Zeitschriftenerwerbung und Lieferantenwahl in wissenschaftlichen Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland 9783111662114, 9783598211287


187 10 4MB

German Pages 125 [128] Year 1986

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Table of contents :
Inhaltsverzeichnis
1. Problemlage und Untersuchungsweg
2. Die Zeitschriftenerwerbung in wissenschaftlichen Bibliotheken
3. Die empirische Situation der Lieferantenwahl bei ausgewählten Bibliotheken
4. Ergebnisse der Lieferantenanalyse
5. Die Lieferantenwahl als Entscheidungsproblem
6. Empfehlungen
7. Schlußbemerkungen
Anlage 1: Dienstleistungen von Agenturen
Abkürzungen
Literatur
Recommend Papers

Zeitschriftenerwerbung und Lieferantenwahl in wissenschaftlichen Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland
 9783111662114, 9783598211287

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Bibliothekspraxis Band 27 Zeitschriftenerwerbung und Lieferantenwahl in wissenschaftlichen Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland

Zeitschriftenerwerbung und Lieferanten wähl in wissenschaftliehen Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland Von Eike Schmüser

K-G-Saur München London-New York-Oxford-Paris 1986

AUTORIN Eike Schmüser, Bibliotheksassessorin an der Universitätsbibliothek Freiburg i.Br.

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Schmüser, Eike: Zeitschriftenerwerbung und Lieferantenwahl in wissenschaftlichen Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland / von Eike Schmüser. — München ; London ; Oxford ; New York ; Paris : Saur, 1986. (Bibliothekspraxis ; Bd. 27) I S B N 3-598-21128-7 NE: GT

© 1986 by K . G . Saur Verlag K G , München Printed in the Federal Republic of Germany Druck: Beltz Offsetdruck, Hemsbach Binden: Verlagsbuchbinderei Kränkl, Heppenheim I S B N 3-598-21128-7

Inhaltsverzeichnis 1. Problemlage und Untersuchungsweg

7

2. Die Zeitschriftenerwerbung in wissenschaftlichen Bibliotheken

11

2.1. Zeitschriften - Begriff und Bedeutung

11

2.2. Die Erwerbung von Zeitschriften

14

2.3. Lieferanten für die Zeitschriftenerwerbung 2.3.1. Agenturen

15 16

2.3.1.1. Geschichtliche Entwicklung

16

2.3.1.2. Begriff und Aufgaben

17

2.3.1.3. Arten und Verteilung

18

2.3.2. Buchhandlungen

20

2.3.3. Direktlieferanten

20

2.4. Das Lieferantenwahlproblem bei Zeitschriften in wissenschaftlichen Bibliotheken

21

3. Die empirische Situation der Lieferantenwahl bei ausgewählten Bibliotheken

23

3.1. Vorgehensweise

23

3.2. Identifikation der Bibliotheken und ihrer Zeitschriftenerwerbung

24

3.3. Personelle Ausstattung und Handling in der Zeitschriftenstelle 3.4. Die Lieferantenstruktur 3.4.1. Die quantitative Verteilung der Lieferanten 3.4.2. Die qualitative Verteilung der Lieferanten 3.5. Bewertungskriterien und ihre Rangfolge 3.5.1. Ganzheitliche Entscheidungsperspektive

27 28 29 30 32 33

3.5.1.1. Quantitative Bewertungskriterien

33

3.5.1.2. Qualitative Bewertungskriterien

33

3.5.1.3. Die Rangfolge der Kriterien

35

3.5.2. Zusatzentscheidung

36

3.5.3. Revisionsentscheidung

36

3.6. Methodische Unterstützung bei der Lieferantenwahl

37

3.7. Resümee

39

6 4. Ergebnisse der Lieferantenanalyse

41

4.1. Vorgehensweise

41

4.2. Entwicklung eines Schemas zur Lieferantenanalyse

42

4.2.1. Zeitschriftenlieferanten als Marktpartner wissenschaftlicher Bibliotheken

42

4.2.2. Marketing-Mixe als strukturelle Grundlage der Lieferantenanalyse

43

4.3. Beschreibung einzelner Lieferanten

46

4.3.1. Zeitschriftenagenturen

46

4.3.1.1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede

57

Exkurs: Kostenermittlungen in Agenturen und Buchhandlungen 4.3.2. Buchhandel 4.3.3. Direktlieferanten 4.4. Querschnittsanalyse 5. Die Lieferantenwahl als Entscheidungsproblem 5.1. Die Ziele der Lieferantenwahl

59 66 68 71 75 75

5.1.1. Das Bedarfsdeckungsziel

75

5.1.2. Ausgabenorientierte Ziele

78

5.1.3. Die Beziehungen zwischen den Zielen 5.2. Die Bedingungen der Lieferantenwahl 5.2.1. Bibliotheksexterne Bedingungen Exkurs: Zur Zulässigkeit von Vorauszahlungen

82 83 83 85

Exkurs: Die "Günstigkeit" von Vorauszahlungen 87 5.2.2. Bibliotheksinterne Bedingungen 5.3. Die Instrumente der Lieferantenwahl Exkurs: Problematik von Preisvergleichen 6. Empfehlungen 7. Schlußbemerkungen

91 92 95 99 107

Anlagen

109

Abkürzungen

117

Literatur

119

7

Die Dinge gefallen uns nämlich nur deshalb, weil wir gelernt haben, daß sie so sein müssen, wie sie sind. Th.B. Vehlen

1. Problemlage und Untersuchungsweg Die

Erwerbung

von Zeitschriften in wissenschaftlichen Bibliotheken

sieht

sich heute folgenden Spannungsfeldern ausgesetzt: einem eher bibliothekarischen und einem eher ökonomischen, wobei sich die beiden Problemfelder über die grundsätzlich bestehende Mittelknappheit verbinden lassen. Das

bibliothekarische

Spannungsfeld

zeichnet

Anwachsen der Titelproduktion einerseits aus. Titelauswahl dadurch erschwert, mühungen

ein

breites

daß die

sich

durch

ein

stetiges

Andererseits wird jedoch die

interdisziplinären

Repertoire an Titeln erfordern,

Forschungsbe-

und

sich

darüber

hinaus

in bestimmten Disziplinen die Forschungsergebnisse in recht

großem

Umfang

überwiegend

dieses

in

Zeitschriften

dokumentieren.

Spannungsfeldes ist der Bibliothekar aufgefordert, genes

Programm

anzubieten.

einer

Rahmen

ein inhaltlich ausgewo-

wissenschaftlichen

Bibliothek

Während sich Fehlentscheidungen in dieser Hinsicht - zumindest

mittelfristig Beteiligten

an Zeitschriften in

Im

- über

einen

forcierten auswärtigen

bereinigen lassen,

Leihverkehr

dürften Mängelsituationen im

für

die

ökonomischen

Spannungsfeld auch zu langfristig nicht mehr behebbaren Schäden führen.

Dieses Spannungsfeld ist dadurch gekennzeichnet,

daß zwischen Preissteige-

rungen und Etatkürzungen bei den Bibliotheken ein Ausgleich gefunden werden muß, soll die Funktionsfähigkeit dieser Institution nicht in Frage gestellt werden. Ohne

Zweifel existieren derartige Spannungen auch bei der

werbung,

und

es

darf

Monographiener-

bei einer Erörterung keine der beiden

Erwerbungspolitik aus den Augen verloren werden.

Seiten

der

Der Kauf von Monographien

vollzieht sich im Rahmen der zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel eines Haushaltsjahres relativ werden

und

läßt sich bei

kurzfristig korrigieren.

plötzlich

eintretenden

Etatkürzungen

Mit dem Kauf von Zeitschriften

zumindest längerfristige Verpflichtungen eingegangen,

hingegen

die auch die

8 Etatverwendung

kommender

Jahre bestimmen und

eine

kurzfristig

flexible

Mittelverfügung erschweren. Hinzu kommt, daß bei unerwarteten Mittelkürzungen

das plötzliche Abbrechen von Abonnements keine unmittelbar entlastende

Wirkung

hat,

da Zeitschriften im Unterschied zu Monographien

vorausbezahlt Folgejahr daher

werden,

auswirken.

die

Frage

fast

immer

so daß sich Abbestellungen etatmäßig meist erst

im

Angesichts der meist knappen Haushaltssituation

zu stellen,

ob die Ausgleichspflicht

des

Spannungsfeldes weiterhin zu Lasten des bibliothekarischen

ist

ökonomischen

Spannungsfeldes

vorgenommen werden muß, oder ob nicht ein Überdenken der verwendeten ökonomischen Problemlösungen notwendig ist.

Vor diesem Hintergrund zeigt sich der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit als

ein

Auswahl

Problem,

das im ökonomischen Spannungsfeld

enthalten

der Lieferanten von Zeitschriften hat wegen der

ist.

Die

unterschiedlichen

Kosten- und Preisgestaltung durch die Lieferanten unmittelbare Auswirkungen auf

die

können

Etatverwendung.

Mittelbare Auswirkungen auf

die

Etatverwendung

bei einer ökonomischen Bewertung von zusätzlichen Dienstleistungen,

d.h. außerhalb der reinen Bezugsleistung der Lieferanten, sichtbar werden. Nach einer Charakterisierung der Zeitschriftenerwerbung in chen

wissenschaftli-

Bibliotheken und der Darstellung der Probleme bei der Lieferantenwahl

werden zunächst die empirisch vorgefundenen Lösungen dieser Lieferantenwahl in

fünf

werden

ausgewählten Bibliotheken dargestellt die

einer

Analyse unterzogen.

einen

Einblick

Chancen

(Abschnitt

Absatzprogramme von Zeitschriftenlieferanten

und Probleme der Lieferantenwahl. hingewiesen

sowohl

die

der

werden,

Weiterhin

Abschnitt

Diese Teile der Gesamtuntersuchung

in reale Verhältnisse und vermitteln einen

darauf

3). im

Eindruck

Es soll schon an dieser

daß die aufgezeigten

empirischen

Bibliotheken wie auch die der Lieferanten auf

4

ermöglichen über Stelle

Ergebnisse Grund

der

geringen Anzahl der untersuchten Institutionen keineswegs als repräsentativ gelten

können.

Es

wird aber dennoch die

einzelnen Verhaltensweisen zu strukturieren. nisse

Absicht

verfolgt,

Muster

der

Unter Einbeziehung der Ergeb-

des Ist-Zustandes wird es die Aufgabe des letzten Abschnittes

sein,

das Lieferantenwahlproblem in wissenschaftlichen Bibliotheken unter theoretischen Gesichtspunkten zu diskutieren.

9 Die

vorliegende Untersuchung wurde als Hausarbeit für den Höheren

theksdienst

im

Herbst

Dokumentationswesen

1985 bei der Fachhochschule

in Köln angefertigt.

für

Biblio-

Bibliotheks- und

Sie wird hier in

überarbeiteter

Fassung mit Genehmigung des Staatlichen Prüfungsausschusses veröffentlicht. Mein

besonderer

Dank gebührt Herrn Dr.

Dörpinghaus,

der

Sachverstand sehr viel zum Gelingen der Arbeit beigetragen Hinweise,

die aus seiner kritischen Durchsicht resultieren,

mit

kreativem

hat.

Wertvolle

gingen in die

überarbeitete Fassung ein. Ebenso sei Herrn Dr. Gans für seine Diskussionsbereitschaft

und seinen unermüdlichen Einsatz bei der EDV-gerechten

beitung des Manuskripts gedankt.

Bear-

2. Die Zeitschriftenerwerbung in wissenschaftlichen Bibliotheken 2.1. Zeitschriften - Begriff und Bedeutung Hinsichtlich deutschen

einer

wie

Definition von "Zeitschriften" sieht man sich

ausländischen Literatur einigen

in

der

Abgrenzungsschwierigkeiten

gegenüber. Eine

in

der Praxis gebräuchliche Umschreibung

definiert diese dadurch, die

"in

dieser

Veröffentlichungen

daß Zeitschriften diejenigen Publikationen

der Zugangskartei der Zeitschriftenstelle geführt" werden

sind, (Kluth

1979: 217). übersieht

man einmal die Fülle der Definitionen,

englischsprachigen cals,

series,

Osborn 1980: besteht

der

periodi-

newspaper, Journals, magazines etc. herbeiführen wollen (s. 3ff. ;

Katz/Gellatly 1975:

4ff.;

Davinson 1978:

dieser Bezeichnungen als periodische

7ff.),

so

über

eine

Veröffentlichungen.

Auch

dort teilweise die Begriffe serials und periodicals synonym verwendet

werden (s.

Osborn 1980:

Zeitschriften unterschieden.

3),

so wird im deutschen Sprachgebrauch zwischen

und sonstigen zur Fortsetzung bestellten

Veröffentlichungen

Diese Differenzierung findet sich auch in der Aufgliederung

der deutschen Bibliotheksstatistik (s. 52f.).

serials,

bei allen Definitionsversuchen letztlich nur Einigkeit

Bestimmung wenn

die insbesondere in

Literatur eine Klärung der Begriffe

Eine Abgrenzung,

Deutsche Bibliotheksstatistik 1985:

die allerdings in der Bibliothekspraxis teilweise

schwierig aufrechtzuerhalten ist, wird in der Abb.1 wiedergegeben:

Zeitschriften 1. regelmäßige Erscheinungsweise ii "

2. zeitlich unbegrenzte

sonstige Fortsetzungswerke unregelmäßige Erscheinungsweise zeitlich begrenzte

3. ohne Stücktitel

häufig mit Stücktitel

4. Vielzahl von Artikeln/Autoren

wenige Artikel/Autoren

5. nicht gebunden

gebundene Form

Abb. 1: Unterscheidungsmerkmale

"II

12 Die Ursprünge der wissenschaftlichen Zeitschriften dürften um das Jahr 1665 gesehen werden, London 1978:

als in Paris die Zeitschrift "Journal des Scavans" und

die Zeitschrift "PhiIosophical Transactions" erschien (s. 20).

O.MENCKE

Im deutschen Sprachraum werden die "Acta eruditorum" 1682

in Leipzig als eine erste periodische Veröffentlichung

in

Davinson von

angesehen

(s. Menz 1928: 17). Während

um 1800 ca.

vertreten waren (s. explosionsartig Gesamtzahl

der

1.000.000 (s.

an,

90-100 wissenschaftliche Zeitschriftentitel

weltweit

King et al. 1981: 7; DeKemp 1982: 14), wuchs ihre Zahl und

es gibt Prognosen,

die für das Jahr

wissenschaftlichen Zeitschriften und Price 1971: 9; Rieger

2000

eine

Referateblätter

von

1977: 13) bzw. 1.500.000 (s. Osborn

1980: 25) angeben. Die

Bedeutung der Zeitschrift als Informationsmedium für die wissenschaft-

liche

Diskussion ist heute unumstritten,

wie dies auch

eine

Benutzungs-

studie zeigt (s. Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Literatur 1975: 15). Insbesondere in den Naturwissenschaften ist die aktuelle Forschung und ihre Ergebnisse in Zeitschriften dokumentiert (s. 1982:

15).

DeGennaro

1977:

69;

DeKemp

1981-1983 zeigt die Aufteilung der bundesdeutschen Zeitschrif-

tentitel nach Fächern folgende Verdichtung (s. Weichbrodt 1985): Titelanzahl der Fachzeitschriften mit überwiegend

1983

1982

1981

wissenschaftlichem Inhalt Sprach- und Kulturwissenschaften

123

112

110

Recht, Wirtschaft, Gesellschaft

308

306

301

Mathematik, Naturwissenschaft

179

176

173

Medizin

423

415

406

59

58

54

162

157

160

Agrar-, Forst-, Ernährungswissenschaften Ingenieurwissenschaften

Abb. 2: Fachzeitschriften mit überwiegend wissenschaftlichem Inhalt in der BRD

13

Die

bibliothekarische Bedeutung bringt im Rahmen des oben erwähnten ökono-

mischen Spannungsfeldes schon seit längerem Probleme mit sich. Georg

LEYH (1933:

schriftenetats

384):

hat

seit Jahren auch in den

deutschen

Bibliotheken eine ernste Beachtung gefunden,..." . damit

notwendig

gewordene Ausgleich zu Lasten

wurden bedrückend, der

USA (s. 69f.;

128f.;

Oertel 1983:

Monographienerwerbung

1981:

31f.),

überproportional

anstiegen

(s.

Iff.). Dieser Konflikt ist ebenso in den

Kronenfeld/Thompson 1981: White

wissenschaftlichen

Solche Gedanken und der

und auf der anderen Seite die Preise insbe-

ausländischen Zeitschriften

Lohse 1977:

der

Zeit-

als auf der einen Seite die Steigerung der Vermehrungs-

etats der Bibliotheken abnahm, sondere

So schreibt

"Die immer stärker werdende Belastung des

714;

wie z.B.

Paul 1984:

3ff.; DeGennaro 1977:

auch in Österreich zu beobachten (s.

Varga 1983: 364ff.).

Eine Lösung dieses Konfliktes waren Abbestellungen von Zeitschriftenabonnements,

wie sie bundesweit z.B.

im kritischen Haushaltsjahr 1982 in unter-

schiedlichem Umfang vorgenommen wurden (s. waren im Vergleich zum Vorjahr ca. fen (s.

Tehnzen/ Jacob 1982: 550). 1982

25.000 Zeitschriftenabonnements betrof-

AGZV-Zeitschriftentag 1983:

1475).

Die Untersuchungen,

die

zur

Etatlage und den damit verbundenen Konsequenzen der bundesdeutschen Bibliotheken

erhoben

Umfang

von 10-15 % der Erwerbungsausgaben,

wurden,

ergaben

im Durchschnitt eine

Abbestellquote

wodurch teilweise

noch

im

nicht

einmal die Preissteigerungsrate ausgeglichen werden konnte (s. Oertel 1983: 3; Landwehrmeyer 1982: 266). Die Preissteigerungsraten betrugen während des Untersuchungszeitraumes

1982

bei

wichtigen

naturwissenschaftlichen

medizinischen Zeitschriften des Auslandes teilweise 32 %, Zeitschriften lagen sie hingegen selten höher als 10 % (s. Abbestellungen medizinischen

wurden

vor

allem bei teuren

und

bei inländischen Dorn 1983: 12).

naturwissenschaftlichen

Zeitschriften und bei Zeitschriften aus Randgebieten

und

vorge-

nommen (s. Oertel 1983: 2f.; Seiler 1982: 64; Landwehrmeyer 1982: 266). Die Problematik

(s.

Mittler

1982:

39f.) derartiger Konsequenzen

liegt

für

zweischichtige Bibliothekssysteme einerseits in der damit verstärkten Koordinationsnotwendigkeit zwischen den Teilbibliotheken und der Zentralbibliothek,

um

bislang zicht

innerhalb eines örtlichen Bibliothekssystems unter Verzicht vorhandene Mehrfachexemplare den Bestand zu sichern.

muß

gelingt,

nicht in jedem Falle schon ein Schaden sein, den

weiterzuführen.

insgesamt vorhandenen Titelbestand in seinem Es

Dieser

solange vollen

es

auf Vernoch

Umfang

sind aber auch die Auswirkungen auf den Leihverkehr zu

14 bedenken,

wenn Bibliotheken mit umfangreichen Zeitschriftenbeständen

licherweise stärker belastet werden. lich

der

überregionalen Zentralbibliotheken zu bedenken.

Sowohl bei

zusätzlichen Arbeitsbelastung wie auch bei der überregionalen nation sind Probleme beobachtbar (s.

der

Titelkoordi-

Landwehrmeyer 1982: 266; Oertel 1983:

4).

Andererseits kann man sich auch fragen,

die

sie verursachenden Faktoren überhaupt treffen,

Verlagsseite

mög-

Außerdem sind Konsequenzen hinsicht-

ob derartige Verhaltensweisen wenn zumindest auf der

die damit verbundenen Auflagenverringerungen zu

Stückkosten-

steigerungen führen, und dadurch weitere Preissteigerungen bedingen können. Daher

ist es auch verständlich,

diese

Abbestellpraktiken

wenn auf Seiten der

Zeitschriftenverlage

"recht unangenehme Auswirkungen

auf

das

wirt-

schaftliche Wohlergehen der Verlage" haben können (Wenke 1981: 2972).

2.2. Die Erwerbung von Zeitschriften Bundesweit

wurden

1984 in wissenschaftlichen Bibliotheken

592.967

Zeit-

schriften laufend gehalten (s. Deutsche Bibliotheksstatistik 1985: 13f.). Bezogen

auf einzelne Bibliothekstypen ergeben sich folgende Durchschnitts-

werte: laufend gehaltene Zeitschriften Nationale und zentrale

Durchschnitt

163.079

23.297

Fachbibliotheken Universitätsbibliotheken

333.979

6.072

Regionalbibliotheken

57.209

1.927

Hochschul- und Fachhochschul-

38.700

358

bibliotheken Abb. 3: Zeitschriftenbestände Hinsichtlich

der Art der Erwerbung oder der Verteilung nach

die Statistik keine näheren Hinweise,

da z.B.

Fächern

gibt

die Ausgaben für die Erwer-

bung von Zeitschriften nicht von allen Bibliotheken differenziert angegeben wurden. dann

Diese

Mängel der Bibliotheksstatistik wurden auch angesichts

der

fehlenden Planzahlen für eine fächerbezogene Erwerbungspolitik kriti-

15 siert (s.

Dilger 1983:

274). Auch heute wäre umfangreiches Zahlenmaterial

in der Deutschen Bibliotheksstatistik zur Zeitschriftenerwerbung wünschenswert. Die Erwerbung durch Kauf dürfte bei den wissenschaftlichen Bibliotheken die häufigste

Erwerbungsart

Bibliotheken

sein.

Für die Erwerbung durch Tausch können

selbst tätig werden oder sich an die zentralen die

stellen

(z.B.

wenden.

Schließlich können Zeitschriften als Geschenk oder auf Grund eines

Pflichtabgaberechtes Zeitschriften

Tauschstelle

der

Deutschen

die

Vermittlungs-

Forschungsgemeinschaft)

in die Bibliothek gelangen.

Die Erwerbungsarten

unterscheiden sich im Hinblick auf

den

für

Untersuchungsgegen-

stand dadurch, daß i.a. nur beim Kauf von einer Wahl der Lieferanten ausgegangen werden kann, als

während bei der Erwerbung durch Tausch,

Pflichtabgabe ein Lieferant nicht zu wählen ist.

der "Erwerbung von Zeitschriften" gesprochen wird, gend

die Erwerbung durch Kauf unterstellt.

Geschenk oder

Wenn daher i.f.

ist dabei

von

stillschwei-

Die spezifische

Fragestellung

der Lücken- und Rückergänzung von Zeitschriften wird i.f. ausgeklammert. Es wird nur die Erwerbung bestehender oder neuer Abonnements berücksichtigt.

2.3. Lieferanten für die Zeitschriftenerwerbung Als

Lieferanten einer Ware sind diejenigen Personen oder Institutionen

zu

betrachten, mit denen die Bibliotheken vertragliche Vereinbarungen treffen, um

in

den

Besitz

und

Grochla/Schönbohm 1980:

das 10).

Eigentum

dieser

Waren

zu

gelangen

(s.

Lieferanten verpflichten sich in diesen Ver-

trägen der Bibliothek gegenüber, dieser Besitz und Eigentum zu verschaffen, die

Bibliothek

verpflichtet

sich,

das Geld in Höhe des

Kaufpreises

zu

übereignen und die gekaufte Ware anzunehmen (§§ 433, 929 BGB). Beim Kauf von Zeitschriften können nun aber hinsichtlich dieser

Rechtslage

zwei unterschiedliche Situationen auftreten: Der Hersteller von Zeitschriften, der gleichzeitig als Verkäufer (Lieferant) auftritt, kann den Vertrieb der

Zeitschriften an die Bibliothek selbst übernehmen (= Direktlieferant).

Direktlieferanten bei Zeitschriften sind häufig Verlage, Verbände,

Ministerien und Forschungseinrichtungen,

Institutionen wie

die z.B. einen Verkauf

16 über andere Unternehmen ausschließen. teilweise

bei

Auch ist diese Form der

denjenigen Herstellern von Zeitschriften

Lieferanten

anzutreffen,

die

über Mitgliedschaften günstige Bezugsbedingungen ermöglichen. Im zweiten Fall liegt ein sogenannter Versendungskauf (§447 BGB) dann

eintritt,

wenn die Bibliothek die Zeitschriften über den

vor,

der

Buchhandel

oder eine Zeitschriftenagentur bezieht. Diese sind dann zwar Lieferanten im Sinne eines Verkäufers, liefern aber die Zeitschriften häufig nicht aus. In solchen

Fällen

ist

der Verkäufer (=Lieferant) nicht

Produzent der Zeitschrift.

auch

zugleich

der

Für die Bibliotheken sind die unterschiedlichen

rechtlichen Konstruktionen von Bedeutung,

da sie differenzierte Konsequen-

zen hinsichtlich der Haftung mit sich bringen.

Entsprechend den oben geschilderten Verflechtungen wird daher i.f. zwischen Buchhandlungen andererseits

und Agenturen einerseits und sogenannten als

potentiellen

Lieferanten beim

Kauf

Direktlieferanten von

Zeitschriften

unterschieden.

2.3.1. Agenturen 2.3.1.1. Geschichtliche Entwicklung Die Anfänge der Zeitschriftenagenturen gehen auf das Jahr 1876 zurück,

als

die Buchhandlung Gustav E. STECHERT in New York sowie ihre Büros in London, Paris

und

'serials1

Leipzig mit differenzierten Bezugs- und den Import für die USA aufnahm.

Buchhandlung

LEMCKE & BUECHNER zu nennen,

Lieferbedingungen

für

Auf europäischer Seite ist

die

die zu dieser Zeit ein Büro

in

New York hatte und als Konkurrent für STECHERT auftrat (s. Huff 1976: 685). Schon

1876

waren es in den USA fünf 'Buchhandlungen',

die in

vermehrtem

Umfang auch Zeitschriften und zeitschriftenähnliche Veröffentlichungen

für

ihre Kunden vertrieben (s. Smith 1970: 6).

Entstanden aus dem Ziel der Buchhandlungen, zu

wollen,

alle Kundenwünsche befriedigen

kam es - neben der weiteren Verbreitung dieser Buch- und Zeit-

schriftenhandlungen

- zu

einer Spezialisierung

hinsichtlich

der

Kunden

17

(z.B. Agenturen nur für Schulbibliotheken oder nur für medizinische Bibliotheken) und

und auch zu einer Spezialisierung des Angebotes auf

Serien,

ständlich,

so daß der Geschäftszweig 'Buch' abnahm.

So ist es auch ver-

daß Unternehmen, die sich zwar heute als Zeitschriftenagenturen

(Subscription Agencies, nen,

Zeitschriften

Library Subscription Agencies,

Agencies) bezeich-

neben diesem Geschäftszweig auch weitere wie z.B. den Buchhandel, das

Verlagswesen

und ein Antiquariat betreiben.

Unter

sind daher heute diejenigen Firmen zu verstehen,

Zeitschriftenagenturen

die sich im Gegensatz

zu

Buchhandlungen überwiegend mit dem Zeitschriftenhandel und den entsprechenden Dienstleistungen beschäftigen.

Der

heutige

Trend in dieser Branche deutet darauf hin,

daß es

zu

einer

Konzentration weniger großer Agenturen kommen wird. Die Angebotspalette und der Kundenstamm werden breit gefächert sein (vgl.

Singleton 1981: 3; Smith

1970: 6; Katz/Gellatly 1975: 36).

2.3.1.2. Begriff und Aufgaben Zeitschriftenagenturen

als Zeitschriftenhandlungen mit den Aufgaben Kaufen

und Verkaufen von Zeitschriften zu betrachten,

würde ihrer heutigen

Stel-

lung zwischen Verlagen und Bibliotheken nicht mehr gerecht werden. Vielmehr wird

zunehmend

auf die Funktion eines Verbindungsgliedes in der

Informa-

tionskette zwischen den veröffentlichenden Institutionen (Verlage, Ministerien,

Verbände etc.) und den Abnehmern dieser Veröffentlichungen hingewie-

sen (vgl. 1974:

Prior 1979:

89).

44;

DeKemp/Waller 1981: 179; Smith 1970: 5; Greene

Diese Funktion eines Mittlers (s.

Smith 1970: 5; Coplen 1979:

519) zwischen den beteiligten Institutionen wird auch daran Agenturen sondern

sich

selbst nicht als Verkäufer von

deutlich,

Zeitschriften

vielmehr das Verkaufen von Dienstleistungen (Service) in den

dergrund ihrer Arbeit stellen (s.

daß

betrachten, Vor-

DeKemp/Waller 1981: 179; Singleton 1981:

1; Coplen 1979: 519).

Zum

Verständnis

notwendig, dieser

der Arbeit von Zeitschriftenagenturen ist es

daher

auch

sich mit ihrem Verhältnis zu den Verlagen zu beschäftigen. Erst

Einblick

kann letztlich auch das Handling mit den Bibliotheken

einigen Punkten klären.

in

Davon wird noch zu sprechen sein. An dieser Stelle

18 ist zunächst nur darauf hinzuweisen, nen

daß die einzelnen Teile des angebote-

Service-Paketes als die verschiedenen Aufgaben von

Praxis im Abschnitt 4.3.1. ein

grober

werbung

zurückzukommen sein wird,

Überblick gegeben.

als

Zeitschriftenagen-

Da auf einzelne Agenturen bei der Darstellung der

turen zu verstehen sind.

Gemäß dem Charakter

wird hier der

Zeitschriftener-

einem sich ständig wiederholenden Vorgang ergeben

Aufgabenkomplexe,

die

mit

(1) Bestellung,

lediglich

(2) Erfüllung

sich

der

drei

laufenden

Bestellung und (3) Erneuerung einer Bestellung bezeichnet werden (s. Greenfield

1972:

293).

Zeitschriften,

Darüber hinausgehende Dienste wie z.B.

das

das Binden von

Erstellen von Software für Bibliotheken werden in

dem

Dienstleistungspaket (4) Zusatzdienste erfaßt. Die rein auf die Ware "Zeitschriften" spektive Palette

bezogenen Dienstleistungen werden unter der im

Aufgabenbereich

(5)

Rechnungswesen

erfaßt.

PerDiese

läßt sich für alle Agenturen in unterschiedlicher Weise inhaltlich

auffüllen. hier

letzten

finanziellen

Um

einen relativ firmenunabhängigen Überblick zu

auf die Anlage 1 verwiesen,

geben,

die einzelne Teilaufgaben

im

wird

Uberblick

aufzeigt.

Aus der Anlage 1 wird deutlich, Fülle

daß Zeitschriftenagenturen sich durch eine

von Dienstleistungen auszeichnen können.

Spezialisierung

Diese Fülle als Folge

auf ihr Handlungsprogramm "Vermittlung von

der

Zeitschriften-

abonnements" stellt den wesentlichen Unterschied zu den weiteren potentiellen Lieferanten von Kaufzeitschriften dar.

2.3.1.3. Arten und Verteilung Im wesentlichen lassen sich Zeitschriftenagenturen nach der Größe i.S.

von

Umsatz, nach der Nationalität bzw. Internationalität und nach dem Spezialisierungsgrad

des Absatzprogrammes unterscheiden (vgl.

Katz/Gellatly 1975:

35ff.). Große Agenturen zeichnen sich v.a. durch ein äußerst umfassendes Titelangebot und einen ebensolchen Service aus, sichtlich um

so

eher

bestimmten

wobei sie keine Einschränkung

ihres Kundenkreises vornehmen. haben

sie sich auf

Kundenkreis beschränkt.

ein

hin-

Je kleiner die Agenturen werden,

bestimmtes

Titelpaket

oder

einen

Damit ist jedoch heute keineswegs auch

19 eine ein

regionale Begrenzung gegeben,

turen.

Im

europäischen

Raum agieren z.Zt.

nationale Agenturen (z.B. und

auch kleine Agenturen haben

Büro im Ausland und zählen sich dadurch zu den Kunst & Wissen;

vornehmlich

Verlag),

während

größten Markt

sich in den USA (s.

mittlere

Swets & Zeitlinger;

kleinere spezialisierte "Agenturen" (z.B.

teilweise

internationalen

Blackwell)

Kubon & Sagner;

Katz/Gellatly 1975:

Ageninter-

Dokumente-

36)

die

zwei

Agenturen EBSCO und FAXON und eine Vielzahl kleiner Agenturen aufteilen.

Genaue

Zahlen

über die Anzahl,

die Struktur

Benutzung von Agenturen existieren nicht oder nur vereinzelt wie Untersuchungen zeigen,

von

SINGLETON (1981),

COOPER (1981) und

den

und

die

z.B.

die

PEASGOOD

(1980)

die sich mit der Lage im United Kingdom auseinandersetzen.

In der

Bundesrepublik Deutschland existieren leider keine entsprechenden Statistiken. Die

Angaben

über die gegenwärtige Gesamtzahl von

weltweit

Agenturen schwanken zwischen 400 und 1600 (s. Singleton sich

ca.

250 im Jahre 1978 in den USA und ca.

DeKemp 1983: Zahlen

ergibt

DeKemp 1983:

sich aus der eher

Buchhandlungen und Agenturen. große

12 in England befanden (s.

145). Auf dem gesamten europäischen Festland schätzt man noch

weniger als 12 Agenturen (s. dieser

existierenden

1981:5), von denen

145).

Die geringe Aussagekraft

fließenden

Abgrenzung

zwischen

Von Bedeutung ist allerdings der zahlenmäßig

Unterschied zwischen den USA und Europa.

Möglicherweise

liegt

ein

Grund dafür in der Benutzungsfrequenz: So hat sich bei der Untersuchung von KATZ/GELLATLY

(1975:

Bibliotheken benutzen.

eine

182) in den USA ergeben,

oder mehrere Agenturen bei

Die Untersuchung von COOPER (1981: 1977/78

7o

%

aller

daß 95 % von 850 befragten der

Zeitschriftenerwerbung

61f.) hat für Großbritannien

gezeigt,

daß

benutzen,

wobei jedoch immer mehr als ein Agent in Anspruch genommen wird.

Universitätsbibliotheken

Agenturen

Die Untersuchung von PEASGOOD (1980: 87) ergibt eine Benutzungsfrequenz von ca.80 %. Über die Verhältnisse in der Bundesrepublik liegen keine umfassenden

Untersuchungen,

vor (z.B.

sondern lediglich die Angaben einzelner

Bothe/Kopp 1981:

Bibliotheken

23). Es soll an dieser Stelle vermutet werden,

daß auf Grund der traditionellen Bindung der Bibliotheken an den Buchhandel der

Anteil

der Agenturen eine wesentlich geringere Rolle als in

oder in Großbritannien spielt.

den

USA

20 2.3.2. Buchhandlungen Bei

der

Erwerbung

über Buchhandlungen treten diese ebenfalls

als

Zeit-

schriftenvermittler auf, da sie die Weiterleitung der Bestellung und Reklamationen durchführen. Ebenso bewirken sie unter Berücksichtigung der Gebühren

für

Porto,

entsprechenden Auch

Verpackung und Service die Rechnungsbegleichung

bei

den

Institutionen.

hier sind unterschiedlich spezialisierte

Buchhandlungen

entstanden,

über die ein Bezug der Titel möglich ist. Als Lieferanten für Zeitschriften kommen grundsätzlich Buchhandlungen im In- und Ausland in Frage, soweit sie überhaupt

Zeitschriften handeln.

Teilweise wird jedoch heute in Buchhand-

lungen auf diesen Geschäftszweig verzichtet, wobei häufig finanzielle Gründe

angeführt werden.

Erst ab einer Mindestumsatzhöhe von DM 400.000

wird

die Zeitschriftenvermittlung durch eine Buchhandlung als renditefähig angesehen

(s.

Haselbach 1978: 24). Insofern betrachten manche Sortimenter den

Zeitschriftenverkauf als eine zusätzliche Serviceleistung zum Monographienverkauf.

2.3.3. Direktlieferanten Als

Direktlieferanten sind diejenigen Verkäufer von Zeitschriften

zeichnen,

die

stehen

und

Verlage

zu

ausschließen. käufer

von

mit

alle

der Bibliothek in direkten

vertraglichen

Arbeitsgänge selbst erledigen.

nennen,

die

den

Bezug

über

Zunächst sind

andere

zu

be-

Beziehungen hier

die

Zeitschriftenhändler

Weiterhin treten hier auch diejenigen Institutionen als VerZeitschriften

auf,

die nur über

günstigen Zeitschriftenbezug ermöglichen.

eine

Mitgliedschaft

einen

21 2.4. Das Lieferantenwahlproblem bei Zeitschriften in wissenschaftlichen Bibliotheken Wahlprobleme entstehen grundsätzlich immer dadurch, daß mehrere Anbieter in der Lage sind, den Bedarf an Zeitschriften einer Bibliothek zu befriedigen. Damit sind für das Problem diejenigen Zeitschriften ausgeschlossen, die nur über einen Lieferanten bezogen werden können.

Dementsprechend erwächst das

Lieferantenwahlproblem daraus,

daß für den Bezug der Zeitschriften mehrere

Lieferquellen in Frage kommen.

Hinsichtlich der Kaufsituation, in der sich

eine

Bibliothek

einer

völlig

befindet,

neuartigen

können sich die

Entscheidungsträger

Situation (new task

Situation)

entweder

gegenübersehen,

einer Situation mit Wiederholungscharakter (straight rebuy Situation) aber einer Situation, fen

können,

trachtet

dieses

in der sie zwar auf Informationsmaterial

aber für eine Entscheidung als nicht ausreichend

wird (modified rebuy Situation) (s.

Kaufsituationen erhebliche

ist

oder

zurückgrei-

Mai

1982:

die Lieferantenwahl jeweils zu

Unterschiede

11).

In

treffen,

be-

diesen

wobei

hinsichtlich der informatorischen Fundierung

sich der

Entscheidung ergeben.

Die

Lieferantenwahl

wird

im Rahmen der folgenden Untersuchung

komplexe Entscheidung betrachtet, bestehenden

Handlungssituation

über die entsprechenden

Maßgabe der gesetzten Ziele zu bestimmen ist (s. tische

Struktur

als

eine

in deren Verlauf in Abhängigkeit von der

gilt für die Lieferantenwahl

Instrumente

nach

Abschnitt 5). Die theorein

jeder

Bibliothek.

Die

Entscheidung ist innerhalb dieses Rahmens individuell zu treffen. Bei der Bearbeitung dieses Themas mußte v.a. ratur zurückgegriffen werden, ken

auf anglo-amerikanische Lite-

da bislang die Lieferantenwahl in Bibliothe-

im deutschsprachigen Bereich nur vereinzelt thematisiert

Dörpinghaus 1984a; Bothe/Kopp 1981).

wurde

(z.B.

3. Die empirische Situation der Lieferantenwahl bei ausgewählten Bibliotheken 3.1. Vorgehensweise Die

folgenden Ergebnisse zur Situation der Lieferantenwahl für die

Erwer-

bung von Zeitschriften in wissenschaftlichen Bibliotheken beruhen auf einer persönlichen

Befragung der mit diesem Thema beschäftigten Erwerbungsleiter

und/oder Leiter(innen) der entsprechenden Zeitschriftenabteilungen. lich

in

einem

Fall konnte zusätzlich auf eine

Veröffentlichung

Ledigin

der

Literatur zurückgegriffen werden. Als

Grundlage

der Gespräche diente ein

zuvor

erstellter

Fragenkatalog,

dessen Fragen jedoch nicht streng aufeinanderfolgend gestellt wurden, dern

der Verfasserin als Anhaltspunkte für eine Diskussion

Verfahrensweise

erwies

sich

als sehr günstig,

galten.

da sowohl auf

die

sonDiese recht

unterschiedlichen Bedürfnisse der Bibliotheken als auch auf die sich in den laufenden

Gesprächen ergebenden Informationen flexibel eingegangen

werden

konnte. Der Fragenkatalog gliederte sich in die folgenden Bereiche: tion der wissenschaftlichen Bibliotheken;

schriften und Struktur der Zeitschriftenabteilung; tenstruktur;

(^Identifika-

(2)Erwerbungsprogramm der

(4)Lieferantenwahlentscheidung.

Während die ersten drei Dis-

kussionspunkte im wesentlichen reines Datenmaterial ergeben sollten, sich

Zeit-

(3)bestehende Lieferanbezog

die vierte Fragengruppe auf die Struktur und den Ablauf der gefällten

Lieferantenwahlentscheidung.

Ein Überblick über die angesprochenen Themen-

kreise wird in der Anlage 2 wiedergegeben. Neben diesen vorwiegend interessierenden Anhaltspunkten wurden aber selbstverständlich

auch

weitere - mit dem Grundproblem

stehende - Themen angesprochen.

in

engem

Zusammenhang

Diese wurden nachträglich unter (5) in der

Anlage 2 zusammengefaßt. Die Auswahl der zu befragenden Bibliotheken erfolgte nach folgendem Schema: Es

sollten

sowohl zweischichtige wie auch integrierte

befragt werden,

Bibliothekssysteme

da sich unterschiedliche Anforderungen an die Koordination

bei der Zeitschriftenerwerbung und der Lieferantenwahlentscheidung ergeben.

24 Weiterhin

sollte mindestens eine Bibliothek untersucht

werden,

die

sich

durch ihr Erwerbungsprogramm bedingt besonders intensiv mit der Zeitschriftenerwerbung auseinandersetzt.

Von Interesse waren weiterhin Bibliotheken,

die eine "untypische" Lieferantenwahl getroffen hatten und solche, kurzem

die vor

über eine Änderung ihrer Lieferantenstruktur in wesentlichen Teilen

entschieden

hatten.

Auf

diese Art und Weise

konnten

sehr

verschiedene

Problemstellungen und Ergebnisse der Lieferantenwahl untersucht werden.

Daß die Ergebnisse für bundesrepublikanische Verhältnisse nicht repräsentativ sein können, liegt bei dieser engen Auswahl und der geringen Anzahl der befragten Bibliotheken auf der Hand; jeweils

verschiedene

gleichwohl macht die Untersuchung die

Situation deutlich,

in der die Lieferantenwahl

als

eine spezifische Entscheidung getroffen wurde. Die

Wiedergabe

der Gesprächsergebnisse ist entsprechend

dem

Aufbau

des

Fragenkataloges strukturiert, wobei die erwähnten Besonderheiten im einzelnen

hervorgehoben

wiedergegeben,

werden.

Auch

werden diese

Ergebnisse

völlig

anonym

d.h. die fünf Bibliotheken werden i.f. mit (A)-(E) bezeich-

net und identifizierende Merkmale nur insoweit erläutert, wie es einerseits die

den

Gesprächspartnern zugesicherte Vertraulichkeit der

Informationen

erfordert und wie es andererseits zum Verständnis der Informationen notwendig

ist.

Dabei ist zu bedenken,

daß es sich zum Teil nicht nur

bibliothekarische Informationen gehandelt hat,

im weitesten Sinne das Geschäftsgebaren der Lieferanten betrafen. lichkeit

ist

daher schon deshalb selbstverständlich,

Vertrauensverhältnis

zwischen

um

rein

sondern auch um solche, die um

einzelnen Bibliotheken und

das

Vertrauvorhandene

Lieferanten

in

keiner Weise zu beeinflussen.

3.2. Identifikation der Bibliotheken und ihrer Zeitschriftenerwerbung Die

Identifikation

der Bibliotheken erfolgt nach ihrer Struktur und

nach

ihrer Aufgabenstellung und ist schematisch in der Abb. 4 dargestellt. Hinsichtlich der Struktur wurde zwischen einschichtigen (integrierten) zweischichtigen

Bibliothekssystemen,

hinsichtlich ihrer

und

Aufgabenstellung

25

Bibliotheken (A)

Merkmale (1) Struktur: - integriert - zweistufig - Universalbibliothek - Spezialbibliothek

(B)

(C)

X

X

(D)

(E)

X X X

X

X X

X

X

X

X

X

X

(2) Zeitschriftenerwerbung: (a) Programm: - Naturwissenschaft - Naturwissenschaft/ Geisteswissenschaft/ Sozialwissenschaft - Geisteswissenschaft/ Sozialwissenschaft (b) Anzahl der Abonnements:

X

X

X

3900

(c) Erscheinungsland: - ausl. Abonnements: inl. Abonnenments

1 .36

(d) Kaufanteil:

82 %

(e) Etatanteil:

53 %

X

4900

3500

9100

3.8

1 .44

1.5

1 .68

71 %

69 «

60 %

56 »

41 %

30 %

nicht bekannt 63 %

6000

(3) Zeitschriftenabteilung: (a) Personal: - Gesamtanzahl:

4.5

5

4

5

3.5

- Diplomkräfte:

1 .5

2

2

2

1

- Mitarbeiter pro 1000 Abonnements:

1.15

1 .02

1 .06

0.54

0.58

1mal/ Jahr

4(3)mal/ Jahr

2mal/ Jahr

alle 4-6 Wo.

1-2 Std./ Tag

(b) Reklamationsverfahren:

A b b . 4 : Identifikation der B i b l i o t h e k e n (die Angaben w u r d e n stets gerundet)

26 wurden

Universal- und

dabei,

daß sich lediglich zwei Bibliotheken ähnlich identifizieren lassen,

und

Spezialbibliotheken unterschieden.

es wird zu fragen sein,

Es

zeigt

sich

ob sich schon hieraus ähnliche Entscheidungen

hinsichtlich der Lieferantenwahl ergeben können bzw. müssen. Die

Charakterisierung der Zeitschriftenerwerbung erfolgt

einerseits

nach

inhaltlichen und andererseits nach formalen Gesichtspunkten. Die Aufteilung des

Zeitschriftenprogrammes nach Fächern zeigt bei den Universalbibliothe-

ken

die

wobei die Bibliotheken (C),(D) und

erwartete Mischung,

leichtes

Übergewicht ihrer Titel in eine Richtung aufweisen.

(E)

ein

So sind

(D)

und (E) vorwiegend geistes- und sozialwissenschaftlich orientiert,

während

das

Programm von (C) überwiegend naturwissenschaftlich

Die

Verteilung nach den Herkunftsländern der gesamten Titel ergibt eindeu-

tig,

daß mehr ausländische als inländische Titel vertreten sind, wobei die

Spezialbibliothek

ausgerichtet

(B) fast viermal so viele ausländische

wie

ist.

inländische

Titel führt. Bei den Universalbibliotheken ist der Faktor wesentlich geringer:

Im

Durchschnitt

ausländischen

Titel.

ergibt sich eine Verteilung von 2:1 Damit

fällt insgesamt die

zugunsten

Erwerbung

der

ausländischer

Zeitschriftentitel bei der Lieferantenwahl mehr ins Gewicht.

Die Anzahl der vorhandenen Zeitschriften,

die laufend gehalten werden, ist

wenig aussagekräftig, da diesen Zahlen die bibliotheksindividuellen Definitionen von "Zeitschriften" zugrunde gelegt werden. So sind in diesen Werten teilweise auch Serien bzw. ist

zeitschriftenartige Reihen enthalten.

der prozentuale Anteil der gekauften Zeitschriftentitel an der Gesamt-

anzahl aller Titel für die Lieferantenwahl sehr interessant. den

Hingegen

Etatproblemen

tenerwerbung

nicht

aus und den Wünschen,

zu stark ansteigen zu lassen,

Erwerbung von Monographien zu erhalten bzw. darin,

die

Erwerbungsarten

Geht man

der

von

Zeitschrif-

um Spielräume

zu schaffen,

Tausch und Geschenk besonders

Prüft man die hier ermittelten Zahlen, keiten

den Etatanteil

für

die

so liegt ein Weg zu

forcieren.

so zeigt sich, daß die Wahlmöglich-

hinsichtlich der Erwerbungsart durchaus recht unterschiedlich gege-

ben sind.

Die in Abb. 4 erwerbung

genannte prozentuale Höhe des Etatanteils der Zeitschriften-

am gesamten Erwerbungsetat bedarf ebenfalls der

Interpretation.

Die Ausgaben für die Erwerbung von Zeitschriften wird in einigen Bibliotheken nicht differenziert erfaßt.

Daneben ist auch zu

berücksichtigen,

daß

27 z.T.

neben Zeitschriften im strengen Wortsinne auch sonstige Serials'von

der Zeitschriftenstelle bearbeitet werden. Auch auf Grund derartiger unterschiedlicher BerechnungsmodaIi täten schwanken die Etatanteile zwischen 30 % und

63

%;

Etatanteil

als durchschnittlicher Wert ergibt sich 49,9 von (E) kann

%.

gend geistes- und sozialwissenschaftlichen Orientierung der titel

begründet werden.

Der

geringe

mit dem geringen Kaufanteil und/oder der überwieZeitschriften-

Der hohe Etatanteil von (B) und (C) kann mit

Erwerbungsprogramm begründet werden,

dem

da naturwissenschaftliche Zeitschrif-

ten als besonders teuer gelten.

Die

Identifikation der Bibliotheken und ihres Zeitschriftenprogrammes gibt

bereits

erste Kriterien an die Hand,

die bei der Lieferantenwahl

wichtig

sein könnten. Insbesonders auf die inhaltliche Differenzierung der gesamten Zeitschriftentitel einer Bibliothek wird im Zusammenhang mit der

Lieferan-

tenwahl verstärkt zurückzukommen sein.

3.3. Personelle Ausstattung und Handling in der Zeitschriftenstelle Aus Abb.4 geht auch die personelle Ausstattung der einzelnen Zeitschriftenabteilungen hervor. Bibliotheken

Die unterschiedlich hohe Anzahl der Mitarbeiter in den

ergibt sich teilweise aus der unterschiedlichen Aufgabenstel-

lung der Abteilungen.

Wenn die Zeitschriftenabteilung - z.B.

(E) - auch Beratungs- und Ausleihfunktionen übernimmt, gehen,

daß

ca.

ein

von (B)

und

so ist davon auszu-

Drittel und mehr Mitarbeiter nicht die Aufgaben

der

laufenden Zeitschriftenbearbeitung übernehmen können. In allen Bibliotheken tritt ein Rationalisierungseffekt auf, der

Mitarbeiter

Dieser

Effekt

pro 1000 Titel mit der Gesamtanzahl

der

beruht allerdings in keiner Bibliothek auf stets

völlig manuell mit dem

da die Anzahl Titel

abnimmt.

automatisierten

Arbeitsvorgängen,

da

gearbeitet wurde.

Die Bearbeitung der eingehenden Zeitschriftenhefte

herkömmlichen

Kardex ver-

läuft in allen Bibliotheken über den Kardex und ähnelt sich sehr. Recht

unterschiedlich

Reklamationsverfahren Bedeutung,

da

hingegen wurde auf die Frage nach geantwortet.

den

Diese Fragestellung ist von

verwendeten zentraler

die Höhe der Lieferzuverlässigkeit auch davon abhängig ist,

28 wie

überhaupt

können. mit

den

Lieferanten

auswirkt. Lücken Hefte

die Lieferzuverlässigkeiten bemerkt

Daneben kann man sich auch fragen, auf die Anwendung von

und

beurteilt

werden

ob sich die (Un-)Zufriedenheit systematischen

Mahnverfahren

In allen Bibliotheken wird zunächst immer dann reklamiert,

in der Lieferung offensichtlich werden, nicht geliefert wurden.

d.h.

wenn

wenn

zurückliegende

Dieses eher zufällige Reklamieren wird

von

den Bibliotheken nicht als ausreichend angesehen, so daß zusätzliche Reklamationsverfahren entwickelt worden sind.

Die

Bibliotheken (A),(B),(C) und (D) kontrollieren ihren

tisch in der angegebenen Jahresfrist, onspensum

angibt.

schriften.

Die

Lieferantentyp,

Kardex

systema-

während (E) ein tägliches Reklamati-

Dabei verfährt (E) nach der Erscheinungsweise der Zeit-

Bibliothek (D) überprüft ihren Kardex in Abhängigkeit

vom

so daß inländische Buchhandlungen ca. alle vier Wochen und

ausländische Buchhandlungen ca.

alle sechs Wochen regelmäßig

kontrolliert

werden. Die Bibliotheken (A)-(C) überprüfen alle Zeitschriften entsprechend der Kardexanlage. ist,

für

(B)hält die Kontrolle, die dreimal im Jahr durchzuführen

ausreichend,

da auch die probeweise eingeführten kürzeren

Kon-

trollabschnitte (4x/Jahr) keine Verbesserung erbrachten.

3.4. Die Lieferantenstruktur Rein

quantitativ läßt sich die Verteilung der Erwerbung von

Zeitschriften

auf die Lieferantentypen (Agenturen, Buchhandel, Direktlieferanten) in Prozent aller bezogenen Titel angeben. Diese Werte sind jedoch nur dann aussagekräftig, Inhalt

wenn

oder

auch

die Verteilung der

Titelart

(z.B.

Herkunftsland,

Herausgeber) auf die Lieferanten berücksichtigt

wird.

Diese

qualitative Verteilung ist deshalb für die Aussagefähigkeit der quantitativen

Verteilung

von Bedeutung,

berücksichtigt werden muß. sei

auf

da die Struktur

des

Erwerbungsprogrammes

Zur Erläuterung dieser kombinierten

ein Beispiel verwiesen:

Bei der Wahl der Lieferanten

Sichtweise haben

die

Entscheidungsträger auf bestimmte Bezugsbedingungen von Zeitschriften Rücksicht zu nehmen. So ist der Bezug mancher Zeitschriftentitel nur über einen Lieferanten möglich,

d.h. es kann hier gar nicht von einer Lieferantenwahl

ausgegangen werden. Je mehr Titel dieser Art in einem Zeitschriftenprogramm

29 enthalten

sind,

um so mehr verschiebt sich die quantitative Verteilung zu

einem Lieferantentyp. kann

Ein Grund für eine bestimmte quantitative Verteilung

daher in einem bestimmten Zeitschriftenprogramm zu finden

diese

Wechselwirkung

wird

im Rahmen der

theoretischen

sein.

Auf

Erörterung

noch

verstärkt einzugehen sein. Für die Verteilung wurde i.f. von diesem Lieferantenschema ausgegangen: (1) Agenturen mit Sitz: -im Inland -im Ausland (2) Buchhandlungen -ortsansässig -im Inland -im Ausland (3) Direktlieferanten -Verlage -sonstige: Forschungsinstitutionen, Bibliotheken, Verbände, Vereine, Ministerien etc.

3.4.1. Die quantitative Verteilung der Lieferanten Die Verteilung des Zeitschriftenprogrammes auf den Lieferantentyp "Agentur" zeigt sich schwankend zwischen 90 % (A) und 1 % (D), 75 %,

(B) 50 % und (E) 40 %.

dazwischen liegen (C)

Sieht man zunächst einmal von der Bibliothek

(D) ab, so ist festzustellen, daß sich die Bibliotheken in Fragen der Zeitschriftenerwerbung auf diesen Lieferantentyp eingestellt haben, die

Durchschnittsrate

USA

erreicht.

auch

(51 %) nicht das Niveau in Großbritannien oder

Die Benutzung des Buchhandels für die Lieferung

von

wenn den Zeit-

schriften schwankt hingegen nicht so stark, sondern liegt zwischen 60 % (D) und 9 % (A). Diese Werte müssen sich der Größenordnung nach für (A) und (D) ergeben, meter

die

resultiert

zeigen aber auch, daß offensichtlich recht unterschiedliche ParaEntscheidungssituation aus

bestimmen.

Der niedrige Wert

einer äußerst schlechten Einschätzung

des

bei

(A)

ortsansässigen

Buchhandels, während (D) die Leistungsfähigkeit positiv einschätzt.

30 Die Quote der Verteilung der Titel an Buchhandlungen liegt bei den

Biblio-

theken

%.

(B)

und (E) bei 40 %,

Erläuterung

in der Bibliothek (C) bei

ca.

25

Die

dieser Werte ergibt sich aus der Relation Titelanzahl Inland /

Titelanzahl Ausland und der in diesen Fällen getroffenen Entscheidung, inländischen Titel über den ortsansässigen und/oder den inländischen

die Buch-

handel zu beziehen. Der Bezug über Direktlieferanten nimmt bei den Bibliotheken (A),

(B),

(C)

und (E) einen geringen Stellenwert ein, während bei (D) der Umfang mit 40 % anzusetzen ist. Diese Bibliothek hält die Erwerbung ausländischer Titel bei den entsprechenden Verlagen für sehr günstig. Insgesamt zeigt sich folgendes Bild: Sieht man von den Extrempositionen (A) und

(D)

Stelle,

ab,

so

stehen die Agenturen bei der Lieferantenwahl

an

erster

gefolgt vom Buchhandel, der zumindest bei (B), (D) und (E) prozen-

tual gesehen über beträchtliche Anteile verfügt. Hingegen ist der Direktbezug

mit

Ausnahme von (D) und eingeschränkt auch (E)

als

verhältnismäßig

gering anzusetzen. Diese Streuung der Lieferanten zeigt, daß offensichtlich nicht immer ein bestimmter Grundtyp grundsätzlich präferiert wird, und zwar auch dann nicht, wenn - wie bei (B) - der Etatanteil für Zeitschriften hoch angesetzt wird.

3.4.2. Die qualitative Verteilung der Lieferanten Mit Ausnahme der Bibliothek (A), keit

Praxis verfolgt, zu

die sich wegen mangelnder Leistungsfähig-

des Buchhandels nicht auf diesen stützen kann, beziehen.

wird überwiegend

inländische Zeitschriften beim ortsansässigen

Wenn

diese Vergabe nicht immer realisiert werden

kann,

verläßt man sich auf den weiteren regionalen inländischen Buchhandel. Spezifikation erfolgt außerdem dahingehend, buchhandlungen rensweise

zu

erwerben sind.

phienerwerbung

daß Spezialtitel bei

Äußerst konsequent wird

insbesondere deshalb verfolgt,

diese

um im Hinblick auf die

so Eine

SpezialVerfahMonogra-

die Leistungsfähigkeit des Buchhandels zu erhalten oder

generell die inländische Wirtschaft zu unterstützen.

die

Buchhandel

um

31

Bei

ausländischen

erkennen. Buchhandel das

Titeln dagegen ist keine so einheitliche

Tendenziell

Strategie

zu

teilt sich die Erwerbung zwischen dem ausländischen

und den Agenturen im In- und Ausland auf,

größere Gewicht beigemessen wird,

wobei den

auch wenn hierzu keine

Agenturen eindeutigen

Statistiken vorlagen. Die Bevorzugung der Agenturen wird teils mit größerer Leistungsfähigkeit,

teils

mit

allmählich

gewachsenen

Lieferbeziehungen

begründet.

Soweit

als Lieferanten in Frage kommen,

Agenturen

Bibliotheken,

unterhalten

ten

Geschäftsbeziehungen.

der

Ausnahme wird mit der sehr hohen Zufriedenheit mit diesem

begründet.

die

fünf

von einer Ausnahme abgesehen, stets mit mehr als einem Agen-

Wenn

Die Beschränkung auf nur eine Agentur im

in allen anderen Fällen mehr als ein Agent mit dem

der entsprechenden Zeitschriften betraut wird,

Falle

Lieferanten Bezug

sehen die Bibliotheken dies

als notwendig an, um die unterschiedlichen Vorteile der einzelnen Agenturen besser

nutzen zu können.

Agenturen auch erreicht, Lieferanten begibt. die

Daneben wird mit der Verteilung an

verschiedene

daß man sich nicht in die Abhängigkeit von

Soweit Spezialagenturen vorhanden sind,

z.B.

sich auf Zeitschriften aus einem bestimmten Herkunftsgebiet

siert

haben,

Anspruch

werden

genommen.

einem solche,

speziali-

diese bei dem Bezug derartiger Spezialtitel auch Diese Strategie,

die schon bei der Vergabe von

schriftenabonnements an Buchhandlungen zu beobachten war,

wird

in

Zeit-

konsequent

von der Bibliothek (B) verfolgt, die mit der Nutzung des Spezialwissens der Lieferanten eine hohe Zuverlässigkeit erreicht.

Für

die Erwerbung bei Direktlieferanten kommen hingegen bei allen

theken

solche Titel in Frage,

werden

können oder solche,

die bei anderen Lieferanten nicht

Bibliobestellt

die im Falle der Bestellung über eine

Agentur

oder eine Buchhandlung mit außerordentlichen Preiserhöhungen verbunden sind (z.B. werden

Mitgliedszeitschriften). direkt bestellt.

Titelkonzentration

auf

Auch

äußerst schwierig beschaffbare Titel

Weiterhin läßt sich feststellen, einen

oder sehr wenige Verlage

direkt über den Verlag erworben werden.

Die Möglichkeit,

daß diese

bei

einer

Teilpakete

in diesen Fällen

Rabatte zu erlangen, wird positiv eingeschätzt. Daß die Bibliothek (D) ihre ausländischen Titel fast ausnahmslos über Verlage bezieht, mit finanziellen Vorteilen begründet.

wird vorwiegend

32 Auch wenn diese bei nur fünf Bibliotheken ermittelten Verteilungsstrukturen nicht schon unbedingt für die Mehrzahl aller wissenschaftlichen ken

repräsentativ sein müssen,

Bibliothe-

geben sie doch erste Hinweise auf mögliche

Strategien der Lieferantenwahl und verdienen es deshalb,

im Sinne eines in

der Praxis vorgefundenen Handlungsprogrammes festgehalten zu werden: (1)

Inländische

Titel werden beim

ortsansässigen

und/oder

inländischen

Buchhandel gekauft. (2) Ausländische zu

beschaffen

Titel werden,

soweit sie nicht außerordentlich schwierig

sind oder bestimmten

Bezugsbedingungen

(Ausschlußprinzip,

Mitgliedspreis etc.) unterliegen, bei Agenturen gekauft. (3) Spezialtitel werden bei Speziallieferanten gekauft. (4) Ausnahmen

von

diesen

Strategien

sind

erkennbar

bei

schlechter

Leistungsfähigkeit eines Lieferantentyps und/oder bei wesentlichen finanziellen Nachteilen. Die Begründung für derartige Entscheidungen ergibt sich aus der Überprüfung der

für die Lieferantenwahl benutzten Kriterien und aus

ihrer

Rangfolge.

3.5. Bewertungskriterien und ihre Rangfolge Die

Frage nach den Bewertungskriterien für die Lieferanten sowie die Rang-

folge

dieser Kriterien besitzt für die Untersuchung

zentrales

Interesse.

Einerseits läßt sich aus derartigen Kriterien die Informationsnachfrage der Entscheidungsträger erkennen, da diese Informationen die an die Lieferanten gestellten

Anforderungen widerspiegeln.

Andererseits stellt die Rangfolge

der Bewertungskriterien eine Ordnung der Ziele der Lieferantenwahlentscheidung her, mit deren Hilfe der "optimale" Lieferant ermittelt werden kann. Die

im folgenden aufgezählten Kriterien lassen sich in zwei

teilen:

Gruppen

auf-

Kriterien, deren Erreichungsgrade unmittelbar kardinal meßbar sind

(quantitative Kriterien) und Kriterien, (qualitative Kriterien).

die sich nur ordinal messen lassen

33 3.5.1. Ganzheitliche

Entscheidungsperspektive

3.5.1.1. Quantitative Bewertungskriterien Wichtigstes

Kriterium

ist hier ganz eindeutig die

schließlich aller Faktoren, Zeitschriftenerwerbung (Listenpreis)

Preisgünstigkeit

die diese beeinflussen können.

ergibt

sich der Gesamtpreis aus

dem

und aus den teilweise erhobenen Nebenkosten

ein-

Im Bereich der Verlagspreis

(Behandlungsge-

bühren, Beschaffungsgebühren). Weiterhin sind die preis- und ausgabenbeeinflussenden Faktoren wie Porti, Skonti,

Bankgebühren,

Versicherungsgebühren,

interne Verwaltungsausgaben,

Bibliotheksrabatte,

Wechselkursdifferenzen

etc. zu berücksichtigen. Die Wahl und Anwendung dieses Bewertungskriteriums wird

von allen befragten Bibliotheken bejaht,

keit

dieses

auch wenn die Aussagefähig-

Kriteriums als außerordentlich problematisch

völlig unzulässig eingeschätzt wird.

auch

als

Auf die grundsätzliche Bedeutung

bzw.

von

Preisvergleichen im Rahmen der Lieferantenwahl wird im Abschnitt 5.3. unter theoretischer Perspektive eingegangen werden.

Neben

der Preisgünstigkeit werden insbesondere im Zusammenhang mit Voraus-

zahlungen

an

Lieferanten das finanzielle Potential und

die

Solvenz

von

Lieferanten als weitere Bewertungskriterien angesehen.

3.5.1.2. Qualitative Bewertungskriterien Qualitative Bewertungskriterien werden von allen Bibliotheken in wesentlich größerem

Umfang

als quantitative Kriterien genannt.

Sie können

in

fünf

Gruppen eingeteilt werden: (1) Kriterien bezüglich der Lieferzuverlässigkeit Die Lieferzuverlässigkeit wurde von allen Bibliotheken als Bewertungskriterium genannt, wobei hier zwischen der termingerechten und der ortsgerechten Lieferung

unterschieden

möglichst

frühzeitig

Heftes

an

soll.

Die Fähigkeit auch

eines

zu liefern,

wurde als wesentliche

in engem Zusammenhang stand das Kriterium,

Lieferanten,

tatsächlich

den richtigen Ort innerhalb der Bibliothek bzw.

thekssystemes Damit

werden

nach Erscheinen eines

bestellten

eines

Anforderung

Biblio-

betrachtet.

wie schnell und

erfolg-

34 reich

ein

Gruppe

Lieferant auf Reklamationen reagiert.

Letztlich fiel in

neben dem Reklamationsverhalten auch die Kulanz eines

demzufolge Zeitschriftenabonnements beim einheimischen Buchhandel werden,

diese

Lieferanten, placiert

um dessen Leistungsfähigkeit zu stärken und damit auch die Liefer-

zuverlässigkeit bei der Monographienerwerbung nicht zu gefährden.

(2) Kriterien bezüglich der Verwaltungseffizienz Neben dem möglichst genauen und reibungslosen Ablauf der Zeitschriftenbearbeitung (z.B.

Beantwortung von Titel anfragen, Abwicklung von Bestellungen,

Reklamationen

und Erneuerungen) werden von den Bibliotheken

an

die Rechnungslegung bzw.

nungslegung

betrifft,

verständlichen Gesamtpreise Bedenken

und

wird

Was die

immer wieder der Wunsch nach einem

durchsichtigen Berechnungsverfahren

der georderten Zeitschriften gefordert.

hinsichtlich

Korrektheit

Rechnungsabwicklung gestellt.

Anforderungen

der genauen Berechnung des

der Rechnungslegung mitgeteilt.

hinsichtlich

So werden

gestellt.

Bestimmungen

und

der

teilweise

Wechselkurses

und

der

Weiterhin werden als Anforde-

rungen an die Rechnungsabwicklung die stärkere Berücksichtigung rechtlicher

Rech-

möglichst

bibliotheksinterner

haushalts-

Budgetierungsverfahren

Auf die Frage, welche Bedeutung der EDV im Rahmen dieser Verwal-

tungsverfahren beigemessen wird, sehen die Bibliotheken zwar den Rationalisierungseffekt auf Seiten der (Groß-(Lieferanten, halten aber diese technologische

Unterstützung

i.S.

eines

Bewertungskriterium

nicht

für

so

relevant.

(3) Kriterien bezüglich der personellen Situation Die

Wahl zugunsten eines bestimmten Lieferantentyps wird sowohl durch

Qualität der Mitarbeiter des Lieferanten wie auch durch die tion der eigenen Zeitschriftenabteilung bzw.

die

Personal Situa-

Bibliothek beeinflußt.

Dabei

werden eine ausreichend bibliothekarisch orientierte Aus- und Weiterbildung und

umfangreiche

Sprachkennntnisse

wie auch Kontaktfreudigkeit

Mitarbeitern der Lieferanten gefordert.

die Personalknappheit und eine in der Aufbauphase einer Bibliothek dene

von

den

Auf Seiten der Bibliotheken werden

Minderqualifikation des Personals als Kriterium zugunsten des

vorhanLiefe-

rantentyps "Agentur" angeführt.

(4) Kriterien bezüglich der Kontaktpflege Im

Rahmen dieses Anforderungskataloges wurden folgende Kriterien zusammen-

gefaßt:

Bereitschaft

zur Zusammenarbeit bei gemeinsamen

Problemlösungen,

35 Besuche der Lieferanten bzw. deren Mitarbeiter in der Bibliothek, jederzeitige

mindestens telefonische Erreichbarkeit des Lieferanten und

lichkeit

zur Verständigung ohne Sprachbarrieren,

die

Mög-

Vorhandensein eines

be-

stimmten Ansprechpartners bei den einzelnen Lieferanten. Weiterhin ist hier auch

eine

umfangreiche Kontaktpflege der Agenturen und Buchhandlungen

zu

den Verlagen zu nennen.

(5) Traditionen und Erfahrungen Als

einen nicht zu unterschätzenden Punkt bei der

Lieferantenwahl

"gute Erfahrungen mit einzelnen Lieferanten" genannt,

wurden

so daß traditionelle

Bindungen zwischen Bibliotheken und Lieferanten als Auswahlkriterium herangezogen wurde.

3.5.1.3. Die Rangfolge der Kriterien Eine

bestimmte

konnte

nicht

Rangfolge

der quantitativen

ermittelt werden,

herauskristallisiert:

Die

und

qualitativen

vielmehr haben sich zwei

Preisgünstigkeit und die

Kriterien

Kriterienfelder

Lieferzuverlässigkeit

genießen gegenüber allen übrigen Kriterien eindeutige Priorität. Was nun die Rangfolge dieser beiden Anforderungen betrifft, so sind bei den einzelnen zwei in

Bibliotheken unterschiedliche Meinungen

worden.

drei

Bibliotheken wurde zwar die Preisgünstigkeit

hervorgehoben, stehend

Von

wobei aber

jedem Fall der Preis eine wesentliche Rolle zu spielen hatte.

anderen

tet

vertreten

Bibliotheken wurde die Lieferzuverlässigkeit favorisiert, als

doch konnte die Erfüllung dieser Anforderung nicht

Von

den

Kriterium allein-

ohne die Bedingung einer bestimmten Lieferzuverlässigkeit betrach-

werden.

Diese

Wechselwirkung der Bewertungskriterien wurde

Bibliotheken

damit

begründet,

daß letztlich

mindestens langfristig ihren Preis fordert,

jede

von

den

Lieferzuverlässigkeit

andererseits Preise allein als

Kriterium nicht ausschlaggebend sein können. Im

Zusammenhang

bewußt, Kriterien

daß in

mit

diese

den nachgeordneten Kriterien sowohl untereinander als auch

interdependenten Beziehungen standen.

Rangfolge konnte hier jedoch nicht ermittelt werden.

war zu

den den

Eine

Bibliotheken übergeordneten

aussagekräftige

36 3.5.2. Zusatzentscheidung Die Anwendung von Kriterien für die Entscheidung,

bei welchem

Lieferanten

eine bestimmte zusätzliche Zeitschrift zu erwerben sei (vgl. Anlage 2 Frage 4d),

erfolgt zunächst dahingehend,

daß versucht wird,

den Zeitschriften-

titel in das bestehende Lieferantenprogramm einzupassen, Abschnitt 3.4.2. bei

d.h.

nach dem im

aufgezeigten Handlungsprogramm zu verfahren. Ergeben sich

der Anwendung dieser Strategie Auswahlmöglichkeiten,

so wird überwie-

gend nach preislichen Gesichtspunkten entschieden.

Ergänzend zu dieser Anpassungsstrategie wird von zwei Bibliotheken zeitig versucht,

gleich-

sich Zusatzvorteile bei einem Lieferanten zu verschaffen,

indem durch die Zusatzbestellung einzelner Titel das gelieferte Zeitschriftenprogramm in seiner Gesamtheit preisgünstiger werden soll.

3.5.3. Revisionsentscheidung Die

Revisionsentscheidung

dadurch,

daß

das

Lieferantenstruktur

unterscheidet sich von

der

Zeitschriftenerwerbungsprogramm fix sich

ändern soll.

Derartige

der

Lieferschwierigkeiten

Preisgestaltung

aufgetreten,

und/oder erhebliche Mängel

eine derartige Entscheidung

aber

die

Revisionsentscheidungen

sind bei allen befragten Bibliotheken von Zeit zu Zeit bestehende

Zusatzentscheidung bleibt,

wobei

hinsichtlich

initiiert

hatten.

Auch

waren Insolvenzen die Ursache einer Entscheidungsauslösung. In zwei der befragten Bibliotheken hatten im Jahre 1984 derartige schiedlich

umfangreiche - Revisionen stattgefunden,

die i.f.

- unter-

beschrieben

werden sollen. In

einem Fall sollte versucht werden,

Nachteile

verschiedenen ein

die für die Bibliothek

gespaltener Preise (Inlandspreise/Auslandspreise, Devisenkursen) zu verringern.

In einem anderen Fall

relativ großer Anteil der gesamten laufend

titel,

der

Preisgründen

bislang

gehaltenen

von einem Lieferanten bezogen wurde,

abbestellt werden.

bestehenden teilweise

in

sollte

Zeitschriftenbei diesem

aus

Während es sich bei der zuerst

genannten

Bibliothek um eine Umstellung von 0.16 % ihrer Kaufzeitschriften

handelte,

37

ging

es

für die zweite Bibliothek um eine sehr umfangreiche Änderung

von

knapp 40 % ihrer gekauften Titel. Bei beiden Bibliotheken lag der Grund für die Umstrukturierung eindeutig in der Unzulänglichkeit der Preisgestaltung. Daher

war

auch

entscheidender

in

beiden Fällen

Bedeutung

das

Bewertungskriterium

für die Abbestellung bei den

"Preis"

bisherigen

von

Liefe-

ranten.

So wurde in beiden Bibliotheken versucht, Vergünstigungen dadurch zu erhalten,

daß niedrigere Inlandspreise und/oder zusätzliche Verlags-und Biblio-

theksrabatte in Anspruch genommen wurden. Daneben ergab sich teilweise eine Minderung von Gebühren (Beschaffungsgebühren, Porto, Verpackung). Gemeinsam war weiterhin,

daß das Lieferrisiko der/des neuen Lieferanten nicht

ständig abgeschätzt werden konnte,

voll-

so daß eine Strategie der Risikovertei-

lung - besonders bei der zweiten Bibliothek - verfolgt wurde. Das bedeutete auch,

daß

vergab. theken

man

teilweise

sogenannte Testpakete an

einzelne

Lieferanten

Ebenfalls holten beide Bibliotheken Referenzen bei anderen Biblioüber potentielle Lieferanten ein.

Schließlich berücksichtigte

die

zweite Bibliothek ein weiteres Kriterium: Sie versuchte, Kommunikationsprobleme

zwischen Bibliotheksmitarbeitern und Mitarbeitern neuer

Lieferanten

zu minimieren.

3.6. Methodische Unterstützung bei der Lieferantenwahl Die

detaillierte

Kriterien

Beschreibung der für

führt zu der Frage,

eine

Lieferantenwahl

bedeutsamen

ob und gegebenenfalls welche systematischen

Verfahren zur Ermittlung der Zeitschriftenlieferanten angewendet wurden. Insgesamt kann keinesfalls davon ausgegangen werden, ohne

daß die

Entscheidung

die Verwendung von Methoden die Lieferantenwahl getroffen

der anderen Seite soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, Bibliothek

wird.

Auf

daß es in keiner

ein formalisiertes oder zumindest intersubjektiv gleichbleiben-

des Verfahren zur Ermittlung dieser Lieferanten gab. Entsprechend der Favorisierung der o.a. keit

und

angewendet:

Bewertungskriterien

Preisgünstig-

Lieferzuverlässigkeit wurden überwiegend die folgenden

Methoden

38 (1) Preisberechnungen Preisvergleiche Lieferanten

auf

wurden

der Grundlage

verschiedener

Zeitschriftenprogrammes ermittelt.

verschiedener

Diese Preisvergleiche wurden

für ausländische Zeitschriftentitel durchgeführt, schriftentitel

Angebote

für Einzelbestellungen wie auch für ganze Teile

ein gebundener Ladenpreis i.S.

der auch die Besorgungskosten umfaßt (s.

eines

i.a.

nur

da für inländische Zeit-

eines Festpreises

Franzen 1979:118).

besteht,

Lediglich die

Berechnung der Versandkosten kann als Vergleichsobjekt bei Preisvergleichen für inländische Titel eine Rolle spielen, da Porti und Verpackungskosten in Rechnung gestellt werden dürfen aber nicht müssen (s.Franzen 1979: 118f.)

Die

Preisvergleiche bei ausländischen Titeln hingegen wurden unter Berück-

sichtigung

unterschiedlicher Kursberechnungen und unterschiedlicher

nungsverfahren

der Lieferanten vorgenommen.

Rech-

Als Vergleichsmaßstab

diente

häufig der Listenpreis der Zeitschriftentitel. Diese Methode des Preisvergleichs warf stets das Problem auf, lich diese

die

zu

wie

vergleichenden Objekte (Preise) zu ermitteln seien

letztlich aussagen würden.

Zusätzlich waren Wirkungen

Haushaltsjahre zu prognostizieren,

auf

eigentund

was

spätere

sobald sich der Verdacht eines Dumping-

Angebotes erhärten ließ. Im Bewußtsein dieser Unsicherheiten und Unklarheiten

wurde

versucht,

die Entscheidung methodisch durch

Vorteil-Nachteil-

Abwägungen zu unterstützen. (2) Vorteil-Nachteil-Abwägungen Derartige qualitative

Vergleiche wurden vornehmlich anhand der o.a. quali-

tativen Kriterien durchgeführt. mit

Dabei wurde letztlich das gesamte Handling

dem/den Lieferanten hinsichtlich eines korrekten,

einfachen und

rei-

bungslosen Ablaufs beurteilt. (3) Berücksichtigung von Referenzen Referenzen denen

noch

waren insbesondere in denjenigen Fällen keine eigenen Erfahrungen mit bestimmten

werden konnten,

eingeholt

worden,

Lieferanten

gemacht

oder wenn bestehende Lieferbedingungen der eigenen Biblio-

thek mit denjenigen anderer Bibliotheken verglichen werden sollten. stand

in

Gegen-

dieser interbibliothekarischen Information stellten insbesondere die

Fragen nach der Lieferzuverlässigkeit und der Preisgestaltung dar, wenn von einem ähnlichen Zeitschriftenerwerbungsprogramm ausgegangen werden konnte.

39 (4) Intuitive Methoden Letztlich

waren aber auch Plausibilitätsüberlegungen und

subjektive

Ein-

schätzungen von Bedeutung, um einen geeigneten Lieferanten zu finden.

3.7. Resümee Die Befragung der wissenschaftlichen Bibliotheken hatte das Ziel, möglichst die

verschiedenen

Bedürfnisse hinsichtlich der Lieferantenwahl

zu

orten

sowie Gründe für die einzelnen Entscheidungen zu spezifizieren. So

konnten

einzelne

zwar Tendenzen der Verteilung des Zeitschriftenprogrammes

Lieferanten

verwendeten

wie

auch die dazu eingesetzten

Methoden ermittelt werden,

gänglichen Standard ausgegangen werden.

Kriterien

und

jedoch kann nicht von einem Stets sind die

auf die unum-

bibliotheksindivi-

duellen Umstände wie auch die schwer einschätzbaren Faktoren zu berücksichtigen

gewesen,

die

letztlich ausschlaggebend für die verschiedenen

Ent-

scheidungen waren.

Es

soll und kann an dieser Stelle keine Wertung der getroffenen

Entschei-

dungen vorgenommen werden. Erst eine Ermittlung der Situation der Lieferanten wie auch eine Erörterung von Handlungsempfehlungen i.S.

eines Program-

mes

die

für

die Durchführung einer Lieferantenwahl können für

geeignete Kriterien liefern.

Effizienz

4. Ergebnisse der Lieferantenanalyse 4.1. Vorgehensweise Die

Fülle der in der Bundesrepublik Deutschland existierenden Buchhandlun-

gen,

Verlage

und Agenturen läßt das Problem entstehen,

auf welche

Weise

diese Lieferanten generalisierend charakterisiert werden können. Gerade die Marktwirtschaft bietet jedem Unternehmer die Möglichkeit, Weise

Produkte

und Dienstleistungen anzubieten.

Unternehmertum zeichnet sich dadurch aus,

auf seine eigene

Man könnte

auch

sagen,

daß auf sehr verschiedenen Wegen

Marktnischen entdeckt und genutzt werden. So steht die Untersuchung vor dem Problem,

typische Elemente herauszukristallisieren,

um eine

strukturelle

Vergleichsbasis zu schaffen.

Bevor dieses Schema zu entwickeln ist, soll kurz die Auswahl und die Informationsbasis

dieses Vergleichs der Lieferanten erläutert werden.

Aus

der

Befragung der Bibliotheken ging hervor, daß mit Ausnahme der Bibliothek (B) bei der Erwerbung ausländischer Zeitschriftentitel den Agenturen besonderes Gewicht beigemessen wurde.

Im folgenden wird daher besonders der Lieferan-

tentyp "Agentur" einem Vergleich unterliegen. offensichtlich

Das zweite Wahlproblem liegt

zwischen den verschiedenen Lieferantentypen Agentur - Buch-

handlung - Verlag, so daß auch hier Vergleiche notwendig sind.

Die Auswahl der zu untersuchenden Agenturen erfolgt unter der Prämisse Vergleichbarkeit wählten

Agenturen

genügend

dieser Lieferanten.

um relativ große Lieferanten,

Informationsmaterial

die in

der

Lage

über sich selbst zur Verfügung zu

Die Bitte um Untersuchungsmaterial

der

So handelt es sich bei diesen ausge-

(Prospekte,

sind,

stellen.

Geschäftsbedingungen)

ging

aber auch an kleinere spezialisierte Agenturen. Die Antworten erwiesen sich jedoch

als

so lückenhaft,

interessierenden und

daß zu vermuten ist,

Geschäftsbedingungen

daß die

hier

nicht so sehr von Bedeutung

teilweise auch nicht in schriftlicher Form der Verfasserin

werden

konnten.

bedauert,

da

besonders

Dieser Rücklauf wird von der Verfasserin

eigentlich jedem Zeitschriftenlieferanten

waren,

mitgeteilt

außerordentlich bzw.

auch

jeder

Bibliothek an solchen allgemeingültigen Bedingungen gelegen sein müßte.

42 4.2. Entwicklung eines Schemas zur Lieferantenanalyse 4.2.1. Zeitschriftenlieferanten als Marktpartner wissenschaftlicher Bibliotheken Fast

alle

dar,

deren Ziel langfristig in der Existenzsicherung mittels

Zeitschriftenlieferanten stellen in der Wirtschaft

lung

liegt.

Selbst Lieferanten aus Wirtschaftssystemen,

Unternehmen Umsatzerzie-

die nicht markt-

wirtschaftlich orientiert sind, unterliegen langfristig dieser Zielsetzung, so

daß

auch diese bemüht sind,

durch den Zeitschriftenverkauf

oder

die

Zeitschriftenvermittlung ihre Funktionsfähigkeit zu dokumentieren. Gleiches gilt

für sogenannte Non-profit-Organisationen,

nicht chen

bei denen in

aller

von einem Vertrieb der Zeitschriften aus reinem Selbstzweck werden

kann.

Auch sie haben mindestens langfristig ihre

Regel gespro-

Kosten

zu

decken. So sind alle Lieferanten darauf angewiesen, Marktpartner zu finden, mit denen sie möglichst langfristig Geschäftsbeziehungen pflegen können, um ihre eigene Existenzsicherung zu wahren.

Daher werden sie bemüht sein,

ihren Absatz insgesamt so strukturieren, daß

dieser den Bedürfnissen der Bibliothek entspricht. lich

gleichgültig,

ob

Dabei ist es grundsätz-

die Bedürfnisse von den Lieferanten

hervorgerufen

werden und damit Bedarf entsteht, oder ob die Bedürfnisse in der Bibliothek selbst,

durch

die Benutzer,

durch die übrige Gesellschaft

etc.

geweckt

werden. Die

Konsequenz

dieser

Betrachtungsweise

wirtschaftlicher

Verhältnisse

besteht darin, daß es letztlich ein Muster geben muß, das sowohl das Marktverhalten

der

Zeitschriftenlieferanten,

als

auch das

der

Bibliotheken

strukturieren kann. Dieses Muster kann nur diejenigen Teile von wirtschaftlichen Verhaltensweisen enthalten, an denen beide Marktpartner als Aktionsparameter Interesse haben. Betriebswirtschaftslehre der

Ein derartiges Muster ist in der

theoretischen

und in der betrieblichen Praxis unter dem Begriff

Marketing-Mixe als einer Struktur

bekannt (s. Tietz 1975: 795ff.).

marktorientierter

Aktionsparameter

43 4.2.2. Marketing-Mixe als strukturelle Grundlage der Lieferantenanalyse Das

Denken in Marketing-Mixen geht davon aus,

daß die Anbieter von

Zeit-

schriften wie auch die Nachfrager nach bestimmten Waren ihre Aktionsparameter

entsprechend den folgenden vier Gruppen der Marketing-Instrumente spe-

zifizieren.

Grundsätzliche

Parameterklassen

besagen,

Überlegungen

prozeß stets die Waren (Produkt-Mix), (Kontrahierungs-Mix), Kontakte

zu

über das

Zustandekommen

daß die Anbieter und die Nachfrager

dieser

im

Markt-

die Preis- und Konditionengestaltung

die Verteilung der Waren (Distributions-Mix) und die

ihren Kunden/Lieferanten (Kommunikations-Mix) zum

Gegenstand

ihrer marktorientierten Verhaltensweisen machen.

Es

ergibt

sich für die Beschreibung der

einzelnen

Lieferanten

folgende

Struktur (Abb. 5): (1) Produkt-Mix Wie

schon in Abschnitt 2.3.1.2.

ranten

erläutert,

haben die Zeitschriftenliefe-

im wesentlichen zwei verschiedene "Produkte" zu

verkaufen:

einer-

seits verkaufen sie Zeitschriftenabonnements, andererseits verkaufen sie in unterschiedlichem Ausmaß Service. lich

schriftenqualität den

Diese Produkte können jeweils

der Menge und der Qualität spezifiziert werden. einwandfreien

nicht inhaltlich zu betrachten, Zustand der Hefte.

Die

hinsicht-

Dabei ist die

Zeit-

sondern im Hinblick auf

Dienstleistungen

lassen

sich

unterteilen in diejenigen, die sich mit dem Erstellen von Informationen für Bibliotheken

(Informationsdienstleistungen:

scheinenden Zeitschriften), von

z.B Informationen zu neu

er-

und in diejenigen, die sich mit dem Bearbeiten

Informationen (Bearbeitungsdienstleistungen:

z.B Reklamationsrückmel-

dungen an die Bibliothek) beschäftigen.

(2) Kontrahierungs-Mix Das

Kontrahierungs-Mix umfaßt die Parameter,

die der Lieferant zur

Rech-

nungstellung und Rechnungsabwicklung einsetzt. Neben der Anzahl der von ihm angebotenen

Rechnungsverfahren gewinnen die Verfahren zur

Ermittlung

des

Gesamtpreises (Kalkulationsbasis) und die eingeräumten Rechnungskonditionen unter Berücksichtigung der empirischen Ergebnisse der Befragung der Bibliotheken besonders an Bedeutung.

44 Marketing-Mixe

(1) Produkt-Mix

- Zeitschriftensortiment - Dienstleistungssortiment: - Bearbeitungsdienstleistungen -

Informationsdienstleistungen

- Rechnungsstellung

(2) Kontrahierungs-Mix

- Rechnungsverfahren - Zahlungsbedingungen

(3) Distributions-Mix

- Distributionswege - Distributionsorgane - Lieferkonditionen

(4) Kommunikations-Mix

- Kontaktpflege - Verwendung von Kommunikationstechnologien

Abb.5: Marketing-Mixe

(3) Distributions-Mix Diese

Gruppe

umfaßt jene Parameter,

Überbrückungsproblem bedarf

sind,

Auslieferung zu erfassen und zu

das

Raum-Zeit-

steuern.

Dabei

Haftung

durch

Abschluß einer Transportversicherung) auch der

Beur-

es neben der Festlegung der Lieferkonditionen (z.B.

die Transportperson, teilung

der

die geeignet

möglicher Distributionsorgane (z.B.

Bahn,

Luftfracht).

Außerdem

sind Distributionswege (Direktlieferung, Lieferung über Händler) zu bestimmen. Im Rahmen dieser Klasse von Instrumenten ist auch die Standortwahl der Lieferanten von Bedeutung.

45 (4) Kommunikations-Mix In

diesem Mix werden diejenigen Instrumente zusammengefaßt,

Verbesserung

der

Kontakte zwischen den Bibliotheken und

die

den

auf

die

Lieferanten

ausgerichtet sind. Diese

im

engem

Zusammenhang.

nannten

einzelnen erwähnten Instrumentengruppen stehen untereinander drei

Bedeutung. können

Insbesondere die Beziehungen zwischen den zuerst

Mixen sind für die beschaffende

Je

nach

Bibliothek

der gewählten Inanspruchnahme

der

von

besonderer

Serviceleistungen

sich beispielsweise andere Konditionen hinsichtlich der

stellung und der Versendung der Zeitschriften ergeben.

in ge-

Rechnungs-

Auch für den Liefe-

ranten treten diese Zusammenhänge offen zu Tage: Wählt er z.B. eine Auslieferungspol i-tik, die nicht direkt vom Verlag an die Bibliothek ausgerichtet ist, so entstehen ihm Lagerkosten, die auf seine Rechnungskonditionen einen Einfluß liert.

ausüben müssen.

Aber auch das Kommunikations-Mix steht nicht iso-

So kann über den Einsatz dieser Instrumente die Inanspruchnahme der

informativen Dienstleistungen gesteuert werden bzw. der Lieferant überhaupt Geschäftsbeziehungen aufbauen.

Im

folgenden

soll versucht werden,

die zunächst

abstrakt

Instrumentengruppen einzelnen Lieferanten zuzuordnen.

beschriebenen

So wie schon bei den

Bibliotheken wird auch bei den Lieferanten auf eine Namensnennung verzichtet.

Es

Firma.

anonyme

Die

erfolgt

Darstellung entspricht erstens

Wunsch der Lieferanten. vorliegende der

gelegt

wurde,

Zeitpunkt

einem

generell einzelnen

ausdrücklichen

beim Lieferantentyp "Agentur" keineswegs alle

existierenden Unternehmen erfaßt,

zumindest

relevanten

jeder

Zweitens bietet sie sich auch deshalb an, weil die

Arbeit z.B.

Bundesrepublik

lediglich eine Kurzbeschreibung

die für die

Bibliotheken

Firmen einzubeziehen.

obwohl Wert zum

in

darauf

augenblicklichen

Wichtig dürfte aber auch

der

Hinweis sein, daß die in Kapitel 3 beschriebenen Bibliotheken nur teilweise mit den hier aufgeführten Lieferanten in geschäftlichen Beziehungen stehen. Außerdem

soll hier erwähnt werden,

Informationen

ausschließlich

daß die im

verschiedenem Prospektmaterial beruhen. ben

z.T.

konnten.

nicht

vollständig

folgenden

auf den Gesprächen mit den

wiedergegebenen Lieferanten

und

Es ist zu betonen, daß diese Anga-

auf ihren Wahrheitsgehalt

überprüft

werden

46 4.3. Beschreibung einzelner Lieferanten 4.3.1. Zeitschriftenagenturen Agentur (1) Diese Agentur bezeichnet sich als "der größte Zeitschriftenlieferant in der Welt"

(Korrespondenz v.12.2.1985),

der insgesamt mehr als

180.000

Titel

handelt. Er gehört mit weltweit 19 Niederlassungen zu der Gruppe der internationalen

Zeitschriftenagenturen.

Zeitschriften bezieht,

Sein Absatzprogramm,

wurde einem Verlagskatalog,

das sich nur auf

der o.a. Korrespondenz

und einem Telefongespräch entnommen. Die Beschreibung seiner Handlungsweise konzentriert sich auf den Inhalt des Produkt-Mix. bearbeitet

Es können grundsätzlich alle Zeitschriftentitel bestellt werden,

soweit

schränkungen vorliegen.

Die

für diese vom Herausgeber

keine

und

Vertriebsbe-

Bearbeitungsdienstleistungen wie z.B. Bestel-

lung, Verlängerung und Reklamation werden von der Agentur übernommen, wobei die Verlängerung stets bis auf Widerruf der Bibliothek geleistet wird. Eine mögliche Abbestellung hat mindestens drei Monate vor Ablauf des Abonnements zu erfolgen. Reklamationen sind direkt bei der Agentur zu melden und können in

einer

monatlich erstellten Reklamationsübersicht kontrolliert

werden.

Auf Wunsch der Bibliothek werden sie dann wiederholt. Für den Fall, daß der Verlag die gewünschten Zeitschriftenhefte nicht mehr liefern hält ein

die Agentur in ihrer Zentrale, Zeitschriftenlager.

kann,

unter-

die außerhalb der BRD ihren Sitz hat,

Dieses Lager enthält die von den Bibliotheken

an

die Agentur zurückgesandten Fehl lieferungen (z.B.Dubletten).

Die Raum

informativen Dienstleistungen nehmen bei dieser Agentur einen ein

und enthalten vor allem Informationsberichte

und

breiten

Berichte

zur

Verwaltungsvereinfachung, die beide zu unterschiedlichen Zeitabschnitten an Bibliotheken geliefert werden können. Hinsichtlich

des

Kontrahierungs-Mix wird eine Rechnungsstellung in

gewünschten Währung ermöglicht. jeder tion des

gewünschten Art enthalten.

Die Rechnungen können

Die Preisgestaltung geht in der Kalkula-

vom Listenpreis der Zeitschriften aus. Zeitschriftentitels

Agentur

gewährten

Rabatt

jeder

Zusatzinformationen

Bei dieser

Einzelkalkulation

wird ein Aufschlag in Abhängigkeit berechnet.

Nach Angabe der

Firma

von

dem

der

werden

die

47 meisten

europäischen

geliefert,

während

und

japanischen Zeitschriftentitel

ohne

Aufschlag

bei den minderrabattierten US-Zeitschriften

ein

Auf-

schlag in Höhe von 5 % erhoben wird. Die

Rechnungsverfahren

und

Zahlungskonditionen dieses

Agenten

bestehen

darin, daß zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung durch die Verlage nach einer Erneuerung durch die Agentur oder zum Zeitpunkt der Zahlung bei

gleichzei-

tiger Erneuerung durch die Agentur Rechnungen bzw. Zahlungen an die Bibliothek

unter Berücksichtigung der Aufschläge weiterbelastet werden.

wendung

dieses

Rechnungsverfahrens sind die Beträge

netto zu zahlen. Wunsch

innerhalb

Bei An30

Tagen

In der BRD ist dazu keine Bankverbindung zu benutzen. Auf

der Bibliothek sind Vorauszahlungen vor Rechnungstellung durch

die

Verlage/Agentur möglich. Sie werden mit dem banküblichen Zins vergütet.

Die

Auslieferung (Distributions-Mix) der gewünschten Titel erfolgt

direkt

vom Verlag. Eine Haftung seitens der Agentur wird ausdrücklich ausgeschlossen. Im zur

Rahmen des Kommunikations-Mix steht für die Kunden ein Büro in der Verfügung.

Verbindung

Ein

direkter ständiger Kontakt kann durch

zur Zentrale der Agentur hergestellt werden,

Bearbeitungsvorgänge

eine

so daß

BRD

on-linesämtliche

ohne Zwischenschaltung eines Ansprechpartners zu

er-

füllen sind.

Agentur (2) Diese Agentur zählt zu den mittleren internationalen Zeitschriftenlieferanten

mit

Sitz im Ausland.

verstreut

weltweit,

Weitere Zweigstellen bzw.

eines davon auch in der BRD.

Büros befinden

Der Lieferant

ist

sich ur-

sprünglich nur im Buchhandel und im Verlagswesen tätig gewesen und hat 1919 eine 17.500

spezielle Zeitschriftenabteilung eingerichtet. 'Journals'

Abonnements verfolgt.

und

verteilen. Grundlage

der

mehr als 10.000 'Serials', Daneben werden auch die

Heute handelt er die sich

weiteren

folgenden Darstellung bilden

auf

ca.

400.000

Geschäftszweige

die

Verlagsprospekte und Telefongespräche mit dem Büro in der BRD.

verschiedenen

48 Das Produkt-Mix bietet den Handel aller in der Welt verfügbaren Zeitschriftentitel,

soweit

sie

über

Agenturen vertrieben

werden.

Die

Wahl

der

Bestell- und Erneuerungsverfahren, die von dieser Agentur angeboten werden, wirken und

sich auch auf den Zeitpunkt der Rechnungstellung aus.

Erneuerungen

Basis

können entweder auf Standing-Order Basis

Bestellungen oder

auf

der jährlichen Erneuerung (Renewal-Basis) vorgenommen werden.

nierungen und Erneuerungen erfolgen im August. Garantie

gegeben

werden.

Agentur zu melden. listen,

Bei Verspätungen kann keine

Die Reklamationen hat die

Bibliothek

Informationen Diese

bei

der

Die Informationsdienstleistungen umfassen Reklamationszu Neubestellungen und Titeländerungen.

Zusätzlich

können Zeitschriftenkataloge nach verschiedenen Aufbauwünschen werden.

der Stor-

angefordert

Dienstleistungen ermöglichen auch detaillierte Rechnungsin-

formationen nach Fachbereichen und Budgetnummern. ist ein jährlicher Preisindex,

Von besonderem Interesse

der die Preise von ca. 2000 wichtigen Zeit-

schriftentiteln in einer retrospektiven Analyse wiedergibt. Für die Lückenoder Rückergänzung steht das Back-issue-department"zur

Verfügung.

Im Rahmen des Kontrahierungs-Mix wird eine Bankverbindung in der BRD boten.

Die

Rechnungen

werden i n ¿ - D M oder getrennt in

beiden

ange-

Währungen

ausgestellt. Als Kalkulationsbasis dient der Verlagsoriginalpreis zuzüglich Porto,

soweit dieses nicht schon im Preis enthalten ist. Die durchschnitt-

lichen

Beträge der Behandlungsgebühren sind wie bei Agentur (1)

hängig

und

gestaffelt:

für minderrabattierte Zeitschriften nach dem z.B.

U.K.-Zeitschriften 2 %;

U.S.-Zeitschriften 6 %. gewünschten September

Zusatzbände

Erhalt

Bei der Standing-Order Bestellung

wird

eine möglichst vollständige Rechnung auf der Basis der

Rechnungen wendung

europäische Zeitschriften

4

Die Rechnungsverfahren unterscheiden sich nach dem

Bestell verfahren:

rechnungen erstellt. für

rabattab-

Erscheinungsland

Sollten sich unerwartete Preiserhöhungen,

und neue Bestellungen ergeben,

werden

die

VerlagsRechnungen

zusätzlichen

nach Wunsch monatlich oder vierteljährlich verschickt.

des Erneuerungsverfahrens werden die Rechnungen einen des Erneuerungsauftrages gestellt.

im

Alle Rechnungen sind

Bei An-

Monat

nach

innerhalb

von 45 Tagen netto zu bezahlen.

Das

Distributions-Mix

ermöglicht

lediglich

schließt die Haftung für die Agentur aus.

eine

Direktlieferung

und

49

Das

Kommunikations-Mix

beinhaltet die Wahl der on-line Kommunikation

und

stellt ansonsten den Kontakt über das Büro in der BRD sicher.

Agentur (3) Die Agentur mit Geschäftssitz in der BRD gehört ebenfalls zu den international

agierenden

lagsauslieferung für Monographien. Periodika

und

beschäftigt nach

Ver-

Daneben existiert heute der Handel

antiquarischen Werken.

Lieferpotential

mittleren

Lieferanten und entstand auf der Basis der Die Agentur verfügt heute über

von mehr als 26.000 Titeln (Zeitschriften und Serien)

insgesamt 60 Mitarbeiter.

Im In- und Ausland

eigenen Angaben Geschäftsbeziehungen zu ca.

bestehen

mit ein und z.Zt.

22.000 Kunden und 12.000

'Lieferanten 1 .Die folgenden Informationen entstammen verschiedenen

Gesprä-

chen bei einem Besuch und detailliertem Prospektmatarial.

Das

Produkt-Mix ermöglicht eine Vermittlung von Periodika

Serien,

Loseblattsammlungen,

schäfts- und

Lieferbedingungen für alle genannten Werke einheitlich

kann eine nur auf Zeitschriften i.S. lung nicht erfolgen. chungen

(Zeitschriften,

Schriftenreihen zur Fortsetzung). Da die Ge-

Es wird vielmehr von der Summe der o.g.

ausgegangen.

Die

Veröffentli-

Agentur selbst unterscheidet Zeitschriften

Serien nach ihrer eigenen Definition, Fortsetzungswerke,

sind,

dieser Untersuchung bezogene Darstel-

d.h.

und

Serien sind für sie diejenigen

die über die Agentur ausgeliefert werden.

Eine

grund-

sätzliche Begrenzung der zu liefernden Titel ist erkennbar. Im

Rahmen der Bearbe itungsdienstleistungen sind Bestellungen für Titel nur

für

einen Mindestzeitraum von 12 Monaten bzw.

wobei

auf

die Anlaufzeiten (Ausland:

durch die Agentur;

Inland:

sche

Titel bis zum 31.8.,

sind.

nicht

Widerruf

möglich,

Rechnungserteilung

4-6 Wochen nach Erteilen der Bestellung)

drücklich hingewiesen wird. sofern

bis auf

2-3 Monate nach

aus-

Kündigungen der Abonnements sind für ausländifür inländische Titel bis zum 20.9.

besondere Kündigungstermine der Verlage

zu

notwendig,

berücksichtigen

Alle nicht abbestellten Abonnements werden automatisch 4 Monate

vor

Ablauf erneuert und durch die Agentur im voraus bezahlt.

Die über

Reklamationen sind vom Lieferweg der Titel abhängig. die

Agentur

geliefert

werden,

übernimmt

diese

Bei Serien, die

Ansonsten geht die Erstreklamation von den Bibliotheken aus.

die

Reklamation. Die

Reklama-

50 tionen

werden automatisch unter Berechnung von Liefer- und Transportzeiten

bis zur Erledigung weiter verfolgt. mationsfrist

von

Dabei wird von der Agentur eine Rekla-

höchstens 3 Monaten nach Erscheinen des Heftes

als

er-

folgsversprechend angesehen. Die

Informationsdienstleistungen bestehen in der Übermittlung

lagsinformationen,

aller

Ver-

die zu einem Abonnement bei der Agentur eintreffen. Die

Rechnungsinformationen gestalten sich entsprechend dem gewählten Rechnungsverfahren. Im

Rahmen

und

sind

Gebühren gangen

des Kontrahierungs-Mix werden die Rechnungen in DM sofort nach Erhalt ohne Abzug fällig.

und

zahlendes

ausgestellt

Berechnung

ein für dieses Paket

notwendiger

prozentualer

Renditefaktor

Paket

basiert stets auf der Berechnung

des

Vorjahres.

Dieser

wird immer in gleicher absoluter Höhe auf alle ausländischen

so daß bei der Berech-

der Beträge pro Titel nicht nach rabattierten und nicht unterschieden

nungsverfahren

der

wird.

Agenturen (1) und (2) wird hier also keine

beruht auf dem Gesamtrabatt des Paketes. Paketänderung

vorausgesetzt

es

auch

Das hat zur Folge,

dieser prozentuale

Renditefaktor

ändert sich der Gesamtrabatt.

Rech-

Gebühr

in

sondern die Kalkulation daß sich

bei

ändern

muß,

Daher kann diese

auch keinen für alle Kunden gleichen prozentualen Faktor als gebühr angeben,

rabattierten

Im Gegensatz zu den bislang erörterten

Abhängigkeit von dem individuellen Rabatt erhoben, jeder

Zeit-

Dabei werden die der Agentur gewährten

Rabatte bei der Renditeberechnung schon einbezogen, Titeln

der

Die Renditeberechnung (der sogenannte Renditefaktor) für ein zu

schriften und Serien aufgeschlagen. nung

der

wird von der Zusammensetzung des gelieferten Gesamtpaketes ausge-

ermittelt. Faktor

Bei

Agentur

Beschaffungs-

da bei jedem Kunden eine andere Paketstruktur vorliegt und

damit unmittelbar verbunden eine andere Renditeberechnung. Mit diesem Rechnungsverfahren (Paketkalkulation) ist zwingend verbunden, daß jede einzelne Bibliothek

eine

bestimmte

Rendite zu erbringen

ebenso übliche wie auch notwendige Strategie.

kaufmännisch

Bibliothek

jährlich

erhobene Service-Gebühr für die Benutzung der automatischen

per

Serien) Betrag

ob

eine

einzelne nung

wählen,

hat:

Bei der Berechnung kann

der prozentuale Faktor auch

Computer (=absoluter Betrag für ausländische enthalten soll,

oder ob der Renditefaktor ohne

berechnet werden soll.

die

Zeitschriften diesen

Mahund

absoluten

Für die grundsätzliche Bestimmung der

des Renditefaktors ist das allerdings ohne Bedeutung.

die

einmal

Höhe

51 Da

die

Höhe des Renditefaktors in Abhängigkeit von der Summe

rabattes

berechnet wird,

bietet die Agentur auch an,

des

Paket-

diesen prozentualen

Faktor nach Fächern bzw. Fachbereichen zu bestimmen. Dieses Verfahren zeigt dann

eine

Verteilung nach "Kostenverursachern" auf und

schiedlichen fachbezogenen Rabattierungen gerecht.

wird

den

Berechnung ist auch für ein fachbezogenes Teilpaket möglich,

gene

unter-

Eine solche fächerbezoso

daß

dieser Paketkalkulation will die Agentur eine ausgewählte Liste

von

das Restpaket wieder eine Kalkulationsgrundlage bildet.

Neben Titeln

anbieten,

die unabhängig von jeder bibliotheksindividuellen Paket-

kalkulation berechnet wird. Geplant ist, einen für alle ausländischen Titel gleichen

Betrag

Listenpreis

auf

der Rechnung auszuwerfen und

inklusive der vom Verlag berechneten

dem

Originalpreis

Gebühren)

Bei

Lieferung über die Agentur sind die Mehrwertsteuer und

das

Porto

(=

zuzuschlagen. möglicherweise

für eine Lieferung zwischen der Agentur und der Bibliothek

zu-

sätzlich zu zahlen.

Der

Originalpreis

Agentur

zusätzliche Agentur

wird zum Tageskurs der Rechnungsbegleichung

umgerechnet.

Bei

Gebühr erhoben.

der Bestellung aparter

Einzel hefte

durch

die

wird

eine

Die Rechnungen werden bei Bezahlung durch die

an die Bibliothek weiterbelastet,

dabei sind Einzel- wie

Sammel-

rechnungen möglich. Im Rahmen des Distributions-Mix wurde auf die unterschiedlichen für

Zeitschriften und Serien bereits hingewiesen.

auf

Grund des §447 BGB immer zu Gefahr des Empfängers,

dann von jeglicher Haftung befreit ist,

Lieferwege

Alle Lieferungen

gehen

wobei die

Agentur

wenn sie nachweisen kann,

daß sie

an den Verlag bezahlt hat. Das Kommunikations-Mix bietet persönliche Ansprechpartner, die die Kontakte auch bei regelmäßigen Besuchen in der Bibliothek sichern. Für Bibliotheken, die die Zeitschriftenbearbeitung elektronisch vornehmen, von Magnetbändern mit der Agentur möglich.

ist ein Austausch

52 Agentur (4) Dieser Sitz dem

ebenfalls zu den internationalen Agenturen gehörende Lieferant

mit

Ausland ist sowohl mit dem Verkauf von Monographien als auch

mit

im

Handel

von Zeitschriften beschäftigt.

Mitarbeiter tätig, betreuen.

Es

ungefähr

Insgesamt sind

heute

werden zwischen 30.000 und 40.000 Titel gehandelt,

90.000

Abonnements verteilt sind.

Die

genutzten

Besuch in der Agentur.

bliotheksindividuellen auch

5o

die

auf

Informationen

entstammen einem Prospekt und verschiedenen Gesprächen bei einem chen

ca.

von denen ca. 12 Mitarbeiter die Zeitschriftenabteilung

persönli-

Eine große Flexibilität hinsichtlich der

bi-

Wünsche sowohl im Rahmen des Kontrahierungs-Mix wie

des Produkt-Mix ist für die Agentur von wesentlicher

Bedeutung.

Das

wurde auch bei den geführten Gesprächen betont.

Das Produkt-Mix grenzt die zu liefernden Zeitschriften grundsätzlich ein, und

sondern der Lieferant verkauft alle Titel, die

die z.Zt.

auch über eine Agentur erhältlich sind.

leistungen

beziehen

sich auch hier auf die

Die

nicht

verlegt werden

Bearbeitungsdienst-

Bestellung,

wobei

auf

eine

Anlaufzeit von 3-4 Wochen ausdrücklich hingewiesen wird. Bei der Erneuerung bzw.

der

Abbestellung wird zwischen drei Möglichkeiten

Unregelmäßige

Serien

können

jederzeit

Standing-order Basis zu bestellen.

unterschieden:(1)

abbestellt werden

und

sind

auf

(2) Regelmäßig erscheinende Zeitschrif-

ten können ebenfalls mit diesem Verfahren bestellt werden,

oder sie können

(3) im jährlichen Rhythmus ausdrücklich bis zum 30.9. eines Jahres erneuert werden.

Die Reklamationsbearbeitung ist abhängig von dem durch die Biblio-

thek auszuwählenden Versandverfahren:

Wählen die Bibliotheken den

Direkt-

versand durch den Verlag, werden die Reklamationen umgehend von der Bibliothek

über

den

Lieferanten an den Auslieferer

Versand hingegen über die Agentur laufen, diesem bei

der

weitergeleitet.

reklamiert sie auch,

Fall die erste Eingangskontrolle obliegt. Reklamation über den Agenten wählen,

Soll da ihr

Die Bibliotheken

ob sie diese von

der in

können

sich

aus

wiederholen möchten, oder ob sie sich durch ein automatisches Reklamationsverfahren des Agenten von Wiederholungen entledigen möchten. Bei der Abgabe an die Agentur werden die Reklamationen automatisch alle 6-8 Wochen wiederholt und überprüft.

Die

Informationsdienstleistungen

sprechend ermöglicht. Jahres

verschickt.

werden den Wünschen der Bibliothek

ent-

Regelmäßig werden Erneuerungslisten bis August eines Rechnungsinformationen

in Form

des

Verlagsoriginal-

53 Preises,

des

Portos

und der berechneten

Wechselkurse

können

eingeholt

werden. Packlisten über die von der Agentur versandten Zeitschriften dienen der Eingangskontrolle der Bibliothek und bei Rücksendung als Lieferbestätigung für die Agentur. den

Bei unregelmäßig erscheinenden Serien werden die von

Verlagen eingeholten Erscheinungstermine an die Bibliotheken weiterge-

geben.

Hinsichtlich BRD.

Eine

des Kontrahierungs-Mix existiert eine Bankverbindung Garantie für die Gutschriften zu spät abbestellter

in

der

Abonnements

erfolgt nicht, sondern ist von der Kulanz des Verlages abhängig. Für die Kalkulation im Rahmen des Kontrahierungs-Mix wird vom Verlagsoriginalpreis und vom Verlagsnettopreis ausgegangen. Der Originalverlagspreis (= Listenpreis) erhöht sich um das noch nicht enthaltene Porto bis zur Bibliothek bzw. tuale

bis zur Agentur,

Höhe

Höhe

des Verlagsoriginalpreises,

gungsgebühren dieser

Die prozen-

während der absolute Betrag

der

Besor-

gilt der tatsächlich durch die Agentur gezahlte

Vorgehensweise

werden die Spesen zwar

einzelnen Zeitschriftentitel berechnet.

individuell

Als

Betrag. nach

dem

Es wird aber auch angeboten,

eine

durchschnittliche Besorgungsgebühr als Prozentbetrag auf das gesamte (Summe

der

als Prozentsatz des Verlagsnettopreises berechnet wird.

Verlagsnettopreis Bei

falls diese den Versand vornimmt.

der Besorgungsgebühren berechnet sich in Abhängigkeit von

der Verlagsnettopreise) zu berechnen,

Paket

so daß es sich dann um

eine

Paketkalkulation handelt.

Die Zahlungsbedingungen sind wählbar, da zwei verschiedene Rechnungsverfahren

angeboten werden.

Zum einen können die vom Verlag ausgestellten Rech-

nungen unter Berücksichtigung der Gebühren an die Bibliothek weitergeleitet werden,

die

innerhalb von 30 Tagen in der von der Bibliothek

gewünschten

Währung zu bezahlen sind. Ein zweites Rechnungsverfahren ist nur anwendbar, wenn

alle Titel auf Standing-order Basis bestellt worden sind.

eine

Gesamtvorauszahlung

aller

bestellten Titel auf der

schätzten Verlagspreiserhöhungen ermittelt, unter

Abzug

voraus

Betrag

kann sich zusätzlich

Diese Reduktion auf erhöhen,

wenn

wird

der

die spätestens bis zum

von 2 % Rabatt zu bezahlen ist.

bezahlten

Dann

Basis

ge-

30.11. den

im

vorfristig

gezahlt wird. Die Differenzen, die sich aus den endgültigen Verlagsrechnungen

ergeben

können,

Vorausrechnungen

sind innerhalb von 30 Tagen

können

netto

zu

als Pauschal- oder Einzelrechnungen

zahlen.

Die

ausgefertigt

54 werden. Mögliche Überschüsse auf Grund der Endrechnungen der Verlage können auf

Abonnements

Wechselkurse

im Folgejahr übertragen oder

zum

zurückgezahlt

Zahlungszeitpunkt der Agentur werden an

werden.

die

Die

Bibliothek

weiterberechnet. Das

Distributions-Mix

bietet die zwei schon

erläuterten

Verfahren.

Die

Lieferung erfolgt nur dann zu Gefahr des Empfängers, wenn kein Versand über die

Bei Versand über die Agentur haftet diese

Agentur erfolgt.

und

ver-

sichert die Paketsendungen. Dem

Kommunikations-Mix kommt schon im Vorfeld möglicher Geschäftsbeziehun-

gen besondere Bedeutung zu, ken

abgegeben werden.

duelle

wenn auf Wunsch Referenzadressen an Bibliothe-

Für die laufenden Kontakte sind

bibliotheksindivi-

Ansprechpartner und regelmäßige Besuche vorgesehen.Ein Büro in

der

BRD steht nicht zur Verfügung.

Agentur (5) Diese Agentur zählt unter Berücksichtigung europäischer Verhältnisse zu den großen bzw.

internationalen Zeitschriftenlieferanten. Zweigstellen,

meinschaftlich ca.

Mit weltweit sechs Büros

wovon sich auch eines in der BRD befindet, 60.000 Titel gehandelt.

werden ge-

Die Agentur, die zu ca. 28.000

Verlagen Geschäftsbeziehungen unterhält, entstammt ursprünglich einer Buchhandlung

und verfolgt auch heute noch neben dem hauptsächlich

vertretenen

Zeitschriftenzweig weitere Geschäftszweige (z.B.Verlag, Antiquariat, Microfiche-Erstellung). Beschäftigt werden heute ca. 300 Mitarbeiter internationaler Herkunft,

wovon alleine 250 die Zentrale, die sich außerhalb der BRD

befindet, betreuen. Die

folgenden

Informationen entstammen verschiedenen Prospekten

schauungsmaterialien und aus Gesprächen,

und

die bei einem Besuch in der

AnZen-

trale unternommen werden konnten. Hinsichtlich die

der absatzorientierten Instrumente im Produkt-Mix

Agentur zunächst alle diejenigen Zeitschriftentitel,

Tausch

oder

Geschenk von der Bibliothek erworben werden.

vermittelt

die nicht Weiterhin

durch sind

55 auch

hier

nur diejenigen Titel zu liefern,

die

von

der

herausgebenden

Stelle keiner Beschränkung hinsichtlich ihres Vertriebs unterliegen. Die

Bearbeitungsdienstleistungen beinhalten zunächst die

i.a.

auf Standing-order Basis zu erfolgen hat.

lungen

Bestellung,

die

Erneuerungen und Abbestel-

sind nach Kenntnisnahme der Erneuerungslisten zu tätigen,

die i.a.

im Mai/Juni eines Jahres verschickt werden. Der späteste Zeitpunkt für eine Erneuerung bzw.

eine Abbestellung ist der 31.August.

Ausnahmen von diesen

Terminen sind möglich, jedoch wird dann auf die möglicherweise auftretenden Schwierigkeiten hingewiesen. Die Dienstleistungen, die das Reklamationsverhalten

betreffen,

sind abhängig von dem gewählten Vertriebsweg der

Zeit-

schriften. Bei Direktlieferung ab Verlag (=Normal-Service) sind alle Reklamationen werden

an alle

die Agentur zu senden.

Mit

Ausnahme

eiliger

Reklamationen

Reklamationen pro Titel und pro Verlag wöchentlich

und verschickt.

gesammelt

Unregelmäßig erscheinende Serien und reklamationsintensive

Zeitschriften werden immer über die Zentrale der Agentur versandt, höhere Liefersicherheit zu erreichen. liches

Service-Paket,

das

die Auslieferung aller

Zentrale der Agentur beinhaltet, trolle

und

um eine

Bei der Entscheidung für ein zusätzAbonnements

über

die

werden Reklamationen bei der Eingangskon-

dem weiteren Versand durch die Agentur

initiiert.

Bei

Zeit-

schriften mit Zusatzservice werden auch die Zollformalitäten übernommen.

Die

Informationsdienstleistungen nehmen bei dieser Agentur einen wesentli-

chen Teil ihres Serviceprogrammes ein. tablen so

Durch die Verwendung eines

Datenbankprogrammes sind vielfältige Zugriffsmöglickeiten

komforgegeben,

daß auf fast alle Informationswünsche der Bibliothek eingegangen werden

kann.

Neben Ubersichten über bestehende Abonnements - gegliedert nach ver-

schiedensten Kriterien (z.B. Titel, Verlagsland, Fachgebiet, Institution) können Checklisten zu bibliographischen Änderungen und Reklamationen geliefert werden.

Neben diesen Informationen ist es möglich,

waltungsvereinfachung wie mehrjährige Preisanalysen,

Berichte zur Ver-

Preisangaben zu Fach-

gebietslisten und Listen entsprechend der Erscheinungshäufigkeit der

Zeit-

schriftentitel zu erstellen.

Auch keiten

das Kontrahierungs-Mix ist so gestaltet, zwischen

den

Rechnungsverfahren

daß zahlreiche Wahlmöglich-

bestehen,

die

unterschiedliche

finanzielle Konsequenzen für die Bibliotheken mit sich bringen.

Unabhängig

vom gewählten Rechnungsverfahren gilt aber, daß die Rechnungen in DM ausge-

56 stellt und über eine Bankverbindung in der BRD verfügt werden kann. Weiterhin ist allen Verfahren gleich, lich

Porto

dabei

daß der einzelne Verlagsnettopreis

als Kalkulationsgrundlage benutzt wird.

Der

in der Landeswährung des Verlages zugrundegelegt.

zuzüg-

Nettopreis

wird

Es wird hier also

eine Einzelkalkulation pro Zeitschriftentitel durchgeführt, wobei die erhobenen

Behandlungsgebühren

abhängig sind von der Höhe der an

die

Agentur

gewährten Rabatte und dem von der Bibliothek gewählten Servicegrad. Weiterhin

sind

die bei minderrabattierten

Zeitschriften

berechneten

Gebühren

prozentual gestaffelt. Die Staffelung ist eine zweistufig gestaltete Preisstaffelung,

wobei

in

der niedrigeren Preisklasse eine Mindestgebühr

be-

rechnet wird. Die so berechneten Behandlungsgebühren beinhalten den Normalservice, bei der Entscheidung für das Zusatzservicepaket werden zusätzliche Service-Gebühren berechnet.

Bei den Rechnungsverfahren werden folgende Möglichkeiten angeboten: (a) Die Erneuerungsliste listet unter Berechnung der geschätzten Preise für das

folgende Jahr die Erneuerungsrechnungen der einzelnen Titel

bis

zum

15.11.

endgültigen Rechnung, gültige Auf

ohne Abzüge zu bezahlen sind.

Die

auf,

die

Berücksichtigung

der

Preise und der vorausbezahlten Beträge kommt in einer weiteren die

die Preisdifferenzen fordert,

zum Ausdruck und diese

Rechnung ist innerhalb der vereinbarten Zahlungsfrist

den

endgültigen

Betrag wird ein Nachlaß von 1 %

zu

gewährt.

end-

zahlen. Wird

die

Vorausberechnung vor dem 15.11. bezahlt, so steigt dieser Nachlaß monatlich um 0.5 % auf maximal 3.5 % an . (b) Im Gegensatz zum Rechnungsverfahren (a) wird bei diesem Verfahren Pauschale zahlen nung

als

ist. zur

Vorausbetrag berechnet,

die ebenfalls bis

zum

15.11.

eine zu

Auch hier kommt im Laufe des Folgejahres die endgültige Rech-

Bezahlung in die Bibliothek.

Diese Rechnung ist

innerhalb

der

angegebenen Frist zu zahlen. Bei diesem Verfahren wird ein Nachlaß von 2.5% auf

den endgültigen Betrag gewährt,

der sich bei vorzeitiger Zahlung

des

Pauschalvorausbetrages um monatlich 0.5 % auf maximal 5 % erhöhen kann. Bei Höhe

beiden

Rechnungsverfahren beziehen sich sämtliche Nachlässe

des endgültigen Betrages,

so daß die Vergütungen auch erst

auf

die

mit

dem

Erstellen dieser Rechnungen verrechnet werden können. (c) Das dritte Rechnungsverfahren geht davon aus, den

daß die Bibliotheken mit

von der Agentur bezahlten Rechnungen weiterbelastet werden.

kein Nachlaß gewährt.

Hier wird

57

Die

Wechselkursberechnung

da

die

die Landeswährung der Agentur und

die

DM-

der Rechnung für die Bibliothek zu berücksichtigen sind.

Die

Um-

Verlagspreises in die Landeswährung der Agentur erfolgt

zum

Originalwährung Währung rechnung

des

erfolgt bei dieser Agentur mehrstufig,

des Verlages,

Kurs des Einlösezeitpunktes des Schecks durch die Verlage.

Beim Rechnungs-

verfahren

Berechnung

den

(c) wird dieser Betrag zum Tageswechselkurs der

Bibliotheken umgerechnet.

bei

Bei den Rechnungsverfahren (a) und (b) wird

die Umrechnung der Vorausbeträge zum Zahlungszeitpunkt der Bibliothek

vor-

genommen. Den endgültigen Beträgen wird ein Mischkurs aus dem Tageskurs der Scheckproduktion und dem Tageskurs der Vorausbezahlung zugrunde gelegt.

Hinsichtlich der Instrumente, men

(Distributions-Mix),

die die Verteilung der Zeitschriften bestim-

kann zwischen dem schon erwähnten

Normalservice

und dem Zusatzservice (Auslieferung über die Agentur) gewählt werden. Zusatzservice

Beim

werden die Zeitschriften aus Übersee einmal wöchentlich

per

Luftfracht zur Zentrale verschickt, die von dort per Post, durch Boten oder mit Fahrzeugen dem Wunsch der Bibliothek entsprechend verteilt werden. Haftung kann nur für Zeitschriften mit Zusatzservice übernommen werden,

Die da

hier eine Beförderungsversicherung abgeschlossen wird.

Das

Kommunikations-Mix ist unter Berücksichtigung der umfangreichen Infor-

mations-und Bearbeitungsdienstleistungen breit gefächert.

Kontakte

werden

durch bibliotheksspezifische Ansprechpartner in der Zentrale bzw. den Büros gesichert. tungen

Der

intensive Kontakt zu den Zweigstellen wird durch Standlei-

in der Zentrale geführt,

so daß zeitraubende

Abstimmungsverfahren

nicht auftreten können. Für die Bibliotheken ist auch eine on-line-Kommunikation durch bibliotheksspezifische Software möglich.

4.3.1.1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede Unterschiede verfahren

im Produkt-Mix lassen sich bei den Erneuerungs- und

erkennen,

Bestell-

aber auch bei der im einzelnen unterschiedlichen

Be-

fristung, die für diese Verfahren vorgeschrieben wird. Sowohl das Verfahren auf Standing-order Basis wie das Renewal-Verfahren sind für eine Bibliothek gleichermaßen

arbeitsintensiv,

da bei beiden Verfahren

Erneuerungslisten

58 überprüft müssen. eine

und Für

als Auftragsbestätigung an die Agenturen

Arbeitserleichterung,

apparat

keine

können

versendet

die Agenturen allerdings bietet das Standing-order

sie

jährliche

da

sie in diesem Falle in ihrem

Neubestellungen

installieren

Verwaltungs-

müssen.

damit den in den USA üblichen wie notwendigen

werden

Verfahren Außerdem

Verfahren

ent-

sprechen. Aus dieser Vereinfachung erklärt sich daher auch die unterschiedliche

Gestaltung

der Preisvergünstigungen in Abhängigkeit

vom

gewählten

Bestell verfahren (z.B. Agentur (4)).

Hinsichtlich zum 30.9.

der Befristung sind die Erneuerungen bei allen Agenturen

bis

vorzunehmen, wobei allerdings die Frist zwischen dem Versand der

Erneuerungslisten und diesem Zeitpunkt unterschiedlich ist. Bibliotheken

Damit wird den

ein mehr oder weniger großer Spielraum zur Veränderung

ihrer

Lieferantenstruktur eingeräumt. Das kann insbesondere bei großen Umstellungen von Bedeutung sein (so für die Bibliothek (C)).

Die Reklamationstätig-

keit wird von allen Agenturen auf Anstoß von Seiten der Bibliotheken nommen.

Nur

die Agenturen (2) und (4) wiederholen unter

von Bearbeitungs- und Lieferfristen die Reklamationen automatisch. bei

dauerhaft

über-

Berücksichtigung Das hat

problematischen Verlagen für die Bibliotheken in der

Regel

eine erhebliche Arbeitserleichterung zur Folge, da die Reklamationskontrolle teilweise entfallen kann.

Auch in der Praxis wurden derartige Verfahren (z.B.

Bi-

Wenn für die Erfüllung dieser Reklamationen

bei

von den Zeitschriftenabteilungen als äußerst angenehm empfunden bliotheken

(A) und (E)).

den Agenturen Lager gehalten werden, der

so ist das für die Bibliotheken wegen

schnellen Erledigung vorteilhaft.

Bedeutung sind, zeigt die

Daß derartige Lager tatsächlich von

Agentur (5), die

nach eigenen Angaben immerhin

20 % aller Reklamationen unter Rückgriff auf das eigene Lager erledigt.

Die Informationsdienstleistungen sind bei allen Agenturen durch die dung die

der EDV ähnlich gestaltet. Berichte

zur Verwaltungsvereinfachung werden stets nach

theksindividuellen Informationsservice weitergeben, onsbasis

Wünschen gestaltet. an:

Eine

Anwen-

Die reinen Informationsberichte wie

Agentur

wird

nur

insoweit

auch

biblio-

Ein Manko haftet allerdings

als sie daran auch Interesse hat.

(Verlagsoriginalpreis,

den

allem

Informationen

Selbst wenn die Kalkulati-

Verlagsnettopreis),

die

der

Bibliothek

gewährten Rabatte und berechneten Gebühren in der Rechnung genannt sind, so kann

aus

Kalkulation

diesen

Informationen doch keineswegs

geschlossen

werden.

auf

die

betriebsinterne

Eine derartige Information wäre bei

der

59 Überprüfung der Rechnungsbedingungen sehr hilfreich und für Vergleichsrechnungen sehr interessant.

Da aber alle Agenturen die Gebühren in

keit von den ihnen gewährten Rabatten berechnen,

Abhängig-

diese aber nicht angeben,

läßt

sich die absolute Günstigkeit einer Agentur nicht konkret

Auch

die relative Günstigkeit,

ermitteln.

die als Verhältnis zwischen den Kosten für

die Bibliothek und dem Nutzen aus dem Service zu errechnen wäre,

kann ohne

Kenntnis des betrieblichen Rechnungswesens des Agenten nicht exakt bestimmt werden.

Schon auf Grund dieser fehlenden Information, in der letztlich der

Wettbewerb zwischen den einzelnen Agenturen begründet ist, müssen Preisvergleiche immer fehlerhaft bleiben.

Auf weitere Probleme des Preisvergleichs

wird im Abschnitt 5.3. noch einzugehen sein.

Wenn die Agenturen bzw. auszusagen,

so

angegebenen

Werten

auch Buchhandlungen bereit sind,

über ihre Kosten

sind die Hintergründe dieser Angaben zu erfragen, auch

eine Bedeutung beimessen

zu

können.

äußerst weite - Feld der Kostenberechnung in Agenturen bzw. soll

i.f.

um Dieses

den -

Buchhandlungen

wegen der unmittelbaren Aktualität in einem Exkurs

ansatzweise

erläutert werden.

EXKURS: Kostenermittlungen in Agenturen und Buchhandlungen Da

die Kostenrechnung im Gegensatz zur Bilanz keinen

mungen

rechtlichen

Bestim-

hinsichtlich der Erfassung des Mengen- und Wertgerüstes unterliegt,

sondern

nur an den Informationsinteressen der

richtet wird,

Entscheidungsträger

ist jede Kostenrechnung eine Individualrechnung.

ausge-

Daraus er-

gibt sich für die Vergleichbarkeit von Kosten aus unterschiedlichen Agenturen bzw.

Buchhandlungen, daß diese äußerst kritisch zu beurteilen ist. Ein

Vergleich ist überhaupt nur dann möglich, wenn die Kosten auch dem gleichen Objekt

i.S.

eines Kostenverursachers zugerechnet werden.

Rechnet man die

Kosten auf ein einziges Abonnement zu, so ergeben sich andere Werte als bei einer

Zurechnung auf nur ein Heft oder einen

mehreren kosten, auch

Abonnements die

direkt

vertrieben wird.

Zeitschriftentitel,

Weiterhin sind neben

in

Einzel-

auf den Kostenverursacher zugerechnet werden

können,

die Gemeinkosten auf das Bezugsobjekt entsprechend

lichen

der

den

Kalkulationsverfahren zuzurechnen.

den

unterschied-

Selbst bei Kenntnis dieser Ver-

fahren muß zwischen weiteren Kostenrechnungsverfahren unterschieden werden, denn es lassen sich Vollkosten oder Grenzkosten (=Zusatzkosten) Auf

Grund

dieser

'Freiheiten' der Kostenrechnung sind

zurechnen.

Berechnungen

von

60 Kosten

ohne Kenntnis der jeweiligen Berechnungsweise wertlos.

Daher

sind

auch bestimmte Angaben (z.B. Barth 1985) nur in ihrem Kontext zu beurteilen und besitzen keine Allgemeingültigkeit. Trotz dieser - die Kostenhöhe beeinflussenden - Faktoren können für

einige

aktuelle Probleme Erklärungen auf Grund von allgemeinen kostentheoretischen Überlegungen gegeben werden. Geht

man von dem Zurechnungsobjekt 'Abonnement' aus,

Kostenhöhe pro Abonnement z.B.

so ist die

absolute

von folgenden Faktoren abhängig:

Je größer

die Anzahl aller Abonnements für einen Titel ist, um so geringer werden die Stückkosten, lung

da die bestellfixen Kosten für die Agentur bzw. die Buchhand-

sinken:

Bestellung

So

über

sind z.B.

die Personalkosten für die

Abwicklung

zehn Abonnements eines Titels oder über

100

einer

Abonnements

eines Titels gleich hoch. Pro Abonnement sinken aber diese Kosten. Andererseits

steigen

vermutlich steigen

die Stückkosten mit der Anzahl der Hefte eines

die Anzahl der Reklamationsschreiben

ein

werden,

zeigt sich daher,

ist.

Neben

geringer je weniger

Lieferzuverlässigkeit

diesen Einflüssen sind Auswirkungen auf die

auf Grund der unterschiedlichen Einkaufsmöglichkeiten

allgemeinen kann man davon ausgehen,

Titeln tragen.

daß die Kosten pro Abonnement um so

je mehr Abonnements von einem Titel vertrieben werden,

Verlages

bei

Bei schwer beschaffbaren

pro Jahr erscheinen und je günstiger die

kosten

da

Ebenfalls

steigender absoluter Kostenanfall von den Abonnements zu

Insgesamt Hefte

Titels,

wird.

die Kosten in Abhängigkeit von der Zuverlässigkeit der Verlage und

der Infrastruktur des Erscheinungslandes. ist

steigen

des

Gesamt-

gegeben.

Im

daß sich die Summe der Einkaufspreise

steigender Anzahl der Abonnements günstiger

gestaltet,

da

teilweise

mengenabhängige Rabatte gewährt werden.

Diese

- tendenziell auch

gegebenen - Kostenverläufe führen

Agenturen

oder

Buchhandlungen auf Grund ihrer

erheblich

höhere Gebühren verlangen müssen,

dazu, höheren

während große

daß

kleine

Stückkosten

Agenturen

Grund

ihres Abonnementumfangs und der durch EDV rationalisierten

weise

niedrigere Stückkosten haben und daher auch geringere Gebühren

langen können.

auf

Arbeitsver-

61 Dieser

Exkurs

zeigte auf,

daß für bibliothekarische

Informationslücken bestehen,

Entscheidungsträger

wenn sie versuchen, die von Agenturen angege-

benen Werte rechnerisch nachvollziehen zu wollen. Selbst wenn aber diese Informationsmängel bestehen,

kann ein Vergleich der

übrigen

Parameter des Kontrahierungs-Mix Vorzüge für eine Bibliothek

zeigen.

Es ist z.B. eine in der BRD zur Verfügung gestellte Bankverbindung

immer günstiger und einfacher zu benutzen als ein im Ausland Bankkonto,

da

auf-

existierendes

bei ausländischen Banken höhere Gebühren und bestimmte Vor-

schriften bei der Abwicklung zu berücksichtigen sind (z.B.

nur Annahme von

OCR lesbaren Schecks). Bei der Ansetzung des Wechselkurses sind die Agenturen tendenziell darauf bedacht, an

die

Verlage tragen,

verschiedenen

das Währungsrisiko,

das sie bei Bezahlung

auf die Bibliotheken abzuwälzen. der Rechnungstellung und der

Auf

Grund

der

tatsächlich

getä-

tigten Zahlungen durch die Bibliotheken können sich nach Maßgabe der

Devi-

senkurse

Zeitpunkte

erhebliche Differenzen ergeben.

Weiterhin unterscheiden sich die

Agenturen danach, ob der Originalpreis gleich in die Endwährung der Bibliotheksrechnung umgerechnet wird, oder ob erst eine Umrechnung in die Landeswährung

der Agentur stattfindet.

Bei Mehrfachumrechnungen kann

Währungsrisiko dementsprechend zusätzlich steigern. sind

übrigens auch dann zu berücksichtigen,

sich

das

Derartige Umrechnungen

wenn die Währung für die Aus-

stellung der Bibliotheksrechnung vorgeschrieben oder aber frei wählbar ist.

Bei

der Ermittlung des Verkaufspreises der Zeitschriftentitel

Verfahren zwischen licher,

der

Einzel- und

Paketkalkulationen

genannt.

Der

wurden

die

Unterschied

diesen Kalkulationsverfahren ist auf den ersten Blick ein wesentauf den zweiten Blick nur eine Frage der

Betrachtungsperspektive.

Die Begründung dieser These kann nur auf Grund von Plausibilitätsüberlegungen

vorgenommen

werden,

da

die oben angegebenen

Informationsziele

der

Agenturen eine Nachvollziehbarkeit an Hand konkreter Beispiele verhindern. Unterstellt

man einmal,

derart gestalten,

daß alle Agenturen ihre

wirtschaftliche

Planung

daß sie jeweils einen -individuell bestimmten- absoluten

oder relativen Erfolg in einem Geschäftsjahr erzielen wollen, so können sie unter

Berücksichtigung

satzbetrag errechnen, erwirtschaften. den

der geschätzten Gesamtkosten einen bestimmten

Um-

um damit den angestrebten Gewinn bzw. die Rendite zu

Der errechnete Gesamtumsatz muß nun sowohl den Umsatz

aus

Abonnements zu einem Verlagsoriginalpreis (Nettoumsatz) enthalten

wie

62 auch

den

berechneten Gebührenumsatz.

abgelaufenen

Jahr

Da die Agenturen auf Grund

der

vorgenommenen Bestellungen den Nettoumsatz kennen

im bzw.

ihn ungefähr prognostizieren können, muß der noch nicht von diesem Nettoumsatz die

getragene Umsatzanteil (Gebührenumsatz) von allen Bibliotheken Servicegebühren getragen werden.

durch

die

Anwendung

Dieser Umsatzanteil

durch

wird

letztlich

die

einzelnen

verschiedener Zuschlagsverfahren auf

Zeitschriftentitel bzw. deren Verlagspreise umgerechnet: Die Zeitschriftenabonnements werden einzeln kalkuliert.

Bei dieser

Betrachtungsweise

geht

daß alle Bibliotheken insgesamt den gewünschten

die Verfasserin davon aus,

Renditebetrag erbringen sollen.

Dabei kann es also der Fall sein, daß eine

Bibliothek in ihrem spezifischen Zeitschriftenpaket gerade diejenigen Zeitschriftentitel wünschten

erwirbt,

die zusammen nicht den für alle Bibliotheken

Renditebetrag ermöglichen,

er-

während eine andere Bibliothek über-

proportional zum geplanten Gewinn beiträgt. Bei einer derartigen Berechnung ist

es

also

(Kunden) helfen. liegt

lediglich notwendig,

zusammen

daß am

die für die Agentur

Jahresende

ermittelte

alle

Bibliotheken

Gewinnmarge

erreichen

Bei dieser "Einzelkalkulation" aus der Sichtweise der Bibliotheken jedoch

letztlich

eine

Gesamtkalkulation aus

der

Sichtweise

des

Agenten vor.

Der einzige Unterschied bei der Berechnung mit der sogenannten

Paket- oder

Mischkalkulation liegt nun darin,

daß jetzt nicht alle Bibliotheken zusam-

men

sondern daß die Agentur jeder

die Rendite erzielen sollen,

einzelnen

Bibliothek diesen Renditesatz i.S. von Beschaffungsgebühren berechnen kann. Dann erwirtschaftet die Agentur auch die geplante Gesamtrendite, wobei aber jede

Bibliothek einen prozentual gleichen Anteil (Bibliotheksrendite)

er-

bracht hat. Man kann sich hier streiten, ob nicht letztlich diese Paketkalkulation eine "Einzelkalkulation" für die Bibliothek ist. Ein Indiz für die Funktionsfähigkeit der Agentur (4), tet,

wobei

beider Kalkulationsverfahren ist das Kontrahierungs-Mix das ja sowohl die Einzel- wie die Paketkalkulation anbie-

sich der prozentual gleiche Satz der Beschaffungsgebühren

Paketkalkulation

als

Durchschnittsbetrag aus den

gestaffelten

der

Gebühren-

sätzen der Einzelkalkulation ergeben soll. Es läßt sich demnach nicht abstrakt feststellen, welches Verfahren für eine Bibliothek preisgünstiger ist,

da das jeweilige spezifische Zeitschriften-

sortiment zu berücksichtigen wäre und darüber hinaus die Kostenrechnung des Agenten

bekannt sein müßte.

Letztere ist aber als "Betriebsgeheimnis"

zu

63 hüten,

und

es kann von keinem Marktpartner verlangt werden,

seine

Rech-

nungslegung zum Gegenstand von Verhandlungen zu machen.

So gesehen ist der

Bibliothekar

da er

dem

Verhandlungspartner hier unterlegen,

den

Preis-

bildungsprozeß auf Grund der Kostenstruktur nicht nachvollziehen kann. Aber gerade

auf

Grund dieser wirtschaftlichen Konstruktion

unterschiede, bestehen,

die

der

Informations-

in Verhandlungsprozessen auf beiden Seiten des

Marktes

entstehen Chancen - wie auch Risiken -, die je nach dem Verhand-

lungsgeschick

und

der Information über die weiteren Parameter

zu

nutzen

sind.

Ein

weiterer

Parameter,

berücksichtigen

müssen,

Höhe der Gebühren.

den die

bibliothekarischen

Entscheidungsträger

ist selbstverständlich auch die

unterschiedliche

Diese werden entweder unabhängig von der absoluten Höhe

des Verlagspreises (z.B.

Agentur (2) nach dem Erscheinungsland) oder davon

abhängig berechnet (z.B.

Agentur (1),(3),(4),(5)). Ob die Gebühren für die

Agenturleistungen in ihrer absoluten Höhe berechtigt sind, ist eine äußerst problematische bewußten

Frage.

Überlegung,

Ausgehend

von der ja wohl

auch

den

Bibliotheken

daß jede Leistung ihren Preis fordert (s.

Abschnitt

3.5.1.3.), soll hier auch auf den wesentlichen Unterschied zwischen Preisen und

Kosten hingewiesen werden.

Fragen die Kunden (Bibliotheken) nach

Berechtigung für eine bestimmte Preishöhe, damit

gleichgesetzt,

daß Preise ungefähr den beim

Kosten zu entsprechen haben.

der

so wird diese Überlegung häufig Anbieter

entstehenden

Es mag sicherlich einen Zusammenhang zwischen

dem Kostenniveau und dem Preisniveau geben, da kein Unternehmen langfristig zu

einem Preis,

der unter den Fixkosten liegt,

verkaufen kann.

Für

die

Nachfrager (Bibliotheken) wird sich jedoch der absolute Preis einer Ware in Abhängigkeit von den Marktstrukturen (s. derjenige Preis relevant sein, bzw.

der

diesem

Preis,

Abschnitt 5.2.1.) bilden. So wird

den die Bibliotheken zu zahlen bereit sind,

zu dem der Agent bereit ist,

die Ware

Preisbildungsprozeß ist immer der im Vorteil,

Marktposition verfügt, orientierten

nicht aber derjenige,

der versucht,

("berechtigten") Preis zu erzielen.

Eine

der Preisgestaltung ist nur für die Agenturen möglich, kennen,

anzubieten.

Bei

der über die bessere einen kosten-

Kostenorientierung da sie ihre

Kosten

kaum aber für die Bibliotheken, die die Ware abnehmen. Die Biblio-

theken können daher höchstens überlegen,

ob die von ihnen bezahlten Preise

dem damit auch bezahlten Nutzen der gekauften Ware (Service) "entsprechen", d.h. ob die Preishöhe der Nutzenhöhe angemessen ist. Daraus ergibt sich die Frage,

wie

überhaupt der Nutzen der Leistungen der Agenturen zu

erfassen

64

und zu bewerten ist.

Im folgenden werden einige Beispiele zur ansatzweisen

Lösung dieses Problems gegeben. Neben die

der unterschiedlichen Höhe und Berechnung der Servicegebühren bieten Agenturen auch unterschiedliche Zahlungszeiträume sowohl für die

rechnungen (5))

wie

an.

Ob

auch für die Pauschalvorausrechnungen (Agenturen und

welche Vorteile sich daraus

für

End-

(4)

Bibliotheken

und

ergeben

können, wird in Abschnitt 5.2.1. detailliert beschrieben. Zusammenfassend

läßt sich sagen,

daß die Parameter gerade

im

Kontrahie-

rungs-Mix relativ stark differenziert sind und sich deshalb auch nur schwer unmittelbar Fragen

vergleichen

noch

einmal

lassen.

Es ist daher auf die

hier

unter theoretischen Gesichtspunkten

diskutierten

einzugehen

(Ab-

schnitt 5.1.2.). Das Distributions-Mix bietet für die Bibliotheken entweder die Auslieferung über

den Verlag oder die Auslieferung über die Agentur.

über

die Agentur ist mit einer ersten Kontrolle bei dieser

daher

Auslieferung verbunden

auch bei den Agenturen (4) und (5) mit Sondergebühren

fragt sich, hat

Die

ob dieses Verfahren für eine Bibliothek von Vorteil ist:

seitens der Agenturen bei den Verlagen zur Folge.

Gleichwohl

werden

die Bibliotheken mit diesem Verfahren nur teilweise von Reklamationen sonstigen

Arbeitsvorgängen entlastet:

bliothek können keinesfalls entfallen, menden das

Es Zwar

die erste Kontrolle durch die Agenturen gegebenenfalls auch Reklamati-

onen

durch

und

behaftet.

Die Eingangskontrollen bei der Ebenso wird

paketweise öffnen der Sendungen auch die Gesamtarbeitszeit

öffnen der eingehenden Post verringern.

sichtigen,

daß

Bi-

nur die Anzahl der selbst vorzuneh-

Reklamationen dürfte sich vermutlich verringern. das

bzw.

Andererseits ist

sich die Lieferfristen der Hefte durch das

zu

sich für

berück-

Zwischenlagern

und die Bearbeitung bei der Agentur verlängern können. Die Agentur (4) gibt eine

maximale Verlängerung von ca.

wäre

mit

(Agentur

(5)) zu verrechnen.

unerheblich,

daß

schriftenimporten Besteuerung 316).

3 Wochen an.

Diese

Lieferverzögerung

einer Verkürzung der Zulieferzeit an die Agentur bei bei zu

Zusätzlich ist es für die

größeren Paketsendungen die 5 kg-Grenze beachten

ist,

um der

Gestellungspflicht

mit der Einfuhrumsatzsteuer zu entgehen (s.

Luftfracht

Bibliothek bei und

nicht Zeitder

Dörpinghaus 1984:

65 Um

dieses

sind

Beispiel einer Vorteil-Nachteil-Bestimmung

für

einer

die Praxis exakte Arbeitsuntersuchungen

Nachfrage für

quantifizieren, die

bei den Agenturen über ihre Bearbeitungszeiten

sendungsmodi zu verbinden wären. die

zu

erforderlich,

Ver-

Immerhin liegen bereits Zahlenwerte

vor,

eine Beurteilung dieser Frage herangezogen

einer Untersuchung von FUNK et al.

mit

und

werden

können.

Nach

(1976) beträgt die Arbeitszeit für eine

schriftliche oder telefonische Mahnung für ein fehlendes Heft im Mittelwert 3,8 Min (s. Lieferweg

Funk et al. den

ausgegangen werden, thek handelte, rung

über

wurde. 214

1976:

79).

Leider gibt FUNK nicht an,

Zeitschriftentiteln zugrunde lag.

welcher

Es kann aber wohl

davon

daß es sich um den direkten Lieferweg Verlag - Biblio-

da zum Zeitpunkt der FUNKschen Untersuchung eine Ausliefe-

Agenturen seitens der Bibliotheken kaum

in

Anspruch

genommen

Geht man dementsprechend von einer durchschnittlichen Leistung

Heften (= 813,2 Min.) in vier Wochen aus,

Annahme, Wochen

so kann man z.B.

es könnten nur 50 % aller Reklamationen gespart werden, 6,775

Arbeitsstunden

für andere Tätigkeiten

von

unter der

verwenden.

in

vier

Auf

den

Arbeitstag berechnet, beträgt die "eingesparte" Arbeitszeit gut 20 Minuten. Die Bibliotheken, haben,

die ein derartiges Verfahren bei der Agentur (5) gewählt

berichten in der Praxis über tatsächliche Arbeitsersparnis und eine

Verkürzung der Lieferzeiten (s. DeKemp 1983a: 161).

Sehr

interessant

im Rahmen des Distributions-Mix ist auch

Haftung für den Versand.

der

Parameter

Die Agenturen gehen grundsätzlich davon aus,

daß

bei der Lieferung durch den Verlag der Empfänger haftet, die Agentur haftet nur bei Lieferung durch sie.

Nur bei den Agenturen (2) und (4) war

dieser

Haftungsausschluß klar in den Geschäftsbedingungen formuliert. Alle anderen Agenturen formulieren diese für die Bibliothek bedeutende Regelung entweder sehr das

versteckt

oder gehen stillschweigend vom bundesdeutschen Recht

bei einem "Versendungskauf" (§447 BGB) die Haftung dem

Käufer

aus, aufer-

legt.

Letztlich

sind

auch die Parameter im Rahmen des

schieden:

alle

Agenturen bieten Ansprechpartner in der Zentrale bzw.

entsprechenden Büros, bühren) von

wobei schon aus Kostengründen (Porto und

diejenigen im Inland zu bevorzugen sind.

Kommunikation

Kommunikations-Mix

verden

Telefonge-

Das Angebot zur

on-line

mit den Agenturen wird nach Kenntnis der Verfasserin bislang

keiner bundesdeutschen Bibliothek praktiziert.

Hier dürfte wohl

eine

Rolle spielen, daß die angebotene Software nicht mit den bibliothekarischen

66 (Haus-)

Regeln

eindeutiger und

kompatibel

Ist und daß weiterhin

angesichts

Konzepte über zukünftige Verbundpläne für die

noch

Bearbeitung von Zeitschriften die heute angebotene Software

"Zukunftsmusik"

zu bewerten ist.

bindungen teilweise genutzt, die

Kommunikation

zeigt (s. sche

noch

als

Im Ausland werden derartige on-line Ver-

doch sind für eine grundsätzliche Beurteilung

Anwendungszeiten bislang noch zu kurz,

line

nicht

Katalogisierung

wie eine Studie über eine

mit der Bibliothek des University

College

in

on-

Dublin

Corrigan/Waller 1984: 15). In den USA, wo eine derartige techni-

Unterstützung

weiter

fortgeschritten

ist,

wird

insbesondere

die

mangelnde Kompatibilität der Programme hervorgehoben (s. Melin 1982: 7). Es

wird

zu

diskutieren sein,

wie die Verschiedenartigkeit der

von

den

Agenturen angebotenen Absatzparameter überhaupt zu überprüfen ist, wenn die Lieferantenwahl als eine rationale Entscheidung zu betrachten ist.

4.3.2. Buchhandel Die in die vorliegende Untersuchung einbezogene Buchhandlung einer sitätsstadt

vertreibt vornehmlich ein

Univer-

naturwissenschaftlich-medizinisches

Sortiment und betrachtet den Verkauf von Zeitschriften als Service für ihre Kunden.

Zwei

Mitarbeiterinnen

betreuen die nach Inland und

trennt geführten Zeitschriftenabonnements.

Ausland

Insgesamt werden ca.

ge-

2000 aus-

ländische und ca. 1200 inländische Titel gehandelt. Es

kann nicht verwundern,

einem

Sortimenter

Zeitschriften

nicht

wenn das Absatzprogramm für

Zeitschriften

so reichhaltig gestaltet ist wie bei

spezialisierten Agentur.

einer

Hinsichtlich des Produkt-Mix

die hier untersuchte Buchhandlung nach eigenen Angaben alle

bei auf kann

Zeitschriften-

titel liefern, soweit diese für sie verfügbar sind. Die fachliche Orientierung Bei

des Buchsortiments hat also bei den Zeitschriften keine Auswirkungen. den Bearbeitungsdienstleistungen übernimmt der

die Funktionen der (Ab-)Bestellung, wird

Sortimenter

die Bestellung inländischer Titel bis auf Widerruf

ausländischen

Titeln

ebenfalls

der Erneuerung und der Reklamation. So vorgenommen,

ist eine jährliche Erneuerung innerhalb einer

bei Frist

(bis ca. September) durch die Bibliothek auf der Basis von Erneurungslisten zu

veranlassen.

Die Reklamationen werden unter

Verwendung

vorgedruckter

67 Karten

an

die Buchhandlung gerichtet,

die diese an die

Verlage

weiter-

sendet. Die Informationsdienstleistungen beruhen i.a. auf Material, das der Buchhandlung vom Verlag zugeschickt wird. tung

Auf Grund der manuellen Bearbei-

der Bibliotheksanfragen werden keine strukturierten Listen oder Übererarbeitet,

sichten

die

bei Verwendung von EDV leicht

generiert

werden

könnten. Die

Buchhandlung

verfügt im Rahmen ihres Kontrahierungs-Mix

sowohl

über

eine Bankverbindung am Ort wie auch in den USA und in Großbritannien, wobei letzterer

für

zukommt.

Die

die Bezahlung der

Kalkulationsbasis gangen

wird.

Verlagsrechnungen

Rechnungen werden in DM ausgestellt,

erhebliche

Bedeutung

wobei hinsichtlich der

bei ausländischen Zeitschriften vom Verlagspreis

Zu diesem Preis wird das Porto gerechnet,

soweit

ausge-

es

nicht

bereits enthalten ist. Dieser Gesamtbetrag wird mit einem betragsabhängigen Faktor

so daß die berechneten Gebühren mit steigendem Ver-

multipliziert,

lagspreis relativ sinken.

Bei inländischen Titeln besteht Preisbindung, so

daß hier nur das Porto zusätzlich berechnet werden kann.

Unter Berücksich-

tigung

der Mehrwertsteuer bei inländischen Titeln werden die

nungen

an

vorliegen. in

die Bibliotheken weiterbelastet, Bei

Rechnung gestellt,

zwischen

sie

Verlagsrech-

dem

Sortimenter

ausländischen Zeitschriften wird den Bibliotheken der Kurs der zum Zahlungszeitpunkt des Buchhändlers

Verlag Gültigkeit hatte. dingungen

sobald

erfolgt

entsprechend den Empfehlungen für den

Bibliotheken

an

den

Die Erstellung der Rechnungen sowie die Lieferbeund

Buchhandlungen

(s.

Zweite

Geschäftsverkehr Empfehlung

1980:

2190ff.). Im Rahmen des Distributions-Mix werden alle Zeitschriften i.a. Verlag an die Bibliotheken versandt.

direkt

vom

Werden die inländischen Zeitschriften

über die Buchhandlung verschickt, so sind damit zwar höhere Rabatte für den Sortimenter diese ist

möglich,

doch

hat er dann auch einen höheren

Aufwand,

Zeitschriften durch ihn weitergeschickt werden müssen. bei allen deutschen Buchhandlungen durch die Rechtslage

dungskaufes" (§447 BGB) dem Käufer auferlegt.

Die des

"Versen-

Soweit die Zeitschriften mit

der Post von der Buchhandlung zur Bibliothek transportiert werden,

ist der

Buchhändler nur für die ordnungsgemäße Abgabe bei der Post zuständig, hingegen

die

wenn

Haftung

Zeitschrift durch Boten transportiert,

so haftet die

handlung auch für Schäden ihres Erfüllungsgehilfen (§ 278 BGB).

wird Buch-

68 Hinsichtlich

des Kommunikations-Mix stehen direkte Ansprechpartner in

Buchhandlung zur Verfügung,

der

die für die Bibliothek am Ort eine komplikati-

onslose und schnelle Information ermöglichen können.

4.3.3. Direktlieferanten Die

folgenden Ausführungen zum Thema Direktlieferanten

Charakter,

da

es wenig sinnvoll erschien,

haben

sumarischen

einzelne Lieferanten zu unter-

Das Informationsmaterial beruht demzufolge auf Gesprächen mit

suchen.

Bi-

bliothekaren und Vertretern einzelner Agenturen. Das Produkt-Mix ist bei den Direkt-Lieferanten sehr begrenzt gestaltet, diese

selbstverständlich

vertreiben.

Die

Handel:

treten z.B.

So

grund,

nur die von ihnen

verlegten

primären Aufgaben der Direktlieferanten bestehen nicht im bei Institutionen Forschungsziele in den

Vorder-

während sich Verlage auf eine Herstellung und Verbreitung von Zeit-

schriften

und

Monographien konzentrieren,

die ihrem

entsprechen

haben.

lungen

Erneuerungen entweder auf Standing-order-

und

Basis möglich.

Verlagsprogramm

Je nach der landesüblichen Verlagspraxis sind oder

auf

zu

BestelRenewal-

Der Abonnement-Bestellung im Standig-order-Verfahren messen

die Verlage besondere Bedeutung zu, für

da

Zeitschriftentitel

da damit eine Absatzgarantie zumindest

die nächsten 12 Monate gegeben ist.

Teilweise sind derartige

lungen heute nur noch auf der Basis eines Kalenderjahres möglich.

BestelDas

hat

für die Bibliothek zur Folge, daß sie das Abonnement immer für den Zeitraum zwischen

Januar und Dezember bestellen muß.

Dies ist eine Bedingung,

die

gerade bei unregelmäßig erscheinenden Zeitschriften und bei Lückenergänzungen

nicht

als erwünscht angesehen werden kann.

Abhängigkeit von der Lagerkapazität erfüllt, - die Lager sehr klein gestaltet werden. in

US-Verlagen kaum,

onsmaß

gelten.

Lager

gebundenes

Abonnements Eine

Reklamationen

werden

Außerdem bilden sich große

Lager

da die im voraus bezahlten Abonnements als Produkti-

Die Produktion einer höheren Auflage kennzeichnet Vermögen,

erhöhen

in

wobei - namentlich in den USA

das entweder die Preise der

zu

müßte oder durch sonstige Einkünfte zu

ein

im

verkaufenden tragen

wäre.

derartige Belastung des Preiswettbewerbs veranlaßt daher die Verlage,

das Lager möglichst gering zu halten. Die Agentur (3) berücksichtigt dieses

69 Lagerverhalten der Verlage übrigens dadurch, dingungen ausdrücklich darauf hinweist, nach

dem

können.

Erscheinungstermin

daß sie in ihren Geschäftsbe-

daß Reklamationen nur drei

des Heftes

als

erfolgsversprechend

Monate gelten

Die Agentur (4) hingegen spricht von einer deutlichen Verbesserung

der Liefersituation.

Die

Informationsdienstleistungen schrumpfen bei Direktlieferanten auf

ein

Maß, das sich eigentlich nur in Ankündigungen neuer Zeitschriftentitel oder in der Werbung für laufende Titel niederschlägt. Hinsichtlich

des

Kontrahierungs-Mix

sind

die Rechnungen

stets

in

der

landesüblichen Währung ausgestellt und es ist derjenige Wechselkurs für die Bibliothek relevant, der sich zum Zahlungszeitpunkt ergibt. Zahlungsfristen betragen üblicherweise 30 Tage, wobei aber auch kürzere und längere Fristen auftreten können. incl. tualer

Betrag angegeben sein können.

haltet sind.

Die Preisgestaltung geht vom Verlagspreis

(Listenpreis)

Porti und Verpackung aus, wobei diese Gebühren teilweise als prozenu.U.

Eine derartige Preisgestaltung bein-

verdeckte Preiserhöhungen,

die nur

schwer

nachzuvollziehen

Weiterhin kann für Direktlieferanten auch typisch sein,

ihre Kundenkreise gespaltene Preise haben.

daß sie für

Für derartige Preiskonstellati-

onen treten die drei folgenden Formen auf (s. Gellatly 1965: 117ff.; Koenig 1984: 25):

(1)

Bei

gespaltenen

Preisen in Abhängigkeit von

der

Bestandsgröße

und

Etathöhe einer Bibliothek wird davon ausgegangen, daß kleinere Bibliotheken nur zu

bereit und in der Lage sind, zahlen,

während

Preis

zahlen

können.

davon

abhängig,

Abonnements mit geringeren Preisansätzen

große Bibliotheken für ein Abonnement

inwiefern die mit einer solchen

Auflagenerhöhung bzw. wird,

Preispolitik

um dann auch für alle Bibliotheken einen Vorteil zu

chen.

Weiterhin ist aber zu fragen, von

höheren

ist

jedoch

erwünschte

Kostendegression auch an alle Bibliotheken weiterge-

geben

unabhängig

einen

Die Haltbarkeit einer derartigen These

ermögli-

ob nicht bestimmte Zeitschriftentitel

ihrem Preis auch in kleineren Bibliotheken

zur

Verfügung

stehen müssen, so daß die Erwerbung gar nicht von den Preisen abhängig ist. (2)

Gelten gespaltene Preise für Einzelpersonen einerseits und für Biblio-

theken andererseits, Preissteigerungen

dann wird auf eine unterschiedliche Sensibilität

bei

und auf die Substitutionsmöglichkeiten beim Benutzen von

70 Zeitschriften abgehoben. dessen

dadurch,

daß

gering

gehalten

wird,

reagieren.

Unterschiedlich hohe Preise ergeben sich infolge-

die Steigerungsrate der da

Preise

diese sehr empfindlich

für

auf

Einzelpersonen

Preissteigerungen

Es fragt sich, ob nicht gerade in letzter Zeit die Empfindlich-

keitsschwelle auch für Bibliotheken auf dasselbe Maß gesunken ist.

Relativ

komplikationslos können aber Privatpersonen ihre Zeitschriften auch in nächsten

Bibliothek benutzen oder sie über die Fernleihe bestellen:

Möglichkeit

der

schnellen Substitution ermöglicht ein

der Diese

kurzfristiges

Ab-

bestellen, sobald die Preissteigerungen die subjektive Zulässigkeitsschwelle überschritten haben. liegt

die

Bei einer Bibliothek bzw.

Zulässigkeitsschwelle

- bedingt

einem Bibliothekssystem

durch

die

Archivfunktion

wesentlich höher und bietet damit Raum für Preissteigerungen (s.

-

DeGennaro

1977: 70).

(3)

Die letzte Form der Preisspaltung beruht auf einem Privileg

glieder, Soweit

durch

das

sie in den Vorzug niedrigerer Preise

für

kommen

Bibliotheken eine Mitgliedschaft erwerben können,

Mit-

sollen.

können sie diese

"Preissenkungen" unter Verrechnung ihres Mitgliedsbeitrages nutzen. Während

bei ausländischen Zeitschriftentiteln die Preishöhe variabel

ist,

besteht bei inländischen Zeitschriftentiteln Preisbindung, auf deren Inhalt bereits

in Abschnitt 3.6.

inländischen Konsumenten Nr.1

Nr.43

gebundene Preis i.a. Zeitschriften 2191).

ist

UStG).

daß die

auch die Mehrwertsteuer (s. es allerdings auch

zulässig,

ausländischen durch

Zeitschriften

tritt

die

36).

Bei 1980:

Steuerbelastung

den Verlag oder ausländisches Agenturbüro

der postalischen Bestimmungen nicht ein,

der

Mehrwertsteuer

Zweite Empfehlung die

als Abs.2

beinhaltet

Franzen 1979: daß

den

Bibliotheken

Hinsichtlich der Preisbindung

zum gebundenen Preis zu zahlen ist (s.

Bei

Direktversand achtung

Weiterhin ist aber bei

die Mehrwertsteuer in Höhe von 7 % zu tragen haben (§12

Anlage

zuzüglich

eingegangen wurde.

Zeitschriften zu berücksichtigen,

unter

bei Be-

da kein Umsatz im Inland

getätigt wird.

Eventuelle Verlagsrabatte sind individuell gestaltet und u.a. landesüblichen

Gewohnheiten

abhängig.

Entsprechend

einer

auch von den firmeneigenen

Statistik schwanken die Rabatte sehr stark zwischen 5.6 % (USA) und 32.8 (Polen) (s. Barth 1985: 2).

%

71

Im

Rahmen

des

Distributions-Mix wird i.a.

auch der Verlag

den

Versand

übernehmen. Dies hat für den Kaufvertrag zwischen Verlag und Bibliothek die Auswirkung, zu

versenden hat (§447 BGB).

der

Bibliothek

Übergabe da

daß der Verlag die Zeitschriften ordnungsgemäß und rechtzeitig Eine Haftungspflicht des Verlages

besteht bei dieser sogenannten Schickschuld

der Zeitschriften an die sorgfältig ausgesuchte

Erfüllungsort der Sitz des Verlages ist.

sprüche men.

Eventuelle

gegenüber

nur

bis

Schadensersatzan-

der Bibliothek gegenüber der Transportperson bleiben ihr

Sie

müssen vom Verlag,

portperson unterhält, gegenüber

unbenom-

der die vertraglichen Beziehungen zur Trans-

abgetreten werden. Erst dann kann die Bibliothek sie

der Transportperson geltend machen.

Ansprüche gegen den

gibt es für die Bibliothek also nur für die Fälle, Fehlern

zur

Transportperson,

behaftet war,

Verlag

in denen die Sache

mit

die ihren Wert oder ihre Tauglichkeit zum Zeitpunkt

des Versands herabsetzten. Von in diesem Sinne "fehlerhaften" Zeitschriften sind die Fälle der Falsch- oder Nichtlieferung zu unterscheiden.

Hier wird

die Bibliothek von jeglicher Leistungspflicht aus dem Kaufvertrag frei, keine

Leistung

Ausgaben

vorliegt.

Es können dann der Bibliothek

für Porti und Verpackung auferlegt werden (s.

auch

nicht

Piepenbrock

da die

1984:

6). Diese rechtliche Konstruktion gilt allerdings nur für den Anwendungsbereich bundesdeutschen Rechts,

also nur dann,

wenn

sich der Gerichtsstand

des Beklagten in der BRD befindet. Außerdem ist zu bedenken, daß sich durch individualvertragliche

Regelungen diese Haftung ändern kann und damit auch

in jedem Fall zu Lasten der Bibliothek bestehen kann.

Im Rahmen des Kommunikations-Mix werden von den Verlagen keine tenspezifischen Parameter eingesetzt.

zeitschrif-

Im allgemeinen werden sie nur inner-

halb ihrer üblichen Kundenkontaktpflege tätig.

4.4. Querschnittsanalyse Die

Querschnittsanalyse

der

einzelnen Lieferantentypen zueinander in Beziehung.

Schwerpunkte

setzt die Spezifika der

Absatzprogrammstrukturen Damit werden

der Marketingstrategien einzelner Lieferanten

sichtbar,

die die

unter den Gesichtspunkten einer theoretischen Analyse zu behandeln sind. Im folgenden

wird entsprechend dem Aufbau des ursprünglich zugrunde

Analyseschemas vorgegangen.

gelegten

72 Der

Spezialisierungsvorsprung der Agenturen hinsichtlich ihres

Absatzpro-

grammes der Zeitschriften und ihres Services zeigt sich erwartungsgemäß deutlichsten einem

bei der Formulierung des Produkt-Mix.

umfassenden

Dienstleistungen

Während Agenturen

Zeitschriftensortiment und in einer ihre Attraktivität zeigen,

Erweiterung

(Verlage),

die

ihr

ihrer

reduziert sich dieses Angebot

beim Buchhandel hin zu einer eher allgemeinen Orientierung auf das programm Zeitschriften und Bücher.

am mit

Gesamt-

Gleiches gilt für die Direktlieferanten

spezifisches Zeitschriftenprogramm und

ihre

Dienst-

leistungen weiter begrenzen. Da gerade Agenturen diesem Dienstleistungsprogramm der

in ihrem Gesamtabsatz besondere Bedeutung beimessen, theoretischen Analyse zu fragen sein,

aus diesem Service ziehen kann. welcher

Nutzen

eine

wird im Rahmen

welchen Nutzen eine

Bibliothek

Ebenso wird dann auch zu überprüfen

Spezialisierung des

sein,

Zeitschriftensortimentes

eines

Lieferanten für die Zeitschriftenerwerbung haben kann.

Die Kontrahierungs-Hixe der einzelnen Lieferantentypen zeigen dagegen ähnliche Strukturen. allen

eher

Die Rechnungstellung bei den Bibliotheken erfolgt von

Lieferanten zum Bestellzeitpunkt der Bibliotheken.

Die

angebotenen

Kalkulationsverfahren sind immer die Einzel- oder die Paketkalkulation. Die Beschaffungsgebühren werden in Abhängigkeit vom Servicegrad,

den gewährten

Verlagsrabatten

(Porto,

packung)

oder

berechnet.

ausländischen

nach

dem tatsächlichen

Wesentliche

Unterschiede treten eigentlich

Zeitschriftentiteln auf,

der Preisbindung unterliegen.

während inländische

Ver-

nur

bei

Zeitschriften

Damit verlieren letztere jedoch hinsichtlich

der Gesamtrechnung keineswegs an Bedeutung, schiedliche

Kostenanfall

berücksichtigt man die

unter-

Rabattierung für die Buchhändler und Agenturen im Vergleich zu

ausländischen Zeitschriften.

Ebenso entfallen bei ihnen mögliche Währungs-

risiken des Einkaufs.

Im

Rahmen des Distributions-Mix hat nach Aussage der Lieferanten

und

Bi-

bliotheken nur der Direktversand eine praktische Bedeutung, der bei ausländischen

Zeitschriften z.B.

unter den Gesichtspunkten der Liefersicherheit

(Haftung) und der Kosten (Zoll, Steuer) gegenläufig zu beurteilen wäre. Der Kontaktpflege im Rahmen des Kommunikations-Mix kommt größere schon

Bedeutung

deswegen

zu,

weil auf Zeitschriften spezialisierte

Umsatzverlusten

auf

Grund schlechter Kontakte keine Möglichkeit des

gleichs

über andere Geschäftszweige wie ein Verlag oder eine

Agenturen

bei Aus-

Buchhandlung

73

haben.

Ebenso

stehen,

über

sind

vor diesem Hintergrund auch ihre Bemühungen

on-line Kommunikation einen noch direkteren Kontakt

zu zu

verer-

möglichen. Ein

derartige Querschnittsanalyse zeigt zunächst eine recht grobe

der

gewählten

sich

Schwerpunkte einzelner Lieferantentypen.

die Lieferantenstruktur bilden sollte,

Abschnittes.

Wie aber

ist Gegenstand

des

Tendenz konkret nächsten

5. Die Lieferantenwahl als Entscheidungsproblem Bereits

im

Abschnitt

2.4.

wurde die Lieferantenwahl als

dungsproblem der Bibliothek charakterisiert. dadurch beschrieben werden, renden Elemente (Ziele,

ein

daß man die für jede Entscheidung

Bedingungen,

Entschei-

Ein Entscheidungsproblem kann konstituie-

Instrumente) inhaltlich in bezug auf

den jeweils vorliegenden Tatbestand zu definieren hat. Will man die bibliothekarische erklären, der

Entscheidungspraxis so

zusätzlich zur reinen

Beschreibung

ist eine Theorie der Lieferantenwahl zu bilden.

auch

Diese Ebene

Erklärung kann in einem weiteren Schritt die Grundlage für

Handlungs-

empfehlungen darstellen.

Nun

hat

die

theoretische Bearbeitung des

wissenschaftlichen schen Studien, reicht.

Der

Lieferantenwahl

die Einzelfallbeschreibungen des Phänomens vorliegenden

in

empiri-

lieferten,

Arbeit kommt es deshalb darauf an,

nächsten Schritt zu versuchen und das in

Problems

Bibliotheken'bislang allenfalls die Stufe der

hier

ereinen

Entscheidungsproblem'Lieferantenwahl

wissenschaftlichen Bibliotheken allgemeingültig zu

beschreiben.

Erst

wenn dies gelingen sollte und ein Konsens über die verwendeten Begriffe und deren Inhalte gefunden wird, Entscheidungspraxis am

die

bibliothekarische geben

Schon an dieser Stelle wäre allerdings darauf hinzuweisen,

zu können. die

wird es möglich sein,

zu erklären und auch konkrete Handlungshinweise

Schluß

ausreichend

dieser Arbeit aufgestellten Thesen

keineswegs

schon

daß als

theoretisch fundierte Zweck-Mittel-Aussagen zu verstehen sind.

Die Handlungsempfehlungen sind daher lediglich als Ansatzpunkte für

eine

wünschenswerte Diskussion in Theorie und Praxis zu werten.

5.1. Die Ziele der Lieferantenwahl 5.1.1. Das Bedarfsdeckungsziel Der

Beschreibung

Elemente

einer

erfüllen müssen.

der Ziele kommt erstrangige Bedeutung zu, Entscheidung

die Aufgabe der

Bewertung

der

da Ziele

als

Instrumente

76

Die Lieferantenwahl als ein Entscheidungsproblem der gesamten Erwerbungspolitik

einer Bibliothek hat sich zunächst am Bedarfsdeckungsziel zu

tieren.

Die

Lieferanten sind so zu wählen,

orien-

daß der Bedarf im Rahmen

der

Zeitschriftenerwerbung gedeckt wird. Die

Operationalisierung der Bedarfsdeckung im Rahmen der

werbung

hat derart zu erfolgen,

qualitativen, Mai 1982:

zeitlichen

39).

daß der Bedarf in

Zeitschriftener-

seinen

quantitativen,

und räumlichen Dimensionen determiniert ist

(s.

Die Konkretisierung ist von wesentlicher Bedeutung für die

Lieferantenwahl, Entscheidungen

da im

die

Bedarfsdimensionen als Ausgangspunkt

Beschaffungsbereich zu dienen

haben

(s.

sämtlicher Brink

1981:

13ff.; Grochla/Schönbohm 1980: 66). Die Bedarfsstruktur i.S. des bibliothekarischen

Leistungszieles wird damit zum originären Ziel der

Lieferanten-

wahl (s. Smith 1970: 8; Brown/Smith 1980:122).

Hinsichtlich

des quantitativen Bedarfs sind alle zu beschaffenden Faktoren

nach Art und Menge zu bestimmen, len haben.

Der quantitative Bedarf bei der Zeitschriftenerwerbung

sich

dabei

Ware

'Dienstleistungen 1 .

Bedarfs

deren Lieferung die Lieferanten zu erfül-

Bei

der Operationalisierung

wird die Bibliothek z.B. Alle

Hefte eines Jahrganges?

Anzahl

der zu liefernden Register? Bei

des

auf

die

quantitativen

über folgende Tatbestände zu entscheiden

haben: heften?

richtet

einmal auf die zu liefernde Ware 'Zeitschriften' und

Alle Sonderhefte

eines

Jahrganges?

Lieferung von Probeheften und

Einzel-

der Operationalisierung der Dienstleistungen werden

Probleme

sichtbar, die für die Lieferantenwahl ganz erhebliche Auswirkungen mit sich bringen können. Es ist z.B. die Frage zu klären, welcher Informationsbedarf besteht,

der

von

den Lieferanten zu decken ist.

Reklamationslisten,

Erneuerungslisten,

Änderungen und Neuerscheinungen? z.B.

Besteht ein Bedarf

Auskünften

über

an:

bibliographische

Wie umfangreich haben diese Informationen

hinsichtlich ihrer Aufteilung nach Instituten, nach Fächern oder nach

Budgetnummern zu sein? Während sich dieser Bedarf v.a. nach den subjektiven bibliothekarischen Informationsinteressen ausrichtet, Rechnungsinformationen angeht, Rechnungslegung orientiert

ist.

einer

ist der Bedarf,

teilweise auch rechtlich fixiert,

Bibliothek stets auf eine

der

weil die

Rechenschaftslegung

Auf Grund der Anforderungen an die rechentechnische

hin Kor-

rektheit der Rechnungen (§90 Nr.2 BHO) haben sich bestimmte Richtlinien für die Informationen auf einzelnen Rechnungsbelegen der Lieferanten So

gebildet.

müssen beispielsweise entsprechend den Bestimmungen der LHO von

Baden-

77 Württemberg (s.

dazu:

Erlaß des MWK 1981: A II 3 a-e) bei Vorauszahlungen

u.a. folgende Informationen auf Rechnungsbelegen enthalten sein: a) das Datum des Vertrags oder der Bestellung

(ggf.Aktenzeichen)

b) die Höhe der vereinbarten Gesamtforderung c) die festgelegten Zahlungstermine d) die Zahl und Höhe bereits geleisteter Auszahlungen e) die noch zu erwartende Restforderung. Dieser

beispielhaft aufgezeigte Bedarf an Rechnungsinformationen ist durch

die geeignete Lieferantenwahl zu decken. Der

qualitative Bedarf

ist sowohl für Zeitschriften als auch für

Dienst-

leistungen zu konkretisieren. Bei Zeitschriften betrifft dabei die Qualität die physische Gestalt der Hefte bzw. fiche,

Mikrofilm,

Magnetband,

sonstiger Erscheinungsformen

elektronische Zeitschrift).

(Mikro-

Ebenso ist zu

fragen, ob Zeitschriftenhefte, bei denen durch den Transport oder schon bei der

Herstellung

Schäden (fehlende Seiten,

geknickte

Blätter,

Schimmel-

seiten) entstanden sind, noch als "gelieferte" Zeitschriften gelten können, weil

sie streng genommen infolge der Schäden nicht mehr

Bedarf

entsprechen können.

gefordert werden,

einem

Weiterhin kann beispielsweise vom

bestimmten Lieferanten

daß bestimmte Zusätze wie z.B. das Beschriften der Hefte

mit

Namen für den Umlauf oder auch das Anbringen von Bindevermerken

ihn

vorzunehmen

sind.

Die zu liefernden Informationen sind

durch

hinsichtlich

ihrer Aktualität, ihrer Sicherheit und ihrer Kompatibilität mit biliothekarischen Anforderungen (z.B. RAK-Kompatibilität) sowie ihrer Vollständigkeit festzulegen. Weiterhin sind hier auch Qualitätsnormen der Informationsübermittlung zu bestimmen,

wie z.B.

mationsmittel

Sprache der Bibliothekare

in

der

die Forderung,

daß nicht nur die abgefaßt

sein

Inforsollten,

sondern daß auch die Kontaktpersonen des Lieferanten über Kenntnisse in der jeweiligen Sprache verfügen müssen.

Im

Rahmen der zeitlichen Dimension des Bedarfs sind die Lieferfristen

Zeitschriften

und der Dienstleistungen zu determinieren.

Die

der

"möglichst"

schnelle Lieferung ist zu spezifizieren ebenso wie z.B. auch die Antwortgeschwindigkeit

auf Schreiben der Bibliothek.

scheidungsträger haben festzulegen, monatlichen

Die

bibliothekarischen

Ent-

ob sie z.B. Reklamationsübersichten in

oder halbjährlichen Abständen benötigen.

auch die spätest möglichen Liefertermine zu bestimmen.

Weiterhin sind

hier

78 Die Spezifikation des Bedarfs in seiner räumlichen Dimension beinhaltet die Zielbestimmung

beim

Versand wie auch die Lieferwege.

sondere dann notwendig,

dezentral bearbeitet werden. mationen

nicht

Dieses wird

wenn die Zeitschriften in einem

insbe-

Bibliothekssystem

Außerdem kann es möglich sein, daß die Infor-

grundsätzlich

an die Zeitschriftenstelle

zu

adressieren

sind, sondern z.B. an die Direktion oder an andere Dienststellen. Zusammenfassend zeigt sich, gestaltet

daß sich die Bedarfsbestimmung relativ komplex

und von Entscheidungen abhängt,

zeitlichen

die auf anderen sachlichen

Planungsebenen getroffen werden.

deckungszieles scheidungen.

Die Festlegung

des

erfordert daher die Kenntnis auch dieser vorgelagerten EntHier treten im wesentlichen drei einflußnehmende Gruppen auf:

Zunächst bestimmen u.a.

die Benutzer den Bedarf, wenn z.B. auf Grund ihrer

Anzahl Mehrfachbeschaffungen für notwendig gehalten werden. einflussen

Institutionen

die Spezifikation des Bedarfs, hinsichtlich der

determinieren z.B.

Weiterhin

aber auch die der Bibliothek übergeordneten Dienststellen

Richtlinien wenn

und

Bedarfs-

die

wenn - wie oben ausgeführt -

Rechnungsinformationen

bestehen.

Letztlich

Bedürfnisse der Mitarbeiter der Bibliothek den

die Fachreferenten im Rahmen einer Überprüfung

Zeitschriftensortiments

bebzw.

des

Bedarf,

fachlichen

Fachkataloge der Lieferanten für notwendig halten.

An diesen wenigen ausgewählten Beispielen zeigt sich bereits deutlich, der Bedarf im wesentlichen von Entscheidungen abhängig ist,

die

daß

außerhalb

der Lieferantenwahl anzusiedeln sind.

5.1.2. Ausgabenorientierte Ziele Neben

dieser

Orientierung

am Bedarf sind aber die

Berücksichtigung der Haushaltsmittel

Entscheidungen

unter

(Ausgaben) zu fällen. Dem öffentlichen

Sektor sind auf Grund des Art. 114 GG die Prinzipien der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit der Verwaltung auferlegt: des

"Bei Aufstellung und

Ausführung

Haushaltsplanes sind die Grundsätze Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit

zu beachten" (§§ 6 Abs.1 HGrG, jedoch

7 Abs.1 BHO). Bis heute sind diese Begriffe

im Rahmen der Verwaltungspraxis problematisiert

eindeutigen

worden,

da

keine

Regelungen über die Vorstellungen von 'Wirtschaftlichkeit' und

'Sparsamkeit' bestehen (s. Sigg 1983: 44; Eichhorn 1979: 12).

79 Orientiert

man sich bei einer notwendigen Operationalisierung

schaftlichkeit' auch

von

'Wirt-

an den beiden Versionen des ökonomischen Prinzips,

wie es

von verfassungsrechtlicher Seite empfohlen wird (s.

988),

von Münch

so bedeutet diese Zielvorgabe für die Lieferantenwahl,

1983:

entweder den

Mitteleinsatz bei gegebenem Ertrag zu minimieren (=Minimumprinzip) oder bei gegebenem

Mitteleinsatz den Ertrag zu

Grundsatz

der Sparsamkeit wird eine eigenständige Bedeutung

er

wird i.S.

maximieren

(=Maximalprinzip).

Dem

abgesprochen;

des Minimumprinzips als Teilprinzip des Wirtschaftlichkeits-

grundsatzes interpretiert (s. Sigg 1983:52).

Was nun den Mitteleinsatz bei der Zeitschriftenerwerbung betrifft, so teilt sich

dieser

Waren,

in (1) Ausgaben auf Grund des Gesamtpreises

kungen.

Während

Waren variiert, pro

gelieferten

die Ausgabenkomponente (1) mit der Menge

der

bestellten

sind die bestellfixen Ausgaben davon unabhängig und fallen

Bestell Vorgang an.

dung

der

(2) bestellfixe Ausgaben und in (3) Ausgaben auf Grund von Fehlwir-

Die dritte Komponente stellt die wertmäßige Abbil-

der Nichterfüllung der geplanten Bedarfsdeckung dar (s.

Brink

1982:

223; Mai 1982: 48f.; Rhode 1982: 110).

Die

Ausgaben,

die

mit der Bestellmenge variieren,

Verlagspreis und den Nebenausgaben für Porto, zusammen.

setzen sich

Service,

aus

dem

Zoll, Steuern etc.

Neben diesen Ausgaben entstehen Personal- und Sachausgaben,

die

auf Grund der weiteren Arbeitsvorgänge (Eingangskontrolle, Eintragen in den Kardex, Rechnungsprüfung in der Zeitschriftenstelle, Distribution etc.) verursacht werden.

innerbibliothekarische

Eine Erhebung zur durchschnittlichen

Ermittlung dieser Bearbeitungsausgaben existiert für die BRD nicht. Für die USA haben sich bei verschiedenen Erhebungen äußerst unterschiedliche ergeben,

die zwischen $25/Titel (s.

Werten anzusiedeln sind (s. schätzungen da

die

ruhen.

Kuntz 1977: 142). Die amerikanischen Ausgaben-

sind generell auf die hiesigen Verhältnisse nicht übertragbar,

dort ermittelten Zahlen auf automatisierten Dennoch

sichtlich

Werte

Greene 1974: 92) und durchaus höheren

können

für die Verhältnisse in der

Arbeitsvorgängen BRD

Richtwerte

behin-

der Personal ausgaben bei der Bearbeitung von Zeitschriften ange-

geben werden. Auf Grund der Untersuchung von FUNK et al. (1976: 77ff.) sind folgende Bearbeitungszeiten ermittelt worden:

80

Tätigkeiten

durchschnittlicher Zeitbedarf

(1) Kardexkarte anlegen

3.5 Min.

(2) Eintragen der Folgelieferungen im Kardex (incl. Sortieren, Stempeln und Auftragen der Aus- und Ablagenummern)

1.3 Min.

(3) Sortieren nach Auslage und Umlauf

0.5 Min.

(4) Titelblatt und Inhaltsverzeichnis pro Jahrgang sammeln

1.2 Min.

(5) Bindeformular erstellen und Bindevermerk im Kardex eintragen

3.1 Min.

(6) Komplettierung eines Jahrganges

2.7 Min.

(7) Rechnungsprüfung in der Zeitschriftenstelle

3.7 Min.

Abb.6: Bearbeitungszeiten

Geht

man bei einer Berechnung nur von den schon laufend

schriften und

aus (ohne Tätigkeit (1)),

Zeit-

bei 1000 Titeln

einer durchschnittlichen Anzahl von acht Heften pro Jahr für die

Tätigkeiten insgesamt 418 Stunden. noch

Transport- und

Wegezeiten

einiges erhöht werden. laufend Als

gehaltenen

so ergeben sich z.B.

Da bei den angeführten Arbeitsvorgängen fehlen,

muß dieser

Wert

sicherlich

KLUTH errechnete alleine für das "Vereinnahmen

gehaltenen Hefte" von 2000 Titeln einen Mitarbeiter

Durchschnittswerte

o.a.

(1979:

in den USA werden 1500-2000 Titel pro

um der

225).

Mitarbeiter

angegeben (s. De Vere 1980: 37). Die Zahl von KLUTH stimmt auch tendenziell mit einer neueren Untersuchung für die USA überein,

bei der jedoch auf der

Basis von 52 Arbeitswochen pro Jahr gerechnet wurde. werden,

daß

im Durchschnitt 2778 Titel von einem

Dort konnte ermittelt Mitarbeiter

bearbeitet

werden können (s. McGregor 1977: 265). Auch wenn im Rahmen der Untersuchung von McGREGOR eine wesentliche Streuung aufgetreten ist, so ist dennoch sehr interessant,

daß

Funktion abbildet. Titeln

die Relation Mitarbeiter-Titelanzahl keine proportionale In Bibliotheken mit einem Bestand zwischen 500 und 5000

sinkt die Relation mit steigender Titelanzahl,

während sie in

Bi-

81 bliotheken mit einem höheren Bestand ansteigt (s. Damit

zeigt sich,

McGregor 1977:

265ff.).

daß Rationalisierungseffekte nicht unabhängig

von

der

Bestandshöhe zu erreichen sind.

Zieht man die in Abschnitt 3.3.

(Abb. 4) ermittelte personelle Ausstattung

der hier untersuchten Bibliotheken heran, ter/1000

Titel

ungefähr

bestätigt,

so wird die Relation 1 Mitarbei-

wenn sich dort im

Mitarbeiter für 2000 Titel ergeben haben (s. fischen

Lieferantenwahl

sind

diese

Durchschnitt

1.9

Abb.4). Im Falle einer spezi-

Ausgaben

in

Abhängigkeit

von

der

die pro Bestel1 Vorgang

an-

Bestellmenge zu bestimmen und Maßstäbe anzugeben.

Die

zweite Ausgabenart betrifft die Ausgaben,

fallen. Diese Ausgaben sind unabhängig von den zu bestellenden Mengen, d.h. der Anzahl der Titel,

Hefte und Informationen,

und daher

ihnen gehören sämtliche Personal- und Sachausgaben, zugerechnet

werden können,

wie z.B.

pro

Größe

Bestel1 Vorgang fix,

des

Bestelloses:

Bestel1 Vorgang

erledigt

Je

ter Wareneinheit. Lieferung

über

Diese Ausgaben sind

verlaufen aber degressiv mehr Titel

und

werden können (z.B.

listen eines Lieferanten),

Zu

Porto bei dem Versand der Bestellung

oder Inanspruchnahme von Personal für eine Bestellung. zwar

bestellfix.

die dem Bestel1 Vorgang

hinsichtlich

Dienstleistungen auf Grund von

bei

der einem

Erneuerungs-

um so geringer werden die Ausgaben pro bestell-

Das ist insbesondere dann von Bedeutung, Agenturen

Bestellose

steigen und

damit

wenn durch die die

Summe

der

Nichterfüllung

der

bestellfixen Ausgaben sinkt.

Die

dritte

Ausgabenart umfaßt die Ausgaben,

Bedarfsdeckung zu tragen sind.

die bei

Eine Ermittlung derartiger Ausgaben ist

in

Praxis und Theorie mit zahlreichen Problemen verbunden. Für die Nichterfüllung der Bedarfsdeckung der Zeitschriftenerwerbung wäre zunächst zu fragen, bei welcher Gruppe sich diese Fehlwirkungen überhaupt ergeben,

um sie dann

erfassen zu können. Treffen beispielsweise die Zeitschriften nicht entsprechend

der zeitlichen Bedarfsplanung ein,

so treten Fehlwirkungen bei

Be-

nutzern (Notwendigkeit der Substitution) und bei der Bibliothek auf

(Rekla-

mation,

Mengen-

gerüstes

Verschlechterung

des

außerordentlich schwierig,

da z.B.

faßt und bewertet werden muß. die

Image).

Sowohl die Erfassung

des

als auch des Wertgerüstes der Fehlwirkungen bei den Benutzern ist die fehlende Information überhaupt er-

Derartige Schwierigkeiten entstehen auch für

Erfassung von Fehlwirkungen innerhalb der Bibliothek,

wenn dort

z.B.

82 die rechtlich notwendigen Rechnungsinformationen nicht geliefert wurden und diese

Fehlmengen nun zu bewerten sind.

Grundsätzlich ist der

Fehlwirkungen abhängig von den Substitutionsmöglichkeiten, keit

der

und Dauer ihres Auftretens und von der Art der Kompensation der Fehl-

mengen.

Hinsichtlich der letzten Einflußgröße kann entweder der

nachliefern,

so

Lieferant

daß sich die Fehlmengenausgaben auf die Reklamationsbear-

beitung und die Ersatzbeschaffung beziehen, mehr

Umfang

von der Häufig-

nachliefern,

oder der Lieferant kann

so daß noch zusätzliche Ausgaben (z.B.

nicht

Inanspruchnahme

der Fernleihe) auftreten.

5.1.3. Die Beziehungen zwischen den Zielen Die bibliothekarische Literatur vermittelt den Eindruck,

daß das

Bedarfs-

deckungsziel und das Ziel der Ausgabenminimierung gleichzeitig zu erreichen sind (s.

Dörpinghaus 1984a:

konstellation

182;

Lohse 1977:

130). Eine derartige Ziel-

ist mit dem wirtschaftstheoretischen Problem verbunden,

daß

mit der Spezifikation des Bedarfsdeckungszieles immer ein bestimmtes Niveau von

Fehlwirkungen akzeptiert wird.

Eine Begründung

dieser

liegt schon in der Definition der Fehlwirkungen bzw. Ausgaben, mit

die ja die bewerteten (Bedarfs-) Planabweichungen darstellen: Da

einer bestimmten Bedarfsspezifikation auch ein bestimmtes Bezugsrisiko

(^Wahrscheinlichkeit jeder (s.

der Planabweichung) verbunden ist,

Bedarfsspezifikation ein damit auch akzeptiertes Brink

dingung, Eine

Konstellation

der damit verbundenen

1982: während

derartige

nur vereinbar,

223).

ergibt

sich

bei

Fehlwirkungsniveau

So wird das Bedarfsdeckungsziel zu einer Nebenbe-

der Ausgabenminimierung Zielcharakter

beizumessen

Sachlage ist auch mit dem oben erläuterten

ist.

Minimumprinzip

wenn dort von einem gegebenen Ertrag i.S. eines geforderten

Bedarfsdeckungsniveaus als Nebenbedingung ausgegangen wird. Damit folgt für die Lieferantenwahl, daß das Ziel der Ausgabenminimierung unter Berücksichtigung eines bestimmten Bedarfs zu erreichen ist. Nebenbedingungs-Relation praktische Bedeutung hat, Ergebnissen Bibliotheken

des

Gesprächskreises

stellen

klar,

daß

Zeitschriften bestellen werden,

Daß eine derartige Zielzeigt sich auch in

den

Bibliotheksverbände-Börsenverein:"

Die

sie in Zukunft dort

ihre

ausländischen

wo sie am billigsten angeboten werden, sei

83 es im In- oder Ausland. Man ist also bereit, Lieferzeiten von 6-8 Wochen in Kauf zu nehmen und die üblichen Schwierigkeiten,

die sich beim Direktbezug

aus dem Ausland ergeben" (Dorn 1983: 14). Interpretiert verfolgendes

man

jedoch das Bedarfsdeckungsziel als ein

Ziel,

Zielsetzung vor,

so

selbständig

liegt eine Entscheidungssituation

bei

zu

mehrfacher

wenn eine Lieferantenwahl verfolgt werden soll, die neben

den ausgabenorientierten Zielwirkungen auch weitere Ziele zu erreichen hat. In

einer

derartigen Entscheidungssituation ist

Entscheidungsträgers aktiven

das

nicht vollständig formuliert,

Präferenzsystem so daß z.B.

des

in inter-

Lösungsverfahren die Präferenz vollständig formuliert werden

muß,

so daß eine zielerreichende Alternative gefunden wird (s. Rhode 1982: 187). Eine

derartige

geforderten nicht

Entscheidungssituation ist allerdings

Grundsätze

relevant

der

Wirtschaftlichkeit und der

und soll daher für die weitere

nach

Sachlage

Sparsamkeit

Diskussion

der hier

ausgeschlossen

werden.

5.2. Die Bedingungen der Lieferantenwahl Im Gegensatz zu den Zielen einer Entscheidung erfassen die Bedingungen i.S. von deskriptiven Bedingungen "unbewertete Determinanten..., die im betrachteten Zeitraum nicht veränderbar sind bzw.

nicht verändert werden

sollen"

(Mai 1982: 65). Dabei soll zwischen den bibliotheksexternen und den bibliotheksinternen Bedingungen unterschieden werden.

5.2.1. Bibliotheksexterne Bedingungen Die

gesamtwirtschaftliche Situation als eine erste Klasse dieser Bedingun-

gen

ist für die Lieferantenwahl

insofern zu berücksichtigen,

als die

bliothek durch die Verwendung öffentlicher Mittel unmittelbar vom turellen der

Geschehen sowie den damit verbundenen politischen

Bi-

konjunk-

Entscheidungen

Mittelaufteilung zugunsten einzelner Ressorts abhängt. Diese Bedingung

war deutlich in der bibliothekarischen Praxis zu spüren, kürzungen

getätigt

wurden

und damit Konsequenzen im

als globale EtatRahmen

der

Erwer-

84 bungspolitik sichtbar wurden (vgl. Abschnitt 2.1.). Neben der konjunkturellen

Lage

sind die Entwicklungen der Inflationsrate

und

des

gesamtwirt-

schaftlichen

Wachstums ebenso wie die internationalen Währungsverhältnisse

zu erfassen.

Insbesondere für 'schwierig' zu liefernde Zeitschriften

wird

die Infrastruktur des Erscheinungslandes als eine Bedingung offensichtlich. Die vorliegende Marktform als eine weitere externe Bedingung bei der Lieferantenwahl

erfaßt

die

Marktverhältnisse auf der

Angebots- wie

auf

der

Nachfrageseite und führt damit zu bestimmten Verhandlungspositionen. Sowohl auf

der Angebotsseite als auch auf Seiten der Nachfrager können sich

sprechend der Anzahl der Marktteilnehmer polypolistische, und

monopolistische

55).

Neben

Marktstrukturen ergeben (s.

Grochla/Schönbohm

dieser Marktstruktur hat das bestehende

ent-

oligopolistische 1980:

Marktseitenverhältnis

einen Einfluß auf den Preisbildungsprozeß (s. Theisen 1970: 38ff.): - Marktseitenverhältnis a: Die Nachfrager werden von den Anbietern als Kollektiv betrachtet. Die Anbieter fixieren die Preise und Konditionen, die Nachfrager können sich nur mit der Menge anpassen. - Marktseitenverhältnis b: Die Anbieter werden von den Nachfragern als Kollektiv betrachtet. Daher können jetzt die Nachfrager die Preise und Konditionen fixieren und die Anbieter haben sich mengenanpassend zu verhalten. - Marktseitenverhältnis c: Anbieter und Nachfrager betrachten sich Singular. Alle Käufe/Verkäufe sind Ergebnisse von Verhandlungsprozessen. Nach

den

werden,

Gesprächen daß

das

mit Lieferanten soll

hier

die

Marktseitenverhältnis a in der Praxis

Vermutung eine

geäußert

wesentliche

Rolle spielt. Neben

dieser gesamtwirtschaftlichen Situationsbeschreibung sind

anbieter-

spezifische Bedingungen wie z.B. der Standort und die technische wie personelle der

Ausstattung der Lieferanten von Bedeutung.

Unter dem

Gesichtspunkt

Vorauszahlungen wird auch das finanzielle Potential eines

Lieferanten

zu einer bibliotheksexternen Bedingung. Als

eine dritte Gruppe sind Bedingungen,

der zu liefernden Waren ergeben, charakter ihre

die sich aus den Charakteristika

zu nennen.

Durch den spezifischen Waren-

von Zeitschriften (s.Dörpinghaus 1984a:

Beschaffbarkeit

betroffen.

180f.) wird

vor

Insbesondere ihre Charakterisierung

allem als

85 nicht

beliebig austauschbare und nicht beliebig verfügbare

Güter

grenzen

ihre Beschaffbarkeit gegenüber sonstigen Waren sehr stark ein. Als

letzte Klasse der bibliotheksexternen Bedingungen sind

rechtliche Be-

dingungen anzuführen: So sind bei jeder Vertragsgestaltung mit einem Lieferanten privatrechtliche Bestimmungen zu berücksichtigen.

Auf den Zusammen-

hang

zwischen der Wahl der Lieferanten und der daraus resultierenden

tung

wurde bereits detailliert eingegangen.

tung ist das Faktum,

daß der Haushaltsverwendung durch das

Haushaltsrecht

von vornherein bestimmte Grenzen und Zielvorgaben gesetzt sind. für

die

Haf-

Von sehr viel größerer Bedeu-

Zeitschriftenerwerbung bedeutsame Regelungen des

Auf einige

Haushaltsrechts

sei im folgenden näher eingegangen.

EXKURS: Zur Zulässigkeit von Vorauszahlungen Entsprechend dem Gutachten der Kommission für Rechtsfragen des VDB (s. Vogt 1976:

23) und dem Erlaß des MWK Baden-Württembergs (1981) sind

Vorauszah-

lungen für Zeitschriften unter bestimmten Bedingungen zulässig (s. Dörpinghaus 1984a: 206f.). Zu diesen Bedingungen zählen: (1) Es muß sich um Vorleistungen entsprechend §56 LHO handeln, d.h.: - wenn sie in einem Wirtschaftszweig regelmäßig vereinbart oder - wenn sie durch besondere Umstände gerechtfertigt sind. (2) Es muß Gewißheit über die Erfüllung durch den Auftragnehmer vorliegen. (3) Es müssen angemessene Zinsen oder Preisermäßigungen vereinbart werden. (4) Die Auftragsvergabe hat nur an fachkundige, leistungsfähige und zuverlässige Lieferanten zu erfolgen. (5) Die Vorleistungen beruhen auf vertraglichen Vereinbarungen entsprechend den Grundsätzen (1)-(4). (6) Es sind entsprechende Rechnungsinformationen zu erbringen, (s. Abschnitt 5.1.1.) (7) Es hat in Nordrhein-Westfalen eine Spezifikation der Rechnungen zum Fälligkeitsdatum zu erfolgen (s. Mitteilungsblatt 1984: 148).

86

Kritisch

sei an dieser Stelle vermerkt,

daß der Begriff

der

Vorleistung

nach §56 Abs.1 LHO nicht genügend spezifiziert ist: Gemäß §56 Abs.1 LHO und den

entsprechenden Ausführungen sind Vorleistungen Leistungen des

die

unter

den

o.a.

Voraussetzungen bewirkt werden

dürfen,

Landes,

"bevor

die

(volle) Gegenleistung des Auftragnehmers erbracht ist" (Erlaß des MWK 1981: A II Satz 1). Unklar bleibt, was unter der'Gegenleistung'zu verstehen ist bzw.

ob und ggf.

wann überhaupt von einer'Gegenleistung'bei

der Voraus-

zahlung der Zeitschriftenabonnements gesprochen werden kann.

Zur Erläuterung dieser Fragestellung sei auf das Verfahren der Agentur verwiesen (b)

(s.

sind

Abschnitt 4.3.1.):

Pauschalvorauszahlungen

frühestens am 14.6.

(5)

Bei Wahl der Rechnungsverfahren (a) und auf

Grund

eines Jahres möglich.

der

Erneuerungsübersicht

Zu diesem Zeitpunkt besteht die

'Gegenleistung' der Agentur lediglich in der Erstellung der Pauschalvorausrechnung und der Erneuerungsliste.

Es ist zu fragen,

Gegenleistung für eine Bibliothek anzusehen ist, ein

ob das überhaupt als

oder ob nicht

Frage der Gegenleistung gewinnt auch dann an Bedeutung, im

mindestens

Bestellvorgang durch die Agentur vor der Zahlung vorliegen müßte. wenn

Die

insbesondere

Zeitraum zwischen Vorauszahlung der Bibliothek und Bestellzeitpunkt der

Agentur

bei

den Verlagen finanzielle Engpässe

auftreten.

Hier

hat

die

Bibliothek

im Konkursfall keinen faktischen Anspruch auf die Lieferung der

Hefte,

die Agentur noch keine Bestellungen vorgenommen hat.

da

In

einem

solchen

Fall kann die Bibliothek nur auf eine umfangreiche

hoffen,

da es im Konkursfall dem Lieferanten unmöglich geworden ist,

zu bestellen.

Rückabwicklung

Vorbeugend kann auch gegen Gebühr eine Bankbürgschaft

noch abge-

schlossen werden.

Nur

ein

Bestel1 Vorgang

und die Einlösung der Schecks durch

die

Verlage

können überhaupt eine Zeitschriftenlieferung bewirken. Streng genommen kann daher

eine so frühzeitige Zahlung nicht als Vorausleistung i.S.

LHO verstanden werden, nicht erbracht wurde.

da diese Bestellung i.S.

Vereinbarung

lungszeitpunkt

56 noch

Hingegen ist die zweite Art von Vorauszahlungen beim

Rechnungsverfahren (c) nicht zu kritisieren, liche

des §

einer Gegenleistung

zwischen

vorliegt.

da hier zumindest eine recht-

der Agentur und dem

Es ist daher zu fordern,

Verlag

zum

Vorauszah-

den Vorausleistungsbe-

griff hinsichtlich der 'Gegenleistung' der Vertragsnehmer zu spezifizieren, um eindeutige Regelungen vereinbaren zu können.

87

Weiterhin ist bei der Abwägung der o.a. die

Bedingungen

Bedingungen anzumerken,

daß

sich

über die angemessenen Zinsen oder Preisnachlässe und

die

Forderung der Rechnungshöfe in Nordrhein-Westfalen nach einer Spezifikation in der Praxis widersprechen (s. Dörpinghaus 1984a: 207f.), da die Agenturen u.a.

gerade deshalb einen erhöhten Preisnachlaß gewähren, weil sie mit der

Aufstellung Daneben

von Pauschal Vorausrechnungen eine

ist

Arbeitsersparnis

zum frühesten Zeitpunkt der Vorausleistungen die

spezifizierter

Rechnungen

auf Grund der oben

erwähnten

erzielen. Aufstellung

Beste11 verfahren

faktisch nicht möglich.

Auf

die Bedeutung 'angemessener Zinsen oder Preisnachlässe' soll wegen der

Relevanz im folgenden Exkurs eingegangen werden.

EXKURS: Die "Günstigkeit" von Vorauszahlungen Im

Erlaß

des

MWK von Baden-Württemberg

(1981) wird an

die

Zahlung

von

Vorausbeträgen die Anforderung gestellt, daß angemessene Zinsen oder Preisnachlässe zu vereinbaren sind. Dieser Passus ergibt sich schon aus §34 LHO, in

dem die Wirtschaftlichkeit und die Sparsamkeit der

Ausgaben

gefordert

wird. Unabhängig von der Frage, ob Vorauszahlungen überhaupt zulässig sind, hat sich der bibliothekarische Entscheidungsträger daher auch zu fragen, ob Vorauszahlungen

unter

Sparsamkeit sinnvoll

Beachtung der Prinzipien

Dabei

dem

Agentur

(5)

entspricht:

wird im Mai/Juni auf der Basis von Erneuerungslisten eine

zahlen ist. ist

soll ein Beispiel gewählt werden,

angebotenen Rechnungsverfahren (b) der

vorausrechnung

und

sind.

Um diese Frage eindeutig zu beantworten, das

Wirtschaftlichkeit

verschickt,

die

spätestens bis zum 15.11.

Der auf den endgültigen Rechnungsbetrag gewährte

Pauschal-

des Jahres

zu

Preisnachlaß

in Abhängigkeit vom Zahlungszeitpunkt der Vorauszahlung folgendermaßen

gestaffelt:

88 Bezahlung des Vorausbetrages

Preisnachlaß In

Verrechnungs-

(z.B. DM 100.000) vor dem:

% auf den endgültigen

betrag

Betrag

Da

15.11.

2.5

2.500 DM

15.10.

3.0

3.000 DM

15.09.

3.5

3.500 DM

15.08.

4.0

4.000 DM

15.07.

4.5

4.500 DM

15.06.

5.0

5.000 DM

die

beruht

Pauschal Vorausrechnung auf der Basis und

stellt,

geschätzter

die Agentur die Endrechnung erst im Mai des

kann man davon ausgehen,

Preiserhöhungen Folgejahres

aus-

daß die Summe der Pauschalvorausrechnung

in etwa mit dem Endbetrag deckungsgleich ist. Die

wirtschaftliche Fragestellung bei einer derartigen Überlegung geht vom

Denken in alternativen Verwendungsmöglichkeiten aus und fragt daher, ob die Preisnachlässe Zinsvergütung

einer

vorfristigen Zahlung höher/niedriger

bei der alternativen Anlage (Bank).

wo die Zeit mehr kostet. elle

Mittel nicht

sind

als

Es wird also abgewogen,

Da Bibliotheken in ihrer Verfügung über

die Möglichkeiten

die

der Einnahme ( Ausgabe)

finanzi-

von

Haben

(Soll-)zinsen haben, sondern rein liquiditätsmäßig über Kassenmittel verfügen,

kostet

dann

wirtschaftlich,

spruch nimmt. tätigen.

sie die Zeit nichts.

In diesem Sinne handelt eine Bibliothek

wenn sie den frühestmöglichen Zahlungstermin in

An-

Dann kann sie liquiditätsmäßig die absolut größte Einsparung

Eine derartige Argumentation muß aber um zwei Komponenten ergänzt

werden:

(1)

Zunächst

einmal sind es Mittel des Landes,

verfügt und es ist zu fragen,

über die

die

Bibliothek

ob nicht die frühzeitige Inanspruchnahme mit

Zinsverpflichtungen für das Land verbunden wäre,

deren Kosten in die Über-

legung einzubeziehen sind. Wie verfügt nun das Land Uber Kassenmittel, Behörde

zugeteilt

sind,

ausgestellt worden ist?

über

die zwar einer untergeordneten

die aber noch

keine

Auszahlungsanordnung

Gemäß §17 Satz 1 BBankG ist das Land verpflichtet,

89 derartige

Mittel

(s.

von

Spindler/Becker/Starke

1973:

359)

bei

der

Deutschen Bundesbank auf Girokonten unverzinst einzulegen. Diese Einlagenpolitik

ist

notwendig,

um die von den öffentlichen

Kassen

Liquiditätsströme nicht einer wirksamen gesamtwirtschaftlichen kontrolle zu entziehen (s.

ausgehenden Liquiditäts-

Schmölders 1968: 279ff.). Es ist daher auch die

frühzeitige Vorauszahlung durch die Bibliotheken die günstigste Zahlung, da die Kassenmittel nicht bei der Deutschen Bundesbank verzinst werden.

Allerdings

muß

Deutschen

bei

diesen Überlegungen

Bundesbank

möglicht es,

noch

die

Ausnahmebefugnis

(§17 Satz 2 BBankG) berücksichtigt werden.

daß die Länder unter bestimmten Bedingungen doch

der

Sie

er-

Zinserträge

für Kassenmittel einnehmen können: Die Bundesbank genehmigt den Ländern für eine

zinsbringende Anlage im Geschäftsbankensektor

den

Haushaltsvollzug

werden,

zu können,

Globalkontingente.

müssen Gelder

so

daß sie bei einem aktuellen Kassenbedarf verfügbar sind.

Deutsche haben

garantieren

Um

angelegt Daß

die

Bundesbank wie die Länder von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht

und daher Zinserträge erwirtschaften konnten,

Deutsche Bundesbank 1972:

42).

ist unbestritten

Damit hat der bibliothekarische

(s.

Entschei-

dungsträger zum Zeitpunkt seiner Entscheidung bezüglich einer Vorauszahlung zu

fragen,

welchen Aufbau

wie sich die Liquiditätssituation des Landes darstellt und

Zinssätzen die von ihm benötigten Kassenmittel angelegt sind. des bestehenden Kassensystems von Bund und Ländern läßt

vermuten,

"wie

aussichtslos es im Rahmen dieser Kassenpraxis

zu Der

allerdings ist,

einen

aktuellen Überblick Uber Höhe und Standort der verfügbaren Geldbestände

zu

erlangen" (Eichhorn 1974: 89).

Es

ist

einer Nach

wie der

informatorisch fundierten Entscheidung

Abwägung der o.g.

gern,

Bibliothekar gelangen

Wirtschaftlichkeitsüberlegungen ist daher zu

zu

soll. fol-

daß zumindest auf Bibliotheksebene eine möglichst frühzeitige Zah-

lung auf

in dieser Situation äußerst fragwürdig, ausreichend

ein wirtschaftliches Verhalten repräsentiert, Candesebene

auf

Grund von informatorischen

während die Überlegung Mängeln

nicht

durch-

zuführen ist.

Stehen wird

allerdings auf Landesebene keine liquiden Mittel zur Verfügung eine Kreditaufnahme der öffentlichen Hand notwendig,

und

so sind die für

den entsprechenden Zeitraum zu zahlenden Zinsen mit der Vergütung durch die Agentur

auf Jahresebene zu vergleichen.

Unter

volkswirtschaftlichen

Ge-

90 sichtspunkten Kreditgeber

wären auch

aber

zusätzlich zu den zu zahlenden

Zinsen

die gesamtwirtschaftlichen externen Effekte

an

zu

die

berück-

sichtigen, wie sie sich in Rezessionsphasen bei restriktiver Geldpolitik in einem steigenden Zinsniveau für die Privatwirtschaft (Agenturen) ausdrücken können.

Derartige

scheidungsträger den

Kreislaufeffekte wären für den bibliothekarischen

Verursacher Bibliothek kaum noch zu ermitteln.

sich

somit,

Ent-

hinsichtlich der Problematik der Zurechnungsfähigkeit auf Zusammenfassend

zeigt

daß eine frühzeitige Zahlung auch eine wirtschaftliche

Haus-

haltsverwendung für eine Bibliothek darstellt: Die Liquiditätssituation des Landes

oder

eine

mangelnde

Informationsbasis

der

Entscheidungsträger

bedingt einen solchen Ausgabezeitpunkt.

(2)

Die zweite Komponente in der Argumentation über die Günstigkeit

Vorauszahlungen

geht davon aus,

von

daß die mit der vorfristigen Zahlung ver-

bundene "Kasseneinsparung" für die Erwerbung von Monographien zur Verfügung steht.

Diese

Erwerbung bringt einzel- wie auch gesamtwirtschaftlich

eine

Verbesserung des Buchbestandes (i.S.

von Vermögen) mit sich, dessen Bewer-

tung

Wirtschaftlichkeitsbeurteilung

sich wohl kaum negativ auf die

einer

Vorauszahlung auswirken dürfte.

Insgesamt

zeigt

sich daher,

daß unter den hier gestellten Prämissen

die

Pauschalvorauszahlungen möglichst frühzeitig zu tätigen sind. Es wäre nicht ausgeschlossen, daß bei Kenntnis des hier erarbeiteten Ergebnisses

die

Agenturen versucht sein könnten,

auszudehnen. der

die

Zahlungsfristen

Einer derartigen Strategie sind Grenzen gesetzt,

weiter

da das

wirtschaftlichen Vertretbarkeit der Vorauszahlungen auch in

Maß

Zusammen-

hang mit dem rechtlichen Anspruch auf eine Gegenleistung zu betrachten ist. Dieser

rechtliche

Anspruch ist jedoch -wie oben erläutert- nicht als

ge-

sichert anzusehen.

Nach diesen Exkursen über die Zulässigkeit und die Günstigkeit von

Voraus-

zahlungen

sind im Rahmen der haushaltsrechtlichen Bedingungen weitere

Be-

dingungen

zu

die

Regelungen,

nennen. die

für

Für die Beurteilung von Lieferanten sind die Übertragbarkeit der Haushaltsmittel

Haushaltsstellen gelten,

auch auf

andere

von wesentlicher Bedeutung, da mögliche Minderun-

91 gen

von

können. lich

Personalausgaben

nicht

zur

Verfügung

gegeben und somit ergibt sich eine Bewertung des

Einsparungen die

nicht für die Erwerbung

bei Personalausgaben von null.

Nutzens

Als weitere Bedingungen

Zuteilungsmodalitäten und die effektiven Zuweisungen zu

gen,

stehen

Die alternative Verwendung von Mitteln ist damit einzelwirtschaft-

die

bringen

Ausgabenbegrenzungen können.

Behörden

Es

berücksichti-

in der bibliothekarischen Praxis mit

ist ebenfalls zu bedenken,

wann

die

von sind sich

übergeordneten

auch die faktische Verfügungsberechtigung über die Mittel an

die

Bibliotheken geben.

Neben

den

haushaltsrechtlichen

und

privatrechtlichen

Bedingungen

schließlich auch weitere mit dem Wirtschaftsleben zusammenhängende

sind

Gesetze

zu berücksichtigen wie z.B. Zollgesetze, EG-Richtlinien, Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen,

Verdingungsordnung für Leistungen, Mittelstandsför-

derungsgesetz.

5.2.2. Bibliotheksinterne Bedingungen Neben den

externen Bedingungen werden für die Lieferantenwahl

relevant,

die

ausgegrenzte

auf Entscheidungen beruhen,

Sachverhalte

die auf zeitlich und

sachlich

Entscheidungsfelder zurückgehen und dadurch Bedingungscharak-

ter für die Lieferantenwahl haben. Hier

ist

vor allem auf die personelle Ausstattung in ihrer

quantitativen

und qualitativen Dimensionen hinzuweisen. Diese Ausstattung kommt formal im Stellenplan der Bibliothek zum Ausdruck. Zusätzlich dazu wäre aber auch der tatsächliche

Personaleinsatz

zu berücksichtigen,

Stellenplan vorgesehenen Einsatz abweichen kann.

der häufig von Die praktische

dieser Bedingung ergab sich bereits im Abschnitt 3.5.1.2. lich,

dem

im

Bedeutung

Dort wurde deut-

daß die Bibliotheken durchaus versuchen, personelle Engpässe mit der

Wahl entsprechender Lieferanten zu überbrücken. Dabei ist aber nicht nur zu berücksichtigen, es

ist

das

welche abteilungsspezifische Ausstattung besteht, sondern

gesamtbibliothekarische

Potential

Potential gilt als Grundlage für die Bewertung der es

zu

überprüfen.

Dieses

Arbeitsersparnis,

den "Nutzen" eines bestimmten Lieferanten zu beurteilen

gilt.

wenn

Besteht

z.B. keine alternative Verwendung der Arbeitsersparnis in anderen Abteilun-

92 gen,

kann der Nutzen nur mit null bewertet werden, da - wie oben erwähnt -

eine Verwendung der Mittel für Erwerbungszwecke nicht gegeben ist. Als

eine

weitere Bedingung im Rahmen der personellen Ausstattung ist

die

Persönlichkeit des Einkäufers zu diskutieren: Insbesondere seine Risikoeinstellung, sein Verhandlungsgeschick und sein subjektiver Informationsbedarf sind möglicherweise Begründungen für eine bestimmte Lieferantenwahl

(s. Mai

1982: 80f.). In diesem Zusammenhang ist anzumerken, daß die Theorie wie die Praxis

teilweise das mangelnde ökonomische Wissen der

Entscheidungsträger

feststellt (s. Eichhorn 1984: 56).

Neben

der

personellen Komponente sind die

Erwerbungspolitik zu berücksichtigen.

sonstigen

Entscheidungen

der

So liegt der Lieferantenwahl bei der

Erwerbung

von Zeitschriften das inhaltlich abgestimmte Erwerbungssortiment

zugrunde.

Je nach Sammelauftrag der Bibliothek ergibt sich ein

das

Sortiment,

unterschiedliche fachliche Schwerpunkte und - damit häufig verbunden -

sehr verschiedene Erscheinungsländer aufweist. Bedingungen

auch

Ebenso spielen unter diesen

die beschaffungsmarktbezogenen Konsequenzen

der

Erwer-

bungspolitik bei Monographien eine Rolle, wie sie auch in der Praxis in der Strategie der Unterstützung des ortsansässigen Buchhandels deutlich wurden. Weiterhin

gehören zu den bibliotheksinternen Bedingungen auch die mit

der

Koordination von Teilbibliotheken verbundenen Entscheidungskonsequenzen für die Lieferantenwahl.

So sind unterschiedliche

Koordinationsnotwendigkeiten

und -möglichkeiten in zweischichtigen und in integrierten Bibliothekssystemen gegeben, die z.B. bei mengenabhängigen Rabattstaffeln zu unterschiedlichen Präferenzen führen können (s. Dörpinghaus 1984a: 211f.).

5.3. Die Instrumente der Lieferantenwahl Die Instrumente der Lieferantenwahl stellen die zu bewertenden Aktionsparameter

der Entscheidung dar.

Sie spiegeln sich zunächst in den

Absatzprogrammen der Lieferanten wieder, ting-Mixe fällt

jeweiligen

da in einer Bewertung der

die Wahl zugunsten eines bestimmten Lieferanten

Marke-

besteht.

die Wahl zugunsten eines Lieferanten immer mit der Entscheidung

sein gesamtes Absatzpaket zusammen,

d.h.

es ist nicht möglich,

z.B.

Dabei für das

93 Produkt-Mix

eines

Lieferanten

zu

Lieferanten aber das Kontrahierungs-Mix

wählen.

Absatzparameter

eines

Deshalb sind die Wechselwirkungen

bei der Entscheidung zu berücksichtigen.

der

anderen einzelnen

Diese Instrumen-

tengruppen wurden bereits im Abschnitt 4.2. einer Systematisierung unterzogen

und im Abschnitt 4.3.

exemplarisch für verschiedene

Lieferantentypen

konkretisiert, so daß an dieser Stelle auf sie nicht weiter einzugehen ist. Weiterhin existieren aber methodische Instrumente, prozeß

in seinem Ablauf unterstützen.

schen

die den

Entscheidungs-

Ihr Einsatz dient der

informatori-

Fundierung der Entscheidung und wurde schon im Rahmen der

Befragung

der Bibliotheken berücksichtigt (s. Abschnitt 3.6.). Zunächst träger

ist der Informationsbedarf der bibliothekarischen zu bestimmen.

subjektiven

Entscheidungs-

Er läßt sich im wesentlichen in Abhängigkeit von der

Risikoeinstellung formulieren.

Entsprechend den in

Abschnitt

2.4. vorgestellten Kaufsituationen wird dieser Informationsbedarf zu determinieren sein. thekare

Hinsichtlich der Informationsbeschaffung können die Biblio-

die Sekundär- und die Primärerhebung nutzen.

Bei sekundär zu

be-

schaffenden Informationen greifen die Entscheidungsträger auf Informationsbanken,

die

für

worden sind,

andere Zwecke und zu einem früheren

Zeitpunkt

erstellt

zurück. So sind hier Statistiken im Rahmen der Zeitschriften-

erwerbung zu nennen, die beispielsweise: - die fachliche Zusammensetzung des Zeitschriftensortimentes - die Verteilung der Zeitschriften nach dem Erscheinungsland - die Verteilung der Zeitschriften nach den Lieferanten - die Verteilung der Zeitschriften nach den Preisgruppen - die Verteilung der Zeitschriften nach der Erscheinungsweise enthalten können. Die Statistiken zeigen Charakteristika des Zeitschriftensortiments.

Als

Statistik

der

Haselbach

1982:

Bibliothek

Beispiel für eine derartige Stammdatei sei hier Staatsbibliothek 8ff.).

Bei

Preußischer

Kulturbesitz

der Erfassung und Analyse der

auf

verwiesen Zahlen

sollte nicht auf diejenigen anderer Bibliotheken Rücksicht

die (s. einer ge-

nommen werden, da stets der unterschiedliche Zeitschriftenbedarf zu berücksichtigen vor, ist

ist.

Außerdem liegen häufig andere Beschaffungswege/Lieferanten

so daß ein Vergleich unzulässig wird (s. bei der Längsschnittanalyse zu bedenken,

Vergleich

zeitlich

unterschiedlich

konstant bleiben sollte (s.

erfaßter

Drozd 1983: daß bei einem Daten

die

33). Weiterhin realistischen Erfassungsbasis

Drozd 1983: 33). Neben den Zeitschriftenstamm-

94 daten

sind

Stammdaten über die Lieferanten zu

Ermittlung sind v.a.

ermitteln.

besonders teure Zeitschriften eingeholt werden sollten. Preisangebote gesamte

können

der

wie sie

für

Einzeln eingeholte

nur unter Beachtung möglicher Rückwirkungen auf

Zeitschriftensortiment analysiert werden.

Einzelangebote

Grundlage

Prospekte und eventuelle Preisangebote,

das

Daher haben

eigentlich

bei einer Paketkalkulation eine äußerst geringe

Bedeutung,

sofern nicht die Interdependenzwirkungen dem Einzelangebot auch zugerechnet werden.

Wird

zur

Informationsbeschaffung Prospektmaterial analysiert,

so ist

kritisch unter den Kriterien Vollständigkeit der Informationen und duelle

Bedeutung für die Bibliothek zu beurteilen.

ständigkeit ist zu bedenken, rial

der Lieferanten dienen.

Informationen

nur

sehr

indivi-

Hinsichtlich der Voll-

daß Prospekte in erster Linie als

Werbemate-

Daher sind auch in Prospekten teilweise

verschwommen

es

ausgedrückt

wie

z.B.:

...

die "eine

möglichst vollständige Rechnung"; ... "unsere beträchtliche Leistungsfähigkeit".

diesem Sinne ist es geboten,

In

Zeilen zu lesen'(s.

Smith 1970:

9).

auch die Meinungen über Lieferanten, gen übermitteln (s.

die Broschüren auch 'zwischen den

Zu den Sekundärinformationen

zählen

die andere Bibliotheken als Erfahrun-

Carvasso 1978: 41; Smith 1970: 9). Diese Informationen

können insbesondere bei der Lieferantenwahl in 'new task' Situationen erste Eindrücke

vermitteln.

einzelner

Bibliotheken zurückgegriffen werden,

die

Weiterhin

kann

auch

Lieferantenwahl der Bibliotheken der

1977;

Urbas

1979),

auf

die

Veröffentlichungen

wie z.B.

der Bericht über

Max-Planck-Institute

(s.

der Universitätsbibliothek Regensburg (s.

Urbas

Bothe/Kopp

1981) und der Universitätsbibliothek Bielefeld (s. Heim 1983). Bei derartigen

Veröffentlichungen

ist stets auf

ihre

zeitpunktbezogene

Erstellung

Rücksicht zu nehmen und der Kontext der Wahl zu berücksichtigen.

Neben

Sekundärerhebungen

gewinnen Primärerhebungen wegen

ihres

Bezugs zur bibliotheksindividuellen Entscheidung an Bedeutung. neue

bzw.

neuartige Daten erhoben.

direkten

Hier werden

Soweit die Daten nicht aus den obigen

Quellen ermittelt werden können, bietet es sich an, bei Besuchen der Lieferanten

derartige Informationslücken zu schließen bzw.

handlungen

andere

als die bekannten Informationen

im Rahmen von

(z.B.

besondere

VerVer-

günstigungen) zu erhalten. Zur Unterstützung dieser Informationsbeschaffung wurde in der Anlage 3 ein Fragebogen entwickelt, der bei einem Gespräch als Grundlage

dienen kann.

Eine derartige Grundlage ist

notwendig,

um

eine

95

methodische auch

Vergleichbarkeit der Informationen zu sichern.

der persönliche Eindruck,

den der Lieferant

Daneben dürfte

hinterläßt,

nicht

un-

wichtig sein. Schließlich kommt er häufig als direkte Kontaktperson für die Probleme bei der laufenden Erwerbung in Frage. Informationen

sind nicht nur zu beschaffen,

sondern auch zu

verarbeiten,

will man eine befriedigende Alternative finden. Um dem oben gestellten Ziel der

Ausgabenminimierung unter Berücksichtigung des spezifizierten

gerecht

zu

werden,

Ausgabenminimierung

feststellbar ist.

Daher sind die einzelnen

arten mengen- und wertmäßig zu erfassen. mit

Bedarfs

sind diese Informationen so zu verarbeiten,

der Beschaffungsmenge variieren,

zahlenden

Preise

einzelner

Lieferanten verbunden sind.

Die Erfassung der

daß

die

Ausgaben-

Ausgaben,

die

erfordert die Ermittlung der zu

sowie der Personal- und Sachausgaben,

be-

die mit der

Während die Ermittlung

der

Wahl Preise

noch relativ einfach über die Rechnungen möglich ist, ist der Vergleich der Preise für

außerordentlich schwierig.

die

Bibliotheken hat,

Wegen der Relevanz,

soll darauf im

folgenden

die dieses Problem Exkurs

ausführlich

eingegangen werden.

EXKURS: Problematik von Preisvergleichen Preisvergleiche und/oder

auf

sind

auf

der Basis von Angeboten

der Basis von Rechnungen

(=

ex-ante-Vergleich)

(=ex-post-Vergleich)

möglich.

Preisvergleiche auf der Grundlage von Angeboten noch größere Risiken

Da

(z.B.

Wechselkursänderungen, Preisänderungen) beinhalten als Preisvergleiche, die ex-post

durchgeführt

werden und da bei beiden Vergleichen

Schwierigkeiten bestehen,

grundsätzliche

soll i.f. nur auf ex-post Vergleiche eingegangen

werden. Um Preisvergleiche überhaupt durchführen zu können, gleichsbasen geschaffen werden. liche

und

Es fragt sich daher,

müssen identische Verob es eine

einheit-

damit aussagekräftige Vergleichsbasis überhaupt geben kann

(s.

Abb. 7). Zunächst

muß man sich für dieselbe Grundmenge von Zeitschriften

entschei-

den, deren Preise zu vergleichen sind. Dabei ist zu beachten, daß bei

96

gleiche Vergleichs-_ menge

I * Summe der Preise beruht auf Einzel kalkulation

-nein

.ENDE _ ^ V e r g l e i c h s menge herstellen

•ENDE



j » Einzelkalkulation beruht auf gleicher Kalkulationsbasis (Verlagsnettopreis oder Verlagsoriginal preis)

-nein.

r gleicher Wechselkurs, der Berechnung

-ENDE

• Wechselkursbasis begleichen

U Berechnung der Zahlungsver-_ günstigung auf Endsumme

•ja-

•ENDE(ökonomischer Verbund)

nein Service-Gebühren-Berechnung _ pro Titel

-ENDE

P Service-Berechnung bei gleicher Staffelung

-ENDE

r Preisvergleich möglich I Vergleich des Nutzens aus dem Service notwendig

Abb. 7: Preisvergleiche

97

inländischen Zeitschriften ein gebundener Ladenpreis besteht. somit sind

nur die Ausgaben für Porto und Verpackung verglichen

Hier

können

werden.

Daher

Preisvergleiche vornehmlich für ausländische Zeitschriften von Bedeu-

tung. Bei diesem Vergleich eines ausgewählten Sortiments oder eines Einzeltitels

sind

bei einer Paketkalkulation Rückwirkungen auf

Zeitschriften Paket

zu berücksichtigen.

Ein Preisvergleich für

die

restlichen

ein

bestimmtes

kann entweder von einer Bibliothek zu verschiedenen Zeitpunkten oder

von mehreren Bibliotheken zu einem Zetpunkt vorgenommen werden.

Wird nun ein Preisvergleich für dieses bestimmte Paket bei Vorliegen Paketkalkulation eines

unternommen,

Lieferanten

gleichsgegenstand. Paketpreise wurden.

bei

so

bietet zur Beurteilung der

gleichem Gesamtpreis nur der

Dabei

auch nur dann von Bedeutung sind,

Daher

gelten

Service

ist allerdings zu berücksichtigen, wenn sie

einer

Günstigkeit einen daß

gleich

Ver-

gleiche ermittelt

die folgenden Überlegungen zur Ermittlung der

Ver-

gleichbarkeit auch für die Überprüfung verdeckter Paketpreisungleichheiten. Im nächsten Schritt ist entsprechend der Abb.7 zu fragen, tion

auf

derselben Kalkulationsbasis beruht,

(Verlagsoriginalpreise, zugrunde.

Der

Lieferanten grundlage

Verlagsnettopreise)

Unterschied

d.h. liegen

ob die

welche der

Verlagspreise Preisermittlung

zwischen diesen liegt in der Höhe der

gewährten Rabatte. ausgegangen werden,

Kalkula-

Kann vom gleichen Typus der

an

die

Kalkulations-

ist der berechnete Wechselkurs der

nächste

Prüfstein der Vergleichbarkeit. Wie in Abschnitt 4.3. dargestellt geben die Agenturen weiter,

und der Buchhandel diejenigen Wechselkurse an zu

die

Bibliotheken

denen sie bei ihren Lieferanten bezahlen müssen.

Da aber kaum

davon ausgegangen werden kann, Terminen

bei

daß z.B. die Lieferanten zu exakt denselben

den Verlagen bezahlen,

liegt in

der

Vergleichbarkeit

der

Wechselkurse eine große Unsicherheit begründet. Die weiteren Mängelursachen eines Preisvergleiches liegen in der unterschiedlichen Berechnungsweise der Servicegebühren net,

so

und der Skonti.

Wird das Skonto auf den Endbetrag berech-

ist es auf Grund des dann bestehenden ökonomischen Verbundes

un-

möglich, Preise einzelner Titel aus einem Sortiment zu vergleichen, da eine Zurechnung der Vergünstigung auf die einzeln kalkulierten Preise nicht mehr möglich ist (s. Rabatten. oder

Werden

86).

Das gilt ebenso bei der Berechnung

die Service-Gebühren pro Titel nach dergleichen

preisorientierten

Voraussetzungen gleich

Brink 1981:

gegeben,

getätigt werden.

Staffelung berechnet und sind die

von

mengen-

oben

erwähnten

kann überhaupt erst ein quantitativer

Preisver-

Erst dann sind alle auf unterschiedliche

Berech-

98 nungsmodal¡täten

zurückzuführende Preisunterschiede eliminiert.

Insgesamt

ist festzuhalten, daß insbesondere durch die unterschiedlichen Berechnungszeitpunkte der Rechnungen bei den Lieferanten sowie durch die lichen

unterschied-

Berechnungsmodalitäten der Gebühren Preisunterschiede keine direkte

Bedeutung für die Bibliothekspraxis haben dürften.

Es dürften insgesamt zu

viele Variable bei der Berechnung von Gesamtpreisen bestehen, so daß Preisvergleiche keine realistische Aussagekraft besitzen (s. Es fragt sich außerdem,

Dekemp 1983: 148).

welche Aussagekraft überhaupt methodisch

freie Preisvergleiche haben können,

einwand-

wenn die Lieferanten äußerst differen-

zierte Servicepakete anbieten, der Nutzen dieser Servicepakete aber von der Beurteilung

der zugrunde liegenden Bedarfsspezifikation im Einzelfall

ab-

wird

die

hängig ist.

Mit

der

Systematisierung

Komplexität erwähnt

der Lieferantenwahl als Entscheidung

der Handlung 'Lieferantenwahr

sichtbar.

schon

mehrfach

und durch die Darstellung des Bedarfsdeckungszieles sichtbar,

eine bestimmte Lieferantenwahl mir im Kontext der Faktoren

Wie

genau

Lieferantenwahl

durchführbar. i.S.

ist

bibliotheksindividuellen

Um aber neben dieser

Systematisierung

der

eines Problemaufriß auch Empfehlungen für die Praxis

bzw. für eine konkrete Wahl anbieten zu können, wird es Aufgabe des letzten Teiles dieser Arbeit sein, unter Berücksichtigung der gewonnen Erkenntnisse einige Thesen für die Wahl von Lieferanten zu diskutieren.

6. Empfehlungen Nach der Beschreibung der einzelnen Teile der Entscheidung Cieferantenwahl in

wissenschaftlichen Bibliotheken"werden einige Thesen vorgestellt,

die

nicht als theoretisch fundierte Handlungsempfehlungen zu verstehen sind (s. Vorbemerkungen zu Abschnitt 5.). gen

Vielmehr beruhen die folgenden Empfehlun-

auf den verschiedenen Gesprächen mit Bibliothekaren

und

Veröffentli-

chungen in der Literatur. These 1:

Berücksichtigt man die rechtlichen Bedingungen und die Einbindung

Zeitschriftenerwerbung in die gesamte Erwerbungspolitik,

der Bezug

von inländischen Titeln beim leistungsfähigen,

so

ist

der

ortsansässigen Buch-

handel zu empfehlen. über

diese Empfehlung besteht in der Praxis (Bibliotheken (B)-(E)) wie

der Theorie Einigkeit (s. Vorteile die

Wimmer 1979:

743;

Bothe/Kopp

1981:

23).

in Die

einer derartigen Empfehlung bestehen in der Stützungsfunktion für

inländische Wirtschaft - insbesondere für den Buchhandel -,

die

sich

bei der Erwerbung von Monographien auswirken kann. Diese Stützung ist um so bedeutender, als sie von rechtlicher Seite auf Grund des Mittelstandsförderungsgesetzes verlangt wird und insbesondere dann notwendig wird, Kauf von ausländischen Monographien wegen der zu erwartenden

wenn der

Preisvorteile

beim ausländischen Buchhandel erfolgt. Weiterhin

ist für die Bibliotheken zu bedenken,

daß der Bibliotheksanteil

am Buchhandelsumsatz im Durchschnitt nur 8 % beträgt (s. Bei

Saur

diesem sehr geringen Anteil wird eine Buchhandlung ihr

nicht

1983:

10).

Absatzprogramm

unbedingt in Abhängigkeit von den Wünschen einer Bibliothek

gestal-

ten. Daneben besteht bei den ortsansässigen Buchhandlungen die Gefahr, daß sie um gen

möglichst rasch die Umsatzgrenze zu erreichen - nur die renditeträchtiZeitschriften

Davinson 1978: den

an eine Bibliothek bzw.

ihre

Kundschaft

liefern

(s.

178). Bei der Aufteilung der inländischen Zeitschriften auf

ortsansässigen

Buchhandel sollte man zwischen 300 und 500

Titel

für

einen Buchhändler vorsehen (s. Lohse 1977: 131). Dabei sind aus Gründen der Ausgabenminimierung

diejenigen Händler zu bevorzugen,

Versandkosten übernehmen.

die die anfallenden

Grundsätzlich besteht zwar ein gebundener

Preis

100 i.S.

eines Inklusivpreises;

bei Zeitschriften sind jedoch teilweise Porto

und MWSt zuzüglich zu zahlen (s. Zweite Empfehlung 1980: 2191). Da aber der Buchhändler die Versandkosten gemäß §448 BGB der Bibliothek berechnen darf, aber nicht muß, bestehen im Umfang dieser Beträge Verhandlungschancen. These 2:

Wenn

inländische Titel nicht über den ortsansässigen

bezogen werden können,

Buchhandel be-

so sollten umfangreichere Verlagspakete direkt

stellt werden. In

Zusammenhang mit These 1 kommt dieser Handlungsempfehlung

insbesondere

bei einer Leistungsschwäche des Ortsbuchhandels besondere Bedeutung zu. diesen Fällen sollte man versuchen, einem

großen

direkt

zu

Verlag (z.B.

bestellen.

die Zeitschriftentitel,

Springer-Verlag) bezogen

Der

die z.B.

werden,

Vorzug von Sammelrechnungen und

bei die

In von

diesem mögliche

Inanspruchnahme von Rabatten treten insbesondere dann umso mehr hervor, wie die Anzahl der Titel und Hefte bei einem Verlag ansteigt. nahme

von

Zeitschriften, hier

Die

Inanspruch-

Bibliotheksrabatten wird ebenso für äußerst teure die von einem Verlag herausgegeben werden,

ausländische

relevant.

Auch

sollte man die Strategie der Titelkonzentration berücksichtigen

(wie

z.B. die Bibliothek (C)). Auf

Grund

der

Strategie

möglichen Vorteile einer

Mengensteigerung

gewinnt

diese

besonders in integrierten Bibliothekssystemen an Bedeutung

(Bi-

bliothek (D)).

Die restlichen Titel, die sich auf eine Vielzahl von Verla-

gen verteilen,

sind dann in

um

über

diese

der "nächstbesten" Buchhandlung zu

Zentralisation der Bearbeitungsvorgänge

die

beziehen,

Ausgaben

zu

minimieren. An dieser Stelle soll der rein monetäre Vorteil von Sammelrechnungen erläutert

werden,

Buchhandlung der

Erhöhung

der

einen

wesentlichen Vorzug einer Bestellung

oder eine Agentur begründet.

über

In der Argumentation

der Bestellose bei einem Verkäufer wird stets

die

eine

zugunsten 'enorme'

Ausgabensenkung durch die Verwaltungsvereinfachung angeführt.

Für die Ver-

hältnisse in der BRD liegen dazu leider keine differenzierten

Untersuchun-

gen einer

vor,

doch besteht Einigkeit über den höheren Personalbedarf auf Grund

größeren Anzahl von Kassenanweisungen (s.

Bothe/Kopp 1981: 24).

Dörpinghaus

1984a:

197;

101 Für

die zu ermittelnden Arbeitszeiten kann auch hier auf die

von

FUNK et al (1976:

74f.) zurückgegriffen werden.

Untersuchung

Es ergeben sich

als

durchschnittliche Arbeitszeiten für: (1) die Prüfung einer Rechnung für einen Jahrgang und die Eintragung einer Zugangsnummer

3.7 Min.

(2) die Annahme einer Rechnung, die rechnerische Kontrolle und die Eintragung in der Haushaltsüberwachungsliste

1.6 Min.

(3) das Anfertigen einer Einzelanweisung

2,5 Min.

In einer Untersuchung von COPLEN wurde die Bearbeitungszeit für eine nung

unter

Berücksichtigung

angegeben.

Im

$3.55 (s.

Rahmen

der Transport- und Wegezeiten

Rech-

38

Min.

dieser Zeitmessung ergeben sich Personalkosten

von

Coplen 1979: 522). Berücksichtigt man zusätzlich noch Sachausga-

ben und Bankspesen,

so wurden für die USA Gesamtausgaben für eine

rechnung von $10-18 errechnet (s. timp

mit

1972:

296).

Eine

Einzel-

New 1978: 278; Clasquin 1971: 329; Nien-

Kostenschätzung für eine Direktbestellung

(inkl.

Korrespondenz,

Überwachung, Mahnung und Porto) ermittelt DM 65,-- für eine

Bibliothek (s.

DeKemp 1982:

18). Unter Zugrundelegung der manuellen Bear-

beitung in bundesdeutschen Bibliotheken dürften diese Werte mehr als realistisch sein. Unter

Beachtung

dieser

Zahlen wird die

Bedeutung

von

Sammelrechnungen

evident, auch wenn bei diesen Sammelrechnungen eine zeitliche Konzentration ihrer Bearbeitung aufgefangen werden muß. Berücksichtigt man die Zielsetzung der Ausgabenminimierung, so sollte stets versucht

werden,

die

Bestellung der Zeitschriften möglichst

auf

wenige

Verkäufer zu konzentrieren. These 3:

Ausländische

Titel

Buchhandel bestellt werden,

sollten nur dann direkt

beim

ausländischen

wenn die dadurch erhaltenen Preisvorteile

die

zusätzlichen Bearbeitungsausgaben mindestens ausgleichen können. Unter

Berücksichtigung der These 2 treten bei einzelnen Direktbestellungen

höhere Personal- und Sachausgaben auf,

sofern eine Vielzahl von

Buchhand-

lungen bzw. Verlagen in den verschiedenen Ländern notwendig werden. Zusätzlich

können

bei Bestellungen im Ausland Ausgaben in Zusammenhang mit

der

102 Einfuhrumsatzsteuer und der Gestellungspflicht beim Zoll auftreten. dem

sind Sprachbarrieren bei der laufenden Kommunikation mit der

von Lieferanten zu berücksichtigen. mierung ken,

AußerVielzahl

Positiv auf das Ziel der Ausgabenmini-

kann sich allerdings der häufig niedrigere "Inlandspreis"

wenn es dem Entscheidungsträger gelingt,

lung zu finden,

eine ausländische Buchhand-

die die Zeitschriften zum niedrigeren Inlandspreis an

ausländische

Bibliothek

werden

die Verlage der richtige Partner sein,

kaum

auswir-

verkauft.

Für eine derartige

Lieferung über eine Buchhandlung in Frage kommen.

die

Verhandlungschance

daher kann

nur

eine

Für die Realisation

der

These 3 kommen z.Z. v.a. Zeitschriften aus Italien in Betracht (s. Dörpinghaus 1984a: die

184).

Bei einem derartigen Kauf werden die Zeitschriften über

Buchhandlungen

versandt.

Zeitschriften gelten, im

Rahmen

Weiterhin

kann diese These auch

wie die Strategie der Agentur (5) zeigt.

ihres Zusatzservices auch den Vorkauf zu

Inlandspreisen

an.

Die

Ausgabenminderungen

sind

den mit

für

US-

Sie bietet

niedrigeren den

US-

zusätzlichen

Servicegebühren von 6-20 % zu vergleichen. Ein weiteres Beispiel stellt die Agentur

(4) mit Sitz im Ausland dar,

über die auch deutsche Zeitschriften

gekauft werden können, so daß sich andere Besteuerungsvoraussetzungen ergeben.

These 4:

Besonders teure,

naturwissenschaftliche Zeitschriften

des

Aus-

landes sollten über Agenturen erworben werden. Für

den konzentrierten Bezug dieser Zeitschriften spricht neben den

erwähnten

kulationsgünstigkeit" di eser Zeitschriften. bei

schon

Verwaltungsvereinfachungen durch Sammelrechnungen auch die "Kal-

steigenden

Man kann davon

ausgehen,

Verlagspreisen einer Zeitschrift die Rabattsumme

Zwischenhändler steigt,

daß

für

die

da die Rabatte als Prozentbetrag des Verlagsorigi-

nalpreises ausgehandelt werden.

Im Zusammenhang mit den Bearbeitungskosten

in einer Agentur bedeutet diese Steigerung eine absolute Verbesserung ihrer Rendite, da die Bearbeitungskosten eines Abonnements vom Einkaufspreis der Agentur unabhängig sind (s. Abschnitt 4.3.1.1.). Nach

Auskunft

beim

Kauf von europäischen Titeln wesentlich besser als die von Titeln aus

der Agenturen (4) und (5) ist die Rabattsituation

für

sie

den USA. Das würde für eine Bibliothek bedeuten, insbesondere Titel aus dem europäischen Ausland über eine Agentur zu erwerben, der

hohen

Rabatte

mit äußerst geringen oder gar

da sie hier auf keinen

Grund

Aufschlägen

zu

103

rechnen

hat.

Teilweise ist sogar der Verkauf unter Verlagspreis

möglich.

Bei US-Titeln spricht allerdings für den Kauf über Agenturen, daß in amerikanischen Verlagen teilweise eine mangelhafte Verwaltung besteht. Ein sorgfältiger

wie intensiver Umgang mit US-Verlagen ist erforderlich,

gewisse Liefersicherheit zu erreichen.

um

eine

Daher spricht die Erfahrung und die

Spezialisierung der Agenturen dafür, auch diese Titel über sie zu kaufen. These 5:'Spezialtitel' sind über Spezialisten zu besorgen. mag in Zusammenhang mit These 4 auf den ersten Blick

verwun-

Diese

These

dern,

da gerade die Spezialiserung der Agenturen auf Zeitschriften und ihr

umfangreiches

Produkt-Mix

den Bezug von

entlegenes Erscheinungsland)

Spezialtiteln

(kleine

Auflage,

herausfordern.

An dieser Stelle muß kritisch bemerkt werden, daß Agenturen keineswegs alle Zeitschriftentitel faktisch vermitteln, gesichtspunkten Titel Aufwand sehr

immer

ausweichen.

sondern daß sie nach Günstigkeits-

mehr auf die Vermittlung einfach

Schwierig

zu

beschaffender

zu beschaffende Titel sind mit

einem

hohen

für die Agenturen verbunden und verursachen auf Grund ihrer häufig

geringen

Auflage hohe "Stückkosten".

Liefersicherheit

zu

empfehlen,

spezielle Importbuchhandlungen, des) zu bemühen.

Daher ist es aus

Spezialisten

(kleine

Gründen

der

Spezialagenturen,

Spezialbuchhandlungen des Erscheinungslan-

Nur wenn auch diese Lieferung nicht gewährleistet

werden

kann, sollte zum aufwendigen Direktbezug übergangen werden.

These 6:

Beim

Bezug von Zeitschriften über Agenturen sind

stets

mehrere

Agenturen zu bemühen. Schon aus Gründen der Risikostreuung ist es keinesfalls ratsam, einer Agentur zu übergeben (s. Konzentration

der

Haselbach 1978:

25;

Titel auf einen Lieferanten verhindert den

Vergleich mit der Konkurrenz und bringt insbesondere bei dungen größere Probleme mit sich, lang

unbekannten

alle Titel

Kuntz 1977: 143). Die praktischen

Revisionsentschei-

da meist zu große Teilpakete einem

Lieferanten übergeben werden müssen.

Weiterhin

bis-

spricht

auch für die Verteilung des Paketes, daß die unterschiedlichen Vorteile der einzelnen

Agenturen genutzt werden können.

So sollten beispielsweise

die

Titel, die häufiger bibliographischen Änderungen unterliegen (z.B. Medizin, Chemie), an informationsintensive Agenturen verteilt werden. Weiterhin sind

104 die

Agenturen

eigenes

zu bevorzugen,

Lager halten,

die zur Erledigung

von

Reklamationen

das auch für die Lücken- und Rückergänzung

ein

genutzt

werden kann. These 7: Agenturen, einen

die a) für ausländische Titel die Direkteinweisung, b)

Preisnachlaß der Rechnungsstellung ermöglichen und c) den Geschäfts-

sitz im Inland haben, sind zu bevorzugen. Um die Einsparung der MWSt bei ausländischen Titeln und die Liquiditätsvorteile

bei vorfristigen Zahlungen zu erhalten,

diesen

Geschäfts- und

verfügen die Agenturen

Lieferbedingungen über einen

Vorteil.

Preisvergleiche nur sehr schwierig zu bewerkstelligen sind,

Wenn

mit schon

sollten derar-

tige offensichtliche Einsparungsmöglichkeiten genutzt werden. Auch

wenn zum größten Teil alle ausländischen Titel direkt vom

die

Bibliothek versandt werden,

und

bei

so ist es z.B.

einigen Buchhandlungen möglich,

individuellen

Definition

unterliegen

daß

Verlag

an

im Rahmen der Agentur (3) bestimmte

und dadurch via

Periodika Inland

einer

verschickt

werden. In diesen Fällen ist die MWSt auf Grund einer 'Definition'

von der

Bibliothek zu tragen. Der Vorteil einer Agentur mit Geschäftssitz im Inland besteht in der Minderung des Währungsrisikos und der Eindeutigkeit der Rechtslage der Haftung auf Grund des §447 BGB.

Agenturen diejenigen Wechselkurse an die Bibliotheken weiter, die

Rechnungen begleichen müssen.

hinsichtlich

Wie oben festgestellt wurde, geben die Wenn eine Agentur die

zu denen sie

Verlagsoriginal-

preise zunächst in die (andere) Landeswährung der Agentur umrechnet und für die

Rechnungsstellung

wird,

an die Bibliothek eine zweite Umrechnung

notwendig

so sind nicht nur die Kursschwankungen der DM gegenüber der

Währung

des

Erscheinungslandes sondern auch diejenigen gegenüber der Landeswährung

der

Agentur

dungsträgern allerdings dieser darf.

zu 'kalkulieren 1 . eine

Insofern ist bei

Agentur mit Sitz im Inland zu

auch bedenken,

risikoscheuen bevorzugen.

daß durch die Schnellebigkeit der

Bewertung des Risikos keine zu große Bedeutung

EntscheiMan

sollte

Wechselkurse

beigemessen

werden

105 These 8:

Lieferantenwahlentscheidungen sind zu kontrollieren und zu

revi-

dieren. Die

Lieferantenwahl

stellt insbesondere unter Beachtung des

der für die Zeitschriftenerwerbung aufgebracht wird,

Etatanteils,

eine keineswegs unbe-

deutende Entscheidung dar. Im Hinblick auf die sich stets ändernde Konstellation des Zeitschriftensortimentes und der Geschäftsbedingungen der Lieferanten sind Lieferantenwahlentscheidungen stets zeitpunktbezogen. Daher ist es notwendig,

ihre Effizienz im Zeitablauf zu überprüfen.

sionsentscheidungen mit einem erheblichen Aufwand verbunden einmal thek

Auch wenn Revisind,

sollten

getroffene Entscheidungen nicht für 'die Lebenszeit' einer

Biblio-

Gültigkeit besitzen.

Fundierung

Schon i.S.

einer notwendigen

informatorischen

der jährlichen Entscheidung sind auch Kontroll Informationen für

die Entscheidung 'Lieferantenwahr

zu suchen. Im Rahmen dieser Flexibilität

der Bibliothek können häufig erst Chancen für eine bessere sichtbar werden.

Lieferantenwahl

7. Schlußbemerkungen Die

Lieferantenwahl bei der Erwerbung von Zeitschriften in wissenschaftli-

chen

Bibliotheken wurde einer systematischen Untersuchung

deren

Verlauf

die Elemente der Lieferantenwahl

i.S.

unterzogen,

einer

in

Entscheidung

hervorgehoben wurden. Schon die Befunde der Befragung der fünf ausgewählten Bibliotheken auf,

daß

zeigten

es keine allgemeingültige Strategie bei der Wahl der Lieferanten

gab, sondern daß stets die bibliotheksindividuellen Umstände zu berücksichtigen waren. Ziel der Arbeit war es, ein Muster vorzustellen, das als Grundlage für eine Lieferantenwahl

in

zugleich auch i.S.

der

Praxis dienen

könnte.

Ein

solches

eines Problemaufrisses zu verstehen,

Basis für noch notwendige Diskussionen gedacht ist.

Muster

ist

der lediglich als

Es kann nämlich keinem

Zweifel unterliegen, daß eine weitere Diskussion der gebildeten Problemlage angesichts

der geschilderten Mängel zustände in Praxis wie Theorie

geboten

erscheint.

In

Problem

hingewiesen,

diesem das

Zusammenhang

sei auf ein

die Abfassung der vorliegenden

grundsätzliches Untersuchung

wesentlich

erschwerte: Die

Befragung

der Bibliotheken traf auf Hemmnisse,

die bei einer

Unter-

suchung im Bereich der Monographienerwerbung - vermutlich - nicht oder

nur

in geringerem Umfang aufgetreten wären. So lagen teilweise keine bzw. keine aktuellen Daten für die Verteilung der Zeitschriften nach den Erscheinungsländern

oder

selten

den Lieferanten vor.

dokumentiert,

entsprechenden schließlich ments"

Auch das Reklamationswesen

Lieferanten nicht eindeutig zu erkennen

nicht

unerwähnt bleiben,

daß gewisse

in einzelnen Bibliotheken zu spüren waren.

bliotheken

diese

wurde

so daß reklamationsintensive Zeitschriften bzw.

Barrieren

waren.

Auch

nur die soll

"InformationsressentiAuch wenn in allen

- teilweise mit äußerst

großem

Aufwand

Bider

beteiligten Zeitschriftenabteilungen - überwunden werden konnten, so würden einige Statistiken insbesondere unter einer langfristigen Untersuchungsperspektive wähnt Auch

interessant werden.

geblieben,

So sind noch manche Diskussionspunkte

da diese nur spekulativ hätten erörtert

uner-

werden

können.

auf Seiten der Lieferanten gab es als "Betriebsgeheimnis" zu

hütende

Informationen, die sicherlich hilfreich wären. Doch liegt auf dieser Markt-

108 seite Ebene.

die Grenze für das Zurückhalten von Informationen auf einer Es

wäre

wünschenswert,

anderen

wenn auf der Seite der Bibliotheken

größere 'Durchsichtigkeit' des Marktes geschaffen werden könnte, auch weitere Verhandlungschancen zu ermöglichen.

um

eine damit

Anlage 1: Dienstleistungen von Agenturen

(1) Bestellung: 1. Ermittlung aktueller Informationen zu: Verlagsanschriften, Titeländerungen, Erscheinungsweise, Lieferkonditionen etc. 2. Erstellung von Zeitschriftenkatalogen 3. Übernahme bibliographischer Recherchen 4. Ankündigung neuer Titel 5. Ermittlung des Preisansatzes; Erwerbung von Probeheften; Planung der ßestel1 auftrage 6. Weitergabe der korrekt ausgeführten Bestellung an Bibliotheken (2) Erfüllung der laufenden Bestellungen: 1. Zentralisierung der Reklamationen bei einem Agenten 2. Weitergabe aller relevanten Informationen an die Verlage (z.B. Titel, Rechnungsdatum, Rechnungsbetrag) 3. Information der Bibliotheken über Titeländerungen; Aufteilung eines Zeitschriftentitels in mehrere Titel; Abbrechen eines Zeitschriftentitels; Verzögerung der Veröffentlichung 4. geübte und erfahrene Kommunikation zu den Verlagen 5. Intensivierung der Kontakte zu den Verlagen durch Büros im Ausland 6. Reklamationsformalisierung durch Verwendung einheitlicher Vordrucke (3) Erneuerung einer Bestellung: 1. Erneuerung zur rechten Zeit 2. Versendung von Erneuerungslisten an Bibliotheken 3. Vorauszahlung an die Verlage, um die Kontinuität der Lieferung zu garantieren 4. Mitteilung der Adressen der Bibliotheken an die Auslieferer

110 (4) Zusatzdienste: z.B.Zeitschrifteneinband; Rückergänzung und Einzelheftlieferung; Erstellung verschiedener

Informationsberichte;

Nutzung des on-line-Service (5) Rechnungswesen: 1. Erstellen von Sammelrechnungen 2. Standardisierung der Rechnungsformulare 3. Bezahlung der Rechnungen aller Verlage 4. Reduzierung der Zahlungsanweisungen in der Rechnungsstelle einer Bibliothek 5. Erstellen von Rechnungen entsprechend den Bedürfnissen der Bibliotheken 6. Ermittlung und Darstellung der relevanten Rechnungsinformationen (z.B. Bestellnummer, Budgetnummer, ISSN, Kursermittlung) 7. Weitergabe des Rechnungsgeschehens der Verlage an die Bibliotheken, soweit dieses möglich ist 8. Hilfestellung für Bibliotheken bei der Zahlungsabwicklung (z.B. Rechnungsaufstellung für Institute, nach Auslieferern, nach Haushaltstiteln)

Anlage 2: Fragebogen für die Bibliotheksbefragung

(1) Identifikation der Bibliotheken: - Art der Bibliothek

(Universalbibliothek/Spezialbibliothek)

- Art des Bibliothekssystem

(einschichtig/zweischichtig)

- Entstehungsgeschichte (2) Zei tschriftenerwerbungsprograirm: - Gesamtanzahl - Verteilung nach der Erwerbungsart (Kauf, Tausch, Geschenk) - Verteilung nach Fächern - Verteilung nach dem Erscheinungsland - Besonderheiten der Erwerbung

(z.B.SpezialSammlungen)

- Etatanteil der Kaufzeitschriften am laufenden Erwerbungsetat - Etatanteilsverteilung auf inländische und ausländische Titel

Zei tschri ftenabtei1ung: - personelle Besetzung - Aufgabenstellung - Verfahren der Zeitschriftenbearbeitung (Z.B.Verwendung von Reklamationsverfahren, Unterstützung durch EDV)

(3) Bestehende Lieferantenstruktur: - Verteilung der Kaufzeitschriften auf: - Buchhandel/Verlage/Agenturen/Vereine/Verbände - Seit wann besteht diese Struktur? - Wie wird die bestehende Struktur beurteilt? - Bestehen Änderungswünsche? (4) Lieferantenwahlentscheidung: (a) Welche Anforderungen werden an einen optimalen Lieferanten gestellt? - Lieferzuverlässigkeit - Preise/Kosten

etc.

112 - Kulanzverhalten - jederzeit gegebene Nachvollziehbarkeit der Rechnungslegung des Lieferanten - sonstige: finanzielle Solvenz; unmittelbare Kontaktherstellung; eine bestimmte Nationalität etc. (b) Welche Rangfolge besteht unter den eben erwähnten Kriterien? (c) Warum besteht gerade diese Rangfolge? (d) Situation: "Erwerbung eines zusätzlichen Zeitschriftentitels" Wie wird die Entscheidung getroffen? Welche Informationen werden eingezogen? Besteht momentan ein

Informationsdefizit?

(e) Wann kommt es zu einer Revision der Lieferantenwahl struktur? Wie ist der Ablauf einer derartigen Entscheidung? Rechtsprobleme der Vorauszahlung an Zeitschriftenagenturen Hemmnisse bei der Durchführung von Änderungsentscheidungen die Zukunft der Zeitschrift als Informationsmedium EDV und Zeitschriftenbearbeitung Strategien anderer Bibliotheken

Anlage 3: Fragebogen zur Ermittlung von Informationen über Lieferanten

1. Gibt es Service-Gebühren?

Wie hoch ist der Prozentsatz?

2. Gibt es zusätzliche Gebühren für: a. Bestellungen während des laufenden Jahres? b. die Kündigung des Abonnements? c. eilige Bestellungen? d. verspätete Zahlungen? 3. Rechnungsstellung: a. In welchen Rechnungen sind welche Titel enthalten? b. Gibt es Sammelrechnungen? c. Versenden Sie Proformarechnungen? d. Wieviel Zeit steht für die Prüfung der Proformarechnungen zur Verfügung? e. Wieviel Zeit haben wir für die endgültige Rechnung(en) zur Verfügung? f. Wie berücksichtigen Sie die Unterschiede zwischen den Rechnungen? (1) Bezahlen wir den Gesamtbetrag oder erhalten wir ggf.eine Gutschrift? (2) Zahlen wir den angegebenen Betrag ohne Vergünstigung? g. Auf welchen Rechnungen erscheinen Zusatzbestellungen im Laufe des Jahres? (1) Gibt es Zusatzrechnungen? (2) Wie häufig versenden Sie die Zusatzrechnungen? h. Zu welchem Wechelkurs berechnen Sie: (1) Angebote? (2) Proformarechnungen? (3) Endabrechnungen? i. Welche Berechnungsverfahren benutzen Sie? j. Kann für die Bibliothek von diesen Rechnungsverfahren abgewichen werden? k. Haben Sie eine Bankverbindung in der BRD? 1. In welcher Währung bestimmen Sie die Rechnungen?

114 4. Kündigungen: a. Gibt es eine Gebühr für Kündigungen? b. Können wir Erstattungen erwarten? c. Können wir jederzeit kündigen? d. Sind Kündigungen sofort wirksam? 5. Reklamationen: a. Versenden Sie Reklamationskarten? b. Müssen wir bei Ihnen direkt reklamieren? c. Ermöglichen Sie eilige Reklamationen per Telefon? d. Informieren Sie uns über den Verlauf der Reklamationen? 6. Vermittlungsleistungen: a. Wie hoch ist Ihre Antwortgeschwindigkeit auf unsere Wünsche? b. Werden Adressenänderungen sofort an die Verlage weitergegeben? c. Ist es für die Verlage erkenntlich, daß einige Abonnements zwar an Sie geschickt werden, daß aber die Bibliothek der Kunde ist? d. Wie sollen wir Dubletten behandeln? (1) Müssen wir diese an Sie oder an die Verlage zurüchsenden? (2) Entstehen uns dadurch Ausgaben? e. Wenn wir Abonnements von anderen Lieferanten an Sie geben, müssen wir dann diese vorher kündigen oder übernehmen Sie auch diese Tätigkeit für uns? f. Geben Sie eine Garantie für die ununterbrochene Lieferung?, g. Können Sie uns Referenzadressen angeben? 7. Service: a. Geben Sie uns Informationen über nicht handelbare Abonnements? Wie schnell erreichen uns diese Informationen? b. Wie sind die Bestellmodalitäten bei neuen Abonnements? (1) Nur vollständige Jahrgänge? (2) Nur bestimmte Nummern? (3) Müssen wir mit dem vorherigen Jahrgang beginnen? c. Sind in der Bestellung eines Titels auch alle gesondert berechneten Supplemente, Register etc. enthalten oder müssen wir diese gesondert bestellen? d. Nehmen Sie auch Eilbestellungen an?

115 (1) Wie sollen wir diese kennzeichnen? (2) Wie behandeln Sie diese Eilbestellungen? (3) Berechnen Sie eine gesonderte Gebühr? e. Welche Periodika handeln Sie? (1) inländische? (2) ausländische? (3) Zeitschriften? (4) Serien? Reihen? (5) Veröffentlichungen von Behörden und Ministerien? (6) Loseblattsammlungen? (7) Jahrbücher? (8) Veröffentlichungen mit sehr kleinen Auflagen? (9) Kongressschriften? f. Tragen Sie die Telefongebühren bei Rückfragen? g. übernehmen Sie auch die Suche nach antiquarischen Zeitschriften? h. Geben Sie monatliche Informationslisten an Bibliotheken? (1) Welche bibliographischen Informationen sind darin enthalten? (2) Wie sind die Informationen aufbereitet? (3) Welche Informationsquellen benutzen Sie? (4) Gibt es noch weitere Informationen? i. Wie groß ist die Frist zwischen der Bestellung bei Ihnen und der Lieferung des ersten Heftes? (1) Wie schnell führen Sie die Bestellungen aus? (2) Wann geben Sie die Reklamationen weiter? j. Gibt es einen bestimmten Ansprechpartner für alle Fragen bei Ihnen? (1) Welche Ausbildung hat dieser Ansprechpartner? (2) Welche Ausbildung haben die sonstigen Mitarbeiter? k. Haben Sie regelmäßige Besuche in der Bibliothek vorgesehen?

Abkürzungen BBankG BGB BHO BRD GG HGrG LHO MWK MWST OCR RAK UStG VDB

Gesetz über die Deutsche Bundesbank vom 26.7.1957 Bürgerliches Gesetzbuch vom 18.8.1896 Bundeshaushaltsordnung vom 19.8.1969 Bundesrepublik Deutschland Grundgesetz vom 23.5.1949 Gesetz über die Grundsätze des Haushaltsrechts des Bundes und der Länder (Haushaltsgrundsätzegesetz) vom 19.8.1969 Landeshaushaltsordnung für Baden-Württemberg vom 19.10.1971 Ministerium für Wissenschaft und Kunst Mehrwertsteuer optical character recognition Regeln für die alphabetische Katalogisierung Umsatzsteuergesetz vom 26.11.1979 Verein Deutscher Bibliothekare

Literatur

AGZV-Zeitschriftentag, 1983: AGZV-Zeitschriftentag besorgt über Kürzung der Bibliotheks-Etats. ZV + ZV: 22.12.1983: 1475 Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Literatur (Hrsg.), 1975: Studie zur Situation der wissenschaftlichen Literatur heute. AWL, Band 1. Stuttgart: Arbeitsgemeinschaft wissen schaftliche Literatur. Barth, J., 1985: Kosten, Preiskalkulation und Rechnungsstellung beim Zeitschriften-Import. Köln, Manuskript des Vortrages anläßlich der 20. Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken vom 5.3. - 9.3.1985 in Stuttgart. Bothe, W./Kopp, H.U., 1981: Literaturauswahl und Erwerbung. DFW Dokumentation und Information, Sonderheft Bibliothekartag Regensburg 1981. 29: 21-25. Brink, H.-J., 1981: Die Koordination funktionaler Teilbereiche der Unternehmung. Stuttgart: Poeschel. Brink, H.-J., 1982: Die Rohstoffbezugspolitik auf der Basis des Portfolio-Konzeptes und des interaktiven Ansatzes. S. 209-230 in: W. Lück/ V. Trommsdorff (Hrsg.), International isierung der Unternehmung als Problem der Betriebswirtschaftslehre: wissenschaftliche Tagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft. Berlin: Schmidt. Brown, C.D./Smith,L.S., 1980: Serials: Past, Present and Future. 2.Überarb.Auf1. Birmingham: Ebsco. Carvasso, E., 1978: Agents - Are They Wort It? Australian Special Libraries News 11: 39-42 Clasquin, F.F., 1971: The Jobber's Side: Cost of Acquiring Periodicals. RQ 10: 328-320. Cooper, A., 1981: UK Libraries' Trade with Agents. S. 59-68 in: A. Singleton, The Role of Subscription Agents. Leicester: University of Leicester. Coplen, R., 1979: Subscription Agents: To Use or Not to Use. Special Libraries 70: 519-532 Corrigan, P./Waller, T., 1984: SAILS - A Subscription Agent Becomes a Software Supplier. Conference Paper of the Library Conference and Demonstration. London. Davinson, D. E., 1978: The Periodical Collection. 2.Aufl. London: Deutsch. DeGennaro, R., 1977: Escalating Journal Prices: Time to Fight Back. American Libraries: 69-74. DeKemp, A., o.J.: Samenratting Lezing DeKemp 9en 10 Mei. o.O.

120 DeKemp, A., 1982: Erwerbung in den 80er Jahren. Rundschreiben 1982/Sonderheft 71. Deutscher Bibliothekartag in Regensburg, 9.-13. Juni 1981: 14-22. DeKemp, A., 1983: Van uitgeverij naar bibliotheek: Aspecten van acquisitie en distributie van wetenschappelijke tijdschriften. Open 15: 144-153. DeKemp, A., 1983a: Automated Serials Handling: The Perfect Future? S.155-166 in: N.Fjällbrant (Hrsg.), The Future of Serials: Publication, Automation and Management. Proceedings of the Tenth Meeting of IATUL Essen, Federal Republic of Germany, June 6-10,1983. Göteborg: IATUL. DeKemp, A./Wal 1er, T., 1981: Swets Subscription Service Facing the 1980s. S. 177-196 in: A.H. Helal/J.W. Weiss (Hrsg.), Current Trends in Serials Automation. Veröffentlichungen der Gesamthochschulbibliothek Essen, Vol.1. Essen: Gesamthochschu1bi b1 i othek. Deutsche Bibliotheksstatistik, 1985: Deutsche Bibliotheksstatistik 1984, Teil B - Wissenschaftliche Bibliotheken. Berlin: DBI. Deutsche Bundesbank, 1972: Bankguthaben und sonstige Forderungen öffentlicher Haushalte an Kreditinstitute. Monatsberichte der Deutschen Bundesbank Januar 1972. 24: 39-44. De Vere, R.H., 1980: Checking and Claiming. S. 23-38 in: R.Bourne (Hrsg.), Serials Librarianship. London: The Library Association. Dilger, M., 1983: Bibliothekarische Erwerbungspolitik angesichts sinkender Etats: Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion. Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 30: 269-276. Dörpinghaus, H.J., 1984: Die Kontroverse um die Einfuhrumsatzsteuer: Hintergründe-Verlauf-Konsequenzen. Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 31: 314-333. Dörpinghaus, H.J., 1984a: Aktuelle Probleme der Beschaffung und Mittelbewirtschaftung. S. 179-225 in: Das Bibliothekswesen der wissenschsftlichen Hochschulen - rechtliche, organisatorische und ökonomische Aspekte. Essen. Dorn, K., 1983: Bezug ausländischer Zeitschriften. Protokoll der 19. Sitzung des Gesprächskreises Bibliotheksverbände-Börsenverein am 7.Juni 1983 im Buchhändlerhaus. Frankfurt.

121 Drozd, K.W., 1983: Die Entwicklung von Preisindizes für Bibliotheken und ihre praktische Anwendung auf die Etatplanung. S. 32-38 in: J.Hering/E.Zwink (Hrsg.), Etatkürzungen und Öffentlichkeitsarbeit: Bibliotheken im Umbruch? 72. Deutscher Bibliothekartag in Darmstadt vom 1.-5. Juni 1982. Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderheft 38. Frankfurt: Klostermann. Eichhorn, P., 1974: Liquiditätsplanung und Gelddisposition in öffentlichen Haushalten. Schriften zur öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft, Band 2. Baden-Baden: Nomos. Eichhorn, P., 1979: Verwaltungshandeln und Verwaltungskosten: Möglichkeiten zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung. Schriften zur öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft, Band 34. Baden-Baden: Nomos. Eichhorn, P., 1984: Leistungssteigerung in der öffentlichen Verwaltung. Forschungsbericht der Konrad-AdenauerStiftung, Band 37. Melle: Knoth. Erlaß des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Baden-Württemberg: Ausführung des Haushaltsplans; hier Mittelbewirtschaftung der Ausgaben. Kultus und Unterricht. Amtlicher Teil I. Nr.18: 1981: 916-918. Franzen, H., 1979: Die Preisbindung des Buchhandels. 2.Aufl. München: Beck. Funk, R./ Dopheide, R./Sämann, W./ Usemann-Keller, U., 1976: Arbeitsabiaufuntersuchungen an zentralen Hochhschulbibliotheken: Ergebnisse einer mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführten Untersuchung. Berlin. Gellatly, P., 1965: Variant Pricing of Serials Publications. Library Resources & Technical Services 9: 117-121. Green, P.R., 1983: The Performance of Subscription Agents: A Detailed Survey. The Serials Librarian 8: 7-22 Greene, P.E., 1974: The Three-Way-Responsibi1ity: Dealer-PublisherLibrary. S. 89-103 in: P. Spyers-Duran/D. Gore (Hrsg.), Management Problems in Serials Work. Proceedings of the Conference Held at Florida Atlantic University, Boca Raton, Florida, March 26-27, 1973. Westport: Greenwood. Greenfield, S.R., 1972: ... and the Subscription Agent. Special Libraries 63: 293, 298-304. Grochla, E./Schönbohm, P., 1980: Beschaffung in der Unternehmung. Stuttgart: Poeschel.

122 Haselbach, I., 1978: Wirtschaftliche und verwaltungstechnische Probleme der Zeitschriftenerwerbung. S.21-32 in: Deutscher Bibliotheksverband/Arbeitsstelle für Bibliothekswesen (Hrsg.), Bibliotheken und Buchhandel: Beiträge zur Zeitschriftenerwerbung, zum allgemeinen Geschäftsverkehr und zu Nationalbibliographien als Bestell unterlagen. Bibliotheksdienst, Beiheft 130. Berlin: Deutscher Bibliotheksverband. Haselbach, I., 1982: Über Größen und Struktur des allgemeinen Bestandes laufender Zeitschriften der Staatsbibliothek. Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Mitteilungen 14: 8-40. Heim, H., 1983: Die Verwaltung wissenschaftlicher Zeitschriften unter besonderer Berücksichtigung finanzieller Bedingungen: dargestellt am Beispiel der Universitätsbibliothek Bielefeld. S. 349-363 in: Vereinigung Österreichischer Bibliothekare (Hrsg.), Der österreichische Bibliothekartag 1982, Salzburg, 6-11. September 1982. Vorträge und Kommissionssitzungen, Pre-Conference Seminar. BiblosSchriften, Band 120. Wien: Vereinigung Österreichischer Bibliothekare. Huff, W.H., 1976: Serial Subscription Agencies. Library Trends 24: 683-709. Katz, B./Gellatly,P., 1975: Guide to Magazine and Serial Agents. New York/London: Bowker. King, D.W./McDonald, D./Roderer, N.K., 1981: Scientific Journals in the United States: Their Production, Use and Economics. Stroudsburg: Hutchinson Ross. Kluth, R., 1979: Lehrbuch der Bibliothekspraxis. Wiesbaden: Harrassowitz. Koenig, M.E.D., 1984: Serials Dual Pricing: The Librarians 1 Hobgoblin. The Serials Librarian 8: 25-28. Kronenfeld, M.R./Thompson, J.A., 1981: The Impact of Inflation on Journal Costs. Library Journal 106: 714-717. Kuntz, H., 1977: Serial Agents: Selection and Evaluation. The Serials Librarian 2: 139-150. Landwehrmeyer, R., 1982: Die Etat-Situation der wissenschaftlichen Bibliotheken. Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 29: 260-270. Leyh, G., 1933: Die Deutschen Zeitschriftenpreise und die Amerikanischen Bibliotheken. Zentralblatt für Bibliothekswesen 50: 377-388.

123 Lohse, H., 1977: Der Bezug ausländischer Literatur (Zeitschriften). S. 127-134 in: G. Pflug/B. Eckert/H. Friesenhahn (Hrsg.), Bibliothek-Buch-Geschichte. Kurt Köster zum 65. Geburtstag. Frankfurt: Klostermann. Mai, A., 1982: Lieferantenwahl: Die ziel- und bedingungsorientierte Gestaltung von Beschaffer-Lieferanten-Beziehungen. Frankfurt/Thun: Deutsch. McGregor, J.W., 1977: Serials Staffing in Academic Libraries. The Serials Librarian 1: 259-272. Melin, N.J., 1982: New subscription Agency Giants: Lower or Higher Cost? Serials Review 8: 7. Menz, G., 1928: Die Zeitschrift: Ihre Entwicklung und ihre Lebensbedingungen: Eine wirtschaftsgeschichtliche Studie. Stuttgart: Poeschel. Mitteilungsblatt 1984: Mitteilungsblatt des Verbandes der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen e.V. 34: 147-148. Mittler, E., 1982: Wissenschaftliche Kommunikation als Gemeinschaftsaufgabe: Die Etatkrise in den wissenschaftlichen Bibliotheken. S. 28-41 in: Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Literatur (Hrsg.), Hochschulen und zu wenig Bücher? AWL, Band 7. Stuttgart: Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Literatur. Münch, I. von (Hrsg.), 1983: Grundgesetz-Kommentar. Band 3. 2.Aufl. München: Beck. New, D.E., 1978: Serials Agency Conversion in an Academic Library. The Serials Librarian 2: 277-285. Nientimp, J.A., 1972: The Librarian ... . Special Libraries 63: 292, 294-297. Oertel, D., 1983: Probleme bei der Erwerbung ausländischer Literatur durch die wissenschaftlichen Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland in der gegenwärtigen Situation. Beitrag im Rahmen der 49. IFLA-Generalversammlung 1983 in München. Berlin. Osborn, A.D., 1980: Serials Publication: Their Place and Treatment in Libraries. 3.Aufl. Chicago: American Library Association. Paul, H., 1984: Serials: Higher Prices vs. Skrinking Budgets. The Serials Librarian 9: 3-12. Peasgood, A., 1980: University Libraries. S.83-96 in: R. Bourne (Hrsg.), Serials Librarianship. London: The Library Association.

124 Piepenbrock, R., 1984: Aufgedrängte Biickerkäufe? Informationen des Bibliothekssystems der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 20: 6-7. Price, D. de Solla, 1971: Little Science, Big Science. 4. Druck, New York: Columbia University Press. Prior, A., 1979: How Serials Agents can Help Libraries Cut Costs. S. 44-55 in: D.P. Woodworth (Hrsg.), Financing Serials from the Producer to the User. Proceedings of the UK Serials Group Conference. Held at University, Loughborough, 3.-6. April 1979. Serials Monograph, Band 2. Oxford: Serials Group. Rhode, R., 1982: Kurzfristige Material- und Finanzplanung bei mehrfacher Zielsetzung. Würzburg/Wien: Physica. Rieger, W., 1977: Die wissenschaftliche Zeitschrift in der Kommunikation der Wissenschaft. S. 7-16 in: Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Literatur (Hrsg.), Die wissenschaftliche Zeitschrift: Funktion und Probleme. AWL, Band 3. Stuttgart: Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Literatur. Saur, K.G., 1983: Bibliotheken und Buchhandel - eine Krisengemeinschaft? Expose eines Referates von Klaus G. Saur, gehalten auf der Jahresversammlung des Normen-Ausschusses Bibliothekswesen in Würzburg. Deutsches Institut für Normung. Normenausschuß Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NABD). Mitteilungen 17: 9-10. Schmölders, G., 1968: Geldpolitik. 2. Aufl. Tübingen: Mohr. Seiler, B., 1982: Eine Misere in Zahlen: Ergebnisse einer Umfrage bei wissenschaftlichen Bibliotheken (Stand: Mai 1982). S. 58-66 in: Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Literatur (Hrsg.), Hochschulen und zu wenig Bücher? AWL, Band 7. Stuttgart: Arbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Literatur. Sigg, W., 1983: Die Stellung der Rechnungshöfe im politischen System der Bundesrepublik Deutschland: Zugleich ein Beitrag zur Finanzkontrolle der Universitäten. Schriften zum öffentlichen Recht, Band 441. Berlin: Duncker & Humblot. Singleton, A., 1981: The Role of Subscription Agents. Leicester: University of Leicester. Smith, K.R., 1970: Serials Agents / Serials Librarians. Library Resources & Technical Services 14: 5-18. Spindler, J. von/Becker, W./Starke, 0.-E., 1973: Die Deutsche Bundesbank: Grundzüge des Notenbankwesens und Kommentar zum Gesetz über die Deutsche Bundesbank. 4.Aufl. Stuttgart/Berlin: Kohl hammer.

125 Tehnzen, J./Jacob, W., 1982: 10.000 Zeitschriften fehlen künftig in deutschen Bibliotheken. Bibliotheksdienst: 550-556. Theisen, P., 1970: Grundzüge einer Theorie der Beschaffungspolitik. Berlin: Duncker 4 Humblot. Tietz, B., 1975: Die Grundlagen des Marketing, zweiter Band. Die Marketing Politik II. München: Moderne Industrie. Urbas, W., 1977: Kosteneinsparungen im Bibliotheksbereich. S.127-143 in: Vorträge des 8. Fortbildungsseminars für Bibliotheksleiter der Max-Planck-Institute. 25. bis 27. April 1977 in Tübingen. Frankfurt. Urbas, W., 1979: Allgemeine Verwaltungsfragen. S. 62-69 in: Vorträge des 10. Fortbildungsseminars für Bibliotheksleiter der Max-Planck-Institute. 23. bis 25. April 1979 in Hamburg. Frankfurt. Varga, J., 1983: Finanzielle Fragen der Zeitschriften-Abonnements in Österreich. S.364-376 in: Vereinigung Österreichischer Bibliothekare (Hrsg.), Der Österreichische Bibliothekartag 1982, Salzburg, 6.-11. September 1982. Vorträge und Kommissionssitzungen, Pre-Conference Seminar. BiblosSchriften, Band 120. Wien: Vereinigung Österreichischer Bibliothekare. Vogt, W., 1976: Gutachten zur Frage der Vorauszahlungen im Erwerbungsbereich. Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 23: 23. Weichbrodt, W., 1985: Die Fachpresse in Zahlen. S.3-23 in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Frankfurter Ausgabe 41 (1985), Sondernummer Zeitschriften 1986. Wenke, G., 1981: Politische und wirtschaftliche Perspektiven. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Frankfurter Ausgabe 37: 2972-2974. White, H.S., 1981: Strategies and Alternatives in Dealing with the Serials Management Budget. S. 27-42 in: S.H. Lee (Hrsg.), Serials Collection Development: Choices and Strategies. Libraries Management Series, Band 5. Ann Arbor: Pierian Press. Wimmer, H., 1979: Umfrage zum Preisvergleich bei Zeitschriftenabonnements. Bibliotheksdienst: 738-742. Zweite Empfehlung 1980: Geschäftsverkehr wissenschaftliche Bibliotheken und Buchhandel. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Frankfurter Ausgabe 36: 2190-2193.

saur Elisabeth Simon Bibliothekswesen in England Eine Einführung 1985. 74 Seiten. Br. DM 2 4 ISBN 3-598-10567-3 Diese Einführung richtet sich an jeden, der sich in Form eines zusammengefaßten Überblicks über Aufbau und Struktur des Bibliothekswesens unseres europäischen Nachbarlandes Großbritannien informieren möchte. Da bisher keine vergleichbaren Einführungen vorliegen, schien es notwendig, die in zahlreichen, vor allem ausländischen Publikationen verstreuten Einzelheiten zu diesem Thema in der hier vorgelegten Form zusammenzufassen. Das Buch versteht sich somit als einführender Leitfaden für alle Bibliothekare und Bibliotheken, die sich mit dem englischen Bibliothekswesen beschäftigen wollen, sei es auf Grund von Begegnungen mit Fachkollegen aus diesem Land oder als Studenten, die sich auf einen Studienaufent-

halt in Großbritannien vorbereiten wollen. Es soll zum besseren Verständnis der bibliothekarischen Institutionen beitragen.

Elisabeth Simon Bibliothekswesen in Frankreich Eine Einführung . 1985. 89 Seiten. Br. DM 2 8 , ISBN 3-598-10598-3 Organisation und Aufbau des französischen Bibliothekswesens werden in diesem Band dargestellt. Als Basis wurden, da es weder in französischer noch in deutscher Sprache bisher eine Monographie gab, verschiedene französische Quellen zu Rate gezogen. Für Bibliothekare, die sich auf diesem Gebiet informieren wollen, sei es als Vorbereitung für einen Gedankenaustausch mit französischen Fachkollegen, sei es für einen Studienaufenthalt im Land selbst, ist die gestraffte Einführung von hohem Informationsgehalt.

K*G*Saur München*London*New York*Oxford*Paris K G Saur Verlag KG

Postfach 711009 -8000 München 71 • Tel. (0 89) 7 9104-0

saur Networking in Terminoiogy International Co-operation in Terminoiogy Work

Travail dans le Cadre d'un Réseau de Terminologie Coopération internationale dans le Travail terminologique Second Inforterm Symposium, Proceedings Deuxième Symposium d'Infoterm, Actes 1986. 642 Seiten. Br. DM 98,—. ISBN 3-598-21369-7 (Infoterm Sériés, 8) »Networking in Terminoiogy« war das zweite Infoterm-Symposium, organisiert in Zusammenarbeit mit der UNESCO. Dienen sollte dieses Symposium vor allem denjenigen Fachspezialisten, die mit terminologischer Arbeit befaßt sind. Hierzu wurden Experten aus einer Reihe von Fachgebieten eingeladen, besonders Vertreter internationaler wissenschaftlicher und technischer Vereinigungen mit terminologischen Aktivitäten. Der vorliegende Band ist der Konferenzbericht, die Beiträge sind in ihrer Originalsprache wiedergegeben meist Englisch oder Französisch.

inventaire général des bibliographies nationales rétrospectives Rétrospective National Bibliographies: an International Directory Herausgegeben von Marcelle Beaudiquez 1986. XXV, 189 Seiten. Linson. DM 64,—. ISBN 3-598-20399-3 (IFLA Publications 35) Dieses Verzeichnis ist das Ergebnis einer Projektgruppe der IFLA, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die in den letzten 10 Jahren praktizierte Universal Bibliographie Control von der Gegenwart in die Retrospektive auszudehnen. Um diesem Ziel näher zu kommen war eine lange Reihe grundsätzlicher Fragen und Definitionsprobleme zu behandeln. Viele zweifelhafte Fragen wurden dabei geklärt, die meist in der Geschichte der jeweiligen Nationalbibliographien begründet waren. Wie dieses Verzeichnis zeigt, konnte die Universal Bibliographie Control auf diese Weise sehr nützlich in die Vergangenheit ausgedehnt werden.

K»G*Saur M ü n c h e n * L o n d o n * N e w Y o r k * O x f o r d * P a r J s K • G • Saur Verlag KG • Postfach 7110 09 • 8000 München 71 • Tel. (0 89) 7 9104-0

saur Peter Brummund/PeterSchwindt Struktur und Organisation des Pressevertriebs Teil 1: Der deutsche Zeitungsund Zeitschriftengroßhandel 2. unv. Auflage 1986. 496 Seiten Br. DM 4 8 ISBN 3-598-21297-6 (Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung, Band 40) „Der deutsche Zeitungs-und Zeitschriftenhandel" ist die erste von zwei Untersuchungen, die versuchen, die Bedeutung des Vertriebs und damit einer wesentlichen Komponente der Presseökonomie erstmalig im Zusammenhang abzuhandeln. Durch eine gründliche Analyse kommt die Arbeit zu eineraktuellen Leistungseinschätzung des Grosso, wobei gleichzeitig der Einfluß der großen Verlage auf die Großhandelsfirmen und die Vertriebsfreiheit kleinerer Konkurrenten dargestellt wird.

Im Schlußkapitel entwirft der Autor ein Modell, das den Vertrieb als Mittel im Konkurrenzkampf zwischen den Verlagen neutralisiert und die Presse- und Informationsfreiheit von Verlagen und dem Leser sicherstellt. Teil 2: Zeitungen und Zeitschriften im Einzelhandel 2. unv. Auflage 1986. 133 Seiten Br. DM 3 6 ISBN 3-598-21298-4 (Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung, Band 41) Die vorliegende Untersuchung zu den rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Presse-Grosso und dem Einzelhandel ergänzt den ersten Band der Untersuchung „Struktur und Organisation des deutschen Pressevertriebs".

K*G*Saur München*London*New

York*Oxford*Paris

K • G • Saur Verlag KG • Postfach 7110 09 • 8000 München 71 • Tel. (0 89) 7 9104-0