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German Pages 56 [60] Year 1816
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3- lezte Z. alle l. alte. 4. Z. IL. nur dann l. nun baran*. 4. 3 2J. das !. Sie. 4- 3- 27. nach Werse, l. ab. 6 3 8 einem l. einem noch. 8- 3. 4- v. u. hergenommen l. hergekommen. 9. Z. 3 keinem l. können. 9. 3. 5 v. u. Rarität l. Gravität. 13. 3. 6. Lächler Kruder 1. Bruder Lächler. 14 3- 9. selbst l. daß. 17. 3- 8. daß l. dort. 19. Z. f 1. bergen L Hetzen. 20. Z. 15. nur l. um. 20. Z. 19 Polizeimin ister (. Polkzetministei r iu m. S. 29. 3. »6 Leute l. Bünde. S. 3o. 3- 2. Allem l Allen. S. 32. 3- 8 v. u. Sie l. sle. S. 33. letzte 3. schicken l. schlecht schicken. S. 34. 3 5* v. u sie l. Sie. S. 36. 3« 4- Eredit und krlrtschen l. kritischen Credit und. S. 36. letzte 3- Dornamen l. Necknamen. S. 40. 3- 3 werden l. würden. S. 4° 3- io. auch l. durch. S- 40. 3. 16. nähe r l. eher. S. 40. 3. 5* v. u. fechten l. führen. S. 42. Z. 9. Widerstandes so vieler geliebten l. Wiederstrebens, so viele geliebte. S. 42* 3- 4- V. U- Thränen I. T Heu reu. S 43- St 10 Die Starken l. Sie starker. S. 41. 3. 12. Ihnen l. ihne n. S. 43. 3- mq lösche jämnierlich. S. 44. 3 3 Sie l. sie. S. 44. 3- 5 nur l. nun. 5t. Z. 3- v. u. haben l. heben.
S. 54- 3- 26. jedem l. 1 e d e n. S. 54- 3- 5 v. u. weil noch l. vielmehr. S. 5t». 3. 14- Sie l. sie. Mehrere andere Fehler wird der Leser leicht selbst ent# decken.
F. Schleiermacher an den
Herrn
Geheimenrath Schmalz.
Aach eine Recension.
Also nur mehr solcher Schriften. Schmalz No. a. S. n.
Berlin/ in
der Realschulbuchhandlung im Novbr. i8i5.
Freilich ist es unangenehm von sich selbst öffentlich reden zu müssen, das fühle ich auch, denn auch die Veranlassung dieses Schreibens ist in mancherlei Hinsicht eine persönliche. Doch da fast jeder Schriftsteller dieß mehr oder weniger zu thun pflegt in Vorreden: so will ich mich nicht sonderlich darüber grämen; zumal ich auch verhältnißmäßig kürzer ab zukommen hoffe als Sie, der Sie Zehn Seiten fast Ihrer Sechszehn Seiten langen Schrift von Sich selbst haben rede« müssen, Sie Armer! Wogegen Eie freilich auch die Kunst verstanden haben, auf Sechs Seiten das Herz und den Ver stand wenn nicht Ihrer Leser überhaupt doch einiger Rerrnsenttn in Bezug auf da- ganze BunbeSwesen und auf dir Gefahren unserer Fürsten und unseres Vaterlandes mit lakonischer Kunst zu befriedigen. Ich werde mehr Raum und Zeit aufwenden müssen, um Ihnen zu zeigen, daß und warum Sie mich nicht befriedigt haben- Doch zur Sache. Als Ihre Schrift erschien über politische Vereine, wure de mir, der ich leider wenig lest, von so vielen Seiten zuge« fest, ich müsse sie auch lestn, bis ich es endlich that. Lassen Sie «ich es Ihnen gestehen, die Sache ließ mich ziemlich gleichgültig. Ich sagte mir, was für ein wunderbares Ge» löst muß doch der gute Schmalz gehabt haben, alle Gefchiche ia
4 ten von sich zu erzählen, daß er sich nun noch gegen jene Chronik vertheidigt! Bredow ist todt, Venturini allein ist wol weniger bedeutend, der ganze Band der Chronik ist ge« wiß schon ins Bücherbrett gestellt, und von denen Wenigen, die ihn nicht vergessen haben, behaupten noch Einige diese, überhaupt nicht feindselig gemeinte, Stelle sei durchgestrichen und Sie durch einen nachgesendeten Karton völlig gerechkfertiget. Ich konnre mir freilich denken, es ist schon etwas, dessen sich ein Mann gern rühmen mag, wenn er, wie Sie, am io. August noch keinen Gedanken hat an eine neue Uni, versitat — denn Sie wollten die Hallische mit Mann nnd Maus hieher versezen — und er giebt sich nur dann mit zwei Kollegen, die in demselben Falle sind, (denn nur dec Großkanzler Beyme hatte den Gedanken eher) noch dazu an einem alten geliebten Ort, wo Sie Sich gewiß nicht immer eingeschlossen haben am Schreibtisch, den Plan zu besprechen, ju entwerfen und nach wiederholten Berathungen zu redigiren, und ist Anfangs Oktober, schon wieder in Halle zu rück. Aber so schön und ruhmwürdig es auch ist, wie kömmt es hieher zu den politischen Vereinen ? Und nun gar begriff ich nicht, warum das soviel Worte machen über den unbedeutenden Vorwurf, Sie waren auö Halle entwichen und hätten in Berlin pn'vatisirt. Mehrere Seiten in dieser dem Besten des Vaterlandes gewidmeten und, wie das Gerücht sagt, vielen Fürsten zugesendeten Schrift, mit solcher noch dazu durch Verspätung abschmeckend gewordenen Kleinig keit angefüllt, das spannte mich auf eine.befremdende Weise. Von mir fdtyite man mit größerem Rechte sagen, ich sei aus Halle entwichet^ weil ich meine Aemter nie anders niederge. legt habe, als durch eine Erklärung in den Hamburger Zei.
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lungen. Warlich, ich würde mir nichts daraus machen; denn jedermann weiß, wie eS war, und wer jene Regierung nicht anerkennen wollte, der brauchte auch nicht feinen Ab schied ju nehmen. Und, Bester, daß Eie hier in Berlin privatisirt haben, können Eie doch nicht läugnen! Es ist nicht das allerwünschenswürdigste, ein privatisirender Gelehrter zu sein; aber wir beide müssen es doch nun einmal gewesen sein. Auch ich wurde im Nov. 1807 officiell be fragt, ob ich der hier zu stiftenden Universität beitreten wollte, ging bald darauf hieher, hielt Vorlesungen und wur» de durch ein Wartegeld unterstützt, was ich als reine Güte der Regierung anerkannte. Aber ich wüßte nicht, wie ich mich anders ausdrücken sollte, als daß ich während dieser Zeit privatisirt habe. Wollte ich sagen, ich wäre schon da mals bei der Universität angestellt gewesen, die noch nicht existirte: so müßte ich eigentlich behaupten, die ganze übrige Universität sei hernach bei mir angestellt worden. — Wie mich dieß alles aber auch Wunder nahm, naher betrachtet fand ich die ganze Zusammenstellung künstlich genug. Eie wollten, warum, weiß ich noch nicht, über die politischen Vereine Lärm schlagen und wußten nicht mehr als einige Seiten zusammenzubringen. Das war zu wenig für eine Schrift, also füllten Sie den nöthigen Raum mit alten Ge schichten! . Dadurch gewannen Sie einen zwiefachen Vor theil. Diejenigen, die an der Deklamation über die politi schen Vereine ein großes Interesse fandst, vergaßen bald die alten Geschichten, und wenn sie auf die Seitenzahl sahen, meinten sie, sie hätten doch einen Bogen voll Anklagen oder erwiesener Beschuldigungen gelesen. Wir wissen es ja, wie die meisten Leser lesen. Gab es aber gutmüthige Seelen,
6 die sich an diesem Haupttheil nicht erquicken konnten, denen Ivar es sehr nahe gelegt, dieß nur für eine gelegentliche Er« gießung zu halten, und die Vertheidigung gegen eine vrr» rostete Anklage für die Hauptsache. Zu diesen legten gehörte auch ich lange genug und begriff nicht, warum viele Leute soviel von diesem Bogen sprachen. Ja auch jezt noch bin ich überzeugt, daß außer der ausländischen Zierde Ihrer Person und einem bunteren Schriftwechsel, der einige Wo, chen der lesenden Welt die Zeit vertreibt und die Wirkung auf die Gemüthsstimmung, die sonst hätte entstehen können, wieder aufhebt, nichts daraus hervorgehen wird.
Wie ich nun dieß bei mir festgestellt hatte, fing ich an mir Ihre Schrift auf das schriftstellerische Verdienst anzusebn, und da nun das Aufsehn immer wächst, und der Er folg immer glänzender wird, so eile ich, Ihnen meine in dieser Hinsicht gemachten Bemerkungen mitzutheilen, zum Behuf der nächsten Auflage nach Empfang dieses; und wenn ich diese Blätter zugleich auch unserm gemeinschaftlichen Freunde, dem Publicum, sende, so geschieht es, damit ich mich ausweisen kann, daß ich meines Theils nichts versäumt habe, um Ihre gekrönte Preisschrift der Vollkommenheit noch näher zu bringen. Und nun erlauben Sie mir, ohne weiteres mit dem Tadel anzufangen, damit der bessere Ge schmack deS LobeS der lezte bleibe. Sie wissen vielleicht nicht, daß ich bisweilen Vorle sungen halte über die allgemeinen Grundsätze der Auslegungs kunst. Diese Kunst aber hängt in ihrer Anwendung nur gar zu sehr von der Art ab, wie die Kunst zu reden und zu schreiben auSgrübt wird. Daher bin ich sehr darauf auS,
7 zu zeigen, wie bei guten Schriftstellern auch da- schwierige sich mit Sicherheit löset, die Fehler der schlechten aber die Auslegung erschweren, und wie man deshalb bei Zeiten dar» auf bedacht sein-muß, Hülfsmittel und Ergänzungen von allen Seiten zufammenzusuchen. Lassen Sie sich nun gefal len zu hören, was ich in dieser Hinsicht in Ihrer Schrift gefunden habe«
Bei Kleinigkeiten, den unrichtigen Gebrauch einzelner Wörter betreffend, will ich mich nicht aufhalten. Das Beste hat mir ohnehin schon Niebuhr weggenpmmen, daö von dec Begeisterung. Sie werden ihm freilich einwendcn, Sie hät ten hier ironisch gesprochen, und hielten natürlich die geizigm despotischen steife« Pedanten, die Sie S. 12 und 14. schildern, nicht für wirklich begeistert, sondern die hatten sich nur begeistert angestellt, eigentlich aber andere Dewegungsgrünhe gehabt. Wobei hatten doch jene Leute etwas zu befehlen, um alle die genannten Eigenschaften entwickeln zu können ? Man sollte aus den angeführten Zügen schließen, bei der Landwehr und beim Landsturm! Nun Zeit genug hat ihnen das gekostet, und zu verdienen war nichts dabei, weder Geld noch Ehre noch Orden, und vermeiden konnte leicht jeder, etwas mit der Sache zu thu« zu haben, der irgend in der Gesellschaft so stand/ daß man ihm etwas müßte zu befehlen geben. Man findet also hier nicht leicht versteckte Beweggründe und Ab sichten aus; und wenn Sie nun einen Gegenfaz annehmen zwischen Begeisterung und Pflichtgefühl, eines von den bei den muß eS doch fast gewesen sein bei diesen Leuten'. Doch diese entgehn» nun ihrem Schicksal nicht. Aber ich wollte nur/ Sie Hütten etwas deutlicher ausgesprochen, wie Sie
8 die wahre Begeisterung — denn an diese müssen Eie doch glauben, Sie müßten denn überhaupt an nichts Heiliges
mehr glauben — wie Sie doch diese unterscheiden von der falschen, zuerst damit wir wüßten, wie wir uns in rechter
Ehrfurcht verhalten sollen gegen Ihre unbrgeisternde Män ner, S. 15. „die es am Ende auSgerichttt haben."
Wie
leutselig müssen diese gewesen sein gegen dewgemeinen Mann
und wie streng gegen die Vornehmen! wie großartig in ihren
Ansichten und Anordnungen! wieviel müjftn sie gethan ha
ben, ohne zu thun als thäten sie etwas! wenn doch auch das zur falschen Begeisterung gehört, daß man bei jeder
Kleinigkeit, jedem patriotischen Scherflein thut, als thäte Nächstdem aber ist auch sehr
man etwa- besonderes! —
wichtig zu wissen, ob rS Ihrer Meinung nach eine wahre lobenswerthe Begeisterung giebt, um Eie in der Abfassung Ihrer Schrift recht zu verstehen.
Ob es eine Begeisterung
für das Gute giebt, und ob diese das Höchste bleibt, dessen
der Mensch fähig ist, oder ob sie doch zu unruhig ist? ob fie einerlei ist mit dem ruhigen kräftigen Pflichtgefühl oder
doch noch verschiede» davon?
Doch dies könnte uns in tieft
sinnige Untersuchungen verwickeln, für welche die Anwen dung, die ick) machen will, zu geringfügig ist. lich ganz einfach nur diese.
Es ist nem»
Die Hauptfach« in Ihrer Schrift
ist doch, darüber find nun alle Stimmen einig, jene schöne Tirade gegen die politischen Vereine, welche S. 11 beginnt.
Wenn Ihnen nun die ganze Sache gewiß nicht aus müßi
ger Virlgeschäftigkeit hergenommen ist, noch auS prunkender
Eitelkeit, sondern aus einem guten Motiv, waS ist nun die ses PathoS, diese Beredtfamkeit? ist fie Begeisterung oder Pflichtgefühl?
Wir andern möchten eS nicht gern für Be-
9 geisierung gelten lassen, denn rS scheint unS eher steif, pe« dantifch und-thuend als thäte es etwas besonderes.
Und
Sie werden es doch schwerlich keinem für ruhiges und kräf
tiges Pflichtgefühl losschlagen, denn ruhig ist diese Empfind lichkeit nicht, und wäre die Tirade recht kräftig, so härte sie
nicht «was verlegen und verwirrt die zehn Seiten voll Ge«
schichten, die größtentheils nicht zur Sache gehören, mit gehn heißen, als ob sie mit denen zusammen mehr auorichlen würde!
Sagen Sie, haben Sie nicht mit Ihrer etwas
übel zusammenhängenden Rede von der Begeisterung und
dem Pflichtgefühl es dem Leser sehr leicht gemacht, daß er,
bedenkend, ruhig und kräftig fei das Gefühl für die Bürgere pflicht auch nicht immer, womit man zum Löschen eilt, sich
den pathetischen beredte« Kern Ihrer ganzen Schrift auS diesem Ihrem höchsten Symbol aller wahrhaft sittlichen An
strengungen so erkläre, daß er, bei Ihrem eigenen Beispiel bleibend, wenn man von dieser Deredtsamkeit redet und ihn fragt, was ist sie doch? dann antwortet: Wasser ist sie,
was Hf. Schmalz in die Lüft sprizt, aber nur beim blinden
Feuerlärm, wie ihn die Polizei anstrllt, um die Sprizen und die Sprizenlrute zu versuchen, und wo man lacht, wenn ein Vorübergehender Scherzweise naß wird'.
Solches Spri
ten ist auch Bürgerpflicht, wenn einer dazu commandirt wird.
Soll ich bei noch einem einzelnen Wort einen Augenblick
verweilen: so ist mir die Rarität aufgefallen, mit der Sie
von Ihrer Ernennung zum Direktor des Tugendbundes für
die Mark reden, als ob das eine wichtige Bedienung wäre,
wozu eine hohe Behörde Sie befördert hätte.
Denn von
solchen Winkelsachen pflegt man sonst das Wort Ernennung,
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und überhaupt diese genaue breite Förmlichkeit nicht zu ge
brauchen.
Oder, fragt man sich, das ist wol Freimaurer
sprache? und der Maurer, für den der Orden die höchste Idee ist, kann auch dem sonst verachteten Tugendbund« (ver achtet schon deswegen, weil er sich ehrlich hat auflösen las
sen.! ) weil er doch eben als geheime Gesellschaft ein Stief
bruder des Ordens ist, den Respect nicht versagen, den diese Familien - Uniform von Titeln einflößt! Dies bringt mich nun auf einen wichtigere« und allge
meineren Fehler, den Sie begangen haben.
Ein ordent
licher Leser nemlich bringt jur Lesung alle- mit und behält
es immer vor Augen, was er anderwärts her schon vom Verfasser wissen kann > dann aber muß er auch hübsch darauf achten, was für Züge sich ihm aus der Schrift selbst offen
baren, damit beides zusammen gehe, und mit dem Verständ-
niß der Schrift zugleich ein möglichst lebendiges Bild des im Schreiben begriffenen Mannes sich gestalte, wodurch allein das Lesen anschaulich wird und der Mühe lohnt.
In beider
Hinsicht nun finde ich, daß Sie Ihrem Leser große Blößen
gegeben haben.
Sie sind nemlich ein eifriger Freimaurer.
Ich plaudere das nicht auS, denn Sie selbst haben eS so
wenig je Hehl gehabt, daß anderwärts zwar vielleicht einem
bei Ihrem Namen zuerst einfällt, Hr. Schmalz ist ein Na-
turrechtSlehrer, ein Jurist, ein Kameralist, da aber, wo Eie leben, jedem vor allen diesen Verdiensten zuerst dieses
entfällt, Hr. Schmalz ist ein Freimaurer — ob ein begei
sterter oder ein ruhiger, aber desto kräftigerer, das freilich
liegt schon über die Kenntniß deS Profanen hinaus.
Da
nun Ihre Schrift doch auch und vielleicht vorzüglich für
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Berlin berechnet ist, denn von hier aus muß doch gelöscht werden, was hier und in Koblenz und Kölln brennen soll — so ist auch dieses fast die erste und gewisseste Kennt» niß, die Ihr Leftr von Ihnen mitbringt. Und sehen Sie nur, mir ist bange, der hochwürdige Orden wird es Ihnen schlecht danken, daß Eie Veranlassung geben, das auf ihn anjuwenden, was Sie von den Bünden sage». Und dessen können doch wir durchaus profane Leser, die wir zu keiner geheimen Gesellschaft gehören, uns Ihnen gegenüber un« möglich enthalten. Denn wenn wir von geheimen Gesell, schäften reden hören, in wie fern sie etwas anrüchig sind, und man nicht wissen kann, was gerade immer sich dahin« ter steckt, und man Ursache hat zu glauben, die großmü« thkgen und edrln auch unter den kesseren Köpfen gingen darin etwas eng geschnürt: so ist uns der hochwürdige Frei« maurerorden von allen Observanzen auch eine solche: und weder seine Geschichte erhebt ihn darüber, noch geben Eie für die Vereine, von denen Sie dieses sagen, besondere Kennzeichen an, die den Freimaurerorden nicht träfen. Ei, ei, das haben Sie schlecht bedacht! Stellen Sie unS baS hübsch in der nächsten Auflage so — und wenn Sie auch ein Paar Seiten mehr schreiben müßten, aber stellen Sie eS uns so, daß die Glorie Ihres verehrten Ordens und Ihre eigene nicht darunter leidet. Denn warum nöthigen Sie doch den Leser fast sich zu wundern, nicht eben wie Sie als rechtlicher und verständiger Mann jene Verbindung haben eingehen können — das ist er einmal gewohnt, und denkt, es steckt manchmal so ein Freimaurerschnupfen in der Luft, der den einen anfällt und den andern verschont; aber darüber muß er sich wundern, daß Sie als ein eiftigrr Maurer un-
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besonnener Mann eine so naive Beichte ablegen konnten, kn
geheimen Gesellschaften würden gar leicht dir Großen und Besseren von den Schlechten und Kleineren geleitet und die Starken wären in den Händen der Schwachen. Also darum erfolgt immer so wenig daraus, wenn ein großer Mann ein Maurer wird! Aber warum nöthigen Sie fast den guten Leser ju fragen, wie steht es nun mit unserm Freunde, dem Verfasser? und was sollen wir ju seiner Ehre glauben? daß er ein großer und guter ist, der geleitet wird leider, oder ein kleiner und geringer, der dafür aber leitet? daß er also anderer Plane modificirt oder daß seine modificirt wer den? Und wenn Sie hernach gar davon reden, was für Schriften von den Bünden ausgehn, und was für ein Be tragen die Bündler beobachten gegen Gelehrte und Staats männer: so ist das freilich eine Stelle, die Sie auf jeden Fall noch einmal bearbeiten müssen; Sie müssen denzu großen Fleiß und den gereizten Ton etwas verschmelzen, denn dieses erregt einen Verdacht, den Sie gewiß nicht er regen wollen, als ob Sie selbst oder ein Paar gute Freunde wären mit Achselzucken und Lächeln behandelt worden, und dieser falsche Verdacht schadet doch nothwendig dem Glauben an die, reine Wahrheit Ihrer Tirade. Iezt aber meine ich vorzüglich nur dieses: wenn nun der Leser bedenkt, diese Schriften sind doch geschrieben und dieses Lächeln ist doch gelächelt worden von einzelnen Personen, und er fragt wo her.weiss denn nur Herr Schmalz, daß die Schriften ausge gangen find vom Bunde, und daß das Lächeln die Personen charakterifirt als Bündler? Wenn er nun auf die eine Ver muthung kommt, daß Sie bestimmte Nachrichten darüber haben, das Schreiben und das Lächeln sei im Bunde be-
13 schlosse« gewesen t so wird er sehr zudringlich werden. Neigt er sich aber auf die andere Seite, und glaubt, Sie habe« das nur geschlossen: so wird er fragen, woraus?
Wissen
Cie etwa, wird erfragen, daß «ergeschrieben hat, gerade der vom Bunde ernannte Bruder Schreiber, und wer gelächelt
hat, grade der vom Bunde ernannte Lächler Bruder gewesen?
Oder können Sie nachweisen, wird er fragem, daß dieS Lächeln und dies Achselzucken mit den Zwecken deS Bunde
zusammenhänge, sei es nun mit den ConstieukionSentwürfen,
oder mit der gemeinschaftlich verspürten und gepflegten Lust
zu einer guten Versorgung, welche Eie S. 12. u. 15 dem
Bunde zuschreiben?
Sie werden dann aber gestehen müssen,
daß bis jezt, Gott fei Dank, die stumme, mimische Verkäumdung noch nicht hinreicht, sich zu Aemtern und Evren zu verhelfen oder Anderen Hera«-.
Also wird er Sie doch
zulezt in dem Loche fangen, Sie hätten es dem Bunde zuge-
schrieben, weil die Bündler es gethan.
Und dann wird er
Sie fragen r Wie nun? sollen wir auch dem hochwürdigen
Orden alles zuschreiben, was einzelne Maurer schreiben und sagen und lächeln ? und auch Ihre Schrift, die von dieser
Folgerung nicht lo-zusprechen ist, sollen wir ihm die zu schreiben ? ustd zur Zugabe alle Großthaten der Freimaurer
aus der Donapartefchen Familie?
Gewiß, Sie werden
nicht glauben, und unser Freund, das Publicum, auch
ilidyt, daß ich diese Folgerung mache.
Denn ich habe ge
wiß auch viele Freunde und Bekannte, die Freimaurer sind, wiewol ich lieber wollte, sie waren es nicht.
Aber Sie
haben die Folgerung gemacht, und da ich der Verfahrungs-
art in Ihrer Schrift gern reche viel Menschen aussätzig ina« chen möchte, so mögen nun Ihre Brüder, die Freimaurer,
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die ersten gewesen fein, und mögen es Ihnen mit mir vor werfen, daß Sie Nicht besser in Gedanken gehabt, jedermann wisse, Sie ftien ein Maurer, und «erde daher auch an die Maurerei denken bei Ihren Worten.
Dies sind also die schlimmen Gedanken, die Sie dem Leser erregen durch das, was er nothwendig ju Ihrer Schrift hinjubringt; was für Züge von Ihnen er sich aber aus Jh. rer Schrift sammelt, das geht mir noch Hütter an, Ihnen zu sagen. Wir sthen nemlich zuerst selbst Sie erstaunlich viel schlechte Leute kennen, solche, die Sie dafür halten, und solche, die es wirklich sind, und daß Sie von deren Der« hälknissen und deren geheimen Treiben genau Bescheid wis sen. Erst kennen Sie die Tugendbündler, die halten Sie für nicht sonderliche Leute, weil sie sich in dieser jämmerlichen Verfassung gefallen; dann kennen Sie jene andere Gestllschaft von Officieren S. Ä. 7, die sich zanken und thörichte Strei. che machen, und denen Sie, Gütern Zank und Unvorsich tigkeit wieder in Ordnung bringen müssen, und denen noch dazu gar nicht zu trauen ist, ob sie nicht auch gegen den Willen des Königs handeln wollen. Die spätern Bündler, von denen sie so viel sagen und noch mehr andeuten, kennen Sie doch auch, das niüssen wir wenigstens hoffen, und die sind nun gar verrufen und schlecht, entweder Hochverräther oder Amtsschleicher. Aber die allerfchlimmstrn unter den schlimmen sind jene übelwollenden Staatsmänner S. 8-, die Sie auch kennen, welche, absichtlich offenbar, Mißversiändniffe königlicher Verordnungen nähren. Und leider für diesen schlechtesten Theil der schlechten Gesellschaft scheinen Sie eher «och einige Vorliebe zu haben. Wenn es Leute
15 gilbt, die sich auf irgend eine Weise vereinigen, um.sichfü» Maaßregeln zu interessiren, welche der König noch nicht ge« nommen hat, und von denen man also wenigstens glauben kann, sie wären jezt noch nicht in des Königes Willen: so kann das freilich unter gewissen Umständen schlimm sein, und die Leute gefährlich. Aber königliche Verfügungen, welche wirklich schon ergangen find, und welche also die angesehenen Staatsdiener des Königes in seinem Geist und Sinn sollen ausführen helfen, oder ihre Entlassung suchen, wenn ste jenes mit gutem Gewissen nicht können, diese ju mißdeuten oder Mißdeutungen derselben ju nähren, die noch dazu von der Art find, daß sehr leicht aufrührifche Bewegungen dar« aus entstehen können, wie Sie denn solche ausdrücklich an« führen, das ist für Staatsdiener, je angesedener desto schlimmer, ein Staatsverbrechen, und eine Vergehung viel ärger als alles, was Sie den Bünden nachsagen, in so fern Sie diesen nicht etwa den offenbaren Aufruhr Schuld geben. Damals, als der Feind noch im Lande war, konnte man vielleicht gegen diese Leute nicht anders wirken als durch Schreiben, und das war Ihre gute Abficht. Aber sobald der König zurückkam, mußten Sie gegen diese übelwollenden auftretrn und fie anklagen. Und sollten diese Leute noch jezt etwa angesehene Staatsdiener sein: so wird die Anklage doppelt Ihre Pflicht zu einer Zeit, wo, wie wir hören, neue Einrichtungen und Verfassungen von manche» Seite« bevorstehen, die nicht immer, wie wir sehen, so schnell können ausgeführt werden, als man aus mancherlei Grün« den eilen muß, sie bekannt zu machen, wo daher diese ge« fährlichen Menschen ihr böses Spiel zum größten Nachtheil des gemeinen Wesens vielfältig treiben können. Gewiß,
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Lieber, wenn Sie uns hierüber-nicht vollständig beruhigen, daß diese Leute im Staatsdienst oder sonst in gesellschaft lichem Einfluß gar nicht mehr vorhanden sind, weder ein zeln noch in geheimem Treiben zusammenhalrend, denn solche halten gewiß zusammen, weil sie ein gemeinsames Interesse haben, oder wenn Sie im entgegengesezten Falle sie nicht anaeben: so dürfen wir nicht glauben, daß Ihre Vater landsliebe das rechte, ruhige und kräftige Pflichtgefühl ist, sondern wir müssen es für die schlechte Begeisterung halten, welche thut, als thue sie etwas Besonderes, und dann doch das rechte Echerflein, das sie darbringen sollte, zurückbehält! Und so begreife ich auch Ihre Recensenten gar nicht, die den Mund voll nehmen von Ihren wichtigen Entdeckun gen , dieser allerwichtiqstcn aber mit keiner Silbe erwähnen! die die Geseze aufrufen gegen Ihre Bündler, von denen Sie doch noch nicht nachgewiesen haben, daß sie etwas schlechtes gethan hätten, sondern nur angedeutet, was sie etwa thun wollten oder konnten, nicht aber die Geseze aufrufen gegen diese, die schändliche Verbrecher schon wirklich sind. Aber das scheint jezt Gebrauch zu werden, man ficht mit erschreck lichem Aufheben gegen Fantome, und bei den wirklichen klar ausgesprochenen Uebeln geht man vorbei. Der ehrliche Don Qui'xot ist zu gut, um hiermit verglichen zu werden. Er ficht freilich auch gegen Windmühlen, in der Meinung, es seien Riesen: aber obgleich solche Irrthümer selten ohne alle Unredlichkeit sind, wie sich denn die bei ihm auch nach weisen läßt: so ist doch alles zu wetten, hätte sich neben der Windmühle ein wirklicher Riefe sehen lassen, so würden der tapferen Seele di« Augen aufgegangen sein, er hätte dann gewiß die Windmühle für daS erkannt, was sie ist, und seine
i7 feine leider gar gebrechliche Lanze dennoch eingelegt gegen den wirklichen Riesen.
Wie wir nun ans dieser eingemischten Noti; soviel ab» nehmen müssen, daß Ihr patriotischer Eifer nicht gegen das am stärksten ausbricht, was ihn am tiefsten aufregen sollte, und daß also hier bei Ihrem viel stärkeren Ausfall geqcil die viel weniger sträflichen Dündler noch ein anderer Antrieb Sie angespornt haben muß, oder daß ein anderer Sie zu» rückgehalten: so fehlt auch in dieser Schrift Ihrem Eifer für das gemeine Wohl offenbar der rechte Grund, nemlich Ehrfurcht und Vertrauen gegen die Regierung. Denn höchst bedenklich find Ihre Besorgnisse darüber, daß Ihre Bündlee S. n Zwecke im Innern ohne den Willen des Königes durchftjen wollen, wovon ich doch wol wissen möchte, wie fie es anfangen sollten, oder wie Sic Sich hernach S. 15 bestimmter ausdrücken, Constitutionen gegen den Willen dec Fürsten. Lassen Eie uns einmal diese Ausdrücke etwas naher betrachten, ob sie nicht, auf den preußischen Staat angcwendet — und diese Anwendung können Eie nicht ab» läugnen, da in der ersten Stelle wenigstens ausdrücklich von dem Willen des Königs und also von hiesigen Vereinen die Rede ist — ob sie nicht die gröbste Beleidigung gegen den König und seine obersten Räthe enthalte»! Der König bat mehr als einmal das Wort aussprechen lassen, er wolle fei» neu gesammten Eraateu eine angemessene Verfassung geben. Wollen Sie nun etwa insinuiren, dies sei niemals des Kö niges Wille gewesen, sondern solche Worte seien ihm gegen seinen Willen durch Ueberredung abgedrungen worden von den Bündletn? Und der Fürst Ctaatskanster, und mit s
IS
wem • sonst von feinen höchsten Staatsbeamten der König dieses berathen hat, sind die selbst Bündler? oder sind eben sie von den Bündlern gefangen und überlistet, und Sie, Theurer, hätten nur eher den Mund öffnen sollen. Uw diese Schmach abzuwenden? Sie fühlen, wie beleidigend beide Vovaussezungen find. Aber sio meinen Sie es vielleicht nicht. sondern so. Jene Worte sind allerdings der Wille des Königes gewesen, aber bk. Bündler wollten nun Einen bestimmten ( nstitUtionSenkwvrf durchftzen ohne oder gegen den Willen des Königes. Utberlegen Sie doch! die politi schen DeukschheitSschreier, die Lächler, die Achseljucker, die steifen despotischen Pedanten, die Menschen, die keinen dau ernden Zustand wollen, sondern nur die neue Umwälzung, ja die im Grunde nur jeder sich selbst wollen, die sollen je zahlreicher, desto einiger und desto gefährlicher einig sein über Einen und denselben ConstirutionSentwurf? Würden Sir da- wol einem Andern glaube«, und Sie wollen damit der Regierung und dem Volke bange machen? Aber woher wissen Sie denn nun, daß dieser Constitukionöentwurf der Bündler dem Willen des Königes entgegen ist? Hat der König schon einen Entwurf bei sich festgestellt, und die Commission, welche über die Principien berathen soll, ist nur Mr Schein? Und wenn Eie nun diesen Plan kennen, woher kennen Eie denn den der Bündler? Sind Sie auch hier zu Rache gezogen worden? Und wenn Sie ihn kennen, warum denn statt alles dieses unbestimmten Geschreis zei gen Sie nichr recht gründlich seine Schlechtigkeit und machen so Sie allein die ganze Ktike zu Schanden? Oder werden nicht auch anore Männer diese Weioheic haben, daS Schlechte für schlecht zu erkennen, sobald eS ihnen wirklich vor Augen
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kommt, und vorzüglich auch die Räthe des Königes?
Ist
eS also nicht belei'oiqend für diese, baß Sie einen solchen Lärm vor der Zeit machen von dieser Gefahr, wenn Sie
nemkich glauben, die Bündler wollen ihren Plan einschwär zen durch Ueberredung und Intriguen?
Meinen Sie nicht,
die Häupter der Staatsverwaltung müssen Ihnen bv