Wehrmacht und politisches Soldatentum


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Viktor Luke ...
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Wehrmacht und politisches Soldatentum

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Hier spricht das neue

Deutschland!

Seft 13 DD 253 L97 Biftor Luke

Wehrmacht und

politiſches Soldatentum

Hier spricht das neue

Deutschland !

Heft 1

Der Kampf um die Weltanschauung Von Alfred Rosenberg

Heft 2

Reues Deutsches Recht Von Dr. Hans Frant

Heft 3

Die deutsche Arbeitsfront ihr Werden und ihre Aufgaben Von Dr. Robert Ley

Heft 4

Die Rassengefeßgebung des Dritten Reiches Von Dr. Frid Ziel und Weg der nationalsozialistischen

Heft 5 Agrarpolitif Von R. Walther Darré

Heft 6

Heft 7

Der deutsche Ordensstaat Von Alfred Rosenberg Die deutsche Kunst als stolzeite Verteidigung des deutschen Volfes Von Abolf Hitler

Heft 8/9

Des Führers Wirtschaftspolitik Von Bernhard Köhler

Heft 10

Reden an die SA. Der politische Katholizismus Von Viktor Luße

Heft 11

Die Schußitaffel als antibolichewiſtiſche Kampforganisation Von Reichsführer SS. Himmler

Heft 12

Wesen und Aufgaben der GA. Von Viktor Luße

Die Sammlung wird fortgefekt / Breis der Sefte je RM. -,20 Doppelbefte RM. -,40

Viktor Luke

Wehrmacht und

politiſches Soldatentum

Rede des Stabschefs vor den Offizierskorps der Marinestationen der Nord- und Ostsee in Wilhelmshaven und Kiel am 4. bzw. 6. März 1937.

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Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf., München

DD 253 L97

Nachdruc auch auszugsweise nicht gestattet Printed in Germany

J. G. Weiß'sche Buchdruckerei, München

1-24-49 EK @

Gift R.M.myers 3-8-48

Meine Herren ! Ich freue mich, Gelegenheit zu haben, vor diesem Kreis einige grundsätzliche Ausführungen zu einem Thema machen zu können, das vor und nach der Machtübernahme oft genug bewußt oder unbewußt falsch behandelt wurde . Ich kann mich hier ſelbſtverſtändlich nicht in Einzelheiten verlieren und Dinge berühren, deren Diskuſſion im kleinen Kreis eine bedingte Berechtigung haben mag, ich will aber versuchen, Ihnen in großen Zügen das zu ſagen, was wesentlich ist an dem mir gestellten Thema. Am 30. Januar 1933 vollzog sich in Deutſchland ein politischer Umsturz, dessen segensreiche Folgen dem Leben des deutschen Volkes wieder einen Sinn gaben. Nicht nur für heute, sondern mehr noch für die nach uns kommenden Geschlechter. Als der Führer an diesem Tage in die Reichskanzlei einzog und die Geschicke des Staates in seine starke Hand nahm, war sich ein großer Teil des deutschen Volkes über die Tragweite dieser Handlung nicht so recht im Klaren, ebensowenig, wie es davon sich eine rechte Vorstellung machen konnte, welcher Aufwand an Kraft und Kampf und Opfer dieſen Erfolg ermöglichte. Wer damals dachte, die Regierung Hitler ſei die Fortsetzung, die parlamentariſch-folgerichtige Fortsetzung der Aera Scheidemann - Bauer - Brüning ― Papen ― Schleicher und diese Regierung würde nach dem ersten oder zweiten Mißerfolg an den sehr viele damals aus purer Gewohnheit glaubten - genau so die Segel streichen müssen, der dürfte seinen Irrtum inzwischen eingesehen haben. Aber auch eine andere Gruppe deutscher Volksgenossen sah sich in ihren Erwartungen getäuscht und zwar in ihren,, bangen“ Erwartungen : von der gegnerischen Heßpreſſe beeinflußt, sahen ET.K.

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ſie ein Regiment des Schredens heraufziehen, das, entsprechend der parlamentarisch-demokratischen Aviſierung, so ziemlich alles ausrotten würde, was da „ kreuchte und fleuchte“. Daß spätestens zwei Monate, nachdem Hitler an die Macht gekommen, ein neuer Weltbrand unvermeidlich und das deutsche Volk hierfür als Kanonenfutter auserſehen sei, war noch das mindeſte von dem, was man glaubte. Wie sehr haben sich alle die getäuscht, die den Führer und uns nicht kannten; sie haben sich in demselben Maße getäuscht, wie wir, die wir den Führer kannten, an ihn und seine Mission glaubten, Recht behalten haben! Der Weg, den das deutsche Volk heute geht, ist die folgerichtige Fortsetzung unseres Kampfes vor der Machtübernahme. Er wurde begonnen in dem Augenblick, wo der Führer den Entschluß faßte, Politiker zu werden, und die ersten Gefolgsmänner sich ihm anschlossen! Geschichtlich gesehen ist die Zeitspanne zwischen diesem Beginn und dem Heute eine kurze und leider - haben ähnlich große und größere Zeitspannen im Leben unseres Volkes gar keine oder nur eine rüdläufige Rolle gespielt. Bei der Feststellung dieser Tatsache drängt sich dem politisch denkenden Menschen die Frage auf: Warum? Warum ist das deutsche Volk nach kurzem Aufstieg immer wieder vom Schicksal heruntergezogen worden an den Rand des Abgrundes, der Vernichtung und Zerstörung ? Warum hat sich - um die älteren Geschichtsbeispiele ganz

außer acht zu laſſen - nicht einmal das stolze Werk eines genialen Staatsmannes , wie es Otto von Bismard war, länger halten können, als reichlich vier Jahrzehnte ? Es wäre billig, diese Frage ſo abzutun, wie beiſpielsweiſe die Geſchichtsschreiber der liberaliſtiſchen Zeit es taten, und zu ſagen, dieſes Auf und Ab im Leben des deutschen Volkes ſei nun einmal ſchicksalsbedingt, oder von Gott vorgesehen! Diesen spießbürgerlichen Fatalismus, der alles nimmt, wie es kommt, es registriert und dann aus seinen Tabellen und 4

Registraturen vermeintlich unabwendbare Lebensweisheiten schöpft - dieſe Geiſteshaltung hat der Nationalſozialismus Gott sei Dank überwunden. Man kann logischerweise nicht dahergehen und behaupten, daß das Schicksal für das deutſche Volk ein ewigwährendes und endlich zum Ruin führendes Auf und Nieder vorgesehen, während es z . B. für das englische Volk eine durchaus stabile Entwicklung ,,in petto " habe. Dieses zu glauben, hieße mit der Vorsehung, mit Gott Mißbrauch treiben! Nicht alles ist Schicksal gewesen, was das deutsche Volk im Laufe ſeiner jahrtausendealten Entwicklung erleben mußte, ein erheblich großer Hundertsatz ist vielmehr auf das Konto ,,eigene Schuld" zu verbuchen, wenn man gerecht und ehrlich urteilen will. So blieb dem sich für das deutsche Volk verantwortlich fühlenden Führer die heute schon ſelbſtverſtändlich erscheinende Möglichkeit, nach den Ursachen jener geschichtlichen Entwicklung zu forschen. Und wir können mit Stolz behaupten, daß Adolf Hitler die Ursachen erkannt, aus ihnen gelernt und den Willen und die Kraft hat, aus ihnen auch die Schlußfolgerungen zu ziehen. Eines der Hauptübel der Vergangenheit war zweifellos die politische Instinktlosigkeit des Volkes! Dieser politischen Unkenntnis der Masse wurde in früheren Zeiten in geradezu erschredender Weise Vorschub geleistet und zwar in dem Glauben, man könne dann besser mit dem Volk fertig werden. Ich will an dieser Stelle nicht untersuchen, ob das Volk, damals meist Bauern, Landarbeiter und Handwerker sich in diesem Zustand glücklich fühlte. Fest steht jedenfalls, daß das konservative Festhalten jener Oberschicht an ihren Privilegien zu Mißständen führte, die dann auch revolutionäre Akte im Gefolge hatten. Es sei in diesem Zusammenhang nur an die Bauernaufstände des Mittelalters erinnert, an den ,,Armen Conrad “ in Würt5

temberg und im Bereich der Liegenschaften des Schwäbischen Bundes, an jenen Bauernaufstand, an dessen Spike sich der Ritter Florian Geyer von Giebelstadt stellte. Gewiß - ein erhebliches Maß jener Schuld trifft den römischen Klerus der damaligen Zeit, der mit ſeinen beſiß- und geldgierigen Repräsentanten einen jeſuitiſchen Zeitgeist prägte, der, alle kulturellen und ziviliſatoriſchen Fortschritte leugnend, ein explosives Aufbäumen des geknechteten und in ſeiner Existenz gefährdeten Volkes nach sich ziehen mußte. Wir haben gerade in unserer Zeit ein plastisches Beispiel für die Folgen einer Entwicklung, wie sie eben von mir aufgezeigt wurde: Spanien! In Spanien hat der Bolschewismus mit seiner aufs rein Materielle abgestellten Ideologie selbstverständlich den besten Nährboden finden müssen. Das heutige Zeitalter mit seinen Errungenschaften aller Art geht auch am Einzelmenschen, ſelbſt wenn man ihn vom Weltgeschehen weitgehendst abschließt, nicht Spurlos vorüber. Sozialismus ist eine Gegenwartsforderung, die sich selbst dort nicht verheimlichen läßt, wo man von ihr nicht spricht, oder sie als konkreten Begriff nicht kennt . Sozialismus ist der Ruf nach dem Recht! Und Recht oder Unrecht sind keine Begriffe, die nur wiſſensmäßig verſtanden werden dürfen oder können. Man braucht kein Jurist, kein Akademiker zu sein, um den Unterschied zwischen Recht und Unrecht zu erfassen. Der Mensch fühlt instinktiv richtig und schafft sich gefühlsmäßig den Rechtsbegriff und den Anspruch auf dessen Verwirklichung! Diese Erkenntnis ist nicht einmal so neu. Aber zu jener Zeit, von der ich eben sprach, glaubte man in deutschen Landen noch an das absolute Recht einer bestimmten Kaste und übersah dabei das einzig absolute Recht, das es überhaupt gibt: das Recht des Volkes! Die Gründe, aus denen heraus damals -— ich kann es nicht anders bezeichnen

einer systematischen Volksver-

dummung Vorschub geleistet wurde, sind so klar ersichtlich, 6

daß ich mich bei ihrer Erläuterung auf das Wesentliche beschränken kann. Das Rittertum, dem ich seine guten Eigenschaften und auch seine hervorragenden Verdienste durchaus nicht absprechen will, und der Klerus sahen sich damals vor die Erkenntnis gestellt, daß die Beteiligung der breiten Maſſe des Volkes an ihrem Wiſſen auch eine Beteiligung an dem Erfolg ihres Wiſſens, ihrer sogenannten Bildung, bedeuten, demnach alſo eine Verringerung der Macht jener Schicht mit sich bringen würde, die sich zu ihrer Ausübung einzig für berufen hielt. Bei dieser Sachlage spielten Recht oder Unrecht gar keine Rolle mehr. Die Machtposition mußte unter allen Umständen gehalten werden ! Daß diese Bemühungen ihre zeitliche Begrenzung fanden, iſt beſtimmt nicht der Einſicht und dem guten Willen jener Kaſte zu verdanken, ſondern lediglich der Tatsache, daß Menschen= hände das Rad der Zeit beim beſten Willen nicht aufzuhalten vermögen. Erst als mit der Einführung der teilweiſen und ſpäter der allgemeinen Schulpflicht das Volk in die Lage verſezt wurde, sich wissensmäßig auf annähernd die gleiche Stufe zu stellen, wie die herrschende Schicht, gab lettere zwangsläufig eine Machtposition nach der anderen auf. Ich betonte eben schon, daß die ſtückweiſe Aufgabe dieser Machtpoſitionen nicht freudigen Herzens gefchehen iſt, und daraus erklärt es sich wohl auch, daß die damaligen, ſich auf wiſſensmäßige Macht oder brachiale Gewalt ſtüßenden Beherrscher des Volkes, nun nicht seine Führer wurden. Ich übergehe bei der Aufzeigung dieser Entwicklung absichtlich einige Abschnitte unserer Geſchichte, auf die dieſe Darlegungen nicht zutreffen, beiſpielsweise die Aera Friedrichs des Großen in Preußen, weil man diese Zeitabschnitte richtig nur als Ausnahmen betrachten kann, die in der allgemeinen Entwidlung wohl als Unterbrechungen auffallen, nicht aber eine Beendigung dieser Entwidlung bedeuteten. 7

Ich sagte eben: ſie wurden nicht seine Führer !, weil ſie ſich innerlich nicht freimachen konnten von einer Vorstellung, die mit den Tatsachen nicht mehr übereinstimmte. Und hier haben wir den Ansaßpunkt zu jenem übel, das sich bis zum Jahre 1933 in Deutschland austobte, zum Klaſſenhaß nämlich: den Standesdünfel! Wenn man sich — vergleichend mit der heutigen Zeit Gedanken darüber macht, welche Unzahl wirklicher Führernaturen jener Despotie zum Opfer gefallen ſein mögen, und welche Summe völkischer Vorteile durch jenen Zeitgeist nicht erkämpft werden konnte ― erst dann vermag man sich von der Grundsäglichkeit der durch die nationalsozialiſtiſche Revolution erfolgten Umwälzung ein klares Bild zu machen. Denn darüber besteht wohl heute kein Zweifel mehr : ein Führer, ein Genie wird nicht erzogen, ſondern geboren ! Und er wird nicht aus einer im vorhinaus beſtimmten kleineren oder größeren Schicht eines Volkes geboren, ſondern aus dem Volk überhaupt ! Man kann wohl so ziemlich jeden Menschen auf Grund irgendwelcher vermeintlicher oder auch tatsächlicher Fähigkeiten durch Gesetz oder Protektion aus dem Volk herausheben, ihn über das Volk und vor das Volk oder eine andere, kleinere Gemeinschaft stellen, man kann ihm oder muß ihm sogar äußerlich erkennbare Abzeichen seiner Stellung anheften, und schafft damit im besten Falle nur eins : einen Vorgesezten nämlich ! — einen Führer aber niemals, oder aber nur dann, wenn jener Vorgesetzte eben aus innerer Berufung und Veranlagung schon Führer ist oder war, bevor er Vorgesezter wurde. Und glauben Sie mir, einen wirklichen Führer fann man am ehesten und am sichersten in und an einer Formation oder Gemeinschaft erkennen, die ihren Dienst wie die SA . — freiwillig tut. Hier muß sich das Führertum in kürzester Frist erweisen ! Steht an der Spike einer freiwillig -formierten Einheit nicht der wirkliche Führer, vielmehr nur ein Vorgesetzter, wird sich diese 8

Tatsache schon im Dienstablauf entsprechend auswirken. Das erſtemal kommen die Männer aus Pflichtbewußtsein zum Dienſt, das zweitemal vielleicht aus Disziplin, beim drittenmal aber schon bleibt ein Teil dem Dienst fern, die Antreteſtärke ſinkt rapid und mit ihr natürlich die effektive Einsaßkraft. Der freiwillige Dienst verlangt eben deshalb einen wirklichen Führer, weil dieſer kraft ſeiner inneren Befähigung und Berufung , die zunächst unabhängig ist von seinem Wissen und technischen Können, das erseßen muß, was bei der Wehrmacht beispielsweise durch das Gesez, durch Zwang erreicht werden kann.

Ich habe diesen geschichtlichen Rückblick halten müſſen, weil all unsere Erkenntnis auf diesen Beweisstüden unserer völkischen Entwicklung baſiert und wir haben gewiß alle Veranlassung, aus dieser Entwicklung zu lernen, d . h. die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen! Man könnte mir entgegenhalten, meine Herren, daß der Namensadel, die sogenannte „ geborene“ Führerschicht des deutschen Volkes in der Vergangenheit doch wahrlich eine nennenswerte Anzahl von Führerpersönlichkeiten hervorgebracht habe. Nichts liegt mir ferner, als diese Tatsache zu übersehen oder gar umzudeuten.

Bemerkenswert ist allerdings bei dieser Feststellung, daß es sich hierbei zum sehr großen Teil um militärische Führer handelt, die als Militärs Hervorragendes ja oft Umwälzendes geleistet haben und auf deren Erkenntnisse die deutsche Wehrmacht heute noch aufbaut und von denen auch andere Völker gelernt haben . Nur in Einzelfällen aber ist das schöpferische, zum Führertum berufene Genie auf militärischem Gebiet gleichzeitig der überragende und wirklich führende Politiker geweſen ! Ich glaube, daß Friedrich der Große eine dieser verschwindend geringen Ausnahmen war. In ihm paarte sich das 9

Führertum politisch und militärisch in hervorragender Weise, während bei seinen Gegnern zumindest zwei Köpfe an dem Ziel arbeiteten, für das Friedrich für ſein Volk allein maßgeblich war. Wir müssen uns bei Behandlung dieser Frage allerdings mit der Feststellung begnügen, daß eine ſo glückliche Paarung im Führergenie ebenfalls eine nicht zu erzwingende Angelegenheit ist, sondern daß auch diese Berufung im Menschen selbst liegt, nicht anerzogen und nicht angelernt.

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Und nicht in jedem Jahrhundert beschert die Vorsehung einem Volk einen Mann , der diese Führerqualitäten in ſich vereinigt ! Das erste hervorragende Beiſpiel einer rein politiſchen, alſo staatsmännischen Führereigenschaft in der jüngeren deutſchen Geschichte sehen wir in Otto von Bismard. Wir, die Frontgeneration, haben zum Teil noch miterleben können, wenn uns auch teilweise der politische Weitblid fehlte, die Dinge richtig und voll zu erkennen, wie der Staatsmann und Politiker Otto von Bismard gerade die Volksführung - das ist der wesentlichste Bestandteil jeder Staatsführung - revolutionierend beeinflußte. Und es bedarf keines beſonderen geschichtlichen Scharfblics, um feſtzustellen, daß Bismarck, der machtmäßig leider in einem Abhängigkeitsverhältnis ſtand, an den für die Praxis gar nicht mehr zutreffenden Vorstellungen jener Schicht leztlich gescheitert ist, die eben die Macht, die vollziehende Gewalt in den Händen hatte: an dem unglüdlichen Absolutismus einer erblichen Monarchie! Bismard hatte schon richtig erkannt, daß es auf die Dauer unmöglich sein würde, ohne oder gegen den Willen des Volkes zu regieren! Jedoch, er hatte den tum, die Freimaurerei, also, die eine ungeheure Volk wandten, wenn es

Zeitgeist gegen sich, d . h . das Judenden politischen Klerus : drei Faktoren Macht darstellten, sich aber nur an das galt persönliche, institutionelle Vorteile

zu erjagen, oder wenn es darum ging, einen Machtfaktor gegen

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den anderen auszuspielen : den egoistischen und unvölkischen Parlamentarismus liberaliſtiſcher Prägung ! Der doktrinäre Absolutismus aber, die herrschende Schicht, wandte sich nur dann an das Volk, wenn die Dynaſtie in Gefahr war ― im übrigen hieß die Parole: Abstand und nochmals Abstand! Die Standesehre wurde in einer Zeit zum Prinzip erhoben, wo die Ehre des Volkes langsam aber sicher vor die Hunde ging. Ich meine jezt nicht den ſelbſtverſtändlichen, anderen Völkern und Staaten gegenüber gewahrten Ehrenstandpunkt der Nation im ganzen, ſondern den Begriff von Ehre und die Auffaffung von Gerechtigkeit, den das Volk vertritt in bezug auf seine innere Freiheit! Die Aera Bismard war die Zeit, wo es wahrscheinlich noch möglich gewesen wäre, eine Änderung in der Volks- und Staats-

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führung so durchzuführen, daß ein nach außen hin erkennbarer revolutionärer Att nicht erfolgen brauchte. Traditionelle Kurzsichtigkeit anderer hinderte Bismarc daran, ſein Werk zu einem Abschluß zu bringen ! Das Volk aber sah sich immer deutlicher vor die Erkenntnis gestellt, daß die Leiter des Staates nicht gleichzeitig seine Führer waren ! Und hier Leben dieses von höchsten nationale

griff ein Element nicht nur unbehindert in das Volkes ein, zu allem überfluß leistete man ihm Stellen und Kreisen noch Vorschub : das interJudentum!

Unter geſchicter propagandiſtiſcher Ausnußung der eben dargelegten Gegenfäße ſtellte es ſich dem von der Staatsführung preisgegebenen Volk als Führer zur Verfügung ! Die Blütezeit des Parlamentarismus begann ! Klaſſenhaß und Standesdünkel waren die Elemente, auf denen das artfremde Judentum seinen politischen Schacher aufbaute. Spielball und Opfer war das deutsche Volk! Das ist das Tragische in der langen Geschichte des deutschen Volkes, daß es nur selten wirkliche Führer hatte! 11

Der artfremde Einfluß des niederrassigen Judentums mußte sich verderblich auswirken! Es ist eine Binsenwahrheit, daß in jedem Menschen irgendwo und irgendwann der „ innere Schweinehund" sich einmal meldet - der niedere Instinkt. Auch bei Menschen, die hochraſſigen Völkern angehören, während beim niederraſſigen Judentum dieser ,,innere Schweinehund" längst seine religiöse, d. h. weltanschauliche Fundamentierung gefunden hat : beim Judentum finden wir die Pflege und Auswertung der niederen Instinkte zum Lebensprinzip erhoben ! Die damalige wilhelminische Staatsführung war politisch so kurzsichtig geworden, daß sie, obgleich hervorragende deutsche Männer wie Fichte, Goethe, Friedrich der Große , Otto von Bismard und Fritsch ihre Stimmen schon längst warnend und richtungweiſend gegen das Judentum erhoben hatten, nichts, aber auch gar nichts tat, um das heraufziehende Unglüď zu verhindern . Am 9. November 1918 trafen sich dann Ursache und Wirkung. Die jüdisch-marxistische Ideologie hatte die Etappe und die Heimat unterminiert. Das Frontsoldatentum stand den Geschehnissen hilflos — nicht etwa machtlos - gegenüber. Hilflos, weil der Soldat im wahrsten Sinne unpolitiſch war, weil er wohl die Wirkung ſah, die Ursache aber nicht erkannte, nicht erkennen konnte! Ich sagte eben: hilflos aber nicht machtlos ! Ist es nicht im ersten Moment frappierend, wenn man sich überlegt, daß alle äußerlichen Machtmittel sich nicht auf seiten der sogenannten Revolutionäre, sondern im Gegenteil auf der von den politischen Ereignissen überraschten befanden? Als dem Frontsoldatentum dann -

Seite der Frontsoldaten viel später - die ersten

politischen Erkenntnisse kamen, war es wirklich zu spät. Wie oft hat man in den Nachkriegsjahren darüber gesprochen, daß es doch eine Leichtigkeit gewesen wäre, mit nur wenigen zuver12

lässigen Regimentern den ganzen roten und rosaroten RevolteKlüngel zum Teufel zu jagen. Man hat es nicht getan ! Warum nicht? Meine Herren, es hat auch im Grunde nicht daran gelegen, daß sich keiner der bewährten Heerführer des Weltkrieges zu der oft diskutierten „ befreienden Tat“ aufraffte !

Es fehlte nicht an militärischer Führung wahrhaftig nicht ! Es fehlte der politische Führer, die politische Idee, die Weltanschauung! An dem Beispiel der November-Revolte von 1918 sehen wir erstmals deutlich, daß eine Weltanschauung auch mit schlechtoder unbewaffneten Anhängern gegenüber einer gut bewaffneten Macht ohne Weltanschauung den Sieg erringen muß. Ich kann in dieſem Zusammenhang wieder auf den Bürgerkrieg in Spanien verweisen. Franco hätte längst gesiegt, wenn er seinen Angriff auf den Bolschewismus hätte ideenmäßig vorher untermauern können. Die ideenmäßige Willenseinheit ist nun einmal die Voraussetzung für den Sieg in einem weltanschaulichen Kampf. Der 30. Januar 1933 liefert uns einen weiteren Beweis für die Richtigkeit dieser Erkenntnis. An diesem denkwürdigen Tage siegte wiederum eine Weltanschauung, eine Idee, ohne Blutvergießen, ohne Anwendung von äußerer Gewalt über einen Gegner, der rein machtmäßig über eine durchaus vorteilhafte Gegenposition verfügte. Wie - will man gesagt: rein machtmäßig ! Und sind nicht auch von einer militärischen Bewertung der Organisationen ausgehen beispielsweise der Stahlhelm oder der Kyffhäuserbund militärisch höher einzuschäßen geweſen, als die SA., in deren Reihen wohl auch der Frontsoldat kämpfte, die doch aber zum ſehr großen Teil aus Männern beſtand, die einer Generation angehörten, die den Krieg nicht an der Front miterlebten ?! Und doch hat die Organiſation den Sieg errungen, die ihre ganze Kraft der ideellen Seite des Kampfes zuwandte und die ausbildungs- und einſazmäßig keiner militäriſchen Kritik hätte Stand halten können : die SA .! 13

Innenpolitisch, also im Eigenleben eines Volkes, wird imauch gegen jedes Macht-

mer die Idee, die Weltanschauung mittel - den Sieg davon tragen.

In der Zeit nach dem 9. November 1918 ist in konservativ-reaktionären Kreisen ob dieser Tatsache oft fassungslos mit dem Kopf geschüttelt worden. Man versuchte sich mit Redensarten selbst zu entschuldigen : ,,Wir sind überrumpelt worden, man hat uns verblüfft !" und dergleichen mehr! Nein, nein! Der 9. November 1918 mußte kommen. Früher oder ſpäter! Er entſprang der innerpolitiſchen Entwicklung unferes Volkes ! Ebensowenig, wie unsere Feinde des Tatsache verantwortlich zeichnen können, verloren haben, ebensowenig kann man Revolte von 1918 verantwortlich machen.

Weltkriegs für die daß wir den Krieg „ das Volk“ für die Und selbst wenn man

sagt: „ Die Juden und Freimaurer waren schuld ! ", muß man so beschämend wie es ist - dieses internationale Gesindel bei der Erörterung der Schuldfrage erst nach der herrschenden Clique der wilhelminischen Zeit nennen! Das Judentum hat nun einmal eine zersehende und deshalb verbrecherische Miſſion im Leben der Völker und kein Schleierchen und Mäntelchen des Mitleids und der Humanität werden an dieser Tatsache etwas ändern können. Und das Judentum müßte 99 % dümmer sein, als es in Wirklichkeit ist, hätte es die damalige Lage nicht in der geschehenen Weise für sich ausgenügt. Wenn aber ein Staat einen ganzen Stamm Verbrecher im eigenen Lande groß werden läßt, ohne gegen dieſes Verbrechertum einzuſchreiten, muß er sich die Schuld an den begangenen Verbrechen auch ſelbſt zuſchreiben ! Das ganze heißt dann allerdings : Verantwortung ! Und Verantwortlichkeit nach innen war die starke Seite unserer Vorkriegsregierungen beim besten Willen nicht! Ich glaube, Ihnen so in großen Zügen den Teil unserer Vergangenheit rekonstruiert zu haben, aus dem klar ersichtlich ist, daß die Lebensfrage des deutschen Volkes im tiefsten Sinne

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eine Führerfrage war und ist. Und zwar nicht einmal ſo sehr eine militärische, wie eine politische Führerfrage! Dieses nicht nur im Großen, also insbesondere für die Staatsführung, sondern ebensosehr im Kleinen, für die kleinen und kleinsten Gemeinschaften, die sich in jedem Volk aus den einmal vorhandenen verschiedenen Interessensphären, seien sie kommunaler, beruflicher, sportlicher oder sonstiger Art, zwangs= läufig ergeben ! Wir brauchen politisches Führertum ! Keine Beamten im herkömmlichen Sinne und keine Funktionäre oder Vorgesezte, sondern Männer, die kraft ihrer angeborenen Führerqualitäten, aus innerer Berufung alſo, wirks lich Führer sein können. Es iſt klar, daß ſich dieſes Führertum nicht aus einer bestimmten Schicht, sondern aus dem ganzen Volk rekrutieren muß! Ich habe Ihnen so im ersten Teil meiner Ausführungen die geschichtliche Wesensbestimmung eines neuen Führertyps aufzuzeigen versucht, der das Leben unseres Volkes über Geschlechter hinaus beeinflussen und dessen Wirksamkeit im Laufe dieser Geschlechterfolgen auch die traditionelle Fundamentierung erfahren wird. An dieser Stelle möchte ich, um eine klare Einstellung zu meinen weiteren Ausführungen zu schaffen, eines einfügen : das Problem des politischen Führertums ist in seiner Breitenwirkung heute selbstverständlich noch nicht im erstrebenswerten Maße gelöst. Kann noch nicht gelöst sein und wird auch seine endgültige Löſung in der jetzigen Generation nicht finden, weil einmal die Schladen der Vergangenheit noch allzusehr auf einem großen Teil unserer Volksgenossen laſten und zum anderen die Neuartigkeit der zu lösenden Aufgabe ein gewiſſes Experimentieren zur Folge hat. Während die deutsche Wehrmacht beiſpielsweise -- von der technischen Entwicklung ganz abgesehen auf eine jahrhundertealte Tradition aufbauen kann, steht die angehende Ent-

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wicklung des politischen Führertums organiſatoriſch ſowohl als auch inhaltlich ohne geschichtliche Beispiele da! Hinzu kommt, daß die Verſchiedenheit in der äußeren Aufgabenstellung vor und nach der Machtübernahme eine evolutionäre Konzentration und damit auch eine innere Konsolidierung erſt ſeit vier Jahren möglich machte. Für eine kasernierte Formation mag eine derartige Zeitſpanne bis zu einem gewiſſen Grade genügen, um einen Ausleseprozeß, eine weltanschauliche und charakterliche Sondierung durchzuführen : für eine Formation jedoch, die nur wöchentlich und auch dann nur stundenweise im geschlossenen Verband zusammen ist, kann eine Zeitspanne von vier Jahren nur den Beginn einer Entwidlung darstellen. Wenn wir im nationalsozialistischen Deutschland von einem politischen Soldatentum ſprechen und dieſen Begriff als ſymbolhaft für die neue Volkwerdung hinstellen, so muß man - an dem Erfolg dieses politischen Soldatentums gemeſſen — heute unumwunden zugeben, daß seine Aufgabe einer völkischen Notwendigkeit entspringt, die sich aus der geschichtlichen Entwicklung des deutschen Volkes klar herauskriſtalliſiert hat: die Aufgabe des politischen Soldaten ist weltanschaulich eine totale, d. h. sie besteht und zwar ohne Einſchränkung und ohne Kompromiß. Der SA. - Mann als der politische Soldat ist der Träger der nationalsozialistischen Idee ! Die nationalsozialistische Idee wiederum ist die Trägerin unſeres völkischen und staatlichen Wollens, die Grundlage der deutſchen Aufwärtsentwidlung, weil sie allein in der Lage war, die Daseinsberechtigung eines ganzen Volkes nicht nur moraliſch und theoretisch nachzuweisen, sondern auch praktiſch zu erkämpfen. Sie sehen also, meine Herren, daß es sich um kein Schlagwort und um keine billige Phrase handelt, wenn wir sagen : das politische Soldatentum ist das Fundament des Staates! 16

Ich meine hier selbstverständlich auch den Staat in seiner Totalität: also Inhalt und Form! Früher machte man bekanntlich in dieser Beziehung Unterschiede. Wenn vom Staat die Rede war, meinte man Monarchie oder Republik, meinte man bestenfalls noch den Amtsschimmel und den heiligen. St. Bürokratius : also die Form! In der nationalsozialistischen Auffassung vom Staat steht die Form erst an zweiter Stelle : das Wichtigste im Staatsbegriff ist das Volk! Wenn man also den Staat sichern will, muß man sich zunächst des Volkswillens versichern. Das kann man, indem man dem Volk ein arteigenes Weltbild, eine begeisternde Idee ver= mittelt und so eine willensmäßig -ſtaatsbejahende Einheit

ſchafft: die Volksgemeinschaft ! Die deutschen Regierungen der Vorkriegszeit hätten ihre Sorge nicht so sehr der Erhaltung der Monarchie und der Dynastien, sondern vielmehr den Nöten des Volkes zuwenden sollen, dann wäre mancher Mißstand und manche Not verhindert worden, deren Ausläufer wir heute noch spüren. Daß die marxistiſch-liberaliſtiſche „ Weltanschauung “ im deutschen Volk überhaupt in dem Maße wie geschehen Fuß fassen konnte, kann nur den überraschen, der diese Dinge nicht sieht oder sehen wollte. Für seinen Sieg im Verlauf der NovemberRevolte kann der Marxismus selbst weiß Gott nichts ! Mußte nicht die Masse des Volkes in den Regierungen der wilhelminiſchen Zeit einen Feind, einen Gegenſpieler ſehen? Und mußte nicht dieses Volk in seiner inneren, von den Regierungen nie verstandenen Not, nach jedem Mittel greifen, das auch nur Aussicht auf Besserung seiner Lage bot? Der Marxismus war für das deutsche Volk nicht mehr und nicht weniger als der Strohhalm, an den sich ein Versinkender noch klammert, wenn auch die Wellen schon über ihm zuſam= menschlagen ! Und zwar nicht einmal so sehr materiell oder wirtschaftlich gesehen, sondern vielmehr ideell, also weltanschaulich! Das Problem der deutschen Arbeiterschaft war niemals

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in erster Linie eine Lohn- oder Magenfrage, sondern mehr als dies eine Frage der Anerkennung, der „ völkischen Gleichberechtigung“. Das deutsche Arbeitertum mußte sich in seiner Ehre getroffen fühlen durch die Unterteilung des Volkes in zweit-, dritt- und viertklaſſige Menschen. Diese seelische Bedrückung war es in erster Linie, die den deutschen Arbeiter zum Proletarier werden und ihn nicht mehr glauben ließ, daß auch sein Vaterland Deutschland heißt. Der Mensch ist ja von Natur aus oder aber er wird ein Kämpfer, weil ja das Leben nun einmal Kampf iſt. Und ein Kämpfer braucht ein Ideal, eine Einsatzmöglichkeit. Als man dem deutschen Arbeiter ſein Vaterland, ſein Volk verleidete, als eine mit Macht und Geld ausgestattete Kaſte diese Begriffe für sich in Erbpacht nahm mußte das Arbeitertum sich nicht aus einer inneren Notwendigkeit nach einem anderen Ideal umschauen, nach einem Ideal, das ihm keiner strittig machte ? Und ist es nicht menſchlich zu verstehen, daß er sich schließlich zu dem falschen Ideal, zu einem künstlich errichteten Luftschloß bekannte: zum Marxismus ? Die materielle Verhetzung war nur eine Folgeerscheinung des ersten Kardinalfehlers, daß man dem deutschen Arbeiter den Glauben an sein Volk, ſein Vaterland nahm, anstatt ihm diesen Glauben täglich neu zu geben! An dieser Stelle sette in der Zeit unseres Ringens um die Macht im Staat der Kampf der Sturmabteilungen, des politischen Soldatentums, ein. Die Aufgabe, die der nationalſozialiſtiſchen Bewegung vom Führer gestellt war, kann man im Großen mit wenigen Worten umschreiben: die Zurüdführung des Volkes von einem falschen Weltbild zu einer artgemäßen Weltanschauung und damit Opposition gegen alles Unvölkische und Undeutsche und Erziehung zur Volksgemeinschaft! In diesen Worten kommt wohl die Aufgabe der SA. in der Zeit des Kampfes vor der Machtübernahme am ſinnfälligsten

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zum Ausdrud. Wenn ich sie einmal paſſiv ausdrüden darf : Kampf gegen das System, gegen den Parlamentarismus, gegen Liberalismus, Hurrapatriotismus, politiſierenden Konfessionalismus und gegen den Marxismus in allen seinen Schattierungen ! Ich muß im Rahmen meiner Ausführungen leider darauf verzichten, einzelne Phasen dieſes Kampfes zu rekonstruieren, glaube aber, dieses deshalb tun zu können, weil uns diese Zeit ja noch sozusagen „ auf den Fingernägeln brennt“, wenigstens brennen müßte, wenn auch der Deutsche im allgemeinen leider zu schnell vergißt. Was dieser Kampf, mit all ſeinen Opfern, bereits praktiſch bedeutet hat, ist bekannt. Was er für die Zukunft unſeres Volkes noch bedeuten wird, läßt sich nur erahnen ! Daß aber auch dieſe Zukunft ihre Grundlage nur im politiſchen Soldatentum haben wird und haben kann, ſteht unum= stößlich fest. Ich möchte für diese Feststellung nur ein Beispiel anführen : die wehrpolitische Entwicklung! Die nationalsozialistische Regierung hat die Allgemeine Wehrpflicht in Deutschland zum Gesek erhoben. Jeder junge waffenfähige deutsche Mann wird also heute und in Zukunft tatsächlich auch Waffenträger der Nation sein! Stellen Sie sich bitte vor, meine Herren, eine der vielen Regierungen der Systemzeit hätte tatsächlich den Mut aufgebracht, trotz der Bestimmungen des Versailler Diktats, die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht zu proklamieren und diese Proklamation auch praktisch wirksam werden zu lassen! Obgleich diese Vorstellung etwas lächerlich erscheint im Hinblick auf die wechselseitigen und durchaus zivilen Typen der System-Regierungen, muß sie doch nachdenklich stimmen, denn die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht wäre im Weimarer System nicht etwa in erster Linie außenpolitiſch gefährlich, ſondern vor allem innenpolitiſch irrſinnig geweſen, ſelbſt bei Würdigung aller Gründe, die grundsäßlich die Allgemeine Wehrpflicht bejahen!

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Nach den Erfahrungen, die in Frankreich heute zur Diskussion stehen, glaube ich nicht, daß der internationale Marxismus trotz aller pazifiſtiſchen Reden und Beteuerungen sich parlamentarisch gegen die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht gewandt hätte. Für uns, die wir den Bolschewismus im Kampf um die Straße kennen lernten, ist diese Einstellung durchaus verständlich. Die Moskauer Drahtzieher wären im Gegenteil durch die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht einer ihrer Hauptsorgen enthoben gewesen, nämlich der Ausbildung ihrer Anhänger an den Waffen. Meine Herren, Sie könnten mir entgegnen, daß eine in der Systemzeit erfolgte Proklamation der Allgemeinen Wehrpflicht gewissermaßen „ ein gleiches Recht für alle“ geschaffen hätte, daß also auch die nationalsozialiſtiſche Bewegung von dieſerAusbildungsmöglichkeit an der Waffe hätte profitieren müſſen Gewiß bis zu einem bestimmten Grade mag dieser Einwurf seine Berechtigung haben. Unsere eigenen Erfahrungen mit den Regierungen der Systemzeit lassen aber keinen Zweifel darüber offen, daß diese auch Mittel und Wege gefunden hätten, die ihnen ja bekannten Mitglieder der nationalſozialistischen Bewegung an der Erfüllung ihrer „ Wehrpflicht“ zu hindern. Man hätte mit 100%iger Wahrscheinlichkeit die Mitglieder der NSDAP . in der gleichen Proklamation als ,,Staatsfeinde" erklärt und ſie mit dieser oft angewandten Begründung praktisch ausgeschaltet. Welche unabsehbaren Folgen die Einführung der Wehrpflicht in damaliger Zeit aber in zwischenstaatlicher Beziehung mit sich gebracht hätte, brauche ich Ihnen kaum zu erläutern . Moskau hätte beispielsweise einen sehr willigen und billigen Spionage - Apparat innerhalb der Wehrmacht aufziehen können, der eine Geheimhaltung der für die Landesverteidigung wichtigen Neuerungen auf die Dauer gänzlich illusorisch gemacht haben würde ! 20

In einer destruktiv wirksamen Demokratie kann nun einmal auf die Dauer kein auf Autorität aufgebauter Organismus existieren, ohne in einen unlöslichen Gegensatz zur allgemeinen Staats- und Lebensauffaſſung zu kommen. Ob bei der damaligen politiſchen Zerriſſenheit, bei einem fast undefinierbaren Sammelsurium von politischen Parteien und bei der unglüdlichen Verkettung in außenpolitiſche Erpreſſungen die Durchführung der Allgemeinen Wehrpflicht auch diese einen wirtschaftlichen Rückhalt hätte finden können Frage will ich ganz offen lassen! Ich wollte an diesem Beispiel auch nur folgende Tatsache erhärten : Eine allgemeine, also für das ganze Volk geltende Verpflichtung, ſezt zunächst einen gemeinsamen, das ganze Volk umfassenden Willen zu dieser Verpflichtung voraus !

Eine Nichtbeachtung dieser Voraussetzung stellt trok augenblidlicher organisatorischer Erfolge das angestrebte Ergebnis naturnotwendig in Frage! Bisher ist jedes organiſatoriſche Vorhaben immer dann gescheitert, wenn der Urheber die psychologischen Voraussetzungen dieser Organiſierung nicht erkennen konnte oder wollte. Die psychologische Voraussetzung für die Wehrpflicht ist aber der Wehrwille!

Und hier kommt eine Aufgabe der SA. besonders augenfällig in Erscheinung : die Wedung und Erhaltung des Wehrwillens! Diese Funktion ist zunächst rein weltanschaulicher Natur, sie kann also nur von dem Träger, und zwar von dem soldatiſchen Träger einer Idee wahrgenommen und ausgeübt werden. Die weltanschauliche Erhaltung der Wehridee findet in der SA. ihre Ergänzung durch die körperliche Ertüchtigung, die praktische Pflege des Wehrsports! So gesehen, ist der Anteil des politischen Soldatentums an der Wehrhaftmachung des deutschen Volkes ein ganz erheblicher. 21

Man darf die Möglichkeit eines Krieges ins Auge gefaßt — sich nicht darüber im unklaren sein, daß die künftigen Kriege schon durch die Art ihrer technischen Führung zwangsläufig Volkskriege sein werden, für deren Ausgang nicht allein die Armeen, sondern die ganzen Völker von entscheidender Bedeutung sein werden . Ein Volk aber kann man wohl, bei Erkennen der Kriegsgefahr, für eine begrenzte Zeitspanne durch gute Propaganda auf die Notwendigkeit eines Krieges psychologisch abstimmen, man kann durch eine solche Propagandawelle — und mag sie noch so gut sein - aber niemals die psychologische Voraussetzung für die Dauer eines Krieges schaffen. Denn das ist nun einmal die Eigenart aller Propaganda sie bleibt immer ein Augenblickserfolg, bei der nur ein geschickter Themenwechsel über leere Stellen hinwegzuhelfen vermag ! Im Kriegsfall wird es aber nur ein Thema geben : eben den Krieg! So gesehen, kann der Gedanke der Allgemeinen Wehrpflicht nicht allein erfüllt werden durch die Organiſation eines Heeres, sondern nur durch die geistige Wehrbereitschaft eines Volkes überhaupt. In der Allgemeinen Wehrpflicht sieht die nationalsozialiſtische Regierung nicht engſtirnig die waffentechnische Ausbildung des waffenfähigen Volksteils und die Schaffung einer gesunden wehrwirtschaftlichen Organiſationsform, ſondern vielmehr die Schaffung der charakterlichen, der geistigen und der körperlichen Vorausseßungen für das ganze Volk. Diese Notwendigkeit hat der Führer schon lange vor der Machtübernahme öffentlich vertreten . Zu Beginn des Jahres 1932, in einer Zeit, wo unsere Gegner zum tausendsten Male den endgültigen Untergang der nationalsozialiſtiſchen Bewegung prophezeiten, schrieb der Führer im Kampfblatt der SA.: Heeresinstitutionen selbst von bestem militärischem Wert werden in der Zukunft wertlos ſein, wenn nicht die dahinter ſtehenden Völker soldatisch denken und damit zu einem eben22

solchen Handeln und ebensolchen Opfern entſchloſſen ſind. Das mit ist die Aufgabe des wirklich verantwortungsbewußten Politikers und Staatsmannes nicht mehr die, eine mehr oder weniger gut dreffierte Truppe aufzuſtellen, ſondern ein ganzes Volk in den geistigen Zuſtand einer unbedingten Wehrwilligkeit und Wehrbereitschaft zu versetzen.

Diese Forderung hat gar nichts mit Waffen und mit militärischen Organiſationen zu tun, sondern sie ist eine Frage der inneren Konsolidierung eines Volkskörpers, der Erziehung zu einem einheitlichen, gesunden, weltanschaulichen Denken, der Förderung aller Tugenden, die erfahrungsgemäß die Widerstandskraft der Menschen zu erhöhen und zu stählen vermögen und nicht zuletzt die Herbeiführung einer solchen Konstruktion des inneren Lebens eines Volkes, daß sich aus ihr zwangsläufig eine hohe körperliche und geistige Rüstung ergibt, die die augenblickliche Überführung eines solchen Volkes in den Zustand der aktiven Verteidigung jederzeit möglich macht. Das Heer, als die militärische Schule eines Volkes darf dann auch seinem innersten Wesen nach nicht mehr unpolitisch abseits oder gar autonom neben oder in dem Staat stehen, sondern muß selbstverständlich als der Waffenträger auf demſelben Boden ſtehen mit all den anderen, die den Staat tragen, und dieſer Boden ist die Weltanschauung . Die Erziehung in der SA. muß zur feeliſchen, geiſtigen und körperlichen Wehrhaftmachung des deutschen Volkes führen. Treue, Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, das sind seelische Tugenden. Wiſſen um die nationalsozialiſtiſche Bewegung, Wiſſen um die deutsche Geschichte, das sind Tugenden des Geistes. Gewandtheit der Bewegung, Ausdauer im Sport und im Dienst, das sind körperliche Tugenden. Erſt das harmonische Zusammenklingen dieſer Tugenden ſchafft den wehrfähigen nationalſozialiſtiſchen Kämpfer, den politiſchen Soldaten. Bringt man so die geschichtliche Wesensbestimmung der SA. mit ihrer praktischen Wirksamkeit auf einen gemeinsamen Nenner, dann kann man dem Verhältnis ,,Wehrmacht und 23

politisches Soldatentum" nicht mit leeren Redensarten gerecht werden -- nein: Wehrmacht und SA. find zwei Begriffe, die sich_notwen= digerweise in der Erfüllung des einen großen, vom Führer erkannten und geſtedten Zieles ergänzen! Das harmonische Zusammenwirken dieser beiden vom nationalsozialistischen Willen geformten und getragenen Volkskräfte entwächst erst dem ſelbſtverſtändlichen Gefühl der gegenseitigen Achtung und Anerkennung, das sich paart in der Treue zu dem Manne, der beider Organiſationen oberster Führer ist. Ich behaupte wohl nicht zuviel, wenn ich sage, daß nächſt dem ſtaatsmännischen Genie, dem Führertum Adolf Hitlers das Schicksal des deutschen Volkes und des nationalſozialiſti= schen Staates von der Einſaßbereitschaft und der Einſaßfähigkeit des politischen Soldatentums und der Wehrmacht ab= hängt! Halten diese beiden Kräfte, in dem Bewußtsein, ineinander die notwendige Ergänzung ihrer Arbeit gefunden zu haben, fest zusammen, dann wird Deutſchlands innere und äußere Ehre und Freiheit künftig keinen Anfechtungen mehr erliegen!

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Bücher, die

der SA. - Mann lieft!

Schicksal SA. ! Die Deutung eines großen Geschehens. Von Fris Stelzner Hier ist der Versuch gelungen, ben alten SA.-Geist und den Kampf um die Reichshauptstadt ohne literarische Schönfärberei aus eigenem Erleben so zu schildern, wie es war." Leinen RM. 3,-

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