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German Pages 60 [76] Year 1965
ZEITSCHRIFT TOR A N QE W A N D T E QEOLOQIE HERAUSGEGEBEN DER STAATLICHEN G E O L O G I S C H E N UND DER DER
ZENTRALEN
DEUTSCHEN
VON
KOMMISSION
V O R R AT S K O M M I S S I O N
DEMOKRATISCHEN
REPUBLIK
AUS DEM INHALT 1.1. Malyschew Über die Qualität und den Nutzeffekt geologischer Erkundungsarbeiten K.-H. Bintig Das System der vorläufigen Konditionen für den Ansatz und die Beurteilung von Sucharbeiten G. Adler & E. Christoph Beitrag zur Klärung der Störursache der erdmagnetischen Anomalie von Delitzsch P. Ossenkopf Mineralogische und geochemische Untersuchung des sogenannten Dolomitsandes im Aufschluß Caaschwitz H. Bandemer Erfassung des Petrifizierungsgrades sekundär verkieselter Braunkohlen auf mathematisch-statistischer Grundlage S. Tonew Die mineralischen Rohstoffe der VR Bulgarien
AKADEMIE
-V E R L A G
• BERLIN
BAND 10 / H E F T i - i FEBRUAR 1964 SEITE 5 7 - 1 1 2
INHALT
COflEPJKAHHE
CONTENTS
1 . 1 . MALYSCHEW
Über die Qualität und den Nutzeffekt geologischer Erkundungsarbeiten
O KanecTBe H aijxJteKTiiBHOCTii reoJioro-paaBeaoHHLix paßoT
On the Quality and Working Efficiency of Geological Reconnaissance Works
57
K . - H . BIHTIO
Das System der vorläufigen Konditionen für den Ansatz und die Beurteilung von Sucharbeiten
CllCTeMa BpGMGHHHX KOHflimHÖ npoeKTHpoBaiMH Ii oueiiKii nOHCKOBblX paÖOT
The System of Provisional Conditions for the Estimate and Evaluation of Prospecting
62
G. ADLER & E . CHRISTOPH
Beitrag zur Klärung der Störursache der erdmagnetischen Anomalie von Delitzsch
BUNA« K BHHCHGHHIO
HapyuieiniH reoMarneTHqecKOii anoMaJiiiH ^enHmu
npiromibi
Contribution to the Explanation of the Cause of Disturbance of the Geomagnetic Anomaly of Delitzsch
66
J . CADEK, V . M A CHAÖEK, &
Zur Geochemie des Germaniums und weiterer Spurenelemente im Hrädek-Teil des Zittauer Beckens
K reoxiiMHH repniaHUH H jipyn i x pe^KHx ajieMeiiTOB TpaRemioft nacra II,nTTaycKoro öaccei'ma
Geochemistry of Germanium and Other Trace Elements in the Iirädek Section of the Basin of Zittau
71
P. OSSENKOPE
Mineralogische und geocliemisclie Untersuchung des sogenannten Dolomitsandes im Aufschluß Caaschwitz
MHiiepanoriwecKoe u reoxiiMiineoKoe HccjiGROBaHHG Tau iia3HBaeMoro , ,30JioMHTOBoro necKa" B itaptepe KaaniBim
Mineralogical and Geochemical Study of the So-Called ,,Dolomitic Sand" in the Exposure of Caaschwitz
72
G . PENSOLD, F . THEILIO & P . THOMASER
Auftreten von Sellait im Hauptdolomit des Zechsteins von Thüringen
O noHBJiGHHH cojiJiaiiTa B rnaBiioM ROJiOMHTe qexuiTeiina B TwpilHrHH
On the Occurrence of Sellaite in the Main Dolomite of the Thuringian Zechstein
75
H . BANDEMER
Erfassung des Petrifizierungsgra des sekundär verkieselter Braunkohlen auf mathematisch-statistischer Grundlage
YHGT CTenemi OKaMeiiemiH BTO-
Determination of the Degree of Petrification of Secondarily Silicified Brown-Coals on a Mathematical-Statistical Basis
77
M . HEMALA
Produktionsintervalle und maximale Förderung bei Erdgassonden — Berechnung ihrer optimalen Größe bei Lagerstätten mit Randwasser
HHTepBaJibi 3KcnjiyaTai;nH H waKCHMaJibHa« aKcnjiyaTanHH ra30BHX CKBaiKHH — IIoflCHGT HX OnTHMaJIbHblX pa3MGpOB BJIH MGCTOpOÎKJJGIIHH C KpaGBOÜ B0«olt
Production Intervals and Maximum Output of Natural Gas Probes — Calculation of their Optimum Value in Deposits Containing Edge Water
82
IC. P. ANISSIMOW &
Die Porosität der karbonatischen
nopilCTOCTb KapßOHaTIIHX KOJIJIGKTOpOB
The Porosity of Carbonatic Reservoir Rocks
84
G. PATZELT
ZU Fragen der Karstmorphologie und Hydrogeologie — Geologische Kartierung von Kurvelesh (SW-Albanien)
K BonpocaM Mop$oJiornn napcvra H rHHp0r60Ji0rHH — reononiHGCKOG KapTiipoBaHHG KypBCJiGwa (IOro3ana5naH An6a-
Problems Connected with Karst Morphology and Hydrogeology — Geological Mapping of Kurvelesli (Southwest Albania) —
85
J. Vici,
M.W. ANISSIMOWA
Speichergesteine
puHHo OKpGMHGJitix ßypbix yrjieii na MaTeMaTiiKO-CTaTiicTuleCKOft 0CH0B6
HHH) — A . GRIMMER
Die Goldlagerstätten in Tanganjika
McoTopoJKÄeiiHH 30JT0Ta B TaiiraHbHKe
The Gold Deposits in Tanganyika
87
A . KAMPE & R . KOTIERT
Die Definition der Schichten
CTpaTHrpa$ii«iGCKoe onpcp,cae-
The Definition of the Strata of Halle
93
N . W . WOLODOMONOW
Grundsätze zur Bewertung von Lagerstätten
IIpHimHnLI OliGHKII MeCTOpO/KAeniifi
Principles for the Evaluation of Deposits
94
B. HEYNE
Praktische Auswahl der Tone für Bohrspülungen
IIpaKTIIHeCKHfi BblGop rjIIIH BJIH
Practical Choice of Clays for Drilling Muds
96
S. TONEW f
Die mineralischen Rohstoffe der VR Bulgarien
IIoJiesHbie HCKonaGMbie HapoRHOIÌ PccnyöJiHKH BojirapHH
The Mineral Resources of the People's Republic of Bulgaria
99
K . KAXJTER
Erste Industriezweigkonferenz der VVB Feste Minerale
nepBOG OTpaCJIGBOe COBCmaHUG OÖbGHHHGHIIH TBGpHbIG MllHepajibi
First Conference of the Industrial 102 Branch of VVB Feste Minerale
Zweites Berufsbild des Ingenieurs der Fachrichtung Geologie
BTopan xapaKTepHCTinta npoHJIH HHHtGHGpa no cnei;na.TbHOCTH reojiorHH
Second Professional Characteri- 103 stic of the Engineer of the Special Branch of Geology
ATJTORENKOLLEK-
Halleschen
HHG raJIJieCKHX CJIOeB
ÖypOBblX paCTBOpOB
Besprechungen und Referate, Nachrichten und Informationen, Kurznachrichten
105-112
Redaktionsbeirat Prof. Dipl.-Berging. K. BÜHRIG, Nordhausen — Prof. Dr. 0 . GEHL, Schwerin — Prof. Dr. H.-L. HECK, Schwerin — Prof. Dr. R. HOHL, Halle (Saale) - Prof. Dr. E. KAUTZSCH, Berlin - Prof. Dr. E. LANGE, Berlin - Prof. Dr. R. LAUTERBACH, Leipzig — Dr. R. MEINHOLD, Freiberg (Sa.) — Dr. G. NOSSKE, Leipzig - | Prof. Dr. O. OELSNER] — Prof. Dr.K.PIETZSCH, Freiberg (Sa.) — Dr. H. REH, Jena - Prof. Dr. H. J. RÖSLER, Freiberg (Sa.) - Prof. Dr. A. WATZNAUER, Freiberg (Sa.) Dipl.-Geol. R. WIENHOLZ, Gommern Die ZEITSCHRIFT FÜR ANGEWANDTE GEOLOGIE berichtet ständig über folgende Arbeitsgebiete: Geologische Grundlagenforschung und Lagerstättenforschung / Methodik der geologischen Erkundung / Ökonomie und Planung der geologischen Erkundung / Technik der geologischen Erkundung / Geologie und Lagerstättenkunde im Ausland. In der Zeitschrift können alle strittigen Fragen der praktischen Geologie behandelt werden. Die Autoren übernehmen für ihre Aufsätze die übliche Verantwortung.
ZEITSCHRIFT FÜR ANQEWANDTE QEOLOQIE
KOLLEKTIVE
CHEFREDAKTION
Dr. IC. K A U T E R (Redaktionssekretär) Dr. F. S T A M M B E R G E R Dr. G. T I S C H E N D O R F Dipl.-Berging.-Geol. G. Z I N D L E R
B A N D 10 • F E B R U A R 1 9 6 4 . H E F T 2
Uber die Qualität und den Nutzeffekt geologischer Erkundungsarbeiten1) I.
I. M A L Y S C H E W ,
Moskau
Die Staatliche Vorratskommission für mineralische Rohstoffe der U d S S R ( S t V K ) analysiert nach Eingang aller Unterlagen für die Vorratsberechnungen im Grunde den gesamten Komplex der Untersuchungen, die auf einer Lagerstätte oder in einem Lagerstättenbezirk insgesamt durchgeführt wurden: die geologische Kartierung, die Sucharbeiten, die Erkundung, die Untersuchung der stofflichen Zusammensetzung, der Qualität und der Verarbeitungstechnologie des Rohstoffes, die ingenieurgeologische und hydrogeologische Erforschung, die Begründung der Konditionen und die ökonomische Bewertung der Lagerstätten. Als Ergebnis dieser Analyse entscheidet die Kommission, ob die Vorratsberechnung richtig und die Lagerstätte zur industriellen Nutzung sorgfältig vorbereitet worden ist. Bei der S t V K gehen jährlich 3 0 0 — 3 5 0 geologische Berichte über Lagerstätten ein. Seit 1954 wurden über 4000 solcher Berichte mit Vorratsberechnungen bearbeitet. Während dieser Zeit wurden für einzelne mineralische Rohstoffarten 6 0 — 1 0 0 % der Gesamtvorräte des Landes bestätigt. Auf Grund der großen Arbeitserfahrung der S t V K bei der eingehenden Analyse der geologischen Berichte kann der Schluß gezogen werden, daß zur Lösung der Grundfrage — der Erhöhung des Nutzeffekts der geologischen Erkundungsarbeiten — deren Qualität in allen Erkundungsetappen entschieden verbessert werden muß. Das ist die Hauptfrage, an der alle Geologen des Landes arbeiten sollten, und gleichzeitig die wichtigste Aufgabe des Staatlichen Geologischen Komitees der U d S S R . Geologische Erkundungsarbeiten sind vornehmlich Forschungsarbeiten, bei denen zunächst keine direkte Abhängigkeit zwischen dem Arbeitsaufwand und den erzielten Ergebnissen erkannt werden kann. Das Bohren und die bergmännischen Aufschlußarbeiten sind jedoch nicht Selbstzweck, sondern lediglich ein Mittel, um das erforderliche Forschungsmaterial zu erhalten. Auf Grund der Untersuchungsergebnisse werden die Perspektiven der erkundeten Lagerstätte bzw. des gesamten Lagerstättenbezirks eingeschätzt. Man sollte meinen, daß diese Binsenwahrheiten allgemein bekannt sind. Dennoch k o m m t es noch heute vor, daß im Kampf um die Erfüllung des Finanzplanes und des ArbeitskräfteJ ) Aus: , ,Raswcdka i ochrana n e d r " , H . 7, S. 1 - 9 , 1 9 6 3 . Diedeutsche Übersetzung wurde unwesentlich gekürzt. "Übers.: H . STOLZER.
1
Angewandte Geologie, Heft 2 / 6 4
planes die Qualität und Vollständigkeit der Untersuchungsarbeiten nicht gebührend beachtet werden. Es ist unmöglich, hier alle mit der Qualitätsverbesserung der Erkundungsarbeiten zusammenhängenden Fragen umfassend zu behandeln. Deshalb werden nur einige dargelegt.
Geologische Untersuchungen Einer der wesentlichsten Mängel der geologischen Erkundungsarbeiten besteht nach wie vor in der ungenügenden Untersuchung des geologischen Baus des Lagerstättenbezirks. Weil gute, vollwertige geologische Karten des Lagerstättenbezirks und der Lagerstätte fehlen, können häufig Gesetzmäßigkeiten in der Verteilung mineralischer Rohstoffkörper und ihre Bindung an bestimmte regionale Strukturen nicht erkannt werden. In sehr vielen Protokollen der S t V K wird auf diesen häufigsten Mangel hingewiesen. Die notwendigen Maßnahmen zu seiner Beseitigung werden jedoch von den geologischen Organisationen nicht ergriffen. Dadurch können die Ausmaße der Lagerstätte und ihre Perspektiven nicht rechtzeitig eingeschätzt werden. Nicht selten werden die Arbeiten auf einen kleinen Abschnitt konzentriert, um die zuerst entdeckten Vererzungspunkte eingehend zu erkunden. E r s t nach J a h ren wird festgestellt, daß in benachbarten Lagerstättenteilen Vorräte enthalten sind, die die ursprünglich erkundeten um ein Mehrfaches übertreffen und die Ökonomik der Lagerstätte damit von Grund auf verändern. E s ist kein Zufall, daß in vielen Lagerstätten die Vorräte der Kategorien A + B 7 0 — 8 0 % anstatt der geforderten 30 — 4 0 % erreichen, Vorräte der Kategorie C2 aber überhaupt nicht berechnet werden. Die bestehenden Preise für geologische Erkundungsarbeiten bieten keinen Anreiz, die Vorräte der Lagerstätte und des Erzfeldes insgesamt einzuschätzen. F ü r die Vorratsberechnung der Kategorie C 2 müssen einzelne Bohrund bergmännische Arbeiten durchgeführt werden, die vom Feld der eingehenden Erkundung entfernt liegen. Bei den bestehenden Preisen werden dadurch die technisch-ökonomischen Kennziffern der geologischen Erkundungsorganisationen gesenkt. Bei der Analyse der Vorratsbilanz der U d S S R fällt das schroffe Mißverhältnis zwischen erkundeten Vor.
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2
58 raten der Kategorien A + B + Cj und den Vorräten der Kategorie C 2 auf. Bei Kupfer betragen zum Beispiel die Vorräte der Kategorie C 2 weniger als ein Viertel der Vorratssumme der Kategorien A + B + C t + C 2 . Dabei stammen 6 0 % der C 2 -Vorräte aus drei Lagerstätten; in allen übrigen Kupferlagerstätten wurden nur rund 9 % aller Bilanzvorräte in der Kategorie C 2 berechnet. Ahnlich ist es auch bei den C 2 -Vorräten anderer, sehr wichtiger mineralischer Rohstoffe. Bei Blei betragen die C 2 -Vorräte nur 2 3 % , bei Wolfram und Molybdän 3 7 % , bei Zinn 3 0 % , Quecksilber 36%, Nickel 1 3 % usw. Durch die fehlende oder ungenügende Einschätzung der Perspektiven der Lagerstätte und die Nichtberücksichtigung der C 2 -Vorräte ist eine richtige Planung der Entwicklung der Bergwerke unmöglich. Ebenso besteht keine Möglichkeit, die technischen Erkundungsmittel am rationellsten einzusetzen, weil kein genügender Vorlauf an erkundeten Vorräten der in Frage stehenden Kategorien vorhanden ist. Deshalb muß dem umfassenden und qualitätsgerechten Studium der Geologie der Lagerstätte und des gesamten Lagerstättenbezirks sowie der begründeten Berechnung der C 2 -Vorräte die allergrößte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Für jede erkundete Lagerstätte muß obligatorisch eine Einschätzung ihrer Gesamtperspektive gegeben werden. Wurden keine Vorräte der Kategorie C 2 berechnet, ist das im Bericht entsprechend zu begründen. Die umfassende, auf hohem Niveau durchgeführte Untersuchung des geologischen Baues der Lagerstätten wird zur Erhöhung des Nutzeffekts der geologischen Arbeiten beitragen. Von der Sorgfalt der Erforschung der geologischen Besonderheiten der Lagerstätten hängt die richtige Auswahl der Erkundungsmethode und in einzelnen Fällen auch ihr Schicksal ab. Eine Kupfererzlagerstätte im Balchasch-Gebiet zum Beispiel wurde auf Grund der Erkundungsarbeiten nicht genügend eingeschätzt. Die Arbeiten wurden hier wiederholt unterbrochen, dann nach Ablauf vieler Jahre wieder aufgenommen. Erst nach eingehender Erforschung des geologischen Baus des Bezirks und des Lagerstättenreviers, nach der Fertigstellung geologischer Karten im Maßstab 1 : 5 0 0 0 0 , 1 : 1 0 0 0 0 und 1:1000 bei Anwendung von Luftaufnahmen gelang es, die geologisch-strukturellen Besonderheiten der Lagerstätte zu enträtseln und das rationellste Erkundungsschema für die Erzkörper festzulegen. Am Ergebnis dieser Arbeiten wurde dann die große industrielle Bedeutung der Lagerstätte erkannt. Das gleiche kann über die Entdeckungsgeschichte einer großen und reichen Kupferlagerstätte im Südural gesagt werden. Die Sucharbeiten im Bezirk zogen sich mit Unterbrechungen über 20 Jahre hin. Erst die Ausarbeitung einer echten strukturgeologischen K a r t e führte zur Entdeckung dieser Lagerstätte. Die Entdeckung und schnelle Erkundung einer der größten polymetallischen Lagerstätten im Altai können als Beispiel richtig und konsequent durchgeführter geologischer Kartierungsarbeiten dienen, bei denen Suchund Kartierungsbohrungen angesetzt wurden. Zunächst wurde durch Kartierung im Maßstab 1 : 5 0 0 0 0 eine günstige Struktur festgestellt. Durch nachfolgende, eingehendere Kartierungsarbeiten und Such- und Kartie-
MALYSCHEW / Über geologische E r k u n d u n g s a r b e i t e n
rungsbohrungen wurde dann innerhalb dieser Struktur die Lagerstätte entdeckt. Eine der wertvollsten Zinnlagerstätten im Fernen Osten wurde in sehr kurzer Zeit erkundet und erhielt eine richtige industrielle Einschätzung bei minimalem Aufwand an Mitteln, weil der geologische B a u des Bezirks, die strukturelle Stellung der Lagerstätte und deren Besonderheiten rechtzeitig bei der Zusammenstellung von geologischen Karten im Maßstab 1 : 2 0 0 0 0 0 , 1 : 5 0 0 0 0 und 1 : 1 0 0 0 0 erforscht worden waren. Auf dieser Grundlage konnte die rationellste Erkundungsmethodik festgelegt werden. Leider gibt es neben den angeführten Beispielen sorgfältiger und konsequenter Erforschung des geologischen Baus der Lagerstätten auch viele Fälle einer nachlässigen Einstellung zu diesen Fragen. So wurde von der S t V K innerhalb von 15 Jahren bei wiederholter Überprüfung der Vorräte zweier Zinnerzlagerstätten im Primorskij K r a j immer wieder die ungenügende Erforschung des geologischen Baus des Gebiets, der Struktur der Erzfelder und der Morphologie der Erzkörper kritisiert. E s ist deshalb kein Zufall, daß die vorliegende Vererzung vom Stockwerktyp erst 1958—1959 entdeckt wurde, wodurch sich die Größenordnung der betreffenden Lagerstätten schroff veränderte. Trotz der jahrzehntelangen Untersuchung der SadonLagerstätte und obwohl sie bereits weitgehend abgebaut ist, gab es bis 1958 faktisch keine den Vorschriften entsprechenden geologischen Karten des Bezirks. Das erschwerte die Einschätzung der Perspektive der Lagerstätte und die Wahl der Richtung für weitere Such- und Erkundungsarbeiten. Die angeführten Beispiele, deren Zahl beliebig erhöht werden könnte, zeugen dafür, daß mit Hilfe rechtzeitig und qualitativ durchgeführter geologischer Kartierungsarbeiten die rationellsten Erkundungsverfahren gewählt und eine richtige Einschätzung der Perspektiven der Lagerstätten und Lagerstättenbezirke gegeben werden kann. Umgekehrt ist es ohne zuverlässige geologische Grundlage unmöglich, die Ausmaße und Perspektiven der Lagerstätten richtig einzuschätzen, selbst wenn kostspielige bergmännische und Bohrarbeiten in erheblichem Umfang durchgeführt werden. Die Geologen wissen, daß die „ E i n z e l g ä n g e r - L a g e r stätten seltene Ausnahmen sind. In der Mehrzahl der Fälle haben die Lagerstätten nicht ein, sondern einige, manchmal sogar viele Lager, häufen sie sich in Erzfeldern, -zonen usw. Leider kann aber mit Sicherheit gesagt werden, daß die Mehrzahl der Erzfelder und Erzgürtel noch sehr schwach erforscht ist, weil qualitative geologische Grundlagen fehlen, die eine prognostische Einschätzung der Vorräte zulassen. Viele Erzfelder wurden durch Sucharbeiten sehr ungenügend und ohne Berücksichtigung der petrologischen, lithologischen und strukturellen Besonderheiten des Bezirks erforscht. Die Entdeckung eines neuen Erzkörpers oder einer Lagerstätte in Industriegebieten, besonders in der Nähe von bestehenden Bergwerken, Aufbereitungskombinaten oder Erdölbetrieben, ist besonders wertvoll, weil hier in kürzerer Zeit und mit geringerem Aufwand an Mitteln und Material (im Vergleich zur Nutzung von Lagerstätten in neuen Gebieten) die Förderung der aufgefundenen mineralischen Rohstoffe organisiert werden kann. Deshalb ist neben der Durchführung von
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2 MALYSCHEW / Uber geologische Erkundungsarbeilen
Sucharbeiten in neuen Gebieten unbedingt der Eins c h ä t z u n g der Perspektiven b e k a n n t e r Erzfelder größte A u f m e r k s a m k e i t zu schenken. Dies gilt vor allem f ü r Bezirke m i t bereits in Betrieb befindlichen Bergwerken.
Einhaltung der Reihenfolge der Erkundungsstadien und bestehende Mängel in der Erkundungsmethodik Ein großer Mangel, der den Nutzeffekt geologischer E r k u n d u n g s a r b e i t e n s t a r k verringert, ist die noch immer a u f t r e t e n d e Verletzung der Reihenfolge der E r k u n dungsstadien bei der D u r c h f ü h r u n g geologischer E r k u n dungsarbeiten. Die übereilte eingehende E r k u n d u n g noch vor Feststellung der G e s a m t a u s m a ß e und der industriellen B e d e u t u n g der Lagerstätte (in einer Reihe von Fällen auch des Erzfeldes) f ü h r t nicht selten zu erhebliehen nutzlosen Ausgaben. Nicht nur einmal wurden auf B e r a t u n g e n und in der Presse die polymetallischen L a g e r s t ä t t e n der K u r g a n - G r u p p e in Kirgisien, die K u p f e r l a g e r s t ä t t e n von Temir in Chakassien, eine Reihe von polymetallischen Lagerstätten in Kasachstan, in der Usbekischen SSR u. a. e r w ä h n t , wo große Mittel zur D u r c h f ü h r u n g kostspieliger eingehender E r k u n dungsarbeiten aufgewendet wurden und sich als unwiederbringlich verloren erwiesen, weil die Lagerstätten wirtschaftlich uninteressant waren. Weil die Aufeinanderfolge der E r k u n d u n g s s t a d i e n nicht b e a c h t e t wurde, sind nicht selten Lagerstättena b s c h n i t t e u n b e d a c h t f ü r die eingehende E r k u n d u n g ausgewählt worden, die gegenwärtig ohne jedes industrielle Interesse sind. Ein charakteristisches Beispiel ist die E r k u n d u n g der Teshsarsker Nephelinlagerstätte in Armenien. Hier stellte sich nach eingehenden E r k u n dungsarbeiten auf dem Tjaklerinsker Abschnitt heraus, d a ß der b e n a c h b a r t e Teshegatsker Abschnitt u n t e r besseren bergtechnischen Verhältnissen Erze höherer Qualität f ü h r t u n d die volle projektierte K a p a z i t ä t des Betriebes w ä h r e n d der gesamten Amortisationsfrist sichert. Folglich waren die Ausgaben f ü r die eingehende E r k u n d u n g des ersten Abschnitts nutzlos v e r t a n . Dieses Beispiel ist keine Ausnahme. E i n Verstoß gegen die Reihenfolge der Stadien und gegen die elementaren Forderungen der E r k u n d u n g s m e t h o d i k ist auch die D u r c h f ü h r u n g von kostspieligen bergmännischen Arbeiten und Tiefbohrungen, noch bevor die oberflächennahen Teile der Lagerstätte durch Gräben, Schürfe und Flachbohrungen u n t e r s u c h t wurden. Es gibt L a g e r s t ä t t e n , in denen schon geraume Zeit a b g e b a u t wird, die Erzkörper von der Oberfläche aus jedoch noch nicht vollständig u m g r e n z t wurden und eine E i n s c h ä t z u n g der Gesamtperspektiven der Lagers t ä t t e n fehlt. Andererseits b e s t a n d bei einigen Geologen die schädliche Tendenz, bergmännische Arbeiten zu ignorieren u n d alle m i t dem S t u d i u m der L a g e r s t ä t t e zusammenh ä n g e n d e n Fragen ausschließlich m i t Hilfe von Bohr u n g e n zu lösen. So wurden f ü r zwei sehr große polymetallische L a g e r s t ä t t e n bei der E r k u n d u n g keine bergmännischen Arbeiten d u r c h g e f ü h r t . Deshalb herrschte bei der B e h a n d l u n g der Unterlagen durch die S t V K Ungewißheit, ob die U m g r e n z u n g der Erzkörper zuverlässig und ihre dargestellte Morphologie richtig waren. E s war unmöglich, ihren inneren Bau zu verstehen, die durch Bohrungen erhaltenen Daten zu kontrollieren, 1*
59 repräsentative technologische Proben zu e n t n e h m e n u n d eine Reihe anderer Fragen zu klären. Ohne die K l ä r u n g dieser Fragen k o n n t e jedoch kein P r o j e k t der industriellen N u t z u n g der L a g e r s t ä t t e ausgearbeitet werden. Die S t V K s t i m m t e den zur Bestätigung vorgelegten Vorratskategorien nicht zu. Sie schlug vor, die notwendige Anzahl bergmännischer Arbeiten durchzuf ü h r e n , was die Übergabe der L a g e r s t ä t t e n zur industriellen N u t z u n g verzögerte. Beim Vortrieb der bergmännischen Baue wurden auf einer dieser L a g e r s t ä t t e n bedeutende Abweichungen der F o r m der Erzkörper im Vergleich mit den n u r nach B o h r d a t e n ermittelten festgestellt. Auf der anderen L a g e r s t ä t t e sind die bergmännischen E r k u n d u n g s a r b e i t e n noch nicht beendet. Doch auch hier wurden neue geologische Unterlagen erhalten und die Bohrdaten bedeutend präzisiert. Sehr lehrreich ist die U n t e r s c h ä t z u n g tiefer bergmännischer E r k u n d u n g s a r b e i t e n durch die Projektierungsorganisationen und die zuständige Abteilung der ehemaligen Staatlichen Plankommission der U d S S R bei der U n t e r s u c h u n g einer großen K u p f e r l a g e r s t ä t t e im Südural. Der auf E m p f e h l u n g der S t V K dort abget e u f t e E r k u n d u n g s s c h a c h t wurde zur E x p l o i t a t i o n der L a g e r s t ä t t e verwendet und erfüllte keine E r k u n d u n g s aufgaben. Infolgedessen blieb die Morphologie der Erzkörper ungeklärt, was zu großen Komplikationen beim weiteren A b b a u der L a g e r s t ä t t e f ü h r t e . Eine Reihe Geologen, die im Kusnezker Kohlenbecken arbeiten, verfolgen das Ausstreichen der Kohleflöze durch Gräben, Schürfe oder F l a c h b o h r u n g e n zu wenig. Die tiefen Horizonte der L a g e r s t ä t t e werden infolgedessen m i t Hilfe von Bohrungen bis zur Kategorie A erkundet, die oberen jedoch, die vorrangig zur N u t z u n g vorgesehen sind, bis zur Kategorie Cj. Das ist nicht auf Unwissenheit der Geologen z u r ü c k z u f ü h r e n , sondern auf die falsch festgesetzten Preise f ü r Flachbohrungen und wenig tiefe bergmännische Arbeiten, wodurch deren D u r c h f ü h r u n g u n v o r t e i l h a f t wird. W ä h r e n d der letzten J a h r e wurde in vielen Lagers t ä t t e n festgestellt, daß die Konfiguration der Erzkörper u n d ihre Lage im R a u m bedeutend komplizierter sind, als aus den Daten der Bohrarbeiten hervorging. Sogar bei sehr großen Kupferkieslagern und -Stockwerken f ü h r t e n bergmännische Arbeiten zu wesentlichen K o r r e k t u r e n der dargestellten Morphologie der Erzkörper. Allerdings m u ß hervorgehoben werden, daß von den K o n t u r e n und der Lage der E r z k ö r p e r im R a u m die Rede ist, nicht von den Vorräten, die sich im Lagers t ä t t e n d u r c h s c h n i t t wenig von den nach B o h r d a t e n berechneten unterscheiden. Doch f ü r die Ausarbeitung des Projektes f ü r einen rationellen A b b a u der Lagers t ä t t e u n d die laufende F ö r d e r p l a n u n g sind nicht die mittleren Vorratsziffern und die Durchschnittsgehalte an N u t z k o m p o n e n t e n wichtig, sondern k o n k r e t e Angaben zur Morphologie der Erzkörper, zu den Vorräten und z u m Gehalt an n u t z b a r e n K o m p o n e n t e n in den einzelnen Abbaublöcken. Daher besteht die Aufgabe der Erkundungsgeologen nicht nur in der Berechnung der Gesamtvorräte und der E r m i t t l u n g von Durchschnittsp a r a m e t e r n , sondern in der Feststellung aller P a r a m e t e r , die zur Ausarbeitung des P r o j e k t s f ü r den A b b a u v o m Betrieb benötigt werden. Eine ungenügende geologische Erforschung der Lagers t ä t t e n im S t a d i u m der V o r e r k u n d u n g f ü h r t zu wieder-
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2
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MALYSCHEW / Ü b e r g e o l o g i s c h e E r k u n d u n g s a r b e i l e n
holten Änderungen der Richtung der Erkundungsarbeiten und letztlich zur systemlosen Anlage der Aufschlüsse. Besonders kraß äußerte sich das bei der Untersuchung zweier polymetallischer Lagerstätten im Altai. Bei Abschluß der Erkundung lag ein außerordentlich dichtes Netz von Bohrungen vor. Die Bohrungen selbst hatten die verschiedensten Richtungen. Auf die systemlose Anlage der Erkundungsaufschlüsse machte die S t V K bei der Uberprüfung der Berichte über einige Lagerstätten im Primorskij Kraj und im Mittleren Ural aufmerksam. In einigen Fällen wurde hier infolge unbedachter Wahl der Ansatzpunkte und der Aufschlußrichtung nur taubes Gestein durchteuft, in dem eine wirtschaftlich interessante Vererzung nicht zu erwarten war.
Probenahmenetzes, manchmal durch die unregelmäßige Lage der Schlitze. Noch immer trifft man auf nichtrepräsentative, sogenannte Punktproben. Häufig wird auch die unvollständige Bemusterung der Erzkörper und besonders der mineralisierten Nebengesteine festgestellt. Das Fehlen eines einigermaßen gleichbleibenden Bemusterungsnetzes und eine überflüssige Verdichtung des Netzes auf einzelnen Abschnitten wurden von der S t V K für einige Zinnlagerstätten von Primorje festgestellt. Unvollständig bemustert wurden Greisen (die Erzkörper enthalten) in einer Lagerstätte seltener Metalle Ostsibiriens. Eine systemlose Anordnung der Proben wurde auf einer Quecksilberlagerstätte in Mittelasien, einer Lithiumlagerstätte in Sibirien, einer Lagerstätte seltener Metalle im Ural usw. zugelassen.
Recht häufig ist eine systemlose Verteilung der Erkundungsaufschlüsse und ihre übermäßige Häufung in einzelnen Revieren zu beobachten. In einigen kleinen polymetallischen Lagerstätten des Nordkaukasus wurden die Horizonte der bergmännischen Erkundung in Abständen von 10—12 m aufgefahren.
In einigen polymetallischen Lagerstätten des Nordkaukasus wurden statt einer systematischen sektionsweisen Probenahme über die gesamte Mächtigkeit der vererzten Gesteinskörper nur Stichproben aus reichen und armen Erzen entnommen, was vollkommen falsch ist. In letzter Zeit wird in Artikeln von M. I. ALBOW und W. L. TSCHELYSCHEW völlig unbegründet bei der Bemusterung des Kerns in Erkundungsbohrungen weitgehend das Schlitzen angepriesen. Ohne kritische Analyse kann dessen Anwendung zu ernsten Fehlern bei der Qualitätsbestimmung der mineralischen Rohstoffe führen. N. W. IWANOW empfiehlt in den Hochschulnachrichten „Geologija i raswedka", H. 2, 1963, ohne irgendeine Begründung, auf der Katscharsker Eisenerzlagerstätte die Bemusterung des Kerns durch Schlitze auf eine maximale Länge bis zu 20 m durchzuführen, womit man sich kaum einverstanden erklären kann. Die chemischen Analysen spielen eine wichtige Rolle in der Einschätzung der Lagerstätten bei der Vorratsberechnung. Auf Grund ihrer Ergebnisse werden die Gehalte an nutzbaren Komponenten und, wenn deutliche geologische Grenzen der Vererzung fehlen, auch die Konturen der Erzkörper bestimmt. Das verpflichtet zu besonderer Aufmerksamkeit bei Fragen der Arbeitsqualität der chemischen Laboratorien und der Zuverlässigkeit der von ihnen verwendeten Methoden. Manchmal wird zum Beispiel kolorimetrisch analysiert, obwohl bei hohen Metallgehalten damit keine ausreichende Genauigkeit erhalten wird. Manchmal werden auch physikomechanisch Tantal und Zinn bestimmt, obwohl dabei zu niedrige Gehaltsangaben erhalten werden. Auf einer Lagerstätte seltener Metalle im Murmansker Gebiet wurde bei der Bestimmung der Gehalte einzelner Komponenten nicht die für die gegebenen Verhältnisse empfindlichste neutronometrische Analysenmethode angewendet. Dabei muß berücksichtigt werden, daß sogar die Anwendung der vollkommensten Analysenmethoden nicht immer zuverlässige Ergebnisse garantiert. Daher ist die innere und äußere Kontrolle der chemischen Analysen obligatorisch. Dazu sind nicht unter 5 % der Gesamtzahl der Analysen und nicht weniger als 30 Proben bei kleiner Gesamtmenge erforderlich.
Bemusterung und chemische Analysen Die Qualität der Bemusterungsarbeiten und der chemischen Analysen ist entscheidend für die Genauigkeit der Gehaltsbestimmung an nutzbaren Komponenten. Ein Fehler in der Bestimmung des Gehalts wirkt sich vom ersten Tage seiner Wirksamkeit auf die Ökonomik des Betriebes aus. Bei der Bemusterung von Lagerstätten müssen zwei Grundfragen gelöst werden: die Wahl der Methode für die Probenahme und die Festlegung der Abstände zwischen den Probenahmepunkten. Manchmal hat auch die räumliche Orientierung der Proben keine geringe Bedeutung. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle erfolgt die Probenahme bei bergmännischen Erkundungsaufschlüssen in primären Lagerstätten durch Schlitzproben. Nur selten entstehen bei äußerst ungleichmäßiger Verteilung der Vererzung Zweifel an der Zuverlässigkeit der Bemusterung durch Schlitzproben. In diesen Fällen wird sie durch Haufwerks- oder Vortriebsproben kontrolliert. Bei Kernbohrungen werden die Proben gewöhnlich nur aus dem Kern und selten aus dem Bohrschlamm entnommen. Bei zufriedenstellendem Kerngewinn von über 70% rufen die Bemusterungsdaten selten Zweifel hervor. Es ist jedoch bekannt, daß auch bei verhältnismäßig hohem Kerngewinn (über 70%) wegen selektiver Zerreibung der sprödesten Mineralien beim Bohren eine merkliche Entstellung der Gehalte an Nutzkomponenten auftritt. Deshalb ist es im ersten Stadium jeder Erkundung unbedingt notwendig, in jeder Lagerstätte zu prüfen, ob eine selektive Zerreibung vorliegt oder nicht. Dazu müssen parallellaufend sowohl der Kern als auch der Bohrschlamm bemustert werden. Auch dabei werden nicht immer zuverlässige Resultate erhalten, weil der Bohrschlamm ausbleiben oder durch die Tonspülung verschmutzt werden kann. Die Daten aus Kernbohrungen müssen durch bergmännische Arbeiten oder mit Hilfe anderer Bohrverfahren kontrolliert werden. Fehler in der Bemusterung primärer Lagerstätten entstehen am häufigsten durch Unregelmäßigkeit des
Technologische Untersuchungen des Erzes Neben der Untersuchung der mineralogischen und chemischen Zusammensetzung des Rohstoffs sind tech-
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Malyschew / Über geologische Erkundungsarbeiten nologische Untersuchungen einer der wichtigsten Arbeitskomplexe, die zur Einschätzung der erkundeten Lagerstätte notwendig sind. Vor allem muß die E n t n a h m e technologischer Proben rechtzeitig erfolgen und repräsentativ sein. Dieser Frage wird nicht immer die nötige Aufmerksamkeit gewidmet. So wurden zum Beispiel bei der E r k u n d u n g einer Datolithlagerstätte im Fernen Osten f ü r technologische Untersuchungen Proben entnommen, die im K a r b o n a t - u n d Granatgehalt nicht repräsentativ waren. Infolgedessen war in der errichteten Aufbereitungsanlage keine Magnetscheidung zur Abscheidung der Granate vorgesehen; in der Flotationsabteilung wurde keine A p p a r a t u r eingebaut, u m den Einfluß der K a r b o n a t e aufzufangen. Im selben Gebiet wurden in einer Zinnerzlagerstätte mineralogisch fünf E r z t y p e n und neun E r z u n t e r t y p e n ausgegliedert, jedoch keine Verbindung zu den technologischen Sorten hergestellt. Ein großer Teil der für technologische Untersuchungen entnommenen Proben charakterisierte daher nicht die Haupterzmenge der Lagerstätte. Auf Grund der Aufbereitungsarbeiten k o n n t e n deshalb keine industriellen Verarbeitungsschemata der Erze ausgearbeitet werden. Daß Proben f ü r technologische Untersuchungen nicht immer repräs e n t a t i v waren, wurde auch f ü r eine Reihe anderer L a g e r s t ä t t e n festgestellt. W e n n die E n t n a h m e repräsentativer Proben völlig vom Geologen abhängt, so sind für die Vollständigkeit u n d Qualität der technologischen Untersuchungen die I n s t i t u t e verantwortlich, die diese Arbeiten ausführen. Häufig sind jedoch zum Zeitpunkt der Vorratsbestätigung u n d der Ubergabe der Lagerstätte zur industriellen N u t z u n g die Fragen der technologischen Verarbeitung komplexer Erze nur unvollständig geklärt. Die Technologen beschränken sich auf ein zufriedenstellendes Ausbringen der H a u p t k o m p o n e n t e n , bestimmen keine Verfahren zur Gewinnung und N u t z u n g anfallender wertvoller Nebenkomponenten. So wurde zum Beispiel f ü r eine polymetallische Lagerstätte bis zum Zeitpunkt der Vorratsbestätigung durch die S t V K nicht die Möglichkeit geklärt, ob aus den Erzen Zinnkonzentrate erhalten werden k ö n n e n ; für eine Fluorit-BerylliumL a g e r s t ä t t e wurde das Ausbringen von T a n t a l und Niobium aus Greisen nicht geklärt. Die Aufbereitungsanlagen f ü r Lagerstätten, deren Aufbereitungstechnologie ungenügend untersucht wurde, arbeiten in den ersten J a h r e n schlecht, erfüllen den Plan weder hinsichtlich der Q u a n t i t ä t noch Qualität der Konzentrate und machen manchmal bedeutende U m b a u t e n , bisweilen die völlige Veränderung des Aufbereitungsschemas notwendig, mit Auswechslung eines Teils der Ausrüstung. Es m u ß unbedingt eine eingehende Untersuchung der Zusammensetzung und Qualit ä t des mineralischen Rohstoffs sowie der Technologie seiner Verarbeitung noch während der geologischen E r k u n d u n g und vor Einreichung der Unterlagen an die S t V K durchgeführt werden.
Die Erforschtheit der ingenieurgeologischen und bergtechnischen Verhältnisse der Lagerstätten Bei der L a g e r s t ä t t e n e r k u n d u n g sehen die Geologen ihre Aufgabe häufig nur in der richtigen Vorratsbestimmung. Sie vergessen nicht selten, daß auch die
61 ingenieurgeologischen Verhältnisse des Abbaus der mineralischen Rohstoffe untersucht werden müssen. Besonders schlecht steht es mit der Untersuchung der bergtechnischen Eigenschaften der Gesteine, aus denen die Lagerstätte besteht. Dieser Frage wird bisher nicht die gebührende Aufmerksamkeit zuteil. Das notwendige Minimum der bei Felduntersuchungen durchzuführenden Arbeiten wie auch der Anforderungen, die sich im eingereichten Bericht widerspiegeln müssen, wurde noch nicht ausgearbeitet. Die Geologen wissen nicht, mit welchen Methoden und in welchem U m f a n g die bergtechnischen Eigenschaften der Gesteine zu untersuchen sind. Die S t V K übermittelte allen maßgebenden Projektierungs- und Forschungsinstituten einen Brief mit der Bitte, Vorschläge auszuarbeiten, welche ingenieurgeologischen Untersuchungen während der E r k u n d u n g durchzuführen sind und welches Untersuchungsmaterial in den geologischen Berichten vorzulegen ist. Von einer Reihe von Instituten gingen solche Vorschläge schon ein.
Über die ökonomische Bewertung von Lagerstätten Den Fragen der Ökonomik der Lagerstätten widmen die Geologen noch wenig Aufmerksamkeit, obwohl ohne ihre sorgfältige Analyse keine richtigen Konditionen ausgearbeitet werden können. Gegenwärtig ist es notwendig, besonders sorgfältig an die ökonomische Bewertung der zu erkundenden Lagerstätten heranzugehen. Es wäre falsch, neue Lagerstätten zu erkunden, die infolge der Unrentabilität ihres Abbaus industriell nicht genutzt werden können. Häufig stellt sich bei der U b e r p r ü f u n g der Vorratsberechnungen in der S t V K heraus, daß sich die H a u p t kennziffern der Lagerstätte (Vorräte, Mächtigkeit der Erzkörper, Gehalte an nutzbaren Komponenten usw.), die bei der Festlegung der Konditionen verwendet wurden, stark von den zur Bestätigung vorgelegten unterscheiden. Infolgedessen treffen die bei der Konditionsfestlegung vorgesehene jährliche Betriebsleistung, die Amortisationsfrist, die Selbstkosten der Produktion usw. nicht für die erkundeten Vorräte zu. Gewöhnlich vergeht vom Zeitpunkt der Ausarbeitung der Konditionen bis zur Vorratsbestätigung durch die S t V K eine bedeutende Zeit — ein, zwei J a h r e u n d mehr. In dieser Zeit verändern sich häufig viele Kennziffern, von denen bei der Konditionsfestlegung ausgegangen wurde, zum Beispiel die Preise für die ausbringbaren Nutzkomponenten, die Technologie der Erzverarbeit u n g u. a. Die Geologen, die die Vorräte zur Bestätigung vorlegen, analysieren jedoch in der Regel alle diese Daten nicht u n d studieren sogar häufig nicht einmal die technisch-ökonomischen Berechnungen, auf die sich die Konditionen stützen. Ebenso ist darauf hinzuweisen, daß zu wenig analysiert wird, ob die Konditionen den geologischen Besonderheiten der Lagerstätte entsprechen. Nicht selten wird ein bedeutender Teil der erkundeten Vorräte nach den festgelegten Konditionen (minimale Mächtigkeit und industrieller Minimalgehalt) in die Außerbilanzvorräte eingruppiert. Die abzubauenden Erzkörper nehmen dadurch neue, den Konditionen nicht mehr entsprechende komplizierte Formen an. Dabei wird nicht
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B i n t i g / Das System der vorläufigen Konditionen
62 berücksichtigt, daß eine gewisse Herabsetzung der Konditionen deshalb ökonomisch gerechtfertigt sein kann, weil die vereinfachten F o r m e n der Erzkörper und die Vergrößerung ihrer Mächtigkeit es gestatten, produktivere A b b a u v e r f a h r e n anzuwenden und die Verdünnung bei der Gewinnung zu senken. Bei der E r a r b e i t u n g und B e s t ä t i g u n g der Konditionen werden häufig sehr wichtige Kennziffern außer acht gelassen, z. B . die Z u s a m m e n s e t z u n g der Deckschichten, die A b b a u t e u f e für T a g e b a u e , der Bortgehalt, die Mindestvorräte in kleinen isolierten Körpern usw. F ü r die Bilanzerzvorräte einer Zinnlagerstätte im Primorje war in den Konditionen nur der Schwellengehalt und kein industrieller Minimalgehalt vorgesehen; für eine Ilmenitlagerstätte in Sibirien war in den Konditionen das Vorhandensein von Rutil, L e u k o x e n und anderen K o m p o n e n t e n nicht berücksichtigt worden. Sehr häufig wird in den Konditionen die untere Berechnungsgrenze für Außerbilanzerzvorräte nicht festgelegt. F ü r die Erze einer L a g e r s t ä t t e seltener Metalle im Fernen Osten waren ohne irgendwelche B e g r ü n d u n g drei Kennziffern eingeführt — der Schwellengehalt, der Durchschnittsgehalt für einen Block und der industrielle Minimalgehalt für die ganze L a g e r s t ä t t e . Alle diese T a t s a c h e n zeigen, daß die F r a g e der ökonomischen Bewertung der L a g e r s t ä t t e n und der Ausarbeitung von Konditionen größte A u f m e r k s a m k e i t des Staatlichen Geologischen K o m i t e e s und der Leiter der geologischen Organisationen erfordert.
Uber die Q u a l i t ä t der E r k u n d u n g s a r b e i t e n auf E r d ö l und G a s Eine völlig unzulässige Situation hinsichtlich der Q u a l i t ä t der E r k u n d u n g s a r b e i t e n ist bei den Erdölund E r d g a s l a g e r s t ä t t e n entstanden. Infolge Nichtbeachtung des technologischen Bohrregimes, besonders hinsichtlich der Bohrgeschwindigkeit in produktiven Horizonten, der ungenügenden Versorgung mit den entsprechenden Meißeln, mangelnder A u f m e r k s a m k e i t seitens der Erkundungsgeologen und der Uninteressiert heit der Bohrmeister an der E r h ö h u n g des Kerngewinns überschreitet dessen Ausbringen gewöhnlich nicht 1 0 — 1 5 % und sinkt häufig auf 3 — 5 % ab.
Die E r k u n d u n g s a r b e i t e n auf E r d ö l und E r d g a s werden häufig auch auf niedrigem geologisch-technischem N i v e a u durchgeführt — m a n g e l h a f t e Isolierung der einzelnen Horizonte, großes Hinterherhinken und Unvollständigkeit der Test- und Untersuchungsarbeiten usw. Auf der L a g e r s t ä t t e v o n Olejnikowo wurden z u m Beispiel von 42 niedergebrachten Bohrungen nur 17, auf der L a g e r s t ä t t e von Osek-Suat von 57 nur 26 auf Zustrom getestet. Neben der niedrigen Q u a l i t ä t der Niederbringung von Bohrungen treten neben der ungenügenden Qualit ä t derselben Lücken im gesamten K o m p l e x der geophysikalischen Bohrlochuntersuchungen auf. Diese könnten jedoch wesentlich zur E r m i t t l u n g der richtigen Berechnungsparameter, wie der Mächtigkeit, der P o r o s i t ä t der Speichergesteine, ihres S ä t t i g u n g s g r a d e s usw., beitragen. Bei niedrigem Kerngewinn oder wenn er überh a u p t fehlt, ist es bei unbefriedigender Q u a l i t ä t der geophysikalischen Bohrlochuntersuchungen unmöglich, eine Vorratseinschätzung der L a g e r s t ä t t e zu geben. Das Staatliche Geologische K o m i t e e der U d S S R sollte die geologische Kontrolle der E r k u n d u n g s a r b e i t e n , die von den Volkswirtschaftsräten auf Erdöl- und E r d gaslagerstätten durchgeführt wird, bedeutend verstärken, damit die Q u a l i t ä t grundlegend verbessert wird. Durch Q u a l i t ä t s v e r b e s s e r u n g der E r k u n d u n g s und Untersuchungsarbeiten auf Erdöl und E r d g a s könnte die Anzahl der Bohrungen bei der E r k u n d u n g der einzelnen L a g e r s t ä t t e n bedeutend eingeschränkt werden. E s muß ein materieller Anreiz zur Verbesserung der Q u a l i t ä t und des Nutzeffekts der Arbeiten geschaffen werden. Die Preise und die Prämienordnung müssen unter Berücksichtigung der Q u a l i t ä t der Arbeiten überprüft werden. Der S t a a t stellt den Geologen riesige Gelder und Material zum Aufsuchen und E r k u n d e n von Lagers t ä t t e n mineralischer Rohstoffe zur Verfügung. Die sowjetischen Geologen hatten bisher bedeutende Erfolge bei der Schaffung der mineralischen R o h s t o f f b a s i s des L a n d e s . Doch diese Erfolge könnten noch größer sein, wenn wir mit gemeinsamen K r ä f t e n eine schnelle Qualitätserhöhung der geologischen Arbeiten erreichen, weil ihr Nutzeffekt in direkter Beziehung, in direkter Abhängigkeit von der Q u a l i t ä t s v e r b e s s e r u n g steht.
Das System der vorläufigen Konditionen für den Ansatz und die Beurteilung von Sucharbeiten1) K a e l - H e i n z B i n t i g , Berlin (Mitteilung aus dem Zentralen Geologischen Institut, Berlin) Dem Zentralen Geologischen Institut der VVB Feste Minerale wurde die Aufgabe gestellt, Konditionen für den Ansatz und die Beurteilung von Sucharbeiten — zunächst für Sucharbeiten auf sedimentäre Eisenerzlagerstätten — auszuarbeiten. Die vorliegende Arbeit stellt den allgemeinen, systematischen Teil dar, in dem die Stellung der Einzelkennziffern im Gesamtsystem der Konditionen untersucht werden soll. Dieser allgemeine Teil trägt zwangsläufig in >) Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 25,10,1963
einzelnen Abschnitten — wie bei der Aufzählung und Diskussion der einzelnen Kennziffern — schematischen Charakter, andererseits erscheint jedoch diese Form als die hier anschaulichste. 1. Grundlage und Grundsätze der E r a r b e i t u n g der vorläufigen Konditionen Als Grundlage für die E r a r b e i t u n g der vorläufigen Konditionen dienen die Festlegungen auf der vierten
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B i n t i g / Das System der vorläufigen Konditionen
62 berücksichtigt, daß eine gewisse Herabsetzung der Konditionen deshalb ökonomisch gerechtfertigt sein kann, weil die vereinfachten F o r m e n der Erzkörper und die Vergrößerung ihrer Mächtigkeit es gestatten, produktivere A b b a u v e r f a h r e n anzuwenden und die Verdünnung bei der Gewinnung zu senken. Bei der E r a r b e i t u n g und B e s t ä t i g u n g der Konditionen werden häufig sehr wichtige Kennziffern außer acht gelassen, z. B . die Z u s a m m e n s e t z u n g der Deckschichten, die A b b a u t e u f e für T a g e b a u e , der Bortgehalt, die Mindestvorräte in kleinen isolierten Körpern usw. F ü r die Bilanzerzvorräte einer Zinnlagerstätte im Primorje war in den Konditionen nur der Schwellengehalt und kein industrieller Minimalgehalt vorgesehen; für eine Ilmenitlagerstätte in Sibirien war in den Konditionen das Vorhandensein von Rutil, L e u k o x e n und anderen K o m p o n e n t e n nicht berücksichtigt worden. Sehr häufig wird in den Konditionen die untere Berechnungsgrenze für Außerbilanzerzvorräte nicht festgelegt. F ü r die Erze einer L a g e r s t ä t t e seltener Metalle im Fernen Osten waren ohne irgendwelche B e g r ü n d u n g drei Kennziffern eingeführt — der Schwellengehalt, der Durchschnittsgehalt für einen Block und der industrielle Minimalgehalt für die ganze L a g e r s t ä t t e . Alle diese T a t s a c h e n zeigen, daß die F r a g e der ökonomischen Bewertung der L a g e r s t ä t t e n und der Ausarbeitung von Konditionen größte A u f m e r k s a m k e i t des Staatlichen Geologischen K o m i t e e s und der Leiter der geologischen Organisationen erfordert.
Uber die Q u a l i t ä t der E r k u n d u n g s a r b e i t e n auf E r d ö l und G a s Eine völlig unzulässige Situation hinsichtlich der Q u a l i t ä t der E r k u n d u n g s a r b e i t e n ist bei den Erdölund E r d g a s l a g e r s t ä t t e n entstanden. Infolge Nichtbeachtung des technologischen Bohrregimes, besonders hinsichtlich der Bohrgeschwindigkeit in produktiven Horizonten, der ungenügenden Versorgung mit den entsprechenden Meißeln, mangelnder A u f m e r k s a m k e i t seitens der Erkundungsgeologen und der Uninteressiert heit der Bohrmeister an der E r h ö h u n g des Kerngewinns überschreitet dessen Ausbringen gewöhnlich nicht 1 0 — 1 5 % und sinkt häufig auf 3 — 5 % ab.
Die E r k u n d u n g s a r b e i t e n auf E r d ö l und E r d g a s werden häufig auch auf niedrigem geologisch-technischem N i v e a u durchgeführt — m a n g e l h a f t e Isolierung der einzelnen Horizonte, großes Hinterherhinken und Unvollständigkeit der Test- und Untersuchungsarbeiten usw. Auf der L a g e r s t ä t t e v o n Olejnikowo wurden z u m Beispiel von 42 niedergebrachten Bohrungen nur 17, auf der L a g e r s t ä t t e von Osek-Suat von 57 nur 26 auf Zustrom getestet. Neben der niedrigen Q u a l i t ä t der Niederbringung von Bohrungen treten neben der ungenügenden Qualit ä t derselben Lücken im gesamten K o m p l e x der geophysikalischen Bohrlochuntersuchungen auf. Diese könnten jedoch wesentlich zur E r m i t t l u n g der richtigen Berechnungsparameter, wie der Mächtigkeit, der P o r o s i t ä t der Speichergesteine, ihres S ä t t i g u n g s g r a d e s usw., beitragen. Bei niedrigem Kerngewinn oder wenn er überh a u p t fehlt, ist es bei unbefriedigender Q u a l i t ä t der geophysikalischen Bohrlochuntersuchungen unmöglich, eine Vorratseinschätzung der L a g e r s t ä t t e zu geben. Das Staatliche Geologische K o m i t e e der U d S S R sollte die geologische Kontrolle der E r k u n d u n g s a r b e i t e n , die von den Volkswirtschaftsräten auf Erdöl- und E r d gaslagerstätten durchgeführt wird, bedeutend verstärken, damit die Q u a l i t ä t grundlegend verbessert wird. Durch Q u a l i t ä t s v e r b e s s e r u n g der E r k u n d u n g s und Untersuchungsarbeiten auf Erdöl und E r d g a s könnte die Anzahl der Bohrungen bei der E r k u n d u n g der einzelnen L a g e r s t ä t t e n bedeutend eingeschränkt werden. E s muß ein materieller Anreiz zur Verbesserung der Q u a l i t ä t und des Nutzeffekts der Arbeiten geschaffen werden. Die Preise und die Prämienordnung müssen unter Berücksichtigung der Q u a l i t ä t der Arbeiten überprüft werden. Der S t a a t stellt den Geologen riesige Gelder und Material zum Aufsuchen und E r k u n d e n von Lagers t ä t t e n mineralischer Rohstoffe zur Verfügung. Die sowjetischen Geologen hatten bisher bedeutende Erfolge bei der Schaffung der mineralischen R o h s t o f f b a s i s des L a n d e s . Doch diese Erfolge könnten noch größer sein, wenn wir mit gemeinsamen K r ä f t e n eine schnelle Qualitätserhöhung der geologischen Arbeiten erreichen, weil ihr Nutzeffekt in direkter Beziehung, in direkter Abhängigkeit von der Q u a l i t ä t s v e r b e s s e r u n g steht.
Das System der vorläufigen Konditionen für den Ansatz und die Beurteilung von Sucharbeiten1) K a e l - H e i n z B i n t i g , Berlin (Mitteilung aus dem Zentralen Geologischen Institut, Berlin) Dem Zentralen Geologischen Institut der VVB Feste Minerale wurde die Aufgabe gestellt, Konditionen für den Ansatz und die Beurteilung von Sucharbeiten — zunächst für Sucharbeiten auf sedimentäre Eisenerzlagerstätten — auszuarbeiten. Die vorliegende Arbeit stellt den allgemeinen, systematischen Teil dar, in dem die Stellung der Einzelkennziffern im Gesamtsystem der Konditionen untersucht werden soll. Dieser allgemeine Teil trägt zwangsläufig in >) Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 25,10,1963
einzelnen Abschnitten — wie bei der Aufzählung und Diskussion der einzelnen Kennziffern — schematischen Charakter, andererseits erscheint jedoch diese Form als die hier anschaulichste. 1. Grundlage und Grundsätze der E r a r b e i t u n g der vorläufigen Konditionen Als Grundlage für die E r a r b e i t u n g der vorläufigen Konditionen dienen die Festlegungen auf der vierten
BINTIG / Das System der vorläufigen Konditionen T a g u n g des E x e k u t i v k o m i t e e s des R G W v o m 15. bis 21. 2. 1963 in M o s k a u z u m T h e m a : „ H a u p t r i c h t l i n i e n der M e t h o d i k z u r B e s t i m m u n g der K o n d i t i o n e n f ü r die B e u r t e i l u n g v o n L a g e r s t ä t t e n f e s t e r B o d e n s c h ä t z e i m E r d i n n e r n " . Diese R i c h t l i n i e n orientieren in i h r e n F o r m u l i e r u n g e n in P u n k t 1 — „ U n t e r K o n d i t i o n e n w e r d e n . . . F o r d e r u n g e n v e r s t a n d e n , . . . bei d e n e n die Exploitationskosten und Investitionen für den Staat a n n e h m b a r s i n d " u n d „ D i e K o n d i t i o n e n m ü s s e n einen ö k o n o m i s c h z w e c k m ä ß i g e n A b b a u der gegebenen L a g e r s t ä t t e . . . g e w ä h r l e i s t e n " — e i n d e u t i g auf die ökon o m i s c h e Z w e c k m ä ß i g k e i t einer G e w i n n u n g u n d Vera r b e i t u n g des R o h s t o f f s als G r u n d l a g e u n d B e d i n g u n g bei der F e s t l e g u n g v o n K o n d i t i o n e n . I h r e n k o n k r e t e n Ausdruck und ihre eindeutigste Darstellung findet diese ö k o n o m i s c h e Z w e c k m ä ß i g k e i t in d e m W e r t f ü r die zulässigen m a x i m a l e n S e l b s t k o s t e n f ü r die E r z e u g niseinheit. Dieser W e r t s t e h t seiner B e d e u t u n g n a c h ü b e r d e n E i n z e l k e n n z i f f e r n ; seine E i n h a l t u n g sind die G r u n d v o r a u s s e t z u n g u n d der R a h m e n , in d e m die E i n z e l k e n n z i f f e r n liegen k ö n n e n . Diese m a x i m a l zulässigen S e l b s t k o s t e n f ü r j e d e E i n h e i t des Erzeugnisses aus e i n e m m i n e r a l i s c h e n Rohstoff sind v o n der S t a a t lichen P l a n k o m m i s s i o n v o r z u g e b e n . Die E r m i t t l u n g d e r K o n d i t i o n e n f ü r j e d e n k o n k r e t e n Fall erfolgt d a n n i m w e s e n t l i c h e n ü b e r eine S c h ä t z u n g oder B e r e c h n u n g der einzelnen Teilselbstkosten f ü r das P r o d u k t (geologische E r k u n d u n g , G e w i n n u n g , A u f b e r e i t u n g , gegeb e n e n f a l l s V e r h ü t t u n g ) u n d die E r m i t t l u n g der A b h ä n gigkeit dieser T e i l s e l b s t k o s t e n v o n d e n einzelnen K e n n ziffern, d. h. d u r c h eine U m s e t z u n g des S e l b s t k o s t e n w e r t e s in L a g e r s t ä t t e n p a r a m e t e r u n d technologische F ö r d e r u n g e n . Dieser P r o z e ß soll hier j e d o c h n i c h t u n t e r s u c h t , s o n d e r n in erster Linie sollen das S y s t e m der K e n n ziffern u n d i h r e E i n t e i l u n g d a r g e l e g t u n d diese diskutiert werden.
2. Zweck der vorläufigen Konditionen Der A n s a t z v o n S u c h a r b e i t e n erfolgt z u k ü n f t i g n u r auf d e r G r u n d l a g e v o n p r o g n o s t i s c h e n V o r r ä t e n , die v o n d e r Z V K r e g i s t r i e r t sein m ü s s e n (Klassifikation der L a g e r s t ä t t e n v o r r ä t e f e s t e r mineralischer R o h s t o f f e d e r D D R v o m 31. 1. 1962). Der A n s a t z einer Vore r k u n d u n g erfolgt n u r d a n n , w e n n die S u c h a r b e i t e n eine ö k o n o m i s c h interessierende L a g e r s t ä t t e n a c h g e wiesen h a b e n . F ü r alle g e p l a n t e n A r b e i t e n soll ein R a h m e n p r o j e k t vorliegen. I n d e n o. g. R i c h t l i n i e n des R G W l a u t e t der P u n k t 5 : „ B e i d e n Such- u n d geologischen E r k u n d u n g s a r b e i t e n w e r d e n , falls erforderlich, vorläufige (zeitweilige) K o n d i t i o n e n v e r w e n d e t , n a c h welchen die o p e r a t i v e Berechn u n g der V o r r ä t e d u r c h g e f ü h r t wird. Die vorläufigen (zeitweiligen) K o n d i t i o n e n beziehen sich auf eine k o n k r e t e L a g e r s t ä t t e oder L a g e r s t ä t t e n g r u p p e eines bestimmten genetischen Typs."
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2 63 2. als G r u n d l a g e f ü r die geologisch-ökonomische E i n s c h ä t z u n g der Ergebnisse d e r S u c h a r b e i t e n u n d d a m i t f ü r die E n t s c h e i d u n g ü b e r ' die A u f n a h m e v o n Vorerkundungsarbeiten.
3. Aufstellung der Kennziffern In der Richtlinie sind eine Reihe v o n E i n z e l k e n n z i f f e r n a u f g e f ü h r t . D a r ü b e r h i n a u s sind in einer Reihe v o n Materialien (I. KozfÖEK: Die G r u n d s ä t z e z u r F e s t legung der K o n d i t i o n e n in der Ö S S R ; I. Z E Z U L K A : Die Sonderkonditionen der Abbauwürdigkeit; Keramop r o j e k t , P r a h a : Allgemeine K o n d i t i o n e n der N i c h t e r z r o h s t o f f e ; I n s t r u k t i o n e n der Z V K u n d a n d e r e U n t e r lagen) noch weitere Hinweise u n d F o r d e r u n g e n e n t h a l t e n . I m folgenden w e r d e n diese bisher b e k a n n t e n K e n n ziffern u n d F o r d e r u n g e n i n s g e s a m t — u n d z w a r get r e n n t nach quantitativem und qualitativem Charakter — a u f g e f ü h r t . 3.1 Kennziffern mit quantitativem Charakter 1. Durchschnittlicher industrieller Minimalgehalt bzw. zulässige technologische Mindestqualität des Rohstoffs (in der Richtlinie als Hauptkennziffer besonders hervorgehoben) ; 2. minimale Mächtigkeit, in Einzelfällen minimale Meterprozente ; 3. maximal zulässige Mächtigkeit tauber Zwischenschichten oder nichtkonditionsmäßiger Lagen; 4. maximale Teufe bzw. maximales Verhältnis von Deckschichten zu Nutzbarem im Tagebau; 5. geologischer Schwellen- und Bortgehalt; 6. untere Berechnungsgrenze für Außerbilanzvorräte; 7. maximaler Durchschnittsgehalt für schädliche Beimengungen im Berechnungsblock und in der Einzelprobe; 8. Minimalgehalte an Nebenkomponenten, deren Vorräte berechnet werden müssen; 9. zulässiger Erzführungskoeffizient bei komplizierten Vererzungstypen; 10. Mindestvorratsmenge einer Lagerstätte oder eines einzelnen Erzkörpers. Falls erforderlich, muß diese Aufstellung durch weitere sich aus bergmännischen, ökonomischen u. a. Forderungen ergebende Kennziffern (z. B. maximale Wasserzuflüsse/ Zeiteinheit) ergänzt werden. 3.2 Forderungen mit qualitativem Charakter 1. Möglichkeit einer bergmännischen Gewinnung des Rohstoffes; 2. Möglichkeit einer Aufbereitung des Rohstoffes; 3. Möglichkeit einer Verhüttung des Rohstoffes. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Möglichkeit einer Realisierung dieser Prozesse (Gewinnung, Aufbereitung, Verhüttung) allein jedoch nicht ausreicht, sondern auch hier teilweise quantitative und qualitative Bedingungen erfüllt sein müssen, wie z. B. für die Standfestigkeit des Lagerstättenhorizontes, das Aufbereitungsausbringen und den Gehalt des Aufbereitungskonzentrates. Die Prüfung auf Erfüllung dieser Forderungen erfolgt durch Analogieschlüsse oder durch direkte quantitative oder qualitative Untersuchungen.
demzufolge
4. Umfang der Kenntnisse in den frühen Stadien der geologischen Erkundungsarbeiten
1. als G r u n d l a g e d e r p r o g n o s t i s c h e n V o r r a t s b e r e c h n u n g e n u n d der geologisch-ökonomischen E i n s c h ä t z u n g i m E r l ä u t e r u n g s t e i l des P r o g n o s e k a r t e n w e r k e s u n d d a m i t z u r geologisch-ökonomischen B e g r ü n d u n g f ü r d e n Beg i n n der S u c h a r b e i t e n ;
Vor einer Diskussion der K e n n z i f f e r n s.oll hier der mögliche U m f a n g der in d e n f r ü h e n S t a d i e n der E r k u n d u n g vorliegenden K e n n t n i s s e e i n g e s c h ä t z t w e r d e n , u m die Möglichkeiten der A n w e n d u n g der K e n n z i f f e r n b e u r t e i l e n zu k ö n n e n .
Die vorläufigen dienen:
Konditionen
müssen
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) H e f t 2
64 S t a d i u m der E r a r b e i t u n g von Prognosek a r t e n und des A n s a t z e s von S u c h a r b e i t e n E n t s p r e c h e n d P k t . 2 dienen die K e n n z i f f e r n z u n ä c h s t f ü r die p r o g n o s t i s c h e V o r r a t s b e r e c h n u n g u n d d a m i t f ü r die E n t s c h e i d u n g ü b e r die A u f n a h m e v o n Sucharb e i t e n . Die P r o g n o s e k a r t e n u n d d a m i t die prognostischen V o r r ä t e g r ü n d e n sich e n t s p r e c h e n d der Klassifikation der L a g e r s t ä t t e n v o r r ä t e fester mineralischer R o h s t o f f e der D D R einmal auf geologische, geop h y s i k a l i s c h e u. a. U n t e r l a g e n , d u r c h die das rohstofff ü h r e n d e Gebirge in d e m V e r b r e i t u n g s g e b i e t des zu b e r e c h n e n d e n R o h s t o f f s festgestellt u n d der Rohstoff in diesem m i n d e s t e n s a n einem P u n k t a n g e t r o f f e n w u r d e ( ^ - V o r r ä t e ) , u n d z u m a n d e r e n auf geologische, geop h y s i k a l i s c h e u. a. U n t e r l a g e n , n a c h d e n e n das rohs t o f f ü h r e n d e Gebirge in d e m V e r b r e i t u n g s g e b i e t des zu b e r e c h n e n d e n R o h s t o f f s lediglich v e r m u t e t u n d / o d e r der Rohstoff noch n i c h t a n g e t r o f f e n w u r d e (iBax
jiaöjiiojiaeTCH, HTO nofl3eMHuß KapcT HOBOJIBHO cnaGo pacnpocTpaHeH no cpaBHennio c pa3BHTHMH $opMaMH noBepxHoeTHoro K a p c i a . ABTOP KpHTHKyeT 0T0Œ,neCTBJIEHHE noHHTHö „HOJIHHA" H „ n p o B a J i " H o S p a m a eTCH npoTHB npennpHHHTOü B ABYX HOBMX YQEßHHKAX nonHTKH HHTepripeiaijHH r j i a B i i t i x $opM noBepxHocTHoro KapcTa npH noMomn ycTapeBiiieii c Hanajia Harnero Bena rnnoTe3bi npoBanoB.
Summary In Southwest Albania the karstified complex of Upper Cretaceous-Old Tertiary limes is based on a marl-bearing succession, whose upper limit represents an important headwater horizon in the area of Kurvelesh, which would enable a better utilization of the water as potable water and for the supply of power. Escarpments show a rather low underground karstification as compared to the more developed forms of the surface karst. The author turns against an equalization of the concepts of „doline" and „Erdfall", as well as against an attempt made in t w o more recent textbooks to explain the main forms of the surface karst by means of the collapse hypothesis which was given up since the beginning of our century.
Literatur BÖGLI, A. : Kalklösung und Karrenbildung. — Z. f. Geomorph., Suppl.Bd. 2, 4 - 2 1 (1960). CRAMER, H. : Die Systematik der Karstdolinen. Unter Berücksichtigung der Erdfälle, Erzschlotten und verwandter Erscheinungen. — Neues Jb. Mineralog., Abt. B, Beil.-Bd. 85, 293-382, Stuttgart 1941. CviJié, J. : Das Karstphänomen. — Penck's Geogr. Abh., 5, H. 3, Wien 1893. JUBELT, R. : Albanien im Blickpunkt der praktischen Geologie. — Z. angew. Geol-, 7, 297-306, Berlin 1957. KAYSER, K.: Karstrandebene und Poljeboden. Zur Frage der Entstehung von Einebnungsflächen im Karst. — Erdkunde, 9, 60 — 64 (1955). LEHMANN, O.: Über die Karstdolinen. — Mitt. Geogr.-Enthnogr. Ges. Zürich, 31, 43-71, Zürich 1931. Louis, H.: Albanien. Eine Landeskunde. — Geogr. Abh., 2. Reihe, H. 3, Stuttgart 1927. — Geomorphologie. Lehrbuch der allgemeinen Geographie, Bd. 1, Berlin 1959. MACHATSCHEK, F.: Geomorphologie. Leipzig 1952. MILOJEVHS, S.: Einige Bemerkungen über die morphologische Mannigfaltigkeit der Dolinen im kahlen Karst. — Bull. Soc. Géogr. Belgrad, 23, 1 - 1 6 , Belgrad 1937. NOWACK, E. & H. LOUIS : Reisebericht aus Albanien. — Z. Ges. F. Erdk. Berlin, 265-272, Berlin 1923. NOWACK, E.: Geologische Übersicht von Albanien. — Erläuterung zur geologischen Karte von Albanien. Salzburg 1929. PATZELT, G.: Erläuterungen zur geologischen Karte von Kurvelesh. — Unveröff. Bericht der Staatl. Geol. Komm. 1958. — Beiträge zur Stratigraphie SW-Albaniens. Ein Nachweis ammonitenführender Unterkreide im ionischen Faziesgebiet. — (In Vorbereitung.) PFEIFFER, D. : Zur Definition von Begriffen der Karst-Hydrologie. — Z. deutsch, geol. Ges., 113, 51-60 (1961). RATHJEHS, C.: Beobachtungen an hochgelegenen Poljen im südlichen Dinarischen Karst. (Ein Beitrag zur Frage der Entstehung und Datierung der Poljen). — Z. f. Geomorph., N. F., 4, 141-151 (1960). REUTER, F. : Zur Klassifizierung von Karsterscheinungen für ingenieurgeologische Zwecke. — Z. angew. Geol., 9, 25-27, Berlin 1963. ROOLHS, J.: Das Verhältnis von Flußerosion zum Karstprozeß. — Z. f. Geomorph., N. F., 4, 116-128 (1960). SÄRCHINGER, H. : Geologie und Gesteinskunde. — Berlin 1951. TERZAGHI, K. : Beitrag zur Hydrographie und Morphologie des Kroatischen Karstes. - Mitt. a. d. Jb. d. K. Ungar. Geol. Reichsanst., 20, 255 - 369, Budapest 1913. TRIKKALINOS, I. K. : Beiträge zur Erforschung des tektonischen Baues Griechenlands. Über die hydrogeologischen Verhältnisse Griechenlands. - Ann. Géol. Pays Hellén., l.sér., 8, 99-134 (deutsch 118-134) Athènes 1957. VIETE, G., O . WAGENBRETH, R . HUNOER & H . REICHERT: Geologie, B d . I ,
Allgemeine Geologie. — Freiberg 1960. WEBER, H. : Die Oberflächenformen des festen Landes. — Leipzig 1958.
Die Goldlagerstätten in Tangai ijika1) ARTHUR GRIMMER, Freiberg (Sa.)
Einleitung D i e E r s c h l i e ß u n g alt b e s c h ü r f t e r G o l d v o r k o m m e n in d e n l e t z t e n J a h r e n m a c h t die B e u r t e i l u n g d e s Goldb e r g b a u e s i n O s t a f r i k a e t w a s schwierig, da v e r s c h i e d e n e M i n e r a l v o r k o m m e n u n d L a g e r s t ä t t e n m i t m e h r oder weniger gutem Erfolg bearbeitet wurden. Die Entwicklung des jungen Nationalstaates bewirkt auch eine F o r t s e t z u n g g e o l o g i s c h e r F o r s c h u n g z u m N u t z e n Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 9. 9.1963
des B e r g b a u s als Teil seiner W i r t s c h a f t . N a c h d e m E i n blick i n d e n S t a n d der b e r g b a u l i c h e n M ö g l i c h k e i t e n , d e n Verf. w ä h r e n d geologischer S t u d i e n u n d m i n e r a l o g i s c h - t e c h n o l o g i s c h e r U n t e r s u c h u n g e n in T a n g a n j i k a g e w o n n e n h a t , soll n a c h s t e h e n d einiges m i t g e t e i l t werden.
Bergwirtschaftliches T a n g a n j i k a w e i s t eine F ü l l e v o n G o l d v o r k o m m e n auf. D i e z a h l r e i c h e n M i n e r a l f u n d s t e l l e n , die s c h o n u m die
Zeitschritt für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2 GRIMMER / Die Goldlagerstätten in Tanganjika
87
m e i s t i n h ö h e r e m N i v e a u g e l e g e n e n D ö r f e r a n der B a s i s der Gehängebrekzie entspringen.
Wassernutzung D a s W a s s e r w i r d i m U n t e r s u c h u n g s g e b i e t als T r i n k wasser, zur Bewässerung u n d in neuerer Zeit auch in geringem U m f a n g zur Energieversorgung genutzt. Kleine „Hydrozentralen" erzeugen stundenweise etwas e l e k t r i s c h e n S t r o m für j e w e i l s e i n D o r f . W ä h r e n d für d i e n o t w e n d i g e B e w ä s s e r u n g der F e l d e r seit alter Zeit v i e l A r b e i t a u f g e w a n d t wird, i s t es m i t der T r i n k w a s s e r v e r s o r g u n g u n t e r s c h i e d l i c h . In e i n i g e n D ö r fern wird das Wasser in Fässern kilometerweit herangeschleppt, obwohl eine Wasserleitung unschwer gelegt w e r d e n k ö n n t e , w i e dies i n a n d e r e n O r t s c h a f t e n b e r e i t s geschah. D i e K a r s t h o c h f l ä c h e als E i n z u g s g e b i e t w i r d d u r c h V i e h h e r d e n stark -verunreinigt, d o c h w i r d das W a s s e r b e i m V e r s i c k e r n d u r c h d i e R o t e r d e der D o l i n e n b ö d e n e t w a s gefiltert. D e m V e r f . i s t n u r e i n F a l l b e k a n n t , i n d e m e i n e W a s s e r e n t n a h m e s t e l l e aus e i n e m o f f e n e n Grab e n auf G r u n d einer W a s s e r u n t e r s u c h u n g gesperrt w u r d e . W o Wassermangel durch Einzugsgebiet und Lager u n g s v e r h ä l t n i s s e b e d i n g t i s t , w i e i n G o l e m , w ä r e die V e r s o r g u n g nur d a d u r c h z u v e r b e s s e r n , d a ß das W a s s e r a u s t i e f e r e n N i v e a u g e h o b e n w ü r d e . D a s i s t j e d o c h verhältnismäßig kostspielig. Die zur Verfügung stehende Energie k ö n n t e erheblich i n t e n s i v e r g e n u t z t w e r d e n . D i e W a s s e r f ä l l e a m GuraC a n o n w ü r d e n g e n ü g e n d E n e r g i e liefern, u m e i n größeres G e b i e t m i t S t r o m z u v e r s o r g e n .
Zusammenfassung Der verkarstete Komplex oberkretazisch-alttertiärer Kalke wird in SW-Albanien v o n einer mergelführenden Folge unterlagert, deren Obergrenze in der Landschaft Kurvelesh einen wichtigen Quellhorizont darstellt. Möglichkeiten einer besseren Nutzung des Wassers als Trinkwasser und zur Energieversorgung wären gegeben. A n Steilwänden ist zu beobachten, daß die unterirdische Verkarstung gegenüber den entwickelten Formen des Oberflächenkarstes recht gering ist. Verf. wendet sich gegen die Gleichsetzung der Begriffe „Doline" und „Erdfall" sowie gegen den in zwei neueren Lehrbüchern unternommenen Versuch, die Hauptformen des Oberflächenkarstes mit Hilfe der seit Anfang unseres Jahrhunderts überholten Einbruchshypothese zu deuten.
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Summary In Southwest Albania the karstified complex of Upper Cretaceous-Old Tertiary limes is based on a marl-bearing succession, whose upper limit represents an important headwater horizon in the area of Kurvelesh, which would enable a better utilization of the water as potable water and for the supply of power. Escarpments show a rather low underground karstification as compared to the more developed forms of the surface karst. The author turns against an equalization of the concepts of „doline" and „Erdfall", as well as against an attempt made in t w o more recent textbooks to explain the main forms of the surface karst by means of the collapse hypothesis which was given up since the beginning of our century.
Literatur BÖGLI, A. : Kalklösung und Karrenbildung. — Z. f. Geomorph., Suppl.Bd. 2, 4 - 2 1 (1960). CRAMER, H. : Die Systematik der Karstdolinen. Unter Berücksichtigung der Erdfälle, Erzschlotten und verwandter Erscheinungen. — Neues Jb. Mineralog., Abt. B, Beil.-Bd. 85, 293-382, Stuttgart 1941. CviJié, J. : Das Karstphänomen. — Penck's Geogr. Abh., 5, H. 3, Wien 1893. JUBELT, R. : Albanien im Blickpunkt der praktischen Geologie. — Z. angew. Geol-, 7, 297-306, Berlin 1957. KAYSER, K.: Karstrandebene und Poljeboden. Zur Frage der Entstehung von Einebnungsflächen im Karst. — Erdkunde, 9, 60 — 64 (1955). LEHMANN, O.: Über die Karstdolinen. — Mitt. Geogr.-Enthnogr. Ges. Zürich, 31, 43-71, Zürich 1931. Louis, H.: Albanien. Eine Landeskunde. — Geogr. Abh., 2. Reihe, H. 3, Stuttgart 1927. — Geomorphologie. Lehrbuch der allgemeinen Geographie, Bd. 1, Berlin 1959. MACHATSCHEK, F.: Geomorphologie. Leipzig 1952. MILOJEVHS, S.: Einige Bemerkungen über die morphologische Mannigfaltigkeit der Dolinen im kahlen Karst. — Bull. Soc. Géogr. Belgrad, 23, 1 - 1 6 , Belgrad 1937. NOWACK, E. & H. LOUIS : Reisebericht aus Albanien. — Z. Ges. F. Erdk. Berlin, 265-272, Berlin 1923. NOWACK, E.: Geologische Übersicht von Albanien. — Erläuterung zur geologischen Karte von Albanien. Salzburg 1929. PATZELT, G.: Erläuterungen zur geologischen Karte von Kurvelesh. — Unveröff. Bericht der Staatl. Geol. Komm. 1958. — Beiträge zur Stratigraphie SW-Albaniens. Ein Nachweis ammonitenführender Unterkreide im ionischen Faziesgebiet. — (In Vorbereitung.) PFEIFFER, D. : Zur Definition von Begriffen der Karst-Hydrologie. — Z. deutsch, geol. Ges., 113, 51-60 (1961). RATHJEHS, C.: Beobachtungen an hochgelegenen Poljen im südlichen Dinarischen Karst. (Ein Beitrag zur Frage der Entstehung und Datierung der Poljen). — Z. f. Geomorph., N. F., 4, 141-151 (1960). REUTER, F. : Zur Klassifizierung von Karsterscheinungen für ingenieurgeologische Zwecke. — Z. angew. Geol., 9, 25-27, Berlin 1963. ROOLHS, J.: Das Verhältnis von Flußerosion zum Karstprozeß. — Z. f. Geomorph., N. F., 4, 116-128 (1960). SÄRCHINGER, H. : Geologie und Gesteinskunde. — Berlin 1951. TERZAGHI, K. : Beitrag zur Hydrographie und Morphologie des Kroatischen Karstes. - Mitt. a. d. Jb. d. K. Ungar. Geol. Reichsanst., 20, 255 - 369, Budapest 1913. TRIKKALINOS, I. K. : Beiträge zur Erforschung des tektonischen Baues Griechenlands. Über die hydrogeologischen Verhältnisse Griechenlands. - Ann. Géol. Pays Hellén., l.sér., 8, 99-134 (deutsch 118-134) Athènes 1957. VIETE, G., O . WAGENBRETH, R . HUNOER & H . REICHERT: Geologie, B d . I ,
Allgemeine Geologie. — Freiberg 1960. WEBER, H. : Die Oberflächenformen des festen Landes. — Leipzig 1958.
Die Goldlagerstätten in Tangai ijika1) ARTHUR GRIMMER, Freiberg (Sa.)
Einleitung D i e E r s c h l i e ß u n g alt b e s c h ü r f t e r G o l d v o r k o m m e n in d e n l e t z t e n J a h r e n m a c h t die B e u r t e i l u n g d e s Goldb e r g b a u e s i n O s t a f r i k a e t w a s schwierig, da v e r s c h i e d e n e M i n e r a l v o r k o m m e n u n d L a g e r s t ä t t e n m i t m e h r oder weniger gutem Erfolg bearbeitet wurden. Die Entwicklung des jungen Nationalstaates bewirkt auch eine F o r t s e t z u n g g e o l o g i s c h e r F o r s c h u n g z u m N u t z e n Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 9. 9.1963
des B e r g b a u s als Teil seiner W i r t s c h a f t . N a c h d e m E i n blick i n d e n S t a n d der b e r g b a u l i c h e n M ö g l i c h k e i t e n , d e n Verf. w ä h r e n d geologischer S t u d i e n u n d m i n e r a l o g i s c h - t e c h n o l o g i s c h e r U n t e r s u c h u n g e n in T a n g a n j i k a g e w o n n e n h a t , soll n a c h s t e h e n d einiges m i t g e t e i l t werden.
Bergwirtschaftliches T a n g a n j i k a w e i s t eine F ü l l e v o n G o l d v o r k o m m e n auf. D i e z a h l r e i c h e n M i n e r a l f u n d s t e l l e n , die s c h o n u m die
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 ( 1 9 6 4 ) Heft 2
Grimmer / Die Goldlagerstätten in Tanganjika
88 Jahrhundertwende und in den zwanziger Jahren kannt wurden, erweckten den Eindruck, daß sie eine größere wirtschaftliche Bedeutung erlanTanganjika gen könnten, und wur_ o ßodoma den auch mit den bisher ökonomisch tragbaren < Grubenkosten abgebaut, wobei vor allen Dingen 200km auf Reicherze und auf den Erztyp „Freigold" A b b . 1. Die G o l d l a g e r s t ä t t e n Wert gelegt wurde. Kleigebiete Tanganjikas nere und größere Vor1 — Musoma, 2 — Mwanza, 3 — Lukommen liegen östlich pa, 4 — Iramba-Hochland, 5 — Lolgorien, 6 — Kagamega und südlich des Viktoriasees, in der Zentralprovinz und im Ikoma-Hochland. Die sogenannten Goldfelder sind die Gebiete von Musoma, Mwanza, Lupa und die Vorkommen im Iramba-Hochland sowie weitere einzelne, verstreute Fundstellen (s. Abb. 1). Der geologischen Zusammenhänge wegen ist noch das sich nördlich des Musoma-Goldfeldes anschließende Gebiet um Lolgorien und Kagamega im südwestlichen Teil Kenias erwähnenswert. Da infolge stetiger Nachfrage nach Gold der Marktpreis gehalten wurde, konnten auch Gruben und Goldwäschereien im Kleinstmaßstab eine geringe Golderzeugung aufrechterhalten. Tanganjika und Kenia haben in der Golderzeugung noch keine größere Bedeutung erlangt, lieferten aber bis jetzt laufend Gold in kleinen Mengen. /' Ugandaj.
Kenia
Von größerer wirtschaftlicher Bedeutung sind zur Zeit nur noch drei goldführende Lagerstätten östlich und südlich des Viktoriasees, wo Erze im Tiefbau abgebaut, lokal aufbereitet und verhüttet werden. Diese Gruben sind die zur Zeit größten Goldproduzenten des Landes. Im Mwanza-Goldfeld beschränkt sich die Gewinnung auf die Geita-Grube mit einer z. Z. bekannten Reserve von ca. 955000 l.t. (1 longton = 1016,04 kg) Erz mit einem Durchschnittsgehalt von 4,0 dwt. = 6,2 g Gold/Tonne (alle Angaben von Produktionsziffern aus „Min. J o u r n . " , 1961 und 1962). Im Musoma-Goldfeld sind die Vorkommen von Kiabakari und, besonders für die Zukunft, die von Buhemba von Interesse. Außer diesen liefern vereinzelt noch kleine Fundstellen am Rande der Serengettisteppe sowie die nördlich des Maraflusses liegende Mara-Grube etwas Gold. Das früher hoffnungsvolle und wichtige Lupa-Goldfeld hat seine Bedeutung ebenfalls verloren und liefert z. Z. praktisch keine Ausbeute mehr. Der Anteil des Goldes aus dem Erzbergbau Tanganjikas tritt in den letzten Jahren mit ca. 9 9 0 0 0 ozs/ J a h r (1 ounce = 28,35 g) hinter den Mengen der übrigen golderzeugenden Länder Afrikas, z. B . Republik Südafrika mit 22 Millionen ozs, Ghana mit 8 9 3 0 0 0 ozs, Südrhodesien mit 570000 ozs und Republik Kongo mit 3 0 0 0 0 0 ozs, weit zurück. Aus den Vorkommen Kenias werden z. Z. schätzungsweise 12000 ozs Gold pro J a h r gewonnen. Uganda weist nur unbedeutende und Rwanda-Burundi wenig mehr Goldvorkommen auf. Eine Entwicklung der Golderzeugung ist hier noch nicht absehbar.
Aussagen über prognostische Goldvorräte, die über die privaten Grubenbilanzen hinausgehen, werden erst bei zukünftigen Haupterkundungen möglich sein. Mit Ausnahme gewisser Reicherzpartien in alten Lagerstättenteilen sind z. Z. keine Vorräte mit hohem Metallgehalt bei großem Lagerstätteninhalt bekannt, die vergleichbar wären mit dem Vorkommen z. B . der Ashanti-Grube in Ghana mit einer Erzreserve von ca. 3 Mill. t bei einem Gehalt von rund 28—29 g Au/t. Von privater Seite wurden meist keine allzugroßen Geldmittel für die Lagerstättenerkundung investiert. Auf Grund der oberflächennahen Lage einzelner Erzvorkommen wurden die Abbaue teilweise nur in geringeren Teufen auf wirtschaftlich günstige Bereiche ausgedehnt, besonders in' kleineren Betrieben. Größere kapitalkräftige Unternehmen konnten konjunkturbedingt umfangreichere geologische Bearbeitungen durchführen. Eine gesteigerte montangeologische Bearbeitung zur Erschließung neuer Reserven macht jedoch neue Investitionen notwendig, deren Höhe von der Nachfrage der Wirtschaft abhängig bleibt. Tanganjika hat in sein neues Wirtschaftsprogramm einen erweiterten Mineralerkundungsplan aufgenommen. Das Land verfügt noch nicht über genutzte Wasserkräfte und besitzt keine Öloder Naturgasvorkommen für eine größere bergindustrielle Ausnutzung. Auf den Brennstoffbezug aus den bekannten Kohlenfeldern im Süden kann keine große Hoffnung gesetzt werden. Die Kohle im Ruhuhu-Gebiet gilt als Industriekohle. Die Flöze sind meist dünnschichtig, über sichere Vorräte wurden in neuerer Zeit keine Angaben mehr gemacht. Das Transportproblem besteht im ganzen Land. Die Rohprodukte legen bis zur Raffination durch europäische Abnehmer gewaltige Strecken mit Auto und Flugzeug zurück. Solange beim derzeitigen Stand des Goldpreises ein Bedarf erhalten bleibt, kann der ostafrikanische Bergbau entsprechend seinen z. Z. bekannten Erzvorräten und technologischen Erzqualitäten produzieren. Der Arbeitsaufwand pro kg erzeugtes Rohgold liegt verhältnismäßig hoch gegenüber günstiger produzierenden Gruben mit größeren Vorräten und Qualitäten in anderen Ländern Afrikas. Bei der zukünftigen Wirtschaft spielt vielleicht auch der Eigenbedarf an Gold eine größere Rolle. Wieweit der junge, politisch unabhängige Staat Tanganjika durch die Gewährung von Prospektions- und Abbaurechten seiner eigenen Wirtschaft nutzen will, ist aus dem geltenden Bergrecht und der Höhe der Bergbausteuern zu ersehen. Allgemeines — Bergbau Die Entwicklung des Erzbergbaues geht nicht in dem Tempo vor sich wie in der Republik Südafrika oder Südrhodesien. Die Technik des Bergbaus ist nicht wesentlich verschieden von der des südafrikanischen Goldgebietes oder der zentralafrikanischen Kupferprovinz, jedoch werden Gewinnung, Förderung, Aufbereitung und Verhüttung meist mit primitiveren und älteren technischen Einrichtungen betrieben. Der Tiefbau erstreckt sich noch auf mittlere Teufen bis zu ca. 500 m. Die Bergbaubetriebe befinden sich in vom Hauptverkehrsweg abgeschnittenen Gegenden (Abh. 2). In der Regenzeit sind die Straßen zeitweilig nicht benutzbar, so daß Transporte zu den Gruben teilweise mit großen
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89
GRIJI.MEB / D i e G o l d l a g e r s t ä t t e n in T a n g a n j i k a
A b b . 2. S c h a c h t u n d F ö r d e r a n l a g e e i n e r g r ö ß e r e n G o l d g r u b e im Musoma-Goldfeld
Schwierigkeiten verbunden sind. Für Sonderfälle werden Kleinstflugzeuge eingesetzt. Diese Transportkosten und die langsame Amortisation der Fahrzeuge bedingen im allgemeinen hohe Betriebskosten. Durch eine schlechte Elektrifizierung sind die Gruben auf eine Eigenerzeugung von Strom mit Dieselrnaschinen oder Turbogasgeneratoren angewiesen, was ebenfalls mit erhöhten Unkosten verbunden ist. Die Wasserknappheit, besonders in der Trockenzeit, macht Tiefpumpen erforderlich und gegebenenfalls die Heranleitung aus Seen zur Deckung des technischen und Trinkwasserbedarfs. Eine Versorgung mit Grubenholz kann teilweise aus dem Lande erfolgen. Eine besondere Frage für einen modernen Bergbau ist die Arbeitskräftesituation. Neu in die Grubengebiete kommende Arbeitsuchende können nur vereinzelt für bestimmte Arbeiten eingesetzt werden, da sich die geringe technische Berufsausbildung stark auswirkt. Infolge der bestehenden Arbeitslosigkeit sowie einer Zuwanderung Arbeitsuchender aus dem dichtbevölkerten südwestlichen Kenia ist das Lohnniveau der ostafrikanischen Berg- und Hüttenarbeiter sehr niedrig. Die Abstufung im Lohn zwischen Weißen und Farbigen erklärt sich im wesentlichen durch die unterschiedliche Qualität der Beschäftigung. Der S t a m m leitender und technischer Angestellten ist relativ klein und kontraktlich zeitlich gebunden. Obwohl seitens der Bergbehörde Sicherheitsvorschriften existieren, erhält man im Bergbau und der Aufbereitung bezüglich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes nicht immer den besten Eindruck. W e n n diese Gebiete auch klimatisch gegenüber dem mittleren Zentralafrika angenehmer erscheinen, spielen doch heute noch trotz lokaler Bekämpfung manche ungesunden Verhältnisse und dadurch begünstigte Tropenkrankheiten eine große Bolle [z. B . epidemisches Auftreten von Fiebererkrankungen durch Viren (Uganda-Fieber), Malaria sowie Bilharzia u. a. mehr]. Die Entwicklungsfähigkeit des Goldbergbaues ist abhängig von der sicheren Kenntnis bauwürdiger Vorräte und von den wirtschaftlichen Gesichtspunkten des Landes T a n g a n j i k a . Technische Erztypen und Aufbereitung Da die Qualität des Erzes von den geologisch-mineralogischen Gegebenheiten abhängig ist, müssen Auf-
bereitungsmethoden und chemische Technologie den Erztypen aus den Lagerstätten oder Teilen derselben angepaßt werden. Hinsichtlich der Golderze in den genannten Goldfeldern ist keine einheitliche Verfahrenstechnik möglich. Um ein möglichst hohes Ausbringen des Goldes zu gewährleisten, sind von Fall zu Fall verschiedene Kombinationen anzuwenden. Auch während der Verarbeitung sind oftmals Veränderungen notwendig, da unterschiedliche Minerale verschiedene Goldgehalte zeigen. Störungen beim Ausbringen komplexer mineralogischer Metallträger haben meistens merkliche wirtschaftliche Verluste zur Folge, die weitaus größer sein können als zusätzliche Untersuchungskosten. Die übliche Auswahl der Proben aus Grubenaufschlüssen und Bohrmaterial läßt eine quantitative Mineral- und Gefügeanalyse an Erzanschliffen und an getrennten Einzelfraktionen zu. Die hieraus gewonnenen Kenntnisse reichen aus, die vielgestaltigen Mikround Makroveränderungen in Lagerstättenteilen vollwertig zu repräsentieren. Die E n t n a h m e zusätzlicher Mengen an Durchschnittsproben aus dem Fördererz scheint einfach und billig durchführbar; jedoch zeigt sich hier die Schwierigkeit, daß in der Zeit zwischen Förderung und Aufbereitung in den meisten Grubenbetrieben exakte mineralogische Bestimmungen noch weniger durchführbar sind als die üblichen chemischen Analysen. Voraussetzung einer optimalen Analyse von Mineralbestand, Gefüge und Metallträger in den zum Abbau vorgerichteten Vorräten ist eine je nach dem Lagerstättentyp anzusetzende Menge an Untersuchungsmaterial im Stadium der Abbauerkundung. Nur bei vollständiger Kenntnis des Aufgabegutes kann der Aufbereiter auf die zu erwartenden Schwierigkeiten vorbereitet sein. Freigold ist in den gesteinsbildenden Mineralen und in Sulfiden im allgemeinen nur sehr feinkörnig enthalten. Auch submikroskopisch feinkörnig t r i t t Gold in Pyrit, Pyrrhotin, Arsenopyrit und Eisen-TitanMineralen auf. Daher kann die übliche chemische Pauschalanalyse der Erze keine Aussage darüber geben, wieviel Gold nach Durchlaufen einer noch wirtschaftlichen Aufmahlung gewonnen werden könnte. Da von dem sichtbaren Teil des Goldes im Erz wiederum ein größerer Anteil kleiner als 10 Mikron ist, sind mit der Aufmahlung technische Probleme verbunden, die höhere Zerkleinerungskosten j e Tonne Aufgabe zur
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A b b . 3. G e s a m i a u s i c h t der Goldaufbereitungsanlage kari im Musoma-Goldfeld
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Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2
GRIMMER / Die Goldlagerstätten in T a n g a n j i k a
90
kontraktion, Schmelztemperatur, spez. Gewichtsdifferenz brauchbare Hinweise zur Verbesserung geben. Viele kleinere G o l d v o r k o m m e n s i n d n i c h t b a u w ü r d i g , weil die A u f b e r e i t u n g s k o s t e n f ü r sie z u h o c h liegen. Dieses Gold könnte m a n noch wirtschaftlich gewinnen, w e n n m e h r e r e K l e i n s t g r u b e n eine g e m e i n s a m e A u f b e reitung verwenden würden. Ein Verschneiden von R e i c h - u n d A r m e r z e n ist a u s b e r g b a u t e c h n i s c h e n G r ü n d e n k a u m m ö g l i c h , z u m a n d e r e n g e h ö r e n w i e d e r u m die Goldvorkommen verschiedenen Bergbaugesellschaften.
Abb. 4. Vererzter granitisierter Amphibolit mit Gold ( < 10 Mikron) F o l g e h a b e n . D i e T e c h n i k der Z y n a n i d a u s l a u g u n g k o m m t d a h e r in e r s t e r L i n i e in B e t r a c h t ( A b b . 3). A u c h k ö n n e n keine verwertbaren Mengen Freigold vorzeitig durch E i n b a u von Goldfallen zwischen Kugelmühlen und Klassierer aus d e m Arbeitsgang entnommen werden. K o r d h e r d e s i n d nur g e l e g e n t l i c h e i n s c h a l t b a r . D i e klim a t i s c h e n V e r h ä l t n i s s e , b e s o n d e r s in der R e g e n z e i t , e r s c h w e r e n d e n . A r b e i t s p r o z e ß . D a die sulfidreicheren E r z e n a c h der G r o b z e r k l e i n e r u n g ä u ß e r s t schnell o x y d i e r e n , b i l d e n sich E i s e n h y d r o x y d f i l m e u m F r e i g o l d . D i e silberreichen G o l d p a r t i k e l k ö n n e n e b e n f a l l s Chloridfilme b i l d e n . D i e E r z e m ü s s e n in solchen F ä l l e n n a c h der Y o r z e r k l e i n e r u n g d i r e k t w e i t e r b e h a n d e l t w e r d e n . B u n k e r u n g der E r z e ist n u r b e s c h r ä n k t m ö g l i c h . E i n e A m a l g a m a t i o n k a n n nicht zufriedenstellend arbeiten, solange nicht genügend Freigold regelmäßig vorhanden ist, u n d ist n u r zeitweilig w i r t s c h a f t l i c h . E i n e Anr e i c h e r u n g v o n F r e i g o l d u n d S u l f i d m i n e r a l e n ist teilw e i s e m i t S c h ü t t e l t i s c h e n m ö g l i c h . D a ein Großteil des Goldes mit Sulfiden verwachsen und submikroskopisch a u c h in d i e s e n a n g e r e i c h e r t ist, s i n d teilweise F l o t a tionskonzentrate, sulfidische S a m m e l k o n z e n t r a t e und F r e i g o l d als E i n z e l k o m p o n e n t e n w ü n s c h e n s w e r t , u m einen sehr h o h e n Z y a n k a l i v e r b r a u c h d u r c h S u l f i d e h e r a b z u d r ü c k e n . Der N e u e i n b a u v o n F l o t a t i o n s z e l l e n in die A n l a g e n , der P r e i s der R e a g e n z i e n sowie die Ans c h a f f u n g n o t w e n d i g e r R ö s t a n l a g e n s i n d bei d e m derz e i t i g e n S t a n d der E r z r e s e r v e n f ü r die m e i s t e n G r u b e n betriebe wirtschaftlich untragbar. In der P r a x i s d e s G o l d s c h m e l z e n s a u s Z i n k s t a u b niederschlägen treten noch m a n c h m a l Komplikationen a u f . D i e a u s v e r s c h i e d e n e m A u s g a n g s m a t e r i a l ers c h m o l z e n e n S c h l a c k e n schließen g r ö ß t e n t e i l s m e c h a n i s c h b z w . a u c h c h e m i s c h M e t a l l e wie G o l d , S i l b e r , K u p f e r ein. E i n e S c h l a c k e n z u s a m m e n s t e l l u n g muß ö k o n o m i s c h sein u n d a u c h d e n m e t a l l u r g i s c h e n W ü n schen weitestgehend gerecht werden. Eine Wiedergew i n n u n g der in die S c h l a c k e n g e w a n d e r t e n E d e l m e t a l l e ist n o t w e n d i g , d a die G o l d g e h a l t e o f t d a s M e h r f a c h e der G e h a l t e der E r z k o n z e n t r a t e a u s m a c h e n k ö n n e n . Obw o h l a u s der P r a x i s E r f a h r u n g e n v o r l i e g e n , wie güns t i g e S c h l a c k e n r o h s t o f T e zu m i s c h e n s i n d , k ö n n t e n U n t e r s u c h u n g e n b e z ü g l i c h der V i s k o s i t ä t , V o l u m e n -
In a l t e n H a l d e n k ö n n t e n c h e m i s c h - m i n e r a l o g i s c h e U n t e r s u c h u n g e n sicherlich n o c h g e w i n n b a r e M e n g e n Gold feststellen. U m die W i r t s c h a f t l i c h k e i t einzelner G r u b e n u n d T a g e b a u b e t r i e b e sowie die B a u w ü r d i g k e i t z u e r h ö h e n , w ä r e n v o r a l l e m V e r f a h r e n zur billigeren G e w i n n u n g oder zur G e w i n n u n g v o n E r z e n m i t g e r i n g e r e m Metallg e h a l t V o r a u s s e t z u n g . A u c h bei h ö h e r e n . G o l d g e h a l t e n u n d größeren V o r r ä t e n k a n n die n o t w e n d i g e T e c h nologie der G o l d g e w i n n u n g die Ö k o n o m i e eines G r u b e n b e t r i e b e s in F r a g e stellen.
Geologische Betrachtungen U m die J a h r h u n d e r t w e n d e u n d in den d a r a u f f o l g e n d e n J a h r e n w u r d e n in O s t a f r i k a w i c h t i g e g e o l o g i s c h e Unterlagen geschaffen, v o n denen nachfolgend nur das W e s e n t l i c h s t e u m r i s s e n sei. A m g e o l o g i s c h e n A u f b a u T a n g a n j i k a s sind f o l g e n d e S y s t e m e b e t e i l i g t : Känozoikum
Quartär Tertiär
Mesozoikum
Obere Kreide Untere Kreide Oberer J u r a Unterer J u r a
Paläozoikum Algonkium Archaikum
Karru-System Bukoba-System f Muve-Ankole-System \ Oberer i Mittlerer i-Basement-Komplex Unterer J
V o n WADE (1937) w u r d e eine sehr a u s f ü h r l i c h e B e a r b e i t u n g des L a n d e s d u r c h g e f ü h r t u n d eine detaillierte s t r a t i g r a p h i s c h e G l i e d e r u n g g e g e b e n .
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Abb. 5. Goldimprägnation in Quarz ( > 10 Mikron)
Zeitschrift Tili- mmciviiiiiUc (.Votoirio, B. 8
ii.!);
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A b b . i). i-Yinköruiires ( i o l t l ä Mikron; llmenil
in
urobkiirnigeiu
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2
92 Vererzungen von Bleiglanz-Kupfersulfid-Paragenesen führen vereinzelt in geringen Mengen gediegen Gold. Die Vermutung, daß in den Gängen Goldtelluride auftreten, wurde nur sehr selten durch Funde bestätigt. Die vererzten Schichten des oberen Basement-Komplexes sind verschiedentlich mit den goldführenden Grundschieferdecken von Südrhodesien und den Schichten des Witwatersrands verglichen worden. Gegenwärtig sind in Tanganjika Goldkonzentrationen der magmatischen Abfolgen vorherrschend. Goldanreicherungen in jüngeren Sedimenten gehen mit seltenen Ausnahmen auf exogene Prozesse zurück. In lateritischen Bindemitteln klastischer Sedimente wurden manchmal höhere Gehalte, aber nur geringe Mengen Gold gefunden. In Flußablagerungen führen Sandaufschüttungen und tonbedeckte Konglomerate vereinzelt fein- und grobkörniges Freigold. Ob die sedimentären Vorkommen im Vergleich zu den magmatogenen in Zukunft an Bedeutung zunehmen werden, kann nur die weitere geologische E r k u n d u n g zeigen. Aussichten auf mögliche Reserven Da an die Stelle des planlosen Suchens nach Gold in Afrika schon lange die systematische geologische Erk u n d u n g getreten ist, werden moderne, komplexe Arbeiten wie geophysikalische und geochemische Untersuchungen, Tiefbohrungen, stratigraphische Kartierungen u. a. durchgeführt. Diese Aufgaben gehören einmal in den Bereich des staatlichen Geological Survey und sodann zu den Belangen der Geologen privater Bergbauunternehmen in ihren Mutungsgebieten. Die Bergbehörde Tanganjikas hält neuerdings Lehrgänge zur Heranbildung von Prospektoren ab. In letzter Zeit wurden durch den staatlichen geologischen Dienst neue Goldvorkommen festgestellt. Das Gebiet ist zum großen Teil gut gangbar, und es existieren bereits umfangreiche topographische Unterlagen. Für die planmäßige E r k u n d u n g bestehen trotz erheblicher Verkehrsschwierigkeiten günstige Voraussetzungen: offene Landschaften, teilweise lichte Bewaldungen, geringmächtige Sedimentbedeckung sowie großräumige Ausschnitte der Granitmassive. Ältere Literaturberichte und Uberlieferungen weisen auf manche verlassenen Vorkommen hin. Wenn auch in früheren J a h r e n die Bauwürdigkeitsgrenzen f ü r verschiedene Vorkommen erreicht wurden, so ist doch nicht geklärt, ob diese sich auch bei Anwendung moderner Technik als tatsächlich erschöpft erweisen würden. U m möglichst billig zu arbeiten, wurden im Stadium der H a u p t - und Abbauerkundung Bohrungen teilweise weitmaschig angelegt. Diese Methode reicht in vielen Fällen aus, die wirtschaftlichen Abgrenzungen der Goldmineralisation festzulegen. Der Metallinhalt einer Lagerstätte kann unter solchen Verhältnissen nach den mathematisch-statistischen Gesetzen nur mit größeren Fehlern berechnet werden. Die Bilanz der Metallgewinnung hat verschiedentlich gezeigt, daß Goldvorkommen überbewertet wurden. In oberflächennahen Abschnitten wurden z. T. recht erhebliche Goldgehalte festgestellt, als man in Zonen sekundärer Anreicherungen abbaute, jedoch sanken mit größerer Teufe diese Gehalte ab. Von alten Gangvorkommen sind nur selten Angaben über die Ver-
GRIMMEB / Die G o l d l a g e r s t ä t t e n in T a n g a n j i k a
erzung in größeren Teufen, über Absätzigkeit u. a. vorhanden. Eine Nacherkundung könnte hier Klarheit schaffen. Beim Typ der Goldimprägnationen in Eruptivgesteinen und metamorphen Schiefern werden dichtere Bohrnetze, zur E r k u n d u n g der Gänge und Linsen tiefere Bohrungen notwendig sein. Auf Grund der Feststellungen hoher Silbergehalte im Gold der ostafrikanischen Vorkommen könnte das Silber als sekundärer Indikator verwendet werden. Ein Silbergehalt von 0,5 g/t ist hier z. B. schon ein Anzeichen wirtschaftlich noch verwertbarer Goldanreicherungen in sauren Eruptiva. Wenn auch moderne chemisch-analytische Methoden den Nachweis kleinster Goldmengen ermöglichen, ist doch Silber weit besser nachweisbar als Gold. Durch Anreicherung läßt sich die Nachweisbarkeit noch erhöhen. Bei mikrochemischen Feldarbeiten sind silberhaltige und -freie Proben leicht unterscheidbar. Auch Kupfer begleitet spurenhaft das Gold und kann daher ebenfalls als indirekter geochemischer Indikator verwendet werden. Voraussetzung ist in beiden Fällen, daß die Elemente einem gemeinsamen Ausgangsmagma und Differentationszyklus entstammen. Bei supergen-syngenetischen verdeckten Vorkommen sind keine großen Dispersionshöfe zu erwarten. Unter Berücksichtigung hydrogeologischer und geographisch-morphologischer Verhältnisse scheint es möglich, jüngste Seifenvorkommen zu finden. Z. B. führen Senken am Ufer des Viktoriasees Sedimente, die den Goldfeldern entstammen. Meso- und paläozoische Formationen, die am geologischen Aufbau des Landes beteiligt sind, lassen weitere supergene, verdeckte Goldanreicherungen durch marine, fluviatile und eluviale Vorgänge erwarten. Paläogeographische Studien in Sedimentationsräumen in der Nähe goldführender Intrusionen liefern hierzu günstige Anhaltspunkte. Zur Bewertung der Zukunftsaussichten des Bergbaus in bisher unbebauten Gebieten sind, in enger Zusammenarbeit mit der Geophysik, Basisbohrungen von großem Nutzen. Mehr und mehr erkennt man im afrikanischen Erzbergbau die Bedeutung mineralogischer Studien im Stadium der Haupterkundung. Bessere Vorratsklassifikationen auf der Grundlage genauester Kenntnis der technologischen Faktoren sind notwendig. Mit weiteren Lagerstättenfunden kann nur gerechnet werden, wenn Staat und Privatbetriebe, deren Investitionen vom Gold Weltmarktpreis abhängig sind, die geologische Forschung intensivieren. Der geologische Bau Tanganjikas läßt keinen zweiten Witwatersranderwarten, jedoch lassen neue wissenschaftliche Erkenntnisse Rückschlüsse auf bauwürdige Vorkommen zu.
Zusammenfassung Es wird n a c h d e m j ü n g s t e n S t a n d der K e n n t n i s über Ers c h l i e ß u n g u n d A b b a u der G o l d l a g e r s t ä t t e n in T a n g a n j i k a berichtet. B e s o n d e r e E r w ä h n u n g f i n d e n die g e o l o g i s c h - t e c h n o l o g i s c h e n V e r h ä l t n i s s e der w i c h t i g s t e n Erz- u n d Lagers t ä t t e n t y p e n u n d die M ö g l i c h k e i t e n der S u c h e n a c h v e r d e c k t e n V o r k o m m e n . Mit der p o l i t i s c h e n U n a b h ä n g i g k e i t des L a n d e s w u r d e die E n t w i c k l u n g seiner n a t i o n a l e n W i r t s c h a f t möglich, dabei w i r k e n als w i c h t i g e F a k t o r e n die ü b e r n o m m e n e n a l t e n W i r t s c h a f t s v e r h ä l t n i s s e u n d die P l ä n e des jung e n S t a a t e s auf die W e i t e r e n t w i c k l u n g des G o l d b e r g b a u s .
Zeitschrift f ü r a n g e w a n d t e Geologie, B(l. 1 0 ( 1 9 6 4 ) H e f t 2 KAMPE & KUNERT / Die Definition der Halleschen
Schichten
PC3H>Me flaeTCH o i j e H K a H O B e f t i n e r o y p o B H H 3 H a n n t i 0 6 ocBoeHHH H p a 3 p a 6 o T i t e MecTopojKBeHHg 30Ji0Ta B T a H r a H M K e . Oco6 o e BHHMaHne yjieJiHeTCfl r e o J i o r o - T e x H O J i o r m e c K H M y c j i o BHHM r n a B H b i x THIIOB pyp; H MECTOPOWFLEHHIT H BO3MOJKHOCTH N0HCK0B n e p e K p b i r a x n p o H B J i e H H i t . n o J i H T m e c K a e H e 3 a BHCHMOCTb CTpaHbl C n 0 C 0 6 C T B 0 B a J i a pa3BHTHK> HaiJHOHaJIbnoro x03H8CTBa; npn 3TOM y H a c j i e R O B a H H t i e CTapbie x o 3 a f i c T B e H H b i e OTHOUIGHHH H n j i a H b i M o j i o a o r o rocyH a p c T B a , « a n B a j K H t i e ( f i a K T o p t i , BJIHHKDT H a j j a n b H e f i m e e p a 3 B H T H e floSbMH 3 0 J I 0 T a .
Summary An evaluation is given of the current status of knowledge concerning the exploration and mining of gold deposits in Tanganyika, mentioning above all the geological-technological conditions of the most important ore and deposit types, as •well as the possibilities of prospecting for covered occurrences. The political independence of the country enabled to develop her national economy. Important factors influencing it include the old economic conditions, which were adopted,
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and the plans of the young state for a further development of gold mining. Literatur BEHREND, F . : Die Stratigraphie des östlichen Zentralafrika. — Beitr. z. geol. Erforsch, d. dtscli. Schgb., Heft 15, Berlin 1918. EADES, N.W.: The Geology of the Iramba-Plateau. — Tang. Terr. Geol., Div. Sh. 1'., Nr. 5, 1936. GALLAGHER, D.: A preliminary account of the geology of a portion of the Lupa-Goldiield. - Econ. Geol., S. 243, 1939. GRANTHAM, D. It.: Lupa-Goldfield. - Tang. Terr. Geol. Surv., Bull. 3, 1932. GRIMMER, A.: Geologische Exkursionen im südlichen, mittleren und nördlichen Tanganjika. — Unveröffentlichter Bericht 1960. — Mineralogisch-aufbereitungstechnische und lugerstättenkundliche Untersuchungen im Musomagoldfeld Tanganjikas. — Unveröffentlichter Bericht 1960. KITSON, A. E . : First Report on the K a k a m e g a Goldfield. — Min. Journ., London 1932. ROBERTS, R. O.: Mwanza Goldfield Geology. — Min. Mag., März 1937. STOCKLEY, G. M.: Geology of the South and South-Eastern Region of the Musoma District. - Tang. Terr. Geol. Surv., Sh. P., Nr. 13, 1937. — Outline of the geology of the Uruwira mineral field. — Tang. Terr. Geol. Surv., Sh. P., Nr. 22, 1939. TEALE, E . 0 . : Provisional geological Map of Tanganjika, with explanatory notes. - Tang. Terr. Geol. Div. Bull., 6, 1936. WADE, 1\ B . : A stratigraphical classification and table of TanganjikaTerritory. - Tang. Terr. Geol. Div. Bull., 9, 1937. The Mining Journal, Annual Review, London E . C. 2, 1961 u. 1962.
Die Definition der Halleschen Schichten1) ARIBERT KAMPE & REINHARD KUNERT, H a l l e
(Veröffentlichung
aus
dem
Zentralen
Geologischen Institut, Berlin,
und dem V E ß Geologische E r k u n d u n g West, Halle) Die roten terrestrischen, überwiegend fossilleeren Schichten im östlichen Harzvorland wurden im wesentlichen nach lithologischen Merkmalen untergliedert und mit L o k a l n a m e n bezeichnet. H. LASPEYRES (1875) führte den ersten L o k a l n a m e n für eine lithologische Einheit ein, indem er den Begriff „ Z o n e der Mansfelder S c h i c h t e n " prägte. K . v . FRITSCH (1888) f ü g t e die Begriffe „Wettiner und Grillenberger S c h i c h t e n " hinzu. A u c h die Bezeichnungen „Sennewitzer S c h i c h t e n " ( R . HERRMANN 1926), „ H o r n b u r g e r S c h i c h t e n " (E. SCHROEDER 1935) und „Eislebener S c h i c h t e n " (S. SCHIEMENZ 1953) für b e s t i m m t e lithologische Einheiten im östlichen Harzvorland haben sich inzwischen eingebürgert. D a s tiefere Unterrotliegende des Halleschen Permok a r b o n k o m p l e x e s besitzt noch keine Lokalbezeichnung. Die Bildungen des Unterrotliegenden liegen auf den stephanischen Wettiner Schichten und lassen sich gegen diese sowohl floristisch als auch petrographisch gut abgrenzen. Ihre stratigraphische E i n s t u f u n g in das Unterrotliegende ist so eindeutig, daß bis jetzt von einer besonderen Benennung abgesehen wurde. Die Verwendung der Begriffe „ Z w i s c h e n b i l d u n g " von W. v . VELTHEIM (1821—1829; 1940) bzw. „ Z w i s c h e n s e d i m e n t " von J . WEIGELT (1920) für das Unterrotliegende ist, wie bereits von W. REMY & A. KAMPE (1961, S. 400) nachgewiesen wurde, nicht mehr angebracht. Durch die neueren Arbeiten von GALLWITZ (1956) und E . v. HOYNINGEN-HUENE (1960) wurden die bis dahin zum Oberrotliegenden gerechneten Hornburger Schichten ganz oder teilweise ins Unterrotliegende eingestuft. D a d u r c h ist der alte lithologische Begriff „Hallesches Unterrotliegendes" a m östlichen Harzvorland nicht mehr ') Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 9. 9.1963.
identisch mit dem stratigraphischen Begriff „Unterrotliegendes", zumal j a auch die Sennewitzer Schichten z u m Unterrotliegenden gehören. Aus dieser Entwicklung ergab sich der Wunsch, die lithologischen K o m p l e x e eindeutig und einheitlich zu kennzeichnen, ohne daß die Diskussion über die Eins t u f u n g in die Zeitskala erschwert wird. In Übereinstimmung mit den Kollegen Dr. E . v . HOYNINGEN, W . KNOTH
u n d Dr. M. SCHWAB w i r d
vor-
geschlagen, das Unterrotliegende im Halleschen Permokarbonkomplex als,,Hallesche Schichten" zu bezeichnen. Die Halleschen Schichten entsprechen dem A u t u n i e n j (Au t ) von W. REMY & A. KAMPE (1961, S. 3 9 9 - 4 0 2 ) , so daß die dort für das Autunienj gegebene Abgrenzung und Definition für die Halleschen Schichten übernommen werden können. Die Untergrenze der Halleschen Schichten gegen die stephanischen Wettiner Schichten ist durch das tiefste Auftreten von Callipteris conferta und C. naumanni gekennzeichnet. Die Obergrenze bildet der Petersberger (Obere Hallesche) Porphyr. Stratigraphische Abfolge im halleschen Permokarbonkomplex: Unterrotliegendes
Stephan
Sennewitzer Schichten (Autunienj) 2 ) Petersberger Porphyr Hallesche Schichten (Autunienj) 2 ) Wettiner Schichten (höheres Stephanien) 2 ) Mansfelder Schichten (tieferes Stephanien) 2 )
Zusammenfassung Das Mitteldeutsche Unterperm und Oberkarbon sind bis auf das Hallesche Unterrotliegende nach Lokalnamen geglie!
) I m Sinne von W. REMY & A. KAMPE (1961).
Zeitschrift f ü r a n g e w a n d t e Geologie, B(l. 1 0 ( 1 9 6 4 ) H e f t 2 KAMPE & KUNERT / Die Definition der Halleschen
Schichten
PC3H>Me flaeTCH o i j e H K a H O B e f t i n e r o y p o B H H 3 H a n n t i 0 6 ocBoeHHH H p a 3 p a 6 o T i t e MecTopojKBeHHg 30Ji0Ta B T a H r a H M K e . Oco6 o e BHHMaHne yjieJiHeTCfl r e o J i o r o - T e x H O J i o r m e c K H M y c j i o BHHM r n a B H b i x THIIOB pyp; H MECTOPOWFLEHHIT H BO3MOJKHOCTH N0HCK0B n e p e K p b i r a x n p o H B J i e H H i t . n o J i H T m e c K a e H e 3 a BHCHMOCTb CTpaHbl C n 0 C 0 6 C T B 0 B a J i a pa3BHTHK> HaiJHOHaJIbnoro x03H8CTBa; npn 3TOM y H a c j i e R O B a H H t i e CTapbie x o 3 a f i c T B e H H b i e OTHOUIGHHH H n j i a H b i M o j i o a o r o rocyH a p c T B a , « a n B a j K H t i e ( f i a K T o p t i , BJIHHKDT H a j j a n b H e f i m e e p a 3 B H T H e floSbMH 3 0 J I 0 T a .
Summary An evaluation is given of the current status of knowledge concerning the exploration and mining of gold deposits in Tanganyika, mentioning above all the geological-technological conditions of the most important ore and deposit types, as •well as the possibilities of prospecting for covered occurrences. The political independence of the country enabled to develop her national economy. Important factors influencing it include the old economic conditions, which were adopted,
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and the plans of the young state for a further development of gold mining. Literatur BEHREND, F . : Die Stratigraphie des östlichen Zentralafrika. — Beitr. z. geol. Erforsch, d. dtscli. Schgb., Heft 15, Berlin 1918. EADES, N.W.: The Geology of the Iramba-Plateau. — Tang. Terr. Geol., Div. Sh. 1'., Nr. 5, 1936. GALLAGHER, D.: A preliminary account of the geology of a portion of the Lupa-Goldiield. - Econ. Geol., S. 243, 1939. GRANTHAM, D. It.: Lupa-Goldfield. - Tang. Terr. Geol. Surv., Bull. 3, 1932. GRIMMER, A.: Geologische Exkursionen im südlichen, mittleren und nördlichen Tanganjika. — Unveröffentlichter Bericht 1960. — Mineralogisch-aufbereitungstechnische und lugerstättenkundliche Untersuchungen im Musomagoldfeld Tanganjikas. — Unveröffentlichter Bericht 1960. KITSON, A. E . : First Report on the K a k a m e g a Goldfield. — Min. Journ., London 1932. ROBERTS, R. O.: Mwanza Goldfield Geology. — Min. Mag., März 1937. STOCKLEY, G. M.: Geology of the South and South-Eastern Region of the Musoma District. - Tang. Terr. Geol. Surv., Sh. P., Nr. 13, 1937. — Outline of the geology of the Uruwira mineral field. — Tang. Terr. Geol. Surv., Sh. P., Nr. 22, 1939. TEALE, E . 0 . : Provisional geological Map of Tanganjika, with explanatory notes. - Tang. Terr. Geol. Div. Bull., 6, 1936. WADE, 1\ B . : A stratigraphical classification and table of TanganjikaTerritory. - Tang. Terr. Geol. Div. Bull., 9, 1937. The Mining Journal, Annual Review, London E . C. 2, 1961 u. 1962.
Die Definition der Halleschen Schichten1) ARIBERT KAMPE & REINHARD KUNERT, H a l l e
(Veröffentlichung
aus
dem
Zentralen
Geologischen Institut, Berlin,
und dem V E ß Geologische E r k u n d u n g West, Halle) Die roten terrestrischen, überwiegend fossilleeren Schichten im östlichen Harzvorland wurden im wesentlichen nach lithologischen Merkmalen untergliedert und mit L o k a l n a m e n bezeichnet. H. LASPEYRES (1875) führte den ersten L o k a l n a m e n für eine lithologische Einheit ein, indem er den Begriff „ Z o n e der Mansfelder S c h i c h t e n " prägte. K . v . FRITSCH (1888) f ü g t e die Begriffe „Wettiner und Grillenberger S c h i c h t e n " hinzu. A u c h die Bezeichnungen „Sennewitzer S c h i c h t e n " ( R . HERRMANN 1926), „ H o r n b u r g e r S c h i c h t e n " (E. SCHROEDER 1935) und „Eislebener S c h i c h t e n " (S. SCHIEMENZ 1953) für b e s t i m m t e lithologische Einheiten im östlichen Harzvorland haben sich inzwischen eingebürgert. D a s tiefere Unterrotliegende des Halleschen Permok a r b o n k o m p l e x e s besitzt noch keine Lokalbezeichnung. Die Bildungen des Unterrotliegenden liegen auf den stephanischen Wettiner Schichten und lassen sich gegen diese sowohl floristisch als auch petrographisch gut abgrenzen. Ihre stratigraphische E i n s t u f u n g in das Unterrotliegende ist so eindeutig, daß bis jetzt von einer besonderen Benennung abgesehen wurde. Die Verwendung der Begriffe „ Z w i s c h e n b i l d u n g " von W. v . VELTHEIM (1821—1829; 1940) bzw. „ Z w i s c h e n s e d i m e n t " von J . WEIGELT (1920) für das Unterrotliegende ist, wie bereits von W. REMY & A. KAMPE (1961, S. 400) nachgewiesen wurde, nicht mehr angebracht. Durch die neueren Arbeiten von GALLWITZ (1956) und E . v. HOYNINGEN-HUENE (1960) wurden die bis dahin zum Oberrotliegenden gerechneten Hornburger Schichten ganz oder teilweise ins Unterrotliegende eingestuft. D a d u r c h ist der alte lithologische Begriff „Hallesches Unterrotliegendes" a m östlichen Harzvorland nicht mehr ') Eingang des Manuskripts in der Redaktion: 9. 9.1963.
identisch mit dem stratigraphischen Begriff „Unterrotliegendes", zumal j a auch die Sennewitzer Schichten z u m Unterrotliegenden gehören. Aus dieser Entwicklung ergab sich der Wunsch, die lithologischen K o m p l e x e eindeutig und einheitlich zu kennzeichnen, ohne daß die Diskussion über die Eins t u f u n g in die Zeitskala erschwert wird. In Übereinstimmung mit den Kollegen Dr. E . v . HOYNINGEN, W . KNOTH
u n d Dr. M. SCHWAB w i r d
vor-
geschlagen, das Unterrotliegende im Halleschen Permokarbonkomplex als,,Hallesche Schichten" zu bezeichnen. Die Halleschen Schichten entsprechen dem A u t u n i e n j (Au t ) von W. REMY & A. KAMPE (1961, S. 3 9 9 - 4 0 2 ) , so daß die dort für das Autunienj gegebene Abgrenzung und Definition für die Halleschen Schichten übernommen werden können. Die Untergrenze der Halleschen Schichten gegen die stephanischen Wettiner Schichten ist durch das tiefste Auftreten von Callipteris conferta und C. naumanni gekennzeichnet. Die Obergrenze bildet der Petersberger (Obere Hallesche) Porphyr. Stratigraphische Abfolge im halleschen Permokarbonkomplex: Unterrotliegendes
Stephan
Sennewitzer Schichten (Autunienj) 2 ) Petersberger Porphyr Hallesche Schichten (Autunienj) 2 ) Wettiner Schichten (höheres Stephanien) 2 ) Mansfelder Schichten (tieferes Stephanien) 2 )
Zusammenfassung Das Mitteldeutsche Unterperm und Oberkarbon sind bis auf das Hallesche Unterrotliegende nach Lokalnamen geglie!
) I m Sinne von W. REMY & A. KAMPE (1961).
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (li»64) Heft 2
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WOLODOMONOW /
dert. Durch die in diesem Beitrag erfolgte Bezeichnung und Definition der Halleschen Schichten wird die bisher vorhandene Lücke geschlossen. Pe3H)MC C p e s H e r e p M a H C K i i e HHHCHHH nepiwb H B e p x H H i i K a p ß o n , K p o M 6 r a J u i e c K o r o HHHUiero K p a c H o r o n e a t H H , n o s p a 3 R e JIHIOTCH n o MeCTHBIM Ha3BaHHHM. SaiJlHKCIipOBaHHOe B RaHHoft C T a T t e naHMeHOBaHiie H o n p e f l e n e m i e T a j u i e c K H x CJIOmeB y c T p a H f l e T BTOT n p o ß e n .
Summary Except for the Lower New Red Sandstone of Halle, the Lower Permian and upper Carboniferous of Central Germany is classified according to local names. The present article fills the gap so far existing in the designation and definition of the strata of Halle. Literatur FREIESIEBEN, J . C . : Geognostischer B e i t r a g zur K e n n t n i s des K u p f e r schiefergebirges m i t besonderer Hinsicht auf einen Teil der G r a f s c h a f t Mansfeld u n d Thüringens. - Freiberg ( S a . ) 1 8 0 7 - 1 8 1 5 .
Grundsätze zur Bewertung von Lagerstätten
FRITSCH, K . v . : D a s Saaltliul zwischen W e t t i n u n d Cönnorn. - Z. f. K a t u r wiss., 4. F o l g e , 61, H a l l e 1888. GALLWITZ, H . : D a s Rotliegende der Mansfelder Mulde u n d die saalische Diskordanz. - H a l l . J b . f. Mitteldeutsche E r d g e s c h . , 2, 3. Lief., S . 131 bis 141, H a l l e 1956. HERRMANN, R . : A u f b a u u n d Entwicklungsgeschichte der Halle —Hettstedter Gebirgsbrücke. - J b . Hallesch. Verb., 5, S. 1 2 - 5 7 , H a l l e 1926. HOYNINGEN'-HUENE, E . v . : D a s P e r m o k a r b o n im östlichen H a r z v o r l a n d . - Freiberger F o r s c h . - H . , C 93, Berlin 1960. LASPEYRES, H . : Geognostische Darstellung des Steinkohlengebirges u n d Rotliegenden in der Gegend v o n H a l l e a n der S a a l e (nördlich). — A b h . z. Geol. S p e z i a l k a r t e v. Preußen u . Thür. S t a a t e n , 1, H . 3, S. 261 — 603, Berlin 1875. REMY, W . & A . KAMPE: A u s b i l d u n g u n d A b g r e n z u n g des Autunien in der Halleschen Mulde. — Mbr. D e u t s c h . A k a d . Wiss. Berlin, 3, H . 7/8, S . 3 9 4 - 4 0 8 , B e r l i n 1961. SCHIEMENZ, S . : Schotteranalyse des Porphyrkonglomerates i m oberen K o t liegenden des östlichen Harzvorlandes. — H a l l . J b . f. Mitteldeutsche E r d g e s c h . , 2, 1. Lief., S. 3 - 2 7 , H a l l e 1953. SCHROEDER, E . : S e d i m e n t a t i o n u n d T e k t o n i k i m J u n g p a l ä o z o i k u m a m östlichen H a r z r a n d u n d in den Nachbargebieten. — J b . preuß. geol. L a n d e s a n s t . f. 1934, 55, S. 1 6 8 - 1 9 7 , Berlin 1935. VELTHEIM, W. v . : Geognostische B e t r a c h t u n g der alten S a n d s t e i n f o r m a tion a m H a r z u n d in den nördlich u n d östlich d a v o n belegenen L a n d strichen. - Mskr. 1 8 2 1 - 1 8 2 9 , J b . Hallesch. Verb., N . F . , 18, S . 15 bis 292, Halle 1940 (bearb. v . H . FREYDANK). WEIGELT, J . : Die Mitteldeutschen Steinkohlenablagerungen. — J b . Hallesch. Verb., 2, S . 1 - 4 9 , Halle 1920.
Grundsätze zur Bewertung von Lagerstätten N . W . WOLODOMONOW,
Moskau
Die in dieser Arbeit behandelten Probleme wurden in der Vergangenheit wiederholt auf den Seiten dieser Zeitschrift diskutiert. F. S T A M M B E R G E R hat sich mit ihnen in seiner Arbeit „Zur ökonomischen Bewertung von Lagerstätten nutzbarer Rohstoffe" kritisch beschäftigt. Die Problematik des Themas verdient weitere Arbeiten auf diesem Gebiet. Die Redaktion D a s hohe T e m p o bei der Entwicklung der Bergbauindustrie und die in breitem Maßstabe durchgeführte geologische E r k u n d u n g in der U d S S R geben den F r a g e n der E i n s c h ä t z u n g von L a g e r s t ä t t e n eine besonders große praktische B e d e u t u n g . D a s Fehlen von allgemein anerkannten Prinzipien und das noch nicht gelöste Problem der Methodik der Bewertung v o n L a g e r s t ä t t e n unter den Bedingungen der sozialistischen Planwirtschaft führen zu den verschiedensten Ansichten in diesen Fragen und sind verbunden mit den verschiedensten Fehlern in der P r a x i s . Gegenwärtig sind einige Forscher der Meinung, daß in der U d S S R der Begriff „ G e l d w e r t " von L a g e r s t ä t t e n nicht anwendbar ist, da sie (die Lagerstätten) nicht Obj e k t v o n K a u f und Verkauf sind. Anstelle des Geldwertes schlagen sie vor, anhand von für die L a g e r s t ä t t e charakteristischen F a k t o r e n deren volkswirtschaftliche und industrielle B e d e u t u n g zu bestimmen. Solch ein Herangehen kann das Problem nicht lösen, es bedeutet, daß die Bewertung von L a g e r s t ä t t e n ersetzt wird durch ihre Charakteristik, welche aber im besten Fall nur als Material für ihre Bewertung dienen kann. Andere Forscher schlagen vor, bei der Bewertung von L a g e r s t ä t t e n v o m Prinzip der Zinseszinsrechnung des zukünftigen Reingewinns bei der Förderung auszugehen, so wie es g e h a n d h a b t wird beim K a u f und Verkauf von L a g e r s t ä t t e n in einigen kapitalistischen Ländern. ' ) A u s : „ I s w e s t i j a wssschich utschebnych sawedenij. Geologija i rasw e d k a " , N r . 7 (1963), Verl. Moskowskij geologoraswedotschnij i n s t i t u t im. S. Ordshonikidse. Ü b e r s . : G. MOLLE
Wie bekannt, dient Geld als Wertmaß, als Zahlungsmittel u. a. Der Geldwert von L a g e r s t ä t t e n kann und muß in der U d S S R auf der F u n k t i o n des Geldes als Wertmaß gegründet sein und nicht auf der F u n k t i o n des Geldes als Zahlungsmittel ( L a g e r s t ä t t e n werden weder ver- noch gekauft). Obwohl eine L a g e r s t ä t t e selbst keinen Wert hat, so drücken sich doch in den Selbstkosten des Produkts alle ökonomisch-geographischen und ökonomisch-geologischen Besonderheiten der L a g e r s t ä t t e aus. Das Prinzip der Zinseszinsrechnung jedoch k a n n in der U d S S R nicht a n g e w a n d t werden, da in bezug auf L a g e r s t ä t t e n Geld nicht die Rolle eines Zahlungsmittels spielt. Somit k a n n m a n zu zwei wichtigen Schlußfolgerungen k o m m e n : erstens der Möglichkeit der Bewert u n g von L a g e r s t ä t t e n durch ihren Geldwert in der U d S S R , und zweitens der Unmöglichkeit der Anwendung der Zinseszinsrechnung im Hinblick auf den zukünftigen Reingewinn durch den A b b a u unter den Bedingungen der sozialistischen Planwirtschaft. Ebenfalls auf dem Holzwege befinden sich diejenigen Forscher, die vorschlagen, als Grundlage für die Bewert u n g von L a g e r s t ä t t e n die Abgabepreise in der B e r g b a u industrie zu nehmen. Wie bekannt, werden in der U d S S R die Abgabepreise für die Erzeugnisse der Schwerindustrie auf der Grundlage der durchschnittlichen Selbstkosten des P r o d u k t s in den einzelnen Industriezweigen festgelegt. Aber in der Bergbauindustrie unterscheiden sich infolge der grundlegenden qualitativen Unterschiede der L a g e r s t ä t t e n der verschiedenen nutzbaren Rohstoffe die mittleren (durchschnittlichen) Selbstkosten eines bestimmten P r o d u k t s grundlegend von den hohen und niedrigen Selbstkosten in den einzelnen Betrieben. Auf der Grundlage solcher mittleren Preise sind viele Bergbaubetriebe planmäßig Zuschußbetriebe, aber bei der Bewertung neuer Lagerstätten wären viele von ihnen nicht richtig eingeschätzt. D a s Problem der Bewertung von L a g e r s t ä t t e n kann gelöst werden durch die E i n f ü h r u n g einer einheitlichen
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (li»64) Heft 2
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dert. Durch die in diesem Beitrag erfolgte Bezeichnung und Definition der Halleschen Schichten wird die bisher vorhandene Lücke geschlossen. Pe3H)MC C p e s H e r e p M a H C K i i e HHHCHHH nepiwb H B e p x H H i i K a p ß o n , K p o M 6 r a J u i e c K o r o HHHUiero K p a c H o r o n e a t H H , n o s p a 3 R e JIHIOTCH n o MeCTHBIM Ha3BaHHHM. SaiJlHKCIipOBaHHOe B RaHHoft C T a T t e naHMeHOBaHiie H o n p e f l e n e m i e T a j u i e c K H x CJIOmeB y c T p a H f l e T BTOT n p o ß e n .
Summary Except for the Lower New Red Sandstone of Halle, the Lower Permian and upper Carboniferous of Central Germany is classified according to local names. The present article fills the gap so far existing in the designation and definition of the strata of Halle. Literatur FREIESIEBEN, J . C . : Geognostischer B e i t r a g zur K e n n t n i s des K u p f e r schiefergebirges m i t besonderer Hinsicht auf einen Teil der G r a f s c h a f t Mansfeld u n d Thüringens. - Freiberg ( S a . ) 1 8 0 7 - 1 8 1 5 .
Grundsätze zur Bewertung von Lagerstätten
FRITSCH, K . v . : D a s Saaltliul zwischen W e t t i n u n d Cönnorn. - Z. f. K a t u r wiss., 4. F o l g e , 61, H a l l e 1888. GALLWITZ, H . : D a s Rotliegende der Mansfelder Mulde u n d die saalische Diskordanz. - H a l l . J b . f. Mitteldeutsche E r d g e s c h . , 2, 3. Lief., S . 131 bis 141, H a l l e 1956. HERRMANN, R . : A u f b a u u n d Entwicklungsgeschichte der Halle —Hettstedter Gebirgsbrücke. - J b . Hallesch. Verb., 5, S. 1 2 - 5 7 , H a l l e 1926. HOYNINGEN'-HUENE, E . v . : D a s P e r m o k a r b o n im östlichen H a r z v o r l a n d . - Freiberger F o r s c h . - H . , C 93, Berlin 1960. LASPEYRES, H . : Geognostische Darstellung des Steinkohlengebirges u n d Rotliegenden in der Gegend v o n H a l l e a n der S a a l e (nördlich). — A b h . z. Geol. S p e z i a l k a r t e v. Preußen u . Thür. S t a a t e n , 1, H . 3, S. 261 — 603, Berlin 1875. REMY, W . & A . KAMPE: A u s b i l d u n g u n d A b g r e n z u n g des Autunien in der Halleschen Mulde. — Mbr. D e u t s c h . A k a d . Wiss. Berlin, 3, H . 7/8, S . 3 9 4 - 4 0 8 , B e r l i n 1961. SCHIEMENZ, S . : Schotteranalyse des Porphyrkonglomerates i m oberen K o t liegenden des östlichen Harzvorlandes. — H a l l . J b . f. Mitteldeutsche E r d g e s c h . , 2, 1. Lief., S. 3 - 2 7 , H a l l e 1953. SCHROEDER, E . : S e d i m e n t a t i o n u n d T e k t o n i k i m J u n g p a l ä o z o i k u m a m östlichen H a r z r a n d u n d in den Nachbargebieten. — J b . preuß. geol. L a n d e s a n s t . f. 1934, 55, S. 1 6 8 - 1 9 7 , Berlin 1935. VELTHEIM, W. v . : Geognostische B e t r a c h t u n g der alten S a n d s t e i n f o r m a tion a m H a r z u n d in den nördlich u n d östlich d a v o n belegenen L a n d strichen. - Mskr. 1 8 2 1 - 1 8 2 9 , J b . Hallesch. Verb., N . F . , 18, S . 15 bis 292, Halle 1940 (bearb. v . H . FREYDANK). WEIGELT, J . : Die Mitteldeutschen Steinkohlenablagerungen. — J b . Hallesch. Verb., 2, S . 1 - 4 9 , Halle 1920.
Grundsätze zur Bewertung von Lagerstätten N . W . WOLODOMONOW,
Moskau
Die in dieser Arbeit behandelten Probleme wurden in der Vergangenheit wiederholt auf den Seiten dieser Zeitschrift diskutiert. F. S T A M M B E R G E R hat sich mit ihnen in seiner Arbeit „Zur ökonomischen Bewertung von Lagerstätten nutzbarer Rohstoffe" kritisch beschäftigt. Die Problematik des Themas verdient weitere Arbeiten auf diesem Gebiet. Die Redaktion D a s hohe T e m p o bei der Entwicklung der Bergbauindustrie und die in breitem Maßstabe durchgeführte geologische E r k u n d u n g in der U d S S R geben den F r a g e n der E i n s c h ä t z u n g von L a g e r s t ä t t e n eine besonders große praktische B e d e u t u n g . D a s Fehlen von allgemein anerkannten Prinzipien und das noch nicht gelöste Problem der Methodik der Bewertung v o n L a g e r s t ä t t e n unter den Bedingungen der sozialistischen Planwirtschaft führen zu den verschiedensten Ansichten in diesen Fragen und sind verbunden mit den verschiedensten Fehlern in der P r a x i s . Gegenwärtig sind einige Forscher der Meinung, daß in der U d S S R der Begriff „ G e l d w e r t " von L a g e r s t ä t t e n nicht anwendbar ist, da sie (die Lagerstätten) nicht Obj e k t v o n K a u f und Verkauf sind. Anstelle des Geldwertes schlagen sie vor, anhand von für die L a g e r s t ä t t e charakteristischen F a k t o r e n deren volkswirtschaftliche und industrielle B e d e u t u n g zu bestimmen. Solch ein Herangehen kann das Problem nicht lösen, es bedeutet, daß die Bewertung von L a g e r s t ä t t e n ersetzt wird durch ihre Charakteristik, welche aber im besten Fall nur als Material für ihre Bewertung dienen kann. Andere Forscher schlagen vor, bei der Bewertung von L a g e r s t ä t t e n v o m Prinzip der Zinseszinsrechnung des zukünftigen Reingewinns bei der Förderung auszugehen, so wie es g e h a n d h a b t wird beim K a u f und Verkauf von L a g e r s t ä t t e n in einigen kapitalistischen Ländern. ' ) A u s : „ I s w e s t i j a wssschich utschebnych sawedenij. Geologija i rasw e d k a " , N r . 7 (1963), Verl. Moskowskij geologoraswedotschnij i n s t i t u t im. S. Ordshonikidse. Ü b e r s . : G. MOLLE
Wie bekannt, dient Geld als Wertmaß, als Zahlungsmittel u. a. Der Geldwert von L a g e r s t ä t t e n kann und muß in der U d S S R auf der F u n k t i o n des Geldes als Wertmaß gegründet sein und nicht auf der F u n k t i o n des Geldes als Zahlungsmittel ( L a g e r s t ä t t e n werden weder ver- noch gekauft). Obwohl eine L a g e r s t ä t t e selbst keinen Wert hat, so drücken sich doch in den Selbstkosten des Produkts alle ökonomisch-geographischen und ökonomisch-geologischen Besonderheiten der L a g e r s t ä t t e aus. Das Prinzip der Zinseszinsrechnung jedoch k a n n in der U d S S R nicht a n g e w a n d t werden, da in bezug auf L a g e r s t ä t t e n Geld nicht die Rolle eines Zahlungsmittels spielt. Somit k a n n m a n zu zwei wichtigen Schlußfolgerungen k o m m e n : erstens der Möglichkeit der Bewert u n g von L a g e r s t ä t t e n durch ihren Geldwert in der U d S S R , und zweitens der Unmöglichkeit der Anwendung der Zinseszinsrechnung im Hinblick auf den zukünftigen Reingewinn durch den A b b a u unter den Bedingungen der sozialistischen Planwirtschaft. Ebenfalls auf dem Holzwege befinden sich diejenigen Forscher, die vorschlagen, als Grundlage für die Bewert u n g von L a g e r s t ä t t e n die Abgabepreise in der B e r g b a u industrie zu nehmen. Wie bekannt, werden in der U d S S R die Abgabepreise für die Erzeugnisse der Schwerindustrie auf der Grundlage der durchschnittlichen Selbstkosten des P r o d u k t s in den einzelnen Industriezweigen festgelegt. Aber in der Bergbauindustrie unterscheiden sich infolge der grundlegenden qualitativen Unterschiede der L a g e r s t ä t t e n der verschiedenen nutzbaren Rohstoffe die mittleren (durchschnittlichen) Selbstkosten eines bestimmten P r o d u k t s grundlegend von den hohen und niedrigen Selbstkosten in den einzelnen Betrieben. Auf der Grundlage solcher mittleren Preise sind viele Bergbaubetriebe planmäßig Zuschußbetriebe, aber bei der Bewertung neuer Lagerstätten wären viele von ihnen nicht richtig eingeschätzt. D a s Problem der Bewertung von L a g e r s t ä t t e n kann gelöst werden durch die E i n f ü h r u n g einer einheitlichen
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2 WOLODOMONOW / G r u n d s ä t z e zur B e w e r t u n g v o n L a g e r s t ä t t e n
synthetischen Kennziffer, die alle ökonomischen Besonderheiten der .Lagerstätte berücksichtigt. Dabei kann man von drei Faktoren ausgehen: den berechneten Vorräten der Lagerstätte, den Selbstkosten bei der Förderung und der Effektivität der notwendigen Investitionen. Dieser Weg wurde noch im Jahre 1938 beschritten. Damals wurde von uns die Zusammenfassung (Synthese) von zwei Kennziffern vorgeschlagen: die Menge der Vorräte und die Selbstkosten des Förderprodukts in Form der ökonomischen Klassifikation der Vorräte und des Begriffs der möglichen Selbstkosten. Die spätere (1946) Einführung des Begriffs der Bergwerksrente machte es möglich, eine dritte Kennziffer einzuschließen und diese Synthese zu vollenden durch den Begriff der Rückerstattungsfrist der Investitionen durch die Bergwerksrente, welche man als Kennziffer der Effektivität der Investitionen in der Bergbauindustrie betrachten kann. Die Bergwerksrente ist das Mehrprodukt, ein zusätzliches Produkt( = Gewinn), welches infolge der erhöhten Arbeitsproduktivität beim Abbau besonders guter Lagerstätten und einzelner Abbaublöcke entsteht. Unter den Bedingungen der sozialistischen Planwirtschaft wird die Bergwerksrente berechnet auf der Basis der möglichen Selbstkosten des Produkts. Als mögliche Selbstkosten bezeichnen wir die höchstzulässigen Selbstkosten des Produkts aus den „schlechten" Blöcken oder aus deren Teilen in den Lagerstätten. Die möglichen Selbstkosten müssen grundsätzlich einheitlich für jedes Produkt sein. Wenn auf einer Lagerstätte Blöcke abgebaut werden mit Selbstkosten bis zu 1000 Rbl. je t Metall, auf einer anderen Lagerstätte aber der Abbau desselben Metalls bei Selbstkosten von800 Rbl. je t eingestellt wird, so wird auf der letzten Lagerstätte Metall in der Erde gelassen, das billiger wäre als das Metall, das auf der ersten Lagerstätte gefördert wird. Das ist unökonomisch und nicht zulässig. In der Praxis gibt es nicht wenig Fälle, daß auf einer Lagerstätte Metall gefördert wird mit Selbstkosten, die bedeutend höher sind als die Selbstkosten, bei denen auf einer anderen Lagerstätte das Metall in der Erde gelassen wird. Solche volkswirtschaftlich schädlichcn Erscheinungen können nur deshalb auftreten, weil in der Regel in den Bergbaubetrieben die tatsächlich zulässigen Selbstkosten nicht bekannt sind und nicht bestimmt werden, vielmehr die Berechnungen auf mittleren Werten aufgebaut und die zulässigen Grenzen des Metallgehalts im Erzkörper oft nicht richtig bestimmt werden. Nur für wenig transportierbare Bodenschätze (Kohle, Nichtmetalle) ist es zulässig, die grundsätzlich einheitlichen zulässigen Selbstkosten nach den ökonomischen Gebieten zu differenzieren. Für einige seltene Metalle und Buntmetalle sollten die zulässigen Selbstkosten gleich dem doppelten Abgabepreis für diese Metalle sein (das ist das Maximum!) Wenn für einen bestimmten nutzbaren Rohstoff die zulässigen Selbstkosten einheitlich bestimmt sind, so kann ausgehend von den berechneten Vorräten und den zulässigen Selbstkosten des Förderprodukts nach folgender Formel der Wert der Bergwerksrente für die Lagerstätte bestimmt werden: v = 2'(Q — q)R7te9)
95 v Q q R re
— — — — —
B e r g w e r k s r e n t e , a u s g e d r ü c k t in R b l . zulässige S e l b s t k o s t e n des P r o d u k t e s Rbl. je t S e l b s t k o s t e n , bestimmt, für die e i n z e l n e n B l ö c k e b e r e c h n e t e Vorräte der e i n z e l n e n B l ö c k e A u s b r i n g e - K o e f f i z i e n t der N u t z k o m p o n e n t e bei der Förderung g — dasselbe bei der A u f b e r e i t u n g
Q ist, wird die Größe negativ, was bedeutet, daß der Block unwirtschaftlich ist. Die Höhe der Bergwerksrente für eine Lagerstätte ist für sie die in Geld ausgedrückte Bewertung. Sie zeigt die finanzielle Einsparung, die erreicht wird beim Abbau dieser Lagerstätte im Vergleich zur Arbeit, die nötig wäre bei der Gewinnung derselben Menge Metall aus einer Lagerstätte, die nur aus ungünstigen Blöcken besteht, wobei dort das Metall gerade noch mit den zulässigen Selbstkosten gefördert wird. Dem Geldwert der Bergwerksrente entspricht ihre naturale Größe, das Mehrprodukt. Somit wird das Gesamtprodukt, d. h. die gewonnenen Vorräte der Lagerstätte, unterteilt in Minimalprodukt und Mehrprodukt. Das Verhältnis von Mehrprodukt zum Minimalprodukt drückt die Höhe der Bergwerksrente für eine Lagerstätte aus. Dieses Verhältnis hat eine große Bedeutung bei der Einschätzung der Qualität (des Reichtums) einer Lagerstätte. Ebenfalls sehr große Bedeutung bei der Bewertung von Lagerstätten hat der Faktor Zeit, der ausgedrückt wird durch das Verhältnis der Investitionen zur Bergwerksrente. Durch die Anwendung des zur wirtschaftlichen Rechnungsführung gehörenden Prinzips der Rückerstattungsfrist in der Bergbauindustrie bekommen wir die Kennziffer „Rückerstattungsfrist der Investitionen durch die Bergwerksrente". Diese Kennziffer wird nach der Formel bestimmt: K P (Q £ K P Q q
— — — — —
q)
R ü c k e r s t a t t u n g s f r i s t der I n v e s t i t i o n e n in J a h r e n G e s a m t s u m m e der I n v e s t i t i o n e n R b l . J a h r e s p r o d u k t i o n des B e t r i e b e s t zulässige S e l b s t k o s t e n R b l . je t S e l b s t k o s t e n i m B e t r i e b (Rbl. je t)
Ein Beispiel: Die Gesamtsumme der Investitionen, die nötig sind für den Abbau einer Quecksilberlagerstätte durch einen Betrieb mit einer Jahresproduktivität von 250 t Metall beträgt 3 Mill. Rbl., die zulässigen Selbstkosten für eine t Quecksilber seien bedingt festgelegt in Höhe 1,5 des Abgabepreises, d. h. 15000 Rbl.; die Selbstkosten, die dem Betrieb beim Abbau von einer Tonne Quecksilber entstehen, betragen 12000 Rbl. Dann ist die Rückerstattungsfrist der Investitionen durch die Bergwerksrente gleich 3000000 250(15000-12000)
= 4,0 Jahre
Wären die Berechnungen aber nach dem Abgabepreis für Quecksilber (10000 R/t) angestellt worden, so wäre die Lagerstätte als unrentabel bezeichnet worden oder die Bilanzvorräte wären viel geringer, was natürlich nicht den Tatsachen entspricht. Dieses Zahlenbeispiel
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HEYNE
illustriert die Formel. Der Nenner der Formel d r ü c k t die J a h r e s p r o d u k t i o n der Bergwerksrente durch den Betrieb aus. Im Laufe von vier J a h r e n deckt diese P r o d u k t i o n die Investitionen. Mit anderen W o r t e n , der Betrieb e r s t a t t e t sie dem S t a a t zurück in F o r m von Einsparungen, die erzielt werden beim A b b a u der guten (nicht der z u m Verschneiden dienenden) Blöcke. In reichen L a g e r s t ä t t e n von Gold, D i a m a n t e n und anderen wertvollen Bodenschätzen können die Investitionen sehr schnell durch die Bergwerksrente z u r ü c k e r s t a t t e t werden, in einzelnen Fällen sogar in weniger als einem Jahr. Außer der R ü c k e r s t a t t u n g s f r i s t der Investitionen durch die Bergwerksrente haben große B e d e u t u n g f ü r die B e w e r t u n g von L a g e r s t ä t t e n die Gesamthöhe der Bergwerksrente, b e s t i m m t auf der Grundlage der berechneten Vorräte der Lagerstätte, und das Gesamtp r o d u k t der Lagerstätte (d. h. die ökonomisch gewinnb a r e n Vorräte). J e d e von diesen Kennziffern der Bergwerksrente wie auch selbst der Begriff der Bergwerksrente stellt eine Synthese aller ökonomisch-geographischen und ökonomisch-geologischen Besonderheiten der L a g e r s t ä t t e dar. Diese Synthese läßt die Möglichkeit einer eindeutigen A n t w o r t beim Vergleich von Lagers t ä t t e n u n d beim Aufstellen der Reihenfolge des Abbaus zu. Die wichtigste praktische Aufgabe f ü r die nächste Zeit ist das Aufstellen von Normen der zulässigen Selbstkosten f ü r die einzelnen n u t z b a r e n Rohstoffe. Das ist auch notwendig f ü r die richtige Berechnung von Schwellen- und Bortgehalten der n u t z b a r e n Kompon e n t e n im Erzkörper. Die erste E t a p p e auf diesem Weg besteht in der Ausgleichung der faktisch zulässigen Selbstkosten durch entsprechende Veränderungen in den Bortgehalten f ü r die einzelnen F ö r d e r o b j e k t e . Als Grundlage f ü r die Ausgleichung sollten die faktisch zulässigen Selbstkosten des P r o d u k t s in den H a u p t b e t r i e b e n jedes Industriezweigs dienen. Nachdem auf diese Art f ü r die einzelnen n u t z b a r e n Rohstoffe einheitliche mögliche Selbstkosten festgelegt
/ Tone L'ür Bohrspülungen
worden sind, m u ß m a n untersuchen, ob sie mit den Interessen der Volkswirtschaft übereinstimmen. U m diese Frage zu lösen, m u ß eine Bilanz der Versorgung jedes Industriezweigs m i t Vorräten zusammengestellt und analysiert werden. Bei einer Defizitbilanz an Vorr ä t e n können die möglichen Selbstkosten erhöht werden, was zur Verringerung der Schwellenwerte f ü r Gehalt, Mächtigkeit u. a. u n d zur Ü b e r f ü h r u n g einiger Teile der Außerbilanzvorräte in Bilanzvorräte f ü h r t . • Bei einer befriedigenden Bilanz an Vorräten können die zulässigen Selbstkosten niedriger festgelegt werden, was zu einer E r h ö h u n g der Schwellenwerte und zur Ü b e r f ü h r u n g wenig wertvoller Vorräte aus den Bilanzin die Außerbilanzvorräte f ü h r t . Doch d a m i t ist die ökonomische Kontrolle der einheitlich festgelegten zulässigen Selbstkosten noch nicht b e e n d e t : Man m u ß noch die Preise der einzelnen Bodenschätze auf dem W e l t m a r k t sowie die A n w e n d u n g v o n E r s a t z s t o f f e n berücksichtigen. Aus all dem ist ersichtlich, daß die Bergwerksrente, die auf der Grundlage ausgeglichener und ökonomisch ü b e r p r ü f t e r Selbstkosten berechnet wurde (und d a m i t auch die Bewertung der Lagerstätte) den Interessen der Volkswirtschaft entsprechen wird. Eine große B e d e u t u n g wird diese M a ß n a h m e im Kampf mit Verlusten an Bodenschätzen h a b e n . Gegenwärtig können infolge des Fehlens einer einheitlichen Methodik bei der B e s t i m m u n g der Schwellengehalte und ihrer möglichen subjektiven Berechnung örtlich Tendenzen entstehen, die PlanzifFern der Betriebe durch E r h ö h u n g der Grenzwerte zu verbessern und die Lagers t ä t t e n nicht richtig auszubeuten. Diese Verluste, die wir als ökonomische bezeichnen, werden formal durch Berechnungen gerechtfertigt, t r a g e n jedoch subjektiven Charakter und basieren gewöhnlich auf Durchschnittsziffern. Solch ein schädliches örtliches Herangehen an die Ausnutzung der N a t u r r e i c h t ü m e r k a n n m a n nur kontrollieren und klarstellen durch eine ökonomische Analyse auf der Grundlage einheitlich festgelegter zulässiger Selbstkosten. Einen anderen Weg im Kampf m i t Verlusten an anstehenden n u t z b a r e n Rohstoffen gibt es nicht.
Praktische Auswahl der Tone für Bohrspülungen1) BRUNO H E Y N E , G o m m e r n
Einleitung F ü r den bohrtechnischen Ablauf der geologischen E r k u n d u n g von L a g e r s t ä t t e n ist eine Bohrspülung erforderlich. Als T r a n s p o r t m i t t e l f ü r das Bohrklein, als K ü h l m i t t e l f ü r die Bohrgarnitur, zur Stabilisierung der Bohrlochwandungen und zur Erzeugung eines Gegendrucks beim Durchteufen von Schichten hohen Drucks k a n n die Spülung aus einer Flüssigkeit — zumeist aus einer Ton-Wasser-Suspension — oder aus einem Gasgemisch (Luftspülung) bestehen.
Anforderungen an Tone für Bohrspülungen An die Tone f ü r Bohrspülungen müssen ganz besondere Anforderungen gestellt werden, d a m i t sie in VerEingang des Manuskripts in der Redaktion: 23. 3. 1963
b i n d u n g m i t Wasser die erforderlichen Spülungseigenschaften h a b e n . Die Tone sollen eine hohe Quellfähigkeit und ein hohes Wasserbindevermögen (das 20fache des Trockenvolumens) sowie ausreichende Plastizitätseigenschaften aufweisen. Zur Klärung der T o n s t r u k t u r sind Röntgen- und DTAAnalysen erforderlich, sie bilden aber im Bereich der Spülungsuntersuchungen nur die grundlegende Qualitätseingliederung v o m Montmorillonit über den Illit zum Kaolin, der f ü r Spülungen ungeeignet ist. F ü r die Laborversuche werden m i t destilliertem Wasser Tonaufschlämmungen bei verschiedenen Tonkonzentrationen hergestellt. Nach einer festgelegten Quell- u n d Rührzeit von zwei Tagen k a n n die Spülung gemessen werden. Zur Charakterisierung werden folgende Komponenten a u f g e n o m m e n :
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illustriert die Formel. Der Nenner der Formel d r ü c k t die J a h r e s p r o d u k t i o n der Bergwerksrente durch den Betrieb aus. Im Laufe von vier J a h r e n deckt diese P r o d u k t i o n die Investitionen. Mit anderen W o r t e n , der Betrieb e r s t a t t e t sie dem S t a a t zurück in F o r m von Einsparungen, die erzielt werden beim A b b a u der guten (nicht der z u m Verschneiden dienenden) Blöcke. In reichen L a g e r s t ä t t e n von Gold, D i a m a n t e n und anderen wertvollen Bodenschätzen können die Investitionen sehr schnell durch die Bergwerksrente z u r ü c k e r s t a t t e t werden, in einzelnen Fällen sogar in weniger als einem Jahr. Außer der R ü c k e r s t a t t u n g s f r i s t der Investitionen durch die Bergwerksrente haben große B e d e u t u n g f ü r die B e w e r t u n g von L a g e r s t ä t t e n die Gesamthöhe der Bergwerksrente, b e s t i m m t auf der Grundlage der berechneten Vorräte der Lagerstätte, und das Gesamtp r o d u k t der Lagerstätte (d. h. die ökonomisch gewinnb a r e n Vorräte). J e d e von diesen Kennziffern der Bergwerksrente wie auch selbst der Begriff der Bergwerksrente stellt eine Synthese aller ökonomisch-geographischen und ökonomisch-geologischen Besonderheiten der L a g e r s t ä t t e dar. Diese Synthese läßt die Möglichkeit einer eindeutigen A n t w o r t beim Vergleich von Lagers t ä t t e n u n d beim Aufstellen der Reihenfolge des Abbaus zu. Die wichtigste praktische Aufgabe f ü r die nächste Zeit ist das Aufstellen von Normen der zulässigen Selbstkosten f ü r die einzelnen n u t z b a r e n Rohstoffe. Das ist auch notwendig f ü r die richtige Berechnung von Schwellen- und Bortgehalten der n u t z b a r e n Kompon e n t e n im Erzkörper. Die erste E t a p p e auf diesem Weg besteht in der Ausgleichung der faktisch zulässigen Selbstkosten durch entsprechende Veränderungen in den Bortgehalten f ü r die einzelnen F ö r d e r o b j e k t e . Als Grundlage f ü r die Ausgleichung sollten die faktisch zulässigen Selbstkosten des P r o d u k t s in den H a u p t b e t r i e b e n jedes Industriezweigs dienen. Nachdem auf diese Art f ü r die einzelnen n u t z b a r e n Rohstoffe einheitliche mögliche Selbstkosten festgelegt
/ Tone L'ür Bohrspülungen
worden sind, m u ß m a n untersuchen, ob sie mit den Interessen der Volkswirtschaft übereinstimmen. U m diese Frage zu lösen, m u ß eine Bilanz der Versorgung jedes Industriezweigs m i t Vorräten zusammengestellt und analysiert werden. Bei einer Defizitbilanz an Vorr ä t e n können die möglichen Selbstkosten erhöht werden, was zur Verringerung der Schwellenwerte f ü r Gehalt, Mächtigkeit u. a. u n d zur Ü b e r f ü h r u n g einiger Teile der Außerbilanzvorräte in Bilanzvorräte f ü h r t . • Bei einer befriedigenden Bilanz an Vorräten können die zulässigen Selbstkosten niedriger festgelegt werden, was zu einer E r h ö h u n g der Schwellenwerte und zur Ü b e r f ü h r u n g wenig wertvoller Vorräte aus den Bilanzin die Außerbilanzvorräte f ü h r t . Doch d a m i t ist die ökonomische Kontrolle der einheitlich festgelegten zulässigen Selbstkosten noch nicht b e e n d e t : Man m u ß noch die Preise der einzelnen Bodenschätze auf dem W e l t m a r k t sowie die A n w e n d u n g v o n E r s a t z s t o f f e n berücksichtigen. Aus all dem ist ersichtlich, daß die Bergwerksrente, die auf der Grundlage ausgeglichener und ökonomisch ü b e r p r ü f t e r Selbstkosten berechnet wurde (und d a m i t auch die Bewertung der Lagerstätte) den Interessen der Volkswirtschaft entsprechen wird. Eine große B e d e u t u n g wird diese M a ß n a h m e im Kampf mit Verlusten an Bodenschätzen h a b e n . Gegenwärtig können infolge des Fehlens einer einheitlichen Methodik bei der B e s t i m m u n g der Schwellengehalte und ihrer möglichen subjektiven Berechnung örtlich Tendenzen entstehen, die PlanzifFern der Betriebe durch E r h ö h u n g der Grenzwerte zu verbessern und die Lagers t ä t t e n nicht richtig auszubeuten. Diese Verluste, die wir als ökonomische bezeichnen, werden formal durch Berechnungen gerechtfertigt, t r a g e n jedoch subjektiven Charakter und basieren gewöhnlich auf Durchschnittsziffern. Solch ein schädliches örtliches Herangehen an die Ausnutzung der N a t u r r e i c h t ü m e r k a n n m a n nur kontrollieren und klarstellen durch eine ökonomische Analyse auf der Grundlage einheitlich festgelegter zulässiger Selbstkosten. Einen anderen Weg im Kampf m i t Verlusten an anstehenden n u t z b a r e n Rohstoffen gibt es nicht.
Praktische Auswahl der Tone für Bohrspülungen1) BRUNO H E Y N E , G o m m e r n
Einleitung F ü r den bohrtechnischen Ablauf der geologischen E r k u n d u n g von L a g e r s t ä t t e n ist eine Bohrspülung erforderlich. Als T r a n s p o r t m i t t e l f ü r das Bohrklein, als K ü h l m i t t e l f ü r die Bohrgarnitur, zur Stabilisierung der Bohrlochwandungen und zur Erzeugung eines Gegendrucks beim Durchteufen von Schichten hohen Drucks k a n n die Spülung aus einer Flüssigkeit — zumeist aus einer Ton-Wasser-Suspension — oder aus einem Gasgemisch (Luftspülung) bestehen.
Anforderungen an Tone für Bohrspülungen An die Tone f ü r Bohrspülungen müssen ganz besondere Anforderungen gestellt werden, d a m i t sie in VerEingang des Manuskripts in der Redaktion: 23. 3. 1963
b i n d u n g m i t Wasser die erforderlichen Spülungseigenschaften h a b e n . Die Tone sollen eine hohe Quellfähigkeit und ein hohes Wasserbindevermögen (das 20fache des Trockenvolumens) sowie ausreichende Plastizitätseigenschaften aufweisen. Zur Klärung der T o n s t r u k t u r sind Röntgen- und DTAAnalysen erforderlich, sie bilden aber im Bereich der Spülungsuntersuchungen nur die grundlegende Qualitätseingliederung v o m Montmorillonit über den Illit zum Kaolin, der f ü r Spülungen ungeeignet ist. F ü r die Laborversuche werden m i t destilliertem Wasser Tonaufschlämmungen bei verschiedenen Tonkonzentrationen hergestellt. Nach einer festgelegten Quell- u n d Rührzeit von zwei Tagen k a n n die Spülung gemessen werden. Zur Charakterisierung werden folgende Komponenten a u f g e n o m m e n :
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HEYNE / Tone für Bohrspülungen
(ml) 25
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Bentonit
A b b . 1. A b h ä n g i g k e i t der W a s s e r a b g a b e u n d V i s k o s i t ä t von der B e n t o n i t m e n g e in der B e n t o n i t g r u n d s p ü l u n g
Dichte ( 1 , 0 5 - 1 , 2 g/cm 3 ) Viskosität (20—35 sec) Thixotropie (5—80 dyn/cm 2 ) Wasserabgabe in einer Filterpresse über 30 min bei 7 atu Krustenstärke, pH-Wert, Sandgehalt und Stabilität Gute Tone sollen mit geringen Feststoffmengen in Spülungen die geforderten Meßwerte ergeben. Um den optimalen Einsatz und eine Eingliederung der Tone, besonders der illitischen Mischtone, die starken Schwankungen unterworfen sind, vorzunehmen, wurde im Zentralen Spülungslabor des V E B Erdöl- und Erdgaskombinat ein spezielles Untersuchungsprogramm zur Beurteilung der Tonqualität aufgestellt.
Meßreihe. Bei einem FeststofFgehalt von 7 % Bentonit ist der günstigste Wasserabgabewert erreicht. Eine Erhöhung der Betonitmenge bringt keine wesentliche Senkung der Wasserabgabe, sondern nur eine Viskositätserhöhung. Weitere Meßwerte sind: Dichte = 1,05 g/cm 3 ; Kruste = 1 m m ; p H = 7—9; Schubspannung T0 = 35 dyn/cm 2 ; T 10 = 75 dyn/cm 2 ; Thixotropie = 35 dyn/cm 2 ; Stabilität und Sandgehalt sind gleich 0. Der ungarische Bentonit , , F " wird demnach in normalen Spülungen mit 7 % eingesetzt, da diese Durchschnittswerte den Anforderungen an eine Grundspülung entsprechen. Obwohl Na-Bentonite auch alle Voraussetzungen für eine günstige Spülungsbehandlung erfüllen, müssen noch illitische Tone für Bohrspülungen mit herangezogen werden. Naturtone Im Gegensatz zu den chemisch bearbeiteten Bentoniten können Illite ohne jegliche Bearbeitung als Naturund Frischtone eingesetzt werden. Zumeist bildet sich Friedland, frisch
(sec) 36-
Grimmen / ¿ j e d f n d ' Blauton
Bentonitspülungen
Joachimsthal
Grundsätzlich werden Bentonite mit ihrem hohen Montmorillonitgehalt bevorzugt als Grundsubstanz in Bohrspülungen eingesetzt. Der natürlich vorkömmende Na-Bentonit ist das geeignetste Material, das ohne vorherige chemische Behandlung zum Einsatz kommt. Der häufiger vorkommende Ca-Bentonit ist in seiner vorliegenden Struktur als Grundsubstanz für Bohrspülungen nicht geeignet, sondern kann durch sein hohes Ionenaustauschvermögen zu einem Na-Bentonit umgebrochen werden. Aus dem ungarischen Bentonit , , F " (ein umgebrochener Na-Bentonit) wurden Spülungen mit 40—80 g Bentonit/1 destilliertem Wasser hergestellt. Abb. 1 zeigt die Wasserabgabe- und Viskositätswerte dieser (ml) 60-
Plötz
50
Meyenburg
CD
Ol •O ¡? 3 0 •g
Mallil)
20
Immelborn Joachimsthal Friedland Blauton < luf t g e t r o c k n e t ) Grimmen Friedland Blau+on
10-
600
(g/l)
Ton
A b b . 2. A b h ä n g i g k e i t der W a s s e r a b g a b e v o m T o n z u s a t z verschiedener H e r k u n f t
2A >
Immelborn 20Mali«
16300
400
500 (g/l)
Ton
A b b . 3. A b h ä n g i g k e i t der V i s k o s i t ä t v o m T o n z u s a t z schiedener H e r k u n f t
ver-
auch beim Bohrbeginn aus den Tonschichten eine Tonspülung, die teilweise ähnliche Spülungsmeßwerte wie eine Bentonitspülung, nur mit höherem FeststofFgehalt, erlangt. Die in ihrer Qualität sehr stark schwankenden Materialien können wohl nach ihrer Struktur, der chemischen Zusammensetzung, den Enslin- und Plastizitätswerten und der Schlämmanalyse charakterisiert werden, von entscheidender Bedeutung ist aber wieder das Verhalten der Tone in Wasseraufschlämmungen. Die speziellen Messungen sind bereits oben angeführt, die Viskositätsmessung erfolgt mit einem Auslaufviskosime'ter (15 sec = 1 cP, GOST-Norm), die Thixotropiemessung nach dem erweiterten Prinzip von PETERS. Alle Meßwerte, insgesamt betrachtet, bilden die Beurteilungsgrundlage der jeweiligen Spülung, und nun kann durch die Variation der Feststoffmenge, wie beim Bentonit demonstriert, eine Veränderung erfolgen. Es werden folgende Untersuchungen vorgenommen: 1. H e r s t e l l u n g v o n G r u n d s p ü l u n g e n m i t v e r s c h i e d e n e n Mengen T o n , u n d z w a r 100 bis 500 g Ton/1 destilliertem W a s s e r , u n d C h a r a k t e r i s i e r u n g der g ü n s t i g s t e n F e s t s t o f f m e n g e a u s dieser Reihe.
Zeitschrift f ü r angewandte Geologie, B d . 10 (1964) H e f t 2
98 2. Verbesserung der Grundspülung bei konstantem Feststofl'gehalt durch Sodazusatz von 0,25 — 0,5%; also eine Form der Umbruchverbesserung wie beim Ca-Bentonit. 3. Verhalten der Spülung bei 120CC im Autoklaven ü b e r 8 Stunden. 4. Variierende Zugabe von Schutzkolloiden und Elektrolyten. Untersuchungen an verschiedensten Tonen aus den Bohrgebieten der D D R ergeben eine klare Differenzierung der einzelnen Tone, wie sie Abb. 2 und 3 zeigen. Bei der A u f n a h m e der Abhängigkeit der W a s s e r a b g a b e (Abb. 2) von T o n s u b s t a n z e n verschiedener Herkunft liegen die Spülungen mit Friedländer, Immelborner und J o a c h i m s t a l e r Ton unter 20 ml bei 300 g/1 Wasser. Beim Friedländer Blautonmehl ist auch noch bei geringeren Feststoffmengen (bis unter 2 0 % ) ein gutes Wasserbindevermögen vorhanden. Aus dem Viskositätsverlauf (Abb. 3) der einzelnen Spülungen bei steigender Tonkonzentration ist das Quellvermögen bzw. die Dispergierbarkeit abzulesen. Gute Tone, wie der Friedländer Blauton, haben hohe Viskositäten (über 25 sec) und Thixotropiewerte. Materialien, die bei einem Feststoffgehalt von 4 0 — 4 5 % noch unter 20 sec liegen, wie der Meyenburger, Eisenberger und Plötzer Ton, eignen sich in der vorliegenden F o r m nicht als Spülungstone. Sehr nachteilig wirkt sich der hohe Feststoffgehalt der N a t u r t o n s p ü l u n g im bohrtechnischen Ablauf aus, da eine Dichteerhöhung und eine starke Krustenbildung auftreten.
Ionenaustausch Die Veränderungen der Spülungseigenschaften durch Ionenaustausch a m Ton werden praktisch in der Spülung durch S o d a z u s a t z getestet. Zur Grundspülung werden 2,5 und 5 g Soda/1 zugesetzt, und nach 24 Std. erfolgt die A u f n a h m e der Spülungsmeßwerte. Außer bei dem Mallisser Ton, wo eine Verbesserung der W a s s e r a b g a b e eintritt (siehe Abb. 4), sind bei den vorliegenden illitischen Tonen keine merklichen Veränderungen zu verzeichnen, d. h., es ist nur eine geringe Austauschk a p a z i t ä t vorhanden. Die Tonproben aus den Bertzdorf- und RadgendorfBohrungen sowie die Probe der F e l d s p a t s c h l ä m m e von Neuhaus-Schierschnitz ergeben dagegen merkliche Veränderungen in ihrem Spülungsverhalten bei Sodabehandlung. Die W a s s e r a b g a b e sinkt bei der Tonprobe aus Neuhaus-Schierschnitz von 40 auf 28 und 16 ml bei 5 % i g e r S o d a z u g a b e zur Spülung. Nach einer ersten Auswahl aller Bertzdorf-Proben wurden mit der Probe 4/60 (Teufe 43,5—50 m) Umbruchversuche vorgenommen. Die zerkleinerte Tonprobe wurde mit 150 g Ton/1 Wasser zu einer P a s t e angerührt. Die nach einem T a g e daraus mit 1 5 % Ton angesetzte Spülung h a t t e eine nicht meßbar hohe Viskosität und 16,5 ml W a s s e r a b g a b e ; vor dem U m b r u c h dagegen betrug die Viskosität 16,5sec und die W a s s e r a b g a b e 40 ml. Nach einer 24stündigen T r o c k n u n g bei 2 2 0 — 2 4 0 ° C und anschließender Aufs c h l ä m m u n g ergeben sich folgende Meßwerte: Viskosit ä t 20,3 sec; W a s s e r a b g a b e 1.8 ml. Messungen mit 8 % i g e n Tonspülungen s t a t t 1 5 % Feststoffgehalt ergeben keine merklichen Veränderungen im Gesamtverhalten der Spülung, so daß es sich hier um Bentonite handeln muß. Somit ist durch die S o d a b e h a n d l u n g
HEYNE
/ Tone für Bohrspülungen
Cm/!)
oi 30
10-
Mallif) Joachimsthai Friedland Blauton (luftgetrocknet) Bertzdorf Immelborn Neuhaus - Schier schnitz Friedland
(g/D
Abb. 4. Veränderung der Wasserabgabe von Tonspülungen durch Soda/.usatz
von Grundspülungen und die B e s t i m m u n g der rationellsten Feststoffmenge eine praktische Eingliederung und Qualitätskontrolle der verwendeten Tone möglich. Das Verhalten der Tone bei höheren T e m p e r a t u r e n und bei Elektrolytschädigungen mit 100 g NaCl/1 und 5 g Anhydrit/1 Spülung sowie bei der Stabilisation mit CMC-Produkten zeigte, daß die unterschiedlichen Merkmale der Tone auch bei diesen Untersuchungen erhalten bleiben. Durch diese zusätzlichen Untersuchungen ist es möglich, die Tone auf ihre B r a u c h b a r k e i t in Bohrspülungen zu überprüfen. Anhand der vorliegenden Ergebnisse konnten außer dem Friedländer Blautonmehl noch andere illitische T o n v o r k o m m e n , wie zum Beispiel das aus J o a c h i m s t a l und Immelborn, genutzt werden. Zusammenfassung Tonuntersuchungen für den Einsatz in Bohrspülungen führten zu einem praktischen Beurteilungsschema. Unabhängig von mineralogischen Ergebnissen kann durch die Variation der Feststoffmenge und des Sodazusatzes eine Aussage über das Verhalten der Tone in Bohrspülungen gegeben werden. PC3I0Me HCCJIENOBANHH TJIHH C ueatro HX NCN0JIB30BAHHH B SypoBbix pacTBopax npiiBejin K npaKTunecKoft cxejvte oijeHKH. He3aBHCHMo OT MHHepajiorHiecKHx pe3yjibTaTon, nyxeM Bapnamin KOJiHnecTBa TBepnwx BemecTB h HoöaBKii coflu MomeT ötiTb nana oiíeima noBejjeHHH rann B öypoBtix pacTBopax.
Summary Investigations of clays for use in drilling muds resulted in a practical scheme of evaluation. Independently of mineralogical results a statement can be made of the behaviour of clays in drilling muds by varying the amount of solid and addition of soda. Literatur PULZER, E . : Klassifikation von Bcntonit. Baryt und Zement. — Erdöl-Zeitschrift, 71. Jahrgang (1955), S. 1 7 2 - 1 7 0 . MÜLLER, P . & B . H e y n e : Laborbericht aus dem Zcntrallabor Gommern (1961).
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Tonew / Die mineralischen Rohstoffe der VR Bulgarien
Die mineralischen Rohstoffe der VR Rulgarien1) Stanko Tonew f , Sofia Das kapitalistische Bulgarien galt als ein Land, das arm an mineralischen Rohstoffen war, vor allem an Erzen. Infolgedessen war die Schwerindustrie nicht entwickelt. Aber in den fast 20 Jahren der Volksherrschaft haben die Geologen bewiesen, daß Bulgarien reich ist an verschiedenen Arten von Erzen, Kohlen, Nichterzen und Baustoffen. In den Jahren der Volksmacht sind auch die ersten Erdölvorkommen in Bulgarien entdeckt worden. Eine Gewinnung und Verwertung von mineralischen Rohstoffen fand auf dem Territorium Bulgariens schon seit dem frühesten Altertum statt. Zuerst dürften die dortigen Stämme während der Steinzeit sowie der Kupfer- und Bronzezeit Erzbergbau getrieben haben, nicht, aber die Römer, denen einige dies zuschreiben. Diese Stämme förderten und verarbeiteten die Kupfererze einiger Lagerstätten in Südostbulgarien. Der Beweis dafür sind Tontöpfe, die mit reinem Malachit- und Azuritkupfererz gefüllt sind, das ca. 50% Kupfer enthält. Diese Töpfe wurden im Raum von Stara Sagora, Nowa Sagora und Aitossa gefunden. Viele Spuren der Erzförderung zur Römerzeit sind im Raum von Tschiprowzi, Tryn, Küstendil, den Rhodopen, Strandshe und an vielen anderen Stellen erhalten geblieben, wo der Erzbergbau von den unterworfenen, dort lebenden Thrakern betrieben wurde, nicht aber von den Römern, die die herrschende Klasse darstellten. Die Goldschmelze gedieh an allen Flüssen und in den Gebieten einiger Seeablagerungen Südbulgariens und der nordwestlichen Stara Planina. Die Slawen übernahmen die Erzförderung als Erbe von den erfahrenen Thrakern, hauptsächlich in Westbulgarien und in den Rhodopen. Angaben über den Erzbergbau in der Zeit des ersten und zweiten bulgarischen Staates sind nicht erhalten geblieben. Im Mittelalter spielten im Bergwerkswesen die Sachsen eine große Rolle, die in fast allen Erzbezirken des Landes ihre Spuren hinterließen. Nach ihrer Vertreibung zu Ende des 17. Jahrhunderts kam der Bergbau in unserem Land zum Stillstand. Überreste einer Eisenerzförderung aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind in Samokowo und Etropol festgestellt worden. Die Verwendung von Förderkohle in Bulgarien hängt mit der Befreiung des Landes vom Türkenjoch zusammen. Im Jahre 1877 wurde von den russischen Befreiungstruppen in Sofia aus dem Becken von Pernik erstmalig Kohle für Wirtscliafts- und Heizzwecke verwendet. Im kapitalistischen Bulgarien wurden nur einige Kohlenflöze und einige polymetallische Lagerstätten in den Rhodopen und im Bezirk Wraza sowie Kupfer im Bezirk Burgas und Panagürischte und Eisenerz im Bezirk Jambola abgebaut. Aber alle diese Lagerstätten waren nur wenig erkundet und ihre Perspektiven ungeklärt. Gegenwärtig sind auf dem Territorium Bulgariens 49 Arten von Mineralien mit 433 Lagerstätten von Kohle, Erdöl und Erdgas, Eisen, Mangan, Chrom, Blei und Zink, Kupfer, Gold und Silber, Molybdän, Wolfram und anderen seltenen Metallen, Gips, Kaolin, Fluorit, Baryt, Pyrit, Magnesit, Asbest, Feldspat, Glimmer, feuerfestem Ton und weiteren nichterzhaltigen Mineralien und Baustoffen erkundet und werden abgebaut. Eisenerze
Im kapitalistischen Bulgarien gab es keine industriell genutzten Eisenerzlagerstätten, aber in der heutigen Volksrepublik gibt es eine eigene Eisenerzbasis zur Entwicklung der Eisenmetallurgie. Die Gesamtmenge der Eisenerzvorräte betrug 1963 ca. 300 Mill. t und hat sich im Vergleich zu 1944 auf mehr als das Tausendfache erhöht. Die Eisenerze sind in Bulgarien durch mehrere unterschiedliche genetische Typen vertreten. Die Lagerstätte von Kremikowzi liegt an der Grenze zwischen der Stara Planina und dem Talkessel von Sofia, 16 km nordöstlich von Sofia. Die Eisenerze sind durch Siderit ') Eingang des Manuskripts in der Redaktion:'12. 7.1963. Übersetzung: Intertext.
und Hämatit als hydrothermale Bildungen sowie Limonit, der sich infolge von Oxydation des Siderits unter Supergenbedingungen gebildet hat, vertreten. Es handelt sich hierbei um Komplexerze, die durchschnittlich 30,7% Eisen, 6,7% Mangan, 0,55% Blei, 0,12% Kupfer und 17,3% Baryt enthalten. Die Lagerstätten können trotz schwieriger hydrogeologischer Bedingungen im Tagebau gewonnen werden. Es wird ein Tagebau angelegt, dessen Jahresleistung in der Perspektive 5—7 Mill. t Eisenerz betragen wird. In unmittelbarer Nähe dieser Lagerstätte wird das metallurgische Kombinat von Kremikowzi errichtet. Die Eisenerzlagerstätte Martinowo befindet sich im nordwestlichen Teil Bulgariens, im paläozoischen Kern der Antiklinale von Berkowo, 40 km westlich von Michailowgrad. Sie enthält ein Magnetiterz mit erheblichen Beimengungen von Pyrrhotin, Pyrit und Arsenopyrit und einem durchschnittlichen Eisengehalt von 39%, während der Gehalt an Schwefel 5,14% und an Arsen 0,83% beträgt. In der Perspektive soll die Jahresleistung der Grube über 0,5 Mill. t hinausgehen. Unmittelbar östlich der Magnetitlagerstätte von Martinowo liegt die Bleisideritlagerstätte von Tschiprowzi, deren Bleierzen die gleiche Bedeutung zukommt wie den Eisenerzen. Die Eisenerzlagerstätte Krumowo befindet sich in Südostbulgarien an den Nordhängen der Erhebungen von Monastir. Das Erz ist ein Magnetiterz mit Beimengungen von Hämatit, Pyrit, Pyrrhotin und Clialkopyrit. Es enthält durchschnittlich 44,1% Eisen, 0,58% Schwefel und 0,01% Phosphor. Diese Lagerstätte wird in den Gruben „Wassil Kolarow" und „Drama" im Üntertagebau ausgebeutet. Eisenerzlagerstätten in Jurasedimenten sind in Bulgarien weit verbreitet. Fast überall sind in den Ablagerungen des Unteren und Mittleren Juras Eisenerze festzustellen. Erkundet sind die Lagerstätten im Trojaner Balkan, in Neschkowzi und Markowa dupka entlang dem Flusse Schwarze Ossim, in Tschiflika entlang dem Flusse Weiße Ossim und in Kurt Hissar auf den Gipfeln der Berge der Stara Planina östlich der Schlucht von Trojan. Weniger erkundet sind die von Gradez im Bezirk Sofia, von Orlowiza in der Nähe von Kremikowzi, in Dolni Lom, Bezirk Widin, und einige Vorkommen in Strandshe. Es handelt sich um oolithische Eisenhydroxyd- und Chamositerze, die in Schichten eingelagert sind. Alle in Bulgarien bekannten Lagerstätten dieses Typs gehören zu den armen Eisenerzen. Der Eisengehalt schwankt zwischen '15 und 40% und beträgt durchschnittlich 20—25%. Manganerze
In Bulgarien sind zwei unterschiedliche genetische Typen von Manganerzen bekannt: sedimentäre Erze an der Meeresküste, die im Oligozän entstanden, und sedimentäre Erze vulkanischen Ursprungs, die mit Erscheinungsformen des Andesitvulkanismus der Oberen Kreide in der Strukturzone der Sredna Gora in Verbindung stehen. Die Manganvorkommen des Oligozäns befinden sich im nordöstlichen Teil Bulgariens in den Bezirken von Warna und Tolbuchin. Es handelt sich um karbonatische Erze. In den an der Küste gelegenen Teilen des Oligozänbeckens sind auch Primäroxyderze zu erwarten. Die gesamten Vorräte an Manganerzen in diesem Raum werden auf mehrere 100 Mill. t geschätzt. Die Erze haben aber nur einen geringen Mangangehalt. Die sedimentären Manganerze vulkanischen Ursprungs der Oberen Kreide im Gebiet der Sredna Gora haben nur begrenzte Bedeutung. Kupfererze
Die Kupfererzlagerstätten in Bulgarien stehen im wesentlichen mit den metallogenen Struklurzonen der Sredna Gora und des Balkans in Verbindung. Innerhalb der Strukturzonen der Sredna Gora treten folgende fünf genetische Typen von Kupiererzlagerstätten auf: 1. hydrothermale Kupferpyritvererzungen in den Effusivgesteinen der Oberen Kreide im westlichen Teil der Sredna
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TONEW / Die mineralischen R o h s t o f f e der V R Bulgarien
Gora. Von diesem T y p sind die V o r k o m m e n v o n Tschelopetsch, R a d k a , Elschiza, K r a s s e n u. a. im K a u m v o n P a n a gürisehte u n d Sofia; 2. eingesprengte A d e r n v o n K u p f e r m o l y b d ä n v e r e r z u n gen, die m i t p a l ä o z ä n e n I n t r u s i o n e n in Sedimentgesteinen der Oberen K r e i d e v e r b u n d e n sind. D a z u gehören die Vork o m m e n v o n Medet u n d der H ö h e n des Hl. I l j a ; 3. h y d r o t h e r m a l e L a g e r s t ä t t e n in F o r m v o n Adern, verb u n d e n m i t I n t r u s i o n e n in Schichten der Oberen Kreide v o n Burgas. Hierher gehören die V o r k o m m e n v o n Rossen, K o r u Tscheschme, Meden rid, P r o p a d n a l a woda, W y r l i b r j a g , Tscherni w r y c h u n d einige a n d e r e E r z l a g e r s t ä t t e n ; 4. d u r c h K o n t a k t m e t a s o m a t o s e e n t s t a n d e n e S k a r n e sowie K u p f e r - u n d K u p f e r e i s e n v e r e r z u n g e n in S t r a n d s h e . Hierzu rechnen die V o r k o m m e n u m Malko, T y r n o w o , G r a m a t i k o w o , H a r m a n , Iglika u. a . ; 5. h y d r o t h e r m a l e K u p f e r - u n d K u p f e r p y r i t l a g e r s t ä t t e n u m G r a m a t i k o w o u. a. in S t r a n d s h e .
I m Erzgebiet des westlichen B a l k a n s sind folgende drei genetische T y p e n v o n B l e i - Z i n k - E r z l a g e r s t ä t t e n festgestellt worden: 1. h y d r o t h e r m a l - m e t a s o m a t i s c h e paläozoischen U r s p r u n g s m i t den L a g e r s t ä t t e n v o n Tschiprowzi; 2. h y d r o t h e r m a l e Gänge, v e r t r e t e n d u r c h die L a g e r s t ä t t e n im Bezirk v o n E n t r o p o l ; 3. t e l e t h e r m a l e V o r k o m m e n in den A b l a g e r u n g e n der Trias u n d des J u r a s . Hierher zählen die Blei-Zink-Erze i m Bezirk v o n W r a z a u n d der S t a r a P l a n i n a v o n Iskyr, n ä m l i c h Sedmotschislenizi, Plakalniza, Sokolez, Isremez, Rogo, Bow, Otetschestwo, Draganiza u. a. Blei ist ferner eine N e b e n k o m p o n e n t e der Eisenerze der L a g e r s t ä t t e v o n K r e m i k o w z i u n d wird bei der Eisenerzv e r a r b e i t u n g im metallurgischen K o m b i n a t v o n K r e m i kowzi als N e b e n p r o d u k t gewonnen.
I n der S t r u k t u r z o n e des B a l k a n s sind drei genetische Typen von Kupfervererzungen angetroffen worden:
Golderze sind j e t z t in Bulgarien im nordöstlichen Teil des Gebiets v o n K r a i s c h t e festgestellt worden, u n d zwar das V o r k o m m e n Slata u n d einige E r z l a g e r s t ä t t e n im R a u m der S t a d t T r y n sowie im paläozoischen K e r n der Antiklinale v o n B e r k o w o : Goweshda, Kopilowzi, Dylgi d j a l , Diwa Slat i n a u n d einige L a g e r s t ä t t e n westlich der H ö h e n v o n K o m . Die L a g e r s t ä t t e n dieser zwei Gebiete stellen goldhaltige Q u a r z a d e r n dar, in d e n e n die Mineralien P y r i t , A r s e n o p y r i t , Galenit u n d Sphalerit sowie Scheelit a u f t r e t e n . Goldhaltige Q u a r z s u l f i d a d e r n sind in der B a l k a n z o n e im Gebiet v o n E t r o pol a n g e t r o f f e n w o r d e n . Gold ist a u c h als N e b e n k o m p o n e n t e in den meisten unserer K u p f e r e r z e e n t h a l t e n . I n vielen Gebieten des L a n d e s gibt es Goldseifenlagerstätten, u n d zwar h a u p t s ä c h l i c h in der n o r d westlichen S t a r a Planina, im Gebiet v o n Berkowo u n d Belogradez, i m südwestlichen Bulgarien im R a u m der S t ä d t e T r y n , K ü s t e n d i l , S t a n k e D i m i t r o w , R a d o m i r u n d Sofia sowie im R a u m der Sredna Gora u. a. bei der S t a d t S t r a n d s h e . F a s t überall ist hier schon in alter Zeit Gold gewonnen worden.
1. K u p f e r - u n d K u p f e r p y r i t l a g e r s t ä t t e n in F o r m v o n A d e r n in den paläozoischen S y s t e m e n der westlichen S t a r a P l a n i n a u n d des Bezirks B o t e w g r a d . Es sind dies die Lagers t ä t t e n v o n G r a n i t s c h a k , T s c h u p r e n e , Gorni lom, S c h t a s t i j e , W a t i j a u. a . ; 2. eingesprengte A d e r n v o n K u p f e r m o l y b d ä n bei Elazite i m R a u m v o n E t r o p o l , die m i t den Granodioritgesteinen u n d den Phylliten des P a l ä o z o i k u m s in V e r b i n d u n g s t e h e n ; 3. K u p f e r v e r e r z u n g e n u n d polymetallische Vererzungen in den K a r b o n a t g e s t e i n e n u n d d e m S a n d s t e i n der T r i a s - J u r a S t r u k t u r z o n e . Hierher gehören die V o r k o m m e n v o n Sedmotschislenzi, Isdremez, Plakalniza, Rogo u. a. im R a u m der S t a r a P l a n i n a v o n I s k y r . E r z l a g e r s t ä t t e n dieses T y p s w u r d e n a u c h im R a u m v o n K a s a n l y k u n d Sliwen a n g e t r o f f e n . Die g r ö ß t e n geologischen P e r s p e k t i v e n u n d folglich a u c h die g r ö ß t e industrielle B e d e u t u n g h a b e n die eingesprengten A d e r n v o n K u p f e r - u n d K u p f e r m o l y b d ä n , die zwar einen niedrigen Metallgehalt h a b e n , a b e r d a n k der großen E r z k ö r p e r den H a u p t t e i l der V o r r ä t e an K u p f e r m e t a l l e n t h a l t e n . Die L a g e r s t ä t t e Medet befindet sich 15 — 20 k m südlich u n d die von Elazite 15 k m nördlich v o m K u p f e r k o m b i n a t der S t a d t P i r d o p e . Beide stellen gegenwärtig die wichtigste Erzbasis f ü r die E n t w i c k l u n g des K u p f e r b e r g b a u s in Bulgarien d a r . I h r e r B e d e u t u n g n a c h a n zweiter Stelle s t e h e n die k o n t a k t m e t a s o m a t i s c h e n u n d h y d r o t h e r m a l e n Vererzungen in S t r a n d s h e u n d im W e s t t e i l der Sredne Gora. Blei- und Zinkerze Sowohl hinsichtlich der Menge der e r k u n d e t e n V o r r ä t e als a u c h hinsichtlich der G e w i n n u n g v o n Blei u n d Zink w a r das kapitalistische Bulgarien ein r ü c k s t ä n d i g e s L a n d . Bis 1944 w a r e n die einzigen industriell a u s g e w e r t e t e n L a g e r s t ä t t e n die in den R h o d o p e n u n d in der westlichen S t a r a P l a n i n a , aus d e n e n jährlich m e h r e r e 10000 t gefördert w u r d e n . Eine Eins c h ä t z u n g der g e s a m t e n V o r r ä t e an Blei-Zink-Erzen erfolgte nicht. A b 1948 w u r d e m i t Hilfe sowjetischer Spezialisten eine große Zahl neuer V o r k o m m e n m i t b e d e u t e n d e n V o r r ä t e n an Blei-Zink-Erzen in den R h o d o p e n u n d im nordwestlichen Teil des B a l k a n s ausfindig g e m a c h t . Bis z u m heutigen T a g sind m e h r als 100 Blei- u n d Z i n k v o r k o m m e n e r k u n d e t worden, ü b e r 50 w e r d e n a u s g e b e u t e t . Bulgarien gilt j e t z t als ein L a n d , das reich a n Blei-Zink-Erzen ist. Es s t e h t hinsichtlich der e r k u n d e t e n L a g e r s t ä t t e n m i t a n erster Stelle in E u r o p a . Die Blei-Zink-Erze des S t r u k t u r g e b i e t s der R h o d o p e n , die als h y d r o t h e r m a l e Gänge a u f t r e t e n , sind neogenen U r s p r u n g s . Die mineralische Erzassoziation e n t h ä l t Galenit, Sphalerit u n d P y r i t als H a u p t m i n e r a l i e n u n d Chalkopyrit, A r s e n o p y r i t u n d M a r k a s i t als Begleitmineralien. Die Erzmineralien e n t h a l t e n in verschiedenen K o n z e n t r a t i o n e n B e i m e n g u n g e n v o n Silber, K a d m i u m , W i s m u t , A n t i m o n , Molybdän u n d a n d e r e n seltenen u n d S p u r e n e l e m e n t e n . Die wichtigsten Erzreviere im S t r u k t u r g e b i e t der R h o d o p e n sind die Gebiete v o n Madan u n d Lylcino in den N o r d r h o d o p e n , D a w i d k o w o in den Mittelr h o d o p e n , Madsharowo u n d Swesdez in den Ostrliodopen, U s t r e m i m Gebiet v o n S t r a n d s h e — Sakarzi u n d Ossogowo.
Goldhaltige Erze
Erdöl und Erdgas E r d ö l u n d E r d g a s sind bis j e t z t n u r in N o r d b u l g a r i e n in den A b l a g e r u n g e n der Trias, des J u r a s , der U n t e r e n u n d Oberen K r e i d e u n d im Paläogen der Mösischen P l a t t f o r m festgestellt w o r d e n . Die erste E r d ö l l a g e r s t ä t t e a n der S c h w a r z m e e r k ü s t e zwischen den D ö r f e r n T j u l e n o w o u n d Schabla w u r d e 1951 v o n einer sowjetischen Geologenexpedition e n t d e c k t . Die L a g e r s t ä t t e s t e h t mit den oberen Teilen der k a v e r n ö s e n u n d z e r k l ü f t e t e n K a l k e der U n t e r e n K r e i d e in einer Teufe v o n 300—370 m in V e r b i n d u n g . Ü b e r d e m e r d ö l f ü h r e n d e n Horiz o n t v o n T j u l e n o w o liegt eine G a s k a p p e , u n d i m Oligozäns a n d s t e i n ist d a r ü b e r in einer Teufe v o n 110—160 m eine E r d g a s l a g e r s t ä t t e festgestellt worden. Die E r d ö l l a g e r s t ä t t e e r s t r e c k t sich d a n n weiter n a c h Osten u n d verliert sich u n t e r d e m Schwarzen Meer. Das Erdöl v o n T j u l e n o w o ist dunkelb r a u n m i t einer öligen S c h a t t i e r u n g , m i t h o h e m Teergehalt, schwach paraffinisch, m i t s c h w a c h e m Schwefelgehalt u n d s c h w a c h e m Schwefelwasserstoifgeruch-, Die zweite E r d ö l l a g e r s t ä t t e in Bulgarien bei d e m Dorfe Gigen, Bezirk Plewen, w u r d e E n d e 1961 u n d die v o n Dolni D y b n i k A n f a n g 1962 g e f u n d e n . Das Erdöl v o n Gigen liegt in K a r b o n a t g e s t e i n e n der U n t e r e n K r e i d e (Valendis) in 900—1000 m Teufe. Das E r d ö l v o n Dolni D y b n i k in einer T e u f e v o n 3300 — 4000 m t r i t t in K a r b o n a t g e s t e i n e n , w a h r scheinlich triassischen Alters, auf. Die L a g e r s t ä t t e n v o n Gigen u n d Dolni D y b n i k befinden sich im S t a d i u m der E r k u n d u n g . Die größeren P e r s p e k t i v e n h a t gegenwärtig die v o n Dolni Dybnik. E r d g a s l a g e r s t ä t t e n w u r d e n im F l u ß g e b i e t der K a m t s c h i j a zwischen d e n Dörfern Nowo O r j a c h o w o u n d S t a r o O r j a c h o w o , bei d e n D ö r f e r n K r a p e z u n d B a t a n z i in der D o b r u d s c h a u n d bei d e m Dorfe G o t o m a r z i im Bezirk W i d i n a n g e t r o f f e n . Sie h a b e n a b e r n u r begrenzte B e d e u t u n g . A u ß e r den o b e n g e n a n n t e n L a g e r s t ä t t e n der Mösischen P l a t t f o r m ist noch an a n d e r e n Stellen Erdöl u n d E r d g a s e n t d e c k t w o r d e n . Einige S t r u k t u r e n weisen günstige geologische Bedingungen a u f : Man k a n n v o n i h n e n interessante Perspekt i v e n erwarten. A m aussichtsreichsten sind gegenwärtig die
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TONEW / Die mineralischen Rohstoffe der V R Bulgarien Ablagerungen des Mesozoikums der Mösischen Plattform von Mittel- und Nordbulgarien, des Bezirkes W a r n a , Nordwestbulgariens sowie der dem Balkan vorgelagerten Strukturzone. Kohle
Auf dem Territorium Bulgariens sind dem Grad der Inkohlung nach folgende vier Kohlenarten festgestellt worden: Anthrazit, Steinkohle, Braunkohle und Lignite. Anthrazitkohle wurde in der westlichen Stara Planina in Verbindung m i t dem Oberen K a r b o n des Beckens von Swoge, bei dem Dorf Draganiza, Bezirk Michailowgrad, u n d bei dem Dorf Stakewzi, Bezirk Widin, gefunden. Das Becken von Swoge liegt 30—40 k m nördlich von Sofia. Es sind 17 Kohlenflöze mit wechselnder Verbreitung und Qualität bei Mächtigkeiten von 0,30—1,80 m ermittelt worden. Die gesamte Mächtigkeit der kohlehaltigen Schicht bet r ä g t 500 m, die produktive Fläche des Beckens 130 km 2 . Die prognostischen Vorräte belaufen sich auf rd. 100 Mill. t Kohle. Die Vorräte der erkundeten Abschnitte betragen 6 - 7 Mill. t. Die Anthrazitlagerstätten bei den Dörfern Draganiza und Stakewzi weisen unter ähnlichen geologischen Bedingungen ihrer E n t s t e h u n g die Qualität der Kohlen des Beckens von Swoge auf. Die prognostischen Vorräte reichen von einigen 100000 bis zu mehreren Mill. t Kohle. Steinkohle ist in den Ablagerungen des Perms sowie des Unteren und Mittleren J u r a s und der Oberen Kreide gef u n d e n worden. Das einzige Steinkohlenbecken mit industriell n u t z b a r e n Vorräten an Kokskohle ist gegenwärtig das in der Balkanzone von Sliwen, das zur Oberen Kreide gehört (Cenoman—Turon). DiesesKolilenbecken,das sich im höchsten Teil des Zentralbalkans befindet, h a t eine Länge von 70 k m und eine Breite von 10—12 km. Die produktive Schicht besteht aus acht Kohlenflözen mit einer Mächtigkeit von je 0,10—1,5 m sowie ton- und sandhaltigen Zwischenschichten von 2—3 bis zu 20 m. Der Grad der Inkohlung ist in den einzelnen Teilen des Beckens unterschiedlich (Fettkohle und Gaskohle). Die Gesamtvorräte an Kokskohle im Steinkohlenbecken des Balkans betragen ca. 40 Mill. t. Die übrigen Steinkohlen in der Oberen Kreide im R a u m von Sofia und im Strandshe-Gebirge, die des J u r a s in Kraischte, in der westlichen und mittleren Stara Planina und die des Perms im R ä u m e von Belogradtschik haben als Kokskohle gegenwärtig keine industrielle Bedeutung. Die Steinkohle bei dem Dorf Sucliostrel, Bezirk Blagoeflgrad, ist die einzige Lagerstätte des Tertiärs. Der kohlehaltige Horizont hält nicht aus. Die Vorräte sind begrenzt. Die Braunkohlen stehen mit den Paläogenbecken der Talkessel in Südbulgarien in Verbindung, und zwar mit den Becken von Pirin, Bobow Dol, Pernik, Samokow, Nikolajewo, Borow Dol, Schwarzes Meer und Smoljan. Das Becken von Pirin liegt im Tal des Flusses Struma südlich von Blagoeffgrad und n i m m t eine Fläche von mehreren km 2 ein. Das Kohlenflöz h a t hier eine Mächtigkeit bis zu 30 m. U n m i t t e l b a r über dem kohlehaltigen Horizont liegt ein Komplex bituminöser Schiefer mit einer Mächtigkeit von 50—70 m. Die Kohlenvorräte des Beckens von Pirin bet r a g e n 20 Mill. t. Das Becken von Bobow Dol liegt zwischen den S t ä d t e n Stanke Dimitroff, Radomir und Küstendil und n i m m t eine Fläche von 40 —50 km 2 ein. An verschiedenen Stellen des Beckens ist die Anzahl der Kohlenflöze unterschiedlich. Es t r e t e n 4—6 kohleführende Schichten auf, die eine Mächtigkeit von mehreren Dutzend cm bis zu 10 m haben. Das Becken h a t einen komplizierten Faltenbau. Die gesamten Kohlenvorräte von Bobow Dol betragen 120—150 Mill. t. Die Perspektiven des südlichen Teils des Beckens sind vorläufig noch nicht ganz geklärt. Das Becken von Pernik ist vor 50 — 60 J a h r e n in Betrieb genommen worden. Es n i m m t eine Fläche von ca. 200 km 2 ein und enthält 4 Kohlenflöze, die fast horizontal in einer Teufe von 100—200 m zwischen ton- und sandhaltigem Gestein liegen. Die Mächtigkeit der kohleführenden Schichten schwankt zwischen einigen Metern und 30 m. I m nordöstlichen und südlichen Teil des Beckens t r e t e n die Schichten zutage und werden im Tagebau abgebaut. Die Gesamtvorr ä t e betragen ca. 140 Mill. t. Das Becken von Nikolajewo liegt im Talkessel von Kasanlyk u n d enthält zwei Kohlenflöze mit einer Mächtigkeit bis zu
101 1,5 m. E r k u n d e t sind ca. 2 Mill. t, die prognostischen Vorräte werden mit 60 Mill. t angegeben. Das Schwarzmeerbecken liegt 10—18 km nördlich von Burgas. Seine produktive Fläche beträgt ca. 10 km 2 . Es enthält neun Kohlenflöze, von denen die industriell zu erschließenden 2 — 4 Flöze eine Mächtigkeit bis zu 7 m aufweisen. Die Kohle enthält ca. 1 0 % Bitumen. Die erkundeten Kohlenvorräte betragen 40 Mill. t. Das Becken von Smoljan liegt bei der S t a d t Smoljan und dem Dorf Arda in den mittleren Rhodopen. Es u m f a ß t 2 — 4 Kohlenflöze mit einer Mächtigkeit von 0,5—2,5 m. Die Perspektiven sind noch nicht geklärt. Die Lignitkohle gehört zum Neogen und ist im südlichen und im westlichen Teil des Landes anzutreffen. Das Becken Mariza-Ost ist das größte Kohlenbecken Bulgariens und n i m m t eine Fläche von ca. 300 k m 2 ein. Es liegt zwischen den S t ä d t e n Stara Sagora, J a m b o l und Topolowgrad. Die Lagerstätte weist drei Kohlenflöze mit einer Mächtigkeit von 15—30 m auf, die in einer Teufe von 45 bis 80 m liegen. Daher kann ihre Förderung im Tagebau erfolgen. In Mariza-Ost wird der größte Tagebau Bulgariens mit einer Leistung von 10 Mill. t Kohle pro J a h r angelegt. Zwei bis drei solcher Tagebaue werden zur Zeit vorbereitet. Die Lignite sind in F o r m humus- und xylithaltiger Kohle vorhanden. Die gesamten Kohlenvorräte des Beckens MarizaOst betragen über 3 Mrd. t. Das Becken Mariza-West liegt zwischen den S t ä d t e n Dimitroffgrad und Tschirpan und n i m m t eine Fläche von ca. 80 km 2 ein. E r k u n d e t sind zwei Kohlenflöze mit einer Mächtigkeit von 1,5—3 m in einer Teufe bis zu 500 m. Die Kohle gehört zum Humus-Lignit-Typ. Die Gesamtvorräte des Bekkens machen ca. 200 Mill. t. aus. Das Becken von Sofia ist das zweitgrößte des Landes und n i m m t eine Fläche von ca. 1000 km 2 ein. Der kohleführende Schichtenkomplex h a t eine Mächtigkeit von 12—40 m und liegt in den Randteilen nur wenige Meter tief, während er im mittleren Teil eine Teufenlage bis zu einigen 100 m erreicht. Die Kohle h a t einen hohen Asche- und Feuchtigkeitsgehalt. Das Becken ist nur zum Teil erkundet. Die Vorräte werden auf ca. 1 Mrd. t geschätzt. Westlich des Beckens von Sofia befinden sich die Lignitkohlen von Aldomirowzi, Chrabyrsko, Bjal breg, Stanin und im Osten die von Tschukurowa, deren Vorräte auf einige Dutzend Mill. t geschätzt werden. Das Becken von Lom liegt in Nordwestbulgarien. Es besteht aus mehreren Flözen, die entlang dem Donauufer nahe der S t a d t Lom austreten und im Süden Teufen bis zu mehreren 100 m erreichen. Das Becken erstreckt sich über 300 km 2 , die Vorräte werden auf ca. 1 Mrd. t geschätzt. Infolge schwieriger hydrogeologischer Bedingungen wird das Becken bis jetzt noch nicht ausgebeutet. In Südwestbulgarien wird Lignit bei Küstendil und Gozedeltschewo (Kanina) gewonnen. Die Vorräte betragen mehrere Dutzend Mill. t. Lignitkohlen im R a u m der Palakarija, von Raslog, Petritsch, Perwomai und Elchowo sind festgestellt, jedoch noch nicht erkundet worden. Bituminöse Schiefer
Bituminöse Schiefer liegen als tonhaltige Schiefer und bitumenhaltige Mergel vor. In den Lagern von Pirin und Borow Dol bilden sie die Deckschicht der kohleführenden Schichten des Paläogens. Bei den Dörfern Kossatscha und Krassowa finden sich selbständige Lager aus dem Paläogen. Die Gesamtvorräte der vier Vorkommen betragen mehr als 80 — 90 Mill. t. Industriell sind sie bis jetzt noch nicht gen u t z t worden. Nichterzc
Chemische Rohstoffe sowie Steine und Erden werden auf dem Territorium der V R Bulgarien in ca. 170 Vorkommen angetroffen, von denen 70 erschlossen sind. G i p s . In Bulgarien sind zwei Gebiete ermittelt worden, in denen m a n Gips findet, und zwar das von Radnewo in Südbulgarien und das von Widin in Nordwestbulgarien. Die Lagerstätten von Radnewo enthalten Gipskonkretionen in sandhaltigen Tonen mit Gehalten von 100 — 600 kg/m 3 . Der Gips von Widin t r i t t in Schichten des Miozäns auf. Die per-
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spektivischen V o r r ä t e sind insgesamt gesehen im n o r d w e s t lichen Teil der D o n a u n i e d e r u n g a u ß e r o r d e n t l i c h groß. S t e i n s a l z . Der Salzstock bei d e m Dorfe Mirowo, Bezirk P r o w a d i j a , stellt die einzige Steinsalzlagerstätte im L a n d d a r . Sie liegt in einer Teufe v o n 10 bis ü b e r 1000 m. Die V o r r ä t e a n reinem Steinsalz b e t r a g e n m e h r als 500 Mill. t . D a s Salz wird d u r c h Aussolen gewonnen. B a r y t . H y d r o t h e r m a l e B a r y t g ä n g e sind f a s t in allen Gebieten S ü d - u n d W e s t b u l g a r i e n s anzutreffen. B e d e u t e n d sind die v o n S t a r a Sagora u n d v o n K a s c h a n a . Aus der Eisenerzl a g e r s t ä t t e in Kremikowzi, die große Mengen B a r y t als Beim e n g u n g e n t h ä l t , k a n n der Bedarf des L a n d e s vollauf gedeckt w e r d e n . F l u o r i t . I n Bulgarien sind zwei F l u o r i t l a g e r s t ä t t e n entd e c k t worden, u n d zwar bei d e m Dorf P a l a t , Bezirk Blagoeifgrad, u n d bei d e m Dorf Michailkowo in d e n Zentralr h o d o p e n . Die F l u o r i t g e w i n n u n g deckt den Bedarf des Landes. K a o l i n . K a o l i n ist auf großen F l ä c h e n in N o r d o s t b u l garien in den Bezirken R a s g r a d , K o l a r o w g r a d u n d Russe gef u n d e n w o r d e n . Die L a g e r s t ä t t e n sind s e k u n d ä r e n Ursprungs u n d bestehen aus Q u a r z s a n d m i t Kaolin in K a r s t f o r m e n des A p t s a n d s t e i n s . Die V o r r ä t e an Kaolinrohstoffen in N o r d o s t b u l g a r i e n w e r d e n auf einige 100 Mili, t geschätzt. F e u e r f e s t e T o n e . Sie t r e t e n in den s a r m a t i s c h e n A b lagerungen im R a u m der S t a d t Plewen u n d denen des U n t e r e n u n d Mittleren J u r a s im R a u m v o n K r a i s c h t e auf. Als R o h stoff f ü r feuerfeste Werkstoll'e mit h o h e m A l u m i n i u m g e h a l t sind die Disthenschiefer im R a u m Tschepelare v o n Bedeutung. B e n t o n i t t o n e . Große Mengen v o n B e n t o n i t t o n e n sind als Bleicherde v u l k a n i s c h e n u n d s e d i m e n t ä r e n U r s p r u n g s in den K o m p l e x e n des Paläogens in den östlichen R h o d o p e n bei der S t a d t K y r d s h a l o a n g e t r o f f e n worden. P h o s p h o r i t e . L a g e r s t ä t t e n v o n P h o s p h a t r o h s t o f l e n finden sich in den Ablagerungen der Oberen Kreide im R a u m der S t ä d t e Plewen u n d K o l a r o w g r a d u n d in den P a l ä o g e n a b l a g e r u n g e n der östlichen R h o d o p e n . Der P h o s p h o r i t wird gegenwärtig e r k u n d e t . F e l d s p a t u n d G l i m m e r werden aus P e g m a t i t e n im Rilagebirge, den westlichen u n d östlichen R h o d o p e n sowie in der S r e d n a Gora gefördert. Die geförderte Menge d e c k t den Bedarf der V o l k s w i r t s c h a f t . Die e r k u n d e t e n R o h s t o f f v o r r ä t e f ü r die Z e m e n t p r o d u k t i o n k ö n n e n die Z e m e n t w e r k e f ü r viele J a h r z e h n t e versorgen. Das T e r r i t o r i u m Bulgariens birgt somit eine Reihe v o n mineralischen Rohstoffen, die in n ä c h s t e r Zeit d u r c h die geologische E r k u n d u n g f ü r eine weitgehende V e r w e n d u n g in der V o l k s w i r t s c h a f t erschlossen w e r d e n sollen.
Zusammenfassung N a c h einem historischen R ü c k b l i c k ü b e r die bergbauliche E n t w i c k l u n g des L a n d e s seit d e m f r ü h e n A l t e r t u m werden die in der V R Bulgarien v o r h a n d e n e n E r z v o r k o m m e n , Eisenerze, Manganerze, K u p f e r e r z e , Blei- u n d Zinkerze, goldhaltige Erze sowie die V o r k o m m e n v o n E r d ö l u n d E r d g a s , Kohle, b i t u m i n ö s e n Schiefern u n d Nichterzen eingehend beh a n d e l t . Die zahlreichen L a g e r s t ä t t e n w e r d e n jeweils gen a n n t , geologisch c h a r a k t e r i s i e r t u n d n a c h r ä u m l i c h e n A b messungen, Gehalten, V o r r ä t e n u n d gegenwärtiger bzw. möglicher w i r t s c h a f t l i c h e r N u t z u n g gekennzeichnet.
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Summary A historical review of t h e d e v e l o p m e n t of m i n i n g in t h e c o u n t r y since t h e early a n t i q u i t y is followed b y a detailed description of ore occurrences, iron ores, m a n g a n e s e ores, copper ores, lead a n d zinc ores, gold-containing ores, as well as of p e t r o l e u m , n a t u r a l gas, coal, b i t u m i n o u s schist a n d non-ore occurrences. T h e n u m e r o u s deposits are m e n t i o n e d a n d characterized w i t h reference t o geological aspects, s p a t i a l dimensions, contents, resources, a n d p r e s e n t as well as p o t e n t i a l economic exploitation.
Erste Industriezweigkonferenz der VVB Feste Minerale Die 1. Industriezweigkonferenz der V V B F e s t e Minerale, die a m 25. O k t o b e r in Halle s t a t t g e f u n d e n h a t u n d v o n 240 Teilnehmern aus allen Betrieben der V V B , aus I n s t i t u t e n , aus N a c h b a r - u n d V e r a r b e i t u n g s i n d u s t r i e n b e s u c h t w a r , h a t den Beweis e r b r a c h t , d a ß sich die Geologen, W i s s e n s c h a f t ler u n d Arbeiter dieses Industriezweigs auf die L ö s u n g der vor ihnen s t e h e n d e n n e u e n A u f g a b e n gründlich vorbereiten. E n t s p r e c h e n d d e m Beschluß des V I . P a r t e i t a g s , d e m E r gebnis der W i r t s c h a f t s k o n f e r e n z u n d der Richtlinie f ü r das neue ökonomische S y s t e m der P l a n u n g u n d L e i t u n g der V o l k s w i r t s c h a f t sind auf dieser K o n f e r e n z die Ziele der geologischen Such- u n d E r k u n d u n g s t ä t i g k e i t auf d e m Gebiet der festen Minerale bis z u m J a h r e 1970 sowie Wege u n d Mittel f ü r die L ö s u n g dieser A u f g a b e n festgelegt worden. Einige Zahlen kennzeichnen die gewaltige Z u n a h m e des A r b e i t s u m f a n g s auf d e m geologischen Gebiet u n d die b e a c h t liche Steigerung der Leistungen. So ist f ü r eine u m f a s s e n d e L a g e r s t ä t t e n p e r s p e k t i v e der D D R der tiefe U n t e r g r u n d zwischen 1000—1500 m zu k a r t i e r e n . Der B o h r m e t e r a u f w a n d f ü r B r a u n k o h l e wird v o n 1963 — 1970 auf ca. 3 0 0 % steigen.
A u c h der B o h r m e t e r a u f w a n d f ü r die Hydrogeologie wird i m gleichen Z e i t r a u m u m 3 0 0 % ansteigen. Das K a r t e n w e r k 1 : 2 0 0 0 0 0 wird v e r v o l l s t ä n d i g t u n d e r s t r e c k t sich auf die Verhältnisse bis zu 1500 m Teufe. Diese Ziele bei wenig v e r ä n d e r t e m personellem A u f w a n d u n d m i t einem zwar t y p e n b e r e i n i g t e n , a b e r etwa gleichbleibenden M a s c h i n e n p a r k zu erreichen, bedarf der besonderen A n s t r e n g u n g e n . E i n wissenschaftlich b e g r ü n d e t e r P l a n bis in alle Einzelheiten m u ß ergänzt w e r d e n d u r c h eine bed e u t e n d e H e b u n g des Q u a l i t ä t s n i v e a u s . Der ökonomische N u t z e n wissenschaftlicher A r b e i t e n ist n i c h t allein ein R i c h t w e r t f ü r unsere A r b e i t e n e n t s p r e c h e n d den A n f o r d e r u n g e n der Regierung, sondern regelt a u c h i m kleinen Bereich das Verhältnis der G e s a m t a r b e i t z u m persönlichen Interesse, die F r a g e der materiellen Interessiertheit. Die M a ß n a h m e n u n d A n o r d n u n g e n , die auf das E r r e i c h e n des Ziels i m J a h r e 1970 hin. orientieren, w e r d e n n i c h t als etwas A b s t r a k t e s b e h a n d e l t , sondern b e d ü r f e n s t ä n d i g der E r g ä n z u n g u n d Vervollständigung. Hier müssen sich das Neuererwesen u n d die Neue Technik als ein s t ä n d i g weiterwirkender, mobilisierender F a k t o r auswirken. A u c h spielen dabei die F r a g e n des k o m p l e t t e n W e t t b e w e r b s nicht allein
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1. I n d u s t r i e z w e i g k o n f e r e n z der V V B Feste Minerale
spektivischen V o r r ä t e sind insgesamt gesehen im n o r d w e s t lichen Teil der D o n a u n i e d e r u n g a u ß e r o r d e n t l i c h groß. S t e i n s a l z . Der Salzstock bei d e m Dorfe Mirowo, Bezirk P r o w a d i j a , stellt die einzige Steinsalzlagerstätte im L a n d d a r . Sie liegt in einer Teufe v o n 10 bis ü b e r 1000 m. Die V o r r ä t e a n reinem Steinsalz b e t r a g e n m e h r als 500 Mill. t . D a s Salz wird d u r c h Aussolen gewonnen. B a r y t . H y d r o t h e r m a l e B a r y t g ä n g e sind f a s t in allen Gebieten S ü d - u n d W e s t b u l g a r i e n s anzutreffen. B e d e u t e n d sind die v o n S t a r a Sagora u n d v o n K a s c h a n a . Aus der Eisenerzl a g e r s t ä t t e in Kremikowzi, die große Mengen B a r y t als Beim e n g u n g e n t h ä l t , k a n n der Bedarf des L a n d e s vollauf gedeckt w e r d e n . F l u o r i t . I n Bulgarien sind zwei F l u o r i t l a g e r s t ä t t e n entd e c k t worden, u n d zwar bei d e m Dorf P a l a t , Bezirk Blagoeifgrad, u n d bei d e m Dorf Michailkowo in d e n Zentralr h o d o p e n . Die F l u o r i t g e w i n n u n g deckt den Bedarf des Landes. K a o l i n . K a o l i n ist auf großen F l ä c h e n in N o r d o s t b u l garien in den Bezirken R a s g r a d , K o l a r o w g r a d u n d Russe gef u n d e n w o r d e n . Die L a g e r s t ä t t e n sind s e k u n d ä r e n Ursprungs u n d bestehen aus Q u a r z s a n d m i t Kaolin in K a r s t f o r m e n des A p t s a n d s t e i n s . Die V o r r ä t e an Kaolinrohstoffen in N o r d o s t b u l g a r i e n w e r d e n auf einige 100 Mili, t geschätzt. F e u e r f e s t e T o n e . Sie t r e t e n in den s a r m a t i s c h e n A b lagerungen im R a u m der S t a d t Plewen u n d denen des U n t e r e n u n d Mittleren J u r a s im R a u m v o n K r a i s c h t e auf. Als R o h stoff f ü r feuerfeste Werkstoll'e mit h o h e m A l u m i n i u m g e h a l t sind die Disthenschiefer im R a u m Tschepelare v o n Bedeutung. B e n t o n i t t o n e . Große Mengen v o n B e n t o n i t t o n e n sind als Bleicherde v u l k a n i s c h e n u n d s e d i m e n t ä r e n U r s p r u n g s in den K o m p l e x e n des Paläogens in den östlichen R h o d o p e n bei der S t a d t K y r d s h a l o a n g e t r o f f e n worden. P h o s p h o r i t e . L a g e r s t ä t t e n v o n P h o s p h a t r o h s t o f l e n finden sich in den Ablagerungen der Oberen Kreide im R a u m der S t ä d t e Plewen u n d K o l a r o w g r a d u n d in den P a l ä o g e n a b l a g e r u n g e n der östlichen R h o d o p e n . Der P h o s p h o r i t wird gegenwärtig e r k u n d e t . F e l d s p a t u n d G l i m m e r werden aus P e g m a t i t e n im Rilagebirge, den westlichen u n d östlichen R h o d o p e n sowie in der S r e d n a Gora gefördert. Die geförderte Menge d e c k t den Bedarf der V o l k s w i r t s c h a f t . Die e r k u n d e t e n R o h s t o f f v o r r ä t e f ü r die Z e m e n t p r o d u k t i o n k ö n n e n die Z e m e n t w e r k e f ü r viele J a h r z e h n t e versorgen. Das T e r r i t o r i u m Bulgariens birgt somit eine Reihe v o n mineralischen Rohstoffen, die in n ä c h s t e r Zeit d u r c h die geologische E r k u n d u n g f ü r eine weitgehende V e r w e n d u n g in der V o l k s w i r t s c h a f t erschlossen w e r d e n sollen.
Zusammenfassung N a c h einem historischen R ü c k b l i c k ü b e r die bergbauliche E n t w i c k l u n g des L a n d e s seit d e m f r ü h e n A l t e r t u m werden die in der V R Bulgarien v o r h a n d e n e n E r z v o r k o m m e n , Eisenerze, Manganerze, K u p f e r e r z e , Blei- u n d Zinkerze, goldhaltige Erze sowie die V o r k o m m e n v o n E r d ö l u n d E r d g a s , Kohle, b i t u m i n ö s e n Schiefern u n d Nichterzen eingehend beh a n d e l t . Die zahlreichen L a g e r s t ä t t e n w e r d e n jeweils gen a n n t , geologisch c h a r a k t e r i s i e r t u n d n a c h r ä u m l i c h e n A b messungen, Gehalten, V o r r ä t e n u n d gegenwärtiger bzw. möglicher w i r t s c h a f t l i c h e r N u t z u n g gekennzeichnet.
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Summary A historical review of t h e d e v e l o p m e n t of m i n i n g in t h e c o u n t r y since t h e early a n t i q u i t y is followed b y a detailed description of ore occurrences, iron ores, m a n g a n e s e ores, copper ores, lead a n d zinc ores, gold-containing ores, as well as of p e t r o l e u m , n a t u r a l gas, coal, b i t u m i n o u s schist a n d non-ore occurrences. T h e n u m e r o u s deposits are m e n t i o n e d a n d characterized w i t h reference t o geological aspects, s p a t i a l dimensions, contents, resources, a n d p r e s e n t as well as p o t e n t i a l economic exploitation.
Erste Industriezweigkonferenz der VVB Feste Minerale Die 1. Industriezweigkonferenz der V V B F e s t e Minerale, die a m 25. O k t o b e r in Halle s t a t t g e f u n d e n h a t u n d v o n 240 Teilnehmern aus allen Betrieben der V V B , aus I n s t i t u t e n , aus N a c h b a r - u n d V e r a r b e i t u n g s i n d u s t r i e n b e s u c h t w a r , h a t den Beweis e r b r a c h t , d a ß sich die Geologen, W i s s e n s c h a f t ler u n d Arbeiter dieses Industriezweigs auf die L ö s u n g der vor ihnen s t e h e n d e n n e u e n A u f g a b e n gründlich vorbereiten. E n t s p r e c h e n d d e m Beschluß des V I . P a r t e i t a g s , d e m E r gebnis der W i r t s c h a f t s k o n f e r e n z u n d der Richtlinie f ü r das neue ökonomische S y s t e m der P l a n u n g u n d L e i t u n g der V o l k s w i r t s c h a f t sind auf dieser K o n f e r e n z die Ziele der geologischen Such- u n d E r k u n d u n g s t ä t i g k e i t auf d e m Gebiet der festen Minerale bis z u m J a h r e 1970 sowie Wege u n d Mittel f ü r die L ö s u n g dieser A u f g a b e n festgelegt worden. Einige Zahlen kennzeichnen die gewaltige Z u n a h m e des A r b e i t s u m f a n g s auf d e m geologischen Gebiet u n d die b e a c h t liche Steigerung der Leistungen. So ist f ü r eine u m f a s s e n d e L a g e r s t ä t t e n p e r s p e k t i v e der D D R der tiefe U n t e r g r u n d zwischen 1000—1500 m zu k a r t i e r e n . Der B o h r m e t e r a u f w a n d f ü r B r a u n k o h l e wird v o n 1963 — 1970 auf ca. 3 0 0 % steigen.
A u c h der B o h r m e t e r a u f w a n d f ü r die Hydrogeologie wird i m gleichen Z e i t r a u m u m 3 0 0 % ansteigen. Das K a r t e n w e r k 1 : 2 0 0 0 0 0 wird v e r v o l l s t ä n d i g t u n d e r s t r e c k t sich auf die Verhältnisse bis zu 1500 m Teufe. Diese Ziele bei wenig v e r ä n d e r t e m personellem A u f w a n d u n d m i t einem zwar t y p e n b e r e i n i g t e n , a b e r etwa gleichbleibenden M a s c h i n e n p a r k zu erreichen, bedarf der besonderen A n s t r e n g u n g e n . E i n wissenschaftlich b e g r ü n d e t e r P l a n bis in alle Einzelheiten m u ß ergänzt w e r d e n d u r c h eine bed e u t e n d e H e b u n g des Q u a l i t ä t s n i v e a u s . Der ökonomische N u t z e n wissenschaftlicher A r b e i t e n ist n i c h t allein ein R i c h t w e r t f ü r unsere A r b e i t e n e n t s p r e c h e n d den A n f o r d e r u n g e n der Regierung, sondern regelt a u c h i m kleinen Bereich das Verhältnis der G e s a m t a r b e i t z u m persönlichen Interesse, die F r a g e der materiellen Interessiertheit. Die M a ß n a h m e n u n d A n o r d n u n g e n , die auf das E r r e i c h e n des Ziels i m J a h r e 1970 hin. orientieren, w e r d e n n i c h t als etwas A b s t r a k t e s b e h a n d e l t , sondern b e d ü r f e n s t ä n d i g der E r g ä n z u n g u n d Vervollständigung. Hier müssen sich das Neuererwesen u n d die Neue Technik als ein s t ä n d i g weiterwirkender, mobilisierender F a k t o r auswirken. A u c h spielen dabei die F r a g e n des k o m p l e t t e n W e t t b e w e r b s nicht allein
Zeitschrift fiir angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) lieft 2 2. Berufsbild des I n g e n i e u r s der F a c h r i c h t u n g Geologie i n n e r h a l b des Betriebs, sondern auch m i t m e h r e r e n Betrieben geineinsam eine b e d e u t e n d e Rolle. Die Beschlüsse, die z u m Abschluß der K o n f e r e n z v o n der Y V B der V e r s a m m l u n g zur A n n a h m e vorgelegt w u r d e n , k e n n z e i c h n e n im einzelnen die S c h w e r p u n k t e u n d die H a u p t a u f g a b e n f ü r die J a h r e 1963 u. 1964. Sie gliedern sich i n : 1. A u f g a b e n zur E r h ö h u n g der Wissenschaitlichkeit bei der V o r b e r e i t u n g der geologischen Such- u n d E r k u n d u n g s arbeiten ; 2. A u f g a b e n zur E r r e i c h u n g des wissenschaftlich-technischen F o r t s c h r i t t s i m Bohrfeld u n d in den W e r k s t ä t t e n ;
103 3. A u f g a b e n zur Verbesserung der L e i t u n g s t ä t i g k e i t bei der D u r c h f ü h r u n g geologischer S u c h a r b e i t e n ; 4. A u f g a b e n zur Sicherung des K a d e r b e d a r f s , der K a d e r entwicklung u n d der Qualifizierung; 5. A u f g a b e n auf d e m Gebiet der Ökonomie u n d P l a n u n g . Die Beschlüsse w u r d e n einstimmig a n g e n o m m e n . Auf dieser G r u n d l a g e ist die V V B Feste Minerale in der Lage, die geologischen A r b e i t e n m i t Blickrichtung auf 1970 in Angrilf zu n e h m e n und zu einem g u t e n A b s c h l u ß zu f ü h r e n . K.
KAUTER
Zweites Berufsbild des Ingenieurs der Fachrichtung Geologie1) INHALT 0. 1.
Präambel Allgemeine A u f g a b e n des sozialistischen Ingenieurs in den B e t r i e b e n u n d Dienststellen auf der G r u n d lage des Erziehungszieles der sozialistischen Gesellschaft 2. T ä t i g k e i t s b e r e i c h u n d a u s z u f ü h r e n d e A r b e i t e n des Geologie-Ingenieurs 2.1. Die gesellschaftlich-organisatorischen A r b e i t e n 2.2. Die kulturell-erzieherischen A u f g a b e n 2.3. Die fachlichen A r b e i t e n 3. A n f o r d e r u n g a n die I n g e n i e u r a u s b i l d u n g 3.1. V o r a u s s e t z u n g e n f ü r das S t u d i u m 3.2. Studieninhalt 3.2.1. Allgemeine G r u n d l a g e n f ä c h e r 3.2.2. Spezielle G r u n d l a g e n f ä c h e r 3.2.3. Spezialfächer 3.3. W e i t e r b i l d u n g der A b s o l v e n t e n 3.4. S t u d i e n f o r m , Studienzeit u n d S t u d i e n a b s c h l u ß 4. Einsatzmöglichkeiten
0. Präambel Eine der G r u n d l a g e n zur Verwirklichung der vor uns lieg e n d e n A u f g a b e n ist die Versorgung der G r u n d s t o f f i n d u s t r i e der D D R m i t mineralischen R o h s t o f f e n einschließlich G r u n d wasser. Die s y s t e m a t i s c h e E r f o r s c h u n g des U n t e r g r u n d e s m i t d e m Ziel, b a u w ü r d i g e L a g e r s t ä t t e n nachzuweisen, obliegt den Geologen. I n den B e r g b a u b e t r i e b e n h a b e n sie die technologische B e t r i e b s f ü h r u n g auf G r u n d der geologischen V e r h ä l t nisse zu lenken sowie die geologische u n d hydrologische Sicherheit zu gewährleisten. Der Geologe m u ß a u ß e r d e m die s t a a t l i c h e n Organe, P r o j e k t i e r u n g s d i e n s t s t e l l e n usw. b e r a t e n , wie u n d wo u n t e r B e r ü c k s i c h t i g u n g der n a t ü r l i c h e n geologischen Verhältnisse H o c h - u n d T i e f b a u t e n , W a s s e r v e r s o r g u n g s a n l a g e n usw. u n t e r s p a r s a m s t e r V e r w e n d u n g gesellschaftlicher Mittel m i t h ö c h s t e m ö k o n o m i s c h e m N u t z effekt e r r i c h t e t w e r d e n k ö n n e n . I m R a h m e n dieser T ä t i g keit ü b e r n i m m t der Geologie-Ingenieur b e s t i m m t e A u f g a b e n , die seiner praxisbezogenen u n d technisch gerichteten Ausbildung entsprechen. 1. Allgemeine Aufgaben des sozialistischen Ingenieurs in den Betrieben und Dienststellen auf der Grundlage des Erziehungszieles der sozialistischen Gesellschaft
E r r e i c h u n g dieses Zieles n o t w e n d i g e n A u f g a b e n zu den seinen m a c h t . Es ist seine Pflicht, f ü r die Sache des Sozialismus offen P a r t e i zu ergreifen. Der Ingenieur m u ß s t ä n d i g besLrebt sein, die E i n h e i t von Politik und Ökonomie sowie Technik u n d W i s s e n s c h a f t verwirklichen zu helfen u n d als Leiter v o n K o l l e k t i v e n gesellschaftlich-erzieherisch zu wirken. Auf seinem Arbeitsgebiet soll er d a n a c h streben, W i s s e n s c h a f t u n d T e c h n i k n a c h d e m neuesten S t a n d a n z u w e n d e n u n d schöpferisch weiterzuentwickeln. Dabei m u ß f ü r ihn oberstes Gebot sein, d a ß das k o s t b a r s t e G u t unserer Gesellschaft der Mensch selbst ist. Deshalb m u ß er sich f ü r den Gesundheits- u n d Arbeitsschutz der i h m a n v e r t r a u t e n Menschen v e r a n t w o r t lich f ü h l e n . Der Geologie-Ingenieur wird n u r d a n n erfolgreich in der Praxis bestehen können, w e n n er sich w ä h r e n d seines S t u d i u m s g u t e fachliche, ökonomische u n d gesellschaftswissenschaftliche K e n n t n i s s e angeeignet h a t u n d es v e r s t e h t , m i t diesem Wissen u n d K ö n n e n die i h m a n v e r t r a u t e n A u f g a b e n in der p r a k t i s c h e n B e r u f s a r b e i t zu lösen. W e n n er bereit ist, jederzeit inner- u n d a u ß e r b e r u f l i c h politisch u n d gesellschaftlich im Interesse unseres A r b e i t e r - u n d - B a u e r n - S t a a tes zu h a n d e l n , wird er den A n f o r d e r u n g e n gewachsen sein. Es wird v o n i h m ein hohes Maß a n V e r a n t w o r t u n g s b e w u ß t sein, E i n s a t z f r e u d i g k e i t u n d I n i t i a t i v e e r w a r t e t . 2. Tätigkeitsbereich und auszuführende Arbeiten des GeologieIngenieurs 2.1. D i e g e s e l l s c h a f t l i c h - o r g a n i s a t o r i s c h e n Arbeiten Es ist Pflicht des Ingenieurs, f ü r die E i n h a l t u n g und V e r wirklichung der Gesetze, V e r o r d n u n g e n u n d Beschlüsse der s t a a t l i c h e n Organe Sorge zu t r a g e n . E r e r k e n n t die f ü h r e n d e Rolle der P a r t e i der Arbeiterklasse an und setzt sich f ü r die D u r c h f ü h r u n g ihrer Beschlüsse ein. Zur E r r e i c h u n g des H ö c h s t s t a n d e s in W i s s e n s c h a f t u n d Technik ist es seine A u f g a b e , die Bildung sozialistischer Arbeitsgemeinschaf teil zu f ö r d e r n u n d in i h n e n m i t z u a r b e i t e n . 2.2. D i e k u l t u r e l l - e r z i e h e r i s c h e n A u f g a b e n Das g e s a m t e V e r h a l t e n des Geologie-Ingenieurs m u ß v o n den G r u n d s ä t z e n der sozialistischen Moral u n d E t h i k bes t i m m t werden, so daß er stets als Vorbild w i r k t . Gleichzeitig h a t er sich f ü r die Weiterqualifizierung seiner Mitarbeiter v e r a n t w o r t l i c h zu fühlen. 2.3. D i e f a c h l i c h e n A r b e i t e n
Das Ziel der A u s b i l d u n g ist ein sozialistischer GeologieIngenieur, dessen B e w u ß t s e i n so weit entwickelt ist, d a ß er v o m Sieg des Sozialismus ü b e r z e u g t ist u n d deshalb die zur
Der Geologie-Ingenieur m u ß ü b e r fachliches Wissen u n d über technisch-praktisches K ö n n e n v e r f ü g e n sowie ökonomisch d e n k e n u n d h a n d e l n .
D i e R e d a k t i o n des Berufsbildes lag in den H ä n d e n der Fachiichtungskommission Geologie, die sich aus folgenden Herren z u s a m m e n s e t z t : Dipl.Geol. l t . WASKOWIAK, Zwickau. Vorsitzender; Prof. Dr. IUJDOLF HOHL, Geologisch-Paläontologisches I n s t i t u t der Martin-Luther-Universität Halle — Wittenberg; Dr. rer. nat. H.-J. BEHR, Geologisches I n s t i t u t der Bergakademie Freiberg; Dipl.-Geol. W. REMUS, V E B Mansfeld-Kombinat „ W i l h e l m Pieck", Eisleben; Dipl.-Geol. A. LENK, Zwickau; Geol.-Ing. W. BLEI. Zwickau; Geol.-Ing. W . SCHIRRMEISTER, ZGI, Berlin; Geol.-Ing. JUREK, V E B Geologische Erkundung Süd,Freiberg (Sa.), Geol.-Ing. J. KAUFMANN, Zwickau.
E r ist v e r a n t w o r t l i c h f ü r : a) die o r d n u n g s g e m ä ß e D u r c h f ü h r u n g aller i h m ü b e r t r a genen geologischen A r b e i t e n ü b e r u n d u n t e r Tage, insbesondere f ü r eine einwandfreie, zuverlässige u n d u m f a s s e n d e D o k u m e n t a t i o n der geologischen Aufschlüsse u n d eine e n t sprechende A u s w e r t u n g ; b) den zweckmäßigen E i n s a t z u n d die A n l e i t u n g der i h m beigegebenen geologischen H i l f s k r ä f t e (Geologie-Techniker j
Zeitschrift fiir angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) lieft 2 2. Berufsbild des I n g e n i e u r s der F a c h r i c h t u n g Geologie i n n e r h a l b des Betriebs, sondern auch m i t m e h r e r e n Betrieben geineinsam eine b e d e u t e n d e Rolle. Die Beschlüsse, die z u m Abschluß der K o n f e r e n z v o n der Y V B der V e r s a m m l u n g zur A n n a h m e vorgelegt w u r d e n , k e n n z e i c h n e n im einzelnen die S c h w e r p u n k t e u n d die H a u p t a u f g a b e n f ü r die J a h r e 1963 u. 1964. Sie gliedern sich i n : 1. A u f g a b e n zur E r h ö h u n g der Wissenschaitlichkeit bei der V o r b e r e i t u n g der geologischen Such- u n d E r k u n d u n g s arbeiten ; 2. A u f g a b e n zur E r r e i c h u n g des wissenschaftlich-technischen F o r t s c h r i t t s i m Bohrfeld u n d in den W e r k s t ä t t e n ;
103 3. A u f g a b e n zur Verbesserung der L e i t u n g s t ä t i g k e i t bei der D u r c h f ü h r u n g geologischer S u c h a r b e i t e n ; 4. A u f g a b e n zur Sicherung des K a d e r b e d a r f s , der K a d e r entwicklung u n d der Qualifizierung; 5. A u f g a b e n auf d e m Gebiet der Ökonomie u n d P l a n u n g . Die Beschlüsse w u r d e n einstimmig a n g e n o m m e n . Auf dieser G r u n d l a g e ist die V V B Feste Minerale in der Lage, die geologischen A r b e i t e n m i t Blickrichtung auf 1970 in Angrilf zu n e h m e n und zu einem g u t e n A b s c h l u ß zu f ü h r e n . K.
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Zweites Berufsbild des Ingenieurs der Fachrichtung Geologie1) INHALT 0. 1.
Präambel Allgemeine A u f g a b e n des sozialistischen Ingenieurs in den B e t r i e b e n u n d Dienststellen auf der G r u n d lage des Erziehungszieles der sozialistischen Gesellschaft 2. T ä t i g k e i t s b e r e i c h u n d a u s z u f ü h r e n d e A r b e i t e n des Geologie-Ingenieurs 2.1. Die gesellschaftlich-organisatorischen A r b e i t e n 2.2. Die kulturell-erzieherischen A u f g a b e n 2.3. Die fachlichen A r b e i t e n 3. A n f o r d e r u n g a n die I n g e n i e u r a u s b i l d u n g 3.1. V o r a u s s e t z u n g e n f ü r das S t u d i u m 3.2. Studieninhalt 3.2.1. Allgemeine G r u n d l a g e n f ä c h e r 3.2.2. Spezielle G r u n d l a g e n f ä c h e r 3.2.3. Spezialfächer 3.3. W e i t e r b i l d u n g der A b s o l v e n t e n 3.4. S t u d i e n f o r m , Studienzeit u n d S t u d i e n a b s c h l u ß 4. Einsatzmöglichkeiten
0. Präambel Eine der G r u n d l a g e n zur Verwirklichung der vor uns lieg e n d e n A u f g a b e n ist die Versorgung der G r u n d s t o f f i n d u s t r i e der D D R m i t mineralischen R o h s t o f f e n einschließlich G r u n d wasser. Die s y s t e m a t i s c h e E r f o r s c h u n g des U n t e r g r u n d e s m i t d e m Ziel, b a u w ü r d i g e L a g e r s t ä t t e n nachzuweisen, obliegt den Geologen. I n den B e r g b a u b e t r i e b e n h a b e n sie die technologische B e t r i e b s f ü h r u n g auf G r u n d der geologischen V e r h ä l t nisse zu lenken sowie die geologische u n d hydrologische Sicherheit zu gewährleisten. Der Geologe m u ß a u ß e r d e m die s t a a t l i c h e n Organe, P r o j e k t i e r u n g s d i e n s t s t e l l e n usw. b e r a t e n , wie u n d wo u n t e r B e r ü c k s i c h t i g u n g der n a t ü r l i c h e n geologischen Verhältnisse H o c h - u n d T i e f b a u t e n , W a s s e r v e r s o r g u n g s a n l a g e n usw. u n t e r s p a r s a m s t e r V e r w e n d u n g gesellschaftlicher Mittel m i t h ö c h s t e m ö k o n o m i s c h e m N u t z effekt e r r i c h t e t w e r d e n k ö n n e n . I m R a h m e n dieser T ä t i g keit ü b e r n i m m t der Geologie-Ingenieur b e s t i m m t e A u f g a b e n , die seiner praxisbezogenen u n d technisch gerichteten Ausbildung entsprechen. 1. Allgemeine Aufgaben des sozialistischen Ingenieurs in den Betrieben und Dienststellen auf der Grundlage des Erziehungszieles der sozialistischen Gesellschaft
E r r e i c h u n g dieses Zieles n o t w e n d i g e n A u f g a b e n zu den seinen m a c h t . Es ist seine Pflicht, f ü r die Sache des Sozialismus offen P a r t e i zu ergreifen. Der Ingenieur m u ß s t ä n d i g besLrebt sein, die E i n h e i t von Politik und Ökonomie sowie Technik u n d W i s s e n s c h a f t verwirklichen zu helfen u n d als Leiter v o n K o l l e k t i v e n gesellschaftlich-erzieherisch zu wirken. Auf seinem Arbeitsgebiet soll er d a n a c h streben, W i s s e n s c h a f t u n d T e c h n i k n a c h d e m neuesten S t a n d a n z u w e n d e n u n d schöpferisch weiterzuentwickeln. Dabei m u ß f ü r ihn oberstes Gebot sein, d a ß das k o s t b a r s t e G u t unserer Gesellschaft der Mensch selbst ist. Deshalb m u ß er sich f ü r den Gesundheits- u n d Arbeitsschutz der i h m a n v e r t r a u t e n Menschen v e r a n t w o r t lich f ü h l e n . Der Geologie-Ingenieur wird n u r d a n n erfolgreich in der Praxis bestehen können, w e n n er sich w ä h r e n d seines S t u d i u m s g u t e fachliche, ökonomische u n d gesellschaftswissenschaftliche K e n n t n i s s e angeeignet h a t u n d es v e r s t e h t , m i t diesem Wissen u n d K ö n n e n die i h m a n v e r t r a u t e n A u f g a b e n in der p r a k t i s c h e n B e r u f s a r b e i t zu lösen. W e n n er bereit ist, jederzeit inner- u n d a u ß e r b e r u f l i c h politisch u n d gesellschaftlich im Interesse unseres A r b e i t e r - u n d - B a u e r n - S t a a tes zu h a n d e l n , wird er den A n f o r d e r u n g e n gewachsen sein. Es wird v o n i h m ein hohes Maß a n V e r a n t w o r t u n g s b e w u ß t sein, E i n s a t z f r e u d i g k e i t u n d I n i t i a t i v e e r w a r t e t . 2. Tätigkeitsbereich und auszuführende Arbeiten des GeologieIngenieurs 2.1. D i e g e s e l l s c h a f t l i c h - o r g a n i s a t o r i s c h e n Arbeiten Es ist Pflicht des Ingenieurs, f ü r die E i n h a l t u n g und V e r wirklichung der Gesetze, V e r o r d n u n g e n u n d Beschlüsse der s t a a t l i c h e n Organe Sorge zu t r a g e n . E r e r k e n n t die f ü h r e n d e Rolle der P a r t e i der Arbeiterklasse an und setzt sich f ü r die D u r c h f ü h r u n g ihrer Beschlüsse ein. Zur E r r e i c h u n g des H ö c h s t s t a n d e s in W i s s e n s c h a f t u n d Technik ist es seine A u f g a b e , die Bildung sozialistischer Arbeitsgemeinschaf teil zu f ö r d e r n u n d in i h n e n m i t z u a r b e i t e n . 2.2. D i e k u l t u r e l l - e r z i e h e r i s c h e n A u f g a b e n Das g e s a m t e V e r h a l t e n des Geologie-Ingenieurs m u ß v o n den G r u n d s ä t z e n der sozialistischen Moral u n d E t h i k bes t i m m t werden, so daß er stets als Vorbild w i r k t . Gleichzeitig h a t er sich f ü r die Weiterqualifizierung seiner Mitarbeiter v e r a n t w o r t l i c h zu fühlen. 2.3. D i e f a c h l i c h e n A r b e i t e n
Das Ziel der A u s b i l d u n g ist ein sozialistischer GeologieIngenieur, dessen B e w u ß t s e i n so weit entwickelt ist, d a ß er v o m Sieg des Sozialismus ü b e r z e u g t ist u n d deshalb die zur
Der Geologie-Ingenieur m u ß ü b e r fachliches Wissen u n d über technisch-praktisches K ö n n e n v e r f ü g e n sowie ökonomisch d e n k e n u n d h a n d e l n .
D i e R e d a k t i o n des Berufsbildes lag in den H ä n d e n der Fachiichtungskommission Geologie, die sich aus folgenden Herren z u s a m m e n s e t z t : Dipl.Geol. l t . WASKOWIAK, Zwickau. Vorsitzender; Prof. Dr. IUJDOLF HOHL, Geologisch-Paläontologisches I n s t i t u t der Martin-Luther-Universität Halle — Wittenberg; Dr. rer. nat. H.-J. BEHR, Geologisches I n s t i t u t der Bergakademie Freiberg; Dipl.-Geol. W. REMUS, V E B Mansfeld-Kombinat „ W i l h e l m Pieck", Eisleben; Dipl.-Geol. A. LENK, Zwickau; Geol.-Ing. W. BLEI. Zwickau; Geol.-Ing. W . SCHIRRMEISTER, ZGI, Berlin; Geol.-Ing. JUREK, V E B Geologische Erkundung Süd,Freiberg (Sa.), Geol.-Ing. J. KAUFMANN, Zwickau.
E r ist v e r a n t w o r t l i c h f ü r : a) die o r d n u n g s g e m ä ß e D u r c h f ü h r u n g aller i h m ü b e r t r a genen geologischen A r b e i t e n ü b e r u n d u n t e r Tage, insbesondere f ü r eine einwandfreie, zuverlässige u n d u m f a s s e n d e D o k u m e n t a t i o n der geologischen Aufschlüsse u n d eine e n t sprechende A u s w e r t u n g ; b) den zweckmäßigen E i n s a t z u n d die A n l e i t u n g der i h m beigegebenen geologischen H i l f s k r ä f t e (Geologie-Techniker j
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2
104 Facharbeiter, Kollektoren, Probenehmer, Bemusterungshauer usw.); c) eine enge Verbindung mit dem technischen Personal, um die Koordinierung der geologischen und technischen Belange innerhalb seines Arbeitsgebietes zu gewährleisten. Folgende Kenntnisse werden vom Geologie-Ingenieur verlangt: a) neben sicheren geologischen, mineralogischen und petrographischen Grundkenntnissen ein fundiertes Wissen auf dem Gebiet der angewandten Geologie; b) ein solches Maß an ökonomischen, technischen und methodischen Kenntnissen in der Erkundung, daß er beurteilen kann, mit welchen technischen Hilfsmitteln der Geologie, Geophysik, Bohrtechnik und Bergbautechnik die geforderten geologischen Feststellungen am wirtschaftlichsten zu erreichen sind u n d welche Aussagekraft die erzielten Untersuchungsergebnisse haben. Dazu gehört auch die Deutung geophysikalischer Ergebnisse; c) ein ausreichendes Maß an Kenntnissen über Betriebsökonomie und über die geologische und bergmännische Planung; d) Grundkenntnisse über die Verwendungsmöglichkeiten und die Weiterverarbeitung mineralischer Rohstoife; e) Kenntnis der Bestimmungen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes, der bergbaulichen Sicherheitsvorschriften sowie der einschlägigen Gesetze und Verordnungen. Der Geologie-Ingenieur muß nach Abschluß seiner Ausbildung in der Lage sein: a) alle Aufschlüsse unter und über Tage einschließlich Bohrungen ordnungsgemäß zu dokumentieren (zu beschreiben und zeichnerisch darzustellen); b) vorbereitende und operative Arbeiten bei der geologischen E r k u n d u n g durchzuführen sowie ingenieurgeologische und hydrogeologische Untersuchungen vorzunehmen; c) eine ordnungsgemäße Bemusterung von Lagerstätten durchzuführen; d) die Vorratsberechnung vorzunehmen; e) den Vorrichtungs-, Ausrichtungs- und Abbaubetrieb im Bergbau geologisch zu überwachen und die bergmännische Technologie entsprechend den geologischen Bedingungen zu beeinflussen; f) einfache Vermessungsarbeiten durchzuführen; g) auf seinem Arbeitsgebiet wissenschaftliche Auswertungen durchzuführen. h) Sein Ausbildungsstand m u ß ihn befähigen, sich ständig weiterzubilden und somit auch künftigen Aufgaben gewachsen zu sein. 3. Anforderung an die Ingcnieurausbildung
3. 1. Der Bewerber h a t folgende Bedingungen zu erfüllen:
2. Berufsbild des Ingenieurs der Fachrichtung Geologie Russisch Mathematik Physik einschließl. P r a k t i k u m Chemie einschließl. P r a k t i k u m Gesundheits- und Arbeitsschutz Grundlagen der sozialistischen Erziehung im Betrieb Körpererziehung 3.2.2. S p e z i e l l e
Grundlagenfächer
Allgemeine Geologie einschließl. P r a k t i k u m Zeichnen und räumliche Darstellung Geologische K a r t e n k u n d e Vermessungstechnik Bergbautechnik Bohrtechnik Angewandte Geophysik Fossile Lebewesen Historische Geologie einschließl. P r a k t i k u m Geologie von Deutschland Mineralogie einschließl. P r a k t i k u m Gesteinskunde einschließl. P r a k t i k u m Bodenkunde Ökonomik der sozialistischen Industrie 3.2.3. S p e z i a l f ä c h e r Lagerstättenlehre Vorratsberechnung Feldgeologie und Kartierung Grubengeologie und Dokumentation Ingenieurgeologie Hydrogeologie E i n f ü h r u n g in mikroskopische Untersuchungen 3.3. W e i t e r b i l d u n g d e r A b s o l v e n t e n Der Geologie-Ingenieur h a t die Pflicht, sich fachlich weiterzubilden. Die Möglichkeiten hierzu sind u. a. folgende: a) als Mitglied der Geologischen Gesellschaft in der D D R an Tagungen und Exkursionen, an Geologenbesprechungen und Fachtagungen im Bereich seines Industriezweiges teilzunehmen, in der K a m m e r der Technik und in anderen Organisationen mitzuarbeiten; b) Gasthörer in den einschlägigen Wissensgebieten an Hochschulen zu sein; c) Teilnahme an Weiterbildungslehrgängen an Ingenieurschulen und Hochschulen oder am Teilstudium; d) Hochschulstudium; e) verkürztes Geologiestudium an der Martin-LutherUniversität Halle—Wittenberg bei gutem Abschluß als Geologie-Ingenieur und hervorragender Bewährung in der Praxis; f) Veröffentlichung von Beiträgen aus seinem Arbeitsgebiet.
a) Vollendung des 18. Lebensjahres; b) Abschluß der polytechnischen Oberschule oder Nachweis entsprechender Kenntnisse; c) Ausbildung als „ L a b o r a n t f ü r Geologie und Mineralogie" (Kollektor) bzw. eine 2jährige praktische Tätigkeit auf dem Gebiet der Geologie; d) Bergbautauglichkeit und Farbtüchtigkeit; e) aktive gesellschaftliche Mitarbeit beim A u f b a u unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates.
3.4. S t u d i e n f o r m , S t u d i e n z e i t u n d S t u d i e n a b s c h l u ß
Die Bewerber werden von einem V E B , einer staatlichen oder gesellschaftlichen Institution zu einem 3jährigen Studium an die Bergingenieurschule „Georgius Agricola" in Zwickau (Sa.) delegiert. Die Delegierung zum S t u d i u m ist eine Auszeichnung und umschließt die Verpflichtung, durch intensive Arbeit alle während des Studiums gebotenen Qualifizierungsmöglichkeiten zu nutzen, um die f ü r die Arbeit als Ingenieur notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben.
4. Einsatzmöglichkcitcn
Die Eignung des Bewerbers zum Studium wird in einer Eignungsprüfung festgestellt. 3.2. S t u d i e n i n h a l t 3.2.1. A l l g e m e i n e G r u n d l a g e n Marxismus-Leninismus Deutsch
Die Ausbildung erfolgt in einem 3jährigen Direktstudium a n der Bergingenieurschule „Georgius Agricola" in Zwickau (Sa). Nach erfolgreichem Abschluß des Studiums ist der Absolvent zur F ü h r u n g der Berufsbezeichnung „Ingenieur in der Fachrichtung Geologie" berechtigt.
Nach Abschluß seines Studiums wird der Geologie-Ingenieur während einer Einarbeitungszeit mit den speziellen Aufgaben in seinem Arbeitsgebiet v e r t r a u t gemacht. Der Geologie-Ingenieur wird vorzugsweise bei der Durchf ü h r u n g geologischer Erkundungsarbeiten, f ü r betriebsgeologische Arbeiten auf dem Gebiet der Montangeologie sowie bei hydrogeologischen und ingenieurgeologischen Arbeiten eingesetzt. Absolventinnen werden vorwiegend über Tage beschäftigt. Der Einsatz des Geologie-Ingenieurs erfolgt deshalb in den geologischen Abteilungen, Betrieben u n d I n s t i t u t e n der VVB Feste Minerale, der VVB Erdöl u n d Erdgas, der Vereinigungen volkseigener Betriebe der verschiedenen Bergbauzweige und in den Bezirksstellen f ü r Geologie bei den R ä t e n der Bezirke.
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Besprechungen und Referate
Besprechungen und Referate THON,
H.-G.
Scdiinentpetrographische Untersuchungen zur Gliederung des Buntsandsteins im südöstlichen Harzvorland „Freiberger Forschungshefte", C156, V E B Deutscher Verlag f ü r G r u n d s t o l l i n d u s t r i e , Leipzig 1963; 84 S., 16 Abb., 11 Anl., 2 Tai., 3 T a b . A u s g e h e n d v o n der T a t s a c h e , d a ß in den letzten J a h r e n zahlreiche A r b e i t e n m i t d e m Ziel einer möglichst w e i t r ä u m i gen gleichartigen Gliederung des U n t e r e n u n d Mittleren B u n t s a n d s t e i n s d u r c h g e f ü h r t w u r d e n , wird der Versuch u n t e r n o m m e n , weitere A n h a l t s p u n k t e u n d K e n n w e r t e z u r S t r a t i g r a p h i e auf der Basis der S c h w e r m i n e r a l f ü h r u n g zu finden. D u r c h B e s t i m m u n g e n der y - S t r a h l u n g k o n n t e bes t ä t i g t w e r d e n , d a ß die wechselnde I n t e n s i t ä t derselben die zyklische A b l a g e r u n g der S e d i m e n t e widerspiegelt. Die U n t e r s u c h u n g e n sind d u r c h L e i c h t m i n e r a l - u n d K a r b o n a t bestimmungen vervollständigt. Verf. gibt eine B e s c h r e i b u n g der A r b e i t s m e t h o d i k u n d b e h a n d e l t im einzelnen die A u s b i l d u n g des U n t e r e n B u n t s a n d s t e i n s der B o h r u n g e n Udersleben 10, S a n g e r h a u s e n 74, 109, Burgsdorf 58 u n d R o ß l e b e n 2/59 sowie die des Mittleren B u n t s a n d s t e i n s der drei e r s t g e n a n n t e n B o h r u n g e n . Es wird die ältere v o n JUNG (1958/59) aufgestellte zyklische Glieder u n g n a c h S o h l b a n k t y p e n z u g r u n d e gelegt u n d m i t a n d e r e n Gliederungen sowohl älterer A u t o r e n (PICARD, SCHRIEL u. a.) als a u c h m i t der f ü r das T h ü r i n g e r Becken gültigen ( n . DOCKTER & P U F F )
verglichen.
Auf G r u n d des eindeutigen zyklischen A u f b a u s des U n t e ren B u n t s a n d s t e i n s ist eine Dreiteilung desselben möglich, wobei die c h a r a k t e r i s t i s c h e n Schwerminerale A p a t i t , G r a n a t , T u r m a l i n , Zirkon u n d R u t i l i n n e r h a l b einer B o h r u n g d u r c h wechselnde Anteile die Zyklen widerspiegeln. Nachb a r b o h r u n g e n k o n n t e n n i c h t parallelisiert werden, was jedoch d u r c h die Messung der y - S t r a h l u n g u n d der d a d u r c h erleichterten Gliederung in Zyklen u n d Schichtenfolgen möglich w u r d e . Besonders deutlich k o n n t e die Grenze z u m Mittleren B u n t s a n d s t e i n d u r c h k o m p l e x e U n t e r s u c h u n g e n festgelegt werden, welche die alte Grenze W . JUNGS a n der Basis der ersten g r ö b e r k ö r n i g e n S a n d s t e i n e bestätigen. I m H a n g e n d e n schließen die Groß- u n d Kleinzyklen des Mittleren B u n t s a n d s t e i n s a n — letztere k o m m e n jedoch d u r c h die S c h w e r m i n e r a l v e r t e i l u n g u n d y - S t r a h l u n g s i n t e n s i t ä t n u r u n d e u t l i c h oder ü b e r h a u p t nicht z u m A u s d r u c k . Es zeigte sich, d a ß die s e d i m e n t p e t r o g r a p h i s c h e n U n t e r s u c h u n g e n f ü r eine s t r a t i g r a p h i s c h e Gliederung n u r bed i n g t v e r w e n d b a r sind, w ä h r e n d wertvolle Hinweise f ü r die Paläogeographie, A b g r e n z u n g u n d H e r k u n f t v o n S c h ü t t u n gen g e w o n n e n w e r d e n k ö n n e n . So k o m m e n Zirkone aus Gesteinen des Erzgebirges u n d deutlich nachweisbar aus n o r d w e s t s ä c h s i s c h e m P o r p h y r vor. Ebenso k ö n n e n A p a t i t e u n d T u r m a l i n e auf Gesteine der erzgebirgischen E i n h e i t e n zurückgeführt werden. Die A u s f ü h r u n g e n w e r d e n d u r c h A b b i l d u n g e n , Tabellen u n d A n l a g e n eingehend v e r a n s c h a u l i c h t . Sie sind ein weiteres E r g e b n i s der G r u n d l a g e n a r b e i t e n f ü r die B u n t s a n d steinstratigraphie.
D . RUSITZKA
DURMISCHJAN, A . G .
Über die Ursachen der Nichtübereinstimmung der Gasvorräte der Gaskondensatlagerstätten Aserbaidshans nach Berechnung mit der Volumenmethode und der Methode des Schichtdruckabfalls „ N e f t j . c h o s j . " (1963), H . 3, S. 26—31, 1 A b b . D a v o n ausgehend, d a ß die A u s b e u t u n g v o n Gas- u n d Gask o n d e n s a t l a g e r s t ä t t e n n u r bei rechtzeitiger B e s t i m m u n g der industriellen V o r r ä t e rationell erfolgen k a n n — eine Forderung, die in der P r a x i s infolge des Fehlens e n t s p r e c h e n d e r D a t e n n i c h t i m m e r erfüllt ist —, werden die gebräuchlichen M e t h o d e n der V o r r a t s b e r e c h n u n g k u r z d i s k u t i e r t . Die im allgemeinen bei Beginn der ersten F ö r d e r v e r s u c h e a n g e w a n d t e D r u c k a b f a l l m e t h o d e setzt ein einheitliches gasd y n a m i s c h e s S y s t e m v o r a u s u n d f ü h r t e insbesondere bei der
lithologisch u n d t e k t o n i s c h d u r c h I n h o m o g e n i t ä t e n ausgezeichneten L a g e r s t ä t t e K a i m a s zu erheblichen Fehlern. Die Schwierigkeit b e s t e h t darin, d a ß die L a g e r s t ä t t e n meist erst m i t f o r t s c h r e i t e n d e r E r k u n d u n g hinsichtlich des Regimes usw. genauer beurteilt werden k ö n n e n . T r o t z d e m bleibt diese Methode ein wichtiges Mittel z u r A b s c h ä t z u n g der V o r r ä t e . Die V o l u m e n m e t h o d e ist ebenfalls m i t Mängeln b e h a f t e t . I h r e A n w e n d u n g ergab bei den L a g e r s t ä t t e n Kaimas, Sirja u n d K a r a n d a g das l , 5 f a c h e bzw. im letzten Fall das Doppelte der t a t s ä c h l i c h e n V o r r ä t e . Die U n t e r s u c h u n g der Fehlerquellen zeigt, d a ß die Abweichungen h a u p t s ä c h l i c h d u r c h u n g e n a u e W e r t e f ü r die Gassättigung, die Porosität u n d die effektive Mächtigkeit hervorgerufen werden. Mächtigkeit u n d P o r o s i t ä t k ö n n e n hinreichend g e n a u m i t t e l s Bohrlochgeophysik u n d L a b o r u n t e r s u c h u n g e n b e s t i m m t w e r d e n . Meist liegen aber die W e r t e nicht in genügend großer A n z a h l vor. Schwieriger ist die E r f a s s u n g der Gassättigung, weil in G a s k o n d e n s a t l a g e r s t ä t t e n n e b e n Gas u n d g e b u n d e n e m W a s s e r noch flüssige K W (Resterdöl) v o r h a n d e n sind (Anteil des g e b u n d e n e n Erdöls a m P o r e n v o l u m e n in K a r a n d a g 2 — 2 7 % , in K a i m a s 2 , 6 — 4 3 , 4 % ) , so d a ß die B e s t i m m u n g der G a s s ä t t i g u n g m i t bohrlochgeophysikalischen V e r f a h r e n in W i r k l i c h k e i t die E r d ö l - G a s - S ä t t i g u n g des Gesteins darstellt u n d je n a c h dem Anteil des Resterdöls i n a c h oben abweichende W e r t e der G a s s ä t t i g u n g e r m i t t e l t werden. F ü r die L a g e r s t ä t t e K a i m a s werden n a c h Bohrlochgeophysik die m i t t l e r e W a s s e r s ä t t i g u n g m i t 45 % u n d die G a s s ä t t i g u n g m i t 55 % angegeben. L a b o r b e s t i m m u n g e n des g e b u n d e n e n Erdöls a n Kernprob'en e r l a u b t e n die E l i m i n i e r u n g des o. g. Fehlers u n d ergeben eine durchschnittliche G a s s ä t t i g u n g v o n 3 8 — 4 0 % . Das g e b u n d e n e E r d ö l ist u n a b h ä n g i g v o m K o n d e n s a t gehalt der g a s f ü h r e n d e n Horizonte. B e t r ä g t der K o n d e n s a t anteil z. B. 100 c m ' / m 1 Gas, so reicht das n u r f ü r eine Porenfüllung v o n 2 — 3 % aus, selbst w e n n m a n den vollständigen Ü b e r g a n g des K o n d e n s a t s in die flüssige Phase v o r a u s s e t z t . In der L a g e r s t ä t t e K a i m a s liegt der K o n d e n s a t a n t e i l a n der P o r e n f ü l l u n g nicht ü b e r 1 % . D u r c h das V o r h a n d e n s e i n v o n Gas, g e b u n d e n e m W a s s e r u n d flüssigen K W h a n d e l t es sich u m ein kompliziertes dreiphasiges System, wobei die A b g a b e f ä h i g k e i t f ü r die einzeln e n K o m p o n e n t e n v o n d e m Grad der S ä t t i g u n g a b h ä n g t . F ü r die L a g e r s t ä t t e K a i m a s ergibt die Z u s a m m e n f a s s u n g der E i n z e l b e o b a c h t u n g e n , d a ß W a s s e r u n d gebundenes Erdöl bei S ä t t i g u n g s g r a d e n von 5 0 % bzw. 3 0 % nicht zu fließen vermögen, w ä h r e n d der Gaszufluß bei 2 5 — 3 0 % S ä t t i g u n g noch günstig ist. Einige in ziemlicher E n t f e r n u n g v o n der K o n t u r u n d in Zonen h o h e r W a s s e r s ä t t i g u n g gelegene B o h r u n g e n f ö r d e r t e n m i t d e m Gas 3—10 m 3 W a s s e r / T a g . Demzufolge ist das W a s s e r n i c h t völlig g e b u n d e n u n d gerät bei größeren D r u c k depressionen in Bewegung. Dunkle, teerhaltige K o n d e n s a t e t r e t e n in Sonden auf, die aus s t ä r k e r erdölgesättigten Zonen produzieren.
W . LANGE
B U L A T O W , A . , A . K A R A J E W , I . K A R M A N O W & N . SIDOROW
Erfahrungen bei der Verwendung von Zementmörteln mit herabgesetztem spezifischem Gewicht in Erdölvorkommen des Gebietes von Krasnodar „ N e f t j . chosj." (1962); H. 5, S. 2 1 - 2 5 Bei der Z e m e n t a t i o n tiefer Bohrlöcher ist es n o t w e n d i g , Z e m e n t s c h l ä m m e n m i t niedrigem spez. Gewicht einzusetzen, u m große Z e m e n t i e r h ö h e n ohne Schwierigkeiten zu erreichen. Leichte Z e m e n t s c h l ä m m e n w e r d e n hergestellt d u r c h Zusatz v o n t r o c k e n e m B e n t o n i t z u m Z e m e n t oder d u r c h V e r w e n d u n g einer T o n s p ü l u n g z u m A n r ü h r e n der S c h l ä m m e . Der B e n t o n i t beeinflußt die physikalischen E i g e n s c h a f t e n des Z e m e n t s . Bei P o r t l a n d z e m e n t e n wird die F e s t i g k e i t herabgesetzt, w ä h r e n d bei Schlacken-Sand-Mischungen eine E r h ö h u n g e i n t r i t t . D u r c h die V e r w e n d u n g v o n B e n t o n i t k o m m t m a n wegen der niedrigen Festigkeit des Z e m e n t s in W i d e r s p r u c h z u r G O S T - N o r m 1581-42, die relativ hohe Festigkeiten v e r l a n g t . Theoretische U n t e r s u c h u n g e n ü b e r
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106 den Spannungszustand des Zements hinter den Rohren zeigen jedoch, daß derartige hohe Festigkeiten nicht benötigt werden. Die Praxis in den Gebieten von Stawropol und K u b a n h a t gezeigt, daß Biegezugfestigkeiten von 15 — 20 kp/cm 2 u n d Druckfestigkeiten von 50 —60 kp/cm 2 ausreichen, um eine gute Isolation der produktiven Schichten zu garantieren. Eine so einseitige Orientierung auf die Festigkeitseigenschaften der Zemente h e m m t die Weiterentwicklung der Technologie bei der Zementation von Bohrlöchern. In Laboruntersuchungen wurde gezeigt, daß Permeabilität und Aggressivbeständigkeit der Zemente Parameter sind, die größere Beachtung verdienen, um eine dauerhafte Isolation der Schichten zu erreichen. Durch Veränderung des normalen Wasser-Zement-Verhältnisses von 0,5 k a n n m a n das spez. Gewicht der Schlämme beeinflussen. Dieses wirkt sich auf die Durchlässigkeit des Zementsteins aus. Bei Zusatz von Bentonit oder anderen Materialien wird das überschüssige Wasser von diesen Komponenten gebunden. Bei Temperaturen über 110 °C sind diese Zusätze nicht nur Füllstoff, sondern treten in Wechselwirkung mit dem Zement. Diese Zementmischungen können durch Zugabe von CMC verzögert werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden in verschiedenen Gebieten mit Erfolg in der Praxis ü b e r p r ü f t . Beim Zusatz von Bentonit zum Zement ergeben sich durch größere Schlammengen außerdem beträchtliche Einsparungen. K. SCHULZE RICHTER, D .
Schiefrigkeit und tektonische Achsen im Gebiet des Yelberter Sattels (Rheinisches Schiefergebirge) ,,Forsch.-Ber. Nordrhein-Westfalen", 1197, 34 S., 8 Abb., 2 Taf., Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1963 Tektonische Untersuchungen im Velberter Sattel,, dem nördlichsten Antiklinorium des Rheinischen Schiefergebirges, besitzen insofern besondere Bedeutung, als in diesem Gebiet das unmittelbar Liegende des produktiven R u h r karbons aufgeschlossen ist und somit Fragen von nicht zuletzt bergbaulichem Interesse einer Klärung nähergebracht werden können. Dem Verf. gelang es, mit Hilfe einer eingehenden kleintektonischen Analyse den Deformationsablauf zur Zeit der asturischen Tektogenese relativ exakt zu rekonstruieren. So stellte sich beispielsweise heraus, daß der Größfaltenbau schon vor Einsetzen der Schieferung in seinen Grundzügen vorhanden war. Auch konnten zwei Generationen von Kleinfalten sowie Stockwerke wechselnder Schieferungsintensität unterschieden werden. Besondere Aufmerksamkeit wurde darüber hinaus den Beziehungen zwischen S- und B-Achsen, der Verformung von Fossilien u. a. Problemen gewidmet. Einen guten Uberblick über das gesamte Arbeitsgebiet vermitteln eine geologisch-tektonische K a r t e (Schieferung, Störungen, S- und B 2 -Achsen) sowie eine gefügetektonische Karte mit 17 ß-Diagrammen. D. FRANKE
Besprechungen und Referate übergehen. Apt und Unteralb fehlen, das Mittelalb transgrediert mit glaukonitischem Sandstein. Auch die Cenomankallce sind noch glaukonitisch-sandig, sie gehen im Torton und Senon in reine und mergelige Kalke mit Feuersteinen über. Insgesamt ist die Kreide ca. 300 m mächtig. Bemerkenswert ist der Unterschied zwischen dem dolomitisierten Malm und der kalkigen Kreide. Die Dolomitisierung ist sekundär, sie geht oft von den Stylolithen aus und weist die Ablagerungen einer litoralen P l a t t f o r m im Flachmeer zu. I m Eozän (150 m) folgen auf eine basale Brekzie kalkig-sandige Mergel und wirr geschichtete Kalke, die auf subaquatisches Fließen hindeuten. Es sind synorogene Sedimente, die auch im Oligozän mit Mächtigkeiten bis über 1000 m vorkommen in lakustrischen, lagunären u n d konglomeratischen Serien mit aufgearbeitetem J u r a - und Kreidematerial. Das geringmächtige marine Miozän mit Molasseablagerungen geht randlich in kontinentale Serien über. Vom S a r m a t bis Pliozän herrschen Mergel und Sande mit Braunkohlen vor. Die Schichten sind etwas über 200 m dick. Nach dem Schelfstadium bis Ende J u r a wurde im Eozän das Becken gebildet, das von nun ab stark durch die alpine Geosynklinale beeinflußt wurde. J u r a f a l t u n g und alpine Uberschiebungen verursachten eine Diskordanz zwischen Miozän und Pliozän. Die klargegliederte, übersichtliche Monographie ist vorzüglich gedruckt-und illustriert, die Tafeln sind technische Spitzenleistungen. Es möge deshalb nicht als kleinlich angesehen werden, wenn auf die schlechte Redigierung der fremdsprachigen Literaturzitate hingewiesen wird. Ein deutscher Leser wird vielleicht die „ W ü r t t e m b Honreshefte" noch unterbringen können, aber was soll z. B. ein englischer Wissenschaftler mit der Angabe „Nassuer J e h r l u c k " anfangen? E r wird k a u m ahnen, daß es sich um das „Nassauer J a h r b u c h " handelt. R. MEINHOLD MARTIN, B . D .
Rosedal Channel—evidence for late Mioeene submarine erosion in Great Valley of California „Bull. Am. Assoc. Petrol. Geol.", Tulsa, 47 (1963), 3, S. 4 4 1 - 4 5 6 , 7 Abb., 1 Tab. Die Arbeit wirft neues Licht auf eines der schwierigsten Kapitel der Sedimentologie. Der Autor weist glaubhaft nach, daß die von ihm benannte S t r u k t u r (Sandfüllung eines Kanals im Fruitvale-Schieferton) in einer Meerestiefe von ca. 400 m entstanden ist, und zwar durch untermeerische Erosion des Kanals und ebenso untermeerische Ausfüllung mit Sedimenten, die alle Eigenschaften von Turbiditen haben. Der Autor bietet keine neue Theorie dafür, neigt aber zu der Ansicht, daß Trübeströme die (wahrscheinlich doch schon etwas verfestigten) Schiefertone 100 bis 400 m tief erodieren und dann wieder ausfüllen konnten. MEINHOLD FABIAN, H . J .
Bas Erdölfeld Meckelfeld-Süd LEFAVRAIS-RAYMOND, M m . A .
Contribution à l'étude géologique de la Bresse d'après les sondages profonds Mémoires du Bureau de Recherches Géologiques et Minières, Nr. 16, Editions B. R. G. M., Paris 1962 Die Bresse ist eine Senke zwischen dem Französischen Zentralmassiv und dem Schweizer J u r a und eines der Erdölhoilnungsgebiete Frankreichs. Es wurde deshalb in den letzten J a h r e n durch eine Reihe von Tiefbohrungen untersucht, deren Ergebnisse die Autorin in einer Monographie auswertet. I m Zentralgebiet wird Oberkreide unter Tertiär angetroffen, in den Antiklinalen Unterkreide und J u r a . Die tiefste Bohrung im Zentrum erreichte bei 3018 m Teufe das Toarcien. Die Bearbeitung erstreckt sich auf den Bereich v o m Malm bis zum Tertiär. Die Malmsedimente (Lusitanien, Kimmeridge, Portland) sind weniger als 500 m mächtig. Sie bestehen aus Kalken, Dolomiten und dolomitischen Kalken, z. T. mit Bitumenführung. I m Valangien, das anfangs kalkigsandig ist und Eisenerzkonkretionen enthält, erfolgt eine Transgression mit Konglomeraten. Das Hauterive hinterließ Karbonate, die im Urgonien wieder in Strandablagerungen
„Erdölzeitschrift", Wien, 79 (1963), 1, S. 1 - 9 , 10 Abb., 4 Tab. A m Salzstock von Meckelfeld, an dem bisher nur eine kleine Scheitellagerstätte b e k a n n t war, ist eine Diskordanzlagerstätte beiderseits einer schmalen Mulde im Dogger ß b e k a n n t geworden. Der Muldensüdrand ist der R a n d des Gifhorn-Hamburger Doggertroges, der Nordrand e n t s t a n d beim Salzaufstieg. I m N wird der Speicher durch Gesteine des Salzstockes verschlossen, im S durch die Transgression des Alb. In der Verlängerung dieses Randes nach NE liegt die gleichartige Lagerstätte Reitbrook-West. Ahnliche Fallen finden sich an der Westflanke von Meckelfeld (Feld Sinstorf). Wegen Geländeschwierigkeiten und der Schmalheit der Ölzonen wurde meist mit gerichteten Bohrungen gearbeitet. Die Arbeit enthält ausführliche Tabellen über die Ölqualitäten und Lagerstättenwässer sowie Lagers t ä t t e n d a t e n , Korngrößenuntersuchungen des Speichergesteins. Der Ölinhalt beträgt 2,5 Mill. t, 3 4 % werden als gewinnbar betrachtet. Die Lagerstätte ist untersättigt und h a t Randwassertrieb. Die geothermische Tiefenstufe beträgt 36,5 m. Drückerhaltungsmaßnahmen haben begonnen. MEINHOLD
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Besprechungen und Referate EWING, M. & J .
EWING
Bäte of salt-dome growth „ B u l l . A m e r . Ass. Petrol. Geol.", Tulsa, Vol. 46 (1962), 5 S. 7 0 8 - 7 0 9 , 1 A b b . I n der N ä h e der Sigsbee Knolls, gelegen in der SigsbeeTiefe im Golf v o n Mexiko, w u r d e n seismisch ca. 20 Salzdome g e f u n d e n , ü b e r denen sich a m Meeresboden E r h e b u n g e n v o n ca. 20 m f a n d e n . K e r n b o h r u n g e n ergaben, d a ß H o c h lagen wie Senken v o n einer gleichmäßigen Schicht v o n Globigerinen-Ooze b e d e c k t sind. I h r A l t e r b e t r ä g t k n a p p 11000 J a h r e n a c h C 1 4 - B e s t i m m u n g e n . Auf G r u n d geologischer E r w ä g u n g e n ( B e o b a c h t u n g der A b l a g e r u n g e n v o n T r ü b e s t r ö m e n ) k o m m e n die A u t o r e n zu der A u f f a s s u n g , d a ß die E r h e b u n g e n seit A b l a g e r u n g der Ooze in den letzten 11000 J a h r e n erfolgten, w o r a u s sich eine H e b u n g v o n 1 m m / J a h r ergibt, v e r u r s a c h t d u r c h den Aufstieg des Salzes. MEINHOLD HUTHNANCE, W .
B.
How to minimize blowouts and lost circulation „ W o r l d Oil", H o u s t o n , 156 (1963), 1, S. 6 6 - 7 0 , 1 A b b . Tiefe u n d enge Bohrlöcher h a b e n b e t r ä c h t l i c h e D r u c k verluste d u r c h R e i b u n g s k r ä f t e im Gestänge u n d im Ringr a u m , besonders bei beschwerten S p ü l u n g e n . Der A u t o r err e c h n e t f ü r ein Beispiel die kinetischen S p ü l u n g s d r ü c k e f ü r l a m i n a r e n u n d t u r b u l e n t e n F l u ß . Die dabei a u f t r e t e n d e n Ü b e r d r ü c k e k ö n n e n zu F r a c - E i f e k t e n u n d S p ü l u n g s v e r l u s t e n f ü h r e n . Andererseits k a n n der U n t e r s c h i e d zwischen statischen u n d kinetischen D r ü c k e n u n d der s w a b - E i f e k t des Bohrzeuges zu A u s b r ü c h e n f ü h r e n . Es w e r d e n weiter die K o n t r o l l m a ß n a h m e n beschrieben f ü r die richtige Einstellung der Z i r k u l a t i o n u n d die A n f o r d e r u n g e n a n die Spülung, welche H a v a r i e n v e r m e i d e n sollen. MEINHOLD CARPENTER, N . F . & E . A . ERNST
Acidizing with swcllable polymers „ J o u r n a l of Petrol. T e c h n o l . " , Dallas, 14 (1962), 9, S. 1041 bis 1047, 4 A b b . Es h a t sich in der P r a x i s gezeigt, d a ß die S ä u r e w i r k u n g h a u p t s ä c h l i c h auf Rissen, erweitert d u r c h die h o h e n D r ü c k e bei der I n j e k t i o n , erfolgt. U m die W i r k u n g zu erhöhen, m u ß die S ä u r e weit eindringen. Das k a n n geschehen d u r c h Verh i n d e r u n g v o n F l ü s s i g k e i t s a b g a b e an die P o r e n u n d d u r c h R e ä k t i o n s v e r z ö g e r u n g . Die A u t o r e n v e r s u c h t e n m i t E r f o l g quellfähige Polymere, die m i t Salzsäure auf das 40fache a n schwellen, dabei P o r e n abschließen, auf d e n Rissen ins Gebirge eindringen u n d dabei die a b s o r b i e r t e S ä u r e n u r langs a m d u r c h Diffusion abgeben. MEINHOLD FERRELL, H . H . , M . FELSENTHAL & I. W . W O L F E '
Effiect of overburden pressure on flow capacity in a deep oil reseryoir „ J o u r n a l of Petrol. T e c h n o l . " , Dallas, 14 (1962), 9, S. 962 bis 966, 9 A b b . Bei der W a s s e r i n j e k t i o n in einem Olfeld w u r d e eine A u f n a h m e f ä h i g k e i t v o n n u r J / 7 der n a c h d e n P e r m e a b i l i t ä t s m e s s u n g e n zu e r w a r t e n d e n angetroffen. R e a k t i o n e n des F l u t w a s s e r s u n d m e c h a n i s c h e V e r s t o p f u n g e n w a r e n ausgeschlossen. P e r m e a b i l i t ä t s m e s s u n g e n u n t e r h o h e m allseitigem D r u c k zeigten eine s t a r k e A b n a h m e der Permeabilit ä t m i t w a c h s e n d e m D r u c k . Das Speichergestein w a r wenig v e r f e s t i g t , so d a ß der K o m p a k t i o n s e f f e k t w i r k s a m w u r d e . MEINHOLD KIRCHHEIMER,
F.
Das Uran und seine Geschichte E . Schweitzerbart'sclie V e r l a g s b u c h h a n d l u n g (Nägele u. Obermiller), S t u t t g a r t 1963, 372 S., 4 F a r b t a f . , 1 K u n s t d r u c k t a f . , 57 T e x t a b b . , 2 Beil., 51,40 DM Prof. Dr. FRANZ KIRCHHEIMER, P r ä s i d e n t des Geologischen L a n d e s a m t e s v o n B a d e n - W ü r t t e m b e r g , h a t m i t diesem Buch ein W e r k der Öffentlichkeit übergeben, das v o n einem großen Kreis v o n Geologen, Mineralogen u n d L a g e r s t ä t t e n k u n d l e r n , a b e r a u c h v o n F a c h l e u t e n der v e r a r b e i t e n d e n I n d u s t r i e , wie
Porzellan- u n d Glasherstellern, Chemikern u n d H ü t t e n l e u t e n , m i t Interesse u n d Begeisterung a u f g e n o m m e n w e r d e n wird. Mit einer b e w u n d e r n s w e r t e n Präzision t r u g er Z i t a t e aus ü b e r 3000 L i t e r a t u r q u e l l e n z u s a m m e n u n d w e r t e t e sie aus, s a m m e l t e u n d ü b e r p r ü f t e er f a s t 3500 A n g a b e n v o n G r u b e n , Orten, F u n d s t e l l e n u n d Minerallisten u n d legte diese Fülle v o n Material übersichtlich geordnet u n d klar s y s t e m a t i s i e r t in diesem W e r k nieder. Es b e g i n n t m i t den ersten N a c h r i c h t e n ü b e r U r a n m i n e r a lien, f ü h r t ü b e r deren wissenschaftliche E n t d e c k u n g v o n KLAPROTH u n d endet im J a h r e der E n t d e c k u n g des R a d i u m s , 1898. Mit einer unvergleichlichen Genauigkeit legt der Verf. literarische Originalquellen bloß u n d v e r h i l f t l ä n g s t verschollenen u n d vergessenen P u b l i k a t i o n e n zu n e u e m wissens c h a f t l i c h e m Leben. E b e n s o v e r f ä h r t er m i t den F u n d p u n k t a n g a b e n u n d m i t der E n t w i c k l u n g der N o m e n k l a t u r f ü r die verschiedenen U r a n m i n e r a l i e n . Auf 178 Seiten b e h a n d e l t er einzelne V o r k o m m e n u n d L a g e r s t ä t t e n des U r a n s u n d gliedert den T e x t dabei n a c h K o n t i n e n t e n u n d L ä n d e r n . I n vielen Fällen sind gefällige Ü b e r s i c h t s k ä r t c h e n den A u s f ü h r u n g e n beigefügt. Der Verw e r t u n g des Urans, a n g e f a n g e n v o n d e m Begriff der U r a n Metallurgie E . M. PELIGOTS ü b e r Glasmacherei u n d Porzellanmalerei, w i d m e t er 88 T e x t s e i t e n m i t d e m e n t s p r e c h e n den, z u m Teil farbigen, e i n p r ä g s a m e n A b b i l d u n g e n . Ein ausführliches Verzeichnis der L i t e r a t u r ü b e r U r a n v o r k o m m e n (1789—1898), ein ebenso gründliches Sach- u n d Personenverzeichnis, ein Verzeichnis v o n P e r s o n e n n a m e n , eines der O r t s n a m e n u n d ein Mineralregister schließen dieses wichtige W e r k ab, das eine willkommene Bereicherung unserer F a c h l i t e r a t u r darstellt. K. KAUTER HOWARD-WHITE, F . B .
Nickel — An historical review M e t h u e n u. Co. L t d . , L o n d o n 1963, 350 S., 4 F a r b a b b . , 2 F a r b t a f . , 61 T e x t a b b . u. 23 Taf., Diagr. u. K a r t . , 235 L i t e r a t u r h i n w e i s e u n d E r l ä u t e r u n g e n , 5 A n h ä n g e , 15 X 22 cm W i e J . F. THOMPSON, der P r ä s i d e n t der I n t e r n a t i o n a l Nickel Co., i m V o r w o r t zu d e m so inhaltsreichen B u c h z u m A u s d r u c k bringt., h a t d e r V e r f . , FRANK B. HOWARD-WHITE,
als Direktor der gleichen f ü h r e n d e n Nickel-Gesellschaft seit 1918 m i t Nickel zu t u n g e h a b t , so d a ß er wie kein a n d e r e r in der Lage war, die Geschichte des Metalls Nickel v o n ihren f r ü h e s t e n A n f ä n g e n bis zur G e g e n w a r t m i t ihren komplizierten Z u s a m m e n h ä n g e n aufzuzeichnen. I n 19 K a p i t e l n h a t er die interessante Geschichte des außergewöhnlichen Metalls Nickel, das so innig m i t den H ö h e n u n d Tiefen des menschlichen Daseins v e r b u n d e n ist, dargestellt. E r h a t es m e i s t e r h a f t v e r s t a n d e n , das u m f a n g r e i c h e T a t s a c h e n m a t e r i a l zu einer Biographie des Nickels zu gestalten, die nicht n u r f ü r den S a c h k e n n e r eine F u n d g r u b e b e m e r k e n s w e r t e r Z u s a m m e n h ä n g e , sondern a u c h d e m geschichtlich u n d n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h interessierten Leser einen v o r züglichen Überblick ü b e r die E n t w i c k l u n g der Nickelindustrie u n d die w i r t s c h a f t l i c h e B e d e u t u n g dieses wichtigen metallischen Rohstoffs bietet. Der deutsche Leser wird beim Anblick des als Titelbild f a r b i g w i e d e r g e g e b e n e n A l t a r b i l d e s v o n HANS HESSE
aus
d e m J a h r e 1521, das sich in der St. A n n e n k i r c h e in A n n a berg befindet, erkennen, wie eng die Geschichte des Nickels in ihren A n f ä n g e n m i t d e m Silberbergbau im sächsischen Erzgebirge v e r b u n d e n ist. Die bei A n n a b e r g u n d Schneeberg m i t d e m Silber v o r k o m m e n d e n Erze w a r e n v o n den a l t e n Bergleuten zuerst f ü r K u p f e r e r z e g e h a l t e n worden, e r g a b e n j e d o c h bveim Schmelzen kein K u p f e r , sondern giftige D ä m p f e , so d a ß sie es ärgerlich als K u p f e r - N i c k e l bezeichneten, wobei Nick oder Nickel ein S c h i m p f n a m e f ü r den Teufel war. Als d a n n 1751 A. F. CRONSTEDT in Schweden in d e m K u p f e r Nickel ein neues Metall e n t d e c k t e , n a n n t e er es Nickel. Lange bevor Nickel nicht n u r als Metall der Erde, s o n d e r n a u c h des K o s m o s e r k a n n t w o r d e n war, wo es als U r s a c h e der WlDMANNSTÄTTENSchen Ätzfiguren in E i s e n m e t e o r i t e n festgestellt worden war, spielte es als v o m H i m m e l g e s a n d t e s G u t wegen seiner H ä r t e u n d Zähigkeit, v e r m u t l i c h a u c h wegen seiner magischen E i g e n s c h a f t e n bei den a l t e n Völkers c h a f t e n Vorderasiens, eine gewisse Rolle, B e m e r k e n s w e r t e r -
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108 weise sind a u c h beachtliche Ni-Gehalte in Bronzegeräts c h a f t e n u n d Münzen festgestellt worden, die in Vorderasien u n d China bis zu 3500 J a h r e vor der Zeitenwende angefertigt w u r d e n . Eine d e m Neusilber ähnliche, als P a i t o n g oder irrt ü m l i c h P a k f o n g bezeichnete Kupfer-Zink-Nickel-Legierung w a r den Chinesen schon im Mittelalter b e k a n n t u n d w u r d e in der Provinz J ü n n a n erzeugt. E r s t n a c h 1823 stellte m a n im sächsischen Erzgebirge Neusilber vor allem f ü r Tafelbestecke her u n d b r a c h t e es u n t e r d e m N a m e n A r g e n t a n , A l p a k a u n d zahlreichen a n d e r e n Bezeichnungen in den Handel. G e n ü g t e z u n ä c h s t die geringe Nickelgewinnung im sächsischen Erzgebirge zur D e c k u n g des B e d a r f s f ü r die örtliche Neusilberherstellung, so setzte bei steigender N a c h f r a g e , vor allem aus E n g l a n d , eine stärkere G e w i n n u n g von Nickelerzen d u r c h A u s b e u t u n g anderer L a g e r s t ä t t e n in D e u t s c h l a n d u n d Österreich ein, seit 1830 a u c h in den USA (La M o t t e mine, Missouri, u n d seit 1853 G a p mine, Pennsylvania), v o n 1838 a n in Schweden (Klefva, R u d a u n d Slattberg), v o n 1840 in F r a n k r e i c h (Vogesen u n d Pyrenäen) u n d 1848 in Norwegen (Espedalen, Ringerike, Evje) u n d R u ß l a n d (Ural u n d K a u k a s u s ) . I n einem b e d e u t e n d e n A u s m a ß k o n n t e sich jedoch die N i c k e l p r o d u k t i o n erst n a c h der 1866 erfolgten E n t d e c k u n g der großen Nickelsilikatvorkommen in Neukaledonien, die seit 1875 in geringem U m f a n g , seit 1889 n a c h E r r i c h t u n g einer H ü t t e bei Thio a n der O s t k ü s t e der Insel s t ä r k e r a u s g e b e u t e t w u r d e n , u n d n a c h der seit 1889 eins e t z e n d e n E r z e u g u n g v o n Nickel-Kupfer-Metall aus den N i c k e l - K u p f e r - E r z e n des S u d b u r y - G e b i e t s in K a n a d a entwickeln. Der Bedarf a n Nickel stieg ganz erheblich, als u m 1890 h e r u m die B e d e u t u n g v o n Nickelstählen f ü r die Herstellung v o n P a n z e r p l a t t e n sowie schweren Geschützen u n d Geschossen e r k a n n t worden war. Nickel war schlagartig zu einem strategischen Metall geworden. Aber a u c h f ü r den B a u v o n K r a f t m a s c h i n e n h a t t e es eine besondere B e d e u t u n g erl a n g t . F e r n e r h a t t e m a n e r k a n n t , d a ß einige Nickellegier u n g e n besondere magnetische u n d elektrische E i g e n s c h a f t e n besaßen, sich d u r c h einen m i n i m a l e n Ausdehnungskoeffizienten (Invar) oder d u r c h einen d e m Glas gleichen auszeichneten, weiter d a ß galvanisch a u f g e t r a g e n e Nickelüberzüge einen vorzüglichen R o s t s c h u t z darstellen u n d Nickel allein oder in Legierungen ein vorzügliches Münzmetall war. Vor d e m ersten W e l t k r i e g gab es fünf große Nickelproduz e n t e n auf der Basis der k a n a d i s c h e n u n d neukaledonischen Nickelerzvorkommen: 1. I n t e r n a t i o n a l Nickel m i t einer H ü t t e n k a p a z i t ä t v o n 16000 t Ni jährl. in B a y o n n e , New Jersey, USA. 2. Le Nickel m i t einer K a p a z i t ä t v o n etwa 6000 t Ni j ä h r lich in Le H a v r e , F r a n k r e i c h , E r d i n g t o n u n d Kirkintilloch, Großbritannien. 3. Bailande m i t einer K a p a z i t ä t v o n etwa 3600 t Ni jährlich in Düffel, Belgien, u n d 900 t Ni jährlich in New Brunswick, New Jersey, USA. 4. Mond Nickel m i t einer K a p a z i t ä t v o n 3200 t Ni jährlich in Clydach, Wales, G r o ß b r i t a n n i e n . 5. A n g l o - F r e n c h Nickel m i t einer K a p a z i t ä t v o n 3200 t Ni in H a f o d Isha, Wales, G r o ß b r i t a n n i e n . Die kleine N i - H ü t t e in K r i s t i a n s a n d in Norwegen erzeugte in den ersten K r i e g s j a h r e n etwa 900 t Ni jährlich. I n den K r i e g s j a h r e n stieg die N i c k e l p r o d u k t i o n der W e l t auf etwa 47000 t Ni (1918) an, u m 1922 auf etwa 11000 t Ni z u r ü c k z u g e h e n . D u r c h eine systematische E n t w i c k l u n g der A n w e n d u n g v o n Nickel f ü r den Friedensbedarf stieg die Nickelerzeugung 1925 auf 36000 t Ni an, u m 1929 56000 t Ni zu erreichen. N a c h einem k r i s e n b e d i n g t e n R ü c k g a n g im J a h r e 1932 auf 32500 t Ni stieg der N i c k e l v e r b r a u c h der W e l t d u r c h die v e r s t ä r k t e R ü s t u n g vor d e m zweiten W e l t krieg d a n n auf etwa 110000 t Ni i m J a h r e 1937 an. Die Kriegsjahre b r a c h t e n einen weiteren Anstieg der Nickelp r o d u k t i o n in den westlichen L ä n d e r n m i t einer Spitzenerzeugung v o n 154000 t Ni im J a h r e 1943. N a c h einem R ü c k g a n g im J a h r e 1946 auf 103000 t Ni setzte sich die A u f w ä r t s b e w e g u n g der N i - P r o d u k t i o n bis z u m J a h r e 1957 m i t 235000 t Ni u n d , u n t e r b r o c h e n d u r c h einen R ü c k g a n g auf 170000 t Ni im J a h r e 1958, bis 1961 m i t 270000 t Ni fort. Diese erstaunlichen P r o d u k t i o n s s t e i g e r u n g e n h a b e n sich durch den großzügigen A u s b a u der k a n a d i s c h e n E r z g r u b e n
Besprechungen und Referate im S u d b u r y - G e b i e t , im L y n n - L a k e - G e b i e t v o n M a n i t o b a (Sheritt Gordon mine, 11300 t Ni jährlich) sowie auf der T h o m p s o n - G r u b e in N o r d m a n i t o b a ergeben. Die g r ö ß t e Nickel-Gesellschaft, die I n t e r n a t i o n a l Nickel Co., h a t eine P r o d u k t i o n s k a p a z i t ä t v o n ü b e r 180000 t Ni jährlich, die Falconbridge Nickel mines von 22500 t Ni jährlich. I n den USA wird v o n der H a n n a Mining Co. aus den N i c k e l v o r k o m m e n v o n Riddle in Oregon Ferronickel m i t einem N i - I n h a l t v o n 9000 t jährlich gewonnen. Le Nickel e r r i c h t e t e in Doniambo, Neukaledonien, eine E l e k t r o h ü t t e zur E r z e u g u n g v o n Ferronickel. Die P r o d u k t i o n s k a p a z i t ä t ist 13500 t NiI n h a l t im Ferronickel u n d 11300 t Reinnickel. J a p a n erzeugte 1961 aus neukaledonischen E r z e n ü b e r 20000 t Ni. Als zweitgrößter Ni-Erzeuger der W e l t h a t die S o w j e t u n i o n n a c h g e s c h ä t z t e n A n g a b e n des U. S. B u r e a u of Mines vor allem aus den G r u b e n P e t s a m o , Monchegorsk u n d Norilsk zuletzt r u n d 75000 t Ni jährlich gewonnen. I n K u b a w u r d e bereits 1903 v e r s u c h t , Nickel zu gewinnen, j e d o c h erst seit 1952 k a m die N i c k e l p r o d u k t i o n in den Anlagen Nicaro u n d u n d Moa B a y m i t einer jährlichen K a p a z i t ä t v o n 22 500 t Ni in Betrieb. I m J a h r e 1961 w u r d e n v o n den wichtigsten Nickelproduzenten erzeugt: Kanada Sowjetunion Neukaledonien USA Kuba
217000 75000 41000 10500 10500
t t t t t
Ni Ni Ni Ni Ni
354000 t Ni Die beachtlichen P r o d u k t i o n s s t e i g e r u n g e n f ü r Nickel der letzten J a h r e sind auf die z u n e h m e n d e n A n w e n d u n g s m ö g lichkeiten v o n Nickelstählen u n d Nickellegierungen in hochb e a n s p r u c h t e n K o n s t r u k t i o n s e l e m e n t e n z u r ü c k z u f ü h r e n . Die erstaunlichen technischen E n t w i c k l u n g e n der m o d e r n e n Technik w ä r e n ohne das Metall Nickel in seinen Verbind u n g e n m i t a n d e r e n Metallen n i c h t möglich gewesen. Überall, wo es auf H i t z e b e s t ä n d i g k e i t oder a u c h Festigkeit bei tiefsten T e m p e r a t u r e n oder Korrosionsfestigkeit a n k o m m t , sind Legierungen v o n Nickel m i t verschiedenen G e h a l t e n als zweckmäßigstes Material e r k a n n t w o r d e n . I n G a s t u r b i n e n u n d Düsen- u n d R a k e t e n t r i e b w e r k e n sind b e d e u t e n d e Mengen an Nickel e n t h a l t e n . So ist das Metall Nickel, das zu Beginn dieses J a h r h u n d e r t s im wesentlichen einen E i n s a t z f ü r R ü s t u n g s z w e c k e e r f a h r e n h a t t e , d a r ü b e r h i n a u s zu einem E l e m e n t geworden, das m i t d e m F o r t s c h r i t t der m o d e r n e n Technik auf das engste verb u n d e n ist. H. R e h
Bereschnoi, A. I., P. G. Kulagnin, M. A. Potjukajew &
W . W . SlMONOW
Über die Möglichkeiten zur Schaffung einer tonfreien Bohrspülung auf der Grundlage polymerer Koagulationsmittel und Salzlösungen „ N e f t i i g a s " , Nr. 3, S. 2 9 - 3 4 , 1963 U n t e r h o h e n T e m p e r a t u r e n u n d D r ü c k e n wird der E i n s a t z der B o h r s p ü l u n g e n bei T o n als G r u n d l a g e der B o h r s p ü l u n g i m m e r m e h r erschwert. Ausgehend v o n S p ü l u n g e n m i t ger i n g e m T o n g e h a l t (3%) w e r d e n Versuche u n d p r a k t i s c h e Anwendungen von tonfreien Spülungen unter Zusatz von P o l y a c r y l a m i d beschrieben. E l e k t r o l y t z u s ä t z e zu T o n s p ü l u n g e n f ü h r e n wohl zur Stabilisierung toniger Bohrlochw ä n d e , verschlechtern aber die s t r u k t u r e l l - m e c h a n i s c h e n E i g e n s c h a f t e n der B o h r s p ü l u n g . Das im W a s s e r gelöste P o l y a c r y l a m i d h a t eine m a x i m a l e neutralisierende W i r k u n g auf Tone. D a es ein s t a r k e s K o a g u l a t i o n s m i t t e l darstellt, u n t e r d r ü c k t es das Dispergieren der Tonteilchen u n d besitzt gleichzeitig die wichtige E i g e n s c h a f t , selbst zu dispergieren sowie sich in k o n z e n t r i e r t e n Salzlösungen aufzulösen. Diese m i t Salz (NaCl; CaCl 2 ; N a N 0 3 ; ZnCl 2 ) g e s ä t t i g t e n W a s s e r l ö s u n g e n des P o l y a c r y l a m i d s (1,2%) sind t h e r m o stabil bis 200°C, sie k ö n n e n bis auf ein spez. Gewicht v o n 1,9 d u r c h das Salz b e s c h w e r t werden u n d h a b e n ausreichende S p ü l u n g s m e ß w e r t e bis 2,4 g/cm 3 , Viskosität 30 — 40 sec, W a s s e r a b g a b e 1—2 ml. Eine fehlende T h i x o t r o p i e k a n n nicht als negativer F a k t o r angesehen werden, da bei dieser S p ü l u n g keine H y d r o f r a c e r s c h e i n u n g e n a u f t r e t e n k ö n n e n . I n L a b o r v e r s u c h e n w u r d e die S t a b i l i t ä t v o n T o n k ö r p e r n in
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2 Nachrichten und Informationen verschiedenen Vergleichslösungen n a c h g e p r ü f t , wobei d u r c h P o l y a c r y l a m i d eine merkliche Verfestigung e i n t r a t . A u c h die W i r k u n g des P o l y a c r y l a m i d s auf die W i e d e r h e r s t e l l u n g der Durchlässigkeit des Gebirges w u r d e e r m i t t e l t , sie verlief positiv. Von den Verf. w e r d e n t o n f r e i e S p ü l u n g e n m i t K o a g u l a t i o n s m i t t e l n wie P o l y a c r y l a m i d u n d E l e k t r o l y t e in s t a n d f e s t e m Gebirge e m p f o h l e n . B. HEYNE SCHMIDT, E .
R.
Wasserchemismus und Geologie im Untergrund Ungarns
109 u n d S c h l a m m . Der A b s t a n d ist p r o p o r t i o n a l der W a s s e r tiefe. Ihre E n t s t e h u n g leitet sich aus S t r ö m u n g s k a n ä l e n ab bei S t r ö m u n g s g e s c h w i n d i g k e i t e n zwischen 1 u n d 5 K n o t e n . 2. Sandwellen, große R i p p e l m a r k e n s e n k r e c h t zur S t r o m r i c h t u n g m i t H ö h e n ü b e r 8 m , g u t ausgebildet in der N o r d see. Diese K ö r p e r sind auch in der geologischen V e r g a n g e n h e i t zu e r w a r t e n , w o f ü r Beispiele gegeben w e r d e n (z. B. eine Reihe v o n shoestring-Sanden). Die Beispiele f ü r r e z e n t e K ö r p e r dieser A r t w e r d e n beschrieben v o n K o r e a , v o m Persischen Golf, der G a n g e s m ü n d u n g , A m a z o n a s m ü n d u n g , v o n Ostborneo, A f r i k a , Australien, d e r Nordsee u. a. MEINHOLD
„ E r d ö l z e i t s c h r i f t " , W i e n , 79 (1963), 1, S. 2 5 - 2 6 Diese K u r z f a s s u n g eines V o r t r a g e s b e h a n d e l t eine k u r z e B e s c h r e i b u n g der Geologie u n d S t r a t i g r a p h i e U n g a r n s m i t einer C h a r a k t e r i s i e r u n g der in d e n einzelnen S c h i c h t e n vork o m m e n d e n W ä s s e r . Der Salzgehalt n i m m t v o m „ Q u a r t ä r bis z u m Oligozän bis 30 g/1 zu, die H ä r t e s c h w a n k t zwischen 5 u n d 15 G r a d e n . Das W a s s e r der Trias u n d des darauf l a g e r n d e n E o z ä n s ist K a r s t w a s s e r m i t geringer Salzkonzent r a t i o n , a b e r größerer H ä r t e (bis 42). Der Gehalt a n Deut e r i u m o x y d liegt zwischen + 1 , 8 u n d + 3,0 y. Die geot h e r m i s c h e T i e f e n s t u f e ist niedrig, viele T h e r m a l w ä s s e r treten auf. MEINHOLD RAABEN, W .
F.
Einige Ergebnisse, welche für vertikale Migration in den karbonischen und permischen Schichten des Wolga-Ural-Gebietes sprechen „ I s w . A k a d . N a u k S S R , Serie Geol." (1962), H. 10, S. 90 bis 96 N a c h Meinung des Verf. w u r d e bislang die laterale Migrat i o n u n t e r V e r n a c h l ä s s i g u n g der A r g u m e n t e f ü r eine v e r t i kale als wesentlich a n g e n o m m e n . E r v e r s u c h t , diesen Mangel zu beheben, u n d b r i n g t Beispiele v o n 37 L a g e r s t ä t t e n , die jeweils aus L a g e r n verschiedenen Alters f ö r d e r n . Die Dicht e n , Asphaltene-, Harz-, P a r a f f i n - u n d Schwefelgehalte sowie der A n t e i l der F r a k t i o n bis 300° dieser Öle w e r d e n in einer Tabelle dargestellt u n d aus der Ähnlichkeit der jeweils ü b e r e i n a n d e r l i e g e n d e n Öle gefolgert, d a ß die Migration v o m D e v o n ins K a r b o n u n d P e r m ging. Diese Ansicht wird a u c h d u r c h einige andere Ergebnisse g e s t ü t z t . MEINHOLD
JAKOWLJEW, B . A .
Die Bekämpfung der Schichtwässer beim Luttbohren „ G o s t o p t e c h i s d a t " (1962); 56 S., 15 Abb., 6 Tab., 15 K o p . Es werden grundlegende p r a k t i s c h e E m p f e h l u n g e n f ü r die B e k ä m p f u n g v o n Schicht- u n d L a g e r s t ä t t e n w a s s e r beim L u f t b o h r e n in den USA u n d K a n a d a gegeben. Eine besondere A u f m e r k s a m k e i t wird der F r a g e einer b e s t i m m t e n B o h r m e t h o d e in A b h ä n g i g k e i t v o n der I n t e n s i t ä t der W a s s e r zuflüsse geschenkt. Das B u c h wird f ü r I n s t i t u t e , T e c h n i k e r , Ingenieure u n d Mitarbeiter v o n L u f t b o h r u n g e n e m p f o h l e n , da es eine kritische Z u s a m m e n s t e l l u n g der bisherigen p r a k tischen Ergebnisse darstellt. B. HEYNE
Neuerscheinungen und Literaturhinweise KREJTER, W .
Aus: W. M. KRE.TTER, Poiski i raswedki polesnych is kopaemyeh. 2. Ausg. Text. 2. 1961, S. 7 3 - 7 5 PETERSON, N .
Rhythmic linear sand bodies caused by tidal currents „ B u l l . A m e r . Ass. Petrol. G e o l . " , T u l s a , 47 (1963), 2, S. 324 bis 341, 20 A b b . Es w u r d e n T i e f e n k a r t e n v o n K ü s t e n z o n e n u n t e r s u c h t , welche Gezeitenhübe ü b e r 10 F u ß h a b e n . Diese s t a r k e n S t r ö m e beeinflussen s t a r k die S e d i m e n t a t i o n . Zwei T y p e n von Sandkörpern entstehen: 1. Gezeitenrücken, r h y t h m i s c h e Serien v o n R ü c k e n , 8—23 m hoch, 8—70 k m lang, m i t einem A b s t a n d v o n 2 bis 10 k m . Meist b e s t e h e n sie aus S a n d , m a n c h m a l aus Schluff
P.
Geology a n d ore deposits of t h e Globe — Miami district, Arizona Geological Survey professional Paper. 342, Washington 1962, 151 S. SEMSSURIN, W .
O f f , T.
M.
Die S t a d i e n des E r k u n d u n g s p r o z e s s e s u n d die Dichte des Netzes der E r k u n d u n g s a u f s c h l ü s s e
A.
Methodische A n l e i t u n g f ü r die Radiowellensondierung bei der E r k u n d u n g unterirdischer W ä s s e r in der ariden Zone Gosgeoltechisdat, Moskau 1962, 45 S. SOKOLOWA, E .
I.
Physikalisch-chemische U n t e r s u c h u n g v o n s e d i m e n t ä r e n Eisen- u n d Manganerzen u n d ihren N e b e n g e s t e i n e n Verl. AN SSSR, Moskau 1962, 214 S.
Anonym Theoretische F r a g e n der Erdölgeologie Verl. AN Ukrain. SSE, Kiew 1962, 142 S.
Nachrichten und Informationen Neue Rohstoffe in der VR Polen autgefunden
Ein neues Hüttenkombinat in der CSSR
Zahlreiche Quarzitlager w u r d e n in B u k o w a Gora angetroffen, die als wertvoller Rohstoff f ü r die feuersicheres Material herstellende I n d u s t r i e sowie f ü r das S t r a ß e n b a u wesen gelten. I n der N ä h e v o n J a w o r z n a u n d S i t k o w k a w u r d e n bet r ä c h t l i c h e V o r r ä t e a n devonischen Dolomiten u n d K a l k steinen e r k u n d e t . Dolomite u n d K a l k s t e i n e w e r d e n f ü r die in N o w i n y e r r i c h t e t e n großen W e r k e f ü r die Z e m e n t - u n d K a l k p r o d u k t i o n , deren L e i s t u n g s f ä h i g k e i t 1 Mill. t Z e m e n t u n d 200000 t K a l k j ä h r l i c h b e t r a g e n wird, b e n ö t i g t . I n Zuk u n f t w e r d e n in diesem Bezirk neue I n d u s t r i e b e t r i e b e entstehen, die u. a. K a l k f ü r die chemische, L e b e n s m i t t e l - u n d B a u i n d u s trie herstellen w e r d e n . Verschiedene a n d e r e R o h s t o f f e w u r d e n a u c h in der U m gebung von Rudki—Lagow erkundet. —s—
E i n großes H ü t t e n k o m b i n a t , dessen B a u t e n eine F l ä c h e v o n 700 ha b e a n s p r u c h e n werden, soll im Gebiet der Ostslowakischen Eisenwerke mit Hilfe der S o w j e t u n i o n err i c h t e t werden. Das K a l t w a l z w e r k u n d ein großes Heizk r a f t w e r k sind bereits im B a u . 1964 sollen a u c h die K o k s o f e n b a t t e r i e n , die H o c h ö f e n u n d die B r e i t b a n d b l e c h s t r a ß e fertiggestellt w e r d e n . Der Beginn der S t a h l p r o d u k t i o n ist f ü r 1965 geplant. - H a Ein Tagebaugigant in Kasachstan Der bisher g r ö ß t e T a g e b a u der W e l t zur F ö r d e r u n g v o n Steinkohle soll bei P a w l o d a r im N o r d o s t e n K a s a c h s t a n s err i c h t e t werden. E r wird eine Mulde v o n e t w a 70 k m 2 Fläche u n d m e h r e r e n 100 m Tiefe erzeugen. Als A r b e i t s g e r ä t w u r d e
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2 Nachrichten und Informationen
110 u. a. ein S c h a u f e l r a d b a g g e r k o n s t r u i e r t , der Steinkohlenflöze mit festen Gesteinszwischenlagen zu b e a r b e i t e n u n d 2000 bis 2500 t in der S t u n d e zu bewegen v e r m a g . - Ha -
Erdöl/Erdgas Die Welterdölförderung im 1. Halbjahr 1963 Über die W e l t e r d ö l f ö r d e r u n g im 1. H a l b j a h r v o n 1962 u n d 1963 wird v o n „ P e t r o l e u m Press-Service" folgender Überblick [in 1000 t) gegeben: 1. Halbjahr
Zunahme
1962
1963
%
Nordamerika davon USA Lateinamerika u. carib. Gebiet davon Venezuela Naher Osten (einschließl. VAR) davon Kuweit Saudi-Arabien Iran Irak Neutrale Zone Qatai Afrika davon Algerien Libyen Westeuropa davon Westdeutschland Ferner Osten davon Indonesien Sozialistische Länder davon Sowjetunion Rumänien. China
195290 179012 109067 83064 150348 44511 36888 31080 24530 5341 4320 14778 10134 2290 8346 3276 14652 11385 99323 89400 5805 2700
200750 183000 112500 85500 171313 48223 40000 37300 27040 9000 4475 22580 11770 8200 8612 3472 15386 11900 109755 99000 6100 3100
2,8 2,2 3,1 3,0 13,6 8,4 8,4 19,5 10,2 68,5 3,6 52,7 15,5 258,1 3,2 6,0 5,0 4,5 10,5 10,7 5,1 14,8
Welt insgesamt (ohne kleine Förderländer)
709 309
749096
8,3
- H a Erdölsuche in Südschwcden Der R e i c h s v e r b a n d der Ö l v e r b r a u c h e r Schwedens, der Sveriges O l j e k o n s u m e n t e r s R i k s f ö r b u n d (OK), h a t bei der schwedischen Regierung eine Mutungskonzession b e a n t r a g t . Der O K will in b e s t i m m t e n Teilen der L a n d s c h a f t Schonen n a c h Erdöl, E r d g a s u n d Salz suchen. (Nach „ B r e n n s t o f f C h e m i e " 1/63.) F r ü h e r e B o h r u n g e n h a b e n ergeben, daß in den f r a g l i c h e n Gebieten S p u r e n v o n E r d ö l u n d E r d g a s sowie Salzlagers t ä t t e n v o r h a n d e n sind, deren geologische S t r u k t u r den e n t s p r e c h e n d e n V o r k o m m e n in N o r d d e u t s c h l a n d u n d den N i e d e r l a n d e n in h o h e m Maße ä h n e l t . - s— Aufschwung der Erdölförderung in Österreich Die reichen E r d ö l f u n d e im mesozoischen U n t e r g r u n d des W i e n e r Beckens im Bereich v o n Schönkirchen h a b e n n a c h einem d a u e r n d e n R ü c k g a n g in den letzten J a h r e n einen n e u e n Anstieg der E r d ö l f ö r d e r u n g in Österreich m i t sich geb r a c h t . Von den bei Schönkirchen n i e d e r g e b r a c h t e n Bohr u n g e n sind a b S e p t e m b e r 1962 vier f ü n d i g geworden u n d weisen eine Tagesleistung v o n z u s a m m e n 642 t auf. V o n sechs n e u e n B o h r u n g e n , m i t d e n e n b e g o n n e n wurde, w e r d e n weitere Erfolge e r w a r t e t . I n Gesamtösterreich h a t sich im ersten H a l b j a h r 1963 mit 1,28 Mill. t F ö r d e r u n g eine Steiger u n g gegenüber der Vergleichszeit des V o r j a h r s u m 9 , 3 % ergeben. E t w a 9 2 % der österreichischen G e s a m t f ö r d e r u n g w u r d e n aus den F e l d e r n der s t a a t l i c h e n „Österreichischen Mineralölverwaltungs-AG" (ÖMV) geliefert, der R e s t h a u p t sächlich aus a m e r i k a n i s c h e n Konzessionsgebieten. — H a — Erdöl im Golf von Suez Ä g y p t i s c h e W i s s e n s c h a f t l e r h a l t e n d e n Golf v o n Suez f ü r ein großes, noch u n e r f o r s c h t e s Erdölgebiet. W e g e n der h o h e n Kosten von Unterwasserforschung und Unterwasserproduktion ist hier bis j e t z t noch wenig u n t e r n o m m e n worden. V o n
Ä g y p t e n s „ G e n e r a l P e t r o l e u m C o r p . " wird z. Z. der subm a r i n e Streifen längs der W e s t k ü s t e zwischen K a r i m u n d Ras Gemsa erforscht. An der O s t k ü s t e b e f a ß t sich eine ägyptisch-italienische Gesellschaft m i t der U m g e b u n g des b e d e u t e n d e n Belayim-Unterwasserfeldes. D o r t sind die d r i t t e u n d vierte U n t e r w a s s e r b o h r u n g fertiggestellt w o r d e n . Die f ü n f t e n ä h e r t sich der Vollendung. Die P r o d u k t i o n s k a p a z i t ä t einer j e d e n wird auf m i n d e s t e n s 450 t täglich geschätzt. Der auf d e m L a n d e gelegene Teil des Ölgebiets v o n B e l a y i m ist bis j e t z t Ä g y p t e n s p r o d u k t i v s t e s Ölfeld. Es e r b r a c h t e 1961 5000 t täglich. Steigende Erdgasproduktion in Westdeutschland I n W e s t d e u t s c h l a n d wird f ü r 1963 eine G e s a m t p r o d u k t i o n v o n E r d g a s im U m f a n g v o n ü b e r eine Milliarde m 3 gegenüber 616 Mill. m 3 i m V o r j a h r e r w a r t e t . Die F r o s t p e r i o d e des letzten W i n t e r s u n d die Anlage n e u e r L e i t u n g e n t r u g e n zu den gesteigerten A n s t r e n g u n g e n der F ö r d e r u n g wesentlich bei. I m E m s l a n d u n d d e m W e s e r - E m s - G e b i e t w a r die Steigerung im 1. Q u a r t a l 1963 a m größten. I n diesem Q u a r t a l verteilte sich die F ö r d e r u n g auf die einzelnen Gebiete wie f o l g t : E m s l a n d 84 Mill. m 3 , A l p e n v o r l a n d 81,1 Mill. m 3 , W e s e r - E m s - G e b i e t 69,9 Mill. m 3 , O b e r r h e i n t a l 17,8 Mill. m 3 , H a n n o v e r 7,9 Mill. m 3 . R e h d e n lieferte allein 63,5 Mill. m 3 . - H a -
Sonstigcs Die Kohle in Indien I n d i e n besitzt b e d e u t e n d e K o h l e v o r k o m m e n , es s t e h t u n t e r den k o h l e p r o d u z i e r e n d e n L ä n d e r n der W e l t etwa a n siebenter Stelle. P r o d u k t i o n u n d T r a n s p o r t h a b e n j e d o c h noch m i t großen Schwierigkeiten zu k ä m p f e n . Die h a u p t sächlichen V o r k o m m e n befinden sich im Gebiet des G o n d w a n a s y s t e m s . Dieses u m f a ß t die P r o v i n z e n Bengalen, Bihar, Orissa, Zentralindien, M a d h j a P r a d e s c h u n d H a i d a r a b a d . Die Kohle wird zu 2 0 % aus T e r t i ä r a b l a g e r u n g e n (besonders in Assam u n d R a d s c h a s t a n ) u n d z u m größeren Teil aus Vork o m m e n in den G o n d w a n a s c h i c h t e n gefördert. A m p r o d u k t i v s t e n sind die Felder v o n B i h a r u n d W e s t b e n g a l e n . Hier liegen etwa 9 0 % der G e s a m t p r o d u k t i o n . Diese Gebiete liefern eine Kohle, die f ü r die Metallindustrie u n m i t t e l b a r v e r w e n d b a r ist. T e r t i ä r k o h l e ist a u ß e r in A s s a m u n d R a d s c h a s t a n a u c h in K a s c h m i r , M a d h j a P r a d e s c h u n d Madras v o r h a n d e n . E i n neues Feld w u r d e vor k u r z e m in Sikkim im Rangit-Tal gefunden. Die V o r r ä t e der bis 300 m u n t e r Tage liegenden Flöze sollen sich auf 66 Mrd. t belaufen. D a z u k o m m e n 2 Mrd. t v e r k o k b a r e r Kohle. .Die G e s a m t v o r r ä t e a n G o n d w a n a - K o h l e w e r d e n v o m „Geological S u r v e y of I n d i a " auf 38 Mrd. t, die an T e r t i ä r - K o h l e auf 45 Mrd. t geschätzt. Die P r o d u k t i o n b e t r u g 1955 insgesamt 38,81 Mill. t u n d stieg bis 1960 auf 52,59, 1961 auf 56,19 Mill. t . 1962 b e t r u g die G e s a m t p r o d u k t i o n r u n d 60 Mill. t. Das Planziel einer G e s a m t p r o d u k t i o n v o n jährlich 97 Mill. t ab 1965 soll z u m g r ö ß t e n Teil des Zuwachses d u r c h einen A u s b a u der s t a a t l i c h e n Betriebe erreicht w e r d e n . Die Zahl der B e s c h ä f t i g t e n w a r 1962 auf 397000 angewachsen. Die indische S t a h l i n d u s t r i e v e r b r a u c h t seit E n d e 1960 e t w a 9 Mill. t gewaschener Kohle, w o f ü r die v o r h a n d e n e n Kohlewäschereien n i c h t ausreichen. Drei neue sollen e r r i c h t e t werden. I n Südindien, das keine S t e i n k o h l e n v o r k o m m e n aufweist, wird die F ö r d e r u n g der B r a u n k o h l e v o n Neyveli v o n der R e g i e r u n g energisch v o r a n g e t r i e b e n . Die Organisation „ S o u t h Arcot Lignite P r o j e c t " , die die F ö r d e r u n g b e t r e i b t , h a t d o r t m i t technischer U n t e r s t ü t z u n g der D e u t s c h e n D e m o k r a t i s c h e n R e p u b l i k ein W e r k errichtet, das jährlich 380000 t B r a u n k o h l e n b r i k e t t s produzieren soll. - H a Der Eisenerzbergbau in Goa (Indien) I n Goa t r e t e n Eisenerzlagerstätten m i t b a u w ü r d i g e n Mächtigkeiten v o n 15 u n d 20 m, vereinzelt ü b e r 30 m, a u f . Die aus p r ä k a m b r i s c h e n lateritisch v e r w i t t e r t e n E i s e n q u a r ziten e n t s t a n d e n e n Lager fallen meist m i t 30 — 50° ein. Die Oberfläche des Gebiets ist v o n 10—30 m, teilweise a u c h
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Heft 2 Nachrichten und Informationen 100 m m ä c h t i g e n , eisenreichen Decken überzogen. Festes H ä m a t i t s t ü c k e r z m i t Gehalten v o n 5 5 — 6 2 % Fe findet sich in o b e r f l ä c h e n n a h e n L a g e r s t ä t t e n t e i l e n ; leicht zerfallendes Feinerz („blue d u s t " ) m i t 60 — 6 5 % Fe in tiefen Teilen der L a g e r s t ä t t e . Infolge eines h o h e n P o r e n v o l u m e n s b e t r ä g t das spez. Gewicht d u r c h s c h n i t t l i c h n u r 3,5 ( „ E r z b e r g b a u u. M e t a l l h ü t t e n w e s e n " , 8/63): Der A l 2 0 3 - G e h a l t v o n E x p o r t erzen wird bei S t ü c k e r z m i t 5,75 — 7 , 3 2 % , bei Feinerz m i t 3 , 2 9 % angegeben. Die. V o r r ä t e sollen ü b e r 100 Mill. t betragen. —s Peruanische Erzlieferungen an europäische Länder des sozialistischen Lagers Die ehemalige peruanische R e g i e r u n g v e r b o t im März 1953 alle E i n f u h r aus europäischen L ä n d e r n des sozialistischen Lagers m i t A u s n a h m e der ÖSSR. Das h i n d e r t e aber n i c h t d a r a n , d a ß a u c h w ä h r e n d der letzten zehn J a h r e s t ä n dig gewisse Mengen peruanischer Erze sowohl in die ÖSSR als a u c h in die V R U n g a r n , die V R Polen u n d die S F R J u g o slawien gingen. I m J a h r e 1962 beliefen sich diese E x p o r t e auf 2,6 Mill. $ US. A n f a n g Mai s a h sich die derzeitige peruanische Militärregierung v e r a n l a ß t , festzustellen, d a ß zwar die e r w ä h n t e n E i n f u h r b e s c h r ä n k u n g e n u n v e r ä n d e r t weiterbestehen, d a ß a b e r diese Erzlieferungen in Z u k u n f t n i c h t n u r stillschweigend g e d u l d e t werden, sondern, ausdrücklich a n e r k a n n t , keinen B e s c h r ä n k u n g e n unterliegen. Z. F. R . Kali aus dein Toten Meer D u r c h S o l a r e v a p o r a t i o n aus d e m W a s s e r des T o t e n Meeres in großen „ S a l z g ä r t e n " soll das C a r n a l l i t - R o h m a t e r i a l f ü r ein K a l i w e r k gewonnen werden, dessen B a u in Safi ( J o r d a nien) g e p l a n t ist u n d f ü r das eine J a h r e s k a p a z i t ä t v o n 250000 t m i t 60 — 6 1 % K 2 0 vorgesehen ist. I n den Salzg ä r t e n , die sich längs der K ü s t e 30 k m weit hinziehen werden, soll aus d e m 1 % K a l i u m c h l o r i d e n t h a l t e n d e n W a s s e r Carnallit m i t 2 0 % Gehalt e v a p o r i e r t u n d zur V e r m a h l u n g n a c h Safi t r a n s p o r t i e r t w e r d e n . Der P r o d u k t i o n s b e g i n n ist f ü r Mitte 1964 g e p l a n t . E i n ähnliches P r o j e k t wird v o n Israel f ü r die D e a d Sea W o r k s , bei S o d o m verfolgt, die ihre P r o d u k t i o n d a d u r c h a b 1965 v o n 150000 auf 600000 t erhöhen zu k ö n n e n liolfen. —Ha — Untersuchung von Kassiteritseifen Indonesiens N e b e n den seit l a n g e m b e k a n n t e n Zinnsteinseifen vor allem v o n B a n g k a , Billiton u n d Singkep, auf a n d e r e n Inseln des Riau-Archipels u n d bei B a n g - K i n a n g (Zentralsumatra) g i b t es V o r k o m m e n in einem bis zu 8 k m breiten Meeresstreifen r u n d u m die g e n a n n t e n Inseln. Die U n t e r s u c h u n g der u n t e r geringer B e d e c k u n g liegenden Seifen erfolgt m i t einem H a n d b o h r g e r ä t . H a u p t k o n z e n t r a t i o n e n befinden sich ü b e r B i o t i t g r a n i t e n u n d ihren K o n t a k t z o n e n . S u b m a r i n e Seifen w e r d e n m i t Hilfe sonischer M e t h o d e n ( „ E r z b e r g b a u u n d M e t a l l h ü t t e n w e s e n " , 6/63) u n t e r s u c h t . Bei diesem Verf a h r e n w e r d e n Schallwellen z u m Meeresboden e n t s a n d t . A n den r e z e n t e n Sedimentoberflächen u n d a m p r ä t e r t i ä r e n U n t e r g r u n d m i t besonders erzhöffigen Talsohlen reflektieren die Wellen. Mit Hilfe eines W a s s e r s t r a h i b o h r g e r ä t e s wird a n diesen Stellen g e b o h r t . Bei einem E r t r a g von m i n d e s t e n s 400 k g Z i n n m e t a l l aus 1000 m 3 G r u n d wird der A b b a u als l o h n e n d beurteilt. —s — Gerät für die Untersuchung von Bohrlöchern Das G e r ä t d i e n t bei der U n t e r s u c h u n g v o n Bohrlöchern der Messung der Druckdifferenzen zwischen zwei b e n a c h b a r t e n N i v e a u h ö h e n . Aus den Messungen lassen sich A u f schlüsse ü b e r die Dichte der das Bohrloch a n f ü l l e n d e n Flüssigkeiten gewinnen. Die G r u n d z ü g e der K o n s t r u k t i o n eines solchen Gerätes ergeben sich aus der französischen P a t e n t a n m e l d u n g P V 764676 v o m 2. 5. 1958. N u n m e h r w e r d e n einige Verbesserungen v o r g e n o m m e n , die ebenfalls z u m P a t e n t a n g e m e l d e t w u r d e n . Anstelle der bisher b e n u t z t e n M e m b r a n aus Elasto-Material w e r d e n j e t z t als D r u c k a u f n a h m e o r g a n e metallische M e m b r a n e n verwen-
111 det, deren bewegliche Böden zu d e m gleichen E n d e des Gerätes h i n g e k e h r t sind u n d deren innere V o l u m i n a D r u c k a u f n a h m e k a m m e r n bilden. Die D i l f e r e n z m e ß m i t t e l f ü r die V e r f o r m u n g e n der D r u c k a u f n a h m e o r g a n e weisen einen metallischen Meßbalg auf, dessen beweglicher Boden a n einen elektrischen U m w a n d l e r angeschlossen ist. Das I n n e n v o l u m e n dieses Balges s t e h t d u r c h einen K a n a l geringen D u r c h messers mit einer der D r u c k a u f n a h m e k a m m e r n in Verbindung, w ä h r e n d die a n d e r e D r u c k a u f n a h m e k a m m e r d u r c h einen zweiten ähnlichen K a n a l m i t d e m Teil der Vergleichsk a m m e r a u ß e n u m den Balg, h e r u m in V e r b i n d u n g s t e h t . Die c h a r a k t e r i s t i s c h e n E i g e n s c h a f t e n der v e r b e s s e r t e n Sonde ergeben sich aus d e m in der A b b i l d u n g dargestellten Ausführungsbeispiel. Eine Sonde (4) ist in ein Bohrloch (8) h i n a b g e s e n k t . Sie b e s t e h t aus einem langgezogenen zylindrischen s t a r r e n K ö r p e r (10), in d e m sich drei zylindrische u n d m i t d e m K ö r per (10) koaxiale .Aushöhlungen (12, 14) u n d (16) befinden. Die beiden Aushöhlungen (12 u n d 14) sind in d e m u n t e r e n u n d m i t t l e r e n Teil des K ö r p e r s (10) vorgesehen u n d s t e h e n d u r c h Seitenöü'nungen (18 u n d 20) v e r h ä l t n i s m ä ß i g geringen A u s m a ß e s m i t a u ß e n in V e r b i n d u n g . A n der oberen Fläche (21) der A u s h ö h l u n g (12) ist ein metallischer Balg (22) etwa zylindrischer F o r m befestigt, der koaxial z u m K ö r p e r (10) angeo r d n e t ist. E i n ähnlicher Balg (24) ist in gleicher Weise an der oberen Fläche (23) der A u s h ö h l u n g (14) befestigt. Die A u s h ö h l u n g (16) e n t h ä l t v o n u n t e n n a c h oben einen Meßbalg (28) m i t einer inneren F e d e r (30) u n d einer ä u ß e r e n F e d e r (32), die gegeneinanderwirken, u n d eine V e r b i n d u n g s s t a n g e (34) zu einem Meßgerät, das einen d e m D i f f e r e n z d r u c k e n t s p r e c h e n d e n W e g linear in eine elektrische Steuergröße u m f o r m t . Die beiden dichten Einschlüsse, die e n t sprechend d u r c h die K a m m e r (50) u n d den K a n a l (48) u n d das V o l u m e n (52) sowie d u r c h die K a m m e r (56), den K a nal (54) u n d das V o l u m e n (58) gebildet werden, h a b e n e t w a das gleiche G e s a m t v o l u m e n . Diese beiden Einschlüsse sind sorgfältig m i t t e l s einer V a k u u m p u m p e m i t Kerosin gefüllt. U n t e r der W i r k u n g einer s t a r k e n T e m p e r a t u r e r h ö h u n g auf die Sonde (4) d e h n t sich das Kerosin b e t r ä c h t l i c h aus, u n d die Bälge (22) u n d (24)- n e h m e n diese A u s d e h n u n g a u f . Andererseits erfahren die Bälge (22) u n d (24) u n t e r der W i r k u n g des D r u c k e s der das Bohrloch a n f ü l l e n d e n Flüssigkeiten, m i t denen sie d u r c h die Seitenöifnungen (18) u n d (20) in K o n t a k t stehen, W i r k u n g e n die, den absolut a u f t r e t e n den D r ü c k e n proportional u n d d e m Kompressibilitätskoeffizienten des Kerosins u m g e k e h r t proportional sind. DBP.-Anm.: 1144665 H. FRIEDEMANN
Einrichtung zur Registrierung der Schallhärte des Bodens eines Gewässers Mit Hilfe der n e u a r t i g e n E i n r i c h t u n g ist es möglich, eine f l ä c h e n h a f t e Darstellung der Bodenbeschaffenheit eines Gewässers.nach Art einer t o p o g r a p h i s c h e n K a r t e zu erhalten. Dabei wird v o n der T a t s a c h e G e b r a u c h g e m a c h t , d a ß sich das Schallreflektionsvermögen m i t der Bodenbeschaffenheit ä n d e r t . So reflektiert z. B. ein felsiger Boden den Schall sehr g u t , w ä h r e n d ein schlammiger Boden den Schall z u m g r ö ß t e n Teil absorbiert. Zu diesem Zwecke wird s t a t t eines einzigen s c h w e n k b a r e n Schallstrahlers eine Vielzahl v o n nichts c h w e n k b a r e n Schallstrahlern eingesetzt, denen eine e n t sprechend große Anzahl v o n Registrierorganen z u g e o r d n e t ist. I n der Zeichnung sind ein G e s a m t s c h a l t b i l d der Einr i c h t u n g u n d zwei Z e i t d i a g r a m m e zur E r l ä u t e r u n g dargestellt. Ein Meßschiff 1 ist zur V e r b r e i t e r u n g der bei einer Längsf a h r t zu ü b e r d e c k e n d e n Fläche m i t seitlich a n g e b r a c h t e n
Zeitschrift iür angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Hott 2
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Kurznachrichten
SJVJ 1 ! 1 I J 1 J ^ T T J i 1 1 1J
tt^///////m//77rny W7^ Auslegern 2 versehen, a n denen eine Vielzahl von SenderE m p f ä n g e r n a n g e b r a c h t ist. Die einzelnen S e n d e r - E m p f ä n g e r 3, 4 usw. sind z w e c k m ä ß i g im gleichen Abs t a n d v o n e i n a n d e r a n g e o r d n e t u n d h a b e n quer zur F a h r t r i c h t u n g des Schilfs eine solche W i r k u n g , d a ß der ü b e r f a h r e n e Meeresgrund lückenlos v o n der G e s a m t h e i t der Sender u n d der G e s a m t h e i t der E m p f ä n g e r e r f a ß t wird. E i n T a k t g e b e r 5 erzeugt die periodischen Impulse. Gibt er ein Signal a n die SendeE i n r i c h t u n g 6 ab, so e n t s t e h t ein k u r z e r akustischer Impuls 7 genügender L e i s t u n g an allen Meßstellen der Sender 3, 4 usw. Alle E m p f ä n g e r der Meßstellen 3, 4 usw. sind g e t r e n n t den zugehörigen V e r s t ä r k e r n 8, 9, 10 usw. z u g e f ü h r t . Die Ausgänge aller V e r s t ä r k e r sind den zugehörigen Schreibfedern 11, 12, 13 zugeleitet, a n denen also bei Echoeinfall S p a n n u n g s spitzen e n t s t e h e n , die v o n der Größe der E c h o a m p l i t u d e a b h ä n g i g sind. J e d e r E m p f a n g s v e r s t ä r k e r a r b e i t e t so, d a ß auf d e m Registrierstreifen alle Echos des Bodens n u r der A m p l i t u d e nachregistriert werden, w o d u r c h das Registrierpapier je n a c h Schallhärte, also je n a c h Reflexionsvermögen des Meeresbodens, verschieden g e f ä r b t wird. V e r w e n d e t m a n ein hellgraues, f a s t weißes Papier, so wird also ein weicher G r u n d als heller Fleck dargestellt u n d ein fester Grund, z. B. ein Stein, als schwarzer Fleck. Alle Zwischenwerte sind möglich, w o d u r c h auf d e m Registrierstreifen ein getreues Bild des Meeresbodens e n t s t e h t . DBP.-Anm.:
1153179.
H . FRIEDEMANN
Verfahren zum Bohren durchlässiger Gebirgsschichten Bei d e m B o h r e n tiefer B o h r u n g e n in durchlässigen Gebirgsschichten u n t e r V e r w e n d u n g einer Spülungsflüssigkeit
ist es üblich, in diese feste Teilchen einzubringen, die sich a n den W ä n d e n des Bohrlochs u n d a n dessen Boden a b l a gern, w ä h r e n d die Spülungsflüssigkeit u n t e r d e m im B o h r loch herrschenden Druck in das Gebirge eindringt. Dabei wird eine Filterschicht a n der W a n d des Bohrlochs gebildet, die die weitere Infiltration in das Gebirge b e h i n d e r t oder sogar fast u n t e r b r i c h t . Die Filterschicht t r e n n t die u n t e r h o h e m D r u c k stehende Zone des Bohrlochs v o n der u n t e r n i e d e r e m Druck stehenden flüssigkeitsgesättigten Gebirgsschicht. D a d u r c h e n t s t e h t ein h o h e r D r u c k a b f a l l , der einen sehr u n v o r t e i l h a f t e n Einfluß auf die B o h r l e i s t u n g h a t . N a c h d e m neuen, z u m P a t e n t a n g e m e l d e t e n V e r f a h r e n wird das Gebirge nicht d u r c h eine Bindeschicht an der B o h r lochwand, sondern so weit als möglich i n n e r h a l b des Gebirges selbst in einem gewissen A b s t a n d v o n der Bohrlochw a n d abgedichtet. Dies geschieht d u r c h geeignete A u s w a h l u n d Z u s a m m e n setzung der Spülungsflüssigkeit u n t e r Berücksichtigung der A r t u n d des P o r e n i n h a l t s der Gebirgsschicht. Vor allem soll die Spülungsflüssigkeit keine festen Teilchen e n t h a l t e n , die eine im wesentlichen u n d u r c h d r i n g l i c h e Filterschicht a u f b a u e n k ö n n e n . Das sind besonders S u b s t a n z e n , die z u s a m m e n m i t Salzwasser zu einem Niederschlag oder zur Auflocker u n g f ü h r e n (Bleisalze, wie Bleiazetat u n d N a t r i u m s e i f e n , z. B. N a t r i u m s t e a r a t ) . Eine andere Möglichkeit b e s t e h t darin, d a ß m a n eine solche Spülungsflüssigkeit v e r w e n d e t , die bei V e r d ü n n u n g m i t salzigem oder frischem W a s s e r aus d e m Gebirge einen Niederschlag b e w i r k t (Lösung v o n B i t u m e n in P y r i d i n oder P a r a f f m w a c h s in M e t h y l ä t h y l k e t o n ) . Ein weiteres V e r f a h r e n b e n u t z t einen hohen Viskositätsanstieg der Bohrflüssigkeit n a c h i h r e m E i n t r i t t in die Gesteinsschicht. H i e r f ü r geeignet ist beispielsweise eine Aluminiumcarboxymethylcellulose, gelöst in einer alkalischen Flüssigkeit. H . FKIEDEMANN Künftige Pipeline-Systeme in Indien Die ersten Erdgaspipelines in I n d i e n w u r d e n 1963 im S t a a t e G u j a r a t verlegt. Das erste B a u s t a d i u m v o n weiteren Pipelines ist j e t z t in V o r b e r e i t u n g : v o n C a m b a y n a c h D h u v a r a n , von Ankleshwar n a c h U t t r a n , v o n Kalol n a c h A h m e d a b a d . I m ganzen sind 250 Meilen Pipeline p r o j e k tiert, die etwa 1 Mill. m 3 täglich b e f ö r d e r n sollen. A u ß e r d e m sind in G u j a r a t zwei E r d ö l l e i t u n g e n in Vorbereitung, v o n denen die eine Ankleshwar m i t Koyali u n d die a n d e r e Kalol m i t Koyali v e r b i n d e n soll; HA.
Kurznachrichten Der Erdölverbrauch im 1. H a l b j a h r 1963 b e t r u g in W e s t d e u t s c h l a n d 21,7 Mill. t, in G r o ß b r i t a n n i e n 21,6 Mill. t u n d in F r a n k r e i c h 15 Mill. t . Die V e r b r a u c h s s t e i g e r u n g gegenüber d e m 1. H a l b j a h r 1962 b e t r u g in W e s t d e u t s c h l a n d u n d F r a n k reich 2 1 % , in G r o ß b r i t a n n i e n 11,9%. Die Erdgasförderung in Westdeutschland stieg im ersten H a l b j a h r 1963 auf 460,3 Mill. m 3 u n d d a m i t u m 4 1 % gegenü b e r d e m zweiten H a l b j a h r 1962.
In Libyen w u r d e östlich der B o h r u n g F a c h a 1, 180 k m südlich der K ü s t e , ein neues ergiebiges Erdölfeld e r b o h r t . Mit 247 Mill. t ü b e r s t i e g 1962 die Braunkohlenförderung der DDR, die g r ö ß t e der W e l t , die F ö r d e r u n g v o n 1950 u m 110 Mill. t . 1963 h a t sie die 250-Millionen-Grenze ü b e r schritten.
Mangyschlak a m K a s p i 2600 m Teufe e r d ö l f ü h der B o h r u n g e n liefert Erdgas.
Die Eisenerzvorkommen in der bolivianischen Provinz Santa Cruz werden v o n der US-Zeitschrift „Mining J o u r n a l " auf etwa 50 Mrd. t mit 5 3 % Fe geschätzt. Bei U m a n a k auf Grönland w u r d e n Bleierz vorkommen v o n h o h e r Q u a l i t ä t e n t d e c k t , deren V o r r ä t e auf eine halbe Million t geschätzt werden. Eine Zinnproduktion v o n 12000 t wird in der Republik Kongo f ü r 1965 g e p l a n t (gegenüber 8000 t in den letzten J a h r e n ) , was j e d o c h die B e s c h a f f u n g m o d e r n e r Bergwerksausrüstungen voraussetzt. Die P r o d u k t i o n v o n Rohphosphaten f ü r die D ü n g e m i t t e l industrie soll in Marokko, das 2 1 % der W e l t p r o d u k t i o n liefert, bis 1965 u m jährlich 3 Mill. t gesteigert w e r d e n . I m Schieferbecken Estlands w u r d e bei Sirgala der erste A b s c h n i t t eines S t e i n b r u c h s in Betrieb g e n o m m e n , der etwa 1 4 0 0 0 0 0 t jährlich liefern u n d a b 1965 n a c h F e r t i g stellung des vierten A b s c h n i t t s der g r ö ß t e B e t r i e b dieser A r t in E s t l a n d sein wird.
Die Erdölförderung der L ä n d e r des Nahen Ostens b e t r u g i m 1. H a l b j a h r 1963 169,8 Mill. t u n d w a r u m 1 3 , 2 5 % höher als in der Vergleichszeit des V o r j a h r e s . K u w e i t produzierte 48,2, I r a n 36,7 u n d I r a k 27,7 Mill. t .
Ein Bohrlochgammaspektrometer (SGS—1), das aus 3000 m T e u f e ü b e r ein K a b e l I n f o r m a t i o n e n sendet, die a u t o m a t i s c h dechiffriert werden, w u r d e in. der S o w j e t u n i o n entwickelt.
I n Oberösterreich w u r d e n im 1. H a l b j a h r 1963 42 709 t Kohül gefördert, gegenüber 38404 t in der Vergleichszeit v o n 1962. Die Steigerung ist der F ö r d e r u n g aus d e m Feld Kohleck im K o b e n a u e r W a l d u n d den seit k u r z e m p r o d u zierenden Sonden S c h w a n e n s t e d t 2 u n d Voitsberg 1 zu verdanken. E i n Pipelinesystem, das gebiets der Niederlande m i t 1,2 Billionen m 3 g e s c h ä t z t e n t e r e n ermöglichen soll, will ,,Gas U n i e " i n n e r h a l b v o n 2
die Versorgung des G e s a m t E r d g a s aus d e m n u n m e h r auf E r d g a s v o r k o m m e n v o n Slochdie h a l b s t a a t l i c h e Gesellschaft J a h r e n fertigstellen.
Bei S h e t y b a j auf der Halbinsel schen Meer w u r d e n in 1800 m u n d r e n d e Schichten angetroffen. Eine 233 t / T a g E r d ö l u n d 33000 m 3 / T a g
Zeitschrift iür angewandte Geologie, Bd. 10 (1964) Hott 2
112
Kurznachrichten
SJVJ 1 ! 1 I J 1 J ^ T T J i 1 1 1J
tt^///////m//77rny W7^ Auslegern 2 versehen, a n denen eine Vielzahl von SenderE m p f ä n g e r n a n g e b r a c h t ist. Die einzelnen S e n d e r - E m p f ä n g e r 3, 4 usw. sind z w e c k m ä ß i g im gleichen Abs t a n d v o n e i n a n d e r a n g e o r d n e t u n d h a b e n quer zur F a h r t r i c h t u n g des Schilfs eine solche W i r k u n g , d a ß der ü b e r f a h r e n e Meeresgrund lückenlos v o n der G e s a m t h e i t der Sender u n d der G e s a m t h e i t der E m p f ä n g e r e r f a ß t wird. E i n T a k t g e b e r 5 erzeugt die periodischen Impulse. Gibt er ein Signal a n die SendeE i n r i c h t u n g 6 ab, so e n t s t e h t ein k u r z e r akustischer Impuls 7 genügender L e i s t u n g an allen Meßstellen der Sender 3, 4 usw. Alle E m p f ä n g e r der Meßstellen 3, 4 usw. sind g e t r e n n t den zugehörigen V e r s t ä r k e r n 8, 9, 10 usw. z u g e f ü h r t . Die Ausgänge aller V e r s t ä r k e r sind den zugehörigen Schreibfedern 11, 12, 13 zugeleitet, a n denen also bei Echoeinfall S p a n n u n g s spitzen e n t s t e h e n , die v o n der Größe der E c h o a m p l i t u d e a b h ä n g i g sind. J e d e r E m p f a n g s v e r s t ä r k e r a r b e i t e t so, d a ß auf d e m Registrierstreifen alle Echos des Bodens n u r der A m p l i t u d e nachregistriert werden, w o d u r c h das Registrierpapier je n a c h Schallhärte, also je n a c h Reflexionsvermögen des Meeresbodens, verschieden g e f ä r b t wird. V e r w e n d e t m a n ein hellgraues, f a s t weißes Papier, so wird also ein weicher G r u n d als heller Fleck dargestellt u n d ein fester Grund, z. B. ein Stein, als schwarzer Fleck. Alle Zwischenwerte sind möglich, w o d u r c h auf d e m Registrierstreifen ein getreues Bild des Meeresbodens e n t s t e h t . DBP.-Anm.:
1153179.
H . FRIEDEMANN
Verfahren zum Bohren durchlässiger Gebirgsschichten Bei d e m B o h r e n tiefer B o h r u n g e n in durchlässigen Gebirgsschichten u n t e r V e r w e n d u n g einer Spülungsflüssigkeit
ist es üblich, in diese feste Teilchen einzubringen, die sich a n den W ä n d e n des Bohrlochs u n d a n dessen Boden a b l a gern, w ä h r e n d die Spülungsflüssigkeit u n t e r d e m im B o h r loch herrschenden Druck in das Gebirge eindringt. Dabei wird eine Filterschicht a n der W a n d des Bohrlochs gebildet, die die weitere Infiltration in das Gebirge b e h i n d e r t oder sogar fast u n t e r b r i c h t . Die Filterschicht t r e n n t die u n t e r h o h e m D r u c k stehende Zone des Bohrlochs v o n der u n t e r n i e d e r e m Druck stehenden flüssigkeitsgesättigten Gebirgsschicht. D a d u r c h e n t s t e h t ein h o h e r D r u c k a b f a l l , der einen sehr u n v o r t e i l h a f t e n Einfluß auf die B o h r l e i s t u n g h a t . N a c h d e m neuen, z u m P a t e n t a n g e m e l d e t e n V e r f a h r e n wird das Gebirge nicht d u r c h eine Bindeschicht an der B o h r lochwand, sondern so weit als möglich i n n e r h a l b des Gebirges selbst in einem gewissen A b s t a n d v o n der Bohrlochw a n d abgedichtet. Dies geschieht d u r c h geeignete A u s w a h l u n d Z u s a m m e n setzung der Spülungsflüssigkeit u n t e r Berücksichtigung der A r t u n d des P o r e n i n h a l t s der Gebirgsschicht. Vor allem soll die Spülungsflüssigkeit keine festen Teilchen e n t h a l t e n , die eine im wesentlichen u n d u r c h d r i n g l i c h e Filterschicht a u f b a u e n k ö n n e n . Das sind besonders S u b s t a n z e n , die z u s a m m e n m i t Salzwasser zu einem Niederschlag oder zur Auflocker u n g f ü h r e n (Bleisalze, wie Bleiazetat u n d N a t r i u m s e i f e n , z. B. N a t r i u m s t e a r a t ) . Eine andere Möglichkeit b e s t e h t darin, d a ß m a n eine solche Spülungsflüssigkeit v e r w e n d e t , die bei V e r d ü n n u n g m i t salzigem oder frischem W a s s e r aus d e m Gebirge einen Niederschlag b e w i r k t (Lösung v o n B i t u m e n in P y r i d i n oder P a r a f f m w a c h s in M e t h y l ä t h y l k e t o n ) . Ein weiteres V e r f a h r e n b e n u t z t einen hohen Viskositätsanstieg der Bohrflüssigkeit n a c h i h r e m E i n t r i t t in die Gesteinsschicht. H i e r f ü r geeignet ist beispielsweise eine Aluminiumcarboxymethylcellulose, gelöst in einer alkalischen Flüssigkeit. H . FKIEDEMANN Künftige Pipeline-Systeme in Indien Die ersten Erdgaspipelines in I n d i e n w u r d e n 1963 im S t a a t e G u j a r a t verlegt. Das erste B a u s t a d i u m v o n weiteren Pipelines ist j e t z t in V o r b e r e i t u n g : v o n C a m b a y n a c h D h u v a r a n , von Ankleshwar n a c h U t t r a n , v o n Kalol n a c h A h m e d a b a d . I m ganzen sind 250 Meilen Pipeline p r o j e k tiert, die etwa 1 Mill. m 3 täglich b e f ö r d e r n sollen. A u ß e r d e m sind in G u j a r a t zwei E r d ö l l e i t u n g e n in Vorbereitung, v o n denen die eine Ankleshwar m i t Koyali u n d die a n d e r e Kalol m i t Koyali v e r b i n d e n soll; HA.
Kurznachrichten Der Erdölverbrauch im 1. H a l b j a h r 1963 b e t r u g in W e s t d e u t s c h l a n d 21,7 Mill. t, in G r o ß b r i t a n n i e n 21,6 Mill. t u n d in F r a n k r e i c h 15 Mill. t . Die V e r b r a u c h s s t e i g e r u n g gegenüber d e m 1. H a l b j a h r 1962 b e t r u g in W e s t d e u t s c h l a n d u n d F r a n k reich 2 1 % , in G r o ß b r i t a n n i e n 11,9%. Die Erdgasförderung in Westdeutschland stieg im ersten H a l b j a h r 1963 auf 460,3 Mill. m 3 u n d d a m i t u m 4 1 % gegenü b e r d e m zweiten H a l b j a h r 1962.
In Libyen w u r d e östlich der B o h r u n g F a c h a 1, 180 k m südlich der K ü s t e , ein neues ergiebiges Erdölfeld e r b o h r t . Mit 247 Mill. t ü b e r s t i e g 1962 die Braunkohlenförderung der DDR, die g r ö ß t e der W e l t , die F ö r d e r u n g v o n 1950 u m 110 Mill. t . 1963 h a t sie die 250-Millionen-Grenze ü b e r schritten.
Mangyschlak a m K a s p i 2600 m Teufe e r d ö l f ü h der B o h r u n g e n liefert Erdgas.
Die Eisenerzvorkommen in der bolivianischen Provinz Santa Cruz werden v o n der US-Zeitschrift „Mining J o u r n a l " auf etwa 50 Mrd. t mit 5 3 % Fe geschätzt. Bei U m a n a k auf Grönland w u r d e n Bleierz vorkommen v o n h o h e r Q u a l i t ä t e n t d e c k t , deren V o r r ä t e auf eine halbe Million t geschätzt werden. Eine Zinnproduktion v o n 12000 t wird in der Republik Kongo f ü r 1965 g e p l a n t (gegenüber 8000 t in den letzten J a h r e n ) , was j e d o c h die B e s c h a f f u n g m o d e r n e r Bergwerksausrüstungen voraussetzt. Die P r o d u k t i o n v o n Rohphosphaten f ü r die D ü n g e m i t t e l industrie soll in Marokko, das 2 1 % der W e l t p r o d u k t i o n liefert, bis 1965 u m jährlich 3 Mill. t gesteigert w e r d e n . I m Schieferbecken Estlands w u r d e bei Sirgala der erste A b s c h n i t t eines S t e i n b r u c h s in Betrieb g e n o m m e n , der etwa 1 4 0 0 0 0 0 t jährlich liefern u n d a b 1965 n a c h F e r t i g stellung des vierten A b s c h n i t t s der g r ö ß t e B e t r i e b dieser A r t in E s t l a n d sein wird.
Die Erdölförderung der L ä n d e r des Nahen Ostens b e t r u g i m 1. H a l b j a h r 1963 169,8 Mill. t u n d w a r u m 1 3 , 2 5 % höher als in der Vergleichszeit des V o r j a h r e s . K u w e i t produzierte 48,2, I r a n 36,7 u n d I r a k 27,7 Mill. t .
Ein Bohrlochgammaspektrometer (SGS—1), das aus 3000 m T e u f e ü b e r ein K a b e l I n f o r m a t i o n e n sendet, die a u t o m a t i s c h dechiffriert werden, w u r d e in. der S o w j e t u n i o n entwickelt.
I n Oberösterreich w u r d e n im 1. H a l b j a h r 1963 42 709 t Kohül gefördert, gegenüber 38404 t in der Vergleichszeit v o n 1962. Die Steigerung ist der F ö r d e r u n g aus d e m Feld Kohleck im K o b e n a u e r W a l d u n d den seit k u r z e m p r o d u zierenden Sonden S c h w a n e n s t e d t 2 u n d Voitsberg 1 zu verdanken. E i n Pipelinesystem, das gebiets der Niederlande m i t 1,2 Billionen m 3 g e s c h ä t z t e n t e r e n ermöglichen soll, will ,,Gas U n i e " i n n e r h a l b v o n 2
die Versorgung des G e s a m t E r d g a s aus d e m n u n m e h r auf E r d g a s v o r k o m m e n v o n Slochdie h a l b s t a a t l i c h e Gesellschaft J a h r e n fertigstellen.
Bei S h e t y b a j auf der Halbinsel schen Meer w u r d e n in 1800 m u n d r e n d e Schichten angetroffen. Eine 233 t / T a g E r d ö l u n d 33000 m 3 / T a g
Beihefte zur Zeitschrift GEOLOGIE
GEOLOGIE
H e f t 3 5 : GERMAN MÜLLER
Zur Geologie des Strontiums in Ozeanen Evaporiten unter besonderer Berücksichtigung der sedimentären Coelestinlageretätte von Hemmelte-West (Süd-Oldenburg) 1962.90 Seiten - 3 5 Abbildungen einschließlich 3 Einschlagtafeln - 38 Tabellen - 17 x 24 cm - DM 11,50
H e f t 3 6 : W E R N E R SCHULZ
Gliederung des Pleistozäns in der Umgebung von Halle (Saale) 1962. 69 Seiten - 31 Abbildungen - 1 Tabelle — 17 X 24 cm - DM 8,50
H e f t 3 7 : R O L F SEIM
Petrologische Untersuchungen an kontaktmetasomatischen Gesteinen vom Ostrand des Brockenmassivs (Harz) 1963. 66 Seiten — 25 Abbildungen — 7 Tabellen — 17 x 24 cm - DM 7,50
H e f t 3 8 : Y V O N N E K I E S E L & D I E T E R LOTSCH
Zur Mikrofauna des südbrandenburgischen
Ober-
1963. 71 Selten einschließlich 16 Bildtafeln -
1 Ta-
belle -
17X24 cm -
D M 12,50
H e f t S 9 : W I L F R I E D KRUTZSOH & D I E T E R LOTSCH
Gliederung und Paralleiisierung der Ablagerungen de3 höheren Eozäns und des tieferen und mittleren Oligozäns in West- und Mitteleuropa und die Lage der Eozän/Oligozan-Grenze in diesem Gebiet 1963. 63 Seiten - 1 Abbildung — 5 Tabellen 17 x 24 cm - DM9,30
H e f t 4 0 : FRITZ R E U T E R
Die regionalgeologische Stellung der Flechtingen— Soßlauer Scholle, mit einem Beitrag von R. ORTMANN „ZurPetrographie der in der Bohrung Fakendorf 2/57 erbohrten Diabase und ihrer Nebengesteine 1964. 66 Seiten — 14 Abbildungen — 3 Tabellen 1 7 x 2 4 cm - DM 9,90
In Vorbereitung befinden sich folgende Beihefte: A L F R E D LUDWIG
Stratigraphische Untersuchung des Pleistozän3 der Ostseeküste von der Lübecker Bucht bis Rügen
K Ü R T RUCHHOLZ
Die Stratigraphie und Fazies des Devons der mittleren Harzgeröder Faltenzone im Unterharz und westlich Wernigerode Bestellungen einzelner Hefte oder zur Fortsetzung durch eine Buchhandlung erbeten A K A D E M I E - V E R L A G B E R L I N
In den nächsten Heften der
Zeitschrift für angewandte Geologie e r s c h e i n e n u. a. f o l g e n d e B e i t r ä g e B . F . NOWOSHILOW: Ü b e r d i e Q u a l i t ä t v o n B u n t m e t a l l e r z e n u n d die R e n t a b i l i t ä t der Produktion M. LEHMANN: D i e e r d m a g n e t i s c h e V e r m e s s u n g der südlichen Ostsee — westlicher u n d mittlerer Teil F . SCHTJST & I I . CLATJSNITZER: Eine Reflexionssonde f ü r die B o h r l o c h u n t e r s u c h u n g H . K R U H M E & G . MAGALOWSKI: Graphische E r m i t t l u n g des geologischen u n d des betrieblichen Mächtigkeitsverhältnisses R . MEINHOLD : G e s e t z m ä ß i g k e i t e n d e r Erdöla k k u m u l a t i o n in d e n Sedimentationsbecken H . FUCHS & R . SCHINDLER: D i e R ö n t g e n f l u o reszenzspektralanalyse u n d Beispiele ihrerAnw e n d u n g in der Geologie A . P . PROKOP J E w : D i e B e r ü c k s i c h t i g u n g d e s A b r a u m s u n d des Erzführungskoeffizienten bei der Festlegung v o n Konditionen f ü r mineralische Rohstoffe H. REH: Lagerstätten und Bergwirtschaft Marokkos 0 . K Ö N I T Z & R . SCHÄBITZER: N e u e E r k e n n t nisse ü b e r die A u s b i l d u n g des Kaliflözes „ T h ü r i n g e n " , E r f a h r u n g e n in d e n G r u b e n feldern „ E r n s t T h ä l m a n n II/III" und Menzengraben und deren bergmännische Berücksichtigung
Zeitschrift für das Gesamtgebiet der Geologie u n d Mineralogie sowie der a n g e w a n d t e n Geophysik Herausgegeben v o n der Staatlichen Geologischen Kommission der Deutschen Demokratischen Republik und der Geologischen Gesellschaft in der Deutschen Demokratischen Republik Wie aus dem Untertitel der Zeitschrift hervorgeht, werden Originalarbeiten aus dem Fachgebiet der Geologie, Mineralogie, Petrographie, Lagerstättenkunde, Paläontologie, angewandten Geophysik, Geochemie und Hydrogeologie veröffentlicht. Neben den Originalaufsätzen, die den Hauptteil der Hefte bilden, erscheinen Berichte über wissenschaftliche Tagungen, Referate und Buchbesprechungen. Die Originalbeiträge werden mit fremdsprachigen Zusammenfassungen veröffentlicht. Dem Redaktionskollegium gehören an: Prof. Dr. W. BuoHHEIM, Freiberg; Prof. Dr. K. v. BtJLOW, Rostock; Prof. Dr. R. DABER, Berlin; Prof. Dr. F. DETJBEL, Jena; Prof. Dr. E. KAUTZSCH, Berlin; Prof. Dr. H. KÖLBEL, Berlin; Prof. D r . R . LAUTERBACH, Leipzig; Prof. Dr. A. WATZNAUER,
Freiberg. Die Ghefredaktion liegt in Händen von Prof. Dr. K . PIETZSCH, Freiberg.
In den letzten Heften des Jahrganges 12 und in den ersten Heften des Jahrganges 13 wurden u. a. folgende Arbeiten veröffentlicht: Heft 9 J . GRÜNDEL & H . J. RÖSLER: Zur E n t s t e h u n g der ober-
devonischen Kalkknollengesteine Thüringens K. RUCHHOLZ : Ein oberdevonisches Kalkvorkommen am Stollborn südwestlich Benneckenstein als Beispiel einer extremen stratigraphischen Kondensation J.TREIBER: Die Häufigkeit der Gesetze der Feldspatzwillinge — eine angewandte Untersuchungsmethodik bei der Bearbeitung der Eruptivgesteine im Norden de3 Gurghiugebirges (Rumänien) G. KRDMBIEOEL : Weitere Gastropodenfunde in der eozänen Braunkohle des Geiseltales und ihre stratigraphische Bedeutung H e f t 10 K. v. BÜLOW: Beiträge zur Selenogeologie, I und I I W. SCHULZ: Eisrandlagen und Seeterrassen in der Umgebung von Krakow am See in Mecklenburg A. H. MÜLLER: KammerunginSerpulidenröhren(Annelida, Polychaeta) der Oberen Kreide R. DABER: Sind die imparipinnaten Neuropteriden oder die paripinnaten Neuropteriden morphophylogenetisch fortgeschrittener? Heft 1 M. REICHSTEIN: Stratigraphische Konzeptionen zur Metamorphen Zone des Harzes D. KORICH: Erzmikroskopische Beobachtungen an Serpentiniten des südwestlichen Sächsischen Granulitgebirges R. LANGBEIN: Petrographische Strukturen von AnhydritFaziestypen M. BARCHEL: Coniferen- und Cordaiten-Reste aus dem Rotliegenden des Döhlener Beckens Heft 2 G. TISCHENDORF & H . UNGETHUJI: Über die
Bedeutung
des Reduktions-Oxydationspotentials (Eh) und der Wasserstoffionenkonzentration (pH) für Geochemie und Lagerstättenkunde T. KOTSIS: Derivatographisclie Untersuchungen von Bauxitmineralien J. ELLENBERG: Beziehungen zwischen Ooid-Deformation in den ordovizischen Eisenerzen und der Tektonik an der SE-Flanke des Schwarzburger Sattels (Thüringen) R . RUSKE & M. WÜNSCHE: Zur Gliederung des Plcistozäns
im Raum der unteren Unstrut
Die Zeitschrift GEOLOGIE erscheint zehnmal im Jahr. Der Preis beträgt bei einem Format von 17 X 24 cm je Heft DM 4 , Bestellungen
durch
eine Buchhandlung
erbeten
A K A D E M I E - V E R L A G . B E R L I N
Herausgeber: Staatliche Geologische Kommission und Zentrale Vorratskommisston für mineralische Rohstoffe der Deutschen Demokratischen Republik. Für die kollektive Ohefredaktion: Dr. K.KAUTER(Redaktionssekretär), Berlin. Redaktion: Berlin N 4, Invalidenstraße 44. Verlag: Akademie-Verlag GmbH, Berlin W 8. Leipziger Straße 3 - 4 (Fernsprecher 220441, Telex 011773, Postscheckkonto: Berlin 35021). Bestellnummer des Heftes 1047/10/2. Alleinige Anzeigenannahme DEWAG-WERBUNG, Berlin C 2, Rosenthaler Str. 28/31, und alle DEWAG-Betriebe in den Bezirksstädten der DDR. Die „Zeitschrift für angewandte Geologie" erscheint monatlich. Bezugspreis 2,— DM je Heft. — Satz und Druck: VEB Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1279 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Kartengenehmigung: Nr. 1242,4
SCHRIFTENREIHE DES PRAKTISCHEN GEOLOGEN Herausgegeben im Auftrage der Staatlichen Geologischen Kommission und der Zentralen Vorratskommission für mineralische Rohstoffe der Deutschen Demokratischen Republik v o n P r o f . D r . E . KAUTZSCH, D r . F . STAMMBEEGEE, D r . G. TISCHENDOEF
In der „Schriftenreihe des praktischen Geologen" werden auf knappem Raum die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und die modernsten Methoden in der Lagerstättenerkundung behandelt, um sie schnell für die Praxis nutzbar zu machen. Die Schriftenreihe leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Aufgabe, die Wissenschaft unmittelbar als Produktivkraft wirksam werden zu lassen. Die einzelnen Bände behandeln wichtige, nach Schwerpunkten ausgewählte Spezialthemen und sind wertvolle Arbeitsmittel für alle in der Praxis tätigen Geologen. Die Schriftenreihe verdient insbesondere auch die Aufmerksamkeit unserer Hoch- und Fachschulen, da die gut ausgestatteten handlichen Bücher bestens geeignet sind, die Studenten mit den Problemen der praktischen Arbeit vertraut zu machen. Bisher erschienen B a n d 1 : FRIEDRICH STAMMBERGER
Einführung in die Berechnung von Lagerstättenvorräten fester mineralischer Rohstoffe 1956 — 153 Seiten — 78 Abbildungen — 14,7 x 21,5 cm — Halblederin DM 7.50 — vergriffen Band 2: FJODOR I. WoLrsoN
Die Strukturen der endogenen Erzlagerstätten i960 — 148 Seiten — 76 Abbildungen — 14,7 X 21,5 cm — Halblederin DM 8.— B a n d 3 : RUDOLF MEINHOLD
Erdölgeologie 1962 — 227 Seiten — 95 Abbildungen — 20 Tabellen — 14,7 X 21,5 cm — Halblederin DM 25.50 B a n d 4 : KLAUS LEHNERT • KLAUS ROTHE
Geophysikalische Bohrlochmessungen 1962 — 300 Seiten — 102 Abbildungen — 14,7 X 21,5 cm — Halblederin DM 33.— B a n d 5 : MICHAIL A . SHDANOW
Methoden der Berechnung von Lagerstättenvorräten an Erdöl und Erdgas 1963 — 172 Seiten — 18 Abbildungen — 29 Tabellen — 14,7 X 21,5 cm — Halblederin DM 22.— B a n d 6 : ALEXANDER N . SNARSKIJ
Die geologische Betreuung beim Bohren auf Erdöl und Erdgas 1963 — 204 Seiten — 80 Abbildungen — 26 Tabellen — 14,7x21,5 cm — Halblederin DM 22,50 B a n d 7 : ALEXANDER N . SNARSKIJ
Suche und Erkundung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten 1963 — 266 Seiten — 93 Abbildungen — 27 Tabellen — 14,7x21,5 cm — Halblederin DM 27,— B a n d 8 : ALEXANDER N . SNARSKIJ
Die geologischen Grundlagen des Abbaus von Erdöl- und Erdgaslagerstätten 1964 — 279 Seiten — 91 Abbildungen — 26 Tabellen — 14,7x21,5 cm — Halblederin etwa DM 21,—
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