Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen. Handelsgesellschaften, 2: Gesellschaft mit beschränkter Haftung und Kartellrecht [Reprint 2018 ed.] 9783111335087, 9783110987492


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German Pages 361 [368] Year 1953

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Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Kartellrecht
Sachregister
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Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen. Handelsgesellschaften, 2: Gesellschaft mit beschränkter Haftung und Kartellrecht [Reprint 2018 ed.]
 9783111335087, 9783110987492

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Entscheidungen

des Reichsgerichts in Zivilsachen Sammlung der noch wichtigen Entscheidungen nach Fachgebieten geordnet Herausgegeben von Professor D r . L . Auerbach, Berlin; Präsident d e s R e i c h s p a t e n t a m t e s a . D . Dr. Johanne« Eylan, M ü n c h e n ; R e c h t s a n w ä l t i n Charlotte G r a f , Berlin; Ministerialdirektor z . W v . Senatspräsident Dr. Ernst K n o l l , Berlin ; R e c h t s a n w a l t Erich K u m m e r o w , Berlin ; R e c h t s a n w a l t Hermann R e n f i , B e r l i n ; R e c h t s a n w a l t Dr. W a l t e r Schmidt, Düsseldorf ; Landgerichtsdirektor Alexander Swarzenski, Berlin ; R e c h t s a n w a l t D r . W e r n e r Vahldiek, Berlin.

G r u p p e III

Handelsrecht

Handelsgesellschaften Teil 2

Berlin

1953

Walter de Gruyter & Co. Tormals G . J . G ö s c h e n ' e c h e V e r l a g s h a n d l u n g / J. G u t t e n t a g , Verlagsbuchbandlung / Georg Reimer / Karl J. T r ü b n e r

Veit & C o m p .

Gesellschaft mit beschränkter Haftung und Kartellrecht Bearbeitet

von

Dr. Walter Schmidt R e c h t s a n w a l t in D ü s s e l d o r f

Berlin

1953

Walter de Gruyter & Co. vormals G.J.Göschen'sehe Verlagshandlung / J.Guttentag. Verlagsbuchhandlung / Georg Reimer / Karl J . T r ü b n e r / Veit & Comp.

IV

Inhaltsverzeichnis Seite

Verseichnii der aufgenommenen Entscheidungen Verzeichnis

·. .• . ·

V

Handelsgesellschaften Teil 2

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

1

Kartellrecht

319

Sachregister

344

ν

Verzeichnis der aufgenommenen Entscheidungen Seite

RGZ.

136 141 418 326 223 144 96

1 5 12 13 14 16 16

86, 87, 87, 87, 88,

66, 116

18

RGZ.

43, 49, 54, 55, 58, 60, 62,

68, 172

19

68. 210

21

68, 68, 68, 69, 70, 72, 73, 73, 74, 75, 75, 76, 77, 77, 79, 80, 80, 80, 82, 82, 82, 82, 83, 84, 85, 85, 85, 85, 86,

23 24 25 27 28 31 32 34 35 36 37 39 41 42 44 46 47 49 51 54 57 58 61 63 64 65 67 69 71

271 309 381 134 296 401 30 44 357 164 203 155 128 152 271 104 175 385 288 299 350 386 256 75 205 237 311 351 210

Seite

419 164 179 246 187

73 75 77 81 82

88, 220

86

88, 89, 89, 89, 90, 92, 94, 98. 98, 98, 100,

319 193 354 367 98 77 213 276 302 318 175

86 87 90 92 321 93 97 98 101 101 106

100. 200

106

101, 102, 102, 103, 103, 104, 104. 105, 105, 105, 107, 112, 112, 113, 114, 117, 118. 120, 121, 122, 122,

55 63 197 64 417 128 413 101 152 228 31 236 273 241 262 192 337 54 294 159 172

107 110 110 110 111 113 114 115 116 118 119 120 123 127 323 129 130 132 133 136 138

VI RGZ. 122, 122, 123, 123, 124. 124, 124, 125, 125, 127, 128, 131, 131, 132, 133, 135, 136, 136, 137, 138, 138, 140, 141, 142, 142,

260 367 8 102 210 264 371 114 166 65 1 141 146 392 81 70 185 260 305 98 106 314 204 36 286 172,

76

Stile

RGZ.

139 143 145 146 14» 152 15$ 166 170 172 175 181 184 185 187 190 192 196 197 200 202 204 205 208 210

142. 143, 145, 149, 150, 151, 151, 15 1, 155, 157, 160, 161, 164. 164, 164, 164, 165, 165, 166, 166. 166, 168, 169, 169, 170,

Seite

373 368 99 293 28 86 139 321 211 52 257 129 129 162 177 257 68 129 51 129 134 292 65 232 358

211 212 212 216 223 228 325 33 1 230 230 236 240 248 253 253 256 260 270 274 279 336 283 294 295 296 313

D i e Entscheidungen sind grundsätzlich gekürzt gebracht w o r d e n . D i e Auslassungen sind durch . . . gekennzeichnet. Soweit eine Entscheidung mehrere Fachgebiete betrifft, ist sie nur in einem Fachgebiet aufgenommen worden. Die anderen Gebiete enthalten nur den Leitsatz der betreffenden Entscheidung mit einem Hinweis, wo der vollständige Abdruck erfolgt ist. U m das Auffinden der Entscheidungen zu erleichtern, wird am Schluß der G r u p p e ein Gesamt-Fundstellenregister erscheinen, in dem alle aufg e n o m m e n e n Entscheidungen verzeichnet und nach der Fundstelle der alten und der neuen Sammlung zitiert sind.

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Gesellschaft mit beschränkter Haftung R C Z . 43,

136.

1. Bezieht sich die gesetzliche Formvorschrift für die Abtretung von Geschäftsanteilen einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung audi auf die Abtretung von Teilen eines Geschäftsanteiles? 2. Wird durch die mündliche Zusage, sich an der beabsichtigten Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit der Zeichnung eines bestimmten Betrages zu beteiligen, eine rechtliche Verpflichtung begründet? Gesetz, betr. die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, vom 2 0 . April 1 8 9 2 § § 2, 3, 14, 15. I. Z i v i l s e n a t . I. L a n d g e r i c h t H a m b u r g . —

Urt. v. 8. April II. O b e r l a n d e s g e r i c h t

1899. daselbst.

Der Kläger behauptete, der Beklagte habe ihm versprochen, bei der beabsichtigten Gründung der Gesellschaft mit beschränkter Haftung „ C o n u s " , woran er (Kläger) interessiert gewesen sei, sich mit einer Zeichnung von 5 0 0 0 M zu beteiligen. Diesem Versprechen sei der Beklagte nicht nachgekommen, insbesondere auch in der konstituierenden Versammlung der Gründer trotz ordnungsmäßiger Einladung nicht erschienen. Er (Kläger) habe sich infolgedessen genötigt gesehen, bei der Gründung, um die Errichtung der Gesellschaft nicht scheitern zu lassen, den Ausfall zu decken und sich mit 5 0 0 0 M mehr zu beteiligen, als er sonst getan haben würde. Nach der Gründung habe ihm dann der Beklagte, als er ihn zur Rede stellte, versprochen, ihm bis zum 1. Juli 1898 „fünf Anteile von je 1 0 0 0 M abzunehmen", später indes jede Zusage wieder in Abrede gestellt. Unter Beweisantretung für beide V e r sprechen erhob der Kläger Klage mit dem Antrage festzustellen, daß der Beklagte verpflichtet sei, ihm am 1. Juli 1898 fünf Teile des klägerischen Geschäftsanteiles am „ C o n u s " von je 1 0 0 0 M Nennwert gegen Barzahlung von 3 558 M abzunehmen. Mit der Klage wurde eine Urkunde vom 18. Mai 1 8 9 8 beigebracht, inhalts deren die Gesellschaft „ C o n u s " erklärt, daß sie alle Rechte und Ansprüche, die ihr etwa aus Handelsgesellschaften 2

1

2

Handelsgesellschaften

der nicht erfüllten Zusage des Beklagten erwachsen seien, an den Kläger abtrete. Der Beklagte bestritt die behaupteten Versprechungen und machte geltend, daß der angebliche Abtretungsvertrag, da die im Gesetze vorgeschriebene Form geriditlidier oder notarieller Beurkundung nicht beobachtet sei, rechtlich unwirksam sein würde. Audi rügte er, daß die Genehmigung des Aufsichtsrates fehle, die das Statut des „Conus" für die Veräußerung von Teilen eines Geschäftsanteiles an Personen, die nidit Gesellschafter sind, für erforderlich erkläre. Das Landgericht wies die Klage ab. In der Berufungsinstanz stellte der Kläger, nachdem inzwischen der 1. Juli 1898 verstrichen war, seinen Schlußantrag auf Verurteilung des Beklagten zur Zahlung von 355 8 M nebst 6 Prozent Zinsen seit dem 1. Juli 1898 und erklärte sich bereit, gegen diese Zahlung einen Teil seines Geschäftsanteiles (der im ganzen 22 000 M beträgt) im Nennwerte von 5000 M mit 80 Prozent Einzahlung in bester Form dem Beklagten Zug um Zug zu übertragen. Das Berufungsgericht wies die Berufung als unbegründet zurüdc. Die Revision des Klägers ist zurückgewiesen worden aus folgenden Gründen : „Nach den Behauptungen des Klägers unterscheidet das Berufungsgericht die Zusage, die der Beklagte v o r d e r E r r i c h t u n g d e r G e s e l l s c h a f t , und die Zusage, die er n a c h h e r gegeben haben soll. Was zunächst die z w e i t e Zusage angeht, so führt das O b e r landesgericht zwei Gründe dafür an, weshalb die Klage auf diese Zusage nicht gestützt werden könne. Dem ersten dieser beiden Gründe ist zuzustimmen, so daß der zweite einer Erörterung nicht unterzogen zu werden braucht. Das Gesetz vom 20. April 1892 bestimmt im § 15 nicht allein, daß zur Abtretung von Geschäftsanteilen durch Gesellschafter ein in gerichtlicher oder notarieller Form geschlossener Vertrag erforderlich sei, sondern ferner, daß derselben Form auch eine Vereinbarung bedürfe, durch welche die Verpflichtung eines Gesellschafters zur Abtretung eines Geschäftsanteiles begründet werde. Eine ohne diese Form getroffene Vereinbarung soll zwar, wie das Gesetz weiter bestimmt, durch den in gesetzlicher Form geschlossenen Abtretungsvertrag nachträglich gültig werden. So lange es aber daran fehlt, ist die formlose Vereinbarung wirkungslos. Etwas anderes aber als eine bloße mündliche Zusage des Beklagten, ihm „fünf Anteile zu je 1000 M " abzunehmen, hat der Kläger nicht behaupten können. Diese Zusage würde daher selbst dann die Klage nicht stützen können, wenn man zugunsten des Klä-

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Gesellschaft mit besdiränkter Haftung

gers in den „fünf Anteilen zu je 1000 M " nur einen ungeschickten Ausdruck für die Abzweigung eines Geschäftsanteiles von 5000 M erblidcen wollte. Mit Recht aber hat das Oberlandesgericht weiter angenommen, daß die Formvorschriften des § 15 audi auf den Fall der Veräußerung von T e i l e n eines Geschäftsanteiles anwendbar sind; denn wenn dies auch im Gesetze nicht ausdrücklich hervorgehoben ist, so ist es doch eine notwendige und sich von selbst ergebende Konsequenz aus den Bestimmungen des Gesetzes. Das e r s t e Versprechen des Beklagten dagegen, daß er sidi an der Errichtung der Gesellschaft mit einer Zeichnung von 5000 M beteiligen wolle, sieht das Oberlandesgericht an sich als rechtsverbindlich an. Es beanstandet auch nicht, daß der Kläger, weil der Beklagte das Versprechen nicht gehalten habe, Schadensersatz in der Weise fordern könne, daß ihm der Beklagte den entsprechenden Teil seines Geschäftsanteiles in Höhe von 5000 M gegen Vergütung der darauf geleisteten Einzahlungen abnehme. Das Gericht kommt aber gleichwohl zur Zurückweisung der Klage, weil diese schlechthin auf Zahlung, also auf Erfüllung des Abtretungsvertrages, gerichtet sei, dem Kläger aber nach dem vorstehenden nur ein Anspruch auf Absdiluß eines Abtretungsvertrages in der gesetzlich vorgeschriebenen Form zustehe. Diese Ausführungen sind von der Revision als rechtsirrtümlich angefochten. Es ist zuzugeben, daß sie zu Bedenken Anlaß geben können, wenn man unterstellt, daß die erwähnte Zusage an sidi rechtsverbindlich ist, und dem Kläger wegen ihres Bruches ein Anspruch auf Schadensersatz zur Seite steht. Aber dieser Ausgangspunkt des Oberlandesgerichtes kann nicht für richtig erachtet werden. Das Gesetz vom 20. April 1892 bestimmt im § 2: „Der Gesellschaftsvertrag bedarf des Abschlusses in gerichtlicher oder notarieller Form. Er ist von sämtlichen Gesellschaftern zu unterzeichnen." Nach § 3 muß der Gesellschaftsvertrag u. a. enthalten „den Betrag des Stammkapitals" und „den Betrag der von jedem Gesellschafter auf das Stammkapital zu leistenden Einlage (Stammeinlage)". Nach § 14 bestimmt sich der Geschäftsanteil jedes Gesellschafters nach dem Betrage der von ihm übernommenen Stammeinlage. Ein anderer Modus der Gesellschaftserrichtung, als der im § 2 erwähnte, ist dem Gesetze unbekannt. Es kennt nur die sogenannte Simultangründung (Art. 209 d HGB.), nicht auch die bei der Aktiengesellschaft zugelassene sogenannte Successivgründung (Art. 209 e HGB.). Es gibt daher audi keine „Zeichnungen" auf das Stammkapital in dem Sinne, wie sie bei der Aktien1·

4

Handelsgesellschaften

gesellschaft vorkommen. Das angebliche mündliche Versprechen des Beklagten, ,,si Zinsen seit dem I . J a n u a r 1 9 1 5 zu verurteilen. Das Landgericht erließ ein Teilurteil, durch das es die Beklagte zu 1 zur Zahlung von 7 2 6 4 , 2 4 M nebst 5 %> Zinsen seit dem 1. Januar 1 9 1 5 verurteilte und die Klage gegen die Beklagte zu 1 im übrigen sowie die Klage gegen die Beklagten zu 3 bis 6 gänzlich abwies, während es die Klage gegen den Beklagten zu 2 für noch nicht spruchreif erachtete. Es verstand die in der Gcsellschafterversammlung vom 17. Mai 1 9 1 5 gefaßten Beschlüsse dahin, daß der Reingewinn von 104 3 3 1 , 4 2 M , soweit er auf den Geschäftsanteil des Klägers von 4 0 0 0 0 M für die ersten sechs M o n a t e und von 10 0 0 0 M für die ferneren drei M o n a t e des Jahres 1 9 1 4 entfalle, dem Kläger unverkürzt habe ausbezahlt werden sollen, und nahm deshalb an, daß der Kläger von der Beklagten zu 1 noch 7 2 6 4 , 2 4 M zu beanspruchen habe. Der Kläger legte Berufung ein mit dem Antrag, unter Abänderung des angefochtenen Urteils die Beklagten zu 1, 3 bis 6 (die zu 1 ferner, die zu 3 bis 6 lediglich) als Gesamtschuldner zur Zahlung von (43 7 1 5 - 7 2 6 4 , 2 4 = ) 36 4 5 0 , 7 6 M nebst 5 °/o Zinsen seit dem 1. Januar 1 9 1 5 zu verurteilen. Die Berufung wurde zurückgewiesen, ebenso die Revision. Aus den G r ü n d e n : . . . „Nach § 2 9 Abs. 1 G m b H G . haben die Gesellschafter Anspruch auf den nach der jährlichen Bilanz sich ergebenden Reingewinn, soweit nicht im Gesellschaftsvertrag ein anderes bestimmt ist, und gemäß Abs. 2 daselbst erfolgt die Verteilung des Reingewinns nach Verhältnis der Geschäftsanteile. Aus der Vorschrift des § 4 6 Nr. 1, wonach die Feststellung der Jahresbilanz und die Verteilung des daraus sich ergebenden Reingewinns der Bestimmung der Gesellschafter unter-

Gesellschaft mit beschränkter

Haftung

103

liegt, ist jedoch zu entnehmen, daß der Anspruch des Gesellschafters auf die Jahresdividende so lange ein bloßer Ausfluß seines Gesellschafterrechts, ein unselbständiger Bestandteil seines Geschäftsanteils ist, als nicht die Gesellschafterversammlung die Bilanzfeststellung und die Gewinnverteilung beschlossen hat. Erst durch diese Beschlüsse wird der Dividendenanspruch zu einem von dem Gesellschaftenechte losgelösten Gläubigerrecht ( R G Z . Bd. 87 S. 38 3). Daraus folgt nun zwar nicht, daß der Gesellschafter nicht schon vorher den Dividendenanspruch — das künftige Gläubigerrecht — ohne den Geschäftsanteil auf einen anderen übertragen k ö n n t e . Vielmehr ist die Übertragung mit der Wirkung zulässig, daß sich der Übergang auf den Erwerber im Augenblicke der Entstehung des Gläubigerrechts vollzieht ( R G Z . Bd. 5 5 S. 3 34, Bd. 58 S. 7 2 , Bd. 6 7 S. 166). Ebenso kann der Geschäftsanteil ohne den Dividendenanspruch in der Weise abgetreten werden, daß der Veräußerer das Gläubigerrecht bei dessen Entstehung erlangt. Der rechtliche Vorgang ist dann allerdings so zu denken, daß der Erwerber des Geschäftsanteils den Dividendenanspruch — das künftige Gläubigeriecht — sofort auf den Veräußerer zurücküberträgt. Allein im Falle einer derartigen Übertragung oder Zurückübertragung des Dividendenanspruchs wird einstweilen an dessen rechtlicher Natur als der eines gesellschaftlichen, dem Inhaber des Geschäftsanteils als solchem zustehenden Rechtes nichts geändert. Der Zessionar des Dividendenanspruchs ist nicht Gesellschafter der Gesellschaft m. b. H. und hat deshalb weder die Befugnis, bei der Beschlußfassung über die Feststellung der Bilanz und die Verteilung der Dividende mitzuwirken, noch das R e d i t , die von den Gesellschaftern gefaßten Beschlüsse anzufechten ( R O H G . Bd. 9 S. 272 flg.; R G Z . Bd. 14 S. 1 7 0 , Bd. 15 S. 95 flg.; B o l z e Bd. 2 S. 1 1 1 3 ) . Zwischen ihm und der Gesellschaft m. b. H. entstehen durch die Abtretung zunächst überhaupt nodi keine rechtlichen Beziehungen. Erst dann, wenn und nur soweit als die Gesellschafter später die Feststellung der Jahresbilanz und die Verteilung des Reingewinns beschließen oder durch Anfechtung der Beschlüsse eine Erhöhung des zu verteilenden Gewinnbetrags herbeiführen, wird aus dem bisher unselbständigen, mit dem Geschäftsanteile verbundenen Dividendenanspruch eine ihm zustehende, selbständige Geldforderung gegen die Gesellschaft. Es ist daher verfehlt, wenn die Revision meint, daß der Kläger auf Grund der mit dem Beklagten zu 2 und m i t den Beklagten zu 2 bis 6 abgeschlossenen Abtretungsverträge gegen die Beklagte zu 1 einen weitergehenden Anspruch als den vom Landgerichte gemäß den Beschlüssen der Gesellschafterversammlung vom 17. Mai 1 9 1 5 an-

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Handelsgesellsdiaften

erkannten, habe. Dadurch, daß die Beklagte zu 1 die Veräußerung des Geschäftsanteils des Klägers von 40 000 M zum Teilbetrage von 30 000 M an den Beklagten zu 2 und zu Teilbeträgen von je 2000 M an die Beklagten zu 2 bis 6 genehmigt hat (vgl. § 17 GmbHG.), hat sie lediglich den Übergang der gesellschaftlichen Rechte des Klägers nach Verhältnis der Teilbeträge auf diese Beklagten gutgeheißen, nicht aber anerkannt, daß dem Kläger in Höhe der Anteile am Reingewinne des Jahres 1914, die er sich in den Verträgen vorbehalten, nunmehr ein selbständiger, von den Bilanzfeststellungs- und Gewinnverteilungsbesdilüssen der Gesellschafter unabhängiger Gewinnanteilsansprudi gegen sie, die Beklagte zu 1, zustehe. Aber auch gegenüber den Beklagten zu 3 bis 6 — gegenüber dem Beklagten zu 2 ist eine Entscheidung bisher nicht ergangen — läßt sich der vom Kläger in der Berufungsinstanz noch aufrechterhaltene Antrag auf die Verträge über die Veräußerung des Geschäftsanteils von 40 000 M nicht stützen. . . . Die Bestimmung: . . . . „Herr Mö. (der Kläger) erhält von der Dividende 1914 auf die abgetretenen 10 000 M drei Viertel" ist entweder dahin zu verstehen, daß die Beklagten zu 2 bis 6 sich verpflichtet haben, von der Dividende für 1914, die sie von der Beklagten zu 1 auf die erworbenen Teilgeschäftsanteile von je 2000 M ausgezahlt erhalten würden, drei Viertel an den Kläger abzugeben, oder aber, und das ist die — rechtlich nicht zu beanstandende — Auffassung der Vorinstanzen, dahin, daß der Kläger mit der Besthlußfassung der Gesellschafter über die Genehmigung der Bilanz für 1914 und über die Verteilung des daraus sich ergebenden Reingewinns in Höhe von drei Vierteln der auf die Teilgeschäftsanteile von je 2000 (zusammen 10 000 M) entfallenden Dividende unmittelbarer Gläubiger der Beklagten zu 1 werden sollte. Durch die erwähnte Bestimmung haben aber, mag man der einen oder der anderen Auffassung den Vorzug geben, die Erwerber der Teilgesdiäftsanteile dem Kläger gegenüber nicht die Verpflichtung übernommen, bei Ausübung ihrer gesellschaftlichen Rechte und bei Erfüllung ihrer gesellschaftlichen Pflichten ihr eigenes Interesse dem seinigen unterzuordnen oder anzupassen. Die Beklagten zu 3 bis 6 waren deshalb dem Kläger gegenüber namentlich nicht verpflichtet, bei Aufstellung und Genehmigung der Bilanz für 1914 die Schranken einzuhalten, die das Gesetz zum Schutze des einzelnen Gesellschafters der Willkür der Mehrheit gezogen hat (RG. vom 7. November 1916 II 259/16, Zeitschr. f. Aktienges. Bd. 24 S. 139; vgl. audi RGZ. Bd. 94 S. 214), und sie machten sich

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

105

infolgedessen audi keiner sie zum Schadensersatz an den Kläger verpflichtenden Vertragsverletzung schuldig, wenn sie die Aktivposten der Bilanz niedriger und die Passivposten höher, als es den gesetzlichen Bestimmungen entsprach, bewerteten, weil ihnen das im Interesse des geschäftlichen Unternehmens der Beklagten zu 1 und mittelbar in ihrem persönlichen Interesse angezeigt erschien. Danach kann nur in Frage kommen, ob etwa die Beklagten zu 2 bis 6, der Beklagte H. (zu 3) durch Aufstellung, die übrigen durch Genehmigung der Bilanz für 1914 eine sie und die Beklagte zu 1 dem Kläger gegenüber schadensersatzpflichtig machende unerlaubte Handlung (§§ 823, 826, vgl. 830, 831 BGB.) begangen haben. Die Bestimmungen des § 823 BGB. sind jedoch, wie das Oberlandesgericht zutreffend ausgeführt hat und wie auch die Revision nicht bestreitet, hier nicht anwendbar, und das Vorliegen der Voraussetzungen des § 826 daselbst ist vom Oberlandesgerichte gleichfalls ohne Gesetzesverletzung verneint worden. Die Gesellschafter verstießen nidit schon dadurch gegen die guten Sitten, daß sie sich durch die Rücksichtnahme auf den Dividendenanspruch des Klägers nicht davon abhalten ließen, unter Verletzung der Vorschriften des § 42 GmbHG. und des § 40 HGB. zu niedrige Aktiva und zu hohe Passiva in die Bilanz für 1914 einzustellen. Denn die Bildung sogenannter stiller Reserven dient der Besserung der Vermögenslage und der Erhaltung der Stetigkeit des geschäftlichen Unternehmens, und sie entspricht einem gerade in der besseren Handelswelt bestehenden und nach den Feststellungen des Oberlandesgerichts auch bei der Beklagten zu 1 schon früher, namentlich auf Betreiben des Klägers als damaligen Geschäftsführers, geübten Gebrauche. . . . Ein Verstoß gegen die guten Sitten ließe sich vielmehr nur dann feststellen, wenn der eigentliche Grund für die Vornahme ungewöhnlich hoher Abschreibungen auf der einen und für die Aufführung nicht bestehender Schulden auf der anderen Bilanzseite nicht in dem Bestreben der Gesellschafter zu finden wäre, das Interesse der Beklagten zu 1 zu wahren, sondern in ihrer Absicht, den Dividendenbezug des Klägers nach Möglichkeit zu vereiteln. Gegen eine solche Absicht spricht indes schon die Erwägung, daß die für 1914 aufgestellte und genehmigte Bilanz mit einem Reingewinn von 104 331,42 M, also von mehr als 52 °/o des Stammkapitals, abschließt, und daß nach der unbeanstandet gebliebenen Feststellung des Landgerichts die Gesellschafter beschlossen haben, diesen Gewinn, soweit der dem Kläger vorbehaltene Anteil in Betracht kommt, voll zur Auszahlung bringen." . . .

106

Handelsgesellschaften

RGZ. 100, 175. 1. Haftet der Gründer einer Gesellschaft m. b. H. dieser wegen betrügerischer Uberbewertung v o n Sacheinlagen (Ubergründung)? 2. . . . II. Z i v i l s e n a t .

U r t . v. 2. N o v e m b e r

1920.

Die Enscheidung ist abgedruckt unter „Bürgerliches Recht, Schuldrecht 9 " . RGZ. 100, 2 0 0 . 1. Ist schon deshalb, weil die sämtlichen Gesellschafter einer Gesellschaft m. b. H. je den eigenen Geschäftsanteil an dieselbe Person verkauft haben, der Schluß gerechtfertigt, daß auch ein Kaufvertrag über das Handelsgeschäft der Gesellschaft abgeschlossen worden ist? 2. Liegt in der Übernahme der Gewähr, dafi die vorhandenen Geschäftsschulden einen gewissen Betrag nicht übersteigen, die Zusidierung einer Eigenschaft? II. Z i v i l s e n a t .

U r t . v. 2. N o v e m b e r

1. L a n d g e r i c h t N o r d h a u s e n . —

II. O b e r l a n d e s g e r i c h t

1920.

N a u m b u r g a. S.

Aus den G r ü n d e n : . . . Das Oberlandesgericht geht zwar z u t r e f f e n d davon aus, daß die V o r s c h r i f t e n des BGB. über die Gewährleistung wegen Mängel der Sache m i t Einschluß der Verjährungsvorschrift des § 4 7 7 auf den Kauf gewisser Rechtsgüter, insbesondere eines bestehenden Handelsgeschäfts als G a n z e n , entsprechend anwendbar sind (RGZ. Bd. 98 S. 289). Dagegen irrt es in der Auffassung, daß die in den U r k u n d e n vom 28. Juli u n d 3. A u g u s t 1916 niedergelegten V e r e i n b a r u n g e n einen Vertrag darstellten, der nicht bloß auf den Verkauf u n d die Übertragung aller Geschäftsanteile der K.er T o n w e r k e G. m. b. H., sondern auch auf die V e r ä u ß e r u n g des von dieser Gesellschaft betriebenen Geschäfts gerichtet gewesen sei. D e n n wenngleich die rechtliche Möglichkeit b e s t e h t , daß n e b e n den Geschäftsanteilen einer G. m. b. H. auch das von dieser bet r i e b e n e Geschäft als solches zum Gegenstand eines Kaufes gemacht wird (RG. a. a. O.), so berechtigt doch nicht schon der U m s t a n d , daß durch mehrere einzelne Rechtsgeschäfte um dieselbe Zeit sämtliche Geschäftsanteile der G. m. b. H. v o n der nämlichen Person a n g e k a u f t u n d ihr ü b e r t r a g e n w o r d e n sind, zu der Sdilußfolgerung, daß auch das Handelsgeschäft selbst Gegenstand des Kaufes gewesen sein m ü ß t e .

Gesellschaft

mit beschränkter

107

Haftung

Aus dem Verkauf und der Übertragung der sämtlichen Geschäftsanteile ließe sich vielmehr die Absicht der Veräußerer, daneben das Handelsgeschäft als solches zum Kaufgegenstande zu machen, höchstens dann folgern, wenn der einzelne Veräußerer als Verkäufer aller Geschäftsanteile anzusehen wäre (vgl. § 4 2 1 B G B . ) . Hiervon kann jedoch nach dem Inhalte der Urkunden, auf die allein das Oberlandesgericht sich stützt, schlechterdings nicht die Rede sein. Die beiden Beklagten haben sich in den Urkunden lediglich zur Übertragung ihrer eigenen G e schäftsanteile an den Kläger verpflichtet. Hinsichtlich des H.sehen G e schäftsanteils sind sie, wie die Revision mit Recht geltend macht, nicht als Verkäufer aufgetreten, ebenso wie H. nicht hinsichtlich ihrer Geschäftsanteile. Aber auch sonst fehlt es an jeder Unterlage für die Feststellung, daß die drei Gesellschafter oder etwa, was übrigens das Oberlandesgericht selbst nicht einmal annimmt, die beiden Beklagten allein das Handelsgeschäft der G. m. b. H. an den Kläger verkauft hätten. Die in der privatschriftlichen Urkunde vom 2 8 . Juli 1 9 1 6 enthaltene Erklärung der Beklagten, sie übernähmen eine Gewähr dafür, daß die auf den Kläger übergehenden Schulden nach Abzug der Außenstände und des Wertes der Vorräte den Betrag von 5 5 0 0 0 M keinesfalls überschritten, bietet eine solche Unterlage nicht. Es mag sein, daß beim Verkauf eines Handelsgeschäfts oder eines Gesellschaftsvermögens in der Zusicherung, daß die vorhandenen Schulden einen gewissen Höchstbetrag nicht übersteigen, unter Umständen die Zusicherung einer Eigenschaft im Sinne des § 4 5 9 Abs. 2 BGB. gefunden werden kann. Derartige Umstände sind jedoch hier nicht erkennbar. Vielmehr ist bei richtiger Anwendung der § § 133, 157 BGB. die rechtliche Bedeutung jener Gewährübernahme dahin festzustellen, daß sich die Beklagten dem Kläger gegenüber verpflichtet haben, für etwaige Mehrschulden ihrerseits aufzukommen, also die zur Tilgung solcher Mehrschulden von ihm aufzuwendenden oder aufgewendeten Beträge herzugeben oder zu erstatten. Diese Verpflichtung unterliegt aber nicht der kurzen Verjährung des § 4 7 7 B G B . , sondern der gewöhnlichen des § 195 daselbst. RGZ. 101, 55. Hat eine Vereinbarung der Mitglieder einer Gesellschaft m. b. H., durch die sie ihr inneres Verhältnis nach Art der gegenseitigen ziehungen

der

Teilhaber

einer

offenen

Handelsgesellschaft

haben, die Anwendbarkeit der § § 1 4 0 , 1 4 2 HGB. zur Folge?

Be-

geregelt

108

Handelsgesellschaften

II. Z i v i l s e n a t . Urt. ν. 7. Dezember 1920. I. Landgericht II Berlin. —

II. Kammergericht

daselbst.

AusdenGründen: Aus allgemeinen Grundsätzen und auch aus dem GmbHG. läßt sich, wie das Berufungsgericht selbst annimmt, eine Verpflichtung des Gesellschafters, beim Vorliegen eines aus seinem Verhalten sich ergebenden wichtigen Grundes für die Auflösung in diese ohne weiteres einzuwilligen, nicht entnehmen. Der Berufungsrichter will aber, falls in der Person eines von zwei Gesellschaftern einer Gesellschaft m. b. H. ein Auflösungsgrund vorliegt, dem anderen Gesellsdiafter das Recht der Ausschließung des ersteren dann einräumen, wenn sich die beiden im inneren Verhältnis zu einer offenen Handelsgesellschaft oder zu einer ähnlichen Gesellschaft verbunden haben. Dann soll, wie dargelegt wird, der eine Gesellschafter nicht entweder zur Beibehaltung des Vertragsbrüchigen Genossen oder zur Auflösung des Geschäfts genötigt 6ein. Es müsse ihm vielmehr audi die Möglichkeit gegeben sein, das Geschäft sich zu retten und den ungetreuen oder sonst fehlenden Gesellschafter los zu werden, wie bei der offenen Handelsgesellschaft.... Der Vorderrichter erklärt den Beklagten für schadensersatzpflichtig wegen schuldhafter Verzögerung der durch sein Verschulden notwendig gewordenen Auflösung der Albatroswerke G. m. b. H. Worin das Schuldhafte dieser Verzögerung bestehen soll, sagt das Urteil nicht; gemeint ist aber offensichtlich der Widerstand des Beklagten gegen die Auffassung des Klägers, daß das in dem reichsgerichtlichen Strafurteil vom 8. Dezember 1915 festgestellte Verhalten des Beklagten einen Auflösungsgrund darstelle, im besonderen die Tatsache, daß der Beklagte im Auflösungsprozeß seinen gegenteiligen Standpunkt in drei Instanzen zur Anerkennung zu bringen versucht hat. Allein darin kann, auch wenn zwischen den Parteien behufs Regelung der inneren Seite ihres Gesellschaftsverhältnisses das im Berufungsurteil erwähnte Übereinkommen getroffen worden sein sollte, ein den Beklagten zum Schadensersatz verpflichtendes Verschulden nicht gefunden werden. Ohne Frage stellte die strafbare Handlung, deren sich der Beklagte nach dem Urteil vom 8. Dezember 1915 schuldig gemacht hat, ein die gedeihliche Fortentwicklung der Albatroswerke G. m. b. H. gefährdendes Tun und insofern einen Verstoß gegen die durch jene Vereinbarung übernommene Verpflichtung zu gewissenhafter Förderung des Gesell-

GesellsAaft mit beschränkter Haftung

109

schaftszweckes dar. Ein anderes ist es aber, wenn der Beklagte sich gegen die Folge wehrte, die der Kläger durch das Verlangen der Auflösung der Gesellschaft aus dem vertragswidrigen Verhalten des Beklagten ziehen wollte. Diese Folge durch Einlegung der gesetzlichen Rechtsmittel nach Möglichkeit hintanzuhalten, war das gute Recht des Beklagten. Darin, daß er zu diesem Zwecke von allen zulässigen Behelfen Gebrauch machte und eine höchstrichterliche Entscheidung erwirkte, ist eine Vertragsverletzung nicht zu erblicken, ebensowenig ein Verstoß gegen allgemeine Reditsgrundsätze. Auf Grund der §§ 142, 140 HGB. könnte übrigens der Kläger keinenfalls Schadensersatz, sondern höchstens Auseinandersetzung nach § 142 Abs. 3 verlangen. . . . Die bisher unterstellte Anwendbarkeit der §§ 142, 140 HGB. für einen Fall wie den vorliegenden muß jedoch abgelehnt werden. Daß zwischen den Gesellschaftern einer Gesellschaft m. b. H . im inneren Verhältnis Vereinbarungen der verschiedensten Art getroffen werden können und auch vielfach getroffen werden, ist nicht zu bezweifeln. Durch solche Abreden kann das Verhältnis der Gesellschafter untereinander auch eine Gestaltung erfahren, die eine gewisse Ähnlichkeit aufweist mit den näheren Beziehungen, wie sie schon nach den gesetzlichen Vorschriften zwischen den Gesellschaftern einer offenen Handelsgesellschaft bestehen. Mehr als eine gewisse Ähnlichkeit mit dem inneren Verhältnis der offenen Handelsgesellschafter wird jedoch durch derartige Vereinbarungen nicht erreicht. Die Schaffung eines durchaus gleichen Innenverhältnisses bei der Gesellschaft m. b. H. einerseits und der offenen Handelsgesellschaft andererseist ist bei der völlig verschiedenen Struktur der beiden Gesellschaftsarten und deshalb undenkbar, weil bei der offenen Handelsgesellschaft die inneren und die nach außen wirkenden Rechtsbeziehungen der Gesellschafter vielfach ineinander übergreifen, so daß sich eine jeden Zweifel für den Einzelfall beseitigende scharfe Scheidung zwischen beiden Gebieten gar nicht bewirken läßt. Keinesfalls könnte aber der Umstand, daß das innere Verhältnis der Parteien als Gesellschafter der Albatroswerke G. m. b. H. dem Verhältnis zwischen Teilhabern einer offenen Handelsgesellschaft angenähert gewesen sein sollte zur Anwendung der §§ 142, 140 HGB. führen, die nach ihrer Stellung im System des Gesetzes und nach ihrem Inhalt auch die äußere Gestaltung der Gesellschaft zu regeln bestimmt sind. . . .

110

Handelsgesellsdia (ten

RGZ. 102, 6 3 . 1. . . . 2. Findet die Formvorschrift des § 15 Abs. 4 GmbHG. Anwendung audi auf solche Verträge, in welchen nur die Verpflichtung zur Abnahme eines Geschäftsanteils, nicht audi eine solche des Gesellschafters zu dessen Abtretung eingegangen werden soll? III. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 12. April 1 9 2 1 . Die Entscheidung ist abgedruckt unter „Bürgerliches Redit, Allgemeiner Teil 2 " .

RGZ. 102, 1 9 7 . Bleibt ein Rechtsgeschäft, welches der durch einstweilige Verfügung bestellte Geschäftsführer einer Gesellschaft m. b. H. als deren Vertreter abschließt, wirksam, wenn der Antragsteller dem Antraggegner den Nachweis über die Hinterlegung der Sicherheit, von der die Wirksamkeit der Verfügung abhängig gemacht ist, nicht innerhalb der Frist des § 9 2 9 Abs. 3 Satz 2 Z P O . zustellen läßt? III. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 27. Mai Die Entscheidung prozeßordnung."

1921.

ist abgedruckt unter „Verfahrensrecht,

Zivil-

RGZ. 103, 6 4 . Kann für den Geschäftsanteil einer Gesellschaft m. b. H., den die Gesellschaft selbst besitzt, das Stimmrecht ausgeübt werden? II. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 21. O k t o b e r 1 9 2 1 . I. Landgericht Bodium, Kammer für Handelssachen. —

II. Oberlandesgeridit

Hamm.

Die Kläger fechten den Besdiluß als ungesetzlich an. Sie behaupten, daß für eine Anzahl von Geschäftsanteilen Stimmen — und zwar für den Antrag — abgegeben worden seien, die nicht hätten mitgerechnet werden dürfen, weil sie im eigenen Besitz der Gesellschaft sich befinden. Es seien das die Geschäftsanteile der Werke Colonia mit 352, Monopol-Meteor mit 3 50, Bestwig mit 126, Auguste-Victoria mit 2 2 5 , M o n o p o l - R o t e Erde mit 187, Tecklenburg mit 5 0 Stimmen. Schalte man diese 1 2 9 0 Stimmen aus, so ergebe sich, daß die ' ^ - M e h r heit nicht erreicht sei. . . . Aus den

Gründen:

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

111

Allerdings hat die Gesellschaft m. b. H. selbständige Persönlichkeit und kann als soldie eigene Geschäftsanteile erwerben, besitzen, veräußern. . . . Die Folgerungen, die sich daraus ergeben, müssen gezogen werden. Aber das hat Grenzen. . . . Die Versammlung der Gesellschafter besteht aus den Persönlichkeiten, welche die Gesellschaft bilden. In ihr kann nicht wiederum die Gesellschaft selbst als eine dieser Persönlichkeiten auftreten. Der Wille der Gesellschaft als solcher kann unmöglich mitbestimmend sein bei Beschlüssen, die gerade erst ergeben sollen, was die Gesellschaft will. Der Gedanke wäre sachlich auch gar nicht durchzuführen. Soll der Geschäftsführer in der Abstimmung unabhängig sein, dann schiebt man eine Persönlichkeit ein, die nicht zur Gesellschaft gehört, und muß das auch in Fällen gelten lassen, wo diese Persönlichkeit am wenigsten mitsprechen dürfte und vielleicht doch gerade allein entscheidenden Einfluß besitzt. Soll er aber an die Zustimmung der Gesellschafter gebunden sein, so müßte einfädle Stimmenmehrheit entscheiden, was dann in den Fällen das Ergebnis gegen die Absicht des Gesetzes verfälscht, wo qualifizierte Mehrheit erforderlich ist. . . . Die gleiche Bewandtnis wie mit Colonia hat es mit den G e schäftsanteilen von Bestwig und Auguste-Victoria. Anders dagegen liegt es bei den übrigen Werken. Die 3 50 und 187 Stimmen der Geschäftsanteile von Meteor und Rote Erde sind mit diesen Werken auf die Aktiengesellschaft Monopol übergegangen, die heute noch b e s t e h t . . . . Ganz ebenso liegt es bei den 50 Stimmen von Tecklenburg, nur daß es sich hier nicht um eine Aktiengesellschaft, sondern um eine Gesellschaft m. b. H. handelt, deren Geschäftsführer abgestimmt haben. Allerdings sollen dort sämtliche Aktien, hier sämtliche Geschäftsanteile im Besitz des Verbandes sein. Aber hier kommt zur Geltung, daß die Gesellschaft eigene, ihren Mitgliedern gegenüber selbständige Rechtspersönlichkeit besitzt. Nicht um Fragen der inneren Willensbildung dieser Gesellschaft handelt es sich hier, sondern um eine in der Abstimmung sich vollziehende nach außen gerichtete Willensbetätigung. Es ist die Ausübung des Rechts aus der Mitgliedschaft, die ganz unabhängig davon ist, wer zur Zeit Inhaber der Aktien oder Gesellschaftsanteile der abstimmenden Gesellschaft ist. . . . R G Z . 103, 417. 1. Ist bei Verhinderung des einen von zwei Gesamtgeschäftsführern der Gesellschaft m. b. H. der andere kraft Gesetzes ermächtigt, die Gesellschaft allein zu vertreten?

112

Handelsgesellschaften

2. Hindert § 181 BGB. einen Vertragsschlue, der dardi einen Bevollmächtigten des Vertreters namens des Vertretenen mit dem Vertreter als Eigenperson vorgenommen wird? 3. Wann ist ein solcher Vertragsschlue wirksam? II. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 17. Februar 1922. I. Landgericht I Berlin, Kammer für Handelssachen. — II. Kammergericht daselbst.

Die im Urkundenprozeß erhobene Klage stützt sidi auf eine namens der beklagten Gesellschaft m. b. H. von W. „i. V." und F. unterzeichnete Urkunde vom 2. August 1920, worin dem Kläger E. zur Abfindung seiner Kapital- und Gewinnanteilsansprüche 90 000 M in näher festgesetzten Raten sowie an rüdeständigem Gehalt 2200 M zugesichert werden. Zur Zeit der Ausstellung der Urkunde waren die beiden einzigen Geschäftsführer der Unterzeichner F. und der Kläger; sie waren nur gemeinsam zur Vertretung befugt. Mit der Angabe, daß ihm 500 M gezahlt worden seien, forderte der Kläger 91 700 M nebst Zinsen. Die Beklagte bestritt mangels Vertetungsmacht des W. . . . Aus den Gründen : Ein allgemeiner Satz des Inhalts, daß bei Verhinderung eines von zwei Gesamtgeschäftsführern der andere allein vertretungsberechtigt sei, läßt sidi nicht anerkennen. Eine solche Bestimmung müßte durch den Gesellschaf tsvertrag getroffen werden; schweigt dieser, so ist es Sache der Gesellschafterversammlung, durdi Ernennung eines anderweiten Vertreters oder durdi Erteilung von Alleinvertretungsmadit an den nicht verhinderten Geschäftsführer Abhilfe zu sdiaffen. . . . Gleichwohl kann die Revision keinen Erfolg haben. W. hat als Vertreter („i. V." in Vollmacht) unterzeichnet, und zwar mit Wissen und Willen der beiden Geschäftsführer; indem F. mit unterschrieb und der Kläger die Urkunde aus W.s Hand entgegennahm, haben beide ihm zu der abgegebenen Erklärung Vollmacht erteilt. Gegen die Wirksamkeit dieser Bevollmächtigung sind Bedenken aus § 181 BGB. nicht zu erheben. Die angeführte Vorschrift verfolgt keine Zwecke rechtspolizeilicher Natur, ist vor allem kein Verbotsgesetz. Sie untersagt dem Vertreter nicht die Vornahme jedes Rechtsgeschäfts, bei dem seine Interessen mit denen des Vertretenen zusammenstoßen, sondern beabsichtigt nur, den aus dem Wesen der Willenserklärung sich ergebenden Zweifel zu lösen, ob und inwieweit Erklärungen eines Vertreters an sich selber rechtswirksam sind. Demgemäß hat auch das Reichsgericht schon öfter zum Ausdrude gebracht, daß § 181 nur auf die Art

Gesellschaft mit besdiränkter Haftung

113

des Zustandekommens der Rechtsgeschäfte, nicht auf die zugrunde liegenden Interessen bezogen werden darf (z. B. RGZ. Bd. 76 S. 92. Bd. 102 S. 411, Warneyer 1915 Nr. 179). Ein Rechtsgeschäft des Klägers mit sich selbst lag aber weder in der Erteilung der Vollmacht, denn das war ein Gesdiäft, das er mit W. vornahm, nodi in der Annahme des Schuldanerkenntnisses, denn dadurch gab er der Beklagten gegenüber eine Erklärung ab. Nur das kann sich fragen, ob nicht andere Gründe als § 181 dazu nötigen, die Bevollmächtigung W.s für unwirksam zu erachten. Hätte der Kläger, indem er die Vollmacht erteilte, mit W. kolludiert oder sonstwie in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Weise der Beklagten vorsätzlich Schaden zugefügt (vgl. § 826 BGB.), ja hätte er dadurch auch nur seine Pflichten als Geschäftsführer verletzt, so müßte ihm die Möglichkeit abgesprochen werden. Rechte aus dem mit dem Bevollmächtigten geschlossenen Vertrage herzuleiten. Von alledem ist indes im vorliegenden Falle keine Rede. Die Beklagte macht ihm aus der Entstehung des Schuldscheins keinen Vorwurf; sie wendet überhaupt gegen den Klagansprudi nichts weiter sachlich ein, als daß sie mit einer damit nicht zusammenhängenden Gegenforderung aufrechnet. Alsdann aber ist sie durch die Erklärung W.s und F.s verpfliditet. Bei dieser Sachlage braucht auf die Hilfserwägung des angefochtenen Urteils, W. habe, nachdem er am 18. August 1920 Geschäftsführer geworden sei, durch Zahlung der 500 M das Schuldanerkenntnis genehmigt, nicht eingegangen zu werden. Auch wenn der prozessuale Angriff der Revision hiergegen berechtigt sein sollte, würde das gleichgültig sein, da das Anerkenntnis von vornherein wirksam war und einer Genehmigung nicht bedurfte. RGZ. 104, 128. Ist der Gesellschafter einer Gesellschaft m. b. H. von der Ausübung des Stimmrechts bei der Besdilußfassung über ein Rechtsgeschäft ausgeschlossen, das zwar nicht in seinem Namen, abeT für seine Rechnung mit der Gesellschaft vorgenommen werden soll? II. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 28. Februar 1922. I. Landgericht III Berlin, Kammer für Handelssachen. — II. Kammergericht daselbst.

Aus den

Gründen:

. . . Zuzugeben ist, daß ein Gesellschafter nicht schon deshalb vom Stimmrecht ausgesdilossen wird, weil er an dem Vertrage der GesellHandelsgesellschaften Ζ

8

114

Handelsgesellschaften

Schaft mit dem Dritten, über den Beschluß gefaßt werden soll, finanziell interessiert ist. Aber anders liegt es, wenn der Gesellschafter unmittelbar auf der Gegnerseite am Vertrage beteiligt ist dergestalt, daß seine Beteiligung sich nur hinter der rechtsgeschäftlichen Einkleidung des Geschäfts verbirgt. Hier siegt die Sache über die Form. Es ist in der Rechtslehre anerkannt, daß der Gesellschafter beim Beschluß über den Vertrag mit einem Kommissionär kein Stimmrecht hat, wenn er der Kommittent ist. Man wird hier von einem Kommissionsgeschäft im technischen Sinne nicht sprechen. Das ist auch nicht die Meinung des Vorderrichters. Das entscheidende Moment, die der Form nach mittelbare, der Sache nach unmittelbare Beteiligung der Gesellschafter, liegt aber vor. . . . Schließlich kann an dieser Beurteilung der Rechtslage auch der Umstand nichts ändern, daß der angefochtene Beschluß nicht unmittelbar auf den Kaufabschluß, d. h. auf die Abgabe der Vertragserklärung selbst gerichtet war, vielmehr nur darauf, den Geschäftsführer zum Kaufabschluß zu ermächtigen. Denn das ist überhaupt die gebotene Form. Zur Vertretung der Gesellschaft Dritten gegenüber ist in der Regel allein der Geschäftsführer berufen. . . . Es liegt gar nichts dafür vor, daß dem Geschäftsführer noch eine eigene Entschließung hat vorbehalten bleiben sollen. . . . RGZ. 104, 413. Wie wird, wenn der Gesellschaftsvertrag einer Gesellschaft m. b. H. die Abtretung der Geschäftsanteile von der Genehmigung der Gesellsdiafterversammlung abhängig macht, die Genehmigung erteilt? II. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 13. Juni 1922. I. Landgeridit Stettin, Kammer für Handelssachen. — II. Oberlandesgeridit daselbst.

Aus den

Gründen:

Das Berufungsgericht geht . . . davon aus, daß die Abtretung eines Geschäftsanteils oder eines Teiles desselben nicht schon dann wirksam genehmigt sei, wenn der Geschäftsführer dem einen oder andern Vertragschließenden die Zustimmung der Gesellschaft erklärt habe, sondern daß ein entsprechender Beschluß des im Statut oder im Gesetz (§ 46 Nr. 4) hierfür bestimmten Organs als weitere Voraussetzung der Gültigkeit hinzukommen müsse. Das Reichsgericht hat dies von Anfang an mißbilligt. Im Einklang mit S t a u b , 1. Auflage § 15

Gesellschaft mit beschränkter H a f t u n g

115

Anm. 48 hat es das alleinige Gewicht auf die Erklärung des Geschäftsführers gelegt und dem Beschluß der Gesellsdiafterversammlung Bedeutung nur für dessen Verantwortlichkeit zuerkannt. . . . Hieran muß festgehalten werden. . . . Dritten gegenüber kann die gesetzliche Vertretungsmacht des Geschäftsführers nicht von der Zustimmung eines andern Organs der Gesellschaft abhängig gemacht werden (§ 37 Abs. 2 GmbHG.). Daraus folgt, daß auch die an den Veräußerer gerichtete Erklärung des Geschäftsführers ohne Rüdcsicht auf den Beschluß der Gesellschafterversammlung gültig sein muß. . . . RGZ. 10$, 101. Kann eine Gesellsdia ft m. b. H. persönlich haftender Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft sein? II. Z i v i l s e n a t . Beschl. v. 4. Juli 1922. I. Amtsgericht Hamburg. — II. Landgericht daselbst.

Aus den

Gründen:

Anscheinend ist der erste Anstoß zur Errichtung von Kommanditgesellschaften aus einer G. m. b. H. als persönlich haftenden Gesellschafter und ihren Teilhabern als Kommanditisten durch die Einführung der Doppelbesteuerung der G. m. b. H. und ihrer Gesellschafter in Bayern gegeben worden. . . . Es kann aber nicht zugegeben werden, daß diese Bildungen ihre wirtschaftliche Ursache oder Rechtfertigung lediglieli in der Steuergesetzgebung finden. Offensichtlich führen audi wichtige, rein wirtschaftliche Interessen zur Errichtung von Kommanditgesellschaften mit einer G. m. b. H. als persönlich haftendem Gesellschafter, und insoweit besteht gewiß kein Anlaß, diese neuere Entwicklung des Gesellschaftswesens als eine ungesunde oder auch nur bedenkliche anzusehen. . . . Es kann aber auch nicht anerkannt werden, daß die in Frage stehende Gründung gegen Gesetz und Recht verstößt. . . . Daß tatsächlich juristische Personen gleich den natürlichen Gesellschaftsverträge abschließen können, ist längst anerkannt und unstreitig. Es kann aber auch nicht zugegeben werden, daß die Natur der offenen Handelsgesellschaft oder der Kommanditgesellschaft mit der Zulassung einer G. m. b. H. als persönlich haftenden Gesellschafters unvereinbar ist. . . . Anderseits stehen aber auch Struktur und Wesen der G. m. b. H. ihrer Aufnahme als persönlich haftender Gesellschafter in eine offene Handelsgesellschaft oder Kommanditgesellschaft nicht entgegen. . . . β·

116

Handelsgesellschaften

Das Hauptbedenken, welches gegen die Beteiligung çiner G. m. b. H. als persönlich haftenden Gesellschafters einer Kommanditgesellschaft erhoben wird, besteht in der Möglichkeit, daß die G. m. b. H. von dritten Vertretern der Kommanditgesellschaft, also von geschäftsführenden Gesellschaftern, welche mit ihren Geschäftsführern nicht identisch sind, verpflichtet wird, ohne daß sie imstande ist, ihren abweichenden eigenen Willen geltend zu madien. Während nach dem Gesetze betr. die G. m. b. H. die Geschäftsführer jederzeit absetzbar sind und danach die Gesellschaft maßgebenden Einfluß in ihren Angelegenheiten behalten soll, kann dieser gesetzliche Zustand durch die Beteiligung an einer offenen Handelsgesellschaft oder Kommanditgesellschaft tatsächlich beseitigt werden. Allein derartige Möglichkeiten bestehen auch ohne Beteiligung der G. m. b. H. als persönlich haftenden Gesellschafters einer Kommanditgesellschaft. Die G. m. b. H. kann durch Eingehung audi anders gearteter Gesellschaftsverhältnisse oder Teilnahme an Interessengemeinschaften das größte wirtschaftliche Risiko eingehen. . . . Die bloße Möglichkeit, einer nicht gewollten Gefahr ausgesetzt zu sein, darf kein rechtliches Hindernis für die Beteiligung in der hier besprochenen Art bilden. . . . RGZ. 105, 152. 1. Setzt die persönliche Haftung desjenigen, der für eine Gesellschaft m. b. H. vor ihrer Eintragung in das Handelsregister handelt, ein Handeln gegenüber dritten, außerhalb der Gesellschaft stehenden Personen voraus? 2. Erfordert die Veräußerung von Teilen eines Geschäftsanteils eine ausdrückliche Genehmigung der Gesellschaft m. b. H.? III. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 17. Juni 1922. 1. Landgericht I Berlin. — II. Kammergericht daselbst.

A u s d en

Gründen:

Nach § 11 GmbHG. besteht vor der Eintragung in das Handelsregister die Gesellschaft m. b. H. als solche nicht, und nach § 11 Abs. 2 haften diejenigen, die vor der Eintragung im Namen der Gesellschaft handeln, persönlich und solidarisch. Das Berufungsgericht geht zutreffend davon aus, daß die letztere Vorschrift ein Handeln gegenüber dritten, d. h. außerhalb der Gesellschaft stehenden Personen voraussetzt, daß sie also den Anspruch der Klägerin gegen den Beklagten zu ], der den Vertrag vom 21./22. September 1917 namens der Beklagten

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

117

zu 2 abgeschlossen hatte, dann nicht rechtfertigen würde, wenn die Klägerin bei Absdiluß des Vertrags Gesellschafterin der damals bereits gegründeten, aber nodi nicht im Handelsregister eingetragenen Beklagten zu 2 gewesen wäre und den Vertrag in dieser Eigensdiaft abgeschlossen hätte. Die Klägerin hatte an der Gründung der Beklagten zu 2 nicht teilgenommen, und der Beklagte zu 1 leitet ihre Eigensdiaft als Gesellschafterin nur daraus ab, daß eine an der Gründung beteiligte Gesellschafterin, die deutsche Bioskop-G. m. b. H., von ihrem Geschäftsanteil von 3 0 0 0 M einen Teil von 1 0 0 0 M an die Klägerin abgetreten habe. Die Entscheidung hängt daher von der Wirksamkeit dieser laut notarieller Urkunde vom 12. September 1917 erklärten, laut notarieller Urkunde vom 21. gl. Mts. angenommenen Abtretung und folglich davon ab, ob die Beklagte zu 2 die hierzu nadi § 17 Abs. 1 und 2 erforderliche Genehmigung erteilt hat. Das Vorliegen einer solchen Genehmigung wird aber vom Berufungsgericht mit Redit verneint. . . . Die Gesellschaft m. b. H. setzt ein engeres Verhältnis zwisdien ihr und ihren Mitgliedern voraus, als dies bei anderen, sonst ähnlichen Geschäftsformen, z. B. bei der Aktiengesellschaft, der Fall ist. Dieser Voraussetzung kann sie nur entsprechen, wenn sie sich auf eine verhältnismäßig geringe Zahl von Personen beschränkt und soweit möglich auch einen bestimmenden Einfluß auf den Bestand an Mitgliedern hat. . . . Das Gesetz trägt dem Rechnung, indem es die Genehmigung der Gesellschaft, von der die Abtretung von Geschäftsanteilen schon gemäß § 15 Abs. 5 durch den Gesellschaftsvertrag abhängig gemacht werden kann, im § 17 für den Fall einer Veräußerung von Teilen eines Geschäftsanteils zum zwingenden gesetzlichen Erfordernis macht und Ausnahmen im Gesellschaftsvertrage nur für die Veräußerung an andere Gesellschafter und für den Fall der Erbteilung zuläßt. Der Zweck des Gesetzes wird aber nur dann zuverlässig erreicht, wenn die Genehmigung der Abtretung und die dadurch begründete Änderung im Bestände der Mitglieder durch eine ausdrückliche Genehmigungserklärung außer Zweifel gestellt wird. Andere Erklärungen, die vielleicht darauf schließen lassen, daß auf seiten der Gesellschaft — in der Zeit vor der Eintragung ins Handelsregister auf Seiten der Gesellschafter — Einverständnis mit der Abtretung besteht, die aber nicht zur Mitteilung gerade dieses Einverständnisses an den Veräußerer oder Erwerber des abgetretenen Teiles bestimmt sind, genügen nicht. Eine sog. stillschweigende Genehmigung ist ausgeschlossen.

118

Handelsgesellschaften

Nach diesen Grundsätzen kann aber in den Handlungen und Erklärungen, aus denen der Beklagte eine Genehmigung im Sinne des § 17 ableiten will, eine soldie nicht gefunden werden. Das gilt von der Eintragung der Klägerin in die Mitgliederliste ebenso wie von den der Klägerin zugegangenen Einladungen zu Versammlungen der Gesellschafter. . . Wenn in früheren Entscheidungen anderer Senate mit der Möglichkeit einer Genehmigung mittels Eintragung in die Mitgliederliste geredinet worden ist (vgl. RGZ. Bd. 8 5 S. 46, JW. 1910 S. 843 Nr. 8 5), so kann dem nicht zugestimmt werden. Auf einem von dem hier ausgesprochenen abweichenden Grundsatze beruhen aber jene Entscheidungen nicht. . . . RGZ. 105, 228. Bedarf es nach der Eintragung der Gesellschaft m. b. H. eines neuen Vertragsschlusses zwischen dieser und dem anderen Vertragsteile, um die erstere aus Verträgen zu berechtigen und zu verpflichten, die für sie während der Gründungszeit geschlossen worden sind und den zukünftigen Geschäftsbetrieb der Gesellschaft betreffen? VII. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 17. O k t o b e r 1922. 1. L a n d g e r i c h t D r e s d e n . —

II. O b c r l a n d e s g e r i d i t

daselbst.

Der Kaufmann Cl. hatte mit Brief vom 6. März 1919 bei der Beklagten die Lieferung von 500 000 Putzwasserfläsdichen bestellt. . . . Am 29. März 1919 wurde dann von Cl. und dem Kaufmann R. . . . die jetzige Klägerin, gegründet. Die Gesellschaft ist aber erst am 27. Juni 1919 in das Gesellschaftsregister eingetragen worden. In der Zeit zwischen der Gründung und der Eintragung der Gesellschaft m. b. H., am 4. April 1919, wurde im Einverständnis mit der Beklagten der Eintritt der neugegründeten Gesellschaft in den Vertrag, den Cl. am 6. März 1919 mit der Beklagten abgeschlossen hatte, durch die Geschäftsführer Cl. und R. erklärt. Ferner wurden anfangs April 1919 von den Geschäftsführern für die Gesellschaft m. b. H. weitere 500 000 Putzwasserfläsdichen und 1 000 000 Schwarzblechdosen bei der Beklagten bestellt. . . . Da die Lieferungen zu den vereinbarten Zeiten nicht erfolgten, wurde am 21. Juni 1919 — also nodi vor Eintragung der Gesellschaft m. b. H. im Gesellschaftsregister — gemäß § 326 BGB. der Beklagten nach voraufgegangenen Mahnungen Nachfrist gesetzt. Lieferung ist nicht erfolgt. Die Klägerin hat nunmehr auf Zahlung eines Schadensersatzes von 3 500 M und auf Feststellung

Gesellschaft mit besdiränkter H a f t u n g

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geklagt, daß die Beklagte verpflichtet sei, ihr allen weiteren Schaden zu ersetzen. Das Landgericht hat klagegemäß verurteilt, das Oberlandesgericht dagegen auf die Berufung der Beklagten die Klage abgewiesen. Das Berufungsurteil wurde aufgehoben aus folgenden Gründen : Das Berufungsgericht hat die Klage abgewiesen, weil nach seiner Meinung . . . zum Übergang der Rechte und Pflichten aus den Verträgen vom März und April 1919 auf die klagende Gesellschaft es nach ihrer Eintragung im Gesellschaftsregister eines neuen Vertragsschlusses zwischen der Gesellschaft m. b. H. als solcher und der Beklagten bedurft hätte. . . . Die Rechtsansicht des Vorderrichters kann nicht gebilligt werden. . . . Daraus, daß die für den späteren Geschäftsbetrieb der Gesellschaft m. b. H. von dem Geschäftsführer der Gründungsgesellsdiaft — unter Überschreitung seiner Befugnis — abgeschlossenen gegenseitigen Verträge die Gesellschaft m. b. H. nach ihrer Entstehung nicht ohne weiteres berechtigen und verpflichten, folgt keineswegs, wie das Berufungsgericht meint, daß es eines neuen Vertragsschlusses zwischen der Gesellschaft m. b. H. und dem anderen Vertragsteile bedürfte. . . . Soweit der Geschäftsführer der bürgerlichen Gesellschaft seine Vertretungsbefugnis überschritten hat, ist die Rechtslage keine andere, als wenn sonst ein Vertreter ohne Vertretungsmacht für einen anderen einen Vertrag schließt; die Wirksamkeit des Vertrags für und gegen den Vertretenen hängt dann von dessen Genehmigung ab (§ 177 Abs. 1 BGB.). . . . RGZ. 107, 31. Erlischt eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, wenn sie ihr Geschäft mit der Firma veräußert? II. Z i v i l s e n a t . Beschl. v. 29. Mai 1923. 1. Amtsgericht Dresden. — II. Landgericht daselbst.

Allerdings ist es richtig, daß eine Handelsgesellschaft eine Firma haben muß, denn ohne solche kann sie in Ermangelung eines bürgerlichen Namens im Rechtsverkehr überhaupt nicht auftreten. . . . Daraus ist aber nicht zu folgern, daß die G. m. b. H. erlischt, wenn sie ihre Firma (mit dem Geschäfte) veräußert, und daß diese Wirkung selbst in Fällen eintritt, wo sie, wie hier und in der durch den Be-

120

Handelsgesellschaften

schluß vom 30. Oktober 1914 — RGZ. 8 5, 397 — erledigten Sache, gleichzeitig mit der Veräußerung einer Firma eine neue annimmt. Wenn gemeinhin von der Veräußerung einer Firma gesprochen w i r d , . . . so ist das insofern ungenau, als nicht die Firma selbst übertragen, sondern das Recht zu ihrem Gebrauch unter Verzicht auf die eigene Weiterbenutzung einem anderen bewilligt wird. Die Einwirkung auf die Stellung des bisherigen Firmeninhabers ist dabei die gleiche, wie wenn ohne sog. Veräußerung einem anderen gegenüber auf die Weiterführung verzichtet wird oder wenn etwa ein anderer auf Grund von § 3 7 Abs. 2 HGB. oder wegen unlauteren Wettbewerbs ein Urteil auf Unterlassung des Gebrauchs oder auf Einwilligung in die Löschung erlangt. In Fällen dieser Art tritt aber, wenn eine Handelsgesellschaft in Frage steht, nicht die Folge ein, daß die Gesellsdiaft zu bestehen aufhört, sondern sie hat sich nur des Weitergebraudis der bisherigen Firma zu enthalten und sich eine neue zu verschaffen. . . . RGZ. 112, 236. 1. Wird die gerichtlich oder notariell erklärte Abtretung von Geschäftsanteilen einer Gesellschaft m. b. H. dadurch nichtig, daB in die Abtretungsurkunde unrichtige Angaben über die Hohe des Entgelts aufgenommen werden? 2. Bewirkt bei einem ohne Erfüllung der Form des § 15 Abs. 4 Satz 1 GmbHGes. vorgenommenen einheitlichen Verpflichtungsgeschäft über die Abtretung von Geschäftsanteilen die spätere formgerechte Abtretung audi nur eines Teils der den Gegenstand des Verpflichtungsgesdiäfts bildenden Geschäftsanteile die Heilung der Nichtigkeit gemäß § 15 Abs. 4 Satz 2 GmbHGes.? II. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 18. Dezember 1925. 1. Landgericht 1 Berlin. — II. Kammergeridit daselbst.

Aus den G r ü n d e n : Das Berufungsgericht geht . . . davon aus, daß der Wille der Parteien bei ihren Vereinbarungen vom Juli 1922 nicht auf den unmittelbaren Übergang des Eigentums am Grundstück Finnländische Straße 12 auf die Beklagten, sondern auf die Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile der als Eigentümerin des Grundstüdes im Grundbuch eingetragenen Gesellschaft m. b. H. auf sie gerichtet gewesen sei. . . . Demgemäß faßt das Kammergericht das zunächst mündlich vor Aufnahme der notariellen Urkunden vereinbarte, später in der Urkunde

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

121

vom 26. Juli 1922 schriftlich niedergelegte Abkommen nicht als einen Grundstücksveräußerungsvertrag, sondern als einen sdiuldreditlidien Vertrag auf, durch den die Klägerin sich verpflichtet habe, die sämtlichen Geschäftsanteile der G. m. b. H. auf die Beklagten zu übertragen. V o n diesem Standpunkt aus, der keinen Reditsirrtum erkennen läßt (zu vgl. RGZ. Bd. 105, S. 382), wird im angefochtenen Urteil die Anwendung des § 313 BGB. auf jenen Vertrag abgelehnt, es werden aber die beiden notariell beurkundeten Abtretungsverträge vom 25. Juli 1925 auf Grund des § 15 Abs. 3 GmbHG. für nichtig erklärt, weil in ihnen der Preis für die Geschäftsanteile . . . unriditig angegeben sei, was nach den in der Rechtsprechung zu §§ 125, 313 BGB. anerkannten Grundsätzen die ganzen Abtretungsverträge ungültig mache. Diese Auffassung beanstanden die Beschwerdeführer mit Recht. Allerdings wird nach der ständigen Rechtsprechung des Reichsgerichts im Rahmen der Anwendung des § 313 BGB. ein Grundstückskaufvertrag, in dem der Kaufpreis anders beurkundet ist, als er tatsächlich zwischen den Parteien vereinbart wurde, als nichtig angesehen, und gleiches hat auch für den § 15 Abs. 4 GmbHG. zu gelten, wenn beim Verkauf von Geschäftsanteilen einer Gesellschaft m. b. H. der zur Abtretung verpflichtende Vertrag den Preis abweichend von den wahren Parteivereinbarungen unriditig angibt (RGZ. Bd. 65 S. 39). Aber was für den Verpflichtungsvertrag nach § 15 Abs. 4 GmbHG. maßgebend ist, kann nicht ohne weiteres auch auf die Beurkundung des abstrakten Abtretungsvertrages angewendet werden. Während bei dem obligatorischen Vertrag regelmäßig alle Punkte, über welche die Parteien sich geeinigt haben, in ihrer vertragsmäßigen Gestalt mitbeurkundet werden müssen, wenn der ganze Vertrag Rechtswirksamkeit erlangen soll, bedarf es bei dem dinglichen Abtretungsvertrag nur der Beurkundung der Abtretungserklärung des bisherigen Berechtigten und der Annahme dieser Erklärung durch den Erwerber. Werden in die notarielle oder gerichtliche Urkunde über den Abtretungsvertrag noch weitere Angaben über den Rechtsgrund der Abtretung, insbesondere über die zu zahlende Vergütung aufgenommen, so wird durch die Nichtigkeit dieser Erklärungen (wegen unrichtiger oder unvollständiger Beurkundung) die Rechtsgültigkeit der Abtretung selbst nicht unmittelbar berührt. Nur die Abtretung als abstrakter Vertrag bedarf nach RGZ. Bd. 68 S. 397 im Falle des § 15 Abs. 3 GmbHG. der Beurkundung in der angegebenen Form, nidit dagegen das Kausalgeschäft und folglich audi nicht die Bedingungen der Abtretung. Wie bei einer Auflassung die für ihre Gültigkeit gleichgültige Beifügung

122

Handelsgesellschaften

eines unrichtigen Kaufpreises die Wirksamkeit der Eigentumsübertragungserklärung nicht in Frage stellen kann, so muß, wie die Revision m i t Redit hervorhebt, dasselbe audi im Falle des § 15 Abs. 3 G m b H G . für die vertragsmäßige Abtretung v o n Geschäftsanteilen gelten. Im Grundstücksverkehr ist bei gleichzeitiger Beurkundung des sdiuldreditlichen Verpflichtungsgeschäfts und der Auflassung die selbständige Natur der Auflassungserklärungen durchaus anerkannt. Der Nichtigkeit des Grundgeschäfts wegen unrichtiger Beurkundung der Kaufpreisangaben wird nicht die Bedeutung beigemessen, die in derselben Urkunde erklärte Auflassung in ihrer Rechtsgültigkeit zu beeinflussen, vielmehr h a t die Auflassung im Zusammenhang m i t der nachfolgenden Eintragung in das Grundbuch gerade die Wirkung, jenen Mangel des Grundgeschäfts zu heilen und das nicht beurkundete, aber von den Parteien tatsächlich gewollte, verdeckte Rechtsgeschäft rechtsgültig zu machen ( R G Z . Bd. 1 0 4 S. 1 0 2 und 2 9 6 ) . Gleiches aber muß für das Verhältnis zwischen Abs. 3 und 4 des § 15 G m b H G . auf Grund der Vorsdirift in Abs. 4 Satz 2 über die heilende Wirkung des formgültigen Abtretungsvertrags gegenüber dem wegen Formmangels ungültigen Verpflichtungsgeschäft angenommen werden. . . . Die Abtretungserklärungen hinsichtlich der 19 Geschäftsanteile . . . bewirken formell den Übergang der Gesellschaftsrechte auf die Beklagten, so daß die in erster Linie erhobene Klage auf Feststellung der Nichtigkeit jener Rechtsakte . . . nicht begründet erscheint und das angefochtene Urteil insoweit aufzuheben war. . . . Eine Entscheidung in der Sache selbst durch Abweisung der Klage k o n n t e vom Revisionsgericht noch nicht erlassen werden, da die Klägerin neben dem Feststellungsantrag den Hilfsantrag auf Verurteilung der Beklagten zur Rückübertragung der im Hauptantrag bezeichneten Geschäftsanteile gestellt hat. . . . . . . Das zunächst mündlich abgeschlossene und später schriftlich bestätigte A b k o m m e n zwischen den Parteien ging dahin, daß die Klägerin die gesamten ihr gehörigen Geschäftsanteile der Grundstücksgesellschaft auf die Beklagten übertragen solle, wogegen diese gewisse Gegenleistungen zu machen h a t t e n . . . . Es handelte sich um ein einheitliches Rechtsgeschäft über die ganzen 2 0 0 0 0 M Geschäftsanteile. Wären die ganzen Geschäftsanteile in der vorgeschriebenen Form abgetreten worden, so würde damit nach § 15 Abs. 4 Satz 2 G m b H G . auch das wegen Mangels der Form nichtige Verpflichtungsgeschäft Gültigkeit erlangt haben oder, soweit das nadi der Abtretung schriftlich niedergelegte A b k o m m e n vom 2 6 . Juli 1 9 2 2 in Frage k o m m t , der

Gesellsdiaft mit besdiränkter Haftung

123

Form des § 15 Abs. 4 Satz 1 GmbHG. überhaupt nicht mehr bedürfen (RGZ. Bd. 88 S. 61). Die nur für 19 0 0 0 M Geschäftsanteile notariell beurkundeten Abtretungsverträge stellten mit Rüdcsicht auf die der Klägerin obliegende einheitliche Verpflichtung, a l l e Geschäftsanteile auf die Beklagten zu übertragen, nur eine Teilerfüllung dar, welche nicht die Wirkung der Heilung des einheitlichen Grundgeschäfts haben kann (Urteil des erkennenden Senats vom 23. Dezember 1919 II 342/19, abgedruckt in LZ. 1920 Sp. 652/53). Der zwischen den Parteien mündlich und schriftlich abgeschlossene Kaufvertrag auf Übertragung der sämtlichen Geschäftsanteile blieb nichtig, und zwar in vollem Umfange, da eine Anwendung der Ausnahme des § 139 BGB. hier nicht in Frage kommt. Die Nichtigkeit des Verpflichtungsgeschäfts hat zur Folge, daß die Beklagten die teilweise Erfüllung durch die Abtretung der 19 000 Mark Geschäftsanteile ohne Rcchtsgrund erlangt haben und das so Erlangte nach § 812 BGB. herausgeben müssen. . . . Doch haben die Beklagten . . . . ein Zurückbehaltungsrecht . . . geltend gemacht. . . . Dazu bedarf es weiterer tatsächlicher Erörterung. . . . R G Z . 112, 273. 1. Zur Frage der Gültigkeit von Vereinbarungen, die den Mitgliedern einer Gesellschaft m. b. H. außerhalb des Gesellschaftsvertrags Verpflichtungen auferlegen. 2. Können die Mitglieder einer Gesellschaft m. b. H. verurteilt werden, in der Gesellsdiafterversammlung in gewissem Sinne zu stimmen? GmbHG. § 3 Abs. 2, § 47. II. Z i v i l s e n a t . Urt. v. 20. November 1925. I. Landgericht Kiel, Kammer für Handelssachen. —

Aus den

II. Oberlandesgericht daselbst.

Gründen:

Das Berufungsgericht kommt zu dem Ergebnis, daß der privatschriftliche Vertrag vom 8. Februar 1922, auf den die Klage gestützt ist, seinem ganzen Umfange nach wegen Formmangels nichtig sei. Die verletze Formvorschrift findet es in § 3 Abs. 2 GmbHG., wonach Bestimmungen, durch die den Gesellschaftern außer der Leistung von Kapitaleinlagen noch andere Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft auferlegt werden sollen, der Aufnahme in den (gerichtlich oder notariell zu beurkundenden) Gesellschaftsvertrag bedürfen. . . .

124

Handelsgetellsdiafteii

Gegen die Auffassung des Berufungsgerichts wäre nichts einzuwenden, wenn der von den Beteiligten gewollte Übergang der Darlehenspflicht auf den Erwerber eines Geschäftsanteils anders als durch Auferlegung einer gesellschaftsreditlidien Verpflichtung nicht zu erreichen gewesen wäre. So liegt die Sadie aber nicht. Audi außerhalb des Gesellsdiaftsvertrags konnten die Parteien in der Weise zum Ziel gelangen, daß sie, wie dies auch in sonstigen Vertragsverhältnissen geschieht, Verpflichtungen eingingen, die den Eintritt des Rechtsnachfolgers sicherten. Diesen Weg haben sie hier unverkennbar eingeschlagen, indem sie äußerlich getrennt vom Gesellschaftsvertrag in § 5 des Nebenvertrags vereinbarten, daß der Erwerber des Geschäftsanteils die Darlehnspflidit übernehmen müsse und die statutarisch vorbehaltene Genehmigung der Veräußerung von der Generalversammlung nur beim Vorliegen dieser Voraussetzung erteilt werden dürfe, und indem sie ferner in § 8 des Nebenvertrags nodi ausdrücklich bestimmten, daß jeder einzelne von dem anderen die Vertragserfüllung verlangen könne. Nun mag es riditig sein, daß es näher liegend und natürlicher gewesen wäre, wenn die Parteien eine Verpflichtung, die jeden Gesellschafter angehen sollte, nicht außerhalb der Satzung, sondern als gesellschaftsrechtliche begründet hätten. Dieser Gesichtspunkt kann indessen nidit entscheidend sein. Nur darauf kann es vielmehr ankommen, ob es gesetzlich unstatthaft ist, Verpflichtungen der erwähnten Art außerhalb der Satzung zu begründen. Das ist aber nidit der Fall. Wenn das GmbHG. in § 3 die statutarische Bindung der Gesellschafter zuläßt, so ist damit nicht gesagt, daß es ausgeschlossen sein soll, die Bindung auf anderem Wege herbeizuführen. Der Grund, aus dem die Beteiligten davon absehen, das Verhältnis als statutarisches zu gestalten, ist dabei unerheblich, und zwar auch dann, wenn etwa die Absicht der Steuerersparnis maßgebend gewesen sein sollte (vgl. das Urteil dieses Senats vom 30. Januar 1925, JW. 1925 S. 1109 Nr. 7). Ebenso ist es ungerechtfertigt, daß das Berufungsgericht auch die der Klägerin nach § 6 des Nebenvertrags obliegende Verpflichtung zur Gewährung von Barmitteln und Krediten als eine gesellschaftsrechtliche ansieht. Der dafür angeführte Grund, daß die Verpflichtung mit der Beendigung der Mitgliedschaft der Klägerin erlöschen sollte, ist völlig bedeutungslos. Die Revisionsbeklagten sind der Meinung, die Richtigkeit der Auffassung des Berufungsgerichts ergebe sich schon daraus, daß der notarielle Gesellschaftsvertrag erst durch die Bestimmungen des Nebenvertrags Leben und Inhalt gewinne. Das letztere mag zutreffen, hat

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

125

aber nicht die Wirkung, daß nunmehr die Abmachungen des Nebenvertrags, auch wenn sie außerhalb des Gesellschaftsvertrags getroffen werden sollten, dodi ganz oder teilweise als zum Gesellschaftsvertrag gehörig zu gelten haben. Mit dem Wesen der Gesellschaft m. b. H. ist es durchaus vereinbar, daß wichtige Abreden, auch wenn durch sie die Erreichung des erstrebten wirtschaftlichen Ziels erst ermöglicht wird, außerhalb der Satzung getroffen werden. Ebensowenig kann den Revisionsbeklagten zugegeben werden, daß der Nebenvertrag gegen die guten Sitten verstoße, weil er auf eine Täuschung des Verkehrs, insbesondere mit Bezug auf das Verhältnis der Gesellschaft zur Klägerin, berechnet sei. Dem steht entgegen, daß für die Gesellschaft nur die in § § 7, S GmbHG. vorgesehene Offenlegungspflicht bestand, daß sie aber ihre geschäftlichen Verhältnisse nicht allgemein kundbar zu machen hatte. Endlich berufen sich die Revisionsbeklagten auf das im Vorprozeß ergangene landgerichtliche Urteil. Sie machen geltend, nadidem durch jenes Urteil rechtskräftig festgestellt worden sei, daß die in dem Nebenvertrag zugunsten der Klägerin bedungenen Rechte der Gesellschaft gegenüber wegen Formmangels nicht bestehen, müsse nach der Regel des § 139 BGB. der Nebenvertrag im vollem Umfang als nichtig gelten, also auch insoweit, als die Vertragschließenden sich untereinander hätten binden wollen. Auch dieses Vorbringen kann keinen Erfolg haben. Mit der im Vorprozeß von der jetzigen Klägerin gegen die Gesellschaft erhobenen Klage war, nachdem die Gesellschafterversammlung beschlossen hatte, keine Kredite mehr bei der Klägerin in Anspruch zu nehmen und den Nebenvertrag hinsichtlich der Geschäftsbeziehungen zur Klägerin auch formell außer Kraft zu setzen, die Feststellung beantragt, daß die Kündigung des Nebenvertrags unwirksam sei und demgemäß dieser Vertrag noch fortbestehe. Das Landgericht hat die Klage allerdings abgewiesen mit der Begründung, daß es sich bei dem mit der Klägerin geschlossenen Kreditvertrag (§ 6 des Nebenvertrags) um eine unter § 3 Abs. 2 GmbHG. fallende gesellsdiaftli — , Folgen der — von Geschäft und Firma einer GmbH. 119 Verein, Mitgliedschaft beim — als Voraussetzung für die Gesellschaftereigenschaft bei einer GmbH. 133 Vergleich über Ermäßigung der Stammeinlage eines Gesellschafters der GmbH, ohne Herabsetzung des Stammkapitals 44 Verjährung, Beginn der — aus § 31 GmbHGes. 283 — der Ansprüche gegen den vor der Eintragung für eine GmbH. Handelnden 37 Verpfändung, Form der — und der Verpflichtung zur — eines GmbH.Anteils 14 Verrechnung, Über Zulässigkeit der Tilgung der Stammeinlageschuld des Gesellschafters einer GmbH, durch —

101

Versteigerung, Verbot des Erwerbs eigener Geschäftsanteile durch die GmbH, gilt audi bei öffentlicher — nach § 23 GmbHGes. 98 Vertrag zu Gunsten Dritter, Im Gründungsvertrag der GmbH, kann für den Todesfall eines Gesellschafters

rechtswirksam die Nachfolge eines Dritten unter Ausschluß des Erben vereinbart werden 47 Vertretung s. Alleinvertretung und Gesamtvertretung Verwandlung, Rück— einer GmbH, i. L. in eine werbende GmbH, ohne Neugründung 130 Vollmacht zum Verkauf von Geschäftsanteilen der GmbH., Form und Inhalt 190 — , Form der — , auf Grund deren bei Übertragung des Geschäftsanteils einer GmbH, der Veräußerer den Erwerber vertritt 81 Vorgesellschaft, Identität der — mit der GmbH. 118 — , Beginn der Haftung der in der — für die geplante GmbH. Handelnden 138 — , Haftung der GmbH, für ungerechtfertigte Bereicherung der — 81 — s. auch Haftung Vorvertrag, Form u. Inhalt eines — e s zur Gründung einer GmbH. 18 Vorzugsgeschäftsanteile, Zulässigkeit der Schaffung von — der GmbH. 39 Vorzugsrecht eines Gesellschafters auf Kosten der GmbH, müssen in den Gesellschaftsvertrag aufgenommen werden 127 Werbende GmbH., Rückverwandlung einer GmbH. i. L. in eine — — ohne Neugründung 130

w Wettbewerb des Gesellschafters der GmbH, kein „wichtiger G r u n d " zu seinem Aussdiluß aus dem Aufsichtsrat 260 — , Haftung der GmbH, für unlautere —shandlungen der vor ihrer Eintragung für sie Handelnden 22 8 — , Kartellsperre durch unlauteren — hervorgerufen und Liefervertrag 3 36 — , Verstoß gegen guten Sitten bei der GmbH., wenn ein mit ihr in — stehender Gesellschafter sich durch einen anderen vertreten lassen muß 86 — , Der Gesellschafter, der mit der GmbH, in — tritt, muß sich Zwangs-

Sadiregister Vertretung in der Gesellschaftsversammlung gefallen lassen 49 Wettbewerbsverbot in Kartellverträgen 321 Widerruf, Stimmrecht des Gesellschafters einer GmbH, über — seiner Bestellung zum Geschäftsführer 200 Willensmangel s. Anfechtung

355 Ζ

Zeichnung eines Anteils bleibt nicht unbegrenzt 75 — , Mündliche Zusage einer Beteiligung an der beabsichtigten Gründung einer GmbH, mit — eines bestimmten Betrages als rechtliche Verpflichtung l

Archiv-Nr. 28 17 52 Satz

und

Druck:

Berliner

Buchdruckerei

Union

GmbH.,

Alle R e c h t e , cinschliefllich dea R e c h t s der H e r s t e l l u n r v o n P h o t o k o p i e n

Berlin

SW

29

und M i k r o f i l m e n , v o r b e h a l t e n

Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen Auswahlsammlung der noch wichtigen Entscheidungen nach Fachgebieten geordnet G r u p p e

I

' Bürgerliches

R e c h i

Allgemeiner Teil · 4 B a n d e Herausgegeben von Landgerichtsdirektor Alexander S w a r z e n s k i ; Band 1—3 je D M 1 2 , - ; B a n d 4 D M 9,— Recht der Schuldverhältnisse

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Bände

Herausgegeben von Senatspräsident Dr. Ernst Κ n o l i ; je Band D M 12,— Sachenrecht

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Herausgegeben von Rechtsanwalt Band D M 12,— Nebengesetze

Band

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WALTER

DE

GRUYTER

& CO.

/

BERLIN

W 35

Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen Auswahlsammlung der noch wichtigen Entscheidungen nach Fadigebieten geordnet

Gruppe III ' Handelsrecht Handelsgesetzbuch · 3 Bande Herausgegeben von Rechtsanwalt Dr Werner je Band DM 12,—

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Recht der Handelsgesellschaften · 4 Bände Herausgegeben von Rechtsanwalt Dr. Walter S c h m i d t ; Band 1 Aktiengesellschaft; D M 15,— Band 2 Oesellschaft mit beschränkter Haftung und Kartellrecht; DM 12 — ; in Kürze folgen: Band 3 Offene Handelsgesellschaft und Kommanditgesellschaft, Band 4 Genossenschaften und Bergrecht Handelsrechtliche Nebengesetze enthaltend Versicherungsrecht, Seerecht, Binnenschiffahrtsrecht, Wechsel- und Scheckrecht, Bank· und Börsenwesen, Eisenbahn recht, folgen.

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GL'TTF.NTAGSCHE SAMMLUNG DEUTSCHER

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G0D1N-WILHELMI

Gesetz über Aktiengesellschaften und Kommauditgeeellechaften auf Aktien Zweite vermehrte Auflage erläutert von Rechtsanwalt und Notar R e i n h a r d F r e i h e r r von Godin DIN A 5. XII, 1228 Seiten. 1950. Canzleinen DM 52 — (Guttentagsche

Sammlung

Deutscher

Gesetze

Nr. 205)

. . Schon um s e i n e r sachlichen V o r z ü g e w i l l e n w i r d m a n d e n K o m m e n t a r ale die beste G e s a m t d a r s t e l l u n g des geltenden Aktienrechte bezeichnen müssen, die wir g e g e n w ä r t i g haben. Wae aber dem Werk seinen einzigartigen Charakter v e r l e i h t , iet d e r e s b e l e b e n d e g r o ß e A t e m e i n e r ü b e r r a g e n d e n s i t t l i c h t i e f v e r wurzelten Persönlichkeit. Dieses persönliche Moment verleiht der Argamen· t a t i o n v. G o d i n s d a , w o es u m G r u n d f r a g e n u n s e r e r R e c h t s o r d n u n g g e h t , be· s o n d e r e W u c h t . . . .M Prof. Dr. B a l l e r s t e d t , Jurisrenzeitung

LANG-WEIDMÜLLER

Gesetz betreffend die Erwerbsund Wirtschaftsgenossenschaften Kleiner Kommentar von Dr. jur. J o h. L a n g und Dr. jur. Ludwig Weidmüller Secheundzwanziggte, neubearbeitete und ergänzte Auflage der von Parisius und Criiger begonnenen erläuterten Tcxtiusgabe DIN A 5. XII, 320 Seiten. 1951. Ganzleinen DM 12,8« (Guttentagsche

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Deutscher

Gesetze

Nr. 29)

Die 26. A u f l a g e d e r b e k a n n t e n E r l ä u t e r u n g e n zum G e n o n s e n s c h a f t s g e s e r , d e r e n B e a r b e i t u n g w i e d e r u m in d e n b e w ä h r t e n H ä n d e n v o n D r . L a n g u n d D". W e i d · m ü l l e r l e g , b e d a r f k e i n e r b e s o n d e r e n E m p f e h l u n g . D e r K o m m e n t a r ist j e t s t nach E r l a B d e s H a n d e l s r e c h t l i c h e n B e r e i n i g u n g s g e s e t z e s v o m 18. A p r i l 9 5 0 u n d d e s G e s e t z e s ü b e r B e k a n n t m a c h u n g e n v o m ) ? . M a i 1950 a u f d e n neuesten S t a n d d e r G e s e t z e u n d d e r R e c h t s p r e c h u n g g e b r a c h t u n d a u ß e r d e m noch d a d i r d i v e r · v o i l a t ä n d i g t , d a ß in e i n e m A n h a n g A u s z ü g e von a n d e r e n G e s e t z e n , s « w e i t a i e f ü r d a s G e n o s s e u b c h a f t s g e s e t z von B e d e u t u n g s i n d , a b g e d r u c k t w u n e n . Der K o m m e n t a r w i r d nach w i e v o r d e r u n e n t b e h r l i c h e R a t g e b e r i m C e n o ^ e i d i t f t i · wesen sein.

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V O R T I S C H - Z S C H U C K E

Binnenschiffahrts- und Flößereirecht Z w e i t e e r g ä n z t e A u f l a g e . B e a r b e i t e t von R e d i t s a n w a l t und Notar O t t o Vortisch D I N Λ 5. X V I , 7 1 3 S e i t e n . 1952. G a n z l e i n e n D M 3 8 , — (Guttentag*ihe

Sammlung

Deutscher

Gesetze

N r . 36)

„ D e r j ü n g s t e 1938 e r s c h i e n e n e K o m m e n t a r zum Ü i n n e n d d i i (Tali r t e · u n d F l ö ß e r e i · eeetx v o n V o r t i s c h - Z s d i u c k c h a i d i e u n e i n g e s c h r ä n k t e A n e r k e n n u n g d u r d i V e r · e h r s w i r l s c h a f t u n d « w i s s e n s i h a f t g e f u n d e n . . . . Die 2. A u f l a g e h a l t an d e n b e w a h r t e n G r u n d s ä t z e n fest und herüdtsiditigt die neuere R e d i U p r e d i u o g und L i t e r a t u r Iiis A n f a n g 1952. Die z a l i l r c i d i e n in d e r P r a \ i n auf t a u f e n d e n Z w e i f e l s · fragen werden gründlich und zuverlässig b e h a n d e l t . V e r k e h r s t r e i k e n d e und Verk e h r t j u r i s t e n k ö n n e n sich n u n m e h r w i e d e r e r s c h ö p f e n d ü b e r d e n n e u e s t e n S t a n d voo Wissenschaft und Rechtsprechung unterrichten/* Juristische Rundschau

{

GODIN

Rückerstattung feststellbarer Vermögensgegenstände in dei- amerikanischen und britischen Besatzungszone und in Berlin Gesetze

der

Militärregierungen

Zweite R e i n h a r d

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Auflage. Erläutert

der von

Verordnung

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Berlin

Reditsanwälten

F r h r . v o n C o d i η u. II a η s Γ r h r. v o n G o d i η

DIN A 5. X X , 613 S e i t e n . 1950. G a n z l e i n e n DM 3 0 , — (Guttentageche

Sammlung

Deutscher

Gesetze

N r . 238)

• · · «a lann den Verfflsi»:-rn nidu hoch genu£ angerechnet werden, Haß sie un· redit* •eitif díwre vortrefflich«·, in der tñqlidien Praxi« unentbehrlich gewordene IHlf«raitt«I I* DIE KID H cab·· π. l'nd r|uö *i «lu hei jede Oberflädilirhkejt vermieden, mit wiasenacfcafWicfetr Cründlirfaki-it Tor^in?··!», drn Prohlcmt-n nidit auetvichen. . .** MonoUarhrift für Deutsches Kecfct „IHewr lusgez-eidtnetr Kommentar, der als erster io alle Tiefen und Schwierigkeiten d · · ^Metzes eindringt, wird «IjIkm ch?n*o tiaciilbi-hrlich ¡»ein, hei Auflegung de« Cimilln im Streitverfehren.* Süddeuim-.bc Juristen-Zeitung

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KÖTTER

Gesetz betr. Mitbestimmungsrecht i m Bergbau u n d in d e r eieenschaffenden Industrie mit Erläuterungen von Ministerialrat H a n s W i l h e l m

Kolter

DIN A 5. VI. 252 Seiten. 1952. DM 16,— (GuttPiilag»«-]ie S a m m l u n g

D e u U r b e r G e u r t z e N r . 2Λ8)

I n d e m v o r l i e g e n d e n E r l ä u t e r u n g s w e r k ä u ß e r t sich d e r H a u d e l s r e c h t l e r zu d e n z u m T e i l w e i t in d i e D e r e i d i e d e e A k t i e n r e d i te e i n g r e i f e n d e n n e u e n I l e s t i m m u n · gen über da« M i t b e s t i m m u n g * r e d i t . D e r V e r f a s s e r b e l e u d i t e t d i e F r a g e n , die dus G e s e t z a u f w i r f t , von allen Seiten. D a b e i z e i g t flieh, d a ß d e r S d i w e r p u u k t d e s G e s e t z e « n i c h t , w i e m.in a u s d e r Diskussion in der Öffentlichkeit entnehmen konnte, nur auf sozialem nnd a r l i e i t s r e d i t l i c h e m G e b i e t l i e g t , s o n d e r n d a ß e.s v o n b e s o n d e r s einschneidender B e d e u t u n g f ü r d a s H a n d e l s r e d l t i s t . Mit der H e g e lung dee M i t b e s t i m m u n g ? r e d i t » hat der G e s e t z g e b e r N e u l a n d b e t r e t e n . D e r mit der M a t e r i e be fußte J u r i s t und W i r t s c h a f t l e r wird b a l d sehen, daß er darin der F ü h r u n g bedarf und wird e r · k e n n e n , dnß e i n e e o r g f i i l t i g e K o m m e n t i e r u n g zu e i n e m G e s e t z , d e s s e n P r o b l e m e s o s c h w i e r i g u n d u m s t r i t t e n s i n d , f ü r d i e P r a x i s g a n z u n e n t b e h r l i c h ixt.

Grundpfandrechte und Währungsumstellung Das Gesetz über die Umstellung von Grundpfandrechten unti über Aufhaugrundechulden mit amtlicher Begründung und Kommentar, vierzigste Durchführungsverordnung zum Umstellungsgesetz und Lastenau6gleiHi6sidierungsgeeetz von Dr. G e r h a r d Ν e h 1 e r t

D p x e r n c n t tlor S r n n t s v e r w a l t u n g f ü r J u s t i z in B r r l i n

DIN A 5. Vili 176 Seiten. 1951. DM 12,— (Guttentagsche

Sammlung

Deutsdier

Gesetze

Nr. 239)

D e r v o r l i e g e n d e K o m m e n t a r aun d e r F e d e r d e e a n s e i n e r F a s s u n g maßgeblich b e t e i l i g t e n R e f e r e n t e n h a t d i e A u f g a b e , a l l e n I n t e r e s s e n t e n in W i r t s c h a f t u n d J u s t i z «líe A n w e n d u n g d i e s e s κ d i w i e r i g e n G e s e t z e s zu e r l e i c h t e r n . F r berüdis i i i i t i g t d a b e i w e i t g e b e n d d i e E r k e n n t n i s s e , d i e im B u n d e s g e b i e t s e i t E r l a ß d e r dieselben Fragen behandelnden 40. D u r c h f ü h r u n g s v e r o r d n u n g z u m Umstellung»· p e t e u g e w o n n e n w o r d e n » i n d u n d s t e l l t , d a d e r e n W o r t l a u t in d e m Berliner G e s e t z g r ö ß t e n t e i l s w o r t lieh ü b e r n o m m e n i s t , z u g l e i d l e i n e K o m m e n t i e r u n g d i e s e r Vorschriften dar.

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