Weisthümer: Teil 5 [Reprint 2022 ed.] 9783112611029


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Table of contents :
VORREDE
WAAT
BERN
BASEL
AARGAU
THURGAU
ST. GALLEN
UEBERLINGEN
SERNATINGEN
KUESSENBERG
SCHWARZWALD
UMSTADT
GENSHEIM
WETTERAU
WESTERWALD
OBERELSASZ
UNTERELSASZ
ZWISCHEN QUEICH
NACHTRAEGE und VERBESSEBUNGEN
GEOGRAPHISCHE UEBERSICHT
VERZEICHNISZ der in band I bis V abgedruckten oder angeführten weisthümer
BERICHTIGUNG
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Weisthümer: Teil 5 [Reprint 2022 ed.]
 9783112611029

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JACOB G R I M M • W E I S T H Ü M E R

WEISTHÜMER GESAMMBIT

JACOB

VON

GRIMM

FÜNFTER TEIL

UNTER OBERLEITUNG VON GEORG LUDWIG VON MAURER HERAUSGEGEBEN VON

RICHARD SCHROEDER

1957 A K A D E M I E - V E R L A G B E R L I N

Zweite Auflage Unveränderter fotomechanischer Nachdruck der ersten Auflage von 1866 Erschienen im Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8, Mohrenstraße 39, in Arbeitsgemeinschaft mit der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Darmstadt, Hindenburgstraße 40 Lizenz-Nr. 202 • 100/373/57 Druck: Fotokop Darmstadt Bestell- und Verlagsnummer: 5280/VII

VORREDE. Es ist dem unvergeszlichen begründer dieser Sammlung nicht vergönnt gewesen sein werk zu vollenden, der tod rief ihn ab, wenige wochen nachdem er mir einen tbeil dos für den vorliegenden band bestimmten materials übergeben hatte, um dasselbe, wie ich ihm schon bei der herausgabe des vierten bandes an die hand gegangen war, für den druck vorzubereiten, seitens der historischen commission der königlich bairischea akademie der Wissenschaften, unter deren auspicien schon der vierte band erschienen war, wurde mir der ehrenvolle auftrag, unter der Oberleitung des verdienstvollsten kenners deutscher weisthümer, des staats- und reichsrats von Maurer, die Sammlung und bearbeitung des materials weiter fortzuführen, ein vertrauen, demzu entsprechen, selbst mit Zurückstellung vielfacher anderer arbeiten, mir eine heilige ehrenpflicht erschien, das vorhandene material umfaszte grösztentheils weisthümer aus Franken und der Wetterau, die in dem vierten bände keinen platz mehr gefunden hatten; auch hatte Grimm bereits Verbindungen, die nun wieder aufgenommen wurden, angeknüpft mit dem stiftsarchiv zu St. Gallen und dem reichsarchiv zu München; neue quellen traten, hinzu, und so sah sich der herausgeber bald im besitz eines so reichen materials, dasz auch jetzt wieder manches für einen späteren band zurückgelegt werden muszte. es konnte deshalb nicht, wie früher beabsichtigt war, der fünfte band als einfache fortsetzung des vierten, im anschlusz an diesen die weisthümer aus Westfalen, Thüringen, Hessen, der Wetterau, Franken und Baiern bringend, behandelt, sondern es muszte die frühere geographische Ordnung, die auch im vierten bände mit nur zwei durch äuszere gründe herbeigeführten abweichungen innegehalten war, wiederholt werden. So beginnt der vorliegende band mit der Schweiz, und zwar zunttchst mit den waatlündischen und bernischen weisthümern, die den mémoires et documenta de la Suisse romando

VORREDE.

VI und

dem

schon früher benutzten

werke

von Trouillat

ent-

nommen wurden, ihrem inhalte nach durchaus zu den deutschen rcchtsquellen gehörend sind sie doch durch ihre abfassung in barbarischem Latein oder nocli schlechterem Französisch vielfach unverständlich

und zahlreicher

zu denen ich

die freundlichste Unterstützung von Diez

und Delius

durch

in

den

erlKuterungen bedürftig,

stand gesetzt wurde,

von

den

übrigen

schweizerischen öfnungen sind die st. gallischen und ein theil der thurgauischen

noch

ungcdruckt und,

wo nichts

anderes

angemerkt ist, dem stiftsarchiv zu St. Gallen entnommen; der dank dafür gebührt dem dortigen bach.

stiftsarchivar

von Gonzen-

die aargauischen öfnungen sind aus dem vierten bande

der A r g o v j a abgedruckt und wurden von ihrem herausgeber, regierungsrat W e l t i in Aarau, gröszter

liberalität zur

noch vor der publication

Verfügung

gestellt,

im

übrigen

mit ge-

währten für die S c h w e i z besonders der zweite band der treflichen rechtsquellen von Basel und die thurgauischen beitrage erwünschte ausbeute,

es folgen die weisthümer vom rechten

Rheinufer

bis zur S i e g ,

der schon

der vorige

ihnen sind diesmal von

denen

die

von

manches entnehmen konnte,

weisthümer der Wetterau eingereiht,

die meisten

Unterstützung

aus Mones Zeitschrift,

groszentheils band so

noch ungedruckt

professor Thudichum

Weigand in Gieszen zuzuschreiben sind, des rechten des Elsasz,

folgen

und der

gütigen

in Tübingen

und

auf die weisthümer

die des linken Rheinufers,

zunächst die

welche ich bis auf einen kleinen theil den unab-

lässigen bemühungen

des abbé Hanauer in Colmar verdanke,

der sich um die elsässische rechtsgeschichte bereits durch seine constitutions des campagnes de l'Alsace so verdient gemacht hat.

von den zahlreichen weisthümern, welche letzteres werk

enthält,

sind nur wenige aufgenommen worden,

selbe gleich

dem

werke

von Burckhardt

(die

so dasz dashofrodel von

dinghöfen baselischer gotteshäuser) einen selbständigen ergänzungsband zu unserer Sammlung bildet, schen Queich,

Lauter,

Nahe und Rhein

die weisthümer zwisind bis auf einige,

die aus Mones Zeitschrift und den verschiedenen Maurers abgedruckt wurden, noch bairischen

reichsarchiv

werken

von

ungedruckt und aus dem

zu München,

dessen Verwaltung

auf

das wolwollendste allen wünschen entgegenkam, entnommen.

VORREDE.

vn

Aufgenommen sind nach Grimms Vorgang nicht blosz solche Urkunden, die zu den weisthümern im strengeren sinne gehören, sondern auch manche andere, die ihnen nach form und inhalt nahe stehen, diese sind meist durch kleineren druck ausgezeichnet, die aufnähme ist bei den noch ungedruckten weisthümern in der regel vollständig erfolgt, etwaigo auslassungen (namentlich bei den zeugennamen und den grenz" bcschreibungen, die an sich nur locales intcresse haben und daher meistens nur berücksichtigt wurden, soweit sie altert ü m l i c h e flusz-, berg- oder flurnamen enthalten) sind regelmäszig bemerkt, schon gedruckte weisthiimer haben dagegen häufig nur auszugsweise aufnähme gefunden, zum theil sind sie auch nur in den anmerkungen aufgeführt worden, die auslassungen werden regelmäszig durch — oder durch . . . angedeutet. F ü r die bearbeitung der texte sind die folgenden von der bei den frühern bänden befolgten methode mehrfach abweichenden grundsätze in anwendung gekommen, die eintheilung der weisthümer in §§., wovon ich mit Grimms erlaubnisz schon bei einem groszen theil des vierten bandes gebrauch gemacht hatte, ist jetzt, auch wo die hss. dafür gar keinen oder nur unvollkommenen anhalt gewähren, allgemein durchgeführt, da sie die Übersicht und das verständnisz wesentlich erleichtert, bei der interpunktion sind wie schon früher ausschlieszlich die grundsätze moderner rechtschreibung in anwendung gekommen; da interpunktion häufig zugleich Interpretation ist, so wolle man an zweifelhaften stellen, auch wo nicht auf derartige bedenken aufmerksam gemacht ist, beachten, dasz die Interpunktion vom herausgeber herrührt, während die hss. bekanntlich in der regel gar nicht oder doch ohne rücksicht auf den inhalt zu interpungieren pflegen, lückcn der hss. sind durch . . . angedeutet, abkürzungen wie obg., gn. h., pfd., tt, ß, hlr u. dgl. m. habe ich vielfach gebraucht upd darum auch beibehalten wo ich sie vorfand, andere sind aufgelöst worden, alles in [ ] stehende findet sich in den hss., ist aber entweder dort schon eingeklammert, oder äuszerlich als zusatz erkennbar, oder endlich nach ansieht des h'erausgebers zu tilgen; letzteres ist überall da der fall, wo nicht ausdrücklich ein anderes angegeben wurde, alles in ( ) stehende ist dagegen den hss.

VORREDE.

Vili

fremd und rührt ausschlieszlich schlechtweg

als ergänzung,

vom herausgeber her,

sei es als textbesserung

sei es

(1.) oder

erklärende bemerkung (d. i.) (st.) (seil.) oder variante (var.) (ai.); statt des üblichen (sie) ist an unklaren oder auffallenden stellen

(?) oder (!) gesetzt,

einzelne

sprachliche oder sach-

liche erläuterungen und hinweisungen auf parallelstcllen finden sich in den anmerkungen,

in welchen auch auf die vorkom-

menden rechtssprichwörtcr besondere riicksicht genommen ist. W a s die orthographie angeht, so ist für mich die ansieht maszgebend komme, aber

einen

gründe

gewesen,

dasz es bei einer

ein möglichst getreues bild möglichst

wurden

rechtschreibung

alle

lesbaren

text zu

wirklichen

ausgabe darauf an-

des Originals, geben,

zugleich

aus diesem

eigenthümlichkeiten

der hss., namentlich

in der

wo sie irgend mundart-

liche bedeutung haben konnten, streng beibehalten;

dies gilt

besonders von den vocalzeichen ä, » , ae, ö, oe, ü, ü, ue, uo und nicht minder von den in den hss. etwa gebrauchten accenten, auch wo sie mir an sich unberechtigt erschienen, andrerseits sollten aber blosze Unarten und fehler der Schreiber nicht nachgeahmt werden,

ersichtliche Schreibfehler wurden

meistens ohne weiteres verbessert, i, j , y ,

u, v

und

w

und in betref der

daher vocale

gaben nicht die willkürlichkeiten

der

Schreiber oder abschreibe!', sondern die r e g e l n mittelhochdeutscher rechtschreibung den ausschlag.

ich schreibe

daher ie,

ieder, ieglich, jener, jar, und st. vnd, von st. uon, frou st. frow;

das y wurde demgemäsz,

für ü stand und deshalb

wo

es nicht augenscheinlich

beizubehalten war,

regelmäszig in i

oder j verwandelt, und das w muszte überall, wo es für u stand, dem letzteren platz machen, ausgenommen wenn es sich zwi sehen

zwei

vocalen

fand,

weil

sich

hier seine berechtigung

nicht ableugnen läszt ; demgemäsz wurde das w z. b. in vrowe beibehalten,

accente habe ich, wo sie sich nicht in den hss.

fanden, nur in einem fall,

wo sie mir absolut notwendig er-

schienen, angewendet, nämlich zur Unterscheidung von ân âne ôn ône und an ane on one ; aus demselben grunde muszte, wo die hs. ahn ahne ohn ohne hatte, tilgt werden, jenachdem bedeutung hatte,

das wort

ähnlich ist der

das h beibehalten oder gedie eine

oder die andere

fall, wenn die hss.

„ihn"

bald für eum, bald für in gebrauchen ; das mhd. sehreibt in

VORREDE.

IX

beiden fällen „in," da ich aber nicht zu einer allgemeinen tilgung des ungehörigen h schreiten wollte, so behielt ich bei ihn (eum), wo sich das h doch einmal Torfand, die hanschriftliche form bei, während bei der andern bedeutung regelmäszig „in" geschrieben wurde, ganz dasselbe gilt von ehr (is) und ehr (prius). nicht selten findet sich in den hss. „war" in der bedeutung quis; zum unterschiede von „war" (esset) habe ich hier überall „wer" gesetzt, eine andere unart der Schreiber betrift die unverständige häufung der consonanten, die in hss. des 15. und 16. jh. oft das unglaubliche erreicht, ich kann mir nicht denken, dasz sich jemand daran stoszen sollte, wenn er hier liest „uf" st. vif, „und" st. vnndt, „antwurten" st. annttwurtten, „helfen" st. hellffen, „zwelfpoten" st. zwelffpottenn, „hat" st. hatt (das aber überall beibehalten ist wo es für „hatte" steht), auch mit dem tz und sz wird von den Schreibern des spätem mittelalters ein groszer miszbrauch getrieben, ich schreibe „holz" st. holtz, „haus" und „hus" et. hausz und husz, „zins" st. zinsz, habe aber tz wie sz überall da beibehalten, wo es berechtigt ist oder sich doch schon in besserer zeit neben z und s zeigt, endlich ist noch der zuweilen ganz willkürlichen abtheilungen der Wörter in den hss. zu gedenken, die ich meistens stillschweigend verändert habe; wenn ich, wo der sinn es erfordert, schreibe „derselbe" st. der selbe, „darüber" st. dar über, „darin" st. dar in, „darum" st. dar um, „herkommen" st. her kommen, so wird dies das verständnisz häufig erleichtern, ohne doch die richtigkeit der wiedergäbe irgend zu beeinträchtigen. Alle diese abweichungen von der rechtschreibung der hss. habe ich mir aber nur da erlaubt, wo ich es, wie in den meisten fällen, mit einem unverständigen schreiber zu thun hatte, nicht aber da, wo der schreiber consequenz und verständnisz zeigte, und dies ist in den älteren hss. in der regel der fall, an den cigennamen wie an den lateinischen und französischen weisthiimern habe ich nur in den dringendsten fällen änderungen vorgenommen, auch sonst ist überall, wo in betref etwaiger Veränderungen der Schreibart irgend zweifei herschen konnten, auf die bedenken aufmerksam gemacht worden (vgl. s. 58 anm. 2. s. 96 anm. 3. s.105 anm. 3. s. 168 anm. 4. s. 175 anm. 2). Willkommen werden die „nachträge und Verbesserungen"

X

VORREDE.

sein, welche sprachliche und sachliche berichtigungen und ausätze zu allen fünf bänden enthalten, viel verdanke ich hierbei den herren Hanauer und Thudichnm und dem 17. jahrg. von Mones Zeitschrift, hier sind auch an den betreffenden stellen alle diejenigen weisthümer angeführt, welche bereits anderweitig gedruckt sind, in der Sammlung selbst aber keinen platz gefunden haben oder noch finden werden. Auf die nachtrage folgt eine gengraphische Übersicht über die ganze Sammlung, die deren benutzung nicht wenig erleichtern dürfte, zumal die geographische anordnung durch die vielen nachtrage wie durch manche irrthümer an Übersichtlichkeit und correctheit verloren hat. Den schlusz bildet ein alphabetisches verzeichnisz der weisthümer, welches nicht blosz die wirklich abgedruckten, sondern auch die blosz angeführten umfaszt. mit hülfe dieses registers wird man künftig einfach den ort, welchem das weisthum angehört, nicht aber mehr band und Seitenzahl zu citie ren brauchen; sind mehrere weisthümer desselben ortes vorhanden, so kann man sich durch hinzufügung römischer zahlen helfen; z. b. ist w. von Villmar I zu suchen bd. 3, 503, w. v. Villmar I I dagegen bd. 5, 288. Der sechste band wird auszer einem ausführlichen wortund Sachregister noch eine nachlese von weisthümern, besonders aus dem Niederrhein und aus F r a n k e n , enthalten und damit die ganze Sammlung zum abschlusz bringen. Jacob Grimm hatte früher verheiszen, bei dieser gelegenheit über die Unterstützung, die dem werke so vielfach widerfahren ist, zu berichten, und auch mich drängt es- lebhaft, nicht blosz den oben genannten, deren hülfe mir persönlich zu theil geworden, sondern auch allen andern, deren stille thätigkeit fruchtbringend für diese Sammlung gewirkt hat, den innigsten dank abzustatten, mögen sie mit diesem allgemeinen danke vorlieb nehmen, ihre namen sind durch den lieimgang unsers allverehrten meisters auch mir verloren gegangen. Bonn, im september 1866. DER HERAUSGEBER.

W

A A

T.*)

LAUSANNE.

1158-1239. Quum iua exigit et consuetado dictat, ut in sua iuridicione domino sua iura recognoscantur et consuetudines, talis facta est recognitio a clericis, baronibus, militibus et burgensibus episcopo liuisrmnonii. 6 1. Quod tot» villa lauiannonih, tam civitai quam burgura, eit dot ot alodium beato Marie et eeoloiie lauiannenili. § 9. Oanonioi liberam habont eleotionem epiioopl, et debent regi rocesilones et orationei tantum, g 8. A rege tenot regalia ominua episcopus lausannensis. regalia vero aunt atrate. j>edagia'), vende °)j nigre lure 4 ), moneta, mercata, measure, teneratores manifesto, banni veteres vel de comrauni eonsilio oonstituti, cursua aquarum, fures. raptores. §• 4. Propter boo est [est] episcopus obnoxius rogi in hoc quoa, si propter negocia episcopii sive civitatis vocatus venerit ( in sero et in mane, debetur ei procuratio. nichil amplius luris vel exactionis nabet rex in villa lausannensi. cuius expensas solvere debent burgenses extra muros civitatis raanentes, et tres curtes epicopi, Aventica, Curtiliacum, Bullum 6 ). eandemque procurationem debent, emere duo de familia episcopi cum duobus burgensibus. et in aliis debet episcopus servire sicut r e g i ' ) . . . .

S

') hierher gehört an eh das bd. 1,466 ff. abgedruckte weiflthum von Romainmotier. 1) aus den mémoires et docum. de la Suisse romande 6,426 ff. 7,7 ff. ali abfuiungiielt ergeben iloh ans den lohluiiworten ¿le jähre 1158— 1174, wiederholte beit&tigungen fanden ven 1174 bli 1989 itatt. als l a jähre J 868 dai a r e n e pfieltum generale rea Lanianne abgefeilt wurde (ebenda 7, 90S -948), nahm man uaier welithum all artlSel 1 - 1 7 h i t wörtlioh In danelbe auf. ein weiithum von 1887 iteht ebd. 7,189 ff. 2) vgl. ebd, 9, 805. 8) niarktiölle, aber tu oh lehnware, laudemlun. vgl. ebd. 9, 808. 4) der oommentator dei plaoltum generale (ebd. 7,819) erkllrtt lunt ut ab antiquo dlcltur oonflnate in montlbui in qulbui eit ilta abbatta laous iurienili neonon voriui Bullös In montlbui ubi abbatla oartuilana vooata la Pardey. südlioh vom Juraiee liegt ein Nolr-mont, 6) Avenohei, Courtillei, Bulle. 6) ioh bin geneigt hier eine lüoke anzunehmen, der oommentator (a. a. o. 7,822) bemerkt: dominui epiioopus lauisnneniis tenetur eidem regi servire siout regi in opportuni! et lioitis. Bd. V. 1

2

WAAT.

§. 5 . Advocatus vero de manu episcopi tenet advocaciam extra muros civitatis et in predictis curiis episcopi, Aventica, B u l l o , Curtiliaco; pro qua ligius homo episcopi debet esse. §. 6. A d ius advocati pertinet tertia pars bannorum in burgo lausannensi et in tribus curtibus nominatis. in escheitis ') nullam habet portionem advocatus. §. 7. Burgenses ad arma ferenda idonei debent sequi al fuercri 8 ) maiorem vel sencscalcum velpsaltarium, sub pena banni 3 ß , ita quod eadem die domum revertàntur, nisi necesse sit maiorem moram facere. si vero episcopus in propria persona vel eius nuncius de communi Consilio ierit contra hostes ecclesie, qui non fuerit eum secutus in banno erit 6 0 ß . §. 8. S i vero dominus episcopus pro negocio ecclesie et de Consilio meliorum ville sue ad regem perrexerit, vel si r e x eum ad curiam denunciatam vocaverit, duo burgenses vel tres quos secum voluerit ducere debent ei providere expensas in eundo et rcdeundo, quas ipse debet eis reddere- has autem expensas debet accipere in burgo lausannensi et in tribus curtibus nominatis. §. 9. Burgenses debent iuvare dominum episcopum in acquisitionibns et in aliis negociis. pretcrea debent ei burgenses in victualibus et ferratura 3 ) credentiam 4 ) usque ad quadragesimam diem, ita quod per eius aliquem ministerialem sint sccuri; si vero quadragesima die debitum non fuerit solutum, pignus pro debito reddatur, quod usque ad annum et diem debet invenditum custodiri. canonicis et militibus debetur credentia 15 dierum supra pignus suum in victualibus et ferratura. §. 10, Propter hec et alia servicia debet dominus episcopus burgenses et eorum bona tam materiali quam spirituali gladio defensare6). §. 11. P r o falsationc mensure, ponderis, ulne debentur 60 ß . §. 12. P r o violatione civitatis debentur 6Q libre. §. 13. I n civitate omnes debent esse securi, preter fures, falsarios et proditores. §. 14. I n burgo pro effusione sanguinis defluentis vel pro extractione gladii extra domum vel cultelli vel lancee vel alterius generis armorum debentur 6 0 ß . § 15. Canonici et familia capituli et servientes canonicorum, familia episcopi, clerici et milites et servientes eorum in propriis domibus sunt exompti a communi lege. §. 16. S i quis pascua occupaverit, legem debet sicut recognoscitur in placito generali, nec debet eum defendere episcopus vel advocatus. Has recognitiones fecerunt de Consilio canonicorum, baronum, militum et burgensium Arducius 6 ) episcopus gebennensis et prepositus lausannensis qui in prepositura sedit 8 0 annis, et Giroldus Carbo et Petrus Bovo et Willermus de O r s e n e n s ; 1) s. Du Cange unter escaeta. 2) Waffengeschrei, von foras, altfr. 'uer d. i. extra, vgl. weisthum von Bure §.11. 3) eisenarbeit. 4) credit, vgl. weisthum von St. Prex §. 6 und bd. 1, 847. 5) 'über das bild von den beiden Schwertern vgl. Friedberg, definium ntor ecclesiam et civitatem regundorum iudicio 46 S. 6) t 1185.

LAUSANNE.

CBANS.

3

Arducius ¡n presentía Landrici episcopi W i l l e r m u s de Orsenens ,in presentía R o g e r i e p i s c o p i 2 ) , Cono preposi t u s 8 ) in 4 presentía Bertoldi episcopi ), idem Cono in presencia Girardi e l e c t i 5 ) , itemCono prepositus in presencia W i l l e r m i episcopi 6 ), fueruilt eciam et alia multa recognita in presencia cuiuslibet episcopi que non sunt hic scripta, idem Cono prepositus in presencia Bonefacii episcopi*). n . •) 1144-1211. E g o R . dico in verbo veritatis, auod interfui recognitioni que facta fuit duci B . 9 ) , patri istius ducis. a canonicis, militibus et burgensibus recognitum fuit, quod clerici debent eum rocipere cum processione; et burgenses debent illi duas procurationes quas 2 burgenses cum familia episcopi debent trahere de mandato episcopi, qui eciam et sua familia debent rocurari. liane recognitionem fecit W . de Orsoncns canónicas e Consilio et assensu tam cleri quam populi. Sciendum etiam quod, cum episcbpus vadit ad curiam imperatoris pro communi negotio, duo burgenses vel quatuor debent trahere expensas, quas debent persolvere burgenses istius ville, burgenses de Aventica et de curia de Curtilli et Bullo, quando episcopus emit tcrram vel gageriam, et quando eget, tune burgenses debent ei eiva 10 ) de i u r e , et non cives. has recogniciones fecerunt Arducius episcopus gebennensis et prepositus lausannensis, qui in prepositura sedit 8 0 annis, et G . Carbo et P . Bovo et W . de Orsenens ; Arducius in presentía Amedei episcopi, G. Carbo in presentía Landrici episcopi, W . de Orsenens in presentía Rogeri episcopi. CRANS. " ) 1213. A n n o ab incarnatione domini 1213 fecit Cono prepositus iurare apud Crans Valcherum villicum (folgen mehrere namen) et alios de Crans, quod recognoscerent capitulo et prepósito et vicedonno sua iura et térras, et recognoverunt per ì u r a m e n tum et fidelitatem ea que Petrus sacerdos de Crans e t villicus antiquitus recognoverant, sicut scripta sunt ante I 2 ), et ea que secuntur. 1) Landricus deDurnac, 1158—74. etwas abweichend heiszt es a.a.O. 7,10 : Arducius in praesentia Amedei episcopi, Oiroldus Carbo in praesentia Landrici episcopi. Amedeus regierte von 1144 bis 1158. 2) 1174—1211. 3) Cono de Estavaier, der Verfasser des chartularium lausannense, war dompropst von 1202 bis 1242. 4) 1211—1220. 5) 1220. 6) Wilhelm von Escublens, 1221—28. 7) 1230—39. 8) a. a. o. 6,412 f. 7,30. 9) Bertold von Zäringen. 10) siehe weisthum von St. Pres §.4. 11) am Genfersee, südlich von Hyon. aus den mém. et dooum. de la Suisse rom. 6, 391—93. 12) a. a. o. 390: Cena vel prandium debet diri Ulis qni vadunt pro

4

WAAT.

_ §. 1. Colungia Tiebert! de_ S u m b a villa (Sombeval) debet capitulo 8 ß de placito in mutatione vassal! ; in quibus nil habet prepositus, set villicus habet quartam partem, in mutatione vero prepositi debet novo preposito 3 ß de placito, debet etiam 3 ß annuos, quorum 18 9 sunt villici, alii 18 sunt prepositi; pro quibus prepositus debet ei waren tire in contamina (1. condamina) ') capituli delcscumbes 2 ) asu . . lo p r a . . 2 posas 5 ) sine tcrragio §. 2. Casale Petri de Mura, quod est inter casale villici et ecclcsiam, debet novo preposito 2 ß de placito. §. 3. Quilibet ignis debet una die in anno hominem qui fodiat in clausu d o m i n o r u m , et (ei) debetur unus panis. §. 4. I t e m quilibet ignis debet vindemiatorem in eodem clauso, et ei debetur panis. §. 5. Tenementum quod habent (1. habet) Lipofer apud Crans debet cupam avene semel in anno in adventu dominorum. §. 6. Villici debent lectura integrum, quociesconque domini veniunt. habont inde A Sumba villa un tros donochi 5 ), loilicot u n u m iornale. §. 7. Homines de Grana habent in neraotibua dominorum lo morboa •). §. 8. Si esilia inelderit ^ueroum vel ramoa quercus, quod vulgar! dioitur esbranohier'), debet 8/J ala marcì ' ) . §. 9. Si quis vult faoere domum, d e b e t p e t e r e nernus a villico vel a proposito, et ei debet dar!. 10. A p e s sunt villici, neo debet sooiia dividere ceram { set debet custodire ad lumen dominorum, quando veniunt in villam. §• 11. Quotquot porcos habeat homo a e Crans, debet unum solum custile •) villico de passonaio 10) ; et si vult colligere glandem, debet 2 9 eidem de extranet's porcis et 1! p a s s o u ) capituli. §. 12. Ubiconquo homines de Crans extra parrochiam suam coadducendo vino de Silignie (Celigny) et de Daallie (Dully), dolia preparantes debent domini procurare; cui procuration! debet villicua caseum addere. corvaes habemus in predicta villa, in receveria decime habet villi* cus 2 partes, fcerciam capitulum. debet etiam recipere villicus terragium. in decima habet [lo] rediemum (d. i. redecima), in terragio nichil- decima et terragium eunt dominorum. excipitur terra de maiorìa; maioria debet de plait unum dolium vini, et si non habuerit, debet 15 ß (1. 12 ß), proposito 7, vicedomino 5. quando domini emunt terram, vel quando liberant aliquem de Crans a mala caluinpia vel a malo dominio., villa debet eis aviva, »alterium habent illi qui dicuntur villici bereditario iure, set maiorlam nea. heo eat rooognitio Petri capellini de Crasi, qui villiou» eat et fuit longa tempsrli Intervallo, tur erkllrung verglelehe man dai wellthum van St. Pre*. 1) to&Hiui Inàomlale&tai, airraland, a, Da Cange u. oondamlna. 2) de Leaeumbei oder del Eioumbeif 8) ein aokarmua, liehe a. a. o. «ette XXXIX. 4) herichaftllohe grundreohte. 6) troi lit itUok, donoohl aoheint verderbt. 6) d. 1. mort-boli. ooutume du Nivernaii 18, 12: mort boia eit tenu et riputi boi» non portant fruit; et boli mort est bois chu, abattu ou leo debout, qui ne peut servir qu' il briller. Loysei, institute! coutumièrei (ed. Dupin et Laboulaye) 1,259. vgl. weisthum von St. Prex U und Apple! 27 liehe auoh bd. 1,174: »einen karren mit dotera h o l » . 7) èbranoher. 8) 1. a la maroi (meroi), auf gnade. Delius. 9) offenbar eine abgabe. vgl. das folgende weisthum §. 13. 10) 1. passonagio, weide- oder mastgeld. vgl. frz. paisson. 11) wol mit paasonagium gleichbedeutend.

CRANS.

ST. PREX.

5

luerint terram, portantes semina de Crans, habet capitulum mediotatem decime. ST. PREX. 0

1221.

Anno ab incarnatione domini 1221, 2 kalendas novembris, facta est recongnitio apud s. Protasium Cononi proposito de iure capituli et feodo maiorie. recongnitum fuit concorditer ab Ulrico milito de Consilio aliorum, §. 1 quod dominium tocius ville s. Protasii est capituli, videlicet furcs et proditores et banni et leges 2 ). §. 2. Pro sanguine excusso infra cimiterium vel in portu debentur 6013, extra loca ista 3 0. §. 3. Advenes ®) capituli. de biis qui moriuntur sine heredibus sunt terre et cetera bona capituli. les corvaes * ) sunt capituli bis in anno, in vere et autumno. §. 4. Quando domini emunt terram, vel accipiunt giiageriam *), vel aliquem eximunt de malo dominio, debent eia eiva •) secundum posso suum. §. 5. Quando domini veniunt in villam pro ncgocio ville, debent eos illi do villa procurare, et etiam si casualiter venerint debent eis servire. §. 6. Quiconque vendunt in villa, debent dominis credenciam') 40 dierum; postea debet reddi pignus, si non fuerit solutum debitum, et debet custodir! invenditum per annum et diem. .§. 7. Piscatores debent piscari quando domini veniunt in villam, si eis mandatur, et aflerre omnes pisces quos capiunt, et debent comedere con dominis. § . 8 . Piscaria s. Protasii est a loco qui dicitur Chanl i v a 8 ) usque ad locum qui dicitur Passum. infra hos terminos debent dare li cosczun •) dominis vol eorum certis nunciis pisces quos emunt pro cheddal 10 J. §. 9. Piscatores non debent vendere pisces infra lacum nec in litore, nisi prius exposuerint eos canonicis vel militibus vel probis bomimbus de villa, si presentes fuerint. §._ 10. Quicunquo vendunt in villa quolibet victualia, non debent in adventu dominorum cessare a vendendo, set omnia venalia exponere. Preterea recongnoverunt, §. 11 quod si casale vel terra est sine cultore vel tentore, non debet se intromittere de eis maior sine consensu capituli, set capitulum debet ea abergier " ) com 1) am Genfersee zwischen Morges und Rolle, aas den mém. et docam. 6, 263—65. 2) leges bedeutet hier die einkünfte aus den Verletzungen der gesetze. vgl. das zweite weisthum von Essertines. S) todfall, droi d'aubaine, vgl. a. a. o. 9, 303. i ) corvées, dienste. vgl. a. a. o. 9, 311. Du Gange u. corvatae. 5) pfand. 6) eiva, aviva ist aide, adiutorinm. 7) vgl. weisthum von Lausanne I. §. 9. 8) Ghanivaz bei Buohillon. 9) aufkäufer, mäkler. vgl. Diez, wb. der rom. spr. u. eozzone. 10) chédal, frz cheptel, ist vieh: 11) beherbergen, hier wol: mit zinsleuten (abergioun) besetzen, vgl. a. a. o. seite XYQI. ebd. 9,116.

6

WAAT.

Consilio villici. §. 12. Villicus vero receperat eodom anno feodum villicationis a C. proposito, et fecerat ei hominium ligium ad opus capituli in revestiario, et recongnoverat quod debebat 40 /S de placito et quod ipse corpus s. (suum ?) erat beate Marie. §. 13. Q u a n d o vero supradicta recongnita fuerunt, apud a. Protasium recongnitum fuit, quod hec sunt de feodo maiorie: dimidia decima de Estui ( E t o y ) ; decima de tenemento fumi, pro qua debebat ducere gelimas ') dominorum ad grangiam®), cuius decime maiorem partem acquisicrat iam capitulum ; li boscez •'') entre les doues E s c h a l e g e s , menaides *) de r i p a , li custil 6 ), lingue 6 J, macelli '). §. 14. In nemore capituli debet habere capitulum unum nuncium seu decimatorcm, et villicus alium. ibi habent columgiarii usum suum in mortuo nemore ®), et quilibet columgia debet villico 2 albos panes, omnes vero homines capituli habent in eodem nemore usum ad domos suas faciendas, impetrata licencia a villico, qui est nuncius capituli; et ). 1413. §. 1. D e r hof ze W i l des gotshusz ze s. Blcsin hat das recht, daz er frig ist und sin sol.. also wer darin entwichet, was der getan hat, der sol da frid han, und sol im nieman in den hof nachjagen. §. 2. Man mag ouch in demselben hof und in des gotshusz von Witnouw hof ze W i l , als vil daruf sitzend, win und brot veil h a n , ob joch ein tavern in dem hof daselbst ze W i l wer. §. 3. W e r ouch in dem hof ze W i l ein meiger gesessen, dem der hof gelihen w e r , wölt den ein marggraf reisen, so möcht er sich in dem hof besamnen. den kosten, so den ein meiger da hett, mag er einem abt rechnen. AUS DEM LANDRECHT DER LANDSCHAFT M O E L I N B A C H 2). 1594. §. 1. Erstlichcn ist zuo wüssen, so nun ein undertan der herrschaft Rinfclden wollte mit wib und kind, mit hab und guot us der herrschaft ziehen, soll in die herrschaft ziehen lassen; und so er frid und gleit bedürft, soll im die herrschaft solches ze geben verbunden sin, und soll er den undertanen der oberkeit ein viertel wins zuo geben verbunden sin und hiemit die obrigkeit abdanken und gesegnen und hinfaren. und solle die herrschaft dessen befuogt sin: wann er hinfart und der vogt vermag die meisten finger in die landwid stecken und hiemit in behalten, soll er verbliben; ist aber sach, daz er nit behept, soll er ine mit frid und gleit begleiten, wer aber sach, daz aerselbig mann wollte wider über ettlich zit in die herrschaft ziehen, soll es dessen innerthalb dreier tagen und sechs wuchen und einem jar befuegt sin; und wenn er aber über obgemelte zit und tag usbliebe, alsdann soll er um das burgrecht umb ein neues anhalten. §. 20. W a s hämisch und wer und die hausär des wilsteins tuot belangen, soll der ältest sin hämisch und wer nemen, und soll sin sein und heiszen; und der jüngst son soll die hausär besitzen mit dein vorbehält und geding: wann die erste rechte ehe beider personen ledig zuosammen kommen und kinder bei und mit einander zeugen, und eins von dem andren derselben 1) dies weisthum bildet den 10. artikol der fifnung von Riehen. Weil liegt nordwestlich von letzterem ort2) zwischen RlieiufeU.-u u u J Mumpf. vollständig Argovia. 4, 349—54.

WEIL. MOELINBACH. MUMPF.

61

ehe abstirbt, und die überblibne person sich -wiederum verändert, und auch kinder bei und mit einander überkommen, es sien glich knaben oder mädlin, die von der ersten ehe noch vorhanden sind, sollen si die hausär und wilstein besitzen; es sei denn sach, dasz der vater oder die muoter eintweders sich widerumb verenderte, wie obstat, zur morgengab git. die kind aber sollen nit ohne der abgestorbnen personen fründschaft wüssen und willen, oder die vogtlüt der verlasznen kind geben ircn willen dazuo, vermorgengabet werden, wann aber das bewilligt wird, alsdann soll es erst kraft haben. §.21. Wenn sach wer, dasz die kind brüederen wären, soll einer dem anderen ohne hämisch und wehr was recht und billig ist herusgeben; und was darnach die hauser und wilstein belangen tuot, soll das gesebwisterte, welchcs dieselben besitzt, den anderen geschwisterten, es sien buoben oder meitlin, nach bidermanns lüt erkanntnusz hinusgeben, was si denn erkennen mögen, könnten aber die geschwisterten oder friintschaft in erben mit einander eins werden, so bedürfen si der unparteiischen lüt nit darzuo. §. 22. Es ist ouch usdruckenlick abgeredt und gcbrücht worden, und soll ouch iezunder der rechte landsbruch im erbrecht sin, dasz die kinder, si sien glich sön oder töchtereu, wann es sich begebe, dasz eine e von dem anderen stürbe, und sich die person, so noch im leben, in eine andre e begebe, also sollen die kind den vater oder die muoter nit an der nausärbesitzung oder wilstein macht haben zuo vertriben, in keinerlei wis noch weg, es sien gleich baurenhöf oder gewerbschaften, vil oder wenig, köstlich oder schlecht besitzungen, bis beide personen gemelter erster e absterbend; was aber hausrath, varende hab, acker und matten belangt, desselbigen soll der vater oder die muoter den halben teil durchaus, und nit mer, den kindern zuo geben schuldig sin. aber an den besitzungen sollen die eitern den kindern, bis beide gestorben sind, weder an haus noch hof, hofstatt und gärten, scheunen und spicher in keinerlei wis noch weg, was noch von der ersten 6 vorhanden ist und sich schon wieder verändert hat in eine andere e, nichts schuldig sein zuo geben. AUS DEM DORFRECHT ZU MUMPF.') erneuert 1535. W e r ouch, daz ein kindbetterin die sechs wuchen us, die sie in der kindbett lit, win und brots von einem wirt begerte und darnach schicken wurde, das soll er iren ze geben schuldig sin und nit versagen, bi drigen pfunden straf, und wann aber die sechs wuchen uskomend, und der wirt sölichs wins und 1) vollständig Argovia Säckingen.

4, 243 ff. Mumpf liegt

am

Rhein

unterhalb

62

AAEGAU.

brota nit bezalt were, so m a g er dar gän und das bett, daruf si lit, bi einem zopf n e m e n u n d si darab schütten óne widerred, und das mit recht angreifen und das nach desselben rechten usriifen u n d verkoufen. W e r ouch sach, daz ieman ein schädlich vich in oder uf dem sinen f u n d , der mag es heimtriben oder f ü r e n und das h a b e n von einer vesper zuo der anderen, wirt es dann darzwischen nit dadannen gelöst, so soll man das dem vogt übera n t w o r t e n . der soll haben einen pferrich, darin er sölich vich gehalten und gehaben mag, der soll im f ü r g e b e n ein b u r d i g e r t und ein logel mit "Wasser, und ein schindmesser darob. KOELLIKON.') anfang

des

15. j h .

Dis sint die recht, die das gotzhus ze St. Gallen und ein probst ze E r g o u in dem hofe ze Kölliken hat, g e h ö r t nu alles der statt von Bern zuo. § . 1 . D e s ersten, so ist der kelnhof ze Kölliken des gotzhuses ze St. Gallen recht eigen, und sol ein meier noch ein vogt einen probst daran nit sumen noch i r r e n in kein wise. §. 2. E s soll ein probst alle frie e r b e lihen, als digk si lidig werden, u n d sol man die vor im gewinnen u n a verlieren. §. 3. W ä r e , daz ein guot wiiest läge, von dem sol einem vogt an sinen zinsen nüt abgan, und sol im die ein meier usrichten, und ist daz des schuld, daz er sin järlichcn nutz davon n i m p t . §. 4. Es sol ein meier schaffen, daz die güeter besezzet w e r d e n mit des gotshus lüten oder mit anderen, ob man gebresten hette an des gotzhus lüten, und sond die uf d e n g ü e t e r n seshaft sin, daz ein probst vell u n d e r b s c h a f t u n d ander rechtung von inen wartent sie. §. 5. E s sol einem probst vell und erbschaft w e r d e n von des gotzhus lüten, und sol im die ein meier in den kelnhof antwurten. §. 6. Es sol ein probst all gotshuslüt von St. Gallen, die in den hof ze Kölliken h ö r e n t und an elich liberben sterbent, genzlieh erben. §. 1. W e r der ist, der meieremptige g ü e t e r oder erbgüeter het u n d abstirbet, von dem sol einem probst ze val w e r d e n das best houpt, daz er denn gelassen h a t ; und het er enkeines, so sol eim probst ein huoii von im ze val werden, die best henne, die allernächst bi dem hanen sitzet, und ist, daz die erben den val lösen wend, so sol inen der probst denselben val des dritten pfennings bas ze lösen geben, denn er w e r t ist. §. 8. Es sollen alle meierämptige g ü t e r und erbgüter als v i l z e érschatz geben, als s i z e zins g e b e n , als digk m a n die verlihet und enphahet.

1) östlich von Aarburg, gehörte ursprünglich an das kloster St. Gallen, später an die von Falkenstein, aus deren händen es an Bern kam. Argovia 4, 301—8.

KOELLIKON.

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§. 9. Es soll ein probst richten ze Kölliken, und soi ein meier bi im sitzen, wer aber, daz ein meier bi dem probst nit säsz, darumb soi ein probst dester minder nit richten, und waz da gevallet vor gericht, des sond zwein teil eines probates sin und der dritteil eins meiers; und lat ein probst sin zwein teil varen, so ist der dritteil eins meiers ouch ab, und soi in nieman darum bitten, daz er in varen lasse. §. 10. Es soi ein probst oder ein meier an des probstes statt umb all sachen richten unz an das bluot. §. 11. Es soi ein probst, ob er will, zwürent in dem jar ze Kölliken richten um all sachen, unz daz es an das bluot gat; und darzwüschent so soi ein meier von des probstez wegen richten, wenn man das bedarf, ouch um all sachen, unz daz es an das bluot gat. und denn soll der Stab von dem probst oder von dem meier mit urteil gân in des vogtes hand, unz der mensch verteilt wird ; und soi darnach aber der stab wider in des probstes oder des meiers hand mit urteil gân. und waz daran gevelt, des sint zwein teil einem probst gevallen und der dritteil einem vogt; und wenn der probst sin zwein teil lat varen, so bitt den vogt um sinen dritteil nieman; ist aber, daz der probst für sin zwein teil Ut nimt, es si liitzel oder vil, so solidem vogt sin dritteil genzlich gevallen sin. §. 12. Waz ouch von andren buoszen und gerichten gevallt, da sint alweg zwein teil des probstes und der dritteil eins meiers, und lat der probst sin zwein teil varen, so bitt den meier um sin teil nieman. ist aber, daz der probst einen pfenning nimt, so ist dem meier sin teil gänzlich gevallen. §. 13. Es soi ein meier von des probst wegen schaffen und einem keller helfen, daz dem probst all sin nütz, zins und rechtung, vell und erbschaft ze Kölliken, ze Muchen, ze Holziken und ze Kulm genzlich ufgenomon werden, und im die înantwurten âne allen sinen schaden. §. 14. Es mag ouch ein probst järlich selber oder sin bot zwürent in dem jarc, ze sant Johannstag ze sungichten und ze sant Andrestag, in den hof ze Kölliken kommen, und mag; denn von recht allen den in den hof gebieten, die des gotzhus eigen sint oder die von dem gotshus erbe hand, und mag denn über des gotshuses güeter nieman urteil sprechen, wôn des gotshus eigen lüt oder die, die von dem gotshus erbe hand. §. 15. Es sol ouch ein probst oder sin bot den gotshuslüten dienen mit sinem insigel, versiglen um köufen und verköufen, ob daz nottürftig ist. §. 16. Wenn ouch ein probst oder sin boten zwürent in dem jar in den kclnhof homment, und er der lütan zuo sinen gerichten bedarf, wer denn der mann ist, er si edel oder unedel, rittor oder knecht, burger oder wie der nam genannt ist, der von dem probst belechnet ist und dem von sinem gewissen boten dargeboten wirt, derselb soll darzuo gericht kommen, wäre aber, daz das deheiner übersSb, und nit zuo gericht käme, der soi um alle sine rechten und von der erbschaft gân und sin lehen verloren han, so er denn in dem gericht h a t §. 17. Es soi ein vogt des gotshus lüte twingen, daz si nit

64

AARGAU.

w î b e n noch mannen uszer der gnoszschaft. §. 18. W e r , daz ein gotshusmann oder wib ze der ê kam mit einem andren, daz des gotshuses von 8 t. Gallen nit w e r e , desselben kind, die d e n n dem gotshus nit zuogehörent, die sond des gotshus g u t e r von St. Gallen nit erben und sint dem gotshus genzlich lidig, er mag es denn an eines probstes gnade han. §. 19. E s soll eines probstes zins und r e c h t u n g vor mengliehs zins und recht gan und usgericht werden bi dem mës als von alter har sit und gewonlich ist. §. 20. Man soi einem probst zinsen mit den pfennigen und bi der münze, die man denn da in dem land schlaf, und g a t und löifig ist. §. 21. E s m a g ouch ein probst oder sin bot um sin niizze und zins die lüt angrifen und pfenden, mit gericht oder ône gericht, u n d m a g die pfender mit gericht oder ône gericht verkoufen oder mit im fiieren, war im fiieglich ist, und soi im ein meier darzu beholfen sin. §.22. W e r , daz ieman sin erblehen oder des gotshuses giieter selber nit buwen wellte oder enmöcht, und d e r dann dieselben g ü c t e r verschlahen und g e n andren liiten v e r s p e r r e n und versprechen weite, daz si nieman b u w e n sölte, und daz daran einem probst sin zins nit werde, und damit die g u t e r wüest lägent, der soll einem probst fünf pfund pfennige, verfallen sin, und sond daran dieselben g ü t e r einem probst genzlich lidig sin. §. 23. W e r e , daz ieman des gotshuses erbgüeter oder a n d r e g ü e t e r inhett und die niesze o d e r g e n u z z e t het, es w e r e vil o d e r wenig, derselb soi einem probst sinen vollen zins usrichten und dem darumb g e n u o g tuon und des alweg gehorsam sin. §. 24. W e r e ouch, daz von des gotshuses g ü e t r e n iemand kain stugk, es w e r e acker, matten, holz oder veld, es w e r e vil oder wenig, verkouft, versetzt oder verstolen hette, oder daz hienaeh tat, der soi dem probst 10 il & verfallen sin, wer der ist, und sol dazuo alli sini recht, die er zuo demselben g u o t hat, genzlich verloren han. §. 25. W e r , daz ieman uszer des gotshuses güeter und darab dheinen zins oder järlich gült v e r k o u f t oder darab etswaz geordnet und gesetzzet hett, oder sölich ding hienaeh täte, unu dazselb denn mit eines probstes willen und wissen nit beschechen were, oder mit siner hand nit erloubt und gevertiget were, oder von einem probst darum nit u r k u n d hett, dasselb verkofen, Ordnung und gesezt soi kein kraft noch macht haben, und wer der ist, der daz tuot, es w e r e der, der also verkoufti, ordneti oder satzti, oder der, d e r den kouf, Ordnung und Satzung âne des probstes wissen, gunst u n d willen in kein wise naeme, dieselben beid teil sol iecklicher einem probst 5 S # vervallen sin und darzuo alli sini recht an demselben guot genzlich verloren han. §. 26. E s soi ein probst halben teil nemen, waz nuzzes lind genieszes von den hochwälden und von den hölzern und wälden, die gemeinewerk sint und heiszent, gevallet, des si vil oder w e n i g ; und war, daz achram oder andres da von den w ä l d e n viele, da ist d e r halb teil ouch eines probstes.

KOELLIKON.

65

§. 27. W e n n ein probst oder sin boten gen Kölliken koment, so soi inen und allen den, die si mit inen bringent, der si vil oder wenig, ein keller all kost geben, und soi inen win und iren pferden heu und faeter geben, als lang si da 6int. es soi ouch kein keller dem probst oder sinen boten ein wischtuoch geben, damit ire knecht die rosz wischent- §.28. Es soi ein keller einen probst all sin nuzze und zins oder zehend, korn oder pfenning ze Kölliken, ze Muchen, ze Holziken und ze Kulm genzlich ufnemen und însammlen ân allen sinen schaden. und war, daz ein probst oder sin boten ze deno ziten, als die zins gevallet, von dem keller oder von den huoberen nit förderlich usgericht wurde und des ze schaden käme von zerung öder anders wegen, wie sich das fiiegte, denselben schaden sond die denn ustragen, die des sümlg waren, und mag ein probst si darumb angrifen und pfenden oder sin boten, mit gericht oder âne gericht, wie si wolent, und soi ein meier mit im riten und gân und soi im darin behulfen sin. §.29. Es vallet eim probst sin zins und nuzzzwürent i n d e m jare, daz ist ze sant Johannstag ze sunngichten einist und ze sant Andrestag ze dem andren male. §. 30. Es soi ein keller den kclnhof in guoten eren han mit Miseren und mit spîchcrcn, daz er einem probst sin zins behalten und versorgen möge, und daz ein probst oder sin boten mit iren pferden guot gemach bi im haben, und soi den kelnhof unwuostlich han, und sol niit darab füeren noch verkoufen. wenn aber dis stugk deheines gebrest, so ist ein keller dem probst 10 8 i vervallen, und soi im darzüo der kelnhof ledig sin. §.31. Wenn ein probst oder sin bot ze sant Andres misz in den kelnhof kumt, so sol ieder huober komen und zinsen mit zwen viertel dinkel und mit einem fueder holz und mit einem bette ; und sol uszer dem dinkel ein bvot machen, und sol daz brot uf sinen fuos sezzen f ü r sin kniiwe, und waz für daz knüwe ufschlat, daz soi er abschniden und sol daz sinem knecht geben, der den zug wider heimtribet, und soi dann der huober das ander teil mit dem probst essen, allcdiewile er da ist. §. 32. Es sond die schuppusser ieglicher zwei viertel haber bringen, und sond den habern ungerollet malen und sond in baehen, und sond bi dem probst oder sinen boten sin, allediewile er da ist, und sond im holz howen, wasser intraen und den ofen heizen. §.33. Es soi und mag ouch ein probst olz houwen in allen hülzeren und wälden um und um, wenn er will und wie vil er will, und soi im das nieman w e r e n n o c h sumen noch irren.

f

Dis sint eines vogtes recht ze

Kölliken.

§. 34. Des ersten soi ein vogt in dem kelnhof zu Kölliken von dem keller ze sant Johannstag ze sungichten und ze sant Andrestag einen dienst nemen, daz ist einmal ietweders tages âne alle geverde, und nit me. §. 35. Sol einem vogt ieclick Bd. V. 5

66

AARGAU.

schupposz g e b e n zwen m ü t dinkel, drü viertel haber, zwei stuffelhüener ') und ein vasnachthuon ze vogtrecht und ze vogtstür. §. 36. E s sol ein vogt in dem twing ze Kölliken richten ü b e r diebstal, ü b e r daz bluot, umb nachtschach und um notzog. §. 37. E s sol ein vogt die lüte schirmen vor dem unrechten, es si um malen, um winschenken und um bachen und um alle andri unrechti ding, und sol ouch alle mes und wagen Vorsorgen, daz die gerecht sigent und belibent. §. 38. Es sol ein ieglich gotshusman dem vogt dienen mit sinem spies, also daz er f r ü e usvar und ze nacht wider daheim sie, und dawider sol ein v o g t des gotshus lüte getrüwlich schirmen und sol mit inen ze t a g e n varen, wo si sins bedürfent, ouch früe us und ze nacht w i e d e r deheim. und ist, daz in dem dienst einem vogt ein isen ab sinem rosz vallet, daz sol im der gotshusman wider anslahen an allen sinen schaden, ist ouch, daz der vogt in dem dienst über nacht usbliben muosz, den schaden und z e r u n g sol ouch der gotshusmann haben, in des dienst er denn us ist. bricht oucn dem vogt sin rosz ein bein ab innert desz, so er mit dem gotshusman us ist, den schaden sol im ouch der gotshusman ablegen. §. 39. Es sol ouch ein meier und ein vogt die wäld in guoten eren han und soll si schirmen und versorgen, und sond si unwüstlich han und nieszen, daz si von einem probst nit gestraft werden, und sond än des probstes willen kein holz zuo koufen noch hingeben. §. 40. E s sol ouch ein vogt einen bannwarten, dem der warheit zuo t r u w e n sie, zuo sinem und des probstes banden setzen, der der wSld und hölzer warte bi dem eide, so er darumb tuon sol, und der goutne mit triiwen. §. 41. E i n vogt sol ouch vier e r b e r man setzen, die win und brot schezzend und des dorfs nutz und er v e r s o r g e n und holz uud veld f r i d e n und den lüten haben ze gebieten d a r u m ze tuon, waz si sprechen und erkennen bi dem eid, den si darum tuon sond. §. 42. E i n wirt ze Kolliken sol einem vogt 5 ß von der tav e r n e n geben, es sol ouch ein pfister, der da brod bachet, einem vogt 5 ß geben. §. 43. W e n n das ist, daz ein wirt ze Zofingen oder ze A r o u win kouft, so sol er zwen pfenning an der masz gewinnen, und nit me. §. 44. E s sol ein probst in allen wälden holz h o w e n und in allen hölzeren um und um, w e n n er will und wie vil er will, u n d sol in das nieman w e r e n noch sumen. Bis sint eins meiers recht ze Kölliken. §. 45. De3 ersten so sond einem meier von ieglicher schupusz ze meieramt w e r d e n ein halb viertel kernen, ein viertel haber und drei pfenning. §. 46. E s sol ein meier den lüten, die da meierämtiges guot hand, järlich ze sant A n d r e s t a g einen dienst, daz ist einmal, in dem hof ze Kölliken g e b e n , und wer der ist, d e r des frien guot het, d e r sol einen hund mit im darbringen, dem sol der meier auch ze essen geben. §. 47. A l l e 1) stoppelhüner. Stalder 2, 413.

KOELLIKON.

67

die m e i e r ä m t i g e s guot hand, die sond einem meier drab sin zins und r e c h t u n g , als h i e v o r geschriben ist, an dem achtenden t a g nach sant And res tag sin zins und r e c h t u n g gewört h a n ; w e r a b e r daran sumig w e r e und daz nit täte, der sol einem m e i e r 3 ß & ze besserung v e r f a l l e n sin.

Dia aint der gotahualüten recht ze

Kölliken.

§. 4 8 . D e s ersten sol ein vogt die gotshuslüt getrtiwlich schirmen und sol si bi allen iren rechten u n d ' g u o t e n gewonheiten lassen beliben, bi dem eide so er dem gotshus darum g e t a n hat. §. 4 9 . W ä r e , daz ein vogt den gotshuslüten übertät oder widerrechts täte, dasselb sond die gotshusliit an e i n e n irobst b r i n g e n ; und wäre, daz der v o g t furderlieh davon nit assen wollt, oder ein probst in darzuo nit wisen m o e c h t e , so mag der probst die gotshuslüt nemen und mag mit inen g e n Arou, g e n Zofingen oder g e n L e n z b u r g in die stätt e i n e r varen, und mügent da die gotshuslüt mit des probstes urloub, wissen und willen b u r g e r werden, und sond da über nacht b e l i b e n , und sond denn hinwider heimfaren, und sond darum einen v o g t nit fürchten. §. 5 0 . D e r gotshusman sol aber redlich ernstlich sach uszichen, die er ze Worten b r i n g e n kfinne, v o n waz sach und schulden w e g e n er daz b u r g r e c h t an sich n e m e n soll. 5 1 . W ä r e aber, daz also beschäch, daz der gotshuslüten ieman b u r g e r werden wölt, das sol er än des probstes urlob, wissen und willen nit tuon, und dasselb b u r g r e c h t sol denn dem gotshus von sant G a l l e n an allen iren güotern, r e c h t u n g , an ehaftinen, friheiten und guoten gewonheiten unschedlich sin, und sol die gotshuslüt das burgrecht nit schirmen. §. 52. W e r e ouch, daz in dem twing ze K ö l l i k e n vor gericht ein urteil stöszig wurd, dieselben urteil mögent und sond die lüt von K ö l l i k o n g e n Roi)bach ziehen in den kelnhof, wön die h ö f ze K ö l l i k e n und ze R o r b a c h einander genosz sind und g l i c h e r e c h t hand.

{

Dia iat von den wälden und hölzeren

ze

Kölliken.

§. 53. D i e wäld und die hölzer, die von alter har nit v e r houwen oder nit undergangen oder mit marksteinen usgezeichnet und gezogen sint, daz anders nieman verdenkt noch ehört hat, dieselben wälder und hölzer heiszent gemöinwerk. . 54. U s z e r disen hölzeren und wälden, die also gemeinwerk sint, so sont die gotshuslüt und die huober holz höwen ze brennen, ze zünen, ze zimberen, hüser und spicher ze machen, stäg und weg, wunn und weid ze machen und ze besseren, als vil und digk si das bedürfent und nottürftig ist. §. 55. W e r , daz die gotshuslüt und huober in demselben g e m e i n w e r k solich hölzer nit fundent n o c h haettend, die ine in diesen d i n g e n füeglich werent, so sond si einen vogt bitten, daz e r inen gunne soliche hölzer in den hochwäldcn ze howen, der ai denn

f

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AARÖATJ.

also bedürfent und nottürftig sind, und die sol inen ein vogt auch gunncn u n d erlouben, und sol inen das nit versagen. §. 56. Die gotshuslüt und die huber, die sond die Hölzer und die wäld, die gemeinwerk sind, in guoten eren haben und sond si unwuostlich nieszen, daz si von einem probst und einem vogt nit gestraft werden. §. 57. W ä r , daz die gotshuslüt und die huober zuo des dorfs ze Kölliken cre, gemeinem frommen und schinbarem nutzen etwas bedörftend oder schaffen wollten, wie sich das füegte, und si das uszer dem gemeinwerk tuon und ustragen wölten, daz sond si mit eines probstes oder sines boten und mit eines vogtes rat, wissen und willen tuon. Dis sint eines leellers recht in dem hof zuo Kölliken. §. f;8. Es sol ein ieglich huober dem keller einen Schnitter und einen hoewer jarlich senden, und dawider so sol ein keller in dem hof einen pfarren, einen volen und ein eberswin zue der Iiit vich haben. §. 59. Es sol ouch ein keller win uf dem hof haben, und sol den gen sinen gesten, si sient edel oder unedel, und wem er will, und sol darum nieman fürchten. §. 60. Es sol ouch ein keller ein rosz haben, wenn sin der probst oder sin bot und die gotshuslüt bedürfent, daz er von irs und des gotshus Sachen rite. Dis sint die buoszen, die in dem hof ze Kölliken recht sint. §. 61. W e r der ist, der frevenlich messer über den andren zuckt, der sol 10 ß ze besserung geben. §. 62. Alle frefni, die tags begangen werden, daz sint 3 S ; wön allein die einem an sin er gand, da sint 9 ffi, und derselb sol einem sin er widergeben vor offnem gericht oder offenlich in der kilchen. §. 63. W e r den andren verwundet oder bluotrunsig machet, der sol 6 t£ ze besserung geben. §.64. W e r d e r ist, der einem sin hus frevenlich nachtz ufbricht, der sol 9 iE ze besserung geben. §. 65. Von iecklichem übergriff sol man 3 ß besseren. §. 66. Was 3i ß & ze buosz fallet, die sond einem keller werden, der von des probstes wegen ze gericht sitzet. §. 67. Waz buoszen umb frevline da gevallot, des sint zwein teil eines probstes und der dritt teil eines meiers; und lat da ein probst sin zwein teil faren, so sol einen ineier nieman bitten, daz er sinen dritteil faren lasz; nimpt aber ein probst einen pfenning, so ist dem meier sin teil genzlich verfallen. HOLDERBANK.') I n gottes namen amen, dis sind die rechtung, die in den twinghof ze Haldcrwanc gehörent. §. 1. Des ersten, das die tnjehsässen von W i l d e g g einen keller haben sollent in dem twinghof, und der soll alle rech1) zwischen Aarau und Brugg an der Aare, daselbst hatte das elsässische kloster Murbach und nachher das Luzerner stift zu St. L e o d e g a r einen hof. d e r erste theil des rddeis s t a m m t wol noch aus dem 14. j h . Argovia 4, 3 U 8 - 3 1 2 .

HOLDEEBANK.

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t u n g offnen, die in den hof gehörent, und niemer anders. §. 2. O u c h sol des twinghofs t w i n g uud bann gan ze Rubiswil für B i r r h a r d an den stalden '), und ze B r u n e g g an die gassen, und ze Biralouf an die Wasserfallen, und sol in demselben twing und bann nieman kein horn erschellen noch gewild feilen keins w e g s , noch kein wighüs buwen, dann als veer als si es gönnent. §. 3. O u c h hat der hof zo Rubiswil vierzechen schuppossen, die in den hof g e h ö r e n t zuo Haiderwank, und haben dieselben vierzcchen schuopossen das recht, es sie wib oder man, der uf den schuopossen seszhaft ist, der u n f u o g täte, so soll d e r ammann von GSwenstein, oder der an siner statt richtet, nit ob den lüten riehten, es sie denn, dasz unsers h e r r n des t r u c h sässen k e l l e r bl im an dem gericht sitze, und was da dri Schilling gebessert wird, da sol der amman nieman um pfänden, wann der keller sol die dri Schilling in gäben pfennigen oder mit p f ä n d e n (intriben). wär ouch, daz da dhein einung verloren wurd, von dem einung sol man geben dem amann ein halb viertel wins und dem keller ein halb viertel, und das a n d e r soll die g e p u r s a m e gcmeinlich in dem dorf mit einander verz6ren. was ouch d e r g r o s z e n buoszenist, die uf den vierzcchen schuoppossen vielent, die sollent den truchsässen anvallen. §. 4. Ouch hand die vierzcchen schuopossen das recht, daz si nieszen söllent t w i n g und bann, wunn u n d w t i d in holz und veld nach ir notturft und des hofs recht ze Haldcrwanc. §. 5. Ouch hand die vierzechen schuopossen das recht, was urteilen stöszig wurdent, die si anhörtent, daz m a n die züchcn solle g o n L e r z b u r g an die bürg. §. 6. W e r e ouch, daz ieman die lüt, die uf den vierzechen schuopossen seszhaft sind oder uf andern gütern, die in den hof gehörend, angriffe oder verlichiti ungewonlich wider das recht, denen söllent die truchsässen beholfen sin nach ir notturft und r e c h t ; w ä r e aber, daz inen der ze stark were, so sollen si an unser h e r r e n die herzogen oder an ir v ö g t kommen mit gunst und die um hilf bitten, also daz den lüten ir notturft willfar. §. 7. Ouch hat der twinghof das recht, wer der ist, der guot h a t , daz in den hof hört, der ist vellig; und so der stirbt, der sol dem truchsässen gevallen sin ze valle das best houpt ön eins das er laszt, und sol ouch den val nieman fordern, denn der keller oder w e r an siner statt ist. wär ouch, dasz der, der da gevallet wird, kind hetti oder sust recht erben, u n d wollten die dasselb houpt wider an sich lösen än g e v ä r d , dem sol man es des dritten teils n ä c h e r g e b e n ze koufen dann es w e r t sige, und sol ouch dasselb houpt der keller u n d zwen erb er m a n n e n von Halderwanc schetzen, und nieman anders, w e r ouch,' daz die erben ein schwächer houpt g e b e n t ze valle, d e n n das best än eins, so sollent si das erste houpt g a r u n d genzlich 1) steiler weg. Stalder 2, 390.

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AARGAU.

verloren han und dennoch das beste geben, wer ouch uf dem guot, das da vellig ist, dhein houpt, -weder kleins noch groazes, der sol für den vall geben dem truchsitssen so vil zins, als das guot jarlich git in den hof. §. 8. W e r ouch der ist, der in den hof höret, der vellig ist, und der koufte oder verkoufte oder sust ein gomächde macht, sol dem keller geben ein halb viertel wins und dem vorstcr ein masz, und hat damit empfangen. war ouch, daz da gcschwistergit, die vaterhalb und muoterhalb gcschwistergit sint, ein gemein guot hettind, und wölt da der geschwistergit eins oder zwei, 6 daz si mit einander eteilt hätten, sinen teil dem andren geschwistergit geben ze oufen, das mag es wol tuon und bedarf ouch darumb nit emphahen von leman. §. 9. W e r ouch der ist, der zinshaft ist in dem hof ze Halderwank, den zins sol der k e l l e r oder sin bot vordren von den lüten, als man durch recht zins vordren sol; und wa der acht tag übersitzet, so er gevordert wird, den zins sol der keller mit der buosz nemen. ouch hat der hofe das recht, wa ieman, co sie wib oder mann, guot hetti, das zinshaft wäri in den hof, und der das guot hingäbi für ledig, und wa das fürkäm, welichen weg das beschäch, so sol dasselb guot unserm herrn dem truchsässen gar und genzlich ledig sin. §. 10. Ouch hat der hof das recht, wer wegissen in den hof bringt, dem sol man in dem hof geben einen weggen, der in der lSnge sie, daz sin ein mann obrenthalbe dem knüwe gnuog hab z'essende, und oucli win über tische; wär aber, daz man nit win hetti, so sol man ime geben bier ze trinkende, das gemacht ist uf Wederschmidts hofstatt ze Möriken. wann ouch der knccht donnen vert, so sol man dem g e b e n ein viertel habern und ein viertel gemein korns, als es ze Haiderwank wachset, wer ouch in den hof schulterenzins git, der sol an sant Stefanstag mit der schulteren selbander kommen in den hof, und sol man denen geben bgehin fleisch; were aber, daz inen das bechin fleisch gepreste, so sollcnt si die schulteren mit der wid und mit allem in den kessel werfen und da sieden, und sollen dann die schulteren essen und nieszen, als vil si mögent. ouch sol man inen roten win ze trinken geben ob t i s c h ; mag man den nit han, so soll man inen geben oier und ouch kernis brod ze essen. §. 11. W e r ouch guot kouft oder im von erbschaft anvallct, wa er das hat drü j a r in gewalt und in g e w e r , unangesprochen von den lüten die in dem land sind oder bi im wonhaft sind, der hat es besessen nach recht des h o f s ; wölt aber si ieman darüber nöten oder beschweren, welichen weg das beschehe, da söllent inen die truchsässen vor sin und beholfen mit aller macht und nach Techt des hofs. §. 12. Ouch hat der hof das recht, wa ieman ein guot, das in den hof gehört, wölt verkoufen, der sol es geben und bieten den nächsten sinen rechten erben unz an das dritt glide, und «ol inen es ouch nScher geben und bieten, als sitt und gewon-

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heit ist in dem hof. wöllent aber die das guot nit koufen, so sol er es bieten der genossami ze koufen, und vindt er dann nit lUt in der genossami die ez koufen wöllent, so mag er es geben ze koufen -wem er will, der im allermeist git. §. 13. Wer ouch der ist, der guot kouft das in den hof höret, der sol es vor dem geding empfahen von dem trucbsässen, und wer das Übersäehe, der sol besseren 3 ß und sol demnach das guot emphachen. ouch hat der hof das recht, wo ieman ein guot kouft das in den hof gehört, der sol schweren uf den heiligen einen eid, des hofes recht ze haben und ze halten an gevärd. §. 14. Ouch hat der hof das recht, wa ein man siner elichen husfrowen ein gemacht macht oder ein ltbding, wa die frou ir er übertrifft, die sol gar und genzlich von ir gemächde sin. ') §. 15. Ouch hat der hof das recht, dasz unser herren die truchsässen nieman, er höre in den hof oder nit, enkein holz geben sollen an der gepursami gunst und willen, und sol ouch die gepursami kein holz geben äa der herwehaft wissen und willen. §. 16. Ouch hand die lüt, die sant Leodegarien eigen sind, das recht, dasz si irem vogt geben sollen järlich für stüre ein viertel habers und ein huon, und sollent damit gestüret han und gedienet. (§.17 wenn er aber dannen will faren, so sol er vier pfennig uf derselben (stat) lassen liegen für den fal, und sol alles ding legen uf einen wagen; so er denne dannen faren will, so sol sin vogt den wagen ninden bi der langwid vachen, und mag er in dann allein behaben, so sol er beliben, mag er aber das nit tuon, so sol er im ein mil wega von dannen goleit geben. §. 18. Ouch hat der hof ze Haiderwank das recht, wa ieman beklagt wird von ligenden guots wegen, das in den hof gehört, da sol niemand umb gezüge sin noch ziehen, wann allein die lüt, die in'den hof gehörent. §. 19. Ouch hat der hof das recht, wa ieman dhein guot hetti, das in den hof vellig were, der den trucbsässen zinsbar wäre und inen den vall darumh vorhette, desz sollen die truchsässen fürkommen an die herrschaft und werben mit gunst, also dasz dem hof sin rechtung nit verloren werde. 1424. E s ist ouch ze wissen, als des obgenannten hofs rechtung und friheit hievor an disem rodel nit als genzlich noch als lüter geschriben stand, als notturftig war und von alter harkommen ist, harumb so haben wir -gnossen gemeinlich mit rot, willen und wüssen des frommen vesten junker Walter von Hallwil, twingherrn desselben hofs, die nachgeschribne rcchtung und stuck harzuo gesetzt und geordnet durch nutz 1) vgl. zeitBchr. f. rechtsgesch. 5, 35.

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AARGAU.

und notturft willen des hofs, eines twingherrn und gemeiner genossen, künftig gepresten und irrsal hiemit ze •wenden, wann sieh die genossen einhelliglich ervilet, versinnt und ervaren Land, dasz der hof dieselben rcchtung io dahar gehebt hab, und also harkommen sie und ouch hinnethin haben und dabi beliben sol, und dasz ouch die hinfiir jarlich mitsampt den obgesehribnen rechten allwegen geöffnet und verlesen sond werden. §. 20. Des ersten, so ist ouch recht, wäre, dasz kein erb viele in dem genannten hof, dasz da vatermag sol vorgän, er wäre danr^, dasz muotermag eins gelids nächer wäre, so sond si beide zuo glichem erb gan. wäre aber, dasz muotermag zweier gelid nächer war, so soll muotermag vorgan und erben vor vatermag. §. 21. Es ist ouch recht, dasz ein vater (und) ein muoter ir kind erben, es wäre dann, dasz es geschwistergit licsz, da soll eins das ander erben. §. 22. Es ist ouch recht, wer, daz zwei bi einanderen kouften oder gewunnen, und die denn sament kind überkämen, eins oder mer, und aber eintweders, vater oder muoter, abgieng, so sol das ander, so dannocht in leben ist, dasselb hofguot halber erben und die kind den andren halbteil. §. 23. Es ist ouch recht, war, dasz zwei zuosamen kämen, und ir ietwedera vorhin hofguot hetti von im selber, oder eintweders vorhin hofguot hetti und das ander nit, wie es dann das hofguot ankommen wer, welicher dann under inen än liberben abgat, desselben hofguot soll fallen an ein rechten und nechsten erben, und nit an das ander, so dannocht in leben ist; es wäre denn ime oder sust ieman anders voimalen libdingswis vermachet, der soll es nieszen zuo end siner wil, und sol dann aber wiedernmb fallen an des abgegangnen rechte erben ze glicher wis als des tags so er abging. §. 24. Es ist ouch recht, wann urteilen stöszig werden uf dem geding zuo meien oder ze herbst, dieselben urteilen soll man ziehen in das nachgeding, und da soll si denn ein twingherr oder richter schciden mit den genossen, entwederem teil (si) gevolget hand; mag er aber dero nit sovil haben, als in bedunkt dasz er die urteil gescheiden könne, so mag er under den andren genossen nemen, si habet gevolget oder nit, dero so in bedunken aller gemeinest darzuo ze sind öne gevärd, und mit denen die urteil sprechen und eintwederm recht geben. §. 25. Ouch ist recht und harkommen, welicher genosz ze meien oder ze herbst in das geding ritet, der mag sin pferd schlagen in die Rittmatten, so gelegen ist under der strasz ze Halderwank, init satel und sporen, und es darin lassen gan, diewil das geding wäret, und sol im das nieman weren.

ZUßZACH.

BUENZEN.

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A U S D E M D O R F R E C H T V O N Z U ß Z A C H >)• 1550. S o einer umb misztat zuo Zurzach venklich angenommen w i r t , der solle unserem und unserer nachkommen bischofe zuo Constanz vogt gen Clingnauw in das schlosz überantwurt werden, der soll dann d e n e n , so ine überliefern, ein suppen und trunk geben . . . . S o ein mann liegende guter verkauft, so soll der käufer des Verkäufers frawen schicken achtzechen h a l l e r , und wenn sie dieselben niinpt, so hat der kauf kraft, und sunst nit. W e l i c h e r eins ein kauf mit recht a b z ü c h t , der soll ston an die bezalungen, wie dieser, dem er den kauf abzogen, vormals kauft hat. W e l i c h e r sich laszt beclagen umb z e r g e l t , geliehen gelt und lidlon, dem soll nach des dorfs brauch geboten werden den cleger über ein twärnacht auszurichten; und welicher also um lidlon beclagt w i r d , der verfallt uns und unsern nachkommen bischof zuo Constanz zuo buosz drei pfund haller, er verpfend dann das gericht mit s e c k e l und g e l t , so soll er der buosz ledig sin . . . . Dieweil hievor allwegen gebraucht w o r d e n , wann zwen mit einander g e f r e v e l t , dasz keiner dem vogt allein antwort zue g e b e n s c h u l d i g , er stelle ime dann den widersecher, so solle es hinfürter auch dabei beleihen ; doch dasz si bei iren aiden d e n e n , so uszerthalb der gericht sitzen und frevlen, Vertröstung zum rechten nemen. AUS

DER

OEFNUNG DES ZWINGHOFS B U E N Z E N 2 ).

ZU

1568. §. 14. W a n n zwo personen önverdingt und one hüratsberedung sich mit einanderen verehlichend, ouch die ec mit gewonlichem k i l c h g a n g und hochzit becreftigend, so es sich dann begebe, dasz ein frau vor irem cemann todes a b g i e n g e , alsdann derselbig ir eemann den dritten teil in allem guot, so si zuo im ebracht hat, erben und beziehen soll, und ob sie keine ccliche ind bi einandren ü b e r k o m m e n , so ist der mann der abgestorbnen frawen fründe für ir verprochene morgengab ze geben niitzit schuldig. §. 15. O b aber der mann vor siner eefrawen mit tod abgienge, so soll dieselbig frau irzuogepracht guot, das dann iren ufgeschlagen oder verzeiget worden, woverr das nit be-

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1) am Rhein, oberhalb der mündung der Aar. vollständig Argovia 4, 323—330. 2) zwischen Muri und TVolen. vollständig Argovia 4, 330—349. der zwingbof gehörte dem kloster Muri.

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AARGAU.

s c h e h e n , sonst schinbarlich zeigen und erwisen k a n n , TOT menclichem vorus und von dapnen n e m e n , und demnach den dritten teil in aller farender hab uf dem feld und im spicher erben und n e m e n ; dieselbig frou ouch nit s c h u l d i g , sonder ganz ledig und unverbunden, einiche geltschulden zuo bezalen, usgenommen den dritten teil in farenden s c h u l d e n , als lidlonen, Schnitter- und tröschcrlon; es were dann s a c h , daz si ützit, viel oder w e n i g , versprochen u n d verheiszen, so das kuntlich uf si e r w i e s e n , ist si schuldig und pflichtig sölichs helfen »uo bezalen, so wit und verr ir guot g e l a n g e n und erreichen mag. soverr aber einer eefrawen ir guot nit u f g e schlagen, dasselbig auch nit erzeigen oder schinbarlich erwisen m a g , wo das a n g e l e g t oder verwendt, s u n d e r u n d e r ander uot vermist oder vertan w o r d e n , ist man iren witers nit ann den dritten teil der v. .-enden hab und ir versprochne m o r g e n g a b ze g e b e n schuldig, dieselbig morgengab die k i n d , so si wollen, irer muoter ushin g e b e n oder bi handen behalten mögen, welichs inen gefallig i s t ; doch iren järlich den geb ä r e n d e n zins nach marchzal davon usrichten und bezalen und si darumb versichern und v e r s o r g e n , inmaszen dasz si d e r e n iederzeit wol vergwüszt sin m ö g e ; ob aber ir, der muoter, h u n g e r oder ander libsnot zuostan, alsdann m a g si dieselbig ittorgengab angrifen und davon iede wuchen fünf Schilling hallcr und nit m e r vertuon und verbruchen. §. 16. E s m a g ouch ein frau ir morgengab dem mann, si sige g e s o n d , sicch oder im todbett, vor einem priester (und) zweien oder dreien biedermannen im zwing schenken und vermachen. §. 17. U n d ob es zuo fal käme, m a g ein frau ir morgengab mit iror hand wol b e h a l t e n ; doch soll söliche unverbriefte oder v e r o r d n e t e morg e n g a b nit m e r denn zechen p f u n d haller landläufiger w ä r u n g heiszen u n d sin. §. 18. Zum dritten mag und soll ouch ein ieder v a t e r , er sige eelich oder uneelich, sine eelichen kindere, so si vor ime 6ne elich liberben von inen geboren todes abgiengen, an allem irem verlassenen guote vor allormenclichem erben. §. 19. H i n w i e d e r u m b j wann uncliche vater oder muter eliche kinder nach tod hinder inen verlassen, alsdann dieselbigen kinder obgenannte ir unelich vater und muoter an allem irem guote menglichs halb u n g e h i n d e r t genzlich erben mögen. §. 20. Z u m vierten sollen eliche kindeskind mitsamt den kinden ire groszvatern und groszmüetern erben, u n d dieselbigen kindskind von irem verlassenen erb und g u o t nemen so v i ! und nit mer, als ire abgestorbnen vater und muoter hetten nemen und erben m ö g e n , dann si, die k i n d , in diesem fall ires vaters u n d mueters tod nit entgelten sollen. §. 21. E s m a g ouch ein ieder vater sinen sönen us sinem guot ein freien vorus- uud vorteil o r d n e n und v e r m a c h e n , ungesümt und unverhindert siner t ö c h t e r n , doch solle sölicher vorteil nach v e r m ö g e n u n d gelegenheit iedes guots und auch mit g u n s t , wilssen u n d verw ü l i g u n g eines n e r r e n abts und nach erkanntnusz ¿ ¡ d e r b e r

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BUENZEN.

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lüten v e r g u n t und zuogelassen w e r d e n , bi demselben es ouch dann 6ne menglichs widerred v e r h ü b e n . §. 22. O b ein frau one ebaftc Ursache sich ircs emanns enziechen, von im gieng und nit mer elicher biwonung gestatten und die h u s h a l t u n g , wie billich, helfen versehen, und sich erschinen, dasz in sölichem liingän die frau und gar nit der mann schuld trüege, alsdann die frau hiemit v e r w ü r k t haben soll alles ir zuogebracht guote, dergestalt dasz der mann sölichs in libdings wise und bis zuo end siner wil und lcbtagen m ö g e nutzen und nieszen ; desglichen gedachter f r a w e n um ir verheiszene morgengab, k r ö m , erbrecht kein antwort ze geben schuldig sin, sonder hiemit alle ire ansprachen und erbr e c h t kraftlos heiszen und sin, doch soll vielberüerter frawen zuogebracht guote, nach a b g a n g und sterben des manns wieder hinder sich an ire nechsten und rechten fründ und erben f a l l e n ; ob aber die frau vor irem emann abstürbe, soll doch der mann nützit dester weniger sin erbrecht haben und beziehen, glichcr mösz als ob si mit einanderen hushäblichcu gwonet und g w e s e n . §. 22a. So ein mann 6ne nothafte Ursachen von siner e f r a w e n gienge, die von im j a g t e und mit iro nit witer hushalten wollte, und sich aber befinden, dasz die f r a u sölichs nit beschuldet, sonder wie ein frome frau g e r n ir wegsts und bests tüte, dannathin soll der mann alles sin erbrecht und gerechtigkeit an siner f r a w e n damit v e r w ü r k t h a b e n , und der frawen zuogebracht guot ir w i e d e r u m b gcvolgen und hinus zuo iren handen g e b e n und geantwortet werden, u n d so si, die f r a u , vor irem mann mit tod a b g i e n g e , so soll doch d e r selbig mann an siner frawen guot dhein erecht, gercchtigkeit noch ansprach h a b e n , noch nützit davon nemen. w a n n (1. wer) aber, dasz der mann vor ire, der frawen, todes abstürbe, demnach dio frau ir morgengab, k r ö m , erbrecht und zuogebracht guot, soverr i r e n sölichs vorhin nit usgeantwortet worden, beziehen und nemen, ob iren das nützit verendert und noch nit w i e d e r l e g t were. §. 23. W e r e , dasz zwei emenschen mit bedingten worten und articlen zuosammen kommen und verhürat würden, wie si dann das bedingt oder sich desz g e g e n einandren verschrieben, dabi soll es beliben, dann bedingte recht brechen landrecht ' ) ; deszhalben die hürat, so götlich und dem rechtcn gemäsz sin und bisher ufgerieht seind oder künftiger zit ufgeriebt w e r d e n , in creften beliben u n d bestan sollent ungesumt dieser erbrechtcn. §. 24. S o ein tochter in dem twing sich mit einem heimschen oder f r ö m d e n verhiren und dieselbigen vermeinen wellten, glicher gestalt sovil rechtsame an ires vaters u n d schwähers seligen verlasznen g u e t e r n und hüsern als ir bruoder und Schwager ze haben, so soll der bruoder die besitzung zuo den 1) vgl. Graf und Dietharr, rechtsapriohw; 24 f. seitschr. f. rg. 5,32.42.

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güetern vorus haben und dieselbig sine schwöster und iren emann, sinen Schwager, um ircn ^cbürenden teile nach billigkeit und biderben lüten erkanntnisz davon e r k o u f e n , es were dann, dasz der bruoder sich sölichs ze tuon verwilliget und sinen teil siner schwöster und Schwager ze koufen g e b e n wollte, das ouch beschechen m a g . §.25. S o z w e n , drig oder mer brüederen unverteilt in einem muos uud brod mit einandren hushalten, und aber under inen einer so unnütz und liederlich sin, das sin mutwillig verschlagen, verspilen oder in ander w e g leichtfertig und villicht mer vertuon wollte oder h e t e , weder aber sin g e b ä r e n der erbteil ertragen möcht, so soll das den andern brüedern, die g e r n hushalten, ir wegsts und bests teten, an iren teilen nützit schaden noch verbunden oder schuldig sin ützit, viel oder wenig, für ine zuo bezalen, änderst dann dasz si für ine versprochen und verheiszen hetten. §. 26. B e g e b s i c h , dasz ein mann landflüchtig oder todes verschiede, und in sinem guot und hushaltung so unnütz sin würde, dasz ein uflall bescheche und die gelten uf die güter d r i n g e n , so solle vor mencliclien lidlon, zins, zechenden, brief und s i g e l , ingesetzte pfand, gelihen g e l t und ässende speis in demselben uflfall vorgan und bezalt w e r d e n , und demnach den übrigen gelten, aber zuovorderst und vorus denen, so im zwing und amt gesessen, ¡etlichem nach marchzal siner summa und schuld verlangen. §. 26a. Soll keiner kein erb von dem ald denen, so anspreebent, vor und e das b e z o g e n , an sich k o u f e n ; welicher aber sölichs Übersechen und vor beziehung des erbs das koufen, soll iederzit eins zwingherren straf erwarten und auch, der kauf önmächtig und craftlos s i n ; so aber das b e z o g e n , alsdann menclich das wol verkoufen und koufen m a g nach sinem nutz, willen und gefallen. 27. S o ein erb in dem zwing und amt gefiele, das frömden und usländischen zuogehörtc, to soll der oder dieselben, so das erb bezüchen will, dem gricht g n u o g s a m e trostung geben, dergstalt, ob iemand in jarsfrist käme und bezogen erb anspräche, vermeinende besser recht dann dieser darzuo ze h a b e n , dasz dann d e r , so sölich erb b e z o g e n , dem ansprecher des rechtcn vor gericht g e w e r t i g und g e s t ä n d i g sin solle und wolle, demnach sölichs gerechtvertiget werden . . . §. 29. Welicher also ein Schilling erbt, der soll auch ein pfund und mer, wie sich dann die schulden verloufen, bezalen und usrichten ').

1) vgl Graf und Dietherr a. a. o. 223, 297.

MURI.

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O E F N U N G V O N M U R I ')• 1413. Alle die stuck, artikel und geding, die hienach geschrieben stand, die sind bewärt in dri gedinghöfen mit geschwornen ciden, dasz si das gotzhus ze Mure also bet barbracht von bestätung u n d friheit unser herrschaft Ton Oestrich, und daz nieman von alterhar anders gedenkt. §. 1. D e s ersten, umb des gotzhus eigen u n d erb soll nieman r i c h t e n , dcnne ein kastvogt an des gotzhus statt. §. 2. W e r eigen oder erb von dem gotzhus het und h a r twingh ö r i g ist, der soll in den g e d i n g e n sin ze m e i e n , ze h e r b s t und ze s. Hilarientag. dieselben g e d i n g e soll man vorhin sieben tag verkünden, und wer nit darkommt, der soll 3 ß beszren, e r zieche denne f ü r , daz in ehafte not geirrt habe. §. 3. W e r von dem gotzhus erb older lechcn het sieben schuo l a n g und breit, der ist t w i n g h ö r i g in den hof. §. 4. Man soll oucn die gedinge sieben tag vorhin verkünden ze kilchen older ze "weg. "weler sich aber entschlagen m a g , daz es im nit ze -wissend •worden sie und er es nit vernommen habe, der ist der buosz ledig, weler ouch das recht liden soll um erb old u m eigen, dem soll man fürgebicten ze hus und ze hof ald u n d e r o u g e n ; were aber, daz er sich also verseit, so soll des gotzhus bot ein worzeichen us desselben hfts bistell b r i n g e n 2 ) . §. 5. Die buoszen, die in den gedingen gebessert w e r d e n , dero sind zwei teil des gotzhuses, der dritteil des vogts. und soll dez gotzhuses vogt die buoszen i n g e w i n n e n ; widerstüende a b e r iemant dem g o t z h u s , so soll inen der vogt bchulfcn sin. §. 6. D e s gotzhuses eigen und des mannes erb mag nieman gewinnen noch verlieren, wan ze Mure in den g e d i n g e n . des gotzhuses eigen und des mannes erb m a g ouch nieman versetzen noch v e r k o u f e n , noch in dheinen w e g , ön eins abtes hand oder siner amtlüten. were aber, daz daz ieman übersäche, w e n n dann sölichs bestat j a r und tag, so soll daz gotzhus das guot in sinen gewalt ziechen, unz daz der k u m p t , dez daz guot ist, mit einem gewonlichen erschatz; so soll man im das guot wider liehen. §. 7. Die gedinghöf ze Talwile, ze Gangolzwile, ze Böllikon, die hand alle die recht die der hof ze Mure h a t , wann sie von demselben hof stand. §. 8. Die urteilen, die in den vier gedinghöfen stoszend, die soll man in dem hof ze Mure usrichten nach der m e r e r n hand. aber die u r t e i l , die in denselben gedinghöfen stoszend umb g e l d s e h u l d , die g a n d f ü r einen a b t ; aber die urteilen, die in dem wuchengericht ze Mure stoszend, die gand an das geding zo Mure, und rieht 1) südlich von Bremgarten. Argovia 4, 292 ff. 2) s. öfnuug von Hermetschwil §. 6.

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AABGAU.

man si us nach der mercren hand von denen, die dar gedinghörig sind, die urteilen, die in dem geding ze Mure stoszend umb eigen und erb, die ziecht man von einem geding in das ander ze Mure unz an da9 dritt, ob es nottürftig ist. die urteilen, die in den gedinghöfen stoszend, die soll nieman ziechen noch dero •warten, denne ein genosz oder übergenosz. §. 9. W e r ouch geztigen old weren leiten sol um eigen oder um e r b , der soll es in den acht tagen tuon vor des gotzhuses amtmann. §. 10. W a das gotzhus zins het, den sond des gotzhus boten vorderen uf die zil als zi gevallend. wero aber, daz si inen nit •werden möchten, unz daz zwen zins den dritten berüertend, so soll daz gotzhus das guot in sin hnnden ziechen, unz daz im sin notturft widerfert; kunnt denne wib ald man, dez daz guot ist, und vordret es, dem soll man es wider lan. §. 11. Die giieter, die fridschätzig sind, zuo denen het das gotshus die r e c h t : stirbt man oder wib an elich liberben, so ist das guot dem gotzhus ledig, wer ouch den fridschätzigen zins nit richtot uf den tag als er in richten sol, der sol dez mornendes besseren mit drien pfund pfenningen. §. 12. Die giieter, die des gotzhus eigen sind und des manns erb oder lechen, die sechs pfenning gelten oder me, die sint dem gotzhus f a l l i g , und git man von dem erb daz houpt, daz den herd buwet, von dem lechen das best än eins; hett er aber erb und lechen, so git er das best, und hett gefallet, were aber, daz ieman des gotzhuses güeter bette, die er selber nit buwet, so nimmt das gotzhus den vall von dem leman, und löset in denne sin lechenherre. die väll soll man weren in der kilchhöri von dem grab in den hof, und uszrend der kilchhöri inrend sieben nächten. wer ouch uszrcnt landes ist, der sol den vall weren inrend acht tagen darnach, so er in das land kumpt; wer das nit t u o t , so soll das gotzhus die güeter in sinen gewalt ziechen, bis der fal gericht wird, des gotzhus eigenmann, der weder erb noch lechen von dem gotzhus het, so der erstirbet, so soll man von im ze fall geben das best g e w a n d , als er ze kilchen und zc märkt gangen ist. wenne einem abt ein fal fürgetriben wirt, den solle er nemen; enpfinde es sich aher darnach, daz nit recht gcvallet w e r e , so ist der erst val hin und verloren, und soll der recht vall nachhin gan und gewert werden, als recht ist. §. 13. W a wib oder man stirbet, die dez gotzhuses eigen sind und nit clich sint noch nit elicher liberben hand, die erbet daz gotzhus. §. 14. W e r sin erb verkoufen will, daz er von dem gotshus het, der sol es sinen nechsten erben dez ersten bieten, ob si koufen wellend; koufend si es nit, so sol mans dem gotzhus bieten; kouft es das gotzhus nit, so soll mans denne aen genossen bieten; koufend es die ouch n i t , so mag mans denne verkoufen und geben wem man will. §. 15. Des gotzhuses eigenman soll nieman strafen oder züchtigen umb (in ungenossami, wann daz gotzhus; wollte

MURI.

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aber dem gotshus ieman widerstan, so soll im ein vogt behulfen sin. §. 16. Des gotzhus eigenmann soll nit sin pfand für enkeinen vogt, denne f ü r das gotzhus. §. 17. Enkein vogt mag einen ungenossen ze genossen machen, einem genossen schädlich. §. 18. Des gotzhus liit ze Türmüllen in dem W y und zuo Itental hand durch recht keinen vogt; denn es het ein abt das recht zuo denselben höfen, daz er ze meien und ze herbst mit sinen dienern und mit sinem gejegt sol [er] han, ob er •will, ein mal wölb er ei t, und sol man es den meieren vorhin verkünden dri tag; were aber, daz si das mal nit bereit hettind, so mag ein herr faren an ein wirt, wo er will, und soll ieder meier, so das mal berichten sollt, abtragen das mal und bezalen. 8. 19. Das gotzhus sol sin huoben dristund im jar besechen mit den huoberen; stand si wol, so soll man si „lassen stan, stand si übel, so soll man si änderst besetzen. §. 20. W e n n frömd wib oder mann, die harkommen sind, ouch jar und tag hie seszhaft sind und bliben, die sond dannenthin dem gotzhus dienen als die iren genossen. §. 21. Die mäs und gewicht, so in einer kilchhöri sind, die soll ein abt besechen und besetzen. §. 22. Ein abt soll ouch besechen, daz man in der kilchhöri den kouf haben soll von wuchen zuo wuchen, an fleisch und brot und win, desglichen an anderem veilem k o u f , wie man den kouf ouch ze Bremgarten hat. Die obgenannten stuck und artikel von wort zu wort sind also geöffnet in dem meiengeding z' W y e n vor gemeinen genossen ze mitten meien dez jares nach Christi gcbnrt 1413, und uf ieclich stuck besunder nach umfrag uf den eid erteilt ward von gnossen gemeinclich, daz das also harkommen were und si von iren vordren und eitern anders nie gehört noch vernommen habend, des zegegen und under ögen waren die ouch harzuo berüeft wurdena ze gezügen: der fromm erber herre, her Niclaus zer A, liitpriester ze K ö m , dechan der dechingo ze Bremgarten etc. WOLEN'). I. 1562. Nämlich wie ein zwing und amt zuo Wolcn vor gericht einem landvogt zuo strafen erkennt worden und Lienhard W e c k e r l i n g und Junghans E p p i s s c r , beid undervögt zuo W o l e n , im namen einer ganzen gemeinde wie das von alter harbracht worden, angeben haben, und dasz man sölich buoszen 1) Argovia 4, 313 ff. zu Wolen (westlich von Bremgarten) besasz das kloster Muri einen fronhof, dessen öfnung mit der von Muri im wesentlichen übereinstimmt.

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AARGAU.

nit minderen, a b e r , •wenn man den twing b e s e t z t , wol meren m ö g e . §. 1. E r s t l i c h , welcher den andern tiber frid zuo tod s c h l ä g t , den sol man richten mit dem rad. §. 2 . W e l i c h e r den friden mit der hand bricht und glichwol nit zuo tod s c h l ä g t , der ist unsern gnädigen herren den siben orten verfallen lib und guot. §. 3. W e l i c h e r den friden bricht mit den •Worten, der ist verfallen fünfzig pfund. §. 4. W e l i c h e r mit dem andren handlet vor einem verbannten gericht und zuo im schlägt mit frevenlicher hand, der bricht den f r i d e n ; gleichfalls wer mit einem im recht stat und mit frevenlicher hand zuo im s c h l ä g t , bricht auch den friden. §. 5 . W e l i c h e r in einem verbannten gericht frcvenlich r e d t , der ist unsern gnädigen herren verfallen zehen pfund. §. 6. W e l i c h e r den eid Übersicht, stat die straf an unsern gnädigen herren. §. 7. W e licher sich parteiet, stat die straf auch an unsern gnädigen herren. §. 8 . W e l i c h e r dem andren zuoredt, und understuond soliche3 u f in zuo b r i n g e n , und bescheche denn nit, alsdann soll derselbig, so der gegenteil das recht anschreit, in sine fuoszstapfen s t a n ' ) und darum nach eines landvogtes gnad gestraft werden. §. 9. W e n n einer dem andren zuoredt und sich b e k e n n t , dasz e r ime unrecht getan habe, der ist straf verfallen zehen pfund. §. 10. W e h n einer über den andren ein stein zuckt und in zuo tod w i r f t , so sol er den todten mit sinem lib und leben büeszen. §. 11. W e n n einer auch einen stein über den anderen zuckt und nit wirft, soll er aber dem todten mit sinem lib und leben biieszen. §. 12. W e n n einer über den andren ein stein zuckt und wirft und nit zuo tod wirft, er treffe aber oder treffe n i t , so ist e r zuo rechter straf verfallen 1 S 7 ß . §. 13. W e l i c h e r den andren schlcgt und hcrdvellig macht, der ist zuo straf verfallen 9 ß . §. 14. W e n n einer dem andren durch ein efad vart, und es zuo klag kommt, so ist der sächer zuo straf verfallen 10 iE. §. 15. W e n n einer dem andren ein k a u f abkoufte und im verheiszt geld und kein pfand, und dessen anred vor dem undervogt ist, und es ime nit gibt, und es zuo klag kommt, so mag man es dem käufer bi eines landvogtes buosz bieten, dasz er es dem Verkäufer g e b e ; und käme es dann wider zuo klag, so soll man es dem käufer bieten bi dem e i d ; so dann dasselbig bot beschicht, so ist er zuo r c c h t e r straf verfallen 10 tt; aber er mag den eid mit den pfänden retten. §. 16. W e l i c h e r ein andren hauet oder s c h l e g t , der ist zuo straf verfallen 1 ® 7 ß . §. 17. W o l i c h e r eines landvogts bot Übersicht, der ist zuo straf verfallen zehen p f u n d , es sie in was Sachen sölich bot beschicht. §. 18. W e l i c h e r in vorbeschribnen strafen begriffen ist, und ime durch ein undervogt und den geschwornen weibel tag g e b e n würde, und derselbig vor dem rechten nit erschine, 1) vgl. Graf und Dietherr, deutsche rechtsspricliwörter 375,500.

WOLEN. BEINWIL.

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sonder das bot Übersäohe, und nit dartuon könnte, dasz in leibs- oder herrennot geirret habe, so ist er unsern gnädigen herren ein frevel verfallen. §. 19. Welicher frömdling ein Stümpen abhauwt, ist dem twing verfallen fünf pfund; macht er aber mit den dorfmeiern güetlich, so mögen si wol einen halben guldin von im nemen; müessent si in aber mit recht darum besuochen, so gehörend die fünf pfund halb dem landvogt und halb der gemeind. II.

1406.

auszug. Es ist zuo wüssen, daz die bursame zuo Wolen die rechtung hat im jungholz, "wenn daselbs eichlen stand, so mögend si dahin varen mit iren schwinen, wie vil und wie lang und dick si wöllend, und soll si der meier im holz nit ungewonlich üstriben. war aber, daz der meier schütte, so soll er ein fuosz han an denselben bäum und soll um sich weren; wäre ouch, dasz wind kämend, dann so mag er weren unz uf mitten tag, und dannethin soll er si lassen gan überall. Welicher ouch ze Wolen gesessen, der mag wol wirten, win iisschenken und gekochte spisen und trank und oucn herbrig menniglichem geben, welicher aber win schenket und brot verkauft, der soll pfänder lösen von dem ingesesznen; wölt er aber das nit tuon, so mag einer pfand legen uf das fasz oder an den laden und selber win und brod nemen. was ouch pfender ab win und brod gelöst wirt, die mag einer nach acht tagen verkaufen 6n gericht und urtel. BEINWIL»). §. 1. Es ist ze wissen, daz min herren von Cappel hand ze Beinwil twing und bann und alle gericht unz an das hocligericht und die frefni, als ver die zeigen des dorfs ze Beinwil gand, on ze meien und ze herbst, so hörend si ganRifferschwil in den hof, da hat man inen zuo den ziten wol hinzebieten. §. 2. Wer eins rechten da begert ze Beinwil, dem söllent mine herren von Cappel da richten, er sie genosz oder ungenosz. wölte aber ein frömder man einen heimschen da angrifen, so mag der heimsch den frömden wol stellen nach des hofs recht, aber der heimsch sol dem frömden vor offnen, warumb er in ansprechen will, so hat dann der frömd die wal, dasz im der heimbsch vor ein recht tuot, oder dasz er in aber vertröst, nachhin ein recht ze tuon, oder er gat aber von dannen. §. 3. Ein ietlich bidermann mag ouch da ein urtel sprechen, er sol iren ouch volgen; er mag si aber 1) am westlichen ufer deB Hallwyler sees. Argovia 4, 298. Bd. V. 6

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AARGAU.

niena hin züchen, er heig dann der gnossen dri zuo einem zuog. §. 4. Wurdent ouch dar urtel stöszig, die soll man wisen gan Cappel für das tor für minen herren von Cappel, und hat er si ouch da wol ze scheiden, und wenn ouch die urteil kommen für minen herren ze scheiden, so soll er ietwederem teil tag geben, uf -welchen tag er si scheiden wil oder mag, und aas minder teil dem mehreren ze verkünden eines oder zweier tagen vorhin, ohn geverd. §. 5. Wenn ouch da dheiner den andren beklagt, er si genosz oder ungenosz, so soll die clag zum ersten vollfüert werden vor minem herren von Cappel, si werdint dann dannen gewist. §. 6. Sider ouch min herrn von Cappel nüt ze richten hand um frefni, so sond si ze acht tagen tag geben. H E R M E T S C H W I L '). vor 1415. Alle die stuck, artikel und geding, die hienach geschrieben stand, die sind beschwert in drin gedinghöfen mit geschwornen eiden, dasz si das gotshus von Hermantswile also hett herbracht von bestetung und friheit unser gnedigen herschaft von Oesterreich, und dasz nieman von alters Tiar anders gedenket. §. 1. Des ersten umb des gotshus eigen, erb und lehen soll nieman richten, dann ein kastvogt an des gotshuses statt. 2. Man soll ouch wissen, daz das gotshus ze Hermantswile alle die rechtung hat an lüt und an guot, die das gotshus ze Mure hat. §. 3. Wer erb und lehen von dem gotshus ze Hermantswile hat und her twinghörig ist, der soll in drîn gedingen sin, ze meien, ze herbst und ze sant Hilaricntag ; dieselben gedinge soll man vorhin sieben tag verkünden, und wer nit dar kunt, der soll 3 ß beszren, er zieche denne für, das in ehafte not geirret habe. §. 4. Wer von dem gotzhus ze Hermantswile erb oder lechen hett sieben schuhen lang und breit, der ist twinghörig in dem hof und ist fällig; und gat er ab âne eliche kind, so ist das guot dem gotzhus ledig, und sond die erben den fall richten. §. 5. Man soll ouch die gedinge sieben tagen vorhin verkünden zer kilchen oder ze weg, welicher aber sich entschlachen mag, daz es im nit ze wissen worden sie und er es nit vernommen habe, der ist der buosz ledig. S. 6. Welicher ouch das recht liden soi umb erb und umb lechen, dem soi man fürgebieten ze hus und ze hof oder under ougen; were aber, daz er sich also vcrfelte, so soi und mag des gotshuses bot ein wôrzeichen us des hus bistell bringen, damit soi denn das fürgebot wol

1) Argovia 4, 239 ff. die zeit vor 1415 ergibt Bich aus der erwähnung der österreichischen herschaft. Hermetsohwil an der Reusz unweit Bremgarten

HERMETSSCHWIL.

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bewist sin 1 ). §. 7. Die buoszen, die in den gedingen gebesseret w e r d e n , dero sint zwein teil des gotzhuses und der dritt teil eines vogtes, und soll des gotzhuses bot die buoszen i n g e w ü n n e n ; widerstuond ieman dem gotzhus, soll im d e r v o g t bchulfen sin. §. 8. Des gotshuses eigen und des mannes erb mag niemnn gewinnen noch v e r l i e r e n , wan ze Hermanswile in den gedingen. §. 9. D e s gotzhuses eigen und des manns erb soll noch m a g nieman versetzen noch v e r k o u f e n , noch in kein w e g anders verwenden an einer meisterin des gotzhuses hand oder ir a m p t l ü t e n ; w e r e aber, daz das ieman Überseche, w e n n e es denne jar und t a g g e s t a t , so soll das gotshus das guot in sinen gewalt ziechen, untz daz der kunt, des das guot ist, mit einem gewonlichen erschatz, so soll man im das guot w i d e r l i c h e n . §. 10. Die urteilen, die in diesem gedinghof stöszig w e r d e n t umb des gotzhuses eigen und der liiten erb oder lechen, die zücht man in die g e d m g ze M u r e ; aber die u r t e i l e n , die in dem wuchengericht stoszend, die zücht man vor ein meisterin ; die urteilen, die in dem gedinghofe stoszent, die soll nieman ziechen noch w a r t e n , denne ein gnosz oder übergnosz. §. 11. W e r ouch zügen leiten oder weren soll umb lechen oder umb erb, der soll es in dem nachtag tuon vor des gotzhuses amptmann. §. 12. W a das gotzhus zins hett, den sond des gotzhus boten fordren uf die zil, als si gevallend; w e r e a b e r , daz si inen nit werden m ö c h t e n , unz daz zwei zins den dritten b e r ü r t e n d , so soll das gotzhus das guot in sin hand ziechen, unz daz im sin notdurft widerfert; k u n t denne wib oder mann, des das guot i s t , und fordret e s , dem soll man das wieder lassen. §. 13. Die guter, die friedschätzig sind, zuo denen hett das gotshus das r e c h t , stirbt ein mann oder wib âne libe r b e n , so ist das guot dem gotshus ledig. §. 14. W e r ouch den friedschätzigen zins nit richtet uf den tag, als er in richten soi, der soll es mornendes beszren mit 3 §. 15. D i e guter, die des gotzhuses eigen sind und des manns erb oder l e c h e n , die sechs pfenning geltend oder m e , die sind dem gotzhus fällig, und git (er) von dem erb dat best h o u p t , von dem lechen das best ân eins; hett er aber erb und lechen, so git er das best und hett gefallet, wer aber, daz ieman des gotzhus güter hett, die er selber nit b û w t e , so nimt das gotshus den fall von dem lêmann, und löset im den sin lehenherr. §. 16. Die fäll soll man weren in der kilchhöri von dem grab in den h o f , und uszrend der kilchhöri inrend siben nachten, wer ouch uszrend landes ist, der soll den fall weren inrend acht tagen darnach, so er ze lande k u n t ; w e r das nit tuot, so soll das gotzhus die g ü t e r in sinen gewalt ziehen, unz daz der fall gericht wirt. §. 17. D e s gotshuses eigen, mann und wib,

1) vgl. Argovia a. a. o. Seite XII. bistel oder bistal ist thürpfosten. vgl. ebenda 170. s. oben seite 77 4.

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AARGAU.

die -weder erb noch lechen von dem gotshus h a n d , so die absterbent, so soll man von inen ze fall geben das best gewand, als si zer kilchen und ze merkt gangen sint. §. 18. Wenne einer meisterin ein fall fürgetriebeu oder getragen wirt, den soll si n e m e n ; enpfunde es sich a b e r , daz nit recht gevallet w e r e , so ist der erst vall vorhin ab und v e r l o r e n , und soll der recht na'chhin gôn und gewert w e r d e n , als recht ist. §. 19. W a wib oder mann stirbet, die des gotzhuses eigen sint, und nit elich sint, noch nit elidier liberben h a n d , die erbet das gotzhus. §. 20. W e r sin erb verkoufen will, das er von dem gotzhus hett, der soll es sinem nechsten erben des ersten bieten, ob er si koufen welle ; koufet er es nicht, so soll man es dem gotzhus bieten; kouft es das gotzhus nicht, so soll man es den gnossen bieten ; koufend es die nicht, so mag mans geben wem man will, doch hat das gotzhus allwegen den zug darzuo. §.21. Das gotzhus soll sin huoben dristent im j a r besechen mit den huberen; stond si wol, so soll man si lassen bestan; stond si ü b e l , so soll man si andrist besetzen. §. 22. Die huobschwîn, die das gotzhus hat, die soll man weren uf sant Cuonrats t a g , und soll man der huoberen acht darzu setzen, daz si schetzend, und soll ie das schwin 5 ß gelten ; ist aber, daz ein schwin 4 & besser oder schwecher ist, daz soi inen nit schaden an ir eid âne gevärd. enpfunde es sich aber, daz dehein schwin nit schön w e r e , das soll der huber getroftz und gewëschens widernemen und darnach 6 ß geben inrent acht tagen f ü r das schwin. man sol ouch die weren und enpfahen bi der tagzit; wer aber das bi der tagzit nit werte, der soll es morndes an der meisterin gnad suchen, wie er gewere. §. 23. Des gotzhus eigenmann soll nieman strafen noch züchtigen umb sin ungenossame, wan dat gotzhus ; wollte aber dem gotzhus ieman widerstan, so soll im ein vogt behulfen sin. §. 24. Des gotzhus eigenman soll enkein pfand sin f ü r enkeinen sinen vogt, wan für das gotzhus. §. 24. W e n n e frömd man oder wib, die harkommen sint, jar und tag hie säszhaft und hushablich gesin sint und beliben unvcrsprochen, die sond dannenhin dem gotzhus dienen als die sinen. §. 26. Enkein meisterin mag ein ungenossen ze genosz machen, eim genosz schedlich. §. 27. Die gewicht und müsz, die in der kilchhöri sint, die soll ein meisterin besechen und besetzen. §. 18. Ein meisterin soll ouch besechen und besetzen, daz man in der kilchhöri kouf haben soll von wuchen ze wuchen an brot, an w i n , an fleisch und an andrem feilem g u o t , den man ouch hett ze Bremgarten ; und were, daz das ieman Überseche oder daran ü b e r f ü r e , den hett das gotzhus ze strafen, und nieman anders.

BOSWIL.

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BOSWIL»). 1343. Nach den ziten do der edel veste ritter her Johans von Halwilr den kouf mit der ebtischin und dem covent von Zürich volfuorte umb den getwing und kelnhof ze Boswil und umb allii die gueter, dü darin und darzuo gebörent, als an dem koufbrief wol hescheiden ist, da kam er gen Boswil in das dorf, upd mit ime Albrecht der Beieier, der vorg. ebtischin, des coventz und des capitels amptman, und Johannes ir Schreiber, die im (1. in) mitsament den (1. dem) brief, den er von derselben der ebtischin von Zürich und dem capitel darüber hatte, in gewalt und ewig gewer seczen aolten, mit aller der rechtung, friheit und ehaftigi, du dem vorg. kelnhof, den guetern und dem getwinge deheins wegs gehörent. und was ouch davor ein offen und gemein fürgebot nach des hofes rechtung und gewonheit offenlich beschehen, rccht und redlich und gekündet allen den, die des guotes, so in denselben hof gehört und erb daruf ist, ut hatten, und mit namen hern Walthern von Hünaberg, der die vogtei in demselben dorf hat ze lehen von den hochgebornen fürsten, den herzogen von Oesterreich, und dazuo allen den, die gesessen eint in den dörfern und uf den höfen, über dü getwing und ban gehört zuo dem getwinge gen Boswil und in den vorg. kelnhof getwinghörig sint. und kament ouch die alle gemeinlich gen Boswil uf den kelnhof an dem cinstag remmiscere in der vasten des jares do man zalt von gotz gebürte 1340 und danach in dem dritten jor 2) und do sich die alle mitsament den vorgenannten, hern Johans von Halwil, hern Walther von Hünaburg, der ebtisehine amptman von Zürich und ir schriber, und mitsament den, die des guotes und des erbes us dem vorg. hof ze Boswil hant, und ouch die in den getwingen und bennen gesezzen sint und dazuo gehörend gesamnoten, do sas Wernher der keiner von Boswil an dem vorg. cinstag nach mitten tag offenlich ze gerichte uf dem vorg. kelnhof ze Boswil under dem Sarbach, an der stat do er von recht siezen solte. und danach, do er als ein richter sich an des gerichtes stat gesaezte und sich für in gesamnoten und gestalten die vorg. heren und der ebtischinen amptman und ir schriber und darzuo die andern erbern lüte alle gemeinlich, do wart offenlich gelegen von demselben der eptischin

1) südwestlich von Bremgarten, aus Liebenaus Teilsage s. 154—165. die öfnung wurde, nachdem das dorf an das klosterMuri gekommen war, 1424 (nicht 1421) erneuert (Argovia 4,315—23) die wichtigsten abweichungen sind unten bemerkt. 2) hier folgt eine reihe von zeugen.

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AARGAU.

schriber ein b r i e f ' ) . . . und nach dem ofnate und gebot ouch das der Tora:. Albrecht Beiler, ir amptman, und danach fragte der vorg. W e r n h e r der keiner die genozzen und ander erber lüte, die an dem gericht waren, uf den eid 2 ) , ob man darumb nüt billich mit gerichte ofnen und künden sölte alle die rechtung, friheit, guoten gewonheit, die dü vorg. ebtiachin und das goczhVis von Zürich mitsament dem vorgenanten kclnhof, den huobern und den genossen, als Vorbescheiden ist, unez uf den tag gehebt und harbracht h e t t e n , das im, demselben hern Johan von Halwil, von des vorg. koufs wegen gevallen und im worden w e r e ? do wart erteilt mit offenlich gesamnoter und gevallener urteil gemeinlich uf den cid, das man dieselben offnung aller der rechtung des vorg. hofes, damite das man si dem vorg. von Halwil also inantwirte, billich und von recht des ersten ofnen und künden sölte. und do das alles geviel, do fragt aber der vorg. keller, sid das dü eigenschaft und dü rechtang des vorg. hofes und der guetern us der egenanten ebtischin und des covencz von Zürich gewalt in des vorg. hern Johans von Halwil und siner erben als in eine nüwe hant verkouft, gegeben und ouch gevertiget were, und sid das ouch der t a g , als man in das alles inantwirten wölte, dem vogt, den genozzen und allen den, die des vorg. guotes hant und die zuo den getwingen gehörent, vorgekündet und inen dazuo geboten were, die ouch gemeinlich da waren, ob darumbe nut billich stet beliben und nandvesti haben sölti nu und hienach alles, das mit demselben inantwirtene erteilt und geofnet werde gemeinlich? darüber erteilten sie alle gemeinlich uf den eid, was rechtung [da] dem vorg- von Halwil da geofnet wurde zuo dem vorg. kelnhof, dawider dennezemal nieman spreche, sid das es nu in sin hant als in eins nüwen herren hant komen w e r e , und ouch der tag des inantwirtens den vorgeschribnen erbern lüten allen entboten und verkündet were, daz düselb ofnung nu und hienach billich kraft und hantvesti haben und also eweklich stät und vest beliben sölte beiden im und allen sinen nachkommen und erben und ouch dazuo dem vogte und den genozzen, als da geschriben stat. danach, do das ouch geviel, do fragt aber der keller uf den eid, wer billich des hofs und der eigenschaft, dü nü des obgen. von Halwil were, friheit und rechtung ofnen und fürlegen sölte? do wart offenlich erteilt von den genozzen, daz er selber der vorg. keller das allerbillichest tuon sölte. danach fragt er a b e r , sid er die ofnung tuon sölte, ob er darumb diewile der genozzen ein an sin stat in das gericht zuo einem richter wol setzen möchte ? darüber wart gemein-

1) in welchem die abtissin den verkauf und die Übergabe von Boswil verkündet und die einwohner an den neuen herrn weist. 2) die ausgelassenen worte wiederholen im wesentlichen den inhalt des briefs.

BOSWIL.

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lieh erteilt, das er das wol tuon möchte, und do das geviel, do sazte er an sin stat den bescheiden man Heinrich zuo d e r MOli zuo einem richter und stuond uf und vordrete einen f ü r s p r e c h e n ; der w a r t im erloubt. do muotete er des k e l l e r s ; der wart im gegeben und erteilt, und wart demselben J o h a n keller geboten als recht was. und danach nam er sich ze beratende und beriet eich ouch mit den genozzen, wie des vorg. hofs rechtung stuende und harkomen were. und danach, do er sich des b e r i e t , do gieng er mitsament den genozzen wider in da3 gerichte, und ofnet do der vorg. Wcrriher der keller mit dem egen. J o h a n keller, sinem fürsprechen, ordentlich und bescheidenlich allü disü nachgeschriben s t u k , dero ieglichä sunderlich und danach si elli gemeinlich mit u r f r a g ( u m f r a g ? ) und gesamneter urteil nach desselben hofs r e c h t und gewonheit erkennet w u r d e n gemeinlich und ouch erteilt recht und redlich uf den eit. und sint dis düselbcn s t u k , die da geofnet und erteilt w u r d e n . §. 1. Des ersten, das g e t w i n g und ban gcnzlich uber alles das dorf ze Boswil und über disü nachgeschribnü dürfer und höf die dazuo g e h ö r e n t , in den kelnhof ze Boswil g e h ö r t e n , und des vorg. hern J o h a n s von Halwil und sincr erben oder nachkomen lidig eigen weren, als si ouch vormols der vorg. ebtischin und des gotzhuses von Zürich gesin weren. §. 2. U n d sint dis g e t w i n g und benne derselben dörfern und h ü f e n , die dazuo gehörent und an dem gericht genenet w o r d e n ; des erst das dorf B ö s e n b ü r r e n , als das von alter harkomen ist, das dorf ze W a l t h ü s e r n , als ouch das von alter h a r k o m e n ist, darnach die höf ze Bülisacher, das dorf ze Kalthlcn als genczlich, das dörfli ze Hindenbül und d e r h o f ze W e r d o l c z w i l e mit allem dem, so zuo denselben dörfern und höfen gehört. §. 3. D a n a c h wart ouch g e o f n e t und erteilt umb alle die, die in den vorg. getwingen und bennen gesezzen sint, das die umb geltschuld, um ubergriffe, m e e s , umb k o u f , umb ziinen, umb vadin und gemcinlich umb alle die Sachen, die ein g e t w i n g deheinswegs rürent, si sien genemet oder ungenemet, ftir ein keller an des egen. von Halwil stat ze gericht gan süllen und vor dem u m b allerhand Sachen, die ein rechter getwing von alter und von recht richten sol, liden süllen, das urteilde g i t , ' ) wan si von alter har in das gericht hörent. §. 4. D a w a r t ouch geofnet und erthcilt, das ein keller an desselben von Halwil stat mit rate aller der gebursami oder des merenteils under inen in den vorg. getwingen allen gemeinlich setzen sol ir hirte und ir vorster, und si ouch twingen sol u m b zun und umb vadin und umb alle die sachen, darumb ein rechter frier g e t w i n g billich twingen und richten s o l ; und süllen ouch die vorster und die hirten dem keller und ouch d e r gebursami gehorsam sin und warten in allen

1) was das urteil gibt.

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AARGAU.

sachen, als das getwinges recht ist, zuo des vorg. von Halwil und einer erben banden. §. 5. Da -wart ouch offenlich erteilt, das der von Halwil zuo dem gericht seczen sol und mag einen weibel, wenn er wil, und sol der behüten, den vorst und alles das an holcz, an velde deheinsweges zuo dem kelnhofe gehört, er sol ouch allen den, die uf ieman ut ze klagende hat umb deheinerleie sache, fürgebieten für den vorg. keller und das gericht, und sol dahimo von den, die in den getwingen siczent, nüt nemen; und wer uszerthalb den getwingen siezet, der sol im darumb geben sin gewonlichen Ion. und wenne man des hofs recht ofnen wil, aas sol ein wcibel vor künden den genozzen acht tagen, und sol es ein keller dem vogt enbieten. §. 6. Der weibel sol ouch umb aller hande sache pfender geben Dienlichen, also das in den vorg. getwingen allen nieman anders umb deheinerlei Sachen nüt pfenden sol, wan mit des von Halwil weibel. und mag ouch nieman an dem andern in denselben getwingen nüt verbieten, wan mit dem weibel. und sol ouch der weibel dem keiner antwirten allü dü pfender, die er nimet uf dem vorst und uf des hofes guote [oder] umb des von Halwil zins und umb ander Sachen, die den keller angehörend wie die genant sin. und_ sol ouch dem keller an des von Halwil stat in allen Sachen gehorsam sin und warten, und wan man des hofs rechtung ofnet, und so danach das gericht gebannen wird, so sint die erst 3 ß, die ze buzze vallent, des weibels. §. 7. Da wart ouch geofnet und erteilt uf den eit, (ob) man in den vorg. getwingen umb deheinerlei sach pfenden wil, es si der von Halwil selber umb sin eigenschaft, oder der vogt umb sin vogtstür, oder sü beide, oder ander lüt umb ander Sachen, wie die sint, das da menlich dü pfender in dem etwing lassen sol acht tag nach der pfandung also, ob, der a gepfendet wirt, lobet das pfant ze lösene in den acht tagen; were aber, das er das pfant nüt lobte ze lösene in den acht tagen, so mag es der, der da gepfendet hat, für sich füren, wan (1. war) er wil. §. 8. Wen ouch der von Halwil oder sin erben ze weibel seezet, dem Süllen si uf ir eigenschaft lihen disü nachgeschribnen gueter, dü in das weibelampt gehörent und ir eigen sint: des ersten dü hofstat hinder des kellers boumgarten, ein manwerch matten an brüli, item an boulanden vier jucharten, ligent an zweien Stetten, item an boulande ein halb manwerch matten, item ze Hindebuol zwo jucharten, item ob dem vorste ein matte und ein acher an einander, das ist wol drithalb juchart. §. 9. Da wart ouch erteilt, das man in den vorg. getwingen allen haben sol mesz an wine und körne und an allen dmgen und ouch (an) allerleie kouf und gewicht gelich als die von Bremgarten, und sol daz ein keller beseezen; und wer das uberfüre, also das man

t

1) die öfnung von 1424 hat banlanden.

BOSWIL.

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dero deheinen bresten fonde, an -wem der were, der soi das bessern dem keller an des von Halwil stat mit 3 ß ; und soi man das besähen und ervaren, als dik man daran bresten hat, und mit namen einest im jar. §. 10. D a wart ouch mit gemeiner urteil erkennet, das dil gebursami in den vorg. getwingen allen ir vadin gemachet und ir korn gezünet süllen han ze s. Martinstag und den habern zuo dem meitage. were aber, das ein gebursami ze dewederem zil des zünens früher ze rat worden, danach als si alle oder der merteil under inen'notdürftig duechte, das soi ein keller gebieten, und sol des dü gebursami gemeinlich gehorsam sin. und wer denn zuo der vorg. zilen dewederem oder ze dem zile, als sin dü gebursami ze rat worden were, nüt gezünet hetti, der sol es bessern mit 3 ß dem keller an des von Halwil stat. §. 11. Da wart ouch gemeinlich erteilt und geofnet, wenn ein keller an des von Halwil stat ze gericht sitzet, von welerlei sach den 3 ß ze buosz gcvallent und erteilt worden oder an den stab gebesseret, das die ein keller an des vorg. sines hern stat nämen soi *), als dik so si erteilt worden oder gevallent. und wenne also 3 ß dristunt gevallent, also das es 9 ß werdent, ist den, das dü e i g e n s c h a f t d e m vogt klaget und in bittet, das er die 9 ß in helfe gewinnen, das soi der vogt tuon, und soi ouch der 9 ß nemen 6 ß und dü eigenschaft 2 ) 3 ß. klaget man 2 ) aber dem vogt nüt, so hat er ouch nüt damit ze schaffen®). §. 12. Ouch wart da offenlich erteilt, wenne ein keller ze gericht siezet, das er umb alle Sachen, die da geklaget werdent, richten sol, unez das im der stab mit urteil us der hand get. danach so! den der vogt richten umb fronen und um die groszen gericht âne umb den tod, und um nüt anders. *) §. 13. Danach wart ouch geofnet und erteilt uf den eit, das die huoben und die schuopozzen alle gemeinlich, wo si gelegen sint, es si ze Boswil, ze Besenburren, ze Walthüsern, ze Walterswile, ze Kaltherren, ze Hindenbuel oder anderswa, und aber den dü zinslender, uslender und dü taglender ze Boswil, dü müli und dü gueter ze Rordorf 6 ) und gemeinlich allü dü gueter, dü in den kelnhof ze Boswil gehörent, wa dü gelegen und wie si genant sint, es si in den vorg. getwingen 1) 1 4 2 4 : die sol ein keller nemen zuo der eigenschaft handen. 2) 1 4 2 4 : der keller. 3) 1424 fügt hinzu: desglich und daz dheinem von dem weibel fürgeboten wurde untz an das dritt mal, und der aber denne nit fürkame, so soll denne der keller den vogt anrufen, daz er den, so ansprüchig, wise mit Iib oder guot für gericht, daz dem kleger sin r e c h t widerfare, und denne so ist der ansprüchig verfallen 9 ß , dez sind 6 ß des vogtes und 3 ß des kellers4) 1 4 2 4 : Wenne ein keller ze gericht sitzet, der sol ouch danne umb alle Sachen richten untz an die frefne, und umb frefne het der vogt ze Boswil ze richten. §. 12a. Was lüten ouch in den twing ze Boswil koment und darinne j a r und tag weren . . . , die sond ouch denne mit den genossen dienen alz ander genossen des twings ze Boswil. 6) 1424 fehlt »und aber — Rordorf.«

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AARGAU.

o d e r a n d e r s w a , d ü s e l b e n g i i e t e r elli g e m e i n l i c h T e l l i g sint in in den v o r g . h o f ze B o s w i l . also w e r u f den huoben und schuop o s s e n in dorn d o r f ze B o s w i l siezet, das der ze Talle g e b e n sol das b e s t e houpt an eins, w e r ouch in dem d o r f s u n d e r l i c h z e B o s w i l siezet u f den t a g l e n d e r n , c i n s l e n d e r n und u f den u s l e n d e r n ze H i n d e n b u c I , die g e n t mit n a m e n das b e s t e h o u p t z e v a l l e ' ) . w e r ouch g e s e s s e n ist u f den g ü e t e r n ze B e s e n b i i r r e n , ze W a l t h ü s e r n , ze K a l t h e r r e n u n d z e W e d o l c z w i l e und an d e n uszern g e t w i n g e n , die harin g e h ö r e n t , d e r g i t ouch z e Talle m i t n a m e n das b e s t e h o u p t . und sol das a l l e s Tich sin, das d e n h e r t b u w e t ; w e r e a b e r das, ob d e h e i n e r nüt Tichcs hetti, e r siezi i n n e r h a l b o d e r u s z e r h a l b , d e r sol als vil ze Talle g e b e n , als er eins jahrs eins git. w e r ouch u s z e r h a l b den g e t w i n g e n siezet, u n d d e r g u o t e s hat, das in den T o r g . h o f g e h ö r e t , w a das g e l e g e n ist, es si in d e n g e t w i n g e n o d e r a n d e r s w a uszerhalb d e n g e t w i n g e n , d e r sol ouch als vil z e valle g e b e n , als e r eins j a r s z e zinse git. w e n n o u c h i e m a n , d e r des v o r g . g u o t e s ut hat, stirbet, so sol d e r k e l l e r sinen w e i b e l zuo den e r b e n senden u m b den val, und süllen sich ouch d i e s e l b e n sin e r b e n umb den val mit d e m k e l l e r r i c h t e n i n r e n t d e n n e c h s t e n acht t a g e n d a n a c h , so es ine also v e r k ü n d e t w i r t ; und w a si des nit täten, so ist das g u o t alles d e m v o r g . von H a l w i l l i d i g w o r d e n und g e v a l l e n n a c h dem v o r g . zit g e n c z l i c h , und s ü l l e n es danach die e r b e n von im w i d e r g e w i n n e n , als si es an sinen g n a d e n v i n d e n t . 2 ) w e n n si o u c h die g u e t c r g e v a l l e n t , d a m i t e hand sis w i d e r enp f a n g e n . § . 14. O u c h w a r t da offenlich e r t e i l t , w e n n i e m a n des v o r g . g u o t e s ut verkoufei» wil, das er das tuon und T e r t i g e n sol mit des k e l l e r s h a n t , und sol ouch d e r b e s o r g e n , das d e r eins, d e r d e m s e l b e n g u o t e g e z ü h e t , g e l i c h l i c h d a r u f g e l e i t w e r d e , also das, d e r da koufet, den eins g e b e n und in sin hex-rc g e n e m e n k i i n n e . u n d danach sol d e n n d e r k e l l e r an sins h e r r e n stat d e m , d e r da k o u f e t , das g u e t l i h e n , sinem h e r r e n und a l l e n s i n e n r e c h t e n u n s c h e d l i c h . w e r a b e r das, d e r da koufet, das g u o t u n e n p h a n g e n h e t t j a r und t a g , so s ) ist es dem T o r g . Ton H a l w i l lidig w o r d e n und g e T a l l e n , und muos es d e n n Ton im g e w u n n e n ( w e r d e n ) , als e r es an sinen g n a d e n vindet. § . 15. ) D a wart ouch offenlich e r t e i l t , das m a n cinsen sol d e m von H a l w i l k e r n e n und r o g g e n z e s. G a l l e n t a g , d e n h a b e r n ze s. M a r t i n s t a g , p f e n n i n g und z w i n z e s. 1) dieser satz fehlt in der jüngern öfnung. 2) 1424: und wa si dez nit tätend, BO sol der keller daz guot zeder eigenschaft hand in sin hand ziechen, doch also: ist, daz ieman komt, wib oder man, in jars frist, der des guots rechter kantlicher erb ist, dem sol man daz guot wider lauszen umb einen bescheidnen gewonlichen val, als dem guot gezieclit, und sol im ein keller liehen umb einen gewonlichen erschatz zuo der eigenschaft handen, als das von alter harkommen ist, ouch der eigenschaft an ir Zinsen unschedlich. 3) 1424: so mugent dennc die, s o . , recht erben, kouf oder genosz sind, dazselb guot mit dem rechten in ir hand ziechen, allweg der eigenschaft an ir Zinsen unschedlich. 4) fehlt in der jüngern öfnung.

BOSWIL.

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A n d r e s t a g . und w e r drige cinse versiezet drier ganzer j a r e , des g u e t ist cinsvellig worden und ist dem von Halwil lidig, alsbald sich dü drü j a r verloufent, und sol man es denn wider gewinnen, als man es den an dem obg. von Halwil vindet. §. 16. E s ist ouch da geofnet, wer des vorg. guetes ut verkoufen wil, der sol es des ersten bieten den nehsten erben, das sind die, die in billich erbtin, ob er stürbe, wollent sie die mit koufen, so sol er es aber danach bieten dem obg. von Halwil, des dü eigenschaft ist. wil sin der nüt, so sol er es danach bieten den genozzen. wellent sin die nüt koufen, e das man denn den lazze bresten han, so sol man im günen, das er es g e b e czö koufene in die witreiti, w e r im allermeist darumb git, dem von Halwil an allem sinem r e c h t e n unschedlich. §. 17. D a wart ouch g e o f n e t und gemeinlich erteilt, das man icglichs jares haben sol drü gedinge, ze den man des hofes r e c h t u n g und friheit ofnen sol. d e r e n sol eins sin ze meigen, das andere ze s. Martinstag, das dritte ze s. Gloristag. >) zuo den sol der vogt kommen, ob er wil; nnd ist, das er komt, so sol im der keller des tags, als dü g e d i n g e sint, ze imbisse ze essene geben; und were, das sich das gerichte als lang Verzüge, das er des tages nüt wol dannen k o m e n möchti, so sol im der keller aber ze nacht ze essene g e b e n und mornendes fruo ein morgenbrot, und ouch der keller damite sin lib und guot dem vogte verstüret und verdienstet han genezlich, und hat anders mit im niit ze schaffen, und sol ouch der vogt komen, als er ze hof und ze tagen vert, än geverde. were aber, das der vogt zuo den gedingen nüt kerne, so ist im ouch der keller anders nüt gebunden'-). §. 18. Ouch wart da geofnet und erteilt gemcinlich uf den cit, das dü gebursami und die genozzen s. Regelenliite gemeinlich, und wele des guotz hant das in den vorg. dinkhof gehöret, von alter also harkomen sint und das recht in harbracht, jerlieh geofnet und erteilt und gehebt hant, das si eim icglichem irem vogte jerlieh süllen geben sechszig müt kernen und ieglichs hus ein huon von allen den vorg. gütern. und stillen im ouch die egen. s. Reglcnliite dienen, ieklicher mit sinem spär, oder als er mag gewonlich reisen, in dem lande

1) d. i. Hilarientag (13. januar). die .jüngere öfnung fährt f o r t : wer aber zu denselben verkündten gedingen nit käme, e daz gerieht gebannen wurde, der ist verfallen 3 fi, die sol ouch ein keller nemen zuo der eigenschaft handen- statt des von Halwil gebraucht diese öfnung regelmäszig die allgemeinere bezeichnung „eigenschaft". 2) 1424 fügt zwei artikel an: 17a. Were, daz ieman den andren eins meineids bewisen wölte oder von sinen eren setzen, daz sol er tuon mit siben erbren manen unversprochen, denen eides und ere wol ze getruwen sie. §. 17b. Aber ein ieclich kuntschai't mag ein ieclicher wisen mit zwein erbern mannen, unversprochen von gesicht und gehörd, denen ouch eids und eren ze getruwen sie, äne des sechers hand.

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AARGAU.

(1. den landen), die den l a n t g r a v e n , das ist der h e r c s o g von Oesterrich, des dü eigenschaft d e r vogtei ist, a n g a n t ; u n d h a n t ouch damite lib und guot verstüret, also das si mit dem vogt darüber n ü t me ze scnaffene hant mit keinerhant stüre noch dienste '). w e r e aber, das si darüber ein vogt icht fürbasser n ö t e n wölte, des sol inen vor sin und si davor schirmen ir eigenschaft von der vogtei hardan und dü eigenschaft von ir lib und von den g ü t e r n hardan, u n d süllen ouch si darumb d e r eigenschaft ir vogtei dienen gewonlich reisen in, dem lande, als vor bescheiden ist. §. 19. 2 ) D a .wart ouch mit gesamnoter urteilde erkennent, g e o f n e t und erteilt uf den eit, das di eigenschaft, dü n u n dea von H a l w i l ist, das r e c h t von alter herbracht und gehebt hat, das der eins der eigenschaft vor der vogtstüre des ersten und vor allen dingen ab den vorg. g ü t e r n gevallcn und w e r d e n sol, also das der vogt umb dieselbe sin vogtstüre noch umb enkeiner h a n d e Sachen nieman nütes ze nötende hat, e das d e r vorg. von H a l w i l von der eigenschaft wegen, die sin ist, a l l e n d e n eins,der im werden sol, u f g e h e b t u n d ingenimt genezlich ab den vorg. g ü t e r n und von den lüten, die da ufe siezent oder des guetes hant. §. 20. D a wart ouch gemeinlich geofnet und erteilt, w e r den andern umb deheinerleic ligent guot, das in den vorg. kelnhof gehöret, wa das gelegen ist, es si an den getwingen oder uszerhalb, uez anzesprechen hat von deheinerleie Sachen wegen, das er darumb, ze gerichte kommen sol f ü r den keller an des v o r g . sins h e r r e n stat. und sol man düselben g u t e r gewinnen u n d verlieren in den g e d i n g e n vor einem keller und den genozzen. und was urteilde in den gedingen umb deheinerleie g ü t e r , die in den hof hörent, gestoszent, die sol m a n us den g e d i n g e n ziehen in die nachgedinge und uz den nachg e d i n g e n f ü r den von H a l w i l 3 ) , des erkantnüzze u n d urtheile darüber denn hantvesti und k r a f t haben und erweklich stet beliben sol u n d usgerichtet w e r d e n uf ein ende, das si f ü r b a s n ü t gezogen w e r d e . 4 ) §. 16a. W e r e aber, daz dhein g u o t also verkouft wurde und aber nit erboten wurde nach des twings recht, als vorstat, so m u g e n d danne die nechsten erben, wenne si wellent, oder ein genosz daz guot mit den rechten in ir hand ziechen umb den pfandschilling, alz es verkouft ist, der eigenschaft unschedlich, än menglichs widerred. w e r ouch, daz dhein genosz dhein guot verkoufen wölte und daz den genossen erbüte u m b ein 1) die jüngere öfnung fügt hinzu: und sol si ouch ein vogt fürer nütz nöten noch trengen in dheinen weg noch mit dheinen sachen. 2) fehlt in der jüngern öfnung. 8) 1424: die soll man ziechen üs dem ersten geding in das ander geding und üs dem andren gedingein das dritt geding, und denne für den obren vogt. 4) die folgenden artikel sind Zusätze der jüngern öfnung, und zwar die beiden ersten zwischen art. 16 und 17 eingeschoben.

BOSWIL.

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sum geltz, darumb si es aber nit koufen waltend, und sich aber denne entlich erfundc, daz er es einem ungenossen necher gebe, denne er es den genossen erboten hette, so mag es ein genosz umb den pfandschilling, als es verkouft ist, mit dem rechten in sin hand ziechen, der eigenschaft unschedlich. §. 16b. Wer ouch der obg. gütren dheins kouftc und das unenpfangen von einem keller und ungevertiget än des kellers hand naeh des twings recht ze Boswil jar und tag inne hette, denne so mugend die nechsten rechten kuntlichen erben oder ein genosz in aem twing gesessen daz guot mit dem rechten in ir hand ziechen u p b den pfandschilling, als es verkouft ist, der eigenschaft an ir zinsen unschedlich. desglich wer, daz ieman dhemes verpfante und daz ouch unempfangen und ungefertiget än dez kellers hand jar und tag inne hette, so mugend es aber die nechsten erben oder ein genosz in dem -twjng gesessen mit recht an ir hand ziechen umb den pfandschilling, so daruf verliehen ist, allweg der eigenschaft an ir zinsen unschedlich. §. 21. Was aber urteilen sust über jar, in welicherleig sach daz ist, ze Boswil vor gericht strittig und stöszig werdent, die sol man für einen vogt ziechen ze scheiden, wer der ist, und für nieman anders, und sol ouch und njag ein iecklich erber man, wer der ist, ze Boswil vor gericht urteil sprechen, ziechen und vertigen nach des twings ze Boswil recht und alz das von alters harkommen ist ungevarlich. §. 22. Ouch soll man wüssen, wer den andren, so in dem twing ze Boswil, eigen oder erb oder dhein guot anspricht, und der denne daz mit dem rechten nit bezücht noch behept, wer der ist, der ist einem vogt verfallen 10 ffi 3- genger steblermünz ze Ergöu, und sol ouch darzu der cleger den ansprüchigen genzlich entschädigen. §. 23. Ein keller ze Boswil mag ouch mit den anwalten und der gebursamo ze Boswil und mit dem merteil under inen holz und veld verbannen und üslassen, wenne sie wellent und alz dick si daz nottürftig dunkt, und mugend ouch daruf bueszen setzen, daz ouch denne die gebursame gehorsam sin soll, were aber ieman ungehorsam, daz er der buosz fällig wurde, die aol er bezalen der gebursame; wölte aber ieman daz nit tuon, so sol inen ein vogt, wenne si in darumb anruefend, hilflich sin die bueszen inzegewinoen, umb daz iederman gehorsam werde, und sol denne davon nemen den dritten pfenmg; wirt aber der vogt nit angerüft, so hat er nüt (mit) den ze schaffen. §. 21. Es mag ouch ein keller und die anwalten ze Boswil, wer die iezemal sint, mit denen, so ouch von der gebursame darzu geben und gesetzt werdent, stäg und weg und wassersrüns '), graben und faden usgän, alz dick daz nottürftig ist; und was denne iedermann geheiszen wird ze

1) wasserlauf. vgl. Steider, Schweiz, idiotikon 2, 292.

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AARGAU. ZUERICH.

beszren, ze minren, ze meren nach notturft, da soll denne iedermann gehorsam sin und daz tuon bi der pen und buosz, so denne zemal ie 'daruf gesetzt wirt. und wer da buszfellig wurde, der sol die buosz bezalen der gebursame; werc aber ieman ungehorsam, und daz nit tuon völte, und der vogt denne darumb angeriift wurde, so sol er inen helfen die buosz ingewinnen und sol denne oueh davon nenien den dritten pfennig; wirt aber der vogt nit angerüft, so het er mit den buoszen oucli nütz ze schaffen. A U S D E R OEFNUNG- V O N D I E T I K O N . >) Dis sind die gcriclit und twing ze Dietikon in dem tal, die das gotzhus kouft het von kung Rudolf, do er dennocht ein graf waz, mit aller der zuogehörd so er es von sinen vordren hat, mit twingen und bennen, als der umbkreisz e r z e l t . . . . Da habend wir in dem umbkreisz ze richtend alles, das den phenning gewinnen oder verlieren mag, denn umb die usgenoramnen Sachen, die einem lantgrafen zuojjehörent; daz ist blütend wunden und diepstal und nachtz heimsuchen und frevenli under ruoszigen rafen, und das dem man an sin hals gat. W i r haben ouch ein offni teferen ze Dietikon. der wirt sol feil guot hau und sol lantwin schenken bi dem köpf 2) und Elsesser bi der masz von Bremgarten. er soll an 5 ß wert spis 3 & gewünnen. derselb wirt sol stctenklich win und brot haben; wer aber, daz ieman kam, er wer frömd oder heimsch, der win noch, brot nicht funde, dem sol der wirt beszren 3 ® 5 ß . wer och, daz er einem figent wen, daz er im nit geben wollt win und brot, so sol er ein pfant uf das fas legen, daz des dritteils besser ist, und sol selb nemen und sol daran ungefrevelt haben, derselb wirt sol ouch alle pfant nemen, denn kilchwat und bluotendü pfant und nassi tiieher ungewannetz korn (nit). wer ouch, daz im ieman an dem abent unbereit uszgieng, gat der mornendes frü in das hus und bereit im, so sol er ungefrevelt han, tuot er aber das nit, so sol er aem wirt beszren 3 1 1 S. er soll ouch sinen ignosten b e i t e n s ) unz daz er daz vas usgeschenket, wa er aber den richter denn

1) zwischen Zürich und Baden, schon im kanton Zürich, ehemals aber nebst den dörfern Starkenschwil, Rüfenach, Wettingen, Fislisbach, Würenlos, Schlieren, Oberndorf, Neuenhof und Spreitenbach der herschaft des klosters "Wettingen (südöstlich von Baden) unterworfen, die öfnungen aller dieser Ortschaften stimmen mehr oder weniger mit einander überein und sind hier daher nur auszugsweise mitgetheilt. vollständig ist unsere öfnung abgedruckt Argovia 4.246 £f. ebenda s. 263 eine öfnung von Oberndorf, s. 267 von Neuenhof, a. 269—273 von Spreitenbach. 2) ein metallener krug von 2 masz. Stalder 2, 122. 3) stunden. Stalder 1,155. ignost ist wol gleichbedeutend mit ingenosz, einheimischer s. unten.

BOSWIL.

DIETIKON.

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anrücfet umb p f a n t , so sol er im pfant g e b e n , und sol denn den pfanten tuon als sinen baren d e n i e r ' ) . . . O b einer wölt ein hus machen oder beszren, der sol bitten den apt ze W e t t i n g e n , oder an den er es setzet, umb h o l z , und sol er ims g e b e n ; gebe aber er iüis nit, so er in gebittet, so sol er es selb houwen, und sol uf ieklichen Stümpen 3 & legen dem forster . . . U f dem meierhof söllent wir drü gericht haben in dem j a r ; der ist eines u f s. Walpurgstag ze meien, daz ander uf s. Martinstag, daz dritt uf s. Hilarientag. u f denselben drin gerichten da sol man offnen unsri rechtung. es sol ouch denn mennlich u f den drin gerichten sin, witwan und weisen, die in dem gericht sitzend; es sond ouch alle die da sin, die in dem (jetwing sitzend, und all d i e , die desgotshus eigen sind, und die uf der huob sitzend ze Geroltswil und uf der huob ze Oettwil; dieselben zwo huoben hörent mit allen twingen und mit allen gerichten gen Dietikon in den hof. — Nu hant unser eigenlüt die rechtung: hetti einer des gotzhus huldi verloren, so sol er frid haben uf disen drin gerichten dar und dannen; will er umb des gotzhuses huldi w e r b e n , so sol er u f das nachgericht kommen und sol da als guot frid haben als u f dem fordren, will er umb des gotzhuses huldi werben. — D e r selben drü gericht sol iekliches zwei nachgericht haben. — W i r sond ouch einen knccht haben ze Dietikon, der stetiklich da gricht hab den gesten und den i g n o s t e n ' J , so si sin notturftig sind, und die beszrung und die grichtschilling und schadbuoszen, die sind mines beeren des aptes, und ha.t die ebursami nüt damit ze schaffen. — D i e dorfmeier und der necht, den wir da hand ze einem r i c h t e r , die hand gewalt ein forster ze setzen mit der meren hand der gebursami. si sond ouch ir vech behirten mit der meren hand der gebursami. si sond ouch ir zeig twingen und bSnnen, daz si nieman überschntd, und ir weia sond si bannen, und sond ouch üszlan nach der meren hand der gebursami. si mugend ouch ir eichlen bannen, waz si da buoszen uf sich selbst setzend umb dis alles, die buoszen sind ouch ir. wer a b e r , daz inen einer nit ehorsam wölt sin, daz si es minem herren dem apt miistind lagen, so sol es min her inen gunnen, und sol da min herr den dritten pfennig nemen, und die gebursami den dritten teil . . . D i e vischer sond ouch haben einen offnen w e g an dem bach nider bis an die schiffstelli, und soll der als wit s i n , das zwen nebend einandren mit einem gropbrett dann gan mögent, und sol inen denselbigen weg denn nieman speren noch weren. — W e n n ouch ein fürst in dem land wer, so mögend dieselben viächer hinuf faren an den Glanzenberg und mögend da i r

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1) in einem späteren artikel heiazt es: als ainan baren pfennigeri. 2) s. oben anm. 3.

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AARGAU.

gara inwerfen und züchen bis gen Baden an die brugg.. wer sach, dasz noch ein mächtiger houpt, ein römischer kefser oder ein römischer kiinig im Tand were, so möchten dieselben vischer ob sich varen bis gen Zürich an die statt und möchten da ir garn inwerfcn und ziichen aber bis gen Baden an die brugg, und sollt inen das nieman speren noch weren. OEFNUNG VON STARKENSCHWIL >). §. 1. Dis sind die gericht ze Starkenswile. der umbkreis der vahet an uf Ritzikêlen und gat die egg 2 ) hin untz an Gundolfsberg und dann dannenhin an der von Rordorf urhou 3 ), als die schnewsflusz ingat ; da gat es denn ab untz an das velt, und denn die êevad ab untz in den bach gen Rordorf in das bennli, und denn ab dem bann hin untz an das Rotrisz, ob dem Rotrisz u f , und gat denn untz an Wilkeren bann, und gat denn ab von der Wilkeren bann an der von Fislisbach holz, und gat da twischent uf, als man nennet den Zürichberg, und gat unz an Ritzikêlen an die egg 4). §. 3. Da inne haben -wir ze bannen holz und feld, und die besserung sind unser und die richtschilling und all êvaden; aber die holzbuoszen die sind eins dritteils unser und zwen teil der gebursami. §. 4. Das Rotrisz ist ein urhou der vier dörfer Starkenswil, Rordorf und Fislisbach. [und darin soll niemand howen, denn das er mit im heimfürt, und laszt er es liegen, wer es dann darüber dannën furt, der soll ungevrevelt haben]. §. 5. Wir sond ouch dristund in dem jar geding da haben, eins an s. Walburgentag, das ander uf s. Martinstag, das dritt uf s. Hilarientag, und soll menglich da sin vor gericht, witwan und weisen, und sol da menglich dem anderen zuo recht stan âne fUrgebieten; und soll der dri tagen ouch ieclicher ein nachgericht haben. OEFNUNG VON RUEFENACH "). §. 1. Dis sint die gericht, die wir zeRüfenach haben sond uf unserem twingliof und dem dorf. es hörent 17 schupos zuo dem dorf ze Riifenach, die wir kouft hend mit aller zuogehört, zwing und bennen, umb 37 mark silbéis umb her Diethelm und junker Berchtold truchsetzen von Wildegg, mit allen den rechten so si von ir vordren gehept hand und an si bracht ist. §. 2. In dem gericht und umbkreis ze Rüfenach da söllent 1) Argovia 4, 249 f- das in klammern eingeschlossene ist einer hp. von 1604, das übrige einer hs. aus der ersten hälfte des 15 jh. entnommen.. 2) bergrücken. Stalder 1, 337. 3) die hs. hat vrhow, es könnte auch verhou zu lesen sein, urhou findet Bich noch rechtsqu. von Basel 2, 15. 4) §. 2 stimmt mit dem ersten abaatz der vorigen öfnung üherein. 5) Argovia 4, 251 f.

S T A R K E N S C H W I L . R U E F E N A C H . "WETTINGEN.

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wir i n e n r i c h t e n , als vil u n d dick es sin nottürftig ist, u m b e r b u n d eigen, u m b g e l d s c h u l d und u m b alles waz den p f e n n i n g g e w i n n e n o d e r v e r l i e r e n m a g , u n d u m b allü d i n g , d e n n u m b aie u s z g e n o m n e n S a c h e n , die einem v o g t zuogehörent, daz ist diebstal u n d n a c h t z h e i m s u o c h e n u n d b l ü e t e n d w u n d e n u n d freveli u n d e r ruoszigen rafen, u n d das d e m man an sin hals gat. §. 3. W e r a b e r , daz ieman von uszren l ü t e n ütz anzespvechen hett an die in d e m t w i n g u n d bann ze R ü f e n a c h sitzend, u m b geltschuld o d e r u m b a n d e r Sachen, d e r soll ein r e c h t von i n e n n e m e n zuo R ü f e n a c h in dem gericht, u n d niena a n d e r s w a , als von alter g e w o n l i c h ist g e s i n . 8. 4. W i r sollent d r ü g e d i n g in dem j a r da h a b e n , eins uf s. W a l d b u r g s t a g zu meien, das a n d e r uf s. Martinstag u n d d a s dritt uf s. H i l a r i e n tag. uf d e n t a g soll m e n g l i c h sin u n d ouch m e n g l i c h d e m a n d r e n da ein r e c h t halten â n e f ü r g e b i e t e n , u n d soll d e r dri t a g e n ein iekliches 2 n a c h g e r i c h t h a b e n . 5. Man m a g ouch da gericht h a b e n in dem j a r , als vil u n d dick es nottürftig ist, umb gcldschuld und umb erb und umb eigen, umb überschniden, u m b ü b e r e r e n , u m b ü b e r m e i e n . all buoszen sind unser, die da vallent, u n d die rechtschilling u n d die vadbuoszen all, als ver u n s e r t w i n g und bann gat. §. 6. W e n n a b e r einer, der ein schuppos hat von uns u n d die v e r k o u f t oder von im gibt, der git HDS 5 ß 9-, u n d der si enphahet, der g i t jauch 5 ß w e r aber ein schuppos zerteilt einen k i n d e n , sinen g e s c h w ü s t e r g i t e n , da soll ein iekliches sin teil e n p h a h e n u n d 5 ß & davon g e b e n . RECHTE DES KLOSTERS WETTINGEN UEBER DIE E I G E N L E U T E . ') E s ist ze wiissen, daz w i r von alter h a r u n d bis u n z h a r disii n a c h g e s c h r i b n e n r e c h t geliebt haben. §. 1. Ze d e m ersten haben w i r r e c h t ze u n s r e n eignen lüten nach u n s r e r brief sag, wo si w o n e n d sint, daz wir si m ö g e n t erben und vallen. ze dem ersten sollen w i r ein val n e m e n , von eim m a n das best h o u p t mit eim gespaltnen fuos, u n d sin g e w a n d als er ze kirchen u n d ze m a r k t gat. ist aber e r - u n g e n o s , so soi u n s e r gotzhus denselben m a n 2 & e r b e n u n d vallen, von sinen k i n d e n u n d von a n d r e n sinen f r ü n d e n g e n z l i c h u n g e s û m t . ist a b e r ein g o t z h u s m a n genos, daz e r ein f r a w e n hat, die u n s e r s closters eigen ist, u n d hat er kint bi derselben f r a w e n , dieselben kint sond iren vater erben, ob si von im nit üszgestürt sind, u n s e r e m val unschedlieh, als vorgeschriben s t â t ; hat aber d e r s e l b g n o s man sinü kint üszgestürt, daz si nit ein salz u n d ein b r o t essent mit e i n a n d e r , so sollent w i r d e n s e l b e n g n o s s e n m a n ouch e r b e n v o r sinen k i n d e n ; hat aber derselb g e n o s m a n ein kint o d e r me, daz e r nit üszgestürt hat, das m a g sinen vater wol erben vor u n s r e m gotzhus, a l l w e g e n u n s r e m val unschedlich, als vor]) Argovia 4, 250 f. Bd. V.

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AARGAU.

geschriben stät. von des ungenossamen mans wegen, als voreschriben stät, sollent wir erben 2 9, und sond die gölten ezalen, und daz ist yon alter bar an uns also kommen mit gewonlichem recht und guoter gewonheit- unser gotzhuslüt offnent es alli jar bi geswornen eiden, als ir vordren an si bracht hand in liegendem und in varendem guot. wir sollent von einer frawen den val nemen, ira bestes gewant, als si ze kilchen und ze markt gat, und ein bett, als si ze nacht lit ungevarlich; hat si aber ein töchterli, daz nit üszgestürt ist, dieselb tochter soll denselben val erben, von unsrem gotzhus ungesümt; hat si aber ein tochter oder mc, die beraten sind oder üszgestürt, die hant mit demselben val nit ze schaffen, und sollent wir die frawen Valien als vorgeschriben siat, von denselben üszgestürten töchtcrcn ungesümt. unsers gotzhus lüt meinent, bi habent daz recht gegen uns, daz wir inen sollent gehen den val ze lösen des dritten pfennings necher denn er wert ist, ob in die rechten erben zuo iren selbs handen ziehen wend; aber den ungenossamen sint wir nit gebunden ze lösen ze geben, wonn mit unserm willen. §. 2. In allen unsren gerichten ist die gemein buosz 3 ß, und wenn si drivaltiklich ertheilt wirt, 9 ß die höchst buosz vor dem stab ist 18 ß §. 3. Allü unseri güeter gend erschatz, nachdem und man an unserem gotzhus finden mag, aber an gnad, ist von zehen pfund ein pfund ze erschatz. daz ist von alter harkomen.

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E R B R E C H T ZU WETTINGEN.») I.

1403.

Daz eigner lüten leind zwo glichem erb sond

gän.

Ich bruoder Rudolf Wysz von Wettingen vergich offenlich mit disem brief, daz ich im namen und anstatt und von empfelhens wegen mines liben herrn, herrn Johannsen Stechilins, letzund groszkeller ze Wettingen, daselbs vor dem closter an offner gewonlicher richtstatt mit verbannem gericht offenlich ze gericht sasz, und kam da für mich in offen gericht Anna Wid merin von Schliercn, Hansen Suters des jungen von Spreitenbach eliche wirtin, und er mit iren in vogtz wis, und öffnet do dieselb Anna Widmerin mit irem fürsprechen, wolbedacht, gesund sinem libs und muots, nach rat ein teil des egenannten gotshus lüten, und bat iren an einer urteil und an einem rechten vor gericht zuo erfaren, wo zwei ungeteilte geschwistergit werind pder mer, es werind knaben oder töchterli, si werind zuo iren tagen komen oder nit, und da dheines üt anfiel von erbs wegen, es wer ligend oder varend guot, stend oder gend, pfeijnig oder pfennigs wert, eigen, erb oder lechen, ob da nit 1) Argovia 4, 237 f.

WETTINGEN.

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ein geschwistergit als guot recht zuo demselben erb und guot hett als das ander, und ob eines nit als billich sollt erben als das ander, von mcnclichem unbckümbert, nach gewonheit und nach rechtung der egen. gotshuslüten? harumb fragt ich obg. richter urteil umb, was hierumb recht wer? ward erteilt nach miner frag mit gcsammter urteil einhelliclich uf den eid: wo zwei ungeteilte geschwistergit werind, hnaben oder töchterli, ir wer vil oder wenig, under des vorbenannten gotshus lüten, die erb anfiel wie Vorbescheiden ist, daz da eines glich erben sölt als das ander, wan es untzher ouch under in gewonlich und recht gewesen wer und man ouch darin weder nun noch hiernach nit anders stoszen noch reden sollt, besunder das gotshus und all ir amtlüt und pfleger und ouch daz gericht und recht sollte ouch alle geschwistergit, die dem gotzhus von cigenschaft wegen ir liben zuogehörtend, bi der vorgoschribnen urteil schirmen und handhaben, also daz nieman fiirbasz dhein invall daran beschech, öne alle gevärd. Wie die eigenlüt

II. 1488. sond erben und uagestilrt

werden.

W i r Johanns von gottes verhengnusse abt des gotshuses unser frowen zuo Wettingen, des ordens von Citels im Costenzer bistumb, tuond kund, daz uf hüt datum diz briefs für uns in unser gotshus uf dem hofe, da wir persönlich in offnem verbannotem gericht saszent, komen ist unsers gotshus libeigen frou Margret Bluomerin von Esch, wilent dein Cuoni DietKns von Esch ouch unsers eigenmannes verlaszne wittwe, mit Felix Wildheinzen von Wcttingcn, desglich unsers gotshus libeignem manne, irem rechten erbetenen und geordneten vogte, dem si ouch vor unserem gerichte der vogtie offenlich gehellig und anrede was, liesze uns durch Hansen Marquarden, iren erloubten fürsprechen von Octtwil (fürbringen), wie si und wilent ir elich gemachcl zwo eliche töchteren zuo der ee abgestüret haben, und iro dennoch nach abgang ires gemachcls ein kind verlassen sie; da understanden die gemelten zwo abgestüreten töchteren si anzesprechen an ligenden und an varenden güeteren als umb ir väterlich erbe, darumb begerte die genannt Margret von uns und unsren gotshuslüten ir ein urkund und erlüterung ze tuond, was darüber unsers gotshus gerechtigkeit sie, demnach unsers gotshus eigne lüte, an was orten die seszhaft weren, sich halten und nützit anders bruchen noch fürwenden sollten, uf sölich fürbringen hand die unsren alt, wis, erfaren und erbere gerichtlüte fragen lassen, die also dise erlütrung und erkanntnuz mit einhelligen Worten usgesprochen hand, mit namen also: dasz unsers gotshus eigner lüten gerechtigkeit ie und ie in der maszen harkommen und gebracht sige, daz zwei Gliche gemachel, so dem gotshus Wettingen eigenschaft halb verwant, an weihen enden die gesessen sigent, einandren erben mögent an allen ligenden und farenden gütren,

100

AARGAÜ.

Ond ob dieselben elüt kinder hettind und mit SstOr klein oder grosz usgericht und versorgt werend, dieselbigen kind erbend weder vater noch muoter in dheinen güetern, es were denn, daz bede, vater und muoter, mit tode abgangen werend und dbein kind verlassen hettend das noch nit usgestüret were; wänt ob eölich elüt ein kind oder mere verlicszend, die noch nit usgestüret werent, dieselben unusgestüreten kinde die erbent vater und muoter allein, und die kinde, so vor usgestüret sind, hand an sölichem erb dheinen teil, wol, ob vater und muoter bede 6ne unusgestürete kind verschiden, so erben die UBgestüreten kinde ir vater und muoter nach iro beder abgang als die nechsten erben, und sunst nit. desglichen, ob nach beder, vater und muoter, tode söliche kinder, mit namen so noch unUBgeStüret und unversorget sind, mit tod abgiengen, so gand aber die gemeten usgestürten kinde ZHO erbe als geschwisterten und als die nechsten erben, und sust nit; want allweg die unusgestürten kinde allein erbent iren vater und muoter und si sich selbs, ie eins das ander, und hand die usgestüreten kinde daran dhein teil, aber wo eitweders, vater oder muoter, noch lebt, dem eins oder mere unversorgete und unverstürete kinder verlassen werend, und die kinde, eins oder mere, von zit schide, sölichs erbet der vater oder die muoter, so noch an leben ist, und nit die geschwistergiten, so vormales usstüret und usgewisen sind. AUS DER OEFNUNG DES DORFS

WETTINGEN.1)

§. 1. Und was in dem kreis und twing besehicht, daz den pfenning gewinnen oder verlieren mag, darumb hand unser herrn von Wettingen ze richten, usgenommen vier grosz Sachen, die soll ein landgraf richten. §. 2. Ouch ist in dem twing recht: wer oder weli die sind ze Baden in der statt gesessen, und die güter von dem gotzhus ze Wettingen in dem egenannten twing umb zins hand, daz die von der guter wegen zuo allen gedinginen, das ist dristund in dem jar, gen Wettingen under den Sarbach ze gericht müssint. 8. 3. Gewunn ouch derselben von Baden deheiner ichtz von der guter wegen, so er von dem gotzhus hat, mit deheim von Wettingen oder si mit ime selbs ze schaffen, darumb soll und muosz er zum rechten kommen under den Sarbach gen Wettingen. §. 4. Mär hat das gotzhus recht zuo sinen lüten: wo der eltist abgieng in einem hus, da ander lüt ouch werind, so sind dieselben erben schuldig zuo geben einen gespaltnen fuosz, das best haupt än eins; wenn eins hat ein rind, soll er es geben, ob er aber es nit hett, so soll er geben ein kuh oder

1) Argovia, 4, 252—256. von §. 4 an aus einer hs. von 1694, das übrigq aus einer bs. des 16. jh. ein rebenweisthum von 1457 ebenda 4; ä ? S ff.

WETTINGEN.

101

ein schwill oder ein hun, das zenechst sitzt bei dem hanen. •wer sach, das ein frau sturb, so sond ir erben geben ein bett ze fall mit vier zöpfen, und mit kleidercn als si ze kilchen und ze strasz ist gangen, ob sach wer, das dieselb frau hett ein dochter, die da nit wer üsgestürt, die zücht den fall zuo ir. §. 5. Von der fällen wegen hand ir eigenlüt die gerechtigkeit gegen inen: wer sach, daz da kind gelassen wurdind von vater und von muoter, so sond die herren dieselben kind erziehen, bis das si mues und brod gewinnen mögend; ouch ob were, daz einer oder eine von alter nümmen mochte werken, so sond si von inen versechen werden mit essen und drinken bis an den tod. §. 6. Ob sach wer, das ander in dem twing seszind, die da eigen nachjagend herren hettind, da sollen die herren von Wettingen mit hilf des vogts von Baden ouch dieselbigen lüt, als ob si ir weren, beschirmen und nit höher lassen valen, als ob si ir eigen weren. §. 7. Alle, die zu Wettingen sitzend, hand die gerechtigkeit, daz die herren von Wettingen nieman sollen suochen mit klinen grichten der geistlichkeit, und das darumb, das twing und bann iren sind und si die ersten sind in allen geboten. §. 8. Ouch sind acht höf. dieselben höf hand dri bifäng, da ist eins Altenburg, das ander der brüel, das dritt der an dem dorf lit. die dri bifäng söllent jillwegen Ilgen in guotem frid, und soll si niemand dabi irren. §. 9. Also hand die meier mer gerechtigkeit zesamen; wann es kommt, dasz der haber abkommt, so mögend si ein bifang usgan; : wo dann der merteil fallt, so müssend die andren nachfolgen, ' ) und soll iedermann dem andren frid geben und vermachen sin anzal; und ist sach, das ichzig ist ze vermachen der lenge.nach, so soll iedermann vermachen sin anzal. §. 10. W e r sach, das der wuocherstier ioman dehein schaden tete, der sol in usjagen mit dem geren und nit mit frevler hand. §. 11. Ein gotzhus und die reblirt von Wettingen, von Esch, von Würchenlos hand ein holz, heiszt das Tägerhard; in demselben holz soll nieman nützit enweg geben on den anderen. es sönd die meier von Wettingen und die von WürohenIos ob Waltersteg, die sönd kein recht han in dem holz a e holzen; ob si aber hettind acker, die an das holz stoszend, so mögend si wol holz howen, dasz si evaden machend, ob jemand wer, der da holz wellte abhowen oder nemen, dem hat man nachzejagen und ze pfenden uf der strasz oder nebend der strasz bis an den stein gen Baden, und daran soll man ungefrcvclt haben, und ob es sach wer, dasz einer nit möchte gepfenden, der sollte loufen an den Suitberg under die holen buchen und sollte da rufen: „reg de, Tägerhard", und welicher da hörte, so in dem dorf gesessen, und mt lüfe, der kern umb 5 ß . 1) vgl. unten seite 109 anm. 1.

AARGAU.

102

ZEHNTEN-OEFNUNG VON WETTINGEN. ') §. 1. Welicher ein zenden empfacht, grosz oder clcin, der soll in vertrösten derselbigen tagzit nach derselbigen miner herren von Wettingen benüegen, und ie von zehen stucken einen bürgen geben, der zuo nemen sie, ob dez min herrn nit enberen wellten. §. 2. Welicher einen zenden empfinge und in derselbigen tagzit nit vertrösten möcht, der soll in denne darnacli in den nächsten acht tagen vertrösten ; wo er aber daz nit täte, all dann (st. alsdann soll er den herrn von Wettingen verfallen sin ein mark silbers âne g n a d und darnach nütz dester minder vertrösten nach iro guotem benüegen. §. 3. E s soll ouch einkeiner, der einen zenden empfacht, von dem tag zuohin, als er enpfangen hat, nit ufgeben ; es wer denn sach, da gott vor sie, ein geprest käme von hagel und wind, der nit zuo verkiesen were, so sond die obg. herren von Wettingen zwen man nemen und der zenden ouch zwen, und waz die darumb erkennend billich zuo sin und nachzelassen, darbi sond bed partieen beliben und einandren nit fürer ersuochen. 4. Ouch soll er wëren zwen teil an kernen und den dritt teil an haber g e n Zürich oder gen Wettingen, an welches end in die amtlüt heiszen, und soll der kern gewert sin uf s. Gallen tag und der haber uf s. Martins tag ; und ob nach den obgeschribnen zilen gebrest infiel, darvor gott sin wölle, es were von krieg oder von brand, das soll den obg. herren von Wettingen kein schaden bringen. §. 5. E s soll ouch ein ieder geben so meng huon, so meng stuck er enpfacht, das zuo nemen und zuo geben sie, 6ne geverd, und die ouch wëren g e n Wettingen in das kloster, und sollen die zuo s. Verenen tag gewërt sin; und wo solchs nit beschech, m a g man darnach die bürgen manen ze leisten. §. 6. Ouch soll menclich eigenlich zuo wissen sin, wann der zehenden under die wîd kumt, dannenhin sollen die herren von Wettingen keinem zender von keins geprestens wegen üchzit nachzelassen verbunden sin, dann als vorgemeldet ist. §. 7. E s ist ouch sunder zuo wissen, welche die Dürgen sind oder werden, daz dieselben bi guoten trewen an eidesstatt loben sollen, wann si nach den obgeschribnen zilen gemant wurden, es were von der zenden oder hüener wegen, umb viel oder wenig, sollen si dann inner acht tagen der nechsten darnach mit irem selbs üb gen Dieticon in das wirtshûs in leistung stellen und daselbs rechte unverdingte geiselmal essen und leisten nach leistens recht, und von solicher leistung nit lassen, unz daz minen herrn von Wettingen gnuog beschehen ist und bezahlt worden, si erlangend es dann mit irem willen. §. 8. Were ouch sach, daz ein bürg mit tod abgieng oder sunst zuo bürgen unnüz ald von land komen 1) Argoria i, 232 f.

WETTENGEN. FISLISBACH.

103

würd, wann dann desselben mitbürgen gemant wurden, so sollen si leisten als obstat, so lang bis ein anderer nüzer bürg an des abgangnen oder unnüzen statt ersetzt würt. §. 9. Welicher bürg ouch gemant würde, und derselb der manung nit gnuog tet, der soll sin rechter angült, und mögen in min herrn von Wettingen anlangen mit geistlichen oder weltlichen gerechten als um ir eigen schuld. §. 10. Ze Baden ist die offnung ouch als vorstat mit allen artiklen, dann daz die bürgen sollen gemant werden in welches wirtshüs minen herren gefällig ist. §. 11. Welicher ouch denselben zenden enpfacht, der it dem sigristen zuo den groszen bedren vorüs zwei mütt ernen und ein malter haber, und dem lütpriestcr ein hundert garben strau. §. 12. Der hof ze Baltriken git kein zenden, darumb daz er das wuocherrind und wuocherschwin haben soll.

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A U S DER O E F N U N G VON F I S L I S B A C H . ' ) §. 1. Das ist der umbkreis zuo dem dorf ze Vislisbach. darinne sollen wir richten und die von Engelberg, die zwei gotshüser, umb alles daz den pfenning gewinnen oder verlieren mag in dem umbkreis, denn umb die usgenomen Sachen, daz 1 ' und valsches mesz und das sind blütei 1 dem man den andren frevelt under ruoszigen rafen, und umb nachts heimsuochen, und waz uf der lantstrasz geschieht; daz sol ein lantgraf richten. §. 2. Die beszrunge, die da gebeszret werden von des gerichtes wegen, sind beider gotzhüser gemein, und die vadbuoszen und die richtschilling und die holzbuoszen in den rechten bannen. §. 3. Die meier hand ouch die rechtung, daz si mögend bannen ir weid und ir korn, daz si einander nit überschnidend. si sond ouch ein brachbivang usgeben. si sond ouch ein hirten setzen und ein forster) daz sond si tuon mit der meren hand der gebursami. §. 4. Si hand ouch die rechtung zuo einem kilchherren, der inen soll haben uf der widum ein nutzlich wocherrind und ein nutzlich wocherschwin ; daz sol der widmer nit verhowen, er soll ee die meier darzuo füren und sol ein anders rind und schwill darstellen, daz die meier benüge; lind täti der meier das nit, und verhüwi daz vich an der meier urlob, so sol er es den meiern besseren, eim ieklichen sunder, ob er es klaget, die beszrung ist drü pfund und ein pfenning. dasselb vech sol ouch die freiheit haben, daz es weder gelt noch eining gebe ; won weler es findt in sinem schaden, der sol den ermel uszzüchen und sol es mit dem ermel darus triben und sol es also lassen gan. wer aber, daz keiner das vech wuosti, lämpti, der sol es dem widmer besseren drü pfund 1) Argoyi» 4, 256 f.

104

AARGAU.

und ein pfenning iekliches, ob er es klagte, der widmer hat ouch die rechtung zuo der gebursami von desselben vechs •wegen, wer so vil seijet, daz er ein garben zehenden git, der git dem widmer ein garben z'ersten. AUS DER OEFNUNG VON WUERENLOS. ß it, und darnach an 1 ff und darnach an 5 it it, item darnach an 9 it -3 ; und als dick ainer söliche pot übergaut, als dick mugent die herren die buoa nemen und im widerumb änderst gepieten. §. 4. Item die herren mugent öch gepieten (an) die groszen buos, das ist 10 it it- §. 5. Item ainer, der ainen naehtschauch tuot, der git den lierren 6 it it und dem cleger 3 ti ß. 6. Item ain fräfli, die blüt, die git den herren (> Ti it und dem 7. Item ain fräfli, die hcrdfellig ist, git den cleger 3 it 0. herren 0 it it und dem cleger 3 ,7' it. g. 8. Item, welcher ainen stain g e g e n dem andern ufhept fräfenlich, und nit wirft, der g i t den herren 6 Ti it und dem cleger 3 it it. §. 9. Item, wirft er und trifft nit, so git er öch als viel, trifft er aber mit dem wurf, so git er darnach und der scliad geschehen ist. §. 10. Item, welcher über den andern fräfenlich ain messer zuckt, der git den herren 1 it it. §. 11. Item, welcher fräfenlich g e g e n dem andern in ain messer grift, der ¡»it den herren 3 ß it. §. 12. Item, welcher den andern fräfenlich haist liegen oder im sust sehcltwoit erbüt, der git den herren 3 ß it. §. 13. Item, -welcher den andern fräfenlich schlecht, der git den herren 6 ß it und dem cleger 3 ß it. §. 14. Item die vischenz ist und sol sin der herren von W ä n g e in der Murg von Huntzikon dem s t e g (.lang) untz nid H a d e r s c h e n an die enge, als man ab der langen egerden in Attcnhalden fert nid Buochlis acker, nach inhalt siner besigelten kuntschaft brief. ob aber ieman vermainen weite, daz das nit also wär, der sol im daz absetzen vor gemainen aidgnossen als recht ist. §. 15. Item man sol ainem gast richten bi der nacht. §. 16. Item es sol auch dehainer in den gerichtcn zuo W ä n g e den andern triben noch fürnenien uf andre gricht, er wär denn in den gerichten zuo W ä n g e rechtlos gelauszen. §. 17. Item die gemaind zuo W e n g e sol ainen vorster erwellen, dem sond denn die herren liehen, der git denn den herren ain fiertal kernen, und ist öch waibel, und git im ain inman ain pfening zuo fürpietgelt und ain usman zwen pfening; item ain usman sol g e b e n dem vorster von ainer were vier pfening. §. 1«. Item die gemaind zuo W e n g e sol ainen hirten erwellen, dem ¿ond denn die lierren liehen, davon wirt denn den herren ain halber nnit k e r n ; und derselb liirt sol öch daz vich unibsust hüeten, daz zuo der bürg hört. §. 10. Item, m i r d auch ainem daz sin uf die gant zuo W e n g e geschlagen, und möcht daz uf derselben gant zuo W e n g e nit vertriben, so sol und mag man daz triben und tragen uf den nächsten markt und daz dasclbs verganten und verkofen. §. 20. Item so ist dis der gemaind zuo W ä n g e herkomen,

W E N G ! TOTNACH. BIRWINKEN.

137

als hicnach stät. item die von Wänge söllent ir vich triben durch ir wisen in die grabenwisen zwiischent den hegen, als wit und als fer die Betzclhöf begriffen band und die im Wila, und ir zwing und benn ^ond. item si söllent ouch ir vich zwürent in der wochen triben an den Warenberg, und sol daz vich gän untz uf den Wilabach und darus trinken, und sol daz nicmant weren. item ir vich sol ouch gän bis gen Eggentzpül an den hag und ouch über den brunnen, und darus trinken, gat es furo, so sol man daz bescliaidenlich dannen triben. item ir vich sol ouch gon untz gen Rotlöben an daz töbeli bi dem bach. §. l'l. Item, wenn man des dorfs rechtung und trett fridote, so sol der her den ersten zunstecken dannen brechen und die gemaind daz ander tail. §. '22. Item die widern sol haben ainen pfarren, der sol gan gen Tannikon an den bach und darus trinken, und wi er ainem ze schaden gat, der sol in beschaidenlich ab dem sinen triben, und nit fiiro. §. 2o. Item man sol drü valentor machen in dem dorf, ains an derSclengassen, daz ander an der watt, daz drit an dem hiislin; und aie güetli under der bürg sond daz machen an der Seigassen, und die obert der bürg sond machen die zwai an der watt und an dem hüslin. Ii. 0 §. 1. Alle untersassen in den gerichten Wengi müssen dem inhaber der herschaft insgesampt huldigen, ime getreu und hold zue sein einen cid schweren. §. 2. Item, welcher wirt in den gerichten Wengi wein ausschenket, muos einem gerichtsherren einen thaler geben, und hat die herschaft des jars zweimal den wirten banwein einzuolegen. §. 3. Item spilleiit, danzen, kegeln, unzimlich kleidung hat die herschaft bei einer straf auch zue verbieten. §. 4. Item das dorf Huontzika sampt den höfen und hofstetten zue Norischwangen gehören auch zue der gemeind und gerichten Wengi. §.5. Item das jagen, vogeln, vischcn, krebsen und dergleichen hat die herschaft bei 10 K zu verbieten, taubenschieszen auch. OEFNUNG VON TOTNACH UND BIRWINKEN. 2 ) 1381.

1449.

Dis sind die gericht, zwing und benn zu Totnach und Birwinkcn, so dann gen Spiegclberg gehörent, als es dann von alter här gebracht und mit disem register erniiwert worden ist zu Birwinken uf sant Laurencientag, von Cristi unsers 1) weit jüngere zusätze zu dem vorstehenden. 2) östlich von Weinfelden, Spietjelberg südwestlich, aus den thuri». beitr. 3, 51 ff.

138

THURGAU.

lieben h e r r n g e p u r t gezält tusend vierhundert vierzig und nun j a r , und -ward dis ofnung ab ainer alten ofnung abgeschriben, der datum wiset uf sant Oscliwaltstag nach der g e p u r t Cristi dreuzehnhundert und im ain und achtzisten jar. §. 1. Item ain herschaft zu Spiegelberg soll die gericht zu T . u n d ß . vertigen, schützen und schirmen, und darumb sollend die inwoner daselbs derselbigen herrschaft dem gericht gehorsam und g e w ä r t i g sein zu allen jargerichten und sunst zu a n d e r n mutgerichten, wenn man dann gerichtes n o t t u r f t i g ist ungevarlich. §. 2. Die inwoner daselbs söllent auch ainer herschaft zu Spiegelberg järlich zu rechter vogtstaier g e b e n drizehen pfund haller Constenzer münz und werung, allweg uf s. Thomans tag des hailigen apostels; und weliches jares si daran sümig wurdint und aie steür uf dieselbigen zeit nit wertint und usrichtint, so möcht ain herschaft so vil gelts uf die inwoner än schaden nemen, als dick das zu schulden käme ungevarlich. §. 3. Item ain herschaft zu Spiegelberg soll die cricht und ungerieht und dieselbigen herlicnkeit der gerichtcn '. und B. halten, schützen und schirmen, als wit und ver dann die g ü t e r langend und gänd, die dann die obgemelten steür die dreizehen p f u n d haller gebent, wän doch die gericht also wit und ver gänd, als dieselbigen guter langent ungevarlich. 4. Es sol ouch ain herschaft zu Spiegelberg dreu jargericht halten in den gerichten zu T . und B. 6ne der inwoner costen und schaden, w a r aber sach, das iemant fürbasser allda rechtes notdürftig wäre oder w u r d e , dem sol man rechtes gestatten und das recht setzen uf sinen costen und schaden. §. 5. Item, wäre sach, das ain schädlicher mann in den gerichten säsze oder sunst darin käme, so m ü g e n t die inwoner nach im grifen und in gevenglich annemen, und söllent in dann f ü r e n gen Spiegelberg und der herschaft antwurten und 5 ß Costenzer p f e n i n g zu im legen, und ist sach, das iemant füro, zu im clagen wil umb das übel, so er begangen hat und darumb er gevangen ist, begert dann ain herschaft, das die inwoner bi ir standint und ainer herschaft sagint warumb si in gevangen haben, das sollen die inwoner thun. §. 6. Item, wenn sich g e f u e g t e , das ain waibel zu T . oder B. gebieten w u r d e die fatten und eefrid, auch die Wässer u n g , von bevelchnus wegen der herschaft oder ainer gemeind, das sol er gebieten des ersten umb 3 ß und wo das nit g e h a l t e n würt, so soll er es gebieten an 6 ß 9- und darnach an 8 ß & \ und welicher die gebot alle uberfür, so solt man im dann solichs gebieten an die groszen busz. g. 7. Item, welicher in den gerichten dem andern stellet uf sine lechen, und das usfund wirt, der ist der herschaft zu Spiegelberg verfallen die groszen busz. §. 8. Item, welicher in den gerichten dem andern anspricht sin aigen inhabent gut mit recht und aber das mit recht nit behalt, der ist der herschaft zu Spiegelberg vervallen die groszen busz. §. 9. Item, welicher in den gerichten ain g u t verkauft, versetzt oder sunst

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TOTNACH. BIRWINKEN. WERSCHWYLEN.

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veraberwandet, das soll allweg in den gerichten vor ofnen rechten vollvcrtiget werden und sunst niendert anderstwo. wo es aber anders vollvertiget wurde dann in den gerichten. T . und H., so sol es doch weder craft noch macht haben, und der herschaft zu S p i e g e l b e r g ir recht zu der strauf, als umb die groszen büsz, behalten sin. es sol ouch ain ieglicher, dem man die vertigung tut, ainem vogt oder aman von der vertigung und umb das insigel geben 2 ß 9, und nit mer, ungevarlich. OEFNTJNG V O N W E R S C H W Y L E N . ') §. I. Zum ersten sollen und mögen die gerichtsherren o b b e n i r t , 2 ) welche denn die .gericht oder guter inhand, macht haben, oder ire amptlüt von irn wegen, ze gebieten die graben ufzethund und ze machen, so iemands clagen wurd ab dem andern ertrenkunjj der giitern. desglieh mögen si gebieten disz baid stuck mögen geboten werden zum frid an 3 ß andern male an 6 ß & und darnach zum dritten an 9 ß 9. dieselben gebot mögen ouch von den Übertretern rechtlich gezogen werden. §. 2. Die hölzer mögen ouch geboten werden, nemlich an ainem iedem Stümpen an 3 ß davon gehört dem herren 2 ß, dem c l e g e r halb so vil. welher dem andern ain geberenden böm abhowet, der bessert dem herren davon 2 Ä i , dem cleger 1 ff welher dem andern ain aich abhout, der bessert dem herren 6 ß dem cleger 3 ß ouch nitdesminder der täter den abgehowen böm nach sinem wert bczaln sol. §. 3. U m b gichtig schulden sol der Schuldner dem anvorderer pfand geben in den g e r i c h t e n ; ob er sich aber also pfand ze g e b e n widerte, sol man im solichs gebieten am ersten an 3 ß, zum andern an 6 ß und zum dritten an 9 ß ob aber ainer den gebotn ungehorsam were, sol man diselben gebot von im inztehen mit recht, die pfand sölln liegen ainem gast acht tag und ainem stulsesscn 3 ) vierzehen t a g ; und wenn den ietwederm sin zil uszgat und man die pfand angrifen wil, so sol der verpfendt dem gepfendten das am oben (1. abend) davor verkünden, und denn darnach uf der ncchsten gant die pfand verganten und verkoufen; und also sol es gehalten werden mit der varenden habe, so aber die pfand liegende guter und nit varend hab da wäre, damit der anvorderer verpfendt werden möcht, so sollen dieselben pfand ligende gtiter baid,

1) zwischen Birwinken und Weinfelden. aus d. thurg. beitr 3, 76 ff. 2) die hier in bezug genommene einleitung ist ohne weiteres interesse. gerichtsherren waren die herren von Altscbhofen. 3) das wort erinnert an den langobardischen stolesaz (L. Roth. 150). vgl. geschichte der deutsch, spr. 693- siehe auch § 21—24. ferner öfnung von Truongen §. 12 und öfnung von Tannegg und Fischingen (bd. 1, 274).

140

THÜRGAU.

g a s t o d e r stulsässen, r u w e n s e c h s w o e h e n u n d d r i t a g . zu d e r s e l b e n zit u s z g a n g , u n d nit ec, m a g nlsdenn d e r mit d e n lig c n d e n p f ä n d e n g e f a r n w i e mit d e r v a r c n d c u lmb obstat, sovil a b e r uf d e r g a n t usz den p f ä n d e n ü b e r h o u p t g u t u n d costcn g e l ö s t w u r d , d a s sol d e m g e p f e n d t e n w i d e r g e b e n w e r d e n , w u r d a b e r h o u p t g u t u n d cost nit g e l ö s e t usz d e n p f ä n d e n , das sol d e r S c h u l d n e r f ü r e r m i t p f ä n d e n e r s e t z e n u n d b e s s e r e n , bisz d e r a n v o r d r e r u m b d i c s e l b sin g i c h t i g s c h u l d h o u p t g u t s u n d c o s t e n bezalt u n d u s z g e r i c h t w i r d . 4. L i d i o n m a g ain i e d e r b e h e b e n m i t siner a i g n e n h a n d . w e l h e m oucli lidlon also o b b e h a l l e n w i r d , d e r b e s s e r t d e m h e r r e n ü ß # u n d d e m c l e g e r 3 ß i}, d i e s e l b b e s z r u n g o u c h d e m c l e g e r bi d e r s e l b e n t a g z i t g e r i c h t sol w e r d e n . §. 5. W e i hern b a r g u l t g e l i h e n w i r d , uf ain n ä m l i c h zil w i d e r zc bez a l e n , d a s sol d e r S c h u l d n e r ouch d e m l i h c r uf d i e s e l b zit Hellten, w i e das n i t b e s c h e e , so sol uf b e g e r n d e s l i h e r s o d e r a n v o r d r e r s dem Schuldner geboten werden den ersten tag an 3 ß f), d e n a n d e r n an 0 ß d e n t r i t t e n t:ig an 9 ß wider ze b e z a l n d e m l i h e r sin g e l i h e n g e l t . §. 6. W a s g ü t e r e crk o u f t w e r d e n , sol ain i e d e r v e r t i g e n in d e n s e l b e n g e r i c h t e n v o r s i n s h e r r e n stab u n d n i e n a a n d e r s v a . §. 7. W e r d e n a n d e r n u b e r e r t , u b e r s c h n i d t o d e r u b e r m e i t ü b e r offen n i a r c h e n o d e r ü b e r offen k u n t s c h a f t , d e r ist dein c l e g e r v e r v a l l e n 1 1t & u n d d e m h e r r e n z w u r n als vil. §. 8. W e i h e r m i t a i n e m stain w i r f t n a c h i e m a n d s u n d f e i t , d e r bess e r t d e m h e r r e n 10 Ü Ü an g n a d . t r i f f t e r a b e r , das sol e r b e s s e r n n a c h m a s z d e s w u r f s s c h a d e n . §. 9. W c l h c r i e m a n d s h e r d f e l l i g s c h l e g t , d e r b e s s e r t d e m h e r r e n Gif u n d d e m c l e g e r 3 il f)-. u m b ain b l u t i g w u n d e n g e s c h l a g e n o d e r g e s t o c h e n bess e r t d e r t ä t e r d e m c l e g e r 3 Ü u n d d e m h e r r e n 6 R. doch sol n i c h t d e s t m i n d e r m a s z u n d g r ö s z e s o l c h e r b e s c h e d i g u n g s t a n zu e r k a n t n i s z des libs uf f e r r e r b e s z r u n g n a c h d e m r e c h t e n . §. 10. Z u c k t a i n e r ain w a f f e n ü b e r i e m a n d s , d e r b e s s e r t d e m h e r r e n 10 ß, d e m cleger 5 ß s c h l e c h t a i n e r d e n and e r n mit aigner hand frevellich truckcner rur, der bessert dem h e r r e n 10 ß, d e m c l e g e r b ß § . 1 1 . Vordert iemands den a n d e r n u b e l l i c h usz s i n e m h u s o d e r a n d e r m d e m s i n e n , d e r b e s s e r t d e m h e r r e n 6 ü u u d d e m c l e g e r 3 u 0-. §. 12. W e i hern f r i d g e b o t e n w i r d , u n d das g e b o t u b e r f e r t , d e r v e r f e l t d e m h e r r e n die 10 R ä n sin g n a d . g. 13. W e r d e n a n d e r n s c h l e c h t l a m o d e r s i n e r g l i d e r b e r o u b t mit s t r e i c h e n , w e l i c h e r lai g e z i i g e d a s w e r e , d e r b e s s e r t d e m h e r r e n 3 / 7 5- u n d d e m c l e g e r w a n d e t f ü r d e n s c h a d e n nach d e s g e l i e b t e s e r k a n t n i s z . 14. B r i c h t a i n e r d e m a n d e r n sin g u t uf bi n a c h t o d e r neb e l , d e r b e s s e r t d e m h e r r e n 6 if u n d d e m c l e g e r 3 U 'J-. b r i c h t a b e r i e m a n d s d e m a n d e r n sin g u t uf bi t a g , d e r b e s s e r t d e m h e r r e n 2 fC u n d d e m c l e g e r 1 ff .'> u n g e v a r l i c h . §. 15. F e r t i e m a n d s d e m a n d e r n in sin i n g e s c h l o s s e n w a i d e n m i t sin s e l b s g e w a l t , d e r b e s s e r t d e m h e r r e n 2 Xl u n d d e m c l e g e r 1 it g. 16. S p r i c h t i e m a n d s d e m a n d e r n sin g e l e g e n g u t a n u n d

WERSCHWYLEN.

141

behalt das nit mit recht, der bessert dem herren 6 1f. und dem eleger 3 1t §. 17. Begort iemands gen dem andern kuntschaft oder undergang in den gerichten, dem sol man des estatten, und wer des nit gehorsam wolt sin, so sol man im es gebieten des ersten an 3 ß, an 0 ß und bis an 9 ß an 3 u, an G ti und an 9 Ü tf. §. 18. Ob ouch in dehainen obgeschribnen buszen, frevclen oder strafen verbergung understanden wtird, die ze nidertrucken in welicherlai füg oder masz, gar nicht uszgenommen, es were durch den cleger oder secher oder iemands andern, das sol dem herren an siner gercchtigkait uberal unvergriffen und unschedlich sin. §. 19. W i e die büszen, beszrung e n und strafungen vorgelütert sind gefallen von mannsnamen, also sollen si halbtails gen frowen, und nit höher, gehalten werden. §. 20. W a s fräveln iemand am andern begat, es sien frowen oder man, an welchem der anfang mit recht usfündig wird, dieselb person solich frevels anfang sol baider partien büsz abtragen und gelten. §. 21. Es sollen alle jare ieklichs gehalten werden drü jargericht, nemlich zwai maiengericht und ain herbstgericht oder ain maiengericht und zwai herbstgericht. daselbs sol ain ieklicher stülsesz dem andern ains rechten sin. es mag ouch ain ieklicher stülsesz im selbs tag erlangen von ainem bisz uf das dritt. §. 22. Man hat ouch ainen ieden tulsaszen ze gebieten an 3 ß. komt er nit, so sol er dem herren das fürgebot verfallen sin. §. 23. Ain ieder herr, der zu ieden (1. ie zu den) ziten Altschhofen inhat, sol daselbs haben ain geschworen waibel, der im gebieten sol alles so er zu gebieten hat, än Ion, desglichen den stülsäszn ouch gegen ainandern. erloubt aber ain vogt des herren ainem gast gegen ainem stülsäszn gerichts oder rechts, davon sol der gast ainem waibel Ionen, ob er aber ainem gast ain gericht miiszt sammeln, sol im der gast geben l ß wurd aber offen gericht, so gibt der gast 4 & dem waibel furzegebieten, und nit me. §. 24. W e n n der gerichtsherr rechten wil, es si warumb das wel, so mag er, ob er wil, alweg zwen in das gericht setzen, die globen sollen bi iren guten truwen an aiasstatt, ainem zü richten als dem andern, und davon mag ouch er nemen furspreehen und rät. desglich mag ouch ain ieklicher stulsäsz tun der da rechten wil. §. 25. W a n aber nit alles, so zufallt teglich, sich endert und nüwert, in disz ofnung dirr zit hät mögen vergriffen werden, damit alle irrung, spenn und gebrust fürkommen, darumb so ist in discr ofnung beschlossen, das nichtdcstminder die richter umb all und icklich zufallen solich Sachen und stuck zu recht erkennen, urtailn und sprechen mögen nach dem rechten und irem bedunken, in aller mäsz und wise als ob solichs mit luterhait dar in diser ofnung geschriben stünd. desglichen wird ouch harin vorbehalten, das junkher Hans von Ulm oder ain ieklich sin nachkomen herr der obgemelten gerichten mit

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142

THÜRGAU. S. GALLEN.

rat derselben siner gerichtslüten dise ofnung mit iahalt aller und ieklicher insonders ir artikeln sollen und mögen meren, mindern, endern, strafen, ains tails oder gar abtun, als dann sieb das hinathin zu künftigen ziten erhaiscben, geburn oder begeben wird. ZUOZWIL.

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1488. Hienach staut geschriben die offnung, so man an den jargericht ze Zützwil eroffnen sol, und auch eins herren und des hofs recht daselbs (ze) Zützwil §. 1. Item des ersten, so sind gericht, zwing und bänn, uszgelassen die hochen gericht, ains Tierren, welcher da vogt una herr (ze) Zützwil ist, und gond bisz gen Zuberwangen, bisz an das bächli gegen groszen Krieszbom, und gegen Lingenwil bisz an den Hinderpach und über sich uf gegen Oberbaim untz an den Laimberghalden, item gegen Wiger bisz an die strausz und von dan uszhin bisz an Katzensteig und gegen Roszrüti untz in Mörlisbächli. §. 2. Item, ob sich fügte, das z'änk und zwitrecht sich in dem gericht zwischen ieman machte, er si insäsz oder gast, froü oder man, sol menklich zülofen und darvor sin, so ver er mag, und in frid pieten; und wasz pot den an einen oder aim gclait wirt von dem waibel oder aim husgenossen, und den die Übersicht, dersclb oder dieselben sind dan die buosz verfallen; welher gast aber semlichs Uberfür und semlich bot nit hielt in dem gericht, dan soll menklich darzu thon, das er das recht vertröst; möcht oder weit er das nit tbon, den sol man in dem herren antwurten. §. 3. Item, welher in dem gericht sitzet, sol darin dienen und gehorsam sin, als von alter herkomen ist, und welher also darin ziecht und sitzet, den sol ein herr handhaben zum rechten, als ver er mag. §. 4. Item es sollen all buszen und fräflinen, die in dem gericht gefallen, ains herren sin und zuogehören än gnad. item und sien die als hienäch stät. g. 5. I t e m , welher dem andren nachlöft frävenlich in sin lius oder hof und in mishandelt mit Worten oder werken, ist der zu sinen tagen kommen, so ist er verfallen dem herren 6 U und dem cleger 3 S 9. §. 6. Item, welher auch das recht anrüft, dem soll man züm rechten helfen in dem gericht, es si husgenosz oder gast. §. 7. Item, welher den andern pluotrüsz machet, der ist dem cleger verfallen 3 Ü und dem herren zwiiret so vil. §. 8. Item, welher zu dem andern frävenlich wirft, und feit, also

X) zwischen Wyl und Bischofzell. papierhs. im archiv der atatthalterei Wyl zu St. Gallen.

ZUOZWIL.

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das e r in nit trifft, der ist verfallen auoh dem c l e g e r 3 ii und dem herren 6 trifft e r aber in, äo rieht man nach dem schaden. §. 9 . Item, w e l h e r den andern härtfallig macht zornlich und frävenlich mit stechen oder schlachen, der ist auch verfallen dem c l e g e r 3 u und dem herren zwirot als v i l ; doch wen ainer den c l e g e r hitt, der semlichs verfallen ist, umb dis obgesebribnen buoszen, so sind si 3 U ab. §. 10. I t e m , welher zornlich sin messcr zückt, ist verfallen 3 ß §. 11. I t e m , w e l h e r ainen schlecht mit der funst oder sunst und in nit bluotrüsz macht nach härtfallig, der ist verfallen 3 ß §. 12. I t e m , welher den andern haist frävenlich liegen, ist verfallen 3 ß 9. § . 13. I t e m , welher den andern überschnit, eret oder mägt über offen markstain, und das zu c l a g kompt, der ist dem c l e g e r verfallen 3 il und dem herren zwüret so vil. §. 14. Item, welher dem andern in sin holz hawet Önerlobt, ergrift in der waibel oder der, dem er schaden tliuot, und clagt das, so ist e r verfallen dem h e r r e n 3 ß und dem c l e g e r , dem e r schaden thon hat, von iedem Stumpen aichin 5 ß 9 und sunst von aim Stümpen, der nit aichin ist, 3 ß §. 15. I t e m , w e l her dem andern in sin wingarten gaut nach des ammans pot, und das zu clag kumpt, der ist verfallen 10 Ü 9 oder a b e r ain hand ab sim lib, als das von alter herkomen ist. §. 16. I t e m , welicher dem andern v i c h ergrift uf dem siuen an sim schaden und das nimpt, oder fint das der waibel und nimpt das, den so sol der, des das vich ist, dem, so es schaden thon hat, einen schaden a b t r a g e n ; und weit er aber sin vich mit gewalt widernemen und tät ouch das, so w e r e r verfallen dem h e r r e n 9 U 9- und sölt d e n n o c h t , dem schaden ist g e s c h e c h e n , den abtragen. §. 17. Item, welher in dem g e r i c h t den andern a u f f r ö m d e g e r i c h t fürnem oder brief über in trüg uf frömde g e r i c h t , d e r ist verfallen dem herren 1 ti §. 18. I t e m , weliche ouch stösz haben umb güter, die in disem g e r i c h t ligen, si sitzen vor dem g e r i c h t oder darin, die sollen einander g e r e c h t werden hie in dem g e r i c h t umb die aigenschaft. §. 15. I t e m , w e l h e r dem andern güter oder zins usz g ü t e r , die hie in dem g e r i c h t ligend, v e r g e n fd. i. v e r t g e n ) will, der sol das ton offenlich in dem gericht in g e r i c h t s wis vor dem v o g t ; den beschäch das nit, so hat es nit c r a f t . doch ob ain amman ald v o g t uszwendig dem g e r i c h t säszen zü g l i c h e r wis und mit dem r e c h t e n , als ob e r im g e r i c h t säsz, und baid tail darumb bäten, das hat auch craft, doch das gut nit ansprächig sie. l ) § . 20. I t e m , welicher auch e r g r i f f uszwendig vich ü b e r des dorf trätt herin, das ist a b e r die buosz, als vor von d e r husgnossen vich staut, den so vil mer, das der, des das vich ist, dem waibel von iedem haupt zwen pfening g e b e n sol. 1) ebenso öfnung von Helfenswil §. yl.

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ST. GALLEN.

STIFTSLANDE.

21. I t e m ain h e r r mag vier gefütterte rosz zur maienzit acht tag oder, ist des notturft, vierzehen tag s c h l a c h e n in der wiscn hinder des G r o s s e r s hiiser durch die hürd im bach, und sol zuo den baiden siten under der hurd dhain zun sin, und sol auch nicman den rossen ab sincr wis u f ain andre werren, den si gon lassen wahin si wöllent. §. 22. I t e m , wüller ain hus hat u f aim vogtbar guot und das darab v e i k o f t , der sol dem herren darvon den dritten p f c n i n g g e b e n , es si dann, das er das u f ein ander guot setze, das öcYi vogtbar wäre, den g i t e r dem herren nöt. §. 2 3 . Item die nider vogti sol aim herren den wingarten alhär (1. al jar) zwirend howen, und sol inen der h e r r dar zuo essen g e b e n ; doch wen man vacht " m e r darzu gebunden des W e t z e i s guot von Maggwil zwen tagwan an das liawen und usz der G ü p f e r s guter zwen tagwan von Maggwil, item und zwen tagwen usz des Stütziis g u t e r von L i n g e n w i l . §. 25. I t e m die usz der nidervogtie sollen aim herren die reben im wingarten lesen und den mist tragen und im rebstecken darin gespalten g e b e n ; allweg sol inen d e r h e r r an semlich werich zu essen geben. § . 2G. I t e m win und zins sol m e n g k l i c h e r , d e r das aim hern gipt, im vergen zwuo mil wegs v o n Z i i t z w i l , wohin e r will. §• 27. Item es sol nicman dhain ainung machen noch gemaind 6n ains herren amman, es w e r denn, das d e r amman nit anhaimsch wäre und die schetzer, die von der gemaind gesetzt wären, etwas zu thon h e t t e n ; den so möchten si wol ain gmaind samlen, und wen man ain gemaind haut, was dan das mer in der gemaind w i r t , dem sol der mindertail nachvolgen. l) §. 28. Item ain forster sol geben aim h e r r e n hundert air. §. 29. Item ain herr sol haben ainen amman und waibl in dem dorf. den amman setzt ain herr und den waibl die h u s g n o s s e n , und ob an semlichem wellen ain gmaind glich stund g e g e n zwaien oder trien und nit ein mere under inen w e r , den so mag ain h e r r under denselben nemen weihen er will, zuo glicher wis ist es umb ain kühürten zuo wellen. §. 30. Item ain gmaind sol auch erwölen zwen schetzer, die beschehen (1. b e s e c h e n ) des dorf nütz und schaden, und was dieselben zwen den waibl haiszen bieten, es si von bäch, g r a ben, zünen, gassen und wäg zu machen, oder anders w e g e n , sol er bieten zum erst an 3 ß, und darnach besächen über acht tag, der waibel und ouch die s c h e t z e r ; und hat ers übersächen, so ist er aim herren die 3 ß 9- verfallen, und sol man im den bieten an 6 ff und aber b e s e c h e n als v o r ; und überfert ers aber, so ist er die 6 ß verfallen, und sond im darnach bieten an 9 ß und darnach aber als vor b e s e c h e n ; und ist es

1) vgl. oben Seite 109 anm. !•

ZUOZWIL.

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nit gmacht, so ist er die buoszen all verfallen. Übersech aber ainer die gebot alle, so soll man im das bieten an 1 ff, darnach an 3, darnach an 6, darnach an 9; und weihe gepot ainer übersieht, es si ains oder alle, das ist ainer aim herren verfallen, und nach dem, ob ainer die bot alle Übersechen hette, sol man das an einen herren pringen. in all mäsz, als davor staut, sollen die schetzer die banhelm (?) und wiaen auch bieten und das also halten. §. 31. Item ain herr sol ie des jars drü jargericht haben, zwai zü maien und ains zu herbst oder zwai zu herbst und ains zu maien. §. 32. Item, welher ain gottshusgut in der obervogtie wölt verkofen oder verliehen, und ainer oder mer gotzhuslüt das gern wölten kofen ald enpfachen, dan sol man mit ainer stang messen von demselben guot zu deren gottshuslüt güter, die darnach werben, und weiner der nächst ist, der sol den köf beziechen oder das guot behäben zu lehen. und war dhain gotzhusman in dem dori, der semlich guot kofen oder enpfachen weit, dan sol der, der semlich guot verkofen wil, under die kirchtür ston und da rüfen, ob dhain gotzhusman iendert da sie, der das guot kofen oder enpfachen wöll, wäders dan ainer thon wil. und kompt dhain gotzhusman, so mag ers liehen wem er will, doch underständ sich ain aigenman desselben gotzhusguot, und, diewil er dan das inhat, sturb er dan, so solt unserm gnädigen herren von Sant Gallen und sim gotzbus der besthoptfal werden vor desselben abgangnen halsherren und aim amman (ze) Zutzwil das gwand, als er zu kirchen und hainguten ist gangen. §. 83. Item und rieht man des ersten umb erb und umb aigen, darnach witwen und waisen, darnach den frawen, darnach den gesten und darnach den husgnossen, und nach dem allem, hat den- ain her ützit zu schaffen, darumb sol man den richten, es si umb fräflen ald anders. §. 34. Item die trett des dorfs gand gegen Linggenwil in deu furt am Brünbach und gegen Zuckerriet in sehwinmosz (?) an das bächlin und gegen Oberh aim an Cünholz und an Strickhalden, item gegen Hoszrugg untz in Hagenbuoch und uf Brunriet an das mülers türlin, item gegen Ziberwangen an die kirchen und gegen Roszrüti bisz an Mörlisbächlin, item gegen Wiger bisz an die Iandstrasz und in der uszerou untz an die Tur und bisz an das türli in Katzenstaig. §. 35. Item die von Wiger sollen ir vich versorgt haben mit ainem hirten, das es denen von Zützwil nit schaden thüe. §. 36. Item des hailigen tan (?) an der huob sol ain ingeschlossen guot sin und also versorgt und verzünt. beschäch den von Zutzwil schad darin an irem vich, Sölten si inen bezalen, und beschäch in schaden von den von Zutzwil hin in, sollen si haben. §. 37. Item der hof zu Hindergampen sol ouch also vor den von Zützwil ingeschlossen sin. §. 38. Item des Schnetzers hasenguot sol auch verzünt sin vorm dorf. Bd. Y

10

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ST. GALLEN.

STIFTSLANDE.

§. 39. Item ain h e r r sol ain gmaind bi sölicher tikait schirmen u n d handhaben.

gerech-

1488. §. 40. ') I t e m es sol öch in den gericht nieman schenken, w a n dem die tafern von ainem h e r r e n geliehen ist, oder ainer hab denn will uf sinem aigen in dem gericht erbuwen, der mag in wol schenken. VOGTRECHTE ZU ZUCKERRIET.2) 1430. I c h S i f r i d S u t e r von Steggliswyle, zuo disen ziten amman ze S c h ö n e m b e r g , vergich offenlich und tuon kunt g e n allerm e n k l i c h e m mit disem brief, das f ü r mich kam in gerichts wis uf den t a g und in dem j a r als dirre brief gegeben ist, und do ich zuo Zuckenrict uf dem kelnhof offenlich ze gericht sasz an statt,, von empfelchens w e g e n u n d och mit vollem gewalt des fromen vesten j u n k h e r n Ruodolfs von Rosemberg in siner vogtie, f ü r offen gericht der obgenant j u n k h e r Ruodolf von Rosemberg, u n d offnot da derselb von Rosemberg in offen g e r i c h t und bat im och ze ervaren an ainer f r a g und mit •urtail durch den beschaidncn J o h a n s e n von Rütin, b u r g e r zuo Bischofzell, sinen fürsprechen, des ersten: was sin recht w e r e n t daselbs ze Zuckenriet und was rechtz er jerlich da hetti, haben solte und möchte'? do f r o g t ich obgenampter richter urtail umb, und ward nach miner frag auhelliklich geoffnot und ertailt, das der obgenant j u n k h e r r Ruodolf von Rosemberg des ersten zuo Zuckenriet vogt und h e r r w e r i über gericht, zwing und penne, und daz er da jerlich uf die wisen daselbs ze Zuckenriet schlachen möchte zwen oder dri mäden, menklichshalb ungesumpt und ungeirret, gar und genzlich und u n g e varlich, u n d daz im och darzuo jerlich und ieklichen jares b e s u n d e r ieklichs hus, hofstatt und hofraite daselb ze Zuckenriet geben solle ain wagenfuoder mist u n d buw in sin winarten daselbs, und das im darzuo ieklichs hus, hofstatt u n d ofraite ieklichs jares [darzuo] tuon soltin ainen tagwon in denselben sinen wingarten öne allen fürzug und Widerrede ungevarlich. und nach diser offnung do bat im der obgenant von Rosemberg d u r c h sinen fürsprechen, hierüber des gerichtz briefe ze geben, ob es billich und recht were. do fragt ich a b e r urtail umb und ward anhelligklich ertailt, das man im billich des gerichtz brief hierumb g e b e n sölte. darnach bat im der obgenant von Rosemberg och ze ervarn, wer bi dem

f

1) nachtrag in einer andern hs. 2) östlich von Zuozwil.

ZUCKERRIET. GEBHABDSWIL.. UFHOFEN.

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brief sitzen und in angeben ald •wer in besiglen s ö l t e ? do f r a g t ich aber urtail umb lind ward mit gemainer urtail ertailt, das drie der ricLter dabi sitzen und in angeben Sölten, und •wenn zwen sprechent, das er stünde als da offnung und urtail geben het, das ich obgenanter richter disen brief dann besigeln sölte mit minem aigen insigcle ; hett ich aber nit aigens insigels, das ich mich dann b u n d e u n d e r aines bidermannes insigel. OEFNUNG VON GEBHARDS WIL, UFHOFEN

UND

IM R U E T L E N . I . 1466. Öffnung [nach] der hüfefnj Ufhofen

und im

Oebhardswil, liüdlen.

I t e m im 66. j a r hand disz g e n a n t e H a n s D u d l i n von W a t t , Cuonrat Zaner von Niderglatt und Bertschi W a g n e r von Flawil disz bencmpten j u n k h e r Ruodolf Giel von G l a t t b u r g und die von Gcbhartswil und wer in die vogti g e h ö r t gütlich ir spenn halb bericht und betragen f ü r sie u n d all ir nachkomen umbe disz nachbencmpten stuck. §. 1. D e s ersten, das die Giel von Glattburg, und w e m es von inen w u r d inne ze haben, zuo Gebhartzwil, ze Ufhofen, im Rüdlen . . . . sind vögt und herre. darumbe und darvon die inne den genanten vogtien ainem vogtherren thuon söln alles das, so vogtlüt irem vogtherren schuldig und pflichtig sind ze ton von der vogti und der gericht wegen in alleweg, nütz usgelassen. §. 2. Item die genanten vogtlüt sond och ainem v o g t h e r r e n d e n mülingraben nit wüsten, sonder im den u n g e w ü s t lassen volgen vom invang ze U f h o v e n bisz uf die mülin nach siner n o t t u r f t . §. 3. I t e m die obgen. vogtlüt sond och h i n f ü r wider allweg g e n Glattburg ze mülin varen in des vogtherren mtilin. wo inen aber ain müller nit tät nach landlöfigen dingen das er ton sölt, und inen das ir nit ze eren brächt, daz sond die vogtlüt ainem vogtherren sagen, der sol inen dann darvor sin und inen benemen alles 6 n g e v ä r l i c h . ' ) §. 4. Item ain vogther oder sin Statthalter m ö g e n d öch richten und gericht haben zuo Glattburg oder zuo Gebhartswil, ald wo es inen dannzemal ie aller fuoglichest ist in der vogti. und wo er oder sin amptlüt also richten wönd, da sol und m a g man den vogtlüten hin lassen gebieten, ainem zuo gericht an 3 ß §. 5. 2 ) I t e m ain vogtherr, amptman oder waibel sol 1) hier sind zwei nicht in die öfnung gehörende Sätze eingeschoben. 2) die art. 5 bis 44 finden sich grösztentheils auch in der öftiung von Oberbüren, deren wichtigste abweichungen hier bemerkt sind.

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

an ieglichem gericht die richter fragen nrta.il ze gen, was sie recht bedunk, bim aid, es sien jargericht oder muotgericht. §. 6. Item ain amptman oder waibel sol alweg ain jargericht acht tag vorhin den nachpuren gebieten und verkünden, sust bedarf nieman dem andren an ainem jargericht fürbieten, weder hofgnossen noch gest. ') §. 7. Item an ainem jargericht sol man zeerst richten umb erb und umb aigen, darnach witwen und waiscn, darnach den frowen, darnach den gesten, und dann den hofgnossen, und dann ainem vogtherren, och sp lang (und) vil und er bedarf, es siend jargericht oder muotgericht. §. 8. Item die vogtlüt sond 6ch entzwischent 9 und 10 bi ainem jargericht sin, oder ainer wer die 3 ß vervallen, und an ainem muotgericht sol man sin 2) umb und in der 11. stund, sie verkünden dann mit ainem vogtherren oder sinen gewalthabcrn ain anders, daz sie muotgericht ie an ainem morgen oder ze abent haben wölen, dem sol dann 6ch nachgegangen werden, wie obstat. §. 9. "Item, wann sich ainer oder zwen oder mer mit fürsprechen an ainem gcriclit gestellcnt, es siend muotgericht oder jargericht, so sol ain Statthalter daz gericht daz nieman den andren sum an bannen, menglichem an 3 ß sinen Worten, er wöll dann ain urtail sprechen oder widersprechen gesten und iederman, oder sie gangent hinweg, werent aber so frävenlüt da oder partiglüt, so mag man es denselben höher gebieten, ie nach gestalt der sach. 3 ) man mag 6ch gebieten, daz nieman armprost, spiesz noch dheinerlai sorglicher wäffen trag zuo dem gerichtzring oder in das husz, da man inne rieht, an 10 U uszgenommen ain vogtherr und sine knecht, und wäm von aim vogt oder sim anwalt enpfolt würt frid ze machen und ze schirmen. §. 10. Item, wer den andern vor gericht beschalket mit schmähen oder bösen worten und sich nit liesz benügen des rechten, der sol gestraft werden umb 5 & und daz nieman dem andren vor gericht Unzucht erbiet; tü aber ainer Unzucht mit werken, den sol man strafen nach dem schaden und gestalt der sach, und sol man im nach der sach zwifalt buosz erkennen, damit nieman frevel noch unzucht vor gericht begang. *) § . 1 1 . Item ain amptman sol ainem gast richten all tag, wenn er kompt, uszgenommen 5 ) hochzitlich tag, sontag lind 12 boten tag, und so die gericht ufgeschlagen sind zuo zitcn, so dazselb och billich ist. §. 12. Item, wo doch nit ain geschworn gericht ist, da sol 1) Oberbären fügt hinzu: usgelassen frawen, denen sol man darzn verkünden ungeverlicb. 2) Oberbüren fährt fort: wie inen ain aman das verkündet, wen es ainem vogt oder stathalter kumlichest ist, es sie morgens oder abends, alles ungefiirlich. 3) der folgende satz fehlt in der öfnung von Oberbüren. 4) Oberbüren : Item, wer den andern vor gericht beschalket mit Worten oder werken, der soll zweifaltig buosz verfallen sein nach auswisung der offnung. 6) Oberbüren: uszgelaosen zue ziten wen man nit rieht und die gericht zuethnen sind.

GEBHARDSWIL. UFHOFEN. IM RUETLEN.

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dennocht nieman urtail g e n noch u f h e b c n , dann die darzuo von ainem vogt oder sinen Gewalthabern gesetzt werdent. geb aber iemand a n d r e r urteil oder h ü b iemand andrer u f , d e r sölt darumb gestraft w e r d e n u m b 10 Si und sol desselben h a n d ') dannzemal am rechten nieman weder guot noch schad sin an der zal. §. 13. Item, wer uszgcnd zins usz ainem guot hat, dem sol m a n nach sinen briefen richten, hat aber er nit brief und hatz so lang ingehebt, so sol man im uf sin inhabentz g e w e r und i n n e m e n richten und angrifen mit recht erloben nach zinsrecht u n d siner briefen inhalt. §. 14. Item von i e t l i c h e m zinshof oder g u o t sol man zeerst uszrichten schnitterlon und rindmiet, 2 ) damit derselb bluom, 3 ) den man da angrifen will, u n d e r daz tach b r a c h t und mit gcbuwen ist, nit mer, und darnach was uszgend guot usz dem hof g i e n g , und darnach wasz zins uszstünd uf dem guot, sie siend alt und nüw, sol man och uszrichten, u n d besonder ain vogtherrenzins, da ist dhain g e w e r für. wer darnach ie zeerst heft u n d daz recht suocht u m b schuld, der vert zeerst f ü r nach den benempten stucken umb sin schuld, uszgenomen ain vogt und h e r r e des gerichtz vert f ü r vor allen häften und allen schulden, ob doch iemand vor im g e h e f t hett, wann alle heft im sinen rechten 6ne schaden beschehend, deshalb er umb sin schulden und zins vorusz vert. §. 15. I t e m 4 ), was köft oder verköft w ü r t in der vogti, es si ligend oder varend guot, oder welherhand köf oder g e mächt besch&hent, oder lüt ainander zuo gemainder annemend, oder welherlai versatzung man tet, daz sol alles vor gericht g e f e r t g e t w e r d e n , oder es hat nit craft. w e r e n es aber leheng ü t e r , so sol es vor d e r lehenhand gevertiget werden, sust hett es dhain craft. und w e n n der richter sitzet u n d 6 rechtsprecher bi iin hat, so ist ir g n u o g zuo ainer v e r t g u n g ; minder sol ir nit sin. §. 16. Item, was briefen in dem gericht mit recht erkennt w e r d e n t landkündung zimlicb brief, sol m a n aim. vogtherren i ß & von ainem sigel gen. §. 17. I t e m , , welcher ain urtail in der vogti ziehen will, der mag sie salbdritt zühen f ü r ain vogtherren vom richter und den rechtsprechern. §. 18. I t e m , wer öch in d e r vogti und gericht beschwert mit ainer urtail würde und nit dri h e n d 6 ) hett, daz er ziehen möchte, derselbig mag in 10 tagen f ü r ainen vogtherren sppalieren nach f o r m d e r rechten. §. 19. I t e m , wo ain gast mit ainem hofgnossen rechtet oder zwen gest mit ainander, da sond die gest vertrösten, was in mit recht erkennt werd, dem nachzegan und ze h a l t e n , öch g n u o g darumb ze ton, 10 # -9- oder

1) die er bei der abstimmung aufgehoben hat. 2) miet ist nach Stalders echweiz. idiötikon 2, 209 salz für daB rieh, vom goth. inats, 3) nutzung, ertrag eines landgntes. Stalder a. a. o. 1, 188. 4) vgl. das zweite weisthum §. 60. 5) weil er selbdritt das urtheil ziehen «oll.

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S T . G A L L E N . STIFTSLA.NDE.

me, nachdem die sach an ir selbs dann ist; und sol ain gast ain ingesesznen vogtmann ze tröster gen, der pfandbar g n u o g s i , ' ) möeht e r aber den nit gehaben, so sol er uswendig ain tröster gen, daran ain r o g t h e r r oder sin gewalthaber k u m ; 2 ) oder ob er den 6ch nit gehaben mag, so sol er schweren zuo gott u n d zuo den hailigen, was im und r e c h t 3 ) geb, dem gestracks nachzekomen und gnuog ze ton 6ne fürwort. §. 20. Item es sol nieman dem andren uf f r ö m d e gericht fürnemen, es si dann umb gaistlich S a c h e n ; 4 ) welcher das uberfert, ist die buosz 10 i? S . §. 21. Item, welcher dem andren mit recht h o p t g u o t anbehebet, dem sol man zimlichen schaden och erk e n n e n , also was im gerichte halb daruf gegangen ist, nit mer, uszgenomen was sich ainer verschriben hat und dingen lat, daz sol er uszrichten. och desglich gestcn, was gerichtz halb daruf at, darzuo all tag 2 ß d- für Ion und zerung; hat er aber rief, darnach sol man richten, oder lüt, daz er in bedinget hat. §. 22. Item, welcher aber vor gericht ain rechnung begert, dem sol man sie erkennen, doch so sol man im gebieten, was er im mit rechnung schuldig werd, daz er dem clager von stunden an uszrichtung darumb tü. §. 23. Item, wer, ob sie in der rechnung stöszig würden, umb denselben span sol sie ain recht wider entschaiden. §. 24. I t e m , w e n n ain Statthalter 5 ) ain penden will in d e r vogti u m b gichtige schuld etc., was nit gichtig ist sol m a n f ü r gericht schiben, 6 ) und sol zeerst nemen varende pfand, ist so vil d a ; w e r aber nit so vil v a r e n d e r pfand da, m a g er dann g e l e g n e p f a n d nemen, und die varende pfand 7 necht im g e r i c h t ligen Ion und dann v e r k ü n d e n uf des pfands schaden, des die pfand gewesen sind, und dann zuo dri tagen uszr ü f e n und v e r k ö f e n ; desglich sol man mit den gelegnen pfänden och ton und varn, dann das dieselben 6 wochen und 3 tag T) im gericht ligen, und im dann v e r k ü n d e n und och zuo dri t a g e n uszrüfen und v e r k o f e n , u n d am dritten t a g , so die sonn fiirgold g a t , 8 ) so sond die pfand uszgeriift sin. wer es aber umb zins 9 ), gelihen guot oder gelt, so sol man pfand nur dri tag ligen lassen und dann verkofen, oder man mag denselbigen gebieten, den ansprecher in dri tagen uszzerichten. was man och m e r usz einem p f a n d loste, dann man ainem Schuldner schuldig w e r und ainem amptman sinen Ion, das sol man dem wider gen, des das pfand gewesen ist 1 0 ). und wer die

f

1) Oberbüren: daran man kompt. 2) Oberbüren: ain vogt oder sein Statthalter ain benüegen habend. 3) Oberbüren: recht und urteil. 4) Oberbüren fährt fort: es sie darv, daz ainer rechtlosz gelassen wurd und sich das kundlich erfund. 5) Oberbüren: aman. 6) Oberbüren hat dafür: umb gichtig schuld, welcher im auch dieselben'pfand versait nach hofsrecht, der ist ainem herren und vogt verfallen 10 pfund 0-. 7) Oberbüren: 15 nacht. 8) d. h. untergeht. Stalder a. a. o. 1, 463. 9) Oberbüren fügt hinzu: lidlon. 10) Oberbüren fügt hinzu: nach gantrecht.

G E B H A R D S W I L . UFHOFEN. IM R ü E T L E N .

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pfaiid in dem gericht nit kofen wölt, so mag man die in der andren des vogtherren gericht ains tragen und da verkofen, und wclher hofgnosz daruf büt, der koftz zuo glichem gelt von dem gast. ') ain amptman sol och sin Ion 2 ) vorusz nemen ze riifen, aas ist von 1 ff 6 & ze rüfen und (von) 10 ß & 4 & ze rüfen, von 5 ß & 3 & ze rufen, und was under 5 ß ist, 2 -5- ze rüfen. §. 25. Item, wenn ain insäs aincm gast das sin heft, das sol man dem gast under ougen verkünden, mag acht s ) das pfand den costen usztragen; ob es aber den costen nit ertragen mag, so sol man dem gast verkünden an die herberg, da er zenächst geessen und getrunken hat, oder da er zeletzt gewesen ist, und dann das pfand 7 nächt ligen lan und dann verkofen, wie obstat, geb aber ainer ainem essend pfand, daz mag ainer an ainen wirt stellen, uf die hut spisen, und nach 7 nechten sol man dem verkünden, wie obstat, und dann verkofen, wie obstat. §. 26. Item, welcher aincm Statthalter pfand verseit umb gichtige schuld, es siend frowen oder man, der und dieselben sollen gestraft werden umb 9 ß, als umb die efatten; und ob er sich des widerte ze geben, so sol der Statthalter knecht zuo im nemen uf des ungehorsamen schaden die knechten halb undsust; ob er sich des och widren wölt, mag man im bieten an 10 ff & und darnach zuo im g r i f e n , ob aber er ungehorsam erschin, und in aim vogtherren antwurten. §. 27. Item, welher och den andren in der vogti selb pfandte, wie er daz tuot, ön ains vogtherren und siner amptlüt erloben, da ist die buosz aim vogtherren 6 ff -9- und dem, den er pfendt hat, 6 ß §. 28. Item 4 ), welcher 6ch weder pfand noch pfenning in der vogti ze gen hat, dem sol man gebieten in acht tagen an 10 ff -9- usz den gerichten (ze) ziechen, ob des der cleger begert; und gat er wider in die gericht, e er den cleger abtreit, so mag und sol man zuo im grifen und in ainem vogthern in gevängnusz antwurten. wann och ain sölicher ain halb iar usz den gerichten ist, dann mag in der cleger mit fremden gerichten fürnemen. §. 29. Item 5 ), näm ainer ainem das sin, daz in gebot oder haft geleit wer, ist die buosz 10 ff §. 3 0 . 6 ) Item, näm 6ch oder geb ainer, hinder dem es verboten oder in haft geleit wer, ninusz 6n erlobung ains vogtherren oder sins gewalthabers, ist die buosz aincm vogtherren och 10 ff §. 31. Item, ob ain hofgnosz usz den gerichten

1) dieser satz fehlt in der öfnung von Oberbüren. 2) Oberbüren: gantlohn. 3) oder acht, d. i. etwa, vielleicht. Stalder 1, 88. 4) Oberbüren: Item, welcher ouch weder pfand noch pfening in der vogtie zue geben hat, den soll man dem cleger zu gast geben. 5) Oberbüren: Item, was auch mit ainem vogt oder seinen amptlüten oder von iren empfelchs wegen in haft gelait wirdet, wie daz ohne recht uszer dem hof verendert wird, so ist die buosz ainem vogt 10 pfund >V 6) Oberbüren hat dafür: Item ain vogtman mag ainen gast daz sein wol helfen mit erlauben aines vogts oder seiner amptlüten.

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

ziehen wölt, der sol vor ainem vogthern und och den nachpurn gnuog tuon und was er inen schuldig war; welcher daz nit tet, dem mag man das sin heften und mit varn nach dea hofs recht. §. 32. Item zimlich kuntschaften mag man gebieten an 1 ft also wo zwen umb ain hag stSsz Ketten, oder wo ain mark verlorn wer und man nit Wiste wo die ston sölte, oder wo anstüsz oder anwand wSrent zwischen fyöven, äcker, wisen, waiden, holz oder veld oder umb böm oder umb straszen ald tribweg und fuoszweg, darumb sol man kuntschaft setzen, wa aber ainer dem andren anspricht ain hus, ain hof, acker, wisen, holz oder veld, daz sol man ainem mit recht abzühen und nit mit kuntschaft. §. 33. Item, warumb ain vogtherren oder sin-amptlilt inne dem gericht kuntschaft sagent, daz sol gelobt und daruf gericht werden und für 7 mann guot sin sin sag und gnuog. §. 34. Item, welher och kuntschaft über den andren sagen will vor recht, der sol sagen nach des rechten erkantnusz, was im von der sach ze wissen si und uf in bezügt sie, ochdarbi und mit gewesen, das gesehen und gehört hab, dann man sol nieman daz sin abkennen uf hörsagen, sonder sol man es wissen.') §. 35. Item, welher aim amptman 2) fürbieten will, der sol zuo aim vogtherren gan und in bitten umb ain richter. defselb richter, den im ain vogt git, der sol die zit gwalt han umb dieselben sach ainem amman oder waibel fürzuobieten und Über in ze richten untz usztrag der sach nach des hofs recht und der offnunj» innehalt. §. 36. Item an kilwihenen, hochziten und an tanzen, och an andren Versammlungen der lüten, sol ain amptman oder waibel bi zit gebieten an 10 U & oder höher, ob sich daz begab, das nieman dhainen uflöf mache, noch dehain zerwürfnusz, noch dehain alte atzung nit Sfre. 3 ) dät es aber ieman darüber, zuo dem sond die nachpurn grifen und haiszen vertrösten nach des hofs recht oder sie aim vogtherren in gevänknusz antwurten. §. 37. Item, welher koft oder verkoft in der vogti gelegen guot [in der vogti gelegen], wie oder wo das geverteet, aas sol doch ainem vogtherren an den gerichten und an allen andren sinen gerechtikaiten, der herlikait zuogehörende, desglich den nachpurn an iren rechten dne schaden sin. §. 38. Item, wer och 7 schuoch wit oder brait hat gelegnes guotz in der vogti, der sol darvon zuo allen jargcnchten gän und darin gehorsam sin als ander vogtlüt nach inhalt der ofnung; welcher 4 ) aber hushablich sitzent uf den gütern^ der sol mit allen dingen gehorsam sin und thuon nach uszwisung der offnung. §. 39. Item, welher in der vogti schädlich vich hette, 2) Oberbüren: aman oder waibel. 1) Vfrl. Graf Und Dirtten- «. 457. 3).&fern ist wiederholen. St&lder J, 90. 4) die folgenden Worte fehlen in der öfoung von Oberbüren.

G E B H A B D S W I L . U F H O F E N . IM RUETLEN.

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welherlai vich das wer, ochsen, rinder, kü, rosz, sclrwin, hund, oder wie es namen hett, daz sol ain yogtherr oder sin amptlüt gebieten hinweg zuo ton oder inne ze haben, ie daz hopt an 3 ß und ie höher imer, so dick bisz die weit unschadhaft würt darvor. §. 40. Item, welher in der vogti den sommer mer vich uf die gemain brach oder waid schlug, dann er den winter gewintren möcht uf den gütern, so er in den gerechten buwet, da sol ain amptman gebieten ie daz hobt, daz ze vil wer, in dri tagen dannen ze ton, an 3 ß 3- und ie höher, welles ainer überfür, bisz im nachgangen würt. *) §. 41. Item, wer ieman in der vogti, der da inleite gemain werk (1. merk), och Heker, wisen, waiden, holz oder veld, daz usligen sölte, es wer zuo etlichen ziten oder über jar, daz sol ain vogther oder sin amptman gebieten menglichem, wer daß tät, wider uszzelegen in acht tagen, an 10 u & und darnach höher, bisz im nachgangen würt. §. 42. Item, wer dem andren mit sinem vich schaden tuot tags, ist die buosz von iedem hobt 3 ß & aim vogtherren und beschechnen sin schaden abtragen nach der nachpurn bekantnusz; beschäch es aber nachtz, so halt man es für ain nachtschach, wer 10 it &. §. 43. Item ain vogther mag in der vogti verbieten alles gewild ze vahen, es si hasen, reher, rebhüner, tächs und wie es namen hat, an 10 Ü und wer das überfur, höher; desglich hürdvallen, schupfraitel und derglich, damit dehaincr dorn andren sin hund oder katzen vahe. §. 44. Item, welher ain efrid oder efatt, der schran geben solt, ze ziten oder über jar uszhowet oder wüst, daz er dardurch verdürpt, 6n erlobuög ains vogtherren und siner amptlüten und öch der nachpurn, der sol darumb gestraft werden umb 10 ft 9 . §. 45. Item ze ogstenzit, wSnn an zeig noch geschnitten wirf, so mag ain vogtherr sin amptman die zeigen lassen verbieten, ie daz hopt an 3 ß frömden und haimschen, bisz die zeig abgeschnitten werdi, darumb daz nieman den andren überile, noch nieman sin korn gefretzt noch gewüst w e r d , bisz man abgeschnitt. dann mag iederman intriben, wer trätt darin hat. welher aber korn infürt, der mag diewil wol sinen rinder und rosz uf sin gütern hüten, doch andren öne schaden. §. 46. Item, wenn ain vogtherr der nachpnrn zuo ainer gemaind bedarf oder irer vil oder lützel, mag er inen lassen gebieten darzuo an 3 ß & und ie höher, sust sol nieman kain gmaind han noch samlung, dann mit ains vogtherren willen, oder weihe daz täten, die Sölten darumb gestraft werden, ainer umb 10 U §. 47. Item, wo guot in der vogti funden würde under und ob der erd, daz sol und ist ains vogtherren von siner herrschaft wegen und der vogti; oder 1) Oberbüren fügt hinzu: uszgenommen arme lüt, da mag ainer haben ain kue, ain kalb, vier henen, ainen banen und ain sohwein, alles nach innehält der offnung.

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

wo guot wer daz nieman wölt, oder guot darumb man rechtote oder sust in spann lag, das sin nieman wölt, oder guot das niemans aigen da wer, das als ¡st mulafich (?), hört alles aim vogtherren zuo, dem sol man es antwurten. §. 48. Item ain vogtherr mag och in der vogti alle unzimlich schwur verbieten und strafen. §. 49. Item ain vogtherr mag och lassen verbieten in der vogti tanzen, och spilen und karten, aventüren, 1 ) und wie die ding namen hand, an 10 U ü oder höher, ob daz nit beschieszen wölt, denen so semlichs täten, oder den so sie huszetent und hofent, zuo hailigen ziten, oder so er besorgte unlust und zerwürfnust darvon ufstän, oder so aim vogtherren ain angeborner fründ abstürbe, oder ander zuofäll. §. 50. Item, wo gens zuo schaden oder uf samen gand, mag ain amptman gebieten die gens inzehän oder zuo behirten, ieglich gans an 3 ß 9-; täten sie darüber ieman schaden, sol man bezalen und dann höher gebieten. §. 51. Item ain vogtherr mag lassen verbieten in der vogti an 10 U 9 , daz nieman in denainen krieg 6n ains vogtherren urlob weder gang noch ritt, weder zuo herren, Stetten, noch lendern, uszgenomen ain ieglicher mit sinen obren oder da in sin oberkait hin schickte. §. 52. Item in allen kriegsnöten und löfen sond die vogtlüt ainem vogtherren und sinen anweiten gehorsam, bchulfcn und beraten sin, uszgenomen gegen irem natürlichen herren. §. 53. Item ain vogtherr mag in der vogtie gebieten lassen an iedermann, das man gewärlich füre in öfen, och an fürstetten, und sol ain amptman die gesehen wie die fatten und über daz gebot höhern wer ungehorsam wer, damit nit die andren nachpurn siner liederliche (halb) verdärbent. §. 54. Item es sol nieman in der vogti dehainen ofnen ächter mit wissen weder husen noch hoven, an 6 & §. 55. Item, welher in die vogti zücht, wo oder an welhes end, und da huset oder hovet oder ain hus enpfacht, dem sol man lassen gan ain kuo und ain kalb, vier hennen undainenhanen und ain schwin den summer uf die gemainen brach oder waiden und trätten. darumb och gmain merk und trätt von der vogti angesehen und ufgesetzt sind und dar gäben, und och man brächen nit inzünen sol, darumb, wann ain arm man in die vogti züch und gehorsame thuot, daz er sämlich gerechtikait habe als ain ander vogtmann, kum doch wannen er wöll. doch sol er es behüten und halten, och sust thuon als ander vogtlüt. §. 56. Trätt Oebhartswiler und Ufhover. item die von Gebhartschwil und Ufhoven hand trätt in das Rüdlen in die zeig gen Dorlusz, und daz Rüdlen hat hinwiderumb uf sie in der zeig och trätt. item die zeig gern Schwarzenbach uszhin hat trät neben dem sigen ufen Varnabül uszhin. item die zeig 1) hazardieren ?

GEBHARDSWIL. UFHOFEN. IM RUETLEN.

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gern hüsle hat trätt geil Glattburg abhin in die zeig gen dem mwang (invang?) und Glattpurg hat hinwiderumb trätt uf die zeig gern hüsle. § . 5 7 . Disz sind gemain merk der vogti. item so sind disz gmain merk zuo Gebliartswil und Ufhoven und von alter so gehalten und gewesen, item das holz an der kilchstaig ob dem weg ist ain recht gmain merk und von alter her alzit darfür gehalten und genutzet, item der Schwarzenbach ist ain recht gmain merk und gat abhin unz uf die Glatt und von alter darfür gehalten und genossen untz an ain stuck, ist des gottzhus zuo Magnou, das öch undermarchelt ') ist. item der acker hie diset dem wiger stost uf des gotzhus wier, ist uns en für ain recht gmain merk für das, so das gotzhus ertrenkt at, sol och ewenglich darfür gehalten werden. §. 58. Item die obgen. trätt und gmain märk sol nieman verlihen, noch verkofen, noch versezen, noch dehain weg ändrung mit thuon, weder inlegen, noch buwen, noch daz holz darab nawen, dann mit der vogtherren gunst, wissen und willen, wann die von der vogti ufgesezt und darzuo geben und geordnet sind, also wer in die vogti züg und gehorsame thü, daz er dann semlich gerechtikait habe. §. 59. Item, ob ieman in der vogti den andren gevarlich sech umbgän oder sich gevarlich baren, oder belündet lüt darin wären, da sol ic aincr den andren manen und zuo denselben grifen und sie ainem vogtherren antwurten, der mag öch semlich ungehorsam oder belündet lüt usz sinen gerichten lassen vertriben. §. 60. Item, wer sich frävenlich wider semlich offnung und Satzung und alt herkomen des dorfs und der vogti satzte und nit hielt, der sol darumb gestraft werden, umb 10 v£ aim vogtherren und den richteren umb 10 ß 9-, und dann dem ungehorsamen gebieten witer an 10 U oder höher, usz den gerichten (ze) ziehen in acht tagen oder die offnung ze halten ; übervert er das, so sol man zuo im grifen und in ainem vogtherren in gevänknusz geben. §. 61. Item, ob sich über kurz oder lang zit begab dise offnung ze meren, diwil man alle ding nit uf ain mal betrachten kan, das mag man thuon, und wasz zuovällig Sachen und buoszen sich begäben, die nit in diser offnung geschriben wären, die sond och gehalten und gesetzt und och in disz offnung gesetzt werden, wie min herr von Sant Gallen und ander, die vogtien und gerieht hand, dieselben artikel hielten. §. 62. 2 ) Item, das ain amptman oder waibel alle gebot, frävel und buoszen in den gerichten melden und ainem vogtherren sagen, och die reentvertigen, wie sie die fürkumpt,

f

1) undermarchet, untermark? 2) von hier an nachtrage.

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

gie werdent claget oder nit. §. 63. Item es sol och nieman in dehainen krieg gan noch riten, woder zuo herren, Stetten noch lendern uszwendig der aignosaeh^ft, öne erlobung ains vogtherren, oder wer das tSt öne erlobung ist ze buosz vervain 10 % d . §. 64. Item ain vogtherr mag och lassen verbieten die langen Schnäbel an den schuochen und och das kurz gewand an 5 ß und sol der spitz nit lenger sin dann zwaier glaich lang und das häsz als verr, als ainer mit siner nidergelasznen hand geraichen mag. §. 65. Item ain vogtherr mag och verbieten an 10 ® & in den gerichten, das nieman dem andren sin kind zuo der e geben noch vermehlen sol, weder rät noch tät darzuo thuon, öne gunst, wissen und willen vater und muoter oder der kind vögt ald verseher der nächsten fründen, ob nit vater und muoter da wer. §. 66. Item es sol nieman dem andren sin ewib h i n w e g f ü r e n ; wer das tat, ist die buosz 10 ft £ ainem vogtherren. §. 67. Item, wer Öch, das ain eman ainem andren sin tochter über sin willen hinwegfürte, der sol och gestraft werden von ainem vogtherren umb 10 Sf §. 68. Item ain vogtherr mag öch gebieten in den gerichten zuo ziten, so in des notdurftig dunkt, das menglich in ain zit gerüst si mit harnasch, waffen, schuochen und ander nottürftikait, an 10 S §. 69. Item, was in gerichten sitzet, wonet oder dienet, m&nsnamen die 14 jar alt sind, sond järlich ainem vogtherren schweren den aid, wie der geschriben stät. Buoszen

Oäbhartechwil

der offnung nach, was in die

vogti

gehört.

8. 70. Item, welher ainem vogtherren sinen boten und amptlSt mishandlete, waz unzucht oder frevel an denen begangen werdent, die söllent umb zwifalt buosz gestraft werden. §. 71. Item, wer dem andren das sin frävenlich 6ne recht nimpt, welherhand guot das wer, ist die buosz 10 & und dem das sin wider ze gen, dem es genomen ist. §. 72. Item, welher an ainem gericht mit sim fürsprechern ufhebt oder mit siner urtel, die im dienen möcht, deren ietwederer sol gestraft werden umb 10 ffi S-, und sin hand sol nieman schaden an der zal der hend. §. 73. Item, wo öch zwu urtel im rechten umbgand und ainer mit baiden urteln ufhüb, der sol och gestraft werden umb 10 ffi §. 74. Item, welher och nebet dem rechten zuo her lüf und mit ainer urtel ufhüb, der sol och gestraft werden umb 10 wann nieman urtel g e n noch ufheben sol, dann die, so von ainem vogtherren dar geordnet und gesetzt werdent. §. 75. Uf suntag nach sant Niclasztag anno 76 hat amman Brugman usz bevelch des vogtherren verboten, daz nieman ghain holz, so in der vogti gehowen oder gewachsen ist,

GEBHARDSWIL. UFHOFEN. IM RUETLEN.

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uszw&ndig ains vogtherren grichten niendert verköfen, verschenken, noch hiafüren sol, an 10 % damit die hölzer dister minder gewüst wärdent. II. 1468. >) Anno domini tusent vierhundert sechzig und acht jare im maien sien der edel und vest Euodolf Giel von Glattpurg, der zit schulthais zuo Wil, ainer (sit) und gemain inwoner und nachpuren zuo Gebhartschwyl, Ufhoven und im Rudeln durch den hochwirdigen fürsten und herren hern Ulrichen abt des gotzhus St. Gallen, unsern gnedigen herren, mitsampt siner gnaden räten bericht und offenlich vertedinget mit baider partien -wissen und willen, und sind die genanten vogtlüt in den obgenanten vogtien dem gerürten Ruodolfen Gieln ainer sölichen ofihung in den vorgenanten vogtien zuo halten für sich, ir erben und nachkomen und alle inwoner derselben vogti ewigklich hinfür dero nachzuokomen ingegangen [sind] und hoch gelopt bi guoten trüwen an geschwornen aiden statt für si, ir erben und all ir nachkomen, semlich offnung hinfür ewigklick ön intrag zuo halten, wie hernach volgt. dem ist also: §. 1. Item des ersten, so sind die obgenanten vogtien mitsampt gericht, zwing und penn und aller herlikait mit «11er ewaltsami und gerechtigkait, mit wildpann, vorst und aller erlikait und zuogehörd der Gieln von Glattburg über lüt und guot, uszgenomen das malafitz, waz vom leben zum tod brächt wirt. §. 2. Item es sollen ouch alle die, so in den obgenanten vogtien und gerichtsmarken gesessen und wonhaft sind, schweren Ruodolfen Gieln und sinen erben und nachkomen als herren und vögten der obgenanten vogtien, "Waz si im als aim vogt der obgenanten vogtien halb von rechtz wegen schuldig sigen ze thuon, ouch im und sinen amptlüten von sinen wegen von der gericht wegen gehorsam sin sollen und wellen, trüwlich und ungevarlich. §. 3. Item alle die, so in den genanten vogtien und gerichtsmarken sitzen und wonhaft sind, iegklich sundrig spis, es sig frowen oder man, sond ierlich ainem vogt ainen tagwan thuon, als daz von alter harkomen. dem ist also: wer vich hfit, der sol den tagwan mit sinem vich thuon, und wer nit vich hSt, der sol es mit sinem lib thuon, ! ) wenn er darumb von ainem vogtherren oder sinen amptlüten ermant wirt. §. 4. Item es sol ouch iegklich sundrig spis, es sige frou oder man, in den vogtien jerlich ainem vogtherren vor vasz-

1) pergamenths. im stiftearchiv. daselbst auch ein altes, aber sehr unvollständiges druckexemplar. 2) vgl. oben Seite 24 §. 2.

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

nacht ain vogthuon gen, daz ze geben und ze nemen sige, wenn er darumb ermant wirt von aim vogt oder sim Statthalter, er sig vierzcchen tag vor vasznacht in der vogti, oder er züch vierzechen tag nach der vasznacht hinin, so sol er es geben. §. 5. Item, wer ouch in den genanten vogtien und gerichten schenken oder dehainerlai Wirtschaft triben wil, lützel oder vil, der sol die täfri vor von ainem vogtlierren enpfachen. §. 6. Item, welher vogtman aber dhainerlai Wirtschaft tribi, lützel oder vil, edemmal es im von ainem vogt erlopt und im die tefri geliehen wurd, der sölt gestraft darumb werden umb fünf pfund pfennig und ain gast umb zechen pfund pfening. §. 7. Item und nach den obgenanten vorgeschriben artikeln, die man ingegangen ist zuo ewigen ziten vorus ze halten, wie hie vorstät, die ouch von alter harkomen und ouch also gehalten sind gesin, so sol man dannenthin die offnung halten, wie min gnediger her von Sant Gallen mit den von Gossou ') ainer offnung ains worden ist, wie dann das hienach luter begriffen und geschriben stät. und waz aber nit hie in diser offnung begriffen und geschriben wer, das sol man hinfür ewigklich halten, wie man daz hiiifür zuo ewigen ziten ze Gossou halten wirt ufgenomen ze halten haben, ön alle widerred, oder welher das nit hielt ietz oder zuo künftigen ziten, den sol und mag ain vogt darumb strafen nach gestalt der sach und der offnung inhalt. §. 8. Item, was freveln, gebot oder buoszen in den vogtien und gerichten vallent, die gehörent alle ainem vogtherren zuo, wie das in oder sin amptlüt fürkompt. §. 9. Item, wer oueh in den genanten vogtien und gerichten sitzet, wonet oder dienet, der sol dem vogtherren und sinen amptlüten und den gerichten gehorsam sin, er sig fri oder aigen, wes er well. §. 10. Item, was ain vogtherr oder sin amptlüt in den gerichten von ains vogtherren wegen gebüt und wie hoch, ist der, dem das gepoten wirt, ungehorsam, so mag der her oder der amptman das gebot höchern; ie höcher und wie hoch der amptman das gepüt, wirt daz nit gehalten, so vil ist der ungehorsam dem vogtherren ze buos verfallen. §. 11. Item, und wenn ain hofman ain hofguot zuo koufen gibt ainem, der nit ain hofman ist, denselbigen kouf mag ain hofman in siben nechten, nachdem und der kouf offen •wirt, versprechen, wurd aber ain sölicher kouf in siben nechten nit versprochen, nachdem und er offen wurd, so sol der, der kouft haut, bi sinem kouf beliben, doch tailgnossen haben daz vor mengklichem zuo versprechen. §. 12. Item, ob man in den gerichten ienen muotpennufsatzte, es wer da (1. daz) man weg durch korn zuo krieszen machte, 1) westlich von St. Gallen.

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oder obs, reben oder kcfen, oder warumb daz wer, ze holz oder ze veld, das sol inen ain Statthalter verbieten, und wer daz überfert, der ist aim vogtherren die pot verfallen ze geben. §. 13. Item, welher vogtman in den genanten vogtien und gerichten hinweg ziechen wil, das mag er thuon. doch ob er dem vogtherren zins, frefel oder anders, desglichen andern hofgenossen dannenthin ouch ichts schuldig wer, das er das uszricht und abtrag. wölten sich aber ainer oderaine widern sölich schulden uszzerichten, so mag ain amptman und, ob er nit gegenwärtig wer, ain nachbur im gebieten des ersten an 1 ft darnach an 3 ff & und darnach an 10 U das er sölich schulden uszrichte und bezale. tet er das nit und überfür sölich pot alle, so sol man zuo im grifen und in ainem herren antwurten und daz guot im gericht behalten, untz ainem vogtherren und ouch den nachpuren dannenhin gnuog geschieht oder aber nütz mer da ist. §. 14. Item, wer mit dem andern stöszig wurd, so mag ain amptman oder, ob er nit da wer, ain ietlicher liofman des ersten frid pieten an 10 U # und, ob das Überfarn wurd, an den aid, und ob ainer das alles überfert, dann so sollen der amptman oder die nachpuren, oder wer zuogegen ist, bim aid gebieten zuo im ze grifen und den dem vogtherren ze antwürten. wer aber zuo aim sölichen nit tet und ain sölichen nit gehorsam hulf machen, den mag ain vogther darumb strafen. 15. Item, welcher das gericht in den genannten gerichten anruft, er sige gast oder burger ( dem sol man zum rechten helfen und nieman usz den gerichten füren lauszen, es wer dann, das ain vogther vergunste, oder ob ain vogther oder sin amptlüt zuo ainem grifint. darzuo sollen die nachpuren helfen und raten, daz nieman daran gesumpt werd. §. 16. Item es ensol noch mag kain gast den andern in den obgenanten gerichten nit heften. §. 17. Item es sol ouch ain vogther oder sin Statthalter in sinem namen in den gerichten haben jerlich drti jargericht, ob es not wirt, zwai ze herpst und ains ze maien, oder ains ze herpst und zwai ze maien, weders dem vogt allerkomlichest ist. §. 18. Item der amptman sol ouch iegklichem zuo den gerichten zuo komen gebieten an 3 ß §. 19. Item ain amptman sol schweren aim herren nnd vogt trüw und warhait ze laisten und das ampt zuo versechen nach nutz und er ains vogtherren und ouch der nachpuren, und ain gemainer riebter sin umb das, so für in bracht wirt, dem armen als dem riehen und dem riehen als dem armen, weder umb mict noch umb gab, umb silber nacli umb gold, weder von früntschaft noch von vindscliaft wegen, sunder umb des ploszen rechten willen, alles trüwlich und ungevarlich. also schwerent die richter ouch. §. 20. Item ain amptman sol von ainem insessen ain pfening^ nemen fürzebieten im gericht und von aim gast zwen pfening. §. 21. Item zuo winterzit, so ain winterban ist, so sol mengklich den andern über sölich ban usz den hölzern

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

und velden liolz filren lauszen 6n hindermsz, doch 6n groszen schaden. §. 22. Item, -wenn a!n vogther in der genanten vogti ainen amptman setzen wil, so sond die genanten vogtlüt ainem vogt dri erber man fürschlachen, under den dri fürgeschlagen sol der alt amptman ainer sin, und uszer den drien mag ain vogt oder sin anweit ain amptman nemen; ob sü aber kainen under den drien fundent, der ainem vogt eben were, so mag ain vogt oder sin anwalt den vogtlüten dri man fürschlachen, uszer den dri mannen sol denn ain gemaind ainen zuo ainem amptman nemen. und welcher also zuo ainem amptman erwelt wirt, der sol sich des nit -widern, oder man mag im es gepieten und in gehorsam machen. Wie man sich umb huoizen erkenne sol.

§. 23. Item, welher inlait gemain merk, ouch wisen, akkern, waiden, holz oder veld, das uszligen sol, es sig zuo ziten oder über jar, der ist ainem vogtherren verfallen 10 S 3und sol glichwol das wider uszlegen. §. 24. Item^ wa ainer dem andern sin gelegen guot anspricht und das mit recht nit behept, der ist dem angesprochnen verfallen 3 S 3- und ainem vogtherren 6 U uszgenomen zusprUch die eich von erbschäft fügen wurd oder wo man vor begerte ze marken und undereng ze thuond. §. 25. Item, welher den andern frävenlich aist liegen der ist ainem vogtherren verfallen 18 ß S-, und ain frou 9 ß 2) §. 26. Item, welher frävenlich ain messer zuckt und doch nit schaden tuot, der ist ainem vogt verfallen 1 S i . §. 27. Item, welher den andern frävenlich mit der funst schlecht oder sunst miszhandelt, 6n das er ain bluotrünszig macht, der ist aim vogtherren verfallen 18 ß & und dem cleger 3 ß ob er in aber herdfellig macht, so rieht man naen dem schaden und gestalt der sach. §. 28. Item, welher den andern bluotrünszig macht, wie das beschicht, frävenlich, da ist die buosz aim vogtherren 6 & •$• und dem cleger 3 S i . wer aber der schad so grosz, darnach sölt man richten, doch so ist iederman solich buosz uf den andern ze bringon mit recht vorbehalten. §. 29. Item, welher zuo dem andern wirft oder schüst und velt, der ist ze buosz vervallen von iedem velwurf oder schütz 10 0? velt er aber nit, so sol man richten nach dem schaden. §. 30. Item, welher sich mit rocht laut beklagen umb lidlon, der ist vervallen aim herren 6 ß und dem cleger 3 ß §. 81. Item der überbracht vor gericht ist 3 ß das ist so man ain gericht verbannet. §. 32. Item, welher im den waibel ze hus und hof laust komen umb pfand, über das im der waibel vor verkündt hat pfand ze geben, der

f

1) Oberbüren fügt hinzu: oder sonst mit bösen wort beschalltet. 8) Oberbüren: 5 ß 9, und von einer frawen Z ß

G E B H A R D S W 1 L . Ü F H O F E N . IM R U E T L E N .

161

ist ainem horren 6 ß 3 vervallen u n d dem cleger 3 ß §. 33. Item, welher den andern mit g e w a f n o t e r hand anlouft und in understat ze erstechen oder ze schlachen, d e r ist ainem v o g t h e r r e n 2 Tt & vervallen und dem cleger 1 H S-. tuot er aber schaden, darnach sol man richten. §. 34. Item umb ain nachtschach ist die buosz 10 8 §. 35. Item, wer den and e r n frävcnlich herdfellig macht, ist die buosz 10 i §. 36. Item ain f r i d p r u c h , der da geschieht mit Worten, darumb ist die buosz 12 U & u n d dem cleger sine recht behalten. §. 37 Item ain fridbrugh mit werken, ist die buosz 24 9f 9-, und ist dein cleger sin recht behalten. §. 38. Item, w e l h e r dem andern f ü r sin hus und h e r b e r g louft oder g a t und ain frävenlich darusz vordert, ist die buosz 1 0 Ü beschicht es aber nachts, so ist die buosz 20 U 9. §. 39. Item, welher dem a n d e r n frSvenlich in sin hus nachlouft oder in s i n h e r b e r g , ist die buosz ainem vogtherren 25 Ü 3". beschicht es aber nachtz, so ist die buosz zwivalt. §. 40. Item, w e l h e r in den gcrichten manald (wird), und daz kuntpar wirt, ist die buosz ainem vogth e r r e n 25 & 3-, und sunst lederman sin recht behalten, dem landgraven und andern. §. 41. I t e m , welher dem a n d e r n das sin nimpt oder nem, das in gepot oder in haft lege, Uber das es im verboten ist, da ist die DUOSZ 10 a> und dem cleger sin r e c h t behalten. §. 42. Item, welher dem a n d e r n mit einem vich schaden tuot, ist die buosz aim v o g t h e r r e n von iedem hobt 3 ß & u n d darbi dem sin schaden abzuotragen, dem si schaden gethan hetteir. beschicht es aber nachtz, so halt man es f ü r ain nachtschach. §. 43. Item, welher ainem a n d e r n uf sinem aigen guot berend böm ald aichen abhout Uber des willen, des das guot ist, da ist die buosz 1 Ä hout er aber ain Stumpen mit ainer ags, ist die buosz 5 ß -9-, u n d mit dem g e r t e l ' ) 6 & , und allwegen dem cleger sin schaden abzuotragen. § . 44. I t e m es sol ain a m p t m a n in den gerichten jerlich, zuo ziten so das billich ist, gebieten efrid und efatten ze machen an 3 ß 3-, und nach dem gepot ze acht tagen umb sol ain amptman zwen nachpuren zuo im n e m e n und die efatten besechen; sind si dann f r i d p a r und g u o t , so ist er der gepot ledig, sind si aber nit fridpar, so sol er si gebieten an & ß & ze machen und sol si aber ze acht tagen umb besechen. sind si a b e r nit guot, so sol er si gebieten an 9 ß 3- ze machen und aber ze acht tagen umb gesechcn. sind si dannethin f r i d p a r und guot gemacht, so sind si der gepoten l e d i g ; sind si aber nit f r i d p a r und guot, so sind die ungehorsamen die pqt alle vervallen, und mag ain a m p t m a n dann die g e p o t höcnern. desglich mit gettern zuo h e n k e n . 2 )

1) ein kleines handbeil mit langer schneide. Stalder 1, 411. es entspricht dem rebmesser im §. 15 der öfnung von Helfenswil. 2) d. i. dasselbe soll gelten, wenn gitter aufzuhängen befohlen ist. Bd. V. 11

162

ST. GALLEN.

STIFTSLANDE.

§. 45. I t e m , w o ain frHvel b e s c h i c h t uf d e n g u t e m , d i e in d i e o b g e n a n t e n v o g t i e n u n d g e r i c h t g e h ö r e n t , w o u n d a n w e l l i e n e n d e n d i e g e l e g e n sind, d i e s e l b e n f r ä v e l h ö r e n t a i n e m v o g t h e r r e n z u o , als o b e r i n h ö f e n u n d in h ü s e r n b e s c h e c h e n w e r . §. 46. I t e m , w o l a n d s t r a u s z c n z w i s c h e n g i i t e r n h i n g a n d , da sollen die anstöszer die w e g u n d strauszen an enandern h e l f e n m a c h e n u n d in c r e n h a n u n d d i e g e b e n ( g r e b e n ?) n a c h n o t t u r f t ; w e l h e r a n s t ö s z e r a b e r d e m a n d e r n nit h e l f e n w e i t , d e m sol m a n g e b i e t e n als v o n d e r v a t t e n w e g e n , d a n n w e l h e r d a s n i t d e t u n d v e r z u g , w i r t d e m sin g u o t u f g e p r o c h e n u n d d a r d u r c h g e f a r n , d e n s c h a d c n sol er selb h a n . ob ainer n i t a n s t ö s z e r h e t t u n d b a i d e n t h a l b sin w e r , d e r sol es ouch a l l a i n m a c h e n . §. 47. I t e m , w o a b e r e r d p r ü s t i n e n o d e r w a s s e r g ü s s i n e n d i e w e g z e r g a n g i n d o d e r ain stras ü b e r g e m e i n m e r k g i e n g o d e r ü b e r ain w a s s e r , d a sol die g e m a i n d w e g e n *) u n d d e n in e r e n h a n , u n d sol m a n das g e b i e t e n als obstat. §. 48. I t e m , w e l h e r a i n e m v o g t h e r r e n a i n e n a i g e n m a n l i b l o s z t u o t , da ist d e s v o g t h e r r e n b u o s z 5 0 U tuot aber a i n e r a i n e n liblos in d e n g c r i c h t e n , d e r n i t ains v o g t a i g e n ist, so ist d i e b u o s z 2 5 U n i i t z d e s t e r m i n d e r sol sich d e r s e c h e r r i c h t e n m i t d e n f r ü n d e n d e s a b g e s t o r b n e n u n d a n d e r n . §. 49. Item, wo zwen oder me mit enandern hadrotind und kemint v o n e n a n d e r n 6n s c h a d e n u n d 6 n f r i d p o t , u n d k u m e n t d i e s e l b e n z w e n u m b d i e sach w i d e r a n e n a n d r e n zo h a d r e n m i t f r e f e l n Worten, so ist die b u o s 6 i i , d a r u m b d a s n i e m a n a l t e a t z u n g s u o c h n o c h g e g e n d e m a n d e r n f ü r n e r u . w e r a b e r , d a s si e n a n d e r n h u w i n t , s t e c h i n t o d e r s c h l ü g i n t , d a r n a c h sol m a n r i c h t e n nach dem schaden. §. 50. I t e m m a n sol g e b i e t e n d e n s c h w i n e n ze r i n g e n ü b e r j a r , w e n n si u s z g a n d , i e g k l i e h h o p t a n 3 ß -9-, o u c h z w i schen d e m merzen und des haiigen erüz t a g ze herpst im s t a l h a b e n o d e r a b e r ain h i r t e n h a n , o u c h a n 3 ß und wenn si b e h i r t e t sind, so m u g e n t si w o l u n g e r i n g e t s i n . 2 ) §. 51. I t e m , w u r d a i n e r u b e r w i s t u m b a i n s a c h , d a r u m b e r sin u n s c h u l d g e b o t e n h e t t , ist die b u o s z 3 U '}. §. 52. I t e m , o b sich a i n e r u n d e r s t ü n d ze w i s e n u n d d a s n i t d e t , ist d i e buos ainem vogt 3 U u s z g e n o m e n ain v o g t o d e r sin a m p t l ü t m u g e n t u f ain l ü m b d t e n c l a g e n , ob si d o c h n i t w i s e n w e n d n a c h m u g e n t , w e l h e r h a n d c l a g e n sich s a c h e n t ; d a r u m b ist e r h e r u n d vof*t, d a z e r s u o c h e n sol u n d m a g . §. 53. I t e m , w e l h e r m i t r e c h t ain b u o s a v e r f a l t , d e r sol si 6n f ü r w o r t u s z r i c h t e n

1) einen weg machen. Stalder 2, 439. in der öfiiung des Schneckenbunds lautet der artikel: Item, wo aber gros schlipfinen in die strauszen gent, da sol ain gemain den weg machen. 2) öfnung des Schneckenbunds: Item, wenn der pfluog in der vasten in das feld gaut, bo sol' man die schwin für den hirten triben, und nachdem si vom hirten komen, so sol mengklich die intuon an 3 ß und welher das nit det, und dadurch schad beschicht, die sol der amman angeben.

G E B H A R D 8 W I L . IM R U E T L E N . O B E R B U E R E N .

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oder a b e r die vertrösten, daran ain v o g t k u m p t , in aincm m o n e t uszzerichten. vermainte er a b e r die sach uf ainen a n d e r n mit r e c h t z e b r i n g e n , d a s m a g ainer darnach tuon. §. 54. I t e m , welher diser buoszen aine oder mer verfalt und die nit haut z e g e b e n , noch die nit m a g vertrösten, d e n s e l b i g e n s o n d die n a c n p u r e n ainem v o g t h e r r e n antwürten, der m a g in in v e n g k nusz n e m e n und darin halten, bis er ainem v o g t h e r r e n ain b e n ü g e n tuot. §. 55. I t e m , welher sin z i n s , die er a i n e m herren sol, uf die zil und t a g , so die g e v a l l e n sind, nit uszricht, so m a g ain her, sin a m p t m a n o d e r sin knecht darnach umb sölich vervallen zins, si s i g e n k u r z oder l a n g g e s t a n d e n , ainen iegklichen pfenden und mit den p f ä n d e n g e f a r n nach d e r höfen recht. §. 56. Item, welher dein a n d e r n ü b e r offen m a r k e n überert, Uberzünt, ü b e r m ä g t o d e r ü b e r s c h n i t , u n d sich d a s vindt, da ist die b u o s 10 iC 3 - , desglich w e r offen m a r k e n uszert oder offen strauszen hinert. §. 57. Item, w e l h e r a b e r offen m a r k e n abtet o d e r u s z z u g ald u s z g r ü b , zuo dem sol m a n richten nach dem rechten und dem c l e g c r sin s c h a d e n abtuon. §. 58. I t e m , w e l h e r d e m a n d e r n sin a n r i s z ' ) wider sinen wilund sol disem das sin b e z a l e n . l e n nimpt, ist die b u o s z 5 ß §. 59. I t e m , w e l h e r nit recht maszen, viertel, elnstab, g e w i c h t o d e r d e s z g l i c h e n v a l s c h bruchte, und sich d a s vindt, da ist des v o g t h e r r e n buos 10 U §. 60. I t e m , w a s k ö f e n in den g e r i c h t e n beschechen, die sond v o r d e m g e r i c h t g e v e r t g o t w e r d e n , o d e r d e r kouf hat nit k r a f t ; u s z g e n o m e n w a z l e c h e n g ü t e r w e r e n , die sond vor d e m lechenherren g e v e r t g o t und b e r e c h t i g o t w e r d e n und nit v o r g e r i c h t , es wer dann umb h e g , w e g o d e r a n s t ö s u n d kuntschaften ze halten, da m a g man wol recht in d e n g e richten umb s p r e c h e n , sunst sol man d a s wisen fiir den lechenherren. 2 ) §. 61. Item, ob es sich hiernach i e m e r n o t t u r f t i g wurdoder b e g e b , so m a g ain v o g t h e r daz g e r i c h t zuo den o b g e nanten höfen mit lüten u s z andern sinen v o g t i e n und g e r i c h t e n besetzen, o d e r mit andern, ald ainen zuosatz tuon. wo sich b e g e b , daz ainen v o g t h e r r e n b e d u n g k t e , daz von f r ü n d s c h a f t oder von a r g w o n s o d e r von p a r t i g t g e , o d e r ain dorf secher w e r , daz d a s gericht übel g e v e r t g o t , so m a g dann er die haiszen r u w e n und besetzen, w i e obstat, uf d e r s e c h e r schaden. VOGTRECHTE ZU

OBERBUERFN.3)

1481. §. 1. D e s ersten, d a s z j u n k h e r U o l r i c h S c h e n k von C a s telln u n d junkher A l b r e c h t s S c h e n k e n von L a n d e g k s sei. ehe1) fruchte von überhängenden ästen, die dem nachbar zukommen. Steider 2, 276. 2) vgl. das erste weisthum §. 15. 3) an der Thür, oberhalb Bischofzell, nach einer papierhs. von 1610.

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ST. GALLUN. STIFfSLANDE.

lieh kinder, und wem es von ihnen -würdet innezehaben, zne Oberbeüren und was in dieselbe vogtei gehört vogt nnd herrtiind, und sigen ah demselben ende ihren gericht, zwing und pänn, alle herlichkeit, und gewaltsami; uszgelassen die hochett gericht. §. 2. Item, was fräflinen, gebot oder buoszen, in der vogtie zue Oberbüren gefallen und verschuldt werden, gehöL rent alle ainem vogt des gerichts zue, und liszgelassen wasz den hochen gerichten zuegehört. §. 3. Item alle die, so in der öbgeschribnen vogtie und dem gericht zue Öberbeüren sizend, wonend oder dienend, schwerend den genanten Schenken von Castelln und Landegk, iren erben und nachkommen, a b herren und vögten in der genanten vogti u. s. w . ' ) 8. 4. Item es soll auch ein herr und vogt in der. vogtie zue Oberbüren ainen aman darsetzen und geben, welcher in dan nuz und ghet sein bedunkt, ob die vogtleüt oder gest zue rechten gewunend, dasz niemand rechtloiz gelassen werd. §. 6. Item derselb aman soll auch schweren ainem herren und vogt treuw und waihait zue laisten, sinen nutz zue fördern und seinen schaden zö wenden und das ämbt treüwlich zu versehn nach nutz und ehre ains herren und vogts und auch der nachpaurenj und alles das zue thuend, daz der herligkeit zuegehört, damit die herligkeit nit gemindert werde, und menigelichem richtin, wer daz begert, und ain gemeiner richter zu sind, dem artüeti als dem reichen, dem reichen als dem armen, dem frömbden als dem haimschen, und darine sich nütz lassen bewegen, Weder fründschaft noch gevatterschaft nach dehainerlai mietnäch gaben, auch weder silber nach gold nach dehainerlai sach uneverlich, dan allain durch got und de s ploszen rechten willefi.

f . 6.

Item es soll auch ein herr und vogt daselbst alle jähr ain gericht besetzen und daran sezen welliche in den darzu nutz und guet [darzue] sin bedunket. §. 7. Item dieselbigeh richter schwelend auch ainem herrn und vogt daselbst daz geriebt treüwlich zu verschen und zue richten dem armen als dem reichen, dem riehen als dem armen, dem frömbden 1 als dem haimbschen, und sich darine nichts lassen bewegen, weder fründschaft, findschaft, geVaterschaft, nach dehainerlei ffiiet noch gäbe, auch weder silber nach gold, nach kainerlei Sach uiigeverlich, dan allain durch got und des bloszen rechtÄü willen. §. 8. Item, wenn ein vogt einen aman sezen' will in der vogti zue Oberbüren, der in dan nutz und guet darzue im ttiftsurchiv. dorf und vogtei hatten vorher „dehain ,ordeplich hofsrecht" besessen, bis sie sich mit ihren herren über vorliegende ,,ofaun,g ülld hofsrecht" einigten, dabei sind die beiden vorstehenden ofnung'en von Gebhardswil u. s. w. stark benutzt, namentlich finden sich aus der ersten die §§. 5 - 1 1 . 13. 15—24. 2 7 - 3 1 . 35 f. 3 8 - 4 1 . 44. 7 0 - 7 ? . und aus der zweiten die §§. 2 - 4 . 17. 24—30. 3 3 - 3 5 . 38 f. 43^-47. 83. 56 mit geringen Veränderungen wieder., da die wesentlichsten Abweichungen schon früher bemerkt wurden, so durften jene artikel hier ganz' fortbleiben. 1) wie Gebhardswil 11 §. 2.

OBERBUEREN.

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bedunkt sin, wellichen er dan darzue erwollet, der soll sich desselben j a r a des nit widern, oder ain vogt mag im es gepiten an 1 8 i , darnach an 5 ff ä, darnach an 10 ff 3-, und iemer, bisz er gehorsamb wirt; es were dan sach, dasz derselbig darthuen möchte solich ehehäfti, daz einem landsherrn bedünkt, dasz e r dasselbig nit thun solte noch möcht. §. 9. Item derselb aman soll auch den richtern zuo dem gericht zuo komen gebieten an 3 ß wen man aber umb freflinen odor umb ungehorsam! für gericht pütet, daz mag man thuen an 1 ff i oder höcher, nach gestalt der sach. *) §. 10. I t e m ain amptman sol von ¡etlichem hofgenossen im dorf ain pfening nemen fürzepieten und zwen pfening ain haft zue thuend, und von ainem gast zwen pfening fürzepieten, es were dan, dasz er usz dem dorf gon müeste. darnach er dan gat, darnach sol man ihm lohnen. 2 ) §. 11. Item, wer in der genanten vogtei sizt, wonet oder dienet und dem gericht daselbs nit gehorsamb weri, oder einem vogt und seinen ambtlcuten, ald wem soliehes zu thuend an ir statt befolen wurde, denselbigen gepoten, die sie thatind, nit gehorsam werind, dieselbigen ungehorsamben sol und mag ain vogt oder seine amptlüt umb die übergefahrnen gepot und umb ihr ungehorsambe mit recht strafen, er nig fri oder aigen, oder was er s i g , und in gehorsamb machen. §. 12. Item, wurde zwüschen iemand von den mannspersonen in der genftnten vogti zwitrecht oder zenk, es werind frömbt oder haimbsch, ist dan ein ambtman da oder ein weibel, die sollen gewalt haben von ainem vogt frid ze gepieten, die nachpuren oder die, frömbden hais.zen vertroesten 10 ff & oder mer j were aber k'65n ambtman daselbst, so soll ain ictlicher vogtman, und wer iä der vogti wonet oder dienet, danethin gewalt haben frid ze gepieten, und die nachpuren desglichen die frömbden haiizen vertrösten 10 Ä J oder mehr, nachdem und es dann ie « i n estalt hat. welicher aber dabei weri, das sehi und höfti u n d arzue solicher obgerürter wise nit thete wie obstat, der Söll ainem herren verfallen sein 10 ff 9-. §. 13. Item, ob aber iemand frid büt oder tröstung zuegemuetet wurde, und nit trostung nach fridgepot halten wolte und das verachtet mit Worten oder mit werken, er si frömbd oder haimisch, oder waz e r sei, da sollend ie ainer den anderen manen und zue denselben grifen, die also widerhär sigen, und sie so lang und vil helfen, Unz sie fried g e g e b e n und vertröst haben (nach) innehalt der offnung. §. 14. Item, welicher auch ainen vogt oder sein ambtlüt ald ire knecht oder die vogtlüt an semlichen sumptind oder irtind mit worten oder mit werken, die solen gestraft werden, ainer umb 10 ff 2 ) § . 15. Item, welicher in der obgenanten vogtie schankt©

f

1) hier folgen artikel aus den Gebhardawiler öfnungen. 2) wie oben.

ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

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und die tHfre yon ainem herren und vogte nit empfangen hete, es were win oder most, uszgenommen wasz mostes ainem uf dem sinen wachst, der ist verfallen ainem herren 6 8* 9. 16. Item, wann ainer die täfre empfangen het, und sich begebe, daz derselb wirt dannezuemal nit most schankte, sodann mag ain ¡etlicher vogtman most schenken, uszgelassen wann ain hcrr schenkt, der soll die zit von mengklichem ungesumpt sin und bliben. l ) §. 17. Item, weliche in der genanten vogtie sizend, die solend alle in die müle gen Buoch faren und darine mahlen; es weri dan, daz ain müller ainem täti daz ainem herren beduchti daz er nit billig in dieselbe müli für, so mag ain herr im erlauben anderschwohin zue müli zu fahren. 18. Item, welicher ainem an des amans oder aines vogts handen verhaiszet, und daz nit ausriclit und abtrait, inmasz er daz verhaiszen hat, der ist ainem herren und vogt verfallen 10 (t §. 19. I t e m , welicher den andern seiner ehren oder seines gelimpfs schuldigete und daz nit uf in braechte inmaszen als er in geschuldiget hete, der ist verfallen ainem herren und vogt 10 8 und sol d e m , den er geschuldiget hete, sein recht egen im behalten sein. §. 20. Item, welicher ain march abaut, uszgrept oder uszzücht oder sonst wüst durch seines nutzes willen, oder ob einer marchcti zwischen ihm selbs und ainem andern öne des anderen gunst, wissen und willen, der ist verfallen ainem herren 10 ff 21. Item, bütc ainer sein unschuld umb ainsach und wurde das uberwist darumb er sein unschuld poten het, zno demselben ist ainem herren sein recht behalten. §. 22. Item, weri sach, daz in dem genanten dorf Oberbüren ain hus oder mer verbrune, da soll ain herr dem oder denen, so somlich brunst beschechen wer, holz usz dem Bürer wald geben, damit man die verbrunen heuser wider baweu möge, wer auch sach, daz der prest und die brunst so grosz weri, wo dene ein herr inen daz nolz bescheidet, da solena sie dan daz hawen. 2)

f

Sodann von des Bürenwalds

wegen.

§. 23. Item des ersten, daz der Bürenwald aines herren und vogts zue Oberbüren ist, und wer darine unerlaupt haut, der ist verfallen von ietklichen Stumpen, so mengen er haut, 3 Ü •% §. 24. Item ain herr und vogt daselbs Soll auch in daz dorf zue Oberbüren usz dem gerürten wald zimerholz geben, also welicher daz manglet und ain noturft ist, der sol zu ainem herrn gon und in darumb piten, der im den weibel zu geben, der mit ihm gohn und im uszbescheiden soll, wo oder was er hawen soll, und was ihm der weibel also bescheidet und gibt, darb! soll er bliben. §. 25. Item, welicher schind1) wie oben-

2) wiö oben.

OBERBUEREN.

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len irnet, der soll zue ainem h e r r n und vogt g o n u n d in darumb piten, dann soll ain vogt ainen waibel mit im schicken, der im beschaiden waz er hawen sol; ob aber derselb ain tannen huwe, die zu schindlen nit nutz und gut w e r e , so soll er dieselben tannen nit verendern, sondern wa ain h e r r die hin ordnet, da sol er sie bliben und binkomen lassen; welcher aber daz ü b e r f u r , der ist ainem h e r m von ¡eklichen Stumpen 3 ff J- verfallen. §. 26. I t e m , welicher zunholz oder steckenholz mangleti, der soll auch zue ainem herren und vogt g o n und in darumb piten, alsdan ein h e r r ain weihel mit im senikken, der im beschaiden waz er hawen, darbi er auch dann bliben soll. §. 27. Item, weri aber sach, daz ainer schigen oder stecken u£ dem veld erfulen liesz oder die verbrante, dem ist man nichzit schuldig z u g e b e n . §. 28. I t e m , w e l i c h e r auch zimerholz, schindlen oder steckenholz hawe und daz in a n d e r w e g verbruchti, der ist ainem herren von ieklichem Stumpen, den er gehawen het, verfallen 3 ff §. 29. Item, wasz thürer, rönn, schwantelen und unnütz t h ü e r h o l z ' ) im wald ligt, mag iederman in dem dorf zue O b e r b ü r e n gesessen u f m a c h e n önerlaupt. §. 30. Item, wer sach, dasz wind kemind, d e r maszen daz tannen darvon niderficlend, oder sonst niderfilind, die sol niemand ufmachen ohnerlaupt aines herrn. §. 31. Item, welicher brenholz notürftig wurde, der mag zue ainem h e r r e n gohn, in darumb piten, so soll ain herr ainen waibel mit im in den wald schicken, der soll besechen. findet er thüer-, rönnoder t a n n - , oder sonst unnütz holz da w e r i n t , so ist er im nichts zu geben schuldig. §. 32. Item ain h e r r und vogt hand auch ainen waibel über den obgeschribnen wald zue setzen, ainen glaubhaftigen mann, der soll ainem h e r r e n schweren vor den n c h t e r n , t r ü w und warheit zue laisten, seinen nutz zu f ü r d e r n und schaden ze wenden, das ampt treüwlich zu versehen nach n u t z und ehre eines herren und vogts und auch der ganzen gemaind, treüwlich und ungefehrlich. §. 33. I t e m derselbig waibel sol auch vor g e r j e h t erkent werden, wasz er von zücknus wegen vor gericht sait, als ain aman des gerichts. §. 34. Item ain h e r r und vogt hat auch die vischentzen in der Glatt, als wit seine g e r i c h t , zwing und penn ufhin stoszen. §. 35. Item desglich die vischentzen in der T h ü r , also welicher in der T h ü r oder Gladt vischct ohne erlaubung aines h e r r e n , der ist verfallen ainem h e r r e n 3 ff 5-, er sig frömbd oder haimsch. 36. Item, welicher etwasz Unwillens in dem schlosz zu Obcrbiiren, als wit die zargen oder r i n g k m u r umbher gat, anhüebe, es were mit Worten oder mit werken, der soll zweifaltige buosz verfallen sein nach uszwisung der offnung. §. 37. I t e m ain h e r r u n d vogt mag auch in dem genan1) doch wol dürrholi.

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

teil dprf nichzit neüws lassen zimmern, 'weder hüeer, stadel,') zuestSsz, nach spicher, es gange dan mit irem gunst, wissen und willen zue. es hat auch niemand macht, ihzit neüws an dem ende zue machen^ nach anderschwo inhar zu fiiren, dann mit gunst und verwilligung aines herrn. §. 88. Item alle die hiiser, die in der obgenanten vogtie zue Oberbüren stand, die stand alle einem herrn zue dem driten pt'cning. also welicher ain hus usz dem dorf und usz der obgenanten vogti verkauft, der soll einem herren und vogt den driten pfening darvon geben, ehemalen und er dieselben zimerc verendere. 2 ) §. 39. Item, waz Thür und Glat floszholz bringt, welicher von Oberbiiren das auf dem gestainet ufmachet und dazselb holz in drei tagen nit dannen füert, welicher dan darnach dahin kompt, der mag dasselb holz füeren wohin er will, doch einem herren daselbs önschädlich. §. 40. Item, wasz ain amptman von eines herrn und vogts wogen gepüt oder verpiit und wie hoch dieselbigen gepot bedchechen, werden die nit gehalten, so mag er die gepot wider anfachen und mer gepot thun, imer so lang und vi! unz die gepot gehalten werdent, und allwegen der gestraft werden I m die tibergefarne gepot, wie dick er die gebrochen het, also dick soll er gestraft werden, nach innehalt der gepot und der offnung. 9 ) §. 41. Item, welcher den andern liblosz thuet in dem gericht und in der vogtie zue Oberbüren, der soll in ainem herren besseren nach des rechten erkantnusz und als er mit tsdingen an gnade 4 ) findet, und sonst sol den hochen gerichten und iederman sein recht behalten sein. HELFENS WIL, LINGGEN WIL, AMTENZELL. s ) 15. jh. Hienach stat geschriben die offnung und des gotzhus ouch der höfen gerechtikait Helfentschwil, Linggenwil, Amptenzell und andrer höfe. 1. Item des ersten, so sind gericht, zwing und penn, usgclauszen die hochen gericht, aines herren und aptz des gotzhus zuo Sant Gallen und derselben sines gotzhuses, als vor und ir eschen gand. §. 2. Item, und -welher in denselben 1) leichtes gebäude, stall. Stalder 2, 389. 2) hier folgt eine marken- und Wegebeschreibung. 3) hier folgt eine reihe von buszen- und andern bestimmungen, die grösztentheils den beiden vorhergehenden öfnungen, zum theil mit Veränderungen in bezug auf die höhe der ausätze, entnommen sind. 4) oder an gnade? 6) Helfenswil, jetzt Niederhelfenswil, unweit Bischo&ell.

HELFENSWIL. LINGGEN WIL. AMTENZELL.

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gerichten sitzet, der soi darin dienen und ainem hern oder sinen amptliiten gehorsam sin, es sige ze dem gericht oder andern sachen, als dann von alter harkomen ist. und welher ungehorsam ist oder sin weit, das man dem denn, er sige frou oder man, ze gebietent hat das erst pot an 3 ß S-, das ander gepot an 6 ß tf, und dannothin die gepot böchren ab aim pot an das ander, ie als lang untz das amer gehorsam wirt, alles ungevarlich. und so es aim also gepoten wurd untz an 18 U und er dannocht nit wclti gehorsam sin, so mag man denn zuo im grifen und in vachen und aim herren antwurten und damit gehorsam machen. §. 3. Item, und welher in den gerichten gesessen ist und darus ziieben weit und aber gelten sölt ainem herren oder ainem andern insessen, und aber sölich schuld nit bezalen noch usrichten welti, dem mag ain amann oder aber ain andrer, der in da9 gericht gehört, ob ain aman darnach nit gegenwärtig wer, gebieten, des ersten an 1 Ü an 3 n n d darnach an 10 É, das er sölichs uszricht. und ob er die gepot alle vermacheti und verachtet], so mag man zuo sinem lib und guot grifen und das aim herren antwurten, ie als lang, untz das ainem hern umb sin schuld, es sige zins, fräflinen oder buoszen, ouch den insässen ümb ir schuld genuog beschicht oder aber nit mer da ist. §. 4. Item, ob sich fuogti, das zengk und zwitracht sich in dem gericht zwischen ieman machti, er sige insäsz oder gast, frou oder m a i y so mag ain iegklicher insäsz frid pieten; und welher nit f n d geben weit, so mag der fridpieter andern insässen gebieten und sä anrufen bi dem aid, im hierin hilflich zuo sinde, damit frid gemacht und ain herr mit trostung zem rechten umb den fräfel uszgericht werd. ob aber ainer, der ain insäsz ist, dem fridpieter nit welti hilflich sin, der soi darumb gebuoszet und gestrafet werden, als dann recht ist. und soi und mag man den frid piéton an 10 iS §. 5. Item, und welher das recht in disem gericht anrüfet, es sige gast oder insäsz, dem soi man zem rechten helfen, als ver man mag, ungevarlich. §. 6. Item es sollen ouch alle fräflinen und buoszen, die in dem gericht gefallent, ainem hern von Sant Gallen und sinem gotzhus zuogehoren ân gnad, uszgcnomcn was die hochen gericht berürt und wenn es gaut an pliitent wunden, denn soll der stab mit recht uszer ums hern von Sant Gallen aman handen gân in des vogtz oder in eins amanns handen, der denn darüber rechten soi. und was buosz denn von des fräfels wegen erkennt wirt, söllent zwen tail ains hern von Sant Gallen sin und der drittail dem vogt zuogebören. und nimpt dann ain herr ain p f e n i n g , so mag der vogt sinen tail gar nêmen; nimpt aber ain herr oder sin amptman nütz, so ist man dem vogte von sins tails wegen nützit gebunden. §. 7. Item, welher den andern frefenlich tiberloft zuo hus oder ze hof und in mishandelt mit Worten oder mit werken oder ine uszer sinem hus zornlich ladet und vordret, ist der zuo sinen tagen komen, so ist er verfallen 10 Ä d , ist er aber

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ST. GALLEN. S T I F T S L A N D E .

nit zuo sinen tagen körnen, oder ob am frou solichs tät, so wirt der frävel 1 $ oder als sich a m gericht e r k e n n t . §. 1 1 . ' ) Item, welher den andern fräfenlich anloft mit g e w ä p n o t e r Land und aber nit schaden tuot, der ist verfallen dem cleger 1 Ü & und dem hern zwiret als vil. ob er aber sunst zornlich zuckti und nieman anlüf, so ist er verfallen dem, ü b e r den er zuckt h a u t , 6 ß & u n d ainem h e r r e n zwirot als vil. welher aber schaiden weit und nieman dhainen schaden begerti zuo tuond, der ist kainem frävel verfallen, welherlai w a u f e n er ouch zuckt, welti aber ieman dem sehaider zuosetzen und ine beschalken, also das er sich erweren müsti, so ist er aber kain buosz verfallen, ist das sich sotiche mit recht erfindt. §. 12. Item, welher dem andern das sin nimpt, über das es im von dem amann oder a n d e r n insässen, ob der aman nit da wer, verpoten ist, oder ob im der, dem es genomen ist, selbs verpoten hett, w e n das er weder den amann noch dhainen insässen gehaben möcht und sich erfund, das also im solichs verpoten worden wäri, der ist verfallen 10 U S'ze bsosz; darzuo sol er ouch d e m , dem er schaden tan h a u t , beszren nach dem rechten. §. 13. Item, welher den andern frefenlich haiszet lügen oder in sunst mit bösen worten und schalkhaftigen Worten mishandelt, der ist verfallen 1 U u n d ob ain frou sölichs tät, die ist verfallen 10 ß 9. 14. I t e m , w e l h e r dem andern schaden tuot mit sinem vich in sinem korn, der ist verfallen 3 ß & und, dem schaden beschechen ist, den abzuotragen. §. 15. Item, welher wüst und hout in den fronw e i d e n oder ehölzern, ist vervallen von iegklichem Stümpen, der mit der ax beschechen ist, 3 ß und der mit dem rebmesser beschechen ist, 6 §. 16. Item min h e r r sol des jars d r ü j a r g e r i c h t haben, zwai ze maien und aina zuo herbst, oder zwai zuo herbst und ains zuo maien, und die gericht sol ains herren a m a n samlen und bieten ön der insässen schaden, und wem denn darzuo poten wirt, und nit kompt, der ist vervallen 3 ß th, in habint d e n n ehaft Sachen gesumpt. und sunst durch das j a r muotgerieht h a n , 2 ) wenn aas notdürftig wirt. §. 17. O u c h wenn ain h e r r oder sin amptman die jargericht haben wil, so sol er das v e r k ü n d e n dem vogt, und der vogt kome darzuo oder nit, so mag ain h e r r oder sin amptman richten und das gericht für sich gän lauszen. §. 18. E s sol ouch ain kellcr ainem hern von Sant Gallen oder sinem amptman zuo dem jargericht selbdritt bekosten und essen und trinken geben 6n iren schaden und den pferden ain viertel haber; und pringt er ain habch mit im, dem sol er geben ain h u o n ; und haut er zwen wind mit im traben, denen sol er g e b e n ain huslaib. §. 19. Es sol 1) die §§. 8—10 ztimmen im wesentlichen mit den §§. 28, 29, 36 der zweiten Gebhardswiler öfnung überein. 2) aus dem ersten satz ist za ergänzen: min herr sol.

HELFENSWIL. LINGGENWIL. AMTENZEL1.

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ouch ain k e l l e r a l l e n vascl haben, ainen h e n g s t , ainen p f a r r e n und ainen eber. u n d in w e s korn oder höu die g a n d , d e r sol sil d a r u s triben u n d nit m i s z h a n d l e n u n d sol sü lauszen g ä n , wahin si w e l l e n . §. 20. I t e m und rieht m a n des ersten umb erb u n d umb a i g e n , darnach w i t t w e n u n d w a i s e n , darnach den f r o m e n (1. f r o w e n ) und darnach den gesten, darnach den husgenossen, und nach dem a l l e m , haut denn ain h e r r ützit zuo schaffen, darumb sol man denn richten, es s i g umb fräflinen oder u m b anderz. §. 21. Item, w e r da w i l g e l e g e n g u o t oder zins u s z e r g e l e g e n g ü t e r n , die in das gericht h ö r e n und z w i n g h ö r i g sind, dem andern zuo handen b r i n g e n , d e r sol das tuon offenlich in dem g e r i c h t in gerichtz w i s e vor dem aman oder k e l l e r ; denn beschäch das nit, so hetti sölichs nit craft. doch ob ain aman o d e r waibel u s z w e n d i g dem g e r i c h t säszint, ze g l i c h e r w i s e und mit dem rechten, a l s ob er im g e r i c h t s ä s z , und baid tail darumb b e t i n d , das haut ouch c r a f t , doch d a s g u o t nit ansprechig s i g e . ' ) 22. Item, u n d w e r in die g e r i c h t ziiehen w i l , wo dann ain rechti ehafti hofstatt ist, dem sol man die l i e h e n umb ain zins, e s s i g e dann, das der, des si ist, selb b e z i m b e r n w e l l i . u n d i n d e m g a n d gotzhuslüt vor a i g n e n lüten. §. 23. Item ouch sol ains herren a m a n , w a i b e l oder Statth a l t e r i e zuo herbst und zuo m a i e n d i e vatten bieten an a l l e n e n d e n , so denn in das g e r i c h t g e h ö r e n t , ze machen, ob man u. s. w . ä ) des b e g e r t , des ersten an 3 fi §. 24. Item, w a das i s t , da w e g und l a n d s t r ä s z e n sind und sin söllcnt, w e l h e r da mit sinen g ü t e r n d a r a n stoszet, d e r sol w e g und strasz g e b e n nach erkanntnisz e r b r e r lüten. ob er a b e r das nit tat, beschäch im denn schad, darumb hette i m niemant nütz zuo a n t w u r t e n . ob aber ain schlipfi oder a n d e r schad da beschall, so sollen g e m a i n umbsässen dem hilflich sin die w e g ze beszren- u n d wo z w e n zesamen stoszent, d i e sollent baid enandern die w e g h e l f e n beszren. §. 25. I t e m , u n d so zwen oder m e r mit enandern fräflent, w e l h e r dann den a n f a n g tän haut, u n d das u s z f i n d i g w i r t , der g i l t baid buoszen. §. 26. Item es sol ouch ain herr von S a n t G a l l e n die schuoppis und guter, so in den kelnhof g e h ö r e n , liehen d e n h o f j ü n g e r n in demselben kelnhof gesässen, und die des gotzhus sind, und w e r a b e r , das nit hofjiinger da werint, so sol man die g u t e r liehen a n d e r n gotzhusliitcn, die da seszhaft werint, o d e r wannen die dar komen. oder werint aber kain gotzhuslüt da, so m a g (man) die g ü t e r andern lüten wol liehen, u n d sol m a n die nit hocher liehen noch b e s c h w e r e n mit dem zinse. doch w e n n ain k e l l e r abstirbt, so söllent sin erben den k e l n 1) vgl. öfnung von Znozwil §. Ii). 2) im übrigen wie Gebhardswil II §. 44.

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

hof von ainem herren empfachen und ahn herron davon erschatz geben, als sU dann an sinen gnaden findent. desglicljen sol man die schuoppissen ouoh empfachen und vererscnatzen. als das billich und von alter helkomen ist. §. 27. Es sol ouch weder kcller mit den kclnhof, noch dhainer der des gotzbus schuoppissen oder güter baut, damit nütz schaffen, endern, noch fürnemen, dann mit ains bern gunst und willen. §. 28. Item, welher oueb in das gericht zücht und darin sitzt, der sol gehorsam sin als ander die darin sitzent, als vorstaut, und wer also in den geriebten sitzet, den sol ain herr schirmen und bandhaben in sinen sachen zem rechten, und ob ieman uf frembde gericht furgenomen und geladt wurdi, denen sol ouch ain herr das gericht züchcn, als das von alter ist herkomen, alles ungevarlich. §. 29. Item die täfri ist in dem gericht überall des gotzhus, nemlich von iedem som vier pfening oder ain masz win. §. 30. Item und das alle gotzhuslüt söllen ain frien zug hon. doch wo si hin ziiehent, so sollen si ains bern von Bant Gallen gichtig Bin und des nit lognen. §. 31. Item alle vorgeschriben buoszen, so die gevallen, die sond sin an gnäd. TRUONGEN IM SCHNECKENBUND.>) 1435. Der von Truongen ofnung. 1435. Ich Jerg Holzhuser genant Keller vcrgich offenh'ch und tuon kunt aflermcnglichem mit disem brief, das ich uf .disen hUtigen tag, als dirre brief geben ist, do ich offenlich za Ttuongen in dem kelnhof zü järgerc'cht gesessen bin an statt und in namen des frömen vesten YValt heia von Annwyl, mins lieben öhans, und kamen für mich und offen verbannen järgericht der erstgenant Walther von Annwyl als ain vogt und herr daselbs uf ainen tail und gemain husgenossen und hofjunger daselbs uf den andren taile. und des ersten do begort und vordret der gerürt Walther von Annwyl durch sinon fiir" sprechen Hansen Härswiller von Wyl an die obgenanten hof-. junger und gemain husgenossen, wie das si im v@r disem järgericht offnen und erlütren wölten sine und ouch ire recht ebaften und gewonhaiten, als dann zü sölichen kelnhöfen, so man järgerient halt, sitt, gewonlich und lantlöfig ist, umb dez willen, das er und oeb si ietz und hienSch desselben kelnhofs rechtungen, ebaftinen und gewonhaiten wiszten und daz nieman hierin anders furgenomen, getrengt noch genöt flrurd, dann des egenanten hofs recht, sitt und gewonhait war, und insonders das menglicb dabi belibe, dabi er dann billich ond 1) pergamenths. im archiv der statthaltorei Wyl in St. Gallefl,

TRUONGEN.

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nach des hofs recht beliben und bestän sölt &n alle gevärd u n d intrag. und also nach diser o f f n u n g und b e g e r u n g do überkäment der egedacht W a l t h e r von A n n w y l u n d gemain h o f j u n g e r daselbs früntlich und lieplich in ain mit ainandren ainhellenklich aller und ieglicher stuck und artikel, als dann dio alle klärlich hienSch geschriben, gelütert und ieglich stuk mit sonderhait näch ieglichem überkomen mit gemainer ainhelliger urtail nach mincr f r a g ertailt, erkent und nach dem rechten gesprochen ist, getrülich und ungevärlich, ietz und hienach, än alles v e r k c r e n und widersprechen ze haltent und nachzevolgen än alle intrSg. dem ist also: §. 1. D e s ersten, das man zü ieglichen järgerichten dise nacbgeschriben Ordnung, gesatzt, rechtung, stuck, puneten und artikel des egesaiten kelnhofs vor allen dingen verlesen und v e r k ü n d e n sol u m b dez -willen, das menglichs wisz dez e g e nanten hofs r e c h t u n g und gesatzt. §. 2. I t e m des ersten, do begäbent sich gemain hofjUnger und v e r j a h e n t , das der vorgenant W a l t h e r von A n n w y l und sin- erben ir vogt und lierre sig, und daselbs ze T r u o n g e n gericht, z w i n g und benne sin wärent, als v e r r e dann ir holz u n d veld lange und strek. §. 3. Item darnach so hat ain v o g t und ain waibel, die dann der obgenant W a l t h e r von Ann-wyl darzü ordnet u n d setzt, vollen gewalt und macht, an siner statt ze gebieten daselbs weg, steg, eefatten und anders, so dann daselbs notdürftig ist, ze m a c h e n , ze beszren ald ze w i t r e n , das d a r d u r c h k ü n f t i g e r schad gedempt werd, wie dann sölichs von gemainen hofgenossen oder dem m e r t a i l u n d e r in angesehen und bedacht w i r d ; und waz dann ie das mere under in wirdet, das alz sol und mag ain vogt oder ain waibel daselbs gebieten, des ersten an 3 ß, sölichs in acht tagen ze machen; u n d w e n n dio acht t a g uszkoment, so soll dan ain vogt oder ain waibel und ctlich, die er dann darzü beruft, dasselb b e s e h e n ; ist es dann gemacht, nachdem und daz geboten ist, so hät er kain puosz vervallen; hät er aber dem gebot nit g n u o g getän, so mag er ims fürbaz gebieten an 6 ¡i, darnach über acht tag a n 9 ß, darnach an 12 ß, allweg ie höher und ie höher, untz an die groszen puosz, doch daz allweg ieglich bot nach dem andren beschehe über acht tag. u n d weihe och also die puoszen überfaren, es si umb aine oder mere, von den m a g dann ain herre die buoszen oder sin amptlüt, den ers beviihet, inziehen und nemen ungevärlich. §. 4- Item, welher och sin fünst frävenlich zukt und ainen siecht, der ist aim herren daselbs vervallen 3 ß fr. §. 5. I t e m , •welher sich och g e g e n aim schalklich gepäret und frävenlich ain messer, tegen oder swert über den andren zukt und aber niemant damit schadget noch pluotrünsig macht, der ist dem clcger 1 U & vervallen und dem herren zwirent als vil. ist aber, daz e r ainen schadget und pluotrünsig macht, so ist er die groszen puosz vervallen, nämlich dem k l e g e r 3 il und dem

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ST. G A L L E N .

STIFTSLANDE.

Herren 6 i i . §. 6. I t e m , w e l h e r öch mit d e m a n d r e n schalklich wirbet mit Worten ald g e p ä r d e n , n i m p t d e r a i n e n spiesz, ain a r m b r o s t , ain h e l l e n b a r t e n oder ain a n d e r g e w e r zü im in sin h a n d und t r i n g t aber nit g e g e n im u n d g ä t von im, d e r ist kain puosz vervallen, ist aber, daz er g e g e n im mit d e m e w e r t r i n g t und daz m a n in h a b e n muosz, d e r ist d e m k l e g e r ß vervallen u n d aim lierren 6 ß. §. 7. I t e m , w e l h e r d e n a n d r e n haiszt frävenlich lügen, d e r ist dem k l e g e r vervallen 3 ß u n d aim h e r r e n 6 ß 0-. ij. 8. I t e m , welher sich a b e r g e g e n aim schalklich g e p a r e t u n d ainen stain f r ä v e n l i c h zukt, w i r f t er u n d trift den, daz er von demselben w u r f h e r t v e l l i g wird, der ist die puosz verv.illen, n a c h d e m u n d dann dcrselb w u r f s c h a d e n g e t a n h a t ; fält er aber, so ist er d e m k l e g e r vervallen 3 ß und aim h e r r e n zwirent als vil. v e r h e b t er aber den stain in der h a n d u n d wirfet nit, so ist er die g r o s z e n puosz vervallen, nämlich 10 & {}. §. 9. I t e m , w e l h e r a b e r d e m a n d r e n schalklich nachlöfet in sin hus u n d g e g e n im f r ä v e n lich g e p a r e t mit w o r t e n ald mit w e r k e n oder aim f ü r sin huse f r ä v e n l i c h lofet mit g e w a f f n e t e r hand a n d in herusz v o r d e r t , d e r ist dem k l e g e r vervallen 3 S und aim h e r r e n z w i r e n t als vil. w a r aber, ob zwen mit einander tugenlich in des ainen h u s g i e n g e n u n d mit ainandern g ü t l i c h r e d t i n t u n d sich a b e r sölien r e d so v e r r haischen w u r d , daz si zestünd u n f r ü n t l i c h mit einandren lebtint, die söllent darnach beszren, n a c h d e m u n d si e i n a n d e r g e s c h a d g e t h ä n d . §. 10. I t e m , w e l h e r ains a n d r e n v e c h in sinem schaden vindet, d e r m a g daz vech f ü r sich n e m e n u n d hain t r i b e n ald Türen in sinen stal und daz also inhaben, untz daz im sin schad nach b e s e h u n g e r b e r n lüten a b g e t r a g e n wird, doch sol e r s dem, dez das vech ist, bi derselben tagzit v e r k ü n d e n ; k u m e t e r im aber uf d e m w e g e n g e g e n , so er daz vich tribt o d e r f ü r t , u n d spricht zü i m : hat dir min vech schaden g e t a n , daz wil ich dir beszren n a c h d e m und der schad b e s e h e n u n d geschetzt wird, und git im daruf ain pfand dez g n u o g ist nach d e m r e c h t e n , so sol er im daz v e c h w i d e r g e b e n ; n ä m e er ims a b e r ü b e r sinen willen, ob er sterker war dann er, so ist er d e m h e r r e n vcrvallen 9 ß -9- und sol d e n n o c h disem sinen s c h a d e n a b t r a g e n nach e r b r e r liiten erkantnusz, so si daz bes e h e n t ; näme er ims a b e r u s z e r s i m stal än sinen g u n s t , wissen u n d willen, so ist er vervallen die g r ö s t e n puosz u n d sol im dannocht sinen schaden ablegen als vor. §. 11. I t e m , w e l h e r aber sin vich also intuot, der sol es d e m , des daz veh ist, verk ü n d e n derselben tagzit; kunt er d a n n nit u n d b r i n g t daz vech mit sinem willen von im und laut es ü b e r n a c h t da stän, so sol er e n m o r n e n d z demselben vech in ainer r i t r e n ze trinken b r i n g e n u n d stain in ainer zainen fürstellen u n d sol es darab lauszen leben als l a n g es mag. doch sol er daz versorgen, daz es nit g e w ü s t w e r d , untz er im v e r k ü n d . w a r aber, daz ainer sin vech nit l e d g e n wiilt u n d ez liesze also s t e r b e n in d e m stal, d e r sol dem k l e g e r sin schmach u n d schaden able-

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TRUONGEN.

SCHNECKENBUND.

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g e n u n d dem h e r r e n v e r v a l l e n sin die g r ö s t c n p u o s z , näml i c h 1 0 g. § . 12- I t e m o c h , so h a t ain h e r r e , sin v o g t a l d sin waib e l d e n h u s g e n o s s e n zu d e m g e r i e h t z e b i e t e n , o b ain g a s t k ä m e u n d g e r i c h t z d a s e l b z zü aim b e g e r t i , an 3 ß und w e r daz g e b o t u b e r f e r t , von d e m m a g ain h e r r e o d e r sin a m p t m a n s ö l i c h puosz n e m e n . war a b e r , ob ain s t u l s ä s z ' ) g e g e n dem a n d r e n r e c h t z b e g e r t i , d i e s e l b e n sond dann e r b e r ltit zum r e c h ten b i t t e n , und sol ain h e r r o d e r sin aroman zum r c c h t e n sitzen und l o s e n . § . 13. I t e m , w e r swin hät, d e r sol darzü h a b e n ainen hirt e n o d e r a i n e n stal. d e m m a g daz ain h e r r e oder sin a m p t m a n daz g e b i e t e n an 3 ß\ u n d w e l h e r daz u b e r f e r t , von d e m m a g man die puosz n e m e n , ob ain h e r r e wil. § 1 4 . I t e m es sol o c h nieman m e r v e c h s für den hirten s c h l a h e n , dann e r von sinen g e l e g n e n gütern oder sinen zinsgütern gewintren m a g , daz h ä t o c h ain h e r r o d e r sin a m p t m a n ze bieten an 3 ß & , u n d m a g o c h die puosz von im n e m e n , ob e r die ü b e r f e r t . § . 15. I t e m , w e l h e r och ain g e l e g e n g u o t zü T r u o n g e n v e r k o f t , d e r sol aim h e r r e n davon ainen p f u n t s c h i l l i n g g e b e n , als v i l s i c h d e r snm g e b u r t , ie von ainem pfunt ainen S c h i l l i n g , d o c h a l l w e g an 2 ) ains h e r r e n g n a d u n g e v ä r l i c h . SCHNECKENBUND.3) 1495. §. 1. Z e e r s t so ist die v o g t i , g e r i c h t , z w i n g und p e n n und a l l h e r l i c h a i t , wildpan und vorst ains h e r r e n und sins g o t z h u s m i t a l l e r h e r l i c h a i t g e w a l t s a m i u n d g e r e c h t i k a i t . §. 2 . I t e m die g e r i c h t z e T r u o n g e n , P r o m s c h o v e n und R o o s r ü t i ü b e r liit und g u o t sind ains h e r r e n von S a n t G a l l e n u n d des g o t z h u s , u s z g e n o m e n das malifiz, was vom l e b e n zum tod b r a u c h t w i r t . [nota, das malafitz h ö r t och dem gotzhus zuo R o s z r ü t i J . §. 3 . I t e m die k e l n h o f und a n d r e g u t e r zuo T r u o n g e n und P r o m s c h o v e n und R o s z r ü t i sind dem g o t z h u s S a n t G a l l e n zinsbar, aU man das i m zinsbuoch findt. §. 4 . I t e m es s o l l e n t die, so die k e l n h o f zuo T r u o n g e n und R o s z r ü t i i e m e r i n h a n d , zuo e w i g e n ziten a i n e m h e r e n von S a n t G a l l e n o d e r sinem a m p t m a n zuo den j a r g e r i c h t e n s e l b dritt b e c o s t e n und essen u n d t r i n k e n g e n ön i m s c h r d e n u n d den p f e r d e n ain fiertel h a b e r ; und p r i n g t e r ain h a p e h mit i m , dem sond si g e b e n ain h u n , und hat e r z w e n w i n d mit im t r a h e n , den s o l l e n t si g e b e n ain huslab. 4 )

1) vgl. 8. 139 anm. 3. 2) oder an ? 3) statthalterei "Wyl. die vorliegende öfnung wurde zwischen den gemeinden Truongen, Bromshofen und Rosrüti und dem abt von St. Gallen vereinbart. 4) bausbrod.

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8T. GALLEN. STIFTSLANDE.

§. 5. Item,-was freflinen und buoszen in den gerichten zuo Truongen, Promschoven und Roszriiti verfallent, gehörend all ainem Herren und gotzlms zuo Sant Gallen zuo. §. 6. Item alle lehenschaften der frien handlchengüter und alle fal von den gotzhuslüten, ouch alle fasznachthüner gehörend ainem herrea von Sant Gallen und sinem gotzhus. und dieselbigen frien lechen liehet ain her von Sant Gallen. §. 7. Item, wer in den gerichten zuo Truongen, Promschoven und Roszriiti sitzt, der sol auch den gerichten und ainem herren oder sinen amptlüten gehorsam sin, er sige was er well. §. 8. item, was ain aminan und waibel zuo Truongen, Promschoven und Roszrüti in gerichten daselbs von ains herren wegen gepüt und wie hoch das (ist), ist der, dem er das gepiit, ungehorsam, so mag der amman das pot schweren, tiberfert er denn das furo, so mag der ammen das aber hochern, und wie hoch der amman das gepüt, wirtdas pot nit gehalten, so vil ist der ungehorsam ainem nerren verfallen. §. 9. Item, und wenn ain hofman ain hofguot ainem, der nit ain hofman ist, ze köfent git, denselben kouf mag ain hofman in siben ncchten, nachdem der kouf offen wirt, versprechen. wurd aber solicher kouf in siben nechten, nachdem und der offen wirt, nit versprochen, so sol der bi sinem kouf pliben. §. 10. Item, was die nachpurn ufsetzend in grichten zuo Truongen, Promschoven und Roszrüti von pennen, vatten, ze holz, ze feld, wer das iiberfert, der ist ainem herren ze buosz verfallen, daran es dann gepoten wirt. §. 11. Item es hand die gotzhuslüt zuo Truongen, Promsihoven und Roszrüti iren frien zugwechsel als ander gotzhuslüt, und wenn ainer usz dem gricht ziechen wil, so mag er des aubentz sin plunder ufladen und die tiechsel keren hinwertz, in welche richsstatt oder richshof er dann hin ziechen wil, Und sol denn von mengklichen an dem zug ungesumpt sin. doch ob ainem herren zins, freflinen oder anders, desglichen ander lüten in gerichten ze Truongen, Promschoven und Rosrüti ichtz schuldig wer, das er das usricht und abtrag; er sol aber niender hin ziechen, da er aigen werden mag. item, welti aber ainer solich schulden nit bezalen, so mag ain amman und, so der amman nit gegenwirtig wer, ain andrer nachpur im gepieten, des ersten an 1 tí 9-, darnach an 3 (Í 9 und darnach ain 10 U ob ainer die ersten pot verachtet und nit gehalten hett; und ob er die pot alle übersech, so sol man zuo im grifen und sin lip ainem herren antwurten lind das guot in erichten behalten, untz er sin schulden uszgericht und ainem erren umb die vorgenannten pot gnuog beschicht oder aber nichtz mer da ist. §. 12. Item, wer mit dem andern zerwirft und stoszig wirt, dem (sol) der amman oder, ob der amman nit da wer, ain iegklicher hofman des ersten frid gepieten an 10 tí und ob er sollich pot überfert, dann so sollent der amman und die nachpuren, oder wer zuogegen ist, bi im aiden gepieten zuo

SCHNECKENBUND.

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dem zuo grifen und den ainem herren und sinen amptlüten antwurten. wer aber zuo solichem nit det und ainen solichen gehorsam hulf machen, den mag ain her von Sant Gallen straufen. §. 13. Item, und welichcr daa recht ingerichten zuo Truongen, Promschoven und Roazriiti anrüft, er sig gast oder insäsz, dem sol man zuom rechten helfen und niemantz usz dem gricht hin füren lauszen; es weri dann, ob ain herr von Sant Gallen oder sin amptlüt zuo aim grifent, darzuo söllent die nachpurn hälfen und räten und si daran nit sumen noch irren. §. 14. Item es sol ain gast den andern in gerichten ze Truongen, Promschoven und Roszrüti nit heften. §. 15. Item, ob sach wer, das kainer uszer den hoflüten oder die, so in den gerichten ze Truongen, Promschoven und Roszrüti gesessen werint, uf frombde gericht geladt, und forgenomen werdint, so sol ain herr von Sant Gallen inen sins gotzhus frihat liehen, wenn ainer die vertrost wider zuo antwurten, sich damit zuo beziechen. §. 16. Item man soll alle jar drü jargericht, zwai im maien und ains im herpst oder aber zwai im herpst und ains im maien, haben und solich offnung eroffnen und verlesen lauszen, und sol der amman iegklichem darzuo ze komen gepieten ain 3 ß 9. §. 17. Item ain her von Sant Gallen oder siner gnaden amptlüt schlachen inen drig erbenman (erber man?) für, uszer denen sollen si ainen amman wellen und nemen; dersclb amman ruft mit3ampt ains herren amptman aim richter und denn aber aim, bisz das die zwölf richter erwalt werdent. §. 18. Item derselbig amman und die richter schwerem! ainen solichen aid, zuo dem gericht zuo komen, wenn inen darzuo verkundt wurt, und allda zuo richten umb das, so für si braucht wirt, dem armen als dem riehen (und dem riehen) als dem armen, weder umb miet noch umb gaub, weder umb silber noch umb gold, weder von fruntschaft wegen, sonder umb des ploszen rechten willen, alles getruwlich und ungevarlich, uszgenomen fürsprechen recht. §. 19. Item zuo winterzit, so dann winterban ist, so sol mengklich den andern über solich ban usz den holzern und felden holz füren lauszen ön hindernisz, doch ön schaden. ') §. 20. Item es mag mengklich die urtailn, die in den gerichten gesprochen werdent, ob im die nit gefielent, für ainen herren von Sant Gallen ziechen und apellieren. 2 ) §. 21. 9) Item so sollcnt der amman und die richter über dhein lechenguot richten, und sol man alle frien lehen, so da verkouft werdent, es sigent gelegen giiter oder zins darab, vertigen vor ainem lehenherren; sind es aber agengüter, die

1) hier folgen mit geringen Veränderungen die §§. 23—54 der zweiten Gebhardswiler öfnung. 2) hier folgen die §§. 55—69 derselben öfnung. 3) vgl. öfnung von Gebhardswil II §. 60. Bd. V. 12

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ST. GALLEN.

STIFTSLANDE.

nit frig lehongüter sind, die sollent Tor ainem amma und gericht gevertiget werden und sunst die köf uncreftig haiazen und sin. §. 22. Item den pfundschiiling, was zuo Trungen und Promschoven hinfur kouft und verkouft wurd, da sol aim herren und gotzhus Sant Gallen ire recht, wie von alter harkomen ist, vorbehalten sin. §. 23. I t e m ' ) , ob es sich dhains wegs machot, begeb und notturftig wurd, so mag ain her und apt zuo Sant Gallen der gericht zuo T r u n g e n , Promsehovcn und Roszrut mit lilten uszer andern gotzhushovcn aincn zusatz thuon. §. 24. Item die tafri in den gerichten zuo Trungen, Promschoven und Roszrüti uberal ist des gotzhus zuo Sant Gallen, und git man von iedem som win vier pfening, und sol niemant schenken, denn der ain ganz j a r schenken wil. §. 25. Item ain her von Sant Gallen oder sin amptliit mugent verpieten all unzimlich schwur und beschalkung, und wer das überfert, der ist verfallen das, daran es denn verpoten wirt. §. 26. Item ain her von Sant Gallen oder sin amplüt mugent ouch verpieten spilen und karten, und wer das überfert, der ist verfallen das, daran es dann verpoten wirt. §. 27. Item, ob es sich begeb, das notturftig wurd, es wer über kurz oder lang zit, das etwas in diser ofnung zuo meren ald zuo mindern wer, oder die gericht und vogti ze Trungen, Promschoven und Roszrüti etwas gerechtikait het das hierin nit geschriben wer, das mag ain her von Sant Gallen mit den nachpurn wol darin setzen und machen. §. 28. Item, und ob ain her des obgenanten gotzhus Sant Gallen hinfiir iemer ain hofgericht von den obgenanten dri orten und enden harin in sinor gnaden hof gen wil, oder an geschworn gericht da uszen an den benanten dri orten und enden Trungen, Promschoven und Roszrnti beduchte komlicher und fuogklicher sin ufzerichten, ze haben und ze machen, das mag ain her wol tuon und des allweg gewalt haben Önverhindert allermengklichs. und weders da beschicht und von im angesechen und gemacht wirt, so sollent wir benanten von Trungen, Promschoven und Roszrüti darin gehorsam und willig sin. BERNHARDZELL.2) 1393. I n gottes namen amen, es ist ze wissen, wenne ain kilchherr ze ßernarcelle an sitzet, das danne biszher reht, sitt und gewonlich gewesen ist, das danne alle, die denn in den 1) vgl. Gebhardswil II §. Gl. 2) zwischen St. Gallen und Bbchofzell, aus einem gleichzeitigen pergamentblatt im stiftsarchiv, woselbst sich auch ein druckexemplar befindet.

BERNHARDZELL.

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hof gen Bernacelle gehörent, für denselben kilchherren gan sont gen Bernacelle oder gen St. Mangen,') dieselben fiofjunger sient in demselben kilchspel ze Bernacelle gesessen oder darusz. und sol och danne bi demselben kilchherren ain vogt ze Bernacelle oder sin amptman sitzen, und sont da dieselben hofjünger alle, die in den hof gen Bernacelle gehörent, yor in swei'cn gelert aid zuo den hailigen mit ufgehabenen vingern, demselben iro vogt und öch dem kilchherren irü reht daselbs ze sagen und derselben kilchen irü reht ze haben &n alle gevärde. und sont öch dieselben hofjünger dieselben reht Yor irem vogt und kilchherren offnen, alz dik es sü notdurftig dunket, in gevärde. §. 1. Item des ersten, so ist derselben kilchen reht ze Bernacelle, weihe ze St. Mangen kilchherr oder lütpriester ist, das derselb kilchherr oder lütpriester in der obgenanten kilchen ze Bernacelle ie an dem andern sunnentag messe singen oder lesen sont, ald ain ander erber priester an siner statt und von sinen wegen, und sol öch derselb lütpriester ze den drin hochziten, wihennäht, ostran und ze phingsten, ze icklichem hochzit besunder, zwen tag in dieselben kilchen gen Bernacelle mit schuolern koman und da danne messe singen oder lesen, wedres er wil. item derselb kilchherre oder lütpriester sont öch ze den vier hochziten unser fröwen, zc ieklichem derselben hochzit besunder, gen Bernacelle mit schuolern komen und da aber messe singen oder lesen, item und an aller selan tag sol derselb lütpriester ze Bernacelle ain selmesz allen selan ze trost sprechen. §. 2. Item es sol öch derselb kilchherr oder lütriester ze St. Mangen eweklich alle naht ain nahtlieht gen iernacelle in die kilchen geben und zünden, unsers herren fronlichamen, der alweg in derselben kilchcn ze gegenwürti ist, ze lob und den selan ze trost; won ez ain rehtü lütkilch ist und die vorbenempt St. Mangenkilch under die kilchen ze Bernacelle gehört und ir tohter ist. und ist dis also von alter untzher alweg reht und gewonlich gewesen. §. 3. Item ez sol öch derselb kilchherr oder lütpriester mit schuolern ie uf sant Martis tag und ze der kilwi daselbs gen Bernacelle komen und da messe haben. §. 4. Item es sol öch derselb kilchherr allü die gelegnen güeter, die in den hof gen Bernacelle gehörent, lihen ftn alle widerred, wenn man ez an in vordrot und als dik es ze schulden kummt. und sol im die emphahent hant nüt mc ze erschatz ebunden sin ze geben danne ain huon. wär aber, das er es ann nüt lihen wölt, so sol es der oder die doch haben und nieszen, und sont öch danne damit dis reht nüt geswechrot sin. man sol öch die lehenschaft alweg vordren inrent siben nähten nach köfe £n alle gevBrde.

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1) eine jetzt der Btadt St. Gallen einverleibte kirche, früher filiale von Bernbardzell.

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ST. G A L L E N .

STIFTSLANDE.

§. 5. I t e m es soi öch derselb kilchherr umb die g e l e g n e n g ü e t e r rihten, und sol ain vogt ze Bernacelle oder sin amman nebent im sitzen, u n d wenno es fräflinen anrürt, so soi derselb kilchherr den richtstab dem vogt oder sinem amraan ufgeben und sol darumb nüt rihten. §. 6. Item ès ist öch von alter gewonlich gewesen, das ain vogt daselbs ze Bernacelle allü sinü r e h t des ersten voran n e m e n soi, und wenne dann derselb vogt siner r e h t g e w e r t wirt, so soi dann der kilchherr sinü r e h t darnach nemen. §. 7. I t e m es ist öch desselben kilchherren reht, wenne daz wär, daz ain huswirt, der in denselben hof ze Bernacelle gehört, wa d e r gesessen ist, abstirbet, das danne derselb kilchherr ie von dem eltsten das best lebent höpt, das er gelassen hat, ze valle nemen soi, ob es da ist. §. 8. I t e m es ist öch desselben kilchherren reht, wenno ain hagstolz, d e r in den hof gen Bernacello gehört, wa der gesessen ist, abstirbet und der nüt ain hofstat in dem hof ze Bernacelle hat, das den der kilchher ganzlich erben soi vor allermänglichem. §. 9. Item es ist öch desselben kilchherren und der h o f j ü n g e r reht, daz derselb kilchherre wisethaber von in nemen soi, wie swach der ist, doch das derselb haber als wol berait sin soi, d e r in uf ainen berwerinen mantel schüttet, ist danne, das dehain helw an dem znantel gehanget, so soi i n der kilchherr nüt nemen, ob er wil. 10. Item es ist öch desselben kilchherren und der hofj ü n g e r reht, das derselb kilchherr wisatkernen von in nemen sol, des allerbesten so sU danne gehaben mugent, ân alle gcv3rde, doch also, das derselb k e r n als wol berait sin soi, der in uf ainen berwerinen mantel schüttet, ist danne, das dehain t u r d an dem mantel geklebot, so soi in d e r kilchherre nüt nemen, ob er wil. I t e m hiebi zegegen waren etc. hoc scribtum est a. d. 1393 in die Viti et Modesti. R O T M O N T E N . ») 1383. W i r Cuon von gottes g n a d e n abt des gotzhus ze Sant Gallen, daz âne alles mittel zuogehört dem stuol ze Born, s. Bcnedicten o r d e n s , in Costenzer bistum g e l e g e n , v e r j e h e n t mit u r k ü n d diz brieves, daz für uns k a m e n t der gaistlich h e r r h e r Nicolaus von Uotzingen, custer und portner unsers ietz genannten gotzhus ze Sant Gallen, ze ainem tail, und Cuonrat von Ainwille, maier des portenamptes uf dem Rodmonten und anderswa, zc dem a n d e r n t a i l ; u n d offnoton da, wie si ierrig, stöszig u n d miszhcllig wärint umb die r e h t u n ç , die am portner und am maier zuogehortin, und baten u n s fliszklich, daz wir 1) nördlioh von St. Gallen, original auf pergament im etiftaarchiv.

ROTMONTEN.

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offaotin und offnen wöltint die reht, die dazselb portenampt hette, und alz wir es innegehebt und zwainzig j a r genossen hettent, won si baid tail wol benügen wölt und dabi beliben woltent, waz wir offnotint und darumb sactint. habent wir ir baider bete erliört und habent öch dieselben reht vor den lüten, die in das portenampt gehörent, geoffnot, die och derselben rehten, als wirs offnoton, uns gihtig warent und gehüllig wurdent, alz verre daz si darumb woltcnt ainen gelerten aid sweren, wer es nüt enbern wölt, daz wirs von des portenamptes wegen und ain maier von des maieramptes wegen also genossen und innegehebt hettent, als hienach geschriben stat. §. 1. D e s ersten, ez sol ain portner rihten, und sol ain maier bi im sitzen oder ainer von sinen wegen; war aber, daz ain maier oder ainer von sinen wegen bi im nüt säsze, darumb sol ain portner dester minder n ü t ' ) rihten und sol für sich usrihten allermengklichem. und waz da gevelt von g e i i h t e n , des sont zwen tail aines portners sin und der dridtail ains maiers. §. 2. I t e m , wenne ain portner riht, wer denn k l e g t umb ain fräfli die das bluot antrifft, oder ainen nahtschäch oder ainen nötzog, sol der portner urtail fragen und sol mit urtail den stab uszer der hand geben dem maier oder dem, der von sinen wegen da sitzet, der sol denn rihten über daz bluot, nahtschäch und .den nötzog. und waz da gevelt, des sond ainem portner zwen tail werden und ainem maier der dridtail; und lät ain portner sin zwen tail varn, so ist der dridtail ains maiers öch ab, und sol im darumb nieman bitten, daz er im varn läsz. und wenne diz klag vollgat, so sol ain maier oder der, der von sinen wegen da sitzt, mit urtail den stab aber wider ainem portner geben in sin hand oder ainem der von sinen wegen da sitzet, und aber rihten als vornen ist. §. 3. Item, alz dik ain portner riht, so sol ain maier oder der, der von sinen wegen da sitzet, bi ainem portner enbissen. §. 4. Item ez sol öch ain portner setzen und entsetzen ainen vorster uf dem Rodmonten. und hat ain portner noch ain vorster umb den erschatze mit ainem maier nüt ze schaffent. und sol ain vorster den Rodmonten versorgen, alz e r welle, daz er von ainem portner nüt gestraft werd. §. 5. E z sol öch ain vorster von ains portners wegen gebieten an daz geriht und sol öch gebieten h e g e und zun ze machen und ainem portner win ze füircnt den porten ze henden. und waz da in dem portenampt ze gebieten ist, daz sol ain vorstor tuen von aines portners wegen. §. 6. Item ez sol öch ain maier allti dü güeter, dü in daz maierampt gehörent, versorgen, daz si nit wüst ligent, und sol die besetzen mit des gotzhuses lüten, die daruf seszhaft sigent und ainem portner diensthaft sigent, und daz er vSllen und erbschaft wartent si zuo im nach töd. war aber, daz kain güot wüst lag, von demselben guot sol ainem portner nütz abgan, 1) nichts desto weniger.

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ST. G A L L E N . S T I F T S L A N D E .

won daz der maier dem portner gänzlich sin dienst und sin nütze sol usrihten, die von demselben guot sönd gand. §. 7. Item ez sol öch ain portner holz howen in dem Rodmonten, alz vil er des in sin hus bedarf oder zuo dem gotzhus bedarf, und hat mit ainem maier darumb niit ze echaffent. §. 8. Item so sol derselb maier in dem Rodmonten kain holz howen i n des portners urlob und gunst. §. 9. Item ez mugent öch die lüt, die uf des portcramptes güetern sitzent, in dem Rodmonten holz howen ze brennen, ze zimbren und ze zQnent; und mag ze den drin hochziten ieklicher zwai fuoder holz howen und mag die in die statt füren und verköfen und sinem vehe salz darumb köfen. Und darumb, daz dis alles war, stät und unlogenhaft belib nü und hienach, so liand wir unser insigel offenlich gehenkt an disen brief, der geben ist ze Sant Gallen an s. Barnabas tag, do man zalt von gottes gebiirt drüzehenhundert jar und drü und ahtzig jar. STEINACH.') 1462. Es sol mengklichem zu wissen sin, das sich die fursicht i g e n , ersamen und wisen burgermaister und räte zu £ a n t Gallen von des gerichts wegen zo Stainach, das der obgemelten von Sant Gallen ist, und der ersam Baltasar Ruchenacker, der zit vogt ze Stainach, mit der ganzen gemainde zuo Ober- und Understainach gunst, wissen und willen diser nachgeschribnen stucken gütlich und fruntlich mit ainander vereinbart habent und wöllent och, das es ietz und hienach dabi belibe und dem getruwlich nachkomen solle werden, item dem ist also: §. 1. Des ersten, wenn das ist, das die zit kompt, das man die vatten versecnen und machen sol, wer dann die vatten ze rechter zit nit macht noch machen wil, kompt das uns oder unsern nachkomen oder unsern amptlüten ze Stainach zu klag, so hat man ainem zu gebieten an 3 ß O-, die vatten in acht tagen zuo machen; wär aber sach, das der oder die dem also nit nachvolgtind und dem gnuog tatind, kompt das fiirbasser zu klag, so sol man denselben umb die 3 ß & pfenden und fÜrbasser bieten an 5 ß it aber die vatten in acht tagen ze machen, und allediewile ainer oder aine sumig ist und den geboten nit gnuog tuot, als dick hand die von Sant Gallen und ain vogte ze Stainach und ir amptlüte von ir wegen zuo gebieten und ze pfenden umb die buoszen, untz das die vatten gemacht werdent, 3n all geverd. §. 2. Och sol mengklichem zu wissen sin, das niemand daselbs sol anvachen schniden, dann mit der andren ze Stainach willen und wissen, es wäre denn sach, das ainer im selbs ungeverlich ze essen schniden 3) am Bodensee, zwischen Arbon und Rorscbach-

STEINACH.

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wölt, als er dannzemal bedürfte, und sol man ietlichs jars insunders vier von den nachpuren erkiesen, die das b o r n besechint, -wenn es notdurftig si ze schniden; wes sich dann die vier oder der mcrtail u n d e r in erkennent, das man das korn schniden solle oder nit, dem sond si alle also nachvolgen; •wer aber das also übersäch, der ist ze buosz verfallen 3 ß d-, und mag man im dann fürbasser gebieten an 3 ß 3-, das er u f h ö r schniden bisz an die zit, das man gemainlich schnide. §. 3. Es sol och nieman dehain ungefangen vich in die zeigen lassen, vor und e das korn halb abgeschnitten wird, und w e r och denn ungefangen vich in die zeigen tribet, vor und e das k o r n abkompt, der sol sin vich behirteD und versorgen, das es nieman an sinem k o r n schaden tue, an die vorgenanten puosz. und w e n n man das korn infürt, so sol man die rosa spannen und die ochsen gewettet lassen gan, bisz ainer geladet; doch das man das also versorge, das si niemant schaden tügint, an dieselben puosz. und derselb, so die guter und vatten vor dem korn usztuot, diewil man schnidet, derselb sol die g u t e r und löcher, die er usztän hat, des abentz wider z u o t u n ; welcher das nit tat, w u r d denn dardurch ieman geschädiget, der ist die vorgenanten puosz verfallen und sol daran dem, dem d e r schad also dadurch beschicht, sinen schaden och ablegen n a c h der nachpuren erkantuusz on all gevärd. §. 4. Item, welche zeig dann in brach ligen sol, da sol nieman dannzemal dieselben zeigen, die also in brach ligent, nit iner inmachen noch inlegen, denn er bedarf zu ainer bitzi ') ungeverlich, es wäre dänn, das es sich ungevcrlich bi ainer halben juchart u n d nit darob angepurte an dem inzünen, das m a g ainer wol tuon. w e r aber mer infienge, dann als davor stfit, der ist darumb verfallen ze buosz 3 ß 0-, und sol man ainem gebieten furbasz an 3 ß & das uszzelegen, als dick und vil untz das dem g n u o g beschicht, 6n all geverd. §. 5. I t e m es sol och iederman sine schwin versorgen nach dem ave Maria bisz an den morgen, und welche das nit t u o n d , und der oder desselben schwin schaden dazwischent tätint, das ist von iedem schwin verfallen ze buosz 0 d- und dem, so der schad beschcchen ist, sinen schaden beszren und ablegen nach der richter erkantnusz ön all geverd. 0 . 2 ) [Item es sol och nieman kain aignen hirten hau, sunder sich menglich des gemainen hirten, den man jerlich nimpt, benügen lassen.] §. 7 Item, wer den andern mishandelt mit fräflen Worten ald haiszet liegen oder beschalkct, der ist darumb ze buosz verfallen 18 ß ob das clagt wird,' und dem clcger 3 ß und von den 18 ß & sol den r i c h t e r n 9 ß D werden. §. 8. Item, welcher ain messer über den andern zucket, der ist darumb ze buosz verfallen 30 ß und welcher den a n d e r n ain messer sieht zucken, d e r sol es dem amman angeben bi dem aide, und sol d e n n der amman darumb bi dem aid richten, es werd 1) ein bischen, nur wenig? vgl. Stalder, 1, 176.

2) einschiebBel,

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

clegt oder nit. doch sol ietwcderm sine recht behalten sin, ob entwedrer tail sin buosz uf den andern stoszen mug. §. 9. Item, wer den andern wundet, der ist darumb ze buosz verfallen 3 ST 9, es werd clegt oder nit, und sol der amman darumb richten bi dem aid. und von des schmerzen und schaden wegen, darumb söllent si zuo baidersit uf ainen gemainen mit glichem zuosatz zu minn und recht komen, als man des zu Sant Gallen och pfligt. §. 10. Item, welcher ain nachtschauch oder haimsuoch tuot, der ist darumb ze buosz verfallen b iL -0-t es werd clegt oder nit; es möcht och also fräfelich zuogan, das die richter gewalt haben sollen den furo und höcher zuo büszen nach ir erkantnusz. §. 11. Item, war och, das si ainen Übeltätingen man viengent in dem gericht ze Stainacli, den sond si ainem burgermaister und rät zu Sant Gallen antwurten. §. 12. Item, was buoszen vallent von dem gericht, die sich gepürent, 10 ß & und darunder, die sond dem amman und richtern gemainlich zuogehören. und was 1 Ä i und darunder untz an 10 ß # antrifft, sol den richtern halb zuogehören und ainem rät und vogte der ander halbtail. und was ob 1 0 ist, sol ainem rät und vogt gar zuogehören. §. 13. Item, welcher frid bricht mit wcrchen, der sol darumb ze buosz verfallen sin 24 U und welcher frid bricht mit worten, der sol darumb ze buosz verfallen sin 12 H disz gesetzt sol Ipfen über ainen g a s t ; doch wenn ain gast mit ainem zerwürfe, so sol der gast darzuo gehalten werden, das er mit sincr trüw lobe und verhaisze frid ze halten und die buoszen zu vertrösten in dem gericht. §. 14. Item, ob och ain zerwurfnusz in dem gerichte ze Stainach beschäch, wenn denn den rechten sächern frid geboten wird, so sond dann alle ir fründ von baiden tailen frid halten, ze glichcr wis als ob inen allen frid geboten war. und welcher den frid darüber nit hielte und den bräche, der sol darumb gestraft werden, als'vor von dem fridbrechen geschriben stät. §. 15. Item, und welcher uberwist wird, der ist darumb ze buosz verfallen 1 fi §. 16. I t e m , und wenn ainer sich vermist ainen ze uberwisen, und das nit tuon mag, der ist och 1 Sf i i c buosz verfallen. §. 17. Item also söllent die von Stainach das gericht halten, als hernach geschriben stat und gelütrot ist. das ist also, das si inen selbs under ainandern gericht haben sollen, ie ze vierzechen tagen ainest, uf mentag, und wem denn under ougen [ze hus und ze hof] ') fürgeboten wird von ainem amman oder von ainem dem der amman gewalt git, der oder die sond bi dem ersten gepot für gericht komen 2 ) und dem gerech werden, von des wegen ainem dann gepoten wird, und wievil ainer oder aine gichtig wird, da sol man aines bannen umb recht geltschulden, in vierzechen tagen uszrichtung ze tuond; uinb 1) zusatz von anderer hand. 2) die folgenden Worte durchstrichen, dafür: gan, er kam oder nit,

das gericht für sich

STEINACH.

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Ion, umb zins und umb verliehen gelt sol man aines bannen, in drin tagen ainem uszrichtung ze tuond, dem amman an 3 ß & und dem cleger och an 3 ß hvann aber ainer darnach kam und bi sinem aid sagen mocht, das er nit ainhaimsch gewesen, da im ze hus und hof geboten wer, oder das in ehafti gesumpt hett, dasz er nit für gericlit komen mocht, der sölt des so vil genieszen, dasz er sich noch verantwurten möcht. | J J §. 18. Item ainem gast sol man all tag richten, on uf hoehzitlich tag und gebannen virtag. und sol man ainem oder ainer, die in das gericht gehörent, von ainem gast ainmal fürgebieten, und das sol ainem under ougen beschechen, und sol im bi dem ersten bot fürgan. und wil sich aines von ainem gast lassen bannen, so sol man aines bannen, dem gast uszrichtung ze tuond hüt oder morn, das er dennoclit sinen tagwan geritten oder gan mug, och dem amman an 3 /i und dem cleg e r an 3 ß 9-, das ist von ainem mittag zu dem andern der bann. wSr aber sach, das aines ainen gast nit also uszrichte und den ban liesz uszgan, kompt dann der gast zu dem amman und vordret, das man im pfand gebe, so sol im der amman oder sin waibel von dem, der also erclegt ist, pfand geben, das so vil gelts wol wert ist. hett ainer nit varentz, so sol er gelegen pfand geben für varende, die mag der gast vor dem gericht vertädingen und vierzechen tag in dem gericht ligen lassen, nachdem und das ainem von ainem amman oder sinem waibel verkündet wird, uf des pfands schaden, und wenn die vierzechen tag uszkoment und vergangen sind, so sol man es danne dri rüfen und an dem dritten tag Alf mittag gar uszriefen ungeverlicli. und was mer gelöst wird, über das der Schuldner und der amman werdent bezalt, das übrig sol man einem ieden g e b e n , des das pfand gewesen ist. so ist der rüflon von iedem pfund pfening vier pfening und darnach nach anzal, ob es darunder wär. §. 19. Item, wäre och, das aines nit für gericht käme, als im das gebot beschechen, als recht ist und davor stät, es sie si under ainander oder von ainem gast, so liaiszet und ist ainer oder aine widerhör lind dem gericht ungehorsam; und alsbald ains widerhör wird, was denn der cleger vor gericht bi sinem aid behept, darnmb ist dann ainer oder aine widerhör, und vordret denn der cleger an dem amman, das man im pfand gebe, die sol man im geben unverzogenlich und dann damit varen als recht ist. §. 20. Item, welcher och ainem, der in das gericht gehört, die vierzechen tag 14t uszgan und in nit bezalt, c die vierzechen tag uszgand, dem sol man och pfand geben, als vorstät, wenn ers noch den vierzechen tagen e r v o r d e r t , on geverd. §. 21. ') [Desglich, wenn sich ainer lasset bannen uf rechnung oder zuo rechnung vom gericht bannen wirt, der sol die rechnung tuon in dem zit, als der ban inhalt; tuot er das nit, so sol er dannethin von 1) zusatz.

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ST. GALLEN. STIFTSLANDE.

d e r r e c h n u n g sin und dem cleger fürbasser siner clag gelobet und daruf geiicht werden.] §. 22. Item, wenn och ainer, d e r in das g e n c h t gehört, ainem gast das sin in dem gericht v e r lait mit dem amman oder mit sinem waibel, dieselben pfand sol man in dem gericht lassen ligen acht t a g , nachdem und es dem gast verkündt wird, an den Stetten, da er zelest ze herb e r g gewesen ist, oder in sin haimzucht, ob er nit ze Stainach ze h e r b e r g gewesen ist ald w ä r e , und dann uf offner gante Verrüfen, als vorstat. §. 23. Item, w e r zu dem andern ze sprechen hat umb gelegne guot, das sol gewist w e r d e n für die Iechenhand, und sol der amman und die richter nit darüber richten, das sich über 10 fi £ angepürt. aber was 10 U 9- und d a r u n d e r angepürt, darumb mügent si richten, was lechen ist von ainem vogt und h e r r e n ze Stainach. §. 24. Item, wenn man nu hinnanthin ainen amen e n d r e n und setzen wil, so sond die, die in das gericht gehörent, ainem burgermaister und rat zu Sant Gallen oder i i e r botschaft und ainem vogt ze Stainach [alle jar] l ) vier derselben von Stainach fürgeben, die si dann daran dunket nütz und guot sin; d a r u s sond si dann ainen aman nemen, welchen si wend. derselb sol dann ain j a r amann sin. also sol man das alle j a r endren, aber doch so mag man denselben amman fürbasser h a b e n , 2 ) ob es den von Sant Gallen und ainem vogt ze Stainach und denen, die in das gericht gehörent, gevellig ist. §. 25. ®) [Item u m b ainen waibel sol es in aller masz wie umb den amman gehalten und der also besetzt werden.] §. 26. I t e m ain amman sol ain insigel zuo dem gericht han von ainem vogt und h e r r e n zu Stainach; doch so sol er umb dehaine gelegne güter nicht versiglen, was sich angepürt ob 10 U es si, das g e l e g n e guter verkouft oder verpfendt werdint, oder das zins darus verkoft werdint. und sol doch kainen brief versiglen u m b gelegne güter, es si denn darin gemeldt und verschribcn, das es den von Sant Gallen und ainem vogt ze Stainach an iren r e c h t e n und gerechtikaiten unschädlich sie und unvergriffelich, was von im lechen ist, und umb kain ander güter sol er besiglen, dann die von im lechen sind. §. 27. Item, wenn man ainem gast ain essend pfand verlait in dem geriehte, es si roez oder ander vich, die sond och vertätinget werden, und acht t a g stellen an ainen offen wirt und dem wirt bevelchen, das man demselben essenden pfand uf die hut ze essend gebe, und nach den acht tagen uf d e r gant verköfen, als vorstät, doch sol man es ainem von dem ericht nach dem vertädingen verkünden, wer och, das ainer em a n d e r n soliche essende pfand gäbe, die in das gericht ge-

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1) zusatz. 2) durchstrichen, dafür: also sol es von jar ze jar gehalten werden, doch so mag ainen alten amman widerum die gemaind den under den vieren fürschlachen. 3) zusatz.

STEINACH. MAGDENAU.

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hortint, die sond ainem w i r t bevolchen w e r d e n u n d vierzechen t a g b e h a l t e n nach d e m v e r t ä d i n g e n u n d nach d e m v e r k ü n d e n und d a n n uf die gant schlachen. §. 28. I t e m , w e n n sich z w e n f ü r s p r e c h c n in gericht wider a i n a n d e r g e s t e l t h a b e n , so sol d e r amruan o d e r sin waibel das g e r i c h t v e r b a n n e n an 3 ß das n i e m a n d r e d , er w e r dann ainer urtail g e f r a g t ze s p r e c h e n , und sol daruf sprechen ainest ä n d e r s t dristund. §. 29. Item, w e r sich lät b e k l a g n e n u m b Ion, es si lidlon ald a n d e r Ion, so ist aines ainem a m m a n ze buosz v e r f a l l e n 3 ß 9 und dem clcgcr 3 ß {)•, ob es c r v o r d e r t wird vor g e r i c h t . §. 30. I t e m , w e r och fräfli w o r t r e d t vor gericht, d e r ist d e m g e r i c h t verfallen 3 ß 9, ob die r i c h t e r d u n k e t , das ers verschult h a b . §. 31. I t e m , w e n n ain b u r g e r von S a n t G a l l e n o d e r von A r b o n ainem b u r g e r z e Stainach fürbiit, denselben sond si richten, d e n von S a n t Gallen n a c h dem r e c h t e n ze S a n t Gallen u n d d e n v o n A r b o n n a c h d e m r e c h t e n ze A r b o n . §. 32. I t e m man sol des j a r s zwai j a r g e r i c h t h a b e n , ain m a i e n g e r i c h t u n d ain h e r p s t g e r i c h t . u n d sol da eröffnet w e r den, was r e c h t u n g die von S a n t G a l l e n u n d ain vogt ze Stain a c h daselbs h a b e n t , es si u m b fräflinen, von v a t t e n , von schnidens u n d von a n d e r sach w e g e n , u n d das sond die tuon, die in das g e r i c h t g e h ö r e n t . U n d ist disz v e r a i n b a r e n u n d u b e r k o m n u s z b e s c h e c h e n uf d o r n s t a g vor s. V a l e n t i n s tag, nach Cristi g e p u r t v i e r z e c h e n h u n d e r t u n d in d e m zwai u n d s e c h z i g s t e n j a r e . MAGDENAU.') 15. j h . I n d e m n a m e n gottes amen, so sind dis die hofsrecht in d e m g e r i c h t ze Magnöu, als man die in allen j a r g e r i c h t e n u n d sonder, w e n n sin ieman b e g e r t u n d n o t u r f t i g ist, eröffnet. §. 1. I t e m des ersten h ö r t d a r zuo g e r i c h t Magnöu, W o l fatschwil, Mämerschwil, U f e g g , W o l f e r s p e r g , Mos, Diesselbach, L a m p e r g , die h u o b zum hof Ä l t e r s c h w i l , A e s c h l i k o n , W e n g i , S i t e r d o r f , w e i h e g u t e r ze Aeschlikon, zc W e n g i u n d ze Sitt e r d o r f d e m gotzhus Magnöu z u o g e h ö r e n d . da sind min fröw a n u n d sind die n i d r e n g e r i c h t und all z w i n g u n d b ä n n iro, als ir r o d e l das meldet. §. 2. Si sond ouch alle j a r d r ü j a r gericht h a n ö n silber u n d 6n gold u n d d e n h u s g n o s s e n darzuo iüten, ¡etlichem an 3 ß & u n d d e n r i c h t e r n an 6, u m b des wilen, ob i e m a n das sin welle v e r m a c h e n o d e r verschaffeji, es sigint köf o d e r anders, das er das g e t u o n mag, u n d ouch ob ieman köf oder g e m ä c h t v e r s p r e c h e n well, das der da bi sie. §. 3. F u r o , ob ain gast rechtz b e g e r t i zuo ainem d e r in

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1) zwischen Lütisburg und Herisau.

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ST. GALLEN. TOGGENBURG.

d e r vogti sitzt, denn sond min f r ö w a n aber d e n husgnoaaen ain richter g e b e n on ir schaden und d e n richteren darzuo püten und dem gast ze drü tagen usrichten und ie ainem burg e r im goricht g e g e n d e m andren ze drü fierzehen tagen, es stund d e n n an wachsendem schaden, und ob ainer also vor dem richter usgeclaget w u r d und sich uf dem dritten tag nit versprach, nütz dest minder sol man dem cleger uf sin fürbring e n richten. §. 4. E s sol ouch ietlicher, der mit siner husroki in der obgenemten vogti sitzt, minen fröwan alle j a r ain vogthuon gein. und umb sölichs sond min fröwan allerietlichen, d e r in d e r vogti sitzt, ob er geladt w u r d uf fromde gericht, das gericht u m b h e r zühen on sin schaden. §. 5. Min frowan sond ouch in dem gericht und in der vogti zuo allen ziten ainen vogt, aman oder waibel hon, d e r des gerichtz fronbot sie und dem das gericht glob, was er bi sinem aid sag und von sines amptz w e g e n g e w o r b e n hab, umb des willen, w e n n ainer kom, er si gast oder burger, im gericht und im ainer etwas schuldig si und gichtig, so sol in des gerichtz bot darumb pfenden, und die pfand sond siben nacht im gericht ligen denn dannethin m a g der cleger dem Schuldner am abent verkünden ze hus, ze hof oder u n d e r ougen, und mornetz sol im si des gerichtz knecht uf d e r gant v e r k ö f e n ; und w e r die pfand uf d e r gant köft, den sönd denn min fröw a n dabi schirman und hanthaben, w e n n si im verstand, das si desselben tags nit erlöst werdent. und ob ainer g e l e g e n guot uf d e r gant köfti und im verstünd, darin sol im w e d e r tail noch gmaind, fründ noch mag nütz ze r e d e n han. §. 6. Des gerichtz knccht sol die efrid ze h e r p s t püten ze machen, des ersten ¡etlichem an 3 ß in acht tagen, und sol denn z w e n husgnossen zuo im nemen und die efrid gesehen. hat er denn darin geschinen und ist d e r h a g nit guot, so sol er ims aber püten in acht tagen ze machen und in denn aber gesechen als v o r ; und hat er aber darin geschinen, und ist doch der h a g nit guot, so sol im des gerichtz knccht den püten f r i d p e r ze machen in acht tagen, aber an 3 ß und in denn aber gesehen als vor. und ist der h a g denn nit guot, so ist er 9 ß vervallen, und weles mäls er nit darin geschinen hett, dasselb pot ist er ouch verfallen, ist aber ainer allemal darin geschinen und ist zum dritten guot, so ist er nütz verfallen. und söllent die pot geschehen, das die efrid ze des haiigen erüz tag g r e c h 1 ) sigint. 7. Und die hofzün und hoftürli sond alweg fridbar sin für gens und für schwin. w e r aber schwin und gens uszerthalb wil han, der (sol) inen ain stall han oder ainen hirten, das si nieman schaden tügint. und w e r gens hett, die über h e g flugint, d e n e n sol man das hopt durch den h a g stoszen und den ars hinüber werfen und si län hangen. §. 8. E s sol ouch nieman sin vech ungehüt usschlahen, w e d e r t a g noch nacht, das sol des gerichtz knecht 1) d. i. gerecht, hier in dor bedeutung von gut, fertig, vgl. Stalder 1,477.

MAGDENAÜ.

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püten, ie das hopt an 3 ß ob aber ainer dem andern schaden tat mit sinem Tech in korn, in höu oder wie das wäre, der sol im den schaden g e l t e n ; und diser sol im sin Tech dennocht nit wüsten, er sol es intuon und dem sagen, des es ist, das er sin Tech löse, und w e r das lösen w i l , der sol disem sinen schaden vertrösten oder im darumb pfand in sinen gwalt g e b e n , und ob ainer sin vech nit lösti und das also lieszi h u n g e r sterben, nüt dest minder sol er disem sin schaden gelten und im sinen stall rumen. §. 9. U n d wo lüt getrett und traib zesamen haind, da sol des gerichtz knecht püten an 1 ff 9 , das dahin nieman me vechs usschlach, denn er uf dem guot m u g wintren, das tret und traib dar hat. §. 10. U n d wo die lüt g e t r e t t und traib zesamen haind, da sol man triben in esch ') rinder 2 ) gegen rindren und an die brach kü g e g e n küen, und in die hälm sol nieman kü triben, untz die zeig leig wirt, die lüt ü b e r k o m m t denn mit dem m e r e n «ins andren, und ob vormäls ieman ütz mit dem andren überkomen war Ton trett und Ton traib wegen, den sol dis ganz nütz Terbinden. §. 11. U n d ob ieman vech hett, das krättig oder rüdig war oder den wurm hett oder ander schädlich presten oder das nit hinder fridbaren hegen gestund, dem sol man das püten in acht t a g e n ab der waid ze tuond. §. 12. Des gerichtz k n e c h t sol ouch alle jargericht püten, das nieman dem andren sin usgetailt holz wüst, ie den Stumpen an 3 ß [§. 13—16 im wesentlichen den §§. 42—45 der ö f n u n g Ton Oberuzwil entsprechend.] §. 17. U n d sust sol ie der nächst friind erben nach des lands recht und gewonhait. §. 18. Item, hett ouch ieman guot fail, das in die vogti g e n Magnöu horti, wenn er das verköfen wil, so sol ers des ersten anbieten dem, d e r desselben guots tail und gemaind hat. §. 19. Item, ob ain man guot erköfti, das lehen w a r , und das inhett, das ims mit recht nieman anspräch, ain jar sechs wochen und dri tag, den sol denn dannethin g e r i c h t u n d lands g w e r dabi schirman Tor menklichem. §. 20. W e i h e r a b e r gut köfti, das fri aigen wär, und das unanspräch inhett, das es mit recht nit wurdi angesprochen, Tor ainem inlentzen man drü j a r sechs wochen und drü t a g und vor ainem uslentzen man n u n lobrisinen, den sol denn ouch gericht und g w e r dabi schirman. §. 21. Item, und wo ainer vech stelt ze gemaind, d& söl der, der das Tech hät, alle j a r ze sant Martis tag ie von zwai k ü g e n ain kalb stellen oder Ton ainer ku in zwai jaren ain kalb, und w e n n er das kalb stelt, es sie von ainer ku oder von zwaien, so sol der gemainder das kalb nemen oder die rintmiet, als si mit enander überkomen sind, weders er wil. und nimpt er das kalb, so sind damit die kü gemietet. §. 22. U n d 1) vgl. s. 196. §. 28.

2) kälber. vgl. Steider 2,277.

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ST. GALLEN. TOGGENBURG.

wenn si von enander tailen wend, was denn ainer selb im stall het erzogen, das sol im der g m a i n d e r vor tailen u n d diser n e m e n ; was aber ainer sust zum andren gestelt hät, wedra denn vom andren tailen wil und nit me gmain mit im han, der sol im vor tailen und der ander nemen. 1 ) und w e d r a dem a n d r e n bim tail schuldig wirt, der sol im das nach tails recht usrichten in acht t a g e n ; tuot er das nit, so mag diser wider uf sinen tail komen als vor, ob er wil. §. 23. K ü sol man ze s. Vitz tag tailen, so h a m d si die wintre v e r d i e n e t ; u n d wclher si gehept hat, d e r sol desselben iars k a m miet davon e b e n ; oder man m a g si ouch ze sant Martis tag t a i l e n , weers man wil. §. 24. Item, welhcr rosz zuo gemaind stelt, der sol w e g hon die ze tailen, w e n n er wil, im höwat und im ougsten. 2 ) und sol ouch icderman rosz mieten, wie er mit sinem gmainder überkompt. §. 25. Item, welher zwai rinder selb in sinem stall erzogen hät, d e r sol des ersten jars, so si ziehent, kain miet davon geben, sust sol iedcrman l i n d e r mieten und halten, als er mit sinem gmainder überkompt. §. 26. I t e m min fröwan sond den husgnossen allen fasel hon, ainen voln, ainen stier und ainen eher, und welhcr sin b e g e r t , dem sond si es zuolassen. und derselb fasel sol die frihat hon, wem si ze schaden gand, so sol si ¡etlicher nit v e r e r triben noch jagen, denn usz dem sinen. §. 27. W o ainer guot hat, das an des richs strasz stoszet, der sol d i e strasz buwan und machen, das si iederman wol m u g riten u n d gon. und ob er das nit tuot, so m a g ¡etlicher, und w e l h e r wil, den h a g ufbrechen, wederthalb er wil, u n d faren d u r c h k o r n , durch höu und was da i s t , und enethalb wider u m b h e r , und ouch die h e g ufbrechen, das er damit nit f r ä f n e t noch wider rechtz tuot. war aber, das ainer, des die giiter wärint, iemantz, der in sölicher mäsz die h e g u f b r ä c h , aas frevenlich werti, den sond min frowan darumb strafen, und sol inen darumb buosz oder frävel schuldig s i n , wie sich recht erkent. §. 28. U n d wo zwaier g u t e r an des richs str&sz zämen stoszent, da sol ietwedra tail die sträsz von sinem g u o t machen siben schuo wit, und w ä r dazwischent m e ze machen, das sol die gmaind tuon und machen. §. 29. Beschäch a b e r dehainost, das w u o t g e s s i n e n 9 ) oder erdbrüch kämint, davon ain w e g verschlipfti, den sond gmain nachburen dem helfen machen u n d wider ze buw bringen, w e n n er si dazuo berüft. tätint si das nit, u n d beschäch im darüber schad in dem sinen von w e g s wegen, und das man im sin h e g ufbräch, den sond i m die nachburen gelten, und sond si min frowan darumb strafen nach des rechten erkantniinz. §. 30. W ä r ouch sacb, das ieman knecht oder j u n g f r ö w a n het' oder sust ieman lidlon schuldig wär und das nit usrichti,

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1) vgl. den grunds&tz: der ältere soll theilen, der jüngere kiesen. 2) heumond und august. 3) wütende d. h. heftige wassergüsse, torrens. vgl. Stalder 1, 444.

MAGDENA.U. WINZENBERG.

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denn das er darumbe beclagt wurd vor des gerichtz knecht als ainem richter, der sol aarumb minen fröwan verfallen sin 3 ß als dik das beschicht. WINZENBERG.>) 15. jh. Dia ist die recht ojfnung zuo Wimenberg, herkomen ist.

als von alter

§. 1. Es sol zuo wissint sin, das die Schenken von Landegk hie zuo Winzenberg vogt und herren sind, alz hienach geschriben staut, die vogtie, zwing und benn sind unser, und welhi sitzent in der vogtie, die sond halten unser zwing und benn nach des gerichtz recht und dem also gehorsam sin. §. 2. Es sond och alle, die da sitzend, wer le die sind, si siend unser aigen oder ander herren, uns dienen als die unser. §. 3. Es soll och dehainer in dem hof zuo Winzenberg mer vichs haben noch den sumer uf den hof slahen, den er guot hab in demselben hof, dann er dasselb vech gewintren mag, den ain hopt. §. 4. Weiher ouch in den gerichten sitzt, der sol über dehainen daselbz andri gericht suochcn, den er sol vor unserm stab mit im gerecht werden, welher aber das überfert, den mag man strauten umb 1 & ' -tb. man mag och allen denen, die in dem hof sitzent, gebieten frid gegen ainander zc halten an fünfi oder ain U 0-, als das denn gestalt ist. §. 5. Item es ist och recht, wer den andern mishandlet mit Worten oder mit werken, das man den mag biiszen nach dem rechten, welher sine waffen über den andren zucket, clagter es dem vogt, so ist er dem herren vervallen 3 j£ 5- und dem cleger.. ß 3-, gibt er im aber ain offen wunden, so ist er vervallen dem cleger 3ffi& und dem herren 6 VC schlecht er in mit der funst, so ist er vervallen dem cleger 5 fi wirft er in mit ainem stain und trift in, so ist er im vervallen 5 ß oder nachdem und der wurf geraut; fält er aber, 10 it wundet aber dehainer den andern, und entwicht ainer in sin hus oder in ain ander hus, und dringt im dcrselb nach in das hus, der haut verschuldet die groszen buosz. die mag man alle büotzen an ir guot; wa si aber des nit willig wärin, so mag man darumb zuo ir liben grifen, untz das abtragen wirt. §. 6. Item es .haut och ain herr und vogt daselbz ze richten umb alles, das zuo tuond und ze lauszen ist, nach kaiserlichem rechten, usgenomen das für die hochen gericht gehört. §. 7. Weiher aber wil ziechen uszer dem gericht, ist er ichtz schuldig dem herren oder den nachpuren, so sol er da X) oder Niederuzwil, an der Thür unterhalb Wyl.

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ST. G A L L E N . T O G G E N B U R G .

Iauszen pfand ald pfenning; tat er aber das nit, so mag man zuo sinem Iib grifen, untz das er dem also gnuog tat, und dann dannethin sol man im Jib und guot ledig Iauszen, doch das er hinfüro iemant mit dehainem fröraden gerichten umbtriben noch bekümbren sol, den allain recht geben und nemen an dem end, da man im ain gelich billich unverzogen recht schöpfen sol, wen er des begert, ungevarlich. §. 8. Item man sol och zuo Winzenberg haben in dem jar drü jargericht, und sölich offnung zuo verhören, ains in dem maien und zwai in dem herbst oder aber zwai im maien und ains im herbst, und die gericht sol man haben uf Braitenmosz under dem roten bom, ob man der gericht notdurftig ist, und als den von alter herkomen ist. § 9. Item, und wäre sach, das etwar käme in dem jar und rechtz daselbz begerte, so sol man im haben das erst gericht daselbs, und den aannathin so sol er die andren gericht zühen gen Büren für die Oberhand, ob er des notturftig war. und ob ieman war daselbs, der etwar pfand wölt verrufen, so sol man im den ersten ruof daselbs zuo Winzenberg tuon, und das ander rüfen sol er zuo Büren aber vor der Oberhand usrichten. §. 10. Item ain ieder vogt und her daselbs sol och alle die schirmen, die da sitzent, als die sinen, den vor irem aigem Herren. §. 11. Es sol och dehain frömder dem vogt und herren daselbs weder väll noch läsz schuldig sin, den es sol ain iegklicher sinem herren sömlichs schuldig sin. §. 12. Item, welher och- da war, der schädlich vich hett, welherlai das war, dem mag man gebieten das zuo besorgen oder das sunst von im zuo tuond, das hinfüro davon nieman schad bcschähc. §. 13. E s sond och alle die güter, und die si inhand, steg und w e g geben und besren, wo die gelegen sind, da es ie dan noturftig ist und als von alter herkomen ist, oder si sind darumb zuo büszent, kompt es ze clag. §. 14. Item das bSchli, das da gaut von dem brunnen, den sol Hofrüdi (?) füren den rain hinusz ob der gassen mit Kenner (?) und sol das füren zuo d e m ' nusbom und bi demselben nusbom über die gassen, der landstraus 6n schaden, und wen er das bringt in die wisen, ob die güter tailt wurdin, so sol ieder man den bach füren nach altem herkomen. und ob es käm ze clag, so war die buosz ain aimer schmalz. O B E R U Z W I L . ') vor 1436. Die richtung, so ain herr von Sant Gallen und die vogtlüt in der frien vogii zu Obernutzwil Itaben. §. 1. Item, des ersten ist ain herr und abt des gotzhus Sant Gallen in derselben frien vogti vogt und herr, und sind 1) südlich von Niederazwil.

OBERUZWIL.

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all r w i n g u n d ben, buoszen u n d f r ä f n e n sin, u s g e n o m e n w a s die h o h e n g e r i c h t antrift u n d ouch was nit in die f r i e waibelhuob gehört. §. 2. Item ain h e r r abt sol d e n v o g t l ü t e n ain a m a n g e b e n , d e r ze Utzwil im dorf wesenlich sitzet u n d nit a n d e r s w a . d e r s e l b a m a n sol ouch ze g e r i c h t sitzen und die g e r i c h t v e r g e n . e r sol r i c h t e n u m b e r b und u m b aigen, u n d ä n d e r s t n i e m a n , es g a n g d e n n mit d e r sächer willen zuo. §. 3. D e r selb a m a n sol oach ain aigen sigcl han und brief siglen, die v o r im k e n t und e r v o r d r e t w e r d e n t ; ob e r aber nit ain a i g e n sigel hat, so. sol ain h e r r abt siglen, v o n des w e g e n der a m a n sitzet. §. 4: D e r s e l b a m a n sol ouch d a r u m ze U t z w i l im dorf sitzen, ob sich f ü g t i , das gest k ä m i n t u n d r e c h t z b e g e r t i n d z u o u n d g e g e n ainem, d e r in d e r vogti sitzet, er sig g o t z h u s m a n o d e r vogtman, das er die g e s t v e r g e , das m a n die b u r g e r im g e r i c h t nit uf f r ö m d e g e r i c h t lade, ob a b e r ainer, d e r in d e r vogti sitzt, uf f r ö m d e g e r i c h t geladt w u r d u n d a b e r dem g e r i c h t nit u n g e h o r s a m war, d e m oder denen, di also g e l a d t w u r d i n t , sol ain h e r r abt des gotzhus S a n t G a l l e n die sach 6n sin schad e n w i d e r u m b h e r ziechen, e r sig g o t z h u s m a n o d e r v o g t m a n . §. 5. I t e m , w a r ouch sach, das m a n richten sölt u m b büszen oder u m b f r ä f n e n , so m a g d e r s e l b a m a n wol ain h e r n abt anr u f e n , das er im z u o g e b ainen, der an siner statt rieht, u n d e r c l e g e r sai. §. 6. Ftiro, w a r sach, das sich groszi g e s c h l ä c h t i n sölichen d i n g e n zämen u n d w i d e r c n a n d e r p a r t e n wöltint, das ain h e r abt o d e r sin aman b e s o r g e n miistint, si möchtint das g e r i c h t u n d die lüt vor e n a n d e r nit g e s c h i r m e n , so söllint si ainen l a n d s g r a f e n u n d h e r n zuo T o c k c n b u r g u m b hilf anr u f e n u m b des willen, das m e n k l i c h bim r e c h t e n g e s c h i r m t w e r d . §. 7. I t e m ain h e r r abt des gotzhus S a n t Gallen o d e r sin a m a n sol ouch den vogtlüten alle j a r drii j a r g c r i c h t in d e r vogti h a n an ir schaden, zwai ze maigen und ains ze h e r p s t o d e r zwai ze h e r p s t u n d ains ze maigen, w e d e r s ie n o t u r f t i g ist u n g e v a r l i c h . §. 8. Item, w e l h c r in d e r vogti g e l e g e n g u o t h a t siben schnoch wit und brait o d e r me, d e r sol z w i n g h ö r i g zuo d e n drii j a r g e r i c h t e n (sin). §. 9. I t e m , u n d w e l h e r mit siner husroki in d e r vogti sitzet, d e r sol zuo allen j a r g e r i c h t e n u n d a n d r e n gerichtcn z w i n g h ö r i g sin, e r si vogtman o d e r gotzhusman, und sol da gotzhusman (1. vogtman) u n d g o t z h u s m a n glich vil friheit und r e c h t han. 10. I t e m , w e l h e r mit siner husroki in d e r vogti sitzt u n d uf den g ü t r e n , d e r sol e b e n als vil g e p u n d e n sin zuo j a r g e r i c h t e n u n d a n d r e n g e r i c h t e n , als ainer d e r im ätter sitzt. §. 11. Item, -wenn m a n j a r g c r i c h t haben sol u n d wil, so sol ain a m a n d a s v e r k ü n d e n acht t a g v o r h i n ieglichem, d e r darzuo g e h ö r t , ze hus, zo hof o d e r u n d e r o u g e n , u n d p ü t e n an 3 ß 9, u n d w e l h e m also zum j a r g e r i c h t g e p o t e n w i r t u n d nit k u m p t , von dem m a g ain h e r r abt die buosz n e m e n , e r k u n n d e n n f ü r w e n d e n , das i n ehafti not g e i e r t hab, deshalb e r n i t k o m e n möcht. §. 12. I t e m , w e r g l e g e n (guot) k ö f t i , das in die v o g t i Bd. Y. 13

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ST. G ALLEN. TOGGENßURG.

gehört und darin lit, das ufrecht und redlich zuogat und offenlich vor recht geverget wirt, und das denn inhett drii jar 6 wochen und 3 tag vor ainem inlentzen man, so sol in denn gericht und gwer dabi schirman; und vor ainem uslentzen man nun lobrisinen. 13. Item, wenn der gütren, die in die vogti gehörent, vail wurdint, so sol des ersten darzu recht han welher derselben güter tail und gemain hat, darnach gerb ') und gnosz, darnach ain fii, darnach gotzhuslüt, und darnach wer aller vilost darum git. und wo güter, die in der vogti ligent und darin gehörent, verküft sind und geverget, die mag züchen wer recht darzu hat, ie ainer nach dem andren, in sölichem zit als vorstät. und alledicwil ain gut nit vor recht geverget ist, so sol man nieman dabi schinnan, wie lang man die also inhett. J . 14. Item man sol ouch die guter niena vertgen, denn zeÜtzwil in der dingstatt in offnen jargerichten oder aber in derselben wis und in dem rechten, als ob es ain jargericht si, oder aber, ob es noturftig wurd, an ainer frien landstrasz, wo das war, doch das es mit des urlob zuogang, des das gericht daselbs ist, und mit allem rechten, als ob es ze Utzwil in der dingstatt in ainem jargericht beschehen si. und sol der aman selbsibent sitzen mit lüten, die der güter haind, und sol nieman änderst recht über die güter sprechen, denn die der güter hand. §. 15. Item, waz ain amman bi sim aid sait von gerichtz und klcgt wegen harlangtc, 2 ) daz sol man. im globen, es sig denn, daz man im sinen aid mit 7 unvcrsprochnen mannen absetz, als recht ist. §. 16. Item es- sol och niemand nütz verschaffen noch vermachen in kain wis ab noch us den vorbenanten gütern, denn vor m. g. h. oder sinen amptlüten in den egenanten gerichten. §. 17. Item derselb aman sol och ie ze herpst gepieten die vatten an allen enden der güter in der vogti, ob man des begert, des ersten an 3 ß 0, und nach dem gepot sol denn ain aman zwen oder dri ungevarlich zuo im nemen und die vatten besehen, und welker denn, dem gepoten wer, nit da erschinen hett, dem sol alodenn der aman gepieten die vatten ze machen an 6 ß darnach sol ain amman die vatten in obgemelter wise aber besehen; welker denn aber nit darin erschinen ist, dem sol der aman aber gepieten die vatten [aber] ze machen, an 9 ß nachdem sol aber ain aman die vatten besehen als vor; welher denn da nit erschinen ist und die vatten gemacht hat als im gepoten ist, er si da erschinen aid nit, der ist die buoszen alle vervallcn, der sich gepürt 18 ß&. hetto ouch ainer die vatten gemacht und si aber nit guot gemacht, sölich sind aber die pen in obgesaiter wise vervallcn. §. 18. Item, wär sach, das ainer, der in der vogti sitzt, zimbroti usz sinen aignen hölzern und die zimbri darnach verköfti, der sol kain dritten pfennig g e b e n ; won, was gütren in die vogti gehört, dem gotznus stür und fuoterhaber gebent 1) d. i. geerb.

2) herlangend.

OBERUZWIL.

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und dannenhin fri vogtbare güt sind, wär aber sach, daz ainer zimbriti usz des gotzhus hölzren, ob der den dritten pfennig müst geben, da redti nieman wider, wenn er das usz der vogti verköfti. §. 19. Item, wenn s. Martis tag kunt, wenn denn dannenhin ain herr abt der stiir oder des fuoterhabers nit lenger baiten wil, so mag er den ainan haiszcn die stiir vordren ze bus und ze hof. und git man im das nit, so mag er pfand vordren; git man im die ouch nit, so sol der aman nieman witer trengen und von dannen keren über 8 tag und denn zum andren mal aber vordren gelt oder pfand, als v o r ; und git man im deweders, so sol der aman aber haim riten, und zum dritten mál sol der aman aber die stiir und den fuoterhaber vordren, und wil man im weder gelt noch pfand geben, so mag der aman knecht zuo im nemen, als vil íe noturftig ist, und pfenden umb hobtguot und den schaden, der daruf gát, und die pfand gen Utzwil in das gericht füren und da lassen ligen 7 nacht, und denn umb hobtguot und den schaden daruf ergangen verköfen. §. 20. Item, wär ouch sach, das ain hern abt oder den aman dunkti oder für den aman kunt, das ieman buosz oder frSvel verschult hett, den mag er für recht stellen und uf in clagcn und den nach clag und antwurt lassen beschehen was recht ist. §. 21. Item, welher buosz oder frävel verfalt, der sol die buosz vertrösten uszerichten, wenn er darumb ermant wirt von ains hern amplüten; hat er aber nit trostung, so sol er das loben an des gerichtz stab oder aber mit ains hern willen beheben, begerti aber ainer sin buosz u f den andren ze bringen, das sol im ain h e r abt nit abschlahen. §. 22. Item ain her abt mag ouch die buoszen suochen, und hörent im zuo was uf allen den gütren bcschicht, die in der vogti ligent und frie vogtbaie gütcr sind, wo und an weihen enden die güter ligend, untz an die hohen gericht, als vorstat. 23. Item von des richs strász, die sol man also halten und in buw han, das man die nmg varen mit karren und mit wägen, riten und gán. und wer gut hett, das an des richs strasz stost, der sol si in eren han, als ver sin guot g á t ; es wär denn sach, das giisinen oder crdbrüch kämint, denn sol die gmaind zämen kércn und den weg helfen wider ze buw bringen, und wo zwen guot haind, das zämen stost an des richs strasz, die sond cnander helfen den weg machen, und wo das noturftig ist, da sol man die strasz haiszen und püten ze machen in aller wis als die efrid. §. 24. Item, wer der wär, der sich uszer dem g e r i c h t ziehen wölt, und ain sölicher mit iemand stös hotte oder ainem elten wölte, dem mag ain amman oder ain ander vogtman, er in die gericht gehört, ob man den amman nit gehaben möcht, sin guot verheften und verlegen, bisz daz dem k l c g e r umb sin zuosprüch oder geltschuld von dem abziehenden gnuog geschieht, und daz mag man gebieten als hoch, als man denn beducht daz ain notdurft Big ; und welich die gebot verachtoto

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und nütz d a r u m b geben wölt, so m a g d e r amman zuo im beruofen weliche or denn gehaben m a g , und den gepieten zuo dem ze g r i f e n und den m. gn. h. antwurten. §. 25. Item, war sach, das f r ö m d lüt gen Utzwil in das dorf mit ir hushab ziichint und nüt da hcttint, w e d e r leben noch aigen, dem sol man bi gmainen vech auf der brach und waid lassen gan 1 kuo, 1 kalb und ain schwin. w e n n aber ainer guot k ö f t oder cnpfacht, d e r sol denn nit nie vechs usschlahen uf die waid, denn er uf sinem aigen oder lchen gewintren mag, es g a n g denn mit der nachburcn willen zuo. §. 26. I t e m Bettnou ist ain inbeschlossen guot u n d hat uf Utzwiler g u t e r kain trett. und hat Utzwil trett in W ä g e l i i s invang. und sol Bettnou sich selb vor Utzwil zünen, und was schadens Bettnou g e n Utzwil tuot, den sol der gelten, der den schaden tuot, und was schaden die von Utzwil g e n Bettnou tuond, den son si nit geben, es si denn usfunden, das die von Bettnou fridbar h e g habint und das vech schädlich si, brüchig oder springet, das den schaden geton hat. §. 27. I t e m L a n genou nat dassclb recht. §. 28. I t e m an des kellers huob die b ü n t ' ) und der värich 2) hand ouch dasselb recht als Bettnou, denn so vil m e : w e n n die zeig über lewren (?) usgebuwen und e s c h 3 ) ist, und man da sennidt, 30 mag der an d e r huob sin hälm uswaiden, als ver sin a c k r e n gand, u n d nit fürbaz. §. 29. I t e m des Schmuckis tannwis ob dem tan sol ouch sich selb inzünen ze glicher wis als Bettnou. §. 30. I t e m des Schmuckis g ü t im Schlatt, das in die frie waibelhuob gehört, sol der von Utzwil trett und offen traib sin. §. 31. Item, w e n n Schmid egerten brach ist, so mugent die von Utzwil ir vech all wochen 3 tag dar triben. §. 32. Item, wenn die wis in Hemerspach genöwet wirt, so sol si usligcn und der von Utzwil offen trett und traib sin. §. 33. Item der mliller zc Utzwil sol uf den first uf der müli stan und ain or in sin hand n e m e n und den andren arm zwischent dem hopt und dem arm durchin stoszen und ain sichlen in dieselben h a n d nemen, und wie ver er die sichten w i r f t , also ver sond sine huoner ¡»an, und nit fürbas. §. 34. I t e m die bünt bi der muli sol ouch sich selb vor dem dorf inzünen und kain schaden ushin tuon. und was man von Utzwil schaden darin tuot, den sol man inen nit gelten, er si d e n n von schädlichem vech beschehen. §. 35. Item, wer die bünt inhat, d e r hat die frihait, ob es im not tät ze machen, so m a g er in die müli gan und abschepfcn was uf der müli ist, und sin k o r n ufschütten u n d malen. §. 36. Item, wer dieselben bünt, g e nant der O m e n guot inhat, der sol uf den frien v o g t b a r e n güt r e n kain holz höwan, man g u n n im sin d e n n ; und als dick 1) eingezäuntes stück land Stalder ], 244. 2) der um die Sennhütte liegende theil der alpwiese, auf welchem gemolken zu werden pflegt. Stalder 1, 365. vgl. s. 207 anm. 4. 3) vgl. seite 16» §. 10.

OBERUZWIL.

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er das t S t , h ü w er ain wid zuo demselben guot, darumb sol er ze buosz vervallen sin 3 ß -fr. §. 37. Item, w e l h e r hölzer hat die zuo den frien vogtbaren gütren gehörent, die m a g er den aman haiszen bannen, ieglichen Stumpen an 3 ß das im ön sin willen nieman darin h ö w . §. 38. Item, wenn man ze Utzwil aiuen hirten setzen wil, den sol man dingen bi den fladen ze w i e n a c h t ; u n d wie vil der lüten ist die darumb bittfent, so sond die nachburen zürnen k e r e n und dem aman runen, und welher allermeist stimmen hat, dem sol man das vech lihen. derselb h i r t sol ouch ain gewachsen mensch täglich bim r e c h h a n , das des vechs achti, und was er verlört, das sol er bi sunnenschin desselben tags s a g e n ; und wen er das bi sunnenschin sait u n d darnach hopt ald schwänz vindet, so sol e r das vech nit gelten, das sol ain hirt tuon u m b den Ion, der im d a r u m b verhaiszen wirt. und wem das vech also gelihcn wirt, dem sol menglich f ü r s c h l a h e n , welher im aber nit fürschlahen wil, der sol sin vech sust versorgen und dem hirt den Ion nütz dester minder geben. §. 39. Item W e r l i s acker der stost an die W i t e n w i s und an die bünt an der huob, sol der von Utzwil trett und offen traib sin. §. 40. Item, w e n n ainer gen Utzwil käm u n d da zimbren wölt und kain hofstatt hett, welher denn ze Utzwil ain hushofstatt hett und dieselb nit bezimbren wil, der sol si disem lihen, ob er sin begert, und Umb den zins, den die hofstatt gwonlich gulten h e t t ; ob man aber den zins nit wisti, so sol man im die ü b e n u m b ain beschaidnen zins. §. 41. Wie man gricht halten soll §. 42. Item, wo zwai menschen zämen koment zuo der o u n d ze kileben g a n d nach Ordnung der cristenhait und darnach zSmen beschlossen werdent mit der tecki, was si denn bedi h a n d ligend oder varend, von w e d r e m es dar komen ist, so sind si doch recht liplich und elich g m a i n d e r ü b e r alles, das si bedi hand. und weders u n d e r inen abgieng an liberben so sol das erben ligend und varend guot halb d u r c h e n w e g , v a r e n d guot f ü r aigen und glegen guot zum libding. § . 4 3 . U n d ob si so lang bi enander wärint, das si guot bi enander gwunnint ald e r k o f t i n t , es wär ligend oder varend guot, das sol ietweders von dem andren erben f ü r aigen. §. 44. *) W ä r aber sach, das si liberben bi enander gwunnint, w e d e r s denn u n d e r inen abgät, so ist den kinden ligend und varend guot halbs gevallen, doch sond die kind w e d e r vater noch muoter, weders lebet, zum tail nit nöten, alldiewil es sich nit verändert,

1) öfnung von Magdenau: Gelebent Bi aber so lang, das si eliche kind bi enander gewinnent, weders denn vor dem andren abgät, so ist dem lebenden halbs gevallen, was si bedi habent gehept, ligentz und varentz, wannen joch des guot komen ist, und den kinden der ander tail.

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es war denn sach, das si wüestlich hus hettint. §. 45. Und (was) also ains menschen libding ist, es si man oder wib, daa sol es in eren han mit' tach, mit gmacli und mit allen dingen in crcn han ungevarlich. es 6ol ouch dieselben widum nit angrifen, weder mit versetzen noch mit verkofen, alldiewil es sins aignen e"otz ütz hat. wenn es aber kain aigen guot me hett, so maj, s denn die widum angrifen, zemal umb 5 ß id im selb damit sin noturft tuon, und denn aber umb 5 ß ie und aber, untz nütz me da ist, oder aber es nütz me bedarf, und was also an ainem libding ersparet wirt, das sol dann nach sinem tod und abgang wider an den rechten stamen Valien, dannen es komen ist. §. 46. Item, wo ain erbval kunt, das kind mit enander tailen wend, so sol die jüngst tochter die wal hän under den petten mit ir zuogehörd, doch das den andren kinden ¡etlichen etwas dafür werd, das des glich si. und sust sol man alle ding tailen nach glicher anzal. §. 47. Item, was ouch gmain nachburen durch des gmainen nutz willen fürnement und ansehent, und was poten si daruf haiszent setzen, die mag ain herr abt nemen und sol si dabi schirman. Uf sölich mäs, wis und mainung hat man das hofsrecht lange zit geöffnet und gehalten, das weder hern, amptlüt noch husgnossen nieman nütz darin.geredt hat. A U S DEM HOF- U N D L A N D R E C I I T V O N W A T T W I L . ') um 1500. §. 1. Item furo, tuot dann iemand dem anderen schaden zur nacht, derselbig schad sol bezalt werden nach erkanntnus des rechtens, und das ist darumb, das iegklicher des sin ze nacht dester sicherer sige, dann die nacht sol so fri sin, das ainer sin türli ab der landstrasz ze nacht nemen mag und an sin wand henken und mornent das widerumb hintuon. — Itern von wegen eerechten der eelüten halb, dem ist also. §. 2. W e n es sich begibt oder füegt, das zwai menschen ainander zum sacrament der hailigen ee genomen habint und die offenlich zuosamen koment und sich in der mainung gegen ainanderen entgürtend, das si bi ainander wölint ligen, und sich in dem füegte, das man stürmti, oder sunst gelöuf oder not angienge, das si nit bi ainander gelägent, und aintweders mit tod abgienge, so sol doch dem lebendigen sin eerecht gevallen sin; nämlich, hetti das abgangen gelegen guot zuo dem lebentigen gebracht, das sol es erben und nieszen in lib1) an der Thür, oberhalb Liechtensteig, seit 1468 zu St. Gallen gehörig. in der einleitung heiszt es: das hofs- und landsrecht, so dann die hofjünger und gotzhuslüten des grichts Wbttwil, so zuo dem schloaz Iburg gehörend, gegen und mit einandern zuo gebruchen und ungfarlichen ze halten uf- und angnomen habend.

WATTWIL.

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tings wiae und das varend guot f ü r aigen. §. 3. Und wan dann zwai eemenschcn in eelichem statt etwan vil zites bi ainanderen gcschinent und nit eeliche kind bi ainandcr gewinnent und dann in dem eintweders mit tod abgat 6n elich liberben, so sol aber dem" lebentigen des abgangnen gelegen guot in libdings wis gevallen sin und das varend guot für aigen, als vorstat. hettcnd si aber ützit in dem zit, und si in eelichem stat bei ainanderen gewesen, von gelegnem guot bi ainanderen gewunnen, erkouft ald ererbt, das alles sol ouch des lebendigan aigen guot sin mit dem varenden ungevarlich. §; 4. Item, wäre aber, das sölichc eemenschen ützit söltent gelten, uszgenomcn gesatzt zins, dieselben gülten sol das lebentig uszrichten und bozalen von dem varenden guot, s o v e r und das uszgetragen m a g ; ob aber das varend guot die gülten nit uszgerichten möchti, so sol und mag es dann gelten vom gelegnen guot, das da aigen ist. und wenn es dann nützit aigens mer hetti, den so sol und mag es das libding oder widern angrifen, nämlich ie zuo ainem mal umb 5 ß & ungevarlich. §. 5. Item man sol ouch libding oder widem in guoten eren halten und haben mit tach, mit gmach und mit grund und mit grat. und wenn es sich aber fundc, das ains sölich libding oder widem nit in obgemelter wis in eren hielti, dann so möchti der, dem die aigenschaft von sölichem libding oder widem zuogehörte, dem, der das libding unordenlichen hielti, mit recht nemen und dann dieselbig in eren haben, alles ungevarlich. §. 6. Item, wann dann zwai eemenschen ainanderen zuo dem sacramcnt der haiigen ee genement, weders dann dem anderen ain margengab gibt, die sol sin aigen guot sin. lind wenn dann dasselbig, dem die margengab geben ist, mit tod abgat 6ne eelich liberben, dann so sol die margengab desselben abgangnen rechten nächsten erben werden und zuogehören, wer ie die sind, ob die margengab nach unverbrucht und unvertan ist. wen es aber eeliche kind hetti, so sol die margengab ab sin ungevarlich.') §. 7. Item furo, wen dann zwai eemenschcn eeliche kind bi ainanderen gewiinnend, und dann aintweders mit tod abgat, dann so sol den kinden halbs evallen sin gült und guot, was si habent, ligentz und varentz, ach mit g e d i n g e : allediewile und sich das lebentig, es sie der vater oder die muoter, nit veränderet, ouch erlich und redlich und unwuestlichen hushaltet, so söllent es die kind umb den tail nit ze nöten haben; es wäre d a n n , das zwai eemenschen ains ainandern überkämen und des ainandern gichtig wärint oder sunst ainanderen mit recht bestätt, darbi solti es dann pliben ungevarlich. §. 8. Item, wenn es sich dann füegt, das sich das lebentig verendret mit -wiben oder mit mannen, oder sunst unordenlich und unerlich hushielti, danne so sol es den kinden des tails zuo geben schuldig sin, wenn

1) vgl. meine geßchichte des ehelichen güterrechta 1, 99—103.

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si des dannethin begerend, und sol man inen dann geben halb giilt und guot, ligentz und varentz, wie vorstat. und heti das abgangen gelegen guot zuo dem lebendigen gebracht, wievil dann dem lebentigen desselben guots zuo tail wirt, das alles sol es erben und nieszen in libdings wis ungevarlich. §. 9. Item, wen ouch dann zwai eemenschen kind bi ainanderen habint und sich fliegt, das ain vater oder die muoter ald bedi ain kind oder mer iitzit geben hetint und dann die anderen kind ouch guot yon inen haben wöltind, dan so sol der vater oder die muoter denselben kinden aim ouch als vil geben als es dann den vordrigen kinden aim geben hat, oder aber den tail geben, weders dann vater oder muoter wellint ungevarlich. §. 10. Item, beschech ouch, das zwai eemenschen eelichi kind hetint, ains oder mer, und dieselben kind aigen guot hetind und die on liberben abgiengint, danno so sol derselben abgangnen kinden verlassen guot, was das ist, alles sament an iro vater und muoter, oder weders dann lept, zuo erbe gevallen sin, unansprechig von mengklichem, und ob dasselbig, das sölich guot von sinen kinden ererbt hetti, ouch mit tod abgienge, dann so sol dasselbig ererbt guot Valien an beid stamen, so dann dennzuomal die nächsten erben sind ungevarlich. §. 11. Von dem erbval ana- und enikind. ') Item, wo ouch dann zwai eemenschen eelichi kind habint, und dieselben kind wibent oder mannent und dann ouch eelichi kind gewünen und mit tod abgand, ee das inen ir väterlich und müoterlich erb worden ist, dann so söllint ire kind im eni und anen an iro vater oder muoter stat erben, so vil und si hettint mügen erben, ob si den erbval selbs erlept hettint ungevarlich. §. 12. Von den uszgestürten kinden. Item, wann dann ain vater oder ain muoter ald bedi ire kind, ains oder mer, usgestiirent für väterlich und miieterlich erbe untz an ain ledigen anval, darbi sol es dann pliben und denselben uszgestürten kinden kain ledigen anval von ¡rem vater nach muoter mer vallen, si tailent joch von den unuszgestürten kinden oder nit; es wäre dann, das vater und muoter bedi mit tod abgiengent und kain unuszgestürte kind mer hettint, dann so sol den usgestürten kinden aim als vil werden als dem anderen ungevarlich. §. 13. Von eelichen gescltwöstergit gmaindächaft. Item, wo ouch dann eelichi geschwöstergit bi ainander unvertailt in tail und in gmaind, ouch in gewün und vcrlurst sind, dieselben geschwöstergit söllint und mügent ainanderen erben und usstüren, von den v.orusgestiirten geschwüstergiten ganz ungesumpt und unansprächig von mengklichem, twil (d. i. diewil) si afso in der gemaind unverthailt und unverändert sind, wenn sich aber söliene geschwöstergit verändrent mit wiben oder mit mannen, so ist die gemaind gebrochen, wenn aber dan die unveiändreten geschwöstergit gern mer tail und gemaind mit ainandern haben wöllint, so söllint si für ain gericht gan und 1) eni ist groszvater, ana groszmutter. Stalder 1, 92.

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dasclbs ainanderen widerumb mit recht zuo gcmainder annemen, und das sol inen nieman zuo weren haben ungevarlich. — §. 14. Item, wenn dan ain man eelichi kind hat, wievil dcro ist, und dieselben kind, ains oder mer, vom vater loufent anderschwohin g e n dienen, und dann demnach der vater mit tod abgat und dann sine celichen kind von väterlich erb mit ainander wend tailen, dann so söllent, die da anderschwo gedient habent, sülich iro erdient guot bi guoten trüwen angeben und sagen, wievil das sig, und dasselbig ouch in tail l e g e n und dann elli zuo glichem tail ston, uszgenommen wen unerzogen kind under denselben kinden wärint, denselbigen sol sovil vorusz werden, das si ouch darmit erzogen miigent werden. und w e i t e s sin erdient guot nit in tail wölti legen, mit demselben söllint die andern niitzit schuldig sin zuo tailen ungevarlich. 15. Item, wo ouch dann eelichi geschwöstergit bi ainander uuvertailt sind und weder vater noch muoter haben, und under denselben geschwöstcrgiten nach unerzogne kind wärint, und dann die erzogne kind von den unerzognen kinden wöltint tailen, danne so söllint si den unerzognen kinden so vil vorusz geben und lassen, das si ouch erzogen miigent werden, oder aber bi ainander pliben, untz das si eli zuo iren tagen koment ungevarlich. §. 16. Item, wo ouch dann sölichc geschwöstergit bi ainander sind oder wärint, die unordenlich liushieltint, dcshalben ire nächsten friinde besorgen muestent, si wöltint umb iro komen, darmit die unerzognen kind nit erzogen möchtint werden, danne so söllint und mtigent dieselben iren nächsten fründc si bevögten, ob si joch kains vogts begertent. und für das si dann also bevogtet werdint, so söllint si dannethin nützit mer verschaffen noch verhandlen ohn ires vogts gunst und willen, dann so vil und iren vogt bedunkt, das si zuo den eren und irs libs narung notturftig sigent und haben müesent ungevarlich. und wer ouch mit sölichen bevogteten lüten ützit verhandlet, welherlai das ist, on ires v o g t s gunst und willen, das sol weder kraft noch macht haben, sunder ganz nütz gelten. §. 17. Item furo, wo ouch dann sunst under den obgenanten hofjiingern und gotzhuslüten und husgnossen liitsäszint und schinent, si wärint man, wib oder kind, j u n g aid alt, die zuo bevogten notturftig wärint noch gestalt ires fürnemens, wandels, tbuons und lassens, so mügent derselben lüten nächste fründe si bevogten, ob si joch kains vogts begertent, umbe das sölich Kit das ir Jbehabent und nit muotwillenklich vertücgent. und für das sölich lüt also bevogtet werdint, so söllint si ouch nützit mer verhandlen ön ires vogts gunst und willen, dan sovil und inen ir vogt zurnotturft verwilget, wie dan vor ouch von der vogti geschriben stat ungevarlich. §. 18. I t e m , wo ouch dann ain man ain eelich wib und dieselb sin frou die eren und guot zuo im gebracht hat, und dan der so liederlich wär oder wurdi, das er sin guot vertäti oder vertan heti und dann der frowen iro guot ouch vertuon wölti liederlich

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u n d uffenklich '), d a n n so miigent derselben frowen nächsten f r ü n d e , w e r ie die sind, die f r o w e n u n d ir g u o t b e v o g t e n , ob es j o c h d e m man nit g e v i c l e . u n d für d a s si also b e v o g t e t wirt, so sol d e r man kain g e w a l t über siner frowen g u o t zuo vertuonde mer h a b e n , sunder nit witer, dann si m ü g e n t iren n a r u n g mit ainandere.n darvon haben u n g e v a r l i c h . u n d ob der m a n g ü l t maeheti wider siner frowen v o g t g u n s t und willen, d e r s e l b e n g ü l t sol die frou g a n z u n e n t g u l t e n sin. A U S DEM L A N D R E C H T VON

WILDENHAUS.2)

§. 1. I t e m füro, wan es sich b e g i b t under a n g e z e i g t e n landleuten, dasz zwei einandern zuo dem s a c r a m e n t der neil i g e n ehe nemend und sich g e g e n einandern e n t g u r t e n d , in d e r m e i n u n g und in dem namen, d a s z si in eelichen stat bei einandern wellent l i g e n , und a b e r sich in dem f u o g t e durch g e s t ü r m ald a n d e r e infäl und macht, d a s z si nit bei einandern g l e g e n d u n d e i n t w e d e r s mit tod a b g i e n g e , dan so soll dem l e b e n d i g e n sein eherecht g e f a l l e n sein, wie dan liarnach g e schriben stat. §. 2. I t e m , wan zwei ehemcnschen in ehelichen stat bei einandern wonend und haushaltend und keine eheliche k i n d e r bei einandern ü b e r k ä m e n d , und also eintweders vor dem andern mit tode[sJ a b g i e n g e , so soll alsdan d a s überbliben s c h u l d i g sein, des a b g e s t o r b n e n nächsten erben den vierten theil von allem d e m hab u n d g u o t , so si b e i d e bei einandern g e h e p t hand, ligents und f a h r e n d s , giilt und w i d e r g ü l t , doch allein auszerhalb d e m haus, zuozestellen u n d ze g e b e n ungevahrlich, u n d solle danethin d a s übrig des lebendigen und iiberblibnen eigenthümblich g u o t sein, im fal a b e r sach w e r e , d a s z das a b g e s t o r b e n e h c g e m ä c h t vorhin eheliche kinder g e h e p t und hinder ime v e r l a s s e n hete, so solle d a s ü b e r b l i b e n chegemächt verbunden und s c h u l d i g sein, des a b g e s t o r b n e n ehelichen kindern (das) halb g u o t , ligents u n d fahrends, g ü l t u n d widergült, in und auszerhalb dem h a u s , wie si das beide bei einandern g e h e p t haben möchten, zuo überantwurten und z e g e b e n , und dan so soll das ü b e r i g des l e b e n d i g e n e i g e n sein. §. 3. I t e m , w a s z auch für zins e w i g o d e r a b l ö s i g uf g l e g n e g ü e t e r esezt und g e s e h l a g e n w e r d e n , d e r g l e i c h e n wo a u c h g m u r e t e fg uüser w e r e n d , die sollend in wis und m a s z w i e a n d e r g e l e g e n o t g e a c h t e t und g e e r b t worden, w a s z a b e r hölzeni h ü s e r

sind, die sollend für fahrends g e h a l t e n und g e s c h ä z t werden. §. 4. I t e m , wan "zwei ehemenschen eheliche k i n d e r bei einandern ü b e r k ä m e n d , 30 sollend d o c h v a t e r u n d m u o t e r g w a l t i g e hand sein über alles d a s si h a b e n d , d i e w i l ai b e i d e l e b e n d , u n d den k i n d e r n nünt ze g e b e n s c h u l d i g sein, dan essen und 1) öffentlich? 2) nördlich von Wallenstadt. handschrift des stiftsarchivs.

vollständig in einer jüngeren papier-

WILDENMAUS.

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trinken in irem haus, auch umb und an, so vil si dan zuo den ehren nottürftig sind ungevahrlich. und wan dan die kind zuo iren tagen komend, und sich dan begebe, dasz fromb lüt nach denselben kinden staltend und iren zuo den ehren begertend, es were eins oder mer, knaben oder tochtern, dan so mag der vatcr mit rath seiner fründen dieselbigcn seine kind zuo den ehrn versorgen mit irem theil guot, ganz unverhindert von den andern kinden. und ob aber besehcche, dasz derselbigen iren kindern eins oder mer, knaben oder tochtern, ungehorsamb wärend und nit weitend thuon wasz si vater und muoter heisze, denselben ungehorsamen kinden soll ein vater oder ein muoter nützit ze geben schuldig sein, diewil si beide lebend, wiewol si joch die gehorsamen kind vor mit irem theil zuo den ehren versorgt habend, aber nach abgang vatcr und muoter, dan so soll dennocht den ungehorsamen und unuszgestürten kinden ihr theil guot auch -werden, als vil als den voruszgestürten kinden einem worden ist, soll inen deshalb nachgezogen werden, doch soll man inen kein zins darvon ze geben schuldig sein, und ob aber beschcche, dasz derselben kinden eins oder mer abgiengend, ehe dasz inen ihr väterlich und müetcrlich erb wurde, und aber dieselbigen abgestorbnen kind eheliche kinder hinder inen verlassen b e t e n d , so sollend dieselben kind an ir vater oder muoter statt ston, iren eni oder äni zuo erben, vortheil und nachtheil, so vil als dan ihr vater und muoter ererbt hetend, ob si den erbfal hetend erlebt ungevahrlich. §. 5. Item, bescheche auch, dasz vater oder muoter ald beide, ob si beide in leben werend, gern mit iren kindern weiten theilen, lieber dan mit inen haushalten, das mögend si wol thuon, doch dasz si den kinden halb guot geben sollend, wasz si habend, gült und guot, ligents und vahrends, und si das ander halbtheil haben ungevahrlich. §. 6. Wie einer seiner frowen ein morgengab versprechen mag und wievil man ihr geben soll, item von wegen der morgengab ist abgredt, dasz einer seiner frowen wol ein morgengab mög geben, doch nit über zechen pfund pfenig, oder minder, nach iedes vermögen und gefallen, versprech aber einer seiner frowen über zechen pfund pfenig, das mögend seine erben der frowen bezalen, ob si wellend, doch sollend si ihro die zechen pfund zuo erlegen schuldig sein, verheist aber einer seiner frowen kein morgengab, dero solle man keine schuldig sein, es wellend dan die erben mit guotem willen iro die geben. §. 7. Item, so wan fürohin sich b e g e b e , dasz vater und muoter iren kindern, inmaszen hievor stat, etwasz hab und guots durch verenderung ald sonst zuostaltend, oder dasz si es in ander weg erarbten und iiberkämend, und alsdan eins oder mer derselben kindern ohne eheliche kinder oder liberben mit dod abgiengend, dasz alsdan vater oder muoter ald beide, ob si es erlebtend, solche abgestorbne kind mit und nebend den andern derselbigen abgestorbnen ehelichen geschwüsterigeten,

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als iren kindern, zuo gleichem theil anston und erben, ouch als vil eigenthümblichen nemen, als der kinder ald geschwüsterigeten einem werdfen möchte ungevahrlich. ERBRECHTSSATZUNG ZU ALTSTETTEN, MARBACH, B E R N A N G U N D B A L G A C H . >) 1475. §. 1. Item des ersten, das vatermag und muotermag glich mit einander erben und nach der lingen des pluez. §. 2. Item, das geschwüstcrtig, die von vater und muoter geschwüstertig sind, einander erben sond vor denen, die nur ainhalb geschwüstertig sind. §. 3. Item, wo geschwüstertig sind von vater und von muoter, und nun dieselben geschwüstertig abgiengent, so sollen g e s c h w ü s t e r t i g k i n d , die von vater und muoter geschwüstertigkind sind, erben vor denen, die nur ainhalb geschwüstertlgkind sind, und also f ü r sich uszhin ie die ncchsten erben nach der lingen des pluez. §. 4. Item, wo kind sind, denen vater und mueter abgond, und nit uszgericht noch von cinandern geteilt sind, si sigent bi einander oder sondersäs, das die gelich mit einander erben s o n d ; doch mit g e d i n g : wer, das ains icht sonderiges hette, es were ligent oder värendz guot, das soll inwerfen und an den tail legen, oder es soll sich des erbes verzihen. §. 5. Item, wo ain frou clich zuo ainem man k ü m p t , und b r i n g t si im guet zuo, es sige ligent oder varentz, und kompt der man mit ir überain, das ir dasselb ir g u e t verkouft oder verendert wurdi, u n d wenn denn der man von todes wegen abgangen ist, und ob er ir dasselb ir guet nit zue iren handen verschaffet und bracht hetti, des soll si nit entgelten, dann was si kuntlich kan machen, das si zue im bracht habe, das soll si e r b e n ; es wer dann sach, das si bi einander g e a r m e t und iro g ü e t e r geschwinen wärint, des soll si entgelten nach mind e r u n g der g ü e t e r und glichen billichen Sachen ungeverlichen. §. 6. Item, wo zwei mcnschcn elich zesamenkoment und kind mit einander g e w ü n n e n t , deweders dann von todes w e g e n abgaut, so soll das a n d e r , des dannocht in leben ist, in dem gelegnen guet, das daz abgestorben gelassen hat, kindstail zue ainem lipding haben und nieszen, und an dem farenden guot soll es kindestail zue aigen haben und n e m e n ; doch das man uszer dein varinden guet gelten soll, als f e r r das langen m a g ; und wo an dem färenden guet geprist, soll man das g e l e g e n angrifen und darvon gelten, und wo aber nit kind sind, so soll ietweders das ander erben an dem gelegnen g u e t in lipdings wis und an dem f ä r e n d e n g u e t zue aigen. §. 7. Item, wo zwei menschen elich zue6amenkoment und kind mit einan1) Altstätten stadt im Rheinthal, unweit der Aach, die übrigen orte weiter nordöstlich.

ALTSTETTEN. MARBACH.

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der gewunnent, und nun der vater von todes wegen abgat und unerzogne kinder hinder im verlasset, da soll die mueter dieselben unerzogenen kind och helfen erzühen mitsampt irem guet nach gelcgenheit der sach und nach erkanntnusz ains amanns, rats und gerichts daselbst; und desselben glichen der vater hinwider ungcferlich. §. 8. Item, wo vater und muoter elich kind bi ainander hettent, und weliches kind da in irem willen füere und täte, demselben gehorsamen kind raöchtent si wol geben und das begaben, doch (joch?) mit gelegnem guet; und dasselb guet sol denn beliben unverendert, unz das vater und muoter abgond, und soll denn gelait werden in geliehen tail. und ob ainer värit guet *) gäbe, das soll vertrüst und verwerdet werden zu beliben in masz als das ligent; doch uszgenomen pettgewant und verschnitten gewand, und das mugent vater und mueter thuen, und band inen die andern kind gar nichtz darin zue reden noch si darumb zu nöten, in dehainen weg. §. 9. Item, wer lipding inhat, das soll (er) in eren unwüestlich haben, buwen und nieszen nach der höf recht ön everde. §. 10. Item, wer gezimmer zuo lipding inhat und ic nit versieht und in eren halt, und troff darin lat gon, das si schimlig wirt, der soll umb das lipding komen sin, wo das kontlich wirt. desselbenglichen, wer reben zue lipding hat lind die nit in eren halt nach lantz recht, also das er die graben last verfallen und verwachsen, das das wasser in die reben gat, oder darin studen wachsen last, wo sich das erfint, der soll och von dem lipding ston und das ledig lassen, item, wer och agker zue lipding hat, der soll si ouch in eren und unwüestlich halten, und sonderlich wo agker sind, die wasserflüsz hand ; wer da das wasser in die agker laut gan, da Sutten sind, das es über die dritten furi gaut, oder die agkser (1. agker) last verstuden, und das kuntlich wirt, der soll och umb das lipding komen sin, 6n alle widerred. §. 11. Item, wo ain man ainer frowen oder ain frou ainem man ain morgengab git, das deweders da bi sinem aid noch mit siner hand nit höchcr noch me bchaben soll, denn untz an 10 & §. 12. Item, wo ain man oder ain frou öne man ain tochter zue der ee git und im 2 ) ain haimstür zue ir verhaiszet, gat da die tochter ab, c das dem man die haimstür bezalt wirt, so soll dieselb haimstür (für) gelegen guet geschätzt werden und gehalten. §. 13. Item es soll och der pluem S1 aller frucht, die da wachset, gelegen guet haiszen und sin, diewil si uf dem fcld stond, untz uf s. Johanns tag' des töfers im summer zue sunnwendi, und aber darnach värint guet sin und genempt werden. §. 14. Item, wer gelegen guet inhat und besitzt onerfordert

f

l ) fahrende habe. 2) dem bräutigam. 8) s. seite 149 amn. 3.

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des rechten ain j a r sechs wochen und drig tag gegen lüten, die im land sint, der soll und mag es darnach mit rechter gewer besitzen und behaben, als landz recht ist; und gen lüten, die nit im land sind, soll man gelegen guet inhaben und besitzen nün jar önansprächig mit dem rcchtcn, und nach den nun jaren so mag ainer mit der gewer wol darfür ston und das behaben. §. 15. Item es mag och kain frou nicht von ir geben noch verthuen, dann mit gunst und willen irs vogtz. §. 16. Item nach allen hievor geschribnen dingen und Satzungen, so soll der gült der nechst erb sin. 1 ) §. 17. Item es ist och ufgenomen, das kindskind iro anen und eni sollen und inügen erben an iren abgestorben vater oder mueter statt, als vi] alsdann dieselben, so abgangen wären, von iro vater und mueter f ü r aine erben ererbt haben möchten, wann si noch in leben beliben weren. REUSTEIN.») I. 1431. Ich Hans Wetzel, den man nempt Nagel, seszhaft ze Rebstain und ze den ziten amman ze Rebstain, tuon kunt und vergich allermengklich mit urkünt disz offnen briefs allen den, die in ansechend oder hörend lesen, das ich von gewalt und haiszintz wegen der frommen vesten junkherr Michels und j u n k h e r r Märkens von Emptz, gebrüder, wilend hern Marquarts von Emptz ritters elichen sün, uf d e i tag, als diser brief geben ist, ze Rebstain in dem dorf offcnlich ze gericht sasz. do kamen für mich und für offen verpannen gericht die vorgen. junkherr Michel und junkher Mark von Emptz mit irem erlöpten fürsprcchen Hansen Oeler von I5algach und oftnatend da vor mir und vor offem gericht, wie das gericht ze Rebstain mit zwingen und pennen ir aigen wär und inen von rechts wegen zuogehörte, und batend mich, inen an ainer urtal da ze ervaren, was da irs rechten wär und warzuo ain herr des grichts recht hette? do fragt ich vorgenanter richter umb iederman uf sinen aid, was in darumb recht dunkte, und besunder des ersten den vorgenanten Hansen Oeler; der nam daruf ain bedenken mit ainer ganzen gmaind, und ward gemainlich und ainhelleklicli ertailt nach miner frag, das alle die schulden, die in dem vorgenanten gricht gevallent, si sigen -klain oder grosz, den vorgen. herren von Emptz und iren erben und nachkomen zuogehören und gevallen sond; es wär denn, ob ieman kam und inen die anbeÜuob mit dem rechten. Do stuonden aber die vorgen. Michel und Marquart von Emptz dar mit irem vorgen. fürsprechen Hansen Oeler und 1) vgl. zeitschr. f. recbtsgeachichte 5, 35. 44. 2) nordöstlich von Altstätten.

REBSTEIN.

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b a t e n d m i c h , i n e n ze e r f a r e n u n d z e o f f n e n , w i e f e r r d a s vorg e s c h r i b e n ir g r i c h t ze R e b s t a i n h i n l a n g e u n d g a n g e ? do f r a g t ich v o r g e n . r i c h t e r u r a b i e d e r m a n uf s i n e n aid, w a s im d a r u m b z e w i s s i n t w a r . do w a r d g e m a i n l i c h u n d a i n h e l l e k l i c h g e ö f f n e t durch all n a c h p u r e n u n d gemain urtalsprechcr nach miner f r a g , w i e das o b g e s c h r i b e n g o r i c h t ze R e b s t a i n l a n g e u n d g a n g e in disz n a c h g e s c h r i b e n m a r k e n , d e s e r s t e n in d e n m i t t l o s t e n s t e g in d e n h a t t e n und usz d e m m i t t l o s t e n s t e g ob d e r l a n d strasz u f h i n u n t z a n d e s p f a f f e n g a r t e n , u n d h a n d die g a s s e n h a l b ze g e p i e t e n ze m a c h e n ; u n d usz d e s p f a f f e n g a r t e n in d e n l o b e r b o m , ' ) u n d h a n d ze p a n n e n w a s l e c h c n g u o t ist, an die h o f g ü e t e r ; u n d usz d e m l o b e r b o m in d e n z i l b r u n n e n , usz d e m z i l b r u n n e n u n d e r d e r g a s s e n usz in H i r s z c r t o b e l , 2 ) u n d d a s s e l b t o b e l uf u n t z a n die r u t e l e n , usz d e r r u t e l e n u n d e r d e r M o r e n g u o t h i n u s z in d a s H e r r e n t o b e l , u n d d a s s e l b t o b e l h e r a b u n t z a n die g a c h t , d a die bäcli z e s a m e n s t o s z e n d , u n d d a s e l b e n d d e n K o b e l b a c h uf u n t z g e n S t u r t z e n h a r d , u n d u n d e r S t u r t z e n h a r d hinusz u n t z in die K e l l e n , u n d usz d e n s e l b e n K e l l e n v o r d e m F o l k e n b e r g a b in die s a n d g r u o b , usz d e r sandg r u o b in das l a n g holz, usz d e m l a n g e n holz in d e n H u o b b a c h , u n d d e n H u o b b a c h a b in d i e n i d r e n S c h a r t e n , u n d usz d e r n i d r e n S c h a r t e n in die s w a r z e n e r l e n , u n d usz d e r s c h w a r z e n e r l e n in das n ü w m a d , 3 ) u n d usz d e m n ü w e n mad in d e n A c s c h e r s t e g , u n d da h a n d d e n n die von R e b s t a i n mit i r e m f e c h r e c h t ze t r i b e n u n t z a n die h o l z m ü l i ; u n d usz d e m A e s c h c r s t e g in d e n p f ä r r i c h p r u n n e n , *) u n d usz d e m p f ä r r i c h p n i n n c n d e n s c h w a r z e n g r a b e n u f u n t z in das A n g e r m a d o r t , u n d d e n O b e r n i e d e r g r a ben uf u n t z in d i e A c h , u n d die A c h a b u n t z a n K ä n l c r m a d , u n d d e n K ä n l e r m a d g r a b e n uf u n t z in die k r ü m i , 5 ) usz d e r k r ü m i in die u s z r e n b e t t e n in d a s ort, usz d e m ort in die stain i n e n b r u g g in d e n mitlosten s t e g . D o stuondent aber die vorgenanten junklierr Michel u n d j u n k h e r r M a r k von E m p t z d a r mit i r e m v o r g e n . f ü r s p r c c h e n H a n s e n O e l e r u n d b a t e n d m i c h v o r g e n . l i c h t e r , inen ze e r v a r e n an a i n e r u r t a l , ob m a n inen d e r v o r g e s e l n i b n e n u r t a l u n d Öffn u n g n i t billich a i n e n brief g e b e n s ö l t ? d o f r a g t ich v o r g e n . r i c h t e r u m b i e d e r m a n uf s i n e n aid, w a s in d a r u m b r e c h t d u n k t e ? do w a r d a i n h e l l e k l i c h crtailt nach m i n e r f r a g , das m a n d e s billich a i n e n brief g e b e n sölt, w i e r e c h t , u r t a l u n d oft'nung g a n g e n ist. d o s t u o n d e n t a b e r d i e v o r g e n . Michel u n d M a r q u a r t von E m p t z d a r mit i r e m v o r g e n . f ü r s p r c c h e n H a n s e n O e l e r u n d b a t e n d m i c h inen ze e r v a r e n , w e r d e n brief b c s i g l e n s ö l t ? do f r a g t ich v o r g e n . r i c h t e r u m b i e d e r m a n uf s i n e n aid, w a s in d a r u m b 1) lob, plur. löber, ist lehnware. Stalder 2, 176. loberbom also wol der bäum, an welchem die lehnware entrichtet wird. 2) tobel ist Schlucht, hohlweg. Stalder 1, 285. 3) matte, vgl. Stalder 2, 191. 4) pfarrig ; st eingepfarrt (Stalder 1, IG 1), also pfarrbrunneu ? man könnte auch an das oben (s. 196 anm. 2) erklärte värich denken. 5) etwa ki'ümmung?

208

ST. GALLEN.

RHEINTHAL.

recht d u n k t e ? do ward unzerworfenlich ertailt nach miner frag, das ich vorgenanter richtcr den brief besiglen sölt von des grichts wegen. I I . 1441. I c h Cuonrad Metzger, gesessen zuo gericht ze Rebstain von haiszens und och gewaltz wegen miner gn. h. j u n k e r Michels und Märken von Empts, vergich offenbar und tuon kund . . . , das ich offenlich ze gericht gesessen pin ze Rebstain in dem dorf . . . , do kam für mich und offen verbannen gericht der from wolbeschaiden Uolin K o c h von Widenau mit ganzem vollem gewalt der obgen. m. gn. h. von Emptz und pat im do an ainer urtail und dem rechten ze erfaren durch sin erlopten fiirsprechen Hans S a l z m a n , och gesessen ze Rebstain, wenn das wäri oder kSmi, so ainer ain fridbräch wunden täti ald überfüri, was do siner herren von Emptz rechtung [dar] umb ain sölichs wäri ? und satzt das och hin ze dem rechten, do fragt ich richter urtail umb uf die aid, vraz darumb rccht wäri ? do ward noch mercr fragt (1. miner frag) recht ainhelliglich ertailt: wen das wäri, das ainer ain fridbräch wunden täti oder überfüri, das er den herren von Emptz vervallen wär 6 0 ß KRIESERN.') 1428. I c h Ruedolf von Rosenberg von Zugerriet verjech und thuen kund mit disem brief . . . , als mein vater sälig und ich den h o f und die hofleut zue K r i e s e r n halb, namblich den halben theil ob der kirchen zuo Montigell, untzbäro in handen gehabt haben und ich noch hab, daz mein vorgedacht vater und ich denselben h o f und die hofleut ob der kirchen zue Montigell bei ihren freiheiten, ehehaftinen und rechten haben lassen bliben, und dasz sie uns unsere rechten auch g e g e b e n hand. und für künftig stösz, irrung und vergessen, wasz die rechten seind, so thuen ich es zue wüssen, wie mein vater und ich den hof und die hofleut vorgenant biszhäro gehalten haben, und stehet hernach, als daz an ihme selbsten ist und wüssen soll. §. 1. D e s ersten, so ist daz gricht des hofs zue Krieseren halb mein nach alter Ordnung, ehehafte und zugehörd ungevährlich. §. 2. Auch sollen die hofleut desselben hofs ob der vorgen. kirchen mir j ä h r l i c h zue vogtsteuer geben und gebunden sein ie zue maien 8 8 & und zue herbst auch 8 il und darzue 2 fif & hofzins ab güeteren, die ihnen wohl wüssend seind. §. 3 . Auch soll ein iekliche feurstatt, die es hat, [ein iekliche] mir jährlich geben ein fasnachthuon. §. 4 ; U n d welcher hauswirt in demselben hof ob der genanten kirchen 1) östlich von Altstetten.

KRIESERN. E I C H B E R G .

209

mit tod abgeht, von demselbigen hauswirt, der also abgeht, soll mir zue fal w e r d e n das beste haubt, das er hat, ohn geverde. U n d also sollent und wellent ich, alle meine erben und nachkommen immer m e h r ewiglich, in wasz hand und gewalt der Yorgcdachte hof zue Kriscren mein thail nach mir immer kombt oder stet, in welcherlei wis das ist, der yorgenanten hof und die hofleut zue K r i e s e r e n , i h r e erben und nachkommen über die vorgeschribne rechten nit m e h r zuemueten noch fürbasz ergreifen u n d si nit hcrter haben noch liöcher d r ä n g e n , besonder sollen ich, meine erben und nachkommen darbei und bei allen ihren hofrechten, zügen und wechslen, bei w u n und waid und allen anderen ihren e h e h a f t i n e n , rechten und gcwohnheiten und allem h e r k o m m e n und freiheiten und g n a d e n , so si von römischen kaiseren und künigen, meinem vatcr u n d mir gehabt und mit g e w e r e härbracht haben, getreulich handhaben, halten und schirmen nach allem unserem vermögen und bei unseren g e t r e u e n , ohne alle g e f e r d e . als dann die obg. hofleut mir uutzhäro tagdienst im Weingarten zu Haszlach gebunden seind gewesen ze tlmen, hab ich si begnadet also, wan ich von tod abgangen und erstorben bin, dasz gott lang spare, dasz die vorbedachten hofleut, ihre erben und nachkommen den d a n n e t h m nach meim tod enkeinen meinen erben noch nachkommen dieselben tagdienst noch kein andere tagdienst nit m e h r thucn noch g e b u n d e n sein sollent von keines rechten w e g e n noch in kein weis noch weg. so geben zue Veldkirch nach Christi g e b u r t 1428 jähr, am nechsten zinstag nach unsers lieben herren fronleichEICHBERG. ») Öffnung dea liofs am

Aidtberg.

§. 1. I t e m 2 ) umb alle obgeschribne bueszen und fräfel soll menigklich sin recht vorbehalten siän, die mit recht uf den andern zuo brüngen. g. 2. Item die hofliit am Aidtberg sollen och aim herrn von Sant Gallen oder sinen ambtlüten järlich fürschlachcn dri erber hofman, uszer denen dan ain herr oder sine ambtlüt ainen amman nemen und erwellen sollen. §. 3. Item, und so der aman also erweit wird und man das gricht besezen wil, so sol der amman ainen, der in darzuo guot bedunkt, zuo im zuo ainem richter berüefen; die zwen solen denn den driten und die dri den vierten und die vier den fünften, die fünf den sechsten und die sechs den sibenden zuo inen zuo rich1) Büdlich von Altstetten.

3) vorauf gehen verschiedene buezartikel, die nichts eigentümliches haben. Bd. V. 14

210

ST. GALLEN. SAARGANS.

(crn beruefen und nemen, unz daz gcricht also mit zechen mannen zuo dem amman besezet (wild). §. 4. Item, und ob sicli zuo ziten fuegen wurd, das b! soiieh trcffenlich sachen uszzerichteu Iietent oder ain sach die richter berüerti, darumb si nit sizen soltint, wen oder wie sich das fücgcn wurd, den soll inen ain herr von S. Gallen ainen zuosaz geben io nach gestalt der Sachen, damit das grieht gfertigt werd. 5. Item es ensoll och ain berr von S. Gallen noch sonst niemant die hoflüt, frawen ald mann, zwüngen noch trüngen ze wiben ald ze mannen, noch iro kiind zuo berathen, und sonst kh&in zwungenschaft darumb nn si legen. §. 6. Item, und ob zuo ziten nottürftig wurd, etwas in diser offnung ze mindern, ze meren oder ze endern ald mer darzuo ze sezen, das sollen si thuon mit ains herrn *. on Sant Gallen gunst, wissen und willen. §. 7. Item küf mnb glegne gücter oder ziins uszer glcgeu giietern, die soll man niendert anderstwo den vor dem amman und grieht vertigen, oder disz köf sind unkröftig. AUS DER O E F N U N G DER HERSCHAFT GREPLANG.1) 16. j h .

§. 1. Die bürg ze Flums liät och die recht in dem sec: wer die nacht netz setzt, der sol von ieder nacht dem bischof geben dri stad visch, die spennig sigint zwüschcnt houpt und swanz. und die dienst tuond si daromb, dasz si am sampztag ze nacht iro netz mügent setzen, und da sol si der bischof schirmen, dasz si der pfarrer nit banni. §. 2. Des waibels amnt ist ze Flums, das ain w.iibcl daselb sol berufen des gotzhus lüt zuo allen notdurftigen werken des buses ze Flums und der wingarten. item er sol insamnen die stüren von den liiten daselbs. item er sol insamnen den 1cmberzehenden. 3. Und von des ampts wegen so sol man dem waibe! geben, das er dehain stür sol geben, item das man im järlich geben sol 4 elen gräwes tuochs, item 3 scheffel h a b e r n ; item uf s. Jörgentag sol man im geben ain lamb und 4 schuoch, item 10 zinsvisch, item 18 visch von nachtsetzen, item 20 ft Costenzer zo stür . — §. 4. Item zwai gotzhusgericht, ains ze s. Johans tag und ains im rebmanot. §. 5. Item so sond die lüt, die zuo der vesti gehörent, die vesti über j a r mit brennholz versorgen und holz gnuog gctu'n. §. 6. Item so sond die lüt die wingarten ziinen, mägen. höwen, jetten, den mist hinin tragen . — §. 7. Item der see vom bach (?) ist in der gebiet ains bischofs von s. Mai tis tag untz ze wihennechten an zwo rastan, und niemand anders sol noch getar vischen, denn sin vischer. 1) am östlichen ende deB Wallenstädter sees- Flums östlich davon, nach einer abschrift im kantonsarchiv zu St. Gallen.

GREPLANG. KLOSTERS.

211

darzuo alles j a r und durch allen see h a n d sin vischer frien gewalt. §. 8. I t e m der vischer sol g e b e n von sinem l e h e n netze ze ziehen in kalendas des m e r z e n ; und -was er damit gevahen m a g , das sol er ainem bischof g e n hof g e b e n , dn klain visch, davon sol er sich spisen, ob ain bischof nit an d e r statt ist. ALPBRIEF DES HOCHGERICHTS KLOSTERS SCHNITZES.')

INNERN

I m n a m e n der heiligen dreicinigkeit, got vater, söhn und heiliger geist, amen, wir, das ganze halbe hochgericht zum Kloster im Brätigäu innerhalb, haben uns einhellig berathen f ü r uns und unsere nachkommen, nachdeme uns von w e g e n unsern sünden, k r i e g und gebrünsten unsere alten briefe allesammt sind v e r b r u n n e n und zu g r u n d g a n g e n , wiederum einen alpbrief aufzurichten, wie u n a in der form u n d gestalt denselben unsere altvordern auch gehabt haben, damit wir und u n s e r e nachkommenden darnach wüssend zu verhalten in alpen, almeinen, wälden, in b ü r g und thal, auch was ausstehnai g u t e r sind die kein rechte bi uns nicht haben. §. 1. F ü r das erste habende wir beschlossen f ü r uns alle drei gemeinden, auch f ü r unsere nachkommenden, dasz wir sollend alpä, almeinen und wäld g'mein han bis in ewigkeit, wil g r u n d und g r a t steht und wärt, es sollend auch die alpae nit witer sich theilen, dan von zit zuo zit, wie dan die drei emeinden das eine wärdend und das mehren ist, wie von alters ero g e b r a u c h t ist. §. 2. Z u m andern, was ein ieder nachbaur in den drei g e m e i n d e n in b e r g und thal e r w i n t e r n mag, dasz soll er auch m ö g e n sommern, als nämlichen die k u o h e in den kühalpen, die j u n g e n rosz und das galtvieh 2 ) in den galtjealpen, u n d soll ein ieder nachpur schuldig sin die galtje u n d j u n g e n rosz insonderheit zu alp zu stellen, bei der buosz so von einer ehrsamen obrigkeit und den gmeinden von zit zuo zeit aufgesezt wird und von zit zuo zeit aufsetzen werden, ie n a c h gelegenheit der zeit, so folgen wird. §. 3. Z u m dritten soll kein gmeind noch nachpurschaft die a n d e r n g m e i n d e n und nachpurschaftcn mit g e h i r t e t e m stab überfahren, sondern ein ieder hinder seinen zünen bliben, wie von alters hSro. §. 4. Zum vierten soll kein gmeind noch nachpurschaft b e f u g t sein almeinen oder bannwald zu machen oder auszugeben, ohne dasz alle drei gemeinden darin verwilliget h a b e n d ; und wan man will almeine ausgeben oder bannwäld machen will oder aus den bannwälden g e b e n will, so sollend allwegcn aus allen drei g e m e i n d e n , einer oder m e h r , wie es die gemeinden g u t

f

1) in Prättigan, östlich von Chur. aus der sammlang der etatutarraohte von Graubünden VII, 3 Seite 102 ff. 2) vieh, das keine milch gibt- Stalder 1, 418.

212

GRAUBUENDEN.

befinden, darbei [zu] sein und also ordentlich brief und Siegel d a r u m aufrichten, wie von alter här. auch sol kein nachpur nicht b e f u g t sein, holz und säul noch schindln noch a r b ä , ' ) wie es naraen haben mf>g, ans unserm halben g e r i c h t zuo verkaufen, bei buosz wie eine obrigkeit von zeit zur zeit wird aufsetzen. §. 5. Zum fünften, so ist das ganze tlial Schlapin, wie auch die meder so man an P e r s e n hat, ausständig, die sollend alle j ä h r , wann eine obrigkeit ihnen den tag setzend, k o m m e n g e n abzählen und alsdann abstellen, wie von alters her gebracht ist, damit man nit iibersezt w ä r d e in den alpen und almeinen. §. 6. Zum sechsten ist auch luter abgeredt und beschlossen ein allgemcina ausruf und ausschlag in allen drei gemeinden zu t h u n und zu machen alle frühling, wan ie die zit vorhanden ist und meine h e r r e n anordnung thund, die g e m e i n d e n zusammen berufen werden, und dasz aus alpen und wiesen von hüt dato hin bis zuo s. Gallen tilg, wie von alten här. es soll auch kein nachpurschaft noch gmeind nit befugt sein einen besondern ausschlag (zu) machen, denn wie obstat und von alter här g e b r a c h t ist. es soll auch kein gmeind noch nachpurschaft ihr vieh, es sei was für vich es wäre, auf die andern gmeinden und nachpurschaften tiiben, ja, wan si ebri 2 ) hend, auf dem ihrigen zu weiden, und dasz zuo guoten treuen ohne alle böse g e f ä h r d e , wie mans von alter h e r gebraucht hat. der ausruf soll dieser gestalt geschehen, bis zuo der zeit die indersten nachbarscbaftcn auch erebert sind und den willen darin geben, damit niemand wider g e b ü h r getriben w e r d e und insonderheit etwan heunoth vorhanden wäre, dasz es der arm g n e i n mann auch erleiden möge. §. 7. Zum siebenten, so sich begäbe, dasz arme hausleut j a landkinder bei uns befunden, die w e d e r kuoh noch kalb mögen wintern, so mögen sie ein heimkuoh zuoher treiben und auf gemeine weid schlachcn und Sümmern, auch r o n g g e n auf der almeinen und h e u w e n in denen unzugetheilten medern, wie von alter hero. §. 8. Zum achten, so habend wir uns berathen und für gut g e f u n d e n angesehn, wann es von nöthen sein wird und die nothdurft erfordert, dasz einer oder der andern alp kesse mangletcnd zu kaufen, dasz wir alle drei gemeinden sollend mit einander kaufen und bezahlen, es sei aus gemeinem seckel, oder auf die kuoliland schnizen '1); und da3 mit der bescheidenheit, wan einer oder der anderen alp kessi mangleten, so sollend dieselben alpgnossen f ü r die drei gemeinden kehren, alsdann auf ihr fürbringen sollen ihnen die drei gemeinden aus ieder gemeinde einen geschwornen dahin schicken g e n schauen, ob es von nöthen sei eins zu kaufen, oder ob es noch zu büezen w ä r e ; und was alsdann die drei g e s c h w o r n e n sagend, demselben sollend die drei gemeinden so wohlen auch 1) arbe ist nach Stalder 1, 109 die pinus cembra. 2) ist an abern (aufthauen) und aberi (aufgethautes land) zu denken? vgl. Stalder 1, 84. S) besteuern. Stalder '>, 343.

KLOSTERS. UEBERLINGEN.

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die alpg*enossen, die es antrifft, nachkommen, und so es zu buezen ist, so sollend es die alpgenosscn in ihren kosten buezen lassen. §. 9. Zum neunten haben wir uns einhellig entschlossen, dasz wir von dato hin keine frömden, es sei mann oder weib, nit annehmen wollend, es komme denn f ü r alle drei gemeinden ; und welcher dann angenommen wird, dieselbe mannsperson soll laut der bundsordnung auch laut unserer Ordnung in zehn oder zwölf jähren weder in gcriebt noch rath gezogen werden, noch in den aemteren Veitlins, aber um der zeit hin, wann die zwölf jähr verflossen sind, so er sich alsdann redlich hält, mag er gebraucht werden zu allen ehrenaemtern, auch seine nachkommenden, es soll auch ein ieglicher seinen ehrlichen geburtsbrief und was lands er ist zuvor auslegen, dasz er von ehrlichem stamm geboren sei. was dann den einkauf anbelangt, soll einer und eine allwegen nachkommen, was ihn oder sie die drei gemeinden werden anlegen, dasselb mit baarem gelde zu bezahlen oder einen tröster geben, der den gemeinden gefällig ist. §. 10. Zum zehenden ist auch beschlossen, dasz keine nachbaurcn sollend follähengste, ') die über dreijährig sind und nicht geschnitten, auf die weid lassen, auch pfarrä und brandheiler (?) stiere, die über mesen Site 2 ) sind, und wann einer ausliesze, und alsdann schaden geschieht von solchem vieh, der soll bezahlen und das stück vieh notten 9 ) hinwegthun, so wohlen auch wan einer rotzige rev. pferde auf die weid liesze, auch bezahlen und abstellen, als obstat. §. 11. Zum eilften sind alle besonderbare huoten abgestellt, und soll ein ieder f ü r gemeinen hirt schlachen, vorbehalten die kälber mag ein ieder nachpur an sein maiensäsz sommern, wie von alter liär gebraucht ist. item, was die unzugetheilten meder anbetrift, die sollend sein und bleiben wie von alters hero, damit dem armen gmeinen mann nüt entzogen werde.

U E B E R L I N G E N . *) 15. jh. Ordnung des spitals gerichten uf dem land. §. 1. Item des ersten, so wirt ain amann schweren, das gericht zuc besitzen und ain glicher richter ze sin dem armen und dem riehen, niemen zue lieb noch ze laid, duerch dehain fruntschaft noch vinschaft, weder duerich miet noch gab, dann alain dem rechten zue lieb. §. 2. Und was in unzuenten fuer1) hengstfüllen. 2) übermäszig a l t ? 3) dennoch (noch dann). Stalder 2, 241. 4; am Ueberlinger see. aus Mones Zeitschrift 17, 155 -1G0.

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S C H W A R Z WALD BIS ZUM RHEIN.

k u m e n d , si werdend im clagt oder nit, darusz dem spital frtefel g o n m ü g e n d , die sol er allweg fürbringen und ruegen, untz es berechtet wirt, oder abtragen, und das durch niemen nit lauszen, bi sinem aid. §. 3. I t e m so werdend die richter schweren aide zue gott und den haiigen, glich richter ze sind dem a r m e n und dem riehen, niemen zue lieb noch zue laid, w e d e r durch m i e t , noch g a b , noch dehains vortails willen, dann alain dem rechten zuo lieb, nach ierer erkantnus, und f u e r si in recht tragen wirt. §. 4 ') Sie scellend ouch alle haimlichkait d e r r a t und der urtailn verewigen und an kainem end rat haben^ dann vor minen herren. §. 5. Item es sol niemen in des spitals gricht, z w i n g und benn ziechen, w e d e r in doerfer, wiler oder heef, öno gunst, wissen und willen ains ieden spitalmaisters; ist verboten an 3 ft 0-. §. 6. I t e m , w e r och dieselben h e r b e r g e t , d e r sol och g e b e n 3 S> als dick das beschiecht onerlopt. §. 7. I t e m , wer och sinen mitssessen let uf freemdi gricht oder in anderschwa verclegt, der sol im allen schaden abtuen, und ist die pen 10 & ä-, so dick das beschiecht. §. 8. I t e m , w e r och zwucrend versetzt und die ersten versatzung in der nachgcnden nit eröffnet, ist die pen 10 % g. 9. W e r och versetzt, das nit sin ist, das stat zuo minen h e r r e n zue strafend nach ier erkantnus. §. 10. Item, wer oeh zuespruch zue dem andern umb ligend ald varend g u e t hett, oder umb gehaisz, die sol er rechtvertigcn in jars frist. tuet er das nit, so ist im der, dem er zuesprechen wil, nit mer schuldig zue antwarten, es wser dann ainer nit bi land. und ist die pen 1 B> §. 11. Item, w e r och in die aucht k u m p t , d e r sol usz den grichten gon. wan er das nit tuet, als dick man in darin ersiecht, ist die pen 3 tt waere och, das ainer oder mer, die in den grichten sitzend, von sinem w e g e n zue schaden k e rnend, die sol er von allem schaden entheben, und sol in die g r i c h t nit m e r k u m e n , er bring dann wäre kuntsehaft, das er usz dem achtbuoeh geschriben si. §. 12. Item, w e r och in den bann kumpt, das die kierch verschlagen wiert, so sol dieselb person usz den grichtcn gon, und ist die pen 1 £b [und nit darin gan, untz er absolviert w i r t ] . 2 ) §. 13. I t e m , w e r entlechnet über spil, oder w e r über spil liehet, ist die pen 3 S i . §. 14. Item, wer och dings spilat, oder uf pfand ald uf zil, glüpt oder aid, oder w e r uf p f a n d licht, ald entlechnet anders dann bar gelt uf dem tisch, ains a n das ander, ist die pen 3 8 §. 15. Item, w e r och in sinem hus Spilan lat von dem ave Maria am abend unz an m o r g e n zum ave Maria, ist die pen 1 9> 9 . §. 16. Item, w e r dem a n d e r n uf sine lechen stellt oder zins, ist die pen 10 % §. 17. Der e halb• Item, wenn ain person maint, die an1) dieser artikel ist von anderer band geschrieben

2) gleichzeitiger zuB&tx..

UEBERLINGEN.

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der hab i m d i e e e gehaiszen, und darzue nit tuen wil, so s a l d e r ander tail k e r e n zue ainem spitalmaister, der sol dann verschaffen mit baiden tailn, d a s s i dan zuotuejen in ainer zit. n n w c l e m tail das abgat, und das nit tuen wil, ist die pen 10 iE fr. §. 18. W e r och dem andern umb die ee zuespricht, und der widertail im mit recht uszgaut, so ist der zuosprecher 10 8 J verfallen, e r ljab dann die sach mit ains maisters wissen und willen gehandelt, wie obstaut. §. 19. I t e m , wer den andern verkupplet oder berat ön der n ä c h s t e n fründ gunst, wissen und willen, ist die pen 10 3> fr. §. 20. I t e m , haist ain gewachsen mensch das ander liegen, die pen 10 ß fr. oder flucht im den ritten ald das falend ubel, es si wib ald man, 1 0 ß fr. §. 2 1 . Item, haist ainer den andern ain bceswicht in zorn, die pen 3 S> fr. §. 22. Item, w e r dem andern nachts in sin hus loft oder in herusz vordert, ald sunst nachts b e s c h e l k t und ufruor m a c h t i , ist die pen 10 5 fr. §. 2 3 . I t e m , w e r den andern mit ainem stain wierft, trifft er in, ist die pen 3 8> & ; vaslt er aber, so ist die pen 10 iE (1. ß) fr-, §. 24. I t e m , w e r gewapnet hand macht, er schlach oder nit, ist die pen 3 S> fr-. §. 25. I t e m , wer den andern schlecht mit u n g e w a p p n e t e r hand , die pen 1 8 i . §. 26. I t e m , wer dem andern an sin er ret, und sich vor nit erfunden hett, das er erlös sie, oder ainer ainen ain wissenlichen boeswicht haist, ist die pen 1 0 9> §. 27. I t e m , w e r über offen marken ert, saiigt, schnitt, zunt, maeigt oder grasat, ist die pen 10 tt -9-. §. 28. Item es sol niemen in den fronw;elden kain grdt machen noch lauszen machen önerlobt, die pen 3 & §. 29. I t e m , w e l c h e r ainen k n e c h t t i n g e n wil, der sol in zue ainem amptman fueren, das er lob bi siner trüw an aides statt als vil als ain hinderssesz. w e l c h e r das nit tuot, ist die pen 3 a i . §. 30. I t e m , wau zerwuerfnus und unainikait wil uferston, da sol ain ieder g e s c h w o r n e r vor sin und frid pieten, von dem minsten untz an daz maist pot, wie in beducht not sin, damit schad fuerkumen werd. und wenn der, so dann scelich pot geotcn hat, sagen m a g bi sinem aid, das er scelich pot geton ab und in beducht hab notduerftig ze sind, wie er dann g e poten hett, also sol das och gestraft werden. §. 31. D e r och soelhe gepot tuet, ald ain icgklich geschworner, mag alle, so z u e g e g e n sind, nianen bi iern aiden, scelich schaden im helfen v e r h u e t e n ; w e l h e r da in ungehorsami erfunden wuerd, der sol gestraft werden umb 3 5 §• 32. W e i h e r soeliche gebot tuet ald also manet, der sol das ainem ieden amptman a n g e b e n , das es gestraft werde, och bi sinem aid ungefarlich. es sol och siner sag glopt werden. §. 33. Item, welhem rihter an das gricht geboten wirt zue hus a l d z u e h o f , und nit kumpt, untz die erst frag von gricht herumb kumpt, der ist verfallen 3 ß fr, e r mug dann ehafti not erschainen. §. 34. Item, w e r den andern vor gricht, so der richter gesessen ist, beschalkat mit scheltworten, ist die pen 1 Ufr, c s s i f r o w e n a l d e r man. §. 35. I t e m ,

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S C H W A R Z W A L D BIS ZUM RHEIN.

was och von gricht vertsedinget wirt, dem sol nachkumen -werden. k u m p t es ze clag, ist die pen 10 ß &; und was yon aincm aniptman vertsedingt wirt, kumpt das zuo clag, 3 ß 9. §. 36. Item, welchem f ü r gricht gcpoten wirt, und k u m p t und begert ains zugs uf sinen heren, mag der angrifen, das er scelieh sach nit verantwuorten künn 6ne sinen heren, so sol im z u g geben werden, und mag ald wil er nit darumb an den grichtstab grifen, so sol im dehain zug g e b e n werden. §. 37. Item, welhcm ain zug uf sinen heren geben wirt, und sich erfund, das er sinen heren nit suochte, ist die pen 1 t i . §. 38. Item, welcher ainem ptand versett, so die ainem von dem amptman erlopt sind umb unlogenbar schuld, der git zuo bues 1 S> §. 39. W e r och dem andern pfand neme öncrlopt, es w a r umb logenbar ald umb unlogenbar schuld fraevenheh, ist die pen 3 U §. 40. Item, wer pfand usz zwing und b e n n e n des spitals tribt oder tret ö n e v e r r c c h t v e r t g e t , ist die pen 3 ft §. 41. Lidion. Item, welher sich laut vor gricht umb lidlon beclagnen, der ist verfallen 3 ß §. 42. W e i h e r ainen beclagti umb lidlon, und sich erfund, das es nit lidlon waer, der ist och verfallen 3 ß ö. §. 43. Item es sol och umb lidlon nieman kain unnutz pfand g e b e n ; wau das zuo clag kein, und aincr sin gelt nit darus loesen moecht, so ist die pen 3 ß §. 44. I t e m es sol och dehainer kainen somen ze pfand geben, er m ü g dann schweren, das er sunst dehain varend pfand hab, so sol dann der som ain varend pfand sin, doch dem lechenheren an siner grechtikait on schaden, wer das u e b e r f e r t , ist die pen 1 ® §. 45. Item, w e r dem andern sin ops, sin kairn oder sin ras frsefenlichen nachts abschnit oder nimpt, der kumpt umb ft und muetwilligen schad tags 15 ß it. §. 46. Item, wer den u n d e r g e n g e r n , wan die u n d e r g o n sind, in ier u n d e r g a n g rett, der oder die ist verfallen 10 & es si wib oder man, so dick das beschiecht. §. 47. Item es sol niemen dehain guet verliehen noch vertuschen von den guetern, so dem zuegehörend der dem gotshus verwant ist, die pen 3 S §. 48. Item es sol niemen g r a b e n noch wasserlaitinen machen duerch die straszen ald duerch die gmain m e r k ön erloben. ist die pen 10 ß ib. §. 49. I t e m es sol niemen dehain aich abhewen, dann uf sinem a i g e n ; so dick das beschicht ön erloben, ist die pen 10 ß 9- und umb ain tannen ößib. §. 50. Item, w e r dem a n d e r n in sine hcelzer fert unerlopt, der git nachts von iedem Stümpen, als mengen er abhowt, 10 ß und was tags beschicht, von iedem Stumpen 3 ß ib, halb dem spital, und der ander tail dem, so der schad beschiecht. §. 51. Die aigenlüt. Item tal verwant werden schweren dei u i zuo schaffen, sinen schaden zuo warnen nach irem beesten verm ö g e n , und gebot und verbot gehorsam zö sind, u n d ir lib

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1) nach Mone saatfrucht.

UEBERLINGEN. SERNATINGEN.

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und guet in dchainen weg zuo verendren noch zuo beschworen oune gunst, wissen und willen des gotzhus pflegers und spitalmaisters, desglicben keinen heren, schütz, schirm, noch voet, noch burgrccht an sich ze nemen, dann mit wissen und willen der pflegere und spitalmaisters. §. 52. Die hindersccasen. Item so werden die liindersacssen, so aigenherren oder vogtherren haben, sweren, des gotzhus nutz und frommen zuo schaffen, sinen schaden getrülich zuo warnen und zuo wenden nach irm bcesten vermugen ungevarlich, doch i m herren und vögte an ir gerechtigkait der aigenschaft und vogtie unvergrinen, und bot und verbot, so lang si hinderssessen sien, ehorsam zc sind, und alles das, so sich in der zit verlofen ett, mit recht usztragen, und si nit witer kumren noch trengen in dehainen weg anders denn in des spitals gcrichten. §. 5 3 . ' ) Dann als von der nidern gcrichten wegen haben wir aber beredt, das der spital zu Uiberlingen in irn gerichten mogent haben bot und verbot, und meegent ouch in irn deerfernetter all frseflinen, flieszend wunden wol strafen, usgenomen das, so den hochen gerichten zuogehört. §. 54. Und in den uszernetter, als verr ir zwing und benn grifend und g a n d , mag dersclb spital von Uiberlingen ouch all frasflinen wol strafen, uszgenomen flieszend wunden und das, so dann den hochen gerichten zuogeheert, und das sol und mag der oftgenant unser gnediger herr graf Hans oder sin nachkomen und voegt in den uszernetter strafen.

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SERNATINGEN.2) 1443. Anno dorn. etc. 43. §. 1. Das gericht ze Sernatingen, zwing und benn, wunn und waid, sint des spitauls. §. 2. Die pfleger und der spitalmaistcr ze Uiberlingen hont das gericht ze Sernatingen mit zwoelf gesworen richtern, die da richten son dem armen als dem riehen ungevarlich, und mügent och si wideruefen, wenn sie wend, oun menglichs von ir wegen irrung. §. 3. E s hont ouch die pfleger und maister des spitals dis nachgeschriben saezungen getnachet und geordnet; wer die ueberfurt, der sol buosfellig sin, als hienach geschriben stat. §. 4. Die erst saezung ist: wer den andern mit gewafneter hand schlecht, der ist dem spital 3 il & vervallen. 5. Die ander saezung ist: wer den andern uberloft in sinem hus oder uf dem sinen nachtes oun widerset, der ist dem spital 10 S $ vervallen. §. 6. Die dritt saezung ist: wer uf den andern messer oder ander waffen zukt oder erhebt, der ist 3 dem 1) dieser und der folgende artikel von anderer, gleichzeitiger band. 2) das heutige Ludwigshafen, am nördlichen ende des Ueberlinger Rees, aus Mones Zeitschrift ]7, 149 ff.

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S C H W A R Z W A L D B I S ZUM R H E I N .

spital vervallen. §. 7. Die vierd saczung i s t : wer dem andern sin korn ald sin wisen nachts oder tags abschnit oder freezet, alder sin winber abbricht, oder sin ops ald sin holcz abhowet, das in sin guot gehrert, ald ainer dem andern sin vieh ze tod schlecht, der ist dem spital 3 ft ze rechter buosz und pen vervallen. §. 8. Die fünft saczung ist: wer rnist, heeu, stro oder holcz verkoft, der kumpt umb ieden karren, als dick er daz tuet, umb 10 ß §. 9. Die sechst saczung ist: wer der ist, der dem andern uf sin aigen oder lehen stelt, der ist 10 tti & vervallen. §. 10. Es ist oucli mit gemainer urtail aller richtcr geseezt: wer der ist, der den richtern oder irer ainem besunder von des gcrichts wegen an ir er ret oder tuot, mit worten oder mit y e r k e n , der ist dem spital vervallen 3 il ^ und den richtern, oder dem er an sin er ret, och ze rechter pen und buosz 3 4 §. 11. Es ist och furo me mit gemainer urtail des gerichts geseezt, wer der w a r , der den andern heiszet liegen, es sig an gericht oder anderswa, und sich denn erfint, das er disem unrecht getoun haut, der ist vervallen dem spital und richtern 9 ß §. 12. Item es ist geseezt, welher win schenken wil in dem dorf, der sol mit der richter willen schenken, und sol aellü jar die maesz phsechten ') und den brand offenlich daran haen. wser aber, daz ainer ain ze klain niiesz hett und den lüten nit das recht und die rechti masz gfeb, der ist dem spital 10 a ^ vervallen. §• 13. Item me seezent wir, wenn man die richter weit und si das gericht schwercnt, das si denn in denselben aid nement: wa si hoerent, das sich ze unfrüntschaft zühet, oder sehent, es si wort oder werk, oder esz kaem si susz fuer, haimlich oder offenlich, es werd klegt oder nit, ainem richter oder me, oder dem der an des spitais stat hie in dem hus ist, so sont si frid gebieten, si all oder ieglicher besunder, er wachs her von wiben oder mannen, an 15 ft -9-, das si frid schafiint und gebint ze beden siten fuer sich und fuer menglich von ir wegen uf ain recht. §. 14. Und wer och waer, der des überwunden wurd am rechten nach erkantnüsz der richter, der rieht die buosz, als vorgeschriben staut, und wirt dem spital 10 S ^ und J e n richtern 5 S & oder dem dorf [oder •wer seszhaft ist daruf, und von dem dorf wichet]. §. 15. Item, wer der ist, der schenkt erkoft win, der ist dem spital verfallen ein malter haber. §. 16. Item wir seezent ouch, wenn der lichter ze gericht gesessen ist, wer denn der ist, der den andern haist liegen offenlich an dem gericht und der überwunden wirt am rechten, der richts mit 1 5 da wirt dem spital 15 ß & und den l i c h t e m 5 ß §. 17. Item me seezent wir, wa ains das ander haist liegen in unsern gerichten, zwingen oder bennen, wun oder waid, und das ze klag kumpt für ain recht, der rieht es mit 9 ß dem spital 1) eichen. Stalder 1, 160.

SERNA.TINGEN. K U E S 9 E N B E R G .

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mit 6 ß & und den richtorn oder dem dorf mit 3 ß §. 18. W e r zimren wil, und was er zimerholcz hoewet zuo sant Martis tag, das sol zuo sant Waltpurg tag verziemert sin, und was er howet zuo sant Waltpurg tag, daz sol verzimert sin zuo sant Jacobs tag, und was er nowet zuo sant Jacobs tag, daz sol zuo sant Marlis tag verzimert sin; und alz dik er daz übersieht, der kompt ccn gnsed umb 1 S §. 19. W e r der ist, der da schenkt und win koft, der sol an ainem fuoder gewinnen in dem summer 30 ß 9- 5 ß d - , minder oder mer, aun gevaerd, minder oder mer, aun geveerd; und an dem w i n t e r t & 5 ß und sol die maesz uf den tisch seezen, und so dik er daa ubervert, den sol ain gericht straefen umb 1 H> aun gnsed. §. 20. W e r der ist, der den andern übercrct oder überzünt über offen marken, der rieht 1 I J ran gnsed dem dorf und dem spitael sine recht. 6. 21. W e r der waer, der an dez dorfs alman stieszi oder dem dorf daz sin invieng oder rüti oene ainen undergang, der ist verfallen 1 & §. 22. W e r der ist, der den da ain varit pfand vor ainen gcschwornen amptmann insetzt, der daz nit halt in allen unsern geriehten, der ist dem spital vervallen 3 1 i . §. 23. W e r der ist, der da ain ligend pfand vor ainen gcschwornen amptmann insetzt, und daz nit halt in allen unsern geriehten, der ist dem spital verfallen 10 « S-. KUESSENBERG.') 1497. Disz sint di offnung des herkomens und der gewonheit zuo Küssenberg und des tals, so dann jaerlich sol u f dem kelgericht eröffnet werden. §. 1. Item des ersten, so sind disz die dienst und gerechtickaiten, so zue dem hus und schlosz gehoeren von denen im tal. §. 2. Item ain wingart gelegen am G u g g e n büler, ist bi dri juchart, so dann zue dem schlosz gebort, und ain klain wingartlin am Kaiserstueler, ist bi ainer halben juchart, die soellent die von Küssach, Dangstetten, Rinhain und Reckow werken mit allen werken bisz an den kubel, nHmlich zwirot hacken. §. 3. Item me dri wisen, nemlich den bomgarten und die baid hoffwisen, soellen sie maien houw und embd. §. 4. Item sie soellen ouch von disen flecken, von iedem hus ain man, zwai tagwan tuen, holz ze howen. §. 5. Item die obgeschriben flecken ön Reckow soellen jaerlich zwen schochen 2 ) hoeu machen, die sol ain waibel zuesammen fueren mitsampt denen, so nit rosz und karren haben ; darnach soellen si die heruf fueren. §. 6. Item, und ob ain herr des nit emberen will, so sol ain ieder, der hushalt, 6n die von Reckow, 1) im Klettgau, östlich von Waldshut, unweit de8 Rheins, aus Mönes Zeitschrift 5, 3 7 8 - 3 8 2 . 2) heuschober. Stalder, Schweiz, idiotikon 2, 316.

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im zu wihenachten bringen zwo ledman holz zueruck, und die, so nit rosz habent, sollcnt die schitter helfen machen. §. 7. Item sie sollcnt ouch den buw und mist vom schlosz fueren uf den acker oder in die dri wisen. g. 8. Item zue disen obgeschribnen dingen und dinsten sol ain herr oder vogt den armen liitcn zuc essen geben, und wann sie holz howen, so gibt man inen brot in das holz. 9. Item es sol ain herr oder vogt zue Kiissemberg des jars zwirot kelgericht halten, nemlieh im maien und zue herbst. §. 10. Item und uf solich gericht sol ain herr komen selbdritt, dem sol der kelmaier zue essen geben und sinem rosz ain fiertcl haber, sinem habich ain huen, sinen hunden ain wecken brot. so er darob gnueg geesset, so sol ainer dannoeht ob dem knie darab schniden. §. 11. Item dassclb gericht ist also gofrit, das ain iader, so darin gehoert, dem andern sol antwurt geben 6n fiirbot umb alle ding, im werd dann mit recht ain ufschub erkennt. §. 12. Item man bat ouch allen denen ab dem berg harin von Wastarchingen, Güntzkon, Stetten, Oberhofen etc. und etlichen von Lienhain, welcher dann an das schlosz zinset, es si wenig oder vil, zue disem gcricht zu bieten, und ist als bot bi solichem gericht 10/Sheller. §. 13. Item der kelmaier ist ouch schuldig ainer gemaind ze halten ain wuechcrstier untz zue s. Johans tag im sumer under der hert und über jar ain wuecherschwin; und wann s. Johans tag komt, so sol er den stier nemen und mit den rindern triben in das holz, item, und wann er zu acker gat, so mag er den stier bi im lassen gan, bisz er entwit. und wann er das thuet, so sol er uf den pflueg stan und dristund klopfen uf die rinderteschen; komt der stier, so sol er in mit den lindern in das holz triben, komt er nit, so mag er in lassen gan. §. 14. Item der wuecherstier und das schwin haben ouch die frihait, wa sie zue schaden gant, so mags der^ so si uf sinem schaden findt, darab triben; und wann sie mit den vordem fueszen darab koment, so sol ers lassen gan, und sol man si witer nit schaedigen. §. 15. Item der kelmaier sol ouch si baide, wenn si im ze hus und ze hof koment oder im dorf gezougt werdent, intuen und versorgen. §. 16. Item der kelmaier hat ouch die gerechtickait, das man im ain vortag bi gueter zit sol geben zue maien und howet und cmd. §. 17. Item man sol ouch zue solichem kelgericht den von Berchtelspol bieten und sie fragen bi dem aid, ob si iendert ieman hetten gesehen im fridhag howen oder den zergengen. §. 18. Item uf solichem gericht sol man ain ganze gemaind frogen und offnen, ob ieman kain westc, der sich gesumpt hette in sturmsnoeten, es wer in krieg, für oder Wassersnot oder sunst, wie das were, der sol den melden und angeben und derselb darumb gestraft werden. §. 19. Item man sol uf solichem gericht der gemaind zwing, bann, wunn und waid eroffnen, damit die jungen underricht werden, wie wit und wahin die gangent.

KÜESSENBERG.

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§. 20. Item es eol ouch uf soliehem gcricht eröffnet werden die gerechtickait und gewonhait des farä zue Rinhain. und ist die also, das zue Bmhain sol ain fer sitzen und des fars da warten dein fremden und haimschen und mit schiff und gschirr geriist sin, das er das far fertige in aller notturft zue heb und zue laid, und wie sich das fuegt. §. 21. Item darumb git man im jaerlich vom schlosz vier viertel win, und ain ieder husman ain viertel win im ganzen tal, und ain maier, der buwt, ain garb, die sol er selb ungevarlich binden, und das viertel win darzue; doch gent die von ß e c k o w iedes hus ain fiertel roggen und ain wihenachtbrot und zimpfel aier. §. 22. Item und umb disen Ion sol er die vom tal fueren das ganz jar zue kilchen, zue markt und wa sie zue schaffen haben, doch ob ainer rosz oder karren und deszglichen hin oder her faren woelt, darumb sol er im besonder Ionen nach altem herkomen. §. 23. Item, und ob sach were, das ainer an das far kaem, er were frembd oder haimsch, der sol dristunt ruefen; komt der fer nit, so mag er in das wirtzhus gan und uf des fern costen ain masz win trinken und dann wider dar g sie sehent oder dabi werent, das sich unfrid, u f i u e r oder zwitracht erhneb, frid zue bieten oder machen, w a das u b e r f a r e n wurd und nit gehalten, a n z e g e b e n und ruegen. ob aber d e r ra;t kainer da w e r e o d e r s m p t m a n n oder waibel, welher dann der ganzen gemaind wer, d e r w ä r e dabi ist, sol solichs ouch tuen, wie rorstat. §. 29. I t e m es ist ouch der herrschaft herkomen und bruch, das ain herr von Costcnz oder sin vogt kain usz der gemaind fengklich annemen, hinfueren, turnen oder blcecken sol, so er das recht umb die v o r d e r u n g v e r t r u s t e n meecht ungevarlich. §. 30. Item disz sind ouch die alten btiszen und strafen, wie die dann von alter biszhar komen sind. §. 31. Item, wenn man ainem buet, so sol man ainem bieten an 3 darnach an 9 a . welcher aber solichs uberfert, sol das also beszren. wird im noch witer boten, das etat zue ains h e r r n gnad und willen. §. 32. Item, w e l h e r der were, der ain frsevehch mit frseveler h a n d schlucg, s t a c h oder heeu, oder zuckte messcr, Waffen, stab o d e r stang etc., wie e r s i e h fraevenlichen bart, der bessert aim h e r r n 3 tt. §. 33. Item, zuckte aincr stain oder anders zuo werfen und w u r f t nit, der bessert 10 S (?); w u r f t er aber, so bessert e r mit 3 d e r g e w o r f e n val dann, so gibt er 10 §. 34. Item, wie ainer ainen hertfellig macht, der bessert aim h e r r n 10 % hlr. §. 35. Item, was in klagwise f ü r ain vogt, waibel oder die geschworncn komt, das sol also dann mit recht gerechtvertigct w e r d e n . §. 36. Item, w e l h e r der ganzen gemaind w e r e , der wäre sach ainen im fridhag howen, der sol in leiden bi dem a i d ; und w e l c h e r also geleidiget w u r t und im f r i d h a g gehowen het, der bessert von ledern Stümpen 10 S. §. 37. Item es soellen ouch a l l w e g die alten raet uf den tag, so das kelgericht ain ende hat, zue den nuwen sitzen und v o n inen ira innemens und uszgebens, und wasz sich under inen begeben hat, r e c h n u n g thuen, und ob es not were, so sollen sie zwien oder dri von der gemaind darzue nemen. ST. BLASISCHES WALD AMT.') 1467. §. 1. I t e m der waldprobst und waibel stellend des gotzhus aigen sin. §. 2. Item unser gn. h. der apt und sine amptI) aus Mones zeitschr 7, 236—f 39. die ältere fassung dieser öfnung (von 1383) steht bereits bd. 4, 487—496. hier nur die dort fehlenden Artikel, über die sonstigen erheblicheren abweichungen von der älteren öfnnng ist folgendes zu bemerken. §. 1 schlieszt: ,,ze glicher wisf alle gericht, die den tod richtend, sollen si auch ziehen mit der urtail uszer zwing und ban, on allain das ainem bischof und apt und geistlichen gericht anhört." §. 4 mit 5 verschmolzen t „Es het niemant ze gebieten des gotzhus gesinde, si sigend gedingt oder nit, dann ain apt, on allain denen, die husheblichen sind uf dem lande und in das land geschworen hand. dieselben hand die waldlüt ze manen zu iren noeten, usgenomen ain kammerer, ain koch in der groszen kuohi, ain scherer, ain mülimaister

ST. B L A S I E N .

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ldt stellen UiiJmcegcn tuen alle billiche und gliche gebot, ob aber iemant gebot geschehen, die demselben nit billich bedüchten, der mag soelichs an 11. gn. h., der zue ziten apt ist, guetlicli bringen, meegen si sich dann des verainen, so belibe es dabi, ob si aber des nit ains wurden, so sol mit recht an den orten und gerichten, die derselbe, dem geboten ist, hingeheert, vor des obg. apts und gotzhus stab ontschaiden werd'en, ob sceliehe gebot billich oder unbillich geschehen. §. 3. Item ain apt oder sin amptlüt meegen friden gebieten so houch als ain herschaft von Oesterrieb, wo das notdürftig ist zc libs nout. §. 4. Item die gotzliuslüt sond ouch schweren dem hailtuem, dem gotzhus unu zne ziten ainem apt, truw und gehorsam ze sind zuo allen billichen dingen, sinen nutz ze fürdern und schaden ze wenden, getrülichen und ungevaerlich. §. 5. Item des gotzhus hindersessen, die desselben aigen nit sind, scend im ouch und dem hailtuem hulden und schworen und zue ziten ainem apt, trüw und gehorsam ze sind zue allen billichen dingen, sinen nutz ze fürdern und schaden ze wenden getrülich und ungevierlichen. §. 6. Item scellen ouch ain apt noch sin amptlüt kainen m a n , der in das land geschworen haut, vahen, der trostung gehaben mag und die geben wil. §. 7. I t e m , als in des ducrchlüchtigcn houchgepornen fürsten und h e r r n , herzog Albrechts, loblicher gcdechtnis, spruchbrief 1 ) ain artikel staut in den Worten: „mit sunderhait entschaiden wir, dasz ain ¡etlicher apt gewalt hab, des gotzhus aigenlüt darzue zc halten, dasz si hinder dem gotzhus und uf dem wald beliben und dae dannen öne sinen willen nit ziehen scellen," da ist ain apt und das gotzhus und die waltlüt guetlich mit enander überkomen, dasz des gotzhus aigenlüt, man oder frowennamen, ungehindert gen Tottnceu oder gen Schoenoeu ziehen meegen, aber von die dannen nit witer hinund ain waechter. die soend ön stur und ön dienst sitzen, wo Bi husheblich sind uf dem land, es were dann, dasz ir air.er ain hof hette mit ainem zug oder mit ainem halben zug buwte oder würbe, den hetten si auch ze manen ze iren noeten." §. 8 fügt am schlusz hinzu : ,,und sol auch nutzit dester wirs gefaren"; §. 14: ,,ze glicher wis ist es, als dick man dinggericht het;" §. 25: „so mag das gotzhus sinen castvogt oder ainen waldvogt anruefen, und ist im der ze verre, so mag es ainen undervogt anruefen, der sol in gehorsam machen." §. 26 schlie6zt: „der ist von stund an öne gnad verfallen 3 pfd. haller; wer aber fürer dawider tete, so sol die buesz nit gemindert, sunder gemeret werden, so dick sich das fuegte an demselben ende, da derselb gesessen ist und zue recht hinhoert." 42 hat statt des letzten satzes: ,.und es mag die froend besetzen, wie es dann wil, es si ain gotzhusman oder nit, denselben sollend noch moegend die gotzhuslut nit darab triben, weder mit recht noch öne recht." §. 48 fügt am schlusz hinzu: ,,doch moegen die, so uf denselben guetern sitzend, ir beszrung darab verkoufen, dem gotzhus an sinen zinsen und rechten unschaedlich.'* es fehlen die schluszsätze von §. 21 und §. (¡0, im §. 70 die worte „si soltend ouch dem gotzhus ander tagwan — sin win füeren," endlich die §§. 32. 33. 49—53. 65. 1) urkunde des erzherzogs Albrecht von Oesterreich von 1455, bei Mone 6, 480.

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S C H W A R Z W A L D B I S ZUM R H E I N .

us; sunder, wer also von der end ninem ziehen woelte, der oder die soellen widerutnb hinder sich uf den Wald in die vogti Haswenstain ziehen, also, wohin si ziehend, dasz si doch allwegen hinder dem gotzhus blibend. §. 8. Item, fuegte sich ouch, dasz aincr des gotzhus aigenman ain ungenoussam elich wib nasmc, den sol ain ¡etlicher apt mit im darumb úberkomen lauszen nacch glichen und billichen dingen, were aber sach, dasz si sich zue baider sit darumb nit geainen mcechten, wie dick das geschajhe, das sol besten bi den amptlúten, die scullen versuechen si dacrumb zu verainen, mocht aber das ouch nit gesin, so sol ain vogt ze Hcewenstain alsdnn gewalt haben si darumb zu entschaiden, und naech desselben erkennen beid tail dacbi beliben ungeverlich. wcelten si sich aber daewider setzen und nit also verkomen, so mag ain apt naucli desselben tod den lausz nemen, als von alter harkomen ist. §. 9. Item ain ietlicher, der des gotzhus aigenman ist und uf desselben guetern sitzet, die dem gotzhus zinsbar und dinghoerig sind uf dem Schwarzwald, und der vorhin kain vasznachthuen geben haut, der sol alle jaur uf s. Verenen tag ain jaurhuen, so guet als 1 ß haller, dafuer geben und damit den erbvall von dem guet usgericht haben. 10. Item, welcher des gotzhus aigen nit ist und doch uf desselben zinsbaren guetern sitzet uf dem Schwarzwald, wenn der abgaut, so sol dem gotzhus von dem guet ain val gevallen sin und geben werden, wie dan ain aigenman den lipvall git, ungevaerlich. §. 11. Item, ob ouch aine freeu iren man úberlepti, si sei des gotzhus aigen oder nit, die doch uf desselben zinsbaren guetern seszhaft ist, verlauszet dieselb elichc kind nauch irem tod, so verfalt si kainen vall; ob si aber kain elich kind verlauszet, so sol man nemen ainen val von dem guet, nämlich das best stuck von iren klaidern oder schleigern oder gmtein, wie si sich dan zue houchzitlichen tagen beklaidet hett, darinne sol das gotzhaus die wal haben, ob aber die frou von irem man abgaut, so sol si kainen erbvall schuldig sin. §. 12. Item, wo ouch ain gotzhusfreeu sitzet in der vogti ze Houwenstain, die dae von tod abgaut und kain elichen man haut, ouch nit eliche kind laut, von derselben sol ouch das gotzhus nemen ainen val, wie obstat. §. 13. Itcnij ob des gotzhus pfruendner erb anvallen wurdent, die mögen si erben als ander unverpfruendt lút, alles ungevaerlich. §. 14. Item von des harnaschs wegen und anders, so zu der wer geheert, soll alles uf die manlichen erben, von ainem zuem andern, die [die] dan huseren inhaben und im Schwarzwald beliben, gevallen, mit dem underschaid, dasz si den nit verkoufen, versetzen, verkúmbern, noch verpfenden scellcn; und wenn die aber oun erben abgiengen, so sol alsdann derselben abgegange n harnaseh dem gotzhus ervolgen, nach inhalt herzog Albrsechts spruchhrief.

SCHWARZWALD.

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SCHWARZWALD.') 1484. Des Swarzioalds friheiteii,

rechtungen

und

gewonheiten.

Disz sind unser des gemeinen Schwarzwalds frihoiten, rechtungen, alt harkomen, gewonhaiten und Ordnungen, so wir die waltluot löblichen harbracht hand. §. 1. Des ersten ist disz der cide, so wir einem ieglichen landsfürsten schwoerent. item des ersten schwoerent wir unserm gnasdigen herrn von Oestcreich als unserm rechten natürlichen landsfürsten und erbherrn, zue sinen, siner erben und des leeblichcn hus Oestereich handen. §. 2. Item darnach schwrerent alle die, so ob vierzchen jaren sind, demselbenu. gn.h. und gemeinem land treuw und warheit, iren nutz und fromen zue fürdern, iren schaden zue w a n d e n und den einung, so harnach geschriben stat, zue halten. §.3. Item, und wenne sich die hand unser gnsedigen herren verendert und wir einem andern landsfürsten und herren solichen obgeschribenen cid gcschwcerent und gehuldent, alsdann von stund an scellent alle amptlüte des walds, es sient obervogt oder undervogt, darzue ouch all vergangen und unberechtigot und unbestsetigot sachen. bueszen und frevel ganz hin und ab sin, also dasz man einem herren noch sinen amptlüten darumb ze thuend ganz nit me schuldig noch pflichtig ist, weder mit recht noch oun recht, es waerent dann sachen, die eer, üb und laeben antraefent, die scellent damit nit hin noch ab sin. und was dannenthin nüwer bueszen und freveln fallent und sich machent, die scellent dann berechtiget und ufgenomen werden, als von alter harkommen ist. §. 4. Item, und wenne solichs, wie vorstat, beschffichen und vollfuort ist, so stand denn unser einungmeister und rate dar und erzclent einem amptman, so dannzuemal ist und wirt, unser rechtungen und harkomen, nach lut des rodels hernach begriffen, dem ist also: §. 5. Dasz wir alle jar zue sant Jcergen tag unser einungmeister und rate ernuewerent, kicsent und weelent, nach unser besten verstttntnusz, die uns bedunkent unser gn. herschaft und gemeinem land allernutzlichest, erlichest und fueglichest sin, alles 0n intrag, hinderung und irren unser gn. herschaft und ir amptlüten. §. 6. Der eid, so die einungmeister schwoerent und ouch die rate, item die einungmeister und rsete, so also erweit werden, soellent schwoeren, gemein land in allen zimlichen, redlichen und notdurftigen sachen, so verr si die vernaement und für si koment, zue versuchen nach notdurft und irem besten vermtegen; und ob etwas sachen und urteilen für si gezogen wurdent, darin iederman, dem armen als dem riehen, dem riehen als dem armen, gemein, gelich und gerecht 1) aus Mones Zeitschrift 10, 380—84. Bd. V.

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SCHWARZWALD BIS ZUM RHEIN.

ze sind, nach ir besten v e r s t e n t n u s z , und dieselben Sachen in die laengi nit ufschieben, sonders förderlich uszzuetragen, so v e r r si vermeegent. §. 7. Item dieselben cinungmeister und raete, so also erwclt w e r d e n t , metgent ouch rat haben, wenn und wie dick si im j a r woellent und si b e d u n k t notturftig sin, 6ne einen waltvogt u n d amptman, oder mit dem waltvogt und amptman, wie inen das eben u n d zue willen ist, 6n i n t r a g unser g n ä d i g e n herschaft und ir amptlüten. §. 8. S o ist disz der eid, den ein ieglieher waltvogt schwoeren soll, item ein waltvogt sol schwceren, gemeinem land triiwlichcn sinen fromen und nutz zue flirdern, sinen schaden zue wsenden lind uns bi allen und ieglichen unsern friheiten, rechtungen, gewonheiten und alten h a r k o m e n ze beliben lassen, darbi zue schirmen und zue handhaben nach sinem besten vermeegen, und ouch vor f r e m d e n gerichten z u e schirmen, dorumb git man ainem herren ein vastnachthuen. §. 9. E r sol ouch keinen lantzman noch lantzfrowen thürnen noch lochen, d e r das recht v e r t r u s t e n m a g , uszgenomen umb sachen eer, Iib und lieben beruerent. darin mag er handeln mit rat der einungmeister, als sinem ampt zuegehört. §. 10. I t e m , wo er gericht haben wil umb Sachen, die im zue clag komen sind, da sol er zue gericht sitzen und zueheeren und einen a r m e n man und f r o w e n g e g e n dem andern sin clag lass e n fueren. und was damit recht gesprochen und gefeilt wirt, das unsern gn. h e r r e n zuegepürt, darin sol e r unserm gn. h. sin g e r e c h t i g k e i t nsemen, als von alter harkomen ist. §. 11. I t e m ein waltvogt sol ouch niman triben usz einem gericht in das a n d e r , noch keinen armen man oder frowen übersetzen usz eim g e r i c h t in das ander. §. 12. Item, w e n n oueh ein a r m man oder frou einen frevel verfallt mit recht, da soll ein waltvogt mit im teedingen lassen ön verrer und witer hindersichbringen. desz sol e r gewalt h a b e n one sinen herren. §. 13. Item, w e n n e ouch einem waltvogt botschaften oder brief koment, so soll er nit tag zue setzen haben, er beruefe dann ee zwei oder dri der n ä c h s t e n einungmeistern, mit denen er zue rat w e r d e , was ze t h u e n d sie. §. 14. Item, ob es sich ouch iemer fuegte, daz man mit einem waltvogt in k r i e g e n in das veld zuechen und ein leger schlachen wurd, so soll d e r waltvogt unser hauptman sin und mit u n s essen und trinken, als die armen lüt es dann ie habent. wil er a b e r d a r ü b e r l e b e n , das soll er in sinem costen thuen, und hat er ein p f e r d , das sol er in unsers g n . h. costen h a b e n . §. 15. Item, w a n n man ouch an d e r letzin ') ligt mit d e r pannci;, so soll ein waltvogt nit gewalt haben, ieman ab d e r letzi g a n zue lassen dn die einungmeister u n d d e r andern vom land. §. 16. I t e m , u n d allediewil ein waltvogt uns bi disen 1) letzi ist schatzwehr, landwehr, grenzvertheidignng. Steider 2, 169.

SCHWARZWALD.

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gemelten puncten u n d artikeln beliben last, so vil dester besser sinent- und ouch unserthalb. wo er uns aber merklich intrag taet, so sind wir von gnaden komen, dasz man uns einer entladen soll. §. 17. S o ist disz der einung, den wir schwoeren und halten soellent. i t e m , daz alle, so da schwoerent, soellent swoeren unser gn. herschaft u n d dem loblichen hus von Oestern c h , ouch gemeinem land, t r ü w und warheit, iren nutz und fromen zue f ü r d e r n und iren schaden zue waenden, ouch derselben unser gn. herschaft, iren amptlüten und den einungmeistern gehorsam und gewaertig ze sind in allen billichen, rechtlichen und zimlichen Sachen und gepoten. §. 18. E s soll ouch mengklich, w e r der ist, von dem andern, ob dheiner an den andern ützit zue sprechen hett oder gewunn, umb welcherlei sacli das ist, recht naemen und geben in dem land, da er gesaessen ist, und was da mit recht erkennt und gesprochen wirt, sich desz lassen benuegen. es w a e r e dann sach, daz einem ein urteil gesprochen w u r a , damit er meinte beschwert ze s i n d ; die mag er ziehen f ü r vogt und einungmeister uf sinen costen, und was dieselben vogt und cinungmeister dann darumb erkennent, dabi soll es beliben und nit fürer gezogen noch geappelliert w e r d e n . §. 19. Item, und ob ouch w a e r e , daz ützit in dem land uferstuende, es waere krieg, gefaengnusz, naem, roub oder brand, wie sich das machte, da soll man nachilen und nachjagen, menlich, d e r das vernimpt, nach sinem besten vermoegen, so lang, so vil und so wit, daz man solich nach erretaet und zue recht h a l t e t ; es waer d e n n sach, daz si m u r e n oder wasser irrte, und ob waere, daz einer u n d e r w a e g e n so k r a n k w u r d e , daz er nit f ü r e r k o m e n moccht, derselb sol sich an die strasz niderlegen, ob ieman nacher kaeme, daz er dem sage, wo man uszhin zuche, und moechte er nit reden, so soll er das mit hand und mit fueszen bedüten und zoeigen. §. 20. Item, wenn ouch einer in den einung züchen und den schwoeren wil, denselben sol man nit anders u f h a e b e n tmd naemen, dann alle alltatzungen (1. alt Satzungen) uszschlieszen und hindansetzen. d a r u m b sol man im nit hilflich noch verbunden sin. §. 21. Item wir sind ouch von alter harkomen, daz wir j a g e n und vahen moegent, und das selbs behalten Ön i n t r a g allermenglichs, alles das d e n herd bricht und den boum stigt, das ist beren, woelf, lüchs, füchs, schwin, taechs, marder, eltisz, eichorn, h a s e l h u e n e r , birkhuener, u r h u e n e r . das ü b r i g g e h o e r t alles unser gn. herschaft zue. §. 22. I t e m von d e m wasser und vischenzen w e g e n uf dem Swarzwald ist von alter harkomen, daz die A l b und die M u r g und der Ybach unser gn. herschaft zuegehoeren und denen, so gerechtigkeit darzue haben. §. 23. I t e m und die ü b r i g e n bacche sind also v o n alter harkomen, daz ein ieglicher einungmeister mit sinen nachpuren und underthanon, die u n d e r in gehoerent, m a g ein gesellschaft

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S C H W A R Z W A L D B I S ZUM R H E I N .

und Tischenz darinne haben und die Tisch in der gesellschaft nieszen, so dick si desz g e l a n g , on i r r u n g allermenglichs. §. 24. U n d ob ein man ein schwanger frowen hett, der mag ira einmal oder zwei usz denselben baechen bueszen 6n irrung. deszglichen, ob ein mensch krank waere, dem moegent die sinen ouch einmal oder zwei Tischen u n d den gelust bueszen 6n irrung. item, und wer h a r ü b e r witer darin g i e n g e Tischen, wer der waere, der ist zue rechter pen 6n gnad T e r f a l l e n d e s tags ein pfund pfenning und nachts d r ü pfund, halb unserm gn. h. und halb gemeinem land. §. 25. Item ouch sind wir TOU alter harkomen, daz ein ieglichcr waltvogt an allen orten uf dem Swarzwaid zue richten hat umb all und ieglich sachen, hoch und nider gericht und frevel beruerende. und was da mit urteil und recht erkennt wird, soll dabi beliben und dem nachkomen werden, ön intrag unser g n . h e r s c h a f t und menglichs. O b b e n e m p t friheit, rechtung, alt harkomen und Ordnungen sind usz des Swarzwalds perment recht original urbar, daTon noch zue nützit gethan, uszgezogen und geschriben. D I N G H O F G E R E C H T I G K E I T ZU

THIENGEN.l)

bestätigt 1558. §. 1. Zue Tordrest, dasz alle diejenigen (so) in dises dinghofgericht gehörig, im bezürk dessen gesässen und güeter d e r enden haben, sollen meinen gnädigen h e r r e n 2 ) gehorsam und g e w ä r t i g sein. § 2, Zuem andern, so haben m. gn. h . fueg, g e w a l t und macht allen denjenigen in dises dinghofgericht gehörig zuem selben zue picten, so oft ihr gnaden dessen nottiirftig und darumben ersuccht w e r d e n . §. 3. Zum dritten haben m. gn. h. im Schlatt 3 ) und d e r enden, so Tiel dinghofgüeter belangt, gebot und Tcrbot. §. 4. Z u e m Tierten, so sollen alle die giieter, so im bezürk des schlatts Terkauft werden, vor meiner gn. h. stab durch i h r e r gnaden Statthaltern zue Thüengen Tor demselbigen gericht, und sunst niendert, efertiget werden. §. 5. Zuem fünften, es sollen auch die inghofgehörigen, so im bezürk des schlatts gesässen, was gebot und verbot, so sie selbs under einander haben, was über dasselbig übergangen w u r d e , meinen gn. h. zuestchen. §. 6. Z u e m s e c h s t e n , was also über solich ihr Teibot verfallen wurde, wie hoch das sei, auszerhalb der hochen oberigkeit, sollen die schlattmcistcr und schlattknccht m. gn. h. oder ihr gnaden Statthaltern zue ThU engen bei ihren aiaen anzuzeigen schuldig sein, ihr g n a d e n auch diejenigen, so pen fällig, zue

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1) aus Mones Zeitschrift 14, 474 f. ein anderes weisthum siehe bd 4, 478. der ort liegt aber nicht, wie dort angegeben ist, bei Waldshut, tondern westlich von Freiburg, am Tuniberg. 2) den grafen von Solz 3) vgl. hierüber Mones zeitschr. 13, 239.

THIENGEN. STOLLHOFEN. SOELLINGEN.

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strafen macht haben. §. 7. Zuem sibenden, was dinghofgehörige Sachen, die sollen allein vor demselben gericht gefertiget •werden. §. 8. Zuem achten, was also in disem dinghof^cricht geurteilt und gesprochen wird, soll ohne alles mittel beim selbigen sprach und urteil pleiben. .in den sachen m. gn. h. belangend, oder dasz iemant beschwerter sich einer appellation anmasze, alsdann soll solch appellation für m. gn. h. gewisen und gezogen werden, und sonst niendert. S T O L L H O F E N , S O E L L I N G E N UND H U E G E L S H E I M . ') 13. jh. Hec est iusticia in Stadelhofen cum omnibus suis appendieiis. §. 1. In Seiingen 5 mansi et dimidius, solvit quilibet 5 solidos et quatuor denarios; preterea solvitur ibi solidus unus. §. 2. I n Hiigelsheim 4 mansi solvunt 12 uncias et 13 2 ) denarios: de novalibus in Hiigelsheim 8 solidi et 5 denarii. §. 3. In Stadelhofen mansus et quarta pars mansi solvunt 5 sol. et 6 den. summa 33 uncie et unus denarius. §. 4. Curtes in Stadelhofen solvunt 4 uncias et 4 denarios. reditus de Jagenauwe de hereditate Nikeri et coheredum ipsius persolvuntur annuatim 5 solidi et villico 13 den. §. 5. In maio vetcres mansi hanc solvunt iusticiam. unus mansus solvit curie 2 denarios et officiano qui vocatur wergmeister 2 panes, in vigilia ascensionis domini unusquisque antiquus mansus solvit 30 ova curie et 2 ova sculteto. in ebdomada penthecostes, videlicet feria quarta, unusquisque mansus antiquus solvit 4 gallinas et unum gallum. §. 6. Item unusquisque mansus antiquus mittit 2 fenisccas et 2 colligentes fenum, qui pascendi sunt velut eonducticii feniscce. item mansus antiquus mittit 2 messores qui pascendi sunt sicut eonducticii. §. 7. Ante festum s. Johannis Baptistae mansus debet arare 5 perticas. pertica continot 13 pedes, item mansus ante festum s. Martini totidem perticas debet seminare proprio semine. §. 8. Item unusquisque mansus antiquus ducit karratam foni de VVertmatten in curiam Stadelhofen. de possessoribus mansorum mittendi sunt qui preparent viam euntibus plaustris, ducenti vero plaustrum cum feno datur in die panis albus et siligineus ; idem vector plaustri debet onerare plaustrum et exonerare. §. 9. Item eo tempore, quando boves possunt pasci gramine, unusquisque mansus antiquus debet addii cere karratam lijjni de Nurinloch, et eodem tempore debet adducere karratam sive de lignis sive de lapidibus de Hartberch. §. 10. Item in placito quod dicitur buedinch, omnes mansi in Stadclliofen, in Seiingen et in Huegelsheim, ad cuiuscunque proprietatem pertincant, persolvere debent schulteto unum panem, unum denarium et unum manipulum de sigulo. 1) am Rhein, oberhalb Rastadt, aus Mones Zeitschrift 17, 160 f. 2) darüber steht die zahl 16.

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SCHWARZWALD BIS ZUM BHEIN.

§. 11. Item omnes parochiani de Stadelhofen debent eidem placito interesse. §. 12. Item, cum abbaa profecturus eat Spiream, aecipit hospicium in Selingen cum 12 equia, et inde rediens cum totidem equis in Hugelincheim. §. 13. In vigilia s. Thome unusquisque mansua debet adducere 32 spelteraa. §. 14. Veteres mansi, qui hanc iusticiam debeut peraolvero, 19 esse videntur. SCHWARZACH. ') 13. jh. Hec est iusticia claustri Swarzahe. §. 1. A loco qui dicitur Ronogieze usque ad locum qui nominatur Birkvelt, ea parte situm est claustrum, et ex alia parte Reni a loco qui vocatur Beriloch usque ad locum qui vocatur Krumbenlache nullus debet construere quod nostro idiomate dicitur vach, nisi de licencia abbàtis supradicti monasterii. §. 2. Et in fluviis, qui siti sunt infra terminum predictum, nullus advocatus iam dicti claustri debet aliquem extraneum piscatoretn inducere ad piscandum, nisi sit de licencia abbatis. §. 3. Familia vero s. Petri, que habitat infra spacium istius loci qui dicitur muntat, 2) si [autem] tanti valoris vel tantis habundant diviciis, quod possunt habere instrumenta piscandi, istis iure conceditur piscari et in Reno predicto et in fluviis post dictis. §. 4. Preterea sciendum est, quod isti sunt fluvii, in quibus nullus hominum debet piscari nisi claustrum: Wert-se, Nor-se, Gundolfes se, Wertgieze. §. 5. In fluvio qui dicitur Hat prima piscacio est domini abbatis, postea intrabit familia beati Petri, nullo contradicente, et piscabuntur omnes pro posse suo. §. 6. Insuper notandum est, quod fructus arborum sunt sicut glandes, quod vulgo dicitur eckern, cetera pascua animalium in tribus silvis ecclesie, scilicet Werddoewe (1. Wertouwe) et Bann et Freudenbruoch, quod nulli hominum licet cum animalibus suis depasci eadem pascua a festo s. Michahelis usque ad festum s. Thome apostoli. §. 7. A festo vero b. Thome usque ad epiphaniam eadem pascua, quod dicitur vulgo groz, spectat ad scultetum de Stadelhovén et ad suos officiales, scilicet vrergmeister et foerstere, usque ad dictam epiphaniam. deinde vero familia b. Petri pro libiti) suo eadem pascua depascuntur. §. 8. Milites vero qui sunt ab ipso claustro feodati in villa Swarzahe residentes, ab ipso abbate feodati sunt, ut animalia sua, scilicet porci qui sunt nutriti in suis curiis, animalia eiusdem abbatis sequuntur et in supradictis silvis depascantur. §. 9. Quicunque vero de die vel nocte vel nebuloso tempore in eisdem silvis supradictis aliqua ligna frnctifera sine abbatis vel suorum subditorum consciencia, 1) von dem s. Peter geweihten kloster Sclmarzach bei dem gleichnamigen dorfe oberhalb Rastadt ist nur noch die kirche vorhanden, aus Mones zeitschr. 18, 161 f. vgl. bd. 1, 423. 2) d. i. immunität.

SCHWARZACH. 80H0ELLBR0NN.

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nisi quanto iusticia exegerit, succiderint, 5 talenta vel ad minus 7 solidos ipsi abbati satisfaciant. §. 10. Preterea animalia nostra, scilicet porci et alia pecora, de iure debent depasci in silvis que sunt communes illornm de Stadelhoven, per duos dies, quando sunt fructus arborum silvestrium, scilicet glandcs; simili modo in silvis communibus rusticorum de Seiingen et Htigelsheim per duos dies in septimana, quam diu duratur (1. durat, durant) pascua. A U S DEM D O R F R E C H T VON

SCHOELLBRONN.»)

1485. Der erbfmll halben. §. 56. Item, wann und als oft es sich begibt, das zwei eegemsechit in die ee zusamenkomen, und sopald sie mit ein ander ein oder mer eelich kind gewinnen und erobern, sopald und von stund, so die kind das leben haben und die vier wend beschrient, die kind belibent joch kurz oder lang lebcntig, so ist alles das guot, das dieselben zwei eegemaechit zusamengepracht hound, ererbt oder gewonnen hound, also gefallen und feilt der erbfall für und für sich hinusz, also das solich guot nicht wider hinder sich fallen soll, das herkennt ouch ein ericht zu recht, und ist ouch also von alter herkomen. §. 57. tern, wann und als oft es sich begibt, das zwei eegemaechit in die ee zusamenkomen, und ir eins vor dem andern mit tod abgeet und erstirbet, oun eelich libserben von inen geboren hinder im verlauszende, so haut das in leben beliben gewalt und macht alle die gueter, so sie zusamen gepraucht, ererbt und bi einander erobert hound, sin leptag lang zu nützen und zu nieszen oun g e v e r d e ; und wann dasselb cegemiechit ouch also mit tod abgeet und erstirbt, so feilt das guot, so sie zusamen in die ee gepracht hound, ir iegklichs zuogeprachte hab und guot, hinder sich desselben rechten erben, aber das guot, so sie bi einander hererbt oder sust herobert hound, fallen die zwen teil solches guets des manns nechsten erben und der dritteil der frowen nechsten erben, das ist ouch von alter also herkomen, und herkennt ein gericht das zu recht. §. 58. Item, wann ein erbguot verkonft wirt, und das nit uszgeboten und verkündt worden ist nach des dorfs Schellpronn recht,so hound die erben desselbigen guots jaur und tag die lousung darzuo. . 59. Item ein einige hand, die einig gewint oder hererbt, asselb guot mag es einig vertuon und wern. §. 60. Item ein einige hand, die ein verfangen guot haut, wannn die noth angeet, oder hunger oder mangel liaut, so mag (sie) dasselb angrifen, verkoufen, und soll nit me dann 10 ß & nemen mit kuntschaft; und wann es die 10 ß & vertuot, so mag es aber

f

1) Büdlich von Ettingen, zwischen Rastadt und Mörzheim, vollständig in Mones zeitschr. 16, 141—162.

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S C H W A R Z W A L D B I S ZUM R H E I N .

10 ß & nernen mit kuntschaft, bis es nit me haut, so mag es aber verkaufen umb ein pfund oder zwei, und soll dieselb einig hand haben ein kuow, ein bet, ein kesscl und ein Pfannen. §. 61. Item ein einige hand, die ein verfangen guot haut, wann die verkouft haut und wern will, die soll vor schultheiszen und gericht sten und soll ire kind bi ir haben, die soellen dreuzehen jaur alt sin; sin aber die kind nit alt gnuog, so soellen si bi in haben der kind nechsten fründ. §. 62. Item, einer dem ein erb gefeilt, der soll in siben na:chten, den nechsten so eis erfert, anheben sinem erb zuo ziehen, hinder welchen rechten es ligt, und soll sin erb fordern: will man ims geben, das ist guot, will man aber das nit thuon, so soll er nemen ein schultheiszen und zwen richter: fint er nit zwen richtcr, so nem er ein richtcr un zwen gemein mann und ziech sin erb uf mit vier hallern, und in dri vierzehen nachten darnach soll man im rechtz verhelfen. §. 63. Item, ist er in freembden landen, so soll er in siben nachten, den ncechstcn so ers erfert, ziehen sinem erb zuo, und soll kein nacht sin, da er die andern ist gewesen ; und wann er dahin kompt, da sin erb ligt, tar er sin recht tuon, das er in den siben nachten angehaben hab und kein nacht si beliben da er die andern gewesen si, in hab dann gehindert libsnoth oder herrennoth oder schiffriche Wasser, so soll es im kein schaden bringen an sinem erb ein tag und hundert jaur. fint er kein schultheiszen, so mag er einen machen mit vier hallern. §. 64. Item, lüt die zusamenkomen in die ee und kind mit ainander gewinen, und das ein eegemaechit abget von todes wegen, und das ander die kind darnach ouch übcrlcpt, und die kind ledig beliben sin, so ist es denn des sinen mechtig. ist von alter her an uns komen, und wir, die richter zu Schellpronn, erkennens ouch zum rechten. §. 65. Item, einer der ein verfangen guot haut, das versetzt ist in einem brief, wann er die zins nit rieht, das man sin guot ufzucht, so soll er es dri vierzehen nacht ufziehen mit vier hallern und dri vierzehen nacht feilbieten, ouch mit vier hallern, darnach soll man im das guot ingeben mit recht, und nach aller diser geschieht soll der nechst erb siben nacht die lousunge darzuo haben. §. 66. Item, alt guot alte schuld, item neu guot neue schuld. ') §. 67. Item ein iegklicher, wer der ist, der da haut cvgcns, und uf dem sinen haut wild poum sten, biern- oder ccpfelpaum, die soll im niemant uszgraben oder abhowen oder schütteln; ob aber ein frou oungevarlich dafdr gieng, die mag pin schousz foll wol uflesen; ob aber ein gemein fich kern', daz soll er ouch nit dannen schlahen. §. 68. Haut aber einer ein zatnen oder heimschen poum, da soll im niemants darunder goun, als es von im selbs pillich ist. 1) rechtssprichwort.

WALDGEDING. REICHARTSHAUSEN.

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GERECHTIGKEIT DES WALDGEDINGES.') 1429. W i r der schuolthaisz und die richter gemainlich des gerichtz in dem waltding tuegen kunt nienglichem mit Urkunde disz briefs, das fucr unser offen gericht kumen sient der prior von Knibosz und die priolin von Engeltal und Henslin Etzler von Wittiswiler, zuo den ziten junkherr Aubrehtz amptman, und houcd sich so mit ainander veraint ainer gemainen urtal des rechten, er von sines junkherrcn wegen und sie von ir klcester wegen, do hound sie den schuolthaisen gemainlich gebeten, das er inen das satztie an ain urtaul: weder der lip slil vor fallen, oder der rouch'? 2 ; do saczt der schuoltliais an ain urtaul zun richtern, das sie im dauruber ain recht brechtent, weder der lip vor soelt fallen, oder der rouch? do sprachen sie zuo dem rechten, das es von alter her an si wer kummen, das der rouch vor soelt fallen, also hound sie gesprochen, das es daubie still bliben. des alles zuo ainer waurer urkuende und gezügnüst so haben wir, der schuolthais und die richter obgenant, gebeten die ersamen und wisen, den schuolthaisen una die richter zuo Dornstetten, das sie von unser ernstlicher gebet wegen i m gemaiii stautinsigel offenlich hound gehenk an disen brief, inen selber oun schaden, wenn wir aiges insigels nit enhound. der geben ist u.f den nehsten samstag nauch s. Gallen tag a. d. 1429. CENTGERICHT ZU REICHARTSHAUSEN.3) 1561. §. 1. Zum ersten bekennen, weisen und sprechen wir ei nmüthiglich heut zu tage, dasz der durchlauchtigst hochgeborn fürst und herr, herr Friderich, pfalzgtaf bei Rhein u. s. w., unser gnädigster herr, als inhaber dieser zent derselbigcn obrister herr und voigd ist, auch gebot hohe und nieder zu machen hat, und dasz sein gebot für allen andern geboten fiirgehen und gehalten werden sollen; weisen auch s. churfiirstl. gn. alle hohe und, inmaszen hernach folgt, niedere bliesen, dergleichen alle zentfrefel, doch unabbrüchig den voigdjunkern in dieser zent was ihnen ob- und nachberiihrter vertrag zu1) bei Freudenstadt in Würtemberg, am östlichen abhange des zum Schwarzwalde gehörigen bergrückens Kniebis, aus Moues Zeitschrift 16, 214. 2) rauch bezeichnet die vom hause oder herde, leib die von der perßon zu entrichtende abgabe. so werden rauchhun und leibhun von einander unterschieden, vgl. rechtsalterth. 374 f. Zeitschrift f ü r rechtsg. 5, 33. 3) nebst dem im wesentlichen gleichlautenden weisthum von Neckargemünd und Meckenheim von 1561 aus einer dem vorigen Jahrhundert angehörenden dissertation ohne titel und jahreszahl.

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S C H W A R Z W A L D B I S ZUM R H E I N .

gibt. §. 2. W i r erkennen, weisen und sprechen auch, dasz die j u n k e r zu ihren habenden d ö r f e r n in dieser zent g e l e g e n , da und wie es ein i e d e r h e r b r a c h t , schultheiszgericht z u s e t z e n und entsetzen macht hat, auch daran von churfürstl. pfalz als obersten z e n t h e r r n , d e r e n ambtleut und männiglichs unverhindert bleiben, doch dasz sie solch schultheiszenambt und gericht beständiglich also bestellen sollen, damit zu ieder zeit denen, so es b e d ü r f e n , recht wiederfahren, auch mit h a l t u n g jährlichs vier oder zum wenigsten drei ruggericht eines ieden dorfs, wie sich geziemet und herkommen, der churfürstl. pfalz und ihren beambten zutragenden zentlichen notdurft nach billigkeit verricht w e r d e n mögen. §. 3. F e r n e r s erkennen, weisen und sprechen w i r , das mordgeschrei, diebstal, b m a b a r e wunden, falsch gewicht, masz und mesz, notzucht, mord, brand, rauberei, Zauberei und alles, so das leben berühren mag, auch a u s w e r f u n g gefehrlicher weis der mark- und schiedstein und andere dergleichen malefizische und peinliche händel, als fürsetzliche hohe blasphemien und gotteslästerungen, auch falsche spiel und alles a n d e r e s , so durch den nachrichter zu strafen ist, dergleichen alle Sachen die ehr und glimpf, auch injurien oder schmach antreffen, darauf eine oder die ander partei zu beweisen oder dieselbige zu schmähen verharret, darin man sie ihres willens walten lassen und g a r keine g e f a h r d a r u n t e r gebraucht werden soll, dieselbigen sollen ohne mittel an die zent gewiesen, und durch die churfürstl. pfalz als d e n obersten zentherrn allein gestrafet w e r d e n , auch darüber Ordnung, gebot und verbot zu machen und fürzunehmen macht haben, sonderlich aber ist von alter herkommen, wie wir auch hiermit weisen, da ein pfaff oder ein edelman freventlicher weis einen auflauf, mordgeschrei oder bindbare w u n d e n mächte, derselbige verfällt dem pfalzgrafen churfürsten als obersten zentherrn für 32 tt. doch soll, was der v e r t r a g den voigdsjunkern in dieser zent zugibt, hierdurch nichts entzogen oder benommen sein und darunter kein gefahr gebraucht werden, und was also für strafen o d e r frevel uf die zent erwachsen, darinnen soll den voigdsjunkern nichts gebühren, und also die nachstrafen in obbemelten zentfällen hiermit gänzlichen u f g e h o b e n sein. §. 4. A b e r andere gebot, verbot und geringe verbrechung in civil- und b ü r g e r l i c h e n Sachen, wie die n a m e n h a b e n mögen, sollen die voigdsjunker an iedem ort u n v e r h i n d e r t churfürstl. pfalz gleicher gestalt allein, e n t w e d e r umb geld, als nemlich 3 ft und 5 ß heller, oder mit dem thurn oder plock, in welcher thurnstraf sie sich gebührlicher bescheidenheit dermaszen (zu) verhalten und (zu) strafen macht haben, dasz sie g e g e n gott und d e r churfürstl. pfalz zu verantworten wissen, wie, dann dem pfalzgrafen churfürsten als obersten zent-, schütz- und schirmh e r r n g e g e n denen, so sich dessen gefehrlicher weis miszbrauchen, gebührliches einsehen zu t h u n vorbehalten ist und _darg e g e n churfurstlicher pfalz Voigtei und amptleute zu Heidelb e r g einige gefährlichkeit h i e r u n t e r zu g e b r a u c h e n wissentlich

REICHARTSHAUSEN.

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nicht gestatten -werden, doch soll kein unterthan aus d e r zent, dahin ein ieder gehörig ist, keineswegs zu t h u r n e n oder zu plocken g e f ü h r t oder verschafft w e r d e n , und in obberiihrten geldbuesen d e r 3 S 5 ß heller sollen nicht begriffen sein die ansehnlichen schädcn, so in wälden oder feldern sich zutragen, sondern dieselbe, so sich dessen die partcien. mit einander selbst nicht vergleichen könten, zuvor nach billiger meszigung eines unparteiischen gerichts, in d e r zent g e l e g e n , abgelegt und darnach mit obgemelter buesz oder 3 S 5 ß heller auch gestrafet w e r d e n . §. 5. A b e r so viel die reichs- oder auch gemeine churfürstl. pfalz landsordnung betreffen t h u t , sollen dieselbige obgedachten j u n k e r n in ihren d ü r f e r n , die in die zent gehörig, in churfürstlicher pfalz u n d ihrem namen zu vertheudigen jfal. verkündigen] zugeschicket w e r d e n ; was auch darauf strafwürdiges bei d e n e n u n t e r t h a n e n sich zuträgt, darvon (soll) in iedem derselben dorf der pfalz das halb und den voigdsjunkern das a n d e r halb theil gefallen, ausgeschieden die civil- oder bürgerliche s a c h e n ; darvon, und wie hieoben meid u n g g e s c h e h e n , sollen d e n voigdsjunkern allein zustehen, und was also f ü r strafen, so in letzt a n g e r e g t e n Ordnungen nicht namhaft gemacht, zu benennen und zu vertheidigen von nöthen sein will, die sollen zugleich von pfalz w e g e n , auch iedes dorfs voigdsjunkeren, da die verbrechen getheidiget und verhandelt w e r d e n , aber a n d e r e unrecht, die biszher den zentgrafen und zentrichtern g e b ü h r e t , sollen dcnselbigen wie von alters bleiben und zuständig sein. §. 6. I t e m weisen u n d sprechen wir, dasz der angriff der miszthädigen p e r s o n e n in d e r zent in zentfällen durchaus dem pfalzgrafen c h u r f ü r s t e n als obersten zentherrn allein g e b ü h r t und zustehet, da auch ein zentman, w e r d e r w ä r e , einen übelthätigen menschen in d e r zent, der den leib v e r w ü r k e t hätte, erwischete, e3 w ä r e ein mörder, dieb, n a c h t b r e n n e r , ketzer, nothzüchtiger, v e r r ä t h e r oder dergleichen, so soll der zentmann einen solchen ubelthSter zum ersten dem z e n t g r a f e n antworten, derselbig soll ihne alsdann auf d e n D i l l s p e r g uf der zent kosten liefern, mit welchem übelthätigen menschen ihre churfürstl. g n a d e n als der oberst zentherr nach gefallen zu handien haben, doch uf ihrer churfürstl. g n a d e n kosten, wo aber ein solcher begnadet und ledig gelassen w ü r d e und die kosten zu bezahlen hat, soll d e r zent ihr erlittener kosten auch w i e d e r g e g e b e n w e r d e n . §. 7. Item, w ä r e es, dasz man eines g a l g e n s oder gerichtsstuhls oder anders zu solchem gericht b e h ö r i g b e d ö r f e n w ü r d e , soll der zentgraf das gehölz uf denen von R e i c h a r t s h a u s e n nemen u n d dasselbig gehölz mit d e n ' ) er darzu gebeut, an die etatt, da es hingehöret, schicken, die auch ihme g e h o r s a m b sein sollon. §. 8. Desgleichen weisen wir auch, dasz d e r pfalzgraf churfürst in der ietztgemelter Reicharthauser oder S t ü b e r zent zu geleiten, auch ein ieden darinne zu schützen und zu schirmen 1) d. h. mit denen, die.

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SCHWARZWALD BIS ZUM RHEIN.

habe. §. 9. Item mit der reis, musterung, besetzung der währ und besichtigung derselben, auch Verordnung oder umbschlag des fleisch, proviantirung und was dem anhangt, auch darüber zu strafeu etc. sollen, wie bei der churfürstl. pfalz in gebrauch herkommen, die zentunterthanen gleich den andern pfalzgräfischen besetzt, gehalten und darunter kein miszbrauch gesucht oder fürgcnomnicn werden. ') und da ein geschrei kam, dasz sich gebührt auszuziehen, soll man von stund an dem zentgrafen dem nechsten zuziehen und demselbigen nachfolgen, und wäre es, dasz sich gebührt aus der zent zu ziehen, und man daraus kerne, so soll der zentgraf zwen aus den zentschöpfen ziehen, die sol er verkostigen, und die andere zentschöpfen mögen wieder heimgehen ; aber der zentgraf soll alsdann mit den zweien zentschöpfen, die er ausgekorn hat, und dem ganzen zentvolk nachfahren und ziehen, und soll man dem zentgrafen einen karch, der ihme und den zweien zentschöpfen die kost führen (soll), aus der groszen frevel und von des pfalzgrafen churfürsten wegon ausfertigen; derselbig karch soll zuforderst und der von Reichartshausen karch hernach gehen, und soll auch ein ieglich dorf einen karch haben, dieselbe karch sollen nach einander nach des zentgrafens karch ehen, und soll dieses ausziehens oder raisen niemands, so in er zent gesessen, gefreiet sein, dann der voigdsjunkeren gebröte diener. §. 10. s ) Item wir weisen und sprechen, wo ein würt seinen wein wie von alters nit schetzen liesz, deszgleichen ein becker oder müller vorbracht würde der dem brod sein gewicht nicht geben hätte, soll für der zent gerechtfertiget werden. §. 11. Weiters erkennen, weisen und sprechen wir der appellation halb, wo zwo partheien mit einander strittig, 1) das Neckargemünder weisthum fährt hier f o r t : und wann ein rede oder a u f r u h r in das churfürstenthum Pfalz k ä m e u n d sie von der Obrigkeit ernennet würden auszuziehen, sollen sie dem pfalzgrafen churfürsten gehorsamb sein, den ersten t a g an den ende und ort zu ziehen, dahin sie ernennt werden, auf d e r zent kosten, aber den andern t a g und hirtfüro den krieg hinaus soll der pfalzgraf churfürst ihnen die kost geben, und sie die besoldung von der zent wegen ausrichten, und soll dieses ausziehen« und reisens niemand, so in der zent gesessen, gefreiet sein, dann der voigdsjunkern gebrödte diener. 2) das Neckargemünder weisthum h a t s t a t t dieses artikels folgendes: F e r n e r s erkennen, weisen und sprechen wir, wann einer oder eine in ietztbemeldter zentflecken stirbt, so ist er oder sie seinem leibsherrn nicht mehr dann 1 ß >i über den gattern zu geben schuldig; ausgenommen dem pfalzgrafen churfürsten u. gn. h. als dem obristen landsfürsten stellen wir zu seinen churfürstl. gnaden haubtrecht und wattmal an enden und orten, wie von alter herkommen, einzunehmen, item wir weisen auch, dasz ein ieder zentschöpf sein leben lang bühner zu geben soll frei sein, wie von alter auf (uns) kommen ist; doch wo einer oder mehr der voigdsjunkern oder derselben fürfahren auf ihre leibeigene leute in dieser zent seszhaft obbemelter beider falle, neinlich des schillingspfennigs über den gatteren und hühner halb, über 40 bis 50 oder mehr jähre ein anderes ruhig hätten herbracht, das soll ihnen hiedurch nicht benommen oder entzogen sein.

REICHARTSHAUSEN.

UMSTADT.

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so soll es in zentfällen gehalten werden wie von alters herkommen. aber bürgerliche Sachen die sollen erörtert w e r d e n an des voigdsjunkcren untergericht dcsselbigen seins dorfs in der zent gelegen, und nach aüssprechung der urthcil die Sachen vor desselbigen gerichtsvoigts j u n k e r n erwachsen, welcher die parteien mit wissenden dingen in der glite vertragen (möge), und soll darzwischen der appellation halben kein zeit laufen, noch iemands dardurch verkürzet werden, da aber die güte, darzu dann niemands zu tringen, nicht folgen wolte, alsdann in den dörfern, die Hansen von Hirschhorn oder Philippen von Helmstatt als voigdsjunkern zuständig, doch in der zent gelegen sein, die Sachen fürbasz in k r a f t gethaner appellation gerichtlich und ordentlich an gemelte bede voigdsjunker, f ü r welchen dann die sachcn gehörig, als die es also herbracht, aber von aller andern voigdsjunkern dorfen, die zentbare seind, an der churfürstl. pfalz hofgericht, auch von dannen im fall und nach Ordnung an das kaiscrl. cammergcriclit erwachsen sollen. §. 12. Item des wolfjagens halb sprechen, weisen wir, dasz den zentunterthanen in den zentdorfen von churfürstl. pfalz wegen darzu geboten und gebraucht werden mögen, die auch denselben zu gehorsamen schuldig, doch dasz sie nicht aus ihrer zent geführet, auch diese masz darunter gehalten, dasz in ieglichem dorf etliche unterthanen gelassen, damit in z u t r a g e n d e n feuers- oder andern unversehnlichen fällen und nöthen die dorf dannoch nit gar blosz gelassen weiden, im fall aber, wo auszerhalb etwann nahe an den zenten wolf fürhanden, die dann leichtlich in den zenten schaden thun mögen, und die zentunterthanen auszer gebots gütlich ersucht, sie auch selbst willig sein dieselbig schädliche thicr helfen zu erlegen, dasz solches also beschehen möge und darmit ungefelirlich gehalten werde, es soll auch der miszbrauch, das alte und k r a n k e personen, die zum wolfsjagen nicht kommen könnten oder daheim gelassen, von den a n d e r n zu vertrinken, fürbasz abgestellet sein und in keinen Unkosten geführet werden. §. 13. W e i t e r s sollen von churfürstl. pfalz die unterthanen in den zentdörfern gesessen mit allen reichsanlagen, so in gemeinen reichsversammlung die unterthanen damit zu belegen erlaubt würde, gleich andern der churfürstl. pfalz .unterthanen unverhindert der voigdsjunkeren oder ihrer erben besetzt und belegt werden, aber anderer der pfalz gemeiner landsteuer halben soll es gehalten werden nach ausweisung des Vertrags. [§. 14. grenzbeschreibung.] ZENTWEISTHUM ZU

UMSTADT.')

1455. Landgericht gewest uf montag nchst nach L a u r e n t » in anno domini 1455, hat j u n k e r G e r h a r d , forstmeister zu Geln1) groszherzogl. hessisches Städtchen, südöstlich von Dieburg.

238

ZWISCHEN NECKAR, MAIN UND RHEIN.

bansen und amptman zu Otzberg unsers gnedigsten h e r r n des pfalzgrafen, junker Kontz Kriegk, amptman zu Bobenhausen unsers j u n k e r s von Hohnwisel, lassen f r a g e n die scheffen, sie w e r e n mit recht zu unterweisen, was die beede unser obgenante gnedige h e r r n und j u n k e r dem landvolk als von centr e c h t w e g e n schuldig sin zu thun oder ir amptleide von irentwegen. ? §. 1. Darauf hat der schaffe zu recht gewiesen, ob einem centmann etwas g c n o m c n worden, es w e r e von wem das wolt, uszgenomen von d e r obgenanten iren centherrn oder von iren amptleuten, und wan sie dan des inne oder gemant worden, so solfen die amptleute und ouch die burger und ander [dem cent folgt] deme nachfolgen und ime bchulfen sein zu cntreden und zu entschulden ir lif und gut u n d auch dem oder den nachziehen, als wit die amptleute mit ime ziehen, oder im entpfellet (?). §. 2. S i c haben auch gewiesen, wasz centleude m die cent gehörende, zu welcher zeit oder wan die not angehen werde, ir lif, fiehe und gut zu flohen, so soll man sie zu Umstadt inlassen zu mittage, zu mitternacht und zu welcher zit in allen oder ir eime das not sein w u e r d e und das auch begehrn ist, und sie behalten mit iren lif, viehe und gut. §. 3. D i e obgenante bede amptmaänner haben dargegen lassen fragen, wasz dieselben centleute beden unsern gn. h. d o u w e d d e r und darunib schuldig sein zu thun, und ob sie nit billig zu enden, so si des ermant werden, die statt Umstadt dargein helfen sollen behuden, bewachen, begraben und zu bemannen zu noden, so deik u n d vil des not sin w u r d und sie es auch ermant werden ? daruf hat der scheffen gewiesen zu recht, sie haben von alten leuten, die lenger den vierzig j a r scheffen gewesen und noch sein, gehört sagen, und si auch also von alter herkomen, dasz die centleute, die h e r gein U m s t a d t an die zente gehorn, und die b u r g e r mit inen beiden, unsern gn. h. gehorsamb sin sollend, und w e n n die zentleute zu noden f . . . verlieh insonderheit von beiden unsern g n . h. deden ermant werden die statt Umstatt h e l f e n zu befrieden mit graben machen und zu bemannen, das Bollent sie thun u n d gehorsamb sein, und ist inen auch also an dem obgenanten gerichtstage zum rechte gewiesen worden. §. 4. Disz sint die artikcl, die da pehoeren an das l a n d gericht, und die h e i m b u r g e r soln das bei iren eiden vorbringen u n d r o g e n : 1) ob einer den andern gekommert habe oder ufg e h a l t e n ? 2) ob einer dem andern an seiner ehr g e r e t ? 3) ob einer dem a n d e r n sein g u t abstünde ? 4) ob einer dem and e r n lode an geistlich gericht ? 5) ob einer der hern g e b o t nit ehalten h e t t ? 6) ob einer gestolen g u t e hette und hielte das? ) ob einer sein mahlen erhoben hette ? 8) diebstal, 9) spielen, 10) unrecht masz, 11) unrecht g e w i c h t ; 12) ob iemand deh a n d e r n cntwelget usz dem landsgericht und usz der cent? 13) unrecht zehende, 14) nachtbrand, 15) heller oder mordgeschrei, 16) wontmale, 17) alle w e i d e w e r k ; 18) ob einer sich

?

UMSTADT.

GENSHEIM.

239

verpflicht hette zu den beiigen, und finde sich nit, d. i einen unrecht eid getan bette ? 19) ob sie ir recht urteil halten an ein andern gericht und dies veraclit als ein o b e r h o f ? GENSHEIM.') I. Weiathumb

dero

von

Oeniheim.

Diesz sind in schrieften begrieffen ctliche recht und gute gewonheit, .so die von Gensheim jerlich zu dreien ungeboden dingen, insonderheit nach altem herkommen einem apt des clostcrs sanet J a c o b s b e r g e sanet Benedicti Ordens uswendig Meinz gelegen als irem rechten herrn und eim graven von Iscnhurgk herrn zu Büdingen als einem fogt des obgenanten apts und closters daselbs pflegen zu erkennen und zu wisen, unschedlich doch dem gemclten apt an allen andern seinen rechten, gerechtigkeiten, herligkeitcn, oberkeiten und gewaltsam, so ein herre zu seinen underthanen von recht und gewonheit haben mag ohngeverlich. § . 1. I t e m zu dem ersten wisen wir dem closter zu s. J a c o b bei Meinze die eigenschaft zu Gensheim im dorfc und emarken und halten einen apt zu s. J a c o b , der mit recht zu er apteien kommet, als vor einen rechten eigen grundherrn zu Gensheim. §. 2. I t e m einen ¡glichen apt zu s. J a c o b , also manigmail einer eindrechtiglichen gekoren wird und mit recht zu der apteien komment, sollent die naehburen, hubener, einleuftige, und wer zu Gensheim und in der gemarken geeigent und g e e r b t ist, hulden als einem rechten grundherrn zu Gensheim, doch beheltnis iederman seins rechten und loblich herkommen, als man das von alters gehalten hat. §. 3. Item die herren zu s. J a c o b haint einen freien hof zu Gensheim, der frei eigen ist, mit allen i r e n gutern, darauf man auch nicht rügen soll, noch niemands wcldigen, sunder der herrn willen, als das von alters herkommen und gehalten ist. was man aber einem foigte geben soll von dem schultheisenampt, das stehet hernach geschrieben. §. 4. Item die herrn zu s. J a c o b haint das vierziengendage-gericht zu Gensheim, darumb hat ein apt zu s. J a c o b einen schultheiszen zu setzen und zu entsetzen, der das gerichte soll halten^ und mag das lengen und nicht kurzen, und soll das ein folgte helfen handhaben, als das von alter herkommen ist. §. 5. Und der g e k o r e n schultheiszen soll geloben und schweren, zum ersten unserm herrn dem apt und dem convent zu s. J a c o b und darnach dem voigte und der gemeine, iglichem zu seinem rechten. §. 6. Item, w e r unsers herrn des apts

f

1) oopien im ysenburgischen weisthumsbuch (archiv zu Darmstadt), vgl. die bd. 1, 490 mitgetheilte etwas abweichende faasung v. j. 1455.

240

ZWISCHEN NECKAR, MAIN UND RHEIN.

gerichte nicht enhuedet und suchte, der das hueden soll, der hat verloren die busze, das ist 20 hlr. eim schultheiszen. §. 7. Item ein foigt soll sitzen bei unserm herrn am gerichte zu ungeboten dingen mit g e w a p p e n d e r hand und seine hueten, auf das ihme und dem gerichte kein schade noch Unwille geschee. §. 8- Item, was frevel und boiszen verloren werden, dafür unser h e r r d e r apt binnen 14 t a g e n gebeten w u r d e und darauf verziehe, darauf soll auch der foigt vorhin vorziehen hain. nemo aber unser herr der apt etwas, so mag der foigt f ü r voll nehmen, was ime vorfallen were. §. 9. Item die h e r r n zu s. Jacob haut den groszen zehnden in dorfe und g e m a r k e n zu Gensheim und von den hubenern die zwo zail des kleinen zehndes, und der pherner das dritte theil von den hubenern, und von den einleuftigen den kleinen zehnden zumail. §. 10. Item die h e r r n zu s. Jacob haint jerlich zu Gensheim fallen 30 fuder zehndeshaus, die man inen l i e b e m soll zu s. Margareten tage uf dem vridom '), und das hau sollen die gcschworne schätzen, und dengeschwornen soll man g n u g tliun mit essen und trinken, also lange sie mit dem hau umbgehen, darzu dem pherner als einem Schreiber der geschworen und dem glockener als eim budcl. §. 11. Item, were es sache, das ein pflicht were, so das kein hau wüchse in der g e m a r k e n zu Gensheim, so mag der man, der hau gibt, vor das fuder g e b e n 4 unze hlr., und soll damit bezalt haben. §. 12. I t e m den tag und die stät der liberung des hawes, als vorgeschrieben ist, mögen die h e r r n mit den geschwornen und hubener oberdragen mit willen zu v e r a n d e r n , an tage und statt als ihn beide bequemlicli ist ungevcrüch. §. 13. Item, ob einer mit gevchrde hawe liebern wolte, das die geschworen verkuren, so soll er das abstoszen u n d ander holen, findet sich aber, das er kein bessers haben mag, so soll er das (1. dar) legen 4 unze heller vor ein fuder und soll damit das j ä h r bezahlt haben. §. 14. I t e m auf den tag, als man das hau liebern soll, so soll ein iglicher, der hau gibt, sich getreuliehen beweisen mit der lieberung uf den tag, von dem morgen an bis an den a b e n t ; were das nicht dede, was kostes die h e r r n darnach umb des willen hetten, den solde er bezahlen. § 15. Item, ob die herrn den nachtpurcn das hau lieszen vor ein nemlich geld, were dan sein gelt nicht liebert auf den tag', als man das eins worden were, auf den muegen die h e r r n ban und wed slan und sein g u t e r in fron legen, als sie auch thun mögen, ob iemand seins zehndenhawes nicht gehorsam were. §. 16. I t e m auch fallen den herrn zu s. J a c o b auf s. Mertins tage alle j ä h r 7 tt & minner vier unz pfenning Mertinszins und 40 auf Krupelei stege (?), die die hubener den h e r r n liebern sollen bei sonnenschein. wer daran scumig wurde, uf den moegen die h e r r n ban und wed slan und sein 1) so ist corrigirt; vorher scheint „widom" gestanden zu hüben, die frühere mittheiiung hat widump.

GENSHEIM.

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guter in fron legen. §. 17. Item, wan ein hubener von todes wegen abgehet, so soll am siebenden tage sein vihe bei einander sein, als do er tod und lebendigTO»S.und soll unser herr, der zu s. Jacob, voranziehen das beste haupt, und der foigt darnach, und von den einleuftigen zöget der foigt allein. §. 18. Item das heuptrecht wist man nicht vor ein recht, den vor ein herkommen und gewonheit. §. 19. Item, wer nicht kappenzins gibt zum hain, der soll hawen feltzschen') zins geben den herrn auf s. Jacobs berge, und soll damit sein haubtrecht das mal bezahlt haben. §. 20. Item, schlugen sich zwene auf einer gescheide, wo dan der man hinfiel, dar fiel auch die busze. 2 ) §. 21. Item, wo einer buszfellig wird und darvor gephant wird, die phande soll man auf unser herrn von s. Jacob hoif bringen. §. 22. Item unser herrn zu s. Jacob hoifman, ab der ein Schultheis were oder nicht, so soll er frei sein von allem seinem vihe dienst, bede und andere beschwernusse. were es aber, das er ander guter hette, die unsern herrn nicht zugehöreten und unfrei weren, davon soll er thun inmaszen andern seinen nachtbarn 3 ) schuldig sein eim foigt zu thun. Diese sind die rechte, freiheit, herligkeit und herkommen des foigta zu Qenaheim. §. 23. Item zum ersten wisen wir eim foigte also, als er von unserm herrn dem apt belehent ist, vor ein richter über hals und heupt des gericlites zu Gensheim. §. 24. Item ein foigt ist belehnt von unserm herrn dem apt zu s. Jacob mit sechzig malder frucht, halb korn und halb weiszen, Meinzer mas, und auf s. Mertinstag 45 capaunen und ein mark Pfenning. §. 25. Item an den sechzig malder frucht geburt dem schultheiszenarapt zu geben drithalb malder und den einleuftigen achthalb malder. were es aber Sache, das die nicht so ut weren, das sie die zehen malder möchten geben, so soll er hubener mit den fünfzig maldorn zu dem jähre sich Wassers und weiden beschott haben und das alleine gebrauchen. §. 26. Item ein foigt hat drei ungeboten dingo in dem jähre, das erste auf den nechsten montag nach dem zwölften, das ander auf den nechsten montag nach dem osterinontage, das dritte auf den nechsten montag nach s. Johans tage, zu welchem gedinge ein foigt kommen soll mit möglichem gesind, und was da vorzehrt wird, daran soll gelten witwe, waisen, und wer ine pflichtig ist. §. 27. Item zu dem zweiten ungeboden dinge gibt iglicher hubencr eim foigt ein halb sum-

§

1) kann auch „foltzschen" heiszen, da in der handschrift 6 und o mehrfach nicht zu unterscheiden sind, die frühere mittheilung hat: der soll gehen halben fulsten zinse. 2) vgl. Zeitschrift für. rechtsgeschichte 5, 46. 3) 1. seine andern pachbarn Bd. Y. 16

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Z W I S C H E N NECKAR, MAIN U N D RHEIN.

mer h a t er n und zu 8. Johans tag kein habern. §. 28. Item zum ungeboden dinge soll kommen, wer in dorfe und gemarken geeigent und geerbt ist oder darinne gesessen ist; wer das nicht thete, der ist dem foigt verfallen 20 heller. §. 29. Item zum ungeboden dinge soll der hubener geben dem foigte ein heller in sein hand und ein heller mit ihme vortrinken; der einleuftige soll zwene heller mit ime vortrinken. §. 30. Item, wer binnen dem jähre vor dem ungeboden dinge feile und-kauft gehabt hat, der soll auch auf dem ungeboden dinge feil haben. §. 31. Item ein foigt hat zu setzen einen underfoigt, der das ungeboden ding von des foigts wegen halden soll und auch bei den schultheiszen sitzen uf unser herrn (zu) s. Jacob gericht, das zu handhaben als vorgeschrieben stehet, und derselbe underfoigt geloben und schweren soll zum ersten dem obersten foigte und darnach unserm herrn apt und convent zu s. Jacob und der gemeine, iglichem zu seim rechten. §. 32. Item unser herr der apt zu s. Jacob und der voigt haben semptlichen einen buddel zu setzen, der ine beiden semptlichen geloben und schweren soll, iglichem zu seim rechten. §. 33. Item unser herrn zu s. Jacob hoifman und der underfoigt und darzu der buddel seind beide freie von irem vihe. §. 34. Item unser herrn Schultheis und der underfoigt haben beide sament geleit zu geben von beider herschaft wegen, ausgescheiden vor gewalt und das blut antreffen, das trieft den foigt besondern an. §. 35. Item, was busz und frevel fallent, die sollen unser herr apt und der foigt thcilen halb und halb. §. 36. Item der jungfrawen hoif von Gottsthail soll den dritten dienst thun eim foigte. II. Copia weisthumbs des dorfs

Oinsheimb.

Anfang des Ginsheimer weistumbs. §. 1. Item weisen mir gemein zu Ginsheim, dasz niemands mehr zu bieden und zu verbieden hat, dann unser gnedigen herrn von Yscnburgk und die seinen. §. 2. Item weisen mir ganz gemein zu Ginsheim unserm gnedigen herrn wasser Und waide zu, und der emoin den gebrauch davon, darumb müssen sie unserm gn. . dinst und bete thun. §. 3. Item weisen mir unsern genedigen (herrn) drei ungeboten ding alle j a r ; item das erst uf dinstag nach dem achzchesten t a g , item das ander uf dinstag nach quasimodogeniti, item das dritt uf dinstag nach s. Johans tag des deufers. §. 4. Item, were einer under der gemeine, der solche ungeboten ding nicht ersucht, wenn unsere genedigen herrn und die seinen das halten ist, so ist derselbe meinen gn. h. verlustig drei thornes und der gemein nichts, uf solchen tagen die hieoben geschrieben stehnt. §. 5. Item mögen unsern (1. unsere) gnedigen herrn solche ungeboten dinge und die seinen halten, wann Bie wollen und gelegen ist. §. 6. Item, were aber einer, der under der gemein were,

GENSHEIM.

SPRENDLINGEN.

243

und der büddel den abent geboten hett, und verseht das, derselbe ist unsern gnedigen herrn pflichtig und verfallen die höchste busze und der gemein ir einung. §. 7. Item weisen mir, ob einer under der gemein wer und rugbar ding wüst, und verschwiege d i e , der wer unsern gn. h. pflichtig die höchste buesz, 14 ß, und der gemein ir einung. §. 8. (enthält die markenbeschreibung). §. 9. Item fortmehr weisen mir gemein, ob ein wirt^ mezeller, 1 ) b e c k e r , h u c k e , 2 ) der feil kaufe braucht und dribe in eines monats frist, und uf die drei uugeboten dinge, die gefallen weren, nichts h e t t e n , die sind verlüstig und pflichtig unsern gn. h- die höchste, busz und der gemein ir ainung. §. 10. Item weisen mir g e m e i n , ob ein Wirt hie w e r e , der ungerecht masz gebe oder wein mischt oder felscht, es wer wie das wolle, dasz man das geware würde, der were unsern gn. h. verfallen leib und gut und der gemein nach irem wolgefallen. SPRENDLINGEN.8) 1578. Anno domini 1578 hat das gericht zu Sprendlingen geweist einem vogt: §. 1. S o sich zwen oder mehr zwischen der Bcicrseich, Sprendlingen oder der Steinkauten bei F r a n k furt schlugen, und wurde das einem vogt zu Sprendlingen, seinem schultheiszen oder gerichtsmann g e c l a g t , der hat dein vogt die höchste busz und dem gericht ein eimer weina v e r wirket. §. 2. Item hat der scheff geweist einem vogt die höchste busz zu recht, die ist 3 0 ß und ein helbelingk. §. 3 . Item weiter zu recht geweist, schlugen sich zwen mit druckenen feusten, die weren eines vogt schultheiszen verfallen 7 l / 2 ß h e l l e r ; so sie aber die hende besserten, so seind sie einem vogt verfallen die höchste busz. §. 4. D e s g l e i c h e n , ob sich zwen oder mehr schlugen in eines offenen Wirtshaus, dasz die iiofstat dem vogt nit zins g e b e , und söneten sich uf wallstatt (1. walstatt), die sonneten Tl. söneten) einem vogt die höchste busz abe. §. 5 . Deszgleichen, schlugen sich zwen oder mehr in. eines wirts haus, dasz die hofreide einem vogt zinaete oder eignete, und sönneten sich uf wallstatt, die sönneten den h e r r n ire busz ab und dem vogt zue. §. 6. Item weiter hat der scheff zu recht g e w e i s t , wenn einer oder m e h r , so ein v o g t oder sein schultheisz gericht halten will, und iemand ausz der gemein auszbliebe und das gericht nit s u c h t e , es geschehe dann mit laube, der were dem vogt verfallen die höchste busz. §. 7. Item, so die herrn zum Hain oder ire gewalthaber zu Sprendlingen uf der kirbe wein zapfen oder schenken, so seint sie einem vogt schuldigk von einem iden boden ein virtel wein zu geben. §. 8. Item, so man oder frau sich mit merklichen 1) metzger. 2) höcker. 8) zwischen Frankfurt und Darmstadt, nach einer abschrift des 16. jh- im ysenburgischen weisthumsbuoh (archiv zn Darmstadt).

244

Z W I S C H E N MAIN, RHEIN, L A H N U N D EMS.

scheltworten eins das ander ubergebe, solchs dem v o g t , seinem schultheiszen oder einem geriehtsmann f u r k e m e , aie sollen das furbringen und dem vogt verfallen sein die höchste busz und dem gericht ein eimer wein. §. 9. Deszgleichen auch, wann einer dem ander vorbringt, dasz er mit gebesserter hand also ubergreift oder uberlaufen wurde, ist die höchste busz verfallen. H E C H T E D E S ST. P E T E R S S T I F T S Z U M A I N Z IN KASTEL.') 1317. A. d. 1317 in die b. Bricii scripta sunt hec. Hec sunt iura ecclesie s. Petri mo^untinensis m Castella. §. 1. D e quolibet inansu vel huba attinente curie s. Petri dantur annuatim 5 sol. magunt. in censu, qui hoc modo dantur : in festo Johannis baptiste 30, in festo Martini 30 (seil, denarii). §. 2. Item insuper dabitur singulis annis de quolibet mansu dimidium maldrum siliginis in festo Remigii et maldrum avene in festo Gertrudis virginis, mcnsura autem utriusque tam siliginis quam avene erit fere cumulata. 2 ) §. 3. I t e m , quicumque solverit huiusmodi censum, ipsa die persolucionis dabit sculteto 2 denarios, quos debibet sccum. s ) §. 4. Item recipimus decimam tam vini quam frumenti et breviter omnium diete ville attinencium, excepta decima que datur in dote ecclesie s. Georgii, cedente plebano ibidem residenti, et excepta decima campanarii. §. 5. Item scultetus tenetur liccnciare et inhibere, quod vùlgariter dicitur bannare, tam in messe metendi quam in autumpno vindemiandi. §. 6. Item medietas totius tneolonii ad ecclesiam nostram p e r t i n e t , exceptis novis curribus et f e r r o , scutellis vel discis. §. 7. I t e m , quiequid iuris dederit custos vinearum et agrorum ab eis prefixus (1. prefectus) et ordinatus annuatim, sculteto nostro cedet. §. 8. Item semper ad 14 dies potent et debet, si vult, scultetus noster in curia placitarc, si qua fuerint placitanda, et super hiis sunt 7 scabini, et alii, si qui de bonis nostris aliquid habuerint, illue conveniunt, quociens scultetus noster precepcrit. §. 9. Item proposito nostro dantur singulis annis 30 sol. de sinado 4 ) ibi celebrata. 10. Item 2 uncie in ascensione, quas dant piscatores. §. 11. Item insuper dant 4 ß in media quadragesima, duos archipresbitero et duos plebano. §. 12. Item insuper dant nobis annuatim in festo Thome apostoli 10 ß de vincis retro ecclesiam s. Georgii. §. 13. Item scultetus noster una die maii et una die iunii totum gregem ville faciet do mura suam introduci et mulgeri. §. 14. Item naute, quos appellant n e w e r e , 6 ) 1) Mainz gegenüber, aus Monea Zeitschrift 15, 67 f. 2) d. h. ziemlich gehäuft. 3) welche er mit ihm vertrinken soll. 4) st. synodo. 6) Mone erklärt dieselben als „nehenführer, schiffer die fuhrwerk übersetzen". die „nehere" des §. 16 sind nachenfiihrer.

KASTEL.

SCHOTTEN.

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c o n c e d e n t pistori nostro y p a g a v u m 9 dies ante Martini et 9 dies post, ad frumentum suum in Renum ducendum et molendum. §. 15. I t e m gratis transducent familiam dominorum nostrorum. §. 16. I t e m pistores, carnifices et naute, quorum cjuidam dicuntur n e w e r e et quidam n e h e r e , dant 4 ß, 2 archipresbitero et 2 plcbano. S C H O T T E N . >) I. I t e m ditz ist der kern hirlichkeit, die man den hern w i s zu ungebaden dingen. §. 1. Item zum ersten so han die Lern macht aller m o g e l i c h e n g e b o d e . z u m ersten s o l e n sie g e b e d e n bi 5 ß \ eo sein H. sos ein) nicht achten w ü , sal man one darvor p h e n d e n und verdrinken, und sol es o m e dan g e b e d e n bi einem p u n d e ; und so hes nicht wil a c h t e n , sal man one aber darvor phenden u n d virdun, und sals ome g e b e d e n bie 10 p h u n d e n : u n d so h e s aber nicht wil a c h t e n , sal man thun alz vor und sals o m e g e b e d e n alz h o c h , alz die hern zu g e b e d e n haben. §. 2. I t e m darnach wis man den hern zu allen wiltfank, mit n a m e n hirz, binden, reher, hasen und r e p h o n e r , daz sich der nimant sal gebruchen an der hern laube. §. 3. I t e m darnach so sal nimant sich g e b r u c h e n der fischerie o b e n d i g d e m S c l a s e sonder der hern laube. §. 4. I t e m darnach sal nimant h a u w e n ader hulzen in den ¡*eforsten w e i d e n sonder der hern laube, mit n a m e n in der Michelnbecher loje, im P e d e r s h e i m e r w a l d e und im loje vor S c h o t t e n , der dan nun v o n hern z u g e b e n ist abezuraden, umb sinen zins den hern davon z u g e b e n . Item darnach der burger friheit und herkamen. §. 5. Item z u m e r s t e n , wers s a c h , daz ein bnrger sich hie nicht erneiren k o n d e ader f u g k l i c h hie zu sin w e r e , so mochte he sin burgerschaft u f g e b e n mit einem lichten p h e n g e ; und so h e sin wann g e l a d e n hette und faren w o l d und bahild, so o m e der herre d e s S c l a s s e s begeinet r i d e n d , sold h e mit eim fus dreiden us d e m sterf u n d mit einer hant grifen an ein S p e i c h e n ; alz vil alz one daz g e h e l f e n mochte, alz w i n i g k solde h e o n e auch hindern an sim zeen. §. 6. Item darnach die fischerie und daz wasser u n d e w e n d i g k d e m Sclase m ö g e n die burger in fischen, alz wit Schotter schütze u n termenie heltet. §. 7. I t e m so stet dan den burgern zu aller g e b r u c h und notze von w e i d e n , von g e m e i n , w e z sie sich der gebruchen k ö n n e n , alz wit alz S c h o t t e r und Elbershuser schütze und feit b e g r i f e t , u s g e n o m m e n der louh. §. 8. Item, auch, ab ein burger bose hette v e r w o c h t e n , sal man one nit darvor g e f a n g e n I l g e n ader grifen, so h e bürgen kan g e s e t z e n . 1) stadt- an der Nidda, am südwestlichen abhange des Vogelsgebirges, nach einer, anscheinend vom original genommenen abschrift des 18. jh. auf der Universitätsbibliothek zu Gieszen.

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WETTERAU.

II. I n nomine domini amen, ditz sint die rechte der stad und 1 der burger zu Ortenberg ), und die dan die herren gein Schotten gegeben lian und geluwen und verbenget h a n , daz wir sollen bliben bi salichen rechten und friheiden zu Schotten, in aller der mase, als die vorgenant stat mid burger von aider herbracht und gehabet hat und noch hat. §. 1. Item zum ersten male, wan ein usman kommet lind begeret unser burgerschaft, den sollen wir in der mase entphain, mit namen daz derselbe man si ledig und 1er und an alle uzhaderunge und zweigunge, und denselben sollent die zwene burgermeister entphaen und etzlicher der scheffen und sollent fride und ban thun über sin lip und über sin gud also bescheidiglichen, daz in nimant mene (1. mere) da sa' anegewinnen mit gerichte, iz sie danne in den vier schirren; und sal auch die friheit han, daz in nimant bezugen nach bekuntschaffen sal mit keinen uzluden, danne allcine mit unsern b u r g e r n in der stad. auch sal, der burger wirt, zu stuntz zu burgerrechte geben mit namen an die stad eine halbe marg phenge und den amptluden, ir sie wingk ader vile, einen schilling phenge und den scheffen ein viertel wins, und der stede kneent, der sin burgerschaft verkondet in der banmile, einen Schilling phenge, und were iz verrer, so scheide man siner gunst auch mc. derselbe, der burger wirt, der sal bürgen setzen sin burgerschaft jar und tag zu halden, mit solichem underscheit: wer iz sach, daz he die burgerschaft in dez jares zit ufgebe in argem willen, so solden die bürgen behaft sin vor zwei phunt p h e n g e , und die solde man wenden an der stad muren; auch wan daz jar uzkommet un die bürgen gelosit, lustet iz ene d a n , so mag her sine burgerschaft ufgeben mit eime lichten phenge. §. 2. Item, wie mans halden sal mit brot, win und fleise, sehet an daz aide reigister, vindet mans nach schono gcschrib e n , wiewols die hern mit dem win aller dinge verwandelt han. §. 3. Item auch me, wer iz sache, daz sich zwo frauwen verehelichen (d. i. vrevelichen) schulden mit einander, die weren auch verfallen mit fünf schilling phengen ir iglich zu einunge; und were darvor bed, der were auch mit fünf Schilling verfallen zu einunge. §. 4. Item auch me, welerleie geschieht ader not die staa aneruret von ire herren wegen ader von irer selbst weigen, das die schulthcisen, scheffen und die burgermeister gebod thun musen, und gebeden daz bi einer einunge, wie hoch man die nennet ader gebildet, were die gebod ubirsose (1. ubirsche) und nit enhilde, iz were danne mit der burgermeister und der scheffen willen, der solde. der einunge, wie hoch die geboden were, den Schultheis und scheffen gemeinlich verfallin sin. 5. Auch alle einunge, die in 1) 8. das folgende weisthum.

SCHOTTEN.

ORTENBERG.

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d e r m a s e g e f a l l i n m a g als v o r g e s c h o b e n s t a d , a d e r g e f e l l i t a d i r v o n a n d e r n g e b o d e n k o m m e t a d i r k o m e n m a g , sie s i n clein a d e r g r o s , die s o l l e n t s c h u l t h e i s e n u n d s c h e f f e n , u n d w e i m e sie d e r w o l e ^ u n e n , m i t e i n a n d e r v e r t r i n k e n u n d v e r z e i r e n , unverscheidiglichen mit einander w e n d e n zu g u d e r bescheidenh e i t , w o sie h i n e g e l u s z e t (I. g e l ü s t e t ) . §. 6. I t e m a n d e r w e i t , alz u n s w o c h e n m a r t uf d e n s o n t a g g e l e g e n ist, d e r sal soliche f r i h e i t h a b e n , als d e r d o n e r s t a g h a t z u O r t e n b e r g , m i t n a m e n : w e r e zu m a r g t e d a r k o m m e t u n d d i e m a r g t s u c h e t , d e r sal v o n s a m e s t a g a n e n a c h n o n e f r i h e i t u n d g e l e i d e h a n u n d d e n s o n t a g u b i r a l biz a n m a n t a g z u m i t t a g e v o r alle s c h u l t u n d a n e s p r a c h e , d i e w e s s e n m a g , iz w e r e d a n n e soliche a n s p r ä c h e a a i r soliche d i n g e , d i e sich z u d e b e , m o r t , f ä l s c h e t a d e r a n d e r a r t i k e l , die soliche sache a n e t r e f f e n , 'da m a n e i n e n u m d e n lip m o c h t e a n e s p r e c h e n . a u c h sal derselbe m a r g t t a g m e gefriet sin: w e r d e n a n d e r n verclichen anegrifet und verehelichen h e n d e an den a n d e r e n leget, iz sie b u r g e r a d i r u s l u d e , d i e s o l l e n t d e n h e r r e n zu b o s e v o r f a l l i n sin v u r 6 0 ß 3- u n d i e d e m s c h e f f e n m i t 5 ß §. 7. I t e m daz a n d e r , w e n n e i t ist z u w i s s e n , s u c h e t a u c h i n d e m al'den r e i g i s t e r u n d z e i d e l , findet irs n a c h s c h o n e u n d cleirlichen gcschriben.

ORTENBERG.') 1452. I t e m , als d e r etel u n s e r g n e d i g e r j u n g h e r h e r W a l t h e r v o n E p p e n s t c i n h e r r e zu B r u b e r g am lantgericht u n d e r d e r linden v o r O r t e n b e r g selbs g e s t a n d e n u n d g e f r a i g t hait, w e s r e c h t e n s e r a m s e l b e n g e r i c h t h a b e , do h a i n w i r s c h e f f e n d e s s e l b e n g e r i c h t s u s z g e s p r o c h e n e i n alt g e w o n h e i t u n d h e r e k o m e n , w i e es z u u n s e r n a l t e r n u n d f u r f a r n uf u n s k o m e n u n d bi u n s bisz uf h u d o zu t a g e g e h a l t e n ist, mit n a m e n also. §. 1. D a s iglicher h e r r e des gerichts hette einen schulteisz a m gericht sitzen, d o c h d a s d e r E p p e n s t e i n s s c h u l t e i s z h e t t e z u s e t z e n u n d zu e n t s e t z e n , u n d d e r a n d e r n k e i n e r , als d a s v o n altfers w e g e n u f u n s k o m e n ist. §. 2. U n d a u c h w e r e i m g e r i c h t d i e h o i s t e b u s z f e l l i g w e r d e , d a s d e r m i t eim h e r n v o n E p p e s t e i n a d e r s i n e m a m p t m a n zu O r t e n b e r g sal t h e i d i n g e n , u n d w i e e r m i t i m e g e t h e i d i n g t , d e s s e l b e n g l i c h e n s o l l e n die a n d e r n h e r n a d e r ire a m p t l u d e n a c h a n z a e l a u c h n e m e n , u n d n i t a n d e r s , ist a b e r ein d e i n e b u s z , d i e sail m a n d e s s e l b e n g l i c h e n g e i n eim E p p e n s t e i n s z e n s c h u l t c i s z e n , a u c h also zu e r s t e v e r t h e i d i n gen, und sullent die a n d e r n schulteisz nach geburnisz auch also n e m e n , u n d n i t a n d e r s . § . 3. A u c h w e r s sach, d a s i e m a n d i m g e r i c h t b e g r i f f e n w u r d e , d e r d o h e t t e libe u n d g u t v e r -

1) Städtchen an der Nidder, zwischen Büdingen und Nidda, einer abschrift im Ortanberger archiv.

nach

248

WETTEEAU.

focht, womit das were, den sulle man füren in das gefengnisz des vorgenanten halsgerichts, mit namen gein Ortenberg. §. 4. Mere ist gesprochen, wers, das einche guter im gericht verboten uf recht, das sulte man suchen zu Ortenberg an eim Eppensteins amptman ader schultcisz an ein gemein hant zu leen, mit recnt uszzutragen, und das an niemant anders suchen.

f

. 5. Furtmere ist auch uszgesprochen, das bi uns ist herc komen, das ein herschaft von Eppenstein einen lantknccht gehabt habe, so lang bisz sie ire land umb Ortenberg geteilt haben, darnach haben ire iglicher einen lantknecht gesatzt, das ensetzen wir nit usz, aber ime keinen herren. Datum anno domini 1452 am montag nach Remigii. W E I S T H U M DER MARK RODHEIM.') 1454. §. 1. Zum ersten bekennet man niemant keins rechten in Rodhaimer mark, dan denjenen, die in der mark wonhaftig seint und eigen rauch dorinne haben, und wan einer samentlicher maesz in die mark kompt und sich der nach vorgemelter weisunge gebrauchen will, so sali er einem merkermaister geloben der mark recht und herkomen helfen zu behalten und alles dinges die mark andreffen gehorsam zu sein als [ein ander] merker. §. 2. Item sali ein igklich merker, der frucht im felde hoit, den furstern geben ein sicheling korns ader ein garben waisz, ob er des korns nit hett, ader ein habergarben, obe er korn ader waisz nit hette. hette aber er des alles nicht, so sali er inen geben ein engelschen ader ein engelsch wert eier darvor uf den grünen dornstag desselben jares. §. 3. Item weist man einen itzlichen pfarher zu Rodhaim, der in Zeiten ist, vor ein obersten merker in Rodheimer mark. §. 4. Item weisten die merker, ob ein auszmerker hige in der mark Rodheim, das man dem dürfe nachfolgen bis ane den reihn und uf den Hessenfurt; und so man ine begreift, so het er verlorn ein helbeling und zwenzick pfunt und darzu wagen und pferde, die pferde weren der merker und der wagen der furster. und soll auch domit solich man, der den genanten brächt und schaden uberfarn und gethane hette, thedingen und uberkomen von solches obgemeltes schadens wegen mit dem merkermaister und merkern. §. 5. Item, obe ein merker holts ausz der mark fuert, der verlöre drei gülden und soll der mark verweiset sein, bisz ine die merker wider innemen. §. 6. Item, hihe iemants in der h e g e , es were ein inmerker ader auszmerker, der hett verlorn drei gülden und ein hand. §. 7. Item, hihe ein merker in den verboten weiden, der hett verloren drei gülden. §. 8. I t e m , werde ein inmerker ader 1) zwischen Homburg und Assenheim, aus einem mit dem original wol gleichzeitigen pergamentduplicate. die in [ ] eingeschlossenen Worte sind dem übrigens sehr fehlerhaften abdrucke bei Schatzmann entnommen.

RODHEIM.

249

auszmerker verlaumet, das er buszfellik wcre worden, und entschlüge ader entschuldiget sich des nicht mit dem aid bei vierzehen tagen, nochdera. so irne solches verkündet were, so were csz und solt sein ein wnrhait; und solt solche man auch dan bueszen, nochdem als das merkcrdinge über solche bracht weiset. §. 9. Item die eulner sollen nit mehr dan zwen ofen haben in der mark. §. 10. Item sollen die culner eiden mit keinem grünen holts, sondern mit dorrem und wintschlegem holts. §. 11. Item sollen die eulner einen itzlichen inmcrker, der dopfen umbe [sie kauft], in sein haus zu gebrauchen, zwei penwert umbe sieben Schillinge geben und nit hohers. welcher das verschlüge ader uberfüre, der were dem merkermaistcr verfallen mit zwcnzick pfennigen. §. 12. Item sali ein itzlicher eulner dem schlosz zu Rodheim alle jore machen zwei horner uf die wachte, so [das an sie gefordert] w u r t ; welcher das nit thete, der were auch dem merkermaister [verfallen mit] zwenzick pfennigen. §. 13. Item die smidt zu Rodheim sollen itzlicher [im jare zwei kolc] haben, im lenzen ein wagen [volle und im herbst zwen wagen volle, darumb soll ihr ieglicher einem märkermeister ein pferd newe besehlagen an allen] vier füeszen, und sali auch langen mit [dem haugk mit einem ende auf den pfole under den hanbuchen]. §. 14. [Item ein] abtisten zum T h r o n e m a g e sich mit [ihren viehe des closters] daselbst dfcr waid in Rodnaimer waid gebrauchen die bach herabe bisz uf die wage under dem schiffewege, darumbe sali sie alle jare [einen ochsen bestellen] zu dem fihe zu faselunge gein Rodhelm. !?. 15. Item kein auszmerker sali sich mit seinem fihe der mark gebrauchen, er thue es dann mit wissen, laube und [willen] der merker. §. 16. Item so sali kein inmerker keines ausmerkers fihe zu ime nemen, sich der cgenanten mark zu gebrauchen, er thue es dan mit wissen, laube und verhenknusz der merker. jj. 17. Item auch sollen die von Köpfern alle sontag einen von irer gemein vor der hohe mesz jen Rodheim obgenant schicken und senden, ob die merker zu Rodheim ichtes von der mark wegen rots würden, das er solches sein nochbauern zu Kopfern obberürt zu wissen gethun und verkünden moecht. und were es dan, das inne samentlich verkündunge einicher der mark von Kopfern seumik würde und zu dem verbot nit queme, der hett verlorn und were verfallen den andern merkern mit zwenzick pfennigen. §. 18. Item, wurde der walt angestoszen ader mit eigenem fuer beschwert, ader wie es queme das er b r e n t , so solten die von Kopfern den waid leschen und den von Rodheim von stund verkünden, so sie des gewar würden, darumb soll inen ein merkermaister zu itzlichem merkcrdinge, so sie das suchen, von der mark wegen geben ein firtel weins. und were es, das einich merker zu der obgemelten leschunge nit queme, so ime das zu wissen wurde, der verlöre zwenzick 1) das kloster Thron lag in der nähe von Rodheim.

WETTERAU.

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pfennigk. §. 19. Item, verlöre einer von Kopfern ein einunge und wolt sich nit lossen pfenden, und geboet der merkermaister darumbe den roerkern ausz, den zu pfenden, was dan der mit g i n g e n , der verdienet itzlicher zwenzick pfennige, die soi ten (1. soi den) alzumole der bueszfellige[n] bezalen. und welcher merker nit mit folgt, so er doch gemanet und gehaiszen wurde von dem obgenenten merkermaister, der verlöre auch zwenzick pfennigk. §. 20. Item die lindschlieszer, die seil ader strenge machen und aus der mark t r a g e n , und nit dem merkermaister und den furatern vereinigen und vertragen, die soll man ruhen ane dem merkerdinge. §. 21. Item, wan man ane dem sclilosz zu Rodheim etwas bauwen will, und verkauft man des walds icht, so solt man den von Kopfern noch anzahl und menige der merker in ire gemeine auch dovon loessen werden, gein der zale und menige der merker zu Rodheim, nochdem als ane der itzlichen ende wonhaftig und [gesessen] weren. §.22. Item, wan ein merker in der mark zu Rodheim ader zu Kopfern bauben will, der soll komen bei ein merkermaister derselben mark sein gehorsam beweisen [und] ine umbe holts bitten ime gunden zu haugen; so ime das erlaubt wurt und er das holts gehaugen hoit, so soll er es bei des nechsten monats frist darnoch ôngeverlich auszfüren. und ob er solches redlicher anliegender noit wegen in der genanten zeit nicht thet, so soll er doch mit namen solches holts umbeschlagen und bei eins monats frist darnoch nechstfolgend ausfiiren; und ob er das auch nit thet, welcher er der zweier itzlicher vorgenanten zeit verseumet, so het er der mark bues verbrochen und solt des bueszen noch der mark notorft, recht und herkomen. und zu ausgank der obgenanten zeit mocht ein iglich ander merker solches holts ausfüren und verbauwen zu seiner notorft âne intrag und hindernus des, der es gehaugen hette. §. 23. Item, wan ein merker in vorgemelter maesz holts ausgefiirt hette, so soll er, das zu einer schauren gehört, in einem firtel jars und, das zu einem haus gehört, bei einem halben jare nechst darnoch verbauhen und aufbringen, welcher das in itzlicher vorgenanten zeit nit t h e t , der hett auch der mark buesz verbrochen und solt des bueszen noch der mark recht und herkomen. §. 24. I t e m , wolt ein merker ein Stenden baue abbrechen, der soll ein (1. einem) merkermaister solches vor zu wissen thun ; so solten die dreizen geschworn solchen baue besehen, ob er also gebrechlich were ; und erkennen die, das der baue solt bleiben sten und nit abgebrochen w e r d e n , dabei soll es bleiben, brech aber einer über solich erkentnus der dreizehen ader mit unwissen und willen solchen baue a b e , der hett der mark buesz verbrochen und solt [das auch] bueszen nach der mark recht und herkomen. §. 25. Item ist ein hof gelegen zu Peterweil, des (1. der) ist vorzeiten gewest eins apts von Foll ') und hat recht in der 1) Fulda.

RODHEIM.

RODENBACH.

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mark in itzlicher wochen of zwen tage mit einem wagen holts zu holen under der hainbuchen und anders nirgent. und so die besitzer desselben hofs solche holts holen wollen, so sollen sie es zu itzlicher zeit einem merkermaister zu Rodheim zu wissen t h u n , die furster dabei zu beschaiden, ob er wolt, uf das sie blieben woe inen geblirt. darumber sollen sie allo jare geben einem merkermaister, ader wene er darnoch schickt, uf sanct Marx tag zwenzick eier und den furstern jerlichen drei achtel korns. und sollen die furster komen auf Peterweiler kerbetag zu morgen in den vorgenanten hofe mit zweien spiszen und dem hofman, ader wer darinnen wonet, iren dinst bitten (1. bieten); und bcgcrt er des, so sollen sie ime sein braden wenden, und sali er inen das erst imbs desselben tags essen und drinken geben und darumb nichts heiszen. MARK R O D E N B A C H . ' ) 1565. Zum ersten hat der greve Philips Stani anstat und von wegen des hern burggraven die nachbaur gefragt, dasz sie wolten sich besprechen und anzeigen, wasz der mark recht und gebrauch sei. darauf haben die nachbar sich besprochen und antwort gegeben. §. 1. Erstlich sagen die nachbar, dasz es von alters her breuchlich sei, dasz sie haben ein obermerkermeister, ein undermerkermcister und zwen förster, und ist diesz sein belonung wie folget, nemblich, wenn man einem einfechtigen nachbarn zwei schwein in walt lest gehn, so lest man einem ackermann vier gehen und einem obermerkermeister acht schwein, wenn es ein volkommen eckern ist; so es aber ein halb eckern ist, so hat ein einfeltiger ein und ein ackerman zwo und ein obermerkmcister vier schwein in walt zue treiben, eines undermerkermeisters belonung ist alle jar zwo wehr und iedem furster ein wehr. §. 2. Zum andern, so einer ein breszhaftigen bau hat, so solle er ein undermerkermeister und die forster darbei fueren, so sole man im nach geburlichcr notturft zue stewer kommen mit schwein, rigeln, sparn und drueder nach zimlicher notturft, das die beu t,ia) ehr halten mögen werden, und sol keiner kein alten bau abbrechen, er soll die forster zuvor darbei fueren. §. 3. Z u m dritten geburt sichs den undermerkern und fürstern alle j a r zweimal umbzuegehn im dorfe und die beu und zeun zue besichtigen; nemblich einmal zue Walpurgis und zum andern mal zue Michaelis, so geburt inen etle mal ein halb virtel weins zue belonung. §. 4. U n d wenn newe forster und undermerkermeister erwölt werden, so sollen die alten förster den newen ufrechnung thun in beisein des grefen und der gemein. 1) östlich von Hanau, aus dem „markbuechlein zuc Rodenbach, angefangen mitwochen nach Martini anno 1565".

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WETTERAU.

W E I S T H U M ZU W I N D E C K E N U N D OSTHEIM.») 1393. 1429. Ich Rüpel von Ostheim, wonhaftig zu N u w e n b u r g , ich Wielant von Ostheim, Wurtwinlienne seligen aone, wonhaftig zu Heldebergen, und ich Eckilhenne, gesessen zu Kiliansteden, bekennen und tun kunt offinlichcn mit diesem brief, daz mir Rüpel wol sicbenczig j a r e , mir Wielant wo] fünfzig jarc und mir Eckilhenne vorgenant auch wol fünfzig jare ungeverlichen g e d e n k e t , und daz wir daz von unsern eidern gehört han, daz sie mit den merkern zu Wonnecken und zu Oistheim ewiset haben, daz wir auch sint daz mit denselben merkern an helfen wisen, und iz auch die vorgeschribene jarezale, als uns gedenket, herkomen und gehalden ist, als von worte zu worte hernach geschriben stet. §. 1. W i r die merker gemeinlichen, edel und unedel, arm und rieh, zu Wonnecken und zu Ostheim, die zu der zit an eime ufifen merkerdinge bi eine w a r e n , bekennen, daz wir uf unsern cid zu eime rechten gewiset h a n , daz die von Eichcn nicht hie diessit der Stockburner bache gein Wonnecken und gein Ostheim wert zu schicken, noch keine rechte in dem walde oder in der weide sullen han. §. 2. Auch han wir die egenanten gewiset, daz man den von Eichen geben sal gerten zu banzunen in den faltarssulen, und die egenanten gerten sullen sie hauwen herwert dez alden Hoester weges gein ine wert, und sullen die gerten an einen merkermeister heischen, auch sullen die gesworen furster besehen, wo dez noit si. §. 3. Auch sal man den von Eichen wibande geben zu der specken, die über den Niddern get, und vier luben darzu, wan sie er bedorfen. i?. 4. Auch han wir die egenanten gewiset, wan wir einen witdag machen in dem Herdan, uf wilchcn dag daz ist, so sullen die von Eichen den andern dag wellen lesen. §. 5. Und umb die swine han wir die vorgeschriben burgmanne und merker gewiset, waz man eime ackerman zu Wonneckcn ader zu Oistheim wiset, daz wiset man auch eime zu Eichen, und eime einleuftigen zu Eichen als eime einleuftigen zu Wonneckcn ader zu Oistheim. §. 6. Auch ensullen die von Eichen ire swine nit in den egenanten walt driben, der von Wonnecken und von Oistheim swine sin dan einen dag vor da inne g e w e s t ; und sullen wir auch alle tage morgens den vordrib mit unsern swinen in den walt zu driben han. Datum a. d. 1393 in exaltatione sanete crucis. §. 7. Und wir sin auch dabi und mit gewest und diesen gank helfen tun, daz die priestere, die burgmanne, die burjjer und naehgebuere gemeinlich zu Wonnecken und zu Oistheim, die zu der zit in leben und inheimisch gewest, die loche umb Wonnecker und Oistheimer weide und m a r k , die ine alleine 1) aus der Zeitschrift f. hess. gesch, 7, 189. ff. Städtchen an der Nidder, nördlich von Hanau.

Windecken ist ein

WINDECKEN.

OSTHEIM.

HELDENBERG.

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zustet, als ferre die von Eichen kein recht ader herkomen han, uf ire eide mit den heiligen und fanen begangen han, und ist mit namen der gank gewest mit dem angen an dem Stege ane uf den Niddern unen bisz an die Stockburnebach an bisz an den alden Hoester weg, und von demselben Hoester wege ane bisz an den Storcksnabel. Daz disz in aller der masz, als vorgeschriben stet, wäre und gesehen ist, daz sprechen wir obgenanten alle dri und unser iglicher besunder uf unser eide, die wir unsern heren getan han, âne geverde. daz zu bekenntnisse etc. datum a. d. 1429 ipsa die oeati Petri apostoli ad vineula. H E L D E N B E R G E R MARK. ') 1433. §. 1. Zum irsten, wer da inne deme wechehulder bisz an den Àtzenmans budem hiewe ân laube und begriffen worde, der sulde buszen der gemeinde 1 SÏ heller, und inne der espen bisz uf die hege desselbcnglichen- §. 2. I t e m , wer da hinder dem Atzenmans budem uszen über den Fischerberke bisz an den eichewalte hiwe ân laube und begriffen wurde, der solde buszen der gemeinde von deme stamme, den einer gedragen mochte, 14 heller ; und den einer nit gedragen oder geladen mochte uf sinen w a g e n , he muste die reder uszthun, 1 iï heller. §. 3. Item so wiseten sie den von Stogheim oder wer den walte innehat, zu hauwen inne dem cichewalde den stamme 14 schuwe lank, und mochten den thun wäre sie wulden, und inne der marke den zunbuwe, wie lang sie wollen, und alle uwerbulze, alle este und alle aftersiege in dem cichewalde der gemeinde zu Heldebergen, welcher zu erste darzu queme; und welcher der gemeiner da inne ginge, der mochte hauwen eichen- oder bucheneste, wie vil der este der uf der erden mit der axe rechter helbe lenge gereichen mochte, ân geverde, und verlöre darumb nichte. §. 4. Item und so mochten da inne auch, wan die arm anginge, hauwen ieder ackermanne ain 2 ) Verluste vier lunschen und vier wide zu vier lunschen kriegen, und were dainne anders hiwe me dan zu derselben zite, isz were eichen oder buchen, als grosz als ein geselstap, begriffe manne den, der solde büszen den von Stogheim ader wer den walte innehette, zwenzig phenninge und von eime hulz, als grosz das he sclbeander uf sinen wagen gedragen mochte, dieselben busze; hiwe der aber alsoliche hulz, daz hie nit selbeander getragen mochte uf sinen wagen, der muste mit den tedingen, wie der dan gnade von ine han mochte. §. 5. Item so wiseten sie auch alle gehulz inne dem walde ân eichen und buchen der gemeinde zu Heidebergen

1) nördlich von Windecken, Darmstadt. 2) d. i. ân.

nach dem original im Stadtarchiv

zu

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WETTERAU.

und eichen und buchen, daz da -wüsche inne dem nehesten erlei an dem eichwalde der von Stogheim oder wer den walt innehat, zu denselben rechten und inne der moszen wie vorgeschreben stet. §. 0. Ouch so wiseten sie, wer da hiwe inne dem w a l d e , an welchem ende daz w e r e , queme der vor die wegescheide heraber, ee der gesworne forster darzu queme, der were darumb nemandes nicht pflichtig zu buszen, is were dan des nachtes oder uf die helgen d a g e , als die furster in den walt nit plegen zu gen. §. 7. Item so wiseten sie die Buderstadt hinder dem cichewalde und alle wesem und weide inne dem eichewalde und vor dem eichewalde und durch gen den walt und alle lachen usz dem Niddern und wider dar inne der gemeinde zu Heldebergen, und das keiner der gemeiner da inne auch nit moben (?) sal vor sanet ßartholomei dag, und hie uszwendig des waldes inne der weide gen Budensheim uszin vor saneten Michahelis d a g e ; und wer aas anders dede, der solde Verliesen daz hauwe und darzu buszen der gemeinde b ß

§. 8. Item und darnach sageten sie, irkanten, wiseten und uszsprochen, sagen, irkennen, wisen und uszsprechin inne craft und macht dieses uffen duschen Instrumentes, das keine hofe zu Heldebergcn fri sine solde, dan eins pherners hofe und eins cdelmans hofe, der uf sime hofe oelbs sitzet, und dach so sollen die alle paffen und etellude stuern und helfen machen zu brocken, zu stegen und zu wegen glich andern gemeindern. 6. 9. Item und wiseten sie auch, welcher ackermanne herd hat, die er sielet, der si eins oder me, hat der die oder aa uf unser frauwen dag wurzwihe,') so ist der den von Stogheim, oder wer den walt innehat, schuldig zu geben uf sanet Mertins dag eine malder havern, eine forste leubt, ein hune und dri heller; und wer der nit engebe, den mochte sie darumb pfenden uf denselben dag oder darnoch, und dazuschen darumb nimandes drangen, verkeufte der aber die pherde ader daz pherd an dem dritten dage vor uns frauwen dage vorgeschreben, so wer der den der guido nit plichtig zu geben. §. 10. Item so wiseten sie, das ider ackermanne den inne dem lenzen eren solle ein halben dag und inne dem herbste ein halben dag inne der termenie zu Heldebergen, und sie den geben und brengen idem pluge zu mitten morgen ein somer acker umb dri h e l l e r ; enteden sie des nit, so sollen die knecht den plug lossen sten und gen inne ires meisters hus und essen ein broit. und ein einleufteger, der nit pherde hat,- d e n g e b e n sal zusehen den zwein uns frauwen dage zwo forste gense; und tede der das nit, so mochte sie den darumb phenden uf uns franwen dage der leste oder darnoch. brichte der aber en die ganse uf denselben uns frauwen dag vorgeschr. ader davor, und nemen sie der von dem nit, so mochte der die nider-

§

1) Maria himmelfahrt.

HELDENBERG.

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setzen und gene henweg, und hefte darumb nicht verlorn und were auch darumb nimanden nichtis plichtig me zu geben, und were auch da ein wedewe [were], die engebe keine ganse. U n d als sie soliche sage, irkentenisse, wisonge und uszsprache uffenbar uf diesen dag also auch, wie vorgeschriben stet, gesaget, i r k e n t e , gewiset, irzaltc und uszgesprochen hatten von puneten, stucken und artikeln und in der mosze als da oben lut, da rifen sie an ire hern beschirmer des frihen gerichtes, die lehenhern und die andern irer hirschaft frunde obgenant, die alsdan genwertig da stunde, und die boden solicns zu behalden und sie dabi zu hanthaben und auch die obgcschreben ire kuntschaft daselbs uflenbare zu verhören, die alsdan uffenbare daselbs auch verhört worden, mit namen und so sagete und irkante, saget und irken inne orkunde dieses instrumentes her Johan Frankstein uf sin pristerliclie ampt, eme gedichte gudes gedichtenisse sechzig jaro und mc, und H e n n e vom Hene und Priorhenne uf ire eide ere globede glauben uf ire jongsten farte und druwe, die wibe und kinden schuldig w e r e n , und als hoche als man sie des vermanen moehete, ire idem achzig jare und me, und Albrecht Gufer desselben glichen und inne derselben mosze vierzig und m e , und habin den havernzinse und gulde fallig usz dem walde zu der zit und inne der mosze, wie da gesaget, irkante, gewiset und uszgesprochen ist, selbs auch gegeben und geanaelaget her Cone Mertze selgen, inneheber des waldes zu den geziten, ce der walt an die von Stogheim gekomen w e r e , unde auch soliche rechte usz dem walde, als oben geschreben s t e t , ungehindert genomen, und darnoch desselbm glichen sie auch gethan haben den von Stogheim, die dan auch das also inne vorgeschreber mosze noch sage, irkentenisse, wisunge und uszsproche gehandhabet und gehalden haben an alles inaragen, hindernisse und wederrede bi und inne den vorgeschreben jarenziten. und darnoch auch so sageten und irkanten, saget und irkennet inne diesem instrumente Schererheutze, burger zu Wonnecken, uf eide, ere, globe, gleuben, druwen und inne vorgeschrebener mosz, dasz eme auch gedichte gudes gedichtenisse vierzig jare und me und habe auch von her Jonans wegen von Stogheim selges gedichtenisse die hafernzinse und gulde in vorgeschreben maszen vor driszig jaren und me selbs uf gehaben und daz rechte usz dem walde feldig innegefordert und ungehindert genommen, und wisten irer keiner nit anders inne glauben, truwen und rechter warheid, und wollen dit auch alle, abe manne sie des nit erlossen wolden, liplichen uf den heiigen wäre sweren, und daz dit also und war ist, und anders nit.

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WETTERAU.

WEISTHUM UEBER DAS HOEFISCHE GERICHT ZU EICHEN.') 1740. Heut den 13. decembris 1740 ist das A n d r e - gericht gehalten worden von schultheisz und gericht. Fragstück, die man pflegt zu verhandlen, wann das hSßsch gericht zu Eichen gehalten wird. §. 1. Anfänglich fragt der schultheisz im namcn ihro hochfürstl. durchl. unscrn gnädigsten fürsten und landsherrn zu Hanau einen ausz den eltesten erscheinenden hofgenossen: von weszwegen ist man schuldig das höfische gericht zu halten ? antwort: im namen und von wögen dero hochfürstl. durchlaucht unsers gnädigsten fürsten und herrn. §. 2. F r a g : uf welchen tag im jähr und zu welcher zeit und stunde am tage ist man u. gnädigster hcrrschaft höfisch gericht schuldig zu halten? antwort: uf den tag A n dre apostoli, zwischen zchen und eilf uhr. §. 3. F r a g : wie viel musz einer der höfischen guter h a b e n , der den hof und höfisch gericht ersuchen musz? antwort: wann er deren so viel hat, dasz er einen dreibeinigten stuhl darauf setzen kann, so ist er schuldig das höfische gericht zu ersuchen. §.4. F r a g : wann einer des höfischen gericlits zwischen der verordneten zeit b e d ü r f t , was musz einer einlegen und g e b e n , dasz ihme das gericht gehalten w i r d ? antwort: ein halb mark und ein hälbling; item dein bütel von der meil 12 dasz er den hofgenoszen herbei verkündet, und alsdann mag ihm ordentlich alle vierzehn tage das höfische gericht gehalten w e r d e n , so lang ers bedarf und vonnöthen hat. §. 5. F r a g : wann einer der höfischen güter hette und den hof oder das höfische gericht nicht zu gebührlicher zeit ersuchen, weme und wie hoch soll er das verbüszen? antwort: einem höfischen schultheiszen, so das gericht besitzt, soll ers mit einem alten tornes oder 12 & verbiiszen. 6. F r a g : uf welchen tag und um welche zeit ist man schuldig von gnädigster herschaft die höfische zins zu liefern? antwort: uf s. Andreae tag bei sonnenscheindiegeldzinsen und uf nechstfolgendcn tag darnach auch bei sonnenschein die korn- und weitzgefällen. §. 7. F r a g e : wann einer der höfischen güter hette und auf bestimbte tage und zeit u. n. h. die zins und gcfälle nicht a u s r i c h t e t e , weme und wie och soll er das verbiiszen ? antwort: alsdann soll u. gn. h. rentmeister oder kellcr der schläufe nachgehen, bisz so lange er bezahlt wird, i. e. so lang bei der schläufkante uf des schuldigen kosten im wirthshaus zehren. 2 ) §. 8. F r a g e : wann einer

f

1) zwischen Ortenberg und Windecken, an der Nidder, aus dem gerichtsbuch zu Eichen. 2) ich habe den ausdruck „der schleife nachfolgen" f r ü h e r (Zeitschrift f. rechtsgeschichte 5, 42 f.) dahin zu erklären gesucht, dasz der realgläubiger sich an das ihm haftende grundstück halten solle, wobei dann „schleife" für eine tropische bezeichnung des grundstücks zu nehmen wäre, dies ergibt sich auszer den früher angeführten stellen auch aus

EICHEN.

MUENZENBERG.

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der höfischen güter kauft, durch wen soll er sich wehren und zusetzen lassen, damit er der güter habentig sei? antwort: in dreien vierzehentagen soll er sich für dem höfischen schultheiszen und zweien hofgenossen in das rentbuch lassen einschreiben, und wo er das nicht t h u t , ist er der güter nicht Yehig noch habendig. §. 9. F r a g e : wann ein hofgenosz tods halben abgienge, womit ist er verfallen und weine soll er das vertheidingen'? antwort: ist er ein ackermann, mit dem besten pferd ohne das reitpferd und ungezeumbt füllen; wanns ein einläufer, mit der besten k u h e ; ist es aber eine witfrau, mit dem besten kleid von l e i n w a t , so sie mit ihrer hand gesponnen. ist aber der keins fürhanden, so weisens die hofgenossen uf die bockshaut.') WEISTHUM ZU MUENZENBERG.2) 1427. Item zu wissen, als man schreip anno domini 1427, hane die eldisten scheffen zu Minzinberg mit rade unde in biwesen er midcschcffen unde etliche der gemeinde, di darbi geheischen wurden, daselbes (zc) Minzinberg laiszen verzeigen unde beschriben gegeben, inmaiszen hcrnoch geschriben stet, soliche rechte, gewonbeit unde herkommen, als daz dann biszher uf datum diesz schrifte uf se kommen ist unde auch biszher dabi geloiszen unde behaldin sin wurden von wegen aller er gnedigen hern der herschafte zu Minzinberg. §. 1. Item zum ersten, wi man esz halden sail unde biszher gehalden hait mit den nockpuern Ebirstaidt und Obernhirgern. wanne ein burger zu Minzinberg von eimc der vorgenanten nochpuern an dem wege von sin schuld k l e i t , so mag der nochpucr heimgen uf sin burgerrechte, daz se hon. §. 2. Umbe deszwillen, daz se soliche burgerrechte hon, so solen se gein Minzinberg vor di Steinweger porten komen, di er scheffen sin, unde solen daselbes mit den scheffen zu Minzinberg helfen wisen, wanne man ein untetingen menschen zu dem verteilen sail, daz got verhalde. §. 3. Auch hetten dieselbibd- 3, 830: „ m m sol den g u e t e r n naichfolgen", und bd- 3, 479: „sali unsers j u n g h e r n genade der sIeifen nachfolgen und komen of der hübe, bisz so lange er bezalt w i r d . " diese e r k l ä r u n g , zu welcher ebenfalls weisthum von Beyenheim §. 3 (s. 264) und Eschersheim §. 12 (s. 2.S5) paszt, musz ich auch jetzt noch aufrecht erhalten, da ich in der Beziehung auf die Bchleifkanne nur den versuch einer erklärung des bereits unverständlich gewordenen ausdrucks sehen kann. 1) ohrenzeugen theilen mit, dasz diese stelle bei ihrer Verlesung allezeit heiterkeit e r r e g t habe, offenbar weil sie nicht m e h r verstanden wurde, nach dem weiBthum von Kalbach §. 2 ( s . 263) sollte jeder, d e r einen eid zu leisten oder zeugnisz vor gericht abzulegen hatte, eine bockshaut im werte von 5 ß mitbringen; unsere stelle bezieht sich daher vielleicht auf den manifestationseid. 2) zwischen Gieszen u n d Friedberg, aus dem Münzenberger gerichtsb u c h e , welches auch eine dem 15. j h . angehörende abschrift des kleinen kaiserrechts enthält. Bd. V 17

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WETTERAU.

g e n nockpuern, einer adir me, d e r den b ü r g e r n schuldige wer e n , ichten yon farnde g u d e r inne Minzinberg von p h e r d e n , w a g e n adir wi di weren, uf soliche farnde g u d e r mag ein burg e r zu Minzinberg kommen unde clagen, wanne er desz heuptsmans nit haben mag, desz soliche farnde g u d e r sin, also wole als von eime a n d e r n u s z m a n , der nit usz den vorgen. d o r f e r n w e r e . u n d e wanne ein b u r g e r uf solichen uszmenner der nockpucrn Ebirstaidt undo Obernliirgern sin schuld h e r g a n g e n gehabet hait mit r e c h t e u n d e g e r i c h t e , so sail ime ein a m p t man daselbes (ze) O b e r n h i r g e r n unde Ebirstaidt von den vorg e n a n t e n n o c k p u e r n phande geben vore sin erkleit unde herangen schuld, unde sail. auch der zingrebo zu Minzinberg em amptman vorgenant ein warezeigen enbiddin mit dem vorgenanten klciger adir den sinen, daz he uf simc n o c k p u e r n habe soliche schuld h e r w o n n e n , inmaiszen vorgeschriben stet. §. 4. Item auch ist esz biszher k o m e n , w o h e r e anders uszlude gein Minzinberg komen usz Steden adir d o r f e r n , unde er ein mide d e m a n d e r n ichten zu thunde hait, do mag einer v o n dem a n d e r n k o m m e r n unde clagen umbe d e s z w i l l e n , daz uns gnedige h e r n ein frie gerichte zu Minzinberg h a n . §. 5. A u c h wanne ein b u r g e r von eime uszman an dem w e g e wil klein vor sin schuld unde nit kommern w i l , adir ein uszman von eime a n d e r n uszman, so sail der kleiger dem kncchte, vor deme soliche clage geschieht, nit m e geben dann dri h e l l e r , daz ist nemlichen von der clage zwen heller, unde den ein heller d e r drier heller gibet man ime d a r u m b e , daz er eigentlichen behalden wulle desz kleigers clage u n d e jehens a n t w u r t , von dem er g e k l a g e t gehabit hait bisz an daz neste g e r i c h t e , daz er einer von dem andern m a n e n sail. unde wanne dann der k l e i g e r sin manunge duet von simc schuldiger, so sail er dem schribir g e b e n von solicher manunge ein heller, u n d e ist, daz er soliche sin schuld h e r f u l g e t unde erkleit, so sail er dem zingreben dri heller g e b e n unde dem schribir abir nit m e dann ein heller. §. 6. Ist esz abir, daz ein b u r g e r ein a n d e r n burg e r adir ein uszman an gerichte besichte, unde hait desz abends vor d e m gerichtstag nit voregeboiden vore sin schuld, so m a g d e r k l e i g e r thun ein erste clage yon sime s c h u l d i g e r , so sail d e r kleiger dem zingreben geben von solicher clage zwen heller, ob er wil, u n d e dem schribir ein h e l l e r ; desselbcnglichen m a g ein uszman dem a n d e r n uszman auch dun. §. 7. I t e m auch ist esz biszher k o m e n , daz alle k o m e r schilling eins zingreben solen sin. auch wer isz sache, daz ein zingrebe nit inneheimsche were adir nit haben mochte, w a n n e einer von dem a n d e r n k o m m e r n unde clagen w i l , so mag ein e r d e r stede k n e c h t e , g e n a n n t ein h e i m b u r g e , n e m e n u n d e vor dem soliche k o m m e r e u n d e clage thun, so sail doch soliche kommereschilling eins zingreben sin u n d e w e r d e n , unde die clagehcller m a g der h e i m b u r g e behalden, umbe daz e r schuld e g u n g e u n d e a n t w u r t behalden wulle bisz an daz neste geriente. w e r isz a b i r , daz man soliche k n e c h t e keinen haben

MUENZENBERG.

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mag, so mag ein solicher kommern unde clagen vor eime scheffen adir burger, so sail doch soliche kommereschilling eins zingreben sin unde werden. §. 8. Auch ist esz biszhere uf uns kommen, daz ein stedeknechte zu Minzinberg, genannt ein heimburge, so wolc mag ein stap inne siner hand tragen als ein zingrebe der egenannten stait Minzinberg. §. 9. Item auch ist esz biszhere uf uns komen, wanne man ein burger zu Minzinberg machen sail unde begert uns gnediger hem burger zu werain, so solen die burgermeister ein stedeknechte, genannt den heimburger, nach dem schigken, der da begert burgor zu werdin, daz ne zu ine komme, unde solen damide auch yerboiden ein zingreben, se wolln ein adir zwen, adir wie vil der ist, zu burger machen; unde wanne se den zu burger machen in geinwirtig desz zingreben, so solin di burgermeister er einer dem, der burger werden wil, soliche wurde erzelen unde sprichen: begerstu dann uns hern burger zu werdin? sprechet er dann ja, so saltu uns eime der burgermoster globen inne sin hand, daz er uns gnediger hern ane getruwe unde hald sin wulle unde ern schaden zu waren zu nachte unde dag, wo er inne dem lande si, so ferne ene machte unde crafte gedran mage, unde darnoch burgman, burern unde der stait, desz globistu also, unde wanne der den urgemestern so globet gehabet hait unde die worde so erzalte sin, so sail dann der zingrebe mit demselbigen gen, der so burger wurden ist, an di ende, als sich daz gebürt, vor die heiigen unde sail sprechen wiedir den, so burger wurden ist: lege uf di heiigen zwen finger; unde sail ime den ciden Stäben : so als due in truwen globit haist unde mit Worten undirscheiden bist ; daz wiltu stede unde veste halden, als dir got helfe unde di heiigen, unde wanne der so gesworn hait, so sail der, so burger wurden ist, dem heimburger geben dri heller, umbe daz er noch dem burger gegangen ist unde zinreben verboit hait unde auch den glogkenerj unde dem glogener solin auch werdin dri heller von den heiigen, unde den amptluden unde burgermester er Bürgerrechte, von weme ine daz geburt. unde wer isz a ' 1 ' ' ;rmeister spreche unde hiesz den zingreben, neme von dem, (der) burger wurden ist, daz mochte er auch thun, so ferne der burgermeister den burger mit voreworten undirscheidcn hette. §. 10. Item auch ist esz biszhere komen, ob uszlude eime burger adir biseszo zu Minzinberg schuldig sin, unde auch uszwendig bürgen darvore hette, di mag einer vore eime iclichen K, irger adir burgerssone, der zu sinen tagen kommen ist, anspr aen, wanne man di stadtknechte nit haben mag, adir aucn ein scheffen; unde wanne auch einer den andern ansprechtig .gemachte hait, danne von stunde mage der kleiger von sime schuldiger klein vor sin schuld, so sal man ime dag maohen bisz an daz neste gerichte. §. 11. Item auch, ob einer dem andern bargen gesast hette von sin schuld, unde die schuld eime nit werden mochte von dem houptman, wanne he

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den haben mag unde soliclie schuld an ine fordert, unde sprechet der heuptman: due haist ein guden bürgen darvore, dem saltu zum ersten zusprechen unde an ime fordern, desz sail einer nit thun, dann er sali sin schuld zum ersten an dem heuptman fordern unde heischen, wanne (er) inc anders haben mag. wil dann der heuptman dem kleiger nit gnug thun vor sin schuld, so sal dann der kleiger dem bürgen zusprechen mit rechte; unde bekent dann der bürge dem klegcr burgeschaft, so sal man ine wisen, er sulle dem klciger gnug thun adir leisten ubir zweie nachte, so ferne der anders ein uszman ist; ist esz abir sache, daz ein bürgere inne Minzinberg desz andirn bürge ist vor sin schuld, so sail man ine wisen, er sulle dem kleiger gnug thun vor sin schuld ubir virzehen taege. §. 12. Item ist esz auch uf uns komen, daz man keine uszman geleide geben sail vorc rechte bekant schuld, di ein uszmnn eime burger adir bisesze zu Minzinberg schuldig ist, uszgescheiden der uszman wulle sich vor soliclie schuld stunde unde friste biddin uf zide zu geben. §. 13. W e r isz auch, daz einer eime gezeuge inne sin schuld wulde legen, daz er meint, er were ime nit so vil schuldig, er wulde esz gerne laiszen besehen linde sich mit ime setzen, so mag man ime auch geleide geben. §. 14. Auch ist esz uf uns komen, daz niemandes inne Minzinberg von uns h e m wegen geleide sail geben, dann uns gnediger hern zu Minzenberg amptlude mit den burgermeistern, esz were dann, daz ein amptman ein andern an sin stait seste, ob man ine nit haben mochte, adir inneheimsche were, so hait soliche geleide machte. §. 15. Item auch ist esz biszhere uf uns k o m e n , wanne di burgermeister er busz phlegen adir wulln heben von denjehenen, die bruchtig sin wurden, unde di darvore phenden, soliche pandeunge mag ein heimburge so wole geben unde nemen als ein zingreben, davon geburt ine kein phandrechte zu geben, auch wanne buwemeistere der pharkirchen zu Minzinberg des spitalis saneten Nicolas adir almosebuwemeister unde phleger phande gern unde nemen wulle unde haben von ern schuldigern der vorgenannten buwemeisterschafto unde phleger, di mag ein heimburge auch geben also wole, als vore geschriben, davon gebiirt auch kein phandrechte. §. 16. Auch waz vore gerichte hergangen unde herkleit ist, darvore sail eime ein zingrebe phande geben unde sin phandrechte davon nemen. §. 17. Item auch, wanne einer sin phande weret vor schuld, di mit gerichte erkleit unde hergangen ist, adir soste mit rechte herfordert hait, der verluset 11 S i)-, daz ist di hoesten busz. §. 18. Item auch mag ein igklichc man adir burger von eime uns hern hofeman scheffir, der nit burger were, unde auch von erme gesinde unde auch von burkmans gesinde, knechten adir meiden, adir von eins igklichens burgers knechte an dem wege von ine klein vor sin schuld, sprichet abir eins herschafte darvore, so sail der kleiger se laiszen g e n , so ferne daz der kleigar ein gnogen hette

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von solicher siner schuld. §. 19. Item auch, -wanne ein burger adir bisesze zu Minzinberg von sime mideburger adir bisesze uszwendig der termenie Minzinberg claget vor sin schuld inrie andern gcrichten, daz sail he verbuszen der kleiger mit 1 iE S-, he endue esz dan mit laube amptleute unde burgerm e s t e r ; unde ist di busz der amptludc halp unde der scheffen halp. 20. Item auch, ob ein burger sime mideburger fruchte abekeufte, waz fruchte daz w e r e , unde geredt 1 ) der keufere, dem he di fruchte abgekaufte hait, he wulle ime di gutlichen bezalen, unde setzet kein dag adir z e l c , unde musz der, desz soliche fruchte geweste ist, denjehcneft beklein, der ime die fruchte abegekaufte hait, so verluset der keifir zu busze nemlichen I B S unde sail auch doch von stunden dem sin fruchte bezalen, dem he se abgekaufte hait; unde ist di busz der amptlude halp unde der scheffen halp. §. 21. Item auch, ob iemand eimc zinse schuldig were von l e u b e n , husen, garten, k u w e n , adir wi di w e r e n , die dann zu saneten Mirtins tag fellig sulden sin, di solde man eime bezalen vor saneten P e dirs t a g e , den man nennit ad katherden P e t r i ; 2 ) unde bezelet einer eime di nit, so solde ein zingrebe eime phande geben vor soliche sin zinse an gerichte unde dem zingrebe sin Pfandrechte. uberbeidet abir einer, dem man soliche zinse schuldig ist, saneten Pedirs tag vorgenannt, so sail er dem mit gerichte zusprechin, der ime soliche zinse schuldig ist, als sich daz geburt. §. 22. Item auch, wo sich zwen mit ein geslan gehabet hetten uszwendig der stait Minzinberg, esz were inne andern Steden adir gerichten, unde bekleiden sich die bi uns zu Minzinberg an uns gnediger hern gerichte, di solden soliche frabel so hoc verbuszen bi uns zu Minzinberg uns gnedigen hern unde den scheffen, als daz gerichte wiset unde biszhere komen ist. §. 23. Item auch, wo sich in der termenie Minzinberg zwa frauwen adir meide mit ein in frabel geslein h e t t e n , daz soln se verbuszen icliche mit 1 heller unde eim helbeling, daz ist uns hern amptludc halp unde der scheffen halp. §. 24. Item auch , wo einer ubir den andern ein messir zuget inne frabel, daz ist di liocste busz, also wole als hette einer den andern gestochen, unde ist die hoeste busz 1 1 ® fh, daran geburt den scheffen 1 iE 9-, daz andir ubirge uns hern amptluden zu Minzinberg. §. 25. Item a u c h , wo einer den andern mit eime ko.lbcn adir luchtex-e 3 ) adir mit anders, womide daz were, daran isen were, unde blutdrüstig mechte, der salde esz auch verbuszen mit 11 E ö . unde auch ob einer den andirn worf adir sluge mit eime stein, ist die busz a u c h l l S f l - . § . 2 6 . Item auch, wo einer den andirn sluge adir würfe mit einer kanne, der sulde esz verbuszen uns hern amptluden mit 8 ß heller unde den scheffen 1 3> 1) d. h. redet, verspricht.

2) 22. februar.

8) vgl. bd. 3, 661.

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§. 27. I t e m auch so hano alle p r i s t e r s , b u r g m a n s u n d e scheftens husere, da se irine wonende sin, frieheit, -wer darinne zu ine q w e m e laufen adir fluge von schulde w e g e n , den mög e n so enthalden unde f o r t e r ein mile weges umbe u n d e uz Minzinberg g e l e i d e n , unde sail auch nimand soliche friheit brechen von uns g n c d i g e n hcrn w e g e n . §. 28. I t e m auch, w e r e gein Minzinberg von uszluden qweme zu einer ersten messe, kirchwiunge u n d e sin applisz zu holen u n d e di messe uszzuhorcn, unde nach der messe ein firmesz wins w i l dringken, der sail den d a g geleid h a n , unde auch w e r e geladen w e r e zu chebruden, der sail den dag auch g e l e i d e han. §. 29. I t e m auch hait man biszhere eime igklichen burgerssone, wanne d e r sin erste messe g e s u n g e n hait, ein virtel wins geschankt von der stede w e g e n , auch hait man esz biszh e r e gehalden, wanne man eins burgmans kind adir b u r g m a n adir scheffen u n d e scheffcnkinder zu rechter che bialofen, als sich daz g e b ü r t , d e m sal man von der stede wegen 6 firtel wins schenken noch dem g e g e r t e n , Sngeverlichen. WEISTHUM UEBER DAS HUBGERICHT ZU KALB ACH.») 1525. A l s man zelet nach der geburt desselbi'gen u n s e r s lieben h e r r n J e s u Christi 1525 j a r , sind personlich erschienen die ernvesten j u n k h e r n J o r g e von Buchenau (und) Valentin von B ü c h e s , g a n e r b e n des schlosz L i n d t h e i m , und da v o n schulthesscn und scheffen oder den h ü b e n e r n , wie m a n sie p l e g t zu nennen, b e g e r t , irer beider g e r e c h t i g k e i t , die sie des orts h a b e n und uf sie e r w a c h s e n , durch urtheil u n d mit recht, wie von alter h e r k o m m e n , wisen und sprechen wollen, dcmnach haben schulthisz, scheffen oder h u b e n e r bedacht, dasz man niemand, wilch billiche ding bitten und b e g e r e n , das recht s p e r r e n noch versagen soll, und uf solche bitt u n d beg e r bi sit gangen und lange zit sich u n d e r einander besprochen, volgends wieder an die gerichtsstat getreten und einmiitiglich, als sie s a g t e n , genanten j u n k e r n mit urtheil und r e c h t , wie sich g e b u r t , auch nach alter g e w o n h e i t , wie von iren vorfaren vor vielen j a r e n zu recht gewiset, auch gewiesen wie volgt. §. 1. Erstlich haben sie obgenanten j u n k e r n vor die obersten gerichtshern g e w i s e t , wilch macht haben die g u t e r im gericht daselbst zu setzen und zu entsetzen. §. 2. Z u m and e r n , wer ein anclagt der g u t e r h a l b e n , d e r soll haben ein buckshut, die fünf Schilling w e r t sie, oder fünf Schilling darvor. desgleichen, wer k ü n d e 2 ) fürt, item wo iemand mit dem 3) bei Büdingen, nach einer in der gemeindelade zu Kalbach verwahrten beglaubigten abschritt v. j. 1601. 2) kundschaft, zeugnisz.

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eido zugelassen w ü r d e sein g ü t e r zu behalten, soll auch ein bockshut haben oder fünf Schilling d a r v o r . l ) §. 3. Item, ob der schulthesz mit den hubenern gebrechen der g u t e r halben zu besehen oder zu v e r t r a g e n hinuszging und von iemand derhalb obergeben w ü r d e , der sei den g c r i c h t s j u n k e r n verfallen mit eim pont heller und mit einem helbeling. §. 4. I t e m , wilche zinslute uf die zwen zinstage, nemlich uf sant Mattheustag und den tag der heiigen dri k ö n i g e bi sonnschine mit gelt oder pfänden nit e r s c h i n e n , sollen das verbuszen mit einem pont heller u n d eim helbeling. §. 5. I t e m ist zu r e c h t ewist, dasz den hubenern g e b o r e alle zinstage ein virtel wins, es g e b e n die gerichtsjunkern ein halp-virtel und die a n d e r n , die auch da zins haben, geben den h u b n e r n das ander halp firtel. §. 6. Item soll der schultesz uf sant Mattheus und d e r hellige dri könig tag allen hubenern uf ire eide und pflicht (uf) g e b e n , wo sie etwas im ackcr mit den hubenern g e b r e stens wüsten, das sollen sie in t a g thun und anzeigen, dasz den gerichtsjunkern irer zins halben kein abbruch geschehe. §. 7. Item h a b e n gedachte schulthesz, scheffen oder h u b e n c r wieder zu recht gewist, w e r ein a n d e r n h e r n der g u t e r halben ansucht ön der gerichtsjunkern wissen, soll j e n e verfallen sin und zu busz geben ein pont heller und ein helbeling. §. 8. A u c h ob sich iemand durch u r t h e l beswert v e r m e i n t , soll e r n i r g e n d dan an die g e r i c h t s j u n k h e r n bi straf und busz eins pont hcllers u n d eins helbeling appelliren. §. 9. I t e m , wan ein schulthesz etwas gebeut von d e r j u n k e r n wegen, ire zwölf hübe belangen, und iemand dasselbe v e r a c h t , der soll es den gerichtsjunkern verbiiszen mit einem p o n t heller und einem helbeling. §. 10. Item, wer ein g u t ufsagt, d e r soll das t h u n uf der hellige dri k ö n i g tag. § . 1 1 . I t e m , w e r infel.tige zins gibt von den zwölf hüben, soll kommen mit den zinsen uf d e r helligen dri k ö n i g t a g ; wan solches nicht g e s c h i e h t , sind sie verfallen mit d e r b u s z , nemlich ein pont h e l l e r und ein helbeling. §. 12. Item, w a n zwen mit einander k u d e n , soll g e schehen mit willen und wissen der gcrichtsjunkern oder des schulthessen von i r e t w e g e n , und sollen geben ein halp firtel wins. §. 13. Item, wer sein g u t e r v e r k a u f e n will, soll es zuvor den gerichtsjunkern anbieten. §. 14. I t e m , w a n ein gebrech were stein halben zu setzen oder pcle zu schlagen, soll der schulthesz und zwen hubener das besichtigen und stein zu setzen oder pele zu schlagen m a c h t h a b e n ; und w e l c h e r dann u n g e r e c h t erfunden wird, soll ein halp firtel w i n s geben. §. 15. I t e m , nachdem ieglich h u b lands vier kappen gibt, sollen die zinslüte recht g e k e p p t kappen uf sant Mattheus t a g geben oder ein turnus darvor. §. 16. I t e m , w e r es sach, dasz einer dem andern schaden t h e t , waran das w e r o , die zwölf hübe betreffen, soll ein schultheisz mit zwen hubCnern besich-

1) vgl. s. 257 anm. 1.

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WETTERAU.

t i g e n ; und w e r den schaden g e t h a n h a t , eoll g e b e n ein halp firtel weins. BEYENHEIM.') 1455. A n n o domini 1455 auf dinstag nach Martini episcopi haben die hansgenossen derselben vogtei zu B e i e n h e i m an einem g e h e g t e n vogteigericht geweiset dies nachgeschriebene herrlichkcit und alt h e r k o m m e n der genannten vogtei. § . 1 . Zum ersten haben sie geweist, dasz ein h e r r der vogtei auf diesen heutigen tag, nemlich auf dienstag nach sanet Martinitag, kommen soll und mag mit einem cappelan, mit einem r o s z , mit einem winte, mit einem habicht. und so sollen die hausgenossen stellen dem h e r r n ein gesottenes h u h n und ein g e b r a t e n h u h n , dem rosz ein g e b u n d rockstroh, dem wint ein leib brod, dem habicht ein h u h n , dem h e r r n ein maas firnischen weins, d e m knccht ein maas hanauischen wein, und sollen knecht und hausgenossen genugsam haben, und w e l c h c r hausgenosz klagt, dasz er gepresten und nicht g e n u g hätte, der soll es verbüszen zuvoran und die a n d e r n hernacher. §. 2. Zum a n d e r n haben sie auch auf denselbigen dienstag nach Martini g e w e i s t , welchcr hausgenosz eine fuldische h u b h a b e , die vogtei ist, nemlich 60 m o r g e n , d e r soll dem h e r r n der vogtei ein volles besthaupt g e b e n ; w e r nicht solches hat, soll geben achthalben Schilling oder sein bestes kleid. §. 3. Zum dritten haben sie auch g e w e i s t , wer des geländes der vogtei h a t , es sei w e n i g oder v i e l , d e r soll die vogtei auf diesen heutigen tag zu B e y e n h e i m ersuchen und sein gült bei sonnenschein g e b e n und a u s r i c h t e n ; wer es aber nicht t h u t , der soll es verbüszen mit V/2 ß. w ä r e es auch s a c h , dasz d e r s e l b i g c , d e r mit der busz verfallen ist, die busz alsbald nicht ausrichtet nach g e h e g t e m vogteigericht, so sollen die h e r r n ihn pfänden uf dem hof vor solche busz und g ü l t e , und nicht höher, und findet man uf dem hof nichts zu pfänden, so sollen sie der schleife nachg e h e n . 8 ) §. 4. Z u m virten haben sie auf diesen tag geweist, dasz ein ieglicher hausgenosz dem h e r r n der vogtei g e b e n soll ein v o g t e i h u h n , und so sollen sie dem h e r r n unterthänig sein gleich ihnen a n g e h ö r i g e n leuten. §. 5. Z u m f ü n f t e n haben die hausgenossen und h ü b e n e r sämtlich g e w e i s t , welc h e r hausgenosz sein gülte also bei sonnenschein nicht ausr i c h t e t , der soll d«m h e r r n verfallen sein mit einem p f u n d p f e n n i g u n d ein helbeling; und ist das p f u n d an geld dieser w e h r u n g fünfzehn tornes, und den h e l b e l i n g , das ist ein beutel dazu. §. 6. Zum sechsten haben sie geweist, wann h e b i g e g u t e r v e r k a u f t und verpfänd w e r d e n , soll es a l l w e g mit wissen und zulassen des h e r r n und d e r h ü b e n e r ; und wann einer 1) zwischen Friedberg und Echzell, nach einer abschritt von 1715, das original ist verloren. 2) vgl. oben seite 256 anm. 2.

BEYENHEIM. MELBACH.

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g u t e r mit wissen verkauft hat, so soll der k ä u f e r das nächste vogteigericht in- u n d der Verkäufer ausgesetzt werden, bei straf des h e r r n und höfner. 7. Zum siebenten, ob ein vater und mutter einem kind hübige g ü t e r zur brautgabe geben wollte, soll geschehen mit wissen und willen auch zulassen des hern und h ü b e n e r ; und wann solch gut w e g g e b e n , soll das kind in- und die eitern herausgesetzt werden, alles bei straf und erkänntnus des h e r r n und hübener. §. 8. Zum achten wird auch keinem edelman oder geistlichen person hebige g ü t e r zu kaufen vergönnet und zugelassen. §. 9. Z u m letzten ist zu wissen, dasz die h e b i g e n oder hausgenossen der vogtei pfleger zu Beyenheim auch jährlichen auf denselben dienstag nach sanet Mortinitag d e n h e r r n des gcrichts zu geben schuldig sein 15 ß heller und 2 virtel weins vor die kost, welchem sie die gerichtspfleger in friede und einigkeit sollen genieszen. ORDNUNG F U E R D A S GERICHT MELBACH.») 1475. O r d e n u n g e des gerichtes. in dem namen der heiligen trivaldigkeit seligklichen amen, nachdem und als im geistlichen und werntlichen rechten verboten, das da nimants selbst richt e n und das nach dem Spruche Salomonis, das die nicht alleine, di da ubel u n d unrecht thund, sind schuldig des dodes, sondern auch di ubel und unrecht v e r h e n g e n 2 ) u n d gestatten ; h i r u m b und zu widerstand uncristlichs und unmenschliches lebens und frevelicher gewaltsamickeit, und das der g u t vor dem boszen w e r d e beschirmbt. haben wir, nemblichen E m m e riche burggrave zu F r i d e b u r g k ritter, H c r m a n Carben und F r i derich, auch R u p r e c h t u n d J o h a n n , des gnanten H e r m a n s söne, und H e r m a n , F r i d e r i c h s b r ü d e r , alle gevettern und g e b r u d e r von Carben, ein ewige o r d e n u n g e vor uns, unser nachkomen namen und stams von Carben mit zitlicher v o r b e t r a c h t u n g e und r a t h e in unserm gerichtszwange der d o r f e r Melpach, Heienh e m und Geisenhem, so wit der g n a n t e n dorfer g e m a r k e n begrieffen, vorgenomen und gesetzt, orden u n d setzen di auch in u r k u n d e diser unser schrieft mit aller folnkomenheit und befestigung in der masen, wi hernach von p u n k t e n zu p u n k ten, von artikeln zu artikeln eigentlichen und underscheidiglichen geschriben s t e t ; heiszen, gebieten und wollen, das unser lieben g e t r o w e n schultissen, b u r g e r m e i s t e r , heimberger, schöpfen und ganze gemeine und alle inwoner itzt u n d hernachmala in gnanter mark wonende und ein iglicher, w e r d e r sei, so in vorgemclten dorfen und g e m a r k e n handel ader wesen mit d e r zeit haben ader vornemen w e r d e n , sich derselbigen diser unser o r d e n u n g bei nachbestimpter straf, pene und buesz thue hal1) au» dem gerichtsbucb zu Melbach, nördlich von Beyenheim. 2J correctur von späterer band; vielleicht stand vorhengen.

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t e n j lind so sich in künftigen Zeiten, das gott versehe, (begebe), das einer ader mere fallen, und das unser gesetze und ordenunge, an welchem stugke das were, uberfaren und bruchig worde, und von unserm (ader) unser nachkomen amptman ader schultes ader von den gemeinen in der rüge in- und vorbracht, alsdann sol das geriebt zu ider zeit umb ein ider thset geschieht und frevel di nochbcgrieffen peno und busz mit urthel und recht wisen und theilcn, doch und das dijenen, so bruchig und busfellig w e m , an gcricht verkundt, und ein inrede, schelt und schult, were das begert, zuvor und ehe der sehöffe die urtheil von sich gibt, gehört werden. §. 1. Item und zum ersten so soll, der im gericht gesessen und wonet, kein parte! versamelung ader verbontnis wider die hern des gerichts, iren amptman ader diencr machen, und wer daran mit warheit schuldigk erfonden, der und die solten in der hern gnade straf mit lieb und gute verfallen sein und gewist werden. §. 2. Item es sol auch nimants dem andern wider gericlite und rechte homudigen noch verweldigen; item, schlüge einer den andern, das gott vorbiet, zu todt; item, uberliefe einer den andern u f dem seinen mit werhaftiger b a n d ; item, hische einer den andern USÜ seinem hus zu f e l d e ; item, breche einer der hern gleit mit wissen frevelichen: item dise fünf stugken und Sachen sollen an mittel, welcher sich an der einem ader mere schuldig macht und vororsacht, wi recht ist, der und di sollen mit übe und gut an der hern gnad gewist werden, doch so man ime den lieb neme, solt man den kindern und freunden das gut lassen. §. 3. Item di höchst bues 15 Tl heller, item di mittel buos 5 tt heller, item die kleinst und gemein bues 8 ß. §. 4. Item, heige ader steche ader verwont einer den andern, das nicht heftwonden wern, ist die mittelst bues, 5 ft hlr. item, heige uder Stiche ader verwont einer den andern so, das es schwerlichen heft und dotjich wonden w e r n , ist die groste bues, 15 & hlr. §. 5. Item ein fustestreich, ader zogket einer ein messer ader degent über einen, so das er den werken nit volget, keinen nit vorwont noch blutrustigk m e c h t , derglichcn so einer einem frevelichen lugen straft, ist die minste buesz, 8 ß. §. 6. I t e m , so ein amptman, ader wer an sein stat zu ziten befeie hat, von der herrn wegen imand . . . . ader sunst in andern feilen heist und gebut, item wi hoch dan di geboet nach gelegenhcit der Sachen angelegt geschecn, also soln sie auch, was man nit mit gnaden abthedige, verbust werden. §. 7. Item, wer der hern knecht umb erclagt schult frevelichen phand wert, der sol das mit 5 S hlr. verboszen. §. 8. Item, w e r auch hievor an unserm gericht Melpach umb schult ader umb ein solch ursach, da sich di clage uf ein somme gelts zigt, sol der guido ein Schilling alder heller zu clagcgelt unserm amptman gefallen. §. 9. Item ein urkund am gericht einen engelischen. §. 10. Item von einem insatz 3 ß alder heller, halp unserm amptman und den andern theil

MELBACH

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dem gericht. §. 11. Item von einem kommer 14 alder heller. §. 12. Item, so der amptman iemant riclit ader phand gibt, ein alden thornus. §. 13. Itetn, so einer gekommert und nicht an gericht bürgen setzen magk ader setzen wolt, den solt der amptman inschlieszen und ein tag und nacht behalten, darvon sol im 3 thornus zu schloszgclt [von] gefallen, und so in der amptman angezeigter maszen behalten hat, sol in der clegcr und kommer furters uf seinen kosten und sorge mit hilf des amptmans bis zu uszgang des rechten verwaren. §. 14. Item, so landscheidun^; noit geschieht, von einem stein 3 ß . §. 15. Item dem genchtsknecht von einem gebot 3 hlr. §. 16. Item dem amptman 6 hlr., so er der geschworn imant lantscheidting zu thun erleub gipt. §. 17. Item das heingerede soll der gemein zustehen, und so ferne sie das ufriebtig halten und solchs zu rechter zit inbrengen; wo sie aber darin lessig undsumigk weren, nit rügten Und inbrechten, wclchs jars das gcschee, alsdann sol dasselbige von dem jare unserm " ' ' 1 ufheben und den hern vorrechen dick das noet geschieht. §. 18. Item, thet auch imants ichts, es sei frau ader man, an den gemein fridengreben und anderm desglichen, di feit bues, und was von bestellung des heinegereds von ungehorsam verfallen und in das heingered gehören. §. 19. Item di bues des heinegereds umb bcschedigung greben, zeunen und andern, (das) zu der gemeine vestigung gehört, ist 8 ß . §. 20. Item die feldbues ist 5 ß §. 21. Item, were land verkeuft in Melpacher termenci, sol das thun mit dem bescheid, das di bed darvon geben werd, und sich nach diser Ordnung insetzen lassen alhie zu Melpach und vest machen, ader stehe sein ebentheur. §. 22. Item, so der gericlitsknecht uszwindig uf dem lande von gerichts wegen Verkündigung thut, von der mile weges 12 hlr. §. 23. Item, so ein amptman den nachbaurn ludet, welchen dann di glocke begrifet, und nit zur glogken folgt) der sol den hern verfallen sein mit 8 ß hlr., die der amptman zu ider zeit ufheben und den hern vorrechen soll. §. 24. Item, so heimbergere burgermeistere den nachbaurn luden umb Sachen, ire heingerede, der hern dinst ader dergleichen betreffen, sol die buesz 12 hlr. sein. §. 25. Item, so ein nachbur eine sone elichen verändert, derselbige sol unserm amptman in einer jorsfrist auch von unsernt wegen geloben, der in annemen sol, damit er nachbarrecht hab und thue, wo er under uns wonen wil wi ein ander nachbur. §. 26. Item, wo aber ein frembder ein nachbur werden wolle, denselbigen sol unser amptman zu uns personlich wisen; ab er uns annemlich sei, wollen wir in mit eiden und gelobten selbst beladen und vor einen nachburo demnach erkennen nnd haben, item auch sol derselbige frembde ein urkunde brengen genugsamelich, das er von seinem hern und junker mit wissen und willen gescheiden sei, darunder

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WETTERAU.

er gesessen, und sich erlich gehalten, damit uns u n d unsern undersessen nicht a n h a n g k werd. §. 27. Item, wero es Sache, das ein nachbur hie zu Melpach einen sone ader ein dochter v e r ä n d e r t und bei im in, seinem hus behüte, und vater und mutter in der ehe seszen, und di dochter ader der sone auch in der ehe seszen, so sollen ire igliches einen herdschilling g e b e n nach der n a c h b a u r e o r d e n u n g . §. 28. Item, w e r es aber sache, das ein witman ader ein witfrau einen sone aber (1. ader) ein dochter verändert und bei in behüten in dem huse, und beide ein kost eszen und der sone ader di tochter nit eigen kue ader seue bi dem vater ader mutter zogen, so sollen sei beide einen hcrdschilling geben. §. 29. Item wir behalten uns und unsern nachkomen auch vor dise ordenunge zu meren, zu mindern, ab- und zuzuthun nach dem besten. M A E R K E R O R D N U N G D E R G R O S Z E N L I N D E R Z E N T . ') 1537. Nachdem sich irthumb, zank und Zwietracht, der m a r k h a l b e r , etlicher d ö r f e r und flecken, nemlich G r o s z e n l i n d e n , Hirnsheim, Lcigcstern, Lützelinden, erwachsen und entstanden, geraein nutzens ihres walts die Linder mark genant betreffente, uf das solches fortmehr ansuchcns oder onlonst (?) der amptleut beider unser gnädigen herrn vorbehalten werde, so haben wir, Conrad Hesz amptman zu Giesen und W i l l h c i m Wcisz amptman zu Gleiberg, unserer gnädigsten und gnädigen herrn amptlcut, angesehen und bctracht, was zukünftig allenthalben ieglichen nach seinem gebrauchs Schadens und g e f a h r t e entstehen möge, wie hie unden bezeichnet ist g e s c h e h e n , 2 ) deshalben diesem gebrauchszettel oder maszbrief sich einem ieden (1. einem ieden sich) darnach zu halten übcrlobert (?), die masz und form wie folget. §. 1. Also dasz sich niemand des walts gebrauchen soll, es were ihm dan von den burgenmeistere und heinburgern erlaubet, darzu einem ieglichen auszmärker ist d e r walt verboten bei 10 fl. busz. §. 2. W e r sich des walts gebraucht bei nacht und mitternacht mit fahren, mit hauen, mit tragen, oder wie das geschehen möchte, der soll der zent verweist sein und seines markrechts beraubet, und wo einer also bei nacht gesehen würde, der oder die selbige s e h e n , sollen denjenigen, der den schaden gethan hat, bei den eid u n d pflichten, damit sie beiden h e r r n und der zent verwant und gethan haben, hinbringen. §. 3. Derselbigen gleichen, wo einer mit einem unrechten und falschen neuel (?) b e f u n d e n , der soll sich selber seines markrechts entsetzt haben. §. 4. V o n einem eichen- oder büchenstamm soll einer mit einem halben gülden verbüst w e r d e n . §. 5. V o n einer hainbüch, maszhol1) nach einer alten copie auf dem ratbause der Stadt Groszenlinden (Büdlich von Gieszen). 2) d- i. actum ut infra.

GROSZENLINDEN.

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d e m , aspen oder ander gehölz sollen burgenmeister und gea e h w o r n e n e r k e n n e n a u f die busz, u n d von einem b o r t c n h o l z e . sobalt d i e s e l b i g e busz g e s c h i e h t , sollen b u r g e n m e i s t e r und g e s c h w o r n e nach r a t h d e r z e n t h e r r n setzen, alsbalt u f h e b e n und in nutz d e r z e n t w e n d e n . 6. W e r e i n e n n e u e n bau m a c h e n w i l l , d e r soll erst die v i e r g e s c h w o r n c n und b u r g e n m e i s t e r e r s u c h e n , d i e s e l b i g e bei den flecken führen und b e s e h e n l a s s e n ; die sollen d e m n a c h e r k e n n e n , ob i h m das bauen n o t h sei o d e r nit. und so ihm das e r k e n t w i r d zu g e b e n , s o l l e r erst b e i d e s c h u l t h e i s e n zu L i n d e n zu w i s s e n thun, damit i h r alt k o m m e n t e r e c h t g e b e n , e h e er den bäum a b g e h a u e t , bei e i n e m g ü l d e n zu v e r b i i s e n ; darzu die w e i s e r darzu g e s e t z t e r s u c h e n , b e i eina n d e r b r i n g e n sein holz, was ihm g e b ü h r e t , m i t s a m p t d e r w e i s e r g e b e n lassen (?). S. 7. Z u e i n e m i e g l i e h e n Wohnhaus soll man g e b e n u f drei g e b ä u . und ob es d e m walt zu s c h w e r w i r d u n d nicht e r t r a g e n k ö n t e , sollen g e s c h w o r n e und b u r g e n m e i s t e r b e i und abzuthun m a c h t h a b e n . §. 8. A l l e s c h e u r c n soll m a n u n v e r r i g e l t g e b e n , u n d so e i n e r e i n e n bau g e h o b e n h e t t e , d e r soll in d c m s e l b i g e n j ä h r d e c k e n , b e i z w e n g ü l d e n busz. §. 9 . W e r s e i n b a u n i c h t d e c h t i g lielt, d e r soll von einem z e r b r o c h e n t a c h v e r b ü s e n drei tliornes, w a r das also b e f u n d e n wird, so d e r U m g a n g j a h r s g e s c h i e h t , auch s o l l e n d i e s c h u l t h e i s e n u n d b u r g e n m e i s t e r selbst m i t g e h e n , so man v e r l e g e n holz und die tach b e s u c h t , die busz n a c h e r g a n g e n e n d i n g e n e r k e n n e n . § . 10. A u c h soll n i e m a n d s k e i n l ä n g e r bauholz ausz d e m w a l t f ü h r e n , dan es baulich ist, und in dem n e c h s t e n m o n a t verb a u e n , bei e i n e r e r k a n t e n busz. §. 1 1 . A u c h s o l l n i e m a n d k e i n e n alten bau an a n d e r end o r t e n flecken v e r r ü c k e n , es w e r e ihm dan d u r c h die v i e r g e s c h w o r n e n u n d b u r g e n m e i s t e r ausz n u t z b a r k e i t e r k e n n e t , bei 1 0 g ü l d e n zu v e r b ü s e n . §. 12. D a r z u soll auch n i e m a n d s k e i n bau o d e r holz ausz d e r z e n t v e r k a u f e n , b e i e i n e r u n g n ä d i g e n straf, a u c h soll n i e m a n d k e i n alten bäu f r e f e n t l i c h f a l l e n l a s s e n , d e m n o c h zu helfen w e r e , s o n d e r n die v i e r g e s c h w o r n e und b u r g e n m e i s t e r b e s e h e n l a s sen, bei e i n e r m e r k l i c h e n straf. 13. A u c h ist g e b o t e n , w o eines o d e r m e h r in d e r W a h r h e i t b e f ü n d e , d e r a u s z w e n d i g d e m holz h a u e und a u s z g e g e b e n f e n ] holz g e h a u e n h e t t e , d e r soll es v e r b ü s e n nach e r k a n t n u s d e r g e s c h w o r n e n und d e r b u r g e n m e i s t e r mit e i n e m g ü l d e n . §. 14. S o oft e i n e r holz s t e h l e t , und n a c h g e f o l g e t o d e r h i n d e r ihm funden wird, d e r s o l l g e b ü s t w e r d e n mit einem g ü l d e n , g l e i c h als o b es im w a l t funden w ä r e , ein a u s z m ä r k e r m i t 10 g ü l d e n . §. 15. U n d wan man j a h r s das b r e n h o l z a u s g e g e b e n hat, soll a l l e m a n n i c h t m e h r o als v i e r p f e r d e ' ) ausz d e m walt h a b e n , auch nichts, g r o s z n o c h k l e i n e s , in dem w a l t g e w a c h s e n h a u e n , w e d e r i n m ä r k e r n o c h a u s z m ä r k e r , b e i e i n e r e r k a n t l i c h e n b u s z 2 ) . ein i n m ä r k e r s o l l 1) erg. heimführen. 2) eine spätere abschrift hat folgenden zusatz: Zu einer hochzeit, die 50 oder mehr schüsseln bedürftig haben soll, soll man geben ohnschädliche stem

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WETTEBAU.

verbüszen ein wagen vol reihl') mit acht thornes, von einem gebund linds vier thornes. §. 16. Die schultheisen sollen auch nicht mehr im walt haben, dan ein ander gemeinsman, nach ihrer gebühr. §. 17. Auch ist geboten, dasz sich niemant des walts gebrauchen soll auf sontags oder andere verbotene tag; und wo man derselben einen in der Wahrheit erfinde, sol gebüst werden mit zehen gülden. 18. Und wer ein geraahrschaft hält, es sei viel oder wenig, lands 2 ) oder kurze zeit, der sol sein holz nehmen oder geben lasen gleich einem einlauftigen, bisz zum nechsten märkerdinge. 8 ) §. 19. Alle falthor abgestellet, auszgenommen vor den gemeinen gassen. vor den flecken sol man ziemlich geben gegen dem befruchtigen feite, uf das dem viehe der auszgang gewehret sei. §. 20. Alle blockholz abgestellet, auszgeschieden schweln under die bäu möchte man geben, welche zeit das im jähr wäre, so es die weiser vorhin besehen hetten, ob es noth were, und einer nicht lange beide (d. i. beiden) könte, umb groszen sebadens willen zu vermeiden. §' 21. Auch soll man geben furstbalken, pfätten und bände, wimbergen, uf .häuser, gatten und scheuren, die schaartach haben, und in einen ieglichen hof zwo steigente leitern, anstat brenholz, auch soll man geben thorstützel, brunstützel, brunschwengel, erndcleiterbäum, anstat brenholz, wan es die weiser forthin besehen habe, ob es iemands not sei; so aber iemand ein erndeleiterbaum in der ernde zubreche das sollen die weiser erkennen und ein hülfe thun. §. 22. Es soll auch niemand kein lind schleiszen bei der pferdhut oder sonsten im sommer. §. 23. Auch soll niemand kein bandholz hauen nach s. Feterstag, ad da catetra genant, bisz zu s. Bartholomeustag. §. 24. Es sollen küh, schaf in den walt zu treiben verboten sein, und welcher flecken den andern finde, soll ein ieglicher den andern zu pfänden macht haben. §. 25. Auch welche zeit den von Linden zu befestigung ihres burkfriedens holz not sein wird, welche gebrechen durch beide schultheisen besichtiget werden soll, alsdan sollen die weiser ihnen holz nach noturft [ihnen] ungewägert folgen lassen. §. 26. Die holzhauc soll man jahrs auszgeben auf das ziemlichst, so es der walt erleiden mag, und ein ieglicher, wer ihm sein holz im walt gebe läse, derselbige sol solches im walt nicht verkaufen, sondern heim in seinen gebrauch führen, auch keiner sein holz auszwendig der zent verkaufen noch zu verleihen, bei einer ungnädigen straf. §. 27. Und alle buse, die hie furfallen, sollen der zent zu gebrauchen und zu nutz kommen. §. 28. Auch ist etwan geschehen, so man mit zwei pferund ganz uf wellen mit drei oder vier pferden heimführen, und nit mehr pferde, bei einem gülden zu verbuszen. und Boll das mit wissen der wald* förster heuwen und ihnen ihr alt herkommen recht geben, ein masz weins. wer aber vor ein liocbzeit gehabt hat, man oder frau, dem soll man kein breutholz mehr geben. 1) d. i. reidel. 2) 1. lang, spätere abschrift: „es sei viel oder wenig, lang oder kurz." 3) die jüngere abschritt weicht in dem folgendes bedeutend ab.

GROSZENLINDEN.

KLEINLINDEN.

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den ein pflüg bat, dem gab man fnr ein halben pflng brennholz, mit einem stämgen oder zwei gebessert etc., ist a b e r h i n furters abgestelt. §. 29. W e l c h e r einen neuen bau machen -will, der soll die schwellen anderthalben schuhe h o c h , da sie am niedrigsten i s t , l e g e n v o n der erden, gleichfals, wer ein neu schwell under einen neuen bau oder alten bau fort oder umbgeben würde, auch als zu underziehen, sol solches eigentlich durch die Tier gcschwornen und burgenmeister besichtiget und die ungehorsame zu unnachläsige strafe gczohen w e r den. §. 30. D e r holzhaue umb Petri catedra g e g e b e n soll ein ieder märker sein brenholz, oder was ihm durch den neucl gegeben wird, vor oatern an die witt machen, bei verlust des holzes und straf, so ihn die zent darüber erkennen wird etc. Hierinnen haben wir beide amptmänner unser gnKdigen fürsten und herrn vorbehalten dieses zu mehren oder zu mündern oder zumal abzustellen, nach unsers gnädigen fürsten und herrn gefallen anno 1537 uf freitag nach reminiscere. K L E I N L I N D E N . ») Zentgericht zum Lindes, erneuert a. d. 1577. I t e m diesz ist das erste anheben unsers gn. lieben herrn von H e s s e n , schultheisz zum L i n d e s ; wann er das gericht besitzet u nd h e g e t , so thuet er dann eine frage in das gericht und an die z e n t n e r , ob auch die zentgüeter in den rechten bänden der centner nach alter gewonneit und herkommen und laufte des gerichts s t e h e n , und begehrt dan darueber ein rechte ruege zue thuen bei aiden und gelüebten, (so) sie dariieber meinem gn. herrn gethan. Item dicsz ist die g e r e c h t i g k e i t , die unser gn. herr am selbigen seiner gn. gericht zum L i n d e s hat. §. 1. Item alle högste buesz und claggelt ist unsers g n . h. [am selbigen seiner gn. gericht zum Lindes hat]. §. 2. Item in einer iglichen högsten buesz han die scheffen ein kleine buesz. §, 3. Ilerti ebeut der schultheisz und (1. von) unsers gn. füisten tlnd errn wegen, das sich niemands soll zentguts g e b r a u c h e n , er (1. es) were dan, das sie oder er es betten von einem gcschwornen zehentner (d. i. z e n t n e r ) , der das unserm gn. herrn verniige und verstünde. §. 4. I t e m , wan einer zue einem zeeritguet (1. zentgut) kommet und das entnimpt, der soll sichs nicht geprauchen, er habe es dann empfangen mit aiden und g e l ü e b t e n , unserm gn. h. getreu und hold zue s e i n , und mit bestabtem aid zue den heiligen geschworen, das stete und vest zue halten, so nimbt ihnen dann der schulthcisz von unfiers gn. fürsten und herrn wegen und setzet ihnen in das gerichtguet, mit holz (band?) und halmen, und thuet darüeber friede und bann, das ihnen niemand hinderen oder drangen s o l l , 6r thue es dann in den vier schiern, als recht sei. §. 5. I t e m ,

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1) oder Lindes, bei Gieszen. amt Gieszen v. j. 1629

aua dem hessischen salbuoh über das

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WETTERAU.

wan solicli insatz also geschehen, ist ein iglicher, der zehendner werde, unserm gn. f. und herrn 5 ß & und den scheffen 5 ß schuldig. §. 6. Item, wer zehentnerguet inhat, soll unserm gn. h. geliorsamb sein, als er mit aiden darzue verbunden ist, als dick und viel das not geschieht. § 7. Item, stirbt ein zehendner und last söhne, die sollen sich ihres vaters zehent nit gebrauchen, sie haben es dann erst umb unsern gn. f. und h. mit aiden und gelüebten empfangen, das urkund davon ist ein masz weins. §. 8. Item, stirbet ein zehendner und last ein ehliche hansfrau in seinem zehentguet sietzen, die frau mag sich des gebrauchen uf ihrem wittibenstuel dieweil sie l e b t ; nimbt sie aber einen andern man, der man muesz zuestund das zehentguet mit aiden und gelüebten umb unsern genadigen herrn und die zehentnern empfangen. §. 9. I t e m , stirbt ein zehentner und last töchter, dieweil die dochter unverändert bleiben soll man die unverhindert in ihres vaters zehentguet sietzen lassen; nehmen sie man, soll das gut, als vorgeschrieben stehet, mit aiden und gelübten empfangen. §• 10. I t e m , als dicke als man einen insetzt, hat unser gn. herr 5 ß & und das gericht 5 ß §. 11. Item, wer zehentguet entnimpt und noch nicht zehentner ist, wan ihme dan unsers gn. f. und h. schultheisz gebeut, er soll sein zehentguet mit aiden und gelübten empfangen; thuet er das nit, so ist er unserm genädigsten herrn mit der höchsten buesz verfallen. §. 12. I t e m , wan ein schultheisz unsers gnedigsten herrn der zent gericht g e b e u t , wer dan unserm gn. f. und herrn nit gehorsamb leist und auszbleibt, der ist seiner gn. mit 5 ß verfallen. §. 13. Item, wan unser gn. f. und herr mit solchem zentguet belehnet, er sei edel oder unedel, pfaff oder leie, behelt unser gn. h. diese vorgeschriebene gerechtigkeit, das wir zehentner itz in leben sein also in gewonheit herbracht han und vor uns so herbracht ist. WEISTHUM ZU L A N G E N - D I E B A C H . ' ) 2. hälfte des 15. jh. W i r schultheiszen und seöffen dos gerichts zu LangenDieppach erkennen öffentlich in diesem brieve also, als unser gnediger herr von Meinze bei uns geschickt hatte den wirdigen herrn Cunen apt zu Silgenstatt, von uns an gericht öffentlichen zu fragen und sich lassen bescheiden und weisen, wie weit und ferne desselben unsers gnedigen herrn von Meinz seines stifts gcrichte, eigenthumb, gebiete und herligkeit zue Ronnenburgk gehörende g e h e ? darauf so haben wir geweiset alle ende, ziele und kringen nach ausweisung solcher frage 1) nordöstlich von Hanau, nach einer abschrift des 16. jh. im Ysenburger weistumsbuch (Staatsarchiv zu Darmstadt), vgl bd. 3, 432.

LANGENDIEBACH.

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von stucken zu stucken und von ende zu e n d e n , wie weit solche herligkeite und gebiete g e h e n , und in solchen enden, k r i n g e n und zielen haben die dörf Bruchkebel und Uszkeim etzliche a e c k e r und gueter liegen, die ihne zustehen, und seind solche g u e t e r alwege b e d e , d i e n s t e , Schätzungen u n d aller Steuer f r e i , ledig u n d unsert halben erlassen g e w e s t , und haben unsere vorfahrn und wir niehe nichs davon zu b e t e ' ) oder Schätzung geheischen oder g e f o r d e r t ; und sie haben sich solcher ecker und gueter f ü r sich gebraucht mit weide oder ander nutzunge onne unsere hiudernusse. und ist solchs bei h c r r n W a l t e r n von K r o n e n b e r g s e l i g e n , als der das schlos R o n n e n b u r g in pfandes weise inne h a t t e , also g e h a l t e n worden, und darnach bei erzbischofen J o h a n seligen und von d e m uf erzbischofen Conrad seligen 2 ) und itzund bei u. gn. h. von Hanau und von h e r r n W a l t e r n seligen o b g e n a n t , also lang iemand g e d e n k e n mag. und darumb so r e d e n und versprechen wir in kraft dieses briefs in g u t e n t r e w e n , das solche ecker auch f u r d e r m e h r von uns aller b e t e , Steuer u n d ander e r beschwerung frei, ledig und erlassen sein sollen, ohn alle hindernus und b e z w a n k , an ihr nutzunge und gebrauchunge. und soll ine unsere obgemelte Weisung darin k e i n i n t r a g oder schaden t h u n , dan sie sollen bei iren rechten und alten herkommen pleiben, inmaszen sie dan h e r b r a c h t haben, ohne alle hindernussen, zu ewigen tagen. §. 1. Zu wissen sei aucn menniglich, das wir schöpfen zu der zeit zu Langendieppach uf ein geschworn montag, mit namen uf montag nach sanet Gallen tag, geweist haben von ende zu ende, und von A u w e n e r f u r t an auf den Loehrus von stein zu stein bis in des ritters irlen, von ritters irlcn uf den alten kuwewege, von alten k u w e w e g e bis auf die hohen straszen, von der hohen straszen an bis vor den Raufolzhauser w a l t ; do ligt ein groszer stein, do sollen drei h e r r n alle auf irem eigenthumb sitzen; der h a r t (1. hat) gescheiden mein gnedigen h e r r n von Isenb u r g und m. h. von Hanau und mein h e r r n von Meinze, zu derselb e n zeit als das dorf noch niainzisch war. und vom selben stein dan d e r badt(?) oben bis in die Krebsbach, von d e r Krebsbach an gelinnen lowe s ) zum Langenstein zu, von stein zu stein zu, und von gelinnen lowe bis in die alte landgewehr, in die Stumplachen und unden der Stumplachcn bis mitten in die Kintzgs 4 ) in das schiffreich wasser , mitten der Kintzgs oben bis g e n Ruck i n g e n an das schlos, vor Ruckingen h e r , als nahe an Ruck i n g e n als man einen dreipeinen stul zur p f o r t e n heraus setzen mag, und wieder in die Iiintzgs, mitten in die Kintzgs. und w e r e es sache, das sich zwene schluegen mitten in der Kintzgs, fiel einer h e r ü b e r an diesen Staden, so soll es derselbe meinem gnedigen h e r r n verbueszen, d e r da ist ein h e r r Langendippa1) corrigiert in „bede". 2) erzbischof Johann II. von Mainz 1397—1419, Konrad III. von 1419—1434. 8) von späterer h&nd ist darüber geschrieben „lohe". 4) die Kinzig. Bd. V. 16

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WETTERAU.

eher gerichts; fiel einer aber dort über auf dio ander seiten, dahe soll er es auch daselbst hin verbueszen; und were es aache, das einer herueber fiel und der ander dort über, sollen sie es verbueszen itzlich auf sein Seiten, das han unser eitern vor uns zu recht erkant, so erkennen -wir es auch also zu recht, und dasselbe ziel mitten in derKuntzigk furthin -weisen uns gerechtigkeit bis wieder in den anwenner, furt auf ein eisern phaal, -weisen -wir Schöffen an dem Langendieppaeher gericht zu recht, -wie weit sein herligkeit und gerechtigkeit geund weisen zu r e c h t , _. . singk mitten auf diesem Staden uf einen freitag vor mittage. §. 2. Mehr -weisen -wir zu recht am merkerrecht, auch an Langendieppaeher gericht, mit namen an zweien gerichten, die man in einem jähr helt, mit namen auf den kindlintag und auf den sontag invoeavit, das ist der erste sontag in der fasten, und heget das merkergericht ein Schultheis zu Langendieppach auch von meins gnedigen herrn wegen, der Langendieppaeher gericht ein herr ist, und von wegen merker arm und reich, mit der busze der merke, die itzliche gesatzt ist als ihr hören werdet hernach. §. 3. Item zum ersten artikel, were es sach, das einer uns in unser merke ') fuere oder gienge und thet uns schaden, der nicht ein merker were in der marke, dem sollen wir nehmen wagen und pferde und alles das er hat, und ine darmit, also lange bis er die busze vertheidingt, wie wir sie ihm setzen wurden. §. 4. W e r e es aber sache, aas uns einer entfure aus der mark, und wen wir das erfuren, so sollen wir unserm holz nachfolgen bis gen Meinz an das haupt und bis in ein Hessenfurt, und bis gen v A.schaffenburgk an die brücken, und soll uns zu recht werden und gebust. das erkennen wir an dem morkerdinge zu recht, und wan man das nicht glauben will, so ist es zu beweisen, das man gebuest hat leute aus dem hanawischen lande und aus dem eisenburgischen lande. §. 5. Und aber einer ein merker were in der marke und hiege in einem verbotenen walde, der soll es verbueszen dem merker arm und reich vor 10 ß. wen sie ihm des nachlassen, das hat einer einem zu danken. §. 6. Item, ob es aber sach were, das einer hiege in einem waldc der nicht verboten were, und den crwoscht, den soll man rügen und vorbringen auf die zwen merkergericht, der anders ein merker ist; und sollen ihnen vornehmen und bueszen vor den geschworn Schultheis zu Langendieppach und junkern und geschworn zu Ruckingen, und wie sie ihm die bus setzten, darnach einer ie verfochten hat, mit stemmen oder mit stimmein oder mit esten. ob es sach wero, das einer es nicht thun will, so soll ihn pfenden ein merkermeister zu Langendieppach oder zu Rückingen, wohe er gesessen ist, als man auch vor mehr gethan h a t , das wohl wislich i s t , das es gescheen ist merkern arm und reich. 1) in der vorläge steht unrichtig „merker".

LANGENDIEBACH. MOCKSTADT.

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§. 7. Und alles, das man bestcln soll über die merker, das soll man zu Langendieppach thun, do man das merkcrding helt. §. 8. Item ist dis die bestellung: von eim segebaum 10 tt, von eim bulich holz 1 fl., von eim bäum der nicht bulich were 5 ß, vor ein s t u m e l . . . 3 ß, vor ein ast 1 und dieselben rüge soll man angreifen und soll die merkerbestellung darmit thun, die zwei gericht vorlegen, was ein alt kommen recht ist, mit knechten und schöffen. §. 9. Und ein schlecht 'windfall, der nicht schifflich oder bulich ist, der soll eines merkermeisters sein, er soll ihn aber nicht aus der mark verkeufen. were es aber sache, das der windfall so gros were, so soll man das holz armen leuten geben zu bawen. §. 10. Und ist ein eckern, so macht man drei theil, den von Langendippach zwei theil und den von Buckingen ein theil. und darzu hat man ein uberdrip mit dem pherner und schultheiszen zu Langendieppach und capellan und junkern zu Ruckingen, die setzt man als die besten märker zu Langendicppach, und hört nicht in diesen satze; und gibt einem merkermeister von seinem ampt so viel als einem besten merker. §. 11. Und wisset, das nie kein man von Ruckingen am merkerrecht gesessen hat, ausgescheiden es sei dan ein edclman. ein merkermeister sitzt unaen an einem schultheiszen. §. 12. Item, so dan ein eckrunge were, und einer mehr drinne driebe dan er haben soll, sollen wir ihme solche seu schohen und den von Langendieppach zwei theil geben und den von Ruckingen ein theil, es were merker arm oder reich, also ist auch geschccn. §. 13. Auch ist die bestellung, das man alle zwei Jahr einen markmeister zu Langendieppach soll habn und zu Ruckingen ein ein jähr, und wohe der merkermeister gesessen ist, da soll man auch in das hulz heischen, das haben unser eitern also zu recht gewiesen, so weisen wir es auch zu recht. ORDNUNG UEBER DIE MOCKSTAEDTER MARK.') 1663. Wir Johann Ernst graf zu Ysenburg und Büdingen thun kund hiemit und kraft dieses, demnach wie bei ietzigen zustand des Stader gcrichts, wohin es vermittelst einer ansehnlichen zu Friedberg gehaltenen kaiserlichen commission vor weniger zeit gediegen, vor eine sonderbare noturft erachtet, die in unserer Ober- und Nicdermoxstatter mark eingeschlichene kundbare Unordnungen abzuschneiden, zu enderen und zu verbesseren, haben wir die erwehnter mark herbrachte Ordnung revidiren, vornehmen, renoviren und befindente ding nach erneueren lassen wollen, auch dasz solche in.ieden ihren puneten, clausuln und Verfassungen von allen in obberiihrter mark bevorsteten, es seie edel, priester, biirgor oder bauer, ohnverbrQchlich gelt nach einer abschritt des 18. jh. weiithum v. j. 1365.

vgl. das bd. 3, 435 abgedruckte

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halten und d e r e n also naehgelebet werde bei d e r i e d e m [iederem] verbrechen h e r n a c h beigesetzten straf, und lautet, mit vorbehält zu mindern und zu mehren, diesclbige nachfolgent also : §. 1. Erstlich w i r d ' h i e angezeigt und gefast die Vergünstigung, wasz man einem ieden an bau- und brennholz erlaube und v e r g ö n n e zu g e b e n , wie folgt, einem p a r r h e r r soll man brennholz, dasz d e r m a r k unschädlich ist, zu seiner haushaltung nach noturft das iahr geben, item einem a c k e r m a n n zwen w a g e n voll unschädlich g r o b brennholz das j ä h r und nicht mehr, deszglcichen einem einfcltigen nachbarn das j ä h r ein wagen voll. §. 2. Es sollen auch die gesetzt holzlänge nach Ordnung und gefallen des obermerkermeisters g e h a l t e n w e r d e n bei straf 4 ß. §. 3. Item, da einer bauholz an seinem haus, scheueren, Ställen oder planken, die da schadhaftig wäre, vonnoten sein w ü r d e und dasselbig zu besseren begehrte, der solle dem markermeister d a r u m b ersuchen, so sollen aus befehl desselbigen der waldbcreitcr u n d förster dieselbige bau besichtigen, und erkennen, wasz u n d wieviel holz darzu vonnoten, doch der m a r k unschädlich; so soll man die bäu holz halben nicht verfallen lassen, sondern d a r z u nach noturft gegeben w e r d e n . §. 4. Es soll auch dem stiftherrn brenholz nach noturft zu i h r e r haushaltung, doch der mark unschädlich, g e g e b e n w e r d e n , gleich einem p f a r r h e r r . §. 5. S o h ö r t nun zu a u f - d i e nachfolgende artieul und specificirten puneten, was uf einem ieden artieul besonders zur busz bestätiget und beschlossen w o r d e n ist. item zum ersten sein verboten die vier Stämme, als nemliehen eichen, buchen, aspen u n d kirschbäumen, und was u n t e r denen stachelndick g e n a n t m a g w e r d e n , ist einer verboten - abzuhauen oder zu schädigen bei 3 ß. item . . . dick . . . 5 ß. sparrendick 8 ß ; ist er eichen, 1 fl. riegeldick 1 fl. ein ortband oder balkendick 1 fl. achsendick 1 fl. schwällendick 2 fl. §. 6. Item, bei welchem reifstangen e r f u n d e n w e r d e n , es seien eichen oder kirschbäumen, und nicht anzeigen k a n n woher sie kommen, dieselbige soll ieder bei 6 ß verbust werden, so oft einer e r f u n d e n wird. §. 7. E s soll auch kein kirschbaum aus d e r mark von den inwohnern ausgehackt w e r d e n ohne wissen eines försters, bei der busz 4 ß. §. 8. I t e m ein wagen l e s t i g h o l z 3 ß. §. 9. I t e m , welcher in der hege holzet, derselbige soll in d e r h e r r n gnad und u n g n a d stehen bei 10 fl., unnachlessig zu erlegen. §. 10. S o ein f r e m b d e r oder auszländischer einen stamm hauet, ufladet oder traget, dasz er darüber ergriffen wird, derselbig ist dem o b e r m ä r k e r mit 10 fl. verfallen; es w ä r e dann sach, dasz ihme der märkermeister aus g n a d e n nachliesze, u n d ist solches zu halten als ein alt h e r k o m m e n recht, also h e r bracht worden. §. 11. Es sollen auch die f ö r s t e r ein fleiszig ufsehena 1) unleserlich.

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haben uf die schefer, und so einer mit den schafen in der markung ergriffen wird, der soll ohne alle gnad und thaidigung mit 10 fl. verfallen sein, dergestalt sollen auch die metzger und andere dergleichen händler mit schafen und anderem vi ehe gehalten werden. §. 12. Item es soll auch keiner kein brennholz heimführen ohne erlaubnusz eines försters, bei straf 1 fl. wäre es aber nit brenholz, sondern bauholz, so soll er den markemeister darumb ersuchen, und wo er dann durch den bereiter und förster ausz befehl des merkermeisters angewiesen wird, bei demselbigen soll er bleiben, bei straf 1 fl.; iedoch soll er einen ieden stamm, so er darüber gehaugen hat, besonder verbüeszen nach inhalt der Ordnung, es seien eichen, buchen, aspen, oder kirschbäumen. §. 13. Item diejenigen, so ihr zeun und dorffrieden verfallen lassen, die sollens mit 6 ß. welicher nur wellen von einem zäun hebet und verbrent sie, der verfallt zur busz mit 3 ß. §. 14. E i n gemeine Waldung ist 4 ß. §. 15. Item, wer uf die verbotene tag holzet, verbust 4 ß, so oft er funden wird. §. 16. Welchem nachbarn brenholz gegeben wird, und läst es über die zeit eines monats liegen, verfält 6 ß. §. 17. Wer einen stamm oder bäum stümmelt oder aste davon abhauget, gibt 6 ß zur b u e s z ; ist er aber eichen, so soll er mit 10 ß verfallen sein. §. 18. S o einem bauholz, es seie gleich eichen oder buchen, gegeben wird, und führet es in monatsfrist nit aus dem wald, der soll zur busz mit 6 ß verfallen sein. §. 19. E s soll auch uf die gesetzte holztäge nit mehr dann ein person aus einem haus zu holzen gehen, bei straf 4 ß, so oft einer funden wird. §. 20. Demnach soll auch einem ieden die Schlitten und zugkarren verboten sein, bei 6 ß, so oft einer funden wird. §. 21. Desselbigen gleichen soll auch das lindmachen den einfältigen verboten sein, ausz der Ursachen, dasz sie die streng und seil, so daraus gemacht werden, aus dem gcricht verkaufen, bei straf eines halben gülden, so oft er betreten wird, soviel aber die ackerleut belanget, soll ihnen lind nach noturft gegeben werden, da aber einer sich nit anwiesen liesz, so soll er mit angesetzter straf ein gülden verfallen sein. §• 22. Item es soll auch keiner kein wein, stecken oder anders ohne erlaubnüsz abhauen, bei straf. §. 23. Kachmals soll auch keiner kein pfel haugen, bei straf 6 ß, so oft er erfunden wird. §. 24. Zudeme auch ein ieglicher nachtbar, dem brenholz gegeben wird, und macht die äst mit dem holz nit s6hön auf, der verfält zur buesz mit 4 ß. §. 25. A u f das soll auch kein nachbauer nicht gürten, knittel oder etwasz anders abhaugen ohn erlaubnusz, bei straf 4 ß, so oft einer betreten wird. §. 26. Item, so einer im verbotenen wald holzet, es seie gleich grün oder dörr holzes, der verfället mit 1 fl. §. 27. Deszgleichen ein grasung im verbotenen wald ist 8 ß, so oft einer erfunden wird. §. 28. S o einer in der hege oder andern verbotenen wälden mit den pferden hütet, der soll, so oft er erfunden wird, mit 1 fl. verfallen sein. §. 29. D a aber ein -auszlän-

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discher in der mark holzet, so verfält er mit 10 fl. laut des markrechts, es lasz ihme dann d e r markmeister etwasz ans gnaden nach. §. 30. Es soll auch keiner einem andern von seinem gemachten holz nichts nehmen, es seien gleich die edlen oder d e r edler diener, oder wesz stand er seie, bei straf 1 fl. §. 81. F e r n e r s sollen den schefern die trudin l ) in der mark zu h a n g e n verboten sein, welche sie zu den pferchenpfelnen brauchen, bei straf 1 fl., so oft einer ereilet 'wird. §. 32. Uf das soll auch ein ieder a c k e r m a n n zwen bündrcidel haugen und dieselbige •wieder mit ihme führen, und kein ander haugen, es wären dann ihme dieselbige zerbrochcn, bei straf 5 ß. §. 33. S o auch iemands erfunden wird, der laub im sommer straufelt oder abhiege, soll mit 6 ß, so oft eines b e t r e t e n wird, verfallen sein. §. 34. Item, wer windfälle oder sonst gefälte bäume beschediget, d e r ist mit 6 ß zur busz verfallen. §. 35. So eineili eichenholz gegeben w ü r d , so soll kein loher die stumpf, darauf solch holz gestanden hat, schelen, bei straf 1 fl., so oft einer e r f u n d e n wird. §. 36. Es sollen auch alle g e b ü n d c bei straf 4 ß verboten sein. §. 37. Dieweil aber den i n w o h n e r n zu S t a d e n die mark etwasz entlegen, ist ihnen ausz günstigem willen zugelassen, dasz sie von Michaeli an bisz Petri ad cathedram sollen iede wochen zwen holztäge, ausz iedem haus ein person, haben und nach Petri bisz wieder Michaeli ein tag, bei obgemelter straf, so einer darüber betreten wird. §. 38. S o auch ein ieder inwohner einen inheimischen oder frembden in der mark, dasz er schaden thete, erfunden würde, soll er solches d e m förster anzeigen, damit ein ieder stam nach Ordnung verbust w e r d e ; wo einer aber dasselbig nicht anzeigen wird, d e r soll mit 1 fl. gestraft werden, erfiinde er aber einen ausländischen, so soll er denselbigen unterstehen zu h e m m e n und zu p f ä n d e n ; wo er ihm aber zu s e i wach sein würde, soll er ihme beschreien, dasz er hiilf bekomme, und welcher das nit thun würde, soll ohne alle theidigung mit 1 fl. verfallen sein. §. 39. I t e m , da d e r förster einen f r e m b d e n im wald ereilen würde, so soll e r denselbigen h e m m e n ; wo er ihm a b e r zu stark wäre, so soll er die nechstc nachbarn u m b hülf anschreien, dasz s i e j h m e nachfolgen bisz an ein schiffreich wasser; es wäre dann, dasz ihme der märkermeister solches zu thun erlaubet hätte, doch soll es aber allwegen dem förster zuvor anzeigt werden. §. 40. Es sollen auch folgends diejenigen, so am w a l d r e c h t g e r u g e t werden, die straf oder buesz, so in der m a r k o r d n u n g begrieffen, noch denselben tag bei sonnenschcin e r l e g e n ; da aber einer säumig sein würde und nicht käme, soll er d e n a n d e r n t a g noch so viel geben, wann dann er den a n d e r n t a g aber-

1} am rande des manuscripts: „die Schäfer sollen kein truttel hauen." vgL „druder" im deutsch, wörterb. 2, 1456.

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mal säumig sein würde, soll er desselbig j ä h r d e r mark gänzlich verstoszen sein, und doch nichstoweniger (1. nichts desto •weniger) die uferlegten straf unnachlässig erlegen, so aber einer armuts halben die uferlegte buesz, welche er v e r w i r k e t hätte, nit erlogen könte, so soll er mit dem gefängnusz g e s t r a f t w e r d e n . §. 41. Dieweil auch bisz dahero nicht allein bei den inwohneten ackerleuten, so sie den beamten brenholz zu f r o h nen ausführen, sondern auch bei d e r j u n k e r n diener n solches auch beschicht, dasz sie etlich holz u n d e n an die wägen h e n k e n und andern inwohnern zuführen, soll derjenige, welcher es von der j u n k e r n diener nimt, mit 1 fl. verfallen sein, so oft einer erfunden wird, so es aber von einem inwohneten ackermann beschicht, der holz an wagen henket, so er einem andern führet, soll auch gleichfals mit 1 fl. gestraft werden, er f ü h r e es gleich ihme oder einem andern zu. §. 42. W e l c h e m nachbar auch bauholz geben wird zu W a l p u r g i s , der soll es zu Michaelis in bau stehen h a b e n ; deszglcichen was Michaeli geh a u g e n wird, soll zu W a l p u r g i in bau stehen, bei straf 1 fl. §. 43. So aber iemands erfunden wird, der sein haus, scheuern, stall, plankcn oder anders nit in gutem bau u n d besserung hielte, dsr soll mit 1 fl. gestraft w e r d e n . §. 44. E s wird auch groszer unfleisz u n d nachlässigkeit im bauen bei den Vormündern und bürgermeistern gespüret und g e f u n d e n ; derhalbcn, da solches m e h r gesehen und beschehen würde, so soll das nicht an den kindern oder der gemeine, sondern an denen, so solches in Verwaltung haben und nachlässig, mit 1 fl. gestraft w e r d e n . §. 45. A u f das soll auch kein nachbar sein behausung, scheuern, stall und giebel mit Strohe oder lnnderichten holz behenken, sondern kleuben und mit schardachen decken, bei straf 1 fl. §• 46. W e r da alte bau unterschwellen lassen wolte, derselbige soll sie auf allen ort elenhoch von d e r e r d e n erheben, uf dasz die' m a r k nit also oft beschädiget w e r d e , bei straf 1 fl. §. 47. F e r n e r s soll auch hinfurt der bereiter mit dem forster alle j ä h r zwoimal umbgehen, zu W a l p u r g i s u n d Michaeli, die beu, dächer u n d zäun besichtigen, u n d so etwasz daran schadhaftig wäre, soll iedes stück mit 1 fl. vorbuest werden, so oft einer e r f u n d e n wird, §. 48. Nachfolgends soll auch ein ieder nachbar, so das m a r k r e c h t verkündiget ist, dassclbig ersuchen, es wäro dann herrndiensten oder lcibsschwachheit; er solle aber solches dem •waldförster zuvor ansagen, bei straf 1 fl. §. 49. W e i t e r s soll sich auch ein ieder waldförster uf den ernanten t a g mit seiner r ü g e geschickt machen zu r ü g e n und anzubringen aller d e r mark schaden und gebrechen, bei straf und entsetzung seines diensts. §. 50. Nachdem aber d e r märkermeister das m a r k recht halten will, so soll e r solchcs den unterthanen 8 t a g zuvor verkündigen und ansagen lassen, uf dasz Sie sich zu solcher zeit einheimisch halten und das m a r k r e c h t ohne alle auszrede, bei straf 1 fl., ersuchen können. §. 51. U n d so dann einiger nachbar inheimisch w ä r e und das m a r k r e c h t verächt-

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lieh und nicht der gebühr ersuchet und hielte, der soll dasselbig jähr der mark gänzlich verstoszen sein, lind soll alsdann zur nachfolgenden markrecht wieder erscheinen und den märkermeistcr darum bitten, ihme solches wiederum ausz gnaden zuzulassen. §. 52. E s m a g auch das markrecht alle j ä h r hinfürters zu ieder gelegner zeit des märkermeisters gehalten werden. §. 53. Zum letzten und schlieszlichen ist auch durch den Oberförster gesetzt und verordnet worden, dasz die inwohnenden ufstoszen ') auf den hein lebendige frieden ziehen und halten sollen, 2 ) und wann einer oder mehr erfunden wird, der da lücken in seinem zäunen oder- frieden hätte, der soll mit einem halben gülden gestraft werden, es soll auch solches durch den bereiter und förster alle jähr zweimal uf Walpurgis und Michaelis besichtiget werden, uf dasz sie in gutem frieden gehalten werden. §. 54. Demnach sich auch etliche unterstehen, ehe und zuvor die markordnung und verwirkte buszen durchausz verlesen werden, ohne erlaubnusz des märkermeisters wiederum abtreten und vielleicht, weil der förster dem markrecht beiwohnen musz, sich inzwischen der mark schaden zufügen (1. zuzufügen) unterstehen [mahnen], welcher dann sich dessen unterstünde und das markrecht nicht auszwartet, soll dasselbig jähr der mark vorstoszen sein. §. 55. Welcher unterdessen oder denselben tag, wann das markrecht gehalten wird, sich selbst oder sein gesind im walt zu holzen sich unterstehet, der soll unnachlassen zur straf erlegen ein halben gülden. Demnach wisse sich nun ein ieder nachbar und ausländischer in allen abgesetzten articuln und vorgelesenen puneten unsträflich zu halten und darnach zu richten, dessen allen zu urkund haben wir als einzige hohe Obrigkeiten und obermärker besagter Moxstatter mark und Waldung diese unsere markordnung allen bevorsteten zu nachricht mit unserem untergesetzten handzeichen und wiessendlichen übergeben und zustellen lassen, so geschehen Büdingen den 3. januarii 1663. S . Ernst graf zu I s e n b u r g . BISCHOFSHEIM.9) 1503. §. 1. Erstlich weiset man, das hinfur *) die herschaft Ton Eisenburgk in ewigkeit ire gericht Bischofsheim durch sich oder die iren hegen und halten, mit Schultheis und schöpfen 1) 1. ufstOBzer. 2) am rande des manuscripts: ,.lebendige frieden um den hain." 3) siehe bd. 3,477. unser weisthum wurde gewiesen von dem schultheiszen und sieben Schöffen „under dem spielhaus an der stett, da man die werntlich gericht des dorfs Bischofheim . . . pflegt zu halten und besitzen1', aus dem isenb. weisthumsbuche. 4) es kann auch „herofur" zu lesen sein.

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besetzen und entsetzen, dasselbige beleuten, verkünden, daran gebieten und umb ungehorsam bueszen und strafen, nemlichen ein hubenern mit zwcnzig pfenningen und einen schöpfen mit vierzig, und an solchem gericht umb alles, das isenourgisch guter b e t r i e f f t , r e c h t e n und richten; auch muegen sie [selbst] 1) zwischen graf Ludwig von Isenburg und Büdingen und den grafen Philipp und Reinhard von Hanau waren wegen ihrer beiderseitigen rechte zu Bischofsheim irrungen entstanden, welche i- j. 1500 durch Schiedsspruch beigelegt wurden. Isenburg klagte: „sin gnade habe ein dorfe Bischofsheim genannt, zum hain in der Dri-Eich gehörig, daselbst gebot, verbot, gericht und alle oberkeit, williches sin fürdern und er lenger, dan zu refcht gnug, in ubung und bruch also geruig herbracht, werde ime solliche oberkeit durch m. gn- h. von Hanawe zu smelern unterstanden, als sin genade getruwt önpillich". Hanau antwortete: „dasz dem egedachten m. gn. h. von Isenburg in Bischofsheim keiner oberkeit gestanden werde, wol möge sin gnade etzliche guter, rente, gulte und zinse daselbst haben, aber die oberkeit stehe einer herrschaft von Hanawe zu, dan Bischofsheim si auch der 10 dorf eins an Bornheimerberg gehörig". ritter Emmerich von Carben, burggraf zu Friedberg, entschied den streit dahin: ,,§. 1. sali m. g. h. von Isenburg den herrn von Hanawe der oberkeit zu Bischofsheim, uszgescheiden was siner gnaden güter betriefft, als hcrnach folgt, zusampt dem wildpant daselbst abtreten, sie daran ferner oder witer nit angen noch drangen. §. 2. Und nachdem sin gnade bisz anhero und ein zit langk 20 gülden für atzunge daselbst genommen, die sali sin gnade fürter der herrschaft von Hanawe zustellen und hin» furo-kein atzung daselbst haben, uszgescheiden die atzunge, so sin gnade uf den gutern, die ein Isenburgs schultheisz von siner gnaden hait, daruf sin gnade dieselben, als lange sie einem schultheisz von der herschaft von Isenburg gelaissen werden, fürbehalten haben will; zusampt der gerechtigkeit des legers und atzunge, die ein herschaft von Isenburg hat, so ein römischer königüber berg zuhet, lud des wisthumbs daselbst, darüber zwei instrument ufgericht und ieder herschaft eins obergeben ist. §. 3. So sollen die hern von Hanawe sin gnaden solliche 20 gülden mit iren renten* zinsen und gefeilen zu Bracht, zu Mitteln- und Niedern - Siemen, so vil sie des erreichen, und wo sie sollichs nit ertragen mögen, mit andern stendigen und gewissen zinsen oder galten verglichen. §. 4. Es sali auch hienfür der oftgenannt grave Ludwig und siroer gnaden erben farfchien in ewikeit haben und behalten ire gerichte zu Bischofsheim, dasz sie on irronge eins iden hern von Hanawe und allermennigliche durch sich oder die iren hegen und halten, mit schulthesen und scheffen besetzen und entsetzen, auch das gericht beluden, verkünden, daran gebieten, und um ungehorsam buszen und strafen, wie biszhere der isenburgischen guter halben daselbst gewist ist, und am selben umb alles, das ihr güter daselbst betrifft, rechten und richten, auch amb ire zinse und gälte selbst pfenden oder pfenden laissen; alles on irrunge und intragk eins herrn voa Hanawe ie zu ziten, der ihn sollich ire gericht in ewikeit zu verhindern oder zu stopfen, auch ire renten oder gülte, auch bestheupt, so die gefallen, auch die isenburgische guter zu besweren, dardurch grave Ludwigen oder siner gnaden erben ire rente gesmelert werden mochten, zu verpieten, zu verkombern, nit fug oder statthaben, doch also, dasz sich dasselbe gericht und der gerichtszwangk nit witer noch ferner strecken, dan allein uf Isenburgs guter, gulte, zinse, rente in Bischofs heimer gemarken gelegen, so Isenburg zustehen und gefallen, geübt und gebracht, willich auch an keine andere gericht sollen gezogen werden, und sollen sunst alle ander güter, sachen und hendel, auch was der oberkeit anhengig, daran nit gezogen, sandern die, wes das were, under einer hersohaft

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u m b ihre zins und gulte selbst pfenden oder pfenden lassen, ohne i r r u n g u n d i n t r a g s menniglichs. §. 2. D a r z u , ob ein f r e m b d c r isenburgischer gueter zu Bischofsheim h e t t c , daran iemand e r b s c i a f t oder gerechtigkeit zu haben vermeint und an dem isenburgischem Schultheis b e g e r t ime darauf einen komm e r zu l e g e n , das mag der Schultheis thun. §. 3. So einer der isenburgischer gueter so viel bette, das er einen dreispitzig e n stuel darauf setzen m a g , der soll die vier ungepoten gericht besuchen, und welcher nicht k ö m p t , verfellet dem hubener vor 20 -3-; ist er ein schepf, verfellet er mit 40d-, § . 4 . I t e m , stürbe ein man, der isenburgische g u e t e r so viel hette, das man ein dreispitzigen stuel darauf setzen m a g , d e r soll der herschaft von Eisenburg ein besthaupt verfallen u n d d e r herschaft von Eisenburgk vorzieher sein. §. 5. I t e m , so ein konig ü b e r b e r g woll ziehen, weiset man einem h e r r n von Eisenburgk ein leger auf dem fronhof mit vierdhalben und zwenzig pferden. so sich dann ein h e r r von E i s e n b u r g also gel'eg e r t hat, soll man ihme geben, als uf der hübe gewachsen ist, mit feddern, mit b ü r s t e n , wein und rau f u t t e r , damit soll er sich benuegen lassen, und so er sich g e l e g e r t hat, soll e r dos a n d e r n neehsten tages wieder aufbrechen, und so er ziehen will, soll man ihme bestellen ein seimer under dreien marken und über dritthalb mark, i t e m , w i r d die reise w e n d i g , soll der h e r r von Isenburgk solchen seimer ohnverletzt antworten an die Stadt, dahe er ihn genommen hat. §. 6. Item weiset man der hcrschaft von Isenburgk vierthalb und zwenzig h ü b e fuldischer hübe, und bedeutet eine fuldische hübe eine zwifeltige h ü b e ; die dan g e l e g e n sind so weit der schutzban gehet, und sein solche hübe d e r herschaft von E i s e n b u r g eigen und der armen erbe. §. 7. I t e m gibt iede h ü b e ein malder korns, zwo ohne (I. o h m e j weins, ein hune, zehen cier u n d 10 ß heller zu vier Zeiten im j a r e , und darzu ein halb achtel h a b e r n . u n d soll man solche obgeschrieben frucht w e r e n mit Seligenstatter mas bestrichen oder mit F r a n k f u r t e r ' mas, das viert somm e r n gehäuft. §. 8. I t e m weiset man vierthalb und zwenzig hoifreide, genant hubhoifreide oder h o f s t e t e , v o n ' i t z l i c h e r 13 heller und ein fastnachthun; item von einer ¡glichen hofstedt oin mesten (motzen ?) haberns Seligenstadter mas, d e r sind die scheffen frei. §.9. I t e m ein iglicher undersas zu Bischofsheim ein fastnaehthune. §. 10. I t e m aus solcher obg..ter (1. obgen a n t e r ) g u l t g i b t man einem schulthciszen ein malder korns, zwo ohme w e i n s ; dem buttcl ein malder korns, ein halb achtel haberns, ein eimer w e i n , und helt d e r aimer fünf viertel.

von Hanawe als den erbgerichtshern des Bornheitnerbergs gerichtszwangk gehören und zueigen. §. 6. Was auch ein herschaft von Isenburg wine und frucht, gulte, zinse daselbst fallen hetten, gein Büdingen oder zum hain in die Drei-Eich geliebert, und sunst kein ander dienst doselbst haben. §. 6. Auch sali sich m. gn. h. grave Ludwig oder sine erben keins wiltpans, ao wite Biachofsheizaer marke reicht, sint mehe gebrachen."

BISCHOFSHEIM.

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§. 11. I t e m a u f d e r b r u e l w i s e n d a s a l t h a u h a l b I s e n b u r g s , und in der g a n z e n w i e s e n dem pfarherr e i n w a g e l voll h a u s . 1 ) 6. 12. I t e m w e i s t m a n e i n e r h e r s c h a f t v o n E i s e n b u r g k 6 0 g ü l den zu beto zu B i s c h o f s h e i m , welch die herschaft von Isenb u r g k d a s e l b s f a l l e n h a t j e r l i c h a u f Martini i m w i n t e r . und s o l l f u r d e r b e i d i e s e m w e i s s e n (1. w e i s e n ) b l e i b e n u n d a l s o v o r g e w i s s e r (1. g e w i s e n ) u n d g e h a l t e n w e r d e n . A l s n u n dis v o n w o r t z u w o r t g e l e s e n w a r t , s e i n d d i e s c h e p f e n a u s g a n g e n , u n d n a c h m u g l i c h e m b e r a t h e n , . als s i e wieder niedergesessen w a r e n , durch d e n mund Causen Hans scheflen einmundig, wie erst verlaut und gehört i s t , dasselbe v o n w o r t zu w o r t m i t r e c h t g e w e i s t u n d d a s a l s o z u r e c h t e r k a n t . SCHIEDSSPRUCH U E ß E R DAS ISENBURGISCHE GERICHT ZU BISCHOFSHEIM. 2 ) 1535. §. 1. Und erstlich, das dieser v e r t r a g 8 ) under anderm meldet, es soll auch hinfuro d e r oftgenant graf Ludwig a n d s. g erben furbin in ewigkeit haben und behalten ire gericht zu Bischofsheim, ist durch Eisenb u r g k geclagt, so sichs begebe, das f ü r obgemeltem eisenburgischem gericht zu Bischofsbeim der clagcr oder beclagt seiner notturft nach zeugen führen, so wolt der hanawische zentgrafe denselbigen furzugebieten haben, darauf durch Hanau geantwort, und ist des gestendig, acht auch, das solchs ihme u n d nicht Eisenburg gebuehre, und werde sich das in vleisziger ermessung vorberurts Vertrags dermaszen erfinden, und acht derhalb Hanau diese clage ungrundig. darauf haben wir die erklerung gethan, das d e r eisenburgisch Schultheis zu Bischofsheim denen zeugen, so eisenburgisch gueter innehaben, f ü r itzternent eisenburgisch gericht furzugebieten haben soll, wo aber den clegern oder beclagten sonst andere zeugen, so eisenburgisch gueter nicht i n n e h e t t e n , für gemeltem gericht zu fuehren vonnöten und fürstellen lassen wolten, soll alsdan auf das eisenburgisch gerichts ansuchen u n d bitt denselbigen durch den hanawischen zentgraven oder audere oberkeit, d a r u n d e r die zeugen gesessen, furgebot e n werden§. 2. Zum andern ist durch Eisenburg g e c l a g t , so abrede, geding u n d kauf isenburgische gueter betreffende bethedingt und furgenommen werden, understehe der zentgrave daselbst solchs a m hanawischen gericht zu handien u n d zu bestetigen, in das hanawisch gerichtsbucb zu schreiben. darauf Hanau geantwort, das Isenburgk durch solch anschreiben an 1) corrigiert „hauws '. hier folgen die bereits bd. 3, 479 zeile 6 bis 480 zeile 22 abgedruckten artikel, mit folgenden abweichungen. seite 479 z- 18: fuhrman st. foreman. z. 39 und 2 0 : und behelt er den und m a g nicht fortfahren, z. 3 1 : und kommen auf die hub. (wegen des ausdrucks „der sleifen nachfolgen", siehe oben s. 256 anm. 2). z. 4 3 : mues st. muse seite 480 z. 1 und 8 : den tischdienern danken st. den dinern, tzu taffein g e d i e n e t han. z. 3 : anderwert frisch decken u n d zuhawen. z. 7 : feuden g u t . z. 14 und 15: das einer nicht bezalen thete. z. 15: buttel st- windelbode. die auf s. 480 z. 23 folgenden artikel fehlen dem weistbura von 1503. 2) zwischen Hanau und Isenburg waren abermals Streitigkeiten e n t standen, welche am 6. sept. 1535 durch Lorenz Wilhelm und die doctoren Martin Bechell u n d Gabriel Muntzenthaler entschieden wurden, ab sehr, aus d. 16. j a h r h . im isenbur^ischen weisthumsbueb. 3) der Schiedsspruch v. j. 1500.

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WETTERAU.

seinem gericht kein abbruch oder i n t r a g geschehe, wan die parteien solchs von einem andern gericht, einem offnen notarien oder andere wege gethan haben möchten, in ansehung das es kein gerichtlich handelung. Hierauf haben wir erkleret, das solch bestetigung oder einschreibunge gemelter abrede, geding und kauf f ü r dem eisenburgischem gerichte billich hinf u r d e r bescheen sollen. §. 3. Zum dritten h a t Eisenburgk geclagt, das in demselben fall» so sich i r r u n g umb. abtrieb oder neher erbschaft b e g e b e , so wolle d e r zentgrafe, das solche sache an dem hanawischen gericht gerechtfertiget "werden solle, darauf antwort H a n a u , das E i s e n b u r g k dadurch an seinem gericht kein Verhinderung geschege, wolle doch Hanau hiemit nichts b e geben haben, ob im abtriebe oder neher erbschaft irrung entstunden, das solchs am hanawischen gericht nicht gehandelt solte werden , dan sich solchs am hanawischen und nicht eisenburgischen gericht zu rechtfertigen gepuere, dieweil nicht furnemlich umb eisenburgische gueter, sonder welchen d e r abtrieb aus neher verwandtnus der siepschaft u n d gemeinem landgebrauch gebueret, gehandelt werde, uf solches haben wir erkleret, ob solch sachen durch kummer oder verbot angefangen, das sie alsdan vor dem eisenburgischem gericht auch gerechtfertigt werden sollen. §. 4. Zum Vierden ist durch Eisenburgk geclagt: so einer der eisenburgischen gueter zu Bischofsheim inne h a b e , dieselben versetzt, verpfendt oder sonst beschwert, und derwegen nachfolgents solche beschwer u n g ablegen oder die verpfendten gueter lösen will, will der hanawische zentgrafe, das die aufkundung der ablösung und streit der sachen. vor dem hanawischen gericht bescheen und gerechtfertigt werden solle, antw o r t Hanau und acht, dieweil solche sachen nicht die eisenburgische guet e r , auch nicht der herrn von Eisenburgk zins, sondern der b a u r n gemachte zins belangt, so soll sich vermöge des aufgerichten Vertrags solch und dergleichen sachen am hanawischen gerichte zu ortern und rechtfertigen gebuehren, und nicht wider den aufgerichten v e r t r a g sein, haben wir erkleret, das die aufkundung und ablosung und streit d e r sachen, so fern den underpfanden noch geclagt w u r d e , durch den eisenburgischen schultheiszen und f ü r demselbigen eisenburgischem gericht daselbst zu Bischofsheim bescheen u n d gehandelt werden solle. §. 5. Zum fünften und letzten ist durch Eisenburg geclagt, es underneme sich auch der hanawische zentgrafe kummer und gebot zu legen auf eisenburgische gueter. darauf Hanau geantwort, dem zentgraven sei nicht eingedenk, das er ie ein eisenburgisch g u t bekümmert h a b e , wohl möge sein, das er ie zu zeiten die schor uf eisenburgischen g u e t e r a verboten, acht Hanau solchs u n d auf der schor zu verhelfen fug zu haben, hierauf haben wir erkant und erkleret, das der eisenburgische Schultheis auf eisenburgische gueter und derselbigen schor, so lange dieselbige und derselbigen guetern noch unabgeschnitten s t e h e n , k u m m e r und gebot allein t h u n sollen; so aber die schor von den g u e t e r n abgeschnitten, soll Hanau auf derselbigen niedergeschnittenen schor den parteien zu verhelfen u n benommen sein-

CREMSERGERICHT ZU E S C H E R S H E I M . ' ) I. 1416. A m Crembser gericht zu Eschersheimb uf donnerstag nach s. Michaelis tag anno domini 1416 und dato in kraft des 1) an der Nidda, südlich von Bonames, mit dem Cremsergericht in Eschersheim and den g u t e m daselbst waren von F u l d a belehnt die herren von Pfrauenheira und später die von Riedt. (vgl. Schannat, fuldaischer lehnhof s. 140 und 147). nach einer abschrift von 1709, welcher auch die originale von 1500 und 1551 vorgelegen haben.

ESCHERSHEIM.

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gehegten gerichts damals durch den gerichtsschultheisen P e t e r H e i m b e r g e r n genant Nossen ist auszgesprochen also. §. 1. A l l e Crembser g ü t e r inhalt dieses registers seind hcefisch und zinsen jährlichs und ieglichs jahrs uf die dinktage, so hernach folgen, m dem Crembser hof zu Eschersheim. §. 2. Item soll der Schultheis desselben Crembser gerichts ieglichen zins, wie die uf ieglichen dinstag fällig sein, von ieglichem inheben und die h i n f ü r t e r s denen obergerichtsherren ieglichen sein theil geheerig überlifern. item darumb so hat deiselbige Schultheis darvon zu lehen von dem gültwaizen ein achtel; und so er dasselbige achtel waizen verdienet hat, soll er dem gerichtsoberherrn, dem der den meisten theil an gefäll hat, herausgeben 4 ß F r a n k f u r t e r wehrung. §. 3. I t e m das Crembser gericht soll man h e g e n und halten im namen des wolgebornen . . . *) als gerichtsoberherrn. §. 4. I t e m man soll an dem rechten tag, zeit und stund das Crembser gericht h e g e n und halten uf den Crembser hof und daselbsten alle zinsen überliferen. §. 5. Item, wer den Crembser hof besitzet und innen hat, der soll j ä h r l i c h s davon sechs Schilling F r a n k f u r t e r w e h r u n g zu zins geineltem vasallo und seinen erben uf donnerstag nach s. Michaelis tag geben. §. 6. Item es ist zu r e c h t erkannt, dasz man das Crembser gericht soll ieglichs j ä h r zu dreien malen uf die d i n g t a g e halten, wie es h e r n a c h f o l g e t : das erst uf den donnerstag nach dem zwölften, das andere uf donnerstag nach Walburgis, daz dritt uf donnerstag nach s. Michaelis. §. 7. Item es soll am selben Crembser gerichtstag uf ieglichen dingtag, wie oben stehet, zu rechter tagzeit erscheinen alle dingmann und die des Crembser guts inhaben, es seie mann oder frau. §. 8. Item, welcher dingmann auf einen ieglichen dingtag persoenlich nicht erscheinet bei sitzendem gericht, das soll ieglichcm dingmann zur busz verfallen sein mit 20 9- und dem schultheiszen mit noch so vil und dem gcrichtsherrn mit nichts. §. 9. Item, welcher dingmann der busen verfallen ist und nicht bei demselben dingtage d e d i n g e t , 2 ) soll der Schultheis desselben gerichts zum negsten gericht darnach bei sitzendem gericht die busz umbschlagen. §. 10. Item, w a n n im j ä h r dem gerichtsherrn oder einem andern dingmann auszwendig den gerichtstagen not ist daz gericht zu gebrauchen, soll der Schultheis die dingmaenner auf den abend alle darzu erbeten und d a r u m b seinen lohn mit recht nehmen. §. 11. I t e m soll ieglichem d i n g m a n n davor für sein lohn gefallen sein ein turnus F r a n k f u r t e r w e h r u n g und nicht mehr. §. 12. Item, welcher dingmann, der sein zins nicht uf ieglichen d i n g t a g e , so dann fällig sein, a u s r i c h t e t , so sollen und meegen die gerichtsoberherrn der schleifen n a c h g e h e n , s ) und da er daz bisz zum negsten folgenden gerichtstage sambt 1) w. v. 1500: von wegen des ernvesten junker Philipps Wolfen von Ffraunheim, den man nennet Klettenberg, der ietzt den meisten theil daran hat. 2) w. v. 1500: bedinget. 3) vgl. seite 256 anm. 2.

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WETTERAü.

der buszen nicht erlegt hat, m a g der gerichfsoberherr das gut nehmen und einem a n d e r n g e b e n umb alten ausstand und neuen zins, •wie breuchlich ist zu verleihen. l a ) §.13. Item, so ein ieglicher dingmann, d e r Crembser g u t hat, es seie w e n i g oder vil, der soll uf donnerstag nach Michaelis geben ein erbhuhn denen gerichtsoberherrn, und darzu nach seinem absterben sollen seine erben ein besthaubt thädigen. ') §. 14. I t e m man soll und mag am Crembser gericht einen ieglichen w ä h r e n , ohne allein geistliche lfcute und edelleut und j u d e n . §. 15. I t e m alle, die des guts innen haben und versterben, sollen ihre erben das besthaubt zu monatsfrist 2 ) verthaidigen oder des guts verlustigt s e i n ; doch soll solches gut einem andern dingmann, wer es will, verthädijjen, und auch umb den alten ausstand und neuen zins wieder hin v e r l e i h e n . 3 ) §. 16. D i e hübner haben solches recht u n t e r ihnen, w e r auszen bleibt uf ieden dingtag, 4 ) den strafen sie u m b 18 ß, ist den sambtlichen h ü b n e r n zum besten zu verzehren. §. 17. W e r erstmal C r e m b s e r gut bekommet, er erkaufs oder ererbe, musz er denen hübnern ein recht g e b e n , ist 10 ß. §. 18. E i n wahrhaft (währschaft?) ist auch denen hübnern zum besten, thut 5 ß, musz der geben, so g e w ä h r t wird, Verzeihung uf sein gut, und der andere, der ihn währen laszt, musz pfarrecht geben 3 ß. §. 19. N u n folgen die Crembser zinsgefsell, und sollen also fallen, uf donnerstag nach W a l b u r g i s soll geben ein iogliche h ü b e Crembser gut zu zins 8 alb. F r a n k f u r t e r w e h r u n g . uf donnerstag nach Michaelis soll geben eine iegliche hübe Crembser g u t zu zins 16 alb., zei malter waizen, zwo gsens, ein ieglicber dingmann ein erbhuhn und ein schieszel oder 5 h l r . davor, item uf donnerstag nach dem 12ten soll zinsen ein ieglicho hubo 4 a l b , das ist also g e r e c h n e t : so manchen sechter waizen ein dingmann gibt auf donnerstag nach Michaelis, also manchen heller soll er auf diesen tag geben u n d damit wohl bezahlt haben, d u r c h 5 ) bitt der dingmann hat j u n k e r Philipps vor sich und seine erben gewilliget und zugelassen als obergerichtsherr desselben Crembser gerichts, denn ein ieglicher dingmann desselben Crembser gerichts, der w e n i g e r gibt als ein gans, dasz derselbige soll eine halbe gans mit Zehen Pfenn i n g bezahlen, und also forters zu rechnen. §. 20. E s sollen die dingmann uf ieglichem dingtage denen la) der neue besitzer haftet auch für die rückständigen leistungen Beines Vorgängers, was eben durch den ausdruck „der schleife nachfolgen* angedeutet wird. 1) w. v. 1651 hat den znsatz: „bei den gerichtsjunkern nach einem monat." 2) w. v. 1600: in jahrsfrist. und so Btand auch im w. v. 1551, in welchem jedoch dafür geändert ist: „nach einem monat." 3; w. v. 1500 und 1551: „doch soll solches gut dem dingkman umb ausstand und ueue zins und gült verliehen werden." 4) w. v. 1551 mit demzusatz: „wan die glocke hatzwelf geschlagen." 6) w. v. 1551 hat statt dieses eatzes: „item vor das hun, welcher daa mt hat, «oll geben werden 9 hlr/ Frankfurter Wahrung."

ESCHERSHEIM.

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gerichtsherren ihrer obrigkeit, gcreehtigkeit und alt herkommen, busz, straf, und andere notturft an dasselbige gericht lind ihnen zugehoerig, so sie das begehren, wie selbige sich von einem gerichtstag zum andern naben zu halten, weisen oder diese verzeichnus öffentlich verlesen lassen. Nun folget des schultheiszcn eid im Crembser hof zu Eschersheimb. wann der cid geleistet, alsdann wird ihm der stab gegeben und gratulieret. II. 1714-1726. Crembsische gerichtshegung in dem Crembserhcf zu Eschersheimb. Der Schultheis mit habendem stab fraget den gerichtsschoffen: ich frage euch, ob es noch an der rechten tagszeit ist, an diesem ort daz hochfiirstl. Crembser gericht zu hegen und zu halten ? der schöff antwortet: heir Schultheis, hab ich crlaubnuszu reden? ich rede für mich und meine herrn mitschöffen, dasz es noch an der rechtcn tagszeit und stund ist, an diesem ort das hochfiirstl. Crembser gericht zu hegen und zu halten, der Schultheis fraget den schöffen: in was namen und von wegen soll ich dann das Crembser gericht hegen und halten? der schceff antwortet: ihr sollt es hegen und halten im namen des hochwiirdigstcn fürsten und herrn Constantini') abten des stifts Fulda, der roemischen kaiserin erzkanzlern, durch Germanien und Gallien primaten, unsers gnsed. h e r r n ; ihr sollt es auch liegen und halten im namen und von wegen des reichsfrei wolgebornen N. N . ; ihr sollt es auch hegen und halten im namen und von wegen des N. N. als beiderseits lehnträgern; ihr sollt es auch hegen und halten im namen und wegen eines ehrbaren crembsischen gcrichts dieses orts mit allen chür, busz und banden und aller gerechtigkeit, freiheit, wie es vor alters auf ein erbar gericht kommen und erwachsen ist. Schultheis : also hege und halte ich dieses ehrbare Crembser gericht im namen und von wegen des hochw. f. und h. Constantini abten des stifts Fulda etc., ich hege und halte es auch im namen und von wegen des rcichsfrei wohlg. N. N., ich hege und halte es auch im namen und von wegen des wohlg. N. N. als lehentrsegern, ich hege und halte es auch im namen eines ehrbaren crembsischen gerichts dieses orts mit aller chur, busz und banden, mit aller gerichtsgerechtigkeit und freiheit, wie es von alters her auf ein ehrbar gericht kommen und erwachsen ist. ich verbiete alle unnütze wort und verbiete auch euch schöffen, dasz keiner von dieser gehegten bank aufstehe, er thuts dann mit erlaubnus meiner, und thuo auch hiermit den bann des friedens. ich frage auch, ob ich dieses erbare Crembser gericht genugsamb gehegt uad ge1) Constantin von Buttlar, abt zu Fulda v. 1714—26.

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WETTERAU.

halten habe mit r e c h t ? der schöff a n t w o r t e t : mit erlaubnus meiner, der Schultheis: ihr habt erlaubnus. des s c h ö f f : i h r habt dieses ehrbare Crembser gericht g e h e g t und gehalten mit r e c h t und gerechtigkeit, wie es vor alters auf ein e h r b a r gericht kommen und erwachsen ist. VILLMAK.1) 1442. W i r diese nachgeschrieben, mit namen W i l h e l m H a b l e r von Velden schultheisz, (folgen 12 n a m e n ) , alle scheffen zu Vilmar der e r w u r d i g e n in gott Taters und hern J o h a n apts und seiner gottsheuses zu sant Matthis bei T r i e r , thun k u n t allermenniglich und bekennen uffcnlich in diesem brief vor uns und unser nachkommen und alle d i e j e n e , die dieser nachgeschrieben Sachen zu thun hant oder g e w i n n e n sollen in nachk o m m e n d e n zeiten, das wir uf da tum disz briefs hovesgericht des ehgenanten unsers herrn des apts und convents u n d in irem hoef zu Vilinar besessen und behalten han, als recht und landsgewonheit ist, g e h e g e t mit allen d e n e n , die m u g e und macht hain an dem gcricht y u r g e s c h r i e b e n , in beiwesen d e r geistlichen hern Henrichs von Collen, monnichs zu s. Matthis, und h e r r n J o h a n n s cappcllans zu Vilmar, auch b r u d e r des v u r g e r u r t e n s. Matthis clostcrs, als von w e g e n der ehgenanten u n sers h e r r n des apts und convents, und j u n k e r Diterichs v o n B u b e n h e i m , amptman zu V i l m a r , von der edeln j u n k e r Dietharts von I s e n b u r g h e r r n zu B ü d i n g e n und j u n k e r F r a n k e n von C r o n e n b u r g des alten wegen, u n d aldar zuhand nach g e h e g t e m gericht, e m p f e n g u n g und vurbrachten zeugen hant uns unsers h e r r n des abts und convents freund vurgeschrieben d u r c h iren obgen. schulteisen thun f r a g e n eines rechten u r thcils, so was wir dem guten s. E u c h a r i e n , einem apt von s. Mathis und seinem gotshaus zu Vilmar herligkcit, rechts u n d freiheit durch recht e r k e n n e n und zuweisen? daruf wir mit urlaube uszgegangen sein uns zu beraden und seind wieder inkommen wol beraden und hain durch recht erkant und zueweist dem guten h e r r n sanet Euchario, einem apt und gotsause zu s. Mathis bei T r i e r Vilinar mit aller seiner zugelioere, bann u n d m a n n , land und l e u t , lierligkeit und gericht, ü b e r hals u n d ü b e r haupt zu r i c h t e n , besthaupt von a l l e n , die da h u b e n g u e t e r liegen hain binnen irem gericht, die in den hoef en V. gehoerent, als lang und weit der dan reichet, mit velern, wassern, -weiden, wegen, understegen, vischereien, jeger e i e n und g e l e n d e n , als einem e r b h e r r n , nach inhaltung und uszweisungen alsolicher alten Privilegien und b r i e f e n , so sie darüber hant u n d bestätiget sind v o n romischen koningen u n d kaisern, behalden iren leuten zu V. u n d binnen irem geruert e n gericht gesessen, das die sich waldes, Veldes, wassers und

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1) unweit der Lahn, im nassauischen amte Runkel, abschrift dea 18. jh.

VILLMAR.

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weiden sollen gebrauchen, iedermann des seinen, u n d als v e r r e sie das vergelten und Terthienen. sunst haint sie den zenden, hoyerenten u n d g u l d e u n d ander g u t e r zu V. und umb V., die wir uf diese zeit nit von stück zu stücken entweisen, w a n t sie k u n d i g und bekant seint, wie die dae g e l e g e n sind, des mögen sie auch brief und siegel h a n , ob uszdrags derhalben noit gebuert. auch weiseten wir vor recht und alt h e r k o m m e n , willich zeit ein neu apt von s. Matthis zu V . k u m p t , darin zu n e m e n als ein erbherre, und aldar uf sein h o f g e n c h t besitzen will und seiner herligkeit, rechtens und freiheiten fragen, das man ime dann die schlüssel zu allen p f o r t e n soll g e b e n und ubcrlieberen, die mag her uf sein stuel u n d e r sein küssen leg e n und sitzen daruf, zu erkentnis allermenniglich, das ein apt von s. Mathis von seins gottshaus w e g e n ein e r b h e r r ist die (1. der) statt V. und aller seiner zuhorde. die mole zu V. hat h e r halb zu dieser zeit, auch wan ein apt zu s. Mathis, als vorstehet, newelings zu V. inkomen soll, dan soll ime ein g l o c k e n e r mit aller klocken zu der zeit e n t g e g e n leuden, des soll im seins rechten ein g r a h e rock w e r d e n von dem dickgenanten u n s e r m h e r r n . und w a n n dann die pfortner ime die schlüssel in obgenanter maszen uberliebert h a i n t , so soll i r e r iglicher von ime auch einen grahen rock entpfangen, und d e r vischer einen g r a h e n r o c k , des soll h e r unserm h e r r n vorgenant in sein k u c h e n b r e n g e n visch "an zael. vort so entscheint ime jerlichs von der vischereien vierzehen ternisz, g n a n t creuzg e l d , zu den vier hochgezeiden iglichem f ü n f t e h a l b tornis w e r t vische. U n d als wir disz urtheil durch recht e r k a n t und den vurgenanten unsern h e r r n von s. Mathis zugeweist han in obgen. maszen, da hat der vest j u n k e r Dieterich von Bubenheim, amptman auch obgenant, von unsers j u n k e r n d e r vogtei wegen auch durch iren schultheisen eins rechten urtheils thun f r a g e n , so was wir einem vogte zu V. freiheit und herrlichkeit b e k e n n e n und zuweisen, das h e r vom apt und gotshaus von s. M. habe ? da sind wir a n d e r w e r b e uszgegangen in berait und seind wieder inkommen mit wolberaden mude und hain geantwort und uszgcsprochen durch r e c h t : unser h e r n der apt von s. M. und sein gotshaus haint ein Voigtei zu V. zu besitzen nach laut ihr e r b r i e f e , die hat ein vogt mit wissen und willen eins apts von s. M. (in) versatze. in derselben Voigtei liegen etlich er maszen erblich i n 1 ) , wann dar ein neu apt wird zu s. M. bei T r i e r und der erst zu V. inkompt u n d dar seinen eigenthum innimbt und sein lchen vcrlehen will und einen vogt setzen, w a n n dan uf die zeit ein h e r r von I s e n b e r g alda w e r e , der ein erbe ist, darkompt und suchet das mit recht an einem apt von s. M., so soll d e r apt und sein h e r r vorgenant den belenen mit alsolchem obgesetztem e r b l e h n , nemlich mit dem zehenden zu Obernb r e c h e n , eher dan er seinen fusz v e r w e n d t , das ist ehe w a n n 1) es ist wol „erblehen" zu lesen. Bd. V.

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er ufstehet oder von dannen gehe, anders von der Voigtei wegen zu V. vorgenant, die wisen wir nit furter oder naher, hoher oder niederer, dan nach inhalt thun und laut irer briefe, das ist mit namen unsers h e r n von s. M. vorgeschr. und des edelen junkern Dieterichs von Isenberg hern zu Büdingen und j u n k e r n F r a n k e n von Cronenberg des alten, den die voigteien auch in obgen. maszen versatzt i s t , beheltnüsz unsern ehegenanten h e r n von s. M. und seinem gotshaus irer alten Privilegien und brief, die sie hant und von römischen koningen und keisern bestetigt seind. und wann ein Voigt gesatzt wird, so hat he diese nachgesetzte gefell von der voigteien: mit namen neunzig gülden Limpurger wehrung uf der statt zu Vilmar, ire hoeben gultcn jerlich fallende viel oder w e n i g , dasz sie register hant, die moel halb, der fischereien mugen sie sich auch gebrauchen zu irem n u t z e n , grosz oder klein, also das unserm herrn von s. M. oder den seinen von seinetwegen darvon sein gulde gcrechtlich werden nach uszweisung solicher register, die sie dar hant. furtmer das ungeld vom weinschank nach s. Martinstag verliehen und die wetten, die ihnen verfallend nach uszweisung der scheffen. auch soll ein Voigt ein fahrt holz von denen von V. haben zu iglichem der vier rechten hochgezeiten, iglicher darnach einer gemenet ist. auch die armen leut uf dem land sitzend und in die Voigtei gehörend, die hat ein voigt zu bieden. der jegereien mag sich ein voigt auch gebrauchen, als weit unsers herrn von s. M. rechent geleit gehet, und hierumb, das ein voigt disz vorgen. gefell als von der voigteien h a t , so soll he unserm herrn dem apt und gotshaus von s. M. die von "Vilmar, von A n f u r t h und vort alle die leut und l a n d , die in die Voigtei von V. gehoerent, schirmen, schüren, vorstehen und vertheidingen, wilch zeit und wie dicke des not geburt. vortmehe und uf das letzt so soll ein voigt die armen leut itzunt genant sich lassen restlich (vestiglich?) und friedlich gebrauchen weider und velder, wasser und weiden, iederman des seinen, ungeengt und ungedrengt, furter dann ihme hieoben zugeweist und hier gegenwertig geschrieben ist. Diese hiefurgeschriebene zwei urtheil weisen wir die obgen. scheffen f ü r recht und verstehen uns uf diese zeit keines besseren, und seint dieser brief zwene gegenzettel gleich sagend ungeferlich und mit den henden zu häuf gezeichnet sparrigten (?), der iglicher ein bogen papir hat ungelegt (?), den wir die ehegenanten scheffen unsers herrn v. s. M. frunt einen, und unsers junkern der vogdi amptman von ihrentwegen auch einen ubergeben hain. und wir hain des unserm scheffenstuel ein abschrift behalten, wir wollen auch umb kurz willen der zeit, das die auszgestrichen schrift dieses Zettels an irer gangheit nit schaden en soll, die geben seind uf montag allcrnest na s. Martinstag in den jaren unsers h e r r n als man schreib dausend vierhundert zwei und vierzig.

NIDDA.

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NIDDA.1) 1442. In gottes namen amen, allermenniglich soll w i s s e n , der disz g e g e n w i r t i g offen Instrument sichet oder höret lesen, das in dem j a r als man zalt nach Cristi unsers h e r r é n g e b u r t e dausent v i e r h u n d e r t und zwei und vierzig j a r , in d e r f ü n f t e n indiction uf montag nechst nach dem s o n t a g , als man in d e r hailigen kirchen singet reminiscere in d e r fasten umb sexte zeit, in dem elften j a r des babstums h e r n Eugenii des n a m e n s des vierten b a b s t e s , in dem dorf zu N i e d d e , gelegen uf dem Maine obenwendig H o e s t , in der ersamen h e r n dechant und capitels hof zu unser lieben f r a w e n uf den g r e d e n zu Mainze daselbst, waren g e h ä u f t u n d beisamen in gerichtsweis bei einander die bescheiden leute Mathis L i p schulthcisze, (folgen 6 namen), alle scheffen zu Nid, und kamen vor sie in gerichtsweise in g e g e n w e r t i g k e i t meins offen schreibers die ersamen und weisze hern her H e r m á n Rosenberg, ein lehrer in gaistlichen r c c h t e n , canonik, und her Henrich H a e n amptman u n d vicarie des stiefts unser lieben f r a w e n uf den g r e d e n zu M. obgenant. und als das gericht daselbst d u r c h den obg. schulteiszen recht und redlichen nach gewonheit desselben gerichts g e h e g e t was, f r a g e t e derselbe maister H e r m á n Rosenberg obg. aas gericht und hiesz dem obg. schultheiszen, das er die scheffen f r a g e t e u n d sie hiesz wissen die h e r l i c h k e i t , f r e i h e i t , privilegien und rechten, die der obgen. stieft und h e r r e n zu unser lieben f r a w e n obg. han und haben sollen in dorfe und marke zu N i d d e o b g e n . , als dan von alter h e r uf sie k o m e n w e r e . und als die scheffen also g e f r a g t w o r d e n , baden sie laub sich darauf zu beraten und g i n g e n ausz und beriethen sich u n d kamen wieder i n n e und sprachen, sie wüsten w o l , das die herren zu u. 1. fr. obg. beschrieben h e t t e n in iren b u e c h e r n , briefen und registern ir h e r l i c h e i t , freiheit und r e c h t e n , die sie daselbst hetten, u n d darnach sie fragten und b e g e r t e n , das in die gelesen worden, also nam ich offen Schreiber zu mir ein buch u n d etliche briefe und zettlen, die dieselben h e r r e n zu der zeit dargebracht hatten, und hernach geschrieben, und vor geheisz desselben maister H e r m á n Rosenbergs und des gerichts las ich dieselben b l i c h e r , briefe und zettlen mit lauder stimmen vor dieselben schultheisze und scheffen und auch vor d e r gemeinde desselben dorfcs, die das meistetheil alda zu der zeit g e g e n w e r t i g w a r ; und zum ersten male las ich ausz eim buche derselben h e r r e n , als ein register g e m a c h t , dainnen dan derselben h e r r e n herlicheit und freiheide zu N i d d e und a n d e r s t w o geschrieben und registrirt s i n d , und las ausz dem buch von worten zu worten, als hernach geschrieben stehet und also laudet:

1) siehe bd. 1, 527. aus einer abschritt. des 16. jh.

292

WETTER Aü.

I Disz ist die f r e i h e i t , die w i r dechant u n d capitel des stiefts u n s e r lieben f r a w e n zu d e n g r e d e n zu Mainze Ii an in u n s e r m e g c r i c h t e des d o r f e s zu N i d d e uf dem Meine. §• 1. Z u m ersten ist das dorfe, w a s s e r , w a i d e , v e l t , walt u n d das gericht, die eigenschaft u n s e r u n d u n s e r s stiefts e i g e n u n d e r b e u n d u n s a r m e n leute d a s e l b s t , wie das mit halmc u n d mit m u n d e w i r o d e r u n s e r a m p t l e u t e , d e n w i r das bcvelen, enphaent. §. 2. I t e m sollen die h u b e n e r daselbs alle j a r e zu z w e i g e z e ü d e n , mit n a m e n uf s. Remigiustag u n d uf n e e h s t m o n t a g n a c h d e m ialmetage fünf m a r k g e b e n u n d r c i e h e n unsers stiefts ampteuden v o n u n s e r t w e g e n . §. 3. I t e m , w e r da sitzet uf u n s e r n h ü b e n , d e r soll von i e d e r h ü b e n , als vil er d e r h a t , zu m i t t e n merze v o r d e m k ö r n e , das uf u n s e r e n e c k e r n g e s e e t ist, einen r ü d e n l a n g zeunen u n d die a n d e r n , die g e a r b e i t sint, sollen a u c h ir ieglicher einer r u d e n l a n g z e u n e n ; und zu mitten april sollen a u c h die v o r g e n . h u b e n e u n d d i e a n d e r n , als v o r g e s c h r i e b e n stehet, z e u n e n v o r d e n h a b e r n ; w c l c h e das nit ent e d e n , die soll m a n d a r z u d r i n g e n mit d e r buesze u n d die von in n e m e n . §. 4. I t e m soll i e d e r m a n , d e r in d e m g e r i c h t e g e sessen ist, in der ernc einen r e d l i c h e n boden leihen, zu schneid e n k o r n , weisz o d e r h a b e r n , ob das nit (not?) g e s c h e h e , einen t a g , u n d d e n sollen w i r o d e r u n s e r a m p t l c u d e iglichem ein b r o d g e b e n , d e r m a n v i e r z i g m a c h t ausz einem m a l t e r . 5. A u c h soll ein i g l i c h e r pflüg, die u n s e r e h ü b e n inne h a n t , einen t a g zu a c k c r f a r e n in d e r b r a c h e u n d einen t a g in d e r r o r e u n d e i n e n in d e m l e n z e ; u n d w e r das nit en t e d e , d e r m ü s t e a u c h die p e n e g e l d e n . §. 6. I t e m sollen u n d m ö g e n u n s e r e a m p t l e u t e die r u s e n n e m e n vor d e n f a c h e n , die u b e r z w e r g ü b e r die N i d d e g e h e n t , als f e r n e n u n s e r eigenschaft g e h e t , von s. R e m i g i u s t a g a n , als a u c h u n s e r e zinse a n g e h e n t , bisz uf s. W a l p u r g e n t a g . 6. 7. I t e m so h a n w i r u n d u n s e r e a m p t l e u d e , d e n w i r das b e f e l e n , in u n s e r m g e r i c h t e zu g e b i e t e n u n d zu verbieten, und niemands mehe.

i

I I . 1271. D a r n a c h las ich offener Schreiber einen brief d e r r i c h t e r des liailigen stuls zu Mainze nit d e r s e l b e n r i c h t e r e gerichtsing e s i g e l v e r s i e g e l t u n d a n g e h e n k t , d e r zu lateine g e s c h r i e b e n ist, w e l c h e n heubtbrief also v e r s i e g e l t ich sie auch daselbst wisetc, u n d laudet derselbe brief zu d e u s c h e g e m a c h t v o n Worten zu Worten also. W i r die r i c h t e r e d e s heiligen stuls zu Mainze b e k e n n e n öffentlich mit diesem b r i e f e , das vor uns k o m m e n u n d gestand e n sint in g e r i c h t e s weise die e r s a m e n u n d weise h e r n dec h a n t u n d capitel des stiefts u. 1. f r . uf d e n g r e d e n zu Mainze uf eine u n d die e r b e r n u n d w e i s e n m e n n e r H a r t m u n d u s und E p p o p f a r l c u d e d e r k i r e h e n zu N i d d e , v o r m u n d e r u n d m u m p a r d e r g a n z e g e m e i n d e des dorfs zu N i d d e , uf die a n d e r e seiten, u n d h a u t da öffentlich mit e i g e n f r e i e n willen v e r j e h e n

NIDDA.

293

und b ê l a n t , als von etliche zweitracht und i r r e , die sie dan mit ein gehapt h a n , als von des dorfes und marken wegen zu N. ordnunge und gesetze desselben dorfes und marken darinne gehörende, das sie darumb guetlichen und freundlichen sich gerächt, vereiniget und gcshlacht han, in maszen -wie hernach geschrieben stehet. Zum ersten ist es beredt und betedinget, das die gemeinde desselben dorfes zu N. kein gebot, ordnunge noch gesetze thuen noch machen sollen noch m a cht han zu setzen,noch kein man oder frawe urlaub geben sollen odermœgen einig holz zu hauwen oder nit zu hauwen in der marke des dorfes zu N. ohne urlaub und sonderlich laube und willen des vorg. dcchants und capitcls des stiefts u. 1. fr. oder ires amptmans zu Zeiten, den sie daselbs han oder setzen ; wan grund und eigenthumb desselben dorfes und marken denselben dcchant und capitel zugehoret und in zustehent. und was(wan?) sie in das insonder oder ingemeinde crleubcn, so mögen sie es thun und darinnen holz haüwen, und anders nit, bei einer peen, den man nennet ein einunge, wer da» oberfure; auszgescheidcn der obgenanten herren dechant und capitel amptman oder hofman, die sie dan daselbs zu zeiten han, die sollen und mögen holz hauwen nach irer uotturft uf der herren guetcr, die sie daselbs han, also bcscheidelich, das sie das meszlichcn thuen und nit ubertreten, mcho als esz not ist. und sollen sie auch, die obersten desselben dorfes, solich holz, nachdem es in dan not ist, wissen, wo 6ie es hauwen sollen, âno alle Widerrede, wan sie das gesinnen, so dicke des not ist. und wer es sache, das der obgen. hern amptmann oder hofmann ubertrete und mehe huewe dann im not wer, so sollen sie und ir iglicher auch zu einer peen dio einunge geben und darinne verfallen sein, also das sie durch die gemeinde nit von in gcbueszet werden, sie en haben söliches dan vor den obgen. herren deohant und capitel verkündiget und vorgelagt. und findet sich dann vor derselben herren dechant und capitel, das sie obertreten han, mehe dan sie sollen, und des bekennen oder auf sie bracht wird, so sollen sie und ir iglicher nit allein die einunge, sonder auch kuntlichen schaden auszrichtcn. und were es sache, das cincher ausz der gemeinde in soliche einunge verviel oder vervallen wurde, die soll der vorgen. hern dechant und capitels amptman fordern durch die heimburgen daselbs von der ganzen gemeinde wegen; und ob in solichs dan abgeschlagen wurde und der heimborge von der gemeinde wegen solichen nit penden wolde, wo er nit genug tede, so mag derselbe amptman mit hülfe der gemeinde oder etlichen ausz in derselben darumb penden. und cn sal noch en mag kein man, arm oder reich, einig holz hauwen in dorf oder mark zu N. ohne urlaub, wissen und willen der obg. hern amptman und der gemeinde, und wer das bricht und nit h e l t , der ist von stund brüchig und ein einunge schuldig, wie obgeschrieben Stehet, aller dieser obgeschrieben punet und artieul, wie sie vor uns von beiden parteien erzalt und darumb also gerächt

294

WETTERAÜ.

und geschlacht sint, hant uns beide parteien g e b e t e n unserserichta ingesigel zu einem ewigen gedechtnusse an diesen rief zu h e n k e n , das -wir also gethan han, der da g e b e n ist in dem j a r e da man zalte nach Christi g e b u r t e tausend z w e i h u n d e r t und einundsibenzig j a r e , uf den vierten t a g e dea monats den m a n nennet junius.

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III. Desgleichen las ich auch daselbs etliche puñete u n d artikel h e r n a c h g e s c h r i e b e n , die w a r e n geschrieben zu lateine in einen alten brief, den ich auch daselbs z e u g e t e und daraus zu deutsche g e m a c h t und g e s a t z t , u n d lauten die puñete und artikel von Worten zu Worten also: §. 1. A u c h w e r s sach, das iemand, frau oder man, einche reuszen zu heben understunde oder h u e b e von der Horwcbach an bisz zu der h e r r e n mule zu u. 1. f r . in N i d d e r m a r k e oder gericht, von dem mitwochen an alle wochen, w a n die sonn in g n a d e n g a n g e n ist, bisz uf nechsten donnerstag darnach zu mittemtage, alle j ä h r e anzuheben von dem nechsten donnerstag nach s. Remigientag bisz mitten in dem m e i e , w e r das tede, d e r were den h e r r e n verfallen in zweinzig penninge, und mög e n sie oder ire amptleute darumb auf dieselben fronen. §. 2. A u c h hant dieselben h e r r e n z. u. fr. m ö g e und macht, ein vach, das sieben reuszen b e g r e i f e n mag, zu setzen, an dem nechsten ende da die N i d d e in dem Main g e h e t , und sich des zu geb r a u c h e n . §. 3. A u c h w a n die N i d d e fludig ist und m a n über die b r ü c k e nit g e h e n oder f a h r e n mag ohne schieffunge, so ist das far daselbs, und w a s davon komen m a g zu Ion, den h e r r e n zu u. 1. fr. o b g e n . ; u n d w e r dan über das einigen m a n uberf u r t öne d e r obgen. h e r r e n willen, als dicke das geschehe, ist er den obgen. h e r r e n in zweinzig p f e n n i g e verfallen. §. 4. A u c h w e r es sache, das einige man oder f r a w e uf der h e r r e n zu u. fr. g u e t e r , ecker oder ire k ü n d e ') daselbs einige viehe treibe von s. Michaelstag an bisz nach der e r n d e und einichen schaden d e n obgen. h e r r e n zufuegetc, d e r soll in von stund solichen schaden k e r e n , und darzu ein einunge geldcn und in darinne verfallen s e i n , u n d mögen sie dieselben h e r r e n darumb p e n d e n . U n d als ich offen Schreiber die búcher und briefe vorgeschrieben also gelesen h a t t e , sagete der obgen, niaister H e r mán Rosenberg den obg. schulteiszen und s c h e f f e n , wie das die obg. h e r r e n d e c h a n t , capitel u n d stieft zu u. 1. fr. vast mehe freiheit daselbs hetten, dan ietzund gelesen w e r e n , doch wolten sie zu dieser zeit und auf disz male nit f u r t e r darnach sie f r a g e n und gewiset werden, sunder hernachmals. und also hieszen die scheffen laube, sich darauf zu b e r a t h e n , und ging e n mit ein ausz, u n d als sie lange ausz w a r e n gewest, kamen sie w i e d e r in und sprachen u n d weiseten eindrechtiglichen und 1) eine spätere absohrift liest: kindt.

NIDDA. I L L H A U S E N . B O E S G E S A E S Z .

295

einmudiglichen vor ein recht, das iro herren dechant und capitel des stiefts u. 1. fr. uf den greden zu Mainze hetten alle nerlicheiten, freiheiten und rechten, als da dan ietzund vor sie gelesen were und oben geschrieben stehet, und wer auch von alters also auf sie komen; dieselben dechan und capitel hetten auch daselbs mehe f r e i t e i t u n d rechte, dan ietzund gelesen weren, die sie auch wisen wolten, ob sie furter gefragt worden, und baten sie und begerten, das die obg. herren' sie bei ire freiheit und herkommen auch wolten behalten, beschützen und beschirmen, als dan billich were, das in dan der obgen. maister Herman von der obgen. herren wegen trostlichen zusagete. ILLHAUSEN UND BOESGESAESZ.') 1480. In nomine domini amen, kunt si allen, die dieszen offen brief ader instrument sehen, lesen ader horent, das in dem jare als man schreip und zalt nach Cristi geburt tusent vierhundert und darnach im achtzigsten jare, an dem andern tage des mondes octobris genant zu latin, zu zchen uwern vor mittage umb recht gerichts stunde ader nahe dabi, zu Gaudcrn in dem dorf, da man das gericht besitzt, in der drizehensten indictien der Romer und in dem nunden jare der cronung und erwelung des babstes und wirdigkeit unsers aller hilligsten in got vaters und hern hern Sixtus nach gotlicher Vorsichtigkeit des Vierden mit dem namen, in geinwertigkeit min unden geschr. uffen schriber und notarien von keiserlicher gewalt und in biwesen aller nachher gemeinliche zu Gaudern, Obersemen, Mittelscmen, Nidersemen, Ilnhusen und Boensgesesz und der gezugen hernach geschr. stunt geinwertig zu Gaudern an dem ungeboden gericht der erber Peter Isenberg, keller in dieser zit zu Ortenberg mins gaedigen junghern von Kom'gstcin, und sprach: nu unser wesen hie uf erden mit der zit vergengklich ist umb (und?) die sinne und gedenken der menschen von dage zu tage verirret werden und gestrauwt durch anfechtungen und liden der wernt, das die Schickung und ordenung, wisung des rechten nit derzit mag behalten werden und nit derzit greth, esz si dan, das man es mit warheit gezuge und schriftlich befestige und bestedige, herumb, Peder Kappus, als du nu schultheisz bist mins gnedigen junghern von Konigstein, so heisz ich dich von siner gnaden we.gen zu vermanen die scheffen, ime zu wisen sin herlichkeit und gerecht des dorfs Ilnhusen und auch Boensgesesz. da sprach der obgemelte schultheisz : ire scheffen, so geben ich uch an diesem ungeboden gericht uf uwern eid, die ire got zuvorn, uwern eigenen hern, husfrauwen und kinden und dem scheffenstule schuldig sit und 1) s. bd. 3, 403. nach einer abschrift im Ortenberger archiv. dörfer Gedern und Semen liegen bei Wenings.

die

296

WETTERAU.

uf uwer leste hi'nfart und sufzen, darüber got urtel und recht an uwerm lesten ende, wullet da wisen, weder umb liebe, leit, gäbe, gunst, gelt ader forcht, -wie ire esz von alders here gewist und gchalden hait und uf üch komen ist. da stunden die seheffen uf und besannen und bedachten sich und wiaten do ire rechte also. §. 1. Das von alders ist herkomen, das man wiste unserm gnedigen junghern von Konigstein vor ein oberste richter und gebieder in Ilnhusen und Bunsgesesz, und hait sin gnade allein da zu richten über das blut, hals und houpt, und anders niemand merc. §. 2. Item man wist auch, das die zu Ilnhusen und Boensgesesz sollen auch die drü ungeboden gcricht zu Gaudern suchen und soln daran rügen drierlei, blutrusztig, dupestale und heilergeschrci. §. 3. Item man wist auch, das die von Ilnhusen und Boensgesesz unserm gnedigen junghern von Konigstein zu stuer komen mit eim herewagen ader zwein, abe sinen gnaden noit were, in aller maisz, abe sie zu Gaudern gesessen weren bi der kirchen. §. 4. Item man wist auch, das die von Ilnhusen und Boensgesesz sollen drü gelde helfen geben, kirchgelt, wolfgelt, diepgelt, in aller maisz, esse (1. als) seszen sie zu Gaudern. §. 5. Item man wist auch, werc komer ader geleide begert, sal esz suchen von eim schultheiszen zu Gaudern. §. 6. Item man wist auch, das eine schultheisz zu Gaudern hait macht das gericht zu heiszen und zu gebieden, und anders niemand, dem sal auch alle ciaig und vorgebiede gelt werden. §. 7. Item man wist auch, das ein schultheisz zu Gaudern sail pfände geben und nemen von mins gnedigen junghern von Konigstein wegen, und anders niemant mere. §. 8. Item man wist auch, das die von Ilnhusen und Boensgesesz sullen auch eim schultheiszen zu Gaudern geben zinthanen und vadelhabern unde ieglicher ein bodelleup. g. 9. Item man wist auch, sesze ein man zu Ilnhusen ader Boensgesesz uf eim eigen isenbergsch hoif und eigen isenbergs were, solle dem von Isenberg hunc und beden, und mim gnedigen junghern von Konigstein nit. §. 10. Were esz aber, das ein arme man kerne ziehen gein Ilnhusen ader Boensgesesz, der keine nachvolgenden hern hette, kerne derselbe man zu sessen uf der isenbergs (1. isenbergschen) hoife eim, der solle mim gnedigen junghern von Konigstein hune beden, als seszen sie zu Gaudern bi der kirchen. Diesze stucke, punet und artikel, wie geludet hait, ist unser wisung und alt herkomen uf uns in wisung des rechten der herlichkeit unsers gnedigen junghern Konigstein über Ilnhusen und Boensgesesz, und wir seheffen des stuls, als wir itzunt sin und geschrieben stene, mit namen (folgen 12 namen), alle seheffen des gerichts zu Gaudern, nemen das uf unsern cid, wie geludet hait und uns ufgesest ist, das dan also uf uns komen von alders und nicht anders en ist, und wisen es also, wie geludt ist oben, ftnwidersprechlich.

297

FRIEDBERG. GERICHTSORDNUNG

UEBER

BANSTIFTS HUBGERICIIT

DES

MAINZER ST.

ZU

FRIEDBERG.')

AL-

1468. A n n o d o m i n i 1468 i n c r a s t i n o G e r t r u d i s ist h c r r e S i f r i d von B i e d e n f e l t , s e n g e r u n d c a n o n i c u s d e s s t i f t e s z u s a n t A l b a n bi M e n z e , a l s ein g c r i c h t s l i e r r e u n d h e r r e C o n r a d K i r c h b e r g k , v i c a r i u s u n d a m p t m a n n d e r p r e s e n z , mit C u n o A l b e r d e m s c h u l t e s s e n g e s e s s e n a n g e r i e h t in d e m h o f e zu F r i d e b e r g k , u n g e b e d e n d i n g e n G e r t r u d e n etc., u n d sin d i s z d i e f r a g e u n d h e g u n g d e s g e r i c h t s als l i e r n o c h . §. 1. I t e m zum e r s t e n sal d e r s e h u l t e s z f r a g e n e i n e u s z e r d e n h u s g e n o i s s e n , ob esz g e r i c h t s zit si ? ist d i e a n t w u r t : esz d u n g k e t m i c h zit sin. §. 2. I t e m so sal d e r s e h u l t e s z w i d e r f r a g e n , w i e e r m i n e n h e r r n g e r i e h t h e g e n s a l ? ist d i e a n t w o r t : m i t d e m b a n n . §. 3. I t e m s p r i c h t d e r s e h u l t e s z : so hc darfur an gemeltem end zu verlassen, ze nemen und hinzefueren. §. 30. Item, das si auch nach altem brauch freiheit und macht haben sollen uf wein und brot kein ungelt oder bösen pfenning ze geben. §. 31. Item si mögend auch durchs jar usz ir ieder ein tagmatten ungevarlich allernechst bei seinem hus, doch das derselbig tagmatten uszerhalb des gewonlichen figangs gelegen seie, verzeunen und beschlieszen. §. 32. Item si habent auch macht ir vihe, das si in iren heusern und stellen ziehend, uf alle weiden ze treiben, doch das si es zu nacht wider in ire heusere oder scheuren tugend. §. 33. Item, so einer sein vihe nit under gemeine hirt ze weiden treiben wollt, soll dasselbig usz seinem hus in sein scheurn thun vor der lichtmesz, dann, so er hernach uf der gemeinen weide herfunden wurde, ist er oanet Jorgen gewerf der gemein verfallen und schuldig. §. 34. Item und aber der geisz halber, mag ein ieder, so kein kueg hat, zwo oder drei geisz, zu narung seiner kinder haben und halten, und sollend aber dieselben iederzeit weiden nach bcscheid der geschwornen. §. 35. Item allerlei klein gehölze, strupfen und hurste, so ettlich f ü r ir eigno guter wollen halten, dieselben usz ze reiten, wollen wir, welcher dieselben hurst also ansprechen und zu seinem 1) vgl. 9. 29 und 43 anm. 3.

352

OBERELSASZ.

g u t g e h ö r i g v e r m e i n e n w o l t , d a s er solchs g n u g s a m b l i e h d a r t h u n u n d b e w e i s e n soll, es sei m i t z i n s e n , so e r u n s d a v o n r e i c h e t e , o d e r s u n s t mit g e z e u g n u s . §. 36. I t e m , b e t r e f f e n a l l e r l e i b e u m , w e l c h e r l e i f r u c h t e n die s i n d , d e s z h a l b c n d a n n o t w a n d e n j e n i g e n , uf d e s z g u t si s t a n d e n , in d c r s e l b i g e n obs ablesung an g e m e l t e m g u t groszer schaden b e g e g n e t , wollen •wir, d a s n u n h i n f u r t e r d i e s e l b i g e n b e u m e a u c h d e n j e n i g e n , uf d e s g u t si s t o n d , z u g e h o r e n s o l c n d ; d o c h s o s o l l e n si g e m c l t e r g u e t c r c i n h a b e r n sich m i t d e n e n , so g c r c c h t i g k c i t zu d e n b e u men h a b e n , deszlialben vor unparteischen lcuten vergleichen und vercigen. §. 37. I t e m , u n d so g e m e l t c r u n s e r b u r g e r e i n e r ö t w a s b ö s e s u n d u n g e s c h i c k t s b e g a n g e n , so doch nit peinlich o d e r malefiziscli s a c h w e r e , u n d d e r s e l b i g s e c h e r v i e r g u t e r b u r g e r z u b ü r g e n h e t t e , d e r f ü r ine zu r e c h t ston u n d s t a t t tinin m ö c h t e n , w e n n si h e r f o r d e r t w u r d e n , so soll d e r s c h u l t h e s z d i e b ü r g e n [ön w e i t e r s t r a f o d e r g e f e n g k n u s des t h e t e r s , ] ') also a n n e m e n , es w u r d e d a n n d u r c h u n s , d e n s c h u l t l i e i s z e n u n d g e s c h w o r n e , b e s c h l o s s e n , das Inilich straf r n i t g o n sollt. S- 38. I t e m , ob e i n i g e r u b e l t h e t c r u n i b ein k l e i n e s a c h in s t o c k o d e r eisen g e l e g t w u r d e durch den schultheisen oder gerieht, der ist d e m w c i b c l l ö & r a p p e n s c h u l d i g . §. o'J. I t e m , u m b b ö s e r landstreifiger b u b e n willen, u n d das die liusgescsz b e m e l t e n u n s e r s t h a l s w e i t v o n e i n a n d e r g e l e g e n sind, h a t u n s f ü r g u t a n g e s e h e n , so v o n u n s e r e r b u r g e r e i n e m ü b e r s o l c h e n f r e m b d e n u n b e k a n t e n l a n d s t r e i f e r , so nit b u v g e r g e m e l t e n t h a l s w e r e , c l a g anbracht würde, das er der landstreifer ime, unserm burg e r , otwas ubels, es w e r e mit s c h e l t e n , c e r a b s c h n c i d e n , s c h l a g e n , s t e l e n o d e r a n d e r s , z u g e f u e g t b e t t e , so soll i m e u n s e r m b u r g e r , g e g e n dem unbekannten landstreifer glauben ön weiter g c zeugnus gegeben werden. §. 40. I t e m , das m a n d u r c h s j a r u s z g e s a e z t e m e t z g e r , so vil d i e n o t t u r f t h e r f o r d e r t , u n d nit ein i e d e r b u r g e r s o l c h e h a n t •werch ze t r e i b e n m a c h t h a b e n solle. Koufe,

tusche

und pfandschaften

belangende.

§. 41. I t e m a l l e c o n t r a c t e , so in b e m e l t e m t h a l b e s c h e e n , es scie v o n k e u f e n u n d v e r k e u f e n , t e u t s c h o d e r g e g e n t e u s e h o d e r a n d e r m , die sollen e r b e r l i c h u f r e c h t r e d l i c h u n d f r u m b glich zugon und volnzogen werden, 6n einichcn b e t r u g , vort h e i l , u s z z u g o d e r e n d e r b u n g , bei d e r p e e n u n d f r e v e l 10 tB d e r v o r b e n a n n t e n m ü n z . §. 42. U n d sollend alle k e u f u n d v e r k e u f drei s o n n t a g n a c h e i n a n d e r in d e r k i l c h e n u s z g e r u f t u n d v e r k u n d t w e r d e n , in d e r zeit u n d z u m l e n g s t e n b i t z n e c h s t v o l g c n d e n z i n s t a g d e r d r e i e r s o n t a g liabent die e r b e n g e m e l t e n v e r k e u f e r s m u g e n u n d m a c h t d e n k a u f , o b s c h o n iom a n d d e n a n g e n o m e n h o t t e , ze w i d e r r u f e n , u n d , w o i n e n g e l i e b t , 1) eingeklammert.

URBEISTHAL.

353

vor andern darein ze ston und denselben kauf zu behalten, in gleicher wcisz und form mit der zalung, es seie zu zilen oder bar, und allem underscheid, wie er von dem vorigen keufer angenoinen und bestanden Tiere, doch das er demselbigen keufer, so den kauf gemacht hette, den widerkauf nemblich uf zwo masz und nit mer bezalen solle. §. 43. Item, wo aber einer ein kauf oder tausch zehen jar lang ruwiglichen gehept hat, alsdann soll keinem andern mer darzu ze ston gegont sein. §. 44. Item, so einer ein pfand, es sei ligends oder varends guts, ziehen will, sol es viermal, nemblich dreumal in der kirchen und einmal uszerthalb, an (^welchen) enden sich das nach altem brauch und gewonheit gezimpt, uszrufen und verkünden lassen ; und so niemand kumpt, der solchs widerspricht und verpeutet, soll ers noch drei sontage nach einander in der kilchen uszrufen lassen, und wo alsdann noch niemants kumpt und solchs verpeutet, das es dem, so es verpfendt und uszrufen lassen hat, pleiben solle, damit thun und lassen nach seinem gefallen wie mit anderm seinem gut. Belangend

erbstheilungen.

§. 45. Item mit kindern sol es nach vater und mutter tod also gehalten werden, das, wo deren etliche in die ehe versorgt und mit guetern uszgesteurt worden were, die Bich wollten mit demselbigen gut lassen genuegen, sol es dabei pleiben; ?iber wo si an solchem eesteurgut kein vernuegen haben wollten, sollend si solches alles wider underworfen und mit andern i m mitgeschwisterten zu gleichen erb gon. §. 46. Item, wenn zwei eeleut kinder mit einander haben und eins der eeleuten mit tod abgon wurde, so soll das leezt lebende alles des abgangen gut sein lebenlang besiezen, so verr das es sich nit wider verendere, auch das es gemelte kindere in gutem wesen, wie sich geburt, halte; und so gemelte kindere auch mit tod abgiengen vor dem letztlebenden, seiner (1. seines) vaters oder mutter, so soll dasselbig letztlebende alles bei einander uberkumens gut, darzu alle varende hab in ewigkeit und das ander gut allein sein lebenlang erben, und nach seinem tod sol es des erat abgestorbenen erben, doher es dann komen, heimfallen. §. 47. Item, nach absterben zweier eeleuten, so kein kinder mit einander hettend, feilt eins ieden gut seinen nechsten erben wider heim, wo si nit mit einander statthaftig vermehtnusen, ') so in craft giengend, gemacht hettend. §. 48. Item kindskindere sollen und mögent an irer vater und mutter statt mit den rechten kinden als iren vettern und mumen ersten grads in den stamen und nit in die hauptere erben, das ist, es seient der kindskinder vil oder wenig, so nemend si alle nur ein theil, wie gemelten irer vettern einer. 1) ein vennächtnisz machen. B i V.

23

354

OBERELSASZ.

§. 49. Item, wo aber eitel k i n d s k i n d e r v o r h a n d e n sind, so erben si mit einander in die h e u b t e r und nit in stamen, das ist, iedes sovil als das ander, i. (lies i. e.) in capita et n o n in stirpes. §. 50. I t e m mann und weiber, eeliche gemechde die nit k i n d e r habend, mögend einander ir leben lang [allein zu nieszen] ') vermachen nach irem gefallen. §. 51. Item, das auch nach alter Übung und gebrauch si die freiheit haben, was goben und b e r e d u n g in der ehe bcschehen, craft haben u n d gelten Bollen. §. 52. Item alle goben u n d vermechtnusen, so vor der kilchen nach altem brauch und gewonheit beschehen, sollen in beisein schultheiszen u n d g e s c h w o r n e n des endes gescheen, so auch e r e f t i g sein und gelten sollen, si habend auch macht und freiheit von iren g u t e r n ze g e b e n und geben ze t h u n d bastarden, dienern und w e m inen geliebt. Hieruf so bevelen u n d gebieten wir allen unsern b u r g e r n •und hindersassen gemelten unsers Urbeisthals und iedem insonderheit, vorgemelte ire alte breuch u n d gewonheiten unserer Ordnung und h e r n e w e r u n g e n vest, stet und unverpruchenlich (ze halten), d e n e n geflissen u n d gehorsamlich nachzekomen und darwider nit ze thun in keinerlei weg, noch schaffen gethon w e r d e , ön unsere, u n s e r e r e r b e n und nachkomen h e r r n zu Rappolzstein etc. wie vorgcmelt e n d e r u n g und corrigierung, bei der peen und straf, so wir uns iederzeit vorbehalten wollen haben, u n d desz zu warm u r k u n d haben wir W i l h e l m h e r r zu Rappolzstein etc. anfangs gemelt unser insigel gethon henk e n an dise thalsordnung, so g e b e n ist uf mitwuch in den osterfeirn, als man zolt nach Cristi unsers lieben h e r r n g e b u r t tausent f ü n f h u n d e r t dreiszig u n d sechs jare. BALGATJ.s) 1448. Ordenung

zuo Baligou, so min gnedige herschaft stein eto. befoln hat.

zuo

Bappoltz-

§. 1. I t e m des ersten, so sol zuo Baligou sich niemans g e p r u c h e n usz den weiden holz zuo v e r k ö f e n ; w e r daz verb r e c h , der sol der obgenampten u n s e r g n . herschaft lib und g u o t verfallen sin. §. 2. I t e m es sol ouch niemans zuo Balligou kein eichen noch rüsten ouch kein wilvangk, d e r epfel oder b i r n trag, a b h o w e n ön erloubung der h e r s c h a f t ; und w e l e r daz brech, der bessert der herschaft 1 8 u n d dem verster 5 ß, ao darüber gesatzet ist, än gnad. §. 3. I t e m ales holz zuo Baligou in den weiden ist den von Baligou offen u n d erloubt zuo h o u w e n zuo irem g e p r u c h und noturft, on daz uszgescheiden ist, wie vorstat. §. 4. Item, ob auch iemans 1) eingeklammert. 2) papierlis. (original; im reichsarchiv zu München, vgl. bd. 4, 130.

BALGrAU.

355

in den hirsten gerit oder matten machen wolt, der sol dieselbe masz in der art lassen uszmessen mit iucharten, oder wasz dan das mesz git, und daz von der herschaft umb ein zimlichen zina lehenen. §. 5. Item, wers ouch, ob iemans also maten gerittet hat, und der die der herschaft nit also verzinst, der sol die von der herschaft enpfahen und lehen. weliger daz nit det, der mag die hernschaft die matten zuo irn gnoden banden nemen. §. 6. Item, weiliger ouch in dem ban zuo Baligou veld acker ufbrechcn wolt oder ufgeprochen het, der sol die der herschaft verzinsen und die von irn gnoden lehen, oder die herschaft hat die auch macht zuo irn gnoden handen zuo nemen. §. 7. Item die waser zuo Baligou im ban sint ouch verboten, daz i nubung von unser Item die von Ba u erlihen noch verkoufen, si haben dan des befel von der herschaft, bi 1 % und 5 ß, als digk daz besehe. §. 9. Item es sollen ouch alle die, so gesworne burger zuo Baligou sint, bi irm geswornem eid riegen über soliche wasser gegen fremd und heimisch, den fremden in gelib zuo nemen, worer den anders behoupten mag, sich gon Rappoltzwiller zuo stellen, do danen nit zuo kuomen, er hab dan daz gehen irn gnoden unser gnedigen herschaft abtragen, mag er in aber nit zuo gelib bringen, so sol er den dem schulthtiszen angeben, der sol den der herschaft angeben, und die heimischen, die uf solichem waser also fuenden wirden, sol ein ieder, der daz find, einem schultheiszen riegen und angepen, dem solen dovon 5 ß werden. §. 10. Item, wan eckcrn in den wälden zuo Baligou wassent, so solen daz die geswornen und der schulthcisz unser gnedigen herschaft zuo Rappoltzstein kuent thuon und sich der nit gepruchen, si haben den des erloubung, und die von der herschaft enpfangen, bi irn eiden: wo si daz verbrechen und frefellich darwider theten, so solen si der herschaft an ir gnedigen strof verfallen sin. §. 11. Item ale biliche dingk, so den heiligen, dem gotzhus und dem priester zuogeordent sint, sol ein ieder bi einem geswornen eid erlich erstaten und uszrichten 6n alle widerred, und weler freilich dowider thet, der bessert den heiligen ein pfunt wasz und der herschaft 10 ß rappen, also digk das besehe. §. 12. Item es sol ouch ein ieder, der den zuo ziten zuo kilchen meiner oder hciligenpfleger geordent oder gesatz werden, den heiligen und der kilchen bi sinem geswornen eide daz ir getruwelich handln und inpringen und ale jor, wan man daz an in begert, darumb erber rechnung thuon. §. 13. Item es sol ouch ein ieder schultheisz zuo einem ieden jor einmol hern- oder frefelgericht haben bi sinem eid, es wer dan, daz im des witter von der herschaft usz noturft enpfolen wird. §. 14. Item, ob aber ein fremder uszlendiger oder ein dienstknet gefrefelt het, der dem rechten nit zuo

356

OBERELSASZ.

gewarten oder genüg zuo thuond hat, den sol der schultheisz efenklich annemen und den der herschaft überantwirten, er etten dan burgkschaft, daz vor soligen frefel genueg wer, mag er in woluf burgkschaft uszgeben zuo recht. §. 15. Item die von Baligou solen ouch bi irm geswornen eid dem schultheisen und den amptliten miglicher gepote gehorsam und gewertigk sin, und öch den verboten, bi irm eid. und weler freilich darwider thet, der sol der herschaft uf gnod verfallen sin. §. 16. Item der hof zuo Rinfelden mit siner zuogeher ') sol der herschaft Rappoltzstein etc. dienen und zuo dem dorf Baligou gehern, wie daz von alter gewonheit und recht ist. § . 1 7 . Item, weilich osch den heiligen oder der kilchen zuo thuond und schuldigk sint, die solen die bezalung thuon oder aber underpfand umb ir schuld darumb insetzen und dovon ein bilichen zins geben. §. 18. Item des jagens in dem ban zuo Balgou sol sich ouch niemans gepruchen, dan unser gnedige hernschaft ßappoltzstein etc., es werd im dan von sinen gnoden erloubt. §. 19. Item, ob man ouch spilt zu Baligou, sol niemans swern. weller daz verbrech, der bessert den heiligen 1 U wasz, und ob er also und zimlich swir oder handelt, sol er in der obgenanten unser gnedigen herschaft straf ston. 20. Item, also digk als man zuo Baligou anheben wil zue spilen, so sol s der wirt bi sinem geswornem eid ein bisz, ) die im zuo handen geben wirt, uf den disch stellen, darin sol ein ieder, der spilen wil, 2 & leigen. die, so bocken 8 ) oder listlisz 4 ) spiln, und ob einer im spil gewun, solen in die andern manen, sol aber nach bilcheit dann leigen. solich gelt sol man zue derkilchen bug und gezier gepruchen, und sol daz spil uf alle heilige oben, 5 ) ale zweit boten obn, ale unser lieben fröwen obn und tagen verboten sin bi 1 8> und weler sich widert, wie obstot, bessert 1 S wasz, als digk daz besehe, und ob geseln karnueffels oder qwentzels oder der achten körten oder beszschantz machen wolten, soi einer 1 & in bisz 6 ) geben. §. 21. Item man sol auch 4 wochen vor und noch ostern zuo Baligou nit spilen; wer daz brech, der besert 1 tt S- und den heiligen 1 S> wasz. §. 22. Item soliche spil haben unser gnedige herschaft also angesehen und erloupt, doch uf ein widerriefen, hat in ir gnod selb vorbehalten. §. 23. Item, ob ein arm man umb frefel beclagt wirt, der sol recht zuo Baligou geben und nemen, und sol man im kein zuog gestatten. §. 24. Item die zwen gemeinen bruenen, so im dorf zuo Baligou stont, die solen die von Baligou in ern halten, und sol man ein gemein burngelt zuo jor einmal leigen uf arm und rieh, und weleiger ein brunen in sinem hof oder gesesz

f

1) Zubehör. 4) 1. listlishs.

2) büehse. 3) böcke (fehler) machen. 5) allerheiligen abend. 6) in die büchse.

B A L G A Ü . HOHENNACK.

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hat, der sol des burn kosten vertragen und lidigk sin und er sol sin brunen in ern halten, doch so sol man daz burngölt also leigen, den merteil uf die, so den burnen alernast gesessen sint und in allermest gepruchen, und sol man do über setzen einen burnmeister, der solich gelt besamelt und ufhebet. und wan er daz also fordert und heischt, -wer sich des gewidert und daz in den nasten fierzehn tagen dem burnmeister nit git, der besert der herschaft 5 ß §. 25. Item die sern und zin zuo Baligou sol man ouch usz der gemein machen und in ern halten; und ob iemans funden wird, der die zin brech oder verhergt, der bessert der herschaft b ß darüber sol arm und rieh riegen, sol man ouch ein burnmeister befein ein ufsehn do zuo haben. H E R S C H A F T S R E C H T E ZU HOHENNACK.») 1441. Die herlicheit

und reoht zu dem slotae Hohennack von den litten usz den Jeilchspielen.

gehörende

I. §. 1. Primo ist-ein müller hie; waz der git, sol er gan Hohennack antwurten. §. 2. Item, wil man do uf dem slosz buwen, sol man usz dem tal dar füren und dienste tuon. §. 3. Item win dar ze füren hant die alten ouch etwenn gesehen. §. 4. Item habernzins hat man ouch etwenn dar gefürt oder gan Rapoltzwilr. §. 5. Item die weide, die verbannen sint, heiszent banwald. wer darüber darin holz nimpt und houwet, bessert dem herren alwegen 1 S und den burgern 5 ß 9 . §. 6. Item, waz daz blüt und tod beruert, der besserung ist dem herren lip und gut. und welher ein todslag tet und gefangen gefuert wurd uf daz slosz, ob dem richtet man zuo Schoenerlach a ), do sol der stock sin und der galge zuo E r g kers matte, entrinnet aber einer und kompt -enweg, daz er nit begriffen wurde, wa und an welhem ende denn die geschiht und getot beschehen ist, do richtet man ouch abe und verbannet den schuldigen an der geschiht; daz guot, daz einer hette, der solichs tete oder «in fiep wer, daz guot ist dem herren verfallen, er sol den 16 geswornen einmol essen davon geben und dem henker Ionen. §. 7. Item, waz ander besserung und frefel sint, tüt iegliche beszrung, si sige wie si welle, usgenomen daz bluot beruerende, 3 ® alter pfennige, als hertfal, meiszelwunden, sust wunden, siege und messer1) zwischen Münster und Kaißersberg, den herren von Rappoltstein gehörig, archiv der praefeetur des Oberrh., fonda Rappoltstein (Ribeaupierre).vgl. dieUrbeisthalordoung (s. 347). 2) Schnierlachoder La Poutroiö.

358

OBERELSASZ.

zucken, usgenomen schuldigung eins diepstals oder einer den T andern siner eren der " ' " beklagt umb schulde 7 ß alt gelt, tuot 9 & „__ ,, , §. 9. Item, wer ein stein ufhebt frefenlich gegen einen und nit wurft, sprechen die alten, si haben nie anders gehoert, halten dann für ein mort.') II. Urbach. 2) §. 10. Item von des egkeratz wegen haben si nie gehört, daz sie ein herre getrengt oder ze Urbach verkouft habe, wissent si nit, denn so ützit doselbs wurde, darin sluegent si ir vihe oder lussen es uf und verkouften es zuo stur an ir gewerf. §. 11. Item von der wasserrunse wegen, wer darin vischet Önerloupt, der bessert dem herren 1 8 rappen und 5 ß den burgern. und get daz wasser in Urbachtal von der brücken vor Wesseistal untz an Keisersperg ban, do daz brückelin stot ; aber daz wasser von dem brugkelin hinuf in Altpurtal. darinne mogent die erbern lüte vischen, sie almend, dominus nön vult. §. 12. Item, waz des kornzehenden ist allerlei von den almenden in den twing und benn ze Urbach, ist halber mins herren von Rapoltzstein und daz ander halp des lutpriesters; spricht der vogt ze Hohennack, mins herren teil an dem zehenden nem er und gehoer im zuo. Item dise obgeschriben stuck hant die erbern liite zuo Urbach angeben anno 1441. III.

Zell.*)

§. 13. Item die herschaft hat ouch daz recht zuo dem slosz usz dem ganzen kilchspiel zuo Zell, also daz ieglich fluog doselbs, so vil der ist, der herschaft oder iren vogt oselbs 3 tagwon tuon, so einen zuo dem korn, den andern zuo dem brochat und den dritten zuo dem habern. das hant si den andern herren ouch vor getan; wol sprechent die liite ietz doselbs, es sige ein fruentschaft und kein recht noch alt harkomen, aber etlich der eltsten hant dem vogt geseit, esz sige recht. §. 14. Item etlich der alten hant ouch dem vogt geseit, daz in dem obg. kilchspel zwen pfluoge zusamenspannen und des jars einest ein fuoder wins der berschaft uf Hohennack fueren sollen. §. 15. Item die lute usz kilchspel Zelle sollent daz buwholz, so man uf dem slos buwen wil, antwurten zuo der schüren, und wenn es gezimbert wirt, so sollen es die von Urbeis hinuf tragen oder fueren.

S

1) durchstrichen, dafür: „stot zera rechten, er werfe oder nit." 2) oder Freland, kanton La Poutroie. 3) oder La Baroche, kanton La Poutroie.

HOHENNACK. 1V. Judenburg.

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*)

§. 16. Primo z w i n g und ban gein J u d e l i n s husz g e h ö r e n d e hebet an bi S t a r k e n b a c h b r u c k e 2 ) und g a t der Lirkenhint n a c h , als die snesmilz gat, untz gein Veithin ä ), untz gein F r e h s z *), und Ton F r e h s z untz an Ouwelingen 5 ) ban und von Ouwelingen bann untz an E g k r i c h 6 ) bann u n d von E g k r i c h ban untz an Schoenerlah ban und da dannen wider untz an S t a r kenbachbruck. §. 17. U n d was in dem obgen. zwinge u n d bau verschuldet oder begriffen w u r t zu richtende, das blüt berürende, sol man richten in der matten bi S t a r k e n b a c h brucke, und sol das hochgerichte stan ,an dem reine o b w e n d i g der matten, alse ouch das es (I. von) alter h a r k o m e n ist. §. 18. Item, waz holzes, es si steckholz oder ander, in den weiden verkouft wurt, sollich gelt gehört der h e r s c h a f t zü. §. 19. Item glicher wise umb das ä g k r a t ouch. §. 20. I t e m die e r b e r n lüte zü J u d e l i n s hus sprechent, i r recht sie, het ir einer zwei oder drü swin, die er in sinem hus essen und darin slahen wolte, die mag er wol in das ä g k r a t slahen. §. 21. I t e m das wasser von S t a r k e n b a c h b r u c k e untz an Urbeisz w e g k g e h ö r t der herschaft zü. §. 22. Item, w e r darinne f u n d e n oder begriffen wurt ze vischend, heimesch oder frömde, bi heiteren tage, bessert ein ieglicher der herschaft 1 B r a p p e n und den b u r g e r n 5 ß rappen. geschiht es aber bi nacht und nebel, das het ein underscheid und w e r ein h ö h e r besserunge. §. 23. I t e m die e r b e r n lüte daselbs hant ein banholz, g e n a n t die Burghaldc, hie dissite und gensite des Blosses, ouch dar g e g e n ü b e r , w e r darinne f u n d e n wurt, der bessert den h e r r e n 1 ft rappen und den b u r g e r n 5 ß rappen. §. 24. I t e m d e r zol, so da vallet, da nimpt die herschaft us Rappoltzstein vorusz us vier p f u n d e n eins, die ü b e r i g e n drü teilet man darnach under dieselbe herschaft und andere h e r r e n gemein, ieglichen das halbe, also daz er zu J u d e l i n s hus f u e r e , u n t z für den feils herabe, der u n d e r dem slosz lit, oder hinufwertz untz f ü r den Kratzstein obwendig der kilchen. §. 25. I t e m , wer ouch, das einer den zol ü b e r f ü r e , was koufmanschatzes der füret, nimpt die herschaft vorusz, und vallet der herschaft darzu zu besserunge 3 S g ü t e r denar, und ein heilbeling f ü r einen seckel. aber die erbern lüte usz dem thal gein H o h e n nack gehörende, was die fürent, davon g e n t sie halben zol, was sie aber in iren hüsern bruchent, davon g e n t si nüt. §. 26. Item die erbern lüte sprechent ouch, wer durch die obgen. ire zwinge u n d benne ander w e g e vure, d e r sol zollen u n d ei 1) oder „Judelins hus*, auf einem felsen über Bonhomme, nordwestlich von La Poutroie. ?) La Bechine, ergieszt sich unterhalb Hachenette in die Weis. 3) Yaltin, gleich den beiden folgenden orten schon lothringisch. 4) Fraize. 6) Lavoline. 6) Echery, gehört zu Markirch im Elsasz.

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OBERELSASZ.

schuldig den zol zü ecnde. tut er des nit, so er (sol?) er den zol überfuren zu glicher wise, als ob er unverzollet für Jüdelins hus in gevaren -wer. V. Urbach. §. 27. Item die lüte sprechent und meinent, was nü fürbasser me gueter zu beden siten des dorfes von dem ende obgen., da wirs gelassen hant, untz hinuf zu ende des dorfes ligent, das alles sient dinghofgüter und gehörent in den dinghof, der da zinset mins junghern gnaden und Walther Pfaffen, darinne min jungher habe eilf hüben und Walther Pfaff 9, und sient eins teils gemeine hüben dar under beiden herren, die kumberlich zü teilende sient. §. 28. Der dinghof zü Urbach, und sint disz die hüber. wir hattent ouch als der dinghof angehept zu lüterende, das mochte uns aber nit gelangen. — §. 29. Nota, es ist der von Nuwstein (Jolrich hofschaffner und Conrad schriber zuo Urbach gewesen uf sant Nicolaus tag episcopi anno 41. of denselben tag ist ein dinghof gehalten, und sint der huoben 4 . . . . also ist man ietz gescheiden, daz man nit me nuzemal geschafft hat, wand twing und ban daselbs hant si angeben, was min jungher hat, daz sin herlikeit ist derselbe ban hebet an am nuwen dorf, durch der frouwen von Alspach matte genant her Walthers matte, und gat Germansthal uf untz uf aie kelin, und gat slechtz uf dem kelin uszhin bitz uf Hotmans acker, daruf ein groszer veils stat, und zühet slechtz den grot uf den obern Steinbach der snesmilz nach, und da dannan slehtes uf das Tronveld, und us dem Tronvelde uf des Tftfels köpf, und da dannan untz uf die Schönewarte, alles der snesmilz nach, und von 'der Schönenwarte den'Goldenberg abe der ecke nach untz uf die eiche, und von der eiche Schöibelinsberg slechtz herabe untz uf die Wigermatte und von der Wigermatte die bach abe untz an daz nuwe dorf. RAPPOLTSWEILER. >) I. 1442. Zwing und ban zu

Bappoltzwiler.

Anno domini 1442 uf samstag post festum omnium sans ctorum ist ernuwert die hcrlicheit zu Rappoltzwiler ) §. 1. Primo zwing und ban, wunne und weide, holz und veld, wasser, gerihte hohe und nider gein Rappoltzwiler zu der statt gehörende, und hebet der ban an uf dem Isenrein und gat der snesmilz nach, zwischent den von Lebero s ) und 1) oder Ribeauyille, südwestlich von Schlottstadt, arch. d. praef. d. Oberrh., fonds Rappoltstein. 2) folgen die namen der anwesenden. 3) Leberau. s. bd. 4, 263.

RAPPOLTSWEILER.

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den von Tannenkirch der eck nach untz herfür an den Tennichel -und den Tennichel herabe enet Gräschers matte, der snemilz nach, an der gegene bi Gräschers matte hant die von Berghin einen stosz mit uns. und gat da dannan herfür untz uf die Renke. §. 2. Item gerichte hoho und nider, bÜ3z und besserungen grosz und klein. §. 3. Item daz wasser von dem Tussenbach untz in den Isenrain und die andere wassere, die darin loufent, das ist mit namen der vordere Ibach, der Müszbach, der äfter Ibach, der Sundermülbach und der Adelspach, sint verbannen wasser. §. 4. Item das ungelt und thorgelt zu Rappoltzwiler tüt ein jor me denn daz ander. §. 5. Item ein merzengwerf von gelte heit ein herre zu legende noch einen gnaden, item ein herbstgewerf von wine het er ouch glicher wise. §. 6. Item der kornmarkt git 1 viertel, 1 & zu zoll und 1 ^ zu messend. §. 7. Item der vihezoll, den uf zü hebend, oder wie man den verlihcn mag. §. 8. Item, wen ein brotbeck mastswin hinusz für die stat verkouft, git iedez swin 1 ß zü zolle. §. 9. Item der markt ist der herschaft, denn daz die herschaft den den weibelen gegönnet hat, die gent alle fronvaste 10 ß darvon. §. 10. Item das spil mag die herschaft lihen hohe oder nider. §. 11. Item büsz und besserunge grosz und klein von metzigern und brotbecker ist der herschaft, doch so vellet von den brotbeckern, wenn sie zü klein bachent, die halbe besserunge in den spital. 12. Item alle die mülen zü Rappoltzwiler sint der kerschaft, uszgenomen die spitalmülin, darinne sol nieman malen, denn uszlüte. II. 1580.') Montags den 23. maii anno (15)80 seint von wegen gemeiner markgenossen die verordnete von Rappoltzweiler, Gemar, Obernberkheim, sant Pilt, Orschweiler, Onheim und Elsenheim, zu Rappoltzweiler uf gewonlicher rathstuben erscheinen und haben uf des wolgebornen h. h. Egenolphen h. zu Rappoltzstein . . . . meines gn. herrn ratification nochvolgende Ordnung vergriffen. §. 1. Erstlich so sollen von einem ieden obgeschribnen ort wie von altem her zwen markmeister ernant, verordnet und gesetzt werden, von welchen markmeistern wochenlich zwen in das Riedt reuten und, was sie für mangel befunden, entweder selbs abschaffen oder, da solches nit helfen will, dem wolgebornen m. gn. h. anzeigen und umb Verbesserung derselbigen anhalten, und sollich reuten ins Ruett umb gern (umbgeen?) solle. §. 2. Zum andern, so sollen auch die gemeine markmeister von allen orten das Ruedt järlich ufs wenigst 1) in französischer Übersetzung bei Hanauer, les constitutions des campagnes de l'Alsace s. 160 f.

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0 B E R E L S ASZ.

zweimal samethaft bereuten, besichten und hernach er zusamen kommen und gericht halten, bei welchen zusamenkunften sie alle mangel, so sie in gemein befunden, abschaffen, diejenigen, so schaden thuen, darvon abmanen, auch, wa vonnöthen, r u e g c n und die einungen wolermelten meinem g n . h. zu Rappoltzstein als unzweifeltigen obermarkherrn heim erkennen und, was zu erbessern, denjenigen, so solches zu pawen gehört, anzeigen sollen, wan er dann solches hilft, wol und guet, was aber nicht, so sollen ermelte markmeister solche m a n g e l und g e b r e chen bei iren pflichten förderlichen mehr w o l g e d a c h t e n meinem gn. h. zu Rappoltzstein gelangen lassen u n d sich alda bescheids erholen. §.' 3. Zum dritten, so sollen auch widerumb zwen bann warten von viel wolermelten m. gn. h. zu R. über die m a r k verordnet und gesetzt werden, welche diejenige, so sie wäder diese Ordnung handien sehen oder an wun, weiden, wasser und holz schaden thuen oder sonst durchausz r u e g b a r b e f u n d e n , pfenden und solches offen w o l g e d a c h t e n m. gn. h. zu R. getreulich anbringen und wissenthaft machen. §. 4. Z u m vierten, so sollen auch die von Beuszheim, als die kein markgenossen nit seint noch der mark g e h ö r e n , h i n f ü r t e r in derselb i g e n mit irem vihe ganz und gar nit gelitten, sonder abgeschafft und, da sie drüber ergriffen, von den bannwarten und a n d e r n markgenossen gepfendet, inen aueh die einung und m e h r e r straf durch den obermarkherrn unnachleszlich abgenomen werden. §. 5. Z u m fünften, so sollen auch die gemeine markgenossen sich des meiens und hewens im Riedt allerdings enthalten und mueszen ; wa ouch einer oder m e h r drüber, das er mait oder heu macht und heim fuert, betreten, der soll leichergestalt g e r u e g t und unnachleszlich g e s t r a f t werden.

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. 6. Und dieweil zum sechsten an holz zu erbesserung der brüch und specken hin und wider im Riedt groszer abgang und mangel erscheint, dadurch dann dem vihe etwann merklicher schaden zugefuegt würd, und das ausz der Ursachen, dieweil etliche ausz den markgenossen biz daher wider altherkommen das holz in der gemeinen mark, so zu solchen breuchen und specken gehörig, abgehawen und zu irem hausprauch heimgetragen und gefuert, ist solchem zu fürkommen einhellig geordnet, das hinfürter niemands, es sei wer da wolle, sich des holzhawens, tragens und füerens in der mark änderst, dann die alten verträg uszweisz, anmaszen, sonder mäniglich dessen enthalten und maszen; im fal aber einer oder mehr darwider handien und drüber von den markmeistern, bannwarten oder andern gefunden würde, der soll unnachleszlich gerueget und die einung und straf zue alle ohn alle gnad abgenomen werden, §. 7. W e i l auch zum sibenden ausz dem verordenlichon under einander geschlagen des rindvihes und der Schweinen vilerhand unrath und schaden, sonderlich aber angehörten der rindvihe merklicher abgang entstanden, ist diszmalen dahin abgeredt und entschlossen, das förderlich der augenschein eingenomen, ein sonderer beziirk und platz [darin man hin-

R A P P O L T S W E I L E R . L U T T E R . BRUNN.

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flirter die schwein s c h l a g e n ] d a m i t verner schaden vorkommen und die schwein nichts desto -weniger in dem Riedt wie von altershSr erhalten werden möchten. §. 8. W a s dann zum achten den schaden belangt, so etwa, mit reverenz zu schreiben, von dem abgangnem vihe auf der waizenmatten erwachsen, ist gleicher gcstalt bethediget, das auf eingenomnen augenschein der wasenmeister gegen gebürlicher belohnung etwan an einem besondern ort, oder da die vorige wasenmatt stehet, zwei lecher delben und solche nachmalen mit graben geringes herumb versehen und vermachen solle, damit hinfürter der unrath darein geworfen, die weid von solchem wuost gcseubert und das vihe destoweniger von demselbigen beschediget werden möge. §. 9. Sovil dann zum neunten das überschlagen und unordlich fahren mit dem vihe betrifft, dieweil sich die von Onheim und Elsenheim der Ordnung, so man darunder fürnemen wollen, widersetzt, ist abgeredt, das man fürderlich das Rieth umbreiten, die mangel allenthalben besichtigen, solches wolermelten m. gn. h. zu R. underthenig fürbringen und, wie solche zu erbessern oder ob denen von Onheim und Elsenheim ein sonder bezürk, damit sie das Riedt nit so gar uberschlagen, einzugeben were, bei iren gnaden bescheid erholen solle. §. 10. W a s dann letztlich die brücken, brüch und andero pau belangt, dieweil an demselbigen vilerhand mangel und irrthumb erscheinen, da sich etliche das irig zu bessern oder zu pawen verweigern, und dann alle Ordnung, brief, rodeln u n a anders die gemeinen mark betreifend [welche wie es gehalten werden soll auszweisen] vorhanden sein sollen, da pitten die markgenossen underthenig, wolermelter m. gn. h. wol dieselbige ufsuechen lossen, damit man sich fürderlich darin ersehen, solche ernewem, volgends nach bereitung des augenscheins die mengel verbessern und dise Ordnung ins werk richten und ernstlich darab halten kenne. L U T T E R U N D B R U N N . *) 1450. Das seind die recht altherkommen und gerechtigkeiten des dinkhofs der thuombprobstei hocher stift Basel zue Brun und Lauther in der herrschaft Pfirdt. Zu wüssend, als der ehrwürdig herr ein ieglicher thumbprobst und sein thumbprobstei der mehrern stift zu Basel ein wüssenhaften freien dinkhof, herlichkeit und rechtung mit seiner zugehörung hat zu Brunn im Basler bistumb und der herrschaft Pfirdt gelegen, auch lange jähr und zeit daselbs herbracht, besessen, genossen, und gehabt, da aber solche alte rodel und urkund darüber in den kriegen, Überzug und läu1) eingeklammert. 2) im kanton Pfirt (Ferrette) zwischen Beifort und Altkirch.

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OBERELSASZ.

fen der shinder (?) und sonst verloren worden, nachdem die leut daselbs verbrent und ganz vertriben gewesen aeind, und aber von nothurfts wegen auf heutigen tag durch den ehrwürdigen herrn h. Georgen von Andlauw, auf dise zeit thumbprobst der obgenanten stift und ein herr desselben dinkhofs, in beiwesen der würdigen ehrsamen und gelehrten herrn (folgen die namen der zeugen) auf sein seiten besamlet und beruefen zu Lauter, disz nachbenambten geshwornen meier und huober desz obgenambten freien dinkhofs, (folgen die namen der huber), auf ihr geshwornen eide dem obgedachten hof verbunden und schuldig, gefragt und erleutert solches des benanten freihofs freiheit, alt herkomen, recht und gewonheit, so verr ihnen allen wüssentlich und kund vormals gehalten were, als sie auch dasz bei ihren eiden gesagt und angeben haben, in der masze und die stück hiernach geshriben und geleutert standen. §. 1. Desz ersten, so gehörend in den dinkhof etlich pfenniggelt, etlich korngelt, hüenergelt und dasz holz genant der forst nach laut desz zinsrodels, so der thumbprobst darüber hat. §. 2. Item der fronhof zu Brunnen ist frei und solle frei sein allen denen, die darauf komend fliehend od flüchtend, drei tag und 6 wochen, ohn allein mörderen, die kein freiheit schirmen solle; dasz die niemands als der probst allein, wan sie ihm sein zins nicht bezahlet und gerichtet hetten, der solche fliehende personen od geflöchtet gut umb seine versessene zins od gewüestet güeter wolbehalten und vertriben mag mit dem gericht, als hernach steht, mit keinem gewalt od fräfel nicht bekümeren, darausz treiben od nehmen soll, were aber, davor gott seie, iemand, wer der were, der selbiges überfiere, der were dem thumbprobst wasz guts er hat, und dem vogt den leib verfallen; und möchten darmit thuen und machen wasz sie wollen, nach ihrem willen. §. 3. Item der meier deszselben hofs, der solle solchem, der darauf geflohen wäre, die vorgenante 6 wochen und 3 tag behalten und verköstigen, auf desz geflochnen costen und shaden. und darumb so hat der hof zu Brunnen zu den 3 zeigten zu ieglicher zeig bei 16 jucharten ackers und bei 30 mannwerk matten, minder oder mehr ungefohrlich, zehnten frei und ledig. §. 4 Item, wan ein probst von neuwem erwöhlet und bestätiget wird, als er billich soll, so ist ihme ledig worden dasz meierthumb, das mag dan derselb probst leihen wem er will under den hofleuten; findet er tfnder ihnen die darzu tauglich seind zu demselben meierthumb, dem solle er es billicher leihen als einem anderen, doch stehet esz zu seinem willen. §. 5. Zum ersten^ so kan ein ieglicher probst zweimal im jähr geding haben, eins zu herbst, so man alten und neuwen wein trinket, dasz andere zu meien. dise geding solle man 14 tag vorhin verkünden den hofleuten und denen, die von dem hof lehen haben und darzu gehörent. welcher sich alsdan

L U T T E R . BRÜNN.

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versaumbt zu komen, der soll besseren [oder straf g e b e n ] ' ) dem probsten nach erkantnusz der hueberen, er werde dan entschuldiget von redlicher noth -wegen, und die geding soll man haben bei dem brunnen under den linden auf dem fronhof. §. 6. Item in disen gedingen, wan ein probst zu gericht sitzet od ein meier von seinetwegen, so solle ein vogt von Pfirdt an seiner Seiten sitzen od ein anderen (1. anderer) an seiner statt, den der vogt dargibt. §. 7. D i e besserungen in disen gedingen seind 9 ß, darvon dem probst zwen theil und dem vogt der dritte theil gehören, von demselben dritten theil soll der vogt sich selbst b e k ö s t i g e n ; ist es aber sach, das er mehr verzehrt, dasz solle er ausz seinem seckel bezahlen. §. 8 . Item der probst kan die besserungen gänzlich od zum theil nachlassen nach seinem willen, wan esz der vogt shon widruefen thete. §. 9. D e r vogt aber solle' nicht komen zu dem obgenanten hof, dasz er zu gericht sitze, esz seie dan, das er Deruefen werde von dem probsten od. seinem meier. und die besserungen, die ihme beshehen, die kan er nicht nachlassen ohne deiz probstes od seines meiers willen. §. 10. I t e m in disen gemeinen gedingen solle der meier zu abend den probst mit 13 rossen geritten verköstigen, und morndes sollen die leüt, die huoben haben, dasz fuoter und den imbisz geben, und dasz solle der meier von Brunn und der banwart von L a u t e r bereiten, und soll man ihnen dasz gelten ehe der enwegfahrt, also daz ein iedweder theil den costen halber bezahle. §. 11. W a n aber ein thumbprobst nicht kombt zu den gedingen, sond seinen Schaffner od ander seiner boten zu den gedingen shickt, der oder die sollen ihr zehrung für sich selbs bezahlen ohne der hueber shaden. §. 12. I s t esz aber, dasz der probst auswendig disen gedingen zu dem hof komet und die leiit ihne vershmächen zu komen, so sie redlich beruefen werden, und daz geding auf dem hof gehalten wird, als wie vorstehet, so sollen sie besseren 9 ß ; werden sie aber in ein ander haus beruefen, so sollen sie allein 3 ß verbesseren; und die besserungen wegen der vershmächten [oder wegen des affronts] bestückt, die seind allein des probsts. §. 13. Item, wan der probst zu disem hof kombt, so sollen die hofleüt den rossen strauw und heuw und dem probst strauw und bet geben. S. 14. In den gemeinen dingen so sollen die hueber dasz feuwr hüeten, und dieselbe und andere, so dan belehnet seind, bewaffnet mit ihrem vermögen, so esz nothdürftig ist, verhüeten die person desz thumbprobsts und andere, die bei ihme seind. §. 15. D i e von L a u t e r haben einen bannwart zu setzen, der solle auch behüeten bolz und wald, wune und weid, wasz in den hof g ö n Brunn gehört, und solle auch darumb rüegen oder pfenden] wen er findet darin zu shaden gehn, es seien eut od vich; und zu einer bekantnusz solle der bannwart den

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1) in der hs. eingeklammert, ebenso wie alles weiterhin in eckigen klammern stehende.

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OBERELSASZ.

meier alle j ä h r geben 5 ß. §. 16. In dem forst, welcher dem thumbprobst gehört, solle auch niemand reüten noch hauwen, •weder zu holz noch zu feld, ohne desz meiers wüssen und willen; wer es darüber thuet, solle einem thumbprobst verbesseren 30 ß 1 3- od helbling. ist esz aber, dasz etwan einer von den hofleuten nutzlicher holzes bedarf zu bauwen, der solle pitten von dem meier od bannwart und ihnen sagen, wie vil er vonnöthen hette, das solle ihme vergunt werden, wan aber einer mit eigner frefel ohne erlaubnusz hauwet und daran funden wird, so solcher sich wehret od widerredt ein pfand zu geben, der besseret [oder aber gibt straf] 30 ß 1 helbling von dem frefel. §. 17. Esz kann auch ein ieglicher hueber od hofman in demselben holz, dasz man nent den forst, so vil esz ihme nothdürftig ist, hauwen, sein hofguet zu vermachen und vershlahen, damit dardurch kein shaden beshehe. §. 18. D e r meier solle an dem sonnentag den bannwart fraen, dasz er bei seinem eid sage und angebe, welche gefräflet aben. item der bannwart solle auch bieten und verbieten; und wasz er verbietet, mag oder kan der meier entshlagen oder aufheben. §. 19. Wan ein hueber acker, matten oder etwan ein theil seines lehens, klein oder grosz, wenig od vil, mit vergabung vergäbet, verkaufte, versetzte od in etwan einem anderen weg, esz were kilchen, libfel, oder seelgereiht, ohne eins probsts oder eines meiers wüssen und willen entfrömbdet od verenderet, der solle sein lehen verloren haben, und hat ihne ein thumbprobst zu strafen an seinem guet nach der hueber erkantnusz. §. 20. Item ein ieglicher hueber oder hofman solle rüegen [oder angeben], wasz güeter, acker oder matten, die ei; weist, welche ausz dem hof mit verkaufung, Vergebungen, verpfendungen gezogen seind; und wan derselbe hueber oder hofman behauptet bei seinem eid, den er der thumbprobstei und dem hof geshworen hat, dasz esz hofgut seie, so ist es wol bewisen, und hat der, welcher es denen gelaugnct hat, dasselbige hofgut verloren und solle darzu besseren [oder straf geben] nach der hueberen erkantnusz, der sich fräfentlich darwider setzete. §. 21. Begebt esz sich aber, dasz zwen hueber oder hofmannen umb ein gewüsses dinkhofsguot spenig oder streitig wurden od seind, und ein ieglicher vermente dasselbig guet in sein lehen zugehörend, wan dan der, welcher esz anspricht, vor dem gericht stehet mit einem geshwornen huiober, und er vor und der hueber noch shweren, daz sie esz wüssen, dasz dasz guet ihme in sein lehen gehöre, so hat er esz auch gewisen oder erwisen. §. 22. Item, wan ein lehen ledig ist, dasz man esz nicht bauwet, so kan ein thumbprobst dassclbige lehen verleihen zu bauwen einem hofman desselbigen hofs, an welchen orten od Stetten er gesessen ist, der nicht genuegsame lehen hat. §. 23. Ein ieglicher, der ein lehen hat, der sol auf seinem lehen sitzen, also dasz ein genuegsamer gueter volkomner bauw darauf gefunden w e r d e ; und soll sein guet in

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LUTTER. BRUNN.

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ehren halten nach seinem vermögen, und wan er es nicht mehr bauwcn will noch mag, so solle er esz aufgeben in guetem bauw und mit vergangenen zinsen, und kan alsdan ein thumbprobst das einem anderen verleichen nach seinem willen. §. 24. Item, welches guet ledig wird von absterben wegen eines hubers, hofiaans oder lehemans, dasz mögen seine erben und nachkomenen besezen in eines jahrs frist mit einem anderen hueber, wan dessen erben oder nachkomente inlendish, dasz man ihnen esz zu wüssen thuen kan; geshehe das nicht, so were dasselbige lehn und guet verfallen einem thumbprobst, und kan esz beziehen für sein eigen oder einem anderen liechen, nach seinem willen, ist esz aber, dasz solche erben und nachkomene desz abgestorbenen huebers, hofmans od lehenmans nicht einlendish weren und nicht wüsten, dasz solches hofoder huobguet än satz ledig were, und dasz jähr shon verflossen, hernach aber bald komen theten, solches ledig huob- od hofguet zu empfangen, so solle man ihnen solches lassen zukomen. der esz aber empfangt, solle demjenigen, der esz under der zeit gebauwen hat, seinen costen abtragen nach der hueber erkantnusz, dan sie sollen darumb ihr leheji nicht verloren haben. §. 25. Ist es aber, dasz ein hofguet ledig wird von freiem aufgeben eines huebers oder lehenmans, solle dasselbige guet besetzet werden in einem monat mit einem anderen hueber, oder esz ist aber der thumbprobstei verfallen, und kan esz beziehen für sein eigen. §. 26. Wan ein lehenman sein lehen empfahet, der solle shweren dem probst, dem meier und den hueberen, ihr recht zu behalten nach seinem vermögen, sein guet in bauw zu halten und die zins zu geben; und wan er etwan hörete acker od matten vergeben, oder etwan ein theil, daz in den dinkhof gehört, verenderen, vergeben^ beshweren oder verkaufen, solle esz rüegcn und einem meier fürlegen, wan er uberwisen wird mit hand od mund, als wie es vor altem herkomen ist, soll er geben den hueberen und shuldig sein 16 masz wein, 4 pfenning umb brod und 4 3- umb fleisch. §. 27. Item, welcher hueber sein guet selbsten verzinset dem thumbprobst, der mag sein huebguet selbst wol tragen und darüber hueber sein, und eine zu der seinen und nicht mehr, doch dem thumbprobst und den hueberen unshädlich oder ohne shaden. §. 28. Item, wan ein hueber abstirbt, wie vil od wie wenig er hofguet hat, dasz über 4 pfenig zu zins gibt, sollen seine erben ein fal geben von seinem leib, dasz beste thier mit einem gespaltenen klauwen od mit gespaltenen füeszen, wan man nichts anders findet; ist daz nicht da, so soll man nehmen wasz auf 4 beinen stehet, dasz beste, esz seie ein kisten od deszgleichen, dasz darvon dasz beste ist, od man kan nehmen wasz 4 zöpf hat, als betküssen oder pfulben. die frauw solle aber darausz nehmen dasz beste haupt. item, wan die vorgenante fäl zu fal komen, wie die genant seind, guot od bösz, so mögen und sollen seine erben und nachkominde solche fal

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OBERELSASZ.

löszen mit 30 ß 1 sie thüen esz gern od ungern, wollen sie es aber nicht löszen, so wer solches huobgut od lehen, daz alsdan der abgestorbene verlassen hat, einen thumbprobsten verfallen, und k a n darmit thuen und lassen nach seinem belieben od willen. §. 29. Ein meier zu Brunnen solle einem thumbprobst alle seine zins, korngelt und hiiener zusammen samblen und anstalt machen, dasz dieselbe zins gen Basel [ietzunder gen ArlesheimbJ in desz thumbprobsten casten und gewalt gelüfert od geantwortet werden, und darumb so solle derselbe meier einen mentag ackcr lediglich zu seinem meierthumb haben. §. 30. Item, wan ein thumbprobst seine zins fordert zu den zeiten, als die zins fallen, so kan er einen hinausz shicken zu dem meier, und solle von deme seine zins forderen und heüshen. alsdan solle der meier mit dem knecht von haus zu haus zu den hueberen und hofleuten gehen und solche zins heüshen. w e r dan sein zins nit gibt oder sie lüfert in des thumbprobsts gewalt nacher Basel *) . . . . wan man zum anderen mal dahin kumbt, wer alsdan sein zins nicht abgerichtet hat, kan der meier pfcnden umb zins, umb costen, und die pfender nehmen wo er sie findet, kein statt auszgenomen, in allen bannen, wan er es da findet; wan er esz da nicht findet, so solle er es nehmen wan er esz zur tränkin ftteret; und findt er es da nicht, so solle er esz nehmen in dem haus, und solle er es fiieren in den frohnhof od in desz meiers haus, und solle esz da mit schaden desen, (dessen) esz dan ist [oder zugehört] 7 dag verköstigen; hernach solle esz verkauft werden vor gericht od vor dem meier, so er selbst sibent ist, als recht ist. ist es sach, dasz über den zins und die umbkösten etwasz überpleibte, dasz solle man seinem herren widergeben. wan aber auch da nichts zu finden, daz solle er geben mit der straf 3 ß sambt den kosten, wan in einer darauf gangen w e r e ungefehrlich, und mag hin auf des huebers od lenenmans güoter od anders, wasz er hat, greifen und fahren, und kan dasz meszen nach seinem willen. §. 31. W a n einer od iemand dem meier od seinen geshwornen boten die pfand zu nehmen wehren wolte od daz genomen pfand wider nemen wolte, der solle dem probst bessern 30 ß und 1 & od helbling, und solle darumb einem meier zu glauben sein ohne andere kundschaft. §. 32. Item, von wasz hofgüetern man zinset in den dinkhof gen Brunnen, den uszwendigen 4 bännen zu Rederstorf, zu Oltingen, zu Wolshweiler und zu Rüssisz, die geben den zehnten an die Cappel unser lieben frauwen zu Brunn, derselbe zehnden zugehörend ist einem capplanen auch unser 1. frauwen cappellen, die g e l e g e n ist in der thumbprobstei zu Basel. §. 33. Wan der thumbprobst oder sein meier zu gericht sitzet und iemand einer da wäre, der nach der hueber erkantnussen leib und guet verfiele [darvor gott seie], so hette 1) hier scheint etwas zu fehlen.

LUTTER. BRÜNN. STRUT.

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ihne ein probst an seinem g u e t zu strafen durch seinen willen. §. 34. W a n iemand ein pfand nehme von den h o f g ü i tercn, der solle esz zu keinem a n d e r e n gericht ziehen od aufbieten, dan allein vor dem Stab desselben gerichts; und w e r dasz überfiere, der ist verfalen 30 ß 1 §. 35. D e r hof ist auch zügig gen H ü n n i n g e n , von H ü n n i n g e n gen Buebendorf, von Buebendorf an die L e i m e n e s t e g e n . ' ) STRUT. 1585.

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Disz ist des hofs recht zu S t r u t , di einem iden custor zu S. Morand zugehörent und entpfahen sol, wie von altem har. §. 1. Zuo dem ersten, so sol ein custor zu hof k u m e n zwissen s. Martins tag u n d winachten. §. 2. W a n er k u m e n wil zu hof, so sol er k u m e n mit drien p f e r d e n und mit einem koch, vogel u n d mit hunden. und wer es, das er etwas underwegen finge, sol er mit den h u b e r n theilen. und begeb es sich, das im imantz bekem, so er g e n hof ritte, der in gruste, so mag er zu im s a g e n : ich wil ken hof riten u n d wil do essen, wiltu mit mir, so kum. §. 3. Man sol dem custor als dem hofherren und die sinen thugentlich und frintlich entpfahen und inen kein Unzucht entbiten, und sol mans inen wol biten zu imbis u n d zu nacht, und den morgen ein bescheiden morgenbrot. und noch dem mol sollen die h u b e r recht sprechen. §. 4. So die huber sprechen in dem hof, so sollcnt si sprechen bi iren eiden, si sigent j u n k oder alt, wüsten si guter, die in den hof gehörten, die usgezogen werent, oder wie sich das g e f u o g e hat, das si dem hof e n t p f r e m d t w e r e n t , si w e r e n t in ein custors rodel Vorgriffen oder nit, das die rodcl verloren werent, sollcnt sie bi demselbigen eiden diselbigen g u t e r zeien, eigen und sagen. §. 5. Es ist auch rccht, wan der custor en hof besitzen wil, sol ers den h u b e r n v o r h i n acht t a g verk ü n d e n lassen. §. 6. E r sol ein meiger uf d e m hof haben, d e r do die uter verliehe und den hof v e r s o r g e . §. 7. A u c h sollcnt die über kein hofgut nit v e r a n d e r n , verkaufen, verschwigen noch verschlahen an des custors als des hofsherren oder sins meigers wissen u n d willen. §. 8. A u c h ist recht, das die hofg u t e r in iors frist sollent entpfangen und verhubt w e r d e n ; w e l c h e r das nit thet, die g u t e r w e r e n t dem h o f h e r r e n ein verfallen g u t an alle gnad. §. 9. Es ist auch recht also, ob einer sin g u t v e r w a n d t e n oder verkaufen wolt, der sols dem custor als dem h o f h e r r e n o d e r sinem meiger feil t h u n und im 5 ß n e h e r geben, dan im ein a n d e r drum g e b e n wolt. §. 10. E s sol och nimanz die h o f g u t e r an des hofsherren oder sins meigers wissen beschweren noch versetzen, sprechen die h u b e r in r e c h t e n : welcher das thet, die g u t e r w e r e n t dem hofherren

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1) vgl. seite 53 §. 19. 2) südwestlich von Altkirch, kanton Hirsingen. archiv des Oberrh., fonds St. Morand. Bd. V 24

370

OBERELSASZ.

ein verfallen gut. §. 11. Es sol auch nimantz die hofguter in ander gericht uftragen noch ufbiten; ouch, höret ein huber imen in andren gerichten oder rött hofgüter uftragen, verpfenden oder dem hof abezihen, das sol er rügen und dem hofherren oder sinem meiger furtragen, bi sinem eiden. §. 12. Es ist auch recht, wan ein huber abstirbt und des gut zu val kumpt,, so nimpt alweg der hofher das best haubt vichs an eins, und sollen die erben das gut widerum, als vorstot, mit dem erschatz [widerum] entpfohen. §. 13. Ouch wer es, das einer hofgut het, ders nit in jors frist verhubt het, ging der e ab, ch ers behubt het, der wer einem custor ein val verfallen, das best haubt viches dn eins, und mag ein custor die guter den erben widerum lihcn. §. 14. Wer es ouch, das ein frauw hofguter het, die mag wol ir gut mit eim andren huber besetzen, sunst sol ein iderman sin hub selber tragen. §. 16. Es ist ouch recht, als wan es sich erfund, das ein zins den andren und der ander den dritten begriffe unbezalt an denen, die do zinsen, alsdan mag ein ider custor dieselbigen guter zu sinen handen nemen und zihen und si einem andren Rhen. §. 16. Es hat auch ein custor die recht, welcher im zins schuldik ist, das er oder sine boten mit dem meiger pfand nemen mag ab dem hofgut oder von anderen sinen gutern und dieselbigen pfand über nacht behalten und den morgen die verkoufen vor sin zins. §. 17. Wer es auch, das sich erfundt, das etliche hofguter hettent und die nit vorzinsen und den zins also vorsenwigen, wo sich das also erfund, so mag ein custor oder sin meiger dieselbigen guter alle nemen zu sinen handen und die besetzen noch des hofs recht. §. 18. Auch ist recht, wan es were, das ein huber dem andren uf sin hofgut fure oder nit thet mit den gutern als hofs recht were, alsdan mag derselbige huber widerum entschlagen mit dem hofmeiger zum rechten, und sol dem meiger das recht vortrösten, welchcr huber das nit endet und so frefel were und das nit entschluge, oder des im von dem meiger geboten were, der wer dem hofherren 10 ft> an alle gnad vorfallen, auch haben die huber ir besserung druf, idem 3 ß 4 9-, und dem meiger sine gerechtikeit. und gehöret auch die grosze besserung, so sich einer ubersehe, das eid und ere antref, dem hofherren zu mit der oberkeit iant zu stroufen. §. 19; Es ist auch recht, wan ein meiger ein huber machen wil, sol er bi im haben zwen oder dri nuber, davon werden dem meiger ein firtel wins und den hubern auch so vil. §. 20. Auch ist recht, das nimantz kein urteil geben sol, noch auch kein fursprech sin sol, er si dan ein geschworner huber des hofs oder andern höfen, so gen S.Morand gehorent. §. 21. Es sol auch kein huber sin hofgut, als vorstat, an andren gerichten berechtigen, dan im hof; welcher dasubertret, der wer dem custor als dem hofherren fin alle gnad 10 8 vorfallen. §. 22. Auch ist recht, das sol der meiger mins herren heefgericht beschliszen bi 10 S, (daszj nimantz den andren in sin urteil

STRUT. B L O T Z H E I H .

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reden, noch sprechen ungewonlich schwuren, -Worten noch werken, dan durch sin vorsprechen, sol, auch bi 10 0 , wie obgemelt. §. 23. Es sol auch kein huber do dannen wichen, ein hofherr oder sin meiger geb im dan urlaub. §. 24. Es ist auch recht, das im hof nimantz nut vornemen sol, ein hofher oder sin meiger hab den zuvor sin Sachen abgcricht. §. 25. So sol auch der custor den hof besitzen uf den habererin (?)hofstadt und do recht sprechen; wil er den hof do nit haben, so mag der hofmeiger und die huber den hof besitzen wo sie wellen. §. 26. Wan der hofher kumpt und den hof besitzen wil, so sol man im geben ein krachent bett und wisze lilachen, und sol man den rossen streuw geben untz an den buch und futer bisz an die ören. §. 27. Ob sich zu urtheilen under. hubern oder partien Spaltung besch ehe, also das einichs theil ie vormeint unbillichs besehenen, das auch dasselbig theil gen Spechbach ') zihen, wan es der oberst und der muterhof aller höfen ist, so gen S. Morant gehorent. §. 28. Wellichcr also ein zug fassen wil, der sol dem meiger von idem huber zu gebiten geben 3 ß 4 §. 29. Wan etwas zu fal kumpt, welcher, hofher oder sin meiger, zu dem ersten do ist zu dem bot, der sol des ersten furfaren. §. 30. W e r es auch, da3 ein huber als krank wurd und das hofgut ufgeben weilt, sol er dem meiger ein andren treger g e b e n ; und wurd ein gut getheilt, das herberg were, als ie vil stuck es getheilt wurde, so vil sol er geben, wen es zu val kumpt. BLOTZHEIM. 4 ) In dem dorf zu Blatzheim ist ouch ein dinghof, des rechtung hienach eigenlich verschriben sint, als jerlich da ertailt w i r t 6. 1. P n m o sol der hof einem vogt zu Ensishain jerlich geben 2 viernzal habern und alle jar zu mittem meien ein tafel wachs, die zweipfundig sin sol. §. 2. Es sollen ouch in dem dorf zwcelf huobheef sin. und wenn der vogt zu mittem meien kumpt, so sol er vinden in den vorgeschribnen huefen trochen stall und wisz heew, und sollent ouch die hofberren geben so vil brotes, als von zwein viernzals dinkcls werden mag, und 12 ß V2 umb fleisch, 9) halbs bSchins und halbs gruns, und ein halb inn (d. i. hemina) und zwen omen rotzwins, der nit schimel si, und ein halb pfund pfeffers und 4 hünre und schuzzel und becher, so vi], daz man der ersamlich gniesz. dis abgeschriben (I. obgeschriben) sol man aütwurten einem, der an der vogtes statt von Ensishein ze mitten meien da si, an dem abend, so man mornendes zeren sol. §. 3. Uf dem fronhof sol ein keller sin und ein hofmeister, und sol alles vor han, das man da bedarf, ob der vogt kerne und man sin bedorfte mit als vil liiten, das dio vorgeschriben masze nit 1) 8. b i 1, 652 und

4,

45.

2) im kanton Hümngen. aus 1 einem urbar v. j. 1394 im archiv de» Oberrh. C. 768. 3) 1. umb 12 /, ß fleisch.

372

OBEKELSASZ.

erreichen mceht, s o sql man mit zal Tön dem'fronkelrd'nernien, •was man da bedarf, und sol man das gelten von gemeia'eth •wette, und ist dii minste beszrung de3 tags 9/J an stumph (?).' AUS DEM DINGHOFSRODEL VON

LANDSER.l)

§. 15. Auch hat die herrschaft und der dinkhofze Landser die recht, den Rein u f und abe in iren gerichten zuo richtende untz an Huningen gericht, und darnach an den creuzstain zu B a s e l umb alle hohe gerichte. S. 16. Auch hat die herrschaft und der dinkhof ze Landser die r e c h t , ze Bartenheim u f der strasze und auszwendig etters zc richtende, hoch und n o c h , 2 ) und under der strasz, und sollent richten von Bartenheim untz an den creuzstein gen Basel die hohen gericht. PFEFFINGEN.3) 1344. Harnoch stond geschriben die recht des kilchsperg zuo Pfeffingen. I n dem j o r als man zalt von gottes geburt 1344 jor, am eundag vor s. ^Tohans bajitisten tag, durch herr (folgen m e h r e r e namen) und durch biderben liiten des kilchsperg genzlichen (wurdent) brochten und erlütert die rechten und gewonheiten desz kilchsperg zu Pfeffingen. §. 1. I t e m des ersten sollend und sagen, sprechen die biderben lut an rechten, das der herr von Rotenberg herre ist zuo Pfeffingen des dorfs, und soll kein man do sitzen, er diene ime denne; uszgenomen (die) hofstatt hinder dem kilchhof oder kilchen, dieselb min her der g r o f von Pfirt gäbe h. (1. hern) Franconis. und ist das gericht genzlichcn des Kilchsperg des vorgen. herren von Rotenberg, hoch und nider, also das alle die besserung, die do kumen an 3 0 ß, sind des vorg. h. von Rotenberg, und die besserung under 3 0 ß und doruber sind des h e r r e n , des der man ist, uszgenomen hern Franconis lut oder man, des alle gerichten der Binen mannen sind, hoch und nider. §. 2. S o ist der geschrei oder r u f genzlichen des kilchsperg an dem vorg. h. von Rotenberg, und sol der vorg. h. von R . schirmherro sin des ganzen kilchsperg, dorumb das er den ruf und besserung hat. also, w e r es sach, das des kilchsperg sun oder underthen einer gefangen oder behept wurde, wo das wer, des sin h e r r e in nit ledigen möchte, oerselb h. von R . soll in ledigen, r e c h t zu volgenae. das sprechen die biderben liiten. 1) die beiden artikel finden sich in einem sehreiben v. j . 1573. ein bruchstück eines jüngern rodels steht bd. 4, 90. 2) vgl. .s. 54 anra. 1. 3) oder Phaffans, kanton Fontaine, östlich von Beifort. arch. des Oberrh., fonds Mazarin. die lücken der hs. sind aus einer französischen Übersetzung v. j . 1692 ergänzt.

LANDSER. PFEFFINGEN.

373

§. 3. Darnoch so enmag das ganz kilchsperg ein kein (1. einkein) banwin, kein verbannet wasser, kein verbannet ofen noch mülen noch verbannet holz (haben); uszgcnomen der biich•wald von Pfeffingen, der soll sin desz h. von R., und sollent doriiber walthuter setzen die vorgenanten von Rotenberg, der erbercnluten recht unschedlich. d i e ' ) band den pfoll des sungiechtiires zü s. Johanns tag und die geitze des pfluges und das clgeholz zU iren wägen dem vorg. h. zu dienen. §. 4. D a r zü das totholz 2 ), zerbrochen boum und zerfallen von -winde s ), das ist zü wissen, (hant) die von Pfeffingen und die von Miiniugen, die derselb herschaft von Rotenberg dienen, und kumet oder wachset aekart oder atzung in demselben büchwald, die man ufheben mege f ü r den vorg. h., so soll von iedem huse (die dann ge)mcin sind desselben waldes, ein man do in, und sol der vorg. h. von R. denen, die so ufhabend die eichli oder büchli, (ie f ü r vier) ein husbrot geben, und sollend nit mer dan einen tag ufheben. und so das für ist, so soll der vorg. h. von R. sine farher dorin triben 1 ) achtag, und die achtag für so soll der meiger dosclbs sine farher mit des vorg. herren dorin schicken ander achtag, und denne so mögend die hirten dorin faren, die dann gemein sin des walds, das zu wissen, Pfeffingen und Müningen. §. 5. W e r do schlecht mit messer oder mit isenen woffen zu Pfeffingen, de kumpt umb 10 3 dem vorg. h. von R., Oder die füst, wesz der man s i g ; und sind die 10 S des vorg. h. von R., uszgenomen hern Franconis mannen, und umb die besserüng. die der vorg. h. von R. nimet am selben ende, so soll derselb man, der in sins herren ungunst ist, fri und sicher sein ein jor und ein tag am selben ende, und soll in der vorg. h. behüten und schirmen vor macht und riten und ime f ü r friden alle mopat durch das jor enweg 6 ) ; mag er im sin friden nit überkumen, so soll er in geleiten am ende des jors ein tag und nacht, uf wellem teil (der man) ziehen welle. §. 6. Im ganzen kilchsperg so sollen und inegend si uf ein(ander) wiben und mannen noch recht harkumen, under welchcm herren es inen wol gefalle mit recht, aber das houpt des huses oder (der linip)n •) der mag sinen herren nit lossen, wer der sig. §. 7. Versorgt ein biderman sine kinde sünder die tochter u(nd bleib)t ein sun. uf der hofstatt, so enmögen dieselben tochter nit wider zu teil kumen, es sig danne an irer müter heimstür. §. 8. Zücht oder kumpt ein mann nüwIichen in das kilchs(perg, er) en mag nit mer dann ein jor und

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1) in der franz. Übersetzung heiszt es: „lesquels ont le p o t e a u p o u r un feu de réjouissance à la s. Jean Baptiste que l'on appelle le droit coutumier de faire une chavanne; comme aussy le bois abbatu p o u r leurs chariots et p o u r le service du seigneur." suDgicht ist die Sommersonnenwende. 2) vgl. s- 4 anm. 6. 3) abbatu du vent. 4) faire chasser son troupeau ou proye. 6) protéger de ou contre tous dangers et le consoler tous les mois une fois pendant l'année. 6) les chefs de maisons ou de la lignée

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OBERELSASZ.

ein t a g do bliben, er mache oder neme einen h e r r e n , der sol d e r herschaft R o t e n b e r g dienen. §. 9. Mögend dieselben löten des v o r g . ende(s j a g e n ) mit hunden, mit g a r n alles gewildes u n d fischen (umb u n d u m b ) ' ) fridlichen, dne i r r u n g des h e r r e n u n d 8ne besserung. §. 10. O u c h ensol noch enmag niemand urtel geben (in disem) endo, dann d e r kilchen kinden oder u n d e r t h e n , noch kein p f a n d uszer dem kilchsperg ziehen, und 'wer si dorusz zühet, der ku(mpt an) das grosz recht, und sol man die pfender b e h a b e n einundzwenzig ncchte u n d d e n n e verkoufen vor d e r kilchcn mit a c h t a g (losung) *) und dem lossen -wissen, des das pfand ist, in den acht tagen, an wellem t a g er m e g ; u n d so das pfand also verkoufet wu(rt, v e r h a n d e l t und vertriben, 90 soll es niemen uf recht u f g e n o m e n werden, so man blipt umb die b e s s e r u n g e 9 ) , so denn das pfand verkouft wurt, dem, so das pfand gewesen ist. §. 11. Man soll ouch an betten nut pfenden, das ist (also), daz das bett ganz bliben sol mit eim p f u l w e n und zwei liiachen u n d ein kutter, und des übrigen m a g man -wol p f e n d e n . (so so)l man ouch ein kein (1. einkein) knechts g e w e r zu pfand nemen. §. 12. Man sol ouch ntit p f e n d e n im bachofen, noch in dem (geschirr) am schnider noch am weber. §. 13. So en soll einkein wirt win versagen ei(nem) m a n , so er im ein p f a n d gibt das des dritten teil b^gser si, noch d e i brotbccker sin brot. und so der win in k ü m p t , so m a g (der wirt) das pfand verkoufen. §. 14. V o r d e r t ein uszman etwas an ein des kilchsperg, sol (er burg)cn g e b e n , doselbs recht lossen thun, ob man im antwurt. §. 15. Stirbet ein biderman, so soll sin wib den dritten (teil n e m e n des, so) si mit einander u b e r k u m e n hand, 6nc iedermans irrung. §. 16. Man soll in keinem walde pfenden noch ein(cm, so) man das holz gemachet und an die gemein k u m p t uszer dem walde. §. 17. So m a g ouch d e r man verkoufen und v e r e n d e r n sin g u t d e m ers gönnet, 6ne i r r u n g aller herren, und sin hus, das er gemachet hat, durch 5 ß, die er soll der gemein (geben, do es uf) stot. §. 18. Man soll alle j o r die vorgenanten rechten einst erk e n n e n (an dem) eidlosen zinstag, und soll der kilchherre haben alle j o r ein buche im biichwald zQ winacht, und soll derselbe kilchherre (von P f e f f i n g e n das f ü r machen und versorg e n des tags, so m a n die recht erlutert, und sollent die mannen und innesaissen bezalen (alles), so der Schaffner von Rot e n b e r g verzert, sich selbs dritte, zu hören die vorgenanten rechten zu erkennen. §. 19. W o l l t iemand des hofes appellieren die urtel, die do g e b e n (wäre), am selben ende also vor an des andren, der mag besser urtel appellieren, also das er v e r b ü r g e besser urtel zu b e h a b e n ; und wer es, (das er nit) besser urtel f u r k a m e und brecht, (denn) die er gappelliert hett, zü ]) pescher partout paisiblement. 2) à raimbage de huitaine S) il ne doit plus estre receu en droit, sinon pour raison de la mieux vallue a legard de la danrée vendue qu'appartenoit a la partie gagée.

PFEFFINGEN.

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Ammerzwiller oder zti Stroszburg, der soll den kosten oder zerüng bezalcn, (die die) ander partei gehept und gethan hett, und in endscheidigung noch erkentnisz der kilchensünen und wider an dem s . . . en zti urteilen und zü erkennen am selben h o f e , ' ) und enmag noch ensoll niemant die urtcl uszer dem hofe ziehen, es si (denne von den) kilchensünen oder underthen. §. 20. "Wer zü schaffen hab im kilchsperg, uszer •welcher herschaft der sig, der ganz Tüf des kilchsperg soll im bereit sin; wer das nit täte, der kumpt umb den groszen frefel. §. 21. So enist ouch im ganzen kilchsperg cinkein toto hand oder eigenschaft, sunder erbot einer den anderen, bisz an den nllnden die nesten. §. 22. Undcrs.tot man ein kämpf, so mögent die partien (mit ein)ander überkumen durch 18 ß, iede partio 9, es sig dann umb mort oder diepstal. §. 23. Fürt man einen gefangen durch das dorf Pfeffingen durch den bann, wellen dieselben mannen und liit, so mögend si in entschutten und do zum rechten haben, und soll si der herr vor macht und sterke schirmcn. §. 24. So ensoll ouch niemen keingericht siiehen uszerthalb dem kilchsperg, weder für recht" zu fordern noch änderst, aber wer nüt gericht hett in dem kilchsperg, der sol keren am rechten der herren von Rotenberg. §. 25. So einem biderman sin wib stirbet, das bett un die kleider, so si hatt do er si zü der ee nam, bliben dem man. §. 26. Machet ein uszman blütruns im kilchsperg, der soll d(em kilsperg) besseren, und ist die besserung des h. von Rotenberg. §. 27. Mit dem willen des h. von R. und durch (die biderb)en luten sullent userlesen werden drizehen man uszer denen dorferen des kilchsperg, zu besehende die mesz des korn und wins, (und wa)s die brotbecker daikten, noch dem so korn und dinkel g ü l t ; und so si das nit taitent, so weren si verfall e ^ das ist zu wissen, der brotbecker umb 5 ß und der wirt, der do bösz mesz halt und ubel misset, der vailet dem h. von K30/? und 9 ß den vorgenanten mannen; und sollen die vorgenanten mannen die vorgenanten rechten erkennen bi irem eide für die armen und für die riehen wol und gerechtigklichen. und vfez die zehen der vorgenanten mannen (eins) werdent, die andren drien der vorgenanten mannen die sollent nütz. §. 28. Die vorgenanten drizehen biderman do sollent zwen von Pfeffingen sin und dri von Buchingen, zwen von Thiengen, einer von Vintringen, zwen von Roppach, einer von Eg(eningen), zwen von Müningen. und also sind die drizehen biderbmann benempt, und alle die rechten des kilchsperg harin geschriben und hernuwert durch die obgeschribnen herren und Diderbluten, und also bisz ietzund herbrocht, als hievor geschriben (stot). 1) il payera les frais et despens que la partie adverse aura soustenu et dans la décision suivante, la connaissance des paroissiens desquels dépendra le jugement ultérieur et d'en connoistre en la ditte oour.

376

OBERELSASZ.

§. 29. ') Item un seigneur hypotéquaire de Bougemont a un maire à Phaffan qui tient le baston de la justice dans toute la paroisse du dit lieu où il fait aussy les publications et bas commandements. §. 30. Item un seigneur hypotéquaire de la seigneurie de Bougemont doit estre nommé seigneur protecteur de la paroisse d e r h a f f a n selon les privilèges qui s'en suyrent. §. 31. Item l'amende qui se comment dans laditte paroisse ar un cstranger, telles amendes appartiennent à la seigneurie e Bougemont. §. 32. Item laditte mairie ou paroisse contient en nombre de huit ou neuf villages dans lesquels le seigneur hypotéquaire a jusqu'à trente sujets scituez en un lieu et autres en la ditte mairie. §. 33. Item le surplus des sujets de la ditte mairie appartiennent en partie aux sieurs J e a n H e n r y do Beinach, Christophe de Wessembourg, Peterman et J e a n Guillaume de B o p p e , lesquels ont leurs maires particuliers qui font commandement à leurs sujets, nota: le sr. baillif a remontré et déclaré qu'à l'exclusion de l'urbare, comme aussy suivant la première lettre d'engagement, appartenoîent indubitablement à la seigneurie de Rougemont deux diverses justices, haute et basse, sçavoir la justice ou mairie de Bougemont qui se tient au dit lieu, dont en dépendent le village de Bougemont, les trois communautés du val, item le village do B u r n , item le village de Fellon St. Germain et Bommaingny, de plus appartient à la ditte seigneurie de Bougemont la haute justice sur les sujets de la prévôté do St. Nicolas, de quoy l'on est en possession en vertu des privilèges de la prévôté. §. 34. Item l'autre justice ou mairie de toute l'étendue de la paroisse de Phaffan avec ses anciens droits et jurisdiction, contenant en nombre de neuf villages à l'exception des sujets de Boppe, de Beinach et de "Vuessembourg lesquels ont haute et basse jurisdiction sur leurs sujets, excepté aussy les sujets de la seigneurie de Belfort, ceux de la seigneurie de Morimont, item ceux du seigneur de Montjoye ausquels la basse jurisdiction appartient, mais quant à la haute jurisdiction, à la seigneurie seule. §. 35. Item le dixme de Bessoncourt rapporte en une année plus que l'autre. §. 36. Item le dixme du dit lieu a esté admadié en l'an 73 pour treize bichots mesure de Belfort, compris un bichot de froment qui fait quatre reseaux et demy mesure de Rougemont, et le reste par moittié en espeaute et avoine selon le contenu de l'urbarre, scavoir sept reseaux pour un bichot d'avoine et neuf reseaux pour deux bichots d'espeaute. et lorsque l'on délivre les dixmes doit estre deslivré sept reseaux d'avoine pour un bichot et neuf reseaux d'espeaute pour deux bichots et dans la quantité de l'espeaute doit estre donné quatre réseaux trois boisseau de froment et selon que le dixme est baillé doit estre moittié avoine, et l'autre, espeaute et froment suivant la quantité des bichots que l'on appelle en allemand muthes. §. 37. Item quiconque qui est taillable

§

1) von hier an zusätze aus der französischen Übersetzung v. j. 1692.

PFEFFINGEN.

ROSEMONT.

877

dans toute l'estendue do la seigneurie de Rougemont doit tous les ans annuellement à mon dit seigneur à carnaval deux poulies que l'on nomme poulies de carnaval, lesquels font dans la seigneurie de Rougemont et Phaffan 192 environ, plus ou moins, selon le nombre des g e n s qui doivent la taille dans la seigneurie et vallée, residans, hausse et diminue, et n'est point à conjecturer. §. 38. Item momseigneur Rudolphe, comte do Sulz, a la forrest appelé la bucchenwald ou bois d'aitez de Phaifan et lorsqu'il y a du pesnage les paysans du dit lieu l'acceptent, n o t a : le sieur bailly r e m o n t r e que les sujets dé Phaffan déclarent estre obligez par an de donner six réseaux d'avoine pour la jouissance, selon que plus amplement il conste par les comptes des officiers, soit qu'il y aye du pesnago ou non. §. 39. Item quiconque admodic le dixme de monseigneur de Phaffan doit à u n receveur de Rougemont outre la somme de mondit seigneur un raseau de bled froment et autant au maire de Phaffan p o u r leur droit. D R O I T S E T C O U T U M E S D E R O S E M O N T . ') §. 1. P r e m i è r e m e n t il y doit avoir une justice establie en Roscmont, laquelle se doit tenir au village de Chaux pour touttes personnes estrangères et autres Schicht dann nit genuog, so sol der meicr und die huober macht haben mit irem urteil zuo erkennende, das solliche unverzinsete guoter lediglich in eigcnschaft wise in den dinghof und zuo der vorgenanten herren handen und gewalt gevallen sin, die auch damit tun und lossen sollent und mögent als mit andern eigen gütern. were aber, das ein sollicher nit inlendig, und auch das kuntlich -were, dem sol man beiten ein ganz j o r ; kompt er dann und richtet sin zinse und den costen der daruf gangen ist, so sol man ime sin guot wider volgen lossen. kerne er aber nit und dete als vor stät, so blibt sollich guot ewiclich bi dem hofe. und wenn ein güt also mit der huober urteil I n den dinghof gezogen würt, so sol der meiger von der herren wegen den huobern geben ein vierteil wins. _ §. 5. Es ist auch recht in disem hofe, wer güt hat das darin zinset, und das verüszern oder verandern wölt, der sol es dem meier verkünden, der sol dann zuo im nemen zween oder drie huobere, und vor denen sol ein sollicher, der sin güt verandern wil, den hof sollicher zinse verlegen uf gütere die es wol ertragen mögend, nemlich uf ein acker 4 S- ungeverlich. und so wann das geschieht, das der hof wol verlegt ist einer zinse, alsdann sollent der meiger und die vorgenanten zween oder dri huober in solliche verüszerung und Veränderung ehellen, das gönnen und erlouben, und anders nit. und der, er sollich guot empfohet, der sol dem meiger geben zuo erschatz also vil, als das guot in den hof zinset, und den huobern 82 moszen wins, daran sint zwei teil der huobern und das dirteteil des meigers; dogegen er auch schuldig ist sollichen vrin in zuo gewinnen, und bittet er in sollicher empfengnisse

GRIESHEIM. TOSSENHEIM.

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den m e i e r u a d die. huobpr, das man imo" darin g e n e d i g sin wolle, so sollent sie im d a r a n das halb schenken. §. 6. W a n n auch e i n gut, das in den hof zinset, von todes w e g e n ledig würt, das sol acht tag ledig ston on allen schaden, und w e n n die e r b e n darnach k o m m e n t und sollich g ü t empfahen wöllent, so sollent sie dem meiger g e b e n zü erschatz noch also vil als dasselbe güt ganz in den hof zinset, und den hubern 32 mosz wins, mit d e r gnaden als vor. und werent der erben, den sollich güt zuoviele, mee dann einre, so sol doch ieglich persone dein meiger und den hübern also vil g e b e n als vor stot. und w u r d e das guot in acht dagen nit e m p f a n g e n noch doter hant, so soll daruf g e t a g t w e r d e n sechs" w o c h e n und dri tage, u n d sollent die huober dazwüschen zuo ieglichen vierzehen t a g e n und eim tage macht haben daruf zuo zeren vier vierteil wins, und der meiger sol auch sollichen erben das verkünden mit einer wis3enthaftigen botschaft, ie zuo vierzehen tagen, und wann die zit der sechs wochen und drien tagen ganz vergeet und sollich g ü t nit empfangen, noch den hübern ir recht nit g e g e b e n wer, so sollent die h u b e r sollich guot schuldig sin-zuo sprechen mit urteil in den dinghof u n d zuo der herren handen und gewalt verfallen sin. §. 7. Es sol und ist auch ein ieglicher huober, der do g ü t e r besitzet die in disen hof zinsen, w a n n sin guot, das er verzinset, es si sin eigen oder lehen, von todes w e g e n lidig oder sust bi lebendigem ü b e verüszert oder verändert wurde, bi, sim eide den er dem hof geton hat, schuldig und verbunden sin dem meiger und den huobern das zuo sagen und f ü r zubringen Disz ward ernuwert in dem lesten monat genannt decembor zuo latein, des jors so man zalte v o n d e r geburt Cristi unsers h e r r e n dusent drihundert und vierzig jare. TOSSENHEIM.') 1283. Dis sint die r e h t ze Tossenheim. §. 1. Alles das guot das in d e n hof heeret, da3 git ie der a c k e r drie helbelinge und einen vierling h a b e r e n . §. 2. S w e r desselben guotes so vil het, das er wirt g e n d e einen sester vol haberen, der sol ouch gen einen helbeling ze dingsilbere. §. 3. D i r r e selbe hof, da dti guot inheeret, lit ze Tossenheim, u n d sulent dar in komen alle die dis guotes ut hant, unde sulent iren eins an p h e n n i n g e n bringen an deme ersten dage nah[t] sante Bartolmeus mes zwischent den zweien underen, eder si sulent zwene Schillinge wetten. §. 4. D e n haberen sulent si g e n an sante Martines abende unde das dingsilber, eder si sulent zwene I) kanton Truchtersheim, dem kloater Hohenburg gehörig, des Niederrh. G. 1659. vgl. bd. 1, 736 und Hanauer 58. Bd. V. 29

archiv

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UNTERELSASZ.

Schillinge w e t t e n . §. 5. D e r z e d i n g e a n d e n v o r g e n a n t e n d a g e n n u t ist, u n d v e r r i c h t e t s i n e n eins, d e r g i t z w e n e Schillingo phenninge; git er die nicht in den nahesten viercehen t a g e n , so g i t e r a b e r 2 ß. g i t e r d i e d a n a h n u t in d e n n a h e danah sol der meier s t e n s i b e n t a g e n , so g i t e r a b e r 2 ß 9. d a s g u o t v i r b i e t e n ; v e r t e r d a r n a h d a r u f , so h e t e r g e v r e v e l t ; d e s v r e v c l s ist ein h c l b e l i n g u n d 3 0 ß. v i r r i h t e t (er) es i n d e n d r i e n t a g e n d a r n a h , so i m e d a s g u o t v i r b o t e n w i r t , so ist er des vrevels lidich. D i s e r t e i l e t e n t die h u o b e r e z e T o s s e n h e i m u f e d e n eit a n d e m e r s t e n d a g e n a c h s. B a r t e l m e w e s m o s , d a v o n g o t e s g e b u r t e w a r e n t d u s e n t zwei h u n d e r t d r u u n d a c h t i g j a r . GINGSHEIM.') Die rodel des dingkhofs Gundcszhcim. D i e g e m e i n z u o G u n d e s h e i m seind s c h u l d i g z u v e r g ü n d e n d e m g o t t s h a u s G e n g e n b a c h sein d i n g k h o f im f r e i e n h o f e lass e n b e s c h c h e n o d e r h a l t e n , w i e d e n n a l t e m h e r k o m m e n ist, u n d n u e r g e n t a n d e r s , u n d soll d e r d i n k h o f a l w e g e n g e h a l t e n w e r d e n uf s. Michaels t a g z u o f r i , u n g e v ö r l i c h z w o s t u n d u f d e n t a g . . . d a soll e i n i e d e r sein zins a u s z r i c h t e n . BEHLENHEIM.2) I . 16. j h . §. 1. I n d e m d o r f zu B e i h e i m [in d e m d o r f f e ] h a t das c l o s t e r z u s. S t e f f a n z u S t r a s z b u r g ein h o v e n , u n d lit d e r aller nehst nidnan an dem kirchhove, und hörent auch darin g u t e r , d i e sint g e l e g e n z u B e i h e i m u n d zu F r a n k e n h e i m u n d a u c h zu O b c r n k r i e g c s h e i m . §. 2. U n d g i t m a n a u c h v o n d e n s e l b e n gietern alle j a r in denselben hoven dem closter 6 ß u n d 1 9 # S t r a s b u r g e r . w e r a b e r d i e zins soll g e b e n , d e r s u c h sie a n d e m z i n s b r i e v e , d o v i n d e t e r si. §. 3. I n d e m s e l b e n h o v e s p r i c h t m a n zu r e c h t d e m c l o s t e r v o n s. S t e p h a n , d a z ein ieglich m a n , d e r zins g i t in d e n s e l b e n h o v e , d e r soll z u g e d i n g k o m e n a n s. J o h a n n i s t a g zu s i n g i h t e n , z w i s c h e n d e n z w e i e n h o r n b l o s c n , d a s ist d i e w e i l das vich i n n e lit. §. 4 . U n d sol d e m h o v e r e c h t d o s p r e c h e n , u n d soll s e i n zins d o g e b e n o d e r ein p f a n d d o f ü r g e b e n , u n d soll a u c h das p f a n d l o s e n bi d e r s o n n e n s c h e i n d e s s e l b e n t a g e s . u n d t e t e e r d a z n i t , so b e s s e r t er 2 ß d e m m e i e r , u n d d a r n a c h b e s s e r t e r a b e r z w u r e n t ie zu v i e r z e h e n n a c h t e n 2 ß, o b e r sich do z w i s c h c n t nit h a t g e r i c h t . so e r a b e r auf d i e g u t e r f a r e n a c h d e n v e r b o t e n , d e r b e s s e r t z u i e g l i c h e m k e r e 3 0 ß, u n d w e r d e n t d i e f r e v e l e i n e r ebtissin u n d d e m c l o s t e r . d a r n a c h so 1) oder Gundesheim, kanton Hoehfelden. arcliiv d. Niederrh. 0 . 3175. 2) kanton Truchtereheim. archiv des Niederrh. H. 2635.

GINGSHEIM.

BEHLENHEIM.

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soll er sich richtcn in drei tagen, und darüber querhe und nacht; und richtet er sich aber den nit, so soll man die guter, davon er die zins gibt, ziehen in des closters gewalt. §. 5. Wann man ouch die guter verbieten will, so sol ein meicr zwei huber darzu ziechen, die ime der warheit hclfent und des rechten jehen. §. 6. W a s gutes auch verendert würt, das sol man empfahen von dem meier, und sol schweren des hoves recht zu behaltend, und git auch dem meier also vil crschatz, als des zins ist, und git ime ouch 2 viertel weins zu satz und den hubern vier viertel zu hubrecht. §. 7. Man spricht auch zu recht, daz ein iegliche ebtissin soll von recht lohen die kirch zu Beinheim, und dem kirchherrn der halbe zehend sol werden und die nuw geraite, und der ebtissin der ander halb zehend sol werden. II- 1 ) Disz seind die rechten desz dingkhofs zuo Beiheim. §. 1. Disz dingkhoves recht sind also, vor alten zeiten hatt man jars in disem hof driher ding, die darnach zuo einem dinge gemacht sind, also dasz man alle jar uf s. Martins tag ding haben soll, und an demselben tag sollcnt alle huober kummen bei geschwornen eiden, es sei dann dasz leibsnot oder herrennot einen kundlich irre, und sollent ir zins und vogtrecht desselben tages richten und sollent recht sprechen in dem dingkbof, wo dasz notturftig würde, und welcher huber desz tages nit zuo dinge kumet, den leibs- oder herrennot nit sumet, oder welcher desz tags seine zins und vogtrecht uicht richtet oder schaffet gericht werden, der verbricht 2 ß & und hat damit ziel 14 tag und dann 7 tag und dann 3 t a g ; und darnach zühet mhn dasz guot zuo desz closters eigenthumb und besitzung 6ne hindernusz. §. 2. Ein ieglicher huober gibt alle jar zu dem hubzins ein vogtrecht, ein vogtrecht ist 6 & Strosburger, darzu einen sester habern. §. 3. W ü r d e ein hubig guot gethcilt in hundert t h e i l , so gibt ieglichs theils einen huqber, und gibt ieglicher huober ein vogtrecht. §. 4. Ein ieglicher, der do huober wiirt, schweret dem hof gehorsamen zuo sein, zuo dingo und ringe ze gone, desz hofs nutz zuo fördern, seinen schaden zuo warnen, die huobegueter, wo sie die verändern, als verre er dasz weisz, bei seinem cid zuo riegen, öne alle geverde, als ime gott helf und allcfn] heilgcn. §. 5. W a n n hübige guetcr verkauft oder verändert werden, die soll man empfohen mit einem omen weins und mit dem crschatz, dasz ist der halb zins; von disem omen werden dem gottsliaus zwei fiertel, dem meier zwei fiertcl und den huber zwei fiertel (?), und der ersehatz dem gotshaus. §. 6. In disem hove gibt man den zinshabern aufgehaufet, also dasz 6 sester ein 1) archiv d. Niederrh. G. 3175.

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UNTERELSASZ.

fiertel thuon, heiszet s. Jorgen mesz. §. 7. Ein ieglicher, der uf ein guot fert däsz verboten ist, bessert von ieglicher furche 30 ß & Stroszburger, dasz dem gottsbaps (wird). §. 8. So haben die huober erkant, wann der meier dinghof hat, -welcher huober auszbleipt bisz man zinst hat, der verbricht den huober(n) 11 ß DUENINGEN.') Disz seind die rechten des dingkhof zuo Durningen. §. 1. Also, als das ding gewesen ist an s. Martins tag zuo Beiheim, gleich morgens ist ding zuo Dürningen, und sollen alle huober kummen, bei iren eiden; es were dann, ob einen leibsnot oder herren(not) kuntlieh irre, der mag dasz verantwurten. §. 2. An demselbigen tag soll ein ieglicher huober sein vogtrecht richten, und dasz sind 6 9- und darzuo einen sester habern; wie die vogtrecht zuo Beiheim sind, also sind sie auch zuo Durningen. §. 3. Und an den zinsen hat ein ieglicher ziel, ob er will, von dem tag über 14 tag. §. 4. Welcher aber an dem tag, so ding ist, dasz ist der nechst tag nach s. Martins tag, sein vogtrecht nit richtet oder bezalt, oder der darnach über 14 tag seine zins aber nit rieht, oder der dem hof nit gehorsam ist, also dasz in weder leibsnot noch herrennot nit irret, und doch dem hof nit vorstet nnd zu dünge kommet, der bessert dem apt ane eins vogts statt alle mal "2 ß & Stroszburger. und mag der meier darnach dasz guot verbieten, zu'om ersten mal mit einer masz wein, darnach über 14 tagen mit zweien masz weins, und mit ieglichem verbot verfalt l ' / j ß zu besserung öne gnade: und mag man dann die gueter ziehen zu desz closters eigenschaft. doch soll man die gueter jars frist in fromen (fronen?) halten; will man dann sie loszen, so gibt man die vorgeschriben besserung und die vergangnen und versesznen zins, und damit auch allen costen der uf die verbot und gueter gegangen ist, und darzuo dem apt an eines vogtes stat 30 ß 5-; damit würt dann dasselbig guot ledig, und ist aber, dasz man dasz guot noch in eins jars frist nit loszet, so ist es dem closter heim verfallen guot. §. 5. Welche hübige gueter verkauft oder verändert werden, die soll man empfohen mit einem omen weins und mit dem erschatz, dasz ist der halb zins von disem omen werden dem apt 2 fiertel, dem meier 2 fiertel und den huober(n) 2" fiertel (?), und der erschatz dem apt. §. 6. Ein icglicher, der huober würt, schwert dem hove gehorsame zuo sein, zu dünge und zuo rünge zuo kommen, desz hofs nutz zuo fördern und schaden zu warnen ungevorlich; und wo er weisz oder befindet, dasz desz hofs gueter sich verandernt oder verwandlcnt, verrücken oder verseren, disz zuo rügen, und auch seine zins und vogtrecht jars zuo richten öne alle geverd, als ime 1) kanton Truchtersheim. arehiy d. Niederrh. 6. 3175.

DURNINGEN. DAHLENHEIM. ENSHEIM,

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Ott helf u n d alle h e i l i g e n . §. 7. W e r es sach, dasz desz ofes g u e t e r , so h u o b i g seind, alle samment in ein h a n d kement, so gibt m a n auch n i t m e h r dann ein v o g t r e c h t , dasz sind 6 -ä- u n d ein sester h a b e r n . d a r g e g e n , w ü r t ein g u o t getheilt in h u n d e r t theil o d e r kerne in h u n d e r t h e n d c , so gibt es m ä n i g v o g t r e c h t . §. 8. W e l c h e r uf ein h ü b i g g u t f e r t dasz v e r b o t e n •würt, .und es d a r ü b e r e h r e t , d e r v e r f e i t u n d f r e v e l t , u n von icglicher f u r c h f t ] bessert e r d e m -apt 30 ß 9 au eins vogts stat. §. 9. W o einer h u o b e r w ü r t , d e r soll den h a l b e n zins so von h a b e r n g e l t g e b e n zuo d e m g a n z e n z i n s , u n d zwei Hertel weins. DAHLENHEIM.>) Dis seind die r e c h t des d i n g k h o f zuo D a l h e i m . §. 1. Z u m ersten, w e r seinen w e i n nit g i b t vor s. Martins tag, d e r soll d a r n a c h g e b e n l u t e r n wein u n d v e r f e i t d e m meier 2 ß zuo wette, u n d w e r sein 'zins nit richtet als obgeschriben stat, da m a g d e r m e i g e r die g u e t e r v e r b i e t e n als dick u n d vil, bitz dem hof sein voll b e s c h i c h t . u n d als mancher d a r ü b e r uf dasz g u o t gat, so dick u n d vil v e r f e i t er d e m meier 2 ß & S t r o s z b u r g e r . §. 2. U n d w e r da zinset in d e n hof, d e r soll d e n hof u n d e r w i s e n , mit d e n huber(n) s p r e c h e n , d a f ü r d e r hof sicher g e n u g ist f ü r die züns. und allediewil e r dasz n i t thut, so m a g d e r hof seinen g u e t e r n n a c h g o n die er hatt untz an die s t u n d , 2 ) dasz ime sein voll beschiht. §. 3 . U n d w e r da zinset i n d e n hof, d e r soll dasz g u o t e m p f a h e n von d e m m e i g e r u n d soll d e m meier g e b e n ein fiertel weins. §. 4. U n d w e r da h u b e r w ü r t , d e r soll d e m hof h u l d e n u n d schweren, d e m hof holt zuo sein u n d zuo r i n g e und ze d i n g e zuo gonde, u n d sein g e f a r e zu v e r b e n d e (1. w a r n e n d e ) , als f e r ine sein cid weiset, u n d soll d e n h u b e r ( n ) g e b e n ein h a l b e n omen w e i n e s 6ne g n a d e . §. 5. U n d w e r sein g u o t u m d e n hof will shieszen, d e r soll sein zins vor h e i n richtcn, u n d soll dasz b e s h e h e n vor einem offen g e d i n g e , so d e r meier zuo d i n g e sitzt, u n d sollen dieselben g u e t e r in g u o t e m b a u w ligen. ENSHEIM.s) D i s seind die r e c h t des dingkhof zuo E n s z h e i m . §. 1. E s ist züo wissen, dasz ein k e l l e r zuo S t r o s z b u r g hat einen hof, den m a n spricht ein dinghof, zuo E n s h e i m , u n d ist g e l e g e n in disse wise. u n d geheerent auch in denselben hof g u e t e r e , d e n man spricht h u p t g u t e r ; soll man g e b e n vor s. Martins tag, u n d w e r dasz nit thete, d e r b e s s e r t ein p e n e , die t h u t 2 ß in d e n e h e g e n a n t e n hof. u n d ist auch g e d i n g e zuo mittel h o r n u n g u n d zuo mittel meien u n d a f t e r halm u n d 1) einen andern text siebe s. 440. arch. d. Niodorrh. 6 . 3175. 2) s. s. 440. 3) kanton Geispoltzheim arch. d. Niederrh. 6. 3175.

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ÜNTERELSASZ.

howe. §. 2. Ein ieglicher keller leit von Ordnung einen dirten bannwart, und der git dem meier 2 ß §. 3. So sind auch daselbst 6 hofe, von den gibt man alle jar von ieglichem 17 & und 2 cappen. §. 4. Welcher huober empfahet etwasz gutz, der gibt dem meiger den halben zins zuo erschatz. §. 5. Man soll auch geben dem vogt desz ehegenanten dorfs alle jar 9 untzc und den buober(n) 15 9 . §. 6. So ist auch zuo wissen, dasz der ehegenant vogt schuldig ist und soll dem keller den gebresten des hofes mit seinem gericht erfüllen. §. 7. I n dem jarc als man zalt von Criati ¡jeburt 1418 an unser lieben frauwen achtstc, ') als sie zuo himel fuore, dem man spriehet der ehren, do ist ein dinkhof zuo Ensheim gewesen, und ist dise nachgeschriben urtel geben und erkannt, es ist also erkannt, dasz ein vogt desz dinghofes hern Johans Beck, der nuhen (1. nun) zuo zeiten Jacops und Heinrichs von Hohenstein ist, soll beholfen sein mit seinem gerichtc, und dasz ein meier soll sein zins fordern mit hilfe eins vogts. dasz hand dio huober gcmcinlich erkannt, wer es aber, dasz einer •sein zins nit engebe, so mag ein meiger mit hilf eins vogts denselben pfenden; und sind es tragende pfand, so soll er sio lassen 14 tag ligen; sind es aber essende pfand, so soll man sie 8 tag hinder dem vogt lassen stan, und nit lenger. und wer es aber, dasz man der pfand nit enfinde, so soll man dio gueter verbieten bi 30 ß 0-, und solle dasz thuon also dicke und vi], bisz dasz der zins bczalt würt. R O M A N S W I L L E R . 2) I. 1344. Disz recht hat mein frau die eptissin von Erstcin zu Rumolzweiler in ihrem hove, bann, Steeg und gezwing. §. 1. Und sollen (in) dem vierten jähr ausfahren mit dreizehenthalben rosz, und sollen die rosz stellen auf die hubhöf; und sollen die höve also gebawen sein, das im hinder zu kein shaden mag bcshchcn, und soll vornen zu selber hueten. so solle ein meier mein frau wohl enpfahen, und soll der meier ein schweinich haben, davon er mache gesotten und gebraten, und zwölf newe schiszlen und zwölf neue bechcr. so soll kommen der kuchcn selbdritt zu meiner frauen mit einem shuelcr und mit einem sigristen; und soll der sigrist bringen ein pfund wachsso soll der kirchherr mein frauen des morgens heim führen, und was ihr der meier eins hat geben, (des sol er zwei geben), so soll der meier des morgens selbdritt kommen in des kirchherr(n) hof mit seinem weib und einem büttcl, und sollen bringen 12 newe schiszlen und 12 neue becher. 1) d. i. am achten tage nach Marien himmelfahrt. 2) kanton Wasselonne. arch. d. Niederrh. G. 3175 and 3176. „abgeschrieben aus dem alten dinkhofabuch, welches jahrzahl ausweiset anno 1344".

ROMANSWILLER.

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§. 2. So soll man die grosze glock leuten zu dem dinge und soll lüten mit dem andern mal, untz dasz einer mag kommen zu ende des bannes her heim, und wer zu dem dritten mal nicht daheime ist, der bessert 2 ß S. §. 3. Und würt die glock gebrochen von dem leuten, so soll sie mein frau wieder machen, und sollen 6ie die burger wieder auflienken. §. 4. U n d soll mein frau das ding bannen, und soll das ding besitzen, oder ihr wiztumb oder ihr meier. und so mein frau sitzet, so ist die erste wette des meiers, und soll damit bereiten für die shöfflen. will er darnach nimmer für sie bereiten, so ist das dritte theil der wette der shöfflen, und die hubreht, die da fallen zwishen dem dinge und der jüngsten botshaften. §. 5. Und stirbt ein bidermann oder ein frau, so sollen seine erben, die ihnewendig des banns seind gesessen, das gut inwendig vierzehen nechten empfahen, uszwendig des bannes inwendig vier woclien; und die uszwendig des landes seind gesessen, die sollen frist han jähr und tag. kommen sie dan nit, so soll man darauf jähr und tag tagen und soll in uszwarten zu drei tagen; kommen sie dan nit, so soll mans denen ziehen zu meiner frauen seelgut. §. 6. So soll der meier hueten oder sein knecht; ob er den nit hueten will, so sollen die bürger einen kieszen und soll in der meier setzen. §. 7. So sollen die bürger einen sigristen kieszen, und soll in der meier setzen und der lcutpriester; und soll der sigrist dem meier 1 ß S- und dem lcutpriester 6 und den burgern 1 ohmen weins (geben). §. 8. So man anfeilet zu shneiden, so sollen meiner frauen viehe und des meigers vorgehen und der hirt nach. §. 9. Dieweilen die einungen wehrt, so hat mein frau das recht die einungen (zu) bannen, und der das gebot bricht, der wettet 2 ß. 10. So soll mein frau geben ein vaszelrind, und soll das die hueber finden in des meiers Löf; und wessen rinder es nach gat, der soll es einthun oder soll es zu hof schicken, oder er gilt es, wird es verloren. 11. So han die burger das rccht, wan sie die kirchen neu sparrent, so soll sie mein frau decken, und darnach mein frau das wintertheil decken und die burger das sommertheil und der kirchherr den chor. §. 12. So soll mein frau den briegel heien sieben nacht vor s. J ö r g e n tag, und soll vor s. Johans tag ledig sein, dasz ihr viehe darauf gienge. I I . 1589. Dingkhofsrecht in der meierei zu Rumolszweiler, so der Mueszdinkhof geheiszen und der üoszhof genant würd, im zwing und bann des dorfs Rumolszweiler gelegen, in diese weisz: §. 1. (grenzbeschreibung). §. 2. Diesen dingkhof, so alle jähr den nechsten sontag nach Johannis des heil, teufers tag soll gehalten werden, seind alle huober, welche in diesem hof gueter haben, bei der straf und pecn 2 ß & zu besuchen shuldig und mit einander malzcit

UNTERELSASZ.

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zu h a l t e n ; w i e a u c h bei g l e i c h e r p e e n u n d straf an iedem d i n g k h o f a u s z g e s h l o s s e n w e r d e n so in b e m e l t e m hof keine g u e t e r h a b e n , es w e r e d a n sach, d a s einem d e r o b e r m e i e r u n d einem a n d e r n d e r u n d e r m e i e r mit den g e m e i n e n huobern umb sein g e l t zu z e h r e n crlaupten, w i e d a n auch z w e i e n aus dein d i n g k h o f zu b l e i b e n , sie solches zu thun in alle w e g m a c h t h a b e n . §. 3. W e r a l s d a n die malzeit o d e r imbisz gehalten, u n d v o n d e m meier d i e ürten mit den b u r g e r n von H o g e f t [so die meistershaft in diesem d i n g k h o f d e r .ürten halber mit d e m m e i e r zu m a c h e n sollen m a c h t h a b e n ] *) g e m a c h t ist, u n d so von den e d l e n u n d v a s t e n j u n k h e r n d e n d i e 16 ß 8 B ö c k h e n in diesen d i n g h o f g e g e b e n w e r d e n , an d e r ürten allen h u o b e r n g e m e i n g l i c h a b k ü r z w e r d e n , soll a l s d a n d e r meier f ü r sich selbst o d e r durch s e i n e n dinkhofboten die ürten e m p f a h e n lassen, u n d w e l c h e r h u o b e r a l s d a n seine ürten, wie auch h c r n a c h e r uf Martini eine m e i e r p f e n n i n g von seinen g u e tern in d i e s e m und in d e m a n d e r n d i n g k h o f l i g e n d , wie auch die verfallene r e c h t mit todfällen, k a u f e n und v e r k a u f e n , alsdan und hernacher" innerhalb 14 t a g e n dem m e i e r nicht entrichten u n d bezahlen w ü r d [den also l a n g soll er fristung und zeit der Zahlung halber haben u n d imc v o n dem m e i e r g e b e i t w e r d e n ] , 2 ) so soll a l s d a n d e r meier m u e g u n d m a c h t h a b e n , d e m s e u m i g e n h u b e r [der Zahlung] seinen d i n g k h o f b o t e n zu s h i c k e n u n d in u m b s o l c h e s c h u l d der Zahlung anmanen lassen. f ü r solche m a n u n g soll d e r s e u m i g e h u o b e r n e b e n d e r Zahlung d e r s c h u l d e n d e m meier ein s c h n a p h a a n od-er 3'/a batzen und d e m boten 4 & zu g e l t e n und g e b e n s c h u l d i g sein, thet e r s d a n nicht, so soll im d e r m e i e r 14 t a g w a r t e n ; k o m p t er in s o l c h e r zeit nicht und bezahlet, so m a g im d e r meier seinen d i n g k h o f b o t e n zum ajidern mal s c h i c k e n ; do d a n d e r s e u m i g e h u o b e r , w i e zuvor, d e m m e i e r f ü r sein f o r d e r u n g 3 ' / 2 batzen und dem boten f ü r seinen g a n g 4 & verfeit, bezalt er dan noch nit, s o stehet es w i e d e r u m b 14 t a g u n d 3 t a g [den es aller m a s z e n darmit wie in a n d e r e n frcepgericht soll g e halten w e r d e n ] 3 ) . von solcher f o r d e r u n g g e h e t a b e r m a l s d e m meier ein s c h n a p h a a n o d e r 3'A batzen und d e m boten f ü r seinen g a n g 4 0-. k o m p t er dan in s o l c h e r zeit a b e r m a l s nicht und bezalt, so soll u n d m a g a l s d a n d e r m e i e r s e i n e n d i n g k hofboten zu den v e r o r d n e t e n schöfflen schicken und ihnen uf einen g e l e g e n e n t a g ein g e b i e t e n lassen, uf w e l c h e n t a g (sie) zu e r h a l t u n g des hofs g e r e c h t i g k e i t zu erscheinen s c h u l d i g sein sollen, do d a n von einem ieden schöffcl einzugepieten d e m boten f ü r seine b e l o h n u n g 4 # g e g e b e n w e r d e n soll, w a n d a n nun die schöffelen uf ernenten t a g bei einander in d e s meiers b e h a u s u n g v e r s a m b l e t , soll d e r meier, ehe dan e r sein k l a g t l i u t , z u v o r den schöfflen d e n imbis g e b e n ; und wan d e r s e l b i g v e r r i c h t e t und alsdan d e r m e i e r s e i n k l a g gethan hat, so soll u n d w ü r d a l s d a n von den schöfflen d e r m e i e r g e 1) eingeklammert.

2) wie oben.

3) wie oben.

ROMANSWILLER.

457

fragt, ob er ihnen auch fürterhin kosten und lohn gehorsam sein wolle? wan dan der mcier solches zu tliun versprochen, so soll und würd alsdan durch die schöffel einhellig zu recht erkant, das der huober, so seumig und fellig worden, alsbald und anstatt allen ufgelofenen kosten, und der noch ufgehen würd in dieser handlung, sampt der schulden vernüg und bezahlen soll, thut ers alsdan aber noch nicht, so soll alsdan der meier alle gueter dieses huebers in die meierei gehörig für die schuld und darauf ergangnen uncosten zu seinen banden nemen, diesclbigen wie sein ander aigenthumblich gut, ungehindert dieses huebers und sonst maniglichen, nutzen nieszen und behalten. §. 4. Es soll aber auch der meier von wegen habender gerechtigkeit, so diesen dingkhof in namen und von wegen seiner gn. h. hochermelts capitels inhat und helt, gemeiner burgerschaft zu Rumolszweiler das faselvieh, namblich einen stier und eber zu halten verpflicht und schuldig sein, solcher gestalt und maszen, das der burger vich hiemit wol versehen und die burgerschaft ohne klag sein könne, und wan der faselvieh eines burgern vieh in seinen hof wurde nachgehn, so soll derselbig bürger dem meier sein vieh durch sich selbst oder ein gesind zu haus treiben oder uf den weg heim zu gehn weisen lassen, thete er aber solches nicht, und dem faselvieh hierüber ein schad begegnet, und bewciszlich, das solch vieh in seinem hof gewesen und durch sein versaumnusz zu solchem schaden ursach gegeben worden, so soll derselbige burger dem meier solch vieh ahn alle ausflucht zu besseren und zu bezahlen schuldig sein. I I I . 1589. Der schöfflen dinkhof, so jahrs uf Martini gehalten und der Güthof genant würd. §. 1. In diesem Gutenhof ligen und gehören alle gueter, so in zwing und bann zu Rumolsweiler hieseit der Mossigbach gelegen und an der sommerrain hinauf zihend, und dan uf Allewilcr, Sincrister, Craftstetter und Waszlenbann stoszend; gehet jahrs von iedem acker, wie auch im anderen dem Bösenhof, dem mcier daselbsten 1 meierzins uf Martini zu bezahlen. §. 2. So dan von diesen guetern in diesem wie auch im andern hof etwas verkauft oder kauft würd und der kauf von dem verkiiufer selbst oder durch ein andern ausz der freundschaft abgesagt würd, so gehet von iedem kaufrecht und abkündigung dem meier 5 mas weins. davon den gemeinen hubern 1 masz der meier zu geben schuldig, die übrigen 4 maasz seind und bleibendem meier; die doch alle 5 maszen von dem käufer und wiederabkündiger eines kaufs mit gelt dem meier, wie er den wein zu solcher zeit in der meierei gibt, zu gutem genügen bezalt werden sollen. §. 3. Also ebnermaszen würd es mit todfällcn gehalten, das, wan iemands ausz den gemeinen

458

UNTERELSASZ.

hubern, so in diesen b e e d e n oder in einem hof gueter haben, es sei der hausvater oder sein hausfrauw, durch den zeitlichen tod ausz diesem leben abgefordert würd, so gibet das elteste kind oder erb in die meierei oder hof, darinnen des abgestorbenen gueter ligen, 5 masz wein, davon den gemeinen huebern X masz weins, wie oben gemclt, zustendig; die übrigen 4 masz bleiben dem meier, wie auch von den a n d e r n e r b e n iedem 4 mosz, wo die vorhanden, so glcichermaszcn dem meier, als obstcht, sollen von den erben bezalt werden. 4. W e l c h e recht in kaufen und verkaufen wie auch in todfiillcn ein ieder huber, wie auch diejenigen so darumb Wissenschaft tragen, wan sie durch den meier oder seinen dinkhofsboten befragt werden, sollen anzeigen, bei der treuw und aid damit sie dem hof zugethan und verpflicht seind. §. 5. Es sollen auch in diesem dinkhof den gemeinen hubern, so iemands linder ihnen in der meierei zu aben zehcrcn, wie die huber maszen vo9 den kaufrechten und todfällcn, also auch die 16 ß 8 3-, so von dem edlen und vesten j u n k h e r n BSckhen auch in diesem dinkhof g e g e b e n werden, allen gemcinglich an der ürten zu gutem von dem meier und denen, so mit dem meier die ürten machen, abkürzt werden. §. 6. In solchen dinkhof sollen und muessen in des meiers behausung, so er zu solcher zeit verweset zu Rumolszweilcr, die verordneten 7 dinkhofsschüffel jährlich uf Martini erscheinen und vermög ihrer (1. ihres) gethonen aids, damit sie von dem obermeier zu W e s t h o v e n dem hof zu gut bestetiget w o r d e n , den hof bei seiner wolhergebrachten und von alters gehapter gcrcchtigkeit zu erhalten, alle irrige spenn, so sich zutragen und fürfalicn möchten, zu entscheiden u n d ufzuheben, und das alles nach ihrer gethanen aidspflicht. uf solchen t a g soll ihnen der meier nicht allein den morgen-, sondern auch den nachtimbs sampt dem Schlaftrunk bisz ins bet zu geben schuldig und verpflicht sein. §. 7. I n der zeit aber, wan der morgenimbs uf solchen tag verendet, soll der meier durch seinen dinkhofsboten die grosze glocken zu dem g e d i n g dreimal lassen l e u t e n , und das so l a n g , bisz einer ausz des meiers hof bisz zum end des bannes wol gelin mag, auch also lang zwischen iedem zeichen des leutens still halten. trüge es sich dan zu, das under solchem leuten die glocke brechen wurde, sollen die hoch vorermelte gn. h. dieses dinkhofs dieselbige wieder zu machen schuldig und die b u r g e r dieselbe wider ufzuhengen verpflicht sein. §. 8. E s sollen auch hochgenante gn. h. anstatt des p f a r h e r s den cohr im bauw halten, wie auch das wintertheil am fordern bauw der kirchen decken, und die burgerschaft das sommerthcil. t r ü g e es sich aber zu, das man die kirchen neuw mueste sperren, soll es gleichfals mit derselbigen wie vorgemelt gehalten werden.

NEUGARTHEIM.

N E U G A R T H E I M .

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')

D a s s e i n d die r e c h t e n des d i n k h o f s zu N e u g a r t h e n , so man j ä h r l i c h e n auf s. C a t h a r i n a t a g den h u b e r n v o r l i e s t . § . 1. S p r i c h t man zu r e c h t , das d e r d i n k h o f all j ä h r a u f s . Catharina t a g solle gehalten werden umb zchen uhr vormittags die stund a n g e s e t z t , doch soll zuvor d r e i m a l g e k l o p f t w e r d e n . §. 2. So lassen die h e r r e n des d i n k h o f s d e n d i n k h o f , so auf s. C a t h a r i n a t a g g e f e i l t , u m b d e r h u b e r n b e s s e r e u n d füglic h e r c g e l e g e n h e i t in d e m h e r b s t s a m l e n . § . 3. W e l c h e r uf d e n bestimmten d i n k h o f s t a g zu s o l c h e m d i n k h o f g e h ö r i g n i c h t zu g e d i n g e g e h t , d e r b e s s e r t 2 ß, und wo e r zu z e h e n u l i r c n n i c h t z u g e g e n ist und e r s t h e r n a c h k o m b t u n d sich n i c h t f ü g l i c h und wohl v e r a n t w o r t e n k a n n , s t e h e t s o l c h e s zu d e r h u b e r n erkantnusz. § . 4 . W e l c h c r von den d i n k h o f s g u t e r n e i n e r o d e r m e h r s t u c k u m b s i l b e r o d e r g o l d kauft, d e r s e l b e ist d e m d i n k h o f ein h u e b e r r e c h t v e r f a l l e n , n e m b l i c h e i n e n h a l b e n o m e n w e i n , d a r a n d e n h u b e r n zwei theil und d e m d i n k h o f m e i e r e i n theil gebühret. §. 5 . S o d e r j e n i g , so ein d i n k h o f g u t k a u f t und zuvor k e i n h u b e r ist g e w e s z , d e r s e l b i g ist d e n h u e b e r n ein e i d m o s z u n d ein satzmosz zu g e b e n s c h u l d i g ; und wo ein todtfall g e s e h i e h e t , s o l l e n des a b g e s t o r b e n e n e r b e n , so e r h u b e r g e w e s e n ist, so v i e l d e m s e i n d , ein h u b r e c h t , n e m b l i c h e i n e n h a l b e n o h m e n w o i n s und einen h u b e r g e b e n ; im f a l l a b e r dio e r b e n sich e i n s a u s k a u f s v e r g l e i c h e n w.ürden, s o l l e n es bi o b b e s t i m b t e r m e i n u n g d e r v e r k a u f t e n d i n k h o f s g u t e r n h a l b e n v e r b l i e b e n und s t a t t u n g g e s h e h e n . §. 6. S p r i c h t m a n a u c h zu r e c h t , wo e i n e r von d e n h u b e r n u f o b b e s t i m b t e n t a g s e i n e zins n i c h t a b r i c h t e t u n d b e z a h l t hat, so soll d e r m e i e r v o n w e g e n s e i n e n h e r r e n zu sich n e h m e n e i n e n l a n d m a n , e i n e n h u b e r und e i n e n z u b e r , und d e m j e n i g e n , so s i c h s e i n e n d i n k hofszins zu g e b e n w i d e r s e t z t e , f ü r sein haus g e h e n und s o l c h e n ausstand f o r d e r e n , g i b t d e r s e l b i g s e i n e n zins v o r m i t t e r n a c h t olino w e i s z e n o d e r r o t e n w e i n , und n i c h t v e r f ä l s c h t o d e r w ä s s e r e t , so h a t e r g e n u g g e t h a n , und solle d e r m e i e r d e n s e l ben w e i n n e h m e n ; u n d w a n n d e r h i n t e r s t , so an d e m z u b e r t r ä c h t , h a l t , so soll i h m e d e r v o r t e r s t a u f h e l f e n ; halt a b e r d e r v o r d e r s t e , so s o l l d e r h i n t e r s t e f o r t g e h e n . § . 7. Welchcr a b e r sein zins auf s. C a t h a r i n a t a g u n d b e s t i m b t e zeit n i c h t g i b t , d e r s t e h e t ü b e r des m e i e r s w i l l e n , alsdann solle d e r m e i e r zu sich n e h m e n e i n e n l a n d m a n n und einen h u b e r , und das d i n k h o t s g u t , d a r a u f d e r ausständig zins s t e h e t , v o l l e n d e n d r e i mal ie zu v i e r z c h e n t a g e n v e r b i e t e n ; und wo d a s s e l b i g v e r b o t e n g u t ein r e c b ä c k e r ist, so solle d e r m e i e r a l l e m a l ein r c e b s t o c k d a r a u f a u s h a u c n ; ist es a b e r ein f c l d s t ü c k , so solle e r a l l e m a l mit e i n e r r c i t h a u c n ein g r u b e n d a r a u f d e l b c n und a u s h a u e n , und w a n n d e r j e n i g , d e m s o l c h e s g u t v e r b o t e n 1) kanton Truchtersheim.

aus dem Honauer cartular.

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UNTERELSASZ.

ist, darein gehet oder darauf fahret, so bessert er alleweg 3 0 ß ; und wäre es sach, das es ein hofreith wäre, davon dinkhofszins gehet, und von -wegen des ausstands verboten würde, solle es der 3 0 ß & gleicher gestalt gehalten werden, kombt aber dern einer in zeit der vierzehen tagen und richtet seinen zins sambt den costeü ab, so mag derselbig wider zu seinem gut stehen; wo nicht, so sollen die güter in der dinkhofsherren händen stehen, und sollen die 3 0 ß & also verthcilt werden: die huber sollen haben zwei theil und die dinkhofsherren ein theil. §. 8. Spricht man auch zu recht, wo die dinkhofsherren zu herbstzeit bettüchern notdürftig sein, so solle der sigrist ihnen solche l ü f e r n ; für solche seine mühe sollen ihme die herren einen halben ohmen wein g e b e n ; und so die herrn den sigrist zu gast bitten, kömbt derselbig mit hangender hand, sehen sie ihn desto lieber. §. 9. S o sollen die dinkhofsherren ihrem meior alle j o h r geben für seine belohnung ein shrot wein, das ist vier ohmen; davon soll er den hubern g e b e n einen halben ohmen, und darzu ein musz für 1 ß & und ein braten für 1 ß und so er ihnen bessers gibt, danken sie ihme desto besser. §. 10. Spricht man auch zu recht, das der meier den hubern bis umb mitternacht feur und liecht solle vergebens geben, und wo zwei mit einander spielen, so soll der meier ein drittmann geben. §. 11. Spricht man auch zu recht, wo zwei mit einander zu Unfrieden würden, als das sie mit einander zu ropfen oder dergleichen kämen, so sollen dieselbige zwischen den vier wanden des dinkhofshaus vertrag e n und entschieden werden, doch soll sich keiner darauf verlassen. §. 12. W a n n es sach wäre, das die dinkhofsherren umb ihre reeben und höf markstein dürfen, so sollen die huber solche in ihrem costen setzen und aufrichten, doch das solches auf s. Catharina g e s c h i e h t ; wo sie aber solches an einem andern tag thun müssen, so sollen sie es in der dinkhofähern costen thun. §. 13. Spricht man auch zu recht, das ein ieder (der) in diesem dinkhof kombt und zu einem huber angenommen wird, derselbige soll auf diese artieul, dieselbige ohnverbrüchlich zu halten schwörcn, dazu auch^ was für dinkhofgütcr verändert und für hubrecht verfallen, bei seinem eid anzeigen. PFETTISHEIM.') 1340. D i e erwürdigen wolgebornen und edcln herren dcchan und capitel des hohen stift zu Strasburg haben einen wissenthaftigen dinghof zuo Pfetisheim. darin soll ding sein jarlich uf s. Erharts tag, und alsdann sollent alle hueber, die solche 1) kanton Truchtersheim.

archiv des Niederrheina G. 3176.

PFETTISH. KLEINFRANKENH. REIT WILLER.

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gueter besitzend die da zinsent, in disen hof gegenwertig sein, Bei den eiden so sie dem hof geben hant. una wellicher nit gegenwertig -wer, der bessert den huobern ein halb viertel wein, und sollent die vorgenanten herren den huobern l ß 3 schenken zuo steur zu der ürten '). KLEINFRANKENHEIM.2) 1307. Dis sint die reht, die do hccrent in der eptissin hof von Nidermünster, der do lit zuo Frankenheim. §. 1. In disen selben hofe heerent 3 huoben; het iegelich 30 acker, der huoben git iegelich jerlich 8 quart guotes rocken und 3 cappen. §. 2. I n disme selben hove ist ding an dem ahten tage noch s. Martins tage, und welich huober des tages hie in disme hove nut ist, der wettet 2 ß. §. 3. Daz korn daz die huober gebent und cech die cappen süllent die huober mit ir selbes kosten bringen und antwurten zuo s. Nabor under Nidermünster; und darumbe, der sin korn under den huobern oder die cappen nüt hetten gegeben vor dem d i n g e , der wettet 2 ß, chewile er nut viirrihtet h e t ; würt der wette so vil, der meiger sol ime daz guot verbieten; vert er druf darüber, er het gefrevelt, und also dicke er daruf vert, daz ist ein frevel, des frevels sint 30 ß 1 3-. §. 4. Der desselben guotes üt enphohet daz in den hof heeret, der git dem meiger ein viertel wines und den huobern zwei vierteil wines. REIT WILLER.3) I. 13. jh. §. 1. Hec itaque nostra novillaris ccclesia, constructa in honore apostolorum Petri et Pauli, habet apud villam Routebe nun cup ata m 16 mansus censuales, quorum quisque persolvit in placito ad natales 2 uncias, in placito pascali tantum. §. 2. Habet etiam ibi quartam partem unius mansus solventem ad pascha 10 den., et ad natales unum capponem et unum panem 3) das übrige wie der rodel von Griesheim (s. 447). 2) kanton Truchtersheira. archiv des Niederrh. G. 1449. ebenda steht auch der bd. 1, 744 abgedruckte text, und zwar mit folgenden abweichungen. s. 744 z. 4 1. ein eid st. in eid. z. 15 1. 2 st. 7. z. 17 1. doch allweg st. allweg. z. 31 1. wider zu st. zu. in der letzten zeile 1. demselben huprecht nemen st. demselben behalten, s. 745 z. 5 1. derhalb st. deshalb, z. 16 1. Thomans st. Johannis, am schlusz ist anzufügen: „Und welches jars sich aber begebe, das s. Thomans tag uf einen freitag fallen würde, do dann das mehrerteil der huober gen Strasburg zue mark fahren und andere ihre notwendige geschäft phlegen auszurichten, so sol alsdan der dinkhof fürgeschlagen und uf den sontag nechst darnach körnenden gehalten werden." 3) kanton Truchtersheim. archiv d. Niederrh. G. 5729 und 5905.

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UNTERELSASZ.

et quartale vini. §. 3. Habet in eodem pago dimidium mansum salice terre, cuius hercdes solvent in festo s. J o h a n n i s 20 den. et wisungam dimidium annualem, arietem integrum sive integrum agniculum, et 2 quartalia vini et 2 panes; et in festo s. Martini 15 den. §. 4. Habet etiam salice terre dimidium quartale, solvens in festo s. Johannis 4 den. et in festo s. Martini 3 den. et obulum. §. 5. Habet in codera vico salice terre 3 agros et dimidium, qnorum heredes solvent in festo s. Martini 7 den. §. 6. Habet etiam penes eandem villam salice terre integrum quartale et dimidium et 2 agros, de quibus deberent solvi in festo s. Martini et s. Johannis 26 den. et obulum ; sed hie census permissione abbatis redditur in placito cum ccnsu mansualis terre. §. 7. Habet etiam in villa salice terre 10 curtes, quarum quinque site in inferiori parte vie pcrsolvunt in festo s. Martini singula 2 O-, et quinque site in superiori parte persolvunt singula 4 §. 8. Reddent etiam ecclesie curtes wisungam in festo b. Thomae, quelibet 2 capponcs et 2 quartalia vini. §. 9. Prestabit etiam quelibet tectum abbati sive preposito suo, ad tria placita, et collocabit 2 cquos cum administratione stabuli et straminis. §. 10 Habet in cadem villa 4 cellariorum loca penes atrium ecclesie, quorum quisque persolvit in festo s. Martini 2 §. 11. Habet etiam ibi duas curias, quarum una solvit in festo s. Martini 5 altera 3 Ü-. §. 12. Habet in eodem pago quoddam pratum, quod erat de allodio cuiusdam Folmari, cuius heres solvet in festo s. Petri 2 0-. §. 13. Habet etiam ibi duas curias, vulgariter rebehofe, que persolvunt annuatim 7 quartalia siliginis, infra festa natalium assumptionis beate Marie virginis. §. 14. Prefati 16 ccnsuales mansus reddent singuli advocato in placito ad natalcs duos sumbrinos .avene, quod dicitur bancorn, dominicalis mensure. §. 15. I l e r e d e s eorumdem mansuum debent se presentare in tribus placitis, ad discerncndam iusticiam curio. §. 16. Et hoc sciendum est, quod, si quis successerit hereditati alicuius, infra 8 dies eam reeipiet. quem si preterierit terminum, emendationi 2 soüdorum subiaccbit. dabit autem abbati pro suscipicnda hereditate tantum ad honorem, quantum de ccnsu. dabit etiam ad bannum 4 quartalia vini, cuius 2 partes contingunt abbatem, tertia pars advocato; et 4 quartalia vini dabit mansionariis. §. 17. Si quis vero in exsequendo totius iuris tenore n e g l i g e n s fucrit, etiam in tribus placitis eorumque vocationibus citatus non resipucrit, eius hereditas cxaminationc mansionariorum diiudicetur ; et eorum testificatone et introductionc securi eant et restituantur, sub defensione ipsius advocati. pro qua introductione habebunt 5 ß . §. 18. Quod si eorumdem bonorum heres reconciliari voluerit, primo restituet; preterea emendationi 30 solidorum subiacebit, quorum due partes contingunt abbatem, tertia advocatum ; et deinceps nullius acccrsicionis per cmendationem partieeps erit, preter solam emen-

REITWILLER.

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dationem publicationis. deinde predictus heres, administrato totius servitutia iure, restituatur hereditati sue. sì vero post publicationem non reconciliatus eisdem bonis se temere ingesserà, abbas una cum advocato eum coram provinciali iudice super temeritate proclamet. Il- ') Dis ist des hofes recht zu Reutburen. §. 1. An dem nechsten mentag nach dem zwanzigestag, welcher hüber zìi Reutburen nit enzit komet zu dem urteil, der brücht dem meiger 2 ß welicher umb sinen zins büttet bi siinnenschin, der hat 14 tag zil; aveller aber sinen zins nit engit noch gebiitet, der bruch dem meiger 2 ß donoch über 14 tage, weller hüber dem urteil nit enzit (nach)kompt, der brücht aber 2 ß und der sinen zins oder sin pfand nit engit uf dem obgenannten tag, der bruch dem meiger aber 2 ß die dann pfand gent, den soll man si acht tage enthalten und soll sU darnach schicken uf einen feilen merkt und soll su verkoufen, wand was man an dem pfand uszgit ; so soll man darnoch die güter angrifen mit eim gebot noch des hofs recht und gewonheit; von demselben gebot gehoeret dem meiger 2 ß & zu; also dicke er ein gut verhütet, also dicke gehörent dem meiger 2 ß & zu von dem gebot, noch den 14 tagen über acht tage so ist der dritte gedinge in aller der moszen als man das erste haltet, also haltet man auch das dritte. §. 2. Ouch ist ein ding an dem mentag uszgend der osterwuchen. wclicher huber do nit enzit kompt zu dem urteil, der brücht dem meiger 2 ß und wer sin zins bittet zwisclicnt der zwein hornbloszen, der bat 14 tage zil. wcller aber die zins nit engit noch entbüttet, der brücht dem meiger 2 ß donoch über 14 tage, welicher hüber dem urteil nit enzit kompt, der bracht dem meiger 2 ß oder der sin zins oder pfand nit engit uf den obgenanten tag, der bruch dem meiger 2 ß 0-, die dann pfand gent. §. 3. Ouch ist zu wissen, wer des gütes it erbet, der soll es in achtagen entphon ; ubersitzet er das zil, so bessert er 2 ß S dem meiger, und also dick er das zil übersitzet, also dick bessert er 2 ß O- dem meiger. §. 4. Wer aber des gutes it enphohet, ein ieder erbe soll dem abt zu erschatz geben so vii zu enphon, also vii er zu zins git. er soll ouch geben 4 quart wins, do gehörent ein zweiteil dem apt zu und das dirteil dem vou^t, und soll ouch 4 fiertcl wins den hubern geben. §. 5. er des hofs recht versumet und zu den drigen dingen nit cnkompt und versmahet zu komen, so er berufet würt oder geladen [so zü], des erbgüt sol stan zü der hüb(er) urteil und ussprechen ; und noch erkantnisz [und das güt zu ziehen und in zü setzen] so soll im ein vougt beholfen sin und verkun1) abschrift aus dem 16. jh.

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UNTERELSASZ.

d e n , das sie m e g e n t sicher g o n und w a n d e l n u n d e r d e m schirm des v o u g t s ; und umb dasselb güt zu ziehen und in zii setzen, so süllent haben die hnber 5 ß die 5 ß & soll dos vougts (1. guts) erbe vor abgeben den hubern, wil er wider zu dem guot ston, u n d soll darnoch verfallen sin ein frevel, das ist 30 ß do gehöret ein zweiteil dem abt zü u n d daz dirtcil dem vougt. §. 6. O u c h wenn der erbe also sin bcss c r u n g und frevelkeit richtet und überkompt, so soll m a n in wider in sin erbe setzen, ist es aber, da3 er sich d e r g u t e r frevelich underziehet, nochdem als es im verkündet ist, ee er die besserung u n d frevelkeit richtct hat, so soll in der abt und der vougt umb die frevelkeit vor dem lantrichter ansprechen und die gericht anrifen, die obgenanten zinse und ouch die recht zu halten, also wir sie gehöret hant von unsern forfaren, bi dem eide den wir dem hof gethon hant. WANGEN.') Verzeichnung etlicher artikcl und puneten, so die b u r g e r zu W a n g e n ire alte Statuten und gerechtigkeiten n e n n e n , die si auch der frau abtissin und capitel lassen f ü r b r i n g e n mit b e g e r , si dabi handzuhaben. U n s e r alte Statuten nnd gerechtigkeiten d e r statt W a n g e n . . 1. Erstlich so haben die von W a n g e n ein freien zug, also as ein ieder b u r g e r daselbs sein b u r g k r e e h t ufsagen möge und h i n w e g ziehen, wann er will, unverhindert, auch wider dahin komen, so er das nit unehrlich beschuldiget. §. 2. Zum a n d e r n , so ein burger g e g e n der oberkeit oder iren amptleutcn beclagt und das recht daselbs a n r u e f t e und leiden möchte, inen darbei bleiben lassen und nit weiter g e t r u n g e n , auch nicht in den t h u r n g e l e g t w e r d e n soll. 3. Zum dritten so haben die von W a n g e n die freiheit ie und allwegen gehapt, das si mögen in irem bann vischen, auszgenomen d e r Herren wasser belangen, auch Voglen, r e b h u c n e r und b a s e n fahen, u n d allwegen f ü r ein freie burstbann gehalten worden. §. 4. Z u m vierten ist es ie und a l l w e g gewesen, so ein burg e r gefrevelt u n d derselbig b e g a n g e n frevel von der herrschaft oder iren amptleuten in j a r s zeiten nit gefordert, alsd a n n derselb todt und ab g e w e s e n und nicht weiter darumb angeclagt worden, auch nit m e h r zu geben schuldig gewesen. §. 5. Zum f ü n f t e n so haben ouch die von W a n g e n von irem eignen gcweclis des weines nie keinen zoll geben, d a n n seith e r der edlen einer von W a n g e n zu Herliszheim gefangen worden, naclivolgends in bestimpten brauch komen und also aufgestigen, biten und begeren undertheniglich dise unsere grefse Beschwerden widerumb abschaffen und uns armen underthanen solchen zoll zu stellen, stot uns g e g e n e. gn. undertheniglich zu beschulden. §. 6. Zum sechsten so ist ie 1) kantonshauptstadt.

archiv d. Niederrh. H. 2713.

WANGEN. VENDENHEIM.

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und a l l w e g bei den alten in rievigem brauch gehalten worden, so ein sehultheisz ein verbot gethon g e g e n heimischen oder f r e m b d c n , darumb im g e b e n 4 es sei dann einer g e f r ö n t oder gefangen 'worden, dasselb gethon 2 / 3 4 5-, auch m kurzen j a r e n in miszbrauch komen und ietzund von eim ieden verbot genömen würt, biten wöllen, dasselb auch ab(zu)sch'affen. §. 7. Z u m sibenden, die weinbet belangen, ist auch ie und allweg der brauch und recht zu W a n g e n gewesen und nie anders von unsern voreitern g e h ö r t noch gehalten w o r den, das man eines ieden jars zu herbstzeiten nach gelegenheit desz gewechs g e b e n h a t , und nit weiter g e t r u n g e n worden. §. 8. Z u m achten so haben die von W a n g e n iewegklich den stattgraben in h a n d e n gehapt und denselben mit grasz und holz genossen, ohne intrag der herrschaft, uszgenomen in etlich j a r e n sich der sehultheisz und der bot uuderzogen; verhoffen unser in gnaden zu bedenken. §. 9. Z u m neunten so ist unser alter lierkomendcr brauch, so man d e n zuber im herbst ufgehenkt, so sollen die würt die alt masz geben untz uf Martini, und kein ungelt davon schuldig gewesen. §. 10. Zum zehenden und letsten ist auch d e r e r von W a n en aber (alter ?) brauch und nie anders bei den voreitern gealten worden, so die zehend tr.it ( b r o t ? ) im herbst gelaufen, das ein ieder capitelschaffner allen tag, so man das g e f o r d e r t u n d begert, uf die burgerstubea geben (soll) zwo masz wein, nie abgeschlagen worden.

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VENDENHEIM.') Disz seind die recht des landgraven von Etaasz in dem dorf zu Vendenheim. §. 1. A n dem nehsten sontag vor s. Martins tage so soll der landgrave senden sinen boten in das dorf, sin recht zu vorderende zu eine heimburgern. so soll der heinburger nemen vier pferd und einen wagen und soll seinen des vorgenanten heren recht von hofe zu hofe (samlen). w e r e aber, das der h e i m b u r g e r das nit endete, so soll der ietzgenannt h e r r e oder sine böte die rinder n e m e n und treiben zu Vendenheim in einen hof, untze im sein volle sines rechten beschicht. §. 2. Ist aber, das der vorgenant h e r r e oder sine boten essen in dem dorfe, so soll zu rechte ein ieglicher mann, der do essen will, der soll bringen ein h u n an seiner hant. und hant die lute, die do essent, zu recht von dem h e r r n oder von seinem boten vier Schilling pfenninge S t r a s b u r g e r vor zu d e m würte zu einer rechte [zu rechte]. §. 3. So git man ime des vorgeschriebenen tages von den frihen hofen sechs und zwenzig viertel habern und funfthalb sester von den rindern, die in die hof g a n d ; und was rinder us den a n d e r n hofen gand, da soll iedes rind g e b e n zwen sester habern, namblich zu rechte zu dem h a b e r n den die frihen hofe g e n t , da sol man 1) kanton Brumath. Bd. V.

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ie zu dem sester geben einen hölbeling dem vorgenanten herrn zu einer rechte. §. 4. Dis sind der lute recht zu Vendenheim ietzgenant g e g e n dem vorgenanten herrn, das si recht hant in dem holz zu hauwen vor s. Martins tag untze zu g. Thomas tage vor wihenachten, von iedem sester habern ein fuder holzes mit sechs pferden zu furende uf den hof. §. 5. Und hant die rechte, das si die -weide nutzen sollent in dem holz, allcdiewile das si mögen, und soll inen das nieman wehren. §. 6. Ist aber, das noit das dorf von Vendenheim anegohet halb, so sol der vorgenant herre die lute enthalten mit ihren rindern [rindern] zu Brumat in sime hofe. §. 7. Und ist auch ihre recht, das der rinder von Vendenheim tränken sollent in der Sornen oberhalb der rinder von Brumat in dem schirme des vorgenanten herrn. §. 8. W e r e auch, ob das geschehe, das die lut wurdent gepfendet in dem holz, so sol der herr die pfand widergewinnen von einem werde zu dem andern werde. §. 9. Ir recht ist auch, das der herre haben solle zwene förster, und sol einer sin von dem dorf zu Vendenheim und der ander von Brumat, der lute rechte zu gewinnende, die in den recht sint da von Vendenheim; der ietzgenant herr git den vorsteren von dem habern sines rechten vier viertel habern zu recht. §. 10. I r recht ist auch, wann der hirt nachtes us dem holz faret mit den rindern, so solle der hirt tragen dürre holz, was er an eim steckele getragen m a g ; darumb git der hirte den vorsteren ein virtel weins zu recht, und wer vorfert, der sol den förstern die besserung geben, und das brantholtz sol der vörster sein, darzu ist niemand so alt, der die recht verdenken kann, und sol die besserung des herrn sein. §. 11. E s soll auch niemant in die weide fahren, dann der zu Vendenheim seszhaft ist. §. 12. Dis sind die zins des habern und helbeling, die die freien hof gent zu Vendenheim dem landgraven zu E l s a s z uf den nechsten sontag vor Martins tag. des dinkhofs gefeil stehen in sieben und vierzig posten uf einem pergamenen rotul geschrieben, so die gemeind hinder sich hat. L A N D E R S H E I M . ») 13. jh. §. 1. Habet (ecclesia novillaris) in Lantersheim 5 mansos, quorum quisque solvit in festo s. Martini 5 ß et 2 sumbrinos avene, maurimonasteriensis mensure, et 1 O- ad secandum fenum. §. 2. Primo die post festum s. Marci Offerent se heredes eorumdem mansuum ibidem placito, ad discernendum iusticiam curie, dabuntque abbati seu preposito suo unciam denariorum, 1) kanton Masmünster,

archiv des Niederrh. 0* 5729.

LANDERSHEIM. SESSELSHEIM.

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cum administratione prandii ea die convenienti». §. 3. E t sì alicuius querimonie causa in eodem placito terminata non fuerit, uaque ad certaa vocationes difieretur. §. 4. Que si adhuc indiscussa permaneret in placito revoluti anni, _is, qui est in querimonia vocatus, emendationi subiacebit. cuius emendationis ena talis e s t : quociens pro querimonia citatus defuit, toties uorum solidorum satisfactionis reus habebitur. quod si forsitan temeritatis audacia satisfactioni restiterit, eius hereditas, sententia mansionariorum, indicto 14 dierum spatio, eorum introduetiono per advocatum publicabitur. §. 5. Sunt etiam ibi quedam curtes eosdem mansus attingentes, in quibus collocari debent equi et ministri abbatis sire prepositi, cum administratione feni et straminis. quarum si aliqua absque edificio domus fuerit, possessor eiusaem emendationi duorum solidorum subiacebit. §. 6. Pro suseipiendo hereditatis honore dabit herea medietatem census. S E S S E L S H E I M . ') 1529. § . 1 . E s haben die ehrwürdigen hoch und wolgebornen herren h. thumbdechant und capütul hoher stift Strasburg ein wissenhaften dingkhof zu Sesseltzheim. darin sol man dingkhof haben alle j a r u f den negsten sontag nach s. Johanns tag zu sinithen (1. sinihten). §. 2. Und sol man den dingkhof anfahn umb den mitag ungevehrlich. und soll der thumbherren obgenant gewise botschaft oder ir gnaden meier zu Sessoltzheim den dinghof besitzen und ire zinsbucher und uszstand hupTecht einforderen und fragen, ob sich kein guot, so zinst in hof, [sich] verändert hat? §. 3. Und sollen auch die huober, so zinsen in den gemelten hof, si seiend zuo Sessoltzheim, A l tenheim, Lupfstein, Leutenheim oder Guogenheim, bei iren eiden so si dem hof gethan, zugegen sein und dem hof sein recht zusprechen una handhaben, und sind disz die recht des hofs wie volgt. §. 4. Zum ersten so sollen alle die hueber, so zinsen in den gemelten hof, zugegen sein, wie Yorgedacht, und bei iren eiden, so si dem hof gethan, ansagen, was sich für gueter verändert haben. §. 5. Welcher huober nit zum dingkhof kerne und zugegen were, weil der dinghof ward, ohne erlaupnus des meigers oder der huober, der bessert den huobern 4 maszen wein und dem meier auch so vii. §. 6. W e l cher huober auch nit gegenwertig ist zum ersten urtel, so der meier zu dinghof sitzt, derselbig bessert oder verbricht 6 §. 7. Welches guot, so in hof zinset, verändert würd, es sei erb oder lechn, sol derjenig, so samlich guot empfacht, eben dem meier zu ersatz 4 maszen wein, den huobern auch maszen huoprecht. §. 8. E s soll auch ein ieder, der sam-

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1) kanton Hochfelden. arebiv d. Niederrh..G. 3176.

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UNTERELSASZ.

lieh verändert guot empfacht, dem meier geloben u n d schweren, zu uns in dingkhof zu g e h n und dem hof sein recht zu sprechen u n d handhaben, auch dem meier gehorsam von des hofs w e g e n s e i n ; und so -wann er gelopt het, so soll er geben zu huoprecht den huobern gemeinlich ein masz wein zu verzehren. §. 9. Es sol auch der meier ie zu zeiten von wegen meiner g n . h. vom capitul egenant geben uf genanten dingkhoftag den huobern 4 maszen wein u n d f ü r 4 3- brod zu steur, in d e r irten zu verzehren. §. 10. Es ist auch recht in disem hof, wann es sich begebe, das irthumb w u r d e und die zins dem meier uf ehegemelten dingtag nit gericht wurden, das der meier m a c h t sol haben von meinen gn. h. w e g e n obgedacht das guot zu verbieten mit 6 mannen, und sollen dieselben 6 mann macht haben uf das guot zu zehren über acht tag negst nach dem dingtag, und alsdann lugen, ob si den meier weisen könden bei iren trewen uf gedachten t a g ; und w a n n si den meier uf genanten tag nit weisen könten, so sollen alsdann ü b e r acht t a g nach den vorgenanten acht tagen alle die huober, so dem hof gelobt und geschworen, bei dem meier erschinen und macht haben uf daz guot zu zehren und alsdann bei i r e n trewen u n d eiden, so si dem hof gethan, den meiger weisen nach dem aller besten so si k ö n d e n oder mögen, damit dem hof sein recht beshehe und kein abbruch begegne, und samlich guot zu meiner gn. h. h a n d e n und gewalt mit urtel sprechen und e r k e n n e n ; und wahin das der m e h r e r tbeil der u r t e l fallet, soll allen costen uszrichten und bezahlen. §. 11. W e n n samlich irthumb mit urthel uszgericht, der meier gewisen und das guot f ü r zins, brüch und uncosten zu meinen gn. h. h a n d e n und gewalt gesprochen wurd, und sich b e g e b e n w ü r d e , das iemand kerne in j a r u n d tag nach samlicher u r t e l und dem meier richtet sein zins, brüch, huprecht u n d allen uncosten, so daruf gangen, so soll demselbigen das guot, darumb die irrthumb gewesen, widerumb zu handen gestelt w e r den. so aber niemand kam und sambliches thete, wie obstat, so sollo das guot forthin ewiclichen in meiner gn. h. gewalt u n d handen f ü r eigen bleiben und si macht haben damit zu handien als mit a n d e r n iren gn. eigen guetern ungcvehrlich. U n d ward dise rodel ernewert uf sontag negst nach J o hannis baptiste anno 1529. OLVISHEIM.») 1493. §. 1. Z u m ersten so soll ein iegelich gut, das do heefig ist, sin huober uf den dinghoftagen, das ist nemlich uf s. J o hanns tag zu singichten, zu rcchter zit, das ist w a n n der ding1) kanton Brumath. abschritt aus dem 16. jh. im archiv des Niederrh. G. 5705.

OLVISHEIM.

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hof zu Katzfelt gehalten würt, alsdann soll man disem dinghof zu Olvisheim gehorsam sin und auch halten under der linden oder an den enden wo der meier sitzen wurt ungeverlich, sol der huober htefig gut verston zu ringe und gedinge, urtel und recht sprechen nach clage und antwurt, also ferre inen dann sin Vernunft wiset. §. 2. So soll ein icder huober, der do zu Olvisheim huslich sitzet, bringen ein stroseil mit hoge, obe der meier ufstcet; das soll man dan geben den frcemden huoberen, die do mit inen usbindige pferde bringen; und ob er an sollichcn hogebringen ungehorsam würde, bricht er 2 ß §. 3. Wellicher huober also sumig und ungehorsam ist, also balde dann die huber ufgestont, so hat er verbrochen dem meier 2 ß daruf mag der meger, ob er wil, zwen huober nemen, obe er die anders haben m a g ; kan er die nit haben, ein huober und ein lantman; und denen ein mosz wins geben, zu gedenken das der ungehorsam gewesen ist, das also stcen 14 tage soll, wann die 14 tage von dem dinghof an verschinnen sint, und ist der, der do ungehorsam gewesen ist, do zwuschent nit mit dem meger uberkummen umb zins, verbruch, costen oder schaden, so hat er aber verrochen 2 ß daruf so mag der meger das gut verbieten bi 2 ß 9- und zwen huober darzu nemen, obe er die haben m a g ; kan er die beide nit haben, ein huober und ein lantman; und den ein mos wins geben, sollichs zu gedenken, und das dem, der do uf dem gut gesessen ist, houwet oder halmet, zu hus und hof verkinden; wer aber niemant daruf gesessen, so soll er es dem zu hus und hof verkinden, des die eigenschaft ist, also verre er inen haben oder hantreichen mag, und disz soll ston acht tage, wann also acht tage verschinnen sint, ist der ungehorsam mit dem meger nit umb zins, bruch, costen und schaden uberkummen, so hat er die vorgesohribene 2 ß & dem meiger verbrochen; also steet uf denselbigen tag 6 ß & und 2 mosze wins. daruf so m a g der meiger daz gut zum andern mole verbieten umb 2 ß $ und zwen huober nemen, obe er die haben mag, und inen ein mos wins geben, sollichs zu gedenken, und das dem, der uf dem gut gesessen ist, houwet oder halmet, zu hus und hof verkinden; wer aber nieman uf dem gut gesessen, dem, des die eigenschaft ist, also verre er inen hantreichen mag, und daz soll ston untz an den dirten tag. wann derselbe tag verschinnen und der ungehorsam mit dem meger umb zins, bruch, costen und schaden nit uberkummen ist, so hat er aber 2 ß 9 verbrochen; also s t e t es 8 ß & und drige moszen wins daruf; so mag der meger das gut zum dritten mole verbieten und den zwen huober(n), ob er die haben mag, aber ein mos wins geben, sollichs zu gedenken, und soll daz verkünden wie vor steet, und das soll ston zwerichs über naht, uberkummet dan der ungehorsam aber nit mit dem meiger umb zins, bruch, costen und schaden uf denselbigen tag, so hat er aber verbrochen 2 ß & und 4 moszen wins; daruf so mag der meiger das gut zum Vierden mole verbieten bi 30 ß & und zwen huober

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(nemen), ob er die haben mag; kan er die nit haben, ein huober und ein lantman; und den ein mos wins geben, sollichs zu gedenken, und das dem, der uf dem gut gesessen ist, verkünden zu bus und zu h o f ; ist aber niemand uf dem gut gesessen, dem, des die eigenschaft ist, also vorre er inen hantreichen mag; daz soll stonjore und tag,und fueret do zwuschent iemants uf oder abe demselben gut, der verbrieht zu iedem inole, als er daruf und darabe faret, 30 ß & dem meiger. wer es aber, daz [das] einer acker under demselbigen gut ligende hat, die er eren wolt, und machet an iegelichem ende ein furhoupt, der verbruchet nit me dann 30 ß wann das gut jore und tag also gestanden ist, das sich niemants des annemen wil, so soll der meger daz gut vor den huobren ufbieten. ist dann iemants under den frinden des, (des) das gut gewesen ist, und wil das gut alles oder eins teils an sich lcesen, so soll der meiger im das geennen für zins, bruch, costen und schaden zu leesen. ist aber niemants do von den frinden, will dann ein huber sollich gut für zins, bruch, costen und schaden an sich leesen, dem soll der meiger das auch gunnen. ist aber niemants von frinden oder huoberen do, der sollich ut an sich leesen wil, so soll der meiger ein stap in den inghof und ein huot daruf für die huober setzen und das gut mit der huober urteil in sins dinkhofsherren hant und gewalt ziehen. §. 4. W a n n ein houpt eins hoefigen guts abegot, so soll ein iegelicher erbe desselbigen houpts verfallen sein und zu entpfengnis geben dem meiger obruetigfin zins und ein omen wins, dem meger 16 moszen und den huobern 8 moszen, 6 & für ein schuch und 4 & für ein brot. ist aber einer also demuotig, das er die huober für 4 moszen wins bittet, dem sollent sü die 4 moszen wins schenken. §. 5. W e r es aber, das etliche erben werent die do nit an dem hoefig gut erben wollen und das eime oder zweien zustellent allein, ist es dan, das derselbe oder die dar stont, die nit daran haben wollent, und swerent oder bezalcnt, bi der truwen wie man sich dan genuegen wil lossen, das sü sollich hoefig gut lideclich und frilich irem miterben zugcstalt und geben haben, und daz inen nützit dogegen worden sie, und ouch nit darftir nemen wollent, so soll der, dem es also allein zugcstalt und (der) huober worden ist, nit me dan einen fall oder entpfengnis geben. §. 6. Also dicke und viele die eigenschaft eins hoefigen guts sich verändert, verwisselt, enweg geben oder verkouft würt bi lebendigem libe, so git es zu enpfengnis halpruetigen zins, ein halben omen wins, 3 9 für ein sehuoch und 2 3- für ein brot, zu theilen wie vor, und bit einer die huober für zwo moszen wins, dem sullent sü die zwo moszen wins schenken. §. 7. E s soll auch ein iegelicher huober nit me tragen, dann zwen lehengueter und sin eigens. §. 8. W e r e es sach, das einen irren were libes- oder herrennot, so soll er nit ge-

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OL VISHEIM. DÜNTZENHEIM.

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brochen haben, so f e r r e er anders einen boten schicken ist, der do muogc behalten, das dem also s i g e ; und darzu so soll auch ein iegelicher, der do huober w e r d e n wil, sweren, d e n dinghof bi den v o r g e s c h o b e n e n stucken zu. hanthaben, inen zu besseren und nit zu ergeren, also f e r r e er kan u n d m a g ungevcrlich. DÜNTZENHEIM.') 1438. Disz nochgeschriben sint des hofes recht zuo Duontzenheira und ernuwet worden uf sondag nach s. Martins tag 38. §. 1. Zuo dem ersten, w e r e dem hofe ungehorsam ist, so man gedinge hat, und nif zuo rechter zit do ist, der bessert ein mosz wins dem meiger und den h u b e r n . §. 2. W e l c h e r ungehorsam ist und die besserüng, die dem hofe zuogehoerent, nit geben wil, do soll der meiger dem gut n o c h g o n 2 ) noch des hofes recht. §. 3. A l l e j o r e uf dem sondag vor s. Martins tag sol man dem meiger die zinse antwurten in den h o f e ; und were die zinse nit richtet uf den tag, dem sol der m e i g e r das guot verbieten mit einer mosz wins umb nuwe und alt zinse, und sol bliben ein j o r e «ton in v e r b ö t e ; und wanne das j o r e umb komet, so sol und mag der meiger den hubern mit sinen p f e r d e n und wagen oder pflüge, wip, kinde oder gesinde, oder wie so in vindet und begrifet, uf dem gut annem e n ; und w e r also f u n d e n wurt, der sol mit dem dinghofh e r r e n uberkomen umb die versessen und niiwe und alt zinse, und umb kosten und schaden der daruf g a n g e n ist, und sol ouch derselbe darzuo g e b e n 5 ß & zuo besserüng dem m e i g e r verfallen sin. §. 4. W e r ein guot entphahen wil, der sol es entphahen noch des hofes recht mit einre mosz wins, do gehört die halbe mosz wins dem meiger und die halbe mosz den hubern. §. 5. W e r d e r ist, der ein guot howet und halmet das in den dinghofe heeret, der sol huober werden oder einen huber geben, wanne die huober zuo erste bi einander sitzen ; were das nit det, der bessert noch der huober erkennen. §. 6. W e r d e r ist, der ein guot howet und halmet das in den dinghofe zinset, d e r sol die zinse in den dinghof richten dem meiger, als vorstot. §. 1. Die d i n g h o f h e r n sollen die h u b e r nit angrifen noch bekumbern, noch keinen schaden uf sie t r i b e n , noch keinen gewalt an sie legen, dan noch des hofes recht u n d noch der huber erkennen. §. 8. E s sol ouch des jores nit me dan ein volle g e d i n g sin, uf sondag noch s. Martins t a g . und hant die hofeshern brüst an iren zinsen, oder in welchen w e g e das 1) kanton Hochfelden. arch. d. Niederrh. E. 1462. 2) vgl. seite 440.

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UNTERELSASZ.

.were, so mögen sie fordern und thuon fordern, und wen des berurt, der mag darzuo antwurten; so sollen die huber nit deste minder ire urtel geben, als ver sie sich verstent, bi iren eiden. §. 9. Sit der hofe ein ganze dinghof ist und zuo dem jare nit me dan einmol gedinge din ist, so sollen die huber uf den tag uf keinen andern dinghof gen, bi iren eiden. §. 10. W a n ein guot lidig ist oder lidig wurt, und man es nit entphahet nach des hofes recht, welcher huober dan entpfiadet das es entpfenglich ist, der sol es dem meiger furbringen bi sinen eiden den er gethon het; und wan es dem meiger furbracht würt, so sol es in vierzchen tagen entpfanen werden, und were das nit thuot, der bessert noch der über erkennen. §. 11. W e r ieman, der dem hofe uslegung thuon wolt, einen acker mit einen achtel, das mag er thuon also, das die huober erkennent, das der hof wol yerleit sie für die nuwe und versessen zinso und kosten und schaden der daruf gangen ist. wollent aber die hofeshern nit ein benugen han mit der uslegung, so mögen sie es bringen für ire(n) oberhceren, von dem das lehen rurte, und sollen im die huber nochvolgen die die verleigung thuon wollen. §. 12. W a n des hofes hern brüst haut an iren zinsen, die in den dinghof hceren, so sol ir einer ufsten und sol einen huber nemen, wellen er wil, der sol im sin wort thuon; und wen er an ein gut claget, so sol er den meiger frogen, ob ieman darzuo reden wil? und es werde darzuo geredt oder nit, so sollen die huber ire urtel geben noch irem besten verstentnisse, bi iren eiden so sie dem hofe gethon hant. §. 13. W e r meiger ist, der sol des hofes hern wisen noch irem zinse und ouch dieselbigen guot, dovon man zinset, bi sinen cide den er dem hofe gethon hat. §. 14. W e r meiger ist, der sol dessen obgeschribenen dingen also nochgen noch ordenung disses hofes. S C H A F F H A U S E N . ') I. 1474.2) §. 1. Zum ersten, das die huber des gemelten dinghofs, eime schulherren zum alten s. Peter zugehörig, ietzt und in künftigen ziten einen meiger, den der senulherr zu setzen hat noch sinem gefallen, so er den setzet, ufnemen, demselben meiger und dinghof in allen dingen nach des dinghofs recht und guter alter gewonheit gehorsam und gewertig sin, auch den dinghof getreulicher halten und hanthaben sollent, als sich nach guter alter herkommen des dinghofs gebürt und auch hienach bestümbt wird, damit dem schulherren alle und iegliche recht zins und gült, es seie gelt, korn oder anders, so er jehrlichs in den dinghof Valien hat, zu ziten und zilen, 1) kanton Hochfelden.

2) arch. d. Niederrh. 6. 4651.

SCHAFFHAUSEN.

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ouch bi penen und bruchen, -wie vor altem loblich herkommen und hienach geschrieben ist, unverzogenlich gegeben und uszgericht werden mögent. §. 2. U n d als denn ein schulherr untz her den achtzehen hubern, so im multzer korn pflichtig seind zu g e b e n , alle jare uf einen nemlichen tag vor unser lieben frauwen tag liechtmesz einen imbisz geben hat nach ir gewonlieit, derselbe imbisz mit allen seinen anhängen, und -was den hubern deshalben hat mögen gebüren, solle bei uns ferner umb mergklicher ursach willen ganz abe, und ein schulherr zu ziten der nit mer verbunden sin zu geben, ietz noch in künftigen ziten, sunder für denselben imbisz und alle andere rechte, so den hubern der imbis und des korns halb hat zugehert, alle jor, so im das multzer korn geantwurt wirt, den achtzcben hubern 10'/2 ß Strasb. pfennig, nemblichen ¡etlichem 7 Strasb. pfennig geben, und witer noch mer nit verbunden sin zu thun. die huber sollent sich damit lassen benugen und den schulherrn witer deshalben nit ersuchen. §. 3. Es sollent ouch die huber hinfurter eim ieklichen schulhern zum alten s. Peter das multzer korn, so si ime schuldig sind zu geben uf die '21 firtel und 2'/» sester minder ein halb vierling, das vor ziten 30 fiertel warent, alle j ä h r uf s. Michaels tag, achtag vor oder acht tag noch, erberlicher, als gut das k o r n u f dem gueter (1. den guetern) wechset, bezalen und antworten inne die statt Strasburg ohne Verzug, bi den bruchen, penen und allen andern rechten und gewonheiten des dinghofs, und kein macht mer haben gelt dafür zu geben, als si zuvor taten, sunder das korn schuldig sin zu antworten, ein schulherr wolle dann vor guten willen gelte darfür nemen. §. 4. W e n n e auch die huber das korn also zu obgemelter zite eim schulherren antworten, soll der schulherr vieren, die das korn bringent, und nit mer personen, shuldig sin essen zu geben, wie man gültbringern essen git, damit sich auch die huber und ir fiirlüte sollent benügen lassen. §. 5. Es sollent ouch die huber, so korn in dem dinghof gebent, mit allen und ieglichen andern, so in dem dinghof zinsent, uf den nechsten tag nach unser lieben frauwen tag, genant liechtmesz, hivon furter in alle die wise, also hievor uf unser lieben frauwen tag, den dinghof halten und noch des dinghofs recht und löblicher gewonheiten ime und dem dinghof gehorsam und gewertig sin, ouch bei iren eiden erberlich und ufrecht nach clagen eins schulherren oder sins meigers oder anderer und noch antwort und sunst noch des dinghofs alten lobelichen rechten und herkommen besonders wider alle und iegliche die vor inen der zins gölten und guter halb in den dinghof und den schulherren zugehörende angeclagt werdent, nach des dinghofs recht sprechen und urteilen in aller wise und maszen, als sie vor diser rechtung zu thun pflichtig und schuldig warent. §. 6. Als dem schulherren über den 2'/ 2 vierteil einen sester rocken, so imo werdent zu den obgemelten 21 viertel

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UNTERELSASZ.

2 ' / , seater, minder ein halbe vierlinj*, das übrige untz an 30 vierteil sein sollen, abgangen sint, ist beret, das dem schulh e r r e n behalten soll sein alle sine rccht zu suchen und zu erfaren, ouch inzubringen die a b g a n g e n e n gulter und verlor e n guter, so vor alter her auch in den dinghof g e h ö r t haben, darzu auch die huber, so ietzt sind oder hernach sin w e r d e n t , dem schulherren und sinen nachkommen alle zit bi iren eiden beholfen und beroten sin sollcnt ohne Widerrede ungeverlich. §. 7. Zu(m) letzten ist bedinget und beredt, das derweilen dis r a t h u n g der dinghof nit dest minder in allen und ieglichen andern rechten, alten guten gewonheiten, loblichen harkommen, bruchen, penen, puneten und artikulen, auch die puneten vorgeschrieben, als die mit beider vorgenanten parten wissen und willen g e e n d e r t und ubertragen sind, in allen iren k r e f t e n verbliben und öne intrag genalten w e r d e n sollcnt durch die huber, ietz und in künftigen ziten. I I . ' ) 1507. J a r s p r u c h des dinkhofs zu Schaffhausen mit sampt den h u b e r n der dörfer Hochfrankenheim und Gunshoim, zustendig d e r schulherrei zum alten sant P e t e r zu Straszburg. §. 1. Zum ersten, welcher ein schulherr ist, der soll ein eschworen meier und ein geschwornen bittel und Schreiber aben uf sant Blasius tag, und soll ein glock g e k l o p f t w e r d e n zwischen zehen und elfen, es soll aber doch keiner erfehet w e r d e n , und k o m p t aber kein huber, bisz das urtheil auszesprochen ward, so sollen dicsclbigen huber gebrochen haben, ie seumig seind; so bricht er 2 ß dem m e i e r ; und sucht er d e n hof nicht, so bricht er 2 ß-, und gibt er den zins nicht, so bricht er auch 2 ß ; und thut er das alles nicht, so bricht er numen 2 ß. und reicht er den zins nicht, so der meier will die gueter verbieten, so soll der meier zwen h u b e r und den butel nemen und soll die g u t e r verbieten drei vierzehen t a g . so g e h ö r t den zwen huber(n) und d e m buttel zu lohn ein mosz wein u n d f ü r ein pfennig brot alle vierzehen tag, und sollen dem botschaften, der die g u t e r u n d e r h a n d e n hat, und sollen den wissen lassen, und sollen dem ein geschwornen boten schicken, dessen die eigenschaft ist. und so der nit darauf gibt, so soll sich d e r meier mit rccht lassen weiszen, wie dinkhofs recht ist. und w a n n die g u t e r dem meier mit recht heim w e r d e n erkennt, so soll der meier die g u t e r j a r u n d tag in g u t e n bau halten, kumpt aber einer, der dem m e i g e r seinen zins gibt und allen Unkosten abricht wasz a u f g a n g e n ist, so soll der meier demselbigen seine g u t e r widerumb lassen volgen. und k u m p t niemand, d e r dem meier seinen zins und uncosten abricht, so soll der meier mit den g u e t e r n leben als mit seinen andern g u t e r n die sein eigen seind. §. 2. U n d

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J) archiv des Niederrh., fonds de St. Pierre le vieux.

SCHAFFHAUSEN. PRINTZHEIM.

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so sich etwas auf der eigenschaft verrückt, so soll man dem meier halbriehtigen zins g e b e n , es sei korn oder gelt. §. 3. Aber so doch einer eim kind etwas giebt mit mund und halmcn auf freier keiserlichen straszen gegen zweien hubern, ohn silber und gold, derselbig (gibt) nit. §. 4. Und ein iedes dorf hüber sollen bei iren eiden sagen, was sich verruckt hat im j a r ; und der meier und buttel sollen ouch bei iren eiden sagen, was sich verruckt hat in dem jar. §. 5. Und die huber, die noch nit geschworen haben, dieselbigen sollen auf den hofspruch schweren. Und ist der jarspruch angeben . . . sampstag vor judica 1507. PRINTZHEIM.') Dinkhofspruch der meiereien zue Breinsheim, spricht man alle jar einmal uf s. Catharinen tag. §. 1. Uf s. Catharinen tag haltet man geding, und hat man etwan dreimal geding gehalten, hat man zwei abgestelt umb weniger costens willen und hat man nun dio alle drei uf s. Catharinen tag. §. 2. W e n n der meier zue geding gesessen ist uf denselben tag, so fragt er die huober, ob es zeit sei hofrecht zue sprechen ? sprechen die huober: ja. §. 3. Zum ersten fordern die huober einen halben ohmen weins, so man ihnen schuldig, wann sie gehorsam seind uf den tag so man geding haltet. §. 4. Die drei zehenden seind den heilegen zue Breinsheim schuldig einen halben ohmen tele. §. 5. Man soll die kirch zu Breinsheim decken ohne der gemeind costen und schaden. §. 6. Die von Menchcnhoven sollen das vorderste theil decken und die von Winstein das hinder theil und der kircherr den thurn oder chore. §. 7. Die zehendherrn sollen den von Breinsheim vasel genug geben, nemblich varr und eher under ihr viehe, J e o r g Schatz und Hans von Reuehen, ieder ein jar umb das ander, und soll der kirchherr den wieder geben. §. 8. Nun hat der maier thun setzen, was man ihm oder seinen vogtherren wieder dagegen schuldig sie zu thun? man ist ihnen schuldig von zehn jungen gänsen eine, von zehn jungen färlin eine, von einem lamp 1 mecht ein pferd ein fille, ist er ein hängst, so gibt es 4 3-, ist es aber ein mähre, so gibt es 2 9-. item, mach ein kuhe ein kalb, ist es ein färlin, so gibt es 1 ist es aber ein dcechterlein, so pibt es 1 heller. §. 9. Es geben ie sechszehn acker 1 viertel liabern und 18 if, und 2 zne liauwzehenden, ist es, das man drei medelen zusamen mag stricken. §. 10. Es ist kein eigen gut in Breinsheim dann gelegen, dann die almen und wiedemguetcr, und die 2 gravenacker geben weder zins noch zehenden, und was selbe guot ist, gibt ein acker 1 §. 11. Es seind 2 huoben in Breinsheimbann g e 1) kanton Saverne. arch. d. Niederrh. E. 1541.

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UNTERELSASZ.

legen, gibt ein an den zwen 3 ß die ander 3 ß 2 und weisz niemand, welche ein oder die a n d e r ist, zinsent und zehent leich, und ane der aftcrhuoben gibt ein ackcr sester haern, und g e b e n keinen zehenden. §. 12. W e r e es nun sach, das einer im hofe w e r e der nit ane das urtel g i e n g e , der bricht ein bruch, ist 2 maszen wcins, was sie gelten zue der zeit, und besonder ein heimischer. §. 13. E i n f r e m b d e r huober soll seinen zins bringen oder mit dem meier u b e r k o m m e n bei der t a g z e i t ; thut er das nit, so solle der meier das guot bewienen zue dreien vierzehen tagen, wie recht ist, u n d soll ein huober darzue nehmen, und w a n n also die gebot aus seind, so soll der maier die huober f r a g e n , was weiter recht i s t ? §. 14. W e r e es sach, das ein lehenguot bewient würde und der lehenmann so vuendtlichen (unendlichen?) w e r e , und den lehenherren kein botschaft wissen liesze, so solle der l e h e n h e r r seinem guot zue hilfe kommen in j a r und tag u n d e r 5 ß &• §. 15. E i n heimischer soll mit dem meier überkommen in drei t a g e n ; thät er das nit, so soll der meier das guot bewienen zue dreien vierzehen tagen, wie recht ist u n d vorsteht. §. 16. W e r e es sach, das einer oder m e h r huobig guot kaufte oder ererbte, so solle er dasz empfahen von dem maier mit zweien maszen weins, was er die zeit gült. §. 17. W e r e es sach, das einer oder m e h r recht im jare begert, es w e r e welcher zeit im j a r e es wolt, der dann ein huober im dinkhofe ist, und begert der huober, thuot derselbige dem maier Sicher u n g vor den costen und schaden, so soll der maier den huobern eingebieten, so viel er ihrer ane ihne begert und e r f o r dert. §. 18. W e r e es sach, das ein vogtsherre benachtet zue Breinsheim bei dem maier, so soll ihme der maier seinem pferde geben einen strick mit häuwe und dem vogtherren ein bett u n d c r l e g e n mit vier zipfeln ; ist es sach, das das bett kein ziech hätte und die frauw so vuendtlichen (vgl. §. 14) gewesen ist, das sie nit gespunnen hätt, so soll der vogtsherr das bett nit verschmehen und darauf liegen, und des morgens, so er h i e n w e g reit, so solle er das bet liegen lassen.

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SAINT JEAN DES CHOUX.') 1413. Dies ist meiner frauwen u n d des closters j a h r d i n g e u n d des hofs recht zu s. J o h a n n , und was hernach geschriben steht sprich ich aus der sieben rnund, a. 1413. §. 1. Z u m ersten so sprechen wir an zu rccht, w e r in d e n hqf gehuebet ist, der soll suechen drei jahrding ungeboten, zu dem ersten an dem nächsten werkstag nach s. Martins nacht, das ander an dem nächsten Werktag nach dem zwölften t a g , das dritte an dem nächsten Werktag nach s. J o h a n s t a g ; ]) kanton Saverne. arch. d Niederrh. G. 1423. in französischer Übersetzung bei Hanauer 373 ff.

ST. JEAN DES CHOUX.

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und zu der ersten botschaft zins und gült geben, und vor der hinderaten gewert. und wer das nit thut, der soll es bessern, also der hof gelegen ist und von alter herkommen. §. 2. (grenzbeschreibung)§. 3. Wir sprechen auch darnach zu recht, den dreien dörfern ') ein gemein weid und iedem dorf sein .echt vorbehalten, als herkomen ist. und sprechen auch zu recht, wo meiner frauwen der meisterin muszig vich fürgehet, soll der zweien dörfer vich nachgehen. §. 4. Wir sprechen auch zu recht meiner fr. der meisterin einen weg 30 shue weit unbekümmcrh'ch obwendig Ernoltzheim über die erdmauren in einem wald, der do heist Breitschlosz, mit ihren Schweinen. §. 5. Wir sprechen auch zu recht, so die schwein zu nacht herheim gehen, so sollen sie Wolfskele herabgehen zu Steinenfurth ober Langenthal hinauf, unbekümmert meiner frauwen in ihr closter. §. 6. W i r etc. an demselben wald meiner frawen der meisterin das drittheil zins und gejagte eigentlich. §. 7. Wir etc., ist das (es) ecker hier gibt auf meiner frawen wald, so soll mein frau fahren auf das land in irer höfen, von iedem hof vier schwein, und alle zucht, die sie gezogen hat in ihrem hof, die soll sie auf den wald schlagen und soll darumben niemand nit geben, dan dem hirten seinen lohn. §. 8. Wir etc., wer in den zweien dörfer(n) gesessen ist, was der erzogen hat in seinem hof, ohn alle gefährde, das soll er auch darauf schlagen und soll niemand nit darumb geben, dan dem hürten seinen lohn. §. 9. W i r etc., hat er eins, so soll er keines mehr lehnen, hat er keins, so soll er gehen in das land und soll vier lehnen und soll sie schlagen auf den wald und darumb niemand nit geben, dan dem hürten seinen' lohn, das soll er thun umb das, das er meiner frawen gebe ihre zins desto bas. §. 10. Wir etc., were es, das duft oder wind kämen, das ein gefalle auf dem wald würde, wer da in diesen zweien dörfern gesessen ist, der mag es ufhawen, es sein meiner frawen knecht, niemand soll es wehren, iederman soll es hawen, was er mit seiner ax begreift. . 11. Wir etc., wo ein aftershlag besser ist dan ein pfenning, ie soll eins meigers und eines försters sein, also fer es die dörfer nicht erlangen mögend. §. 12. Wir sprechen auch zu recht, gerte zu hawen hinder dem grosen creuz, dafür so sollen wir es nimmer gewehren; eichen und buechen soll man lassen stehen, und das ander soll man hawen. S. 13. W i r etc., ist ein biderman gesessen in den 2 dörf e r n ) , der da pferd hat, er soll m. frawen einen tag thun in des jahrs frist. er soll auch zu nacht heim sein. §. 14. W i r etc., ist ein biderman gesessen in den zweien dörfer(n), der einen wagen und einen pflueg hat, bedarf er zu seinem wagen und zu seinem pflueg it, das soll er einem meier heischen, er soll es ihme nit versagen. §. 15. W i r etc., ist ein biderman gesessen 1) S. Jean, Eckartsweier und Monswiller.

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UNTERELSASZ.

in den zweien dörfer(n), der do bawen will, ihm oder seinen kindern, er soll nehmen einen Schöffen und soll gehen auf das haus und soll heüschen sein recht, mein frau soll es ihrne nicht versagen; das ist der underste ring und der oberste ring, das ander soll er gewinnen so er beste möge. §. 16. Wir etc., wer es, das derselbe biderman das haus verkaufen wolt durch seinen hohen mut, das er sein ding wollte gebessern, so soll er meiner frawen das drittheil geben, ohne drei hand noth, das ist berrennoth, hungersnoth und schelmennoth. er soll es verkaufen und niemand nit geben. §. 17. Wir etc., hilft gott dem biderman, das er andertwert bawen will, er soll aber einen Schöffen nehmen und soll auf das haus gehen und soll fordern sein recht, mein frau soll es ihme nit versagen; das ist der underst ring und der oberste ring, das ander soll er ewinnen so er beste mag. §. 18. Wir etc., wer in den zweien örfern gesessen ist, der soll thun meiner frauwen einen tagen zu dem sommerkorn und nit zu dem Winterkorn, und soll ihm gegeben ein brod, das man einen daumen mite darauf setzet, und sein abendbrod darzue. §. 19. Wir etc., so mein frau die meisterin die matten will mähen und ihr korn schneiden, so soll ein meier den houmachern und den Schnittern nachgehen, und soll also thuen, das er sein ehr habe und meiner frawen nutz seie; alldiewil er das thut, so soll er uf das haus gehen essen und man ihm geben essen und trinken. §. 20. Wir etc., einem meier den schemel. §. 21. Wir «¡rechen darnach zu recht ein häufen in dem obern brühel, der soll sein fünf clafter reich; ist er besser, er zürnet nit einem banwart dasselbe. §. 22. Wir etc., das ein meier soll gehen zu s. Martins nacht und soll nehmen 2 ß & usz den zinsen und soll kaufen ein schwein und soll es ziehen drei woehen mit kleien und drei wochen mit mehl, also das es niemand hört schreien von hungers noth. §. 23. Wir ctc, das der meier soll nehmen dasselb schwein und soll es fuhren auf das haus; ist es 10 ß wert, so hat er wol gewehret; ist es besser, mein frau zürnet nit. §. 24. Wir etc., einem meier 15 roggengarben oben in der ochten, und 25 habergarben, und einem bannwart dasselbe. §. 25. Wir etc., das der meier soll auf s. Stephans tag auf das haus bringen brod von einem achtel weisen und ein ohmen weins. §. 26. W i r etc., das der meier soll uf s. Stephans tag weg gehen und soll seinen Schöffen mit ihm nehmen und soll gehen gen Eckartzweiler under die linde und soll sein Weisung empfangen und soll das ericht besitzen, also von alter herkommen ist. und wan er as gethuet, so soll er nehmen die Schöffen und soll sie führen uf das haus, und soll mein frau die meisterin ihn es wol bieten und soll ihn nit darumb heishen. §. 27. Wir etc., wer es, das klag käme von der mühl zu Sornhofen von sestern oder von vierling, soll ein meier von s. Johann selbdritt, ein heimburger von Eckartswiller selbdritt und ein schnlz von Monswiller selbdritt, und sollen nemen den sester und den vierling

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ST. J E A N DES CHOUX. DETT WILLER.

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und Bollen gehn gen Monoltzwiller under die linde und sollen das seigen; ist es recht, der mühlher soll sein geniezen; ist es unrecht, der mühlherr soll sein entgelten, das ist meine frau die meisterin. 28. "Wir ¿te., das er nit breiter soll sein zwischen der zargen und dem stein, dan das mittel gleich an dem daumen. §. 29. Wir etc., (wer), das die Steeg zu Sornhofen verflusz oder verfiele, da soll mein frau das holz dar fuhren und soll ihnen thun machen, und sollen die leut in den dreien dörfern dargehen und sollen ihnen helfen legen. §. 30. Wir etc., darnach wan der steeg gelegt ist, so soll der müller geben einen kuchen von einem sester weiszen. D E T T WILLER.') 1380. § . 1 . Zu dem ersten, das ein ieglicher huber des hoves zu Dettewilre, er habe gut in demselben banne oder uswendig desselben bannes, das zue dem vorg. höfe höret, süllent sin ungeboten zu zwein ziten in dem jare, das ist uf den nehsten mentag nach s. Margreten tag und zu den nechsten mentag nach dem 20. tag in dem hofe zu Dettwilre. und soll ein meiger, der do ist und sitzet an dem hofe zu dinge, zu den vorgen. ziten sine zinse geben und verrichten dem vorgen. meiger, die wile er sitzet zu dinge uf seinem stule. wer das nut endete, der wer besserhaft worden, des ist die besserunge 5 ß. und soll ihm der meier gebieten in die botschaft, das ist der huber zil; hat achte tage sich zu verantworten, und ist es, das es ime Ieibesnoth oder herrennoth benommen hat, das er den hof nit gesuchten hat, daselbe er auch kundlichen machen soll, so soll er der besserung ledig sein; wer es, das er es nit kundlichen machen soll, so soll er der besserung nit ledig sein, wäre es, das er es nut kundlichen mächte, also recht were, so soll ime der meiger sein guot verbieten, dieweil er zu dinge sitzet uf seinem stuel, daselbe gut davon er dem hove seine zinse jarlichen shuldig ist; und füre er darüber •wider uf die guter, über des meigers gebot, so ist er besserhaft worden von iedem kere 30 ß, und dieselbe besserunge ist des herren und des vogts. §. 2. Auch ist zu wissen, das ein ieglicher huber, der do gut in dem bann zu Dettwilre hat ligende das zu dem hove höret, soll sein zu vier ziten in dem jar ungeboten in dem dinghove, das ist uf den nechsten mentag nach s. Margreten tag und uf den nechsten mentag vierzehen tag nach s. Martins tag, und uf den nechsten mentag nach dem zwanzigsten tag und uf den nechsten mentag nach ausgohn der osterwu1) kanton Saverne. arch. d. Niederrh. E. 1459. in franz. Übersetzung bei Hanauer 224 ff.

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U N T E R E L S A SZ.

chen. u n d •welcher das nit endete, der w e r b e s s e r h a f t -worden als vor. thut es a b e r do zwislient dem meiger oder vogte noth, so m a g er den huebern gensite der Sornen, die i h r g u t e r auswendig des bannes habent ligcnde, ingebieten, wie dicke es im n o t h thut. u n d w e r dem gebot nit gehorsam w e r , d e r w e r besserhaft alo vor. §. 3. Ist es auch, das d e r h u e b e r sine zinse nit bar enhat uf die vorgen. zwei zil, so er sein gut verrichten sol, so sol er dem meier ein pfand g e b e n in sein haus f ü r zinse, das besser ist d e n n die Zinse, ehe das er zu dinge uf dem stul sitzet, und sol der meier das p f a n d gehalten acht tage, und versitzet er die acht tage und entlöset das fand nit, wird es denne verloren, so ensol er keine f r a g e me o noch dem pfände haben. §. 4. Es ist ouch zu wissen, das ein h e r r des hofes nimet an allen besserung(en) 2 / 3 und ein vogt '/j. und hat ein schultheiszen macht eine kleine besserunge zu lassen uf seinem stule ön alle geverde, ob das er u f g e s t a t ; und w e n n er von seinem stule ufgestat ist, enhat er keine macht me zu lassen. §. 5. W o auch einer an dem Berichte leib und g u t verfallet, (so verfallet er) dem k l a g e r den leib und den h e r r e n das gut, dem h e r r n 2/a und dem vogt '/ 3 , es sie von besserungen oder brüchen, wie sie gemacht w e r d e n t in dem dorfe zu Dettwilre. g. 6. W e r ouch kein galge oder h e n k e r do, so soll der h e r r und der vogt den g a l g e n machen und den h e n k e r gewinnen, und soll der h e r r e geben 2 /a d e r costen und der vogt '/a- §• E i n vogt hat auch das recht, von iedem vaze das man schenket, das seie klein oder gros, in dem dorfe und banne zu Dettwilre, ein vierteil für•wins, von s. Martins nacht untz h e r b e s t ; und ist, das sich d e r vogt verseumet und erfordert des weinen nüt, ob er ankeme, so enist man ime nichts schuldig, wäre es aber, (das) man ihme den furwein verseite, so sol er ziehen an den nehsten, es sei frauwe oder m a n n oder knabe, der ü b e r acht jar, m a g es ihm als zubringen, so ist er besserhaft, und dieselbe bess e r u n g ist 30 ß. §. 8. D e r mestag vor s. Jacobs abend, so man vesper anhebet zu leutende, untz an die ander vesper an s. J a c o b s tag, öne geverde, ist eines vogtes alleine, was b e s s e r u n g e n do zwischent vellet, sie seind grosz oder k l e i n ; und soll er die leut auf dem mestago trösten eine meile dar und dannen. mag er nüt getnn, so soll er den h e r r e n des hofes und die leut anrufen, das sie ime helfen zwingen; und was man uf dem mestage verkaufet oder kaufet, das sol zollen dem vogete, pferde, esel, r i n d e r , ieglichs 2 und was von kleinem viehe ist, das gibt alles zu (zwei ?) p f e n n i n g e n ; ein wagen 4, ein k a r c h 2, ein k r e m e r , ein schuester, ein duchman, ein g e r b e r u n d alle b e n k e 2 und sol iederman zollen, u s w e n d i g der reichsleute und der bannleute. §. 9. So soll der voget auch mesz und gelote klein und gros sei(e)n, und sol niemand messen unverlaubet, ob es geseiet würd, und soll er zu ime n e m e n ein Schöffen oder zwei, die ime helfent seien, und sol im iederman

DETTWILLER.

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dovon, der wein veil hat, ein masze seins weins geben, mesze ouch ieman anders mit keime mesze das nit gesciget were und zu klein wer oder unrecht -wer oder unrecht geloite hette, der bessert leib und gut. §. 10. Ein vogt hat auch das recht, were es, das keine unzucht uf dem mestage beshehc, oder ime ieman seinen zoll \volte entfüren, oder was unzucht uf dem mesztage beshehe, wenne ein vogt denne einen banman anmiete, das er einen haben solte von gerichts wegen, und dets der nüt und kerne einem vogete nit zu helfen, der sol bessern 30 ß. und darumb seind die banleute lcdig ires zolls. §. 11. Ouch mag ein vogt zu gerichte sitzen an dem nehsten tag nach s. Jacobs tage allein, und sollent ime die Schöffen sein recht sprechen, gleicher wis als zu den vier jardingen; und was besscrunge uf dem mestage gefallen were in seinen zielen, das were allein sein, und darumb gibt ein vogt den schöffen vier viertel weines alle j a r zu den vier dingen, umb das sie ime gehorsam seind sein recht zu sprechen. §. 12. E i n vogt hat ouch vierzehen margmanne geschworen, die ime margsteine setzen sollent in dem dorfe und bann zu Dettwilre, wanne es noth beschiht oder er es inen gebietet, und sol man ime geben von iedeme margsteine 4 O- und den margleuten 4 0-. were es aber, das ein margman breste, so sol der vogt die andern manen, das sie ein andern kicsent; und dete derselbe das nit, der thete unrecht. §. 13. E i n vogt hat auch macht uf dem margsteine zu gerichte zu sitzende, ob man ime elaget. wenne auch die erbarn leute wollent ir almende von dem eigen sheiden, so'sol der vogt den markstein setzen dem herren und den leuten one gelt. §. 14. Ein vogt hat auch vogtgerichte über Rösebömes dreie höfe und über Claus Kunen hof, als dicke also er g e manet wirt, [und] von dem bishove von Jletzen oder von dem berren von dem er es zu lehnen hat. so sol die vogtige i»«r men und sol man ihme geben stro und stalle und ein bescheiden bett und zwei weise lilachen, und sol essen zu hofe; und was er isset, desclbcn soll er auch seinen liofeleutcn senden, und wanne er des morgents us will faren, so sol er sein sper für in seinen sattel setzen und sol sich umb und umb wenden; und was er erlanget, das sol man ihm koufen, also liep als es in ist, oder sollent es abe brechen, und nimt ein siger(s)te de» kleinen zehenden von kleinen viehe in den vier höfen vorgenant. §. 15. Ein vogt hat auch das zweiteil der zehenden grog und klein von allen stücken, und ein kirchherr das dritteii der groszen zehenden, und ein leutpriester das dirteil der kleinen zehenden. §. 16. Ein bannhere hat zweiteil an den fischereien und der vogt ein dirteil, und sol ein fisher den andern nit irren an sime legen. §. 17. Ein vogt hat auch die kappenzinse uf den höfen, die do sint gelegen in dem dorfe zu Dettwilcr in dem kirchgraben und uf dem k i r c h g r a b e n . . . . § . 1 8 . Ein vogt hat in des von Rotbach dingkhofe alle die reht, die Bd. Y. 31

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U N T E R E L S A.SZ.

er in dem vorgen. hofe hat von besserunge und von entphengnusse. §. 19. E i n vogt hat auch recht die kirche zu Dettwilre zu liehende. §. 20. E i n vogt sol auch dem dorfe zu Dettwilre geben ein far von s. G e o r g e n tage untz s. Martins t a g ; und wo der far hine gat in matten oder in körne, do sol er gon ohne einunge, und sol man in liubestlichen ustreiben. und sol ihnen auch ein eber geben das ganz j a r umb und umb. und sol in auch geben einen shelcr und sol den füttern von s. Georgen tag untz singihten ufe freemden matten, und sol das ein banwart thun, und sol der ein pferd nemen, wo er es findet in dem banne, und das fuder dimite dem scheler heim füren, und wenne er das pferd von ihm shlet, so sol es den tag 6ne einungen gan, wo es gehet in dem b a n n e ; und donoch sol man den schelern filteren uf den anwänderen, wo sie scind in dem banne, einen shlag. und wenne ime daran abegieng, so sol er donoch an das haubtgut greifen, und sol ein leutpriester dem vorgen. dorfe geben einen bogk und einen wider von dem kleinen zchenden. §. 21. E i n banherr sol auch haben vier ochsen und ein melkrind, die sollent gehen gensite der S o r n e untz Bappenheim müle, und sol ein knecht haben do mitte gehen, der sol haben einen stab der zwei melisen habe, eins unden und eins oben, und sol den stab uf seinen fue9 setzen und under sein künne, das er nit entshlafe. 22. Ein guet das man empfahen sol, do sol iedes kind, das do erben wil, geben dem schultheisen ein viertel weins, dem vogte ein viertel, den scheffen zwei viertel, den hubern zwei viertel, so es hubguet ist, und anders nit. und sol man das tun nach toder hand in vierzehen tagen und nach köfter hand in acht tagen, und wer das nit endete, so mag der meiger das guet verbieten und wein darauf g e b e n ; und für oder gienge ieman darüber uf das gut, der sol es bessern, von iedem ohneker 3 0 ß als vor. §. 23. Ouch sollent die huber dem vogete und dem schultheiszen schweren zu rügenden und dem hofe sein recht zu behaltende. §. 24. E i n bannherr oder ein schultheisze sollent auch kein besserungo nach empfangnüsse nemen, ein vogete und die Schöffen seind denne vor usgcriclitet ir recht, es sei gros oder klein. §. 25. E i n vogt hat auch recht, so die gebüren einen sigersten kiesen wöllent, so sollent sie drei kiesen, und sol der leutpriester aber einen n e n n e n ; zu dem dritten mal sollent die gebauren aber drei kiesen, und sol der leutpriester aber einen n e n n e n ; und sol denn der vogt und der kirchhcrr und der leutpriester uszer den dreien einen nemen, und welchent die drei also gemeiniglichen kiesent, der sol denn sigerst sein und sol in dun ir recht und dem dorfe auch sein r e c h t

WALTORF. BOSSELSHAUSEN.

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JAHRGEDING ODER DINGHOF ZU WALTORF, JETZO ZU

BOSSELSHAUSEN.»)

1482. erneuert 1538. §. 1. Z u m ersten soll der dingkhof oder h o f d i n g eins ieden jars nit m e r dann einmol h i n f u r o , 2 ) und ncmlich uf ieden s. Martins tag desz heiligen bischofs gehalten werden, wellichcn hof zu W a l t o r f uf den tag alle h u b e r besuchen und vermög der stift gerechtigkeit ir zins, so ein iedcr schuldig, richten ; daneben, wo von nöten und si desz vom meier ersucht, recht sprechen und der g e b u r e in sollichen feilen ime dem meier gehorsam sein sollen, wo aber einer us ehafter notturft und Ursachen verhindert den bestimpten hof und tag zu besuchen, soll dcraelb huber und so vil nit erschincn, ein iedcr für sich selbs, ein masz wein verbrochen haben und nicht des weniger schuldig sein in den neclistcn acht tagen nach s. Martins t a g sich zu dem meier dc3 hofs zu verfügen, dem die zins abzurichten, den verbrochen wein wie gemelt zu bczalen und, wo er vom meier erfordert wurde, recht zu sprechen, wellicher huber den tag auch nit ersucht und ersugen laszt, der soll vermög des alten jar- oder dingkhofsspruch verbrochen haben. §. 2. Und wellich h u b e r uf Martini den hof geluter gcstalt besuchet, derselb darf inen des j a r s weiter nit besuchen, er w e r d e dann vom meier us ehaften Ursachen e r f o r d e r t ; dem soll er alsdann uf sein sonderlichs erheischen zu gehorsamen in allen dingen den hof belangcnt, wie von alter herkomen ist, schuldig sein, und soll sonst der alt dinkhofspruch, der wie hernach volgt lütet, in allen andern sein inhaltendcn puneten, us^erthalb wie hievorn gemelt, in sein w ü r d e n und k r e f t e n bleiben und gehalten werden. Dis ist der spruch des hofs zue Waltorf, der von den schcffen u n d hubern zu recht ist gesprochen worden uf s. Katherinen tag in dem j a r als man zalt von der g e b u r t Cristi unsers hern 1482 iar. §. 3. Nemlich, wellicher höfig gut hat und k o m e t uf den ersten tag und bringet sein zins und hilft hofsrecht sprechen als gewonlich und recht ist, so ist er der a n d e r n zweier hof ledig; es w e r e dann sach, das sein der meier nottürftig w e r e recht zu sprechen, sollte er ime gehorsam sein; thete er das nit, so machte ime der meier gebieten, und sollte ime vier pfennig geben zu dem andern hof. w e r do komet uf den mittelstag und bringet seinen zins und hilfet hofrecht sprechen, 1) kanton Buchsweiler. archiv des Niederrh. G. 6903. gerichteherr zu Waltorf war das stift Neuweiler. die emeuerung erfolgte durch vergleich, auf vermittelung des grafea Philipp von Hanau und herrn zu Lieh-tenberg, in dessen „obrig und herligkeitu Woltorf gehörte. 3) statt der bisherigen drei.

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UNTERELSASZ.

so ist er des andern hofs ledig; es were dann sach, das sein der meier notturftig were recht zu sprechen, so soll er ime gehorsam sein, und sollte der meier ime geben vier pfennig. wer aber uf den tag nit komet, wasz er zu zinsen gibt, so brichct er halb als viel, kerne aber einer auf den tag und volgte den hubern nach bis in das wirtzhaus und begerte gnad, so soll man ime gnad thun. komet aber einer uf den dritten dinkhofstag und bringet seinen zins und den bruch und hilft recht sprechen, so ist er ledig; thut er aber das nit, so bricht er über nacht 2 ß -9-, davon gehört dem meier 1 ß -9und den hubern 1 ß wellichcr aber ganz dem hof ungehorsam were, so sollte der meier seine guter thun verbieten und daruf dreiben 5 ß O- und einen helbeling. und kerne er in jar und tag und breche (1. brechte) seine zins und eosten und schaden, so sollt man inen widerumb zu seinen giitern lassen komen und ime die entschlagen; thete er das nit, so mochte der meier die gütere thun verbieten, und als manchen ankere einer uf dem gut thete, so manich 30 ß ^ breche er, und von dem bruch gehörte unserm gnedigen junkhern das zweiteil und dem meier und hubern der drittenteil. §. 4. Auch ist des hofs recht, wellichem etwas entfiel in den urtheilen in dem obgenanten hof, der möchte sein landzug haben gen Buszweiler und von Buszweilcr gen Neuweiler für die cappelle. §. 5. Item, was gutz gelelienet ist das hofig ist, das gipt drei maszen weins zu entpfengknusz. daran sein zwo maszen des meiers und ein mas der huber. was gutz aber gekauft wiert das höfig ist, das gipt sechs maszen weins, dem meier vier maszen und den hubern zwo maszen. was aber ein erbgut und eigenschaft were, do gipt ieder erb sechs maszen weins zu entpfengknusz. GRIESBACH.') 1514. Jarding des dinkhofes zu Grieszbach. §. 1. Zum fordersten soll der meiger am ncchsten sondag nach s. Martins tag den dinkhof zu Griesbach inlüten, und die inwoner oder huber dosclbst sollent den hof bi guter tagzit sprechen (1. suchen), und so sie den gesucht haben, ist der meiger denselben hubern des tags schuldig ein mos wins. wo aber einer oder mer burger den hofe den tag nit suchten, derselbe ist zu frevel 2 ß 9- verfallen, davon geburt dem meiger das zweiteil und den hubern das dritteil, wurt ein iedera 6ne gnode abgenommen. §. 2. Am andern sondag darnoch soll der meiger abermals den dinkhofe zu Griesbach inluten, und aber die huber und burger zu Griesbach den suchen zu guter 1) kanton Buchsweiler, nicht zu verwechseln mit dem oberelaäsßiachen Griesbach (s. 388). arch. d. Niederrh. G. B903.

GBIESBACH.

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tagzit, 'wie den ersten tag. welcher dan nit erschint, den hofo nit sucht -wie vorstet, der ist aber 2 ß zu frevel verfallen, und ist der meiger den hubern den tag schuldig zu geben ein mos wins. §. 3. Zum dritten sondag sollent alle huber zu Griesbach, darzu die uslendigen so guter in dem ban zu Griesbach ligen haben, den hofe und dinkhofe suchen, bi obgenanter busz und p e n e ; des ist inen der meiger den tag schuldig zwo mosz wins und nit mer. ist es aber, das (er) den einen fusz im hofe hat und den andern enzit nit hinin gczucken mecht, also das der Spruch gelesen ist, derselbe sol die busz verfallen sin. wo aber einer oder mer huber kernen dwil man den spruch liset, derselbe ist kein busz verfallen; von solcher buszen geburt dem meiger das zweiteil und den hubern das dritteil; soll der meiger in zwingen. §. 4. Ist es sach, das ein huber, er sig zu Griesbach oder an andern orten uslcndig gesessen, guter, si sint eigen oder zinsbar, im Griesbacher ban gelegen k a u f t , und das hauptgutz 5 ß 3 und darüber ist, derselbig ist drig mosz wins davon zu hubrecht schuldig, nemlich dem meiger 2 mosz und den hubern ein mosz. ist aber der kouft minder dan 5 ß das gut sie ererbt oder kouft, das ist kein hubrecht schuldig. §. 5. W o sich aber fugen wirt, das einer oder mer huber menschlich schulde bezalt, sin leben mit dem dode beschliszt, darvor got der almechtig sie behüten well, dan sollent sin erben, sovil der sint, ides drig mosz wins zu hubrccht zu geben schuldig sin, und nit m e r ; davon dem meiger aber geburt zwo mosz und den hubern die ein mosz. §. 6. Es sollent auch alweg zwen huber ein hubrecht dem raeiger lieiscn, das sol der meiger inen nit versagen; dan sollent die huber daz hubrecht in eins offen wurtes hus tragen, und ist es, das einer oder mer huber darzu kernen, sollent sie dieselben nit uszseMagen. §. 7. W o sich aber begeben wurde, das ein huber mit dem andern zu spennen und irrung kerne der guter halben, als zu rieten, zu megen oder stein zu setzen, wie daz were, wan dan die partien uf dem jarding vom meiger einen, zwen, drig, oder so vil huber sie begeren, den soll der meiger gebieten mit in zu gen, den missell (1. mishell) besichtigen, mugent sie die partien entrichten, geschee; mogent sie nit, sol furter geschcen was recht ist. und sint die huber sollichs den tag in iren costen zu thun schuldig und verbunden. §. 8. So aber die partien andere rechtstag begeren und die haben wellen, sovil dan die partien abermals huber begeren, sol der meiger uf iren costen inbictcn, doch das sie den meiger vorhin sicher mcchtcn umb den costen. und sint die partien dem meiger und den hubern den tag idem den imbisz oder 4 # zu geben schuldig, wellichs teil inen gcfellig ist zu nemen. und so der handel den tag kein usztragk nemo, und die partien den meiger und huber zu andern rechtstngen witer bedürfen und haben weiten, sollent die partien dem meiger

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UNTERELSASZ.

und huber den costen geben, so lang sie mit dem handel beladen sint. §. 9. Ist es sach, das ein huber den dinkhof nit sucht, oder in ander wege, wie das were, sumig wurde, sol der meiger demselben sin gut bewinnen zu den vierzehen tagen, darnoch hubern gebieten und erkennen lassen was darumb recht sie. §. 10. Ein stein, so in Griesbacher ban gesetzt wirt, der tut vier mosz wins, die sol man bi eim -wirt bczalen, was der zu ider zit gilt. . . . . uf mitwuch der abent u. 1. frawen liechtmessen tag, der jarzal Cristi u. h. 1514 jaren. ACHENHEIM.') 1423. Dis sind die recht s. Sophien und des closters zuo Eschowo, die sie hantund men sprichet in irem dingkhove zu Achenheim. §. 1. Von ersten, das ein eptissin zuo Eschowe drigewerbe in dem jarc soll ding haben in demselben dingkhove. das erste ding soll men gebieten des ersten tages nach dem zwölften tag, das men halten soll von demselben tage über vierzehen tage, das ander dinge soll men gebieten des ersten tages nach dem meigetage und soll es halten von demselben tage über vierzehen tage, das dritte ding soll men gebieten an dem ersten tage nach u. frowen tag der junger und soll es halten von demselben tage über vierzehen tage, geschee aber, das dirre ding dheines viele uf den Sonnentag zu haltende, welcher das were, das soll men halten uf den mentag darnach. §. 2. Weichs dinges ouch so vil Sachen kernen uszzurichten, dio soll men ufziehen in der botschaft nach des hoves gewonheit, da3 ist von demselben tage über vierzehen tage, also das dem hove allewegen sin recht behalten sint. §. 3. Wann ouch ein eptissin ding haltet, so soll da zugegen sin ein recht vogt des hoves selbdritte mit dritthalben pferde. der vogt soll ouch das ding selber besitzen und der Schultheis neben ime, und ietweder site suben scheeffen von der eptissin wegen, dio von ir verleben Bint. §. 4. Wann ouch ein vogt das ding besitzet zu meigen, so soll men zuo dienste geben vier lember oder zwen hemmelsbüche; zu den andern zweig dingen in dem jenner und zu herbste, zu ieglicbem ein swinring, das ist ein swin, da^on man sieden und braten soll, und ein malter mulzer kornes, ein omen wins, ein halb pfund pfeffers und ein halb pfund wahses, und so vil wisze bechcr und schiisscln, also dann notdurft sint. wann aber ein vogt das ding nit besitzet, und breste an im ist, so ist men ime nutzit schuldig zu geben. §. 5. Em marschalk des hoves soll ouch zu allen dingen sin, zuo dinge und ringe, und soll ouch geben die vorgenanten 1) kanton Schiltigheim. arohiv d. Niederrh. 0. 8175.

ACHENHEIM.

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bechere und schusseln. §. 6. Iglicher Schöffen von den vierzehen hat ouch zu lehen von dem closter zu Eschowe ein zweiteil lidelich und anderhalben acker, davon er jorlich geben soll ein viertel multzer korns. §. 7. Ein schultheisz hat zu lehen von dem closter 20 viertel korns, halb weiszen und rocken, und 10 untz pfennig; der git der muele zuo Scharrachbergkheim 5 ß, und die vier ambachlute, das ist der nidermuelier, der keller, der buttel und der fronebanwart, ieglicher 5 ß. davon git der schultheisz dem closter an dem wihennacht obend einen zitigen salinen, an dem zwoelften obend 18 sendelküchen gebachen usz zehen sester weiszen, und ein viertel celes zu der groszen vasznacht, und ein krannich uf den oster obend, und ein zitig swin an s. Sophien tage, und ein swin an u. frowen tag der eren; und soll das antworten in das closter zuo Eschouwe. §. 8. Ein buttel soll haben von dem closter 7 viertel rocken, und soll er geben jerlich zu s. Sophien tage ein lamp. §. 9. Ein keller hat zehen viertel rocken ho vekorns von zwenzig heeven; er hat ouch von ieder hüben des hoves 4 & und von ieglichem ackcr in dem Engelbriigel 2 9 und 2 garben, und soll er dem closter geben jerlich zu s. Sophien tag ein lamp. §. 10. Ein fronebannwart hat von ieglicner huoben, die in der eptissin hof heerent, 5 sester, halb rocken und halb gersten, und von ieder huoben des marschalkthuomes zehen sester, halb rocken und halb gersten. er hat ouch drige acker. er soll ouch jerlich in des closters walt zuo Achenheim howen zweihundert wellen, damit er den brugel befrieden soll, und git dem closter jerlich zu dem zwcelften tage 18 sendelkuchcn gebachen von zehen sester weiszen, und ein viertel celes zuo der groszen vasznacht, und ein krapich an dem oster obend, und zwei lember an s. Sophien tage. §. 11. Der nidermüller soll zu drigen dingen in dem hove sin, der eptissin recht zu verheerende und recht zuo sprechende, und soll dem closter geben und darin antworten an der pfaffen vasznacht jerlich 50 eiger und an s. Sophien tag ein lamp. §. 12. Men soll in den zweien muelen jerlich sechs swin, die man in antwortet uf s. Michels tag, ziehen und ehszen ') untz s. Thomans tag mit rechtem ehsze. und solider keller von Achenheim alle tag, oder wie dick er will in dem tag, in die muele gten, und soll beschouwen obe men die sechs from mit rechtem ehsze ehsze. und wenn der keller die swin missemelig vindet, so sint sie besserung schuldig, und soll das closter denne darnach senden, von disen swinen soll men den mulleren geben die rückgrete drier finger breit und cinre elcn und eins dumenbreit lang. §. 13. Ein marschalk des hoves hat auch 24 viertel korngeltes zuo lohen von einer eptissin und zu einem ieden viertel 4 9 . §. 14. Welicher auch der ist, der sine zinse nit gerichtet zu den drien dingen, soll ein vogt des gut, der denne sumig 1) etzen?

UNTERELSASZ.

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ist, i i e h e n u n d die eptissin s e t z e n i n g e w a l t u n d i n g e w e r e des e r b e s . §. 1 5 . W e l c h e r a m b a c h t m a n o d e r schoeffel o u c h n i t zuo d ! n g o k e r n e , so d e r v o g t sitzet, d e r b e s s e r t 3 0 ß. d e r h u o b e r , d e r nit d a r k e m e , d e r b e s s e r t 2 ß. § . 16. E s s o l l o u c h n i e m a n s v a r e n u f d h e i c e n g u t e r d i e da v e r b o t e n s i n t ; w e r e e s darüber breche, der besserte von ieglichem k e r e und von jegl i c h e m l i o u w e s l a g c in d e n e r b e n 3 0 ß. § . 17. D a s w a s s e r z w u s c h e n d e n m u e l e n , d i e das c l o s t e r do h a t , ist e i n e r eptissin l e d i g e i g e n , u n d s o l l n i e m a n t d a r i n n e T i s c h e n , es s i g e d a n n d e r eptissin w i l l e . § . 1 8 . W c n n e o u c h ein e p t i s s i n da zü d i n g e n is, so s o l l s i e mit d e r s e g e n e in demselben w a s s e r z w e n z ü g e v o r z i e h e n und d e r v o g t d e n dritten d a r n a c h . § . 1 9 . M a n s o l l o u c h k e i n h n o b e t e i l e n , denn in v i e r t e i l e . § . 2 0 . W e r es o u c h , das d e r h o v e b r e s t e n hetto an s i n e n g i i t e r n , das soll d e r , an d e m d e n n e d e r b r e s t e n w e r e , verfahszen ' ) mit sinen eignen gutern, obe er nach den rechten g u t e r n nit g e w i s e n u n d h e r w i d e r b r i n g e n k a n . § . 2 1 . E s soll o u c h n i e m a n v o n l i u o b c n des hoves nutzit v e r k o u f e n , lutzel o d e r v i l , e r b i e t e es e d e r eptissin o d e r i r e m m e i g e r . w i l l e s dann die eptissin b e h a l t e n , so s o l l m e n e s i r lassen u m b also vil, also ein a n d e r d a r u m b g e b e n w i l l . §. 2 2 . A c h c n h e i m das B i t z e n h o l z , das da g e l e g e n ist in I l o l z h e i m b a n n e mit a l l e m s i n e m b e g r i f f e , ist d e r eptissin von E s c h o u w e l e d i g e i g e n , und s o l l n i e m a n d a r i n n e nut h o u w e n , w a n n e die z w e n m ü l l c r d e r eptissin, also vil sie zuo den t i c h e n n o t d u r f t i g sint, und n i t m e ; u n d ein f r o n e b a n n w a r t soll h o u w e n z w e i h u n d e r t w e l l e n , damit e r d e n b n t g e l b c f i i d e n soll, w u r d e a b e r i e m a n a n d e r s f u n d e n , d e r des v o r g e n a n t e n h o l z e s ut a b c h i e w o o d e r d e n n e n d r u g e o d e r fiirto, d e r b e s s e r t e 3 0 ß S t r a s b u r g e r p f e n n i n g . § . 2 3 . D e r v o r g e n a n t schöffcl h a t i e g l i c h e r zuo l e b e n v o n c i n r e eptissin ein e w e i t c i l l i d e l i c h n n d a n d e r h a l b a c k e r , davon er j e r l i c h git ein viertel muntzer korns g e n E s c h o w e uf den s p i c h c r , als davor g e s c h r i b c n steet. § . 2 4 . E s ist ouch zu w i s s e n d e , das d e r v o r g e n a n t schoefel J e g l i c h e r b e s o n d e r ein e i d e zuo d e n h e i l i g e n mit u f g e h e b t e r h a n d g e s w o r n h e t t , des c l o s t e r s s c l i a d c n zuo w a r n e n d e u n d zuo r ü g e n d e , e r soll ouch zuo a l l e n d i n g e n u n d r i n g e n sin, des c l o s t e r s r e c h t , f r i h e i t u n d g e w o n h e i t des h o v e s zuo s p r e c h e n d e und zuo b e h a l t e n d e , es ist o u c h zu w i s s e n d e , das sich d e r schoeffel w e r e t e n t u n d m e i n t e n t , s i e s o l t c n t nit r u e g e n ü b e r das b a n n e w a s s c r und ü b e r das R i t z e n h o l z . d a w i d e r r e d t h. H e i n r i c h v o n H o h e n s t e i n d e r v o g t . . . und i c h H e i n r i c h N i b e l u n g von des c l o s t e r s w e g e n , u n d sprac h c n t sit des m a l e s , das s i e g e s w o r n l i e t t c n t des c l o s t e r s schad e n zuo m ö g e n d e , als davor g e s c h r i b c n steet, so w o l t e n w i r ouch das c l o s t e r dabi h a n d h a b e n , da w u r d e n t die schoeffel zuo r a t e g c m c i n l i c h und s p r a c h e n t , s i e h e t t e n t d e n a r t i k e l v o r h i n nit hoeren l e s e n u n d h e t t e n t sich nit d a r u m b v e r s t a n d e n , a b e r n u o n h i n w o l t c n t s i e d a r ü b e r r u e g e n , u n d r u e g t e n ouch zu stund 1) verfassen ?

ACHENHEIM.

LOHR.

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dio i n d e m w a s s c r g e v i s c h e t h e t t e n t ; das s c h e n k e i n e n m i n h . v o n H o h e n s t e i n das e r s t e m a l e . A c t u m quinta f e r i a post A n t o n i i 1 4 2 3 , i n g e g e n w e r t i g k e i t h . H e i n r i c h v o n H o h e n s t e i n v o r g e n a n t , und die schceffcl, also sie zuo g e d i n g e s a h s e n t u f d e n v o r g c s c h r i b e n t a g . L O H R . ') §.1. E s ist zu w i s s e n , daz ein k a m m e r e r ven N i i w i l r ist r e c h t h e r r e und m e i g e r zu L o r u e b e r a l l e s daz g u t , daz s. P e t e r s gilt h e i s z e t , zu L o r und in d e r g e g e n , wo es g e l e g e n ist, u n d o u c h in d e n liof zu L o r e gehoeret. §. 2 . Derselbe k a m m e r e r h e t ouch m a c h t zu s e t z e n d r l g e scheeffen, r e c h t zu s p r e c h e n an g e r i c h t und wo m a n i r b e d a r f , und e s ouch soell c n t t u n , d e m a r m e n als d e m r i e h e n . §. 3. D i e s e l b e schceffen scellent ouch b e r e i t sin an g e r i c h t e und a n d i n g e , wo m a n ir b e d a r f , von d e s s e l b e n k a m m e r e r s w e g e n , u n d ouch d e m s e l b e n k a m m e r e r u n d b a n h e r r e o d e r sinem g e w i s s e n m e i g e r , d e n d e r k a m m e r e r s e t z e t und m a c h t h e t zu s e t z e n , und g i t man ouch d e n s e l b e n schceffen niit d a r u e m b , w a n n e d e r c l a g c r 2 0- u n d sin w i d e r s e c h e o u c h z w e n e . § . 4 . E s sint ouch d r ü d i n g , d i e s e l b b o t e n sint, das e r s t e a n d e m m e n t a g e n o c h s. M a r t i n s t a g e , das a n d e r an d e m m e n t a g e n a c h dem z w e i n z i g l s t e n t a g e , das d r i t t e a n dem a n d e r n montag.e n o c h d e m o s t e r t a g e . und a l l e d i e b e s s e r u n g e , die a n d e n s e l b e n d r i g e n d i n g e n v a l l e n t , d i e sint des k a m m e r s a l l c i n e . § . 5 . U n sol ouch der vorg e n a n t e k a m m e r e r d e n d r i g e n schceffen und d e m f r o n b ü t t c l und o u c h d e r h e r r e n m e i g e r s e l b d i r t c , die daz d i n g t w i n g e n scellent, ob es ouch ein k a m m e r e r niit g e t w i n g e n m a g , e i n e n imbls g e n des n a c h t e s v o r d e m g e d i n g e und d e n m o r g e n l n b i s a n d e m d i n g e , es v a l l e n t b e s s e r u n g e o d e r niit. §. 6. D e r s e l b e k a m m e r e r o d e r sin m e i g e r h a n t ouch m a c h t zu g e b i e t e n n o c h d e n s e l b e n d r l e n d i n g e n , n o c h i g l i c h e m d i n g e z w e i ding, wer dar nut e n k e m e , als es i m g e b o t e n w u e r d c , d e r w u r d e 2 ß zu b e s s e r u n g e , e r m ö c h t e d e n n e b e w e r e n , daz es im h e r r e n o d e r l i b e s not b e n o m e n h e t t c ; u n d ist o u c h d e r s e l b e n b e s s e r u n g e das z w e i t e i l des k a m m e r e r s u n d daz d i r t e t e i l d e r h e r r e n fegte. § . 7. K e r n e es a b e r , daz ein schceffen a b g i n g e o d e r z w e n e , so scellent die a n d e r n z w e n e o d e r d e r dirte u n d die h u b e r a n d e r schceffen s e t z e n , und s o l d i e d e r k a m m e r e r o d e r sin m e i g e r b e s t e t i g e n , u n d scellcn i m s w e r e n als g e w c e n l i c h und r e c h t ist. § . 8 . D e r k a m m e r e r h a t o u c h ein g u o t zu L o r e in d e m b a n n e , daz g i t im a l l e j o r 1 5 v i e r t e i l r o c k e n und 1 5 v i e r t e i l h a b e r n , und sint in d e m s e l b e n g i i l t e g u c t e g e l e g e n v i e r o c h t e n . u n d w e r e i n a c h t e i l h a b e r n zu z i n s e g i t u n d 'il/2 & und 7 >/2 e i c , d e r ist s c h u l d i g d r l g e j u o c h e zu t u n , eine zu l e n z e n , e i n e zu h e r b s t e u n d e i n e zu b r o c h m o n d c . u n d w a z ouch daz r e c h t , 1) kanton Liitzelstein.

archiv des Niederrheins G. 6743.

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UNTERELSASZ.

daz man ¡ e t l i c h e m darumb gap zu lenzen ein vierteil hier», zu herbst c m vierteil wins, zu brochmonto ein brot eins g e muendes wit alumb. und daz dieselben luete der j u c h e ledig suellent sin, und ouch der kammerer des wins, biers Undbrotcs. do wart gemocht mit der herren willen in dem closter und irs meigers, und ouch mit der lute willen die soelich gut hetten und ouch soelchen zins gobent, und ouch mit der buber willen, daz die vorgenanten lute für die jlich süllent geben truewelich 6 & zu iren zinsen. §. 9. E s waz recht, wer gut solt enpfohen noch doter hant, der gap drd vierteil wins, eins dem meiger, das ander den schcenen, das dirte den hubern, und fuer den win wart gemacht 8 4 dem meiger, 4 den schoeffen und den hubern, mit r c c h t als der hof zu Hagenbach ') gelegen ist, wenne daz der hof zu Hagenbach vellig ist und der zu L o r e nut. §. 10. E s ist ouch recht, wer sein erbe nuet enphohet noch doter hant in 3 0 tagen, der bessert 3 0 wer aber koufgüt nit enphohet in 14 tagen, der bessert 2 ß dem kammerer oder sinem meiger, und niemande mere. §. 11. D e r kammerer hat ouch das recht, wer husrauch het zu L o r e , daz der zu W i g e r in den pruel sol gen, wanne es im geboten würt von des kammerers wegen, und sol das houwe helfen machen, kerne es aber, daz es regnete des tages, daz die lute ab gingent von regen, so süllent dieselben lute des andern tages wider kummen und süllent daz houwe machen. §. 12. E s ist ouch recht, wer ein vierteil landes het zu Sinwilr und zu Ellenbach, der sol ouch senden ein sammener in denselben prül uf denselben tag, als gewonheit und recht ist von alter. §. 13. E s ist ouch recht von alter, daz die von L o r e , von Sinwilr und ouch von Ellenbach süllent daz houwe leiten tun, als gewonheit und recht ist. §. 14. D i e von L o r e hant ouch daz recht, daz der kamm e r e r die k i r c h c zu L o r e sol d e c k e n ; und were ez, daz got wende, daz die mcssebuch verlorn wuerdent, oder anders bresthaftig, ön des phaffen schulde oder des segristen und der gebur, so sol der kammerer ander buch geben zu der kirchen zu L o r e , und nüt me. §. 15. D e r k a m m e r e r het ouch ein walt, der heiszet S i genouwe, in dem banne zu Sinnewilr, und get der heruf untz an den graben nebent der gemein walt, und wendet zu schaden iede (?) uf dem velde an deme sewe obendig des Rhades. §. 16. Derselbe walt ist also gelegen, daz niemant kein recht da inne het, wanne die nuen hoefe die zu S i n w i l r gelegen ist. were uf den helfen gesessen ist, der sol kein gruen eichinholz, noch buechen, bierboumin noch affalter houwen, noch kein buholz, wanne vier swellen- § . 17. Denselben walt sol ouch niemant behuoten, wanne s. P e t e r s lüte, die der kammerer oder sin meiger welent darzuo. §. 18. D e r s e l b e feerster hat 1) Hambach, kanton Drillingen.

LOHR. INGWILLER.

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ouch daz recht, •wem ein k a m m e r e r einen bonm gebe, w e r den boum abhouwet, der sol dem f(Erster 4 & legen uf dem stock; und sol ouch der fcerster n e m e n wnz von dem boume vellet, ob es do v e r ü b e t . §. 19. Derselbe fcerster h e t ouch daz recht, vellet ein boume von winde oder von alter, on sten inwetter (?), den sol ouch d e r fcerster nemen oder v e r k o u f e n , 6n geverde. §. 20. D e r s e l b e fcerster sol ouch r u e g e n eine b u e r d e Unrechts gehouwens holzes f ü r 5 ß, einen karch geladen für 10 ß, ein w a g e n geladen für 1 S. tete aber- der fcerster mit als dovor geschriben stet, so sol der fcerster dem k a m m e r e r bessern alles daz, daz der k a m m e r e r uf in bewern mag, und also es da vor vereiniget ist, u n d heiszet ouch derselbe fcerster meineidig u n d het alle sin ere verlorn. INGWILLER.») Disz ist des hofs recht zu I n g w i l r , daz einem kammerer zno I n g w i l r zugeheeret. §. 1. Zu dem ersten sprechent die h u b e r zu recht, das uf s. T h o m a s t a g noch der kindelin t a g e sol des knmers j o r d i n g sin, und sol der meiger eine glocke löten uf den vorgen. t a g als daz ding vellet. so suellent die h u b e r vorderlich kummen, als sie die glocke heent (d. i. hörent), und soellent den hof suchen, als es von alter recht ist. und sol sin meiger sitzen uf fronhoven, und scellent im die h u b e r ein fuder dupholz us irem walde schaffen uf den vorgen. hof, daz man die stube werme, do d e r vorgen. k a m m e r e r oder sin meiger siner huber inne wartet, die dem vorgen. k a m m e r e r sinen zins bringen süllent. und sol der vorgen. kammerer d r i g e eimer mit wine darsetzen u n d dri wisze becher darin, daz die h u b e r t r i n k e n t ; und sol der win mittelwin sin, nut mit dem besten und ouch nut mit dem ergsten. §. 2. U f dem v o r g e n . hove s p r e c h e n t die huber zu recht, daz man sol vinden ein vaselrint u n d ein ebern, und das vasel haben ön der huber schaden. §. 3. Ouch sprechent sie zu recht, daz ein k a m m e r e r sol das schif decken an der kirchen, und ein k i r c h h e r r den turn. §. 4. O u c h ctc., daz ein kammerer sol beluechten ein zweiteil eins liechtes in ire kirchen. §. 5. Ouch sprechent die huber bi des hoves recht, das ist bi irem eide, wer sin zins uf den vorgen. tag mit richtet noch enbringet, die wile des vorgen. k a m m e r e r s meiger sitzet uf den vorgen. tag, w e n n c d e n n e d e r meiger uf stet, so mag er win daruf g e b e n und das guot verbieten, den ersten tag so git er ein mosze; d a r n a c h über acht tage zwo mosz, ü b e r vierzehen t a g e vier mosze, u n d zweit sich also f ü r sieh us, als lang sich daz guot getragen mag. und darnach so m a g es der k a m m e r c r in sin gewalt ziehen und tun und lossen als mit a n d e r n sin eigen guotern, on menlichcs 1) kanton Bnchairiller. aroh. d. Niederrh. 0. 6743.

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UNTERELSASZ.

widerirrupge; er verkünde denne semlicho not, dem sin gut verboten ist, daz er es (1. usz) libes not nüt gebessern mcechte, bi sinem eide den er dem hove getan hat, 6n geverde. §. 6. Ouch spreehent die huber zu recht, wer sin guot nüt enpfohet von dem meiger in vierzehen tagen, noehdem als er sich verändert, uf daz gut mag man win geben als vorgeschriben stot bi der ersten pene. •wer aber sin gut enphohet in der zit, also daz er dem hove sweret und huldct sin recht zu haltende, der git dem meiger ein vierteil wines und den hubern zwei zu cnphengnusse. §. 7. Ouch spreehent sie zu recht, were es, daz ieman also frevel were, der über des meigors gebot uf sin guot füre, noehdem als es im verboten würt, der bessert 30 ß 9, als dicke er ea tuot. MENCHHOFEN.») 1621. Disz sei(n)t was rechten ein camercr von Neuweiler zu Menchehlioven hat in seinem dinkhof. §. 1. Zum ersten spreehent sie, das auf s. Catharinen tag soll des cammcrers j.irding sein, und soll der meicr sitzen auf fronhofe, und sollen ime die liuebcr ein fueder dupholz ausz irem, wald schaffen auf den hof, das man die stube werme, do er der hueberinno wartet die im sein zins bringen. §. 2. Und soll der cammerer drei eimer mit wein darsetzen und drei becher dar inne, das die hueber gedrinkent. und soll der wein mittelwein sein, nit mit dem besten noch mit dem bösten. §. 3. Auf dem vorgenanten hofe soll man finden ein eber und ein fahren und soll den haben ohne der hueber schaden. 4. Und wer sein zins nit auf den tag richtet, dieweil der meiger sitzt, und wenn der meicr aufstet, so mag er wein darauf geben, den ersten tag ein masze, über acht tag zwei maszen, über vierzehen tagen vier masze, und zweit sich also lange f ü r sich ausz, als lange und es das guot getragen mag. UFFRIETH.2) 1528. I n dem namen der heil, unteilbarn trivaltikeit amen, dis sind die reht, gcrchtikciten und öberkeiten, die die edelen und wolgcbornen h. von Fleckenstein, friheren zu Dagstüle . . . in dem Uifrietli, nemlich den zwein geriehten Scsenlicim und Gisenheim sampt den dorfern darin gehörig, als nemlich nochvolgend benennet werden, und in derselbigen grofeschaft haben 1) kanton Buchsweiler, archiv d. Niederrh. G. 5903. 2) s. bd. 1, 758. archiv de9 Niederrh. E. 5537. in französischer Übersetzung bei Hanauer 140 ff vgl. ebd. s. 136 und 150 ff.

MENCHHOFEN. UFFRIETH.

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und hienfürther ewiglichen haben sollen, alles noch lut und inhalt irer guten lehenbriefen, erlangt urtheln, vertragen und andere briefelichen sehin, als wir dern nach gehapten spennen und irrungen und noehvolgende urthel vor den edcln und wolgebornen Karle Wolfgangen groven zu Oetingen, als von denen die gedaht gröveschaft zü lehen reicht, uns selbs vereinbert und betragen haben, und allo jor zu offen tagen, nemlich s. Hilarien oder den zwenzigsten tag, in beiden vorgedahten gerichten offenlich in gegenwertigkeit des von Flcckenstcins amptlüten und der ganzen gemeinden gesprochen und also für und für ewiglich gehalten werden sollend. 1. Zu dem ersten hat unser gn. h. von Fleckenstein eilf dörfer, genant im Uffrieth, nemlich Dalhundcn, Sescnheim, Denckoltzheim, Ouwenhcim, Gisenheim, Reschwog, Stackmatten, Roppcnheim, Rüntzheim, Kouchcnheim und Fürstveit. §. 2. (grenzbeschreibung). Und sol oücli unser gn. h. von Fleckenstein das geleit, gebot und verbot allein ze thun haben in gemelten bezirk. §. 3. In disera bezirk der eilf dorfer, wi oben angezeigten zielen und zeichen noch, hat ein h. von Fl. etc. der ie zu ziten ein regierender here ist, und nitmans (1. niemans) anders, scbultheiszen, buttel, schoffen, schriber, fursprechen, fronboten zu setzen und zu entsetzen, in gelubd und eid zu nemen, uszgescheiden das ein schultheise ic zu ziten von siner genoden angenummen würd über den eid, den er sinen gnoden thut, ouch sweren solle den gerichten und gemeinden, die bi gewonlichen gebürenden landsrehten bliben und menniglich billich reht ergon zu lassen. §. 4. Es hat ouch unser gn. h. von Fl., ouch niemans anders, die beiden gericht zu Scsenheim und Gisenheim mit scheflen zu setzen und entsetzen, nemlich so sollen in iedem gerichte zum wenigsten niin schcffcn sien, die einem schultheiszen an statt unsers gn. h. v. Fl. zu den ziten, so si angenummen werden, sweren, wi derselbig cid zu end des jorspruchs geschriben stot. und so sich begeb, das man über das blut richten solt, sollen von beiden gerichten dreizehn scheffen gezogen werden, die sollich gericht besitzen. §. 5. Kern einer, er wer frembd oder hcimsch, zu dem schultheiszen und begert reht, solle im der schultheisz zu vinderlichen rehten beholfen sien zu den gerichten, die so von vierzehn tagen zu vierzehn tagen gehalten werden sollen, wo es aber were, das ein dorf oder gemein des schultheiszen oder buttel bedürfen würden, sollen si mit inen gon oder riten uf dern begere und iren costen, wo sie hien wollen in disser herschaft, und inen zu allen zimlichen und billichen dingen behulfcn sien. §. 6. Und ob u. gn. h. durch Rinbruchs not oder sunst uf dem land gegen unsern anstoszen und nochpuren an obgenanten ziel und zeichen halb ein undergang not sien w u r d und wir, die amptlut oder schultheisz, darzu beruft •würden, sollend wir unserm gn. h. und siner genoden beholfen sien; des sollen wir die zit, dwiel wir also bi im oder den

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UNTERELSASZ.

sinen sind, zimlichen l o s t geben. §. 7. W e r des buttela, den uns u. g n . h. setz, bedorfen würd fürzugebieten, der solle im sin gelt geben, nemlich von einem ieden gebot, so er einen vor der kirchen vindt, 2 5-, und so er im nochriten oder gon müsz, 3 & g e b e n ; und solle derselbige büttel niemans über sagen, denne umb sin g e b o t ; ob man aber sunst sin kuntschaft notdürftig sien würd, solle im ferrers nit gloüben geben werden, danne wi einem andern gezügen. §. 8. E s hat ouch u. gn. h. allein zu richten die ubelthetor über ir lib und gut, desglichen über ander miszhandel und frefelte. und so einer oder eine vom leben zum tod gericht wurd oder sich selbs liplosz thet, ist es ein man, so nimpt u. gn. h. von Fleckenstein das zweitheil an des vcrlossenen ubeltheters gut und wib und kind das dritteil; ist es aber ein wip, so nimpt u. gn. h. das dritteil und der man und die kind das zweitheil, und ob bastert in dem Kiet stürben oder andre die kein erben hetten, solle u. gn. h . allein erben, im stot ouch zu gestolen und gefunden gilt, und die wilden imben, so gefunden werden, hören u. gn. h. von F l . allein zu. §. 9. Und was u. gn. h. von Fleckenstein oder sincr gnoden befolchhaber dern oder anderer sachcn halb vor den g e r i c h ten rechtfertigen wurd, ist sin genod kein urthelgelt schuldig zu geben. 10. E s haben ouch die h. von Lichtemberg an gemelten erichten sitzen ein stilleswigenden vogt, der solle unsers gn. . schultheiszen und den gerichten sweren von wegen der armen underthanen in diser herschaft, ob es not w e r t das u. gn. h. von F l . , siner genoden amptlut oder schultheisz sich selbs oder iro underthonen nit hanthaben müht zu reht, oder wo not were unserm gn. h. die ubelthetigen zu strofen, und man die irer heren oder frund halp nit gerichten möht, so danne sin genod die h. von Liechtemberg anruft, das si mit irem baner und maht neben unserm gn. h. von F l . halten sollen, bitz die ubelthetcr gericht werden, das sie ouch uns bi sollichem gerichtsrehten beschirmen und uns behülfen sien wollend. §. 11. D o g e g e n sollend die h. von Liechtemberg, so si also der moszen wi obstot beruft werden, des ubeltheters verlossen gut und hab, mit abtheilung wi obstot und vor gcmelt ist, mit u. g n . h. das halp zu gebären, do aber die h. von L i e c h t e m b e r g oder ire amptlut nit hizu beruft werben, so sollen si ouch kein theil dovon haben, desglichen, wo sich ein ubelthetcr abkouft oder sunst durch siner fründ und günner furbitt genode erlangt, wie danne das gethedingt wurd, solle beiden nerschaften glich theilen, wi von altem harkommen. §. 12. Dieser L i e c h t e m b e r g e r vogt solle ouch an beiden gerichten Sesenheim und Gisenheim, so man gericht hat, bi u. gn. h. schultheiszen und scheffen sitzen mit sinem stab, den im u. h. Schultheis geben solle, und doch so sol er kein gebot oder verbot zu thUn oder zu heiszen maht haben, sünder allein zu hören, ob unsers gn. h. schultheisz sin bedurft anzurüfen, und,

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ÜFFRIETH.

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ob frevel mit urthel erkant wurd, das halp theil siner herschaft Licchtemberg inzubringen, so die vorbreht werden durch u. gn. h. schultheiszen oder büttel, die danne allein frevel zu beclagen oder bedeidingen haben, oder so ein landman den andern umb frevel beclagt, so bald die clag am rehten oder uszwendig des rehten dem schultheiszen fürkompt, so ist er beiden hern den frefel verfallen, so lang bitz er den antwurter mit urtheil uberwindt oder sunst des erwisen würd; und so aber u. gn. h. von F l . von einem frevel abstünd, so solle alsdanne der liechtembergisch vogt ouch darvon absten und ouch nit witer oder hoher frevel nemen, danne u. gn. h. von Fleckenstein. §. 13. Aber die einung und brüch, als so einer den andern mit acker, matten, gerten, eigen, almendgilter, hüser und hofen uberzackert, ubermeigt oder uberzinet, wie sich das begeben möht, so die clag dem schultheiszen am gericht oder ön gericht furkumpt, und dürch die merker gerügt oder fürbreht, und so die einung erkant oder sunstc abgetragen wtird, gehört die u. gn. h. allein zu als rehtem gerichts und banlicren. §. 14. E r (es?) solle ouch der licchtembergisch vogt zu fronen fri sien, so er kein eigen wagen für hat; wo er aber ein eigen wagen für hat, solle im geboten werden durch unsers gn. h. von F l . büttel zu fronen, glich wi andern gebüren. §. 15. Es sollen die fischer im Uflfrieth maht haben in discr herschaft im Rin, in der Süfel und Moternbach bitz gen Beinheim an die statt, das alle fri wasser sind, zu fischen, sollen aber nit maht haben zu fischen in der Thurnbiitten, das man itzunt nennet die Burnowe, die zwuschen Kauchenheimer und Roppenheimer bahne gelegen ist, bitz gen Altenbeinheim zu der milen hienabe, das u. gn. h. in pfands wise von wiland keiser Karlen inhat vor vierzig mark silbers. Ön allein was die Burnowe begriff, gehört das viertheil den h. von Liechtemberg und das übrige theil u. gn. h. von Fl., aber fürbas hienabe bitz gen Altenbeinheim gehört allein u. gn. h. von Fleckenstein zu. §. 16. Und wer es sach, das uf den Rin eist oder gegerent würd, so oft das geschieht, so sollen dio scher u. gn. h. den grosten vorfisch, so si vohend, als dem rehten banherren geben, und zu sollichen fischen, dcsglichen zu der verkoufung der fisch sollen si berufen unsers gn. h. schultheiszen und den liechtembergisch vogt; und was sie usz den fischen lösen, sollen si den zchenden pfennig darvon der herschaft geben, gebürt unserm gn. h. von Fleckenstein zwei theil und den h. von Liechtemberg das drittheil. §. 17. Es stond ouch alle andre vischwasser, nemlich die Rinbrüch und alt wasser u. gn. h. von Fleckenstein allein zu, aber ungeverlich grüben oder lachen, so durch ubergang des wassers uszging, mögen die inwoner im Riet nieszen und bruchen; doch so sollen si die bestimpten grüben oder lechen niemans umb keinen zins vcrlihen. §. 18. Und dwiel vor joren sich ein miszverstand begeben hat durch die, dio sich in reht verdingen wellen oder das

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UNTERELSASZ.

gericht verbieten, gewon gewesen sint zu sagen: ich verding mincr heren gericht, oder: ich verbut miner liercn gericht, item: schulthcisz und vogt, wöllent ir mich hören? darusz geargwonet, ob als (1. als ob) die licclitembergisch herschaft ouch ein gcricht höre, solle semlichs an beiden gerichtcn further von niemans bescheen, sonder gesagt werden: ich verbut mins gn. n. von Fleckcnstein gericht, och : ich verding mich und min rcht in mins gn, h. von Fleckenstein gericht, schultheisz, wollent ir mich h ö r e n ? . . . und were further das verbricht, solle zu unsers gn. h. von Flcckenstcin strofe stonde. §. 19. Und dwiel also u. gn. h. von Fl. unser rchter gerichts- und banherc ist, so sprechen •wir im die oberkeit des gcrichts allein zü, also wo sich begebe, das einer, er sie heimsch oder frembd, vor den gerichtcn im Uffriet ein urthel verlür, das im zu appellieren und witer rcht zu suchen von nöten were, solle er für kein ander hcrschaft appellieren noch sich berüfen, noch von den schöffen gewisen werden, danne allein vor u. gn. h. v. Fl., und doselbst sin appellation rehtvertigen, darin ouch gemelter u. gn. h. von Fl. uns förderlich rcht mittheilcn und ergon lossen solle, doch wo ein sach under zwanzig gülden ist, solle niemans maht haben zu appelliren von den gerichten, es were danne umb eigen oder erb oder die ere belangen; und so man ferrers von u. gn. h. an das keiserlich kammergericht appellieren wolt, so solle das bescheen noch ordenung des heiligen reichs. domit sollichs dester unverbrüchlicher gehalten werd, solle der schulthcisz ein jeden, er si frembd oder heimsch, so er ein rehtshandel anfoht, anhalten, das er gelobe sollicher gcrichtsordenung zu geliben und sich deren gemesz zu halten. §. 20. Es stond ouch u. gn. h. von Fl. in dem Rieth alle wiltpan aller wiltfang zu, es sie klein oder grosz, das sin gcnod fohen mag mit wilthegcn, seilen, garnen, hetzen oder schlissen, item veldhiiner, haselhüner, antvogel, remen, tuben, stören, waltvogel zu fohen oder solliche weidwerk zu verliehen stot u. gn. h. von Fl. allein zu. ouch so sollen u. gn. h. von F l . vorbehalten sin alle hochvögel so gefangen werden, als ncmlich falkcn, felkenvcgelin, blofusz, sperber, habich, habichlin und derglichen, solle ein ieder bi siner pflicht unserm gn. h. oder siner genoden schultheiszen, so bald die gefangen werden, bringen nnd überlifern. were das nit thet, der solle in u. gn. h. strof stond. §. 21. Und wo sich begeb, das ein hünd zu feld oder wald lief on hetzen und ein thier oder wiltpret grosz oder klein erlief, der mag im das jegerreht behalten und das überige theil dem schultheiszen förderlich überlifern. wer es aber ein hase, vclthun oder derglichen, das solle er ouch förderlich dem schultheiszen überlifern, mag im der schultheisz ein zimlich drinkgelt schenken, wo aber einer sollichs nit thet, der solle in u. gn. h. strof sten. §. 22. Es hat ouch u. gn. h. die goldgricn uf dem Rin, nemlich von Truscnheim und Kutzenhuscnheimer ban an bitz den Rin hienab, bitz

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UFFRIETH.

an Beinheiner banne, also ob einer were der sich des goldes uf dem Rin in bestimpten zirk gebrüchen wolt, der solle im in gemelten gezirken ein ort ernennen und umb u. gn. h. von FI. besten, und wellicher sunst in obgemelten gezirke gold on erloupnusz siner genoden (gebrüche), der solle in mins gn. b. von Fl. strof sten. §. 23. Es hat oueh gemclter u. gn. h. von Fl. allein und niemans anders die groszen betten (1. beten), als nemlich die ernbeten die uf s. Jacops tag gefeit, und die wihenahtbet die uf s. Hilarien tag gefeit, und, so u. gn. h. not beschech, schatzunge hilf und stiirgelt, noch lantloüfigem gebrüch oder gemeinen rehten der heren und fürsten, und in Vellen so d a s die reht uswisen, hat sin genod uf uns zu legen noch zimlichen und billichen dingen, und so man die legen wille under die gemein, so sollend die im Uffrieth, us iedem dorf zwen, die sie darzu dougelich ahten, zu u. g n . h. schultheiszen, büttel, oder wend sin genod darzu verordenet, ziehen; die sollent u. gn. h. sweren, sollich schatzgeld getruwelich und ungeverlich und noch eins ieden vermögen sins guts zu legen, niemans zu lieb noch zu leid 6n geverd . . . aber die bet solle glich ufgelegt werden, wie von altem harkommen ist. §. 24. Es sollen ouch die hündersassen im Riet zum jor drimol hüner geben, nemlich zii fastnaht, in der ern und s. Michels tag. do sollent von den fastnaht- und ernhunren beiden h. von Fleckenstein und Liechtemberg, iedem die halben zügedeilt werden; aber die hüner die s. Michels tag gefallend, mitsampt dem pfennig zu iedem hun gehörig, stond u. gn. b. von Fleckenstein allein zü. die sollen die heimburgen, schultheisz und vogt in samelen, iedem sin theil uberlifern. §. 25. Es hat ouch u. gn. h. zwei schefcrigen im Riet, die mag sin genod mit schofcn besetzen und domit in alle benne der eilf dörfer faren. und so sin genod nit schof het, mag er sin ritviehe darinnen halten, und so aber sin genou sich zu ziten deren nit gebrüchen wolten, so mag sin genod den weidgang andern, heimschen oder frembden, verkoufen, und sollend wir hieran sin genod, ouch die denen sollicher weidgang gelühen würd, nit verhünderen; doch solle u. gn. h. barinnen uns nit ubersetzen oder uberslagen, das wir zu u n serm notdurftigen vihe mangel oder brüst an weiden haben müsten. §. 26. Ferrers hat a. gn. h. von Fl. maht, so wir ecker im Rieth in unsern weiden zwingen und bennen haben, das sin genod so viel swin, so er ze siner genod huslichen gebrüch notdurftig ist, darin slohen mag, nach gestalt und fruhtbarkeit des eckers, domit das geecker nit uberslagen wird, hieneben sollen die inwoner im Uffriet so viel schwin, als ider erzücht, macht haben darin zu schlahen, doch mit der bescheidenheit, das einem idem ufgelegt werd wie viel er schwin darin shlahen sol, domit die riehen die armen nit uberschlahen, sonder sol armen und riehen glich theilung beschehen; und so die armen iren theil shwin nit zu beschiahen vermechten, sollend si macht haben iren theil den andern heimschen zu Bd. V.

32

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UNTERELSASZ.

verkaufen; wo aber nit heimsch do wcrend die iren theil kaufen wolten, megen s! das fremden zu kaufen geben. §. 27. Es hat auch u. gn. h. reht in allen bennen dieser herschaft holz zu hauwen zu allen sinen buwen und hiisern und zu brennen, und sol sunst keiner macht haben in dieser herschaft Önerloubt unsers h. die weldweid und almend ze rieten oder die vier fruchtbar bäum abzehauwen, die der herren entwaschen sind, aber uf ider eigentum oder lehenguter megent wir inwoner leben noch unserm besten nutz und willen, wer das verbricht, giebt ein einung. §. 28. W i r die underthanen im Ufriet sollen auch u. h. billichc und notturftige fronung thun und mit unserm viech und lib [ze] dienen, so er uns aas gebieten lest, noch landleufigen gebrüch. darzu, wan er (1. es) in krieszleufen u. gn. h. not were lantwer ze thun oder sunst rettung, sollent wir, so wir darzu beruft oder geboten würd, wer usgelcit wurd, mit reiszewagen und pferden, hämisch und gewer gehorsam sien, und sollent, die do heime blieben, denen, die uszziehen, zimlichen costen 6n emichen uberflusz geben, so lang si usz seind. §. 29. Es hat ouch u. gn. h. allein den ernhabern und b e t b a b e r n alle jor uf s. Jacops tag zu samelen, desglichen uf s. Michels tag den rauchhabern von heren luten, den samelen die butel. §. 30. Begeh es sich auch, das ein schief mit win oder koufmansgut in den Rein geleg in dieser hcrschaft und das bi sonnenschin nit von dannen komen mecht, sol u. gn. h. von Fl. grundrur nemen, nemlich das zweitheil von dem gut, und das drittheil lossen faren. §. 31. Es hat auch u. gn. h. in dieser hcrschaft alle geseig und somung, also ob sich begeb, das geseig an sester, kennen, elen, amengewicht und derglichten abgingen, sollen die gemein von Dalhunden zü Ittersheim ob Hundsfelden am Rien gelegen holen in irem costen, wie von, alten harkomen, und sollicns geseig gen Sesenheim in die pfarkirch legen, und wer do seigen wil, sollent schultheisz und bütel bi iren pflichten einem leden der das notturftig ist ire geschir darnoch recht seigen und von einem sester nemen 4 9, von einem halben sester 2 9, von einem virling 1 9, vom halben vicrling 1 heller, von einer moskannen 4 9, von einer halben moskannen 2 9, von einem Schoppen 1 9, von einer eilen 1 9, von dem jecherlon omen und moszen zu geprauchen (S 9, von dem gewicht von einem pfund 6 9, von einem halben pfund 3 9, vom fierling 3 heller, vom halben fierling 1 9. und was von sollichem gefeit, sollend der schultheisz und butel das halb gelt unserm gn. h. überliefern und das ander halb inen f ü r ire arbeit behalten, und sollend alle jor der schultheisz und büttel zu offenen tagen den zwanzigsten tag 2 ) die kannengeseig, sester und gewicht bi den wirthen, becken und andern gewerbsliiten besehen, ob die geseit gerecht siehent (1. sient) 1) dem ainne nach „mietapreis", Hanauer a. a. o. übersetzt: ,,pour la location." 2) 14. januar.

UFFRIETH.

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oder nit. und wo die binder iemantz befunden würden nit r e c h t , sollen, die sollichs binder in haben, in unsers gn. b. straf ston und nit dester m i n d e r angehalten w e r d e n anders, die recht silnd, zu haben, doch so ein geschir, sester, kan oder pfundgewicht oder derglichten recht b e f u n d e n w ü r d , sol es bie dem alten geseig blieben, und d e n besehern umb das besehen nit zu g e l t e n schuldig sien. §. 32. Darnach ouch u. gn. h. der a t z ' ) in der herschaft zugehert, des' ' ' vor j o r e n mit sinen g e n o d e n in spennen gestanden nochdem er u n s mit recht an behalten und ein vertrag zwuschen uns gemacht worden, das wir sinen genoden alle j o r sollend geben fünfzig gülden, nemlich 25 uf s. J o r g e n tag und 25 uf s. Michels tag, sollichen v e r t r a g sollent wir ewanclich halten und darwieder nit thun noch schaffen gethon w e r d e n . §. '33. Es sollend ouch wir die u n d e r t h a n e n , so ü b e r unserm und unsers gn. h. notwendig geprauch etwas von weid, almend, eichelen, geecker u n d derglichen uberplieb, sollichs nit verkaufen und verliehen oder in andere w e g e n t f r e m d e n ö n unsers gn. h. wissen und willen; wie wir auch kein holz,boumrinden und derglichten ön deren wissen, willen und gehcll verkaufen sollend, sunder zu allen molen, so [es] uns das von noten d linket sien, sollend wir sollichs sinen genoden anzeigen, und so dan sine genod uns bewilliget, was wir dan darus erlesen, soll sine(r) genod ein theil und uns das zweitheil (werden). §. 34. U n d ob es sach wer, das ein heimscher oder fremd, der sich vorgender gerechtikeiten, als der almend, weiden altwassern, goltgrien, wiltpand, holz, rinden, eichein underneme, das uns oder u. h. zustand, u n d das mit gewalt bruchen wolt zu nochtheil unser u n d der oberkeit, sollend wir und unser ider, und wo im das meglich ist, weren bi unsern eiden, die gefenklich annemen oder pfenden und das furderlich u. h. oder dem schultheiszen anbringen, dem sol auch die einung önnochleszlich abgenommen w e r d e n ; davon sol dem, d e r sollichs g e r ü g t hat, der sechst p f e n n i g werden, und das u b e r i g gedeilt werden, das halbe u. gn. h. und uns das a n d e r halbe, also sol es auch mit andern einungen gehalten w e r d e n die in dem Rieth gefallen. S. 35. Es hat auch u- gn. h . recht uf alle und ide richslüt, die er u n d e r anderm von dem helligen reih zu lehen .entpfocht, so in dieser herschaft wonen, oder wo h e r sie sunst darin ziehen (möcht), ein sonder liepbet, hiincr und habern, als ander siner genoden eigenlüt ufzulegcn und zu entpfohen. §. 36. U n d wo einer f r e m d in dieser h e r s c h a f t zieebt, mag in der schulthcisz von wegen der herschaft uf sinen cid befrogen, wer sine eigen liepher s i g ? hat er dan kein h e r e n dem er liepbet giebt, so mag in d e r schultheisz annemen, wie gewonheit und biszhar h a r k o m e n ist. und ob einer also sunst 1) vgl. Seite 400.

2) leibbede.

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UNTERELSASZ.

anderswo liebeigen w e r e , so er in die lierschaft sitzen und w o n e n will, m a g er gl ich er wiesze, ob u. gn. h. wil, wie die a n d e r n von dem schultheiszen in namen u. gn. h. angenommen w e r d e n ; u n d sollend die u n d des riechs liit hievor angezeigt, ein ieder alle j o r uf s. Martins tag des h. bisehofs t a g sine liepbet, h ü n e r und liabern, wie im ufgelegt ist, unsers h. butel von siner genoden w e g e n überliefern, und w e r das nit thut, dem m a g der butel pfand nemen und die mit r e c h t lossen anhalten. §. 31. U n d dan noch dieselbige richslut uszer alter gewonheit ein z u g haben von u. gn. h. gericht g e n Sufelnheim, sol derselbige zug umb frevel, einungen, erbsachen, und was oberkeit unsers gn. h. von Fleckenstein belangt, nit stat haben, sonders in demeselben sollend sie den gerichten im Uffriet gehorsam sin. 38. D a g e g e n sollent dieselbigen riechslut und liebeigen lut in unsers g n . h. schlitz und schirm sin und vor g e w a l t und zu recht gehandhabt werden, so wiet sich siner g e n o d e n vermegen erstreckt, gleich wie a n d e r in dem Riet hindersassen und inwoner. §. 39. W e l c h e u n g g e b u r e n sind und in der herschaft f ü r und rauch haben, die sollen glich andern inwonern dem schultheiszen an stat u. gn. h. shweren und h u l d u n g thun, auch schuldig sin w e g und steg und brunnen, so man darzu fronen wil. dieselben ungepauren, (die) nicht in die gros bet geben, sollen sie jarlich einem schultheiszen an stat u. gn. h. 2 ß £ geben zu erkantnisz siner oberkeit und zuo fronen und reiszen wie ein ander gehorsam sien. §. 40. S o sich ü b e r k u r z oder lang begeh, das sich in dieser herschaft a n d e r u n g zwuschen unserm gn. h. und uns oder a n d e r luten in einem oder mcher punkten und articlen, die hievor geschrieben stend, zutrug, sol dieser j o r s p r u c h zu allen molen mit wissen, willen und gehcll beider theil u. gn. h. und unser, und sunst nit geendet (1. geendert) w e r d e n , noch gelegenheit d e r Sachen so ie zu ziten sich begeben mecht. §. 41. U n d domit sich niemantz keiner ungwissenheit vorgemelter d i n g zu entschuldigen hab, so sprechen wir, das alle jor uf s. Hilarien tag, so man sollichcn jorspruch pflicht zu sprechen, all gebaur e n u n d inwoner im Uffrieth, ider in sinem gericht, erschinen sol und sollicher (1. sollichen) spruch heren sprechen, dawider nit murmelen oder s e t z e n ; welcher aber an redlich und ehaft ursach also nit erschin oder darwider r e d t oder mu(r)melt, soll u. g n . h. 30 ß 3- gebrochen haben önnochleszlich zu bezalen. J A H R S P R U C H IM H A T T G A U . 1 ) 1490. Disz ist der j a r s p r u c h der h e r r e n recht, des gerlchts r e c h t 1) hauptort war das dorf Hatten, westlich von Selz, .auszerdem gehörten dahin die dörfer Rittershofen, Ober- und Niederbetschdorf, Schwabwiller, Reimerawiller, Kühlendorf und Leiterswiller. archiv des Niederrheins E. 1844. in französischer Übersetzung bei Hanauer 110 ff. einige aus einer spätem abschrift des reichsarchivs zu München sich ergebende Varianten sind unten bemerkt.

HATTGAU.

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und des landes recht, den wir Schöffen alle jähre uf raontag nechst nach der heiligen dreier könig tag zu Hatten im gericht sprechen^ und von unsern voreitern im gericht also uf uns kommen, wer es aber, dasz die herren brief hetten die mehr oder minder inhielten dann diser spruch, dasz soll den herrn und dem gericht keinen schaden pringen. und fähet also an, und ernewert diese geschrift uf zinstag und mittwoch nach sanet Paulus bekerungtag anno domini 1490. §. 1. (grenzbeschreibung). §. 2. I n diser landschaft und herrlichkeit bekennen -wir den edlen wolgebornen berrn herrn Philippsen graven zu Hanau und herrn zu Lichtenberg fiir den oberherren und den vesten junkher Jacob von Fleckenstein für §in gemeinen herrn disz landes zu seinem theil; und das der vorgenant unser gnediger herr Philipps grave zu Hanau und herr zu Liechtenberg, unser gnediger lieber herr, uf disem lande hat zu nemen vorausz 231 S btraszburger pfening, dasz man nempt die herberg, damit wir beweren dasz sein gnade geheiszen ist der oberherre. dagegen hat junkher Jacob von Fleckenstein nit zu nemen uf disem lande, mit namen Hatten, Riettershoven, Nidernbetzdorf, Obernbetzdorf, Schwobweiler, Reimersweiler, Kielendorf und Leütersweiler, mit aller ihrer zugehördc. §. 3. Wir bekennen auch, wer es, dasz in disem gerichtsbezirk iemand gefangen würde dasz den tod verschuldt hat, es sei mann oder frawe, von dem hat der obgenant unser gnediger herr von Hanau allein zu richten, und sein gnade soll doch nit von dem lassen richten, er hab in dann zuvor lassen vor recht stellen und nach clag und antwort lassen urthel über die personen gehn; würt dann mit urthel erkant, dasz man noch seiner that von im richten soll, so soll der obgenant unser gnediger herre grave Philipps grave zu Hanau • und herr zu Liechtenberg mit seinem ufgethonen banncr darbei im velde halten, bisz dasz man muszlich von dem ubelthäter gerichte. und was von fahrender hab der, von dem also gericht würd, verlaszt und funden würd, die erkennen wir dem obgenanten unserm gn. h. allein zu, und den nechsten erben dasz ligend gut. 4. W i r bekennen auch, wer es, dasz iemand bitte vor ein solchen dot von dem man also richten solt, und unser obgenanter gn. h. sich in gnaden liesz iniltiglieh finden und für den tod nem ein geld, es wer viel oder wenig, dasz erkennen wir beeden herren gemeinlich zu ohne alle gevärde. §. 5. Wir bekennen auch, wer esz, dasz unser obgenanter gn. h. henr Philipps grave zu Hanau und herr zu Liechtenberg feindschaft hette, ist sein gnad der leüt in disem lande nottürftig, dasz wir seinen gnaden im ufsug (1. uszzug), was gut zu der wehre ist, gehorsam sein sollent, uf das sein gnade sein herrschaft und uns dester basz beschirmen und sich seiner feinden erwehren mag. Disz ist der beder herrn gemein §. 6.

recht,

W i r bekennen auch, dasz die beeden herren haben

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UNTERELSASZ.

gemein zu nemen in disem lande von iedem der darinnen gesessen ist, er halt gepürschaft oder nit, der sein eigen costen hat, zum j a r 1 ß & Strasburger, dasz man nennt die leibbet, und feit die halb uf sanet Johannes baptisten tag und die ander halb darnach zu weihenachten. die knecht der herren sollcnt umbgehn uf weihenachten und güetlieh zu den leuten fordern die leibbet; die leüt sollen sie auch güetlieh einpfahen und uszrichten, darumb dasz es die bete ist, dardurch dasz mensche beschirmet werden soll für gewalt. und wer die knecht nit also uszricht, von dem sollcnt sie nemen gut pfände, darusz sie der herren bete wol löszen mögen. §. 7. W i r bekennen auch, dasz die beeden herrn habend alle jar ein fueder wein3 zu schenken, mit namen und aHein zu Hatten, genant der bannwein, und gehet der herrn freiheit an zu schenken uf den pfingstabend und weret sechs wochen und zwen t a g ; und wio der wein ein masz uf den pfingstabend gölten hat, so mögent sie die masz ein pfening höher g e b e n ; und sollcnt haben kaufmannsgut; und wenn sie den wein fahent an zu schenken, so sollcnt sie iedem geburen zu Hatten geben ein kerbholz usz einem stab geschnitten und daran als vil weins er holt schneiden, und wann die sechs wuchen und zwen tag vcrschienen seint, so sollent beeder herrn vögt nach dem heimburgen schicken und bezalung zu im fordern, der heimburg soll demnach den leuten zusamen ruefen und ihnen sogen, das sie zu beeden vögten gehent, und sie des weins, (den) sie geholt, bezalung thun. wer es aber, das des fueder weins ein theil verlegen were über die sechs wochen und zwen tag, so sollent beeder herrn knecht den verlegen wein den ihnen (1. denjenen), die ihr anzale nit geholt, heimtragen; versperret man die thüre für ihnen, so sollent sie den schütten in den schweinarten oder zu dem hüenerloch in und nemen gut pfänden, darausz sie der herrn wein wol löszen mögen. §. 8. W i r bekennen auch, würde in dem gezirk und marke diser landschaft gcfrefelt, oder ein todtschlag beschehe, im wasser oder ut dem lande, feit er uf diso Seiten, so erkennen wir den beeden herren gemein z u ; feit er in das mittel der bannscheiden, so erkennen wir den beeden herrn und den herrn, gegen des land das beschchen ist, zu; fiel er aber von disem lande hinusz uf die ander seit, so erkennen wir beede herrn darvon. §. 9. W i r bekennen auch, wann einer ein todtschlag in disem lande thuet, alle seine fahrend hab den beeden herren gemein zu, doch hoheitlichen der frawen ihr theil. §. 10. w i r bekennen auch, würde in disem lande ein todtschlag durch iemand gethone, es were mann oder frawen, wöllent dann des todten menschen freunde den frcfclichen mord clagen uf den thäter, dasz soll also beschchen, dasz durch die freünde die vögt gesucht und uf ihr begehren das gericht durch die vögt beschicket und der todt mensch f ü r gericht gefiiert und öffentlich gezeiget werde, wie mit im gelebt sei, und dann die fräfelmordige clag durch die freund

HATTGAU.

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uf den thäter geclaget, und zu dreien vierzehn t a g e n sollich clagen in dem gericht zu volefüeren, und uf iedem gericlitstag durch die vögt zwo strafen dem thäter, die ein straf zu dem gerieht, die ander von dem gericht gemacht; und durch den büttel soll dem thäter uf iedem obgcnanten gerichtstag zum dritten mal gerufen w e r d e n , sollich clag zu verantworten, auch soll im sollich gemacht strafen dieweil niemand gehen (d. i. geben). und w a n n sollich clagen zu dreien vierzehn tagen wie recht uszerclagct, so würd erkand, dasz man durch den büttel dem thäter soll verkünden sollich clag zu verantworten, wo man in weisz zu finden; weisz man aber ihnen nit zu finden, so soll in der büttel suochen in der nechsten statt, die des d u r c h unsern allergnedigsten h e r r n den römischen kaiser und k ö n i g befreiet i s t ; und darnach an dem nechsten gericht noch der v e r k ü n d u n g e n so würd der büttel gefraget, ob er den thäter f u n d e n oder nit und antwurt von im (habe) oder n i t ? k o m p t der thater uf sollich v e r k ü n d u n g nit, so w ü r d erkannt den h e r r n alle seine fahrend habe zu, doch beheltlich der f r a w e n , ob ein da wer, ihr drittheil, das ligend gut den nechsten erben zu, den cörper dem gefögel und die seele da sie hin g e w o r b e n hat. und erkennen in ausz dem fridon in den Unfrieden, in die acht, das er keinen friden nit haben soll, dann in d e n Stetten (die) durch die obgenanten unser allergnedigsten h e r r n die römischen käiser u n d könig darzu gefreiet seien, u n d das er in d e m u n f r i d e n und der h e r r n acht so lang pleiben soll, bisz da3 er mit den herrn und mit des todten menschen f r e u n d e n uberkommen ist. §. 11. W i r bekennen auch, hat iemand k i n d e in disem lande die noch u n v e r ä n d e r t bei im seind, hilfen die einen todtschlag thun, und giengent vater oder mutter wider heim, ob sie landrinnig würden, dasz kiindlich were, so habend sie, vater und mutter, verloren alle ihr f a h r e n d e liab, also ob sie es selbs mit der hand hette gethone, uszgescheiden zum leib und ligend gut soll man in nit g r e i f e n ; wer es aber, dasz sie zuvor und ehe landrünnig würden, so soll vater und m u e t t e r niemand nit daran schuldig sein. §. 12. W i r bekennen a u c h , wann ein todtschlag in disem lande geschieht, wer darbei ist und rat und date darzu thunt, der ist als schuldig daran als der thäter d e r dasz mit der hand hat gethone. §. 13. W i r bekennen auch, wo zwei ehcleut in disem lande bei einander seind, stirbet der mann ehe dann die f r a u , so feit der (1. den) beeden h e r r n ein hauptrecht d a ; ist vihe da, so haben die erben den Vorzug und darnach die h e r r c n k n e c h t v o n d e r h e r r e n wegen, ist aber kein vihe da, so hand der h e r r e n knecht den Vorzug, stirbet die frau ehe dann der mann, so feit kein hauptrecht, stirbet aber die frau dem mann n a c h , so feilt den h e r r e n aber ein h a u p t r e c h t ; ist vihe da, so haben die erben den Vorzug, ist kein vihe da, so habend die h e r r e n oder die kuecht von der h e r r n w e g e n den Vorzug. §. 14. W i r bekennen auch, wo eheleut in disem lande kinde nach ihren todten lassen, die sich unverändert bei einander halten in einem

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ÜNTERELSASZ.

gemeinen costen, stirbt da dasz eltist oder dasz j u n g e s t , oder welches dasz were, in der zeit, davon feit den herrn h a u p t r e c h t . l ) §. 15. W i r b e k e n n e n auch alle nutzung der müelen beeden h e r r n gemein zu, uszgenommen die Brandmüele, die erkennen wir dem obgenanten unserm gnedigen h e r r n dem oberherrn allein zu. Diaz ist des gerichta recht. §. 16. W i r b e k e n n e n auch, dasz der obgenant unser gnedige h e r r h e r r Philipps grave zu Hanau und h e r r zu L i c h tenberg, d e r oberherr, hat an disz gericht zu setzen ein vogt, d e r soll sein und ist geheiszen d e r obervogt. sein g n a d e hat auch zu im zu setzen ein büttel. d e r obgenant j u n k h e r J a c o b von Fleckenstein hat auch zu den zweien 2 ) zu setzen ein vogt uf sein gerechtigkeit, der soll sitzen f ü r ein vogt und für ein büttel. die vogt, also ie zu zeiten gesätzt werden, sie sollent auch globen u n d schweren das gericht zu handhaben bei den urtheile und seinen alten herkommen und r c c h t e n ; die eide sollent in g e b e n die Schöffen die dann ie zur zeit sind e i n 8 ) gericht ungevärlichen. §. 17. W i r b e k e n n e n auch ; wer das gericht bedarf und anruof, er sei f r e m b d e oder heimisch, geistlich oder weltlich, dem sollent die vogt dasz recht u f t h u n u n d nit abschlagen, uf das niemand rechtlosz stan p l i b ; würde a b e r einem darüber recht abgeschlagen, kompt d e r vor dasz gericht u n d beclaget sich desz und ermant uns, so sollen wir, Sie Schöffen, still stahn u n d kein urtheil mehr sprechen, bisz man im laszt recht gedeihen als andern. §. 18. W i r b e k e n n e n auch, dasz die v ö g t m o g e n t alle montag gericht haben, es n e m e n t dann heilige abend oder tage abe, und sollent die b ü t t e l uf den sontag zum obervogt g e h n u n d ihnen fragen, ob gericht wöll sein ? will dann desz gericht sein, so sollent die büttel uf den sontag der herrn Stäbe tragen, dasz man sieht, dasz gericht sein will, w e r dann des gerichts bedarf, der soll dem büttel geben 1 & von einem f ü r z u g e p i e t e n ; d e r b ü t t e l s o l l ihme umb ein pfennig gehorsam sein in dissen acht dörfern, an dasz weitest als an das nechst. §. 19. W i r b e k e n n e n auch, dasz ein büttel einem ein gebot 1 dasz gebot soll stahn vierzehn tag unschädlich, in den vierzehn t a g e n so soll der, dem dasz gebot geschehen ist, dasz gebot nicht verachten und dem stab gehorsam s e i n ; b e d u n k t ihnen aber, dasz im zu n o t geschieht, so soll er geben dem büttel 4 & u n d dasz heischen in recht, der b ü t t e l soll die 4 S- nemen und im dasz gebot entschlagen in recht, e r m a g demnach recht n e m e n g e g e n dem, der im dasz gebot hat lassen thun, es ,gang die h e r r e n an oder iemand anders, übersieht er aber dasz gepot, k u m p t dann d e r dasz gepot hat lassen thun von im, so pricht er beeden h e r r n 30 p Straszburgcr. solches soll kund w e r d e n in den nechsten achtagen nach den vierzehn tagen. §. 20. W i r b e k e n n e n auch, will iemand ein frefel clagen, 1) var. kein hauptrecht. 2) var. zu dem allein. 4) var. thut ein bittel eim ein geböte.

3) var. im.

HATTGAU.

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der soll den clagen in den nechsten acht tagen nachdem im die schmacheit besehehen ist; abersitzet er aber dies acht tag und claget darnach, der claget unweiszlich; und wer d e n h e r r e n nit claget, dem w ü r d auch in recht nit gericht solcher schmeheit halben, (so) im besehehen ist. §. 21. W i r bekennen auch, dass alle frefel grosz oder klein, was durch recht got, und was zu gelt kompt von frefeln, soll man thedigen mit beeden v ö g t e n in einer gemeinschaft, u n d soll ieder vogt von seinem h e r r n dasz zu thun macht haben zu verthedigen. und w e r es, dasz sich ein vogt milter finden liesz dann der ander, wobei es dann der obervogt laszt pleiben, dem soll es volgen. §. 22. W i r bekennen auch, komment Sachen in dasz gericht zu Hatten für uns zu urtheiln die uns zu schwer sind, dasz wir die recht hant, und mögent zihen in dasz reichsgericht zu H a g u e n a u und d a l a s s e n erkennen was recht sei; darzu sollon uns die vögt beholfen sein und gut f ü r den costen sein bisz usztrag der_ Sachen, dasz sich befinden ( w i r d ) , wer den costen g e b e n solt. §. 23. W i r bekennen, gepeut einer einem f ü r schuld f ü r dasz gericht und in beclagt, ist die schulde u n d e r 2 ß so soll der antworter dem cleger vergehen oder aber leügken. vergihet er im, so soll er den in acht t a g e n geben pfand oder g e l d ; tuet er nit, so pricht er den vögten 14 -9- S t r a s z b u r g e r ; verneint er aber die schulde, so schneiden im die vogt einen aid an den stab; ist es in der zeit, dasz man nit schwert, so soll er dann alle gerichtstag f o r d e r n oder 3 u n d e r die heiligen geben, so darf er dasz gericht deszhalb nit suochen bisz zum nechsten schwertag. item, ist aber die schuld 2 ß & u n d darüber, so mag der a n t w u r t e r r e c h n u n g begeren, und die r e c h n u n g soll er thun in den nechsten acht tagen, ubersitzt er die acht tag, kurapt der cleger von iit, so pricht er d e n vögten 14 & ötraszb., und soll im d e r clSger wider fürgepieten. §. 24. W i r bekennen und ist auch gerichtsordnung, gepiete einer eim f ü r recht, und kompt nit bisz ufstohn des gerichts, k u m p t d e r cleger von im, so pricht er den vögten 14 iJ S t r a s z b . ; deszgleichen, beclaget einer ein und ist im nit gepoten, w u r d auch dergleich gehalten, item, gebiet einer einem f ü r , und beclagct ihnen nit, k u m p t der antwurter von im, so kompt der cleger g e g e n den vögten umb 14 hat aber der die clag zu t h u n gefordert und nicht k ö n n e n f u r kommen, dasz soll ihme g e g e n dem a n t w u r t e r behalten sein. §. 25. W i r bekennen und ist auch gerichts recht, w e r da f ü r dem gericht stehet, es seien cleger, antwurter, kundschaft oder ander, die frefelich und anders r e d e n dann sich in r e c h t geürt, würt d e r durch der h e r r n k n e c h t b e r u f e n , so pricht er en vögten 14 §. 26. W i r b e k e n n e n auch, würd einem d u r c h den büttel geboten zu f r o n e n , uszen rein und i m a m p t , es sei mit der f u e r oder mit d e r hand, und dasz nit thuet im ersten gebot, der pricht 6 ß & S t r a s b . ; wann er sich im a n d e r n gepot wegert, so pricht er 30 ß &; w a n n er sich im dritten gebot w e g e r t , so

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UNTERELSASZ.

pricht er 5 wann er sich w e g e r t im vierten g e p o t , so pricht er 10 & w e g e r t er sich im f ü n f t e n g e p o t u n d es im g e p o t e n würd, s o pricht er leib u n d g u t . §. 27. W i r b e k e n n e n u n d ist auch g e r i c h t s recht, w a n n zu k u n d s c h a f t f ü r d a s z g e r i c h t g e p o t e n w ü r d , d e m w u r d g e poten bei 3 0 ß d e r soll auch mit a n f a n g d e r (1. d e s ) gerichts z u g e g e n sein und hören w a s m a n uf in zihen w ü r d ; k o m p t d e r nit z u rechter zeit, b e g e r t dann d e r , d e r in hat lassen ebieten, ein recht d a r ü b e r , so w ü r d mit urthel erkant, d a s z der, em also g e p o t e n ist, den herren verproclien h a b 3 0 ß & S t r a s z b . §. 28. Wir b e k e n n e n auch das b r i e f g e l d , s c h ö f f e n g l ü b d e n und hauszins, mattzins und rinderzins, iede p f a n d u n g im a m p t ist 14 §. 29. W i r b e k e n n e n a u c h , d a s alle a n d e r p f a n d u n g e n im ampt, e s s e i e f ü r s c h u l d e die durch g e r i e h t erkannt, oder f ü r ander s c h u l d e , d i e eins dem a n d e r n zu thunde, s o ist ein p f a n d u n g 4 §. 30. W i r b e k e n n e n und ist auch g e r i c h t s recht, d a s z in allen p f a n d u n g e n , wie Torsteht, zu einem ieden m a l e d i e p f ä n d e m a n soll a m g e r i c h t u f b i e t e n w i e r e c h t ; ist e s d a n n ein essen p f a n d , so haiszt man ihnen d a s h a l t e n a c h t t a g . ist es dann ein a n d e r fahrend, d a s nit ein e s s e n pfand s o n d e r ein l i g e n p f a n d ist, s o heiszt man ihnen d a s halten vierzehn t a g ; und wann also an i e d e m p f ä n d e sein zeit vers c h i e n c a ist, so soll der, d e m das pfand g e b e n ist, g a n zu d e m büttel u n d im g e b e n 4 der büttel soll mit im g a n uf s t u n d e u n d dem, der- also g e p f a n d t ist, d a s p f a n d w i e d e r b i e t e n ; bezalt er dann die s c h u l d e nit, so soll d e r büttel d e m , ( d e m ) die s c h u l d z u g e h ö r t , d i e p f ä n d e zu seinen handen g e b e n , d i e soll er in würtzheusern zu w e g und s t e g i m selben d o r t f e i l b i e t e n , d a s kuntlich i s t ; will im dann niemand a b k a u f e n , so m a g er die p f a n d mit einer h a n d d e r a n d e r n zu k a u f e a g ^ b e n und die halten acht t a g . d i e s e l b e n acht t a g sollent die p f a n d im a m p t stahn, h i n d e r w e m der keufer w i l l ; k o m p t dann d e r Schuldner in d e r zeit, (so) das p f a n d aussteht, u n d löst d a s für haupts c h u l d e u n d costen d a r u f g a n g e n , so soll er im d a s z u l ö s z e n eben, löst er d a s in d e r zeit nit, s o soll, d e r d a s k a u f t bat, io p f ä n d e haben f ü r die s u m m er dann k a u f t h a t ; prist im dann a n d e r h a u p t s u m m u n d costen ufs p f a n d g a n g e n , so soll im d e r büttel further p f a n d g e b e n , die m a g er s t r a x v e r k a u f e n u n d d a r f die nit m e h r halten, er sei f r e m b d o d e r h e i m i s c h . §. 31. W i r bekennen auch, d a s d e r Schuldner hat acht t a g l o s z u n g uf den p f ä n d e n , v o n d e m t a g im von dem, der a l s o v e r k a u f t , v e r k ü n d t würt. §. 32. W i r bekennen, wann i e m a n d d e n büttel b e g e r t und erfordert, im p f ä n d e zu g e b e n , es seie in w a s p f a n d u n g es w ö l l , so soll d e r büttel mit ihm g o h n und im pfand g e b e n und sein lohn an d e n enden, da er d a s p f a n d g i b t , f o r d e r n o d e r p f a n d d a f ü r e i n n e m e n ; u n d w e r es, das iem a n d den büttel über einen fuert, p f a n d zu g e b e n , und d e r Schuldner die s c h u l d e v e r n e i n t und nit g e s t e n d i g wer, so soll d e r , mit d e m d e r büttel g a n g e n ist, d e m büttel den lohn g e b e n u n d m a g dem Schuldner f ü r g e b i e t e n f ü r sollich s c h u l d e .

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HATTGAU.

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§. 33. W i r bekennen auch, dasz geschriftlich kundschaft zu verhören und zu vcrsigeln und unverzogen recht zu schreiben, zu empfahen und daruf uszrachtung heiszen thun, das hab der obervogt allein zu thun, und junker Jacob von Fleckensteins vogt nit, er werde dann das zu thun von dem obervogt eheiszen; derselb fleckensteinisch vogt soll auch in geheisz em obervogt zu thun als gehorsam sein, als der licchtenbergisch büttel, und was mit des gerichts zu Hatten in9igel versigelt würd und sigelgeld gefeit, daran hat der fleckensteinisch knecht als vil zu nemen als der obervogt. §. 34. W i r bekennen auch, wer zins hat, und die brief mit des gerichts zu Hatten ingesigel versigelt sind und in den dritten ufstohenden ') zins gehn sind, das man die gueter laut desselben briefs an diesem gericht mag ufzihen. §. 35. W i r bekennen auch, wann ein mann oder ein frau in disem gericht stirbt, wöllent dann die erben ungeerbt uszgehn, so sollent sie den schlüssel uf den bäum legen und mit der leuch 2 ) usz dem haus gahn und nit mit ihnen tragen, dann sie in kleider anhabend, und nit mehr in das haus oder güeter gahn ohne erlaubung der verbieter. §. 36. W i r bekennen und ist aveh gerichts recht, wer da kompt für dis gericht, ein brief mit dis gerichts ingesigel versigelt ufbitt und den verlesen läszt und in den dritten gohenden ufstelienden 3 ) zins clagbar ist, so würd erkannt mit urtheil uf des clegers begeren, dasz man ime ein boten von gericht leihen soll, der nach laut des versigelten briefa der verkeüfern oder inhabern der güter, wo in der cleger der beweiszen kann, verkünden, sollichs zu verantwurten; kompt demnach am nechsten gericht niemand der antwurt gibt, und der büttel geslaht die verkündung laut der urthel gethan [der antwurt gibt], so würd dann uf des clegers begehren erkant, das man ime ein boten von gericht leihen, der ihnen in die gemelten güter in gewalt und in gewehr einsetzen soll, so vil er in dern beweisen kann, und auch dem cleger dem insatz nach zuerkant halb ledig zins und dem gericht 28 0-. doch würd erkant mit rechtem urthel unversprcchlichen, wer es, das sollich güter stünden j a r und tag in des clegers handen, so mag er oder seine erben die verkaufen oder selber behalten als ander sein eigen güter. beschehe aber ein loszung der güter innerhalb jar und tag, so soll in die nieszung von den güetern und dargegen dem cleger sein zuerkante zins und uszgebender costen vorbehalten sein, und dasz die vögt ie zur zeit zu Hatten seien, von unser vorgenanten gn. h. und junkern wegen, den cleger bei sollichcn güetern halten und handhaben sollent wie recht, ungevärlich. §. 37. W i r bekennen auch und ist auch gerichts recht, wer es sach, dasz durch frembde oder durch heimbsche leut mit disem gerichtsstabe uf güter, sie seiend frembd oder heimbisch güter, gebot geleit würd in disem ampt für schulde, so soll ein ieder verbieter dem gepot noch zu dreien vierzehn

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]) var. uszstehenden.

2) var. leich.

3; var. uszstehenden.

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UNTERELSASZ.

tagen hie in recht clagen; und wann die clagen usz seind, 30 w ü r d zu iedem mal uf des clegers b e g e r e n mit urtheil erkant, dasz man ihm ein betten ') von gericht leihen soll, dem Schuldner, wisz man ihnen zu finden, oder wo er das nechst sein w o n u n g gehapt hat, zu verkünden, solche clager zu verantworten. kompt dann demnach am nechsten gericht niemand solliche clagen zu verantworten, und der büttel dem cleger die v e r k ü n d u n g gethone gestehet, so würd mit urthel uf des clegers begeren erkant, das der cleger die schulde soll berechn e n ; w ü r d er demnach nit erwiszen bezalt sei(n) bisz zum nechsten gericht, gehet dann der cleger herfur, so fern er des nit erlassen w ü r d , und behalt uf den heiligen, wie recht, was in d e r schuld noch unbezalt uszsteht, da für dieselbe summ sollent in der h e r r e n knecht in beiscin eines schöffens den cleger setzen in dieselben güter, die er uszerclaget h a t ; dieselben g u t e r soll er halten ein j a r und ein tag; und was nieszung davon feit, soll er der c l e g e r nemen mit kundschaft. und w a n n jar und tag verschienen seind, so soll der cleger widerkommen für gericht und sag oft, wie j a r und tag verschienen seind, so w ü r d dann mit urthel erkant, dasz man dem clegcr soll leihen ein boten von dem gericht, dem Schuldner, weisz man in zu finden, oder den nechsten erben die gueter bieten soll zu lassen 2 ) für hauptsumma und costen; werden die elöszt, so soll in die nieszung und dem cleger der costen argegen behalten sein, kompt aber niemand bisz zum nechsten ericht darnach, d e r die loszung thun will, und der büttel ie widerbietung gestehet, also gethan hab, so würd uf des clegers b e g e r e n mit urthel erkant, dasz er soll die g ü t e r angreifen und verkaufen, so lang und vil, bisz dasz er sein hauptsumm u n d costen gelöszt hat, doch beheltlich der nieszung. u n d ob mehr verböter da w e r e n dann einer, so mag ie der nechst den fordersten uszheben.

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Dia ist des landes

recht.

§. 38. W i r bekennen auch, dasz dis land hat die freiheit von dem heiligen reiehe, w e r darinne gesessen und seszhaftig ist, sich trcwet anderswo basz zu betragen dann in disem lande, der mag zihen in stett oder dörfer, und soll im dasz niemand w e r e n ; es were dann, das er der h e r r n bete noch nit geben hette oder schulde halb b e h a f t w ü r d e ; wann er b ü r g e n darfür gibt, so soll man in fahren lassen, und w e r es, dasz er so schwer geladen hette, dasz er gehuebe, kompt d e r vogt und büttel darzu geritten, begert dasz d e r arm mann, so sollent sie von ihren pferden stöhn und im helfen anschalten 3 ), uf dasz er dester basz von lande gefahren mag. §. 39. W i r bekennen auch, hat ein bidermann oder frau kinder, die sich in die heilig ehe g e b e n und basz trawent uszerhalb disz landes dann in der landschaft zu versorgen, die miigent ihr kindo also in die e h e 1) var. botten.

2) var löszen.

3) var. auszhalten.

HATTGAU.

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oder sonst geben, in statt oder dorf, wo sie hin wöllent, darin soll ihnen niemand t r a g e n oder weren. §. 40. W i r bekennen auch, dasz dis land hat die freiheit, dasz man kein gesessen mann, der in den obgenanten acht dörfern gesessen ist, nit diirnen oder biochen soll f ü r fräfel, Scheltwort oder schuld, w a n n er r e c h t s b e g e r t und zimlich b ü r g e n zu g e b e n böte, die soll man von im n e m e n und im das recht ufthun. und was dann in recht erkant würd, dabei soll es plciben. §. 41. W i r bekennen auch, dasz dis land hat die freiheit, dasz man nit verbunden ist zu fronen weiter dann zum schlosz Hatten. §. 42. W i r b e k e n n e n auch, dasz dis land hat die freiheit, wann man die 231 & & und die leibbet, wie vorsteht, zum j ä h r einmal gibt, so soll dis land darnach als frei sein, dasz man fiirter kein Schätzung mehr daruf legen und das land f u r t h e r für schädlichen l e g e m und für gewalt beschirmen soll. §. 43. W i r bekennen auch, w a n n man h e g machen wolle, es sei w a n n es wöll, wem dann d e r bilttel gebeüt, der soll gehorsam s e i n ; u n d w e r daran nit gehorsam ist, d e r brichet auszgescheiden w e r fronholze in das schlosz f ü e r t , d e r 6 ß soll solches h e g machens ledig sein. §. 44. I t e m wir bekennen, kompt unser obgenanter gn. h. von Hanau und Liecht e n b e r g mit dem gejäga in eigner persone här und b e g e r t zu jagen, so soll man sein g n a d e n mit den gemeinden der dörfer die h e g zu machen gehorsam sein, wann die leut mit der glocken b e r u f t werden, uf dasz sein g n a d e des jagens g e f ü r dert werde. §. 45. W i r bekennen auch, dasz man keinen besessen mann ime disem lande dasz sein verbieten soll f ü r schulde, es sei dann vor durch recht e r k a n t ; sehe man aber, dasz er den köpf und sich zum lande ausschicket, so mag man das gebot wol thun. §. 46. W i r bekennen auch, ist in disem lande einer einem schuldig, so m a g der, dem die schuld zuhörte, den Schuldner f ü r die schulde thun in die r i n g setzen, so nur (var. f e r r e ) er g u t f ü r den costen sei, der uf die gehet, die also d e r h e r r e n r i n g und gefangnen behieten, und dem Schuldner wasser und brod geben. §. 47. W i r bekennen auch seit dem kauft, (den) der obgenant unser gn. h. grave Philipps grave zu Hanau und h e r r zu Liechtenberg und (var. umb) den vesten j u n k e r J a c o b von Fleckenstein in dem Hattgawe gethan, laut brief und sigel, allein f ü r ein h e r r e n diser Iandschaft, inhalt des obgcschriben gezirks und spruchs.

LANDGERICHT IM HATTGAU. 1494. Uf mittwoch noch invoeavit noch s. Veithins tag in anno 94 hatten besessen dasz lantgericht zu Betzdorf, als es geoffent 1) archiv d. Niederrh. E. 1812. französische Übersetzung bei Hanauer 123 ff.

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TJNTERELSASZ.

ist worden und jorspruch beschehen, von -wegen unsers f*n. h. von Honowe, zum zweiten teil, Hartmunt Schulman, dise zit fout zu Hatten, und von unsers üben junkern wegen Hansen von Thalheim zum dritten teil der streng hoch gelert h. Hansman von Thalheim riter und doctor. und sint das die heimburgen usz den siben dorfern: zu dem ersten Nessen Hans ein heimburger zu Rittershofen, . . . Nidernbetzdorf, . . . Obernbetzdorf, . . . Schwawiller,... Raimerawiller, . . . Killendorf, . . . Lutterswiller... §. 1. Zu dem ersten habent sich ale dise obgenanten ersohenen verdingen, bezwigen, protestiret, ob hüte oder zu unftgen dagen brief, register oder ander jorspriiehe gefunden werent oder werdent, sol der herschaft und den armen luten unvergriffen sin irs rechten und dis gethonen spruches. §. 2. Sol der jorspruch ale jor beschehen ufmittwoch noch der heiligen dri king tag. ist dann sach, das derselb tag das h i n d e r e . . . darzu sol das Iantgericht sin zu Obernbetzdorf uf dem blotz bi der kir[s]chen in der lantstrasze. §. 3. Ist rechte, das unser gn. h. von Honowo nume sol haben das zweiteil eins Iantgericht, und ein fout sitzen den man nent ein oberfout; und unser junker Hans von Thalheim ein bittel, als zum dritten teil, und ist derselb buttel den armen luten nit angenem, so sol unser junker noch zwen man zu dem bittel stellen, usz den drihen hant si zu wellen einen man; und ob inen under den drien keiner gefeiig were zu nemen, sol er andere dri man dar stellen; habent si us den drien aber zu wellen einen man zu einem bittel; und ob in die dri nit angenem werent, einen darusz zu wellen, sol in noch dri man dar gestcllen werden, usz den drien solent si einen nemen ; uf wend das losz feit, den (sollent) si und müssent in haben, er si gut oder bösze. doch ist unserm junkern vorbehalten denselben bittel zu andern noch sins gefallen, oder ein ieglichen bittel. §. 4. Wann äolcher fout und büttel gesetzt werdent, solent si geloben und 3chweren dasz gericht zu hanthaben und zu halten bi allem alten rechten, und die urtel, die hie zu Obernbetzdorf gesprochen werdent, zu volzichen und volstreckcn noch irem vermeigen. §. 5. Wann man den lantspruch thut uf obbestimpter zit und dagen, sol ein heimburgo selbdritte kumen und hie zu Betzdorf sin, und hat ein heimburger siner gemain nit geschworen, wurt er furbrocht, bricht 5 ß & von dem bittel. und zu allen andern gerichtetagen, so der bittel gebitet. sol der heimburg allein kummen. und so ein gericht verbant wurt. gericht zu halten, welcher heimburger sich de3 versiimet, bricht 5 ß & der herschaft. §. 6. Uf den tag, so der jorspruch ist, sol ein ieder heimburger den gemeinen biirsester mit im bringen und lassen seigen oder ichen^ darzu sol ouch sust ein ieder gebür sin mesz und griche, welcherleig er brucht, mit im bringen und ouch lassen ichen. darzu bat die herschaft oder amptliiten mit zweien heimburgern uud zweien bantzmannen zu besehen, als oft und dick si wollent, ale moszen und

HATTGAU.

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mulenzargen, als si ston solent, darzu alle gewichte, und were daran ruppen wurt, bricht 6 ß &, sint 4 ß & der herschaft und 2 ß $ den heimburgen und der, die darzu berufen sint. §. 7. Wann der bittel umbritet zu gebiten, so! er in eins iedcn becken hus gon und ein brot koufen und das vor gerichte bringen; wurt es zu clein erkannt, bricht derselb becke 6 ß der herschaft 4 ß 9 und den heimburgen und gerichtsbüten 2 ß &. §. 8. W u r t eim an das lantgericht geboten, und kompt nit, bricht er 5 ß sint der herren alle. §. 9. W e r hie zu Betzdorf am gerichte bricht ein besserung, ist er ein richsman, so bricht er 2 ß und ein herrenman 5 ß §. 10. W a n n das lantgericht verbant wurt, sol niemant reden 6n erloubnisz, und uf sin betten sol im erloubt werden wie recht ist. und wann einer ein fursprechen fordert, sol er in den füszstapfen bliben ston und den fursprechen neraen; geschehe solchs nit, und verändert den fuszdritt oder verdingt sich nit wie recht ist, bricht 5 ß 9- der herschaft, deszglichen, wil einer sin worten selber thnn, sol im gint werden untz an den dritten man, so verr dasz das geschieht mit erloubung und ginung, wie vor stat. §. 11. W u r t ein herrenman an das lantgericht geboten, kert er sich umb von dem gericht und heist us gon Hatten, sol im gint werden. §. 12. W a s der bittel am lantgericht von frefeln heist, e si zu Hatten clagt werdent, solent furter nit zu Hatten claget werden, und wasz zu Hatten clagt wurt, e esz der bittel am lantgericht heist, sol fürter nit geheischen werden. §. 13. Geschichte ein frefel in der bach oder bannescheit, uf welchen staben oder bannescheit er feit, do sol er bliben; beschicht er in der. mitten, so ist er gemein, und sol in der bittel heischen zu dem nehsten gerichte. und verschwigt er das nehst gericht, sol er furter oucn schwigen. und wann der bittel ein solchen frefel heist, wer dem verbricht, der bricht 30 ß und hat der oberfout ale frefel nochzulassen untz uf dri heller, doch sol in derselben nochlossung ale gewerd (1. geverd) und argelist vermitten bliben. §. 14. Man mag ouch ic von ein gericht zu dem andern in 14 tagen gericht haben, wann es not ist, und sol der büttel den oberfout frogen, wann er gerichte wil haben, und so er gericht wil haben, so sol der bittel uf den zinstag umbriten in den siben dorf und sol hörnen mit eim horn und den heimburgen gebiten, uf den mittwoch gericht zu haben. §. 15. Das ist des.bittels Ion in den siben dorfern: wer zu acker gat, der gibt im ein g a r b e ; und wer nit zu acker get, der gibt dem bittel ein laip brot oder 2 9, weis der geben wil. darumb sol er ir ieden gehorsam sin, wann er sin bedarf, ieden an das gericht zu gebiten. §. 16. Der bittel hat zu heischen was freilich hant angeleit wart, es si mit messerzucken oder sust, mulstreich oder anders das zu heischen i s t ; thut er das nit zu dem nehsten gerichte strax noch ieder daten, so hat er es nit furter zu fordern von der herren wegen, und welcher solch frefel verneint, mag ir der bittel wiszen mit

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UNTERELSASZ.

dem messer, so er es in der hant hat, sol er bessern; sust mag er mit sim rechte der herschaft lidig erkant werden, ouch was sust von deten von stunden an sich begebent und bi dem win gericht werdent, sint den herren unstrofbar. §. 17. W a n n man an der urtel stot und geint ist, so megent die scheffen oder richter zu in nemen wend si an der stroszen findent, er si geischich (1. geistlich) oder weltlich, edel oder unedel, er si wer er si, niemant uszgeschcidcn, und sol im der bittel g e biten in helfen den urtel zu stellen. §. 18. E s sol si(n) ein stock uf des schmits hof nebent der straszen gegen dem gericht über, solent die herren lassen machen. §. 19. Kumpt einer in die gefengnisz, er be^ert recht, sol man im das recht ufthün und us dem stock für gericht stellen, und den fursprechen den er begevt, darzu ein oder zwen man an sin rate sol man im günen; und wurt er nit lidig erkant oder von im gericht, sol er wider in die gefengnüsz. §. 20. Dis hert zu dem hochgericht, als das lantgericht erteilt im jorspruch: die von Obernbetzdorf gent den blotz do das gericht sitz, die von Nidcrnbetzdorf gent den grünt do der galgen uf stet, die von Hawiller gent das holz zu dem hohen gericht, ursach das man in uf ir begern urtel gibt über ros und hert; ouch hant si recht, den weg zu faren durch Nidernbetzdorf banne untz in die lantstrasz und der lantstrasz noch untz in den forst. solch holz solent die von Rittershofen howen und füren zu dem hohen gericht in die strosz. die von Lutterswiller solent das holz zimern; die von Killendorf solent die locher machen do der galgen in stan sol. die von Schwawiller und Reimerwiller solent den galgen ufrichten und die locher zuwerfen, das der galge hart stot. §. 21. Wann einer verurteilt würt zu dem dode, so sol Junker Hans von Thalhein den nochrichter haben, und ob er keinen nochrichter mechte haben, so sol sin bittel nochrichten. §. 22. W e r dem nochrichter dienen sol, oder wer dasselb gut nimt oder wer do bi halten sol, ist nit gesprochen. §. 23. W e r den gefangen essen und drinken geben sol, ist ouch nit gesprochen. RITTERSHOFEN.>) 1385. §. 1. Zum ersten, die herren der dechan und das capitel der stifte zu Surburg hant das gerihte in dem dinghofe oder huophofe zu Ruotcrshofen zuo besitzende, und nieman anders, und hant einen meiger in denselben hof zuo setzende und entsetzende. §. 2. Derselbe meiger do zuo gerihte sol sitzen von iren wegen und urteil setzen an die nuober desselben hofes zuo sprechende, also es sich danne heischet. §. 3. Ein 1) kanton Sulz. arch. d. Niederrh. E. 1819.

RITTERSHOFEN.

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meiger des vorgen. hofes hat ouch das reht, wer es, das er buwen wolte, das or mag in dem forste ein ring unden und obende howen zuo eime drügebeligen huse und holze zuo eime pfluoge und zuo eime egeden. §. 4. W e r es ouch, das ein meiger hunde hette die mit im liefen, so er also das holz howen wolte und heimfüren und ützig von wildern finge, das mag er uf sinen wagen legen ungedecket und mag es heim fueren, und sol ime darumbe ein lantfougt oder ein schultheisze von Hagenowe oder nieman anders von iren wegen nit tuon. wer es aber, das er das wiltpret deckete und es also funden wurde, so sol er es bessern an des schultheiszen gnade von Hagenowe. §. 5. E s ist ouch reht, das ein herre von Fleckenstein oder sin fougt von sinen wegen zuo dem meiger, so er zuo gerihte sitzet, mag sitzen und urteil hören sprechen; und wer es, das der meiger das gerihte nit gehoubten mcehte, so sol der von Fleckenstein oder sin fougt von sinen wegen, der danne bi dem meiger sitzet, demselben meiger helfen das gerihte twingen; und mühten sie beide das geriht nit getwingen, so sullent sü beide den schultheiszen von Hagenowe anruofen, das er in helfe das geriht twingen. und darumbe so git ein meiger von der meigerigen dem von Fleckenstein 3 ß Strasb. & und dem schultheiszen von Hagenowe ouch 3 ß . §. 6. Und bekantent ouch die huober, das alle jore uf denselben tag sol ungeboten geriht sein, und sprechent ouch das mit urteil. §. 7. Die huober des vorgenanten hofes uf den vorgesehriben tag sproehent zue rechte und mit urteil, do si der herren reht und des gerihts gewonheit herzaltent, under andern dingen und rehten, die sü hcrzaltcn uf denselben tag, do sproehent sü ouch zu reht, das der zinsbrief, den die herren von Sürburg hant, solte bliben in sime wesen. wer es ouch, das ieman untze har hette me zinse geben, denne der zinsbrief seit, der sol hinfürbas nit me geben, denne der brief seit, wer es ouch, das ieman miner zinse geben, denn der zinsbrief seit, der solte es hinfürbas herfüllen. §. 8. W e r es ouch, das iemen were der nit mähet dann ein morgen und von demselben morgen gebe 1 ß der solte ouch denselben Schilling von demselben morgen geben, und solle ouch derselbe morgen huobig bliben. §. 9. W e r es ouch, das ieman wert, der lützel zinse gebe und doch vil guetes hette stände in dem zinsbriefe, dieselben guetre sullent bliben zinsig und heefig. §. 10. W e r es aber, das ieman were der do zinse gebe in den huephof und maniger hande gut hette und nit wüste von wellichem guete die zinse herstant, und ouch derselbe swuere, das er nit enwuste uf wellichen guetern die zinse stundent, und doch sins guetes ein teil lidigen wolte und eigen machen, der mcehte furieigen ein huobmorgen für 2 item für 12 eiger ouch einen huobmorgen, item für ein huott 2 huobmorgen, item für 1 kappen 3 huobmorgen, item für 1 Oester habern ouch 3 huobmorgen. §. 11. Die huober hant ouch erteilt, das 3 huobmorgen tuont 2 ander rehte morgen. Bd. V. 33

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UNTERELSASZ.

§. 12. Es ist ouch erteilt, wurde ieman sin zinse belegen und wolte eins mannes mate ieigen, die mcehte er leigen für 3 §. 13. Die liüber sprochent ouch zu rcht, das von allen freveln, wetten, eiden und enpfengnissen das dirteil sie der huober und die zweiteil des meigers und des fougtes. daran hat der meiger gewalt zu lossende untze an drige helbelinge, uszenommen die enpfengnisse, daran hat er nit zuo lassende. , 14. Die huober hant ouch erteilt, weller huober kumme zuo gerihte, es sie ungeboten ding oder ein geboten gerihte, diewile der meiger sitzet zuo gerihte, das der nit bessern sol, und das ist zu winterzit, aber zu summerzit so bessert nieman danne noch after undern (?). §. 15. Die huober hant ouch erteilt, wer do zinse sol geben in den hof und sii nit git bi dem tage, das der sol bessern, und habe der tag an so die sunne ufange, unde habe ande so die sunne undergang. §. 16. Die uober hant ouch zuo rehte gesprochen, beschehe es, das die huober sich under in selber zweigen und ein urteil under in nit kundent finden, so habe der hof ein gezog gon Sürburg an das gerihte.

f

OFFWILER.') Dis ist des hofs recht, daz man spricht in des heiligen creuz hof zuo Offweiler uf s. Thomas tag vor winachten. §. 1. Zu dem ersten, wer da nit zu' dem ersten gesprcch in dem hof ist, der bricht 5 ß &; ob er daz nit bessert, so bricht er von dem tagen über vierzehen tag aber 5 ß S-. überkombt er aber nit, so bricht er aber über vierzehen tag dasz ist daz zweitheil des meiers und das drittheil der hueber, und dann gont die herren an. §. 2. J e d e r hüber soll uf denselben tag bringen drei helbeling. §. 3. Die uf den höfen sitzen, die han recht, über jähr holz zu hawen in Effenthal, wo sie es bedörfen uf den höfen. §. 4. Die andere hüber, den man spricht neunachter, die haben recht, holz zu hawen neun nacht vor weinachten, und neun nacht darnach, und über j ä h r dupholz mit ihren führungen. §. 5. Die andern die han recht über jähr graszweid in Effenthal, umb daz, daz sie seind gezwungen zu mahlen in der muhlen im Droutal, und heiszen dasselb zicllcut. §. 6. Ein müller soll haben seinen sester und einen vierling; und werent die nit recht, so wer er kommen umb 5 ß also dick der meier und heimburger und die geschworenen kommen in die mühl und sie besehen, stehet sie nit recht, so kombt er umb 5 ß 9. auch soll zwischen der zargen und dem stein stehn weit als das gleich an dem daumen. auch soll derselb müller holen daz korn in einer meil wegs und in die mühl führen, und soll haben ein knecht der ein firtel korns mag geheben und gelegen, so er daz korn in die mühl bringt, hat ein seelmann druf, so soll man 1) kanton Niederbronn,

archiv des Niederrh. E . 2365.

OFFWILEK.

WOERTH.

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ihn lassen auzmahlen, und soll keinem mehr mahlen, er soll dem hüber vor mahlen, auch soll der miiller sein fuhr bei ihm haben, dasz er dem hüber sein meel heim führe, es sei welche zeit es wolle, auch soll er einen stall haben an der mühlen. §. 7. Die herren von Thann sollen geben fasels genug zu zweien horten denen von Offweiler; und das hau, daz do wechset in der Scheibelethen matten, daz soll man legen uf Schreckenhof zu den harren. §. 8. Auch sollen die herren einen haben sitzen uf dem hof, den man spricht Schreckenhof, der soll gezwungen sein von dem hof wegen zu weg und zu steg und zu der glocken, und darumb hat er daz recht als ein ander hüber. §. 9. Auch sollen die herren von Thaan drei herberge geben den bannherren in dem jähr, den pferden stroh biz an den bauch und den knechten ein geschunden bett. auch sollen sie haben ein frischling von vier untz auch sollen sie haben ein malter keez, die sollen einer inner handbreit sein und also hart sein, wirft man sie wider ein wand, daz sie herwider springen und nit brechen. §. 10. Auch, wird dem hüber daz sein genommen, so sollen die herren von Thaan nachriten ein tag und ein nacht in ihrem kosten, daz den hübern das ihrig wider werde; mag er daz nit gethun, so soll er die bannherren zu hiilf nemen. §. 11. Auch haut die herren von Thaan achthalb hub, und ligent der sieben zu Wimmernawcn und zu Ripertswillcr und ein halbe zu Rottbach. §. 12. Auch gibt iedo hueb 32 heibteil flachs, und sollen die also schon sein: wo ein schief darausz fiele uf ein schwarz niantel, als manch 30 ß d- soll er verfallen sein. §. 13. Auch gibt iede hub 4 sestcr haberen gcheuft. §. 14. W e r es, dasz sie die zins nit liandreichnet, so mögent die bannherren und die herren von Thaan die hüben ufzeichen für die zins. W O E R T I I . ') I. Jahrspruch zu Wördt, so jarlich uf mittwoch zunechst nach der heil, drei könig tag vor der ganzen gemein gesprochen würt. g. 1. Zum ersten soll ein ieder ingesessener burger, so dem büttelstabe underworfen ist, uf ölig, tag (inj eigner person gehorsam und zugegen sein und helfen den jarspruch weisen und sagende und hörende, noch altem herkommen und gewonheit. und welcher also nit zugegen ist, ohne redlich entsehuldigung liebs oder des herren, soll verfallen und bessern 14 0-, daran gebürt der herschaft 2/» und '/a einer gemein. §. 2. Welcher burger dem gemeltcn büttelstabe underworfen hie bei disem jarspruch erschiene und sein angesicht hievon zu hören 1) kautonshauptstadt. archiv d. Niederrh. E. 2743.

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UNTEBELSASZ.

abverwandte, derselbige soll, wie obstehet, auch 14 9 ohne nachlossen verfallen sein. §. 3. Würt gesprochen, welcher bürger under dem büttelstabe zu Wcrdt gesessen ist und zum andern umb schuld zu klagen hat, der soll uf den bemelten tag, ie einer dem andern, ohne gebot gehorsam sein, einer schuld oder klage gestendig; alsdan soll er ine bei tages liecht so mit pfänden oder gelt geniigig und unklaghaftig machen, wo aber der verklagt des klägers Anforderung zum theil nit gestendig, sollen sie zur rechnung hinder sich gone und mit einander rechnen, und was ane redlicher rechnung erfunden würt, soll abermals der verclagtmit pfänden oder gelt unklaghaftig machen, würt aber der verklagt dem kläger nichts gestendig, alsdan mag der kläger uf stund zu ime klagen, und soll alsdan seine klag zwo klagen im rechten thun. §. 4. Alle frevel und besserungen so uf genanten tag crshöllen oder gefallen, daran hat die herschaft 2/s u n d die gemein V3p und ist das also zu verstone, umb weichergelt frevelsachen uf genanten tag entlich urthel gehet oder ein angehnde gleichförmig klag vor recht uf vorgen. tag geschieht, daran, und nit weiters, würt einer gemein es soll ouch die herschaft oder ire ambtleute in allen gemelten freveln inzunemen still stöhn, bis zuvor ein gemein ires drittel entricht und bezalt ist, doch ungeverlich. §. 5. Und nach eröffnung vorgeschribenes jarspruchs soll der büttel von der herschaft wegen alle bürger mit namen berufen, die gehorsamen und ungehorsamen zu erfahrende; und welcher also ungehorsam erfunden würt, soll bessern 14 & wie vorgemelt. §. 6. Darnach verbeut der büttel von der herschaft wegen alle mutwill und frefel, wie nachfolgt, g. 7. Alle gebot una verbot, herrlichkeit und oberkeit stehet der herschaft zu als irem eigenem gut und feudalia. §. 8. Iniuria atrox. Schmchwort und ehrenlesterung, die ehre und glümpf berüren, also do einer den andern böszwicht, dieb, m ö r d e r . . . und desgleichen shuldigt, mit dem nachtrag ine desz zu erweisen, darinnen soll mit rat der herschaft oder eines ambtmans gehandelet werden, nach gclegenheit der personen und auch der shmehung rechtlich oder guetlich darin zu volnfahren, doch mit willen des klagers. §. 9. Scheltwort. Scheltwort, so mit keiner beweisung geredt werden, thun der herschaft zum abtrag 30 ß. §. 10. Es soll auch nun und hinfürter alhie und im ganzen ambt kein frcvelsach einichen uszzug oder appellierens haben, sonder wa gefrevelt ist, alda soll auch mit dem rechten erkant werden, was seine straf sein soll. §. 11. Messerzucken. Frevelich messerzucken oder andere gcshliffene gewehre, ein andern damit zu shedigen, thut 30 ß der herschaft. §. 12. Blutige wunden. Blutige wunden mit waffen oder andorm frevenlich und mit zorn geshehen thun auch der herschaft 30 ß. §. 13. Maulstreich. Drucken maulstreich und haarraufen stöhnt in straf eines ambtmannes. §. 14. Ein geprauch ist hie, desgleichen zu Preinsdorf, so

WOERTH.

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welcher einen beclagt umb ein frevel und das nit uf den vere n g t e n bringen mage, derselbige frevelt 5 ß §. 15. Die mittwoch ist der gerichtstag und würt gewonlich zu 14 tagen gehalten, so nit etwan ein heiliger tag daruf kombt. §. 16. Gerichts besserung ist 1 ß 2 §. 17. W e r mit recht behalt, da wärt dem schuldigen bei 14 9 geboten bis zum nehesten gericht den kläger unclaghaftig zu machen; und wa das nit gehalten, alsdan im bei 5 ß geboten, further bei 30 ß. §. 18. Ein ufbietung eines briefs thut 28 ü. §. 19. Ein insatzung in erlangt gut thut auch 28 §. 20. Ein urtheil thut 1 ß. §. 21. Ein inlendisch kundschaftsage 2 §. 22. Fronung oder klage nach zinsen laut briefen (und) sigel geschieht zu drei gerichten mit Verkündigung, wie recht ist. §. '23. Alle gerichtsbesserungen stont eim ambtman z u , gebot und verbotgelt mit sambt denen Verkündigungen eim Buttel. II. D e r ander jarspruch zu W ö r d t würt jahrlich gesprochen uf die neheste mittwoch nach u. 1. frawen tag der reinigung oder liechtmesz, purification genant. §. 1. Ein iedlicher bürger, so dem büttelstab underworfen ist, soll uf obgen. tag zugegen und gehorsam sein und helfen einen neuen heimburger mit sambt vier geschwornen ziehen, wie alt herkommen und recht ist. und welcher also ohne redliche entschuldigung nit zugegen were, verfallet einer gemein 14 & zu straf. §. 2. Demnach und so heimburg und geschworne erwölt seint, sollen sie einem ambtman oder büttel geloben und schweren, zum vordersten der herschaft und darnach einer ganzen gemein ire gerechtikeit und herkommen zu irem besten vermögen handhaben und gemeinen nutz und fürstand werben, und so ferre inen möglich shaden und unlust verhüten, alles ungevörlichen. §. 3. Uf genanten tag soll ein ieder burger dem andern umb allen ubernütz in ackern oder matten, nichts usgenomenen, zu seiner clag ohngeboten antwort geben, und thut das gericht so vil als ander gerichtstag. §. 4. W e r uf gemelten tag in frevelsachen erschöllt oder gefeilt, daran hat ein gemein und die herschaft '/ 3 , und solle die her3chaft hierin still stöhn, bis zuvor eine commun usgericht würt. 5. Der herren büttel soll auch alle bürger berufen und zehlen, und wer nit zugegen ist, ohne herrenund leibsnot, der bessert einer gemein 14 d-. §. 6. Und demnach, so der heimburg mit dem eid bestetigt ist, so gibt im der büttel den gerichtsstab desselbigen tags, als ein richter das gericht zu besitzen. III.

Markrecht.

§. 1. Es werden neun frommer männer vom gericht und einer gemein gezogen, zwischen allemen und cigenthumb und

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UNTERELSASZ.

auch zwischen eigen und e r b e , w a n n sie darzu g e z w u n g e n werden mit d e r h e r r e n stabe, zu entscheiden vind zu vermarken. §. 2. Dise neun m a r k e r sollen einem ambtman geloben und zum heiligen schweren, nach irein besten verstantnus arm u n d reiche, auch niemant zu lieb oder zu leid, gleich richter und entscheider zu sein, alles ungevehrlich. §. 3. W a n die mark zu velde kombt und stein gesetzen, so manche person der markstein b e r ü r t , soll iedes geben 2 §. 4. W o ein span ist in der statt zwischen heusern, höfen oder garten, und die m a r k e r dahin berufen w e r d e n , ist 5 ß ir I o n ; sollen die geben, die sollich i r r u n g oder spann g e m a c h t haben. §. 5. W a n g e m a r k t soll werden, so soll zuvor der markmeister allen theilen, so die m a r k berürt, tag setzen, mit iren briefen, rodelen oder kuntschaften zu erscheinen, dardureh zu erlernen, das iedem tlieile recht beschehe. §. 6. W e l c h e r einem oder m e h r markern flucht oder schmehlich zuredt, zu r ü c k oder u n d e r äugen, soll bessern der hcrschaft 30 ß. §. 7. W e l c h e r bei tages schein einen markstein usdülbet, versenket, hiendrit oder abshlegt, der verbricht der herschaft 5 & §. 8. W e l c h e r desgleichen bei nacht und nebel thut, ist der herschaft verfallen leib und gut. §. 9. W e l c h e r einen markstein ungeverlich mit einem pflüg oder w a g e n u m b oder usfürt, derselbig soll seines costens zu vierzehen tagen ungevorlich d e r n a c h mit d e r m a r k ine widerumb thun setzen, und wo er hierin ungehorsamb w e r e und das von dem beschedigten klagt w ü r t , bessert er 30 ß. J A H R S P R U C H Z U P R E I N S D O R F . «j Naohgeschribener j a r s p r u c h , bei den a r m e n vor ein landr e c h t gehalten, w u r t jerlich uf ein zinstag nach dem zwanzigsten tag vor ganzer gemein uszgesproenen. §. 1. S p r e c h e n sie zur recht, das ein ieder, d e r under demsclbigen gerichstuele gesessen ist, dem a n d e r n uf obgenanten t a g zu seiner klage ungeboten antworten soll, bei pene 14 d e r gemein stöhn, usgescheiden hievon witwe und weiszen, denen soll geboten werden, wie r e c h t ; und thut ein klag uf obgenanten tag f u r b r a c h t als viel, als zwei in recht volnfürte k l e g d e n thun sollen. §. 2. W ü r t erkant, w e l c h e r daselbst im gerichtszwang kaufen oder verkaufen will, es seie fleish, wein, f r ü c h t oder anders, nichts usgenommen, solches soll mit H a g e n a u w e r mas u n d gewicht geshehen. u n d welcher also e r f u n d e n würt, er seie metzger, müller, b e c k e r oder andere, d e r solches mesz oder g e w i c h t nit gebe, d e r soll einer g e m e i n bessern 6 ß. und w ü r t e r f u n d e n sestermaszen oder gewicht, das H a g e n a u w e r b r a n d und zeichen hat, das zu gros oder zu schwer ist, dasselbige soll durch einen heimburger u n d seine mitgesellen ohne des a r m e n costen gerecht gemacht w e r d e n ; 1) oder Preuschdorf, kanton Woerth. archiv des Niederrh. E. 2743.

PREINSDORF.

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wurt es aber mit dem b r a n d oder olin den brand u n d zeichen zu k l e i n erfunden, a l s d a n soll d c r s o l b i g e d e r g e m e i n , wie o b stehet, 6 ß zu bus v e r f a l l e n sein, und wo d e r b u s z f e l l i g einer oder m e h r hierin u n g e h o r s a m und den a b t r a g nit v e r m e i n t zu thun o d e r shuldig zu sein und also vor u n s e r e r g n . o b e r k e i t und ambtleut kerne, uns bei u n s e r m spruch und h e r k o m m e n zu hanthaben, alsdan stehet d e r herrschaft ane o b g e m e l t e n buzen zweitheil und d e r g e m e i n ein theil (zu). §. 3. W u r t erkant, wan sich b e g e b e , d a s ein a r m e r man ein v a s wins hette, es seie g r o s oder klein, und darzu nit feilen m a r k möcht h a ben zu v e r k a u f e n , seine bete, zins o d e r shulde zu b e z a l e n , a u c h sein weib u n d kind dardurch zu entretten, d e r s c l b i g e hat g u t recht, das fas wines g r o s o d e r klein zu g e m e i n e m v e r k a u f anzustechen u n d zu feilen m a r k arm und reich, doch mit d e r alten masz, zu verschenken, ohne meniglichs i n t r a g u n d u n g e vehrlich. u n d wo im f e r r e r wein zu shenken g e l e g e n , soll mit d e r u n g e l t m a s z e n g e s h e h e n , wie a n d e r n würten a u c h recht ist. §. 4. A u c h wurt g e s p r o c h e n , wo sich b e g e b e , d a s in g e m e l t e m g e r i c h t ubelthätige p e r s o n e n , es seien m a n o d e r frauwen, b e g r i f f e n w ü r d e n , dieselbigen sollen in u n s e r s g n . h. g e f e n g n i s zum rechten behalten w e r d e n ; u n d so w a n von denen mit recht g e r i c h t soll w e r d e n , a l s d a n soll ein g e m e i n z u P r e i n s d o r f mit iren mitverwanten holz zum brande, r ö d e r zum radbrechen u n d holz z u m g a l g e n zum blatz zu ü b e r a n t w u r t e n s c h u l d i g sein, und so w a n die p e r s o n , eine o d e r mehr, v o m leben zum tod gerichtet sein, a l s d a n soll alle i r e v e r l o s s e n hab d e r herschaft zustohne, d a s l i g e n t g u t den f r e u n d e n u n d d e r leib deil v ö g e l n . §. 5. B e g e b e sich, d a s ein u s l e n d i s h e r man ohne nachfolgenden h e r r e n zu uns und u n s e r e r herschaft mit seiner h a b e zühen woll, u n d kerne mit w a g e n oder k a r r e n ü b e r die K i f f e n b a c h u n d blibe also halten u n d k ö n t ohne hülf nit f ü r t h e r k o m m e n , d e m soll ein gemein bei uns, so w i r d a r u m b e r f o r d e r t werden, behülflich sein und anerhalten (anhalten ? ) hinder unser g n . herschaft zu k o m m e n ; u n d so wan d e r a r m e also zur i n w o n u n g und haushaltung k o m b t , sol er der h e r s c h a f t hulden g e l o b e n u n d s h w e r e n g e h o r s a m und g e w e r t i g , w i e a n d e r e h i n d e r s a s s e n zu ehren und r e c h t g e h a n d h a b t w e r den. §. 6. W a s uf o b g e n a n t e n t a g in f r e v e l s a c h e n , sie haben namen wie sie Wüllen, ershöllt oder gefallt, daran h a t ein g e m e i n zwei theil u n d die herschaft ein theil, d a s also v e r s t a n d e n soll w e r d e n : wa.s uf o b g e n a n t e n t a g mit recht u s g e h e t oder z u m a n f a n g in recht k l a g t w ü r t , daran u n d vil f e r r e r haben wir o b g e m e l t g c r e c h t i g k e i t . w u r d e a b e r d e r f r e v e l h a f t i g einer o d e r m e h r zum a b t r a g u n g e h o r s a m , also das solch s a e n vor u n s e r s g n . h. » m b t m a n kerne, des a r m e n e n t s h u l d i g u n g z u hören u n d u n s u n s e r s h e r k o m m e n s zu hanthaben, a l s d a n g e hört d e r herschaft zwei theil zu, u n d unser g e m e i n ein t h e i l ; d o c h mit solchen fürworten, d a s u n s e r g n . h. seinen theil zuvor nit n e m e n soll, es s e i e dan zuvor und ehe ein g e m e i n ihres theils u s g e r i c h t u n d v e r n ü g t , alles u n g e v c h r l i c h . § . 7. U f ol>-

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UNTERELSASZ.

genanten gerichtatag und zu allen andern gerichtstagen soll unsere gn. h. schultheisz den Stabe haben und dem armen und reichcn zu gut das gericht, wie alt herkommen ist, hanthaben und uf bemelten tag den shöffen einen imbis geben ; dargegen hat er von der herschaft alle kleine gefäll, so under 5 ß thun, mit sambt allen gerichtsbesserungen, alles ungefährlichen. §. 8. Es wurt auch furbracht, wie vor zeiten die herschaft einer gemein das ungelt zugestellet habe, darfür sie jerlich 9 & & in gemeiner beeten vergriffen geben müssen und der herschaft und iren dienern die atzung geben sollent. §. 9. Alle gebot und verbot, herrlicheit und oberkeit stehet unserer gn. herschaft von Liechtenberg zu, auch hagen, jagen, vishen, runs, Voglens in benanten gerichtszwang. §. 10. Scheltwort, schmehwort, die ehre und glimbf berüren, als so einer einen seiner ehren shuldigt, mit erbieten ino das zu erweisen, darin soll mit rat der herschaft oder eines ambtmans gehandlet werden, solches rechtlich oder guetlich zu verlöshen. §. 11. Shlecht sheltwort. Scheltwort oder ehrenlesterung, so mit keiner beweisung geredt werden, thun der herschaft zum abtrag 30 ß. §. 12. Messerzucken. Welcher freventlich in bewegtem zorn ein geshliffen waffcn oder, andere wehr zuckt, ein andern damit zu shedigen, verbricht der herschaft 30 ß. §. 13. Blutige wunden mit geschlifenen waffen oder andern geweren thun den herren 30 ß, dem geshedigten seine recht umb shaden und shmerzen vorbehalten. MORSBRONN.') 16. jh. Jahrspruch, so jahrlich uf den nehesten zinstag nach s. Johanns bapt. tag gesprochen würt. §. 1. Zum ersten erkennen sie, das die herschaft uf s. Johans tag ein knecht zu Morszbronn haben soll, und soll zu rechter tagzeit das zinsglöcklin leuten, und alsdan, welchcr burger daselbst sich zinsbar weist, soll des schultheiszen hof suchen; und welcher also den hof nit ersucht, der soll bessern 6 */j der herrschaft und l / 3 den hubern. und wer es sach, das der herschaft knecht nit beiten will, so soll der ungehorsame ine vernügen mit pfänden und gelt. §. 2. Erkennen sie, das uf zinstag nach s.Johanns tag ein ambtman zu Werdt rechter tagzeit zu Morszbronn sein soll und den singichtzins entpfahen soll; und were es sach, das iemant uszer blibe, er seie inheimsch oder uslandish, uf genanten tag, und seinen zins nit abrichtet, der soll bessern 6 O-, der herschaft 2 / 3 und den hubern '/s- auch soll uf genanten tag ein ietlicher baur zu Morszbronn disen jahrspruch hören sprechen, und welcher also ohne redlich ursach uszenbleibt, verbricht obgen. pene. 1) kanton Wörth, bei Hanauer 309 f.

arch. d Niederrli. E. 2743. in franz. Übersetzung

MORSBRONN.

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§. 3. Erkennen sie, so wan ein schultheisz ein glocken leutet von der herschaft wegen, und ein baur daselbst oder mehr deren ungehorsam würt, derselbige soll bessern 1 ß, der herschaft 2/3 und den hubern '/s- §. 4. So wan ein schultheisz thut ein erste gebot, wer demselben ungehorsam würt, bessert 5 ß, 2/3 der herschaft etc. und wa er uf die 5 ß nit geben woll, so soll imo der schultheisz gebieten bei 30 ß ; und wer es sach, das er solches auch würde verachten, so soll im der schultheisz gebieten bei 5 tt. §. 5. So wan der heimburg zu Morszbronn ejn glocke leutet von der gemein wegen und ein armer nit gehorsam ershiene, der bessert auch 1 ß. §. 6. So wan ein heimburg ein glock leutet und ein gebot haltet, und dabei einer oder mehr bauren ungehorsam würden, derselbig bessert auch 1 ß ; und wo er demselben gebot ferrer auch ungehorsam würde, so soll im der heimburg bei 5 ß gebieten, und das ist sein höchst gebot. §. 7. Were es sach, das ein heimburg einen wolt pfenden, und der arme ime pfand wolt weren, derselbig bessert 30 ß, 5/3 der herschaft etc. §. 8. Wo ein heimburg einen wolte pfenden, und derselbig inen shlug oder bollert, derselbig bessert iedlichem insitzenden bauren 9 untz 0- und der herschaft noch eins so vil. §. 9. Welcher uslandish oder inwoner zu Morszbronn in irem walde oder allmen hawen schedlich erfunden würt, derselbige verbricht einem ¡etlichen bauren 9 unz & und der herschaft noch eins so vil. §. 10. Welcher in irem allmend bei tag mit pferden oder anderm vich erfunden würt, derselbige bricht 5 ß und bei der nacht 10 ß, des 2/3 der herschaft etc. §. 11. W e l cher in irem walde dupholz hawet zu hegen oder sonst, der verbricht 5 ß, des 2/3 etc. §. 12. Welcher in irem rebberg zu shaden erfunden würt, bricht 5 ß beim tage und bei nacht 1 des 2/a der herschaft etc. §. 13. So wan ein schultheisz gerten und obs verbeutet bei der einigung, wer das verbricht, bessert 1 ß und zu nacht 5 ß, das 2/3 e t c - §• 14. So wan ein schultheisz egerden, so zwischen früchten legen, verhütet, wer darüber ergriffen wört bessert beim tag 1 ß und zu nacht 5 ß, des s/s etc. §. 15. Welcher ingesessener baur ein gemeinen hirten schlegt oder bollert, derselbig verbricht einem ieden bauren 9 untz -ö- un der herschaft noch eins so vil. §. 16. Sie sprechen auch zu recht, ob ein huber den andern shluge, uszgesheiden todtshlag, derselbig verbricht 5 ß, das 2/3 etc. wo aber ein ander, der nit hubig gut hette oder keinen herren zins gebe, einen shlug, derselbig verbessert 30 ß, s des /s etc. §. 17. Welcher den andren mit scheltworten und ehrenlesterung verlötzt oder shmeht, derselbig verbricht 30 ß, des 2/3 etc. §. 18. Welcher hubig gut kauft im bann zu Morszbronn, der gibt 18 O- zu entpfengnis, darin steht auch das 2/3 etc. §. 19. So wan ein huber mit tod abgangen ist, sovil des erben sint, eins ieglichcs geben 18 O-, des % etc. ij. 20. W e r u f d e r herrschaft herlicheit frevelt, und besonder im bann zu Morszbronn, gehört das 2/3 der herschaft und den hubern >/3.

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UNTERELSASZ.

Nota, als der v o r g e m c l t j a r s p r u c h ctlich frevel inhelt, darin sie einen tbeil gehabt, ist n u n h i n f u r t e r von m. gn. h. also entshlossen, das alle Sachen, es seie umb frevel, eigen oder erbe, das zur r e c h t f e r t i g u n g gen W c r d t kombt, dasselbig soll auch, wie daselbst erkant würt, in Übung und recht bliben, appellatio non subsequetur. GOERSDORF.') J a r s p r u c h zu Gerszdorf, so järlich uf m o n t a g nach dem zwölften tag laut einer approbirten rodeln eröffnet und gelesen wurt. Ist gesprochen, das die richter und biittel sollen denen Schöffen in freiheit lassen und alles das inen dan zuhört von gerichts wegen, als dan ire recht und freiheit lauter hernach geshriben stont, sollen gehorsam sein und inen vollen darin tnun, ohne Verzug und ohne gevehrde, das ist der Schöffen forderung. §. 1. Zu dem ersten, wann das gericht verbannt würt und der richter ane die schöffen setzt und sie heist weisen und sprechen des tags gewonheit und das ganz j a r us wider bis uf den ehegenanten tag, wie man das g e r i c h t halten soll und was da recht sei. §• 2. Zum zweiten w ü r t gesprochen, das der h e r r e n g e b o t und gerichts Stabe gehet und macht soll haben bis g e n Mitzingesdorf, -) gen Lampersloch, g e n Lubeaa, 3 ) mitten in die bach, g e n Obernkutzenhausen, g e n Merkweiler, gen Preinsdorf, gen Weilenbach und g e n Dieffenbach. w e r da in dem zirkel und dörfern gesessen ist, er seie welches h e r r e n er wolle, d e r soll dem gerichtsstab gehorsam sein und antworten, von dem gericht zu Gerszdorf zu binden und zu entbinden. §. 3. Auch ist erkant, w e r es sach, das zwen einander shlagen frevenlich, da ist ¡etlicher zu r e c h t e r besserung shuldig 30 ß den h e r r e n ; und b r i n g e n sie es vor gericht, welcher dan unrecht g e w i n n t u n d e r denen zwen, der ist die frevel beide shuldig den h e r r e n zu gebende. §. 4. Ist auch erkant, w e r e es sach, das einer frevenlichen einen gerichtsman widerteub und shülte, es wer ein schöffen oder richter, so das gericht verbant ist, der ist iedem gerichtsman zu r e c h t e r besserung shuldig und verfallen 30 ß und den h e r r e n desselben gerichts von einem ieden gerichtsman auch 30 ß . und sollen die h e r r e n die besserung nit nemen, da sie dan den gerichtsleuten vorab ire volle und benügen gethan und geben, nach den geschichten der Sachen. §. 5. A u c h ist erkant, das man ie zu 14 t a g e n soll gericht haben uf den mentag, es w e r e den sach das eins heiligen tag oder eines heiligen abent were, so soll man es uf den 1) kanton Wörth, arch. d. Niederrh. E. 2743. 3) Lobsann.

2) Hitsehdorf.

GOERSDORF.

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nehsten montag darnach haben, und das soll der büttel uf den sonnetag nechst darvor verkünden vor der kirchen, so man mesz gehört, und den Schöffen gebieten ; und welcher nit vor der kirchen were, dem soll er es zu haus verkünden, und wan das gericht beleutet würt und der richter das gericht besitzt, mit namen vor mittag zu rechter tagzeit, so sollen die Schöffen zugegen sein, und welcher nit da wer, dem anders geboten ist, der hat verbrochen zu rechter besserung dem richter 5 ß . §. 6. ist auch erkant, were es sach, das ein unfertig man ergriffen würde in dem obgenanten gezirk, bütteleien und dörfern, den sollen die gerichtsherren behalten in schlössen und in gefengnus, das sie sein sicher seint, und gericht lasen über ine gohn nach vershuldigung des geschichten. so sollen dan die vorgenanten unsere gn. h. thun von ime richten. §. 7. Auch ist erkant, wan der richter oder der büttel itzt verbeutet mit dem stab, es seien güter oder andere fahrende hab, darein soll niemant gohn oder sie verrücken unerlaubt eines richters oder des büttels; dan welcher das thete und also frevenlich darein gienge, berückt oder es vernimt zue gewaltigen, der ist shuldig 30 ß zu rechter besserung den herren. thut er es im erlauben an das recht, so soll er dem buttel geben 4 9-, und solle ein ieder, der das gut verbeutet, dem buttel geben 1 3-. §. 8. Auch etc., wan der buttel einem zu gericht beutet, darvon soll ime 1 & zu lohn werden, und ist es sach, das der, dem es also geboten ist, dem kläger zum nechsten gericht zu seiner clage nit antwortet, ist shulaig zu rechter besserung 5 ß . und soll ine der büttel zum zweiten mal gebieten umb den ersten lohn, und gehören die ehegenanten 5 ß dem richter zu. ist es aber sach, das der, so dem andern forgeboten hat, nit uf ine klagt, kündet das derselbige, dem geboten ist, so das gericht us ist, der solle auch dem richter zu besserung 5 ß shuldig sein der ine hat thun gebieten. §. 9. Auch etc., hat iemant ane dem gericht zu shaffen, der soll einen fursprechen heishen, der ime sein wort und klage thut, und soll keiner unerlaubt reden oder klagen; dem (1. denn) welcher unerlaubt ane dem gericht redet, so es verbant ist, der ist dem richter zu besserung shuldig 5 ß . §. 10. Auch etc., were es sach, das einer einen frömbden uszerhalb der buttelei gesessen thete fahen mit des gerichts stabe vor ein shuld, der soll dem büttel 1 & geben, und soll der büttel denselbigen, den er gefangen hat, behalten in ringen und shlossen, mit namen in seinem haus, und also lang bis er dem kläger bürgen zu recht gibt oder aber ime gichtig würt und genügen thut, da soll derselbige dem büttel geben 4 und alle die weil der gefangen in des büttels haus lit, solle ime der, (so) in gefangen hat, eines iedes tags geben vor 1 & brot und ein krug mit wasser. hat aber der gefangene es zu bezalen und will ime der büttel getrowen, so mag er ime wein, fleisch und anders, was ine gelüst, geben, da soll der büttel

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UNTERELSASZ.

zuwarton und den gefangenen man nit i n eines würts haus füren und ouch nit von hand lasen kommen, dem g e s h e h e dan zuvor sein g e n ü g e der ine g e f a n g e n hat, in maszen wie obstehet. w e r e es auch ein ervolgt shuld mit dem gericht g e wonnen, da soll e r den gefangenen aber nit von band lasen, dem seie dan zuvor g e n u g geshehen, der ine hat lassen fahen. §. 11. A u c h e t c . , w e r es sach, das zwo parteien g e g e n eina n d e r mishellig w e r e n und dasselbige, darumb der spenn ist, vor einem schöffen gelobt, oder das einer etwas mit einem schöffen weisen müste, wan da die shöffen sagen mussent in zeugnis weise mit munde oder briefen, das si besiglet hant, da gefellet dem r i c h t e r zu r e c h t e r besserung 3 /?; dieselbigen 3 ß soll der g e b e n , der da überseit w i i r t ; und ist es vor schöffen elobt, so seint es auch 3 ß-, seint es aber mehr shöffen, und och ein gelübd, so seint es aber nit mehr dan 3 ß. §. 12. A u c h etc., w e r e es sach, das einer u f den andern k l a g t e vor ein shuld oder anders ungevorlich und das erfolgte mit g e r i c h t und mit gericht g e w ö n n e , als dan möglichen und gewonheit des vorgemelten g c r i c h t s ist, so soll der r i c h t e r dem, der da fellig worden ist, gebieten oder heisen den büttel gebieten bei 5 ß, das er lug und denen unclaghaftig mach und usrichtung zum nechsten gericht in vierzehen t a g e n ; thut e r das nit, kombt dan d e r die sach erwonnen hat und kundt das vor g e richt, so es verbannt wiirt, so ist der, so die shuld shuldig ist, dem richter sin besserung shuldig 5 ß ; und soll ime d e r richter u f stund anderwerts gebieten oder thun gebieten bei 5 ß, das er den vorgemelten unclaghaftig mache vor dem nechsten g e r i c h t e . geschieht das aber nit, und wurt gekundt wie vorgemelt, so ist aber derselbige dem richter zu r e c h t e r besserung shuldig 5 ß. da soll der r i c h t e r dem v o r g e n a n t e n shuldner g e b i e t e n mit namen durch den büttel bei 3 0 ß, dem vilgenanten armen man, der seine k l a g erfolgt, vollen und u s r i c h t u n g zu thun vor dem nehesten g e r i c h t in vierzehen tagen, g e s c h i e h t das aber nit, und kombt der arm man und kündet das a b e r mit dem schöffen der sein fürsprech ist g e w e s e n , das i m e sein vollen nit g e s h e h e n seie, so ist der ungehorsam den g e richtsherren shuldig und zu r e c h t e r besserung verfallen die obgemelten 3 0 ß. und das ist die höchste besserung, und da sollen dan die richter und büttel dem armen man gut pfand g e b e n und ime den vollen thun ohne verzug, m ö g e n sie anders so vil hinder ime finden, und wo das der r i c h t e r o d e r b ü t t e l nit theten oder thun wollen, so soll derselbige, der sein fürsprech g e w e s e n ist, vom g e r i c h t ufstone und seine eidgesellen mit ime, und s o l l e n d e r richter und büttel ire stäbe n i d e r l e g e n , also lang bis dem armen man vollen geschieht und s e i n e r e r l a n g t e r klag zu gutem g e n ü g e n gesettigt ist, die er mit r e c h t e r l a n g t und vollnfüret hat. §. 13. Auch etc., was gelobt wiirt vor einem oder m e h r shöffen, die g e l ü b d soll der shöffe g e d e n k e n vierzehen tag, kombt aber der, denen die gclübde angehet, und manet die

GOERSDOBF.

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shöffeii, sie sollen die gelübde aber vierzehen tag gedenken, nnd nit lenger ist der schöffen shnldig die gelübde zu gedenken, dan ie vierzehen tag nach der manung; dan, -wärt er nit gemant und vergist der shöffen die gelübde, das soll dem shöffen keinen shaden bringen; gcdacht es ime aber, so soll er es sagen, wan man ine fragt oder seiner bedarf, geliebt dem, der die gelübd thut Tor dem shöffen, der mag ein britf thun machen, den soll ime der shöffen versiglen, -wie recht ist. §. 14. Auch etc., were es sach, das ein shöffen hier pfand geben von solcher gelübd wegen, so dan vor ime gethone •were, und wolt das der richter oder büttel nit thun, kombt dan der, dem die pfand -werden sollen, und kundt das dem shöffen, derselbige shöff soll nit ane das gericht gone, und die andere shöffen seine mitgesellen mit ime, also lang bis uf die stund das dem armen man genügens geschieht nach der vorgenanten shöffen gelübden. §. 15. Auch etc., -was zu urtheil gesetzt würt, da gibt iedes urtheil 10 & den shöffen, es were dan sach das fein richter etwas setzte und fragen wolte von der herren wegen, das ist frei, wa man aber ferrer fragen must, was das kostet, das sollen die herren bezalen und die vorgemelten shöffen. recht und urthelgelt soll der büttel in bringen und samlen in pfänden und in pfenning ie von einem gericht zu dem andern ohne verzug, und den shöffen antworten in iren gewalt. §. 16. Auch etc., were es sach, das ein shöffen hies den büttel pfand geben, da soll derselbige, dem die pfand werden, vorabe dem Schöffen 2 0- geben; und wan das geschieht, so soll der shöffen nimme verziehen, er soll den büttel heisen, das er mit ime gang und im pfand gebe, soll der büttel ohne allen Verzug mit ime gohn und ime gut pfand geben, ob er anders die finden kan; und soll im nit das seil geben, und die kuw oder pferd da lassen stehn. und were es sach, das die winkel beschlossen weren und gute pfand darin, so soll der büttel die thüren und shlosz ufthun und ime gute pfand geben, und seint es ligende pfand, die soll er im geruoht lassen und vierzehen tagen halten; seint es aber essende pfand, die soll er acht tag halten. und wan er sie also gehaltet, so soll er sie dem widerUmb bieten, loset er alsdan sie nit, so soll er sie in dem gericht zu Gerszdorf feil bieten und verkaufen, so deür er dan mag, und das auch thun mit kundschaft. kan er sie nit in dem gericht verkaufen, so mag er sie fürbas füren und vertreiben mit kundschaft, und was ime überbleibt, das soll er wider geben dem, des die pfand gewesen seint. gebrüst ine aber, so soll der büttel wider mit ime gahn umb den ersten lohn und ine mehr pfant geben, bis das ime vollen geschieht, ob er sie finden kan. und ist es sach, das der büttel pfand gibt in der statt Gerszdorf und die zugehören vor dem thor und zu Mitshdorf, da gehöret dem büttel 4 & zu lohn, ist es aber uswendig in den dörfern der büttelei und zirkel, eine halbe meil oder minder, so gehöret im 1 ß zu l o h n e ; ist es aber

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UNTERELSASZ.

über die meile, so soll man im lohnen von der mcilcn, als man einem biittel zu Hagenau lohnet von der meilen; und wa der büttel pfand gibt, da soll der biittel vorab pfand nemen vor seinen lone. und were es sach, das ein richter oder iemand anders mit dem büttel giengund im hülfe pfand geben, so soll es doch nit mehr gelten den einen lone, als liievor gemeldet ist. §. 17. Ist erklärt, was da gerurt oder ershellt würt uf disen montag, es seie an freveln, ane gerichtsbesserung, ane gebotpfenning, den eidsumenpfenning von den heiligen, ane zeugnisgelt von den shöffen, nichts usgenommen, wie es sich findt uf den obgenanten tag und dargebracht würt von denen andern gcrichtstagen oder uf den tag angefangen würt, in welche masz das geshehe, da gehört den shöffen das dreiteil zu. §. 18. Auch ist erkant, hat einer eine klag gethan uf den andern umb shulde an dem nechsten gericht vor disem montag, und klagt er uf disen montag fürbas uf ine, so thut diser klaff zwei klägden; würt er die gichtig, so soll ime der büttel gebieten, das er dene unclaghaftig mache, ehe dan das gericht ufstoht; thut j e n e r das nit, so bricht er dem richter 5 ß zu besserung; sonst umb eigen und erbe, so ist diser tag als ein ander tag, oder fallet einer erst an zu clagen, so thut er aber nit mehr, dan ein anderer gerichtstag thut. §. 19. Auch etc., das dis genant gericht seinen gezug hat gen Werdt, und welchem da fügt oder geliebt, der mag das urthel ziehen, mit namen nach dem das urthel usgesprochen würt, usgesheiden frevclsachen und schöffcngelübden, die solle niemants ziehen. §. 20- Ist erkant, were es sach, das ein shöffc einem woll vor gericht gebieten, das soll der büttel thun und keinen lohn darumb nemen; were es auch sach, das einer einem shöffen wölt furgebieten, so hat der shöffe die freiheit, das er demselbigen nit darf antworten bis zum dritten gericht, und ist darumb keinem richter nichts shuldig zu gerichts besserung. und darnach desselben tages soll er ime antworten ; und wo er das nit thete, so bessert er als ein ander man. auch wer es sach, das sich begebe, das der büttel einen shöffen pfenden soll, und das geheiszen von einem shöffen, da soll der büttel aber keinen lohn umb nemen. §. 21. Auch etc., welcher ein recht thun soll uf denen heiligen, der soll nit unerloubt sein hant uf den heiligen legen, dan welcher das thete ohn erloubnus des rechtens, der ist zu besserung shuldig 5 ß dem richter. §. 22. Ist erkant, das der büttel soll stöhn an dem gericht uf dem seinen beinen [wan er anders fus h e t t ] ' ) bei dem richter und dem richter gehorsam sein und heisen antworten uf die man klagt ane dem gericht. §. 23. Auch ist von altem herkommen, das die shöffen kein recht hun sollen geben den herren und inen auch kein 1) eingeklammert.

GOERSDORF.

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frontagen thun, es were dan, das einer wagen und pferde hett, der soll gehorsam sein mit wagen und pferden als ein ander man. §. 24. Auch ist erkant, wer kuntshaft bedarf, der habe mit zwen unversprochenen mannen genug, und da gehört derselbigen kuntschaften ieder zu verzehren 4 die in der büttelei und bezirk gesessen seint. ist es aber uswendig der bütteleien under der meilen, so ist es iedem 6 ist es aber über die meile, so hört von ieder meilen 2 O- zu den bemelten 6. ist es aber sach, das einer mehr kuntscheften bedarf oder nachstellen will, als dick er sie bedarf, so soll er doch nit mehr dan 2 steilen, als vorgemclt ist, und gehört der ietzgenanten kuntschaften derselbige lohn als den ersten; und würde er mehr kuntschafter stellen, dan wie gemeldet ist, so ist der, wider dene sie gebracht würt, doch nit mehr verbunden, dan zwei zu lohnen, wie vorstehet. §. 25. Ist ouch erkant, welcher kuntschaft stellet, die soll irc treu an eides statt geben, ein warheit zu sagen zwishen den parteien, niemanfs zu lieb oder zu leid; und so das geshchcn, so soll der büttel die parteien fragen, ob sie damit genügen wolle, und welche partei darin nit benügt, das soll der büttel frogen, so soll dieselbig kuntschaft ufstund shweren mit ufgehabten fingern, eine warheit zu sagen zwischen den zwen, was ir darvon zu wissen seie. aber sonst, so einer einem hienstüszt vor shuld oder anders, oder mit urtheil gewisen würt, der soll warten uf das neheste gericht darnach und vor die heiligen kommen und thun als er mit recht gewisen ist. §. 26. Wan sieh abgang etlicher shöffen gebüren will andere an ire statt zu ziehen, solches soll geshehen mit rat der herschaft oder eines ambtmans. §. 27. Auch soll der richter bleiben sitzen in deren urthel und umbfragen und, was er in der urthel höret, verbunden sein zu shweigen, in gleicher weis als ein shöffen. §. 28. So ein uslandisher, so mit recht behemmet würt, und er der geordneten gerichtstag nit erwarten woll, entgegen dem heimishen oder frömbden, dem soll recht über nacht geholfen und gestattet werden, so er das begert. er soll auch dem gericht sein versaumnus ablegen und allen gerichtstag iedlichem gerichtsman 1 ß geben. §. 29. Auch ist erkant, das zwei fürsprechen am gericht sollen sein; und welcher klager ist, der soll mit erlaubnus des richters den ersten ziehen und nemen; und so manch urtheil den shöffen wurt bezalt, so dick sollen den zwen fürsprechen werden 4 §. 30. Auch was shwerer Sachen f ü r gericht kommen, leib, gut, ehr und glimpf berüren, darüber soll nit gerichtet werden ohne recht oder befelch der herschaft oder eines ambtmans. §. 31. Auch sollen die zwei fürsprechen und ein shöffen mit inen die landurtheil holen, und soll der, so den landzug thut, den kosten geben, mit behaltnus seines rechtens; und sollen die fürsprechen verbunden sein die urthel zu vershweigen, bis die gesprochen würt. und wer des lands begert, der soll das melden

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UNTERELSASZ.

vor dem und e h e das urthel geöffnet würt. §. 32. A u c h ist erkant, w e r e es sach, das über k u r z oder lang etwas m e h r zum rechten taugenlich erfunden würde, das soll man auch zu r e c h t wisen, unschädelich allen menshen. §. 33. W a s k l ä g e n sich strecken uf 5 ß und darunder, oder do einer d e n a n d e r n im felde ane seinen g u t e m oder f r ü h t e n shaden t h u t mit seinem vieh oder sonst, solches soll nit berechtiget werden, sonders sollen die Parteien iede einen unparteishen man ziehen in oder uswendig dem g e r i c h t , über die ein ambtman zu gebieten h a t ; u n d wie sie das ensheiden, dabei solle es bleiben, wo aber die zwei sich nit könden vertragen, so soll der ambtman ein m a n zum ortman geben, den entsheid zu thun, dem auch ohn alle w e g e r u n g gelobt soll werden, alles ungefährlichen. §. 34. Frevelsachcn werden uf g e n a n t e n tag auch verboten. frevelich messerzucken oder ander geshliffen g e w e h r e n , ein andern mit zu shädigen, thut 30 ß. shlechte sheltwort ohn vermessen beibringen seint verboten bei 30 ß, blutige w u n d e n mit Waffen oder anderm frevenlich beshehen t h u t den h e r r e n 30 ß. LAMPERSLOOII.') J a h r s p r u c h . §. 1. Uf den nechsten zinstag nach der h. drei könig tag würt jerlich nachgenanter Spruen daselbst geöffnet. u n d uf genanten tag soll ein schultheisz zu Lampersloch den shöffen den morgenimbis geben, des würt dem shultheiszen erlaubt der klein frevel u n d die kleinen välle. §. 2. E i n ¡etlicher ingesessener soll bei dem jarspruch sein u n d einer dem a n d e r n umb sein k l a g ungeboton antwort geben, ohne wittwe, •weisen und hirten, den soll man gebieten wie zu a n d e r n gerichtstagen. §. 3. D e r obgenante gerichtstag thut im rechten als viel als zwei gerichtstag im jar, ohne eigen und erben, das soll gohne zu drei vierzehen tagen, wie gerichts recht ist. §. 4. W a s uf v o r g e n a n t e n tag crshöllt oder e r k l a g t würt in frevelsachen, daran ist zwei theil d e r herschaft und ein theil d e r e r b a r n leute, u n d soll die herschaft die zwei teil nit nemen, es seie dan zuvor ein(er) gemein das dritte theil bezalt und vergnügt. §. 5. W e r es sach, das ein a r m man im dorf ein fessel mit wein wolt verschenken, der mag da3 geben mit einem kübel oder züber, will er aber f e r r e r m e h r w ü r t sein, soll e r ein g e r e c h t mas von einem h e i m b u r g e r nemen. §. 6. W e r feil hat, er seie w ü r t , w e b e r oder metzger, müller, ölm a n . . , nichts usgenommen, er kauf oder verkauf, derselbig soll g e b e n recht gewicht, mas und mesz. u n d w e r e es sach, das der gesei eines, so den brand hat, zu gros oder zu klein were, so soll man ime das ohne shaden gerecht machen, hat es aber den b r a n d nit, u n d kombt klage von ine, so verbricht er 6 ß, soll ime ein h e i m b u r g abnemen, ön alle genade. und w e r e s sach, das in ein h e i m b u r g nit möcht bezwingen, so 1) kanton Wörth, archiv d. Niederrh. E. 2743.

LAMPERSLOCH.

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soll er den schultheiszen im dorf nemen, imc zu helfen, und soll der zweitheil unsers gn. h. sein und ein theil der erbarn leute, und soll auch die herschaft iren theil nit nemen, ein gemein seie dan zuvor irs theil(s) gesettigt. §. 7. W e r e es sach, das ein frömbaer man oder frauw über die Keffenau herein kerne, die keinen nachfolgenden hern hatten, seint das eheleut und wollent bleiben hindcr unsern gn. h., so sollen sie einem schultheiszen geloben und shweren, unserm gn. h. truw und hold zu sein, auch geboten und verboten gewurtig zu sein mit diensten 'wie andere der herschaft eigenleut; darzu soll auch die herschaft sie shirmen als ander arme leut ungevöhrlichen. §. 8. W e r es sach, das ein miszthätig man oder frou hie begriffen würde, den soll unser gn. h. gefenglich behalten, er habe den tod verdient mit dem sträng, brand, shwert oder rad, wie das mag sein, so soll ine unser gn. h. thun berechtigen und richten ohne der erbarn leut costen; darzu sollen die erbarn leut holz, stroli, rad und galgen, und was darzu gehöret, shaffen. und ist es ein mansperson, der den tod also vershuldet hat, so ist zweitheil an seiner vahrenden hab der herschaft verfallen und das dritheil und ligende gut der frawen und nechsten erben; ist es aber ein -weibsperson, so ist ein theil der herren und zweitheil und ligent gut der frawen erben. §. 9. Wasser, won und weid, weld und eckern ist der erbarn leut, und das wild uf der beiden, die vish in der bach unsers gn, h., und auch die vish in der Selsbach bis uf den Pfaffenweg unden heruf, und hat unsers gn. h. schultheisz zu gebieten bis gen Lusa ') mitten in die bach. §. 10. Es soll auch ein ¡etlicher heimburger haben sein recht geseige von aller Sachen wegen, und das kaufen uf der gemein gut, mit namen Surburger masz und Hagenower mesze und gewicht. §. 11. Ein ieder newer schultheisz soll geben den sieben shöffen selbander einen tag zu essen. §. 12. Welcher ein newer shöffen wiirt, der sol geben dem schultheiszen selbdritt zu essen und einem jeden shöffen einen ganzen tag. §. 13. Kein klager oder antworter soll kein frevelsach nit ziehen, sonder die shöffen mögen das, wan sie der urtel nit wissent seint, wol thun, doch nit witers dan vor unserm gn. h. oder seiner genaden ambtleute. §. 14. W a s auch zu Lampcrsloch vershriben oder versiglct ist, darin soll auch kein landzug geshehen, sonders daselbst mit recht usgewagen werden, alles ungevörlich. §. 15. Frevel, buszen und besserungen wie zu Wcrdt. §. 16. W a n zwei oder mehr einander frevcnlich sblagen, wollen wir Reinhart greve zu Zweibrücken, das deren ieder, er zuckt oder shlägt, urab ¡30 ß zu frevel geben soll; wo aber einer oder mehr vermeint, er habe ein notwelir getban und sein leben müssen entretten, und also vor unser richter zu Lampersloch kommen, wurt da derselbige mit seinem verantworten und beibrachter kund1) Lobsana. Bd. V.

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shaft des frevels ledig erlant, alsdan soll derselbige, der ¡ne zur notwehr verursacht hat, bede verbrochen frevel zu geben shuldig sein. NIEDERN MATTSTALL.») Jarspruch daselbst, so man jarlich zu recht zu NiedernMattstall spricht uf Johannis bapt. §. 1. Uf s. Johans tag bapt. genant so fahet es an, so feilet den herren ir pfennigzins, so sollen sie haben ein schultheiszen, der soll zu Mattstall in die kirche gohn und soll die glocke derzumal leuten; thut er das, wer dan seine zins nit richtet bei des tages liecht, der bessert 3 ß mit pfänden oder mit gelt, und soll die pfand in 14 tagen lösen, leutet er aber die glocke nit, so ist man des bruchs ledig, und soll man doch die zinse geben; und ist man die zins für das nit shuldig zu antworten, dan in das obgen. gericht zu Mattstall. §. 2. Auch spricht man zu recht, was da gefellet uf dasselbig gcricht oder uf älle volding, zwei theil der huber, was da gefellet von frefeln oder andern Sachen, was da ist von gericht gefallen. §. 3. Auch, were es sach das leute da säszen und die huber gerichts dürften, so möchten sie wol gericht mit in haben; und was da gefiele zwishen den jargerichten, das were der huber. auch so soll kein huber dem andern sein gut tragen, er solle es selber tragen, auch soll kein huber mehr verbunden sein das gericht zu suchen, dan viermal zu jardingen. §. 4. Auch soll man keinen huber ingebieten, es were dan sach das man diebe oder diebin da hette, oder das den herren an iren zinsen bresten und nit der vollen geshehe, so soll man verbunden sein dem gericht; und wan die diebe oder diebin da begriffen würden in dem gericht, so soll sie der schultheisz behalten, bis das er ine fürbas schick, und sollen sie die behalten in iren gefengnis und abe inen richten ohne der huber shaden, un soll man den hubern gebieten, ist das er sie bedarf, an dem andern tag darvor so er gericht will haben. §. 5. Uf s. Adolfs tag so gefellet den herren ir beetkorn, das mögen sie borgen lang oder kurz, da ist kein bruch über; sitzt einer in dem gericht, sie mögen ine pfenden darvor, und wer nit in dem gericht sitzt, dem sollen sie klagen uf sein gut, können sie ine nit in dem gericht pfenden. §. 6. Uf s. Martins tag so gefallet aber der herren pfenningzins. wer die nit rieht, der bricht in maszen wie vor uf s. Jon. bapt. tag eshriben stehet. §. 7. Uf s. Stephans tag so gevellet inen abern und brot und huener und zu einem leden hun 1 & brot, und wer den habern, huner oder brot, lutzel oder viel, da nit richtet bei tages liecht, der bricht auch als vorgeshriben stoht, und soll man die hüner bringen uf s. Stephans tag. und were

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1) kanton Wörth, bei Hanauer 307 f.

arch. d. Niederrh. E. 2713. in franz. Übersetzung

NIEDERN MATTSTALL. SUNDHAUSEN.

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es, das den schulthciszen ein hun zu krank dauchte, so solle man den gattcrn ane dem haus zuthun und soll das hun lassen laufen und solle es jagen; fleugt es über den pattern, das es nit -wider herein vallet, so soll er es nemen; feilet es aber •wider herein, so soll man es bessern. §. 8. Auch wer ganze hüner gibt, der soll huener geben und kein gelt; wer aber */2 hun gibt, der soll darvor 2 9 geben und vor '//(tun) j. ^ der hat ouch gewerret. §. 9. Und wan wir unsere zins geben, als vorgesbriben stoht, so haben wir verzinst unsern banne und wasser und weid, zwing und banne, bis ane den hupweg an der herren walde, oder aber Röder, also ferr seint unser acker und matten gangen, und soll uns davon niemant dringet} oder zwingen, und wolt uns iemant davon dringen, so sollen uns unser banherren beholfen sein, das wir bei unsern guctern bleiben, die zu nutzen und zu brauchen, und Inen ire zins geben mögen; wer es, das sie das nit thun wolten, so mag ieder huber seinen herren anrufen, ime zu helfen, das er bei recht bleiben möge. §. 10. Auch so ist recht, säszen huber ine dem gericht, ziigen die schwein uf irer müstcn, were dan eckern uf der herren wald obwendig des hubwegs, also manchen pfennig der huber zu zinse gibt, also manch shwein soll im ledig gönn uf der herren wald. hette er aber mehr übrig die er gezogen hette uf seiner müsten, die soll er auch darin stachen und soll von einem zweijärigen 2 & und von einem dreijarigen 3 wie alt das ist; ist es aber under einem jare, so gibt er einen helbling. §. 11. Und wer da seszein dem gericht mit hause, der gibt zum jar drei rauchhuner und ist keinem herren fiirbas mehr verbunden keinen frontagen oder nichts zu thun shuldig. auch so hat er recht zu hawen holz, welcherlei er will und ino dem gericht verbawen und brauchen will, in der herren weide, und das soll er einem schultheiszen zuvor heishen. wolt er ime das nit geben, so soll er den nehsten huber darzu ziehen und soll vor sich gohne und hawen was er bedarf, und soll darumb nichts verbrochen haben. §. 12. Und were es, das der schultheisz iemant fiinde hawen uf der herren weide, mag er dene nit bezwingen, weist er dan huber in dem gericht, die mag er anrufen, die sollen ime beholfen sein das er ine zwing und seinem herren zu der hant bringe, das er solches bessere. §. 13. Were es auch, das dio herren einem sein gut zügen vor zinse, so sollen sie solch gut jar und tag halten; und kombt der, des das gut ist, in jar und tag und gibt den herren seinen versessenen zins und costen und shaden, so sollen sie ime das gut widerumb geben. SUNDHAUSEN.») §. .1. Der hof der do ist gelegen in dem dorfe zu Sunthusz, der do gehöret gen Ersthein, der do heiszet der von 1) zerstörtos dorf in der nähe von Geispolsheim. arch. d. Niederrh.

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UNTERELSASZ.

Ersthein dinghof, der ist in dem rechten gelegen, das drin höret selbs twingen und bann über alles dorf ; und hörent auch in denselben liof gerichte und dübe und frevel des dirteil über alles dorf. §. 2. Dire hof ist auch also gelegen, das drin hœrent siben huoben, die erbe sint. und git ie die huobe, die in den dinghof höret, 4 ß und 1 und sint die 4 ß des klosters und der 1 # des meigers. §. 3. Und welle hüber des erbes, das in den hof höret, icht enphohet, der soi dem meiger zu erschatze geben also vil er pfenning zu zins git. ist aber er ein Hohemburgman, so git er halp also vil zu erschatz als er git pfenning zu zinse. und soi auch geben den hubern zuhubrcchte ein halb viertel wins. §. 4. Dirre hof ist auch in dem rechte gelegen, das allewegent am nehsten mentag vor sant Martins tag reht ding denne sin soll und darnach über acht tage des dinges botschaft. und sollent alle ding selber boten sin, und soll man sie niht gebieten, und wenne das erste ding gevellet vor s. Martins tag, als das soll der meiger und die huber besitzen ; und hant der meiger nuwent zwene huber, mit den sullcnt sie das ding besitzen. §. 5. Und wenne der meiger und die huber das ding besitzent, so soi er bi dem ersten das ding verbieten, das nieman rede âne fursprechen. und wer darüber redet, der soi 6 & bessern; und kummet er mit den 6 & mit dem meier nit uberein untze der botschafte, so bessert er 2 ß. und wenne min frauwe zu recht us faren soi, das ist an dem Vierden jar, ist sû dan zu gegene, so sint die wette und die frevel ir. §. 6. Und darnach so soi der meiger fragen die huber bi dem eide den sü dem hof hant geton, obe ieman wisse kein das eigen das dem kloster cnphuret si oder domit der hof ubergriffen si, oder kein das erbe das verkouft si oder verendert si und von hofe nit enpfangen? §. 7. Dis, und weller huber sin erbe, das er hat von dem hof, und sine zinse, die er geben solt, nicht verriechtet het, so bessert er zu der botschaft 2 ß. ist aber, das er blibet jor und t a g unverriechtet, so bessert er 30 ß. ist aber, das der, der den zins geben soi, und der die wette und frevele verschuldet hett, mit dem meiger umb die zinse und umb wette und umb frevel vor dem Vierden dinge nit uberein kumet, mag des der meiger zwene huber zu gezuge haben, das er dem gut het uszgedinget von ding zu ding, so hette der meiger den gcwalt von des klosters friheit, das er dasselbe gut wol zeichen mag und sol mit siner hant. §. 8. Und G. 3177. mit diesem weisthum stimmt der hohenburgische rodel von Sundhausen (bd- 1, 676) vielfach wörtlich überein. derselbe steht in besserer form bei Hanauer 291 ff. danach ist bd. 1, 676 zeile 3 v. u. statt „dar" zu lesen „drin", s. 677 z. 5 1. manzal korn. z. 13 1. Martins tag conclusum est per hubarios a. (14)96 an sante Cecilien obent sol reht ding do inne sin. z. 33 st. zil 1. zu. z. 50 st. iren 1. iren andern. Seite 678 z. 14 st. rückin 1. rückin. z. 23 1. er het ouch ein matte, die lit bi Zugtregen matte, z. 31 st. von 1. vor. andere wesentliche Verbesserungen sind unten bemerkt.

SUNDHAUSEN.

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-wenne daz gut gezogen wirt, so sol das gut j o r und t a g bliben ligen u n g e b u w e n ; vert aber ieman uf das gut, also dick so er daruf veret, also menige 30 ß sol er bessern, und dirc frevel sol das dirteil des vogtes sin und das dirteile ') des mcigers d e r in miner f r a u w e n hof von H o h e n b u r g ist, u n d das (dirjteil des meiger der in miner f r a u w e n hof zu E r s t b e i n meigcr ist. und dovon, das dem vogte das dirteil d e r frevel wirt, darumbe so sol er in beholfen sin die frevel in zu g e w i n n e n d e von den die sie verschuldet hant. und was frevel in m i n e r frauwen hof von H o h e m b u r g gevcllet, dio sol man teilen mit dem vogte und mit miner frauwen meiger von Erstheim in glicher wise also vor geschriben ist. §. 9. So sol auch min f r a u w von Ersthein geben den h u e b e r n , wenne si am nehsten t a g vor s. Martins t a g 2 ) zu dinge kumment in den hof, sibendehalben sester kornes, also es die meiger oder die huber gebent, 3 ) und 4 und sullent sie daz b r u c h e n in dem hof und niergent anderswo, ist aber, daz sie icht über daz bruchen, das sullent sie g e l t e n ; wirt aber icht über, daz ist ir. §. 10. U n d sol do niemau lidig sin, den der meiger 4 ) u n d der in dem hof sitzet, §. 11. D i r r e hof ist auch in d e m rechte gelegen, das min frauw sol ?) vorsnidcn ein tag u n d vormeien an allen den Stetten do sie es ze wcge bringen« mag fine schaden. 6 ) §. 12. D i r c hof ist auch in den rechten gelegen, wenn min f r a u w e k u m e t in den hof an dem Vierden j o r e , also sii von rechte solle, so sol su komen mit driezehendehalben ros und mit zwein s c h ü t z e n ' ) , und sol der meiger 8 ) sü enphohen und sol ir und irm gesinde, das mit ir kumet, wol bieten, u n d sol der meiger den kosten liden, 9 ) und sol der meiger die ros uf dio hubhof stellen, und sol der huber, des der hof ist, die p h e r t b e w a r e n also: ist, das ein p h e r t wirt zu der türen us verloren, so sol min f r a u w e den schaden han, wirt es aber d u r c h die want oder anderswo usz verloren, so sol es der huber bezalen. so sol auch ie d e r hubhof dem meiger ein immi vol fuoters, der dru ein sester tuot, geben, so denne miner frouwen knecht zu hof gont, so sol man in von iedem huobehof g e b e n ein wisz t i s c h l a c h e n ; l 0 ) w e n n e denn min f r a u w gessen hant, so sol ie 1) die folgenden Worte bis zum schlusz von §• 15 sind auch in dem hohenburgischen rodel enthalten (nur dasz, von den unten bemerkten abweichungen abgesehen, statt Erstein regelmäszig Hohenburg und umgekehrt gelesen wird) und bd. 1, 677 zeile 4 v. u. hinter „dirteil" einzuschieben, dafür die Worte „des bütel" zu streichen. 2) hohenb. rodel: „an sante Cecilien oben". 3)'als es die huober gebent. 4) hohenb. rodel fügt hinzu: „un der keiner". 5) hohenb. rodel schiebt ein: „ir seleguot". 6) in dem hohenb. rodel folgt zunächst §. IIa: „Sosolouch dirre hof geben eime bannwarten zwei vierteil kornes halb un halb ander, dovon ist der bannwart gebunden miner frowen selguot zu bewarende un ze behütende, so er aller beste kan un mag". 7) mit drizeher rossen. 8) der meiger und der keiner. 9) liden, und der keiner nit. 10) duoch.

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UNTERELSASZ.

der kneeht sin tischlachen heller. §. 14. Item den wald, der den nonnen über Hasenpful zu Speier zugehörig ist, und Alexanders wald weist man das holz und bodem desselben walds den iczgenenten nonnen und Alexandern zu, aber die eichein und weidgang-der iczgenanten selben waldwisen weist man der gemein zue L. zu. §. 15. Item Michels Hansen wiesz, vor s. Georgen des halligen riters und s. Michels desz h. ercz engels tag weist-man sie vor ein offen weidgang. §. 16. Item die zwen "Westheimer weg weist man auch vor offen weg, sonder den ein weg bei der Schulcrgassen, wen das veld beseet ist, so mag man denselbigen weg mit den von Westheim zumachen. §. 17. Item die dorfmeister zu L., so in herkommen seind, sollen alle fronfasten mit der gemein eichmasz und mcsz besichtigen und beschiden, uf das iederman, frembdcn und inheimischen, furderlichen demjehenen, der da kauft, recht und dem, der da verkauft, nicht unrecht geschehe, were es aber sach, das ein wurt oder ander wein schenken und sein kandtenmesz vorhin nicht sehen lassen wolt, derselbig bricht und verfelt auch beiden unsern gn. h. vor 3 iE heller. Solch Statuten, alt herkommen, gewohnheit und gerechtigkeit deren zu L. und alle vorgeschriben clausuln, punctcn und articul, bekent das gericht gcmelt fleckens gemeiniglich alle jähr dreimal zu volkomen gericht, wie es dan von iren eitern und vorfahren herbracht und uf sie also kommen ist. SCHWEGENHEIM.') Uf das höchst herrengericht wird durch den richter zu Schwechenheim furbracht wie volgt: Schultheis : wolt ir uns hören von gerichts wegen und auch der herren wegen? antwort: ja. §. 1. Zum ersten so weist man zwing und bann beiden chur und fursten. §. la. Furter so weist man, wan ein faut, so unser amptman wer, hieher uf obgemelt gericht kompt, so mag er den richterstab in sein hana nehemen und das gericht selbst besiezen, und wan das gericht gehalten ist, so sol er das gericht in eins öffentlichen wurts haus führen, und was das gericht verzert, sol die gemein bezalen. §. 2. Zum andern so weist man, wan ein edelman alhie zu haus sesz und unserm gnodigsten fursten und hern dienet und mit hengst und harmsch zu hof riedt, das er frei sei. §. 3. Furter so weist man ein schulteis, so er bei den gutern (bleibt) wie in der richterstab begreift, frei, wan er aber andere beethafte guter kauft oder beseet, so sol er fron und beet davon geben wie ein ander gemeinsman §. 4. Deszglefchen so weist man ein pfarer, wan er bei dem widtumb bleibt wie er empfingt oder ergreift, frei, wan er aber weiter beethafte guter kauft oder beseet, sol er 1) nördlich von Lingenfeld.

SCHWEGENHEIM. GLEISZWEILER.

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davon fronen und beet geben wie ein a n d e r gemeinsman. §. 5. Z u m fünften so weist man, das die aptei zue Euszerthal und ire nachkommen der gemein zue S c h w e g e n h e i m g e b e n und stellen ein farren, ein eber und vier sehofboek zum faselviehe. und wan deren eins nicht meher tuglich, so sol die gemein dasselbig gen ') Mechtersheim liefern, dahiengegen soll ieder zeit ein tBglichs der gemein gelifert und ohnclagbar gehalten werden. §. 6. Zum sechsten so weist man den Streitacker, so in Hardtheuser g e m a r k e n gelegen, das die gemein dasselben mit irer h e r d viehe haben ausz dem dorf zu beweiden und zu betreiben und bisz über die Steinbruck das viehe zu trenken b e f u g t und berechtigt, und darnach neben dem Boll wider hinauf zu weiden bisz in den Schweehenheimer wald. §. 7. Z u m sibenden so-weist man den Schwechenheimer wald der g e m e i n und dem dorf als armen, davon sollen sie beiden chur und fursten fron und beet geben und leisten. §. 8. W a s sonst weiter desz dorfs gerechtigkeit und nutzbarkeiten an almenten, w e g , straszen, viehetriften, banzeun, wein und kornmesz zu cichcn und dergleichen Sachen in d e r gemein herkomen und üblich seind, das ist alles von 60 j ä h r e n also uf das gericht herkommen, und weist man solches uf 60 j ä h r f u r t e r hinausz. §. 9. Die gemein hat die gerechtigkeit, wie in irem buch, so anno 39. geschriben, zu finden ist, aas die gemein oder ein ieder gemeinsman insonderheit hat, wasz ein auszmerker, w e r der auch sei, vor g u t e r in unser m a r k u n g kauft, wir die gerechtigkeit der losung oder abtrib haben nach eines ieden gelegenheit, und es ohndesz in churf. I'faltz landsordnung aiser zeit mitbringt. GLEISZWEILER.2) I. 1568. Disz ist die gerechtigkeit und herlichkeit der gerichts-, obervogts- und dorfshern, die sie im dorf und g e m a r k u n g Gleiszweiller v e r m ö g eines rechtsspruches und sonsten haben. §. 1- Zum ersten weist man die erwürdigen und edle hern dechant und capitel des hohen dombstiefts zue Speier und ire nachkomen, oder w e r i e d e r z e i t des berurts dorfos Gleiszweiller von iretwegen inhaber und nieszer ist, rechte oberste gerichts-, obervogts- und dorfeshern doselbst, die auch alle strafen, frevel, bueszen, schetzungen, gebot und verbot zue thon und anzulegen, auch die beet allein zue heben, inzuenemen und alles, was der hohen oberkeit anhangt, haben und haben sollen, und das ihr gerechtigkeit geht bisz zum S c h a r p f n e c k e r bild. §. 2. Item, das sie haben zue richten mit dem sträng, rat und schwert. §. 3. Item, wan ein ubclthSter zwischen ge1) die ha. hat „geher".

2) nordwestlich von Landau.

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meltem S c h a r p f n e c k e r bilde ergriefen •wurde, d e r soll zue Gleiszweiller zue recht stehn. und w e r e es, das man ein galg e n und rat [nachdem der übeltheter den tod verwiirckt h e t t ] ' ) ufrichten solte, so weist man die richtstatt uf der Schelmenr u e b e n und leib und guet des übeltheters den vogts- und orfshern verfallen. §. 4. I t e m d e r zehenden an wein und f r u c h t ist halber d e r vogtsherrn und halber des pasters, aber aller zins in gelt, wein, cappen und von einem ieden haus ein fasznachthun gehören den h e r n allein z u e ; und wan die hern im herbst und auch zue sant Martins nacht ein Schreiber gen Gleiszweiller schicken, ire zehenden und zinsen daselbsten inzuebringen, demselben und seinem p f e r d sollen die von Gleiszweiller kost und rath thun. §. 5. Item acht malter habern g i e b t ein gemein zue Gleiszweiller zue beet, weiche sampt allen wein, frucht, gelt, capen und huner, auch was den hern daselbst gefeit, seien sie schuldig in fron gen Speier zu füren. §. 6. I t e m weist man aucli zue recht den hern das l a n g k w e r k d e r k u r c h in bau und tach, aber dem pastorn den chor u n d d e r gemeind das glockhaus zu erhalten, auch giebt der sehultheisz von seinem ampt ein halben aimer ole und der pastor auch ein halben aimer, damit das gotzhaus desto bas beleucht w e r d e , welches glcichwol nit giebig. §. 7. Item, were e s s a c h das g e p r e c h e n w e r e an einem schultheiszen, so sollen die vogtsh e r r n gen Gleiszweiller komen oder einen anwald dahin schicken, die gemeind zucsamen berufen lassen, und alsdan die gemein drei männer, die den bern und gemeind nutzs und taugendlich seind, darstellen; kinden aber sie, die hern, u n d e r denselben keinen finden der nutz und taugendlich zue solchem ampt, sollen sie, die gemeinde, drei ander stellen, das seind s e c h s ; kind man alsdan auch kein taügentlich d r u n d e r finden, sollen sie noch drei fürstellen, dabei sollen die hern bleiben u n d einen darausz n e m e n u n d erwöllen zum schultheiszenampt mit der gemeind wissen, und wan der schultheisz also erwellet und mit hernach gesetztem aid bestetigt ist, so hat die gemeind zwen m o r g e n wiszen, die haist man die Furenwisz, die giebt man ime zur steur zu erhaltung alles vaszelviehs so von nöten ist. §. 8. I t e m gefeit ime auch der klein zehenden an früchtcn, obs und a n d e r m zum halben theil, und das übrich halb theil dem pastor. §. 9. I t e m sechs pfund heller giebt der schultheisz von seinem ampt sampt vier cappen und ein halben aimer öle von wegen d e r oberkeit in die kürchen, als obstet, tj. 10. A u c h ist er die zwen Vollgerichtstag im j ä h r selbander lrtenfrei. §. 11. I t e m ein solcher erwälter und bestetigter schultheisz soll alle gebot und verpot von gedachter hern wegen thun, darzuc das gericht in irer erw. namen behegen, auch das kein unform gerichts oder andere bandlungcn daran geschehe vleiszig u f m e r k u n g h a b e n ; und wen einiger schultheisz zue solchem ampt untaugentlich sein b e f u n d e n wurde, haben

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1) in der ha. eingeklammert, wie alles weiter in [ ] stehende.

GLEISZWEILER.

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die vogtsherrn inen Jederzeit nach ¡rem gefallen zu entsetzen und ein andern an sein statt berurter maszen anzunemen. §. 12. Item giebt ein iedcr schultheisz dem gericht [dabei auch hinfuro ein bitel sein solj jerlichs vier ims; den ersten vicrz e h e n ' t a g nach dem Tollen gerichtstag, welcher gehalten wurd dinstags nach s. Martinstag, den andern am nechsten dinstag nach dem obersten,den dritten am nechsten dinstag nach sper und cron nnd den vierten am nechsten dinstag nach sant Lorentzen tag. und bei ieglichem ims soll ein schloeftrunk sein. §. 13. Item das gericht zue Gleiszweiller soll mit sieben taugentlichen scheffen, so daselbstcn seszhaft und beguet, auch ehelichor gepurt und guets leimunts sein sollen, von den h e r n besetzt, welcho auch sambt und sonder mit hernach gesetztem aid durch den echultheiszen anstatt der oberkeit, wan dieselb solches nit selbst thun kan, uf und ingenomen werden, darzue mit allem fleisz, so viel inen miglich, ufmerken sollen, das vorm gericht formlich gehandelt und kein nichtigkeit begangen werd. §. 14. W a n auch der scheffen einer mit tod abginge und eins andern von nöten wurde, sollen die andern scheffen, etliche ausz der gemeinde zue Gleiszweiller, irm vogts- und dorfshern obgenant bestiemen und anzaigen, ausz welchen, oder do sie, die hern, einen bessern in der gemeinde wisten, sie einen an desz abgangen stat nemen und den andern zu ordnen, auch mit dem gewonlichen [zu ent geschrieben] scheffenaid beladen und angenomen werden. §. 15. Item soll hinfurther ein geschworner bitel sein und sein geburliche belonung haben von ieder verkindung und sonsten auch von den vogtsherrn oder an irer statt dem schultoiszen [mit naehvolgendem] aid angenomen werden. U. Disz seind die gebot und verbot zue Gleiszweiller, welche alle herngericht verleszen und von denen zue Gleiszweiller bei iren geliebden und aiden daruf gerügt werden soll. §. 1. Zum ersten ordnen und machen die obervogts- und dorfshern, das meniglich zue Gleiszweiller von mansnamen, der zue seinen tagen, nemlich zu vierzehen jaren, komen, daselbst erzoehen und geboren oder anderstwo dohin komen, do zue sein oder zue wonen willens globen und schweren sollen, inen, den vogtshern so zue ieder zeit sein, getreu und holt ze sein, sie vor iren schaden zue warnen, iren fromen und bestes zue werben und der hern gebot und verbot zue halten, der locken, wan es die noturft erfordert, wie von alters und anere gemeinsleut gehorsam ze sein und ohne erlaubnusz des schultheszen, wan man zue w e g leut, nit ausz zue bleiben, bei straf Vi ß & der gemein unnachläszlich zu entrichten, auch alle, die vorhin nit geschworen haben, melden und offenbaren, so ver sie die wissen und erfahren. §. 2. Item soll es mit Veränderung und vereuszerung der inwoner zue Gl., irer kiuder, leib, hab und gue-

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tcr gehalten werden wie dasselbig im stieft Speier preuchlich und gemeinclich gehalten wurd, ohne geverd. §. 3. Item sollen auch die von Gl. j u n g und alt bei iren gliebden und aiden verbunden sein auf den tag, so man offen oder heragericht bat, zuesamen komen, an welches ort man die beschaidt, alles was rugbar ist und darumb sie gefragt werden, nichts auszgenomen, anzuezaigen. §. 4. Item, wann einer oder iraand gen Gl. daselbsten heuslich zue wonen ziehen wollet, der soll j neben seinem gueten manrecht und das er ehrlich geborn] bnef und siegel von der oberkait oder gericht, hinder welchem er zuvor gewohnet hat, pringen, das er mit derselben gueten wissen und willen abgeschaiden seie, darzue dem schultheiszen zu Gl. versprechen, das er keinen nachvolgenden hader oder zank habe, da er aber einen hett, soll er dem schultheiszen zu Gl. denselben bei seinen treuen wie er stehe anzaigen, welcher es furter dem dorfs- und vogtliern anpringen und sich daselbsten beschaids erholen und selbigem nachkomen soll. §. 5. Item es soll auch, er sei wer (er wolle) oder [wie] die sach (sei) mit imc gestalt wie sie wolle, zue Gl. zue wonen ingenomen noch zuegelassen werden, sonder vor wissen und willen vielbemelter vogts- und dorfshern, und das er inen zuvor sein handgliebd an eines rechten aids stat gethon, inen getreu und holt zue sein in allen dingen, geverd und argenlist auszgeschlossen, und das er auch 50 gülden wert an hab und gueter vermög und mit sich bring oder glaubwurtig darthue, das er dieselben zu gewarten habe, item das er aucli ausz dem dorf Gl. nit wieder ziehen wolle, er habe sich dan zuvor gegen den vogts- und dorfshern abgetragen, und das er auch sonsten niemand schuldig bleiben wolle, er sei gaistlich oder weltlich. §. 6. Item, was für dinstknecht gen Gl. komen und da dienen wollen, die sollen auch dem schultheiszen ire treu an aids statt geben, den obgenanten hern und dem torf getreu und holt zu sein, sie vor iren schaden zu warnen, fromen und bestes zue werben, so lang sie da wonen wollen, und gewinnen sie ichtz mit imand daselbst zu schaffen, das sollen sie zue Gl. und sonst nirgent anderstwo ausztragen, auch ein iedweder inwoner solches seinen knechten mit ernst zuemuten und sagen. §. 7. Item es soll auch mcniglich zu Gl. verbunden sein bei straf 5 tt was ime angelegen ist oder was vor Sachen er bekompt [ob er schon ein aigen und leibhern hat] dicselb sein sach und_ anliegen nit weider dan den vogts- und dorfshern oder iren amptleuten der ends der ordentlichen oberkeit furzepringen, und es werde ime zue vorderst von demselben erlaubt, seinen leibshern darumb zu crsuchen. §. 8 Item es soll auch niemand kein ligend guet in der gemarken Gl. gelegen vercuszern, versetzen, verpfenden/ verkaufen oder verwenden ohne erlaubnusz und verwilligung vielgemelter hern oder irer amptleut. und geschehe darwieder, so soll daselbig craftlos und von unwierden, auch der herschaft geburliche straf gegen dem verwürker vorbehalten sein, wurde auch also ein zinshaftig

GLEISZ WE IL ER.

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guet mit wissen und -willen verkauft, versetzt oder verpfendt, der soll sich durch der hern amptleut lassen im zinsbuch auszund den kaufer inschreiben. §. 9. Item ist alles spielen, so den heller gewinnen oder verlieren mag, verboten, ohne mit dem armbrust, und ist die straf des spielers 10 ß der oberkeit 7 ß, dem gericht 1 '/a /9 und dem schultheiszen'/a ß ')• aber in des haus das spielen geschieht, des straf ist 15 ß der oberkeit 10 ß, dem gericht 2 ß, der gemeind 2 ß und dem schultheiszen 1 ß. doch mögen die hern oder ire amptleut die straf nach verwürkung und vermögen der Spieler, deszgleichen auch mit dem, so dasz spiel in seinem haus helt, setzen j aber so das gericht versamlet ist, mögen sie ziemlich umb ein irten oder masz -wein spielen. §. 10. Item weten und füren ist auch verpoten bei straf der genaden, so einer an den hern oder iren amptleuten gehaben mag. §. 11. Item die frevel des dorfs ist zweierlei: ein bluetfrevel, so einer ein blutristig macht, ist 6 tS heller, der oberkait 4 tt, dem gericht 1 8 und der gemeind 1 U hlr gehörig; aber straigfrevcl, oder -wie sich sonsten ein schlechter handel begiebt zu erkantnus der hern oder ire amptleut, ist 3 ft hlr, der oberkait 2 S hlr und der gemeind 1 tt hlr. §. 12. Item die lieg- oder scheltainung ist 7 ß, deren 4'/a ß & den hern, 2 ß 0- dem gericht und 6 # dem schultheiszen gevallen. §. 13. Item die schwer ainung mit lesterung gotes oder seiner heiligen ist 1 iL wachs in die kürch und den hern ire straf vorbehalten nach handlung des verwurkers. §. 14. Item es soll auch niemand jagen oder sich ainigs weidwerks, es sei gleich mit schieszen oder sonsten, gebrauchen, ohne erlaubnus der hern oder irer amptleut, bei straf 3 U hlr, deren 2 S> hlr der oberkait und 1 & hlr der gemeind gefallen soll, vischen mögen sie vor sich geprauchen in der gestalt wie die von Frankweiller, doch mit erlaubnus der amptleut oder desz schultheiszen. §. 15. Item, welcher mit urtheil und recht zum tod erkant wurd oder sich selbs leiblosz mächte, desselben hab und gueter seien den hern verfallen. §. 16. Item, ob es sach were, das einer aus der gemeinde zue Gl. ufstunde oder aber schulden halber verdürbe, soll alsdan die oberkait des dorfs Gl. die kurch, die meinde und darnach allwegen derjenig, so die altisten brief und Verlegung hat, ob derselbig, der da verdorben ist, inen etwas schuldig were, vor allen dingen in verkaufung irer hab und gueter den furgang haben. §. 17. Item, ob ein gemeinsman zue Gl. einem auslendisehen, der nit daselbst seszhaftig, etwas von sein hab und guetern zue kaufen gebe oder geben het, der soll nach geprauch und altem herkomen des dorfs Gl. die oberkeit und volgends ein ieder inwoncr nach den nechsten erben und blutsfreund die loszung davon haben, welche nit lenger dan vier wochen und einen tag werfen soll und beschehen m a g ; doch also zu verstehen, nochdem der löszer des kaufs gewar worden wer und solches mit dem 1) dag sind erst 9 ß, daher wol zu ergänzen: „dar gemeind 1 ß".

572 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . aid behalten möcht. derhalben soll auch ein ieder Verkäufer den e m p f a n g n e n gotespfening bei seiner freundschaft, welchem die loazung gepuren möcht, unverzugenlich umbzupieten schuldig sein, doch soll derjenige dem die loszung gepiirt, wan e r sie thun will, dem schultheiszen globen und zue den heiligen schwören, solche loszung keinem andern dan ime selbst zuo thun, auch dieselbige gueter jar und t a g in seiner band zue behalten, und w a n die zeit herumb ist, so mag d e r löszer sein g u e t zur n o t t u r f t und seinem gefallen wieder verkaufen oder vereuszern; und da hierwieder gehandelt wurde, soll die loszung nit zuegelasscn w e r d e n noch craft haben, es sollen auch die kaufer und verkaufer des guets schuldig sein zue schweren, das solcher kauf umb die suma, der maszen sie sagen, geschehen sei, getreulich und obn alle geverde. §. 18. Und nachdem in mehr w e g augscheinlich befunden, das etliche inwohner zue Gl. n u n ein guete zeit hero doher, das sie sich wieder die offen verbot hinder die J u e d e n b e g e ben, von inen entlehend, alles heimlicher weisz und ohne vorwissen der oberkeit, nicht in g e r i n g e beschwerden und Schuldenlast, sonder auch eins theils g a r in verderben geraten, derhalben inen, iren weibern und k i n d e r n zue bestem gedeien und wolfart ist abermalen des vogts- und dorfshern ernstlich bovelch und mainung, das alle und iede, so zue Gl. iczund w o n e n oder in k ü n f t i g daselbsten zue wonen angenomen, das wenigst bei den J u e d e n , wo und an welchen orten die gleich gesehen seien, zue entlehenen und mit inen in gelt oder geltsw e r t zue contrahiren und handeln nit understehn, sonder sich genzlich miiszigen und enthalten sollen, bei straf 10 gülden d e r oberkeit unnachlaszlich zu entrichten. III. D e r gemeinde gerechtigkeit. §. 1. Vom waidgang. Das vieh zu G l . w u r d den nehsten vom dorf uf die gereiden getrieben, so weit man dieselben erreichen kan, gleich andern gereidengenossen. §. 2. Von der bach, wasser und waid. Item weist man den bachstaden und flutgraben bisz zum oder uf den aichcnstock, und dan wasser und weid der gemeinde, bei solchem allem, als von alters herkomen, soll sie die oberkeit und herschaft schützen, schiermen und handhaben. §. 3. Item weist man auch zue recht, wan ein f r e m b d e r von den hern in die gemein u f g e n o m e n wurd, soll er 6 fl. vor seinen einzug geben, den h e r n 1 fl. und der gemeinde 5 fl.; und soll disz anders nit verstanden werden, dan bede eheleut frembd, wan aber einer sich an ein dochter zue Gl. erzogen und geborn oder ein witfrau daselbsten verheuraten w u r d e , soll derselbig nit m e h r als 3 gülden, der oberkeit 1 fl. und der gemein 2 fl., erlegen, da aber einer ein kind zue Gl. g e b o r n und erzochen, soll er nit m e h r als 1 tt h l r d e r gemeind auszrichten. §. 4. Von wurten und wurtsheusern. I t e m ein wurt

GLEISZWEILER.

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hat die gemeinde zue Gl. zue setzen a n d zu entsetzen, doch der gestalt, wan einer in der gemeind mit derselben vorwissen anfingt wurtschaft zue treiben, soll er in einem ganzen j a r nit davon abstehn, sonsten in der gemeinde straf stehn oder sein, die masz, halbmas und schoppenkanden sollen ime durch die dorfmeister und heimberger gerecht übergeben, auch der wein gcschetzt werden, das er nit mehr als einen pfening auf der mas hat. und nachdem zue Gl. herkomen die weinglocken nachts zue leuten, damit die inheimischen nit in dem wurtshaus ubersitzen, das ihrig verschwenden zue groszem schaden und nachtheil ihrer weib und kinder, so ist geordnet, das alle die und ein ieder, so über bestiembte zeit der weinglocken in dem wurtshaus befunden werden, alle mal 4 ß 3zue straf, der oberkeit 2'/2 ß, der gemeinde V2 (1- 1) ß & und dem schultheiszen 6 & unnachläszlicn geben sollen, da dan der wurt über geburliche zeit und nach gcleuter glocken ferner wein geben wurde, so solle er dopple Straf, oemlich 8 ß unnachläszlich erlegen, davon der oberkeit 5 ß der gemein 1 '/e (1. 2 ) ß und dem schultheiszen Ißd- gepuren. §. 5. Von kornund weinmasz. Item, wan korn- u n d weinmasz nit gerecht were, sollen die dorfmester dieselben uf der gemeinde costen recht machen lassen. §. 6. Von der beet. Item ist von alters der gebrauch, wan ein gemclnsman zue Gl. Weder haus noch hof oder gueter uf dem feld hat, dasz er 2 ß & zue beet zu geben schuldig. §. 7. Von erhaltung der born. Item die born soll die gemeinde auf iren costen erhalten. §. 8. Von Verleihung des glockenampts. Item das glockenampt hat ein pastor und die gemeinde zu verleihen, ist des glockners belonung dasz obs, so in den gemeinen wegen wechst, wie von alter, item anderthalben morgen wieszen uf der Litzelbach hat er zue nieszen und den zehenden uf etlichen guetern in der Gleiszweiller gemarken, ie von dem morgen, so frucht tregt, ein garb korns, inhalt des salbuchs. §. 9. Von der eich. Item die eich hat die gemeind zu verleichen, und zeicht alle jar zwen eichen. §. 10. Von dem heimberger. Item der heimberger wurd von dem schultheiszen und zweien dorfmeistern gezochen und giebt dem schultheiszen sein treu an aids statt, ime, den dörfmeistern und einer gemeinde gehorsam zu sein. Vom gericht halten und wie man daran und mit handeln soll. §. 11. Erstlich soll man halten alle jar zwen volgerichtstag zue Gl., einen am ersten dinstag des monats mai und deti andern dinstag nach Martini. §. 12. Dinstags nach sant Martini, welches man sonsten auch huebgericht heist, soll ein iechlicber gemeinsman oder hueber, frembde und heimische zue Gl. bei einander sein und dem hern und einer gemeinde ir recht sprechen, bei den gliebden und aiden so ein ieder darüber gethon. und wan einer alsdan nit erschiene, sonder ungehorsamlich auszbliebe, der ist der gemein 2 ß verfallen, und dem hern ire straf vorbehalten, wan auch einiger hue-

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ber z u e g e g e n , d e r noch nicht gelobt u n d ' g e s c h w o r e n , sollen die a n d e r n uf des schultheiszen f r a g den oder dieselben bei iren gliebten und aiden anzuezaigen schuldig sein. §. 13. I t e m es soll auch ein ieder h u b e r sein giilt und zins auf obgesetzten dinstag nach Martini bei seinen gliebden und aiden gen Gl. p r i n g e n . §. 14. Item es soll uf die obgeschriebene vollen gerichtstag stiel stehn ohne f u r g e b o t , iedweder h u e b e r dem andern, auch d e r hern und gemeinde weisthumb und gerechtigkeit, gepot und verpot auf solche zwen tag verlesen werden, dabei ein ieder erscheinen soll. §. 15. Item altem prauch und gewonheit nach soll allwegen von virzehen t a g e n zue virzehen tagen zuc Gl. ordentlich gericht gehalten werden, sover sich die Sachen notturftig und gelegenheit zue t r a g e n , im fall aber sollichc ordenliche gericht von w e g e n m a n g e l der sachen oder ausz andern erheblichen Ursachen durch schultheiszcn und gericht eingestelt und verzochen wurden, soll alsdan, wan mall gericht halten will, solches den n c c h sten sontag vor dem fiirgenoir.en gerichtstag einer ganzen gemeinde vor der kürchen verkündt und a n g e z e u g t w e r d e n . HANHOFEN.') Disz sint die rechte der ganerben, die die gonerben habent und die die huber wisent alle j a r an dem durstag vor sant Martinsdag of den eit in dem huphofe zu Heinhofen. §. 1. Item sollcnt der huber sieben s i n ; und wer es, das ein h u b e r oder zwen oder meer bresten, so mogent sie von den erben zu in nemen wen sie wollent, und sollent doch recht sprechen dem huphofe und den g a n e r b e n ir friheit und ir recht zu sprechen und zu behalten, als es von alter herek u m m e n ist. § 2. Item soll ein bischof zu Spir ein schirmer sin desselben huphofs. darumb hant die von H e i n h o f e n recht of die ganerben zu faren mit ir gemeinde herte. §. 3. Item, wer es sach das ein bischof von S p i r den huphof nit schirmet, so sollent die von H e m h o f e n nit of die ganerbe farn, es wer dan sach das der erben m e r w e r e n t dan der unerben. und so mochte dan der h u b e r und die ganerbe irn huphof ziehen of daz eigen und da dan den g a n e r b e n recht sprechen als es von alter h e r e k u m m e n ist. §. 4. I t e m soll ein romscher k u n i g oder die herschaft, die dan die dorfer Haszlach und G u m m e r s z h e m inne hand von eins richs wegen, schirmer sin d e r ganerben, das sie ir friheit und recht behalten, u n d davon so hat die herschaft von Haszlach 2 ß hlr und die hcrschaft von Gummerszhem auch 2 ß hlr zu orkunne. §. 5. Item desselben huphofs sint die von Haszlach ein h e u p t , und hand zwen h u b e r und zwen schützen und ein schulthissen zu setzen, und sint die von Gummerszhem auch desselben huphofs ein 1) oder Heimhofen, am Speierbach oberhalb Speier. zwei andere, nur wenig abweichende texte bei Maurer, geschichte der markenverfoesung 473—476 und 477—481.

HANHOFEN.

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heupt und band zwen h u b e r , zw en schützen und ein schultessen zu setzen. §. 6. Item, quem einer der erbe wolt sin von siner mutter wegen, der mag kummen gein Haszlach oder gein Gummerszhem und mag es da cfholn. darumb so ist zu Haszlach ein gerichte und zu Gummerszhem eins. §. 7. Item, an welches gericht er kumpt, die sollend im dag machen in den nehsten huphofe der dan kumpt, und sol mit in bringen zwen erben die da sweren zu den heiligen, das er gut erbe si, Ôn alle geverde, und soll er vorhin sweren ; dan soi er gut erbe sin. darumb soi er geben zwei firtel wins und 4 wiszbrode, eins umb zwen heller werung, und 1 ß werung in das gericht, da er sin recht in gefordert hat. §. 8. Item, welcher von sinem vater erbe ist, der bedarf es nit ofholn. §. 9. Item, was dorfer stoszent of die ganerben, werent der erben mer dan der unerben, so mochtend sie uf die ganerbe farn. wer es aber, das der unerben mer werend dan der erben, so soltent sie nit daruf farn, âne die von Haszlach und die von Gummerszhem, die hant das recht, werend der unerben wol mer dan der erben, so soltent sie doch daruf farn. §. 10. Item, wo ein erbe ein unerben of den ganerben funde zu weiden farn, holz hauwen, mewen, bauwe holn, rore schniden, oder derselben stuck eins holn mit siner fure, dem mag der erbe nemen was er bi im fint, ôn den lip, und mocht das haben vor sin eigen gut, wer auch ein unerbe also mutwillig und wolt sich weren, und erschlüge der erbe den unerben, so bessert er in gein allen heren mit 1 ß hlr. §. 11. Item kein erbe frevelt nit of den ganerben. §. 12. Item sollent die ganerben nit zehenden, und ist ein fri hubiges gut. §. 13. Item, wer da mewet vor sant Johans dag of den ganerben, so verluset iede sensz 1 a hlr, das hant die schützen recht zu pfenden. §. 14. Item ein ¡glicher erbe mag mewen zwen dag nach sant Johans dag. was er darüber mewet, so mogent in die schützen pfenden vor 2 ß hlr werung, als deck sie in findent. darnach soi er sin hauwe ofheben; lesset er darüber ligen, so mag es ein iglichcr erbe enweg füren und ist nieman nust darumb schuldig. §. 15. Item ein iglicher soi zwen wagen foll holz nach sant Michels dag hauwen; hiewe er darnach mer, so hette er 2 ß hlr verbrochen, da mag in der schütze umb pfenden als deck er in findet. §. 16. Item, liesz er das holz liegen und kummet ein erbe und furt es enweg, der ist nieman nust darumb schuldig. 17. Item, wer holz hauwet vor sant Michels dag, der verbricht 1 ffi hlr werung, da mogent in die schützen umb pfenden, als deck sie in findent. §. 18. Item, wer da zimmeln hauwet, der verbricht 1 H hlr. §. 19. Item, wer da g r u n stöck uazbricht oder hauwet, der verbricht auch 1 tb hlr, darumb mogent in die schützen pfenden, als deck sie in findent. §. 20. Item den bosch und die weid, was die von Harthusen bestanden hand umb die ganerben, da soi ein iglicher nit mer in ver-

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brechen dan als vil a h in den ganerben, 2 ß hlr w e n m g , e s si an holz hauwen oder zu weiden farn. §. 21. I t e m die frawen von Heilszbrucken sollent ein runsz uszer der Spirbach durch die ganerben füren, wasser zu zwen redern, und sollent den niergent anders uszfuren, dan of den ganerben, wer es auch, das in ein runsz nit nutz were, so mochten sie ein andern machen und sollent den alten schleifen, darumb so sollent sie den w e g in buwc halten, das er ganz heil sie. §. 22. Item soll niernan kein sunder hert han of den ganerben, und soll auch kein ander flehe daruf gen dan zogfiehe '). §. 23. Itein, hat einer fischwasscr, da sol im nieman of gen. get ein erbe daruf und hept im sin rusen, er sol sie wider legen, und sol im der, des die ruson sint, nust nit darumb thun. §. 24. Item ein iglicher mag fischen dri schuwe obwendig und nedwendig der l-uscn. §. 25. Item sol niemant kein wisz roden of den ganerben. §. 26. Item, wer den ganerben zins gipt und geben sol, der sol in bringen of den durstag (der) nehst kumpt vor sant Martinsdag in den huphof, und sol in den hübern geben, also welcher da nemen und geben wil was der hüber wiset, von dem sol man den zins nemon, und welcher da nit nemen wil was der huber wiset umb die gut die den ganerben zugehoreut, der sol dan sin erbschaft und bestentnisz cwiclich verlorn han. §. 27. I t e m dieselben gut, die da zu den ganerben ehorent, sol man liergent anderswo recht nemen und geben, an vor den hubern zuo dem huphof. und welcher erbe anderswohien hiesche oder klegte, der sol sin erbschaft und bestentnisz verlorn han. das wiset der huber of den eit, und ist von alter herekummen. §. 28. I t e m , welcher schultes oder huber und schütze gesatzet wurt, der sol sin lebdagen daran Verliben, es were dan das er es mit boszheit verlöre und das es kuntliehen were. §. 29. Item dieselben schulteiszen, huber und schützen habent den ganerben und dem huphofe zu den heiligen gesworn, ir recht zu behalten als es von alter here kummen ist und vor und nachgeschriben stet, also ferre als sie vermogent. §. 30. Item alle unerben habent nust zu schaffen of den gauerben. §. 31. I t e m , wan ein bischof zu S p i r den huphof schirmet zu Heinhofen of den dag so man das hupgericht hat, denselben dag frevelt kein erbe ungeverlichon. und was vor geschriben stet, das wisent die huber alle zu dem rechten of den eit, als es von alter here of sie kummen ist. §. 32. Item zwen huber, ein schultesz, zwen schützen sollent die von Haszlach setzen und ein huber zu Bohel. und wer es das der einer abginge, so sollent die von Gummerszhem, die do ganerbe sint, ein andern an des abgegangen statt suchen mit den von Haszlach, es si zu B ö h e l oder zu Haszlach, und der sol vorhin ein ganerbe sin, also das der huphof sin follen hab. §. 33. Item

f

1) eelbBtgezogenes vieb.

HANHOFEN. HASZLOCH.

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zwen huber, ein schultessen und zwen schützen sollcnt die von Gumrnerszliem setzen, u n d auch zwen huber jcncrsit der bach. und wer es auch, das der einer abginge oder mer, so sollcnt die von Haszlach, die do g a n e r b e n sint, ane der abgeg a n g e n statt ander suchen mit den von G u m m e r s z h e m , es si zu Gummerszhem oder jenersit der bach. u n d dieselben sollcnt vorhin ganerbe sin, also das d e r huphof sin follen hat. HASZLOCH.») 1492. Diesz sind die r e c h t e n (die) die h e r r e n haben zu Haszloch und Böhl von des reichs wegen, (die) die gemein weiszet uf den aid zu denen gezeiten in dem j ä h r e so es volle ding ist. §. 1. Dasz erst recht ist, das unser h e r r e n zu uns h a b e n 200 malter weissen und 100 t t hlr. den vorgeschribenen weiszen soll man bezalen zwüschen den zweien unser frauw e n t a g e n genant assumptionis und nativitatis, und soll man zu iedem achtcl einen Stauf weiszen g e b e n und iedem achtel 8 hlr, darumb soll man den weiszen n i e r g e n d a n t w o r t e n ; die 100 tf> hlr, die vor da (1. davor) geschriben stehen, d e r soll man 60 zu wcinachten geben und 40 zu mei. §. 2. D a r u m b ist wald und weid der gemeind. wer in darüber iet detc oder schritt darüber nehme, der däte in gewalt und unrecht, darumb soll sie unser h e r r e n heihen und schirmen. §. 3. U n d w e r auch den weiszen nicht bezalt und die bete, also da vorg e s c h o b e n stehet, dem soll man durch haus u n d d u r c h hof g e h e n und soll iu p f ä n d e n ; fündt man der pfände nit, so ma£ man das sein nehmen uf dem felde, wo man es fündet, damit der herreu bede bezalt würd. §. 4. Mo recht haben unser herren hie, w a n n sie ein h a u f u n g haben wollent, so m ö g e n t sie stellen in wesz haus sio wollent, u n d sol in dach gcb6n und Strohe vor ihr pferde, und soll man h e u w e und futter zu hof geben. darumD haben unser h e r r e n wieszen und äcker hiey davon sie es nehmen sollcnt. §. 5. Me r e c h t haben unser h e r r e n hie, w e n n einer ein frevel brichet, der in den gerichten gesessen ist und einen frevel bezalen mag, dasz ist 10 ß, den soll man weder pfänden noch fallen, dem soll man nach clagen also u n d ein schuld zu drei vierzehen tagen ausz, u n d soll im in gebieten, und w a n n e er zu der hand kommet, so ist es 10 ß, rieht er es aber nit in den virzehen tagen, ehe der richter nieder sizet, so ist es 1 8 ; rieht er es aber darnach nit in den vierzehen tagen, che der richter a b e r sizet, so ist es 1 rieht e r es aber darnach nit in den vierzehen tagen, ehe der richter aber sizet bisz zu dem nechsten g e r i c h t , so ist es 30 Schilling, und soll auch n ü m e r 1) östlich von Neustadt, Bd. y.

nach einem auszuge v. j. 1680. 87

578 ZWISCHEN QUEICH, LAUTER, NAHE, KHEIN. werden, so mag in der ricbter pfänden, und mag im durah haus und durch hof gehen oder fahren, wer es aber, dasz einer frevel (der) nit gesessen wer oder nit bezalen in (1. en) müqht, so mag in der ambtman angreifen wann er will, der frevel ist 11 heller der fautei, der die fautei hie hat. §. 6. Me recht haben unser herren hie, wer da gült hie hat oder sie hie gibt, 4,er soll forderen mit einem ambtman und mit zwen nachgcbauweren, die sollcnt gemein sein, drei tag zu haus und zu hof .oder wo die güter gelegen seind in den rechten; an dem virten tag sol man in sitzen und wehren darauf; darumb gibt er unseren herren 10 ß und einem bietel 6 hlr. darumb soll man in heihen und schirmen also einen andern in seinen aigenen gütern. der 10 ß sind auch 11 heller der fautei. §. 7- Mc recht haben unser herren hie und auch die gemeind, wer ein gut crclagt hie und mit. rechtem gcrichte gewinnet hie, also dasz gerichte weiszet hie, soll man sizen und wehren darin, und soll man nid in (1. in din) schirmen und heihen also einen andern in seinen eigenen güteren, also lang mit (1. nit) ipmand kommet der besser recht habe dann er habe, also dasz gericht wiszet. der 10 ß sind auch 11 hlr der fautei. §. 8. 11c recht haben unser herren hie und auch die gemein, umb die 11 hlr, dasz die fautei hat hie, darumb sollcnt sie die leute, die den tod verdienet haben, verderben, also dasz gericht weiszet. §. 9. Me haben u. h. recht hie, wer einen ermordet hie, es scie ein frauw oder ein mann, dasz weiszet das gcrichte dasz gut den herren und den leib den kriiuwcn. §. 10. Me haben u. h. recht hie, wo einer einen verbrent oder ein brand anhionge unwedersantes dinges, und man den fünde mit waren schulden, den soll man verbrennen, und soll dasz gut der herren sein, darumb haben die herren gericht hie, dasz niemand selber richten, coli. §. 11, Me. haben u. h. recht hie, ob einer einem dasz seine nchmo uf einer straszen oder uf dem fcld, oder wo C9 were, unwedersontes dinges ab oder weder recht, wo der begriffen würd, dem soll man den köpf abschlan, und soll das gut den herren sein. §. 12. Me recht haben u. h. hie, stürbe ein erbar mann oder ein frauw hie, die da gemeinde hie weren, so weiset man das beste stück von dem mann, dasz beste dasz er hat von fahrender habe, dasz ist der herren, von der frauwen dasz beste ohn eins, und dasz heiszet das hauprecht. §. 13. Me haben u. h. recht hie und .auch die gemeinde, das niemand keip^s herren eigen ist hie, er sei hie oder komme her, dann umb. all, solche haubtrecht also vorgeschribcn stehet, und man niemand urthcilcn hie soll, wer es aber, das ein frembder.hcrr (1, her) käme in dasz gericht, und kerne ein ander her und spräche, er wer sein ci der zu W . beguet w e r e und nicht uf vorgemelte j a h r g e d i n g erscheinet, der soll dem gericht 2'/2 ß # zur pen verfallen sein. §. 8. Weiszet die ganze gemeind alle frefel grosz und klein unserm gn. h. hern Fricdcrichen pfalnzgrafen und churfursten zue. §. 9. W e i s z e t die ganze gemeind, dasz uf nächst montags nach Martini a l l e j a h r g e dingsleut und gemein bei einander bleiben sollen, so lang und viel bisz daz alle zins und gülton, so unserm gn. fursten und herren zustehen, auszgerieht und bezahlt seien. §. 10. W e i szet die gemein, dasz niemands zuvor und die andern gehabten obrigkeit, als von dem apt uf Limburg und dem edlen von Hirschhorn, in allen der Weidenthaler g e v ä l d holz liauwen dürfen, sie haben dann die gemein darumb gebeten. §. 11. W e i s z e t die ganz gemein ein bannmüliel und ein bannbackhaus mit deren frcilicit ausz gnaden des heiligen creuzes Limburg. §. 12. Weiszet die gemein einem ieglichen schultheiszen zu W . die herrnwieszen zu seinem ampt zu geuieszen und zu gebrauchen. d a g e g e n soll der schultheisz geben 30 alb., solches g e l t zu unsers gn. fiirsten und herren zinsen, so zu W e i d e n t h a l gefallen. §. 13. Weiszet die gemeind, dasz ein ieglicher würt, der da wein zum zapfen schenket, bei sein pflichten und aiden den dorfmeistern ansagen soll, wie hoch und theuer er ein fuder wein kaufen möge oder k a u f t hab, alsdan soll ihme von gemelton dorfmeistern geschetzet werden, uf iedo masz wein nicht meher dan ein pfenning über allen kosten zu g e winn zu haben. §. 14. Weiszet die gemein unsern gn. fiirsten und herren von einem ieden haus, das da rauch holt, ein fasznachthuen. aber ein kindbette'rin in der einsamlung ist dessen gefreiet. 1 da aber einer durchs ganze j a r kein hun erzöge, davor 7 & zu erlegen schuldig, wie von alters herkomen. §. 15. Weiszet die gemeind zue W . , dasz ein ieder, so in der gemein wohnet und zu bauwen verursachet, soll er solches der gemein anzeigen, und ihm soll holz nach notturft zu bauwen mitgetheilet werden. §. 16. So einer oder mehr in der gemein zu W . weren und ein behausung het so er nicht bewohnt, soll er dasselbig, so oft es ihn betriefft, zu verfrönen schuldig sein. §. 17. W e i s z e t die g e m e i n zu W . , so ein kauf mit liegenden güetern geschieht, soll der kaufer

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WEIDENTHAL.

dem gericht geben zwei viertel wein und zwei weiszbrot, solches gebüert dem schultheiszen den halben theil. und hat sechs wochen und drei tag ieder erb die losung zum verkauften g u e t ; so aber ein erb auszlendisch und von dem verkauften guet nichts wüste oder ihme die lösung nit verkündet were, derselbig hat die losung jar und tag. so viel aber den weinkauf belangt, giebt man von iedem fl. 3 der kaufer 2 9, der verkaufer 1 §. 18. Weiszet die gemeind, so ein guet vor gericht ufgeholt oder geweheret, soll der kaufer dem Spricht geben 1 masz wein und dem schulthciszen 2 §. 19. Weiszet die ganze gemein unserm gn. f. und h. nun melier gebot und verbot zu seinem rechten, darzu frondienst und atzung in ihrer f. gn. bannzeun zu thuen schuldig laut der rotelen und briefe Rinder dem heil creuz uf Limburg liegent. §. 20. Weiszet die gemein, dasz die bannzeun sollen uf s. Gertrauten dag zu gehen, welcher in dem fahrlesig erfunden wirt, soll in der gemein straf verfallen sein. §. 21. Weiszet die ganze gemein zu W., das uf eines ieden jahrs s. Gertrautentag das gericht und gemein bei einander erscheinen sollen und die bannzeunweisung sehen und anhören, welcher gemeinsmann nit erscheinet, soll der gemein l'/'a batzen verfallen sein, wers aber ein gerichtsperson der nicht erschiene, ist er 3 batzen der gemein verfallen, und sollen die bann zu sein bisz uf Martini, die auszwendigen wieszen aber sollen zugehen vierzehen tag vor Jeorgii und uf s. Michels tag wider uf, so weit sie ledig sein. §. 22. So ein nenwer gemeinsman angenommen, soll er ein j a r in der gemein sein, ehe er desz walts und anders geneuszt. so aber das jar herumb kompt, alsdann soll ihme wie einem andern ¡jemeinsman auch die billichcit desz walds genieszen, gedeien und zugelassen sein. §. 23. So ein geäcker uf Limburger und Dürkheinier gewält sich eraigen, soll Limburg Weidenthal abschreiben, sich desz hochwalts zu enthalten bisz Endreszent a g ; sonsten durchs ganze jar ufzufahren berecht, deszwegen W . 15 & weitgelt uf heil, creuztag uf Limburg zu geben schuldig, wie auch bei ihren pflichten schuldig, so in sommerszeiten ein feuwersbrunst uf Limburg und Dürkheimer walt entstünde, und Weidenthaler eigner walt auch ebenmäszig mit solcher brunst beladen, soll die ganze gemein W . der brunst uf Limburg inlaufen und abhelfen und darnach ihrem schaden vor sein. §. 24. So viel derselbige neuwe angenomene burger der herschaft zum einzug geben und erlegen musz, also viel auch der gemein schuldig zu erlegen, ehe er in die gemein zeucht. §. 25. So oft den wurten von schultheiszen und gericht die kanten geeicht werden, ist der würt dem schultheiszen und gericht ein viertel wein schuldig sein. §. 26. So oft ein neuwer gerichtsperson vom ampt ins gericht gen W . gezogen und angenommen würd, dem ganzen gericht ihren consorten ein zimlichcn imbs zu geben schuldig sein soll, gleichfals ein neuwer schultheisz zu thuen verpflichtet, als dann Bd. V.

88

594 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . solches alten h e r k o m m e n brauch und alweg gehalten worden ist. §. 27. W a n n f u e r versandeten und sietzendem gericht zeugsag abgehört werden, soll cläger wie auch der beclagt fiier ein iede zeugsag oder kundschaft abzuhören dem gericht zu erlegen schuldig sein 4 albus. §. 28. So oft vom schultheiszen und gericht ein neuwer würt zu W . eingesetzet wurd, ehe er ein tropfen wein schenket, die kanten ins schultheiszen haus g e t r a g e n werden, geeicht und gestempelt, alsdann ist der, so viel ihm kanten geeicht werden, mit wein dem gericht zu füllen wie auch neben vorberührtem viertel wein zu geben schuldig. §. 29. Weiszet gericht und ganze gemein den zehenden zu W., als korn, gersten und habern, dem stift Limp u r g . sofern von gemeltem stift die gemein W . mit einem p f a r h e r n versehen w ü r d , soll man demselben die zehende garb zu g e b e n schuldig sein, und so der diener göttliches worts das faszelvieh, so in die gemein gehörig, uf seinen kosten helt, soll man den kleinen zehenden, als kraut, rueben, flachs und hanf, kelber und lämmerzehenden, dasz zehende theil zu geben schuldig sein, und sonsten ohne haltung des faszelviehs nichts. §. 30. Ist der gemeind W . alt herbringen, dasz die gemein den hauwzehenden gar nicht zu geben schuldig, dieweil hie vor alters ein stuck wieszen, die Brückwiesz genant, welche der gemein gewesen und dem stift L i m b u r g k vor gemelten zehenden u b e r g e b e n worden, deren sich nunmeher ein p f a r h e r vor angeregten zehenden zu seinem nutzen zu gebrauchen. VOGTEIRECHTE

ZU W E I D E N T H A L ,

UND

FRANKENSTEIN

SCHLIRENTHAL.») 1251.

Nominandas . . duximus metas et iusticias que racione advocacie respectum ad nos habere debent, et ad quales terminos sint limitati cum longitudine et latitudine, que sie comprehenduntur. §. 1. A molendino in D y m e r s s t e y n usque ad stratam in Ravensteyn rivum inferius et rivuin Hochspier superius ad Primendich usque P h u l e n versus L y m b a c h , et ascendit de Buttensteyn usque ad semitam Hochspier, et de semita H o c h spier usque ad Erlichten brunnen, et de Erlichte brunnen ad H a n s t e y g e r usque ad Eychelscheit, et de Eychclscheit descendit in di Hochspier, et inde ascendit in Ratspach et sinistram manum sursum Rensspach ad stratam. §. 2. I n W i d e n t h a l autem et Schlirental si quis aeeeperit globum 2) et volverit illum in summitate montium, altera p a r t e rivi, quantum globus cucurrerit, tanta latitudo erit advocacie 1) Frankenstein (vgl- bd. 4, 645) liegt oberhalb Weidenthal, Schlirenthal ist untergegangen, aus Mones Zeitschrift 17, 178 f. die urkunde ist von Johann und Friedrich von Frankenstein als Vögten ausgestellt. 2) s. das folgende weisthum §. 9.

F R A N K E N S T E I N . SCHLIRENTHAL. LIMBURG.

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nostre, et non. amplius. §. 3. Piscature sic se h a b e n t : ripa fluvii versus F r a n c k w e y d c advocacic nostre attinebit, piacatura in ripa versus L y m p u r g attinebit ecclesie lympurgensi. §. 4. Venaciones communes erunt ipsorum et nostri in subscriptis (1. suprascriptis) mctis. §. 5. D e iure autem ilio quod vulgo dicitur d e m e 1 ) , lyrapurgensis ecclesia duas partes recipiet, tercia pars advocatis cedct. §• 6. Conservare nichilominus tenemur sculteto ecclesie ius suum in eisdem villis et metis, et ad quesitum nostrum erit conmune. 7. E t generaliter universa que nostri iuris sunt in dictis villis et curte supra fata, beneficio feodali accesserunt nobis a moiiasterio lympurgensi, preter rupem F r a n c k n s t c y n et structuras in rupe, quam a dominis nostris comitibus de L y n i n g e n titulo feodali ex antiquo tenemus. Providere igitur cupientes, ne aliquid de iusticia alterius cuiusque partis depereat, sive preiudicium valeat generari t u m ecclesie lympurgensi tum nobis in iure et consuetudine ad nos ex antiquo devoluta, instrumentum hoc publicum super his confecimus et redacta iura nostra inscripta veritati annexa sigillis nostris eadem roboravimus, reponi ea faciendo in ecclesia lympurgensi in noticiam et future post nos gcneracionis. anno domini 1251. ad conscribendum predieta assumpsimus magistrum Fridericum, virum bone opinionis et bone fame, datum L y m p u r g e mense iulio. RECHTE DER ABTEI LIMBURG.2) I . 1448. 3 ) Gerechtikeit des clostcrs L y m p u r g mit sampt den vautien Franckstein und W i d c n t a l , alle gerechtikeit auch der armen, wie die dan ein vaut mit sim fron 4) bliben sol und nit anders witer, da von mir (d. i. wir) mit gewalt g e d r u n g e n worden u n d n ü r u n g 5 ) gesucht, als sich dan findet hie unden ; wollet das ansehen, den armen zu guet. §. 1. I t e m die freveln und die suenen sint gemein eins apts und der vogte, und was sie gewindent an allen gedingen, das sai gemein sin. §. 2. U n d nimant hat keinen gewalt, kein mulen zu b u w e n zu W i d c n t a l , dan ein apt allein. §. 3. Von dem rechte, das da heiszet deme 6 ), in dem dorf zu W c i d e n t a l , ligant da swin, das zweiteil sol eines aptes sin und das dritteil des vautes. §. 4. Disz site d e r bech wider L y m p u r g das recht des demes, alles das recht ist eins apts und nit eins vauts. §. 5. Das recht der vischerien ist also: die vischeri von Dirmerstein von dem Betterich bisz an Mannensteyn ist des gotzhus, ein site der bech wider L y m p u r g , und ander site der bech des vauts. §. 6. A b e r in allen dem 1) 2) i) 6)

gebühr für die eichelma9t. vgl. das folg. weisth. §. 3. hinter Dürkheim an der Hard. 3) aas Monas Zeitschrift 17,176 f. herrengebot. 8) neuerung. s. anm. 1 und seite 545 §. 8-

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Z W I S C H E N QUEICH, LAUTER, NAHE, RHEIN.

walde des gotzhus von L y m p u r g , wo der deme hin g e t , do ist auch d e r zehcnde des gotzhus von L y m p u r g , an den zehende d e r zu der kirchen hört zu Widental, der da lit in dem eigen desselben dorfos. §. 1. U n d der hohe walt, der an hebet an B e c h e r d a l bisz an die mark zu Wydental, und (von) Bechertal bisz zu D u r c k h c y m , der zehcnde ist der kirchen zu D u r c k h e y m . §. 8. A b e r was dn ligt in dem hof zu Schlirendal von vihe und von diren, das nit zu dem hof enhort, das sol nit gen uf die weide, auch (nit) in die mastung des waldes von L y m p u r g , da (1. dan) mit des apts willen und siner f'orster. §. 9. U n d oben in dem dal zu Schlirendal am rieh sol ein man einen c l o s z ' ) werfen u n d e r siner hant in den dal zu Schlirendal, und was in dem dal ist, das hört an der vogte recht, und die hlte von D u r c k h e y m und von W y d e n t a l sollen das holz hauwen. 10. U n d was da lit im lene von gerot in dem dalc zu Schlirendal, das engibt keinen zins. §. 11. Macht aber imant ein rott uszwendig des lehens, davon gibt er zins dem gotzhus von L y m p u r g . §. 12. Nicmant soll auch kein mark geben zu W y d e n t a l oder zu Francknstein kein rott machcn iewider sit der bcche, dan ein apt allein von L y m p u r g , und dem sal man auch den zins darvon geben, wan er ist ein schirmer und ein vogt über den hohen walt, und niemans anders. §. 13. U n d alle sune und frevele, die do gescheent in dem hohen walt, die sint des apts, wan er ist rientor und schirmhcr des hohen walts. §. 14. U n d die veute sollent ir recht auszen 2 ) allein i n w e n d i g deme gezuntzen zu W y d e n t a l und zu Franckensteyn 8 ). §. 15. Und die veüte enhant kein recht oder gewalt, merke zu setzen oder zins zu verrichten. §. 16. Die lüde von W y dental und von F r a n k c n s t e y n solleDt kein holz hauwen in des apts walde, das sie zu D u r c k h e y m zu merk füren oder uf keinen andern merket. §. 17. U n d sollen auch keine kolen brennen in des gotzhus walt, dan mit eins abts laube und siner forster. §. 18. U n d sollent nit bienen abenemen, noch weidachschen 4) bornen. §. 19. Auch die von Francksteyn hant nit recht mark, dan die lüde, die do gesessen sint, geben iren zins gein L y m purg. §. 20. U n d der apt sol han sinen sehultissen zu W y dentail. I I . 5) Dies sind die recht des closters von L i m b u r g und alle sine gerechtigkeit, die von D o r k h e i m 8 ) und alle andere dorfer und anstoszer friheiten und gaben, die daz closter hat von den wälden und anders, wie h e r n a c h geschrieben stehet, und heiszet 1) vgl. das vorige weisthum §. 2. was hier closz, dort globus genannt wird, heiszt in einer dem 15. jh. angehörigen Übersetzung der urkunde von 1251 kawel. 2) nach Mone genieazen. 3) nur innerhalb des dorfzauns. 4) waidasche: 5) nach einer gefälligen mittheilung des pfarrers Lehman in Nuszdorf. 6) vgl. bd. 1, 783.

LIMBURG.

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die rote], ist. auch bewähret durch zwölf maiin, daz dan das closter schein hat. §. 1. In dem gericht zu Dorkheim soll eins abt Schultheis sitzen und nit der faut; will aber der taut sitzen, so soll er ins nit redden ohn des schnlthisen urlob; wo der schulthis nit gerichten mag, da soll der faut richtcn. wer nit ein hueber ist oder ein gottshusmann, der ist schuldig zu allen 14 nachten zu dingen zu gain, ob es der schulthis nit entbehren will, thäte er das nit, so soll er dem schultheisen verbueszen. §. 2. Ein hueber oder ein gottshusmann oder ein dienestmann unser frauen zu Speier oder ein dienstmann sant Pirmines von Hornbachen sint nit schuldig zu suchen dan dru ungeboden gedingen, er enwolle dan iemand beklagen, oder von ime sei geklaget; zu den andern gedingen mag er nach sim willen gain, es enwere dan daz in ein abt heische. §. 3. Ist, das frevel ein hueber oder ein gotshusmann, der soll geben 15 unzen -0-, des fallen dem abt 5 ß und dem faut 1 S. ist, daz ein anderer frevel, der giebt 3 SE> der werdent eim abt 5 ß und dem faut die andern, durch daz ganz jar so sint alle wetten des abts, öne zu dreien fingeboden gedingen des fauts, in denselben gedingen do wird frevele und wette dem faut. §. 4. Also soll ein faut zu geding komen dristunt in dem jare, er soll zu im nemen ein ritter zu sim gesellen und zwei knecht und sines ritters knecht, also dasz er mit 7 pferden komme, die soll zu hant des abtes hofemann entphan, und soll in zu winachtn und zu ostern stro und hawe geben und zu sant Johannes nachte gras, daz soll er sniden in eins abtes wiesen, oder soll die pferdo fuern in die wiese und soll sie behuden; worde aber ein pferd von sim sumenisse verlorn, daz soll der hofmann gelten. §. 5. Dru geding soll ein faut zu eines abtes kemenaten han, an der kemenaten soll ein sloszhafte kammer stein, darin der hofmann dez fauts wappen leg, ob er mit wappen darkommet. ist aber, daz er än wappen darkommet, so soll er andere sin gercitschaft entphalien und soll sin im behalten, were daz er des «cht verlöre, daz soll im der hofmann gelten, die kemenatc soll auch erber gcstuldc han, da uf die lüde gesitzen, und ein schorncnstein, und zu winachtcn soll man gut gefure den luden machen von gudem buchinholz; geschce daz nit, so mögen die lüde von den zunen gut gefuer den luden machen, da soll auch ein prevate an der kemmenate stein, obe der faut oder die andere irs gangs wollen gein, daz seie es da vinden. §. 6. So daz gedinge ein end hait, so soll der faut zu dem win gan, oder in welich hus er will, und sollen im die lüde nachfolgen, und sollent geminlichen 10 ß verzeren, die soll ein abt von dem hove gelten, waz darüber wirt vertan, daz soll die gemein dez dorfs gelten. §. 7. W e r ein hofmann ist eins abtes in dem fronhof, der engit kein bede oder dut kein dinst mit uszzugen mit sinen mitburgern oder soll zu rechte kein fuer dun mit sinen wagen, und auch der fronhof soll keinen zehenden geben von allen dem viehe daz darin ist

698 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . oder daz darin geworfen wirt. §. 8. In dem fronhof soll des abts hofmann sesz dun, und derselbe soll ein Werkmeister sin, dem soll man nach dem hirbest, so dez abtes gesin uszer der keltern feret, den stein, der vor dem zopter steit, voll wins loisen. ist auch, daz dem hofmann gefellet, so mag er alle sunnedagc of den berg zu eines abtes dische gein essen, er soll auch alle eins abtes zinso samlcn und soll die dibe von der stait behalten, wan im ein diep geantwert wirt. waz under des dibes gürtcl funden wirt, daz ist dez hofmanns '). wer im daran gewalt dede, so enist er nit schuldig den diep zu halten, er soll auch den diep nit me dan dri dage halten, davon soll er auch ein ledige halbe hübe han. §. 9. Der bannwin zu Durkeim ist ein3 abtes, den soll man schenken driwerbe im jare, zu winahte, zu ostern, zu pingsten. und sint dis die recht des bannwins: der abt soll dri hubere zusammen heiszen, e man rufen sehen tag einen den bannwin uf du 2 ), und soll in den bann künden, und des nachtes, wan man den bannwin uf dut, so sollen die huber alle die win keiel, die man im dorf verkeufet, bi rittere oder gebure ; und were, der win verkeufet die wile der bannwin wert, oder des bannwins nit endrinket, der soll eime abt verbessern, der bannwin soll auch seben tag wem, und soll man keinen andern win nemen, dan von den fronwingarten oder von der bunden oder von dem forst. daz fasz heiset daz reide fasz und soll 6 omen halten, man soll auch den bannwin ein fiertel zweier pennige daran (1. theurer) verkeufen dan die andern veiln win. man sol auch den bannwin nirgen schenken dan in dem fronhof und an keiner andern stat, es ensie dan mit verhenkenus der hubere und der gotshuslude. von den darkommen luden, der da nit ein hubere ist oder ein gotshusinann, wan er zwein ohming verdrinket des bannwins, den sol man nit furbas dringen, ist daz er nit endrinket, er soll eim abt verbessern, obe die hubere oder dez gotshus lüde den bannwin nit endrinkent in seben tagen, waz da blibet, daz soll iederman ein halben sester oder einen sester in sinem hus nemen und sollents gelten, also daz der bannwin zumale uszkomme. und alle die da wasser und weide suchen, die sollen den bannwin drinken. den win soll auch nimant schenken dan ein huber oder ein gotshusmann, und soll disz'sin Ion sin: die wile daz der bannwin wert, so soll man im geben alle tag ein halb firtel wins und ein brot und ein schüssel mit fleische, und also Bollent die hubere den bannwin verkeufen, einer nach dem andern, disen win soll der schenke borgen 14 tag d e n h u b e r n und den gotshusluden, darnach soll er und die hubere von iglichem nemen pfennige oder pfant, und wer daz widerreit, der soll eim abt verbessern, wan die hubere oder die gotshuslude zu dem bannwin gent, so ensoll in niemant schaden, und were si erzornet, daz soll im ein abt uszrichten, und den frevel 1) vgl. zeitschr. f. recbtsgesch. 5, 41 und 45. 2) es ist wol zu lesen: „heiszen rufen seben tag e man" u. s. w.

LIMBURG.

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soll m a n e i m abt v e r b u z e n . §. 10. A l l e i n e zu w i n a c h t e n , w a n ein h u b e r o d e r g o t s h u s m a n n von dem b a n n w i n n a c h t s g e i t , dem soll man g e b e n e i n e n b u r n e n s c h o b in sine h a n t und ein g e s c h e i t e n stab. zu w i n a c h t e n soll ein a b t k c u f e n e i n h a l b e n r i n d c s b u k um 5 ß S p i r e r p e n i n g e und soll darzu g e b e n k o l e und r u b e n zu k o c h e n u n d g e b u d e l t b r o t , 5 fierzel r o c k i n , wan es g e b u d e l t ist, daz da b l i b e ein inalter, und soll daz eim Werkm e i s t e r g e b e n , d e r soll es l e g e n u f daz fasz o d e r h i n d e r daz fasz und soll den daz g e b e n , die d e n bannwin d r i n k e n t , zu dem b a n n w i n . zun o s t e r à soll ein abt ein h a l b e n b a c h e n k e u f e n um 5 ß S p i r e r p e n i g e und s o l l in g e b e n e i n firzel e r bissen und 5 firzel r o c k i n zu g e b u d c l t e m b r o t e und ein firzel e r w i s e n , zu w i n a c h t e n s o l l man stark f u e r m a c h e n d e n d r i n k e m . §. 11. K o m m e t ein b i l g e r i n , oder ein k a u f m a n , o d e r ein m e n s c h e daz keinen n a c h f o l g e n d e n faut hait, zu D u r k e i m u n d stirbt da, d e s abts b n d e soll a l l e s daz u f h e b e n und n e m e n daz e r list und soll es ein j a r e h a l t e n , k o m e n t dazwischen sin e r b e n und bewisen daz, daz si r e c h t e e r b e n sin, man s o l l in daz g u t w i d e r g e b e n ; w a n n e daz j a r u s z k o m m e t , so ist das g u t dez a b t e s . und d e r da stirbet, d e r i n m a k d e m p h e r r e r nit m e dan 3 0 & g e s e t z e n . §. 12. D e r abt soll han einen w e s e l e r l ) zu D u r k e i m , da insoll er nit um f r a g e n r i l t e r o d e r g e m e i n , d e r soll sitzen u f dem m a r k t ame s a m s t a g und soll w e i s z e l n s p i e r s p f e n i g und w o r m c s c h e p e n i n g und luters p f e n i n g , w e r e s a n im sucht, w e r a n d e r s wo w e s s e l e t , d e r soll eim a b t e v e r buszen. 13. W i l l d e r abt ein m ü n z e zu D u r k e i m m a c h e n , so sol e r die g e m e i n b e z i h e n und s o l l da dun s c h l a e n spiers p e n n i g e o d e r w o r m e s c h e p e n n i g e o d e r l u t e r s c h e p e n n i g e , von d e n d r e i n m u n s z e n w e i l sie w o l l c n t . §. 14. D e r abt sol h a n sin f o r s t e r setzen all die g e m e i n des dorfs. w e r daz si e i n c h c übericsz deden in d e r m a r k e n o d e r in d e m w a l d c , daz soll ein apt d e r g e m e i n a b i e i g e n und strafen ; m a k es d e r a b t nit g c n e h t e n , er soll e i n e n faut dar h e i s c h e n . § . 15. V o n d e r w e i d e n des w a l d e s , daz man h e i z e t d c h n i e , soll allein ein a b t d e n nutzen n e m e n an die g e m e i n zu D u r k e i m , die e n h a n t d a r a n e k e i n r e c h t , und wo desz abts swin e i n e n t a g for g e n t , da sollent der g e m e i n d e swin des a n d e r n .tages v o l g e n . §. 16. In dem d o r f zu D u r k e i m o d e r Husen o d e r zu d e m G r o d e n sol nit dan ein w a g e n e r sitzen, d e r soll a l l e j a r e eim a b t e g e b e n einen w a g e n und ein k a r c h zu sim zehencle zu f u e r n , und sol d e r w a g e n h a n v i e r r e d e r , und n i m a n d sol k e i n e n w a g e n e r han o d e r p l u g e r dan ein a b b e t . §. 17. I s t daz die von W i dendal o d e r von F r a n k s t e i n h a u w e n t g e f i r d e holz o d e r u n g e firdt, o d e r w i l c h holz es si, daz c n s o l l e n t sie nimant v e r k a u f e n , dan den l u d e n in dem d o r f zu D u r k e i m seszhaftig ; w o l l e n t es die nit k c u f e n , so m o g e n t sie es v e r k e u f e n w e m si w o l l e n t . § . 18. W e r zu D u r k e i m u n g e r e c h t mosze hait, es sie an g e w i c h t , a n s e s t e r n , an e l l c m e s z e n , an w i n m a s z e n , an firzaln, 1) Wechsler.

600 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . d e r soll v e r b e s s e r n allen den, die zu D u r k e i m gesessen sint, iglichem mann 20 & und dem h e i m b u r g e r e 20 £ ; ist er ein h u b e r e oder ein gotshusmann, so soll e r dem abte verbessern 15 unze p f e n i g e ; ist e r ein f r o m t m a n n , so soll er eim abt verbessern 60 ß -9-, §. 19. Zu vier geziden in dem j a r , daz ist zu vier fronfasten, sollent besehen w e r d e n alle die maszen, sester, winmaszen, kornmoszen, von dem schultissen und von d e n g o z h u s l u d e n , obe si g e r c c h t sin. 20. I n den mulen hait niemant zu r c c h t e n dan ein nbt allein, sin schnltisz sol zu ime n e m e n d e n h e i m b u r g e r e und den budel und ein huber u n d ein m u l l e r , die sollen besehen die z a r g e n ; sin si bose, die muller solent eim abte verbessern u n d solnt d e n b r e s t e n busen. §. 21. Die muller hant auch laubo drie wochen vor d e r erne zu malen an d e r sonnaeht u n d an den a n d r e n heilgcn n a c h t e n u n d d a g e n u n d von sant Michels dage, u n d v o r win a c h t e n auch dri wochen, und mag si d e r p f e r r e r nit zu r e d e n setzen, daz sie in vier haben v e r b r o c h e n , und sollent auch im d a r u m b nisznit verbessern. §. 22. V o n alle d e m gesin dez gozhus lüde, williches da stirbet, daz soll daz bestheubt g e b e n von sim vihe o d e r daz best kleit, u n d d e r faut sol mit keim g o t z h u s m a n u s z w e n d i c h dez dorfes zu schaffen hnn von dem r e c h t daz heiset buteil, von dem rechte daz heiset u n g e n o s c h a f t e . allez daz g e s i n d e dez g o t s h u s lüde sollen eim abte verbessern. §. 23. A l l e die den m a r k t zu D u r k e i m suchent, es sin gotzhuslude oder nit, si sint schuldig jarzoll dem abt zu g e b e n : der metzeler vier swinbein, der schuchrnann zwein schuch, d e r smidt ein sesel u n d ein sichel, d e r selzer ein halp firzcl salzes, d e r l a u w e r zwo solen u n d der m e l o w i g e r ein halbe firzcl hab r i n e s rnelcs in d e r v a s t e n ; und w e r zu einem male sinen zoll versitzet, d e r sol in zum a n d e r n male g e b e n , er enwol oder nit enwolle. siben t a g vor sant J o h a n n e s d a g e d e z d e u f e r s oder sibeu tag darnach, w e r e da zu m a r k t stet zu D u r k e i m , der g i b t eim nbt sines kaufs eins p h e n i n g s wert, es si an küssen, an b r o d e , an klobclauch, an kirsen, an lauche, an crude, an wasse u n d an alle dem daz man mit d e r w a g e v e r k e u f e t . k e i n e r m a g sich entslagen dez jarzolles. §. 24. A n sant G e o r g e n t a g so soll d e r abt sin wisen in den b a n l e g e n u n d sol k e u f e n ein schwarzen ossen, d e r in d e r wieszen zu w e i d e gehit. wan man die wieszen mewet, so soll man in metzeln, u n d d a v o n sollent dez abtes m e d e r e s s e n ; waz do v e r ü b e t , daz ist eines abtes. d a r k o m m e n d e lüde die sollent dez abtes h a u w e sammen und zusammen d r a g e n , den sol man ein o b e n t b r o t g e b e n , daz sol langen von der linken siten bis o b e r i r e oren u n d an die brüst, und daz h i n d e r e deil sol l a n g e n wol bis an sin r u c k e , u n d sol daz brot g e b u d e l t sin. d e r m e d e r soll ein obentbrot han, daz sol von sim g u r t e l bit an sin asscln sinen a r m erfüllen. §. 25. Z u P h e f f i n g e n und zu U n k e s t e i n und zu Kaistat sol ie d e r h e r t einen p h e n n i g g e b e n zu des abtes wiesen zu m e w e n , u n d d a r u m b g e b e n sie keinen zoll. §. 26. A n sant Martins n a c h t sol der h e i m b u r g e r u n d der Werkmeister

LIMBURG.

601

eins abts zu iglichcr hutten dri mann vorbiden der gemeinde, und sol die gemein von den drien einen nemen ; der abtsoll dri kornschutzen haben und die gemein dri. die wingartenschutzen sollcnt 4 unze -5- geben und die kornschutzen 4 unze it geben und sollcnt alle mit einandern dem abte 32 sweinbein geben. §. 27. Die willen pherde dez gotzhus sollen ein site den bachstaden Nysenach abe gein Durkeim an den Rin, an die stat die do heiszet post, und sollent andere oit des andern baehstat an derselben bach herwider uf gein zu Limburg. §. 28. Allo die fronbofe dez gotzhus, zu Schifferstat, zu Wachenheim, zu Soltzbach, zu Sundelingen, zu Fuerbach, zu Eichen, und alle des gotzhus gesin, were daz die umb ein orteil oder um ein recht missehullen, die sollent und mogent sich berufen in den fronhof zu Durkeim und solent do hören und nemen recht orteil und andere recht desz hofes, und waz man do deilet, daz sollent sie stede halten. §. 29. Der flusz von der beeil zu Nysenach, der soll 8 fusz breit sin, und soll da nimand kein mulen machen oder kein buwe, dann der abt allein. §. 30. In dem hirbest ein dag vorleisz ist desz abtes, und soll nimant in dein dorf keinen leser gewinnen, des abts hofmann enhabe wi vil er welle. 31. Der ban über die wingarten ist eines abtes und der aht die gewalt an den faut, daz er wol mak erlauben wem er wil einen morgen zu leiszen uszer dem ban, daz die leser zu wege mögen kommen. §. 32. Der ban zu Heideveld der ist eins abtes, den mag er verlihen wem er will, waz bannes zu Dorkeim ist von win, von korn, den sol eines abtes schulthisz thun. 33. Der abt soll der gemeinde ein budel setzen. §. 34. Ein ¡glich meder der zu Durkeini ist gesessen, der soll eim abt ein frontag tun. und wer jar und tag zu Durkeim sitzt an nachfolgenden faut, der sol dem gotzhus hulden oder sol sinen faut bewiszen. 35. W e r zu Durkeim uberzimmert oder obersticket oder ein privat ober den wek buwet oder einen gemein wek beguzit, der soll allein eim abt verbessern, und in allen andern klagen sol man des abtes schulthisen klagen und nit dem faut. §. 36. Die wege durch die dorfer des gotshus sollent han 16 fusze in der breide, daz ein wagen dem andern engeigen gein mage. die phade sollen han drittehalben fusz in der breiden. der weg der do zuget von der straszen des dorfs in die fron, der sol haben 20 fusz in der breide; die wege usz den dorfern, die do zihend zu felde und genant sint die viechtrift, sollent han 32 fusz in der breide. §. 37. Das flasz der bech soll han 8 fusz in der breide, wan es nit uberfludig ist, und der bachstade sol han drittenhalben fusz in der breide, also daz ein eisel do mage gein mit zwei kozen än hindernisse. und nimants sol zinen stiecken oder bullen über den bachstaden.

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Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , RHEIN. RAMBERG.1) 1426.

Ich Trier Heintz schulthcisz des hupgerehtcs zu Ramberg und wir diesz bienacli gescreben gesworn huber desselben hupgerichtes, mit namen . . . , bekennen uns mit desem brief und sprechen und wisen uf unser eide die wir unsern heren von Ramberg und dem obgenantcn hupgereht gelopt und gesworn haben, zürn rehten, das von alter hcre uf uns komen ist, das die obgenanten u. h. von Ramberg solich reht lind friheit in irem gereht daselbis hant, als hernach geschreben stet. §. 1. Zu dem ersten sprechen wir, wer da gut in dem obgenanten hupgercht hat, der solle unsern obgenanten hcrren ir frondage und ir zinse da von dün und rehten. wer aber das nit dede, so ist desselben gut unsern herren verfallen an ir gnade. §. 2. Me sprechen wir zum rehten, were ut in dem obgenanten hupgereht hat, der solle helfen die rü punt hellir, das man nennet das wchtergelt, unsern herren auch rehten d . . die morgen die mit der herren willen usz geluhen sint umb sunderlich zinse. §. 3. Mc sprechen wir zum rehten, wer ez das man ein fuder wins ice oder minre durch den dale uf die bürg Ramberg fürte, welcher arme man in dem dale gesessen aas sieht, der solle dar zü helfen nach sime besten vermögen âne geverde. welcher das nit dede, was schadens dann zu dem win geschée, den solle er bezaln an der herren gnade. §. i. Me sprechen wir zum rehten, wer ez das ein mane die hubigen guter allein hette, derselbe were den herren nit me davon schuldig dan die zinse und einen frondag, als deck als man im den gebiede, wer ez aber das derselbe man abginge und die guter zürtcilt wurden, als manige deilunge als dan geschiht, als manigen frondag solle iglieher den herren davon dün, und dem gerchtc sinen follen. Alle diesz obgesehreben stucke und artikel sprechen wir zum rehten uf unser eide die wir unsern obgenanten herren und dem gereht gelobt und gesworn han, das das von alter here uf uns also gehalten und kommen ist . . . geben uf s. Kilians tag a. d. 1426.

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E R P O L T Z H E I M . *) Das ist der herren recht dasz sie haben in dem gcricht zu Erpolzheim. §. 1. Item 4 pferd und 1 deiszehvagen und zwen knecht sollen halten die herren von Henningen von ihrem guet, dasz sie haben in der gemarken zu E., über jähr 1) nördlich von. Queichhambach, original. 2) an der Isenach, unterhalb Dürkheim, des 16. jh.

abachrift aus dem ende

RAMBERG.

ERPOLTZHEIM.

603

in unsers ßn. h. graf Eraichen etc. dienst, und wo es sach were dasz ihnen abging an wagen oder pferd oder sonsten an handhingen, nachdem dasz der abgang were an wagen oder jferd, so sollen sie greifen in den hof gen Dackenheim alszo ang, bisz obbemeltem wagen und pferd Tollstreckung geschehe, iincf sollen in der herren von Henningen costen gehen. §. 2. Item sprechen wir auch zum rechten, unserm gn. h. graf Emichen herrn zu Hartenburg alle jähr zu geben und zu reichen zu rechter bet zu s. Jacobs tag 7 tt nlr, und ein iedes haus ein hun, und uf s. Margaretae tag ein iedes hausgesäsz ein gans. und wasz er uns drüber treibt, so thuet er uns gewalt. §. M. Item spricht auch das gericht und die gemeind uf die zeit, dasz unser gn. h. soll stellen einen knecht gen E. zu s. G e o r g e n t a g , der soll seiner wieszen hueten alszo lang, bisz dasz das heu ab und ufgemacht werde, und derselbe knecht soll haben atzung mit der herrn hofman in der herrn hof dieselbe zeit, so lang er der wieszen huetet, und soll essen als der hofman mit seinem gesind isset, und soll ihn darüber nicht treiben. 4. Item weiszen wir auch zum rechten unserm gn. Ii. graf Emichen und denen von Henningen einen wegschritt, alszo: einer soll gehen uf die langewand an den hohen weg, und soll stellen einen fuesz an das geleisz und soll schreiten einen schritt ohngefehrlich; die frucht und wasz ihm in dem schritt gebührt, dasz ist ihr gemein, finden sie aber nicht, so gehen sie vort. §. 5. Item sprechen wir zum rechten, das unser gn. h. graf Emich zu setzen hat einen schultheiszen zu E., und derselbe schultheisz soll geben der gemeind und dem gericht alle jähr an montag nach dem zwölften tag ein gemüesz; mit namen soll er ihnen geben rindfleisch und gemüesz, und soll der schultheisz geben ieglichem gemeinsman ein weck, dagegen soll ieglicher ihm geben 1 & vor den weck, item soll ieglicher gemeinsman dem schultheiszen geben alle jähr 2 & zu dienstgeld. darumb musz der schultheisz ieglichem gemeinsman nachfolgen zu end der gemarkung, ob er einen ihrer bekümmern wolte, und wan es ihm der schultheisz bevihlt in kummers weisz, so soll er geben darzu dem schultheiszen 1 §. 6. Item, were es sach, dasz da einer sich wolt niderlassen und eine wohnung haben in dem dorf zu E., der soll geloben und schweren, unserm gn. h. graf Emichen getreu und hold zu sein und unsern gn. h. warnen vor seim schaden, und uf ufnehmung der gemeind ist er schuldig zu geben der gemeind ein viertel wein und 2 weck, und so ein auszländischer sich in die gemeind begeben wolt, der soll geben zum cinzug 2 reichsthaler und zum auszzug auch so viel, davon unserm gn. h. das halb theil gebührt. 7. Item weiszt das gericht und die gemeind, hat man einen unthätigen man hie in der gemeind zu E., so soll man ihn setzen uf einen stein under dem rustbaum und soll ihn verurtheilen nachdem er verdient hat, und soll ihn führen den Weiszenheimer weg hinauf bisz an das diebs-

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604 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . viertel, und soll einer vorgehen und abhauen mit einer hepen wasz sie irret. §. 8. Item weiszt auch das gericht und die gemeind, das man soll halten ein bannfrieden von einer probstwieszen zu der andern, und soll das gericht und gememd erkennen, dasz sie vol befriedet sein, were es aber sach, dasz das nicht geschehe, welcher daran seumig würde und dasz sin nicht befriedet, der ist schuldig dem gericht und gemeind die einung und auch den schaden. §. 9. Item zwischen der bach und der allmend, wollen sie frieden haben, so sollen sie ihre wieszen befrieden bisz uf die schlage, mit namen bisz uf die_ Neuwiesz. §. 10. Item inwendig der allmendbrücken weiszt das gericht und die gemeind sieben stecken, die sieben stecken soll geben die Neckeraider von Freinszheim drei stecken, die von Henningen ein stecken, die von Rambszheim zwei stecken, neben den von Henningen Henrich Schuman von Freinszheim ein stecken, und welcher mit seim stecken zu s. Georgentagen der letzte, ist, der soll die sieben stecken zu zeunen. § . 1 1 . Item weiszen wir zum rechten, dasz die Gutenwieszen und h. Kaufmans wieszen von Freinszheim sollen zu der nidersten gemeingasz ausz und einfahren. §. 12. Item von Guetenwieszen an bisz an der herrn wiesz weiszen wir, das dieselbe wieszen ausz und ein haben zu fahren die gemeingasz bei dem born. §. 13. Item weiszen wir von unser gn. h. wieszen an bisz uf s. Catharin wicsz, dieselbe wieszen darzwischen sollen fahren auf und ein die backhausgasz gegen der kirchen. §. 14. Item von s. Catharinwiesz bisz uf Meiszen Wcndcls wiesz von Lambsheim haben recht zu fahren durch des abts hof, da soll halten des abts hofman in demselbigen hof ein hinderthor, dasz soll er ufrcchts haltenund were es sach, dasz ein schütz das thor offen füude, so soll desz abts hofman geben zu einung der gemeind 5 ß hlr. auch wer es sach, dasz einer zu den wieszen oder davon fahren wolte und findet das thor zu, wan er dadurch kombt mit seinem gesehirr, so soll er das thor wieder zuthaen; thete er aber das nicht, wasz schadens davon geschehe, der soll geben der gemeind ihr einung, mit namen 5 ß lilr. §. 15". Item weiszen wir, als wir geweiszt haben die bannzeun von einer probstwiesz zu der andern, dasz alda dieselbe wieszen sollen ab sein zu s. Johannes tag, als er geboren ward, und were es sach, dasz das nicht geschehe, so hat recht arm und reich darin zu gehen und darin zu graszen und zu fahren gleich einer allmend, darumb soll man niemand strafen'). H E R X H E I M AM B E R G . 2 ) Dis sein die recht, die das gerieht zu Herchsheim zu den jargedingen, so unserm gn. h. Eimichen dem jungern 1) es folgen noch einzelne augaben über wiesenwega und gälten. 2) bei Dürkheim, abschrift ans dem 16. j k

HERXHEIM.

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raven zu Leiningen und Dachspurg, hern zu Appermont, gealten, uszgesprochen werden. §. 1. Wciszen wir unserm gn. h. Emichcn dem jungern graven zu Leiningen etc. einen obersten Lern zu gebot und verbot, auch weisen wir ire genaden zu alle blutige wunden und zerrissen wat. für ein frevel ist 10 B hlr und dem gericht ein virtel wein. §. 2. Weiszen wir drocken streich vor ein busz, ist 16 -3- dem schultheiszen und dem gericht ein virtel wein. §. 3. Weisen wir unserm gn. h. zu einbanmüele zu Cleincarlnbach. dabin sol ider man zu Herchsheim seszhaftig getrungen sein zu malen und nit furter, thet er darüber lind mäle anderstwo, der sol das abdragen nach erkentnus des gerichts. und solle auch derselbe mullcr, der in der muclen siezt, holen einem ein malter korns, oder so vil er hat, drei meil wegs und nit weiter, und der, des das korn ist, sol vorhin das korn wegfertig machen, das der muller nit umbsonst f a r e ; geschehe das nit, sol derjenig dem muller sein multer geben, als hette er ime das korn bracht, oder sol das mit des mullcrs liebe abtragen, und soll der muller dem armen man seck leihen und sol ime das mel antworten dem armen in sein ewalt und Sicherheit, und sol bringen ein malter mel, dorauf er arm man mag backen 40 brot ohne alle geverde. und ob der muller das nit thetc als iezt bestimpt ist, so mag der arm man den miiller pfenden und angreifen sein seck, pferde, esel, geschir oder was der muller hat. und wer es sach, das der mullcr einem armen wolt hocbnöctigen und ime der pfender weren, als iezt bestimpt ist, so soll der muller das abtragen nach erkentnus des gerichts. §. 4. Wciszen wir unserm gn. h. graf Emichen zu ein banbackhaus hie im dorf, darin sol gedrungen sein arm und reich zu backen, und sol derselb becker, der in dem backhaus siezt, halten ein zweimalterig, ein anderthalbmalterig, ein maltcrig, ein dreifirnzel und ein halbmaltcr mult, und der ein genuegen, und sol halten büttel und sieber ein genuegen, und sol leihen disz geschir iezt bestimpt den armen als dem reichen, sol auch kein geverde brauchen oder suchen, ein vorstellen und den andern hindern, sonder ungeverlich thun dem armen als dem reichen, und ob der becker das nit thete, wie iezt bestimpt ist, so sol der becker einem iglichen sagen sein zeit zu backen nach seinem geschick zu rechter zeit, auch sol der becker einem iglichen sein daig antworten in das backhaus, und ein frau mitgehen und sol helfen, das es in den ofen komme, auch sol ein becker machen recht firzeling usz einem malter. und wan das brot in dem ofen ist, so mag ein frau ir weiszmel nemen, ein strich streichen neben dem andern, nit ufwischen mit federwischen oder lumpen, und ob ein becker darin dragen wolt, so sol er verbrochen han was das gericht erkent. und wan das brot gebacken ist, so sol der becker einem iglichen sein brot heim schaffen in sein gewalt, und wan er einem sein brot heim geschafft, so sol der becker greifen ungeverlich in

606 ZWISCHEN QUEICH, LAUTER. NAHE, RHEIN. den häufen, sol nemen seinen lone, von einem malter 2 brot und nach anzal; ob iemaud (Linne wolte geverdo suchen, der sol das abtragen nach erkentnus des gerichts. §. 5. Weiln einer gemeinde obige Ordnung des backlohns halben beschwerlich gewesen und der banbecker von solchem lohn nit abstehn wollen, noch man sich mit ime vergleichen können, hat ein gemeinde mit vorwissen und bewilligen uusers gn. h. amptman Andreas Fcidelin im n. 80. ein gemein backhaus gebauen, ein gemeinen becker darein gesetzt und die Ordnung wie oben gemelt, uszerhalb des backlohns sol ime für das malter 12 9-, 2 fierzel 2 't, multer für 6 & und die ficrzel 3 # neben geburlichem gefeuer zu lohn gegeben werden, doch sol einem ieden gemeinsman frei stehen, entweders im ban oder im gemeinen backhaus zu backen, dessen sol unserm gn. h. von der gemeinde wegen jars 2 fl. gegeben werden. 6. Weisen wir, ein wurt, der da wil wein schenken, der sol sein fasz thun speen und sein kruge und kanden thun eichen mit zwei gcschwornen knechten, sol sein wein ufrufen, wie er in geben will, und wan der wurt nit thetc wie itzt bestimpt ist, sol er verbrochen han was das gericht erkent. §. 7. Weisen wir die Benndhalbach, wer daruf stoszen hat oder darüber ziehen, der soll den bachstaden halten, ob ein gewesser queme, das er moeehte sein gang han und flusz. ob lemant das nit thete, der sol darumb verbrochen han was das ericht erkent. §. 8. Weisen wir weg und steg ufrechts zu alten liinfurters mit der gemein; wo einer sich darwider fsetzt, sich ungehorsam erzeigt, der sol der gemein verbrochen

han 7V2 albus. §. 9. Weisen wir ein gemeine unversperte viehedrift durch die Herchszheimer und Weiszenheimer gemark bisz in wald und zur drenken übt unsers gn. h. wegk. §. 10. Welcher in die gemeinde liinfurter zeucht, sol der gemeinde geben 2 II. und ein lidern eimer. so [er] aber einer uszzeucht, sol er geben 1 fl. und sich sonsten mit unserm gn. h. deszwegen auch vergleichen, doch sol keiner in und uszziehen, es geschehe dan zuvorderst mit unsers gn. h. oder deren amptlcut, auch einer gemeinde wissen und willen. §. 11. Soll keiner zu Herchszheim sich usz unsers gn. h. obrikeit und der grafschaft Leiningen ohne vorwissen irer gnaden oder deren amptleutcn nit verheuraten, noch einige frembdling alliier verheuraten lassen. §. 12. Welcher sich dan, er sei heimisch oder uszlcndisch, alhie verheurat und zu einem gemeinsman wurd, der sol selbigen oder andern jars hernachen einen fluerschutzen geben von s. Lorenzentag bisz uf Martini, auch globen und schwern wie von alters, hero. demselben gibt die gemein zu lohn . . 5 fl. § 13. Sol niemand keine gueter hinder frembde herschaften verkaufen, es sei gleich wer der wolle, bei straf unsers gn. hern. §. 14. Sol keiner kein mistung oder gestroe usz der gemarken verkaufen. §. 15. Sol keiner überflüssige heuser an sich kaufen, die abbrechen, hofe oder scheuern darausz machen, uf das

HERXHEIM.

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unserm gn. h. und einer gemeind an der fron und andern nachteil dorausz entstehen moechte. §. 16. H a t die gemeinde ein gerechtigkeit uf Arnolt von Bohels guetern in Herchszheimer geraarken, wo solches am fuglichsten und inen beliebet sana zu graben. H E R X H E I M AM S A N D E . ' ) Diesz seind die rechten, die die geschworn und gemein in Hergszheim alle j ä h r wisen in dem Sande. §. 1. Zum ersten wist man, soll der klein zehen empfangen den senthern selbdritte des obents und soll ihm essen geben und d r i n k e n ; und hat d e r sentherr ein hunt, der soll die bein essen under dem tische, und soll ein glockner kommen und bringen ein halb simer habern und ein hant voll liecht, do soll man bi essen und der glockncr mit essen. §. 2. Zum aúdern soll d e r grosz zehend empfangen den sentherren desz morgens auch selbdritte und soll ihm essen geben und trinken. §. 2a. Item ist die gemein wet 11 iE h l r und zwen kappen; hett man der k a p p e n nicht, so soll man g e b e n 1 ß & vor ein cappen. §. 3. Zum dritten wist man zu der herren von Heine, alles, wasz der wint bewehet und d e r rechen bespreiet, sol ihn, oder w e r der klein zehenden hett, zehen geben. §. 3a. Item von wegen des H e i n zehenden sollen die herren von Heine halten ein glockner, der die mittel glock geliten könte, und kindt helfen singen zun fier hochziten dem p f e r r e r , so er desz begehrt, und soll der klein zehen g e b e n gloekenseil und soll d e r klein zehend dazu halten deszhalb liecht vor desz sacrament. §. 4. Zum vierten wist man, dasz die h e r r e n von Heine sollen halten von dem groszen zehen ein p f e r r e r , der soll der gemein thon ein genügen am sonta^e und gebanten tagen und mit den sacramenten, als recht ist. §. 5. Auch sollen die h e r r e n von Heine geben alle faszelvihe ein genüen, und sant und leimen ein genügen, und die herren von .eine halten das körchen in bauw und wasz daran von nöten ist. §. 6. Item das lang werk wist man zu sanet J a c o b , und daufstein und wasz zu dem sacrament gehöret. §. 7. Zum siebenden sol die gemein halten die kirehmur, das kirchthor und voerhus und wasz darzu not ist und den thorn waz daran not ist, und auch wasz zu dem fuszgang gehört, und gestühl in der kirchen und wasz darzue not ist.

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1) absebrift dea 16. jh. über die herren von Heine siehe die nächste anmerkong.

608 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N .

AUS DER WALDORDNUNG DER GANERBEN VON F R E I N S H E I M , W E I S E N H E I M AM SAND, L E I S T A D T , K A L S T A D T U N D HERXHEIM.») 1400. Diesz seind die recht, die die ganerben zue denen von Henne haben. §. 1. Dasz der förster, den die von Henne haben, soll der ganerben förster schweren zue Freinszheim vor der kirchen, der gemein ganerben wäld zue hüeten und dem ganerben förster zue helfen, und sollen die von Henne der ganerben förster drei tag in der wochen bruderspeisz geben, und sollen die von Henne der ganerben förster zwen rot schuh geben. §. 2. Auch welcher bauwen will bei den ganerben und kompt gen Henne und fordert es an sie, dem sollen sie den understen rink geben oder den obersten, welchen er wil, in dem kriegholz. §. 3. Auch were es, dasz der ganerben wald brannte, so sollen alle die auszlaufen (die) zue Henne in dem closter seind, ohn den priester der über dem altar stet, und der becker der das brod im ofen hat. §. 4. W a n n die ganerben ihre loch besehen, BO sollen die von Henne den ganerben bruderspeisz geben, theten die von Henne dasz nlt, so magen die ganerben die von Henne verdrinken vor 30 ß h e l l e r 2 ) , zue welchem würt sie wöllen. §• 5- Auch wann an leiblich narung abging dem ganerben, kompt er gen Henne in dasz closter und fordert es an sie, 30 sollen sie ime bruderspeisz geben sein lebtag, und wen er stirbt, so sollen sie inen bestatten gleicher weisz als andere ihre brüder. §. 6. W e r es auch, dasz iemand stürb in den ganerben und begehrt in dos closter, den sollen sie holen ahn golt und ahn silber und sollen in bestatten gleicher weisz als andere ihre brüder. davon hant die von Henne dasz kriegholz von den ganerben. §. 7. Auch wer da bauwen will in den ganerben, der soll ein zeichen heischen von seinem schultheisen und sol das holz verbauwen und das holz beschnitten in dem walt und soll sein zeichen daruf hauwen, und soll das holz im niemand nemen in demselbigen jar. wendet er es aber umb und thut sein zeichen uf die ander Seiten, so soll es aber ein jar liegen ohn schaden, es sei wo es in der ganerben wolt voll. Diese recht sein von der ganerben alter herkomen. 1) vollständig in Maurers geschichte der markenverfassung 482 — 485. die dörfer liegen alle zwischen der Isenach und dem Eisbach, grafschaft Leiningen, das kloster Henne heiszt jetzt Höningen oderHegene und liegt im Leininger thal. ein weisthum von Weisenheim v- j. 1515 steht bei Maurer, geschichte der fronhöfe 3, 579. 2) d. h. die von den' klosterbrüdern zur strafe zu zahlenden SO ß vertrinken.

FREINSH. WEISENH. LEISTADT. KALSTADT.

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K A L S T A D T , U N G S T E I N , P F E F F I N G E N . ') bestätigt 1417. In gotes namen amen, kunt si allen den die disz offen instrument ummer anesehent odir horent lesen, das in dem jare do man zalte noch Cristus geburte 1417 jare etc. zu Pheffingen vor der kirchen, do man gericht phleget zu h a l t e n , . . . . ist gestanden der edele herre grafe Emiche von Lyningen und bat gelieischen, gefordert und gebeten sinen und auch der herschaft von Hoenburg schulthciszcn, die in gegenwurtikeit neben einander saszen, als sie auch von alter her an gerichte bi einander gesessen sint und sitzen sollent, das sie die schetfen, hubener und gemeinden gemeinlich zu Pheffingen, zu Ungxstein und zu Kaistat, die auch alle urigcverlich dasclbist stunden, fragen woltcn uf ir eide, was rechts ein grave von Lyningen, der Hartenberg innc hette, und die hcrschaft von lïocnburg mit einander betten an Pheffingen mit gerichte und allem dem, das darine und darzu gehöret? do hieschen die vorgenanten schultheiszen ein, genant Henne Ruszcn, die egenanten schcffen, hubenere und gemeinden gemeinlich der vorgenanten dorfere zu ime nemen und wisen uf ir eide der herren rechte, in der maszen der edel herre grafe Emiche obgenant gefraget hette. da sprach der vorgenant Henne Rusze von ir aller wegen zu dem schultheiszen, das sie lieszen das buche lesen, und hebet das buche also ane und stet do inne geschriben von worte zu worte in der maszen als hernoch çesehribcn stet: Disz sint die rechte die man deilet an dem gerichte zu Pheffingen einer gravcschaft von Lyningen, die Hartenberg die bürg innehat, und der herschaft von Hohinburg. §. 1. Zu dem ersten male deilet man dru ungeboden dinge, und sal das erste sin uf den dinstag nehst noch dem zwölften tag, das ander uf den dinstag nehst noch der osterwochen, das dritte uf den dinstag nehst noch sant Johans tag des deufers als er eborne wart, und diu afterdinge, noch iedem ungebodem inge eines, und die sollent suchen hubener und auch schefFca âne alle geverde. §. 2. Des hant die herren von Hohmburg das rechte, wil ein herre von Hohmburg den hubern zu essen geben, so mag er zwein hubern gebieten, die sollent gen uf ein feilen margk und sollent keufen drierlei koste als sie zu dem dage geboret, den sal ein schultheisz noch gen und sal ez bezalen mit barem gelte, wern dri wine feile, so sal man die koste nit dragen zu dem besten, adir (1. aber) auch nit zu dem ergsten ; hcischcnt aber die huber gemeinlich zu dem besten, so sal man sie dar dragen und sal sie bereiden. und so man gössen hat, so sal man uf ein huber als viel setzen

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1) östlich von Dürkheim, nach dem original. Bd. V.

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Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , RHEIN.

als uf den andern, des ist der amptman selbdritte ledig, wer es aber, das die hcrren hie wercn selbdritte und mit uns eszen, so solt der amptman mit uns gelten, und wercn die herren ledig, und von dem tage über vierzehen tage so sal ¡gliche huber sine spisephennig brengen ; dede er des nit, so were er die busze schuldig als man an dem tage wisetc. §. 3. Und welcher von den drin gemeinden zu Kaistat, zu Ungstein und zu Phiffingen zu den drin ungeboden dingen nit werc, der verbreche zu idem ungeboden dinge der graveschaft von Lyningen gein Hartenberg gehörig 5 S hlr iSpirer werunge, er enhette dan laube von derselben gravesenefte faude adir bewisete sine ehafte noit als recht were. §. 4. Item sol sten ein stock uf dem hot'e zu Phiffingen und ein dinghus, das daz gerichte drockcn ste. wurde ein unfertig mensche begriffen, aas solt man darin beslieszen, und solt der herren von Hohmburg amptman das mensche halten über nacht, vor den kosten sal er nemen sin oberste dragewad. ist ez ein tag das man von im ricchten sal, so sal man ine gebieten sieben scheffen und vierzehen hubern, der sollent me sin und nit minncr, die sollent aber das mensche wisen wie ez danne verdienet hat, und sal man danne von im richten in der herren gericht. so man dann von im gerichtet, lesset er gut in der herren gericht, das sollent die zwene herren tciln als glich als ein swins fusze. und wer es, das eins galgen noit tedc in dem gerichte zu Phiffingen, so sal die herschaft von Hohmburg die zwo sulen setzen, so sal die graveschaft von Lyningen gein Hartenberg gehörig das oberste holze an den galgen geben, darumb das dieselbe gravcschaft oberster herre an demselben gerichte zu Phiffingen ist. ist ez aber nit ein tag das man von im richten soi, so sal der herren amptman von Hohmburg der graveschaft von Lyningen gein Hartenberg gehörig amptman den menschen bevelen, das er ime den halte, bisz das man von im rechte, darvor sal er nemen gude bürgen, den menschen wider zu antwurten, als e r ine iine befolen hat. §. 5. Auch ist zolle und iche in dem gerichte der vorgenanten graveschaft von Lyningen allein, und ist auch oberster herre über alles das, daz libe und gute geruren mag hie in der herren gerichte von Hohmburg. dieselbe graveschaft soi auch geben alle iche in der herren gerichte von Hohenburg, una wer ungeichte masze gebe, der were der vorgenanten graveschaft verfallen, als danne das gerichte wisetc. §. 6. Item ist bisz here uf uns komen, was l ü d e komen über die Masenstcige in der herren gcrichte und seszhaft werdent, die sint der vorgenanten graveschaft gein Hartenberg gehörig, und wolten dieselben wider hienweck ziehen, die solte man lassen faren âne alle hindernisz. gehielte einer an der Masensteige, queme dan ein grave von Lyningen, der Hartenberg inne hettc, dar riden ungeverlich, so solte er dem anhelfen, auch was lüde die herrn von Hohenburg angehorent, koment die ine der herren gerichte, so sint sie hie

KALSTADT. UNGSTEIN. PFEFFINGEN.

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ir als wole als dort, koment auch ander lüde her in der herren gerichte, wo sie her koment, so sie jar und tag gesitzent, so rüget man sie zu sehs wochen usz. hant sie dan nit nochfolgende h e r r e n , so sollent sie der vorgenanten graveschaft gein Hartenberg hohe und nider sitzen als andere ire arme lutc. §. 7. Item, das die vorgenant graveschaft gein Hartenberg gehörig das recht in dem gerichte (hat), in ledern dorf, zu Kalstad und zu Ungstein, zu suchen zwene adir dri, adir -wie viel er in dem gerichte wil, harnesch zu setzen uf die armen lüde, iderman noch siner vermöge; u n d sollent die von Scbonawe und der probst von Lutern follen harnesche hau, und sal man ine allen geben ein gerume ziel, bisz das sie das ufbringen mogent. und so man das harnasch zeigen sal, daz sal sin uf der her ger. und welcher sin harnasch nit hette zu der zit so man das zeigen sal, der hette der vorgenanten gravesqhaft'gein Hartenberg 5 & hlr Spirer werunge verbrochen. §. 8. Auch ist das rechte, so die von Dorcnkeim uszziehent mit ircr banher, enbiedent sie uns das, so sollen wir mit ine ziehen under ircr banher, lieb und leit mit ine zu liden. ziehent sie oben usz, so sollent sie unser beiden uf dem Heidefelde, ziehent sie niden usz, so sollent sie unser beiden under dem beime zu Hergszheim. und sollent die von Schonauwe und der probst von Lutern zwene karche machen adir einen wagen und sollent uns füren wes uns noit ist. §. 9. Item, geschieht eirn zu' Kalstad ein uberlast, der er nit mag vergessen, der mag ez klagen eimamptman vonMontfurd, das er im des ein richter si. und richtet er ime das nit, so mag er ez clagen eim amptman von H o h e n b u r g ; richtete er im das auch nit, so sal er das clagen dem obersten herren, das ist die vorgenant graveschaft, im daz zu richten. §. 10. U n d gewönne einer phande von eime zu Kalstad, und ist die dore zu, do das phant inne ist, so sal der amptman von Hohenburg den amptman von Monfort heiszen das dore uf dun, und sal derselbe hie usz hüben, und sal der amptman von Hohenburg den luden phande geben, die sie erwonnen hant. §. 11. Item, umb die deinen frevel die zu Kalstad gescheut, die sint ein dritteil der von Monfort. und liesz der amptman von Hohenburg dovön, so solt der amptman von Monfort auch dovon lassen, und die groszen frevel gehorent gein Hartenberg allein, als dovor underscheidcn ist. §. 12. Item, geschieht eim zu Ungstein ein uberlast, des er nit geliden mag, dan sal er clagen eim amptman von H o h e n b u r g ; und richtet er im das nit, sä mag er ez clagen dem obersten amptman von Hartenberg vorgenant. §. 13. Item, wolt ein apt von Wiszenburg an das gerichte zu Phiffingen, so mag er sin gezelte an der steinen benken ufslahen und sal selbe dritte zu fusze gen an das gerichte. §. 14. Item ist das rechte, das der thurn zu Phiffingen sol einer bone hoher sin, und sol zu eime ungeboden dinge zwene huber und ein scheffen do oben sin, die sollent sehen zuschon Hanhem and Aldrippe. schent sie ein schiffe zu gründe

612 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . gen, das sol halp landwiae beiden h e r r e n herwider geben. §. 15. A u c h so man r ü g e t die grosze frevel der graveschaft gein H a r t e n b e r g gehörig, so sint sie ein dritteil des gerichts. §. 16. Item ist ez der mulen rechte, das die lüde in diesem kirchspiel sollent malen in der mulen zu Phiffingen. und sal der muller in der mulen han sieben esel und sieben sccke u n d sal den l u d e n ir körne holen in drin miln weges. dovon sal er n e m e n von eim maltcr ein sehster k o r n e s ; holet er ez aber in Steden adir in b ü r g e n , so sal er n e m e n von eim maltcr ein fierling. gibet man dem armen manne zu essen, man sal dem mullcr auch geben, so aber der arme man her heime körnet, benachtet er in der mulen, so sal ime der muller zu essen g e b e n als glich er ez dannc hat. verdrinket der muller einen p h e n n i g , der arm man m a g auch einen verdrinken. §. 17. W e r es, das ein fromder malcr uf der mulen were, und queme siner malegeste einer u n d wolt auch malen, u n d were des fromden malers k ö r n e über den rennelstap, er solt das körne abcscheppcn u n d solt sim maier uf schuden. §. 18. E r sol auch den armen l u d e n recht dun. beduchte aber ein armen man, das er im nit recht hette getan, so mocht er sin mele messen mit des gerichts gezugen, u n d gesche im zu kurze, so mochte im der arm man behalten des mullers sccke adir sin esel, bisz das im g n u g gesche. §. 19. Auch zu u n g e b o d e n dingen so sollent zweno h u b e r und ein scheffen besehen die mule, obe sie recht ste. stet sie nit recht, so ist der muller die busze schuldig, als danne das gericht wiset. §. 20. Item sal der mullcr zu allen ungeboden dingen sin masze eigen an dem gerichte, ob sie g e r e c h t sint, u n d weren sie danne nit gercchtc, so -were der muller die busze schuldig, als danne das gerichte wisetc. §. 21. A u c h sal der mullcr alle ungeboden dinge geben ein vierteil wines. §. 22. U n d cnwolte der muller eim sin körne nit holen, so mochte derselbe malen wo er wolte. wolt a b e r einer von mutwillen nit in der mulen malen, begriffe ine dan der muller mit dem mele adir mit dem körne, so mocht er sinen multcr dovon nemen und nit me. §. 23. U n d wer es, das it m e noit w e r e adir gedacht wurde, das an demselben gerichte zum rechten zu sprechen w e r e zu den ungeboten dingen, das solt darumb nit abcstalt sin adir nimant darumb gesmitzet sin in dhcinc wise, darumb das ez vergessens halp hie nit geschriben were. D o im das buche mit allen artikeln, wie dovor geschriben stet, gelesen wart, do sprach der vorgenant edel h e r r e g r a v e Emicho aber zu den scnultheiszen, das sie die vorgenanten scheffen, hubere und gemeinden gemeinlich f r a g e n wolten uf ir eide, was do in dem buche gelesen were, obe das von alter h e r gewiset und uf sie also komen were, und ob sie das noch auch also wiseten, und auch ob die graveschaft von Lyningen, die H a r t e n b e r g inne hette, und die herschaft von H o h e n b u r g zu Phiffingen mit den gerichten u n d allem andern, das darine und dorzu g e h ö r i g were, mit enander in gemeinschefto bi en-

K A L S T A D T . UNGSTEIN. RAMSEN.

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ander gesessen weren, und ob sie ez vor ein gemeinschaft betten und hilten? do hieszen die egenanten schultheiszen den yorgenanten Henne Ruszcn, das er uszginge und zu ime neme scheinen, hubere und die gemeinden gemeinlich, und sagten tind wiseten uf ir eide, als der Torgenant edel herre grave Emich do gefraget bette, also gingen sie alle usz und teiieten sich von einander, und gingen scheffen und hubere an ein ende und, was von der gemeinden was, auch sunder an ein ende, und do sie sich undersprachcn, do gingen sie do alle wider bi einander und undersprachen sich do sementlich und komen do alle mit einander vor die schultheiszen, und sprach der vorgenant Henne Ruszc: „schultheiszen, als ir mich hant heiszen uszgcn, do begern ich eins, der do min und unser aller Worte duhc." das wart im gegonnet. do begert er eins genant Peter Käsen, der sprach: „schultheiszen, als do unser genediger herre grave Emicho gefragot hat, do sin wir alle gemeinlich, scheffen, hubere und gemeinden, gemeinlich mit einander ubereinkomen, und sagen und sprechen wir scheffen und hubere mit eim monde zu rechten uf unser eide, das die gravcschaft von Lyningen, die Hartenberg innehat, und die herschaft von Hohmburg von alter her und als lange, das niman verdenken kan, an Pheffingen mit gerichten und an allem deme, das darinne und darzu gehörig ist, in einer rechten g e meinschaft ungeteilt bi einander gesessen sint und nochsitzent; und halten esz auch vor ein rechte gemeinschaft und enwissen nit anders, als man das in dem buche an fieln enden gelesen und wole Verstandes hat. und auch alles, das in dem buch hie gelesen ist, das hant alle unser altern und vorfarn, scheffen, hubere und gemeinden, lenger dan imant verdenken kan gewiaet und uf uns bracht, und wir han das biz hero auch gowiset und wisen ez noch, doch sagen wir das auch darzu, wer es, das it me noit were adir gedacht wurde, das an der herren gerichte zum rechten zu sprechen were, das solt uns nit schaden, und solt man das auch in das buche schriben." do sprach do ein ander, genant Henne Czulle, von der gemeinden wegen gemeinlich: „alles das, daz die scheffcn und hubere do gesaget, gesprochen und gewiset hant, das sagen und sprechen wir auch uf unser eide und bliben dobi". R A M S E N . ') I. 1390. In gottes namen amen, kunt si allen den die disze offen instrument ummer ansehent oder horent lesen, das in dem j a r e do man zalte nach Cristi geburt 1390 jare, of den 27. dag des mondes den man nennet zu latin Januarius, umb nonezit oder dobi zu Ramszen Wormszer Bistums of des closters fron1) am Elsbach, zwisohen Granstedt and Winnweiler.

614 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . hofe in der schuweren doselbs, do in die hernachgeschriben schultisz und scheffen of die zit jargedinge h ü t e n , . . . . saszett zu gerichte dio erbern Reyman Snyder der schultisz, Cuntze Jluzsche etc., alle scheffen des gerichtes zu Ramszen vorgenant, und sprachen und wisztcn of den eid des waldes friheit und recht of dem Stampe mit sitzenden schultiszen und mit behextem gerichte, und verdingten sich desz jare und dag, als des gerichtes rechte und gewonheit ist doselbs, in aller der maszen als hernach geschriben stet. §. 1. Zu dem ersten hat das gerichte gewiset of den eit, das der liebe ritter sant Jorge, der ein heiig man ist, obirst gerichtsherre of dem Stamp über wasscr und weide, und darnach, -wer ein herre zu Stauff ist, ein oberster fautherrc und ein huter des Stampcs über waaser und weide, und darumb, das sanet J o r g e ein heiig man ist. und was die stsele nit bezwingen mag, das sollent sie mit dem swerte strafen und alle gerechtikeit ofrechts halten. §. 2. Auch hat das gerichte gewiszte, das disze nachgeschriben dorfer, mit namen Grinstat, Mcrtenszheim, Aszelnhcim, Almszhem, Mulhem, Oberkem, Colgenstein, Hedeszhem und Obersultzen, recht hant of dem Stamp holz zu hawen, als das gericht wiset und als hernach geschriben stet, wer do in den vorgeschriben dorfern sitzet, edel oder unedel, und toene hat, das er of allerheilgen dag ein halben wagen mag bekeren of siner misten, der ist schuldig sin holzhaberen zu geben, ie von eim wagen anderhalb maldcr und von eim karne mit eim pferde dri firnzeln. §. 3. Item die von Sultzen und Merteszheim sollent geben vollen habern, die andern sieben dorfer geben gesehgten habern. §. 4. Item der hof zu Sultzen Luteronger hof der sali geben zwei maider volles haberns, zwei huner und vier heller werunge. §. 5. Item, wer in demselben dorf mene hat, der gibt von dem wagen ein malter vollen habern, ein hune und dri heller. §. 6. Item ein karne dri firnzel habern. §. 7. Item die von Ysenberg hant recht of dem Stamp als die andern nune dorfer holz zu hauwen. §. 8. Umb das aber der walte brendet oder einige ungenade da offenstünde, so sollent sie uszziehen mit der einunge und ludenen glockcn und sollent den walt helfen leschen und weren, und sollent es forter einem schultiszen gein Grinstat verbotschaffen, und der schultisz forter denvorgenanten nune dorfern, das sie auch komen und helfen leschen, und sollent ire koste mit ine bringen, aber (d.i. ob) sie die nacht bezeege, das sie nit mangel lieden, dan ine niemant schuldig ist kost zu geben. §. 9. Item die von Wattenheim hant recht of dem Stamp buweide, mit irem flehe da oben zu weiden und anders nit, und sollent davon eim forster helfen die einunge bezwingen als dick es noit ist, wo der forster ire nit bedauwen mochte. §. 10. Item, wer zu Wattenheim sitzt und'ohsen mene hat, der ist schuldig den holzhabern als die andern nune dorfer. und wer pferde da hat, gibt nust davon, und hant kein recht zu dem holz of dem Stamp mit pferden

RAMSEN.

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oder mit ohsen. §. 11. Item die von Ramszen und Kludenbach hant recht of dem Stamp, das sie mögen da oben hauwen buholze und ander holze, wie ine das fugte zu iren notdurft, und mögen das beflecken of dem Stamp, und mögen das lassen liegen jare und dag, und sal ine das niemant weren oder nemen. und of das ander jare so sollent sie es umbkeren of die ander site, of das es nit fule. mag er nit fure han, blibet es ligen. das dritte jare so mag es nemen wer do recht of dem Stamp hat in die waltmarke und da in sitzet. §. 12. Item so hant die von Alsenborn recht, mit ircm fiehe zu weiden of dem Stamp, als das gericht zu Ramszen wol wisen sali. §. 13. Item das gericht hat gewiszte of den eit, das dise vorgeschriben nune dorfer sollent das holze nit beschiden of dem walde oder beflicken, als breide ein pfenig bedecken mag. und als dicke sie das beflicken, so sint sie die busze schuldig der gemeinden zu Ramszen, mit namen 30 ß. §. 14. Item so sollent sie das holze nit hoeger abhauwen, dan das vorest an eim wagen ist. wo sie es hoger abhauwen, so sint sie die einunge schuldig. §. 15. Item so sollent sie es nit uszgraben oder den stamme bedecken, als dicke das gesche, so hant sie übe und gut verbrochen und stent in der herren gnaden zu Stauff, und der gemeinden ir einunge, wan sie das holze stelen wolten. §. 16. Item, hauwet ir einer abe ein bäume und füret da3 oberst deil hinweg und leszt das under deil ligen, so ist er die einunge schuldig. §. 17. Item, als manchen ast als einer von eim bäume abhauwet, kommet der forster und findt ¡glichen ast gebessert mit 2 hlr, sali er ine lassen faren. hauwet er den vogelgesangk abe, so ist er die einunge schuldig und hat kein recht zu dem liegenden holze. §. 18. Item, hauwet er als viele, das er es nit als ledt, so ist er die einunge schuldig. §. 19. Item, als dicke ein gesworen forster phant geweret wirde of dem walde, wer das det, der wer sanet Jorgen und den hern zu Stauff den hohsten frevel schuldig und der gemeinden die einunge. §. 20. Item, mogent sie das holz hauwen eins fusz hoch von der erden ön geverde, und sollent es nit miszkeren das hinderteile vor. als dicke das gesche, so sint sie schuldig die einunge. §. 21. Item sal niemant kein kolen burnen of dem Stamp, uszgcnomen die hern zu Stauf, ob sie ir bedorften zu irem gcschutze of dem hufe, und ein schultisz zu Ramszen mag sehs wochen vor wihenachten und sehs wochen darnach koln burnen, mit namen wintfellig holz und aftersiege. 22. Item, wer in den egenanten nune dorfer(n) sitzet und nit mene hat, der hat kein recht of dem Stamp. §. 23. Item sollent dieselben dorfer kein holz verkeufen in ander dorfer oder gerichte. und wer das det, der ist die einunge schuldig den von Ramszen. §. 24. Item wirt der holzhabern sanet J o r g e n glich halb und den hern zu Stauff ein virteil und eim hern zu Lyningen ein vierteil, darumb wirt eim hern zu Lyningen ein virteil an dem holzhabern, das er die strasze sali helfen schirmen of dem Schorleberge,

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ZWISCHEN QUEICH, LAUTER, NAHE, RHEIN.

und als wit die friheit ist, vor unfertigen luden, und sal das lantgericht helfen besitzen und beschirmen of dem Stamp an den stulen, als dick es not gesche. und ein her zu Lyningen änderst kein recht me of dem Stamp hat. §. 25. Item alle nutze und yelle, die do werden of dem Stamp, es si an felligen hauwer oder an andern Sachen, die sint sanet Jorgen glich halb und das ander halb deil der herschaft zu Stauf!. §. 26. Item, wer den holzhabern von der hcrschaft wegen zu Lyningen hat, der sal sehs wochen vor wihenachten und Behs wocheu darnach ein gesworen forster of dem Stamp han und sal über jare in den nune dorfern warten, das niemans kein holz uszer den gerichten verkeuf. §. 27. Item, wer es das iemant die einunge verbrochen hett of dem Stamp, und w e r dem forster empfaren, der forster sal und mag im nachfolgen in die egenanten nuno d o r f e r ; und begrifet er dan das hinderst deil des wages uszwenig sins dores und das vordorteil dar in, er sal ine heiszen stille halten und im die einungo geben, hilt er still und gibt die einungo, so ist er nust me schuldig, füret er aber vor sich, so ist er sanet J o r g e n und den hern zu Stauf den hohston frevel schuldig und der gemeinden zu Ramszen die einunge. §. 28. Item so hat der walt die friheit, were iemant do oben frevelich angriffe mit gewalt, der het libe und gut verbrochen, und wer es, das imant dem andern schuldig were, der mag in da oben halten mit eim gesworen forster sanet J o r g e n und der hern zu Stauff, und anders mit niemant. der mag und sal im desz rechten helfen. und wer dar über einen angriff oder hant anlegte, ir weren wenig oder viele, die hetten libe und gut an der herren gnade verbrochen, und welcher her einen oder me begrif, die dise friheit gebrochen hetten of dem Stamp, oder ein unfertige man were, von dem sollcnt die hern zu Stauff und die hern zu Lyningen und die von Alsentzborn rechten, nachdem als er verdient und verwacht hat, of dem Stamp of den stulen, und sal ine sant J o r g e n amptman über nacht halten, und sal ine des morges der herren amptluden zu Stauff zwerchs über den w e g antworten, und sal darumb das oberst kleit sanet J o r g e n s i n . ' ) §. 29. Item, wer es das iemant, der den lib verwachet het, begriffen wurde in dem gcricht zu Ramszen, den sollent die von Alsentzborn verdeilen. und wurde iemant zu Alsentzborn begriffen, den sollent die von Ramszen verdeilen, und sollent dan beider herren amptlude von im richten, als er dan verdient hat, of dem Stamp an den stulen. §. 30. Item so hat niemant me zu erleubcn oder zu verbieden of dem Stamp, dann sanet J o r g e und die hern zu Stauff; und was sanet J o r g e gebudt und verbudt, das sal die herschaft zu Stauff lassen gesehen. §. 31. Diese vorgesehriben friheit get ane an dem stein der do stet oben an dem hof zu Gladenbach bi dem massolderbaum, 1) vgl. das folgende weisthum §. 5.

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und get die Bockenbach usz bisz of den stein der do stet of dem Hertingszhuser wege, bisz an die Schorlcbergcr strasz uszen, und get do wider usz bisz an den Kaltenberg, und get von dem Kaltenbcrge herin bisz an den stein der do stet zu Alsentzborn of der beiden, und get von demselben stein ane bisz in Billinges wag her, bisz über den weg der do get über das weher, und von Billinges wag bisz an Hymszbecher berg her in bisz an das Bcnnychcn, den muleweg her in bisz wider an den stein zu Gladenbach. §. 32. Item das gericht zu Ramszen hat auch gewiszte of den eit, wer do frcvelich ging oder riede in die rinkmuren oder inwendig sanet Jorgen porten of des closters friheit, und ungefuge da oben dedc, wer der were, der hett libe und gut verbrochen an der licrrcn gnade zu Stauff. Disze gerechtikeit und friheit als hie vorgeschriben stet, die hat man von dem lieben heiigen dem rittcr sanet Jorgen, und hat niemant kein recht nie- zu dem Stamp, dan als hie vorgeschribcn- stet, und wem es sanet J o r g e erleubte und die herschaft zu Stauff. item so sint noch viele friheit und recht des Stamps die dem gcrichto itzunt nit kuntlich sint; und aber sie die hernach wisten, so wolten sie darumb an irem eide und eren nit gesmitzet sin und wolten dem danken, der sie des rechten underwiset het. II. Disz ist daz wisturn, daz der scheffen und der hoiber zu Ramsen mit dem eide wisen ist uf doirstag nach dem zwölften und uf doirstag naich sant Remestng, der herrn rocht und wailtreicht. §. 1. Item wiszen wir zu dem ersten den ritter s. Jorgen vor ein obersten gcrichtsherrn über wasser und weide, und forter die hcrrschaft zu Stauff ein oberfautherren. von deszwegen, daz der ritter s. J o r g e geistlich ist, darumb sol die herrschaft zu Stauff riechten über hals und halsbein und alle gerechtigkeit helfen handhaben. §. 2. Item wiszen wir den höchsten frevel 9 unze hlr, die hant unser gn. herschaft gesatzt uf 3 8> hlr und ein helbelingk. §. 8. Item wiszen wir den kleinen frevel, .das sind drucken streich, 9 ß hlr. §. 4. Item wiszen wir, das ein cruz sten soll bi dem Reckwersz huse, und was dan gefeit von den obgenanten freveln oben an demselbige cruz, das ist zwei theil s. Jörgen und ein theil der herschaft zu Stauff; und was aber gefeit unden an dem cruz, des sint zwei theil der herschaft zu Stauff und ein theil s. Jörgen. §. 5. Item wiszen wir, das ein stock sten sol in dem rithoife,uf das, oder (d.i. ob) ein ungerechter man hier begriffen wirde, das man möcht den darin behalten, und ist derselbigc man die erste nacht des ritters sant Jorgen efangen, und des morgens soll nemen ein schulthes beider errn alhie (so) vcl lüde er darzu bedarf, und sol denselben man antworten zwersz über den w e g k ; da sol dan sin ein

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hcrschaft zu Stauff und sol den man entphaen und ime thun dan darnoch er recht hat. und davon, das d e r schulthea d a n denselben man also geantwort halt, so soll das oberst kleit sin sin *). §. 6. Item wiszen wir, das wir in der lierschaft mielen zu Stauff malen sollen, und soll der miiller malen ein malter umb ein seszlingk. -wer es aber, das derselbe mullcr dem a r m e n das k o r n holen must, ein malter oder mehr ungover, so soll der muller nemen von einem malter ein v i r l i n g k ; und soll der muller auch sein eigen seck hain, und wan der muller dem armen sin mel heimbringk, so soll man ime seinen sack leren, uf das er einem andern auch gefassen möge, •wer oder (d. i. aber) niman daheim, so soll der miiller umb sich sien. fient er dan kein bude(l), so soll er ein flecken in der Stuben keren, das er das mel daruf schude. §. 7. Item wiszen wir, das die herschaft zu Stauff ein banbackhus hie han soll, da sien wir in g e d r u n g e n zu backen, und soll der becker all m u h e n han die wir dorfen, und uns die leihen, und soll auch sein dcckduch hain. und w a n der arme seinen deik bereit u n d zit wird, so soll der becker inen holen, und soll der arme vor dem deik hien g e h e n und der, bcckcr hernach, u n d wan das brot gebacken wird, so soll der becker es dem a r m e n w i e d e r heim fueren, so soll d e r arme ungefcrlich in die mult greifen und dem becker sinen lohn geben, von 30 broden ein brot, von 31 broden ein brot, von 32 broden ein brot, von 33 broden zwei brot. §. 8. Item wiszen wir, das ein ieder wirt sein kanten soll jar(s) zwier an das gericht dragen und lassen besehen, uf das iederman gerecht geschehe, auch soll derselb wirte hain an dem hunschen win und an dem roten win an einer masz ein heller und an dem frünschen win an einer masz ein pfennig. §. 9. Des walts recht wiszen wir uf doirstag nach sant Remesztag. §. 10. I t e m wiszen w i r uf dem Raiseberg und uf dem Cammerholz den fünften bäum d e r herschaft zu Stauff. und w e r es sach, das ein armer mann zu Ramsen buwen wolt, so sol (er) das closter und die h e r r e n bitten, ob er holz uf dem obgenanten walt finde das ime gut wer zu buwen. und herlaubt man ime iesz dan nit, so mache (1. mag) er iesz dannoicht hauwen, und hat daran nit gefrevelt und ist anch nttst darumb zu thun. und forter hant die armen kein recht uf dem walte, dan wasz d e r haisze zu dritt (zertritt?) und die k r ä h e zu nest fort, es w e r dan sach, das der und ander weide eckern gewunden und man sie verboten h e t t e , und wan dan des closters und der h e r r e n süwe ein tage vorher gangen sint, so sollen dan unser süwe auch hernach gehen, und mit dem cichelnläszen wiszen wir iesz auch also. Das weiatum von dem pfortener. §. 11. I t e m wiszen wir, w e r esz sach, dasz unser gn. herschaft feindschaft hette, so soll 1) der schuldige wird also herausgegeben, wie er mit dem giirtel umfangen ist. vgl. aeita 598 aam. 1, Seite 616 §. 28 und 621 §. 5.

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das closter ein geschwornen portener hain, der die herrn anhöre, der soll ausz und in lassen arme und reiche, iederman zu seinen besten forderlichen, lind wer es sach, das ein mensch versiimpt wurde durch den obgenanten portner, so soll das closter demselben sinen schaden keren bei haarklein, und forter mehr hant die lüde nit weider recht in dem closter, dan von dem schwipbogen mit (d. i. bis) in sant Niclaus kor. und mochten dan die armen da behalten leib und gut, das sollen sie tbun; wer es aber sach, das sie gewelget wurden, so soll man sie durch die kirch zu sant Johann und den cruzgang hinden usz lassen mit an den Rayszberg, dan behelf sich ieder man so er best magk. §. 12. Item wiszen wir, oder (d. i. ob) ein landzugk hie vor zuge, so sollent die lüde im dorfe ihr fiege uf das closter schlagen, und möchten sie dan nit da oben verüben, so soll man sie zu der Leuberpforten usz lassen hinder der mauern ab« an den Rayszberg, und die müer hin vor soll auch ein drieft gehn zu der flaicht. Das Langeschyt und der Schioirboisz. §. 13. Item wiszen wir, wer es sach, dasz desz closters pluk an dem Langeschitt zackern füre, und ein armer mann von Ramsen quem mit siner hauwen und begert daselbst zwen morgen zu eim erbe und drei wehrungsheller, soll des closters pluk weichen und den armen man zulassen. §. 14. Item wiszen wir, wan ein man zu Ramsen in dem Schwirboisz roden wolt, so soll er mit dem closter reden, möcht er dann nit mit dem closter uberkommen, so mage er dannocht in dem walt roiden und dem closter das siebent seil foll davon geben, das hant die alten uf uns bracht, so wiszen (wir) iesz forter vor ein recht. §. 15. Item, wie iesz mit dem Schwirboisz nü stc, wisen wir nit ein ganz eigenschaift, dabi laiszen wir iesz zu dieser zit. Das weisturn, zw sant Jorgen daig wege und Stege. §. 16. Item wiszen wer (1. wir), daz die Myelwiese soll behecht sin und auch die Bangartswiesze, gelich dem krutgarten. wer iesz odder saich, daz die nit also behecht weren, ging dan ein armen ein fieg darin, kern dan ein bruder odder iemant von des closters wegen, so soll er daz fiege gutlich dair usz driben. wer iesz odder saich, daz sie daz fieg doruber schedigten, so sollen sie iesz dem armen kern bi hair klein, wer-n odder die vorgenanten wieszen behecht, fünden sie dan das viehe darin, so moichten sie iens mit dem understen kiebellen an ein stecken henken, damit hetten sie nit gefrevelt. §. 17. Item wiszen wir die landstraisz an der steinebrucken iü dem dorf an bisz an die Steinbruck und an den mönchacker, die soll ufrichtig halten das closter und wer daran stoszen hat, und unden ausz bit an das seelgeraid auch in vorgeschriebener maszen. §. 18. Item wiszen wir auch, das die Hartwiesze zu s. Margreden dag soll gemait und ledig sin. were, das iemant von Ramsen mit sim viege fure daruf, das sol man ime nit weren, und ist auch niemant darumb zu thun. §. 19. Item

620 Z W I S C H E N Q Ü E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . wiszen -wir, das das closter die bach soll fegen von der steinb r u c k e n an bit an dio miele zweimal in dem jore und oben aus einmal. §. 20. Item wiszen wir auch ein drift, das L a n g e n s c h y t for bit zu der schafbrucken über, und auch über die Bockenbach, in welch ende d e r h i r t faren wil. §. 21. Item •wiszen wir ein drift den Rosenthaler w e g e uszen bit an den L e y s t b e r g und zu der hoifstat über bit an den Z y m e r b e r g . §. 22. Item wiszen wir auch ein drift bi dem seelgerado über bit uf die Hayrtwiesze zu erer zit. §. 3 0 ' ) . Item wiszen wir auch, wan man j a r g e d i n g zu Ramsen h e l t , so soll das kloster dem gericht alle mail 7 p h e n w e r t broits geben. §. 31. I t e m wiszen wir alle einigung in der g e m a r k e n der gemein, und dem sinen schaiden gekairt dem er geschehen ist, in weiden und felde und auch in wieszen, wo das gesche. §. 32. Item wiszen wir, das ein einig u n g in des closters eigen weiden ist 30 ß h l r und dem forster 5 ß hlr, oder eim man zu Ramsen ist ein einigung 7 hlr und dem closter sinen schaiden gekairt, und die einüg 30 ß ist der gemein zu Ramsen, das haint die alten uf uns broicht, so wisze wir iesz forter vor ein recht. §. 33. I t e m hant dio alten uf uns broicht, das setz und w e h r u n g und ein ufgab vor gericht, erbschaft zu schriben in das buch, die zweit klaige, w a n man eim gebut zu gericht und nit gehorsam wirt, koist ein fertdeil wins. §. 34. I t e m das geriecht, die gemein einigung woirden und gemacht, das forter m e einer, der da zu bede gipt ein gulten, der soll ein goltgulten geben, und w e r ein halben gulten oder ein p e t heller zu beden git, d e r soll dem schultheiszen b r i n g e n ein goiltgulten, so soll d e r schulthcsz demselben nach ainzcl heruszgeben so fiel im gehört I I I . 1555. Nach ufgerichtem v e r t r a g anno 55 ist obgemelt weiathupib zu Ramsen nachvolgender gestalt g e e n d e r t worden. A l s wir Philips, J o h a n n und Adolf, g r a v e n -zu Nassawe, W e i l b n r g und zu S a r p r u c k e n , g e p r u d e r und gevettere, ein g u t e zeit etlicher des dorfs Ramse ober und gereebtigkeit halben g e g e n den bischofen von W o r m s als Inhabern des closters zu Ramse in nachpaurlicher i r r u n g gestanden, die nachmals im j ä r e 1555 auf corporis Christi zu Ramse und Stauff durch gutliche underhandlung dermaszen endscheiden und vertragen, das das dorf Rambse sambt aller seiner in» n d zugehörung, uns den graven zu Nassau als Inhabern d e r herschaft Stauff mit aller hohen und nidern ober u n d gerech1) die §§. 23—29 enthalten angaben über verschiedene gemeindewege, deren breite bald BO bestimmt wird, dasz „zwei mit einer mißtbem voll mestB'1 dort gehen können, bald so, dasz „ein mensch mit zweien eimern vol wassere" oder „ein frawe mit einer wainen uf ihrem hanpt dragen moige darin."

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tigkeit zugemittelt, laut darüber ufgerichten und bewilligten Vertrags, so haben wir demnach das alt weiszthumb disz Orts wie volgt endern und das gericht von newem beseezen lassen, und wollen und gebieten hiemit, das es h i n f u r o u n d ein ieden jars auf donnerstags nach dem zwölften und donnerstag nach sant Remigius -tag dergestalt eröffnet und der gemein verkündet und gewiesen werde. Das ist das weistumb das der scheffen und der h u b e r zu Ramsen mit dem aide weisen ist uf dorstag nach dem zwölften und uf dorstag nach sanet Rcmcstag, der h e r r n recht u n d waltrecht. §. 1. I t e m weisen wir zu dem ersten unser gn. h e r r n die graven zu Nassau als inhaber der hcrrscliaft Stauff vor die ober- und gcrichtsherrn, also das sie im dorf Ramse und seiner z u g e h ö r u n g zu gepicten (und) verpieten (haben), bed, Schätzung, ungelt, atzung, Steuer, frevel und busz einn e m e n und aufheben, sich auch der frondiensten wie von alters g c p r a u c h e n und alles was der hohen und nidern oberkeit a n h e n g i g verrichten, schalten, walten, thun und lassen m ö g e n ires gefallens, sonder unser und menniglichs Verhind e r u n g und eintrag. §. 2. Item weisen wir den höchsten frevel 9 unz heller, die hand unsere gn. herrschaft gesetzt uf 3 iE hlr und ainen helbelingk. §. 3. I t e m weisen wir den kleinen frevel, das seind trucken straich, 9 ß hlr. §. 4. I t e m weisen wir, das ein creuz stehen soll bei Rcckerers hause, und was dan oben oder unden an dem creuz von den obgenanten freveln gefallen, das soll unsern gn. h. als inhabern der herrschaft allein geraicht werden, sein und pleiben . . . §. 5. Item weisen wir, das unsere gn. h. zu Nassau über hals und halsbcin zu richten haben, und deszwegen ein stock stehen soll in dem rihethof, uf das, wo ein u n g e r e c h t e r man hie begriffen wirde, das man denen möcht darinnen behalten, da sollen dan unsere gn. h. demselbigen ubelthätigen man thon lassen darnach er recht bat, und davon, das der schultheisz denselben mann hat betreten lassen, sol das oberst kleid sein sein 1 ). §. 6. Item weiszen wir, das wir in der herrschaft miel zu Stauff mahlen sollen, und sol der mullcr mahlen ein malter umb ein seszlingk; w e r es aber, das derselb muller dem armen das korn holen miist, ein malter o d e r m e h r ungefehr, so soll der mullcr nemen von eim malter ein virling, und sol der muller auch sein eigen sacke haben, und wan der muller dem a r m e n sein mehl heim b r i n g t etc 2 ). EISENBERG.») 1656. Diesz ist das weiszthnmb in sanet G e o r g e n hof zu Eyszenberg, dasz der hübner da weiszet, ist mit dem eide uf mitt1) Tgl. 8. 618. 2) weiter wie in dem vorigen weistlmm. 3) zwischen Grünstadt und Barnsen, am Eisbach.

622 ZWISCHEN QUEICH, LAUTER, NAHE, RHEIN. •wochen nach Martini tage etc. §. 1. Erstlich wciszen wir den heiligen ritter sanet Georgen in dieszem hubhof vor einen gerichtshern. dasz haben die alten uf uns bracht, so weiszen wir e3 förter vor ein recht. §. 2. Item weiszen wir, dasz ein hofman, der uf dieszem hof sitzet, soll machen ein feuwer ohne rauch uf dem vorgenanten Jörgen tagk dem hübner zu guet. darvor solle er haben ein wagen voll holz uf dem Ronsberg, dasz haben die alten uf uns bracht etc. §. 3. Item w. w. die nachbauren zu Eyszenberg uf den Stumpf, holz da oben zu holen nach aller ir notturft. darumb, wann der wald brent, so solle der schultheisz zu Rambszen dasz entbieten dem schulthciszen zu Eyszenberg, so sollen sie von stund an auszziehen und den wald understen zu leschen, und sollen auch solches dem schultheisz zu Grünstatt entbieten, darumb geben sie kein holzhabern. dasz haben die alten etc. §. 4. Item w. w., wann die von Eyszenberg fahren uf den Stumpf, so mögen die von Dicffenthal ihnen nachfahren; und wo die von E. bleiben halten, sollen die von Dicffenthal ihnen [vorgespannen] vorspannen und auszhelfen. dasz haben die alten etc. §. 5. Item w. w. die von E. mit ihren seuwen uf den Stumpf in die eckern zu fahren mit sonnenschein uf und abe. dasz haben die alten etc. §. 6. item w. w., ob ein hübner des hubhofs alszo losz ynd nit erscheine uf dem Jörgentag, es benehmbs ihme dem (1. den) herrn- oder leibsnot, der ist dem,hübner verfallen 5 ß hlr 1 & Wormbszer wehrung. dasz haben die alten etc. §. 7. Item w. w., dasz ein Ordnung dieszes hubhofs ist dritthalb viertel weins und 2'/s schönbrod. davon ist ein halb viertel des schultheiszen und ein viertel weins der schöpfen, das ander theil des hübners, dasz han die alten etc. §. 8. Item w. w., wann ein schultheisz dieszes hubhofs abgienge von tots wegen, so solle der gerichtsherr ein andern suchen dieszes hubhofs under den nübnern mit des hübners rat, wissen und willen, dasz haben die alten ctc. GROSZ BOCKENHEIM.') 1300. Diesz ist die weiszung, die dasz gericht und die gemeind zu Groszbockenheim weiszet in dem hoheding. §. 1. Zum prsten, dasz unsere herrn von Otterburg ir gericht zu Groszbockenheim sollen besetzen mit iren eignen und andern leuten, wo sie die in demselben ihrem gericht oder anderstwo haben mögen j und wan sie die nit gezwingen mögen, sollen sie unser gnediger herr graf Emich oder seine erben zwingen, hierumb weiset man seine gnaden und seine erben für oberste fautherrn. §. 2. Auch, solt die gemein von nöten wegen auszziehen, so sollen unsere herrn von 1) zwischen Worms und Göllheim.

GROSZ BOCKENHEIM.

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Otterburg einen wagendüszelen mit zweien pferden, und zwoe wagen zeinen d a r u f u n d zwo steichleitern, daruf mag die gemein legen wasz ir not ist. bedürfen sie dan melir pferd, dieselbe die gemeind selbst bestellen uf iren kosten. §. 3. Auch band unsern (1. unsere) herrn von Otterburg alle einungen zu machen mit der gemeind wissen und willen, ohn allein wan ein hier faut were. dieselbe einung hat unser herr graf Emich zu machen. §. 4. Und die herrn von Otterburg, oder wer von ihren wegen im hof zu Mittelhofen sitzt und wohnt, mögen mit zwanzig stück rinder und vaszelvieh uf Groszbqckenheimer gemarken und allmende allen tag in der wochen ohn allen menniglichs intrag fahren, und haben die herrn von Otterburg der almendc zue gut geben ihre acht morgen in Bockenheiir.er und Offsteiner gemarken an der weiden gelegen und das gröst theil ihrer wiesen, genant der Angen. §. 5. Auch, were es, dasz unser herden (1. herren) von Otterburg leute und unsers graf limichs leuten zusammen grieffen zu der heiligen ehe, die weren darumb niemand verlüstig. §. 6. Auch, wtird ein man oder ein frau auszerclagt, daz man rachtung solt thun, so soll unsern herrn von Otterburg schulteisz mit ime gehen dahin, da er also rachtung solt tliun. gibt man ime pfendern, die soll e r n e m e n ; würd ime aber die pfender gewehrt, so soll unsern herrn von Otterburg schulteisz mit imo kein gewalt treiben, und soll mit ime gehen zu unsers graf Emiens schulteiszen, der soll ime rachtung thun mit gewalt, dasz not geschehen. §. 7. W e r e es auch, daz ein mann oder ein frau bekümmert wirde, oder etwas änderst, so soll denselben, mann oder frau oder wasz das ist, das gericht gehalten, mit dasz der kleger auszerklag uf desz kosten, der unrecht hätt. hett oder (d.i. aber) der, der bekümmert würd, nit also viel, so soll sich dasz gericht halten an den, der solchen kummer gethan hat. §. 8. Auch, würd ein unthätig mensch begrieffen, den soll daz gericht auch halten uf desz costen, der denselben menschen dem gericht befohlen hat, also lang, daz man von ime richten soll, so soll in dan dasz gericht und die gemeind antworten zwischen die zwo gemarken an den stein, genant verszengelt, so soll dann dasz gericht und die gemeind von Oleinboekenheim kommen und den unfirtigen menschen endpfahen und fürter von ime richten ohne schaden desz gerichts und gemeind zu Groszbockenheim. darumb gibt disz dorf irern dorf halben scheffen, und dieselbige schaffen sind fasennachthüner frei. §. 9. Auch, wolt unsers herrn graf Emichs schulteisz iemands pfenden für boede oder sünst von der gemeind wegen, so soll er zuerst gehen zu haus und zu hof. findet er darinnen pfänden, so soll er forder ie dasz nechst angreifen, also lang bisz er bezalt würde[n]. §. 10. Auch alle buesz die an gericht verbrochen werden, der sind zwo zahl unserer herrn von Otterburg und ein zaln unsers herrn graf Emichs. §. 11. Und wen unsere herrn von Otterburg von bede wegen ablassend,

624 Z W I S C H E N Q U E I C H , LAUTER, N A H E , R H E I N . so soll unser herr graf ohngeheden -wegen ablassen. §. 12. Und ein buesz ist ein helbcling und 11 ß hlr und ein virtel -wein, der wein ist desz gerichts; und an den dreien jahrgcdingen so sind der buszen unsers Herrn graf Emichs und dasz virtel wcins desz gerichts. §. 13. Auel), verpliebe in den jargeding ein gerichtsman ausz, den hat dasz gericht zu strafen, und niemand mehr. §. 14. Auch, frevelt iemand in diesem gericht, der soll die frevel verthedingen nach erkentnus desz gerichts gegen unserm herrn graf Emichen, und ist ein frevel 5 it hlr und dem gcricht ein virtel wein. §. 15. Auch was frevel hie in den jahrgcdingen gerügt worden, die soll das gericht an dem nehisten gericht zu Cleinbockenheim anderwerts rügen, und von ieder rügen halb (1. hab) dasz gericht zu Cleinbockenheim auch ein virtel wein. §. 16. Auch sollen die drei jargeding sein und zu iedem mal nach einander gehen und gehalten werden, das erst jargeding uf den nehisten montag nach . . zwölften tag, dasz ander uf dem nechsten montag nach der osterwochen, dasz dritte uf den nehisten montag nach s. Joannistag. und kommen hie zwischen feiertäg oder andere hindernusz, also dasz die jargeding zu seinen rechten tegen nit gehalten werden möchten, so soll es doch forter stehen bisz uf dasz nchiste jargeding, darnach iederman augcntlich zu seinem rcchten. §. 17. Auch weiset man hie zurissen wait und blüdige wonnon für ein frevel. §. 18. W e n n were sich gebraucht wasser und weid, der soll steg und weg helfen machen, er bring dan, dasz er solches über sein solte. 19. Auch soll man die vier winkel zwischen Cuntz Helleringen und Conrad Pcttcrn und zwischen dem backhaus und Hansz ßeldeszheimer, und zwischen jungen Schneider und dem Froraesser, die soll man ufrichtung halten, und darzu auch alle recht wegen und wassergenge, die nicht ufrecht seind, wo man die weisz, die soll man rügen so dick als es not ist und thut. in Barthen hof ein, zwischen Cleszgen Mentzger und Baszgen einen, und derselbig flosz soll gehen dur Kiesen Henges winggert und Ewalts garten. §• 20. Dasz flusz dasz ausz der batstuben gehet, und alles das darin g e h e t , und alle die e» rürt, die sollen dasz ufrichtig halten bisz in den graben. §. 21. Dasz flosz an der rückpfortcn dasz soll man auch ufrichtig halten und lassen. §. 22. Auch welch not dicsz dorf angehet von atzung wegen oder änderst, dasz soll man kuntschaft zucsammen rcchnen, und welcher dio meisten morgen hat, die da nit frei seind, die geben auch daran die meiste bet, und darnach uf küsten und kästen, wie man dasz weisz. hat ein mann ein morgen, (der gibt) 2 viertel wein, 2 immel weizen, dasz dritt korn, 3 9 . hat einer 10 morgen, der giebt 1 ohm weins, ein malter weizen, 6 ß minder 4 hlr. hat einer lO'/a morgen, 11, l l ' / a morgen, so giebt er auch also viel, hat er 5 oder 51/« morgen, so giebt er '/z ohm wein, V2 malter weizen, 3 ß minder 2 hlr. hat einer über dasz, so giebt er nach anzahl

GKOSZ B O C K E N H E I M . R O D E N B A C H .

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als furgeschrieben stehet, hat einer 9 viertel, die thuen zwen morgen, 3'/ 2 oder 4*/2 viertel die thuen 1 morgen, und bedeücht einen amptmann, dasz er zue wenig gebe, der mag rechnung heischen, und soll der mann zur rechnung gehorsamb sein, und ist ohnverlässig '), auszgenommen die morgen die da geben gelsterkorn oder gelsterhabern oder saalwein, oder dasz da zinset in den hubhof und dasz da bergpfenning giebt, oder dasz da zinset den herren von Collen, und die morgen die da liegen obwendig desz heiligen borns pfad. §. 23. Ein miiller soll ein virling korn zue multer nehmen von einem malter und soll dasz korn holen zwei mcilen wegs, wo er hinbeseheiden würd. und wann einer ihm heut zue mahlen giebt, so soll er dasz mel uf den anderen tag zur benampten zeit bringen, thut aber ein müller dasz nicht, so möcht derselbe, der also gesäumigt würd, anderstwo mahlen, und ist daran nicht verlustig, und thät der müller iemand unrecht, derselbe möcht dem müller an sein ehr greifen ohne gericht. bedacht oder (d. i. aber) ein müller, dasz ihm iemand unrecht thut, darumb möcht der müller ihm zuesprechen an dieszem gericht, und nirgend änderst. §. 24. Auch soll ein würt und ein müller zue allen jahrgedingen ihr masz für gericht pringen, und soll dasz gericht und die gemeind dasz besehen, ob sie gerecht seie. und welcher würt oder müller dasz nit thäte, der hat die buesz verbrochen. §. 25. Auch, bäckt ein mann ein malter korns, der soll 2 brod davon g e b e n ; bäckt er l'/a malter, 2 malter oder 2'/ 4 malter, der giebt auch 2 brod; bäckt er oder 3 firnzel und macht über 30 brod, der giebt auch 2 brod; macht er 30 oder under 30, der giebt ein brod davon, strauwet ein becker zue viel mehls under dasz brod, so mag ein mann oder ein frnu 2 jungheller dahin legen und ihr mel wieder nehmen, auch soll der becker einem jeglichen sein mult heimtragen und seinen taig und gefewer lioleu und sein brod heim antworten, so deck als sich dasz gebührt. Doch hierin uns, grave Emich, a p t , prior und convent obgenant, ieglichem theil, seiner erben und nachkommen unschädlich ihres rcchtcn und freiheit, wie sie das herbracht und genossen und besessen haben allerdingen ohngefehrlichen, RODENBACH.2) Disz sint die rechte und wiszunge des dorfes zu Rodenbach. §. 1. Item zu dem ersten so wiszet man die domphern vor obersten heren und schirmer über wasser und weide, und umb daz si geistlich sint, so hant si fcüde gesaezt, die sollent richtcr sin über undetige lüde, dovon hant die feude von 1) kann nicht erlassen werden. 2) ein ort dieses namens liegt am Eisbach, zwischen Göllheim und Grünstadt, ein anderer bei Kaiserslautern.

Bd. Y.

iO

626 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , RHEIN. itlichcm Ii vi es daz man reu cht ein malder habern und ein hueno. •was die feude das folk dar über driben, das were gewalt und kein recht. §. 2. Item vorter so wiszet man den herren zu dem domo zwo zail an dem zehen in marken und in dem dorfe, und dem phairhern das dritte deil. und ist ein frevel 5 ß hlr, der ist zwo deil der hern zu dem dorne und daz dritteil der feude. und wan die hern von bede wegen abolossent, so sollcnt die feudo ungeben (1. ungebeden) ablossen. §. 3. Item so wiszet man yorter, daz dio hern zu dem dorne sollent einen hof hie han, darumb sol gan ein dielsteckenzuno, das dor hubener sine recht darin gesprechen müge, das er nit uberloufen werde. §. 4. Item vorter so wiszet man, kompt der uszhubener geriden, so mag sin phert keren uf die hupwisen. befilet er dem schultcszen sin zoume, sin sadel und sin swert, so ist der schultesz es ime wider schuldig zu entwerten, dut er des nit, so ist er ime nuest schuldig zu entwerten, und sol ein uszhubener kommen selbander, und der sol friden han in dorf und in gemark, und sol man dem knecht also genueg geben als dem meister. der inhubener der mag sine frouwe mit ime bringen, hett die frouwe ein kint, daz der mutter nit entberen mag, daz mag si mit ir bringen. §. 5. Item vorter so wiszen wir, ist ein inhuber der do gulte in diszen hof gibt, -wan er der nit engebe, so sol man imo nach gen, als dan recht ist. cino uszhuber der do korn gibt, der sol es geben zwuschen den zweien unser frouwen dage, und weisz zu sant Remiges dag, und das gelt ouch zu sant Remiges tag daz antworten, und were es sach, das er daz nit entdete, so liette er die buszo

t

cbrochen zu drien 14 dage, als er über geit. und ist die buszo 2 hlr. §. 6. Item vorter so wiszent wir vor ein recht, das man dem huber sol geben ubernechtig spelczen broit und frisch kruszen und wisz deller und schusscl. und schenk man drie win hie, so sol man geben des mittein; schenk man o c k e r t ' ) zwene, so sol man geben des besten, ist aber ockert einer der wider sucr oder fuel ist, do sich ein biderman mit kan belielfen, domit sol sich ouch der hubener lassen benugen. issot man fleisch, so sol man geben speck und erbeisz, und rintfleiseh in einer petirli bruwen, darnach gens in einer wurezen, und nach dem imbesz ein schanke; isset man nit fleisch, so sol man geben erste ane erbeisz und fisch in einer wurezen und dar nach gebroiden fisch und nach imbesz einen schank. und were es sache, daz man dem huber nit genüg dete, so mag er gen in eines wirtes hus und mag ime besehen genug geben, und wan er sin imbesz geezert, so mag er grifen in sin czins und das beczalcn. und ginge imo dar ane abo, so mag (er) grifen in sines nachborn czins also lange, biez er den •wirt beczalet. §. 7. Ouch wiszen wir hie, das herren von dem dorne sollent han ein hus, do der huber sin imbesz in sol czeren, das ine d e r w i n t nit bewe und der regen nitbesprewe. 1) etwa?

RODENBACH. dag haut unser altfordern vorter zu cimc rechten.

GOELLHEIM.

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uf uns bracht und wiszent wir es

G O E L L H E I M . •) 1450. Nachfolgenden weisthumb weisen schulthesz, gcrichtsschöffen und gemeinde zu Geinheim aus andern büchern geschriben, deren datum 1450 j ä h r auf Bonifacii etc., und, sollen im j ä h r viermal gehalten und gelesen w e r d e n . §. 1. I t e m zum ersten soll die gemeinde ein virnzel, ein virling, ein halben virling halten, dasz recht W o r m b s c r masz ist, und die sollen dem armen als dem reichon, welcher zeit er derselben bedarf, gerecht sein. §. 2. Item soll die gemeinde ein art zu der weinmasz halten, zu einer masz, zu einer halben masz und zu einem achtmasz, W o r m b s c r masz. dasz hat man biszhero zu Eisenberg eichen lassen, so es n o t ist gewesen, und fiirtcr thun soll als dick es not ist. und aus den vorgenanten arten soll man ein w ü r t , der da wein schenkt, deren seien einer oder mehr, ieglichcm ein meszigen Stauf, ein halben meszigen und ein echtmasz Stauf maszen und eichen, und dieselbigcn sollen die würt, welche zeit man jahrgedinge helt, vor die gemeinde bringen, dasz man besichtigen (möge), ob sie gerecht masz geben. §. 3. Item, dasz die würt, es scind einer oder mehr die da wein schenken, an einem ieden yirtel, dasz da frcnzschen wein ist, gewinnen 1 hlr und an dem hämbischcn wein an einem ieden viertl 4 hlr. §. 4. Item, dasz ein müller, zu dem wir verbunden seind ¡von unserer herrscliaft wegen zu mahlen, d e r gemeinde, beiden armen und reichen, gcrcitschaft thun soll mit der f u r e . Wer es sacb, dasz ein a r m e r w e r e der nit sack hette, dem soll der müller ein sack leihen und dasz korn darein fassen, und' so dasz korn gemahlen ist, so soll er kommen mit dem mel in desselben armen menschcn h a u s ; ist niemands (1. iemand) da, der dasz von ilimc empfahet Und ihme sein sack lert, dasz ist g u t ; ist aber niemand da, so mag d e r miillcr in dem haus k e r e n wo er drawet dasz es aller bewarlichst lige, findet er anders kein gefesz darin er es thun möge, und ausschütten und sein sack nehmen, uf dasg ein ander arme mensch (dem) des sacks not were, dasz er dem auch geleihcn und geholfen möchte. §, .5. Item solle der müller nicht mehr von dem malter zu mülter nehmen, dan ein virling korns, und von einem halben malter ein halben virling. und wer es sach, dasz e r iemand unrecht thet, er w e r e arm oder reiche oder v e r . , . . würde in den stücken wie vorgeschoben stet, der möge ihn an sein f u r e greifen ohn gcricht und 6n allen schaden, bisz dasz ihme sein schaden g e k e h r t werde. §. 6. Item, dasz «in bcckcr, der in d e m back1) zwischen Kronstadt und dem Donnersberg.

628 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E E , N A H E , E H E I N . haus -wohnet, zu dem die gemeinde backen ist und verbunden, soll haben ein p f e r d und ein k a r r e n , und multer zu zweien maltern, zu anderthalben nialter, zu einem malter, zu einem h a l b e n malter und zu einem viernzel, die er den leuten leihen s o l l , wann desz not ist. und er soll den deik, es sei wenig o d e r viel, herzu f ü h r e n in sein backhaus mit seinem pferde und karren, und nit herzu tragen, uf dasz niemand sein deik e r k a l t e oder verderbe, und ist es sach, dasz ein mensch zwei malter backet in einer multen, davon soll der becker nehmen drei brod [von einem malter soll er zwei brod n e h m e n j : ') b e c k t er anderthalb malter in einer multen, davon soll der b e c k e r auch nehmen drei brod, und von einem halben malter ein brod, von einer viernzel ein halb brod etc. u n d wer es s a c h , dasz niemands (1. iemands) backens not w e r e , er het w e n i g oder viel zu backen, dem soll der becker gercit sein u n d soll ihme backcn, uf dasz der mensch nit mangcl leide, doch also, dasz derselbe mensch dasz holz darzu geben soll, den ofen damit zu w ä r m e n ; und w a n n er also gebacken hat, dem soll er sein brod heime in sein haus ohnvereuszert und ganz f ü r e n oder tragen ohngefährlichen. wer es auch sach, dasz einig fraue, so sie ire brod wiirken soll, bedeucht sie, dasz der becker zu sehr in dasz wirkmehl griff, buche sie dan ein malter, so soll sie 2 hlr uf die beunto legen und dem b e c k e r kein mel da lassen, sonder u f k e r e n und mit ihr heime t r a g e n ; büche sie aber ein halb malter, 1 hlr; und damit soll sich d e r becker b e n ü g e n lassen und nicht darin reden, auch so soll er dasz g e f ü r e herzufügen oder tragen, wie er will. §. 7 2 ). I t e m haben die alten uf uns bracht, und weisen es auch zu einem rechten, w e r den h e r r e n und allen lehenh e r r e n i h r e zins nit bringet an dem negsten montag nach s. Martins tag, und zu dem lezten darnach zu vierzehen tagen, u n d dann zu stund nf denselben tag, wer dan nit g e n u g thut, so soll das g e r i c h t daruf fronen, und uf denselben verleist iedes mensch, der sein zins nicht also dann gereicht hat, vier engels. reicht er es dann nit, so verleüst (er) aber darnach zu vierzehen t a g e n vier engels, und darnach zu vierzehen t a g e n a b e r vier engels, dasz es sich ein ieder, der sein zins nit gereicht het, und den schaden, ob er derjenig were, zu schaden g e b ü h r zu theilen 8 ß h l r . HEPPENHEIM AUF DEE WIESE.») 1494. V o i g t hienach dasz weiszthum, u n d was darin iSrlich dinstags nach conversionis Pauli vorgelesen auch gehalten. 1) eingeklammert. 2) vorauf gehen verschiedene bestimmungen über wasserläafe, wege und triften und über die Verpflichtung der anwohner, dieselben in Ordnung zu halten. 3) südwestlich von Worms, am Eisbach, aus Uaurers geschichte der fronhöfe 3, 670—76.

HEPPENHEIM.

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Uf donnerstag nach s. Martins des heiligen bisehofs t a g a . d. 1494 ist ein gericht durch mich J o h a n n von Morszheim b u r g g r a v e n zue Altzei und W e r n e r L e b k u c h e n kellern zue Dürmstein zue Heppenheim uf der W i e s e n ufgericht und gemacht, auch schultheisz und Schöffen geordnet, die auch uf gemelte zeit in gegenwertigkeit der ganzen gemeind gelobt mit ufgebotenen fingern zue gott und den heiigen geschwornen, unserm gn. h. pfaltzgrave Philipsen erztruchsas und churförst und seiner ch. gn. erben getreu, holt, gehorsam und g e w e r t i g zue sein, allen geboten und verboten von wegen seiner f. g n . zu thun, seiner f. gn. obrigkeit und gerechtigkeit zu beschetzen und beschützen und beschirmen, die mehren und mindern nach ihrem vermögen, schaden warnen, fromen und bestes getreu wlich werben, dem a r m e n als dem reichen, dem frembten als dem heimbschen uf ihr begehren zue gebürlicher gerichtszeit und tagen rechts zue verschaffen nach irer besten verstandnus, und das nit zue underlassen umb keinerlei geschenke, gaben, miete oder mit wohne, umb lieb und laide, umb freundschaft, fcindschaft, sippschaft, gevatterschaft, noch umb nichte das die erechtigkeit verkehren oder verhindern und die ungerechtigeit vortragen mag, als gott dem allmechtigen am j ü n g s t e n tag derhalb r e d und antwort geben wollen und sollen. Hernach folgt

die

gerichtsordnung.

§. 1. I t e m das erste gericht soll und w ü r d sein uf dinstag nach s. Martinstag, das ist Elisabeth abent. und so es umb n e u n u h r e n würd, soll schultheisz und schöffen zuegegen sein, soll d e r schultheisz die schöffen fragen, ob sie dünkt das es erichtzeit scie? sollen die schöffen s a g e n : ja. daruf (soll) er schultheisz diese wort r e d e n : ich besage ( b e h e g e ? ) das gericht von w e g e n u. g n . h. desz pfaltzgraven und churfürsten und thue darüber friede und banne, erlaub recht und verbiet unrecht, das niemand dem andern rede, er thue es dann mit urlaub, verbiete lüegen, strafen und alle u n f u h r . wer das nit hielte, den mag u. gn. h. strafen. §. 2. I t e m uf solches (soll) der schultheisz die schöffen bei ihren aiden fragen, ob sie nichts wissen, gehört oder gesehen haben, das rugbar scie in frevel, schlagen oder Verachtung obgemeltes u. gn. h. g e b o t , des fiir zue bringen, daruf auch die schöffen, wasz sie dermaszen wissen, vorbringen sollen. §. 3. Item, wer mit dem andern zu schicken hat oder gewinnet und das rechtfertigen will, soll der cleger dem antworter uf den gerichtsabent durch den büttel gebieten lassen bei sonnenschein, und gibt dem buttel 2 & von einem inheimbschen, einem auszlendischen 4 kompt dan der, dem geboten wurd, uf den gerichtstag, die weil das gericht sitzt, nit, lasset auch nit ehehafte Ursachen zue recht genugsam seines auszbleibens vorbringen, so verbricht er 8 ß hlr, halb dem gericht und halb dem schultheiszen, und soll man dem cleger seine clag gestehn. und so dan der cleger zue d r e i e n gerichtstagen

630 Z W I S C H E N Q U E I C H , L Ä U T E R , N A H E , R H E I N . dorn antwörter dermasen gebiete, und der antworter u n g e h o r sam auszen pliebe, lasset nit genugsam chehafte vorbringen, vorbricht allen gerichtstag öfter dem ersten die pen doppel; u n d zum vierten gericht soll der büttel g e f r a g t "werden, ob dem antworter die vier vergangene gericht geboten u n d verk ü n d e t sein ? sag der dan ja, so soll der Schreiber g e f r a g t worden, ob dio vier clagen in den vergangenen vier gerichten, wie d e r eleger angezeigt, geschehen ufgeschricbcn s e i n ? sagt er dan ja, und der cleger daruf insatzung begort, wo dan der cicgcr geht und weiszt das gericht die giieter in der clage verfaszt in Heppenheimer gericht und g e m a r k e n , so soll das gericht mitgehn, den cleger in des antwurters güoter setzen und wehren, ime und menniglich zue. seinem rcchten, darumb er ingesetzt wtird, schul theisz und gericht von icglicher insatzung ein virtel weins oder 18 albus geben, und soll der schultheisz sagen diese wort: ich thue dir -Satzung laut doiner clagen mit vörbehaltnus mcnniglichcn seines rechtens, zum ersten, item zum andern und dritten, v o n desz fiirsten u n d der schöffcn w e g e n , das dich niemands ausz dem gut treibe anders dan mit rocht, daruf (soll) der schulthcisz die schöffcn ausz (1. auf) fordern und fragen, wie der cicgcr sich mit den ingesetzten güötern halten soll, damit imo recht und niemand unrecht geschehe? so soll der Schöffen wiszen, das der ingesetzt dio güeter j a r Und tag in gewöhnlichem bau u n d bcsscrung halten (äoll), d e r g e s t a l t : kema der antworter in dem negesten j a r und tag rtach dato der insatzung und bringt das haubtgclt, darumb d e r bann, in meiner (1. einer) hand und allon kcntl' liehen «Osten und Schaden in der anderen hand, u n d gebe das dem cleger, so soll der antworter wieder zue seinen güotern gclin. t h u t der a n t w o r t e r das auch nit, so soll d e r cleger nach Solchem j a r und t a g wieder vor gericht kommen und mit recht f r a g e n diese m e i n u n g : dieweil undor sich vor j a r und tag in die giieter erclagt und der antwortor nit erschienen, (noch) ime v e r g n u g u n g der clagen gethan, auch sich nach nit in recht stellen, wie er sich gethan mit den güetern ferner halten solle ? daruf (soll) der schöffc wison, das er ftlrter mit den als i n d e m seinen eigenen güetern thun und lassen soll u n d möge, w e r e aber der antwortar vor (1. von) a n f a n g der clagen und darnach bisz zuo dieser f r a g nit inlandig gewesen, möcht u n d k ö n n t e sein chehaft weisen, so soll man ime gelcihen u n d widerfahren lassen was recht ist. §. 4. Item soll kein inWohner dem andern sein gut, das er im besesse hat, nit verbieten, sondern mag ime vor gericht gebieten, es w e r e dan, das einer h i n w e g ziehen wolt und nit güeter in der marken hette, so viel das einer hoffte seiner auszrachtung und bezahlung i u bekommen, dor m a g dem, der h i n w e g ziehen wolt, bekümmern, bisz e r ime gowiszheit t h u t , seiner clagC, rechts und auszrachtung, so viel recht sein w ü r d , erstattung t u thun. §. 5. Item, als bisz hero zue H e p p e n h e i m gowonheit gewest, so parteien u n d e r g a n g s an die ganze ge-

HEPPENHEIM.

631

meinde begehrt, das sie, die ganze g e n e i n d , das thun m ü s s e n ; und darum gefallen 30 ß hlr. dieweil dan ein ordcntlich geriebt ufgericht, derhalben die gemeind damit unbekrüttet pleibt, ist geordnet, das scbultbeisz und geriebt solcb u n d e r g a n g thun sollen, doch ob es einen oder mehr under ihnen selbs oder sein güeter berürt, der soll nit darbei sein, sondern die a n d e r n solche undergange thun. davon soll gefallen 30 ß hlr, wie herkommen, der u. gn. h. obgcmelt 20 ß hlr w e r d e n sollen und dan (1. den), die d e n u n d e r g a n g thun, 10 ß hlr, von dem, der solchs undergangs begehrt, auch das geben ehe sie den u n d e r g a n g ansprechen. §. 6. Item in allen verkaufen umb liegende güeter in Heppenheimer gemarken m a g ein erb einen ohnerben abtreiben inwendig einem viertel jars den negsten, so der erbe des Verkaufs ienen würd und geschehen sein weisz. doch also, das der erbe imc selbst und sunst keinem andern ohnerben das abtreiben thun wolle. und so schultheisz und gericht etwas verdechtlichkeit vorbracht würde, so m ö g e n sie dem erben einen eid zu tbun uflegen, d a s ' e r ohn alle Vorwort und gefäbrd ime selbst und sunst niemand das (1. des) Verkaufs lösen wölle. so der. eid geschehe und er dem keufer sein auszgeben gelt und weinkauf darlegt, sollen die v e r k a u f t e n güeter dem erben ohn inrede volgen, in aller masz wie d e m keufer den er abtreibt. §. 7. I t e m es soll alle j a r ein icglicher inwohner odor begüeter zue Heppenheim uf dinstag nach s. Pauli bekehrung tag bei seinem cid zue H e p p e n h e i m sein zue ungeboten dingen, dem fiirsten sein obrigkeit und gerechtigkeit helfen weisen, wie das hernach volget. welcher inwohner nit da ist, er habo dan'ehehaft sache zue recht genugsam, verbricht 8 ß hlr, halb dem f ü r s t e n odor seiner g a a d o n schultheisz, das ändert halb theil dor gemeinde. §. 8. I t e m , welcher aber nit zue Heppenheim und da beguetet ist, pleibt der ausz ohne ehehafte Ursache zuo recht genug, d e r verbricht das erste mal 8 ß hlr, das zweite mal . ., das dritte mal 12 ß hlr, ist darzue in unser« gn. h. straf gefallen, oder sein fürstlich naden mag die güeter der ungehorsamen in der marken zue Heppenheim nemen. doch sollen prelaten, priester und edelleut darin nit begriffen sein.

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1497. §. 9 ' ) . I t e m , so einer vor schultheisz und gericht begehrt etwas seine g u e t e r zu schetzen vor schult oder sonst inzusetzen, oder einer ein inompar 2 ) vor gericht machen wolt, so soll von d e m , der desz b e g e h r t , dem gericht ein viertel Weins gefallen. §. 10. Item, welcher den andern vor sitzenden gericht heiszt l ü g e n , der verbricht dem schultheiszen ein wette, das ist 6 ß hlr. §. 11. Item, was liedlohn antrifft, soll, so der bekantlich verdient i s t , von zeit 1) die folgenden §§. werden durch die bemerkung eipgelejtet: „volgents im weiszthum pflegt man nit zue lesen." hier nach der bessern mittheilung in Maurers gesch. d. dorfverfasavmg 2, 4X1 f. 2) rar. mintiär.

632 ZWISCHEN QUEICH, LAUTER, NAHE, RHEIN. der clage bisz zum 32. (var. 3.) sonnenschein uszgerichtund bezahlt •werden oder der gebeutt uf erlaubung des schultheiszen darumb pfand geben mögen. §. 12. Item es soll kein inwohner über den andern gericht verhaufen, es geschehe den ausz bewilligung und pitte beider parteien. so aber beide theil darumb beten, so sollen sie dem gericht ein gülden geben, dan inen auf (var. auch) desz negsten werktags darnach gericht gehalten und, so viel recht ist, uf vorbringen der parteien helfen. §. 13. Item ein heimischer mag einen frembten, der nit in Pfaltz gericht sitzt, da bekümmern uf recht, ob dan der frembte haufung des gerichts, dieweil er frembte, begehrt, so soll der schultheisz, so ver der gülden vor da liegt, das gericht wie gemelt häufen und rechts verhelfen. §. 14. Item, ob Sachen vor das gericht komen, deren sie zue urtheilen nit weisz weren, soll anspruch, antwurt, kundschaft und was not beschrieben nemen uf der arteien costen, und das darnach uf der parteien costen vor as gericht gen Grünstatt bringen als ihren oberhof, die ihnen urthel geben sollen umb ihr gelt als andern der Pfaltz verwandten, die ihr mahl selbst halten. §. 15. Item, wan man dermasz zue hof fahren not hat, soll iede partei legen ein gülden, darzue dem schultheiszen geloben, ob etwas mehr gelegt werden soll, das uf sein begehren zu geben, und soll der schultheisz, jüngst und eltist scheffen, so ferne die unparteilich, die obgemelten beiderseits beigelegten Schriften, so viel der sein, vor gericht bringen, urtheil da empfangen, und soll den dreien ihr ieglichen ein tag, dieweil sie nach dem urthel sein, 1 ß & vor ihren taglohn werden und zimbliche zehrung. und so sie wider an heimsch kommen, zuvor und ehe sie die geholte urthel offenen, beiden parteien ihrer äuszgab, zehrung und taglohn rechnung thun. wer dan etwas an den zwen gelegten gülden uberig, sollen sie den parteien darlegen. hetten sie aber mit den zweien gülden nit genug gehabt, so sollen die parteien das erfüllen; so das geschieht, und nit ehe, soll das gericht die urthel eröffnen. §. 16. Item, wann ein schcff durch tod oder andorn zuefall abgeht, so soll allweg einander mit wissen einesburggraven zue Altzei gesetzt werden, werden auch die scheffen under einander zweiig im gericht, das mögen sie ohngenötigt under einander vertragen, würde es aber lautbar, so ist unserm gnedigsten herrn straf nach gefall der Sachen vorbehalten. §. 17. Item es soll ein gerichtsbüttel mit wissen eines burggraven gesetzt werden, der soll geloben und schweren unsern gn. h. dem pfalzgraven und churfürsten etc., dem schultheiszen, dem gericht, der gemeinde, getreu, holt, gehorsam und gewertig sein, schaden warnen, frommen und bestes getreulich werben und alles das zu thun, das die Ordnung inhelt; die heimlichkeit des gerichts zu verschweigen bisz in sin t o d ; er wust oder hört den schaden unsers gn. h., den soll er an sein fürstlich gnaden oder einen burggraven bringen; auch nit (1. mit) dem gebieten getreiiwlichen zue nandlen; wer ime den ersten [mit dem] ge*botpfennig gibt,

HEPPENHEIM. ZELL. HARXHEIM. NIVERN.

633

den am ersten mit dem gebot gehoisam zue sein, auch, wo es not, die 'Wahrheit darin zu sagen. Diese vorgeschrieben gerichtsordnung ist dem gericht gegeben mit den Vorworten, die zue mindern und mehren nach seiner f. gn. gefallen, doch soll es der verschreibang, der obgemclter u. gn. h. der geraeind geben hat, kein abbruch thun, sondern dieselbe soll bei ihrem inhalt im creften pleiben. A U S DEM W E I S T H U M VON ZELL, HARXHEIM UND NIVERN.') Item es ist zue wissen, wan ein schöff desz gerichts angezogen würd einem red und antwort zue geben, der sein wort nit kan, der mag sich bereden mit seinem eidgesellen, da soll im sein eidgesell einer sein wort thun. dasz hant die alten uf uns bracht, also weisen wir es auch mit recht, es hat auch ein schöff die freiheit, dasz er keinem antworten darf in ungebotenen dingen. — Item will mein herr, der abt von Hornbach, gehabt han, dasz dasz gericht sein drittheil soll besehen, soll sein gewalt ehn zue einem büttel und soll ime dasz gericht samlen. wann asz gericht kompt, so soll sein gewalt das drittig theil heisen besehen, ob im sein arbeit gesehen seie zu s. Margareten tag. so sollen die schöffen iegliche* über sein stab lehnen und soll ein ei essen und eins drinken darzue, und soll meins herrn abts gewalt vorgehn und soll die schöffen weisen, wo mems herrn abts drittheil sei, da soll dasz gericht besehen, ob im sein arbeit geschehen sei, als der arbeit gewonheit und recht i s t und were [dasz nit], dasz nit geschehen were, so soll meinem herrn abt sein theil also wo! verfallen sein, als sein theil dasselbige jar, es wer dan sach, dasz gottes gewittcr_ wer oder leibsnot, ohn all geförde. und wan aasz gericht wieder heimkompt, so soll ein broten bereit sein von vierzehen rippen, und darzue genueg. die zwen imbs musz der schultheisz dem gericht geben, dasz gibt mein herr der abt dem schultheisen 3 hlr und 13 ß hlr und ein schaben haut uf den Schenkel stück, oder 9 heller darvon, und dem büttel ein par sehne, die gibt der schultheisz. Item dasz ist die. freiheit, die mein herr der abt hat an dem bachdeich von der Ammelbach und von Harxheim an, und am wicsenrich an bisz an Bubenheimer gemark hin dem bachteich: wan er sein drittheil holen will und hinweg fiieren, so soll er wenig schochen in dem bachteich ("?). da sollen die schützen gehn zue Harxheim, einer jenseit Ammelbach, der ander den wiesenrich auszen, und soll die wenig hüten bisz an die Bubenheimer gemark. und wen sie an die gemark

f

1) am Pfrimb&eh, oberhalb Pfeddenheim. voUit&ndiger in Manrer» geacbiohte der fronhöfe 8, 581—64.

634 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . kommen, so soll der n a h e r waltwert g e h n n a h e r Rhein ¡nie (erg. nnd der naher Rhein zue) naher walt w e r t , und sollen dasz viehe wieder umbkehren, nnd sollen daszvieho weiden als lang, bisz dasz mein herr der abt bereit ist hinweg zue fahren, darumben seind die flecken zehentfrei. alles dasz hievor geschrieben steht, dasz hent die alten uf uns bracht d a r (d. i. durch) ein recht, dasz weisen wir auch forther vor ein recht. OTTERSHEIM UND IMMESHEIM.') Weisathumb wie volgt järlichen vorgelesen wiird. Disz seind die recht, die wir schultheisz und Schöffen der gcricht zu Otterszheim und Immeszheim unser g n . herrscliaft churfl. Pfaltz in den jargedingen, der järlich drei seind, nemblich dasz erst uf den ersten dienstag nach der heiligen drei könig tag. genannt, das ander dienstags nach quasi modo geniti nach ostern und das dritt uf den negsten dinstag nach s. Johannis des teufers tag, uf unser cide weisen. §. 1. Zum ersten weisen wir unserm gn. h. als einem rechten erbgerichtsherrn dieses erichts, und dasz er in denselben seinen gerichtcn zue richten ett Uber hals und halsbeine und über alle brüch, grosz und kleine, wie die in diesen gerichtcn verhandelt werden, nach dieses lands rechte und gewonheit. §. 2. I t e m weisen wir ihrer churfl. g n . in den obgen. gerichten und m a r k e n wun, wasser, weid, den vogel in der luft, das wilbret uf der erden und den fisch im wasser, und dasz sie in diesen gerichten hat i u e machen gebot u n d verbot, hohe und nieder, grosz und kLein, die ein icglicher halten solle ohn geverde. §. 3. Item weisen wir seiner churfl. gn. manne und flauen, wo die hier ende desz lands herkommen, es sei den Rhein heruf oder den Rhein herab oder ü b e r den Rhein h e r oder ü b e r den Schorlenberg hcrausz, die in diese dörfer und gericht zichent und j a r und tag darin wohnende pleiben ohn nachfolgenden herrn, sio sitzen hinder wem sie wollen, die sein ihr, u n d mag sie bedten und schätzen als ander seiner g n a d e n leut, und dessen sie auch gehorsam sein sollent. §. 4. I t e m weisen wir seiner churfl. g n . in diesen genanten dörfern und gerichten bede, atzung, leger, frondienst, nachvolgende frevel und bruch, grosz und klein, wie die darin geschehen. §. 5. I t e m weisen wir ihr churfl. gn. vierthalb malter, genant gerichtskorn, und wer dasz korn gibt, der j*ibt kein habern. §. 6. I t e m weisen wir seiner churfl. gn. uf leglichem haus in den gerichten gelegen ein fasznachthucn, und dasz er darinnen zue legen hat bannund kürbenwein. §. 7. Item weisen wir seiner churfl. gn. uf ieglichem hausgesäsz in diesen genanten gerichtcn gelegen, das nit k o r n gibt, ein malter rauchhabern. §. 8. Item weisen wir seiner gn. den wegschnitt in obgen. g e m a r k e n .

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1) westlich resp. südwestlich von Harxheim, doch liegen auch bei Landau zvrei Ortschaften desselben namens, ans Maurtrs geschickte der fronhöfe S, 564 fi.

OTTEBSHEIM. IMMESHEIM. OSTHOFEN.

635

O S T H O F E N . ' ) 1338. D e r r o n Osthoven wisztumb, in des abten zu Hornbach hof gehalten. Anno domini 1338 desz nehesten dlnstages desz sondages oculi ist herlichkeit gehalten worden desz g e m e i n weltlichen geriechtes, dasz zu dutsche genanten ist u n g e b o t e n ding, in dem dort' Osthoven, in dem hofe der h e r r e n von Hornbach, und zu dem ersten sint gefragten worden die 14 scheffcn desz geriechtes durch hern Rudolfen den apt zu Hornbach geigenwertig, dasz sie im sagen wolten, welich recht er und sin monster 2u Hornbach von alter her doselbcs gehabten hetten, betten und haben solten? darzu die egenanten scheffen sich bedachten, antworten und fragten den vorgenanten h e r n Rudolfen apte und von Brendeln und W o l f e n g e b r u d e r rittern, als von der weltlichen feutie weigen doselbes, ob sie ein ¡*enuogen han wolten, wasz sie durch ir eide sagten, wellich recht ir icclicher in dem egenanten dorf haben solto? und uf stunt wart durch die egenanten hern Rudolfen apte und feute virhengten also, und do die egenanten scheffen dasz virkunden solten, wie esz dan von iren vorfarn und von alter here uf sie komen were, do zogen sich die egenanten scheffcn an eim deile, und duch mit vorbedachtem fliszigen rade sin wieder komen und hant geantworten uf die f r a g u n g e und hant virkunten uf ir ciden in die wisze als nachgeschriben stet. §. 1. I t e m zu dem ersten, dasz ein ieclicher a p t desz monsters Hornbach von simo und desz egenanten monsters w e g e n von alten geziten solieb recht alwegen gehapten hat, hat und haben soll in zukunftikeit, dasz er sieben scheffen u n d zwene budel, die do genant werdent heinbergen, setzen u n d machen mag an dasz weltlich geriech desz obgenanten dorfs Osthoven, und wan einer abe get, ein ander wieder an die stat eetzftrt. und sprachen, dasz die kierche unser lieben fräuwen zu den greden zu Mentz glich solich recht zu han, dasz alleine zu geworfen, dasz die hern derselben kierchen geben und bezalen sollent 2'/ 2 S hlr ein weltlichen faude desz vorgenanten dorfes, und d e r egenant apt von Hornbach solle dem fände linst geben. §. 2. Item verkunten sie, dasz der egenant faule, der dan zu d e r zite were, die vorgenanten scheffen und 'büdel von allem unrechten und gewalt als sin eigen lute schuldig si in allen d i n g e n getruelichen zu schirmen. §. 3. Item verkunte sie, dasz ein icclicher mentsche, die do gesessen sint in dem egenanten dorf Osthoven, uszgenomcn der apt von Hornbach, sin gesinde, die edeln u'id scheffen, alle j a r jerlichen schuldig sin zu geben dem zitlichen faute ein malter X) siehe bä. 4, 634. nach dem original.

636 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . habern, ein huone und 2 heller, die do heiszent grevenphening, und nit mc. §. 4. I t e m verkunten sie, wanne die scheffen oder die gemein desz egenanten dorfes Osthoven machent under in etliche Satzung uf ctlich sicher pene, ist esz, dasz dieselbe pene sich driffet an 5 ß hlr oder dar ubir, so hat der faute sin recht dar a n ; ist esz, dasz sie sich driffet an 5 S hlr, die ubirtreder solicher satzunge glich zu üben also: ist esz, dasz die scheffen und gemeinde vor ir pene nement, so solle der faute sie auch nemen, und -welchem die egenanten scheffen ir pene vergeben und lassen, demselben solle der faut sin recht und pene auch vergeben und lassen. §. 5. I t e m verkunten sie, welcherlei Satzung oder wasz pene, sie si grosz oder d e i n , die vorgenanten scheffen und gemeinde desz egenanten dorfes Osthoven setzten oder mechten zussen den zwein hochgeziten sanete Margreten der j u n g f r a u w e n und sant Remigien desz bischofen, solle allwegen dem faude sin recht ungeletzet gehalten werden, also dasz er sin pene uszdriben mag, nachdem als begrieffen ist in dem vorgeschrieben nehesten artikel. §. 6. I t e m verkunten sie dem vorgenanten faude die p e n e n der ubirtredung, die man nennet frevel, dasz er die han salle und kern und w e n d e n nach wollcgefallen sins willen. U n d diesz recht und kein ander recht sprachen dem vorgenanten faute zu han in dem egenanten dorfe Osthoven, noch ubir den egenanten apte, noch ubir sin guter, noch ubir imans anders desz egenanten dorfes eincherlei gewalt zu h i n , dan wie vorgeschrieben stet. S T E I N B A C H >). §. 1. W i r schultesz u n d scheffen desz gerichts zu Steinbach wisen mit recht vor recht gerichtsherron die ernvesten j o n k e r n vom Obersteyn 2 ), jonker Hansz Siberten vom Obersteyn, j o n k e r Hansen vom Obersteyn, über hals und halsbein zü genaden und 6n genaden, über dieb und diebin, über alle ungerechtikeit, frevel und brueche, visseri und jageri, wasser und weid, als wit dasz gericht get. §. 2. I t e m wisen wir unsern gerichtsherren mit recht ¡res gerichts zirke § - 3 . Item wisen mir unsern gcrichtsherren alle j a r dri öngeboden j a r ding, nemlich eins uf mitwoch nach dem zwölften, das ander uf den mitwoch nach dem ostermitwoch, dasz drit uf mitwoch nach sant J o h a n s d a g ; ob uf disser d a g einem ein gebantcr d a g were, so schlecht esz 14 dag v o r t ; den gcrichtsherren zu wisen ir oberkeit, wasz sie hie haben in dissem gericht zu wisen, mit dem eid. auch welcher b e g ü d t ist in dissem gericht, der soll zu den dreien j a r d i n g e n hie sin, vorzubringen frevel und brueche, Scheltwort, bresten, der h u b e n e r Veränder u n g der guter, visseri und j a g e r i , und wasz er ermant wiird, 1) am DonnerBberg. abachrift von 1566. 2) an der Nahe, im füratenthum Birkenfeld.

STEINBACH.

637

uf den eid den er den herren und dem gericht gethon hait. nnd welcher hubener uszblibt, ist dem gericht verfallen zwenzig Wormser phennig aber (d. i. oder) ein firtal wins. §. 4. Item wisen mir den gerichtsherren mit recht die fron. wer hinder dissem fronstecken siezt und fuer und rauch halt, soll den gerichtsherren hoch und nider siezen. §. 5. Item wisen mir den gerichtsherren mit recht blutig "wunnen und zurissen wait inen vor ein frevel, ist etwan gewest ein helbeling und 9 ß. aber do die walfart ist ufkommen lind vil Volkes ist her kommmen, do haben die gerichtsherren einen andern frevel ufgestclt, ist inen usz zu sprechen. §. 6. Item wisen mir unsern gerichtsherren mit recht ein banbackhus, und der becker soll haben 3 mülten einmelterig und ein drifernczelig und ein halbmelterig, und zwei siber, ein engs und ein wits. und soll derselbig becker den deig holen in den husern und dasz holcz in den bant zin, und wan dasz brot gebacken ist, soll er dasz brot heim dragen. davor soll man im geben von einem malter l ' / j brot 6n alle gevere. und wan er dasz brot heim gcdret 1 ), so soll er in den häufen grifen und sin Ion darvon nemen ön alle gevere. auch so der becker einem sin brod verdert 2 ) oder verbrent, aber (d. i. oder) nit genüg gebacken were, dasz man dasz erkennen mecht, so soll im der becker dasz brot bczalen nach erkentnea erbar lüde und soll von einem malter geben öngeverlich 11 brod. und welcher sin werkmel will widerumb ufkeren, soll dem becker geben 2 hlr. §. 7. Item wisen mir unsern gerichtsherren mit recht, wer in disem gericht siez und rauch helt, soll den gerichtsherren geben alle jar ein fasznachthon. §. 8. Item wisen mir mit recht 7 scheffen in unserem gericht. und so ein scheffen abging, so soll man under den begutten ein andern suchen mit rat der gerichtsherren und desz gcrichts. und hait ein scheffen macht mit sinem gude ab und zü zu gen. und so man einen scheffen zucht in dasz gericht, der ist schuldig sinen gesellen ein firtal wins. §. 9. Item wisen mir mit recht, dasz man die winmasz soll ichen lasen zu Draisz. §. 10. Item wisen mir mit recht, dasz man die fruchtmasz soll ichen lasen zu Ysenberg. §. 11. Item wisen mir mit recht, so einer kerne zu einem schultesen und wolt ein gebot anelegen, dasz kost 1 9, und dasselbig ebot wert über nacht, kompt er aber und hait erlangt an en gerichtshcrren einem und bringt dem schultesen ein worzeichen, so wert dasz gebot jar und dag. §. 12. Item wisen mir mit recht, welcher kauft in dissem gericht, ist dem gericht ein anderung schuldig; ist er ein erb dcszselbigen guts, so gibt er 1 fl. wins und zwei pfennig brod und einem schultesen 4 ist er aber kein erb, so gibt er dem gericht 2 fl. wins und 4 phenig wert brots und dem schultesen 1 albus, und so einer kerne der ein erb were, und wolt abdriben, so wert ein abdrib 14 dag einem inlendigen, und einem uszlendi1) trägt.

2j verdürrt oder verderbt?

638 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . gen jar und dag, so er dasz nit wcisz; wan er aber dasz gowar würd, so soll er kein nacht ligen do er dio ander ligt, und dasz thon mit kontschaft und sinem güd zu hilf kommen, und als deck abgedriben würd, als deck dem gericht sin gericht sin gercchtikeit, wie obstet, so einer dem gerieht sin erechtiköit nit uszrechte, so soll dasz gericht die guter veraufen oder verseezen vor sin gerechtikeit. §. 13. Item wisen mir mit recht, so einer kerne und uf einen clagt, wie recht hio ist, uf sin guter, ligend oder farend habe, und kompt zu einem schultesen und gibt im 1 so soll der schulte® zu dem gen und soll im die clag Tcrkinden und im gebieten als hoch die herren zu gebiten haben, nist zu veriszcr(n) oder zu verändern, er thu esz dan mit wissen desz j;erichts. und kost dicselbig clag 2 fl. wins; kompt er zürn zweiten mal und clagt, dasz kost 1 Df und kompt er zum drittem mal und clagt, so kost esz aber 2 fl. wins. dasz sin die dri 14 dag, und so sich der beclagt in der zit nit n.it dem clcgcr verdret M, so seezt im der schultcs einen dag und thut im saezung und werüng mit sinen gesellen, als vil er bekommen mag, wie recht ist, und wurd in wisen, wie er solichc guter halten soll, die soll er halten jar und dag in gewonlichem bue und besserüng. so aber kerne der haupman in jar und dag und brecht hauptgelt in einer hant und den kosten in der ander hant, so soll der cleger a"bsten und den haupman widerumb zu sinem giid gen, wie obstet, [und kerne er aber nit, so sol das gericht ihn woisen, wie er die guter halten sol; so wirt das gericht in weisen, das er magt hab zu schalten und zu walten mit solchen gutern gleich seinen eigen gutern, zu verkeufen oder behalten noch seinem wolgefaltcn]'). §: 14. Item wisen mir mit rcht, so einer kerne und clagt uf essen penner, so wurd im ein schultesz ein dag stellen 14 dag. verdregt sich der beclagt nit mit dem cleger in der zit, und wist dan der cleger den schultesen essen penner, farend hab, so wurd der schultes im mit simen gesellen penner geben, so er im der schuld gostendig ist. so wurd er dan gewist, wie er sich mit den pennern halten soll, von solicher clag ist er dem gericht schuldig 1 il. wins [und zum nesten anfaren biesz gen Oelheim und do anheben zu vorkaufen, kan er aber nit, sol er furter faren biesz gen Bieszesheim und doselbst auch anheben zu verkaufen. kan er aber nit, so mag er weiter faren biesz gen Worms, und er die zu den versetzen und verkaufen, als lang und vil (bis) er sein heuptgelt wider hat und chosten] ').

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1) verträgt. 2) zusatz von jüngerer band. 3) zusatz. es folgt eine reihe von §§. über wege und triften, wovon nur der folgende erwähnenswert ist: „Item wisen mir mit r^ebt ein dreft ausz dem dorf naher der Phollgassen ubern, dan die holte,uezen bis uf die heid-" ein „Phulen" ist uns schon oben (s. 594 § 1) : begegaet.

STEINBACH. HOCHSTETTEN.

HOCHSTETTEN

639

')•

1543. D e s dorfs Hochstetten an der Alsentz g e l e g e n weisthumbe, auch bürgerlich und gerichtsordnung. I. I m namen d e r heiligen unzerthciltcn dreifaltigkeit amen, zu wissen sei aller meniglichen, dasz disz nachvolgend ist das weisthumb und Ordnung, so wir schultheisz und scheffen des gericlits zu Hochstetten uf d e r Alsentz gelegen dem wolgcbornen h e r n h e r n Philips F r a n t z e n W i l d - und Rheingraven, £raven zu Salm und hern zu Vinstingen, unserm gn. h. und irer g n a d e n e r b e n mit recht zu -weisen schuldig seind iedes j a r uf nachbestimbten diengtagen, nemlich zum ersten montags nach dem achtzchendcn, zum andern montags nach Johannis baptisti und zum dritten den negsten sanet Martinstag, so ver die nit uf feirtag gefallen; fielen sio aber uf die feiertag, soll alsdan das b e r u r t weisthumbe durch uns uf nachvolgende werkmontag bcschehen, zu zehen u h r e n vormittag angefangen 'werden, dabei ein ieglicher inwoner zu H . uf solchen diengstagen, so die glock zehen schlecht, personlich g e g e n w e r t i g sein; welcher aber ohn urlaub, leibs- oder hernhot alsdan nit erschien « d e r auszplicbe, soll zu pen g e b e n 20 die zu einem obg. unserm gn. n. u n d zum andern halben theil gcricht und gemeinde zustehn und gepiirn soll. §. 1. (Grenzbeschreibung.) §. 2. Z u m andern weisen wir nach unserm herkomen mit recht den wohlgeb. h e r n h. Philips Frantzen Wild- und ß h e m graven, graven zu Salm und hern zu Vinstingen, unser, au oh des dorfs H . gerichts und eins bezirks recht eigenthumber und rundhern. §. 3. Zum dritten weisen wir, dasz alle und ieda rucch, busz, maulfell, frevel hoch und nieder, allo a n d e r unfell, auch s t e n d e freie ledige gefell und nutzungen des d o r f s II., nichts auszgenomen, obgedachtem unserm gn. h. haben, neroen, zustehen und gepürn soll. § . 4 . W e i s e n wir mit recht bemeltem unserm gn. Ii.' dasz hohe halsgericht über hals, bein, leib und leben, den miszthetigen zu richten, die appellation, so von uns an iro gnaden als die oberkeiten bestchon, anzunehmen, darzu alle .gepot und verpot im dorf H. und seinem bezirk anzulegen und a n d e r nottiirftig Ordnung zu machen und zu setzen h a b e n ; und so der b e r u r t e n misztedigen straf, b r u c h , frevel, buoszea und ungefell halben kosten u f g i e n g o , den sollen iro gn. nach gepuro gelten. §. 5. Weisen wir vorberurtem a . g n . hern in I l o c h s t c d e r bezirk alle wasser u n d waide und w a l d zugehörig, doch uns u n d allen inwohnern an unserm derselbi-

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1) an der Alsenz, zwisoben Alsenz and Münster.

640 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . gen notturftigen geprauch mit waide, beholzen und eckern, die wir mit rat und wissen obgenants unsers gn. h. thun und anstellen sollen, unabbrüehlich. wir weisen auch obbestimbtem unserm gn. h. in Hochsteder bezirk gemarken, wälden, bolz, bischen einig zu Lagen, zu jagen, und alle wasserrecht, darin zu dcichen, fischen und dern nach ircr gn. gevallen zu geprauchen. §. 6. Weisen wir, das ofternante unsere gn. h. schultheisz, schcffen und gericht zu H. ieder zeit zu ordnen, setzen und zu entsetzen haben, wie sie solchs vor nutz und gut ansieht. §. 7. Weisen wir, das unsern gn. h. die banmuelo zu Ii. gelegen mit seinem bezirk eigent und zugehörig ist mit aller nutzung, herlichkeit unji gerechtigkeit, darin ein ieder inwohner schuldig und verbunden ist zu malen, und das der muller, dem solche muel von unserm gn. h. verlauwen wird, soll mit seiner aigen fuhr geschickt sein, den inwohnern ir korn in die muele und das mel wider einem ieden zu haus zu fueren. und ob ein inwohner nit selbst korn hett, gibt er dan dem müeler geld, ime darumb korn zu kaufen, dasz soll er thun, dasselbe auch zur muele und das mel zu haus, wie obgemelt, fueren uf weit einer meil weges ungeverlich. und soll ein ieder muller, wie gemelt, zu kaufen und zu fueren pfllchtig sein, deszhalben, das die inwohner bei im zu malen gedrungen, und doch nit mehr multers nehmen, dan ob er das korn uf des inwohners behausung oder im dorf H. gefaszt hette, nemlich von eim ganzen malcfcr ein halb simern, und einem halben malder ein seatcr. begeb sichs aber [das] durch hagel oder frustzufall, das ein frembder auszmerker korn uf der mülen hett, soll der muller in solcher hei und frostzeit abthun, dem inheimbschen daruf thun, und solch ufgethan korn nit lenger dan von einer nonenzeit zur andern behalten; dasz darumb beschehen soll, dweil das heimbsche bei ime in der bannmulen und nit der frembde zu malen verbunden, mer weisen wir, ob ein inwohner zu H. und seinem bezirk an dem mel, so ime der muller geliefert, nit beniigig were, also dasz er ausz dem malter nit vermaint vierzig brod, eins mehr oder minder, zu backen, soll er dem muller an sein fuhr greifen, und das mel, darumb der span, hinder den schultheiszen zu erfahrung des mangels und illicher erstattung erlegt werden. §. 8. Weisen wir u. gn. . das banbackhaus zustendig, darin ein ieder obgemelter inSwohner zu backen verbunden, und soll der banbecker sieber und mulen (haben), damit er den armen, die dero keins stattlich bekomen mögen, dieselbige zur notturft leihe, ob auch ein schwanger oder krank unvermuglichkeit halben iren deigk nit selbst machen oder würken kunte, die soll den becker das zu thun pitten, welches er nit waigern, sonder gutwillig thun, und für sein arbeit ein pletz nemen, auch eins ieden inwohners deigk, so derselb gemacht und ufgangen ist, mit einer fuhr zu haus holet), die muH mit deigk formen und der inwohner hinder uf das geverd uf und abzuladen nemen. ausz solchem deigk soll der becker recht handbrod gleich dem geprauch

HOCHSTETTEN.

641

und masz der anstoszenden nacbbara roachen. a n d wenij die brod also g e w i r k t und zu ofen gethan sein, soll d e r inwohner das ü b r i g mel von d e r beuten mit einem federwüsch selbst abkern und zu seinem nutz behalten, f u r t h e r , ob dem becker das brod zu backen bolz gebrest, mag er in des inwobners baus (nemen), so vi] zu solchem gcbäck von noten. und so er iemands sein brod verbrent oder zu leisz backte, soll er sich d a r u m b mit dem, (dem) das brod zugehörig, von solchen sebadens w e g e n vertragen, dasz gebacken brod in seiner behausung über nacht nicht behalten, sonder in der müelen dem inwohner zu haus fucren, der soll ime ausz der muelcn von eim ganzen, zwei und eim halben malder ein brod vor sein belohnung geben. 9. Zum neunten weisen wir, das unser g n . h. mos? und gcwicht zu geben, auch alles anders der oberkeit angehor i g iederzeit, wie die notturft zu gelegeoiheit erfordert, wie hie oben bei dem 3. artikel gemelt, zu ordnen und setzen hat. §. 9a. I t e m sollen die obgemeltcn Schultheis und scbcü'en vor sich und darnach die gemeind bei iren aiden beladen werden, alle ruchbar ding uf obbestimbten dreien dingtagci} zu r ü g e n , und was von solchen r ü g e n und strafen oder buszen efallen, sollen zu zweien unserm gn. h. und zum dritten teil fwem gericht und gemein z u s t e h n ; doch wo das ehaftig veru r k u n g antrefe, sollen uuserm g n . h. allein vorbehalten sein.

§. 9b. Auch welcher in die gcmcinschaft gen I L zeucht, [soll geben vier gülden, des soll unser gn. h. haben das zweitheil und die gemeind des drittheil] '), soll unsern gn. b. 2 und der gemeind 1 % hlr Binger w e h r u n g alspald geben, so aber derselbig von danen zeugt und innerhalb zweien monaten von dem, das sein hinwegziehens zu rechnen, noch d e m verschiener zeit nit wider g e n H. daselbst zu wohnen zupe, der soll vor solchem widerzugk, so oft sich der also begibt, unserm gn. h. 1 Sl und der gemeind '/ 2 iE obgemelter -^enrung entrichten, doch keiner sonder vorwissen der obrigkeit dahin zu:ziehen gelassen werden. §. 9c. W i r weisen auch, das obgemelter u. gn. h. und seiner g n a d e n erben durch sich oder durch iren, auch schulthcisz und burgemeister von w e g e n der g e m e i n d umb bekantc jerliche g e v e l l , oder wer v e r w u r k t e buesz, frevel oder bruech, zu ieder zeit pfenden oder suns$ nach gestalt der sachen strafen sollen und mögen, frei sonder alle rechtlich clage, urtheil oder ervolgung. §. 10. Zum zehenden weisen wir, wan ein inwohner zu H . daselbst oder im .bezirk bauwen will, soll der vorgenomen bau durch ein verstendig werkman in beiscin des schultheiszen und darzu zweier oder dreier erbarer menner a n g e s c h l a g e n , und was von holz darzu gehörig, dasz soll demjenigen, der also bauwen will, ausz den wälden mitgctheilt werden, und ime durch die furster anzeigung geschehen, welch end der wald, da es am meisten schedlich ist, er das zu hauwen habe, welcher auch also (Las 1) randbemerkung. Bd. Y.

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642 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A Ü T E B , N A H E , R H E I N . g e f e i t ' ) ime vergünstiget bauholz inwendig viei wochen nit ausz dem wald verschaffen, in so vil -Wochen das nit zimmern und volend innerhalb eins vierteljars nit ufschlagen wurde, bisz er einer Verhinderung einem schultheiszen redlich Ursachen anzeigt, der soll unserm gn. h. durch gericht und gemeind zu gleichen theile 1 ® h l r zu pen verfallen sein, es soll auch ein ieder inwohner hinvurther in den weiden kein brennholz, hecken oder weiden hauwen, dan in den schlegen, es w e r dan windfell und daubholz; soll aber doch von solchem holz, es sei ausz den geordneten schlegen, windfellen oder daubholz g e h a u w e n , niemands auszwendig dem dorf H. und diesem bezirk gesessen verkaufen, welcher aber solches verbricht, soll obgen. unserm gn. h. 2 S, dem gericht und gomeind 1 S hlr zu g e b e n verfallen sein. 11. Zu m elften weisen wir, das unden an der brücken nach Beimburg zu, so weit Hochsteiner gericht und die wiesen z i e h e n , zu beiden Seiten soll niemands vor s. Michelstag zu weiden infahren oder treiben, und so der ends geweidet ist, soll man vierzehen t a g im g r u n d weiden, und nach auszgang solcher 14 t a g soll der bruehcl ufgethan, darin geweidet und nit weiter gesucht werden, nach dem soll man in der Ullenbach auch 8 tag waiden, gleicherweisz in der Michelsau, und nit forder hinder Dalcn etc.; 8 t a g darnach mag man weid suchen vor H u r g e n , so l a n g man d e r genieszen kan. d a r g e g e n soll der kuchirt ohn erlaubnus eins burgermeisters sonst in kein g r u n d f a h r e n ; und so oft solchs durch inen versprochen (st. verprochen) wird, soll er der gemeind ein viernzel k o r n zur straf verfallen sein, es soll auch niemand auszerhalb den banzeunen schliffrich weid suchen, bei pen 5 ß hlr der gemeind, es were dan sach, das das viehe dem hirten nit volgen tnogt. und so solchcs durch die befunden w u r d , soll ime schleife weid nach g e p u r icher notturft vergönnt w e r d e n . §. 12. Zum zwölften weisen fwfemeind i r , so vil veldsehlitzen des notturft zu ieder zeit erfordert, sollen ausz der gemeind gezogen werden, und keiner sich dessen bei pen 3 tt h l r , der gemeind unverzüglich zu geben, weigern, solche schützen sollen dem schultheiszen u n d burgermeistern gewonlich gelubd t h u n , treulich ires bestes vieis uf zu sehen, und von einem ieden morgen, es sei welcherlei fruchts sie zu belobnung haben, ein garbc, w e n aber des felds minder, soll auch minder gegeben werden, weiter soll ir belohnung sein von eim ieglichen morgen wiesen und weingart 2 von unrechten w e g e n 2 hlr. und ob iemand es sich solcher belohnung den schützen, er hab dan redlich ursach, zu geben widert, der soll zur straf zu(s)ambt d e m bezalung des lohns 12 O- der gemeind verfallen sein, und alle r ü g e n , sie beschehen zu weiden oder fclden, seind uf 12 & gesatzt, dasz halb theil dero gemeind, das ander halb theil den schützen zustehn soll. §. 13. W i r weisen auch, das die burgermeister 1) das gefällte.

HOCHSTETTEN.

649

eins ieglichen jars ir rcchnung uf sanct Stephanstag thun und zu auszgang ires j a r s ander burgermeister, darzu auch vier ansz der gemeind gezogen werden sollen, dieselbigen vier sollen sambt den burgermeistern und gemeinden raten, was not und nutzlich zum besten betrachten und anstellen. §. 14. S o sollen die kirchengeschworn iedes jars der herschaft ire rcchnung thun und der kirchen gelt ohn iren rat und wissen nit anlegen. II. Bürgerliche

Ordnung

des dorfs

Hooksteden.

§. 1. A l l e inwohner zu H . sollen zu allen unsers gn. h. gebot, die man herngepot nent, so oft und dick die inen durch ein echultheiszen mit leutung einer glocken verkundi werden, gehorsomlich erscheinen, bei pen eins halben guldens. wer aber einer abwesig, soll ime ein notbot, wie die gelegenheit der sachen solches erfordert, geschickt werden; begriff ine der bot, und kombt ohn redlich Ursachen nit, soll er auch zu pen 1 gülden der herschaft verfallen sein, gleichermaszen sollen die burgermeister macht haben, die gemeind mit leutung der glocken zu versamblen. welcher inheimbsch ist und nit erscheint, soll der gemeinde 12 it- zu busz verfallen sein. §. 2. Item, wan man unserm gn. h., so die notturft erfordert, fronen s o l l , das mit vl«is beschehen, darin dan ein Schultheis ein sonderlich ufsehens haben soll. §. 3. Item es soll kein auszlendiger oder frembder zu H. zu einem inwohner sonder der herschaft oder eins schultheiszen vorwissen angenommen werden, er glob dan zuvor und schwer ein aid zu got und dea heiligen, disz weiszthumb, Ordnung und satzunge zu handhaben und halten, ob er auch mit iemands der ends zu schaffen gewönne, wie das sein möcht, umb gueter, schuld oder anders, nichts auszgenojnen, das er solchs vor der herschäft oder dem gericht zu H., sunst vor keinem auszlendigen rechten ersuchen, sonder obgemelter ends recht geben und nehmen wolle, wie recht, und hott derselbig alte zenk und irrung, das er dieselben sonder unsers gn. h. und der gemeinde kosten und schaden zuvorderst ausztragen wolle. §. 4. Item wein und korn an der maszen und gewicht sollen gerecht und ufrichtig allezeit hinder einem schultheiszen sein, die zur notturft haben zu geprauchcn. §. 5 . E s soll auch niemands etwas mit meszem oder gewicht verkaufen, es sei dan solchs durch ein schultheiszen, «wen scheffen und beide burgermeister geeicht und bezeichnet, wer das uberfüre, soll in der herschaft ungnad und straf stehn. §. 6. E s soll auch der sehultheisz mit zweien erbarn mennern, die im« ausz dem gericht oder gemeind zugeordnet werden, misz und gewicht [zu] besichtigen, und wo eich die ungerecht befinden, bei iren aiden der herschäft anzeigen, §. 7. Die wirt und becker sollen auch angehalten

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werden, wein und brod in pillichen wert nach weing und der frucht kauf zu geben. §. 8. Ein ieglicher soll feurs halb in seinem haus vleiszig ufsehens haben, und bei welchem dasz ausz loszheit und seumnus erstlich angeht, der soll 10 gld., halb der herschaft und zum andern halben theil der gemeinde, zu busz verfallen sein und nichts desto weniger denen, so von solchem feur schaden endpfangen, schadlos zu halten schuldig sein. §. 9. W e r den anaern, er sei frembd oder beimbscli, mit .Worten oder werken frevenlich beschwert, der soll nach erforderung der Sachen durch ein schultheiszen seinem bevelchabern oder die burgermeistcr zu abtrag angenommen werden, und ein ieglicher inwohner den oder die also anzunehmen hilflich sein, bei der herschaft straf und Ungnaden. §. 10. Item es soll kein wirt die heimb3chcn abents in winter nach achten und Sommerzeit über neun uhren in glochen halten, bei busz 1 gld. §. 11. Deszelcichcn soll kein burger oder inwohner wein zum zapfen schenken ohn vorwissen eins schultheiszen. und so ctliche zugelassen, sollen alsdan ohn ufhören ein ganz jar gastgebe wirtschaften halten, bei pen 1 gld. unserm gn. h., den er, so oft der versprochen (st. verprochen) wirt, zu geben schuldig sein soll. §. 12. Item, damit unfride und gezank dester basz verhuet und gestillt werde, ist geordnet: wan zwen oder mehr mit bludender wunden oder zurissen kleidern sich beleidigen, soll ieder zu frevel 9 8 und 1 hlr verfallen sein, ists aber tödtlich oder hochschedlich streich oder wunden, oder der maszen gcacht, soll des frcvels halben nach der hcrschaft gefallen abtrag beschehen. §. 13. Verthciln aber zwen oder mehr maulstreich mit einander, soll ieder dem schultheiszen 5 ß hlr zu busz geben, wie von alters herkomen. §. 14. Item, so sich weiber an ehren schölten und nit schlügen, soll iede zu pen '/« maltcr kesz geben; ist ir unrecht geschehen, soll gegen der andern furderlich recht gestatt und verholfen werden. hetten sie aber einander mit der that geschlagen, soll gericht und der that gemesz gestraft werden. §. 16. Item, schilt iemands den andern diep, diebin, zauber, Zauberin, morder, verreter, böszwicht oder dergleichen, das leib, leben, ehr und glimpf berurt, er gehoer an wen er woll, der schuldiger und tlieter sollen durch den schultheiszen von stund an genomen werden und burgschaft thun, die sach ufs furderlichst zu verrichten, drifts aber leib und leben an, soll man ¿ie beschuldigten in gleich Sicherheit und Verwahrung behalten, unserm gn. h. furter anzuzeigen und irer gn. bescheids darin weiter zu gewarten, bisz zu ausztrag und end der Sachen. §. 16. Item, so einer den andern in seinem selbst oder andern schaden sehe oder funde, es were warin es woll, behausung, eckcr, wiesen, gärten, weiden oder anderm, der soll bei seinem aid dasselbig rügen und dem schultheiszen angeben, welcher das nit thut, soll in der hern straf stehn nach irem gefallen. §. 17. Item, wo iemand mit ncchtücher oder nebe-

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lichcr zeit dem andern zu schaden gienge oder f a n d e n wurde, solches soll dem diebstal gleich geacht sein und in d e r herschaft straf zu gnaden oder Ungnaden stehn. 18. Item, ob einer den andern schadcn thet in eckcrn, Weingarten, wiesen oder sunst, und sich des schadens erstattung nit vereinigen k u n t e n , sollen alsdan vier ausz dem gcricht herzu gegeben werden, solchen schaden zu besichtigen, und wes si derhalb sprechen, dabei soll ez pleiben und sonder ferner suchens dem gelebt werden, darumb sollen den schützen von ieder partei vierthalben Schilling w e r d e n , doch mit vorbehält der gemein und den rugern ires alten herkomens Ions. §. 19. I t e m , ob aber einer den andern von solchen schadens rechtlich beclagen wolt, soll ime zugelassen werden, ohne abbruch der gemeinde und rugern ires gepurenden gelds, wie obsteht. u n d welcher also umb erstattung des z u g e f u e g t e n schadens g e g e n dem bcschediger halben zu recht handien will, der soll sich zuvor des frevels mit der hcrschaft v e r t r a g e n und dan solchen frevel wider in seiner clagen an dem bcschediger neben dem schadcn zu erfordern haben. §. 20. I t e m mit allem kaufen und verkaufen, da erben der verkaufer losung oder abtrib zu thun haben, sollen das innerhalb drei den negsten mon&ten, so der verkauf kund und offenbar wird, und wo die in bestimbter zeit nit geschehen, soll der kauf, so ver der ins gerlehtsbuch geschrieben, werschaft gethan oder sunst g n u g sam brieflich schein vorhanden, k r e f t i g sein; auszgeschcidcn wo ein erb nit inlendig were oder desz wissen hett, dem sollen die obgenanten drei monat von zeit seiner ankunft, und e r des wissens endpfangen, zu rechen vorbehalten sein, doch das er sein treuwe gebe, das er solchen kauf in obbestimbten dreien monaten zeit erstlich erfahren habe. §. 21. I t e m es soll kein kaufer dasjenig, so er kauft, mit vortheil an der besserung beschworen, dardurch der abtrib verhindert w e r d e , sonder dasselbig in lendlichen bau halten, nit ergern. ob solches geschehe, soll der abtriber oder loeser das zu behalten nit schuldig sein. §. 22. Item es soll kein inwohner heuser, scheuren oder stell zu H . abbrechen zu verkaufen, er woll dan ein andern bauwe in des abgebrochen statt thun, bei busz 3 a hlr, u n d das solcher abgcbrochner bau wider in dem bemclten dorf ufgericht und verbauwet werde. §. 23. Item es' soll keiner mist oder d ü n g e auszcrthalb des dorfs und gemarken, er hett dan ;n der nehe aigen baugueter, wiesen oder g ä r t e n , die er damit düngen wolt, verkaufen oder fueren, bei pen 3 tt hlr. 24. Item ein ieder soll seine brunnen und feurstatt, dasz niemands schaden davon geschehe, versehen, und ein iedes haus soll ein schornstein haben, der durch dasz dag ausz gehe. 25. Item, wem viehe abgehet oder schelmicht wird, der soll es so ver vom dorf verschaffen und hinw e g k thun, dasz niemands schaden davon entstehe, wer solches nit thut, soll 1 & hlr zu busz, das drittheil d e r herschaft, das viertheil der gemeind v e r w ü r k t haben. §. 26. I t e m

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es soll niémands bei tag oder nächtlicher zeit spielen, hoher dan ein schanz umb ein ungepoten pfennig, auszgescheiden edlen, priester und frembden. und so aber einer gute oder gesippte freund hette, mit dem er nit gewinns, sonder ehre und Kurzweil halben spielen wolt, disz soll ime zugelassen sein, doch wie obsteht. §. 27. Item des ubermeszigen zutrinken soll sich ein ieder bei pen eins gülden unableszlich zu bezalen abhalten. §. 28. Item, welcher grobe schwere fluech thut, die gottes, seiner mutter und der heiligen lesterung uf inen dragen, die sollen nach gefallen der hcrschaft an leib oder gut gestraft werden- §. 29. Item, ob iemands zu H. in erbs oder kaufs weisz gueter bequeme und gerichtlich ufgetragen wurden, der soll erstmals, wan er solche gueter empfaebt, 21 & dem gericht zu geben schuldig sein. §. 30. Item, ob in einem gcschlcchts der Schultheis oder sunst ein gemeinsman were, und ieder der hern frieden gepieten wurde, und doch iemands mit thatlicher handlung sonder not vcrprcchen wurde, soll der verbrccher der herschaft zchen goldgulden 'zu frevel geben, wo aber die verbrechung so gar gewaltig und mutwillig, soll der frevel nach willen der herschaft und gcstalt der uberfahrung gesetzt oder andere straf ufgclegt werden. §. 31. Item, welcherlei forderung vor gericht vorgetragen werden, es betreif leib, leben, ehr, glimpf, erbschaften, ligend oder fahrend gueter oder anders, was das sein möcht, darüber soll noch vermöge kaiserlichen rechten geurtheilt werden. III. Gerichtsordnung. §. 1. Item das gerichtsbuch, so hinfuro zu behaltung der sachen und hendel gepraucht wird, soll schloszhaftig sein mit zweien schluesseln, welche der schulthcis einen und der eltist scheffen den andern haben sollen und in der kirchen oder sunst bei einem vertrauten verwandt werden. §. 2. Item kein Schreiber soll darüber ohn beisein der scheffen gehen oder nichts dorin schreiben, es sei dan zum wenigsten der Schultheis und zwen scheffen gegenwertig. §. 3. Item es soll auch nichts darin vcrzaichnct werden, dan clagen, antwort, kundschaft, urtheil, kauf, verkaufen, insatzung, ufgabung, erbschaften, giften, schulden, erkentnus und dergleichen handíungen. §. 4. Itom Schultheis und scheffen sollen ie zu vierzehen tagen, so vor man zu schaffen hat, gericht halten, den ptrteicn furderlich3 rediten verhelfen u n d , so vil miiglich, vor unnuetzen koston verhueten, wio von . altem herkomen behegen. §.5. Item, wer einem zu gericht gepieten will, der soll das durch ein buettel oder, wo der nit anheimbsch were, ein scheffen thun verkünden, und ime, wie von alters herkomen, belohnung boschehen. §. 6. Item, wan man auszerhalb den gepoten dingtagen gericht halfen Will, soll ein jedem scheffen am neohsten vor^ehendtn

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tag zu mittag zu baus verkundt -norden, des gehorsam KU scifi. aber an den geboten dingtagen ist zu solcher verkuod!gung ohn not, dan ein ieder ungepoten selbst erscheinen soll. §, 7. Item zu der dritten clagen soll der antworter erscheinen und ime der büttel Verkündigung der dritten clagen auszdrücklich zu erkennen geben, er erschein oder nit, nichts desto minder werde procedirt und ergen was recht, und von ieglicher clage dem büttel ein belohnung, inmaszen das hcrpracht, gefallen. §. 8. Item der schultheis soll von ieder ufgaben 6 das gericht 3'/a ß hlr und 1 alb., der Schreiber das ins gerichtsbuch zu schreiben haben, schreibt er aber etwas nemlichs darin, davon soll dem weiter noch der scheffen erkantnus gegeben werden. §• 9. Item, so iemands ein notgericht haben wolt, der soll schultheis und scheffen billichen kosten und taglohn, wie das breuchlich herpracht, bezalen, doch soll es keinem ingesessen gestatt werden, es wer dan umb Sachen die keinen verzugk erleiden. §. 10. Item anleitung, undergenge über bau und bevorchung soll durch schultheis und scheffen mit vleisz beschchen, bestetigt, in das gerichtsbuch geschrieben und, wo not, versteint werden, davon dasz gericht 6 alb. und der Schreiber 1 alb. haben soll, §. 11. Item ein urkund zu schreiben kost 4 9, ¡5. 12. Item zur übergäbe eines gewalts 6 §. 13. Item einem vorsprecher soll belohnung und kost des tags gegeben werden gleich einem scheffen in notgericht, und im weiter nit taxirt werden. §. 14. I t e m , ob ein frembder oder inwohner zu I I . im dorf und gemarken gült, erbschaft oder anders zu possesz hett, des beclagt wurde, so er dan ein leib an recht stclt und zu recht gelobt, soll er zugelassen werden, das sein zum rechten zu vertreten, wolt er aber die besserung hinweg fueren oder verkaufen, soll er insessige bürgen oder dergleichen leut zu bürgen geben, so er im rechten niderlege, das c'r solchs hinwegk gefuert oder verkauft wider stellen wolle. §. 15. Item ein ieder so einen redner zu gericht geprauchen not hett, dem soll von einer Sachen ganzen gerichtstags g e treulich zu gewavten vor kost und belohnung 3 alb. und nit mehr gegeben oder taxirt werden. §. 16. I t e m , ob sich das gericht ip, einer Sachen rata erkundigen wolt, soll iede partei so r i l legen, als das gericht meint nach erbar und pillichkeit zu solcher erfabyung not sei, und mit groszem vlcis vqrhucten, das nieroands in solchem, als oft beschicht, woe man rat sucht, unpillichen beschwert werd, und sollen frei sprechen sonder underding oder hoffart. §. 17. Item, ob iemands durch urteil sich beschwert zu sein vermeint, der soll nirgends anders hin, dan vor uns, die herschaft, appellircn, solch appellation innerhalb dreien monaten uns anpringen und der appollation unverzüglich, so vil an der appellirenden partei, nachkommen werden binnen jar und tag, es wurde dan die gerichtlich verhoere durch unser der herschaft Verhinderung verzogen. §. 18. Item, wer auch also appellirt, der soll nach gelegenheit der saehen und unser der herschaft taxirung sportulas inlegen oder darvor

648 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . burgschaft thun, solchs zu end der Sachen zu verrichten. §. 19. Item, w u r d e ein frcmbder zu H . b e k u e m e r t , -wo sich dan die sach, darumb sie spcnnig, nit der ends begeben hett, soll der clcgcr dem bekümerten, da er seszhaftig ist, nachfolgen, er will dan zu H . ins recht. §. 20. Item, komen aber zwen frembde, und bekümert einer den andern umb bürgerliche Sachen die sich nit zu H. oder dieses bezirks verlaufen, soll der bekümert, so ers begert, vor sein oberkeit gewiesen w e r d e n und der k u m m e r von unwerden sein. §. 21. W a s z aber ein aid peinlich oder malcfitzsachcn betrifft, so soll der herschaft heimbewicsen bisz uf weitere bescheid verwart werden, wie die andlung gestalt der verwarungen erfordert. §. 22. Item, w e r zu H. mit recht vom leben zum tod verurtheilt wird, des gueter seind der herschaft verfallen. §. 23. Gleichermaszcn, ob iemaada, er w e r dan wanwitzig, ime den tod selbst anthet, desselben üter verfallen auch der herschaft. §. 24. Item, ob der schulteis oder scheffen einer heimlich o d e r öffentlich der ehre beleumbt wurde, der soll nit schuldig oder desselben mitscheffen verpflicht sein von inen u f z u s t c h n , sonder bei inen und mit einander plciben sitzen zu gcricht, Sachen hoeren, urtheil sprechen, als lang hisz er des bezigs oder leumuts zu recht genugsam bewiesen wird, doch soll der verleumut die sach gerichtlich g e g e n dem bezeuger vornehmen oder des leumuts halben sich, wie recht, zu der purgation schicken. §. 25. Item es sollen auch alle stein in der gemarken durch Schultheis und scheffen durch ein heimlich warzeichcn gesatzt werden, des sollen sie nit m e h r haben (dann) von einem stein 9 ft, von eim doppeln noch als viel, und durch keinen gemeinsman mehr g e s c h e h e n , uf das weiter gezenk und irthumb vermitten pleibe. §. 26. I t e m , welcher f r c m b d e r oder inwohner zu H. des geriehts behausunge von noten werd, der soll legen 6 alb., davon dem schultheiszcn 1 alb. und den scheffen 5 alb. g e p u r e n soll. §. 27. Des schultheiszen aid etc. §. 28. D e r scheffen aid etc. 30. D e s gerichtsschreibers aid etc. §. 29. Des buettels aid etc. Dicsz weisthumb sambt vorgeschriebener b ü r g e r l . und gerichtsordnung soll in das gerichtsbuch g e s c h r i e b e n , von allen und ieden inwohnern erstlich gelobt und geschworn und zu dreien dingtagen durch die scheffen von d i r ganzen gemeinde jerlich d r e i m a l , und hiufurter stet, vest, unverbruechlich bei ingeleibter pen und straf halten und volnzogen werden, doch mit vorbehält unserm gn. h. und irer g n . erben, disz weisthumb zu endern, mehren, b e s s e r n , ab- und zuthun nach irem und gemeins nutzs aller besten und gefelligtcn. Desz zu w a h r e m u r k u n d und Sicherheit haben wir Schultheis un 1 scheffen des geriehts zu H . an der Alsentz obbcmclt unsers geriehts insiegel h e r a n wissentlich thun henken, und geschehen uf montag nach dem achtzehendcn, den funfzehenden t a g des j e n n e r s im 1643. jähre.

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KAPPELN.

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KAPPELN1). 1353. W i r Walrabc grave Ton Spanheim und wir Heinrich grave von Veldentzin verjehen uoffinlichen an diesen brieve und duon kuont allen lueden, daz umbc soliche vientschaft und zweiuenge, als da was intwischen unser lieben suestere Margareten der wildgravinnen von Duonen uof eine site und den vesten rittern hern Boszcn dem jongen von Waldecken und hern Frideriche von Folrats uof die ander site, darumbc sie uns von beiden siten gebeden hant unsere fruonde zuo schickene in daz dorf und gerichte zuo Cappeln bi Gruombach gelegen, darumbe sich die vorgenante zweiuonge uof erstanden hatte, aida an den scheffen und der gemeinden uof den eit zuo erfarene und zuo fragene, waz iegeliche partie rechtes und gewonheide da han und haben solle? also han wir unsere fruonde dar bi geschicket, als iz da beredet wart, die uns Von den scheffen und der gemeinden wieder hant bracht beschrieben in alle der maszen, als von worte zuo worte hernach geschriben stet. W i r die siben scheffen, mit namen Heintze Bode, Berthrani Stormes son, Nyclas der weber, Heintze d e r g u o d e man, Hennekin Schefcrs son, Heintze Swinde und Johan Bastruoz, und darzuo die gemeinde alle gemeinlichen des dorfes zuo Cappeln bi Gruombach gelegen, verjehen uns uoffinlichen und duon kuont allbn lnoden, daz wir die vorgenanten scheffen sprechen und gesprochen han uof unsere eide, die wir deme schcffenstuole gedan han, und darzuo wir dieselben vorgenante gemeinde uf unsere eide, die wir gedan han bit unsers selbe» handen uf die heiligen gelacht, daz diz r e c h t , daz hernach geschrieben stet, ist des wildegravcn von Duonen in deme vorgenanten dorfe Cappeln. §.1. Zuo dem ersten male sprechen wir, daz er alle jare intüoschen sente Rcmigys dage und sente Martins dage, uof welichcn dag er wil, einen dag machen mag in daz vorgehabte dorf Cappeln, und waz wir ieme uf demselben dag ruogen, des soi er ein riechter sin. des dàges und des nachtes bevor soi er ouch einen knecht umme senden von huosc zuo huosc, und wen er findet, der sol des morgens da sin zuo dinge, und wen er nit enfindet, der sol des entladen sin âne schaden. §. 2. Und uof denselben vorgenanten dag soi man ieme einen stecken slagen in die erde, daz er sin plierd dar ane binde, obe der stecke nit da en steit, und ein gebont strois, daz daz hert esse, und einen scssel, daz er darof sieze, und einen isz dar stellen und einen wiszen becher darof, und darzuo also viel salzes, daz man zwei eigere mide gesalzen möge. 1) am Glan, oberhalb Lauterecken, aus Mones Zeitschrift 17, 180 ff-

660 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . §. 3. Me so hat ouch der vorgenant wildegrave in dem egenanten dorfe Cappeln an der fasnaeht von iedeme huose, daz man reuochet, da luede inne sint, ein huon. §. 4. W a n n e so oueh der vorgenante wildegrave oder sin amptman den fuoz verwendet und von dem geriechte gegeit, so en ist man ieme numme spbuoldig zuo ruogene noch zuo besserne, man enclage ieme danne nie. §. 5. U n d waz der wildegrave ubir diz vorbeschrib e n recht grifet, da duot er den lenenherren unrecht miede. §. 6. Me so sprechen wir, dasz dieselben lehenberren atzuonge und h e r b e r g e h a n t in dem vorgeschriben dorfe Cappeln hoe und nieder nach ieren genaden, und deilen daz in und anders n u m m a n n e me, und deme wildegraven nit, als ouch vorgeschriben stet. §. 7. Ouch so sprechen wir, daz die obersten buoszen sint des wildegraven von Duonen, und daz er ouch ein riechter ist ubir diep und duopen und ungerechte luede. und waz ouch frebele beschchent in offener wirte hueser und h ö b e , als von reuefenc, slahene und dotslegcn, die in derselben w i r t e hueseren verrichtet w e r d e n t , ee sie zuo w e g e und zuo clagen koment, davone en ist man keime herven nuotsit schuoldig zuo riebtene. §. 8. Me sprechen wir ouch, daz der vorgenante wildegrave ans nit verbieden ensol fissen noch jagen, abir doch mag er duon, so iz ieme fuogct, danne die l e h e n h e r r c n mogent iz uns verbieden, wanne iz in fuogot. U n d wir W a l r a b e und Heinrieb graven vorgenant sprechen und geben den vorgenanten partien diz zuo einre rechten suonen und bescheide, als sie ouch des an uns gegangen waren, also wie die vorgenanten scheffen uud gemeinde uofe den eit gesprochen und hewiset hant, daz icgcliches recht und gewonheit da si, daz sie des von beiden siten ouch also gnieszen und zuo einre rechten Steden vesten suonen ewenclichen halden in aller der maszen, als davor geschriben stet, uzgnomen alle argelist und geverde. und des zuo u r k u n d c han wir unsere ingesigelc gehangen an diesen brief, der gegeben wart des nesten donrestages vor unser frouowcn dagc, als sie zuo hiemel fuor, den man nennit zuo latine assumptio, da man zalte von Cristus gebuorte druozehen huondert und d r u e und (uonfzig jare. E B E R N B U R G »)• 1567. I c h F r a n z Conradt von Sickingen etc. bekenne und thue k u n d iedermänniglichen fiir mich, alle meine erben und nachk o m m e n , a h weiland der edel und ehrvest Franciscus von S i c k i n g e n etc., mein lieber vater seliger gedächtnus, den ehrb a r e n leuten, schultheiszen, Schöffen und burgern gemeinlichen des tbals E b e r n b u r g einen freiungsbrief mit seinem anhnngen1) am eiuflusz der Alsenz in die Nahe- beglaubigte abschritt v. j. 1685.

KAPPELN.

EBERNBURG.

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den insiegel verfertigt und Ubergeben, dessen anfang also lautend: „ich Franciscus von Sickingen etc. bekenn und thue kund allcrmünniglichen" etc., und sich endet: „der geben ist uf st. Fabian und Sebastianstag der heiligen martler im jähr als man schreibet 1508," in welchem briefunder anderm austrucklichen vermeldet, das ein ieder, sein erb und nachkommen, so Ebernburg inhaben wurd, den bemelten schulthciszen, Schöffen und burgern gemeinlichen, ihren erben und nachkommen zu Ebernburg solche freiheit, die derselbig brif, auch dasz gerichtsbuch ihnen zugibt und auszweiszt, bei seinen wahren und höchsten treuwen, glauben und aiden vest und unverbrüchlichen zuhalten gcreden und versprechen, auch inen dieszen seinen versigclten brif, uf stund so er sie in glubten und pflicht genommen hat, übergeben, dasz er auch, so es zu feilen kombt, allsz (l.als) forderlichen dasz sein kann, thun soll, alles vermög und inhalt des iezt angezeigten meines lieben vater Franciscus von Sickingen seliger versigelten brifs; dasz demnach ich für mich, meine erben und nachkommen den ermelten schulthciszen, schöffen und burgern zu Ebernburg gemcinlichen, iren erben und nachkommen alle die freiheiten, 60 ihnen mein lieber vater seliger inhalt obcrmeltcn brifs gegeben, hiemit bestetiget, beeräftigt, van i neuem) confirmirt, auch die zu halten und zu volnziehen für mich und meine erben versprochen und zugesagt hab. dieweil aber durch zugestandenen Unfall in nechst verschienenem brand anno 1540 zu Ebernburg under anderm auch das oben angeregte gerichtsbuch, daruf der mehrberürt freiungsbrif weiszen thut, gänzlichen verbrunnen und davon kein glaubwürdiger schein mehr vorhanden, damit dann dessenhalben hinfuro kein miszverstand, irthumb oder mangel an gericht und recht oder in ander weg entstünde, so hab ich Frantz Conradt von Sickingen, als dieszer zeit inhaber (von) Ebernburg, mich mit mehr bemelten scliultheiszcn, schöffen und burgern gcmeinlichen zu E. und sie sich hinwieder mit mir eines andern gerichtsbuchs, Ordnung und weiszthumb, dem alten herkommen und gebrauch, auch der kaufverschreibung, wie mein lieber ahnherr, herr Schwcickhardt von Sickingen etc. ritter seliger gedächtnusz, Ebernburg sanipt seiner zugehörde umb weiland die durchleuchtigsten durchleuchtigen und hochg«bornen fürsten und herrn h. Philips pfalzgraven bei Rhein etc. und herzogen Johann pfalzgraven etc. und graven zu Sponheim etc. mit verwilligung weiland marggrafen Christonelp von Baaden, als inhaber der grafschaft Sponheim, alle hochlöblicher gedächtnus, erkauft, gemesz lautend, uf form und masz wie hernach von wort zu wort beschrieben ist, abgeredt und verglichen, und soll nun hinfuro allwegen ohncnachlessigen also gehalten und gewieszen werden. §. 1. Erstlich weiszen wir schulthcisz, schöffen und burer gemcinlichen dos thals zu E . zu recht unserm gn. junkern rantz Conradten. von Sickingen etc., seinen erben und nachkommen, vor gnedige herrn über bürg und über thal zu

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652 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , RHEIN. Ebernburg, und weiszen denselbigen unsern gn. junkern, Beinen erben und nachkommen dasz gericht zu unden und oben. §. 2. Item wir weiszen ermeltem unserm gn. junkern, seinen erben und nachkommen wasser und w e i d , velt und wald zu, unden und oben, der gemeind an iren rechten unverlustig, in genieszung zu ihrer notturft brenholz und des eckers mit ihren eignen sauwen, so gott eins bcschert, auch den 'weidstrich mit ihrem viche, wie von alters herkommen, zu gebrauchen, doch soll niemands ohne erlaubnus iezt vermelter u. gn. herrschaft bau- oder ander holz abhauwen noch verkaufen, sondern iederzeit bei dero drnmb ansuchen. §. 3. Item wir weiszen ermelter unser gn. herrschaft frevel und buszen zu. §. 4. Item wir weiszen deck ermelter unser gn. herrschaft zu hohe feil, frevel, bruch und straf über dieb und dibin und andere ungerechte leut, die den leib verwirkt und wider cid und ehr gethan hetten. die haben unser gn. herrschaft macht zu strafen nach landsrecht, sie mögen ihnen auch gnad thun. §. 5. Item, wer den andern stech, schlug oder hibe blutig wunden, gleich lang oder tife, die man weichen oder heften muszte, die hetten unserer gn. herrschaft verbrochen 9 & hlr und 1 hlr, und die mögen sie den abnemen. meinet nun derselben einer oder mehr, ihme geschehe u n r e c h t , des mag er sich mit recht understehen zu erholen an dem, der ihne verclagt hat. claget aber ihr keiner, dennoch seind unser gn. herrschaft ihr frevel gefallen, und weren sie der frevel gehorsam und begerten gnad, die soll ihnen geschehen, wie dann unsern gn. herrschaft zu willen und gefallen ist. §. 6. Item, wer den andern schlug mit feusten oder anders, das man heiszt trucken streich, die hetten verbrochen 15 ß hlr der herrschaft oder wems die herrschaft gönte. §. 7. Item es sollen alle jähr drei sonderliche gericht, die man nennt ungebotene dinge, gehalten werden, das erst uf donnerstag nach dem erbis sontag, das ander uf den nechsten tag nach Bartholomei und das dritt uf den nechsten tag nach Martini; es were dann, das die etwann durch unsere gn. herrschaft oder ihre amptleut für oder nach gesezt werden, darzu ist ein ieder schuldig zu kommen, bei pen 3 albus, da soll und mag der schultheisz fragen die schönen und gemeind sampt und sonders uf ihre aid, ob iemand miszwürkt, gefrevelt oder geunfugt, oder iemands der herrschaft schaden gethan bette? solches ist ein iegklicher bei seinem aid schuldig zu offenbaren, uf diesclbigen tag sollen auch der herrschaft recht gewieszen werden. §. 8. Item es sollen auch uf die obernenten drei gcrichtstäg die waldrugen bcscliehcn und diejenigen, so in den wälden und hölzern in Ebernburger, Fcyler oder Bingartter gemarkt gelegen, wie die namen haben oder genent, schaden gethan hetten, angezeigt und nach grösze solches schadens gestraft werden, nach erkantnus unserer herrschaft oder ihres amptmans. wie nun solche waldbruch und frevel gethädingt und gesozt, davon soll der herrschaft die

EBERNBURG.

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zwei theil, schultheiszen und Schöffen ausz Vergünstigung der herrschaft das drittheil gegeben, und solches drittig theil zu nuz E b e r n b u r g , F e y h e l l und Bingartt angewendt werden, soviel in iedes g e m a r k e n fellig wurd. im fall aber solcher waldbruch und frovel, einer oder mehr, von einem frembden ausraerker beschehe, von dem soll der abtrag alspald ohn einigen verzug e r f o r d e r t , inbracht und damit wie obstet gehalten werden. §. 9. Item, wer es aber sach, dasz einer oder m e h r der obbestiempten dreier gerichtstäg nit e r w a r t e n , sonder ein erkauf gericht an den schultheiszen begehrte, so soll ihm dasz uf seine costen gehalten und dem schultheiszen und einer ieder gerichtspergonen 2 albus f ü r ein imbs, gleichfalls auch dem gerichtschreiber 2 alb. f ü r ein imbs und 2 bazen für sein schreiberlohn, sodan dem buttel von einer ieden person, so er vor gericht beut, 6 # f ü r sein belohnung und dazu 2 alb. für ein imbs gegeben werden, welches d e r , so solches erkaufen gerichts begeret, alspalt bezahlen, aber hernachmals die verlustig Partei erstatten soll. §. 10. I t e m es soll auch der schultheisz kein erbung oder ander Sachen, da mcrklichs oder grosz an gelegen sein mag, geschehen oder ins gerichtsbuch schreiben lassen, es sei dann vor gericht oder in beisein der schöffcn, so viel er darzu iederzeit haben m a g , gehandelt, und wann schultheiszen oder schöffcn bcdeucht oder verstünden, das solche e r b u n g -oder ander sach im rechten nit g r u n d oder bestand hetten, so sollen sie dasz nit geschehen noch einschreiben, sondern, dem oder denen das zu schaden gelangen möcht, zuvor verkünden und dann, was recht sein wurd, geschehen lassen. §. 11. I t e m ist von alters herkommen, w e r alhie in E b e r n b u r g e r gericht ligende güter, auch haus und hof verkauft, so hat des verkaufers nechstcr erb, und sonst niemands anders, wo f e r r der kompt in jahrsfrist, von d e m tag anzurechnen so der kauf beschchen, den abtrib, und nit länger, wo auch einer oder mehr also ligende giiter, haus oder hof verkaufen (wurd), d e r ist schuldig ufs erst, so das gcricht beisamen, den kaufer zu w e r e n ; thäte der verkaufer das nit, so ist er der herrschaft zu straf 5 tt hlr verfallen, also sol es hinfurter allwegcn gehalten und hierinnen ganz kein g e f a h r gebraucht werden, auch alle winkelkauf verboten sein und pleiben, bei straf 5 Ä h l r d e r herrschaft. §. 12. Item wir sollen vielbemelter unser g n . herrschaft zu ihrer notturft zimliche frohndienst und acht zu ihren bäwen und anderm thun. zu allen arbeiten, die d e r herrschaft geschieht, sollent, wann es begehrt w u r d , solche l e u t , die taglohn verdienen m ö g e n , geordnet w e r d e n , die dasz recht und getreulich thun, daz der herrschaft nichts versaumpt oder verwahrloszt würd. so soll man ihnen auch zu ieglicher zeit zimlich coste thun mit essen und trinken, als h e r k o m m e n . §. 13. I t e m zins und wasz man d e r herrschaft zu thun schuldig ist, darumb m a g sie, wann sie w i l l , pfenden ohn gericht. §. 14. Item belangent die leibeigne leut, sie seien gesessen wo sie wollen,

654 Z W I S C H E N Q U E I C H , L A U T E R , N A H E , R H E I N . ao unserer gn. herrschaft zum schlosz E. angehörig, darllbe* sollen zwei gleichlautend rcgister gemacht, deren aller namen, so viel man erfahren k a n n , darein geschrieben, eins unscrcT gn. herrschaft oder ihrem amptmann, das ander dem schultneiszen und Schöffen im thal Ubergeben, und kein kaut ohn wissen und 'willen dickbenenter unserer herrschaft gemacht werden. §. 15. Item mit den foithabern zu g e b e n soll es als von alter herkommen unden und oben gehalten werden. §. 16. Item hie zu E . stehet ein m ü h l , die wc°3. Daleiden II, 550. Dalheim II, 570. Dalsheim •, 803. Dambach V, 404. Damheim I, 770. Dammerkirch IV, 27. Damphreux IV, 467. V, 737. Dangolsheim V, 430. Dankrotsheim I, 736. Darstein V, 546. Daun II, 605. Daxweiler IV, 734. Deckwiller IV, 100. Deisterwald IV, 668 f. Delbrück III, 101. Delle IV, 26. Demerath III, 840. Densborn II, 566. Dentzen H, 181. Dernekamp III, 138. Dettwiller V, 479. Detzem H, 319.

Deutz III, 1. 3. V, 726. Diebach (s. auch Langendiebach) Hl, 432, Dieburg IV, 533. Diedenhofen II, 238. Diefenbach, Nieder- III, 767. Dieffenthal HI, 564. Dielsdorf IV, 310. Dierichsweiler V, 726. Diersdorf III, 215. Diesse (Schweiz) V, 33. Dietikon V, 94. Dietlikon V, 741. Dietz I, 577. IV, 581. Dilmar II, 255. Ding, Nieder- III, 662. Dingsheim V, 446. Dissen (Westfalen) III, 187. Ditters III, 292. Dockweiler HI, 839. Dommershausen II, 209. Domphan, Ober- II, 260. Donmartin V, 8. Dornbach V, 744. Dornheim I, 370. 372. Dornstetten I, 380. 387. Dörrebach (Hundsrück) II, 806. Dörrenbach (Saar) II, 39. Dorsten III, 163. Dosenheim I, 736 (siehe auch Tossenheim). Döthebergen III, 291. Dreiborn II, 765. Dreieich I, 497 f. Dreis (Untermosel) II, 333. 335. Dreisz, Nieder- (Westerwald) 1,631. Dremmen V, 726. Drohne II, 353- 357. Drusenheim I, 734. Dübendorf IV, 277. Duckweiler II, 436. Düdingen 11, 47. Dünchenheim W, 814. Duntzenheim V, 471. Düppigheim v, 419. Durant V, 395. Düren s. Wehrmeistereiwaldungen. Dürkheim I, 783. 785. Durningen V, 452* Dürnten IV, 27C. Düratorf I, 589. Dutisfeld II, 602. E b e r b a c h IV, 266. Ebernburg V, 650. Ebersheimmünster I, 667. V, 540. Eberstadt V, 741. Echternach II, 269. Eckingen, Ober- 1, 360.

VERZEICHNISZ. Eddersheim I, 656. IV, 559. V,718. Edenkoben I, 771. Edingen I " , 793. Edisheim II, 291. Efringen I, 323. Egeri I, 159. Eggelsen, Hohen- III, 247. Eggenheim, Niedern- I, 315. Egisheim IV, 165. 168. Egringen IV, 480. E h r II, 231. Eichberg V, 209. Eiche III, 553. Eichelberg I, 665. Eichen I, 808. IV, 628. V, 738. Eichen (Wetterau) V, 256. Eidenborn H, 52. Eidger II, 423. Eigelstein II, 744. Eikel III, 60. Eilpe III, 39. Eingerode (Niedersachsen) IV, 683. Einrode (bei Achen) IV, 804. 807. Einsiedeln 1,149. 161. IV, 346. 348. V, 734. Eisenberg V, 621. Eisenhausen III, 345. 347. V, 727. Eiterfeld III, 878. Ekboltzheim I, 720. Elberfeld V, 726. Elbermark I " , 321. V, 727. Elbert, Ober- I, 608. Eldagsen IV, 659. Elendorf II, 787. Elgg IV, 343 n. Elhalden I, 565. Ellenz II, 430. Eller II, 423. Ellikon I, 116. Ellstadt I, 788. Elmenhorst V, 726. Elsasz, Ober- V, 343. Eltvil I, 544. Embrach I, 111, IV, 339. Emiingen IV, 31. Emmel II, 349. Emmen I, 166. IV, 371 Emmerichenhain I, 648. Emmerke IV, 6G2. Endenich II, 661. Engelberg I, 1. 2. IV, 433. Engelgau II, 575. Engern III, 188. Engersgau IV, 590. Engwil I, 284Enkenbach I, 781. Enschingen IV, 43. 268. Ensheim V, 463.

751

Entzheim V, 743. Enzersdorf III, 706. Eppeldorf II, 270. Eppenrode IV, 581. Eppishausen V, 130. Erenberg 1", 770. Erfweiler II, 30. Erlebach (Nassau) I, 575. Erlebach, Obern- (Wetterau) 111,497. Erlenbach (Wetterau) V, 316. Erlenbach (Schweiz) IV, 834. Erlenbach (Rheinpfalz) V, 663. Ermatingen I, 228. 242. Ernlisbach I, 173. Ernst, Nieder- III, 807. Erpel V, 328. 336. Erpoltzheim V, 602. Erstein V, 408. Esch II, 338. Eschau V, 743. Eschbach, Obern- 1", 497. Eschentwiler I, 664. IV, 269. V, 720. Eschenz IV, 423. Eschersheim V, 284. 287. Escholzmatt IV, 379. Eschweiler II, 262. Essertines V, 6. 8. Ettelen III, 81. Euchhofen I, 684. Euren 11, 279. Eutzen, Ober- IV, 131. Evighusen IV , 683. Eyra, Nieder- IV, 583. F a h a II, 65. 6H. Fahr (Zürich) V, 741. F a h r am Rhein I, 620. V, 827. Falscheid II, 52. Fankel H, 429. Faoug s. Foz. Farnau I, 317. Feohingen II, 60. Fegersheim i, 708. Felberscher bruch III, 274. 879. Fell, Nieder- II, 467. Fellanden I, 27. Fellerich III, 789. Fessenheim IV, 252. Fey, Klein- II, 688. Filtsch II, 297. Filzen II, 87. Fischbach I, 775. Fischenich V, 725. Fischingen (Baden) I, 319. V, 717. Fischingen (Schweiz) I, 273. Fislisbach V, 103. Flaach I, 91. Flacht IV, 677. Flamersheim II, $85. V, 724.

752

VERZEICHNISZ.

Flanstadt s. Florstadt. Flekstein IV, 444Fleringen II, 581. 524. Flieden Hl, 883. Flomersheim V, 744. Floren V, 725. Flörsheim (am Main) IV, 557. Flörsheim, Nieder- IV, H35. Flörsheim, Ober- V, 740. Florstadt III, 447. Floszbach II, 401. Fluntern IV, S23. Fossenhelde I, 579. 580. Foz V, 22. Frangenheim V, 725Franken V, 725. Frankenheim, Klein- I, 744. V, 461. Frankenheim, Hohen- I, 742. V, 723. Frankenstein (Odenwald) I, 4S0. I'rankenstein (Rheinbaiern) IV, 645. V, 594. fränkisches kampfrecht I " , G01. Frauenberg II, 705. V, 725. Frauenfeld IV, 403. Frauenstein IV, 568. Fraumünster IV, 831. Fredeburg V, 726. Freiensteinau III, 394. 88). Freinsheim V, 608. Fresingen II, 250. Friedberg V, 297. Friedewald III, 331, Frilingen II, 577. Fritzdorf II, 019. Froitzheim IV, 772. V, 740. Fronhofen II, 181. Fulda III, SK0. Fulder mark V, S22. Fürsteneck III, 880. Galgenscheid II, 453. Gallenwiler I, 314. Gärteshecken I, 588, Gartzem II, 688- 693. Gauspizheim s. Aspizheim. Gebhartswil V, 147. 157. Gebweiler IV, 121. V, 344 f. Gehrde III, 20i. Geich II, 711. Geinsheim I, 490. V, 230. 242. Geispolsheim I, 705. V, 535. Geisweiler IV, 265. Gemar IV, 242. V, 743. Gemünden II, 169. Genheim II, 185. Gensheim s. Geinsheim. Genzingen II, 155. IV, 607. 609. Gepenraith II, 604.

Gerau I, 493 f. V, 717. Germersheim V, 559. Gernsheim I, 482. Geroltsbach III, 656. Gersdorf s. Görsdorf. Gerstheim II, 42. Gerweiler V, 744. Geseke V, 726. Gewenheim IV, 76. Geyeseren II, 764. Gildwiller IV, 55. 58. St. Gilgen IV, 179. Gillenfeld II, 412. Ginderich V, 725. Gingsheim V, 450Ginnersdorf V, 327. Girichsaehsen IV, 584. Gladbach I, 616GlaD, Alten- V, 744. Glatherthal I, 370. Gleiszweiler V, 567. 569. 572 St. Goar I, 585. IV, 736. V, 740. Goddelsheim III, 77. Gödenroth II, 200. Godesberg II, 659. Göllheim V, 627. Golmuthausen III, 593. Golpach III, 526. Golzbach III, 528. Gondenbret 11, 539. Gondorf II, 466. Gorlsbach s. Geroltsbach. Görsdorf V, 522. Goslar III, 260. Göstingen II, 2'61. Gottlieben IV, 416. Göwenheim IV, 83. Graach II, : b3. 357. 359. Gräferath II, 600. Grebenhagen I, 496. Greifenberg s. Großenberg. Greimerath II, 102. 103. Grendelbruch V, 415. Grenderich III, 806. Grentzingen IV, 7. Grenzhausen III, 745. Greplang V, 210. Gressenich II, 796. Greszweiler I, 703. V, 422. Griesheim IV, 257. V, 447. Griespach (Oberelsasz) V, 888. Griespach (Unterelsasz) V, 484. Grimmenstein III, 716. Grinderwald I " , 295. Gronau IV, 676. Grub V, 405, Grussenheim I, 673. Gryffenberg V, 741.

VEBZEICHNISZ. Guleshahn I, 633. Gümnwrwald Hl, 28ß. Gundelsheim 11, 530. Gundesheim s. Gingsheim. Gundershau8en, Ober- " 780. Günterthal I, 329. Gunteraweiler V, 744. Güsten II, 755. Gutenberg II, 164. IV, 724. Güttingen V, 741. H a b s h e i m IV, 107. Hachberg 1,-366. Hachenthal, Ober- I, 650. V, 720 Hägbach 1, 397. Hagen 1 " , 34. Hagenbach V, 714. Hagenthal s. Hachenthal Hagenwil V. 134. Haidenfeld III, 5 6 3 . Hain 1, 497. Haine III, 8. V, 726. Hainhausen IV, 549. Halsbach III, 544. Halsenbach II, 235. Haltingen I, 8 2 0 . Hambuch Iii, 842. Hameln, Hohen- III, 255. Hamm 11, 81. 83. Hammerstein I, 622. Hanchenrode III, 773. Hanhofen (Elsasz) V, 7 4 3 . Hanhofen 1 Pfalz) V. 574 Hannover V, 726. Hanzelar Hl, 8o9. Harbruch II, 136. Hardt II, 671. Harenberg III, 2 8 3 . Hargesheim II, 162. Harlingen II, 71. Hartheim III, 558. Harxheim V, 633. Hasborn H, 94Haselach I, 699. V, 421. Haselbach 1, 609. Haslau, Alten- 111,410. 415. V, 729. Hasle, Nieder- und Mättmen- IV, 306. Hasserode IV, 678. Haszloch V, 5 7 7 . Hattgau V, 500. 509. Hattnegge III, 45. 49. Hattweiler V, 680. Hausen (Franken) III, 570. Hausen (Hessen) IV, 654. Hausen (Saar) II, 32. Hausen (Schwarzwald) s. Keichartshausen. Hausen, Obern- (Zürich) IV, 302. Bd. V.

753

Hayna III, 581. Hecken IV, 53. Hedingen IV, 292. Hefenhofen V, 125Hege I, 150. IV, 342. Heidenburg II, 320. Heidenheim III, 613. Heigenfeld III, 389. Heilenbach III, 837. heilige leute III, 877. Heiligenberg 1, 702. V, 722. Heiligkreuz IV, 144. Heimbach I, 616. 61!!. Heimbach, Ober- II, 227. Heimersheim II, 719. IV, 625. Heimhofen s- Hanhofen (Pfalz). Heimsbrunn IV, 90. Heimwald III, 2 5 7 . Heinewedel III, 236. Heistert HI, 848. V, 733. Heldenberger mark V, 253. Helfant II, 2 5 7 . Helfenswil V, 1U8. Helmansöd III, 684. Helmstatt III, 5C6. Hemmendorf IV, 654. 656. Hemptern II, 109. Henflingen IV, 7. Hengweiler I. 745. V, 743. Heppenheim V, 628. Heratingen IV, 374. Herbede III, 56. Herbizheim II, 22. Herbstein III, 374. Herdt V, 725 Herel II, 304. Hcrgheim, Ober- IV, 137. Heringhausen III, 204. Herlisheim IV, 1 6 3 . 1 6 4 . Hermannskell II, 106. Hermanspach III, 831 Hermetschwil V, 82. Herolz III, 391. Herrnbreitingen Hl, 585Hersberg IV, 581. Hersfeld III, 3 4 0 . Herspach I, 841. Herxheim am B e r g V, 6 0 4 . Herxheim am Sand V, 607. 608. Herzogenbrok III, 119. Herzogenbuchs I, 814. Heszheim V, 744. Hetzerodt H, 342. Hl, 802. Heusscls I, 556 n. Hexstadt, Ober- III, 495. V, 733. Heyweiler 11, 203. Hilbersheim, Ober- 11,160. IV, 699Hilden III, 8. V, 726. 48

764

VERZEICHNISZ.

Hildesheim III, 254- JV, 685. Hindisheim V, 417. St. Hippolyt IV, 249. V, 38!) 39>. Hirschhorn I, 443. Hirsingen IV, 14. Hirslanden IV, 321. Hirzenau, Ober- and Nieder- 11,231. IV, 737. Höchen V, 697. 699Hochenburg IV, 169. Hochstatt (Elsasz) IV, 85. 89. Höchstadt, Ober- (Rheinpfalz) IV, 644. Höchstadt, Ober- (s. Oberhexstadt) V, 733. Hochstetten V, 639. 643. 646. Hochwald IV, 711. Hofbibra III, 390. 882. Hofen V, 743. hofmark zu T . . III. 639. Hofstetten III, 542. 544. 519. 551. Hohe mark V, 733. Hohenburg V, 743. Höhenfest V, 741, Hohennack V, 357. Holderbank V, 68. Hollerländer III, 218. Hollerrecht III, 821. Hollnburg III, 685 n. Holthusen III, 200. Holzburg III, 498. Holzfeld II, 233. IV, 738. Holzheim II, 694. Homburg IV, 671. V, 726. 740. Home III, 161. Hönau V, 744. Honcheraith II, 229. Hongg I, 5. Hoppenbruch III, 289. Hördt V, 550. 551. Hornau I, 561. Hornbach V, 683. Hostenbach II, 31 n. Hoszbach III, 626. Hottenbach II, 130. IV, 717. Hoven V, 725Hoxhohl V, 741. Hügelheim IV, 507. Hügelsheim V, 2ü9. Hülsede III, 300. V, 726. Hundspach IV, 14. Hünerscher I, 797. Kunersdorf II, 823. hungericht I, 796. Hüningen (Elsasz) I, 651. V, 720. Hünningen (Eifel) II, 582. Hunsdorf II, 252. Hürtigheim IV, 255.

Hüttengesäsz III, 424. J ä g e r s b u r g s. Hattweiler. Ibersheim IV, 630. V, 738. Ichenheim I, 408. Ickstadt 1, 558. Idesheim s. Edisheim. St. Jean-des-Choux V, 476. Jebsheim IV, 215 Jestetten V, 741. Igel II, 274. Hingen II, 54. Iiihausen III, 403. V, 2U5. Imbsheim I, 752. Immerath II, 395. 396. Immerheim V, 634. Imsweiler V, 664. St. Ingbert II, 54. Ingelnheim,. Nieder- IV, 593. Ingemersheim I. 748. Ingenheim V, 744. Ingersheim (am Neckar) 'V, 521. Ingersheim (Elsasz) V, 744 Ingwersheim V, 409 f. Ingwiller V, 491. Ining 3, net. Interlaken I, 175. Johannisberg I, 551. Irlich III, 744. Irnich III, 850. Irsch (an der Mosel) II, 94. Irsch (an der Saar) II, 80. Isenburg I, 835. Isper III, 692. Issenheim IV, 126. Issigheim, Nieder- V, 307 Istein V, 741. Ittel II, 290. Ittenheim s Uetenheim Judenburg V, 359. Juegenheim I, 478 n. Juegesheim IV, 551. H a i c h e n s. Keuchen. Kaisers dinghof IV, 172. Kaiserslautern s. Lautern. Kalbach V, -.62. Kalenberg V, 725Kaistadt V, 608. 609. Kaltenholzhausen I, 587. Kaltensondheim III, 578. 580. Kappeln V, 649. Karlbach, Grosz- V, 744. Karspach IV, 35. Kastel V, 244Katzenbach V, 665. Käzingen s. Kotzheim. Keichen h. Keuchen. Kelchheim I, 561. 563. Kell li, S51 III, 789.

VERZEICHNISZ. Heilenbach II, 143. IV, 720. Kempenich II, 621. Kerns, Grosz- I, 654. IV, 268. V, 339. 720. Kems, Klein- I, 322. Kenfusz II, 405. Kenne II, 310. Kentnich H, 737. Kerich, Nieder- II, 276. Kerlich HI, 828. Kern II, 451. Kersch II, 274. Kesternich IV, 792. Keszlingen II, 637. 639 610. Keszweil IV, 415 n. Keuchen III, 457. 459. Keverich II, 342. Kienzheim IV, 218. Kieselbach II, 195. Kilchberg I, £02. Kintzheim V, 398. Kirburg I, 638. 641. 642. 645. Kircheim (Elsasz) V, 433. 435. Kircheim (Saar) II, 44. Kirchzarten I, 331 Kirdorf III, 342. Kirmers 618 Kirn H, 140. Kirst II, 434. Kleen, Ober- III, 498. Kletheim III, 662. Klingenberg V, 107. Klingenmünster V, 543, Klosters V, 211. Klotten IV, 279 n. Knonau I, 52 IV, 290. Kochenheim II, 676. 680. Kogenheim V, 744. Kolbsheim V, 428. Koldingen IV, 689. Köllerthal II, 17. Köllikon V, 62. Königreich II, 40. Königshofen III, 525. Königsmacheren II, 239. Königstein IV, 566. Königswinter V, 742. Korbelnhausen II, 230. Kösching III, 631. Koslarbusch III, 855. Kotzheini (oder Kotzingen) I, 603. V, 720Közting III, 899 Krahenforst II, 696. Kreuznach II, 150Kriesern V, 208. Krombach III, 525 Krotzenburg III, 503. 507.

755

Kruft II, 483. III, 816. Krumberger hof II, 608. Krummelstul II, 808. Kinheim IV, 211. Kurzenzwetl III, 684 n. Kusel V, 676. Küssenberg V, 219. Küsznacht V, 357. 358. Kyburg I, 18- IV, 337. Laacherhof s. Marienhof. Laiforde III, 247. Lags I, 813. V, 723Laian III, 733 Lämmerspiel IV, 554. Lampaden II, 112. Lampersloch V, 528. Lampertheim IV, 530. Landau I, 766. V, 723. Landersheim V, 466. Landsberg I, 469. Landser IV, flO- V, 372. Langaten I, 180. Langefeld II, 591. 593. Langenau I, 438. Langendiebach III, 432. V, 272. Langenerchingen I, 264 Langenerringen III, 643. Langenlonsheim II, 153Langenniosen s. Mosen. Langenselbold s. Seibold. Langnau I, 56. Langslacht- I, 245. Langsur II, 267. Langwiesen IV, 582. Lapoutroie IV, 222 Latwehren III, 293. Laubach V, 536 Laubersheim b. Cappeslaubersheim. Laudert II, 201. Lauenstein III, 271. IV, 648. Laufen I, 102. Lauken III, 500. 501. Laupen IV, 439. Lausanne V, 1. 3. Lauschitt III, 749. Lauterbach III, 358. 3G6. 368. Lautern I, 772. Leberach IV, 263. Lechenich II, 732. Leerbeck III, 319. Leimersdorf s- Lymersdorf. Leineberg IV, 677. Leiningen II, 49. Leiningenaltorf II, 47. Leistadt V, 608. Lernen II, 463. Lendersdorf II, 798. V, 726. Lengfurt III, 574.

756

VERZEICHNISZ.

St. Leon IV, 522. Lette Hl, 143Leudesdorf I, 620. 829. Leuken II, 72. V, 724. Leye II, 505. Leymensteg V, 740. Lichenrode III, 400. Lidberg II, 758. V, 72!). Liebenscheid IV, 586. Liebenstein II, 48. Lieseh II, 266. V, 724. Liesdorf II, 13. Liessingen s. Luxingen. Liestal IV, 469. V, 737. Limburg (Lahn) I, 827. Limburg (Pfalz) V, 595. 596. Limersheim V, 411. Lindau IV, 571. Linden, Groszen- V, 268. Linden, Klein- (oderLindes) V, 27). Lindscheid IV, 575. Lingenfeld V, 564. Linggenwil V, 168. Linnig II, 252. Linz I, 623. Loen III, 145. Löff II, 461. Logenheim V, 144. Lohmar HI, 22. Lohnsheim III, 768. Lohr (Franken) III, 530. Lohr (Elsasz) V. 489Loisheim H, 99. Lommersum II, 722. V, 725. Lonsheim s. Lohnsheim. Lörrach I, 325. IV, 480. V, 717. Lorsch I. 463. Lössenich H, 702. Loszburg I, 388. 392. Lottum III, 865. Lucens V, 14. Lucern IV, 366. 367. 369. V, 734. St. Lücker IV, 18. 20. Luderbach, Nieder- I, 527. Lüdersfeld, Ober- 1", 306 n. Lüdingwort IV, 703. Lufingen I, 303 Lukswil l, 168. Lumbach I, 396. Lüppenau V, 725. Luszhartwald IV, 519. Luszheim I, 450Lutter V, 363. Lutterbach IV, 104. Lüttingen IV, 787. Lützelnau IV, 575. Luxem II, 730. Luxingen II, 597.

Lymersdorf II, 647. Lyven III, 795. Maches s Metten Macken II. 211 n. Magdenau V, 187. Mainz l, 530, 531. Mairhofen III, 685. Malching III, 636. Mallendar I, 611. Malters IV, 375. Manderfeld III, 831. Mandern II, 105. 10«. Manderscheid II, 602. Mänidorf I, 187. Mannenbach II, 208. Mannweiler V, i;66. Marbach V, 204. Marienhof II, 498. Marlei I, 726. Marmoutier V, 536. n 744. Marodt I, 838. 840. Marschrecht III. 222. Martalen V, 741. Martinsdorf II, 300. Marxheim III, 494. Masberg II, 608. Massenbach III. 544. Massenheim I, 570. Massersbach V, 744. Mastershausen II, 198. Maszholdersbach s. Massersbach. Maszmünster IV, 83 St. Mattheis bei Trier II, 284. III, 794. Mattstall, Nieder- V, 530. Mauchen IV, 523 n. Mauken III, 662. Maur I, 43. St. Maximin zu Auwe II, 292. St Maximin zu Trier IV, 738. 741. Mechernich II. 695. 696. V, 724. Mechtilhausen I, 554. V, 718. Meckel Hl. 796. Mcckesheim V, 233 n . Medebach III, 73. 75. Meddersheim IV, 722. Meersburg IV, 523 n. Meggen I, 165. Mehring s. Mernich. Meien II, 482. Meilen IV, 388. Meiningen III. 596. Meisburg II, 599. Melbach V, 265. Melrichstädt III, 890. Memprechtshofen I, 437. Menchhofen V, 492. Mendig, Nieder- II, 489. 491. V, 724.

VERZEICHNISZ. Mendig, Ober- II, 494. 496. III, «19. 821. Mengerschied II, 172. Mennig, Ober- II, 117. Menzweiler IV, 715. Meppen III, 179. Merfeld II, 604. St. Mergenstift zu Trier II, 288, Mergenthausen s. Marodt. Merlischachen IV, 861. Mernich II, 315 Mersburden II. 715. Mersch II, 252. Merstatt V, 744. Mertloch II, 452. Merxheim IV, 129. Merzig II, 58. Metloch II, 59. 61. 76. Metmenstetten, Ober- I, 54. Mettau IV, 397. Metten V, 36. Mettenberg I, 308. Metternich II, 507. 508. Metzerai IV, 197. Meudt I, 837. IV, 582. V, 783. St. Michaelis HI, 254. Michelau III, 537. Michelbach, Ober- (Elsasz) 1, 657. V, 720. Michelnbach (Hochwald) II, 97. Miecourt s. Mieschdorf. Miel IV, 762. Mieschdorf IV. 258- V, 734. Millingen III. 786. Minbach V, 69.1. Minenwiler V, 744. Mittelwir IV, 229 Mockstadt III, 435- V, 275. Molen I, 603. Mölenwirf b- Wirf. Mölinbach V, 60. Molkirch l, 694. Molsheim V, 423. 420. Mombach I, 808. Mönchenstein V, 54. Monre III, 616. 621. Monreal III, 813Montcler II, 78. Montignez V, 24. Montjoie IV, 788. Monzel H, 809. 811. Mordmühle III, 280. Morenhofen II, 665. V, 724. Mörfeld I. 488. Möringer wald II, 580. Mörlischachen s. Merlischachen. Morsbronn V. 520. Mörscheid II, 139.

757

Morschwiller, Nieder- IV, 94. Moselkern s. Kern. Moselweis II, 509. Mosen III, 655. Moutier-Grandval IV, 444. Müden II. 451. Muffendorf 657. Müggenhausen IV, 765. Mühlibach IV, 407. Mülbach I, 697. Mülheim I, 259. Mümlingen III, 557. Mumpf V. 61. Münchaltorf s. Altorf. Münder Hl, 296. Mundersbach I, 633. Münster (Elsasz) IV, 183- 192. Münster (Schweiz) IV, 388. Münster (Westfalen) III, 126. 127. Münsterhof s. Münstertreis. Münstermaifeld II, 456. 458. 459. Münstertreis IV, 639. Münzenberg V, 257Muri V, 77. Mürringen s Moringen. Muttenz IV, 471. 473. V, 54. 737. 738. fc'abor II, 38. Nackenheim IV, 591. Nalbach II, 24. Nanstul V, 667. Naumburg III, 460. Naunheim II, 468. Neckargemünd V. 233 n. Neef 11, 422. Neerach IV, 315. Neftenbach 1, 74. Nennig II, 253. Nentershusen IV, 581. Neremberg I, 603. Neubamberg IV, 620. Neuendorf IV, 570. Neuenhain III, 492. V, 733. Neuenhof V, 94 n. Neuenzelle IV. 496. V, 738. Neugartheim V, 45''. Neukilch 1, 291. Neukirchen III, 37S. Neumagen II, 325. 328. Neumünster II, 32 34. Neunkirchen (Hochwald) II, 98. 99. Neunkirchen (Rheinpfalz) V, 710. Neuweiler 1, 753. Nickhweiler II, 18l. Nidda I, 527. V, 291. 718, Niddawitzhausen Hl, 327. Nidesheim, Klein- V, 712.

758

VERZEICHNISZ.

Niederbaiern III, 682 n. 683 n. Niederberg (Eifel, Ahr n. s. w.) V, 725. Niederberg (Rhein, Lahn u. a. w.) V, 741. Nienburg III, 213. Nienhns 111, 206. Nithu8en 1, 565Nivern V, 633. Noiepelt II, 251. Nonnenweiler V, 741. Nordenstat I, 666- 567. Nordholz V, 673 n. 674 n. Nordleda IV, 703. Northofen I, 836Nortrupp 1 " , 208. Nossikon I, 24. Nothalden I, 682. V, 721. Nuhein I, 8X6. Nurburg II, 610. 613. Nürnberg III, 609. Nuszdorf (Oesterreich) III, 699. Nuszdorf (Rheinpfalz) V, 547. Nyel II, 827. Oberndorf V, 94 n. Oberneuland s. Hollerländer. Obernhausen IV, 302. Obernrade I, 520. Oberstein I, 794 n. Ochtendung II, 472. Odern V, 382. Oelbrock 111, 111. 116 Oerbach 1, «26. Oeringen III. 607. Oerlikon I, 73. Oetting III, 635. Oettingen V, 726. Oetzthal III, 734 Offenbach V, 583. Offenheim V, 539. Offenthal III, 403. Offwiler V, 514Ohnenheim IV, 238. Olef II, 768. V, 725. Ollhelm IV, 760. Olm, Nieder- IV, 59r, Olsburg III. 248. Olvisheim V, 468. Olzheim II, 594 ff. Onesheim II, 799. 802. Oppenau IV, 511. Orenhofen III, 800Ormersheim II, 30. Orschholz II, 72. Ortenberg V, 247. Osan II, 347. Ossingen I, 94.

Ostbevern III, 176. Ostercappeln III, 204. Osterwald III, 176. Osthausen I, 710 Ostheim V, 252. 741. Osthofen IV, 634. V, 635. 738. Ostonne III, 71. Ottenheim I, 408. Otterberg I, 778. Ottersberg III, 219. V, 726. Ottersen IV, 697. Ottersheim V, 634. Ottersweier IV, 515. Paffendorf II, 754. Pallast II, 285. Palzel II, 255. Partschins 1 " , 738Patzmannsdorf Hl, 694. Peitingau III, 646. Pellenz II, 487. Pellingen II, 114. 116. Penningen IV, 708. Pergarn III, 686. Perl II, 239. St. Peter I, 346. Petermarkt II, 104. Petershausen I, 245. Peterslahr III, 746. Peterswald 11, 417. 418. Peterwil III, 497Pfâfers I, 183. Pfaffenschwabenheim IV, 614. Pfàffikon IV, 344. 345. V, 734. Pfeffingen (Elsasz) V, 372. Pfeffingen (Pfalz) V, 609. Pfettisheim V, 460, Pfin IV, 415. Pfrim V. 744. Pfungstatt I, 48.1. Pillersee V, 733 Pisport II, 344. 346. III, 802. Plaid II, 486. Planig s. Blenich. Platten II. 338. 384. Pleizenhausen H, 188. Plütscheid II. 568. Pluwig II, 120. Polch II, 316. 470. 471. Pollhagen I " , 306 n. St. Pölt s. St Hippolyt. Pommern II, 445- 446. Porrentruy IV. 462. La Poutroye IV, 222. Pratteln s. Brattelen. Praunweiler s. Braunweiler. Preinsdorf (oder Preuschdorf) V, 518. S t . Prex V, 5. Printzheim V, 475.

VERZEICHNISZ. Probsthagen HI, 306 n. Pronzfeld II, 662. Protich II, 439 440. Prüm II, 512. 533. Hl, 832. 338. IV, 766. Pülfringen s. Bülfrigheim Pully V. 15. Pünderich II, 403. Putzbach I. 594 Q,ualzenheim V, 444. Quarten I, 187 Queichhambach V, 561. Queichheim I„ 768. Querscheid II, 45. St. Quirin V. 744. R a c h d o r f I, 625. Rachsendorf III, 686. Rade, Obern- I, 520. Raesfeld III, 168- 171. Ragätz I, 184 Raitenbuch HI, 630. Ramberg V, 60?. Ramerschmatt IV, 115, Ramsen V, 613. 617. 620. Ramstadt, Ober- l, 478 n. 484. Ramstein V, 660. Ransbach (Kassau) IV, 585. Ranspach (Saar) H, 36. Ranspach, Nieder- (Elsasz; 1,661. V, 750. Rappoltatein IV, 243. Rappoltzweiler V, 360 f. Rapwiler II, 101. Rastatt I, 438. Ratoldswil IV, 374. Ravengirsburg II, 174. 177. 181. Rawenneim IV, 557. Rebstein V, 206. 2U8. Rech II, 68 Rechtenbach I, 364. Regensberg I, 81- 84. Regisheim IV, 130. Reichartshausen V, 233. Reichenau III, 684. Reichenbach (Odenwald) I, 475. Reichenbach (Wetterau) III, 398 f Reichenburg IV, 349 f. Reichswald 11,772.778. IV, 789. V,725. Reide III, 873. Reilos III, 330. Reinich II, 266. V, 721. Reiningen IV, 95, Reinsfeld II, 124. Reitwiller V, 461. 463. Remich II, 240. Renderod IV, 584. Rengg IV, 322. Renharzow I, 392.

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Reppes v , 744. Retterad II, 480. 609. Rhaunen II, 129. Rheinau I, 285 V, 741. Rheingau I, 634. 536. 639. IV, 572. V, 718. Rhense Hl, 777. Richisheim IV, 267. Richolt III, 864. Rickenbach I, 209 Ried (Hessen) HI, 389. Ried (Wetterau) Hl, 4 7 3 . Rieden IV, 325. V, 741. Rieden, Ober- I, 56. Riehen V, 57. Rieneck III, 518. 522. Riespach IV, 3. Rietberg III, 103. Rievenich H, 343. Rimsbach Hl, 750. Rimslohe III, 198. Riol II, 300. Ripsdorf s. Rüpsdorf. Rissenthal II, 70. Rittersdorf II, 253. Rittershofen V, 512. Röber II, 298. Rockenhausen V, 744. Rode (Mosel) II, 304. Rode (bei Cöln) IV, 779 Roden, Nieder- IV, 542. 514. Roden Ober- IV, 545. Rodenbach (Rheinpfalz) V, 625. Rodenbach (Wetterau) V, 251. Rodenstein IV, 537. Rodern; Hohen- IV, 112. Rodheim V, 248. Roggenburg IV, 440. Roggwil I, 176. Roir II, 676. Romain-Motier IV, 455. V, 737. Romanswiller V, 454. 455. 457. Romishorn IV, 415. Rommelfangen H, 259. Rommelsheim V, 725. Rorbach (Hessen) III, 327. 330. Rorbach (Wetterau) HI, 432. Rorbas I, 88. Rordorf, Nieder- V, 105. Rorschach I, 232. Rosemont V, 377. Rosheim V, 744. R o t Hl, 669. Rotenberg V, 744. Roth IV, 522. Rothenflue V, 5 5 . Rothmissen V, 727. Rotmonten V, 180.

760

VERZEICHNISZ.

R o t z e n h a i n I, 636. IV, 583. R o u g e m o n t s. R o t e n b e r g . R o x b e r g II, 165. IV, 726. R ü c k e r s III, 388. R ü d e s h e i m H, 161. IV, 733. R ü e g g i s b e r g V, 23. R ü f e n a c h V, 96. R ü f e r s IV, 327. Ruffach IV, 133. V, 384. R u h r r e c h t III, 44. Rülisheira IV, 103. R u m e r s h e i m II, 515. III, 830. R ü m l a n g IV, 304. 332. R u n k e l III, 502. R ü p s t o r f II, 823. R ü s c h l i k o n IV, 327. R u s e c k I, 171. R üsselsh eim IV, 557. R u s z w e i l e r V, 744. R ü t i IV, 407. R ü t l e n V, 147. 157. S a c h s e n h e i m I, 452. S ä c k i n g e n IV, 481. Sal III, 747. S a l m e n r o h r II, 340. Saltzig IV, 583. Salzschlirf Hl, 374. S a n d h o f e n I. 457. Sandwell Hl, 132. S a r b r ü c k e n II, 1. 8. S a r b u r g II, 81. S a r g au H, 56. Saspach I, 412. IV, 508Sassendorf V, 7 :6. Satzvei II, 690. Saxenhausen II, 233. S c h ä f e r s h e i m V, 744. Schaffhausen V, 472. 474. S c h a f h e i m I, 82r>. S c h a p e n Hl, 184. S c h a u r e n II, 138, Scheidweiler II, 385. S c h e m b e r g 1, 392. S c h er in g esf eld s. Schiersfeld. Scherwiler 1, 675. S c h e r z h e i m IV, 517. S c h e u r e n H, 598. Schiersfeld V, 655. C56. 657. S c h i f f e r s t a d t V, 583. 585. 587. 5X8. S e h i f g r a b e n 1, «91. Schillingen II, 122. S c h l a u d e r s Hl, 738. Schlechtenwegen III, 3 7 1 . Schledehausen III, 19'J. Schleich II, 317. Schleiden H, 572. S c h l e t t e n b a c h , Ober- V, 545. S c h l e t t s t a d t V, 401.

Schliengen IV, 523 n . Schlieren V, 106Schlirenthal V, 594. Schluchsee IV, 498. S c h i u c h t e r e n (Westfalen) III, 200. Schlüchtern (Hessen) V, 311. 312.315. S c h m a l e n b e r g V, 726. S c h m e r b a c h H, 138. S c h n e c k e n b u n d V, 1 7 5 . Schöler II, 588. S c h ö l l b r o n n V, 2:il. Schönau (Baden) IV, 500. 523 n Schönau (b. Achen) IV, 801. S c h ö n b e r g Hl, 495. Schöndorf II, 120. Schöneck 11, 512. 559. 565. Schönfeld III, 625. S c h ö n f e l d e r w a l d ' I I I , 798 Schonterfeld III, 517. Sc h o n t r a Hl, 887. S c h ö p l e n b e r g III, 37. S c h o t t e n V, 245. 246. Schüler s. Schöler. Schwalbach V, 733. Schwalheim III, 461. S c h w a m e n d i n g e n IV, 295. Schwanheim 1, 521. V, 717. Schwarz III, 357. S c h w a r z a c h 1. 423. S c h w a r z e n b a c h I, 216. S c h w a r z e n b e r g III, 752. Schwarzenfels Hl, 517. Schwarzenholz II, 24. Schwarzenrheindorf IV, 769. Schwarzwald V, 225. Schwegenheim V, 566. Schweich II, 306. 308. Schwelm III, 27. 31. S c h w e p p e n h a u s e n II, 184. Schwindratzheim I, 739. V, 537. 539. Seelscheidt III, 24. Seffern II. 548. Hl, 836. S e i f r i e d s b u r g s. S e u f e r s b u r g . Seilfurth IV, 557. Selbold III, 418. 422. Seligenstadt I, 503. S e l l e n b u r e n I, 38. Selrich II, 546. Selse I, 759. Senheim II, 431. __ S e n n h e i m IV, 117. Sensweiler II, 128. S e p e r a d e III, 161. Sermersheira V, 406. 744 S e r n a t i n g e n V, 217. Sersum HI, 240. Sesselsheim V, 467. S e u f e r s b u r g III, 535.

VERZEICHNISZ. Seulberg III, 490. V, 316. Seyn IV, 583. Sickte III, 245. sieben freien, landrecht der III, 67. sieben freien hagen, recht der III, 306. Sierenz IV, 268. V, 341. 743. Siffersheim IV, 617. Siglingen 1, 441. Sigmonswald I, 368. Sigolsheim IV, 216. Sigolzheim I, 664. Simmem II, 14D. 147. V, 724, Sindelsdorf III, i'57. Sinzenich (oder Sinzig) II, 711 . 718. Soden IV, 501. Soller V, 725. Söllingen V, 229. Solzhausen III, 224. Sommeri V, 121. 125. Sondernach IV, 196. Soppe-le-bas s. Sulzbach (Elsasz), Sotzbach III, 401. Spang II, 601. Spechbach, Ober- IV, 45. Speckbach, Nieder- I, 652 V, 720. Speier IV, 646. Spelle III, 180. Spesbach V, 672. Sponheim IV, 731. Spreitenbach V, 94 n. Sprendlingen (Westfalen) II, 156. Sprendlingen (Wetterau) V, 243. Spurginberg (oder Spurkenberg) IV, 68». V, 740. Stadelhofen IV, 321. Stäfa I, 45. Stallikon I, 38. Stans IV, 431. V, 737. Starkensehwil V, 96. Stedingerland III, 215. Steffeln II, 586. Steier III, 769. Steimel I, 638. Steinach V, 182. Steinbach (Hessen) III, 349. Steinbach (Hundsrück) II, 202. Steinbach (Wetterau) III, 496. Steinbach (Donnersberg) V, 636. Steinecken H, 398. Steinen IV, 483. Steinenstadt IV, 523 n. Steinheim, Nieder- I, 510. Steinheim (am Main) IV, 555. Steinheim (an der Sure) II, 273. Steinmaur IV, 312. Steinwedel III, 223. IV, 691 f. 694. Steinwenden V, 660. Stemmen i n , 294. Bd. Y.

761

Sternberg H, 233. Stetten V, 549. Stetten, Alt- s, Altstetten. Stetten, Hoch- s. Hochstetten. Stierstadt III, 496. Stockum III. 54. Stollhofen I, 426. V, 229. Stommelen IV, 777. Storbach V, 413. Stotzheim, Obern- I, 687. Stotzheim (Elsasz) 1, 686. V, 408. Stotzheim (Rheinpreuszen) II, 672. Straszheim I, 454. Strimmig, Mittel- II, 438. Strinz Margaretha IV, 576. Strone III, 803. Strut V, 369. Stumm III, 726. 729. Suesteren III, 861. Sulgen IV, 407. Sulzbach (Elsasz) IV, 70. 73. Sulzbach (Nassau) I, 572. V, 718. Sülze V, 429 f. Sulzmatt IV, 134. Sundhausen I, 676. V, 531. 720. Sundhofen IV, 152. Suntra III, 325. Swindrazheim I, 739. T . , hofmark zu III, 639. Taben II, 73. Tablatt I, 223. Tägerwilen IV, 421. Tagsdorf IV, 31. Talfank II, 125. Tannegg I, 273. Tattenriet IV, 26. Tätwil IV, 398. Tavern II, 264. Teising III, 667 n. Temmels H, 265 f. V, 724. Tessenberg V, 26. Tesz s. Diesse. Tettingen (Mosel) H, 265. Tettingen (Saar) II, 46Tettingen (Schweiz) I, 300. Thalweil I, 66. IV, 333. Thayngen IV, 4;7. Thiengen I, 367. IV, 478. V, 228. 717. Thirn II, 434. Tholey H, 88. HI, 765. Thundorf V. 118. Thürlinden I, 257. Tiefenbach s. Diefenbach. Tiefenthal s. Dieffenthal. Timpesort IV, 738. Tobel IV, 405. Todtnau IV, 500.

762

VERZEICHNISZ.

Tollhausen IV, 779. Tollnstein III, 629. Tossenheim V, 449. (s- Dosenheim). Tostede III, 222. Tösz I, 128. Totnach V, 137. Trappstädt III, 893. Trebur I, 495. Treis III, 810. S i l . (s. Dreis). Trenheim I, 7S6. V, 430. Treyse I, 81 '. IV, 643. (s. Treis und Dreis). Triboltingen V. 741. Trier II, 280. 281. 283. 288. IV, 741V, 740. Trierer forstamt IV, 743. Trimbs II, 476. Trittenheim II, 322. 324. Trockner dinghof IV, 243. Trostberg III, G6(iTruongen V, 172. Truwald IV, 700. Tadorf III, 85. 91. Tuggen I, 187. V, 734. Tungen s. Thiengen. Turkheim IV, 207. Tutschfelden I, 367. Twann I. 182. Udellioven II, 532. Udern II, 65. Ueberlingen V, 213. Uelfingen V, 30. Uerchem II, 584. Uerzig II, 361. 364 . 368. Ueszlingen Y, 108. 115. Uetenheim I, 729. Uffingen II, >603. Uffried I, 758. V, 492. Ufhausen III, 383. S8(>. Ufhoven V, 147. 157. Uflingen, Nieder- II. 369. Ulm I, 428. Ulmbach III. 395. Umhauaen III, 734. Umstadt V, 237. Ungstein V, 609. Untermessing III, 631. Uphusen III, 193. Urbach (Elsasz) V.' 358. 360. Urbach (Westerwald) s. Oerbach. Urbeisthal V, 347. Urdorf I, 29. Urmersbach II, 448. Unnütz III. 8-26. St. Ursanne IV, 442. 459. V, 43. Urael, Mitteln- III, 496. Ursel, Obern- III, 488. 496. V, 733. Ursfeld II, 619.

Urspringen III, 575. Usingen I, 406. Usterbach I, 23. Uttingen III. 568. Utzelsheim V. 712. Uzwil, Nieder- s. "Winzenberg. Uzwil, Ober- V, 192. Valbert III, 71. Valwich II, 440. Vehlen III, 312. Veihe II, 688. Velle II, 300. Vendenheim V, 465. Verchensrode IV, 779. Verden IV, 701. Vermede III, 186. Vettweisz IV, 770. Viehof III, 33. Vilbel III, 470. V, 325. 732. Vilich II. 656. Vilmar III 503. V, 288. Vimbuch I, 433. Virnheim I, 463. IV, 527. Vogteireut III, 664. Vogtsbell V, 725. Voisheim II, G86. Volgelsheim IV, 156. Volkersen III, 252. IV, 681. Volkersheim III, 244. Völklingen II, 9Vorholz III, 258. Wadegassen II, 12. Wagenhausen I. 288. V, 741. Wagenstadt I, 367. Wäggithal IV, 356. Wahlshausen III, 338. Walchweil IV, 363Waldau I, 353. Waldesch II, 504. Waldfischbach s. Fischbach, waldgeding (bei Freudenstadt) V, 233. Waldolvisheim I, 750. Waldorf II, «42. Waldweiler II 122. Wallhalben V, 670. Walluff IV, 570. Walmenach I, 585'. Walmersheim II, 534. Walmünster II, 38. 66. IV. 710. Walsdorf II, 587. Walsem III, 203. Waltelsheim s. Waldolvisheim. Waltorf V, 483. Waltrich III, 795. Wangen (Schweiz) IV, 352. 354. Wangen (Elsasz) V, 464. Wäningen IV, 313. V, 741.

VERZEICHNISZ. Warburg III, 80. Wareiidorp III, 121. Warmsroth II, 185. Warntwald II, 11. Wartenberg I. 781. Wartenstein III, 710. Wartmansrode III. 539. 541. Wasselnheim (oder Wasselonne) V, 440. Wassenberg V, 341. Wattwil V. 198. Watt-wilier IV, 119. Wavern II, 81. Webenheim V, 693. Weeze IV, 785. Wegefurt III, 381. Weggis I, 161. Wehr IV, 759. Wehrmeistereiwaldungen II, 791. V, 725. Weidelbach II, 171. Weiden II, 137. Weidenbach s. Wydenbach. Weidenhahn IV, 583. 584. Weidenthal V, 591. 594. Weidenthal, Vorder- V, 514. Weidesheim II, 736. Weier II, 675. Weiher I, 586. WeU V, * 60. Weilbach HI, 741. IV, 559. Weiler II, 589. Weiler, Nieder- IV, 757. Weilerbach V, 660. Weilerwist II, 724. Weinähr I, 604. Weinfelden IV. 409. Weingarten IV, 519. V, 738. Weinsheim (Nahe) IV, 73 '. Weinsheim (Prüm) II, 530. 531. Weis, Nieder- II, 568. Weisenheim V, 608. Weismes II, 855. Weisz I, 616. Weiszenburg I, 764. Weiszenstein V, 741. Weiterstadt IV, 532. Weitnau I, 310. V, 717. Weidorf IV, 780. Weifried II, 91. Wellensheim s. Welzheim. Wellhauseh I, 248. Wellingen II, 473. Welmich III, 743. Welzheim, Klein- III, 513. Wendhagen III, 306 u. Wengi V, 135. 137. Wenigem III, 58.

763

Werdenfels III, 657. 'Werentzhausen IV, 1. Werheim III, 500. Werl V, 726. Werlau I, 586. Werne DI, 161. Wernigerode IV, 680Werschwylen V, 139. Werth, Nieder- II, 510. Weseler wald V, 726. Wesseling III, 847. Westerwald I, 648. Westerwald (Westfalen) I I I , 123. 125. Westhofen III, 43. V, 726. Westrum III, 196. Wetteldorf II, 538 (auch in den noten zu II, 534—37). Wetter III, 343. wetterauisches wassergericht III, 463. Wetterfreie III, 190. Wetteschwil I, 38. Wettingen V, 97. 98. 99. 100. 102. Wettlingen II, 589. Wetzikon V, 741. Weyersheim V, 743. Wibolsheim V, 419. Wichterich II, 725. 727. Wicker III, 494. Wiebelsheim III, 771. Wied I, 832. Wiedenbrügge III, 107. Wiedensohlen IV, 159. Wiedikon IV, 286. Wiesbaum II, 685. Wiesendangen I. 139. IV, 276. Wigoltingen IV, 412. Wilbach m , 493. V, 733. Wildenburg II, 578. Wildenhaus V, 202. Wildenschönau DI. 667. Wilgartzwiesen V, 556. Wilich II, 761. Willgotheim V, 744. Willisau IV, 386. Wilmenrode IV, 584. Wiltersdorf IV, 31. Wiltingen II, 64. 75. Wilzhut III, 679. Wimberg III, 689. Wincheringen III, 787. Windecken V, 252. Winden I, 604. Windesheim II, 166. Windhag IH, 684. Winkel I, 86. Winnerod III, 351.

764

VERZEIC HNISZ.

Winningen II, 501. 503. Winsen IV, 700. Winszweiler Y, €58 n. Winterburg in, 767. Winterrauch I, 442. Winterthur, Ober- I, 124. Wintrich II, 353. 357. 3ß0. Wintzenheim IV, 173. Winzenberg V, 191. Wipkingen IV. 301. Wir im. thal IV, 181. Wir (b. Horburg) IV, 210. Wir, Mittel- IV, 229. W i r f J I , 614. 615. Wirtheim V, 309. Wirzburg III, 605. Wische V, 413. Wisenfeld III, 533. Wising III, 723. Witnau s. Weitnau. Wissenkirchen III, 496. Wissersheim s. Weidesheim. Wittenhof II, 455. Witzenmühle III, 231. witziggedinge II, 741. Wolen V, 79. 81. Wolf II, 815. 818. Wolfendorf V. 327. Wolfschwüer I, 650. IV. 266. Wolksheim (oder Wolfich) I, 714. Wollerau IV, 344. V, 734. Wollersheim V, 725. Wöllstadt, Ober- V, 299. Wöllstein II, 157. Wolmeradt II. 408 n. Wölpe i n , 295.

Worms I, 804. V, 723. Wörrstadt IV, 626. Wörth V, 515. 517. Wrazhofen I, 718. Wulferscheid II. 391. Wülflingen I, 136. Würenlos V, 104Würges I, 575. Wydenbach II, 531. Wyler I. 358. Wynau I, 178. Xanten V, 725. Zarten I, 336. Zedingen II, 45. Zeidler III, 896. Zell (Franken) III, 572. Zell (Elsasz) V, 358. Zell (Rheinpfalz) V. 633. Zelle (Hessen) III, 342. Zellenberg IV. 236. Zeltingen II, 812. Zerf II. 107. Zillisheim IV 65. Zimersheim I. 663. V, 720. Zimmerbach IV, 200. Zinxheim II, 681. Zozenheim II, 160. IV, 60G. Zuckerriet V, 146. Zülpich II, 707. 711. Zuozwil V, 142. Zurmühlen II, 393. Zurzach V, 73. Züsch I, 795. Zuzendorf I, 757. Zwingenberg I, 477.

BERICHTIGUNG. 8. 350 z. 8 y. Q. 1- ze thun.