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German Pages 222 [232] Year 1984
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R eih e Ba r o c k
Begründet von Erich Trunz H H Herausgegeben von Conrad Wiedemann
Giovanni della Casa
Galateus Das Büchlein von erbam /höflichen und holdseligen Sitten verdeutscht von
Nathan Chytraeus 1597 Herausgegeben von Klaus Ley
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1984
Gedruckt mit U nterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Für die freundliche Überlassung des Originaldrucks danken wir der Stadt- und U niversitätsbibliothek Frankfurt am Main
CIP-Kurztitelaufnahm e der Deutschen Bibliothek DcllaCasa, Giovanni:
Das Büchlein von erbam, höflichen und holdseligen Sitten : 1597 / DellaCasa. V erdeutscht von N athan Chytraeus. N achdruck d. Ausg. Franckfurt, 1607 / hrsg. von Klaus Ley -T ü b in g e n : Niemeyer, 1984 (Deutsche Neudrucke : Reihe B arock, 34 ) Einheitssacht.: II galateo (dt. ) In d. Vorlage auch: Io. Casa NE: Ley, Klaus [Hrsg./, Deutsche Neudrucke / Reihe Barock
ISBN 3- 484 - 16034-9
ISSN 0418-8926
© Max Niem eyer Verlag Tübingen 1984 Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany Satz des Nachworts: Lichtsatz Bernhard Weiss, Tübingen Druck: Om nitypie-G esellschaft Nachf. Leopold Zechnall, Stuttgart Einband: Heinr. Koch, Tübingen
1 0 .
C A S
GALATEVS Da-tfl,
le Büchlein
Von erbarn/ höflichenvnd holdseligen S itte»
Inn welchem vnter der Person rtnee olim wolerfahrrien fiofmaiUt /du Edle» Jüngling vnlenveiset wirdr / wieerstchin seinen S it ten/ Gcberdty- Rleydung, R ed«/ Schwelge», tthun/jOf# fm/ vnnd gantzem Leben also strftchttgltchverhalt«, solle/ daß
«r beyledmntEKH wögelichv»d«krchgcha1«n werd»«.
MeurvlichaußItaliänischer Sprach vertmtsch« vo» N A T H A N S
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GedruckttuFranckfllrt/Annolöloy.
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Lrbarn vnnd Ehmvestm Htnn Dcchmart Keickcl» Bürgermeisters vnnd Schulherms -u Bre me«KindsKnden» vndNeum r Aethmaro Hauema«/ Elardo Espg/ Comado Edm/vnd Elardo Meiern/ (Reinen liebenDiseipeln »nndSchulkindern/ wündsch ichNathan Chytrzus R» 8. B. alle ewige vnnd zeitliche Wolfahn durchJe sum LHristum »nsern einigen Seligmacher«
Ieweil in wolbestellerenSchulen erfordert wird/ daß man die liebe Iugendt nicht allein inn guter Lehr/ sondernauchin bonir moribur odergu tenSitten vnterrichte« fol: Als Habich obltgendenAmptshalbm im vergangene Jahr «ebenst ander« / auch dar fthöne Büehlemvonrrbarn Sülm / Galatcus A if genant/
Domdö -tnemt/wieesfSretlichrIarenauß I t a liänischer Sprach ms Latein von mir tran$ferirttf$/til fecüdaeö tertiaClasse proponirenfvdttm. Dadurch mir dann
auch allerley anlaß vndgelegenheit gege ben ist worden/ der liebm )ugm d von sol cher M aten M e vnnd nützliche ernnncrungMhun. W oltt Gott/wie es gut gemeyntt/ es hette solche Leeüon beyvnstm Zuhörern auch viel frucht geschafft.D aß aber auch dl andern Claffibus mit dieser Arbeit möchte gedimet werden / hab ich setztgemeldten Galateum,tm'< vorzeiten auß N Italtanischen(in welcher Sprach er anfänglich von dem Furore verfasset ist worden) ins Latein/also auch jrsundt ins Teutsch vbersetzm wöllen / auff daß er also auch von andern der Lateinische« Sprach vnerfahrnen möchte gelesen vnd mit nutz gebraucht werden. Diese müne Arbeit hab ich euch viermDheimen/als befonderm vnfer Schule Gliedmastea auch darumb zuschreiben wöllen/ dieweÜ shr in dieser weitbrrümbten Seestatt/ von fürnehmen/ auch Zuchtvndehrliebmden Eltern vnd Voreltern geborn/ vnndinn son-
SBsmN. sonderheü dieweil ihr alle V ier wdbmb deß Ehrnvestm Herrn Dethmari Ken, kiel-/ dieserguttn S tatt Bmgermeister» vnd SchoUrchz, auch albereü vor zo. Iaren meinesgünstige« Herm vndFör derern/KmdökmdervndNeue«seyd.vvd ich ober das auch euwer («dm Ettem ftarndtfchasft vnd Wolchätigkttt gegm michvnnd diemeinen/ vnddannauchin der Schul euwer« fleiß vnnd gehorsam für andem gespüree habevndnochspüre. Der Allmächtige -armhertzige Gott ge, -e/ daßdieft»Büchlein/ bepeuch/euwem Mitschülern / vndsonstminsgemeinviel ftuchtschaffe/ vnndfolcheoallesgereiche -u feinm Göttlichen Lhrm/ vndzuvoftr allerseits-eitlicher vndewigerWolfahrr. DammBremm ion denheiligenPfing, sten. Anno i f 9 7 -
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An den zuchc vnnd efytlto taibmLeftt
O manches Lande/ so manche ©im/ .sögt das «meine Sprichwort/ vmid gibts ^deraugenßhdnvnnd die täglich« erfahrung/ daß da einige Weis« oder S itte in diesem Land« höflichvnd gut/ in senemabervahöfltch vnd bö se gehalten werd« Derwegm es auch keinwunder ist/ daß unter den Itadanßchen vud Leuischen Sitten vfii Gebräuche« einmeretlicher vuterschewgespüret wird«? Demnach nun diefts Büchlein von erbarn Sitten/an# fänqlich her Italianischm Ingendt zugut gestellet/ vnd «off derselben w ot« ( weich«wie gesägt mit der Teut schen motibur nichr all« zett vberdn stimmen) von dem Auäotc gerichtet istt Als hab ichin dieservertattschüg guter meynung/ vnd nicht ohneerheblich« Drstchen/an etlichenOrten einwenig außlassen / anderswo etwa« verändern oder auch hinzu thu« müßen/ auffdass diese meine/ersts ansrhes zwar geringe/ aber bochim1 8 tr cf vn in der erfahrungschwere Arbeit/vnser teutschen Im geudt desto bequemer vü anmütiger seyn möcht«. Wel» ches ich allhieauchdarumb hab anzeige« sollen/ ausf daß nicht zemnndt in gegeneinander Haltung deß 3t«# dänischen vnnd diest» teutsche« Exemplars/stch rfnBil# den möchtt/als wen» wir Nicht ttewdchgmug mtt die ser Dtrston vinbgangm wereo. Gehab dichwol/ vnnd laß dir dies«»nsere wolgemeyntt Arbeit angenrm vnnd
Pch scha
ln terpres Nathan Chjrtrarus,
GALATEVS Das ist,
Das Büchlein vonerbarerSittm nomxnNgfrit/K.
Ieweil du/lieber Sohn/dich
im erstauff dieReistde-MenfehlichenLebens/vsnwelehertch/ wie dufihest/dmmehremt-eilallbereie volführethabe/begchest: Alshabichbeymirbeschloffen / tan einem oder zweyen gefährlichen Orten (anwelchmich/alsder es versucht/ be sorge / daß du/ dem ich von Hertzen günstig/ leichtlich strauchelen / faSen oder etwa jrr gehen möchtest) dieses Wegesgelegeneheie dirzuvermelden. Damit du/ also von mir hievon vneern'chttt mit aller Wolfahrt/ auch mit lob vnnd ehr deines erbarnvnndedelenGefchlechtes/die rechte Strasse halten mögest. Vnndweil deine zaneJugendt/höhere vnndsubtilere Lehre zu# bezreiffen// noch nie genugsam fähig seyn mag: W tl ich mir dasselbe aussgelegenere zeit vorbe halten/ vnnd jetzt nur von solchen dingen mit dir anfangenzu reden/ dievtelleichtvon vielen auch wol für gar zu geringe möchten geachtet werden/
Alsnemlich was sich/ meines erachten-/ zu thun vndlaste« gebäre/damit einer der mit andern Leirtt pmbzugetzn «ivms ifV A ittz
für
i Von Ertam/Höfliche«/ für sittsamI lieblich / holdseligvndhöflich beyfhnenmögeangesehenwerdm. Es ist aberdieses/wonichteinesonderbare rügende/dennochsoeinding/ dasderJugmdt sehr wolansteh«. Vnnd obwol dtetnildigteie/ beständigkett/ oder großmütigkeit ohne jwrifet viellöblichere/ vnndgrosse«rügendenseyn/ als in eussrrlichen yeberden zierligkeit / vnnd sitt samheit/ nicht destowenigerbegibtfichssehroft/ daß liebiigkeit vnnd Holdseligkeitgutersitten den senigen/sodamit begäbetseyn/mehrforthelfen/ als großmütigkeit vn dapfferkeit juchnn vermö gen. Denn jenes gehört sichjum ofrermal/ja auchtäglichjilgebrauchen: Dieweil einemjegli chenvontagzurag/ anffvielerley weifevndnxg