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German Pages 36 Year 2010
Eine Homilie des Ampiliochius von Iconium über Basilus von Cäsarea
Analecta Gorgiana
481 Series Editor George Anton Kiraz
Analecta Gorgiana is a collection of long essays and short monographs which are consistently cited by modern scholars but previously difficult to find because of their original appearance in obscure publications. Carefully selected by a team of scholars based on their relevance to modern scholarship, these essays can now be fully utilized by scholars and proudly owned by libraries.
Eine Homilie des Ampiliochius von Iconium über Basilus von Cäsarea
Translation and Introduction by
K.V. Zettersteen
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gorgias press 2010
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ISBN 978-1-60724-949-8
ISSN 1935-6854
Extract from Oriens Christianus 31 (1934)
Printed in the United States of America
EINE HOMILIE DES AMPHILOCHIUS VON ICONIUM ÜBER BASILIUS VON CÄSAREA ÜBERSETZT
vox PROF. K . V. Z E T T E R S T ^ E N
In der Festschrift Eduard Sachau zum siebzigsten Geburtstage gewidmet von Freunden und Schülern (Berlin 1915), S. 223—247, habe ich die dem Bischof Amphilochius zugeschriebene Biographie des Basilius des Großen herausgegeben, leider ohne zu wissen, daß der syrische Text schon von B e d j a ri, Acta Martyrum et Sanctorum, VI, 297—335, ediert worden war. Das Folgende enthält eine Übersetzung dieser Biographie nebst Varianten aus dem Codex Vaticanus Syracus 369, auf den Herr Professor B a u m s t a r k mich aufmerksam gemacht hat1.
(297) Eine Homilie des heiligen Amphilochius, Bischofs von Iconium, über den rechtgläubigen und heiligen Basilius, Bischof von Cäsarea in Kappadozien2. Städtische Körperschaften verweigern der kurzdauernden Verwaltung unfähiger Machthaber ihre Anerkennung durch bildliche Darstellungen nicht, sondern stellen sie durch symbolische Bildnisse, die sie links (298) und rechts von ihren Standbildern anbringen, als gerecht und rechtschaffen dar und legen ihnen trotz aller Verachtung ihrer ungerechten Verwaltung stattliche Namen bei, um etwa Freude an der Sünde zu haben, damit ihr Bild in der Erinnerung lebe statt ihrer Macht, die von dem Orte, wo sie kurze Zeit tätig waren, verschwunden ist 3 . Auch den Kämpfern, die diesen leiblichen Kampf bestanden haben, errichten sie durch pracht1
Oriens Christianns, N. S. V, 328f.; s. a. Geschichte der syr. Literatur, S. 262 u. 353.
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volle bronzene Statuen 1 ein Denkmal ihres Lebens für viele Geschlechter, so daß der Name ihres Sieges besteht, durch künstlerische Symbole verewigt und mit eisernen Banden umschlungen, um ihnen ihren Siegesglanz nicht zu verweigern, da sie sich durch ihre tüchtige Kraft als streitbar und geschickt in den Kämpfen mit ihren Feinden erwiesen haben. Und wenn so viel daran liegt, daß jene, die in den Kämpfen mit Schwert und Lanze gegen andere zu Handhabern des Schwertes bestellte Herrscher den Königen der Erde behagt und den Menschen gefallen haben, obgleich sie, um ihren Stolz zu befriedigen, allerlei Betrügereien verübten, lange Zeit nach ihrem Tode ein Denkmal ihres Lebens bekommen, da es doch nur eine notgedrungene Liebe ist, die aus eitler Prahlerei die Menschen dazu antreibt, ihnen mit großer Mühe Bildnisse2 zu errichten, kommt es uns aus Liebe zu Gott nicht um so mehr zu, die Kämpfer 3 der Wahrheit wegen ihres Sieges im Guten und die Verwalter (299) der Gerechtigkeit, die in den Gemeinden Gottes in ihrer aufrichtigen Liebe schuldlos4 befunden worden sind, unter aufrichtigen Lobpreisungen 5 zu schildern, diejenigen nämlich, welche durch alle Rechtschaffenheit dem himmlischen König gefallen, sich an dem Feinde gerächt und ihr aufrichtiges Leben vor seinem Trug gerettet haben ? Es ist wahrlich vonnöten, daß wir ihnen ein Andenken ihrer Wahrheit schaffen, um das Wort Gottes zu beobachten, damit sie ermunternde Vorbilder für uns werden, so daß wir ihre guten Taten 6 nachahmen können, so oft wir uns durch unser Anschauen ihrer schönen Geschichte erinnern, damit sie unserm Sinne eingeprägt werde. Sie brauchen nämlich nicht in unserm Buche geschildert zu werden7, weil ihr Andenken und ihre Wahrheit von Gott in das Buch des Lebens geschrieben sind. Wir haben es aber 8 nötig, sie nach unserm Sinne schriftlich mit 1 2 3 4 5
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Tinte zum allgemeinen Nutzen zu schildern, um zu hören1, wenn sie durch unsern Mund zu unsern Ohren sprechen. Aus ihrer reichen Schatzkammer 2 holen wir das für unsre Ernährung Nötige, um unsren Bedürfnissen durch ihre liebliche Geschichte abzuhelfen, die das Ohr nicht ermüdet, das sich danach sehnt, ihr schließliches Ende zu hören. Es liegt uns nämlich nicht daran, ihr leibliches Gesicht mit Farben auf Tafeln zu zeichnen, weil dies nicht vonnöten ist, und wir verfertigen auch nicht ein Bild ihrer Persönlichkeit durch ein bronzenes Kunstwerk, sondern wir verherrlichen nur ihre Wahrhaftigkeit, erzählen ihre guten Taten und schildern ihre Liebe zu Gott. Und wir vermitteln die Kenntnis ihrer guten Taten, um sie nach ihrem Tode zur Erinnerung an ihr Leben (300) denen schriftlich zu erzählen 3 , welche hören, um zu erfahren, wie diejenigen Menschen in der Welt waren, die in ihrer Liebe zu Gott mit ihrer Last an Gerechtigkeit Ruhe in einem Hafen fanden, wo keine Gefahr von stetigen Wellen droht, unter denen auf keinen Menschen Verlaß ist und viele mit ihrer reichlichen Ladung Schiffbruch gelitten haben. Den Reichtum der Wahrhaften wollen wir nun 4 an einem Treuen schildern, indem wir ihm nicht fälschlicherweise Lob spenden, sondern in Kürze über ihn sprechen. Denn was solche Menschen5 anbelangt, die Gott mehr als ihr eigenes Leben schätzen, so sind alle Weisen zu schwach, um 6 ihnen mit den Worten der Weisheit ein ihrer Lebensführung entsprechendes Lob zu spenden. Jetzt wünschen wir also durch unsre Schilderung ein Bild der Tätigkeit eines großen Gottesmannes zu zeichnen, ich glaube aber, daß wir zu ärmlich sind, um mit den dunkeln Farben unsrer Darstellung seine Lebensführung in einem so glänzenden Licht, wie es sich geziemt, hervortreten zu lassen; wegen unsrer Liebe mögen aber diejenigen uns verzeihen, welche hören, wie wir unsern schwachen Kräften 7 gemäß uns gerüstet haben, um denjenigen 1
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