Dr. Martin Luther’s kleiner Katechismus: Zum Gebrauch beim Religionsunterricht durch Bibelstellen und Lieberverse erklärt [2. Aufl., Reprint 2021] 9783112606506, 9783112606490


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Dr. Martin Luther’s kleiner Katechismus: Zum Gebrauch beim Religionsunterricht durch Bibelstellen und Lieberverse erklärt [2. Aufl., Reprint 2021]
 9783112606506, 9783112606490

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Dr. Martin Luther's

Kleiner Katechismus zum

Gebrauch beim Religionsunterricht Durch Bibelstellen und Liederverse erklärt

von

R. Ostmann, Rector der Königlichen Hof- und Garnisonschule zu Potsdam.

Zweite, durch einen Anhang „Gebete" vermehrte Auflage.

Ladenpreis: 2l/2 Sgr.

15 Exemplare 1 Thlr.

Berlin, 1857. Druck und Verlag von Georg Reimer.

Anstatt der Vorrede

Diese Predigt ist dazu geordnet und angefangen, daß eS sei ein Unterricht für die Kinder und'. Einfältigen: darum sie

auch von Alters her auf Griechisch heißet Katechismus, das ist, eine Kinderlehre, so ein jeglicher Christ zur Noth wiffen soll, also, daß wer solches nicht weiß, nicht könnte unter

die Christen gezählet und zu keinem Sakramente zugelassen wer­ den; gleichwie man einen Handwerksmann, der seines Hand­ werks Recht und Gebrauch nicht weiß, auswirft und für un­

tüchtig hält.

Derhalben soll man junge Leute die Stücke, so in

den Katechismum oder Kinderpredigt gehören, wohl und fer­ tig lernen lassen, und mit Fleiß darin üben und

treiben.

(Dr. M. Luther.)

Die fünf Hauptstücke des christlichen Glaubens. Das erste Hauptstück.

Von den heiligen zehn Geboten Gottes. Wie lautet das erste Gebot?

Ach bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andre Götter haben neben mir. WaS ist daS?

Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und

vertrauen. Psalm 95, 3—7: Der Herr ist ein großer Gott, und ein großer König über alle Götter. Denn in seiner Hand ist, was die Erde bringet, und die Höhen der Berge sind auch sein. Denn sein ist das Meer und Er hat es gemacht, und seine Hände haben das Trockene bereitet. Kommt, laßt uns anbeten und knieen und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat. Denn Er ist unser Gott, und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand. 2. Mose20,4—6: Du sollst dir kein Bildniß, noch irgend ein Gleichniß machen, weder Deß, das oben im Himmel, noch Deß, das unten auf Erden, oder Deß, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn Ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsuchet der Väter Miffethat an den Kiu-

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dern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen, und thue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich Lieb haben und meine Gebote halten. 1. Joh. 2,15—17: Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So Jemand die Welt lieb' hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn Alles, was in der Welt ist, (nämlich des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben,) ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergehet mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes thut, der bleibet in Ewigkeit. Psalm 33, 8: Alle Welt fürchte den Herrn, und vor ihm scheue sich Alles, was auf dem Erdboden wohnet. Röm. 8,15: Ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfan­ gen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet, sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater! 1. Joh. 4,18: Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibet die Furcht aus; denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe. 5. Mose 6,4. 5: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von allem Vermögen. Psalm 73,25.26: Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Theil. Psalm 37,5: Befiehl dem Herrn deine Wege, und hoffe auf ihn; Er wird es wohl machen. (Mel.

Es ist das Heil und kommen her rc.)

Ihr, die ihr Christi Namen nennt, gebt unserm Gott die Ehre! Ihr, die ihr Gottes Macht bekennt, gebt unserm Gott

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die Ehre! Die falschen Götzen macht zu Spott; der Herr ist Gott, der Herr ist Gott; gebt unserm Gott die Ehre! Das gegossene Kalb 2. Mose32. Hiökia, der König Iuda'S, zerbricht die eherne Schlange 2. Kön. 18,3.4. Paulus und Bar­ nabas wehren dem Volk, ihnen göttliche Ehre zu erweisen Apgsch. 14,1 ff. Wie lautet das zweite Gebot?

Du sollst den Namen deines Gottes nicht unnützlich führen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbrauchet. Was ist das?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir bei sei­ nem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen, sondern denselben in allen Nöthen anrufen, beten, loben und danken.

Jak. 3,8—10: Die Zunge kann kein Mensch zähmen, das unruhige Uebel, voll tödtlichen Gifts. Durch sie loben wir Gott, den Vater, und durch sie fluchen wir den Men­ schen, nach dem Bilde Gottes gemacht. Aus Einem Munde gehet Loben und Fluchen. Es soll nicht, liebe Brüder, also sein. Sirach 23,9.12: Gewöhne deinen Mund nicht zum Schwören und Gottes Namen zu führen. Wer oft schwöret, der sündiget oft, und die Plage wird von seinem Hause nicht bleiben. Jak. 5,12: Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwöret nicht, weder bei dem Himmel, noch bei der Erde, noch mit keinem andern Eide. Es sei aber euer Wort: Ja, das ja ist; und: Nein, das nein ist, auf daß ihr nicht in Heuche­ lei fallet. Sirach 20,26. 27: Die Lüge ist ein häßlicher Schandfleck an einem Menschen und ist gemein bei ungezogenen Leuten.

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Ein Dieb ist nicht so böse, als ein Mensch, der sich zu Lügen gewöhnet; aber zuletzt kommen sie beide an den Galgen. Psalm 92, 2.3: Das ist ein köstliches Ding, dem Herrn dan­ ken, und lobsingen deinem Namen, du Höchster, deS Mor­ gens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit ver­ kündigen. (Mel. O Gott, du frommer Gott rc.)

Bewahre meinen Mund, so oft er, Gott, Dich nennet, Dich, den mein ew'ger Geist anbetet und erkennet, daß nie durch Un­ bedacht ich strafbar ihn entweiht, daß nie mir Spiel und Spott Dein großer Name sei! Bileam soll den Israeliten fluchen 4. Mose 22; der König Belsazer wird wegen Entheiligung des Namens Gottes mit schmählichem Dan. 5, Ananias und Sapphira, weil sie Gott gelogen, mit plötz­ lichem Tode bestraft Apgsch. 5,1—11. Wie lautet das dritte Gebot?

Du sollst den Feiertag heiligen. Was ist das?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir die Pre­ digt und sein Wort nicht verachten, sondern dasselbe heilig halten, gerne hören und lernen. 2. Mose 20,8—11: Gedenke des SabbathtageS, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbath des Herrn, deines Gottes. Da sollst du kein Werk thun, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der in deinen Thoren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht, und das Meer, und Alles, was darinnen ist; und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbathtag und heiligte ihn.

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Sirach 4,15: Wer Gottes Wort ehret, der thut den rechten Gottesdienst, und wer es lieb hat, den hat der Herr auch lieb. Psalm 26,6—8: Ich halte mich, Herr, zu deinem Altar, da man höret die Stimme des Dankens und da man prediget alle deine Wunder. Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses, und den Ort, da deine Ehre wohnet. Pred. Sal.4,17: Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehest, und komme, daß du hörest. Das ist bester, denn der Narren Opfer; denn sie wissen nicht, was sie Böses thun. Kol. 3,16: Lastet das Wort Christi unter euch reichlich woh­ nen, in aller Weisheit; lehret und vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern, und singet dem Herrn in eurem Herzen. Zoh. 4,24: Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Mel.

Herzliebster Jesu, waS hast du re.)

Dich bet' ich an, Du Todesüberwinder! der heut' erstanden ist zum Heil der Sünder, die in des Todes finstern Schatten saßen, von Trost verlassen. Dein Siegstag ist ein Tag des Heils der Erde, gieb, daß er mir zum wahren Sabbath werde! Lob sei, Erlöser, Deinem großen Namen auf ewig, Amen! Der zwölfjährige Jesus im Tempel Luk. 2,41—52. Den Sab­ bath über waren die Weiber, welche dem Herrn bis zum Grabe ge­ folgt waren, stille nach dem Gesetz Luk. 23, 54 — 56. Siehe die herrlichen Worte, mit denen Salomo den Tempel eingeweihte 2. Chron. 6,14—42. Wie lautet das vierte Gebot?

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß dir's wohl gehe und dn lange lebest aus Erden.

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Was ist daö? Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unsere Eltern und Herren nicht verachten, noch erzürnen; sondern sie in Ehren halten, ihnen dienen, gehorchen, sie lieb und werth halten.

Ephes. 6,1—3: Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist billig. Ehre Vater und Mutter, daS ist das erste Gebot, das Verheißung hat: auf daß dir's wohl gehe und du lange lebest auf Erden. Sprüche 6,20—23: Mein Kind, bewahre die Gebote deines Vaters, und laß nicht fahren das Gesetz deiner Mutter. Binde sie zusammen auf dein Herz allewege und hänge sie an deinen Hals, wenn du gehest, daß sie dich geleiten; wenn du dich legest, daß sie dlch bewahren; wenn du auf­ wachst, daß sie dein Gespräch seien. Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ein Licht, und die Strafe der Zucht ist ein Weg des Lebens. Sirach 3,9—11: Ehre Vater und Mutter mit der That, mit Worten und Geduld, auf daß ihr Segen über dich komme. Denn des Vaters Segen bauet den Kindern Häuser, aber der Mutter Fluch reißet sie nieder. Röm. 13,1. 2: Jedermann sei Unterthan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit, ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott ver­ ordnet. Wer sich nun wider die Obrigkeit setzet, der wi­ derstrebet Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urtheil empfangen. Hebr. 13,17: Gehorchet euren Lehrern und folget ihnen; denn sie wachen über eure Seelen, als die da Rechenschaft da­ für geben sollen; auf daß sie das mit Freuden thun und nicht mit Seufzen, denn das ist euch nicht gut. Kol. 3,22. 23: Ihr Knechte, seid gehorsam in allen Dingen euren leiblichen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, als

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ben Menschen zu gefallen, sondern mit Einfälügkeit deS Herzens und mit Gottesfurcht. Alles, was ihr thut, daS thut von Herzen, als dem Herrn, und nicht den Menschen.

(Mel. Ach, was soll ich S. rc.) Muttertreue, Vaterliebe, überschwenglich groß seid ihr! O, wie elend wären wir ohne diese Himmelstriebe, die, an Huld unendlich groß, Gott iu Elternherzen goß!

Liebend guter Eltern pflegen, sei, bis einst ihr Auge bricht, guter Kinder süße Pflicht. Heil dem Kind' und Gottes Segen, das den Eltern lebenslang Achtung weiht und Lieb' und Dank!

Eli's Söhne waren böse Buben 1. Sam. 2; Absalom machte sei­ nem Vater David sehr viel Herzeleid 2. Sam. 15. Der verlorne Sohn! Luk. 15. Dagegen betrachte das Beispiel der frommen Ruth Ruth 2, und Jesu, des Herrn, der seinen Eltern Unterthan Luk. 2,51 und noch sterbend seiner Kindespflicht eingedenk war Ioh. 19,25—27. Wie lautet das fünfte Gebot?

Du sollst nicht todten. Was ist das?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid thun, sondern ihm helfen und fördern in allen Leibesnöthen. 1. Mose 9,6: Wer Menschenblut vergießet, deß Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. Matth. 5,21—24: Ihr habt gehöret, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht todten; wer aber tobtet, der soll des Gerichts schuldig sein. Ich aber sage euch: Wer mit sei­ nem Bruder zürnet, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha, der ist des Raths schuldig; wer aber sagt: du Narr, der ist des höllischen Feuers schuldig. Darum wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst, und wirst allda eindenken, daß dein Bruder etwa-

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wider dich habe, so laß allda vor dem Altar deine Gabe, und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komm, und opfere deine Gabe.

Spr. 24,8: Wer ihm selbst Schaden thut, den heißt man billig einen Erzbösewicht. Röm. 14,7.8: Denn unser Keiner lebt ihm selber und Keiner stirbt ihm selber. Lehen wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, wir le­ ben oder sterben, so sind wir des Herrn. Matth. 5,44. 45: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; thut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen; auf daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten, und laßt regnen über Gerechte und Ungerechte. (Mel.

Ermuntre dich, mein re.)

Ja, nicht mein Leben, Herr, allein, auch meiner Brüder Leben soll theuer mir und heilig sein, und eifrig soll ich streben, eS zu erhalten, wo ich kann; soll dienen, helfen Jedermann; soll Jeden vor Gefahren gern warnen und bewahren. Kain tobtet seinen Bruder Abel 1. Mose 4; auf IsebelS Veran­ lassung wird Naboth gesteinigt 1. Kön. 21. Abimelech Richt. 9,54; Saul und sein Waffeuträger 1. Sam. 31,4.5; IudaS Ischarioth Matth. 27, 5 waren Selbstmörder. Welch' schönes Beispiel edler Menschenliebe giebt uns der barmherzige Samariter im Gleichnisse! Luk. 10, 25 - 37. Wie lautet daö sechste Gebot?

Du sollst nicht ehebrechen. Was ist da«?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir keusch und züchtig leben in Worten und Werken, und ein IegÜcher sein Gemahl liebe und ehre.

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Sir. 23,4—6: Herr Gott, Vater und Herr meines Lebens, behüte mich vor unzüchtigem Gesicht und wende von mir alle bösen Lüste. Last mich nicht in Schlemmen und Un­ keuschheit gerathen, und behüte mich vor unverschämtem Herzen. 1. Kor. 3,16.17: Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnet? So Jemand den Tempel Gottes verderbet, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, der seid ihr.

Phil. 4,8: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tu­ gend, ist etwa ein Lob, dem denket nach. 2. Timoth. 2, 22: Fliehe die Lüste der Jugend, jage aber nach der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden, mit Allen, die den Herrn anrufen von ganzem Herzen. Matth. 5, 8: Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. (Mel. Werde munter, mein Gemüthe re.) Nur in einem reinen Herzen, nur in einer keuschen Brust toben nicht der Reue Schmerzen, wohnet Ruh' und reine Lust. Unbeherrschte Sinnlichkeit tödtet die Zufriedenheit; sie vergiftet alle Freuden, und verwandelt sie in Leiden. O, so will ich ernstlich streben, reines Herzens stets zu sein; keusch und züchtig will ich leben, jeden Reiz der Lüste scheun. Keine Lockung täusche mich, und mein Herz ergebe sich keiner schändlichen Begierde! Reinigkeit sei meine Zierde! Dann umgiebt mich Heil und Segen; himmlische Zufrieden­ heit leitet auf der Unschuld Wegen mich zu größrer Seligkeit. Reinen Herzen fließt der Quell jeder Wonne rein und hell; denn sie hoffen voll Vertrauen, Gottes Antlitz einst zu schauen. Josephs Wort, mit dem er der Versuchung entwich: „Wie sollte ich denn iiuit ein solch großes Uebel thun, und wider Gott sündigen?" stehe immerdar vor deiner Seele! 1. Mose 39,9.

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Wie lautet das siebente Gebot?

Du sollst nicht stehlen. WaS ist das?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unsers Nächsten Geld oder Gut nicht nehmen, noch mit falscher Waare oder Handel an uns bringen, sondern ihm sein Gut und Nahrung helfen bessern und behüten. Ephes. 4,28: Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr; son­ dern arbeite, unv schaffe mit den Händen etwas Gutes, auf daß er habe zu geben dem Dürftigen. 1. Thess. 4, 6: Und daß Niemand zu weit greife, noch vervortheile seinen Bruder im Handel; denn der Herr ist der Rächer über das Alles. Habak. 2, 6: Wehe dem, der sein Gut mehret mit fremdem Gute! Wie lange wird es währen?

1. Petri 4,10: Dienet einander, ein Jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der man­ cherlei Gnade Gottes. (Mel.

Werde munter, mein Gemüthe rc.)

Eigenthum, das ich entwende, würde mein Verderben sein; aber halt' ich meine Hände von Betrug und Raube rein: dann darf ich mit Zuversicht treten vor Dein Angesicht. Dessen Flehn, Gott, wirst Du hören, den Verbrechen nicht entehren. AchanS Diebstahl und Strafe Jos. 7. Judas Ischarioth! Ioh. 12, 4—6. Ananias und Sapphira Apgsch. 5,2. Wie lautet das achte Gebot?

Du sollst nicht falsches Zeugniß reden wider deinen Nächsten. WaS ist da«?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unsern Nächsten nicht fälschlich belügen, verrathen, afterreden oder

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bösen Leumund machen, sondern ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und Alles zum Besten kehren.

Ephes. 4,25: Darum leget die Lügen ab und redet die Wahr­ heit, ein Jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir unter einander Glieder sind. Sir. 5,16.17: Sei nicht ein Ohrenbläser, und verleumde nicht mit deiner Zunge. Ein Dieb ist ein schändliches Ding; aber ein Verleumder ist viel schändlicher. Gal. 6,1: Liebe Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehler übereilet würde, so helfet ihm wieder zurecht mit sanftmüthigem Geist, die ihr geistlich seid. Und siehe auf dich selbst, daß du nicht auch versuchet werdest. (Mel.

O Gott, du frommer Gott re.)

Wer, wenn er Lästerer hört, und bei Verleumdern sitzet, aus niedrer Menschenfurcht nicht Andrer Unschuld schützet; wer aus Gefälligkeit selbst ein Verleumder ist, und nicht zum Besten kehrt: bleibt der auch noch ein Christ? Wir müssen Rechenschaft von unsern Worten geben; darum, gerechter Gott, laß stets dahin mich streben, daß meine Zunge nicht der Schmähsucht Werkzeug sei, und mache mich von Haß, Neid, Stolz und Leichtsinn frei! Isebel, des Königs Ahab Gemahlin, läßt falsche Zeugen wider Naboth dingen 1. Kön. 21, 9—13. Falsche Zeugen treten wider den Herrn auf Matth. 26,59—65.

Wie lautet das neunte Gebot?

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Was ist das?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unserm Nächsten nicht mit List nach seinem Erbe oder Hause stehen, noch mit einem Schein des Rechten an uns bringen, sondern ihm, dasselbe zu behalten, förderlich und dienstlich sein.

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Wie lautet das zehnte Gebot -

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Lieh, oder Alles, was sein ist. Was ist bad? Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir unserm Nächsten nicht sein Weib, Gesinde oder Vieh abspannen, abdringen oder abwendig machen, sondern dieselben anhalten, daß sie bleiben und thun, was sie schuldig sind. Röm. 13, 9.10: Das da gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechep; du sollst nicht tobten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugniß geben; dich soll nichts gelüsten, und so ein ander Gebot mehr ist: das wird in diesem Worte versasset: Du sollst deinen Nächsten lieben, als dich selbst. Die Liebe thut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.

Weisheit 4,12: Die bösen Exempel verführen und verderben einem das Gute, und die reizende Lust verkehret unschul­ dige Herzen. 1. Mose 4, 7: Wenn du fromm bist, so bist du angenehm, bist du aber nicht fromm, so ruhet die Sünde vor der Thür. Aber laß du ihr nicht ihren Willen, sondern herrsche über sie.

Eph. 4,22—24: So leget nun von euch ab, nach dem vori­ gen Wandel, den alten Menschen, der durch Lüste in Irr­ thum sich verderbet. Erneuert euch aber im Geiste eures Gemüthes und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist, in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.

(Mel. Es ist daö Heil uns kommen her re.) Laß meines Nächsten Haus und Gut mich sündlich nicht begehren, was aber mir vonnöthen thut, das wollst Du mir be-

15 Gscheren; doch, daß es Niemand schädlich sei, und ich durch Deine Huld dabei ein ruhig's Herz behalte. Der König Ahab begehrt MbothS Weinberg 1. Kön. 21; David das Weib des Uria 2. Sarm 11.

Schluß der Gebote. Was sagt mm Gott von diesen Geboten allen?

Er sagt also:

Ich, der Herr, dein Gott, bin ein starker, eifrig« Gott, der über die, so mich hassen, die Sünde der Väter heimsuchet an den Kindern bis in's dritte und vierte Glied; aber denen, so mich lieben und meine Gebote halten, thue ich wohl bis in's tausendste Glied. Was ist da«?

Gott drohet zu strafen Alle, die diese Gebote übertre­ ten; darum sollen wir uns fürchten vor feinem Zorn und nicht wider solche Gebote thun. Er verheißet aber Gnade und alles Gute Allen, die solche Gebote halten; darum sollen wir ihn auch lieben und vertrauen und gerne thun nach seinen Geboten.

Psalm 1, 1—3: Wohl dem, der nicht wandelt im Rathe der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzet, da die Spötter sitzen; sondern hat Lust zum Gesetze des Herrn, und redet von seinem Gesetze Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächrn, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und waS er macht, das geräth wohl. Gal. 6, 7. 8: Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten. Denn was der Mensch säet, das wird er ernten. Wer

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auf sein Fleisch säet, der wird von dem Fleische das Ver­ derben ernten; wer aber auf den Geist säet, der wird von dem Geiste das ewige Leben ernten. 1. Kor. 2, 9: Das kein Auge gesehen hat, und kein Ohr gehöret hat, und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott bereitet denen, die ihn lieben. (Mel.

Wer nur den lieben Gott läßt walten rc.)

Ja, Deine heiligen Gesetze sind unsrer ganzen Liebe werth, sind köstlicher, als alle Schätze und waS die eitle Welt begehrt; was aller Menschen Weisheit spricht, muß weichen, Herr, vor Deinem Licht. Drum soll das Wort, das Du gegeben, stets meines Fußes Leuchte sein, zu Dir soll es mein Herz erheben, mich stärken, trösten und erfreun. Noch sterbend will ich darauf baun; waS eS verheißt, werd' ich einst fchaun.

Das zweite Hauptstück.

Vom christlichen Glauben. Wovon handelt der erste Artikel?

Von der Schöpfung. Wie lautet er?

Ich glaube an Gott den Vater, allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erde. Was ist das?

Ich glaube, daß mich Gott geschaffen hat, sammt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und

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auf sein Fleisch säet, der wird von dem Fleische das Ver­ derben ernten; wer aber auf den Geist säet, der wird von dem Geiste das ewige Leben ernten. 1. Kor. 2, 9: Das kein Auge gesehen hat, und kein Ohr gehöret hat, und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott bereitet denen, die ihn lieben. (Mel.

Wer nur den lieben Gott läßt walten rc.)

Ja, Deine heiligen Gesetze sind unsrer ganzen Liebe werth, sind köstlicher, als alle Schätze und waS die eitle Welt begehrt; was aller Menschen Weisheit spricht, muß weichen, Herr, vor Deinem Licht. Drum soll das Wort, das Du gegeben, stets meines Fußes Leuchte sein, zu Dir soll es mein Herz erheben, mich stärken, trösten und erfreun. Noch sterbend will ich darauf baun; waS eS verheißt, werd' ich einst fchaun.

Das zweite Hauptstück.

Vom christlichen Glauben. Wovon handelt der erste Artikel?

Von der Schöpfung. Wie lautet er?

Ich glaube an Gott den Vater, allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erde. Was ist das?

Ich glaube, daß mich Gott geschaffen hat, sammt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und



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alle Glieder, Vernunft und alle Sinne gegeben hat, und noch erhält; dazu Kleider und Schuhe, Essen und Trinken, Haus und Hof, Weib und Kind, Acker, Vieh und alle Güter; mit aller Nothdurft und Nahrung des Leibes und Lebens reichlich und täglich versorget, wider alle Fährlichkeit beschirmet, und vor allem Uebel behütet und bewahret; und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit, ohne alle mein Verdienst und Würdigkeit. Das alles ich ihm zu danken und zu loben, und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewiß­ lich wahr.

Was ist der Glaube? Hebr. II, 1: Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht deß, das man hoffet, und nicht zweifelt an dem, das man nicht siehet. 1. Ioh. 5, 4: Alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt, und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 2. Kor. 5, 7: Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Ich glaube au Gott. Ioh. 1, 18: Niemand hat Gott je gesehen. Der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schooß ist, der hat es uns ver­ kündiget. Röm. 1, 19: Denn daß man weiß, daß Gott sei, ist ihnen offenbar; denn Gott hat cS ihnen geoffenbart, damit, daß Gottes unsichtbares Wesen, daS ist, seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man deß wahrnimmt an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt, also, daß sie keine Entschuldigung haben. Psalm 53, 2: Die Thoren sprechen in ihrem Herzen: ES ist 2

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lein Gott. Sie taugen nichts und sind ein Greuel geworden in ihrem bösen Wesen. Da ist keiner, der Gutethut.

Ich glaube an Einen Gott. 5. Mose 4, 39: So sollst Du nun heutiges Tages wissen und zu Herzen nehmen, daß der Herr ein Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden, und keiner mehr. 5. Mose 6, 4. 5: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr. Und du sollst den Herrn, deinen @ott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von allem Vermögen. 1. Kor. 8, 6: So haben wir nur Einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind, und wir in ihm, und Einen Herrn Jesum Christum, durch welchen alle Dinge sind, und wir durch ihn.

Ich glaube an den dreieinigen Gott. Matth. 28, 19: Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Geistes, und lehret sie hallen Alles, was ich euch befohlen habe. 2. Kor. 13, 13: Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi, und die Liebe Gottes, und die Gemeinschaft des heiligen Geistes, sei mit euch Allen! Amen.

1. Joh. 5, 7: Denn drei sind, die da zeugen im Himmel: der Vater, das Wort und der heilige Geist; und diese drei sind EinS.

Ich glaube an Gott, den Vater. Psalm 103, 8—13: Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte. Er wird nicht immer hadern, noch ewiglich Zorn halten. Er handelt

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nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unserer Missethat. Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über die, so ihn fürchten. So fern der Morgen ist vom Abend, läßt er unsere Uebertretung von uns sein. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmet, so erbarmet sich der Herr über die, so ihn fürchten. Psalm 145, 15. 16: Aller Augen warten auf dich, und du giebst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine Hand auf und erfüllest Alles, was lebet, mit Wohlge­ fallen. Apgsch. 14, 17: Und zwar hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat uns viel Gutes gethan, und vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, unsere Herzen er­ füllet mit Speise und Freude.

Ich glaube an Gott, den allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erden. Psalm 33, 6. 8. 9: Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht, und alles sein Heer durch den Geist seines Mundes. — Alle Welt fürchte den Herrn, und vor ihm scheue sich Alles, was auf dem Erdboden wohnet. Denn so Er spricht, so geschiehet es; so Er gebietet, so stehet es da. Jes. 40, 26: Hebet eure Augen in die Höhe, und sehet! Wer hat solche Dinge geschaffen, und führet ihr Heer bei der Zahl heraus? Der sie alle mit Namen rufet. Sein Ver­ mögen und starke Kraft ist so groß, daß nicht an Einem fehlen kann. Hebr. 11, 3: Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist, daß Alles, was man siehet, aus Nichts geworden ist.

Gott ist ein Geist. Luk. 24, 39: Ein Geist hat nicht Fleisch und Bein.

20 Zoh. 4, 24: Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. 1. Timoth. 6, 16: Der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnet in einem Lichte, da Niemand zukommen kann, welchen kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann; dem sei Ehre und ewiges Reich! Amen.

Gott ist allweise. Psalm 104, 24: Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet und die Erde ist voll deiner Güter. Röm. 11, 33. 34: O welch' eine Tiefe des Reichthums, Leides der Weisheit und Erkenntniß Gottes! Wie gar unbegreif­ lich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt? Over wer ist sein Rachgeber gewesen? 1. Timoth. 1, 17: Gott, dem ewigen Könige, dem Unver­ gänglichen und Unsichtbaren und allein Weisen, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen.

Gott ist allwissend und allgegenwärtig. Psalm 139,1—4: Herr, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehest meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich, und siehest alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht alles wissest. Psalm 139, 7—12: Wo soll ich hingehen vor deinem Geist? Und wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; beitete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröthe und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte

21 mich halten. Spräche ich: Finsterniß mögen mich decken: so muß die Nacht auch Licht um mich sein. Denn auch Finsterniß nicht finster ist bei dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag, Finsterniß ist wie das Licht. Jerem. 23, 23. 24: Bin ich nicht ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr, und nicht ein Gott, der ferne sei? Meinest du, daß fich Jemand so heimlich verbergen könne, daß ich ihn nicht sehe? spricht der Herr. Bm Ich enicht, der Himmel und Erde füllet? spricht der Herr.

Gott ist ewig und unveränderlich. Psalm 90, 2: Herr Gott, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge worden, und die Erde und die Welt geschaffen worden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Psalm 102, 26—28: Du hast vorhin die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, aber du bleibest. Sie werden alle veralten, wie ein Gewand; sie werden verwandelt wie ein Kleid, wenn du sie verwandeln wirst. Du aber bleibest, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende. Jak. 1,17: Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung, noch Wechsel des Lichts und Fin­ sterniß.

Gott ist heilig «nd gerecht. Jes. 6, 3: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! Psalm 5, 5: Denn du bist nicht ein Gott, dem gottlos Wesen gefällt; wer böse ist, bleibet nicht vor dir. Hiob 34, 10—12: Darum höret mir zu, ihr weisen Leute:

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Es sei ferne, daß Gott sollte ungöttlich handeln und der Allmächtige ungerecht; sondern er vergilt dem Menschen, darnach er verdient hat, und trifft einen Jeglichen nach seinem Thun. Ohne Zweifel, Gott verdammet Niemand mit Unrecht, und der Allmächtige beugt das Recht nicht.

Ich glaube, daß mich Gott geschaffen hat, sammt allen Kreaturen. 1. Mose 1, 26. 27: Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer, und über die Vögel unter dem Himmel, und über das Vieh, und über die ganze Erde, und über alles Gewürm, das auf Erden kriechet. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.

Psalm 34, 8: Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus. Psalm 91, 11. 12: Er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen, daß sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Matth. 18, 10: Sehet zu, daß ihr nicht jemand von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel. 1. Joh. 3, 8: Wer Sünde thut, der ist vom Teufel, denn der Teufel sündiget von Anfang. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre.

1. Petri 5, 8. 9: Seid nüchtern und wachet; denn euer Wider­ sacher, der Teufel, gehet umher wie ein brüllender Löwe, und suchet, welchen er verschlinge. Dem widerstehet fest im Glauben.

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Gott erhält die Welt. 1. Mose 8, 22: So lange die Erde stehet, soll nicht aufhö­ ren Saame und Ernte, Frost und Hitze, Sommer rmd Winter, Tag und Nacht. Hiob 10, 12: Leben und Wohlthat hast du an mir gethan, und dein Aufsehen bewahret meinen Odem.

Matth. 6, 30—33: O ihr Kleingläubigen! Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach solchem Allen trachten die Heiden. Denn euer himm­ lischer Vater weiß, daß ihr deß Alles bedürfet. Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Ge­ rechtigkeit; so wird euch solches Alles zufallen.

Gott regiert die Welt. Psalm 103,19. 22: Der Herr hat seinen Stuhl im Himmel bereitet, und sein Reich herrschet über Alles. — Lobet den Herrn, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herr­ schaft. Lobe den Herrn, meine Seele!

Jes. 41,10: Fürchte dich nicht, Ich bin mit dir; weiche nicht, denn Ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Ge­ rechtigkeit. Jes. 55, 8. 9: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr. Sondern, so viel der Himmel höher ist, denn die Erde, so sind auch meine Wege höher, denn eure Wege, und meine Gedanken, denn eure Gedanken.

Gott sollen wir Lob und Dank bringen. Psalm 9, 2. 3: Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen, und erzähle alle deine Wunder. Ich freue mich und

O-D 24 G°» bin fröhlich in dir, und lobe deinen Namm, du Aller­ höchster! Psalm 92, 2. 3: Das ist ein köstliches Ding, dem Herrn danken, und lobsingen deinem Namen, du Höchster; des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen. Psalm 139, 14: Ich danke dir darüber,-daß ich wunderbarlich gemacht bin; wunderbarlich sind deine Werke, und daS erkennet meine Seele wohl.

Gott sollen wir dienen und gehorsam sein. Psalm 2,11: Dienet dem Herrn mit Furcht, und freuet euch mit Zittern. Psalm 100, 1. 2: Jauchzet dem Herrn, alle Welt! Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken. 1, Sam. 15, 22: Meinest du, daß der Herr Lust habe am Opfer und Brandopfer, als am Gehorsam der Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser, denn Opfer, und Aufmerken besser, denn das Fett von Widdern.

(Mel.

Es ist das Heil uns kommen her rc.)

Wenn ich, o Schöpfer, Deine Macht, die Weisheit Deiner Wege, die Liebe, die für Alle wacht, anbetend überlege: so weiß ich, von Bewunderung voll, nicht, wie ich Dich erheben soll, mein Gott, mein Herr und Vater! Erheb' ihn ewig, o mein Geist, erhebe seinen Namen! Gott, unser Vater, sei gepreist, und alle Welt sag' Amen, und alle Welt fürcht' ihren Herrn, und hoff' auf ihn und dien' ihm gern; wer wollte Gott nicht dienen?

25 Wovon handelt der zweite Artikel? Von der Erlösung.

Wie lautet er?

Ich glaube an Jesum Christum, seinen eingebornen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist von dem heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontio Pilato, gekreuziget, gestorben »nd begraben, nie­ dergefahren zur Höllen, am dritten Tage wieder aufer­ standen von den Todten, anfgefahren gen Himmel, fitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dan­ nen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Todten. Was ist da«? Ich glaube, daß Jesus Christus, wahrhaftiger Gott vom Vater in Ewigkeit geboren, und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, sei mein Herr, der mich verlornen und verdainmten Menschen erlöset hat, erworben, gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels; nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem heiligen theuren Blute und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben: auf daß ich sein eigen sei, und in seinem Reiche unter ihm lebe, und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit; gleichwie er ist auferstanden von den Todten, lebet und regieret in Ewigkeit. Das ist gewißlich wahr.

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Ich glaube an Jesum. Jes. 9, 6. 7: Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, welches Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rath, Kraft, Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf daß seine Herrschaft groß werde, und des Friedens kein Ende, auf dem Stuhl Davids, und seinem Königreich. Matth. 1, 21: Und sie wird einen Sohn gebären, deß Namen sollst du (Joseph) Jesus heißen; denn Er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden.

Apgsch. 4, 12: Und ist in keinem Andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.

Ich glaube an Jesum Christum. Jes. 61, 1: Der Geist des Herrn ist über mir, darum hat mich der Herr gesalbet. Er hat mich gesandt, den Elen­ den zu predigen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden; zu predigen den Gefangenen eine Erledigung, den Ge­ bundenen eine Oeffnung.

Apgsch. 10, 38: (Ihr wisset von der Predigt, — die Johannes predigte:) Wie Gott denselbigen Jesum von Nazareth ge­ salbet hat mit dem heiligen Geist und Kraft; der umher gezogen ist, und hat wohl gethan und gesund gemacht Alle, die vom Teufel überwältiget waren, denn Gott war mit ihm. Joh. 18, 37: (Da sprach Pilatus zu ihm:) So bist du den­ noch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt ge­ kommen, daß ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme.

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Jch glaube an Jesum Christum, Gottes eingebornen Sohn. Ioh. 1, 14: Und das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Ioh. 3, 16: Also hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 1. Ioh. 4, 9: Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen.

Ich glaube an Jesum Christum, unsern Herrn. Apgsch. 2, 36: So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesum, den ihr gekreuziget habt, zu einem Herrn und Christ gemacht hat. Apgsch. 10, 36: So du mit deinem Munde bekennest Jesum, daß er der Herr sei, und glaubest in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Todten auferwecket hat, so wirst du selig. Phil. 2, 8—11: Er niedrigte sich selbst, und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuze. Darum hat ihn auch Gott erhöhet und hat ihm einen Namen gege­ ben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen alle derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes des Vaters.

Geboren von der Jungfrau Maria. Gal. 4, 4. 5: Da aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe, und unter das

28 e* Gesetz gethan, auf daß er die, so unter dem Gesetz waren, erlösete, daß wir die Kindschaft empfingen. 2. Kor. 8, 9: Ihr wisset die Gnade unsers Herrn Jesu Christi, daß, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armuth reich würdet. Phil. 2, 5—7: Ein Jeglicher sei gesinnet, wie Jesus Christus auch war. Welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er eS nicht für einen Raub, Gott gleich fein, son­ dern äußerte sich selbst, und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch und an Geberden als ein Mensch erfunden.

Gelitten unter Pontio Pilato. Ä-s. 53, 5. 6: Er ist um unserer Missethat willen verwundet, und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilet. Wir gingen Alle in der Irre, wie Schafe, ein Jeglicher sahe auf seinen Weg; aber der Herr warf unser Aller Sünde auf ihn. Luk. 18, 31—33: Er nahm aber zu sich die Zwölfe und sprach zu ihnen: Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird Alles vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und geschmähet und verspeiet werden, und sie werden ihn geißeln und todten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen. 1. Petri 2, 21. 22: Denn dazu (b. i. zum unschuldigen Leiden) seid ihr berufen. Sintemal auch Christus gelitten hat für uns, und uns ein Vorbild gelassen, daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen. Welcher keine Sünde ge­ than hat, ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden. Hebr. 2,17. 18: Darum mußte er allerdinge seinen Brüdern

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gleich werden, auf daß er barmherzig würde, und ein treuer Hohepriester vor Gott, zu versöhnen die Sünde de- Volks. Denn darinnen Er gelitten hat und versucht ist, kann er helfen denen, die versucht werden.

Gekreuzigt, gestorben. Joh. 3,14.15: Und wie Moses in der Wüste eine Schlange erhöhet hat, also muß des Menschen Sohn erhöhet wer­ den, auf daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren wer­ den, sondern das ewige Leben haben.

Gal. 6,14: Es sei aber ferne von mir rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuziger ist, und ich der Welt. Röm. 5, 8: Darum preiset Gott seine Liebe gegen uns, daß Christus für uns gestorben ist, da wir noch Sünder waren.

Begraben, niedergefahren zur Hölle. Jes. 53,9: Er ist begraben wie die Gottlosen und gestorben wie ein Reicher; wiewohl er Niemand Unrecht gethan hat, noch Betrug in seinem Munde gewesen ist.

1. Petri 3,18—20: Sintemal auch Christus einmal für un­ sere Sünden gelitten hat, der Gerechte für die Ungerechten, auf daß er uns Gott opferte, und ist getödtet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. In demselbigen ist er auch hingegangen, und hat gepredigct den Geistern im Gefängniß, die etwa nicht glaubten, da Gott einstmals harrete und Geduld hatte zu den Zeilen Noah. 1. Kor. 15, 55. 57: Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? — Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat, durch unsern Herrn Jesum Christum.

Am dritten Tage wieder auferstandcn von den Todten. Joh. 2,19.21: Jcsus antwortete und sprach zu ihnen (ren

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Iuden): Brechet diesen Tempel, und am dritten Tage will ich ihn aufrichten. — Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. 1. Petri 1, 3.4: Gelobet sei Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Todten, zu einem un­ vergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel. 1. Kor. 15,20. 21: Nun aber ist Christus auferstanden von den Todten, und der Erstling geworden unter denen, die da, schlafen. Sintemal durch Einen Menschen der Tod und durch Einen Menschen die Auferstehung der Todten kommt. Ioh. 11,25.26: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe. Und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmer­ mehr sterben.

Aufgefahren gen Himmel. Apgsch. 1,9: Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Au­ gen weg. Luk. 24,26: Mußte nicht Christus solches leiden und zu seiner Herrlichkeit eingehen? 1. Ioh. 2,1.2: Und ob Jemand sündiget, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist. Und derselbige ist die Versöhnung für unsere Sün­ den, nicht allein aber für die unsern, sondern auch für der ganzen Welt.

Sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters. Psalm 110,1: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.

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Kol. 3,1: Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes. Hebr. 1,3: Welcher, sintemal er ist der Glanz seiner Herrliche feit und das Ebenbild seines Wesens, und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort, und hat gemacht die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst, hat er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe.

1. Petri 3,22: Welcher ist zur Rechten Gottes in den Him­ mel gefahren, und sind ihm Unterthan die Engel und die Gewaltigen und die Kräfte.

Bon dannen er kommen wird, zu richten die Leben­ digen und die Todten. Matth. 25,31—33: Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle heilige Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit; und werden vor ihm alle Völker versammlet werden, und er wird sie von einander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.

2. Kor. 5,10: Denn wir müssen Alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, auf daß ein Jeglicher empfange, nach­ dem er gehandelt hat bei Leibes Leben, es sei gut oder böse.

Röm. 14, 8. 9: Leben wir, so leben wir, so sterben wir dem Herrn. sterben, so sind wir des Herrn. auch gestorben und auferstanden worden, daß er über Todte und

wir dem Herrn; sterben Darum, wir leben oder Denn dazu ist Christus und wieder lebendig ge­ Lebendige Herr sei.

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Aur Erklärung des Artikels.

Jesus Christus, wahrhaftiger Gott, vom Vater in Ewigkeit geboren. Ioh. 1,1. 2: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbige war im Anfang bei Gott.

1. Timoth. 3, 16: Und ländlich groß ist das gottselige Ge­ heimniß: Gott ist geoffenbaret im Fleisch, gerechtfertiget im Geist, erschienen den Engeln, geprediget den Heiden, geglaubet von der Welt, ausgenommen in die Herrlichkeit. Kol. 2,9: Denn in Ihm wohnet die ganze Fülle der Gott­ heit leibhaftig. Ioh. 20,28: Thomas antwortete und sprach zu Ihm: Mein Herr und mein Gott!

Der mich verlornen — des Teufels. Matth. 18,11: Denn des Menschen Sohn ist gekommen, selig zu machen, daS verloren ist. 2. Kor. 5,19.21: Denn Gott war in Christo, und versöhnete die Welt mit ihm selber, und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu, und hat unter uns aufgerichtet das Wert von der Versöhnung. — Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.

Tit. 2.14: Der sich selbst für uns gegeben hat, auf daß er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit, und reinigte ihm selbst ein Volk zum Eigenthum, das fleißig wäre zu guten Werken.

Nicht mit Gold — Sterben. 1. Petri 1,18.19: Und wisset, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöset seid von eurem eiteln Wandel

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nach väterlicher Weise, sondern mit dem theuren Blute Christi, als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.

Hebr. 9,12: Auch nicht durch der Böcke oder Kälber Blut, sondern Er ist durch sein eigenes Blut einmal in das Heilige eingegangen, und hat eine ewige Erlösung er­ funden. Joh. 1,29: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.

Auf daß ich sein eigen sei — in Ewigkeit. Röm. 8, 9: Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders Gottes Geist in euch wohnet. Wer aber Christus Geist nicht hat, der ist nicht sein. Galat. 2, 20: Ich lebe aber, doch nun nicht ich, sondern Christus lebet in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebet hat und sich selbst für mich dargegeben.

Kol. 1,12—14: Und danksaget dem Vater, der uns tüchtig gemacht hat zu dem Erbtheil der Heiligen im Licht; wel­ cher uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsterniß, und hat uns versetzet in das Reich seines lieben Sohnes, an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, näm­ lich die Vergebung der Sünden. Röm. 14,17.18: Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trin­ ken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geist. Wer darinnen Christo dienet, der ist Gott gefällig und den Menschen werth. Joh. 10,28: Und Ich gebe ihnen das ewige Lehen, und sie werden nimmermehr umkommen, und Niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. (In eigner Melodie.)

Ja, was soll ich mehr verlangen? Mich bedeckt die Gnadenfluth; Du bist Einmal eingegangen in das Heil'ge durch Dein

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34 Blut. Da hast Du die ew'ge Erlösung erfunden, daß ich nun der Herrschaft der Hölle entbunden; Dein Eingang die völlige Freiheit mir bringt, im kindlichen Geiste das Abba nun klingt.

Wovon handelt der dritte Artikel?

Don der Heiligung. Wie lautet er?

Ich glaube an den heiligen Geist, eine heilige all­ gemeine christliche Kirche, die Gemeine der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches, und ein ewiges Leben. Amen. Was ist da«?

Ich glaube, daß ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesum Christum, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann; sondern der heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiliget und erhalten, gleichwie er die ganze Christenheit auf Erden berufet, sammelt, erleuchtet, heiliget, und bei Jesu Christo erhält im rechten einigen Glauben. In welcher Christenheit er mir und allen Gläu­ bigen täglich alle Sünden reichlich vergiebt, und am jüng­ sten Tage mich und alle Todten auferwecken wird, und mir sammt allen Gläubigen in Christo ein ewiges Leben geben wird. Das ist gewißlich wahr.

Ich glaube an den heiligen Geist. Pf. 51,12—14: Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gieb mir eine» neuen gewissen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deine» heiligen Geist nicht

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von mir. Tröste mich wieder mit deiner Hülfe, und der freudige Geist enthalte mich.

Ioh. 15, 26: Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen Ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahr­ heit, der vom Vater ausgehet, der wird zeugen von mir.

1. Petri 4,14: Selig seid ihr, wenn ihr geschmähet werdet über den Namen Christi; denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist, ruhet auf euch. 2. Timoth. 1,7: Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.

Ich glaube an eine heilige christliche Kirche. Matth. 16,18: Und Ich sage dir auch: du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeine, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ephes. 2,19—22: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbauet auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchen der ganze Bau in einander gefüget, wächset zu einem hei­ ligen Tempel in dem Herrn, auf welchem auch ihr mit er­ bauet werdet, zu einer Behausung Gottes im Geist. Ephes. 5,25—27: Gleichwie Christus auch geliebet hat die Gemeine, und hat sich selbst für sie gegeben, auf daß er sie heiligte, und hat sie gereiniget durch das Wasserbad im Wort, auf daß er sie ihm selbst darstellete eine Ge­ meine, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken, oder Runzel, oder deß etwas, sondern daß sie heilig sei und unsträflich.

Ich glaube au eine heilige allgemeine christ­ liche Kirche. Ioh. 10,16: Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht

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