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German Pages 158 [192] Year 1912
Sammlung Göschen
Römische Rechtsgeschichte Von
Dr. Robert von Mayr Piof. an der Teutichen Uniueisitat Prac;
II. Buch Die Ieit des Amts- und Verkehrsrechtes 1. Hälfte: Das öffentliche Recht
B e r l i n und Leipzig
5. I . Göschen'jche Verlagshandlung G. m. b. H. 1912
Druck von Iul. Vraildslatter (G. Neumann), Leipzig.
Inhalt. Eeite
Zweites Buch: Die Zeit des Amts- und Verkehrsrechtes. Erste Hälfte: Das öffentliche Recht. Erstes Kapitel: Die Quellen Zweites Kapitel: Die Stände Drittes Kapitel: Geistige und materielle Kultur . . . Viertes Kapitel: Das staatliche Leben Fünftes Kapitel: Recht und Rechtswissenschaft.... Sechstes Kapitel: Die Rechtspflege Namenregister Sachregister
5 18 31 43 63 94 151 152
Zweites Buch. Die Zeit des A m t s - und Verkehrsrechtes. (Von der Schaffung der Prätur bis zur Regierung Hadrians.) 1. Hälfte: Das öffentliche Recht. Erstes K a p i t e l : Die Quellen. I n der zweiten Hälfte des vierten vorchristlichen Jahrhunderts weicht das Dunkel, das die Anfänge Roms unferen Blicken verschleiert, hellerem Licht. Um diese Zeit setzen die Pontifikaltafel und die aus ihr entwickelten Annalen ein. Es ist die Zeit der Sammterlriege, über die wir an Diodors Bericht das erste zusammenhängende und genauere Stück römischer Geschichte in guter Überlieferung besitzen. Neben ihm sind auch für diese Zeit Livius und Dionysius von Halikarnaß unsere wichtigsten Quellen. Livius (695—770 a. u. «. - 59 a. bis 17 p. (3i. n.) gibt in seinem Werk eine Darstellung der römischen Geschichte von Grün« düng derStadt bis zum Tode des Drufus (745 a. n. o. - 9».g.pini»lü r63pc»n82., von D1pin.ni ingtit-nriones und 6i8purg,tic>n63, ein Stückchen von ?omponii iidsr Linßul«,ri8 reZuIarum, ein Satz aus Ucxisstini Iil>ri regrilg.i'uin und einige unbedeu» tende Fragmente juristischer Werke unbekannter Autoren erhalten.
Ihrer Entstehungszeit nach bereits einer späteren Periode, ihrem Inhalt nach aber doch noch der klassischen Zeit gehören an die nach ihrem Fundorte so genannten ki-aßinsut» V2.tictl.na, ein im Jahre 1821 von Angelo M a i entdeckter Palimpsest, der Bruchstücke eines großen, etwa zur Zeit Konstantins angelegten Sammelwertes von Auszügen aus Schriften des Paulus, Papinian und Ulpian, einer Schrift 6s int,eräioti2 und Kaiserkonstitutionen in systematischer Ordnung, aber in unveränderter und darum besonders wertvoller Gestalt bietet. Darauf beruht auch der Wert der Inx Dsi Huain prasospitDo» miimn g,6 Hlu^86n überschriebenen sogenannten oollktic» Is^um UnZHioÄrum o5Ii,oin8,nn.i-uin, die zwischen 390 und 488 entstanden, eine Gegenüberstellung von Sätzen desPentateuch in lateinischerübersetzung und von römischen Rechtssätzen aus Gajus, Papinian, Paulus, Nlvian, Modestin sowie aus einzelnen Kaiserkonstitutionen gibt. Das jüngste Sammelwerk dieser Art ist die sogenannte oonLuitatio (vst^rin oniusäkin iuris «c>n8u1t,i 6« pg,eti3), eine Sammlung von Gutachten eines (oder mehrerer?) Rechtsgelehrten über Fragen des Vertragsrechts an einen Anwalt. I n der zweiten Hälfte des fünften oder im sechsten Jahrhundert in Gallien verfaßt, wurde sie von Cujacius aus einer seitdem wieder verschollenen Handschrift herausgegeben. Sie enthält Belege aus den Sentenzen desPaulus und aus den vorjustinianischen Konstitutionensammlungen.
Doch nicht bloß mittelbar, durch die Literatur ist uns das Recht dieser Zeit überliefert. Einzelnes, wenn auch nicht viel, ist uns in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten geblieben. Von den erhaltenen Volksgesetzen sind elf Stücke einer Tafel, die auf der einen Seite eine Wx (^iiia vom Jahre 631 n. n. 0. ^ 123. n.