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German Pages 547 Year 1969
LEXICA SOCIETATIS FENNO-UGRICAE XVII,1
MARTTI RÄSÄNEN
VERSUCH EINES ETYMOLOGISCHEN WÖRTERBUCHS DER TÜRKSPRACHEN
HELSINKI Ϊ969 SUOMALAIS-UGRILAINEN SEURA
Redaktionssekretär
istvàn kecskemĕti
Suomalaisen Kirjallisuuden Kirjapaino Oy Helsinki 1969
VORWORT Fast unmittelbar nach Erscheinen meines Buches über die Morphologie der türkischen Sprachen (1957) begann ich mit der Materialsammlung für das Vorliegende etymologische Wörterbuch. Die Gründe, die mich dazu Veranlassten, waren dieselben, die mich i.J. 1949 zur Veröffentlichung der Lautgeschichte der türkischen Sprachen bewegten: es gab keine Monographien zur Turkologie. Das Wörterbuch, das ich nun hier Vorlege, ist eben falls das erste seiner Art, falls man nicht das Büchlein νοη Hermann Våmbĕry berück sichtigt (Etymologisches Wörterbuch der turko-tatarischen Sprachen. Leipzig 1878). Unsere Epoche hat die Notwendigkeit der Synthese erfasst. Als ich über die ursprüng lich langen Vokale in den türkischen Sprachen schrieb (FUF 24: 246—255), erschien gleichzeitig ein Aufsatz νοη L. Ligeti, der sich mit demselben Problem befasste und zu denselben Ergebnissen kam (JA 1938: 177—204). Auch bei meiner Lautgeschichte kam es zu einem ähnlichen Zufall (s. StO 21: 7, Fussnote). Es muss erwähnt werden, dass man sich augenblicklich auch anderwärts mit der Herkunft des Wortschatzes der türkischen Sprachen in Buchform beschäftigt. In der Arbeitsweise aber besteht ein grosser Unterschied. Während es anderwärts gut ausgerüstete Institute mit einer gros sen Schar von Wissenschaftlern und Mitarbeitern gibt, wagte ich es, ohne Unterstützung durch ein wissenschaftliches Institut, ohne einen Assistenten mit genügender Ausbildung, dieses Buch im Alleingang zu schreiben. Ich musste mein Thema einschränken, daher auch das Wort »Versuch» im Titel. Mein Buch entstand jedoch nicht abseits von der internationalen Forschung. Auf der Sitzung des PIAC i.J. 1963 in Helsinki legte ich die ersten Korrekturfahnen vom Anfang vor; damals und auch danach war mancher Kollege freundlicherweise bereit, Korrektur zu lesen und Kritik wie Hinweise anzubringen. Die Finnisch-ugrische Gesellschaft stellte einen ehemaligen Schüler von mir als Redaktionsgehilfen ein. Das Manuskript wurde im Winter 1965/66 fertiggestellt und konnte nach vielen Schwierigkeiten mit dem Satz im Sommer 1968 umbrochen werden. Auf den Zusammenkünften des PIAC wurden die Turkologen ständig über das Gedeihen der Arbeit informiert; i.J. 1966 wurden in Ravello sogar Probeartikel vorgelegt. Es war meine hauptsächliche Aufgabe, möglichst viele türkische Wörter zu sammeln, die m.E. altererbt sind. In diesem Sinne habe ich besonders Wörter gesammelt, die in
den anderen altaischen Sprachen vorhanden sind. Das gilt auch für die ural-altaischen Wörtervergleiche.
Den Grundstock meines Materials bildete das klassische, wenn auch nicht fehlerfreie Wörterbuch von W. Radioff, ergänzt durch Belege aus Sprachen, für die Radioff nicht genügend Material hatte (z.B. Tschuwassisch, Jakutisch) oder deren Erforschung aus dem einen oder anderen Grunde erst später begann (kritische Ausgaben von Sprachdenk mälern, neue Funde, normativer Wortschatz der heutigen Schriftsprachen u.a.). Zu meinem Bedauern konnten einige wichtige Werke nicht als Quellen herangezogen werden: entweder erschienen sie zu einem Zeitpunkt, dass ihre Berücksichtigung eine bedeutende Verzögerung verursacht hätte (für die künftige Forschung davon unbedingt am wich tigsten das Древнетюркский словарь, Leningrad 1968), oder ich erfuhr zu spät von
ihnen. Verzeichnisse der etymologisch behandelten Wörter der türkischen Sprachen gibt es lediglich in den Registern einiger ungarischer Zeitschriften sowie in meiner Disser tation. Das Gerüst der Wörtervergleiche bilden meine eigenen Untersuchungen zur Laut- und Formlehre der türkischen Sprachen. Bei Sprachgruppen, die ich weniger behandelt hatte, habe ich die Darstellungen anderer Forscher herangezogen. Beim Transliterieren von chinesischen und sanskritischen Wörtern z.B. folgte ich meinen Quellen; sonst beruht die Transkription auf denselben Prinzipien wie in meinen früheren Arbeiten. Als Stichwort gilt die älteste oder dem von mir angenommenen Urtürkischen am nächstem stehende Form; die übrigen Belege sollten möglichst in historischer Reihenfolge eingeordnet werden, Jakutisch und Tschuwassisch jedoch zuletzt. In der Darstellung der einzelsprachlichen Formen und der Bedeutungsbestimmung strebte ich nach Kürze. Von den Ableitungen sind nur die wichtigsten aufgenommen; getrennt werden sie von einander durch ein Semikolon. Aus didaktischen Gründen verwende ich einen Binde strich zur Kennzeichnung der Struktur der Ableitungen, Sperrdruck dagegen zur Her vorhebung einer m.E. für die Etymologie wichtigen Bedeutung. Die Entlehnungsrichtung aus einer Sprachgruppe wird durch einen Pfeil gekennzeichnet (< oder >). Eine Tilde (~) steht für die Urverwandtschaft; war sie m.E. nicht völlig nachweisbar oder war das Wort eine gemeinsame Entlehnung aus einer dritten Sprachgruppe, wird das Gleich heitszeichen (=) verwendet. Durch die vielleicht freigebige Benutzung von Fragezeichen wollte ich der künftigen Forschung einen Anreiz geben; dasselbe habe ich auch dann angestrebt, wenn ich nur eingliedrige Wortartikel und auch ungeklärte Fälle mit aufge nommen habe. Hinsichtlich der Hinweise auf die Literatur habe ich keine Vollständigkeit angestrebt: an den angegebenen Stellen findet der Leser weiteres Material. Bibliographien für die altaische Philologie gibt es ja heute schon in ziemlich zufriedenstellendem Ausmass. Ein einzelsprachliches Wortregister erscheint als getrennter Band, Nach Fertigstellung meines Buches möchte ich nun in erster Linie meinem Gehilfen
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danken, Herrn cand.hum. Istvan Kecskemeti, der mir seit d.J. 1963 bei der technischen Redaktion der Wortartikel, dem Korrekturlesen sowie u.a. dem Exzerpieren der neueren Literatur geholfen hat. Dankend gedenke ich ferner besonders herzlich des Vertreters für Orientalische Literatur an der Universität Helsinki, Prof. Dr. Jussi Aro, der sich uneigennützig erbot, die arabischen und persischen Wörter zu transliterieren, wobei er häufig nützliche Bemerkungen hinzufügte. Von Herzen danke ich auch jener internatio nalen Schar νοη Mitarbeitern, die freundlicherweise die Korrektur gelesen und mit wertVollen Hinweisen versehen haben. Ihr Anteil am Wörterbuch ist durch ihre Initialen jeweils bezeichnet wirtschaftlich unterstützt wurde meine Arbeit durch die Finnisch-ugrische Gesell schaft und die Staatliche Humanistische Kommission; erstere, indem sie meine Arbeit in ihre Publikationsreihe aufnahm und mir einen Gehilfen finanzierte, letztere durch mehrere Stipendien. Für diese wesentliche Hilfe möchte ich verbindlichst danken. Mei nem Freund, Herrn Baumeister Urpo Vahtera bin ich dankbar verbunden für seinen Ansporn. Und »last but not least» danke ich meiner Frau für das Verständnis, mit dem sie mich die ganze Zeit unterstützt hat. Helsinki, im Mai 1969. Martti Räsänen
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Abkürzungen, Quellen AASF ab. Abajev ABAW Abγ. AbiAdv. abolg. AD. Adj. afg. AH.
ahd. AI.
A KE Akk. akkad. ako. aksl. alan. alb. ALH AO AOH aosm. ar. aram. arm. atü. av. az. az. (Asm.)
az. (Gaf.)
az. (Nuha) az. (Or.)
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— Annales Academiae Scientiarum Fennicae, Series B. Helsinki = abakantürkisch = В. И. Абаев.· Историко-этимологический словарь осетинского языка. I. Mos kau-Leningrad 1958 = Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissenschaften. Berlin = Abulghazi: Historie des Mongols et Tatares. St, Petersburg 1881 (nach Radlɔ = Ablativ = Adverb, Adverbiale = altbolgarisch (alttschuwaschisch) = H. Zübeyr — I, Refet: Anadilden derlemeler. Ankara 1932 = Adjektiv — afghanisch = Abû-Hayyân: Kitâb al-Idrak li-lisân al-Atrâk. Herausgegeben von Ahmet Caferoğlu. Istanbul 1931 = althochdeutsch = W. Bang — A. von Gabain: Analytischer Index zu den fünf ersten Stücken der türkischen Turfan-Texte. Berlin 1931 — B. Munkäcsi: Ärja es kaukåzusi elemek a finn-magyar nyelvekben. I. Budapest 1901 = Akkusativ = akkadisch = altkoreanisch = altkirchenslawisch = alanisch = albanisch = Acta Linguistica Academiae Scientiarum Hungaricae. Budapest = Archiv Orientålni. Praha = Acta Orientalia Academiae Scientiarum Hungaricae. Budapest = altosmanisch = arabisch = aramäisch = armenisch = alttürkisch (nach Runeninschriften) = awestisch — aserbeidschanisch (Radi, »ad.») = —»— nach H. И. Ашмарин: Общий обзор народных тюркских говоров гор. Нухи. Baku 1926 = —»— nach А. Djaferoglu: 75 Azärbajġanische Lieder »Bajaty» in der Mundart von Gänğä nebst einer sprachlichen Erklärung. MSOS 32: 55 — 79, 33: 105-129 = az. (Asm.) = —»— nach А. Г. Оруджев u.a.: Русско-азербайджанский словарь. I —II. Baku 1956-59
bar. Bàrczi Bdg. Bed. Beitr.
Berneker big. blk. blt. br. Br. bšk. bšk. (BR) bšk. (Kar.) bšk. (Kat.) bšk. (Pr.) BTLU burj. burj. (C3 čag. čag. (Κύη.)
CAJ CG. čečen. čech. čer. chin. ČLC
člp
Collinder čuv. čuv. (Ašm.) čuv. čuv. čuv. čuv.
(BČ) (Dm.) (Jeg.) (Mat.)
čuv. (Ts.) čuv. (Uč.) čuv. (Zol.)
= barabinisch, Baraba-Mundart = G. Bårczi: Magyar szöfejtð szötàr. Budapest 1941 = Л. 3, Будагов: Сравнительный словарь турецко-татарских наречий. I—II. St. Petersburg 1866—71 = Bedeutung = H. Paasonen: Beiträge zur finnischugrisch-samojedischen Lautgeschichte. Bu dapest 1917 — E. Berneker: Slavisches etymologisches Wörterbuch. A-Mor-. Heidelberg 1908— 1913 = bulgarisch = balkarisch nach W. Pröhle: Balkarische Studien. KSz 15: 165 — 276 = beltirisch = uigurisch in Brāhmī-Schrift (nach Gab.) = C. Brockeimann — baschkirisch = —»— nach K. 3. Ахмеров u.a.: Башкирско-русский словарь. Moskau 1958 = —»— nach T. P. Каримов: Русско-вашкирский словарь. Moskau 1954 — —»— nach В. Катаринский: Башкирско-русский словарь. Orenburg 1899 = —»— nach V. Pröhle: Baskir nyelvtanulmânyok. III. Szöjegyzėk. KSz 5: 228 — 271 = Z. Gombocz: Die bulgarisch-türkischen Lehnwörter in der ungarischen Sprache. Helsinki 1912. MSFOu XXX = burjatisch; gew. nach Ц. Б. Цыдендамбаев— К. Μ. Черемисов: Бурят-монгольско-русский словарь. Moskau 1951 = —»— nach Μ. А. Castrėn: Versuch einer burjätischen Sprachlehre. St. Petersburg 1857 = tschagataisch = —»— nach I. Künos: Šejχ Sulejman Efendi’s čagataj-osmanisches Wörterbuch. Budapest 1902 ~ Central Asiatic Journal. ’s-Gravenhage — Wiesbaden = K. Gronbech: Romanisches Wörterbuch. Kopenhagen 1942 = tschetschenisch = tschechisch = tscheremissisch; die weitere Abkürzungen sie z.B. ČLC S. VII —VIII = chinesisch = Μ. Räsänen: Die tschuwassischen Lehnwörter im Tscheremissischen. Helsinki 1920. MSFOu XLVIII; vgl. dazu Cheremis-chuvash Lexical Relationships. Edited by John R. Krueger. Uralic and Altaic Series 94. Bloomington — The Hague 1968 = Y. Wichmann: Die tschuwassischen Lehnwörter in den permischen Sprachen. Helsinki 1903. MSFOu XXXI: vgl. dazu A. Raun: The Chuvash Borrowings in Zyrian. JAOS 77 (1957), 40—45 = B. Collinder: Fenno-ugric Vocabulary. Stockholm 1955 ~ tschuwaschisch; gew. nach H. Paasonen: Csuvas szöjegyzėk. Budapest 1908 = —»— nach H. И. Ашмарин: Thesaurus linguae tschuvaschorum, I —XVII. Kasan—Tscheboksary 1928—50 = —»— nach H. И. Ашмарин.· Болгары и чуваши. Kasan 1902 = —»— nach H. К. Дмитриев: Русско-чувашский словарь. Moskau 1951 — —»— nach В. Г. Егоров: Чувашско-русский словарь. Tscheboksary 1935 = —»— nach Н. И. Ашмарин: Материалы для исследования чувашского языка. Kasan 1898 = —»— Tsivilsker Mundart, nach Μ. Räsänen’s Aufzeichnungen = —»— nach Первоначальный учебник русского ячыка для чуваш. I. Kasan 1898 = —»— nach Н. И. Золотницкий: Корневой чувашско-русский словарь. Kasan 1875
IX
d. dag. Dal
Dem. DD. dial., Dial. Dir. Dozy DTCFD El-Idr. engl. estn. EtSz ev. Fakt. Farbbez. fgr. finn. fr. Frequ. FUF Fürstenl. gag. Gen. georg. gew. go., gold. gr. gtü. hak.
hebr. HJAS Horn HŠ. Hts.
hunn. id. Idr. ieur. IM. in tr. ir. it. JA jak. jak. (B.) jap.
X
= deutsch = dagurisch = В. Даль: Толковый словарь великорусского языка. I —IV. 2. Aufgabe 1880—82. Photomech. Nachdruck. Moskau 1955 = Deminutivum = Türkiyede halk agzmdan söz derleme dergisi. 1 — 3. Istanbul 1939—42 = dialektisch, Dialekt = Direktiv = R. Dozy: Supplement aux dictionnaires arabes. I —II. Leiden—Paris 1927 = Dil Tarih ve Coğrafya Fakültesi Dergisi. Ankara = V. Izbudak: El-Idräk ha^iyesi. Istanbul 1936 = englisch = estnisch = Z. Gombocz — J. Melich: Magyar etymolögiai szötär. Budapest 1914—40 = ewenkisch — Faktitivum = I. Laude-Cirtautas: Der Gebrauch der Farbbezeichnungen in den Türkdialekten. Wiesbaden 1961 = finnisch-ugrisch — finnisch = französisch = Frequentativum = Finnisch-ugrische Forschungen. Helsinki — O. Pritsak: Die Bulgarische Fürstenliste und die Sprache der Protobulgaren. Wiesbaden 1955 = gagausisch = Genitiv = georgisch, grusinisch = gewöhnlich = goldisch, nanaisch = griechisch = gemeintürkisch — chakassisch nach H. А. Баскаков — А. И. Инкижекова-Грекул: Хакасскорусский словарь. Moskau 1953 = hebräisch = Harvard Journal of Asiatic Studies. Cambridge, Mass. = P. Horn: Grundriss der neupersischen Etymologie. Strassburg 1893 = A. Zajqczkowski: Najstarsza wersja turecka Husräv u Šîrīn Qutba. III. Słownik. Warszawa 1958—61 — Μ. Th. Houtsma: Ein türkisch-arabisches Glossar. Nach Leidener Handschrift. Leiden 1894 = hunnisch = idem, gleichbedeutend = El-Idr. = indoeuropäisch = A. Battal: Ibnü-Mühennâ lügati. Istanbul 1934 = intransitiv = iranisch = italienisch = Journal Asiatique. Paris = jakutisch nach Э. К. Пекарский: Словарь якутского языка. I —III. Petrograd 1917-30 = —»— nach О. Böthlingk: Über die Sprache der Jakuten. Sankt-Peterburg 1851 = japanisch
JO. Joki JSFOu juk. kab. kalm. kam. Kann, kar. kar.L. kar. T. karel. kaz. kaz. (Bål.)
kaz. (Ostr.) kaz. (Voskr.) KB. kč. kδ. (D.) KCsA ket. kh. kyz. kyz. (J.) kkir. kkir. (Jud.) kkp. kkp. (Menges) kmd. kmk. knd. Kniezsa koib. koib. (C3
koib. (Kat.) kom. kom. (Gr.) Kontam. kor. KOsm. kr. krč. krg. krg. (G.) krg. (Kat.)
krm.
jenissej-ostjakisch A. J. Joki: Die Lehnwörter des Sajansamojedischen. Helsinki 1952. MSFOu 103 Journal de la Sociėtê Finno-ougrienne. Helsinki jukagirisch kabardinisch kalmükisch kamassinisch(-samojedisch) A. Kannisto karaimisch —»— von Luzk —»— von Troki karelisch kasantatarisch —»— nach G. Bàlint: Kazân-tatår nyelvtanulmânyok. II. Kazåni-tatår szôtàr. Budapest 1866 —»— nach H. Остроумов: Татарско-русский словарь. Kasan 1892 —»— nach А. Воскресенский: Русско-татарский словарь. Kasan 1894 Kutadγu bilig (nach Radlɔ katscha-türkisch —»— nach A. J, Joki: Kai Donners kleinere Wörterverzeichnisse. IV. Katschatatarisch, JSFOu 58: 18—25 Körösi Csoma Archivum. Budapest ketisch chalcha-mongolisch kyzylisch —»— nach A. J. Joki: Wörterverzeichnis der Kyzyl-Sprache. StO XIX, 1 kirgisisch, karakirgisisch —»— nach К. К. Юдахин: Киргизско-русский словарь. Moskau 1940 karakalpakisch —»— nach К. H. Menges: Qaraqalpaq Grammar. I. New York 1947 kumandisch kumückisch, nach Gy. Nemeth: Kumük ės balkâr szôjegyzėk. KSz 12: 91 — 153 Kondoma-Dialekt des Schorischen I. Kniezsa: A magyar nyelv sziav jövevènyszavai. 1/1—2. Budapest 1955 koibalisch —»— nach Μ. A. Castrėn: Versuch einer koibalischen und karagassischen Sprachlehre. Sankt-Peterburg 1857 ----»— nach N. Katanov: Castren’s Koibalisch-deutsches Wörterverzeichnis, neu transscribirt. Mėlanges Asiatiques 9: 277 — 312 komanisch CG. Kontamination koreanisch W. Bang: Von Köktürkischen zum Osmanischen. 1 — 4. ABAW 1917: 1 — 62, 1919, 5: 1-79, 1921, 2: 1-26 kroatisch karatschaisch, nach V. Pröhle: Karatschaisches Wörterverzeichnis. KSz 10: 83 — 150 karagassisch —»— nach Μ. A, Castrėn: Versuch einer koibalischen und karagassischen Sprachlehre. Sankt-Peterburg 1857 —»— nach Η. Ф. Катанов: Опыт исследования урянхайского языка. Kasan 1903 Krim-türkisch
KSVK KSz kuč. kūr. kurd. küär. KWb. kzk. kzk, (Saur.) lam. lat. leb. LF 1-n. Lokotsch
= = = = = = = = = = = = = = —
lp. LTS
= =
ma. MA.
—
man. mat. md. MEJ
=
Melioranskij Meng. mhd. mir. miš. mmo.
mo. mo. (Golst.)
mo. (Kow.) mo. (Lessing) mo. (Rinčine)
mo. (Schm.)
mogh. monguor. mord. mpers. MSFOu
XII
=
—
Kalevalaseuran vuosikirja. Porvoo — Helsinki Keleti Szemle. Budapest Kutscha-Sprache, »tocharisch В» Kūrdak-türkisch kurdisch Küärik-türkisch G. J. Ramstedt: Kalmückisches Wörterbuch. Helsinki 1935 kasachisch (Radi.: »kir.») —»— nach H. T. Сауранбаев: Русско-казахский словарь. Moskau 1954 lamutisch oder ewenkisch lateinisch Lebed-türkisch H. & R. Kahane—A. Tietze: The Lingua Franca in the Levant. Urbana 1958 С. E. Малов: Лобнорский язык. Frunse 1956 К. Lokotsch: Etymologisches Wörterbuch der europäischen (germanischen, romanischen und slavischen) Wörter orientalischen Ursprungs. Heidelberg 1927 lappisch Μ. Räsänen: Materialen zur Lautgeschichte der türkischen Sprachen. Helsinki 1949. STO XV mandschu A. Zajqczkowski: Vocabulaire arabe-kiptchak de l’epoque de l’Etat Mamelouk. Warschau 1954—1958 manichäisch matyrisch (Radi.: »mad.») mordwinisch St. Kałužyński: Mongolische Elemente in der jakutischen Sprache. Warszawa — ’s-Gravenhage 1962 П. Μ. Мелиоранский: Араб-филолог о турецком языке. St. Petersburg 1900 К. Н. Menges mittelhochdeutsch mitteliranisch mischärisch: vgl. I. Kecskemèti: H. Paasonen’s tatarisches Dialektwörterverzeichnis. MSFOu 66,3 mittelmongolisch, nach E. Haenisch: Wörterbuch zu Manghol-un Niuča Tobßa’an, Geheime Geschichte der Mongolen. Leipzig 1939 mongolisch, schriftmongolisch; gew. nach KWb., vgl. dazu J. R. Krueger: Vollständiges schriftmongolisches Register zu Ramstedts Kalmückischem Wörterbuch. Philadelphia 1961 —»— nach К. Голстунский: Монголо-русский словарь. St.Petersburg 1894— 1901 —»— nach J. E. Kowalewski: Dictionnaire mongol-russe-franpais. I —III. Kasan 1844-49 —»— nach F. Lessing u.a.: Mongolian-english Dictionary. Berkeley—Los Angeles 1960 —»— nach А. P. Ринчине: Краткий монгольско-русский словарь. Moskau 1947 —»— nach I. J. Schmidt: Mongolisch-deutsches Wörterbuch. St. Petersburg 1835 mogholisch Sprache der Monguor in Kansu md. mittelpersisch Mėmoires de la Sociètė Finno-ougrienne. Helsinki
= Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen. Berlin — Μ. Räsänen; Materialen zur Morphologie der türkischen Sprachen. Helsinki 1957. StO XXI = mitteltürkisch, gew. nach C. Brockeimann: Mitteltürkischer Wortschatz nach mtü. Mahmŭd al-Kāšγarīs Divān luγāt at-Turk, Budapest—Leipzig 1928 B. Munkacsi MunkNeuphilologische Mitteilungen. Helsinki NM Nyelvtudomânyi Közlemenyek. Budapest NyK nogaisch nog. nog. (B.) —»— nach H. А. Баскаков: Ногайский язык и его диалекты. Moskau— Leningrad 1940 neupersisch npers. Н. Paasonen—P. Siro: Ost-tscheremissisches Wörterbuch. Helsinki 1948 OČW od. oder oγuz, oghusisch oyuz 1) oirotisch (Radi.: »alt.») oir. 2) —»— nach H. А. Баскаков—T. Μ. Тощакова: Ойротско-русский словарь. Moskau 1947 oir. (Verb.) —»— nach В. Вербицкий: Словарь алтайского и аладагского наречий тюркского языка. Kasan 1884 oltscha-tungusisch olča. onomatopoetisch onom. orokisch orok. ostjak-samojedisch oder selkupisch OS. osm. osmanisch, türkeitürkisch —»— nach Diran Kėlėkian: Dictionnaire Ture-Frangais. Istanbul 1928 osm. (D. Kėl.) —»— nach A. Vefik Pascha: Le?e-i Osmani. 1876 osm. (Lh.) —»— nach Д. А. Магазаник: Турецко-русский словарь. 2. Aufl. Moskau osm. (Mag.) 1945 —»— nach Th. Zenker: Dictionnaire turc-arabe-persan. Leipzig 1866—76 osm. (Zenk.) ossetisch oss., osset. ostjakisch ostj. —»— nach K. F. Karjalainen—Y. H. Toivonen: Ostjakisches Wörterbuch. Hel ostj. (Karj.) sinki 1948 osttürkisch oder neu-uigurisch otü. —»— nach C. Brockeimann: Osttürkische Grammatik der islamischen Litteraturotü. (Brock.) sprachen Mittelasiens. Leiden 1954 —»— nach K. Menges: Volkskundliche Texte aus Ost-Turkestan aus dem Nach otü, (Kat. 1) lass von N. Th. Katanov. Berlin 1933 —»— nach К. H. Menges: Glossar zu den volkskundlichen Texten aus Ostotü. (Kat. 2) Turkestan II. Wiesbaden 1957 —»— nach A. v. Le Coq: Sprichwörter und Lieder aus der Gegend von Turfan. otü. (Le Coq) Leipzig—Berlin 1910 —»— nach Г. Рахимов: Русско-уйгурский словарь. Moskau 1956 otü. (Rach.) —»— nach G. Raquette: English-turki dictionary, based on the dialects of otü. (Raq.) Kashgar and Yarkand. Lund—Leipzig 1927 —»— nach E. D. Ross: A polyglot List of Birds in Turki, Manchu and Chinese. otü. (Ross.) Memoirs of the Asiatic Society of Bengal. II: 253—340. Calcutta 1909 usbekisch V>· —»— nach P. Абдуррахманов: Русско-узбекский словарь. Moskau 1954 ’,b. (Abd.) —»— nach A. v. Gabain: Özbekische Grammatik. Leipzig—Wien 1945 b. (Gab.) —»— nach К. К. Юдахин: Узбекско-русский словарь. Taschkent 1927 ■. (Jud.) H. Paasonen „лS, parthisch - parth. MSOS MTS
XIII
pers. pers. (Bergê) pers. (Miller) Pl., Plur. połn. Poppe
R. Radl.
Ramst. Rbγ. Refl. RO rum. russ. s. sag. sak. sal. sam. sam.Jen. sam.Jur. SBAW sem. Set. Sgsyr. syrj· SKE skor. skr. stav. slb. sm. sogd. soj. soj. (Kat.)
soj. (P.) sol. šor. span. srb. srt. ŠS. sto Stud. s-uig. SWAW taʒ. tar. tara.
XIV
persisch —»— nach A. Bergė: Dictionnaire persan-fransais. Leipzig—Hamburg 1920 —»— nach Б. В. Миллер: Персидско-русский словарь. Moskau 1953 Mehrzahl polnisch N. Poppe: Vergleichende Grammatik der altaischen Sprachen. Teil 1. Wiesbaden 1960 = Radi, = W. Radioff: Versuch eines Wörterbuches der Türk-Dialecte. I —IV. SanktPeterburg 1893 — 1911 = G. J, Ramstedt = Rabġūzī = Reflexivum = Rocznik Orientalistyczny = rumänisch = russisch = siehe = sagaisch = sakisch = salarisch, nach S. Kakuk: Un vocabulaire salar. AOH XIV, 2: 173—196 = samojedisch ~ Jennissei-samojedisch = Jurak-samojedisch = Sitzungsberichte der Berliner Akademie der Wissenschaften. Berlin. = semantisch = E. N. Setälä = Singular = syrisch — syrjänisch = G. J. Ramstedt: Studies in Korean Etymology. Helsinki 1949—53. MSFOu XCV = sinokoreanisch — sanskritisch = slawisch = Salbiner-Dialekt des koib. (G-) — Simbirischer Dialekt — sogdisch = sojonisch, sojotisch = —»— nach Η. Ф. Катанов: Опыт исследования урянхайского языка. Kasan 1903 — —»— nach А. А. Пальмбах: Тувинско-русский словарь. Moskau 1955 = solonisch = schorisch — spanisch = serbisch = sartisch = čag. (Kun.) = Studia Orientalia. Helsinki = W. Bang: Studien zur vergleichenden Grammatik der Türksprachen. I —II. SBAW 1916: 910-928; 1917: 522-535 — gelb-uigrisch nach G. А. Малов: Язык желтых уйгуров. Alma-Ata 1957 = Sitzungsberichte der Wiener Akademie der Wissenschaften. Wien = tadschikisch = tarantschi — Tara-türkisch
— = — = = =
WZKM Zaj. Zaj., ZwiQzki ZDMG ZSlPh
= = = = =
Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes. Wien A. Zajaczkowski A. Zaj^czkowski: Zwiqzki j^zykowe połowiecko-słowianskie. Wroclaw 1949 Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Leipzig Zeitschrift für slavische Philologie. Leipzig
Mitarbeiter J.A. G.D. S.K. St.K. L.L· N.P.
= — — = = —
Jussi Aro, Helsinki Gerhard Doerfer, Göttingen Susanne Kakuk, Budapest Stanislaw Kałužyński, Warszawa Lajos Ligeti, Budapest Nicholas Poppe, Seattle
Alphabet a äfe Ъ è ǯ d f gfγ hfχ у i j kfq Imnńoöprss̀tuü vfw z
XVI
ТЕ
tel. tib. TLC TLM TLO TLW tob. tob. (Gig.) toch. Toiv. töl. T’P trans, trkm.
=
trkm. (Bask.)
=
trkm. (Dm.)
=
tu., tung. tu. (G.)
= =
tu. (Vas.) tub. tūr. Tùrån
= = = —
tü. tüm. UAJ UAW uig. uig. (Caf.) uig. (Cab.) UJ ukr. ung. urspr. Vasm. Verw.
= = = = = = = = =
vgl. Vir. VNOT weps. wog. wotj. votj. (Munk.) WS
= = = = = = = —
=
F. Miklosich: Die türkische Elemente in den südost- und osteuropäischen Sprachen. Wien 1884 — 85 teleutisch tibetisch Μ. Räsänen: Die tatarischen Lehnwörter im Tscheremissischen. Helsinki 1923. MSFOu L H. Paasonen: Die türkischen Lehnwörter im Mordwinischen. JSFOu XV, 1 H. Paasonen: Über die türkischen Lehnwörter im Ostjakischen. FUF 2: 81 — 137 A. Kannisto: Die tatarischen Lehnwörter im Wogulischen. FUF XVII, 1 — 264 Tobolscher Dialekt —»— nach Гиганов: Словарь российско-татарский. St.Petersburg 1804 »tocharisch A» Y. H. Toivonen: Türkische Lehnwörter im Ostjakischen. JSFOu 52 tölös-türkisch, telengitisch T’oung Pao. Archives concernant l’historie, les langues, la gėographie, l’ethnographie et les arts de l’Asie orientale. Leiden transitiv türkmenisch, gew. nach A. Alijiv— K. Boorijif: Orbsca-tyrkmence sozlik, Aschcha bad 1929; vgl. dazu FUF XXXVII: 190—1 —»— nach H. А. Баскаков—H. Я. Хамзаев: Русско-туркменский словарь. Moskau 1956 —»— nach H. К. Дмитриев: Долгие гласные в туркменском языке. Исследования по сравнительной грамматике тюрских языков. I, Фонетика S. 182 — 191. Moskau 1955 tungusisch —»— nach Μ. A. Gastrėn: Grundzüge einer tungusischen Sprachlehre. St. Petersburg 1856 —»— nach Г. Μ. Василевич: Эвенкийско-русский словарь. Moskau 1958 Tuba-türkisch Türdak-türkisch Türän. Zeitschrift für osteuropäische, vorder- und innerasiatische Studien. Budapest türkisch Tümen-türkisch Ural-Altaische Jahrbücher. Wiesbaden Μ. Räsänen: Uralaltaische Wortforschungen. StO XVIII,3 uigurisch —»— nach A. Caferoğlu: Uygur sözlüğü. 1 — 3. Istanbul 1934 —»— nach A. v. Gabain: Alttürkische Grammatik. 2. Aufl. Leipzig 1950 Ungarische Jahrbücher. Berlin ukrainisch ungarisch ursprünglich Μ. Vasmer: Russisches etymologisches Wörterbuch. 1 — 3. Heidelberg 1953—58 E. N. Setälä: Zur Frage nach der Verwandschaft der finnisch-ugrischen und samojedischen Sprachen. Helsingfors 1915. JSFOu XXX, 5 vergleiche Virittäjä. Helsinki Вестник научного общества татароведения. Kasan wepsisch wogulisch wotjakisch —»— nach В. Munkâcsi: A votjåk nyelv szõtâra. Budapest 1896 Wörter und Sachen. Heidelberg
XV
ʿfr
А *āb (< ? *fìāδ): uig. ab, aw ’Jagd’, mtü. IM. av, trkm. ăv ’охота’, otü. (Kat. 2) or, kom. kzk. kaz. au ’Jagd, Fischen’, özb. > βллOsm. krm. az. av ’Jagd, Wild’, osm. hov / 7 ^Falkenjagd’, özb. (Jud.) av, kmk. hau, au ’Jagd’, tar. ō, blk. krč. kkir. (Jud.) fì; »kauk.» (Marco Polo) avigi ’Jagd falke’; bar. (Frequ.) u-γala ’jagen’; uig. (Gab.) aw-la id., hak. ab-la ’нападать’ ~mo. (KWb 19) aba ’Vogeljagd, Vogel fang’ < ? * paba LTS 124—5; Poppe 46 u.a.
KB. aba ’Ausruf des Abscheus, des Un mutes’, ’unbedingt’, kzk. abaj ’Aufmerk samkeit’, ’aufmerksam’; krm. abaj-syra ’seine Aufmerksamkeit auf etwas richten’ osm. aba ’ein grober Wollstoff’, ’ein tür kischer Überrock aus Tuch’ (> big. usw. ТЕ 241 aba, habaì̭ ung. aba) < pers. abā < ar. ʿabd́ ’grober Wollstoff, Mantel’
mtü. abacy ’Gespenst, mit dem man die Kinder erschreckt’, jak. abasy ’черт, дья mtü. ab: ab — ab ’weder — noch’, aw ’nein’ вол’ (>tung. Vas. abasy id., ’враг’) Vgl. uig. am 18b < mo. (Poppe, UAJ 33: 138) abuγači, burj. abaša ’Nehmer, Empfänger’, kh. awači < mo. ab ’nehmen’ *ab: šor. ab ’steinalt sein’, tel. и id. *ab: mtü. av ’umringen, umdrängen’; mtü. šor. abašak ’Heuschrecke’; tel. abacyjakiå. avala id.; KB. ab-yk ’Einzäunung, Zaun’ < aba ’Vater’
x/ mtü. (tübüt.) aba ’Vater’, (kpč.) ’Bär’, čag. osm. tel. usw. aba (tel. šor. sag.) ’Vater’, (čag. osm.) ’VorVater’, (čag.) ’Onkel Vä terlicherseits’, (kö.) ’älterer Bruder’, (sag. kč. koib.) ’Bär’ (> kam. usw. Joki 55—6 aba ’Vater’; wog. TLW 58 öpä ’Bär’, ostj. aβràs ’Grossvater des Vaters’; ung. αρα), 1-n. ava ’отец’, čuv. ива ’Bär’ ~ mo. (KWb. 21) aba ’Vater’ ~ kor. (SKE 3) aba ’father’ Ursprünglich Lallwort 1 — Lexica
az. abad ’bewohnt, in gutem Zustande’, tar. aväd ’volkreich, bewohnt’; otü. abatlik ’bewohnt, bewohntes Land’ < pers. abad jak. abaγa ’древовидная ольха’, ’alnus (alnaster) fruticosa’ kmk. tel. abaj ’Vater’, kyz. abaj ’älterer Bruder’, jak. ubaj < Vokat. von aba ’Vater’
ă
mtü. abaky ’Bild zur Abwehr des bösen MA. ävdäz (> bulg. usw. ТЕ 241 abBlickes auf Feldern’, krm. abak ’Götzen dezγ˳ osm. az. a.-χānä ’Abtritt’ bild’ < pers. abdast kzk. abakty, labakty ’Gefängnis’ mtü. aby/Verbergen’; mtü. aby-t id., uig. < russ. гауптвахта < d. Hauptwache aby-t ’bereiten, herrichten’, čag. bar. aut ’ein Kind beruhigen’, osm. awyt id., uig. (Gab.) abamu ’ständig, ewig’ ’unterhalten, aufhalten’, tel. ūt́ hak. aby χ _ ’качать (люльку)’; KB. aby-n ’sich an etwas anlehnen, anpassen’, mtü. avy-n ê\ osm. abanos, abanoz ’Ebenholz’, krm. kar. abonos, El-Idr. abnus ’sich behaglich fühlen’; uig. (Gab.) abyn-c, f < pers. abnus < gr. εβενος abyn-cu ’Trost’, mtü. avy-nc ’Gewöhnung’, ’Behaglichkeit’, IM. avynč ’alle uig. mtü. Rbγ. abaŋ ’wenn, wenn auch’ in a’, Tsmma’; čag. aunčak ’ZeitVertreib, Ergötzlichkeit’, jak. yasaχ ’забава, osm. abaza ’töricht, dumm’, (Mag.) ’аб занятие’ хазец’, ’онанизм’, krm. abaza ’ein Mensch, der sehr unVerständlich spricht’ oir. šor. abyl ’eine Hacke zum Bearbeiten (>russ. Vasm. 1: 1 абаза) des Feldes’, leb. öl < ? Volksname abχaz < mo. auli, * abulL kalm. (KWb. 292) oh ’Queraxt, Hacke’ kmk. abbas ’Geldstück νοη zwanzig Kope ken’, krč. apas, az. abba ’eine kleine *abyra: kom. abra ’schützen, Verteidigen’, soj. avyra ’спасти, оказать милость’, Kupfermünze’ < pers. 'àbbāsï ’Münze des Schah 'Abbas I’ jak. abră, abyrā ’приносить пользу’, ČUV. ирга ’schützen’, kar. abra ’hüten, osm. abdal ’Bettler, Derwisch’, kmk. abdal aufbewahren’ ’Einsiedler’ < mo. (KWb. 20) d́bu~ra ’retten, be < pers. < ar. abdal ’Art νοη Heiligen’ schützen’; s. MEJ 41 (G.D.) kzk. abysyn ’Frau des älteren Bruders des čag. otü. kzk. abdan ’stark, fest, kräftig, Mannes’, kkir. tel. abyzyn ’Frau des Mansehr’, čag. tar. obdan ’schön, gut, treff nesbruders’, hak. abzyn ’сноха’ lich’ < mo. (KWb. 20) abi-sun ’Schwägerin, < pers. abdan die Frau des Bruders des Mannes’, burj. abihan ’невестка’ kzk. sag. abdara ’ein grosser Kasten’, šor. usw. aptyra, sag. amclra, Šor. amdara otü. (Kat. l)äbit ’Frommer, Diener Gottes’ (> kam. Joki 66—7 amdero) < ar. 'äbid < mo. (KWb. 1) abdara ’Kiste, Lade (mit Deckel’ (>tung. abdöra, s. Köhalmi, osm. krm. az. abla ’ältere Schwester’, AOH 9: 185) ’ehrwürdige Frau’ osm. az. abdäst, abdas, a/ptas ’Waschung osm. abloka ’Blockade’, (Mag.) abluka (Vor dem Gebet)’, krč. abdes, az. ävdäs, < it. bloccoì̭ s. LF Nr. 4
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osm. abraš ’schorfig unter dem Schwanz mtü. avšury ’Gebäck aus einem Gemisch νοη Weizen- und Gerstenmehl’; ? kmk. (Vom Pferd)’ (> blg. usw. ТЕ 241 abraš) abžej ’Mais’ < ar. abraš ’scheckig’ kzk. abujr, abir, abraj ’Schamhaftigkeit, mtü. trkm. āē ’hungrig’, jak. ōs, uig. čag. osm. usw. ač, az. aj ’Hunger’, blk. ac, Verschämtheit’, ’die Schamteile’, az. abry ’Ehre, Achtbarkeit’, abru ’Scham, Ehr krg. ajš, ČUV. wл̥-ə; uig. mtü. otü. krm. kaz. ač ’hungrig sein’, ČUV. vis id.; trkm. gefühl’, tar. arbuj ’Ansehen’; otü. (Kat. 2) āǯ-ук ’голодать’, osm. aǯyk, krm. ac-yk ărbū-Uk, tar. arbuj-lik ’angesehen, Ver mögend’ ’sehr hungrig sein’; kaz. ac-lyk ’Hun gersnot’; tel. ac-ana id.; čag. otü. ačar< pers. * āb-rūy, ăbrū čiiïk, tar. ačăcilik id.; tel. ac-yr-ka ’heiss hungrig sein’, tar. ac-irka (Vgl. mo. KWb. *o̭ȯabuc ’HandVoll’: MA. avuc, özb. (Gab.) \t havuc, havyc, osm. az. avuġ, krm. awuc, C\ 19 ačirqa ’unzufrieden sein’) čag. kaz. krm. auč, küär. auc, uas, tar. ~ tu. (Vas.) āšin ’неимение’, ’неимеющий’ LTS 69 ōč, šor. ōs, trkm. uvyč, kar. uvuč, krč. u₍uc, oir. tel. ūš, hak. sag. koib. kč. ōs, kzk. ūs, čuV. ivəš, ivžə, uźə, mtü. ač (< *hač): uig. mtü. trkm. usw. ač ’auf avut (Kontam. mit aδut 7a) machen, öffnen’, kaz. äč, jak. as, ČUV. ~mo. (KWb. 20) ăbu-ča ’das Nehmen, os, us id.; osm. usw. aš-yk ’Öffnung’, ’of Empfang’, ’eine Handwoll’ fen’ (> srb. ТЕ 241 hacik ’offen, frei’), LTS 126; Poppe 44; Joki 198 kaz. äčək, uig. mtü. ač-uk id.; otü. (Kat. 1) аса ’Mundaufsperrer’; čag. trkm. ac-ar e̯e̯ Lγ-e̯ *ăburγu: jak. abxjrgy, oburgu, omurgu ’Schlüssel’, az. (Caf. 33) касаг id.; krm. ( J ` trkm. kaz. ae-kyč’Schlüssel’, blk. aχcyc id. 'r̄`i̮p̆êrʿŏ ’средний, порядочный, довольно боль ~fgr. panc ’öffnen’: mord. (Collinder 106) X àĕfc ~ шой’ < то. (KWb 20) abu-rya, aburyu ’riesen partšo, čer. pača, poōa, wog. pun£, ostj. gross’, ’Ungeheuer’ punč /
aò(u)s(-a k): oir. tel. leb. apsak ’Espe’, otü. (Kat. 2) ača ’Heugabel, gegabelte * bšk. (Kat.) uδ-ak, kaz. us-aìm̀ tob. ausak, Stange’, (Le Coq) ’Sprosse Vom Hirschge krč. busak ’Pappel’; hak. sag. koib. kč. weih, Zinke’, ’Wegkreuzung’, kkir. аса os ’Espe, Pappel’, ČUV. (Paas.) əvəs, ’ein gabelförmiges Holz’, kzk. aša ’Win (Ašm. 3: 295) us ’осина’ kel, spitzer Winkel’, ’Heugabel’; tüm. Vgl. ieur. asp; s. Vasm. 2: 282 acak ’Linie, Strich’ < mo. (KWb. 18) ača, acu ’Ast, Gabe otü. abuz ’gelehrt’, kzk. kaz. tob. abyz ’Ge lung’, ’Heugabel, Zweig’ lehrter’, (kzk.) ’russischer Priester’, oir. tel. usw. abys id.; kaz. abz-aγaj ’Anrede uig. (Gab.) ačari ’Meister, Lehrer’ an einen Mullah’ < skr. äcärya Kontamination, Vgl. aba-bys ’Vater un ser’ und ČUV. (Ašm. 1: 281) aβəs < ar. oir. tel. асу ’jüngerer Bruder, Neffe, jün hāfiz ’den Koran auswendig könnend’. gerer Vetter’, čag. ači ’älterer Bruder’, Vgl. Joki 56—7; Vgl. auch kaz. abzï ? ’Grossmutter’, leb. aǯy ’älterer Bruder, ’älterer Bruder’ Vetter’, KB. aǯu ’Vater’, otü. aǯu ’Bär’
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I
азям, озям ’männliches Oberkleid’), otü. (Kat. 2) asam ’persisch’, özb. (Jud.) 'åǯd́mḷ krm. az. ajjami ’unverständig’, ’Fremdling’, osm. ašȧmi *āčy: uig. асу ’schmerzen’, mtü. асу ’sauer < ar. `ağam/ *‘ağamày sein’, čag. otü. srt. aci ’bitter, sauer wer den’, krm. tel. асу ’säuern’, osm. az. KB. а$ар ’Wunder, sonderbar’, osm. aġäp ’Erstaunen’, ’Wunder’ (> big. ТЕ aģy ’Schmerz empfinden, Mitleid haben’, 241 ağaba usw.), az. kaz. äģäp ’Wunder, blk. асу, kaz. äčə, bar. ajji, ÖUV. jüs merkwürdig’, kzk. ăžäp ’wunderbar’; ’sauer werden’; uig. (Gab.) az. s-uig. ačy-γ osm. azd́ba ’Ausruf der Verwunderung’ ’Schmerz, Zorn’, ’intensiv, stark’, mtü. < ar. ɯ̄ğab·, ʿagabā aeyγ ’sauer’, 1-n. ačcyk, čag. tar. ači-k ’sauer, bitter’, ’Zorn’, srt. otü. aci-γ, trkm. āǯy ’горький’, osm. az. aģy, osm. (Mag.) а$аг ’смелый, отважный’, ’здоровенный’, kzk. ažar ’schönes Äus osm. krm. kar. krč. ačy, kmk. ačū seres, gute Gesichtsfarbe, Glanz von ’Schlechtigkeit, Zorn’, kmk. acäy ’bitter’, Stoffen’ krm. kkir. usw. ačū, kzk. aššy, bar. ajŏ̭iγ < ar. ɯ̄gar ’zornig’, jak. asy ’горький’, kaz. äčə, ČUV. jüźə ’šāïïer, beissend’; oir. tel. sag. jak. a^araj (B.) ’kleiner Teufel’, (P.) aey-n ’bemitleiden’, osm. az. aǯynū čag. ’общее название рода злых духов’ ačirγa ’wilde Rübe’; tel. ačuryan ’trau < mo. (Poppe, UAJ 33: 137—8) aǯìraj rig sein’, otü. (Kat. 1) βġirγan ’wüten’ ’Teufel’
< mo. (KWb. 18) ači ’das Kind des jün geren Bruders’, ’Enkel’, ’Neffe’ ~ tü. aty
\ičymaL kzk. ašamaj ’Packsattel’; tel. tar. ajjira ’lostrennen’; otü. (Kat. Vì̭aǯra-t azyrmat ’Sättelchen, an das die Ferner ’losmachen’, kkir. aǯyra-t ’abteilen’; otü. stangen gebunden werden’ (Kat. 2) aǯra-š ’sich trennen’, čag. äčirä-š < mo. (K Wb. 18) aci-mag ’Doppelsack, ’geteilt werden’ der über dem Sattel getragen wird’ < aci < mo. (KWb. 2) aǯira, kalm. ajfr ’sterben’ ’belasten’ < * arti ~ tü. art id. ~ tü. aôyro̭) Vgl. tu. (Castr.) ati-да ’Reitsack’ KB. ayyz ’schwach, untauglich’, tar. aʒts, tar. a^ajip-γarajip ’wunderbar’, kzk. ažaip, az. äjjis, KB. äzis ’schlecht, böse’; otü. tob. acaip id. (Kat. 2) asiz-la-n ’schwach werden’ < ar. (Pl.) ɯ̄ģd́ibḱ͕̄-ġard́ib) < ar. ʿağiz
osm. ağal, krm. aġäl ’Tod, Todesstunde’, az. krm. äǯr ’Lohn, Sold, Bezahlung’ KB. osm. krm. az. kaz. äġäl (>čer. < ar. ağr TLČ 24 äzak wog. TLW 79 ɛčöZ), bar. äʒüZ, kzk. ažal id., ezäl ’die frühere *aδ: osm. aj ’erwachen, ernüchtern’; mtü. Zeit’, krč. ağal ’Geschick, Tod’, kmk. aô-yγ ’nüchtern’, az. (Or.) ajyy ’трез blk. azal вый’, KB. osm. az. tel. ajyk ’vorsichtig, < ar. agal mässig’, (KB. az. tel.) ’Aufmerksamkeit’, ŏuv. orâ, urö ’nüchtern’ (> čer. ČLČ 167 az. ajam ’Persien’, osm. а$ат ’Perser’ or, arəγ˳ mtü. aj-yl ’wieder zu sich kom (>blg. srb. ТЕ 242 aģamija usw.; russ. men (aus Rausch od. Ohnmacht)’,
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čuv. orəĺ urəl ’nüchtern werden’; osm. osm. usw. adam ’Mensch, Mann’, tar. osm. az. sag. kč. koib. aj-yn ’zur Besinnung az. adam, kzk. bar. adam, kaz. ädäm, kommen, gesund werden’; krm. aj-yn-yk ČUV. £Dem (>čer. ČLČ 111 aδemə, ’nüchtern, Vorsichtig’; blk. ajny ’wach ajδem, eôemt͕ wog. TLW 82—3 ɛiäm; ostj. sam’ usw.); kzk. kkir. ādami ’Vortrefflich’, tar. adimat͕ osm. adam-ǯyn, adam-ǯyl ’zahm’, kkir. ada ’Teufel, der böse Geist’, šor. ’Haustier’ adaì a. bar ’bringe ein Opfer!’, osm. adaγ < ar. ădam ’Opfer, Gelöbnis, Schenkung’, az. adaχ, čag. osm. adak ’Gelöbnis, Schenkung’, az. adam-i-zat, tar. adimzat, kzk. adamzat ’bestimmte Zeit’, ’Teil, Abschnitt’, tel. ’Mensch’, otü. (Kat. 2) adcmïzāt, ädemïadü ’Ehrfurcht, Ehrerbietung’ zāt ’Menschenkind’ < mo. (KWb. 1) ada ’Wahnsinn, der böse < pers. ādamï-zăd Geist’
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KB. osm. az. adap ’Höflichkeit, Moral, *aδak ’Fuss’: uig. (Gab.) adak, jadaḱ, mtü. Sitte’, otü. (Kat. 1) ädäp ’Sitten, Zere aδak, čag. ajaγ, osm. usw. ajak ’Fuss, monie’, (2) ädäp ’Lehre’, KB. čag. osm. Bein, Piedestal’, ’Ende’, ’Fussmass’, az. usw. ädäp, tar. usw. ädäp, özb. (Jud.) l̆â kar. ajaχ, šor. usw. azaḱ (>kam, Joki àdàp, osm. az. ädäb j ft́77~ɛ> asakγ˳ soj. adak, jak. ataχ, čuv. < ar. adab, PL zu aclab ora, ura id.; * aδak-oɛ šor. ojaγat, oir. ojγot ’Schuhheu’, tel. ojoŋot, šor. ozaγat. '^lig. (Gab.) aclaš, (br.) ādhaś ’Gefährte’, uzaγaḥ sag. ozaŋat, ozaŋot mtü. aδaš ’Freund’, IM. ajaš, kkir. (Jud.) ψ ~ mo. (KWb. 1) adag, altmo. * padak ’Ende, ajaš ’друг’, jak. atas id. Unterlauf eines Flusses’ Vgl. āt-daš id. 30—1. Oder sind die obi- & ś, /ǯ/l̆ ~ kor. (SKE 180—1) padak ’the bottom, gen Formen sehr frühe Verschmelzun floor, lowest’, ’sole’ gen von -td- ? Poppe 52 Vgl. auch mo. adali (N.Pл̥
otü. (Kat. 2) adālät́ osm. adalät ’Gerechtig keit’ (> srb. ТЕ 241 adaleȯ, özb. (Jud.) trkm. ādaš ’заблуждаться’, čag. usw. adaš ’sich verirren’, kzk. adas, čag. tob. ataš 'adalät id. id. < ar. ʿadalat