukidenkönig Demetrios III. gegen ihn zur H i l f e riefen (Ant. 13, 13, 5) 15S ). Einige Tausend Juden befreiten dann aber, wohl aus nationaler Solidarität, Alexander aus bedrohlicher Situation. Es kam zu einem Bürgerkrieg (Ant. 13, 14, 2), den Alexander Jannai zu seinen Gunsten entschied und mit einem Blutbad beendete. Aus der Zeit einer Pharisäerverfolgung stammt folgender Ausspruch des Abtalion: „Ihr Weisen, seid vorsichtig mit euren Worten, denn ihr könntet euch der Verbannung schuldig machen und nach einem Orte schlechten Wassers verbannt w e r den; die Schüler, die euch folgen, w ü r d e n d a v o n trinken und sterben, und der göttliche N a m e (könnte) entweiht w e r den." A b o t I, 11. Dieser Satz meint, daß die verbannten Gelehrten an ihrem Exilsorte (meist Alexandrien) die helle154) B e s o n d e r s s i n d A l e x a n d e r J a n n a i s K r i e g e g e g e n d i e N a b a t ä e r zu e r w ä h n e n . Zu i h r e r K u l t u r vgl Glueck, T h e O t h e r S i d e of t h e J o r d a n , 1940, S. 158 ff., zu i h r e r Geschichte N o r t h , PEQ, 86, 1955, S. 41 ff. (mit zahlreichen Literaturangaben). 155) Eine A n s p i e l u n g auf d i e s e s E r e i g n i s f i n d e t sich v i e l l e i c h t in e i n e m F r a g m e n t a u s Q u m r a n (4 Q p N a h u m ) v g l . A l l e g r o , JBL, LXXV, 1956, S. 90.
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nistische P h i l o s o p h i e a u f n e h m e n k ö n n t e n u n d d a d u r c h die S u b s t a n z des J u d e n t u m s verflüchtigt w ü r d e („sie vermischten sich m i t d e n H e i d e n u n d n a h m e n ihre S i t t e n a n " A b o t R . N a t h a n X I , 8).
Erst a m E n d e seines Lebens e r k a n n t e A l e x a n d e r J a n n a i , d a ß z u m Bestände des Reiches die Aussöhnung mit den P h a r i s ä e r n nötig sei. Diese w u r d e nach seinem T o d e (76) durch seine G e m a h l i n Salome A l e x a n d r a , die neun J a h r e regierte, h e r b e i g e f ü h r t . Sie überließ dem ältesten Sohn, H y r k a n II., das H o h e p r i e s t e r a m t u n d r ä u m t e den P h a r i säern großen Einfluß ein, so d a ß sie die seinerzeit u n t e r der Regierung H y r k a n I. a u ß e r K r a f t gesetzten V e r o r d nungen wieder e i n f ü h r e n k o n n t e n . D i e A u s s c h a l t u n g d e r P h a r i s ä e r , z u d e n e n sich w e i t e Teile des V o l k e s b e k a n n t e n , w a r v e r m u t l i c h die U r s a c h e d e r schweren i n n e r e n A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n , bis S a l o m e A l e x a n d r a die P h a r i säer z u r ü c k r i e f .
Z u jener Zeit w a r e n Simon b. Satah u n d J u d a b. T a b a i , die nach dem R e g i e r u n g s a n t r i t t der Salome A l e x a n d r a aus ihrem Exil in A l e x a n d r i e n h e i m g e k e h r t w a r e n (vgl. Jer. H a g . I I , 77d; b. Sota 47a), die F ü h r e r der pharisäischen G r u p p e , die jetzt als eine Bewegung m i t innenpolitischen Bestrebungen offen h e r v o r t r a t u n d w a h r scheinlich auch in den R e g i e r u n g s - R a t a u f g e n o m m e n w u r d e , der f r ü h e r meist n u r den Priestern u n d den A n gehörigen des Laienadels (den „ V o r n e h m e n des Volkes", vgl. 1. M a k k . 11, 28) v o r b e h a l t e n w a r . Diese K ö r p e r schaft w u r d e n u n zu einem f ü r V e r w a l t u n g , Gericht u n d Religion zuständigen G r e m i u m . N a c h dem T o d e der Salome A l e x a n d r a ü b e r n a h m z u nächst H y r k a n I I . auch die K ö n i g s w ü r d e , aber es gelang seinem v o n den S a d d u z ä e r n u n t e r s t ü t z t e n B r u d e r A r i stobul, ihn z u m T h r o n v e r z i c h t zu bewegen. H y r k a n s F r e u n d , A n t i p a t e r , Sohn des idumäischen S t a t t h a l t e r s Antipas, bestimmte H y r k a n , nach P e t r a z u m N a b a t ä e r könig Aretas zu fliehen; er g e w a n n diesen f ü r seinen P l a n , mit ihm gemeinsam Aristobul des T h r o n e s zu ent-
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heben. Als G e g e n g a b e versprach H y r k a n , an die N a b a t ä e r ehemalige Gebiete von M o a b ( S t ä d t e auf der Ostseite des T o t e n Meeres) abzutreten. H y r k a n erschien d a r a u f mit den N a b a t ä e r n v o r J e r u s a l e m und schloß d o r t seinen R i v a l e n Aristobul ein; das V o l k w a r z u m großen T e i l auf der Seite H y r k a n s gegen den S a d d u z ä e r f r e u n d Aristobul. Z u r gleichen Zeit b e f a n d sich der Bea u f t r a g t e des Pompeius, Scaurus, in D a m a s k u s . B e i d e jüdischen T h r o n p r ä t e n d e n t e n w a n d t e n sich nun an diesen um U n t e r s t ü t z u n g , u n d der R ö m e r entschied sich f ü r A r i stobul, w o r a u f die nabatäischen B e l a g e r u n g s t r u p p e n sogleich (auf römischen Befehl) in ihre H e i m a t zurückkehrten und H y r k a n im Stiche ließen. I m F r ü h j a h r 63 erschien nun P o m p e i u s selbst in D a m a s k u s , u n d beide jüdischen Parteien buhlten um seine G u n s t , wobei interessanterweise neben den streitenden B r ü d e r n auch „ d a s V o l k " eine D e legation zu Pompeius entsandte, um ihn wissen zu lassen, d a ß es im G r u n d e keinen der beiden T h r o n p r ä t e n d e n t e n wollte, d a es bei ihnen alte Sitte sei, nur v o n Priestern regiert zu werden (Ant. 14, 3, 2). F a l l s d i e s e v o n J o s e p l i u s berichtete B e g e b e n h e i t ü b e r h a u p t historisch sein sollte, so d r ü c k t d e r G e d a n k e v o n d e r W i e d e r herstellung der weltlichen Funktionen der Priesterschaft nur die A b n e i g u n g des Volkes gegen d a s Hasmonäergeschlecht aus. D i e pro-pharisäischen Volksvertreter konnten an einer B e r u f u n g d e r s a d d u z ä i s c h e n P r i e s t e r z u weltlichen R e g e n t e n g e w i ß nicht i n t e r e s s i e r t g e w e s e n sein. 2 0 J a h r e s p ä t e r , in d e n ersten R e g i e r u n g s j a h r e n d e s H e r o d e s , w i e d e r h o l t e sich ein solcher V o r g a n g gleich d r e i m a l , d a ß jüdische D e l e g i e r t e d e m r ö m i s c h e n K a i s e r n a h e l e g t e n , d i e J u d e n doch v o n d e m h a l b u n a b h ä n g i g e n K ö n i g t u m zu befreien. Auch beim T o d e des Herodes reiste eine D e l e g a t i o n aus gleichem Anlaß zu A u g u s t u s . I n d e n P s . S a l . 17, 4 — 6 h a t d i e a b l e h n e n d e H a l t u n g g e g e n ü b e r d e m H a s m o n ä e r g e s d i l e c h t einen N i e d e r s c h l a g g e f u n d e n , d e n n d a s K ö n i g t u m k a m , nach A u f f a s s u n g w e i t e r K r e i s e des Volkes, allein der davidischen D y n a s t i e zu.
Pompeius, der mit d e m F e l d z u g gegen die N a b a t ä e r beschäftigt w a r , wollte zunächst eine endgültige Entscheidung hinausschieben, aber als Aristobul Anstalten machte,
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gegen Pompeius zu ziehen, wozu ihn seine Söldner veranlaßt zu haben scheinen (Ant. 14, 4, 4), ließ Pompeius Aristobul gefangennehmen und die befestigte Stadt J e r u salem belagern. D o r t war inzwischen das V o l k uneinig geworden, ob es überhaupt einen Sinn hätte, sich zu verteidigen, oder ob man nicht doch wegen des gefangengesetzten Königs kämpfen sollte. W ä h r e n d in der Stadt noch eine Art von Bürgerkrieg herrschte, übergaben Parteigänger des H y r k a n Pompeius die Stadt, und die Römer richteten unter Beteiligung einzelner Juden (den Anhängern des H y r k a n ) ein Blutbad an. Der Tempel wurde von Pompeius zwar eingehend besichtigt (Tacitus, Hist. V , 9 ) , aber nicht zerstört und H y r k a n erneut zum Hohenpriester ernannt. Pompeius machte Jerusalem tributpflichtig, und fast das gesamte nicht-jüdische Gebiet, die Eroberungen des H y r kan I. und des Alexander J a n n a i , gingen verloren. Das Gebiet der Jerusalemer Gemeinde unter der Herrschaft eines Hohenpriesters beschränkte sich jetzt auf die alte Provinz Judäa, zu der Peräa (ein Streifen des südl. und mittleren Ostjordanlandes) und Galiläa sowie Idumäa hinzukamen; einen Zugang zur Küste besaß dieser S t a a t nicht mehr. Samaria wurde der römischen Provinzverwaltung Syria unmittelbar unterstellt. Unter der Hohenpriesterschaft des H y r k a n I I . ( 6 3 — 4 0 ) versuchte ein Sohn des Aristobul, Alexander, in Jerusalem zur Macht zu gelangen, was der römische Statthalter jedoch verhindern konnte; auch der aus R o m entflohene Aristobul mußte bald seine Pläne aufgeben und wieder in die römische Gefangenschaft zurückkehren. 1 5 0 ) In Jerusalem war inzwischen Antipater zu immer größerem Einfluß 156) In Rom befanden sidi zu dieser Zeit bereits Juden, und nach 63 brachte Pompeius aus J e r u s a l e m eine größere Zahl von Juden als Gefangene nach Rom, die dort auf dem Sklavenmarkt verkauft wurden (Philo, Legat, ad Cajum 23). Vielen von ihnen gelang es, sich aus dem Sklavenstande emporzuarbeiten und sich als Freigelassene in Rom definitiv niederzulassen (vgl. Cicero, Pro F l a c c o 28). In der Zeit des Augustus soll es 8000 Juden in Rom gegeben haben (Josephus, Ant. 17, 11, 1). Auf Grund der ihnen von Caesar und Augustus gewährten Privilegien besaßen die römischen Juden Religionsfreiheit, Zivil- und Strafgerichtsbarkeit und das Recht der autonomen Verwaltung ihres Besitzes.
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gelangt und führte praktisch die Regierungsgeschäfte des schwachen Johann H y r k a n II. Im Jahre 49 überschritt Caesar den Rubicon, und Pompeius und seine Anhänger zogen sich in die östliche Reichshälfte zurück. Caesar wollte nun, daß der in Rom gefangengehaltene Aristobul nach Syrien zurückkehre, um dort zu helfen, die Anhänger des Pompeius zu bekämpfen; Aristobul wurde aber vor der Abreise von Genossen des Pompeius ermordet. H y r k a n und Antipater, zunächst Parteigänger des Pompeius, wechselten alsbald das Lager und sandten Caesar Hilfstruppen, die Antipater selbst anführte; er eroberte Pelusium f ü r Caesar. Pompeius war inzwischen an der ägyptischen Deltaküste ermordet worden (48). Als Caesar nun nach Syrien kam, belohnte er H y r k a n mit der erblichen Hohenpriesterwürde und verlieh ihm den Titel „Ethnarch"; Antipater erhielt das römische Bürgerrecht und wurde zum römischen Prokurator über Judäa ernannt; er bekam also die offizielle Bestätigung seiner bisherigen Funktion als oberster Verwaltungsbeamter Judäas, das nun durch die Rückgabe der H a f e n s t a d t Joppe wieder Zugang zum Meer hatte, und dessen Gebiet auch noch durch die Jesreel-Ebene erweitert wurde (47). Die Stellung des Antipater war nun durch Rom soweit gefestigt, daß er daran denken konnte, seine Hausmacht auszubauen. Seinem ältesten Sohn, Phasael, übertrug er den Befehl über Jerusalem u n d seine Umgebung, dem Zweitältesten Sohn, Herodes, vertraute er Galiiäa an. Herodes verstand es, sich mit dem römischen Landpfleger über Syrien, Sextus Caesar, gut zu stellen, indem Herodes einen Räuberhauptmann (oder war es ein Rebell gegen die Römer?) samt dessen Anhang töten ließ (Ant. 14, 9, 2). Das gab den Jerusalemer Juden, die schon lange gegen die Familienherrschaft des Antipater eingestellt waren, Gelegenheit, Herodes wegen Mordes anzuklagen, da f ü r die Vollziehung der Todesstrafe damals allein der aus Priestern und Laien zusammengesetzte Rat zuständig w a r .
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H e r o d e s t r a t v o r dem Gericht sehr s e l b s t b e w u ß t a u f ; o f f e n b a r w u ß t e er, d a ß Sextus C a e s a r H y r k a n d a v o r gew a r n t h a t t e , H e r o d e s verurteilen zu lassen. I n einer V e r handlungspause gab H y r k a n dem H e r o d e s den R a t , aus J e r u s a l e m zu entweichen. B a l d aber k e h r t e H e r o d e s m i t eigenen T r u p p e n zurück u n d w a r nur durch den M a c h t spruch seines V a t e r s A n t i p a t e r dazu zu b e w e g e n , sich einstweilen ruhig zu v e r h a l t e n ( A n t . 14, 9 , 4. 5 ) . A n den Iden des M ä r z 4 4 w u r d e C a e s a r e r m o r d e t , und die verschiedenen G r u p p e n in J e r u s a l e m suchten die G u n s t der jeweiligen römischen M a c h t h a b e r . A n t i p a t e r fiel einer V e r s c h w ö r u n g zum O p f e r , a b e r der E i n f l u ß seiner S ö h n e w a r nicht m e h r zu brechen. Als im J a h r e 4 0 die P a r t h e r S y r i e n besetzten, k o n n t e A n t i g o n u s ( 4 0 — 3 7 ) , ein S o h n Aristobuls, m i t H i l f e der P a r t h e r f ü r drei J a h r e sich des K ö n i g s t u m und der H o h e n p r i e s t e r s c h a f t in J e r u s a l e m b e mächtigen und H e r o d e s v e r t r e i b e n . H e r o d e s Bruder P h a s a e l beging S e l b s t m o r d . D e m H y r k a n IT. ließ A n t i g o n u s die O h r e n abschneiden, um ihn f ü r das H o h e p r i e s t e r a m t untauglich zu machen; die P a r t h e r verschleppten H y r k a n d a n n nach B a b y l o n , w o es eine s t a r k e jüdische G e m e i n d e g a b . H e r o d e s w a n d t e sich nach R o m u n d erreichte, z u m K ö n i g über J u d ä a e r n a n n t zu w e r d e n ; die V e r w i r k l i c h u n g dieses Beschlusses m u ß t e er allerdings selbst in die H a n d n e h m e n . N a c h einigen V e r z ö g e r u n g e n k o n n t e er schließlich m i t H i l f e römischer T r u p p e n J e r u s a l e m e i n n e h m e n ; A n t i gonus w u r d e a u f H e r o d e s ' W u n s c h v o n den R ö m e r n in A n t i o c h i a hingerichtet ( 3 7 ) . D a m i t endete die z u l e t z t ohnehin n u r äußerst b e g r e n z t e H e r r s c h a f t der H a s m o n ä e r , u n d H e r o d e s , ein m i t der E n k e l i n H y r k a n s ( A n t . 1 4 , 1 2 , 1) v e r h e i r a t e t e r I d u m ä e r (seine M u t t e r w a r N a b a t ä e r i n ) k a m a u f den T h r o n der römischen P r o v i n z J u d ä a . L a n g e b e v o r durch H e r o d e s der M a k k a b ä e r h e r r s c h a f t ein E n d e bereitet w u r d e , h a t t e n die H a s m o n ä e r im V o l k e bereits die U n t e r s t ü t z u n g v e r l o r e n , wie aus der S t e l l u n g n a h m e der jüdischen D e l e g a t i o n bei P o m p e i u s ( A n t . 1 4 , 3, 2 ) h e r v o r g e h t . D a s V o l k w o l l t e lieber eine römische
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Fremdherrschaft erdulden, wenn diese das innere Gesetz der Gemeinde, die Thora, respektierte, als sich der H e r r schaft eines nach eigenem Gutdünken waltenden jüdischen Königs unterwerfen. T y p i s c h ist d a s G e b e t eines f r o m m e n M a n n e s , - H o n i a , d e n die A n h ä n g e r des H y r k a n a u f g e f o r d e r t h a t t e n , Aristobul feierlich z u v e r f l u c h e n : „ O G o t t , d u K ö n i g d e s A l l s , d a d i e j e t z t u m mich S t e h e n d e n d e i n V o l k s i n d , d i e B e l a g e r t e n a b e r d e i n e P r i e s t e r , so b i t t e ich dich, d u w o l l e s t w e d e r j e n e gegen diese erhören, noch erfüllen, was diese gegen jene erflehen" ( A n t . 14, 2, 1; v g l . T a a n i t h 2 3 a ) .
Die o f t blutige Gewaltherrschaft der Hasmonäer und die bald nach Beginn ihrer Regierung ausbrechenden T h r o n k ä m p f e innerhalb des eigenen Geschlechtes führten in der pharisäischen Bewegung zu einem — heute nicht mehr genau zu datierenden — Schisma, aus dem die Essener 157 ) hervorgingen, über die Josephus und Philo berichten: (Josephus, Ant. 13, 5, 9; 15, 10, 4 f.; 18, 1, 5; Bell. Jud. II, 8, 2—13. Philo, Quod Omnis Probus Liber X I I , vgl. auch Hypothetica 11, 1—18. vgl ferner Plinius, hist. nat. 5, 17). In den engeren oder weiteren Kreis dieses essenischen „Bundes" (das dürfte wohl die zutreffendste Bezeichnung f ü r diese Gruppe sein), mag auch die Gemeinde vom Toten Meer, deren „Kloster"-Bibliothek in den letzten Jahren entdeckt wurde, gehört haben. Es ist kein Zufall, daß ihre Siedlung von Chirbet Qumran, wie der archäologische Befund zeigt, in der Zeit des Johann H y r k a n I. (135—104) angelegt wurde. 1 5 8 ) Die Essener waren eine in halbmönchischer Gemeinschaft lebende Gruppe von Juden, denen aller Besitz gemeinsam war. Sie standen unter der Kontrolle und Aufsicht von Vorstehern; Freiheit besaßen sie nur zur Ausübung von Hilfe und Wohltaten. Sie führten ein genau geregeltes System von sakralen Mahlzeiten und Waschungen ein; als 157) Die Bedeutung der Bezeichnung „Essener" ist noch ungeklärt. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Übersetzung des syrischen Wortes h a s e (hebr. h asid) — fromm. 158) Vgl. de Vaux, R. B. 61, 1954, S. 206 ff.
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Symbol f ü r die von ihnen angestrebte Reinheit kleideten sie sich weiß. Die Essener verfügten über eine Engellehre, glaubten an die Vorherbestimmung und waren, wie Josephus behauptet, Experten f ü r Weissagung. Sie beschäftigten sich mit der Landwirtschaft, und eine Gruppe von ihnen lehnte die Heirat ab; diese G r u p p e nahm fremde Kinder auf, die von frühester Jugend an in das Brauchtum des Essenerbundes eingeführt wurden. W e r in den Bund aufgenommen werden wollte, erhielt nicht sogleich Zutritt; der Novize mußte vielmehr zunächst außerhalb des Ordens ein Jahr lang in derselben Weise wie die Mitglieder leben. Die Sabbatgebote hielten die Essener strenger als die übrigen Juden. Ähnliches gilt f ü r die Gemeinde am Toten Meer:15®) Diese Gemeinde nennt sich „Einung" oder „der neue Bund"; sie ist hierarchisch gegliedert; das Zölibat hat sie nicht eingeführt, nur Polygamie ist verpönt. Man wird in diese Gemeinschaft nicht hineingeboren, sondern muß nach einem strengen Ausleseprinzip aufgenommen werden. Die Mitglieder dieses Bundes leben, essen und beten zusammen; das „Kloster" enthält dafür einen Saal von 22 m Länge. Im allgemeinen vollziehen sie ihre rituellen Handlungen in Zehner-Gruppen unter einem Priester. Sie nehmen ihre Tauchbäder im Meer, um der Forderung nach höchster Reinheit zu genügen; „Männer der Reinheit, der Heiligkeit" ist eine Bezeichnung der Vollmitglieder. Der Wandel der Angehörigen dieses Bundes wird streng beaufsichtigt, und ein Strafsystem, das Essensentzug oder, in schlimmen Fallen, Ausschluß (auf bestimmte Zeit oder 159) Vgl. die Textausgaben: The Dead Sea Scrolls of St. M a r k ' s Monastery 2 Bde., ed. Miliar Burrows u.a. 1951; Ozar hammegilloth haggenuzoth, ed. E. L. Sukenik, 1954; Discoveries in the J u d a e a n Desert I, Qümran Cave I, ed. Barthelemy-Milik u.a., 1955. Aus der Vielzahl der über die Qumransekte entstandenen wissenschaftlichen Literatur nennen wir nur Rowley, The Zadokite Fragments and the Dead Sea Scrolls, 1952; Molin, Die Söhne des Lichtes, 1954 (mit Textproben in deutscher Übersetzung), Baumgartner, Schweizer. Theol. Umschau, 24, Nr. 3, 1954, S. 49 ff. Dupont-Sommer, RHPhR, 35, 1955, S. 75 ff. (ausführlicher Rückblick mit reichcn Literaturangaben über die wissenschaftliche Forschung über Essener und Qumransekte). Miliar Burrows, The Dead Sea Scrolls (mit engl. Übersetzungen) 1956 (Deutsche A u s g a b e 1957).
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für immer) vorsieht, sorgt für Disziplin. Reinheit u n d Wahrheit sind wichtige Begriffe der Gemeinde; Gehorsam gegen Gott und Bruderliebe stehen nebeneinander; Böses soll mit Gutem vergolten werden. Die Möglichkeit der „Umkehr" ist jedem gegeben. Man weiß, daß Ströme von Reinigungswasser nicht helfen, wenn die rechte Gesinnung fehlt. Zwei Geister ringen im Menschen um die Herrschaft, der der Wahrheit und der des Unrechts. Die Menschheit zerfällt in zwei Gruppen: „die Söhne des Lichts" und „die Söhne der Finsternis". In diesem Streit werden die Kinder des Lichtes von Gott unterstützt, u n d der Kampf währt so lange, bis am Ende des Äons die Herrschaft des Bösen, deren Symbol Belial (der Engel der Finsternis) ist, ihr Ende findet. Das Zeitenende wird bereits als so nahe bevorstehend gedacht, daß von Männern dieses Qumranbundes Schriften mit Anweisungen verfaßt werden, welche Vorkehrungen am Ende der Zeiten zu treffen seien. Dieser Bund hat ein besonderes Interesse an den uns auch aus dem apokryphen und pseudepigraphischen Schrifttum her bekannten apokalyptischen Vorstellungen, die sich auch im 2. Teile des Buches Daniel (Kap. 7—12) finden. In der Zeit der Verfolgung durch Antiochus IV. gewinnt die Uberzeugung Raum, daß die Zeit der Weltherrschaften abgelaufen sei, und das Kommen der Gottesherrschaft unmittelbar bevorstehe. Im 3. Jahrhundert hatte ein ähnliches Geschichtsbild unter Verwendung von außerisraelitischen Weltzeitalter- und Weltgeschichtsschemen auch den Gegensatz von Weltherrschaft und Gottesherrschaft enthalten, aber man hatte das Ende des Äons noch nicht als so nahe empfunden, sondern war nur des Ablaufs der verschiedenen Herrschaften gewiß, weil am Ende das Königtum Gottes stehen muß (vgl. Dan. 2). Dieses Ideengut ist grundsätzlich der pharisäischen Geisteswelt keineswegs so fremd oder entgegengesetzt, wie gelegentlich behauptet wurde. Von der pharisäischen Bewegung haben sich die apokalyptisch ausgerichteten G r u p -
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D a s Priesterfürstentum der
Hasmonäer
pen, wie sie uns in den Essenern und in der Gemeinde von Qumran entgegentreten, abgespalten. Man beruft sich allerdings o f t auf Zeugnisse f ü r das „echte Pharisäertum", die aber in Wirklichkeit eine spätere Entwicklung der pharisäischen Theologie widerspiegeln. Nach der Zerstörung des Tempels (70 n. Chr.) wurden apokalyptische Spekulationen und messiänische N a h e r w a r t u n g zunächst tatsächlich in den Hintergrund gedrängt, weil die Rabbinen befürchteten, diese könnten die vitalen Lebensprobleme der nun ohne Heimat und Nation lebenden Juden vernebeln. Auch die Gefahren der Engel- und Dämonenlehre wurden zu jener späten Zeit erkannt und — jedenfalls im palästinensischen T a l m u d — als dualistisch abgelehnt. Askese, Allegorie, Pessimismus und Determinismus hingegen sind Begriffe, die der pharisäischen Geisteswelt ebensowenig fremd sind, so, wie auch die Gesetzesauffassung der Essener und Qumransektierer mit wenigen Ausnahmen (Verbot der Polygamie und der Nichtenehe, Meidung des Tempels in Jerusalem) im wesentlichen pharisäisch ist. Das Prinzip des Abgesondertseins, das den Pharisäern den N a m e n gegeben hat, wurde aber nun bei Essenern und Qumransektierern mit der äußersten Konsequenz in allen Lebensbereichen durchgeführt. Allen diesen Richtungen ist die Beeinflussung durch den Hellenismus gemeinsam. Gerade das konventartige Leben der Essener und der Gemeinde vom Toten Meer ist eine echt hellenistische Lebensform auf palästinensischem Boden; auch die Ansätze zum Dualismus sowie das T a u f - und Waschritual können auf fremde Einflüsse zurückgeführt werden, was im Einzelnen jedoch noch der Aufklärung bedarf. Ferner lassen sich gewisse als „prä-gnostisch" zu bezeichnende Züge feststellen. 160 ) Der Ansatz zum Dualismus hingegen braucht nicht notwendigerweise aus dem iranischen Bereiche zu stammen, wie angenommen wurde, da er sich auch allgemein im hellenistischen Synkretismus 160) Vgl. Schoeps, ZRGG, 6, 1954, S. 276 ff. ; K. S c h u b e r t , B. Reidce, N e w T e s t a m e n t S t u d i e s I, N r . 2, 1954, S. 137 ff.
S. 85 ff.;
Das Priesterfürstentum der Hasmonäer der ersten beiden vorchristlichen Jahrhunderte findet.
und
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nachchristlidien
D a z u k o m m t , d a ß die V o r s t e l l u n g v o n d e n z w e i feindlichen G e i s t e r n in d e r Seele des Menschen nicht typisch m a z d ä i s c h , s o n d e r n manichäisch i s t ; die L e h r e M a n i s s t a m m t e h e r aus d e m hellenistischen als aus d e m iranischen K u l t u r k r e i s ( v g l . de M e n a s c e , R H P h R , 3 5 , 1 9 5 5 , S. 9 3 ) . I n d i e s e m hellenistischen S y n k r e t i s m u s leben auch noch a l t e b a b y l o n i s c h e E l e m e n t e w e i t e r ( v g l . W i d e n g r e n , M e s o p o t a m i a n E l e m e n t s in M a n i c h a e i s m , 1 9 4 6 , S. 1 5 ff.; 3 1 ff.). A l l d a s b e d e u t e t n a t ü r lich nicht, d a ß in d a s nachexilische J u d e n t u m nicht auch iranische V o r s t e l l u n g e n E i n g a n g g e f u n d e n h ä t t e n , doch w i r k t e sich der Hellenismus weit stärker aus (vgl. DudiesneG u i l l e m i n , O r m a z d et A h r i m a n , 1 9 5 3 , S. 8 3 f . ) .
Eine den Essenern und Qumransektierern ähnliche, in der Nähe von Alexandrien ansässig gewesene Gruppe, die Therapeuten, beschreibt Philo (De vita contemplativa). Der wesentlichste Unterschied zu den beiden genannten „Bünden" scheint darin zu bestehen, daß die Therapeuten nur am Sabbat zu gemeinsamem Mahl und gemeinsamer Schriftverlesung zusammenkamen. Zu dieser heiligen V e r sammlung waren auch Frauen zugelassen, die getrennt von den Männern hinter einer Wand saßen; viele von ihnen, schreibt Philo, seien „jungfräuliche Greisinnen". Sonst finden wir bei den Therapeuten eine den Essenern und Qumransektierern ähnliche Lebens--und Denkweise: Häufiges Fasten, Schätzung der Keuschheit, Traümmantik, Verwerfung von Handel und Sklaverei, besondere Art der Schrifterklärung. Die Essener sind eher praktische Lebensreformer gewesen, wenn auch auf sektiererische und abseitige Weise, die Therapeuten dagegen Theoretiker, die sich, jeder für sich, der religiös-philosophischen Spekulation widmeten, und nur am Sabbat eine Art von Gemeinschaftsleben pflegten. W i e die Essener beten auch die Therapeuten bereits am Morgen bei Sonnenaufgang; bei dem gemeinsamen sabbatlichen Festmahl kleiden sie sidi weiß und genießen eine „hochheilige Speise"; Wein ist den Therapeuten verboten. Sie bringen in ihre Häuser weder 0
Ehrlich, Geschichte Israels
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Nahrungsmittel noch was sonst dem körperlichen Bedarf dient, sondern nur die heiligen Schriften. Zu diesen gehören bei Therapeuten und Qumransektierern sowohl die alttestamentlichen Bücher und die heute als Apokryphen und Pseudepigraphen bezeichneten Schriften als auch allegorische Kommentarwerke zum A.T. Wie die Q u m r a n sektierer sollen auch die Therapeuten H y m n e n gedichtet haben, die sie am Sabbat vortrugen. 1 6 1 )
18. Die Regierung das Herodes (34—4) Herodes trat sein Königtum als römischer Vasall an, der in inneren Angelegenheiten des Staates selbständig handeln konnte und der keinem Provinzstatthalter, sondern dem römischen princeps direkt unterstand. Diesem hatte er auf Verlangen Hilfstruppen zu entsenden, war aber frei von Abgabepflichten. Nach der Schlacht von Aktium (31) wechselte Herodes schnell die Partei u n d ging von Antonius zu Augustus über; die Belohnung bestand in der Rückgabe der von Antonius der Kleopatra geschenkten palästinensischen Gebiete (Joppe, Jericho); ferner konnte Herodes seinem Reich die Provinz Samaria sowie zwei im nördl. Ostjordanland gelegene Städte, Hippos und Gadara, einverleiben. Der erste Abschnitt seiner Regierungszeit ist durch zahlreiche Morde an den verbliebenen Mitgliedern des Hasmonäergeschlechts gekennzeichnet. Sogar seine eigene Frau Mariamne befand sich unter den Opfern (vgl. das recht vollständig klingende Sündenregister Ant. 17, 11, 2). Innerhalb der Jerusalemer Gemeinde schaltete Herodes völlig eigenmächtig und setzte willkürlich Hohepriester ein und ^wieder ab. Zunächst ließ er den aus priesterlichem Geschlecht stammenden Ananel aus Babylonien kommen (Ant. 15, 2, 4). D a Herodes jedoch den Forderungen der Familie seiner Frau entsprechen zu müssen glaubte, bestimmte er auf Verlangen 161) Die bisher beste Würdigung der religiösen Vorstellungen der Therapeuten hat I. Heinemann, MGWJ, N. F. 42, 1934, S. 104 ff. geboten] vgl, auch ders. Art. Therapeutai in: Paul-Wissowa Realencykl. 2. R. Bd. 52, 1934, Sp. 2321 ff.
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seiner Schwiegermutter Alexandra (Tochter H y r k a n s II.) den schönen Hasmonäer Aristobul zum Hohenpriester, ließ ihn aber, da er sich beim Volk als recht beliebt erwies, als möglichen Rivalen bald ermorden (Ant. 15, 3, 3). Als Herodes eine neue eheliche Verbindung einging, erschien ihm die Familie seiner Erwählten — die schöne Jüdin hieß ebenfalls Mariamne — nicht ebenbürtig; deshalb erhob er seinen neuen Schwiegervater, den Priester Simon, Sohn des Alexandriners Boethos, zum Hoher priester und jagte dessen Vorgänger Josua weg (Ant. 15, 9, 3). 162 ) Als T y r a n n heidnisch-hellenistischer Prägung hatte Herodes keinerlei Beziehungen zum jüdischen K u l t Leben; und er war den Juden aller Richtungen zutiefst verhaßt. Wie viele Despoten entfaltete Herodes eine ausgedehnte Bautätigkeit; er finanzierte diese durch hohe Steuern. Jerusalem gestaltete er zu einer griechisch-römischen Metropole. Die herodianischen Bauwerke veränderten so gründlich das Gesicht der Stadt, daß bis jetzt — mit Ausnahme des Ophel-Hügels — weder Züge des salomonischen T e m pels noch frühere Befestigungen von Archäologen entdeckt werden konnten. 1 6 3 ) Die Krönung seiner Bautätigkeit sollte die Ausgestaltung des 3. Tempels werden; freilich wurde dieser erst viele Jahre nach seinem T o d e ganz fertiggestellt (63—64 n. Chr.). 164 ) In der Form glich der Neubau einem griechischen T e m pel; über dem H a u p t t o r ließ Herodes einen goldenen Adler anbringen. Aber der Ausbau des Tempels stellt nur einen kleinen Teil seiner riesigen Bautätigkeit dar. Im 162) In der Zeit von Herodes bis zur Zerstörung des Tempels durch die Römer (also von 37 v. Chr. bis 70 n. Chr.) amtierten in Jerusalem nicht weniger als 28 Hohepriester. Das ergibt eine durchschnittliche Amtszeit von k n a p p vier J a h r e n . Die vollständige Liste findet man bei Fineqan, S. 220. 163) Vgl. Albright, A. P., S. 154. Das Motiv der Bautätigkeit des Herodes hat Josephus vermutlich richtig umschrieben, wenn er meint, Herodes habe sich dadurch „ein d a u e r n d e s Andenken sichern wollen" (Ant. 15, 11, 1). 164) Zum Tempel des Herodes vgl. Barrois, Manuel d'Arch Bibl. II, 1953, S. 449 ff. i Parrot, Der Tempel von Jerusalem/Golgatha u. das Heilige Grab, 1956. 9*
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Jordantal entstand eine ganze Kette von Befestigungen und Städten, die sich von Jericho bis Banias erstreckten 165 ) (Ant. 16, 5, 2). Ganz besondere Aufmerksamkeit schenkte er der Stadt Jericho, die ein Theater, eine Rennbahn und einen T u r m erhielt; die Stadt erkor er sich in seinen letzten Lebensjahren zum Ruhesitz, weil er ihr angenehmes Klima schätzte; dort ist er auch gestorben. Mit großer Sorgfalt baute, er die Festung Masada am Westrande des Toten Meeres aus, sowie Machärus auf der Ostseite des Toten Meeres. Die alte Stadt Samaria wurde vergrößert, mit 6000 Kolonisten bevölkert, mit offiziellen Bauten geschmückt, in ihr ein Augustustempel errichtet, und sie wurde zu Ehren des Augustus „Sebaste" genannt (die griechische Übersetzung des Wortes augustus ist sebastos). In zwölfjähriger Bauzeit schuf Herodes außerdem eine völlig neue H a f e n s t a d t an der Mittelmeerküste, der er, wiederum zu Ehren des Kaisers, den N a m e n „Caesarea" gab; ihren H a f e n nannte er Sebastos-Hafen. 1 6 8 ) Herodes herrschte in Jerusalem als ein von Verfolgungswahn besessener, von Rom abhängiger Despot, „ein allem menschlichen Empfinden abgeneigtes Ungeheuer" (Ant. 16, 5, 4). Das Volk und seine eigene Familie haßten ihn; drei seiner Söhne ließ er im Laufe der Jahre hinrichten. Als einige Pharisäer auf das falsche Gerücht von seinem T o d e den goldenen Adler über dem Tempeltor entfernt hatten, richtete er unter den Pharisäern ein Massaker an. Allerdings konnte Herodes durch seine guten Beziehungen zu Rom und seine zahlreichen Wirtschaftsunternehmungen dem Lande einen gewissen Wohlstand sowie Ruhe vor Angriffen feindlicher Nachbarn verschaffen. Herodes zeigte alle Merkmale eines Emporkömmlings; Josephus berichtet, daß der Kaiser gesagt haben soll, H e r o 165) Vgl. Gluedc, The River J o r d a n , 1946, S. 221 If. 166) Zu den Bauunternehmungen des Herodes vgl. Abel, Hist, de la Palestine, I, 1952, S. 363 ff.; Noth, S. 371 ff. u. Welt d. A. T. 3 , S. 93 f.; Parrot, Samarie, S. 78 5.; zu den Ausgrabungen in M a s a d a vgl. AviYonah u. a., Israel Explor. Journ. VII, 1, 1957, S. 1—65.
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des' Reich sei f ü r seine Prachtliebe viel zu klein, es müßten eigentlich noch Syrien und Ä g y p t e n hinzukommen (Ant. 16, 5, 1). In seiner Großmannssucht und seinem Glanz lebte Herodes völlig abgesondert inmitten der Juden; er w a r und blieb ein Fremder unter ihnen, dem sie nur A b neigung entgegenbringen konnten (Ant. 16, 5, 4). V o m inneren Leben des v o n ihm regierten Landes, seinen geistigen K r ä f t e n , hat Herodes wohl kaum etwas gewußt oder verstanden, denn er w a r nicht nur v o n nichtjüdischer A b stammung, sondern auch geistig ein Grieche, ein König der Juden, aber kein jüdischer König. A l s er im J a h r e 4 v . Chr. starb, gab es gewiß wenige, die um ihn trauerten; sein Leib wurde v o n Jericho in das Herodeion gebracht, das er sich als Grabstätte erbaut hatte. Die Juden waren übrigens nicht einmal durch Folter dazu zu bewegen, Herodes „König" zu nennen (Strabo bei Josephus, Ant. 15, 1, 2), doch hat sich die Masse der Pharisäer aus einer aktiven Opposition gegen Herodes herausgehalten; sie gingen in die „innere Emigration". Hier macht sich nun bei den Führern der pharisäischen Bewegung ein Wandel bemerkbar. Noch Simon b. Satah griff als Regierungsberater direkt in die Politik ein; Semaja und Abtalion, die Zeitgenossen des Herodes, hingegen, mischten sich nicht mehr in die Staatsgeschäfte ein. Semaja sprach: „Liebe die Arbeit und scheue die Obrigkeit und verkehre nicht mit den Machthabern" (Abot, I. 10). Der „Widerstand" dieser pharisäischen Kreise beschränkte sich darauf, Herodes den Treueid zu verweigern (Ant. 15, 10, 4). Diese Weigerung kann jedoch keinen anderen Grund gehabt haben als die Abneigung der Pharisäer, beim Namen Gottes zu schwören, sonst wäre Herodes der letzte gewesen, ihnen den Treueid zu erlassen. Aus dem ehemaligen pharisäischen Regierungsbeirat wird nun ein sich mit der praktischen Auslegung und Anwendung der Lehre beschäftigendes Gelehrtenkollegium, dessen Geschichte auch heute noch nicht mit Sicherheit zu schreiben ist, da wir über dieses „Sanhedrin" vor allem nur Nachrichten aus späterer Zeit besitzen. Das Problem wird durch die Tatsache noch komplizierter, daß auch die Funktion der Vorgängerin des Sanhedrin, „die große Versammlung" (Ant. 12, 3, 3; Abot I, 1),
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nicht genau bekannt ist. Es ist möglich, daß im Laufe der Jahrhunderte drei verschiedene Körperschaften bestanden, wobei jedoch anzunehmen ist, daß diese nicht gleichzeitig nebeneinander fungierten und jeweils recht unterschiedliche Aufgaben hatten: 1. Ein durch rabbinische Gelehrte repräsentierter Gerichtshof, der für religiöse Fragen zuständig war. Dabei ging es um die Entwicklung und Auslegung der Lehre. Nachrichten über diesen Gerichtshof bietet die Mischna (z. B. Sanh. I, 6). 2. Ein durch Priester gebildeter Gerichtshof, der alle den Tempel betreffenden Fragen behandelte. 3. Ein aus Laien und Priestern zusammengesetztes Gremium, das als Verwaltungsorgan für zivile Angelegenheiten fungierte (vgl. Josephus, Ant. 12, 3, 3; 14, 9, 3 ff.; Abot I, IV Vgl. dazu S. B. Hoenig, The Great Sanhedrin, 1953; K. Schubert, Die Religion des nachbiblischen Judentums, 1955, S. 6; 26 ff.; 210 f. D i e A n n a h m e ist w e i t v e r b r e i t e t , d a ß sich i n m i t t e n d e r politischen W i r r e n des 1. J a h r h u n d e r t s v . C h r . ein geistiges u n d religiöses L e b e n nicht h a b e e n t f a l t e n k ö n n e n , u n d die D a r s t e l l u n g e n in m a n c h e n W e r k e n ü b e r die Geschichte Israels e r s c h ö p f e n sich d e n n auch d a r i n z u schildern, m i t welchen G e w a l t t a t e n ein T h r o n a n w ä r t e r d e n a n d e r n z u beseitigen suchte. D i e A u f f a s s u n g v o n d e r Geschichte I s r a els im nachexilischen Z e i t a l t e r ist a u ß e r d e m noch m i t einem w e i t e r e n , o f f e n b a r u n a u s r o t t b a r e n , V o r u r t e i l b e lastet. D a n a c h w ä r e nach d e m A u f t r e t e n E s r a s ( m a n c h e m e i n e n s o g a r durch Esra) a n s t e l l e einer l e b e n d i g e n R e l i giosität die s t a r r e F o r m e l h a f t i g k e i t des sogen. „ G e s e t z e s " g e t r e t e n , ein R i t u a l i s m u s , d e r k e i n e echten religiösen K r ä f t e m e h r in sich t r u g . Als R e p r ä s e n t a n t e n dieser „nied e r e n " F o r m d e r jüdischen R e l i g i o n w e r d e n d a n n efit die P h a r i s ä e r hingestellt u n d e n t s p r e c h e n d charakterisiert. E i n e solche D e u t u n g der Geschichte Israels im 1. J a h r h u n d e r t v. C h r . o d e r auch das Schweigen ü b e r d a s religiöse u n d geistige L e b e n dieser E p o c h e w i r d jedoch d e n T a t sachen nicht gerecht. Z u r Zeit des H e r o d e s s t a n d e n z w e i L e h r e r a n d e r S p i t z e der Hochschule, d e r e n A u f g a b e in d e r P f l e g e u n d A u s legung d e r T h o r a u n d d e r ü b e r l i e f e r t e n m ü n d l i c h e n L e h r e n
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bestand: H i l l e l und S a m m a j . 1 6 7 ) Sie waren z w a r die H ä u p t e r der Hochschule, hatten sie jedoch nicht gegründet, sie gehörten beide vielmehr zur letzten Generation einer Ä r a , die in der frühen makkabäischen Zeit mit den Lehrern Jose ben J o e z e r und J o s e ben J o h a n a n begonnen hatte. 1 0 8 ) Solche „ P a a r e " , „ L e h r p a r t n e r " (hebr. zügöt) gab es von etwa 150 v. C h r . bis ca. 3 0 n. C h r . D i e B i o graphien dieser „ P a a r e " sind meist nicht b e k a n n t ; ihre Aussprüche sind in den „Sprüchen der V ä t e r " gesammelt. Auch über ihre Funktionen haben wir wenig genaue Kenntnis, o b w o h l uns ihre T i t e l „ N a s i " (Präsident) und „ A b Beth D i n " ( C h e f des Gerichtshofes) überliefert sind. D i e Partner innerhalb einer Gelehrtengeneration unterscheiden sich zwar durch verschiedenartige Auffassung und Behandlung gewisser gesetzlicher Einzelfragen, in der Grundlage, also A n n a h m e der mündlichen T r a d i t i o n als maßgebende Lehre, 1 6 9 ) waren sie einer Meinung. Anders stand es aber um die Freiheit in Abweichung und D i f f e renzierung gegenüber den mündlichen T r a d i t i o n e n sowie um die selbständige Auslegung der heiligen Schrift, für die H i l l e l gewisse N o r m e n entwickelte (vgl. T o s . Sanh. 7, 11). W o h l wurden alle Lehren und Lehrer der V e r g a n genheit respektiert, aber der fortschrittliche Zweig innerhalb der pharisäischen Richtungen, und dazu gehörte Hillel, erkannte, daß jede Generation ihre eigene A u f g a b e habe, die sich von derjenigen der vorangegangenen Generation erheblich unterscheiden k a n n . 1 7 0 ) Hillel hatte die M a j o r i t ä t der Pharisäer auf seiner Seite, was auch der soziologischen Situation entsprochen haben mag, nach der 167) V g l . B a c h e r , A g a d a der T a n a i t e n , I 2, 1903, S . I f f . ; M o o r e , S . 72 ff. j D u b n o w , If, S . 314 ff.; G o l d i n , P. T . S . , S . 129 ff.; B a r o n , S . 396 f. 168) V g l . G i n z b e r g , O n J e w i s h L a w a n d L o r e o f t h e H a l a c h a ) , 1955, S . 90.
(Art.: The
Significance
169) Zum B e g r i f f d e r m ü n d l i c h e n L e h r e v g l . K . S c h u b e r t , S . 6 ff. 170) V g l . M o o r e , I, S . 8 0 ; M a a s s , Z T h K . , 52, 2,
1955, S .
I, I,
129 ff.
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vor allem die wohlhabenden Schüler sich dem konservativen Lehrpartner, Sammaj, zugehörig fühlten. 1 7 1 ) Sammaj stammte aus einer begüterten Familie; er wird in den uns überlieferten anekdotischen Schilderungen (Sabbat 31a; Abot R. N a t h a n X V , 6) als ziemlich humorlos geschildert. Der Aphorismus: „Versprich wenig und tue viel" (Abot I, 15) mag ihn gut charakterisieren. Sein anderes W o r t : „Empfange jeden Menschen mit freundlichem Gesicht" (loc. cit.) widerspricht allerdings den uns über ihn überlieferten Berichten (vgl. Abot R. Nathan XV). Hillel wurde in Babylonien geboren und wanderte nach Palästina aus, um sich dort der Lehre zu widmen und bei Semaja und Abtalion zu studieren. In den Erzählungen über Hillel wird öfter auf seine Armut verwiesen (vgl. Joma 35b). Die zahlreichen Hillellegenden zeigen — gleichgültig wieviel wirklich Historisches sie im Einzelnen enthalten mögen —, wie sehr er dem Leben nahe stand, seine Probleme kannte und berücksichtigte. Daher war er auch jeder Rabulistik abhold; der Ausspruch: „Man lasse doch die Israeliten selbst entscheiden, denn wenn sie auch keine Propheten sind, so sind sie Kinder von Propheten" (Pesachim 66a), charakterisiert seine Denkweise ebenso wie der Satz: „Sei von den Jüngern Aarons, liebe den Frieden und strebe nach Frieden, liebe die Menschen und führe sie der Lehre zu" (Abot I, 12), oder „Meine Erniedrigung ist meine Erhöhung, und meine Erhöhung ist meine Erniedrigung" (Midr. Lev. r. Kap. 1). D a ß er seinen Lehren nachlebte, zeigen die Geschichten, in denen erzählt wird, wie man ihn — freilich ohne Erfolg — aus seiner sprichwörtlichen Sanftmut und Demut herauslocken wollte (Sabbat 31a; Abot R. N a t h a n , X V , 5). „Es ereignete sich, d a ß ein Nichtjude vor S a m m a j trat und zu ihm sprach: Mache mich zum Proselyten unter der Be171) Vgl. Ginzberg, a.a.O., S. 103 ff. j Elbogen, Die Überlieferungen von Hillel, Festschrift für Leo Baeck, 1938, S. 68 ff.; S. Sandmel, A Jewish Understanding of the New Testament, 1956, S. 151 ff.
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dingung, daß du mich die ganze Thora lehrst, während ich auf einem Fuße stehe. D a stieß ihn Sammaj mit der Elle fort, die er in der Hand hielt. Darauf kam (der Nichtjude) ?u Hillel, und dieser machte ihn zum Proselyten und sprach zu ihm: Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht. Das ist die ganze Lehre, und alles andere ist nur die Erläuterung; geh und lerne sie!" (Sabbat, 31a; vgl. Lev. 19, 18). Der Ausspruch: „Richte deinen Nächsten nicht, bis du in die gleiche Lage gekommen bist" (Abot II, 5) entspricht der gleichen Mentalität. Ähnliche Aussprüche sind auch von einem anderen großen Juden überliefert der wenige Jahre nach Hillel lebte (Matth. 7, 1—3. 12; Luk. 10, 25 ff.). Hillel und Sammaj waren nur in drei Streitfragen verschiedener Meinung (vgl. Sabbat 14b—15a). Die in der jüdischen Tradition sich findenden Gegensätze (z. B. Edujoth I, 1 ff.; I V , 1 ff. u. a.) gehen nicht auf die beiden Persönlichkeiten zurück, sondern auf die von ihnen gegründeten Schulen. Auch die Tradition schildert die Divergenzen korrekt als gegensätzliche Auffassungen zweier „Schulen". In diesen Bezeichnungen („Beth-Hillel, Beth-Sammaj") drückt sich übrigens die Wertschätzung und Bedeutung aus, die Hillel und Sammaj noch in späteren Generationen gefunden haben; ihre Persönlichkeit und Lehrmeinung wirkte schulbildend, was bei den vorangegangenen Lehrpartnern nicht der Fall gewesen war. Es spricht f ü r den Geist seiner Zeitgenossen, d a ß m a n gerade H i l l e l z u m N a s i ( P r ä s i d e n t e n ) des Gerichtshofes w ä h l t e , w o er zunächst gemeinsam m i t einem P a r t n e r namens M e n a h e m (vgl. A n t . 1 5 , 10, 5) w i r k t e , der dann durch S a m m a j als A b B e t h D i n ersetzt w u r d e , da M e n a h e m sich den Essenern z u w a n d t e u n d als solcher nicht m e h r ein so wichtiges A m t bekleiden k ö n n t e .
19. Die Herrschaft der Nachkommen Herodes bis zur Zerstörung des Tempels durdi die Römer (70 n. Chr.) D a s T e s t a m e n t des H e r o d e s w u r d e v o n den R ö m e r n teilweise respektiert. M e h r e r e D e l e g a t i o n e n h a t t e n in R o m
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ihre verschiedenen Wünsche durchzusetzen versucht, bis Augustus entschied, daß Archelaos (Sohn des Herodes aus der Ehe mit der Samaritanerin Malthake) J u d ä a mit I d u m ä a und Samaria erhalten solle, aber ohne das Recht auf den Königstitel; er d u r f t e sich Ethnarch nennen. Herodes Antipas, Bruder des Archelaos, und Philippos (Sohn aus der Ehe mit der Jerusalemitin Kleopatra) wurden Tetrarchen mit recht beschränktem Herrschaftsgebiet: Herodes Antipas erhielt Galiläa und Peraea, Philippos die Trachonitis, Batanaia und Auranitis; Herodes Schwester Salome bekam die Städte Asdod, J a m n i a und die herodianische Neugründung Phasaelis im Jordangraben. Die Stimmung des Volkes nach dem T o d e des Herodes war sehr gespannt (Ant. 17, 10, 1 ff.): „So war Judäa eine wahre Räuberhöhle" (Ant. 17, 10, 8). Unzufriedenheit herrschte gegenüber Rom und gegenüber den Nachfolgern des Herodes, so daß sich Augustus gezwungen sah, den Aichelaos nach 10 Regierungsjahren abzusetzen (6. n. Chr.) und nach Gallien zu verbannen. Das w a r f ü r die Römer ein willkommener Anlaß, J u d ä a (mit Samaria und Idumäa) nun direkt dem römischen Reich einzuverleiben und als Provinz einem Prokurator (Landpfleger) zu unterstellen; dieser nahm seinen Sitz in der von Herodes gegründeten H a f e n s t a d t Caesarea. Er war f ü r die Steuererhebung und die öffentliche O r d n u n g zuständig, soweit sie mit der Abhängigkeit von Rom zusammenhing. Die innere Verwaltung besorgten die Juden selbst. Grundsätzlich respektierten die Römer die religiöse Empfindlichkeit der Juden; z. B. wurden die Soldaten angewiesen, keine Kaiserbilder durch Jerusalem zu tragen. In der Praxis zeigte es sich jedoch, daß zwar von Rom gewisse tolerante Bestimmungen erlassen worden waren, deren Durchführung aber dem jeweiligen Landpfleger oblag, der weitgehend nach eigenem Ermessen entscheiden konnte. Besonders willkürlich verfuhr Pontius Pilatus (26—36), dessen Grausamkeit auch Philo von Alexandrien bezeugt (Legatio ad Gaium 38).
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Dem Herodes Antipas (4. v. Chr.—39 n. Chr.), der über Galiläa und Peraea regierte, war eine längere H e r r - , schaft als dem Archelaos beschieden. Als ein echter Sproß des Herodes versuchte er, wie sein Vater es getan hatte, sich bei den Römern einzuschmeicheln; so gründete er am Westufer des Sees Genezareth eine Stadt, die er nach dem damaligen Kaiser Tiberius (dem Stiefsohn und Nachfolger des Augustus), Tiberias nannte; ferner baute er Betharamphta aus und gab der Stadt den N a m e n Livias, nach der Gemahlin des Augustus und Mutter des Tiberius. Während eines Besuches in Rom lernte Herodes Antipas die Herodias (eine Tochter des von Herodes I. ermordeten Aristobuls) kennen. Sie lebte dort als Ehefrau seines Stiefbruders Herodes, einem Sohn von Herodes I. und dessen Gattin Mariamne (Tochter 'des Hohenpriesters Simon). Die beiden Stiefbrüder Herodes Antipas und Herodes kamen überein, daß Herodes Antipas die Herodias ehelichen könnte, freilich unter der Bedingung, daß er vorher seine erste Gemahlin, eine Tochter des N a b a täerkönigs Aretas IV., verstoße. Wegen dieser Heirat mit der Herodias geriet Herodes Antipas in einen Konflikt mit den Nabatäern, so daß die Römer eingreifen mußten. Beeinflußt von seiner sehr ehrgeizigen Frau H e rodias, strebte er später nach der Königskrone. Diese Anmaßung mißfiel jedoch dem römischen Kaiser C. Caligula, so wurde Herodes Antipas — möglicherweise auch auf Betreiben eines anderen Herodianers, Agrippa, — im Jahre 39 n. Chr. nach Gallien verbannt. Herodes Antipas war es auch, der Johannes den Täufer hatte hinrichten lassen (Ant. 18, 5, 2), weil er argwöhnte, die religiösen Lehren des Johannes hätten irgendeinen verborgenen aufrührerischen Hintergrund. Soweit hatte sich dieser römische Statthalter herodischer Abstammung schon von der jüdischen Geisteswelt entfernt, daß er den Unterschied zwischen dem Königtum Gottes und der weltlichen Herrschaft nicht sah und einen Menschen töten ließ, dessen Lehre von der Umkehr echtes prophetisches Gut enthielt. Wahrscheinlich hatte sich Johannes in der
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Öffentlichkeit auch gegen die verbotene Ehe des Herodes Antipas (vgl. Lev. 18, 16) gewandt, und so war Herodias an der Ermordung des Johannes nicht unschuldig (Matth. 14, 1 ff.). Der dritte Sohn des Herodes, Philippos, der über Gebiete im Ostjordanland als Tetrarch herrschte, führte das geruhsamste Leben der Erben des Herodes I. Er war mit der Tochter der Herodias (aus ihrer ersten Ehe mit Herodes) Salome, verheiratet. Am Nordufer des GenezarethSees baute Philippos Bethsaida aus und nannte die Stadt Julia, zu Ehren der Tochter des Augustus. Seine Residenz war Caesarea Philippi an der östlichen Jordanquelle. Als Philippos 34 n. Chr. kinderlos starb, wurde sein Gebiet zwar der Provinz Syria einverleibt, aber bereits drei Jahre später erreichte es Agrippa, ein Bruder der Herodias und Enkel des Herodes I., das Gebiet des Philippos zu erhalten und, damit verbunden, die Königswürde. Die Verleihung war übrigens für seine Schwester Herodias der Anlaß gewesen, das Königtum auch für ihren Gemahl zu beanspruchen, und dieser Versuch endete, wie bereits erwähnt, mit der Verbannung des Herodes Antipas, die Herodias erstaunlicherweise sogar teilte. Nach der Absetzung des Herodes Antipas erhielt Agrippa auch Galiläa und Peraea zugewiesen (39), sowie, nach der Ermordung des Caligula, von Claudius auch noch Judäa mit Samaria und Idumäa (41). Aber bereits 44 starb Agrippa plötzlich. Der von Josephus als ein frommer Mann geschilderte Agrippa war nicht ohne Großmannssucht und gewiß keine bedeutende Persönlichkeit. D a die Juden unter der Regierung Agrippas noch einmal für kurze Zeit wenigstens einen Rest von Freiheit besaßen, waren sie diesem Fürsten offenbar recht wohlgesinnt. Sie vergaßen sogar, daß Aprippa als Nachkomme des Herodes ein Fremder war. Die Stimmung in der damaligen Zeit gegenüber Agrippa
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k o m m t in der folgenden legendären Mischnastelle zum Ausdruck: „Der König Agrippa stand auf, nahm sie (die Thorarolle) in p^mpfang und las stehend vor, und die Weisen lobten ihn deshalb. Als er z u m Schriftvers: „ D u darfst über dich keinen Fremdling (zum K ö n i g ) einsetzen" (Dt. 17, 5) gelangte, flössen Tränen aus seinen Augen. D a sprachen sie zu ihm: Sei getrost Agrippa, du bist unser Bruder . . (Sota VIT, 8).
Nach Agrippas T o d e wurde das gesamte Herrschaftsgebiet als römische Provinz unter einem Statthalter eingezogen. Diese Provinz hieß Judäa. In unserer Darstellung haben wir die Schilderung eines Ereignisses und einer Persönlichkeit noch nachzuholen, die beide freilich nur bedingt in einer Geschichte Israels in Palästina ihren Platz haben: Der Aufstand der Alexandriner gegen die Juden sowie die Persönlichkeit des Jesus von Nazareth, dessen entscheidende Bedeutung und W i r kung gerade darin liegt, daß er sich, wenn auch vielleicht unbeabsichtigt, aus der Geschichte Israels hinausbewegt. Caligula, der sich f ü r einen Gott hielt, verlangte die A u f stellung von Kaiserbildern in allen Heiligtümern seines Herrschaftsgebiets. Den Juden Jerusalems war es, nicht zuletzt dank dem Verständnis des römischen Statthalters Petronius, nach einigem H i n und H e r gelungen, dem Zwang zum Kaiserkult auszuweichen. In Alexandrien hingegen vermochte ein Volksredner namens Apion die Bevölkerung gegen die dort ansässigen Juden aufzuhetzen, weil sie sich geweigert hatten, in ihren Synagogen Kaiserstatuen aufzustellen. Als Agrippa im Jahre 38 auf der H e i m f a h r t von Rom nach Palästina in Alexandrien H a l t machte, um sich dort als neuernannter König über Galiläa und Petraea feiern zu lassen, kam es zu schweren Ausschreitungen gegen die Juden. Der römische Statthalter in Alexandrien, Flaccus, behandelte die Angelegenheit nicht mit dem gleichen Wohlwollen wie sein Kollege Petronius (vgl. Philo, In Haccum 24 ff.), und daher versuchten die Juden, ihr Recht in Rom selbst zu finden, sie schickten eine Gesandtschaft nach Rom, der auch der Phi-
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losoph Philo 172 ) angehörte, ohne aber etwas auszurichten. Erst als Caligula ermordet worden war und Claudius die Nachfolge angetreten hatte, wurde der Befehl, Kaiserstatuen in den Synagogen aufzustellen, aufgehoben (41) (vgl. Sota 33a). Das Auftreten des Jesus von Nazareth fällt in die Regierungszeit des Herodes Antipas, Tetrarch von Galiläa und Peraea und in die des römischen Prokurators Pontius Pilatus (26—36), der in Caesarea seinen Amtssitz hatte. .Jesus predigte an den Ufern des Sees Genezareth in den Kreisen der einfachen jüdischen Bevölkerung; er fand dort Männer, die sich seinem Wege anschlössen.17') Was Jesus seinen jüdischen Brüdern zu sagen hatte, war den Lehren anderer jüdischer Lehrer seiner Zeit verwandt; 174 ) er ist in vielem der geistige Erbe einer langèn Reihe von jüdischen Apokalyptikern gewesen. Was Jesus jedoch von allen andern zeitgenössischen jüdischen Lehrern und Predigern unterscheidet, ist nicht seine Ethik, sondern das Bewußtsein, der Messias zu sein. Als er anläßlich eines Passahfestes in Jerusalem auftrat, wurde er verhaftet und dem Synhedrion zur Aburteilung übergeben, das für die Verurteilung von Gotteslästerern zuständig war, denn der 172) Philo von Alexandrien (ca. 20 v. Chr. bis 50 n. Chr.) w a r der führende jüdisdie Apologet im hellenistischen Zeitalter. Ihm lag daran, den Universalisraus der jüdischen Religion gegenüber seinen hellenistischen Zeitgenossen zu beweisen, und dazu bediente er sich griechischer Begriffe, zumal er zeigen wollte, daß das Judentum eine philosophische Religion sei, die das Ideengut der platonischen Tradition enthalte. Philo benutzte zu diesem Zwecke die allegorische Deutung des Pentateuch, durch die er jeden Anthropomorphismus im alttestamentlidien Text vermeiden und partikularistisdie Tendenzen in universalistische umdeuten konnte. Seine W i r k u n g hat Philo nicht auf das palästinensische Judentum, sondern vor allem auf die jüdische Diaspora seiner Zeit und später auf die spätantiken Philosophen und Kirchenväter gehabt, zumal Philo und die hellenistische jüdische Literatur seiner Epoche nicht nur in der Sprache, sondern auch im Geiste hellenisiert waren. Hier bot sich für das frühe Christentum eine Chance, an ein rabbinisdi entschränktes J u d e n t u m anzuknüpfen. Vgl. einerseits Heinemann, Philons griech. u. jüd. Bildung, 19321 Wolfson, Philo, 1947; andererseits Goodenough, Introduction to Philo, 1940. 173) Vgl. Alt II, 436 ff. ; die Stätten des W i r k e n s Jesu beschreibt eingehend Finegan, S. 221 ff. 174) Vgl. Bonsirven, S. J., Textes Rabbiniques des deux premiers siècles chrétiens pour servir à l'intelligence du N o u v e a u Testament, 1955.
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messianische Anspruch wurde Jesus als Blasphemie ausgelegt. Die Todesstrafe d u r f t e n die Juden jedoch nicht vollziehen; dies war Sache des römischen Prokurators Pontius Pilatus, der von dem religiösen Anliegen des ihm übergebenen Angeklagten überhaupt nichts verstand, wohl aber vermutete, daß es sich hier wiederum um eine hochpolitische Angelegenheit handelte, in der die Entscheidung der römischen Besatzungsmacht zukäme, zumal es um einen Menschen ging, der von sich behauptete, der Messias zu sein, ein Anspruch, den Pilatus nur mit politischen Inhalten verbunden sehen konntet Daher ließ er an Jesus das Todesurteil vollstrecken. Aber nicht nur Pilatus hat die Botschaft des Jesus von N a z a r e t h nicht verstanden, sondern auch jene, die im Synhedrion nicht begriffen, daß zu ihnen ein Jude sprach, der weitgehend in den Wegen jüdischer Tradition w a n delte (Matth. 5, 17 ff.), wenngleich er auch gelegentlich eine sonst unübliche Unabhängigkeit gegenüber jüdischem Brauchtum und jüdischer Lebensweise zeigte und damit wahrscheinlich noch über das hinausging, was fortschrittliche Pharisäer vom Typus eines Hillel zu billigen vermochten. Vermutlich haben jedoch die Sadduzäer (vgl. Apg. 5, 17; Ant. 20, 9, 1) seine Verurteilung empfohlen, denn altes pharisäisches Lehrgut ist bester Teil seiner ethischen Botschaft, und die Gewißheit des nahe bevorstehenden Endes der Zeit teilt Jesus mit dem apokalyptischen Zweige des Pharisäertums, 1 7 5 ) nicht aber die A u f fassung über die Person des in der Endzeit erscheinenden Erlösers. 176 ) 175) Vgl. Luk. 13, 31 w o b e r i c h t e t w i r d , d a ß e i n i g e P h a r i s ä e r (!) Jesus vor Herodes Antipas warnten. 176) „Einen M a n n s e h e n w i r in d i e s e n a l t e n U b e r l i e f e r u n g e n v o r u n s , d e r in a l l e n L i n i e n u n d Zeichen s e i n e s W e s e n s d a s j ü d i s c h e G e p r ä g e a u f z e i g t , in i h n e n s o e i g e n u n d s o k l a r d a s Reine u n d G u t e d e s J u d e n t u m s offenbart, einen Mann . . . der nur aus dem Boden des J u d e n t u m s hervorwachsen konnte und nur aus diesem Boden hervor s e i n e Schüler u n d A n h ä n g e r , so w i e s i e w a r e n , e r w e r b e n k o n n t e , e i n e n M a n n , d e r h i e r allein, in d i e s e m j ü d i s c h e n Bereiche, in d e r j ü d i s c h e n Z u v e r s i c h t u n d S e h n s u d i t , durch s e i n L e b e n und in s e i n e n Tod g e h e n k o n n t e — ein J u d e u n t e r J u d e n . " L. Baeck, D a s E v a n g e l i u m als Urk u n d e j ü d i s c h e r G l a u b e n s g e s c h i c h t e , 1938, S. 69 f. Vgl. f e r n e r , M. Di-
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Es lassen sich in der Epoche des Auftretens Jesu u n d dann anschließend zur Zeit der Urgemeinde neben dem starren Sadduzäertum Geistesströmungen aufzeigen, in denen das Gedankengut des Hillel geradlinig weitergeführt wird. Die bedeutendste Persönlichkeit jener Zeit war Rabban Gamliel ben Simeon, ein Enkel Hilleis, der von seinem Vater Simeon hatte lernen können, daß „nicht die Erörterung die Hauptsache ist, sondern die H a n d lung" und daß, „wer viel Worte macht, Sünde hervorbringt" (Abot I, 17). Den Aposteln rettete Rabban Gamliel zumindest einmal das Leben (Apg. 5, 17 ff.). Nachdem Agrippa im J a h r e 44 n. Chr. gestorben und Judäa endgültig Rom als Provinz zugefallen war, breitete sich unter den Juden immer mehr eine feindselige Stimmung gegen die römische Besatzungsmacht aus. Zahlreiche Ubergriffe der Prokuratoren boten der Bevölkerung Anlaß zur Unzufriedenheit. Besonders verhaßt machte sich der Statthalter Felix (52—60), ein Mann von sehr anstößigem Lebenswandel (Ant. 20, 7, 2; Apg. 24, 24); er ließ den Hohenpriester Jonathas ermorden, weil ihm dessen V o r w ü r f e wegen der schlechten Verwaltung des Landes mißfielen (Ant. 20, 8, 5). Josephus weiß über die Jahrzehnte vom T o d e des Agrippa bis zur Zerstörung des Tempels viel von Räuberbanden, Mord und Totschlag im Lande zu berichten, so daß man den Eindruck gewinnt, es müsse ein wahres Chaos geherrscht haben. 177 ) Auch als ein Sohn des letzten Königs Agrippa, der ebenfalls den N a m e n Agrippa führte, von Claudius das Aufsichtsrecht über den Tempel, die Genehmigung, den Hohenpriester zu ernennen, sowie die Verwaltung der einstigen Tetrarchie des Philippos (im nördl. Ostjordanland) erhielt, änderte sich nichts an den völlig zerrütteten Verhältnissen im Lande. In einem solchen Klima entwickelte sich die nationalibelius, Jesus 2 , 1949; R. Bultmann, Jesus, 1951; G. Bornkamm, J e s u s v o n Nazareth, 1956; E. Stauffer, Jesus, Gestalt , u. Geschichte, 1957; O. Cullmann, Die Christologie des Neuen Testaments, 1957. 177) . W a r u m wurde der Tempel zerstört? . . . weil damals grundlose Feindschaft herrschte." (Joma 9b).
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stische Bewegung der Zeloten (von einem Galiläer namens J u d a begründet, Ant. 18, 1, 6), deren Ideologie in einem extremen Nationalismus bestand, der zu jener Zeit zumindest unrealistisch w a r : N u r durch die Vertreibung der Römer könne der Frieden und das religiöse Heil wiederhergestellt werden. Die Zeloten sind mit einer noch chauvinistischeren Gruppe, den Sikariern (so genannt nach ihren kleinen, krummen Dolchen: sicae) zwar nicht identisch, aber an Gewalttätigkeit gleich. Inmitten des Chaos, von ihm genährt und hervorgerufen, traten falsche Propheten auf, die das Land in noch größere Unruhe versetzten (Bell. Jud. II, 13, 5; vgl. Apg. 21, 38). Rabbi H a nina, ein zu jener Zeit lebender Lehrer sagte: „Bete f ü r das Wohl der (römischen) Regierung, denn wenn nicht die Furcht vor dieser (vorhanden wäre), würde einer den andern lebendig verschlingen" (Abot I I I , 2). Dieser Spruch kennzeichnet deutlich die damalige Situation. Es bedurfte daher nur eines Funkens, um den drohenden Brand zum Ausbruch zu bringen. 178 ) Als der römische Prokurator Gessius Florus (64—66) aus dem Tempelschatz in Jerusalem siebzehn Talente rauben und eine zu ihm entsandte jüdische Delegation gefangensetzen ließ und schließlich die Stadt Jerusalem den römischen Soldaten zu Mord und Plünderung freigab, entflammte der Aufstand gegen Rom (Bell. Jud. II, 14, 5 ff.). Zunächst gelang es den Juden, sowohl Florus als auch den ihm zur H i l f e entsandten Statthalter der Provinz Syria C. Cestius Gallus in die Flucht zu schlagen (Bell. Jud. II, 19, 1 ff.), bis N e r o den Vespasian damit beauftragte, in der Provinz Judäa O r d nung zu schaffen (66—67). Vespasian schickte seinen Sohn Titus nach Alexandrien, um weitere römische Legionen zusammenzuziehen. D a n n begann er mit dem Angriff gegen Galiläa, w o Josephus (der damals noch Josef ben Mattathja, der Priester, hieß) Oberbefehlshaber war. Nach 47tägiger Belagerung eroberte Vespasian die letzte gali178) Gewiß hat a u d i die katastrophale wirtschaftliche Situation zu der Lösung eines „Ende mit Schrecken" beigetragen (Ant. 20, 9, 7; Bell Jud. II, 17, 6). Vgl. Goldin, P. T., S. 142. 10 Ehrlich, Geschichte Israels
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Iäische Festung J o t a p a t a ; Josephus ließ sich gefangennehmen und e r f u h r durch Vespasian eine freundliche Behandlung. Es k a n n kein Z w e i f e l darüber bestehen, d a ß w e d e r Josephus noch weite K r e i s e innerhalb der J u d e n h e i t mit großer Begeisterung in diesen K a m p f gegangen sind, der f ü r die J u d e n v o n v o r n h e r e i n keinerlei Erfolgsaussichten bot. D i e J u d e n standen jedoch unter dem T e r r o r einer fanatischen G r u p p e , die jeden mit dem T o d e bedrohte, d e r sich nicht am A u f s t a n d beteiligen w o l l t e , und so blieb ihnen keine a n d e r e "Wahl. Josephus f a n d einen A u s w e g aus diesem D i l e m m a , indem er z w a r zunächst sich gegen die R ö m e r verteidigte, im letzten Augenblick aber k a p i t u l i e r t e und so sein Leben rettete. D i e näheren U m s t ä n d e seiner K a p i t u l a t i o n sind nicht sehr rühmlich, w o r a n auch seine wortreiche A p o l o g i e nichts ä n d e r t (Bell. J u d . III, 8, 1 f.). M a n w i r d dem Bericht des Josephus über den jüdischen Aufstand k a u m in allen Einzelheiten trauen können, d a er, trotz seiner Stellung als Truppenkommandeur, zur „Friedensp a i t e i " gehörte. Aber soviel w i r d aus s'einer Darstellung der Ereignisse doch klar, d a ß eine erfolgreiche Abwehr der Römer, ganz abgesehen von deren militärischer Überlegenheit, schon deshalb gar nicht möglich w a r , weil die Verteidiger J e r u salems miteinander im Streite lagen (vgl. Bell. J u d . V, 1, 4, wo Josephus die verschiedenen Gruppen beschreibt). Die Zeloten erwiesen sich a m Schlüsse im Vergleich zu den Sikariern, zu Johannes von Gischala und Simon bar Gijora noch als relativ gemäßigt, da es sich bei den Zeloten um eine Partei mit einer, wenn auch höchst f r a g w ü r d i g e n , Ideologie handelte, und es unter ihnen gewiß auch viele aufrichtige P a trioten gegeben haben mag. Es zeigt sich hier jedoch, d a ß aus einer chauvinistischen Bewegung sich meist noch weit extremere Gruppen abspalten, die unter dem Deckmantel eines sogen. „Patriotismus" den niedrigsten Trieben freien Lauf lassen (vgl. e t w a Bell. J u d . IV, 9, 10). Vespasian begnügte sich zunächst damit, die a u f s t ä n d i schen Gebiete um J e r u s a l e m nach und nach zu besetzen, denn in Jerusalem t o b t e ein Bürgerkrieg zwischen den fanatischen Zeloten und der übrigen, gemäßigten B e v ö l k e -
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rung, die von den Bandenführern Johannes von Gischala und Simon bar Gijora terrorisiert wurde. Vespasian überließ inzwischen die Belagerung seinem Sohn Titus, da in Rom der Kaiserthron v a k a n t geworden und Vespasian zum Kaiser ausgerufen worden war. Im Juli des Jahres 70 gelang es Titus, in die Stadt Jerusalem einzudringen, deren Machthaber jede Übergabeverhandlung abgewiesen hatten, und im August des gleichen Jahres ging nach schweren Kämpfen der Tempel in Flammen auf, nachdem auch die kampflose Übergabe des Tempels von den Juden abgelehnt worden war. Im Jahre 73 bezwangen die Römer dann Masada, die letzte nicht eroberte Festung im Lande. Die Niederlage betraf nicht nur die Juden Palästinas; auch ihre alexandrinischen Brüder kamen durch den mißlungenen Aufstand in eine schwierige Lage, als nach Ägypten geflohene Sikarier die Juden gegen Rom aufhetzten. Die jüdische Bevölkerung Alexandriens wehrte sich zwar gegen die Fanatiker; gleichwohl berichtete der römische Statthalter nach Rom, daß innerhalb der Judenheit Zwistigkeiten ausgebrochen wären. Vespasian, der nun auch einen Aufstandsversuch in Alexandrien befürchtete, ließ den Oniastempel von Leontopolis schließen, der dort 243 J a h r e bestanden (Bell. Jud. V I I , 10 1 ff.), aber niemals große Bedeutung gehabt hatte, da die ägyptischen Juden immer mehr am Tempel in Jerusalem hingen, was sie durch Spenden von Geld und Weihgaben bekundeten. „Judea capta" lautete die Inschrift auf den aus Anlaß des Sieges über die Juden geprägten Münzen. Diese Inschrift stimmte mit der vollen Wahrheit überein, wenn man damit meinte, daß die Juden nun ein Volk ohne Land seien und mit der Zerstörung des Tempels der wesentliche Mittelpunkt verschwunden sei, zu dessen Erhaltung Juden aus aller Welt Gaben beigesteuert hatten. Der Tempel bestand zwar nicht mehr, über Palästina herrschte Rom, aber dennoch ist dadurch die Geschichte der Juden nicht zu einem Ende gekommen, Israel nicht vernichtet worden. Das jüdische Volk konnte in den folgenden Jahr10-
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Hunderten, von jeder politischen und nationalen Last befreit, an die Neuordnung seines geistigen Lebens gehen, zu dem Generationen frommer Denker und Lehrer früher das Fundament gelegt hatten, trotz — oder vielleicht gerade wegen — der tragischen politischen Verstrickungen. An die Stelle des Staates trat das Lehrhaus, die Synagoge ersetzte den Tempel. Die Geschichte der Juden wird nun für die nächsten zwei Jahrtausende vor allem eine Geschichte des Geistes, eine Beschäftigung mit den Lehren der jüdischen Tradition, mit der Israel lebte, durch die es überlebte, und die zugleich auch den Sinn jüdischer E x i stenz enthält: Der Bund des einen Gottes mit dem einen Volk. Der Staat ging unter, der Gott aber blieb, und die alte messianische Hoffnung umfaßte in einem nationalen und universalen Sinne zugleich die Wiederaufrichtung des alten Reiches, nun aber als eines Reiches Gottes auf Erden.
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Register der Namen und Sachen A. A a r o n , a a r o n i d i s d r 45, 114, 136 A b Beth Din 135 A b d o n 28 A b i g a i l 35 A b i m e l e c h 30 ff. A b n e r 36 A b r a h a m 7, 8 A . 3, 13 A . 12, 103 A b s a l o m 39 A b t a l i o n 119, 133, 136 A c h ä m e n i d e n 76 A d i i s 35 A d a d n i r a r i III. 54 A d o n i a 40 Ä g y p t e n , ä g y p t i s c h 9 f., 12 ff., 17. 46. 60, 62 f., 72 f., 87 ff., 91 f., 94 ff., 101, 108, 147 Ä g y p t e n a u f e n t h a l t 16 ff. Ä g y p t e n , A u s z u g 16 ff., 38 A t h e n 85 Ä t h i o p i e r 88 A g r i p p a I. 139 ff. A g r i p p a II. 144 A h a b 48 ff. A h a s 57 ff. A h a s j a 51 f. A h i j a 51 A h i n o a m 35 A i 23, 80 A k k a d e r 10 A. 6, 25, 63 A k k a r o n 28, 63 f. A k r a 101 ff., 108, 112 f. A k t i u m 130 A l e x a n d e r d. Gr. 91, 94 f., 101 Alexander, Sohn Aris t o b u l s 122 A l e x a n d e r B a l a s 111 f. Alexander Jannai 119 ff.. 122 A l e x a n d r a 131 A l e x a n d r i e n 92, 95 ff., 119 f., 141 f., 147 A l k i m o s 108 ff. A l t a k u 64 A m a l e q 30
A m a z j a 54 A m e n o p h i s IV., s i e h e Echnathon A-mmon, A m m o n i t e r 25, 31, 33, 38, 73 f., 78 ff. A m n o n 39 A m o n 66 A m o r i t e r 7, 10 A. 6, 22 Arnos 55 f. A m o s i s I. 13 A m p h i k t y o n i e 26 A n a n e l 130 A n a t h 13 A n a t h b e t h e l 89 A n a t o t 40 A n t i g o n u s , S o h n Aris t o b u l s 124 A n t i o c h i a 91, 107, 113, 124 A n t i o c h u s III. 92, 98 ff. A n t i o c h u s I V . 95, 100 ff., 127 A n t i o c h u s V. 106 f., 109 A n t i o c h u s VII. 113 f. A n t i p a s 120 A n t i p a t e r 120 ff. A p a m e a 99 A p i o n 141 A p o k a l y p t i k 128, 142 A p r i e s 71 A r a m ä e r , ö r a m ä i s d i 7, 10, 49 f., 53 ff., 77, 83, 86, 87 ff. Aramäische Wander u n g 10 A r b e l a 91, 120 A r c h e l a o s 138 A r e t a s 120, 139 A r i s t e a s - B r i e f 96 f. A r i s t o b u l (Sohn J o h . H y r k a n I.) 118 f. A r i s t o b u l (Sohn d e r Salome Alexandra) 120 f., 123 A r i s t o b u l (Sohn d e r A l e x a n d r a ) 131 A r n o n 19 A r s a c i d e n 115 A . 150 A r s c h a m 88 A . 112, 90
A r t a x e r x e s I. L o n g i m a n u s 78 A r t a x e r x e s II, M e m n o n 79 A. 107 A r u m a 31 A s a 47 A s a r j a 51 A s d o d 28, 56, 62, 80, 138 A s e r a 13, 50 A s k a l o n 28, 63 f. A s s u a n 87 f. A s s u r b a n i p a l 66, 68 A . 91 A s s u r u b a l l i t II. 69 A s s y r e r , a s s y r i s c h 53 ff., 72, 93 f. A s s y r i e n 38, 52 ff. A t h a l j a 49, 52 f. A t o n 15 A u g u s t u s 122 A. 156, 132, 138, 139, 140 A u r a n i t i s 138 B. Baal 13, 24, 27, 30, 50 ff., 55, 84 B a b y l o n (Stadt) 10 A . 6, 22, 71, 76 f. Babylonier, babylonisch 70 H.. 90, 129 B a e s a 44 A . 59, 47 f. B a g o a s 88 B a k c h i d e s 109 B a r a k 28 Baruch 70 A. 94 B a t a n i a 138 B a t h s e b a 4.0 B e e r s e b a 11 A . 8 Belial 127 B e n a j a 38 Ben-Hadad I (BarH a d a d ) 47, 50 B e n - H a d a d II. 49 B e n j a m i n 7, 33, 47 B e s c h n e i d u n g 101, 114 B e t h e l 8 A. 3, 11 A 8, 19, 23, 44, 51 f., 60, 67, 77, 80, 93 B e t h - S e m e s 19, 74 B e t h - Z u r 77, 105
152 B r o n z e z e i t 7, 26 B u n d e s b u c h 16 B u n d e s s c h l u ß 24
Register der Namen und Sachen
E h u d 28 f. E i s e n z e i t 26 El 24, 53 El s a d d a i 13 f. Ela 48 E l a t h 57, 61 A. 83 C a e s a r 123 f. E l e p h a n t i n e 87 ff., 95, C a e s a r e a 132, 138 108 C a l i g u l a 139, 141 f. Eli 28 C e s t i u s G a l l u s C. 145 Elia 51 f., 56 C h a l d ä e r 66, 70 Elisa 52, 56 C h a n u k k a f e s t 106 E l j a s i b 79 A . 107, 80 C h a r i s m a 28, 31, 40 E m m a u s 105 C h a s i d i m 110, 117 E p h r a i m 21, 27, 31, 62 C h n u m 88 E s b a a l 36 C h r i s t e n t u m 97, 142 A . E s e m b e t h e l 89 172 Esra 79 ff., 82 ff., 90, C h r o n i k , chronistisch 134 5, 82 A . 111 E s s e n e r 125 ff., 137 C l a u d i u s 140, 144 E t h n a r c h 113, 123, 138 Ezechiel 74 f. D. E z i o n - g e b e r 42, 49 A. 65 D a d e l v o n K a t k a 53 A . 71 F. D a m a s k u s 38, 41, 49, 53 ff., 58 f. 121 F e l i x 144 D a n 22, 44, 51 f. F l a c c u s 141 D a r i u s I. 77 F l o r u s , G e s s i u s 145 D a r i u s II. 90 D a r i u s III. 91 D a v i d , d a v i d i s d l 20, G. 34 ff., 53, 77, 93, 114, G a d a r a 130 121 G a l i l ä a 20, 27, 114, 118, D e b i r 19, 74 123, 138 D e b o r a 29 G a r i z i m 93 f., 114 D e b o r a l i e d 17, 29 G a s m u 79 A. 108 D e l a i a h 79 G a t h 28, 56 D e m e t r i o s I. 109, 111 G a u g a m e l a 91 D e m e t r i o s II. 111 f. G a z a 28, 91 D e m e t r i o s III. 119 G e b a h 80 D e u t e r o j e s a j a 75, 85 G e d a l j a 72 f. D e u t e r o n o m i u m 45, 67 f. G e m e i n d e v o m T o t e n Deuteronomist, deuteroM e e r 6, 125 ff. n o m i s t i s c h 43 A . 57, G e n e z a r e t h 139 45 f., 48, 55, 88, 108 D i o d o t u s T r y p h o n 112 G e z e r (Gazara) 20, 112 ff. Dor 28, 58 G i b e a 33 D u a l i s m u s 128 G i b e o n 19 G i d e o n 27, 30 E. G i l e a d 31, 58 G i l g a l 33, 93 E b e n e z e r 32 G o s e n 13 A . 12 E b j a t h a r 40 f G o t t e s b e g e g n u n g 11 E c h n a t h o n 15 E d o m , E d o m i t e r 25, 38, G r i e c h e n l a n d , griechisch 92 54, 57, 61, 74, 78 ff. E g l o n 29 G y m n a s i o n 103, 115
H. H ' a b i r u f A p i r u ) 9 ff. H a d a d 59 H a d a d e s e r v o n Z o b a 38 H a g g a i 77 ff. H a m a t 38, 49, 55, 60 H a m m u r a b i 16 H a n i n a 145 H a r r a n 6, 69 H a s a e l 53 Hasmonäer, hasmon ä i s c h 114 f., 117, 121, 124 f., 130 f. H a z o r 20 H e b r ä e r , h e b r ä i s c h 6 ff., 12 ff. H e b r o n 11 A . 8, 35 f. H e i l i g e r K r i e g 28 H e l i o d o r 100 Hellenisierung, hellen i s t i s c h 94, 98, 101 ff., 114 ff., 128 f., 142 A . 172 H e p h e r 19 H e r e m b e t h e l 89 H e r o d e s 121, 123 ff., 130 ff. H e r o d e s (Sohn d e s Her o d e s ) 139 H e r o d e s A n t i p a s 138 ff., 142 H e r o d i a s 139 ff. H e t h i t e r , h e t h i t i s c h 18, 21 f., 26 H i l l e l 135 ff., 143 f. H i m m e l s g o t t 82 A. 113, 87 H i r a m I. 41 f. H i s k i a 61 ff. H ö h e n h e i l i g t ü m e r 54 A . 73, 62 H o h e p r i e s t e r 87, 92, 97, 100 f., 110 f., 122 f. 124, 130 f., 139 H o p h n i 14 H o r e b 18 H o r o n 13 H o s e a ( P r o p h e t ) 55 f., 58 H o s e a (König) 59 f. H u r r i t e r 22 H y k s o s 12 H y r k a n II. 120 ff.
Register der Namen und Sachen i.
Ibzan 28 Idumäa, Idumäer, idumäisdi 114, 120 ff., 124, 128, 140 Illyrien 29 A. 41 Indogermanen 22, 29 A. 41 Iran, iranisch 7, 128 f. Istar 73 Isebel 48 ff. Israel, Israeliten 7, 15, 18, 43 ff., 80 Issachar 29 Ittobaal von Tyrus 48 Ituräer 118 J. Jabes-Gilead 33 J a h u 89 J H W H (Jahwe) 4, 11 A. 8a, 15 f., 24, 30, 43, 44, 51 ff., 55, 67 f., 81, 89, 106, 116 Jair 28 J a k o b 7, 8, 10, 15, 103 Jamnia 138 Jason, Hoherpriester 100 f. J a s o n von K y r e n e ' 9 9 A. 141 Jebusiter 20 f. Jehu (König) 51 ff. Jehu ben Hanani (Prophet) 51 J e p h t a 28, 31 Jeremia 70 A. 94, 71 ff., 89 Jericho 23 A. 27, 29, 80, 130, 132 J e r o b e a m I. 41 ff., 48, 51 J e r o b e a m II. 55 f. J e r u b b a a l 27, 30 Jerusalem 20, 37, 65, 72, 77 ff., 92, 101 ff., 122, 131, 141 J e s a j a 58, 61 f., 65 J e s r e e l 27, 123 J e s u s 141, 142 ff. Jismael 73 J i t h r o 15 J o a b 39 J o a h a s 69 f. J o a s 53 f.
J o h a n a n (Hoherpriester) 88 Johann Hyrkan I. 99 A. 141, 113 ff., 125 Johannes von Gisdiala 146 J o h a n n e s der Täufer 139 f. Jojadiin 71 J o j a d a 53 Jojakim (Eljakim) 70 ff. Jona ben Amittai 55 Jonathan, Sohn Sauls 36 Jonathan, Sohn Matt a t h j a s 107, 109 ff. Joppe 112, 123, 130 Joram 49, 51 f. Josaphat 47, 49 J o s e ben Joeser 95, 135 J o s e ben J o h a n a n 95, 135 Josef 13 Josephus 6, 96 f., 108, 113 A. 149, 117, 119, 121, 125, 132 f. 145 ff. Josia 66 ff., 89 A. 125 Josua 20 ff. J o s u a (Hoherpriester) 87 Jòtam 57 f. J o t a p a t a 145 J u d a , Judäer, judäisdi, 43 ff., 77 ff. J u d a der Galiläer 144 f. J u d a Makkabi 105 ff. Juda ben Tabai 120 Julia 140
153
Laban 7 f. Lade 32, 37, 40 Ladiis 19, 46, 74 Landnahme 19 ff. Lehrpartner 135 ff. Leontopolis 108, 147 Leviten 81, 83 Lydien 76 Lysias 105 ff., 109
M. Magnesia *99 Makedonen, makedonisch 91 f., 94 f., 101 Makkabäer, makkabäisch 104 ff., 117, 124 Makkabäerbücher 6, 91, 99 A. 141 Malthake 138 Manasse (König) 65 f. Manasse (Stamm) 21, 27, 31, 62 Manetho 12 Mani 129 Maon 35 Mari, Maritexte 7, 22, 34 A . 4 6 a Mariamne 130 Mariamne (Tochter des Priesters Simon) 131, 139 Marisa 114 Masada 132, 147 Matiel von A r p a d 53 A. 71 M a t t a t h j a 104 f., 109 f., 115 Mazzotfest 89 f. K. Meder, Medien, medisdi 66, 69, 76 Kadeä 18 f. Megiddo 26, 41, 58 Kambyses 77 Melkart 50 ff. Kanaan, Kanaanäer, kanaanäisch 10, 19 ff., Memphis 12 24 f., 36, 51 ff., 67 Menahem (König) 57 f. Menahem (Essener) 137 Kanon 86 Menelaos 100 ff., 105 f., Karmel 51 108, 115 Keniter 16 Merari 14 Kleopatra, Gemahlin Meribaal 36 des Herodes 138 Mernephta 17 Kreta 8, 29 Kult 47 , 51, 56, 62 , 94, Merodadi-Baladan 63 Mesa 49 A. 64 u. 66, 51 101 ff., 131 Messias 40, 113 Kultreform 62, 66 f. Micha 62 Kyros II. 76 ff.
154
Register der N a m e n und Sachen
Michal 35 f. M i c h m a s 111 M i d i a n , M i d i a n i t e r 15, 18, 30 M i r i a m 14, 17 M i s c h e h e 81, 84 f., 90 M i t a n n i 8, 22 M i z p a 72 f. M o ab, M o a b i t e r 25, 29, 38, 49 ff., 121 M o d è i n 104 M o n o t h e i s m u s 32 M o s e 14 f., 18, 23, 62 M u l u k 59 M y t h o l o g i e 25, 47 N. N a b a t ä e r 79 A . 109, 119 A . 154, 120 ff., 139 N a b o n i d 76 N a b o p o l a s s a r 66 N a b o t 51 N a d a b 48 Nahor 6 N a p h t a l i 29 N a s i 135 ff. N a t i o n a l i s m u s 145 Nebukadnezzar 70 ff., 76 N e c h o 69 f. Negeb 8 N e h e m i a 78 ff., 90 N i k a n o r 109 N i n i v e 66, 76 N o r d s t ä m m e 44, 93 Nuzu 8 O. O m r i 48 f., 51 f., 55 O n i a s II. 80 A . 110a O n i a s III. 100 O n i a s IV. 108 O p h e l 131 O p f e r 59, 81, 98, 100 A. 142, 101, 103, 108, 110 O p h i r 42, 49 A . 65 O p h r a -30 O s t r a c a v o n Lachis 71 A. 98 O s t r a c a , s a m a r i s c h e 55 O t h n i e l 28 P. Parallelismus r u m 25
P a r t h e r 105, 114, 124 Patriarchen, Patria r c h e n z e i t 5, 6 ff., 14, 21 P e k a h 58 f. P e k a h j a 58 Peleg 6 P e n t a t e u c h 5, 83 f., 86 P e r a e a 138 f. P e r d i k k a s 94 P e r i k l e s 85 P e r s e r p e r s i s c h 76 f., 83, 88 ff., 91 f., 99, 101 f., 114 A . 150 P e t r a 120 P e t r o n i u s 141 Pharisäer, pharisäisch 115 ff., 121, 125 ff., 133, 135 f., 143 P l i a s a e l 123 f., 132 f. 134 P h a s a e l i s 138 P h i l i p p o s 138, 140 P h i l i s t ä a 58 A. 78 P h i l i s t e r 26, 28, 31 ff., 61 ff., 66 Philo von A l e x a n d r i e n 97, 129, 138, 142 Phöniker, phönizisch 10 A. 6, 50, 99 P i n h a s 14 P i t h o m 14 P n u e l 44 P o m p e i u s 121 f., 124 P o n t i u s P i l a t u s 138, 142 f. Priester, Priestertum 53, 59, 81 f., 100, 106, 112 f., 1 2 1 / 1 2 5 , 131, 134 P r o p h e t e n 55 f., 76 f., 136 P s a m m e t i c h II. 71 P t o l e m ä e r 91 ff. P t o l e m a i o s I. 91 P t o l e m a i o s II., 80 A . 110a, 96 f. P t o l e m a i o s V I . , 96, 108, 111 P u t i e l 14
Q. Q a r q a r 49 f. m e m b r o - Q u m r a n 119 A . 155, 125 ff.
R. R a b b a t h 31 R a m a 47, 80 R a m s e s 14 R a m s e s II. 17 R a m s e s III. 28 R e c h a b i t e n 52 R e h a b e a m 43 f. Resef 13 Rezon von Damaskus 41 A . 52, 58 Richter, Richterzeit 21, 26 ff. Rom, R ö m e r , römisch 6, 99, 101, 105, 109, 112, 121 ff., 138 ff., 141 f., 144 ff. R u n d z a h l 19, 20 A. 22 S. S a b a 42 S a b b a t 75, 81, 86, 101, 104, 126, 129 S a c h a r j a (König) 57 S a c h a r j a ( P r o p h e t ) 77 ff. S a d d u z ä e r 116 f., 121, 143 f. S a l m a n a s s a r III. 49 f., 53 A . 72 S a l m a n a s s a r V. 59 f. S a l o m e ( S c h w e s t e r des H e r o d e s ) 138 S a l o m e (Tochter d e r H e r o d i a s ) 140 Salome Alexandra 118 ff. Salomo, salomonisch 20, 38 ff., 93 S a m a r i a 48 ff., 55, 60, 67, 78 ff., 91, 93 f., 101, 114, 122, 132, 138, 140 S a m a r i t a n e r 78 ff , 93 f. S a m u e l 28, 32 f. S a n b a l l a t 79 ff. S a n h e d r i n 133 f., 142 f. S a n h e r i b 63 ff. S a r g o n II. 49, 60 ff. S a u l 5, 33 ff., 51 S c a u r u s 121 S a b a k a 61, 64 S a l l u m 57 S a m m a j 135 ff. S a m a s - s u m - u k i n 66 S e l e m i a h 79 S e m a i a 51
155
Stellenregister S e s b a z z a r 76 f., 82 A . 112 S o s e n q I. 38, 46 S c h r i f t g e l e h r t e r 82 A . 112, 110 f. S c h u r p u - T e x t e 16 S e b u l o n 7, 29 Seleukiden, seleukidisch 91 ff. S e l e u k o s I. 91 S e l e u k o s IV. 100, 109 S e m i t e n , semitisch 10, 25 S e p t u a g i n t a 97 f. S e r u b b a b e l 77 f., 82 A . 112 Serug 6 Seti I. 13, 17 S e x t u s C a e s a r 123 f. Sichern 19, 24, 26, 30, 43 f. 93. 114 S i d o n 38 S i k a r i e r 145 f. Silo 26, 32, 93 Siloa 63 S i m o n (Sohn d e s B o e t h o s ) 131 S i m o n (Sohn d e s M a t t a t h j a ) 107, 112 ff. S i m o n b a r G i j o r a 146 S i m o n b e n S a t a h 120, 133 Simri 48 S i m s o n 28, 31
Sinai 18 S i n u h e 10 S i w e (So) 60 A . 81 S k y t h e n 66 S p a r t a 112 S t ä m m e v e r b a n d 26, 36 S t r e i t w a g e n 17, 21, 41, 54 S ü d s t ä m m e 34 ff. S u m e r e r 25 Susa 77 f., 80 S y e n e 87 S y n a g o g e 75, 96, 148 T. T a b e l 53 A . 71 T a l m u d , t a l m u d i s c h 6, 95, 116 A . 153, 117, 128 T a n i s 12 Tell Beit M i r s i m 19, 24 T e m p e l 42, 53 f. 64, 67, 72, 76 ff., 86, 93, 98, 101 ff., 131, 134, 147, 148 Terah 6 T h e r a p e u t e n 129 f. T h o r a 16, 83 f., 86, 96 f., 99, 107, 110 f., 115, 117 f. 125 T i b e r i a s 139 T i b e r i u s 139 Tibni 48 T i g l a t - P i l e s e r III. 57 ff.
T i m n a 21 T i r z a h 19, 44 T i t u s 145 ff. T o b i a h 79 ff. T r a c h o n i t i s 138 T y r u s , tyrisch 41 U. U g a r i t (Ras-Schamra) 24 U n i v e r s a l i s m u s 85, 102 Ur 6 U r i j a 59 U s s i a 54 f. V. Vespasian
145 ff.
Z. Z a d o k , z a d o k i d i s t h 40, 100, 108, 111 Zedekia (Mattanja) 71 ff. Z e l o t e n 144 ff. Z e n o n p a p y r i 80 A . 110a Z e u s O l y m p i o s 101 ff. Z i k l a g 35 Zion 37, 101 Z i p p o r a 15 Z o a n 12 Zwolfstammeverband 20, 36 Z w o l f z a h l 20
Stellenregister Kapitel Genesis 11, 27 . 11, 31 12, 1 ff 12, 6 .. 12, 8 . 12. 9 12, 10 ff . 13, 1—3 13, 3 . 13, 18 ff . 14, 13—16 . . . 15, 1 f 16
Seite 6 6 6 11 A . 11 A . 8 A. 13 A. 8 A. 11 A. IIA. 9 A. 8 8
8 8 3 12 3 8 8 4
Kapitel 17, 1 .. 18, 1 .. 20 .. 21, 22 ff. . . . 22, 20 ff. .. 24, 4 ff. . ... . . . 25, 16 .. 26 .. .. 26, 23 ff. 28, 1 .. 28, 3 .. 28, 6 ff .. 28, 11 ff. .. 30
Seite 13 11 A . 8 13 A . 12 IIA. 8 20 A . 22 6 20 A . 22 13A.12 11 A . 8 10 13 10 IIA. 3 8
Kapitel 31, 19 ff 31. 50 34 34, 1 ff 35, 1 ff 35, 11 36, 10 ff 36, 20 38, 2 ff 41, 54 ff 44, 34 46 46, 1 ff 48, 3 . . .
Seite 7 8 21 10 11 A . 13 20 A . 22 10 12 13 A . 10 11 A . 13
8 22
12 8
156 Kapitel Exodus 1 1,8 1, 11 1, 22 2. 6 2, 11 2, 13 2, 21 3, 6 3, 15 f 6, 3 8, 18 9, 26 13, 8 14, 5 14, 16 ff 15 18 19 21—23 21, 2 21, 24 32 Leviticus 18, 16 19, 18 Numeri 21, 4—9 26, 31
Stellenregister Seite Kapitel 1, 21 1, 27 f 13 1, 34 f 13 2, 20 ff 14; 17 3, 7 13 3, 12—30 . . . . 13 4 :.. 13 4, 6 13 4, 10 15 4, 11 14 5 14' 5, 14 f 14 13 A. 12 5, 16 ff 13 A. 12 5, 23 6 17 6, 3 17 7 17 8 17 8, 31 15; 18 9 18 9, 1—6 16 9, 22—54 . . . . 9 1 0,6—12,7... 118 11, 1 f 45 11, 29 12, 7 140 13—16 137 18
1. Samuel 4 10, 5 11 Deuteronomlum 13 2, 12 22 13, 3 4, 12 68 13, 19 ff 6, 20 ff 15 15 7, 6 84 16, 1—13 15, 12 9 16, 14 ff 17, 5 141 18, 7 17, 14 ff 43 A. 57 19, 20 17, 17 43 A. 57 22, 1 f 17, 26 43 A. 57 25, 43 21, 10 ff 84 27, 5 ff 26, 5 15 27, 8 ff 27, 10 Josua 27, 30 8, 30 24 28, 1 f 9, 1 21 29, 1 ff 9, 15—29 . . . . 19 30, 26 ff 24, 1 ff 23 30, 29 Richter 31 1, 1 ff 21 2. Samuel 1, 16 16 1, 19 21 2,4 62 31
Seite 21 21 22 19 24 29 29 29 29 16 17; 29 29 29 29 23 A. 27 30 23; 30 23 30 21 30 30 31 28 31 31 31 22 32 32 33 33 32 32 33 35 35 34 34 35 35 35 35 16 35 35 35 35 16 34 35
Kapitel 2, 8 f 3, 2 3, 6 ff 4, 7 ff 5, 1 ff 5, 3 5, 17—25 . . . . 6, 1 ff 8, 1 8, 13 f 9, 6 ff 13, 14 18 2. Sam. 20 2. Sam. 20, 1 . .
Seite 36 39 36 36 36 44 37 37 37 42 36 39 39 39 39
1. Könige 1 40 I , 3 2 ff 40 2,13—25.... 40 2, 26—35 . . . . 40 41 3, 1 4, 7 ff 42 5, 1 38 5, 6 41 5, 13 ff 42 5, 14—26 . . . . 41 5, 32 42 6, 1 ff 42 6, 23 ff 44 7, 13 ff 42 9, 15 ff 41; 42 9, 16 20; 41 9, 21 20 9, 28 42 10, 1—10 42 10, 11 42 10, 13 42 10, 26 41 10. 27 43 A. 57 10, 28 : . . 43 A. 57 II, 1—8 * 43 A. 57; 47; 50 11, 14 ff 41 11, 23—25 . . . . 41 11, 26—28 . . . . 41 11, 29 ff 51 11,"40 41 12, 1—19 44 12, 4 44 12, 11 44 12, 25 44 12, 26 ff 45 14, 25 ff 46 14. 30 47
Stellenregister Kapitel 15, 15—26 . . . . 15, 16 f 15, 18 ff 16, 1—4 16, 2 16, 22 16, 24 16, 27 16, 31 18, 17 ff 18, 19 20 20, 34 21 22, 39 22, 49
Seite Kapitel Seite Kapitel 41 17, 25 ff 60; 63 35, 1 ff 17, 29 ff 61 36, 21 ff 47 17, 31 59 37, 5 47 18, 4 62 37, 11—16 . . . . 51 18, 13—19, 37 . 65 38, 14—26 . . . . 48 18, 15 f 64 40, 13 ff 48 20, 12 ff 64 41, 15 48 20, 20 63 42, 43, 7 49 21, 1—16 65 44, 15 ff 48; 50 22, 3 ff 67 46, 2 51 22, 12 72 A . 99 47, 7 50 23, 1—3 68 49, 2 49 66 52, 30 48 A. 63 23, 4 ff 23, 15 67 51 68 23, 19 67 51 A . Ezechlel 69 49 A. 65 23, 29 f 8, 1 23, 33 70 8, 14 ff 2. Kflnlge 23, 34 69 14, 1 24, 1 70 8, 18 49 16, 3 24, 4 70 9, 1—10 51 16, 45 24, 6 71 9, 5 ff 52 20, 1 24, 7 70 9, 13 52 20, 12 24, 14 71; 75 9, 27 f 52 25, 1 ff 24, 17 71 10, 15 f 52 25, 12 ff 25, 22 ff 71 10, 18 ff 51 35, 5, 10, 12 . . . 25, 25 ff 73 10, 29 52 10, 32 f 52; 53 Jesaja Hosea 11 51 1, 7 f 65 7, 11 11, 7 53 2, 7 56 8, 9 11, 18 53 3, 16 ff 56 11, 19 53 12, 2 7, 1 ff 58 54 12, 3 14, 4 7, 6 53 A . 71 12, 6 53 61 12, 18 54 A . 73 10, 8 f Amos 10, 13 f 61 13, 7 54 2, 7 18, 1—6 62 13, 22 53 3,10« 19, 18 25 13, 25 54 4, 1 20, 1—6 62 14, 7 54 4, 4 f 30, 1—5 63 14, 12 ff 54 5, 2 ff 35, 1—3 63 14, 22 57 5, 12 41, 2 76 14, 25 55 5, 14 44, 28 76 14, 28 55 5, 15 45, 1 76 15, 18 ff 57 6, 4 ff 45, 22 85 15, 29 59 7, 14 f 56, 7 f 85 15, 30 59 9, 7 60, 5 ff 85 16. 3 59 16, 6 57; 61 A . 83 Jeremía Obadja 16, 7 ff 58 7, 18 73 A . 100; 8 9 11 16, 10 ff 59 ff 9, 18—21 72 16, 18 59 13, 18 f. 71 17, 3 f 60 H a g g a l 89 17, 4 60 A. 81 19, 13 1, 6—11 22, 10 69 17, 6 60 ff 26, 24 27 A . 99 2, 10 17, 7 ff. . . . . . . 46 2, 23 34, 21 72 60 17, 24
157 Seite 52 70 A . 94 72 71 71 73 73 73 73 70 29 73 74
75 89 75 7 7 75 75 73 74 74
58 58 58 58
56 56 56 56 56 56 56 56 56 56 29
74
77 93 78
158
Stellenregister
Kapitel
Seite
Sadiarja 4 , 6 ff 8, 2 3
78 85
3,13 ff
.. ..
15 74
11, 13, 24, 26, 26, 30, 30, 33, 37,
Daniel . . . . .
. 127 . 99 99 . . 100 . 100
Esra
ff' ;
8 0 ; 84 86 81
46 47 53 57 56
5 ff 3 ff 4, 7 2 6 f 1 ff 10 f 10 f f . 27 f f .
. . . . . . .
78 76 77 82; 83 84 79 A . 1 0 7 84
. . .. . . . . . . . . . . .. . ." . .
79 79 79 79 80 80; 80; 79 80 80
1, 1, II 2, 2, 3 3, 5 6, 7, A . 1 0 9 7, 7, 7, 8, 81 10, 81 II, A.109 12, 12,
11 12—14 3 3 ff 15 ff 42
1 2 4 ff.
23 14 ff 1 8 ff 3 2 ff 19 22—26 29 31 34 f
112 112 112 113 113 113
....
4
3
99 A . 1 4 1 103 103 100 105 107 105 106 105 108 110
Jesus Siradi
63 66 63
38, 2 4 — 3 9 , 11 .
Psalmen Salomos
103 . . . . 103
Neues Testament Matthäus
17, 4 — 6
101
3 7 — 4 , 25 55 12 13 14 33 17 ff. 59—66 4 1 ff
2, 4, 4, 4, 11, 11, 11, 11, 11, 13, 14,
Seite
3 9 ff 8 42 4 27 ff 14
62
I. Makkabäer . . . .. . . . .
Nehemia 2 , 10 2, 19 3—4 4, 1 f 5 5 , 6 ff 5 , 14 f f . 6 , 1 ff 6 , 2 ff 6, 17 f f .
2. Makkabäer
5
2. Chronik
2,7
3—5 15 12—26 2 6 18 f f .
79 A . 1 0 7 88
80 ; 81 81
13] 2 3 f f . 13, 2 4 13, 2 8
Klagelieder
4 6, 6, 7, 9, 10, 10,
81 80
12, 13, 13, 14, 14, 16,
so A . 1 1 0 1 3 ;
104 . . . . 137, 7 . .
10 18 20 21 f f .
Kapitel
80 83 84 84
1 ff. . 9 ff. . 13 ff. 30 ff.
80 A . 1 1 0 {2' 1 / ' 8 0 A . 1 1 0 ¡2' 22 f 8 0 A . 1 1 0 n ' 1 ff
Psalmen
2 11, 11, 11, 11,
Seite
7, 4 f. 8, 8, 8, 10,
Maleadil 1 , 6 ff. 2, 8 ff. 3, 5 ff.
Kapitel
104 110 105 . 105 107 107 110
110 108 108 109
....
111 112 112
112 112
5, 7, 7, 14,
17 f f . 1—3 12 1 ff
111
121
143 137 137 140
Markus 14, 1 0
20
Lukas 10. 2 5 ff 10, 31
137 143 A . 1 7 5
Apostelgesdilchte 5, 17 21, 3 8 2 4 , 44
143, 144 145 144
STUDIA JUDAICA FORSCHUNGEN ZUR WISSENSCHAFT DES JUDENTUMS Herausgegeben von Ernst Ludwig Ehrlich, BaseL Groß-Oktav, Ganzleinen Paul Winter On the Trial of Jesus X, 216 Seiten. 1961. DM 2 2 , - (Band 1) Michael Avi-Yonah Geschichte der Juden im Zeitalter des Talmud In den Tagen von Rom und Byzanz XVI, 290 Seiten. 1962. DM 3 8 , - (Band 2) Gershom Scholem Ursprung und Anfänge der Kabbala X, 434 Seiten. 1962. DM 4 8 , - (Band 3) Abraham Schalit König Herodes Der Mann und sein Werk XVI, 890 Seiten. Mit 1 Frontispiz, 8 Bildtafeln, 4 Karten und 1 Stammtafel. 1969. DM 1 4 8 , - (Band 4) Die deutsche Ausg. ist eine vom Verf. Uberarb. u. bedeut. erw. Fass. des 1960 im Bialik-Institut, Jerusalem, erschienenen hebräischen Originals. Die Übers, der hebräischen Originalfass. des Werkes wurde von Jehoshua Amir besorgt. Arnold M. Goldberg Untersuchungen über die Vorstellung von der Schekhinah in der frühen rabbinischen Literatur - Talmud und Midrasch — XII, 564 Seiten. 1969. DM 7 2 , - (Band 5) Chanoch Albeck Einführung in die Mischna Aus dem Hebräischen Ubertragen von Tamar und Pessach Galewski Etwa 432 Seiten. Im Druck (Band 6)
W A L T E R D E G R U Y T E R & CO • B E R L I N 3 0