Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult 344711522X, 9783447115223

In Band 12 der Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (KAL) werden 55 Tontafeln und Tafelbruchstucke mit Texte

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German Pages [208] Year 2020

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Titelseiten
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Vorsitzenden der Deutschen Orient-Gesellschaft und der Direktorin des Vorderasiatischen Museums zu Berlin
Vorwort des Herausgebers
Vorwort des Verfassers
Einleitung
Katalog
Textbearbeitungen
Königsrituale (Texte Nr. 1–5)
Priesterweihe (Texte Nr. 6–8)
Rituale in Tempeln der Stadt Assur (Texte Nr. 9–16)
Baurituale (Texte Nr. 17–18)
Rituale verschiedenen Charakters (Texte Nr. 19–34)
Opferlisten und Rituale (Texte Nr. 35–39)
Tākultu-ähnliche Opferlisten (Texte Nr. 40–41)
Texte zum Tempelkult (Texte Nr. 42–43)
Religionstheoretische Texte zum Pantheon Assurs (Texte Nr. 44–46)
Hymnen und Gebete (Texte Nr. 47–49)
Bestimmungen für das Mahl der Götter und des Königs (Texte Nr. 50–51)
Dekrete zur Ausstattung von Tempeln (Texte Nr. 52–55)
Konkordanzen und Indices
Konkordanzen
Indices
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Keilschriftautographien und Photographien ausgewählter Texte
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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult
 344711522X, 9783447115223

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Hanspeter Schaudig

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts 12 WVDOG 158

Harrassowitz Verlag

Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts Band 12 Hanspeter Schaudig Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft  158 Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Assur E: Inschriften

IX Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Orient-Gesellschaft und des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin Stiftung Preußischer Kulturbesitz herausgegeben von Stefan M. Maul

Band 12

2020

Harrassowitz Verlag · Wiesbaden

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

Hanspeter Schaudig

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

2020

Harrassowitz Verlag · Wiesbaden

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

Gedruckt mit Unterstützung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.dnb.de abrufbar. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the internet at https://dnb.dnb.de.

Informationen zum Verlagsprogramm finden Sie unter http://www.harrassowitz-verlag.de © Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden 2020 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung in elektronische Systeme. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck und Verarbeitung: Memminger MedienCentrum AG Printed in Germany ISSN 0342-4464 ISBN 978-3-447-11522-3 e-ISBN 978-3-447-39043-9

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

Inhaltsverzeichnis

Vorwort der Vorsitzenden der Deutschen Orient-Gesellschaft und der Direktorin des Vorderasiatischen Museums zu Berlin .......... VII Vorwort des Herausgebers ................................................................................................................................................................... IX Vorwort des Verfassers ......................................................................................................................................................................... XI Einleitung .................................................................................................................................................................................................1 Katalog .....................................................................................................................................................................................................5 Textbearbeitungen ..................................................................................................................................................................................15 Königsrituale (Texte Nr. 1–5) .....................................................................................................................................................15 Priesterweihe (Texte Nr. 6–8) .....................................................................................................................................................34 Rituale in Tempeln der Stadt Assur (Texte Nr. 9–16) .................................................................................................................43 Baurituale (Texte Nr. 17–18) ......................................................................................................................................................55 Rituale verschiedenen Charakters (Texte Nr. 19–34) .................................................................................................................57 Opferlisten und Rituale (Texte Nr. 35–39) .................................................................................................................................70 Tākultu-ähnliche Opferlisten (Texte Nr. 40–41) .........................................................................................................................77 Texte zum Tempelkult (Texte Nr. 42–43) ...................................................................................................................................83 Religionstheoretische Texte zum Pantheon Assurs (Texte Nr. 44–46) .......................................................................................88 Hymnen und Gebete (Texte Nr. 47–49) ......................................................................................................................................94 Bestimmungen für das Mahl der Götter und des Königs (Texte Nr. 50–51) ..............................................................................95 Dekrete zur Ausstattung von Tempeln (Texte Nr. 52–55) ..........................................................................................................98 Konkordanzen und Indices ..................................................................................................................................................................103 Konkordanzen ...........................................................................................................................................................................103 Indices....................................................................................................................................................................................... 105 Literaturverzeichnis .............................................................................................................................................................................123 Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................................................................................129 Keilschriftautographien und Photographien ausgewählter Texte ........................................................................................................131

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Vorwort der Vorsitzenden der Deutschen Orient-Gesellschaft und der Direktorin des Vorderasiatischen Museums zu Berlin

In dem zwölften Band der Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (KAL), den Hanspeter Schaudig vorlegt, werden 55 Tontafelbruchstücke bekanntgemacht, die von großer Bedeutung sind. Die zumeist nur fragmentarisch erhaltenen Texte vermitteln nämlich ganz neue Einblicke in das Kultgeschehen der assyrischen Metropole Assur sowie in regelmäßig durchzuführende Staatsrituale und Feste, in denen dem König Assyriens als oberstem Priester des Reiches eine maßgebliche Rolle zukam.

Die Deutsche Orient-Gesellschaft und das Vorderasiatische Museum sind dem Herausgeber Stefan M. Maul, der die Heidelberger Assur-Forschungsstelle leitet und die hier vorgestellten Texte ausfindig gemacht hat, ebenso zu Dank verpflichtet wie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die die Edition der literarischen Keilschrifttexte aus Assur so tatkräftig fördert. Unser Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Heidelberger Forschungsstelle, die zum Entstehen dieses Bandes beigetragen haben.

Prof. Dr. Adelheid Otto Vorsitzende der Deutschen Orient-Gesellschaft

Prof. Dr. Barbara Helwing Direktorin des Vorderasiatischen Museums zu Berlin

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Vorwort des Herausgebers

In der Tafelsammlung des Berliner Vorderasiatischen Museums finden sich mehr als 100 Jahre nach Beendigung der Ausgrabungen unter den noch unveröffentlicht gebliebenen Keilschrifttexten aus Assur vorwiegend kleine, stark beschädigte Tontafelscherben, die sich – anders als das für besser erhaltene Stücke gilt – nur mit enormem Zeitaufwand und unter großer Mühe erschließen lassen. Das hier vorgelegte Corpus von 55 Tontafelbruchstücken speist sich aus jenen übriggebliebenen weniger gut erhaltenen Textzeugen, die – sofern sie hinreichend studiert werden – unsere Kenntnis der Kultur des Alten Orients erheblich erweitern. Die 55 Tafelfragmente mit Ritualbeschreibungen und Handlungsanweisungen vermitteln in vielen Einzelheiten ganz neue Einblicke in das Kultgeschehen der assyrischen Metropole Assur, deren höchster Gott als wahrer Herrscher des assyrischen Reiches galt. Hege und Pflege des Staatsgottes Assur und der zahlreichen weiteren in Assur verehrten Gottheiten wurden als staatspolitische Aufgabe höchsten Ranges angesehen und standen im Mittelpunkt von Staatsritualen und Festen, in denen dem König Assyriens als oberstem Priester Assurs eine zentrale Rolle zukam. So fragmentarisch die hier vorgestellten Texte auch sein mögen, eröffnen sie doch den raren und sehr willkommenen Blick auf den Kern assyrischen Priesterkönigtums. Bereits 1915 hatte Erich Ebeling in seinen Keilschrifttexten aus Assur religiösen Inhalts damit begonnen, eine Reihe von Tontafeln bekanntzumachen, in denen Kultordnungen der Tempel von Assur sowie der Ablauf von Staatsritualen und Festen schriftlich fixiert worden waren.1 In seinem 1951–1955 erschienenen Werk „Kultische Texte aus Assur“2 sowie in den Literarischen Keilschrifttexten aus Assur (Berlin 1953) wandte er sich dieser Textgruppe erneut zu. Mit Festbeschreibungen und den assyrischen Königs- und Staatsritualen, die aus in Assur gefundenen Textzeugen bekannt sind, haben sich darüber hinaus im Lauf der Jahrzehnte vor allem Karl Friedrich Müller, Rintje Frankena, Govert van Driel, Brigitte Menzel, Beate Pongratz-Leisten und Simo Parpola eingehend beschäftigt.3

1

E. Ebling, Keilschrifttexte aus Assur religiösen Inhalts Bd. I, WVDOG 28, Leipzig (1915–) 1919, Bd. II, WVDOG 34, Leipzig (1920–) 1923.

2

E. Ebeling, „Kultische Texte aus Assur“, OrNS 20 (1951), 399–405; OrNS 21 (1952), 129–148; OrNS 22 (1953), 25–46; OrNS 23 (1954), 114–128; OrNS 24 (1955), 1–15.

3

K. F. Müller, Das assyrische Ritual. Teil 1: Texte zum assyrischen Königsritual, MVAeG 41 / 3, Leipzig 1937. – R. Frankena, Tākultu, de sacrale maaltijd in het assyrische ritueel, met een overzicht over de in Assur vereerde goden, Leiden 1954. – G. van Driel, The Cult of Aššur, Assen 1969. – B. Menzel, Assyrische Tempel I–II, Studia Pohl: Series maior 10, Rom 1981. – B. Pongratz-Leisten, Religion and Ideology in Assyria, SANER 6, Berlin 2015; dies., „The Social World of Assyrian State Rituals“, Kaskal 15 (2018), 243–253. – . S. Parpola, Assyrian Royal Rituals and Cultic Texts, SAA 20, Helsinki 2017.

Der nun von Hanspeter Schaudig vorgelegte zwölfte Band der Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (KAL) schließt an diese Arbeiten an. Die darin präsentierten Textzeugen stammen aus der etwa sechs Jahrhunderte umfassenden Zeitspanne, die von der späten mittelassyrischen Zeit bis zum Untergang der Stadt Assur im 7. Jh. v. Chr. reicht. Manche von ihnen dürften wie die Texte Nr. 1 und Nr. 3 zu einem Tafelbestand gehören, der im Assur-Tempel aufbewahrt wurde. Leider aber sind die Fundnummern der meisten der hier vorgestellten Tafelbruchstücke verlorengegangen. Lediglich für acht der 55 vorgelegten Stücke kann eine Fundstelle namhaft gemacht werden.4 Die hier vorgestellten Texte sind alles andere als unbedeutend. So dürfte eine bisher unbekannte spätneuassyrische Beschreibung des Verfahrens zur Einsetzung eines Ersatzkönigs (Text Nr. 5) auf ebenso großes Interesse stoßen wie die Anweisungen für die Weihe einer en-Priesterin, die sich in den mittelund frühneuassyrischen Tafelfragmenten erhalten haben, welche hier als Texte Nr. 6–7 veröffentlicht sind. Gleiches gilt für das als Text Nr. 43 präsentierte Bruchstück der „zweiten Tafel der (Serie, in der die) Kultordnungen des Ištar-Tempels (zusammengestellt sind)“. Die Angaben im zugehörigen Kolophon zeigen, daß die bisher unbekannte Zusammenstellung der parṣī ša bēt Ištar aus mindestens drei Tafeln bestanden haben muß. Das seit langer Zeit bekannte „mittelassyrische Krönungsritual“ (Nr. 1) wird hier in einer völlig neuen Rekonstruktion präsentiert. Daneben treten zahlreiche weitere Texte, die nicht nur eine Fülle neuer, in den Wörterbüchern noch nicht gebuchter Termini bieten, sondern auch Götternamen enthalten, die zum ersten Mal bekanntwerden. Trotz allem babylonischen Gepräge, das die Machthaber Assyriens ihren Herrschaftsformen und Institutionen, ihrem Zeremoniell und ihrer Gottesfürchtigkeit zumindest äußerlich zu geben versuchten, leuchtet gerade in dem Ensemble der hier veröffentlichten Texte das genuin Assyrische im Kult der Stadt Assur und der dort inszenierten Feste und Staatsrituale immer wieder auf. Die in diesem Band vorgelegten Photographien fertigte Frau Marianne Kosanke. Die Druckvorlage erstellten die Herren Luca Klopfer und Maximilian Kramer. Allen dreien gilt mein aufrichtiger Dank. Zu Dank bin ich auch den Vertretern des Vorderasiatischen Museums und der Deutschen Orient-Gesellschaft sowie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften verpflichtet, ohne deren vielfältige und unbürokratische Unterstützung die Arbeit unserer Forschungsstelle nicht möglich wäre. Heidelberg, im Mai 2020

4

Stefan M. Maul

Die Texte Nr. 1, Nr. 3–5, Nr. 13, Nr. 19, Nr. 42 und Nr. 52. Die Fundnummer von Text Nr. 31 kann keiner Fundstelle zugewiesen werden.

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Vorwort des Verfassers

Der vorliegende Band ist im Rahmen meiner Tätigkeit in der Forschungsstelle „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften entstanden. Dank schulde ich an erster Stelle dem Leiter der Forschungsstelle, Prof. Dr. Stefan M. Maul, für sein großzügiges Vertrauen, mir die vorliegende Textgruppe zur Bearbeitung zu übergeben. Meinen ehemaligen und gegenwärtigen Kollegen im Heidelberger Assur-Projekt, nämlich Dr. Aino Hätinen, Prof. Dr. Nils Heeßel, Prof. Dr. Ivan Hrůša, Dr. Stefan Jakob, apl. Prof. Dr. Lilian Maul-Balensiefen und Dr. Kamran Zand danke ich ganz herzlich für zahlreiche Gespräche und Anregungen.

Für die mir während meines Kollationsaufenthaltes im Vorderasiatischen Museum zu Berlin gewährte freundliche Aufnahme danke ich Prof. Dr. Markus Hilgert und Dr. Lutz Martin. Weiterhin möchte ich mich ganz herzlich bei den Mitarbeitern des Vorderasiatischen Museums für alle Arten freundlicher Unterstützung bedanken, namentlich bei Dr. Nadja Cholidis, Dr. Juliane Eule und der Restauratorin Anna von Graevenitz. Mein ganz herzlicher Dank gilt auch Elisabeth Korinth, die meine Arbeit an den Texten durch vielerlei Hilfestellungen tatkräftig unterstützt hat. Heidelberg, im Sommer 2020

Hanspeter Schaudig

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Einleitung

Im vorliegenden Band werden 55 in der nordmesopotamischen Stadt Assur ergrabene und im Vorderasiatischen Museum zu Berlin aufbewahrte Ritualbeschreibungen und kultische Texte vorgestellt und bearbeitet, welche bisher bis auf wenige Ausnahmen unveröffentlicht und unbearbeitet geblieben sind.1 Die Stadt Assur, welche das Heiligtum des gleichnamigen Gottes Aššur beherbergte,2 bestand in ihrem uns bekannten Charakter schon seit mindestens dem dritten vorchristlichen Jahrtausend. Sie bildete die Keimzelle, die ursprüngliche Hauptstadt und das Kultzentrum der späteren assyrischen Reiche. Im Laufe des zweiten und ersten Jahrtausends traten neben Assur auch andere große Städte wie Kalḫu, Kār–Tukultī–Ninurta, Dūr–Šarru-ukīn oder später Ninive, welche sich von königlichen Residenzstädten zu eigentlichen Hauptstädten entwickelten. Aber auch als die assyrischen Könige nicht mehr dauerhaft in Assur residierten, blieb die alte Stadt Assur mit dem Zeremonialnamen „Baltil“ das kultische und ideologische Zentrum des assyrischen Reiches. Als „Sproß von Baltil“ bezeichnet sich noch der spät-neuassyrische Herrscher Asarhaddon,3 und im Alten Palast zu Assur, dem Vaterhause der Dynastie, fanden zahlreiche Herrscher des assyrischen Königshauses ihre letzte Ruhe.4 Texte, welche sich mit dem rituellen Geschehen und dem kultischen Leben der Stadt Assur und ihrer Heiligtümer beschäftigen, dürfen daher auf besonderes Interesse stoßen.5 Ihrer hohen 1

Die Königsrituale Nr. 1 und 3 waren bereits von E. Ebeling kopiert und von K. F. Müller bearbeitet worden. Die Texte Nr. 4, 13, 42, 45 und 50 waren in früheren Kopien veröffentlicht, aber nicht bearbeitet worden.

2

Ich unterscheide im weiteren den Namen des Gottes „Aššur“ von der eingebürgerten Form des Namens der Stadt „Assur“, in Übereinstimmung mit dem Gebrauch der modernen Forschung, aber im Gegensatz zu den alten Assyrern, für die der Gott, der heilige Berg mit seiner Wohnstatt und das von ihm beherrschte Land eine Einheit bildeten. Zu dieser eigentümlichen Einheit von Gott, vergöttlichtem Berg und der heiligen Stadt siehe, immer noch aktuell, W. G. Lambert, „The God Aššur“, in: Iraq 45 (1983), 82–86. Zum Heiligtum dieses Gottes siehe jüngst H. Gries, Der Assur-Tempel in Assur. Das assyrische Hauptheiligtum im Wandel der Zeit. Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Assur. A: Baudenkmäler aus assyrischer Zeit, Band 16. WVDOG 149, Wiesbaden 2017.

3

Siehe R. Borger, Die Inschriften Asarhaddons, Königs von Assyrien. AfO Bh. 9, Graz 1956, 32, § 20, Borsippa A. Z. 17: „Nachkomme (und Glied der) ewigen (Dynastie) des Bēl–bāni, des Sohnes des Adasi, Königs von Assyrien, kostbarer Spross von Baltil, königlicher Same, Uradliger“.

4

Siehe S. Lundström, Die Königsgrüfte im Alten Palast von Assur. Baudenkmäler aus assyrischer Zeit 13. WVDOG 123, Wiesbaden 2009.

5

Texte dieser Art sind von B. Menzel, Assyrische Tempel. Studia Pohl: Series Maior 10. Vols. I–II, Roma 1981 bearbeitet worden, und jüngst von S. Parpola, Assyrian Royal Rituals and Cultic Texts. SAA 20. Helsinki 2017. Der wichtige Festkreis der Monate Šabāṭ–Addār ist ausführlich dargestellt worden von S. M. Maul, „Die Frühjahrsfeierlichkeiten in Aššur“, in: A. R. George and I. L. Finkel (Hrsg.), Wisdom, Gods and Literature. Studies in Assyriology in Honour of W. G. Lambert, Winona Lake 2000, 389–420.

ideologischen Aussagekraft ist es auch geschuldet, daß wir diese Texte neben ähnlich bedeutsame, literarische Texte wie Mythen und Epen stellen. Daß Texte der vorliegenden Art in einem Band der „Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts“ veröffentlicht werden, ist nämlich nicht ganz selbstverständlich. Sprachlich weisen die Texte durchaus keine besondere literarische Qualität auf. Ganz im Gegenteil, sie sind oft ausgesprochen schlicht gehalten. Darüberhinaus verwenden sie fast regelmäßig den lokalen assyrischen Dialekt des Akkadischen, der sich durch spezifisch eigene Ausdrücke (karāru oder ṣalāʾu statt šakānu), Wortformen (masāʾu statt masû etc.) und durch andere Elemente wie der typisch assyrischen Vokalharmonie (naptunu, naptene, etc.) vom Babylonischen abhebt. Da uns diese Texte aber als einzelne Fenster oft detaillierte Einblicke in die unwiederbringlich verlorene Kultlandschaft der assyrischen Geisteswelt eröffnen, werden sie hier neben den uns als literarischen Texten vertrauteren Hymnen und Gebeten, Mythen und Epen oder Omensammlungen und lexikalischen Texten behandelt. Wir stehen damit auch in der Tradition Erich Ebelings, der dies in seinen „Keilschrifttexten aus Assur religiösen Inhalts“ oder den „Literarischen Keilschrifttexten aus Assur“ bereits ebenso gehalten hat.

Herkunft und Alter der Texte, Kolophone Die wenigsten der hier behandelten 55 Texte haben eine Fundnummer (Nr. 1, 3, 4, 5, 13, 19, 31, 42 und 52). Text Nr. 31 kann trotz der Fundnummer leider kein Fundort innerhalb Assurs zugewiesen werden. Bei den wenigsten Texten läßt sich zwischen ihrem Inhalt und ihrem Fundort ein aussagekräftiger Zusammenhang feststellen. Zu diesen gehören das Krönungsritual (Nr. 1) und ein verwandtes Bruchstück (Nr. 3), welche im Aššur-Tempel gefunden worden sind (Archiv N 1), wo auch die Handlungen, die sie beschreiben, zu vollziehen waren. Das Ersatzkönigritual (Nr. 5) stammt aus der berühmten „Bibliothek des Beschwörungspriesters“ (Archiv N 4), wo die Tafel als Übungstext eines angehenden Beschwörers auch ihren sinnvollen Platz hat. Die Niederschrift der Texte reicht von der späteren mittelassyrischen bis zur späten neuassyrischen Zeit. Die Zuweisungen beruhen allerdings so gut wie ausschließlich auf der Beurteilung der Schriftform. Für das Krönungsritual (Nr. 1) ergibt sich durch die Nennung von Kār–Tukultī–Ninurta (III 13’, 15’) eine Datierung in die Zeit Tukultī–Ninurtas I. (ca. 1233–1197 v. Chr.) und seiner Nachfolger. Der Kolophon von Text Nr. 6 nennt einen Tiglatpileser, wohl den ersten (1114–1076 v. Chr.) dieses Namens. Text Nr. 45 nennt im Text einen Herrscher namens Šamšī–Adad, bei dem es sich, wiederum in Vergleich mit den Zeichenformen, um den vierten (1053–1050 v. Chr.) dieses Namens handeln dürfte. Der frühneuassyrische Krönungs-

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2

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

hymnus (Nr. 2) dürfte, nach den Resten des Königsnamens in Zeile 3’ in Verbindung mit den Zeichenformen zu urteilen, auf Aššur–nāṣir–apli II. (883–859 v. Chr.) zu datieren sein. Der Text Nr. 7 ist in seinem Kolophon in die Regierungszeit seines Sohnes Salmanassar III. (858–824 v. Chr.) datiert. Nur vier der 55 Texte und Fragmente weisen einen Kolophon auf (Nr. 6, 7, 11 und 43), wobei allerdings in keinem Fall ein Schreibername erhalten ist.

Inhalt und Anordnung Um Königsrituale im engeren Sinne handelt es sich bei den Texten Nr. 1–5. Diese Texte heben sich von anderen Ritualen dadurch ab, daß bei ihnen der assyrische König persönlich als aktiver Teilnehmer auftrat und dabei priesterliche Funktionen übernahm. Zum einen gewähren diese Texte ein Verständnis der ideellen Grundlagen, die den assyrischen Staat im Innersten zusammenhielten. Zum anderen bieten sie einen willkommenen Einblick in eine eigentlich verlorene Lebenswelt, die sich im durch archäologische Grabungen zu erschließenden Befund nicht abgebildet hat, etwa wenn detailliert aufgelistet wird, welche Speisen bei diesen Gelegenheiten den verschiedenen Gottheiten dargeboten wurden. Diese Speisen wurden im Rahmen des jeweiligen Ereignisses von der Festgemeinde schließlich verzehrt oder als Pfründe an bestimmte Personen verteilt. Ähnlich wie die in den Ritualen beschriebenen Handlungen und Bewegungen im Raum wären auch diese für das Gelingen eines Festes wesentlichen Elemente unwiederbringlich für uns verloren, hätten sie sich nicht in den Beschreibungen erhalten. Bei Text Nr. 1 handelt es sich um das berühmte „mittelassyrische Krönungsritual“, welches hier in einer neuen Textrekonstruktion und erstmalig in einer durchgehenden Kopie veröffentlicht wird, welche es erlaubt, den Text als Ganzes zu erfassen. Text Nr. 2 bietet die Reste einer frühneuassyrischen Fassung des assyrischen Krönungshymnus, welcher uns bisher nur in seiner späten Form aus der Zeit Assurbanipals bekannt war. Text Nr. 3 ist das Fragment einer Ritualbeschreibung, welche durchaus Ähnlichkeiten mit Elementen des „mittelassyrischen Krönungsrituals“ (Text Nr. 1) aufweist, von diesem aber zu trennen ist. Das große Tafelfragment Nr. 4 enthält die Beschreibung eines Rituals, welches dem persönlichen Wohl des Königs gewidmet war. Höchst willkommen ist Text Nr. 5, welcher in Gestalt eines Entwurfs oder einer Übung die wesentlichen Stationen des „Ersatzkönigrituals“ umreißt, welches sonst hauptsächlich aus der Korrespondenz der Gelehrten der neuassyrischen Könige zu rekonstruieren ist.6 Die immer wieder zu beobachtende Beteiligung von Menschengruppen verleiht vielen der hier versammelten Texten den Charakter von Festen und rechtfertigt den im Titel genannten Ausdruck „Festbeschreibungen“. Das Krönungsritual (Text Nr. 1) nennt neben dem König Träger, welche den König auf einem Trage-Thron in den Tempel des Aššur und wieder hinaus tragen (I 8’–12’, II 17’–26’), weiterhin mindestens einen Priester (I 9’–22’, II 18–13’), die Großen des Reiches und die königlichen Beamten (II 14’, III 8–14), den Schreiber der Stadt (II 18’) sowie Sänger (III 2). Weiterhin sind „Volksmassen“ impliziert, da der Schauplatz bestimmter Handlungen der öffentliche Raum um die „(große) Terrasse“ vor dem „Stadttor–des–Königs“ ist 6

Siehe S. Parpola, Letters from Assyrian Scholars to the Kings Esarhaddon and Assurbanipal. Part II: Commentary and Appendices. AOAT 5/II, Kevelaer 1983, XXII–XXXII.

(II 20’–22’). In Text Nr. 6, der die Weihe einer En-Priesterin behandelt, ist die Beteiligung von weiteren Menschengruppen neben dem König und der Priesterin an pluralischen Verbalformen zu erkennen (Vs. 5’ und passim). Weiterhin erwähnt derselbe Text die „Truppen“, wohl jene des Königs (Vs. 14’). In ähnlicher Weise läßt Text 15 neben dem König (u. Rd. 5) weitere Menschengruppen erkennen (u. Rd. 4, Rs. 1’’), zu denen auch „Arbeitstruppen“ (u. Rd. 6) gehören. Das in Text Nr. 11 (Vs. 16’–17’) vorgeschriebene laute Verlesen einer Tafel setzt sicherlich auch eine Öffentlichkeit als Publikum voraus. Die Texte Nr. 6–8 behandeln die Einsetzungen von Priestern, und zwar gerade der berühmten „En-Priesterinnen“ (Nr. 6–7). Unser Bild von den babylonisch-assyrischen En-Priesterinnen wird ganz entscheidend bestimmt von der schier überlebensgroßen Figur der En–ḫedu–Ana, der Tochter Sargons von Akkade, welche ihr königlicher Vater nach damals bereits altem Brauch zur En-Priesterinnenwürde des Mondgottes Nanna von Ur erhoben hatte.7 Diese Priesterinnen sollten vor den Göttern als „lebendige Standarten“ für ihre Vaterhäuser eintreten, doch keine hat diese Aufgabe, der unser Verständnis der Trennung von „Kirche und Staat“ natürlich noch fremd sein mußte, auch für damalige Verhältnisse so skandalös auffällig erfüllt wie eben En–ḫedu–Ana. Sie hatte sich offensichtlich auch in einer für sie ausweglos verfahrenen politisch-theologischen Situation für ihre Dynastie behauptet und ihre Lesart der Ereignisse als „erste Autorin der Menschheitsgeschichte“ festgeschrieben.8 So berühmt En–ḫedu–Ana heute sein mag, sie war eine Ausnahmeerscheinung. Bei allen Unwägbarkeiten scheint es doch ziemlich sicher zu sein, daß unter den En-Priesterinnen Mesopotamiens und gerade auch unter denen des assyrischen Aššur sich nie eine zweite Amtsinhaberin vom Format einer En–ḫedu–Ana hat finden lassen. Die Priesterinnen des Aššur verschwanden hinter den Fassaden des Aššur-Tempels bis zur Unkenntlichkeit. Der Name der in Text Nr. 6 (Rs. 14’) genannten Amat–Mullissi findet sich in der Dokumentation der von S. Parpola herausgegebenen „Prosopography of the Neo-Assyrian Empire“ nicht wieder. Die Damen aus der königlichen Familie haben weder Inschriften in ihrem eigenen Namen hinterlassen, wie ihre Vorgängerinnen der altbabylonischen Zeit, noch treten sie in Siegelinschriften oder Verwaltungs- und Wirtschaftsdokumenten aktiv handelnd auf.9 Auch archäologisch haben sie keine – bisher erkennbaren – Spuren hinterlassen: In den Ruinen Assurs und speziell des AššurTempels werden keine Strukturen augenfällig, die man für den Wohn- und Amtssitz einer Hohenpriesterin – etwa ein gagû – in Anspruch nehmen wollte.10 Diese Texte (Nr. 6–7) eröffnen somit einen ganzen Strauß von Fragen: Worin bestanden die Aufgaben einer En-Priesterin des Aššur? Wo wirkte sie, wenn überhaupt? Warum erscheint die En-Priesterin des Staatsgottes nirgends in den doch einigermaßen zahlreichen Ritualen aus Assur? Selbst 7

Zu den En-Priesterinnen des Mondgottes von Ur siehe E. Sollberger, AfO 17, 23–29; J. Renger, ZA 58, 118-121; F. Weiershäuser, Königliche Frauen, 241–245.

8

Zur historischen und literarischen Figur der En–ḫedu–ana siehe A. Westenholz, Old Akkadian Period, 38–39; A. Zgoll, En–ḫedu–Ana, 41–42 und passim.

9

Die unten im Kommentar zu Text Nr. 6 genannten, bisher bekannten drei En-Priesterinnen – eine aus altassyrischer, zwei aus mittelassyrischer Zeit – haben keine selbstverfaßten Inschriften oder in ihrem Namen aufgesetzte Wirtschaftsdokumente hinterlassen.

10

Vgl. dagegen den Wohn- und Amtssitz der En-Priesterin des Mondgottes Nanna–Sîn in Ur, siehe P. N. Weadock, „The Giparu at Ur“, in: Iraq 37 (1975), 101–128.

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3

Einleitung

die Tochter und die Schwester des Königs erscheinen dort im Kult.11 Einen ähnlichen Befund stellte F. Weiershäuser für die En-Priesterinnen des Mondgottes Nanna von Ur fest: „Angesichts dieser Situation wäre zu erwarten, daß diese Priesterinnen auch in den Wirtschaftsquellen der Ur III-Zeit häufig anzutreffen sind. Doch dies ist nicht der Fall. Es sind kaum Texte erhalten, die Aufschluß geben können über die kultischen Pflichten dieser Damen, ihren Haushalt oder ihre wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.“12 Die Ritualtexte Nr. 9–16 sind leider meist stark zerstört, lassen aber erkennen, daß sie Handlungen beschreiben, die in den verschiedenen Tempeln Assurs auszuführen waren, so etwa im Aššur-Tempel (Nr. 9, 11) oder im Bēt ēqi (Nr. 14). Bei den Fragmenten Nr. 17 und 18 handelt es sich um Reste von Bauritualen. Bei den Texten Nr. 19–34 handelt es sich um Rituale ganz verschiedenen Charakters, hervorzuheben ist der interessante Text Nr. 32, bei dem es sich möglicherweise um eine Waffensegnung im Rahmen eines Kriegsrituals handelt. Die Texte Nr. 35–41 sind Opferlisten, unter denen die Nummern 40–41 hervorstechen, welche an das Speisungsritual tākultu erinnern. Bei Nr. 42 handelt es sich um ein großes Fragment einer Tafel, die die Maße der Räumlichkeiten des Anu–Adad-Tempels in Assur zusammenstellte. Nach den dort angegebenen Werten wird es sich wahrscheinlich um den neuassyrischen Bau Salmanassars III. gehandelt haben. Das Tafelfragment Nr. 43 verzeichnete einst die Kultordnungen des Ištar-Tempels zu Assur. Da es sich dabei nach dem Kolophon um die zweite Tafel ihrer Art handelt und der Text „nicht zu Ende“ geschrieben ist, dürfen wir von einer Serie von mindestens drei Tafeln ausgehen, die die Kultordnungen des Ištar-Tempels zusammenstellten. Bei den mit dem großen Titel der „religionstheoretischen Texte“ belegten Nummern 44–46 handelt es sich um Fragmente von hochinteressanten Texten, welche die innere Ordnung des assyrischen Pantheons behandelten. Das Fragment Nr. 44 beschäftigte sich mit der auch aus anderen Texten bekannten Gruppierung von Göttern, welche in der Anordnung ihrer Statuen im Raum augenfälligen Ausdruck fand. Die hymnenartigen Texte Nr. 45–46 behandeln die Organisation der göttlichen Familie, welche den Gott Aššur umgab. Besonderes Augenmerk lag auf den Gestalten der göttlichen Söhne Ninurta und Nusku, sowie ihren Gemahlinnen, darunter von augenscheinlichem Interesse immer wieder die Göttin Kippat-māti. Mit den Textnummern 47–49 schließen sich weitere Fragmente von Hymnen und Gebeten an. Die Texte Nr. 50–51 beschäftigen sich mit der Verteilung der „Reste“ des Mahles der Götter und des Königs. Gerade der Verteilung der Speisen der Göttermahlzeit, welche nach vollendetem Opfer dem König und den Priestern zustanden, kommt eine hohe Bedeutung in der Geisteswelt des Alten Orients zu. Diese Verteilung konstituierte eine „Tischgemeinschaft“ mit dem Göttlichen, in dessen Rahmen König und Priester sich die geweihten, heiligen und segensbringenden Speisen wortwörtlich „einverleiben“ durften. 11

12

Im „Reform-Text“ BM 121206, der aus der Zeit Sanheribs (oder seiner Nachfolger) stammt (G. van Driel, Cult, 78 und 79; Menzel, Tempel/2, T 69), wird die Tochter (B. Menzel, Tempel/2, T 66, Nr. 35, Rs. IX 56’; S. Parpola, SAA 20, 156, Nr. 52, Rs. IV 56’), beziehungsweise die Schwester des Königs (B. Menzel, Tempel/2, T 68, Nr. 35, Rs. X 56’, vgl. 54’; S. Parpola, SAA 20, 157, Nr. 52, Rs. V 55’, vgl. 53’) mit Šērūʾa gleichgesetzt. F. Weiershäuser, Die königlichen Frauen der III. Dynastie von Ur. Göttinger Beiträge zum Alten Orient 1, Göttingen 2008, 241.

Die Texte Nr. 52–55 sind Fragmente von Dekreten, welche die Zuweisung verschiedener Güter an die Tempel Assurs regelten. Das Fragment Nr. 52 gehört wohl zu einem bereits länger bekannten, großen Dekret Adad–nērārīs III. zugunsten des Aššur-Tempels. Wiewohl stark zerstört, verdient Text Nr. 53 besonderes Interesse, da wir hier anscheinend die Verwertung der Wildtiere fassen können, welche im Rahmen der rituellen königlichen Jagd erlegt worden waren. Rituale, die sich mit dem Geschehen in den Monaten Šabāṭ und Addār befassen, in welche die Feierlichkeiten der Tage des Stadtgottes um den 22. Šabāṭ und den 3. Addār fielen,13 fehlen im vorliegenden Korpus – oder sind bisher hier nicht sicher erkennbar.14 Zu erwähnen ist aber, daß nach Rs. 7’ des Textes Nr. 7 Salmanassar III. seine Schwester an einem 8. Addār eines noch unbestimmten Jahres zur En-Priesterin des Aššur erhob. Bei diesem Tag handelt es sich um einen bedeutenden Termin im Festkreis der Jahresend- und Frühjahrsfeierlichkeiten in Assur. Es ist der Tag, an welchem der Gott Aššur mit seinem göttlichen Gefolge den Anu–Adad-Tempel besuchte und der assyrische König die göttliche Krone des Aššur auf seinem Haupte trug.15

Fazit und Ausblick Da die Stadt Assur ganz im Norden des babylonisch-assyrischen Kulturkreises lag, zeichneten sich ihre kultischen Traditionen durch eine ganz eigene, lokale Färbung aus, auch wenn deren Elemente in den Grundzügen, etwa dem Opferwesen, mit den anderen religiösen Traditionen Mesopotamiens vergleichbar sind. Ein besonders auffälliges Element bildet das Verbrennen von allen möglichen Substanzen als Opfergaben im „Kohlenbecken“ (šēḫtu). Diese Art von Brand- oder Rauchopfern sind dem babylonischen Kult mit seiner Betonung des Speiseopfers fremd.16 Sie erinnern eher an die syrisch-levantinischen Kultbräuche, die sich etwa auch in der hebräischen Bibel finden. Die Texte enthalten einen reichen Bestand an lokalen, genuin assyrischen Ausdrücken für die in den Ritualen verwendeten Lebensmittel, für die dabei benötigten Kleider und Utensilien, für die Örtlichkeiten und die dort gefeierten Feste. Ein Großteil dieses Wortschatzes ist entweder nur unzureichend gedeutet, oder hat noch überhaupt keinen Eingang in die bestehenden Wörterbücher des Assyrisch-Babylonischen gefunden. Aus den Texten des vorliegenden Bandes lassen sich die folgenden, neu erschlossenen oder im Vergleich zu den Wörterbüchern neu angesetzten Lemmata gewinnen: *gugalippu, (unklar) *kalbannatu (kalbānātu), Sturmleitern? *nūbalu (II; nubālum), Trage, Sänfte *ruppušu, rappušu, sehr breit *šeḫītu, (unklar) *šimgu, šingu, eine Zuweisung 13

Siehe E. F. Weidner, „Der Tag des Stadtgottes“, in: AfO 14, 1941–1944, 340–342. Eine Neuedition der einschlägigen Texte ist jüngst von S. Parpola (SAA 20, Nr. 1–6, 9–11) vorgelegt worden.

14

Siehe aber die tākultu-ähnliche Opferliste Nr. 40, welche in Z. 8’ ihrer rechten Kolumne „Frühjahrslämmer“ als Opfer verlangt, mithin also ein Fest behandelt, welches im Frühjahr gefeiert wurde.

15

Siehe den Kommentar zu Text Nr. 7. Zu den Feierlichkeiten des 8. Addār siehe zusammenfassend S. M. Maul, Frühjahrsfeierlichkeiten, 398–399, 402.

16

Siehe W. R. Mayer und W. Sallaberger, RlA 10, 95–96 mit § 4.1 zum Speiseopfer; siehe ebendort S. 97 in § 5 zum in Babylonien unüblichen Brandopfer, assyrisch maqlūtu, vollzogen mit dem Kohlenbecken (šēḫtu).

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

*šurrû (III), šarruʾu, (VerbAdj. D) reich(verziert) *ṭībābu, schmackhaft *takīltu, ein Behälter *tut(t)û, eine Stoffart *uttātu (fem. von *uttaʾu), die Erwählte Die Stadt Assur war im Laufe des zweiten vorchristlichen Jahrtausends von einer eher regional agierenden Handelsstadt zum religiösen Zentrum des überregional dominierenden assyrischen Großreiches aufgestiegen. Diese Entwicklung spiegelt sich deutlich in der in Assur verehrten Götterwelt und in dem Kult, der ihr gewidmet war. Da die Stadt Assur geographisch an einem Schnittpunkt der Handelsstraßen des antiken Vorderen Orients lag, läßt sich hier eine ganz eigene Ausprägung ursprünglich lokal-assyrischer Gottheiten und Kultpraktiken beobachten, welche sich teils additiv, teils synkretistisch angleichend17 mit babylonischen und syrischen18 Elementen mischen. Ein gutes Beispiel dafür bietet im vorliegenden Band das „mittelassyrische Krönungsritual“, welches vor allem in seiner zweiten und dritten Kolumne eine Fülle von Gottheiten nennt, die man in den klassischen, babylonisch geprägten Götterlisten meist vergebens 17

Der Versuch, genuin assyrische Götter als Erscheinungsformen babylonischer Götter darzustellen und den assyrischen Assur mit einer babylonischen Götterfamilie zu umgeben, liegt sicherlich dem Fragment des „religionstheoretischen“ Textes Nr. 45 zugrunde.

18

Siehe etwa die Nennung von Errišu und Ḫurmešu, den beiden göttlichen Stieren des syrischen Wettergottes Teššob im Anu–Adad-Tempel in Text 1, III 26. Die Namen sind dort nur zum Teil erhalten und deshalb bisher verlesen und übersehen worden.

sucht.19 In den Texten des vorliegenden Bandes sind einige Gottheiten zum ersten Mal in Assur oder zum ersten Mal überhaupt belegt: Awīla–luṣbat Bēlat–ganīni Digir–qa(-)[ ] GURnītu (= Kurunītu?) Iltu (in Assur) Kuku Mār–Bēli (in Assur) Melammatu Mūn–šēret–mātīšu Die wenigsten dieser Götter dürften eine hohe Rolle in Kult und Geisteswelt der Assyrer gespielt haben. Sie wären uns unbekannt, wenn sie nicht hier in Opferlisten und ähnlichen Texten erscheinen würden. Bei Iltu, wörtlich „Göttin“, und Mār–Bēli „Sohn–des–Herrn“ kann es sich durchaus um Übernamen oder Titel von Gottheiten handeln, die uns sonst unter ihren Eigennamen bekannt sind, zumal der Name der Göttin Iltu – wiewohl mit Gottesdeterminativ geschrieben – eigentümlicherweise noch wie ein normales Nomen als *Ilte und *Ilta flektiert wird. Obwohl es sich bei vielen der im vorliegenden Band publizierten Texte um kleine und kleinste Fragmente handelt, vermögen auch diese Texte unser Wissen über die alte Kultstadt Assur zu vertiefen. 19

Zu diesen Götterlisten siehe R. L. Litke, A Reconstruction of the AssyroBabylonian God-Lists, An: dA-nu-um and An: Anu ša amēli. Texts from the Babylonian Collection 3, New Haven, 1998.

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Katalog

Königsrituale (Texte Nr. 1–5) 1

Beschreibung eines Krönungsrituals

VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978

Fundnummern: Ass 4489 n (VAT 9978) Ass 4585 f + Ass 6342 (VAT 9583) Ass 4604 n (VAT 9936) VAT 9583 + VAT 9936: Fundort: hD3V, H. 107 × mB. 217 × D. 33 mm südwestlicher Vorhof VAT 9978: des Aššur-Tempels, H. 103 × B. 97 × D. 33 mm alter Füllschutt N 1: 70 auf dem Pflaster Kopie: S. 133–140 Ältere Kopie: E. Ebeling, KAR 135 (VAT 9936, die Angabe „10163“ ist falsch), KAR 137 (VAT 9978), KAR 216 (VAT 9583) Photo: CDLI Nr. P282609 Bearbeitung: K. F. Müller, Ritual, 4–46; S. Parpola, SAA 20, 14–18, Nr. 7; siehe auch B. Menzel, Tempel/2, T 7, Nr. 6; S. Panayotov, Coronation Ritual Übersetzung: K. Hecker, Die Krönung des Königs, in: TUAT NF 4, 96–98 Im Bruch hellbraune, an der Oberfläche weißliche Bruchstücke einer großen, mittel- bis frühneuassyrischen, im Altertum bereits gebrannten Tontafel mit jeweils zwei Kolumnen auf Vorder- und Rückseite (Vs.: I–II, Rs.: III–IV); es ist ungefähr die Hälfte des ursprünglichen Textes erhalten. Die vorliegenden Teile setzen sich aus zwei großen und physisch joinenden Bruchstücken (VAT 9583 + VAT 9936) zusammen sowie aus dem physisch nicht joinenden Bruchstück VAT 9978. Auf dem rechten Rand springt auf Höhe der Zeile (Vs.) II 13’ – am Ende des vom Priester zu sprechenden Segens – ein rundlicher, schwärzlicher Einschluß ungeklärter Art von ca. 8 mm Durchmesser ins Auge, welcher ursprünglich von einer dünnen, heute weitgehend abgeplatzten Schicht des weißlich gebrannten Tons bedeckt oder eingefaßt gewesen zu sein scheint. Die Tafel besaß einen griff- oder henkelartigen Fortsatz nach der Art der sogenannten Amuletttafeln, von dem sich eine schmale Zunge mit dem Rest des oberen Randes erhalten hat. In diesem Bereich hat sich auch eines von ursprünglich sicherlich einer ganzen Reihe von sogenannten Brennlöchern erhalten. Der Text ist aufwendig strukturiert. Er verfügt über Hilfslinien, Kolumnentrenner samt Freiraum und über horizontale Striche, welche die verschiedenen rituellen Stationen gegeneinander abgrenzen. Zur Machart der Tafel und zur optischen Gliederung des Textes siehe H. Schaudig, ṭuppa amāru, in: Assur-Forschungen 2, 233–248.

Der Text behandelt eine Vielzahl ritueller Handlungen, welche den König zum Anlaß der Bestätigung seiner Priesterwürde und des damit verbundenen Königtums aus dem (Alten) Palast in den Aššur-Tempel und wieder zurück führen. 2

Krönungshymnus

VAT 10913 H. 57 × B. 59 × D. 20 mm Kopie: S. 141; Photo: S. 188

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 12 Zeilen erhalten, dabei handelt es sich, nach dem Inhalt zu schließen, um die Vorderseite. Das Tafelfragment bietet die Reste einer frühneuassyrischen Fassung des assyrischen Krönungshymnus, wohl aus der Zeit Assurnasirpals II., welcher auch aus der Zeit Assurbanipals als VAT 13831 (E. Ebeling, LKA 31) erhalten ist. 3

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

VAT 10113 H. 70 × B. 77 × D. 10 mm N 1: 100

Fundnummer: Ass 4586 b Fundort: hD3V, in einem Brennofen in einem kleinen Raum vor der nordwestlichen Front des Aššur-Tempels

Kopie: Ältere Kopie: Photo: Bearbeitung:

S. 141 E. Ebeling, KAR 217 S. 189 sowie CDLI Nr. P282616 K. F. Müller, Ritual, 47–49; siehe auch B. Menzel, Tempel/2, T 7, Nr. 6a; S. Panayotov, Coronation Ritual; leider übersehen von S. Parpola, SAA 20

Hellbraunes, stellenweise weißliches, sehr dünnes und flaches, scherbenartiges Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen, im Altertum bereits gebrannten Tontafel. Es ist nur die Vorderseite mit den Resten von zwei Kolumnen erhalten. Die Kolumnen sind durch Striche und einen Freiraum voneinander getrennt. In der linken Kolumne haben sich 19 Zeilen in zum Teil erheblichen Resten erhalten. In der rechten Kolumne ist nur ein schmaler Bereich von 13 Zeilenanfängen in sehr geringen Resten erhalten. Der Text ist durch Striche strukturiert. Der Text behandelt verschiedene, durch Striche getrennte Stationen ritueller Handlungen, zu denen Besuche, dem Charakter nach also Audienzen, des Königs bei den Göttern des AššurTempels gehören. Dabei bringt der König kostbare und offenbar

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

dem Status der Gottheiten entsprechend angepaßte Geschenke dar, wie goldene Gürtel, Gewänder und die auch aus dem mittelassyrischen Krönungsritual (VAT 9583+, Text Nr. 1) bekannten Edelsteine. Das Fragment gehört aber weder physisch, noch inhaltlich zum Krönungsritual. Die Begründung, weshalb es physisch nicht mit den Fragmenten des Krönungsrituales zu verbinden ist, findet sich in den Vorbemerkungen zum Zeilenkommentar jenes Textes hier unter Nr. 1. Daß das Fragment auch inhaltlich keine Parallele zum Krönungsritual (Text Nr. 1) bietet, ergibt sich daraus, daß der Text bis auf das Verteilen der Steine völlig andere Handlungen beschreibt als die Passagen des Krönungsrituales, die im Aššur-Tempel spielen und dort, in Text Nr. 1, fast vollständig erhalten sind.

vollständig erhalten. Die Autographie wurde nach dem AssurGrabungsphoto (Nr. 4681) erstellt. Die Tafel bietet einen knappen Abriß des babylonischen „Ersatzkönigrituals“, stellt jedoch sicher keinen Referenztext dar und bietet wohl auch kein Exzerpt aus einem solchen. Vielmehr legen das verwendete Querformat und einige Unebenheiten in der Formulierung nahe, daß es sich bei diesem Manuskript um eine Übungstafel handelt.

Priesterweihe (Texte Nr. 6–8) 6

4

Beschreibung eines Rituals zum Wohle des Königs

VAT 9494 H. 106 × mB. 118 × D. 24 mm

Fundnummer: Ass 21075 Fundort: Halde, Suchgraben fC6III, Gebiet des Sîn–Šamaš-Tempels, im Bereich der rechten Cella des neuassyrischen Baues Assurnasirpals II.

Kopie: Ältere Kopie: Photo: Bearbeitung:

S. 142 E. Ebeling, OrNS 17, Tf. 24 S. 190 –

Hellbraunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen, einkolumnigen, hoch-rechteckigen Tontafel. Teile des rechten und des linken Seitenrandes sind erhalten, der obere und untere Rand sind abgebrochen. Die Tafel wurde bereits im Altertum gebrannt und ist mit mehreren sogenannten Brennlöchern in der Fläche und auf dem rechten Rand versehen. Es ist nur eine Seite mit Schrift erhalten. Dabei mag es sich um die ehemalige Rückseite handeln, da sie leicht gewölbt ist. Die zerstörte Seite zeigt Reste von 8–9 Brennlöchern. Vom Text dieser Seite hat sich nur ein Zeichenrest eines ehemaligen Zeilenendes auf Höhe der Zeile 13’ der beschrifteten Seite erhalten. Bei diesem Zeichenrest mag es sich um ein sehr reduziert geschriebenes -rab handeln, dem sowohl der eingeschriebene Senkrechte, wie zwei der drei oberen Waagerechten fehlen. Die erhaltene Seite trägt umfangreiche Reste von 21 Zeilen. Nach Z. 7’ trennt ein einfacher Strich die Beschreibung der Ritualvorbereitung von der darauf folgenden Beschreibung der eigentlichen Ritualdurchführung ab. Der Text der Tafel behandelt ein nächtliches Löseritual vor dem Venusgestirn der Ištar, welches dem Wohle des Königs dient. 5

Beschreibung eines Ersatzkönigrituals

A 426 65 × mB. 98 × D. – mm N 4: 294

mH.

Fundnummer: Ass 13956 aq Fundort: hD8I, Westen, auf dem Fußboden des Hauses des Beschwörungspriesters

Kopie: S. 143

Beschreibung der Weihe einer En-Priesterin

VAT 9977 + VAT 10641 H. 95 × mB. 120 × D. 28 mm Kopie: S. 144–145

Braunes Bruchstück von der oberen Hälfte einer einkolumnigen, mittelassyrischen Tontafel. Der obere, rechte und linke Rand ist in großen Teilen erhalten, parallel dazu die untere Hälfte der Rückseite. Auf der Rückseite hat sich deutlich sichtbar eine senkrechte Hilfslinie zur Markierung der Zeilenanfänge erhalten. Die Vorderseite wird ursprünglich eine entsprechende Linie getragen haben, welche heute aber nicht mehr sichtbar ist. Auf der Vorderseite ist der Text in 17 fast vollständigen Zeilen erhalten. Auf der Rückseite haben sich Reste von 10 Zeilen des Textes sowie ein 8-zeiliger Kolophon erhalten, welcher durch einen einfachen, horizontalen Strich vom eigentlichen Text abgetrennt ist. Der Zusammenschluß (join) der beiden Fragmente VAT 9977 und VAT 10641 sowie die Identifizierung des Textes ist durch Stefan Maul erreicht worden. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals zur Einsetzung einer En-Priesterin des Gottes Aššur. 7

Beschreibung der Weihe einer En-Priesterin

VAT 11071 H. 60 × B. 43 × D. 24 mm Kopie: S. 146

Fundnummer: – Fundort: –

Im Kern rötliches, an der Oberfläche weißliches Bruchstück vom unteren, linken Ende der Rückseite einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur die Rückseite mit Resten von 3 Zeilen des ursprünglichen Textes erhalten, dessen Ende mit einem horizontalen Doppelstrich markiert ist. Nach einem Freiraum von ungefähr 3 Zeilen folgt ein 7-zeiliger Kolophon, dessen Ende mit einem einfachen horizontalen Strich markiert ist. Danach folgt wieder ein Freiraum. Weder der untere, noch der linke Rand sind erhalten, aber sicher nicht fern. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung der Einsetzung einer En-Priesterin des Gottes Aššur. 8

Fast vollständig erhaltene, neuassyrische Tontafel im Querformat, von unbekannter Farbe. Die Rückseite ist nicht dokumentiert und scheint daher entweder unbeschrieben oder zerstört zu sein. Auf der Vorderseite haben sich 14 Zeilen weitgehend

Fundnummer: – Fundort: –

Beschreibung einer Priesterweihe

VAT 11229 H. 64 × B. 64 × D. 25 mm Kopie: S. 146–147

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Fundnummer: – Fundort: –

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Katalog: Nr. 3–13

Braunes Bruchstück einer frühneuassyrischen Tontafel. Vorderund Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A sind Reste von 9 Zeilen, auf Seite B Reste von 11 Zeilen erhalten. Der Text dieser leider nur sehr schlecht erhaltenen Tafel behandelte ursprünglich wohl eine Priesterweihe (gallābūtu).

Rituale in Tempeln der Stadt Assur (Texte Nr. 9–16)

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Ritualbeschreibung mit Gebet

VAT 10397 b H. 45 × B. 36 × D. 14 mm Kopie: S. 147

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit den Resten von 7 Zeilen erhalten, die durch Striche in mindestens drei Stationen gegliedert sind. Das Tafelfragment bietet die Reste einer Ritualbeschreibung und eines dicendums (Z. 5’–6’). 10

Beschreibung eines Rituals mit Gebeten an Ištar und Bēlat–parṣē

VAT 10587 H. 66 × B. 98 × D. 20–32 mm Kopie: S. 148–149

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes, großes Bruchstück aus der linken Hälfte einer frühneuassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind erhalten. Ihre Identfizierung ergibt sich aus der Beobachtung, daß die Vorderseite wie üblich flach ist, die Rückseite hingegen deutlich gewölbt. Auf der Rückseite steigt die Dicke des Fragments von links nach rechts zur ehemaligen Tafelmitte hin von 20 auf 32 mm an. Daraus ergibt sich, daß wir die jeweils linken Kolumnen einer ehemals mindestens zweikolumnigen Tafel vorliegen haben. In Verbindung mit der größten Dicke des Bruchstücks am rechten Bruchrand wird weiterhin deutlich, daß es sich bei dem senkrechten Strich am rechten Rand der Vorderseite um die rechte Linie zur Begrenzung der linken Kolumne handelt. Teile des Freiraums, welcher als Kolumnentrenner zur rechts anschließenden Kolumne hin diente, sind erhalten. Da die gewölbte Rückseite längere Zeilen erlaubte, ist dort eine entsprechende Linierung nicht erhalten. Auf der Vorderseite findet sich weiterhin ein einfacher Trennstrich. Auf der Vorderseite haben sich zum Teil umfangreiche Reste von 15 Zeilen erhalten. Auf der Rückseite finden sich Reste von 13 Zeilen. Das Tafelfragment bietet die Reste eines leider nur bruchstückhaft verständlichen Textes, welcher Gebete enthält, die wohl im Wechsel mit Ritualhandlungen zu sprechen waren.

11

Beschreibung eines Rituals vor Bildnissen

VAT 10686 + VAT 10986 + VAT 11217 + VAT 11535 H. 125 × B. 127 × D. 30 mm Kopie: S. 150–151

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel, aus vier Fragmenten zusammengesetzt. Der Join zwischen VAT 10686 + VAT 10986 + VAT 11217 und VAT 11535 wurde von Rita Strauß und Stefan Jakob erzielt. Auf der Vorderseite haben sich zum Teil umfangreiche Reste von 21 Zeilen erhalten. Auf der Rückseite finden sich Reste von 10 Zeilen, sowie ein einzeiliger, mit einem horizontalen Doppelstrich abgesetzter Kolophon. Der Text ist durch horizontale Striche strukturiert. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines komplexen Rituals vor verschiedenen Bildnissen, wohl im Aššur-Tempel, dem „Haus der [Götte]r“ (Vs. 10’). 12

Beschreibung eines Rituals vor Göttern verschiedener Tempel

VAT 10690 H. 113 × B. 55 × D. 31 mm Kopie: S. 152–153 Photo: S. 191–192

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer neuassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich umfangreiche Reste von 30 Zeilen erhalten, auf Seite B Reste von 15 Zeilen. Der Text der Tafel ist mit horizontalen Strichen in mehrere Stationen gegliedert. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines komplexen Rituals noch unklaren Charakters vor zahlreichen Gottheiten verschiedener Tempel. 13

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

VAT 11084 H. 43 × B. 57 × D. 25 mm M7 Kopie: Ältere Kopie: Photo: Bearbeitung:

Fundnummer: Ass 21101 Fundort: fA6V, auf dem Pflaster des Hofes eines großen Hauses

S. 154 H. Freydank, MARV 5, Nr. 82 CDLI Nr. P312955 –

Braunes Bruchstück einer mittelassyrischen Tontafel mit Resten des linken Randes. Es ist nur eine Seite mit erheblichen Resten von 10 Zeilenanfängen erhalten. Die in dem Text beschriebenen rituellen Handlungen werden durch einen horizontalen Strich in mindestens zwei Stationen gegliedert. Die Tafel behandelt zunächst ein Ritual des Königs vor Ištar, wobei zusätzlich auch ein Priester teilnimmt. In einer weiteren, stark zerstörten Station tritt ebenfalls der König auf.

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Opferliste und Beschreibung eines Rituals im Bēt ēqi und weiteren Tempeln

VAT 11201 H. 36 × B. 54 × D. 19 mm Kopie: S. 154

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück vom oberen Rand einer frühneuassyrischen Tontafel, nach dem Schwung des Randes zu urteilen nicht weit von der rechten oberen Ecke. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 5 Zeilen, auf der Rückseite Reste von 6 Zeilen erhalten. Der obere Rand ist unbeschrieben. Auf der Rückseite sind die letzten 5 Zeilen mit einem horizontalen Strich vom Rest des Textes abgetrennt, es scheint sich bei den Resten des Textes aber um weitere Opferhandlungen und nicht um ein Kolophon zu handeln. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals, welches im Bēt ēqi stattfand, also einer Ištar-Gestalt gewidmet war. Weitere, knapper beschriebene Handlungen galten anderen assyrischen Göttern, darunter Aššur. 15

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

VAT 20569 H. 26 × B. 58 × D. 26 mm Kopie: S. 155

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück vom unteren Rand einer mittelassyrischen Tontafel. Der Beginn der Vorderseite ist erhalten, der größere Textblock zieht sich aber dicht gedrängt vom unteren Rest der Rückseite über den unteren Rand. Auf der Rückseite haben sich 5 Zeilen, sowie eine nachträglich eingefügte, auf dem Kopf geschriebene Zeile erhalten. Auf dem unteren Rand haben sich 6 Zeilen und auf der Vorderseite 4 Zeilen in Resten erhalten. Die Zeilen 4 und 5 auf dem unteren Rand sind durch einen dünnen Strich getrennt, der aber nicht über die ganze Länge der Tafel erhalten ist. Der Text behandelt ein komplexes Ritual, welches sich in seinem erhaltenen Teil auf der Rückseite der Göttin Iltu widmet. In dem danach durch einem Strich abgetrennten Teil (u. Rd. 5–6) wird wohl ein Bauritual skizziert. Auf der Vorderseite waren in großer Schrift verschiedene Nahrungsmittel aufgelistet. 16

Beschreibung eines Rituals vor verschiedenen Göttern Assurs

VAT 20588 H. 133 × B. 82 × D. 41 mm Kopie: S. 156–157

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich Reste von 20 Zeilen erhalten, auf Seite B Reste von 27 Zeilen. Der Text ist vielfach durch horizontale Striche strukturiert, und zwar gerade auf Seite A durchaus kleinteilig, in mehreren einzelnen Zeilen, die auch ein gemeinsames Formular aufweisen. Der Text auf Seite A hat in Formular und Anordnung streckenweise den Charakter einer Tabelle.

Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines komplexen Rituals noch unklaren Charakters vor verschiedenen Göttern Assurs.

Baurituale (Texte Nr. 17–18) 17

Beschreibung eines Baurituals

VAT 11483 H. 66 × B. 40 × D. 21 mm Kopie: S. 158

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 17 Zeilen erhalten. Der Text ist durch einfache, horizontale Striche strukturiert. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Baurituals. 18

Beschreibung eines Baurituals

VAT 12913 H. 30 × B. 32 × D. 8 mm Kopie: S. 158

Fundnummer: – Fundort: –

Dunkelbraunes Bruchstück einer mindestens zweikolumnigen, neuassyrischen Tontafel mit Resten des Umbruchs zum unteren, stark abgeriebenen Rand. Es ist nur eine Seite mit den Resten von zwei Kolumnen erhalten, die durch Striche und einen Freiraum getrennt sind. In der linken Kolumne ist der Rest eines Zeilenendes erhalten, in der rechten Kolumne sind Reste von 7 Zeilenanfängen erhalten. Das Tafelfragment bietet die Reste eines Gebetes an Gula und wohl an weitere, männliche Gottheiten, darunter Marduk. Der Text beschäftigt sich weiterhin mit einem Kalksteinblock (pūlu), sicherlich als Grundstein im Rahmen eines Bauvorhabens.

Rituale verschiedenen Charakters (Texte Nr. 19–34)

19 VAT 9612 H. 108 × B. 64 × D. 22 mm

Ritualbeschreibung Fundnummer: Ass 7209 Fundort: eC5III, an der Stadtmauer

Kopie: S. 159 Photo: P. Werner, Anu–Adad-Tempel, 93, Tf. 41, Nr. 833 Graues Bruchstück aus der Mitte einer im Altertum gebrannten, frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 21 Zeilen erhalten. Das Fragment enthält die Reste der Beschreibung eines komplexen Rituals vor verschiedenen Göttern Assurs.

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

9

Katalog: Nr. 14–28

20

Ritualbeschreibung

VAT 10983 H. 36 × B. 43 × D. 8 mm Kopie: S. 160

Fundnummer: – Fundort: –

24

Ritualbeschreibung

VAT 11579 H. 46 × B. 34 × D. 20 mm Kopie: S. 163

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer neuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 10 Zeilen erhalten.

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 11 Zeilen erhalten.

Das Tafelfragment bietet die Reste einer Beschreibung der Verteilung von Opfertieren in einem Ritual noch unklaren Charakters.

Der Text nennt gemästete Tiere, das Tempeltor einer Gottheit und verschiedene Aktionen, zu denen gehört, daß sich jemand setzt und daß etwas auf ein „Haupt“ (qaqqadu) hin ausgeführt wird. An beteiligten Personen wird ein Wagenlenker, wörtlich „Zügelhalter“ (mukīl appāti) genannt, welcher möglicherweise einen Wagen (wieder) zum Palast führt. Der Text hat damit den Charakter eines Rituals, wenn auch unklar bleibt, um welche Zeremonie es sich genau handelt.

21

Ritualbeschreibung

VAT 11121 H. 58 × B. 73 × D. 28 mm Kopie: S. 160–161

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich Reste von 10 Zeilen erhalten, auf Seite B Reste von 7 Zeilen. Der Text der Tafel ist durchaus kleinteilig mit horizontalen Strichen in mehrere Stationen gegliedert, die, wenn erhalten, jeweils in 2 oder 3 Zeilen behandelt werden.

25

Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines komplexen Rituals noch unklaren Charakters, welches wohl im Anu–Adad-Tempel stattfand.

Das Tafelfragment bietet wohl die Reste der Beschreibung eines Rituals mit der Verteilung verschiedener Stücke des Opferfleisches.

22

26

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

VAT 11226 H. 61 × B. 48 × D. 20 mm Kopie: S. 161

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 8 Zeilen erhalten. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters mit Beteiligung des Königs. 23

Beschreibung eines Reinigungsrituals

VAT 11487 H. 50 × B. 49 × D. 19 mm Kopie: S. 162

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind erhalten, allerdings nur in geringen Resten. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 5 Zeilen, auf der Rückseite Reste von 4 Zeilen erhalten. Die Rückseite ist an dem Freiraum nach dem einfachen, horizontalen Strich zu erkennen, der den Text abschließt. In diesem Bereich könnte auch ein Kolophon gestanden haben. Der Text ist durch einfache, horizontale Striche strukturiert. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Reinigungsrituales, welches ein Bad in reinem Wasser miteinbezieht. Die Zeile Rs. 2’ enthält wohl den Wortlaut einer sumerischen Beschwörung.

Ritualbeschreibung

VAT 11881 H. 50 × B. 34 × D. 6 mm Kopie: S. 163

Fundnummer: – Fundort: –

Graues Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 9 Zeilen erhalten.

Ritualbeschreibung

VAT 11895 H. 35 × B. 30 × D. 17 mm Kopie: S. 164

Fundnummer: – Fundort: –

Weißliches Bruchstück aus der Mitte einer gebrannten, frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 7 Zeilen erhalten. In Zeile 4’ finden sich zwei sogenannte Brennlöcher. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals, in dessen Rahmen unter anderem Kochfleisch vom Rind dargebracht wurde und welches einen Priester des Nergal nennt. 27

Ritualbeschreibung

VAT 11934 H. 25 × B. 32 × D. 6 mm Kopie: S. 164

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 7 Zeilen erhalten. Ein einfacher, horizontaler Strich trennt die letzte erhaltene Zeile als neuen Absatz ab. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters. 28

Ritualbeschreibung

VAT 12193 H. 30 × B. 38 × D. 11 mm Kopie: S. 164

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

Fundnummer: – Fundort: –

10

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 9 Zeilen erhalten.

Das Tafelfragment bietet wohl die Reste der Beschreibung eines Kriegsrituals.

Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters.

33

29

VAT 11969 H. 49 × B. 41 × D. 21 mm Kopie: S. 168

Ritualbeschreibung

VAT 13935 H. 44 × B. 20 × D. 15 mm Kopie: S. 164

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer neuassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind mit einem großen Rest des linken Randes und mit der linken unteren Ecke erhalten. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 12 Zeilenanfängen erhalten, auf der Rückseite Reste von 9 Zeilenanfängen. Der erhaltene Rest des unteren Randes ist unbeschriftet. Die Identifizierung von Vorder- und Rückseite ergibt sich aus dem Inhalt. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines aufwendigen Rituals noch unklaren Charakters. 30

Ritualbeschreibung

VAT 13980 H. 40 × B. 46 × D. 26 mm Kopie: S. 165

Fundnummer: – Fundort: –

Graues Bruchstück von der unteren rechten Ecke einer mittelassyrischen Tontafel mit Resten des unteren und des rechten Randes. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 6 Zeilenenden erhalten, auf dem unteren Rand geringe Reste im Umfang von 3 Zeilen und auf der Rückseite Reste von 10 Zeilenenden. Auf der Rückseite werden zwei Stationen durch einen horizontalen Strich voneinander getrennt. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters. 31

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

VAT 20334 H. 66 × B. 60 × D. 21 mm Kopie: S. 166

Fundnummer: Ass 5129 Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 10 Zeilen erhalten. Der Text ist durch einfache, horizontale Striche strukturiert. Obwohl das Fragment eine Fundnummer besitzt, kann ihm leider kein Fundort zugewiesen werden. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters mit Beteiligung des Königs. 32

Beschreibung eines Kriegsrituals (?)

VAT 10774 H. 70 × B. 134 × D. 24 mm Kopie: S. 167

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite erhalten mit größeren Resten von 13 Zeilen. Die Handlungen, die der Text beschreibt, sind durch einen horizontalen Strich in mindestens zwei Stationen geteilt.

Ritualbeschreibung Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück einer neuassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind mit einem Rest des oberen Randes erhalten. Auf der Vorderseite finden sich Reste von 6 Zeilen, auf der Rückseite hat sich ein kleiner Rest der letzten Zeile erhalten. Nach dieser Zeile schließt ein einfacher, horizontaler Strich den Text ab. Darunter befindet sich ein Freiraum von ungefähr 4 Zeilen bis zum unteren Rand. In diesem Bereich könnte auch ein Kolophon gestanden haben. Die Tafel zeigt auf Vorder- und Rückseite die Reste sogenannter Brennlöcher verschiedener Größe. Bei Ansicht der Rückseite scheint das Fragment, so klein es ist, den Einzug des unteren Tafelrandes zur Mitte hin erkennen zu lassen. Das Tafelfragment bietet die stark zerstörten Reste der Beschreibung eines Rituals. Da es sich um ein Randstück mit Resten der Vorder- und Rückseite handelt, wird es hier publiziert, in der Hoffnung, Anschlußstücke zu finden. 34

Ritualbeschreibung

VAT 14066 H. 37 × B. 35 × D. 19 mm Kopie: S. 168

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück einer neuassyrischen Tontafel. Vorderund Rückseite sind mit einem Rest des oberen Randes erhalten. Auf der Vorderseite finden sich Reste von 7 Zeilen, auf der Rückseite haben sich Reste von 5 Zeilen erhalten. Der Text ist sehr kleinteilig mit einfachen, horizontalen Strichen strukturiert, die meist zwei Zeilen zusammenfassen, im Falle von Rs. 3’ aber auch eine einzelne Zeile abtrennen. Das Tafelfragment bietet die stark zerstörten Reste der Beschreibung eines Rituals. Da es sich um ein Randstück mit Resten der Vorder- und Rückseite handelt, wird es hier publiziert, in der Hoffnung, Anschlußstücke zu finden.

Opferlisten und Rituale (Texte Nr. 35–39) 35

Opferliste und Ritualbeschreibung

VAT 10775 H. 66 × B. 60 × D. 25 mm Kopie: S. 169

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück vom rechten Rand einer frühneuassyrischen Tontafel. Der Tafelrand ist in Resten erhalten. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich 11 Zeilen in Resten erhalten, auf Seite B 8 Zeilen. Der Text ist durch mehrere horizontale Striche strukturiert. Auf Seite A zeigt ein Doppelstrich an, daß hier zwei verschiedene Inhalte vereinigt worden sind.

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

11

Katalog: Nr. 28–41

Die Tafel verzeichnet auf Seite A zum Teil große Mengen von Lebensmitteln, aber auch Gegenstände wie eine Throndecke (Z. 10’). Seite B behandelt mehrere durch Striche getrennte Aktionen, welche wohl im Anu–Adad-Tempel, im Aššur-Tempel und an den Stadttoren der Nordseite Assurs stattfanden. 36

Opferliste und Beschreibung eines Rituals vor den Göttern und Toren (Assurs)

VAT 10912 H. 47 × B. 60 × D. 21 mm Kopie: S. 170

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 13 Zeilen erhalten. Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals, welches sich mit Zugängen beschäftigt, also mit den Stadttoren, Türlaibungen und Treppen sowie mit ihren Wächtergottheiten. 37 VAT 10835 H. 96 × B. 113 × D. 27 mm Kopie: S. 171–172

Ritualbeschreibung Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf beiden Seiten haben sich jeweils 14 Zeilen in Resten erhalten. Der Text war durch dünne, horizontale Striche strukturiert, die heute zudem stark abgerieben sind. Der Text verzeichnet vor allem Brot- und Tieropfer, die verschiedenen Gottheiten darzubringen sind. Daneben erscheinen unter anderem auch Gewänder, Süßgebäck und Feigen. Auffällig ist die Opferung von Rindern (Seite A, Z. 11’; Seite B, Z. 7’), darunter zwei gemästeten, was vermuten läßt, daß wir es hier mit einem bedeutenden Ereignis zu tun haben. In den ersten drei Zeilen von Seite B, welche vom Folgenden durch einen Strich getrennt sind, steht offensichtlich ein dicendum, in dem der Sprecher – vom Inhalt her wohl der König – von seinen (Lebens- und Regierungs-)Jahren spricht, sowie anscheinend von einer Bestattung (qabūru, Seite B, Z. 3’). 38 VAT 11005 H. 60 × B. 43 × D. 18 mm Kopie: S. 173

Opferliste Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 14 Zeilen erhalten. Das Tafelfragment bietet die Reste einer Opferliste. 39 VAT 11281 H. 72 × B. 42 × D. 30 mm Kopie: S. 173

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 13 Zeilen erhalten. Das Tafelfragment bietet die Reste einer Opferliste.

Tākultu-ähnliche Opferlisten (Texte Nr. 40–41) 40

Opfer an verschiedene Götter

VAT 10118 H. 80 × B. 84 × D. 23 mm Kopie: S. 174

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer mindestens zweikolumnigen, frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit den Resten von zwei Kolumnen erhalten, die durch Striche und einen Freiraum getrennt sind. In der linken Kolumne haben sich Reste von 23 Zeilenenden erhalten. In der rechten Kolumne sind Reste von 19 Zeilenanfängen erhalten. Die verschiedenen Stationen der Handlung werden durch horizontale Striche voneinander abgesetzt. Der Text behandelte ein komplexes Ritual mit mehreren Stationen, von denen sich noch der Aššur-Tempel Ešarra (li. Kol. 1’, re. Kol. 5’) und der Tempel des Adad (li. Kol. 7’) erkennnen lassen. Der Text hat große strukturelle und inhaltliche Ähnlichkeit mit VAT 10833 (Text Nr. 41). 41

Opfer an verschiedene Götter

VAT 10833 H. 66 × B. 59 × D. 34 mm Kopie: S. 175

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer mehrkolumnigen, mittelbis frühneuassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf beiden Seiten sind jeweils zwei Kolumnen in Resten erhalten. Auf Seite A haben sich sowohl in der linken, wie in der rechten Kolumne Reste von jeweils 14 Zeilen erhalten. Auf Seite B haben sich in der linken Kolumne 14 Zeilen, in der rechten Kolumne 13 Zeilen in Resten erhalten. Der Text ist durch mehrere horizontale Striche strukturiert. Trotz seines fragmentarischen Erhaltungszustandes läßt der Text erkennen, daß er verschiedene rituelle Handlungen an mehreren kultischen Stationen behandelte, zu denen mindestens der Alte Palast, der Sîn–Šamaš-Tempel, der Anu–Adad-Tempel und wohl auch der Aššur-Tempel gehörten. Diese Handlungen und Stationen sind jeweils durch Striche voneinander abgesetzt. Zu den Handlungen gehörten Fleisch- und Brotopfer, daneben findet das Kohlenbecken (šēḫtu), welches zum Verbrennen von Opfergaben diente, mehrmalige Erwähnung. Die Opferhandlungen werden jeweils, wenn erhalten, durch dicenda beendet.

Opferliste Fundnummer: – Fundort: –

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

12

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Texte zum Tempelkult (Texte Nr. 42–43) 42

Maße des Anu–Adad-Tempels

VAT 9613 H. 75 × B. 93 × D. 26–37 mm

Kopie: Ältere Kopie: Photo: Bearbeitung:

Fundnummer: Ass 19763 Fundort: eA7II, unter obersten spätassyrischen Grundrissen im Schutt

S. 176–177 E. Weidner apud W. Schwenzner, AfO 8, 43 S. 193 –

Bruchstück einer frühneuassyrischen Tontafel mit hellgrauer Oberfläche und rötlichem Kern. Aus der Wölbung der Tafel zu schließen, ist ziemlich genau die Hälfte der ursprünglichen Breite der Tafel mit großen Resten des oberen und des linken Randes erhalten. Die Tafel ist auf Vorder- und Rückseite beschriftet. Auf der Vorderseite haben sich erhebliche Reste von 12 Zeilenanfängen erhalten, auf der Rückseite sind große Reste von 9 Zeilenanfängen erhalten. Der Text ist mit horizontalen Strichen strukturiert. Die Tafel ist auf Vorder- und Rückseite mit Reihen sogenannter Brennlöcher versehen. Der Text der Tafel bot einst die Maße des Anu–Adad-Tempels in Assur, und zwar wahrscheinlich jene des jüngeren Baues von Salmanassar III. 43

Religionstheoretische Texte zum Pantheon Assurs (Texte Nr. 44–46)

Kultordnungen des Ištar-Tempels zu Assur

VAT 10482 H. 81 × B. 61 × D. 28 mm Kopie: S. 178; Photo: S. 194

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel mit Resten des oberen Randes. Auf der Vorderseite haben sich 15 Zeilen in Resten erhalten, auf der Rückseite 11 Zeilen, sowie ein mit einem einfachen Strich abgesetzter zweizeiliger Kolophon. An der Stellung des Kolophons läßt sich erkennen, daß die Tafel einkolumnig war. Auf der Rückseite ist ein großer Teil des unteren Randes mit dem Übergang zur rechten unteren Ecke erhalten, wenn auch stark abgerieben. Auf der Vorderseite entspricht dieser untere Rand dem oberen Rand, welcher allerdings nur in einem deutlich kleineren Rest erhalten ist. Aufgrund der Raumverhältnisse, welche durch die untere rechte Ecke der Rückseite angezeigt werden, läßt sich erschließen, daß zu Beginn der beschädigten Zeilenanfänge der Vorderseite nur jeweils ein oder zwei Zeichen zu ergänzen sind. Weiterhin läßt sich der Textverlust zu Beginn der Vorderseite auf ungefähr 5 Zeilen schätzen. Die Oberfläche der Tafel ist stark abgerieben. Die Schrift ist unruhig und ungleichmäßig. Auf Höhe der Vs. 7’ haben sich im linken Bruchrand möglicherweise die verwitterten Reste eines sogenannten Brennlochs erhalten. Nach dem Kolophon handelt es sich bei diesem Text um die „zweite [Tafel] der Kultordnungen des Ištar-Tempels. Nicht zu End[e]“. Dies bedeutet, daß wir eine Serie mit mindestens drei Tafeln rekonstruieren können, die ehemals die Kultordnungen des Ištar-Tempels, sicherlich desjenigen in Assur, behandelt hat. Ich vermute, daß vor dem erhaltenen Teil des Kolophons ursprünglich noch die Bezeichnung des Festes oder des Rituals vermerkt war, welches in dieser Tafel behandelt wurde.

44

Götterprozession und astrologische Omina

VAT 10622 H. 63 × B. 51 × D. 13 mm Kopie: S. 179

Fundnummer: – Fundort: –

Dunkelbraunes Bruchstück aus der Mitte einer neuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 16 Zeilen erhalten. Der Text ist durch horizontale Striche strukturiert. Der Text beschäftigt sich mit der Reihung und Aufstellung verschiedener Götter „vor-“ und „hintereinander“, welche, sicherlich im Rahmen einer Prozession, Charakter und Status der genannten Götter abbilden soll. Auf diesen Teil folgen durch horizontale Striche abgesetzte astrologische Omina. 45

Synkretistischer Hymnus auf die Kernfamilie Aššurs

VAT 10915 + VAT 11008 Fundnummer: – (+) VAT 11069 Fundort: – VAT 10915 + VAT 11008: H. 70 × B. 80 × D. 30 mm VAT 11069: H. 65 × B. 25 × D. 23 mm Kopie: S. 180–181 Ältere Kopie: O. Schroeder, KAV 66 (VAT 10915) Bearbeitung – Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel, aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt. VAT 10915 und VAT 11008 joinen physisch, VAT 11069 gehört als indirekter Join auf Grund der auffälligen Linierung, wegen des allgemeinen Schriftbildes und wegen des passenden Inhalts sicherlich dazu. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich zum Teil umfangreiche Reste von 18 Zeilen erhalten, auf Seite B geringere Reste von 17 Zeilen. Der Text ist durch einfache horizontale Striche strukturiert. Weiterhin zeigt eine zweifache doppelte Linierung auf Seite A mit einem in den Zwischenraum gesetzten Rumbrum an, daß auf der Tafel Texte aus verschiedenen, inhaltlich aber ähnlichen Zusammenhängen vereinigt worden sind. Der Text ist mithilfe von feinen, senkrechten Hilfslinien tabellarisch arrangiert worden, was sich besonders gut noch auf Seite A, in Resten aber auch auf Seite B beobachten läßt. Auf Seite A findet sich auf VAT 11069 ein sogenanntes Brennloch. Die Tafelfragmente bieten die Reste eines Gebetes, sowie einigermaßen umfangreiche Reste eines synkretistischen Hymnus auf die Kernfamilie des Gottes Aššur. Im Text des Gebetes (Seite A, Z. 7’) wird ein König mit Namen Šamšī–Adad genannt. Aufgrund der Zeichenformen wird es sich wohl um Šamšī–Adad IV. (1053–1050 v. Chr.) handeln. 46

Hymnen auf Mitglieder der Kernfamilie Aššurs

VAT 10646 H. 70 × B. 75 × D. 21 mm Kopie: S. 182

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

Fundnummer: – Fundort: –

13

Katalog: Nr. 42–52

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel. Reste der Vorder- und der Rückseite sind erhalten und lassen sich aufgrund der stärkeren Wölbung der Rückseite voneinander unterscheiden. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 17 Zeilen erhalten, auf der Rückseite Reste von 18 Zeilen. Der Text ist sowohl auf der Vorderseite, wie auf der Rückseite jeweils durch einfache, horizontale Striche in große Abschnitte gegliedert. Das Tafelfragment bietet die Reste mehrerer kurzer hymnenartiger Texte an die Mitglieder der göttlichen Familie Aššurs.

Hymnen und Gebete (Texte Nr. 47–49) 47

Gebet innerhalb einer Ritualbeschreibung (?)

VAT 9950, 1. Fragment H. 24 × B. 35 × D. 13 mm Kopie: S. 183

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit den Resten von 5 Zeilen erhalten. Das Tafelfragment bietet die Reste eines hymnenartigen Textes, wie er als Gebet innerhalb einer Ritualbeschreibung, aber etwa auch als Teil einer Königsinschrift Verwendung gefunden haben könnte. 48

Kopie: Ältere Kopie: Photo: Bearbeitung:

Dunkelbraunes Bruchstück einer neuassyrischen Tonplakette mit großen Resten des oberen, des rechten und des linken Randes. Der von der Beschriftungsrichtung her untere Teil fehlt. Auf der Vorderseite haben sich umfangreiche Reste von 11 Zeilen erhalten. Die Rückseite zeigt Eindrücke einer ehemaligen Schnürung aus zwei parallellaufenden und einem dazu diagonal laufenden Band. Die Bänder umfingen einst wohl eine Umhüllung aus Stoff, von dem sich einzelne Gewebespuren und vier längliche Dellen erhalten haben, die man wohl als Abdrücke von Falten ansehen darf. Weiterhin scheint der Stoff eine Wirkerei mit Tierdarstellungen gezeigt zu haben, von der sich Spuren des Hinterteils eines Löwen erhalten haben. Es handelt sich bei diesem Gegenstand also nicht um eine klassische Tontafel, sondern um eine ehemals grob langrechtige Plakette, die, wohl auch gesiegelt, als Etikett eines Behälters diente, bei dem es sich wohl um eine in einen kostbaren Stoff geschlagene Kiste handelte, da die Rückseite der Tonplakette flach ist; siehe zu in ähnlicher Weise gesiegelten Behältern ganz unterschiedlicher Art S. Herbordt, SAAS 1, 73–70. Das vermutete ehemalige Siegel und der untere Teil der Plakette mit dem ehemals eingebetteten Knoten der Schnürung sind wohl beim Öffnen zerstört worden. Nach dem Wortlaut des Textes handelte es sich bei dem ehemaligen Inhalt dieses Behälters um die Reste einer Göttermahlzeit, die dem König (Vs. 9) zu überbringen waren.

Hymnus oder mythischer Text

VAT 12219 H. 52 × B. 22 × D. 10 mm Kopie: S. 183

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 8 Zeilen erhalten. Das Tafelfragment bietet die Reste eines Hymnus oder mythischen Textes. 49

Königsgebet

VAT 12410 H. 26 × B. 40 × D. 17 mm Kopie: S. 183

Fundnummer: – Fundort: –

51

Das Tafelfragment bietet die Reste eines Königsgebetes, sicherlich an den Gott Aššur.

Bestimmungen für das Mahl der Götter und des Königs (Texte Nr. 50–51) Etikett eines Behälters mit Resten einer Göttermahlzeit

VAT 10129 H. 46 × mB. 59 × D. 9 mm

Fundnummer: – Fundort: –

Verteilung der Reste der Königsmahlzeit

VAT 11498 H. 61 × B. 36 × D. 15 mm Kopie: S. 185

Fundnummer: – Fundort: –

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es hat sich nur eine Seite mit Resten von 2 Kolumnen erhalten. In der linken Kolumne sind Reste von 11 Zeilen erhalten, in der rechten Kolumne Reste von 2 Zeilen. Die verständlichen Teile des Textes beschäftigen sich mit der Verteilung der Reste des Mahles des Königs (naptan šarri).

Dekrete zur Ausstattung von Tempeln (Texte Nr. 52–55)

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer mittelassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 6 Zeilen erhalten.

50

S. 184 E. Ebeling, LKA 68 S. 195 –

52

Dekret: Viktualien an den Aššur-Tempel

VAT 10419 H. 57 × B. 91 × D. 14 mm Zu N 1 Kopie: S. 185

Fundnummer: Ass 1475 Fundort: iB4V, nördlich der Nordwest-Ecke von Tempel A

Weißliches Bruchstück aus der Mitte einer gebrannten, frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit den Resten von 11 Zeilen erhalten. Die einzelnen Posten des Textes werden durch horizontale Striche getrennt. Die Tafel ist mit zahlreichen, sogenannten Brennlöchern versehen.

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

14

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Die Tafel enthält Reste eines sicherlich königlichen Dekretes über die Ausgabe von Nahrungsmitteln bei Festen im Aššur-Tempel. 53

Dekret: Zuweisung von Textilien und Fellen

VAT 10578 H. 57 × B. 73 × D. 25 mm Kopie: S. 186

Fundnummer: – Fundort: –

Braunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A sind Reste von 13 Zeilen, auf Seite B Reste von 9 Zeilen erhalten. Der Text ist durch horizontale Striche strukturiert. Das Tafelfragment bietet die Reste eines sicherlich königlichen Dekretes, wohl über die Zuweisung von Textilien und Fellen an Gottheiten, ganz ähnlich wie VAT 11332 (Text Nr. 54). 54

Dekret: Zuweisung von Textilien oder Fellen

VAT 11332 H. 36 × B. 35 × D. 18 mm Kopie: S. 187

Fundnummer: – Fundort: –

55

Dekret: Zuweisung von Schafen oder Vliesen

VAT 21107 H. 19 × B. 40 × D. 19 mm Kopie: S. 187

Fundnummer: – Fundort: –

Weißliches Bruchstück vom linken unteren Rand einer frühneuassyrischen Tontafel. Auf dem Umbruch von der Vorderseite zur Rückseite über den unteren Rand haben sich Reste von insgesamt 7 Zeilen erhalten. Die Oberfläche ist weitgehend sehr gut erhalten. Der Ton der Oberfläche enthält keine sichtbaren mineralischen oder pflanzlichen Beimengungen und ist vor der Beschriftung offensichtlich sorgfältig geglättet worden. Noch im fragmentierten Zustand beträgt die maximale Dicke des Randes an der rechten Bruchkante etwas über 1 cm. Die Keilschriftzeichen erreichen stellenweise eine Höhe von fast 5 mm. Es sind Reste von fünf Zeilen erhalten. Eine Zeilenlinierung ist nicht zu erkennen. Die Positionen des Textes sind durch horizontale Striche strukturiert, unter denen sich zweimal ein Doppelstrich findet. Das Tafelfragment bietet wohl die Reste eines Dekretes, welches festlegte, welche Gaben den assyrischen Göttern abzuliefern waren, darunter dem Gott Aššur selbst (Vs. 2’).

Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel. Es ist nur eine Seite mit Resten von 7 Zeilen erhalten. Ob es sich dabei um die ursprüngliche Vorder- oder Rückseite handelt, läßt sich nicht entscheiden. Der Text ist durch Striche strukturiert. Das Tafelfragment bietet die Reste eines sicherlich königlichen Dekretes, wohl über die Zuweisung von Textilien oder Fellen an Gottheiten, ganz ähnlich wie VAT 10578 (Text Nr. 53).

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

Textbearbeitungen

Königsrituale (Texte Nr. 1–5)

1)

VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978 (Kopie: S. 133–140)

Beschreibung eines Krönungsrituals

Fundnummern: Ass 4489 n (VAT 9978), Ass 4585 f + Ass 6342 (VAT 9583), Ass 4604 n (VAT 9936); Fundort: hD3V, südwestlicher Vorhof des Aššur-Tempels, alter Füllschutt auf dem Pflaster; Archivzugehörigkeit: N 1: 70 Beschreibung: Im Bruch hellbraune, an der Oberfläche weißliche Bruchstücke einer großen, im Altertum bereits gebrannten Tontafel mit jeweils zwei Kolumnen auf Vorder- und Rückseite (Vs.: I–II, Rs.: III–IV); es ist ungefähr die Hälfte des ursprünglichen Textes erhalten, nämlich drei Sechstel der Kolumnen. Von Kolumne I auf der Vorderseite hat sich das untere Drittel erhalten, von Kolumne IV auf der Rückseite dementsprechend das obere. Von Kolumne II auf der Vorderseite und von Kolumne III auf der Rückseite sind jeweils das obere und das untere Drittel erhalten, die Mitte fehlt. Die erhaltenen Teile setzen sich aus zwei großen und physisch joinenden Bruchstücken (VAT 9583 + VAT 9936, H. 107 × mB. 217 × D. 33 mm) zusammen, die, bei Ansicht der Vorderseite, das im Grunde vollständig erhaltene untere Drittel bilden, sowie aus dem physisch nicht joinenden Bruchstück VAT 9978 (H. 103 × B. 97 × D. 33 mm) mit dem oberen rechten Drittel der Tafel. Auf dem rechten Rand springt auf Höhe der Zeile (Vs.) II 13’ – am Ende des vom Priester zu sprechenden Segens – ein rundlicher, schwärzlicher Einschluß ungeklärter Art von ca. 8 mm Durchmesser ins Auge, welcher ursprünglich von einer dünnen, heute weitgehend abgeplatzten Schicht des weißlich gebrannten Tons bedeckt oder eingefaßt gewesen zu sein scheint. Die Tafel besaß einen griff- oder henkelartigen Fortsatz nach der Art der sogenannten Amulettafeln, von dem sich eine schmale Zunge mit dem Rest des oberen Randes erhalten hat. Da dieser Fortsatz nicht in seiner ganzen Breite erhalten ist, ist nicht ersichtlich, ob er ehemals völlig massiv war oder „Dübellöcher“ von einer gewissen Tiefe getragen hatte. Vollständig durchbohrt, wie andere Exemplare dieser Machart, war er dagegen nicht. Die Schriftfelder sind in aufwendiger Manier aufbereitet und markiert worden: Der eigentliche Text verfügt über Hilfslinien, Kolumnentrenner samt Freiraum und über horizontale Striche, welche die verschiedenen rituellen Stationen gegeneinander abgrenzen. Der henkelartige Fortsatz ist von diesem Textteil auf Vorder- und Rückseite durch einen horizontalen Strich optisch getrennt. Auf der Vorderseite hat sich in dem schmalen Freiraum zwischen diesem Trennstrich und dem horizontalen Strich, welcher das Textfeld nach oben abschließt, wenigstens eines von ursprünglich sicherlich einer ganzen Reihe von sogenannten Brennlöchern erhalten. Zur Machart der Tafel und zur optischen Gliederung des Textes siehe ausführlich H. Schaudig, ṭuppa amāru, in: Assur-Forschungen 2, 233–248. Datierung: mittel- bis frühneuassyrisch Ältere Kopie: E. Ebeling, KAR 135 (VAT 9936, die Angabe „10163“ ist falsch), KAR 137 (VAT 9978), KAR 216 (VAT 9583) Bearbeitung: K. F. Müller, Ritual, 4–46; siehe auch B. Menzel, Tempel/2, T 7, Nr. 6; S. Panayotov, Coronation Ritual; S. Parpola, SAA 20, 14–18, Nr. 7; Übersetzung: K. Hecker, Die Krönung des Königs, in: TUAT NF 4, 96–98 Photo: CDLI Nr. P282609; Parallelen: – Transliteration: (Vs.) I

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ (großer Bruch von ca. 40 Zeilen; ein Zeichenrest am Ende von Zeile I 10’ vor II 10) ] [x] x [ ] x(-)t[a(-) ] ⌈i+na⌉ UGU x [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [i]k-ri-be-šu-n[u i+na ga-am-mu-ri ] a-na pa-an Aš-šu[r ] i-ša-ku-nu MAN [ ] x-⌈tum-me⌉ LUGAL i-la-pat [ i]d-dan LÚ.MEŠ na-ši-⌈ú⌉-[tu ĝišGU.ZA ša MAN i+na la-ba-ni]-⌈šu⌉-[nu i-ša-k]u-nu a-na É DIĜIR ú-n[am-mu-šu] ⌈a⌉-n[a É] ⌈DIĜIR⌉ ⌈e⌉-ru-b[u l]úSAĜĜA

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16

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’

ša Aš-šur ina pa-ni-šú-n[u up-pa] ⌈i⌉-maḫ--aṣ a-ki-a i-[q]a-bi Aš-šur LUGAL Aš-šur MAN-[ma (x x) a-di] KÁ dA-zu-e i-⌈qa⌉-bi a-na KÁ d⌈A-zu⌉-e ⌈i⌉+[na k]a-ša-di LUGAL a-na É DIĜIR i[r]-rab ⌈uš⌉-ka-⌈an⌉ ig-ga-ra-[ar] še-ḫa-te a-na IGI Aš-šur ú-š[ar-r]a a-na BÁRA el-li uš-k[a]-an ig-ga-ra-ar 1 kap-⌈pu⌉ ša KÙ.⌈SI22⌉ ⌈Ì⌉.MEŠ ⌈i+na⌉ ⌈ŠÀ⌉-b[i-š]u ta-be-ek iš-tu ⌈É⌉.[GA]L-lì iš-tu ⌈LUGAL⌉ na-⌈ṣu⌉ ur-r[u-d]u-ni 1 MA.NA KÙ.BABBAR 1 MA.NA KÙ.SI22 1 túglu-bùl-ta a-di tam-⌈li⌉-[t]e-ša iš-tu kap-pi ša Ì.MEŠ i+na ĜÌRI DIĜIR i-ša-kan túglu-[bùl]-ta 1 MA.NA KÙ.BABBAR 1 MA.NA KÙ.SI22 ša ina ĜÌRI DIĜIR ša-ak-nu-ni [(0)] ma-al-qe-tu ša lúSAĜĜA (Rasur) LUGAL ĝišBANŠUR a-na IGI Aš-šur i-ra-[kas] ur-ra-da a-na UGU še-ḫa-a-te.MEŠ i-qar-rib a-d[i] LUGAL ĝišBANŠUR ša IGI Aš-šur i-ra-ka-su-ni lúSAĜĜA [ĝ]išBANŠUR.MEŠ ša DIĜIR.MEŠ-ni ša pit-te i-ra-kas LUGAL [UD]U.SISKUR.MEŠ da-ri-a-te 1 GU4 6 UDU.MEŠ a-na Aš-šur 1 UD[U] ⌈1⌉ NA4 dŠe-ru-a 1 UDU 1.TA.ÀM NA4.MEŠ dNusku dK[ip-pa]t-⌈KUR⌉ 2 NA4.MEŠ dBE u dDa-gan 3 NA .MEŠ dDI.K[U .MEŠ š]a BÁRA 4 5 2 NA4.MEŠ d30 dUTU ⌈ša É⌉ Aš-šur 2 N[A4.MEŠ dx.MEŠ š]a BÁRA DIĜ]IR.MEŠ x [ 1 NA4 dIN]ANNA 4 NA4.M[EŠ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (unterer Rand)

(Vs.) II

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

[1+] ⌈1⌉ NA4.MEŠ dÉ-a d[Dam-ki-na ] ] 1 NA4 dMAŠ 1 NA4 [dx ša É.GAL-lì 1 N[A4 dx ] DIĜIR.MEŠ dar6-su-te 1 N[A4 dx ] ] 1 NA4 dNé-eš-DIĜIR.MEŠ-KUR [ 1 NA4 1 UDU 1 TÚG.ḪI.A dN[IN.LÍL 1 NA4 dTa-am-ba-ia] 1 NA4 dUTU-ša-ia 2 NA4.MEŠ ALAN.MEŠ ša É.GA[L-lì] 1 NA4 dEn-pi 1 NA4 dKal-kal 1 NA4 ALAN š[a MAN] 2 NA4.MEŠ dPIRIĜ.MEŠ 2 NA4.MEŠ dUR.MAḪ.MEŠ 2 NA4. mé-le-[e] 2 NA4.MEŠ dLáḫ-mu 1 NA4 dGU4.DUMU.dUTU 1 NA4 dK[A]-⌈EME⌉ 1 NA4 dÉ-a-MAN 1 NA4 dDam-ki-na 3 NA4.MEŠ DIĜIR.MEŠ KUR šu-ba-ri 2 NA4.MEŠ dDI.KU5.MEŠ ša ku-tal DIĜIR NA4.MEŠ an-nu-te a-na NÍĜ.BA.MEŠ id-dan ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– LUGAL ab-ba-ša uš-šar a-ga-a u síl-qa ep-pal a-ga-a ša Aš-šur u ĝišTUKUL.MEŠ ša dNIN.LÍL i+na-ši-a i+na ĜÌRI BÁRA ina UGU ĝišGU.ZA ú-še-šab(!) 1 UDU.SISKUR ana IGI DÙ-áš 2 túgbir-še [ ] x x i+na-ši-ú-ni 1 túgbir-še lú [ ]⌈SAĜĜA⌉ [ina IGI Aš-šur il-l]a-al 1 túgbir-ša [ina IGI dNIN.LÍL il-la-al l]úSAĜĜA túg⌈bir⌉-[š]a [ša ina IGI Aš-šur ] ⌈a⌉-na [ ] [ (großer Bruch von wohl etwas mehr als 20 Zeilen) ] ku-lu-li] [ ] x x ⌈BUR⌉ K[I? túg i+na UGU bir-še ša ina IGI Aš-šur ⌈i⌉-[lu-lu-ni i+na-ši-ma] ú-kal-lal-šu 1 ḪAR KÙ.SI22 l[úSAĜĜA i-la-qe ki-ma a-ga-a] a-na SAĜ.DU MAN ik-ru-ru-ni lú(Rasur)[SAĜĜA a-di ku-lu-li] a-na SAĜ.DU MAN i-ṣa-li-ú-ni [i-kar-rab-šu] a-ki-a i-qa-b[i] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ma-a ku-lu-li ša SAĜ.DU-ka ma-a Aš-šur ⌈dNIN⌉.LÍL EN.MEŠ ⌈ša⌉ ku-lu-li-ka 1.ME MU.MEŠ li-⌈ṣu⌉-ru-ka ĜÌRI-ka ina É.KUR ù ŠU.MEŠ-k[a i+n]a GABA Aš-šur DIĜIR-ka lu DÙG.GA i+na ma-ḫar Aš-šur DIĜIR-ka ša-an-g[u-ut-k]a ù ša-an-gu-ta ša DUMU.MEŠ-ka lu ṭa-ba-a[t] ⌈i⌉+na e-šar-te ĝišĜIDRU-ka KUR-ka ra-pi[š q]a-ba-a še-ma-a ma-ga-ra ki-it-ta ù sa-[li]-ma Aš-šur lid-di-na-ku –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

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Textbearbeitungen: Nr. 1

14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’

⌈ik-ri⌉-be-šu-nu ina ga-am-mu-⌈ri⌉ GAL.MEŠ lúšá-SAĜ-MAN.MEŠ [ul-ta-n]a-ak-na-nu ĜÌRI.MEŠ ša MAN ú-na-šu-qu LUGAL [iš-t]u kiKISAL dNun-nam-nir uṣ-ṣa-a a-na É.GAL-lì i[š-še]-er 1 MA.NA-TA.ÀM ṣar-pa LÚ.MEŠ ša MAN iš-ši-ú-ni ⌈i⌉-[la-q]e-ú túg-bùl-ta a-di til-li-ša lúDUB.SAR ERI i-la-qe ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– LUGAL x-[x š]a re-eš ḫa-me-lu-ḫi ina ga-am-mu-ri LÚ.MEŠ ša [LUGAL a-n]a É DIĜIR iš-ši-ú-ni iš-tu ABUL LUGAL i+n[a la-b]a-ni i-na-ši-ú a-na tam-le-e ir-ru-bu i+n[a ABUL LUG]AL ina pi-i É dLa-bu-ni túgmar-du-tu ma-[ak-ka-at ĝi]šGU.ZA ša MAN-ut-te ṣa-al-ʾa-at [ ] ⌈i⌉+na pi-it ĝišGU.ZA ša MAN-ut-te [ M]AN a-di UGU ina ĝišGU.ZA ina la-ba-ni na-aṣ-ṣu [ (leer) ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (unterer Rand)

(Rs.) III

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[i+na ĝišGU.]ZA ša MAN-ut-te ú-še-šu-bu-šu [lúNAR.MEŠ] ⌈i⌉-za-am-mu-ru GAL.MEŠ lúšá-SAĜ-MAN.MEŠ-nu [ina IGI] ⌈MAN⌉ ul-ta-na-ak-na-nu ĜÌRI.MEŠ ša MAN ú-na-šú-qu [a-di i-ṣ]a-lu-lu-ni-ma ina UGU ĝišGU.ZA ka-mu-ús šul-ma-na-te [a-na L]UGAL uq-ṭa-na-ru-bu šul-ma-na pa-ni-a ša a-na MAN [ú⌉-qar-ri-bu-ni a-na É Aš-šur ub-bu-lu ana IGI Aš-šur i-ša-ku-nu [m]a-al-qe-tu ša lúSAĜĜA GAL-e iš-tu na-mu-ra-a-te a-na LUGAL ú-qar-ri-bu-ni lúSUKKAL GAL-ú SUKKAL 2-ú ĝišĜIDRU.MEŠ a-na pa-an MAN i-kar-ru-ru GAL-liq-ta-a-ni ki-si-šu GAL-za-ma-ri sa-am-me-šu ù at-ta-ma-nu [š]a pa-ḫe-te ša ú-kal-lu-ni ma-za-al-ta-šú-nu uš-šu-ru [i]-pa-te-ú iz-za-zu MAN i-qa-bi-a-šu-nu ma-a ia-ma-tu [pa-ḫ]a-su lu-ka-il uš-ka-nu ig-ga-ra-ru [i-qar]-ri-bu ia-ma-tu ina ma-za-al-te-šú iz-za-az ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [1 NA4 d]Al-la-tu4 1 NA4 {d}d+EN-MAN 1 NA4 dDa-ag-la-nu [1 NA4] dSi-ú-sa PAP 1.ME 10 NA4.MEŠ DIĜIR.MEŠ-nu ša É Aš-šur ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [1 NA4 AL]AN ša ABUL Aš-šur 1 NA4 dIš-ḫa-ra 1 d⌈Ga⌉-aš-ra-nu [1 d10-t]u 1 d+EN-LIB[IR!.R]A 1 dLa-ba-an 1 dGu-ba-ba [1] ⌈d⌉I-šum 1 dMa-l[i-k]u 1 An-nun-na-i-tu [1] ⌈d⌉Ú-la-a 1 d.mul[I-s]i-nu-tu 1 dNIN..GAL-lì [1] ⌈d⌉At-tu-ia-at 1 [dSa-b]i-ʾi-lu-LU-tu [3] d+EN-MAN dMa-nu-gal ⌈d⌉[Gu-z]a-lu-ú 1 dA-nu [3] DIĜIR.MEŠ-ni GAL.MEŠ 1 dŠa-li[m-tu] 1 dŠu-ni-bu-ru [1 dNa-ru-di 1] dKu-be ša É dA-ni 1 ⌈d⌉[In-gu]-⌈ri⌉-[s]a [1 dIŠKUR 1] ⌈d⌉Ša-la 1 dTa-ra-mu-i[a 1 dx] [1 dx 1] ⌈d⌉Gìra 2 dE-r[i-šu dḪur-me-šu] [ ALA]N.⌈MEŠ ša⌉ [ ] [ (großer Bruch von wohl etwas mehr als 20 Zeilen) ] [1] ⌈dRu⌉-[ba-tu ] ] 1 ALAN ša É.GAL 1 ⌈d⌉[x 1 dKi-ši-tu 1 dSa-mu ⌈1⌉ x [ ] d d d 1 NIN-EDEN 2 UR.MAḪ.MEŠ ša ⌈É .GAL⌉ ⌈1⌉ [ x-x] 1 dLAMMA AN.TA 1 dLAMMA KI.TA 1 d30 ša AN-⌈e⌉ 1 dIŠKUR ša AN-e 1 dUTU ša AN-e 1 dIš8-tár ša AN-e 1 dIDIGNA 2 dMAŠ.TAB.BA 1 dNa-ru-di 1 NA4 1 TÚG.ḪI.A za-ki-a dIŠKUR 1 NA4 1 TÚG.ḪI.A za-ki-a (Rasur: d) dSILIM-ma-nu 1 dIš8-tár-ra-da 1 dNIN-Ak-ka-de 1 dṢal-mu 1 dNIN-ṣar-be 2 UDU.MEŠ 2 ĝišGAG.TAG.GA dMAŠ.TAB.BA DIĜIR.MEŠ-nu an-nu-te ša É.GAL-lì –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

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17

18

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

12’ 13’ 14’ 15’

(Rs.) IV

1 2 3 4 5 6 7

ša i+na DUB-pi qa-bi-ú-ni-ma a-na É.ḪI.A DIĜIR.MEŠ-ni ša ERI KAR-TUKUL-MAŠ e-rab DIĜIR.MEŠ ša ERI KAR-TUKUL-MAŠ i+na ERI ŠÀ-ERI us-bu ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [1 N]A4 dIš8-tár ša ERI KAR-TUKUL-MAŠ 1 UDU 1 NA4 dEN-LUGAL ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (–––––––––––––– unterer Randstrich, dann der Freiraum des „Henkels“ ––––––––––––––) 1 GU4 6 UDU.MEŠ 1 NA4 dAMAR.UTU 1 ⌈UDU⌉ ⌈1⌉ NA4 dZar-p[a-ni-tu4] 1 UDU 1 NA4 d⌈Taš-me⌉-tu4 1 UDU 1 NA4 dAḫ-b[u-tu4] 1 UDU 1 ⌈NA4⌉ ⌈d⌉[x-x-x] ⌈1 UDU⌉ 1 NA4 dÉ-a ⌈1⌉ [UDU 1 NA4 dx 1 UDU 1 NA4] ⌈dU.GUR⌉ šá ku-te9-e [ 1 UDU 1 NA4] ⌈d⌉A-nu-ni-tú ša URIki [ ] x-su ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]xx[ ] [ (große Lücke: Rest verloren) ]

Übersetzung: (Vs.) I

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’

[ (großer Bruch von ca. 40 Zeilen; ein Zeichenrest am Ende von Zeile I 10’ vor II 10) ] [ ]…[ ] [ ] …[ ] „über [ !“] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [Nachdem sie] ihr[e S]egenswünsche [beendet haben, ] vor Aššu[r? ] stellen sie hin. Der König [ ]… Der König ergreift [ gi]bt er. Die Träge[r se]tzen [den (Trage-)Thron des Königs auf] ihr[en Nacken] (und) b[rechen (mit ihm)] zum Haus des Gottes (Aššur) [auf]. (Während) sie i[n das Haus] des Gottes eintrete[n], schlägt (9’) der Priester (10’) des Aššur vor ihne[n die Trommel,] (und dabei) r[u]ft er folgendermaßen: „Aššur ist König, (nur) Aššur ist [wahrlich] König!“ [Bis zum] Tore–der–Anzû-Adler ruft er (so). Wenn er am Tore–der–Anzû-Adler [an]gekommen ist, ge[h]t der König in das Haus des Gottes (Aššur) hinein. Er wirft sich nieder (und) prosternier[t] sich, (dann erhebt er sich und) entz[ün]det die Kohlenbecken vor Aššur. Er steigt auf das Postament hinauf, w[i]rft sich nieder (und) prosterniert sich. 1 Schale aus Gold – Öl ist hin[ein]gegossen – (16’) hat man (15’) vom Pa[la]ste zusammen mit dem König herabgebracht; 1 Mine Silber, 1 Mine Gold (und) 1 Gewand mit Besatz (18’) legt er (17’) zusammen mit der Ölschale zu Füßen des Gottes (Aššur) nieder. Das Ge[wa]nd, die 1 Mine Silber (und) die 1 Mine Gold, welche zu Füßen des Gottes niedergelegt worden sind, sind die Einnahmen des Priesters. Der König rich[tet] den Tisch vor Aššur her, (dann) steigt er herab (und) (21’) tritt (20’) an die Kohlenbecken heran. Währ[end] der König den Tisch vor Aššur herrichtet, (23’) richtet (22’) der Priester die Tische der Götter her, die (Aššur als Entourage) zur Seite (stehen). Der König die regelmäßigen Opfer . 1 Rind, 6 Schafe für Aššur, 1 Scha[f] 1 Stein (für) Šērūʾa, 1 Schaf (und) jeweils 1 Stein für Nusku und K[ippa]t–māti, 2 Steine (für) Enlil und Dagān, 3 Steine (für die) Richt[er]götter [a]m Postament, 2 Steine (für) Sîn (und) Šamaš vom Hause des Aššur, 2 Stei[ne (für die) …-Götter a]m Postament, 4 Stein[e (für) … Gö]tter … [, 1 Stein (für) Iš]tar. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (unterer Rand)

(Vs.) II

1 2 3 4 5 6 7 8 9

[1+] ⌈1⌉ Steine (für) Ea (und) [Damkina, ] 1 Stein (für) Ninurta, 1 Stein (für) [GN, ] des Palastes, 1 St[ein (für) GN ] (für) die „verdrängten Götter“, 1 St[ein (für) GN, ] 1 Stein (für) Nīš–ilānī–māti, [ ] ? 1 Stein, 1 Schaf, 1 Gewand (für) Mu[llissu, 1 Stein (für) Tambāya,] 1 Stein (für) Šamšāya, 2 Steine (für) die (beiden) Bildnisse des Palast[es,] 1 Stein (für) Enpi, 1 Stein (für) Kalkal, 1 Stein (für das) Bildnis d[es Königs,] 2 Steine (für) die Leuen, 2 Steine (für) die (Tor-)Löwen, 2 Steine (für) die Treppe(nwangen),

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Textbearbeitungen: Nr. 1

10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’

2 Steine (für) die Laḫmu-(Gestalten), 1 Stein (für) Kusarikku, 1 Stein (für) Pû–lišānu, 1 Stein (für) Ea–šarru, 1 Stein (für) Damkina, 3 Steine (für) die Götter des Landes Šubar(t)u, 2 Steine (für) die Richtergottheiten, welche hinter dem Gotte (Aššur stehen). Diese Steine gibt (der König) als Präsente. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Der König legt den Mantel ab. Die Krone (legt er ebenfalls ab) und bietet (sie zusammen mit) Kochfleisch dar. Die Krone des Aššur und die Waffen der Mullissu hebt er empor (und) läßt sie (dann) zu Füßen des Postamentes auf einem (Thron-)Sitz Platz nehmen. (Dann) bringt er ein Opfer davor dar. 2 Filzdecken [ ] … bringt man herbei. Eine Filzdecke [hä]ngt der Pr[iester vor Aššur auf], die (andere) Filzdecke [hängt er vor Mullissu auf.] Der Priester (20) […t] (19) die Filzdec[k]e, [die vor Aššur (aufgehängt ist) ] [ ] [ (großer Bruch von wohl etwas mehr als 20 Zeilen) ] [ ]…[ Die Kronbinden] auf der Filzdecke, die e[r] vor Aššur [aufgehängt hat, hebt (der Priester) auf und] bindet (sie) ihm (scil. dem König) um. Einen Ring aus Gold (4’) [erhält] (3’) der P[riester, nachdem er die Krone] auf das Haupt des Königs gesetzt hat. [Während] der P[riester die Kronbinden] dem Haupt des Königs anlegt, [segnet er ihn.] (Der Priester) spri[cht] folgendermaßen: –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– „Die Kronbinden Deines Hauptes – , ja, Aššur (und) Mullissu, die Herren Deiner Kronbinden mögen Dich bewahren auf hundert Jahre! Dein Fuß im Ekur und Dein[e] Hände [a]n der Brust Aššurs, Deines Gottes, seien wohlgefällig! Vor Aššur, Deinem Gotte, sei [D]ein Priester[um] und das Priestertum Deiner Söhne wohlgefällig! Mit (12’) Deinem (11’) geraden Szepter erweit[ere] Dein Land! [Be]fehlen, Erhören und gnädiges Gewähren, Wahrheit und Fri[e]den möge Aššur Dir schenken!“ –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Nachdem sie (scil. die Großen) ihre (eigenen) Segenswünsche beendet haben, (15’) [ver]neigen sich (14’) die Großen und die königlichen Beamten tief (und) küssen die Füße des Königs. Der König geht [au]s dem Vorhof–des–Nunamnir hinaus (und) (17’) geht ge[radewegs] (16’) zum Palast. Die Leute, die den König getragen haben, (18’) er[halt]en (17’) jeweils 1 Mine Silber. Der Schreiber der Stadt erhält ein Gewand mit seinem Besatz. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Wenn der König das …[… d]es Rēš ḫameluḫḫi beendet hat, (21’) tragen (19’) die(selben) Leute, die [den König (bereits) zu]m Haus des Gottes (Aššur) getragen haben, (ihn) aus dem Stadttor–des–Königs au[f dem Nack]en heraus (und) treten auf die Terrasse. I[m Stadttor–des–Kön]igs, am Eingang des Bēt Labbūni (ist) ein Teppich aus[gebreitet und der] Thron des Königtums ist (darauf) aufgeschlagen. [ ] neben dem Thron des Königtums [ ] den [K]önig (26’) tragen sie (25’) bis hinauf auf dem (Trage-)Thron auf (ihrem) Nacken. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (unterer Rand)

(Rs.) III

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Man läßt ihn [auf dem Thr]on des Königtums Platz nehmen. [Die Sänger] singen. Die Großen (und) die königlichen Beamten verneigen sich tief [vor dem] König (und) küssen die Füße des Königs. [Während] sie [da]liegen, bleibt er auf dem Thron sitzen. Begrüßungsgeschenke bringen sie (einer nach dem andern) [dem K]önig. Das erste Begrüßungsgeschenk, das sie dem König [dar]gebracht haben, bringt man in das Haus des Aššur und legt (es) vor Aššur nieder. (Es ist) die Einnahme des Hohenpriesters. Nachdem sie die Geschenke dem König dargebracht haben, (9) legen (8) der Großwesir und der Zweite Wesir (ihre) Amtsstäbe vor dem König nieder. Der Oberkämmerer (legt) seine Geldbeutel (nieder), der Kapellmeister seine Leiern und jedweder Amts[trä]ger das, was er (als Amtszeichen) trägt. Sie verlassen ihren (durch die Etikette festgelegten) Platz, ziehen sich zurück und (bleiben wartend) stehen. Der König spricht zu ihnen: „Ein jeder behalte sein [Am]t!“ Sie werfen sich nieder (und) prosternieren sich,

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19

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’

(Rs.) IV

1 2 3 4 5 6 7

[tre]ten heran (und) ein jeder nimmt seinen Platz (wieder) ein. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [1 Stein (für)] Allatu, 1 Stein (für) Bēl–šarri, 1 Stein (für) Daglānu, [1 Stein (für)] Siʾusa. Insgesamt 110 Steine (für) die Götter vom Hause des Aššur. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [1 Stein (für) das Bild]nis des Stadttores–des–Aššur, 1 Stein (für) Išḫara, 1 (Stein für) Gašrānu, [1 (Stein für) Ešert]u, 1 (Stein für) Bēl–(l)ab[rī]ya, 1 (Stein für) Laban, 1 (Stein für) Gubaba, [1 (Stein für)] Išum, 1 (Stein für) Māl[ik]u, 1 (Stein für) Anunaʾītu, [1 (Stein für)] Ulāya, 1 (Stein für) [Is]inutu, 1 (Stein für) Bēlat–ekalli, [1 (Stein für)] Attuyāt, 1 (Stein für) [Sab]īʾiluLUtu, [3 (Steine für)] Bēl–šarri, Manugal (und) [Guz]alû, 1 (Stein für) Anu, [3 (Steine für)] die großen Götter (Anu–Enlil–Ea?), 1 (Stein für) Šali[mtu], 1 (Stein für) Šuniburu, [1 (Stein) für Narudu, 1 (Stein für)] Kūbu vom Hause des Anu, 1 (Stein für) [Ingu]ri[sa,] [1 (Stein für) Adad, 1 (Stein für)] Šala, 1 (Stein für) Taramūy[a, 1 (Stein für) GN,] [1 (Stein für) GN, 1 (Stein für)] Gira, 2 (Steine für) Err[išu (und) Ḫurmešu, ] [ n (Steine für) die Bil]der vom [ ] [ (großer Bruch von wohl etwas mehr als 20 Zeilen) ] [1 (Stein für)] Ru[bātu ] 1 (Stein für) das Bild des Palastes, 1 (Stein für) [GN, ] 1 (Stein für) Kišītu, 1 (Stein für) Sāmu, 1 … [ ] 1 (Stein für) Bēlat–ṣēri, 2 (Steine für) die (Torwächter-)Löwen des Palastes, 1 (Stein für) [GN,] 1 (Stein für) die obere Schutzgöttin, 1 (Stein für) die untere Schutzgöttin, 1 (Stein für) Sîn–des–Himmels, 1 Adad–des–Himmels, 1 (Stein für) Šamaš–des–Himmels, 1 (Stein für) Ištar–des–Himmels, 1 (Stein für den) Tigris, 2 (Steine für) die Zwillingsgottheiten, 1 (Stein für) Narudu, 1 Stein und 1 reines (neues) Gewand (für) Adad, 1 Stein und 1 reines (neues) Gewand (für) Salmānu, 1 (Stein? für) Ištar–rada, 1 (Stein? für) Bēlat–Akkade, 1 (Stein? für) Ṣalmu („das Bildnis“), 1 (Stein? für) Bēlat–ṣarbe, 2 Schafe (und) 2 Pfeile (für) die Zwillingsgottheiten. Diese Gottheiten (sind die) des Palastes. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Was auf (dieser) Tafel angewiesen ist, (13’) geht (12’) an die (verschiedenen) Tempel der Götter der Stadt Kār–Tukultī–Ninurta. Die Götter der Stadt Kār–Tukultī–Ninurta sind in Āl–Libbi–āli (d. h. in der Innenstadt von Assur) ansässig. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [1 St]ein (für) Ištar von der Stadt Kār–Tukultī–Ninurta, 1 Schaf, 1 Stein (für) Bēl–šarri. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (–––––––––––––––––––– unterer Randstrich, dann der Freiraum des „Henkels“ ––––––––––––––––––––) 1 Rind, 6 Schafe, 1 Stein (für) Marduk, 1 Schaf, [1] Stein (für) Zarp[ānītu], 1 Schaf, 1 Stein (für) Tašmētu, 1 Schaf, 1 Stein (für) Aḫb[utu], 1 Schaf, 1 Stein (für) [GN], 1 Schaf, 1 Stein (für) Ea, ⌈1⌉ [Schaf, 1 Stein (für) GN, 1 Schaf, 1 Stein (für)] ⌈Nergal⌉ von Kutha, [ 1 Schaf, 1 Stein (für)] Anunītu vom (Lande) Akkad(e), [ ]… ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]…[ ] [ (große Lücke: Rest verloren) ]

Kommentar: Der Anlaß der im „Krönungsritual“ beschriebenen Handlungen ist die Bestätigung der Priesterwürde (šangûttu) des assyrischen Königs (šarru). Die damit verbundene Königswürde (šarruttu) wird nicht ausdrücklich genannt, dennoch trifft das moderne Schlagwort „Krönungsritual“ den Charakter der Haupthandlung am besten. Der Text wurde von K. F. Müller (Ritual, 4–46) und jüngst von S. Parpola (SAA 20, 14–18, Nr. 7) bearbeitet. Diskutiert wurde der Text von K. F. Müller (Ritual, 5–7), weiterhin von R. Frankena (Tākultu, 60–66, 132–133), B. Menzel (Tempel/1, 41–43), G. Kryszat (Aššur ist König), sowie von S. Ermidoro und B. Pongratz-Leisten in der Einleitung zur Edition durch S. Parpola (SAA 20, XX, LXVIII–LXXIII). Die Frage, ob es sich um die erstmalige Inthronisation des Königs oder um eine wiederkehrende Bestätigung – etwa im Rahmen eines jährlichen oder halbjährlichen Akītu-Festes – handelt, läßt sich aus dem Text selbst beantworten. Daß der Text den König von Anfang an als „König“ (šarru) bezeichnet, ist kein gutes Argument, da dieser Gebrauch der inneren Textverständlichkeit geschuldet sein mag. Entscheidend ist aber, daß der König bereits am Ende der ersten Kolumne Opfer vor dem Gotte Aššur in dessen Cella darbringt, also das Priesteramt ausübt, welches ihm

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Textbearbeitungen: Nr. 1

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nach einem unvorbereiteten Textverständnis prima facie aber erst am Ende der zweiten Kolumne verliehen wird. Weiterhin trägt der König bereits die Krone (agû), welche er ja in II 14 als Zeichen seines symbolischen Amtsverzichts vor Aššur ablegt. Dies kann nur bedeuten, daß der König bereits zuvor die Priester- und Königswürde besaß, so daß es sich hier um eine Bestätigung im Amt handelt. Obwohl hier also eigentlich eine Re-Investitur vorliegt, werden wir den griffigen und etablierten Ausdruck „Krönungsritual“ beibehalten. Weiterhin beschreibt der Text denselben Akt auf der rein menschlichen Ebene zwischen dem König und seinen Amtsträgern. Wie zuvor der König vor Aššur, legen nun die Amtsträger nach den Zeilen III 8–14 ihre Amtszeichen vor dem König nieder und werden erst nach diesem symbolischen Rücktritt wieder in iher Ämter eingesetzt. Dieser komplexe Text behandelt eine Vielzahl ritueller Handlungen, welche den König in einem ersten Bogen wohl aus dem (Alten) Palast zu Assur in den Aššur-Tempel und wieder zurück in den (Alten) Palast führen (I 8’–II 16’). Das Kernstück dieser Handlungen bildet die von Opfern und Steingeschenken an die teilnehmenden Götter begleitete Re-Investitur des Königs als Priester in der Cella vor Aššur und Mullissu, welche mit der Huldigung durch die Beamten und die Großen des Reiches abgeschlossen wird (II 14–15’). Nach einer vom Schreiber anscheinend übersprungenen Station, welche Handlungen auf dem noch unklaren Rēš ḫameluḫḫi (II 19’) zum Inhalt hatten, wird der König durch das „Stadttor–des–Königs“ auf die „(große) Terrasse“ getragen, wo am Eingang des Bēt Labbūni ein Teppich ausgebreitet und der „Thron des Königtums“ darauf aufgeschlagen ist (II 20’–23’). Hier findet, parallel zur vorangegangenen Bestätigung der Priesterwürde des Königs, eine Wiedereinsetzung der königlichen Beamten statt (III 1–14). Danach endet die erhaltene Beschreibung der Handlungen. Im Folgenden werden weitere Steine an die Götter Assurs verteilt. Den genannten Gottheiten zufolge, die wir über das neuassyrische „Götteradressbuch von Assur“ (W. Meinhold, Ištar, Nr. 15; S. Parpola, SAA 20, Nr. 49) und andere Texte verschiedenen Tempeln zuordnen können, spielen diese Handlungen unter anderem im Tempel des Bēl–labrīya (III 17–20), im Tempel der Bēlat– ekalli (III 20–22), sowie im Anu–Adad-Tempel (III 22–26), aber auch im (Alten) Palast (III 2’, 4’, 11’). Weiterhin werden die Götter von Kār–Tukultī–Ninurta genannt, welche wenigstens zu Anlaß des Festes in Assur zugegen waren (III 12’–14’). Der Tempel des Bēl–(l)abrīya und jener der Bēlat–ekalli lassen sich in Assur noch nicht genau lokalisieren. In mittelassyrischer Zeit scheint der Tempel des Bēl–labrīya im Bereich zwischen der Nordostecke der Aššur-Ziqqurrat und der Südwestecke des Aššur-Tempels gelegen zu haben; siehe K. Deller, Bêl-eprija, 117. In spät-neuassyrischer Zeit scheint der Tempel aufgelöst und die Götterbilder auf verschiedene andere Tempel verteilt worden zu sein; siehe K. Deller, Bêl-eprija, 121. Der Tempel der Bēlat–ekalli wurde in neuassyrischer Zeit nach dem Namen ihres – im vorliegenden Text noch fehlenden – Gemahls Uraš benannt (W. Meinhold, Ištar, 122–123). Zu Anfang der stark zerstörten Kolumne IV auf der Rückseite werden Opfer und Steingeschenke an Marduk und seine babylonische Entourage aufgelistet, wohl im noch unlokalisierten Tempel des Marduk zu Assur. An auftretenden Personen nennt der Text neben dem König Träger, welche den König auf einem Trage-Thron in den Tempel des Aššur und wieder hinaus tragen (I 8’–12’, II 17’–26’), weiterhin mindestens einen Priester (I 9’–22’, II 18–13’), die Großen des Reiches und die königlichen Beamten (II 14’, III 8–14), den Schreiber der Stadt (II 18’) sowie Sänger (III 2). Weiterhin ist die Beteiligung sicherlich jubelnder „Volksmassen“ impliziert, da der Schauplatz bestimmter Handlungen der öffentliche Raum um die „(große) Terrasse“ vor dem „Stadttor–des–Königs“ ist (II 20’–22’). Den zuweilen erhobenen Vorwurf der Fehlerhaftigkeit (siehe schon K. F. Müller, Ritual, 6–7), mit dem der Text zum Teil als Schultext abqualifiziert wird (fragend B. Menzel, Tempel/1, 41; G. Kryszat, Aššur ist König, 109), halte ich für überzogen. Einige versehentliche Auslassungen, die zum Teil aber auch lautlich oder durch Zeichenähnlichkeit erklärbar sein mögen, finden sich in I 10’, 23’, II 18’ und III 20, eine mögliche Dittographie in III 21. Die Ansicht, daß die Linierung zwischen II 6’ und 7’ Zusammengehöriges trenne, ist unzutreffend. Vielmehr ist das gesamte dicendum der Deutlichkeit halber durch horizontale Striche eingeschlossen und vom Rest abgeteilt. Auch die Ansicht, Marduk bekomme in diesem Text mehr Opfer als Aššur (K. F. Müller, Ritual, 6; ähnlich B. Menzel, Tempel/1, 41; G. Kryszat, Aššur ist König, 109), nämlich einen Stein (IV 1), beruht auf einem Mißverständnis des Charakters der Steine. Diese werden an die teilnehmenden Gottheiten als „Geschenke“ (II 13: a-na NÍĜ.BA.MEŠ = ana qīšāte), als kleine Aufmerksamkeiten zum Dank für die wohlwollende Teilnahme am Geschehen verteilt, nicht aber als „Opfer“ (nīqu); siehe in diesem Sinne auch S. Ermidoro apud S. Parpola, SAA 20, XXI zu den Geschenken (NÍĜ.BA.MEŠ), welche der assyrische König nach Ausweis der ebendort bearbeiteten Texte Nr. 9 und 10 den Mitgliedern des Tempelpersonals machte. Der Gott Aššur selbst erhält im vorliegenden Text keinen Stein, weil er sicherlich als Gastgeber der gesamten Veranstaltung anzusehen ist. Die Fragmente des Krönungsrituals wurden im südwestlichen Vorhof des Aššur-Tempels gefunden, der im Altertum den Namen „Vorhof–des–Nunamnir“ trug; siehe O. Pedersén, ALA/2, 23, N1, Nr. 70: im Planquadrat hD3V, „courtyard, old fill on paving; baked clay tablets.“ K. F. Müller, Ritual, 4 gab dagegen den Fundort nach einer – sehr wahrscheinlich falschen – Mitteilung von Walter Andrae als Planquadrat hD3I an, „in unmittelbarer Nähe der Brennkammer“. Diese Angabe, wiederholt von B. Menzel, Tempel/2, T 7, Nr. 6, muß falsch sein, da dieses Quadrat bereits auf dem Steilabhang außerhalb des Aššur-Tempels liegt. In unmittelbarer Nähe, aber nun anscheinend tatsächlich in dem oben genannten Brennofen, ist das verwandte Bruchstück VAT 10113 gefunden worden; siehe dazu im vorliegenden Band den Text Nr. 3. Die Fragmente des vorliegenden Textes stammen also aus dem Bereich des nordwestlichen Tores am „Vorhof–des–Nunamnir“, dem „Tor–des–Enpi“. Das Tor im Südosten ist als Tor des Gottes Kalkal zu identifizieren; siehe W. Schwenzner, AfO 8, 115–119; G. van Driel, Cult, 17–18 zum

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

„Vorhof“ und ibidem S. 47 zu den Toren; O. Pedersén, ALA/2, 12. Die Tafel war daher wahrscheinlich ursprünglich im Tor selbst oder in einem Raum über dem Tor aufbewahrt worden; vgl. zum Fundort der gesamten Tafelsammlung E. Weidner, AfO 16, 199; das von E. Weidner ebendort herangezogene, leicht fragmentarische Zitat aus den Annalen Tukultī–Ninurtas II. handelt allerdings nicht von Tafeln, sondern von im Tore aufgestellten Bildern und Stelen, siehe A. K. Grayson, RIMA 2, 172, A.0.100.5, Z. 26–27. Zu dieser Rekonstruktion paßt, daß in der neuassyrischen „Liste der Heiligtümer des Ešarra von Assur“ nach den Stationen der Torwächter Enpi und Kalkal ein „Bibliotheks- oder Archivraum“ (bēt gerginakki) als Sitz der Schreibergöttin Ninʾimma genannt wird (A. R. George, BTT, 190, Nr. 21 [BM 134502], Rs. 30’). Diese antike Anlage dürfte einst wohl mindestens einen Teil der Tafeln beherbergt haben, welche in der modernen Literatur als Archiv „N 1“ (O. Pedersén, ALA/2, 12–28) zusammengefaßt werden. Durch die Nennung von Kār–Tukultī–Ninurta auf der Rückseite in Kolumne III 13’ und 15’ läßt sich der Text grob auf die Zeit Tukultī–Ninurtas I. (ca. 1233–1197 v. Chr.) oder seiner Nachfolger datieren. Die Tafel ist in drei großen Fragmenten erhalten, die ungefähr die Hälfte des ursprünglichen Textes bewahren. VAT 9583 und VAT 9936 joinen und bilden zusammen das untere Drittel der Tafel. VAT 9978 läßt sich mit den anderen Fragmenten physisch nicht direkt verbinden, gehörte nach Machart, Duktus und Inhalt aber sicherlich ursprünglich zur selben Tafel. Es bildet die rechte Hälfte des oberen Drittels. Ein wichtiges gestalterisches Element der Tafel, die Reste nämlich eines „Tafelfortsatzes“, lassen sich in der Ebelingschen Kopie der Rückseite von VAT 9978 als KAR 137 ebendort auf Tafel 222 wenigstens erahnen. Wirklich deutlich wird dieses Element allerdings nur am Original oder wenigstens an Photographien. Dieses Gestaltungselement ist vom Müller in seiner Erstbearbeitung immerhin erwähnt worden, denn er bemerkt: „[E]s scheint, als habe die Tafel Amulettform gehabt“ (K. F. Müller, Ritual, 4). Das vorliegende Manuskript des mittelassyrischen Krönungsrituals zeigt eine aufwendige Strukturierung und Anordnung des Textes, die sich auch bei anderen Texten aus Assur findet. Eine ausführliche Gliederung der Tafeloberfläche durch Linien verschiedener Stärke läßt sich ebenfalls sehr gut an der fast vollständig erhaltenen Tafel „A“ der mittelassyrischen Gesetze beobachten (O. Schroeder, KAV 1), allerdings besser an einer Photographie (CDLI Nr. P281779) als an der Kopie, da Schroeder den Text in einzelne Kolumnen segmentiert hat, was das Verständis der Linierungen sehr erschwert. Dieselbe Gestaltung findet sich aber auch bei anderen Tafeln aus Assur, etwa bei Texten der astrologischen Serie Enūma Anu Enlil (VAT 9805 + VAT 9808 und VAT 9885; E. Weidner, AfO 17, 88 (B: h–i), Tf. IV) oder dem „Astrolab B“ (VAT 9416; O. Schroeder, KAV 218; Photo CDLI Nr. P281769). Das Organisationsschema dieser Tafeln habe ich an anderer Stelle ausführlich diskutiert, siehe H. Schaudig, ṭuppa amāru, in: Assur-Forschungen 2, 233–248. Die hier vorgeschlagene Rekonstruktion der ursprünglichen Tafel, welche auch den Übersichten auf den Seiten 133–134 zugrunde liegt, beruht auf Berechnungen, die von dem Rubrum in III 16 ausgehen; siehe Genaueres dazu unten im Zeilenkommentar zu II 20ff. Der Textverlust im Bruch von Kolumne II dürfte sich auf etwas mehr als 20 Zeilen belaufen. Dies bedeutet wiederum, daß zu Beginn der ersten Kolumne ungefähr 40 Zeilen fehlen. Obwohl in der gedruckten Endfassung von K. F. Müllers Bearbeitung das Fragment VAT 10113 (Text Nr. 3) nicht als Teil des Krönungsrituals miteinbezogen wurde, sondern ihm als „Text Ia“ nur zur Seite gestellt wurde, läßt Müllers Rekonstruktion des Krönungsrituals erkennen, daß er ursprünglich vermutet hatte, das Fragment gehöre physisch auf die Rückseite der Tafel, in die Mitte der vierten Kolumne. Diese – von K. F. Müller später offensichtlich wieder verworfene – Rekonstruktion erklärt, weshalb er der Meinung sein konnte, der Bruch in der Mitte der zweiten Kolumne, der die Fragmente VAT 9978 und VAT 9936 trennt, umfasse nur drei Zeilen; siehe K. F. Müller, Ritual, 12. Diese Fehlinterpretation ist jüngst leider auch in der Neubearbeitung von S. Parpola, SAA 20, 15 wiederholt worden. Sie findet sich auch bei S. Panayotov (Coronation Ritual), der aufgrund der Beschriftung der Schachteln im Vorderasiatischen Museum, die die oben beschriebene, überholte Rekonstruktion noch spiegeln, bemerkt hatte, daß „somebody else had arrived at a similar conclusion before 2011“. Dieser Unbekannte wird niemand anders als K. F. Müller gewesen sein. Weiterhin ist zu bemerken, daß das Fragment VAT 10113 (Text Nr. 3) ohnehin von einer Tafelvorderseite stammt und daher schwerlich in die Rückseite des Krönungsrituals einzufügen wäre. Dennoch gibt es natürlich, wie schon Müller hervorgehoben hat, zwischen dem Krönungsritual und dem Fragment VAT 10113 unbestreitbar große äußere Ähnlichkeiten. Diese Ähnlichkeiten sind aber kein Beweis dafür, daß die Texte physisch zusammengehörten, sondern nur ein Beweis dafür, daß es in Assur feste Konventionen gegeben haben muß, wie solche Texte herzustellen seien. Bei aller allgemeinen Ähnlichkeit unterscheiden sich auch die Zeichenformen des Krönungsrituals und jene des Fragmentes VAT 10113 in vielen Feinheiten sehr deutlich. Das Pluraldeterminativ MEŠ, welches als „Allerweltszeichen“ nicht im Verdacht steht, Gegenstand gelehrter Schreiberidiosynkrasien zu sein, wird im Krönungsritual immer mit drei Waagerechten geschrieben, die oft nach rechts oben ausgezogen werden. In VAT 10113 wird das Zeichen dagegen mit vier ebenen Waagerechten geschrieben. Darüberhinaus zeigt der Schreiber die Tendenz, Leerräume mit kalligraphisch ausgezogenen Waagerechten zu füllen. Für das Zeichen li verwendet das Krönungsritual eine Form, die mit der vorderen, schräggelegten ŠE-Gruppe der älteren mittelassyrischen Zeichenform noch sehr nahe steht. Dagegen verwendet VAT 10113 schon die neuassyrische Zeichenform mit parallelen Waagerechten, wenn auch noch nicht die ganz späte, ninevitische Form. Im Krönungsritual wird das Zeichen NA4 wie NI+ÉRIN geschrieben, wobei die Waagerechten im vorderen Teil noch ganz die schräge Führung der älteren Zeichenformen zeigen. In VAT 10113 wird das Zeichen dagegen viel deutlicher als kalligraphische Einheit gestaltet, mit parallel liegenden Waagerechten und in das Ende des vorderen Teiles eingeschriebenen Winkelhaken.

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Textbearbeitungen: Nr. 1

(Vs.)

I 10’

I 11’

II 6

23

In offensichtlicher Anlehnung an den berühmten Backenstreich, den der babylonische König im babylonischen Neujahrsfestritual vom Hohenpriester Marduks erhält, ergänzen S. Parpola und B. Pongratz-Leisten (SAA 20, LXX–LXXI, 14, I 28’) an dieser Stelle als Objekt des „Schlagens“ die „Wange des Königs“ (TE LUGAL = lēt šarri). Dies erscheint mir allerdings im vorliegenden Zusammenhang nicht nur epigraphisch, sondern auch inhaltlich unwahrscheinlich. Die Gleichung TE = lētu „Wange“ ist zweifelsohne gut belegt, aber solche, eher ausgefallene Wortzeichen werden in der hier vorliegenden Textgattung nicht verwendet. Der Gebrauch von Wortzeichen beschränkt sich auf feste, wiederkehrende Begriffe wie das Personal (LUGAL, lúSAĜĜA, etc.), auf die Opfermaterie (UDU, Ì.MEŠ, etc.) und auf Mobiliar und Utensilien (ĝišBANŠUR, NÍĜ.NA, etc.). Der Ausdruck „Wange“ (lētu) – der im gesamten Korpus nicht wieder begegnet – wäre dagegen sicherlich syllabisch als le-et geschrieben worden. Aber selbst die relativ kurze Schreibung *le-et MAN ist für den Bruch zu lang. Weiterhin ist der berühmte Backenstreich und das damit verbundene „negative Sündenbekenntnis“ vor dem Hintergrund der schlechten Erfahrungen zu verstehen, die die Babylonier mit Königen wie Tukultī–Ninurta I., Sanherib oder Nabonid gemacht haben, wie B. Pongratz-Leisten in ihrem Artikel „Das ‚negative Sündenbekenntnis‘ des Königs“ selbst ausgeführt hat. Für ein solches negatives Königsbild bot aber die Geschichte Assyriens keinen Anlaß. Ein „negatives Sündenbekenntnis“ fehlt ja auch an der vorliegenden Stelle ganz offensichtlich. Es ist daher wesentlich wahrscheinlicher, im Bruch ein Musikinstrument zu ergänzen, etwa eine Trommel (uppu), welche geschlagen wird, wie schon von K. F. Müller (Ritual, 9, I 28) vermutet. Unbeschadet dessen ist die vorliegende Stelle aber natürlich dennoch als eine Betonung des eigentlichen Königtumes des Gottes Aššur zu verstehen, die eine mögliche Hybris des menschlichen Königs vorsorglich in die Schranken weisen soll; siehe dazu den Kommentar zur folgenden Zeile (I 11’). Diese Zeile enthält ein dicendum, welches seiner Kürze wegen aber nicht durch Striche abgetrennt ist. Es handelt sich um den Ruf „Aššur ist König, (nur) Aššur ist wahrlich König!“, mit welchem der Priester das eigentliche und ursprüngliche Königtum des Gottes Aššur gegenüber dem menschlichen und nur vom Gotte übertragenen Königtum des assyrischen Herrschers betont; siehe in diesem Sinne auch S. W. Holloway, Aššur is King, XV; S. Ermidoro apud S. Parpola, SAA 20, XVII; B. Pongratz-Leisten apud S. Parpola, SAA 20, LXX–LXXI. Zu diesem Ruf siehe auch G. Kryszat (Aššur ist König), dessen Vorgehen und Ergebnis ich mir allerdings nicht völlig zu eigen machen kann. Der genannte Ruf ist, in chronologischer Reihenfolge, aus den unten aufgeführten Texten bekannt. Der Ruf kann verdoppelt und mit der enklitischen Partikel -ma als Betonung versehen werden: – Altassyrische Legende eines Siegels des Königs Ṣillūlu: A-šùrki / LUGAL / Ṣi-lu-lu / ÉNSI A-šùrki „Aššur ist König – Ṣillūlu ist Stadtfürst des/von Assur!“ (A. K. Grayson, RIMA 1, 13, A.0.27.1, Z. 1–4) In der Schreibung A-šùrki für den Gott – zumindest in der ersten Zeile – wird die eigentümliche Einheit von Gott und Stadt besonders deutlich; siehe dazu W. G. Lambert, „The God Aššur“, in: Iraq 45 (1983), 82–86. – Altassyrische Königsinschrift Īrišums I.: dA-šùr LUGAL / I-ri-šu-um UGULA [A-šù]r „Aššur ist König – Īrišum ist der Statthalter des [Aššu]r!“ (A. K. Grayson, RIMA 1, 21, A.0.33.1, Z. 35–36). – Zeile I 11’ des vorliegenden Krönungsrituals: Aš-šur LUGAL Aš-šur MAN-[ma] „Aššur ist König, (nur) Aššur ist [wahrlich] König!“ Der hier vorliegende orthographische Wechsel der Wortzeichen LUGAL und MAN (= 20) für šarru „König“ in derselben Phrase mag an dieser Stelle bedeutungsvoll sein und im Schriftbild auf die Vorstellung des Götterkönigs Aššur als „Sonnengott“ (Šamaš = d20) seines Landes verweisen. Lautlich wird aber kein Unterschied bestanden haben: *Aššur šarru Aššur šarrumma. – Frühneuassyrischer Krönungshymnus, wohl aus der Zeit Assurnasirpals II.: [A]š-šur MAN Aš-šur-m[a MAN] [„A]ššur ist König, (nur) Aššur ist wahr[lich König!“] (VAT 10913, hier im Folgenden Text Nr. 2, Vs. 10’) – Krönungshymnus Assurbanipals: dAš-šur LUGAL dAš-šur-ma LUGAL „Aššur ist König, (nur) Aššur ist wahrlich König!“ (E. Ebeling, LKA 31; A. Livingstone, SAA 3, 26–27, Nr. 11, Vs. 15) Die zweite Zeilenhälfte ist leider bis auf ganz geringe, unaussagekräftige Zeichenreste verloren. Die Ergänzungen folgen dem, wenn auch jüngeren, neuassyrischen „Ritual vor Gottheiten Assyriens und Babylons“ (III R 66//, Z. 40–41) und dem neuassyrischen „Götteradressbuch von Assur“ (Z. 19–20), welche an den entsprechenden Textstellen die Göttin Mullissu mit den beiden Gottheiten Tambāya und Šamšāya (diese letztgenannte Gottheit hier in der folgenden Zeile erhalten) nennen; siehe die Edition durch W. Meinhold, Ištar, 381, Text Nr. 13, Z. 40–41, sowie S. 430–431, Text Nr. 15, Z. 19–20. Zu den Belegen aus dem Manuskript STT 88 des „Rituals vor Gottheiten Assyriens und Babylons“ (III R 66//) siehe auch S. Parpola, SAA 20, 104, Nr. 38 I 45–47; zum „Götteradressbuch“ ebendort S. 132, Nr. 49 Z. 19–20. Die in diesen jüngeren Texten an den entsprechenden Stellen im Folgenden genannte Gottheit Ulāya findet in der vorliegenden Zeile im Bruch keinen Platz und erscheint überdies hier weiter unten in III 20.

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24

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

II 14

II 14–13’

Interessanterweise erscheint Mullissu, die Hauptgemahlin von Aššur–Enlil ab mittelassyrischer Zeit, erst hier, getrennt von ihrem Gatten, welcher nach I 24’–25’ zusammen mit Šērūʾa, Nusku und Kippat–māti in der Hauptcella des Tempels residierte. Ninlil–Mullissu erscheint dort nicht. Sie hat – wie ihre babylonischen Standesgenossinnen – einen eigenen Trakt im Tempel ihres Gatten bewohnt, nämlich das aus dem neuassyrischen „Götteradressbuch von Assur“ bekannte „Haus der Mullissu“ (W. Meinhold, Ištar, 431, Text Nr. 15, Z. 21; S. Parpola, SAA 20, 132, Nr. 49, Z. 21), welchem in einer weiteren Sektion des „Götteradressbuches“ (A. R. George, BTT, 178–179, Nr. 20, Z. 148–150; S. Parpola, SAA 20, 136) unter anderem auch die sumerischen Namen der Kultstätten der Ninlil– Mullissu in Nippur zugeordnet werden. Siehe zum gesamten Themenkomplex van Driel, Cult, 39–40; M. Krebernik, RlA 9, 458 s. v. Ninlil § 3.4.9; A. R. George, BTT, 169–170; W. Meinhold, Ištar, 194, 197, 199, 204. Im tākultuRitual Aššur–etel–ilānīs ist ein „Hof der Mullissu“ (kisal Mullissi) genannt, an dem wohl der ihr geweihte Trakt lag; siehe Frankena, Tākultu, 25, I 33, Kommentar S. 33; W. Meinhold, Ištar, 415, Z. 34. B. Pongratz-Leisten (apud S. Parpola, SAA 20, XLVIII, Abb. 1) identifiziert diesen Hof mit dem kleinen „Mittelhof“ des Aššur-Tempels in den Planquadraten hE–iA 3IV–V. Der Trakt der Mullissu hätte demnach zwischen dem „Vorhof des Nunamnir“ (Südwesthof) und dem Haupthof vor den Raumreihen des eigentlichen Aššur-Tempels gelegen. Für die in den folgenden Zeilen (Kol. II 14–13’) geschilderte Krönung des assyrischen Königs wäre das Bild der Mullissu also zu Aššur in die Hauptcella gebracht worden. In diesem Abschnitt werden ihre Waffen (II 15) und sie selbst im Segen (II 7’) genannt. In der stark zerstörten Passage (II 17–2’) mit den beiden Filzdecken ist sie sicherlich neben Aššur zu ergänzen (II 19). W. Meinhold (Ištar, 217–218; Familie, 144–147) betrachtet Šērūʾa ursprünglich als Tochter Aššurs, die in neuassyrischer Zeit zur Zweitfrau neben Mullissu umgeformt worden sei. Der früheste Beleg für die Rolle der Šērūʾa als Tochter, bzw. wörtlich als „Geschöpf“ (nabnītu) Aššurs stammt allerdings aus der Regierungszeit Tukultī–Ninurtas I. (W. Meinhold, Ištar, 209 mit Anm. 1253) und somit aus der Zeit, als die Stellung der Göttin im assyrischen Pantheon durch die endgültige Einführung der Mullissu als Gemahlin des „assyrischen Enlils“ bereits zu einem Gegenstand der Diskussion geworden war; siehe zu dieser komplexen Diskussion in jüngerer Zeit die Zusammenfassungen durch W. Meinhold (Ištar, 207–208) und M. Krebernik (RlA 12, 399–400). Ich betrachte Šērūʾa mit B. Menzel (Tempel/1, 63–64) als die ursprüngliche, lokale Gemahlin des Aššur, für die spätestens ab der mittelassyrischen Zeit eine neue Rolle gefunden werden mußte. Dabei dürfte es von Vorteil gewesen sein, daß das „Element“ Mullissu in Gestalt ihres neuen, selbstständigen Traktes babylonischen Stils wie eine neue Schale um den alten Kern herumgelegt werden konnte. An dem ursprünglichen, wohl mindestens ins dritte Jahrtausend hinaufreichenden Arrangement mit den Stadtgöttern Aššur und Šērūʾa in der alten „Knickachs“-Cella wurden keine Änderungen vorgenommen. Dennoch veränderte sich der Status der lokalen Šērūʾa durch die Einführung der Mullissu, welche in den Rahmen der überregionalen, imperialen Interpretation des Reichsgottes Aššur–Enlil gehörte. Diese Veränderungen mögen seit der Zeit Šamšī–Adads I., welcher die Umformung des Stadtgottes von Assur zum „assyrischen Enlil“ für uns greifbar als erster betrieben hatte, im Kern angelegt gewesen sein, sie werden aber erst in der mittelassyrischen Zeit für uns sichtbar. Bei der bisher unklaren Realie ab-ba-ša handelt es sich um einen Mantel, den der König hier ablegt. Im vorliegenden Korpus erscheint dieser Mantel auch in VAT 10118 (Text Nr. 40, re. Kol. 11’: ab-ba-š[e]) und in VAT 10833 (Text Nr. 41, Seite A, re. Kol. 6’: ab-ba-[še]). Da in den Schreibungen im Genitiv als *ab-ba-še die Vokalharmonie der zweiten Silbe ausbleibt, ist das Wort als *abbāšu anzusetzen. Abgesehen von den vorliegenden Belegen läßt sich der Ausdruck bisher noch zweimal nachweisen. Dabei wird klar, daß es sich um ein Kleidungsstück handelte, welches (abnehmbare) „Seitenteile“, also wohl bestickte Schmucksäume oder Ärmel besitzen konnte: – Á.MEŠ šá ab-ba-še = aḫātu ša abbāše „die Ärmel des abbāšu“; (J. N. Postgate in Assur 2 / 4, November 1979, 3, MAH 16086, A Col. I 2, S. 7) – IŠ6.GÀR.MEŠ (iškarātu) ša ab-ba-še „Arbeitspensen bezüglich (der Herstellung von) abbāšu“ (H. Freydank, MARV 3, 5, Z. 40’; S. Jakob, Verwaltung, 418–419 mit Anm. 7) In der vorliegenden Zeile II 14 meint a-ga-a die Königskrone, die der König abnimmt und sie darbietend vor Aššur niederlegt. Dieses Niederlegen ist sicher als temporäre Rückgabe der Regalia aufzufassen. Da wir erst hier in Zeile II 14 davon hören, daß der König den Mantel (abbāšu) und die Krone (agû) ablegt, dürfen wir davon ausgehen, daß er in Zeile I 14’ in vollem Staat auf den parakku hinaufgestiegen ist. Da der Text zwischen I 14’ und II 14 bis auf eine kleine Lücke bei der reinen Steinvergabe in II 1–6 ohne Bruch verläuft, ist die Information in diesem Bereich sicher nicht lückenhaft. Von der Krone des Königs wird die Krone Aššurs in Zeile II 15 als agû ša Aššur differenziert. Meinem Verständnis der Zeilen II 14–13’ liegen die folgenden Überlegungen zugrunde. Zu Beginn der Handlungen hat der König seinen Mantel (abbāšu) und seine Tiara (agû) vor Aššur als Zeichen seines vorläufigen Amtsrücktrittes abgelegt. Diese Handlung entspricht der Szene in den Zeilen III 8–14, in der die königlichen Beamten ihre jeweiligen Amtszeichen vorläufig niederlegen und nach der Bestätigung durch den König wiederaufnehmen. Es handelt sich dort um eine Spiegelung des Verhältnisses zwischen Aššur und dem König in die menschliche Sphäre, in die Beziehung zwischen dem König und seinen Beamten. Es ist davon auszugehen, daß auch der König nach seiner Bestätigung durch Aššur seine Amtszeichen wieder angelegt hat. Dies ist leider in dem großen Bruch in der Mitte der zweiten Kolumne verloren. Als der Text wieder einsetzt, erfahren wir, daß der Priester dem König ein Element auf den Kopf gesetzt hat (karāru) und dem Haupt des Königs nun ein weiteres Element anlegt (ṣalāʾu), indem er es

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Textbearbeitungen: Nr. 1

II 20ff.

II 8’

II 19’

(Rs.)

III 16 III 21

III 23 III 24ff.

III 26

III 12’ff.

25

ihm umbindet (kullulu). Bei diesem zweiten Element wird es sich sicherlich um die „Kronbinde“ handeln, welche im vorliegenden Text als Plural oder vielleicht eher noch als der gleichlautende Dual (kulūlī) konstruiert wird. Der Plural oder Dual erklärt sich bei diesem Element daraus, daß, wenn angelegt, das Augenmerk auf den beiden losen Enden der Binde ruht. Die Kombination von Tiara (agû) und der umgebundenen Kronbinde (kulūlu) ist uns aus zahllosen Darstellungen auf neuassyrischen Reliefs vertraut. Zur Rekonstruktion des Krönungsvorgangs nehme ich daher an, daß dem König zuerst die Tiara aufgesetzt ([agâ] karāru) und dann die Kronbinde darum gelegt wurde ([kulūlī] ṣalāʾu). Der in den Zeilen II 7’–13’ erhaltene Segen gilt ausschließlich der Kronbinde. War sie im vorliegenden Zusammenhang das wichtigere, vielleicht jährlich wechselnde Element? Meine Rekonstruktion des ursprünglichen Tafelformates beruht auf dem Rubrum in III 16, in welchem als Summe der zuvor an die Götter des Aššur-Tempels verteilten Steine die Zahl 110 genannt wird. Das Verteilen der Steine beginnt in I 24’ in der Cella des Aššur-Tempels, mit kleineren, unbedeutenden Lücken am Ende von Kolumne I und zu Beginn von Kolumne II. In diesem Bereich lassen sich 52+n Steine zählen. Das bedeutet, daß im Bruch nach II 20 noch 58-n Steingeschenke an einzelne Gottheiten unterzubringen sind. Da der Schreiber meist drei Götter pro Zeile behandelt, seltener Göttergruppen, ließen sich 54+n Götter in 17+n Zeilen unterbringen. Daher dürfte sich der Textverlust im Bruch von Kolumne II mit etwas Spielraum für den zu erwartenden, beschreibenden Text auf etwas mehr als 20 Zeilen belaufen. Dies bedeutet wiederum, daß zu Beginn der ersten Kolumne ungefähr 40 Zeilen fehlen. Diese Berechnungen hatte ich Herrn Strahil Panayotov mitgeteilt, der sie in seine Rekonstruktion der Tafel (Coronation Ritual) hat einfließen lassen. Nach Kollation ist die Verbalform am Ende der Zeile mit li-⌈ṣu⌉-ru-ka (naṣāru G „bewahren“) um einiges schlichter und gleichzeitig assyrischer als der von K. F. Müller vorgeschlagene, babylonisierende Prekativ *li-i[p-p]i-ru-ka (apāru D „bekrönen“; siehe K. F. Müller, Ritual, 12, II „31“; ihm folgend noch S. Parpola, SAA 20, 16). Wie bereits K. F. Müller selbst bemerkt hatte (ebendort S. 34), wäre im assyrischen Dialekt ohnehin *luppirūka zu erwarten gewesen. Wohl deshalb versuchten die Wbb. diese Stelle als einen noch komplizierteren und epigraphisch ganz ausgeschlossenen Gtn-Stamm von apāru zu lesen: li-t[ep-p]i-ru-ka (CAD A/2 167 s. v. apāru 1c; ebenso AHw 57). Das Zeichen LUGAL am Zeilenanfang ist leicht reduziert geschrieben, ohne die drei oberen Waagerechten. Solche Verkürzungen finden sich auch sonst gelegentlich, siehe etwa das Zeichen LUGAL in I 19’ mit nur zwei oberen Waagerechten oder die in ihren beiden Zeichen ähnlich reduzierte Gruppe LÚ.MEŠ in der vorliegenden Zeile (II 19’). Leider ist der Charakter des Rēš ḫameluḫḫi ebenso unklar wie die Handlung, die nach der vorliegenden Stelle nach Aussage des Textes dort beendet wird. Bei den Zeichenresten zu Beginn des Bruches handelt es sich aber sicher nicht um P[A.DIĜIR] = ĜA[RZA] = parṣu „Kulthandlung“, wie K. F. Müller, Ritual, 14 und, ihm folgend, S. Parpola, SAA 20, 16 in der vorliegenden, von ihnen als Zeile II 42 gezählten Stelle lesen. Es handelt sich aber wohl auch nicht um eine Zeichenfolge wie ⌈i⌉+n[a UG]U = *ina muḫḫi „auf“. Die Zeichenreste sprechen eher für den Anfang von r[a- …], B[ÁRA (…)] oder Ähnlichem. Zur Bedeutung des in dieser Zeile enthaltenen Rubrums für die Rekonstruktion der ursprünglichen Tafel siehe den Zeilenkommentar oben zu II 20ff. Der Name der Gottheit [dSa-b]i-ʾi-lu-LU-tu erscheint in der Schreibung dSa-ab-ʾi-la-te („Sieben–Göttinnen“?) anscheinend auch im neuassyrischen „Ritual vor Gottheiten Assyriens und Babylons“ (III R 66//, Z. a+134); siehe W. Meinhold, Ištar, 130, 385; M. Krebernik in RlA 11, 474; siehe auch S. Parpola, SAA 20, 204 s. v. Sabʾilutu, allerdings teils fehlerhaft. Ich zögere, die vorliegende Schreibung zu [dSa-b]i-ʾi-lu-{lu}-tu zu emendieren, da der Unterschied im Vokalismus, bzw. der mögliche Geschlechterwechsel damit nicht behoben wäre. Meine Ergänzung von drei Steinen als Geschenk am Zeilenanfang geht von der Vermutung aus, daß es sich bei den „großen Göttern“ um eine Wiedergabe der Triade Anu–Enlil–Ea, etwa als Hörnerkronen, gehandelt habe. Die Ergänzungen in den folgenden Zeilen orientieren sich an dem gleichwohl deutlich jüngeren, neuassyrischen „Ritual vor Gottheiten Assyriens und Babylons“ (III R 66//), siehe die Edition durch W. Meinhold, Ištar, 377–412, Text Nr. 13, insbesondere die Zeilen 87–102 mit den Gottheiten des Anu–Adad-Tempels ebendort auf S. 383–384. Eine vollständige Übernahme der dort aufgelisteten Gottheiten ist hier aber nicht möglich. Statt des hier im Tempel des Adad teilweise ergänzten Stierpaares dE-r[i-šu dḪur-me-šu] hatte K. F. Müller (Ritual, 16) den Berg Ebeḫ (dE-b[e-eḫ]) und ein weiteres, unbekanntes Element vermutet, wiederholt von S. Parpola, SAA 20, 17. Da an der vorliegenden Stelle wegen der Vergabe von „2 Steinen“ offensichtlich ein Götterpaar zu ergänzen ist, sind die beiden Stiere aber dem allein auftretenden Berg Ebeḫ vorzuziehen, welcher überdies nach dem „Ritual vor Gottheiten Assyriens und Babylons“ und dem „Götteradressbuch von Assur“ (W. Meinhold, Ištar, 383, Z. 91, S. 433, Z. 57) im Tempel des Anu verehrt wurde, der im vorliegenden Text aber schon in den direkt vorangegangenen Zeilen in III 22b–24 behandelt worden ist. Abgesehen davon erscheinen die Stiere – teils leicht verändert als „Šēriš und Ḫurmiš“ – im selben Zusammenhang auch in den tākultu-Texten und im „Götteradressbuch von Assur“; siehe D. Schwemer, Wettergott, 482; W. Meinhold, Ištar, 434, Z. 61. Die beiden Stiergestalten als Begleiter des Adad in Assur gehen auf den Einfluß des syrischen Wettergottes Teššob zurück, welchem die Stiere Šēriš und Ḫurri zugeordnet waren; siehe D. Schwemer, Wettergott, 477–484. Dieses Rubrum, welches anweist, daß die „auf der Tafel genannten“ Güter an die Tempel von Kār–Tukultī–Ninurta zu liefern sind, bleibt unverständlich, will man nicht annehmen, daß dies den Versuch darstellt, die Tempel Assurs auf lange Sicht durch diejenigen der Neugründung Kār–Tukultī–Ninurta abzulösen, auch wenn die Feierlichkeiten immer noch – oder parallel auch? – in der alten Kultstadt Assur und unter Beteiligung der Götter von Kār–Tukultī–Ninurta

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

(III 13’–14’) stattfanden. Dies würde dafür sprechen, daß die vorliegende Version des Krönungsrituals tatsächlich auf Tukultī–Ninurta I. zurückgeht. Zur Kurzlebigkeit der von Tukultī–Ninurta I. neugegründeten Residenzstadt Kār–Tukultī–Ninurta und zu den möglichen Gründen für ihre Aufgabe siehe, unter anderem und mit verschiedenen Ansätzen, T. Eickhoff, Kār Tukulti Ninurta, 34–35, 49–51; A. Gilibert, Kār-Tukultī-Ninurta, in: FS Hartmut Kühne; A. Schmitt, Verfallen und vergessen, in: Assur-Forschungen 2, 262–271.

2)

VAT 10913 (Kopie: S. 141; Photo: S. 188)

Krönungshymnus

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 57 × B. 59 × D. 20 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 12 Zeilen erhalten, dabei handelt es sich, nach dem Inhalt zu schließen, um die Vorderseite. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: E. Ebeling, LKA 31; A. Livingstone, SAA 3, 26–27, Nr. 11 Transliteration: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]xx[ ki-i (…) ŠE.ĜI]Š.⌈Ì⌉.MEŠ u n[am-maš-šu-ú dŠákkan DÙG.G]A-ú-ni ⌈AŠ⌉-[PAP-A UGU DIĜIR.M]EŠ-ka lu DÙG.GA x [ ] x ŠE-UM+MEŠ ma-ḫi-r[i-iš li-iš-ša-a ina 1 GÍN] KÙ.BABBAR BANEŠ Ì+GIŠ.MEŠ l[i-iš-ša-a ina 1 GÍN KÙ.BABBA]R 30 MA.NA SIKI [li-iš-ša-a ṣe-eḫ-r]u liq-bi GAL-⌈u⌉ [li-iš-me š]a-⌈lim⌉-tú u[g-da-mar A]š-šur MAN Aš-šur-m[a MAN ]-⌈šu⌉-nu ina ⌈ŠU⌉ [ ]xx[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’

[ ]xx[ ] [ Wie (…) Sesam]öl und das G[etier Šakkans ] [ angeneh]m sind, (oh) Aššur–[nāṣir–apli, ] [ ] (so) seist du deinen [Göttern] angenehm! … [ ] [Mögen die Leute von Assur für 1 Sekel Silber] … Getreide [zum] Marktwert [kaufen!] [ Mögen sie für 1 Sekel] Silber 3 sūtu Öl k[aufen! ] [ Mögen sie für 1 Sekel Silbe]r 30 Minen Wolle [kaufen! ] [ Der (sozial) Nieder]e möge sprechen (und) der Höhere [möge hören! ] [ W]ohlergehen wird voll[ständig eintreten ] [ „A]ššur ist König, (nur) Aššur ist wahr[lich König!“ ] [ ] ihre [ ] in [seine] Hand [ ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Kommentar:

2’

3’

Das Tafelfragment bietet die Reste einer frühneuassyrischen Fassung des assyrischen Krönungshymnus, wohl aus der Zeit Assurnasirpals II., welcher auch aus der Zeit Assurbanipals als VAT 13831 (E. Ebeling, LKA 31; A. Livingstone, SAA 3, 26–27, Nr. 11) erhalten ist. Die vorliegenden Passagen entsprechen ungefähr den Zeilen Vs. 5–15 der jüngeren Fassung. Die jüngere Fassung nennt hier Getreide, Silber und Öl, überraschenderweise anscheinend das wilde Getier der Steppe und das berühmte Salz aus Bariku in einem Vergleich: ki-i ŠE-IM ù KÙ.BABBAR Ì.ĜIŠ [MÁŠ.ANŠ]E? dŠákkan / ù MUN ina ERI [B]a!-ri-ki DÙG.GA-u-ni / IAš-šur-DÙ-A MAN KUR Aš-šur ina UG[U] DIĜIR.MEŠ-ni [ša] KUR-šú lu DÙG.GA „Wie Getreide und Silber, Öl, das [Getie]r des Šakkan und Salz aus der Stadt [B]ariku angenehm sind, so sei Assurbanipal, König des Landes Assur, den Göttern seines Landes angenehm!“; siehe A. Livingstone, SAA 3, 26, Nr. 11, Vs. 5–7. In der vorliegenden, älteren Fassung wird der König offensichtlich in der zweiten Person angesprochen. An dieser Stelle erscheint in der Version aus der Zeit Assurbanipals der Königsname. Die Ergänzung des Königsnamens in Zeile 3’ zu Aššur–nāṣir–apli II. (883–859 v. Chr.) orientiert sich an dem auf Grund der Zeichenformen

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Textbearbeitungen: Nr. 1–3

5’ 10’

3)

27

vermuteten Alter des Textes. Die jüngeren Könige mit Namen, welche mit dem Element Aššur beginnen, wie Aššur–dān III. (772–755 v. Chr.) und Aššur–nērārī V. (754–745 v. Chr.) scheiden daher wohl aus. Bei der Zeichenverbindung ŠE-UM+MEŠ sind der senkrechte Keil am Ende von UM und derjenige von MEŠ miteinander verschmolzen. Zur Bedeutung des Rufes „Aššur ist König!“ siehe den Kommentar zu Text Nr. 1, Kol. I 11’.

VAT 10113 (Kopie: S. 141; Photo: S. 189)

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

Fundnummer: Ass 4586 b; Fundort: hD3V, in einem Brennofen in einem kleinen Raum vor der nordwestlichen Front des Aššur-Tempels; Archivzugehörigkeit: N 1: 100 Beschreibung: Hellbraunes, stellenweise weißliches, sehr dünnes und flaches, scherbenartiges Bruchstück aus der Mitte einer im Altertum bereits gebrannten Tontafel; H. 70 × B. 77 × D. 10 mm. Es ist nur die Vorderseite mit den Resten von zwei Kolumnen erhalten. Die Kolumnen sind durch Striche und einen Freiraum voneinander getrennt. In der linken Kolumne haben sich 19 Zeilen in zum Teil erheblichen Resten erhalten. Nach den unten vorgeschlagenen Ergänzungen der Zeilenanfänge 4’–9’ der linken Kolumne scheint bis zum heute verlorenen ehemaligen linken Rand nur wenig zu fehlen. In der rechten Kolumne ist nur ein schmaler Bereich von 13 Zeilenanfängen in sehr geringen Resten erhalten. Der Text ist durch Striche strukturiert. Die Bestimmung der beschrifteten Seite des Fragmentes als der Vorderseite ergibt sich aus den folgenden Beobachtungen: Zum einen ist die erhaltene Seite so gut wie vollständig flach, wie es für Vorderseiten typisch ist. Zum anderen zeigt die Verteilung der Zeichen in li. Kol. 4’ und re. Kol. 2’, daß das Verb i-ra-kas (li. Kol. 4’) zeitlich vor dem Ausdruck N[A4.MEŠ] (re. Kol. 2’) geschrieben worden ist, da N[A4.MEŠ], wiewohl es die üblicherweise vorgezogene erste Zeile eines neuen Abschnittes bildet, auf das ausgezogene Ende von -kas Rücksicht nimmt und leicht zurücktritt. Dies ist im vorliegenden Text gerade im Gegensatz zu den re. Kol. 13’ vollständig vorgezogen Zeichenresten gut zu beobachten. Daraus ergibt sich natürlich die für eine Vorderseite charakteristische Kolumnenverteilung von links nach rechts. Die Abschnittsgestaltung mit der vorgezogenen ersten Zeile und dem eingerückt folgenden Absatz habe ich am Beispiel des mittelassyrischen Krönungsrituals (Text Nr. 1) ausführlich beschrieben, siehe H. Schaudig, ṭuppa amāru, in: Assur-Forschungen 2, 233–248. Daß es sich bei dem vorliegenden Fragment um ein Bruchstück einer Vorderseite handelt, ist ein weiterer Hinweis darauf, daß das Stück nicht in die Rückseite des mittelassyrischen Krönungsrituales (Text Nr. 1) einzufügen ist, siehe die Vorbemerkungen zum dortigen Zeilenkommentar. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie: E. Ebeling, KAR 217 Bearbeitung: K. F. Müller, Ritual, 47–49; siehe auch B. Menzel, Tempel/2, T 7, Nr. 6a; S. Panayotov, Coronation Ritual; leider übersehen von S. Parpola, SAA 20 Photo: S. 193 sowie CDLI Nr. P282616; Parallelen: – Transliteration: Vs. li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’

[ 1] ⌈UDU⌉ 1 (Rasur) N[A4 dAl-la-tu4] [1 UDU 1 NA4] ⌈d⌉EN-MAN [1 NA4] [dDa-ag-la-nu] ⌈1⌉ NA4 dSi-ú-sa ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [Aš-šur (?) LUGAL e-ma]r ⌈1⌉ me-se-ra KÙ.SI22 i-ra-kas [dNIN.LÍL (?) L]UGAL e-mar 1 me-se-ra KÙ.SI22 i-ra-kas [dŠe-ru-i]a LUGAL e-mar 1 TÚG.ḪI.A ú-še-la [dN]usku LUGAL e-mar 1 túgÍB.LÁ ú-še-la [dM]AŠ LUGAL e-mar 1 NA4 ú-še-el-la [dKip-p]a-tu4 LUGAL e-mar 1 NA4 ú-še-la ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [a-di (x-x) i-ṣ]a-li-ú-ni-ni 1 UDU DÙ-áš [dIš18-tár-MU]L.MEŠ IGI-mar UDU.SISKUR.MEŠ [i+na IGI-š]a LUGAL DÙ-áš [dMa-nu-g]al LUGAL IGI-mar [1 UDU DÙ-áš dx]-⌈ḪI⌉.LÁ IGI-mar 1 UDU e-pa-áš (Rasur) [ ] ⌈ú⌉-še-el-la ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x ša LUGAL [ ] x-še-be.MEŠ [ š]a MAN i-x-x(-)[(x)] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]x[ ] (abgebrochen)

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28

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Vs. re. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

(leer) [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– N[A4.MEŠ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] 11 [NA4.MEŠ ] 1 N[A4 ] ] 1 N[A4 4 [NA4.MEŠ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– x[ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Vs. li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’

[ 1] Schaf, 1 St[ein (für) Allatu,] [1 Schaf, 1 Stein (für)] Bēl–šarri, [1 Stein (für)] [Daglānu,] 1 Stein (für) Siʾusa. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [(Den Gott) Aššur (?) besuch]t [der König,] 1 Gürtel aus Gold bindet er (ihm) um. [Mullissu (?)] besucht der [K]önig, 1 Gürtel aus Gold bindet er (ihr) um. [Šērūʾ]a besucht der König, 1 Gewand bringt er dar. [N]usku besucht der König, 1 Bauchbinde bringt er dar. [Nin]urta besucht der König, 1 Stein bringt er dar. [Kipp]atu besucht der König, 1 Stein bringt er dar. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [Während (die Priester diese Weihgaben) de]ponieren, schlachtet (der König) 1 Schaf. [Ištar–kakka]bī besucht er, die Opfer bringt der König [vor ih]r dar. [Manu(n)g]al besucht der König, [1 Schaf opfert er, (die Gottheit) …]… besucht er, 1 Schaf opfert er. [ …] bringt er dar. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … des Königs. [ ]…. [ de]s Königs … . ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]…[ ] (abgebrochen)

Vs. re. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

[ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– St[eine, die der König verteilt: ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] 11 [Steine (für) GN ] 1 St[ein (für) GN ] 1 St[ein (für) GN ] 4 [Steine (für) GN1, GN2, GN3 und GN4 ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– …[ ] (abgebrochen)

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Textbearbeitungen: Nr. 3–4

Kommentar: Der Text behandelt verschiedene, durch Striche getrennte Stationen ritueller Handlungen, zu denen Besuche, dem Charakter nach also Audienzen, des Königs bei den Göttern des Aššur-Tempels gehören. Dabei bringt der König kostbare und offenbar dem Status der Gottheiten entsprechend angepaßte Geschenke dar, wie goldene Gürtel, Gewänder und die auch aus dem mittelassyrischen Krönungsritual (VAT 9583+, Text Nr. 1) bekannten Edelsteine. Das Fragment gehört aber weder physisch noch inhaltlich zum Krönungsritual. Die Begründung, weshalb es nicht mit den Fragmenten des Krönungsrituales zu verbinden ist, findet sich ausführlich in den Vorbemerkungen zum Zeilenkommentar jenes Textes hier unter Nr. 1. Daß es gegen K. F. Müller (Ritual, 47) und B. Menzel (Tempel/2, T 7, Nr. 6a) inhaltlich keine Parallele oder gar ein Duplikat zum Krönungsritual darstellt, ergibt sich daraus, daß der Text bis auf das Verteilen der Steine völlig andere Handlungen beschreibt als die Passagen des Krönungsrituales, die im Aššur-Tempel vollzogen werden und in der dortigen Schilderung fast vollständig erhalten sind. Das einfache Verteilen von Steingeschenken an jeweils dieselben Göttergruppen in Vs. li. Kol. 1’–3’ des vorliegenden Fragmentes und in den Zeilen III 15–16 von Text Nr. 1, welches von K. F. Müller und B. Menzel als Argument herangezogenen worden ist, reicht nicht aus, um die Bezeichnung des vorliegenden Bruchstückes als Duplikat zum Krönungsritual zu begründen. Es zeigt lediglich, daß beide mittelassyrischen Texte sich mit denselben Gottheiten, oder besser ihren Statuen, beschäftigen und daß diese Götterstatuen wohl in einer ihrem Status entsprechenden räumlichen Ordnung im Aššur-Tempel aufgestellt waren. Das war natürlich zu erwarten, dennoch erstaunt die Stabilität der kultischen Tradition, da sich die Reihung der Gottheiten Allatu, Bēl–šarri, Daglānu und – im Bruch ergänzt – Siʾusa noch fast ein Jahrtausend später im tākultu-Ritual Aššur–etel–ilānīs findet; siehe dazu den Kommentar zu Vs. li. Kol. 1’–3’. An orthographischen Besonderheiten ist erwähnenswert, daß der Schreiber variierte: So verwendete er für das Verb emmar „er sieht/besucht“ die Orthographie e-mar im Abschnitt Vs. li. Kol. 4’–9’, dagegen IGI-mar im Abschnitt li. Kol. 10’–15’. Für eppaš „er opfert“ verwendete er die Schreibungen DÙ-áš in li. Kol. 10’ und 12’, dagegen e-pa-áš in li. Kol. 14’. Für ušella „er bringt dar“ verwendete er ú-še-la in li. Kol. 6’, 7’ und 9’, dagegen ú-še-el-la in li. Kol. 8’ und 15’. Neben dem üblichen LUGAL für šarru „König“ verwendete er in li. Kol. 18’ einmal MAN. Der Text ist in der Ausgabe von S. Parpola, SAA 20 leider übersehen worden. Vs. li. Kol.1’–3’ Die Ergänzung der Götternamen in diesem Abschnitt orientiert sich an den Zeilen III 15–16 des Krönungsrituals (VAT 9583+, Text Nr. 1) und an einem Abschnitt des tākultu-Rituals Aššur–etel–ilānīs, welcher Allatu, Bēl–šarri, Daglānu und wohl [Siʾusa] auflistete; siehe W. Meinhold, Ištar, 417, Z. a+80–81; S. Parpola, SAA 10, 123, Nr. 42, II 33–34. Diese Ergänzung wurde schon von K. F. Müller, Ritual, 48 vorgenommen. 4’ Von [e-ma]r sieht man noch das Ende des Waagerechten, welcher wie in den Zeilen Vs. li. Kol. 5’, 8’ und 9’ den folgenden senkrechten Keil des Zahlzeichens 1 schneidet. 4’–9’ Die Ergänzung der Götternamen in diesem Abschnitt geht davon aus, daß wir es hier mit der göttlichen assyrischen „Kernfamilie“ zu tun haben. Dazu gehören Enlil–Aššur als pater familias, seine Hauptgemahlin Ninlil–Mullissu, die Nebengemahlin Šērūʾa sowie der Sohn Ninurta, der Wesir Nusku und dessen Gemahlin Kippat–māti, welche hier verkürzt als Kippatu (vgl. R. Frankena, Tākultu, 98, Nr. 113) erscheint. Eine ähnliche Anordnung mit Aššur, Šērūʾa, Nusku und Kippat–māti in der Hauptcella des Aššur-Tempels können wir im Krönungsritual (Text Nr. 1, I 24’–25’) beobachten. Mullissu erscheint dort zunächst nicht, weil sie im Aššur-Tempel einen eigenen Trakt bewohnte; siehe den Kommentar zur Zeile II 6 des Krönungsrituals. Das Bild der Mullissu wurde bei den entsprechenden Gelegenheiten in die Hauptcella zu ihrem Gatten gebracht. 11’ Die „Sternen–Ištar“ (Ištar–kakkabī, siehe W. Meinhold, Ištar, 66–67) tritt auch im tākultu-Ritual Aššur–etel–ilānīs auf, dort auch zusammen mit Manu(n)gal (W. Meinhold, Ištar, 417, Z. a+69–70). 13’–14’ Die Göttin Manu(n)gal erscheint neben dem göttlichen „Thronträger“ (dGuzalû/dGU.ZA.LÁ) im mittelassyrischen Krönungsritual (Text Nr. 1, III 22: ⌈d⌉[Gu]-za-lu-ú) und im tākultu-Rituals Aššur–etel–ilānīs (W. Meinhold, Ištar, 417, Z. a+70: dGU.ZA.LÁ). Daher vermutete K. F. Müller, Ritual, 48 in den Zeichenresten [dx]-⌈ḪI⌉.LÁ der Zeile 14’ ebendiese Gottheit und umschrieb fragend [ilGu-z]a(!?)-lá. Diese Lesung ist jedoch epigraphisch ausgeschlossen. In den oben als ⌈ḪI⌉.LÁ umschriebenen Resten mag sich statt des ḪI auch ein angebrochenes GAŠAN = bēltu „Herrin“ verbergen. Man könnte auch die ganze Gruppe als SIG7 = (w)arqu/banû „grün/schön“ lesen. Leider kann ich auch mit diesen anderen Lesungen hier keine wirklich plausible Ergänzung anbieten. Der Vorschlag, mit dem Ersatz von SIG5/6 = damqu „gut“ durch SIG7 hier [dDUG4.GA].SIG7 für den in Assur im Umkreis der Belāt–ekalli bezeugten Gott Iqbi–damiq (W. Meinhold, Ištar, 124–125) zu lesen, erscheint mir ein wenig gewagt, auch wenn sich SIG7 statt SIG5/6 für damqu „gut“ vereinzelt belegen läßt; siehe CAD D 67 s. v. damqam-īnam lex.

4)

VAT 9494 (Kopie: S. 142; Photo: S. 190)

Beschreibung eines Rituals zum Wohle des Königs

Fundnummer: Ass 21075; Fundort: Halde, Suchgraben fC6III, Gebiet des Sîn–Šamaš-Tempels, im Bereich der rechten Cella des neuassyrischen Baues Assurnasirpals II.; Archivzugehörigkeit: – ; nach den von O. Pedersén, ALA/1, 28 und ALA/2, 10 vorgelegten Karten ist kein Archiv in der näheren Umgebung des Fundortes lokalisiert worden. Der frühneuassyrische Duktus des Textes würde zu Assurnasirpal II. passen.

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Beschreibung: Hellbraunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer einkolumnigen, hoch-rechteckigen Tontafel. Teile des rechten und des linken Seitenrandes sind erhalten, der obere und untere Rand sind abgebrochen; H. 106 × mB. 118 × D. 24 mm. Die Tafel wurde bereits im Altertum gebrannt und ist mit mehreren sogenannten Brennlöchern in der Fläche und auf dem rechten Rand versehen. Es ist nur eine Seite mit Schrift erhalten. Dabei mag es sich um die ehemalige Rückseite handeln, da sie leicht gewölbt ist. Die zerstörte Seite zeigt Reste von 8–9 Brennlöchern. Vom Text dieser Seite hat sich nur ein Zeichenrest eines ehemaligen Zeilenendes auf Höhe der Zeile 13’ der beschrifteten Seite erhalten. Bei diesem Zeichenrest mag es sich um ein sehr reduziert geschriebenes -rab handeln, dem sowohl der eingeschriebene Senkrechte, wie zwei der drei oberen Waagerechten fehlen. Die erhaltene Seite trägt umfangreiche Reste von 21 Zeilen. Nach Z. 7’ trennt ein einfacher Strich die Beschreibung der Ritualvorbereitung vom der darauf folgenden Beschreibung der eigentlichen Ritualdurchführung ab. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie: E. Ebeling, OrNS 17, Tf. 24; Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’

[ ]xxxx[ ] [ tu-ka]-ab-ba-ab KAŠ SAĜ ina GÁB DUG GIN-an [ ] [ ]-x ⌈5⌉ šid-di GIN7 ša lúḪAL GÍD-ad 3 NÍĜ.NA.[MEŠ ĜAR-an] ĝiš [ina UG]U KIŠI16 DUB-aq LUGAL KAŠ LA AM ana IGI KEŠDA l[i-iq-qi] [N]ÍĜ.NA GI.IZI.LÁ tuš-ba-aʾ-šu A.GÚB.BA túl-lal-šu 3 DU[G.MEŠ GIN-an] GA ĜEŠTIN ⌈ù⌉ mi-iḫ-ḫa SI.A-ma ĜAR-an ana GÁB-ka ab-ra GI[N-ma ina UGU-šú x x] te-ṣe-en dugNÍĜ.U.TUR ta-ra-sa-an udu.munusÁŠ!(DAM).GÀR ĜÌŠ.NU.ZU š[a Ú NU ŠÚ LÁ-as] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ana SILIM LUGAL ina ŠIM.MEŠ LÀL Ì.NUN.NA.MEŠ ana IGI mulDil-bat ta-sár-r[a-aq-ma] ZÌ.GAL.GAL.LA.MEŠ ZÌ.DA ù ZÌ.KUM ina UGU DUB-aq lúMAŠ.MAŠ ina ŠU-šú š[a GÁB] [KA]Š SAĜ A zìEŠA ina ŠU-šú ša ZAG ÍL LUGAL KAŠ ana IGI mulDil-bat l[i-iq-qi-ma] [ZÌ.DA ši]mLI zìmaṣ-ḫa-ta DUB-aq ZÌ.DA ù ZÌ.KUM ša UGU ZÌ.G[AL.GAL.LA.MEŠ] [DUB-qu G]A ĜEŠTIN ù mi-iḫ-ḫa ana UGU-ḫi BAL-qí uš-ke-[en-ma] [iz-za-az ki]-⌈a⌉-am DUG4.GA a-hu-lap dINANNA DÉ-ki a-ḫu-lap dLAMMA [ a-ḫu-la]p dINANNA ú-kab-bit-ki ana di-a-ni7 di-ni-ia [ ] x-ši KIN.MEŠ-ki-ma DIĜIR-ut-ki NIĜIN dINANNA an-ni-ša al-ki [ ] ⌈d⌉INANNA an-ni-ša NIĜIN DÙG.GA GU7 DÙG.GA NAĜ [ ] x ina ŠÀ AN-e KÙ.MEŠ KIN.MEŠ-ki-ma [ Z]Ì.GAL.GAL.LA.MEŠ ina ŠU ZAG-šú ÍL ĝišG]U?.ZA DÙ-uš uzuKA.NE tu-ṭaḫ-ḫa [ [ ana UGU-ḫi N]ÍĜ.⌈NA⌉.MEŠ ša tu-ki-nu ⌈BAL⌉-[q]i [ ] x [] x (abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ ]…[ ] [Du ver]brennst […]. Erstklassiges Bier stellst du zur Linken (in) einem Topf hin. [ ] [ ] …, du ziehst 5 Linien nach der Art des Opferschauers, 3 Räucherständer [stellst du auf,] [darau]f schüttest du Kameldorn. Der König soll … Bier vor der Opferzurüstung [ausgießen]. Du führst den Räucherständer und die Fackel an ihn (= den König) heran, du reinigst ihn mit dem Weihwassergefäß. 3 Ge[fäße stellst du hin und] füllst sie mit Milch, Wein und miḫḫu-Bier und stellst (sie) hin. Zu deiner Linken stellst du einen Holzstoß auf [und] (7’) legst (6’)[… darauf.] Ein …-Gefäß füllst du (mit Wasser (?)). Ein unbesprungenes Zicklein, wel[ches noch kein Gras gefressen hat, bindest du.] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Zum Wohle des Königs schü[ttest] du Honig und Butterschmalz auf (Bündeln von) Duft(pflanzen) vor (das Gestirn) Dilbat hin [und] grobes Mehl, (normales) Mehl und isqūqu-Mehl streust du darauf. Der Beschwörer (10’) hält (9’) in seiner [linken] Hand erstklassiges [Bie]r, mit saskû-Feinmehl (gemischtes) Wasser (aber) in seiner rechten Hand. Der König soll (dieses) Bier vor (dem Gestirn) Dilbat a[usgießen und] [(jenes) Mehl,] Wacholder und Röstmehl wird er hinschütten. (Was) das (normale) Mehl und das isqūqu-Mehl (betrifft), welches auf das g[robe] Mehl [gestreut ist, (der König)] möge [Milc]h, Wein und miḫḫu-Bier darübergießen. Er wirft sich nie[der und] [richtet sich auf und] spricht [fol]gendermaßen: „Gnade, Ištar! Ich rufe Dich an! Gnade, (Du meine) Schutzgöttin! [ Gnad]e, Ištar! Ich ehre dich (mit einem Festmahl), auf daß (Du) die Entscheidung über mich fällest!

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Textbearbeitungen: Nr. 4

15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’

31

[ ] ... Ich suche Dich mit Inbrunst auf! Wende Deine Gottheit (mir zu)! Ištar, tritt herbei! [ ] Ištar, wende Dich hierher! Iß Gutes, trink Gutes! [ ] ... Im Inneren der heiligen Himmel suche ich Dich mit Inbrunst auf!“ [ g]robes Mehl hält (d)er (König) in seiner Rechten. [ einen Si]tz? richtest du her, Bratfleisch bringst du dar. [In die R]äucherständer, die du aufgestellt hast, libie[rst] du [ ]. [ ]…[ ]… (abgebrochen)

Kommentar:

2’

3’ 4’

7’

10’–12’

14’

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich möglicherweise um eine Variante des durch den ebenfalls aus Assur stammenden Text VAT 13003 (E. Ebeling, KAR 141; E. Ebeling, TuL, 86–90, Nr. 22; S. Parpola, SAA 20, 85–87, Nr. 32) bekannten nāṭu-Rituales gegen die „Tochter des Flusses“ (mārat nāri). Diese Vermutung beruht allerdings lediglich auf der gemeinsamen Verwendung eines unbesprungenen Zickleins oder Milchlammes und der relativ allgemeinen, an Ištar gerichtete Anrufung „tritt herbei!“ (annîša alkī); Genaueres siehe unten. Das vorliegende Ritual ist dem Wohle des Königs gewidmet, jenes andere Ritual beschäftigt sich dagegen mit einem „Privatmann“ (awīlu „Mann / Bürger“). Weder die Etymologie des Ausdruckes nāṭu (AHw 768: „ein Kult?“; CAD N/2 133: „(a ritual)“), noch seine Bedeutung oder der Charakter des Vorgehens sind uns durchsichtig. Die Verwendung eines unbesprungenen Zickleins macht wenigstens den Charakter eines Ablöserituales wahrscheinlich. S. Parpola denkt bei der „Tochter des Flusses“ (mārat nāri) offenbar an eine „Nymphe“, welche „Flußkrankheit“ verursacht, und übersetzt die in manchen Kontexten mit ihr zusammen genannte Krankheit diʾu (AHw 174: „eine Kopfkrankheit“) kommentarlos mit „Malaria“, so z. B. in SAA 10, 238, Nr. 296, Vs. 11 (mit Nennung der Krankheit diʾu), Rs. 11 (mit Nennung der mārat nāri). Der „Mann“ und der „Sänger“ aus VAT 13003 sind in VAT 9494 durch den „König“ und mindestens einen „Beschwörer“ (mašmāšu/āšipu, Z. 9’) ersetzt. VAT 9494 spricht darüberhinaus in den Ritualanweisungen eine weitere Person in der zweiten Person Singular maskulinum an, möglicherweise ebenfalls einen „Beschwörer“. Zur Durchführung beider Rituale benötigt man ein unbesprungenes Zicklein, beziehungsweise ein Milchlamm. VAT 13003 fordert ein Zicklein (puḫattu, Vs. 15, Rs. 15: (udu).munusSILA4), VAT 9494 dagegen ein unīqu (Z. 7’: udu.munusÁŠ!.GÀR). Der Unterschied ist – abgesehen von der Vorstellung der allgemeinen Unberührtheit – möglicherweise unbedeutend. Beide Rituale verbindet eine Anrufung Ištars, die die Phrase „tritt herbei!“ enthält (annîša alkī; VAT 9494, Z. 15’; VAT 13003, Vs. 26, so!). Bei dem Ritual VAT 9494 dürfte es sich daher nicht um ein Staatsritual handeln, sondern um ein „persönliches“ Ritual, das sich dadurch auszeichnet, daß die gefährdete und behandelte Person in diesem Fall der König selbst ist. Die Wortzeichenkombination KAŠ SAĜ, welche auf der graphischen Ebene den Begriff „erstklassiges Bier“ abbildet, muß nicht zwingend wörtlich im Akkadischen mit šikaru rēštû wiedergegeben werden; siehe S. Parpola, LASEA/2, 374, Nr. 4, Vs. 16–17: KAŠ.SAĜ ZAG „(erstklassiges) Bier zur Rechten“ mit der Glosse ši-ka-ru i-mit-tú; H. Schaudig, Nabonid, 729 zu Nr. 214: KAŠ.SAĜ = šikaru in den Inschriften Nabonids; siehe weiterhin den Beleg aus der lexikalischen Liste Urra = ḫubullu: KAŠ ši-ka-ri / [KAŠ].SAĜ MIN (= ebenfalls šikaru), siehe MSL 11, 70, Ḫḫ XXIII, Fragment f, Z. 5’–6’. Siehe in diesem Sinne auch die abschließende Bemerkung zu šikaru in CAD Š/2 428. Zu den „Linien nach Art des Opferschauers“ – etwa mit Mehl gezogen – siehe S. M. Maul, BaF 18, 55–56. Siehe im vorliegenden Band auch Z. 3’ von VAT 10397 b (Text Nr. 9). Die Angabe, die durch die epigraphisch eindeutige Zeichenfolge LA AM ausgedrückt wird, ist mir unverständlich. Man erwartet eine Biersorte. Sollte hier etwa in sehr ungewöhnlicher und leicht fehlerhafter Orthographie bi-la (= billa) dašpa (LÀL!) „gesüßtes Mischbier“ zu lesen sein? Eine einerseits defektive und andererseits unnötig archaisierende Schreibung wie *bi-la-am scheint jedoch ausgeschlossen. Die Subjunktion und Präposition lām(a) „(be)vor“ wird nur temporal verwendet, sie kann also schwerlich als Glosse für das folgende, räumliche ana IGI (= ana pān) „vor (der Opferzurüstung)“ verstanden werden. Die akkadische Lesung und die Bedeutung des mit den Zeichen dugNÍĜ.U.TUR(= BÀNDA) geschriebenen Gefäßes sind mir unbekannt. A. Salonen, Hausgeräte II, 58 kennt für die frühdynastische Zeit ein d u g níĝ-bàn-da. W. Sallaberger, Töpfer, 104 erklärt dies als ein Maß von etwa 2 Litern für Öl und Milch. Die Bedeutung von rasānu, üblicherweise „(etwas in einer Flüssigkeit) einweichen“, beziehungsweise „Bier brauen“, ist mir hier völlig unklar – etwa „mit Wasser füllen“? Nach der Größe der Brüche und des darin mindestens zu ergänzenden Textes zu urteilen – das Ende von Z. 11’ kann immerhin auf den Rand ausgreifen – kann nach dem König in Z. 10’ und bis uškê[n] „er wirft sich nie[der]“ in Z. 12’ schwerlich ein anderes Subjekt neben dem König selbst genannt worden sein. Daraus ergibt sich mein Verständnis dieser Zeilen. Das Verbum kubbutu (kabātu D) „ehren“ ist hier nicht nur allgemein, sondern durchaus konkret im Sinne von „mit einem Festmahl ehren“ zu verstehen. Dazu passen die im Vorfeld und auch weiter unten genannten Nahrungsmittel, sowie der in Z. 16’ an die Göttin gerichtete Wunsch, sie möge einen guten Appetit haben. Zu kubbutu in der Bedeutung „jemanden durch gute Ernährung oder ein Festmahl ehren“ siehe J. C. Greenfield, Care for the Elderly, 311–312 und besonders M. Giorgieri, kubbutu e kubburu, 142–144.

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32

5)

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

A 426 (Kopie: S. 143)

Beschreibung eines Ersatzkönigrituals

Fundnummer: Ass 13956 aq Fundort: hD8I, Westen, auf dem Fußboden des Hauses des Beschwörungspriesters Archivzugehörigkeit: N 4: 294 Beschreibung: Fast vollständig erhaltene Tontafel im Querformat, von unbekannter Farbe; mH. 65 × mB. 98 mm (aus dem Grabungsphoto gemessen), Dicke unbekannt. Die Rückseite ist nicht dokumentiert und scheint daher entweder unbeschrieben oder zerstört zu sein. Auf der Vorderseite haben sich 14 Zeilen weitgehend vollständig erhalten. Die Autographie wurde nach dem Assur-Grabungsphoto (Nr. 4681) erstellt. Datierung: neuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Übersetzung: Vs. 1–2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

[DIŠ ĜIZ]KIM.⌈MEŠ⌉ [Ḫ]UL.⌈MEŠ⌉ ina AN-e u ⌈qaq⌉-qa-⌈ri⌉ [a-na šar]-⌈ri⌉ ⌈ù⌉ KUR-šú it-ta-nab-šá-a [uk-ku]-pa im-te-da TAG lem!-na aq-ra [a-na B]IR-aḫ KUR ù nu-kúr ⌈BALA-e⌉ K[UR-su] ⌈KUR-ád⌉ [L]UGAL ina ĝišTUKUL GAZ-ak la EN AŠ.TE ĝišGU.ZA DAB-[at] ⌈šum-ma⌉ ⌈LUGAL⌉ Z[I-šú] ⌈ana⌉ e-ṭe-ri pu-uḫ LUGAL LUGAL ana ši-tam-me tu-⌈še⌉-[reb] a-ši-p[u-u]s-su te-ep-pu-uš it-ti [r]i-ik-si a-ši-pu-t[i] ÉR.ŠÀ..ĜÁ.⌈MEŠ⌉-šú rik-si UDU.SÍSKUR.MEŠ ù ÉR Ĝ[AR-an] ina ĜI6 GI.⌈IZI⌉.LÁ ⌈lú⌉GALA a-na LUGAL ú-šad-ba-⌈ab⌉ ù ina TÚG.SÍK LUGAL ina mu-še KI-šu KAD5 sip-⌈da⌉ ⌈te-ep-pu⌉-[uš] a[š-r]at ⌈d⌉AMAR.UTU ⌈ù⌉ DIĜIR.MEŠ GAL.MEŠ ⌈KIN.KIN⌉-[ma] [ ]x[ ] ú-x-x-x [ ] [ pu-uḫ LUGAL] BA.ÚŠ NAM.TAR-⌈šú⌉ Ú[Š-ma]

[Gesetzt, übel]anzeigende [Om]ina sind in Himmel und Erde [mit Bezug auf den Kön]ig und sein Land in vielfacher Art in Erscheinung getreten, [haben sich herangedrä]ngt, sind zahlreich geworden, sind affiziert, übel(anzeigend und) seltsam [mit Bezug (auf die Gefahr), daß] das Land [zer]streut und die Regierung umgestoßen werde; [sein (scil. des Königs)] L[and] wird erobert werden, der [K]önig wird mit der Waffe getötet werden, ein zum Throne Unberechtigter [wird] den Thron einnehmen. (Dies wären die Folgen der Omina.) Wenn (es nun darum geht), das Leb[en] des Königs zu retten, läßt du den Ersatz für den König (und) den König ein[treten], auf daß (sie vor Šamaš die übelanzeigenden Omina) vollständig anhören. Du vollziehst an ihm (scil. dem König) eine (reinigende) Beschwör[ung]. Zusammen mit den (üblichen) [Ri]tualanordnungen für die Beschwörungskunst be[reitest du] Herzungsklagen zu seinen Gunsten [vor], (sowie) Zurüstungen für ein Opfer und einen Fürbittritus. Der Klagesänger soll dem König in der Nacht (die Beschwörung) „Die Fackel“ vorsprechen und (noch) in der(selben) Nacht verbindest du mithilfe des Saumes des Königs (den Ersatzkönig) mit ihm (scil. dem König) (und) führst (dann) einen Trauer(ritus) dur[ch]. Die Hei[lig]tümer Marduks und der großen Götter soll er (scil. der König) eifrig aufsuchen [und] [ ]…[ ]…[ ] [ Der Ersatz für den König] wird seines (vor)bestimmten Todes ste[rben.]

Kommentar: Diese Tafel bietet einen knappen Abriß des babylonischen „Ersatzkönigrituals“, stellt jedoch sicher keinen Referenztext dar und bietet wohl auch kein Exzerpt aus einem solchen. Bruchstücke des wohl ursprünglich babylonischen Ersatzkönigrituales sind in assyrischer Schrift in den Ruinen der Bibliothek Assurbanipals zu Ninive gefunden worden. Bearbeitet wurden sie von W. G. Lambert, AfO 18, 109–112 mit einem Nachtrag in AfO 19, 119. Älter, aber sicher ebenfalls babylonischen Vorbildern verpflichtet, sind die mannigfaltigen hethitischen Ersatzrituale aus der Zeit des hethitischen Großreiches; siehe dazu H. M. Kümmel, Ersatzrituale; P. Taracha, Ersetzen und Entsühnen. Das babylonische Ersatzkönigritual ist wohl am besten bekannt aus den recht zahlreichen Briefen neuassyrischer Gelehrter an den assyrischen König, meist aus der Zeit Asarhaddons; siehe S. Parpola, LASEA/2, XXII–XXXII. Daß es sich bei dem Manuskript um eine Übungstafel oder um eine an einen bestimmten Kontext gebundene Handlungsanweisung handelt, wird durch das verwendete Querformat augenfällig. Unebenheiten in der Formulierung machen es weiterhin sehr wahrscheinlich, daß es sich bei dem vorliegenden Text um eine Übung handelt, bei der der auszubildende Schüler die Stationen des Rituals kurz umreissen sollte. Die Tafel ist nur durch das

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Textbearbeitungen: Nr. 5

Vs.

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Grabungsphoto dokumentiert. Die Rückseite der Tafel wurde nicht photographiert, so daß anzunehmen ist, daß sie entweder unbeschriftet oder zerstört war. In Zeile 14 ist mit dem Tod des Ersatzkönigs das Ende der rituellen Haupthandlung erreicht. Das babylonische Ersatzkönigsritual fordert nach dieser Station noch umfangreiche apotropäische Handlungen durch den Beschwörer, wodurch die durch das Ritual erreichte Reinigung und Auslösung des eigentlichen Königs gesichert werden soll. Dies mag aber im vorliegenden Fall gefehlt haben. Angesichts eines Textumfanges von nur 14 Zeilen erscheint somit die dreizeilige Einleitung, welche die übelanzeigenden Omina in schönen Parallelismen eher ausbreitet als zusammenfaßt, unverhältnismäßig wortreich. In den Zeilen 4–5 folgen die drohenden Weiterungen der Omina in der typisch knappen Diktion und Orthographie der Omenapodosen des ersten vorchristlichen Jahrtausends. Daran schließt eine Beschreibung der rituellen Handlungen an, welche zur Rettung des Königs zu erfolgen hatten. Viele dieser Handlungen sind äußerst knapp umrissen, dagegen wirken gerade die Anweisungen der Zeilen 7–9 mit ihrem doppelten syllabischen Ausbuchstabieren der „Beschwörungskunst“ (āšipūtu), welche sich in diesem Zusammenhang von selbst versteht, ebenso langatmig wie unnötig. In Zeile 9 enthält der Ausdruck „eršaḫuĝû-Gebete“ einen eindeutigen Schreibfehler. Zu Beginn der folgenden Zeile 10 scheint der Schreiber ebenfalls fehlerhaft die Kennzeichnung des folgenden Incipits durch das determinierende Substantiv ÉN = šiptu „Beschwörung“ ausgelassen zu haben. Diese Unebenheiten und kleinen Fehler hinterlassen in der Zusammenschau den oben formulierten Eindruck, daß es sich bei dieser Tafel um eine Übung handelt. Eigentümlich ist in diesem Zusammenhang auch, daß unter den Göttern nur Marduk (Z. 12), und nicht etwa Aššur, namentlich genannt wird. Tatsächliche Durchführungen des Ersatzkönigsrituales, meist aus der Zeit Asarhaddons, sind nach Ausweis der neuassyrischen Gelehrtenkorrespondenz aus Ninive und Akkade bekannt sowie nach dem Zeugnis neuassyrischer Wirtschaftstexte aus Kalḫu; siehe S. Parpola, LASEA/2, XXVII. Da der Text in den klassischen, jünger-neuassyrischen Zeichenformen gehalten ist und nach dem Fundzusammenhang aus der Tafelsammlung des Hauses des Beschwörungspriesters (N 4) stammt, hat man in Assur im Umfeld des Gelehrten Kiṣir-Aššur, des Beschwörers des Aššur-Tempels (PNA 2 / 1, 623–624 s. v. Kiṣir-Aššūr Nr. 26.), das Ritual zur Zeit Assurbanipals immerhin geübt, es läßt sich bisher aber keine sicher dokumentierte Durchführung nachweisen. Die Sprache des Textes ist babylonisch, die Phrasierung weist jedoch mit dem Ersatz von šamû u erṣetu „Himmel und Erde“ durch šamû u qaqqaru in Z. 1 eine assyrische Färbung auf; siehe dazu den Kommentar zur Zeile. Den Ausgangspunkt des Textes bilden „übelanzeigende Omina“, die im gesamten Kosmos zahlreich und in mannigfaltiger Gestalt in Erscheinung getreten sind (Ntn bašû, Z. 1–2). Diese Omina bedrohen das Leben des Königs und den Bestand des Staates (Z. 4–5). Um dieses zu retten (Z. 6), wird ein Ersatzkönig (pūḫ šarri „Ersatz für den König“ statt des vertrauteren šar pūḫi) eingesetzt. Eines der übelanzeigenden Omina, nämlich jenes, welches ankündigt, daß ein dazu Unberechtigter den Thron einnehme (Z. 5), wird gleich dadurch in Erfüllung gebracht, daß man den Ersatzkönig inthronisiert. Den weiteren Verlauf bestimmen Beschwörungsriten, Gebete und bestimmte Handlungen, wodurch die Identität des Königs rituell auf seinen Ersatz zumindest für die Dauer des Rituals übergeht (Z. 6–11). Ein – wenn auch marginales – Problem beim Verständnis des Textes ergibt sich daraus, daß der König anscheinend auch nach der Einsetzung des Ersatzkönigs im vorliegenden Text als „König“ bezeichnet wird, und nicht als „Herr Bauer“. Diese Anrede findet sich allerdings eher in den Fällen, wenn der eigentliche König während dieser kritischen Zeit angesprochen, beziehungsweise angeschrieben werden muß; siehe S. Parpola, LASEA/2, XXIV. Der Ersatz des klassisch-babylonischen šamû u erṣetu „Himmel und Erde“ durch šamû u qaqqaru gleicher Bedeutung ist typisch assyrisch; siehe S. Parpola, LASEA/2, 117 zu Nr. 129, Z. 6, 21; siehe dazu auch H. Schaudig, Nabonid, 103 § II.7 c mit assyrisierenden Beispielen aus den Inschriften des babylonischen Königs Nabonids. Dennoch hat der Schreiber nicht die assyrische Form *qaqqiri (oder *kaqqiri) mit Vokalharmonie gebildet. Zu glottalisiertem [q] = [kʾ] siehe W. von Soden, GAG3 § 26b* mit Verweis auf D. O. Edzard, ZA 73 (1983), 134–135. Der Ntn-Stamm von bašû drückt hier wahrscheinlich nicht aus, daß einzelne Omina „immer wieder“ erschienen sind, sondern daß sich eine überbordende Fülle negativer Zeichen im gesamten Kosmos und in allen Feldern der Divination gezeigt hat. Da im erhaltenen Teil dieser Zeile ein eindeutig auf den König rückverweisendes Possessivsuffix steht (KUR-šú), müssen wir den „König“ in der ersten Zeilenhälfte ergänzen. Die erhaltenen Zeichenspuren scheinen tatsächlich zu [šar]-⌈ri⌉ zu passen. Im Rest des Texts wird das Wort „König“ allerdings sonst mit dem Wortzeichen LUGAL geschrieben. Zum hier rekonstruierten Stativ ukkupā von ekēpu D „sich herandrängen“ ist die sehr ähnliche Phrase mit dem Präteritum aus den Inschriften Asarhaddons zu vergleichen: ukkipānimma idāt dumqi „günstige Zeichen drängten sich heran“ (R. Borger Asarh., 45, § 27 Episode 2 II 5). Bei der in der Zeilenmitte vorgeschlagenen Lesung TAG = laptā vermißt man die Kennzeichnung des Plurals mit dem Determinativ MEŠ. Eine Lesung wie šum-ši-na, wörtlich „ihre Namen“ – beziehungsweise „ihre Anzahl“ o. ä. – befriedigt hier aber noch weniger. Ebenso unbefriedigend wäre eine Lesung im-te-da-šum statt *imtêdāniššu „sie sind ihm zahlreich geworden“. Bei der Interpretation von TAG = laptā im Sinne von „(die Zeichen sind) affiziert“ orientiere ich mich an den Belegen in AHw 535 s. v. lapātu(m) G 8 (Vorzeichen, Träume etc.) „zum Schlechten wenden“. In der Zeichenfolge lem!-na scheint der Waagerechte von lem- gebrochen, beziehungsweise in der Flucht leicht doppelt gesetzt worden zu sein. Andere Lesungen (etwa IGI aš-na o. ä.) führen jedoch zu keiner Lösung.

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

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Das Adjektiv aqru „selten, seltsam“, auch neben aḫû „abseitig, ungewöhnlich“ dient etwa zur Bezeichnung des ominösen Auftretens von wilden Tieren: [u-m]a-mi edin aq-ru-tú „seltene Steppen[ti]ere“, siehe M. Dietrich, SAA 17, 28, Nr. 24, Vs. 27, dort neben aḫûtu „abseitige, ungewöhnliche [Vögel]“ in Vs. 26). Weitere Belege finden sich in CAD A/2 207 s. v. aqru a) „rare“. Weitere Belege für die vor allem aus Omina bekannte Schreibung nu-kúr für Formen von nukkuru – hier „Sturz“ – finden sich in CAD N/1 169–170 s. v. nakāru 11b–c. Parallelen zum „Hörenlassen“ der Omina aus anderen Texten zum Ersatzkönigritual finden sich in einem neuassyrischen Brief an Asarhaddon, bearbeitet von S. Parpola, LASEA/1, 18, Nr. 26 = S. Parpola, SAA 10, Nr. 12, Rs. 4’–6’. Wie wir aus einem weiteren Brief erfahren, ließ ein Gelehrter Asarhaddons im Rahmen eines Ersatzkönigrituals den Ersatzkönig und seine Gemahlin die übelanzeigenden Omina vor dem Sonnengott nacheinander aufsagen (battatayya maḫar Šamaš ussadbibšunu); siehe S. Parpola, LASEA/1, 20, Nr. 30 = S. Parpola, SAA 10, Nr. 2, Vs. 8–9. Eine lange Liste solcher Omina hat S. M. Maul in BaF 18, 469–482 nach den Textvertretern eines „Universalnamburbis“ zusammengestellt. Zu Beginn der Z. 10 steht offensichtlich, wenn auch fehlerhaft nicht durch die Bezeichnung ÉN = šiptu „Beschwörung“ eingeleitet, das wahrscheinlich stark verkürzte Incipit einer Beschwörung des Kultmittels der „Fackel“ (sumerisch gi-izi-lá oder akkadisch gizillû, bzw. vielleicht auch dipāru/zīqtu). Die Phrase ana PN šudbubu ca. „jemanden etwas rezitieren lassen“ findet sich auch in anderen Ritualen des ersten Jahrtausends. CAD D 13 s. v. dabābu 9b nennt zwei weitere Texte mit mehreren Belegen, in denen die Person, die man etwas rezitieren läßt, nicht im Akkusativ, sondern mit der Präposition ana („hin/zu“) eingeführt wird. Man könnte annehmen, daß die Präposition ana hier als nota accusativi verwendet wird, doch ist eine andere Erklärung wahrscheinlicher. Der Š-Stamm zu dabābu „sprechen“ scheint in der vorliegenden Verwendung aus der Situation des „Nachsprechenlassens“ heraus einen leichten Bedeutungswandel durchgemacht zu haben, nämlich vom Kausativ zur Handlung („jemanden etwas sprechen lassen“) zum Kausativ zum Resultat („dafür sorgen, daß etwas gesprochen wird“), wobei die Person, die die Gebete nachsprechen soll, direkt mit ana adressiert wird, im Sinne von „jemandem etwas vorsprechen“; siehe bereits S. M. Maul, BaF 18, 68. Eine besonders ähnliche Formulierung in anderem Zusammenhang findet sich im Kalû-Ritual des 1. Jahrtausends: ÉR.ŠÈM.ŠÀ.ḪUĜ.ĜÁ.MEŠ-šú-nu a-na LUGAL tu-šad-bab „du wirst ihre E.-Gebete dem König vorsprechen“ (F. Thureau-Dangin, Racc., 7, AO 6472, Vs. 19). Mithilfe des Saumes des königlichen Gewandes werden der König und sein Ersatz miteinander verbunden. Diese Verbindung kommt in anderen Zusammenhängen einer „Verheiratung“ gleich. Und wie im Falle einer tatsächlichen oder „nur“ rituellen Verheiratung geschieht die Trennung oder Scheidung vom Gegenüber durch das Zerschneiden des Saumes; siehe M. Malul, Legal Symbolism, 197–208; S. M. Maul, BaF 18, 75, 126; D. Schwemer, Akkadische Rituale, 60. Im vorliegenden Zusammenhang kann diese „Verbindung“ aber kaum eine „Verheiratung“ meinen, vielmehr liegt wohl die Nuance einer Identitäts- oder besser Rollenübertragung vor. Durch die Verbindung mit dem Gewandsaum, welcher im Alten Orient die gesamte Person meinen konnte (siehe M. Malul, BiOr 43, 20–36; ders., Legal Symbolism, 193, 309), wird für die Dauer des Rituals die soziale Person des Königs auf seinen Ersatz übertragen; siehe hierzu S. M. Maul in KAL 10 passim. Diese Handlung ist von der magischen Anheftung der übelanzeigenden Omina zu trennen, welche in einem Brief des Gelehrten Ištar–šumu–ēriš an Asarhaddon erwähnt wird (S. Parpola, SAA 10, Nr. 12, Rs. 8’). Dort bindet (rakāsu) Ištar–šumu–ēriš die Omina physisch, aufgezeichnet wohl auf ein Täfelchen oder eine Lederrolle, in den Saum (ina qannīšu) des Ersatzkönigs, um ihn ganz körperlich mit dem Übel als seinem „Eigentum“ (vgl. M. Malul, Legal Symbolism, 193–194) zu verbinden. Eigentümlicherweise wird hier nur der babylonische Hochgott Marduk namentlich genannt, und nicht der aufgrund des Fundortes näherliegende Aššur – wohl, weil das Vorbild dieser Skizze aus Babylonien stammte. In der Phrase *mūt šimtīšu imât „er wird seines (vor)bestimmten Todes sterben“ ist das Substantiv mūtu „Tod“ überraschenderweise durch die sumerische Verbalform BA.ÚŠ wiedergegeben. Ein weiterer Beleg dieser Verwendung findet sich jedoch in der altbabylonischen Omenliteratur aus Susa: 3.20 BA.ÚŠ ší-im-ti-šu UG7 „Der König wird eines natürlichen Todes sterben“ (R. Labat, Textes littéraires de Suse, 95, Nr. IV, Rs. 17).

Priesterweihe (Texte Nr. 6–8)

6)

VAT 9977 + VAT 10641 (Kopie: S. 144–145)

Beschreibung der Weihe einer En-Priesterin

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück von der oberen Hälfte einer einkolumnigen Tontafel. Der obere, rechte und linke Rand ist in großen Teilen erhalten, parallel dazu die untere Hälfte der Rückseite; H. 95 × mB. 120 × D. 28 mm. Auf der Rückseite hat sich deutlich sichtbar eine senkrechte Hilfslinie zur Markierung der Zeilenanfänge erhalten. Auf der Vorderseite ist der Text in 17 fast vollständigen Zeilen erhalten. Die Vorderseite wird ursprünglich eine entsprechende Linie getragen

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Textbearbeitungen: Nr. 5–6

haben, welche heute aber nicht mehr sichtbar ist. Auf der Rückseite haben sich Reste von 10 Zeilen des Textes sowie ein 8-zeiliger Kolophon erhalten, welcher durch einen einfachen horizontalen Strich vom eigentlichen Text abgetrennt ist. Die verschiedenen Elemente des Kolophons sind durch kleinere Freiräume voneinander getrennt. Der Zusammenschluß (join) der beiden Fragmente VAT 9977 und VAT 10641 sowie die Identifizierung des Textes ist durch Stefan Maul erreicht worden. Datierung: mittelassyrisch, Regierungszeit Tiglatpilesers I.? (1114–1076 v. Chr.), siehe Rs. 13’ Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’

(Vom erhaltenen oberen Rand her fehlen ungefähr 2–3 Zeilen)

[pi-i-ša a-na m]a-⌈sa-e⌉ x [ ] x ⌈a⌉-na un-[x-x] [x x] x-e i-ṭí-ba-áš-⌈šu-ni⌉ x x x x še-lu-a pa-x [(x)] [(x)] x-⌈da⌉ ù ITI la-a DÙG.GA a-di ITI DÙG.GA i-ka-áš-ša-⌈da⌉ [la-a] ⌈ú⌉-kal-lam ut-ta-ta ša DIĜIR a-na ⌈kal-lu⌉-mi ša-ni-⌈e⌉ [NIN.DIĜIR] A.MEŠ ú-ra-mu-ku lu-bu-ul-ta la-a ⌈šar⌉-ru-ta [túgri-i]k-sa 1 TÚG.ḪI.A lu túga-ḫa-te lu túgša-⌈ḫar⌉-ra-a-te [na-aḫ]-⌈la-pa⌉-a-te lu TÚG ša re-še-en ša UGU-ḫi-ša [TÚG ša] qa-ab-li gab-ba GIBIL la-a šar-ru-a ša MUNUS [NIN.DIĜI]R mi-im-ma šu-um-šu-ú-ni ú-⌈la⌉-ab-bu--ši d[u]-⌈ma⌉-a-qi ma-a-du-te la-a tu-ud-da-ma-aq ⌈a-sàk⌉-ki-ša i-ša-ku-nu-ši ⌈NA4⌉.MEŠ la-a ba-ni-ša i-ra-ku-su LUGAL A.MEŠ i-ra-mu-uk lu-bu-⌈ul⌉-ta ša ni-qi-a-⌈te⌉ ul-ta-bá-aš qa-at NIN.DIĜIR ša a-na še-lu EN-ni ⌈i-ṣa⌉-[bat] iš-tu ⌈É.GAL⌉-lì ú-še-ṣa-še [x] x ÉRIN.M[EŠ] x x [x x] [ ]-⌈ni⌉ uṣ-ṣa-a ĝišG[U.ZA] x [ ] [ e-r]u-⌈bu-ni⌉ [ ] [ ]x[ ] (abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’

[x x] x x [ ] a-na É.GAL-[lì ] a-na É.GAL-l[ì ] a-šar LUGAL pa-nu-š[u ša-ak-nu ] É ú-kap-pa-a[r ] a-di ITI DÙG.GA i-k[a-áš-ša-da ] mu-ṣa-e GIBILmeš x [ ] ĝišGU.ZA GIBIL mu-ša-ba [ ] mi-im-ma ⌈šu-um-šu⌉ x [ ] [É] ⌈Lab⌉-bu-ni gab-ba x [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ (leer) ] ⌈DUB-pí⌉ [1?+] ⌈1.KÁM⌉-m[a ] [mi-i]m-ma an-ni-ú pár-ṣu ⌈ša⌉ pi-[i NIN.DIĜIR ma-sa-e] [i+n]a U4-mi I.ĝišTUKUL-ti-IBILA-É-šár-⌈ra⌉ LU[GAL ] [f]⌈A⌉-mat-dNIN.LÍL DUMU.MUNUS-su NIN.DIĜIR ⌈a-na⌉ ⌈ĜARZA⌉ ⌈dA-šur⌉ [ú-ka]l-li-mu-ši-i-ni ù pi-i-ša im-si-ú-ni (kleiner Freiraum)

16’ 17’

[DUB š]a ís-ḫi ša pi-i NIN.DIĜIR ma-sa-e ša i+na É dA-šur [ir-ku]-su-ú-ni a-na be-te zak-ku-⌈tu⌉ šaṭ-rat (Freiraum)

18’

[ITI.x-x]-x U4.21.KÁM li-mu I.dx-x-x x x x [

]

(unterer Rand)

Übersetzung: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’

(Vom erhaltenen oberen Rand her fehlen ungefähr 2–3 Zeilen)

[um ihren Mund zu w]aschen … [ ] … für … [ ] [(welche)] … ihm genehm war, … die Weihung … [ ] … und ein ungünstiger Monat. Bis ein günstiger Monat herankommt, wird er (sie) [nicht] enthüllen. Um die Erwählte des Gottes zum zweiten Mal zu enthüllen, badet man [die En-Priesterin] in Wasser. Mit einem nicht-reich(verziert)en Kleid, [einem (Kopf)b]und, einem Gewand, seien es Ärmel-Gewänder, seien es šaḫartu-Gewänder,

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’

[Män]tel (oder) sei es ein ša–rēšēn-Gewand, welches sie bedeckt, [mit einem] Hüft[tuch], mit jedwedem Neuen, (aber) Nicht-reich(verziert)en, was zur Frau(enausstattung) gehört, wird man [die En-Priester]in – mit was es auch sei – bekleiden. Mit (allzu) vielen Schmucksachen soll sie (aber) nicht geschmückt werden. (Amulette) mit den von ihr zu wahrenden Tabus legt man ihr an. (Eine Kette von) Steinen ihres Nicht-Zeugens bindet man (ihr) um. Der König badet in Wasser. Mit einem Gewand für die Opfer(zeremonien) wird er bekleidet. Die Hand der En-Priesterin, welche zum En-Priester(amt) geweiht werden soll, erg[reift er und] führt sie aus dem Palast. [ ] … Truppen … [ ] [ ] … geht hinaus. Ein Th[ron] … [ ] [ (nachdem)] sie [hineinge]gangen sind, [ ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’–15’

[ ]…[ ] Zum Palas[t ] Zum Palast [ ] Wohin der König sich [gewandt hat, ] (Der Priester) reinigt das Haus kult[isch. ] Bis ein günstiger Monat her[ankommt, ] Neue Gewänder … [ ] Ein neuer Thron (als) Sitz [ ] Was es auch sei, … [ ] [(im) Bēt] Labbūni, jedwedes … [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ (leer) ] [Zwei]te? Tafel [ ] [Al]l dies (sind) die Kultordnungen für die Mund[waschung der En-Priesterin,] [i]n den Tagen, als Tukultī–apil–Ešarra (I.?), der Kö[nig des Landes Assur, ] Amat–Mullissi, seine Tochter, (als) En-Priesterin für den Kult des Aššur [ent]hüllt und ihren Mund gewaschen hat. (kleiner Freiraum)

16’ 17’

[Tafel d]er Anweisung betreffs der Mundwaschung der En-Priesterin, welche man im Tempel des Aššur [konzi]piert hatte (und welche) für den (Gebrauch im) Tempel freigegeben wurde. (Die Anweisung) ist (nun fertig) geschrieben. (Freiraum)

18’

[Monat] …, 21. Tag, Eponymat des … [

]

(unterer Rand)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals zur Einsetzung einer En-Priesterin (NIN.DIĜIR, Vs. [5’], 9’, 13’, Rs. [12’], 14’, 16’) des Gottes Aššur. Die akkadischen Bezeichnungen für die mit den Wortzeichen NIN.DIĜIR geschriebene Priesterin lauten entu oder ugbabtu; siehe J. Renger, ZA 58, 134–135. Die wörtliche Bedeutung von ugbabtu ist unklar, entu ist die ausdrücklich feminine Form des eigentlich geschlechtsneutralen ēnu oder ennu, dem oder der „En-Priester(in)“, einem Lehnwort aus dem ebenfalls geschlechtsneutralen, sumerischen Titel EN; siehe AHw 220, s. v. enu(m), ennu b–c. Der Titel NIN.DIĜIR bedeutet zeichengenau „Herrin, (die) eine Gottheit (ist)“. Im vorliegenden Text erscheint nun in Vs. 13’ die auserwählte NIN.DIĜIR gleichzeitig neben dem geschlechtsneutralen, grammatikalisch aber maskulinen Ausdruck ennu (EN-ni) als Bezeichnung der späteren Amtsträgerin. Es scheint sich daher so zu verhalten, daß der primär maskuline, weiterhin geschlechtsneutrale oder -übergreifende Terminus ennu ist, der (oder die) „En-Priester(in)“. Wollte man das weibliche Geschlecht genau bezeichnen, hatte man die Möglichkeit, dies durch die Schreibung NIN.DIĜIR = entu zu erreichen. Der vorliegende Text scheint dahingehend zu verstehen zu sein, daß die zur „Erhebung zum En-Priester(amt)“ (šēluʾ enni, Vs. 13’) stehende Kandidatin in einer leichten terminologischen Unschärfe bereits antizipierend als entu (NIN.DIĜIR, Vs. [5’], 9’, 13, Rs. [12’], 14’, 16’) bezeichnet wird. Im dritten und zweiten vorchristlichen Jahrtausend gab es vor allem im sumerischen Süden eine Vielzahl männlichen und weiblichen Kultpersonals, welches die Titel EN oder NIN.DIĜIR trug; siehe dazu J. Renger, ZA 58, 115–123, 135–139. Die am besten belegten sind wohl die En-Priesterinnen des Mondgottes Nanna–Sîn von Ur, deren berühmteste Vertreterin En–ḫedu–ana, die Tochter Sargons von Akkade in der Mitte des dritten Jahrtausends war. Zu den En-Priesterinnen des Mondgottes von Ur siehe E. Sollberger, AfO 17, 23–29; J. Renger, ZA 58, 118–121; F. Weiershäuser, Königliche Frauen, 241–245. Zur historischen und literarischen Figur der En–ḫedu–ana siehe A. Westenholz, Old Akkadian Period, 38–39; A. Zgoll, En–ḫedu–Ana, 41–42 und passim. Im Laufe der altbabylonischen Zeit versiegen die historischen Quellen zu den Trägern des Amtes, die Gestalt der En-Priesterin lebt

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Textbearbeitungen: Nr. 6

Vs.

2’

3’

4’

7’

37

aber in literarischen Texten fort, gerade in der Omen-Literatur; siehe dazu J. Renger, ZA 58, 130–131. Außerhalb Babyloniens ist die ugbabtu auch in Syrien und Assyrien der altassyrischen Zeit belegt; siehe J. Renger, ZA 58, 147–149. Aus dem syrischen Emar der mittelbabylonischen Zeit hat sich – neben den hier vorgelegten assyrischen Ritualen – ein einziges weiteres Einsetzungsritual einer solchen Priesterin erhalten, welche im Text NIN.DIĜIR geschrieben wird, also den Titel entu oder ugbabtu trug, wenn dort der babylonische Ausdruck Verwendung fand; siehe M. Dietrich, Ugarit-Forschungen 21, 47–100. In Emar war die Priesterin dem lokalen Wettergott geweiht. Dieses Ritual aus Emar weist aber keine spezifischen Ähnlichkeiten mit den hier besprochenen Ritualen auf. Für Assur, beziehungsweise für Assyrien, konnte B. Menzel (Tempel/1, 249) eine Tochter des altassyrischen Königs Pûšu–kēn, sowie eine Tochter des mittelassyrischen Königs Ninurta–apil–Ekur als NIN.DIĜIR nachweisen. Weiterhin ist in einem mittelassyrischen Verwaltungstext aus Assur eine „große“ En-Priesterin (entu rabītu) namens Muballiṭa[t–GNf] bezeugt; siehe S. Jakob, Verwaltung, 513–515 zu H. Freydank, MARV 1, 53, 8–10: fmu-bal-liṭa-[at-GNf] / DUMU.MUNUS-šu NIN.DIĜIR ša [dx] / GAL-te. Leider ist bisher unklar, welchen Göttern diese Priesterinnen zugeordnet waren. Zentrale Elemente des vorliegenden Rituals sind die „Enthüllung“ (kallumu, Vs. 4’, Rs. 15’) der dem Gott Aššur (Rs. 14’) „genehmen“ (ṭiābu, Vs. 2’) „Erwählten“ des Gottes (uttātu, Vs. 4’), sowie die rituelle Reinigung der zum Priestertum Erwählten durch ein „Mundwaschungsritual“ (mīs pî, hier verbal ausgedrückt als pīša masāʾu, Vs. 1’, Rs. 12’, 15’–16’). Zum „Mundwaschungsritual“, welches wir sonst vor allem aus dem Bereich der Weihung und „Belebung“ von Kultstatuen kennen, siehe Ch. Walker & M. Dick, The Mesopotamian Mīs Pî Ritual. Im vorliegenden Fall dient die „Mundwaschung“ natürlich nicht der Belebung, sondern der Weihung der Priesterin. Die rituellen Handlungen fanden offenbar in einem hemerologisch „günstigen Monat“ (urḫu ṭābu, Vs. 3’, Rs. 6’) statt. Die Kandiatin wird gebadet (Vs. 5’) und möglicherweise „ganz neu“ (gabbu eššu, Vs. 8’) eingekleidet (Vs. 9’). Interessanterweise sollen die Gewänder „nicht reich(verziert)“ sein (lā šarruʾu, Vs. 5’, 8’), ihr Schmuck „nicht (zu) üppig“ sein (Vs. 10’). Der hier im Status rectus als še-lu-a und in Vs. 13’ im Status constructus als še-lu belegte Ausdruck ist sicher der Infinitiv šēluʾu „Weihung“ zu elû Š „hinauf-/darbringen“. Im Sinne von „Weihgabe“ ist weiterhin das substantivierte, feminine Verbaladjektiv belegt; siehe AHw 1211 s. v. šēlūʾatum/šēlūtu I; CAD Š/3 264 s. v. šūlûtu A (šēlûtu). Das am Zeilenanfang stehende, beschädigte Wort ([(x)] x-⌈da⌉) kann ich trotz seiner Kürze nicht ergänzen. Parallel zum folgenden „Monat“ erwartet man einen Ausdruck für „Tag“ – ein aus dem Sumerischen entlehntes *uddu erscheint mir hier aber zu gelehrt. Der Ausdruck ut-ta-ta ša DIĜIR kann nach dem Zusammenhang und nach den verwendeten Konsonanten kaum etwas anderes als uttāta ša ili „die Erwählte des Gottes“ meinen. Das in den Wbb. noch nicht belegte Nomen *uttātu leite ich als feminine Nominalform *parrast von (w)atû(m) „finden“ ab, mit *wattaʾtum > uttātu „Findung > Erwähltes“. Das Verbaladjektiv des Doppelungsstammes, welches man hier vielleicht eher erwarten würde, hätte *wattuʾtum > uttūtu lauten müssen. Die Vorstellung, daß die Gottheit ihren Priester „findet“ und dadurch „erwählt“, findet sich schon in den frühesten Zeiten der mesopotamischen Geschichte. Im Sumerischen des dritten und zweiten Jahrtausends wird der Gedanke vielfach in Königsinschriften und Jahresnamen auf Basis der Phrase máš-e–pà „mithilfe des Böckleins (durch Opferschau) finden“ formuliert; siehe A. Falkenstein, Wahrsagung, 50–51; S. M. Maul in RlA 10, 71, § 7.3; S. F. C. Richardson, Seeing and Believing, 228–230. Aus der Vorstellung der Erwählung durch den Gott, die durch die Opferschau enthüllt wird, erklärt sich der Ausdruck *kallumu šaniʾu „zweite Enthüllung“ am Ende der Zeile. Offensichtlich erfolgte zuvor eine „erste Enthüllung“ und wahrscheinlich wird der zweiten eine dritte, endgültig bestätigende „Enthüllung“ durch die Opferschau erfolgt sein. Derjenige, der die „Enthüllung“ durch die Opferschau im Namen des Gottes ausführte oder ausführen ließ, war nach Rs. 13’–15’ (vgl. Vs. 4’) anscheinend der König selbst. Ein solches Vorgehen, welches die Wahl des Gottes dreifach bestätigt und damit ganz besonders stark absichert, findet sich in einer Inschrift Nabonids, welche die Erwählung einer seiner Töchter zur En-Priesterin des Mondgottes von Ur beschreibt. Nach dem astrologischen Omen, welches den Wunsch des Mondgottes Sîn nach einer En-Priesterin ausdrückte, holte Nabonid zuerst ein Leberomen ein, welches das Himmelsomen bestätigte. Er wiederholte (šanû) den Vorgang zur Überprüfung (paqādu) und die Antwort war noch positiver als zuvor. Dann fragte er die Götter, ob es ein Mädchen aus dem Kreise seiner weiteren Familie (kimtu) sei, die Antwort war aber abschlägig. Ein drittes Mal (šalāšu) führte er eine Opferschau durch, und zwar diesmal bezüglich einer seiner leiblichen Töchter, und die Antwort der Götter war nachdrücklich positiv. Erst dann erhob Nabonid seine Tochter mit dem Amtsnamen En–niĝaldi–Nanna zur En-Priesterin des Nanna; siehe zum ganzen Vorgang H. Schaudig, Nabonid, 376, Nr. 2.7 I 6–25. Auch in einem anderen Fall holte Nabonid drei Anfragen durch die Opferschau ein und wiederholte zudem das gesamte Verfahren mit einer variierten Fragestellung, da der erste Durchgang negativ ausgefallen war; siehe H. Schaudig, Nabonid, 382, Nr. 2.8a II 2–9. Der Kommentar zur Omenserie Šumma multābiltu empfiehlt dieses ausführliche, dreimalige Fragen ausdrücklich, um mögliche Unsicherheiten auszuschließen: tušallašma šalmat qibâ tašakkan „Führe eine dritte (Opferschau) durch, und ist sie gut, so verkünde den Spruch“ (CT 20, Pl. 46, K 3945+, III 29); siehe dazu J. Denner in AfO 7, 186; S. M. Maul in RlA 10, 80, § 7.10. Wiewohl epigraphisch eindeutig, überrascht die Nennung des Gewandes eines ša–rēšēn an dieser Stelle und bleibt leider dunkel. Bei der als ša–rēšēn bezeichneten Personenklasse wird es sich nach Ausweis der Paragraphen §§ 15 und 20 der mittelassyrischen Gesetze (siehe unten) mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Kastraten handeln. An

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

9’

11’

Rs.

13’ 5’ 6’ 7’–8’ 10’ 11’

der vorliegenden Stelle mag im engeren Sinne ein kastrierter Höfling gemeint sein. Wie es scheint, waren diese Personen an einer für sie typischen Kleidung zu erkennen. Wieso die als En-Priesterin auserwählte Königstochter in die Lage kam, neben weiteren Gewändern gegebenfalls ein „Kastraten-“ oder „Höflingsgewand“ zu tragen, bleibt vorerst unverständlich. Sollte sie etwa, dem Kastraten ähnlich, als zukünftig „geschlechtslos“, als „der geschlechtlichen Fortpflanzung entzogen“ bezeichnet werden? Nach den beiden Belegen aus den mittelassyrischen Gesetzen (§§ 15, 20, O. Schroeder, KAV 1, II 54, 97: ša re-še-en) ist die hier vorliegende orthographisch identische Schreibung erst der dritte Beleg überhaupt für den Ausdruck ša–rēšēn im Dual. Die übliche Bezeichnung für den wohl kastrierten Höfling oder Beamten lautet ša–rēši oder voller ša–rēš–šarri. Weiterhin ist in den mittelassyrischen Gesetzen das Verwandeln eines straffällig gewordenen Mannes in einen ša–rēšēn natürlich als Strafe zu verstehen, als entwürdigende Kastration, und nicht als gesellschaftlicher Aufstieg zum „Höfling“. Dennoch sind die beiden Ausdrücke verwandt. K. Deller (Assyrian Eunuchs, 304–305) hatte versucht, den Ausdruck im Dual („derjenige der beiden Köpfchen = Hoden“) als ironisch-euphemistische Bezeichnung für den Kastraten zu erklären, nämlich für denjenigen, der keine „Köpfchen“ mehr hatte. Diese Erklärung ist aber leider unbefriedigend. Die Ergänzung der Verbalform ú-⌈la⌉-ab-bu--ši „sie bekleiden sie“, welche bereits inhaltlich zu fordern ist, wird durch die vollzogene Vokalharmonie *ulabbašū > ulabbušū, welche die Silbe -šū voraussetzt, zur Gewißheit erhoben. Die hier vorliegende Schreibung mit den Zeichen a-sàk(sàg)- ist eine halb-logographische Schreibung des Ausdrucks Á.SÀG = asakku, welcher syllabisch meist als a-sak-ku dargestellt wird. Der Ausdruck asakku bezeichnet sowohl das „Tabu“, welches nicht verletzt werden darf, wie den Dämon und die durch ihn herbeigeführte Krankheit, welche im Falle einer Verletzung als Strafe zu erdulden ist. Das Tabu und der durch Krankheit strafende Dämon sind in den Wörterbüchern lexikalisch etwas überkorrekt in zwei Einträge geteilt worden; siehe AHw 73 s. v. asakku(m) I und II; CAD A/2 325–327 s. v. asakku A und B. Zum Thema des durch die Priesterin gegebenenfalls verletzten Tabus siehe den Beleg in CAD A/2 327 s. v. asakku B, b.2’, in welchem die Rede davon ist, daß die „En-Priesterin immer wieder das assakku stehle“ (šarāqu Gtn), also wohl „im Geheimen verletze“. Ein weiterer Beleg für dasselbe Vergehen findet sich in CAD E 179 s. v. ēnu 2b.1’.b’. Im vorliegenden Fall geht es anscheinend darum, daß der En-Priesterin die durch sie nicht zu verletzenden Tabus in Form von „Amuletten“ physisch angeheftet werden. Wie im Falle der folgenden „Steine des Nicht-Zeugens“, welches hier im Falle einer Frau als Schutz gegen das Empfangen oder Gebären zu verstehen sein wird, stellen diese Dinge ganz körperlich die Elemente und Eigenschaften dar, die die zukünftige Priesterin nicht verletzen darf. Anscheinend war es ihr verboten, Geschlechtsverkehr zu haben, mindestens aber, schwanger zu werden. Im Falle der En-Priesterinnen (entu / NIN.DIĜIR) der neusumerischen und altbabylonischen Zeit vermutete J. Renger in ZA 58, 141–142, daß sie grundsätzlich kinderlos geblieben seien, obwohl vereinzelt Kinder von En-Priesterinnen belegt sind, wobei nach der Art unserer Quellen nicht zu entscheiden ist, ob es sich dabei um leibliche oder adoptierte Kinder handelte. Das aus der „SargonsLegende“ bekannte Märchenmotiv von der En-Priesterin, welche im Geheimen ein Kindlein gebar und es aussetzte (J. Goodnick Westenholz, Legends, 38–41, Z. 2–7), bekräftigt ebenfalls die Vermutung, daß für diese Priesterinnen Kinderlosigkeit gegolten habe. Auch im Falle der von den En-Priesterinnen nicht immer sicher zu unterscheidenden ugbabtu-Priesterinnen, welche ebenfalls mit den Zeichen NIN.DIĜIR geschrieben werden können, nahm J. Renger in ZA 58, 146 an, sie seien unverheiratet und kinderlos geblieben. Wie im Falle der nadītu-„Priesterin“, welche heiraten, aber keine Kinder bekommen durfte (J. Renger, ZA 58, 160–161), mag dem ganzen hier diskutierten Personenkreis weniger die Keuschheit als vielmehr die Kinderlosigkeit im Vordergrund gestanden zu haben. Im Falle von Angehörigen des Königshauses war es dabei sicher von Bedeutung, illegitime Linien zu vermeiden. Zu den „Steinen des Nicht-Zeugens“ (abnū lā banîša), welche der Priesterin nach den Angaben der vorliegenden Zeile umgebunden werden, ist sicher der „Gebärstein“ (aban alādi) zu vergleichen, welcher nach der akkadischen Dichtung von „Ištars Höllenfahrt“ auch zur Ausstattung der Göttin Ištar gehörte; siehe dazu A. Schuster-Brandis, Steine, 449, Nr. 104 und ebendort in Anmerkung 954 auch zum aban erê, dem „Stein der Schwangerschaft“. Im Gegensatz zu den an der vorliegenden Stelle verwendeten „Steinen des Nicht-Zeugens“ sollte jene Steine wohl Schwangerschaft und Geburt beschützen, beziehungsweise erleichtern. Zu šēluʾu „Weihung“ siehe den Kommentar oben zu Vs. 2’. In dieser Zeile erfahren wir, daß ein Gebäude oder ein Raum – etwa die Wohnung der neuen Priesterin? – „abgewischt“, d. h. kultisch gereinigt wird. Die weiteren Handlungen verlangen, wie zuvor auch (siehe Vs. 3’), einen hemerologisch „günstigen Monat“ (urḫu ṭābu). Es werden – sicherlich für die En-Priesterin – neue Gewänder und ein neuer „Thron“ oder „Sessel“ angefertigt. Die Handlungen enden im Bēt Labbūni, welches sich in Assur im Bereich des Alten Palastes befand und wohl der Pflege des Totenkultes der Dynastie gewidmet war, siehe B. Menzel, Tempel/1, 50–51. In dieser Zeile steht ein sehr abgeriebener Vermerk darüber, um die wievielte Tafel einer Serie es sich bei diesem Manuskript handelt. Es war wohl die letzte und mindestens die zweite Tafel der Serie, denn in Rs. 17’ steht der Vermerk šaṭrat „es ist (fertig) geschrieben“. Anderenfalls dürfte man den Vermerk ul qati oder lā gammur(at) „es ist nicht fertig“ wie hier in Text Nr. 43 (VAT 10482), Rs. 13’ erwarten. Das angezeigte feminine Geschlecht des Subjekts des Stativs mag mit dem der „Tafel“ (ṭuppu, maskulin und feminin) oder mit dem implizierten „Schriftstück“ (šiṭirtu) korrelieren. Ein gleichlautender Vermerk (šaṭrat) erscheint in den Kolophonen zweier mittelassyrischer Tafeln aus

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Textbearbeitungen: Nr. 6

13’

16’–17’

17’

18’

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Assur; siehe H. Hunger, BAK Nr. 44, Z. 4 zu E. Ebeling, KAR 15, Rs. 16 und KAR 16, Rs. 30. Daß die vorliegende Tafel wohl nicht die erste der Serie war, geht auch aus dem Inhalt hervor. Bereits ganz zu Anfang, in Vs. 4’, spricht der Text von einem „zweiten Enthüllen“ der Priesterin, dem daher ein „erstes Enthüllen“ vorangegangen sein muß. Der Ausdruck „in den Tagen von KN“ ist nicht gerade wohlbekannt als Angabe in einem Kolophon. Er findet sich aber auch in dem Kolophon eines weiteren Textes, der sich mit der Einsetzung einer En-Priesterin befaßt; siehe VAT 11071 (Text Nr. 7), Rs. 5’–6’. Neben der üblichen Datierung mit einem Eponymen (siehe Rs. 18’) erlaubt diese Art einer Doppeldatierung aber die Nennung des regierenden Königs. Die Phrase erscheint in derselben Form, nur ohne den Namen des amtierenden Königs, als i+na U4-mi/me LUGAL in den Einleitungen von Temporalsätzen mittelassyrischer Urkunden, welche auf diese Weise historische Hintergrundinformationen zu bestimmten Verwaltungsakten liefern; siehe dazu H. Freydank, Historische Nachrichten, 42–44. In diesen Temporalsätzen ist der König das handelnde Subjekt. An den hier in Rs. 15’ vorliegenden Verbalformen kann man Singular und Plural nicht unterscheiden. Ein nicht weiter definiertes Priesterkollegium („man“) ist also grammatikalisch nicht auszuschließen. Unter Vorbehalt nehme ich an, daß – wie in den oben genannten historischen Nachrichten – der König auch hier Subjekt ist, auch wenn ihm dies eine sehr starke, aktive Rolle im Einsetzungsritual verleiht. Aber immerhin war der assyrische König ja vor allem auch šangû „Priester“; siehe dazu etwa die Zeile II 10’ des Krönungsrituales (Text Nr. 1), wo in erster Linie die šangûtu „Priesterwürde“ dem König übertragen wird. In den wenigen erhaltenen Resten des Rituals erscheinen offensichtlich Personen im Plural (Vs. 5’, 9’), aber gerade die Handlung des „Enthüllens“ wird von einer einzigen Person durchgeführt (Vs. 4’: ukallam). Somit nehme ich an, daß der König sowohl in Vs. 4’, wie in Rs. 15’ handelndes Subjekt ist. Da bei dem Königsnamen in dieser Zeile keine Filiation erhalten und der Name des Eponymen in Rs. 18’ verloren ist, kann es sich – in Verbindung mit der spätmittelassyrischen Schrift des Textes – bei dem genannten König entweder um Tiglatpileser I. (1114–1076 v. Chr.) oder um Tiglatpileser II. (966–935 v. Chr.) handeln. Zwischen diese beiden Könige fällt die Regierung des Aššur–bēl–kala (1073–1056 v. Chr.), in dessen 8. Regierungsjahr die endgültige Umstellung der Datierung vom assyrischen Kalender auf den babylonischen fiel; siehe dazu J. A. Jeffers, JCS 69, 187–188. Bei dem in Rs. 18’ verlorenen Monatsnamen ([ITI.x-x]-x) kann es sich nach den Raumverhältnissen noch um einen ausführlich syllabisch geschriebenen, assyrischen Monatsnamen gehandelt haben. Wegen der dem Mittelassyrischen noch sehr nahen Schrift nehme ich vorerst an, daß es sich bei dem in Rs. 13’ genannten König um Tiglatpileser I. handelt. Ein Subscriptum wie das hier vorliegende kann ich bisher nicht noch einmal nachweisen. Mein Verständnis der Zeilen geht davon aus, daß die Ritualanweisung nach Vorgaben aus dem Aššur-Tempel aufgesetzt (rakāsu), geklärt und freigegeben (zakkû D) sowie schließlich ausgeschrieben (šaṭāru) wurde. Den Ausdruck isḫu (AHw 387 s. v. isḫu II, siehe ebendort s. v. isiḫtu(m) auch ṭuppi isiḫti) kennen wir sonst besser als „Zuweisung“ von Gütern, ich denke aber, daß die Übersetzung mit „Anweisung“ im weiteren Sinne hier auch gedeckt ist. Die Verwendung des Zeichens iš mit dem Lautwert ís ist mittealassyrisch belegt (siehe W. von Soden und W. Röllig, Syllabar4, Nr. 139; siehe auch J. Llop, SAAB 18, 10, ebenfalls zu ís-ḫu „Zuweisung“ in einer mittelassyrischen Opferliste). Die Zeichenverwendung erklärt sich wohl aus dem bekannten assyrischen Lautwechsel von [š] und [s]; siehe W. von Soden, GAG3 § 30d–e. Die auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnliche Schreibung be-te für „Haus, Tempel“ mit dem Silbenzeichen be- („bi4“) läßt sich in alt- und mittelassyrischen Texten auch sonst nachweisen, siehe CAD B 283 s. v. bītu 1a.2’; 1c.b’; 6i. Zu dem Vermerk šaṭrat „es ist (fertig) geschrieben“ siehe den Kommentar oben zu Rs. 11’. Leider läßt sich der beschädigte Monatsname zu Beginn der Zeile nicht rekonstruieren. Es kann sich wegen der Länge des verlorenen Wortes möglicherweise noch um einen assyrischen Monatsnamen gehandelt haben; siehe dazu den Kommentar zu Rs. 13’ und zu den möglichen Namen die von H. Hunger zusammengestellte Liste in RlA 5, 301, § 3.4. Bei dem erhaltenen Zeichenrest am Wortende mag es sich um -t]e, -t]u oder -l]u handeln, so daß mit den Monaten Ša–sarrāte, Ša–kēnāte, Qarrātu, Kalmartu, Kuzallu und Allānātu leider das halbe Jahr in Frage kommt. Falls hier ein mit einem Wortzeichen geschriebener, babylonischer Monatsname stand, kann es sich mit den Monaten Duʾūzu (ITI.ŠU), Abu (ITI.NE), Tašrītu (ITI.DU6), Araḫsamna (ITI.APIN) oder Ṭebētu / Kinūnu (ITI.AB) auch wieder um die Monate eines halben Jahres gehandelt haben. Leider ist auch der Name des Eponymen bis auf geringe Reste abgebrochen. Der Anfang des Namens scheint nach dem Personenkeil und einem Gottesdeterminativ einen senkrechten Keil zu enthalten. Dies deutet auf einen Namen mit Aššur (I.dA-šur-) oder Ninurta (I.dMAŠ-) als theophorem Element hin. Leider besteht hier unter den bisher bekannten Eponymen aus der Regierungszeit Tiglatpilesers I. eine zu große Auswahl, um eine Entscheidung zu treffen. Zu den Eponymen dieses Königs siehe H. Freydank, Assyrische Jahresbeamte, 128–129. Wie im Falle von VAT 11071 (Text Nr. 7) vermißt man eine Angabe zum Schreiber des Textes. Sie mag im verlorenen hinteren Teil der letzten Zeile des Kolophons (Rs. 18’) gestanden haben.

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40

7)

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

VAT 11071 (Kopie: S. 146)

Beschreibung der Weihe einer En-Priesterin

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Im Kern rötliches, an der Oberfläche weißliches Bruchstück vom unteren, linken Ende der Rückseite einer Tontafel; H. 60 × B. 43 × D. 24 mm. Es ist nur die Rückseite mit Resten von 3 Zeilen des ursprünglichen Textes erhalten, dessen Ende mit einem horizontalen Doppelstrich markiert ist. Nach einem Freiraum von ungefähr 3 Zeilen folgt ein 7-zeiliger Kolophon, dessen Ende mit einem einfachen horizontalen Strich markiert ist. Danach folgt wieder ein Freiraum. Weder der untere, noch der linke Rand sind erhalten, aber sicher nicht fern. Datierung: frühneuassyrisch, Regierungszeit Salmanassars III. (858–824 v. Chr.), siehe Rs. 5’ Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Rs. 1’ 2’ 3’

[ ]x[ ] [ ] ⌈15⌉ GUR Š[E-UM.MEŠ ] [ É.GAL-l]ì 1 MA.N[A ] __________________________________________________________ __________________________________________________________ (Freiraum von ungefähr 3 Zeilen)

4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[m]i-im-ma an-ni-ú p[ar-ṣu ša pi-i NIN.DIĜIR ma-sa-e] [i-n]a U4-mi I.dSILIM-ma-n[u-SAĜ.KAL MAN GAL-e MAN dan-ni MAN ŠÚ] [MAN KUR A]š-šur DUMU Aš-šur-PAP-IBIL[A MAN KUR Aš-šur-ma] [ina IT]I.ŠE U4.8.KÁM li-me [PN ] I.dSILIM-ma-nu-SAĜ.KAL] [fA-mat(?)]-dNIN.LÍL NIN.DIĜI[R [LUGAL] šá NIN(9)-su a-na Aš-š[ur ] ] [LUGAL] šá DIĜIR.MEŠ-ni š[a? AN-e ù KI-tì ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Kleiner Freiraum, dann Bruch. Der untere Rand ist nicht erhalten.)

Übersetzung: Rs. 1’ 2’ 3’

[ ]…[ ] [ ] 15 Kor Ge[treide ] [ des Palast]es, 1 Min[e ] ___________________________________________________________ ___________________________________________________________ (Freiraum von ungefähr 3 Zeilen)

4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[A]ll dies (sind) die Ku[ltordnungen für die Mundwaschung der En-Priesterin.] [I]n den Tagen des Salmā[nu–ašarēd (III.), des großen Königs, des starken Königs,] [des Königs der Gesamtheit,] [des Königs des Landes Ass]ur, des Sohnes des Aššur–nāṣir–apl[i (II.),] [ebenfalls König des Landes Assur.] [Im Mon]at Addār, 8. Tag, Eponymat von [PN, ] [(betrifft) Amat(?)]–Mullissi, die En-Priester[in, die Schwester des Salmānu–ašarēd,] [des Königs,] welcher seine Schwester dem Ašš[ur, ] [dem König] der Götter v[on Himmel und Erde geweiht hat.] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Kleiner Freiraum, dann Bruch. Der untere Rand ist nicht erhalten.)

Kommentar:

Rs.

5’

Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals zur Einsetzung einer En-Priesterin (NIN.DIĜIR, Rs. 8’–9’, vgl. 4’; siehe dazu den Kommentar zu Text Nr. 6) des Gottes Aššur. Der Text des Rituals ist bis auf geringe Reste leider weggebrochen, erhalten blieb im Grunde nur der Kolophon. Falls richtig ergänzt, erwecken die Zeilen Rs. 5’–6’ des Kolophons den Eindruck, daß hier die ursprüngliche Breite der Tafel ausgeschöpft war. Der Ausdruck „in den Tagen von KN“ ist zwar ungewöhnlich als Angabe in einem Kolophon. Er erscheint aber auch im Kolophon eines weiteren Textes, der sich mit der Einsetzung einer En-Priesterin befaßt; siehe VAT 9977+ (Text Nr. 6), Rs. 13’. Neben der üblichen Datierung mit einem Eponymen (siehe Rs. 7’) erlaubt diese Art einer Doppeldatierung aber die Nennung des regierenden Königs. Die Phrase erscheint in derselben Form, nur ohne den Namen des amtierenden Königs, als i+na U4-mi/me LUGAL in den Einleitungen von Temporalsätzen mittelassyrischer Urkunden, welche auf diese Weise historische Hintergrundinformationen zu bestimmten Verwaltungsakten liefern; siehe dazu H. Freydank, Historische Nachrichten, 42–44. Bei den genannten Königen handelt es sich – nach der frühneuassyrischen Schrift des Textes zu urteilen – sicherlich um Salmanassar III. (858–824 v. Chr.) und seinen Vater Assurnasirpal II. (883–859 v. Chr.).

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41

Textbearbeitungen: Nr. 7–8

7’

8’

9’

10’

8)

Bei der Datierung, die den 8. Addār eines nicht erhaltenen Eponymen nennt, mag es sich um das Datum der Abfassung dieses Manuskriptes handeln. Normalerweise stehen diese Datumsangaben aber in der letzten Zeile eines Kolophons; siehe etwa H. Hunger, BAK Nr. 199, 231, 259 (alle Belege aus Assur, nA) und im vorliegenden Band den mittelassyrischen Text Nr. 6 (VAT 9977+). Hier aber scheint das Datum in einen Textzusammenhang eingebettet zu sein, der sich leider nicht sicher ergänzen läßt. Für einen Textzusammenhang spricht auch, daß die Größe des Bruches zu Beginn von Z. 7’ die Ergänzung der Präposition ina zuläßt, die in normalen Datumsangaben nicht erscheint. Somit kann sich die Angabe auch auf das Datum der Einsetzung der Priesterin beziehen, welches mit der Verschriftung des Textes nicht identisch sein muß, aber kann. Der 8. Addār als Datum springt natürlich ins Auge. Es handelt sich dabei um einen bedeutenden Tag im Zyklus der Jahresend- und Frühjahrsfeierlichkeiten in Assur. Es ist der Tag, an welchen der Gott Aššur mit Gefolge den Anu–Adad-Tempel besuchte und an welchem der assyrische König die Krone des Aššur auf dem Haupte trug; siehe B. Menzel, Tempel/2, T 51 zu A.413 und T 35 zu A.125 V 5’–8’; S. M. Maul, Frühjahrsfeierlichkeiten, 398–399, 402; S. Parpola, SAA 20, Nr. 9 (A.125), Nr. 11 (A.413). In VAT 9977+ (Text Nr. 6) wird in der Regierungszeit eines assyrischen Königs namens Tiglatpileser – wohl des Ersten (1114–1076 v. Chr.) – eine En-Priesterin namens Amat–Mullissi „Magd–der–Mullissu“ ([f]⌈A⌉-mat-dNIN. LÍL, Rs. 6’) eingesetzt. Den Raumverhältnissen nach könnte auch hier derselbe Name gestanden haben, obwohl es sich bei der Amtsträgerin natürlich um eine Dame aus wesentlich späterer Zeit handeln muß. Falls richtig ergänzt, könnte der Namenstyp Amat–Mullissi sich als priesterlicher Amtsname ähnlich verhalten wie die königlichen Namen Salmānu-ašarēd, Aššur–/Adad–nērarī oder Tukultī–apil–Ešarra. Interessanterweise wird hier keine Tochter als Priesterin eingesetzt, sondern offensichtlich eine Schwester, sicherlich aber diejenige des Königs, also Salmanassars. Die Amtsträgerin ist daher möglicherweise schon in einem etwas vorgerückten Alter gewesen. Bei dem Götternamen im Bruch am Zeilenende handelt es sich nach den Proportionen der Zeichen zu urteilen um Aš-š[ur] – mit dem vertieft angesetzten Senkrechten von -šur – und nicht um ⌈d⌉[GN]. Wie im Falle von VAT 9977+ (Text Nr. 6) vermißt man eine Angabe zum Schreiber des Textes. Sie mag im verlorenen hinteren Teil der letzten Zeile des Kolophons gestanden haben.

VAT 11229 (Kopie: S. 146–147)

Beschreibung einer Priesterweihe

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück einer Tontafel; H. 64 × B. 64 × D. 25 mm. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A sind Reste von 9 Zeilen, auf Seite B Reste von 11 Zeilen erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ [ [ [ [ [ [ [ [

] ša[l-x ] x ma-x [ ] x tu-ub-q[a-tu ] na-x x [ ] x-uš-na-⌈a?⌉ ma-š[i?-x lu ina A.MEŠ SE]S?.MEŠ lu ina ṣu-me [ g]al-la-bu-su D[Ù-áš ] x x-ta-ḫu-⌈ú⌉ [ a]d [ ] x x [

] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]xx[ ] ma-x [ ] É ⌈dLa⌉-b[u-ni n]i-šu-tú x [ ] x-ta-t[e ] i-x-[ ]xx[ ] x MUNUS ZA-x [ mi-im-m]a GIBIL la-⌈a⌉ [šar-ru-a ]-⌈e?⌉ el-[ ]x[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

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42

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Übersetzung: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ [ [ [ [ [ [ [ [

]…[ ]…[ ] … (Haus-)Ec[ken ]…[ ]…[ sei es durch bittere]s [Wasser], sei es durch (ungelöschten) Durst [ ] seine [S]cherung füh[rst du durch ]…[ ]…[ ]…[

] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]…[ ] ]…[ ] ] Bēt Labb[ūni ] Ver]wandschaft … [ ] ]…[ ] ]…[ ] ]…[ ] ]…[ ] mit jedwed]em Neuen, Nicht-[reich(verziert)en wird man ihn bekleiden] ]…[ ] ]…[ ]

(abgebrochen)

Kommentar:

Seite A

6’

7’

Seite B

3’–4’

8’ 9’

Dieser Text ist leider nur sehr schlecht erhalten. Zu den einigermaßen klaren Ausdrücken, die sich dennoch erkennen lassen, gehören die gallābūtu „Scherung“ einer männlichen Person in Z. 7’ auf Seite A und das Bēt Labbūni in Z. 3’ auf Seite B. Da dergleichen „Scherungen“ des Haupt- und Körperhaares mit der Weihe einer Person zum Priester verbunden waren (s. unten zu Seite A, Z. 7’) und das Bēt Labbūni wohl dem königlichen Totenkult diente, nehme ich an, daß es sich hier um die Priesterweihe eines Mannes aus der königlichen Familie handelt. Die Lesung der erhaltenen Zeichenreste und die daran anschließende Ergänzung sind natürlich sehr unsicher. Falls richtig gelesen und ergänzt, scheint die Schilderung eines Durstes, der im schlimmsten Falle nur durch bitteres, brackiges Wasser gestillt werden kann, zu den altorientalischen Vorstellungen von der Unterwelt zu passen; siehe D. Katz, Netherworld, 227–229. Deshalb war es so wichtig, die Verstorbenen mit „Totenopfern und Spenden (süßen) Wassers“ (kispū u nāq mê, CAD K 426 s. v. kispu a 2’) zu versorgen. Die gallābūtu, wörtlich allgemein die „Kunst“ oder das „Amt des Barbiers“, kann zum einen die Pfründe meinen, die aus dieser Tätigkeit als Einkommen zu erzielen waren, oder zum anderen die mit der Scherung des Hauptund Körperhaares verbundene Priesterweihe; siehe C. Waerzeggers – M. Jursa, ZAR 14, 21; CAD G 17–18 s. v. gallābūtu 2. Die Durchführung dieser mit einer Scherung verbundenen Weihe wird üblicherweise mit dem Verbum epēšu „machen/durchführen“ beschrieben. Das Bēt Labbūni befand sich in Assur im Bereich des Alten Palastes und stand wohl mit dem Totenkult in Verbindung; siehe B. Menzel, Tempel/1, 50–51. Zu einem Kult der verstorbenen Angehörigen der königlichen Familie scheint die Nennung der nišūtu – wörtlich „Leute“ – in Z. 4’ zu passen. Dieses Wort ist wohl am besten in der Verbindung kimtu nišūtu u salātu „Familie, Verwandschaft und Angehörige“ bezeugt, welcher die gesamte nähere und fernere Verwandtschaft meint; siehe CAD N/2 298 s. v. nišūtu 1c). Die Zeichenreste dieser Zeile sind mir ganz unverständlich. Es ist leider unwahrscheinlich, sie mit Emendation als [ĝi]šGU!(MUNUS).ZA L[UGAL-ti] „Thron des Kö[nigtums]“ zu lesen. Die Ergänzung und Lesung dieser Zeile lehnt sich an die Phrase gabba ešša (GIBIL) lā šarruʾa „jedwedes Neue, Nicht-reich(verziert)e“ aus Vs. 8’ der in Text Nr. 6 (VAT 9977+) erhaltenen Ritualbeschreibung an.

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Textbearbeitungen: Nr. 8–9

Rituale in Tempeln der Stadt Assur (Texte Nr. 9–16)

9)

VAT 10397 b (Kopie: S. 147)

Ritualbeschreibung mit Gebet

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 45 × B. 36 × D. 14 mm. Es ist nur eine Seite mit den Resten von 7 Zeilen erhalten, die durch Striche in mindestens drei Stationen gegliedert sind. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ]xx[ ] [ ] x-te [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x 10 ši-di ana Aš-šur t[a-ša-da-ad ] [ ] x-lu 9 UDU.da-ri-u.[MEŠ ] [ šar-r]u-ta ša me-šá-ri 9 x [ ] [ ] lu-šal-bi-r[a ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ⌈2⌉ UDU.da-r[i-u.MEŠ ] (abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ]…[ ] [ ]…[ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … 10 (Mehl-)Linien z[iehst du] vor Aššur [ ] [ ] … 9 dāriu-Schafsopfer [ ] [„… Köni]gtum der Gerechtigkeit, 9 … [ ] [ ] mögen si[e (fem.)] zu hohem Alter bringen!“ [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] 2 dāriu-Schafsop[fer ] (abgebrochen)

Kommentar:

4’, 7’

Das Tafelfragment bietet die Reste einer Ritualbeschreibung und eines dicendums (Z. 5’–6’). Die Handlung spielt im Aššur-Tempel vor der Statue des Aššur (Z. 3’). Der Priester oder Beschwörer, der in der 2. Sg. angesprochen wird, zieht dort 10 „Linien“ (šiddu), bei denen es sich wohl um die aus Mehl gestreuten „Linien des Beschwörers“ handelt; siehe hier den Kommentar zu Z. 3’ von VAT 9494 (Text Nr. 4) mit dem Verweis auf S. M. Maul, BaF 18, 55–56. Im Folgenden ist zweimal die Rede von einem neunfachen Element. Einmal handelt es sich dabei sicher um Schafsopfer (Z. 4’). Ich nehme daher an, daß diese 9 Opfergaben in den Zwischenräumen der genannten 10 Mehllinien dargebracht werden. Die Zeilen 5’–6’ enthalten offensichtlich ein dicendum mit einem Prekativ, wohl einem der 3. Pl. fem., was darauf schließen läßt, daß hier der Segen weiblicher Gottheiten erfleht wird. Daß dieser Segen dem König gilt, ist aus dem Ort der Handlung ohnehin wahrscheinlich, wird aber durch den zum Teil ergänzten Ausdruck „[Köni]gtum der Gerechtigkeit“ in Z. 5’ nahezu zur Gewißheit erhoben. Wie B. Menzel, Tempel/2, T 10 gezeigt hat, bezeichnet der Ausdruck dāriu als lokaler, assyrischer Terminus das „reguläre Opfer“. Ich setze, anders als B. Menzel, Tempel/2, T 10 und S. Parpola, SAA 20, 172, das Wort wegen der nicht eingetretenen Vokalharmonie der ersten Silbe mit langen /ā/ an. In dem von B. Menzel, Tempel/2, T 10 besprochenen Beleg erscheint der syllabisch geschriebene Ausdruck dāriu an der Stelle, an der in einem anderen Text die Wortzeichenkombination UDU.SISKUR.MEŠ (= niqiu, Pl. niqiātu „Opfer“) verwendet wird. Der Ausdruck meint meist das „Schlachtopfer“, genauer das „Schafsopfer“, was auch an der Schreibung mit dem Wortzeichen UDU „Schaf“ sichtbar wird. Der Ausdruck dāriu ist wahrscheinlich aus dem volleren *niqiu dāriu verkürzt worden. Dies bringt es allerdings mit sich, daß in den Belegen, welche mit Wortzeichenkombinationen geschrieben werden, durchaus nicht immer klar ist, ob der Ausdruck niqiu „Opfer“ ausgefallen ist. Neben UDU.SISKUR kann – wie hier – eine Schreibung treten, die das Wortzeichen UDU „Schaf“ wie ein Determinativ mit einer syllabischen Schreibung kombiniert. Bei den von S. Parpola, SAA 20, 172 gebotenen Belegen ist allerdings jeweils das Wortzeichen UDU in der zu rekonstruierenden Form *UDU.da(3)-ri-ú abgebrochen. Im vorliegenden Fall liegt in Z. 4’ und 7’ wohl diese kombinierte Graphie *UDU.da-ri-u = dāriu vor, welche en bloc mit dem Zeichen MEŠ in den Plural gesetzt werden kann. Dies schließe ich aus dem Fehlen des Pluraldeterminatives nach dem „Leitwort“ UDU „Schaf“ in Z. 4’ und 7’,

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44

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

wiewohl die volle Form UDU.da-ri-u.MEŠ in beiden Fällen nicht erhalten ist. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, daß die Ausdrücke dort als Adjektive (*UDU da-ri-u-ti) zu ergänzen sind. Als Plural des Ausdrucks dāriu kommen *dāriū und *dāriātu in Frage. Der von S. Parpola, SAA 20, 172 aufgeführte feminine Plural da-ri-a-te ist allerdings aus dem volleren Begriff *niqiāte dāriāte „reguläre Opfer“ im Text des mittelassyrischen Krönungsrituals (Text Nr. 1, I 23’: [UD]U.SISKUR.MEŠ da-ri-a-te) verkürzt worden.

10)

VAT 10587 (Kopie: S. 148–149)

Beschreibung eines Rituals mit Gebeten an Ištar und Bēlat–parṣē

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes, großes Bruchstück aus der linken Hälfte einer Tontafel; H. 66 × B. 98 × D. 20–32 mm. Vorderund Rückseite sind erhalten. Ihre Identfizierung ergibt sich aus Beobachtung, daß die Vorderseite wie üblich flach ist, die Rückseite hingegen deutlich gewölbt. Auf der Rückseite steigt die Dicke des Fragments von links nach rechts zur ehemaligen Tafelmitte hin von 20 auf 32 mm an. Daraus ergibt sich, daß wir die jeweils linken Kolumnen einer ehemals mindestens zweikolumnigen Tafel vorliegen haben. In Verbindung mit der größten Dicke des Bruchstücks am rechten Bruchrand wird weiterhin deutlich, daß es sich bei dem senkrechten Strich am rechten Rand der Vorderseite um die rechte Linie zur Begrenzung der linken Kolumne handelt. Teile des Freiraums, welcher als Kolumnentrenner zur rechts anschließenden Kolumne hin diente, sind erhalten. Da die gewölbte Rückseite längere Zeilen erlaubte, ist dort eine entsprechende Linierung nicht erhalten. Auf der Vorderseite findet sich weiterhin ein einfacher Trennstrich. Auf der Vorderseite haben sich zum Teil umfangreiche Reste von 15 Zeilen erhalten. Auf der Rückseite finden sich Reste von 13 Zeilen. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Vs. li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ Rs. li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

[ ]xxx[ ] [ ] ⌈ir⌉-ra-ba x [ ] [ ] x-x-ka a-na [ ]x[ ] [ ] x te li a mi [ ] ⌈na⌉ za [ ] [ ] ⌈i⌉-na ŠÀ-bi a-na i-t[a]-pu-l[i ] [ m]i nu mi sa ka si x [ ] [ r]aq-qu-tu DIB/⌈IB?⌉-bi ru ḫa [ ] ] [ ] x dINANNA dNIN-ĜARZA.MEŠ i-r[a?-x-x [ ] ú-sal-li 2? [ ] [ pa-an-du]-ga-ni id-da-te [ ] ⌈LAB?⌉-ba-na-ki lum-ta-šìr [ ] x-BAL? pa-ḫal-li-ki [ ] x ki-ša-di-ni pu-[š]u-ur ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ḫa du nu x x [ ] ] [ ] ⌈2?⌉ SILA4.MEŠ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]xxxxx[ ] x bu na gi x [ ]-ZA-nu UR.MAḪ [ -K]I?-te x ⌈lum-ta⌉-šì[r ]xx[ ]xxx[ ]-ak-⌈ka⌉ [ G]I SAĜ x [ ]x[ ] ša ⌈ru⌉ x [ ] ir at-⌈ta⌉-x [ ]x[ ] x-šin ERI š[a?] x aḫ x na [ ] x ši [ ]-ḫi mi-ni-ta [ ] x x SIG4 ⌈ki?⌉ a x x [ d]INANNA DUG ⌈zi?⌉-ib BÁRA x [ ] ⌈bi⌉ x x [ S]IG4 x-aḫ [ ]xx[ ]x[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

Übersetzung: Zu fragmentarisch für eine Übersetzung

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Textbearbeitungen: Nr. 9–11

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines leider nur bruchstückhaft verständlichen Textes, welcher Gebete enthält, die wohl im Wechsel mit Ritualhandlungen zu sprechen waren. Auf eine eingebettete Opferhandlung läßt die Erwähnung von „zwei Lämmern“ (Vs. li. Kol. 15’) schließen, welche in einem mit einem horizontalen Strich vom Vorangegangenen abgetrennten Textteil steht. Leider lassen sich Anlaß, Ort und Zeit sowie der Charakter des Textes noch nicht klar bestimmen. Folgendes kann man über die Handlungen aussagen: Die Handlungen gelten den Göttinnen Ištar (Vs. li. Kol. 8’; Rs. li. Kol. 10’) und Bēlat–parṣē (Vs. li. Kol. 8’), der „Herrin der Kultordnungen“. Diese werden offensichtlich „angebetet“ (usalli, Vs. li. Kol. 9’). Der Beter verfolgt anscheinend den Wunsch, „[das, was] im Herzen (ist,) immer wieder zu (be)antworten“ ([…] ina libbi ana itappuli, Vs. li. Kol. 5’), mit der jüngeren Nebenform des Infinitivs von apālu Gtn auf itappulu statt atappulu. Weiterhin scheint er mit dem hier zweifach belegten Prekativ lumtaššir (wašāru Dt) „möge ich freigelassen werden!“ (Vs. li. Kol. 11’; Rs. li. Kol. 4’) um Erlösung von einem Übel zu bitten. Man kann die Form aber auch als Prekativ des Dtn-Stammes verstehen: „Möge ich immer wieder freilassen!“. Ganz unwahrscheinlich ist dagegen ein Prekativ von mašāru Gtn: „Möge ich immer wieder herumschleifen!“ (lum-ta-šar). In Vs. li. Kol. 12’ wird eine der beiden Göttinnen direkt angesprochen, der Beter nennt ihre „Schenkel“ (paḫallīki), was zu einer Ištar-Figur durchaus paßt. In der darauf folgenden Zeile scheinen beide Göttinnen zu antworten, und zwar mit der Aufforderung: „Löse [den Zorn] unseres (abgewendeten) Nackens!“ ([…] kišādīni pušur, Vs. li. Kol. 13’). Weiterhin ist anscheinend von einem Kultmahl (pandugānu, Vs. li. Kol. 10’) die Rede, welches möglicherweise in dem ab Vs. li.Kol. 14’ anschließenden Teil zubereitet wird und in dessen Verlauf den beiden Göttinnen die oben erwähnten „zwei Lämmer“ (Vs. li. Kol. 15’) dargebracht werden. Die stark zerstörte Rückseite läßt die Erwähnung eines „gewaltigen Löwens“ (urmaḫḫu, Rs. li. Kol. 3’) erkennen, der natürlich als Torwächter oder als Attributtier zu Ištar sehr gut in den Zusammenhang paßt. Weiterhin scheint von einem „Kultsockel“ (BÁRA = parakku, Rs. li. Kol. 10’) und von „Ziegel(werk)“ (SIG4 = libittu, Rs. li.Kol. 9’, 11’) die Rede zu sein.

11)

VAT 10686 + VAT 10986 + VAT 11217 + VAT 11535 (Kopie: S. 150–151)

Beschreibung eines Rituals vor Bildnissen

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel, aus vier Fragmenten zusammengesetzt; H. 125 × B. 127 × D. 30 mm. Der Join zwischen VAT 10686 + VAT 10986 + VAT 11217 und VAT 11535 wurde von Rita Strauß und Stefan Jakob erzielt. Auf der Vorderseite haben sich zum Teil umfangreiche Reste von 21 Zeilen erhalten. Auf der Rückseite finden sich Reste von 10 Zeilen, sowie ein einzeiliger, mit einem horizontalen Doppelstrich abgesetzter Kolophon. Der Text ist durch horizontale Striche strukturiert. Datierung: mittelassyrisch; Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’

[ ] ⌈1⌉ UD[U ] [ a]-na pa-a[n ] [ n qa-d]u-a-tu ša ⌈1⌉ [+1 SÌLA.TA.ÀM ] [ ša n SÌL]A.TA.ÀM 2 NINDA.x [ ] [ x].MEŠ i-na kan-ni ša-⌈aḫ⌉-[ ] [ ] x ša ša-aq-mu-ú š[a ] ⌈a⌉-n[a ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ u]ḫ-ḫu-lu dam-mu-qu ⌈i⌉-na ⌈ŠÀ⌉-bi-šu x [ ] [ ša n SÌL]A.TA.ÀM 1 NINDA em-ṣu ša 1 SÌLA [ ] [ ]-x-tu 1 UDU.[tá]k-mi-su i-na ŠÀ-[bi ] ] [ a-n]a še-du-⌈e⌉ a-na É [DIĜIR].MEŠ-n[i lúSAĜĜ]A ki-i an-ni-im-ma ut-⌈nen⌉-ma MU[N i-kar-ra-ár [ ] [ a-n]a ⌈bu⌉-ra-a(über Rasur)-ni.⌈MEŠ⌉ a-na še-du-e 1 ⌈UDU⌉ [ ] [ ] x a-na ⌈še-du⌉-e i-na ZÌ.DA e-[ṣi-ir ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ š]a U4.1.KÁM ša dŠam-ši ra-ba-e DU[B-pa ] [ l]u ALAN.MEŠ-⌈ni⌉ ⌈lu⌉ bu-ra-⌈ni⌉ ú-[ ] lúSAĜĜ]A DUB-pa i-sa-si iš-⌈tu⌉ i-sa-⌈si⌉-[ú-šu-ni [ ] [ ] x a-ki-a i-qa-bi ma-a A[N ] [ lu b]u-ra-a-nu lu še-du-a-⌈nu⌉ [ ] [ a-na pa-a]n bu-ri GIBIL(über Rasur) [ ] [ k]a za x [ ] [ ]x[ ] (abgebrochen)

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46

Rs.

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[ ]xx[ ] ] [ 1] ⌈ĝiš⌉pa-ás-r[u] BÁN x x [ [ ú-šal]-⌈lu⌉-mu-ni AL[A]N a-na [ ] [ ] ⌈i⌉-pa-qi-du ĝišB[A]NŠUR [ ] [ n qa-d]u-⌈a⌉-tu ša 2 SÌLA.T[A].À[M ] dug [ ] 1 ⌈ ⌉ta-kil-tu š[a] ⌈1⌉ [SÌLA ] ] [ i]š-te!-ni-iš i-ša-x [ [ ] i-[ ] [ ] a-na pa-an bu-ri [GIBIL ] [ ] ⌈i⌉-qa-bi ⌈tir⌉-[x] x x x [ ] ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________

11’

[ITI.x-x]-⌈tu⌉ U4.20.KÁM [li-mu Ix-x-x

]

(ein ungefähr einzeiliger Leerraum, dann abgebrochen)

Übersetzung: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’

[ ] 1 Scha[f ] [ v]o[r ] [ n qad]ūtu-Brote zu [jeweils] 1[+1 qû ] [ zu] jeweils [n q]û, 2 …-Brote [ ] [ ] … in den Gefäßständer … [ ] [ ] … welche verbrannt sind … [ ] fü[r ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] sehr gutes [A]lkali darinnen … [ ] [ zu] jeweils [n q]û, 1 gesäuertes Brot zu 1 qû [ ] [ ] …, 1 [Sch]lachtschaf, i[n ] [ fü]r die šedû-Figur zum Haus der [Götte]r [ ] [ der Prieste]r betet auf diese Weise und [streut] Sal[z ] ? [ fü]r die Stierkälber (und ) für die šedû-Figur, 1 Schaf [ ] [ ] er z[eichnet] … mit Mehl für/vor die šedû-Figur [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ (am Abend) de]s ersten Tages bei Sonnenuntergang [liest er] die Ta[fel vor ] [ ] er […t, seie]n es Bildnisse, seien es Stierkälber, [ ] [ der Priest]er liest die Tafel vor. Wenn der [sie] vorgelesen [hat, ] [ ] … spricht er folgendermaßen: „… [ …!“ ] [ seien es St]ierkälber, seien es šedû-Figuren, [ ] [ vo]r dem neuen Stierkalb [ ] [ ]…[ ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

11’

[ ]…[ ] [ 1] Kor[b] (mit) 1 sūtu (von) … [ ] [ (wenn) sie (es) be]enden, das Bild[ni]s zum [ ] [ ] sie versorgen [ ], der T[i]sch [ ] [ n qad]ūtu-Brote zu je[w]eils 2 qû [ ] [ ] 1 takīltu-Gefäß z[u] 1 [qû ] [ ] wird er [zu]sammen … [ ] [ ]…[ ] [ ] vor dem [neuen] Stierkalb [ ] [ e]r spricht …[ ] … [ ] ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ [Monat …]…, 20. Tag, [Eponymat von PN

]

(ein ungefähr einzeiliger Leerraum, dann abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines komplexen Rituals vor verschiedenen Bildnissen. Leider lassen sich Anlaß und Charakter der Handlungen noch nicht klar bestimmen. Bei dem in Vs. 10’ genannten „Haus der [Götte]r“ (É [DIĜIR].MEŠ-n[i]) wird es sich allerdings wohl um den Aššur-Tempel handeln. Folgendes kann man über die

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Textbearbeitungen: Nr. 11–12

Vs.

10’

Rs.

6’ 11’

12)

47

Handlungen aussagen: Die Handlungen finden vor wohl menschengestaltigen Bildnissen statt (*ṣalmu, Vs. 15’, Rs. 3’). Dazu treten wohl Bildnisse in Gestalt von Stierkälbern (*būru, Vs. 12’, 15’, 18’, 19’; Rs. 9’) und in Gestalt von šedû-Figuren (Vs. 10’, 12’, 13’, 18’). Innerhalb dieser Gruppe wird ein „neues Stierkalb“ (Vs. 19’, vgl. Rs. 9’) hervorgehoben. Bei den Stierkälbern und den šedû-Gestalten handelt es sich wohl um apotropäische Laibungsfiguren, die die Tore von Tempeln und Palästen bewachten. Ein Priester betet und führt den Ritus des Salzstreuens aus (Vs. 11’). Wohl derselbe Priester verliest eine Tafel (Vs. 14’, 16’). Der Wortlaut bestimmter dicenda wird vorgegeben (Vs. 17’, vgl. auch 11’ und Rs. 10’). Mehlzeichnungen werden angelegt (Vs. 13’). Die Handlungen erstrecken sich über mehr als einen Tag (Vs. 14’). Die Schrift des Textes weist einige Eigentümlichkeiten auf. Die Zeichen -nu in Vs. 18’ haben die Form, die man eher für PAP erwarten würde. Der Schreiber hat mindestens zweimal (Vs. 12’, 19’) einen senkrechten Keil zu hoch angesetzt, halb ausradiert und neu darüber geschrieben. Das bisher unbelegte *šedû (√ šdw) erscheint in den folgenden Formen: – še-du-a-⌈nu⌉ (Vs. 18’; Plural, in Parallelismus mit bu-ra-a-nu) – a-na še-du-e (Vs. 10’, 12’, 13’; verschieden beschädigt) Das Zeichen du sieht wie ĜEŠTIN ohne den hinteren Winkelhaken aus. Es handelt sich aber sicher um das Zeichen du, wie aus dem klaren Beleg ⌈i⌉-pa-qi-du (Rs. 4’) hervorgeht. Das Zeichen LÚ kann ebenfalls die Form annehmen, die das Zeichen du im vorliegenden Text aufweist, allerdings erst in deutlich jüngerer Zeit, etwa unter Tiglatpileser III. (745–726 v. Chr.), nicht jedoch in der mittelassyrischen Zeit, in die der Text zu datieren ist. Ansonsten könnte man versucht sein, die Zeichenfolge ŠE.LÚ für kisibirru „Koriander“ in Anspruch zu nehmen, welches mit Wortzeichen als ŠE.LÚ, ŠE.LÚsar und úŠE.LÚsar geschrieben werden kann. Abgesehn von der Paläographie spricht hier aber auch der offensichtlich vokalische Auslaut auf -e gegen eine solche Lesung. Sucht man nach der Bedeutung des Wortes *šedû im vorliegenden Text, so läßt sich das aus dem Sumerischen entlehnte šedû „Sproß“ (AHw 1208; in CAD Š/2 256 als šedû A „offshoot“ und šedû B „(a tree)“ auf zwei Lemmata verteilt) wohl ausschließen. Auch eine Nebenform von šadû „Gebirge“ scheint ausgeschlossen, obwohl Darstellungen von „Gebirgen“ oder „Bergländern“ im Rahmen eines Rituals durchaus Sinn ergeben würden. Am ehesten scheint mir das vorliegende *šedû noch eine Nebenform von šēdu „šēdu-Dämon“ zu sein. Damit verhielte sich das Wort wie nīqu : niqû (*niqiyu) „Opfer“ von naqû (√ nqy) „ausgießen, opfern“ und wäre wohl von einer Wurzel *šdw abzuleiten. W. von Soden leitete in AHw 1208 šēdu mit Verweis auf arab. saʿd „Glück“ fragend von der Wurzel *šʿd ab. Die Verbindung mit arab. saʿd „Glück“ war aber von Anfang an durchaus nicht restlos überzeugend. Zum Auslaut von *šeduwe/šeduwānū läßt sich die assyrische Form *Azzûʾē / Azzûwē „Anzû-Adler“ vergleichen: – KÁ dA-zu-e (I 11’), KÁ d⌈A-zu⌉-e in Zeile I 12’ des mittelassyrischen Krönungsrituals (Text Nr. 1). – dA-zu-e, sowie dA-zu-e mit Parallele An-ze-e (W. Meinhold, Ištar, 381, Nr. 13, Z. 38, 47). Der mit DUG „Gefäß“ determinierte Ausdruck takīltu ist als „Behälter“ wohl von kullu „halten“ abzuleiten, bisher aber nicht in den Wbb. belegt. Am Beginn der Zeile wird ein Monatsname in der Datumsangabe des Kolophons zu ergänzen sein. Aufgrund des Zeichenrestes -⌈tu⌉ kommen die assyrischen Monatsnamen Qarrātu, Kalmartu und Allānātu in Frage. Die endgültige Umstellung der Datierung vom assyrischen auf den babylonischen Kalender fiel in das 8. Regierungsjahr des mittelassyrischen Königs Aššur–bēl–kala (1073–1056 v. Chr.); siehe dazu jüngst J. A. Jeffers, JCS 69, 187–188. Somit ist der vorliegende Text spätestens in diese Zeit zu datieren.

VAT 10690 (Kopie: S. 152–153; Photo: S. 191–192)

Beschreibung eines Rituals vor Göttern verschiedener Tempel

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 113 × B. 55 × D. 31 mm. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich umfangreiche Reste von 30 Zeilen erhalten, auf Seite B Reste von 15 Zeilen. Der Text der Tafel ist mit horizontalen Strichen in mehrere Stationen gegliedert. Datierung: neuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ]x[ ] [ ]-ba?-t[e? ] [ ] ⌈d⌉30 d20 [ ] [ DIĜIR.MEŠ-n]i ša É(!) ⌈d⌉[x ] [ ] x-ṢAB DIĜIR.MEŠ A[N-e ù KI-tì ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ab-ra IZ]I ú-⌈ša⌉-ḫa-az a[b-ra ] [ ] x 1 ab-⌈ra⌉ UḪ-ta-da-x [ ]

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48

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’ 29’ 30’

[ ]xxxx[ ] ] [ ] ⌈IK?/AK?⌉-na-ki ⌈im?!⌉-[ [ ] x-x-⌈lu⌉ ma-ás-ḫa-ta ⌈i⌉-[ša-ka-an ] [ ] 1? NÍĜ.NA AK-na-ki dGUR-ni-[tu ] [ i+na] ⌈É⌉ 2-i-e dx-la-nu d[x ] [ i+na] ⌈É⌉ 3-i-e dUR ⌈d⌉KÙ.KÙ d[x ] ] [ i+na] ⌈É⌉ 4-i-e dDi-gi-ir-qa(-)[x [ i+na É] ⌈5⌉-i-e dLÚ-lu-uṣ-bat ⌈d⌉[x ] ] [ i+na É] ⌈6⌉-⌈i⌉-e dMu-un-še-ret-KUR-šu [ [ i+na É 7-i-e] d⌈IGI⌉.DU d[x ] [ ] ⌈ITI⌉.A[B x-x]-te(-)da(-)aḫ(-)[x ] [ i-ša-ka-a]n dug⌈pár-sa-a⌉-te a-na x [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ x].MEŠ ša na-mur-⌈ti⌉ ⌈d⌉[x ] [ ] x-gi-it du[g]⌈a⌉-g[a-na ] [ ] x-te x x ma x [ ] [ -g]i ana? x ⌈SES?⌉.MEŠ [ ] [ 1] ⌈UDU⌉.NÍTA ana? ⌈d?⌉[x ] [ še-eḫ-ta] ú-š[a]r-ra [ ] [ ] dPap-sukkal [ ] [ SIK]I SIG7 a-na dIš18-t[ár ] dP]ap-sukkal i+na ap-[te ] [ d [ ] DIĜIR.MEŠ-ni ša É ⌈ ⌉[x ] [ ]x [ ] (abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’

[ ]-na-a[ḫ ] [ ]xxx[ ] [ ú-g]a-mu-ru ⌈ú⌉-[ ] [ 1 UDU.SISKUR ana IGI d]Gu-la DÙ-á[š ] [ ] ⌈d⌉Nin-urta e-m[ar ] [ ] síl-qi MUL.[MEŠ ] d]BE dNin-urta d[x [ ] ] [ ] ⌈d⌉UTU dNin-maḫ d[x [ ] MUL.MEŠ mu-ši-t[e ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ KI.TU]Š.MEŠ ša dKù-be.MEŠ [ ] [ ] ⌈d⌉Še-ru-a 1 GU4 ⌈5⌉ [UDU.MEŠ ] dKù-b]e.MEŠ ša É d⌈A⌉-[ni ù dIŠKUR [ ] 7 [ ] ⌈d⌉Kù-be.MEŠ ša [ ] d [ ] ⌈ ⌉Kù-be.MEŠ ša [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]⌈ (leer) ⌉[ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ ]...[ ] [ ]...[ ] [ ] Sîn (und) Šamaš [ ] [ die Götte]r vom Tempel von G[N ] [ ] . . . die Götter von Hi[mmel und Erde ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ den Holzstoß] setzt er in [Bran]d. Den Holz[stoß ] [ ] Einen (weiteren) Holzstoß macht er . . . [ ] [ ].......[ ] [ ]............[ ] [ ] . . . Einen masḫātu-Becher [stellt] er [hin. ] ? [ ] Einen Räucherständer . . . Dich, (oh) GURnī[tu ] [ im] zweiten [Ha]us: . . .-lānu, G[N ] [ im] dritten [Ha]us: Nabû, Kuku, G[N ] [ im] vierten [Ha]us: Digir–qa(-)[ ]

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Textbearbeitungen: Nr. 12

15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’ 28’ 29’ 30’

49

[ im] fünften [Haus]: Awīla–luṣbat, G[N ] [ im] sechsten [Haus]: Mūn–šēret–mātīšu [ ] [ im siebten Haus]: Pālil, G[N ] [ ] Monat Ka[nūnu . . .] . . . . . [ ] [ stellt er hi]n, die parsatu-Gefäße für . . . [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] . . . des Geschenkes für G[N ] [ ] . . ., aga[nnu-Gefäß ] [ ]..........[ ] [ ]… bittere? … [ ] [ ein] Hammel für? G[N ] [ Das Kohlenbecken] feu[ert] er an. [ ] [ ] Papsukkal [ ] [ ] gelb-grüne [Woll]e für Išt[ar ] [ (für den) P]apsukkal im Fen[ster ] [ (für die)] Götter vom Tempel von G[N ] [ ]... [ ] (abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’

[ ]...[ ] [ ]...[ ] [ Wenn der König dies vo]llendet haben wird, wird er [ ] [ Ein Opfer] bringt er [vor] Gula dar. [ ] [ (Der König)] besucht Ninurta. [ ] [ ] Kochfleisch. Stern[e ] [ ] Enlil, Ninurta, G[N ] [ ] Šamaš, Ninmaḫ, G[N ] [ (vor den)] Sternen der Nach[t ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ die Sitz]e der Kūbu-Gestalten [ ] [ (für)] Šērūʾa, 1 Rind, 5 [Schafe ] [ die Kūb]u-Gestalten vom Tempel des A[nu und des Adad ] [ ] Kūbu-Gestalten von [ ] [ ] Kūbu-Gestalten von [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]⌈ (leer) ⌉[ ] (abgebrochen)

Kommentar:

Seite A

11’ 14’

15’

16’

Das Tafelfragment bietet die Reste eines komplexen Rituals noch unklaren Charakters vor zahlreichen Gottheiten, welche verschiedenen, mit Ordinalzahlen durchgezählten „Häusern“ oder „Tempeln“ zugeordnet sind (Seite A, Z. 12’–17’). Der fragmentarische Charakter des Textes läßt nicht erkennen, ob es sich dabei tatsächlich um eigentliche Tempel oder Kapellen handelt, oder ob wir hier die Beschreibung eines Ritualarrangements vorliegen haben, welches mit nur für die Dauer des Rituals abgegrenzten Raumeinheiten handelt. Falls richtig ergänzt, erinnern die sieben Häuser in den Zeilen 12’–17’ von Seite A durchaus etwa an die sieben Häuser im Baderitual Bīt rimki, siehe dazu grundsätzlich J. Laessøe, Bît rimki, 28–31 und in jüngerer Zeit C. Ambos, Der König im Gefängnis, 96–97. Die in den Zeilen 11’–16’ auf Seite A genannten Gottheiten kann ich bisher an anderer Stelle nicht nachweisen. Ihre Namen bleiben zum Teil dunkel. Eine Göttin mit Namen dGUR-ni-tu ist mir ansonsten unbekannt. Könnte es sich bei diesem Beleg um eine orthographische Variante von dKu-ru-ni-tu handeln? Siehe zu dieser Göttin R. Frankena, Tākultu, 100, Nr. 122. Das Element di-gi-ir könnte eine syllabische Schreibung des sumerischen Wortes diĝir „Gott“ darstellen, vgl. etwa den glossierten Eintrag DIĜIRdi-gi-ir-ni-imNIM für den Gottesnamen Diĝir–nim „Erhabene–Gottheit“ in An–Anum VI 308 (R. L. Litke, God-Lists, 220, Kopie ebendort Tf. XL, YBC 2401, X 146). Das Element -qa(-) bleibt mir vorerst unklar. Der Name der Gottheit Awīla–luṣbat bedeutet offenbar „Den Mann will ich ergreifen!“. Es könnte sich daher um eine Richter- oder Wächtergottheit handeln. In Assur gab es die berühmten „7 Richter(gottheiten, die im Gebäude) des Mušlāl“ ihren Dienst taten, siehe dazu die Zusammenstellung durch M. Krebernik in RlA 11, 358–359, § 9. Keiner der dort aufgeführten Namen entspricht aber der vorliegenden Stelle. Der Name der Gottheit Mūn–šēret–mātīšu bedeutet wohl „Was wäre die Sünde seine Landes?“ in Form einer negativ zu beantwortenden rhetorischen Frage, ähnlich wie der Personenname Mūn–ēpuš–ilī „Was soll ich denn getan haben, mein Gott?“. Das Interrogativpronomen mīnu „was?“ kann neuassyrisch offenbar zu mūn(u) verschoben

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

werden (AHw 673; CAD M 2, 207; siehe dort auch zu den Belegen für den oben genannten PN; vgl. auch, zum Teil abweichend, PNA 2 / 2, 754, 768). Auch hier mag es sich um eine Gottheit handeln, die in den Bereich der Rechtsprechung gehört.

13)

VAT 11084 (Kopie: S. 154)

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

Fundnummer: Ass 21101; Fundort: fA6V, auf dem Pflaster des Hofes eines großen Hauses; Archivzugehörigkeit: M 7 Beschreibung: Braunes Bruchstück einer Tontafel mit Resten des linken Randes; H. 43 × B. 57 × D. 25 mm. Es ist nur eine Seite mit erheblichen Resten von 10 Zeilenanfängen erhalten. Die in dem Text beschriebenen rituellen Handlungen werden durch einen horizontalen Strich in mindestens zwei Stationen gegliedert. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie: H. Freydank, MARV 5, Nr. 82; Bearbeitung: – Photo: CDLI Nr. P312955 Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[ ]xx[ ] x[ ] x SAĜ x [ ] ⌈ki⌉-i ⌈ra-ak⌉-su-ni x [ ] am-mar kal-[l]i bu-ra-še x [ ] a-na še-ḫa-te ⌈ú⌉-[ma-al-la ] ] x-x-⌈pi⌉-ir dIš8-tár i-[ ⌈ANŠE⌉.KUR.RA ša ⌈ṣar⌉-pi šá KAŠ i+na ⌈U4⌉.[n.KÁM ] ] ⌈lú⌉SAĜĜA a-na LUGAL ú-qar-rab! [ ana ⌈mu-na⌉-qi-ti ú-ga-mar u[š-ka-an ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x ⌈LUGAL⌉ ⌈na₄GU?⌉-x-x [ ] (abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[ ]…[ ] …[ ]…[ ] Wenn es zugerüstet ist, … [ ] Eine kallu-Schale Wachholder(schnitze) … [ ] f[üllt er] in die Kohlenbecken [ ] Das … der Ištar wird er [ ] Das silberne Pferde(rhyton) voll Bier am [n.-ten] Tag [ ] bringt der Priester dem König heran. [ ] Er leert es vollständig in das Libationsgefäß. Er wi[rft sich nieder. ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … der König [schenkt] einen …-Stein [ ] (abgebrochen)

Kommentar:

2’

Dieser Text ist als Kopie bereits von H. Freydank, MARV 5 als Nr. 82 veröffentlicht worden. S. Jakob hat in seiner Rezension des Bandes den Text auf S. 328 in AfO 51 kurz besprochen; seine Lesungsvorschläge sind durch die hier vorgelegte, neuere Kopie allerdings obsolet. Weiterhin wurde der Text lediglich in einer Tabelle aufgeführt von N. Postgate, Bronze Age Bureaucracy, 156, Table 4.5, Nr. 71. Die Zeichenreste zu Beginn der Zeile scheinen die Lesung [N]U SAĜ nahezulegen. Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da das Zeichen NU sonst wesentlich stärker in die Länge gezogen ist. Nur um etwaigen Vermutungen vorzubeugen, möchte ich hier ausführen, daß es gleichermaßen unwahrscheinlich ist, in den Zeichenresten das Wort nusagilû (NU. SAĜ.ÍL) zu lesen, ein dem Sumerischen entlehnter gelehrter Terminus für die in bestimmten Reinigungsriten zu verwendende „Ersatzfigur“. Der Ausdruck kommt nur selten und in den deutlich späteren Texten aus der Bibliothek Assurbanipals zu Ninive vor; siehe R. Borger, MZL, 444 in der Erläuterung zu NÍĜ.SAĜ.ÍL mit NU.SAĜ.ÍL = nusagilû unter Verweis auf E. Reiner in JNES 17, 205 zu H. Zimmern, BBR, Tf. XLVI Nr. 30 (K 8921), V 2: ana UGU NU.SAĜ.Í[L-e … uš]-ta-ḫaṭ „über der Ersatzfig[ur … wird er] sich abspülen“ aus dem Reinigungsritual Bīt rimki; ebendort bei R. Borger, MZL, 444 weiterhin der Verweis auf W. R. Mayer in OrNS 56, 207 im Kommentar zu nisagilû und nusagilû, welches in den Wbb. fehlt. W. R. Mayer verweist dort auf NU.SAĜ.ÍL-e in K 2387+, Rs. 24 (Photo CDLI: P394391).

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51

Textbearbeitungen: Nr. 12–14

6’ 7’ 8’ 9’ 10’

14)

Leider ist der Ausdruck für einen Kultgegenstand der Göttin Ištar, der hier am Zeilenanfang einst genannt war, bis zur Unleserlichkeit abgerieben und mir auch nicht rekonstruierbar. Das silberne Rhyton in Gestalt eines Pferdes erscheint auch in Vs. 6’ des ebenfalls mittelassyrischen Ritualtextes VAT 20613 als [ANŠE.KUR.R]A šá ṣar-pi; siehe S. Jakob, KAL 9, 118, Nr. 61. Bei dem Zeichen -rab fehlt der im hinteren Teil einzuschreibende senkrechte Keil. Zu dem Libationsgefäß munaqqītu siehe Gaspa, Contenitori, 196–197, 481. S. Jakob, AfO 51, 328 hat vorgeschlagen, das Wort am Ende der Zeile als ták-pèr-te „Reinigungsritus“ zu lesen. Dies ist jedoch epigraphisch unwahrscheinlich. Es scheint vielmehr ein Steinname vorzuliegen, der mir allerdings unverständlich bleibt.

VAT 11201 (Kopie: S. 154)

Opferliste und Beschreibung eines Rituals im Bēt ēqi und weiteren Tempeln

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück vom oberen Rand einer Tontafel, nach dem Schwung des Randes zu urteilen nicht weit von der rechten oberen Ecke; H. 36 × B. 54 × D. 19 mm. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 5 Zeilen, auf der Rückseite Reste von 6 Zeilen erhalten. Der obere Rand ist unbeschrieben. Auf der Rückseite sind die letzten 5 Zeilen mit einem horizontalen Strich vom Rest des Textes abgetrennt, es scheint sich bei den Resten des Textes aber um weitere Opferhandlungen und nicht um ein Kolophon zu handeln. Datierung: frühneuassyrisch; Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Vs. 1 2 3 4 5

[ [ [ [ [

] ⌈É⌉ e-qi 5 UDU.MEŠ ana [ ú-š]e-bi-la ⌈1⌉ UDU É e-[qi 1] ⌈UDU⌉ É.GAL-lì ana [ É.GA]L-lì ša É ⌈e⌉-[qi ]-⌈ú⌉-li [

] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’

[ ] ana ⌈Aš-šur⌉ [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x.MEŠ dIŠKUR [ ] ] [ ] x -nu ⌈1⌉ ⌈UDU⌉ ana ⌈d⌉[x [ ] ⌈d⌉Taš-me-tu4 ⌈1⌉ [UDU ] ] [ ] ⌈1⌉ ⌈GUR?⌉ ⌈1⌉ ⌈UDU⌉ ana É d[x d [ ] NIN.[x ] (unterer Rand)

Übersetzung: Vs. 1 2 3 4 5

[ [ [ [ [

(für das) B]ēt ēqi, 5 Schafe für [ läßt er her]beibringen, 1 Schaf (für das) Bēt ē[qi 1] Schaf aus dem Palast für [ aus dem Pala]st für das Bēt ē[qi ]…[

] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’

[ ] für Aššur [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … (für) Adad [ ] [ ] …, 1 Schaf für [GN ] [ ] (für) Tašmētu, 1 [Schaf ] [ ] 1 Kor?, 1 Schaf für den Tempel von [GN ] [ ] (für) Nin–[… ] (unterer Rand)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals, welches im Bēt ēqi stattfand, also einer IštarGestalt gewidmet war. Weitere, knapper beschriebene Handlungen galten anderen assyrischen Göttern, darunter Aššur. Zu den mit dem Bēt ēqi verbundenen Ištar-Gestalten Šarrat–Bēt–ēqi, Ištar–ša–Bēt–ēqi und Šarrat–nipḫa siehe W. Meinhold, Ištar, 97–98, 154–160.

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15)

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

VAT 20569 (Kopie: S. 155)

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück vom unteren Rand einer Tontafel; H. 26 × B. 58 × D. 26 mm. Der Beginn der Vorderseite ist erhalten, der größere Textblock zieht sich aber dicht gedrängt vom unteren Rest der Rückseite über den unteren Rand. Auf der Rückseite haben sich 5 Zeilen, sowie eine nachträglich eingefügte, auf dem Kopf geschriebene Zeile (Rs. 1’’) erhalten. Auf dem unteren Rand haben sich 6 Zeilen und auf der Vorderseite 4 Zeilen in Resten erhalten. Die Zeilen 4 und 5 auf dem unteren Rand sind durch einen dünnen Strich getrennt, der aber nicht über die ganze Länge der Tafel erhalten ist. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: Vs. 1 2 3 4

[ [ [ [

] x-du?-lu ša KUR ⌈Aš⌉-[šur ] x 1 ša ŠE.Ì.ĜIŠ 1 [ša n] ša nindatap-pi-[ni ] x ša BU-x [

] ] ] ]

(abgebrochen)

Rs.

u. Rd.

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 1 2 3 4 5 6 1’’

Übersetzung: Vs. 1 2 3 4

[ ]x[ ] [ i]m-⌈ta-al-lu-šu⌉-ni 2 k[a-sa-te ] [ ] a-na IGI dIl-te ú-ṣa-ra-ar a-n[a ] [ ] 6 ⌈ka⌉-sa-⌈te⌉ ša KAŠ ú-ṣ[a-ra-ar ] [ ] x [ ] x x x pi-i-⌈ka⌉ ša [ ] [ ] x x x da e x ša x x [ ] [ ša ŠÀ-b]i-šu i-da-bu-ub bur-ki [ ] [ ĜÌRIII ša d]Il-te ú-na-ša-aq ur-[ ] d I]l-ta iš-tu nu-be-le ú-še-r[u-du ] [ –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ mar-ri] ⌈ù⌉ al-li i+na-áš-ši-ú LUGAL ⌈ú⌉-[ ] [ d]ugBÁN ša ÉRIN.MEŠ šá É.GAL-lì x [ ] [ ] x-⌈gu?⌉ ú-⌈še-ru-bu⌉-ni iš-tu x [ ] x [ ]

[ [ [ [

] … (nach Art) des Landes As[sur ] … 1 mit Sesam(öl), 1 [mit n] von tappi[nnu-Broten ] … von … [

] ] ] ]

(abgebrochen)

Rs.

u. Rd.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 1 2 3 4 5 6

Rs. 1’’

[ ]…[ ] [ (Wollflocken), die] man jeweils ausgezupft hat, 2 B[echer ] [ Bier] versprengt er vor der (Göttin) Iltu. Vo[r ] [ ] 6 Becher Bier versp[rengt er. ] [ ] … [ ] ... Dein (mask.) Mund, welcher [ ] [ ]…[ ] [ ] Er sagt, [was in] seinem [Herzen ist]. Die Knie [der Gottheit küßt er. ] [ Die Füße der (Göttin)] Iltu küßt er. … [ ] [ Die (Göttin) I]ltu läßt [man] von der Trage herabstei[gen. ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ (Die Arbeiter)] tragen [Spaten un]d Hacken. Der König … [ ] [ ] das sūtu-[G]efäß der Arbeitstruppen des Palastes … [ ] [ ] … man läßt (die Gottheit?) eintreten. Aus … [ ] … [ ]

Kommentar: Der Text behandelt in seinem verständlichen Teil auf der Rückseite ein komplexes Ritual, welches sich einer Göttin mit dem Eigennamen Iltu „Göttin“ (dIl-te/-ta, Rs. 3’, u. Rd. 3, 4) widmet. Durch einem Strich wird davon ein kurzer, zweiter Teil abgetrennt (u. Rd. 5–6), in welchem der König sowie Arbeitstruppen auftreten, die anscheinend „[Spaten un]d Hacken“ tragen. Dieser Teil wird daher wohl sehr knapp ein Bauritual beschreiben. Auf der Vorserseite waren in großer Schrift verschiedene Nahrungsmittel aufgelistet.

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Textbearbeitungen: Nr. 15–16

Rs.

2’

3’

u. Rd.

16)

4

53

Der Text ist sehr ungleichmäßig und streckenweise geradezu fahrig geschrieben. Die Vorderseite zeigt große Zeichen mit weiten Abständen, wohingegen die Rückseite und der untere Rand – sicherlich aus Platzmangel – mit kleinen und dicht gedrängten Zeichen beschriftet ist. Darüberhinaus steht die gesamte Zeile 1’’ der Rückseite auf dem Kopf, wäre also eigentlich als überlappendes Ende einer Zeile der Vorderseite aufzufassen. Dagegen spricht aber ihre ungewöhnliche Länge sowie die lockere Verteilung der Zeichen auf der Vorderseite im Bereich der ersten Zeilen, deren Verlängerung sie ja sein müßte. Offensichtlich war der Schreiber dort aber nicht in Raumnot. Die gedrängt geschriebene und ungewöhnlich plazierte Zeile 1’’ der Rückseite gehört daher wohl eher ganz an das Ende des Textes, als der Schreiber anscheinend jeden noch freien Platz auszunutzen suchte. Ich schlage vor, das Verbum in dieser Zeile als die 3. Sg. mask. Präteritum mit assyrischer Vokalharmonie des bisher nicht belegten Gtn-Stammes von malās/šu (a/u) „(Haare) ausrupfen“ zu analysieren. Ich denke dabei an das Ausreißen von Wollflocken aus dem Vlies von Opferschafen, wie es als „Vor-Opfer“ bei den Hethitern und im klassischen Griechenland, allerdings noch nicht in Assyrien, belegt ist, wobei Haare oder Federn der Opfertiere den Göttern als Kostprobe vor dem eigentlichen Opfer verbrannt werden; siehe C. Kühne, Vor-Opfer, S. 272–276; V. Haas, Hethitische Religion, S. 650–651. Hier, sowie zum Teil beschädigt in den Zeilen 3 und 4 des unteren Randes, erscheint eine Gottheit namens *Iltu, wörtlich „Göttin“. Eine solche Göttin ist als dIl-tu4 bisher im Emašmaš zu Ninive belegt; siehe R. Frankena, Tākultu, 93, Nr. 81; S. Parpola, SAA 20, 200. Interessanterweise wird der Name der Göttin im vorliegenden Text noch flektiert. AHw 799 setzt ein Nomen nubālum an, welches einen „Hof- und Reisewagen“ bezeichne. CAD N/2 306 s. v. nubalu A interpretiert den Ausdruck entsprechend als „a chariot“. Die Wbb. nehmen weiterhin an, daß das Nomen im altbabylonischen Mari mit den Wortzeichen ĝišGIGIR „Wagen“ geschrieben werden könne und für das Femininum narkabtum „Wagen“ in jenen Fällen eintrete, in denen das mit ĝišGIGIR geschriebene Nomen maskuline Adjektive erhalte. Der vorliegende Beleg nu-be-le zeigt durch die eingetretene Vokalharmonie, daß das Nomen wenigstens im Assyrischen kein langes -ā- in der zweiten Silbe getragen haben kann. Da umgekehrt der Vokal der zweiten Silbe aber erhalten ist, ist anzunehmen, daß stattdessen der Vokal der ersten Silbe gelängt war. Ich schlage deshalb die Lesung *nūbalum vor. Dieses Nomen läßt sich ohne weiteres von wabālum „tragen/befördern“ in der Nominalfrom *mapras als *mawbalum > *mūbalum ableiten, welches ursprünglich „Trage / Sänfte“ oder allgemeiner „Beförderungsmittel“ bedeuten würde. Wegen des Bilabials in der Wurzel würde das Wort im Akkadischen weiter zu nūbalum verändert (W. von Soden, GAG3 §§ 31b, 56b), ganz parallel zu narkabtum (*markab-at-um) „Wagen“. Im vorliegenden Fall schlage ich für nūbalu die Bedeutung „Trage“ vor und denke an die in neuassyrischen Reliefs zahlreich dargestellten Tragegestelle, mit denen Götterstatuen wie in einer pompa in Bewegung gesetzt werden. Diese Art der Fortbewegung würde sich gerade auch in einer unebenen Umgebung wie der Akropolis von Assur anbieten, wo gerade auch in den Tempelbezirken ja allenthalben Treppen zu überwinden waren.

VAT 20588 (Kopie: S. 156–157)

Beschreibung eines Rituals vor verschiedenen Göttern Assurs

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 133 × B. 82 × D. 41 mm. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich Reste von 20 Zeilen erhalten, auf Seite B Reste von 27 Zeilen. Der Text ist vielfach durch horizontale Striche strukturiert, und zwar gerade auf Seite A durchaus kleinteilig, in mehrere einzelne Zeilen aufgeteilt, die auch ein gemeinsames Formular aufweisen. Der Text auf Seite A hat in Formular und Anordnung streckenweise den Charakter einer Tabelle. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’

[ ]xxx[ ] [ ]xx[ ] [ ]x[ ] [ ]x[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]x[ ] [ ]xxx[ ] [ ] ⌈KI⌉.[MIN ] [ x].KALAG KI.MIN [ ] [ ]xx KI.MIN [ ] ] [ ] x x x GABA?⌉ ⌈2⌉ KI.MIN [ [ ]xxxxxxxx ⌈2⌉ KI.MIN [ ] [ ] x-⌈na⌉ š[a?] GU4.⌈DUMU.dUTU.MEŠ⌉ 2 KI.MIN 2 x [ ]

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’

[ ] x ša x x x KI.MIN 1 x [ ] (leer) 1x[ ] [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ Z]Ú.⌈LUM.MA.MEŠ⌉ ⌈i+na⌉ x x x [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x ⌈dAMAR.UTU⌉ ⌈i-ša⌉-ku-nu ana ⌈IGI?⌉ x [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ⌈i-ša⌉-ku-nu ana ⌈IGI?⌉ [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x ⌈i⌉-ša-ku-nu ana ⌈IGI?⌉ [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ i-š]a-ku-nu ⌈ana⌉ [IGI? ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]xx[ ] (abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’ 24’ 25’ 26’ 27’

[ ] ⌈a-na⌉ [ ] [ ] (Zeichenreste) [ ] [ ] x x ša ana IG[I ] [ ]-⌈ru⌉-tu 2 ma-ku-⌈su⌉.M[EŠ ] [ ] x ša ZÚ.LUM.MA.ME[Š ] [ ] x 1 ⌈kal⌉-lu x [ ] ? [ Š]E .⌈Ì⌉.ĜIŠ.MEŠ [ ] [ ] ⌈1 TÚG⌉ ⌈ana⌉ IGI ⌈ša⌉ [ ] [ ana I]GI dAMAR.UTU [ ] [ ] ⌈qar-du⌉ [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]xxx[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] GAL.MEŠ ⌈4? NINDA?⌉ a-[na IGI ša ] [ ] (Zeichenreste) ⌈BUR⌉ x [ ] [ ] x x x x ⌈1 NINDA⌉ [ ] [ ] GA[L].MEŠ ⌈5⌉ x [ ] ] [ ] (Zeichenreste) ⌈6 NINDA⌉ (Zeichenreste) [ [ ] (Zeichenreste) [ ] [ ] (Zeichenreste) ⌈ana IGI⌉ š[a] (Zeichenreste) [ ] ] [ ] (Zeichenreste) ⌈NINDA⌉ (Zeichenreste) [ [ ] (Zeichenreste) [ ] [ ] (Zeichenreste) ⌈ša⌉ (Zeichenreste) [ ] [ ] (Zeichenreste) [ ] [ ] (Zeichenreste) [ ] [ ] (Zeichenreste) [ ] [ ] (Zeichenreste) [ ] [ ] (Zeichenreste) [ ] [ ] (Zeichenreste) [ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Zu fragmentarisch für eine Übersetzung

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines komplexen Rituals noch unklaren Charakters vor verschiedenen Göttern Assurs. An Gottheiten ist eine Gruppe von Kusarikku-Gestalten in Z. 12’ auf Seite A erhalten. Der ursprünglich babylonische Gott Marduk wird anscheinend zweimal erwähnt (Seite A 16’; Seite B 9’). An Opfergaben nennt der Text Datteln (Seite A 15’; Seite B 5’) und verschiedentlich Brote (NINDA, Seite B passim), daneben Öl (Seite B 7’) und anscheinend ein Gewand (Seite B 8’). Es werden makkasu-Gefäße und kallu-Schalen verwendet (Seite B 4’, 6’). Eine auffällige Gliederung springt auf Seite A in die Augen. Dort verweist zunächst im Bereich der Zeilen 7’–13’ ein mehrfaches KI.MIN „dito“ auf ein zu wiederholendes, in den Zeilen oberhalb aber verlorenes Element. Die Zeilen 15’–19’ sind als einzelne Zeilen jeweils durch einen horizontalen Strich voneinander getrennt. In den Zeilen 16’–19’ werden zudem die Anweisung „man setzt“ (išakkunū) und die adverbiale Bestimmung „vor“ (ana pān) mehrfach wiederholt.

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55

Textbearbeitungen: Nr. 16–17

Baurituale (Texte Nr. 17–18)

17)

VAT 11483 (Kopie: S. 158)

Beschreibung eines Baurituals

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück einer Tontafel; H. 66 × B. 40 × D. 21 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 17 Zeilen erhalten. Der Text ist durch einfache, horizontale Striche strukturiert. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’

[ ]x[ ] [ ] x-⌈bi⌉ ⌈su⌉-u[ḫ] [ zi-q]ú-rat x x [ ] [ i-ša-ku]-nu-šú-ma u[š- ] [ i+na] UGU NÍĜ.NA [ ] [ i-la]-pat NÍĜ.N[A ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ -k]i-il-šu 3 [ ] [ ] BAL-qí 1 mu-[ta-qu ] [ a-na x]-gi SI.A-ma [ ] [ ] iš-ta-x [ ] [ ] x ni gi [ ] [ ] ⌈ú⌉ sa [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ĝi]šLI ⌈ù⌉ Z[Ì.DA ] [ [ ] Ì.MEŠ [ ] [ ú-ṭa]ḫ-ḫi-⌈ki⌉ [ ] ĝi]šDUS[U [ ] [ ]-⌈ú⌉ a-n[a ] (abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’

[ ]…[ ] [ ]…[ ] [ die Ziqq]urrat (von) … [ ] [ ] sie [setz]en ihn und … [ ] [ a]uf den Räucherständer [ ] [ be]ührt [er], den Räucherstän[der ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] …ihn, 3 [ ] [ ] gießt er aus, 1 Sü[ßkuchen ] [ ] füllt er in das [ ] … und [ ] [ ]…[ ] [ ]…[ ] [ ]…[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] Wacholder und Me[hl ] [ ] Öl [ ] [ „… habe ich] dir [üppig dar]gebracht […“ ] [ ] den Tragkor[b ] [ ] … fü[r ] (abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines Baurituales. Die verschiedenen Stationen waren durch einfache, horizontale Striche voneinander abgesetzt. Der Text ist stark beschädigt, es läßt sich aber noch erkennen, daß Handlungen mit einem Räucherständer (Z. 5’–6’) vorgenommen wurden und daß daneben Blut eines Opfertieres oder eine

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56

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

andere Flüssigkeit ausgegossen, also geopfert wurde (Z. 8’). An weiteren Opfermaterien erscheinen Wacholder, Mehl und Öl (Z. 13’–14’). Die Deutung des Textes als Bauritual beruht auf der Nennung eines Tragkorbes in Z. 16’. Bei dem unternommenen Bau handelt es sich möglicherweise um die in Z. 3’ zum Teil ergänzte Ziqqurrat. Zeile 15’ enthält wahrscheinlich ein dicendum mit der Anrede einer weiblichen Gottheit. Die in Zeilen 11’ und 12’ sich möglicherweise wiederholende Zeichenfolge *ú sa gi kann ich leider nicht deuten. Es scheint, daß an den Handlungen mindestens eine männliche Gruppe von Personen (Z. 4’) sowie eine wohl männliche Einzelperson (Z. 6’, 8’) beteiligt ist. Diese Person – sicherlich der König – ist es wohl auch, welche eine weibliche Gottheit in Z. 15’ anspricht.

18)

VAT 12913 (Kopie: S. 158)

Beschreibung eines Baurituals

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Dunkelbraunes Bruchstück einer mindestens zweikolumnigen Tontafel mit Resten des Umbruchs zum unteren, stark abgeriebenen Rand; H. 30 × B. 32 × D. 8 mm. Es ist nur eine Seite mit den Resten von zwei Kolumnen erhalten, die durch Striche und einen Freiraum getrennt sind. In der linken Kolumne ist der Rest eines Zeilenendes erhalten, in der rechten Kolumne sind Reste von 7 Zeilenanfängen erhalten. Datierung: neuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: li. Kol. 1’

(mindestens 6 Zeilen abgebrochen)

[

]x

(unterer Rand)

re. Kol.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ]xx[ [mu-ka-a]n-niš AN-e KI-t[ì [ma]-⌈a⌉ dME.ME šá EDEN ab-[ [š]á na-aḫ-li [ ma-a a-di DIĜIR.MEŠ ED[EN na₄pu-u-lu AN.TA x [ dSA.GAL [

] ] ] ] ] ] ]

(unterer Rand)

Übersetzung: li. Kol. 1’

(mindestens 6 Zeilen abgebrochen) (für eine Übersetzung zu geringe Reste erhalten) (unterer Rand)

re. Kol.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ]…[ [(der Gott,) der niederbeu]gt Himmel (und) Erd[e [Folgenderma]ßen: „Gula der Steppe, … […“ [d]es Wadis [ Folgendermaßen: „Bis die Götter der Ste[ppe …“ Der (Gründungs-)Kalkstein(block) [wird] oben [daraufgelegt Das göttliche Groß-Netz (≈ Marduk) [

] ] ] ] ] ] ]

(unterer Rand)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines Gebetes an Gula (dME.ME) und wohl an weitere, männliche Gottheiten, darunter eine Erscheinungsform von Marduk in Gestalt seines großen, göttlichen Netzes (dSA.GAL, re. Kol. 7’), mit welchem er einst Tiʾāmat gefangen hatte. Der Text beschäftigt sich nach Zeile 6’ der rechten Kolumne weiterhin mit einem Kalksteinblock (pūlu), wohl als Grundstein im Rahmen eines Bauvorhabens (siehe K. Deller und S. Parpola, RA 60, 63–64). Der Text enthält wohl mindestens in den Zeilen 3’ und 5’ der rechten Kolumne mit mā „folgendermaßen“ eingeleitete dicenda. W. Meinhold, Ištar, 355 hatte den vorliegenden Text in Zusammenhang mit ihrem Text Nr. 10, einem Ritual vor Gula und Šarrat–ēqi (VAT 10183+12398), als allgemein ähnlich genannt. Bis auf die neuassyrische Schrift und die Verwendung der Schreibung dME.ME für die Göttin Gula (siehe ebendort S. 356–357, VAT 10183+12398 Vs. 5’, Rs. 11’, 12’) verbindet die Texte allerdings, soweit ich sehe, nichts. Dasselbe gilt bisher immer noch für den von W. Meinhold, Ištar, 359 vermuteten indirekten Join zwischen VAT 10624 und VAT 10183+12398.

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57

Textbearbeitungen: Nr. 17–19

re. Kol.

2’

3’

4’ 6’

7’

Das aktive Partizip mukannišu (kanāšu D) „der niederbeugt (einen Feind o. ä.)“ ist ein beliebtes Epitheton von Göttern und Königen; siehe die Belege in CAD K 146 s. v. kanāšu 5. Hier, mit „Himmel und Erde“ als Objekt, ist der Ausdruck sicher Teil des Preises einer männlichen Gottheit, möglicherweise Ninurtas, dessen Gemahlin Gula in der folgenden Zeile angerufen wird. Die Schreibung dME.ME bezeichnet die Göttin Gula, siehe An–Anum V 137, 139–140, wo Gula und die Erscheinungsformen dME.ME und dME.ME.ŠA6.GA als Namen der Heilgötten Ninkarrak aufgelistet werden; siehe R. L. Litke, God-Lists, 181; siehe weiterhin R. Borger, MZL, 420. Die Schreibung ist als Variante zu dGu-la gerade auch in Assur innerhalb der Manuskripte des „Götteradressbuches“ zu belegen; siehe W. Meinhold, Ištar, 437, Z. 109: É ⌈d⌉Gu-la // É dME.ME. Die Schreibung oder die Erscheinungsform der Göttin Gula als dME.ME ist von der Gottheit dME.ME mit der Variante dME.KIN zu trennen, welche nach An–Anum III 39, mit kà-kà glossiert, wohl mit dem Botengott Kaka als dem Wesir der Göttin Ningal zu identifizieren ist; siehe R. L. Litke, God-Lists, 122. Es scheint wohl eine Verwechselung mit der Gottheit dKÀ.KÀ vorzuliegen, welche ebendort S. 182 in An–Anum V 146 nach dME.ME als Erscheinungsform der Ninkarrak–Gula aufgeführt wird). Zu der Gottheit dME.KIN und den Einträgen in An–Anum siehe auch M. Krebernik, RlA 8, 33. Die Nennung einer „Gula der Steppe“ wie auch von anderen „Göttern der Ste[ppe]“ in Z. 5’ läßt an den Charakter der Steppe (ṣēru) als einen außerhalb der Zivilisation gelegenen, der Unterwelt verwandten Ort denken; siehe die Zusammenstellung der „übernatürlichen Aspekte“ der Steppe durch M. Streck, RlA 13, 148 § 5.3. Die Steppe als „Unterwelt“ dürfte hier sicherlich mit dem Charakter der Heilgöttin Gula in Zusammenhang stehen, welche unter ihrem Namen dNin-tin-ug5-ga als der „Herrin, (welche) Leben dem Todkranken (schenkt)“, auch die Todgeweihten vom Rande des Grabes zu retten vermochte; siehe D. O. Edzard, RlA 9, 506. Die Nennung eines Wadis (naḫlu) paßt zur Nennung der „Steppe“ (ṣēru) in den Zeilen 3’ und 5’. Der zu Beginn dieser Zeile genannte Kalksteinblock (pūlu, eine Variante zu pīlu, siehe CAD P 380), diente sicherlich als Grundstein eines Tempels im Rahmen eines Bauvorhabens; siehe die Belege aus neuassyrischen Texten bei K. Deller und S. Parpola, RA 60, 63–64. Dadurch wird es wahrscheinlich, daß es sich bei dem vorliegenden Text um ein Bauritual handelt. Bei den in neuassyrischen Texten genannten pūlu-Steinblöcken handelte es sicher um Gründungsurkunden wie die großen Kalksteinblöcke Tukultī–Ninurtas I. aus der Cella der Ištar–Aššurītu (2,68 × 1,30 × 0,40 m; Ass 22058; VA Ass 2296; RIMA 1, 253–256, A.0.78.1.1) und der Dinītu (1,70 × 1,04 × 0,30 m; Ass 22011; VA Ass 2295; RIMA 1, 259-260, A.0.78.14.2) des Ištar-Tempels zu Assur; siehe W. Andrae, JIT, 45, Nr. 6, S. 47–48, Nr. 2, Tf. 18b, 23a; W. Meinhold, Ištar, 32–33. Der Göttername dSA.GAL – das „große Netz“ – ist nach Ausweis der Götterliste An–Anum (VII 23) der Name einer Erscheinungsform des Gottes Marduk; siehe R. L. Litke, God-Lists, 222. Gemeint ist damit wohl das Netz, welches sich Marduk nach Enūma elîš (IV 41, 44, 95, 112; V 64; VI 63: sapāru; Edition nach Kämmerer und Metzler, AOAT 375) als Götterwaffe geschaffen hatte, um darin Tiʾāmat und ihre Helfer zu fangen.

Rituale verschiedenen Charakters (Texte Nr. 19–34)

19)

VAT 9612 (Kopie: S. 159)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: Ass 7209; Fundort: eC5III, an der Stadtmauer Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Graues Bruchstück aus der Mitte einer im Altertum gebrannten Tontafel; H. 108 × B. 64 × D. 22 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 21 Zeilen erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Photo: P. Werner, Anu–Adad-Tempel, 93, Tf. 41, Nr. 833 Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’

[ [ [ [ [ [ [ [

] 2 UDU ⌈šu⌉-k[u-lu-tu ]-eš-ḫa ša GU4 š[u-ku-li -š]a i-šá-kan a-n[a ] ⌈e⌉-pu-šu ni-iq x [ x-t]a ša ⌈d⌉[x ] x-pi-ti x [ Š]IM.MEŠ ta-[ K]AŠ a-na ma-aq-[qi-ti

] ] ] ] ] ] ] ]

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58

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’

B]AL-qi dTaš-me-[tu4 MU.MEŠ-šu-nu ta-z]a-ka-ar tu-u[š?] ⌈a⌉-na É tam-le-[e GAL a-na] Aš-šur i-ša-[kan ]-a-tu ša [ ] x 2 NIG.[MEŠ i-n]a-qi 1 BUR.Z[I.GAL i-š]a-ku-nu x [ ] x-ta i-[ ] ša ŠÀ-bi IB-x [ ] a-na Aš-šur [ M]EŠ i-[ ] ⌈d⌉K[ù-be

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

] 2 ge[mästete] Schafe [ ] … eines ge[mästeten] Rindes [ ] … setzt er vo[r „Was immer] ich getan (?), ein Opfer … [ …“ ] … von [GN ]…[ Du]ftpflanzen … [ B]ier in das Opfer[gefäß gie]ßt [du] aus. Tašmē[tu ihre Namen ne]nnst [du]. Du [ ] zum Gebäude (auf) der [großen] Terra[sse vor] Aššur set[zt] er [hin ] … von [ ] … 2 Hündin[nen gie]ßt er aus. 1 pursī[tu-Schale se]tzen sie hin … [ ]…[ ] darin, … [ ] für Aššur [ ]…[ für den] Kū[bu

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines komplexen Rituals, in welchem verschiedene Personengruppen agieren, die in der 2. Sg. (Z. 10’), in der 3. Sg. (Z. 3’) und in der 3. Pl. (Z. 16’) angesprochen oder genannt werden. Zeile 4’ enthält möglicherweise ein dicendum in der 1. Sg. Bei den Gottheiten, deren Namen erhalten sind, handelt es sich um Tašmētu (Z. 9’) und um Aššur (Z. 12’, 19’). Bei der verwendeten Opfermaterie handelt es sich um gemästete Schafe und Rinder (Z. 1’, 2’), um Bier (Z. 8’) und um Duftplanzen (Z. 7’). Bei der Handlung in Zeile 10’ handelt es sich sicher um die Anweisung, die Namen der Götter zu nennen oder anzurufen, wie es etwa aus den tākultuRitualen bekannt ist: šumīšunu tazakkar (MU.MEŠ-šú-nu MU-ár/ta-za-kar) „ihre Namen nennst du / rufst du an“; siehe etwa S. Parpola, SAA 20, 111–114, Nr. 40 (tākultu Assurbanipals) Vs. II 1, IV 11, V 16, 23 und passim. Das „Gebäude (auf) der großen Terrasse“ (Z. 11’) wird auch in der mittelassyrischen Urkunde aus Assur genannt; siehe V. Donbaz, KAM 11, 8, Pl. 49, Nr. 87 (A. 1723), Z. 13’: i+na É tam-le-e GAL. Das Fragment wird von P. Werner, Anu–Adad-Tempel, 93 als Nr. 833 aufgelistet und auf Tf. 41 im Grabungsphoto abgebildet.

20)

VAT 10983 (Kopie: S. 160)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück einer Tontafel; H. 36 × B. 43 × D. 8 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 10 Zeilen erhalten. Datierung: neuassyrisch; Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: –

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59

Textbearbeitungen: Nr. 19–21

Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [

] x ina GÁB-šú x [ ] x ina šap-te-šú g[ab-bi UZU.MEŠ ] ina ZAG-šú UZU x x [ ]-ka-ki li-bi-l[a?] x x [ ina šap-te-š]á gab-bi UZU.MEŠ x [ ina š]ap-te-šá gab-bi UZU.MEŠ šá x [ x.M]EŠ ina 2 dugsi-ḫa-ra-te lib-š[i-ú ] ⌈2⌉ lip-ta-a-ni šá gab-bi U[ZU.MEŠ ] x-x-AḪ ina UGU ĝišBAN[ŠUR ]xx[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [

] … zu seiner Linken … [ ] … in seiner Wolle, a[lles Fleisch ] zu seiner Rechten, das Fleisch … [ ] … möge er bring[en], … [ in ih]rer [Wolle], alles Fleisch … [ in] ihrer [W]olle, alles Fleisch, welches … [ ] … möge[n] in 2 siḫāru-Gefäßen vorhanden sein, [ ] 2 Gefleckte, deren gesamtes Flei[sch ] … auf einen Ti[sch ]xx[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Kommentar:

7’ 8’

21)

Das Tafelfragment bietet die Reste einer Beschreibung der Verteilung von Opfertieren in einem Ritual noch unklaren Charakters. Bei den Opfertieren, deren Nennung in diesem Fragment jeweils verloren ist, scheint es sich um männliche und weibliche Schafe zu handeln, da mehrfach gefordert wird, daß das gesamte Fleisch, die Tiere aber auch „in ihrer Wolle“ abzuliefern seien (Z. 2’, 6’, vgl. 5’). Da ich mit šaptu „Lippe / Rand“ den Stellen keine Bedeutung abgewinnen kann, nehme ich an, daß hier die spezifisch assyrische Variante šāptu des babylonischen šīpātu „Wolle“ vorliegt; siehe AHw 1244. In Zeile 8’ ist anscheinend weiterhin von „gefleckten (Tieren)“ die Rede. Die Forderung, daß etwas jeweils auf der linken und der rechten Seite (Z. 1’, 3’) zu tun sei, sowie die Nennung eines „(Opfer)tisches“ (paššūru, Z. 9’) erinnern an ähnliche Anweisungen in VAT 10482 (Text Nr. 43), Vs. 3’, Rs. 9’, in welchem die Rede von ebensolchen Tischen ist, die zur Linken und zur Rechten der Göttin Ištar stehen. Das Gefäß ist zu saḫḫa(r)ru, neuassyrisch siḫāru „eine kleine Opferschale“ (AHw 1008) zu stellen. Hier liegt wohl der Ausdruck liptānu für ein „geflecktes“ Tier vor; siehe AHw 554; CAD L 200.

VAT 11121 (Kopie: S. 160–161)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 58 × B. 73 × D. 28 mm. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich Reste von 10 Zeilen erhalten, auf Seite B Reste von 7 Zeilen. Der Text der Tafel ist durchaus kleinteilig mit horizontalen Strichen in mehrere Stationen gegliedert, die, wenn erhalten, jeweils in 2 oder 3 Zeilen behandelt werden. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: –; Parallelen: – Transliteration: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’

[ ] ⌈ša⌉ [ ] [ i-na]-sà-aḫ ⌈i⌉-[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ 1 mu-gi-lu ša] ur-qi NINDA.nu-x [ ] x x [ ] [ ] ša [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ] [ mi-i]m-ma an-ni-um ša i+na ⌈É⌉ [dx d [ ] ap-pa-an IŠKUR [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

60

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

7’ 8’ 9’ 10’

[ i+n]a É ša-ḫu-ri ša ki-sa-li [ ] [ n SÌL]A NINDA.a-bu-uḫ-ri ni-qu š[á ] [ 1 mu-gi-lu š]a ur-qi 1 pur-si-tu š[a MUN.MEŠ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]xxxx[ ] (abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ] (Zeichenreste) [ ] ] [ ] (Zeichenreste) [ –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] (Zeichenreste) [ ] ] [ ] (Zeichenreste) [ –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x x x ĝiš⌈BANŠUR⌉ [ ] [ ] (Zeichenreste) [ ] [ ] (Zeichenreste) [ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[ ] von [ ] [ op]fert [er] … [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ 1 Korb? mit] Gemüse, …-Brot [ ] [ ] von [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ a]ll dies, welches in den Tempel von [GN zu liefern ist, ] [ ] vor Adad [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ i]m šaḫūru-Gebäude am Hof [ ] [ n q]û abuḫru-Brot (ist) das Opfer v[on ] [ 1 Korb? m]it Gemüse, 1 pursītu-Schale m[it Salz ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]…[ ] (abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ]…[ ] [ ]…[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]…[ ] [ ]…[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … Tisch [ ] [ ]…[ ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines komplexen Rituals noch unklaren Charakters, welches wohl im Anu– Adad-Tempel zu Assur stattfand. Dafür spricht die Nennung des Gottes Adad in Zeile 6’ auf Seite A sowie die Erwähnung eines „šaḫūru-Gebäudes am Hof“ in Zeile 7’, ebenfalls auf Seite A. Ein solches šaḫūru-Gebäude ist in der Beschreibung des Anu–Adad-Tempels aus der Zeit Salmanassars III. belegt, siehe VAT 9613 (Text Nr. 42), Rs. 3’: É ša-ḫu-ri š[á ki-sa-li]. Die Spezifikation „vom Hofe“ ist in der Baubeschreibung (VAT 9613) teilweise abgebrochen, aber sicher in dieser Art zu ergänzen. Die Ergänzung „eines Korbes? (mugilu/mugīlu) mit Gemüse“ in Zeilen 3’ und 9’ von Seite A beruht auf den gleichlautenden Angaben aus einer mittelassyrischen Opferliste (H. Freydank, MARV 3, 16); siehe AHw 667 s. v. mugilu („unkl.“); CAD M 2, 170, s. v. mugilu (a basket?); J. Llop, SAAB 18, 2, I 18’, 6, III 30, 22 zu mugīlu. Auf den Angaben desselben Textes beruht die Ergänzung der „pursītu-Schale m[it Salz]“ (Seite A, Z. 9’); siehe J. Llop, SAAB 18, 2, I 19’, 4, II 13’, 8, IV 18. Die in Seite A, Z. 3’ genannte Brotsorte, deren Name allerdings auch nur in Resten erhalten ist, bleibt leider unklar. Der Text auf Seite B ist leider bis auf die Nennung eines „(Opfer)tisches“ in Zeile 5’ so gut wie vollständig verloren.

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61

Textbearbeitungen: Nr. 21–23

22)

VAT 11226 (Kopie: S. 161)

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück einer Tontafel; H. 61 × B. 48 × D. 20 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 8 Zeilen erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’

[ [ [ [ [ [ [ [

]xx[ ]-ki-la i+na [ š]a ina IGI (über Ras.) kar-ru-⌈ru⌉ i-x [ ]-x-nu-ma ana MAN tu-ka-[an i]n?-bi(-)ṬU-ni x [ ĝiš]GAN.MEŠ x [ ] x BI x [ ]x[

] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: Zu fragmentarisch für eine Übersetzung

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters mit Beteiligung des Königs. Leider ist der Text zu schlecht erhalten, um eine durchgehende Übersetzung zu bieten. Zu erkennen ist, daß ein Element vor ein anderes Element hingesetzt worden ist (Z. 3’) und daß der Ritualfachmann, welcher im Text in der 2. Person angesprochen wird, wiederum etwas vor den König hinstellen soll (Z. 4’). Zeile 5’ ist leider unverständlich. In Zeile 6’ werden Gefäßständer genannt.

23)

VAT 11487 (Kopie: S. 162)

Beschreibung eines Reinigungsrituals

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück einer Tontafel; H. 50 × B. 49 × D. 19 mm. Vorder- und Rückseite sind erhalten, allerdings nur in geringen Resten. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 5 Zeilen, auf der Rückseite Reste von 4 Zeilen erhalten. Die Rückseite ist an dem Freiraum nach dem einfachen, horizontalen Strich zu erkennen, der den Text abschließt. In diesem Bereich könnte auch ein Kolophon gestanden haben. Der Text ist durch einfache, horizontale Striche strukturiert. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’

] [ ] ⌈la?⌉ x [ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]-ma L[Ú ] [ ]-a LÚ x [ ] ] [ ] x 3 U4.[MEŠ [ ] ⌈ma⌉ x [ ] (abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’

[ -i]m t[u] [ ] ⌈a⌉ -sikil-⌈ gin 7 ⌉ x [ ] [ ] x-ḫu-su du-x [ ] [ i-na A.ME]Š ir-muk-ma x [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Freiraum von ungefähr 3 Zeilen, dann abgebrochen)

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62

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Übersetzung: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’

[ ]…[ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … der Ma[nn ] [ ] … der Mann [ ] [ ] … 3 Tag[e (lang) ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’

[ ]…[ ] [ „…] wie (mit) reinem [Wass]er … […“ ] [ ]…[ ] [ ] er hat [in Wasse]r gebadet und … [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Freiraum von ungefähr 3 Zeilen, dann abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines Reinigungsrituales. Der Text ist sehr schlecht erhalten, er läßt aber erkennen, daß das Ritual wohl einem „Mann“ galt (Vs. 2’-3’), daß es sich wohl über einen längeren Zeitraum erstreckte (Vs. 4’: „3 Tage“) und daß es durch ein Bad in reinem Wasser abgeschlossen wurde. Die Zeile Rs. 2’ enthält wohl die geringen Reste des Wortlautes einer sumerischen Beschwörung, die über dem Badewasser zu rezitieren war.

24)

VAT 11579 (Kopie: S. 163)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 46 × B. 34 × D. 20 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 11 Zeilen erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]xx[ u]š-šab [ ] ⌈li⌉-i[n] x x a-na S[AĜ.DU ] x ša a-na SAĜ.D[U ] x ša KÁ ⌈d⌉[x UDU.MEŠ] ša-ku-lu-tu x [ ] a-ri-di ⌈ša⌉ [ ] lúDAB-k[ušPA.MEŠ É.GAL-l]ì [ ]xx[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]…[ e]r setzt sich [ ]…[ ] … zum H[aupt (hin) ] …, welches zum Haup[t (hin gestellt ist) ] … des Tores von [GN ] gemästete [Schafe] … [ ] des Herabkommenden [ ] der Zügel[halter Palas]t [ ]…[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

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63

Textbearbeitungen: Nr. 23–26

Kommentar: Der Text verzeichnet gemästete Tiere (Z. 7’), er nennt das Tempeltor einer Gottheit (Z. 6’) und verschiedene Aktionen, zu denen gehört, daß sich jemand setzt (Z. 2’) und daß etwas auf ein „Haupt“ (qaqqadu) hin ausgeführt wird (Z. 4’–5’). An beteiligten Personen wird ein Wagenlenker, wörtlich „Zügelhalter“ (mukīl appāti, Z. 9’) genannt, welcher möglicherweise einen Wagen (wieder) zum Palast führt (Z. 10’). Der „Zügelhalter“ ist in verschiedenen assyrischen Ritualzusammenhängen gut bezeugt; siehe B. Menzel, Tempel/1, 248–249; S. Parpola, SAA 20, 181 mit den Belegen für mukīl appāti und mukīl ašâti (ebenfalls „Zügelhalter“). Zu den Aufgaben des „Zügelhalters“ im Kult gehörte es, den Prozessionswagen des Gottes Aššur zu führen (S. Parpola, SAA 20, 12, Nr. 5 Vs. 2’; S. 158–159, Nr. 53 I 17’–20’), aber auch, im Rahmen des zeremoniellen Königsmahles die Kohlenbecken aufzustellen (S. Parpola, SAA 20, 91, Nr. 33 II 1–3). In Z. 8’ ist wohl davon die Rede, daß jemand im Begriff ist, von einer bestimmten Örtlichkeit wieder herabzusteigen. Der Text hat damit den Charakter eines Rituals, wenn auch unklar bleibt, um welche Zeremonie es sich genau genau handelt.

25)

VAT 11881 (Kopie: S. 163)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Graues Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 50 × B. 34 × D. 6 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 9 Zeilen erhalten. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ [ [ [ [ [ [ [ [

]x[ ] (leer) [ ] LIG(-)ga-x [ ]-la i-d[a-x U4].1.KÁM [ ]-ma UZU.MEŠ ⌈ana⌉ [ ] it-ta-[ ] im-ta-x [ ] x-⌈su⌉ x [

] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: Zu fragmentarisch für eine Übersetzung

Kommentar: Das Tafelfragment bietet wohl die Reste der Beschreibung eines Rituals mit der Verteilung verschiedener Stücke des Opferfleisches. Der stark beschädigte Text ist leider bis auf die Nennung eines „ersten [Tages]“ (Z. 5’) und die Forderung, daß „Fleischstücke“ für eine im Text verlorene Gottheit oder Person (Z. 6’) bestimmt seien, unverständlich.

26)

VAT 11895 (Kopie: S. 164)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Weißliches Bruchstück aus der Mitte einer gebrannten Tontafel; H. 35 × B. 30 × D. 17 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 7 Zeilen erhalten. In Zeile 4’ finden sich zwei sogenannte Brennlöcher. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’

[ [ [ [ [

lú]⌈SAĜĜA⌉

[ x].MEŠ ša ĜARZA [ x-B]IR-te ša N[A4 ]-ú-ni [ ] síl-qu ša GU4 ša x [

] ] ] ] ]

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64

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

6’ 7’

lú]SAĜĜA šá dMAŠ.MA[Š

[ [

] x-ma ina UG[U

] ]

] Priester [ ] … der Kultordnung [ ] … von […]-Stei[n(en) ] ... [ ] Kochfleisch vom Rind, welches … [ ] der Priester des Nerga[l ] … au[f

] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ [ [ [ [ [ [ (abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals, in dessen Rahmen unter anderem Kochfleisch vom Rind dargebracht wurde (Z. 5’). Unter den Begünstigten ist mindestens ein Priester des Nergal (Z. 6’) zu erkennen, möglicherweise daneben noch weitere Priester (vgl. Z. 1’) anderer Götter. Die Reste in Zeile 3’, welche Steine zu nennen scheinen, sind mir leider unverständlich.

27)

VAT 11934 (Kopie: S. 164)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück einer Tontafel; H. 25 × B. 32 × D. 6 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 7 Zeilen erhalten. Ein einfacher, horizontaler Strich trennt die letzte erhaltene Zeile als neuen Absatz ab. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ] ⌈a⌉-na x x [ ] [ ]-ib a-na né-eš ⌈É⌉ [ ] [ ] x-gi-ma ⌈ma⌉-ni-[ ] [ ] x aš-ra-at ŠÀ x [ ] ? d [ x-l]am BE da-x [ ] [ š]á a-na IGI x [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]xx[ ] (abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ] für … [ ] [ ] … für den (Tor)löwen des Hau[ses ] [ ]…[ ] [ ] … die Heiligtümer in … [ ] [ ] … (des) Enlil … [ ] [ wel]ches vor … [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]…[ ] (abgebrochen)

Kommentar: Das Bruchstück bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters. Daß es sich um ein Ritual handelt, wird trotz des fragmentarischen Zustandes aus den mehrfachen Bemerkungen deutlich, daß etwas „für“ oder „vor“ ein anderes Element zu bringen sei. Weiterhin wird der Gott Enlil (Z. 5’) erwähnt, sowie unbestimmbare Heiligtümer (Z. 4’) und die Figur eines apotropäischen Torlöwen (Z. 2’), der einst den Eingang eines Palastes oder Tempels bewacht haben dürfte.

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65

Textbearbeitungen: Nr. 26–29

28)

VAT 12193 (Kopie: S. 164)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück einer Tontafel; H. 30 × B. 38 × D. 11 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 9 Zeilen erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ [ [ [ [ [ [ [ [

]x[ ]xx[ ] x x šu-a-tú x x [ ] a-mat-ka NUMUN x x x [ ]-⌈ZA?⌉-a-gu NAGA.⌈SI⌉ x x [ ] x la-am KÁ pa-t[e-e ši]mLI u šimSES x [ ] ⌈d⌉[A]MAR.UTU dÉ-a [ ] x ⌈DIĜIR⌉.M[EŠ

] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ [ [ [ [ [ [ [ [

]…[ ]…[ ] dieses … [ „…] dein Befehl, der Same? […“ ] …, gehörnter Alkali … [ ] … bevor das Tor geöff[net wird ] Wacholder und Myrrhe … [ ] Marduk (und) Ea [ ] … Gött[er

] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters. Die geringen Reste lassen erkennen, daß es stattfand „bevor das Tor geöffnet wird“ (Z. 6’), also wohl vor Sonnenaufgang, daß wohl eine Person mit „gehörntem Alkali“ (Z. 5’) gewaschen wurde, daß zur Durchführung des Rituals „Wacholder und Myrrhe“ (Z. 7’) wohl verbrannt wurden und daß die Götter „Marduk und Ea“ (Z. 8’) dabei angerufen wurden. Zeile 4’ enthält wohl die Reste eines dicendums, welches sicherlich auf den Befehl einer männlichen Gottheit Bezug nimmt.

29)

VAT 13935 (Kopie: S. 164)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück einer Tontafel; H. 44 × B. 20 × D. 15 mm. Vorder- und Rückseite sind mit einem großen Rest des linken Randes und mit der linken unteren Ecke erhalten. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 12 Zeilenanfängen erhalten, auf der Rückseite Reste von 9 Zeilenanfängen. Der erhaltene Rest des unteren Randes ist unbeschriftet. Die Identifizierung von Vorder- und Rückseite ergibt sich aus dem Inhalt: Zu Beginn der hier als Rückseite bezeichneten Seite sind wir bereits mitten in der Beschreibung der Ritualhandlungen. Datierung: neuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’

[ ]x[ x-⌈ni⌉-x [ ⌈BAL⌉-qí x [ ⌈NI?-šú⌉ up-na-š[u i-kar-rab-š[ú-ma

] ] ] ] ]

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66

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ Rs.

1 2 3 4 5 6 7 8 9

i-kar-rab-šú-m[a i-ta-ra-x [ ú-še-šab [ NÍĜ.NA i-šá-ka[n ĜEŠTIN.MEŠ KA[Š NINDA ana GU7 [ a-di na-ma-r[i

] ] ] ] ] ] ]

ZÌ.MEŠ LIK-[ ka-la ⌈U4⌉-[mi ina IGI dSAĜ.ME.ĜAR ⌈u⌉ [ šimLI i-š[ar-ra-ap ĜEŠTIN.MEŠ KAŠ [ ŠU.MIN-⌈su⌉ ul(-)x [ taṣ-li-t[a i-qab-bi ⌈ni?⌉-x [ ⌈a-na⌉ L[Ú?] x / ŠE[Š?

] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ Rs.

1 2 3 4 5 6 7 8 9

[ ]…[ …[ Er opfert … [ … sei[ne] Hände [ Er segnet i[hn und Er segnet ihn u[nd Er … [ Er läßt […] Platz nehmen [ Einen Räucherständer stellt er au[f Wein (und) Bie[r Brot zu essen [ Bis zum Hellwerde[n

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

Mehl … [ Den ganzen T[ag Vor dem (Gestirn) Jupiter und [ Wacholder verbr[ennt er Wein (und) Bier [ Seine Hand … [ Gebe[t Er spricht … [ Dem Man[n?] / Brude[r?

] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters. Die wenigen Reste lassen eine Vielzahl von Opfermaterialien und rituellen Handlungen erkennen, die sich mindestens über eine Nacht (Vs. 12’), den folgenden Tag (Rs. 2) und die darauf folgende Nacht erstrecken (Rs. 3). Das Personal umfaßt mindestens einen Ritualfachmann, dessen Handlungen im Text in der 3. Person beschrieben werden. Nach den Objektssuffixen an den Verbalformen in den Zeilen Vs. 5’–6’ scheint das Ritual einer weiteren männlichen Person zu gelten; vgl. auch die unklare Angabe in Rs. 9, welche einen „Mann“ oder „Bruder“ nennt.

30)

VAT 13980 (Kopie: S. 165)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Graues Bruchstück von der unteren rechten Ecke einer Tontafel mit Resten des unteren und des rechten Randes; H. 40 × B. 46 × D. 26 mm. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 6 Zeilenenden erhalten, auf dem unteren Rand geringe Reste im Umfang von 3 Zeilen und auf der Rückseite Reste von 10 Zeilenenden. Auf der Rückseite werden zwei Stationen durch einen horizontalen Strich voneinander getrennt.

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Textbearbeitungen: Nr. 29–30

67

Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ u. Rd. 1 2 3 Rs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

[ ]-⌈a-tu⌉ x [ ] [ ] x ⌈ša⌉ DIĜIR.MEŠ-n[i] [ ]-⌈ṭu⌉-un-šu-n[u] [ ] ši-ma-a-tú [ ]-su TUKU-ú [ DIĜIR.ME]Š-ni [ ]x[ ] [ ] [ ]xx[] [ ša bir-me rap-p]u-šu-te SIG5-ta [ ]-⌈da⌉ SAĜ SIG5 [ š]a bir-me ša ÚR SIKI.ZA.GÌN.SA5 [ š]a bir-me rap-pu-šu-te [ ] x ša SIKI.ZA.GÌN.GEGGE [ ] ⌈túg⌉[š]a-ḫar-ra-a-tu [ ] SIG5.MEŠ –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ša IGI.MEŠ [ 1]8 KISAL KI.LÁ [ ]xx[ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ u. Rd.1 2 3 Rs. 1 2 3 4 5 6 7

[ ]…[] [ ] der Götte[r] [ ] ihr[e] … [ ] Schicksale [ (welcher)] sein [ ] hat, [ Gött]er. [ ]…[ ] [ ] [ ]…[] [ mit sehr br]eiten, [bunten Stoff(säumen)] gute(r) Qualität, [ ] … gute(r) Qualität, [ m]it bunten Stoff(säumen) mit Lappen aus roter Purpurwolle, [ m]it sehr breiten, bunten Stoff(säumen), [ ] aus blauer Pupurwolle, [ ] … šaḫartu-Gewänder, [ ] gute(r) Qualität. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] von Vorderseiten, [ (von) 1]8 KISAL Gewicht, [ ]…[ ]

8 9 10

(abgebrochen)

Kommentar:

Rs.

9

Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters. Der Text enthält auf der besser erhaltenen Rückseite die Reste einer Aufzählung verschiedener kostbarer Textilien, welche, nach der Nennung von „Gottheiten“ (Vs. 2’, 6’) und „Schicksalen“ (Vs. 4’) zu urteilen, wohl im Kult Verwendung fanden. Das in Rs. 6 genannte Textil namens šaḫartu (Pl. šaḫarrātu) erscheint auch in einem Ritual zur Einsetzung einer En-Priesterin, siehe VAT 9977+ (Text Nr. 6), Vs. 6’. Die auf der Vorderseite erhaltenen Zeilenreste hinterlassen den Eindruck, daß hier der Text eines Gebetes notiert war. Bei der mit dem Zeichen KISAL (hier wie SILA4) geschriebenen Maßeinheit kisal handelt es sich um eine sehr geringe Gewichtseinheit, welche sich in Bruchteilen eines Sekels (ca. 8 Gramm) bewegte. Die hier belegten 18 kisal sind die bisher höchste nachgewiesene Menge; siehe AHw 485 s. v. kisal mit einem syllabisch als ki-sa-al geschriebenen Beleg und weiterhin R. Borger, MZL, 435 mit früherer Literatur.

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68

31)

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

VAT 20334 (Kopie: S. 166)

Beschreibung eines Rituals mit Beteiligung des Königs

Fundnummer: Ass 5129; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück einer Tontafel; H. 66 × B. 60 × D. 21 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 10 Zeilen erhalten. Der Text ist durch einfache, horizontale Striche strukturiert. Obwohl das Fragment eine Fundnummer besitzt, kann ihm leider kein Fundort zugewiesen werden. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[ ]xxx[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x ⌈BI KU U⌉ SAĜ-⌈sú⌉ [ ] [ x-a]r-ru SAĜ.DU-sú [ ] [ ]-ba i-⌈ni⌉-[ ] [ x-n]u a-na LUGAL i-qa-[bi ] ša ik]-tu-mu-ni-ma ⌈i+na⌉ [ ] [ [ x].MEŠ ma-qe-e id-[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x 1 dugḫa-ri-a [ ] [ ]-x-⌈ú⌉ ⌈a-na⌉ [ ] x [ ] [ ]xx[ ] (abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[ ]…[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … sein Haupt [ ] [ ] …, sein Kopf [ ] [ ]…[ ] [ ] … spri[cht] er zum König [ ] [ das …, welches er/man be]deckt hat und in … [ ] [ ] … Opfer(gefäß) … [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] …, 1 ḫariu-Gefäß [ ] [ ] … für [ ] … [ ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals noch unklaren Charakters mit Beteiligung des Königs (Z. 5’). Der König wird dabei von einer weiteren Person angesprochen (ebenfalls Z. 5’). Es ist weiterhin zu erkennen, daß ein „Haupt“, beziehungsweise ein „Kopf“ (rēšu, qaqqadu, Z. 2’–3’) eine Rolle spielt. Leider lassen sich die wenigen erhaltenen Reste bisher nicht genauer einordnen.

32)

VAT 10774 (Kopie: S. 167)

Beschreibung eines Kriegsrituals (?)

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 70 × B. 134 × D. 24 mm. Es ist nur eine Seite erhalten mit größeren Resten von 13 Zeilen. Die Handlungen, die der Text beschreibt, sind durch einen horizontalen Strich in mindestens zwei Stationen geteilt. Datierung: mittelassyrisch; Ältere Kopie, Bearbeitung: –; Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’

[ [ [ [

]xxx[ -n]a x-⌈re-e⌉ x x ⌈áš⌉ [x]-⌈pa-ta⌉ ⌈a-na⌉ [ ] x x ta-ḫa-zi ša ŠÀ É.[G]AL-lì-⌈ia⌉ na-⌈ta⌉-x [ ] x(-)pa-BAT-tú MÈ kip-pa di-ma-te ma-an-de-e a-ši-x [

] ] ] ]

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Textbearbeitungen: Nr. 31–32

5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

69

[ ] x-⌈ta⌉ kal-ba-na-ta a-ṣu-⌈ta⌉ še-ḫi-ta e-ki-im-ta [ ] [ ]-ú di-ma-te ṭur-ri D[U]R.GAL-li ⌈TÚG.MEŠ⌉ [ ] x [ ] túgGA]DA 10 TÚG.MEŠ ṣip-pa-te TÚG.MEŠ ⌈tu-te⌉-e TÚG.MEŠ [ [ ]xx[ ] ] [ ] x-te a-⌈sa⌉-at ṣip-pa-⌈ti⌉ a-sa-at túgGADA.[MEŠ] ad-kam-m[a [ ]-⌈ki⌉ NI-DI-PI [ ] ⌈TÚG⌉.x ⌈TÚG⌉.x [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ -n]ak-ki x-x-⌈su⌉ x x túgGADA ⌈ú⌉-ri-[i]n-gal-[li ] [ ] x-ṣi-⌈šu⌉ x [ ] x x.⌈MEŠ⌉ ⌈TÚG⌉.x ⌈na⌉ ⌈iš⌉ [ ] [ ]x[ ] x x ⌈É?.MEŠ⌉ [ ] [ ] x-⌈te⌉ ⌈ad-di⌉ [ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Zu fragmentarisch für eine Übersetzung

Kommentar: Das Tafelfragment bietet wohl die Reste eines Kriegsrituals. Für eine Übersetzung sind die erhaltenen Reste zu disparat und weitgehend zu unverständlich. Verben, die eine Handlung beschreiben könnten, sind nicht erhalten, wenn man nicht die Zeichenfolgen ad-kam-m[a] in Z. 8’ als „ich habe aufgeboten“ und ⌈ad-di⌉ in Z. 13’ als „ich habe geworfen/gelegt“ dafür in Anspruch nehmen möchte. Leider befördern diese Formen im erhaltenen Teil keinen weiteren Sinn. Auffällig ist aber, daß die verschiedenen Nomina alle im casus obliquus stehen, so daß grundsätzlich ein Textzusammenhang anzunehmen ist und keine einfache Liste. Es scheint der König selbst zu sprechen, wenn die Phrase ša ŠÀ É.[G]AL-lì-⌈ia⌉ „im Inneren meines Palastes“ in Z. 3’ richtig gelesen ist. Das Thema „Krieg“ wird durch die Ausdrücke „Schlacht“ (Z. 3’: ta-ḫa-zi; Z. 4’: MÈ) und durch „(Kriegs)standarten“ (⌈ú⌉-ri-[i]n-gal-[li], Z. 10’) nahegelegt. Daneben läßt sich die Nennung von „Türmen“ (di-ma-te, Z. 4’, 6’), einer „Schlinge“ (kip-pa, Z. 4’) und diejenige einer Belagerungsmaschine noch unklaren Charakters (kal-ba-na-ta, Z. 5’) stellen. Nach der vorliegenden Schreibung kal-ba-na-ta handelt es sich um einen Akkusativ Singular und das Wort wäre daher als *kalbannatu, Pl. kalbannātu anzusetzen. Der vorliegende Beleg im Singular scheint bisher der einzige eindeutige seiner Art zu sein. CAD K 67 s. v. kalbānātu (kalbannātu) hält den Terminus nach den bisherigen Belegen für ein Nomen plurale tantum und identifiziert es allgemein als ein Belagerungsinstrument („a siege engine“). AHw 424 s. v. kalbānātu hält auch die Lesung labbānātu für möglich und bietet als Übersetzung fragend „Sturmleitern“ an. Bei ma-an-de-e (Z. 4’) mag es sich um „Stangen“ (AHw 602 s. v. mandû I; CAD M/1, 210 mandû B) handeln. Die „weggenommene“ *šeḫītu in Z. 5’ (oder lies še-ṭí-ta?) ist mir leider vollständig unklar. Auffällig ist die vielfache Nennung von Stoffen, Geweben oder Seilen (Z. 6’–8’, 10’–11’), welche meist an dem determinierenden Nomen TÚG „Gewebe“ zu erkennen sind. In Z. 6’ ist die Rede von „Bändern“ und „Seilen“ (*ṭurrī dur/ṭurgallī). Wirklich verständlich sind nur die „Leinenstoffe“ (túgGADA = kitû, Z. 7’–8’, 10’). Daneben erscheint in Z. 7’–8’ ein Element *ṣippatu, welches ich im Anschluß an W. R. Mayer, OrNS 72, 375–379, 382–389 als einen Terminus für eine strapazierfähige, pfanzliche Textilfaser verstehe; siehe – ohne Verweis auf W. R. Mayer, aber mit Verweis auf CAD 332 s. v. *quzippu (z/ṣippu or ṣippatu, a type of thread) auch S. Gaspa, Textiles, 250. Nach W. R. Mayer sind Seile aus z/ṣippatum-Fasern in der Ur-III- und altbabylonischen Zeit von Südbabylonien bis nach Mari bestens bezeugt. W. R. Mayer stellt die von ihm diskutierten Belege zum Lemma ṣippatu(m) II 1) „eine Rohrart“ (AHw 1104). Damit läßt sich wahrscheinlich syrisch-aramäisch ṣeppəṯā, Pl. ṣeppē „(Binsen)-Matte“ vergleichen. Im vorliegenden Fall scheint aus den ṣippatu-Fasern neben „10 Stoffen / Geweben“ (Z. 7’) auch „Zügel“ (ašâtu/asâtu, AHw 80) hergestellt worden zu sein, welche neben ebensolchen „Zügeln aus Leinen“ (Z. 8’) Verwendung fanden. Die *tut(t)û-Stoffe aus Z. 7’ sind mir leider unverständlich. „Mesopotamische Kriegsrituale“ sind unter diesem Titel von M. Elat in BiOr 39, 5–25 zusammengestellt worden. Einige Jahre später hat W. R. Mayer in OrNS 57, 145 zusätzlich zu einem dort von ihm behandelten neuen „Königsritual gegen feindliche Bedrohung“ eine vorläufige Liste von Kriegsritualen und Ritualen des Typs „König gegen Feind“ geboten. W. Meinhold hat in KAL 7 das spätmittel- oder frühneuassyrische Kriegsritual VAT 11027 als Text Nr. 3 publiziert. Der Text VAT 12963, der von E. Ebeling, ArOr 17/I, 185–186, als Text 1b bearbeitet wurde, ist jüngst von S. Jakob, KAL 9 als Nr. 54 „Ritual gegen Feind (?)“ neubearbeitet worden. Leider besteht zwischen diesen Ritualen und dem vorliegenden Text außer dem allgemeinen Thema „Kampf“ oder „Abwehr (eine Gegners)“ keine engere Ähnlichkeit. Der vorliegende Text wirkt durch die ausführliche Nennung von Realia wesentlich „praxisverhafteter“ als jene Rituale. Hinzu kommt, daß im erhaltenen Teil des vorliegenden Textes keine der üblichen Ritualhandlungen vollzogen werden. Andererseits weist der Text auch keinerlei Gemeinsamkeiten mit Königsinschriften und den dort beschriebenen Kriegsvorbereitungen und -handlungen auf. Die Stilisierung in der 1. Person Singular statt in der 3. Person macht es ganz unwahrscheinlich, daß wir es mit den Resten eines epischen Textes zu tun haben. Als Arbeitshypothese für weitere Untersuchungen halte ich es daher für am Wahrscheinlichsten, daß es sich bei diesem Text um wenigstens zwei, im Textfluß durch eine horizontale Linie nach Z. 9’ getrennte, Stationen handelt, welche die dicenda enthalten, die wohl im Rahmen hier nicht erhaltener Ritualhandlungen zu sprechen waren. Könnte es sich etwa um die Reste eines Waffensegnung handeln?

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70

33)

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

VAT 11969 (Kopie: S. 168)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück einer Tontafel; H. 49 × B. 41 × D. 21 mm. Vorder- und Rückseite sind mit einem Rest des oberen Randes erhalten. Auf der Vorderseite finden sich Reste von 6 Zeilen, auf der Rückseite hat sich ein kleiner Rest der letzten Zeile erhalten. Nach dieser Zeile schließt ein einfacher, horizontaler Strich den Text ab. Darunter befindet sich ein Freiraum von ungefähr 4 Zeilen bis zum unteren Rand. In diesem Bereich könnte auch ein Kolophon gestanden haben. Die Tafel zeigt auf Vorder- und Rückseite die Reste sogenannter Brennlöcher verschiedener Größe. Bei Ansicht der Rückseite scheint das Fragment, so klein es ist, den Einzug des unteren Tafelrandes zur Mitte hin erkennen zu lassen. Datierung: neuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Kommentar: Das Tafelfragment bietet wohl die stark zerstörten Reste der Beschreibung eines Rituals. Daß es sich um ein Ritual handelt, wird sehr wahrscheinlich durch die Nennung der vergöttlichten Hörnerkrone Bēlu–agû in Vs. 5 ([dE] N-AGA), welche im Grunde nur in Ritualen erscheint. Für eine Transliteration und Übersetzung ist der Text zu fragmentarisch. Da es sich um ein Randstück mit Resten der Vorder- und Rückseite handelt, wird es hier publiziert, in der Hoffnung, Anschlußstücke zu finden.

34)

VAT 14066 (Kopie: S. 168)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück einer Tontafel; H. 37 × B. 35 × D. 19 mm. Vorder- und Rückseite sind mit einem Rest des oberen Randes erhalten. Auf der Vorderseite finden sich Reste von 7 Zeilen, auf der Rückseite haben sich Reste von 5 Zeilen erhalten. Der Text ist sehr kleinteilig mit einfachen, horizontalen Strichen strukturiert, die meist zwei Zeilen zusammenfassen, im Falle von Rs. 3’ aber auch eine einzelne Zeile abtrennen. Datierung: neuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Kommentar: Das Tafelfragment bietet wohl die stark zerstörten Reste der Beschreibung eines Rituals. Daß es sich um ein Ritual handelt, wird durch den Ausruf „Aššur möge … entgegennehmen!“ (x Aš-šur lim-⌈ḫur⌉, Rs. 3’) nahegelegt. Diesen Ausruf kennen wir aus den Anweisungen zum Tempelkult, siehe etwa S. Parpola, SAA 20, 101, Nr. 37, Vs. 21, 27; S. 110, Nr. 38, Rev. V 35. Weiterhin kann man den Kommentar „[…] ist beendet“ ([…] ga-mu-rat, Rs. 4’) erkennen. Für eine Transliteration und Übersetzung ist der Text aber zu fragmentarisch. Da es sich um ein Randstück mit Resten der Vorder- und Rückseite handelt, wird es hier publiziert, in der Hoffnung, Anschlußstücke zu finden.

Opferlisten und Rituale (Texte Nr. 35–39)

35)

VAT 10775 (Kopie: S. 169)

Opferliste und Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück vom rechten Rand einer Tontafel; H. 66 × B. 60 × D. 25 mm. Der Tafelrand ist in Resten erhalten. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich 11 Zeilen in Resten erhalten, auf Seite B 8 Zeilen. Der Text ist durch mehrere horizontale Striche strukturiert. Auf Seite A zeigt ein Doppelstrich an, daß hier zwei verschiedene Inhalte vereinigt worden sind. Datierung: frühneuassyrisch; Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Seite A 1’ 2’

[ ] ⌈ŠIM.MEŠ⌉ [ ] [ ]-⌈ub⌉-t[e ] __________________________________________________________ __________________________________________________________

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Textbearbeitungen: Nr. 33–35

3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’

[ n SÌ]LA KAŠ 3 ANŠE NIGIDA BANMIN ⌈½⌉ SÌLA ḫi-i[n-ḫi-nu] [ n im]-me-ru bal-ṭu-tu 3 SÌL[A x] [ ] 3½ SÌLA ZÌ.KA.GAL.GAL.[LA(.MEŠ)] [ n SÌLA] Ì.DÙG.GA 3½ SÌLA 1 k[a-a-su x] [ x].MEŠ 2 SÌLA ZÚ.LUM.MA!.MEŠ 6 [SÌLA x] [ n SÌL]A ŠE.ĜIŠ.Ì.MEŠ ḫal-ṣu-t[u] [ ] 1.ME 60+30+5 ku-tal-lu ša mar-[x(-x)] [ 1 du]gkal-lu 1 TÚG.ḪI!.A.ḫa-ʾu-[ú] [ n SÌL]A ⌈ŠE⌉ i+na ĝišBÁN ḫi-bur-ni i-⌈laq⌉-[qe] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] (leer) [ ] (abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’

[ ]xx[ ] [ n SÌ]LA KAŠ a-na r[a-ṭa-te] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ É dIŠKUR] ⌈ù⌉ dA-⌈ni7⌉ –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x i+na É Aš-šur uš-⌈bat⌉ i-pa-šu-r[u] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ⌈1⌉ UDU a-na ABUL Aš-šur [ 1 UDU] a-na ABUL Aš-šur šá ki-da-nu [ 1 UDU] ⌈a⌉-na ABUL É Aš-šur [ 1 UDU a-n]a AB[U]L É x x [(x)] (abgebrochen)

Übersetzung: Seite A

1’ 2’

[ ] Duft(pflanzen) ] [ ]…[ ] __________________________________________________________ __________________________________________________________

3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ n q]û Bier, 380½ qû ḫi[nḫinu-Würzkörner] [ n] lebende [Sch]afe, 3 q[û ] [ ] 3½ qû qalqāl[u?-Mehl] [ n qû] gutes Öl, 3½ qû (und) 1 B[echer ] [ ] … 2 qû Datteln, 6 [qû ] [ n q]û gepreßtes Sesamöl [ ] 195 Rückseiten? von … [ ] [ 1] kallu-Gefäß, 1 Thron[decke] [Der … ] empf[ängt n q]û Gerste nach dem sūtu-Maß des (Bēt) ḫiburni. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] (leer) [ ]

12’

(abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’

[ ]…[ ] [ n q]û Bier für die R[innen] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ im Tempel des Adad] und des Anu. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ Die Göttin?] … ist im Tempel des Aššur anwesend; si[e] lösen [sie?.] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] 1 Schaf für das Aššur–Tor. [ 1 Schaf] für das Aššur–Tor zur Feldseite hin. [ 1 Schaf] für das Stadttor am Tempel des Aššur. [ 1 Schaf fü]r das Stadtt[o]r am …–Haus. (abgebrochen)

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72

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Kommentar:

Seite A

5’

6’

9’

10’

11’

Seite B

2’

4’

5’–8’

36)

Seite A verzeichnet zum Teil große Mengen von Lebensmitteln, aber auch Gegenstände wie eine Throndecke (Z. 10’). Seite B behandelt mehrere, durch Striche getrennte Beschreibungen von Handlungen, welche wohl im Anu–Adad-Tempel, im Aššur-Tempel und an den Stadttoren der Nordseite Assurs stattfanden. Die hier ZÌ.KA.GAL.GAL.[LA] geschriebene Mehlart ist wahrscheinlich zu ZÌ.GAL.GAL.LA zu stellen, einem groben Mehl, welches auf Akkadisch als qalqālu, möglicherweise auch als samīdu oder pappassu zu lesen ist; siehe J. Llop, SAAB 18, 13–14. Die vorliegende Schreibung mit einem zusätzlichen KA ist mir nicht erklärlich. Weitere Belege sind mir nicht bekannt. Es scheint mir sehr unwahrscheinlich, daß der Schreiber hier eine Glossierung (ZÌ. ka/qàGAL.GAL.LA) angebracht haben sollte. Die kleine Maßeinheit kāsu „Becher“ dient zum Abmessen von Flüssigkeiten wie Wein oder Öl, im Verhältnis von 10 kāsu zu 1 qû; siehe CAD K 256 s. v. kāsu 2; J. V. Kinnier Wilson, Nimrud Wine Lists, 112–117; M. A. Powell, RlA 7, 502, § IV A.4b. Die übliche Orthographie ist allerdings nicht die syllabische, sondern die Wiedergabe durch den sumerischen Ausdruck dugGÚ.ZI. Die Angabe in dieser Zeile bleibt mir weitgehend unverständlich. Auffällig ist die hohe Anzahl von mindestens 195 Elementen sowie der Charakter der gezählten Ware, nämlich anscheinend „Rückseiten“ (kutallū, siehe CAD K 604) unbestimmbarer Gegenstände. Die verwendete Orthographie ku-tal-lu läßt mit größter Sicherheit auf das Nomen kutallu „Rückseite“ schließen. Alternativ könnte man *TÚG.TAL-lu lesen und eine Textilie vermuten. Hier würde man jedoch das Pluraldeterminativ MEŠ vermissen. Darüberhinaus kann ich eine solche Textilie nicht wieder belegen. Eine Mehlart *ZÌ.TAL-lu schließlich ist mir ebenfalls nicht bekannt und wegen des fehlenden Hohlmaßes ohnehin auszuschließen. Bei ḫaʾû (ḫawû/ḫabû) handelt es sich um einen Stoff, welcher vor allem als Polsterung von Thronen verwendet wurde; siehe CAD Ḫ 162–163; AHw 338 s. v. ḫaʾu(m) „eine Throndecke“; S. Gaspa, Textiles, 323–324, s. v. ḫabû „cushion?“. Die Wortzeichenkombination TÚG.ḪI.A, die alleine auch für lubāru „Gewand“ stehen kann, scheint hier statt des einfachen Determinativs TÚG verwendet worden zu sein. Bei ḫiburnu handelt es sich um ein großes Gefäß für Bier oder Gerste. In Assur gab es ein danach benanntes Wirtschaftsgebäude (Bēt ḫiburni), dessen Maß wie im vorliegenden Beleg als Standard oder Referenz diente; siehe CAD Ḫ 181–182. Das ḫiburnu-Gefäß erscheint als Element der Tempelausstattung vergöttlicht auch im tākultu-Ritual Aššur–etel–ilānīs; siehe Meinhold, Ištar, 416, Z. 40. In einem Text aus Tell Chuēra wird vermerkt, daß im Rahmen der Einweihung des örtlichen Ištar-Tempels am 13. Tag eines ungenannten Monats Bier in die „Rinnen“ (ra-ṭa-te) geschüttet werde, wie im vorliegenden Fall; siehe S. Jakob, Tell Chuēra, 108, Nr. 80 Vs. 1–3. In Assur sind die „Rinnen“ im tākultu-Ritual Aššur–etel–ilānīs als vergöttlichte kultische Einrichtung des Aššur-Tempels belegt (W. Meinhold, Ištar, 416, Nr. 14, Z. 40: dra-ṭa-a-te). Leider ist der Text zu sehr beschädigt, um zu erfahren, welches weibliche Element im Tempel des Aššur „wohnt“ oder „anwesend ist“ (*ušbat). Am wahrscheinlichsten dürfte eine Göttin sein. Diesem Element scheint auch die Handlung am Zeilenende zu gelten, bei der gerade noch zu erkennen ist, daß Personen etwas wohl rituell „lösen“ oder „beruhigen“ (pašāru); siehe CAD P 237–239 s. v. pašāru 2–3. Falls der Abfolge der Stadttore in Z. 5’–8’ eine topographische Reihung zugrunde liegt, würden die Tore in ihrer Lage von Westen nach Norden und wohl weiter nach Osten abgehandelt; siehe die Übersicht der Tore bei B. Pongratz-Leisten, BaF 16, 27. Leider kann ich die Bezeichnung des Stadttores in Zeile 8’ nicht ergänzen. Das Tor würde wohl dem Stadttor entsprechen, welches in der Karte bei B. Pongratz-Leisten, BaF 16, 27 versuchsweise als Šamaš–Tor oder Ea–šarru–Tor eingetragen ist. Wie in der vorangehenden Zeile 9’ scheint aber auch hier nicht der Eigenname des Tores gestanden zu haben, sondern eine Umschreibung durch ein nahegelegenes bedeutendes, möglicherweise sakrales Gebäude.

VAT 10912 (Kopie: S. 170)

Opferliste und Beschreibung eines Rituals vor den Göttern und Toren (Assurs)

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück einer Tontafel; H. 47 × B. 60 × D. 21 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 13 Zeilen erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’

[ [ [ [ [

]x[ ]-x-a IGI si-ip-[pi ša ] ⌈dx-e⌉ [š]a ZAG É [ ] x dŠákkan 2 x-ra?-x.[MEŠ ] a-na ⌈IGI⌉ ⌈si⌉-ip-pi ⌈ša⌉ [

] ] ] ] ]

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73

Textbearbeitungen: Nr. 35–37

6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

[ [ [ [ [ [ [ [

] ⌈d⌉I-gi-gi ù [dA-nun-na-ki ]-x-ra-a-te i+na ⌈UGU⌉ me-l[e-e ] i+na ⌈UGU⌉ si-ip-pi š[a A]BUL.MEŠ! a-na IGI dx [ ]-x-te dLáḫ-me dMe-⌈lam?-ma⌉-[te a-n]a 2-šu a-na dUTU ù [ ]-⌈e?⌉-na-x ma-la a-⌈na⌉ [ ]xxx[

] ] ] ] ] ] ] ]

]…[ ] … vor der Türlaib[ung von ] ⌈GN⌉ [z]ur Rechten des Hauses [ ] … Šakkan, 2 … [ ] vor der Türlaibung von [ ] Igigi und [Anunnaki ] … auf der Trep[pe ] auf die Türlaibung v[on St]adttore, vor ⌈GN⌉ [ ] …., Laḫmu, Melamma[tu? zu]m zweiten Male für Šamaš und [ ] … soviel wie für [ ]…[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ (abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste der Beschreibung eines Rituals, welches sich mit den Zugängen – wohl zur Stadt Assur und ihren Tempeln – beschäftigt, also mit den Stadttoren (Z. 9’), Türlaibungen (Z. 2’, 5’, 8’) und Treppen (Z. 7’) sowie mit ihren Wächtergottheiten. Zu den Wächtergottheiten sind mindestens die üblicherweise paarig auftretenden Laḫmu-Gestalten in Zeile 10’ zu zählen.

37)

VAT 10835 (Kopie: S. 171–172)

Ritualbeschreibung

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 96 × B. 113 × D. 27 mm. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf beiden Seiten haben sich jeweils 14 Zeilen in Resten erhalten. Der Text war durch dünne, horizontale Striche strukturiert, die heute zudem stark abgerieben sind. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ ]x[ ]x[ ] [ mi-i]m-ma an-ni-ú a-na IGI [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ] [ n] ⌈nindaqa-du-a-tu⌉ 2 NINDA.MEŠ (über Rasur) ša [ [ ] 1 G[U4 x x x]-ni a-na IGI ⌈d⌉[x ] [ ] ⌈1⌉ UDU ⌈a⌉-n[a] ⌈IGI⌉ dGU4.DUMU.dUTU 1 U[DU ] [ a-na IGI d]⌈NIN⌉-ga-ni-ni 1 TÚG a-na IGI dx [ ] [ ] x a-na IGI dÉ-a–MAN [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ n ninda]⌈qa⌉-du-⌈a+tu⌉.⌈MEŠ⌉ ša 1 ⌈SÌLA⌉.TA.ÀM! [ ] [ n NINDA].M[EŠ e]m-ṣu-tu ša 1 ⌈SÌLA⌉.TA.ÀM! [ ] ĝišpa]-⌈ás⌉-[r]u BANMIN nindaḫar-šu 1 qit!(É)-pu [ [ ] [ mu-t]a-qi 2 GU4.MEŠ NIGA.MEŠ [ ] ] [ ] x [g]u-ga-lip!-pi!-šu-n[u [ KI.NE Z]ABAR.MEŠ ú-šá[r-ra ] [ ] x-ka-ti-⌈šu⌉ [ ] (abgebrochen)

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74

Seite B

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ ]xx[ ] ] [ ] ⌈MU.MEŠ?⌉-ia i+na t[a?[ lu-ú q]a-bu-ú-ru lu-ú aš-ru [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ n] ninda⌈qa⌉-du!-a-tu.MEŠ ša 1 SÌLA.TA.À[M ] [ n] NINDA.MEŠ em-ṣu-tu ša 1 SÌLA.TA.À[M ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ninda⌈miṭ⌉-ru 3 SÌLA NINDA.⌈qa-a-at⌉(-)x [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ninda⌈ḫar-šu⌉.MEŠ 1-en GU4 ša x [ ] [ t]a-pa-x ša mu-⌈ta⌉-qi SI? x x [ ] ! ] [ ]-ni-šu-nu gu-ga-lip -[pi-šu-nu [ ] x.MEŠ ⌈i+na⌉ x x ka x [ ] [ x].MEŠ SI? ⌈ṢI?⌉-ti-im [ ] [ n GU]R ĝišPÈŠ.MEŠ MÚRU.[MEŠ ] [ ] x.MEŠ BABBAR.MEŠ x [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]x[ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ ]…[ ]…[ ] [ ] Dies [al]les (ist) vor [GN (darzubringen). ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ n] qadūtu-Brote, 2 Brote aus [ ] [ ] 1 Ri[nd ] … vor [GN ] [ ] 1 Schaf vor Kusarikku, 1 Sch[af vor GN ] [ vor] Bēlat–ganīni, 1 Gewand vor ⌈GN⌉ [ ] [ ] … vor Ea–šarru [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ n] qadūtu-Brote zu je 1 qû [ ] [ n g]esäuerte [Brot]e zu je 1 qû [ ] [ Ta]blett?, 2 sūtu ḫaršu-Brot, 1 Pflückung? [ ] [ Süß]gebäck, 2 gemästete Rinder [ ] [ ] … ih[res g]ugalippu [ ] [ b]ronzene [Feuerbecken] feuert er [an ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ ]…[ ] [ ] „… meine Jahre! …“ [ ] [ „… sei es ein G]rab, sei es ein [anderer, geheiligter] Ort!“ [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ n] qadūtu-Brote zu j[e] 1 qû [ ] [ n] gesäuerte Brote zu j[e] 1 qû [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] miṭru-Brot, 3 qû …-Brot [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ḫaršu-Brote, 1 Rind von … [ ] [ ] … von Süßgebäck … [ ] [ ] ihres [ ] (und) [ihres] gugalip[pu ] [ ] … in … [ ] [ ]…[ ] [ n Ko]r Feigen mittler[er (Qualität) ] [ ] weiße … [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]…[ ] (abgebrochen)

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75

Textbearbeitungen: Nr. 37–38

Kommentar:

Seite A

6’ 8’–9’ 10’

12’

13’

Seite B

6’

9’

38)

Der Text verzeichnet vor allem Brot- und Tieropfer, die verschiedenen Gottheiten darzubringen sind. Daneben erscheinen unter anderem auch Gewänder, Süßgebäck und Feigen. Auffällig ist die Opferung Rindern (Seite A, Z. 11’; Seite B, Z. 7’), darunter zwei gemästeten, was vermuten läßt, daß wir es hier mit einem bedeutenden Ereignis zu tun haben. In den ersten drei Zeilen von Seite B, welche vom Folgenden durch einem Strich getrennt sind, steht offensichtlich ein dicendum, in dem der Sprecher – vom Inhalt her wohl der König – von seinen (Lebens- und Regierungs-)Jahren spricht, sowie anscheinend von einer Bestattung (qabūru, Seite B, Z. 3’). Der Text verwendet zweimal den mir unbekannten Ausdruck *gugalippu (Seite A, Z. 12’; Seite B, Z. 9’). Dem Schreiber sind eindeutige Schreibfehler unterlaufen (siehe zu Seite A, Z. 8’–9’). Er scheint auch ungewöhnliche Zeichenformen verwendet zu haben (siehe zu Seite A, Z. 10’, 12’; Seite B, Z. 9’). Der Text weist weiterhin im Ausdruck a-na IGI für ana pān „vor“ eine Variante des Zeichens -na in der Präposition ana auf, welche um einen der kleinen Waagerechten gekürzt ist (siehe Seite A, Z. 2’, 4’, 6’, 7’). Dies eine Ligatur zu nennen, geht zu weit, dennoch erinnert das „Kürzel“ an die echte Ligatur im Fall der parallelen Präposition i+na. Die bisher unbekannte Göttin Bēlat-ganīni ist auch in VAT 10833 (Text Nr. 41), Seite A, li. Kol. Z. 12’ in der Schreibung ⌈dGAŠAN⌉-ga-ni-ni bezeugt, siehe den dortigen Kommentar. Der Schreiber hat das orthographische Kennzeichen des Distributivs („jeweils“), nämlich TA.ÀM (=A.AN), gleich zweimal als A.TA.AN verschrieben. Er schreibt den Ausdruck dagegen richtig auf Seite B, in Z. 4’–5’. Die Brotsorte ḫaršu ist gerade im Mittelassyrischen zwar gut belegt, es ist aber immer noch unklar, um welche Art von Speise es sich genau handelt, möglicherweise um zerkrümeltes Brot. Bemerkenswerterweise wird dieses Lebensmittel, wiewohl mit NINDA „Brot“ determiniert, stets in Hohlmaßen gemessen, und nicht in Stücken; siehe N. Postgate, Iraq 77, 163–164; ders., Bronze Age Bureaucracy, 111–112. Das auf die Brotsorte folgende „1 É BU“ ist mir so unverständlich. Mit der Umschrift qit!(É)-pu läßt sich der Ausdruck vielleicht zu qitpu stellen, einem Nomen actionis von qatāpu „pflücken“. Dieses Wort ist immerhin zu belegen, wenn auch nicht allzu oft. Von den Belegen in AHw 924 und CAD Q 282 ausgehend bedeutet es zum einen „Trauben-“ oder allgemeiner „Fruchtlese“, zum anderen konkret „gepflückte Datteln“. Diese Datteln werden in Hohlmaßen gemessen. Eine „einzelne gepflückte Dattel“ wäre natürlich unsinnig. Bei dem Ausdruck [g]u-ga-lip!-pi!-šu-n[u] zeigt das Zeichen -lip!- nur einen Waagerechten am Ende, anstatt der zu erwartenden zwei Waagerechten. Dieselbe Form erscheint auch bei demselben Ausdruck in Z. 9’ auf Seite B. Dafür ist das folgende Zeichen -pi!- mit einem zusätzlichen kleinen vorderen Winkelhaken versehen worden. Trotz dieser epigraphischen Besonderheiten scheint mir an der gebotenen Lesung der Zeichen kein Weg vorbei zu führen. Leider kann ich das dadurch entstehende Substantiv *gugalippu weder erklären noch an anderer Stelle nachweisen. Aufgrund der Konsonantenhäufung und der Wortbildung nach scheint es mir nicht aus einer semitischen Sprache ableitbar zu sein. Ich vermute, daß es sich bei dem Ausdruck um eine Entlehnung aus einer anderen Sprache handelt. Das Nomen kinūnu/kanūnu wird üblicherweise mit Wortzeichen und oft mit dem Zusatz „aus Bronze“ geschrieben, also als KI.NE ZABAR, siehe die Belege in CAD 393–394 s. v. kinūnu 1b) 1’. Meine Ergänzung der Zeile geht davon aus, daß der Schreiber diese Zeichenverbindung als gesamten Komplex mit dem Pluraldeterminativ MEŠ versehen hat. „Bronzen“ (ZABAR.MEŠ) allein wären mir jedenfalls unverständlich. Möglicherweise verbirgt sich hinter der Wortzeichenkombination auch ein eigener, noch unidentifizierter Begriff. Zur Lesung miṭru statt midru siehe N. Postgate, Bronze Age Bureaucracy, 111, Anm. 77. Zur Brotsorte siehe die Zusammenstellung bei J. Llop-Raduà, Food of the Gods, 11–12; ders., En torno a la lengua assiria, 59. Die in der zweiten Zeilenhälfte stehende Angabe 3 SÌLA NINDA.⌈qa-a-at⌉(-)x ist mir weitgehend unverständlich. Es handelt sich dabei jedenfalls ebenfalls um eine Brotsorte, welche wie die Sorte ḫaršu in Hohlmaßen gemessen wird; siehe dazu den Kommentar zu Seite A, Z. 10’. Zu *gugalippu siehe den Kommentar zu Seite A, Z. 12’. Der Ausdruck scheint hier mit einem weiteren, mit dem Possessivsuffix -šunu bezeichneten Ausdruck kombiniert worden zu sein.

VAT 11005 (Kopie: S. 173)

Opferliste

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück einer Tontafel; H. 60 × B. 43 × D. 18 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 14 Zeilen erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’

[ [ [

]xx[ ]-⌈at⌉ ša BÁN SUM[sar ZÌ.GAL.GA]L.LA.MEŠ ⌈2⌉ x [

] ] ]

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

76

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

x].MEŠ 2 pa-ás-r[u.MEŠ GAL.MEŠ ⌈ù⌉ [ ] ⌈2⌉ ša ta-ra-ṣi 2 [ ](-)⌈ḫu⌉-ra-ú 1 KUR.GI[mušen ]-⌈ú⌉ dugma-ku-su.MEŠ š[a ]-⌈ú⌉ dugma-ku-su ša x [ ] 1 nindani-ik-su š[a ] ⌈1⌉ nindaḫu-ḫu-ru ⌈1⌉ [ ] ⌈1⌉ UZU pa-áš-šu ⌈2⌉ [ ] 1 pa-ás-⌈ru⌉ [ ] ⌈dKù⌉-[be

ĝišpa-áš-š]u?-ru.MEŠ

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]…[ ] … von 1 sūtu Zwiebeln [ gr]obes [Mehl], 2 … [ ] …, 2 Körb[e ] große [Tisch]e und [ ] 2 des Ausstreckens, 2 [ ] …, 1 Gans, [ ] … makkasu-Gefäße v[on ] … makkasu-Gefäß von … [ ] 1 niksu-Brot v[on ] 1 ḫuḫḫuru-Brot, 1 [ ] 1 geöltes Fleisch, 2 [ ] 1 Korb [ für den] Kū[bu

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Kommentar:

6’

10’

12’

39)

Das Tafelfragment bietet die Reste einer Opferliste für einen Anlaß, der sich durch den Ausdruck ša tarāṣi „des Ausstreckens“ möglicherweise im Kult der Ištar von Assur verorten läßt. Der Ausdruck ša tarāṣi „des Ausstreckens“ erinnert an den „Kultbrauch“ der Ištar von Assur, bzw. an ihr „Fest des Ausstreckens“. In einem aus mehreren Textvertretern aus Assur zusammengesetzten Gebet Assurnasirpals I. an die Ištar aus Assur bezeichnet sich der König der Göttin gegenüber als denjenigen, „der deine Kultordnungen des Ausstreckens ausführt“ (W. Meinhold, Ištar, 274, Text Nr. 2 a+6: ēpiš parṣīki ša tarāṣi x; das letzte Zeichen ist unklar). Der gleichfalls aus Assur stammende Text VAT 10684, ein Gebet Šamšī–Adads IV., sicherlich ebenfalls an Ištar aus Assur gerichtet, nennt in Vs. 4’ einen „[Opfer]tisch des Festes des Ausstreckens“ ([g]u?-du-ut EZEN ⌈ša ta-ra⌉-ṣ[i]; S. Jakob, KAL 9, Nr. 1). Weiterhin kennen wir aus Assyrien die Geste des „Fingerausstreckens“ (*ubāna tarāṣu), womit wahrscheinlich das auf zahlreichen Reliefs dargestellte, ehrbezeugende Hindeuten auf eine Gottheit mit dem Zeigefinger gemeint ist; siehe U. Magen, Königsdarstellungen, 45–55, Kapitel IIIb König vor Gott, ubāna tarāṣu. Das niksu-Brot (nindani-ik-su) könnte man wörtlich als „Schnitt-Brot“ übersetzen, wobei der Sinn aber dunkel bliebe. Da niksu („Schnitt, Geschnittenes“) ein primäres Nomen ist, kann man die Zeichenfolge NINDA ni-ik-su nicht für „geschnittenes Brot“ in Anspruch nehmen, dies müßte *akalu naksu heißen. Das „geölte Fleisch“ (šīru paššu) kann ich bisher nicht noch einmal nachweisen. Man kommt aber hier an dieser Lesung wohl nicht vorbei.

VAT 11281 (Kopie: S. 173)

Opferliste

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 72 × B. 42 × D. 30 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 13 Zeilen erhalten. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: –

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

77

Textbearbeitungen: Nr. 38–40

Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]xx[ ] x ZÌ? [ ] ⌈NINDA⌉ [ ] x [ ] x d[x ] x x ⌈a⌉-na dI[ŠKUR ša ] x x x x x x ⌈ša⌉ [ ] a-na dIŠKUR ša [ ] a-⌈na⌉ d30 ša [ ] a-⌈na⌉ dIŠKUR ša [ ] a-⌈na⌉ ⌈d⌉UTU š[a ] a-na dIš8-tár [ša ] a-na d[x ] ⌈a⌉-na ⌈d⌉[x ] ⌈a-na⌉ ⌈d⌉[x

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]…[ ] … Mehl? [ ] Brot [ ] … [ ] … [GN ] … für A[dad von ] … von [ ] für Adad von [ ] für Sîn von [ ] für Adad von [ ] für Šamaš vo[n ] für Ištar [von ] für [GN ] für [GN ] für [GN

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste einer Opferliste. An Opfermaterialien lassen sich wohl Mehl und Brot (Z. 2’–3’) erkennen. Bei den bedachten Göttern handelt es sich um verschiedene Gestalten des Wettergottes Adad (Z. 4’, 6’, 8’), die durch das Determinativpronomen ša sicherlich verschiedenen, heute verlorenen kultischen Kontexten, also wohl Tempeln oder Städten, zugeordnet waren. Daneben finden sich in gleicher Weise die großen himmlischen Leuchten, nämlich der Mondgott Sîn (Z. 7’), dessen Sohn, der Sonnengott Šamaš (Z. 9’), und Sîns Tochter, die Venusgöttin Ištar (Z. 10’). Weitere Götter folgten einst im heute verlorenen, unteren Teil des Textes. Mindestens die Zeilen 6’–7’ und 8–9’ scheinen Götterpaare abzubilden, wobei der Wettergott jeweils vorangeht. Mit seiner dreimaligen Nennung in Zeilen 4’, 6’ und 8’ ist Adad überhaupt der prominenteste Gott in diesem Fragment. Möglicherweise hatte dieser Text daher ursprünglich seinen Sitz im Adad-Kult.

Tākultu-ähnliche Opferlisten (Texte Nr. 40–41)

40)

VAT 10118 (Kopie: S. 174)

Opfer an verschiedene Götter

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer mindestens zweikolumnigen Tontafel; H. 80 × B. 84 × D. 23 mm. Es ist nur eine Seite mit den Resten von zwei Kolumnen erhalten, die durch Striche und einen Freiraum getrennt sind. In der linken Kolumne haben sich Reste von 23 Zeilenenden erhalten. In der rechten Kolumne sind Reste von 19 Zeilenanfängen erhalten. Die verschiedenen Stationen der Handlung werden durch horizontale Striche voneinander abgesetzt. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: –

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

78

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Transliteration: li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’

[ ] ⌈É-šár⌉-r[a ] [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] ⌈i+na še-eḫ-te ša IGI Aš-šur⌉ [ ] i-za-kar [ ] x x x x dIŠKUR [DIĜIR.MEŠ-ni] ⌈šá É⌉ dIŠKUR i-za-kar ––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] ⌈i-za⌉-kar ––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] [ i-za-ka]r (abgebrochen)

re. Kol.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’

xx[ ] a-na ⌈É⌉ [ ] sar-ba š[a ṣe-ni i+na še-eḫ-te] ša IGI Aš-šur [ ] DIĜIR.MEŠ-ni šá É-⌈šár⌉-r[a i-za-kar] ––––––––––––––––––––––––––––––––––– ⌈i+na⌉ UDU.SISKUR.MEŠ ša [ ] 18 UDU.MEŠ 1 UDU [ša-ku-lu ] 7 UDU.NIM.MEŠ [ ] 3 UDU.MEŠ a-na ⌈d⌉[x ] a-na É dx [ ] ⌈i+na⌉ ab-ba-š[e ] dEN-MAN Aš-šur-⌈d⌉[x ] ⌈dGU4.DUMU⌉.[dUTU ] ⌈a-na⌉ x x x [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (abgebrochen)

Übersetzung: li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’

[ ] Ešarr[a ] [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] auf das Kohlenbecken vor Aššur [ ] ruft er an. [ ] … Adad. [Die Götter] vom Tempel des Adad ruft er an. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] (Zeichenreste)

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Textbearbeitungen: Nr. 40

9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’ 20’ 21’ 22’ 23’

79

[ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ Die Götter …] ruft er an. ––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] [ Die Götter … ruft er a]n. (abgebrochen)

re. Kol.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’ 19’

…[ ] Für den Tempel des [ ] Fett vo[m Kleinvieh (…) gießt er in das Kohlenbecken] vor Aššur. [ ] Die Götter von Ešarr[a ruft er an.] ––––––––––––––––––––––––––––––––––– Zu den Opfern von [ gehören:] 18 Schafe, 1 [gemästetes] Schaf, [ ] 7 Frühjahrslämmer, [ ] 3 Schafe für [GN ] für den Tempel des … [ ] mit dem abbāš[u-Mantel ] Bēl–šarri, Aššur–[GN, ] Kusari[kku, ] für ⌈…⌉ [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––– (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (Zeichenreste) [ ] (abgebrochen)

Kommentar: Der Text des Tafelfragments hat große strukturelle Ähnlichkeit mit VAT 10833 (Text Nr. 41). Wie jener Text behandelt auch VAT 10118 verschiedene rituelle Handlungen an mehreren kultischen Stationen. Zu erkennen sind der Aššur-Tempel Ešarra (li. Kol. 1’, re. Kol. 5’) und der Tempel des Adad (li. Kol. 7’). Diese Handlungen und Stationen sind jeweils durch Striche voneinander abgesetzt. Zu den Handlungen gehörten Fleischopfer, daneben findet das Kohlenbecken (šēḫtu), welches zum Verbrennen von Opfergaben diente, Verwendung (li. Kol. 4’). Die Opferhandlungen werden jeweils, wenn erhalten, durch die Anrufung der mit Opfern bedachten Gottheiten beendet. Wenn richtig ergänzt, scheinen die Zeile 7’ der linken Kolumne und die Zeile 5’ der rechten Kolumne dieselbe Formel zu enthalten: ilānī ša TN izakkar „er ruft die Götter von TN an“. Demnach wäre die linke Kolumne, wenn auch mit abgeriebener Oberfläche, in großen Teilen über ihre ganze Breite erhalten. Die Nennung von „Frühjahrslämmern“ (ḫurāpu) in Zeile 8’ der rechten Kolumne darf möglicherweise als Hinweis darauf verstanden werden, daß die recht umfangreichen Opferhandlungen (vgl. die Zahlen in Z. 6’–9’, re. Kol.) im Rahmen größerer Frühjahrsfeierlichkeiten stattfanden. Unter den Realia fällt der abbāšu genannte Mantel auf (re. Kol. 11’: ab-ba-š[e]), welcher im Korpus der Ritualtexte als Mantel des Königs im Krönungsritual (VAT 9583+, Text Nr. 1, II 14: ab-ba-ša) erscheint, sowie in VAT 10833 (Text Nr. 41, Seite A, re. Kol. 6’: ab-ba-[še]).

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80

41)

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

VAT 10833 (Kopie: S. 175)

Opfer an verschiedene Götter

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer mehrkolumnigen Tontafel; H. 66 × B. 59 × D. 34 mm. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf beiden Seiten sind jeweils zwei Kolumnen in Resten erhalten. Auf Seite A haben sich sowohl in der linken, wie in der rechten Kolumne Reste von jeweils 14 Zeilen erhalten. Auf Seite B haben sich in der linken Kolumne 14 Zeilen, in der rechten Kolumne 13 Zeilen in Resten erhalten. Der Text ist durch mehrere horizontale Striche strukturiert. Auf Seite B lassen sich die Linien der Kolumnentrenner noch klar erkennen, auf Seite A waren sie sicher einst ebenfalls vorhanden, sind aber bis zur Unkenntlichkeit abgerieben. Die Schrift ist oft stark verwischt und der Text wirkt flüchtig geschrieben. Datierung: mittel- bis frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Seite A li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ Aš]-šur [ ]x [ ] É? [ ] x-⌈lu⌉ ⌈i-za⌉-⌈kar⌉ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x a-⌈na⌉ dUTU-dŠákkan [ DI]ĜIR.⌈MEŠ⌉ [ É] dLa-bu-ni [ a-n]a dŠákkan [ ] É d30 dUTU d [ ]⌈NIN⌉-É.GAL-lì [ i+na] ⌈še-eḫ⌉-te ša dŠákkan [ ] ⌈dGAŠAN⌉-ga-ni-ni d [ i+na KÁ UTU.È (?) ša É.G]AL-lì KI.dUTU i-za-⌈kar⌉ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] (leer) [ ] (abgebrochen)

re. Kol.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

xxx[ 1 UDU šá-k[u-lu ⌈ù⌉ É d[x PAD-šu ma-[ 1 ⌈UDU⌉ šá-ku-l[u ⌈i+na⌉ ab-ba-[še ša IGI dIŠKU[R ša É dIŠ[KUR ša IGI dKù-[be PAD-šu ĝišŠ[IM a-na dKù-b[e ⌈i+na⌉ še-e[ḫ-te PAD-šu x x [ x[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Seite B li. Kol.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’

[ ]xx[ ] [ ] 1 UDU [ i-la]-pa-at [ DIĜI]R.MEŠ-ni dE]n-líl [ [ ] ⌈d⌉UTU [ ] ⌈DIĜIR.MEŠ⌉ [ ú-ga-m]e-⌈er⌉ [ ] ⌈i-za-kar⌉ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]x

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81

Textbearbeitungen: Nr. 41

11’ 12’ 13’ 14’

[ [ [ [

1 pu]-ḫa-lu ]-lu ] ⌈i⌉-ru-bu ]x

(abgebrochen)

re. Kol.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

x[ ] ša x [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– š[a UDU].⌈SISKUR⌉.M[EŠ ] ⌈1⌉ x-du? a-n[a ] i+na še-eḫ-t[e ] a-na dI-š[um ] in-né-pa-[áš ] i+na še-⌈eḫ⌉-t[e ] Aš-šur dEn-l[íl ] dNIN.L[ÍL ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– ka-nu-n[i ] ú-š[ar-ra ] xx[ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Seite A li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ Aš]šur [ ]… [ ] Tempel? [ ] … soll er sprechen. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … für Šamaš–Šakkan [ Gö]tter [ (im) Bēt] Labbūni [ fü]r Šakkan [ (im)] Sîn–Šamaš-Tempel [ ] Bēlat–ekalli [ auf] das Kohlenbecken des Šakkan [ ] Bēlat–ganīni [ Im Tor des Pa]astes [nach Sonnenaufgang (?)] soll er ein kiʾutu-Gebet sprechen. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] (leer) [ ] (abgebrochen)

re. Kol.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

…[ 1 gem[ästetes] Schaf [ und den Tempel von [GN seine Brot(ration) … [ 1 gemäste[tes] Schaf [ mit dem Mante[l welches vor Ada[d ist vom Tempel des Ad[ad welches vor Kū[bu ist seine Brot(ration), Duft[pflanzen für Kūb[u auf das Kohlen[becken seine Brot(ration) … [ …[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

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82

Seite B li. Kol.

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’

[ ]…[ ] [ ] 1 Schaf [ er ber]ührt [(einen heiligen Gegenstand)] [ Gö]tter [ E]nlil [ ] Šamaš [ ] Götter [ hat er been]det. [ (dies) ] soll er sprechen. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]… [ 1 Wi]dder [ ]… [ ] sie sind eingetreten. [ ]… (abgebrochen)

re. Kol.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

…[ ] Betreffs … [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Be[treffs der dā]riʾu-Opfer [ ] 1 … fü[r ] auf das Kohlenbecke[n ] für Iš[um? ] (es) soll geopfert werde[n ] auf das Kohlenbecke[n ] Aššur, Enl[il ] Mulli[ssu ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Die Feuerbecke[n (bringt man heran o. ä.) ] Er entzü[ndet (das Feuer in den Feuerbecken) ] …[ ] (abgebrochen)

Kommentar: Dieser ursprünglich wohl umfangreiche Text ist leider nur sehr fragmentarisch erhalten. Dennoch läßt er erkennen, daß er einst eine Vielzahl ritueller Handlungen an verschiedenen kultischen Stationen behandelte. Diese Handlungen und Stationen sind jeweils durch Striche voneinander abgesetzt. An Stationen sind zu erkennen der Alte Palast (Seite A, li. Kol. 10’, 13’), das Bēt Labbūni (Seite A, li. Kol. 7’) im Bereich des Alten Palastes, welches wohl mit dem Totenkult in Verbindung stand (B. Menzel, Tempel/1, 50–51), der Sîn–Šamaš-Tempel (Seite A, li. Kol. 9’) und der Anu–Adad-Tempel (Seite A, re. Kol. 8’). Weiterhin kann aufgrund der Nennung der Götter Aššur und Mullissu (Seite B, re. Kol. 9’–10’) der Aššur-Tempel mindestens in der rechten Kolumne von Seite B als Schauplatz vorausgesetzt werden. Zu den Handlungen gehörten zum Teil aufwendige Tieropfer. So werden neben den üblichen normalen Schafen (nur erhalten in Seite B, li. Kol. 2’) auch gemästete Schafe (Seite A, re. Kol. 2’, 5’) und wohl mindestens ein Widder (Seite B, li. Kol. 11’) genannt. Es wird wohl auch ein dāriu-Schafsopfer gefordert (Seite B, re. Kol. 2’). Daneben treten Brotopfer (Seite A, re. Kol. 4’, 10’, 13’) und anscheinend auch Aromata (Seite A, re. Kol. 10’). Ob die Tieropfer verzehrt oder verbrannt wurden, wird wegen des zerstörten Zusammenhanges nicht deutlich. Immerhin findet das Kohlenbecken (šēḫtu), welches oft der Verbrennung von Opfergaben diente, mehrfache Erwähnung (Seite A, li. Kol. 11’, re. Kol. 12’; Seite B, re. Kol. 4’, 7’). Die Opferhandlungen werden jeweils, wenn erhalten, durch dicenda beendet (Seite A, li. Kol. 4’, 13’; Seite B, li. Kol. 9’). In einem Fall ist erhalten, daß es sich dabei um ein – an den aufgehenden Sonnengott gerichtetes – kiʾutu-Gebet handelt (Seite A, li. Kol. 13’), welches anscheinend im Bereich des Palastes – dem Zusammenhang nach wohl in einem sich nach Osten öffnenden Tor – zu sprechen ist. Interessanterweise wird anscheinend ein Mantel (abbāšu) erwähnt (Seite A, re. Kol. 6’: ab-ba-[še]), welcher im Korpus der Ritualtexte als Mantel des Königs im Krönungsritual (VAT 9583+, Text Nr. 1, II 14: ab-ba-ša) erscheint, sowie in VAT 10118 (Text Nr. 40, re. Kol. 11’: ab-ba-š[e]). Unter den genannten Gottheiten springt die bisher unbekannte Göttin Bēlat-ganīni ins Auge, siehe dazu unten den Kommentar zu Seite A, li. Kol. 12’.

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83

Textbearbeitungen: Nr. 41–42

Seite A li. Kol. 5’

12’

13’

re. Kol. 4’

6’

Da die Konjunktion u „und“ zwischen den Götternamen fehlt, vermute ich, daß wir es hier mit einer der aus Assur wohlbekannten „Götterkombinationen“ zu tun haben, etwa mit einem Bild „Šamaš–Šakkan“, welches den Sonnengott Šamaš und den Gott der Wildtiere, Šakkan, gemeinsam, gegebenfalls szenisch in Interaktion, zeigte. Dergleichen Kombinationen, wie Aššur–Adad oder Aššur–Laḫmu, finden sich etwa auch im tākultu-Ritual Aššur– etel–ilānīs; siehe W. Meinhold, Ištar, 400, mehrere Beispiele im ersten Absatz ihres Textes Nr. 14. Die Göttin Bēlat-ganīni ist auch in VAT 10835 (siehe Nr. 37), Seite A, Z. 6’ als [d]⌈NIN⌉-ga-ni-ni belegt. Der Ausdruck ganīnu (bzw. ganūnu, siehe CAD G 42–43 s. v. ganūnu A) bezeichnet einen Raum oder ein Gebäude, welches als Vorratslager oder auch als Wohnraum genutzt werden konnte. Hier, im Namen der Göttin Bēlat–ganīni, etwa „Herrin–der–Kemenate“, unterstreicht der Ausdruck wohl den Aspekt der Göttin als vornehm residierender Dame. In Assur besaß wenigstens auch die Göttin Šērūʾa ein solches ganīnu, siehe W. Meinhold, Ištar, 208 mit einem Beleg aus den Inschriften Salmanassars I. (RIMA 1, 197, A.0.77.8, Vs. 9–10). Zu den bilinguen, aber sicher in ihrer sumerischen Fassung zu rezitierenden kiʾutu-Gebeten siehe W. G. Kunstmann, Gebetsbeschwörung, 48–53; A. Falkenstein, MDOG 85, 8–9 und in jüngerer Zeit M. Krebernik, ZA 91, 238–240. Der Einsatz dieser Gebetsgattung ist besonders aus den Reinigungsritualen der bīt–rimki-Gruppe bekannt, ohne daß dies bedeuten muß, daß wir es hier mit einem solchen Ritual zu tun hätten. Die Aufforderung, etwas auszusprechen, erscheint am Ende von Textabschnitten etwa auch in den tākultu-Ritualen der spät-neuassyrischen Könige. In diesen Fällen handelt es sich oft um die Namen der jeweils versammelten und mit Opfern bedachten Gottheiten. In diesen Fällen findet sich sehr oft die Phrase šumīšunu tazakkar (MU. MEŠ-šú-nu MU-ár/ta-za-kar) „ihre Namen nennst du / rufst du an“; siehe etwa S. Parpola, SAA 20, 111–114, Nr. 40 (tākultu Assurbanipals) Vs. II 1, IV 11, V 16, 23 und passim. Ganz ähnliche Phrasen erscheinen im Ritualtext VAT 10118 (siehe Text 40), Seite A, li. Kol. 7’, vgl. re. Kol. 5’ und passim. Die Zeichenverbindung PAD-šu, die hier und und in derselben Kolumne in Zeilen 10’ und 13’ erscheint, steht wohl für kusāpšu „seine/die dazugehörige Brot(ration)“; vgl. CAD K 583 s. v. kusāpu 2 (a bread cake). Als KURUM6 = kurummatu „Kost“ wird das Zeichen PAD hier nicht zu verstehen sein, da in diesem Falle die Assimilation des Possessivsuffixes zu erwarten wäre: *PAD-su. Eine Abkürzung für PAD.dINANNA = nindabû „Brotopfer“ läßt sich nicht ausschließen, bisher aber auch nicht belegen. Hier scheint im Bruch von einem Mantel (abbāšu), wohl jenem des Königs, die Rede zu sein. Dieselbe Textilie erscheint an prominenter Stelle auch im Krönungsritual VAT 9583+ (Text Nr. 1, II 14). In einem ganz ähnlichen Zusammenhang wie im vorliegenden Text erscheint der Mantel im Ritualtext VAT 10118 (Text 40, Seite A, re. Kol. 11’).

Texte zum Tempelkult (Texte Nr. 42–43)

42)

VAT 9613 (Kopie: S. 176–177; Photo: S. 193)

Maße des Anu–Adad-Tempels

Fundnummer: Ass 19763; Fundort: eA7II, unter obersten spätassyrischen Grundrissen im Schutt; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Bruchstück einer Tontafel mit hellgrauer Oberfläche und rötlichem Kern; H. 75 × B. 93 × D. 26–37 mm, bei Ansicht der Vorderseite von links zur Mitte hin ansteigend, auf Höhe der Zeile 10 gemessen. Aus der Wölbung der Tafel zu schließen, ist ziemlich genau die Hälfte der ursprünglichen Breite der Tafel mit großen Resten des oberen und des linken Randes erhalten. Die Tafel ist auf Vorder- und Rückseite beschriftet. Auf der Vorderseite haben sich erhebliche Reste von 12 Zeilenanfängen erhalten, auf der Rückseite sind große Reste von 9 Zeilenanfängen erhalten. Der Text ist mit horizontalen Strichen strukturiert. Die Tafel ist auf Vorder- und Rückseite mit Reihen sogenannter Brennlöcher versehen. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie: E. Weidner apud W. Schwenzner, AfO 8, 43 Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8

⌈é⌉at-mu-nu É dA-ni7 7 ina 1.KÙŠ [GÍD.DA 17 ina 1.KÙŠ DAĜAL [n in]a+1.KÙŠ am-mar ru-ṭí na-mì-ri-šú ka-bur 1[0 ina 1.KÙŠ [x ša s]a-a-a-ti ša at-mi-ni 2 né-bé-ḫi x [ [x š]a sa-a-a-te bir-ti ĝišgu-šu-ri bir-[ti [ša a]t-mi-ni 15 ti-ik-pi [ [bir]-ti né-bé-ḫi ša na-mi-ri 3 ti(Rasur: ik)-[ik-pi [x]-x 50 ti-ik-pi ĝišÙR.MEŠ ša a[t-mi-ni [n t]i-ik-pi na-mì-ri TA ĝišÙR.ME[Š

] ] ] ] ] ] ] ]

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84

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

9 10 11 12

[PIRIĜ.GA]L-lu ša GÁB 5 ina+1.KÙŠ GÍD.DA 3 K[ÙŠ? ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [x x] x x 33 GÍD.DA 17 ina+1.KÙŠ DAĜAL [ ] ] [x x x] x x.MEŠ 8 SIG4.MEŠ [ [ ]⌈ ⌉[ ] (abgebrochen)

Rs.

(große Lücke)

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ ] x-me-šú x [ ] [ p]a-pa-ḫi 34+[n ] [ ]-⌈ḪI⌉ ⌈DAĜAL⌉ ša É ša-ḫu-ri š[á ki-sa-li ] ĝi š [ ] gu-šur.MEŠ [ ] [ ] ⌈2⌉ ĝišSAĜ.KUL ŠU.LÁL.MEŠ [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [é⌉gur-šu 18 ina 1.KÙŠ GÍD.DA 5 am-ma[r ru-ṭí DAĜAL ] [É⌉ dKù-be 9 ina 1.KÙŠ GÍD.DA 5 am-mar [ru-ṭí DAĜAL ] [n] ina 1.KÙŠ am-mar ru-ṭí DAĜAL [ ] ⌈40⌉+4 ti-ik-pi mu-lu-⌈ú⌉ [ ] ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ (leer, dann der untere Rand)

Übersetzung: Vs. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

[

]

Die Cella (im) Haus des Anu: 7 Ellen [lang, 17 Ellen breit ] [n] Ellen und eine Spanne ist seines Turmes dick; 1[0 Ellen ] [ der M]auersockel der Cella, 2 Friese … [ ] [ d]er Mauersockel(,) zwischen den Deckenbalken un[d ] [der C]ella, 15 Ziegellagen [ ] [zwi]schen den Friesen des Turmes 3 Zie[gellagen ] [ ] … 50 Ziegellagen, die Deckenbalken der C[ella ] [n Z]iegellagen des Turmes, von den Deckenbalk[en ] [(Die Figur des) piriggal]lu(-Löwen) auf der linken Seite: 5 Ellen lang, 3 E[llen? breit ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … 33 [Ellen] lang, 17 Ellen breit [ ] [ ] … 8 Ziegel [ ] [ ]⌈ ⌉[ ] (abgebrochen)

Rs.

(große Lücke)

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ ]…[ ] [ der C]ella: 34+[n ] Das breite [ ]… des šaḫūru-Gebäudes vo[m Hofe ] [ die] Deckenbalken [ ] [ ] 2 šāqilu-Riegel [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Das guršu-[Gebäud]e: 18 Ellen lang, 5 Spa[nnen breit ] [Das Hau]s des Kūbu: 9 Ellen lang, 5 Span[nen breit ] [n] Ellen und eine Spanne breit, [ ] 44 Ziegellagen (ist) die Höhe [ ] ________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________ (leer, dann der untere Rand)

[

]

Kommentar: Der Text der Tafel bot einst die Maße des Anu–Adad-Tempels in Assur. Dieser Tempel ist gefunden und ausgegraben worden; siehe P. Werner, Anu–Adad-Tempel. Die erste Anlage des Tempels geht auf Aššur–rēša–iši I. zurück und wurde von seinem Sohn und Nachfolger Tiglatpileser I. beendet (P. Werner, Anu–Adad-Tempel, 12). Salmanassar III. ersetzte dieses Heiligtum durch einen Neubau in deutlich reduzierten Ausmaßen (P. Werner, Anu–Adad-Tempel, 31). Welche der beiden Cellae jeweils an Anu oder an Adad zuzuordnen ist, ist vorerst noch unklar. Nach der frühneuassyrischen Schrift zu urteilen, scheint der vorliegende Text den Bau Salmanassars III. zu beschreiben. Dies scheint auch zu den angegebenen Maßen zu passen, siehe unten zu Vs. 1 und 10. Die Fundstelle

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Textbearbeitungen: Nr. 42

Vs.

1

2

3

5 9

85

innerhalb Assurs liegt nach der Angabe „eA7II, unter obersten spätassyrischen Grundrissen im Schutt“ im Bereich der Straße zwischen der Front des Anu–Adad-Tempels und der Rückseite des Nabû-Tempels, ungefähr 100 Meter südwestlich vom Anu–Adad-Tempel. Der Text könnte mithin ursprünglich zu einer Tafelsammlung sowohl des Nabû- wie des Anu–Adad-Tempels gehört haben. Der Inhalt des Textes deutet natürlich auf einen Aufbewahrungsort im Anu–Adad-Tempel hin – etwa einen Raum im oder über dem Tor zur Straße hinaus? Die Tafel wurde von E. Weidner in AfO 8, 43 als Kopie publiziert, dann jedoch nur noch sporadisch lexikalisch ausgewertet. So wurden etwa die von W. von Soden gesammelten Belege für die Maßangabe am-mar ru-ṭí (Vs. 2, Rs. 8’; 6’–7’ beschädigt) von B. Landsberger in dessen Diskussion der Längenmaße ūṭu und rūṭu (durch Sandhi aus ammar–ūṭi) – beides „Halbelle“ – in WZKM 56, 110, Anm. 6 aufgeführt. Der Text beginnt mit den Maßen der Cella (*atmanu) des Anu. Ob es sich dabei um den nördlichen oder westlichen Teil des Doppelbaues handelt, ist noch unklar. Die fehlende Flexion (statt *bēt atmini) zeigt, daß es sich bei dem Zeichen É „Haus“ hier um ein Determiantiv handelt, wie unten in Rs. 6’ bei éguršu. Der Text gibt Längen- und Breitenmaße in Ellen (1.KÙŠ = ammatu) an, und zwar nach der standardisierten Formel n ina 1.KÙŠ (= ina ammete) GÍD.DA/DAĜAL „n nach einer Elle (ist seine) Länge / Breite“, also „(das Element) ist n Ellen lang/breit“; siehe CAD A/2 71–72, s. v. ammatu A 2b) 3’, 5’ mit zahlreichen Belegen aus mittel- und neuassyrischen Texten. In Vs. 2, 9 und 10 ist die Zeichenkombination als ina+1.KÙŠ so ineinandergeschrieben, daß man die Angabe auch als „½ Elle“ lesen könnte. Ich gehe aber vorerst davon aus, daß auch hier die oben beschriebene Formel vorliegt, zumal wir in diesem Text für die Halbelle oder Spanne den Ausdruck *ammar–(r)ūṭi finden, siehe Vs. 2, Rs. 6’–8’. Im Bruch der vorliegenden Zeile ist GÍD.DA = urku/mūraku „Länge“ zu ergänzen, denn dies ist immer die erste Messung, danach folgt die „Breite“ (DAĜAL = rupšu); siehe hier auch Vs. 10 und passim. Damit wäre der atmanu „Cella“ genannte Baukörper 7 Ellen = ca. 3,5 m tief. Wenn wir diese Angabe mit dem Grabungsbefund vergleichen, ergibt sich folgendes Bild: Die Cellae des älteren Baues von Aššur–rēša–iši I. und seinem Sohne Tiglatpileser I. lassen sich noch mit einiger Sicherheit rekonstruieren. Allerdings haben sich die Räume nur im Fundamentniveau unterhalb des aufgehenden Mauerwerks erhalten (P. Werner, Anu–Adad-Tempel, 16). Der besser erhaltene nordwestliche Langraum N1 hatte eine Breite von 7,04 m und eine Tiefe von 10,08 m (P. Werner, Anu–Adad-Tempel, 22). Daran schloß sich eine Nische von 4,27 m Breite und einer Tiefe von 5,8 m an, in der das Götterbild stand. Vom jüngeren Bau Salmanassars sind nur geringe Reste der nordwestlichen Haupt- und Vorcella erhalten (P. Werner, Anu–AdadTempel, 40). Der Langraum K der Hauptcella hatte eine Länge von 17,52 m (= ca. 35 Ellen) und eine rekonstruierte Breite von 9 m (= ca. 18 Ellen). Ein sich daran anschließender Hinterraum, welcher den Nischen des älteren Baues entsprechen würde, ist zerstört, aber sehr wahrscheinlich zu ergänzen (P. Werner, Anu–Adad-Tempel, 40). Mit einer Tiefe von nur ca. 3,5 m meint atmanu hier also in jedem Falle nicht die gesamte Hauptcella, sondern den daran anschließenden kleineren Neben- oder Hinterraum mit dem Allerheiligsten (siehe schon CAD A/2 496 s. v. atmanu discussion), entsprechend dem hebräischen debīr. Die Maße des Langraumes K des Baues von Salmanassar III. entsprechen mit ca. 35 × 18 Ellen den Angaben der Tafel für den auf das atmanu folgenden Bauteil mit 33 × 17 Ellen überraschend gut. Ich nehme somit an, daß die Tafel den Bau Salmanassars beschreibt, daß atmanu den heute verlorenen Hinterraum mit dem Allerheiligsten meint und daß der mit Z. 10 beginnende Abschnitt die Maße des Raumes K oder diejenigen eines entsprechenden Raumes in der nördlichen Tempelhälfte beschreibt. Wenn wir die Summe der angegebenen Maße ernstnehmen, haben wir nach dem langrechteckigen „Hauptraum“ (K) von 33 Ellen Länge (Vs. 10) einen Hinterraum von 7 Ellen Länge (Vs. 1), also Tiefe. Dieser Raum wies wohl dieselbe Breite (17 Ellen) des vorgelagerten Langraumes (K) auf und war von diesem durch einen Eingang mit einer wahrscheinlich 2 m (= ca. 4 Ellen) dicken Laibung getrennt. Das beschriebene apotropaische Laibungstier (Vs. 9) – ein Löwendämon? – nahm nach Auskunft der Tafel nämlich insgesamt 5 Ellen (= ca. 2,5 m) Länge ein. Dabei werden der freistehende Kopf und die in den Raum ragenden Vorderpranken miteinberechnet gewesen sein. Die als am-mar ru-ṭí (Vs. 2, Rs. 8’; 6’–7’ beschädigt) verschriftete Maßangabe *ammar–(r)ūṭi „Halbelle, Spanne“ ist wohl durch Sandhi aus *ammar–ūṭi hervorgegangen. Das Maß hat sich dann als rūṭu verselbstständigt, siehe dazu W. von Soden und B. Landsberger mit der Diskussion der Längenmaße ūṭu und rūṭu, beides „Halbelle“, in WZKM 56, 110, Anm. 6; AHw 997–998 s. v. rūṭu; CAD R 438–439 s. v. rūṭu. Die emendierende Einfügung von DAĜAL = rupšu „Breite“ im Status constructus ist zwar nicht schön, scheint aber unvermeidlich, da na-mì-ri-šú in dieser Periode noch kaum für einen Nominativ Plural stehen kann und umgekehrt ka-bur schwerlich für die 3. Pl. des Stativs *kabburū. Die in CAD R 438–439 s. v. rūṭu b) gebotene Übersetzung „its (…) towers are (…) thick“ trifft daher zwar die Bedeutung, ignoriert aber die fehlerhafte Konstruktion. Die im Folgenden mehrfach wiederholte Form *nāmiri (auch in Vs. 6, 8) steht wohl an allen Stellen im Genitiv. Singular und Plural sind in dieser Orthographie nicht zu unterscheiden, ich gehe vorerst von einer Beschreibung aus, die die einzelnen Bauteile im Singular behandelt. In dieser und der folgenden Zeile liegt in sa-a-a-te/i möglicherweise eine assyrische dialektale Variante von samītu „Mauersockel“ (auf *sayītu?) oder sītu „Mauervorsprung“ vor; vgl. dazu fragend AHw 1018 s. v. samītu 2) Ende. In CAD A/2 333 s. v. asītu 1b) wurden die vorliegenden Belege wohl zu Unrecht unter asītu „Turm“ eingeordnet; siehe dazu nun CAD S 117–118 s. v. samītu discussion. Der in dieser Zeile und im Folgenden verwendete Ausdruck *tikpu ist durch eine Metathese aus tibku „Schicht / Ziegellage“ entstanden; siehe AHw 1354 s. v. tibku(m)/tikpu II 4b). Säulenbasen in Gestalt von löwengestaltigen piriggallu-Figuren sind in neuassyrischen Baubeschreibungen gut

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86

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

10

Rs. 3’

5’ 6’

9’

43)

belegt; siehe CAD P 395. Am Ende der erhaltenen Zeile steht wohl ein langgezogenes KÙŠ = ammatu „Elle“ im Bruch. Der horizontale Strich nach Zeile 9 zeigt an, daß mit Zeile 10 ein neuer Bauteil des Komplexes behandelt wurde. Nach den angegebenen Maßen könnte es sich dabei um einen der den jeweiligen Allerheiligsten vorgelagerten Langräume des jüngeren Baues von Salmanassar III. handeln; siehe oben zu Vs. 1. Da sich die Vorderseite mit dem Tempel des Anu beschäftigt, sind wir hier in den erhaltenen Teilen der Rückseite sicherlich mitten in der Beschreibung des Adad-Tempels. Ob zu Beginn der Zeile ein Ausdruck wie [pa-pa]-ḫi („Cella“, vgl. Rs. 2’), [né-bé]-ḫi („Fries“, vgl. Vs. 3, 6) oder vielleicht auch eine Maßangabe wie [am-mar ru]-ṭí („eine Spanne“, vgl. Vs. 2, Rs. 8’) gestanden hat, muß vorerst offen bleiben. Ein „šaḫūru-Gebäude am Hofe“ erscheint als É ša-ḫu-ri ša ki-sa-li in Zeile 7’ auf Seite A von VAT 11121 (Text Nr. 21), einem Ritual, welches sehr wahrscheinlich im Anu–Adad-Tempel stattfand. Die Wortzeichenkombination ĝišSAĜ.KUL ŠU.LÁL ist lexikalisch belegt zur Wiedergabe des noch unklaren Ausdrucks sikkūr šāqili „šāqilu-Riegel“; siehe CAD Š/2 14 s. v. šāqilu lex. Der Charakter des guršu-Gebäudes, welches meist ohne, seltener, wie hier, mit dem „Determinativ“ É „Haus“ geschrieben wird, ist noch unklar; siehe AHw 299 s. v. g/quršu I etwa „Hauskapelle“; CAD G 141 s. v. guršu A mit den Angaben „meaning uncertain“, sowie in bīt guršu „a room in a private house“. Zur Verwendung des Zeichens É „Haus“ als Determinativ siehe auch oben in Vs. 1 zu éatmunu „Cella“. Da das guršu-Gebäude, ebenso wie die folgende Kapelle des Kūbu, nur jeweils 5 Spannen oder Halbellen, also nur ca. 1,25 m breit zu sein scheint, handelt es sich wohl bei beiden Baulichkeiten um schmale Räume, etwa im Zingel des Vorhofes. In der älteren Phase des Gebäudes gab es ebenfalls mindestens einen Raum von 1,25 m, also von 5 Spannen Breite in den die Cellae umgebenden Raumreihen; siehe P. Werner, Anu–Adad-Tempel, 14, 22, Raum L2 im Nordtempel. Nach einem doppelten, horizontalen Strich, der das Ende des Textes anzeigt, ist auf der erhaltenen linken Tafelseite keine Schrift mehr angebracht. Angesichts der Bedeutung des Textes dürfte sich aber im verlorenen Teil ein mittig gesetzter Kolophon gestanden haben, wie etwa beim „Astrolab B“ (VAT 9416, O. Schroeder, KAV 218).

VAT 10482 (Kopie: S. 178; Photo: S. 194)

Kultordnungen des Ištar-Tempels zu Assur

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel mit Resten des oberen Randes; H. 81 × B. 61 × D. 28 mm. Auf der Vorderseite haben sich 15 Zeilen in Resten erhalten, auf der Rückseite 11 Zeilen, sowie ein mit einem einfachen Strich abgesetzter zweizeiliger Kolophon. An der Stellung des Kolophons läßt sich erkennen, daß die Tafel einkolumnig war. Auf der Rückseite ist ein großer Teil des unteren Randes mit dem Übergang zur rechten unteren Ecke erhalten, wenn auch stark abgerieben. Auf der Vorderseite entspricht dieser untere Rand dem oberen Rand, welcher allerdings nur in einem deutlich kleineren Rest erhalten ist. Aufgrund der Raumverhältnisse, welche durch die untere rechte Ecke der Rückseite angezeigt werden, läßt sich erschließen, daß zu Beginn der beschädigten Zeilenanfänge der Vorderseite nur jeweils ein oder zwei Zeichen zu ergänzen sind. Weiterhin läßt sich der Textverlust zu Beginn der Vorderseite auf ungefähr 5 Zeilen schätzen. Die Oberfläche der Tafel ist stark abgerieben. Die Schrift ist unruhig und ungleichmäßig. Auf Höhe der Vs. 7’ haben sich im linken Bruchrand möglicherweise die verwitterten Reste eines sogenannten Brennlochs erhalten. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

(Vom erhaltenen oberen Rand her fehlen ungefähr 5 Zeilen)

[ ]xx[ [LUGAL i-na-sà-a]ḫ lúSAĜĜA [ [ĝišBANŠ]UR ša GÁB d⌈Iš8-tár⌉ [ [i-š]a-ka-⌈an⌉ LUGAL ana NÍĜ.N[A [(x) x]-BU-UT x i-qa[b-bi [x x] x ⌈še⌉-[ḫ]a-⌈a⌉-te i+na [ [x x] x x-⌈ni⌉ ⌈d!⌉30(„40“) [ [x x] x i+na ĝiše-re-ni [ [x ĝi]š!⌈SES⌉ i+na 2 [še-ḫa-a-te [ana IGI M]UL i-ša-[ka-an [šeIN].NU.ḪA i+na tu-um-r[i i-sár-ra-aq [mi-im-ma] e-pu-š[u [ ]-x x-[

] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ] ]

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87

Textbearbeitungen: Nr. 42–43

14’ 15’

[ [

]x[

] ]

]x[

(abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ ana d+]⌈INANNA⌉ ⌈i-za⌉-mu-⌈ru⌉ [ ] [ x].⌈MEŠ-nu⌉ še-ḫa-⌈a⌉-[te ] lú]⌈SAĜĜA⌉ x-la ⌈ša?⌉ x [ [ ] [ ]x[ ] ⌈te? x x [ ] [ ]xx[ ]xxx[ ] [ ] ⌈AN-e⌉ ⌈MUL⌉ x x [ ] [ i-na]-⌈sà⌉-aḫ ⌈LUGAL⌉ ana ⌈d+INANNA⌉ x-[x] [ re-eḫ]-⌈tu⌉ ša ur-⌈du⌉ ⌈LUGAL⌉ lúSA[ĜĜA] [i-laq-qe-ú ] x ĝišBANŠUR ša ZAG dI[š-tar] [ ] x ⌈i+na⌉ x DIĜIR x ⌈i+na⌉ nu-⌈uḫ⌉-[ḫi] [ ] x ana d+INANNA i-za-⌈mu⌉-r[a] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (einzeiliger Freiraum)

12’ 13’

DUB-p]í 2.KÁM-ma ⌈pár-ṣi⌉ ⌈ša⌉ ⌈É⌉ ⌈d+INANNA⌉ ] ⌈la⌉⌈ga-mu⌉-[ur]

[ [ (einzeiliger Freiraum) (unterer Rand)

Übersetzung: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’

(Vom erhaltenen oberen Rand her fehlen ungefähr 5 Zeilen)

[ ]…[ ] [Der König opfer]t [(Fleischstücke)]. Der Priester [ ] [Der Tis]ch zur Linken der Ištar [ ] [ste]llt er (auf). Der König [streut] auf den Räucher[ständer] [ ] … Er spri[cht: „ …“ ] [ ] … die Ko[hlenbeck]en auf [ ] [ ] … (Sîn?) [ ] [ ] … auf (ein Bett aus) Zeder(spänen) [ ] [ ] Myrrhe auf zwei [Kohlenbecken ] [Vor das Ge]stirn ste[llt er (das Kohlenbecken) hin. ] [Er streut inni]nnu-Getreide auf die Kohle[n. (Er spricht:)] [„Was immer] ich getan habe […“ ] [ ]… …[ ] [ ] …[ ] [ ] …[ ] (abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ ] Sie singen [vor] Ištar. [ ] [ ] … Die Kohlenbeck[en ] [ ] Der Priester …[ ] [ ]…[ ]…[ ] [ ]…[ ]…[ ] [ Wenn im] Himmel das Gestirn …[ ] [ Er opf]ert (Fleischstücke). Der König [legt] vor Ištar [ ] [ Den Res]t (aber), welcher (nach abgeschlossener Opferung vom Göttertisch wieder) herabgekommen ist, (9’) [nehmen] (8’) der König und der Pr[iester (an sich).] [ ] … Der Tisch zur Rechten der I[štar ] [ ] … ⌈Wenn man die Gottheit zur Ruhe⌉ brin[gt, ] [ ] … singen s[ie] vor Ištar. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– (einzeiliger Freiraum)

12’ 13’

[ Fest(monat)… ] Zweite [Tafe]l ⌈der Kultordnungen des Ištar-Tempels.⌉ [ ] Nicht zu End[e.] (einzeiliger Freiraum) (unterer Rand)

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

88

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Kommentar:

Rs.

12’

13’

Nach dem Kolophon handelt es sich bei diesem Text um die „zweite [Tafe]l der Kultordnungen des Ištar-Tempels. Nicht zu End[e]“. Dies bedeutet, daß wir eine Serie mit mindestens drei Tafeln rekonstruieren können, die ehemals die Kultordnungen des Ištar-Tempels, sicherlich desjenigen in Assur, behandelt hat. Ich vermute, daß vor dem erhaltenen Teil des Kolophons ursprünglich noch die Bezeichnung des Festes oder des Rituals vermerkt war, welches in dieser Tafel behandelt wurde, da der Kolophon sonst eigentümlich aus der Mitte nach rechts verrückt stünde. Wie aus dem Text hervorgeht (Vs. 4’; Rs. 7’–8’), war die aktive Teilnahme des Königs an bestimmten Riten gefordert. Wegen der Nennung eines Gestirnes (Vs. 10’; Rs. 6’) ist davon auszugehen, daß wenigsten Teile der behandelten Riten des Nachts unter freiem Himmel stattfanden, also wohl im Hof oder auf dem Dach des Tempels. In den Zeilen 8’–9’ der Rückseite war wohl von der Weiterverteilung der Reste der Opfermahlzeit die Rede. Der begünstigte Personenkreis umfaßte mindestens den König und den Priester des Ištar-Tempels. Die in Rs. 1’ und 11’ erhaltenen Verbalformen legen nahe, daß eine weitere Personengruppe als Chor auftrat. Nach der in Rs. 11’ zu rekonstruierenden Form *izammurā zu schließen, hat es sich dabei mindestens auch um eine Frauengruppe gehandelt. Entsprechende Orthographien bei Tafelzählungen gibt es auch sonst bei mittelassyrischen Tafeln aus Assur, vgl.: DUB-pí 2.KÁM-ma (…), H. Hunger, BAK Nr. 63 = E. Köcher, KADP Nr. 1, mAss., Assur, VAT 10070+, VII 3’; (...) DUB-pí 15.KÁM-ma (...), H. Hunger, BAK Nr. 46 B = AfO 16 Tf. XIII 9’, mAss., Assur, VAT 13798. H. Hunger umschreibt – wohl zeitverhaftet (1968) – immer -pi statt -pí. Der Vermerk lā gammu[r] „(es) ist nicht zu Ende“ ist offensichtlich die assyrische Entsprechung zu babylonischem ul qati gleicher Bedeutung und Verwendung. Dieser letztere Vermerk wird in mesopotamischen Kolophonen sumerisierend gelehrt als NU AL.TIL geschrieben, in hethitischen Texten erscheint auch das entsprechende Akkadogramm Ú-UL QA-TI; siehe CAD Q 179 s. v. qatû 3b; H. Hunger, BAK, 172. In Anlehnung an die Konstruktion von (ul) qati ergänze ich die vorliegende Form ebenfalls als einen Stativ Singular maskulinum. Nicht auszuschließen sind aber auch die Formen ⌈ga-mu⌉-[ru] mit Bezug auf die in der vorangehenden Zeile genannten „Kultordnungen“ (parṣū) oder gar ⌈ga-mu⌉-[rat] mit Bezug auf die manchmal als Femininum konstruierte „Tafel“ (ṭuppu). Die grundsätzliche Bedeutung dieser Zeile als „nicht zu Ende“ bleibt von diesen Nuancen aber unberührt.

Religionstheoretische Texte zum Pantheon Assurs (Texte Nr. 44–46)

44)

VAT 10622 (Kopie: S. 179)

Götterprozession und astrologische Omina

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Dunkelbraunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 63 × B. 51 × D. 13 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 16 Zeilen erhalten. Der Text ist durch horizontale Striche strukturiert. Datierung: neuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’

[ ] x ⌈É⌉ [ ] ] [ ] ⌈d⌉DI.⌈KU5⌉ [ [ ] dMAR.TU [ ] d [ ] x-šu [ ] [ ] ⌈d⌉Tišpak d⌈Taš⌉-me-tu [ ] [ ] u dNIN-É.GAL [ ] [ ] ⌈d⌉A-a dNIN-É.GAL šá ⌈É⌉.[GAL-lì ] [ ] x dNusku i-na maḫ-ri-[šú i-lak ] [ in]a EGIR-šú i-lak [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] im-ḫur-šu [ ] [ 30] u 20 DIĜIR.GEGGE ĜAR-ma [ ] [ ]-ḫu-ú? ša ki-ma! EN-šú [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ 30 u] ⌈20⌉ IGI.LÁ.MEŠ-šú-[nu ] ] [ ] a-na KUR SU.GU7 [ĜÁL-ši [ DIĜIR.GE]GGE ĜAR-un [ ] [ ]xxx[ ] (abgebrochen)

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89

Textbearbeitungen: Nr. 43–45

Übersetzung: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’

[ ] … Tempel [ ] [ ] Madānu [ ] [ ] Amurru [ ] [ ]…[ ] [ ] Tišpak, Tašmētu, [ ] [ ] und Bēlat–ekalli, [ ] [ ] Aya, Bēlat–ekalli des Pa[lastes, ] [ ] … Nusku [geht] vor [ihm. ] [ GN] geht [h]inter ihm. [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] er ist ihm gegenübergetreten [ ] [ Sîn] und Šamaš haben eine Finsternis verursacht und [ ] [ ] …welcher wie sein Herr (ist) [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ Sîn und] Šamaš, (wenn) si[e] sichtbar werden, [ ] [ Not] (bedeutet dies) dem Lande, Hungersnot [wird herrschen ] [ ] er hat eine [Finster]nis verursacht [ ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Kommentar: Der Text beschäftigt sich mit der Reihung und Aufstellung verschiedener Götter „vor-“ und „hintereinander“ (Z. 8’–9’), welche, sicherlich im Rahmen einer Prozession, Charakter und Status der genannten Götter abbilden soll. Die im zweiten Teil ausgeschriebenen Omina dienten möglicherweise dazu, die oben im Text vorgeschlagene Kombination zu bestätigen oder zu verwerfen. Auffällig ist dabei, daß es sich nicht um „einholbare“, also zu jeder Zeit erfragbare Leberomina handelt, sondern um astrologische Omina, auf deren Eintreffen man gegebenenfalls warten mußte. Einen Text, der in ähnlicher Weise den assyrischen Kult re-organisiert und sich dabei auch mit durch Omina bestätigte Götteraufstellungen beschäftigt, bietet die Tafel BM 121206 aus der Zeit Assurbanipals; siehe B. Menzel, Tempel/2, T 59–72; S. Parpola SAA 20, Nr. 52, beachte vor allem die verschiedenen Passagen in Vs. V und Rs. IV, wobei die Reihenfolge der Götter nach Ausweis des Textes von Assurbanipals Großvater Sanherib mithilfe der Opferschau bestimmt worden war.

45)

VAT 10915 + VAT 11008 (+) VAT 11069 (Kopie: S. 180–181)

Synkretistischer Hymnus auf die Kernfamilie Aššurs

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes, großes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel, aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt; VAT 10915 + VAT 11008: H. 70 × B. 80 × D. 30 mm; VAT 11069: H. 65 × B. 25 × D. 23 mm. VAT 10915 und VAT 11008 joinen physisch, VAT 11069 gehört als indirekter Join auf Grund der auffälligen Linierung, wegen des allgemeinen Schriftbildes und wegen des passenden Inhalts sicherlich dazu. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A haben sich zum Teil umfangreiche Reste von 18 Zeilen erhalten, auf Seite B geringere Reste von 17 Zeilen. Der Text ist durch einfache horizontale Striche strukturiert. Weiterhin zeigt eine zweifache doppelte Linierung auf Seite A mit einem in den Zwischenraum gesetzten Rumbrum an, daß auf der Tafel Texte aus verschiedenen, inhaltlich aber ähnlichen Zusammenhängen vereinigt worden sind. Der Text ist mithilfe von feinen, senkrechten Hilfslinien tabellarisch arrangiert worden, was sich besonders gut noch auf Seite A, in Resten aber auch auf Seite B beobachten läßt. Auf Seite A findet sich auf VAT 11069 ein sogenanntes Brennloch. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie: O. Schroeder, KAV 66 (VAT 10915) Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’

VAT 10915 + VAT 11008 (+) VAT 11069 [ ]xxx[ [ x].⌈MEŠ⌉ nu-u[ḫ[ ] ÙĜ.MEŠ [ ] [ [ ] x ša iq-tab-bu-[ú x x] KUR dA-š[ur [ ] ina GUN x [l]i-ri-i[b [ ] ⌈ÙĜ.MEŠ⌉ [BI]R.MEŠ ana áš-ri-ši-[na] li-te-ra-b[a

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] ] ] ] ] ]

90

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

7’

[ ]-⌈a⌉ ⌈a-na⌉ IŠam-ši-dIŠ[KUR] na-ra-mi-ki mu[š-x-x]-x ti-k[a] _______________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________

8’

(leer) [ ] [ ] 44 [ ] MU.MEŠ [ ] _______________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________

9’ 10’ 11’ 12’

[ dSa-d]àr-nun-na dLAMMA AD.G[I4.GI4]-⌈šu-nu⌉ še20-ma-a-a[t] ik-ri-bi [ ] [ ] dNusku SUKKAL ⌈d⌉[En-líl m]u-ḪÍR [q]a-re-e-t[e ] ] [ dKip-p]at-KUR DUMU.MUNUS dA-n[i7] e-tel-l[e-tu ḫi-rat] dGá-g[á d]Nusku [ na-áš ĝišĜIDRU [e]l-le-te [mu-š]am-qit g[a-ri-šu ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]-rat dŠe-ru-a GAŠAN ⌈a⌉-ši-ib-ti [i-na] É-šár-[ra ] [ ]x[ a-n]a EN ša EN.E[N] An-šár [ ] dA-[šur ] ] [ mu]-šab [É] ⌈d⌉Da-gan [i]na e-r[e-bi-šu [ ] x ni x [ ] x ⌈Aš-šur⌉ du-ú-[x.M]EŠ-šu [ ] [ ] [ ]xx[ ] x t[a ] [ ]x[ ]

13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’

(abgebrochen)

Seite B 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’

(nur VAT 10915 + VAT 11008, ohne die zerstörte Seite von VAT 11069) [ ]xx[ ] [ ]-e a-x [ ] [ kul-l]at DIĜIR.MEŠ [ ] d]MAŠ maḫ-r[a [ ] [ ] na-x [ ] [ ] kaš-kaš [DIĜIR.MEŠ mu-šat-tir] KUR.KUR [ ] [ m]u-kin [ ] DIĜIR.MEŠ [ ] [ ] x-RAD [ ] DIĜIR.MEŠ [ ] [ ]x[ ] ⌈a⌉-bu DIĜIR.MEŠ [ ] [ ] EN DIĜIR.ME[Š ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ⌈šit⌉-ra-ḫu [ ] [ ] a-ša-red DIĜIR.ME[Š ] [ ] DIĜIR [ ] [ ] mu-let-tu-ú [ ] [ ] ⌈a⌉-bu-bu [ ] [ ] ŠÁR NIN [ ] [ ]xx[ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

VAT 10915 + VAT 11008 (+) VAT 11069 [ ]…[ ] [ ]…[ ] [ ] Menschen [ ] [ ] [ ] … was er stets befohlen hat [ ] Land des Aš[šur ] [ ] mit dem Tribut … [m]öge es eintrete[n! ] [ ] die [ver]sprengten Menschen, in ihr[e] Stätten mögen sie eintreten! [ ] [ ] … zu Šamšī–Ad[ad] (IV.), deinem Liebling, der … [ ] … [ ] _______________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________

8’

[ ] 44 [ ] Zeilen [ ] (leer) [ ] _______________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________

9’ 10’ 11’ 12’

[ Sad]arnunna, ihre rat[gebende] Schutzgöttin, die erhör[t] die Gebete [ ] [ ] Nusku, der Wesir des [Enlil, der] leitet [das G]astmah[l ] [ Kipp]at–māti, die fürst[liche] Tochter des An[u, die Gattin des] Gag[a ] [ ] Nusku, der das [h]eilige Szepter trägt, [der seine] Geg[ner fällt ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]… Šērūʾa, die Herrin, [die w]ohnt [in] Ešar[ra ] [ ]…[ fü]r den Herrn der Herr[en], Anšar [ ] A[ššur ]

13’ 14’

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91

Textbearbeitungen: Nr. 45

15’ 16’ 17’ 18’

[ [ [ [

w]enn [er die Woh]nung, [das Haus des] Dagan, betr[itt ]…[ ] … Aššur … [ ] … [ ] [ ]…[ ]…[ ]…[

] ] ] ]

(abgebrochen)

Seite B 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’

(nur VAT 10915 + VAT 11008, ohne die zerstörte Seite von VAT 11069) [ ]…[ ] [ ]…[ ] [ die Ge]samtheit der Götter [ ] [ ] Ninurta, vorn [ ] [ ]…[ ] [ ] der Allgewaltige der [Götter, der spaltet] die Bergländer [ ] [ d]er fest macht [die … ] der Götter [ ] [ ]…[ ] der Götter [ ] [ ]…[ ] der Vater der Götter [ ] [ ] der Herr der Götter [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] der Prächtige [ ] [ ] der Vornehmste der Götter [ ] [ ]…[ ] [ ] der zerschmettert [ ] [ ] Flut [ ] [ ]…[ ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Kommentar:

Seite A, 9’–12’

10’

Die Tafelfragmente bieten die Reste eines Gebetes, sowie einigermaßen umfangreiche Reste eines synkretistischen Hymnus auf die Kernfamilie des Gottes Aššur. Im Text des Gebetes (Seite A, Z. 7’) wird in der Anrede der Göttin ein König mit Namen Šamšī–Adad genannt. Aufgrund der Zeichenformen wird es sich wohl um Šamšī–Adad IV. (1053–1050 v. Chr.) handeln. Auf Seite A werden nach einem schlecht erhaltenen Gebet an eine Göttin die verschiedenen Gottheiten angerufen, welche im assyrischen Pantheon auf der Ebene der Kinder dem Gott Aššur zu- und nachgeordnet waren. Es handelt sich dabei um die weiblichen Gottheiten Sadarnunna und Kippat–māti, welche offensichtlich jeweils mit dem Nusku und seinen „Erscheinungsformen“ gepaart werden. Nach einem horizontalen Trennstrich folgt dieser Gruppe die Göttin Šērūʾa. Die verschiedenen Textteile sind tabellarisch angeordnet, wodurch sich zum Teil größere Lücken in den einzelnen Zeilen ergeben. Dies wird besonders deutlich auf Seite A, wo noch feine, senkrechte Hilfslinien zur Positionierung der Textblöcke zu erkennen sind. Dieser Teil bietet in vier, nach unten, zu Z. 13’ hin, durch einen einfachen Strich getrennten Zeilen eine ausdeutende Charakterisierung von jeweils zwei weiblichen und zwei männlichen Gottheiten, wobei die Göttinnen jeweils vorangehen. Dieses Interesse an weiblichen Gottheiten paßt sowohl zum obenstehenden Gebet (Z. 1’–7’) an eine noch unbekannte Göttin, wie auch zum folgenden Hymnus (Z. 13’–17’) auf die Göttin Šērūʾa (Z. 13’). Das übergeordnete Thema der auf Seite A versammelten Textteile scheint also der Charakter verschiedener in Assur verehrten Göttinnen zu sein. Im syrisch-assyrischen Bereich gehört die Göttin Sadarnunna zum Kreis des Sîn von Ḫarrān. Im Götterkreis um Aššur ist sie bisher nicht belegt. Die Logik, die die Folge Göttin1 – Nusku – Göttin2 – Nusku entwickelt, zielt auf eine identifizierende Parallelisierung von Sadarnunna, der Tochter Ans, mit Kippat–māti, hier ausdrücklich ebenfalls als „fürstliche Tochter Ans“ bezeichnet. Die zweimalige Kombination mit Nusku, dem „Wesir, der das heilige Szepter trägt“, kann kaum etwas anderes bedeuten, als daß Kippat–māti hier als Erscheinungsform der Sadarnunna verstanden und damit auch Nusku als Gemahlin zugeordnet wird. Daß Kippat–māti – ab einer bestimmten Zeit – nicht (mehr?) als jungfäulich-alleinstehend, sondern als Gemahlin eines Gottes verstanden wurde, geht auch aus einem Text Adad-nērārīs II. (911–891 v. Chr.) hervor. Dieser nennt Kippat–māti als Gemahlin eines Gottes, dessen Name weggebrochen ist. Nach dem oben dargestellten Zusammenhang handelt es sich wahrscheinlich um Nusku: [… dKip]-pat-KUR ḫi-rat ⌈d⌉[Nusku …] (VAT 12069, S. Jakob, KAL 9, 22, Nr. 3, Rs. 1). Dazu paßt auch, daß Kippat–māti im tākultu-Ritual des Aššur–etel–ilānī nach Nusku genannt wird (W. Meinhold, Ištar, 414, 420, Nr. 14, Z. 11). Die Form [m]u-ḪÍR fasse ich an dieser Stelle, wo wir eine Amtsbezeichnung für Nusku in Verbindung mit dem folgenden qarētu „Gastmahl“ erwarten, als leicht ungewöhnliche Schreibung für den Status constructus von muʾerru „Versammlungsleiter“ auf.

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92

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Seite B

46)

Auf Seite B finden sich die Reste eine Hymnus auf einen kiegerischen Gott, bei dem es sich nach den Epitheta und dem in Z. 4’ als [d]MAŠ erhaltenen Namen sicher um Ninurta, den Sohn Aššurs handelt. In Z. 8’ lassen sich die Zeichenreste in der vorderen Hälfte des Fragments leider nicht als *[qa]r-rad „Held“ lesen, da vor -RAD der Rest eines waagerechten Keils zu erkennen ist. Eine Ergänzung als *[qa-a]r-rad wäre möglich, aber zu ungewöhnlich.

VAT 10646 (Kopie: S. 182)

Hymnen auf Mitglieder der Kernfamilie Aššurs

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück einer Tontafel; H. 70 × B. 75 × D. 21 mm. Reste der Vorder- und der Rückseite sind erhalten und lassen sich aufgrund der stärkeren Wölbung der Rückseite voneinander unterscheiden. Auf der Vorderseite haben sich Reste von 17 Zeilen erhalten, auf der Rückseite Reste von 18 Zeilen. Der Text ist sowohl auf der Vorderseite, wie auf der Rückseite jeweils durch einfache, horizontale Striche in große Abschnitte gegliedert. Datierung: mittelassyrisch; Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Vs. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’

[ ]xxx[ ] [ m]ur-ṣi u[l ] d ] [ ]-⌈ši⌉ Gu-la b[e-el-tu ra-bi-tu4 ] [ U4-m]e-šam-ma lit-ta-⌈i⌉-[id dSa-d]àr-nun-na li-qa-[ʾa-ka [ ] dKip-pat-KUR] kip-pat KUR.KUR a-na ŠU-k[a [ ] dNusku x-x] DIĜIR.MEŠ ma-lik dA.NUN!.⌈NA⌉[.MEŠ ] [ [ -k]a li-diš ĝišGU.ZA DI[ĜIR-ti-ka ] [ -l]im-mat me-lam-me ša a-na mil-k[i-šu ] [ li-i]ṣ-ṣur ṣi-it pi-i-k[a ] [ ] x a-ma-la ⌈šar⌉-[ri ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]-nù qar-du EN qar-ni u s[u] [ ] a-ga-šu ⌈nam⌉-ra [ ] [ ] x be-lu-te ša ana re-še-te [ ] [ ] šu-tar-ri-iḫ ⌈UGU⌉ ni-x-[ ] [ ] DIĜIR.MEŠ ša šá-ru-ru-šu KUR [ ] [ ṭu]-⌈ub⌉ ŠÀ-bi ⌈ù⌉ ḫi-⌈du-ta⌉ [ ] (abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’

[ ]xx[ ] ⌈KIŠ⌉ [ ] [ ] ⌈É⌉ x x x x x x x x [U4]-me-šam-[ma ] [ -r]a x x-t[e]-be EN nu-uḫ-š[i] u maš-re-[e ] [ nu]-uḫ-ša ḫ[i-i]ṣ-ba u ⌈ḫe⌉-[g]al-la [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]-en-ḫu!-ú ⌈li⌉-[r]i-i-iš šur-ba-t[a ] [ -k]a [na]p-ḫa-ri [ ] [ ] KUR.KU[R] ⌈ḫu⌉-um-mu ana ĜÌRI.MEŠ-ka [ ] [ l]i-ik-nu-š[u] da-ad-mu [ ] [ i-na na-ar-bi]-⌈i⌉ qar-du-ti-ka li-riš kab-ta-at-k[a ] [ ] ša qí-ša-at EN šu-mu-uḫ-šu gaš-r[u ] [ ] U4.MEŠ-[k]a li-ri-ku [ ] [ ]-ka dIš8-tár šar-ra-tu lu-ša-qi-ku [ ] [ ]-x-pat x x KUR.KUR.MEŠ ana KUR.MEŠ e-lu-t[e ] [ ]-x-ta ša la-a ut-ta-ka-ru [ ] [ ] ⌈šá⌉ [ ] a-a-bi-šú ana Á.MEŠ-šu [ ] [ ] x [iš-tu] ⌈U4⌉.MEŠ ul-lu-te aš-te-⌈e⌉ [DIĜIR-ut-ka ] [ x].DIDLI BE(-)šú [ ] [ ]-te ú-šá-⌈qí⌉-ru [ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Vs. 1’ 2’

[ [

]…[ ] meine [Kr]ankheit ni[cht

© 2020, Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden ISBN Print: 978-3-447-11522-3 - ISBN E-Book: 978-3-447-39043-9

] ]

Textbearbeitungen: Nr. 45–46

3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’

93

[ ] … Gula, [große] He[rrin ] [ täg]lich sei gepries[en ] [ Sad]arnunna möge [deiner] har[ren! ] [ Kippat–māti möge] die Gesamtheit der Länder in dei[ne] Hand [füllen! ] [ Nusku, der …] der Götter, der Ratgeber der Anunnaki, [ ] [ de]in [ ] erneuere er, der Thron [deiner] Go[ttheit möge …! ] [ ] … Schreckensglanz, auf [dessen] Ra[t ] [ möge er be]wahren den Spruch dei[nes] Mundes! [ ] [ ] …, soviel der Kön[ige (auch sind), ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] …, Heldenhafter, Herr von Kraft und … [ ] [ ] seine strahlende Krone [ ] [ ] … Herrschaft, welche zur (höchsten) Spitze [ ] [ ] eile (hierher), über … [ ] [ ] der Götter, dessen Glanz das Land [bedeckt ] [ ] Herzens[lu]st und Freude [ ] (abgebrochen)

Rs.

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’ 14’ 15’ 16’ 17’ 18’

[ ]…[ ]…[ ] [ ] Tempel, … [täg]lich [ ] [ ] …, Herr von Fülle und Reichtu[m ] [ Fü]lle, E[rt]rag und Üb[er]fluß [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] … möge [jau]chzen, du bist übergroß! [ ] [ ] … [der Ge]samtheit [ ] [ die …] der Länd[er] sind versammelt zu deinen Füßen [ ] [ ] es mögen sich beugen die (Menschen der) Wohnstätten [ ] [ über den Ruh]m deines Heldentumes möge de[in] Inneres jauchzen! [ ] [ ] welches das Geschenk des Herrn (ist), seine gewat[tige] Fülle [ ] [ de]ine Tage mögen lange währen! [ ] [ ] dein [ ], die Königin Ištar möge [alle] deiner harren lassen! [ ] [ ] … die Länder, zu den hohe[n] Bergen [ ] [ ] …, welches nicht geändert wird [ ] [ ] welcher [ ] seine Feinde zu seiner Seite [ ] [ ] … [seit] fernen Tagen habe ich [deine Gottheit] aufgesucht [ ] [ ]…[ ] [ ] … haben sie geehrt [ ] (abgebrochen)

Kommentar:

Rs.

7’

Das Tafelfragment bietet die Reste mehrerer Hymnen, die aus recht bekannten Gedanken und Phrasen zusammengesetzt sind und sich deswegen trotz ihres fragmentarischen Erhaltungszustandes recht gut einordnen lassen. Nach Ausweis der maskulinen Suffixe (Vs. 6’, 8’, 10’; Rs. 7’, 9’ und passim), des maskulinen Imperativs (Vs. 15’) und des Stativs (Rs. 5’) scheinen sich alle Teile des Textes an einen männlichen Adressaten zu richten. Die meisten der Phrasen deuten auf einen Gott, ganz besonders deutlich das klassische „Suchen“ der Gottheit in Rs. 16’ oder der Preis des unwandelbaren Urteils der Gottheit in Rs. 14’. Daneben erscheinen Phrasen wie der Wunsch nach langen Leben in Rs. 11’, wobei man einen menschlichen Adressaten erwartet. Der angesprochene Götterkreis scheint sich auf Gula und Sadarnunna (Vs. 3’, 5’) sowie wohl zu Recht ergänzt, auf Kippat–māti und Nusku (Vs. 6’, 7’) eingrenzen zu lassen. Der Tenor des Götterpreises deutet auf einen kriegrischen Gott hin, so daß man an Ninurta denkt, den Gemahl der Gula. Als Sohn des Gottes Aššur stellt Ninurta in Assur auch den höchsten Kristallisationspunkt für andere männliche Götter aus der Entourage Aššurs dar, wie etwa für den in Vs. 7’ ergänzten Nusku. Die zuvor genannten Göttinen Sadarnunna und Kippat–māti erscheinen zusammen mit Nusku auch in VAT 10915+ (Text Nr. 45). Darüber hinaus enthält VAT 10915+ auf seiner Seite B ebenfalls einen Hymnus auf einen kriegerischen Gott, sicherlich auch Ninurta. Es scheint, daß der vorliegende Text, wie auch VAT 10915+, das Ziel verfolgt, die innere assyrische Götterfamilie mit Aššur als pater familias, Ninurta als seinem Sohne, Gula als dessen Gemahlin, sowie Nusku mit seinen Gemahlinnen Sadarnunna und Kippat–māti immer enger miteinander zu verbinden und gewissermaßen ineinander zu spiegeln. Das eigentümliche ⌈ḫu⌉-um-mu läßt sich wohl am besten als eine „eingedunkelte“ Form statt *ḫammū erklären, den Stativ der 3. Pl. mask. von ḫamāmu „vereinigen, versammeln“. Zur seltenen assyrischen Vokalharmonie in geschlossenen Silben siehe W. von Soden, GAG3 § 10f* Ende.

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94

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Hymnen und Gebete (Texte Nr. 47–49)

47)

VAT 9950, 1. Fragment (Kopie: S. 183)

Gebet innerhalb einer Ritualbeschreibung (?)

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 24 × B. 35 × D. 13 mm. Es ist nur eine Seite mit den Resten von 5 Zeilen erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: –

Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’

[ [ [ [ [

]xxxx[ ] kiš-šat KUR.KUR.MEŠ [ ] x ki-ni-iš maḫ-x [ ] e-lu L[UGAL.MEŠ -t]e(-)ṣ[i?-

] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’

[ [ [ [ [

]…[ ] die Gesamtheit der Länder [ ] … zuverlässig … [ ] über (alle) K[önige ]…[

] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines hymnenartigen Textes, wie er als Gebet innerhalb einer Ritualbeschreibung, aber etwa auch als Teil einer Königsinschrift Verwendung gefunden haben könnte. Leider ist bis auf relativ allgemeine Ausdrücke, die „die Gesamtheit der Länder“ (Z. 2’) oder die „zuverlässige“ Weise (Z. 3’) beschwören, in der sicherlich die Götter den assyrischen König „über (alle) K[önige]“ (Z. 4’) berufen haben, nichts erhalten.

48)

VAT 12219 (Kopie: S. 183)

Hymnus oder mythischer Text

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 52 × B. 22 × D. 10 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 8 Zeilen erhalten. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’

[ [ [ [ [ [ [ [

] x.MEŠ x [ ](-)SAL-l[adNu]-dím-mu[d SA]Ĝ.DU.⌈MEŠ⌉ [ ] ⌈É⌉.KUR.MEŠ ⌈É⌉ [ ĜIŠ.ḪU]R-ru [ ]x[ ] (leer) [

] ] ] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: Zu fragmentarisch für eine Übersetzung

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95

Textbearbeitungen: Nr. 47–50

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines Hymnus oder mythischen Textes. Für eine Übersetzung ist leider zu wenig erhalten. Die sehr geringen Reste lassen nur noch erkennen, daß der Text unter anderem Heiligtümer (Z. 5’) behandelte. In Zeile 3’ scheint der Gott Ea in seiner Gestalt als Nudimmud aufzutreten. Zu der Nennung dieses Schöpfergottes könnte passen, daß in Zeile 6’ möglicherweise von den heiligen, uranfänglichen „Vorzeichnungen“ (gišḫurru) die Rede ist. All dies hinterläßt den Eindruck, daß sich der Text einst mit der uranfänglichen Gründung der babylonisch-assyrischen Heiligtümer durch die Götter beschäftigte. In Zeile 4’ werden wohl „Häupter“ (qaqqadu) genannt.

49)

VAT 12410 (Kopie: S. 183)

Königsgebet

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 26 × B. 40 × D. 17 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 6 Zeilen erhalten. Datierung: mittelassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’

[ [ [ [ [ [

] x-ka i+na x [ me-l]am-me ṣi-ru-te [ m]u-kin re-še-ka [ ] x [ d]⌈Še⌉-[r]u+a i+na É-⌈šár-ra⌉ [ ] ina TÙR x [ ] x ⌈i+na⌉ x [

] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’

[ [ [ [ [ [

] dein … in … [ ] erhabener [Schreck]ensglanz [ de]r fest gründet deine Spitzen [ ] … [ ] Šē[r]ūʾa in Ešarra [ ] im Hofe … [ ] … in … [

] ] ] ] ] ]

(abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines Königsgebetes. Daß es sich um einen König handelt, geht bei aller Unsicherheit aus dem Epitheton in Zeile 3’ hervor, welches den Beter als denjenigen bezeichnet, welcher etwas „fest gründet“. Bei dem „fest gegründeten“ Element scheint es sich um „Spitzen“ im Dual (*rēšēn) zu handeln, ein Ausdruck, welcher aus Baubeschreibungen als Bezeichnung für die „höchste Höhe“, verkürzt für die „Zinnen“ eines Tempels wohlbekannt ist; siehe CAD R 281–282 s. v. rēšu 3b. Mit dem maskulinen Possessivsuffix -ka „dein“ (Z. 1’, 3’) wäre demnach der in Zeile 4’ genannte Tempel Ešarra selbst oder im erweiterten Sinne auch sein Eigentümer, der Gott Aššur, angesprochen, auf welchen auch die Nennung der Göttin Šērūʾa (Z. 4’) verweist.

Bestimmungen für das Mahl der Götter und des Königs (Texte Nr. 50–51)

50)

VAT 10129 (Kopie: S. 184; Photo: S. 195)

Etikett eines Behälters mit Resten einer Göttermahlzeit

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Dunkelbraunes Bruchstück einer neuassyrischen Tonplakette mit großen Resten des oberen, des rechten und des linken Randes; H. 46 × mB. 59 × D. 9 mm. Der von der Beschriftungsrichtung her untere Teil fehlt. Auf der Vorderseite haben sich umfangreiche Reste von 11 Zeilen erhalten. Die Rückseite zeigt Eindrücke einer ehemaligen Schnürung aus zwei parallellaufenden und einem dazu diagonal laufenden Band. Die Bänder umfingen einst wohl eine Umhüllung aus Stoff, von dem sich einzelne Gewebespuren und vier längliche Dellen erhalten haben, die man wohl als Abdrücke

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96

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

von Falten ansehen darf. Weiterhin scheint der Stoff eine Wirkerei mit Tierdarstellungen gezeigt zu haben, von der sich Spuren des Hinterteils eines Löwen erhalten haben. Es handelt sich bei diesem Gegenstand also nicht um eine klassische Tontafel, sondern um eine ehemals grob langrechtige Plakette, die, wohl auch gesiegelt, als Etikett eines Behälters diente. Da die Rückseite der Tonplakette flach ist, dürfen wir diesen Behälter wohl als eine in einen kostbaren Stoff geschlagene Kiste rekonstruieren; siehe zu in ähnlicher Weise gesiegelten Behältern ganz unterschiedlicher Art S. Herbordt, SAAS 1, 73–70. Das vermutete ehemalige Siegel und der untere Teil der Plakette mit dem ehemals eingebetteten Knoten der Schnürung sind wohl beim Öffnen zerstört worden. Datierung: neuassyrisch Ältere Kopie: E. Ebeling, LKA 68; Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: o. Rd. 1 2 Vs. 1 2 3a 3b 4 5 6 7 8 9 10 11

[ ] x.MEŠ [ ] ⌈ar⌉-rat [UDU.SISKUR.MEŠ ina šu]k-lul-te šu-te-šur.MEŠ [ ]-za-me ina mu-uʾ-⌈de-e⌉ [K]U[RUM6].⌈MEŠ⌉ ⌈ku⌉-ru-ni ṭi!-ba-bu da-šú-pu ki-i A.MEŠ na-di ina la mì-ni de-šu UZU ⌈GU4⌉ ṣe-ni ba-la ni-pi ḫu-mu-ṭu MUŠEN.MEŠ u KU6.MEŠ e-si-iḫ nap-ta-nu šá DUMU-EN šu-u KI ḫi-ir-te-šú TI.LA-ma x-[x] re-ḫe-et nap-ta-nu ša na-[da-a] a-na LUGAL ú-qa-ra-b[u ik-kal-ma] ug-da-šar i-b[al-luṭ] el-ṣ[i-iš ]

Übersetzung: o. Rd. 1 2 Vs. 1 2 3a 3b 4 5 6 7 8 9 10 11

[ ]… [ Die Speiselieferung] ist durch einen Fluch geschützt. [Die Opfer] sind [in Voll]endung ordentlich ausgeführt worden. [ ]… Aus der Menge der [(Opfer)ra]tionen, (von) schmackhaftem Rauschtrank, gesüßt – wie Wasser ist es ausgegeben, ohne Zahl (und alles) reichlich, Fleisch von Groß- (und) Kleinvieh, ohne Holz gebraten, Vögel (auch) und Fische – (dies alles ist) die Zuweisung des Mahles für Mār–Bēli. Er, zusammen mit seiner Gemahlin, (hat davon gegessen und) ist aufgelebt und … [ ] Die Reste des Mahles, welche üb[riggeblieben sind,] wird man (hiermit) dem König überbringen, [er möge davon essen und] (dadurch) an Kraft gewinnen (und) a[ufleben!] Jub[elnd ] (abgebrochen)

Kommentar:

o. Rd.

Vs.

1–2

1

3a

Nach dem Wortlaut des Textes handelte es sich bei dem ehemaligen Inhalt dieses Behälters um die Reste einer Göttermahlzeit, die dem König (Vs. 9) zu überbringen waren. Die von E. Ebeling (LKA, X sub Nr. 68) angestellte Vermutung, der Text könnte zur Beschreibung des Dankopfers am Schluß von Ludlul bēl nēmeqi gehören, hat sich als unzutreffend herausgestellt. Die Sprache des Textes ist ein dem Anlaß entsprechendes, in der Wortwahl durchaus gehobenes Babylonisch, welches selten von Assyriasmen durchbrochen wird (*daššupu, Z. 3b). Dennoch war der Text als Etikett sicher nur für den Tagesgebrauch gedacht, was die sehr flüchtige, oft geradezu fehlerhafte Schrift erklärt. Am oberen Rand finden sich Reste von stark zerdrückten Zeichen, darunter Spuren, die sich als der feminine Stativ im Singular von arāru „verfluchen“ lesen lassen: *arrat. Sollte dies zutreffen, beziehe ich die Information, daß hier etwas „verflucht ist“ auf den ehemaligen Inhalt des Behälters, der dieses Etikett getragen hat, und verstehe es dahingehend, daß der Inhalt – die Reste einer Göttermahlzeit – durch einen Fluch vor Veruntreuung geschützt war. Die analysierende Schreibung šu-te-šur.MEŠ steht für den maskulinen oder femininen Plural *šutēšurū/ā des Stativs von ešēru Št1 „in Ordnung gebracht werden“, welches aber hier als passiver, resultativer Stativ vom Št2-Stamm „in Ordnung halten, ausführen“ kaum zu unterscheiden ist. Diese und die folgende Zeile gehören als Zeilen 3a–b zusammen, da die folgende Zeile eingerückt ist. Zu Anfang der Zeile 3a liegt das Nomen muʾ(ud)dû „Menge, große Zahl“ (AHw 691) vor.

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Textbearbeitungen: Nr. 50–51

4

5

6

8

9–11

51)

Am Ende der Zeile 3a steht, sehr flüchtig und vielleicht über Rasur geschrieben, ṭi!-ba-bu. Dieses Wort kann ich aus den Wbb. bisher nicht nachweisen. Es steht hier wohl als Adjektiv to kurunnu „Rauschtrank“ und parallel zu daššupu „gesüßt“ (Z. 3b). Es könnte sich um ein Steigerungsadjektiv *ṭībābu nach einer Nominalform des Typs *pīsās oder *pissas mit partizieller Reduplikation handeln, abgeleitet von der Wurzel *ṭyb (ṭâbu) „süß, angenehm sein/werden“; vgl. W. von Soden, GAG3 §§ 54n, 55r zu ähnlichen Nominalformen mit partieller Gemination von Konsonanten. Eine Ableitung von ṭapāpu „sehr voll, satt werden“ ist mir an dieser Stelle und in dieser Orthographie (*ṭi-pá-pu?) unwahrscheinlich. Bei de-šu wird es sich um ein defektiv geschriebenes Adjektiv der Wurzel dešû „sprossen, üppig werden“ handeln. Im vorliegenden Fall läßt sich nicht entscheiden, ob das Adjektiv des Grundstammes de(š)šû „üppig“ (AHw 167; CAD D 129) vorliegt oder das gleichbedeutende Verbaladjektiv des Doppelungsstammes duššû, assyrisch *deššû. Die Angabe, daß das Fleisch nicht über Holz, sondern dann wohl über Holzkohle gebraten sei, erklärt sich daraus, daß bei der Verwendung von Brennholz Rauch entsteht, der das Fleisch geschmacklich sicher beeinträchtigt. Daneben werden aber wohl auch kultische Vorstellungen eine Rolle gespielt haben. So ist etwa umgekehrt in einem hemerologischen Text aus der neuassyrischen Zeit dem König der Genuß von über Kohle (ina pēnti/tumri) gebratenen oder gebackenen Speisen an bestimmten Tagen untersagt (S. Ermidoro, Aula Orientalis 32 / 1, 91). Ich fasse e-si-iḫ als eine Nebenform im Status constructus von isḫu II „Zuweisung“ auf (AHw 387). Das folgende nap-ta-nu steht, ebenso wie in Z. 8, mit einer fehlerhaften oder bereits erloschenen Flexion für *naptani > *naptini. Ein von esēḫu „zuweisen“ abgeleitetes Prädikat, etwa ein Stativ (esiḫ) oder ein Präteritum (ēsiḫ) ist in dieser Wortstellung ganz unwahrscheinlich. Zur Deutung des „Sohnes–des–Herrn“ (Mār–Bēli) siehe unten zu Z. 8. Die in der Kopie von E. Ebeling, LKA 68 am Zeilenende eingetragenen Spuren sind die irrtümlich wiederholten Reste der EŠ-Gruppe des Zeichens MEŠ aus der darüber stehenden Zeile. In dieser Zeile steht mit den „Resten des Mahles“ (*rēḫēt naptani, assyr. *naptini) der für das Verständnis des Textes wesentliche Ausdruck. Es handelt sich hierbei um die Reste der den Göttern offerierten Mahlzeiten, welche nach vollzogenem Opfer an Priester und Pfründeinhaber, in erster Linie aber an den König weitergegeben wurden; siehe S. Parpola, Leftovers of God and King, 289 mit Anm. 13; K. Kleber, Tempel und Palast, 292–310; S. Gaspa, Alimenti, 37–44. Aus der Regierungszeit Nebukadnezars II. gibt es eine Liste von Speisen, die dem König aus dem Tempel Eanna zu Uruk nach Babylon gesandt wurden, offensichtlich die Reste der Mahlzeit der Göttin Ištar; siehe P.-A. Beaulieu, N. A.B.U. 1990, Nr. 93. Unter den Speisen finden sich verschiedene Kuchen und Brote, Datteln, Bier, Fleischteile vom Schaf und eine Taube. In der Liste aus Uruk werden die Speisen „Ration des Königs“ (kurummat šarri) genannt, was zu [K]U[RUM6].⌈MEŠ⌉ = kurummātu „Rationen“ in Z. 3a des vorliegenden Textes paßt. Der in Vs. 6 genannte Mār–Bēli („Sohn–des–Herrn“) ist daher, trotz fehlenden Gottesdeterminatives, sicher als der Sohn eines Götterhaushaltes (mār bīti) anzusehen, also etwa als Ninurta, Zababa, Nabû oder eine ähnliche Gestalt. Es ist völlig unwahrscheinlich, daß es sich hierbei um den menschlichen Kronprinzen und dessen Gemahlin handeln könnte. Diese würden wohl kaum vor dem König genannt und bedient, noch würden die Reste ihrer Mahlzeiten dem König offeriert werden. Die Verteilung der Reste des Königsmahles, welche in ähnlichem Maße wie die Reste der Göttermahlzeit ideologisch aufgeladen waren, wird in dem leider stark zerstörten Text VAT 11498 (Text Nr. 51) behandelt. Zur Vorstellung der positiven Konsequenzen, die sich aus dem Verzehr der Reste der Göttermahlzeit ergaben, siehe etwa die Bemerkung aus dem Brief eines babylonischen Gelehrten an den assyrischen König Asarhaddon: [mamma] ša rēḫētīšu / [ik]kalu iballuṭ „[Wer immer] seine (scil. Marduks) Reste [i]ßt, wird (auf)leben.“ (F. Reynolds, SAA 18, Nr. 133, Rs. 2’–3’).

VAT 11498 (Kopie: S. 185)

Verteilung der Reste der Königsmahlzeit

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer frühneuassyrischen Tontafel; H. 61 × B. 36 × D. 15 mm. Es hat sich nur eine Seite mit Resten von 2 Kolumnen erhalten. In der linken Kolumne sind Reste von 11 Zeilen erhalten, in der rechten Kolumne Reste von 2 Zeilen. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’

[ [ [ [ [

]x[ ]x[ ]xxx[ ] ⌈UZU⌉ nap-tan ⌈MAN⌉ [

] ] ] ] ]

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ [ [ [ [ [

]xxx[ ] ] ⌈šu a⌉ x x x [ ] ĝiš]⌈ŠIM⌉ a-⌈na⌉ [IGI] ša Aš-šur ] nap-tan MAN š]a ⌈GABA⌉ i-laq-qe ša] ⌈GABA⌉ i-laq-q[e]

(abgebrochen)

re. Kol.

(mindestens 7 Zeilen abgebrochen)

1’ 2’

1[ 4[

] ]

(abgebrochen)

Übersetzung: li. Kol. 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ [ [ [ [ [ [ [ [ [ [

]…[ ]…[

] ] ] ]…[ ] ] Fleisch des Königsmahles [ ] ]…[ ] ]…[ ] ] Aromata v[o]r Aššur des] Königsmahles der …] empfängt [(Fleisch) vo]n der Brust. der …] empfäng[t (Fleisch) vo]n der Brust.

(abgebrochen)

re. Kol.

(mindestens 7 Zeilen abgebrochen)

1’ 2’

1[ 4[

] ]

(abgebrochen)

Kommentar: Die verständlichen Teile in der rechten Kolumne des Textes beschäftigen sich sicherlich mit der Verteilung der Reste des Mahles des Königs (naptan šarri, li. Kol. 5’, 9’). Offensichtlich wird festgelegt, welche Personen berechtigt sind, bestimmte Fleischstücke (li. Kol. 5’) zu erhalten, darunter solche von der Brust (li. Kol. 10’–11’) der Tiere. Daneben werden wohl Aromata behandelt, welche vor dem Gotte Aššur darzubringen waren (li. Kol. 8’). In der linken Kolumne sind nur zwei Zeilenanfänge, wohl mit Zahlzeichen, erhalten. Die Reste der Mahlzeit des Königs, welche an einen bestimmten Kreis seiner Untertanen verteilt wurden und für diese eine Tischgemeinschaft mit dem König konstituierten, hatten eine ähnlich ideologisch aufgeladene Bedeutung wie die heiligen Reste der Göttermahlzeiten, die umgekehrt vor allem dem König und den Priestern zustanden; siehe die ausführlichen Bemerkungen im Kommentar zu VAT 10129 (Text Nr. 50).

Dekrete zur Ausstattung von Tempeln (Texte Nr. 52–55)

52)

VAT 10419 (Kopie: S. 185)

Dekret: Viktualien an den Aššur-Tempel

Fundnummer: Ass 1475; Fundort: iB4V, nördlich der Nordwest-Ecke von Tempel A; Archivzugehörigkeit: zu N 1 Beschreibung: Weißliches Bruchstück aus der Mitte einer gebrannten, frühneuassyrischen Tontafel; H. 57 × B. 91 × D. 14 mm. Es ist nur eine Seite mit den Resten von 11 Zeilen erhalten. Die einzelnen Posten des Textes werden durch horizontale Striche getrennt. Die Tafel ist mit zahlreichen, sogenannten Brennlöchern versehen. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: –

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Textbearbeitungen: Nr. 51–53

Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ ] ⌈ša⌉ x [ ] [ ] ⌈šu⌉-x [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ n BÁN še]šu-ʾe 1 SÌLA šeab-š[e ] lú [ ] MUḪALDIM [i-na-ši ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ša ḫu-li DIĜI]R.MEŠ ša IG[I dṢal-me ] l]úNINDA.MEŠ ⌈i⌉-[na-ši-ú ] [ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– lúL]ÚNGA.MEŠ i-[na-ši-ú [ ] [ ] 1 SÌLA šal-lu-su ša 1 SÌLA Ì.M[EŠ ḫal-ṣu ] [ n SÌLA šal-lu-su š]a 1 SÌLA LÀL.MEŠ 6 SÌLA šal-lu-su (über Rasur) ša 1 S[ÌLA ] [ ] x 12 ANŠE 5.BÁN 5 SÌLA ŠE.PAD.MEŠ NIGIDA BANEŠ ŠE.G[IG.MEŠ ] [ ] ša lúAGRIG [ša Aš-šur ] (abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’

[ ] ⌈…⌉ [ ] [ ] ⌈…⌉ [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ n sūtu K]ichererbsen, 1 qû Lins[en ] [ nimmt] der Koch [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ für den Weg der Götte]r, die vo[r Ṣalmu („dem Bildnis“) (Dienst tun) ] [ ] n[ehmen] die Bäcker [ ] ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] n[ehmen] die Brauer [ ] [ ] 1⅓ qû [gepreßtes] Öl [ ] [ 1⅓] qû Honig, 6⅓ qû [xy ] [ ] ⌈…⌉ 12 Eselslasten, 5 sūtu (und) 5 qû Gerste, 1 (Scheffel und) 3 sūtu Wei[zen ] [ ] vom (Tempel)verwalter [des (Gottes) Aššur ] (abgebrochen)

Kommentar:

5’

53)

Die Tafel enthält Reste eines sicherlich königlichen Dekretes über die Ausgabe von Nahrungsmitteln bei Festen im Aššur-Tempel. Der Text gehört zum selben Genre, wahrscheinlich sogar zur selben Tafel wie das Dekret Adad– nērārīs III. über Ausgaben bei verschiedenen Zeremonien im Aššur-Tempel; siehe N. Postgate, Neo-Assyrian Royal Grants and Decrees, 84–95, Nr. 42–45; L. Kataja und R. Whiting, SAA 12, Nr. 69 (VAT 8920 + VAT 9633 + VAT 9634 + BM 103387 + Kelsey 89518). Ein weiteres, wahrscheinlich dazugehöriges, aber ebenfalls noch unplaziertes Fragment liegt in VAT 10435 vor, bearbeitet von L. Kataja und R. Whiting, SAA 12, Nr. 70. Die beiden vorgenannten Manuskripte wurden ganz in der Nähe gefunden, im Schutt nördlich von Tempel A im Planquadrat iCAV. Sie werden von O. Pedersén (ALA/2, 19, 25) als Nr. 5 und 110 dem über die ganze Ruine des Assur-Tempels zerstreuten „Archiv N 1“ zugewiesen, zu welchem nach seiner Fundstelle auch das vorliegende Fragment zu zählen ist. Diese Zeile ist nach L. Kataja und R. Whiting, SAA 12, Nr. 69, Vs. 20 ergänzt.

VAT 10578 (Kopie: S. 186)

Dekret: Zuweisung von Textilien und Fellen

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Braunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 57 × B. 73 × D. 25 mm. Vorder- und Rückseite sind erhalten, lassen sich aber nicht sicher als solche bestimmen. Auf Seite A sind Reste von 13 Zeilen, auf Seite B Reste von 9 Zeilen erhalten. Der Text ist durch horizontale Striche strukturiert. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – ; Parallelen: – Transliteration: Seite A 1’ 2’

[ [

]xx[ ] x-⌈me⌉ ša GABA.M[EŠ

] ]

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100

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

[ x.ME]Š Á.MEŠ 6 i+[na 1.KÙŠ ] [ x.M]EŠ Á.MEŠ 6 i+na 1.KÙ[Š ] [ n i+n]a 1.KÙŠ ar-ru-ku ma-al-l[a ] ] [ 1 tú]gša-bat-tu ša IŠ6.GÀR 2 i[g[ ] x ši-im-gu a-na dIš8-tár-ša-[AN-e (?) ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ⌈a⌉-ri-ik 5½ KÙŠ [ra-pa-áš ] [ ] ša ú-ma-me.MEŠ [ ] [ m]a-al-la ½ KÙŠ a[r-ru-ku ] [ š]a GABA.MEŠ Á.MEŠ x [ ] [ ]-⌈UB⌉-tu m[a-al-la ] [ ]xx[ ] (abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ a]-⌈na⌉ dNin-urta [ ] [ ] x a-na dNIN.[x ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ](-)⌈na⌉(-)ma(-)du x x [x] a-na ⌈d⌉N[IN.x ] [ ] x qa-at-nu x [ ] [ ] x-te?-⌈e⌉ qa-ti-⌈ip⌉ [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ⌈i+na⌉ ⌈1.KÙŠ⌉ a-⌈ri⌉-ik x [ ] ? [ ]-⌈ud⌉-du ⌈ša ⌉(-)⌈ʾa⌉-li(-)[ ] ] [ ] x-i-ša ⌈ar-ri?⌉-[ [ ]x[ ] (abgebrochen)

Übersetzung: Seite A 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’ 10’ 11’ 12’ 13’

[ ]…[ ] [ ] … der Vordert[eile ] [ ] …, die Seitenteile [sind] 6 [Ellen lang, ] [ ] …, die Seitenteile [sind] 6 Ell[en lang, ] [ ] sind [n] Ellen lang, 1 [Elle breit, ] [ 1] šabattu-Textil aus dem Pensum, 2 … [ ] [ ] (ist) die šimgu-Zuweisung an die Ištar–des–[Himmels (?) ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ (n Ellen)] ist es lang, 5½ Ellen [ist es breit, ] [ Häute oder Felle] von Wildtieren [ ] [ e]ine halbe Elle l[ang ] [ d]er Vorderteile, die Seitenteile … [ ] [ ]…[ ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Seite B

1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’ 8’ 9’

[ f]ür Ninurta [ ] [ ] für … [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ z]um … für … [ ] [ ] … sie sind fein, … [ ] [ ] … es ist gepflückt, [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] ist 1 Elle lang, … [ ] [ ] … von … [ ] [ ]…[ ] [ ]…[ ] (abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines sicherlich königlichen Dekretes, wohl über die Zuweisung von Textilien und Fellen an Gottheiten, ganz ähnlich wie VAT 11332 (Text Nr. 54). Es werden Güter behandelt, welche in Ellen nach Länge und Breite gemessen werden. Anscheinend verfügen sie über Brust- bzw. Vorderseiten (GABA.MEŠ)

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101

Textbearbeitungen: Nr. 53–54

Seite A

54)

7’

und Flanken oder Seitenteile (Á.MEŠ). Seite A, Z. 6’ zeigt, daß es sich mindestens teilweise um Textilien handelt. Der Ausdruck umāmū in Z. 9’ auf Seite A legt aber nahe, daß aber auch Häute oder Felle von „Wildtieren“ behandelt werden, wohl solchen, die auf einer der königlichen Jagden erlegt worden sind. Zur ideologischen Rolle des assyrische Königs als Jäger seit der mittelassyrischen Zeit siehe jüngst und ausführlich zusammenfassend B. PongratzLeisten, Religion and Ideology in Assyria, 244–258. Im Rahmen der rituellen Jagd, welche gerade den kriegerischen Gottheiten Ištar und Ninurta gewidmet war und auf „spielerischer“ Ebene Chaoskampf und Niederschlagung von Feinden nachvollzog, nahm der assyrische König die Rolle Ninurtas ein. Wir dürfen annehmen, daß die im Rahmen einer solchen rituellen Jagd erlegten Tiere dann auch Ištar und Ninurta zu weihen und zu übergeben waren. Die szenische Darstellung einer solchen Weihung findet sich am Ende der sogenannten „kleinen Löwenjagd“ Assurbanipals; siehe R. D. Barnett, Sculptures, Pl. LIX. In dieser mit einer Legende beschrifteten Szene führt der König ein Libationsopfer über den Leibern von vier Löwen aus, die er getötet hatte und über denen er dann als Zeichen der Weihung den „wütenden Bogens der Ištar, der Herrin der Schlacht aufrichtete“. Zu einer solchen Weihung an Ištar und Ninurta paßt, daß im vorliegenden Text eine Ištar-Gestalt in Z. 7’ auf Seite A und der Gott Ninurta in Z. 1’ auf Seite B genannt wird. Der ši-im-gu geschriebene Terminus ist wohl zu šingu B (auch šimgu, CAD Š III, S. 42f s. v.) von bisher unklarer Bedeutung zu stellen. Der Ausdruck wird in Verbindung mit Wolle, Silber und Gerste – also klassischen Rationen oder Versorgungslosen – genannt und kann mit ana PN „für PN“ konstruiert werden, was hier in ana GN „für GN“ seine Entsprechung findet. Aus dem Zusammenhang erscheint eine ungefähre Bedeutung als „Anteil, Ration, Zuweisung“ wahrscheinlich.

VAT 11332 (Kopie: S. 187)

Dekret: Zuweisung von Textilien oder Fellen

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Hellbraunes Bruchstück aus der Mitte einer Tontafel; H. 36 × B. 35 × D. 18 mm. Es ist nur eine Seite mit Resten von 7 Zeilen erhalten. Ob es sich dabei um die ursprüngliche Vorder- oder Rückseite handelt, läßt sich nicht entscheiden. Der Text ist durch Striche strukturiert. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ]⌈ ⌉[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] x.ḪI.A si-x [ ] [ r]a-pa-áš [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] qa-at-nu š[ul-ma-nu (?) ] [ x-te]-⌈e⌉ qa-ti-⌈ip⌉ ⌈a⌉-[na ] ] [ ]-⌈šú-nu⌉ rap!-šat ⌈Á⌉.[MEŠ [ ] ⌈GABA⌉.MEŠ [ ] (abgebrochen)

Übersetzung: 1’ 2’ 3’ 4’ 5’ 6’ 7’

[ ]⌈ ⌉[ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ]…[ ] [ (n Ellen) ] ist es [b]reit, [ ] –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ ] sie sind fein, (es ist ein) Ge[schenk (?) für … ] [ ] … es ist gepflückt, f[ür ] [ (n Ellen)] ist ihre [ ] breit, die Seiten[teile ] [ ] Vorderteile [ ] (abgebrochen)

Kommentar: Das Tafelfragment bietet die Reste eines sicherlich königlichen Dekretes, wohl über die Zuweisung von Textilien oder Fellen an Gottheiten, ganz ähnlich wie VAT 10578 (Text Nr. 53). Zeile 4’ läßt sich möglicherweise dahingehend verstehen, daß es sich bei den „feinen“ Objekten – etwa Tuchen? – um ein „Geschenk“ (šulmānu) an eine Gottheit handelt.

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102

55)

Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

VAT 21107 (Kopie: S. 187)

Dekret: Zuweisung von Schafen oder Vliesen

Fundnummer: – ; Fundort: – ; Archivzugehörigkeit: – Beschreibung: Weißliches Bruchstück vom linken unteren Rand einer Tontafel; H. 19 × B. 40 × D. 19 mm. Auf dem Umbruch von der Vorderseite zur Rückseite über den unteren Rand haben sich Reste von insgesamt 7 Zeilen erhalten. Die Oberfläche ist weitgehend sehr gut erhalten. Der Ton der Oberfläche enthält keine sichtbaren mineralischen oder pflanzlichen Beimengungen und ist vor der Beschriftung offensichtlich sorgfältig geglättet worden. Noch im fragmentierten Zustand beträgt die maximale Dicke des Randes an der rechten Bruchkante etwas über 1 cm. Die Keilschriftzeichen erreichen stellenweise eine Höhe von fast 5 mm. Es sind Reste von fünf Zeilen erhalten. Eine Zeilenlinierung ist nicht zu erkennen. Der Text ist durch horizontale Striche strukturiert, unter denen sich zweimal ein Doppelstrich findet. Datierung: frühneuassyrisch Ältere Kopie, Bearbeitung: – Parallelen: – Transliteration: Vs. 1’ 2’

u. Rd.

1 2

Rs.

1 2

3

] [ ] ⌈a-na⌉ ⌈IGI⌉ [dx [ a-n]a IGI dA-šur DIŠ x [ ] __________________________________________________________ __________________________________________________________ [ ] x-šu UTUL a-na IGI ⌈d?⌉[x ] ] [ ] x-šu UTUL a-na IGI ⌈d?⌉[x –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– [ k]u-lu-la ša ⌈ak?⌉ x [ ] [ ] ⌈a-na⌉ IGI ⌈d⌉[x ] __________________________________________________________ __________________________________________________________ [

] x ⌈ša⌉ ⌈Ú?⌉ x [

]

(unterer Rand)

Übersetzung: Zu fragmentarisch für eine Übersetzung

Kommentar: Für eine durchgehende Übersetzung ist zu wenig erhalten. Im ersten erhaltenen Absatz (Vs. 1’–2’) werden wohl bestimmte Güter den Statuen verschiedener Gottheiten offeriert. Z. 2’ läßt erkennen, daß etwas „vor dem Gotte Aššur“ abgeliefert wird, beziehungsweise abzuliefern ist. Auch in den beiden folgenden Abschnitten (u. Rd. 1–2 und Rs. 1–2), welche untereinander mit einem einfachen Strich gegliedert und vom Folgenden gemeinsam durch einen Doppelstrich getrennt sind, werden Güter direkt „vor“ (ana pān) verschiedenen Gottheiten präsentiert. Die beiden Zeilen des zweiten Abschnittes am unteren Rand sind völlig parallel aufgebaut und nennen den „Oberhirten“ oder „Herdenaufseher“ (utullu). Wir haben es mithin nicht mit einfachen Hirten (SIPA = rēʾû), sondern mit übergeordneten Stellen der Verwaltung zu tun. Ich nehme an, daß es sich hierbei um dem Tempel abzuliefernde Schafe oder deren Erzeugnisse, eventuell um Vliese, handelt. In der Zeile Rs. 1 ist anscheinend von einer „Binde“ (kulūlu) die Rede, möglicherweise einer „Kronbinde“, wie sie aus dem Krönungsritual (Text Nr. 1, II, 7’–8’) bekannt ist. Die erhaltenen Reste des Textes umfassen drei Einträge, welche mit zwei Doppelstrichen voneinander abgesetzt worden sind. Der mittlere Eintrag von vier Zeilen ist mit einem einfachen Strich nochmals in zwei Positionen zu je zwei Zeilen aufgeteilt worden, die auch inhaltlich kontrastieren. Die Verwendung des Doppelstriches läßt erkennen, daß es sich bei den Passagen um ursprünglich getrennte und unabhängige Einträge gehandelt hat, die erst sekundär auf dieser Tafel vereinigt worden sind. Eine ganz entsprechende Textgliederung läßt sich an den mittelassyrischen „Hof- und Haremserlassen“ beobachten (E. Weidner, AfO 17, 266–267), welche aus derselben Zeit stammen.

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Konkordanzen und Indices

Konkordanzen Editionsnummer

Museumsnummer

1.......................................VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978 2................................................................................ VAT 10913 3................................................................................ VAT 10113 4.................................................................................. VAT 9494 5........................................................................................ A 426 6............................................................VAT 9977 + VAT 10641 7................................................................................ VAT 11071 8................................................................................ VAT 11229 9............................................................................. VAT 10397 b 10................................................................................ VAT 10587 11 ............. VAT 10686 + VAT 10986 + VAT 11217 + VAT 11535 12................................................................................ VAT 10690 13................................................................................ VAT 11084 14................................................................................ VAT 11201 15................................................................................ VAT 20569 16................................................................................ VAT 20588 17................................................................................ VAT 11483 18................................................................................ VAT 12913 19.................................................................................. VAT 9612 20................................................................................ VAT 10983 21................................................................................ VAT 11121 22................................................................................ VAT 11226 23................................................................................ VAT 11487 24................................................................................ VAT 11579 25................................................................................ VAT 11881 26................................................................................ VAT 11895 27................................................................................ VAT 11934 28................................................................................ VAT 12193 29................................................................................ VAT 13935 30................................................................................ VAT 13980 31................................................................................ VAT 20334 32................................................................................ VAT 10774 33................................................................................ VAT 11969 34................................................................................ VAT 14066 35................................................................................ VAT 10775 36................................................................................ VAT 10912 37................................................................................ VAT 10835 38................................................................................ VAT 11005 39................................................................................ VAT 11281 40................................................................................ VAT 10118 41................................................................................ VAT 10833 42.................................................................................. VAT 9613 43................................................................................ VAT 10482 44................................................................................ VAT 10622

45.................................VAT 10915 + VAT 11008 (+) VAT 11069 46................................................................................ VAT 10646 47.............................................................VAT 9950, 1. Fragment 48................................................................................ VAT 12219 49................................................................................ VAT 12410 50................................................................................ VAT 10129 51................................................................................ VAT 11498 52................................................................................ VAT 10419 53................................................................................ VAT 10578 54................................................................................ VAT 11332 55................................................................................ VAT 21107 Museumsnummer

Editionsnummer

A 426 .......................................................................................... 5 VAT 9494 ................................................................................... 4 VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978 ........................................ 1 VAT 9612 ................................................................................. 19 VAT 9613 ................................................................................. 42 VAT 9950, 1. Fragment ............................................................ 47 VAT 9977 + VAT 10641 ............................................................. 6 VAT 10113 ................................................................................. 3 VAT 10118 ............................................................................... 40 VAT 10129 ............................................................................... 50 VAT 10397 b .............................................................................. 9 VAT 10419 ............................................................................... 52 VAT 10482 ............................................................................... 43 VAT 10578 ............................................................................... 53 VAT 10587 ............................................................................... 10 VAT 10622 ............................................................................... 44 VAT 10646 ............................................................................... 46 VAT 10686 + VAT 10986 + VAT 11217 + VAT 11535............. 11 VAT 10690 ............................................................................... 12 VAT 10774 ............................................................................... 32 VAT 10775 ............................................................................... 35 VAT 10833 ............................................................................... 41 VAT 10835 ............................................................................... 37 VAT 10912 ............................................................................... 36 VAT 10913 ................................................................................. 2 VAT 10915 + VAT 11008 (+) VAT 11069 ................................ 45 VAT 10983 ............................................................................... 20 VAT 11005 ............................................................................... 38 VAT 11071 ................................................................................. 7 VAT 11084 ............................................................................... 13 VAT 11121................................................................................ 21 VAT 11201 ............................................................................... 14 VAT 11226 ............................................................................... 22 VAT 11229 ................................................................................. 8

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

VAT 11281 ............................................................................... 39 VAT 11332 ............................................................................... 54 VAT 11483 ............................................................................... 17 VAT 11487 ............................................................................... 23 VAT 11498 ............................................................................... 51 VAT 11579 ............................................................................... 24 VAT 11881 ............................................................................... 25 VAT 11895 ............................................................................... 26 VAT 11934 ............................................................................... 27 VAT 11969 ............................................................................... 33 VAT 12193 ............................................................................... 28 VAT 12219 ............................................................................... 48 VAT 12410 ............................................................................... 49 VAT 12913 ............................................................................... 18 VAT 13935 ............................................................................... 29 VAT 13980 ............................................................................... 30 VAT 14066 ............................................................................... 34 VAT 20334 ............................................................................... 31 VAT 20569 ............................................................................... 15 VAT 20588 ............................................................................... 16 VAT 21107 ............................................................................... 55 Fundnummer

Editionsnummer

Ass 1475................................................................................... 52 Ass 4489 n.................................................................................. 1 Ass 4585 f .................................................................................. 1 Ass 4586 b.................................................................................. 3 Ass 4604 n.................................................................................. 1 Ass 5129................................................................................... 31 Ass 6342..................................................................................... 1 Ass 7209................................................................................... 19 Ass 13956 aq .............................................................................. 5 Ass 19763................................................................................. 42 Ass 21075................................................................................... 4 Ass 21101 ................................................................................. 13 Fundort

Editionsnummer

eA7II, unter obersten spätassyrischen Grundrissen im Schutt ................................................. 42 eC5III, an der Stadtmauer ........................................................ 19 fA6V, auf dem Pflaster des Hofes eines großen Hauses ........ 13 fC6III, Halde, Suchgraben, Gebiet des Sîn–Šamaš-Tempels, im Bereich der rechten Cella des neuassyrischen Baues Assurnasirpals II. ........................................................... 4 hD3V, südwestlicher Vorhof des Aššur-Tempels, alter Füllschutt auf dem Pflaster .................................... 1 hD3V, in einem Brennofen in einem kleinen Raum vor der nordwestlichen Front des Aššur-Tempels ......... 3 hD8I, Westen, auf dem Fußboden des Hauses des Beschwörungspriesters ......................... 5 iB4V, nördlich der Nordwest-Ecke von Tempel A ................ 52 O. Pedersén, ALA

Publikation

Editionsnummer

Ebeling, OrNS 17, Tf. 24 ........................................................... 4 Freydank, MARV 5, Nr. 82 ...................................................... 13 KAR 135 .................................................................................... 1 KAR 137 .................................................................................... 1 KAR 216 .................................................................................... 1 KAR 217 .................................................................................... 3 LKA 68..................................................................................... 50 Müller, Ritual, 4–46 ................................................................... 1 Müller, Ritual, 47–49 ................................................................. 3 Parpola, SAA 20, 14–18, Nr. 7................................................... 1 Schroeder, KAV 66 .................................................................. 45 Weidner, AfO 8, 43 .................................................................. 42 CDLI-Photo

Editionsnummer

P282609 ..................................................................................... 1 P282616 ..................................................................................... 3 P312955 ................................................................................... 13 Paralleltext

Editionsnummer

LKA 31....................................................................................... 2 Datierung

Editionsnummer

mittelassyrisch......................................... 3, 6, 11, 13, 15, 21, 25, 30, 31, 34, 39, 43, 45, 46, 49 mittel- bis frühneuassyrisch ....................................................... 1 frühneuassyrisch ............................... 2, 4, 7, 8, 9, 10, 14, 16, 17, 19, 22, 23, 24, 26, 27, 28, 35, 36, 37, 38, 40, 41, 42, 47, 48, 51, 52, 53, 54, 55 neuassyrisch ............................... 5, 12, 18, 20, 29, 32, 33, 44, 50 Kolophon

Editionsnummer

ohne Schreibernamen, Zeit Tiglatpilesers (I.?)........................... 6 ohne Schreibernamen, Zeit Salmanassars III. ............................ 7 ohne Schreibernamen ............................................................... 11 ohne Schreibernamen ............................................................... 43 Liste der neuen Textzusammenschlüsse (Neue Textzusammenschlüsse sind durch + gekennzeichnet)

VAT 9977 + VAT 10641 (join Maul).......................................... 6 VAT 10686 + VAT 10986 + VAT 11217 + VAT 11535 (join Strauß & Jakob) ............... 11 VAT 10915 + VAT 11008 (+) VAT 11069 (join Schaudig) ............................................ 45

Editionsnummer

N 1............................................................................................ 52 N 1: 70........................................................................................ 1 N 1: 100...................................................................................... 3 N 4: 294...................................................................................... 5 M 7 ........................................................................................... 13

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Konkordanzen – Logogramme: 1.KÁM – Ì.GIŠ.(MEŠ)

Indices Die fettgedruckten Zahlen bezeichnen die im vorliegenden Band gebrauchten Textnummern. Eckige Klammern zeigen an, daß das Lemma an der entsprechenden Stelle ergänzt ist. Logogramme 1.KÁM → (pānû); siehe unter den Ordinalzahlen 1.TA.ÀM → ištēnû(m), ištēnīu(m) 1.KÙŠ → ammatu(m) I 2 → šanû(m) I, šinīšu d10 → Ešertu (d)20 → Šamaš (d)30 → Sîn A → aplu(m) I A(.MEŠ) → mû I A.GÚB.BA → agubbû Á → aḫu(m) II, idu(m) ABUL → abullu(m) AD.GI4.GI4 → mālik(t)u(m) ALAN → ṣalmu(m) II dAMAR.UTU → Marduk AN → šamû I AN.TA → elû(m) II, elīu, eliš ANŠE → imēru(m) ANŠE.KUR.RA → sisû(m) AŠ → Aššur AŠ.TE → kussû(m) udu.munusÁŠ.GÀR → unīqu(m) BA.ÚŠ → mūtu(m) BABBAR → peṣû(m) I, pasû(m), paṣiu(m) BAL → naqû(m) BALA → palû(m) (dug/ĝiš)BÁN → sūtu(m) BANEŠ → sūtu(m) BANMIN → sūtu(m) ĝišBANŠUR → paššūru(m) BÁRA → parakku(m) dBE → Enlil BIR → sapāḫu(m), sapḫu(m) BUR.ZI → pursītu(m) DAB → ṣabātu(m) lúDAB-kušPA.MEŠ → mukīl appāti DAĜAL → rapšu(m) I, rupšu(m) DÉ → šasû(m) dDI.KU → Dayyānu, Madānu 5 DIĜIR → ilu(m), ilūtu(m) DIĜIR.GEGGE → anta(l)lû(m), attalû DIŠ → šumma DÙ → epēšu(m) II DUB → sarāqu(m) I DUB → ṭuppu(m) I, tuppu(m) I lúDUB.SAR → ṭupšarru(m), tupšarru(m) DUG → karpatu(m) und Determinativ vor Gefäßen DÙG.GA → ṭābiš, ṭābu(m), ṭiābu(m), DUG4.GA → qabû(m) II

DUMU → māru(m), marʾu(m) II DUMU.MUNUS → mārtu(m), marʾatu(m) DUR.GAL → durgallu, ṭurgallu ĝišDUSU → tupšikku(m) É → bītu(m), bētu(m) É.GAL → ekallu(m) É.KUR → ekurru EDEN → ṣēru(m) I EGIR → (w)arki, urki EME → lišānu in Pû–lišānu EN → bēlu(m) I ÉR → taqribtu(m) ÉR.ŠÀ.ḪUĜ.ĜÁ → eršaḫungû ERI → ālu(m) I ERI ŠÀ-ERI → Āl Libbi–āli ÉRIN(.MEŠ) → ṣābu(m), ummānu(m) zìEŠA → saskû(m) GA → šizbu(m) GÁB → šumēlu(m) GABA → irtu(m) túgGADA → kitû(m) ĝišGAG.TAG.GA → šiltāḫu(m) GAL → rabû(m) I, siehe auch rab–liqtānī, rab–zammārī lúGALA → kalû(m) III ĝišGAN → kannu(m) I GAŠAN → bēltu(m) GAZ → dâku(m), duāku(m) GI.IZI.LÁ → gizillû GIBIL → eššu(m) I GÍD → šadādu(m) GÍD.DA → mūraku GIN → kânu(m) GÍN → šiqlu(m) GIN7 → kīma ĝišGU.ZA → kussû(m) GU4 → alpu(m) I (d)GU .DUMU.dUTU → Kusarikku 4 GU7 → akālu(m) GUN → biltu(m) I GUR → kurru(m) I ĜÁL → bašû(m) ĜAR → šakānu(m) ĜARZA → parṣu(m) ĜEŠTIN → karānu(m) ĜI6 → mūšu(m) ĝišĜIDRU → ḫaṭṭu(m) II ĜÌRI → šēpu(m) ĜIŠ.ḪUR → gišḫuru, gišḫurru ĜÌŠ.NU.ZU → petû(m) I in lā petītu ĜIZKIM → ittu(m) II lúḪAL

→ bārû(m) ḪAR → semeru ḪUL → lemnu(m) Ì.(MEŠ) → šamnu(m) Ì.DÙG.GA → šamnu ṭābu Ì.ĜIŠ.(MEŠ) → šamnu(m)

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Ì.NUN.NA(.MEŠ) → ḫimētu(m) IBILA → aplu(m) túgÍB.LÁ → nēbeḫu I, nēbaḫu(m) II dIDIGNA → Diglat IGI → amāru(m), maḫru(m) II, pānu(m) I dIGI.DU → Pālil IGI.LÁ → tāmartu(m) ÍL → našû(m) II dINANNA → Ištar šeIN.NU.ḪA → ennēnu(m), inninnu IŠ6.GÀR → iškaru(m) dIŠKUR → Adad ITI → (w)arḫu(m), urḫu II und Determinativ vor Monatsnamen ITI.AB → Kanūnu IZI → išātu(m) KA → pû(m) I in Pû–lišānu KÁ → bābu(m) I KAD5 → kaṣāru(m) uzuKA.NE → šumû I KAR-TUKUL-MAŠ → Kār–Tukultī–Ninurta KAŠ → šikāru(m) KEŠDA → riksu(m) KI → erṣetu(m) KI → itti KI.dUTU → kiʾutukku KI.LÁ → šuqultu(m) KI.MIN → dito (Schreibervermerk) KI.NE → kinūnu(m), kanūnu KI.TA → šaplû(m), šaplīu KI.TUŠ → šubtu(m) I KIN → šeʾû(m) KISAL → kisal kiKISAL → kisallu(m) I ĝišKIŠI → ašāgu(m) 16 KÙ → ellu(m) KÙ.BABBAR → ṣarpu(m) KÙ.SI22 → ḫurāṣu(m) KU6 → nūnu(m) I KUR → kašādu(m), mātu(m) I, šadû(m) I KUR.GImušen → kurkû(m) KURUM6 → kurummatu(m) KÙŠ → ammatu(m) I LÁ → rakāsu(m) LÀL → dišpu(m) dLAMMA → lamassu(m), lamassatu(m) ĝiš/šimLI → burāšu(m) LÚ → awīlum, amīlu, aʾīlu und als Determinativ vor Berufen LUGAL → šarru(m) I MA.NA → manû(m) II MAN → šarru(m) I, šarrūtu(m), šarruttu(m) dMAR.TU → Amurru (d)MAŠ → Ninurta dMAŠ.MAŠ → Nergal lúMAŠ.MAŠ → mašma(š)šu dMAŠ.TAB.BA → Māšū MÈ → tāḫāzu(m) MU → šattu(m) I, šumu(m) MUL → kakkabu(m)

MUN → ṭabtu(m) MUNUS → sinništu(m) MÚRU → qablû(m), qablīu(m) MUŠEN → iṣṣūru(m) NA4 → abnu(m) und als Determinativ vor Steinnamen NAĜ → šatû(m) II NAGA.SI → uḫūlu(m) qarnānu(m) NAM.TAR → šīmtu(m) lúNAR → nāru(m) II NIG → kalbatu(m) NIGA → šūkulu(m), šākulu(m) NIGIDA → pānu(m) II NÍĜ.BA → qīštu(m) NÍĜ.NA → niĝnakku(m), niĝnaqqu(m) NIĜIN → saḫāru(m) NIN → bēltu(m), šarratu(m) NIN(9) → aḫātu(m) I NIN.DIĜIR → entu(m) dNIN.LÍL → Mullissu NINDA → akalu(m) und als Determinativ vor Brotsorten NU → lā NUMUN → zēru(m) II NUN → rubû(m) I, rubāʾu(m) kušPA →

appatu(m) II PAD → kusāpu PAP → napḫaru(m) PAP → naṣāru(m) ĝišPÈŠ → tittu(m) dPIRIĜ → Nēšu PIRIĜ.GAL → pirigallu SAĜ → rēšu(m), rēštû(m) SAĜ.DU → qaqqadu(m) SAĜ.KAL → ašarēdu(m) ĝišSAĜ.KUL ŠU.LÁL.MEŠ → sikkūru(m), sikkūr šāqili dSAĜ.ME.ĜAR → nēberu(m) lúSAĜĜA → šangû(m) ĝiš/šimSES → murru I SI.A → malû(m) IV, malāʾu(m) I SIG4 → libittu(m) SIG5 → damqu(m), damiqtu SIG7 → (w)arqu(m), urqu(m) II SIKI → šīpātu(m), šāptu(m) SIKI.ZA.GÌN.GEGGE → takiltu I SIKI.ZA.GÌN.SA5 → argamannu SÌLA → qû(m) II SILA4 → puḫādu(m) SILIM → šulmu(m) dSILIM → Salmānu SU.GU7 → ḫušaḫḫu(m), sugû (lú)SUKKAL → šu(k)kallu(m), sukkallu(m) SUMsar → šūmu(m) ŠÀ → libbu(m) ŠE → šeʾu(m) ŠE-UM → šeʾu(m) ŠE.ĜIŠ.Ì/ŠE.Ì.ĜIŠ → šamaššammū ŠEŠ → aḫu(m) I (ĝiš)ŠIM → rīqu(m) II, riqqu I

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Logogramme: Ì.NUN.NA(.MEŠ) – Akkadische Wörter: ālu(m)

ŠU(.MIN) → qātu(m) ŠÚ → kiššatu(m) I ŠÚ → lêmu(m) TA → ištu(m) I TAG → lapatu(m) TI.LA → balāṭu(m) II TÚG → ṣubātu(m) TÚG.ḪI.A → lubāru(m), Determinativ bei ḫaʾu(m) TÚG.SÍK → sissiktu(m) TUKU → išû(m) IV ĝišTUKUL → kakku(m) (ĝiš)TUKUL → tukultu(m) TÙR → tarbaṣu(m), tarbāṣu(m) dU.GUR

→ Nergal Ú → šammu(m) U4 → ūmu(m) UDU → immeru(m) und Determinativ vor Schafarten UDU.NIM → ḫurāpu(m) UDU.NÍTA → immeru(m) UDU.SISKUR(2) → nīqu(m), niqû(m), niqiu, siehe auch dariu I, dāriu ÙĜ → nišū UGU → eli, muḫḫu(m) dUR → Nabû (d)UR.MAḪ → urmaḫḫu ÚR → sūnu II ĝišÙR → gušūru(m) URIki → māt Akkadî ÚŠ → mâtu(m), muātu(m), siehe auch mūtu(m) dUTU → Šamaš, Šamšāya dUTU.È → ṣīt Šamši UTUL → utullu(m) I UZU → šīru(m) ZABAR → siparru(m) ZAG → imittu(m) I ZI → napištu(m) ZÌ.DA, ZÌ.MEŠ → qēmu(m) ZÌ.GAL.GAL.LA → qalqālu ZÌ.KA.GAL.GAL.LA → qalqālu ZÌ.KUM → isqūqu(m) ZÚ.LUM.MA → suluppu(m) Akkadische Wörter Neu erschlossene oder im Vergleich zu den Wörterbüchern (AHw und CAD) neu angesetzte Lemmata: *gugalippu, (unklar) *kalbannatu (kalbānātu), Sturmleitern? *nūbalu (II; nubālum), Trage, Sänfte *ruppušu, rappušu, sehr breit *šeḫītu, (unklar) *šimgu, šingu, eine Zuweisung *šurrû (III), šarruʾu, (VerbAdj. D) reich(verziert) *ṭībābu, schmackhaft *takīltu, ein Behälter *tut(t)û, eine Stoffart *uttātu (fem. von *uttaʾu), die Erwählte

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abarakku(m) siehe mašennu abbašu, abbāšu, ein Mantel: 1, II 14 (ab-ba-ša); 40, re. Kol. 11’ (ab-ba-š[e]); 41, Seite A re. Kol. 6’ (ab-ba-[še]) abnu(m), Stein: Schreibung NA4: 1, I 24’.[28’].II 2 (2×).3 (N[A4]).4 (N[A4]).5.6.[6 (2×)].7.8 (3×).10 (2×).11 (2×). III [15].15 (2×).[16].[17].17.8’ (2×).15’ ([N]A4).15’. IV 1 (2×).2 (2×).3 (⌈NA4⌉).3.[4, 2×].[5]; 3, Vs. li. Kol. 1’ (N[A4]).[2’, 2×].3’.8’.9’.Vs. re. Kol. 10’ (N[A4]).11’ (N[A4]); 26, 3’ (N[A4]) Schreibung NA4.MEŠ: 1, I 25’(2×).26’.27’.27’(N[A4.MEŠ).28’ (NA4.M[EŠ]).II 1.7.9 (2×).9 (NA4.).10.11.12.13. III 16; 3, Vs. re. Kol. 2’ (N[A4.MEŠ]).9’ ([NA4.MEŠ]).12’ ([NA4.MEŠ]); 6, Vs. 11’ (⌈NA4⌉.MEŠ) abru(m) III, Holzstoß: 4, 6’ (ab-ra); 12, Seite A 6’ ([ab-ra]).6’ (a[b-ra]).7’ (ab-⌈ra⌉) abšu II, apšu, Linse: 52, 3’ (šeab-š[e]) abu(m) I, Vater: 45, Seite B 9’ (⌈a⌉-bu) abūbu(m), (Sint)flut: 45, Seite B 15’ (⌈a⌉-bu-bu) abuḫuru, abuḫru, abuḫru-Brot: 21, Seite A 8’ (NINDA.a-bu-uḫri) abullu(m), Stadttor: Schreibung ABUL: 1, II 20’.[22’].III 17; 35, Seite B 5’.6’.7’.8’ (AB[U]L); 36, 9’ ([A]BUL.MEŠ!) adi, bis, mit: Prp.: 1, I 11’ ([a-di]).17’ (a-di).II 18’ (a-di).25’ (adi); 29, Vs. 12’ (a-di) adi, bis, während: Subjn.: 1, I 21’ (a-d[i]).II 4’ ([a-di]).III [4]; 3, Vs. li. Kol. 10’ ([a-di]); 6, Vs. 3’ (a-di).Rs. 6’ (a-di); 18, re. Kol. 5’ (a-di) agannu, ein Gefäß: 12, Seite A 21’ (du[g]⌈a⌉-g[a-na]) agû(m) I, Tiara, Krone: 1, II 14 (a-ga-a).15 (a-ga-a).3’ ([a-ga-a]); 46, Vs. 13’ (a-ga-šu) agubbû, Weihwassergefäß: 4, 5’ (A.GÚB.BA) aḫātu(m) I, Schwester: 7, Rs. 9’ (NIN(9)-su) aḫāzu(m), nehmen: Š: 12, Seite A 6’ (ú-⌈ša⌉-ḫa-az) aḫu(m) I, Bruder: 29, Rs. 9 (ŠE[Š?]) aḫu(m) II, Arm, Seite: 53, Seite A 3’ (Á.MEŠ).4’ (Á.MEŠ).11’ (Á.MEŠ); 54, 6’ (⌈Á⌉.[MEŠ]) Pl. fem.: aḫātu hier: Ärmel-Gewand: 6, Vs. 6’ (túga-ḫa-te) aḫulap, aḫulab, (Ausruf:) „Gnade!“: 4, 13’ (a-hu-lap, 2×).14’ ([a-ḫu-la]p) ajjābu(m), Feind: 46, Rs. 15’ (a-a-bi-šú) akalu(m), Brot: 16, Seite B 12’ (⌈NINDA?⌉).14’ (⌈NINDA⌉).16’ (⌈NINDA⌉).19’ (⌈NINDA⌉); 29, Vs. 11’ (NINDA); 37, Seite A 3’ (NINDA.MEŠ); 39, 3’ (⌈NINDA⌉) akalu(m) emṣu(m) gesäuertes Brot: 11, Vs. 8’ (NINDA em-ṣu); 37, Seite A 9’ ([NINDA].M[EŠ e]m-ṣu-tu).Seite B 5’ (NINDA.MEŠ em-ṣu-tu) akālu(m), essen: G: 4, 16’ (GU7); 29, Vs. 11’ (GU7); 50, Vs. 9 ([ik-kal-ma]) akia, so, folgendermaßen: 1, I 10’ (a-ki-a).II 6’ (a-ki-a); 11, Vs. 17’ (a-ki-a) alāku(m), gehen, kommen: G: 4, 15’ (al-ki); 44, 8’ ([i-lak]).9’ (i-lak) alālu(m) II, aufhängen: G: 1, II 18 ([il-l]a-al).19 ([il-la-al]).2’ (⌈i⌉-[lu-lu-ni]) allu(m), Hacke: 15, u. Rd. 5 (al-li) alpu(m) I, Rind, Großvieh: Schreibung GU4: 1, I 24’.IV 1; 12, Seite B 11’; 19, 2’; 26, 5’; 37, Seite A 4’ (G[U4]).11’ (GU4.MEŠ).Seite B 7’; 50, Vs. 4 (⌈GU4⌉) ālu(m) I, Stadt: Schreibung ERI: 1, II 18’.III 13’ (2×); 10, Rs. li. Kol. 8’ Āl Libbi–āli, die Innenstadt von Assur: 1, III 14’ (ERI ŠÀ-ERI)

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

amāru(m), sehen, hier: besuchen: 3, Vs. li. Kol. 4’ ([e-ma]r).5’ (e-mar).6’ (e-mar).7’ (e-mar).8’ (e-mar).9’ (e-mar).11’ (IGI-mar).13’ (IGI-mar).14’ (IGI-mar); 12, Seite B 5’ (e-m[ar]) ammala siehe mala I ammar, so viel wie: 13, 4’ (am-mar); 42, Vs. 2 (am-mar).Rs. 6’ (am-ma[r]).7’ (am-mar).8’ (am-mar) ammatu(m) I, Elle, Schreibung 1.KÙŠ: 42, Vs. 1.[1].2.[2].9.10. Rs. 6’.7’.8’; 53, Seite A [3’].4’ (1.KÙ[Š]).5’.Seite B 6’ (⌈1.KÙŠ⌉) Schreibung KÙŠ: 42, Vs. 9 (K[ÙŠ?]); 53, Seite A 8’.10’ ana, zu, nach, für: Schreibung a-na: 1, I 5’.9’.10’.12’ (2×).13’.14’.20’ (2×).24’.II 13.20 (⌈a⌉-na).4’.5’.16’.20’ ([a-n]a).21’.III [5].5.6.8.9.12’; 5, Vs. [2].[4].10; 6, Vs. [1’].1’ (⌈a⌉-na).4’.13’.Rs. 2’.3’.14’ (⌈a-na⌉).17’; 7, Rs. 9’; 10, Vs. li. Kol. 3’.5’; 11, Vs. 2’ ([a]-na).6’ (⌈a⌉n[a]).10’ ([a-n]a).10’.12’ ([a-n]a).12’.13’.[19’].Rs. 3’.9’; 12, Seite A 19’.27’; 13, 5’.8’; 15, Rs. 3’.3’ (a-n[a]); 16, Seite B 1’ (⌈a-na⌉).12’ (a-[na]); 17, [9’].17’ (a-n[a]); 19, 3’ (a-n[a]).8’.11’ (⌈a⌉-na).12’ ([a-na]).19’; 24, 4’.5’; 27, 1’ (⌈a⌉-na).2’.6’; 29, Rs. 9 (⌈a-na⌉); 31, 5’.9’ (⌈a-na⌉); 32, 2’ (⌈a-na⌉); 35, Seite B 2’.5’.6’.7’ (⌈a⌉-na).8’ ([a-n]a); 36, 5’.9’.11’ ([a-n]a).11’.12’ (a-⌈na⌉); 37, Seite A 2’.4’.5’ (⌈a⌉n[a]).[6’].6’.7’; 39, 4’ (⌈a⌉-na).6’.7’ (a-⌈na⌉).8’ (a-⌈na⌉).9’ (a-⌈na⌉).10’.11’.12’ (⌈a⌉-na).13’ (⌈a-na⌉); 40, re. Kol. 2’.9’.10’.14’ (⌈a-na⌉); 41, Seite A li. Kol. 5’ (a-⌈na⌉).8’ ([a-n]a).re. Kol. 11’.Seite B re. Kol. 4’ (a-n[a]).6’; 44, 14’; 45, Seite A 7’ (⌈a-na⌉).14’ ([a-n]a); 46, Vs. 6’.9’; 50, Vs. 9; 51, li. Kol. 8’ (a-⌈na⌉); 53, Seite A 7’.Seite B 1’ ([a]-⌈na⌉).2’.3’; 54, 5’ (⌈a⌉-[na]); 55, Vs. 1’ (⌈a-na⌉).2’ ([a-n]a).u. Rd. 1.2.Rs. 2 (⌈a-na⌉) Schreibung ana: 1, II 16.III 6; 4, 4’.6’.8’ (2×).10’.12’.14’. [20’]; 5, Vs. 6 (⌈ana⌉).6; 9, 3’; 12, Seite A 23’ (ana?).24’ (ana?).Seite B [4’]; 13, 9’; 14, Vs. 1.3.Rs. 1’.3’.5’; 16, Seite A 16’.17’.18’.19’ (⌈ana⌉).Seite B 3’.8’ (⌈ana⌉). [9’].18’ (⌈ana⌉); 22, 4’; 25, 5’ (⌈ana⌉); 29, Vs. 11’; 43, Vs. 4’.[10’].Rs. [1’].7’.11’; 45, Seite A 6’; 46, Vs. 14’. Rs. 7’.13’.15’ proklitisch: 21, Seite A 6’ (ap-pa-an) annîša(m), hierher: 4, 15’ (an-ni-ša).16’ (an-ni-ša) annû(m) I, anniu(m), dieser: 1, II 13 (an-nu-te).III 11’ (an-nu-te); 6, Rs. 12’ (an-ni-ú); 7, Rs. 4’ (an-ni-ú); 11, Vs. 11’ (an-niim-ma); 21, Seite A 5’ (an-ni-um); 37, Seite A 2’ (an-ni-ú) anta(l)lû(m), attalû, Verfinsterung eines Gestirns: 44, 11’ (DIĜIR.GEGGE).15’ ([DIĜIR.GE]GGE) apālu(m) I, (be)antworten, hier: darbieten: G: 1, II 14 (ep-pal) Gtn: immer wieder (be)antworten: 10, Vs. li. Kol. 5’ (i-t[a]-pul[i]) appatu(m) II, Zügel in mukīl appāti, Zügelhalter: 24, 9’ (lúDABk[ušPA.MEŠ]) aptu(m), Fenster: 12, Seite A 28’ (ap-[te]) arāḫu(m) I, eilen: St(n): 46, Vs. 15’ (šu-tar-ri-iḫ) arāku(m), lang sein, werden: G: 46, Rs. 11’ (li-ri-ku) arāku(m), lang sein: G: 53, Seite A 8’ (⌈a⌉-ri-ik).Seite B 6’ (a-riik) D: (sehr) lang sein: 53, Seite A 5’ (ar-ru-ku).10’ (a[r-ru-ku]) arāru(m) I, verfluchen: G: 50, o. Rd. 2 (⌈ar⌉-rat) argamannu, rote Purpurwolle: 30, Rs. 3 (SIKI.ZA.GÌN.SA5) ašāgu(m), Kameldorn: 4, 4’ (ĝišKIŠI16) asakku(m) II, Tabu: 6, Vs. 11’ (⌈a-sàk⌉-ki-ša) ašarēdu(m), Vornehmster, in ašarēd ilānī Vornehmster der Götter: 45, Seite B 12’ (a-ša-red DIĜIR.ME[Š])

ašâtu I, asâtu, Pl. Zügel: 32, 8’ (a-⌈sa⌉-at).8’ (a-sa-at) aširtu(m) I, Heiligtum siehe ašru(m) III ašītu II siehe ašâtu ašru(m) III, Ort: 37, Seite B 3’ (aš-ru); 45, Seite A 6’ (áš-ri-ši[na]) Subjn.wohin: 6, Rs. 4’ (a-šar) Pl.: (heilige) Stätten, Heiligtümer: 27, 4’ (aš-ra-at); 5, Vs. 12 (a[š-r]at) attamannu, ein jeglicher: 1, III 10 (at-ta-ma-nu) awātum, amātu, abatu, Wort, Befehl: 28, 4’ (a-mat-ka) awīlum, amīlu, aʾīlu, Mensch, Mann: 1, I 8’ (LÚ.MEŠ).II 17’ (LÚ.MEŠ).19’ (LÚ.MEŠ); 23, Vs. 2’ (L[Ú]).3’ (LÚ); 29, Rs. 9 (L[Ú?]) bābu(m) I, Tor: Schreibung KÁ: 1, I 11’.12’; 24, 6’; 28, 6’; 41, Seite A li. Kol. [13’] balāṭu(m) II, (auf)leben: G: 50, Vs. 7 (TI.LA-ma).10 (i-b[al-luṭ]) balṭu(m), lebend(ig): 35, Seite A 4’ (bal-ṭu-tu) balu(m), bala, ohne: 50, Vs. 5 (ba-la) banû(m) IV, (er)schaffen, zeugen: G: 6, Vs. 11’ (ba-ni-ša) bārû(m), Opferschauer: 4, 3’ (lúḪAL) bašû(m), vorhanden sein: G: 20, 7’ (lib-š[i-ú]) N: entstehen: 44, 14’ ([ĜÁL-ši]) Ntn: zahlreich entstehen: 5, Vs. 2 (it-ta-nab-šá-a) bâʾu(m) I, G entlanggehen: Š heranführen: 4, 5’ (tuš-ba-aʾ-šu) bēltu(m), Herrin: 45, Seite A 13’ (GAŠAN); 46, Vs. 3’ (b[e-eltu]) bēlu(m) I, Herr: Schreibung EN: 1, II 7’ (EN.MEŠ); 5, Vs. 5; 44, 12’ (EN-šú); 46, Vs. 12’.Rs. 3’.10’ bēl ilānī, Herr der Götter: 45, Seite B 10’ (EN DIĜIR.ME[Š]) bēlu ša bēlī, Herr der Herren: 45, Seite A 14’ (EN ša EN.E[N]) bēlūtu(m), Herrschaft: 46, Vs. 14’ (be-lu-te) biltu(m) I, Tribut: 45, Seite A 5’ (GUN) birmu I, bunter Stoff(saum): 30, Rs. 1 ([bir-me]).3 (bir-me). 4 (bir-me) biršu, Filzdecke: 1, II 17 (túgbir-še, 2×).18 (túgbir-ša).19 (túg⌈bir⌉[š]a).2’ (túgbir-še) birti, zwischen: 42, Vs. 6 ([bir]-ti) in birti … birti zwischen … und …: 42, Vs. 4 (bir-ti … bir[ti]) bītu(m), bētu(m), Haus, Tempel: Schreibung É: 1, I 9’.[9’].12’.27’ (⌈É⌉).II. 20’.22’.III 6.16.24.12’ (É.ḪI.A); 6, Rs. 5’.[10’].16’.17’ (be-te); 8, Seite B 3’; 11, Vs. 10’; 12, Seite A 4’ (É(!)).12’ (⌈É⌉).13’ (⌈É⌉).14’ (⌈É⌉). [15’].[16’].[17’].29’.Seite B 12’; 14, Rs. 5’; 19, 11’; 21, Seite A 5’ (⌈É⌉).7’; 27, 2’ (⌈É⌉); 32, 12’ (⌈É?.MEŠ⌉); 35, Seite B [3’].4’.7’.8’; 36, 3’; 40, li. Kol. 7’ (⌈É⌉).re. Kol. 2’ (⌈É⌉).10’; 41, Seite A li. Kol. 3’ (É?).[7’].9’.re. Kol. 3’.8’; 42, Vs. 1.Rs. 3’.7’ ([É⌉); 43, Rs. 12’ (⌈É⌉); 44, 1’ (⌈É?⌉); 45, Seite A [15’]; 46, Rs. 2’ (⌈É⌉); 48, 5’ (⌈É⌉) burāšu(m), Wacholder: 4, 11’ ([ši]mLI); 13, 4’ (bu-ra-še); 17, 13’ ([ĝi]šLI); 28, 7’ ([ši]mLI); 29, Rs. 4 (šimLI) burku, Knie: 15, u. Rd. 2 (bur-ki) būru(m) II, Stierkalb: 11, Vs. 12’ (⌈bu⌉-ra-a(über Rasur)ni.⌈MEŠ⌉).15’ (bu-ra-⌈ni⌉).18’ ([b]u-ra-a-nu).19’ (bu-ri). Rs. 9’ (bu-ri) daʾʾānu, dayyānu(m) Richter siehe Dayyānū, Richtergötter dabābu(m) II, sprechen: G: 15, u. Rd. 2 (i-da-bu-ub) Š: jmd. etw. sprechen lassen, jmd. vorsprechen: 5, Vs. 10 (ú-šad-ba-⌈ab⌉) dadmū, Wohnstätten: 46, Rs. 8’ (da-ad-mu)

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Akkadische Wörter: amāru(m) – ḫawalḫu

dâku(m), duāku(m), G töten: N getötet werden: 5, Vs. 5 (GAZak) damāqu(m), G schön sein, werden: Dt geschmückt werden: 6, Vs. 10’ (tu-ud-da-ma-aq) damiqtu, hier: gute Qualität: 30, Rs. 1 (SIG5-ta) damqu(m), gut, von guter Qualität: 30, Rs. 2 (SIG5).7 (SIG5. MEŠ) dannu(m) I, stark: 7, Rs. 5’ ([dan-ni]) darsu, verdrängt, in ilānū darsūtu „die verdrängten Götter“: 1, II 4 (DIĜIR.MEŠ dar6-su-te) dariu I, dāriu, (reguläres) Opfer: 1, I 23’ ([UD]U.SISKUR.MEŠ da-ri-a-te); 9, 4’ (UDU.da-ri-u.[MEŠ]).7’ (UDU.dar[i-u.MEŠ]) dāt, dāti, iddāte, (da)nach: 10, Vs. li. Kol. 10’ (id-da-te) dayyānu(m), daʾʾānu, Richter siehe Dayyānū, Richtergötter dekû(m), aufbieten: G: 32, 8’ (ad-kam-m[a]) deššû (dešû), duššû (D, ass. *deššû) , üppig: 50, Vs. 4 (de-šu) diānum, dânu, richten, Entscheidung fällen: G: 4, 14’ (di-a-ni7) dimtu(m), Turm: 32, 4’ (di-ma-te).6’ (di-ma-te) dīnu(m), Rechtsspruch: 4, 14’ (di-ni-ia) dišpu(m), Honig: 4, 8’ (LÀL); 52, 9’ (LÀL.MEŠ) dumāqū, Schmucksachen: 6, Vs. 10’ (d[u]-⌈ma⌉-a-qi) dummuqu(m), dammuqu(m), sehr gut: 11, Vs. 7’ (dam-mu-qu) durgallu, ṭurgallu, „großes Band“, ein Rohrseil: 32, 6’ (D[U]R.GAL-li) duššû siehe deššû duššupu(m), daššupu, gesüßt: 50, Vs. 3b (da-šú-pu) edēšu(m), G neu sein, werden: D erneuern: 46, Vs. 8’ (li-diš) ekallu(m), Palast: Schreibung É.GAL-lì: 1, I 15’ (⌈É⌉.[GA]L-lì). II 3.7 (É.GA[L-lì]).16’.III 2’ (É.GAL).4’ (⌈É.GAL⌉).11’; 6, Vs. 14’ (⌈É.GAL⌉-lì).Rs. 2’ (É.GAL-[lì]).3’ (É.GALl[ì]); 7, Rs. 3’ ([É.GAL-l]ì); 14, Vs. 3.4 ([É.GA]L-lì); 15, u. Rd. 6; 24, 10’ ([É.GAL-l]ì); 32, 3’ (É.[G]AL-lì-⌈ia⌉); 41, Seite A li. Kol. 13’ ([É.G]AL-lì); 44, 7’ (⌈É⌉.[GAL-lì]) ekēpu(m), G herankommen: D dicht herankommen: 5, Vs. 3 ([uk-ku]-pa) ekmu, weggenommen: 32, 5’ (e-ki-im-ta) ekurru, Tempel: 48, 5’ (⌈É⌉.KUR.MEŠ) oder TN Ekur: 1, II 9’ (É.KUR) elēlu(m) II, G rein sein, werden: D reinigen: 4, 5’ (túl-lal-šu) eli, elu, auf, über: 2, Vs. 4’ ([UGU]); 46, Vs. 15’ (⌈UGU⌉); 47, 4’ (e-lu) eliš, oben: 18, re. Kol. 6’ (AN.TA) ellu(m), rein, heilig: 4, 17’ (KÙ.MEŠ); 45, Seite A 12’ ([e]l-le-te) elṣiš, jubeld: 50, Vs. 11 (el-ṣ[i-iš]) elû(m) I, hoch: 46, Rs. 13’ (e-lu-t[e]) elû(m) II, elīu, oberer: 1, III 5’ (AN.TA) elû(m) IV, hinaufsteigen: G: 1, I 14’ (el-li) Š: darbringen, weihen: 3, Vs. li. Kol. 6’ (ú-še-la).7’ (ú-šela).8’ (ú-še-el-la).9’ (ú-še-la).15’ (⌈ú⌉-še-el-la); 6, Vs. 2’ (še-lu-a).13’ (še-lu) emṣu(m) I, sauer, gesäuert, siehe akalu(m) emṣu(m) gesäuertes Brot ennēnu(m), inninnu, ein Getreide: 43, Vs. 11’ ([šeIN].NU.ḪA) entu(m), En-Priesterin, Schreibung NIN.DIĜIR: 6, Vs. [5’].9’ ([NIN.DIĜI]R).13’.Rs. [12’].14’.16’; 7, Rs. [4’].8’ (NIN. DIĜI[R]) enu(m), ennu, En-Priester(in): 6, Vs. 13’ (EN-ni) epēšu(m) II, machen, tun: G: 4, 19’ (DÙ-uš); 5, Vs. 7 (te-ep-puuš).11 (⌈te-ep-pu⌉-[uš]); 8, Seite A 7’ (D[Ù-áš]); 19, 4’ (⌈e⌉-pu-šu); 43, Vs. 12’ (e-pu-š[u])

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(Schaf) opfern: G: 1, I 23’ ().II 16 (DÙ-áš); 3, Vs. li. Kol. 10’ (DÙ-áš).12’ (DÙ-áš).14’ ([DÙ-áš]).14’ (e-paáš); 12, Seite B 4’ (DÙ-á[š]) N: geopfert werden: 41, Seite B re. Kol. 7’ (in-né-pa-[áš]) erēbu(m), eintreten: G: 1, I 9’ (⌈e⌉-ru-b[u]).12’ (i[r]-rab).II 21’ (ir-ru-bu).III 13’ (e-rab); 6, Vs. 16’ ([e-r]u-⌈bu-ni⌉); 10, Vs. li. Kol. 2’ (⌈ir⌉-ra-ba); 41, Seite B li. Kol. 13’ ([⌈i⌉-rubu); 45, Seite A 5’ ([l]i-ri-i[b]).15’ (e-r[e-bi-šu]) Gtn: zahlreich eintreten: 45, Seite A 6’ (li-te-ra-b[a]) Š: eintreten lassen: 5, Vs. 6 (tu-⌈še⌉-[reb]); 15, Rs. 1’’ (ú-⌈šeru-bu⌉-ni) erēnu(m) I, erinnu II, Zeder: 43, Vs. 8’ (ĝiše-re-ni) eršaḫungû, Herzberuhigungsklage: 5, Vs. 9 (ÉR.ŠÀ.. ĜÁ.⌈MEŠ⌉-šú) erṣetu(m), Erde: in šamû (u) erṣetu Himmel und Erde: 7, Rs. 10’ ([AN-e ù KI-tì]); 12, Seite A 5’ (A[N-e ù KI-tì]); 18, re. Kol. 2’ ([AN-e KI-t[ì]) ešēru(m) , geradewegs gehen: G: 1, II 17’ (i[š-še]-er) Št1: in Ordnung gebracht werden: 50, Vs. 1 (šu-te-šur.MEŠ) eṣēru(m), zeichnen: G: 11, Vs. 13’ (e-[ṣi-ir]) esḫu siehe isḫu eššu(m) I, neu: Schreibung GIBIL: 6, Vs. 8’.Rs. 7’ (GIBILmeš).8’; 8, Seite B 9’; 11, Vs. 19’.Rs. [9’] etelletu, Fürstin: 45, Seite A 11’ (e-tel-l[e-tu]) eṭēru(m) I, retten: G: 5, Vs. 6 (e-ṭe-ri) gabbu I, alles: 6, Vs. 8’ (gab-ba).Rs. 10’ (gab-ba); 20, 2’ (g[abbi]).5’ (gab-bi).6’ (gab-bi).8’ (gab-bi) gallābūtu(m), Scherung (bei der Priesterweihe): 8, Seite A 7’ ([g]al-la-bu-su) gamāru(m) II, beenden: D: 1, I 4’ ([ga-am-mu-ri]).II 14’ (gaam-mu-⌈ri⌉).19’ (ga-am-mu-ri); 12, Seite B 3’ ([úg]a-mu-ru); 34, Rs. 4’ (ga-mu-rat); 41, Seite B li. Kol. 8’ ([ú-ga-m]e-⌈er⌉); 43, Rs. 13’ (⌈ga-mu⌉-[ur]) D: vollständig leeren: 13, 9’ (ú-ga-mar) Dt: vollständig werden: 2, Vs. 9’ (u[g-da-mar]) garāru(m) siehe qarāru(m) gārû siehe gērû(m) gašāru(m), an Kraft gewinnen: Dt: 50, Vs. 10 (ug-da-šar) gašru(m), gewaltig: 46, Rs. 10’ (gaš-r[u]) gērû(m), gārû, Gegner: 45, Seite A 12’ (g[a-ri-šu]) gišḫuru, gišḫurru, Vorzeichnung: 48, 6’ ([ĜIŠ.ḪU]R-ru) gizillû, Fackel: 4, 5’ (GI.IZI.LÁ); Incipit einer akk. (oder sum.?) Beschwörung: 5, Vs. 10 (GI.⌈IZI⌉.LÁ) *gugalippu, (unklar): 37, Seite A 12’ ([g]u-ga-lip!-pi!-šu-n[u]). Seite B 9’ (gu-ga-lip!-[pi-šu-nu]) guršu I, quršu I, ein Gebäude: 42, Rs. 6’ ([é⌉gur-šu) gušūru(m), (Decken)balken: 42, Vs. 4 (ĝišgu-šu-ri).7 (ĝišÙR. MEŠ).8 (ĝišÙR.ME[Š]).Rs. 4’ ([ĝi]šgu-šur.MEŠ) ḫalṣu(m), gepreßt: 35, Seite A 8’ (ḫal-ṣu-t[u]); 52, 8’ ([ḫal-ṣu]) ḫamāmu(m) vereinigen, versammeln: G: 46, Rs. 7’ (⌈ḫu⌉-um-mu) ḫamāṭu(m) III, G brennen: D braten: 50, Vs. 5 (ḫu-mu-ṭu) ḫameluḫḫu siehe Rēš ḫameluḫḫi unter Tempelnamen ḫaršu II, ḫaršu-Brot: 37, Seite A 10’ (nindaḫar-šu).Seite B 7’ (ninda⌈ḫar-šu⌉.MEŠ) ḫarû II, ḫariu(m), ḫariu-Gefäß: 31, 8’ (dugḫa-ri-a) ḫaṭṭu(m) II, Szepter, Amtsstab: 1, II 12’ (ĝišĜIDRU-ka).III 9 (ĝišĜIDRU.MEŠ); 45, Seite A 12’ (ĝišĜIDRU) ḫaʾu(m), Throndecke: 35, Seite A 10’ (TÚG.ḪI!.A.ḫa-ʾu-[ú]) ḫawalḫu siehe Rēš ḫameluḫḫi unter Tempelnamen

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

ḫegallu(m), ḫengallu(m), Überfluß: 46, Rs. 4’ (⌈ḫe⌉-[g]al-la) ḫidûtu(m), Freude: 46, Vs. 17’ (ḫi-⌈du-ta⌉) ḫimētu(m), Butterschmalz: 4, 8’ (Ì.NUN.NA.MEŠ) ḫinhinu, eine Art Würzkörner: 35, Seite A 3’ (ḫi-i[n-ḫi-nu]) ḫīrtu(m), Gemahlin: 45, Seite A 11’ ([ḫi-rat]); 50, Vs. 7 (ḫi-irte-šú) ḫiṣbu(m) I, (reicher) Ertrag: 46, Rs. 4’ (ḫ[i-i]ṣ-ba) ḫuḫḫuru, ḫuruḫuru, ḫuḫḫuru-Brot: 38, 11’ (nindaḫu-ḫu-ru) ḫūlu, Weg: 52, 5’ ([ḫu-li]) ḫurāpu(m), Frühjahrslamm: 40, re. Kol. 8’ (UDU.NIM.MEŠ) ḫurāṣu(m), Gold: Schreibung KÙ.SI22: 1, I 15’(KÙ.⌈SI22⌉).16’.18’. II 3’; 3, Vs. li. Kol. 4’.5’ ḫušaḫḫu(m) (oder sugû), Hungersnot: 44, 14’ (SU.GU7) idu(m), Seite: 46, Rs. 15’ (Á.MEŠ-šu) ikribu(m), Segen(swunsch), Gebet: 1, I 4’ ([i]k-ri-be-šu-n[u]).II 14’ (⌈ik-ri⌉-be-šu-nu); 45, Seite A 9’ (ik-ri-bi) ilu(m), Gott: Schreibung DIĜIR: 1, I 9’.9’ (⌈DIĜIR⌉).12’.18’.19’. II 9’ (DIĜIR-ka).10’ (DIĜIR-ka).20’; 6, Vs. 4’; 43, Rs. 10’; 45, Seite B 13’ Schreibung DIĜIR.MEŠ: 1, I 22’ (DIĜIR.MEŠ-ni).28’ ([DIĜ]IR.MEŠ).II 4.12.III 16 (DIĜIR.MEŠ-nu).23 (DIĜIR.MEŠ-ni).11’ (DIĜIR.MEŠ-nu).12’ (DIĜIR. MEŠ-ni).13’; 2, Vs. 4’ ([DIĜIR.M]EŠ-ka); 5, Vs. 12; 7, Rs. 10’ (DIĜIR.MEŠ-ni); 11, Vs. 10’ ([DIĜIR].MEŠn[i]); 12, Seite A 4’ ([DIĜIR.MEŠ-n]i).5’.29’ (DIĜIR. MEŠ-ni); 28, 9’ (⌈DIĜIR⌉.M[EŠ]); 30, Vs. 2’ (DIĜIR. MEŠ-n[i]).6’ ([DIĜIR.ME]Š-ni); 40, li. Kol. 7’ ([DIĜIR. MEŠ-ni]).re. Kol. 5’ (DIĜIR.MEŠ-ni); 41, Seite A li. Kol. 6’ ([DI]ĜIR.⌈MEŠ⌉).Seite B li. Kol. 4’ ([DIĜI]R.MEŠni).7’ (⌈DIĜIR.MEŠ⌉); 45, Seite B 3’.[6’].7’.8’. 9’ (DIĜIR. ME[Š]).10’ (DIĜIR.ME[Š]).12’ (DIĜIR.ME[Š]); 46, Vs. 7’.16’; 52, 5’ ([DIĜI]R.MEŠ) „Götter der Steppe“: 18, re. Kol. 5’ (DIĜIR.MEŠ ED[EN]) ilūtu(m), iluttu, Göttlichkeit, Gottheit: 4, 15’ (DIĜIR-ut-ki); 46, Vs. 8’ (DI[ĜIR-ti-ka]).Rs. 16’ ([DIĜIR-ut-ka]) imēru(m), emāru(m), Eselslast (Maßeinheit): 35, Seite A 3’ (ANŠE); 52, 10’ (ANŠE) imittu(m) I, Rechte, rechte Seite: Schreibung ZAG: 4, 10’.18’ (ZAG-šú); 20, 3’ (ZAG-šú); 36, 3’; 43, Rs. 9’ immeru(m), Schaf: 35, Seite A 4’ ([im]-me-ru) Schreibung UDU: 1, I 24’ (UDU.MEŠ).24’ (UD[U]).III 10’ (UDU.MEŠ).15’.IV 1 (UDU.MEŠ).1 (⌈UDU⌉).2 (2×).3.3 (⌈UDU⌉).[4, 2×].[5]; 3, Vs. li. Kol. 1’ (⌈UDU⌉).[2’].10’. [14’].14’; 11, Vs. 1’ (UD[U]).12’ (⌈UDU⌉); 12, Seite B 11’ ([UDU.MEŠ]); 14, Vs. 1 (UDU.MEŠ).2.3 (⌈UDU⌉). Rs. 3’ (⌈UDU⌉).[4’].5’ (⌈UDU⌉); 19, 1’ (UDU); 24, 7’ ([UDU.MEŠ]); 35, Seite B 5’.[6’].[7’].[8’]; 37, Seite A 5’.5’ (U[DU]); 40, re. Kol. 7’ (UDU.MEŠ).7’.9’ (UDU. MEŠ); 41, Seite A re. Kol. 2’.5’ (⌈UDU⌉).Seite B li. Kol. 2’ Hammel: Schreibung UDU.NÍTA: 12, Seite A 24’ (⌈UDU⌉. NÍTA) ina, in, an; durch, mit; aus: Schreibung i-na: 7, Rs. 5’ ([i-n]a); 10, Vs. li. Kol. 5’ (⌈i⌉-na); 11, Vs. 5’.7’ (⌈i⌉-na).9’.13’; 23, Rs. [4’]; 44, 8’; 45, Seite A [13’]; 46, Rs. [9’] Schreibung i+na: 1, I 3’ (⌈i+na⌉).[4’].[8’].12’ (⌈i⌉+[na]).15’ (⌈i+na⌉).18’.II 16.2’.9’ ([i+n]a).10’.11’ (⌈i⌉+na).21’ (i+n[a]).22’ (i+n[a]).24’ (⌈i⌉+na).III [1].12’.14’; 3, Vs. li. Kol. [12’]; 6, Rs. 13’ ([i+n]a).16’; 12, Seite A [12’–17’].28’; 13, 7’; 16, Seite A 15’ (⌈i+na⌉); 17,

[5’]; 21, Seite A 5’.6’ ([i+n]a); 22, 2’; 31, 6’ (⌈i+na⌉); 35, Seite A 11’.Seite B 4’; 36, 7’.8’; 37, Seite B 2’.10’ (⌈i+na⌉); 40, li. Kol. 4’ (⌈i+na⌉).re. Kol. 3’ ([i+na]).6’ (⌈i+na⌉).11’ (⌈i+na⌉); 41, Seite A li. Kol. [11’].[13’]. re. Kol. 6’ (⌈i+na⌉).12’ (⌈i+na⌉).Seite B re. Kol. 5’.8’; 43, Vs. 6’.8’.9’.11’.Rs. 10’ (⌈i+na⌉, 2×); 49, 1’.4’.6’ (⌈i+na⌉); 53, Seite A 3’ (i+[na]).4’.5’ ([i+n]a).Seite B 6’ (⌈i+na⌉) Schreibung ina: 1, I 10’.19’.II 16.[18].[19].2’.9’.14’.19’.22’.25’ (2×).III [3].4.14; 2, Vs. [6’].[7’].11’; 4, 2’.[4’].[6’].8’.9’ (2×).10’.17’.18’; 5, Vs. 1.5.10.11 (2×); 7, Rs. [7’]; 8, Seite A 6’; 20, 1’.2’.3’.5’ ([ina]).6’ ([ina]).7’.9’; 22, 3’; 26, 7’; 29, Rs. 3; 42, Vs. 1.[1].2 ([in]a).[2].9.Rs. 6’.7’.8’; 44, 9’ ([in]a); 45, Seite A 5’.15’ ([i]na); 49, 5’; 50, Vs. [1].3a.4. irtu(m), Brust, Vorderteil: 1, II 9’ (GABA); 51, li. Kol. 10’ (⌈GABA⌉).11’ (⌈GABA⌉); 53, Seite A 2’ (GABA.M[EŠ]).11’ (GABA.MEŠ); 54, 7’ (⌈GABA⌉. MEŠ) isḫu II, esḫu, An-, Zuweisung: 6, Rs. 16’ (ís-ḫi); 50, Vs. 6 (e-siiḫ) isqūqu(m), ein Mehl: 4, 9’ (ZÌ.KUM).11’ (ZÌ.KUM) iṣṣūru(m), Vogel: 50, Vs. 5 (MUŠEN.MEŠ) išaru(m), ešaru, gerade: 1, II 11’ (e-šar-te) išātu(m), Feuer: 12, Seite A 6’ ([IZ]I) iškaru(m), Pensum: 53, Seite A 6’ (IŠ6.GÀR) ištēniš, ištīniš, zusammen: 11, Rs. 7’ ([i]š-te!-ni-iš) ištēnû(m), ištēnīu(m), je eins, jeweils: 1, I 25’ (1.TA.ÀM) išti, ištu II, (zusammen) mit: 1, I 16’ (iš-tu).17’ (iš-tu) ištu(m) I, aus, von, seit (Prp.): 1, I 15’ (iš-tu).II 16’ ([iš-t]u).20’ (iš-tu); 6, Vs. 14’ (iš-tu); 15, u. Rd. 4 (iš-tu).Rs. 1’’ (iš-tu); 42, Vs. 8 (TA); 46, Rs. 16’ ([iš-tu]) nachdem (Subjn.): 1, III 7 (iš-tu); 11, Vs. 15’ (iš-⌈tu⌉) išû(m) IV, haben: 30, Vs. 5’ (TUKU-ú) itti, mit: 5, Vs. 8 (it-ti).11 (KI-šu); 50, Vs. 7 (KI) ittu(m) II, Omen(anzeiger): 5, Vs. 1 ([ĜIZ]KIM.⌈MEŠ⌉) izuzzum, uzuzzu(m), itussu, stehen, sich aufrichten: 1, III 12 (izza-zu).14 (iz-za-az); 4, 13’ ([iz-za-az]) jamattu, ein jeder: 1, III 12 (ia-ma-tu).14 (ia-ma-tu) kabābu II, G brennen: D verbrennen: 4, 2’ ([tu-ka]-ab-ba-ab) kabāru(m), G dick sein, werden: St. D dick (gemacht) sein: 42, Vs. 2 (ka-bur) kabattu(m), kabtatu(m), Leber, Inneres: 46, Rs. 9’ (kab-ta-atk[a]) kabātu(m), kabādu, G schwer, würdig sein, werden: D ehren: 4, 14’ (ú-kab-bit-ki) kakardinnu siehe karkadinnu kakkabu(m), Stern: 12, Seite B 6’ (MUL.[MEŠ]).9’ (MUL. MEŠ); 43, Vs. 10’ ([M]UL).Rs. 6’ (⌈MUL⌉) siehe auch Ištar–kakkabī kakku(m), Waffe: 1, II 15 (ĝišTUKUL.MEŠ); 5, Vs. 5 (ĝišTUKUL) *kalbannatu (kalbānātu), Sturmleitern? ein Belagerungsinstrument?: 32, 5’ (kal-ba-na-ta) kalbatu(m), Hündin: 19, 14’ (NIG.[MEŠ]) kallu(m), kallu-Schale: 13, 4’ (kal-[l]i); 16, Seite B 6’ (⌈kal⌉-lu); 35, Seite A 10’ ([du]gkal-lu) kalû(m) II, alles, Ganzes: 29, Rs. 2 (ka-la) kalû(m) III, Klagesänger: 5, Vs. 10 (⌈lú⌉GALA) kamāsu(m) II, G knien: D kauern, sitzen: 1, III 4 (ka-mu-ús)

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Akkadische Wörter: ḫegallu(m) – lū

kanānu(m), G einrollen: Štn sich tief verneigen: 1, II 15’ ([ulta-n]a-ak-na-nu).III 3 (ul-ta-na-ak-na-nu) kanāšu(m) I, sich beugen: G: 46, Rs. 8’ ([l]i-ik-nu-š[u]) D: etw./jmd. niederbeugen: 18, re. Kol. 2’ ([mu-ka-a]n-niš) kannu(m) I, Gefäßständer: 11, Vs. 5’ (kan-ni); 22, 4’ ([ĝiš]GAN. MEŠ) kânu(m), G fest sein, werden: D fest machen, gründen, hinstellen: 4, 2’ (GIN-an).5’ ([GIN-an]).6’ (GI[N-ma]).20’ (tu-kinu); 22, 4’ (tu-ka-[an]); 45, Seite B 7’ ([m]u-kin); 49, 3’ ([m]u-kin) kapāru(m) I, G abwischen: D abwischen, (kultisch) reinigen: 6, Rs. 5’ (ú-kap-pa-a[r]) kappu(m) II, Handfläche, hier: (handförmige) Schale: 1, I 14’ (kap-⌈pu⌉).17’ (kap-pi) karābu(m) II, segnen: G: 1, II 5’ ([i-kar-rab-šu]); 29, Vs. 5’ (i-kar-rab-š[ú-ma]).6’ (i-kar-rab-šú-m[a]) karānu(m), Wein: 4, 6’ (ĜEŠTIN).12’ (ĜEŠTIN); 29, Vs. 10’ (ĜEŠTIN.MEŠ).Rs. 5 (ĜEŠTIN.MEŠ) karāru I, setzen, stellen, legen: G: 1, II 4’ (ik-ru-ru-ni).III 9 (i-kar-ru-ru); 11, Vs. 11’ ([i-kar-ra-ár]) D: setzen, stellen, legen: 22, 3’ (kar-ru-⌈ru⌉) karkadinnu, Bäcker: 52, 6’ ([l]úNINDA.MEŠ) karpatu(m), Gefäß, Topf: 4, 2’ (DUG).5’ (DU[G.MEŠ]) kašādu(m), erreichen, ankommen: G: 1, I 12’ ([k]a-ša-di); 6, Vs. 3’ (i-ka-áš-ša-⌈da⌉).Rs. 6’ (i-k[a-áš-ša-da]) N: erobert werden: 5, Vs. 5 (⌈KUR-ád⌉) kaṣāru(m), jmd. mit (itti) jmd. verbinden: G: 5, Vs. 11 (KAD5) kaškaššu(m), allgewaltig: 45, Seite B 6’ (kaš-kaš) kaspu(m) siehe ṣarpu(m) kāsu(m), Becher: 15, Rs. 2’ (k[a-sa-te]).4’ (⌈ka⌉-sa-⌈te⌉); 35, Seite A 6’ (k[a-a-su]) katāmu(m), bedecken: G: 31, 6’ ([ik]-tu-mu-ni-ma) kī, wie, als (Prp.): 2, Vs. 2’ ([ki-i]); 11, Vs. 11’ (ki-i); 50, Vs. 3b (ki-i) wenn (Subjn.): 13, 3’ (⌈ki⌉-i) kīam, so: 4, 13’ ([ki]-⌈a⌉-am) kibtu(m), Weizen: 52, 10’ (ŠE.G[IG.MEŠ]) kīdānu(m), (dr)außen, Feldseite: 35, Seite B 5’ (ki-da-nu) kīma, wie (Prp.): 4, 3’ (GIN7); 44, 12’ (ki-ma!) nachdem (Subj.): 1, II 3’ ([ki-ma]) kīniš, zuverlässig: 47, 3’ (ki-ni-iš) kinūnu(m), kanūnu, (bronzenes) Feuerbecken: 37, Seite A 13’ ([KI.NE Z]ABAR.MEŠ); 41, Seite B re. Kol. 11’ (ka-nun[i]) kippatu(m), Kreis, Gesamtumfang: 46, Vs. 6’ (kip-pat) kippu(m),Schlinge: 32, 4’ (kip-pa) kisal, eine Gewichtseinheit: 30, Rs. 9 (KISAL) kīsu(m) II, Geldbeutel: 1, III 10 (ki-si-šu) kisallu(m) I, (Vor)hof: 1, II 16’ (kiKISAL); 21, Seite A 7’ (ki-sali); 42, Rs. 3’ ([ki-sa-li]) kišādu(m), Hals, Nacken: 10, Vs. li. Kol. 13’ (ki-ša-di-ni) kiššatu(m) I, Gesamtheit: 7, Rs. 5’ ([ŠÚ]); 47, 2’ (kiš-šat) kittu(m) I, Wahrheit: 1, II 13’ (ki-it-ta) kitû(m), Flachs, Leinen(gewand): 32, 7’ ([túgGA]DA).8’ (túgGADA.[MEŠ]).10’ (túgGADA) kiʾutukku, kiʾutu-Gebet: 41, Seite A li. Kol. 13’ (KI.dUTU) kullatu(m) I, Gesamtheit: 45, Seite B 3’ ([kul-l]at) kullu(m) II, kaʾʾulu(m), halten: D: 1, III 11 (ú-kal-lu-ni).13 (luka-il) kullulu II, kallulu, hier: (Kronbinden) umbinden: D: 1, II 3’ (ú-kal-lal-šu)

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kullumu(m), kallumu(m), sehen lassen, enthüllen: D: 6, Vs. 4’ (⌈ú⌉-kal-lam).4’ (⌈kal-lu⌉-mi).Rs. 15’ ([ú-ka]l-li-mu-ši-ini) kulūlu, Kronbinde: 1, II 1’ ([ku-lu-li]).4’ ([ku-lu-li]).7’ (ku-luli).8’ (ku-lu-li-ka); 55, Rs. 1 ([k]u-lu-la) kurkû(m), Gans: 38, 7’ (KUR.GI[mušen]) kurru(m) I, Kor: 7, Rs. 2’ (GUR); 14, Rs. 5’ (⌈GUR?⌉); 37, Seite B 12’ ([GU]R) kuru(n)nu(m), ein Feinbier, Rauschtrank: 50, Vs. 3a (⌈ku⌉-ru-ni) kurummatu(m), Kost, (Opfer)ration: 50, Vs. 3a ([K]U[RUM6].⌈MEŠ⌉). kusāpu, Brot(ration): 41, Seite A re. Kol. 4’ (PAD-šu).10’ (PADšu).13’ (PAD-šu) kussû(m), Stuhl, Thron: Schreibung ĝišGU.ZA: 1, I [8’].II 16.25’. III 4; 4, 19’ ([ĝišG]U?.ZA); 5, Vs. 5 (AŠ.TE).5; 6, Vs. 15’ (ĝišG[U.ZA]).Rs. 8’; 46, Vs. 8’ kussû ša šarrutte, Thron des Königtums: 1, I 23’ ([ĝi]šGU. ZA ša MAN-ut-te).24’ (ĝišGU.ZA ša MAN-ut-te).III 1 ([ĝišGU.]ZA ša MAN-ut-te) kutallu(m), Rückseite: 1, II 12 (ku-tal); 35, Seite A 9’ (ku-tal-lu) lā, nicht, ohne: Schreibung la-a: 6, Vs. 3’.[4’].5’.8’.10’.11’; 8, Seite B 9’ (la-⌈a⌉); 46, Rs. 14’ Schreibung la: 5, Vs. 5; 43, Rs. 13’ (⌈la⌉); 50, Vs. 4 Schreibung NU: 4, [7’] labāru(m), G alt sein, werden: Š zu hohem Alter bringen: 9, 6’ (lu-šal-bi-r[a]) labāšu(m), G sich bekleiden: D jmd. bekleiden: 6, Vs. 9’ (ú-⌈la⌉ab-bu--ši) Dt: bekleidet werden: 6, Vs. 13’ (ul-ta-bá-aš) labiānum, labânu, Nacken: 1, I 8’ ([la-ba-ni]-⌈šu⌉-[nu]).II 21’ ([la-b]a-ni).25’ (la-ba-ni) lāma, lām, vor (zeitlich), bevor: 28, 6’ (la-am) lamassu(m), lamassatu(m), Schutzgöttin: Schreibung dLAMMA: 1, III 5’ (dLAMMA AN.TA, dLAMMA KI.TA); 4, 13’; 45, Seite A 9’ lapātu(m), anfassen, berühren: G: 1, I 7’ (i-la-pat); 17, 6’ ([i-la]pat); 41, Seite B li. Kol. 3’ ([i-la]-pa-at) St.: affiziert sein: 5, Vs. 3 (TAG) lemēnu(m), schlecht sein, werden: G: 5, Vs. 3 (lem!-na) lemnu(m), böse: 5, Vs. 1 ([Ḫ]UL.⌈MEŠ⌉) lêmu(m), leʾāmu, (fr)essen: G: 4, 7’ ([ŠÚ]) leqû(m) II, laqāʾu(m), nehmen: G: 1, II 3’ ([i-la-qe]).18’ (⌈i⌉[la-q]e-ú).18’ (i-la-qe); 35, Seite A 11’ (i-⌈laq⌉-[qe]); 43, Rs. 9’ ([i-laq-qe-ú]); 51, li. Kol. 10’ (i-laq-qe).11’ (i-laqq[e]) letû(m) II, G spalten: D zerschmettern: 45, Seite B 14’ (mu-lettu-ú) libbu(m), Herz, Inneres: 1, I 15’ (⌈ŠÀ⌉-b[i-š]u); 4, 17’ (ŠÀ); 10, Vs. li. Kol. 5’ (ŠÀ-bi); 11, Vs. 7’ (⌈i⌉-na ⌈ŠÀ⌉-bi-šu).9’ (i-na ŠÀ-[bi]); 15, u. Rd. 2 ([ŠÀ-b]i-šu); 19, 18’ (ŠÀ-bi); 27, 4’ (ŠÀ); 32, 3’ (ŠÀ); 46, Vs. 17’ (ŠÀ-bi) Āl Libbi–āli, die Innenstadt von Assur: 1, III 14’ (ERI ŠÀ-ERI) libittu(m), Ziegel(werk): 10, Rs. li. Kol. 9’ (SIG4).11’ ([S]IG4); 42, Vs. 11 (SIG4.MEŠ) līmu(m) I, limmu, Jahreseponym: 6, Rs. 18’ (li-mu); 7, Rs. 7’ (lime); 11, Rs. 11’ ([li-mu]) liptānu, geflecktes (Tier): 20, 8’ (lip-ta-a-ni) lū, sei es, oder; Partikel des Wunsches oder der Beteuerung: Schreibung lu: 1, II 9’.11’; 2, Vs. 4’; 6, Vs. 7’ lū … lū: 6, Vs. 6’; 8, Seite A 6’ ([lu] … lu); 11, Vs. 15’ ([l]u … ⌈lu⌉).18’ ([lu] … lu); 37, Seite B 3’ ([lu-ú] … lu-ú)

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

lubāru(m), Gewand: Schreibung TÚG.ḪI.A: 1, II 6.III 8’ (2×); 3, Vs. li. Kol. 6’; 6, Vs. 6’ lubuštu(m), lubultu, Gewand: 1, I 17’ (túglu-bùl-ta).18’ (túglu[bùl]-ta).II 18’ (túg-bùl-ta); 6, Vs. 5’ (lu-bu-ul-ta).12’ (lu-bu-⌈ul⌉-ta) mā, Partikel der Redeeinleitung: Schreibung ma-a: 1, II 7’ (2×). III 12; 11, Vs. 17’; 18, re. Kol. 3’ ([ma]-⌈a⌉).5’ mādu(m), maʾdu, viel: 6, Vs. 10’ (ma-a-du-te) magāru(m), gnädig gewähren: G: 1, II 12’ (ma-ga-ra) maḫār(m), gegenübertreten: G: 44, 10’ (im-ḫur-šu); empfangen: G: 34, Rs. 3’ (lim-⌈ḫur⌉) maḫāṣu(m), schlagen: G: 1, I 10’ (⌈i⌉-maḫ--aṣ) maḫīru(m), Marktwert: 2, Vs. 5’ (ma-ḫi-r[i-iš]) maḫra, vorn: 45, Seite B 4’ (maḫ-r[a]) maḫru(m) II, Vorderseite, vor: 1, II 10’ (i+na ma-ḫar); 36, 2’ (IGI); 44, 8’ (i-na maḫ-ri-[šú]) makāku, ausbreiten: G: 1, II 23’ (ma-[ak-ka-at]) makkasu, ein Gefäß: 16, Seite B 4’ (ma-ku-⌈su⌉.M[EŠ]); 38, 8’ (dugma-ku-su.MEŠ).9’ (dugma-ku-su) mala II, malla II, einmal, eins: 53, Seite A 5’ (ma-al-l[a]).10’ ([m]a-al-la).12’ (m[a-al-la]) mala I, ammala, soviel wie: 36, 12’ (ma-la); 46, Vs. 11’ (a-mala) malāsu, malāšu, (Haare) ausrupfen: Gtn: 15, Rs. 2’ ([i]m-⌈ta-allu-šu⌉-ni) māliktu(m), Beraterin: 45, Seite A 9’ (AD.G[I4.GI4]-⌈šu-nu⌉) māliku(m), Ratgeber: 46, Vs. 7’ (ma-lik) malqētu siehe melqētu(m) malû(m) IV, malāʾu(m) I, G voll sein, werden: D füllen: 4, 6’ (SI.A-ma); 13, 5’ (⌈ú⌉-[ma-al-la]); 17, 9’ (SI.A-ma) mandû I, eine Stange: 32, 4’ (ma-an-de-e) manû(m) II, Mine: Schreibung MA.NA: 1, I 16’ (2×).18’ (2×).II 17’ (MA.NA-TA.ÀM); 2, Vs. 7’; 7, Rs. 3’ maqātu(m), G fallen: Š zu Fall bringen: 45, Seite A 12’ ([muš]am-qit) maqqītu(m), Opfergefäß: 19, 8’ (ma-aq-[qi-ti]) maqqû(m), Opfer(gefäß): 31, 7’ (ma-qe-e) mardatu(m), Teppich: 1, II 22’ (túgmar-du-tu) marru(m) I, bitter: 8, Seite A 6’ ([SE]S?.MEŠ); 12, Seite A 23’ (⌈SES?⌉.MEŠ) marru(m) II, Spaten: 15, u. Rd. 5 ([mar-ri]) mārtu(m), marʾatu(m), Tochter: 6, Rs. 14’ (DUMU.MUNUSsu); 45, Seite A 11’ (DUMU.MUNUS) māru(m), marʾu(m) II, Sohn: 1, II 11’ (DUMU.MEŠ-ka); 7, Rs. 6’ (DUMU) mašennu, (Tempel)verwalter: 52, 11’ (lúAGRIG) masḫātu(m), ein Becher: 12, Seite A 10’ (ma-ás-ḫa-ta) maṣḫatu(m), Röstmehl: 4, 11’ (zìmaṣ-ḫa-ta) mašma(š)šu, Beschwörer: 4, 9’ (lúMAŠ.MAŠ) mašrû(m), Reichtum: 46, Rs. 3’ (maš-re-[e]) mātu(m) I, Land: 1, II 12 (KUR).12’ (KUR-ka); 5, Vs. 2 (KURšú).4 (KUR).5 (K[UR-su]); 7, Rs. 6’([KUR], 2×); 15, Vs. 1 (KUR); 44, 14’ (KUR); 45, Seite A 4’ (KUR).Seite B 6’ (KUR.KUR); 46, Vs. 6’ (KUR.KUR).16’ (KUR).Rs. 7’ (KUR.KU[R]).13’ (KUR.KUR.MEŠ); 47, 2’ (KUR. KUR.MEŠ) mâtu(m), muātu(m), sterben: G: 5, Vs. 14 (Ú[Š-ma]) mazzaztu(m), mazzaltu, Standort, Platz: 1, III 11 (ma-za-al-tašú-nu).14 (ma-za-al-te-šú) melemmmu(m), melammu, Schreckensglanz: 46, Vs. 9’ (me-lamme); 49, 2’ ([me-l]am-me)

melqētu(m), malqētu, Einnahme: 1, I 19’ (ma-al-qe-tu).III 7 ([m]a-al-qe-tu) mēlû(m), Höhe, Treppe(nwange): 1, II 9 (mé-le-[e]); 36, 7’ (mel[e-e]) mesû(m) II, masāʾu(m), waschen: G: 6, Vs. 1’ ([m]a-⌈sa-e⌉).Rs. 12’ ([ma-sa-e]).15’ (im-si-ú-ni).16’ (ma-sa-e); 7, Rs. 4’ ([ma-sa-e]) miādum, mâdu II, zahlreich werden: G: 5, Vs. 3 (im-te-da) midru III, miṭru, eine Brotart: 37, Seite B 6’ (ninda⌈miṭ⌉-ru) miḫḫu(m), miḫḫu-Bier: 4, 6’ (mi-iḫ-ḫa).12’ (mi-iḫ-ḫa) milku(m), Rat: 46, Vs. 9’ (mil-k[i-šu]) mimma, irgend etwas; alles: 6, Rs. 12’ ([mi-i]m-ma); 7, Rs. 4’ ([m]i-im-ma); 8, Seite B 9’ ([mi-im-m]a); 21, Seite A 5’ ([mi-i]m-ma); 37, Seite A 2’ ([mi-i]m-ma); 43, Vs. 12’ ([mi-im-ma]) mimma šumšu was es auch sei: 6, Vs. 9’ (mi-im-ma šu-um-šuú-ni).Rs. 9’ (mi-im-ma ⌈šu-um-šu⌉) minītu(m), Maß: 10, Rs. li. Kol. 9’ (mi-ni-ta) mīnu(m) II, Zahl: 50, Vs. 4 (mì-ni) misarru(m), meserru(m), Gürtel: 3, Vs. li. Kol. 4’ (me-se-ra).5’ (me-se-ra) mīšaru(m), mēšaru(m), Gerechtigkeit: 9, 5’ (me-šá-ri) miṭru siehe midru III mû I, Wasser: 4, 10’ (A); 6, Vs. 5’ (A.MEŠ).12’ (A.MEŠ); 8, Seite A 6’ ([A.MEŠ]); 23, Rs. 4’ ([A.ME]Š); 50, Vs. 3b (A.MEŠ) muʾ(ud)dû, Menge, große Zahl: 50, Vs. 3a (mu-uʾ-⌈de-e⌉) muʾerru(m) Versammlungsleiter: 45, Seite A 10’ ([m]u-ḫír) mugilu, Korb?: 21, Seite A 3’ ([mu-gi-lu]).9’ ([mu-gi-lu]) muḫḫu(m), Oberseite, auf: 4, 11’ (UGU); 6, Vs. 7’ (UGU-ḫi-ša) adi muḫḫi bis hinauf: 1, II 25’ (a-di UGU) ana muḫḫi auf, hin … zu: 1, I 20’ (a-na UGU); 4, 12’ (ana UGU-ḫi).20’ ([ana UGU-ḫi]) ina muḫḫi auf: 1, I 3’ (⌈i+na⌉ UGU).II 16 (ina UGU).2’ (i+na UGU).III 4 (ina UGU); 4, 4’ ([ina UG]U).6’ ([ina UGUšú]).9’ (ina UGU); 17, 5’ ([i+na] UGU); 20, 9’ (ina UGU); 26, 7’ (ina UG[U]); 36, 7’ (i+na ⌈UGU⌉).8’ (i+na ⌈UGU⌉) mukīl appāti, Zügelhalter: 24, 9’ (lúDAB-k[ušPA.MEŠ]) mūlû(m), Höhe: 42, Rs. 9’ (mu-lu-⌈ú⌉) munaqqītu, Libationsgefäß: 13, 9’ (⌈mu-na⌉-qi-ti) mūraku, Länge, Schreibung GÍD.DA: 42, Vs. [1].9.10.Rs. 6’.7’ murru I, Myrrhe: 28, 7’ (šimSES); 43, Vs. 9’ ([ĝi]š!⌈SES⌉) murṣu(m), Krankheit: 46, Vs. 2’ ([m]ur-ṣi) mūšabu(m), Sitz, Wohnung: 6, Rs. 8’ (mu-ša-ba); 45, Seite A 15’ ([mu]-šab) mušītu(m), Nacht: 12, Seite B 9’ (mu-ši-t[e]) mūšu(m), Nacht: 5, Vs. 10 (ĜI6).11 (mu-še) muṣû, muṣāʾu, ein Gewand: 6, Rs. 7’ (mu-ṣa-e) mutāqu(m), Süßkuchen: 17, 8’ (mu-[ta-qu]); 37, Seite A 11’ ([mu-t]a-qi).Seite B 8’ (mu-⌈ta⌉-qi) mūtu(m), Tod: 5, Vs. 14 (BA.ÚŠ) nadānu(m), geben: G: 1, I 7’ ([i]d-dan).II 13 (id-dan).13’ (liddi-na-ku) nadû(m) III, nadāʾu(m) werfen: G: 32, 13’ (⌈ad-di⌉) St.: ausgegeben sein: 50, Vs. 3b (na-di) St.: übrig sein: 50, Vs. 8 (na-[da-a]) nâdu(m), naʾādu II, G preisen: Dt gepriesen werden: 46, Vs. 4’ (lit-ta-⌈i⌉-[id]) naḫallu(m), naḫlu(m) II, Wadi: 18, re. Kol. 4’ (na-aḫ-li)

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Akkadische Wörter: lubāru(m) – peṣû(m)

naḫlaptu(m), Mantel: 6, Vs. 7’ ([na-aḫ]-⌈la-pa⌉-a-te) nâḫu(m), nuāḫu(m), G zur Ruhe kommen: D zur Ruhe bringen: 43, Rs. 10’ (nu-⌈uḫ⌉-[ḫi]) nakāru(m) I, G anders werden: D verändern, umstoßen: 5, Vs. 4 (nu-kúr) Dt: geändert werden: 46, Rs. 14’ (ut-ta-ka-ru) nāmaru(m), Turm: 42, Vs. 2 (na-mì-ri-šú).6 (na-mi-ri).8 (na-mìri) namāšu(m), D wie G (sich) in Bewegung setzen, aufbrechen: 1, I 9’ (ú-n[am-mu-šu]) nammaštû(m), nammaššû(m), Getier: 2, Vs. 2’ (n[am-maš-šu-ú]) nāmurtu, Geschenk: 1, III 7 (na-mu-ra-a-te); 12, Seite A 20’ (namur-⌈ti⌉) napḫaru(m), Summe, Gesamtheit: 1, III 16 (PAP); 46, Rs. 6’ ([na]p-ḫa-ri) napištu(m), Leben: 5, Vs. 6 (Z[I-šú]) naptanu(m), Mahl(zeit): 50, Vs. 6 (nap-ta-nu).8 (nap-ta-nu); 51, li. Kol. 5’ (nap-tan).9’ (nap-tan) naqû(m), ausgießen, opfern: G: 4, 4’ (l[i-iq-qi]).10’ (l[i-iq-qima]).12’ (BAL-qí).20’ (⌈BAL⌉-[q]i); 17, 8’ (BAL-qí); 19, 9’ ([B]AL-qi).15’ ([i-n]a-qi); 29, Vs. 3’ (⌈BAL⌉-qí) narāmu(m), Liebling: 45, Seite A 7’ (na-ra-mi-ki) narbû(m), Größe, Ruhm: 46, Rs. 9’ ([na-ar-bi]-⌈i⌉) nāru(m) II, Sänger: 1, III 2 ([lúNAR.MEŠ]) nasāḫu(m) I, ausreißen, hier: opfern: G: 21, Seite A 2’ ([i-na]-sàaḫ); 43, Vs. 2’ ([i-na-sà-a]ḫ).Rs. 7’ ([i-na]-⌈sà⌉-aḫ) našāqu(m), D wie G küssen: 1, II 15’ (ú-na-šu-qu).III 3 (ú-na-šúqu); 15, u. Rd. 3 (ú-na-ša-aq) naṣāru(m), bewahren: G: 1, II 8’ (li-⌈ṣu⌉-ru-ka); 46, Vs. 10’ ([lii]ṣ-ṣur) našû(m) II, našāʾu(m), heben, tragen, (er)halten: G: 1, II 15 (i+na-ši-a).17 (i+na-ši-ú-ni).2’ ([i+na-ši-ma]).17’ (išši-ú-ni).20’ (iš-ši-ú-ni).21’ (i-na-ši-ú); 2, Vs. 5’ ([li-išša-a]).6’ (l[i-iš-ša-a]).7’ ([li-iš-ša-a]); 4, 10’ (ÍL).18’ (ÍL); 15, u. Rd. 5 (i+na-áš-ši-ú); 52, 4’ ([i-na-ši]).6’ (⌈i⌉-[naši-ú]).7’ (i-[na-ši-ú]) St.: Pl. m. G (*našʾū > nasʾu): 1, I 16’ (na-⌈ṣu⌉).II 25’ (na-aṣṣu) nāšû, nāšiu, Träger: 1, I 8’ (na-ši-⌈ú⌉-[tu]); 45, Seite A 12’ (naáš) natāru(m), G aufreißen: Š spalten: 45, Seite B 6’ ([mu-šat-tir]) nawāru(m), namāru, hell werden: G: 29, Vs. 12’ (na-ma-r[i]) nawru(m), namru, leuchtend, strahlend: 46, Vs. 13’ (⌈nam⌉-ra) nēbeḫu I, nēbaḫu(m) II, Gürtel, Band, Bauchbinde: 3, Vs. li. Kol. 7’ (túgÍB.LÁ); Fries: 42, Vs. 3 (né-bé-ḫi).6 (né-bé-ḫi) nēberu(m), Planet Jupiter: 29, Rs. 3 (dSAĜ.ME.ĜAR) nēšu(m) I, (Torwächter-)Löwe, siehe auch Nēšu unter Götternamen: 27, 2’ (né-eš) niĝnakku(m), niĝnaqqu(m), Räucherständer: 4, 3’ (NÍĜ. NA.[MEŠ]).5’ ([N]ÍĜ.NA).20’ ([N]ÍĜ.⌈NA⌉.MEŠ); 12, Seite A 11’ (NÍĜ.NA); 17, 5’ (NÍĜ.NA).6’ (NÍĜ.N[A]); 29, Vs. 9’ (NÍĜ.NA); 43, Vs. 4’ (NÍĜ.N[A]) niksu, Schnitt, hier eine Brotsorte: 38, 10’ (nindani-ik-su) nīpu(m), dürres Holz: 50, Vs. 5 (ni-pi) nīqu(m), niqû(m), niqiu, Opfer: 6, Vs. 12’ (ni-qi-a-⌈te⌉); 19, 4’ (ni-iq); 21, Seite A 8’ (ni-qu) Schreibung UDU.SISKUR: 1, II 16; 12, Seite B [4’]; Schreibung UDU.SISKUR.MEŠ: 3, Vs. li. Kol. 11’; 40, re. Kol. 6’; 41, Seite B re. Kol. 3’ ([UDU].⌈SISKUR⌉.M[EŠ]); 50, Vs. [1] Schreibung UDU.SÍSKUR.MEŠ: 5, Vs. 9

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vgl. zu dariu I, dāriu, (reguläres) Opfer: 1, I 23’ ([UD]U.SISKUR.MEŠ da-ri-a-te) nišū, Menschen: 45, Seite A 3’ (ÙĜ.MEŠ).6’ (⌈ÙĜ.MEŠ⌉) nišūtu(m), Familie, Verwandschaft: 8, Seite B 4’ ([n]i-šu-tú) *nūbalu (II; nubālum), Trage, Sänfte: 15, u. Rd. 4 (nu-be-le) nuḫatimmu(m), Koch: 52, 4’ (lúMUḪALDIM) nuḫšu(m), Fülle: 46, Rs. 3’ (nu-uḫ-š[i]).4’ ([nu]-uḫ-ša) nūnu(m) I, Fisch: 50, Vs. 5 (KU6.MEŠ) paddugannu(m), pandugānu, ein Kultmahl: 10, Vs. li. Kol. 10’ ([pa-an-du]-ga-ni) paḫallu(m), Oberschenkel: 10, Vs. li. Kol. 12’ (pa-ḫal-li-ki) pāḫatu siehe pīḫātu(m) I palû(m), Regierung(szeit): 5, Vs. 4 (⌈BALA-e⌉) pānu(m) I, Vorderseite, Pl. Gesicht: 6, Rs. 4’ (pa-nu-š[u]) Pl.: Vorderseiten: 30, Rs. 8 (IGI.MEŠ) ana pān, vor: Schreibung a-na pa-an: 1, I 5’ (⌈a⌉-na pa-an). III 9; 11, Vs. 2’ ([a]-na pa-a[n]).19’ ([a-na pa-a]n). Rs. 9’ ana pān > ap–pān, vor: 21, Seite A 6’ (ap-pa-an) ana pān, vor: Schreibung ana IGI: 1, III 6; 4, 4’.8’.10’; 12, Seite B [4’]; 16, Seite A 16’ (ana ⌈IGI?⌉).17’ (ana ⌈IGI?⌉).18’ (ana ⌈IGI?⌉).19’ (⌈ana⌉ [IGI?]).Seite B 3’ (ana IG[I]).8’ (⌈ana⌉ IGI).9’ ([ana I]GI).18’ (⌈ana IGI⌉); 43, Vs. [10’] ana pān, vor: Schreibung a-na IGI: 1, I 13’.20’; 15, Rs. 3’; 16, Seite B 12’ (a-[na IGI]); 27, 6’; 36, 5’ (a-na ⌈IGI⌉).9’; 37, Seite A 2’.4’.5’ (⌈a⌉-n[a] ⌈IGI⌉).[6’].6’.7’; 51, li. Kol. 8’ (a-⌈na⌉ [IGI]); 55, Vs. 1’ (⌈a-na⌉ ⌈IGI⌉).2’ ([a-n]a IGI).u. Rd. 1.2.Rs. 2 (⌈a-na⌉ IGI) ana pāni (Adv.). davor: 1, II 16 (ana IGI) ina pān, vor: 1, I 10’ (ina pa-ni-šú-n[u]) ina pān, vor: Schreibung ina IGI: 1, II [18].[19].[20].2’.III [3]; 22, 3’; 29, Rs. 3 ina pān, vor: Schreibung i+na IGI:: 3, Vs. li. Kol. 12’ ([i+na IGI-š]a) ša pān, vor: 1, I 21’ (ša IGI); 40, li. Kol. 4’ (⌈ša IGI⌉).re. Kol. 4’ (ša IGI); 41, Seite A re. Kol. 7’ (ša IGI).9’ (ša IGI); 52, 5’ (ša IG[I]) pānu(m) II, Scheffel (Maßeinheit, Schreibung NIGIDA): 35, Seite A 3’; 52, 10’ pānû(m), pānīu(m), erster, frühester: 1, III 5 (pa-ni-a) papāḫu(m), Cella: 42, Rs. 2’ ([p]a-pa-ḫi) paqādu(m), versorgen: G: 11, Rs. 4’ (⌈i⌉-pa-qi-du) parakku(m), Kultsockel, Postament, Schreibung BÁRA: 1, I 14’. 26’.27’.II 16; 10, Rs. li. Kol. 10’ parsatu, ein Gefäß: 12, Seite A 19’ (dug⌈pár-sa-a⌉-te) parṣu(m), Kultordnung: 6, Rs. 12’ (pár-ṣu).14’ (⌈ĜARZA⌉); 7, Rs. 4’ (p[ar-ṣu]); 26, 2’ (ĜARZA); 43, Rs. 12’ (⌈pár-ṣi⌉) pašāru(m), lösen: G: 10, Vs. li. Kol. 13’ (pu-[š]u-ur); 35, Seite B 4’ (i-pa-šu-r[u-ši?]) pasru II (CAD pasru A), Korb: 11, Rs. 2’ (⌈ĝiš⌉pa-ás-r[u]); 37, Seite A 10’ ([ĝišpa]-⌈ás⌉-[r]u); 38, 4’ (pa-ás-r[u.MEŠ]).13’ (pa-ás-⌈ru⌉) paššu(m), gesalbt, geölt: 38, 12’ (pa-áš-šu) paššūru(m), Tisch: 1, I 20’ (ĝišBANŠUR).21’ (ĝišBANŠUR).22’ ([ĝ]išBANŠUR.MEŠ); 11, Rs. 4’ (ĝišB[A]NŠUR); 20, 9’ (ĝišBAN[ŠUR]); 21, Seite B 5’ (ĝiš⌈BANŠUR⌉); 38, 5’ ([ĝišpa-áš-š]u?-ru.MEŠ); 43, Vs. 3’ ([ĝišBANŠ]UR).Rs. 9’ (ĝišBANŠUR) peṣû(m) I, pasû(m), paṣiu(m), weiß: 13, 10’ (⌈BABBAR?⌉); 37, Seite B 13’ (BABBAR.MEŠ)

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

petû(m) I, in lā petītu unbesprungen: 4, 7’ (ĜÌŠ.NU.ZU) petû(m) II, patû II, öffnen, (Weg) freimachen: G: 1, III 12 ([i]pa-te-ú); 28, 6’ (pa-t[e-e]) pīḫātu(m) I, pāḫatu, Verantwortung(sbereich), Amt: 1, III 13 ([pa-ḫ]a-su) ša pāḫete Amtsträger: 1, III 11 ([š]a pa-ḫe-te) pīlu I, pūlu: Kalksteinblock: 18, re. Kol. 6’ (na₄pu-u-lu) pirigallu, pirigallu-Löwe: 42, Vs. 9 ([PIRIĜ.GA]L-lu) pittu I, Seite(nbereich), Umfeld: 1, I 23’ (pit-te).II 24’ (pi-it) pû(m) I, Mund, Öffnung, Eingang: 1, II 22’ (pi-i); 6, Vs. 1’ ([pii-ša]).Rs. 12’ (pi-[i]).15’ (pi-i-ša).16’ (pi-i); 7, Rs. 4’ ([pii]); 15, Rs. 5’ (pi-i-⌈ka⌉); 46, Vs. 10’ (pi-i-k[a]) puḫādu(m), Lamm: 10, Vs. li. Kol. 15’ (SILA4.MEŠ) puḫālu, Widder: 41, Seite B li. Kol. 11’ ([pu]-ḫa-lu) pūḫu(m), Ersatz, in pūḫ šarri Ersatz für den König, Ersatzkönig: 5, Vs. 6 (pu-uḫ LUGAL).14 ([pu-uḫ LUGAL]) pursītu(m), eine Opferschale: 19, 15’ (BUR.Z[I]); 21, Seite A 9’ (pur-si-tu) qablû(m), qablīu(m), hier: mittlere (Qualität): 37, Seite B 12’ (MÚRU.[MEŠ]) qabû(m) II, qabāʾu(m) sprechen, anweisen: G: 1, I 10’ (i[q]a-bi).11’ (i-⌈qa⌉-bi).II 6’ (i-qa-b[i]).12’ ([q]a-ba-a).III 12 (i-qa-bi-a-šu-nu).12’ (qa-bi-ú-ni-ma); 2, Vs. 8’ (liqbi); 4, 13’ (DUG4.GA); 11, Vs. 17’ (i-qa-bi).Rs. 10’ (⌈i⌉qa-bi); 29, Rs. 8 (i-qab-bi); 31, 5’ (i-qa-[bi]); 43, Vs. 5’ (i-qa[b-bi]) Gtn: 45, Seite A 4’ (iq-tab-bu-[ú]) qadūtu(m), qadūtu-Brot: 11, Vs. 3’ ([qa-d]u-a-tu).Rs. 5’ ([qad]u-⌈a⌉-tu); 37, Seite A 3’ (⌈nindaqa-du-a-tu⌉).8’ ([ninda]⌈qa⌉du-⌈a+tu⌉.⌈MEŠ⌉).Seite B 4’ (ninda⌈qa⌉-du!-a-tu.MEŠ) qalqālu, ein grobes Mehl: Schreibung ZÌ.GAL.GAL.LA.MEŠ: 4, 9’.11’ (ZÌ.G[AL.GAL.LA.MEŠ]).18’ ([Z]Ì.GAL.GAL. LA.MEŠ); 38, 3’ ([ZÌ.GAL.GA]L.LA.MEŠ) Schreibung ZÌ.KA.GAL.GAL.LA.MEŠ: 35, Seite A 5’ (ZÌ. KA.GAL.GAL.[LA(.MEŠ)]) qamû(m) II, G verbrennen: St. Š verbrannt sein: 11, Vs. 6’ (šaaq-mu-ú) qaqqadu(m), Kopf, Haupt: 1, II 4’ (SAĜ.DU).5’ (SAĜ.DU).7’ (SAĜ.DU-ka); 24, 4’ (S[AĜ.DU]).5’ (SAĜ.D[U]); 31, 3’ (SAĜ.DU-sú); 48, 4’ ([SA]Ĝ.DU.⌈MEŠ⌉) qaqqaru(m), Erdboden: in Himmel und Erde: 5, Vs. 1 (AN-e u ⌈qaq⌉-qa-⌈ri⌉) qarāru(m), garāru(m), G sich krümmen, winden; N (hier immer nach šukênu sich niederwerfen): flach auf dem Boden liegen, sich prosternieren: 1, I 13’ (ig-ga-ra-[ar]).14’ (igga-ra-ar).III 13 (ig-ga-ra-ru) qardu(m) I, kriegerisch, heldenhaft: 16, Seite B 10’ (⌈qar-du⌉); 46, Vs. 12’ (qar-du) qardūtu I, Heldentum: 46, Rs. 9’ (qar-du-ti-ka) qarnu(m), Horn: 46, Vs. 12’ (qar-ni) qatānu(m), dünn, fein sein, werden: G: 53, Seite B 4’ (qa-at-nu); 54, 4’ (qa-at-nu) qatāpu(m), abpflücken: G: 53, Seite B 5’ (qa-ti-⌈ip⌉); 54, 5’ (qati-⌈ip⌉) qātu(m), Hand: 1, II 9’ (ŠU.MEŠ-k[a]); 2, Vs. 11’ (⌈ŠU⌉); 4, 9’ (ŠU-šú).10’ (ŠU-šú).18’ (ŠU); 6, Vs. 13’ (qa-at); 29, Rs. 6 (ŠU.MIN-⌈su⌉); 46, Vs. 6’ (ŠU-k[a]) qēmu(m), Mehl: Schreibung ZÌ.DA: 4, 9’.[11’].11’; 11, Vs. 13’; 17, 13’ (Z[Ì.DA]); 29, Rs. 1 (ZÌ.MEŠ); 39, 2’ (ZÌ?) qerēbu(m), qarābu(m) II, G sich nähern: 1, I 21’ (i-qar-rib).III 14 ([i-qar]-ri-bu)

D: heran-, überbringen: 1, 6 ([ú⌉-qar-ri-bu-ni).8 (ú-qar-ribu-ni); 13, 8’ (ú-qar-rab!); 50, Vs. 9 (ú-qa-ra-b[u]) Dtn: 1, III 5 (uq-ṭa-na-ru-bu) qerītu(m), qarītu II, qarētu, Gastmahl: 45, Seite A 10’ ([q]a-ree-t[e]) qīštu(m), Geschenk: 1, II 13 (NÍĜ.BA.MEŠ); 46, Rs. 10’ (qíša-at) qitpu(m), Pflücken, Fruchtlese: 37, Seite A 10’ (qit!(É)-pu) qû(m) II, ein Hohlmaß: Schreibung SÌLA: 11, Vs. 8’.Rs. [6’]; 21, Seite A 8’ ([SÌL]A); 35, Seite A 3’ ([SÌ]LA).3’.4’ (SÌL[A]).5’.[6’].6’.7’.[7’].11’ ([SÌL]A).Seite B 2’ ([SÌ]LA); 37, Seite B 6’; 52, 3’.8’ (2×).[9’].9’ (2×). 9’ (S[ÌLA]).10’ Schreibung SÌLA.TA.ÀM: 11, Vs. [3’].4’ ([SÌL]A.TA.ÀM).8’ ([SÌL]A.TA.ÀM).Rs. 5’ (SÌLA.T[A].À[M]); 37, Seite A 8’ (⌈SÌLA⌉.TA.ÀM!).9’ (⌈SÌLA⌉.TA.ÀM!).Seite B 4’ (SÌLA.TA.À[M]).5’ (SÌLA.TA.À[M]) qubūru(m), qabūru, Grab: 37, Seite B 3’ ([q]a-bu-ú-ru) quʾʾû(m), harren auf: D: 46, Vs. 5’ (li-qa-[ʾa-ka]) rabû(m) I, rabiu(m), groß: 1, III 7 (GAL-e).8 (GAL-ú).23 (GAL. MEŠ); 2, Vs. 8’ (GAL-⌈u⌉); 5, Vs. 12 (GAL.MEŠ); 7, Rs. 5’ ([GAL-e]); 16, Seite B 12’ (GAL.MEŠ).15’ (GA[L]. MEŠ); 19, 11’ ([GAL]); 38, 5’ (GAL.MEŠ); 46, Vs. 3’ ([ra-bi-tu4]) Großer, Magnat: 1, II 14’ (GAL.MEŠ).III 2 (GAL.MEŠ) rab–liqtānī, Oberkämmerer: 1, III 9 (GAL-liq-ta-a-ni) rab–zammārī, Kapellmeister: 1, III 10 (GAL-za-ma-ri) rabû(m) III, rabāʾu(m) I: G groß sein, werden: Š Stativ übergroß sein: 46, Rs. 5’ (šur-ba-t[a]) rabû(m) IV, rabāʾu II, untergehen (von Gestirnen), in šamšu rabāʾu Sonnenuntergang: G: 11, Vs. 14’ (dŠam-ši ra-ba-e) rakāsu(m), (um)binden, zurüsten: G: 1, I 20’ (i-ra-[kas]).22’ (i-ra-ka-su-ni).23’ (i-ra-kas); 3, Vs. li. Kol. 4’ (i-rakas).5’ (i-ra-kas); 4, 7’ ([LÁ-as]); 6, Vs. 11’ (i-ra-ku-su); 13, 3’ (⌈ra-ak⌉-su-ni) Text konzipieren: 6, Rs. 17’ ([ir-ku]-su-ú-ni) ramāku(m), sich baden: G: 6, Vs. 12’ (i-ra-mu-uk); 23, Rs. 4’ (ir-muk-ma) D: jmd. baden: 6, Vs. 5’ (ú-ra-mu-ku) rapāšu(m), weit sein, werden: G: 53, Seite A 8’ ([ra-pa-áš]); 54, 3’ ([r]a-pa-áš).6’ (rap!-šat) D: erweitern: 1, II 12’ (ra-pi[š]) rapšu(m) I, breit: 42, Rs. 3’ (⌈DAĜAL⌉) raqqu(m) I, dünn, fein: 10, Vs. li. Kol. 7’ ([r]aq-qu-tu) rasānu(m), hier etwa: (mit Wasser) füllen: G: 4, 7’ (ta-ra-sa-an) rāṭu(m), Rinne: 35, Seite B 2’ (r[a-ṭa-te]) rēḫtu(m), Rest: 43, Rs. 8’ ([re-eḫ]-⌈tu⌉); 50, Vs. 8 (re-ḫe-et) rēštu(m) I, (höchste) Spitze: 46, Vs. 14’ (re-še-te) rēštû(m), erstklassig: 4, 2’ (SAĜ).10’ (SAĜ) rēšu(m), Haupt, Spitze: 31, 2’ (SAĜ-⌈sú⌉); 49, 3’ (re-še-ka) Siehe auch Rēš ḫameluḫḫi, ša–rēš–šarri und ša–rēšēn riāšu(m), râšu I, jauchzen: G: 46, Rs. 5’ (⌈li⌉-[r]i-i-iš).Rs. 9’ (liriš) riksu(m), Opferzurüstung, Ritualanordnung: 4, 4’ (KEŠDA); 5, Vs. 8 ([r]i-ik-si).9 (rik-si) (Kopf)bund: 6, Vs. 6’ ([túgri-i]k-sa) rīqu(m) II, riqqu I, Duftpflanze: 4, 8’ (ŠIM.MEŠ); 19, 7’ ([Š]IM.MEŠ); 35, Seite A 1’ (⌈ŠIM.MEŠ⌉); 41, Seite A re. Kol. 10’ (ĝišŠ[IM]); 51, li. Kol. 8’ ([ĝiš]⌈ŠIM⌉) *ruppušu, rappušu, sehr breit: 30, Rs. 1 ([rap-p]u-šu-te).4 (rappu-šu-te)

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Akkadische Wörter: petû(m) – šadādu(m)

rupšu(m), Breite, Schreibung DAĜAL: 42, Vs. [1].2 ().10.Rs. [6’].[7’].8’ rūṭu, Halbelle, Spanne: 42, Vs. 2 (ru-ṭí).Rs. 6’ ([ru-ṭí]).7’ ([ruṭí]).8’ (ru-ṭí) saḫāru(m), G oder N sich zuwenden: 4, 15’ (NIĜIN) D: etw. jmd. zuwenden: 4, 15’ (NIĜIN) saḫḫa(r)ru siehe siḫāru salīmu(m), Frieden: 1, II 13’ (sa-[li]-ma) samītu, *sayītu, Mauersockel: 42, Vs. 3 ([s]a-a-a-ti).4 (sa-a-ate) sammû(m), Leier: 1, III 10 (sa-am-me-šu) sapāḫu(m), zerstreuen: G: 5, Vs. 4 ([B]IR-aḫ) sapḫu(m), versprengt: 45, Seite A 6’ ([BI]R.MEŠ) sarāqu(m) I, hinschütten, streuen: G: 4, 4’ (DUB-aq).8’ (ta-sárr[a-aq-ma]).9’ (DUB-aq).11’ (DUB-aq).12’ ([DUB-qu]); 43, Vs. 11’ ([i-sár-ra-aq]) sarbu(m), Schaf-Fett: 40, re. Kol. 3’ (sar-ba) saskû(m), sasqû(m), ein Feinmehl: 4, 10’ (zìEŠA) semeru, Ring: 1, II 3’ (ḪAR) siḫāru, saḫḫa(r)ru, eine kleine Opferschale: 20, 7’ (dugsi-ḫa-rate) sikkūru(m), Riegel, in sikkūr šāqili, šāqilu-Riegel: 42, Rs. 5’ (ĝišSAĜ.KUL ŠU.LÁL.MEŠ) silqu(m) I, Kochfleisch: 1, II 14 (síl-qa); 12, Seite B 6’ (síl-qi); 26, 5’ (síl-qu) sinništu(m), Frau: 6, Vs. 8’ (MUNUS) siparru(m), Bronze, in kinūnu(m), kanūnu, (bronzenes) Feuerbecken: 37, Seite A 13’ ([KI.NE Z]ABAR.MEŠ) sipdu, Trauer(ritus): 5, Vs. 11 (sip-⌈da⌉) sippu(m), Türpfosten, Laibung: 36, 2’ (si-ip-[pi]).5’ (⌈si⌉-ippi).8’ (si-ip-pi) sirāšû(m), Brauer: 52, 7’ ([lúL]ÚNGA.MEŠ) sissiktu(m), Saum: 5, Vs. 11 (TÚG.SÍK) sisû(m), Pferd: 13, 7’ (⌈ANŠE⌉.KUR.RA) sugû siehe ḫušaḫḫu(m) sukkallu siehe šu(k)kallu(m) sullû(m) IV, später ṣullû III, anrufen, beten: 10, Vs. li. Kol. 9’ (ú-sal-li) suluppu(m), Dattel: 16, Seite A 15’ ([Z]Ú.⌈LUM.MA.MEŠ⌉). Seite B 5’ (ZÚ.LUM.MA.ME[Š]); 35, Seite A 7’ (ZÚ. LUM.MA!.MEŠ) sūnu II, Lappen: 30, Rs. 3 (ÚR) sūtu(m), ein Hohlmaß: Schreibung BÁN 11, Rs. 2’; 38, 2’; 52, [3’].10’ Maßgefäß: 15, u. Rd. 6 ([d]ugBÁN); 35, Seite A 11’ (ĝišBÁN) 2 BÁN (BANMIN): 35, Seite A 3’; 37, Seite A 10’ 3 BÁN (BANEŠ): 2, Vs. 6’; 52, 10’ 5.BÁN: 52, 10’ ṣabātu(m), ergreifen: G: 5, Vs. 5 (DAB-[at]); 6, Vs. 13’ (⌈i-ṣa⌉[bat]) ṣābu(m) (oder ummānu), Soldaten, Truppen: 6, Vs. 14’ (ÉRIN.M[EŠ]); 15, u. Rd. 6 (ÉRIN.MEŠ) ṣalālu(m), (da)liegen: G: 1, III 4 ([i-ṣ]a-lu-lu-ni-ma) ṣalāʾu, an-, niederlegen, deponieren: G: 1, II 5’ (i-ṣa-li-ú-ni).23’ (ṣa-al-ʾa-at); 3, Vs. li. Kol. 10’ ([i-ṣ]a-li-ú-ni-ni) ṣalmu(m) II, Bildnis: 1, II 7 (ALAN.MEŠ).8 (ALAN).III 17 ([AL]AN).27 ([ALA]N.⌈MEŠ⌉).2’; 11, Vs. 15’ (ALAN. MEŠ-⌈ni⌉).Rs. 3’ (AL[A]N)

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ṣarāru(m) I, G tröpfeln: D (Flüssigkeit) versprengen: 15, Rs. 3’ (ú-ṣa-ra-ar).4’ (ú-ṣ[a-ra-ar]) ṣarpu(m), Silber: 1, II 17’ (ṣar-pa); 13, 7’ (⌈ṣar⌉-pi) Schreibung KÙ.BABBAR: 1, I 16’.18’; 2, Vs. 6’.7’ ([KÙ. BABBA]R) ṣeḫru(m), klein: 2, Vs. 8’ ([ṣe-eḫ-r]u) ṣênu(m) I, aufladen: G: 4, 7’ (te-ṣe-en) ṣēnu(m) III, Schafe (und Ziegen), Kleinvieh: 40, re. Kol. 3’ ([ṣeni]); 50, Vs. 4 (ṣe-ni) ṣēru(m) I, Steppe (= Unterwelt): Gula der Steppe: 18, re. Kol. 3’ (dME.ME šá EDEN) „Götter der Steppe“: 18, re. Kol. 5’ (DIĜIR.MEŠ ED[EN]) Bēlat–ṣēri: 1, III 4’ (dNIN-EDEN) ṣippatu(m) II, (Fasern einer) Rohrart: 32, 7’ (ṣip-pa-te).8’ (ṣippa-⌈ti⌉) ṣīru(m) I, erhaben: 49, 2’ (ṣi-ru-te) ṣītu(m) I, Ausgang, Ausgabe: in ṣīt pî, Spruch des Mundes: 46, Vs. 10’ (ṣi-it pi-i-k[a]) ṣīt Šamši, Sonnenaufgang in bāb ṣīt Šamši „Tor (des Palastes) nach Sonnenaufgang“: 41, Seite A li. Kol. 13’ ([KÁ dUTU.È (?)]) ṣubātu(m), Gewand, Schreibung TÚG: 6, Vs. 7’.[8’]; 16, Seite B 8’ (⌈TÚG⌉); 32, 6’ (⌈TÚG.MEŠ⌉).7’ (TÚG.MEŠ, 3×); 37, Seite A 6’ ṣubātu ša qabli, Hüfttuch: 6, Vs. 8’ ([TÚG ša] qa-ab-li) ṣubātu ša–rēšēn, ša–rēšēn-Gewand: 6, Vs. 7’ (TÚG ša re-šeen) ṣūmu(m), ṣummu, Durst: 8, Seite A 6’ (ṣu-me) ša, Determinativ-Pronomen („der-, die-, dasjenige von …“): Schreibung ša: 1, I [8’].10’.15’.17’.19’ (2×).21’.22’.23’.26’ ([š]a).27’ (⌈ša⌉).27’ ([š]a).II 3.7.8 š[a].12.15 (2×). [20].2’.7’.7’ (⌈ša⌉).11’.15’.17’.19’ ([š]a).20’.23’.24’. III 1.3.5.7.11 ([š]a).11.16.17.24.27 (⌈ša⌉).2’.4’.5’.6’ (3×).11’.12’.13’ (2×).15’.IV 5; 3, Vs. li. Kol. 16’.18’ ([š]a); 4, 3’.7’ (š[a]).9’ (š[a]).10’.11’.20’; 6, Vs. 4’.7’ (2×).[8’].8’.12’.13’.Rs. 12’ (⌈ša⌉).16’ ([š]a).16’ (2×); 7, Rs. [4’].10’ (š[a?]); 9, 5’; 11, Vs. 3’.[4’].6’.6’ (š[a]). [8’].8’.14’ ([š]a).14’; 12, Seite A 4’.20’.29’.Seite B 10’.12’.13’.14’; 13, 7’; 14, Vs. 4; 15, Vs. 1.2.[2].3.4.u. Rd. [2].[3].6.Rs. 4’.5’; 16, Seite A 12’ (š[a?]).13’.Seite B 3’.5’.8’ (⌈ša⌉).[12’].18’ (š[a]).21’ (⌈ša⌉); 19, 2’.5’.13’.18’; 21, Seite A 1’ (⌈ša⌉).[3’].4’.5’.7’.9’ ([š]a, š[a]); 22, 3’ ([š]a); 24, 5’.6’.8’ (⌈ša⌉); 26, 2’.3’.5’ (2×); 30, Vs. 2’ (⌈ša⌉).Rs. [1].3 ([š]a).3.4 ([š]a).5.8; 31, [6’]; 32, 3’; 35, Seite A 9’; 36, [2’].3’ ([š]a).5’ (⌈ša⌉).8’ (š[a]); 37, Seite A 3’.8’.9’.Seite B 4’.5’.8’.7’; 38, 2’.6’.8’ (š[a]).9’.10’ (š[a]); 39, [4’].5’ (⌈ša⌉).6’.7’.8’.9’ (š[a]); 40, li. Kol. 4’ (⌈ša⌉).re. Kol. 3’ (š[a]).4’.6’; 41, Seite A li. Kol. 11’. [13’].re. Kol. 7’.8’.9’.Seite B re. Kol. 2’.3’ (š[a]); 42, Vs. [3].3.4 ([š]a).[5].6.7.9.Rs. 3’; 43, Vs. 3’.Rs. 3’ (⌈ša?⌉).8’.9’.12’ (⌈ša⌉); 44, 12’; 45, Seite A 4’.14’; 46, Vs. 9’.14’.16’.Rs. 10’.14’; 50, Vs. 8; 51, li. Kol. 8’.10’ ([š]a).[9’]; 52, 1’ (⌈ša⌉).[5’].5’.8’.9’ ([š]a).9’.[11’].11’; 53, Seite A 2’.6’.9’.11’ ([š]a); 55, Rs. 1.3 (⌈ša⌉) Schreibung šá: 1, IV 4; 7, Rs. 9’.10’; 13, 7’; 15, u. Rd. 6; 18, re. Kol. 3’.4’ ([š]á); 20, 6’.8’; 21, Seite A 8’ (š[á]); 26, 6’; 27, 6’ ([š]á); 35, Seite B 6’; 40, li. Kol. 7’ (⌈šá⌉).re. Kol. 5’; 42, Rs. 3’ (š[á]); 44, 7’; 46, Rs. 15’; 50, Vs. 6 šabattu I, ein Gewand: 53, Seite A 6’ ([tú]gša-bat-tu) šadādu(m), ziehen: G: 4, 3’ (GÍD-ad); 9, 3’ (t[a-ša-da-ad])

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

šadû(m) I, Berg(land): 45, Seite B 6’ (KUR.KUR); 46, Rs. 13’ (KUR.MEŠ) šaḫartu, ein Gewand: 6, Vs. 6’ (túgša-⌈ḫar⌉-ra-a-te); 30, Rs. 6 (⌈túg⌉[š]a-ḫar-ra-a-tu) šaḫūru(m), ein Gebäude: 21, Seite A 7’ (É ša-ḫu-ri ša ki-sa-li); 42, Rs. 3’ (É ša-ḫu-ri š[á ki-sa-li]) šakānu(m), setzen, stellen, legen: G: 1, I 6’ (i-ša-ku-nu).8’ ([i-ša-k]u-nu).18’ (i-ša-kan).19’ (ša-ak-nu-ni).III 6 (i-šaku-nu); 4, 3’ ([ĜAR-an]).6’ (ĜAR-an); 5, Vs. 9 (Ĝ[ARan]); 6, Vs. 11’ (i-ša-ku-nu-ši).Rs. 4’ ([ša-ak-nu]); 12, Seite A 10’ (⌈i⌉-[ša-ka-an]).19’ ([i-ša-ka-a]n); 16, Seite A 16’ (⌈i-ša⌉-ku-nu).17’ (⌈i-ša⌉-ku-nu).18’ (⌈i⌉-ša-ku-nu).19’ ([i-š]a-ku-nu); 17, 4’ ([i-ša-ku]-nu-šú-ma); 19, 3’ (i-šákan).12’ (i-ša-[kan]).16’ ([i-š]a-ku-nu); 29, Vs. 9’ (i-šáka[n]); 43, Vs. 4’ ([i-š]a-ka-⌈an⌉).10’ (i-ša-[ka-an]); 44, 11’ (ĜAR-ma).15’ (ĜAR-un) šalāmu(m) II, G vollständig sein, werden: D beenden: 11, Rs. 3’ ([ú-šal]-⌈lu⌉-mu-ni) šalimtu(m), Wohlergehen: 2, Vs. 9’ ([š]a-⌈lim⌉-tú) šallussu siehe šullušu(m) šamaššammū, Sesam(öl): 2, Vs. 2’ ([ŠE.ĜI]Š.⌈Ì⌉.MEŠ); 15, Vs. 2 (ŠE.Ì.ĜIŠ); 16, Seite B 7’ ([Š]E?.⌈Ì⌉.ĜIŠ.MEŠ); 35, Seite A 8’ (ŠE.ĜIŠ.Ì.MEŠ) šammu(m), Gras: 4, 7’ ([Ú]) šamnu(m), Öl: 1, I 15’ (⌈Ì⌉.MEŠ).17’ (Ì.MEŠ); 2, Vs. 6’ (Ì+GIŠ. MEŠ); 17, 14’ (Ì.MEŠ); Öl: 52, 8’ (Ì.M[EŠ]) šamnu ṭābu „gutes Öl“: 35, Seite A 6’ (Ì.DÙG.GA) šamšu(m), Sonne(ngott), in Š/šamšu rabāʾu Sonnenuntergang: 11, Vs. 14’ (dŠam-ši ra-ba-e) ṣīt Šamši Sonnenaufgang in bāb ṣīt Šamši „Tor (des Palastes) nach Sonnenaufgang“: 41, Seite A li. Kol. 13’ ([KÁ dUTU.È (?)]) šamû I, Himmel: 1, III 5’ (AN-⌈e⌉).6’ (AN-e, 3×); 4, 17’ (AN-e); 43, Rs. 6’ (⌈AN-e⌉) šamû u erṣetu, Himmel und Erde: 7, Rs. 10’ ([AN-e ù KI-tì]); 12, Seite A 5’ (A[N-e ù KI-tì]); 18, re. Kol. 2’ ([AN-e KI-t[ì]) šamû u qaqqaru, Himmel und Erde: 5, Vs. 1 (AN-e u ⌈qaq⌉qa-⌈ri⌉) šangû(m), Priester: 1, I 9’ ([l]úSAĜĜA).19’.22’.II 18 ([lú]⌈SAĜĜA⌉).19 ([l]úSAĜĜA).3’ (l[úSAĜĜA]).4’ (lú(Rasur)[SAĜĜA]); 11, Vs. 11’ ([lúSAĜĜ]A).16’ ([lúSAĜĜ]A); 13, 8’(⌈lú⌉SAĜĜA); 26, 1’([lú]⌈SAĜĜA⌉).6’ ([lú]SAĜĜA); 43, Vs. 2’.Rs. 3’ ([lú]⌈SAĜĜA⌉).8’ (lúSA[ĜĜA]) šangû rabiu, Hohepriester: 1, III 7 (lúSAĜĜA GAL-e) šangûtu(m), Priestertum: 1, II 10’ (ša-an-g[u-ut-k]a).10’ (ša-angu-ta) šanû(m) I, šaniu(m), zweiter: 1, III 8 (2-ú); 6, Vs. 4’ (ša-ni-⌈e⌉) šaplû(m), šaplīu, unterer: 1, III 5’ (KI.TA) šāptu(m) siehe šīpātu(m) šarāpu(m), (ver)brennen: G: 29, Rs. 4 (i-š[ar-ra-ap]) ša–rēšēn, Kastrat, in ša–rēšēn-Gewand: 6, Vs. 7’ (TÚG ša reše-en) ša–rēš–šarri, ein königlicher Beamter: 1, II 14’ (lúšá-SAĜMAN.MEŠ).III 2 (lúšá-SAĜ-MAN.MEŠ-nu) šarratu(m), Königin: 46, Rs. 12’ (šar-ra-tu) šarru(m) I, König: 5, Vs. 2 ([šar]-⌈ri⌉); 46, Vs. 11’ (⌈šar⌉-[ri]) Schreibung LUGAL: 1, I 7’.11’.12’.16’ (⌈LUGAL⌉). 19’.21’.23’.II 14.15’.19’.[20’].20’.22’ ([LUG]AL). III 5 ([L]UGAL).8; 3, Vs. li. Kol. [4’].5’ ([L]UGAL). 6’.7’.8’.9’.12’.13’.16’; 4, 4’.8’.10’; 5, Vs. 5 ([L]UGAL).

6 (⌈LUGAL⌉).6 (2×).10.11.[14]; 6, Vs. 12’.Rs. 4’.13’ (LU[GAL]); 7, Rs. [9’].[10’]; 13, 8’.10’ (⌈LUGAL⌉); 15, u. Rd. 5; 31, 5’; 43, Vs. [2’].4’.Rs. 7’ (⌈LUGAL⌉). 8’ (⌈LUGAL⌉); (L[UGAL.MEŠ); 50, Vs. 9 Schreibung MAN: 1, I 6’.[8’].11’ (MAN-[ma]).II [8].4’.5’.15’.17’.25’ ([M]AN).III 3 (⌈MAN⌉).3.5.9.12; 2, Vs. 10’.[10’]; 3, Vs. li. Kol. 18’; 7, Rs. [5’, 3×].[6’, 2×]; 22, 4’; 51, li. Kol. 5’ (⌈MAN⌉).9’ Siehe auch ša–rēš–šarri šarrūtu(m), šarruttu(m), Königtum: 1, II 23’ (MAN-ut-te).24’ (MAN-ut-te).III 1 (MAN-ut-te); 9, 5’ ([šar-r]u-ta) šarūru(m), Glanz: 46, Vs. 16’ (šá-ru-ru-šu) šasû(m), sasāʾu, (an)rufen, (laut) vorlesen: G: 4, 13’ (DÉ-ki); 11, Vs. 16’ (i-sa-si). 16’ (i-sa-⌈si⌉-[ú-šu-ni]) šaṭāru(m) II, schreiben: G: 6, Rs. 17’ (šaṭ-rat) šattu(m) I, Jahr: 1, II 8’ (MU.MEŠ); 37, Seite B 2’ (⌈MU.MEŠ?⌉ia) šatû(m) II, trinken: G: 4, 16’ (NAĜ) šēdu(m) I, šedû, šedû-Figur: 11, Vs. 10’ (še-du-⌈e⌉).12’ (šedu-e).13’ (⌈še-du⌉-e).18’ (še-du-a-⌈nu⌉) *šeḫītu, (unklar): 32, 5’ (še-ḫi-ta) šēḫtu, Kohlenbecken: 1, I 13’ (še-ḫa-te).21’ (še-ḫa-a-te.MEŠ); 12, Seite A 25’ ([še-eḫ-ta]); 13, 5’ (še-ḫa-te); 40, li. Kol. 4’ (⌈še-eḫ-te⌉).re. Kol. 3’ ([še-eḫ-te]); 41, Seite A li. Kol. 11’ (⌈še-eḫ⌉-te).re. Kol. 12’ (še-e[ḫ-te]).Seite B re. Kol. 5’ (še-eḫ-t[e]).8’ (še-⌈eḫ⌉-t[e]); 43, Vs. 6’ (⌈še⌉-[ḫ]a-⌈a⌉te).9’ ([še-ḫa-a-te]).Rs. 2’ (še-ḫa-⌈a⌉-[te]) šemû(m) I, šamāʾu(m), (er)hören: G: 1, II 12’ (še-ma-a); 2, Vs. 8’ ([li-iš-me]); 45, Seite A 9’ (še20-ma-a-a[t]) Gtn: vollständig anhören: 5, Vs. 6 (ši-tam-me) šēpu(m), Fuß: Schreibung ĜÌRI: 1, I 18’.19’.II 16.9’ (ĜÌRIka).15’ (ĜÌRI.MEŠ).III 3 (ĜÌRI.MEŠ); 15, u. Rd. 3 ([ĜÌRIII]); 46, Rs. 7’ (ĜÌRI.MEŠ-ka) šeʾu(m), Gerste, Getreide: 2, Vs. 5’ (ŠE-UM+MEŠ); 7, Rs. 2’ (Š[E-UM.MEŠ]); 35, Seite A 11’ (⌈ŠE⌉); 52, 10’ (ŠE.PAD. MEŠ) šeʾû(m), G suchen: Gtn inbrünstig aufsuchen: 4, 15’ (KIN.MEŠki-ma).17’ (KIN.MEŠ-ki-ma); 5, Vs. 12 (⌈KIN.KIN⌉[ma]); 46, Rs. 16’ (aš-te-⌈e⌉) šiddu(m) I, Seite, Rand; Vorhang; hier: (Mehl-)Linie: 4, 3’ (šiddi); 9, 3’ (ši-di) šikāru(m), Bier: 4, 2’ (KAŠ SAĜ).10’ ([KA]Š SAĜ).10’ (KAŠ); 13, 7’ (KAŠ); 15, Rs. 4’ (KAŠ); 19, 8’ ([K]AŠ); 29, Vs. 10’ (KA[Š]).Rs. 5 (KAŠ); 35, Seite A 3’ (KAŠ).Seite B 2’ (KAŠ) Bier, unklare Sorte: 4, 4’ (KAŠ LA AM) šiltāḫu(m), Pfeil: 1, III 10’ (ĝišGAG.TAG.GA) *šimgu, šingu, eine Zuweisung: 53, Seite A 7’ (ši-im-gu) šīmtu(m), Schicksal: 5, Vs. 14 (NAM.TAR-⌈šú⌉); 30, Vs. 4’ (šima-a-tú) šinīšu, zweimal: 36, 11’ ([a-n]a 2-šu) šīpātu(m), šāptu(m) Wolle: 2, Vs. 7’ (SIKI); 12, Seite A 27’ ([SIK]I); 20, 2’ (šap-te-šú).5’ (šap-te-š]á).6’ ([š]ap-te-šá) šiqlu(m), Sekel: 2, Vs. 6’ ([GÍN]).7’ ([GÍN]) šīru(m), Fleisch: Schreibung UZU: 20, 2’ ([UZU.MEŠ]).3’.5’ (UZU.MEŠ).6’ (UZU.MEŠ).8’ (U[ZU.MEŠ]); 25, 5’ (UZU.MEŠ); 38, 12’; 50, Vs. 4; 51, li. Kol. 5’ (⌈UZU⌉) šitrāḫu, prächtig: 45, Seite B 11’ (⌈šit⌉-ra-ḫu) šizbu(m), Milch: 4, 6’ (GA).12’ ([G]A) šu(k)kallu(m), sukkallu(m), Wesir: 45, Seite A 10’ (SUKKAL)

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Akkadische Wörter: šadû(m) – (w)aqû(m)

sukkallu rabiu Großwesir und sukkallu šaniu Zweiter Wesir: 1, III 8 (lúSUKKAL GAL-ú SUKKAL 2-ú) šū, er; der genannte, dieser: 28, 3’ (šu-a-tú); 50, Vs. 7 (šu-u) šubtu(m) I, Wohnung, Sitz: 12, Seite B 10’ ([KI.TU]Š.MEŠ) šukênu(m), šukaʾʾunu(m), sich niederwerfen: Š: 1, I 13’ (⌈uš⌉-ka⌈an⌉).14’ (uš-k[a]-an).III 13 (uš-ka-nu); 4, 12’ (uš-ke-[enma]); 13, 9’ (u[š-ka-an]) šuklultu, Vollendung: 50, Vs. 1 ([šu]k-lul-te); šūkulu(m), šākulu(m), gemästet: 19, 1’ (⌈šu⌉-k[u-lu-tu]).2’ (š[uku-li]); 24, 7’ (ša-ku-lu-tu); 37, Seite A 11’ (NIGA.MEŠ); 40, re. Kol. 7’ ([ša-ku-lu]); 41, Seite A re. Kol. 2’ (šá-k[ulu]).5’ (šá-ku-l[u]) šullušu(m), Fem. šulluštu(m), šallussu, ein Drittel: Schreibung šal-lu-su: 52, 8’.[9’].9’ šulmānu, šulmannu, Begrüßungsgeschenk: 1, III 4 (šul-ma-nate).5 (šul-ma-na); 54, 4’ (š[ul-ma-nu (?)]) šulmu(m), Wohlsein: 4, 8’ (SILIM) šumēlu(m), Linke, linke Seite: 20, 1’ (GÁB-šú); 4, 2’ (GÁB).6’ (GÁB-ka).9’ ([GÁB]); 42, Vs. 9 (GÁB); 43, Vs. 3’ (GÁB) šumḫu(m), Fülle: 46, Rs. 10’ (šu-mu-uḫ-šu) šumma, wenn: 5, Vs. 1 ([DIŠ]).6 (⌈šum-ma⌉) šumû I, šubāʾu, šuwû, Bratfleisch: 4, 19’ (uzuKA.NE) šumu(m), Name: 19, 10’ ([MU.MEŠ-šu-nu]) mimma šumšu, was es auch sei: 6, Vs. 9’ (mi-im-ma šu-um-šuú-ni).Rs. 9’ (mi-im-ma ⌈šu-um-šu⌉) Zeile: 45, Seite A 8’ (MU.MEŠ) šūmu(m), Zwiebel, Lauch: 38, 2’ (SUM[sar]) šuqultu(m), Gewicht: 30, Rs. 9 (KI.LÁ) šurrû(m) II, anfangen, hier: (Kohlenbecken) anfeuern: D: 1, I 13’ (ú-š[ar-r]a); 12, Seite A 25’ (ú-š[a]r-ra); 37, Seite A 13’ (ú-šá[r-ra]); 41, Seite B re. Kol. 12’ (ú-š[ar-ra]) *šurrû (III), šarruʾu, (VerbAdj. D) reich(verziert): 6, Vs. 5’ (⌈šar⌉-ru-ta).8’ (šar-ru-a); 8, Seite B 9’ ([šar-ru-a]) šuʾu II, Kichererbse: 52, 3’ ([še]šu-ʾe) tabāku(m), (hinein)gießen: G: 1, I 15’ (ta-be-ek) tāḫāzu(m), Schlacht: 32, 3’ (ta-ḫa-zi).4’ (MÈ) takiltu I, blaue Purpurwolle: 30, Rs. 5 (SIKI.ZA.GÌN.GEGGE) *takīltu, ein Behälter: 11, Rs. 6’ (⌈dug⌉ta-kil-tu) takmīsu, Schlachtschaf: 11, Vs. 9’ (1 UDU.[tá]k-mi-su) tāmartu(m), Sichtbarwerden (eines Gestirns): 44, 13’ (IGI. LÁ.MEŠ-šú-[nu]) tamlītu(m), Füllung, hier: Besatz: 1, I 17’ (tam-⌈li⌉-[t]e-ša) tamlīu(m), tamlû(m), Terrasse: 1, II 21’ (tam-le-e); 19, 11’ (tamle-[e]) tappinnu(m), eine Mehlart, bzw. Brot: 15, Vs. 3 (nindatap-pi-[ni]) taqribtu(m), Fürbittritus: 5, Vs. 9 (ÉR) tarāṣu(m) I, ausstrecken: G: 38, 6’ (ta-ra-ṣi) tarbaṣu(m), tarbāṣu(m), Viehhof, hier: Hof: 49, 5’ (TÙR) teslītu(m), taṣlītu, Gebet: 29, Rs. 7 (taṣ-li-t[a]) tikpu II, statt tibku(m), Ziegellage: 42, Vs. 5 (ti-ik-pi).6 (ti(Rasur: ik)-[ik-pi]).7 (ti-ik-pi).8 ([t]i-ik-pi).Rs. 9’ (ti-ik-pi) tillu I, Besatz: 1, II 18’ (til-li-ša) tittu(m), Feige: 37, Seite B 12’ (ĝišPÈŠ.MEŠ) tubqu(m), Ecke, Winkel: 8, Seite A 3’ (tu-ub-q[a-tu]) tumru(m), glühende Asche, Kohlen: 43, Vs. 11’ (tu-um-r[i]) tupšikku(m), Tragkorb: 17, 16’ ([ĝi]šDUS[U]) *tut(t)û, eine Stoffart: 32, 7’ (⌈tu-te⌉-e) ṭābiš, gut (essen und trinken): 4, 16’ (DÙG.GA, 2×) ṭabtu(m), Salz: 11, Vs. 11’ (MU[N]); 21, Seite A 9’ ([MUN. MEŠ])

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ṭābu(m), gut, schön, hemerologisch günstig: 6, Vs. 3’ (DÙG.GA, 2×).Rs. 6’ (DÙG.GA) šamnu ṭābu „gutes Öl“: 35, Seite A 6’ (Ì.DÙG.GA) ṭeḫû(m) I, G nahekommen: D darbringen: 4, 19’ (tu-ṭaḫ-ḫa); 17, 15’ ([ú-ṭa]ḫ-ḫi-⌈ki⌉) ṭiābu(m), ṭâbu, gut, schön sein, werden: G: 1, II 9’ (DÙG.GA).11’ (ṭa-ba-a[t]); 2, Vs. 3’ ([DÙG.G]A-ú-ni).4’ (DÙG.GA); 6, Vs. 2’ (i-ṭí-ba-áš-⌈šu-ni⌉) *ṭībābu, schmackhaft: 50, Vs. 3a (ṭi!-ba-bu) ṭūbu(m), Wohlergehen, Lust: 46, Vs. 17’ ([ṭu]-⌈ub⌉) ṭuppu(m) I, tuppu(m) I, Tontafel: 6, Rs. 11’ (⌈DUB-pí⌉).16’ ([DUB]); 11, Vs. 14’ (DU[B-pa]). 16’ (DUB-pa); 43, Rs. 12’ ([DUB-p]í) ṭupšarru(m), tupšarru(m), Schreiber in ṭupšar āli Stadtschreiber: 1, II 18’ (lúDUB.SAR ERI) ṭurru(m), turru(m), Band: 32, 6’ (ṭur-ri) u, und: Schreibung u: 1, I 26’.II 14.15; 2, Vs. 2’; 5, Vs. 1; 28, 7’; 29, Rs. 3 (⌈u⌉); 44, 6’.11’.[13’]; 46, Vs. 12’.Rs. 3’.4’; 50, Vs. 5 Schreibung ù: 1, II 9’.10’.13’.III 10; 4, 6’ (⌈ù⌉).9’.11’.12’; 5, Vs. 2 (⌈ù⌉).4.9.11.12 (⌈ù⌉); 6, Vs. 3’.Rs. 15’; 7, Rs. [10’]; 12, Seite A [5’].Seite B [12’]; 15, u. Rd. 5 (⌈ù⌉); 17, 13’ (⌈ù⌉); 35, Seite B 3’ (⌈ù⌉); 36, 6’.11’; 38, 5’ (⌈ù⌉); 41, Seite A re. Kol. 3’ (⌈ù⌉); 46, Vs. 17’ (⌈ù⌉) uḫūlu(m), uḫḫulu, Alkali: 11, Vs. 7’ ([u]ḫ-ḫu-lu) uḫūlu qarnānu, gehörnter Alkali: 28, 5’ (NAGA.⌈SI⌉) ul, nicht: 46, Vs. 2’ (u[l]) ullû(m) I, jener, entfernt: 46, Rs. 16’ (ul-lu-te) umāmu(m), Getier, (Wild)tiere: 53, Seite A 9’ (ú-ma-me.MEŠ) ūmišam(ma), täglich: 46, Vs. 4’ ([U4-m]e-šam-ma).Rs. 2’ ([U4]me-šam-[ma]) ummānu(m), Truppen siehe ṣābu(m) ūmu(m), Tag: 6, Rs. 13’ (U4-mi).18’ (U4); 7, Rs. 5’ (U4-mi); 23, Vs. 4’ (U4.[MEŠ]); 29, Rs. 2 (⌈U4⌉-[mi]); 46, Rs. 11’ (U4. MEŠ-[k]a).16’ (⌈U4⌉.MEŠ) Datumsangaben: 1. Tag: 11, Vs. 14’ (U4.1.KÁM); 25, 5’ ([U4].1.KÁM); 8. Tag: 7, Rs. 7’ (U4.8.KÁM); 20. Tag: 11, Rs. 11’ (U4.20.KÁM); 21.Tag: 6, Rs. 18’ (U4.21.KÁM); n.-ter Tag; 13, 7’ (⌈U4⌉.[n.KÁM]) unīqu(m), weibliches Ziegenlamm: 4, 7’ (udu.munusÁŠ!(DAM). GÀR) upnu(m), Hand: 29, Vs. 4’ (up-na-š[u]) uppu(m) III, Trommel: 1, I 10’ ([up-pa]) urigallu, uringallu: (Kriegs)standarte: 32, 10’ (⌈ú⌉-ri-[i]n-gal[li]) urku(m) siehe mūraku urmaḫḫu, (Torwächter-)Löwe: 1, II 9 (dUR.MAḪ.MEŠ).III 4’ (dUR.MAḪ.MEŠ); 10, Rs. li. Kol. 3’ (UR.MAḪ) utnēnu(m) II, flehen, beten: 11, Vs. 11’ (ut-⌈nen⌉-ma) *uttātu (fem. von *uttaʾu), die Erwählte: 6, Vs. 4’ (ut-ta-ta) utullu(m) I, Oberhirt, Schreibung UTUL: 55, u. Rd. 1.2 ūṭu(m), Halbelle, Spanne siehe rūṭu (w)abālu(m), tragen, bringen: G: 1, III 6 (ub-bu-lu); 20, 4’ (libi-l[a?]) Š: herbeibringen lassen: 14, Vs. 2 ([ú-š]e-bi-la) (w)aqāru(m), selten sein, werden: Stativ hier: seltsam sein: 5, Vs. 3 (aq-ra) Š: ehren: 46, Rs. 18’ (ú-šá-⌈qí⌉-ru) (w)aqû(m), G harren: Š harren lassen: 46, Rs. 12’ (lu-ša-qi-ku)

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

(w)arādu(m), hinabsteigen: G: 1, I 16’ (ur-r[u-d]u-ni).20’ (ur-rada); 24, 8’ (a-ri-di); 43, Rs. 8’ (ur-⌈du⌉) Š: hinabsteigen lassen: 15, u. Rd. 4 (ú-še-r[u-du]) (w)arḫu(m), urḫu(m) II, Monat, Schreibung ITI: 6, Vs. 3’ (2×). Rs. 6’.[18’] (w)arki, urki, hinter: ina urki: 44, 9’ ([in]a EGIR-šú) (w)arqu(m), urqu(m) II, gelb-grün, Pl. Gemüse: 12, Seite A 27’ (SIG7); 21, Seite A 3’ (ur-qi).9’ (ur-qi) (w)aṣû(m), uṣāʾu, uṣû, hinausgehen: G: 1, II 16’ (uṣ-ṣa-a); 6, Vs. 15’ (uṣ-ṣa-a) Š: hinausführen: 6, Vs. 14’ (ú-še-ṣa-še) (w)āṣûtu(m), (w)aṣûtu(m), Auszug, hier ein Belagerungsinstrument?: 32, 5’ (a-ṣu-⌈ta⌉) (w)ašābu(m), sitzen, sich aufhalten, wohnen: G: 1, III 14’ (usbu); 24, 2’ ([u]š-šab); 35, Seite B 4’ (uš-⌈bat⌉); 45, Seite A 13’ (⌈a⌉-ši-ib-ti) Š: sitzen lassen: 1, II 16 (ú-še-šab(!)).III 1 (ú-še-šu-bu-šu); 29, Vs. 8’ (ú-še-šab) (w)ašāru(m), ašāru II, G sich senken: D loslassen, freigeben: 1, II 14 (uš-šar).III 11 (uš-šu-ru) Dt: freigelassen werden oder Dtn immer wieder freilassen: 10, Vs. li. Kol. 11’ (lum-ta-šìr).Rs. 4’ (⌈lum-ta⌉-šì[r]) (w)āšipūtu, Beschwörungskunst: 5, Vs. 7 (a-ši-p[u-u]s-su).8 (a-ši-pu-t[i]) (w)atmanu(m), Cella, Allerheiligstes: 42, Vs. 1 (⌈é⌉at-mu-nu).3 (at-mi-ni).5 ([a]t-mi-ni).7 (a[t-mi-ni]) zakāru(m), nennen: G: 19, 10’ ([ta-z]a-ka-ar); 40, li. Kol. 5’ (i-zakar).7’ (i-za-kar).14’ (⌈i-za⌉-kar).23’ ([i-za-ka]r).re. Kol. 5’ ([i-za-kar]); 41, Seite A li. Kol. 4’ (⌈i-za⌉-⌈kar⌉).13’ (i-za-⌈kar⌉).Seite B li. Kol. 9’ (⌈i-za-kar⌉) zakû(m) I, zakiu(m), rein, hier wohl: neu: 1, III 8’ (za-ki-a, 2×) zakû(m) II, zakāʾu(m), G rein sein, werden: St. D freigegeben sein: 6, Rs. 17’ (zak-ku-⌈tu⌉) zamāru(m) II, singen: G: 1, III 2 (⌈i⌉-za-am-mu-ru); 43, Rs. 1’ (⌈i-za⌉-mu-⌈ru⌉).11’ (i-za-⌈mu⌉-r[a]) zēru(m) II, Same(n): 28, 4’ (NUMUN) ziqqurratu(m), siqqurratu, Ziqqurrat, Stufenturm: 17, 3’ ([ziq]ú-rat) Größere Wortreste unklarer Zuordnung Brotsorten: 21, Seite A 3’ (NINDA.nu-x); 37, Seite B 6’ (NINDA.⌈qa-a-at⌉(-)x) Gefäß: 4, 7’ (dugNÍĜ.U.TUR) Stein: 13, 10’ (⌈na₄GU?⌉-x-x) Unklar: 32, 9’ (NI-DI-PI) Unklar: 32, 4’ (x(-)pa-BAT-tú) Unklar: 38, 7’ ([ ](-)⌈ḫu⌉-ra-ú) Schreibervermerke KI.MIN, dito: 16, Seite A 7’ (⌈KI⌉.[MIN]).8’.9’.10’.11’.12’.13’ Incipits von Beschwörungen a-sikil-gin 7 „Wie reines Wasser“: 23, Rs. 2’ (⌈a⌉ -sikil⌈gin 7 ⌉) gi-izi-lá / gizillû „Die Fackel“: 5, Vs. 10 (GI.⌈IZI⌉.LÁ)

Götternamen Im vorliegenden Korpus sind einige Götternamen zum ersten Mal in Assur belegt. Es handelt sich um Awīla–luṣbat, Bēlat– ganīni, Digir–qa(-)[ ], GURnītu (= Kurunītu?), Iltu (in Assur), Kuku, Mār–Bēli (in Assur), Melammatu und Mūn–šēret–mātīšu. Adad: Schreibung dIŠKUR: 1, III [25].8’; 12, Seite B [12’]; 14, Rs. 2’; 21, Seite A 6’; 35, Seite B [3’]; 39, 4’ (dI[ŠKUR]).6’.8’; 40, li. Kol. 6’.7’; 41, Seite A re. Kol. 7’ (dIŠKU[R]).8’ (dIŠ[KUR]) Adad ša šamê „Adad–des–Himmels“: 1, III 6’ (dIŠKUR ša ANe) Aḫbutu: 1, IV 2 (dAḫ-b[u-tum]) Allatu: 1, III 15 ([d]Al-la-tu4); 3, Vs. li. Kol. 1’ ([dAl-la-tu4]) Amurru: 44, 3’ (dMAR.TU) Anšar: 45, Seite A 14’ (An-šár) Anu: 1, III 22 (dA-nu).24 (dA-ni); 12, Seite B 12’ (d⌈A⌉-[ni7]); 35, Seite B 3’ (dA-⌈ni7⌉); 42, Vs. 1 (dA-ni7); 45, Seite A 11’ (dA-n[i7]) Anunaʾītu: 1, III 19 (An-nun-na-i-tu) Anunītu „vom (Lande) Akkad“: 1, IV 5 (⌈d⌉A-nu-ni-tú ša URIki) Anunnakū: 36, 6’ ([dA-nun-na-ki]); 46, Vs. 7’ (dA.NUN!.⌈NA⌉[. MEŠ]) Anzu, Azzu: 1, I 11’ (dA-zu-e).12’ (d⌈A-zu⌉-e) Aššur: Schreibung Aš-šur: 1, I 5’ (Aš-šu[r]).11’ (2×).13’.20’.21’.24’.27’.II 15.[18].[20].2’.7’.9’.10’.13’. III 6 (2×).16.17; 2, Vs. 10’ ([A]š-šur).10’ (Aš-šur-m[a]); 3, Vs. li. Kol. [4’?]; 7, Rs. 9’ (Aš-š[ur]); 9, 3’; 14, Rs. 1’ (⌈Aš-šur⌉); 19, 12’.19’; 34, Rs. 3’; 35, Seite B 4’; 40, li. Kol. 4’ (⌈Aš-šur⌉).re. Kol. 4’; 41, Seite A li. Kol. 1’ ([Aš]-šur); 45, Seite A 16’ (⌈Aš-šur⌉); 51, li. Kol. 8’; 52, [11’] Schreibung dA-šur: 6, Rs. 14’ (⌈dA-šur⌉).16’; 45, Seite A 4’ (dAš[ur]).14’ (dA-[šur]); 55, Vs. 2’ Aššur–[GN]: 40, re. Kol. 12’ (Aš-šur-⌈d⌉[x]) Attuyāt: 1, III 21 (⌈d⌉At-tu-ia-at) Awīla–luṣbat: 12, Seite A 15’ (dLÚ-lu-uṣ-bat) Aya: 44, 7’ (⌈d⌉A-a) Bēl–(l)abrīya: 1, III 18 (d+EN-LIB[IR!.R]A) Bēlat–Akkade: 1, III 9’ (dNIN-Ak-ka-de) Bēlat–ekalli: 1, III 20 (dNIN..GAL-lì); 41, Seite A li. Kol. 10’ ([d]⌈NIN⌉-É.GAL-lì); 44, 6’ (dNIN-É.GAL) Bēlat–ekalli ša ekalli „Bēlat–ekalli vom Palaste“: 44, 7’ (dNIN-É. GAL šá ⌈É⌉.[GAL-lì]) Bēlat–ganīni: 37, Seite A 6’ ([d]⌈NIN⌉-ga-ni-ni); 41, Seite A li. Kol. 12’ (⌈dGAŠAN⌉-ga-ni-ni) Bēlat–parṣē: 10, Vs. li. Kol. 8’ (dNIN-ĜARZA.MEŠ) Bēlat–ṣarbe: 1, III 10’ (dNIN-ṣar-be) Bēlat–ṣēri: 1, III 4’ (dNIN-EDEN) Bēl–šarri: 1, III 15 ({d}d+EN-MAN).22 (d+EN-MAN).15’ (dENLUGAL); 3, Vs. li. Kol. 2’ (⌈d⌉EN-MAN); 40, re. Kol. 12’ (dEN-MAN) Bēlu–agû: 33, Vs. 5 ([dE]N-AGA) Dagān: 1, I 26’ (dDa-gan); 45, Seite A 15’ (⌈d⌉Da-gan) Daglānu: 1, III 15 (dDa-ag-la-nu); 3, Vs. li. Kol. 3’ ([dDa-agla-nu]) Damkina: 1, II 1 (d[Dam-ki-na]).11 (dDam-ki-na) Dayyānū, Richtergötter: 1, I 26’ (dDI.K[U5.MEŠ š]a BÁRA).II 12 (dDI.KU5.MEŠ ša ku-tal DIĜIR)

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Akkadische Wörter: (w)arādu(m) – Götternamen: Sîn

Digir–qa(-)[ ]: 12, Seite A 14’ (dDi-gi-ir-qa(-)[x]) Diglat „Tigris“: 1, III 7’ (dIDIGNA) Ea: 1, II 1 (dÉ-a).IV 3; 28, 8’ (dÉ-a) Ea–šarru: 1, II 11 (dÉ-a-MAN); 37, Seite A 7’ (dÉ-a–MAN) Enlil: 1, I 26’ (dBE); 12, Seite B 7’ ([d]BE); 27, 5’ (dBE); 41, Seite B li. Kol. 5’ ([dE]n-líl).re. Kol. 9’ (dEn-l[íl]); 45, Seite A 10’ (⌈d⌉[En-líl]) Enpi: 1, II 8 (dEn-pi) Errišu: 1, III 26 (dE-r[i-šu]) Ešertu: 1, III 18 ([d10-t]u) Gaga: 45, Seite A 11’ (dGá-g[á]) Gašrānu: 1, III 17 (d⌈Ga⌉-aš-ra-nu) Gira: 1, III 26 (⌈d⌉Gìra) Gubaba: 1, III 18 (dGu-ba-ba) Gula: 12, Seite B 4’ ([d]Gu-la); 46, Vs. 3’ (dGu-la) Gula der Steppe: 18, re. Kol. 3’ (dME.ME šá EDEN) GURnītu (= Kurunītu?): 12, Seite A 11’ (dGUR-ni-[tu]) Guzalû: 1, III 22 (⌈d⌉[Gu-z]a-lu-ú) Ḫurmešu: 1, III 26 ([dḪur-me-šu]) Igigū: 36, 6’ (⌈d⌉I-gi-gi) Ilānū darsūtu „die verdrängten Götter“: 1, II 4 (DIĜIR.MEŠ dar6-su-te) Ilānū māt Šubari „die Götter des Landes Šubar(t)u“: 1, II 12 (DIĜIR.MEŠ KUR šu-ba-ri) Ilānū rabûtu „die großen Götter“ (Anu–Enlil–Ea?): 1, III 23 (DIĜIR.MEŠ-ni GAL.MEŠ) Iltu: 15, Rs. 3’ (dIl-te).u. Rd. 3 ([d]Il-te).4 ([dI]l-ta) Ingurisa: 1, III 24 (⌈d⌉[In-gu]-⌈ri⌉-[s]a) Išḫara: 1, III 17 (dIš-ḫa-ra) Isinutu: 1, III 20 (d.mul[I-s]i-nu-tu) Ištar: Schreibung d(+)INANNA: 1, I 28’ ([dIN]ANNA); 4, 13’.14’.15’.16’ (⌈d⌉INANNA); 10, Vs. li. Kol. 8’.Rs. li. Kol. 10’ ([d]INANNA); 43, Rs. 1’ ([d+]⌈INANNA⌉).Rs. 7’ (⌈d+INANNA⌉).11’.12’ (⌈d+INANNA⌉) Schreibung dIš8-tár: 12, Seite A 27’ (dIš18-t[ár]); 13, 6’; 39, 10’ (dIš8-tár); 43, Vs. 3’ (d⌈Iš8-tár⌉); 46, Rs. 12’ Schreibung dIš-tar: 43, Rs. 9’ (dI[š-tar]) Ištar–kakkabī „Sternen–Ištar“: 3, Vs. li. Kol. 11’ ([dIš18-tárMU]L.MEŠ) Ištar ša šamê „Ištar–des–Himmels“: 1, III 6’ (dIš8-tár ša AN-e); 53, Seite A 7’ (dIš8-tár-ša-[AN-e (?)]) Ištar von Kār–Tukultī–Ninurta: 1, III 15’ (dIš8-tár ša ERI KARTUKUL-MAŠ) Ištar–rada: 1, III 9’ (dIš8-tár-ra-da) Išum: 1, III 19 (⌈d⌉I-šum); 41, Seite B re. Kol. 6’ (dI-š[um]) Kalkal: 1, II 8 (dKal-kal) Kippatu: 3, Vs. li. Kol. 9’ ([dKip-p]a-tu4) Kippat–māti: 1, I 25’ (dK[ip-pa]t-⌈KUR⌉); 45, Seite A 11’ ([dKip-p]at-KUR); 46, Vs. 6’ ([dKip-pat-KUR]) Kišītu: 1, III 3’ (dKi-ši-tu) Kūbu: 12, Seite B 10’ (dKù-be.MEŠ).13’ (⌈d⌉Kù-be.MEŠ).14’ (⌈d⌉Kù-be.MEŠ); 19, 21’ (⌈d⌉K[ù-be]); 38, 14’ (⌈dKù⌉-[be]) Kūbu im Anu–Adad-Tempel: 12, Seite B 10’ ([dKù-b]e.MEŠ ša É d⌈A⌉-[ni7 ù dIŠKUR]) im Anu-Tempel: 1, III 24 (dKu-be ša É dA-ni) im Adad-Tempel: 41, Seite A re. Kol. 9’ (dKù-[be]).11’ (dKùb[e]); 42, Rs. 7’ (dKù-be)

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Kuku: 12, Seite A 13’ (⌈d⌉KÙ.KÙ) Kurunītu siehe GURnītu Kusarikku: 1, II 10 (dGU4.DUMU.dUTU); 16, Seite A 12’ (GU4.⌈DUMU.dUTU.MEŠ⌉); 37, Seite A 5’ (dGU4. DUMU.dUTU); 40, re. Kol. 13’ (⌈dGU4.DUMU⌉.[dUTU]) Laban: 1, III 18 (dLa-ba-an) Labbūnu in Bēt Labbūni: 1, II 22’ (É dLa-bu-ni); 6, Rs. 10’ ([É] ⌈Lab⌉-bu-ni); 8, Seite B 3’ (É ⌈dLa⌉-b[u-ni]); 41, Seite A li. Kol. 7’ ([É] dLa-bu-ni) Laḫmu: 1, II 10 (dLáḫ-mu); 36, 10’ (dLáḫ-me) Madānu: 44, 2’ (⌈d⌉DI.⌈KU5⌉) Māliku: 1, III 19 (dMa-l[i-k]u) Manu(n)gal: 1, III 22 (dMa-nu-gal); 3, Vs. li. Kol. 13’ ([dManu-g]al) Mār–Bēli: 50, Vs. 6 (DUMU-EN) Marduk: Schreibung dAMAR.UTU: 1, IV 1; 16, Seite A 16’ (⌈dAMAR.UTU⌉).Seite B 9’; 28, 8’ (⌈d⌉[A]MAR.UTU); 5, Vs. 12 (⌈d⌉AMAR.UTU) Schreibung dSA.GAL (das göttliche Groß-Netz): 18, re. Kol. 7’ Māšū: 1, III 7’ (dMAŠ.TAB.BA).11’ (dMAŠ.TAB.BA) Melammatu: 36, 10’ (dMe-⌈lam?-ma⌉-[te]) Mullissu: Schreibung dNIN.LÍL: 1, II 6 (dN[IN.LÍL]).15.[19].7’ (⌈dNIN⌉.LÍL); 3, Vs. li. Kol. 5’ ([dNIN.LÍL (?)]); 41, Seite B re. Kol. 10’ (dNIN.L[ÍL]) Mūn–šēret–mātīšu: 12, Seite A 16’ (dMu-un-še-ret-KUR-šu) Nabû: 12, Seite A 13’ (dUR) Narudu (Narunte): 1, III 24 ([dNa-ru-di]).7’ (dNa-ru-di) Nergal: 26, 6’ (dMAŠ.MA[Š]) Nergal von Kutha: 1, IV 4 (⌈dU.GUR⌉ šá ku-te9-e) Nēšu („Leue“, Torlöwe): 1, II 9 (dPIRIĜ.MEŠ) Ninmaḫ: 12, Seite B 8’ (dNin-maḫ) Ninurta: Schreibung dNin-urta: 12, Seite B 5’ (⌈d⌉Nin-urta).7’; 53, Seite B 1’ Schreibung dMAŠ: 1, II 2; 3, Vs. li. Kol. 8’ ([dM]AŠ); 45, Seite B 4’ ([d]MAŠ) Nīš–/Nēš–ilānī–māti: 1, II 5 (dNé-eš-DIĜIR.MEŠ-KUR) Nudimmud: 48, 3’ ([dNu]-dím-mu[d]) Nunamnir in Kisal Nunamnir „Vorhof–des–Nunamnir“: 1, II 16’ (kiKISAL dNun-nam-nir) Nusku: Schreibung dNusku(PA.TÚG) 1, I 25’; 3, Vs. li. Kol. 7’ ([dN]usku); 44, 8’; 45, Seite A 10’.12’ ([d]Nusku); 46, Vs. [7’] Pālil: 12, Seite A 17’ (d⌈IGI⌉.DU) Papsukkal: 12, Seite A 26’ (dPap-sukkal).28’ ([dP]ap-sukkal) Pû–lišānu: 1, II 10 (dK[A]-⌈EME⌉) Rubātu: 1, III 1’ (⌈dRu⌉-[ba-tu]) SabīʾiluLUtu: 1, III 21 ([dSa-b]i-ʾi-lu-LU-tu) Sadarnunna: 45, Seite A 9’ ([dSa-d]àr-nun-na); 46, Vs. 5’ ([dSa-d]àr-nun-na) d Sagal ( SA.GAL, das göttliche Groß-Netz, eine Erscheinungsform Marduks): 18, re. Kol. 7’ Salmānu: 1, III 9’ (dSILIM-ma-nu) Sāmu: 1, III 3’ (dSa-mu) Sîn: 12, Seite A 3’ (⌈d⌉30); 39, 7’ (d30); 41, Seite A li. Kol. 8’ (d30); 43, Vs. 7’ (⌈d!⌉30(„40“));44, 11’.13’ (beide [30]) Sîn ša šamê „Sîn–des–Himmels“: 1, III 5’ (d30 ša AN-⌈e⌉)

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Staatsrituale, Festbeschreibungen und weitere Texte zum assyrischen Kult

Sîn in „Sîn (und) Šamaš vom Hause des Aššur“: 1, I 27’ (d30 dUTU ⌈ša É⌉ Aš-šur) Siʾusa: 1, III 16 (dSi-ú-sa); 3, Vs. li. Kol. 3’ (dSi-ú-sa)

Abul bēt Aššur: 35, Seite B 7’ (ABUL É Aš-šur) Abul šarri „Stadttor–des–Königs“: 1, II 20’ (ABUL LUGAL).22’ ([ABUL LUG]AL)

Ṣalmu („Bildnis“): 1, III 10’ (dṢal-mu); 52, 5’ ([dṢal-me])

Bāb Azzûʾē „Tor–der–Anzu-Adler“: 1, I 11’ (KÁ dA-zu-e).12’ (KÁ d⌈A-zu⌉-e) Bāb ṣīt Šamši „Tor (des Palastes) nach Sonnenaufgang“: 41, Seite A li. Kol. 13’ ([KÁ dUTU.È (?)]) Bēt Ani u Adad „Anu–Adad-Tempel“: 12, Seite B 12’ (É d⌈A⌉[ni7 ù dIŠKUR]); 35, Seite B 3’ ([É dIŠKUR] ⌈ù⌉ dA-⌈ni7⌉); siehe auch 21, Seite A 7’ Anu-Tempel allein: 1, III 24 (É dA-ni) Bēt Aššur „Tempel des Aššur“: 1, I 27’ (⌈É⌉ Aš-šur).III 6 (É Aššur).16 (É Aš-šur); 6, Rs. 16’ (É dA-šur) bēt ili „Gotteshaus“: 1, I 9’ (É DIĜIR).9’ ([É] ⌈DIĜIR⌉).12’ (É DIĜIR).II 20’ (É DIĜIR) bēt ilānī „Haus der Götter“: 11, Vs. 10’ (É [DIĜIR].MEŠ-n[i]) Siehe auch Ešarra Bēt Dagān: 45, Seite A 15’ ([É] ⌈d⌉Da-gan) Bēt Ištar „Ištar-Tempel“: 43, Rs. 12’ (⌈É⌉ ⌈d+INANNA⌉) Bēt Labbūni: 1, II 22’ (É dLa-bu-ni); 6, Rs. 10’ ([É] ⌈Lab⌉-bu-ni); 8, Seite B 3’ (É ⌈dLa⌉-b[u-ni]); 41, Seite A li. Kol. 7’ ([É] dLa-bu-ni) Bēt Sîn u Šamaš „Sîn–Šamaš-Tempel“: 41, Seite A li. Kol. 9’ (É d30 dUTU) Bēt ēqi: 14, Vs. 1 (⌈É⌉ e-qi).2 (É e-[qi]).4 (É ⌈e⌉-[qi]) (Bēt) ḫiburni: 35, Seite A 11’ (ḫi-bur-ni) Bēt šaḫūri ša kisalli „das šaḫūru-Gebäude am Hof (des Anu– Adad-Tempels?)“: 21, Seite A 7’ (É ša-ḫu-ri ša ki-sa-li); 42, Rs. 3’ (É ša-ḫu-ri š[á ki-sa-li]) Bēt tamlê rabê „Gebäude (auf) der großen Terrasse“: 19, 11’ (É tam-le-[e GAL])

Šakkan: Schreibung dŠákkan: 2, Vs. [2’]; 36, 4’; 41, Seite A li. Kol. 8’.11’ Siehe auch Šamaš–Šakkan Šala: 1, III 25 (⌈d⌉Ša-la) Šalimtu: 1, III 23 (dŠa-li[m-tu]) Šamaš: 11, Vs. 14’ (dŠam-ši) Schreibung dUTU: 12, Seite B 8’ (⌈d⌉UTU); 36, 11’ (dUTU); 39, 9’ (⌈d⌉UTU); 41, Seite A li. Kol. 9’ (dUTU).Seite B li. Kol. 6’ (⌈d⌉UTU) Schreibung (d)20: 12, Seite A 3’ (d20); 44, 11’ (20).13’ (⌈20⌉) Šamaš ša šamê „Šamaš–des–Himmels“: 1, III 6’ (dUTU ša AN-e) Šamaš in „Sîn (und) Šamaš vom Hause des Aššur“: 1, I 27’ (d30 dUTU ⌈ša É⌉ Aš-šur) Š/šamšu rabāʾu Sonnenuntergang: 11, Vs. 14’ (dŠam-ši raba-e) ṣīt Šamši Sonnenaufgang in bāb ṣīt Šamši „Tor (des Palastes) nach Sonnenaufgang“: 41, Seite A li. Kol. 13’ ([KÁ dUTU.È (?)]) Šamaš–Šakkan: 41, Seite A li. Kol. 5’ (dUTU-dŠákkan) Šamšāya: 1, II 7 (dUTU-ša-ia) Šērūʾa: 1, I 24’ (dŠe-ru-a); 3, Vs. li. Kol. 6’ ([dŠe-ru-i]a); 12, Seite B 11’ (⌈d⌉Še-ru-a); 45, Seite A 13’ (dŠe-ru-a); 49, 4’ ([d]⌈Še⌉-[r]u+a) Šuniburu: 1, III 23 (dŠu-ni-bu-ru) Tambāya: 1, II 6 ([dTa-am-ba-ia]) Taramūya: 1, III 25 (dTa-ra-mu-i[a]) Tašmētu: 1, IV 2 (d⌈Taš-me⌉-tu4); 14, Rs. 4’ (⌈d⌉Taš-me-tu4); 19, 9’ (dTaš-me-[tu4]); 44, 5’ (d⌈Taš⌉-me-tu) Tišpak: 44, 5’ (⌈d⌉Tišpak) Ulāya: 1, III 20 (⌈d⌉Ú-la-a)

Ekur (oder ekurru): 1, II 9’ (É.KUR) Ešarra: 40, li. Kol. 1’ (⌈É-šár⌉-r[a]).re. Kol. 5’ (É-⌈šár⌉-r[a]); 45, Seite A 13’ (É-šár-[ra]); 49, 4’ (É-⌈šár-ra⌉) Siehe auch Bēt Aššur Kisal Nunamnir „Vorhof–des–Nunamnir“: 1, II 16’ (kiKISAL dNun-nam-nir)

Zarpānītu: 1, IV 1 (dZar-p[a-ni-tu4]) Rēš ḫameluḫḫi: 1, II 19’ (re-eš ḫa-me-lu-ḫi) Unklar: 1, I 27’ ([dx.MEŠ š]a BÁRA); 3, Vs. li. Kol. 14’ ([dx]⌈ḪI⌉.LÁ); 12, Seite A 12’ (dx-⌈la-nu⌉); 14, Rs. 6’ (dNIN. [x]); 36, 3’ (⌈dx-e⌉).9’ (dx); 37, Seite A 6’ (dx); 40, re. Kol. 10’ (dx); 44, 4’ (dx-šu); 53, Seite B 2’ (dNIN.[x]).3’ (⌈d⌉N[IN.x]) Gestirne Dilbat, Venus: 4, 8’ (mulDil-bat).10’ (mulDil-bat) Nēberu(m), Jupiter: 29, Rs. 3 (dSAĜ.ME.ĜAR) Tempelnamen und einzelne Gebäude Abul Aššur „Stadttor–des–Aššur“: 1, III 17 (ABUL Aš-šur); 35, Seite B 5’ (ABUL Aš-šur) Feldseite: 35, Seite B 6’ (ABUL Aš-šur šá ki-da-nu) Abul bēt …: 35, Seite B 8’ (AB[U]L É x x [(x)])

Orts- und Ländernamen: Āl Libbi–āli, die Innenstadt von Assur: 1, III 14’ (ERI ŠÀ-ERI) Kār–Tukultī–Ninurta: 1, III 13’ (ERI KAR-TUKUL-MAŠ, 2×).15’ (ERI KAR-TUKUL-MAŠ) Kutha: 1, IV 4 (ku-te9-e) Māt Akkadî, „das Land (von) Akkad(e)“, Babylonien: 1, IV 5 (URIki) Māt Aššur, „das Land (von) Aššur“, Assyrien: 7, Rs. 6’ ([KUR A]š-šur).6’ [(KUR Aš-šur-ma)]; 15, Vs. 1 (KUR ⌈Aš⌉[šur]) Šubar(t)u: 1, II 12 (KUR šu-ba-ri) Gewässernamen Diglat „Tigris“: 1, III 7’ (dIDIGNA)

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Götternamen: Sîn – Tempel-, Orts-, Gewässer- und Personennamen, Datums- und Zahlangaben

Personennamen Amat–Mullissi, Tochter des Tukultī–apil–Ešarra (I.?): 6, Rs. 14’ ([f]⌈A⌉-mat-dNIN.LÍL) ? [Amat ]–Mullissi, Schwester des Salmānu–ašarēd III.: 7, Rs. 8’ ([fA-mat(?)]-dNIN.LÍL) Aššur–nāṣir–apli II: 2, Vs. 3’ (⌈AŠ⌉-[PAP-A]); 7, Rs. 6’ (Aš-šurPAP-IBIL[A]) Salmānu–ašarēd III.: 7, Rs. 5’ (I.dSILIM-ma-n[u-SAĜ.KAL]).8’ ([I.dSILIM-ma-nu-SAĜ.KAL]) Šamšī–Adad (IV.): 45, Seite A 7’ (IŠam-ši-dIŠ[KUR]) Tukultī–apil–Ešarra (I.?): 6, Rs. 13’ (I.ĝišTUKUL-ti-IBILA-Éšár-⌈ra⌉) Unklar, Eponym: 6, Rs. 18’ (I.dx-x-x) Datumsangaben 1. Tag: 11, Vs. 14’ (U4.1.KÁM); 25, 5’ ([U4].1.KÁM) 8. Tag: 7, Rs. 7’ (U4.8.KÁM) 20. Tag: 11, Rs. 11’ (U4.20.KÁM) 21.Tag: 6, Rs. 18’ (U4.21.KÁM) n.-ter Tag; 13, 7’ (⌈U4⌉.[n.KÁM]) Monatsnamen

3:

1, I 26’.II 11.III [22].[23]; 4, 3’.5’; 17, 7’; 23, Vs. 4’; 35, Seite A 3’.4’.5’.6’; 37, Seite B 6’; 40, re. Kol. 9’; 42, Vs. 6.9 4: 1, I 28’; 3, Vs. re. Kol. 12’; 16, Seite B 12’ (⌈4?⌉); 51, re. Kol. 2’ 5: 4, 3’ (⌈5⌉); 12, Seite B 11’ (⌈5⌉); 14, Vs. 1.2 (⌈1⌉).[3]; 16, Seite B 15’ (⌈5⌉); 35, Seite A 9’; 42, Vs. 9.Rs. 6’.7’; 52, 10’; 53, Seite A 8’ 6: 1, IV 1; 15, Rs. 4’; 16, Seite B 16’ (⌈6⌉); 35, Seite A 7’; 52, 9’; 53, Seite A 3’.4’ 7: 40, re. Kol. 8’; 42, Vs. 1 8: 42, Vs. 11 9: 9, 4’.5’; 42, Rs. 7’ 10: 1, III 16; 9, 3’; 32, 7’; 42, Vs. 2 (1[0]) 11: 3, Vs. re. Kol. 9’ 12: 52, 10’ 15: 7, Rs. 2’ (⌈15⌉); 42, Vs. 5 17: 42, Vs. [1].10 18: 30, Rs. 9 ([1]8); 40, re. Kol. 7’; 42, Rs. 6’ 30: 2, Vs. 7’; 35, Seite A 9’ 33: 42, Vs. 10 34+: 42, Rs. 2’ (34+[n]) 44: 42, Rs. 9’ (⌈40⌉+4); 45, Seite A 8’ 50: 42, Vs. 7 60: 35, Seite A 9’ 100 (1.ME): 1, II 8’.III 16; 35, Seite A 9’

Addār: 7, Rs. 7’ ([IT]I.ŠE) Kanūnu: 12, Seite A 18’ (⌈ITI⌉.A[B]) Unklar: 6, Rs. 18’ ([ITI.x-x]-x); 11, Rs. 11’ ([ITI.x-x]-⌈tu⌉) Kardinalzahlen ½: 1:

2:

35, Seite A 3’ (⌈½⌉).5’.6’; 53, Seite A 8’.10’ 1, I 14’.16’ (2×).17’.18’ (2×).24’ (2×).24’ (⌈1⌉).25’. [28’].II 2 (2×).3.4.5.6 (3×).[6 (2×)].7.8 (3×).10 (2×).11 (2×).16.17.18.3’.17’.III [15].15 (2×).[16].[17].17 (2×). [18].18 (2×).[19].19 (2×).[20].20 (2×).[21].21.22.23 (2×).[24 (2×)].24.[25 (3×)].25.[26 (2×)].[1’].2’ (2×).3’ (2×).3’ (⌈1⌉).4’.4’ (2×).5’ (3×).6’ (3×).7’ (2×).8’ (4×).10’ (2×).[15’].15’ (2×).IV 1 (3×).1 (⌈1⌉).2 (4×).3 (3×).3 (⌈1⌉).4 (⌈1⌉).[4, 3×].[5, 2×]; 2, Vs. [6’].[7’]; 3, Vs. li. Kol. [1’].1’.[2’, 3×].3’ (⌈1⌉).4’ (⌈1⌉).5’.6’.7’.8’.9’.10’. [14’].14’.Vs. re. Kol. 10’.11’; 6, Vs. 6’; 7, Rs. 3’; 11, Vs. 1’ (⌈1⌉).8’.9’.12’.Rs. [2’].6’.6’ (⌈1⌉); 12, Seite A 7’.11’ (1?).[24’].Seite B [4’].11’; 14, Rs. 3’ (⌈1⌉).4’ (⌈1⌉).5’ (⌈1⌉, 2×); 15, Vs. 2 (2×); 16, Seite A 13’.14’.Seite B 6’.8’ (⌈1⌉).14’ (⌈1⌉); 17, 8’; 19, 15’; 21, Seite A [3’].[9’].9’; 31, 8’; 35, Seite A 6’.[10’].10’.Seite B 5’ (⌈1⌉).[6’].[7’].[8’]; 37, Seite A 4’.5’ (⌈1⌉).5’.6’.8’.9’.10’.Seite B 4’.5’.7’ (1en); 38, 7’.10’.11’ (⌈1⌉, 2×).12’ (⌈1⌉).13’; 40, re. Kol. 7’; 41, Seite A re. Kol. 2’.5’.Seite B li. Kol. 2’.[11’].Seite B re. Kol. 4’ (⌈1⌉); 51, re. Kol. 1’; 52, 3’.8’ (2×).9’ (2×); 53, Seite A [6’] 1, I 25’.27’ (2×).II 1 ([1+] ⌈1⌉).7.9 (3×).10.12.17.III 26.4’.7’.10’ (2×); 9, 7’ (⌈2⌉); 10, Vs. li. Kol. 9’ (2?).15’ (⌈2?⌉); 11, Vs. 3’ (⌈1⌉ [+1]).4’.Rs. 5’; 15, Rs. 2’; 16, Seite A 10’ (⌈2⌉).11’ (⌈2⌉).12’ (2×).Seite B 4’; 19, 1’.14’; 20, 7’.8’ (⌈2⌉); 35, Seite A 7’; 36, 4’; 37, Seite A 3’.11’; 38, 3’ (⌈2⌉).4’.6’ (⌈2⌉).6’.12’ (⌈2⌉); 42, Vs. 3.Rs. 5’ (⌈2⌉); 43, Vs. 9’; 53, Seite A 6’

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Ordinalzahlen 1.: 2.:

3.: 4.: 5.: 6.: 7.:

1, III 5 (pa-ni-a) 1, III 8 (2-ú); 6, Vs. 4’ (ša-ni-⌈e⌉); 12, Seite A 12’ (2-i-e) Schreibung 2.KÁM-ma: 6, Rs. 11’ ([1?+] ⌈1.KÁM⌉m[a]); 43, Rs. 12’ (2.KÁM-ma) 12, Seite A 13’ (3-i-e) 12, Seite A 14’ (4-i-e) 12, Seite A 15’ (⌈5⌉-i-e) 12, Seite A 16’ (⌈6⌉-⌈i⌉-e) 12, Seite A 17’ ([7-i-e]) Ordinalzahlen in Datumsangaben:

1. Tag: 11, Vs. 14’ (U4.1.KÁM); 25, 5’ ([U4].1.KÁM) 8. Tag: 7, Rs. 7’ (U4.8.KÁM) 20. Tag: 11, Rs. 11’ (U4.20.KÁM) 21.Tag: 6, Rs. 18’ (U4.21.KÁM) n.-ter Tag; 13, 7’ (⌈U4⌉.[n.KÁM]) Distributivzahlen ištēnû(m), ištēnīu(m), je eins, jeweils: 1, I 25’ (1.TA.ÀM) Multiplikativzahlen šinīšu, zweimal: 36, 11’ ([a-n]a 2-šu)

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ZA:

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Abkürzungsverzeichnis

(m)B.

(vollständig erhaltene, maximale) Breite (vollständig erhaltene, maximale) Dicke (m)H. (vollständig erhaltene, maximale) Höhe cm Zentimeter etw. etwas ders./dies. derselbe/dieselbe fem. femininum GN Göttername jmd. jemand Kol. Kolumne M (+ Ziffer) bezeichnet nach der Klassifizierung von O. Pedersén, ALA einen bei den Ausgrabungen in Assur entdeckten Tontafelfund aus mittelassyrischer Zeit m Meter mask. maskulinum mm Millimeter N (+ Ziffer) bezeichnet nach der Klassifizierung von O. Pedersén, ALA einen bei den Ausgrabungen in Assur entdeckten Tontafelfund aus neuassyrischer Zeit n unbekannte Numeralia in zerstörten Passagen o. oben, obere(r) o. ä. oder ähnlich Pl. Plural PN Personenname Prs. Präsens Ras. Rasur Rd. Rand Rs. Rückseite reg. regierte s. v. sub voce scil. scilicet TN Tempelname u. unten, untere(r) vgl. vergleiche Wbb. die Wörterbücher = AHw und CAD v. Chr. vor Christus VerbAdj. Verbaladjektiv Vs. Vorderseite x beschädigtes, unlesbares Zeichen Z. Zeile [ ] verlorener, ergänzter Text in zerstörten Passagen ⌈ ⌉ beschädigter Text [ ⌉/⌈ ] bis auf sehr geringe Zeichenreste fast vollständig verlorener Text; nur zur Markierung kritischer Ausdrücke < > emendierter, zu ergänzender Text { } emendierter, zu tilgender Text (m)D.

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Keilschriftautographien und Photographien ausgewählter Texte

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Die Keilschriftautographien sind im Maßstab 2:1 abgebildet, soweit nicht anders vermerkt

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1

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1’

10’ 10’

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20’

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1

1

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1’

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135

1 VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978

(Vs.) I

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1 VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978

(Vs.) II

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1 VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978

(Vs.) II

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1 VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978

(Rs.) III

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1 VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978

(Rs.) III

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1 VAT 9583 + VAT 9936 (+) VAT 9978

(Rs.) IV

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Rückseite zerstört

Rückseite zerstört

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Andere Seite zerstört

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Rückseite nicht dokumentiert, wohl zerstört

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Vorderseite zerstört

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Andere Seite zerstört

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Maßstab 1,5:1

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Maßstab 1,5:1

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Vs. 1

5

Rs. 1’

5’

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21 VAT 11121

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5’

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Andere Seite zerstört

21 VAT 11121

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1’

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Andere Seite zerstört

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33 VAT 11969

Vs.

Rs.

1

1’ 5

34 VAT 14066

Vs.

Rs.

1 1’

5 5’

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35 VAT 10775

1’

Seite A

5’

10’

Seite B

1’

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Andere Seite zerstört

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Maßstab 1,5:1

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Maßstab 1,5:1

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Andere Seite zerstört

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Andere Seite zerstört

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41 Seite A li. Kol.

VAT 10833

re. Kol. 1’

1’ 5’

5’

10’

10’

Seite B li. Kol.

re. Kol.

1’ 1’

5’ 5’

10’ 10’

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Maßstab 1,5:1

176

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Maßstab 1,5:1

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Seite A

VAT 10915 + VAT 11008 (+) VAT 11069

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Seite B

VAT 10915 + VAT 11008 (+) VAT 11069

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Andere Seite zerstört

Andere Seite zerstört

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Andere Seite zerstört

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Maßstab 2:1 Rückseite zerstört

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Maßstab 2:1 Rückseite zerstört

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Maßstab 2:1

Andere Seite zerstört

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Maßstab 2:1

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Maßstab 2:1

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Maßstab 2:1

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