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German Pages 813 [413] Year 2002
ABHANDLUNGEN DES DEUTSCHEN PALASTINA-VEREINS Herausgegeben von SIEGFRIED MITTMANN und DIETER VIEWEGER unter Mitarbeit von JENS KAMLAH BAND 30
GADARA- UMM QES Ausgrabungen des Deutschen Evangelischen Instituts fur Altertumswissenschaften des Heiligen Landes und des Deutschen Archaologischen Instituts
Thomas Maria Weber
GADARA- UMM QES
I Gadara Decapolitana Untersuchungen zur Topographie, Geschichte, Architektur und der Bildenden Kunst einer "Polis Hellenis" im Ostjordanland
I
2002
2002
HARRASSOW1TZ VERLAG · W1ESBADEN
HARRASSOW1TZ VERLAG . W1ESBADEN
IN KOMMISSION
IN KOMMISSION
Gedruckt mit Untersti.itzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Deutschen Evangelischen Instituts fi.ir Altertumswissenschaft des Heiligen Landes und der Hugo G ressmann-S tiftung.
Bibiiografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierre bibliografische Daren sind im Internet iiber abrurbar. Bibliographic information published by Die Deutsche Bibliothek Die Deutsche Bibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data is available in the Internet at .
© Deutscher Yerein zur Erforschung Palastinas e.Y., Wiesbaden 2002 Das Werk einschliemich aller seiner T eile ist urheberrechtlich geschi.itzt. Jede Yerwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Vereins unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fi.ir Vervielfaltigungen jeder Art, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und fi.ir die Einspeicherung in elektronische Systeme. Satz und Layout: Th. M. Weber, Mainz. Druck und Yerarbeitung: Memminger MedienCcntrum AG Gedruckt auf alterungsbestandigcm Papier. Printed in Germany www. harrassowi tz. de ISSN 0 173-1904 ISBN 3-447-03981-7
Vorwort
Das vorliegende Buch wurde zwischen 1990 und 1995 in der Absicht geschrieben, der Erforschung von Gadara/ Umm Qes neue Impulse zu geben und einen Beitrag zur Kenntnis der syrischen Dekapolis zu liefern. Ich empfand es als eine reizvolle wissenschaftliche Herausforderung, diese zwar bedeutende, bis damals aber nur ungeniigend bekannte Stadt auf der Grundlage des zur Verfugung stehenden Quellenmaterials hinsichtlich ihrer kulturhistorischen Entwicklung unter die Lupe zu nehmen. Dieses Vorhaben basierte abgesehen von den unzahligen Beschreibungen von Besuchern des 19. und fri.ihen 20. Jhs. - sowohl auf den verdienstvollen archaologischen Forschungen verschiedener jordanischer, deutscher und danischer Kollegen, die vor allem in den letzten drei Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts am Ort tatig waren und ihre Ergebnisse in vorlaufigen Publikationen zur Verfugung gestellt haben, als auch auf eigenen Recherchen. Das Ergebnis dieser Studien wird nun der wissenschaftlichen Offentlichkeit als eine Stadtemonographie i.ibergeben, die exemplarisch am Fallbeispiel Gadara verschiedene Aspekte des hellenisierten Orients diskutiert. Die Gelegenheit zu eigenstandiger Erhebung hierfur relevanter Quellen in Umm Qes und im Ostjordanland bot sich wahrend meiner Tatigkeit als Leiter der Zweigstelle 'Amman des Deutschen Evangelischen Instituts fur Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) von 1985 bis 1990. Die Feldarbeit wurde vor allem durch grolsziigige finanzielle Mittel ermoglicht, welche der Verwaltungs- und der wissenschaftliche Beirat des lnstituts in Hannover bereitstellte. Dariiber hinaus wurden die archaologischen Forschungen des lnstituts seitens des Kulturhilfefonds des Auswartigen Amtes Bonn und der diplomatischen Vertretung der Bundesrepublik in Jordanien, besonders durch das personliche Engagement des in dieser Zeit akreditierten deutschen Botschafters Dr. H. BARTELS untersti.itzt. Das jordanische Department of Antiquities genehmigte Ausgrabungen sowie die Bearbeitung der Skulpturenbestande offentlicher und privater Sammlungen des Landes in ebenso vertrauensvoller wie entgegenkommender Gastfreundschaft, die von den damals amtierenden Genaldirektoren Dr. 'AoNAN HADIDI (bis 1988) und Dr. GAzl BlsE (1988 bisl990) in Form einer generellen Forschungs- und Publikationserlaubnis gewahrt wurde. Dank des Interesses des damals amtierenden Prasidenten des Deutschen Archaologischen Instituts (DAI), Prof. Dr. E. BucHNER, kam eine enge Kooperation der beiden deutschen Institute in Umm Qes zustande. Stipendien des DAI und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie die Aufnahme des Projekts in das Programm des Sonderforschungsbereiches 295 der Johannes Gutenberg-Universitat ermoglichten mir die Ausarbeitung der Ergebnisse. Das damals angefertigte Manuskript wurde im Januar 1995 an der Philosophischen Fakultat der Johannes Gutenberg-Universitat Mainz als Habilitationsschrift angenommen. Seitdem sind mehrere Jahre vergangen, in denen die archaologische Feldarbeit fur Gadara wichtige neue Ergebnisse erbrachte. Da die sofortige Herausgabe des Buches aus verschiedenen Grunden nicht moglich war, entschlois ich mich, den lnhalt dem bis zur Jahrtausendwende erzielten Erkenntnisgewinn anzupassen. Dabei stellte sich heraus, dais einige Aussagen, die in der urspriinglichen Version nur als Hypothesen formuliert werden konnten, durch die jiingsten Ausgrabungen Bestatigung gefunden haben. Irrtiimer und Fehlinterprationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen getilgt, neue Gedankenansatze entwickelt. Den Druck in iiberarbeiteter und leicht gekiirzter Form ermoglichten Zuschiisse des Deutschen Evangelischen Instituts fur Altertumswissenschaft des Heiligen Landes, der DFG und der Huco-GREssMANN-Stiftung. Besonderer Dank gilt den Herausgebern der Abhandlungen des Deutschen Palastina-Vereins S. MITTMANN und D. VIEWEGER fur die Aufnahme der Schrift in diese Reihe und fur redaktionelle Betreuung.
VI
Vorwort
Stellvertretend fur all die jordanischen, franzosischen und deutschen Kollegen und Freunde, die mich wahrend der vergangenen beiden Jahrzehnte auf Reisen und bei Forschungen begleiteten, seien genannt: GAMiL M.H. 'AMiRE (,,ABO HAssAN"), C. AUGE, H.-D. BIENERT, W. B1sANG, W. BoESER, P.C. und R. BOL, J.-F. BRETON, F. BROMMER (t), Mol;IAMMAD EL-DAIRE, J.-M. DENTZER, J. DENTZER-FEYDY, H. und D. EVERS-SVENSON, R. FLEISCHER, K.S. FREYBERGER, P.-L. GATIER, P. GRUNWALD, R. GUNDLACH, Mol;IAMMAD lj.ADOR, LtrfFJ A. ljA.LiL, 'AMMAR ijAMMAs, L. und N. HANNESTAD, P. HERZ, H. v.HESBERG, R. Hiss, U. und 0. HocKMANN, A. HOFFMANN, U. HOBNER, Z. KAFAFI, M. KALos, S. KERNER, J. KLESSING, I. KLENNER, J. KoDER, D. KREIKENBOM, M., R. und A. KRoPP, A. LEIBUNDGUT-MAYE, V. und M.(t) MEINECKE, MICHEL MAQDASi, QAsIM Mol;IAMMAD, F.-J. REIDEL, OMMAR RsEDAT, A. und M. SARTRE, I. UND K. PARLASCA, J. SEIGNE, I. SKUPINSKA-L0vsET, M. SrnBLER, D. STOCKFISCH, H. STREHLE, G. TATE, K.-P. TooT, W. THIEL, E. und F. VILLENEUVE, R. WENNING, F. ZAYADINE, M. ZAGLUL. Allen gilt mein Dank.
Paris im September 2002
THOMAS MARIA WEBER
Inhal tsverzeichnis
1.
1.1. 1.2. 1.3 1.3.1. 1.3.2. 1.4. 1.5
2.
Einfuhrung, Begriffsbestimmungen, Methode und Ziel Einleitung: Die Polis Hellenis Problemstellung: Die Poleis Hellenides als Zentren griechischer Kultur Begiffsbestimm ungen Hellenism us Dekapolis Der zeitliche Rahmen der Untersuchung Methodik und Gliederung der Untersuchung
Geographische Lage und T opographie Einleitung 2.1. Lokalisierung und Forschungsgeschichte 2.2. 2.2.1. Der Ortsname 2.2.2. Lokalisierung Forschungsgeschichte 2.2.3. Geographische Lage 2.3. 2.3.1. Gadara als syrische Binnenstadt 2.3.2. Gadara als dekapolitanische Grenzfestung 2.3.3. Die Gadaris im geographischen Grograum Die Chora von Gadara 2.3.4. Naturraumliche Bedingungen 2.4. 2.4.1. Geologie 2.4.2. W asserhaushalt 2.4.3. Land- und Weidewirtschaft T opographie 2.5. 2.5.1. Die stadtische T opographie intra muros Die stadtische T opographie extra muros 2.5.2. 2.5.3. Verkehrswege 2.5.4. Siedlungen in der Chora von Gadara 2.5.4.1. El-Kabu 2.5.4.2. 'A.rqub q-~har 2.5.4.3. Malka 2.5.4.4. Jjirbet el-Hi~ 2.5.4.5. Sa/;Jem 2.5.4.6 Jjirbet 'Esse 2.5.4.7. Menara 2.5.4.8. Ibdar 2.5.4.9. Emmatha/ lfammat Gader 2.5.4.10. Jjirbet Maquq 2.5.4.11. Migdal Gader 2.5.4.12. Jjirbet er-Rasefiye
1 1 2 3 3 4 6 6 11 11
12 12 14 16 25 25 26 27 28 31 31 34 36 39 39 41 43 45 46 47 47 47 47 47 48 48 48 52 52 53
VIII
Inhaltsverzeichnis
2.5.4.13. 'Adasiye 2.5.4.14. Sune es-Samalrye 2.5.4.15. Tell Muddawar 2.5.4.16. ljirbetel-Miqyal 2.5.4.17. ljirbetet-Tabaq 2.5.4.18. ljirbetel-'Agemi 2.5.4.19. ljirbet el-Fa!Jt 2.5.4.20. Lalplu!J 2.5.4.21. lfanzfr 2.6. Zusammenfassung
Inhaltsverzeichnis 53 53 54 54
54 54 54 55 55 55
3.
Geschichte, Prosopographie und Periodisierung der materiellen Hinterlassenschaft
3.1. 3.2. 3.3. 3.3.l. 3.3.2. 3.3.3. 3.3.4. 3.4. 3.4.1. 3.4.2. 3.4.3. 3.4.4. 3.4.5. 3.5. 3.6. 3.7.
Einleitung Die vorhellenistische Epoche Die hellenistische Epoche Die makedonische Periode (ea. 333-301 v.Chr.) Die ptolemaische Periode (ea. 30-198 v.Chr.) Die seleukidische Periode (ea. 198-98 v.Chr.) Die Fremdherrschaft der Hasmonaer (98-90 und ea. 82-64/63 v.Chr.) und die Tyrannis des Philotas (90-ca. 82 v.Chr.) Die romische Epoche Die Befreiung durch Pompeius (64/63 v.Chr.) Die Herrschaft des Herodes (30-4 v.Chr.) Die fri.ihe Kaiserzeit (4 v.Chr.-106 n.Chr.) Die mittlere Kaiserzeit (106-198 n.Chr.) Die spatere Kaiserzeit (198-326 n.Chr.) Die byzantinische Epoche Die islamische Epoche Zusammenfassung
64 67 67 69 71 75 77 79 83 87
4.
Stadtebau und Architektur
89
4.1. 4.2. 4.3. 4.3.1. 4.3.2. 4.3.3. 4.3.4. 4.4. 4.4.1. 4.4.2. 4.4.3. 4.4.4. 4.4.5. 4.5.
Einleitung Der Stadtplan Fortifikationsarchitektur Antike Terminologie Die hellenistische Akra Die fri.ihkaiserzeidichen Stadtmauern Die spatantiken Stadtmauern T orarchitektur Antike T erminologie Funktion Mauertore T ormonumente Stra.Bentore Sakralarchitektur
89 90 93 93 94
57 57 58 59 59 60 62
96 97 98 98 98 102 103 108 109
IX
4.5.1. 4.5.2. 4.5.2.1 4.5.2.2. 4.5.2.3. 4.5.2.4. 4.5.2.5. 4.5.3. 4.5.4. 4.5.5. 4.6. 4.6.1. 4.6.2. 4.6.3. 4.6.4. 4.6.5. 4.6.6. 4.7. 4.8. 4.8.1. 4.8.2. 4.8.3. 4.9. 4.9.1. 4.9.2. 4.9.3. 4.9.4. 4.10.
Antike T erminologie Pagane Heiligti.imer, Tempel und Heroa Zeustempel Tycheion Herakleion Charitesion Heroengraber Synagogen Christliche Kirchen und Martyria Muslimische Gebetsstatten Kulturbauten, Sport- und Badeanlagen Theater und Odeia Hippodrom Naumachie Gymnasion Thermen Offentliche Brunnen Palast- und Wohnarchitektur Kommerzielle und technische Bauten Marktbasilika, Macellum und T abernae Stra.Ben Aquaedukte und Zisternen Sepulkralarchitektur Antike T erminologie, Bestattungssitten und Sekundarnutzung Felsgraber Hypogaen Oberirdische Grabbauten Zusammenfassung
109 110 113 117 119 119 120 124 126 131 133 133 138 139 141 142 144 145 146 146 148 151 153 153 154 156 162 164
5.
Griechisch-romische GroBplastik in Gadara und in den Poleis Hellenides des Ostjordanlandes
167
5.1. 5.2. 5.2.1. 5.2.1.1. 5.2.1.2. 5.2.1.3. 5.2.1.4. 5.2.2. 5.2.3. 5.2.4. 5.2.5. 5.3. 5.3.1. 5.3.1.1. 5.3.1.2.
Einleitung Aufstellungsorte Sakralbauten Kultstatuen Votive und Devotionalien Portratstatuen Wiederverwendung antiker Bildwerke in chrisdichen Sakralbauten T orbauten, Theater und Arenen Podien, Saulen und andere StraBenmonumente Thermen, Gymnasia, Nymphaen Graber Ikonographie Gotter Zeus-Baalsamin-Hadat Kronos
167 171 172 173 176
177 180 181 184 185 188 190 190 191 192
X
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
5.3. 1.3. Asklepios 5.3. 1.4. Sarapis 5.3. 1.5. Helios-Ammon 5.3.1.6. Tyche-Concordia Augusta 5.3.1.7. Artemis 5.3.1.8. Nemesis 5.3. 1.9. Chariten-Musen 5.3.1.10. Dionysos 5.3.1.11. Hermes 5.3.1.12. Apollon 5.3.1.13. Athena 5.3.1.14. Isis 5.3.1.15. Nike 5.3.1.16. Herakles 5.3.1.17. Aphrodite-Eros 5.3.1.18. Dioskuren 5.3.2. Mythologische Themen, Personifikationen und Genremotive 5.3.3. Ehrenstatuen 5.3.3.1. Herrscherportats 5.3.3.2. Portrats von Gouverneuren, Offizieren und lokalen Honoratioren 5.3.3.3. Philosophen 5.3.3.4. Athleten 5.3.4. Tiere und Mischwesen 5.3.5. Anthropomorphe Grabplastik 5.3.6. Sarkophage 5.4. Chronologie 5.4.1. Vorgriechische Plastik 5.4.2. Hellenistische Plastik 5.4.3. Romisch-kaiserzeitliche Plastik 5.3.4. Byzantinische und muslimische Plastik 5.5. Einheimische Werkstatten und Fremdeinfllisse 5.5.1. Dekapolis und levantinische Kliste Golan und Hauran 5.5.2. 5.5.3. Palmyra und Partherreich 5.5.4. Nabataerreich und Siidarabien 5.5.5. Alexandria und Agypten 5.5.6. Aphrodisias und Kleinasien 5.5.7. Athen und Griechenland 5.5.8. Rom und Italien 5.6. Zusammenfassung
199 200 201 202 204 206 207 210 211 211 213 214 215 217 217 221 223 224 224 227 232 236 236 237 238 239 241 242 244 245 246 247 249 250 251 252
6.
255
Ergebnis: Die ostjordanische Polis Hellenis
193 194 195
Dokumentation: Schriftliche und archaologische Zeugnisse zu Gadara Decapolitana
196
I. II. III. N. V. VI.
Schriftquellen Inschriften Offentliche und private Baudenkmaler Rundplastik Sarkophage Altare
Anhang: Deskriptiver Katalog der griechisch-romischen Rundplastik im Ostjordanland A. B. C. D. E. F. G. H.
Abila/ Qwelbe Pella/ Tabaqat Fabil Gerasa/ Geraf Philadelphia/ 'Amman Auranitis/ lfauran Peraea/ 'Aglun Arabia Petraea Jordanien und Westbank
Abki.irzungsverzeichnisse und Bibliographie A. Bibliographische Siglen und Abklirzungen B. Katalogtechnische Abklirzungen C. Bibliographie
Abbildungsnachweise T extabbildungen Tafeln
Register I.
Geographie II. Namen III. Inschriften N. Schriftquellen
Tafeln
XI
257 259 281 313 395 449 459
463 465 483 485 505 515 517 519 543
557 557 559 560
573 573 577
583 583 599
606 609
1. Einfuhrung, Begriffsbestimmungen, Methode und Ziel 1.1. Einleitung: Die Polis Hellenis Die vorliegende Untersuchung behandelt eine Gruppe von Stadten des Vorderen Orients, die als Zentren griechischer Kultur gelten. Am Beispiel Gadaras soll das Phanomen der Polis Hellenis beleuchtet werden, das fiir den komplizierten Vorgang der Hellenisierung des Ostjordanlandes von grundsatzlicher Bedeutung ist. Wegen der relativ dichten schriftlichen Uberlieferung und ihrer hier groBtenteils erstrnalig dokumentierten materiellen Hinterlassenschaft eignet sich diese Stadt besonders gut filr den Versuch einer Charakterisierung des syrisch-palastinischen Griechentums. Im 2. Jh. v.Chr. bezeichnete der griechische Lyriker Meleagros in einem Epigramm seine syrische Heimatstadt Gadara schwarmerisch als "Attika im Land der Assyrer" (SQ 6) 1. Auf diese Weise stellte er den Vergleich mit Athen her, jenem seinerzeit immer noch in Griechenland fiihrenden Zentrum bildender Kunst und Literatur. In den ostjordanischen Stadten wurden zahlreiche Intellektuelle geboren, die als griechisch schreibende Dichter, Redner und Philosophen die Literatur ihrer Zeit maBgeblich gestalteten: Aus Gerasa kamen der Redner Ariston, der Jurist Platon, der Sophist Kerykos und Nikomachos, ein Mathematiker und Philosoph der platonischen und pythagoreischen Richtung. 2 Auch wenn sich diese Aufzahlung noch um weitere Denker aus anderen Stadten vervollstandigen lieBe, fallt jedoch die hohe Zahl der aus Gadara stammenden Literaten auf: Zu ihnen gehoren neben Meleagros auch Menippos 3, Philodemos4, Theodoros5, Oinomaos6 und Apsines. 7 Deshalb wurde die Stadt von der Forschung als ein bedeutendes kulturelles Zentrum des orientalischen Griechentums, als "veritable capitale intellectuelle de la Decapole" 8, betrachtet. Diese Meinung wird durch Flavius Josephus (SQ 14:A.B) anscheinend bestatigt: Er hebt Gadara zusammen mit Gaza und Hippos als :n:61.t~ 'Et.A't]Vt~ unter den Stadten Palastinas hervor. Schon zwei Jahrhunderte vor ihm sprachen die Autoren des zweiten Makkabaerbuches lapidar von den :n:61.EL~ 'Et.t.'t]VtbE~, welche das judische Kerngebiet umgaben. 9 Die Betonung des griechischen Charakters wird jedoch nur unter der stillschweigenden Voraussetzung verstandlich, daB es in der gleichen Zeit und in der gleichen Region auch andere Siedlungen gegeben hat, deren Einwohner sich als nicht-griechisch betrachteten. Die literarisch erwahnten ,,Griechenstadte" 10 oder diejenigen Gemeinden, die sich dafilr 1
2 3
4 5 6
7 8
9 10
Die im folgenden in Parenthese gesetzten Siglen (vgl. u. S. 9 Anm. 54; zu den Abkiirzungen ferner auch S. 571) beziehen sich auf die Dokumentation 269 ff. Zu dem bekannten, in der Anthologia Graeca iiberlieferten Epigramm vgl. M. r1ADAS, Classical Weekly 25,4 Nr. 667, 1931, 25 ff.; AVI-YONAH 1978, 186 mit Anm. 107; KNAUF 1985, 11 f. Anm. 50; J. GEIGER, Kathedra 35, 1985, 11 f. (hebr., non vidz); M. Luz, Studi Italiani di Filologia Classica 6, 1988, 222 f.; F. MILLAR, in: Hellenism and the East. The Interaction of Greek and Non-Greek Civilizations from Syria to Central Asia after Alexander, Hrsg. A. KuHRTIS. SHERWIN WHITE (1990) 130; J. GEIGER, in: KAsHERIRAPPAPORTIFuKs 1990, 144 Anm.13; VERF. 1993, 1 mit Anm.6. Zur Person des Meleagros vgl. u.S. 63 mit Anm. 440; 66 Anm. 462. Stephanos v. Byzanz v.v. rtQaCJa (91 ed. A. WESTERMANN [1839]); J.-L. GATIER, in: lNVERNIZZIISALLES 1993, 20 ff. S. u. S. 61 f. mitAnm. 421. S. u. S. 66 mit Anm. 467. S. u. S. 69 mit Anm. 488. S. u. S. 76 mit Anm. 554. S. u. S. 77 f. mit Anm. 558. J.-P. REY-COQUAIS, MdB 22, 1982, 9. 2. Makk. 6, 8; vgl. SCHURER I. 4 1973, 144. G. FoERSTERIY. TsAFRIR, IsrNumJ 9, 1986/87, 53 ff.
2
1. 3. Begriffsbestimmungen
1. Einfiihrung, Begriffsbestimmungen, Methode und Ziel
hielten, scheinen weit zahlreicher gewesen zu sein, als dies die zufallige Auswahl der schriftlichen Oberlieferung erkennen lalk Einem jiingeren lnschriftenfund zufolge nahm z.B. auch Skythopolis fiir sich in Anspruch, zu den rcoA.eu; 'EA.A.11VLOE~ zu gehoren. 11 Dieser Stadtetypus konzentriert sich jedoch keineswegs nur auf das syrisch-palastinische Grenzgebiet. Auch in anderen Regionen des Orients, wie etwa am Euphrat 12 , ist er durch die antike und byzantinische Literatur belegt.
1.2. Problemstellung: Die Poleis Hellenides als Zentren griechischer Kultur Aus dem geschilderten Sachverhalt ergeben sich folgende Fragen: Was haben wir unter einer orientalischen rcoA.L~ 'EA.A.11VL~ zu verstehen? Wie laist sich das Wesen einer griechischen Stadt im Orient, ihrer Kunst und Kultur definieren? Worin bestehen die Unterschiede zu den nichtgriechischen Siedlungen? Welche griechisch beeinfluisten Denkmaler bietet speziell Gadara? Welche neuen Elemente werden der Stadt nach der politischen Obernahme durch Rom hinzugefiigt? Wie verarbeitete die einheimisch-orientalische Tradition griechische bzw. romische Einfliisse? Welche Rolle spielten dabei religiose Faktoren wie etwa die Auseinandersetzung des Judentums mit den paragenen Religionen oder in der Spatantike speziell das Christentum? Inwieweit es sich bei den Poleis Hellenides tatsachlich um Zentren griechischer Kultur handelt, wird in der Wissenschaft keineswegs einhellig beurteilt. Unter Berufung auf die erwahnten biographischen Passagen im Werk des Meleagros vertritt die vorwiegend philologisch orientierte Forschung die Ansicht, Gadara habe bereits in friihhellenistischer Zeit eine hervorragende kulturgeschichdiche Rolle gespielt. Dabei beruft sich beispielsweise M. HENGEL 13 u.a. auf das Attribut X.Qll :rtQO'tEQq> :rtaQa:rtAl]oi.ov ci:rtavi:a, :rtA~v ooov at x6µm µEAµEv, O'tL n:av U.-1,;--
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"Die Distrikte des Jordanlandes sind: Tabarryeh, Samirah, Besan, Fi/;Jl, Caras, Bet Ras (Das ist wie importierter Wein aus Bet Ras", sagt I:Iassan [ibn Tabit], "vermischt mit Honig und Wasser"), Gadar, A.bi!, Susryeh, $af furryeh, 'Akka, Qadas und Sar. Die Landsteuer des Jordanlandes betragt 530.000 Dinar." B) Safi: ed-Din bin '.Abd el-I:Iaqq el-Bagdadi, Marasid elittla (317 I, ed. Y. A. EL-HAMAWi [1954]). • I).) J
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B. Nachbyzantinische Schriftquellen und Karten zu Gadara und seiner Chora
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' IJ" ..\.i o;.,s' SQ37 BADEBETRIEB IN EMMATHA/ TERMAE HELIAE/ HAMMAT GADER (ea. 570 n.Chr.) Antonius Placentius, !tin. VII (163 f., ed. P. GEYER, ltinera Hierosolymitana [Scriptores Christ. Eccl. Lat. 38, 1898 = CCSL175, 1965] 132).
269
I • Schriftquellen (SQ)
Dokumentation
Gadar ist ein Dorf in Urdun.
SQ41 DIE THERMEN VON ]fAMMAT GADER (10. Jh.) El-Maqdisi, Kitab a/;Jsan el-taqasim ft ma'rifat el-aqalim (185, 7, ed. M. J. DE GoEJE [2 1906]).
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"Und in diesem Distrikt gibt es einen Platz mit Thermalwasser, das el-lfammeh genannt wird und sehr heiB ist. W enn man in ihm drei T age badet und dann in anderem kalten Wasser, wird es, so Gott will, einen von jedem Schorf, Schwellung, Piste! oder anderen UnpaBlichkeiten befreien, unter der man leidet ... Ich horte Leute in Tiberias erzahlen, daB das Thermalwasser friiher einmal von Gebauden umgeben war, ein jedes fiir (die Behandlung) einer besonderen Krankheit, so daB die Erkrankten dorthin gingen, um zu baden und geheilt zu werden, und dies geht zuriick bis in die Zeit von Aristoteles. Letzterer jedenfalls bat den Herrscher der Zeit, die Gebaude zu zerstoren, damit man die .Arzte nicht fiir iiberfliissig halte. Ich habe die Geschichte selbst iiberpriift: Jede befallene Person, die in das Wasser steigt, muB ganz hindurchgehen, damit es den T eil bedeckt, der geheilt werden soil."
SQ42 Abb.27 ENTFERNUNG VON GADARA UND TIBERIAS/ KAPITOLIAS (12. Jh., nach spatantiker Vorlage) Wien, Nationalbibliothek: Tabula Peutingeriana, Segment IX. Die Entfernung zwischen Gadara, das nicht durch ein Piktogramm gekennzeichnet ist, und Tiberias (zwei Hauser) betragt XVI Meilen (vgl. hierzu auch SQ 60). Zwischen Gadara und Kapitolias (ebenfalls nicht gekennzeichnet) liegen weitere XVI Meilen.
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« ... und es ist ein Dorf zwischen /fim$ und Salamiya, in dem Wein angebaut wird. El-A!Jtal sagte: "Als ob ich getrunken hatte, an einem Tag davon iiberwaltigt, von den Weinen von lfim$, oder Gadar" (vgl. auch: Lisan el-'Arab Abi-l FaaQa (86, ed. A. WESTERMANN 1889); s. auch SQ l:B.
SQ51 MUKAIS, EIN DORF IM /fAURAN (Ende 13.-Anfang 14. Jh.)
Safi ed-Din ibn '.Abd el-1:faqq el-Bagdadi, Mara.rid elittla (140 III, ed. T.G.J. JUYNBOLL [1853]). ~\J ~ I 0~J Jl>JI ~J i--11 ~
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"Mukes, (geschrieben) mit dem Vokalzeichen u uber dem mfm, einem a uber dem kaf, einer Vokallosigkeit auf dem ya und einem (nicht mit diakritischen Zeichen versehenem) sfn, ist ein Dorf in der Provinz J:[auran ... " (Obersetzung: N. SALAMEH, Mainz). SQ52 Abb.29 VIGNETTE "GADERA" AUF DER PALASTINAKARTE DES MAGISTER WILLIAM WEY AUS ETON (1458 und 1462)
Abh. 30. Vignette auf der Palastinakarte des Erhard Rewich
von Utrecht. Die Vignette der Ortslage wird bier als "Gadera" bezeichnet. Auf einem Bergriicken sudostlich des Sees Gennesareth ist eine Siedlung mit hohen Umfassungsmauern auer mit zwei massiven Turmen, beide mit jeweils einem Fenster, dargestellt. Auch diese Wiedergabe der Stadt besitzt keine Aussagekraft fiir die realen stadtebaulichen Verhaltnisse von Gadara im Mittelalter, da der Kunstler den Ort auf seiner Reise mit Bernhard von Breydenbach nicht besucht hat. Lit.: R.
Ahb. 29. Vignette auf der Karte des Magister William Wey aus
Eton. Die Vignette der Ortslage ist durch die Beischrift "Gadera" gekennzeichnet. In perspektivischer Ansicht erkennt man einen von Zinnen bekronten Mauerkranz. Aus ihm ragt ein Rundturm, der aus zwei Zylindern besteht. Dieser besitzt ein durchbrochenes Dach, das mit einem Kreuz abschlieBt. Lit.: R. ROHRICHT, ZDPV 27, 1904, 88 ff. Taf. I.
"Aus Gadara stammen der Epikureer Philodemos, Meleagros und der Satiriker Menippos und der zu unserer Zeit lebende Redner Theodoros."
ROHRICHT,
ZDPV 24, 1890, 29 ff. Taf. I.
C. Ausgewahlte Schriftzeugnisse iiber Gadarener SQ54 PHILODEMOS, MELEAGROS, MENIPPOS UND THEO DO ROS AUS GADARA (3.-1. JH.v.CHR.) Strabon, Geogr. XVI 2, 2 (277 VII, ed. H.L. JONES LCL [1983] = JACOBY, FrGH III C Nr. 850, 3:a) 'Ex f>e 'tO)V raMQriµ6i; 'tE o 'EmXO'\JQELOTJf3flOLV O'UTOtUOLV X'UVOe Ta f3tf3M' auToii oux auToii e!vm, a:AM ~LOvuolou xai ZEXU'tQLa" NeX1JLU. ~ta0fjxm. 'Emmo1,.ai xexoµ'lj,EUµevm a:J"to Toii Tii>v 0eii>v J"tQ000>:l'to1J. IlQoewoev f>' LEQCt f>e;aµeva µe Tueo;· et; ytjea; f>' ot' e~riv, xat 6-ta 0ee,jmµeva Kii>; xaµe 0etov Mee6rtwv O.otOV EYf]QOtQOcj>EL. Mouom f,' dv 011.lym; µe, tOV EuxeatEW MeMayeov rtai:f>a, Mevtrtrtdm; ~yM.toav XaetoLV. "Gadaras ruhmvolle Stadt war zuerst meine Heimat, die heil'ge; / Tyros empfing mich sodann, die mich zum Manne gereift. / Als ich zu T agen gekommen, da ward ich ein Meroperbtirger: / Kos, die den Zeus schon gesaugt, nahrte im Alter auch mich. / Doch die Musen beschenkten mich, Eukrates' Sohn Meleagros, / was sie nur wenigen tun, hold mit den Grazien Menipps" (H. BECKBY).
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D) Meleagros, Anthologia Graeca VII 419 (248 f. II, ed.
H. BECKBY [1957]), vgl. SQ 7. ".Ateeµa;, co ;eve, ~ai:ve· rtae' EUOE~EOLV yae o rtQEO~'U; Euf>Et 'KOtµ1']0EL; \JrtVOV Oq>ELAOµEVOV, EuxeatEW MeMayeo;, o tOV y1..uxuf>aexuv ~Eewtct xat Mouoa; tA.aeai:; O'UotOA.Loa; Xaetmv· ov 0e6rtat; rjvf>ewoe Tueo; faf>aewv 0' wea x,0wv· Kii>; f>' EQatlJ MEQ01t{l}V 1tQEO~'UV EYf]QOtQOq>Et. 0.A.A.' EL µev ~ueo; foot, .. ~aM.µ"' EL f,' oi'iv au ye oi:vt;, ,,Auf>ovt;", EL f)'UEAA.f]V, ,,Xai:Qe", to f,' auto eaoov. "Leise nur schreite einher, mein Freund! Im Chore der Frommen schlaft entschlummert der Greis hier den beschiedenen Schlaf, Eukrates' Sohn Meleagros. Er hat mit den Musen und heitren Grazienschwestern den sti8 weinenden Eros vereint. Gadaras heiliges Land und die gottliche Tyros erzog ihn, Merops' liebliches Kos hat ihn imAlter ernahrt. "Audonis" griiE ich Phoiniker; doch bist du ein Grieche, dann "Chaire"; wenn du ein Syrer "Salam". Sag dann das gleiche auch mir" (H. BECKBY). E) Scholion ad Anthol Pal. IV (69 I, ed. H. STADTMOLLER [1894]).
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... faf>aerivo; ~v EV tot; eµrteoa0ev ... auto; eautou eµvriµoveuoev· rjxµaaev ErtL ~A.E'U'KO'U tOU EO'.)(,UtO'U. " ... Er war ein Gadarener wie er im Vorangegangen ... iiber sich selbst berichtet. Er bltihte unter dem letzten Seleukos."
SQ57 PHILODEMOS VON GADARA (erste Halfte 1. Jh.v.Chr.) Die Person des Epikureers und Lyrikers Philodemos ist uns vor allem durch das Zeugnis seiner Schriften bekannt, die sich in zahlreichen Papyri aus der Villa seines Freundes und Gonners L. Calpurnius Piso erhalten haben (vgl. M. GIGANTE, CronErcol 5, 1985, 5 ff.; DERS., La bibliotheque de Philodeme et l'Epicurisme romaine (Collection d'etudes anciennes 56, 1989]) passim; vgl. E. POHLMANN, Gnomon 63, 1992, 48 ff.). Ohne ihn namentlich zu nennen, nimmt Cicero in seiner Rede gegen Piso auf Philodem Bezug: Cicero, in Pisonem 68-70 (172 II, ed. H. lE tfi tux,n xewµevo;· rtEQL oil xat tot6vf>e tt Myetm. Katwv o cj>LA.6oocj>o; Ett µev WV vfo;, rjf>ri f>E µeya11.riv ex,wv M;av xat µeya cj>eovci>v, ave~mvev d; ".AvttO'.)(,ELav, OU'K ovto; aut60t Iloµrtf]LO'U, ~ouA.6µevo; Lotoetjom t11v rtOA.LV. auto; µev oi'iv, OOOrtEQ ad, rtel;o; e~af>tl;Ev, ot f>E q>LA.OL O'UVWf>E'UOV 1'.rtrtot; xewµevm. xattf>v f>E 1tQO ttj; rtUA.1']; O'.)(,A.OV avf>eii>v EV eo0tjm A.E'U'Kai:; 'KctL rtaea t11v oMv ev0ev µev tou; Eq>T]~O'U;, ev0ev f>e tou; rtai:f>a; f>ta'KE'KQtµevou;, ef>'UO'.)(,EQctLVEV oloµevo; et; ttµT]V ttVa xat 0eQartELaV eautou µrif>Ev f>eoµevou tauta ytveoem. tou; µevtm cj>tA.ou; exe1..euoe xata~tjvm xat rtoeeueo0m µet' autou. yevoµevm; f>e rtA.f]OLOV ortavta f>taxooµii>v E'KELva xat xa0totet; ex,wv otecj>avov xal Qa~f>ov O.rtT]vtf]OE, rtuv0av6µevo; rtae' autii>V rtou 6-l']µTjtQLOV O.rtOA.EA.OLrtaOL xat rtOtE acj>(;etm. tou; µev oi'iv q>LA.o'U; tou Katwvo; ye11.w; EA.a~ev, o f>E Katwv elrtwv· ,,~Q ttj; MA.ta; rt6Aew;", rtaQtjA.0ev ouf>ev EtEQOV O.rtO'KQLVaµevo;. Ou µ11v a.A.A.et xat toi:; aA.A.OL; tOUtoV tOV 6-l]µT]tQtOV ~ttOV ErtLcj>8ovov ErtOLEL auto; o IlOµrtT]to; EvtQ'Uq>Wµevo; urt' autou xat µ11 f>uoxoA.aLvwv. Myetm yae, Ott rtOAA.U'KL; EV tat; urtof>ox,ai:; tOU Iloµrtf]LO'U rteooµevovto; xat f>ex,oµevou tou; aA.A.O'U; E'KELvo; rjf>ri xatE'KEL'tO ao~ae6;, E'.)(,WV f>t' &twv xatet ttj; xecj>a11.tj; to lµattOV. ounw f>e et; '1ta11.tav ertave1..ri11.ueoo; exextrito tfi; 'Pwµri; tet fjf>Lota rteoaoteta 'KctL tii>v fi~ritrietwv tet xaAA.tota, ,ml xtjrtoL rto11.ute11.ei:; ~oav ovoµal;6µevm 6-riµritelou. "Am meisten EinfluE hatte bei ihm ein Freigelassener, Demetrios, ein junger Mann, klug und begabt, der aber zu sehr auf sein Gltick vertraute. Von ihm erzahlt man sich die folgende Begebenheit: Der Philosoph Cato kam einmal, als Pompei us abwesend war, nach Antiochia, um die Stadt zu besichtigen; er war noch jung, aber schon berilhmt und stolz. Er selbst ging, wie immer, zu FuE, wahrend seine Freunde ihn zu Pferde begleiteten. Da sah er vor dem Tor eine Ansammlung von Mannern infestlich wei8en Gewandern. Entlang des Weges standen auf der einen Seite die Epheben, auf der anderen die Knaben. Cato war emport, weil er meinte, man wolle ihm damit eine Ehre erweisen, und von solchen Dingen wollte er nichts wissen. Daher befahl er seinen Freunden, abzusteigen und mit ihm zu Fu8 zu gehen. Als sie naher kamen, ging ihnen ein Mann entgegen, der all das zu ordnen hatte und daher einen Stab und einen Kranz trug, und fragte sie, wo sie denn Demetrios gelassen hatten und wann er kommen werde. Catos Freunde brachen in helles Gelachter aus, wahrend er selbst mit den Worten "arme Stadt" vorbeiging, ohne auf die Frage zu antworten. W enn Demetrios trotz allem wenige Feinde hatte, so hatte er es nur Pompeius zu verdanken, der sich manche
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Ungezogenheit von ihm gefallen lie8, ohne sie ihm iibelzunehmen. Erzahlt man doch, wenn Pompeius bei festlicher Tafel die tibrigen Ga.ste noch erwartete und empfing, habe Demetrios schon hochmiitig auf der Kline gelegen und sein Himation Uber die Ohren gezogen. Schon bevor er nach Italien zurilckkehrte, hatte er in Rom die aufwendigsten Vorstadtvillen und die schonsten Vergnilgungsplatze gekauft. Luxuriose Garten wurden damals nach Demetrios benannt." D) Cicero, Epistula ad Atticum IV 3, 1 (237, ed. H. KASTEN [1990]).
... etiam illud cuius modi sit, velim perspicias (potes a Demetrio): dixit mihi Pompeius Crassum a se in Albano expectari ante diem Ill/ Kai. "Auch dartiber mochte ich Auskunft von Dir haben Demetrius wird es Dir sagen konnen: Wie Pompeius mir sagte, erwartet er Crassus am 27. auf seinem Albanum" (H. l, . Q.OI , , ~ , (G.Ot ..,...,.. G.OI µ:::tt,O "'' a=» (G.Ot ~-o • (G.Ot • ., ) b. la\ :io\ ~ " ' ~
B) Strabon, Geogr. XVI 2,29 (JACOBY, FrGrH III C Nr. 850, 3a) s. oben SQ 4:D.
277
I • Schriftquellen (SQ)
Dokumentation
A) Eusebios, Acta Martyr. Pal., altsyrische Version (ed. CURETON, Eusebius History of the Martyrs in Palestine [1861]).
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"Zu jener Zeit geschah es, daB das Fest herannahte, welches im zwanzigsten Jahr der Kaiser gefeiert zu werden pflegte; an jenem Feste war es Sitte, den Gefangenen ErlaB der Verbrechen zu verkilnden. V or jenem Feste nun untersuchte der Statthalter des Landes auch die Gefangenen im Kerker; einigen von ihnen erlieB man die Strafe aus Kaisersgnaden, die Martyrer Gottes aber lieB er schmahlich foltern, als seien sie schlimmer denn Rauber und Morder. So wurde Zachaus, welcher Diakon in der Kirche der Stadt Gadara war, wie ein unschuldiges Lamm von der Hertle verschleppt, dem entsprach ja auch seine Natur. Zachaus nannten ihn seine Bekannten ehrenhalber und gaben ihm den Beinamen Zachaus einmal wegen seiner kleinen Gestalt und zweitens, weil er ein strenges Leben filhrte und unseren Herrn zu sehen noch eifriger begehrte als Zachaus (scil. der Zollner). Als er vor den Richter trat, frohlockte er iiber das Bekenntnis vor Christus; wahrend er Gottesworte vor dem Richter sprach, wurde er allerhand Foltern ausgesetzt und hatte nach der ersten Geillelung noch weitere harte Martern zu ertragen. Darauf wurde er ins Gefangnis geworfen, und seine FiiBe wurden dort den ganzen Tag und die
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I • Schriftquellen {SQ)
Dokumentation
ganze Nacht in vier Locher gespannt. Gleiche Drangsale erduldete auch der liebenswi.irdige Alphaus ... Nach drei T agen wurden die beiden gemeinsam vor den Richter gestellt. Er befahl ihnen, den Kaisern zu opfern, aber sie bekannten mit diesen Worten: "Wir kennen nur einen, Gott, den Allkonig, allein." Da sie diese Worte vor allem Volke sprachen, so wurden sie der Gemeinde der siegreichen Martyrer zugezahlt und als ri.ihmliche Streiter mit strahlenden Seelen gekront, um dessentwillen auch ihre Haupter abgehauen wurden. Ober ihr ganzes Leben hahen sie den Hingang zu dem geschatzt, den sie bekannten. Der Tag aber, an dem sie Zeugnis ablegten, warder siebente Teschri chraj {November); da fand das Martyrium der Besagten seinen AbschluB". (Obersetzung B. VEST, Bischofsheim). B) Synaxarium Sirmondi 18. Nov., 4 (236, ed. H. DELHAYE 1902). Tfi autfi ~µEQ',l a.0A.'1']CJl.f; toii aytou Zaxxatou OLaxovou ti'j; ev raM«QOl.f; EXXA'l']CJLa;. Outo; OL« te to ~Qaxu ~A.Lxta; xat OLO. tiJv lt..µato:n:m6c; in Apposition mit dem Artikel. Immerhin konnen als Parallelen zu der Sonderform der Gadarener Kunstlersignatur zwei Ausnahmen von der Regel in Syrien (IGRR III 1074; CIL III 141622) und Nubien (SEG XVIII [1962] 228 Nr. 724; zuletzt F.W. DEICHMANNIP. GROSSMANN, Nubische Forschungen [1988] 81 ff.) angefuhrtwerden. Dat.: Romische Kaiserzeit (1.-3. Jh. n.Chr).
cm; L der Inschrift 120 cm.
ratou '.A.vvtou ra(Lou) 'Av(vLou) u(toc;) L' (= 6exch11c; ">..eyevoc;) (Qe811v0Lac;). (Lesung P.W. HERZ).
Lit.: unveroffentlicht.
"(Grab des) Gaius Annius, Sohn des Gaius Annius, (Veteran) der 10. Legion Fretensis." IS 26 Taf. 94 G FRAGMENT EINER BAUINSCHRIFT (?)
Umm Qes, als Spolie wiederverwendet in der Ostwand des ehemaligen Eingangsgebaudes des Bet Melkawi. FO:Gadara. Beschreibung: Fragment eines Kopfgesimses aus Basalt mit funf eingemeiBelten Buchstaben einer Inschrift. Mafe: Erh. B 30 cm; erh. H 20 cm; H der Buchstaben 5,5-7,5 cm.
" - - - opo(u) Mai[an]dros (?) der Bildhauer (hates gemacht)."
Kommentar: Der erhaltene T eil der Inschrift befindet sich auf dem FuBprofil einer Basis (vgl. z.B. Z. BoRicoWSKI, Syria 66, 1989, 80 Taf. 1:Abb.3). Die Buchstabenfolge am der oberen Zeile bleibt in ihrer Bedeutung unklar, sie scheint einen auf MAI - - - (wohl Mai[an]dros) anlautenden Namen zu enthalten. In der zweiten Zeile folgt dem Namen ein Omikron als maskuliner Artikel im Nominativ vor dem sicher lesbaren Wortbeginn a.ya">.. - - -. Dieser laBt verschiedene Erganzungen zu, wobei o a.ya">..µato:n:m6c; in Arkades (M. GuARDUCCI, Inscriptiones Creticae I [1935] 10 Nr. 6 mit Abb.) und Aphrodisias {K. T. ERIMIJ. REYNOLDS, in: Festschr. J. INAN [1989] 529 ff. Nr. 17), o a.ya">..µmoyMoc; in Aphrodisias (ERIMIREYNOLDS a.O. 535 ff. Nr. 20 und 24), Konya (A. HAuJM. W AELKENS, AnatSt 32, 1982, 151 ff. Taf. 27:a), Kjustendil (G. MrHAILOV, Inscriptiones Graecae in Bulgaria repertae N [1966] 124 Nr. 2069 Taf. 27) und im deutschen Kunsthandel (Auktion K. KREss 173, Milnchen November 1978 Nr. 116 mit Abb.), und o a.ya">..µatoyM:n:tric; in Philae (E. BERNAND, Les inscriptions grecques et latines de Philae II [1969] 201 ff. Nr. 182 Taf. 52) belegt ist. Die Verbalform yM:n:teLv wird in der Regel fur die Herstellung von Reliefs gebraucht. Da es sich im vorliegenden Fall jedoch um den Rest einer (Statuen?)-Basis handelt, ist eine Restituierung als o a.ya">..µato:n:m6c; vorzuziehen. Aufgrund der Anbringung der Inschrift auf der Profilleiste handelt es sich eher um eine Signatur als um den Rest eines Votivtextes, der mit Sicherheit dariiber zu lesen war. Ein Verbum durfte gefehlt haben, wie dies auf ahnlichen Inschriften im kleinasiatisch-syrischen Raum ublich ist, sofern ein Substantiv erscheint. Grammatika-
Mafe: Block: L 190 cm; H 42 cm. H der Buchstaben 7,5
···)LOU U6Ly[ - - -
Bedeutung unklar.
Kommentar: Die Lesung der Buchstabenfolge ist eindeutig, aber inhaltlich unklar. Erschwerend kommt hinzu,
Kommentar: Die beiden ersten Buchstaben des Patronymikon sind wahrscheinlich als Abkurzung von r(aloe;) aufzufassen, aber auch r( UAEQLoc;) ist denkbar (vgl. Kommentar zu IS 20 F).Der Verstorbene glich sich der altitalischen Gens der Annii an. S. MITIMANN deutete "Annius" als Latinisierung des semitischen Namens l;lannay oder I;lanni. Zwei weitere Personen, die das gleiche Nomen Gentile tragen, sind in Gadara wahrend des 2. Jhs. n.Chr. bezeugt (IS 15. 18). Zur Auflosung von L' IP als 6exat11c; ">..eyevoc; IPQe811voLac; vgl. MITIMANN 1970, 173 f. mit Anm. 30 zu Nr. 10; P.-L. GATIER, in: BARBETIVIBERT-GUIGE 1988/94, 43 Nr. 14 b. Dat.: Spates 1.-3. Jh.n.Chr. Lit.: J. LINDSAY II. 2 1839, 97; REv. R. TWEEDIE, Ruined Cities ofthe East (1849) 85; GulmIN III I. 1880, 303; TRISTAM 41882, 450; A. FREI, ZDPV 9, 1886, 137; c. CLERMONT-GANNEAU, RAO I. 1888, 21 Nr. 37; 393; J.B. VAN lQaau~otJAELa oder ahnlich, vor (vgl. F. DoRNSEIFFIN. HANsENIC. ZGUSTA, Reverse Lexicon of Greek Proper Namens. Rucklaufiges Worterbuch der griechischen Eigennamen [1978] 259 s.v. -~ou1.oi;). Dat.: 1.-3. Jh. n. Chr. Lit.: unveroffentlicht.
METRISCHES EPITAPH
IS 38
Taf. 96:G
GRABINSCHRIFT DES ANGAIOS
Taf. 96:D
Umm Qes, Museum, ohne lnv.-Nr. FO: Gadara, gefunden vor dem SUdosteck des Podiengrabes (BD 32) in der nordlichen Nekropole. Beschreibung: Der Basaltblock hat an seiner Stirnseite eine sorgfaltig ausgearbeitete, doppelt profilierte T abula Ansata. In dieser ist die dreizeilige griechische lnschrift eingetragen, die Signatur und die Jahresangabe steht in und Uber den Ansae. Mafe: Block L 150 cm; H 50 cm.
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FO: Gadara, Unterstadt, Bad des Herakleides (BD 24), in einem der groBen Paneele des Saales (Inschrift A) und in einem kleinen Feld (Inschrift B) des ostlichen Annexes. Beschreibung: Polychrome Mosaike. Beide Inschriften sind von Blattkranzen umgeben, deren Tanien verknotet sind. In den Zentren der Kranze ist jeweils eine gefaBte Gemme dargestellt. Mafe: Inschrift A: L der Zeilen: 1: 34 cm; 2: 54 cm; 3: 50 cm; 4: 58 cm; 5: 32 cm. Zeilenabstand zwischen 1 und 2 bis 3 und 4: bis zu 1 cm; zwischen Zeile 4 und 5: 2 cm. H der Buchstaben Zeile 1: 8 - 8,5 cm; 2: 7,5 - 8 cm; 3: 6 - 9 cm; 4: 8 - 9 cm; 5: 5,5 - 6 cm. Inschrift B: L der Zeilen: 1: 37 cm; 2 und 3: 50 cm; 4: 16 cm; Zeilenabstand: 1 cm; H der Buchstaben Zeile 1: 7 cm; 2: 8,5 cm; 3: 7 cm; 4: 6 cm.
+ oua.A.evtLvta.vo~ + + IlQroi:oyrivla. +
Kommentar: Eine Beisetzung in einem kostspieligen
Taf. 96:F IS 47 GRABMOSAIK DES VALENTINIANOS, DER EUSTATHIA UND DER PROTOGENIA
Umm Qes, Museum, ohne Inv.-Nr. FO: Gadara, byzantinische Krypta (BD 30) vor dem Hypogaum in der W estnekropole, gefunden siidlich des Portals zur romischen Anlage iiber Grab 6. Beschreibung: Polychromes Mosaik, Rahmen aus einem dreifarbigen Flechtband, dariiber Bliiten und Haken-
folgen und demnach auch das Gadarener Mosaik spatestens dem 6. Jh. n.Chr. zuweisen. Nicht nur die Lage der Mosaikinschrift im Eingangsbereich und Zentrum des Saals, sondern auch die sprachliche Form und T erminologie erweisen die beiden Mosaike als Akklamationen, durch die ein lokaler Notabler geehrt wurde, der sich um die Stadt mit Stiftungen verdient gemacht hatte (MIITMANN 72 mit Anm. 7; vgl. K. HoLUM, IEJ 36, 1986, 61 ff.). In der Spatantike stand der Terminus x;tlo,;11i; als Synonym fur den sozialen Rang Patronus (vgl. P. WEISS, WiirzbJb 10, 1984, 187; KUHNEN 1987, 65 mitAnm. 341-342; w. LESCHHORN, in: 'Et.A'Ava.,: 451 Anm. 36). Dat.: Zweite Halfte des 6. Jhs. n.Chr. Lit.: s. MITIMANN, ZDPV 82, 1966, 71 ff. Taf. 3; PICCIRILLO 1981, 59 f. mitAnm. 6Abb. A.B; BuscHHAUSEN 1986, 111.
+ Eumaeta. +
"Helladis, Diakonin."
Bleisarkophag (vgl. V. TsAFERIS, Museum of the GreekOrthodox Patriarchate in Jerusalem [1985] 17) konnte sich die Diakonin nur als Angehorige der vermogenden stadtischen Oberschicht leisten. Ihr Name Helladis bringt eine deutliche Affinitat dieser sozialen Schicht zur griechischen Welt zum Ausdruck. In der Region ist das weibliche nomen ~EMa.l'>~fEA.Aa.l'>l~ eher ungelaufig, bisher ist es nur je ein weiteres Mal epigraphisch auf Zypern und in Athen nachgewiesen worden (vgl. PAPE! BENSELER I. 4 1911 [Nachdr. 1959] 349 s.v. ~EA.A.a.I'>~; FRASER/ MATHEWS l. 1987, 149; DIESS. Il. 1994, 141). Eine Tragerin des Namens 'Et.Ml'>ta. ist hingegen auf einem christlichen Proskynema in Emmatha/ l;lammat Gader iiberliefert (L. DI SEGNI, in: HIRSCHFELD 1997, 207 f. Nr. 23). Das mannliche Aequivalent ist in byzantinischer Zeit auf Mosaikinschriften in Palastina belegt, vgl. V. TZAFERIS, Erisr 25, 1996, 76 f. 83. Abgesehen davon ist die Inschrift auf dem Gadarener Bleisarkophag sozial- und kirchengeschichtlich von Interesse: Sie bezeugt in Gadara eine Frau, die ein kirchliches Arnt der friihchristlichen Stadtgemeinde bekleidet (vgl. hierzu MEIMARIS 1987, 175 ff.). Ein weiterer Diakon in der Kirche Gadaras ist durch eine Grabinschrift in Malka belegt, vgl. JS 58. Lit.: PICCIRILLO 1981, 31 Taf. 19:Abb. 24; SEG XXXII (1982) 417 Nr. 1504; MEIMARIS 1987, 137 Anm. 81; L. Y. RAHMANI, IEJ 37, 1987, 137 Anm. 81; VERF., MdB 58, 1989, 49 mit Abb.; DERS., AA 1990, 214Abb. 15.
303
INSCHRIFTENFRAGMENTE EINES BYZANTINISCHEN W ANDMOSAIKS
Kommentar: Bei den drei unter dem Mosaik bestatteten Personen (vgl. BD 30 Grab 6) handelt es sich wahrscheinlich um ein Elternpaar mit ihrer altesten T ochter. Die Namen Valentinianos (vgl. auch IS 10) und Eustathia kommen in Palastina und dem Ostjordanland wahrend der friihbyzantinischen Zeit haufig vor, wogegen durch das Gadarener Mosaik erstmals eine Frau namens Protogenia in der Dekapolis bezeugt wird (zur mannlichen Form 1tQroi:oyev~~ im l;lauran, s. E. LirrMANN!D. MAGIE Jr., in: PPUAES III A 7 [1921] 400 Nr. 7901; die weibliche Form ist in Marathon belegt: FRASERIMAITHEWS II. 1994, 383). Die Einrahmung der Namen mit Kreuzen spricht unzweifelhaft dafiir, daB die drei Toten Christen waren. Auch wenn man das Mosaik als Ersatz fur eine Grabplatte betrachtet, bietet der ErlaB des Jahres 427 n.Chr., demzufolge die Darstellung von Kreuzen auf FuBboden unterbunden werden sollte, einen terminus post quern non (Corpus Juris Civilis II: Cod. Justin. I, VIII 2 [ed. P. KRUEGER 1914]; vgl. J. GREENN. TsAFRIR, IEJ 32, 1982, 82 Anm. 13; I. MEIMARIS, 0eoA.oyi.a, 1983, 394 Anm. 15; DaB dieses Yerhot allerdings nicht nur in der Provinz recht nachlassig befolgt wurde, beweist die Neuauflage im Kanon 73 des Trullanum, vgl. EL-DAIRE 2001, 63 f. Anm. 206. Dat.: 4. Jh. n.Chr. Lit.: VERF., AAJ 31, 1987, 640 Taf. XCV; DERS., MdB 58, 1989, 51 Abb.:oben; DERS., AA 1990, 212f. Abb. 14; D. FEISSEL, REG 104, 1991, Nr. 745, 11; SEG XXXVII (1987) 464 Nr. 1482; BAssMosAnt 14, 1993, 233 Nr. 1685; E. KONZL VERF., DaM 5, 1991, 84 Anm. 6; VERF., JOB 42, 1992, 257 Anm. 21.
IS 48
Taf. 98:B.C
AKKIAMATIONSINSCHRIFTEN DES HERAKLEIDES
Umm Qes, A) in situ, B) Museum, ohne Inv.-Nr.
Taf. 95:G-I
IS49
"Valentinianos, Eustathia, Protogenia."
Umm Qes, Museum, ohne Inv.-Nr. FO: Gadara, aus einem Miilldeposit an der siidlichen A)
uyt( el)a.v 'HQa.x.t.Ell'>n ,:qi x.i:lmn x.e ( =x.a.t) i:ot~ t.ouoµ.evm~ n~ot.
B) uyt( el)a.v i:qi x.i:(mn x.e ( =X.O.L) 'tO~ A.ouoµ.e-
Seite der fiinfschiffigen Basilika (BD 31). Die 132 Fragmente waren mit zahlreichen Miinzen aus der Zeit zwischen der Regierung Zenons und dem Tod des Anastasios vermischt, vgl. EL-DAIRE 2001, 64 Anm. 211. Mafe: H 14,5 cm; Br 13,9 cm; D 3,8 cm. Ein zusammenhangender Text lieB sich aus den Fragmenten nicht wieder herstellen. Erkennbar sind einzelne W ortbestandteile wie etwa - - - ]ONO![- - -
VOL~.
A)
"Gesundheit dem Herakleides, dem Erbauer, und alien Badegasten." B) "Gesundheit demErbauer und den Badegasten."
Kommentar: Zurn Motiv des von einem Kranz gerahmten Inschriftenfeldes vgl. Angaben zu IS 30; ferner: J. BALTY, Les Mosaiques de Syrie (1977) 88 f. Nr. 39; PICCIRILLO 1981, 24. Der griechische Philosophenname Herakleitos/Herakleides ist durch eine Grabinschrift in Pella/Tabaq! Fapil ein weiteres Mal im engeren geographischen Umkreis bezeugt (vgl. B 4 mit Lit.-Hinweisen; zum theophoren Namen im l;lauran vgl. SouRDEL 1952, 34). Ikonographisch identisch und in der Gestaltung der Blatter der Stephane auch stilistisch nahe verwandt ist eine Inschrift, die in einer der Synagogen von Tiberias entdeckt wurde. Hier wird ein gewisser Proklos als Bauherr genannt. Man wird dem Datierungsvorschlag Y. HIRSCHFELDS (NEAEHL IV [1993] 1469 s.v. Tiberias)
Ein hinsichtlich der Bettung in rot getiinchtem Putz, des Zinnenmusters und der Farbigkeit der Tesserae nahezu identisches Mosaik wurde in der Badehalle der Thermen von Emmatha/l;lammat Gader gefunden: T. CoEN-UZIELLI, in: HIRSCHFELD 1997, 446 Abb. 6. Parallelfunden aus Pella/ Tabaqt Fapil und Emmatha/l;lammat Gader zufolge konnte die Inschrift zur Ausstattung der spatkonstantinischen Bauphase der funfschiffigen Basilika gehort haben. Dat.: Zweite Halfte 4.--6. Jh. n.Chr. Lit.: VERF.IU. HOBNER, AAHJ 42, 1998, 451 Abb. 7 (auf dem Kopf stehend);. EL-DAIRE 2001, 70 f. Kat.-Nr. 55-57 Taf. 41: A-C
IS 50
Taf. 95:K
INSCHRIFT AUF EINEM BYZANTINISCHEN BODENMOSAIK
Umm Qes, in situ. FO: Gadara, aus der funfschiffigen Basilika (BD 31), gefunden im (von Osten gezahlt) sechsten Intercolumnium der nordlichen Innenschiffarkade. Durch die
304
Dokumentation
II • Inschrifren (IS)
nachtragliche Einziehung einer Mauer wurde die untere Halfte der Inschrift zersti:irt. Beschreibung: Die Inschrift befand sich im mittleren von drei ungefahr gleich groBen oktogonalen Feldern einer T abula Ansata, die von Osten nach Westen orientiert ist, so daB die Buchstaben vom Mittelschiff aus gelesen werden konnten. Sie fullte die gesamte Flache zwischen den beiden Plinthen der Saulenbasen. Die oktogonalen Felder sind mit cremefarbenen Tesserae gefilllt, die Rahmen der Tabula Ansata bestehen aus dunkelbraunen Steinchen. Mafe: Erh. L 140 cm; erh. H 44 cm; H der Buchstaben 12cm.
B. Inschriften aus der Gadarener Chara (IS 52-59)
"Stiftung (Weihung) des n. n."
IS 51
IS 53 MEILENSTEIN
V erschollen.
Verschollen.
FO: Gefunden am Rand eines Kanals, der vom Wadi el'Arab, abzweigt. Ob die Fundstelle noch in der Gadaris
FO: Im nordlichen Abschnitt der Ar4 el-'Ala, in der Gegend von Jjirbet er-Raleftye. In der Gemarkung stellte S.
oder bereits im Territorium von Pella liegt, laBt sich nicht entscheiden. Beschreibung: Kalksteinplatte mit einer zweizeiligen griechischen Inschrift. Mafe: Angaben liegen niche vor.
MITTMANN insgesamt vier Meilensteine aus Kalkstein fest. Inschriftenreste sind nur auf einem von diesen vier Bruchstiicken zu erkennen. Mafe: H der Buchstaben in Zeile 3: 8,5-9 cm; in Zeile 4: 7,5-9 cm; in Zeile 5: 6,5-8 cm; in Zeile 6:7-8,5 cm; in Zeile 7:8-10 cm; Zeilenabstand 2-3 cm.
INSCHRIFT AUF EINER LAMPE
Umm Qes, Museum, ohne Inv.-Nr. FO: Fiinschiffige Basilika. Beschreibung: Aus Fragmenten zusammengesetztes Oberteil einer ti:inernen Lampe (Ton: 2, 5 YR 6/6: hellrot, fein, fest) mit Oberzug (10 YR 8/2-7/2, milchigweiB), groBe Teile des Olbeckens, der Schulter und der Schnauze fehlen. Die Oberflache ist stellenweise bestossen, die Schnauze ist verbrannt und weist Spuren von RuBauf. Abgesetzter Standring mit eingetieftem Boden, doppelkonische Wandung, Naht verstrichen. Ohne Henkel, gerillter Wulstring, darum Kreisring mit Steg zur Schnauze. Auf der Schulter lauft die stark stilisierte Inschrift in feinem Relief um. Mafe: Erh. L 8,5 cm; erh. B 6,3 cm; H 3,4 cm. &i; XQLITToii eveL (=uiveL) mim. KUA~ (eo:JteQu) "Das Licht Christi leuchtet allen, guten Abend."
Kommentar: Das Word KUA~ wird haufig falsch als Adverb aufgefaBt und die Inschrift demzufolge als "Das Licht Christi leuchtet allen gut" iibersetzt. S. LoFFREDA (Lucerne Bizantine in Terra Santa con Inscrizioni in Greco [1989] 83 ff.) hat jedoch darauf hingewiesen, daB dies grammatikalisch nicht korrekt sein kann. Unter Berufung auf einige vollstandiger aus-
SM. •
Abb. 33. ◊llampe mit Aufschrift (IS 51), aus der filnfschiffigen Basilika von Gadara.
gefilhrte Lampeninschriften des gleichen W ortlautes schlagt er die auch hier bevorzugte Lesung und Obersetzung vor. Diese besondere Variante der gelaufigen Formel konnte nachJ. MAGNESS speziell mit den friihchristlichen Abendgottesdiensten assoziiert werden, die in Palastina als das Lychnikon (von griechisch Mx.vri = "Lampe") bekannt waren. Bei der Ollampe aus Gadara handelt es sich folglich um ein Devotional. Sie wurde wahrscheinlich nicht am Ort hergestellt, sondern von einem der Pilger von den zentralen Heiligen Statten Palastinas nach Gadara gebracht. Lampen der gleichen Fabrikationsserie wurden namlich in groBerer Zahl in den bedeutenden Pilgerheiligtiimern Palastinas, besonders in jenen Jerusalems, gefunden, vgl. J. MAGNESS, BiblARev 23,2, 1998, 40 mit Abb.; 46 mitAnm. 14. Dat.: Mitte des 5. Jhs. n.Chr. Lit.: W. SELESNOW, in: Gadara /V(in Vorbereitung) Kac.-Nr. L 105.
QOU von Jerusalem in der Regierungszeic Seleukos IV. vgl. SARTRE 2001, 306 mic Anm. 19) der dorflichen Gemeinschaft zu erganzen. Es folgt die Akklamation eines Kaiserpaares, was eine Datierung der Inschrift in vorantoninische Zeit ausschlieBt. Lange und Inhale des weiteren T extes bleiben ungewiB. In der zweiten Zeile ist von einem Caesar die Rede. W ahrscheinlich war es die dorfliche Gemeinschaft, die eine Tribune (Berna) fur den gehornten Zeus Ammon aufstellen lieB. Derartige Tribiinen fur die Kultbilder (nabataisch: motab), die wahrscheinlich aus Holz konstruiert waren und zu denen Leitem hinauffiihrten, sind auf Miinzbildern des spaten 2. und 3. Jhs.n.Chr. des ofteren dargestellt (vgl. G.W. BOWERSOCK, in: ZAYADINE 1990 [1992] 32 ff. Taf. I:4.7; II:11). In der ausgebrochenen Passage zwischen dem Wore ~fjµa und dem Namen des Gottes wurde das Objekt der Stiftung wahrscheinlich naher charakterisiert. Ammon war der Schutzgott der in Bosra stationierten Legio III Cyrenaica. Der Kult des aus der Oase Siwa in .Agypten stammenden Gottes ist wahrend der Kaiserzeit in syrischen und ostjordanischen Scadten wie Damaskus, Bosra, Gerasa und Philadelphia mehrfach nachgewiesen (VERF. 1993, 52 f. mic Anm. 113-114; DERS., DaM 7, 1993, 166 Anm. 257; 0. STOLL, in: Mainzer Althistorische Studien N [im Druck]); vgl. hierzu auch den Ammonkopf aus Kalkstein in Geras (C 48 Taf. 140:B-D). Dat.: Wohl mittlere bis spate romische Kaiserzeit (Zweite Halfte des 2.-3. Jh.n.Chr.).
•
•
PPET ANTONINVS
Kommentar: In der ersten Zeile sind Name und Rang eines offiziellen Reprasentanten (zum :JtQOCJ'ttl'tTJ£ i:ou le-
Abb.33
1952, 91 mit
IS 52
"( ...Vorsteher des) Dorfes, zur Rettung unserer Kaiser .. ./... des Kaisers (errichteten, stifteten) ein Bema... des gehornten Zeus."
MJ 42, 1998, 450; EL-DAIRE 2001, 66 Taf. 33:B.
SouRDEL
Ar{lel-'Ala
- - - ]:JtQOCJ'ttl'tTJ£ i:fji; Kooµrii; U:JtEQ CJW'tT)Qtui; i:&v uu,:oKQU't0QWV ~µ&v[- - - - - JKuiouQoi;, ~fjµu[- - - ] ,:ou 8wi; KEQUou [- - -
des oder der Stifter Standen demnach in den zersti:irten nachfolgenden Zeilen im Genetiv. Die im gesamten griechischen Osten bis heute gelaufige Dedikationsformel laBt sich in zahlreichen Kirchen des Ostjordanraumes und Palastinas belegen. Dat.: Erste Halfte des 6. Jhs. n. Chr.
RBi 1899, 7;
WEIHINSCHRIFT AN DEN GEHORNTEN ZEUS
Kommentar: :JtQOCJov) -cui; ( ='tOi:i;) q>QOV'tL~OV'tWv -cou -ccimo( u) ( ='tnou) -cot',-cou.
A: "Herr Gott, segne den Eingang derer, die diesen Ort umsorgen." B: "Antoninos, der Presbyter." C: "Herr, segne das Grundstilck (oder: Gebaude) und Stephanos, Johannes und Photeine und Stephanos, den Sohn des Leontios, zum Gedenken an Olympias und an die Bruder."
Kommentar: Die lnschrift stellt eine filr die Region typische auf die Errichtung bzw. Ausschmilckung eines Kirchenbaus bezogene Weihung dar. Die Anrufung Gottes mit der Bitte um Segen findet unzahlige Entsprechungen auf den Mosaikinschriften der Moses-Gedenkstatte des Berges Nebo (PICCIRILLO 1993, passim.). Auch die Namen sind zeit- und ortstypisch. Die Popolaritat des Namens AeoV'ttoi; wird durch das hohe Ansehen des Heiligen Leontios von T ripolis begrilndet. der in Bo~ra besonders verehrt wurde (vgl. P.-L. GATIER, in: HuMBERTIDEsREUMAUX 1998, 417 s.v.). Zurn Personennamen 'Iwa.vvTji; und dessen semitischen Entsprechungen vgl, ebenda 417 s.v.; zu i:-ceavoi; ebenda 419 s.v. Dat.: Erste Halfte des 6. Jh. n.Chr. Lit.: R. Allu DALU, AAJ 38, 1994, 5 ff. (arab. Tei!); P.-L. GATIER, BE 1996 Nr. 482; SEG XLIV (1996) 470 Nr. 1357.
IS 62
GRABINSCHRIFT DER EPIKARPIA VON GADARA
GRABINSCHRIFT DES DOSITHEOS (DER DOSITHEA) VON GADARA
Athen, Epigraphisches Museum, lnv.-Nr. 11 252.
IS 60
thenon.
Athen, Kerameikos-Museum (?), lnv.-Nr. nicht bekannt.
WEIHINSCHRIFT DES ISION VON GADARA
Beschreibung: Zylindrische Grabstele aus hymettischem
FO: Athen, Kerameikos.
Marmor.
Beschreibung: Zylindrische Grabstele aus pentelischem
Delos, Museum, lnv.-Nr. E.34. Hypostylsaales. Beschreibung: Zylindrische Basis aus weigem Marmor. Maj?e: H 51 cm; Dm 40 cm. 'Iotcov ALVEOU ral'>aQTJVi; 'l\g-ceµtl'>L i:com'X.oA.chv
eA.oov.
IS 61
FO: Athen, gefunden auf der Akropolis ostlich des Par-
FO: Delos, gefunden in einem rezenten Haus ostlich des A:
309
"lsion, Sohn des Dineos (=Dinaios), Gadarener, Artemis Sosikolonos zum Dank."
Kommentar: Zurn Patronymikon vgl. PAPEIBENSELER I. 4 1911
(Nachdr. 1959) 300 s.v. Atvatoi;; FRASER/MATTHEWS I. 1987, 132 s.v. Der theophore Name lsion (vgl. PAPEIBENSELER I. •1911 [Nachdr. 1959] 573 s.v.; FRASER/MATTHEWS I. 1987, 239; Drnss. II. 1994, 242) konnte als Hinweis darauf zu verstehen sein, d~ schon im vorromischen Gadara der Isiskult praktiziert wurde. Diese Ansicht wurde freilich von den Bearbeitern der SEG als "random speculation" bewertet. Die Verehrung der Isis wird im 2. Jh. n.Chr. durch die Haartracht am Grabportrat eines Knaben (PL 38 Taf. 51) bezeugt. Aufgrund der in Schriftquellen (SQ 54-58) haufig erwahnten Kontakte von Gadarenern nach Griechenland und ltalien liegt es nahe, die Heimat des auf Delos bezeugten Dedikanten in der (nachmalig) dekapolitanischen Stadt zu sehen. Das Datum seines Aufenthaltes auf der agaischen lnsel mug in die Zeit kurz vor oder nicht lange nach der Katastrophe von 69 v.Chr. fallen, da in der zweiten Halfte des 1. Jhs. v.Chr. die delischen Heiligtilmer an Bedeutung verloren. Die Entstehung der lnschraft fallt somit in jene Zeit, in der die Hasmonaer dann endgilltig in Gadara herrschten (vgl. SQ 4.5, vgl. dazu auch den Kommentar zu IS 1). Handelt es sich bei Ision vielleicht um einen jener hellenisierten, wohlhabenden Burger, die damals enteignet und in die Verbannung getrieben worden waren? Seine an Artemis als "Retterin der Kolonie" gerichtete Weihung wilrde im Jahr 64 v.Chr. (SQ 8) vor dem Hintergrund seines personlichen Schicksals plausibel. Eventuell sind auch die in IS 80 genannten Personen als "Exil-Gadarener" anzusprechen. Dat.: nach 64/63 v.Chr. Lit.: P. RoussmJJ. HATZFELD, BCH 33, 1909, 507 f.; Inscriptions de Delos No. 2377, l; J. BRUNEAU, Recherches sur les cultes de Delos a l'epoque Imperiale (1976) 206; M.-F. BASLEZ, Recherches sur les conditions de penetration et de diffusion des religions oriemales a Delos (1977) 355 Nr. 616; VeRF., ZDPV 112, 1996, 12 ff.; SEG XLVI (1996) 522 Nr. 1907; SARTRE 2001, 396 mitAnm. 97.
'EmKagnta Euvoul'>oi; ral'>aQTJVTJ
Marmor. Awotee[oi; oder -a 0gaouMou ral'>aQTJV[oi; oder -11
Epikarpia, Tochter des Eunus, aus Gadara.
Kommentar: Zurn moglichen historischen Hintergrund filr den Aufenthalt der Epikarpia in Athen s. IS 60. Das Patronymikon mug im Nominativ Euvoui; lauten (vgl. LrnDELLIScoTT 723 s.v. Euvoui;), wobei die vorliegende Genetivbildung als hybrid zu betrachten ist. Der Name war in Griechenland und im Orient gebrauchlich (PAPE/ BENSELER I. 4 1911 [Nachdr. 1959] 415 s.v. Nr. 2; vgl. FRASER/MATTHEWS I. 1987, 181; DIESS. II. 1994, 179). Die Tochter tragt einen theophoren Namen (vgl. PAPEIBENSELER I. 4 1911 [Nachdr. 1959] 366 s.v.; FRAsERIMATTHEWS I. 1987, 156; DIESS. II. 1994, 179; (vgl. dazu auch ein Bronzesiegel mit der zweizeiligen Aufschrift AIOi: EIIIKAPIIIOY, das sich in den 70er Jahren des 20. Jhs. im Frankfurter Kunsthandel befunden hat [heutiger Verbleib unbekannt]: A. DE RoBERTIS, Lagerliste II Nr. 71 mit Abb.), der aller Wahrscheinlichkeit mit den landlichen Kulten der syrischen Heimat zu tun hat: Epikarpios ist wahrend der Kaiserzeit in der Chora von Gerasa (C.B. WELLES, in: KRAELING 1938, 393 f. Nr. 42; EISSFELDT 1941, 29; VERF. 1993, 23 Anm.17) und in Bostra (SARTRE 1982 [IGLS XIII] Nr. 9104; K. S. FREYBERGER, DaM 4, 1989, 53 Anm.60; RE XIX A [1972] 307 s.v. Zeus [H. ScHWABL]) eine Epiklese des Zeus/Baalsamin (vgl. PAPEIBENSELER I. 4 1911 [Nachdruck 1959] 366 s.v.). Der Fertilitatsaspekt der Gottheit erklart sich aus der hohen landwirtschaftlichen Kapazitat (vgl. LIDDELU ScoTT 636 s.v. em'X.UQl'tLa) der dekapolitanischen Stadtterritorien, unter denen das von Gadara explizit wegen seiner hohen Weizenertrage von Varro (SQ 9) hervorgehoben wird. Gerade die von der ertragreichen Landwirtschaft profitierenden Grundbesitzer diirften diesen Religionen gegenilber besonders aufgeschlossen gewesen sein. Zugleich waren es aber auch sie, die von den Enteignungen durch die Hasmonaer am hartesten betroffen waren und ins Exil geschickt wurden. Die Datierung des Grabsteins der Epikarpia in die Zeit der hasmonaischen F remdherrschaft i.iber Gadara ist durch epigraphische Kriterien gesichert. Dat.: 1. Jh. v.Chr. Lit.: IG III2 2401; IG II' 8448a; ScHORER II. 2 1907, 161 Anm. 263; DERS. II=. 1979, 136 Anm. 256; D. F. GRAF, Aram 4, 1992, 5 Anm. 16; VeRF., ZDPV 112, 1996, 10 ff. Taf. 4:a.b; SEGXLVI (1996) 522 Nr. 1907; SARTRE 2001, 396 mitAnm. 97
Dositheos (oder Dosithea), (Sohn oder Tochter) des Thrasylaos, aus Gadara.
Kommentar: Zur ldentifikation der Heimat der genannten Personen vgl. IS 65. Beide Namen sind rein griechisch (zu Dosithea/os: PAPEIBENSELER I 1911 [1959] 330 s.v.; FRAsERIMATTHES I 1987, 146; Drnss. II. 1994, 137; zu Thrasylaos: PAPEIBENSELER II. 1911 [1959] 517 s.v.), aber in der Dekapolis bisher noch nicht nachgewiesen. Dat.: Romische Kaiserzeit (1.-3. Jh.n.Chr.). Lit.: IG III2 Nr. 2400; IG II2 8449; ScHORER II. '1907, 161 Anm. 263; oeRS., II=.1979, 136Anm. 256; D. F. GRAF,Aram4, 1992, 5Anm. 16.
IS63 STATUENINSCHRIFT FDR THEODOROS VONGADARA Athen, Agora-Museum, lnv.-Nr. 6051. FO: Athen, Agora, wiederverwendet in einer Umfassungsmauer des spatantiken Gymnasiums gegenilber der Tholos. Beschreibung: Fragment einer Statuenbasis aus dunklem eleusinischem Kalkstein. 'H ~OUA.T] ~ el; 'l\QT]OU Ila.you 0eol'>cogov QT]'tOQU
Die Ratsversammlung aus dem Areopag (ehrt) den Redner Theodoros.
Kommentar: Nach E. VANDERPOOL handelt es sich bei dem Geehrten umTheodoros von Gadara, vgl. zu diesem SQ60. Dat.: Augusteisch. Lit.: E. VANDERPOOL, AmJPh 80, 1959, 366 ff.
IS 64 GRABINSCHRIFT DES L(UCIUS) PHILOCALUS VONGADARA Autbewahrungsort unbekannt.
310
II • Inschriften (IS)
Dokumentation
FO:Byblos. D(is) M(anibus) L(ucius) Philocalus L(ucit) j(.ilius) Col(lina tribus) valen(s) Gadara mil(es) leg(ionis) X F(retemis) (Centuriae) Grani Proculi h(ic) s(itus) e(st). "Den Unterweltgottern (den Manen). Lucius Philocalus, Sohn des Lucius von der Tribus Collina Valens, aus Gadara, ein Soldat der 10. Legion Fretensis, aus der Centurie des Granus Proculus, ist hier beigesetzt."
Kommentar: Der Name des V erstorbenen halt sich rein auEerlich mit seinen Tria Nomina an die GesetzmaBigkeiten der romischen Nomenklatur (vgl. M. SARTRE, in: HUMBERTIDESREUMAUX I [1998] 557 f.). Das Cognomen Philocalus tritt hier jedoch an die Stelle des Nomen gentile. Dies deutet daraufhin, daB es sich um einen romischen Burger handelte, der dem ursprunglich hellenisierten Milieu Gadaras entstammte und seinen griechischen Namen Philokalos nur unter gewissen Schwierigkeiten an die im romischen Heer giiltigen Normen anpassen konnte. Eine Reihe von Belegen filr dieses Phanomen bietet H. SoLIN (Die griechischen Personennamen Roms - Ein Namensbuch [1982] 1371 ff.) unter den griechischen Personennamen in der Reichshauptstadt (freundl. Hinweis P. HERZ). Zur Datierung des Epitaphs (nach der funeralen Formel hie situs est, vgl. dazu M. CLAUSS, Epigraphica 35, 1973, 55 ff.) und der Zugehorigkeit des Verstorbenen zur stadtischen Tribus Collina s. DvoRJESTsKI/1.Asr (s.u.), vgl. hierzu insbesondere auch B. IsAAc, ZPE 44, 1981, 72 f. Anm. 30.31; H.J. MAcAoAM, in: NoRTHEDGE I. 1992, 35. Dat.: 1. Jh. n.Chr. Lit.: RENAN 1864, 191 f.; CIL III,l, 181 (MOMMSEN); CIL III Suppl. l. 1902, 181 Nr. 6697 (H1RScHFELDlv. DoMASZEWSK!); THOMSEN 1907, 46 s.v. faliaQa; Dizionario Epigrafico di Antichita Romane, (ed.) E. DE RUGGIERO III (1922, Nachdr. 1966) 356 s.v. Gadara; J. JEREMIAS, ZDPV 55, 1932, 79 mit Anm. 1-2; ScHORER II=. 1979, 135 Anm. 252; DvoRJESTSK!ILAsT, IsrExplJ 41. 1991, 157 ff.; D. F. GRAF, Ararn 4, 1992, 30 mit Anm. 84.
Musen liebt, ist auch alien anderen gemeinsam. Von Hippos, (der Stadt) der Weisheit, aber stammt meine Mutter Philus."
Kommentar: Die Nennung der Nachbarstadt Hippos la8t keinen Zweifel daruber zu, daB sich diese Inschrift aufGadara in der Dekapolis bezieht. Der Name des Verstorbenen deutet auf eine religiose Verbindung mit der agyptischen Gottheit Apis. Der Name des Vaters ist rein romisch (vgl. IS 5; MITTMANN 1970, 168 f. Nr. 4), wahrend jener der Mutter fur Judinnen in der Kyrenaika belegt ist (FRAsERIMATTHEWS I. 1987, 470 s.v.). Gadara wird hier als geistige Heimat aller Menschen charakterisiert, was durch das composite Adjektiv X,QTJ0toµoucrla unterstrichen wird. Dieses Wort hangt mit der Verbalform X,QTJOtoµoucretv "die Musik lieben" eng zusammen (Athenaios, Deipnosoph. XIV 633:b; LrnDELiiScoTT 2007 s.v.). Dern Vorschlag C. CLERMONTsGANNEAUs (RAO I.), es aufgrund einer von Tzetzes uberlieferten Etymologie des Toponyms Gadara (Tzetzes, Ghil 8, 126: otv~ be y>.cbcrcra ya.baQa MyeL tou; A.L000tQcbtou;) von µoucretov = "Mosaik" herzuleiten, ist die Forschung nicht gefolgt: X,QTJOtoµoucrla wird daher vollig zu Recht als Umschreibung fur das hohe kulturelle Niveau der Stadt verstanden. Dat.: Romische Kaiserzeit (1.-3. Jh.n.Chr.). Lit.: C. CLERMONTS-GANNEAU. RAO I. 1897, 399 No. 77; EAO II. 1897, 142; P. PEDRIZET, RA 3• Ser. 1899, 49 ff.; PEQ 1897, 188; ScHORER II. 21907, 161 Anm. 262; F. CuMONT, Etudes Syriennes (1917) 343 Anm. 2; SPIJKERMAN 1978, 127 Anm. 2; ScHORER II=· 1979, 135 Anm. 255; GATIER 1986, 38 zu Nr. 12; L. D1 SEGNI/Y. HIRSCHFELD, IEJ 36, 1986, 268 Anm. 74; HENGEL 31988, 153 Anm. 187; J. GEIGER, in: KAsHERIRAPPAPORTIFuKS 1990, 143.
IS 66 VETERANENLISTE MIT NENNUNG DES M(ARCUS) CALPURNIUS GERMANUS VON GADARA Aufbewahrungsort unbekannt. FO: Nikopolis/Mu~tafa Kemal (Agypten). Beschreibung: Marmorbasis.
GRABINSCHRIFT DES APION VONGADARA Aufbewahrungsort unbekannt.
"Centurie des Caecilus Syriacus: Marcus Calpurnius Germanus, aus Gadara."
FO: Diokaisareia / Saffuriye.
Kommentar: Die bekannte V eteranenliste geht historisch
THv µou :n:ati]Q Kotvto;, iJv µTjtTJQ LAou;· to b' ouvoµ' EOtLV ½.m,lwv, JtatQL; be µou xal. JtdCJL 'KOLVTJ, robaQa X.QTJO"tOµoucrla· crofj; b' a' al:n:JtOU EOtLV ~ µTjtT)Q 1Aou;. "Mein Yater war Quintus, meine Mutter Philus. Mein Name lautet Apion, mein Vaterland Gadara, das die
IS 67 GRAFFITO DES [ - - - ]MACHOS VON GADARA Theben-West, im Tai der Konige, sog. Memnon-Grab (= Grab Ramses V. und Ramses VI.), in situ.
auf eine Rekrutierung im Zusammenhang mit dem Bar Kochba-Aufstand zuruck. Der aus Gadara stammende Veteran hat einen auEerlich rein romischen Namen, der nach der Regel der Tria Nomina gebildet ist (vgl. zu M(arcus) IS 10 und 15 A; zu Germanus IS 5. Das Nomen Gentile ist von der Gens der Calpurnii ubernommen, die wahrend der fraglichen Zeit in Alexandria und im Fayyum als Notable und Gro8grundbesitzer in Er-
IS 68 GRABINSCHRIFT DES DIODOROS VON GADARA Florenz, Palazzo Peruzzi. FO: unbekannt (Italien). Beschreibung: Marmorstele. llLWbO>QOU 'H>.wbcbQou a:n:o :ruQLaxfj; llE'KUJtOA.EW; raba.QWV taev. "Grab des Diodoros, Sohn des Heliodoros, aus Gadara in der syrischen Dekapolis."
///1J.N,.£J, Kommentar: Die beiden in dieser aus Italien stammen-
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- - -]µax,o; E>e- - ; rabaQE'U£ [tcr]t6Q11cra LtWµ,,ou JtQOQ)/,~L aJto tOL toil t&v XUQLWV "]---machos, Sohn des The[o]us, aus Gadara, ich besuchte im 12. Jahr, [Text unklar] der Herren."
- - - (centuria)] Caecili Syriaci M(arcus) Calpurnius Germanus Gadara[ - - -
IS 65
scheinung traten (freundl. Hinweis P. HERZ). Dat.: 159/160 n.Chr. Lit.: J.P. GILLIAM, AmJPh 77, 1956, 359; J.C. MANN, Hermes 91, 1963, 488 ff.; AE 1969/70, 183 Nr. 633 VI; ScHORER n= 1979, 135 Anm. 25 I.
311
Kommentar: Fur die Restituierung des Namens des Besuchers stehen mehrere Moglichkeiten zur Verfilgung, vgl. F. DoRNSEIFFIB. HANSEN, Rucklaufiges Worterbuch der Griechischen Eigennamen - Reverse Lexicon of Greek Proper-Names (1978) 295 s.v.-µax,o; Das Patronym ist sehr kurz, auch die an sich kurze Genitivbildung E>ewvo~ wird in den kurzen Schreibraum nicht eingefilgt werden konnen. Bezuglich der Lesung des Datums laBt es BAILLET offen, "si elle est suinie de norns d' empereurs (~]u[TJ]Qou xal. t\.[vtwvelv]ou) ou d'un JtQOOXUVT)µa pour les patrons du voyageur." Trafe die zuerst genannte Moglichkeit zu, kame man zeitlichfur den Besuch des Gadareners in der Konigsnekropole von Theben-West in das gemeinsame Regierungsjahr Caracallas mit Gaeta, vgl. hier IS 55. Dat.: Zwischen dem 4. Februar 211 und dem 26. Februar 212. n. Chr. Lit.: J. BAILLET, Inscriptions Grecques et Latines des tombeaux des rois ou Syringes a Thebes. Memoirs d'Institut Fran~s Archeologique Orientale du Caire XLII (1926) II 498 f. Nr. 1922.
den Inschrift genannten Eigennamen sind rein griechisch. Die theophoren Bildungen stehen mit den Gottern Helios und Zeus in Verbindung, die auch im ostjordanischen Raum verehrt wurden (zum Namen Heliodoros in Gadara vgl. auch IS 24). Die Form taev ist in Palmyra im 2. Jh. n.Chr. belegt: vgl. LIDDELiiScoTT 1761 s.v. Das Epitaph weist einen geburtigen Gadarener wahrend der mittleren Kaiserzeit in Italien nach. Seine orientalische Heimatstadt erscheint hier als "Mitglied" der "syrischen Dekapolis", eine Information die entsprechende Nachrichten bei Plinius und Ptolemaios (SQ 22 A.B) stutzt. Dat.: Mitte des 2. Jhs.n.Chr. Lit.: A. GUNELLA, in: G. CAPEcc1/G. DE MARIN1s/L. LEPORE, Collezioni Fiorentine d'Antichita II (1980) 47 Nr. 22 Taf. 10; SEG XXX (1980) 511 Nr. 1801; P.-L. GATIER, Syria 67, 1990, 204 f.; Inscriptiones Graecae Urbis Romae IV, (ed.) L. MoRETTI, Studi Istituto Italiano per la Storia Antica XLVI (1990) 125 Nr. 1675.
IS 69 LISTE MIT NENNUNG DES PRAETORIANERS (TITUS FLAVIU)S DOMITIANUS VON GADARA Rom, Palazzo dei Conservatori.
FO: Rom, Esquilin, gefunden in der Nahe der Kirchen S. Antonio Abate und S. Eusebio, via Principe Amadeo. Beschreibung: Marmorbasis mit lateinischer Inschrift, in: Fragment 1 a Zeile 10:
[- - -Titus Flaviu]s Domitian(us) Gadar(a) Fragment 5 Zeile 5:
[- - - ]an(us) Gadara Fragment 1 a: Titus Flavius Domitianus aus Gadara; Fragment 5: ...an(us) aus Gadara.
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Dokumentation
Kommentar: Die Nomenklatur des in Fragment 1 genannten Praetorianers laBt darauf schlieBen, daB dieser unter Domitian das Biirgerrecht erhalten hat und daraufhin die Aufnahme in eine der zehn Praetoriae Cohortes erreichte.
Lit.: CIL VI 2385 la, Zeile 10; 5 Zeile 5; Ephemeris Epigraphica 4, 1896 B 1 Zeile 26; Dizionario Epigrafico di Antichita Romana, (ed.) E. DE RUGGIERO Ill (1922, Nachdr. 1966) 356 s.v. Gadara.
III. Offentliche und private Baudenkmaler (BD) (Tafeln 1-32)
Vorbemerkung Die im folgenden vorgelegte Dokumentation umfaBt insgesamt 55 Baudenkmaler, gegliedert in Abschnitt A, dem Stadtgebiet von Gadara, in Abschnitt B, der Gadarener Chara, und in Abschnitt C, eine Auswahl isoliert erhaltener Bauglieder (Blocke mit Reliefs, Stiirze, Tiiren, Kapitelle). Diese Zusammenstellung zielte urspriinglich auf eine moglichst vollstandige Erfassung der Ruinen auf dem Kenntnisstand von 1990. Die umfangreichen Feldforschungen, die zwischen 1987 und dem Erscheinen dieses Buches durchgefiihrt wurden, machten es erforderlich, neue Ergebnisse in das bereits abgeschlossene Manuskript einzuarbeiten. Neufunde konnen freilich nur insoweit Beriicksichtung finden, als sie durch V orberichte bekannt gemacht wurden. Bei der im folgenden vorgelegten Beschreibung der Baudenkmaler liegt die zwischen 1986 und 1998 entstandene archaologisch-topographische Planaufnahme zugrunde. Zur Lokalisierung ist die Gesamtkarte Abb. 5 auf S. 23 heranzuziehen. Die Prasentation der Baudenkmaler und der ausgewahlten Werkblocke halt sich, soweit moglich, an folgende Abfolge: Fortifikationsanlagen, Verkehrsachsen, Tore und StraBenmonumente, Theater, Kirchen, kommerzielle Einrichtungen, Tempel, Thermen, Hippodrom, Graber und christliche Martyria. Dern jeweiligen Forschungsstand entsprechend f':illt die Einzelbeschreibung der Denkmaler unterschiedlich ausfiihrlich aus. Bei den erst teilweise kartierten Grabanlagen muBte eine reprasentative Auswahl getroffen werden. Wie A. HoFFMANN (AA 1990, 224; 2000, 222) mehrfach erlautert hat, wurden in Gadara Basaltquader als paralellelepipedische Bauelemente grundsatzlich nicht hergestellt. Der im folgenden verwendete Begriff Ps-Quader (= Pseudo-Quader) sei daher wie folgt definiert: Die geglattete Stirnflache des Bausteins hat einen akkurat geschnittenen quadratischen bis rechteckigen UmriB. Die in den Mauerkern einbindende Seite bleibt bruchrauh oder ist nur grob bossiert. Da sie keilformig zulauft und keine Lagerflachen bietet, muBte der Block zur Stabilisierung mit Splittern aus Bruchstein und Erde hinterfiittert werden. In einigen Fallen wurde der Mauerkern mit Opus Caementicium verfiillt. Diese Technik kommt im ]fauran und nordlichen itg/un vorwiegend bei Schalenmauerwerk aus Basalt zur Anwendung (vgl. RBK II. (1971] 1011 ff. [M. REsTLE]; A. HoFFMANN, AA 1990, 224 mit Anm. 89). Durch orthogonalen Fugenverlauf tauschte die zweischalige Wand massives Quadermauerwerk vor.
Die Dokumentationsarbeiten der Feldbefunde wurden in besonderem MaBe von Herrn Prof. Dr. W. BoESER (Karlsruhe) durch Rat, aktive Mitarbeit und Bereitstellung von technischem Gerat gefordert. Dank gilt des weiteren den T eilnehmern an den Kampagnen von 1986 bis 1989 und 1998 (P. BABLICK, J. BENTON, C. BOL, D. H. B0CKLING, K.A. DACOSTA, M. EL-DAIRE, U. DENIS, P. GRUNWALD, A.O. GYLDENHOLM, C.K. HAAs, N. HAGEN, J. HALFHIDE, A. t{AMMAs, A.M. HERDA, P.W. HERZ, U. HESS, T. HOCHSTEIN-MINTZEL, U. H0BNER, M. EL-l;IUSBAN, TH. l9,\
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Fronten konnten am Nordhang identifiziert und am Osthang unter der modernen Moschee aufgrund mehrerer lndizien - niche zuletzt durch den Mauerverlauf auf dem alten Plan von G. SCHUMACHER - wahrscheinlich gemacht werden. V. Der Verlauf der friihkaiserzeidichen Stadtmauer lieB sich ab 1995 durch weitere Feldbegehungen und Kleingrabungen weiter klaren, wobei die Reste in Jjallat
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III . Offendiche und private Baudenkmaler (BD)
Dokumentation
el-Gindi(hier Nr. E), im Wadi el-FaJ;,t (hier Nr. F), Jjallat erj,-J)itra (hier Nr. G) und ostlich des alteren Bogenmonuments (BD 5) zu einem geschlossenen Verteidigungsring rekonstruiert werden konnten. VI. Reste der spatantiken Stadtmauer lieBen sich bislang nur in zwei von Norden und Siiden an das Westtor (BD 4) anbindenden Abschnitten nachweisen. Ob und ggf. wie weit sich diese im Gelande in die beiden Him-
1000m
Abb. 34. Hellenistische Befestigung der Akropolis (BD 1) und Einfassung des hellenistischen Heiligtums (BD 12), Rekonstruktion des Gesamtverlaufs, nach A. HOFFMANNN/C. B0HRIG 2000. werken von Gadara seitens des Deutschen Archaologischen lnstituts durchgefilhrten Untersuchungen haben diesen liickenhaften Befund vervollstandigt und zu einer chronologisch wie bautechnisch differenzierbaren Rekonstruktion der Mauerverlaufe gefilhrt (ausfilhrlich HoFFMANNIBOHRIG 2000, 180 ff.). Die Ergebnisse konnen im Folgenden nur kurz referiert werden: I. Arn siidwestlichen Abhang des Akropolishiigels konnten starke, in unterschiedlichen Phasen errichtete und reparierte Befestigungsmauern nachgewiesen werden, die eine im GrundriB trapezoide Erweiterungsflache des vermudichen Siedlungskerns auf der Hiigelkuppe umfassen. In diesem Bereich weist die osmanische Oberbauung, die die antiken Fundamente nutzt, um 20°vom iibrigen Bebauungsschema des alten Dorfes ab. II. Der Verlauf und die fortifikatorische Gestaltung der siidlichen Akropolismauer (vgl. oben BD 1 B.C) konnten durch mehrere, ab 1989 durchgefilhrte Probeschnitte geklart werden. Dieser Abschnitt wurde vom jordanischen Ministerium filr Tourismus und Altertiimer 1995 bis 1996 durch Abraum der antiken Schuttschichten durch schweres Gerat iiber eine Strecke von ea. 235 freigelegt (Taf. 6:D). Die in romischer Zeit reparierte und nach Westen erweiterte Mauer endet in zwei groBen Bastionen (Tiirme 1 und 4) und weist in ihrem GrundriBverlauf sagezahnartige Verspriinge auf. Diese
sind mit zwei nach auBen vorkragenden Fiinfecktiirmen verstarkt. III. Der Verlauf der westlichen Akropolismauer ist den Gelandeverhaltnissen nach endang der wesdichen Hangkante des Hiigels oberhalb des Theaters (BD 15) anzunehmen. A. HoFFMANN und C. BOHRIG (2000, 204 f.) rechnen die Mauerreste am osdichen Rand der Basilikenterrasse (oben Nr. D) zu diesem Festungsabschnitt. Weitere, aber niche mit den genannten Spuren direkt zusammenhangende Reste von massivem Kalksteinmauerwerk stellten sie im Bereich der DecumanusThermen fest (BD 23), bei denen es sich um eine groBe vorspringende, den wesdichen Zugang zur Akropolis sichernde Bastion handeln konnte. Sie gehen ferner davon aus, daB auf dem siidostlich daran anschlieBenden Areal ein weitlaufiger offentlicher Platz eingerichtet war. N. Der Mauerzug siidlich des Nordtheaters (oben Nr. A) erwies sich durch Untersuchungen von A. HOFFMANN und TH. BUNK 1997 als Rest der dritten groBen, d.h. nordostlichen Eckbastion der Akropolisbefestigung (A. HoFFMANN/C. BOHRJG 2000, 205 f. mit Anm. 92). Von dieser ausgehend ist die Stadtmauer, analog zu den Abschnitten im Siiden, in Abhangigkeit von den geomorphologischen Terrainverhaltnissen entlang der ostlichen und nordlichen Hange weiterverlaufen. Spuren der zu postulierenden Zwischentiirme mit pentagonalen
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Abb. 35. Kaiserzeidiche Stadtmauer (BD 1), Rekonstruktion des Gesamtverlaufs, nach A. HoFFMANNN/C. B0HRIG 2000.
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Abb. 36. Hellenistische Fortifikation (BD 1) mit Ttirmen und Schlupfpforten, Sudflanke am Stidabhang der Akropolis, Grundrig, nach A. HOFFMANNN 1995/96.
316
III. Offendiche und private Baudenkmaler (BD)
Dokumentation
kam nur in den hellenistischen Mauerabschnitten zur Verwendung. Die Einbeziehung von alteren Bauteilen als Spolien ist fur die friihkaiserzeitliche und spatantike Mauern bezeugt. Konstruktive Besonderheiten: Die Stadtmauern von Gadara wurden einheitlich aus Kalksteinquadern konstruiert, die, zumindest in den unteren Abschnitten, massiv geschichtet sind. Bei den Untersuchungen der Stadtmauern durch das Deutsche Archaologische lnstitut konnten darUber hinaus folgende Besonderheiten der Mauer" - ~ ~ - - - 1--
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Westlicher Abschnitt
Ostlicher Abschnitt Abb. 37. Hellenistische Stadtmauer mit Tilrmen am Siidabhang der Akropolis (BD I), Bauaufnahme des osdichen und wesdichen Abschnitts, nach A. HOFFMANNN IC. B0HRIG 2000.
melsrichtungen fortsetzten und oh sie jemals mit der friihkaiserzeitlichen Stadtmauer verbunden waren, ist ungewiB. Erhaltung: Ober dem gewachsenen Boden hatten sich vor 1990 von den genannten Mauerabschnitten folgende Reste erhalten: A) bis zu zehn Quaderlagen; B) 1987-88 waren bis zu sechs Quaderlagen sichtbar. Dieser Abschnitt wurde wie C) ab 1992 weiter freigelegt (vgl. HoFFMANNllOlQO~ XI S. 13 Anm. 67. s.v. 0eu~WAQT)~ S. 176Anm. 1336. DeMedicina II 17,1 S. 49 Anm. 358.
Synaxarium Sirmondi 18. Nov. S. 278 (SQ 64:3). Cicero Epist. ad Atticum IV3,1 Synodikon Menaionm tu Noembriu 18 235 S. 278 (SQ 65:C). Cicero inPisonem 68-70 Tzetzes Chiliades 8,12 S. 12Anm. 58,310.
Plinius Nat.Hist. S. 67 Anm. 476, V 16,74 275 (SQ58:E). XXXV200
S. 274 (SQ57). Quintilian Inst. Orat. 3,1,17
s. 14,120,263£, 311 (SQ22:A). S. 274 (SQ58).
S. 276 (SQ 60:D).
612
Script. Hist. Aug. Commod. 2,3 Marc. Ant. 25,11 Severns 24,3
Talmud lbnlsaq S. 265 (SQ 26). Kitab Sirat Rasul 'Allah b Taan 20:a S. 246 j 'Erubin V 8 S. 264 (SQ 24). Anm. 1978. j Schab IV 1 S. 266 (SQ30:C). j Seq 50:C (46) S. 129 Anm. 980. Tosefta 'Erubin VI 13 S.265 Ibn el-Kalbi (SQ24:B). Kitab el-Asnam 30,9-32,10 S. 209 Anm. 1653, Mischna 219 Anm. 1852, S. 276 (SQ 60:E). 'Arakin 246 Anm. 1978. S. 140Anm. 1089. IX6 S. 58 Anm. 402.
S. 75 Anm. 546. S. 75 Anm. 546. S. 124 Anm. 943.
Sueton
Vitae Imp. Tib. 57 Dom.4
El-Maqdisi
T abula Peutingeriana IX Abb. 27, S. 43, 269 (SQ 42).
N.D. Arabische und persische Autoren
Kitab at;,san el-taqasim ft ma'rifat elaqalim 185, 7 (ed. M. J. DE GoEJE) S. 269 (SQ 41).
Theodosius
De situ terrae sanctae 24
'.Abd el-1:laqq
Marasid el-ittla S. 14 , 267 (SQ35). 317 I, (ed. Y. A. EL-HAMAwi)
Qazwini S. 269 Atarel-Bilad (SQ40:B).
s. 85, 272 (SQ51).
III 140 (ed. JUYNBOLL)
Thietmar Magister
Peregrinatio
II
S. 13Anm. 67.
S. 271 (SQ 47:C).
Safi ed-Din bin J\bd el-1:laqq el-Bagdadi s. J\bd el-1:laqq
Abu !;>u'aib
El-Diwan IX 11
Varro
De Agricultura XLN S. 14Anm. 73, 37, 61, 68, 269,309 (SQ9).
Yaqut S. 268 (SQ 39:A).
Mu gam el-buldan
II 113 (Beirut) S. 38,268 (SQ39:B). III 509 £ (ed. WOsTENFELD) S. 13, 49 f.
El-'Azraqi
Anm. 355, 270 f. (SQ 47:B.D).
Kitab 'ahbar Makka S. 246 Anm. 1978. Ed-Dimasqi
Wilhelm von Tyros
Nuhbat el-dahr ft 'aga'ib el-barr wa-lHist. Rerum Transmarin. bat;,r XVI 13 S. 13 f. Anm. 7 4, 264, 270 (SQ 22:D; 43).
197 (ed. Mehren)
S. 271 (SQ 48).
N.E. Syrische, georgische und chinesische Quellen
Abu I-Farag el-I~fahani
Kitab el-Agani IV.C. Hebraische Quellen
VII174
S. 269 (SQ 39 :D).
Eusebios
Acta Martyr. Pal. S. 277 (SQ 64:A).
Estori ha-Parl).i
Kaphtor u-Pemf;, 93 (ed. LuNcz)
El-Bakri
s. 50,271 f.
(SQ50).
Midrasch 'Aboda Zara III 4,5
Fan Yeh
Mugam mastagam I 371 (Beirut)
S. 269 (SQ39:C).
El-Harawi
s. 110,186
Anm. 1414. Jalkut 278 S. 186Anm. 1414. Psalm 118,18 S. 100 Anm. 750. Qohelet rabba V 10 § 11 S. 264 (SQ23). Psalm 118, 18 S. lOOAnm. 750.
Kitab ez-Ziyarat 20
613
IV • Schriftquellen
Register
Hou-Han-shu 40 ff. (ed. HIRTH)
S. 26 Anm. 173.
loannes von Ephesos S. 270 (SQ 47:A)
Geschichte des Klosters des Ioannes Urtaya 567 (ed.BRooKS)
S. 13Anm. 63.
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Gadara/ Umm Qes, Reste der hellenistischen und romischen Stadtmauern (BO 1). A. Resce einer Eckbascion am Nordosteck des Akropolis-Hiigels beim Nordcheacer; B. Im GrundriB viereckiger Turm in der Scadcmauer am Nordrand des Tales Jjallat elGindf; C. Resce der friihkaiserzeiclichen Stadtmauer im Wtidi el-Fa!;Jt; D. Turm der friihkaiserzeiclichen Scadcmauer in der Nahe von el-Qa~·r (BD 25) .
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Gadara/ Umm Qes, spatosmanische Siedlung auf der Akropolis (BO 1). A. Ansicht des Siedlungshilgels von Nordwesten aus dem Tai ljallat el-Gindt; B- 0. Ansichcen der spatosmanischen Hauser auf dem Akropolis-Hilgel.
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Gadara/ Umm Qes, romische Theater im Randbereich der Akropolis (BO 14.15), Zustand 1990. A. Nord cheater (BO 14), Blick in die Cavea von Sildwesten; B. Sudwesclicher Tei! des Akropolis-Hilgels mit dem Wesccheacer (BO 15); C. Wesccheacer (BD 15), Blick in die Cavea von Westen; 0. Westtheater (BO 15), AuRenmancel mit nordlichem Vomitorium, Zustand 1990.
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