Gadara - Umm Qes III: Die byzantinischen Thermen 3447032669


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Gadara - Umm Qes III: Die byzantinischen Thermen
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ABHANDLUNG N DES DEUTSCH N PALASTINAVEREINS

INGE NIELSEN, FLEMMING CORM ANDERSEN UND SVEND HOLM-NIELSEN

Hcrausgcgchcn von

GADARA- UMMQES

SIEGFRIED MITTMANN und MANFRED WEIPPERT

III

BAND 17

Die byzantinischen Thermen

GADARA - UMM QES Ausgrabungen des Deutschen Evangclischen Instituts fiir Altertumswissenschaft des Heiligen Landes und des Dcutschcn Archaologischcn Instituts

III

1993

1993

HARRASSOWITZ VERLAG · WIESBADEN

HARRASSOWITZ VERLAG · WIESBADEN

(;cclrt1ckt 111it U11tcrsttitzt111g ,ic·s c:,1rlsbcrgt,‫כ‬11rpc11/t:111s 1afelreil: I'a. Za11ders, Bergisch Gladbach Gesamthcrstcl]ung: MZ-Vcrlagsdruckcrci GmbH, Ivlemmi11ge11 I'1·i 11ted i11 Gcr111a111· ISSN 0173-1904 ISBN 3-447-03266-9

IX IX XII XIII

1.1 1.2 1.3 1.4

Vcrla11fclcrA11sgr:1b1111gc11 (SvENi‫ כ‬Hffnung in dicscr Nordmaucr von Raum V bcwcist, daf3 zwischen den Riiumen III und V cin Durchgang bcstand. Das Hypokaustum mit Basaltpfcilcrn durchzicht von Siidcn nach Norden den gcsamten Raum V. Im Zusammcnhang mit dicscm Raum ist anzufi.ihrcn, daf3 sich cin kreisnmdcs Bauwcrk, das wir bcrcits 1981 im Stidwcstcn gcfundcn batten und anfangs zum Badckomplcx rcchnctcn, nun als spiitcrcs, mbglichcrwcise omajjadischcs Bauwcrk bcstimmcn licf3. Der Bau wurdc in die Wcstmaucr des Badcs cingcbaut und hattc scincn Zugang augcnschcinlich im Westen. Der Bau wird bier nur angefiihrt, wcil er auf dcr Planskizzc des gcsamtcn Arcals vcrzcichnct ist. Im Raum III konntcn wir fcststcllcn, daf3 sich die Wannc im Osten (Ill A) iibcr die gcsamte

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1.4 Kampagnc 1983 (Plan II)

I )ic bis dahin crrcichten Rcsultatc bcst:irktcn uns in dcr cinmiitigcn AufE1ssung, daf3 wir noch cine v,rcitcrc Kampagnc brauchten. Andererseits bestand aus finanziellcn und arbeitsmiiHigen Griinden der starke Wunsch, dam it die gesamte Ausgrabung abschliclkn zu konnen. l )a vorauszuschen war, daH die noch verblcibende Arbcit mit den bis dahin zur Verfiigung stehcndcn Arbeitskriiften nicht zu schaffcn scin wiirde, erweiterten wir unseren Stab noch ein weiteres Mal. Auf3er den drci Teilnchmcrn, die von Anfmg an dabei gewescn waren, nahm wiedcrum PER LYK-JENSEN teil. Neu warcn stud. thcol. J0Rrdlich von Raum lll aus zwci Raumcn bcstandcn hattc, die spatcr als IV bzw. (dcr nfadlichc) als VI bczcichnct wurdcn. Die bcidcn Raumc trcnntc cine Ost-Wcstmaucr mit dcr glcichen Brcite wic in Raum Ill. Auch Raum IV hattc cin daruntcrlicgcndcs Hypokaustum. l )a wir nur den wcstlichcn Tei! kenncn und dicscr zu cincr Zeit, als das Ccbaudc nicht rnchr als Bad dicntc, wicdcrum Andenmgcn untcrworfrn wurdc. laBt sich iibcr die all gem cine Einrichtung nichts Sichcrcs sagcn. l )as Glcichc gilt noch st:irkcr fiir den nfadlichstcn Raum (VI). Fiir cine systematischc Grabung rcichtc die Zcit nicht aus. Probcgrabungcn zcigtcnjcdoch, daH die Nordmaucr dcr gcsamtcn Anlagc in ihrcm niedrigcrcn Vcrlaufin den Fels cingesctzt wurde (NT V) und dcr Fels also das Bodennivcau in dicsem Raum bildctc, wcshalb cs dort kcin Hypokaustum gcgcbcn habcn kann. Man darfwohl davon ausgchcn, daB Raum VI der Umklcidcraum ,var. I )a cs dort jcdenfalls ci11 Kaltwasserbecken gab, das wir in NT Ill in die wcstlichcn Tcilc dcr Mauer zwischcn Raum IV und Raum VI cingcbaut Lmdcn, fungicrtc Raum VI dcshalb auch als Kaltbadcraurn. Von dcr Symmetric her gcschen w:irc zu crwartcn gcwescn, dall auch im bstlichcn Tei! dcr Mauer cin Kaltwasscrbcckcn cingcbaut war; doch ob das dcr Fall war, EiBt sich nur vcrmutcn. Wcstlich dcr lbumc Ill und IV licgen (nm Norden her gcredmct) drci klcincrc lbumc, n:imlich X, VII und IX. Auch dicsc wurdcn in den Sondagcn NT lll und VT I nur tcilwcise ausgcgrabcn. doch immcrhin so wcit, dafl sich ihrc Funktion als Warmbadcr:iumc bestimmen licG. Dicsc lbumc korrcspondicrtcn in glcichcr Weise mit drn l-lauptriiumcn IV und Ill wic Raum V wcitcr siidlich rnit Raum l. Auch dicsc Riiumc wurden in dcrjiingsten Pcriodc des Ccbiiudcs in gcwisscm Urnfang fiir amicrc Zwcckc umgcbaut. SchlieBlich ist noch zu erwahncn, daH wir unmittelbar niirdlich dcr Nordmaucr, zwischcn dicscr und dcr Hauptstrallc, cincn als XI bczcichnctcn untcrirdischcn Raum fandcn, dcr zum Badckomplcx gchcirtc und vermutlich als Vorratskcllcr odcr ahnlichcs dicntc. Auch dicscr Raum wurdc spiitcr fiir andcrc Zweckc gcnutzt. Da dcr Fels hicr hoch licgt. schcint cs kaum m6glich, daB dcr Eingang zurn Bad an dcr Nordscitc gelcgcn hat. Wir vcrmutcn dcshalb, daH man von cincr dcr angcnommcncn ScitcnstraBcn her, viclleicht sogar von bciden aus, in das Bad gelangtc.

2 Bcschreibung des Gcbaudcs

2.1 Raum

und II

(T1frln 6B-1 I B; Abbildungcn 11, 12)

Raum Ill ist ostwcstlich ctwa 1900 cm und nordsiidlich ctwa 850 cm Jang. Den iistlichen Tcil des Raumcs fiillt cine Nischc mit Wannc (III A) mit den Mafkn 720 X --1-50 cm aus. Der Raum war bchcizt und urspriinglich von cincm Tonncngcwblbc i.ibcrdacht. das, aufkr im Osttcil iibcr dcr Nischc, aufakkunrnlicrtc Enk himmtcrgcfallcn war und dort in vollstiindigcm Zustand gcfi.mdcn wurdc. Wahrcnd dcr l. Periode bestand von dcm Raum aus durch cin Portal cin Zugang zu Raum l. Spiiter wurdc dicscr Raum durch die in das Portal cingcbautc Apsis I[ crsctzt. Bcidc, Raum I wic Raum II, cnthieltcn cine Warmwasscrwannc (a/11rns). AuBcrdcm war dcr Raum von Raum IV aus zu crrcichen, und zwar erst durch cin grofks Portal. das dann spiitcr zu cincr Ti.ir verklcincrt und schlicHlich dann ganz zugcmaucrt wurde. Nach Westen gelangtc man aufkrdcm auch noch in Rrnm IX, und im Si.idwcstcn gab cs cincn Zugang zu Raum V. Der Raum zcigt zicmlich viele Spurcn von omajjadischcr Aktivitiit. Bci dcr Ausgrabung wurdc zuniichst das hcrabgcfallenc Tonncngcwt'>lbc cntfcrnt (1 B, C). In dcm danmter akkunrnlicrtcn Schutt und im Osttcil, wo das Gcwtilbe bcrcits friihcr herabgcfallcn war. wurdcn mchrcrc Sclmittc angclcgt. Vor allcm wurdc Sclmitt Fin dcr Apsis II gcgrabcn, die spater vor dcr Apsis nach Norden zu crwcitcrt wurde. Im Ostteil des Raumcs licG sich durch zwci Sclmittc die Wannc nachwciscn. Der cine Schnitt, AD, wurdc in dcr Nordostccke angclcgt, dcr zwcitc, Schnitt C. an dcr Si.idmaucr. Entlang dcr Nordmaucr wurdc in Sclmitt AC irn l-l.ypokaustum in die Tide gcgraben, um! das glcichc gilt fi.ir Schnitt AA in dcr Nordvvcstcckc des Raumcs. SchlicGlich wurdcn auch noch zwci Sdmitte in dcr Achsc angclcgt, nach Norden zu Schnitt AB und siidlich davon Sclmitt B. l-Iicr wurdc allcrdings nicht in die Tiefc gcgrabcn. sondern wir bcgni.igtcn uns mit dcr Frcilcgung cinigcr, wic sich zcigcn solltc. spiitomajjadischcr Konstruktioncn (Abb. --1-; Tf. 7 A). In dcr stratigraphischcn Bcschrcibung \,:ird dcr gcsamtc Raum III gcschlosscn bchandclt, wahrcnd die Stratigraphic dcr Apsis !I ausgcglicdcrt wcrdcn nmf3tc, wcil sich ihre Gcschichtc wesentlich von dcr des cigcntlichcn Raumcs Ill unterschcidct. Raum III EiHt sich zwar in zvvci Teilc glicdcrn, namlich cinmal den Bcrcich, auf den das Gcw6lbc hcrabfiel und damit die daruntcrlicgcnde Erdc vcrsicgeltc, zum andcren abcr den Osttcil des Raumcs tibcr Nischc Ill A, wo das Ccwt)ibc schr vid fri.ihcr cinstiirztc. Trotz dicscr Diffcrenz sol! aus praktischcn Griindcn dcm10ch die glcichc Stratanumcricrung bcibchaltcn wcrdcn, da sich nur die allcrobcrstcn Schichtcn des Ostteils vom Rest des Raumcs untcrschcidcn. 1)ic Stratigraphic dcr Apsis II wird gcsondcrt beschricbcn, da dcr Raum nicht wic Raum III

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lkschrcibung des Gcb:iudcs

Raum Ill und II

durch das Erdbeben im 8. Jahrlmndert n. Chr. versiegclt uml danach aufgegebcn wurdc. Die Apsiskuppcl verblieb namlich als einziges Gewi:ilbe der Anlage intakt. Deshalb lieH sich der Raum spiiter zu Wohnzwecken u. a. nutzen. Unterhalb dieser Wohnschicht aber !assen sich die Schichten ohne weiteres mit denen von Raum III verglcichen.

hcrabficl. Das Nivcau rcicht vcm - 360 bis - 380 bis zu - 560 bis - 600. Die Erdc akkumulicrtc sich durch die Erosion des hi:ihcrgclcgencn Gclandcs im Osten. Die Schichten fallen von Osten nach Westen. Dicscr Abrutsch fand statt, als das Hauptgcwcilbc noch intakt war, ,vcshalb man anzunchmen hat, daH das Gcwi:ilbc i.ibcr dcm Osttcil des Raumcs bcrcits fri.ihzcitig cingcsti.irzt war, so daH die Erde auf dicscm Wege in den Raum gclangcn konntc. Dcshalb blcibt die Schrage nach Westen auch in dcm Tonncngcwi:ilbc crhaltcn. Tcilc dcr Ostmaucr des Raumcs sind u. a. aufgrund des Erddrucks von obcn vcrrutscht, so daH der h6chste Punkt dcr Mauer an dcr Nordmaucr bci - 168 licgt, wahrend sic in dcr Mittc crhcblich nicdrigcr ist. An cinigcn Stcllcn sind die Schichtcn durch cine sckundarc Wohnanlagc o. ii. untcrbrochcn, die aus omajjadischcr Zcit stammcn muG, da in dicscm Schutt nirgendwo Kcramik odcr andcrcs gcfundcn wurdc, die sich mit Sichcrhcit auf cincn spatcrcn Zcitpunkt datiercn licfk. Wichtig for die Stratigraphic sind sclbstverstandlich nur die Wohnanlagen, die in dicscr Schicht licgen, d. h. diejcnigcn, die erst angclcgt wurdcn, nachdcm die Erck von Osten her cinzudringen bcgann. In Grabungsschnitt AA zcigt sich in dcm ungcfahrcn Nivcau - 550 (Boden Stratum 3 A) cine solchc Wohnanlagc mit dazugchi:irigcn Maucrn, Hohlraum in dcr Nordmaucr u. a. 111., die aufgrund des ticfcn Nivcaus aus fri.ihomajjadischcr Zcit stammen muH. Dcshalb triigt dcr Schutt, dcr sich spatcr in dicscm Raum akkumulicrtc, als die Wohnanlagc aufgcgcbcn \vurdc, cincn ctwas andcrcn Charaktcr als die ungcsti_irten Schichtcn im Osttcil des Raumcs. Fast im ObcrtTichennivcau findcn sich in den Schnittcn AA, B und AB an mchrcrcn Stcllcn Konstruktioncn, vor allcm Kanalc (Tf 6C). Da dicsc lnstallationcn abcr so hoch licgcn, bcdcutetcn sic nichts fi.ir die Stratigraphic, da zu dun Zeitpunkt bcrcits allc Erdc hcrcingcricsclt war. Dicse Wohnanbgen und Einrichtungcn rniisscn dcmnach aus spiitomajjadischcr Zcit stammcn. Von dcr Schichtcnglicdcrung inncrhalb von Stratum 3 Eillt sich nur schwcr cin allgcmcincs Bild vcrmittcln. Man kann jcdoch bcstimmtc charakteristischc Schichtcn untcrschciden. Bcispiclswcisc hat man obcn braunlichc bis graubriiunlichc Erck, die anschcincnd im gcsamtcn Raum zu finden ist. Weiter untcn ist vor allcm cine griiulichc Aschcschicht mit schr viclen Holzkohlcsti.ikkcn zu bcobachtcn sowic cine rotbraunc, oft mit Zicgclfragmcntcn durchsctztc Schicht. In dcr Nahc des FuGbodcnnivcaus ist an rnchrcrcn Stcllcn cine di.innc Schicht Aschc zu schcn. Man kcinntc sich denken, da/3 cs sich bci den di.inncn hartcn Linien, die oft die dickcren Schichtcn voncinandcr trcnncn, in gcwisscm Sinn um Obcrfliichcnschichtcn handclt, niimlich um pcriodischc Horizontc zwischcn den Akkumulicrungcn dcr von Osten cindringcndcn Enk. C:haraktcristisch ist die rotbraune Ere-le, die sich in dcm h6hcrgclcgcncn Erdrcich cistlich des Backs wicdcrfindct. I )urchschnittlich wurdcn in den vcrschicdcnen Sondagcn ncun bis zwi:ilf Schichtcn rcgistricrt, jc nachdcm, wo man sich im Raum bcfindct. Nati.irlichcrvvcise wurden im Osten die meistcn Schichtcn fcstgcstcllt, dcnn dort ist das Nivcau am hcichsten. Einigc Schichten !assen sich nur schwcr dirckt parallelisicrcn, gcncrcll abcr bictct sich das glcichc Bild, ausgcnommen sclbstvcrstandlich an den Stcllcn, die durch Wohnanlagcn o. ii. untcrbrochcn sind. Bci den Funden dominicrt gcncrell die omajjadischc Kcramik. Es findct sich abcr auch byzantinischc und cin wcnig rlimischc Kcramik. Dicsc Vcrtcilung spicgclt dcutlich die Tatsachc wider, dafl die Omajjadcn in dicscm Areal nach Schlicl3ung des Backs aktiv waren. Die Existenz dcr viclcn Wasscrlcitungsfragmcntc nimmt nicht wcitcr wundcr, wcnn man bcri.icksichtigt, daH die Omajjaden in alien Pcriodcn schr viclc Kanalc bauten. Die zahlrcichcn bchaucncn und insbcsondcrc unbchaucnen Blbckc bczcugen die glcichc Aktivitat, was auch fi.ir die viclen z. T. wicdcrvcrwcndctcn Basalthypokaustenpfcilcr gilt. Es kann dcmnach kcin Zweifel daran bestchen, daH das Gcwi:ilbc gcgcn Ende dcr omajjadischcn Zcit, d. h. bci dcm grol3cn Erdbcbcn in dcr Mittc des 8. Jahrhundcrts n. C:hr., cinsti.irztc.

2.1.1 Strat(e,raphic 2. l . 1. 1 Raum III Stratum+: Oberflachenschicht. Die Oberfoiche ist im Osten am hi:ichsten und fallt nach Westen hin ab, d. h. von etwa + 80 auf - 100. Bereits an der Oberffiche ragen aus der Mauer herausgefallcne Steine aus dem Boden cmpor. Die Erck ist grauschwarz, hunmsartig. Die Fumk stammcn hauptsachlich aus byzantinischcr, zum Tei! aber auch aus spatri_)mischer und omajjadischer Zeit. Stratum

+ A.:

Modcrnc Grube ganz im Osten des Raumes.

Stratum I: Dicsc Schicht scheint cine Auftcilung in cincn obcrcn und cincn untcrcn Tei!, Str. I A und Str. I B, zu crlauben, wobci Str. 1A aus hcrabgcfallencn Maucrstcinen mit Erdzusiitzen, Str. 1 B dagcgen aus dcr Erck untcr den hcrabgcfallcnen Stcinen bcsteht, also aus dcr Erck, die dirckt i.iber und zwischen den Gcwcm,cstcinen liegt. Str. 1 crstrcckt sich von cincr bstlichcn Obcrflfrhc von + 75 bis zu 230 im Westen, da das Gclandc stcil abfallt. Nach unten wird cs im gri:iHten Tei] des Rau mes durch das hcrabgefallenc Gcwc)lbc bcgrcnzt, dcssen Obcrfliichc bci - 300 bis - 320 licgt. Str,1t11111 1 A: Dicsc Schicht licgt unmittclbar untcr dcr Obcrfliichc. Kc1111zcichnc11d sind mit Erde vcrmischte Gcbaudcstcinc. Die Erck ist grau bis grauschwarz odcr brfonlich und ziemlich locker und cnthiilt ab und zu Aschc. Es sind vcrcinzclte Einschli.issc aus zcrbrcickcltcm Kalkstein zu beobachtcn. Die Fumk rcichcn von der rcimischcn bis zur mamlukischen Zcit, wobci das Schwcrgewicht auf dcr byzantinischen und omajjadischen Kcramik licgt. Strat11111 1B: Diesc Schicht liegt unter der crstcn Schicht aus Versturzstcincn der Mauer und gcstaltct sich ctwas untcrschicdlich, jc nachdcm ob sic i.ibcr dcm Gcwcilbccinsturz odcr im Osttcil des Rrnrncs licgt. Im Nivcau dicscr Schicht licgt hicr die spiite Wolmanlagc (Str. l C). Die Erdc zcigt keinc groHen Schwankungen. Sic ist grauwcill und kicsig, an cinigcn Stcllcnjcdoch dunklcr und kann auch Kalkablagcnmgcn von verwittcrtcn Blcicken zeigcn. Die Fumk bcstchcn aus gcringcn Mcngen rcimischcr, byzantinischcr und omajjadischcr Kcramik. Strhcr. Er muH jcdcnfalls das Pracfurnicnloch mit dcr Tcstudo und die in l3ogcnfr)rn1 bchaucncn l316ckc dariibcr gcdcckt, d. h. cine Mindcsth6hc von ctwa 130 cm gchabt habcn. Doch nach dcr Lage an dcr Ostmaucr zu urtcilcn, ist cs mc'>glich, daH er bis zur obcrcn Kantc dcr bcidcn untcrcn Schichtcn rcichtc, d. h. bis dorthin, wo die Mauer ihrcn Charaktcr andcrt; dcnn dicsc Schicht vcrlauft nicht wic die dariibcr licgcndcn Schichtcn, sondcrn springt ctwas hcrvor, und dcr Putz an dcr sckundarcn Mauer dariibcr rcicht in cincm konkavcn Bogen dari.ibcr hinwcg (Abb. 12). Man muf3 sich vorstcllcn, daf3 sic urspriinglich horizontal iibcr den Zicgclautbau hinwcg wcitcrlicf Dann miil3tc die Obcrkantc des Zicgclautbaus 175 cm i.ibcr dcm Wanncnbodcn vcrlaufrn scin, am Osten de im Nivcau - 423. Damit wi.irdc er also fast bis zum Wasscrlcitungsloch hinaufrcichcn. Wahrschcinlichcr istjcdoch, daH dcr horizontalc RczcH an dcr Ostmaucr (s. S. 38) nur zwci vcrschicdcnc Pcriodcn angibt und da/3 die Obcrkantc des Zicgclautlnus in Analogic zur Situation von Wannc II und wcgcn dcr Balustrade (s. u.) bci 471 licgt. Auf dicscm Zicgclautbau hat man cine dickc Schicht M6rtcl, ctwa 1() bis 12 cm, auf dcr dann die cigcntlichc Wanncnvcrklcidung angcbracht wurdc, die aus gelblichcn Kalkstcinplattcn bcstand, also zum glcichcn Typ gchi)rt ,vie dcr Boden im Raum sclbst und zum Tei! in dcr Wannc II (s. u.). Die Platten habcn zicmlich untcrschicdlichc Mafk. Der Abstand von dcr Vordcrscite dieser Platten bis zur Mauer bctr(igt im N ordcn und Siiden ctwa 60 cm, bis zur Ostmaucr 48 cm, wegcn dcr dort frhlcnden Tubulatur. Das hcil3t, daH die Funktion der Tubulatur als Warmcspcndcr bier aufkrst begrenzt war. Sic mu/3 ausschlicl31ich als Isolator gcdicnt habcn. l kr Boden ist mit eincr Misclrnng aus zcrbrochencn Kalkstcin- und Marmorplattcn vcrklcidct, von clcnen cinigc Marmorplatten mit cincr Rillcndckoration vcrschen sine!. Es besteht gar kcin Zwcifd, daH cs sich um wohl irn Laufr dcr 2. Pcriode vorgcnommcnc Rcparaturcn handclt. Die Wannc war wohl urspriinglich, v,ic sichcr auch das Apsisbcckcn II, ausschlid3lich mit Kalksteinplattcn ausgclcgt. Die Marmorplattcn starnmcn vcrmutlich von chernaligcn Wandvcrklcidungcn aus dcr l. Pcriodc. Sic zcigcn cine schr untcrschicdliche Dicke. Dicscr Untcrschied \Yurde durch Mfatel ausgcglichen. 1)ic drei Scitcn dcr Wannc habcn cine 40 cm hohc, konvcxc Wulst, die dcrcn Wand mit dcm Boden vcrbindct. Sic bcsteht aus schraggcstclltcn, klcincrcn, flachcn Steincn, die mit cincr diinnrn, grauwciBcn M6rtclschicht vcrputzt sind. Dicse Wulst wurdc auf die Bodcnplattcn und gcgen die Scitcnplattcn gclcgt, also nach dcrn Bau dcr Wannc, abcr wohl dcnnoch zur glcichcn Zcit. An dcr vicrtcn, in den Raum hinausragcndcn Wcstscitc gab cs Stufcn zur Wannc hinuntcr. )icsc batten die Form cincr Balustrade, dcnn man hat zumindcst cine vom Raum nach obcn fiihrendc Stufr gcfimden 91 )). Sic ist jctzt nur noch als stchcndc Kalkstcinplattc an dcr Nordmaucr crhaltcn, 50cm wcstlich dcr Nischc zur Wannc, in 28 cm Hbhc iibcr dcm Boden. Doch die Platten, von dcncn cs nach Siidcn zu rnchrcrc gibt, laufcn wcitcr in das l--Iypokaustum himmtcr. Einc Stufrnht'lhc von 28-30 cm schcint dabci das Normalc gcwcscn zu scin. Sic ist auch in dcr Apsiswannc zu findcn. Doch die Stufcn hinncn cine rccht unterschicdlichc Hiihc zcigcn, nicht zulctzt die in die Wannc hinuntcrfiihrcndcn Stufrn, da man sic glcichzcitig als Sitzgclcgenhcit bcnutztc. Die Stufcn sind am bcstcn an dcr Siidmaucr zu schcn. Zwci Stufcn wurdcn gcfundcn, wicdcrum in Form von scnkrcchtcn Kalkstcinplattcn. Die untcrc Stufc hat cine H6hc von 38 cm, die Stufcnbrcitc, d. h. dcr Abstand zwischcn den bcidcn Platten, bctragt 34 cm. Die nachstc Platte stcht cbcnfiills aufdcm Boden und ist scnvohl an dcr Nord- wic an dcr Si.idmaucr zu schcn. Sic hat cine Hc'>hc von 70 cm, was hcif3cn mul3, dafl die H6hc dcr zwcitcn Stufc 32 cm bctrug. Es stcht zu vcrmutcn, daH auch dicsc Stufr 34 cm brcit ,var. Die untcrcn Stufrn vom Raum bis zur Balustradcnobcrflachc, dcrcn Platte crhaltcn ist, miisscn dagcgcn aus Riicksicht auf die Nischc 54 cm brcit gcwcscn scin. Wcnn das stimmt, dann hat man cincn Abstand von ctwa 52 cm und cincn Hc'>hcnuntcrschicd von 15 cm zwischcn dcr zwcitcn Stufi., dcr Wannc und dcr crstcn des Raumcs; dcnn

Raum III und II

21

dicsc Stufc licgt im Nivcau - 510, jcnc im Niveau 525. Sinnvollcrweisc EiGt sich wohl noch cine weitcrc Stufc rckonstruicrcn, in Analogic zu den rbmischcn Badcrn andcrnorts, was vcrmutlich auch fi.ir die Apsis gilt, so daf3 man insgcsamt von dcr Balustradcnobcrtl;ichc drci Stufrn zur Wannc hinuntcr hat. In dcm Fall fallt dcr Schcitclpunkt dcr Balustrade mit dcm Bcginn dcr Nischc zusammcn, und wcnn man von Westen her noch mit cincr wcitcrcn Stufr in dcr Hc)hc von 28 cm rcchnct, dann licgt das Nivcau aufdcm Schcitclpunkt bci ctwa 490, und die Brcitc dcr gcsamtcn Balustrade bctriigc 142 cm. Das wiirdc zwar cine Stufcnh6hc von ctwa 40 cm fi.ir die obcrc Stufc zur Wannc bcdcutcn, wasjcdoch nicht ungcwt)hnlich ist, da dicsc glcichzcitig als Sitzplatz bcnutzt wurdc. Es zcigtc sichja auch gcradc, daH die untcrc Stufc 38 cm hoch ist 2 . Erhaltcn sind abcr also nur die bcidcn untcrcn Stufrn zur Wannc und die untcrc vom Raum. Der Rest ist als Rckonstruktion zu bctrachtcn. Die Stufcn sind aus mit Kalkstcinplattcn vcrklcidctcn Zicgcln aufgcbaut.

2.1.2.3 Apsiswannc II Die Wannc ist im Siidcn vollstiindig ausgcgrabcn. AuHcrdcm wurdc auch davor gegrabcn, so daH sowohl die Balustrade ,vie das Hypokaustum untcrsucht wcrdcn konntcn (Tf 10 C:, 11 A; Abb. 11). Lctztcrcs lic/3 sich dari.ibcr hinaus durch die Pracfurnicnbffirnng untcrsuchcn, von wo aus man cin Sti.ick hincinkricchcn konntc. Die Maf3c dcr Wannc bctragcn maximal 342 cm in Nordsi.idrichtung und ostwcstlich maximal 320 cm, wobci dieses MaH glcichzcitig dcr I )urchmcsscr dcr Apsis ist. Die Wannc ist schr ahnlich wic die Wannc Ill A konstruicrt, abgcschcn davon, daB nirgcndwo Tubulaturcn zu findcn sind. An den Wiindcn ist cin Aufoau aus Zicgcln im Format 25 X 25 X 4 cm zu schcn. In dcr vollcn Hbhc crhaltcn ist er nur am Pracfmnicnloch in dcr Mittc dcr Apsis nach Siidcn, wo die Hi)hc 138 cm bctriigt. Es handclt sich um cine Maximalhbhc, ,vas daraus hcrvorgcht, daH hicr auf dcm Aufoau Kalkstcinplattcn liegcn, die als I )eckplattcn fiir dicscn Aufl1au bcnutzt wurdcn. l )ic obcrc Kantc licgt bci 466, wiihrcnd das Bodennivcau dcr Wannc ctwa - 593 bis 603 bctr;igt und nach Siidcn zu am nicdrigstcn ist. Dicscr Ziegclaufoau ist mit cincr Schicht Mfatel von 4 cm I )ickc vcrklcidct. l )arauf licgcn wicdcr Kalkstcinplattcn des iiblichen Typs mit cincr Dicke von 4,5 cm und untcrschicdlichcr Brcitc. U. a. wurdcn 35, 40 und 49 cm gcmcsscn. Ihrc Lingc ist unbckannt, da sic zcrbrochcn sin d. Das Pracfr1rnium flankicrcn zwci in dicscrn Ziegclauflnu cingcbautc Rauchabzi.igc aus Tubulirohrcn. Sic gcl1()rcn zu dem iiblichcn Typus mit cincr Brcitc von 25 cm und cincr Tide von 14.5 cm. Die Hiihc ist nicht zu schcn. I )er wcstlichc ist 60 cm iibcr dcm Boden crhaltcn, dcr bstlichc 33 cm. I )ic Pracfurnicnbff.. mmg sclbst ist ctwa 100 cm brcit, die l-fohc i.ibcr dcm Boden ist in ctwa die glcichc, d. h. - 507. Hier gab cs zwcifcllos cine tcstudo all'ci, da dcr Zicgclautbau iibcr dcm Hcizungsloch im Hypokaustcnnivcau dcutlich unterbrochcn ist. Der gcsamtc Aufbau cinschlicGlich Kalkstcinplattcn ist ctwa 40cm dick. Der Wanncnbodcn ist mit den glcichcn gclben Kalkstcinplattcn wic die Scitcn und die Obcrkantc des Zicgclaufbaus vcrklcidct. Die mcistcn licgcn noch cinigermaf3cn unzcrbrochcn da. Sic habcn die MaBc 55 X 75 cm. Wic in Wannc II! A, so hat man auch bier Rcparaturcn mit gcrilltcn Marmorplattcn durchgcfiihrt, abcr bci wcitcm nicht so stark wic in Wannc III A. Dicscs Bcckcn bcsitzt kcinc Wulst.

2 l )icses Niveau, d. h. - 490, mull wohl der Obcrkantc des Zicgclautbaus an den Seiten cntsprcchcn, so daB dieser nur etwa 11 () cm hoch ware. Das kt'mntc dafiir sprechen, dafl die Balustrade ctwas h6hcr zu rckonstruieren ist, da der Wasserstand etwa 1()() cm erreicht haben mull. In dcr Apsiswannc liegt das entsprechende Nivcau bei ..J.(i(,.

22

Bcschrcibung des Gcbiiudcs

Im Norden fiihrtcn Stufcn zur Wannc hinuntcr, und als Abgrcnzung zum Raum (-!iclltc cine Balustrade. Die Gcsamtbrcitc dicscr Balustrade bHt sich daran rncsscn, daH bci dcr Ausgrabung vor dcr Wannc, 102 cm ni)rdlich von dcr Nordkantc dcr Wannc, d. h. dort, wo die Stufcn bcginncn, cine Ost-Wcst-Zicgclmaucr gcfunden \vurdc, die die Balustrade abschlicf3t. Man hat cs bier mit den iiblichen Zicgcln dcr Maflc 25 X 25 X 3 cm zu tun. Es W:\t sich nicht rnit Sichcrhcit cntschcidcn, abcr wahrschcinlich Liu ft lhcsc Mauer nicht wcitcr nach ( )sten und Westen als die Apsis sclbst, wiihrcnd dcrcn Nordkantc im Westen 52 cm und im Osten 43 cm n6rdlich dcr Siidmaucr licgt. Der Untcrschicd ist daraufzuriickzufiihrcn, da/3 dcr Aufl1au am Wcstcndc ctwas nach Norden vcrrutscht ist. l )ic untcrc Stufr· dcr Trcppc zur Wannc ist crhaltcn und zcigt cine HiShc von 29 cm und cine Brcitc von 32 cm. I )ic folgcndc Stufr ist schlccht crhalten. Sic schcint 34 cm hoch und 29 cm brcit gcwcsen zu scin. Ganz im Osten ist cin Marmorfragmcnt crhaltcn, das vcrmutlich cincn Tei] des Bclags bildetc. Der Untcrbau frir die Stufrn bcstcht aus Zicgclplatten. Die 11:1chste Stufr laHt sich nicht mit Sichcrhcit nachwciscn, doch nach Osten zu dcutct ciniges daraufhin, daH sic hcihcr lag ais die crhaltenc Ost-Wcst-Zicgclrnauer, dcrcn obcrc Kantc im Nivcau - 512 licgt. Der Abstand von dcr zweituntcrsten Stufr bis hicrhcr bctragt 18 cm. Stcllt man sich einc Stufr von 30--1-0 cm vor, dann wtirdc das dam it iibcrcinstimmcn, daB cs dann bis zum FuBbodcn auf 540 vom obcrcn Punkt dcr Balustrade aus zwci Stufrn gcgcbcn hat. Aufkrdcm kann man sich dcnkcn, dall dcr Schcitclpunkt dcr Balustrade mit dcm Bcginn dcr Nischc zur Apsis zusammcnfallcn kbnntc, dcrcn Obcrkantc ,vicdcrum zurObcrkantc dcr Ziegclauthmtcn um die Wannc pal3t, d. h. hci --1-Mi licgt. Sorn it ist die Zicgclmaucr als untcrc Stufi.· vorn Raum zu dcutcn, und zwar mit cincr Ifohc von 32 cm cinschlid31ich Bclag rnit Kalksteinplattcn, die allcrdings nicht crhalten sin d. Ein solchcr Autlnu mit z,xci Stufrn vom Raum aus hoch und drci Stufrn in die Wannc hinuntcrist in rijmischcn lfadcrn tiblich. Ein ;ilmlichcr \vurdc fiir die Wannc III A rckonstruicrt. Sichcr sind abcr nur die bcidcn untcrcn Stufrn dcr Wannc so,Yic die untere Yom Raum aus. Der Rest ist Rckonstruktion. I hs Hypokaustum dcr Apsiswanne II ist gut bclcgt, einrnal durch Ausgrabungen nijrdlich davon (Schnitt AB), zum andcrcn durch Untersuchungcn des Pracfurnicncingangs im Raum I. Von dort aus lids sich cin zcntralcr Zicuclucw6lbcuanu umzc h in Nordstidrichtrnw h durch die ::-,ckcn crbaut, dcren MaHc ctwas schwankcn, bci dcncn cs sich abcr cindcutig um Gcwc:ilbcblbckc handclt, da sic obcn ctwa 5 cm brcitcr sind als untcn. Ihrc Lingc licgt zwischcn 120 um! 140 cm, die Brcitc zwischcn 40 und 50 cm. Die Hi-ihc bctriigt 75 cm. In cinigcn Fallen sitzen zwischcn den Bk>Ckcn noch Basaltkeilc, und viclc andcrc wurdcn ex sit11 gcfunden. Die Bk-ickc warcn mit dcm charaktcristischcn griiulichcn, zemcntartigcn Mbrtcl mit Holzkohlcstiickcn vcrmi'>rtelt, dcr auch von andcrcn Stcllcn dcr Anlagc her bckannt ist. Aufkrdcm \Var das Gcwi'ilbe inncn mit cincm glattcn wcifkn Putz vcrputzt. Nach den in dcr Erck unmittclbar untcr dun Gcwiilbc gcmachtcn Fundcn zu urtcilcn, rnuH cs gcgcn Ende dcr omajjadischcn Zcit cingcstiirzt scin, wahrschcinlich bei dcm grof:\cn Erdbcbcn in dcr Mittc des 8. Jahrhundcrts 11. Chr.

Die Entstclmngszcit dcr Mauer ist problcmatisch. Es bictcn sich mchrcrc Mc'Jglichkcitcn an. Einmal kann sic aus dcr l. Pcriodc stammcn, und die vcriindcrtc Tcchnik kann ihrcn Grund lcdiglich darin habcn. da/3 cs sich um cine Trcnnwand handclt. Vcrglcicht man sic allcrdings mit cincr mit Sichcrhcit aus dcr l. Pcriodc stammcndcn Trcnnwand, n;imlich dcr im Nordtcil zwischcn Raum X und IV, so handclt cs sich dcutlich um cine viillig andcrc Tcchnik. Andcrcrscits crinncrt sic cbcnso wcnig an die Tcchnik. in dcr dcr Rest dicscr Trcnnwand zwischcn Raum X und IV crbaut ist, und bci dicscr hat man cs ganz sichcr mit omajjadischcr Arbcit zu tun. Hier wurdcn ohnc System chcrnaligc Bl6ckc wicdcrvcrbaut. Schaut man sich die 13lockgr6fk sowic die Schichtrncintcilung an, so bcstcht in Wirklichkcit die griiHtc Almlichkcit mit dem Maucrwcrk dcr 2. Pcriodc, so wic cs in dcr Tiirfiillung dcr Nordmaucr, in der Apsis II und vcrmutlich im obcrcn Tei! dcr Ostmaucr zu findcn ist. l )ic cinzigc Schwicrigkcit stcllt dann dcr Blcirohrdurchbruch zu Raum VII dar, dcr sich abcr wohl vcrh!iltnismaHig lcicht als sckumfarc Vcrlcgung crkbren bf3t. )er Einsturz und das vcriindcrtc Ausschcn an dcr Wannc \'Oll Raum IX ]assen sich, wic gcsagt, dadurch crkbrcn. daf3 man cs hicr mit ciner oma_ijadischcn Vcrmauerung cincr ehcmaligcn Tiiriitlirnng zwischcn den bcidcn ltiumcn zu tun hat. Wum cs sich bci dicscr Westmaucr um omajjadischc Arbcit handcltc, ist cs aulkrdcm scltsam, daB cs bier cine hinzugcfiigtc Schalungsmaucr und den cingclasscncn Kana] gibt. obglcich sich das natiirlich durch die Annahme cincr spiitcren omajjadischcn Phase crkhrcn hfk Es handclt sich also wohl wic in dcr Ostmaucr um cincn Wicdcraufoau nach dcr Zerstiirung dcr Badcanlagc dcr 1. Pcriodc, wo sich these bcidcn rclativ schwachcn Maucrn lcichter crsctzcn licBcn. Die Schadcn in Raum IX und Vil warcn umfangreichcr, da dicsc Mauer hicr vcrmutlich das Tonncngcwiilbc dcr bciden Raumc sti.itztc (s. S. 96).

Charaktcristischcrwcisc warcn die Omajjadcn vor allcm im wcstlichcn Tei] des Raumcs aktiv, wic in Schnitt AA in dcr Nordwcstcckc fcstgcstcllt ,vurdc. Die ornajjadischcn Aktivitiiten warcn in mchrcrcn Nivcaus und damit also in mchrcrcn Pcriodcn fcstzustcllcn. Kcnnzcichncnd fiir die 1. omajjadischc Pcriodc ist, daH das l-lypokaustum, das zwcifcllos aus Basaltpfcilcrn bcstand, da davon viclc in dcr spatcren Aufschiittung gcfundcn wurdcn, cntfcrnt wurdc und man darin cin grolks Kanalnctz anlcgtc. Es wurdc auf dcm Hypokaustcnbodcn angcbracht, dcr einmal in dcr Nordwcstcckc im Nivcau - 708, zum andcrcn in dcrn Hohlraum dcr Nordmaucr im Osttcil bci - 708 nachgcwicscn wurdc (Tf l OB: 11 B). Auf dicscm Nivcau lag vcrmutlich urspri.inglich das Praefurniurn. l )icscr I-lohlraum stammt demnach aus dcr 1. Pcriodc, fungicrtc wahrscheinlich als Hcizraum mit Pracfurnium fiir Raum Ill und wurdc von den Omajjadcn zu vcrschicdcncn Zcitcn v,:icdcr bcnutzt (s. S. 141 ). Zuniichst lcgtc man cincn Kanai, dcr von Norden nach Siiden lief um! durch die si.idlichc Offnung an dcr Ostkantc des Hohlraumcs hindurch und danach nordwiirts aus cincr Otlimng hcrausgcfi.ihrt wurdc, die bcrcits zuvor cxisticrtc. Allcrdings muHtc er ctwa 45 cm nach Westen abbicgcn, um auf dicsc OtTmmg zu trdkn. lm Bcrcich siidlich des Hohlraumcs, in Schnitt AA. laHt sich dcr Kanai in siichvcstlichcr Richtung bis in das Siidprofil hincin verfolgcn, und zwar insgcsamt 150 cm wcit. Dazu kommt dann noch dcr Vcrlauf im Hohlraum i.ibcr cine Lange von ctwa 300 cm. Er ist ctwa 130 cm hoch und 50-55 cm brcit. Seine Obcrkantc licgt im Hohlraum bci ctwa - 580, ganz im Stidcn bci - 59-.J.; er hat also cin si.idlichcs Gefallc. Das Bodcnnivcau licB sich nur an dcr Stelle mcsscn, wo cin Auflagcr cntfcrnt wurdc, njmlich dort, wo er mit cincm ostwestlich vcrlaufcndcn Kana] zusammcnstciHt (s. u.). Hier bctrug das Nivcau 675. Der Kanai wurdc aus Quadcrstcincn crbaut und inncn vcrputzt, so daH sich cine Rinne crgab. Danach wurde er mit grof3cn, rcgclmiiHigcn Bkicken i.ibcrdcckt. Die glcichc schc'lnc Konstruktion ist im Ostwcstkanal zu bcobachtcn (s. u.). In bcidcn Fallen war dicsc Dcckc fcstgcmrtd fcstgcmacht \Vonkn war. Wic auch im Nordsi.idkanal wurdc fi.,stgcstcllt, daB dcr Kanai kcin Rohr enthiclt. Dicsc Tatsachc sowic die Crt'>llc sprcchen dafiir, daB cs sich um cinen AbfluBkanal handelte. DaG bci dcr Kanaldurchfiihnmg in ckr Wcstmaucr cin Blcirohr bcnutzt wurdc, dcutct cbcnfalls daraufhin, daH cs sich um cine omajjadischc Konstruktion handelt, da man in rtimischer und byzantinischcr Zeit Blcirohrc ausschlicBlich zur Wasscrzufuhr cinsctztc. Das Rohrnivcau licgt dort, wo cs in Raum VII sichtbar ist, bci 583: man hat hicr also cinen zicrnlich starken Abfall nach Osten, dcnn an dcr Stelle, \VO dcr Kanai aufden Hauptkanal trifft, licgt dcr Boden bci - 65(1 und dam it ctwa 25 cm ht'>hcr als im Hauptkanal, vcrmutlich wcil man verhindcrn wolltc, daB das anfi1llendc Abwasscr bci groHcn Mcngcn in den Kanai hincingcdriickt v,:urdc. Ob dcr Bcrcich rnit den Kan;ilcn unmittclbar nach dcrcn Verlcgung ausgcfiillt v-:urdc odcr erst, als man den Raum mit den Schahmgsmaucrn an dcr West- und Nordmaucr bautc, ist unklar: doch in dem Hohlraum bildctc die Kanalobcrfl:ichc jcdcnfalls irgendwann den I;uBboden. AuBcrdcrn bcstand dcr Schutt um die Kan:ik u. a. aus vic!en fragmcnticrten Basalthypokaustcnpfcilern, die vcrmutlich aus dicscrn Bcrcich stamrnen und bci dcr Kanalvcrlcgung cntfi:rnt wurdcn. Spiitcr wurdc dicscr Tei! nm Raum III rnit Sichcrhcit zu Wolmzwcckcn o. ii. bcnutzt, dcnn auf cincm Bodcm1ivcau von etwa - 5(J5 wurdcn an dcr Nord- und Westmaucr Schalungsnuucrn mit cincr Htihc von lCJ0-170 cm gebaut. dcren Obcrkantc bci 404 lag. Der l:fohlraurn enthiclt im Siidcn cine richtigc Tiir. Ihre Otfoung war 80 cm brcit und L'>O cm hoch (s. S. 19). Glcichzcitig wurdc das Niveau des Hohlraumcs cntsprcchcnd angchobcn. l )er chcmaligc Nordcingang des Hohlraumes war dagegcn zu dicscm Zcitpunkt nicht rnchr offi:n. Er war durch aufgcstapeltc Bltickc ausgefi.illt worden. Nach Osten wird dcr Bcrcich durch cine nordsiidlich vcrlaufcndc l'vlaucr bcgrcnzt, die cincn lcichtcn Bogen nach Westen macht und im Siidprofil vcrsclnvindct. lluc sichtbarc Lange bctriigt ctwa 210 cm. Erbaut wurdc sic aus cincr Misclmng von Basalt- und Kalkstcincn in cindcutig sckundarcr Tcclmik. Sic stcht auf dcm nordsi.idlich vcrlaufcnden Kanai, also ticfcr als die Schalungsmaucrn, die aufcincr Erdbodenschicht im Nivcau - 565 ruhcn. Nach Siiden zu ist keinc Bcgrenzung nachzuwcisen. I--!icr l:iBt sich nur fcststellcn. daB die Schalungsmaucr an dcr Wcstmauer jcdcnfalls iibcr die 360 cm des Sclmittcs AA hinausgcht. Aufdic Schalungsmaucrn im Westen und Norden wurdc cin Kanai gckgt. Aufkrdem wurdc er z. T. in die Wcstmaucr cingelasscn, was zu dcrcn tcilwciscm Einsturz fiihrtc. Das gkichc gilt fiir die Nordmaucr 6stlich des Abschlusscs dcr Schalungsmaucr. Das Rohr sdbst bcstand vcrrnutlich aus Tcrrakotta und wurdc in cine 11 cm brcitc Mi.irtelrinnc gckgt. Es war urspriinglich vi.'>llig von Mi.irtel i.ibcrdcckt, was auchjctzt noch zum Tei! dcr Fall ist. Das Bodcnnivcau in dcr Eckc bctriigt etwa - 387. l )er Kanai fallt nach Si.iden zu leichr ab. I )ort vcrsch windct er im Profil umi fiihn

dcmnach nach Si.idcn, abcr auch nach Osten wcitcr. Da cs sich zwcifcllos um cincn ZufluBkanal handelt, vcrsorgtc er m6glichcrwcisc die omajjadischc Wanne in Raum IX (s. S. 102). Ob dicser Kana] bcreits wahrcnd dcr aktivcn Bcnutzung des Raumes mit den Schalungsmaucrn cxisticrtc odcr spatcr angelcgt wurde, ist unsichcr. In der jiingsten Pcriodc wurdc dcr Raum vbllig aufgeschiittct. Obcn im Nivcau dcr Obcrkantc dcr Schalungsmaucrn (- 400) lcgtc man dann cntlang dcr gcsamten nbrdlichcn Schalungsmaucr, also in ciner Lange von ungcfahr 400 cm. cine Reihe unbchauencr odcr grob bchaucncr Bkickc. Am cistlichcn Stiick, etwa 125 cm westlich des Ostprofils, schcint cin Putz aus eincr mit klcincn Stcinen vcrsctztcn Lchmmasse zu haftcn, dcr allcrdings sckundar scin bum. Das Stiick ab 21031 () cm vom Ostprofil bcstcht aus zwci hintcrcinandcr licgendcn, kleincrcn und schmalercn Reihen von Stcincn. Die wcstlichen 185 cm bcstchen aus zwci Schichtcn. Die gcsamtc sckuncEirc Mauer wurdc bci dcr Grabung in Schnitt AA cntfrrnt. In wclchcr Bcziehung dicsc Konstruktioncn zu den iibrigcn omajjadischcn lnstallationcn von Raum Ill stchcn, ist unsichcr. Man hat jcdoch davon auszugchcn, daH die Vcrmaucrung dcr kleincn Tiir zu Raum IV in dcr Mittc dcr Nordmaucr mit dcr Hinzufi.igung von zwci rcchtwinkligcn Halbmaucrn im Hypokaustcnnivcau in dcr friihcstcn omajjadischcn Pcriodc vorgcnommen worden scin muB, als noch cin Zugang zum l-lypokaustum bcstand (Tf 7 B). W:ihrcnd dicscr crsten Periodc lag das FuGbodcnnivcau des Hohlraumcs cntsprcchcnd dcr Kanalobcrkantc bci ctwa - 580 bis 600, was auch fiir die Oberkantc dcr am bes ten crhaltcnrn Halbmaucr gilt. I )ic iibrigrn omajjadischcn Konstruktionen des Raumcs licgrn etwas hi.ihcr, die nicdrigstrn bci ctwa 440, was bcwcist, daH cs zwischcn den Aktivit:itcn in dicscm Raum gcwissc Pauscn gcgcbcn haben mufl, so daH die Erdc sich akkumulicrcn konntc. Dicsc Konstruktioncn wurdcn in crstcr Linic in den beidcn nordsi.idlich vcrlaufcndcn Schnittcn in dcr Mittc des Rrnmcs, d. h. in A B und B, gcfi.mden (Tf (JC). Sic sind 20U cm brcit und durch cinen 150 cm brcitcn Profilstcg gctrcnnt. Der siidlichc Sclmitt (B) ist ctwa 525 cm, dcr niirdlichc ctwa 350 cm Jang. In lctztcrcm wurdc ungcfahr 15 cm von dcr Nordmaucr cntfrrnt cine Reihe rcchtwinklig gdcgtcr Steine gcfunden. I )ic ostwcstlich vcrlaufcndc Nordscitc dicscs Winkels bcstcht aus zwci Steincn mit den MaJkn 55 und 43 cm. l )azwischen liegt cin schmaler Stein, so daH sich insgcsamt cine Lingc von ctwa I ()()cm ngibt. Im Osten bicgt die Steinsctzung dann nach Siiden ab. In die Eckc hat man (zufa!Jig,) cincn schr:ig abgchaurnen Block gclegt. Nach Si.iden zu folgen dann vicr unrcgelm:iflige Steine, die cine Lingc von 40-45 cm habcn uml in dcr Brcitc die MaBc45-55 cm zcigcn. I)ic l fohc bctr:igt 20 cm. I )ic Steine sind schlecht bchaucn. Offcnsichtlich handelt cs sich um wicdcrvcrwcndctc Bli.)ckc. Wo cine Eckc fchltc, wurdc mit klcineren Steincn ausgcbcsscrt. I )icsc obcrc Schicht cnthiilt kcincn cigcntlichcn Mt'>rtel, nur Erck. Untcr dcr ostwestlichcn Reihe irn Norden licgt ctwas braunc Erllc, danmtcr bcfindcn sich einigc flachc und ctYvas unrcgclm:iHigc Steine. I )ic Nordsiidreihe, die in dcm Profilstcg vcrschwindct, wirkt ein wrnig unrcgelmiifligcr. I )ic fiinfsichtbarcn Steine dicscr Reihe licgen aufcincr ncurn Schicht, bci dcr unrcgelm:illigc Stcinchcn um! Zicgclbrocken zwischen die Bli)ckc gckcilt wurdcn. An dcr Wcstscitc ist dicscr Tei! dcr Mauer mit Mi.irtel vcrputzt. Ostlich dcr drci si.idlichcn Steine dcr Reihe licgcn. wobci man offcnsichtlich das glcichc Nivcau anstrebtc, vicr klcincrc, unrcgelm;iBig vicrcckigc Steine, denen mi.)glichcrweisc andcrc im Ostprofil fi.llgen. Die Miirtelkantc dicscr Konstruktion licgt bei 43(i, die Obcrkantc dcr Mauer bei ctwa - 416. In Sclmitt B taucht im Nordprofil. d. h. 150 cm siidlich dcr crwahntcn Konstruktion, cin zcmcnticrtcr Kana! auf Er bcstcht aus zwci Rcihcn von Feldstcincn, die in cincm Abstand von 20 cm nordsiidlich vcrlaufcn. l )ie wcstlichc ragt nach Siiden zu 27 cm aus dun Profil. die 6s tlichc 49 cm. lkick sind sowohl aufkn wic inncn vcrputzt, wobci der lnncnputz ckr wcstlichcn ctwa 20 cm rider hinabrcicht als die Untcrkantc dcr Steine. Zwischcn den Stcinreihcn cntstcht so ein vcrputztcr Kanai mit ciner lnncnbrcitc von 12-15 cm. Ober dcm Kana] licgt cin flachcr Stein rnit den MaBen 40 x 20 cm. I )ic Obcrkantc licgt bci - 422. so dafl dcr Kana! urspriinglich iibcrdcckt war.

Beschrcibung des Geb:iudes

Raum I

Da dicscr Kanai aus dcrn nur 150cm brcitcn Profilstcg zwischcn den bcidcn Schnittcn hcrauskornmt, die nordsi.idlich vcrlaufcndc Mauer in Sdmitt AB cine Vcrlangcrung dazu bildct und schlicHlich die Obcrkantc dicscr Mauer bci - 416 licgt, kann cs sich bci dicscm Maucrsti.ick in dcr Tat um cincn Kanai handcln, bci dcrn sich allc Autlagcrplattcn i11 situ bcfindcn, so daB man cs also mit cincr Fortsctzung des Kanalsti.icks in Schnitt B zu tun hat. AuBcrdcm sind bcidc an dcr Wcstscitc vcrputzt. In dicscm Fall ficl dicscr Kanai nach Si.idcn zu ab. Der Kana] licgt nur 80-90 cm untcr dcr Schicht, auf die das Gcwc'>lbc hcrabficl, d. h. bci 340 bis - 360. In dicscn Schnittcn wurdcn i.ibrigcns kcinc Konstruktioncn gcfundcn, im Schutt warcn jcdoch mchrcrc Fragmcntc von Basalthypokaustcnpfcilcrn sowic zwci ganzc Pfcilcr vom Typus A zu schcn, also des Typs, dcr im Hypokaustum von Raum III bcnutzt wurdc. Noch cin wcitcrcr, ctwas hc:ihcr gclcgcncr Kanal wurdc durch cine c'>stlichc Erwcitcnmg von Schnitt B gcfundcn. Er licgt nahc an dcr Si.idmaucr und fast parallel dazu. Er taucht aus dcm Ostprofil au( das 275 cm c'>stlich des chcmaligcn Ostprofils licgt, und fi.ihrt 175 cm nach Westen, wo er durch cine mit Stcincn und pulvcrartigcr schwarzcr Erck angcfiilltc Grube untcrbrochcn wird. I )er Kana] hat cine Brcitc von 70 cm. Er vcrbufr 105 bis 175 cm nc:irdlich dcr Si.idrnaucr. Gcbildct wurdc er durch zwci Rcihcn von Fcldstcincn, jcdc mit cincr Brcitc von ctwa 20-22 cm. I )azwischcn licgt cine 24 cm brcitc, vcrputztc Rinne. l )er Putz licgt an den lnncnscitcn dcr Steine und ab und zu auf den Stcincn. An dcr AuBcnscitc dagcgcn findcn sich kcinc Putzspurcn. Es spricht auch nichts dafi.ir, da/3 dcr Kana] i.ibcrdcckt war. Mit dcm vorigcn Kana] kann er nichts zu tun gchabt habcn, da er zu hoch licgt. Das Bodcnnivcau licgt ctwa bci - 383. Die Obcrkantc cntspricht dcm Nivcau, auf das das Gcwc'>lbc hcruntcrficl, d. h. - 340 bis - 360. Seine Ncigung faBt sich nicht fcststcllcn, da nur cin kurzcs Stiick crhaltcn ist, wcshalb sich auch i.ibcr seine Funktion nichts aussagcn LiBt. Er kannjcdoch ctwas mit dcr Wohnanlagc dcr Apsis II im Nivcau - 400 (Stratum 4) zu tun habcn und wird in dcm cinschLigigcn Absclmitt n:ihcr bchandclt (s. S. 15).

2.2.1 Stratigraphic

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2.2 Raum I (l:1fcln 1 B-6A; Abbildungcn 8-10; 24)

)icscr Raum ,var zu Bcginn dcr Ausgrabung vi:illig ausgcfi.illt und bildctc zusammcn mit dcm Rest des Badcs cincn Schr:ighang. Der Raum hat ungcfahr die MaHc 980 X 1()30/40 cm, ist in Ostv-:cstrichtung am tingstcn und hattc in jcdcr Eckc cine S:iulc. Bis auf den Grund wurdc nur in cincr Brcitc von ctvva 200 cm cntlang dcm grc)Htcn Tei! dcr Si.idscitc sowic in cincm Areal im Wcsttcil gcgrabcn. das 140 cm von dcr Wcstrnaucr cntfcrnt lag, und zwar hicr in cincr ostwcstlichcn Brcitc von 220 cm. Dicscr Schnitt crstrcckt sich bis zur Nordrnaucr. Das Nivcau des Arcals. das nicht bis auf den Boden gcgrabcn vvurdc, licgt bci ctwa - 450 bis - 500, was dcr Obcrkantc dcr Aschcschicht Stratum 2 cntspricht. Somit wurdcn in dicscm Areal nur Stratum + und Stratum Yollstiindig abgcgrabcn. Der Raum bcsals urspri.inglich cin Hypokaustum und war Bcstandtcil von Raum lll. Er cnthiclt namlich cine halbrundc Wannc und war durch cincn grolkn Torbogcn von Raum III aus zu crrcichcn. In dcr 2. Pcriodc wurdc dicscr durch die Apsis (Raum II) vcrschlosscn, und Raum l dicntc nur noch als Wirtschaftsraum. Auch wiihrcnd dcr om:~jadischcn Pcriodcn hcrrschtc Leben in dcm Raum. ohnc dafl man jcdoch von cincr cigcntlichcn Wohnfliichc sprcchcn ki:inntc. Erst nachdcm die Anlagc durch das groGc Erdbcbcn im 8. Jahrhundcrt n. Chr., als die Saulcn des Raurncs cinsti.irztcn, v(:illig zcrstbrt wordcn war, fi.illtc dcr Raum sich allmahlich von Norden und Osten hermit Enk.

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(Abbildung 24) Stratum+: Obcrtlachcnschicht, cnthalt modcrncs Material und Material aus alien fri.ihcrcn Pcriodcn. Stratum J: Es handclt sich um die Schicht unmittclbar untcr dcr Oberfliichc ( + ), fi.ir die Kipplinicn charaktcristisch sind; dies bcdcutct, daG die Schicht hcrabficl odcr hcrabgcworfcn wurdc. Mc:iglichcrwcisc rutschtc und schwcmmtc sic von Norden und Osten her in den Raum hincin. Schrittwcisc bildctc sich dann cin Hang, dcr den Raum vollig vcrbarg. Die glcichc Schicht, die bcispiclswcisc auch si.idlich des BaLks gdimdcn wurdc, hat das Gcbiiudc vollstiindig vcrborgcn. Die Schicht fallt nach Si.idcn hin schr stark ab, so daB das Nivcau dcr Obcrkantc ctwa bci O licgt, wiihrcnd cs an dcr Si.idmaucr ctwa den Wert - 400 aufwcist. Die Fumk stammcn aus sp:itriSmischcr bis omajjadischcr Zcit. Stra/11111 ..?: Dicsc Schicht vcrtiuft im Ccgcnsatz zu Stratum 1 horizontal und fiillt den gcsamtcn Raum bis zu cincm Nivcau von ctwa - 450 bis - 500 an. Sic bcstcht aus Aschc, vcrkohltcm Holz uncl Olivrnkcmcn und zcigt cine :iulkrst untcrschicdlichc Dicke. Dicsc Aschcschicht stammt aus dcr Zcit nach dcr Schlicl.\ung des Badcs und mull mit dcr omajjadischcn Wicderbcnutzung dcr Anlagc zu crstcn Kanalbautcn und sp:itcr zu Wohnzv,;cckcn zusammcnh'.ingcn. Es handclt sich um Schutt aus Hypokaustcn und Pracfurnicn. dcr cntfcrnt wurdc, um dicscn !nstallationcn Platz zu bictcn. Einigc Probcn aus dicscr Aschcschicht \Vurdcn cincr C 14-Analysc untcrzogcn, die cin Datum von ctwa 350 bis 400 n. Chr. crgab\ Allcrdings ist in dicscm Zusammcnhang zu bcri.icksichtigcn, daf3 dcr Inhalt dcr Aschcschicht ans dcr Badpcriodc stammt und in omajjadischcr Zcit umgclagcrt wurdc, so dafl dicsc l )aticnmg ctwas dariibcr aussagt, wann das Bad in Bctricb war, nichts abcr i.ibcr die Entstchungszcit dcr Schicht. Auf dicsc Aschcschicht wmdc cin AbfluHkanal gcbaut, dcr von dcr Si.idwcstcckc des Apsispodcsts aus in cincm Bogen iibcr die Siidmaucr hinaus vcrlicf (Tf 6 A). Wahrschcinlich dicntc dicscr Kana] in spiitom:~jjadischcr Zcit als Entwiisscrungskanal fi.ir die Apsis II (Stratum 4 in Raum II, s. S. 15). Jctzt ist er in die Aschcschicht cingcprd3t, da cine dcr S:iulcn des Raumcs, niimlich die nonhvcstlichc, aufdcm Kanal licgt. Auch dicsc S:iulc ist. cbcnso wic die Kapitcllc dcr Ecksiiulcn, in die wcichc Aschcscbicht cingcsunkcn 1 B). Es bcstcht jcdoch kcin Z ,.vcifcl daran, da/3 sic urspri.inglicb auf die Schicht gcfallcn war. )icscr Fall mull die glcichc Ursachc gchabt habcn wic dcr Einsturz des groBcn Ccv,.:t)lbcs von Raum lll u. a. m., vcrrnutlich das grof3c Erdbcbcn von 74(i. Dcmnach bildctc sich Stratum 1 nach dicscr Zcit. Die Fumlc aus Stratum 2 sind rcSmischcn, byzantinischcn uml omajjadischcn Ursprungs. Strat11111..? A: Vcrmutlich unmittclbar bcvor man Raum mit dcr Ascbcschicht anfiilltc, wurdc die Pracfurnicnc"ltfoung zur Apsis II durch groBc Steine und Brockcn ausgcfiillt, wahrschcinlich wcil man damit die Offmmg zur Apsis blockicrcn wolltc. In dicscr Fi.illschicht wurdcn viclc Fcnstcrrcstc gdimdcn, die zwcifcllos aus dcm Bad stammcn. Stratu111 3: Wic crw:ilmt, bcsaf3 die Aschcschicht, Stratum 2. cine :iuHcrst unglcichm:iBigc Dicke, was auf die Pbzicrung von Stratum 3 zuri.ickzufiihrcn ist. Dicsc Schicht cntstand, als dcr Badcraum I zcrsti_)rt wurdc, vcrmutlich durch das Erdbcbcn 447 n. Chr. Dcsbalb bcstcht sic aus Maucrbrockcn, Mc:irtcl, Marmor, rc:imischcr und byzantinischcr Kcramik, Wasscrrohrcn usw., cingcbcttct in Erck. Die glcichc Schicht tauchtc in dcr Grabung an dcr Si.idmaucr, Stratum 3, auf (s. S. 115). Unmittclbar nach dcr Zcrsti_)nmg lag ist --1-7 cm hoch und hat die Blocktingcn 81 und (,(i cm; im Wcsttcil licgt dcr Rauclubzug. i !inter dcr Apsis ahnt man noch eincn wcitcrcn Block. Die sicbtc Schicht ist 57 cm hoch. I )ic BlockL:ingc betr,igt bis zu dcm l'unkt. wo der Stein durch die Apsis vcrdcckt win!, 123 cm. Ein Tei] des Rauchabzugs ist sichtbar. J hruntcr folgt die achtc Schicht mit cincr Hiihe von (,1 cm um! einer sichtbarcn Block tinge von 117 cm. cinschlicfllich cincs Tcils des Rauchabzugs. Schicht lgt cine 41 cm lwhc Schicht, die \'icrtc, mit cincm Block, dcr cine Lingc von 108 cm hat: danach kommt dcr Rauchabzug von 18 cm sowic cin fragmcnticrtn Block von 70 cm, dcr an den Tiirpfostcn im Norden angrcnzt, dcr scincrscits den Maucrschichtcn nicht folgt. I )icscr 11iinllichc Tiirpfostcn bcsitzt nur zwci sichtbarc Schichten. I )ic obcrc ist 113 rn1 hoch, die untcrc, tcilwcisc vcrdcckt, 43 cm. I kr siidlichc Tiirpf;,Jstcn ist anders aufgcbaut, und zwar aus klcincn Bliicken, die den Maucrschichtcn ebcnfalls nicht folgcn. Von oben gcziihlt luben sic cine Hiilw \"tm 43, 48, 4 l und 23 cm. l )er untcrc Block, dcr im Profilstcg vcrschwindct, ist mit eincr Hiihc \"tlll l 3 cm sichtbar. Beide Tiirpfi.istcn spring en 20 cm vor. I hs glcichc gilt fiir cine Reihe von Bliickcn si.idlich dcr Tiir. lhrc ! !iihc bctr:igt \"Oll obcn her (,1), 84 und 38 cm. I )icsc Reihe liegt syrnmctrisch zum niirdlichcn Tiirpfristcn. Die Reihe aus klcincrrn Stcincn ist cine Art Futter, das im Norden nicht zu bcobachtcn ist. Etwas Ahnlichcs findet sich in dcr Tiirlaibung zu Raum V (s. S. 71). Dicse Bliickc rcichcn bis an den lbuchabzug 2 hcran, der anschcincnd in die folgcndcn Bliickc, also in Schicht 4, cingclasscn wurdc. l )ic Lin gen siidlich dcr Tiir bctragcn 40 \mit Rcnichabzug), 139, 45, 133 uml 45 cm. l )ic fiinfrc Schicht ist wicdcrum hoch, n;imlich 7'J cm. lhrc BluckLingcn bctragcn 45, 5-1-, l lJ() (mit dcm im Nordtcil cingclasscncn Rauchabzug 3) und 31 cm. Dann folgt die Tiir, danach cin Block mit cincr Lingc \"OJI 132 cm, in dcsscn Nordtcil llauchabzug 2 cingclassrn ist, darauf Bliicke von 1-1-8, 51 11ml 155 cm Lingc, lctztcrcr mit cingclasscncm Rauchabzug l irn Si.idtcil. Die scchstc Lage ist die untcrstc, nur tcilwcisc sichtbarc Schicht. lhrc Hiihc bctriigt 76 cm odcr mchr. l )ie Lin gen: 115 cm (nur tcilwcisc hinter dcm Basaltblock untcr dcr Basis dcr Nordwcstcckc sichtbar), 75 cm (die nfadlichcn 28 cm tragcn den Einschnitt fi.ir Rauchabzug 3) und 13 cm. Nach dcr Tiir hctragcn die Lingcn 2()() (die niirdlichcn 22 cm bildcn Rauchabzug 2), 37, 210 (dcr Siidtcil ist for lbuchahzug 1 ausgehauen), ,13 und 100 cm. Der lctztc Block stcht in Verbund mit dcr Siidmaucr und ist teilwcisc durch die licgcnde S:iulc vcrdcckt. 0

Charaktcristisch fi.ir die Maucrn insgcsamt sind cine Menge Di.ibcll6chcr, die in dcr Bcschrcibung nicht bcriicksichtigt wurdcn, abcr dcutlich zcigcn, daH die Wamk des Raumcs urspriinglich mit Marmor vcrklcidct warcn. Einigc dicscr Lbchcr habcn noch immcr Bronzcdiibcl i11 sit11, und im Schutt des Raumcs wurdcn viclc fragmcnticrtc Marmorplattrn gcfundcn (s. S, l (iO).

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Bcschrcibung des Gcbfodcs

Raum V

2.2.3.5 Maucrwcrk aus dcr 2. Pcriodc

Schicht 17, die untcrstc, cine nm 39 cm hat. Dicsc licgt auf Gcwi_)lbe Y uml fi.ihrt somit bis auf den Grund hinunter.

Zur 2. Pcriodc gch6rcn cinrnal die Ti.irfi.illung dcr Ti.ir in dcr Wcstmaucr, zum andcrcn Apsis und Podcst dcr Nordmaucr. Die Tii1ji'il/1111g (Tf 5 A) stammt aus dcr Zcit, als dcr Raum zum Hcizraum umfimktionicrt wurdc und man kcincn Zugang zum 13ad sclbst mchr brauchtc. Aufgcbaut ist sic in dcr glcichcn Weise wic in Raum V, d. h. sic zcigt abwcchsclnd hohc und nicdrigc vcrputztc Schichtcn. Die obcrc Schicht ist 25 cm hoch. Daruntcr folgcn Schichtcn mit den H6hcn 72, 32 und 43 cm. Danach vcrschwindcn sic im unausgcgrabcncn Erdrcich (sichc im i.ibrigcn die 13cschrcibung von Raum V, Ostmaucr. S. 70).

Apsis 1111d Podcst (Tf 1 C; 2A, B; Abb. 8, 9). Dicsc Apsis ist durch cin Podcst von 653 X 300cm vcrst:irkt und wurdc cincr bcrcits bcstchcndcn Offoung angcfi.igt, niimlich dcm Portal zwischcn Raum I und Ill. Sic ist nur cincn Stein dick. so daH cine Bcschrcibung des obcrcn Tcils, d. h. dcr cigcntlichcn ApsiskuppcL i.ibcrfli.issig ist, da er bcrcits untcr der Si.idmauer von Raum Ill bcschricben wurdc (s. S. 35). Dabci handclt cs sich um die crstcn fiinf Schichtcn im obcren Tcil. Die Obcrkantc dcr Apsis licgt ctwa bci - 97. Nach dicscn fi.inf Schichtcn, die auch die drci Fenster enthaltcn, die allerdings bis zur Oberflachc dcr achten Schicht wcitcrlaufcn, beginnt cin vicrcckiger Apsisumbau. Die obere erhaltcne Schicht ist nur im Westen zu schen und hat cine }·fohc von -1-5 cm und cine Oberkantc v011 - 273. Sic bcsteht. wic an der Obcrfoiche zu schcn ist, aus hochkant gcstclltcn Bindcrn, die strahlcnartig von dcr Apsis ausgchcn. Unsicher ist, ob cs sich dabci um den urspn:inglichcn Zustand handclt. Die n:ichstc Schicht, die sicbtc nm oben, ist 25 cm hoch und etwas bcsscr crhalten, abcr noch immer nur im Westtcil zu fin den. I )ic Blockfangcn \'Oll Westen her betragcn 50, 50, 50, 22 und -1-5 cm. Auch die achtc Schicht ist nicht ganz crhalten, immerhin abcr doch bcsscr als die bcidcn dariiberlicgcndcn; denn hicr fehlt nur die Siidostccke. lhrc !fohe bctriigt 50cm, ihrc Obcrkantc licgt bci 330. Diese Schicht bildet die Autlagcr fi.ir die beidcn Wasscrlcitungsltichcr und bcsteht tcils aus Liufcrn, tcils aus den fi.ir die 2. Periodc so charakteristischen hochkant gestelltcn Bindcrn. Sichtbar ist sic von der Wcstscitc an der Nordmaucr her und ganz um das !'o(icst herum. Die Lin gen dcr Bliickc nm dcr Wcstscitc des l'odcsts um! von Norden her gerech;1ct bctragcn 21, 70. 31), 27 uml 71 cm. An dcr Siidscitc hat die Front des lctztcn Blocks cine Linge von 24cm. lhnach Bliicke nm 24, 73, 23, 27, 70, 29, (i8, 30 und 77 cm. Die glcichc Schicht findct sich \'iillig fragmcnticrt im Nordteil dcr Ostscitc des Podests, jetzt in cincm Nivcau von ungefahr 322. Die Blockbngc von Si.idcn her betr:igt 17 und 32 cm. Die ncuntc Schicht ist als crste i.iberall crhaltcn. In dicscr Schicht bcfindrn sich die Wasserleitnngsliichcr. Sic ist -1-5 cm hoch und hat von Nordwcsten her die BlockEingcn 25, 37, 29, 27, 78, 2(,, 27 (an der Siidseitc 73), 28, 70 und 23cm. Danach frilgt das westliche Loch mit 34cm, daraufBli)cke mit 73, 28 und 62cm. dann das i)stlichc Loch mit 24cm und danach wiederum B!i)cke mit 77, 25, 70 (an der Ostscite 20), 7(i, 22, I lbc Z. Das cntspricht Stratum 8 von Raum V. Auch dcr Schutt ist dcr glcichc, Steine, Erdc und M5). l )er E11tbsmngshogcn wurdc bcrcits untcr dcr ( )stmauer von Raum I bcschricbcn (vgl. S. 57). f-!icr sci nur crw:ilmt. dall er v011 cincrn Niveau bci 307 ausgcht. das aufdicscr Scitc wcgcn des Gewtilbcvcrsturzcs nicht sichtbar ist. Im Folgendcn wird dcmnach nur dcr Abschnitt dcr Mauer bcschricbcn. dcr i11 vollcr Stiirke crhaltcn ist. Es handclt sich urn den Abschnitt zwischcn dcr Nordrnaucr rnit Treppcnraurn und dcrn Entlastungsbogen. Dicsc Mauer ist dcutlich nicht mit dcr Nordmauer verbundcn. wie das bci der Siidrnauer dcr Fall und in Rmm I frstzustcllcn war. Nach Stidcn zu ist sic jcdoch nur schr nicdrig erhaltcn. vvcshalb sic in dem Zusammenhang nicht niihcr bcschricbcn wcrdcn soil. Hier rn6gc cin l--Ii1nveis auf die Bcschrcibung dcr Ostmauer Yon Raum I gcniigcn. l )ic obcrstc erhaltenc Schicht in dcm gcnamltcn Mauerstiick hat cine Obcrkantc von + 73 und ist 58 cm hoch. Erlultcn ist nur dcr niirdlichstc Block. Er hat cine Lingc nm 137 c111. Auch die darunter liegcndc Schicht ist nur im Norden crhaltcn; ihre I liihc bcrr:igt 64cm, die Lingc dcr Bliickc (von Norden her) 150 und .Dern. I )anmtcr fi.ilgt die Schicht. die irn gleichcn Ni\-cau liegt wie die Schcitclstcinc von Entlastungsbogcn und Gewiilbc. Sic ist 63cm hoch. die BlockEingcn betragcn (von Norden her) 50, 95. S4 und US cm. Siidlich des Gcwiilbcs ist sic nicht crhaltcn. l )ic danmtcrliegcndc Schicht zc1gt ctwas untcrschicdlichc 1-fohcn. dcnn hicr

2.10 Die Nordmaucr dcr Anlagc und das nbrdlich angrcnzcndc Gcbict (Tafel 17 C. D; Abbildungcn 22-23; Plan V b-b) Dicscs Areal gchBc dcr Anlage und dcr Viclzahl dcr warmcn Riiurnc mi.isscn notwcndigcrwcisc viclc Pracfurnicn cxisticrt habcn. I hs cinzigc ausgcgrabcnc Pracfurnium dcr 1. Pcriodc bchciztc von ( )stcn her Raum l mit dcr Wannc und lag in tlcizraum VIII. Konstruicrt ist cs aufdic i.iblichc Weise rnit eincr Bogrniiffinmg in dcr Mauer. die mit frucrfcstcm Material ausgcfottcrt ist, hicr rnit Basalt und Zicgcln. In dicsem Fall stand wcgcn dcr Wannc in Raum I i.ibcr dcr Praefurnienwi'ilbung, aufcincr Stcinstcllagc davor ruhcnd, auch noch cin Kessel. Dicscr Kessel hat in dcr vcrwittcrtcn und rul3gcschwiirztcn Kalkstcinmaucr i.ihcr dcrn Pracfurnium in Raum VIII dcutlichc Spurcn hintcrlassen. Spurcn cincs :ihnlichcn Practtirniums fin den sich in dcr Ostmaucr von Raum 111, in Vcrbindung mit Wannc lII A. l )ieses Pradi.1rnium hciztc nur die Wannc, da dcrcn Hypokaustum von dcm des cigcntlichcn Raumcs vdcn in l lypokaustcnhi)hc, andcrcrscits brauchtcn sic nur mannshoch zu sein --, bcfand sich ihr Gcwiilbc auf schr vie! nicdrigcrcm Nivcau als das des Backs. So lag dcr Schcitclpunkt in Gcwt)lbe Vil! bci (iS und dcr Gcwiilbcansatz bci ctwa ~ 400, \\;ihrcnd ctwa dcr Gcwiilbcansatz in Raum III im Nullpunkt lag. Das hciHt, dall die (;cwiilbc den Ost- und Wcstfrnstcrn dcr Anlagc nicht im Wege \Varen. Von den bcidcn untcr dcm Si.idtcil des Ccbiiudcs licgcndcn Gewiilbcriiumrn (Z und Y), die in crstcr Linic for Brcnnholzaufocwahnmg dicnten, gab cs zwcifrllos Clnc Vcrbindung zu dicsen I lcizgiingcn. Der nach Westen gclcgenc Gcwiilbcraum (Z) ist noch intakt. dcr rt. Vor allcm sti.irztc dcr obcrc Tei] dcr hohcn Si.idmaucr cin und vcrursachtc den Einsturz des Gcwt)!bcs von Raum I. wobci sowohl Raum I wie Raum V ihrc Si.idmaucr cinbi.ifltcn. Dicscr Einsturz wurdc vcrmutlich dadurch vcrursacht. dafl grollc Fenster_ die die Sonnrnwarmc cinfingcn, die Stabilifit dicscr Mauer bccintrachtigtcn. Obcrhaupt abcr war die Siidrnaucr wcgcn ihrer gro!kn 1-fohc die schwiichstc. I hB dicscr Einsturz nicht auch den Zusarnrncnsturz dcr Gc,vi)lbe von Raum V und VA vcrursachtc, verdankt sich dcr Tatsachc, daH das Gnvtilbc hicr auf den Ost- und Wcstmaucrn rnhtc. 7 Lcutc vcm ['111111 Qi\ crziihltrn uns. da/3 Olivcnkcrnc noch hcutc als llrcnnmatcrial vcrwcndct wcrdcn. 8 KALLNEH-AMIRAN 1()50/51. 115: BROCK 1979.

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Gcschichtc und Funktion dcr Anlagc

2. Badpcriodc

Trotzdcm wurdcn die Wannc VA und ihr Hypokaustum zerstfat. Dcutlich crkennbar sind die Spurcn cincr Rcstauricrung, die die Funktion dicscr Nischc andcrtc. Aus dcr warmcn Wannc v,·urdc cine warmc Nischc. In dicscm Zusammcnhang \Vurdc das Nivcau dcr Nischc angchobcn, indcm man das ncuc l-:lypokaustum auf cine Schuttschicht lcgtc und die Pfrilcr durch Ziegel von ]()Ocrn auf 130cm crhc'>htc, so dafl dcr FuBbodcn nun ctwas hc'>hcr lag als dcr in Raum V. Der monumcntalc und clcgantc Wanncnraum wurdc nun nicht mchr bcnutzt und crhiclt die Funktion cines Hcizraumcs. Dcshalb wurden die Tiir und die Hypokaustcnverbindung zu Raum V vcrschlossen und das Pracfurnium von Raum VII nicht mchr bcnutzt. (;lcichzeitig v.;urdcn die Triimmcr des cingestiirztcn Gewii>lbes, das auch das Hypokaustum und die Wanne zerstbrt hatte, weggeraumt und im Siidteil des Raumes angehiiuft, wo sic von einer Mauer mit zwei Saulcn abgestiitzt \vurdcn, die ostwestlich quer durch den Raum verEiuft. Als Ersatz fiir die groBe apsidialc Wannc baute man in die Torbffoung zwischcn Raum I und Raum III cine apsidialc Wanne (II) cin, die nati.irlich klcincr war als die von Raum l. Sic konnte 12111' Wasser aufochmcn. Trotzdem gab es immer noch zwei gr n. Chr. cin. Kaum ctwas spricht dafiir, daB das Gcbaudc nach dicscr Zcit noch brnutzt wurdc; viclrnchr ist davon auszugchcn, da/3 die Stadt Gadara viSllig vcrlasscn wurdc und nicht mchr cxisticrtc. Was sich an mcnschlichcn Spurcn findct, dcutct am chcstcn auf Hirtcn hin. Von cincr pcrmancntcn lksicdlung kann jcdcnfalls nicht mchr die Rede scin. Weiter drauBcn, auf dcm sich nach Westen

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Gcschichtc und Funktion dcr Anlagc

crstrcckcndcn Plateau, schcint cs in mamlukischcr Zcit 11 cine Sicdhmg gcgcbcn zu habcn, und vicllcicht kamcn von dorthcr die Hirtcn. Die Spurcn findcn sich am Ostcndc von Raum III. i.ibcr dcm Schutt in Wannc III A. Es handclt sich dabci um Rcstc cincs Frciluftbackofcns (fim1 !zasiiwi) und um cine nicdrigc Mauer aus hochgcstclltcn, wicdcrbcnutztcn BWckcn, die zwischcn dcr Nord- und dcr Si.idmaucr vo11 Raum Ill mit cincr Ti.irbffoung im Norden vcrlicf Aufkrdcm gab cs im Nivcau - 150 cine fcstgctrctcnc Bodcnschicht. )ic Bogcni'>ffirnng in dcr Si.idmaucr (s. S. 31) zcigt cine Fi.illung aus Fcldstcincn in zwci Schichtcn. Vcrmutlich dicntc sic als Windschutz fi.ir den Ofcn. Auch die Apsis I! schcint als Schutzraum benutzt wordcn zu scin. da die Halbkuppcl als cinzigcs Ccvv6lbc dcr Anlagc noch immcr bcstand. In dicscr Apsis ist cine langcrc Nutzung crkcnnbar. Zuniichst wurdc dcr omajjadischc Stall wicdcrvcrwcndct. Danach \vurdc bci ctwa - 250 cin ncucr FuHbodcn gclcgt, dcr aus cinigcn Stcinplatten bcstand. Im Schutt zwischcn dicscn bcidcn Nivcaus so,vic i.ibcr dcm obcrcn findct sich u. a. rnamlukischc Kcramik (Strata 2-3). Dicsc Kcramik fmd sich nur an dicscr Stelle dcr Anlagc und im Bcrcich um den Frciluftbackofcn, dcr dcnmach cbcnfalls aus dicscr Pcriodc stammcn muf3. Auch in Raum V, in cincr 1:-fohc von ctwa 400, ist cin Wohnraum o. :1. auszumachcn, dcr aus cincr anschcincnd sckumbrcn Mauer und ciner Fcucrstcllc bcstcht. AuBcrdern cntfrrntc man die Fi.illung irn oberen Tei! dcr Ti.ir zu Raum I, vor dcm dieser Wolrnraum lag. Der Raum dicntc wohl als Aut11ewahrungsraum. Hier fand sich nur om:~jjadische Kcramik, was dafi.ir sprcchcn kcinnte, daB (Ecsc Rcstc aus dcr Zcit vor odcr kurz nach dcr Mittc des 8. Jabrlrnndcrts n. Chr. stammen. )och kann der Raum auch sp:itcren Datums scin, denn seine provisorischc Einrichtung crinncrt chcr an die crw:ilmtcn mamlukischcn lnstallationcn. An dcr Nordmaucr des Raumcs, im Nivcau - 407, bcsteht vicllcicht cine Verbindung zum Kanai. Nach dcm Einstnrz des Gcwiilbes h:iufte sich die Erde von Norden und Osten her an, so daB der Badbcrcich zu Beginn dcr Ausgrabung irn grofkn und ganzcn einem nati.irlichen Abhang irn Ccfande glich, wic er :ilmlich vor der Erbauung des Bades hicr bcstandcn haben mag.

11 Sichc A'\/llERSEN u. ST1c,Nc;1 198(1.

5 Das Vcrglcichsmatcrial Wic aus dcm Vorhcrgchcndcn dcutlich gcwordcn ist, hat man cs in Gadara mit cincr Thcrmcnanlagc zu tun, die An fang des 4. Jahrlmndcrts n. C:hr., d. h. gcgcn Ende der rbmischcn odcr zu Bcginn dcr byzantinischcn Zcit, crbaut wurdc. Bei dcm Erdbcbcn von 365 odcr, wahrschcinlichcr, 447 n. Chr. tcilwcisc zcrst6rt 1, wurdc sic wicdcr aufgcbaut und blicb bis zur arabischen Erobcrung im Jahrc (136, viclkicht auch noch dari_ibcr hinaus in Funktion. Im Laufc dcr omajjadischcn Pcriodc wurdc das Gcbaudc zu Wohnz\vcckcn nutzbar gcmacht. Nichts dcutct auf cine Badfunktion bin, sicht man cinmal ab von dcr klcincn, vermutlich zu ritucllcn Zwcckcn bcnutztcn Wannc in Raum IX. 74(1 n. C:hr. wurdc die Anlagc durch das grofk Erdbeben tliescs Jahres cndgi.iltig zcrsti-irt. l )ic Therm en von Cadara wurdcn somit in eincr Zcit crbaut, in der Kaiser l )iokletian gcradc das Ccbict bcfricdct und die Sassanidcn fi.ir cinigc Zcit zuriickgcworfrn hattc. Doch auch in dcm allgcmcin unruhigcrcn 3. Jahrhundcrt n. Chr. schcint die Stadt in Bli.itc gcstandcn zu habcn. So wcifl man. daH Gadara bcrcits in dicsemJahrhundert Bischofssitz wurdc. dcr dcm Patriarchcn von Jerusalem dirckt unterstand. Euscbius (0110111. 74, 10), dcr um das Jahr 300 n. Chr. schricb, crwahnt im Zusammcnhang rnit dcr l )ekapolis lediglich drci Stiidte, niimlich Hippos, Pella und Gadara, was nur bcdcuten kann, daf3 sic zn sciner Zcit die wichtigstcn stadtischcn Zcntrcn des Gcbictcs warcn. Daf3 tiicse Situation bis in das 4. Jahrlrnndcrt hincin andaucrtc, ist auch daraus crsichtlich, daH Gadara untcr Kaiser Valcns rolonia wurdc. Aufkrdem zcigt die Crtilk und Monumcntalitiit dcr Thcrmcn von Cadara, daB von cincm Vcrfall zu dicscr Zeit keine Rede scin kann 2 . Gcsti.itzt wird ,licsc Annahmc auch durch die Tatsache, dall nur in gcringcm Um fang Spolicn vcrwendct wurdcn. Die Lage des Ccbiiudcs vermittclt cher den Eindruck, daH die Stadt sich ansdehntc, da das Bad aufcinem Gnmdsti.ick crbaut wurdc, das nur schr schwcr zu crschliclkn war. Offen bar stand kcin andcrcr Platz zur Vcrfi.igung, wcnn die Anlagc cinigcrmalkn zcntral am Decumanus Maximus licgcn solltc. Auch die im 5. odcr 6. Jahrhundcrt dancbcn crbaute Kirche zcigt, daH cs nur schr wcnige frcic Grundsti_icksfrichcn gab, dcnn fiir den Bau dicscr Kirchc wurde tcilweisc ein Platz aus r(imischcr Zcit cinbczogcn'. Die Kirchc ist im Gcgcnsatz zum Bad aus Spolicn crbant, was darauf hindcutet, daB die allgemcinc Situation dcr Stadt sich nun ctwas anders darstclltc. Dies

Man ist sich ctwas im Zwcifrl dartibcr, wclchcs dcr bcidcn Erdbcbcn die Zcrstbrung \Trursachtc. Aufdcr Grundlagc des ausgcgrabcncn Materials crschcint cs doch am wahrschcinlichstcn, dafl dicsc Zcrsttinmg erst um die Mittc des 5. Jahrhundcrts n. C:hr. stattfand (s. S. 137), obglcich man wcifl, dafl w'.ihrcnd des Erdbcbcns im Jahrc 365 (odcr 36.V) sowohl im Stadtgcbict von Pella wic in Hammat Giidfr grollc Zcrstbrungcn zu bcklagcn warcn. Aufkrdcm gibt cs auch Bcrichtc i.ibcr Zcrst6rungcn in (;crasa und bis nach Petra und Jerusalem (s. BROCK 1979); HAI.LNER-AMIRAN 1950/51. 2 Das Glcichc ist in andcrcn Dckapolisst:idtcn. z. B. in Pella (s. Mc:N1cou. 1982, 103ff) und Gcrasa zu bcobachtcn. Der Orient crlcbt im Gcgcnsatz zu andcrcn Tcilcn des rbmischcn Rcichcs ganz allgcrncin irn 4.-6. Jahrhundcrt n. C:hr. cine Bli.itc. Siebe z. B. joNES 1940, CLAUDE 1%9. 3 WAGNER-Lux u. Vmi:zFN 1')80.

149

Das Vcrglcichsmatcrial

I )as Vcrglcichsmatcrial

wird durch die Wicdcrvcrwcndung iiltcrcr Matcrialicn auch bcim Wicdcraufoau dcr Thcrmcn nach dcr crstcn Zcrstt"inmg (vcrmutlich im 5. Jahrhundcrt n. Chr.) bcstatigt. Dabci wurdc das Bad allcrdings nicht sondcrlich vcrklcincrt; die Stadt stand also auch in dicscr Pcriodc noch in vollcr 13liitc. Das Glcichc gilt fi.ir viclc andcrc Stadtc des Oricnts 4 . Die Anlagc dicntc als Bad noch mindcstcns bis zur arabischcn Erobcnmg, wobci sich auch zu dicscm Zcitpunkt kcinc cigcntlichc Zcrstonmg nachwciscn lal3t. Nur \Yurdc cin Tei! des Komplcxcs im Laufc dcr omajjadischcn Zcit fiir Wohnzwcckc umgcbaut, wahrcnd dcr Rest aufgcgcbcn und allmiihlich aufgcfiillt wurdc°. Die Stadt schrumpftc wahrcnd dicscr Pcriodc \Yoh! so stark. daB man kcinc Badanlagc dicscr Grolknordnung mchr brauchtc. Die uns bckanntcn omajjadischcn Badanlagcn sind allc crhcblich klcincr1'. Einc iihnlichc Umwandlung byzantinischcr Gcbaudc ist auch in Gcrasa und vor allcm in Pella fcstzustclkn 7 . Auch hicr dcutctc nichts aufZcrstorungcn zu Bcginn dcr islamischcn Zcit hin. Zicht man fiir die Thcrmcnanlagc von Gadara Vcrglcichsmatcrial hcran, so hat dies untcr bcstimmtcn Kritcricn zu gcschchcn. Zuniichst ist zu bcriicksichtigcn, daB das zugiinglichc Material in den oricntalischcn Provinzcn unvollstfodig ist 8 und iibcr nur wenigc Anlagrn vcrtiffcntlichtc Matcrialicn vorlicgrn. Die Fragc ist allcrdings, ob man die Vorbilder spczicll im zcitgcn(issischcn Oricnt zu suchcn hat. In dcr byzantinischcn Pcriodc ist niimlich im gesamtcn Reich cine stiindig zunchmcndc architcktonischc Vcrcinhcitlichung zu bcobachtrn. Dicse Tcndrnz bcginnt sich bcrcits im 2. Jahrhundcrt n. Chr. abzuzciclmcn und tritt dann immer ausgcpragtcr zutagc. In dcr byzantinischcn Zcit ist cincr Badanlagc kaurn noch anzuschcn, ob sic im Westen odcr im Osten, ctwa in Portugal odcr in Syricn, gcbaut wurdc'J. Dcshalb wcrden im folgcndcn cincrscits Anlagcn in dcr Niihc von Gadara bcri.icksicbtigt, zum andcrcn abcr auch Anlagcn des gesamtcn r6mischcn Rcichcs zum Vcrglcich hcrangezogcn, da die Badckultur zu dicser Zcit kosmopolitisch und Tei] ciner kulturcllcn Koi11c war.

Einc gcographischc Einschrankung ist dcmnach in cincr Untcrsuchung dicscr Art bcdcnklich; natiirlich abcr bcstcht die crhcShtc Wahrschcinlichkcit, daB sich in dcr N:ihc Anlagcn findcn, die nach dcm glcichcn Modcll crbaut wurdcn. Architcktonischc odcr strukturcllc Untcrschicdc, die sich aus dcnjcwcils vcrfiigbarcn Baumatcrialicn crgcbcn, spiclrn dabci kcinc Rolle, zumal man cs mit dcr glcichcn Bautradition zu tun hat. Doch auch andcrc Faktorcn sind hicr in Bctracht zu zichcn. So ist cs wichtig, daf3 die zum Vcrglcich hcranuczocrcncn Anlaucn die hcrlcichc Funktion '-'-t"l h h crfiilltcn wie die Anlagc von Gadara, wobci nicht so schr an die tcchnischc Funktion dcr Badanlagc gcdacht ist. als viclmchr an die offcntlichc Funktion cincs zivikn Ba(ks in cincr gr6lkrcn Stadt. So ctwa cmpfichlt sich kaum die Einbczichung klcincr Kastcllbiidcr am Limes. da fi.ir these die architcktonischc Tradition dcr Militiirarchitcktur maBgcbcnd ist. Noch wcnigcr darf man Thcrmalbadcr hcranzichrn, die cine mcdizinisch-thcrapcutischc Funktion crfiilltcn und von hcif3cn Qucllcn vcrsorgt \vurdcn. Fiir sic warcn grof3c Bcckrn typisch. die normalcrwcisc kcin Hcizsystcm bcsa/kn, so daf3 den Raumcn vcSllig andcrc Funktioncn zukamcn. So !assen sich in dicscm Punkt kcinc Parallclcn zu dcr Thcrmalanlagc von ~-fcmmzat Ciidfr zichcn, die im Stadttcrritoriurn, bci den hciBcn Qucllrn auf dcr andcrcn Scitc des Jarnmk, licgt. Wohl abcr kann man Bautcdmik. Material, Raumforrncn und vor allcm architcktonischc LcSsungcn vcrgkichcn. Schlid3lich ist auch wichtig, daB die in das Vcrglcichsmatcrial cinbczogrncn Anlagcn aus ungcfahr dcr gkichrn Zcit stammcn und da/3 die Anlagrn in ctwa gkich grof3 sind, da die Plank"isungcn dcr Bader wcitgchrnd von dcr Zahl dcr Badcgastc abhingcn. Bcvor wir in cincn Vcrgkich mit den cinzclncn Anlagcn cintrctcn, ist von den gcnanntcn Kritcrirn her cin kurzcr Obcrblick iibcr unser Vcrglcichsobjckt, die Thcrmrn v011 Gadara. angcbracht. Die Anlagc wurdc zu Bcginn des 4. Jahrhundcrts n. Chr. crbaut und licgt im altcn Dckapolisgcbict. Sic bcstcht aus lokalcm Gcstcin, Kalkstcin und Basalt. in Opus Quadratum, mit Hcizinstallationrn aus Basalt und Zicgcln 111 • Obcrdacht ist sic durch Ccwiilbc. mcist Tonnrngcwblbc. aus Kalkstcinquadcrn. Die monumc11talc Anlagc nahm cine Ffache von ctwa 2340111 2 ;in. Der Plan dcr Anlagc cntspricht gcwisscrmafkn dcm Ringtypus, dcr aus cincm Haupt- und cinl'ln Ncbcnfliigcl bcstcht 11 • Die Anlagc hat kcinc Palacstra. was auch nicht zu crwartcn war. da Palacstrcn bci Badanlagrn im Orient nic sondcrlich vcrbrcitct warrn. Fiir dicsc urspriinglich gricchischc Institution gab cs kcinc bcsonderc Tradition. Hinzu kommt als v,:citcrer wichtigcr Grund, da/l die Christen auf die Palacstrcn nicht bcsondcrs gut zu sprcchcn warcn. wcshalb dicsc dcnn auch im Laufr des 4. und 5. Jahrhundcrts n. Chr. vcrschwandcn, im Orient also bcsondcrs friih 1-'. Die in Gadara anzutrcffcndc Thcrmcnforrn ist vor allcm durch die drci groBrn. parallclcn, rcchtwinklig zur Hauptachsc licgcndrn !Gumc mit Ti.mncngcwt"ilbcn gckcnnzciclmct. l )icscs Modcll ist aus dcm gcsarntcn rbmischcn Reich und aus alien Pcriodcn bckannt. Anschcincnd war cs jcdoch am wcitcstcn vcrbrcitct bci den gro/kn Legions- und Stadtthcrmcn dcr nt)nllichcn Provinzcn. wo die Thcrmrn allcrdings immcr dcm Rcihcntypus folgtcn 1\ abcr auch in Gallien. I-lier gab cs cinrn odcr zwci Scitcnfliigcl, so daB sich ab und zu Anlagcn des Ring- und des Kaiscrtypus bildctcn. Lctztcrcr tritt bcrcits in den Barbarathcrmcn von Trier aus dcm 2. Jahrhundcrt n. Chr.

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4 In H,1111111,11 ( ;,1dfr wurdcu wiihrcnd dicscr l'criodc zu dcr Anbgc Riiumc augcbaut (Hrnscrnu Du. SOI.AH 1'J81. 203). und in Beirut wnrdrn die ( )stthcrmrn im 5. Jahrhundcrt ausgcbaut (LAUHRAY 1944-45. 26 f ). l )ic grufk Anlagc von Alexandria wurdc wiihrcnd tiicscs Jahrhundcrts umgcbaut abcr nicht vcrklcincrt (Krn Al AJ 198.\ 188). und in dcm iigyptischcn Hciligtum Abu Mena wurdc das Bad noch im (). Jahrhundert n. Chr. durch cine wcitcre grofk Abtcilung vcrgriifkrt (M01 u•H-WIEN!l< 196h). Ganz allgemcin dazu ,mch C1 AUDI 1')Ci'J. vgl. Allln. 2. :i Allcrding, ist cs miiglich. dafl das Bad w Bcgiun dcr arabischcn l'criodc noch in Bctricb war. In dcm 7'.usammcnhang ist intcrcssant, daB das Bad nm H,1111111,11 G!id\"r im (;ebict der Stadt auch in omajjadischcr Zeit noch bcnutzt wurdc. was aus cincr lnschrifr aus dem Jahre (i63 11. Chr. hcrvorgcht (Hmsc:mHll u. Srn AH l 981, 2{13-204). U. a. wurden die rncistcn Bcckcn au(l!;cschtittct und mit Marmorbiidcn verse hen. so dall grolk S,ilc cntstandcn. Zurn Tei! dicntc cs abcr auch \\citcrhin als Thcrmalbad. Aullcrdcm schcint auch die grolk An Lige nm Alexandria in arabischcr Zcit \n-itcr in Bctricb gcwescn zu scin. da cine Rcstauricrung irn 7. Jahrhundcrt 11. Chr. cnviihnt win! (KOI ATAJ 1'>83). (, Sic he Sot:\'A(;JT 1939, 3 ff Zu cinzclncn Anlagcn vgl. z. B. Hf\Ml!TON 1'>59. 45 ff (Uirhat c1/-:\l,1f.~ir): Berl rn l ')06-1919. 77 ff (Hllig auBcr Mode gcrictcn; dcshalb findcn sich in dcr Erck, die bcim Umbau zu Wohnzwcckcn autgcworfrn wurdc. nur vcrcinzcltc Excmplarc. Dcnkbar wiirc. dafl dicsc Schalcn im Alltag durch Schalcn mit gcwclltcm Rand abgelc'>st wurdcn, cine Gruppc, die mit 192 Belcgcn, die sich aufdic Typcn Kat. 171-176 vcrtcilcn, cincn ausgcsprochcn grof3cn Antcil des gcborgcncn Schalcnmatcrials dcr Ausgrabung ausmacht. Von den scchs Typcn kommcn vicr in Stratum Si.id 4 vor. Die Gruppc mull dcshalb vor dcm Umbau aufgckommcn scin, abcr nicht langc zuvor, da cs sich insgcsamt nur um 11 Fragmcntc handclt. d. h. um ctwa (>% dcr Gcsamtmcngc. Abgcschcn von den seltcncn Typcn Kat. 171 und Kat. 176. sind allc Typen in Stratum l 2 vcrtrctcn, und zwar mit insgcsamt 3(> Bcispielen, d. h. ctwa 19% dcr Gcsamtmcngc. Dicsc Fragmcntc sind nicht durch Hitzc sprt'>dc gcwordcn und wurdcn dcshalb nicht mit dcr Aschc, die den wichtigstcn Bcstandtcil dcr Schicht ausmacht, aus den Hypokaustcn gcholt. Die Gruppc muH also wahrcnd dcr 2. Badpcriodc in Gcbrauch gcwcscn scin. Aufkrdcm

tritt sic in den mcistcn spiitcren Schichten aus dcr Bctricbszcit des Gcbaudcs au( wcshalb zu vcrmutcn ist, daG sic bis zur endgi.iltigen ZcrstC"irung des Gcbiiudcs benutzt wurdc. Aus den Ausgrabungcn in Kapcrnaum licgt nichts iibcr solchc Schalcn vor. Bckannt sind sic dagcgen aus dcr ji.ingsten Phase von Pella, wo die Ausgr:ibcr sic als Nachahmung fcincrcr Tischkcramik dcutcn, wic z. B. von African Red Slip Form 83 und Late Roman C Form 3 14 . Die spate Daticrung in Pella stimmt nicht mit dcr hicr in U111111 Qi's vorgcnommcncn Daticrung i.ibcrcin. doch die Vorstellung, daf:l cs sich dabci um lokalc Ersatzwarc fi.ir Fcinkcramik handelt, diirftc stichhaltig scin. Wic bcrcits crwiihnt, kommt die Fcinkcramik, ob cs sich dabci nun urn African Red Slip odcr Late Roman C handelt, in dcm Fundmatcrial auf3crst selten vor. In L:111111 Q1's kann, langc bcvor das in Pella dcr Fall war, das mit scincr Lage an cincrn Handclswcg schr viel lcichtcrcn Zugang zu den ,,Originalcn" hattc, cine Lokalproduktion imiticrtcr Formen cingclcitct wordcn scm. Schiissc/11, die hicr im Untcrschicd zu Schalcn als tide und/odcr dickwandigc, offcnc GcLif3c mit cincm Durchmcsscr von 25 + cm dcfinicrt wcrdcn, trctcn in dcr iibcrraschcnd grofkn Anzahl von 202 Excmplarcn auf und starnmcn hauptsiichlich aus Stratum Si.id 4 und aus den Strata, die sich nach dcr Zcrstbnmg des Gcbaudcs akkumulicrten. Die Schiisseln habrn normalcrwcisc cinen flachen Boden. Die cinzigc Ausnahmc bilden die singuliren Typen Kat. 277-278. Lctztcrcr stammt aus omajjadischcr Umgcbung, und Kat. 277. dcr in dcr Wohnphasc als Wasscrlcitcr bcim Abfluf3kanal von Raum II bcnutzt wurdc. ist cin so groHcs Sti.ick, dafl cs vor dcr Wicdcrvcrwcndung kaum schr langc als Bruchstiick dagckgcn habcn kann. Henkel trctcn nur in zwci Eillcn auf: In cincm handelt cs sich urn cincn zicrlichcn, scnkrcchtcn Henkel an Kat. 253, im andcrn um cincn waagcrcchtcn Bandhcnkel an Kat. 261. Vcrzicnmgcn durch cingcprcHtc odcr gcbmmtc Linicn und/odcr Wcllcnlinicn finden sich bci den Typen Kat. 247, 253. 258-259, 261-2(12. 265 und 270. Zusarnmcn umspanncn sic die gcsamtc Gcschichtc des Gcb;iudcs, vom Fundamcntgraben bis zu den spiiten Schichten. Mit drn Fingcrn cingcprc!ltc Riindcr zcigcn die Typen Kat. 254, 2W und 266, die allc in dcr Zcit dcr 1. Badpcriodc vcrwcndct wurdcn. Gcmaltc Strcifrnvcrzicrung kommt in cincrn stratigraphisch nicht daticrtcn - Fall, n:imlich bci Kat. 264, vor. Typologisch schcint cs sich bci dcr Form Kat. 2-1-4 um cincn Vorhufrr von Kat. 246 zu handcln, dcr 1116glichcrwcisc scincrscits cinen Nachfolgcr in Kat. 248 Lmd, so wic dcr Typ Kat. 2(13 cine spiitc Form von Kat. 2(> l dar:stcllt. Kat. 257 ist cine nicdrigc und wohl zcitglcichc Version von Kat. 25(>. Untcr drn Kcramikfunden kornrncn auf3crdcrn Dcckcl und Stii11dcr fiir Rundbodcngcfafk nlr. bcidc Gruppcn allcrdings nur in klcincr Anzahl.

168

U

LOI!REDA

197-1-, 3Cff (Tips A 11-A 15).

6.2. 1.2 Lampcn

l kr iiltcstc Lampcntypus dcr Ausgrabung ist dcr hcllcnistischc Kat. 333 aus dcr Schuttcrdc an dcr Si.idmaucr des Badcs. l )arauf folgcn zcitlich gcschcn die bciden r6mischen Typcn Kat. 334 und 336, die bcidc aus dcm friihen Schuttcrdcstratum Xl 1 stamrncn. Aus dcm glcichcn Schutt kommt Kat. 335. cine hochhenkcligc und wohl zcitglcichc Variantc von Kat. 334.

14 Vgl. McN1cou/l-lE1'1'\LSSY 1980, 28f, Taf XX 4-5, iibcr die Schalcngruppe in Pella. Zur ARS-form. sichc HAYES 1')72, 131 (,,suggested date" 420-460); zur LRC-Form 3, sichc i/,id. 329ff (hier daticrt aufdie Z\\citc lalftc 5. bis l. !Eilft:c (i. Jahrhundcrt).

l)ic Fundc

Klein fun de

Eben falls frtih licgt dcr Typ Kat. 337, sogar auffallig frtih im Vcrhiiltnis zu scincm Auftrctcn in Stratum VIII 4. Alie vicr Bclcgstiickc warcn jcdoch vor ihrcm Einschluf3 in die Schicht zcrbrochcn. Der Typ Kat. 338 aus dcm Fundamcntgrabcn Si.id 6 ist cng mit Kat. 336 vcrwandt, untcrschcidct sich davon jcdoch durch das gr613crc Einfiillock. Dicscs cntspricht chcr dcm in unscrcm Typ Kat. 340 aus dcm 4. Jahrhundcrt. Dcshalb solltc Kat. 338 wohl auf das spiitc 3. odcr friihc 4. Jahrhundcrt angcsctzt wcrdcn, obglcich die Wurzcln dicscs Typus sclbstvcrstandlich bis in die ri.1mischc Zcit zuriickrcichcn. R6mischcn Ursprungs ist auch dcr Typ Kat. 339 RosENTHALs Bow Shaped Nozzle). bci dcm allc Funck aus spa ten Schuttschichtcn stammcn. Das glcichc gilt for das Fragment cincr Rclicflampc. Kat. 349. Sowohl dcr haufigstc Lampcntypus dcr Ausgrabung, Kat. 341, wic die Form Kat. 342 fallen untcr KENNEDYS Typ 10 und RosENTHALs bi-lancolatc group. Die Formcn unscrcr bcidcn Typcn sind jcdoch so untcrschicdlich, daf3 cine Untcrschcidung hicr crlaubt ist, zumal wcnn man in Bctracht zicht, daf3 Z wischcnfiJrmcn nicht vorkommcn. Der kraftigc und brcitc Kat. 341 cntspricht dcrn haufigstcn Lampcntyp aus Pclla 1°. Der schlankc Kat. 342 dagcgcn hat kcinc dcutlichcn Parallclcn an andcrcn Ortcn, und da zwci Excmplarc. die bcidc aus dcr akkumulicrtcn Schuttschicht Stratum l 1 stammcn. in dcr glcichcn Form gcprcHt wurdcn, darf man vvohl davon ausgchen, daB dicsc Form lokal hcrgcstcllt wurdc (cine Lampcnproduktion am Ort wird auch durch das Formcnfragmcnt Kat. 35 l bczcugt). Eng vcrwandt mit Kat. 342 ;~t Kat. 343 mit scincr abgcsctztcn Schnauzc. Die drci Typcn Kat. 341-343 sollten wohl alk (wic KENNEDYs Typ 10) in das 4.-5. Jahrhundcrt datiert wcrdcn. Die Existcnz kunstvollcrcr Lampcn in friihbyzantinischcr Zcit bczcugt nur die Hcnkclplattc Kat. 350. Sp:iterc byzantinischc Typcn rcpriiscnticrcn Kat. 344. mit cincr hcnkclloscn Variantc Kat. 345. und Kat. 346. Dagcgcn fchlrn lnschriftlampcn und .,Candlestick lamps·' im Fundmatcrial vi.)llig. Kat. 344, dcr durch scin Vorkomrncn im Nivcllicrungsschutt Stratum IV 4 fi.ir die Zcit vor dcr Wohnphasc gesichcrt ist, wird in dcm islamischcn Typ Kat. 347 wcitcrgcfiihrt. dcr durch cin Exemplar aus Stratum IV 3 vcrtrctcn ist. Schlicf3lich sind aus spiitcn Schutt- und Obcrfliichcncrdschichtcn Schalcnlampcn mit lcicht cingcprcBtcr Schnauzc (Kat. 348) zutagc gctrctcn.

(i.2.1.4 Andere Tonfundc

170

6. 2. 1. 3 Tcrrakottafigurincn Ccfi.mdcn wurdcn insgcsamt 19 hagmentc von Tcrrakottafigurcn: Ein Fragment (Kat. 356) m dcr friihcn Schuttcrdc Stratum X! 1. cincs (Kat. 352) in dcr Oberfliichcncrdschicht und die i.ibrigen in dcr Sclrnttcrdc Stratum Si.id 4 an dcr Si.idmaucr. Allc bcstimmbarcn Fragmcntc stammcn von Mcnschcnfigurcn. Es handclt sich um Stiickc von Ki.)pf:::-~,;:1=

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Abb. Ll. R1um IV. Entfaltctcr AufriL\ dcr Wcstmaucr uml des wcstlichcn Tcib dcr Nordm,llllT.

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